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Full text of "Atlas der topographischen Anatomie des Menschen"

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ATLAS 


DER 


VON 

DR  E.  ZUCKERKANDL 

c_ 

K.  K.  HOFRAT,  0.  0.  PROFESSOR  DER  ANATOMIE  AN  DER  WIENER  UNIVERSITÄT 


IN  G36  FIGUREN  MIT  ERLÄUTERNDEM  TEXTE. 


UNIVERSITY 

COLLEGE 

LONDON 


WIEN  UND  LEIPZIG 

WILHELM  BRAUMÜLLER 

K.  U.  K II0F-  UND  UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER 

1904. 


ALLE  EECHTE  VORBEHALTEN. 


DRUCK  VON  FRIEDRICH  JASPER  IN  WIEN. 


VORWORT. 


Mit  dem  Erscheinen  des  fünften  Heftes  ist  mein  Atlas  der 
topographischen  Anatomie  fertiggestellt.  Den  Anlaß,  ein  solches 
Werk  wie  das  vorliegende  herauszugeben,  habe  ich  in  den  Begleit- 
worten der  ersten  Lieferung  motiviert.  Ich  bemerkte,  daß.  ähnlich 
wie  bei  der  künstlerischen  Herstellung  eines  Gegenstandes,  auch  in 
der  Anatomie  die  individuelle  Auffassung  ein  bestimmendes  Moment 
bildet  und  aus  diesem  Grunde  jeder  anatomische  Atlas  seine  Eigen- 
art besitze. 

Ich  selbst  beabsichtigte,  meinem  Atlas  ein  charakteristisches  Ge- 
präge dadurch  zu  geben,  daß  er  neben  typischen  Abbildungen  solche 
enthalten  sollte,  welche  bislang  in  unserer  Literatur  fehlten.  Ich 
glaube,  dieses  Programm  eingehalten  zu  haben:  zum  mindesten  hätte 
ich  ohne  die  Überzeugung,  neue  Ansichten  von  Körpergegenden 
geben  zu  können,  mich  nicht  entschlossen,  dieses  Werk  zu  schaffen. 

Auf  dem  langen  Weg,  den  eine  anatomische  Vorstellung  bis 
zu  ihrer  bildlichen  Ausführung  zu  durchlaufen  hat.  muß  manches 
verloren  gehen,  so  daß  das  vom  Autor  gedachte  Bild  mit  der 
Wiedergabe  desselben  im  Druck  sich  nicht  mehr  vollständig  deckt. 
Was  reproduktiv  erreicht  werden  konnte,  verdanke  ich  der  Kunst 
des  Herrn  Keilitz,  sowie  dem  Entgegenkommen  der  Verlags- 
handlung, denen  ich  an  dieser  Stelle  meinen  besten  Dank  aus- 
spreche. 

Wien,  im  Mai  1904. 

E.  ZUCKERKANDL. 


Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2016 


https://archive.org/details/b28058458 


INHALT. 


Seite 

I.  Kopf  und  Hals  (Fig.  1 — 219) 1 — 220 

II.  Brust  (Fig.  220—267) 221-288 

III.  Bauch  (Fig.  268—362) 289—412 

IV.  Becken  (Fig.  363-475) 413-594 

V.  Bruchpforten  (Fig.  476 — 546) 595 — 679 

Extremitäten  (Fig.  547 — 636) 680  — 834 

Index 835 


5 1,  Zeile  von  oben:  nun  statt  nur. 

24  Der  Ductus  parotideus  ist  ungefärbt  geblieben. 

49  Das  y markiert  die  Stelle  des  Foramen  jugulare . 

49  In  der  Aufschrift  statt  medialer  — viedianer. 

55  Fig.  53,  reckte  Seite  Daraus  1 statt  Ramus  II,  ferner  Ramus  11  statt 
Ramus  111. 

58  1.  Zeile  statt  anterior  — anterius. 

61  1.  Zeile  von  oben:  anterius  statt  anterior. 

62  In  der  Figurenerklärung  dexter  statt  texter. 

63  » » » Plexus  chorioid.  statt  Tela  chorioid. 

Die  Tela  und  der  Saum  des  Crus  fornicis  sind  gelb  gefärbt. 

78  In  der  Figurenerklärung  rechts  oben:  A.  cerebri  media  statt  A.  cerebri 
anterior. 

89  2.  Zeile  von  unten:  Medial  statt  Median. 

90  11.  » :>  oben:  sinistra  statt  dextra. 

90  12.  t>  » » dextra  statt  sinistra. 

93  Fig.  87  Nervus  supra orbit alis  wie  auf  Fig.  86. 

95  In  der  Figurenerklärung  excret.  statt  execret. 

97  Das  Wort  lanulär  zu  streichen. 

168  Der  letzte  Satz  bezieht  sich  auf  Fig.  174. 

190  In  der  Zeichnung  ist  der  N.  laryngeus  superior  nicht  scharf  gegen  den 
Sympathicus  abgesetzt. 

213  In  der  Figurenerklärung  Glavicula  statt  Glavicula. 

217  Statt  Frontalschnitt  — Horizontalschnitt. 

269  Der  dargestellte  Yagusverlauf  stellt  eine  Varietät  dar. 

342  Das  Kreuz  bezeichnet  die  Verlütung  der  Leber. 

415  In  d er  Figurenerklärung  statt  vesicale  — vesicalis. 

420  Statt  31.  rectis  — 31.  rectus. 

512  » Tuba  uterina  dextra  — Tuba  uterina  sinistra. 

542  > » » sinistra  — Tuba  uterina  dextra. 

542  » Plica  lig.  teret.  sinistra  — Plica  lig.  teret.  dextra. 

672  » Gmentum  majus  — Hepar. 


I. 

IvOPF  und  HALS. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


1 


3 


Topographie  der  Gesichtsweichtheile. 


Fi g.  1.  Topographie  cler  Gesichtsweichtheile  nach  Abtragung 

der  Haut. 

Die  Gesichtsmuskeln  sind  kräftig  entwickelt.  Platysma , Risorius,  Zygo- 
rnaticus  und  Orbicularis  oculi  schliessen  sich  nahe  aneinander.  Von  Gefässen 
und  Nerven  sind  nur  sichtbar:  Oberhalb  des  Zygoinaticus  ein  Stück  der 
V.  facialis  anterior , die  von  einem  Ramus  anastomoticus  zwischen  N.  facialis 
und  N.  infraorbitalis  begleitet  wird.  Von  dem  letzteren  lagern  zwei  Zweige 
auf  dem  Al.  caninus.  A . nasalis  auf  dem  gleichnamigen  Muskel.  Der  AL  pro- 
cerus  wurde  entfernt.  Auf  der  knorpeligen  Nase  der  R.  nasal,  externus  des 
N.  ethmoiclalis  anterior. 


4 


Gefässe  und  Nerven  am  Unterkiefer. 


Fig\  2.  Gefässe  und  Nerven  am  Unterkiefer. 

O 

(Object  der  Fig.  1.) 


Aus  dem  M.  triangularis  und  quadratus  inferior  ist  ein  Lappen 
lierausgeschnitten  und  nach  oben  geschlagen.  Freigelegt  ist  das 
Foramen  mentale  mit  dem  Nervus  und  der  Arteria  mentalis . Der 
Nerv  anastomosirt  mit  dem  Facialis,  das  Ge  fass  mit  der 
A.  labialis  inferior.  Hinter  der  eben  beschriebenen  Gegend,  und 
zwar  entsprechend  dem  vorderen  Rande  des  Masseter,  ist  in  das 
Platysma  ein  Fenster  geschnitten.  Im  Hintergründe  desselben  liegt 
die  A.  maxillaris  externa  mit  einem  Zwei«*,  hinter  der  Arterie  die 
V.  facialis  anterior.  Neben  den  Gefässen  drei  Aeste  des  N.  facialis. 


Topographie  der  Gesichtsweichtheile. 


V.  facialis  antica 


Fig.  3.  Topographie  der  Gesichtsweichtheile  nach  Abtragung 
des  Platysma , des  Pisorius  und  des  Orbicularis  oculi. 

(Object  der  Fig.  1 und  2.) 

Es  liegen  nur  die  Gefässe  und  Nerven  des  Gesichtes  bloss.  Zwischen  vor- 
derem Masseterrand  und  innerem  Augenwinkel  die  V.  facialis  anterior.  Vom 
vorderen  Masseterrande  gegen  den  Mundwinkel,  Nasenflügel  und  inneren  Augen- 
winkel die  A.  maxillaris  externa , deren  Nasentheil  aber  an  dem  Objecte  von  der 
A.  ophthalmica  abzweigt,  so  dass  die  Maxillaris  externa  als  JSasalis  endigt.  Die 
Aeste  des  N.  facialis  vor  dem  Masseter  durchschnitten.  Medial  von  der  Vena  facialis 
auf  dem  Wangenmuskel  der  N.  buccinatorius;  der  Stamm  desselben  liegt,  in  dem 
Dreiecke  zwischen  Masseter.  Vene  und  Ductus  Stenonianus.  Neben  dem  Nerven- 
stamm eine  Anastomose  zwischen  V.  facialis  ant.  und  den  Venen  der  Unterschläfen- 
grube. Oberhalb  des  Ductus  Stenonianus  die  A.  transversa  faciei. 


6 


Unterschläfen  grübe  von  der  Wangenseite  aus  untersucht. 


Fig-.  4.  Unterschläfengrube  von  der  Wangenseite  aus 

untersucht. 

Masseter  mit  oberflächlichen  Weichtheilen  abgetragen. 

Es  erscheinen  der  Stamm  des  N.  buccinatorius  mit  seiner  auf 
dem  M.  buccinatorius  gelagerten  Verzweigung.  Medial  vom  Nerven 
drängt  sich  die  in  Folge  der  Injection  prall  gespannte  A.  maxillaris 
interna  vor,  die  auch  in  diesem  Falle  den  auf  Fig.  27  dargestellten 
atypischen  Verlauf  zeigt.  Die  A.  temporalis  profunda  kreuzt  den 
N.  buccinatorius. 


Unterschläfeng-rube  von  vorne  mit  ihren  Muskeln. 


7 


M.  temporalis 

M.  pterygoid. 
externus 

M.  pterygoid . 
internus 


Fitf*.  5.  Unterschläfengrube  von  vorne  mit  ihren  Muskeln. 

o o 


Am  Rande  des  bis  an  den  Unterkieferkörper  herab  dar- 
gestellten M.  temporalis  der  Stamm  des  N.  buccinatorius. 


8 


Unterschläfengrube  von  vorne. 


M.  temporalis 


Jf.  pterygoid. 
externus 


Fig.  6.  Unterschläfengrube  von  vorne. 

Jochbogen  ausgesägt.  M.  temporalis  bis  zum  Ansätze  an  den 
Unterkieferkürper  erhalten.  Oberhalb  des  M.  pterygoideus  externus 
das  Endstück  der  A.  maxillaris  interna. 


Nerven  und  Gefässe  der  Infraorbitalgegend 


9 


Fig*.  7.  Nerven  und  Gelasse  der  Infraorbitalgeg'end. 

O ö 

M.  orbiculams  ocuh  ein  wenig  nach  oben  geschoben.  M.  qua- 
dratus  labii  superioris  vom  Infraorbitalrande  abgelöst  und  medial- 
wärts  umgelegt.  Vordere  Kieferfläche  mit  Foramen  infraorbitale  und 
caninus  blossgelegt.  Am  Foramen  infraorbitale  der  gleichnamige 
Neiv  mit  Aesten  für  die  Wange  und  das  untere  Augenlid,  ferner  die 
A.  infraorbitahs.  Vena  facialis  durchschnitten.  Oberhalb  des  M.  zygo- 
maticus  der  proximale,  unter  dem  Orbicularis  orbitae  der  distale 
Stumpf  der  Vene.  In  der  Nachbarschaft  des  proximalen  Venen- 
stumpfes Aeste  des  Facialis , von  welchen  einer  mit  dem  N.  infra- 
orbitahs  anastomosirt. 


10 


Vordere  Fläche  des  Oberkiefergeriistes. 


Vordere  Fläche  des 


Oberkiefero'erüstes  mit  den 

O 


Zahnnerven  und  dem  N.  zygomatico facialis. 


N.  infraorbitalis  unmittelbar  ausserhalb  des  Foramen  infra- 
orbitale  durchschnitten.  In  der  vorderen  Kieferwand  vier  Nerven, 
von  welchen  der  erste  von  unten  dem  N.  alveolaris  posterior,  der 
zweite  dem  N.  alveolaris  medius,  der  dritte  und  vierte  dem  N.  alveo- 
laris anterior  entsprechen.  Der  N.  zygomaticofacialis  spaltet  sich  in 
zwei  Zweige,  die  gesondert  verlaufen. 


Kieferhöhle  von  aussen. 


11 


Osthim  maxillare 


Fig.  0.  Kieferhöhle  von  aussen  geöffnet  mit  dem  Ostium 

maxillare 

zur  Communication  mit  dem  Infundibulum  der  Nasenhöhle. 

(Siehe  auch  Fig-.  109  und  115). 


Ostium  maxillare  accessor.  Ostium  maxillare. 


Fig.  9a.  Kieferhöhle  von  aussen  geöffnet. 

Hinter  dem  Ostium  maxillare  findet  sich  eine  accessorische 
Oeffnung  zur  directen  Communication  mit  dem  mittleren  Nasengang. 


. temporalis  A.  transversa  faciei 


12 


Regio  parotideomasseterica  nach  Abtragung 


der  gleichnamigen  Fascie. 


Regio  parotideomasseterica  nach  Abtragung-  der  gleichnamigen  Fascie. 


13 


Fi g.  10.  Regio  parotideomasseterica  nach  Abtragung*  der 

Gleichnamigen  Fascie. 

O O 

Die  Parotis  accessoria,  welche  unterhalb  des  Jochbogens  ge- 
legen, den  Ausführungsgang  der  Parotis  begleitet,  ist  mit  der 
Hauptdrüse  verwachsen.  Lymphknoten  finden  sich  am  oberen, 
am  unteren  Rande  der  Drüse  und  hinter  derselben  am  M.  sterno- 
cleidomastoideus.  Aus  dem  unteren  Drüsenende  treten  zwei  Venen- 
äste hervor,  ein  hinterer  zur  V.  jugularis  externa , ein  vorderer 
zur  Verbindung  mit  der  V.  facialis  anterior.  Der  erstere  wird  von 
einem  Pamus  anastomoticus  zwischen  dem  Ar.  facialis  und  dem 
N.  auricularis  magnus , der  letztere  vom  Pamus  colli  und  P.  margi- 
nalis  mandibulae  begleitet.  Am  vorderen  Drüsenende  findet  sich  der 
Ductus  parotideus,  welcher  sich  um  den  Wangenfettpolster  herum- 
windet. Dieser  Polster  steckt  zum  Theil  in  dem  von  dem  Unter- 
kieferaste und  dem  M.  buccinatorius  begrenzten  Spalt  (Fossa  bucco- 
temporalis)  und  steht  mit  dem  Fettkörper  der  Unterschläfengrube 
in  Contact.  Nach  Ausschälung  der  beiden  Fettkörper  ist  zwischen 
der  Unterschläfengrube  und  der  Wange  eine  weite  Communications- 
öffnung  hergestellt.  Fig.  5,  6, 11,  28  und  29  illustriren  diese  Verhältnisse. 
Oberhalb  des  Ductus  Stenonianus  verläuft  mit  einem  Wan  a'enaste 
des  iV.  facialis  die  A.  transversa  faciei.  Am  oberen  Drüsenende  ge- 
langt die  A.  temporalis  an  die  Oberfläche;  vor  ihr  die  gleichnamige 
Vene  mit  den  Dann  temporales  und  zygomatici  des  siebenten  Nerven. 
Zwischen  A.  und  V.  temjporalis  der  N.  auriculotemporalis  vom  dritten 
Aste  des  Quintus.  Am  vorderen  Masseterrande  die  A.  maxillaris 
externa , hinter  derselben  die  V.  facialis  anterior. 


14 


Wangen  gegend. 


Fig*.  11.  Wangengegend  mit  dem  den  M.  buccinatorius 

o o o o 

durchsetzenden  Ductus  parotideus. 

Entfernt  wurden  die  Verzweigung  des  N.  facialis,  die  V.  facialis 
anterior  nebst  anderen  kleineren  Blutgefässen.  (Vergleiche  Fig.  10.) 
Der  Ductus  parotideus  schlägt  sich  um  den  Fettpolster  der  Wange 
und  tritt  zwischen  zwei  Portionen  des  M.  buccinatorius,  die  in 
dem  vorliegenden  Falle  auch  einen  verschiedenen  Faser  verlauf 
zeigen,  durch. 

O 1 

Der  Fettpolster  der  Wange  schiebt  sich  unter  dem  vorderen 
Masseterrande  gegen  die  Fossa  buccotemporalis  vor. 


Regio  parotideomasseterica . 


15 


V.  jugrd 
ext. 


Ductus 

parotid. 


Fig.  12.  Begio  parotideomasseterica. 

(Object  der  Fig.  10.) 

Die  Parotis  ist  so  weit  eingeschnitten,  dass  die  Vena  facialis 
posterior  ihrem  ganzen  Verlaufe  nach  blossgelegt  erscheint.  Zwischen 
den  beiden  Aesten  der  genannten  Vene  und  vor  ihr  je  ein 
Lymphknoten.  Die  Vena  facialis  posterior  kreuzt  die  Aeste  des  N.  fa- 
cialis. Die  A.  temporalis  wird  von  zwei  Zweigen  des  N.  auriculo- 
temporalis  (dritter  Ast  des  Quintus)  flankirt.  Hinter  und  unter  dem 
äusseren  Gekürgange,  in  einer  Rinne  zwischen  Parotis  und  M.  sterno- 
cleidomastoideus,  die  A.  auricularis  posterior  mit  dem  gleichnamigen 
Nerven  vom  Facialis. 

Vor  dem  äusseren  Gekürgange  (auf  der  Jochbrücke)  liegen 
die  A.  und  V.  temporalis,  die  tiefer  unten  nicht  mehr  beisammen 
zu  finden  sind,  unmittelbar  aneinander.  Sonst  wie  Fisr.  10. 


16 


Regio  parotideomasseterica. 


A . temporalis 


N.  facialis 
A.  auricularis  post. 


Fig\  13.  lieg  io  parotideomasseterica. 

(Object  der  Fig\  10  und  12.) 

Die  V.  facialis  posterior  wurde  entfernt.  In  der  gespaltenen 
Parotis  ers'clieint  der  N.  facialis  mit  seinen  beiden  Hauptästen.  Hinter 
dem  Gehörgange  der  N.  auricularis  posterior  mit  der  gleichnamigen, 
den  Stamm  des  N.  facialis  kreuzenden  Arterie.  Vor  dem  Gehör- 
gange die  A.  temporalis  mit  dem  N.  auriculotemporalis . Auf  dem 
Randtheile  des  M.  sternocleidomastoideus  zwei  Lymphknoten. 


Fossa  rctromandibularis. 


17 


teviporalis 


transversa 

faciei 


4. 


maxillaris 

interna 


N.  facialis 


auricularis 
post , 


Fossa  retvomandibularis  mit  der  Carotis  externa. 


(Object  der  Fig\  10,  12  und  13.) 


Die  Ohrspeicheldrüse  wurde  vollständig'  entfernt.  Die  Carotis 
externa  tritt  zwischen  den  Mm.  stylohyoideus  und  styloglossus  durch, 
gibt  die  A.  auricularis  posterior  ab,  steigt  dann  gegen  den  Hals  des 
Unterkiefers  empor,  entsendet  die  A.  temporalis  superficialis  und  ver- 
läuft hinter  dem  Unterkieferhälschen  als  A.  maxillaris  interna 
weiter.  Hinter  dem  M.  stylohyoideus  der  hintere  Bauch  des  Di* 
gastricus.  Zwischen  zwei  Aesten  der  A.  auricularis  posterior  aus  der 
Tiefe  kommend  der  Stamm  des  N.  facialis.  Neben  der  A.  tempo- 
ralis, welche  die  A.  transversa  faciei  abschickt,  der  N.  auriculotemporalis. 

Z c k e r k an  d 1,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen.  2 


18 


Anastomosen  des  N.  auriculotemporalis, 


Fi°\  15.  Anastomosen  des  N.  auriculotemjooralis  mit  der 

Ö * 

Verzweigung  des  N.  facialis . 


Begio  parotideomasseierica.  — lncisura  mandibulae. 


19 


M.  temporcilis 


Fig.  16.  Regio  paro- 
tideo  masseterica 
nach  Ablösung  des 
M.  masseter  vom 
Jochbogen  und  dem 
Unterkiefer. 

Masseter  nach  hinten 
geschlagen.  Die  A.  masse- 
terica und  der  gleichnamige 
Nerv  (vom  dritten  Aste  des 
Quintus ) verlassen  durch 
die  lncisura  mandibulae 
die  Fossa  infraternporalis 
und  dringen  in  den  M. 
masseter  ein.  Vorne  zwi- 
schen Fossa  infraternporalis 
und  Masseter  der  M.  tem- 


poralis. 


Fig.  17.  Topographie  der  lncisura  mandibulae . 

Medial  von  der  lncisura  mandibulae  und  dem  M.  temporalis  auf  dem 
M.  pterygoideus  externus  gelagert  ein  Gefässstamm,  der  die  A.  alveolaris  inferior , 
ferner  die  A.  masseterica  abgibt  und  selbst  als  A.  temporalis  profunda  endet.  Die 
A.  maxillaris  interna  verlief  in  diesem  Falle  atypisch  an  der  medialen  Seite 
der  Mm.  pterygoidei  und  des  dritten  Trigeminusastes  (siehe  Fig.  26).  Das  typische 
Verhalten  der  A.  maxillaris  interna  zur  lncisura  mandibulae  ist  auf  Fig.  20, 
Fig.  23  und  24  dargestellt. 


9* 


20 


Fossa  retromandibularis  mit  der  A.  carotis  externa. 


Fig*.  18.  Fossa  retromandibularis  mit  der  A.  carotis  externa. 

Der  untere  Theil  der  Parotis  wurde  ausgeschält  und  empor- 
ffeschla^en,  um  die  A.  carotis  externa  an  ihrer  Eintrittsstelle  in  die 
Fossa  retromandibularis  zu  zeigen.  In  Begleitung  der  Arterie  findet 

o O O 

sich  ein  Zweig  der  V.  facialis  posterior.  Im  Hintergründe  der 
Arterie  das  Ligamentum  stylomaxillare  mit  einigen  Bündeln  des 
M.  styloglossus. 


Topographie  der  Parotis. 


21 


N.  facialis 


M.  digastricus 


P.  facialis 
post. 


V.  jugularis 
ext. 


Topographie  der  Parotis  zum 


Stamm  des  Facialis 


und  zur  A.  auricularis  'posterior. 


Der  laterale  Theil  der  Ohrspeicheldrüse  wurde  vom  Sternocleido- 
mastoideus  abgelöst,  aus  der  Nische  herausgehoben  und  gegen  das 
Gesicht  umgelegt.  Der  in  der  Tiefe  gelegene  Facialisstamm  dringt 

von  hinten  in  die  Parotis  ein,  (Siehe  auch  Fig.  14,  20  und  21.) 

% 

Die  A.  auricularis  posterior  durchsetzt  auf  kurze  Strecke  das 
Drüsengewebe.  Am  unteren  Ende  der  Parotis,  die  in  die  V.  jugularis 
externa  übergehende  V.  facialis  posterior. 


22 


Fossa  retromandibularis . 


Li'j.  spheno-  M.  pterygoidens 
mandibulare  ext. 


N.  facialis 


N.  auriculo- 
temporalis 


A.  maxillaris 
int. 

A.  carotis 
externa 


M.  temporalis 


Lig.  stylo- 
maxillare 


Fig.  20.  Fossa  retromandibularis  nach  Entfernung  der 

Carotis  externa. 

Die  Communicationsstelle  der  Fossa  retromandibularis  mit  der 
Unterschläfengrube,  welche  nach  hinten  und  unten  von  dem  Liga- 
mentum stylomaxillare  begrenzt  ist,  wird  durch  das  Ligamentum 
spheno  mandibulare  in  eine  kleinere  obere  und  eine  grössere  untere 
Lücke  zerlegt.  In  der  unteren  steckt  der  Unterschlafenfortsatz  der 
Parotis,  in  der  oberen  die  A.  maxillaris  interna  mit  dem  N.  auriculo- 

7 

temporalis.  Carotis  externa  zwischen  Stylohyoideus  und  Stvloglossus. 
hinter  dem  Stylohyoideus  der  Digastricus.  Im  Winkel  zwischen  Pro- 
cessus styloideus  und  Warzenfortsatz  der  A.  facialis. 

M.  rnasseter  abgetragnen,  die  Incisura  mandibularis  freUeleo-t, 

O 0 7 0 0 7 

im  Hintergründe  derselben  der  M.  pterygoideus  externus , auf 
diesem  die  A.  maxillaris  interna  und  hinter  derselben  ein  Truncus 
communis  für  die  Aa.  temporalis  profunda  und  masseterica. 


Fossa  retromandibularis  bei  weit  geöffnetem  Munde. 


23 


Carlilago 
meat.  acust. 

Articidatio 

mandibular. 


Meatus 
acust.  ex t. 
osseus 


Ligamentum 

'‘phenoman- 

dibulare 


M.  stylohyoi- 
deus 


M.  digastricus 


Fi g.  21.  Fossa  retromandibularis  bei  weit  geöffnetem  Munde. 


Am  oberen  Ende  der  Grube  der  knöcherne  und  knorpelige 
Gehörgang.  Ligamentum  sjphenomandibulare  sehr  breit,  aber  nur  am 
cranialen  Rande  stark  entwickelt. 


24 


Topographie  der  Parotis. 


2 


A.  temporalis 


1.  maxillaris  int. 


A.  carotis  ext. 


V.  facialis  post. 


Topographie  der  Parotis  zu  den  durchtretenden 


Gefässen. 


Die  in  situ  gehärtete  Ohrspeicheldrüse  wurde  aus  ihrer  Nische 
entfernt. 

Abgebildet  ist  die  mediale  Fläche  der  Drüse.  Die  Carotis 
externa ; liegt  theils  in  einer  Rinne,  theils  in  einem  kurzen  Canal 
der  Drüse.  Das  von  der  Maxillaris  interna  bedeckte,  quergelagerte 
Gefäss  ist  die  A.  transversa  faciei.  Die  V.  facialis  posterior  steckt 
mit  ihrem  längeren  Stücke  in  der  Parotis.  Ductus  parotideus 
gelb  gefärbt. 


Unterschläfengrube  von  aussen. 


25 


Fi g.  23.  Unterschläfengrube  von  aussen  nach  Entfernung 

des  Processus  coronoicleus. 

Das  proximale  Stück  der  A.  maxillaris  interna  quert  den 
M.  pterygoideus  externus,  das  distale  verschwindet  zwischen  den 
beiden  Köpfen  dieses  Muskels.  Hinter  der  A.  maxillaris  interna  die 
A.  temporalis  profunda. 


26 


Unterschläfengrube  von  aussen  blossgelegt. 


M.  ptery- 
goideus 
externus 


M.  ptery- 
goideus 
internus 


Fi  g.  24.  Unterscliläfengrube  von  aussen  blossgelegt. 

Jochbogen  und  ein  Stück  des  Unterkiefers  mit  dem  Processus 
coronoideus  abgesägt.  Der  letztgenannte  Fortsatz  mit  dem  Ansätze 
des  M.  temporalis  nach  oben  geschlagen.  Die  hinter  dem  Unterkiefer- 
hälschen erscheinende  A.  maxillaris  interna  quert  den  M.  ptery- 
goideus  externus  und  tritt  hierauf  zwischen  den  beiden  Köpfen  dieses 
Muskels  durch,  um  die  Fossa  splienomaxillaris  zu  erreichen.  Am 
oberen  Rande  des  M.  pterygoideus  externus , zwischen  diesem  Muskel 
und  der  Knochenfläche,  der  N.  temporalis  prqfundus.  Denselben 
querend  die  gleichnamige  Arterie.  Zwischen  den  zwei  Köpfen  des 
Pterygoideus  externus  der  mit  der  A.  maxillaris  interna  sich  kreuzende 
N.  buccinatorius . Zwischen  Pterygoideus  externus  und  internus  die  Nn. 
lingualis  und  mandibularis,  tiefer  unten  zwischen  Unterkiefer  und 
Ligamentum  splienomandibulare  der  N.  mandibularis  und  hinter  dem- 
selben die  A.  alveolaris  inferior.  Die  am  Tuber  maxillare  gelagerten 
Alveolarorefässe  und  Nerven  werden  von  Bändern  tiberbrückt. 


Schädelbasis  und  Fossa  infratemporalis 


27 


Ar.  infraorbitalis 


N.  zygomaticus 


A.  meningea  mecl. 


Fi g*.  25.  Schädelbasis  und  Fossa  infratemporalis , letztere 

von  aussen  blossg-ele^’t. 

o ö 


Typische  Lage  der  A.  maxillaris  interna  zum  dritten  Ast  des 
Trigeminus.  Die  Arterie  liegt  lateral  vom  Nerv.  Hinter  dem 
dritten  Aste  des  Trigeminus  die  Ürsprungsstelle  der  A.  meningea 
media.  In  der  Fossa  pterygopalatina  der  zweite  Ast  des  Trigeminus 
mit  dem  Ganglion  sphenopalatinum.  Lateral  von  der  A.  maxillaris 
interna  die  Nn.  buccinatorius  und  massetericus. 


28 


Fossa  infratemporalis  von  aussen. 


Fig.  26.  Fossa  infratemporalis  von  aussen. 


Der  Jochbogen  und  der  Processus  coronoideus  sind  entfernt. 
Desgleichen  der  M.  pterygoideus  externus.  Frei  liegt  der  dritte  Ast 
des  Trigeminus  bis  an  das  Foramen  ovale.  An  der  medialen  Seite 

des  Kerven  zieht  die  atypisch  verlaufende  A.  maxillaris  interna 
gegen  die  Fossa  pterygopalatina. 


Lao-e  des  dritten  Trigeminusastes  zur  Tuba. 

o 


29 


Tuba  auditiva 


Epiglotti* 


Fig.  27.  Lage  des  dritten  Trigeminusastes  zur  Tuba. 

Das  Oberkiefer^erüst  wurde  ab^etra^en.  die  Basis  cranii  vor  dem 
Foramen  ovale  quer  durchtrennt.  Der  Stamm  des  dritten  Trigeminus- 
astes zieht  lateral  von  der  äusseren  Tubenwand  herab  und  zerfällt 
an  dieser  Stelle  in  seine  einzelnen  Aeste.  Das  Hälschen  des  Unter- 
kiefers ist  durchtrennt,  um  den  Verlauf  des  N.  auriculotemporalis 
darzustellen.  Von  den  an  den  Unterkiefer  herantretenden  Aesten  ist 
der  (stärkste)  laterale  der  Mandibularis,  der  mediale  der  N.  mylo- 
hyoideus, der  mittlere  der  Buccinatorius,  der  senkrecht  absteigende 
Stamm  ist  der  N.  lingualis , die  sechs  oben  abzweigenden  Aeste 
gehören  der  Kaumusculatur  an. 


30 


Fossa  infratemporalis  vom  Vestibulum  oris  aus  blossgelegt. 


31.  temporalis 


N.  buccinat. 

31.  pterygoid.  ext. 

M.  vicisseter 

F.  mandibularis 
31.  buccinat. 

N.  lingualis 


31.  pterygoideus  int. 


Fossa  infratemporalis  vom  Vestibulum  oris  aus 

blossgelegt. 


Mittelstlick  des  Unterkiefers  ausgeschnitten.  Schleimhaut  im 
hinteren  Winkel  des  Vestibulum  oris  abgelüst  und  die  Präparation 
bis  an  den  Boden  der  Mundhöhle  und  bis  an  den  Masseter  fort- 
gesetzt. Zwischen  Pterygoideus  externus  und  internus  hinten  der 
N.  mandibularis , vor  demselben  der  N.  lingualis , welcher  nach 
Kreuzung  mit  dem  M.  pterygoideus  internus  sich  unter  die  Schleim- 
haut des  Mundhöhlenbodens  legt.  An  der  medialen  Seite  des 
M.  temporalis  der  iV.  buccinatorius.  M.  temporalis  mit  der  lateralen 
Portion  am  Processus  coronoideus , mit  der  medialen  am  Alveolar- 
fortsatze inserirend.  Im  Bereiche  des  Cavum  oris  die  beiden  Gaumen- 
bogen mit  der  Nische  für  die  Tonsille. 


Horizontalschnitt  durch  die  Fossa  infratemporalis. 


31 


M.  pterygoideus  int. 


31.  temporalis 


ba  audi- 
tiva 


Recessus  ^ 
i laryngis 

i , longu 
apitis 


31.  pteryg. 
ext. 


Capitulum 

mandib. 


A.  carotis  interna 


Sinus 

transversus 


Fi  g.  29.  Horizontalschnitt  durch  die  Fossa  infratemporalis 

in  der  Höhe  des  Unterkieferköpfchens. 

Der  Schnitt  passirt  die  Kiefer-  und  Nasenhöhle  entsprechend  dem  Ansätze 
der  unteren  Nasenmuschel.  Der  untere  Nasengang  von  oben  eröffnet.  Hinter  der 
Nasenhöhleder  Tubenspalt,  dorsal  vom  Tubenwulst  die  spaltförmige  Rosenmüllcr’sche 
Grube.  Zwischen  Gaumensegel  und  hinterer  Rachenwand  (schwarz  gehalten) 
der  Spalt  zwischen  Cavum  pharyngonasale  und  Cavum  pharyngoorale.  In 
der  Unterschläfengrube  der  31.  temporalis , medial  von  demselben  der  31.  ptery- 
goideus externus , zwischen  diesem  Muskel  und  dem  Tubenspalt  an  der  lateralen 
Tubenwand  der  Tensor  veli  palati)ii , zwischen  den  beiden  Platten  des  Processus 
pterygoideus  der  31 . pterygoideus  internus.  Der  31.  temporalis  berührt  weder  die  Joch- 
beingegend noch  das  Tuber  maxillare  und  den  31.  pterygoideus  externus , da  zwischen 
diesen  Theilen  und  den  Muskel  eine  dicke  Fettschichte  eingeschoben  ist.  Dieser 
fetthaltige  Raum  comnmnicirt  nach  unten  mit  der  Regio  buccinatoria.  (Siehe  auch 
Fig.  5,  (j  und  28.)  Am  Felsenbein  ist  der  Sinus  transversus  zweimal  getroffen. 


32 


Arteria  maxillaris  interna.  — Fossa  pterygopalatina. 


Fig.  30.  Arteria  maxillaris  interna  mit  dem  sie  umspinnen- 
den venösen  Geflechte  und  der  V facialis  posterior . 

a V.  facialis  posterior,  b Plexus  pterygoideus. 


A. 


Fig.  31.  Fossa  pterygopalatina  von  vorne  eröffnet. 

Frontal  schnitt  durch  das  Oberkiefergerüst.  Die  hintere  Wand 
des  Sinus  maxillaris  ist  theilweise  abgetragen,  um  die  Hauptgebilde 
der  Fossa  pterygopalatina  von  vorne  blosszulegen.  Es  erscheint  der 
zweite  Ast  des  Trigeminus  mit  den  hinteren  Zahnnerven  und  unter- 
halb  desselben  die  A.  maxillaris  interna  mit  einigen  Aesten. 

O 


A.  nasalis  posterior 


maxillaris  interna 


A.  palatina  desc. 


Fossa  pterygopalatina  von  vorno. 


33 


Fig.  32  und 


Fossa  pterygopalatina  von  vorne. 


11  am.  II.  quinti  paris 

N.  Vidianus 


31.  tevip. 


(Object  der  Fig“.  31.) 

Frontalschnitt  N_  opHcus 

durch  das  Ober- 
kiefergerüste. Die 
hintere  Wand  des 
Simis  maxillaris 
ist  vollständiger 
als  in  Fig.  31  ab- 
getragen, so  dass 
neben  der,  ihrer 
ganzen  Aus- 
dehnung nach  frei- 
gelegten Fossa 
pterygopalatina 
auch  noch  ein 
Theil  der  Unter- 
schläfengrube 
sichtbar  ist.  Es 
erscheinen:  der 
zweite  Ast  des  Tri- 
geminus mit  dem 
Ganglion  splieno- 
palatinum , die  A. 
maxillaris  interna 

mit  der  Splienopalatina , Nasalis  posterior  und  Temporalis  profunda.  Die  3Iaxillaris 
interna  verläuft  nicht  typisch,  sondern  zieht  medial  von  den  beiden  31  m.  ptery- 
goidei  gegen  die  Fossa  pterygopalatina  und  perforirt  vor  derselben  den  31.  ptery- 
goideus  externus  (siehe  auch  Fig.  26). 


31.  pterygoid.  ext. 


Frontalschnitt  durch  das  Ober- 
kiefergerüste. Die  hintere  Wand  des 
Sinns  maxillaris  ist  fast  vollständig- 
abgetragen.  Desgleichen  wurden  der 
zweite  Ast  des  Trigeminus  und  die 
Verzweigung  der  A.  maxillaris  in- 
terna entfernt.  Sichtbar  sind:  aj  die 
A.  maxillaris  interna , an  der  Stelle, 
an  welcher  sie  den  M.  pterygoidens 
externus  durchbohrt,  b)  Unterhalb 
desselben  die  A.  palatina  descendens. 
cj  Oberhalb  der  31äxillaris  interna  im 
Skelet  das  Foramen  rotundum  und 
medial  von  demselben  die  vordere 
Mündungsstelle  des  Canalis  Vidianus. 


Zuckerkand],  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


3 


34 


Topographie  der  Schläfengrube 


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Topographie  der  Schläfengrube. 


35 


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Fig.  34.  Topographie  der  Schläfengrube. 


> 


Sehläfengrube  und  Stirngegend  nach  Abnahme  der  Haut. 
A.  temporalis  superficialis  mit  ihren  beiden  Aesten,  dem  Ramus parietalis 
und  frontalis.  In  Begleitung  des  letzteren  der  Ast  des  N. facialis  für  den 
AI.  frontalis.  Hinter  diesem  Nerven  der  Ramus  temporalis  des  gleich- 
namigen Nerven  für  den  Al.  auricularis  anterior.  Hinter  dem  Haupt- 
stamme derH.  temporalis  und  in  Begleitung  ihres  Ramus  parietalis  der 
N.  auriculotemporalisj  beide  sind  stellenweise  von  Bündeln  des 
AI.  auricularis  anterior  bedeckt.  Hinter  dem  Stirnfortsatze  des  Joch- 
beins und  dem  AI.  orbicularis  oculi  der  Endast  des  N.  zygomatico- 
temporalis.  Das  obere  Ende  der  Parotis  wurde  entfernt;  es 
erscheint  unter  demselben  der  obere  Ast  des  N.  facialis  mit  den 
im  Bereich  des  Jochbogens  befindlichen  Aesten  für  den  AI.  orbicularis 
oculi  und  ein  neben  der  A.  transversa  faciei  verlaufender  Wangen- 
ast des  siebenten  Nerven.  In  der  Stirngegend  ist  der  AI.  frontalis 
stellenweise  eingeschnitten,  um  den  Verlauf  der  Aeste  des  N.  supra- 
orbitalis  darzulegen. 


3* 


36 


Schläfengrube  nach  Entfernung  der  Fascia  temporalis  superficialis. 


A.  tempo-  A.  tempo-  M.  tempo-  Fascia  temp.  Fascia  temp.  N.  zygomatico- 
ralis  super f.  ralis  viedia  ralis  lara . super f.  lam.  prof.  temporalis 


ralis  superficialis  und  Spaltung*  der  fetthaltigen  Tasche  der 

Fascia  temporalis  profunda . 

(Object  der  Fig.  34.) 


Das  oberflächliche  Blatt  der  Fascia  temporalis  profunda  wurde 
vom  Jochbogen  abgelöst  und  emporgeschlagen.  Der  zwischen  das 
oberflächliche  und  tiefe  Blatt  eingeschobene  Fettpolster  wurde 
entfernt.  Die  V.  temporalis  profunda  durchbohrt  das  tiefe  Blatt 
und  begibt  sich  zum  M.  temporalis.  Um  den  Verlauf  dieses 
Gefässes  zu  zeigen,  ist  an  einer  Stelle  das  tiefe  Blatt  der  Fascie  ein- 
geschnitten.  Hinter  der  V.  temporalis  profunda  durchbohrt  die 
A.  temporalis  media  die  Fascia  temporalis.  Der  Endast  des  N.  zygo- 
maticotemporalis  durchsetzt  den  Stirnfortsatz  des  Jochbeines. 


Fig\  36.  Schläfengrube  nach  Abtragung  der  Fascia  terrqjo- 
ralis  und  Freilegung  der  Dura  mater. 

O O 

(Object  der  Fig.  34  und  Fig.  35.) 

Der  abgesägte  Jochbogen  ist  mit  dem  M.  masseter  herabge- 
schlagen. Der  M.  temporalis  ist  gespalten  und  in  die  Knochenwand 
wurde  ein  Fenster  geschnitten,  welches  die  Schläfenbein  schuppe 
und  den  grossen  Keilbeinflügel  trifft.  Theils  angelagert,  theils  in  der 
Substanz  der  Dura  mater  findet  sich  die  A.  meningea  media , die  sich 
ziemlich  hoch  oben  in  ihren  vorderen  und  hinteren  Ast  theilt.  Ober- 
halb des  äusseren  Gehörganges  am  Periost  die  A.  temporalis  media. 

Der  N.  zygomaticoternporalis  tritt  von  der  temporalen  Seite  des 
Jochbeins  in  die  Schläfengrube  ein. 


Schläfengrube  nach  Abtragung  der  Fascia  temporalis. 


Intracranieller  Theil  der  A.  meningea  media. 


39 


Fi g.  37.  Intracranieller  Theil  der  A.  meningea  media. 

Die  Seiten  wand  der  Hirnschale  wurde  in  noch  grösserem  Um- 
fange als  in  Fig.  36  entfernt.  Man  sieht  den  Verlauf  der 
A.  meningea  media  in  der  Dura. 

Entsprechend  dem  ungeteilten,  auch  in  diesem  Falle  ziemlich 
langen  Stamme  der  Arterie  ist  der  Spalt  der  Dura,  in  welchem  das 
Gefäss  verläuft,  geöffnet. 


Hinterhaupt-  und  obere  Nackengegend. 


41 


Fig.  38.  Hinterhaupt-  und  obere  Nackengegend. 

Der  N.  occipitalis  major  tritt  von  zwei  Stellen  an  den  Hinter- 
kopf heran.  Die  zwei  Aeste  anastomosiren  untereinander.  Der 
stärkere  laterale  Zweig  stammt  aus  dem  ventralen  Aste  des  zweiten 
Cervicalis,  der  schwächere  mediale  verhält  sich  typisch.  Hinter 
dem  Ohre  der  in  zwei  lange  Bündel  getlieilte  M.  auricularis  po- 
sterior. Am  hinteren  Ansätze  der  Ohrmuschel  die  A.  und  der  N. 
auricularis  posterior , der  den  M.  occipitalis  und  den  Auricularis  po- 
sterior inner virt.  Von  der  A.  occipitalis  ist  nur  das  distale,  hinter 
dem  M.  splenius  capitis  befindliche  Stück  zu  sehen,  das  proximale 
Stück  wird  von  den  Mm.  digastricus,  longissimus  capitis,  splenius 
und  Sternocleidomastoideus  bedeckt. 


Topographie  der  A.  occipitalis.  43 


Fig.  39 — 41.  Topographie  der  A.  occipitalis. 

Fig.  39.  (Object  der  Fig.  38.) 

Der  M.  sternocleidomastoideus  ist  durchschnitten,  sein  distaler 
Stumpf  nach  oben  geschlagen.  Die  A.  occipitalis  liegt  unter  dem 
hinteren  Bauch  des  Digastricus  auf  dem  Querfortsatz  des  Atlas 
und  wird  im  folgenden  Stücke  von  dem  M.  splenius  capitis  bedeckt. 

Fig.  40.  (Object  der  Fig.  39.) 

Der  M.  splenius  ist  durchschnitten,  sein  distaler  Stumpf  nach 
oben  geschlagen.  Die  A.  occipitalis  tritt  an  der  medialen  Seite  des 
Longissimus  capitis  durch,  liegt  auf  dem  M.  obliquus  superior  und 


44 


Fig.  41. 


gibt  den  Ramus  mastoideus  ab,  welcher  gegen  das  zweigeteilte 
Emissarium  mastoideum  verläuft. 

In  der  Fossa  retromandibularis  Lage  der  Carotis  externa  zum 
L iga men t u m st/jlo maxillare. 

Fig.  41.  (Object  der  Fig.  38 — 40.) 

Der  M.  longissimus  capitis  wurde  entfernt.  Die  A.  occipitalis 
tritt  hinter  dem  M.  digastricus  durch,  tangirt  die  Pars  mastoidea 
des  Schläfenbeins  und  quert  den  Obliquus  superior. 

Vor  dem  Digastricus  die  Parotis  mit  dem  eintretenden  Stamm 
des  iV.  facialis. 


Schädelbasis  mit  den  durchtretenden  Nerven  und  Arterien. 


45 


Fig.  42.  Schädelbasis  mit  den  durch  tretenden  Nerven  und 

Arterien. 

Tentorium  belassen.  In  der  mittleren  Schädelgrube  die  von  der  Dura  bedeckte 
A.  ipeningea  media.  An  der  dorsalen  Fläche  des  Keilbeinkörpers  die  Hypophyse,  die 
Carotis  interna  mit  der  A.  ophtlialmica , die  sich  unter  den  N.  opticus  lagert  und  auf 
der  Decke  des  Sinus  cavernosus  der  dritte  und  vierte  Gehirnnerv.  Entsprechend 
der  Felsenbeinspitze  der  Trigeminusstamm  mit  dem  Schlitz  für  das  Cavum  Meckelii , am 
Clivus  der  sechste  Gehirnnerv,  vom  Tentorium  überdeckt  der  neunte  bis  elfte  Gehirn- 
nerv. Im  Foramen  occipitale  die  A.  vertebralis ; oberhalb  derselben  der  N.  hypoglossus. 


A.  carotis 

interna 


A.  vertebralis 


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A.  inening.  media 


46 


Basis  cranii  mit  Nerven  und  Gefässen 


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Basis  cranii  mit  Nerven  und  Gefässen. 


47 


Fig.  43.  Basis  cranii  mit  Nerven  und  Gefässen. 

Rechts:  Tentorium  entfernt.  Der  Sinus  transversus  und  Sinus 
petrosus  inferior  sind  gespalten.  Zwischen  den  Mündungen  beider 
am  Foramen  jugulare  der  neunte  bis  elfte  Gehirnnerv,  der  neunte 
ein  eigenes,  der  zehnte  und  elfte  ein  gemeinsames  Grübchen  be- 
sitzend. Vorne,  wo  der  Sinus  petrosus  inferior  in  den  Sinus  caver- 
nosus mündet,  der  N.  abducens.  Gavum  Meckelii  gespalten,  in  dem- 
selben der  Stamm  des  Quint us. 

Links:  Tentorium  belassen.  Durader  mittleren  Schädelgrube 
abgelöst.  Desgleichen  der  kleine  Keilbeinflügel  im  Bereiche  der 
Fissura  orbitalis  superior  abgetragen.  Sinus  cavernosus  geöffnet. 
Trigeminus  mit  Ganglion  semilunare  ausgeschnitten,  Carotis  von  oben 
freigelegt.  Tegmen  tympani  abgetragen.  In  der  F.  orbitalis  superior 
die  zwei  Aeste  des  Oculomotorius,  der  vierte,  der  sechste  Gehirnnerv 
und  der  erste  Ast  des  Trigeminus.  Hinter  der  Fissur  die  Stümpfe 
des  zweiten  und  dritten  Trigeminusastes  und  die  A.  meningea  media . 
Im  Bereiche  des  Felsenbeines  vorne  die  Carotis,  lateral  von  ihr 
der  N.  petrosus  superficialis  major  und  unter  demselben  die  knöcherne 
Tuba  (schwarz  gehalten).  Hinter  der  Tuba  der  N.  facialis  mit  dem 
Ganglion  geniculi die  Paukenhöhle  mit  dem  Amboss  und  hinter 
diesem  Knöchelchen  die  Gellulae  mastoideae. 


31.  buccinatorius 


48 


Verlauf  der  A.  Carotis  interna  an  der  Schädelbasis. 


31.  pteryg.  int.  A.  pharyngea  ascendens 


31  .digastricus 


Fi«'.  44.  Verlauf  der  A.  Carotis  interna  an  der  Schädelbasis. 

Unterkieferast  abgetragen,  Pharynxwand  blossgelegt,  Tuben- 
lichtung geschlitzt.  Canalis  caroiicus,  medial  von  der  Tuba,  das  An- 
fangsstück ausgenommen,  aufgemeisselt.  Zwischen  Carotis  interna  und 
Pharynx  die  A.  pliavyncjea  ascendens. 


Schädelbasis  mit  Blutleitern 


49 


Fig.  45.  Schädelbasis  mit  Blutleitern. 

(Corrosionspräparat.) 

In  der  mittleren  Schädelgrube  der  Sinns  cavernosus  mit  seinen  Zu-  und 
Abflüssen.  In  der  hinteren  Schädelgrube  der  Plexus  basilaris , der  Sinus  transversus , 
das  Emissarium  mastoideum , der  Confluens  sinuum  mit  dem  Sinus  sagittalis 
superior  und  dem  Sinus  rectus.  Im  Forum en  jugidare  vorne  der  Sinus  petrosus 
inferior , hinten  der  Sinus  transversus.  Der  Kaum  zwischen  beiden  ist  für  den 
neunten  bis  elften  llirnnerven  bestimmt. 


Zuckerkand  1,  Atlas  der  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


50 


Corrosionspräparat  des  Sinus  cavernosus. 


V.  ophthal- 
mica 


Sinus  int. 
cavernosus 


Smus 

cavernosus 


Sinus 
petros.  inf. 


Sinus 
petros.  sup. 


Fig.  46,  Corrosionspräparat  des  Sinus  cavernosus. 

Zwischen  der  dorsalen  und  ventralen  Hälfte  des  Sinus  sieht 
man  den  Raum,  in  welchem  die  Carotis  interna  steckt.  In  das 
vordere  Ende  der  ventralen  Abtheilung  mündet  die  in  der  Fissura 
orbitalis  superior  befindliche  V.  opJithaimica , das  hintere  Ende  der 
ventralen  Abtheilung  des  Sinus  entsendet  Venen  gegen  den  Canalis 
caroticus  und  das  Foramen  ovale.  Zwischen  den  Sinus  beider  Seiten 
der  Sinus  intercavernosus,  die  dorsale  Abtheilung  des  Sinus  geht  in 
den  Sinus  petrosus  superior  und  inferior  über. 


Die  Sinus  der  hinteren  Schädelgrube. 


51 


Sin.  sagitt.  sup. 


Cojißuens  sinunm 


Sin.  transversus 


Sin.  transv. 


Sinus  petros.  sup. 


V . 
magna 


Fig.  47.  Die  Sinus  der  hinteren  Schädelgrube. 

(Corrosionspräparat.) 

Der  Sinus  sagittalis  superior  spaltet  sieh  an  der  Mündungs- 
stelle in  zwei  Schenkel.  Am  Gonfluens  sinuum  der  Sinus  rectus  mit 
der  V.  magna  cerebri. 


4* 


52 


Decke  und  laterale  Wand  des  Sinus  cavernosus . 


N.  oculomotorius 


A.  carotis  int. 
\ 


Fig\  48.  Decke  und  laterale  Wand  des  Sinus  cavernosus. 

Zwischen  dem  vorderen  Ansätze  des  Tentorium  und  der  Sella 
turcica  die  von  der  Dura  beigestellte  dreieckige  Deckwand  des 
Sinus  cavernosus.  Dieselbe  wird  vorne  vom  N.  oculomotorius  und 
weiter  hinten  (knapp  neben  dem  Tentorium)  vom  N.  trochlearis 
durchbohrt.  Vor  der  dreieckigen  Stelle  verlässt  die  Carotis  interna 
den  Sinus.  Die  äussere  Wand  des  Sinus  durchsetzt  eine  Gehirn* 
vene  (v). 


Sinus  cavernosus. 


53 


A.  carotis  int. 


N.  opticus 


N.  oculomot. 


N.  trochlearis 


Sin.  cavernos. 
(P.  inf.J 


N.  petros.  sup. 
major 


N.  abducens  JVr.  trigeminus 


Fig.  49.  Sinus  cavernosus. 

(Object  der  Fig.  48.) 

Die  Decke  und  die  laterale  D arawand  entfernt.  An  der  Decke 
der  dritte  und  vierte  Nerv,  lateral  der  Trigeminus  mit  seinen 
Aesten,  im  Sinus  die  Carotis  mit  dem  Abducens.  Der  ventrale  Theil 
des  Sinus  unter  dem  ersten  Ast  des  Quintus,  der  dorsale  ober- 
halb der  Carotis.  Auf  der  vorderen  Fläche  des  Felsenbeines  der 
N.  petrosus  superficialis  major,  dessen  distales  Stück  an  der  medialen 
Seite  des  Ganglion  semilunare  verschwindet. 


54 


Sinus  cavernosus. 


.A . petros.  sup.  maj. 


Fig.  50.  Sinus  cavernosus. 

(Object  der  Fig.  48  und  49.) 

Die  laterale  Wand  mit  dem  Trigeminus,  dem  dritten  und 
vierten  Nerv  entfernt.  An  der  lateralen  Wand  der  A.  carotis 
interna  der  A.  äbducens  mit  zwei  zum  sympathischen  Geflechte  der 
Carotis  interna  ziehenden  Aesten.  Hinter  der  Carotis  die  Mündung 
des  Sinus  cavernosus  gegen  den  Sinus  petrosus  inferior in  der 
Mündungsöffnung  der  N.  äbducens. 

Die  dorsale,  defecte  Wand  des  Ganalis  caroticus  wird  von  einem 
Bande  ergänzt.  Hinter  demselben  der  N . jpetrosus  superficialis  major. 


Fig.  51.  Laterale  Wand  des  Sinus  cavernosus. 

Dargestellt  ist  die  dem  Sinus  zugekehrte  Fläche.  Die  bezeich- 
nete  Wand  wurde  mit  dem  in  ihre  Substanz  eingetragenen  Nerven 
bis  an  die  Fissura  orbitalis  superior  und  bis  an  das  Foramen  rotundum 
und  ovale  ausgeschnitten.  Man  sieht  den  dritten,  vierten  und  fünften 
Nerven,  den  letzteren  mit  dem  Ganglion  semilunare  und  der  motorischen 
Wurzel  im  Cavurn  Meckelii,  dessen  mediale  Wand  gespalten  ist. 


Frontalschnitt  durch  den  Sinus  cavernosus . 


55 


N.  oculomot.orius 


R.  prim.  11.  trigem. 


Hypophysis 


N.  abducens 


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R.  secund.  n.  trigem. 


. troch- 
learis 


rrim.  n. 
igem . 


<>.v^ 


secund 

drigem. 


V.  ophthal- 
mica 


Ort. 


n.  trigem.  N.  abducens  Carotis  int.  Hypophysis  X.  abducens 


X.  oculomotor. 


X.  trochlearis 


R.  secund.  n. 
trigemin. 

R.  tert.  n. 
trigem. 


52  und  53.  Frontalschnitt  durch  den  Sinus  cavernosus 
vor  dem  dritten  Ast  des  Trigeminus.  (Vergrössert.) 


Fig.  52.  Vordere  Schnitthälfte.  Rechterseits  wurde  die  äussere  Wand 
mit  dem  dritten  und  vierten  und  dem  sechsten  Nerven  entfernt.  Medial  vom 
ersten  Ast  des  Trigeminus  die  Mündung  der  V.  ophthalmica.  Linkerseits  wurde  die 
laterale  Wand  des  Sinus  belassen. 


Fig.  53.  Hintere  Schnitthälfte  desselben  Präparates.  Eintritt  der 
A.  carotis  interna  in  den  Canalis  caroticus.  Die  Carotis  ist  von  Venenräumen  um- 
geben,'welche  sich  in  den  Canal  fortsetzen.  Rechts  (auf  der  Abbildung  links),  wo 
die  äussere  Sinuswand  entfernt  wurde,  findet  sich  oberhalb  der  Carotis  interna  die 
schlitzförmige  Mündung  des  Sinus  petrosus  inferior,  ln  derselben  der  N.  abducens. 
In  beiden  Abbildungen  zwischen  Carotis  und  Sinus  wänden  Trabekel  zu  sehen. 
Keilbeinkörper  spongiös.  Sinus  sphenoidalis  fehlend. 


56 


Topographie  des  Chiasma  nervorum  opticorum  und  der  Hypophyse. 


Hypophysis 


N.  oculo- 
viotorius 

N.  troch- 
learis 


Fig.  54.  Topographie  des  Chiasma  nervorum  opticorum  und 

der  Hypophyse. 


Vor  dem  Chiasma  fiankirt  von  den  Sehnerven  die  Hypophyse 
mit  dem  Infundibulnm.  Seitlich  vom  Chiasma  die  Decke  des  Sinus 
cavernosus  mit  dem  dritten  und  vierten  Nerven.  Itechterseits  medial 
vom  V.  oculomotorius  auf  der  Decke  des  Sinus  die  A.  communicans 
posterior.  Der  reckterseits  von  der  A.  carotis  interna  abzweigende 
Stumpf  entspricht  der  A.  corporis  callosi.  Linkerseits  wurde  die 
Carotis  verkürzt  und  die  A.  communicans  posterior  entfernt,  um  die 
Decke  des  Sinus  cavernosus  freizule^en. 

Hinter  dem  Chiasma  der  Thalamus  mit  der  Regio  infundibuli . 


Dio  vor  dem  Tentorium 


befindlichen 


Theile  des  Grosshirns. 


57 


* 


> 


■ OCäVl  - 

pus 


inns 
\ ictus 


Sinus  longitudinalis  sup. 


Nucleus 

caudatus 


Thalamus 


L Cr  us  ft 
/ nicis 


oocam 


Eminentia 

collateralis 


Calcar  avis 


Fig.  55. 


Hippocampus  iV acleus  lentiformis  Oomnissura  anterior  Dudens  cauclatus 


Fig“.  56. 


Cxlcar  anls  Plexus  chorioid.  ventric.  lateral.  Foramen  interventriculare 


Grosshirn.  — Seitenkammer. 


59 


Fiff.  55.  Die  vor  dem  Tentorium  befindlichen  Theile  des 

Grrossliirns. 

Geliirn  in  situ  gehärtet,  Seitenkammern  eröffnet.  Balken  be- 
lassen. In  den  Seitenkammern  der  Nucleus  caudatus  und,  da  die  Tela 
chorioidea  superior  abgetragen  wurde,  auch  der  Thalamus  sichtbar.  An 
der  medialen  Kammerwand  das  Grus  fornicis,  hinter  diesem  der 
Hippocampus,  die  Eminentia  collateralis  und  das  Galcar  avis.  Lateral 
von  der  rechten  Seitenkammer  die  geöffnete  Fossa  Sylvii  mit  der 
Insel  und  den  Gyri  temporales  transversi.  Zwischen  Insel  und  ge- 
schwänztem Kern  die  Gapsula  interna.  Vorne  in  der  Mantelspalte 
die  Sichel  mit  dem  Sinus  longitudinalis  superior , hinten  median  am 
Tentorium  die  Sichel  mit  dem  Sinus  longitudinalis  superior,  vor 
diesem  der  Sinus  rectus.  Die  Falx  erzeugt  am  Balkensplenium  einen 
rinnenförmigen  Eindruck. 


Fig.  56.  Seitenkammer  von  aussen  durch  einen 

Sagittalschnitt  eröffnet, 

Dargestellt  sind  die  mediale  und  dorsale  Kammerwand.  Dorsal 
das  Corpus  callosum,  medial  und  vorne  das  Septum  pellucidum, 
median  hinten  im  Hinterhorne  das  Galcar  avis.  Am  hinteren  Rande 
des  Septum  pellucidum  die  Columna  fornicis.  Hinter  demselben  das 
Foramen  Monroi  und  diesem  angeschlossen  der  Plexus  chorioideus 
ventriculi  lateralis  (roth  gefärbt).  Im  schräg  abgestutzten  Hinterhorne 
der  Hippocampus.  Unter  dem  Plexus  der  Thalamus  und  die 
Gapsula  interna.  Der  Nucleus  caudatus  wurde,  eine  basale  Schicht 
ausgenommen,  entfernt,  um  das  Septum  pellucidum  seiner  ganzen 
Ausdehnung  nach  frei  zu  bekommen.  An  der  ventralen  Seite  des 
Linsenkernes  die  Commissura  anterior. 


60 


Medianer  Sagittalschnitt  des  Gehirnes. 


Tela  chorioid.  ventric.  tertii. 


Regio  hypothalamica  e •§ 

CO  ''Ö 
CO 

.3  s 


Recessus  opticus 


Plexus 
chor.  ventr, 
lateral. 

Commiss. 

ant. 


Fig.  57.  Medialer  Sagittalschnitt  des  Gehirnes. 

Die  mittlere  Kammer  gliedert  sich  in  drei  Abtheilungen:  eine 
obere,  Regio  thaiamica,  eine  untere,  Regio  infundibuli,  mit  dem 
Recessus  opticus  und  eine  hintere,  Regio  hypothalamica,  welche  sich 
gegen  die  Regio  thaiamica  durch  den  Sulcus  hypothalamicus  begrenzt. 
Zwischen  Commissura  anterior  und  N.  opticus  die  Lamina  terminalis.  An 
der  medialen  Fläche  des  Sehhügels  die  Massa  intermedia  ( Comm . mollis ). 
Zwischen  Corpus  callosum  und  dem  Fornix  das  Septum  pellucidum. 
Das  Gewölbe  begrenzt  mit  dem  Thalamus  das  Foramen  interventri- 
culare , an  dessen  hinterer  Begrenzung  der  Plexus  chorioideus  ventri- 
culi  lateralis  vorspringt.  Zwischen  Thalamus  und  Fornix  di q Fissur a 
chorioidea  mit  der  Tela  chorioidea  ventriculi  III.  Unter  dem  Balken- 
wulste in  die  Tela  eingeschlossen  die  Zirbel.  Das  obere  Blatt  der 
Zirbel  geht  in  die  Stria  medullaris  über,  das  untere  Blatt  biegt  in 
die  Commissura  posterior  um.  Unter  dem  Vierhügel  der  Aquaeductus 
cerebri  mit  den  Mündungen  in  die  mittlere  und  vierte  Kammer.  Der 
weisse  Streifen  in  der  dorsalen  Abtheilung  des  Grosshirnschenkels 
ist  das  hintere  Längsbündel. 


Schrägschnitt  durch  den  Gehirnstamm. 


61 


Fig\  58.  Sclirägschnitt  durch  den  Gehirnstamm  und  das 

o O 

Corpus  striatum. 

Der  Schnitt  passirt  vorne  das  Tuberculum  anterior  des  Seh- 
hügels und  hinten  den  Vierhügel.  Getroffen  sind:  Das  Corpus  striatum, 
hinter  demselben  drei  Kerne  des  Thalamus  opticus , die  Regio  hgpo- 
thalamica  mit  dem  Nucleus  liypothalamicus,  die  Kerne  des  Vierhügels 
(hinter  dem  Thalamus),  unter  dem  vorderen  Vier  hügelpaare  der 

i 

rothe  Kern  und  die  Substantia  Sömmeringn.  Am  Brückmidurchschnitt 
sind  zu  verfolgen:  ventral  die  Pyramidenbahn  und  dorsal  (auf  der 
Brücke)  die  Schleifenbahn.  Der  Streifen  zwischen  den  zwei  grossen 
Thalamuskernen  ist  der  Fasciculus  thalamomammillaris. 


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Lemniscus  medialis 


62  Mediale  Hemisphärenwand  und  Horizontalschnitt  durch  die  Inselgegend 


Foravien  interventriculare  Tlialavius  opt.  texter 


Eminentia  collateralis 


Fi g.  59.  Mediale  Hemisphärenwand  und  Horizontalschnitt 

durch  die  Inselgegend, 

Es  wurde  die  linke  Seitenkammer  eröffnet.  An  der  medialen  Wand  sind 
sichtbar:  das  Septuvi  pellucidum,  der  Fornix,  das  Calcar  avis,  der  Hippocampus 
und  das  Foramen  interventriculare.  Da  die  Tela  chorioidea  entfernt  wurde,  so 
erscheint  auch  ein  Stück  des  Sehhügels  der  rechten  Seite.  Am  Horizontalschnitt 
der  Inselgegend  der  Linsenkern  mit  seinen  drei  Gliedern,  das  Claustrum  und 
medial  von  diesem  der  Nucleus  caudatus  (vorne)  und  der  Thalamus  opticus  (hinten). 

Fig.  60.  Seitenkammer  und  Decke  des  mittleren  Ventrikels. 

Balken  abgetragen,  mittlere  Partie  des  Fornix  ausgeschnitten,  die  seitlichen 
Theile  desselben  belassen.  Lateral  vom  Plexus  chorioideus  das  Crus  fornicis  und 
seitlich  von  diesem  ein  Streifen  der  dorsalen  Sehhügelfläche.  Mittlerer  Ventrikel 
von  der  Tela  chorioidea  bedeckt,  in  derselben  die  V.  viagna  cerebri , deren  hinteres 
Ende  geflechtartig  ist.  Dasselbe  mündet  in  den  Sinus  rectus , dessen  vorderes  Ende 
geöffnet  ist.  Die  Vene  kreuzt  den  Monticulus  cerebelli,  welcher  in  Folge  Abtragung 
eines  Stückes  vom  Tentorium  freiliegt.  In  den  Seitenkammern  die  Nuclei  caudati , 
zwischen  denselben  das  Septuvi  pellucidum , dessen  zwei  Lamellen,  einen  kleinen 
Spalt  ausgenommen,  untereinander  verwachsen  sind.  Die  Columnae  fornicis  be- 
grenzen die  Foramina  interventricularia ; hier  zweigen  von  der  Tela  chorioidea  die 
Plexus  chorioidei  ab. 


Mittlerer  Ventrikel 


63 


Sinus 

transvers. 


Thala- 

mus 

opticus 

Crus 

fornicis 


Columna 

fornicis 

Foram  en 
interven- 
triculare 


Tela  clior. 
ventric. 
tertii 

Vena 
\ magna 
cerebri 

\ 


Fornix 


Septum 

pellucidum 


Fig.  60, 


Thalamus,  mittlere  Gehirnkammer,  Vierhügel,  Zirbel  und  Kleinhirn. 


Corpus  quadri- 
geminum 
Colliculus  sup. 


Corpus  pineale 
Monticulus 


A.  carotis  int. 


Tentorium 


Fi  g.  Gl.  Thalamus,  mittlere  Gehirnkammer,  Vierhügel, 

Zirbel  und  Kleinhirn. 


Das  Gehirn  wurde  in  situ  gehärtet.  Die  dorsalen  Flächen  der 
Sehhügel  fallen  schräg  gegen  den  mittleren  Ventrikel  ab.  Der 
Kammerspalt  ist  etwas  geöffnet  dargestellt,  denn  unter  ganz  natür- 
lichen Verhältnissen  klafft  der  Spalt  nicht.  Vom  Vierhügel  ist  nur 
das  vordere  Paar  zu  sehen,  da  das  hintere  vom  Kleinhirne  ver- 
deckt wird.  Auf  dem  Vierhügel  die  Zirbel,  seitlich  von  derselben 
das  Ganglion  habenulae  und  die  Stria  medullaris.  Hinter  dem  Corpus 
qnadrigeminum  das  Kleinhirn  vom  Tentorium  bedeckt,  nur  ent- 
sprechend dem  Monticulus  ist  ein  Stück  dieser  Platte  ausgeschnitten. 
Der  Monticulus  springt  so  stark  vor,  dass  er  den  Vierhügel 
mitsammt  der  Zirbel  tiberrasrt. 


Frontalschnitt  durch  das  Gehirn  in  der  Gegend  des  Streifenhügelkopfes. 


Nucleus  caudatus  Capsula  interna 


Septum  pellucidum  Nucleus  lentiformis  Claustrum 


Fig.  62.  Frontalschnitt  durch  das  Gehirn  in  der  Gegend 

des  Streifenhügelkopfes. 

Die  Seitenkammer  wird  medial  vom  Septum  pellucidum , lateral 
vom  Nucleus  caudatus  und  dorsal  vom  Corpus  callosum  begrenzt. 
Basal  biegt  der  Nucleus  caudatus,  die  Capsula  interna  umgreifend, 
in  den  Nucleus  lentiformis  um.  Lateral  von  diesem  Kern  das 
Claustrum,  zwischen  beiden  die  Capsula  externa.  Nach  aussen  von  der 
Vormauer  die  Insel. 


Zucker  kandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen 


5 


66 


Frontalschnitt  des  Gehirnes  im  Bereiche  der  Commissura  anterior. 


Regio  tha- 
lamica 


Regio  hypo- 
thalamica 


Foramen  in- 
terveniricul. 

ITassa  inter- 
mecLia 


Corpus  mamillare  Chiasma  opticum  Infundibulum  Lamina  terminalis 


Fig.  63.  Frontalschnitt  des  Gehirnes  im  Bereiche  der 
Commissura  anterior  und  der  Lamina  terminalis. 

Lateral  von  der  Seitenkammer  der  Nucleus  cauclatus , der 
Li  nsenkern,  die  Capsula  interna  und  die  Commissura  anterior,  die 
entsprechend  dem  mittleren  Ventrikel  quer  durchtrennt  ist.  Mittlere 
Kammer  klaffend  dargestellt.  Vorne  die  Lamina  terminalis  ausgeschnitten, 
unter  derselben  das  Chiasma  nervorum  opticorum  und  das  Infundibulum. 
Dorsal  vom  mittleren  Ventrikel  der  Balken,  das  Septum  pellucidum 
und  der  Fornix;  seitlich  vom  Spalt  die  Sehhügel.  Die  Rinne  vor 
dem  Sehhügel,  hinter  welcher  der  Plexus  cliorioideus  (roth  gefärbt) 
lagert,  ist  die  hintere  Hälfte  des  Foramen  Monroi.  Unmittelbar  hinter 
der  Lamina  terminalis  der  Eecessus  infundibuli , hinten  und  oberhalb 
des  Recessus  der  Zugang  zur  Regio  hypothalamica.  Oberhalb  der 
Massa  intermedia  (Comm.  mollis)  das  vordere  Ende  der  Regio  iliala- 
mica.  Die  Wand  hinter  dem  Recessus,  die  diesen  von  der  Regio 
hypothalamica  trennt,  entspricht  den  Corpora  mamillaria  und  der 
brückenartige  Substanzstreifen  zwischen  diesen  der  Fossa  inter- 
peduncularis . 


Frontalschnitt  durch  das  Gehirn. 


67 


Nucleus  caudaius 


-A  ucleus 
lenti- 
formis 


‘ Septum 
pelln- 
cidum 


1 Colum. 
fornicis' 


Com- 
missur. 
anter. 


\ Cornu  inferius  Nucleus  Lamina  Infundi- 
amyydalae  terminal,  bulum 


\ 

Claustrum 


Fig*.  G-t.  Frontalschnitt  durch  das  Gehirn,  knapp  hinter 

der  Commissura  anterior  und  dem  Foramen  interventrieulare . 


Die  Seitenkammer  wie  in  Fig.  62.  In  der  mittleren  Kammer 
erscheinen  an  deren  vorderen  Wand  die  Golumnae  fornicis , die 
Commissura  anterior  und  die  Lamina  terminalis.  Zwischen  Thalamus 
opticus  und  Columna  fornicis  der  Plexus  chorioideus  ventriculi  lateralis. 
Lateral  vom  Nucleus  caudatus  und  vom  Sehht'mel  der  dreigliedrige 
Linsenkern,  das  Claustrum,  die  Kapseln  und  seitlich  vom  Claustrum 
die  Insel.  Im  Uncus  der  Nucleus  amygdalcte , unter  demselben  der 
Querschnitt  des  Hipp o campus. 


5* 


Substantia  nigra  Hippocampus 


68 


Frontalschnitt  durch  die  Hemisphären  und  den  Gehirnstamm. 


F ornix  Corpus  callosum  Tuberculum  ant.  thalami 


Brachium  cerebelli  ad  pontem  A ledulla  oblongata 

Fig.  65.  Frontalschnitt  durch  die  Hemisphären  und 

den  Gehirnstamm. 

Die  Seitenkammer,  welche  im  Bereiche  des  Tuberculum  anticum  thalami  ge- 
troffen ist,  wird  dorsal  vom  Balken,  lateral  vom  Nucleus  caudatus , medial  vom 
F ornix  begrenzt,  während  basal,  da  der  Plexus  chorioideus  entfernt  wurde,  die  obere 
Sehhügelfläche  in  die  Kammer  hineinragt  ( Pars  centralis ).  Seitlich  vom  Thalamus  und 
vom  Nucleus  caudatus  die  Capsida  interna , Antheile  des  Linsenkernes,  die  Capsula 
externa , das  Claustrum  und  die  Insel.  Am  Durchschnitte  des  Gehirnschenkels  liegt 
hinten  die  Basis  pedunculi  mit  einem  Stücke  des  Corpus  geniculatum  laterale , vorne 
vor  der  Basis  die  Haube  mit  dem  rothen  Kern,  ferner  zwischen  Haube  und  Basis  die 
Substantianigra.  Seitlich  vom  verlängerten  Marke  das  Kleinhirn  mit  den  Brückenarmen. 


Clanstrum  2s  ucleus  lentiformis  Corpus  geniculatum  lat. 


Mittlere  Kammer 


Vierhügelgegend 


69 


Tela  chorioidea  ventric.  tertü 


Cvmmissura 
posterior 

Adilus  ad  J 

aquaed.  cerebri 


Ventriculus  quartus 


Fig.  66.  Frontalschnitt  durch  die  mittlere  Kammer,  knapp 

vor  der  hinteren  Commissur. 


Seitlich  die  Tlmlami  optici , basal  die  dicke  Commissur a posterior 
lind  unter  derselben  die  vordere  Mündung  des  Aquaeductus  cerebri. 
zwischen  den  dorsalen  Sehhügelflächen  die  Tela  chorioidea  ventriculi 


tertü , die  sich  oberhalb  der  Zirbel  zu  einem  grossen  Recessus  aus- 
buchtet. An  der  ventralen  Fläche  der  Tela  chorioidea  die  Plexus 
chorioidei  ventriculi  tertü.  Zwischen  den  Kleinhirnhemisphären  die 
Brücke  so  weit  angeschnitten,  dass  der  vierte  Ventrikel  klafft.  Auf 
dem  Kleinhirn  der  Schläfenlappen. 


Corpus 

callosum  Habenula 


Commiss. 

posterior 

Aquaeduct. 

cerebri 


Velum  me- 
dulläre 
superius 


Fig.  67.  Medialer  Sa- 
gittalschnitt  durch  die 
Vierhügelgegend. 

Object  der  Fig.  66. 
Ventral  vom  Vierhütrel 

er? 

der  Aquaeductus  cerebri \ 
dorsal  die  Zirbeldrüse  mit 
der  Habenula  und  der 
Commissur a qjoste rio r. 
Ueber  der  Zirbel  das 
Splenium  corporis  callosi. 


70 


Gehirnstamm  von  der  Kleinhirngrube  aus  dargestellt. 


oT 

CTj 

GO 


Gehirnstamm  von  der  Kleinhirngrube  aus  dargestellt. 


71 


Fig\ 


68.  Gehirnstamm  von  der  Kleinhirngrube  aus 

dargestellt. 


Kleinhirngrube  durch  Abtra^una-  der  unteren  Hälfte  der 
Hinterhauptbeinschuppe  geöffnet.  Kleinhirn  entfernt.  Vierhügel- 
und  Brückenarme  quer  durchtrennt.  Tentorium  belassen.  Rücken- 
mark, Medulia  oblongata  und  Vierhügel  in  einer  senkrechten  Ebene 
befindlich.  Hinter  dem  Vierhügel  auf  dem  Velum  medulläre  anterius  die 


N.  trocldeares.  Zwischen  Vierhügel  und  Splenium  corporis  callosi 
der  grosse  Gehirnschlitz,  aus  dem  die  Tela  chorioidea  ventriculi  tertii 
entfernt  wurde.  Auf  dem  Vierhügel  die  Zirbel.  Vor  dem  Schlitz  der 


hintere  Theil  der  mittleren  Kammer,  seitlich  die  Sehhügel,  oberhalb 
derselben  der  Balken  mit  dem  Fornix. 


72 


Topographie  des  verlängerten  Markes. 


VIII 


F uniculus  cuneat. 


XU 

N.  cer- 
vical.  7 


X.  cervicalis  II 


XL 


X.  subocci- 
pitaüs 


A.  vertebralis 


Funiculus  gracilis  Dura  mater 


Fi g.  69.  Topographie  des  verlängerten  Markes. 


Dasselbe  Präparat  wie  Fig.  68. 


Dargestellt  ist  die  Hauten  grabe  mit  den  Striae  acusticae  und 
den  Nervenkernen.  Seitlich  von  der  Medulla  oblongata  der  achte 
bis  zwölfte  Hirnnerv.  Der  Hirntheil  des  Accessorius  und  des 
Hyp  oglossus  kreuzen  links  die  dorsale  Seite  der  A.  vertebralis , 
rechts  liegt  der  Hypoglossus  theils  dorsal,  theils  weiter  hinten  als 
rechts,  ventral  von  der  medianwärts  abbiegenden  Arterie.  Diese  passirt 
den  hinteren  Atlasbogen,  perforirt  die  Dura  und  befindet  sich  dann 
zunächst  seitlich  vom  verlängerten  Mark.  Unter  der  Arterie  auf  dein 
Atlas  der  N.  suboccipitalis.  Zwischen  Atlas  und  Epistropheus  der 
zweite  Cervicalnerv  mit  seinem  Ganglion  spinale. 


Kleinhirn  mit  Recessus  laterales. 


73 


Recessus 

lateralis 

ventriculi 

quarti 


Fig.  70.  Kleinhirn  mit  Recessus  laterales. 

Es  liegt  die  ventrale  Fläche  des  Gehirnstammes  vor.  Der 
neunte,  zehnte  und  elfte  Gehirnnerv  wurden  abgetragen,  um  die 
Recessus  laterales  ihrer  ganzen  Ausdehnung  nach  blosszulegen.  An 
den  Enden  derselben  jederseits  die  Apertura  lateralis  zur  Communi- 
cation  des  vierten  Ventrikels  mit  dem  Subarachnoidalraume.  Der 
im  Recessus  steckende  Plexus  chorioideus  (roth  gefärbt)  schimmert 
durch,  ragt  aber  an  der  Apertur a lateralis  auch  gegen  den  Subarach- 
noidalraum vor. 


74 


Decke  des  vierten  Ventrikels  von  unten  gesehen. 


Velum  medulläre  post.  Nodulus 


Tonsilla  Tela  chorioid.  ventric.  quarti 


Fig.  71.  Decke  des  vierten  Ventrikels  von  unten  gesehen. 

Vom  oberen  Tlieile  des  Kleinhirns  und  von  den  Brücken- 
armen so  viel  abgetragen,  dass  die  Decke  des  vierten  Ventrikels 
zum  Vorschein  kommt.  Seitlich  das  Velum  medulläre  posterius.  Beide 
Segel,  von  denen  jedes  der  entsprechenden  Tonsille  aufliegt,  gehen 
median  in  einander  über.  Die  Verbindung  besorgt  eine  dünne  Deck- 
platte, die  den  Nodulus  überkleidet  und  mit  ihm  verwächst.  Dem 
freien  Rande  dieser  Deckplatte  schliesst  sich  die  Tela  chorloidea 
ventriculi  IV  mit  den  beiden  Mittelstücken  und  den  Seitentheilen 
des  Plexus  chorioideus  ventriculi  IV  an. 


Frontalschnitt  durch  den  vierten  Ventrikel. 


75 


r 


« 


Tonsilla 


Plexus  chor.  ventr. 
quarti 


Foravien  Magendii  Fyramis 


Nucleus  olivar  inf. 


Uvula 


Fig.  72.  Frontalschnitt  durch  den  vierten  Ventrikel,  knapp 

vor  dem  Foramen  Magendii. 

Das  Foramen  Magendii  wird  seitlich  begrenzt  von  der  Tela 
chorioidea  und  den  Plexus  chorioidei  ventriculi  IV.  An  diese  drängen 
sich  die  Tonsilla  und  die  Uvula  des  Kleinhirnes  heran.  Am  Durch- 
schnitte der  Medulla  oblongata  die  Pyramiden,  die  untere  Olive 
und  die  Olivenzwischenschicht. 


Corpus  mamillare 


C« 


Die  basalen  Subarachnoidalräume  und  ihre  Communicationen. 


77 


Die  basalen  Subarachnoidalräume  und  ihre 


Communicationen  mit  den  Kammern. 


Die  Schnittfläche  entspricht  nicht  einer  bestimmten  Ebene.  Die 
Grosshirntheile  liegen  am  medialen  Sagittalschnitt  bloss,  der  Gehirn- 
stamm hingegen,  wie  dies  schon  aus  dem  Erscheinen  des  dritten  und 
sechsten  Hirnnerven  hervorgeht,  an  einem  lateralen  Sagittalschnitt. 


78 


Circulus  arteriosus. 


A.  cerebri  anterior 


AracJoioidea 


i.carot.int 


\ rommuni- 
cans  post. 

A.  cerebri 
posterior 


i.basilaris 


j.  cerebelli 
anter.inj. 


A.  vertebrahs 


A . cerebri 
ant. 


Ä.  cereU, 
ant.  svp 


Fier.  74.  Circulus  arteriosus. 


Die  Wände  (1er  Gysterna  cerebellomedullaris,  Cysterna  ponlts 
medialis  und  der  Gysterna  intercruralis  sind  gespalten  und  nach 
aussen  umgelegt.  In  denselben  die  Arterien  des  Circulus.  Vor  dem 
Ghiasma  nervorum  opticorum  die  A.  cerebri  anteriores  mit  der  zwischen 
den  beiden  ausgespannten  A.  communicans  anterior. 


i 


A.  fron- 
talis 


» 


N.  et  fi- 
rn oidali.s 
ant. 


Fig.  75.  Nerven  und  Gefasse  an  der  inneren  und  oberen 

Orbital  wand. 


Orbita  von  vorne  freigelegt.  Lider  entfernt.  Bulbus  tlieihveise 
noch  von  Fett  umgeben.  Oberhalb  der  Rolle  des  M.  obliquus  superior 
der  N.  supratrochlearis  unterhalb  der  Rolle  der  N.  nasociliaris  mit 
dem  N.  etJimoidalis  anterior  und  N.  infratrochlearis.  Der  N.  supra- 
und  infratrochlearis  anastomosiren  untereinander.  In  Begleitung  des 
letztgenannten  Nerven  die  A.  frontalis.  Unter  dem  Orbitaldache  der 
Ab  frontalis  mit  der  Spaltung  in  den  N.  supratrochlearis  und  den 
N.  supraorbitalis.  Letzterer  ist  abnormerweise  in  zwei  Zweige  ge- 
spalten. von  welchen  der  typische  die  Incisura  supraorbitalis , der 
atypische  ein  Foramen  supraorbitale  passirt.  Neben  dem  Ab  supra- 
orbitalis die  gleichnamige  Arterie.  Ueber  das  typische  Verhalten 
des  Ab  supraorbitalis  siehe  Fig.  85. 


Nerven  und  Gefässe  an  der  inneren  und  oberen  Orbitalwand. 


N.  frontalis  N.  supraorbitalis  N.  supratrochlearis 


80 


Sinus  frontalis  von  vorne  geöffnet. 


Septum  sin.  frontal. 


Fi g.  TG.  Sinus  frontalis  von  vorne  geöffnet. 

Fig.  76 — 83  nach  einem  und  demselben  Präparat  dargestellt. 

Die  geräumige  Höhle  erstreckt  sich  weit  in  das  Orbitaldach 

<D  O 

hinein.  Medial  die  Scheidewand  der  Sinus. 


Topographie  der  Gehirnwindungen. 


81 


Sulc.  fronlomarginalis 


Sinus  fr  on- 
talis  Pars 
orbit. 


Fig.  77.  Topographie  der  Gehirnwindungen. 


Lage  der  Stirnwindungen  zwischen  Mittelebene  und  Linea  tempo- 
ralis  einerseits,  dem  Supraorbitalrand  und  einer  durch  die  Tubera 
frontalia  s:ezo^enen  Ebene  andererseits.  Die  hintere  Wand  des 
Sinus  frontalis  wurde  sammt  den  Gehirnhäuten  entfernt.  Es  liegen 
bloss:  Der  Sulcus  frontomarginalis,  oberhalb  dieser  Rinne  ein  Stück 
der  mittleren  Stirnwindung  und  medial  eine  kleine  Partie  der 
oberen  Stirnwindung.  Unterhalb  des  Sulcus  frontomarginalis  befindet 
sich  die  vordere  Fläche  des  Orbitallappens.  Da  der  Sinus  frontalis 
auch  im  Orbitaldache  ziemlich  weit  ist,  so  sieht  man  den  Abstand 
zwischen  diesem  Gehirntheile  und  der  Orbitaldecke. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


6 


82 


Topographie  der  Gehirnwindungen. 


S.  frontolis  inferior  S.  frontalis  medius  S.  frontalis  superior 


Fig.  78.  Topographie  der  Gehirnwindungen. 

Das  Centrum  des  Tuber  frontale  ist  durch  ein  Kreuz  markirt. 
Lage  der  Stirnwindungen  zwischen  der  Mittelebene,  der  Linea  tempo- 
ralis,  der  Kranznaht  und  der  Ebene  des  Tuber  frontale.  Entsprechend 
diesem  Höcker  wurde  eine  parallel  der  Mittelebene  verlaufende 
Knochenleiste  belassen.  Medial  von  der  Knochenleiste  finden  sich 
der  Sulcus  f rontalis  superior  und  die  obere  Stirnwindung  (1),  lateral 
von  der  Leiste  die  breite  durch  den  Sulcus  frontalis  medius  getheilte 
mittlere  Stirn windung  (2)  und  der  Sulcus  frontalis  inferior.  Von 
der  unteren  Stirn  windung  (3)  ist  nur  eine  schmale  Zone  zu  sehen. 


iS.  parietoocripitnlis  S.  centralis 


Topographie  der  Gehirnwindungen 


83 


big.  79.  Gehirnwindungen  zwischen  Pfeil-,  Kranz-, 
Lambdanaht  und  Ansatz  des  M.  t empor alis. 

Die  Nähte  sind  sichtbar,  die  Stelle  des  Kreuzes  entspricht  dem  Centrum  des 
Tuber  parietale.  Von  Furchen  liegen  bloss:  Die  F.  centralis , das  hintere  Endstück 
der  F.  Sylvii , die  F.  interparietalis  und  die  F.  parietooccipitalis.  Von  Windungen 
die  obere  und  mittlere  Stirnwindung,  die  beiden  Centralwindungen  und  die  beiden 
Scheitelläppchen. 


fi* 


84 


Topographie  der  Gehirnwindungen. 


Fig.  80. 


Topographie  der  Gehirnwindungen  und  der  Insel. 


85 


Fi  g.  80.  Topographie  der  Gehirnwindungen  zur  Seiten- 
wand des  Schädels. 

Das  von  dem  Ansätze  des  Schläfenmuskels  umgrenzte  Knochen- 
feld der  Regio  temporalis,  Scheitel-,  Schläfen-,  Stirnbein  und  der 
grosse  Keilbeinflügel  bis  in  die  Höhe  der  Ohrmuschel  entfernt. 
Nähte  durch  Striche  markirt.  Die  Pars  triangularis  der  unteren 
Stirnwindung  mit  dem  anschliessenden  Stücke  der  Pars  orbitalis , 
desgleichen  der  R.  anterior  sowie  der  obere  Theil  des  R.  ascendens 
der  Fissura  Sylvii,  werden  vom  Schläfentheil  des  Stirnbeins  be- 
deckt. Hinter  der  Kranznaht  das  Spitzenstück  der  Pars  triangularis 
und  die  Pars  opercidaris  der  unteren  Stirn windung.  Die  Fissura 
Sylvii  kreuzt  vorne  die  Sutura  sphenoparietalis  und  liegt  weiter 
hinten  über  dieser  Naht  und  der  Schuppennaht.  Der  Keilbeinflügel 
deckt  die  obere  Schläfenwindung;  die  Schläfenbeinschuppe,  soweit 
sie  ausgeschnitten  ist,  die  obere  und  mittlere  Schläfenwindung.  Das 
Scheitelbein  bedeckt  den  hinteren  Theil  der  oberen  Schläfenwindung, 
die  unteren  Abschnitte  der  Central  Windungen,  die  Pars  opercularis 
der  unteren  Stirnwindung  und  den  Gyrus  supramarginalis. 


Fig.  81.  Topographie  der  Insel. 

Verkleinerung  9/10. 

An  dem  zur  Darstellung  der  Fig.  80  dienenden  Objecte 
wurden  die  Opercula  der  Fossa  Sylvii  entfernt  und  die  Insel 
blossgelegt. 


Tonsilla 


86 


Topographie  des  Gehirnes 


Sinus  sagiltalis  superior 


Topographie  des  Gehirnes. 


87 


Fig.  82.  Topographie  des  Gehirnes. 

Die  Schuppe  des  Hinterhauptbeines  ist,  eine  schmale 
obere  Zone  ausgenommen,  entfernt.  Zwischen  den  Grosshirn- 
hemisphären die  Falx  mit  dem  Sinus  sagittalis  superior.  Zwischen 
Gross- und  Kleinhirn  das  Tentorium  mit  dem  Sinus  transversus.  Der 
Sinus  sagittalis  superior  biegt  in  den  rechten  Sinus  transversus , der 
Sinus  rectus  in  den  linken  Sinus  transversus  um.  Aus  diesem  Grunde 
ist  das  Foramen  jugulare  sin.  sehr  eng,  das  Foramen  jugulare  dext. 
sehr  weit.  Der  Sinus  transversus  (sigmoideus)  erweitert  sich  am 
rechten  Warzenfortsatze  zu  einem  iiberl5?m?j  breiten,  bis  an  die  Rinde 
des  Knochens  herandringenden  Behälter.  Die  Rinde  des  Warzen- 
fortsatzes ist  an  der  betreffenden  Stelle  bis  zum  Durchscheinen 
verdünnt. 

Vom  Grosshirn  liegt  der  hintere  Pol  bloss.  Von  Furchen 
sind  sichtbar  das  hintere  Ende  des  Sulcus  interparietal  is  und  der 
S.  occipitalis  transversus.  Die  Tonsille  des  Kleinhirns  ragt  ins 
Foramen  occipitale  hinein. 


88 


Topographie  der  Basis  cerebri. 


G.  fusiformis 


G.  iemporalis 
medius 

G.  t empor alis 
inferior 

Tubercul.  art. 

G.  temporalis 
inferior 


G.  frontalis  medius  N.  opticus 


G.  frontalis  inf 
( P.  orbit.) 


N.  facialis 


Fig.  83 


Tuba  auditiva 


Topographie  der  Basis  cerehri. 


89 


Fig.  83.  Topographie  der  Basis  cerehri . 

Das  Orbitaldach  mit  dem  Siebbeine  und  der  Boden  der  mitt- 
i 1er en  Schädelgrube,  das  Tuberculum  articulare  ausgenommen,  wurden 

ausgemeisselt.  Die  punktirte  Linie  bezeichnet  die  Grenze  zwischen 
Siebbein  und  Stirnbein.  Auf  der  Pars  orbitalis  ossis  frontis  der 
Gyrus  frontalis  medius  und  die  Pars  orbitalis  der  unteren  Stirn- 
windung. In  der  Projection  des  Siebbeines  der  Tractus  olfactorius 
mit  dem  Bulbus  und  medial  von  diesem  der  Gyrus  rectus. 

In  der  mittleren  Schädelgrube  vor  dem  Tuberculum  articulare 
der  Gyrus  temporalis  medius , Gyrus  temporalis  inferior  und  medial  der 
Trigeminus  mit  dem  zweiten  und  dritten  Aste.  Das  Tuberculum 
selbst  deckt  ein  Stück  der  unteren  Schläfen windung.  Hinter  dem 
Tuberculum  articulare,  wo  das  Tegmen  tympani , der  Gehörgang  und 
die  Fossa  glenoidalis  entfernt  sind,  der  Gyrus  temporal is  inferior  und 
medial  von  demselben  der  Gyrus  fusiformis. 

Am  Warzenfortsatze  der  Sinus  sigmoideus  mit  der  Umbiegung 
in  die  Vtna  jugularis  interna.  Vor  dieser  Vene  die  Carotis  interna , 
hinter  der  Vene  der  N.  facialis.  Vor  der  Carotis  in  der  Spina 
angularis  die  A.  meningea  media.  Median  vom  Trigeminus  die 
Tuba  Eustachii. 


90 


Topographie  der  Gehirnbasis. 


Trigeminus 

G.  fusiformis  R.  secundus  Pons 


G.  temporal,  med. 


G.  temporal,  inf. 


Tuberculum 

articulare 

G.  temp.  inf. 


Tentorium 


Lobus  Lobus  Flocculus 

biventer  quadrangul. 


Fig.  84.  Topographie  der  Gehirnbasis. 

Es  wurde  an  dem  Präparate  der  Figur  83  das  Felsenbein  und  die  rechte 
Hälfte  der  Pars  basilaris  ossis  occipitis  entfernt,  um  jene  Gehirntheile,  weiche  der 
oberen  und  hinteren  Felsenbeinfläcbe  auf-,  bezw.  anliegen,  ihrer  ganzen  Ausdehnung 
nach  blosszulegen.  Die  Grenze  zwischen  den  genannten  Flächen  ist  durch  das 
Tentorium  deutlich  markirt.  Auf  der  vorderen  Felsenbeinfläche  liegen  der  Stamm 
des  Quintus  mit  dem  Ganglion  semilunare , ferner  (hinter  diesem)  der  Gyrus  fusi- 
formis ( Gyrus  occipitotemporalis)  und  lateral  von  dieser  Windung  der  Gyrus  tempo- 
ralis  inferior , welcher  auch  dem  Tegmen  tympani  und  der  oberen  Wand  des 
knöchernen  Gehörganges  anliegt.  An  der  hinteren  Fläche  des  Felsenbeines  liegen 
der  Lobus  quadr angularis  und  Lobus  biventer  des  Cerebellum.  Die  Pars 
basilaris  ossis  occipitis  bedeckt  den  Pons.  Die  sehr  starke  A.  vertebralis  dextra  ver- 
bindet sich  erst  auf  der  Brücke  mit  der  schwachen  Vertebralis  sinistra.  Der  nebenan 
sichtbare  Nerv  ist  der  Abducens.  Der  Stamm  des  Quintus  ist  an  der  Umbiegungs- 
stelle gegen  die  Lmpressio  trigemini  geknickt.  Dieser  Nerv  deckt  mit  dem  Ganglion 
und  den  Anfangsstücken  des  zweiten  und  dritten  Astes  den  Uncus  und  einen 
schmalen  Theil  des  Gyrus  fusiformis , welche  Windungsstücke  schon  der  medialen 
Fläche  des  Schläfenlappens  angehören.  Es  wendet  sich  nämlich  das  innere 
Stück  des  Gyrus  fusiformis  medialwärts.  Den  Uncus  ausgenommen,  liegt  der 
Gyrus  hippocampi  auf  dem  Tentorium.  Am  Warzentheil  der  Sinus  sigmoideus  quer 
getroffen:  derselbe  berührt  den  L/obus  biventer. 


Einstrahlung  der  Levatorsehne  in  das  obere  Augenlid. 


91 


Ar.  supraorhitalis  K.  supratrochlearis 


Ä.  maxillaris  ext. 


Fig.  85.  Einstrahlung  der  Sehne  des  M,  levator  palpebrae 

super  ioris  in  das  obere  Augenlid. 

Der  Muskel  erstreckt  sich  medial  bis  an  die  Rolle;  seine 
Sehne  bedeckt  die  untere  Thränendrüse  vollständig.  Auch  die  obere 
Thränendrüse  wird  vom  Levator  palpebrae  sup.  bedeckt  und  kommt 
erst  zum  Vorschein,  wenn,  wie  in  Fig.  86,  der  Muskel  vom  äusseren 
Augenwinkel  abgedrängt  wird.  Oberhalb  der  Trochlea  der  N.  supra- 
orbitalis  mit  der  gleichnamigen  Arterie  und  der  N.  supratrochlearis ; 
unterhalb  der  Rolle  der  A.  infratrochlearis  mit  der  A.  frontalis ; 
diese  anastomosirt  mit  der  A.  nasalis.  Unter  dem  abgetragenen 
M.  quadratus  labii  superioris  der  N.  infraorbitalis,  seine  Anastomose 
mit  dem  Facialis  und  die  A.  infraorbitalis . 


92 


Topographie  der  Thränendrüse. 


iV.  supraorbitalis 


M.  levator  palpebr.  sup. 
Glandula  lacrim. 
sup. 


Raphe 


Fig.  8G.  Topographie  der  Thränendrüse  zum  M.  levator 

palpebr  ae  super ioris. 

Der  vom  äusseren  Augenwinkel  abgedrängte  Muskel  deckt 
die  Glandula  lacrimalis  inferior • die  Glandula  lacrimalis  superior 
dagegen  liegt  aussen  vom  Muskel  in  der  Aushöhlung  des  Processus 
zygomaticus  ossis  frontis.  Medial  die  Sehne  des  M.  obliquus  superior 
mit  dem  N.  supraorbitalis ? unterhalb  der  Sehne  ein  Antheil  des 
orbitalen  Fettkörpers.  Tiefer  unten  das  innere,  lateral  das  äussere 
Lidband  (Rapheb 


Thränenorgane. 


93 


1 i 

i 


Gl.  lacrim.  sup. 


Fig.  87.  Thränenorgane. 

Object  der  Fig.  85  nach  Durchschneidung  des  Levator 
palpebrae  superioris,  dessen  Sehne  überdies  herabgeschlagen 
wurde.  Es  erscheint  die  Thränendrüse  ihrer  ganzen  Länge  nach. 
In  der  Rinne  zwischen  den  beiden  Portionen  der  Drüse  falzt  sich 
die  Sehne  des  Levator  palpebrae  sup.  ein.  Von  der  oberen  Thränen- 
drüse ist  nur  der  vordere  Rand  zu  sehen.  Der  grössere  Antheil 
des  Organes  steckt  in  der  Grube  des  Stirnbeines.  Die  untere 
Thränendrüse  ist  in  diesem  Falle  durch  besondere  Stärke  aus- 
gezeichnet. Oberhalb  des  inneren  Lidbandes  steckt  ein  Stück  des 
orbitalen  Fettkörpers. 


Gl.  lacrim.  inf. 


Oonjunctiva 


— Tarsus 


M.  levator  palp.  sup. 


94 


Sagittalschnitt  durch  das  obere  Augenlid. 


M. 


Conjunctiva 


Tarsus 


subtarsalis 


lntegumentum  commune 


M orbicularis  oculi  (P.  pal- 
pebrae) 


M.  ciliaris 


Fig.  88.  Sagittalschnitt  durch  das  obere  Augenlid. 

Es  ist  die  Schichtung  des  oberen  Augenlides  dargestellt.  Innen 
von  der  Haut  der  M.  orbicularis  oculi  {Pars  jp alp ebralis\  von  dessen 
Randportion,  M.  ciliaris , sich  einzelne  Bündel  zwischen  die  Ele- 
mente der  Meibom’schen  Drüsen  eindrängen.  Auf  die  Musculatur 
folgt  der  Tarsus  mit  den  Meibom’schen  Drüsen  und  hierauf  die 
Conjunctiva.  Zwischen  dieser  Membran  und  dem  Tarsus  nahe  dem 
Lidrande  findet  sich  der  M.  subtarsalis.  Das  obere  Ende  des  Tarsus 
löst  sich  in  ein  durch  Aufnahme  von  Fettgewebe  faseriges  Netzwerk 
auf.  Von  der  Sehne  des  Levator  palpebrae  superioris  begibt  sich  die 
äussere  Portion  zum  Tarsus,  die  innere  zieht  zwischen  Tarsus  und 
M.  orbicularis  bis  an  den  Lidrand  herab  und  steht  durch  zahlreiche, 
zwischen  den  Bündeln  des  obengenannten  Muskels  durchtretende 
Fortsätze  mit  dem  intermusculären  Bindegewebe  und  durch  dieses 
mit  dem  Hautgewebe  in  Verbindung. 


Mündungen  der  Thränencanälchen. 


95 


* 


Limbus  palpebralis  post. 


Limbus  palpebralis  ant. 


Ductuli  exeret. 
Gl.  lacrim. 


Fig.  89.  Mündungen  der  Thränencanälchen. 


Vergrösserung  3/2. 


Das  obere  Augenlid  ist  stirnwärts  umgelegt.  Unterhalb  des 

O O 

Tarsus  sind  die  Mündungen  der  Thränendrüse  (diesfalls  in  zwei 
Reiben  aufgestellt)  zu  sehen.  An  den  freien  Lidrändern  der  Limbus 
'palpebralis  anterior  mit  den  Cilien  und  der  Limbus  palpebralis 
posterior  mit  den  Mündungen  der  Glandulae  tarsales  (. Meibomi ).  Am 
inneren  Augenwinkel  die  Thränenpunkte. 


96 


Thränenor^ane. 

O 


Topographie  der  Thränenröhrclien  und  des  Thränensackes 
zam  Ligamentum  palpebrale  mediale.  Der  hinter  dem  Bande  sicht- 
bare Thränensack  ist  noch  von  der  Fascia  lacrimalis  umgeben.  Vom 
Musculus  orbicularis  orbitae  und  von  dem  M.  obliquus  inferior  sind 
die  Ursprungsstücke  zu  sehen.  Hinter  dem  Thränensack  Fettgewebe. 


Fig.  90.  Thränenorgane. 

VergTösserung  3/,. 

(Fig.  90,  91,  93  und  94  an  einem  und  demselben  Präparate  dargestellt.) 


Tliränenorgane. 


97 


Fi  g.  91.  Thränenorgane. 


¥61^08861011^  3/2. 


Object  der  Fig.  90  nach  Abtragung  des  Ligamentum  palpebrale 
mediale  und  Spaltung  der  Fascia  lacrimalis.  Die  Thränenröbrchen 
durchbohren  lanulär  die  genannte  Fascie  und  münden  mittelst  eines 
gemeinsamen  Canales  in  den  Saccus  lacrimalis. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


7 


98 


Topographie  des  M.  orbiculciris  oculi  zum  Thränensack. 


Saccus 

lacrimalis 


Ductus  nasolacrimalis 


Fi  g.  92.  Topographie  des  M.  orbiculciris  oculi  zum 

Thränensack. 

Sagittalschnitt  durch  die  Augen-  und  Kieferhöhle.  Augenlider 

o o o 

nach  vorne  umgeschlagen.  M.  orbiculciris  oculi  von  innen  präparirt. 
Man  sieht  die  Pars  frontalis , molaris,  palpehralis  und  lacrimalis  des 
Muskels.  Letztere  entspringt  von  der  Crista  lacrimalis  des  Thränen- 
beines?  quert  die  obere  Hälfte  des  Saccus  lacrimalis  und  strahlt  in 
die  Lider  ein.  Die  untere  Hälfte  des  Thränensackes  ist  gespalten, 
desgleichen  der  Ductus  nasolacrimalis,  dessen  knöcherne  Aussen- 
wand  wulstig  gegen  die  Kieferhöhle  vorspringt.  An  der  Innenwand 
der  Orbita  die  Foramina  ethmoidalia. 


Pars 

frontalis 


Thränenapparat. 


99 


Fi g.  93.  Thränenapparat. 

Es  wurde  die  innere  knöcherne  Orbitalwand  freigelegt  und 
die  Fascia  lacrimalis  abgetragen.  Dargestellt  ist  der  in  der  Fossa 
lacrimalis  gelagerte  Saccus  lacrimalis  mit  der  gemeinsamen  Mündung 
der  Ductus  lacrimales.  Zwischen  Saccus  und  Fascia  lacrimalis  fand 
sich  lockeres  Bindegewebe. 


100 


Tliränenapparat. 


Fig.  94.  Tliränenapparat. 

Topographie  des  Thränennasengauges  zur  lateralen  Nasenwand. 

Der  Thränensack  fällt  bei  normaler  Gestalt  der  unteren  Sieb- 
beinmuschel  in  die  Projection  des  vorderen  Muschelrandes.  Das 
Thränenbein  wurde  entfernt,  um  den  Thränensack  von  innen  her 
blosszulegen.  Die  Mündung  des  Ganges  im  unteren  Nasengange 
liegt  frei,  da  das  Muschelbein  grösstentheils  abgetragen  ist. 


Sagittalschnitt  durch  dio  Augenhöhle. 


101 


]\f.  levntor  palpebr.  sup. 


M.  obliquus  inf. 


Fig.  95.  Sagittalschnitt  durch  die  Augenhöhle. 


Mediale  Hälfte. 

Oben  das  Orbitaldach  mit  der  Fortsetzung  des  Sinus  frontalis, 
unten  die  Decke  der  Kieferhöhle.  Oberhalb  des  Bulbus  der  Rectus 
superior  ünd  der  Levator  palpebrae  superioris , unterhalb  des  Bulbus 
der  Rectus  inferior  und  die  laterale  Stumpfhälfte  des  Obliquus  inferior. 
Medial  vom  N.  opticus  der  Rectus  medialis.  Die  Sehne  des  d/.  levator 
palpebrae  superioris  spaltet  sich  in  zwei  Lamellen,  die  eine  begibt 
sich  zum  Tarsus,  die  andere  schiebt  sich  zwischen  Tarsus  und 
M.  orbicularis  ( Pars  palpebralis ) ein  (siehe  auch  Fig.  88).  Das  orbi- 
tale Fett  wurde  entfernt.  Orbitalräume  nach  aussen  durch  das 
Septum  abgeschlossen.  Der  Bulbus  ist  von  der  oberen  und  unteren 
Wand  gleich  weit  entfernt.  Der  Conjunctivalsack  ist  nach  oben 
stärker  als  nach  unten  ausgebuchtet. 


102 


Augenhöhle  von  oben  eröffnet. 


Fi  g.  96.  Augenhöhle  von  oben  eröffnet. 

Levator  p alpebrae  superioris  entfernt,  M.  rectus  superior  durch- 
schnitten. Lateral  M.  rectus  lateralis 7 medial  der  Rectus  medialis  und 
der  Obliquus  superior  mit  seiner  Sehnenrolle;  unter  dem  N.  opticus 
der  Rectus  inferior.  Medial  von  der  Orbita  der  Sinus  frontalis  und 
einige  Siebbeinzellen. 


Horizontalsehnitt  durch  die  Augenhöhle. 


103 


I 


M.  temporalis 


M.  obliquus 
superior 


Fig.  97.  Horizontalsehnitt  durch  die  Augenhöhle. 


Obere  Hälfte. 

Medial  Siebbein  zellen,  der  Hauptspalt  der  Nasenhöhle  und 
das  Septum  nasale , lateral  die  Fossa  temporalis  mit  dem  gleich- 
namigen Muskel  und  der  Fascia  temporalis . Zwischen  den  beiden 
Blättern  dieser  Fascie  der  Fettpolster  (F).  Das  Orbitalfett  wurde 
entfernt.  Der  Bulbus  ist  umgeben  von  den  Mm.  Bectus  medialis, 
lateralis , superior  und  obliquus  superior.  Der  Bulbus  liegt  nicht  axial 
sondern  lateral  wärts  verschoben;  näher  der  lateralen  als  der 
medialen  Wand.  Die  laterale  Wand  deckt  den  Bulbus  nicht  voll- 

i 

ständig.  Medial  wird  der  Augapfel  durch  den  vorspringenden 
Nasenrücken  gedeckt.  Der  Conjunctivalspalt  buchtet  sich  weiter 
nach  aussen  als  nach  innen  aus. 


104 


Augenhöhle  von  oben  eröffnet. 


Fi g.  98.  Augenhöhle  von  oben  eröffnet  mit  der  A.  oplitlicil- 

mica  und  dem  N.  nasociliaris. 


Den  Opticus  kreuzen  hinten  die  A.  ophthälmica  und  der 
N.  nasociliaris  vom  ersten  Ast  des  Quintus.  Von  der  Ophthalmica 
zweiten  ab:  zwei  starke  Ciliararterien,  die  A.  lacrimalis  und  ein 
Ramus  muscularis  (zwischen  Opticus  und  Rectus  lateralis  verlaufend) 
für  den  Rectus  inferior  und  den  Obliquus  inferior.  Am  vorderen 
Ende  des  Rectus  superior  zwei  Aa.  ciliares  anteriores.  Neben  dem 
N.  nasociliaris  die  A.  frontalis.  Der  vom  N.  nasociliaris  abzweigende 
Ast  ist  der  N.  ethmoidalis  anterior. 


Vena  ophthalmica  mit  zwei  Venae  vorticosae. 


105 


21.  rectus  superior 


M.  rectus  inferior 


Fi g.  09.  V ena  ophthalmica  mit  zwei  Venae  vorticosae. 

Mediale  Hälfte. 

Orbita  durch,  einen  lateralen  Sagittalschnitt  von  aussen  ge- 
öffnet. M.  ohliquus  inferior  durchschnitten.  Neben  dem  M.  rectus 
superior  tritt  eine  Vena  vorticosa  aus,  deren  vorderes  Ende  (blass- 
blau gefärbt)  schräg  die  Sklera  durchsetzt  und  in  einen  Muskel- 
ast der  Vena  ophthalmica  einmündet.  Aehnlicli  verhält  sich  eine 
unter  dem  M.  obliquus  inferior  die  Sklera  verlassende  V.  vorticosa. 
Das  hintere  verjüngte  Ende  der  V.  ophthalmica  mündet  zwei- 
gespalten in  den  Sinus  cavernosus. 


106 


Die  Fascia  bulbi  nach  Ausschälung  des  Augapfels. 


Fig.  100  a. 


Fig.  100a.  Die  Fascia  bulbi  nach  Ausschälung  des  Augapfels. 

Im  Centrum  erscheint  von  Fett  umgeben  der  N.  opticus  mit 
der  A.  centralis  retinae.  An  der  Peripherie  sind  die  Muskelschlitze 
der  Fascie  für  die  vier  Recti  und  die  zwei  Obliqui  dargestellt. 

Fig.  100  b zeigt  in  vergrüssertem  Massstabe  das  Verhalten  der 
Fascia  bulbi  zu  einem  durchtretenden  Muskel. 


Fig.  101.  Die  Fascia  bulbi  nach  Ausschälung  des  Augaplels. 

Ein  ähnliches  Object  wie  Fig.  100  a,  nur  sind  im  Umkreise  des  Opti- 
cus die  Ciliararterien,  und  zwischen  diesen  und  den  Muskelschlitzen 
vier  die  Fascia  bulbi  durchsetzende  Venae  vorticosae  gezeichnet. 


Retrobulbärer  Raum. 


107 


Glandula  lacrimalis  M.  obliquus  inf.  /Saccus  lacrimalis 

Fig.  102.  Retrobulbärer  Raum. 

Die  Fascia  bulbi  und  theilweise  auch  das  retrobulbäre  Fett 
sind  entfernt.  Die  trichterförmig  angeordneten  Muskelstümpfe  um- 
fassen den  N.  opticus , um  dessen  dorsale  Fläche  sich  von  aussen 
nach  innen  die  A.  ophthalmica  und  der  N.  nasociliaris  herumschlingen. 
Am  Orbitaldache  erscheint  zwischen  den  Stümpfen  des  M.  obliquus 
superior  und  Levator  palpebrae  superioris  der  N.  supraorb italis ; an 
der  äusseren  Orbitalwand  die  Thränendrüse.  Das  Fett,  auf  welchem 
' der  M.  obliquus  inferior  ruht,  wurde  belassen,  desgleichen  Fett- 
i läppchen  hinter  dem  Thränensacke. 


M.  levator  palpebr.  sup.  M.  obliquus  sup. 


108 


Topographie  des  Augenhöhlenhintergrundes. 


N.  opticus 


A.  carotis  interna 


Gyrus  temp.  sec.  Trigeminus  1 


Fig.  103.  Topographie  des  Augenhöhlenhintergrundes. 

Inhalt  der  Orbita  ausgeräumt.  Fissura  orbitalis  superior 
durch  Abtragen  des  grossen  Keilbeinflügels  erweitert.  Hinter  der 
künstlich  gesetzten  Lücke  das  Stirnende  des  Gyrus  temporalis 
secundus.  Medial  von  dieser  Windung  der  Sinus  cavernosus  geöffnet; 
in  demselben  die  Carotis  mit  dem  N.  abducens , oberhalb  des  letzteren 
der  erste  Ast  des  Trigeminus. 


Nerven  der  äusseren  und  unteren  Augenhöhlenwand. 


109 


Bamus  lacrimalis 


N.  zygom. 
tevipor. 


N.  zygom. 
facialis 


N.  alveol.  sup.  med. 


Fig.  104.  Nerven  der  äusseren  und  unteren  Augen- 

O O 

liölilenwand. 

Der  Inhalt  der  Orbita  wurde  fast  vollständig  entfernt.  Am 
Orbitalboden  der  N.  infraorbitalis  mit  der  gleichnamigen  Arterie 
und  dem  mittleren  Zahnnerv.  An  der  lateralen  Orbitalwand  der 
durch  die  Fissur a orbitulis  inferior  eintretende  N.  zygomaticus  mit 
dem  Ramus  zygomaticofacialis  und  zygom aticotem gor  cd is . Der  Letztere 
entsendet  den  R.  lacrimalis  zur  Anastomose  mit  dem  unteren  Zweige 
des  N.  lacrimalis. 


110 


A ordere  und  hintere  Augenkammer. 
M.  ciliaris 


Zonula  ciliaris 


Canalis  Petit i 


Sinus  venosus  sclerae 


Lig.  pecti- 
natum  irid. 


Corpus  ciliare 


M.  sphincter  pupillae 

Fig*.  105.  Vordere  und  hintere  Augenkammer. 

Das  im  Iriswinkel  befindliche  Ligamentum  pectinatum  setzt 
sich  eine  Strecke  weit  an  der  Hornhaut  gegen  das  Centrum  der- 
selben fort.  Vor  dem  Ligamentum  pectinatum  der  Sinus  venosus 
sclerae.  Im  hinteren  Theil  der  hinteren  Augenkammer  die  Zonula 
ciliaris  mit  dem  Canalis  Petiti.  Nahe  dem  Pupillarrande  der  Iris  der 
Sphincter  pupillae.  Das  Epithel  an  der  vorderen  und  hinteren  Cornea- 
fl liehe,  sowie  das  der  vorderen  Linsenkapsel  eingezeichnet. 


Zonula  ciliaris. 


Sagittalschnitt  eines  Bulbus. 


111 


Sdera  Processus  ciliares 


Lens 


Zonula  ciliaris 


Iris 


Fig.  106,  Zonula  ciliaris. 


Die  Hornhaut  und  desgleichen  die  obere  Hälfte  der  Iris  sind 
ausgeschnitten.  Obere  Hälfte  der  hinteren  Augenkammer  eröffnet. 
Oberhalb  des  Irisrestes  erscheinen  die  vorderen  Enden  der  Processus 
ciliares . ferner  die  Linse  und  zwischen  beiden  die  Zonula  ciliaris. 


Pars  ciliaris  retinae 


Ora  serrata 


Pars  optica  retinae 


N.  opticus 


Fig.  107.  Sagittalschnitt  eines  Bulbus 


mit  der  Pars  optica  und  Pars  ciliaris  der  Retina. 


112 


Augenhintergrund 


Papilla  nervi 
optici 


Macul.  lutea 


Fig.  108.  Augenhintergrund. 

Im  aufrechten  Bilde  gesehen;  nach  E.  Fuchs. 


Die  die  Papille  durchsetzenden  Centralgefässe  (die  Arterie  ist 
licht  gehalten)  zerfallen  bei  ihrem  Eintritte  in  das  Auge  zunächst 
in  einen  ansteigenden  und  absteigenden  Ast.  Diese  Aeste  theilen 
sich  dann  schon  auf  der  Papille  in  ihre  secundären  Zweige.  In  der 
Mitte  der  Macula  lutea  ein  punktförmiger  heller  Reflex,  welcher 
der  Fovea  centralis  entspricht. 


Frontalschnitt  durch  die  vordere  Schädelgrube. 


113 


Fi  g.  109.  Frontalschnitt  durch  die  vordere  Schädelgrube. 

Der  Stirnlappen  schiebt  sich  zwischen  die  medianwärts  ab- 
schüssigen Orbitaldächer  und  die  Crista  galli  ein  und  gelangt  da- 
durch in  die  Projection  der  Augenhöhlen.  In  der  Orbita  sind  die 
Augenmuskeln,  der  N.  frontalis  und  die  Thränendrüse  quer  getroffen. 
In  der  Nasenhöhle  lateral  von  der  Siebbeinmuschel  der  Hiatus 
semilunaris,  das  Infun dibulu in  und  die  Mündung  der  Kieferhöhle. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


8 


114 


Lateraler  Sagittalschnitt  durch  den  Schädel  und  die  Orbita. 


Lateraler  Sagittalschnitt  durch  den  Schädel  und  die  Orbita. 


115 


Fig.  110.  Lateraler  Sagittalschnitt  durch  den  Schädel  und 

die  Orbita. 


Die  mittlere  Schädelgrube  mit  dem  Schläfen!  appen  des 
Gehirnes  fallen  in  die  Projection  des  hinteren  Winkels  der 
Augenhöhle. 


8* 


Fig.  111.  Nasenhöhle  vom  Vestibulum  nasale  aus  gesehen. 

Die  knorpelige  Nase  wurde  am  Septum  gespalten  und  nach 
aussen  geschlagen.  Sichtbar  sind:  medial  die  Nasenseheidewand, 
lateral  die  vorderen  Enden  der  Nasen-  und  der  unteren  Siebbein- 
muschel. 


Aeussere  Wand  der  Nasenhöhle  mit  den  Muscheln 


117 


C.  na- 
salis 


Torus  musc.  levat,  palati 


Recess. 

pha- 

ryngis 


Atlas 


Epi- 

stropheus 


Fig.  112.  Aeussere  Wand  der  Nasenhöhle  mit  den  Muscheln. 

(Fig.  112 — 115  an  einem  und  demselben  Präparate  dargestellt.) 

Es  sind  die  drei  typischen  Siebbeinmuscheln  vorhanden. 
Zwischen  denselben  zwei  Fissur ae  ethmoidales , hinter  denselben  der 
Recessus  sphenoethmoidcilis  mit  der  Mündung  der  Keilbeinhöhle, 
unterhalb  des  Siebheines  das  Muschelbein.  Hinter  der  Nasenhöhle 
das  Gavura  pharyngonasale  mit  dem  Ostium  pharyngeum  tubae  und 
der  durch  Verdickung  des  adenoiden  Gewebes  basal  abgeschlossenen 
Rosenmüller’schen  Grube.  Am  Boden  der  Tubenüffnung  der  Levator- 
wulst ( Torus  musc.  levat.  palati).  Von  der  in  dem  vorliegenden 
Falle  engen  Stirnbein-  und  Keilbeinhöhle  sind  die  Septa  dargestellt. 


118 


Aeussere  Wand  der  Nasenhöhle. 


Bulla  ethmoid.  Concha  ethmoid.  inf. 


Processus 

uncinatus 


Tuba  au- 
ditiva 


M.  pharyngopalatinus 


M.  le- 


vator 


veli 

palat. 


M . con- 
strict. 


Fig.  113.  Aeussere  Wand  der  Nasenhöhle  nach  Abtragung 

der  unteren  Siebbeinmuschel. 


Die  untere  Siebbeinmuschel  verdeckt  den  mittleren  Nasen- 
gang, an  dessen  lateraler  Wand  der  von  dem  Processus  uncinatus 
und  der  Bulla  ethmoidalis  begrenzte  Hiatus  semilunar is,  sowie  die 
zwischen  der  Bulla  und  der  unteren  Siebbeinmuschel  mündende 
vordere  Siebbein  zelle  zum  Vorschein  tritt.  Schleimhaut  im  Cavum 
pharyngonasale  abgetragen,  Taben wulst  freigelegt.  Am  Boden  der 
Tuba  der  Levator  veli  palatini;  hinten  der  Gonstrictor  superior. 
Zwischen  den  beiden  letztgenannten  Muskeln  der  M.  palato- 
pharyngeus. 


Aeussere  Wand  der  Nasenh<5hle. 


119 


TTiatvs  gemilunari*  v.  m. 


h. 


l] r 

H W 

%//  * 

M.  tensor  palati  M.  pterygoid.  int.  Constrict.  pharyng.  sup. 


Fi g.  114.  Aeussere  Wand  der  Nasenhöhle  nach  Abtragung 
der  Concha  ethmoidalis  inferior  und  Spaltung  der  Fissurae 
ethmoidales  bis  an  die  Siebbeinzellen. 

Die  Fissur a ethmoidalis  inferior  führt  in  die  mittlere  (mf  die 
Fissura  ethmoidalis  superior  in  die  hintere  Siebbeinzelle  (, h .).  Hiatus 
semilunaris  durch  Spaltung  der  G.  ethmoidalis  inferior  bis  in  den 
Sinus  frontalis  verlängert,  ii eeessus  sphenoethmoidalis  nach  Spaltung 
der  Apertur a sin.  sphenoidalis  mit  der  Keilbeinhühle  communi- 
cirend.  Hinter  der  Bulla  die  vordere  Siebbeinzelle  (r.),  dieser  folgen 
die  Fissurae  ethmoidalis  superior  und  inferior  mit  der  mittleren  und 
hinteren  Siebbeinzelle.  Die  einzelnen  Siebbeinzellen  sind  durch  die 
Ursprungslamellen  der  Siebbeinmuscheln  von  einander  getrennt. 
Von  dem  Muschelbeine  wurde  der  der  Mündung  des  Ductus  naso- 
lacrimalis  entsprechende  Antheil  entfernt.  Im  Cavum  pharyngo- 
nasale  sind  der  Levator  veli  palatini  und  der  Constrictor  pharyngis 
superior  durchschnitten,  der  M.  palatopharyngeus  entfernt.  Freigelegt 
sind  die  Mm.  pterygoideus  internus  und  tensor  veli  palatini. 


120 


Aeussere  Wand  der  Nasenhöhle. 


Fig.  115.  Aeussere  Wand  der  Nasenhöhle  mit  den  bis  an 
die  Lamina  papyracea  reichenden  Siebbeinzellen. 


Die  Bulla  ethmoidalis  ist  geöffnet;  dieselbe  enthält  zwei 
Zellen,  von  welchen  die  obere  in  das  Infundibulum,  die  untere  in 
die  vordere  Siebbeinzelle  mündet.  Processus  uncinatus  gespalten  und 
dadurch  das  zwischen  diesem  Fortsatze  und  der  Bulla  befindliche 
Infundibulnm  freigelegt.  Apertur a sinus  maxillaris  in  der  hinteren 
Ecke  des  Infundibulum,  sein  vorderer  Antheil  führt  in  die  Stirn- 
beinhühle.  An  der  lateralen  Nasenwand  eine  rundliche  Lücke 
{Apertur a sin.  maxill . access.)  zur  Communication  zwischen  Nasen- 
und  Kieferhöhle. 

v.  h.  m.  wie  auf  Fier.  114;  n.  Nebenzelle  in  der  Fissura 
ethmoidalis  inferior. 

Einen  Frontalschnitt  des  Infundibulum  enthält  Fig.  109. 


Bulla  eth- 
moidali 


Infundibulum 


Hiatus  semilun.  v.  m. 


i 

Apertura  sin.  maxill. 


Die  Siebbeinzellen  von  der  medialen  Orbitalwand  aus  eröffnet. 


121 


Foramen 

]},  vi.  ethmoid.ant.  Bulla  ethmoid. 


Sinus  fr  ontalis 


Processus 

uncinatus 


Sulcus  lacrim. 


Sinus  spht- 
noidalis 


Canolis  lacrim . 


v.  n.  Hiatus  maxill.  Sinus  maxill. 


Fig.  116.  Die  Siebbeinzellen  von  der  medialen  Orbitalwand 

ans  eröffnet. 


Entfernt  wurden  das  Thränenbein  und  von  der  Lamina 
papyracea  die  Theile,  welche  die  Siebbeinzellen  lateral  abschliessen. 
Medial  vom  Thränenbein  der  Processus  uncinatus , hinter  demselben 
der  Hohlraum  der  Bulla  ethmoidalis.  Dann  folgen:  a)  unterhalb  des 
Foramen  ethmoidale  anterius  die  vordere  Siebbeinzelle  (v.):  b)  unter 
dieser  die  kleine  Nebenzelle  (n.)  der  Fissura  ethmoidalis  inferior, 
c)  vor  der  Keilbeinhöhle  die  hintere  Siebbeinzelle  (A.),  die  in  die 
Fissura  ethmoidalis  superior  mündet  und  d)  zwischen  dieser  Zelle 
und  dem  Foramen  ethmoidale  anterius  die  mittlere  Siebbeinzelle  (mf 
die  in  die  Fissura  ethmoidalis  inferior  mündet.  Sinus  sphenoidalis 
geräumig  und  auch  in  den  Processus  pterygoideus  fortgesetzt.  Der 
Orbitaltheil  des  Sinus  frontalis  er  streckt  sich  bis  zum  Foramen 
ethmoidale  posterius,  hat  aber  keine  Verbindung  mit  den  Siebbeinzellen. 
In  der  Kieferhöhle  springt  der  Canalis  nasolacrimalis  wulstartig  vor. 


122 


Frontalschnitte  durch  die  Nasenhöhle. 


C.  ethmoid.  svp. 


Corpus  ossis  sphe- 
noidei 


C.  ethmoid . inf. 


C.  nasalis 


Apertura  sin.  sphen. 


Antrum 
m axillare 


Fi g.  117  und  118.  Frontalsclmitte  durch  die  Nasenhöhle. 

Die  Abbildungen  zeigen  das  verschiedene  Verhalten  der 
vorderen  Wand  der  Keilbeinhöhle  zur  Nasenhöhle.  Auf  Fig.  117 
ist  die  Apertura  sinus  splienoidalis  nicht  zu  sehen,  auf  Fig.  118  ist 
die  Oeffnung  sichtbar. 


Choanenbild  der  Nasenhöhle. 


123 


Crista  mucosa  septi 


ethmoid.  sup. 
ethmoid.  inf. 


nasalis 


Fi  g.  119.  Choanenbild  der  Nasenhöhle. 


Vergr.  3/2. 

In  der  Mitte  das  Sejrtum  nasale  mit  zwei  symmetrischen  Schleim- 
hautleisten ( Cristae  mucosae  sej)t\  die  von  der  oberen  Nasenwand 
ausgehend  nach  vorne  und  unten  verlaufen  und  sich  allmälig 
verflachen.  An  der  lateralen  Nasenwand  die  Vorsprünge  von  zwei 
Siebbeinmuscheln  und  von  der  Concha  7iasalis. 


124 


Knorpeliger  Gehörgang. 


N.  facialis 


Äleatus  audit.  ext.  osseus 


Fig.  120.  Knorpeliger  Gehörgang  von  der  Fossa  retro- 

mandibularis  aus  gesehen. 

Die  winkelige  Knickung  des  Ganges  tritt  deutlich  vor.  An 
der  Knickungsstelle'  die  Incisura  Santorini  lateralis • in  ihrer  Ver- 
längerung gegen  den  Jochfortsatz  eine  kleine  Knorpellücke.  Am 
medialen  Antheil  des  Ganges  die  Incisura  Santorini  medialis. 


Topik  des  knorpeligen  Gehörganges  zum  knöchernen. 


125 


JSleatus  au- 
ditorius  ext. 
osseus 


Cartilago 
vieat.  acust. 


Tncisura 

Santorini 

lateralis 


Fig.  121.  Topik  des  knorpeligen  Gehörganges  zum 

knöchernen. 


Von  hinten  gesehen. 


Die  Ohrmuschel  wurde  so  weit  abgetragen,  als  nothwendig 
ist,  um  den  Knorpel  des  Gehörganges  von  hinten  freizulegen.  Der- 
selbe verbindet  sich  nur  mit  dem  Os  tympanicum.  Die  mediale  hintere 
Ecke  der  Knorpelplatte  schiebt  sich  ein  wenig  unter  das  Os  tym - 
yanicum , im  Gegensätze  zur  medialen  oberen  Ecke,  welche  diesen 
Knochen  überragt.  Die  Incisura  Santorini  lateralis  ist  gross,  die 
Incisura  Santorini  medialis  durch  zwei  Lücken  vertreten. 


126 


Trommelfell  von  aussen. 


Spina  snpra  meaturn 


Fig.  122.  Trommelfell  von  aussen. 

Vergrüssert. 


Gehörgang  bis  fast  an  das  Trommelfell  entfernt.  Oberhalb 
des  kurzen  Hammerfortsatzes  und  der  vorderen  und  hinteren 
Trommelfellfalte  die  Shrapnelfsche  Membran. 


Trommelfell  und  Eecessus  epitympanicus. 


127 


Fig.  123.  Trommelfell  und  Becessus  epitympanicus. 

Der  knöcherne  äussere  Gehörgang  bis  nahe  an  das  Trommel- 
feil  abgetragen ; oberhalb  dieser  Membran  durch  Aussagen  des 
Schuppentheiles  des  Schläfenbeines  der  Becessus  epitympanicus  ge- 
öffnet. Im  Recessus  der  Hammer* Ambosskörper,  zwischen  demselben 
und  der  oberen  Paukenhöhlenwand  die  obere  Hammer-Ambossfalte  (II). 


128 


1 rommelhühle  und  Pecessus  epitympanicus. 


Chorda  tympani 


/ 

Plica  malleoL  post. 


Eminentia  arcuata  lateral. 


M.  tensor  tympani 


Canalis  facialis 


Fig.  124.  Trommelhöhle  und  Becessus  epitympanicus  von 

aussen  eröffnet. 

Vergrössert. 

Aeusserer  Gehörgang  bis  nahe  an  den  Sulcus  tympanicus  heran 
abgetragen,  Trommelfell  entfernt,  oberhalb  desselben  die  laterale 
Wand  des  Becessus  epitympanicus  ausgeschnitten.  Sichtbar  sind: 
die  Gehörknöchelchen  mit  der  hinteren  Trommelfellfalte,  die 
Chorda  tympani , medial  von  den  Knöchelchen  das  Promontorium, 
vor  dem  Hammer  die  Eminentia  cochlearis  mit  der  zum  Hammer 
ziehenden  Sehne  des  Tensor  tympani \ oberhalb  der  Eminentia  cochlearis 
ein  Stück  des  Canalis  facialis.  Im  Becessus  epitympanicus  der  Hammer- 
Ambosskörper,  medial  von  demselben  an  der  lateralen  Fläche  des 
Felsenbeines  der  Wulst  des  äusseren  Bos’ensrano'es. 


Labyrinthwand  der  Paukenhöhle. 


129 


Prominentia  canalis  Canalis 
semicircul,  lateral.  facialis  M.  tensor  tympani 


Fig.  125.  Labyrinthwand  der  Paukenhöhle. 

Vergrössert. 


An  dem  Objecte,  welches  zur  Darstellung  von  Fig.  122 
und  123  diente,  wurden  die  äussere  Wand  der  Trommel- 
höhle und  die  Gehörknöchelchen  entfernt.  Ueber  das  stark  vor- 
tretende Promontorium  verläuft  mit  zwei  Aesten  der  N.  tympanicus. 
Oberhalb  des  Promontorium  (vorne)  der  Canal  für  den  Tensor  tym- 
pani mit  der  an  der  Eminentia  cochlearis  austretenden  Sehne  des 
Muskels.  Dorsal  vom  Stapes  und  dem  Canalis  tensoris  tympani  der 
Canalis  facialis.  Weiter  hinten  oberhalb  dieses  Canales  die  Emi- 
nentia arcuata  lateralis.  An  der  hinteren  Paukenböhlenwand  die 
Eminentia  pyramidalis  mit  der  zum  Stapes  ziehenden  Sehne  des 
M.  stapedius.  Unterhalb  des  Canalis  tensoris  tympani  die  Tuba  ossea. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


9 


130 


Vordere  Wand  der  Paukenhöhle. 


IAg.  mallei  ant. 


M. 


Fenestra 

rotunda 


s tapedius 


M.  tensor 
tymp. 
(tendo) 


I 

i 

1 

A.  carotis  interna 


' 0 analis  car  oticus 


Semicanalis 
tensoris  tymp. 


Ostium  tymp. 
tulae 


Fig*.  126.  Vordere  Wand  der  Paukenhöhle. 

O 

Vergr.  2/1.  Etwas  von  unten  gesehen. 


Der  äussere  Gehörgang  und  das  Trommelfell  wurden  ent- 
fernt. Zwischen  Hammergriff  und  langem  Ambossschenkel  eine 
Schleimhautfalte  und  die  Chorda  tympani.  Nach  hinten  vom  Steig- 
bügel die  Sehne  des  M.  stapedius.  Mehr  basal  der  Schneckenvor- 
sprnng  mit  der  Fenestra  cochleae.  An  der  vorderen  Wand  die 
Tubenmlindung^  unterhalb  derselben  der  Vorsprung  des  Canalis 
caroticus , oberhalb  desselben  der  Semicanalis  tensoris  tympani.  Aus 
dem  vorderen  Ende  des  Halbcanales  kommt  die  Sehne  des  Tensor 
tympani  hervor.  Oberhalb  derselben  das  Ligamentum  mallei  anterius. 
Zwischen  den  drei  letztgenannten  Gebilden  befindet  sich  eine  Nische 
der  Trommelhöhle. 


Vordere  Wand  ( Paries  caroticaj  der  rechten  Paukenhöhle. 


131 


Tegmen  tympani 


Fi  g.  127.  Vordere  Wand  (Paries  carotica)  der  rechten 

Paukenhöhle. 

Frontalschnitt  durch  die  Paukenhöhle  eines  macerirten 
rechten  Schläfenbeines.  Vordere  Schnitthälfte.  Nahe  dem  Sulcus 
tympanicus  springt  die  äussere  Wand  des  Canalis  caroticus  wulst- 
artig gegen  die  Tuba  ossea  vor.  Lateral  vom  carotischen  Wulst 
die  Mündung  der  Tuba.  Dorsal  vom  Wulst  der  Canalis  tensoris 
tympani.  Boden  der  Trommelhöhle  dickwandig,  Fossa  jugularis  flach. 


9* 


132 


Mittelohr  von  oben  geöffnet. 


N.  petrosus  superf.  major  Tuba  (P.ossea) 


Fig.  128.  Mittelohr  von  oben  geöffnet. 

o o 


Entfernt  wurde  die  Decke  des  Cavum  tympani,  der  Tuba  ossea 
und  der  Warzenzellen.  Im  Cavum  tynrpani  sind  zu  sehen:  der  Hammer- 
Ambosskörper,  hinter  demselben  im  Antrum  das  hintere  Stück  der 
oberen  Hammer-Ambossfalte  (F.\  an  die  sich  die  eröffneten  Warzen- 
zellen anschliessen.  An  der  medialen  Paukenhöhlenwand  ein  Stumpf 
des  M.  tensor  tympani , dorsal  von  demselben  der  N.  petrosus  super- 
ficialis major,  lateral  von  diesen  Theilen  der  vordere  Abschnitt  der 
Paukenhöhle,  in  welchen  die  Tuba  mündet.  Um  diese  blosszulegen. 
musste  die  mediale  Hälfte  des  M.  tensor  tympani  abgetragen  werden. 
Im  Felsenbein  sind  freigelegt  der  N.  facialis , die  Schnecke  und 
vor  dieser  in  der  Felsenbeinspitze  die  Carotis  interna. 


Felsenbein  mit  dem  Boden  der  Paukenhöhle. 


133 


Paries  Canalis 
jugularis  caroticu-s 


Sulcus  tympanicus 


Aditus  ad  antrum  lymp. 


Fig.  129.  Felsenbein  mit  dem  Boden  der  Paukenhöhle. 


Die  Schuppe,  das  Os  tympanicum  und  die  laterale  Wand  des 
Canalis  caroticus  Avurden  abgetragen.  Es  liegen  bloss:  die  Paukenhöhle, 
lateral  von  derselben  die  hintere  Wand  des  äusseren  Gehörganges;  am 
inneren  Ende  derselben  der  Sulcus  tympanicus ; medial  von  der  Pauken- 
höhle der  carotische  Canal,  dessen  aufsteigende  Portion  als  vordere 
Wand  gegen  die  Trommelhöhle  vorspringt.  In  der  Paukenhöhle 
die  Paries  jugularis  mit  mehreren  leistenartigen  Erhabenheiten 
besetzt.  Gegenüber  das  Tegmen  tympani.  An  der  hinteren  Wand 
der  Eingang  zum  Antrum  tympanicum. 


134 


Frontalsclinitte  von  Felsenbeinen. 


Paries  7nastoidea  Antrum  tympanicum 


Sulcus  tympanicus 


Fossa  jugularis 


Ganalis  facialis 


Fig.  130  und  131.  Frontalsclinitte  von  Felsenbeinen  mit 
verschiedenen  Formen  der  Fossa  jugularis . 

Vergrössert. 

Fig.  130.  Links.  Die  Fossa  jugularis  ist  gekühlt  und  nickt 
dickwandig. 

Fig.  131.  Rechts.  Die  Fossa  jugularis  ist  flach  und  dickwandig. 


Paukenhöhle  der  rechten  Seite. 


135 


Fenestra 

cochleae 


Paries  ju- 
gularis 


Paukenhöhle  der  rechten  Seite  mit  stark  vor- 
springender Paries  jugularis. 


Der  äussere  Gehörgang  ist  entfernt.  In  die  Paukenhöhle 
springt  von  unten  her  die  mit  grossen  Dehiscenzen  (D)  versehene 
Paries  jugularis  vor. 


136 


Rechtes  Felsenbein.  — Hintere  Wand  der  Paukenhöhle. 


Fig.  133.  Rechtes  Felsenbein  von  unten. 

Starke  Erweiterung  der  Fossa  jugularis  mit  Dehiscenz  ihrer 
Wandung  gegen  die  hintere  Schädelgrube. 

Antrum 


Paries  mastoidea 


Canalic.  chordae 


Fig.  134.  Hintere  Wand  (Paries  mastoidea)  der  linken 

Paukenhöhle. 

Frontalschnitt  durch  das  Carum  tympani.  Hart  neben  dem 
Sulcus  tympanicus  die  Mündung  des  Canaliculus  chordae.  Neben 
derselben  mehrere  Oeffnungen  von  pneumatischen  Zellen.  Unter 
dem  Tegmen  tympani  das  Antrum  tympamcum.  Boden  der  Trommel- 
höhle dünnwandig.  Fossa  jugularis  tief. 


Warzenfortsatz  nach  Ablösung-  des  M.  sternocleidomastoideus. 


137 


Fi g.  135.  Warzenfortsatz  nach  Ablösung  des  M.  sterno- 

cle  idomasto  ideus. 


Der  Muskel  inserirt  sich  nur  an  der  Spitze  des  Warzen- 
fortsatzes, sonst  liess  sich  die  in  das  Periost  eintretende  Sehne 
mit  der  Beinhaut  von  der  Knochenfläche  ablösen.  Hinsichtlich  der 
oberflächlichen  Schichten  dieser  Region  siehe  Fig.  38. 


138 


Warzenfortsatzhöhle  mit  Antrum  tympanicum  von  aussen. 


Antrum  tympanicum 


Fig.  13G.  Warzenfortsatzhölile  mit  Antrum  tympanicum 

von  aussen. 

Ohrmuschel  mit  knorpeligem  Gehürgang  entfernt.  Im  Hinter- 
gründe des  knöchernen  Gehürganges  das  Trommelfell.  Der  M.  sterno- 
cleidomastoideus  wurde  belassen. 


Warzenfortsatzhöli-e  mit  Antrum  tympanicum  und  dem  N.  facialis.  1B(.) 


Prominentia  canalis  semicircularis  lateralis 


Meatus  acustic.  ext. 


Glandula  parotis 


ig.  137.  Warzenfortsatzhöhle  mit  Antrum  tympanicum  und 

dem  N.  facialis. 


(Object  der  Fig.  136.) 


140 


Warzenfortsatz  mit  Antrum  tympanicnm. 


S. 


M.  digastricus 

Fig.  138.  Warzenfortsatz  mit  Antrum  tympanicum  und 

S in us  sigmo ideus ♦ 

(Object  der  Fig.  137.) 

Aeusserer  Gehürgang  bis  nabe  an  das  Trommelfell  abgetragen. 
Im  Hintergründe  desselben  das  Trommelfell.  Medial  vom  Gehürgange 
das  Antrum  tympanicum  mit  der  Prominentia  canal.  semicirc.  lateralis 
und  unterhalb  derselben  der  N.  facialis  bis  an  das  Foramen  stylo - 
mastoideum  blossgelegt.  Hinter  der  Prominentia  canal.  semicirc.  lat.  und 
dem  Facialis  die  Warzenzellen  und  der  erüffnete  Sinus  sigmoideus.  Am 
Warzenfortsatz  der  M.  sternocleidomastoideus  und  der  Digastricus. 


Becessus  epitympanicus.  Antrum  tympanicum  etc. 


141 


Eminentia  arcuata  lateral. 


S.  sig- 
moideus 


Meatus 

audit. 

cartilag. 


N.  facialis 


Fi  g.  139.  Ilecessus  epitympanicus.  Antrum  tympanicum. 
Warzenzellen  und  Sinus  transversus  ( S . sigmoideus). 

Der  knorpelige  Gehörgang  vom  hinteren  Rand  des  knöchernen 
Gehörganges  abgelöst.  Im  Hintergründe  dieses  Ganges  ist  der  Hammer- 
griff  sichtbar.  Oberhalb  des  Gehörganges  der  Becessus  epitympanicus 
geöffnet,  in  demselben  der  Hammer-Ambosskörper.  Der  Recessus 
wurde  nach  hinten  erweitert,  so  dass  er  mit  dem  Antrum  und  dem 
Hohlraume  des  Warzenfortsatzes  in  weiter  Communication  steht. 
Medial  im  Antrum  die  Eminentia  arcuata  des  lateralen  Bogen- 
ganges. Hinten  an  der  Pars  mastoidea  der  Sinus  sigmoideus. 
Zwischen  Warzenfortsatz  und  Processus  styloideus  der  N.  facialis. 


142 


Frontalschnitt  durch  das  Antrum  tympanicum  etc. 


N.  facialis 


Antrum 

tympan. 


Rete  canal.  hypoylossi  S.  petrosus  inf.  Chorda  iympani 


Fig*.  140.  Frontalschnitt  durch  das  Antrum  tympanicum, 
den  Bulbus  venae  jugularis  und  den  Canalis  facialis. 


Im  Hintergründe  des  Antrum  erscheinen  der  Amboss  mit 
einem  kleinen  Stücke  des  Ilammerkopfes.  Neben  dem  Canalis  facialis 
ist  der  Ganaliculus  chordae  mit  der  Chorda  tympani  getroffen. 
In  den  Bulbus  venae  jugularis  mündet  der  Sinus  transversus  und 
unterhalb  desselben  der  Sinus  petrosus  inferior.  Auch  die  Mündungs- 
stelle des  Bete  canalis  hypoglossi  ist  zu  sehen.  Zwischen  X.  facialis 
und  der  Vena  jugularis  eine  massig  dicke,  pneumatische  Knochenwand. 


Sagittalschnitte  durch  den  Warzenfortsatz. 


143 


Fig.  141. 


Fi  g. 


142. 


Fig.  143. 


Fig.  144. 


Fig.  141—144. 

Sagittalschnitte 
durch  den  Warzen- 
fortsatz. 


Fig.  141.  An  Stelle 

o 

der  lufthaltigen  Cellulae 
mastoideae  enge,  Diploe 
enthaltende  Lücken. 

Fig.  142.  Der  obere 
Theil  des  Warzenfort- 
satzes enthält  grosse 
lufthaltige  Räume,  der 
untere  kleine  Lücken 
mit  Diploe. 

FD.  143.  Aeknlicher 

o 

Fall  wie  Fig.  142,  nur 
erstrecken  sich  die  pneu- 
matischen Räume  weiter 
gegen  die  Spitze  des 
Fortsatzes. 

Fig.  144.  Warzen- 
fortsatz durchaus  pneu- 
matisch. 


144 


Frontalschnitt  durch  den  Warzenfortsatz. 


Fig.  145.  Frontalsclinitt  durch  den  Warzenfortsatz  eines 

Erwachsenen. 

Der  Fortsatz  ist  pneumatisch;  sein  Spitzentheil  enthält  nur 
eine  grosse  Zelle. 


Fig*.  146.  Frontalschnitt  durch  den  Warzentheil  eines 

o 

Neugeborenen. 

(Yergrössert.) 

Der  Fortsatz  ist  durch  und  durch  diploetisch.  Die  grosse 
Lücke  entspricht  dem  Antrum  tympamcum ; lateral  von  derselben 
die  Fissura  mastoideosnnamosa. 


Horizontalschnitte  des  Schläfenbeines. 


145 


Pars  mastoidea 


Fi  g.  149. 


Fi  g.  147 — 149.  Horizontalschnitte  durch  das  Schläfenbein 
mit  verschieden  tiefem  Sulcus  sigmoideus. 

Fig.  147.  Schläfenbein  eines  Erwachsenen  mit  schön  ent- 
wickelten Gellulae  mastoidecie.  Sulcus  sigmoideus  Hach. 

Fig.  148.  Schläfenbein  eines  Erwachsenen  mit  mangelhaft 
entwickelten  Gellulae  mastoideae,  Sulcus  sigmoideus  tief. 

Fig.  149.  Schläfenbein  eines  Neugeborenen.  (Vergrössert.) 
Warzentheil  diploetisch.  Sulcus  sigmoideus  (-(-)  kaum  angedeutet. 

10 


Zuckerkand  1,  Atlas  der  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


146 


Bulbusartige  Erweiterung  des  Sulcus  sigmoideus. 


S.  sigmoideus 


Fig.  151. 


Fi  g.  150  und  151.  Bulbusartige  Erweiterung  des  Sulcus 
sigmoideus  mit  Durchbruch  nach  aussen. 


Fig.  150  von  innen,  Fig.  151  von  aussen  dargestellt. 

In  der  umschriebenen  Ektasie  der  Venenrinne  steckte  ein 
bulbusartiger  Anhang  des  Sinus  sigmoideus.  (Siehe  auch  Fig.  82.) 


Topographie  des  inneren  Gehörganges. 


147 


N.  ampul laris  inf. 


Basis 

stapedis 


N.  facialis  B.  superior  n.  acust. 


Fi  g.  152. 


N.  coch- 
leae 


VIII 


Fig.  154. 


N.  cochleae  N,  acusticus 


Fig.  153. 


Fig.  152 — 154.  Topographie  des  inneren  Gehörganges. 

Fig  152.  Die  obere  Wand  des  inneren  Gchürganges  wurde 
abgetragen.  Vorne  der  Facialis,  hinter  demselben  der  Ramus  superior 
des  N.  acusticus  (N.  utricularis,  N.  ampullaris  superior  und  lateralis ). 

Fig.  153.  Der  N.  facialis  und  der  R.  superior  des  Acusticus 
wurden  entfernt;  es  erscheinen  nun  tiefer  im  Gange  gelegen  der 
Ramus  inferior  des  N.  acusticus  {N.  ampullaris  inferior , A7.  saccu- 
laris  und  der  N.  cochleaei) 

Fig.  154.  Der  N.  saccularis  ist  vermittelst  eines  Häkchens 
abgezogen,  um  den  in  der  Tiefe  gelegenen  N.  ampullaris  inferior 
zu  zeigen. 


10* 


148 


Vestibulartheil  des  häutigen  Labyrinthes. 


S 


Adit.  ad.  fenestr.  cochl.  Sacculus 


Vestibulartheil  des  häutigen  Labyrinthes. 


(Vergrössert.) 

Der  Rahmen  der  Fenestra  ovalis  wurde  breit  abgetragen.  Im 
Hintergründe  der  freigelegten  Gy sterna  perilymphatica  der  Iiecessus 
utriculi  mit  der  Macula  und  unterhalb  desselben  die  vordere  äussere 
Wand  des  Utriculus.  Vor  dem  Utriculus  der  Sacculus.  Oberhalb 
der  künstlichen  Lücke  der  N.  facialis , unterhalb  derselben  der 
Aditus  ad  fenestram  coclüeae. 


Labyrinth  mit  Schnecke 


149 


Ss> 

Co 

3 

3 


Utriculus  Lamina  spiralis 


Fig.  156.  Labyrinth  mit  Schnecke  von  anssen  dargestellt. 


(Nach  einem  Präparat  von  Alexander.) 


Man  sieht  die  Schnecke,  den  Utriculus  und  Sacculus,  die 
drei  Bogengänge  mit  den  (3)  Ampullen  und  den  Ramus  sujperior 
des  Acusticus,  dessen  Bündel  zu  den  Ampullen  des  oberen  und 
äusseren  Bogenganges  und  zur  Macula  utriculi  ziehen.  Die  Carotis 
interna  überlagert  ein  Stück  der  ersten  Schneckenwindung. 


150 


Unterkieferanthcil  des  Vestibulum  oris. 


A. 


A. 


Fig.  157.  Unterkieferantheil  des  Vestibulum  oris. 

Der  Mundwinkel  ist  gespalten,  die  Unterlippe  herabgescblagen 
und  von  dem  Scbleimbautüberzuge  befreit.  Es  erscheinen  der 
M.  orbicularis:  die  Mm.  incisivi  und  auf  denselben  der  N.  mentalis 
mit  der  A.  labialis  inferior.  Im  Scbnittwinkel  die  A.  maxillaris  ex- 
terna. Distal  wird  die  Gefäss-  und  Nervenverzweigung  von  den 
Lippendrüsen  bedeckt. 


J/.  incisivus  labil  inf. 


maxill. 

ext. 


labialis 

inf. 


Boden  der  Mundhöhle  nach  Abtragung'  der  Schleimhaut. 


151 


> 


M.  longitud. 
inferior 


Caruncula 

sublingualis 


Al.genioglossus 


N.  lingualis 


Glandula  sublingualis  Ductus  submaxillaris 


Fi  g.  158.  Boden  der  Mundhöhle  nach  Abtragung  der 

Schleimhaut. 

Es  liegen  frei : Die  Glandula  sublingualis . der  Ductus  sub- 
maxillaris , die  Skeletmuskeln  der  Zunge,  der  M.  longitudinalis 
inferior  und  der  N.  lingualis.  An  der  Mündung  des  Ductus  sub- 
maxillaris die  Caruncula  sublingualis. 


152 


Boden  der  Mundhöhle  nach  Abtragung1  der  Schleimhaut. 


A.  lingualis  31.  longitud.  inf.  A.  prcfunda  linguae 


AI.  hyoglossus 


la 

/Gilk 

g 

■Kf 

Ductus 

submaxill. 


Gland.  sublingualis 


A.  sublingualis 


31.  genioglossus 


Fi  g.  159.  Boden  der  Mundhöhle  nach  Abtragung'  der 

Schleimhaut. 


Object  der  Fig.  158. 


Der  Ductus  submaxillaris  und  die  Glandula  sublingualis  sind 
durchschnitten.  Es  liegen  frei:  Nebst  den  zwei  Hälften  der  Glan- 
dula sublingualis  die  Zungenmuskeln,  ferner  theils  auf,  tlieils 
zwischen  denselben  die  Aa.  lingualis  und  sublingualis , die  Vena 
Imgualisj  sowie  der  Nervus  lingualis. 


Boden  der  Mundhöhle. 


153 


N.  lingnalis 


N.  hypoglossus 


M.  mylohyoid. 


A.  profunda  linguae 


A.  sublivgualis 


Fi g.  IGO.  Boden  der  Mundhöhle. 


Object  der  Fig\  159. 


Abgetragen  wurden:  Die  Venen,  die  Sublingualdrüse,  der  Ductus 
subrnaxülaris,  sowie  der  grössere  Antheil  des  Lwgualis  trigemini. 
Auf  dem  stark  gehobenen  muskulösen  Mundhohlenboden  der 
N.  hypoglossus , welcher  zwischen  Genioglossus  und  Hyoglossus  in 
die  Zunge  eintritt.  In  der  Rinne  zwischen  M.  longitud.  inf.  und  Genio- 
glossus das  Endstück  der  A.  Ungualis. 


154 


Gaumensegel  mit  den  Gaumenbogen. 


A rcus  palatoglossus 


Tonxilla  Pharynx  Arcus  pharyngo- 
palatina  Faries posterior  palatinus 


Fig.  161.  Gaumensegel  mit  den  Gaumenbogen  und  der 

Nische  für  die  Tonsille. 

Mundhöhle  weit  geöffnet;  Zunge  nach  unten  gedrückt.  Oben 
das  Gaumensegel,  unten  die  Zunge,  zwischen  beiden  der  Arcus 
glossopalatinus.  hinter  demselben  der  Arcus  jpharyngojpalatinus.  Zwischen 
den  Bogen  die  Tonsille.  Im  Hintergründe  zwischen  den  Arcus pliaryngo- 
palatini  die  hintere  Rachenwand. 

Ueber  die  Form  und  Lage  der  Tonsilla  palatina  siehe  auch  die 
Fig.  162,  163,  169  und  170. 


Topographie  der  Tonsilla  palatina,  Iiecessus  supraton sillaris. 


155 


Tonsilla  palaiina 


Arcus  pharyn- 
gopalatinus 


+ 


Plica  pharyn- 
goepiglottica 


Fig.  162.  Topographie  der  Tonsilla  palatina , Iiecessus 

sujpratonsülaris. 

Ein  Streifen  der  oralen  Tonsillenfläclie  wird  von  einer  Sckleim- 
hautfalte  (-|-)  gedeckt,  während  der  obere  Pol  der  Drüse  verborgen 
in  der  Fossa  supratonsillär is  steckt.  In  der  kleinen  nebenanstehenden 
Figur  wurde  die  vordere,  die  Fossa  supratonsillaris  überdachende 
Partie  der  Falte  [Plica  triangularis  -)-)  abgetragen,  um  den  in  der 
Grube  steckenden  Theil  der  Mandel  blosszulegen. 


156 


Tonsilla  palatina  von  aussen. 


A.  carot.  interna  M.  levat.  veli palat.  M.  Unsor  veli palat. 


Jil.ptery- 

goideus 

internus 


A.  auricularis 
posterior 


A.  carotis  ext. 


A.  palatina 
ascendens 

M,  digastricus 


M.  stylo- 
pharyngeus 


Tonsilla 

palatina 


21.  styloglossus 


Tonsilla  palatina  von  aussen,  Topographie  der 
A.  palatina  ascendens. 


Abgetragen,  beziehungsweise  durchschnitten  wmrden:  Der  Unterkieferast,  das 
Ursprungsstück  des  M.  styloglossus , die  Aa.  maxillaris  interna , maxillaris  externa 
und  temporalis.  Zwischen  der  Carotis  interna  und  dem  Pharynx  befindet  sich  ein 
Lymphknoten.  Die  Fossa  submaxillaris , Fossa  retromandibularis  und  die  seitliche 
.Rachenwand  sind  von  aussen  präparirt.  Entsprechend  der  Nische  für  die 
Mandel  wurde  die  Pharynxmusculatur  ausgeschnitten,  um  die  laterale  Fläche  der 
im  vorliegenden  Falle  etwas  hypertrophirten  Tonsille  freizulegen.  Die  A.  palatina 
ascendens  entspringt  neben  der  A.  maxillaris  externa , vor  der  Carotis  externa , zieht 
bis  gegen  den  M.  levator  veli  palatini  aufwärts,  biegt  hierauf  im  Bogen  medial- 
wärts  um  und  tritt  durch  den  Spalt  zwischen  Levator  und  Tensor  palati  in  das 
Gaumensegel  ein.  Im  Bereiche  der  Gaumenmandel  entsendet  sie  den  B.  tonsillaris , 
welcher  zweigespalten  in  die  Tonsille  eindringt.  Am  unteren  Rand  der  Mandel 
der  M.  styloglossus.  Am  M.  stylopharyngeus  der  N.  glossopharyngeus. 


Hintere  Rachenwand  und  Rachendach. 


157 


liecessus 

pharyngeus 


i Choana 


Tonsilla 

pharyngea 


Torus 

tubarius 


Plica  sal- 
pingo- 
pharyngea 


Pharynx , Paries  posterior 


Fig.  164.  Hintere  Rachenwancl  und  Racliendach. 

Von  der  Mundhöhle  aus  gesehen. 

Gaumensegel  gespalten,  ein  Tlieil  des  harten  Gaumens  aus- 
geschnitten. Es  liegen  bloss:  die  hintere  Rachenwand,  der  Fornix 
pharyngis  mit  der  Rachentonsille,  seitlich  von  dieser  das  Ostium 
pharyngeum  tubae  mit  dem  Tubenwulste  und  der  Plica  salpingo- 
pliaryngea.  Hinter  demTubenwulste  der  Recessus pharyngis.  Zwischen 
hartem  Gaumen  und  Fornix  pharyngis  die  Choanen. 


158 


Kachendach  und  seitliche  Eachenwand. 


Ostium 

pharyng.  tubae 


Fig.  1G5.  Rachendach  und  seitliche  Rachenwand  von 

der  Nasenhöhle  aus  gesehen. 

Frontalsclmitt  durch  den  hintersten  Theil  des  Cavum  nasale. 
Die  Nasenscheidewand  wurde  entfernt.  Im  Hintergründe  der 
Choanen  die  hypertrophirte,  gewulstete  Tonsilla  pliaryngea  mit  den 
durch  die  Wucherung  des  adenoiden  Gewebes  verengten  Tuben- 

c1  O 

Öffnungen.  Diesen  Fall  liess  ich  als  Gegenstück  zu  Fig.  164,  welche 
die  normale  Beschaffenheit  der  Drüse  zeigt,  abbilden. 


Tuba  auditiva  und  die  Gaumenmuskeln. 


159 


Fi  er.  166.  Tuba  auditiva  lind  die  Gaumenmuskeln  von  der 
Unterschläfengrube  aus  dargestellt. 

Entfernt  wurden  der  Unterkiefer  mit  den  Kaumuskeln.  Frei 
liegt  die  Gegend  der  knöchernen  Tubenfurche.  In  der  Furche  lagert 

o o o 

die  Tuba  auditiva,  deren  Dachtheil  leistenartig  vorspringt.  Der 
Levator  veli  palatini  ist  vom  Tensor  veli  palatini  und  von  der  Tuba 
abgezogen,  wodurch  der  Tubenhoden  blossgelegt  erscheint.  Derselbe 
wurde  geschlitzt,  so  dass  das  Tubenlumen  sichtbar  ist.  Im  M.  bucci- 
natorius  der  Ductus  parotideus.  Auf  die  Details  der  Pharynx  wand 
wurde  in  der  Zeichnung  keine  Rücksicht  genommen. 


160 


Fossa  infratemporalis  mit  der  Tuba  auditiva. 


N.  fa- 
cialis 


Ostiurn  ti/mpamcum  tubae 


A.  meningea  media 


1 ML 

RBl 

■HMl  'M 

i 'Tim. 

4 wV 

Tuba  au- 
dit , Parier 
lateral. 


Fossa 

pterygoi- 

dea 


Cs 


ö 


a 

Ci 

Ci 


ö 


$ S 
a‘  a 


Co  ^ 


a 

re 


167. 


Fossa  infratemporalis  mit  der 


Tuba  auditiva. 


Die  Gaumenmuskeln  wurden  entfernt  und  an  der  freiliegenden 
knorpeligen  Tuba  der  Boden  zwischen  Ostiurn  tympanicum  und  Ostiurn 
pharyngeum  gespalten.  Man  erhält  ein  klares  Bild  von  dem  Verlauf  der 
Röhre.  Vor  der  Tuba  die  A.  meningea  media  und  das  Foramen  ovale , 
hinter  der  Tuba  die  Carotis  interna.  Die  Ausbuchtung  der  seitlichen 
Rachenwand  entspricht  dem  Becessus  pharyngis. 


Sulcus  tubae  auditivae  und  Canalis  tubarius. 


161 


Canalis 

caroiicus 

Canalis 

tubarius 


Sulcus  tubae 
auditivae 


Lamina  lat. 
proc.  pteryg. 


Foramen 

spinosum 

Foramen 

ovale 


Fisr.  168.  Sulcus  tubae  auditivae  und  Canalis  tubarius. 

Die  Tubenrinne  beginnt  an  der  Wurzel  des  Processus  ptery- 
cjoideus,  vertieft  sieb  zwischen  der  Felsenbeinspitze  und  dem  hinteren 
Rande  des  grossen  Keilbeinflügels,  wo  beide  ausgehülilt  sind,  zu 
einem  Halbcanal,  der  lateral  in  den  Canalis  tubarius  mündet.  Lateral 
von  der  Rinne  das  Foramen  ovale  und  Foramen  spinosum\  medial  vom 
Canalis  tubarius  das  Foramen  carotlcum  der  unteren  Felsenbeinflüche. 


Zuckerkand),  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


11 


162 


Gaumensegel  und  hintere  Rachenwand. 


Arcus  yharyngo- 
palatinus 


Plica  pharyngo- 
epiglottica 


Pars  laryngea 
pharyngis 


Trachea 


Tonsilla  palatina 


Lingua 


Glandula  sub- 
m axillaris 


Os  hyoideum 


Cartilago  thyreoi- 
dea 

Cartilago  cricoidea 


Fig.  169.  Gaumensegel,  hintere  Rachenwand,  Mundhöhle, 
Larynx  und  Trachea  frontal  durchschnitten. 


Vom  Gaumensegel  zweigen  ab  der  Arcus  glossopalatinus  und  Arcus  pharyngo- 
palatinus,  von  weichen  der  letztere  eigentlich  nur  die  Verlängerung  des  Palatum 
violle  bis  an  die  hintere  Rachenwand  darstellt.  Zwischen  beiden  Bogen  jederseits 
die  Tonsilla  palatina , zwischen  Gaumensegel  und  hinterer  Rachenwand  der  enge 
Zugang  zur  I}ars  nasalis  pharyngis  Zwischen  der  hinteren  Kehlkopfwand,  den 
Plicae  pliaryngoepiglotticae  und  der  hinteren  Rachenwand  der  Zugang  zur  J'ars 
laryngea  pharyngis.  Zu  beiden  Seiten  der  Trachea  die  Schilddrüse. 


Sagittalschnitt  durch  den 


Pharynx. 


163 


Torus  tubarius 


Tonsilla  pharyngea 


Recessus  pha- 
ryngeus 

Atlas 


Epistropheus 


Recessus  supratonsillär is 
Oesophagus , Taries  anterior 


Torus  m.  levat. 
veli  palatini 


Pharynx 
Paries  post. 


Fig*.  170.  Sagittalschnitt  durch  den  Pharynx. 

Das  Präparat  entstammt  der  Leiche  eines  7 Jahre  alten  Knaben.  Kopf  ein  wenig“ 

nach  vorne  geneigt. 

In  der  Pars  nasalis  pharyngis  sind  sichtbar:  Das  Ostium  pliaryngeum  tubae 
mit  dem  Tuben-  und  dem  Levatorwulste.  Hinter  dem  Tubenwulste,  der  sich  gegen 
das  Gaumensegel  in  die  Plica  salpingopharyngea  verlängert,  der  Recessus  pha- 
ryngeus , am  Fornix  die  Pharynxtonsille.  Die  Zunge  ist  so  weit  vom  Gaumensegel 
abgehoben,  dass  die  Tonsillengegend  blossliegt.  Die  Mandel  steckt  als  Ganzes  in 
einem  mit  schlitzförmigem  Eingänge  versehenen  Recessus  sujiratonsillaris. 


11* 


164 


Sagit talschnitt  durch  den  Pharynx. 


Becessus  pterygoideus 


Becessus 


alae  orbitalis 


Prominentia  carotica 


Plica  salpingo- 

pharyngea 


Paries  posterior 

pharyngis 


Plica  pharyngo- 

epiglottica 


Corpus  adiposum 
epiglott. 


Ostium  pharyng. 

tubae 


Tonsilla  pliaryng. 


V* 


Becessus 

pharyngeus 


Bursa  muscuh 
sternohyoid. 


ig- 


171. 


Sagit talschnitt  durch  den  Pharynx. 


1G5 


Fig.  171.  Sagittalschnitt  durch  den  Pharynx. 

Das  Gaumensegel  und  die  Epiglottis  wurden  ein  wenig  medial- 
wärts  verschoben,  um  die  Plica  pha ry ngoep ig loit ica  und  das  Ende  der 
Plica  salpingojdiaryngea  ersichtlich  zu  machen.  Erstere  verstreicht, 
wie  Fig.  169  noch  besser  lehrt,  lateral  vom  Arcus  glossopalatinus, 
letztere  reicht  bis  an  den  Arcus  pharyngopalatin us  herab.  Der  Sinus 
sphenoidalis  zeigt  eine  gegen  den  kleinen  Keilbeinflügel  (. Recessus  alae 
orbitalis ) und  eine  zweite  gegen  den  Processus  pterygoideus  (. Recessus 
pterygoideus ) gerichtete  Bucht;  hinter  der  letzteren  wölbt  sich  der 
Ganailis  caroticus  vor.  Zwischen  Epiglottis,  Ligamentum  thyreohyoi- 
deum  medium  und  Lig.  hyoepiglotticum  findet  sich  der  Fettpolster 
des  Kehldeckels,  vor  dem  Lig.  tkyreohyoideum  medium  die  Bursa 
m usculi  stern oh yo idei. 


166 


Pharynx-  und  Larynxhöhle. 


Os  hyoideum 


31embrana 
mucosa  valleculae 


Epiglottis 

Paries  post,  pha- 
ryngis 

Plica  aryepi- 
glottica 

Pecessus  piriform. 


Cartilago  arytoe- 
noidea 


Lig.  thyreo- 
hyoideum  me- 
dium 

Petiolus  epi- 
glottidis 

Cartilago 

thyreoidea 


Cartilago 

cuneiformis 


Fig.  172.  Pharynx-  und  Larynxhöhle  nach  halbseitiger 

Pharyn gotomia  subhyoidea. 


Entfernt  wurden  die  Membrana  tliyreohyoidea  und  ein  Stück 
der  rechten  Schildknorpelplatte.  Das  Zungenbein  ist  emporgezogen. 
Man  überblickt:  den  Pharvnxraum  mit  der  hinteren  Rachenwand, 
die  Epiglottis,  den  Eingang  in  den  Kehlkopf  mit  der  linken  Plica 
aryepiglottica  und  den  Zugang  zum  Pecessus  piriformis . An  der  seit- 
lichen Rachenwand  ein  schwacher,  der  Schildknorpelplatte  ange- 
hörender Vorsprung.  An  der  Epiglottis  ist  die  Schleimhautgrenze  der 
Vallecula  markirt. 


Topographie  der  hinteren  Rachenwand. 


167 


Ostium  pharyngeum  tubae 


Tonsilla 

pharyngea 


Trachea 


Ahscessus 

retro- 

pharyng. 


Fi g.  173.  Topographie  der  hinteren  Rachen  wand  bei 
Gegenwart  eines  Retropharyngealabscesses. 

Die  durch  den  Abscess  weit  vorgetriebene,  hintere  Rachen- 
wand drängt  das  Gaumensegel  nach  vorne,  ist  mit  dem  Kehldeckel 
in  Berührung  und  verschliesst  fast  vollständig  den  Eingang  in  den 
Larynx. 


163 


Verschiedene  Formen  der  Valleculae. 


• in* 

( ig.  17o. 


' ki -t:  iJ 


Fig.  174. 


Fig.  176. 


Fig.  174,  175  u.  176. 

Verschiedene  Formen  der 
Valleculae. 

Fig.  174.  Typische  Form. 
Fig.  175.  Es  ist  nur  eine 
mittlere  Grube  vorhanden. 
Fig.  176.  Die  Taschen  sind 
von  ausnehmender  Tiefe,  die 
rechte  überdies  zweigetheilt. 
Jede  Vallecula  zeigt  seitlich 
eine  rundliche  Vorwölbung, 
welche  einem  Zungenbalge 
entspricht. 


Medianer  Sagdttalschnitt  durch  den  Kehlkopf. 


1G9 


Lingua  3f.  glossoepiglotticus 


Vallecula  epiglottica 


Epiglottis 

Plica  aryepiglottica 
Cartilago  cuneiformis 

Paries  post . pharyngis 
31.  arytaenoideus 


Cartilago  cricoidea 
Pjamina 


Lig.  cricothyreoideum 

Cartilago  cj'icoidea 
Arcus 


Lig.  liyoepiglotticum 
Os  hyoideum 


Bursa  musc.  sterno- 
liyoidei 

Lig.  hyothyreoideuni 
vied. 

Corpus  adiposum  epi- 
glottidis 

Lig  .thyreo  epiglotticum 

Fovea  centralis 
Append.  ventr.  laryng. 
Plica  vocalis 


Trachea 


177. 


Medianer  Sagittalsclmitt  durch  den  Kehlkopf. 


Die  Drüsenmündungen  der  Schleimhaut  reichen  bis  nahe  an 
die  Stimmsaite  heran.  Im  Ventriculus  laryngis  ist  die  Oeffnung  des 
Appendix  sichtbar. 


170  Ansicht  des  Kehlkopfinneren.  — Frontalschnitt  durch  den  Kehlkopf. 


Vallecula  epiglottica 


Epiglottis 

Tuberculum  epiglotticum 
Plica  arg  epiglottica 

Pecessus  piriformis 
Tuberculum  cunei forme 
Tuberculum  corniculatum 


Plica  ventricularis 
Ventriculus  laryngis 

Plica  vocalis 

Paries  posterior  laryngis 


Fig.  178.  Ansicht  des  Kehlkopfinneren  bei  weit  abge- 
zogenen Aryknorpeln. 

Unterhalb  der  Stimmbänder  ist  ein  Stück  der  vorderen  Tracheai- 
wan d sichtbar. 


Epiglottis 


Os  hyoideum 

Membrana  hyo- 
thyreoidea 

Ventriculus  laryngis 
Cartilago  thyreoidea 


Cartilago  cricoidea 
Trachea 


Plica  pharyngo- 

epiglotlica 

Corpus  adiposum 

epiglottidis 

M.  thy  reoarytcienoi- 
deus  superior 

Plica  ventricularis 
M.  vocalis 


Fig.  179.  Frontalschnitt  durch  den  Kehlkopf. 

Vordere  Hälfte. 

Seitlich  von  der  Epiglottis  findet  sich  der  Fettlappen  des 
Kehldeckels,  welcher  bei  gesenkter  Epiglottis  durch  Entspannung 
dicker  wird  und  den  Raum  ausfüllt,  welcher  vor  der  Epiglottis  ent- 
steht. Bei  senkrecht  stehender  Epiglottis  ist  der  Fettpolster 
zusammengedrückt  Lateral  vom  Polster  der  M.  thyreoarytaenoideus 
superior • im  Stirn  mb  an  de  der  M.  vocalis. 


Frontalsclinitt  durch  den  Kehlkopf. 


171 


Paries  posterior  laryngis 


Plica  aryepiglottica 


Cartilago  thyreoidea 


Cartilago  cricoidea 


Paries  posterior 
tracheae 


31.  tliyreo  arytaenoi- 
deus  sup. 


31.  vocalis 


1 M.  cricotliyreoideus 


Fig.  180.  Frontalsclinitt  durch  den  Kehlkopf. 


Hintere  Hälfte. 


Die  hintere  Wand  des  Kehlkopfes  springt  in  Form  eines 
flachen,  gegen  die  Aryknorpel  durch  Rinnen  begrenzten  Wulstes 
vor,  der  auf  Grundlage  des  M.  arytaenoideus  zu  Stande  kommt.  Die 
übrigen  Muskeln  wie  auf  Fig.  179. 


M.  trapezius  Ar.  cutaneus  colli  A.  auricularis  magnus 


172 


Hals  nach  Abtragung  der  Haut. 


Hals  nach  Abtragung1  der  Haut. 


173 


Fio\  181.  Hals  nach  Abtragung  der  Haut. 

Das  Platysma  ist  präparirt;  die  übrigen  Gebilde  sind  theils 
von  diesem  Muskel,  theils  von  der  Fascia  colli  bedeckt.  Am  Unter- 
kiefer kreuzen  sich  die  medialen  Bündel  des  Platysma.  Vor  der 
Kreuzung  liegt  der  M.  transversus  menli.  Von  den  Gesichtsmuskeln 
wurde  der  M.  triangularis  abgetragen,  um  den  Uebergang  ein- 
zelner Platysmabündel  in  den  M.  quadratus  inferior  darzustellen.  Vor 
dem  Platysma  die  V.  jugularis  anterior , unter  dem  hinteren  Rand  des 
Muskels  die  V.  jugularis  externa.  Auf  dem  M.  sternocleidomastoideus 
der  N.  auricularis  magnus  mit  dem  oberen  Antheile'  der  letztgenannten 
Vene.  Unter  dem  Platysma  der  quer  verlaufende  N.  cutaneus  colli. 


Obere  Halsgegend  nach  Abtragung  der  Haut. 


N.  occipi- 
talis  minor 


A.  auricularis 
raagnus 

1T.  jugnlaris 
externa 


A.  cutaneas  colli 


Fig.  182. 


Obere  Halsgegend  nach  Abtragung  der  Haut. 


175 


Fig.  182.  Obere  Halsgegend  nach  Abtragung  der  Haut. 

i 

i 

Fascia  colli  erhalten.  Die  aus  der  Parotis  kommende  V.jugu- 
laris  externa  kreuzt  den  Sternocleidomastoideus.  Hinter  ihr  in 
einiger  Entfernung  der  N.  auricularis  magnus , bedeckt  von  der 
Fascie  des  Sternocleidomastoideus.  Der  Nerv  durchbohrt  die  Parotis 
und  gelangt  am  Ohrläppchen  wieder  zum  Vorschein.  Am 
hinteren  Rande  des  M.  sternocleidomastoideus  der  N.  occipitalis 
minor.  Am  unteren  Pol  der  Parotis  tritt  der  Ramus  colli  des 
N.  facialis  heraus  und  geht  Anastomosen  (a)  mit  dem  N.  cutaneus 
colli  ein,  die  theils  auf  dem  Sternocleidomastoideus,  theils  auf  der 
Fascia  colli  lagern.  Der  letztgenannte  Nerv  zeigt  einen  R.  ascendens 
und  einen  R.  liorizontalis , der  gegen  den  Larynx  verläuft;  beide 
anastomisiren  mit  dem  Facialis.  Oberhalb  des  Ramus  colli  nervi 
facialis  verlässt  der  R.  marginalis  mandibulae  des  Gesichts- 
nerven die  Parotis.  Der  Nerv  quert  zunächst  den  zum  Unterkiefer- 
winkel ziehenden  Antheil  ( Pars  angularis)  der  Fascia  colli  und  legt 
sich  dann  auf  den  Unterkiefer.  Am  vorderen  Rand  des  Sterno- 
cleidomastoideus eine  Lymphdrüse.  Die  V.  facialis  antica  schimmert 
durch  die  Fascia  durch.  In  Bezug  auf  die  Endverzweigung  des  N.  au- 
ricularis magnus  siehe  Fig.  38. 


M.  di- 

g astricus 


A.  carotis 
ex  t. 


F.  jugularis  ext 


T\  facialis  anterior 


Trigonon 

linguale 


V.  lingualis 


Fig.  183.  Fascientaschen  der  Parotis  und  der  Glandula 

submaxillaris. 

Das  Platysma  wurde  abgetragen.  Die  lateralen  Wände  der  beiden  Drüsen- 
taschen sind  gespalten;  die  Drüsen  selbst  wurden  entfernt.  Zwischen  beiden 
Taschen  die  Pars  angularis  der  Fascia  colli.  In  der  Parotistasche  die  V.  facialis 
posterior , die  A.  carotis  externa  mit  ihren  Begleitvenen,  der  Stamm  des  Nervus 
facialis  und  das  Ligamentum  stylomaxillare.  ZAvischen  diesem  Bande  und  dem 
M.  stylohyoideus  tritt  die  Carotis  externa  in  die  Tasche  ein.  Die  hintere  Wand  der 
fasciellen  Tasche  bedeckt  die  Mm.  digastricus  und  stylohyoideus.  In  der  Tasche  der 
Submaxillardrüse  die  A.  maxillaris  externa.  Durch  die  dünne,  hintere  Wand  der 
Kapsel  schimmern  durch:  Die  Mm.  hyoglossus , styloglossus , mylohyoideus , die 

Sehne  des  Digastricus,  der  N.  hypoglossus  die  TT.  lingualis  und  das  Trigonon 
linguale.  In  der  lateralen  Wand  der  Tasche  verläuft  abnormer  weise  die  P.  fa- 
cialis anterior.  Der  Baum  zwischen  Digastricus  und  Zungenbein  ist  von  der 
Fascie  bedeckt. 


M.  styloglossus 


M.  hyoglossus 


177 


Hintergrund  der  submaxillaren  Drüsentasche. 


M.  mylohyoideus 


I 

O 

Co 

Co 

O 

i-*o 


M.  stylo- 
hyoideus 

M.  diga- 
stricus 

A.maxil- 
laris  ext. 


§ 

e 


o 


I 

A.  lingualis 

M . hyoglossus 


Fig.  184.  Hintergrund  der  submaxillaren  Driisentasclie. 

o o 

(Auspräparirt.) 

Die  Seltne  des  M.  digastricus  durchbohrt  den  M.  stylohyoideus. 
Unterhalb  des  Digastricus  medial  von  der  A.  maxillaris  externa 
die  Wurzel  der  A.  lingualis  und  der  N.  hypoglossus.  Zwischen 
Stylohyoideus  und  Zungenbein  ein  Venenring,  der  sich  aus  den 
Vv.  lingualis , palatina  und  pharyngea  zusammensetzt.  Oberhalb  des 
Digastricus  die  Mm.  styloglossus,  hyoglossus  und  mylohyoideus,  ferner  das 
Ligamentum  stylohyoideum.  Zwischen  diesem  Bande  und  dem  hinteren 
Rande  des  Mm.  hyoglossus  der  N.  glossopharyngeus , gerade  an  seiner 
Eintrittsstelle  in  die  Zunge.  Auf  dem  M.  hyoglossus  der  von  der 
starken  V.  lingualis  gekreuzte  N.  hypoglossus.  Zwischen  diesem 
Nerv,  der  Digastricussehne  und  dem  M.  mylohyoideus  das  Trigonum 
linguale. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Mensehen. 


12 


178 


Hintergrund  der  submaxillaren  Drüsentasche. 


A.  palatina  ascendens 


A.  maxill. 


externa 


. hnyualis 


Hintergrund  der  submaxillaren  Drüsentasche. 


Die  Venen  wurden  entfernt.  Die  Arteria  lingualis  ist  an 
zwei  Stellen,  und  zwar  im  Trigonon  linguale  und  im  Raume  zwischen 
DDastricus  und  Zungenbein,  blossgelegt.  An  beiden  Stellen  ist  der 
M.  liyoglossus  entsprechend  der  A.  lingualis  eingeschnitten.  Von 
der  A.  maxillaris  externa  zweigt  die  A.  palatina  ascendens  ab, 
die  sich  um  das  Ligamentum  stylohyoideum  herumschlägt.  Im  An- 
schluss an  dieses  Band  findet  sich  am  Präparate  ein  Muskel,  der  vom 
Processus  styloicleus  entspringt  und  in  den  M.  ceratopharyngeus 
einstrahlt. 


Anomalie  der  A.  lingualis. 


179 


Fig.  186.  Anomalie  der  A.  lingualis. 

Das  proximale  Stück  der  linken  A.  lingualis  fehlt  vom  Ursprünge 
an  bis  an  den  linken  M.  genioglossus.  Der  Znngenabschnitt  des  Gefasses, 
der  vorhanden  ist.  entspringt  von  der  rechten  A.  lingualis. 


12* 


180 


Fos.sa  submaxillaris  nach  Abtragung-  der  Fascia  colli. 


M.  stylo- 
pharyng . 


M.  stylo- 
hyoideus 


M.  diyastr. 


M.  styloglossus 


A.  sub- 
mentalis 


M.  mylohyoideus 


1m°\  187.  Fossa  submaxillaris  nach  Abtragung1  der 

O O O 

Fascia  colli. 


Von  Drüsen  erscheinen:  die  Glandula  submaxillaris , welche  die 
Sehne  des  Digastricus  bedeckt,  und  in  der  hinteren  Ecke  der  Grube 
die  Parotis  mit  der  V.  facialis  posterior.  Die  V.  facialis  anterior 
zieht  an  der  lateralen  Fläche  der  Gl.  submaxillaris  abwärts.  Am 
hinteren  Rande  der  Drüse  die  A.  maxillaris  externa , an  der  Stelle, 
an  welcher  sie  zur  Gefässrinne  der  Drüse  ablenkt.  Auf  dem 
Wege  zwischen  der  Drüse  und  dem  Unterkiefer  sind  die  A.  maxil- 
laris  externa  und  die  V.  facialis  antica  von  Lymphknoten  umgeben. 
Auf  dem  M.  mylohyoideus  liegen  die  Art.,  die  V,  subm.entalis  und 
der  N.  mylohyoideus  vom  dritten  Ast  des  Quintus.  In  der  Grube 
zwischen  Gl.  submaxillaris  und  Parotis  die  Mm.  styloglossus  und 
styloph  aryngeus. 


Fossa  submaxillaris  nach  Abtragung  des  M.  mylohyoideus 


181 


M stylogloss.  M.pterygoid.ini.  Mucosa  oris  M.mylohyoid.  N . mandibularis 


Gland.% 

suWmadei 

lllLli:  ' V« 


M.genioglossus 


Ductus  submaxillaris 


M.  hyoglossus 


A.  auricul.  post. 


N.  glossopharyng.  A.  sublingualis  Y.lingualis 


Fig.  188.  Fossa  submaxillaris  nach  Abtragung*  des 

M.  my  lohyo ideus. 


Die  Basis  mandibidae  wurde  abgesägt.  Zwischen  Glandula  submaxillaris  und  der 
Sublingualdrüse  dietypische,  den  begleitende  Drüsenportion,  welche 

die  beiden  Drüsen  untereinander  verbindet;  sie  wird  von  der  A.  sublingualis  und 
vom  Lingualis  trigemini  gequert.  Das  Ganglion  submaxillare  liegt  auf  dem  iJi.  stylo- 
glossus , der  Stamm  des  Lingualis  zwischen  den  Mm.  mylohyoideus  und  pterygoideus 
internus  auf  der  von  Muskeln  unbedeckt  bleibenden  Mundhöhlenschleimhaut.  Auf 
dem  M.  hyoglossus  der  N.  hypoglossus  in  Begleitung  der  V.  lingualis , ferner  die 
Anastomose  zwischen  Hypoglossus  und  Lingualis  trigemini.  Der  Stamm  des 
zwölften  Nerven  verschwindet  im  Genioglossus.  In  der  Kinne  der  Gl.  submaxillaris 
die  A.  maxillaris  externa  mit  einem  Stücke  der  A.  submentalis  und  der  A.  sub- 
lingualis. Zwischen  Stylohyoideus  und  Stylopharyngeus  die  A.  carotis  externa , 
welche  an  der  Kreuzungsstelle  die  A.  auricularis  posterior  entsendet.  Am  M.  stylo- 
vharyngeus  der  N.  glossopharyngeus . 


182 


Sulcus  lingualis. 


Ductus  submaxillaris 


Fig.  189.  Sulcus  lingualis. 

Die  GL  sublingualis  wurde  grüsstentlieils  entfernt,  um  den 
Ductus  submaxillaris  in  ganzem  Verlauf  blosszulegen.  Dieser  Gang 
kreuzt  den  M.  styloglossus  und  durchbohrt  vorne  die  Schleimhaut  des 
Mundhöhlenbodens.  Da  die  Zungenvenen  abgetragen  sind,  erscheint 

O 0 0 7 

zwischen  dem  medialen  Rande  des  M.  hyoglossus  und  dem  M.  genio- 
glossus  eine  Furche,  der  Sulcus  lingualis.  in  welchem  der  Lingualis 
trigemini  und  die  A.  lingualis  verschwinden.  Unten  quert  der 
N.  hypoglossus  die  Furche. 


Mucosa  oris 


N.  lin- 
gualis 


X.  hypoglossus 


M.  stylo- 
glossus 


31.  hyo- 
glossus 


31.  geniogloss. 
31.  myloliyoid. 

31.  geniohyoid. 


A.  lingualis 


Arteria  und  Nervus  mandibularis. 


1 83 


A.  maxillaris 
intern  a 


J/.  pterygoid.  extern. 


A.  carotis  ext. 


iV.  mandibul. 


A.  alveolaris 
inferior 


M.  pterygoid.  r~ 
internus 


N.  lingualis 


Arteria  und  Nervus  mandibularis  von  der  Fossa 
submaxillaris  aus  dar  gestellt. 

Der  Unterkieferwinkel  wurde  abgesagt,  der  durcbtrennte 
M.  f)terygoideus  internus  nach  innen  geschlagen.  Zwischen  diesem 
Muskel  und  dem  Kieferast  erscheinen  der  N.  mandibularis  mit 
seinem  II.  mylohyoideus  und  dorsal  von  ihm  die  A.  alveolaris 
inferior ; beide  begehen  sich  durch  das  Foramen  mandibulare  in  den 
Unterkiefer.  Der  dem  M.  j)terygoideus  internus  anliegende  Nerv  ist 
der  N.  lingualis. 


184 


Fascia  colli  mit  gespaltener  Muskelscheide. 


N.  accessorius 


di- 
gcistricus 


M.  omohyoideus 
M.  sternothyreoid . 


M.  sternoJiyoideus 


Fi  g.  191. 


Fascia  colli  mit  gespaltener  Scheide  des 
M.  sternode  id  omasto  ideus. 


Das  oberflächliche  Blatt  der  Fascia  sternocleidomastoidea  wurde 
eingeschnitten,  der  Muskel  selbst  vom  tiefen  Blatte  der  Binde  ab- 
gehoben und  nach  aussen  geschlagen.  Das  tiefe  Blatt  wird  oben  vom 
N.  accessorius  und  der  A.  sternocleidomastoidea  (Ast  der  Occipitalis) 
durchbohrt.  Oberhalb  des  M.  omohyoideus  durchbohrt  eine  zweite,  aus 
der  A.  thyreoidea  superior  stammende  A.  sternocleidomastoidea  die 
Scheide.  Durch  die  Fascie  schimmern  einige  Lymphdrüsen  durch. 


Die  grossen  Bindegewebsräume  des  Halses. 


185 


A.  thyreoi- 
dea 

inferior 


Tuberculum 

caroticum 


Fig.  192.  Die  grossen  Bindegewebsräume  des  Halses. 

Medianer  Schnitt  bis  an  die  Eingeweide,  welche  hierauf  mit  Schonung  der 
seitlich  gelegenen  Fascien  grüsstentheils  entfernt  wurden.  Am  Halse  sind  drei 
grosse  Räume  zu  unterscheiden:  ein  mittlerer,  der  Visceralraum,  welcher  den  Pharynx, 
den  Larynx  mit  der  Trachea,  die  Glandula  thyreoidea  und  die  Thymus  enthält 
und  unten  in  das  Mediastinum  übergeht,  ferner  zwei  seitliche  Spalten,  in  welchen 
die  Blutgefässe  und  Nerven  des  Halses  verlaufen.  Die  drei  Räume  sind  durch 
bindegewebige  Septa,  welche  an  die  Wirbelsäule  angeheftet  sind,  von  einander 
geschieden  und  nach  vorne  durch  die  unteren  Zungenbeinmuskeln  und  ihre  Fascien 
abgeschlossen.  Die  Septa  lassen  einen  Theil  der  tiefen  Musculatur,  die  Carotiden, 
den  Ductus  thoracicus  und  andere  Theile  durchschimmern  und  zeigen  in  ihren 
unteren  Partien  streifenförmige  Verdickungen.  Die  zu  den  Halseingeweiden 
ziehenden  Nerven  und  Gefaste  durchbohren  die  Fasciensepta.  Die  Halseingeweide 
sind  durch  lockeres,  äusserst  dehnbares  und  relativ  spärliches  Bindegewebe  mit 
den  Wänden  des  Visceralraumes  verbunden,  wodurch  denselben  die  freie  Beweg- 
lichkeit gesichert  wird. 


186 


Fossa  carotica  und  Fossa  submaxillaris 


V.  pharyngea 

+ + I 

N.  laryngem 

sup.  (B.  int.) 

.4.  thyreoidea, 
sup. 

M.  omohyoid. 


V.  facialis 
post. 


V.jugu- 
laris  eoct. 


V.  jugularis  aut. 


R.  descendens  n.  hypoylossi. 


Fossa  carotica  und  Fossa  submaxillaris . 


187 


Fossa  carotica  lind  Fossa  submaxillaris. 


Die  Fascia  colli  wurde  entfernt,  und  es  wurden  jene  Gefässe  und 
Nerven  präparirt,  die  ohne  Dislocation  des  M.  sternocleidomastoideus 
blossgelegt  werden  können.  Die  V.  facialis  antica  verbindet  sich 
mit  einer  doppelten  V.  facialis  postica , und  der  gemeinsame  Stamm 
geht  in  die  V.jugularis  externa  über.  Eine  E.  facialis  communis  fehlt  in 
diesem  Falle.  Aus  dem  Truncus  communis  geht  überdies  eine  V.jugu- 
laris anterior  hervor,  die  eine  Strecke  weit  am  vorderen  Rande  des 
Sternocleidomastoideus  lagert.  Dieser  Muskel  deckt  im  unteren  Antheile 


der  Fossa  carotica  die  Jugnlaris  interna  vollständig  und  die  Carotis  com- 
munis theilweise.  Medial  vom  Muskel  erscheint  die  Carotis  externa 
mit  der  A.  thyreoidea  superior  und  einem  Truncus  communis  für  die 
Aa.  lingualis  und  maxillaris  externa.  Beide,  die  Carotis  externa  wie 
der  Truncus  communis , kreuzen  sich  mit  dem  M.  digastricus.  Unmittel- 
bar unterhalb  dieses  Muskels  quert  der  N.  hypoglossus  die  zwei 
letzterwähnten  Gefässe.  Ein  Stück  seines  Bamus  descendens  ist  am 
lateralen  Rande  der  Carotis  sichtbar.  Lateral  von  der  Carotis  externa 
zieht  eine  Vene  (-{-)  abwärts,  die  sich  aus  den  Begleit venen  der 
Aa.  carotis  externa  und  occipitalis  zusammensetzt.  Dieselbe  mündet 
vereint  mit  einer  V.  thyreoidea  und  einer  V pharyngolingualis  in 
die  V.  jugularis  interna. 

Die  A.  thyreoidea  superior  liegt  auf  dem  M.  thyreopliaryngeus , 
unter  ihr  findet  sich  der  B.  externus  des  N.  laryngeus  superior.  Auf 
der  Membrana  thyreohyoidea  der  N.  laryngeus  superior  (B-  internus) 
und  unter  demselben  die  A.  laryngea  superior. 

Glandula  submaxillaris  in  situ  erhalten;  sie  deckt  die  Digastricus- 
sehne.  Die  Spitze  des  Parotis  wurde  von  der  Unterlage  abgehoben, 
um  die  Carotis  interna  und  Jugularis  interna  freizulegen.  Der  vor- 
dere Bauch  des  Digastricus  besitzt  einen  accessorischen  Kopf  (-) — |-). 


Fossa  carotica  und  Fossa  submaxillaris . 


A.  carotis  ext.  A.  auricularis  post.  N.  glossopharyngeus  A.  maxillarü  ext. 


188 


A.  occipi- 
talis 

N.  cicces- 
sorins 

N . hypogl. 

A.  carotis 
int. 


V.  pharyn- 
golingual. 

V.  facialis 
communis 


N.  laryng.  su 
R.  ext. 

Al.  thyreoliyoi 
deus 


A.  livgualis 


V.  thyreoidea  media  Al.  laryngopharynytus 


Fig.  194. 


Fossa  carotica  und  Fossa  submaxillaris . 


189 


Fi g.  194.  Fossa  carotica  und  Fossa  submaxillaris. 


Die  Parotis  wurde  entfernt.  Der  Sternocleidomastoideus  ist  ein 
wenig  nach  aussen  gezogen.  Dadurch  werden  sichtbar:  die  V.jugu- 
laris  interna , die  Carotis  communis  und  der  N.  accessorius.  Den  Spalt 
zwischen  Muskel  und  Nerv  nahmen  Drüsen  ein,  welche  entfernt 

j 

wurden.  Medial  von  der  Jugularis  die  Carotis  communis  mit  ihren 
Hauptstämmen.  Die  obere  Schilddrüsenarterie  wurde  durchschnitten, 
der  M.  thyreoph aryngeus  gespalten,  um  den  Verlauf  des  von  dieser 
Arterie  verdeckten  JR.  externus  nervi  larynyei  sup.  zu  zeigen. 
Der  Nerv  ist  bis  an  den  M.  cricothyreoideus  verfolgt.  Ein  seitlicher 
Ast  des  Nerven  begibt  sich  zur  Schilddrüsen arterie.  Zwischen 
A.  thyreoidea  sujperior  und  A.  lingualis  der  innere  Ast  des  oberen 
Kehlkopfnerven.  Um  die  A.  lingualis , welche  sich  unter  den 
M.  hyoglossus  schiebt,  windet  sich  eine  vorwiegend  dem  Sympathicus 
angehörende  Schlinge.  Unterhalb  der  A.  maxillaris  externa  quert 
der  Hypoglossus  die  Carotiden,  sein  I?.  descendens  wird  von 
der  Jugularis  verdeckt.  Um  die  Carotis  externa  ihrer  ganzen 
Länge  nach  freizulegen,  sind  die  Mm.  digastricus  und  stylohyoideus 
durchtrennt  worden.  Das  distale  Stück  der  Carotis  interna 

wird  von  dem  XII.  Nerven  und  von  der  Carotis  externa 
überlagert.  In  der  Fossa  submaxillaris  vorne  die  Drüse  mit  der  in 
ihre  Furche  eintretenden  Maxillaris  externa . hinten  der  M.  stylo- 
pharyngeus  mit  dem  N.  glossopharyngeus  und  oberhalb  des  Muskels 
das  Ligamentum  stylohyoideum.  Am  Querfortsatze  des  Atlas  begegnen 
sich  die  A.  occipitalis  und  der  N.  accessorius.  Hinter  dem  typischen 
M.  tliyreohyoideus  ein  atypischer  mit  gleichen  Ansätzen.  Zwischen 
diesem  und  dem  M.  tliyreopharyngeus  der  untere  Ast  des  N.  laryn- 
geus  superior.  Die  Vv.  facialis  communis , pharyngolingualis  und 
thyreoidea , welche  die  Carotidenstämme  queren,  wurden  durch- 
geschnitten. 


190 


Die  in  der  Fos.sa  carotica  gelegenen  Nerven. 


Ganglion 

cervicale 

superius 


Ganglion 
inte  rcaroi . 


F . vagus 


R.  descendens  n.  glossophar. 
x^ . glossopharyngeus 


F.  laryngeus  sup. 
R.  internus 


F.  laryngeus  sup. 
R.  externus 


Truncus  n.  sympathici  R.  carcliacus  n.  vagi  et  sympathici 


Fig.  195. 


Die 


in 


der  Fossa  carotica  hinter  der  Carotis 
gelegenen  Nerven. 


Carotis  externa  entfernt,  Carotis  communis  und  Carotis  interna  nach  aussen 
gezogen,  um  die  hinter  den  Gefässen  gelegenen  Nerven  zu  zeigen.  Zwischen  Carotis 
und  Jugularis  interna  der  F.  vagus.  Medial  von  diesem  der  Grenzstrang  des  Sym- 
pathicus  mit  dem  Ganglion  cervicale  I.  Die  Carotis  interna  wird  vom  21.  stylo- 
pharyngeus  gekreuzt;  an  der  lateralen  Seite  desselben  ist  der  F.  glossopharyngeus 
zu  sehen.  Dieser  sendet  einen  starken  Zweig  abwärts  zum  Ganglion  intercaroticum , 
der  überdies  mit  dem  Sympathicus  und  dem  R.  externus  des  F.  laryngeus  superior 
anastomosirt.  Der  R.  externus  des  Laryngeus  superior  innervirt  auch  den  Constrictor 
pltaryngis  inferior  und  sendet  einen  Ast  zur  A.  thyreoiclea  superior.  Vom  Grenz- 
strang geht  ein  Ramus  cardiacus  ab,  der  sich  mit  einem  R.  cardiacus  des  Vagus 
vereinigt.  Die  Rami  pharyngei  für  die  drei  Schlundkopfschnürer  sind  ebenfalls 
dargestellt. 


Abnorme  Lage  der  A.  carotis  interna. 


191 


A.  maxillaris  externa  A.  lingualis  A.  carotis  int. 


A.  carotis  int. 


A.  carotis  ext. 


Al.  longus 
capitis 


A.  carotis 
communis 


A.  thyreoiclea 
snp  er  io  r 


Fig.  196.  Abnorme  Lage  cler  A.  carotis  interna. 


Die  Carotis  interna  liegt,  wie  dies  häutig  beobachtet  wird, 
medial  von  der  A.  carotis  externa.  In  F oLe  der  abnormen  La^e 

O C 

der  Carotis  interna  kreuzt  sie  sich  mit  dem  Anfangsstücke  der 
A.  thyreoiclea  superior.  In  hochgradigen  Fällen  dieser  Art  quert  auch 
die  A.  lingualis  die  Carotis  interna . 


192 


Gefässscheicle  der  A.  carotis  communis. 


+ 


CO 

Qg 

o 


o 


ä 

co 


co 

«*9 


Glandula 

thyreoidea 


N.  vagus 


Gefässscheicle  der  A.  carotis  communis. 


Der  il 1.  sternocleidomastoideus  wurde  freigelegt  und  nach  aussen  gedrängt, 
um  die  grossen  Halsgefässe  darzustellen.  Die  V.  jugularis  interna  ist  präparirt,  die 
Scheide  der  Carotis  communis  an  zwei  Stellen  eingeschnitten  und  von  der  Arterie 
abgehoben.  Zwischen  den  beiden  Einschnitten  liegt  die  Ansa  hypoglossi  vor  der 
Gefässscheide.  Zwischen  der  F.  jugularis  interna  und  der  Carotis  communis  zieht 
der  N.  vagus  abwärts.  Oberhalb  der  A.  thyreoidea  superior  liegt  ein  starker  Venen- 
stamm (-{-)  vor  der  Carotis  externa , welcher  sich  aus  den  Vv.linguälis , pharyngea , 
thyreoidea  superior  und  facialis  anterior  zusammensetzt.  Die  am  medialen  Rande 
der  Jugularis  interna  befindlichen  Stümpfe  gehören  Schilddrüsenvenen  an. 


Querschnitt  durch  die  grossen  Halsgefässe. 


193 


A. 


R.  descendens 
n.  hypoglossi 


carotis  com- 
munis 


Truncus  n. 
sympathici 


M.  longus 
capitis 


M.  sternoclei- 
domastoideus 


V.  jugularis 
interna 


N.  vagus  Lymphoglandulae 


Fi  g.  198.  Querschnitt  durch  die  grossen  Halsgefässe  (Carotis 
communis  und  Tr.  jugularis  interna)  und  ihre  Scheiden. 

Jedes  der  beiden  Gefässe  wird  gleich  den  nachbarlichen 

O 

Nerven  (Vagus,  Sympathicus)  von  einer  eigenen  Scheide  umschlossen. 
Da  wo  die  Carotis  an  die  Nerven  grenzt,  ist  die  Scheide  äusserst 
schmal,  sonst  breit  und  aus  lockerem  Bindegewebe  aufgebaut,  in 
das  dichtere  Bindegewebsztige  von  der  Adventitia  der  Arterie 

o o 

und  von  der  Scheide  des  Sympathicus  einstrahlen.  Die  Scheiden 
des  N.  vagus  und  der  V.  jugularis  interna  sind  durch  ein  breites 
Bündel  miteinander  verbunden. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


13 


occipitalis  minor 


N.  auricularis 
magnus 


\ \ \ 


accessonus 


scm 


Topographie  des  seitlichen  Halsdreieckes. 


Fig.  199. 


V.  jugularis  externa 


Topographie  des  seitlichen  Halsdreieckes. 


195 


Fig.  109.  Topographie  des  seitlichen  Halsdreieckes. 


(Ilei  nach  links  gewendetem  Kopfe  dargestcllt.) 

Vom  oberflächlichen  Blatte  der  Fascia  colli  wurde  nur  der 
untere,  stärkere  Antheil  belassen.  Oberflächlich  liegen  die  Nn.  supra- 
claviculares ? die  V.  jugularis  externa , der  N.  auricularis  magnus  und 
zwei  zum  Hinterkopfe  aufsteigende  Zweige  des  Plexus  cervicalis, 
oberhalb  der  V.  jugularis  externa  die  A.  cervicalis  superficialis . be- 
deckt von  der  Fascia  colli , die  Mm.  trapezius.  splemus,  levator  sca- 
pulae j scalenus  posterior , scalenus  medius  und  der  Plexus  brachialis. 
(Vergleiche  diesbezüglich  Fig.  200,  in  welcher  die  Fascie  voll- 
ständig entfernt  wurde  und  die  genannten  Muskeln  freiliegen.) 


31.  serratus  anterior 


196 


Topographie  des  seitlichen  Ilalsdreieckes. 


AI.  trapezius 


accessorius 


31.  levator 
scapulae 


)/.  scalenus 
posterior 


exu  cervhc 


M.  scalenus 
medius 

y.  phreni- 
cus 


transversa 

colli 


31.  scalenus 
ant. 

A.  trans- 
versa sca- 
pulae 


X.  thoracicus  longus 


Costa  prima 


Fio\  200. 


Topographie  des  seitlichen  Halsdreicckes. 


197 


Fig*.  200.  Topographie  des  seitlichen  Halsdreieckes. 

Der  Kopf  wurde  so  weit  nach  links  gewendet,  dass  der  Sccdenus 
anterior  sichtbar  ist.  Das  oberflächliche  Blatt  der  Fascia  colli  wurde 
entfernt.  Im  Dreieck  zwischen  Clavicula,  Omohvoideus  und  Sterno- 

/ %j 

\ cleidomastoideus  (Trigonum  omoclaviculare)  auf  der  ersten  Rippe  ge- 
lagert die  A.  subclavia.  Die  A.  transversa  colli  entspringt  nicht  an 
der  typischen  Stelle,  sondern  in  der  hinteren  Scalenuslücke  (siehe 
auch  Fig.  205).  In  der  vorderen  Scalenusliicke.  entsprechend  dem 
erwähnten  Dreieck,  die  A.  transversa  scapulae  und  der  N. phrenicus. 
Ein  Theil  des  Fettes  mit  einigen  Lymphdrüsen  wurde  in  dieser 
Lücke  belassen. 

Oberhalb  des  Omohyoideus  der  Plexus  brachialis,  vor  dem 
letzteren  die  A.  und  die  V.  cervicalis  superficialis.  Im  Winkel  zwischen 
Omohyoideus  und  Trapezius  die  obere  Zacke  des  Serratus  anterior , 
die  um  so  deutlicher  vortritt,  als  die  Clavicula  tief  gesenkt  ist.  Auf 
dem  Serratus  anterior  der  den  Scalenus  medius  durchbohrende  AT. 
thoracicus  longus  (vom  fünften  und  sechsten  Cervicalis).  Zwischen 
Scalenus  medius  und  posterior  die  A.  transversa  colli.  Oberhalb  der 
A.  cervicalis  superficialis  der  Cervicalast  (sensibel)  des  M.  trapezius 
(aus  dem  Plexus  cervicalis).  welcher  eine  Schlinge  um  die  V.  cervi- 
calis  bildet.  Höher  oben  der  N.  accessorius. 


31.  omolnjouleus 


198 


Topographie  der  Fossa  supraclavicularis . 


31.  trape- 
zin s 


31.  sterno- 
thyreoideuf 


A . cervicalis 
superficialis 


31.  sternohyoideus 


E.  descen- 
dens  n. 
hypoglossi 


r.  jußUr 

laris  ant. 


V.  jugularis 
externa 

A.  transversa  scapulae 


F . vagus 


Fig. 


201. 


Topographie  der  Fossa  sup ra cla cicularis . 


199 


Fig.  201.  Topographie  der  Fossa  sujpraclavicularis  und 

der  Fossa  scalenotrachealis. 

i 


Die  Fossa  scalenotrachealis  wird  begrenzt  oben  vom  M.  omo- 
hyoideus,  unten  von  der  Clavicula,  lateral  vom  M.  scalenus  anterior 
und  medial  von  der  Trachea,  Die  Decke  der  Grube  bildet  die 
untere  Partie  des  M.  sternocleidomastoideus,  den  Hintergrund  die 
Wirbelsäule. 

Fascia  colli  zum  Tkeil  belassen.  Ein  Theil  des  Sternocleido- 
mastoideus wurde  abgetragen.  Die  untere  Zungenbeinmusculatur 
bedeckt  die  A.  anonyma , die  Carotis  communis  und  die  V.  anonyma 
Frei  liegen:  Die  V.  jugularis  interna ,•  sowie  ein  Stück  der  A.  subclavia. 
Medial  von  der  Jugularis  interna  der  N.  vagus  und  der  II.  descen- 
dens  des  N.  hypoglossus.  In  der  vorderen  Scalenuslücke  die  Aa. 
cervicalis  superficialis  und  transversa  scapulae.  Unter  dem  Sterno- 
cleidomastoideus eine  zwei  wurzelige  V.  jugularis  externa , .vor  dem 
Muskel  die  V.  jugularis  anterior.  Da  das  Schlüsselbein  so  weit  als 
möglich  nach  abwärts  gedrängt  wurde,  erscheint  das  Mündungsstück 
der  V.  jugularis  externa,  welches  auch  die  Vv.  cervicalis  super- 
ficialis und  transversa  scapulae  aufnimmt. 


ii 


jugularis  externa  31.  omohynideus 


200 


Topographie  der  Fossa 


supraclavicularis. 


V.  jugularis  interna 


V.  subclavia 


V.  anonyma 


A.  subclavia 


A.  cervicalis  super 
ßcialis 


Glandula 
thyreoidea 


+ 


31.  sterno 
hyoideus 


Topographie  der  Fossci  supraclavicularis. 


201 


Fig.  202.  Topographie  der  Fossa  supraclavicularis  und 

der  Fossa  scalenotrachealis. 

(Etwas  von  oben  und  aussen  gesehen.) 

Object  der  Fig.  201. 


Der  Sternocleidomastoideus  und  das  die  V.  subclavia  kreuzende 
Stück  des  Schlüsselbeines  wurden  entfernt,  um  den  Angulus  veno- 
sus  blosszulegen.  Die  vordere  Wand  desselben  ist  gespalten.  Die 
Venen  klaffen  in  Folge  Fixation  durch  den  M.  subclavius  und 
durch  die  Fascienapparate.  Der  M.  sternothyreoideus  ist  nach 
innen  abgezogen,  wodurch  die  Carotis  communis  und  die  Schild- 
drüse zum  Vorschein  kommen.  Im  Spalt  zwischen  V.  jugularis  in- 
terna und  Carotis  communis  der  N.  vagus , der  die  A.  subclavia 
kreuzt.  Hinter  diesem  Nerven  die  Fascia  praevertebralis , medial  von 
der  Carotis  das  Fasciendissepiment  (-]-).  welches  den  Gefässspalt 
gegen  den  Visceralspalt  abgrenzt.  V or  dem  Scalenus  anterior  der 
N.  phrenicus  und  die  A.  cervicalis  superficialis. 

Wo  sich  die  V.  subclavia  um  den  Rand  der  ersten  Rippe 
schlingt,  ist  das  Gefäss  wulstartig  vorgetrieben.  In  den  Venenwinkel 
mündet  die  zweiwurzelige  V.  jugularis  externa. 


202 


Die  in  der  Fossa  scalenotrachealis 


gelegenen  Nerven. 


§ 


B.  cardiciciis  sup.  n.  sympathici 


B.  communicans 


Fascia  plw- 

7’overtebralU 

Ciipula  pleurae 


N.  phrenicus 


N.  cardiaci 


+ 


Fig. 


203. 


Die  in  der  Fossa  scalenotrachealis  gelegenen  Nerven. 


203 


203. 


Die  in  der  Fossa  scalenotrachealis  hinter  den 
Gefiissen  gelegenen  Nerven. 


(Linke  Seite.) 


Carotis  communis  durchschnitten,  V.  jugularis  interna,  entfernt, 
um  die  hinter  denselben  befindlichen  Nerven  zu  zeigen.  Man  sieht 
unten  die  Pleurakuppel  mit  ihren  fasciellen  Verbindungen,  und  zwar 
medial  eine  breite,  zur  Fascia  praevertebralis  ziehende  Platte:  Fascia 
pleurovertebralis.  Vor  dieser  Fascie  liegen:  Der  N.  cardiacus  superior , 
der  Sympathicus  samrnt  seiner  Anastomose  (-)-)  mit  dem  Vagus,  ferner 
der  N.  cardiacus  inferior  des  Grenzstranges.  Hinter  der  Fascie  zieht 
der  N.  laryngeus  inferior , dem  Oesophagus  'anliegend,  aufwärts. 
Dieser  Nerv  anastomosirt  mit  dem  Grenzstrang.  Zwischen  der  Fascie 
und  dem  M.  scalenus  anterior  die  A.  thyreoidea  inferior  und  vor  dieser 
der  Grenzstrang.  Vor  der  Pleurakuppel  der  iV.  pkrenicus  mit  der 
A.mammaria  interna.  Die  A.  subclavia  ist  theilweise  von  der  Fascien- 
brücke  bedeckt. 


204 


Topographie  der  A,  subclavia  dextra. 

N . vagus  M.  constrict.  pharyng.  inf. 


N.  phrenicus 
Truncus  n.  sympatli. 


T 


runcus 
costocervi-  — - — — 
calis 


A.  trans- 
versa colli 


N.  laryng. 
inf. 


A.  verte- 
bralis 


Cupida  pleurae  Ansa  subclavia 

Fig*.  204.  Topographie  der  A.  subclavia  dextra. 

Object  der  Fig.  202. 

Der  Angulus  venosus  wurde  entfernt.  Die  Carotis  communis  wurde  ein  wenig 
nach  innen  verlagert,  um  den  Ursprung  der  Ansa  subclavia  freizulegen.  Das 
Tuberculum  caroticum  des  sechsten  Halswirbels  stark  vorspringend.  Unterhalb  des- 
selben die  A.  vertebralis , ferner  in  der  Tiefe  des  Trigonum  vertebrale  (siehe  Fig.  206) 
der  Truncus  costocervicalis , die  erste  Rippe  und  vor  dieser  ein  B.  communicans  des 
Grenzstranges.  Vor  der  die  Pleurakuppel  überschreitenden  A.  subclavia  ziehen  herab: 
der  N.  vagus , ein  Schenkel  der  Ansa  subclavia  und  der  N.  phrenicus.  Hinter  der  A. 
vertebralis  das  Ganglion  cervicale  inf.,  hinter  der  Carotis  communis  das  Ganglion  cervi- 
cale  medium,  hinter  der  A.  subclavia  der  N.  laryngeus  inferior.  Derselbe  zieht  an  der 
Seitenfläche  der  Trachea  aufwärts,  tritt  zwischen  den  beiden  Zweigen  der  A. 
t.hyreoidea  inferior  durch,  spaltet  sich  in  zwei  den  oberen  Arterienast  umgreifende 
Zweige,  von  welchen  der  eine  unter  dem  M.  crico pharyng eus  zum  Larynx  zieht, 
während  der  andere  den  Oesophagus  innervirt.  Um  diese  Stelle  blosszulegen,  wurde 
die  Schilddrüse  medialwärts  verlagert.  Auf  der  Pleurakuppel  die  A.  mammaria  und 
der  N.  phrenicus.  Jenseits  der  hinteren  Scalenuslücke  zweigt  typisch  die  A.  trans- 
versa colli  ab;  dieselbe  verschwindet  zwischen  dem  sechsten  und  siebenten  Cervicalis. 


Topographie  der  A.  subclavia  dextra. 


205 


31.  scalenus 
posterior 

31.  scalenus 
medius 


Lig.  pleuro- 
costale 

A.  transversa 
colli 


A.  vertebralis 


Truncus  costocervicalis  31.  sternchyoideus 

Fig.  205.  Topographie  der  A.  subclavia  dextra. 

Die  Pars  clavicularis  des  Sternocleidomastoideus  und  der  Scalenus  anterior 
wurde  abgetragen,  das  Schlüsselbein  ausgelöst.  Auf  der  freiliegenden  ersten  Rippe 
liegt  neben  dem  Tuberculum  subclavium  die  A.  subclavia ; vor  dem  Höcker  der 
Sulcus  veuae  subclaviae.  Auf  der  Pleurakuppel  die  A.  subclavia  mit  ihren  Aesten. 
Aa.  thyreoidea  inferior  und  vertebralis  abgeschnitten;  der  Abgangsstelle  der  letzteren 
gegenüber  entspringt  die  A.  mammaria.  Die  A.  transversa  colli  entspringt  atypisch 
in  der  hinteren  Scalenuslücke  und  passirt  den  Spalt  zwischen  dem  siebenten  und 
achten  Cervicalis.  In  dem  Grübchen  zwischen  der  Pleurakuppel  und  ersten  Rippe 
das  Ganglion  cervicale  inj.  und  die  A.  intercostalis  suprema,  nebenan  ihre  11.  cer- 
vicales  profundi.  Vom  Ganglion  zweigen  ab:  nach  oben  ein  N.  vertebralis , nach 

unten  zwei  N.  cardiaci , nach  aussen  zwei  P.  communicantes  für  den  Cervicalis 
VIII.  Das  Ganglion  cervicale  inf.  geht  direct  in  das  Ganglion  thoracale  1.  über.  Am 
sechsten  Querfortsatzloche  der  obere  Stumpf  der  A.  vertebralis. 


Lig.  pleuro- 
vertebrale 


Glandula 

thyreoidea 

Gangl.  cervic. 
inf.n.sympath. 


206 


Linke  Pleurakuppel  und  deren  Nachbarschaft. 


M.  longus  colli 


Truncus  n.  sympathici 


A.  thyreoidea 
inf. 


R.  communic. 
ad  n.  laryng. 
inf. 

Tig.  pleuro-  - 
vertebrale 

Ansa  subclavia 


R vertebralis 
n.  sympath. 

R.  commun.  ad 
n.  cervic.  VII 


— 2v.  cervic.  VIII 


R.  communic. 


IJg.  costopleu- 

rale 


Costa  I. 


Fi g.  206.  Linke  Pleurakuppel  und  deren  Nachbarschaft. 


Die  Pleurakuppel  wird  durch  ein  Bändchen  ( Ligamentum  costopleurale ) an 
die  erste  Rippe  und  durch  ein  anderes,  Ligamentum  pleurovertebrale , an  die  Wirbel- 
säule angeheftet.  Auf  der  Pleurakuppel  die  A.  subclavia  mit  ihren  Zwreigen,  die 
theihveise  nur  als  Stümpfe  dargestellt  sind.  Im  Spalt  zwischen  Longus  colli , 
Scalenus  anterior  und  Pleurakuppel  ( Trigonum  vertebrale ) der  N.  sympathicus  mit 
dem  Ganglion  cervicale  inf.  und  die  R.  communicantes  für  den  achten  Hals-  und 
den  ersten  Brustnerven,  ferner  die  um  die  A.  subclavia  herumgeschlungene  Ansa 
subclavia , die  erste  Rippe  und  der  achte  Cervicalnerv.  Die  vor  der  A.  vertebralis 
gelegene  gleichnamige  V.  vertebralis  wuirde  entfernt.  Zwischen  erster  Rippe, 
Pleurakuppel,  Lig.  costopleurale  und  Lig . pleurovertebrale  ist  eine  fetthaltige  Nische 
etablirt,  in  welcher  das  vor  dem  Köpfchen  der  zweiten  Rippe  gelagerte  Ganglion 
cervicale  inf.  und  die  A.  intercostalis  suprema  stecken.  (Siehe  auch  Fig.  205.)  Vor 
der  A.  thyreoidea  Superior  der  Grenzstrang  mit  dem  Ganglion  cervicale  medium  und 
mit  der  Anastomose  zum  N.  laryngeus  inferior.  In  der  hinteren  Scalenuslücke  der 
Plexus  brachialis  und  die  A.  subclavia. 


Topographie  des  Ductus  tlioracicus. 


207 


M.  longus  colli 


Oesophagus 


V.  vertebralis 


M.  scalenus  auf. 


Plexus  brachialis 


V.  cervical.  super f. 
Truncus  subclavius 


Fig.  207.  Topographie  des  Ductus  tlioracicus. 


Die  Carotis  und  die  Jugularis  interna  wurden  in  ihrer  natür- 
lichen Lage  belassen.  Im  Spalt  zwischen  diesen  Gefässen  steigt  der 
Ductus  aufwärts,  schlägt  sich  um  die  V.  vertebralis  herum  und  ver- 
läuft zum  Angulus  venosus.  Der  Ductus  spaltet  sich  in  zwei  Schenkel, 
welche  jedoch  vor  der  Mündung  sich  wieder  vereinigen.  Der 
die  vordere  Scalenuslücke  passirende  Truncus  subclavius  besitzt 
zwei  Mündungen,  eine  neben  der  V.  cervicalis  und  die  zweite  am 
Ductus  tlioracicus.  Zu  dem  Truncus  subclavius  beheben  sich  einige 

o o 

V.  efferentia  aus  nachbarlichen  Lymphknoten.  Die  A.  vertebralis 
wird  von  der  gleichnamigen  Vene  bedeckt. 


208 


Topographie  des  Ductus  thoracicus. 


Glandula  thyreoidea  31.  longus  colli 


A.  verte- 
bralis 


Oesophag. 


Trachea 


Truncus 

thyreocer- 

vicalis 


Truncus 

costocervi- 

calis 


Truncus 

subclavius 


V,  jugidaris  int. 


Fig.  208.  Topographie  des  Ductus  thoracicus. 

Object  der  Fig.  207. 

Die  Garotis  communis  wurde  nach  innen  verschoben  und  die 
durchschnittene  V.  jugidaris  interna  zur  Darstellung  der  Mündung 
des  Ductus  thoracicus  und  des  Truncus  subclavius  sinister  herab- 
geschlagen. Der  Ductus  lagert  an  der  medialen  Seite  der  A.  und 
V.  vertebralis.  Das  obere,  bogenförmige  Ende  des  Ganges  überragt 
ein  wenig  die  A.  subclavia.  Von  dieser  wird  der  Ductus  durch  die 
Wirbelvene  abgehalten.  Die  Doppelmündung  des  Truncus  axillaris 
ist  an  der  dorsalen  Seite  der  V.  subclavia  und  des  Angulus  venosus 
schön  zu  sehen.  Im  Spalt  zwischen  Scalenus  anterior  und  Longus 
cclli  findet  man:  Die  A thyreoidea  inferior,  lateral  von  ihr  den 
Truncus  costocervicalis , ferner  die  A.  mammaria  und  hinter  der 
V.  vertebralis  die  gleichnamige  Arterie. 

Ö o 


Verlauf  der  A.  subclavia  über  eine  (die  siebente)  Halsrippo. 


209 


Costa  cervicalis 


A.  subclavia 


31.  scalenus 
vi  edius 


31.  inter- 
costalis 


31.  scalenus 
anterior 


Costa  cervicalis 


Fig.  209.  Verlauf  der  A.  subclavia  über  eine  (die  siebente) 

Halsrippe. 

Troekenpräparat,  dessen  Weicktkeile  geschrumpft  sind.  An 
der  ersten  Rippe  inseriren  sich:  der  M.  scalenus  anterior  und  hinter 
diesem  ein  zwischen  siebenter  Hals-  und  erster  Brustrippe  aus- 
gespannter M.  inter co stalis ^ dem  sich  der  M.  scalenus  medias  an- 
schliesst.  Die  A.  subclavia  liegt  auf  der  Halsrippe.  Die  erste  Rippe 
besitzt  aus  diesem  Grunde  keinen  Sulcus  subclaviae. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


14 


210 


Spatium  suprasternale. 


Ji.  sterno- 
tliyreoideu» 


Fascia  colli , Lamina  profunda 


Fig*.  210.  Spatium  suprasternale. 

Die  vordere,  zwischen  den  Mm.  sternocleidomastoidei  au? ge- 
spannte Wand  des  Raumes  ist  gespalten.  Das  Fett  der  Tasche 
wurde  entfernt.  In  derselben  der  Arcus  venosus  juguli ’ in  welchen 
eine  V.  jugularis  anterior  einmündet.  Die  hintere  fascielle  Wand 
des  Spatium  verdickt  sich  nach  unten  und  geht  in  das  Liga- 
mentum interclaviculare  über.  Zwischen  Fascie  und  Band  ein 
Loch  für  eine  durchtretende  Vene.  Hinter  der  Fascie  liegen  die 
Mm.  sternotliyreoidei.  Zwischen  den  Muskeln  ein  fetthaltiger  Binde- 
gewebsstreifen. 


Hintergrund  des  Spatium  suprasternale. 


211 


Fi  g.  211.  Hintergrund  des  Spatium  suprasternale 

nach  Entfernung  der  hinteren  Wand  des  Spatium  suprasternale  und  der 

Mm.  sternothyreoidei. 


Im  Hintergrund  der  Grube  ist  die  die  dorsale  Fläche  der 
eben  genannten  Muskeln  deckende  Fascie  sichtbar,  unter  welcher 
die  vor  der  Luftröhre  befindlichen  Venen  und  Lymphknoten  gelegen 
sind.  Die  Venen  schimmern  durch,  sind  aber  in  der  Abbildung 
unberücksichtigt  geblieben. 


14* 


212 


Begiu  laryngea  und  trachealis. 


Lig.  thyreohyoideum 
Bursa  m.  sternohyoidei  • 

A.  thyreoidea  siq). 


Glandula  thyreoidea 


Plexus  thyreoi- 
deus  impar 


Glandula  thyreoidea 
access. 


M.levator  gl.  thyreoid. 


M.  sternotliyreoid. 


M.  sternocleido- 

mastoideus 


Fig.  212.  Regio  laryngea  und  trachealis . 

Die  Mm.  sternohyoidei  wurden  abgetragen.  Zwischen  Zungenbein  und 
Cartilago  thyreoidea  ist  die  von  Fäden  durchzogene  Bursa  m.  sternohyoidei  (suh- 
hyoideaj  g*eöffnet.  Auf  der  linken  Schildknorpelplatte  liegt  eine  accessorische 
Schilddrüse,  die  mit  einem  M.  levator  glandulae  thyreoideae  zusammenhängt.  Eine 
Portion  dieses  Muskels  entspringt  vom  Schildknorpel.  Der  Stamm  der  rechten  A. 
thyreoidea  superior  schiebt  sich  bis  an  das  Ligamentum  cricothyreoideum  nach  innen; 
neben  der  Arterie  ein  Lymphknoten.  Die  beiden  Mm.  sternothyreoidei  sind  oberhalb  des 
Brustbeines  mit  sehnigen  Inscriptionen  versehen  und  daselbst  verwachsen.  Im 
Winkel  beider  Muskel  ist  die  Trachea  ersichtlich,  vor  welcher  drei  Venen,  zwei 
rechts  und  eine  links,  liegen.  Die  linke  Vene  ist  zum  Theil  vom  M.  sternothyreoi- 
deus  bedeckt. 


Regio  tracliealis  vom  Kopfende  gesehen. 


213 


V.  anonyma  sin. 


A.  anonym a 


Plexus 

thyreoid. 

inferior 


M.  crico- 
thyreoi- 
deus 


Glavicula 


Glandida 

thyreoi- 

dea 


Fig.  213.  lieg  io  tracliealis 

in  der  Ansicht  vom  Kopfende  in  perspectivischer  Verkürzung  dargestellt. 

Mm.sternothyreoidei  durchschnitten  und  lateralwärts  geschlagen. 
Die  hintere  Deckfascie  derselben  entfernt.  Trachea  bis  unter  das 
Manubrium  sterni  blossgelegt.  Vor  der  Luftröhre  zwei  Vv.  thyreoi- 
deae  und  hinter  der  rechten  die  A.  anonyma.  Die  Venen  münden 
in  die  V.  anonyma  s inist ra.  Von  der  Luftröhre  liegen  sechs 
Knorpelringe  frei.  Die  A.  anonyma  kreuzt  die  Luftröhre  am 
fünften  bis  zehnten  Knorpelring. 


214 


Vordere  Halsfläche  eines  Kindes. 


71/.  ffeniohyoidfiv* 


M.  sternohyoideub 


Glandula  supra- 
hyoidea 


M.  omohyoideus 


Glandula  sub- 
maxillaris 


Glandula  thyreoidea 
accessoria 


M.  sternothyreoideus  Thymus 


Fi g.  214.  Vordere  Halsfläche  eines  Kindes  mit  accessorisclien 

Schilddrüsen. 

Auf  dem  Zungenbein  liegt  die  Glandula  suprahyoidea , die  durch 
partielle  Abtragung  des  M.  mylohyoideus  freigelegt  wurde.  Am 
unteren  Rande  des  Zungenbeines  ist  eine  Glandula  thyreoidea 
accessoria  befestigt,  die  den  oberen  Antbeil  eines  mittleren  Schild- 
drüsenlappens repräsentirt. 


Regio  trachealis  eines  Neugeborenen. 


215 


Trachea 


31.  sternohyoi- 
deus 


Oesophagus 


]\1.  sternotliyreoideus 


Thymus 


Fig.  215.  Regio  trachealis  eines  Neugeborenen. 

Die  Fascien  wurden  gespalten,  die  Mm.  sternothyreoidei  seitlich 
verschoben,  um  einen  Zugang  zur  Luftröhre  zu  schaffen.  Vor  der 
Trachea  eine  V.  thyreoidea  inferior.  Eine  andere  ist  bedeckt  vom 
Sternothyreoideus.  Links  von  der  Trachea  die  Speiseröhre. 


216 


Glandulae  parathyreoideae. 


Glandulae  para- 
thyreoideae 


Glandulae  para- 
thyreoideae 


Glandulae  parathyreoideae  von  hinten  gesehen. 


Die  Seitenlappen  der  Drüse  sind  nicht  symmetrisch;  der 
linke  erstreckt  sich  bis  an  den  Oesophagus.  Am  hinteren  Rande 
jedes  Drüsenlappens  zwei  Glandulae  parathyreoideae , von  welchen 
die  obere  fetthaltige  eine  gelbe  Färbung  zeigt,  während  die  untere 
das  Aussehen  der  Schilddrüse  darbietet. 


Frontalschnitt  durch  den  Hals. 


217 


• Glandula  thyreoidea 


M.  sternocleidomastoideus 


gularis 

erna 


, vagus 

Icalenus 

nterior 


N.  vagus 


A.  carotis 
communis 


Subclavia  A.  carotis 
communis 


V,  jugularis  interna 
M.  longus  capitis 


Oesophagus 


Fig\  217.  Frontalschnitt  durch  den  Hals  im  Bereiche  des 

Isthmus  thyreoideus. 


Die  Seitenlappen  der  Thyreoidea  sind  vergrüssert,  insbesondere 
der  der  rechten  Seite.  Beide  überragen  dorsal  die  Trachea,  drängen 
sich  an  den  Oesophagus  heran  und  begrenzen  mit  der  Luftröhre 
eine  Rinne  für  die  Speiseröhre.  Durch  die  Vergrösserung  des  rechten 
Schilddrüsenlappens  wurde  die  Carotis  communis  so  weit  seitlich 
verlagert,  dass  sie  vor  die  V.  jugularis  zu  liegen  kommt.  Die 
Carotis  wird  von  der  Glandula  thyreoidea  vollständig  bedeckt. 


thoracicus  longus  M.  levator  scapulae  A.  transversa  colli 


Nacken  und  Fossa  supraclavicularis  (von  hinten). 


219 


Fig.  218.  Nacken  und  Fossa  supraclavicularis  (von  hinten). 

Object  der  Fig.  55. 


Nacken  vom  zweiten  Halswirbel  an  abwärts.  Fossa  supro- 
clavicidaris  bei  stark  gesenkter  Schulter.  Abgetragen  wurden  die 
Mm.  trapezius , levator  scapulae , spleniüs  und  semispinalis  capitis  (vor 
dem  M.  spleniüs  quer  durchschnitten).  Es  ist  die  Verzweigung  der  Aa. 
transversa  colli,  cervicalis  superficialis  und  transversa  scapulae  dargestellt. 
Erstere  bildet  in  dem  vorliegenden  Halle  ein  schwaches  Gefäss,  welches 
zwischen  dein  sechsten  und  siebenten  N.  cervicalis  durchtritt  und  sich 
nur  im  M.  subscapularis  verzweigt.  Die  übrigen  Aeste  der  Arterie  sind 
von  der  A.  cervicalis  superficialis  übernommen  worden.  Diese  entsendet 
nämlich  einen  starken  Zweig  für  den  M.  trapezius  quer  nach  aussen  und 
den  B.  descendens  nach  hinten  unten.  Der  letztere  zieht,  bedeckt  vom  M. 
rhomboideus  und  dem  Axillarrande  der  Scapula,  auf  den  M.  serratus 
anterior  gelagert,  bis  an  den  Winkel  der  Scapula  herab.  Die 
A.  transversa  scapulae  verhält  sich  typisch,  sie  liegt  zwischen 
0 mohyoideus  und  Fossa  supraspmata  mit  dem  N.  suprascapularis 
frei.  Zwischen  dem  M.  omoliyoideus  und  der  Nackenmusculatur  sieht 
man  den  Plexus  brachialis  mit  dem  N.  thoracicus  longus , der  gleich 
dem  N.  dorsalis  scapulae  den  M.  scalenus  medius  durchbohrt. 

Die  A.  cervicalis  profiunda  des  Truncus  costocervicalis  tritt 
zwischen  den  Querfortsätzen  des  siebenten  Hals-  und  des  ersten 
Brustwirbels  nach  hinten  durch.  Die  A.  cervicalis  ascendens  ist 
sehr  stark,  da  sie  in  dem  vorliegenden  Falle  die  rudimentäre  A.  occi- 
pitalis  ersetzt  (siehe  auch  Eig.  219). 


220 


Tiefe  Nackengegend  mit  der  A.  vertehralis. 


M.  obliquus  capit.  superior  A.  occipitalis 


M.  rectus  capit. 
post,  minor 


Atlas 


M.  rectus  capit. 
post,  major 

M.  obliquus 
capit.  inferior 


A 1.  sein  ispinalis  cervicis 


ig*.  219.  Tiefe  Nackengegend  mit  der  A.  vertehralis. 

Object  der  Fig.  218. 

Kopf  nach  links  gedreht.  Abgetragen  wurden  die  Mm.  trapezius , splenius , 
semispinalis  capitis  und  longissimus  capitis.  Medial  vom  Jlectus  capitis  minor  das 
Ligamentum  nuchae.  Es  liegen  frei  die  Mm.  rectus  capitis  posterior  major  und  minor , 
der  obliquus  capitis  superior  und  inferior.  Von  der  A.  vertebrcilis  sind  jene  Stücke 
blossgelegt,  welche  vom  Skelete  wenig  geschützt  sind.  Hiezu  gehören  das  auf  den 
hinteren  Atlasbogen  im  Dreiecke  zwischen  Bectus  posterior  major  und  den  beiden 
Obliqui  befindliche  und  das  zwischen  den  Querfortsätzen  des  Atlas  und  des  Epi- 
stropheus  gelegene  Stück  des  Gefässes.  Das  letztere  wird  vom  zweiten  Cervical- 
nerven  gekreuzt. 


Z u c k e r k 


II. 

BRUST. 


an  dl,  Atlas  der  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


15 


Fossa  infraclavicularis. 


223 


Sn.  thoracales  anteriores 

31.  pectoralis  minor 


V . cephalica 


31.  subclavius 

Fascia  coracoclavicularis 
A . acromialis 


Fig.  220.  Fossa  infraclavicularis  nach  Entfernung  der 
Schlüsselbeinportion  des  M.  'pectoralis  major. 


Die  Clavicularportion  des  Pectoralis  major  wurde  nach  abwärts  umgeschlagen. 
Zwischen  der  Fascia  coracoclavicularis  und  dem  31.  2>ectoralis  minor  ist  das  tiefe 
Blatt  der  Fascia  pectoralis  ausgespannt,  dessen  laterale  Hälfte  ziemlich  derb  ist. 
Die  Fascie  wird  von  einem  der  Nn.  thoracales  anteriores  durchbohrt.  Im  Sulcus 
deltoideopectoralis  verläuft  die  V.  cephalica  mit  dem  Ramus  deltoideus  der  A.  thora- 
cico acromialis.  Da,  wo  die  V.  cephalica  den  lockeren,  äusseren  Antheil  der  Fascia 
pectoralis  durchbricht,  treten  der  R.  thoracalis  und  R.  acromialis  der  A.  thoracico- 
acromialis  an  die  Oberfläche.  Unter  der  Clavicula  ist  der  31.  subclavius  sichtbar. 


224 


Fossa  infraclavicularis  nach  Entfernung  der  Fascie 


Fi 


221.  Fossa  infraclavicularis  nach  Entfernung  der 

Fascie. 


Unterhalb  der  Fascia  coracoclavicnlaris  liegt  lateral  der  Plexus  brachialis, 
medial  die  V.  subclavia,  welche  durch  eine  Bindegevvebsplatte  (-J-)  mit  der  F.  coraco- 
claviculciris  verbunden  ist.  Zwischen  beiden  erscheint  die  A.  subclavia.  Entsprechend 
dem  oberen  Rande  des  M.  pectoralis  minor  zweigt  von  der  A.  subclavia  der  R.  thora- 
cicoacromialis  ab.  In  seiner  Begleitung  verläuft  ein  Ast  des  N.  thoracalis  anterior , 
dessen  Hauptstamm  durchschnitten  und  emporgeschlagen  wurde.  Medial  von  der 
U.  subclavia  sind  einige  Lymphknoten  und  der  Truncus  subclavius  zu  sehen. 


+ 

Costa  prima 


A.  thoracicoacromialis 


N.  thoracalis 
anterior 


Plexus  brachialis 


A.  subclavia 


Hintergrund  der  Achselgrube 


99Ö 

i-JmJ 


M.  pectoralis  major 


wi&ß 

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Ifl ;////  ,;.  '»■: 


mmmm 

mmm 


y.  intercostobrachialis 


M.  latissimus  dorsi 


222. 


Hintergrund  der 


Achselgrube. 


Arm  vom  Körper  abgezogen. 


Das  Bindegewebe  der  Achselhöhle  bildet  ein  Maschenwerk  von 
Lamellen,  dessen  grosse  Lücken  Fettgewebe  enthalten.  In  einzelnen 
derselben  stecken  auch  Lymphknoten,  von  welchen  hier  zwei  zu 
sehen  sind.  Oberflächlich  lagern  zwei  Kn.  intercostobvachioles , sowie 
die  von  einer  Arterie  begleitete  V.  thoracicoepigastnca. 


226 


Achselhöhle  nach  Entfernung1  der  Fascie. 


A.  subscapularis 

K.  thoracalis  longns 


V.  bracliialis  lateral. 


F.  basilico  brachial. 


A.  thoracalis 
lateralis 


B.  intercosto- 
brachialis 
n.  tlwrac.  11 


B.  intercosto- 
brachialis 
ii.  thorac.  III 


N.  cutaneus 
brachix  me- 
dialis 


Achselhöhle  nach  Entfernung*  der  Fascie, 

O 7 

Bindegewebes  und  der  Lymphknoten. 


des 


Object  der  Fig.  220. 

Der  grosse  Urustmuskei  wurde  seitwärts  verdrängt,  um  die  von  seinem 
Axillarrande  bedeckte  A.  thoracalis  lateralis  blosszulegen.  An  der  medialen 
Achselhöhlen  wand  der  J\l.  serratus  anticus  mit  dem  N.  thoracalis  lougus  und  zwei 
den  Achselboden  tangential  passirende  Kn.  intercostobracliiales  vom  zweiten  und 
dritten  N.  intercostalis.  Von  jedem  dieser  Nerven  verbleibt  ein  Ast  subcutan, 
während  ein  anderer  sich  unter  die  Fascia  bracliialis  zum  K.  cutaneus  brachii 
medialis  begibt.  An  der  äusseren  Wand  der  Achselhöhle  die  V.  axillaris , wie  sie 
sich  aus  den  Vv.  basilicobrachialis  und  bracliialis  lateralis  zusammensetzt.  An  der 
hinteren  Achselhöhlenwand  der  Achselhöhle  die  A.  subscapularis  (mit  ihrem 
B.  thoracicodorsalis  und  der  A.  circinnflexa  scapulae ),  die  gleichnamige  Vene  und 
der  K . thoracicodorsalis. 


Spalt  zwischen  der  Clavicula  und  der  ersten  Rippe. 


227 


Clavicula 


21.  scalenus 
medius 


21.  scalenus 
jwsticus 


21.  serratus 
anticus 


21.  subclavius 


/ 

/ 

21.  scalenus  anticus 


Costa  prima 


Fig.  224.  Spalt  zwischen  der  Clavicula  und  der  ersten 

Rippe. 

Schlüsselbein  stark  abgezogen.  Der  Commnnicationsspalt 
zwischen  der  Clavicula  und  der  ersten  Rippe  wird  durch  den 
M.  subclavius  von  oben  her  eingeengt  und  durch  den  M.  scalenus 
anticus  in  zwei  Lücken  getheilt.  In  der  vorderen  liegt  die  V.  sub- 
clavia, die  in  Folge  ihrer  Verlöthung  mit  den  nachbarlichen  Theilen 
nach  ihrer  Durchschneidung  klafft.  In  der  hinteren  Scalenuslücke 
erscheinen  die  A.  subclavia  und  der  Plexus  brachialis.  Die  Arterie 
deckt  theilweise  den  achten  Hals-  und  den  ersten  Brustnerven. 


228  Topische  Beziehungen  d.  Lungen  u.  d.  Herzens  zur  vord.  Brustwand. 


Topische  Beziehungen  cl.  Lungen  u.  d.  Herzens  zur  vord.  Brustwand. 


229 


Fig.  225.  Topische  Beziehungen  der  Lungen  und  des 
Herzens  zur  vorderen  Brustwand. 


Die  vorderen  Abschnitte  der  Intercostalmuskeln  wurden  unter 
Schonung’  der  Pleura  entfernt,  hierauf  linkerseits  die  Knorpel  der 
fünften  und  sechsten  Rippe,  welche  beiderseits  untereinander  breit 
articulirten,  ausgeschnitten,  um  die  pleurafreie  Stelle  des  Pericardium 
blosszulegen.  Vor  dieser  Stelle  sind  die  Contouren  der  ausge- 
schnittenen  Rippentheile  punktirt  dargestellt.  Rechts  neben  dem 
Brustbein  die  A.  mammaria  in  Begleitung  einer  Vene;  die  Gefässe 
sind  von  der  fünften  Rippe  angefangen  von  den  Knorpeln  bedeckt. 
Am  Rippenbogen  erscheint  das  Bauchstück  der  A.  mammaria , die 
A.  epigastrica  superior.  Im  ersten  Intercostalraume  links  eine  Lymph- 
drtise.  In  den  unteren  Intercostalräumen  die  Lig.  intercostalia  interna. 
An  den  Lungenspitzen  die  Eindrücke  der  Aa.  subclaviae. 


Diaphragma  Pleura  costalis 


230 


Untere,  hintere  Pleuragrenze. 


Ar.  iliohypogastricus 


K.  ilioinguinalis 


Pleura  costalis  Diaphragm 


Untere,  hintere  Pleuragrenze. 


231 


Fi g.  226.  Untere,  hintere  Pleuragrenze. 


Die  achte  bis  zwölfte  Rippe  wurden  freigelegt ; die  Intercostal- 
muskeln  entfernt,  desgleichen  wurde  in  der  Lendengegend  links 
die  gesammte  Musculatur  bis  an  die  Fascia  retrorenalis , durch  welche 
sich  die  Niere  markirt,  abgetragen,  während  rechts  das  tiefliegende 
Blatt  der  Fascia  lumbodorsalis , welches  den  M.  quadratus  lumborum 
durchschimmern  lässt,  blossgelegt  ist.  Im  elften  Interc.ostalraume 
rechts  wurde  der  mediale,  rudimentäre  (fascienähnliche)  Antheil  des 
M.  intercostalis  internus  belassen. 

Die  mediale,  grössere  Hälfte  der  unteren  Pleuragrenze  wird 
von  der  zwölften  Rippe  bedeckt;  um  den  Rand  derselben  zur  Ansicht 
zu  bringen,  wurden  die  zwölften  Rippen  von  der  Unterlage  abge- 
hoben. Die  laterale  kleinere  Hälfte  der  Pleuragrenze  liegt  im  elften 
Interc.ostalraume  frei.  Die  Länge  dieses  Stückes  der  pleuralen  Um- 
schlagsstelle steht  in  Wechselbeziehung  zu  der  Länge  der  zwölften 
Rippe. 

In  den  Intercostalräumen  sind  die  Gefässe  und  Nerven  dar- 
gestellt; die  Nerven  liegen  ihrer  ganzen  Länge  nach  frei,  während 
die  lateralen  Gefässstücke  von  den  breiteren  seitlichen  Rippenstücken 
bedeckt  werden.  In  der  Lendengegend  die  Nn.iliohypogastricus  und 
ilioinguinalis ; beide  kreuzen  die  dorsale  Fläche  der  Niere. 

Rechterseits  ist  das  Diaphragma  ungefärbt  geblieben. 


232 


Pleurakuppel  von  der  Brusthöhle  aus  gesehen. 


1 . cava  superior  A.  aorta  Costa  prima 


Trachea  Oesophagus 


Fig.  227.  Pleurakuppel  von  der  Brusthöhle  aus  gesehen. 

Man  sieht  wie  die  A.  subclavia  die  Pleura  in  Form  eines 
leicht  angedeuteten  Wulstes  gegen  den  Pleuraraum  vortreibt.  Hie- 
durch zerfällt  die  Pleurakuppel  in  zwei  Abtheilungen.  In  der 
vorderen  Abtheiluns:  sind  sichtbar:  die  A.  mammaria  interna  und 
der  N.  phrenicus , in  der  hinteren  der  achte  Hals-  und  der  erste 
Brustnerv.  Im  Mediastinalraume  linden  sich  die  V.  cava  superior , 
die  Aorta,  die  Trachea,  der  Oesophagus  und  die  N.  phrenici. 


N.  cervicalis  YIU  N . thoracalis  1 


Zwerchfell  von  der  Brusthöhle  aus  gesehen 


233 


Sinus  phrenicucostalis 


Sinus  plirenicocostalis 


Zwerchfell  von  der  Brusthöhle  aus  gesehen. 


Der  ventrale  Antheil  des  Herzbeutels  wurde  belassen.  Seitlich  von 
demselben  die  nach  oben  gewölbten  Theile  des  Diaphragma,  welche  in 
der  Tiefe  der  Brusthöhle  mit  der  Thoraxwand  den  Sinus  phrenico- 
costalis  begrenzen.  Vor  der  Wirbelsäule  die  Aorta  und  der  Oeso- 
phagus. An  der  hinteren  Herzbeutelwand  rechts  die  1 r.  cava  inferior 
mit  den  Mündungen  von  Leber venen.  Links  neben  dem  Herzbeutel 
eine  pleurale  Falte,  welche  das  Endstück  des  N.  phremcus  enthält. 
Rechts  ein  subpleuraler  Fettlappen. 


Aorta  desr.endens  Oesopluxjus  Plican. 


234 


Pars  costalis  diaphragmatis. 


M.  trans- 
versus  ab - 
dominis 


X.  intercostalis  XI 


+ 


Pars  costalis  diaphragmatis. 


Ansicht  von  innen  und  unten. 


Linke  Thoraxwand  einer  kindlichen  Leiche  mit  dem  Inser- 
tionstücke des  Zwerchfells.  Das  Diaphragma  gliedert  sich  in  einen 
oberen,  breiten  Abschnitt,  welcher  einen  Pleuraüberzug  besitzt,  und 
einen  unteren,  schmalen  (-J-),  der  mit  der  Brustwand  verlöthet  ist 
und  an  der  Bildung  des  Pleuraraumes  nicht  theilnimint.  Die  Grenze 
zwischen  den  beiden  Abschnitten  ist  in  der  Abbildung  deutlich 
markirt. 


Pars  costalis  diaphragmatis 


235 


Costa  XU 


Fig.  230.  Pars  costalis  diaphracjmatis. 

Object  der  Fig.  229. 

Der  an  der  Bildung  des  Pleuraraumes  betheiligte  freie  Ab- 
schnitt des  Zwerchfells  wurde  nach  abwärts  geschlagen,  um  die 
Beziehung  seiner  Grenzlinie  zu  den  knöchernen  und  knorpeligen 
Antheilen  der  Rippen  darzulegen. 


Sinus  phrenicocostalis  Costa  XI  Diaphragma 


236 


Lateraler  Sagittalschnitt  durch  die  rechte  Thoraxhälfte. 


H'n 

in/ 


/W)  ■ 


Bf  1 

mmm 


AV/z 


Fm’ca.  fellea 


Fig.  231. 


Sinus  phrenicocostalis  Car  lila  go  costae  VI 


Lateraler  Sagittalschnitt  durch  die  rechte  Thoraxhälfte. 


237 


Fi g,  231.  Lateraler  Sagittalschnitt  durch  die  rechte  Thorax- 
hälfte eines  etwa  IV2  Jahre  alten  Kindes. 


Der  Schnitt  durchsetzt  die  Leber  im  Bereiche  der  Gallenblase. 

Die  zwölfte  Rippe  ist  rechterseits  so  kurz,  dass  sie  nicht  in 
die  Schnittfläche  fällt;  die  Umschlagsfalte  des  Sinus  'phrenicocostalis 
liegt  demnach  lateral  von  der  zwölften  Rippe  und  unterhalb  der 
elften  Rippe  frei.  Die  rechte  Niere  reicht  in  diesem  Fall  nicht 
bis  an  den  genannten  Pleurasinus. 


Zucke  rkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


16 


238 


Lateraler  Sagittalschnitt  durch  die  rechte  Thoraxhälfte 


Sinusphre- 

nicocostalis 


Costa  XI 


Diaphragma 


Sinus  phrenico- 
costalis 


Costa  VII 


Fig.  232.  Lateraler  Sagittalschnitt  durch  die  rechte  Thorax- 
hälfte einer  weiblichen  Leiche  entsprechend  der  Mamillar- 

linie. 


Lunge  tuberculos  und  angewachsen,  frei  ist  nur  ein  Theil  ihrer  Basis.  In 
der  Abbildung  wurde  gleichwohl  der  Pleuraspalt  offen  dargestellt.  Auch  in  diesem 
Palle  ist  die  zwölfte  Rippe  sehr  kurz.  Vorne  erstreckt  sich  der  Sinus  phrenicocostalis 
bis  an  den  sechsten  Intercostalraum  herab.  Von  Baucheingeweiden  ist  nur  die 
Leber  vom  Schnitt  getroffen. 


Minus  phrenicocostalis  Cavum  pericardii 


Lateraler  Sagittalschnitt  durch  die  linke  Hälfte  des  Thorax. 


239 


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Ventri 


Pancreas 


Lateraler  Sagittalschnitt  durch 

O 

des  Thorax. 


die  linke  Hälfte 


(Object  der  Figur  231.) 

Von  Baucheingeweiden  sind  der  Magen,  die  Milz,  ein  Stück  der  Niere  und 
das  Pancreas  zu  sehen.  Die  Milz  wird  theilweise  von  der  Lunge  umgriffen,  mit 
einem  anderen  Antheile  fällt  sie,  gleich  dem  oberen  Nierenpol,  in  die  Projection 
des  Minus  phrenicocostalis.  Am  Magen  ist  die  Cardia  eingezeichnet. 


Iß* 


240 


Hintere  Mecliastinalplatte. 


V.  azygos 


A.  pulmonal is 


r.  pulmonalis 


Ligamentum 

pulmonale 


X . phrenicu* 


Pericardium 


Lamina  mediastinalis  posterior 


Hintere  Mediastinalplatte. 


241 


Fig.  234.  Hintere  Mediastinalplatte. 


•Die  rechte  Pleurahöhle  wurde  durch  Abtragen  der  Brustwand 
weit  geöffnet,  die  Lunge  entfernt,  das  Zwerchfell  herabgedrängt; 
der  Herzbeutel  wurde  nach  vorne  gezogen,  um  die  hintere  Mcdiastinal- 
platte  in  gespannten  Zustand  zu  versetzen.  Nun  sieht  man  zwischen 
Wirbelsäule  einerseits,  dem  Lungenstiel  und  dem  Herzbeutel  anderer- 
seits, das  hintere  Mediastinalblatt.  von  dem  das  Ligamentum  pulmonale 
abzweigt.  Am  Pericardium  der  N.  phrenicus,  dessen  Endäste  vom 
Zwerchfell  eine  pleurale  Falte  abheben.  Um  den  rechten,  von  einigen 
Lymphknoten  umgebenen  Bronchus  windet  sich  die  V.  azygos. 


242 


Costa  IV 


Vordere  Mediastinalplatte,  hintere  Thoraxwand. 


Truncus  n.  sympathici  Lamina  mediastinalis  anterior 


Fig.  235. 


Costa  XII 

Truncus  n.  sympathici 

N.  splanchnicus  minor 

N.  splanchnicus  major 


Lamina  mediastinalis  posterior 


inferior  Liy.  sternopericardiacum  inferius 


ATordere  Mediastinalplatte,  hintere  Thoraxvvand. 


243 


Fig.  235.  Vordere  Mediastinalplatte,  hintere  Thoraxwand. 


(Object  der  Fig.  234.) 


Das  Zwerchfell  ist  so  weit  nach  abwärts  gedrängt,  dass  in 
dem  weit  geöffneten  Sinus  phrenicocostalis  der  Sympathicus  und  die 
Nn.  splancJmici  bis  an  den  Zwerchfellansatz  hin  freiliegen.  Um  das 
vordere  Mediastinalblatt  sichtbar  zu  machen,  wurde  das  Sternum  vom 
Pericardium  abgehoben.  Die  Serosa  lässt  ein  langes  Ligamentum 
sternopericardiacum  inferius  durchscheinen.  Seitlich  von  demselben 
eine  fetthaltige  Grube.  Vor  den  Rippenküpfchen  der  Grenzstrang 
des  Sympathicus  mit  seinen  B.  communicantes  für  die  Intercostal- 
nerven,  an  seiner  medialen  Seite  am  fünften  Brustknoten  be- 
ginnend, der  sechs  Wurzeln  besitzende  N.  sjplanchnicus  major.  Der 
N.  splanclinicus  rninor  zweigt  vom  elften  Brustganglion  ab.  Lateral 
vom  Grenzstrang  die  A Vv.  und  Nn.  intercostales  theils  freiliegend, 
theils  von  der  Fascia  endothoracica  bedeckt.  Medial  von  den 
sympathischen  Nerven  die  V.  azygos,  die  Mündungsstelle  der 
V.  hemiazygos  und  die  proximalen  Stücke  der  Vv.  und  Aa.  inter- 
costales; von  letzteren  verlaufen  drei  vor  der  V.  azygos. 


244 


Thymus. 


Trachea 


Costa 

prima 


Pulmo 


Pulmo 


Peri- 
car dium 


Thymus 


I 


!g- 


236. 


Thymus. 


(Leiche  eines  Neugeborenen.) 


Die  Drüse,  welche  sich  in  dem  vorliegenden  Falle  durch 
besondere  Grösse  auszeichnet,  schiebt  sich  ziemlich  weit  zwischen 
den  Überlappen  der  beiden  Lungen  und  den  Herzbeutel  nach  hinten 
(siehe  auch  Fig.  240)  und  besitzt  an  der  vorderen  Fläche  einen  vom 
Brustbein  herrührenden  Eindruck.  Die  beiden  Lappen  der  Thymus 
sind  nur  am  Halse  von  einander  getrennt. 


Ililus  der  rechten  Lunge. 


245 


Bronchus  eparterialis 


V.  pulmonalis 
lohi  medii 


V.  azygos 


.1.  pul- 
monalis 


V.  'pulmonalis 
lohi  superioris 


V.  pulmonalis  lohi  inf. 


Fig.  237.  Hilus  der  rechten  Lunge. 

Ventral  liegen  die  A.  ■ 'pulmonalis  und  die  gleichnamige  Vene, 
dorsal  von  diesen  Gefässen  die  Bronchien;  nur  im  unteren  Winkel 
des  Ililus  verläuft  ein  Bronchus  (der  des  Unterlappens)  zwischen 
zwei  Lungenvenen.  Oberhalb  des  Lungenarterienastes  bildet  sich  der 
eparterielle  Bronchus.  Um  den  Hauptbronchus  windet  sich  die  V.  azygos. 


Fi  g.  238.  Hilus  der  linken  Lunge. 

o o 


Die  A.  pulmonalis  und  die  gleichnamige  Vene  liegen  wie  rechter- 
seits  ventral  von  den  Bronchien;  nur  im  unteren  Winkel  des  Hilus 
ist  ein  Bronchus  (des  Unterlappens)  zwischen  zwei  Lungenvenenästen 
gelegen.  Ein  Unterschied  zwischen  dem  rechten  und  dem  linken  Hilus 
pulmonis  ist  insoferne  vorhanden,  als  links  der  eparterielle  Bronchus 
fehlt,  oder  nicht  vom  Stammbronchus  abzweigt.  Aus  diesem  Grunde 
erscheint  in  der  oberen  Hilusecke  ein  Ast  der  A.  pulmonalis. 


Lungenstiele  eines  Neugeborenen  mit  den  Aa.  bronchiales. 


247 


N.  varjus 


anterior 


Fig.  239.  Lungenstiele  eines  Neugeborenen  mit  den 

Aa.  bronchiales. 

(Ansicht  von  hinten.) 

Die  Aorta  descendens  wurde  entfernt,  der  Oesophagus  hingegen  belassen.  Es 
sind  vier  Bronchialarterien  vorhanden.  Die  der  linken  Seite  entspringen  aus  einem 
Truncus  communis  der  Aorta  descendens;  die  obere  verläuft  zwischen  der  A.  pul- 
monalis  (roth)  und  dem  Bronchus , die  untere  zwischen  diesem  und  der  Lungen- 
vene (blau).  Bechterseits  entspringt  eine  A.  bronchialis  post,  neben  der  A.  inter- 
costalis  prima  von  der  Aorta,  eine  andere  (vordere)  Bronchialarterie  zweigt 
dem  Ductus  arteriosus  gegenüber  von  der  rechten  Aortenwand  ab,  kreuzt  die 
ventrale  Fläche  des  rechten  Luftrührenastes,  sendet  von  hier  aus  je  einen  Zweig 
gegen  die  Lungenpforten,  biegt  hierauf  nach  hinten  um  und  zieht  zwischen 
Bronchus  dexter  und  V.  pulmonalis  dextra  gegen  die  rechte  Lunge.  Die  hintere 
Fläche  jedes  Lungenstieles  wird  vom  N.  vagus  überschritten,  welcher  nach  Ab- 
gabe zweier  in  die  Lungen  eindringender  Zweige  sich  der  Speiseröhre  anschliesst. 


248 


Pericardium. 


Fig.  240.  Pericardium. 


(Object  der  Fig-.  236.) 


Die  Tliymus  wurde  entfernt.  Die  Räume  zwischen  den  Ober- 
lappen der  Lungenflügel  und  dem  Herzbeutel  sind  für  die  seitlichen 
Antheile  der  Thymus  bestimmt.  Der  obere,  den  arteriellen  Herz- 
gefässen  entsprechende,  kuppelartig  abschliessende  Theil  des  Peri- 
cardium hebt  sich  gegen  den  unteren  Theil  durch  eine  seichte  Furche 
ab  und  ist  seinerseits  wieder  durch  eine  Längsrinne  in  zwei  seitliche 
Hälften  getheilt,  von  welchen  die  rechte  der  Aorta  ascendens , die 
linke  dem  Stamme  der  A.  pulmonalis  entspricht. 


snßoa  ■ sr  snonouyd 


Mediastinalraum  und  untere  Halsgegend. 


249 


iV.  laryngeus  inf.  N.  laryngem  inf. 


A.  pulmonalis  N.  phrenicus 


Fisr.  241.  Mediastinalraum  oberhalb'  des  Herzens  und 

o 

untere  Hals^eg’end  mit  Gelassen  und  Nerven. 

O o 


Die  linke  Lunge  wurde  von  der  Unterlage  abgehoben,  um 

o O O J 

den  Arcus  aortae  blosszulegen.  Von  Gebissen  liegen  frei:  die  Aorta 
ascendens,  der  Arcus  aortae  mit  seinen  drei  Aesten,  die  V.  cava 
superior  und  ein  Stück  der  A.  'pulmonalis ; von  Nerven:  die  Phrenici. 
die  1 agi  und  deren  llcimi  laryngei  inferiores.  Die  letzteren  (Stamm 
und  Zweig)  bilden  Schlingen  um  die  A.  subclavia . beziehungsweise 
um  den  Aortenbogen;  der  Unterschied  in  der  Länge  der  beiden 
Schlingen  ist  deutlich  zu  bemerken.  Der  iV.  laryngeus  inf.  sin.  tritt 
seitlich  vom  Ligamentum  arteriosum  an  den  Aortenbogen  heran  und 
lagert  am  Hals  auf  dem  Oesophagus.  Medial  vom  linken  Vagus  ver- 
läuft ein  sehr  starker  N.  cardiacus  des  Sympathicus. 


vagus  N.  cardiacus  trunci  sympath. 


250 


Rechte  Hälfte  des  pericardialen  Raumes. 


A.  pulmonalis 
Ji.  dexter  Aorta 


V.  cava  inferior 


A.  pulmonalis 


\ v.  pid- 
monales 
dextrae 


V.  cava  superior 


Fig.  242.  Rechte  Hälfte  des  pericardialen  Raumes. 

(Herz  nach  links  geschlagen.) 

Zwischen  dem  Herzbeutel  und  den  beiden  Hohlvenen  befindet 
sieb  eine  Nische,  in  welcher  die  beiden  Lun^envenen  der  rechten  Seite 
zum  Vorscheine  kommen.  Zwischen  der  von  der  Unterlage  ab- 
gehobenen Aorta  und  der  Cava  sujperior  sieht  man  den  rechten 
Lungenarterien ast  verlaufen. 


Linke  Hälfte  des  pericardialen  Raumes. 


251 


Ligamentum  v.  cavae  sin. 


V.  cava  inferior  Sinus  coronarius 


Fig.  243.  Linke  Hälfte  des  pericardialen  Raumes. 

(Herz  nach  rechts  geschlagen.) 


Man  überblickt  die  linke  Kammer,  den  linken  Vorhof  mit  den  intraperi- 
cardialen  Antheilen  der  V.  pulmonalis  sinistra , der  V.  cava  inferior , und  die  A.  pul- 
monalis.  Ueber  den  linken  Vorhof  setzt  die  F.  cordis  magna  hinweg,  die  gemeinsam 
mit  der  V.  posterior  ventriculi  sinistri  in  den  Sinus  coronarius  einmündet.  Zwischen 
der  A.  pulmonalis  und  der  V.  pulmonalis  superior  erhebt  sich  in  Form  einer  breiten 
Falte  das  Ligamentum  venae  cavae  sinistrae;  dasselbe  verschmälert  sich  an  der  Grenze 
zwischen  dem  linken  Vorhof  und  den  Lungenvenen  zu  einer  epicardialen  Leiste, 
welche  bis  an  die  V.  cordis  magna  heranreicht.  In  der  Falte  steckt  als  Rudiment 
der  Cava  superior  sinistra  eine  zarte  Vene,  die  sich  oben  bis  an  die  Abzweigungs- 
stelle der  V,  anonyma  sinistra  verfolgen  liess. 


252 


Projectionsfigur  des  Herzens. 


Fig.  244.  Projectionsfigur  des  Herzens. 

(Leiche  eines  3 Jahre  alten  Kindes.) 


In  der  Herzgegend  sind  die  Grenzen  der  Kippenknorpel  durch  punktirte  Linien 
inarkirt.  Die  Cava  superior  liegt  rechts  vom  Sternum  im  ersten  bis  dritten  Inter- 
costalraume,  die  A.  pulmonalis  (violett)  theilweise  links  vom  Brustbeine  im  ersten  und 
in  der  oberen  Hälfte  des  zweiten  Intercostalraumes,  der  Conus  arteriosus  in 
der  unteren  Hälfte  des  zweiten  Intercostalraumes  und  in  der  Zone  der  dritten  Kippe, 
die  Aorta  ascendens  hinter  dem  Sternum.  Die  Herzkammern  fallen  in  den  Bereich 
der  dritten  bis  sechsten  Kippe  und  erreichen  die  Knochenknorpelgrenze  der  linken 
Seite  nicht.  Die  Grenze  zwischen  der  rechten  und  linken  Kammer  wird  durch  die 
A.  coronaria,  sinistra  inarkirt.  Die  Herzspitze  befindet  sich  im  fünften  linken 
Intercostal  raume. 


Projectionsfigur  des  Herzens. 


253 


Fig.  245.  Projectionsfigur  des  Herzens. 

Object  der  Fig.  244. 


Die  rechte  Kammer  und  die  A.  pulmonalis  wurden  eröffnet, 
um  die  Valvala  tricuspidalis  und  die  Klappen  der  A.  pulmonalis 
zur  Ansicht  zu  bringen.  Die  dreizipfelige  Klappe  liegt  hinter  der 
rechten  Seitenhälfte  des  Brustbeines  entsprechend  den  Ansätzen  der 
vierten  und  fünften  Rippe,  die  Klappen  der  Lungenschlagader  ent- 
sprechend der  oberen  Hälfte  des  sternalen  Ansatzes  der  dritten 
Rippe  links.  Im  erüffneten  Stamme  der  A.  pulmonalis  sieht  man  die 
Lichtungen  ihrer  Aeste. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


17 


254 


Projectionsfigur  des  Herzens. 


P.  cava  infe- 
rior 


Sinus  coronarius 


P.  pulmonalis 
sin.  R.  superior 


Fig.  24G.  Projectionsfigur  des  Herzens. 

Object  der  Fig.  244. 

Rechte  Kammer  und  Vorkammer  wurden  fast  vollständig  ent- 
fernt; die  Cava  superior  ist  durchschnitten.  Eröffnet  sind  die  linke 
Kammer  und  die  aufsteigende  Aorta.  An  der  Aortenwurzel  erscheinen 
die  Semilunarklappen  und  die  Aa.  coronariae  cordis.  Zwischen  der 
Cava  superior , der  Cava  inferior  und  der  Aorta  ascendens  wölbt  sich 
entsprechend  dem  dritten  und  vierten  rechten  Rippenknorpel  ein 
Theil  des  linken  Vorhofes  vor.  Zwischen  der  rechten  Wand  der 
Aorta  ascendens  und  dem  Septum  ventriculorum  findet  sich  die  Pars 
membranacea  septi.  Die  Aortenklappen  liegen  in  der  Höhe  der  dritten 
Rippe,  der  Aortenzipfel  entsprechend  der  dritten  bis  vierten  Rippe 
hinter  dem  Sternum.  Die  linke  obere  V .pulmonalis  fällt  in  die  Pro- 
jection  des  zweiten  linken  Intercostalraumes. 


Topographie  der  vorderen  Mediastinalplatten. 


255 


A.  mammaria 


V.  cava  sup 


Lamina 
mediasti- 
nalis  ant. 
dextra 


Pulmo 

sinister 


Diaphragma 


Fi  g.  247.  Topographie  der  vorderen  Mediastinalplatten  bei 
Verwachsung  der  linken  Mediastinalplatte  mit  der  ge- 
schrumpften, tuberculösen  Lunge. 

Nach  Abtragung  des  Brustbeines  lag  ein  breiter  Streifen  des  Herzbeutels 
frei.  Die  linke  Mediastinalplatte,  welche  mit  der  Lunge  verwachsen  ist,  wurde 
durch  die  Schrumpfung  der  letzteren  nach  links  verzogen.  Rechte  Mediastinal- 
platte normal. 


256 


Topographie  eines  nach  links  verlagerten  Herzens. 


Pulmo  dexter  Aorta 


Pulmo  sinister 


A.  pulmonal  is 


Fig.  248. 


Topographie  eines  nach  links  verlagerten  Herzens. 


257 


Fi  g.  248.  Topographie  eines  nach  links  verlagerten 

Herzens. 


Leiche  eines  15  Jahre  alten  Mädchens. 


Die  linke  Lunge  ist  verkleinert,  geschrumpft,  nach  links  und 
hinten  zurückgezogen  und  durch  pleuritische  Schwarten  fixirt.  Die 
rechte  Lunge  ist  frei  und  so  stark  vergrössert,  dass  sie  mit  ihrem 
vorderen  Rande  den  linken  Brustbeinrand  um  2*5  cm  überragt.  Im 
rechten  Pleurasinus , von  einer  recenten  Pleuritis  herrührend,  eine 
geringe  Flüssigkeitsmenge.  Das  Herz  ist  nach  links  und  oben 
verlagert.  Das  Septum  ventriculorum  liegt  entsprechend  der  dritten 
Rippe  5 3 cm  nach  links  von  der  Knochenknorpelgrenze.  Die  obere 
Umrandung  des  Conus  arteriosus , die  A.  pulmonalis  und  die  Aorta 
ascendens  fallen  in  die  Projection  des  ersten  linken  Intercostalraumes 
Die  Herzspitze  liegt  dennoch  im  fünften  Intercostalraum. 


Valimla  v.  cavae  Fossa  ovalis  T . azygos 


258 


Rechter  Vorhof  uncl  Ostium  venosum  dextrum. 


V.  anonym  a sinistra  Clavicula 


V.  cava  inferior 


Rechter  Vorhof  und  Ostium  venosum  dextrum. 


259 


Fig.  249.  Rechter  Vorhof  und  Ostium  venosum  dextrum. 


Rechter  V orhof  und  die  beiden  Hohlvenen  von  vorne  eröffnet. 
Es  erscheint  die  V orhofsscheidewand  mit  der  Fossa  ovalis  und  dem 
Limbus  in  der  Fortsetzung  der  hinteren  Wand  der  Cava  inferior. 
Caudal  vom  Septum  atriorum  der  Zugang  zur  Cava  inferior  mit  einem 
Rudimente  der  Valvula  venae  cavae ? links  von  dieser  Klappe  die 
Mündung  des  Sinus  coronarius  und  auf  diese  folgend  das  fast  senk- 
recht gestellte  Ostium  venosum  dextrum.  Die  topischen  Beziehungen 
der  Theile  zu  den  Rippen  sind  ohneweiters  ersichtlich. 


260 


Ostium  venosum  dextrum. 


Fossa  ovalis 


Sinus 

coronarius 


Valvula  v. 
cavae 


Ostium 
venosum  dext. 


Fi  g.  250.  Ostium  venosum  dextrum . 


Object  der  Fig\  249. 


Rechte  Kammer  mit  der  A.  pulmonalis 


261 


F.  cava  sup. 


vA.  pulmonalis , 
R.  dexter 


\ 


Ligamentum 

arteriosum 


A.  pulmonalis , 
R.  sinister. 


Fig.  251.  Rechte  Kammer  mit  der  A.  pulmonalis . 

Object  der  Fig\  249. 

Die  rechte  Kammer  und  die  A.  pulmonalis  sind  von  vorne  eröffnet.  Die 
Valvula  tricuspidalis  und  die  halbmondförmigen  Klappen  der  Lungenschlagader 
liegen  frei.  Das  Ostium  venosum  dextrum  ist  fast  senkrecht  gestellt.  Man  sieht  an 
der  Stelle,  wo  sich  der  rechte  Ast  der  A.  pulmonalis  um  die  Aorta  schlägt,  im 
Lumen  den  Vorsprung  der  Aorta.  Zwischen  A.  pulmonalis  und  Aorta  ist  das  Liga- 
mentum arteriosum  ausgespannt. 


. curonaria  Atrium  A.  pulmonalis , 
dext.  sinistrum  11.  dext. 


262 


Die  grossen  Ilerzgefässe  und  der  linke  Yorhof. 


Trachea 


( 

i 


Fig.  252. 


coronaria  sin.  A.  pulmonalis 


Die  grossen  Herzgefasse  und  der  linke  Vorhof. 


263 


Fig.  252.  Die  grossen  Herzgefasse  und  der  linke  Vorhof. 


Leiche  eines  10  Jahre  alten  Knaben. 


Die  A.pulmonalis  wurde  abgetragen  und  die  Auricula  dextra  nach 
rechts  gezogen,  um  die  Wurzel  der  A.  coronaria  dextra  sichtbar 
zu  machen.  An  der  Theilungsstelle  der  A.  pulmonalis  findet  sich 
eine  Leiste  und  beiderseits  von  dieser  ein  Vorsprung,  herrührend 
von  der  Anlagerung  des  Gefässes  an  den  linken  Bronchus.  Zwischen 
der  Cava  superior  und  der  Aorta  sind  die  Trachea,  der  rechte  Ast 
der  A.  pulmonalis  und  unter  demselben  ein  Stück  des  linken  Vor- 
hofes zu  sehen. 


264 


Linker  Vorhof, 


V.  cava  superior 


Pericordium 


V.  pulmo  - 
nalis  dext. 
B.  superior 


A.  pulmonalis 


A.  pulmo- 
nalis 

B.  dext.  et 
sin. 

Pericard. 

V.  pulmo- 
nalis sinist. 
B. superior. 


Fig.  253 


Linker  Vorhof. 


265 


Fier 

Jö* 


25° 


O . 


Linker  Vorhof. 


Object  der  Fig\  252. 


Die  A.  pulmonalis  und  die  Aorta  ascendens  wurden  entfernt, 
in  Folge  dessen  liegt  der  linke  Vorhof  (=f)  grüsstentbeils  frei. 
Rechts  von  der  gegen  die  Mittellinie  verschobenen  V.  cava  saperior 
ist  der  obere  Ast  der  rechten  V. pulmonalis  sichtbar,  linkerseits  die 
Mündungsstelle  der  V . pulmonalis  sinistra.  Die  A.  pulmonalis  präsentirt 
sich  wie  in  Fig.  252.  Die  Aorta  zieht  hinter  dem  Bronchus  sinister 
herab.  Zwischen  der  V.  cava  superior , der  Aorta  und  der  A.  pul- 
monalis erscheint  die  vor  dem  fünften  Brustwirbel  gelegene  Theilungs- 
stelle  der  Trachea. 


V.  cava  inferior  Fossa  ovalix 


266 


Linker  Vorhof  und  Mediastinalraum. 


V.  cava  superior  Aorta 


Sinus  coronarius  A.  pulmonalis 


Fig.  254. 


Aorta  ascendens 


Linker  Vorhof  und  Mediastinalraum. 


267 


Fiff.  254.  Linker  Vorhof  und  Mediastinalraum. 

o 

Object  der  Fig.  252  nach  Abtragung  der  Aorta,  A.  pulmonalis  und  Cava  superior . 


Der  quergelagerte  linke  Vorhof  liegt  gleich  dem  rechten 
Aste  der  A.  'pulmonalis  seiner  ganzen  Ausdehnung  nach  frei. 
An  den  beiden  Seiten  des  linken  Vorhofes  erscheinen  die  Vv. 
pulmonales.  Von  Theilen  des  rechten  Vorhofes  wurden  die  Cava 
inferior  mit  der  Valoula  venae  cavae  und  die  Scheidewand  mit  der 
Fossa  ovalis  belassen.  Am  Rande  derselben  einige  nischenartige  Ver- 
tiefungen. Links  von  der  Valvula  venae  cavae  gewahrt  man  die 
Mündung  des  Sinus  coronarius.  Oberhalb  des  linken  Vorhofes  die 
Trachea  mit  den  Bronchien;  den  Winkel  derselben  füllen,  bis  in  die 
Projection  des  Vorhofes  herabreichend,  Bronchialdrüsen  aus.  Um 
den  linken  Bronchus  krümmt  sich  die  Aorta;  ventral  von  ihm 
lagert  der  linke  Ast  der  Pulmonalarterie. 


268 


Linker  Vorhof  und  Mediastinalraum. 


X.  vagus  dext. 


V.  azygos 


A.  pulmon. 
Ii.  dexter 

V.  pulmon. 
dext.  sup. 


F.  pulmon. 
dext.  inf. 


Fossa 

ovalis 


V.  eavainf. 


F.  pulmon. 
sin. 


N.  vagus  sinister 


Oeso- 

phagus 


Sinus  coruuarius 


Fig.  255.  Linker  Vorliof  und  Mediastinalraum. 

Object  der  Fig.  252  mit  eröffnetem  linken  Vorhof. 

Linkerseits  findet  sich  nur  eine  Lungenvenenmiindung.  Eine  leichte  Vor- 
wölbung der  hinteren  Vorhofs  wand  knapp  neben  der  linken  Lungenvenenmiindung 
entspricht  der  Speiseröhre.  Das  Septum  atriurum  ist  wie  auf  Fig.  254  dargestellt. 
Von  den  Bronchialdrüsen  wurde  nur  eine  belassen;  diese  lagert  hinter  dem  Herz- 
beutel. Zwischen  dem  linken  Vorhof  und  dem  Trachealwinkel  erscheinen  im  Hinter- 
gründe der  fünfte  und  sechste  Brustwirbelkörper;  auf  dem  letzteren  rechts  die 
A.  intercostalis  VI  und  der  Vagus  dexter ; links  die  Speiseröhre,  die  sich  vor  die 
Aorta  legt,  ferner  der  neben  der  Aorta  und  weiter  unten  in  diesem  Falle  hinter 
dem  Oesophagus  gelegene  Vagus  sinister.  Am  rechten  Bronchus  die  F.  azygos. 


Hinteres  Mediastinum. 


269 


V.  cava  inferior  Oesophagus 


Fig.  256.  Hinteres  Mediastinum. 

Object  der  Fig.  252  nach  Abtragung  der  grossen  Gefässe,  des  Herzens  und  des 

Herzbeutels. 

Die  Lungen  wurden  belassen;  dieselben  sind  tuberculös  ; die  rechte  drängt 
sich  nach  links  vor.  Sichtbar  sind  : der  Oesophagus  und  seine  Kreuzungsstelle  mit 
dem  linken  Bronchus  und  der  Aorta  (letztere  vor  dem  siebenten  Brustwirbel)  ; die 
fünfte  bis  siebente  rechte  Intercostalarterie,  während  die  dritte  und  vierte  vom 
Oesophagus  bedeckt  vor  dem  fünften  Brustwirbel  liegen);  die  Azygos  mit  der 
Mündungstelle  der  V . hemiazygos , zwischen  der  Aorta  und  der  Azygos  der 
Ductus  thoracicus.  Dieser  kreuzt  die  fünfte  bis  siebente  Intercostalarterie  und 
wendet  sich  hinter  der  Speiseröhre  nach  links.  Die  V.  cava  inferior  wurde  am 
Zwerchfell  abgeschnitten;  an  der  Wand  des  Venenstumpfes  sind  die  Mündungen 
von  drei  Lebervenen  ersichtlich.  Die  Vagi  verlaufen  anfänglich  seitlich  von  der 
Speiseröhre,  weiter  unten  legt  sich  der  rechte  an  die  vordere,  der  linke  an  die 
hintere  Wand  derselben. 


Zuckerkaadl,  Atlas  d,  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


18 


270 


Topographie  der  Herznerven. 


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Truncus  n.  sympathici 


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N.  vagus 
Ansa  subclavia 

A.  subclavia 


Truncus  n.  sympathici 


vagus 


Rami 
•ardiaci  n. 
vagi 


N.  vagus 


A.  thyreoidea  inf. 


N.  laryng.  inf.  sin. 


A.  subclavia 

Rami  car- 
diaci 

trunci  sym- 
pathici 


Tericardium 


Fig.  257. 


Topographie  der  Herznerven. 


271 


Fig.  257.  Topographie  der  Herznerven. 


Um  den  Verlauf  der  Herznerven  darzulegen,  wurden  die  A. 
anonyma,  die  Carotiden  und  die  V.cava  superior  durchschnitten  und 
die  Aorta  so  weit  nach  links  umgelegt,  dass  ihre  dorsale  Fläche 
vorliegt.  Hiedurch  kommt  die  Theilungsstelle  der  Trachea,  welche 
in  naher  topischer  Beziehung  zu  den  Herznerven  steht,  zum  Vor- 
scheine. Höher  oben  wurden  die  N.  vagi  lateralwärts  verschoben, 
um  die  tiefer  gelegenen  Organe  sichtbar  zu  machen.  Auf  dem 
caudalen  Antheile  der  Luftröhre  liegen  jederseits  zwei  Herznerven; 
die  der  rechten  Seite  gehen  aus  dem  N.  vagus  hervor,  die  der  linken 
Seite  zweigen  vom  Ganglion  cervicale  medium  des  Sympatkicus  ab. 
Es  fehlen  rechts  die  Rami  cardiaci  des  Sympathicus  und  links  die 
des  Vagus.  Unmittelbar  unterhalb  der  Theilungsstelle  der  Trachea 
verbinden  sich  die  Herznerven  beider  Hälften  durch  eine  bogenförmige 
Anastomose.  Die  von  dem  Geflechte,  beziehungsweise  von  den  Herz- 
nerven selbst  abzweigenden  Aeste  verschwinden  theils  hinter  der 
V.  cava  superior , der  Aorta  und  dem  Pericardium,  theils  begeben 
sie  sich  an  die  Aorta  und  A.  subclavia  sinistra.  Man  sieht  überdies: 
die  Nn.  laryngei  inferiores , das  Ganglion  cervicale  inferius  der 
rechten  Seite  mit  der  Ansa  subclavia  und  das  Ganglion  cervicale 
medium  der  linken  Seite  mit  einem  die  Aa.  subclavia  und  thyreoidea 
inferior  umspinnenden  Geflechte.  Der  lateral  vom  linken  Grenz- 
strange gelegene  Nerv  des  Ganglion  cervicale  vadium  begibt  sich 
zum  Plexus  thyreoideus  inferior. 


272 


Topographie  der  Herznerven. 


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» 


CS 

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O-  • 

Ö 

c* 

. 


Ramus  ad 
atrium  sin. 


Atrium 

sinistrum 


N.  laryng. 
inj ’ sin. 


R.  ad  plex. 
coron.  cord, 
ant. 

R.ad  plex. 
coron.  cord, 
post. 


Fig.  258 


Topographie  der  Herznerven. 


273 


Fig.  258.  Topographie  der  Herznerven. 

Object  der  Fig\  257. 

An  dem  Präparate  wurde  die  Aorta  durchschnitten  und  ihre 
Pars  ascendens  abwärts  geschlagen,  um  die  A.  pulmonahs  und  den 
linken  Vorhof  blosszulegen.  Nun  lassen  sich  die  Herznerven  bis  an 
das  Herz  selbst  verfolgen.  I)as  Geflecht,  welches  die  N.  cardiaci 
beider  Seiten  bilden,  liegt  theils  auf  den  Bronchien,  theils  unmittelbar 
unterhalb  der  Theilungsstelle  der  Trachea  auf  einer  die  Bronchial- 
dr Ilsen  bedeckenden  Fascie.  Die  von  den  Herznerven  und  dem 
Geflechte  abgehenden  Aeste  ziehen  theils  über  die  ventrale,  theils 
über  die  dorsale  Seite  der  A.  jpulmonalis  herab.  Der  Ast,  welcher 
den  Ramus  dexter  der  A.  pidmonalis  kreuzt,  begibt  sich  in  die  Wand 
des  linken  Vorhofes.  Der  Ast,  welcher  sich  vor  dem  Stamm  der 
A.  pidmonalis  herabsenkt,  gelangt  mit  der  A.  coronaria  dextra  in  die 
Querfurche  des  Herzens,  während  der  zwischen  den  eben  erwähnten 
Nerven  liegende  Zweig  des  Geflechtes,  welcher  weiterhin  hinter  der 
Lungenschlagader  verläuft,  die  A.  coronaria  sinistra  erreicht  und 
sich  mit  ihr  zur  vorderen  Längsfurche  des  Herzens  begibt.  Jene 
Nerven,  welche  zwischen  dem  oberen  Rande  der  A.  'pidmonalis  und 
den  Bronchien  verschwinden,  ziehen  mit  den  Aesten  der  Lungen- 
arterie  gegen  den  Hilus  pulmonis. 


274 


Mediastinalraum  von  rückwärts. 


Fi g.  259. 


Mediastinalraum  von  rückwärts. 


275 


Fig.  259.  Mediastinalraum  von  rückwärts. 


Leiche  eines  2’/2  Jahre  alten  Kindes. 


Die  hintere  Rumpf  wand  wurde  abgetragen,  desgleichen  die 
Aorta  thoracica . Der  Oesophagus  kreuzt  den  linken  Bronchus  und 
die  Aorta.  An  der  Kreuzungsstelle  mit  der  Aorta  besitzt  die  Speise- 
rühre einen  flachen  Eindruck.  Vor  der  Speiseröhre  und  unterhalb 
der  Bifurcation  der  Trachea  gewahrt  man  die  hintere  Wand  des 
Pericar  dium  und  theils  umschlossen  (medial),  theils  frei  (lateral)  vom 
Pericardium  die  unteren  Aeste  der  Lungenvenen.  Am  linken 
Bronchus  die  Aorta  descendens.  Oberhalb  des  Bronchus  sinister 
lagert  der  linke  Ast  der  Lungenarterie,  oberhalb  des  Bronchus 
dexter  die  V.  azygos. 


276 


Herz  von  rückwärts  freigelegt. 


Aorta  descen- 
dens 


A.  pulmonalis 
R.  sinister 


T\  pulm.  sin. 
inf. 


V entriculus 
sinister 


Sinus  coro- 
narius 


V. 


azygos 


Pericardium 


V.  pulm.  dext. 
inf. 


V,  cava  inf . 


Fig.  260. 


Herz  von  rückwärts  freigelegt. 


277 


Fig.  2G0.  Herz  von  rückwärts  freigelegt. 

Object  der  Fig.  259  nach  Entfernung  der  Speiseröhre  und  Eröffnung  des  Herzbeutels 

Die  Grenzlinie  des  eröffn eten  Pericardiums  ist  in  der  Zeichnung 
markirt.  Sichtbar  sind:  der  linke  Vorhof  mit  den  einmündenden 
Lungenvenen,  die  unteren  (blau  gefärbt)  deutlicher  als  die 
oberen,  ferner  ein  Theil  der  linken  Kammer,  die  V.  cava  inferior 
und  an  der  Grenze  zwischen  Kammer  und  Vorhof  der  Sinus  coronarius . 

Die  hintere  Wand  der  Trachea  und  der  Bronchien  wurde 
herausgeschnitten.  Vor  dem  linken  Bronchus  liegt  der  linke  Lungen- 
arterienast,  oberhalb  des  rechten  Bronchus  die  Vena  azygos . 


I 


278 


Mediastinalraum  von  rückwärts. 


Aorta  descen- 
dens 


A.  pulmonalis 


Bronchus 

sin. 


Vv. pulmonales 
sin. 


V.  cava  su- 
perior 


Bronchus  dext. 
Pericardium 


Vv. pulmonales 
dext. 


Valvula  fora- 
minis  ovalis 


V.  cava  inf. 


Fi  g. 


261. 


Mediastinalraum  von  rückwärts. 


279 


Fig. 


261. 


Mediastinalraum  von  rückwärts,  mit  dem  Herzen 
und  den  grossen  Gefässen. 


Object  der  Fig.  260. 


Entfernt  wurden  die  Speiseröhre  und  die  Trachea  mit  den 
Bronchien.  Der  Herzbeutel  und  der  linke  Vorhof  sind  eröffnet. 
Im  Vorhofe  sieht  man  die  Mündungen  der  vier  Lungenvenen,  das 
Ostium  venosum  sinistrum  und  an  der  Vorhofsscheidewand  die  Val- 
vula  foraminis  ovcdis.  Der  Spalt  des  fast  geschlossenen  Ostium 
venosum  ist  nach  rechts  und  hinten  gewendet  und  fällt  von  links 
oben  nach  rechts  unten  ab. 

Oberhalb  des  Vorhofes  sind  sichtbär:  der  Aortenbogen,  die 
Cava  superior  mit  der  Mündung  der  V.  azygos  und  die  Theilungs- 
stelle  der  A.  pulmonalis. 


280 


Ostium  venosum  sinistruni  von  rechts  und  hinten  gesehen. 


A.  pulmonalis 


VentriculiLS  sinister 


Bronclms  sin 


Valvula  fora- 
minis  ovalis 


Fig.  262.  Ostium  venosum  sinistrum  von  rechts  und  hinten 

gesehen. 


Object  der  Fig.  260. 


Horizontalschnitt  durch  den  Brustkorb  entsprechend  der  ersten  Kippe.  281 


V.  anonyma  sinistra 


Clavicula 


Costa  prima 


A.  carotis 
sinistra 

. subclavia 
sinistra 


Oesophagus 


V-  anonyma 
dextra 


anonyma 


— Trachea 


Fig.  263»  Horizontalsclmitt  durch  den  Brustkorb  ent- 
sprechend dem  Sternalansatze  der  ersten  Rippe  und  dem 

dritten  Brustwirbel  kör  per. 


Dargestellt  sind  die  Gebilde  des  Mediastinalraumes,  und  zwar 
vorne  die  beiden  Vv.  anonymae . hinten  die  Trachea  mit  dem  Oesophagus 
und  in  der  Mitte  die  Aa.  anonyma , carotis  communis  sinistra  und  sub- 
clavia sinistra. 


282  Horizontalschnitt  durch  den  Brustkorb  entsprechend  der  zweiten  Kippe. 


Aorta  ascendens 


Costa  secunda 


A.  pulmonaiis 

Ramus  dext. 
a.  pulm. 

Ramus  sin. 
a.  jmlm. 


Aorta  descend. 


’ : 


V.  cava  sup. 


Bronchus  dext. 


V.  azygos 


Oesophagus 


Fig.  264. 


Horizontalschnitt  durch  den  Brustkorb  entsprechend  der  zweiten  Rippe.  283 


Fier.  264.  Horizontalsclmitt  durch  den  Brustkorb  ent- 
sprechend  dem  Sternalansatze  der  zweiten  Rippe  und  dem 
oberen  Antheile  des  fünften  Brustwirbels. 

Object  der  Fig.  263. 


Der  Schnitt  passirt  das  Mediastinum  knapp  oberhalb  der 
Bifurcation  der  Trachea  und  entsprechend  der  Mündung  der  V.  ozi/gos 
in  die  V.  cava  superior.  Der  Oesophagus  ist  durch  Inhalt  ausgedehnt 
und  hat  die  hintere  Trachealwand  e^e^en  die  Luftröhrenlichtuna-  ein- 

O O o 

gedrückt. 


284  Horizontalsclinitt  durch  den  Brustkorb  entsprechend  der  dritten  Rippe 


Aorta 

ascendens 


Septum 

mediastinale 


Cavum 

pericardii 


4 trium  dextrum 


Conus  arteriosus 


/’ * ,1  o* X » ««  «'V 


yiiiiiiiiiiiiSiiSi. 


Cavum 

pericardii 


Aorta 

descendens 


azygos 


Oesophagus 


Fig.  265. 


Horizontalschnitt  durch  den  Brustkorb  entsprechend  der  dritten  Rippe.  285 


Fier.  265.  Horizontalsclmitt  durch  den  Brustkorb  ent- 

O 

sprechend  dem  Sternalansatze  der  dritten  Rippe  und  dem 
hinteren  Antheile  des  siebenten  Brustwirbels. 


(Object  der  Fig.  26  b) 


Getroffen  sind  der  rechte  Vorhof  am  Uebergange  in  das  Ostium 
venosum,  die  Aorta  gerade  oberhalb  ihrer  Klappen  und  der  Conus 
arteriosus.  Links  von  den  beiden  arteriellen  Gefässen  ist  die  Wand 
des  linken  Ventrikels  angeschnitten.  Hinter  den  angeführten  Tkeilen 
dehnt  sich  in  frontaler  Richtung  der  linke  Vorhof  ans;  dorsal  von 
demselben  liegen:  der  hintere  Pericardialspalt  und  die  Gebilde  des 
hinteren  Mediastinalraumes.  Der  zwischen  dem  rechten  Vorhof,  dem 
Conus  arteriosus  und  der  Aorta  befindliche'  Pericardialspalt  ist  gleich- 
falls dargestellt.  Das  Septum  mediastinale  befindet  sich  links  von  der 
Mittelebene.  Die  Lungen  umgreifen  fast  vollständig  die  vordere 
Wand  des  Herzbeutels. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


19 


286  Horizontalschnitt  durch  den  Brustkorb  entsprechend  der  vierten  Rippe. 


A.  mammaria  interna 


Costa  quarta 


V.  cava  inferior 


phrenicus 


" V " l '<■  ■ V,  " \ 

•»v'*  ^ , u “ 4 * 

/T  ::  . > i«  „•  . (.  v 0 M 


du?’)'«  descendens  T 


azygos 


intercostalis 


Oesophagus 


.1 

J 

III 

ll 

f||| 

111  Iw 

ll 

liili "" 

mm 

Iij  iii 

Horizontalschnitt  durch  den  Brustkorb  entsprechend  der  vierten  Rippe.  287 


Fig.  266.  Horizontalschnitt  durch  den  Brustkorb  ent- 
sprechend  dem  Sternalansatze  der  vierten  Rippe  und  dem 
hinteren  Antheile  des  achten  Brustwirbels. 

> 

(Object  der  Fig.  263.) 


Getroffen  sind:  der  rechte  Vorhof  und  beide  Kammern.  Der  Sinus 
coronarius , dessen  Mündung  im  rechten  Vorhofe  zu  sehen  ist.  erscheint 
ein  zweites  Mal  in  der  Querfurche  des  Herzens  getroffen.  Der  Peri- 
car dialspalt  zeigt  an  der  V.  cava  inferior  eine  Unterbrechung.  An 
der  Oberfläche  des  Herzbeutels  liegt  der  N.  phrenicus.  Die  Pleura 
pericar cliaca  enthält  vorne,  jederseits  neben  dem  Septum  mediastinale, 
einen  in  den  vorderen  Mediastinalraum  hineinragenden  Fettlappen. 
Im  hinteren  Mediastinalraume  liegt  links  die  Aorta,  rechts  von  ihr 
die  V.  azygos  und  vor  beiden  der  theilweise  klaffende  Oesophagus. 

Zu  beiden  Seiten  des  Brustbeines  verlaufen  die  Aa.  mammariae. 


19* 


288 


Lateraler  Sagittalschnitt  durch  die  Brust-  und  Bauchhöhle. 


Trachea 


I . cava  inferior 


Bronchus 

eparterialis 

A.  pulmonalis , 
B.  dexter 


Atrium  sini- 
strum 


Valvula  venae 
cavae 


Pulmo  dexter 


Diaphragma 


A.  anonyma 


V,  cava  superior 
Thymus 

Auricula 
dextra 


V.  portae 
B.  sinister 


- Ostium  veno - 
sum  dextrum 


— Valvula  fora- 
minis  ovalis 


Ventriculus 

dexter 


V.  liepatica 


Fig.  267.  Lateraler  Sagittalschnitt  durch  die  Brust-  und 

Bauchhöhle. 

(Leiche  eines  Neugeborenen.) 


Der  rechts  von  der  Mittellinie  geführte  Schnitt  hat  beide  Hohlvenen  getroffen 
und  die  Vorhöfe  geöffnet.  Im  rechten  Vorhofe  sieht  man  das  offene  Foramen  ovale 
mit  der  halbmondförmigen  Valvula  foraminis  ovalis.  Unter  dem  Bronchus  eparterialis 
liegt  der  Querschnitt  des  Stammbronchus,  vor  demselben  die  V.  pulmonalis , ober- 
halb dieser  Vene  die  A.  pulmonalis. 

Die  Thymus  ist  gross;  sie  reicht  vom  sechsten  Hals-  bis  in  die  Projection 
des  siebenten  Brustwirbels.  Der  oberste  Wirbel  der  Reihe  ist  der  sechste  Halswirbel. 


III. 


BAUCH. 


290 


Vordere  Bauch  wand. 


Fi g.  268.  Vordere  Bauchwand. 


Die  vordere  Wand  der  Rectussclieide  wurde  nahe  dem  lateralen 
Rande  des  M.  rectus  abdominis  der  Läime  nach  durchschnitten  und 

O 

theils  nach  innen,  theils  nach  aussen  umgeschlagen.  Der  M.  rectus 
abdominis  wurde  medialwärts  umgelegt,  so  dass  seine  dorsale  Fläche 
mit  den  Aa.  epigastrica  superior,  epigastrica  inferior,  und  den  neun 
unteren  Intercostalnerven  sammt  ihren  Besdeitarterien  sichtbar  sind. 

O 

Von  der  Linea  semicircularis  (Douglasi)  nach  unten  biisst  die  hintere 
Wand  der  Rectusscheide  allmälig  ihre  fibröse  Beschaffenheit  ein, 
desgleichen  vom  Rippenbogen  nach  aufwärts;  an  dieser  Stelle  endet 
der  fibröse  Antheil  der  hinteren  Wand  der  Rectusscheide  in  einer 
cranialwärts  gerichteten  concaven  Linie.  Seitlich  vom  M.  rectus 
wurde  der  M.  obliquus  ab  dom . ext.  der  Länge  nach  eingeschnitten 
der  N.  ilioinguinalis  blossgelegt  und  lateral  von  dieser  Stelle  der 
M.  obliq  uns  abdom.  int.  in  ähnlicher  Weise  wie  der  Obliquus  ext. 
durchtrennt,  um  die  zwischen  Obliquus  internus  und  Transversus  ab- 
dominis  verlaufenden  Gebilde  — A.  circumflexa  ilium  profunda , vier 
Intercostalnerven,  den  N.  ilioinguinalis  und  N.  il iohyp ogastr ic u s — 
zur  Ansicht  zu  bringen.  An  der  Stelle,  an  welcher  der  N.  ilioinguinalis 
den  M.  obliquus  abdom.  int.  durchsetzt,  ist  ein  schmaler  Streifen  des 
letzteren  belassen  worden. 


I 


) 


* 


31.  trans- 
versus 
abdominis 


31.  obliquus 
abdom.  ext. 


31.  obliquui 
abdom.  int. 


N.  ilio- 
inguinalis 


N . 

gastricus 


Fig.  268 


Vagina  m.  recti  abdom.,  Lamina  anterior  T.inea  semicirculai  is 


292 


Seitliche  Rumpfwand  mit  senkrecht  durchtrennten  Bauchmuskeln. 


Costa  X 


31.  obliqu. 
abdom.  intern. 


M.  transversns 
abdominis 


31.  obliqu. 
abdom.  extern. 


Fascia  trans- 
versalis 


269. 


Crista  iliaca 


Seitliche  Rumpfwand  mit  senkrecht  durchtrennten  Bauchmuskeln. 


293 


Fig.  269.  Seitliche  Rumpfwand  mit  senkrecht  durch- 
trennten B au  chm  u skel  n . 


Der  Schnitt  reicht  von  der  siebenten  Rippe  angefangen  bis 
an  den  Darmbeinkamm  herab.  Um  das  Bauchfell  blosszulegen, 
wurde  auch  die  Fasern  transversalis  durchschnitten.  Von  den 
zwischen  den  breiten  Bauchmuskeln  vorhandenen  Bindegewebsräumen 
zeigt  der  unter  dem  M.  obliquus  abdom.  ext.  befindliche  die  grösste 
Ausdehnung. 


294 


Querschnitte  durch  die  vordere  Bauchwand 


21.  trans 

Peritonaeum  parietale  21.  rectus 

Linea  alba  21.  obliquus  int.  versus 

M.  traii'iversus  abdom.  21.  obliquus  ext. 


21.  obliquus  Costa  Costa 
abdom. int  IX  X 
Aponeurosis 


Hl  transversus  AI.  rectus  abdom.  Linea  alba 

abdom. 

I) 

Fig.  270. 


Querschnitte  durch  die  vordere  Bauchwand. 


295 


Fi g.  270.  Querschnitte  durch  die  vordere  Bauchwand. 

A.  Querschnitt  entsprechend  der  Nabelgegcnd.  Die  Linea  alba  ist  1*5  cm 
breit.  Die  Sehne  des  31.  obliquus  abdom.  int.  spaltet  sich  in  ein  ventrales  und  dorsales 
Blatt,  welche  die  Grundlage  der  Rectusscheide  bilden.  Die  Sehne  des  31.  obliquus 
abdom.  ext.  schliesst  sich  dem  ventralen,  die  des  31.  transversus  dem  dorsalen  Blatte 
der  Rectusscheide  an. 

B.  Durchschnitt  der  vorderen  Bauchwand  zwischen  Nabel  und  Symphyse 
oberhalb  der  Linea  semicircularis  (Douglasi).  Die  Linea  alba  stellt  einen  schmalen 
Streifen  dar. 

C.  Querschnitt  entsprechend  den  vorderen  Enden  des  neunten  und  zehnten 
Rippenknorpels.  Die  Linea  alba  ist  massig  breit;  die  Rectusscheide  erstreckt  sich 
nach  aussen  bis  an  den  Rippenbogen.  Hier,  wo  der  Rectus  abdominis  der  Fleisch- 
platte des  Transversus  abdominis  aufliegt,  hat  das  hintere  Blatt  des  31.  obliquus 
internus  seinen  fibrösen  Charakter  abgelegt  (siehe  auch  Fig.  268)  und  bekleidet 
als  zarte  Membran  den  Fleischkörper  des  31.  transversus.  Nur  einzelne  fibröse 
Bündel,  welche  von  der  gemeinsamen  Sehne  des  31.  obliquus  internus  gegen  die 
dorsale  Fläche  des  31.  rectus  ziehen,  erinnern  an  die  fibröse  hintere  Wand  der 
Rectusscheide. 

Injectionen  der  Rectusscheide  lehren,  dass  sich  die  Flüssigkeit  aus  jenem 
Bereiche,  wo  beide  Blätter  stark  sind,  nicht  über  die  Scheide  hinaus  ausbreitet, 
während  in  der  Gegend  der  neunten  bis  elften  Rippe,  in  der  wegen  des  Defectes 
der  hinteren  Wand  der  Rectusscheide  lateral  ein  solcher  Abschluss  fehlt,  die  In- 
jectionsflüssigkeit  über  den  Rectus  hinausgreifend  sich  bis  an  den  Rippenbogen 
erstreckt  und  von  hier  an  sich  zwischen  Obliquus  internus  und  Transversus  ab- 
wärts senkt. 

D.  Vordere  Bauchwand  von  innen  nach  Abtragung  des  Bauchfelles.  Die 
Abbildung  soll  den  Bau  der  Linea  alba  darlegen. 


Annulus  inguinalis  M.  et  Fascia  A.  circumflexa  Fascia 

abdominalis  iliaca  ilium  profunda  transversalis 


296 


Vordere  Bauchwand  nach  Abtragung  der  Bauchmuskeln. 


Ligamentum  inguinale  Ligamentum  teres  uteri  T esica  urinaria 


Fig.  271 


Vordere  Bauchwand  nach  Abtragung  der  Bauchmuskeln. 


297 


Fig\  271.  Vordere  Bauch  wand  nach  Abtragung  der  Bauch- 
muskeln in  der  Iiegio  hypogastnca. 

(Leiche  einer  weiblichen  Person.) 


Die  Fascia  transversalis  wurde  belassen  und  oberhalb  der 
Leistengegend  eingeschnitten,  um  das  Peritonaeum  blosszulegen. 
Die  F.  transversalis  entspringt  medial  vom  Leistenbande,  lateral 
von  der  Fascia  iliaca,  so  dass  von  dieser  ein  Streifen  im  Anschlüsse 
an  das  Ligamentum  inguinale  ausserhalb  der  peritonealen  Höhle  lagert. 
Die  F.  transversalis  enthält  ausser  Lücken  für  Gefässe  und  Nerven, 
von  welchen  jedoch  nur  die  A.  circumfiexa  ilei  profunda  belassen 
wurde,  noch  den  Bauchring  des  Leistencanales,  welchen  das  Liga- 
mentum teres  uteri  passirt.  Medial  von  dieser  Oeffnung  wurde  die 
F.  transversalis  zur  Darstellung  der  A.  und  V.  ejpigastrica  inferior 
gespalten. 


. spermaticus  externus 


298 


Retroperitonealraum  nach  Ablösung  des  Bauchfellsackes. 


Peritonaeum 


, iliaca  com- 
munis 


Promontorium 


A.  ovarica 


Ureter 


— Ligamentum 
umbilicale 
laterale 

Ligamentum 

teres  uteri 


Vesica 


urinana 


lumboinguinalis 


A.  iliaca  ext. 

V.  iliaca  ext.  Peritonaeum 


Fi  g. 


272. 


Ketroperitonealraum  nach  Ablösung-  des  Bauchfellsackes. 


299 


Fi g.  272.  Retroperitonealraum  nach  Ablösung  des  Bauch- 
fellsackes von  der  Fossa  iliaca  dextra. 

(Object  der  Fig-.  271.) 


Der  uneröffnete  Bauehfellsack  wurde  bis  zur  rechten  Niere 
empor  abgelöst  und  auf  die  andere  Seite  hinüber  gedrängt.  Am 
Bauchfelle  blieben  der  Ureter  und  die  Vasa  ovarica  haften.  An  der 
hinteren  Rumpfwand,  beziehungsweise  am  Beckeneingange  sind 
die  A.  und  F.  iliaca  communis  mit  der  A.  und  V.  iliaca  externa 
sichtbar.  Auf  der  Fascia  iliaca  liegt  der  N.  spermaticus  externus , 
unter  der  Fascie  der  N.  cutaneus  lateralis , auf  dem  M.  psoas 
minor  der  F.  lumboinguinalis.  Das  Ligamentum  teres  uteri  wurde 
distal  von  der  Kreuzung  mit  dem  Ligamentum  umbilicale  laterale 
abgeschnitten. 


300 


Regio  lumbalis  und  Trigonum  ( lumbale  Petiti) 


Fascia  lumbo- 
dorsalis 


31.  sacrospi- 
nalis 


31.  quadratu* 
lumborum 


31.  glutaeus  maximus 


M.  latissimus 
dorsi 


Costa  Xll 


M.  obliqu.  ab- 
dominis  int. 


M.  glutaeus  medius 


31.  obliqu.  ab- 
dominis  ext. 


Regio  lumbalis  und  Trigonum  lumbale  ( P etiti ). 


801 


Fig.  273.  Regio  lumbalis  und  Trigonum  lumbale  (Petiti). 


Durch  die  Fascia  lumboclorsalis  und  die  Darmbeinportion  des 
M.  latissimus  dorsi , welche  in  dem  vorliegenden  Falle  sehnig  ist, 
schimmert  der  M.  quadratus  lumborum  durch.  Der  dorsale  Band  des 
M.  obliquus  externus  abdominis,  der  ventrale  Band  des  M.  latissimus 
dorsi  und  ein  Stück  des  Darmbeinkammes  begrenzen  das  Trigonum 
lumbale , dessen  Hintergrund  vom  M.  obliquus  internus  abdominis  ein- 
genommen wird. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


20 


302 


Tiefere  Schicht  der  Regio  lumbalis. 


31.  latissimus  dorsi 


31.  serratus  posticus  inf. 


3t,  intercostalis  int. 


Costa  XII 


N.  intercostalis 
XI 


N.  intercostalis 
XII 


31.  obliqn. 
extern,  abdom. 

31.  transversus 
abdominis 

31.  obliqu. 
intern,  abdom. 


Fig*.  274.  Tiefere  Schicht  der  lieg  io  lumbalis. 

(Object  der  Fig.  273.) 

Die  dorsalen  Antheile  der  Mm.  obliqui  abdominis,  sowie  die 
caudale  Portion  des  M.  latissimus  dorsi  wurden  entfernt,  um  den  M. 
transversus  abdominis  blosszulegen.  Auf  der  hinteren  Fläche  des 
Muskels  verlaufen  Aeste  des  zwölften  Intercostalnerven.  Die  Sehne 
des  Muskels  verwächst  mit  dem  tiefen  Blatte  der  Fascia  lumbo- 
dorsalis.  An  der  zwölften  Rippe  und  unter  dem  M.  latissimus  dorsi 
erscheinen  einige  Bündel  des  M.  serratus  posterior  inferior.  M.  sacro- 
spinalis  und  M.  quadratus  lumborum  wie  auf  Fig.  273. 


303 


Lage  des  Magens. 


Fi g.  275.  Lage  des  Magens. 

(Leiche  eines  drei  Jahre  alten  Kindes.) 


Ein  Theil  der  Leber,  das  Colon  transversum  und  das  Herz 
wurden  entfernt;  die  hintere  Wand  des  Herzbeutels  wurde  ein- 
gesclinitten,  um  den  Brusttheil  der  Speiseröhre  sichtbar  zu  machen. 
Man  sieht,  dass  der  Magen  von  der  Speiseröhre  ventralwärts  ab- 
biegt; der  Bauchtheil  des  Oesophagus  wendet  sich  nach  links  und 
vorne  und  der  Magen  verläuft  von  hinten  oben  nach  vorne  unten. 
Vom  Magen  ist  der  F inidus  ausgedehnt,  die  Pars  pylorica  contra- 
hirt.  Die  hintere  Magenwand  liegt  grüsstentlieils  frei  (siehe  auch 
Fig.  277  und  291). 


20* 


304 


Vordere  Magen  wand  nach  Herausnahme  der  Leber. 


T . cava  inferior  Glandula  suprarenalis 


Fig.  276.  Vordere  Magenwand  nach  Herausnahme  der 

Leber. 

Die  vordere  Wand  des  massig  ausgedehnten  Magens  liegt  frei.  Ein  Antheil 
des  Pankreaskörpers  überragt  nach  oben  hin  den  kleinen  Magenbogen;  dorsal  von  diesem 
erscheinen  die  linke  Nebenniere  und  der  craniale  Pol  der  (vergrösserten)  Milz. 
Oberhalb  des  Duodenums  sind  die  Gebilde  des  Ligamentum  liepato  duodenale  dar- 
gestellt. Die  V.  portae  wird  von  den  grossen  Gallengängen  und  der  A . hepatica 
flankirt;  dorsal  von  diesen  Organen  liegt  die  V.  cava  inferior.  Zwischen  den 
Zwerchfellschenkeln  tritt  die  A.  coeliaca  hervor.  Von  den  Zweigen  dieses  Gefässes 
sind  die  Aa.  gastrica  sinistra  und  hepatica  abgeschnitten,  die  Lienalis  biegt  gegen 
die  dorsale  Fläche  des  Pankreas  ab,  während  die  A.  gastroduodencdis  hinter  dem 
Duodenum  verschwindet.  Der  Schnittrand  des  peritonaealen  Ueberzuges  der  rechten 
Niere  zeigt  die  Grenze  an,  bis  zu  welcher  die  Verwachsungsstelle  der  Leber 
herabreichte. 


Pancreas 


Pancreas , Corpus 


Topik  der  hinteren  Magen  wand. 


305 


4.  gastrica 
brevis 


Lien 


Glandula 

supra- 

renalis 


Jfjij  Colon 

descendens 


Pancreas , Caput  Duodenum , 

Par-9  horizon- 
tal is  inf. 


Pancreas , Processus  uncinatus 


Fig.  277.  Topik  der  hinteren  Magenwand. 

Magen  von  unten  gesehen. 

Das  CWcm  tr unsrer sum  mit  seinem  Gekröse  und  das  Mesenterium  wurden  abge- 
tragen, das  Pankreas,  die  Milz,  die  linke  Niere  und  linke  Nebenniere  blossgelegt. 
Die  vordere  Magenwand  schmiegt  sich  der  Leber  an,  von  der  hinteren  liegt  der 
kleinere  Abschnitt  auf  der  Bauchspeicheldrüse,  während  der  grössere,  dem  Mesocolon 
transversum  angeschlossene,  in  Folge  der  Abtragung  der  letzteren  frei  in  die  Bauch- 
höhle vorragt.  Am  kleinen  Magenbogen  ist  ein  Stück  des  Omentum  minus  sichtbar. 
Vom  Pankreas  sind  der  Kopf  und  die  caudale,  dem  Mesocolon  transversum  anliegende 
Fläche  zu  sehen.  Der  Kopf  grenzt  sich  gegen  den  Körper  der  Drüse  durch  eine 
seichte  Rinne  ab,  in  welcher  die  A . gastroduo leualis  ihren  Verlauf  nimmt,  von  welcher 
ein  Stumpf  noch  erhalten  ist.  In  der  Rinne  zwischen  dem  Kopf  ( Pancreas , Processus 
uncinatus ) und  dem  Körper  lagern  die  A.  und  V.  mesenterica  superior. 


Ein 
der  Niere. 


accessorischer  Ast  der  A.  renalis  durchbohrt  die  ventrale  Fläche 


306 


Pylorus.  — Topik  cler  Magengefässe. 


Fig.  278.  Pylorus  vom  Duodenum  aus  gesehen. 

Das  Anfan^sstück  des  Duodenums  wurde  mehrfach  einge- 

O O 

schnitten  und  manschettenartig  zurückgeschlagen.  Die  Oeffnung  des 

O ö o O 

Pylorus  repräsentirt  sich  in  Form  eines  sternförmig  verzweigten 
Spaltes;  die  den  Spalt  begrenzenden  Wülste  setzen  sich  in  Schleim- 
hautfalten der  Pars  jpylorica  fort.  Der  Magen  ist  fast  vollständig 
contrahirt. 


Tunica 

mucosci 


Tela 

submucosa 


Tunica 

muscularis 


Fig.  279.  Topik  der  Magengefässe  zu  den  Schichten  der 

Magen  wand. 

An  einem  Stück  des  Fundus,  welches  nahe  dem  grossen 
Magenbogen  lagerte,  wurden  die  Mucosa  von  der  Submucosa  und 
diese  von  der  Muscularis  abpräparirt.  Zwischen  den  Bündeln  der 
Musculatur  linden  sich  Lücken,  durch  welche  die  Gefässe  von 
aussen  in  die  Submucosa  eintreten. 


Vestibulum  bursae  omentalis. 


307 


Lobus  caudatus 


Pancreas  Bursa  omentalis 


Fig\  280.  Vestibulum  bursae  omentalis. 

o 

p 

Die  Leber  wurde  emporgeschlagen,  das  Omentum  minus  ab- 
getragen. Zwischen  dem  Ligamentum  hepato duodenale  und  der  Plica 
gastropancreatica  lagert  der  im  Vestibulum  bursae  untergebraclite 
Lobus  caudatus  hepatis.  Caudal  von  der  Plica  gastropancreatica  findet 
sich  der  Zugang  zum  Recessus  superior  omentalis,  sowie  ein  Stück 
des  Pankreas.  In  der  Plica  gastropancreatica  verlaufen  die  A.  und 
V.  gastrica  sinistra.  Am  linken  Rande  des  Ligamentum  heg ato duodenale 
springt,  in  einer  Falte  ( Plica  hepatica)  steckend,  die  A.  hepatica  vor. 


308 


Vestibulum  bursae  omentalis. 


Processus  caudatus 


Lobus 

caudatus 


V.  cava 
inferior 


Diaphrag- 
ma, Pars 
lumbalis 


Plica 
gastro- 
pavcreatica 


Fig.  281.  Vestibulum  bursae  omentalis. 

(Object  der  Fig.  280.) 


Das  Ligamentum  hepato duodenale  wurde  entfernt,  um  die  dorsale 
Wand  des  Vestibulum  freizulegen,  und  von  dieser  wurde  der  peri- 
tonaeale  Ueberzug  abpräparirt.  An  der  dorsalen  Wand  der  Bursa 
finden  sieb:  die  V.  cava  inferior  und  der  rechte  Z wer cli feil- 
sch enkel,  auf  welchem  die  A.  phrenica  und  einige  Aeste  des  Plexus 
coeliacus  sichtbar  sind. 

Der  lateral  von  der  V.  cava  inferior  befindliche  Schnittrand 
des  Bauchfelles  markirt  die  Grenze  des  Foramen  epiploicum. 


Pecessns  superior  omentalis  mit  seinen  gefässführenden  1 alten. 


309 


/ / 'l  ' \ 

Pylorus  Ltuodenum , Xiy.  hepato - A.  et  V.  A.  lienalis 

Pars  Horizont.  duodenale  gastrica  sin. 
sup. 


Fig.  282.  JRecessus  superior  omentalis  mit  seinen  gefäss- 

führenden  Falten. 

Der  Magen  wurde  nach  Durchschneidung  des  Ligamentum  gastro- 
colicum  emporgeschlagen.  Gegen  den'  Recessus  treten  drei  gefäss- 
führende  Bauchfellfalten  vor;  rechts,  am  Randtheil  des  Ligamentum 
hepato  duodenale  (welcher  durchsichtig  dargestellt  ist),  die  Pli  ca  hepatica 
mit  der  A.  hepatica  communis , links  am  oberen  Rande  des  Pankreas 
die  Plica  lienalis  mit  der  A.  und  V.  lienalis  und  zwischen  beiden 
Falten  die  Plica  gastropancreatica  mit  der  A.  und  V.  gastrica  sinistra. 
Zwischen  der  Plica  gastropancreatica  und  dem  Ligamentum  hepato- 
duodencde  befindet  sich  die  Communicationsöffnung  zwischen  dem 
Pecessus  superior  omentalis  und  dem  Vestibulum  hursae  omentalis.  In 
diese  Oeffnung  wurde  durch  das  Foramen  epiploicum  eine  Sonde 
eingeführt. 


310 


Topographie  der  Vasa  lienalia  und  der  A.  gastroduodenalis. 


tu 

» 
CH. 
CH  . 

o 

a 

fi 

o 

s 

§ 

s 

<S>  . 
Cr, 


tu 

ö 

oo 

^4. 

'S 

C*. 

Ci 

S 

Co 


. gastric 
dextra 


Pylorus 


A.pancrea- 
ticoducde- 
nalis  sup. 

Ren 


A.  gastro- 
epiploica 
dextra 


283. 


Topographie  der  Vasa  lienalia  und  der  A.  gastroduodenalis. 


311 


Fi g.  283. 


Topographie  der 
duodenalis 


Vasa  lienalia  und  der  A.  gastro- 
zum  Magen. 


Die  Leber  wurde  grösstentheils  abgetragen,  um  den  Magen 
freizulegen.  Der  Magen  wurde  geöffnet  und  in  seine  dorsale  Wand 
ein  Fenster  geschnitten,  hinter  welchem  das  Pankreas  mit  der  A. 
und  der  V.  lienalis  sichtbar  ist.  Oberhalb  der  Gurvatura  rninor  finden 
sich  das  Pankreas  und  die  A.  coelicica  mit  ihren  Aesten.  Die  A. 
gastroduodenalis  kreuzt  die  dorsale  Wand  des  Magens  ^nahe  dem 
Pylorus  und  entsendet  die  A.  p einer  ea. ticoduoden alis  superior,  deren 
Lage  markirt  ist.  Von  der  A.  gastrica  dextra  wurde  nur  ein  Stumpf 
abgebildet,  um  die  Ueberkreuzung  mit  der  A.  gastroduodenads  (im 
Raume)  zu  vermeiden.  Neben  der  A.  hepatica  sind  die  Vv.  portae 
und  der  Ductus  choledoclius  dargestellt. 


312 


Anomalie  der  Bursa  omentalis 


Mesocolon  transversum  Pancreas 


Fig.  284.  Anomalie  der  Bursa  omentalis. 

Das  Ligamentum  gastrocolicum  wurde  durchtrennt  und  der 
Magen  nach  oben  geschlagen.  Der  Becessus  superior  omentalis  ist 
geöffnet.  Derselbe  communicirt  nicht  mit  dem  Atrium  bursae , da  die 
Communicationsüffnung  zwischen  beiden  durch  eine  von  dem  kleinen 
Magenbogen  zum  Mesocolon  transversum  hinüberziehende  peritonaeale 
Membran  verschlossen  ist. 


Topik  des  Pankreas  zu  den  nachbarlichen  Gefässen. 


313 


i 


► 


A.  hepatica 


astroepiploica  dextru 
A.  gastroduodenalis 


iscaudatus 


A.  gastrica  sin 
A.  lienalis 


V.  mesenterica  superior 


A.  colica  media 


Fig.  285.  Topik  des  Pankreas  zu  den  nachbarlichen 

Gefässen. 


Das  grosse  Netz  wurde  abgetragen,  der  Magen  nach  oben,  das  Mesocolon 
transversum  nach  unten  geschlagen.  Hiedurch  ist  der  craniale  Antheil  der  Bursa 
omentalis  weit  geöffnet.  Am  oberen  Rande  des  Pankreas  erscheint  die  Verzweigung 
der  A.  coeliaca.  Der  Stamm  der  A.  liepatica  tangirt  rechts  die  A.  lienalis , 
links  den  oberen  Rand  der  Drüse.  Vor  dem  Kopfe  der  Bauchspeicheldrüse  zieht 
die  A.  gastroduodenalis  nach  unten.  Am  unteren  Rande  des  Pankreas  sind  nebst 
einigen  Rami  epiploici  die  A.  und  V.  colica  media  und  rechts  von  diesen  die 
V.  mesenterica  superior  zu  sehen,  vor  welcher  das  Mesocolon  transversum  ein- 
geschnitten wurde. 


314 


Topik  des  Pankreas  zu  den  nachbarlichen  Gefässen. 


Lobus  caudatus  hepatis  Diaphragma , Pars  lumbalis 


Pylorus 


V.  mesenterica  inj. 


A.  hepatica 


A.  gastrica  sin. 


A.  gastroduode- 

nalis 


A.  phrenica 

Ganglion 
coeliacum 


A.  colica  media 


V.  mesenterica  sup. 

V.  cava  inferior 


A.  mesenterica  sup. 
Aorta  A.  mesenterica  inj. 


A.  paucrea- 
ticoduode- 
nalis  sup. 


Mesocolon 

transversum 


Fig.  28G.  Topik  des  Pankreas  zu  den  nachbarlichen 

Gefässen. 

(Object  der  Figur  285.) 

Der  Magen,  das  Mesenterium  und  der  grössere  Antheil  des  Mesocolon  trans- 
versum wurden  entfernt.  Am  oberen  Rande  des  Pankreas  findet  sich  die  A.  coeliaca 
mit  den  Aa.  gastrica  sinistra  und  hepatica.  Die  Zwerchfellschenkel  werden  von  den 
Aa.  phrenicae  g’ekreuzt,  unter  welchen  zwei  Ganglia  coeliaca  liegen.  Neben  der 
A.  gastrica  sinistra  ist  der  quergestreifte  Antheil  des  M.  suspensorius  duodeni  dar- 
gestellt. Von  den  beiden  Aesten  der  A.  gastroduodenalis  ist  die  A.  gastroepiyloica 
clextra  durchschnitten,  die  A.  pancreaticoduodenalis  superior  auspräparirt.  Am  unteren 
Fände  des  Pankreas  sind  zu  sehen:  die  A.  und  TT.  mesenterica  superior , wie  sie  das 
Pankreas  (Processus  uncinatus)  kreuzend  hinter  dem  Drüsenkörper  verschwinden,  die 
T\  mesenterica  inferior , sowie  die  A.  und  F.  colica  media. 


Topik  dos  Pankreas  zu  den  nachbarlichen  Gefässen. 


815 


Fi  g.  287.  Topik  des  Pankreas  zu  den  nachbarlichen 

Gefässen. 

(Object  der  Fig.  285.) 

9 

Der  Körper  des  Pankreas  wurde  quer  durelitrennt  und  nach 
rechts  umgeschlagen.  Hiedurch  tritt  die  von  der  Bauchspeichel- 
drüse bedeckte  Stelle  der  hinteren  Rumpfwand  zu  Tage.  Es  erscheint 
zunächst  der  von  den  Vv.  mesenterica  superior  und  lienalis  gebildete 
Venen  winkel,  aus  welchem  die  Pfortader  hervorgeht,  ferner  im 
Hiatus  aorticus  die  Aorta  mit  den  Ursprüngen  der  Aa.  coeliaca  und 
mesenterica  superior.  Die  V.  mesenterica  inferior  mündet  in  die  V. 
lienalis.  A.  und  V.  colica  media  wie  in  Fig.  286. 


Pancreas,  I acies  dextra  Pancreas , 31 dry o superior  Glandula  suprarenalis 


316 


Topik  des  Pankreas  zur  hinteren  Kumpfwand. 


Hey 


oar 


Ventriculus  Pancreas , Facies  superior 


Lien 


Pancreas 

Processus  uncinatus 


Ureter  V,  cava 
inferior 


A.  aorta 


Truncus  n.  sympathici 


Fig.  288.  Topik  des  Pankreas  zur  hinteren  Rumpfwand. 

Flächen  der  Drüse.  .. 


Der  grösste  Theil  des  Magens,  der  Darm  sammt  dem  Duodenum  und  die  Leber, 
ein  die  V.  cava  inferior  umgebendes  Stück  derselben  ausgenommen,  wurden  entfernt. 
Das  Pankreas  liegt  in  seiner  Projection  vor  der  unteren  Hälfte  der  rechten  Niere 
und  kreuzt  hierauf  den  oberen  Pol  der  linken  Niere,  die  V.  cava  inferior , die 
Zwerchfellschenkel  und  die  linke  Nebenniere.  Von  den  Flächen  des  Pankreas  sind 
die  craniale,  die  ventrale  und  die  nach  rechts  gewendete  Fläche  dargestellt.  Die 
ventrale  zeigt  zwei  Eindrücke,  einen  linken  für  den  Fundus  ventriculi  und  einen 
rechten  für  die  Pars  pylorica,  zwischen  welchen  das  Tuber  omentale  vorspringt. 
Die  nach  rechts  gewendete  kleine  Fläche  der  Bauchspeicheldrüse,  sowie  der 
Processus  uncinatus  schliessen  sich  dem  Duodenum  an. 

Die  oberhalb  des  Pankreas  in  die  Cava  inferior  einmündende  Vene  dürfte 
der  Leber  angehört  haben. 


Pancreas , Facies 
anterior 


Glandula  svprarenalis 


Topik  des  Pankreas. 


317 


P 'einer  eas 


Pylorus 


Colon  transversum 


Fig.  289.  Topik  des  Pankreas. 


Von  rechts  gesehen. 


Der  Körper  des  Pankreas  überragt  den  kleinen  Magenbogen. 
Oberhalb  des  Duodenums  sind  die  Stümpfe  der  V.  cava  inferior . der 
V.  portae  und  des  Ductus  choledochus  (vor  der  V.  portae  gelegen) 

erhalten. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


21 


318 


Caudale  Fläche  des  Pankreas. 


Colon  transversum 


A.colica  media 


F lex ura,  duo- 
denojejunalis 


Pancreas 


Mesenterium 


Duodenum 

Pars 

ascendens 


Fig,  290.  Caudale  Fläche  des  Pankreas. 

Das  Colon  transversum  wurde  emporgeschlagen,  der  Dünndarm  nach  unten 
geschoben.  Man  sieht  die  Pars  ascendens  duodeni,  welche  breit  mit  dem  Mesocolon 
transversum  verlöthet  ist.  Links  vom  Duodenum  lässt  das  Mesocolon  transversum 
die  caudale  Fläche  des  Pankreas  durchschimmern.  Die  Verlöthungsstelle  des 
Duodenums  mit  dem  Mesocolon  transversum  begrenzt  einen  tiefen  Recessus,  der 
durch  eine  Sonde  markirt  ist.  ln  den  Gekrösen  des  queren  und  des  absteigenden 
Grimmdarmes  sind  die  Aa.  colica  media  und  colica  sinistra  sammt  der  von  beiden 
gebildeten  Arcade  zu  sehen. 


Caudale  Fläche  des  Pankreas. 


319 


Fig.  291.  Caudale  Fläche  des  Pankreas. 

Der  Dünndarm  und  das  Colon  transversum  mit  seinem  Gekröse  wurden 
entfernt.  Die  caudale,  an  das  Mesocolon  transversum  gelöthete  Fläche  des  Pankreas 
ist  ihrer  ganzen  Länge  nach  blossgelegt.  Im  Bereiche  der  Pars  pylorica  ventriculi 
verschmälert  sich  diese  Fläche  ausnehmend.  Von  dem  ausgedehnten  Magen  liegt 
jener  Theil  der  hinteren  Magenwand  frei,  welcher  auf  dem  Mesocolon  trans- 
versum ruht. 


21* 


320 


Horizontalschnitt  durch  die  Bursa  omentalis 


Omentum  majus 


Fig.  292 


V.  lienalis  A.  mesenterica  superior  V.  portae  Duodenum 


Horizontalsclmitt  durch  die  Bursa  omentalis. 


321 


Fisr.  292.  Horizontalsclmitt  durch  die  Bursa  omentalis 

O 

unmittelbar  unterhalb  der  Abzweigung*  der  A.  mesen- 

terica  sujperior  von  der  Aorta. 


Getroffen  sind:  der  Magen  (in  ausgedehntem  Zustande  befind- 
lich), das  Pankreas,  die  Leber,  die  Milz,  die  Nieren  und  die  linke 
Nebenniere.  Das  Ende  der  Gauda  pancreatis , welches  bedeckt  von 
dem  fetthaltigen  Omentum  majus  liegt,  ist  nicht  sichtbar. 

Zwischen  den  Querschnitten  der  Blutgefässe  finden  sich  zwei 
Lymphknoten. 


Pars  descendens  duodeni 


322 


Haftlinie  des  Mesocolon  transversnm. 


Pars  horizont.  sup.  duodeni 


Mesocolon 

transversum 


Flexura  du 
denojejunali 

Mesocolon 

transversurri 


Colon  desct 
dens 


Pars  horizont.  Mesenterium  Pars  ascendens 
inf.  dxiodeni  duodeni 


Fig.  293.  Haftlinie  des  Mesocolon  transversum. 

Die  Leber  wurde  emporgeschlagen.  das  Mesocolon  transversum 
nahe  seiner  Haftlinie  abgetragnen.  der  Dünndarm  entfernt.  Die  Haft- 

O 0 7 

linie  des  Mesocolon  transversum  kreuzt  die  Pars  descendens  duodeni , 
das  Caput  pancreatis  sowie  die  linke  Niere  und  tangirt  zwischen 
diesen  beiden  Gebilden  die  caudale  Fläche  der  Bauchspeicheldrüse. 
Das  Duodenum  bildet  in  dem  vorliegenden  Falle  eine  so  breite 
Schlinge,  dass  es  sognar  die  linke  Niere  berührt.  Die  rechte  Niere, 
die  beweglich  war,  ist  medialwärts  verschoben. 


Duodenum , Pars  descendens 


Form  und  Lage  des  Duodenums. 


323 


Duodenum , Pars  Horizont,  sup. 


Fig.  294.  Form  und  Lage  des  Duodenums. 

Es  wurden  entfernt  die  Leber,  die  Milz,  das  Pankreas,  der 
Dünndarm  vom  Jejunum  an  und  der  Dickdarm.  Die  dorsale  Platte 
des  Mesoduodenums,  welche  erhalten  geblieben  ist,  wird  in  ihrer 
rechten  Hälfte  durch  die  gefüllte  V.  cava  inferior  vorgetrieben.  Die 
Pars  horizontalis  superior  duodeni  liegt  vor  dem  oberen  Theil  des  ersten 
Lendenwirbels,  die  Pars  horizontalis  inferior  vor  der  unteren  Hälfte 
des  zweiten  Lendenwirbels  und  der  Bandscheibe  zwischen  dem 
zweiten  und  dritten  Lendenwirbel.  Das  Foramen  oesophageum  dia- 
phragmatis  fällt  in  die  Projection  der  den  zehnten  und  elften  Brust- 
wirbel verbindenden  Bandscheibe. 


I 


324 


Topik  des  Duodenums  zum  Mesocolon  transversum. 


Ventriculus 


Duodenum 


Colon 

transvers. 


Colon 

ascendens 


Caecum 


Fig.  295. 


a 

a* 


«o 


a 

<S> . 

Ce 


Topik  des  Duodenums  zum  Mesocolon  transversum. 


325 


Fig.  295.  Topik  des  Duodenums  zum  Mesocolon  trans- 
versum und  zum  Mesenterium. 

Der  Dünn-  und  Dickdarm  wurden  in  der  Lage  belassen,  die 
sie  bei  der  Eröffnung  der  Baucbbüble  einnabmen.  Das  durch 
natürliche  Füllung  plastisch  vortretende  Duodenum,  und  zwar 
dessen  Pars  horizontales  inferior  und  Pars  ascendens  wölben  die 
Gekröse  vor  und  sind  vor  der  Wirbelsäule,  beziehungsweise  rechts 
von  derselben  zu  sehen.  Vor  der  ventralen  Fläche  des  Duodenums 
erscheinen  in  der  fettlosen  Padix  mesenterii  die  A.  und  V.  mesenterica 
superior.  Der  Magen  ist  stark  ausgedehnt. 

Die  rechte  Hälfte  des  Colon  transversum  ist  verlängert;  sie  bildet 
eine  16  Centimeter  lange  freie  Schlinge,  deren  Kuppe  in  der  Fossa 
ihaca  dextra  neben  dem  Caecum  lagert. 


326 


Form  des  Duodenums. 


Crista  iliaca  — f 


A.  mesenterica  superior 

k 


M.  iliacus 


M.  suspensorius 
duodeni 


A.  mesenterica 
inferior 


M.  psoas  minor 


V.  ovarica  Ureter 


Fig.  296. 


Form  des  Duodenums. 


Dargestellt  ist  das  Duodenum,  welches  in  Folge  von 
Füllung  tief  herabreicht.  Die  Pars  descendens  duodeni  deckt 
einen  breiten  Streifen  der  ventralen  Nierenflfiche;  der  Uebergang 
der  Pars  descendens  in  die  Pars  horizontalis  inferior  bildet  eine  spitz- 
winklige Schlinge,  welche  sich  bis  an  die  Fossa  iliaca  dextra  erstreckt 
und  den  rechten  Ureter,  sowie  die  V.  ovarica  dextra  bedeckt.  An 
der  hinteren  Rumpf  wand,  entsprechend  der  Lichtung  der  Duodenal- 
schlinge, sind  die  Aorta  und  die  V.  cava  inferior  sichtbar.  Links 
von  der  A.  mesenterica  superior  findet  sich  der  M.  suspensorius 
duodeni. 


Lageanomalie  des  Duodenums. 


327 


Duodenum , Pars  ascendens  Pancreas 


Fig\  297.  Lag-eanomalie  des  Duodenums. 

o o 

Der  Dünndarm  mit  seinem  Gekröse  wurde  nach  rechts  umgelegt,  so  dass 
die  linke  Fläche  des  Mesenteriums  sichtbar  ist.  Das  Duodenum  reicht  bis  an  den 
Darmbeinkamm  hinab,  seine  Pars  ascendens  ist  auffallend  lang  und  lagert 
nicht  vor  der  Wirbelsäule,  sondern  (am  Präparat)  so  weit  nach  rechts  von  der 
Wirbelsäule  auf  das  Mesenterium  verschoben,  dass  zwischen  dem  Duodenum  und 
der  Wirbelsäule  ein  breiter  Streifen  der  Radix  mesenterii  ausgespannt  ist,  durch 
welchen  ein  Stück  des  Pankreas  durchschimmert.  Die  Pars  ascendens  macht  alle 
Lageveränderungen  des  Mesenteriums  mit. 

Der  Magen  verhielt  sich  in  Bezug  auf  seine  Form  und  Lage  normal. 


328 


Formanomalie  des  Duodenums. 


Duodenum 


Colon  transversum 


Fig*.  298.  Formanomalie  des  Duodenums. 


Die  Pars  horizontales  superior  duodeni  ist 
schlin genartig  angeordnet. 


verlängert  und 


Ligamentum  hepatocolicum . 


329 


Duodenum  Duodenum  Ventriculus 


Fig.  299.  Ligamentum  hepatocolicum. 

Von  rechts  und  vorne  gesehen. 

Die  Leber  wurde  nacli  oben  umgelegt.  Von  der  Gallenblase 
gebt  das  Ligamentum  hepatocolicum  (dessen  Breite  und  Länge  variirt) 
ab;  es  kreuzt  die  Pars  honzontalis  superior  cluodeni  und  begibt 
sieb  zum  Colon  transversum.  Zwischen  der  Leber  und  dem  Bauch- 
fellüberzuge  der  Niere  ist  ein  breites  Ligamentum  hepatorenale  aus- 
gespannt. Dieses  begrenzt  mit  dem  Ligamentum  hepa'oduodenale  das 
Foramen  epiploicum. 


Duodenum , Pars  Horizont,  sup . 


330 


Ligamentum  liepato duodenale. 


Ductus  hepaticus 


A.  hepatica 
communis 


Tjobus  caudatus  Ventriculus 


Vesica  fellea  / IwMmxM 


Flexura 

coli 

sinistra 


Hepar 


Duodenum  A.  gaslroduo-  Impressio 

denalis  mesent.  duodeni 


Pen  Flexura,  duo- 
denojejunalis 


!g* 


300. 


Ligamentum  hepatoduodenale. 


331 


Fig.  300.  Ligamentum  hepatoduodenale.  Topik  des  Ductus 

cysticus  und  Ductus  choledochus. 


Von  der  in  situ  gekarteten  Leber  wurde  so  viel  abgetragen, 
bis  das  Ligamentum  hepatoduodenale  zum  Vorschein  kam.  Die  Pars 
pylorica  des  Magens,  sowie  ein  anschliessendes  Stück  der  Pars 
horizontalis  superior  duodeni  wurden  gleich  dem  Intestinum  tenue 
mesenteriale  und  dem  Dickdarm  entfernt.  Vom  Duodenum  sind  das 
Anfangs-  und  Endstück  im  Gegensätze  zu  der  sackartig  erweiterten 
Pars  horizontalis  inferior  contrahirt.  Der  Ductus  cysticus  verläuft  im 
Bogen  um  das  Duodenum  und  zeigt  zwei  Curvaturen,  von  welchen 
die  eine  unmittelbar  an  die  Gallenblase  anscbliesst.  Die  tiefe  breite 
Rinne  am  Duodenum  rührt  von  der  Anla^erun^r  des  Mesenteriums 
her.  In  einer  Rinne  an  der  ventralen  Fläche  des  Pankreas  verläuft 
die  A.  p ancre atic oduodena lis  superior. 


332 


Ligamentum  hepatoduodenale,  Ductus  hepatopancreaticus . 


Duodenum 
Pars  horizont. 
sup. 


Pancreas 


M.  suspensorius 
duodeni 

Flexura  duo- 
denojejunalis 


Ligamentum  teres  hepatis 


Pen 


Vesica 

fellea 


Ductus 

hepatopan- 

creaticus 


Fi g.  301. 


Ligamentum  hepatoduodenale , Ductus  hepato- 
pancreaticus. 


i 1 

l| 


Die  Gebilde  des  Ligamentum  hepatoduodenale  wurden  präparirt  und  vom 
Kopfe  des  Pankreas  so  viel  abgetragen,  bis  die  Endstücke  des  Ductus  choledochus 
und  des  Ductus  pancreaticus  mit  ihrer  Einpflanzungsstelle  am  Duodenum  zum  Vor- 
schein kommen.  Im  Ligamentum  hepatoduodenale  sind  dargestellt:  Die  A.  hepatica 
(links),  die  Ductus  cysticus , hepaticus  und  choledochus  (rechts),  ferner  zwischen 
den  letzteren  und  der  Arterie  die  V.  portae.  Mit  den  Gefässen  verlaufen  die 
Nerven  der  Leber.  Die  Biegungen  des  Ductus  cysticus  sind  ausgeglichen,  da  die 
Leber  emporgeschlagen  wurde.  Der  Ductus  choledochus  ist  seiner  ganzen  Länge 
nach  freigelegt. 


Fossae  sagittales  hepatis , Porta  hepatis. 


333 


Lig.  teres 


T.ig.  venosuui 


Processus 

cavdatus 


Lobus 

caudatus 


Processus 
caudatus 

V.  cava  inf. 
— A.  cueliaca 

.gastricasin. 
, lienalis 

V.  gastrica 


V.  portae 


"Fig.  302.  Fossae  sagittales  hepatis } Porta  hepatis.  Gebilde 

des  Ligamentum  hepatoduodenale . 

(Object  der  Figur  301.) 

Die  Pars  kor izontalis  superior  duodeni  wurde  entfernt,  um  den  Ductus  cliolc- 
dochus  seiner  ganzen  Länge  nach  freizulegen.  Man  sieht  in  den  Fossae  sagittales 
links  das  Ligamentum  teres  und  das  Ligamentum  venosum  ( Arantii ),  rechts  die 
Gallenblase  und  dio  hinter  dem  Processus  caudatus  emporziehende  V.  cava  in- 
ferior. Die  Gebilde  des  Ligamentum  hepatoduodenale  liegen  eine  Strecko  weit 
auf  der  ventralen  Fläche  des  Processus  caudatus. 


99 


. A 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


334 


Dorsale  Fläche  des  Caput  pancreatis. 


Ductus  choledochus  Pancreas , Caput, 


Ductus 

pancreaticus 

accessorius 


Ductus 

pancreaticus 


Fig.  303. 


Dorsale  Fläche  des  Caput  pancreatis , Ductus 
choledochus , Ductus  pancreatici. 


Die  dorsale  Partie  des  Pankreaskopfes  zeigt  zwei  Lappen, 
die  aneinanderstossen  nnd  einen  Canal  begrenzen,  in  welchem  das 
Endstück  des  Ductus  choledochus  verläuft. 


Dorsale  Fläche  des  Pankreas. 


335 


Ductus  choledochus 


Pancreas, 

Corpus 


Fig.  304.  Dorsale  Fläche  des  Pancreas , Ductus  chole- 
dochus und  Ductus  'pancreaticus. 

Das  Caput  pancreatis , welches  vom  Duodenum  abgehoben 

m 

wurde,  enthält  eine  Rinne,  in  welcher  die  beiden  genannten  Gänge 
liegen.  Die  Ränder  der  Rinne  wurden  von  einander  ein  wenig  ab- 
gezogen und  das  zwischen  ihnen  befindliche  Bindegewebe  entfernt. 


99* 

u J—J 


336 


Dorsale  Fläche  des  Pankreas. 


Ductus  choledochus 


P einer  eas,  Capul 


Fig\  305.  Dorsale  Fläche  des  Pancreas , Ductus  chole- 
dochus und  Ductus  jpancreaticus . 


Die  in  dem  vorliegenden  Falle  durch  besondere  Tiefe  aus- 
gezeichnete Rinne  des  Pankreaskopfes  wurde  wie  auf  Fig.  304 
geöffnet.  Im  Hintergründe  derselben  liegt  umschlossen  von  Pankreas- 
Gewebe  der  Ductus  choledochus. 


Dorsale  Fläche  des  Pankreas. 


337 


Fig.  306.  Dorsale  Fläche  des  Pancreas , Ductus  chole- 
dochus  und  Ductus  pancreaticus. 

Die  dorsale  Fläche  des  Pankreas  zeigt  eine  flache  Rinne,  in 
welcher  der  Ductus  clioledoclius  lagert.  Von  der  Längsmusculatur 
des  Duodenums  setzen  sich  Bündel  auf  den  Ductus  clioledoclius  fort 
and  verlieren  sich  in  dem  den  Gang  umgebenden  Bindegewebe. 


338 


Eintrittstelle  des  Ductus  choledochus. 


Fig\  307.  Eintrittstelle  des  Ductus  choledochus  und  der 
Ductus  pancreatici  in  die  Wand  des  Duodenums. 


An  der  Stelle,  wo  der  Ductus  choledochus  und  pancreaticus  in 
die  Darmwand  eintreten,  weiclien  die  Bündel  der  Längsmuskelschicht 
auseinander  und  begrenzen  einen  Spalt,  in  welchem  die  Ringmuskel- 
schicht sichtbar  ist.  Die  schlitzförmigen  Spalten  der  Längsmuskel- 
schicht (-|“)?  von  welchen  eine  im  Umkreise  des  Ductus  pancreaticus 
accessorius  sich  findet,  werden  durch  Pankreasläppchen  veranlasst, 
welche  die  Bündel  der  oberflächlichen  Muskelschicht  auseinander- 
dräntren  und  mit  der  Darmwand  ziemlich  fest  verwachsen  sind. 


Schleimhaut  des  Duodenums  mit  der  Plica  longitudinalis . 


339 


Plica 

longitudinalis 


Papilla 

duodeni 

minor 


Fig.  308.  Schleimhaut  des  Duodenums  mit  der  Plica 
longitudinalis  und  den  Pajpillae  duodeni. 


Die  Mündung  der  dem  oberen  Antheile  der  Plica  longitudinalis 
gutsitzenden  Papilla  major  ist  in  klaffendem  Zustande  dargestellt. 
Die  mehr  cranial  gelegene  Papilla  minor  besitzt  keine  Oeffnung. 


340 


Schleimhaut  des  Duodenums  mit  der  Plica  longitudinalis . 


Papilla  duodeni  mivor 


Papilla 
duodeni  major 


Plica  lungitu- 
dinalis  duoden  i 


Fig.  309.  Schleimhaut  des  Duodenums  mit  der  Plica 
longitudinalis  und  den  Pap  Mae  duodeni. 


Die  Plica  longitudinalis  ist  von  auffallender  Länge  (circa  6 Centi- 
meter)  und  Breite  (1*3  Centimeter).  Die  Papilla  minor,  welche  sich 
an  einer  Stelle  findet,  wo  mehrere  Schleimhautfalten  zusammen- 
fliessen,  besitzt  keine  Oefinung.  Es  ist  nämlich  wie  im  vorigen 
Falle  das  der  Darm  wand  angehörende  dünne  Stück  des  Ductus 
accessorius  obliterirt. 


Schleimhaut  des  Duodenums  mit  der  Tlica  longitudinalis 


341 


Ductus 

'pancreaticus 


Plica  longitudinalis 


Papilla  duodeni  minor 
Ductus  pancreaticus  access. 

Ductus  choledochu s 


Ductus 

choledochus 


Ductus  pancreaticus 


Fig.  310.  Schleimhaut  des  Duodenums  mit  der  Plica 
longitudinalis  und  der  Papilla  minor . Pancreas  mit  seinen 

Gängen. 


Die  beiden  Pankreasgänge  wurden  von  der  dorsalen  Fläche 
des  Caput  pancreatis  aus  präparirt.  Der  Ductus  accessorius  verjüngt 
sich  gegen  den  Darm  hin  und  sein  Endstück  ist  obliterirt.  Die 
obere  Hälfte  der  langen  Plica  longitudinalis  stellt  eine  mit  zahlreichen 
Fältchen  versehene  Pinne  dar,  an  deren  proximalem  Ende  die 
Mündungen  des  Ductus  choledochus  und  pancreaticus  freiliegen. 


342 


Sagittalschnitt  durch  den  rechten  Leberlappen. 


4- 


V.  cava  inferior 


Glandula 

suprarenalis 


Pancreas 


Ren 


Duodei 

i] 

ij 

Colon  transversum 


Fi  g 


311. 


Sagittalschnitt  durch  den  rechten  Leberlappen. 


343 


Fi  g.  311.  Sagittalschnitt  durch  den  -rechten  Leberlappen 
entsprechend  seiner  Verwachsung  mit  dem  Zwerchfell. 


Die  Leber  wurde  von  dem  Zwerchfelle  abgezogen,  um  die 
Verlöthungslinie  (blau)  zu  zeigen.  Vom  caudalen  Antheile  der  Leber 
wurde  das  die  rechte  Nebenniere  deckende  Stück  absretraffen. 


344 


Ventrale  und  hintere  Fläche  der  Leber 


Lobus  quadratus 


Lig.  coronarium 


Ligamentum 

venosum 


Tjobus  candatus 


V.  cava  inferior 
•/ 


V.  portae 


Fi  g. 


312.  Ventrale  und  hintere  Fläche  der  Leber. 


Die  nicht  vom  Bauchfell  überzogene  mit  dem  Zwerchfell  ver- 
wachsene Stelle  des  rechten  Leberlappens  ist  blau  gefärbt. 


Hintere  Fläche  der  Leber 


345 


Ligamentum  falciforme 


V.  cava  inferior 


Lig.  coronarium 


Lobus  caudatus 


Fig.  313.  Hintere  Fläche  der  Leber. 

Der  bauchfellfreie  Antheil  der  Leber  ist,  ähnlich  wie  auf 
Fig.  312.  blau  gefärbt.  In  der  V.  cava  inferior  sind  die  Mündungen 
von  Lebervenen  sichtbar. 


346 


Topographie 


der  Gallenblase  zur  vorderen  Kumpfwand. 


obliqu. 


externus 
ab  dom. 


Perit  onaeum 


Hepar 


Vesica  jellea 


M.  rech 
abdomir 


M.  trän 
abdoi 


Fig.  314 


Topographie  der  Gallenblase  zur  vorderen  Rumpfwand. 


347 


Fi  g.  314.  Topographie  der  Gallenblase  zur  vorderen 

Bauchwand. 

Im  Bereiche  des  Rippenbogens  der  rechten  Seite  wurden  die 
Bauchmuskeln  auspräparirt  und  mit  dem  Bauchfelle  entsprechend 
dem  neunten  Rippenknorpel  bis  an  den  M.  rectus  abdominis  quer 
durchschnitten.  In  der  Oeffnung  erscheint  der  in  diesem  Falle 
verdickte  ventrale  Leberrand  mit  dem  Fundus  der  Gallenblase. 


348 


Topographie  der  Milz. 


Costa  XI 


Pulmo 


Lien 


M.  obliquus 
internus 
abdom 


Ben 


Diaphragma 


Fig.  3 15.  Topographie  der  Milz. 

Der  Inhalt  der  unteren  vier  Intercostalräume  sammt  einem 
Antheile  des  Zwerchfelles  wurden  entfernt  und  jener  Theil 
der  Milz  blossgelegt,  welcher  sich  der  seitlichen  Rumpfwand  an- 
schliesst.  Der  in  die  Projection  des  Sinus  phrenicocostalis  fallende 
Antheil  des  Organs  ist  nicht  sichtbar. 

Die  zwölfte  Rippe  ist  in  diesem  Falle  sehr  kurz. 


Topographie  einer  vergrösserten  Milz. 


349 


Pulmo 


Der  Inhalt  der  unteren  fünf  Intercostalräume  und  das  Zwerch- 
fell wurden  entfernt.  Die  vergrösserte  Milz  erstreckt  sich  bis  an 
die  siebente  Rippe  nach  oben,  erreicht  aber  den  Rippenbogen  nicht. 
Die  Lunge  war  tuberculös  und  geschrumpft. 


Zuckerkand],  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


23 


350 


lopographie  des  oberen  Milzpoles  zum  Sinus  phrenicocostalis. 


Oesophagus 


Hepar 


Ventriculus 


Pancreas 


Mesocolon 

transversum 

Flexura  duo- 
denojejunalis 


Duodenum , 
Pars  ascendens 


Lien 


A.  lienali 


lienali 
Costa  XI 


Colon 

descendens 


Fig.  317. 


Topographie  des  oberen  Milzpoles  zum  Sinus  phrenicocostalis. 


351 


Fig.  317.  Topographie  des  oberen  Milzpoles  zum  Sinns 

phrenicocostal  is. 

In  sagittaler  Richtung  wurden  durchschnitten : der  Fundus 
ventriculi  und  die  Milz,  während  das  Pankreas  und  die  linke  Niere 
plastisch  dargestellt  sind.  Die  oberen  Antheile  der  Milz  und  der 
Niere  fallen  in  den  Bereich  des  Sinus  phrenicocostalis.  Zwischen  der 
A . und  der  V.  lienalis  liegt  ein  Lymphknoten. 


352 


Radix  mesenterii  mit  ihren  Gefässen 


Ä.  colica  media 


Colon  transversum 


Mesocolon  transversum 


Mesenteriu 

Lamina 

sinistra 


A.  colica 
sinistra 

A.  mesente 

. 

supenor 


Me  «ocolon  trans- 
versum, Lamina 
Superior 


Duodenum 


V.  mesenteric 
superior 


Duodenum , 
Pars  de- 
scendens 


Intestinum  ileum 


Jg- 


318 


Radix  mesenierii  mit  ihren  Gefässen. 


353 


Fi  g.  318.  Radix  mesenierii  mit  ihren  Gefässen. 

Das  Colon  transversum  wurde  emporgeschlagen,  die  Radix  mesen- 
terii  an  der  Kreuzungsstelle  mit  dem  Mesocolon  transversum  und 
unterhalb  derselben  eingeschnitten.  Sichtbar  sind:  Im  oberen  Winkel 
des  Einschnittes  die  craniale  Platte  des  Mesocolon  transversum , linker- 
seits die  linke  Platte  des  Mesenteriums,  im  Hintergründe  des  Ein- 
schnittes das  Duodenum  und  vor  ihm  die  A.  und  V.  mesenterica 
superior  mit  ihren  primären  Verzweigungen.  Auf  der  cranialen  Platte 
des  Mesocolon  transversum  lagern:  die  A.  und  V.  colica  media. 


354 


A.  und 


V.  mesenterica  inferior. 


Colon  transversum 


Pancreas 


A.  colica  meclia 


A.  siymoidea 


Promontorium 


Colon  sig- 
moideum 


Duodenum , 
Pars  ascendens 


A.  mesenterica 
inf 


Mesenterium 


Colon  descet 
dens 


A.  colica  sh 


Ureter 


Crista  iliaca 


V.  mesenterica  inf. 


Fi g.  319. 


A.  und  V.  mesenterica  inferior. 


355 


Fig.  319.  A.  und  V mesenterica  inferior. 

Das  Colon  transversum  wurde  nach  oben,  der  Dünndarm  nach 

1 

rechts  gelegt.  Die  vollständig  fettlosen  Gekröse  lassen  sowohl  ihre 

Gefässe,  als  auch  jene  des  Retroperitonaealraumes  durchschimmern. 

Sichtbar  sind:  Im  Mesocolon  transversum  die  A.  colica  meclia , im 

Mesocolon  descendens  die  A.  mesenterica  inferior  mit  den  Aa.  colica 

sinistra,  sigmoidea  und  haemorrhoidalis  superior  (links  und  dorsal 

von  der  vorigen),  ferner  die  eine  Strecke  weit  neben  der  A.  colica 

sinistra  verlaufende  V.  mesenterica  inferior,  welche  unter  dem  an  das 

Mesocolon  transversum  gelütheten  Antheil  der  Pars  ascendens  duodeni 

% 

verschwindet.  In  Folge  der  Abmagerung  liegen  die  grösseren  Ge- 
fässe des  Mesocolon  descendens  am  Rande  von  niedrigen  Bauchfell- 
falten, zwischen  welchen  die  Gekrösantheile  tiefe  Fischen  bilden. 
Von  Gebilden  des  Retroperitonaealraumes  sind  zu  sehen:  Die  linke 
Niere,  die  Aorta  mit  einem  Theile  des  Plexus  aorticus,  der  M.  psoas , 
vor  demselben  der  Ureter  und  neben  ihm  die  A.  und  V.  ovarica; 
die  letztere  ist,  als  sicheres  Zeichen  ab^elaufener  Schwangerschaft, 
erweitert.  Ein  Pecessus  duodenojejunalis  fehlt.  Das  Colon  siqmoideum 
m ist  zusammengezogen  und  bildet  eine  quer  die  Beckenhöhle 
durchsetzende  Schlinge.  Das  Colon  descendens  ist  contrahirt;  einzelne 
seiner  Gefässarcaden  sind  bis  an  die  Darmwand  heramreschoben. 

o 


356 


Uecessus  duodenojejunalis 


Becessus  duode- 
nojejunalis 


Duodenum , 
Pars  ascendens 


IT.  mesenterica  inferior  A.  colica  sinistra 


Plica  duode- 
nojejunalis 


Plica  duodeno- 
mesocolica 


Fig.  320.  Becessus  duodenojejunalis. 

Das  Colon  transversum  wurde  nach  oben,  der  Dünndarm  nach 
rechts  gelegt.  Links  von  der  Pars  ascendens  duodeni  findet  sich  ein 
tiefer  Becessus  duodenojejunalis , dessen  Oeffnung  von  der  Plica 
duodenojejunalis  lind  der  Plica  duodenomesocolica  begrenzt  wird.  In 
der  Plica  duodenojej unalis  ist  nur  die  V.  mesenterica  inferior , nicht  auch 
die  A.  colica  sinistra  enthalten. 


Varietät  des  Becessus  duodenojejunalis . 


357 


Colon  transversum 


Flexura  duode- 
nojejunalis 

Duodenum , Pars 
ascendens 


Duodenum, Pars 
horizontalis  inf. 


A.  colica 
sinistra 


V.  mesenterica  inf.  Colon  descendens 


Fi g.  321.  Varietät  des  Becessus  duodenojejunalis. 

An  Stelle  des  Becessus  duodenojejunalis  finden  sich  einige 
peritonaeale  Grübchen,  welche  auf  die  Weise  entstanden  sind,  dass 
der  freie  Rand  der  Plica  duodenojejunalis  an  mehreren  Stellen  mit 
dem  Duodenum  verlöthet  ist.  Die  A.  colica  sinistra  und  die  V.  mesen- 
terica inf  er  ior  treten  von  unten  her  an  die  Falte  heran.  Die  Flexura 
duodenojejunalis  ist  durch  eine  breite  peritonaeale  Falte  mit  dem 
Mesocolon  transversum  verwachsen. 


358 


Valvula  coli  beim  Einströmen  von  Flüssigkeit  in  das  Colon. 


Intestinum 

ileum 


Colon 

ascendens 


Valvula  coli 


Fig*.  322.  Valvula  coli  beim  Einströmen  von  Flüssigkeit 

aus  dem  Ileum  in  das  Colon. 

Die  laterale  Wand  des  Caecums  wurde  geöffnet  und  in  der 
Oeffnung  eine  mit  einem  Holzrahmen  versehene  Glasscheibe  ein- 
gebunden. Der  Blinddarm  ist  ausgedehnt,  die  Valvula  coli  entfaltet; 
sie  bildet  eine  halbmondförmige  Platte,  an  deren  Saum  die  spalt- 
förmige, von  zwei  Lippen  begrenzte  Mündung  des  Dünndarmes 
sichtbar  ist.  Zu  beiden  Seiten  derselben  setzen  sich  die  Frenula 
valvulae  auf  die  Darmwand  fort. 


Valvula  coli  vom  Ileum  aus  gesehen. 


359 


Intestinum 

ileum 


Valvula  coli  vom  Ileum  aus  gesehen. 


(Object  der  Fig.  322.) 


Es  wurde  vom  Colon  ascendens  aus  Wasser  gegen  das  Caecum 
getrieben,  das  Ileum  knapp  am  Colon  abgetrennt  und  die  ein- 
geschnittenen Ränder  des  erhalten  gebliebenen  Ileumstückes  zurück- 
geschlagen.  Man  sieht  die  geschlossene  Valvula  coli. 


360 


Caecum  mit  Processus  vermiformis . 


Recessus  ileocaecalis  superior 


Recessus  ileocaecalis  inferior 


Caecum  mit  Processus  vermiformis ; Recessus 
ileocaecciles , 


D er  Dünndarm  wurde  nach  links  gelegt  und  das  Endstück 
des  lleums  angespannt.  Dasselbe  Längt  an  einem  freien  Grekröse. 
Das  Caecum  ist  in  der  Fossa  il-iaca  durch  Verlöthungen  fixirt.  Der 
Processus  vermiformis  ist  mittellang  und  hängt  frei  in  der  Becken- 
höhle. Die  Recessus  ileocaecales  sind  gut  ausgebildet. 


Becessus  retrocaecalis  mit  freiliegendem  Processus  vermiformis. 


361 


Plica  intestini  ilei 


Fig.  325.  Iiecessus  retrocaecalis  mit  freiliegendem  Processus 

vermiformis. 

Das  Caecum,  welches  nach  links  umgelegt  wurde,  um  den 
Becessus  retrocaecalis  sichtbar  zu  machen,  liegt  in  der  oberen  Hälfte 
der  Fossa  iliaca  dextra , lässt  sich  aber  sowohl  von  der  Unterlage 
abheben,  als  auch  verschieben.  Das  steil  gestellte  Endstück  des 
lleums  ist  mit  dem  Bauchfellüberzuge  des  M.  psoas  verwachsen. 
Der  Becessus  retrocaecalis  wird  cranial  von  der  breiten  Plica 
intestini  caeci ' caudal  von  einer  Plica  intestini  ilei  begrenzt. 


362 


Tieflage  des  Caecum  und  des 


Colon  ascendens. 

I 


Ren 


Apertura  pelvis  superior 


Fig.  326.  Tief  läge  des  Caecum  und  des  Colon  ascendens , 

Varietät  des  Processus  vermiformis. 

Der  Dünndarm  wurde  nacli  links  gelagert,  um  das  Anfangs- 
stück des  Dickdarmes  freizulegen.  Das  Endstück  des  Ileums,  das 
Caecum  und  das  Colon  ascendens  besitzen  ein  freies  Gekröse.  Das 
Caecum  und  ein  Stück  des  Colon  ascendeyis  liegen  in  der  Becken- 
kühle.  Der  lange  Processus  vermiformis  ist  hinter  dem  Colon  ascen- 
dens nach  oben  geschlagen,  an  der  Spitze  umgebogen  und  am 
Rande  einer  breiten  Falte  untergebracht,  welche  sich  zwischen  dem 
Caecum  und  dem  Colon  ascendens  einerseits  und  dein  Peritonaeum  der 
rechten  Niere  andererseits  ausspannt. 

Dickdarm  zusammensrezogen  und  leer. 

o o 


363 


Lacenanomalie  des  Caecum  etc. 

o 


Intestinum  ileum 


Colon  asceudens  \ 

Colon  sigmoideuvi 


Fi g.  327.  La  genanomalie  des  Caecum,  des  Colon  ascendens 

und  des  Processus  vermiformis. 

- Der  Dünndarm  wurde  emporgescklagen,  um  den  Dickdarm 
blosszulegen.  Das  Caecum,  ein  4*5  Centimeter  langes  Stück  des  Colon 
ascendens  und  der  kurze,  freie  Processus  vermiformis  liegen  neben 
dem  Colon  sigmoideum  in  der  Beckenhöhle.  Das  Caecum  und  das 
Colon  ascendens  sind  massig;  ausgedehnt. 

O O 


364 


Varietät  des  Gekröses. 


Duodenum 


Omentum  minus 

\ 


Ventriculus 


Pcincreas 


Lohns  caudatus 

I 

/ 


Colon  ' 
tranm 


Intestinum  ileir 


Ben 


I 


Fig\  328.  V arietät  des  Gekröses. 

O 


Das  grosse  Netz  wurde  abgetragen.  Mit  Ausnahme  einer  Verbindung,  her- 
gestellt durch  eine  breite  peritonaeale  Falte  zwischen  dem  Colon  ascendens  und  der 
tiefliegenden  rechten  Niere,  hängt  der  Dickdarm  an  einem  freien  Gekröse.  In 
Folge  dieses  Verhaltens  liess  sich  das  Caecum  weit  nach  links  verlagern. 


Varietät  des  Caecum  und  des  Colon  ascendens. 


365 


Colon  ascendens 


Mesocolon  transversum 


Intestinum  ileum 


a hepa- 
colica 


a liepato- 
‘.ndicularis 


Mesenterium 


Fig.  329.  Varietät  des  Caecum  und  des  Colon  ascendens. 


Das  Colon  ascendens , welches  über  das  hoch  gelagerte  Caecum  herabhing, 
wurde  emporgeschlagen.  Vom  Endstücke  des  Ileum  liegt  ein  längerer  Antheil, 
der  senkrecht  aufsteigt,  auf  der  Fossa  iliaca  dextra , und  zwar  tlieils  angelöthet, 
theils  an  einem  freien  Gekröse  hängend.  Zwischen  dem  Caecum , dem  Processus 
vermiformis  und  dem  Colon  ascendens  einerseits  und  der  ventralen  Fläche  der 
Leber  andererseits  ist  eine  breite  peritonaeale  Falte  (möglicherweise  pathologischen 
Ursprunges)  ausgespannt. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


24 


366 


Topographie  des  Processus  vermiformis. 


ascendens 


Mesenteriolum 
proc.  vermif. 


Caecum 


iliaca 


Fig.  330.  Topographie  des  Processus  vermiformis.  Dorsale 
Fläche  des  Caecum  und  des  Colon  ascendens. 


Die  dorsalen  Antheile  des  Caecum  und  des  Colon  ascendens 
sind  mit  der  hinteren  Bauchwand  nicht  yerlöthet  und  liessen  sich 
aus  diesem  Grunde  nach  links  umlegen.  Der  Processus  vermiformis 
liegt  hinter  dem  Colon  ascendens  nach  oben  gerichtet  und  seine 
(nicht  angelüthete)  Spitze  tangirt  den  caudalen  Pol  der  rechten 
Niere.  Am  medialen  Rand  des  Processus  vermiformis  findet  sich  ein 
gut  entwickelter  Fettkörper. 


Anomale  Lage  des  Processus  vermiformis. 


367 


Fossa 

iliaca 


- Fig.  331 . Anomale  Lage  des  Processus  vermiformis. 

Das  Colon  ascendens , dessen  dorsale  Fläche  mit  der  hinteren 
Bauch  wand  nicht  verwachsen  ist,  wurde  riach  links  umgelegt.  Der 
10  Centimeter  lange  Processus  vermiformis  liegt  grössten theils  vor 
der  rechten  Niere  und  ist  mit  dem  Bauchfellüberzuge  derselben 
verlöthet. 


24* 


368 


Topographie  des  Processus  vermiformis. 


Caecum 


Intestinum 

ileum 


Processus 

vermiformis 


Fig*.  332.  Topographie  des  Processus  vermiformis , Pecessus 

r etro  caecal  is. 

Das  Caecum  ist  in  der  Fossa  iliaca  durch  Verlöthuncen  fixirt. 
Hinter  dem  Caecum,  beziehungsweise  dem  Colon  ascendens  findet 
sich  ein  kurzer  Pecessus  retrocaecalis , in  welchem  das  Anfangsstück 
des  Processus  vermiformis  sichtbar  ist.  Dieser  besitzt  eine  Länge 
von  9*5  Centimeter  und  steckt  hinter  dem  Colon  ascendens  in  der 
Verlöthungsmasse  des  letzteren.  Seitlich  vom  Pecessus  retrocaecalis 
mehrere  Pecessus  paracolici. 


Dorsale  Fläche  des  Colon  ascendens  mit  dem  Processus  vermiformis. 


369 


Fi g.  333.  Dorsale  Fläche  des  Colon  ascendens  mit  dem 

Processus  vermiformis. 

An  dem  zur  Darstellung  der  Fig.  332  dienenden  Präparate 
wurde  das  Colon  ascendens  von  der  hinteren  Bauchwand  abgelöst 
und  der  Processus  vermiformis  aus  der  Verlöthungsmasse  (fett- 
haltiges Bindegewebe)  befreit.  Der  Processus  vermiformis  ist  nach 
oben  gerichtet  und  schliesst  sich  der  dorsalen  Fläche  des  Colon 
ascendens  an;  seine  Spitze  ist  durch  ein  Bändchen  mit  dem  Colon 
verbunden.  Zwischen  der  Darmwand  und  dem  Wurmfortsatz  wurde 
ein  grösserer  Fettlappen  belassen. 

Es  sei  an  dieser  Stelle  hervorgehoben,  dass  es  sich  in  allen  zur 
Darstellung  gewählten  Fällen  von  Varietäten  des  Processus  vermi- 
formis um  physiologische  Verhältnisse  handelt,  eine  Ausnahme 
könnte  ich  nur  für  die  auf  Fig.  329  abgebildete  PUca  hepatoappen- 
dicidaris  einräumen. 


370 


Topographie  des  Colon  transversum  und  des  Pankreas. 


Pcincreas 

\ 


Caecum  — 


Processus 

vermiform. 


Ventriculm 


Lien 


Duodenum , 
Pars  ascendens 


Fi  g.  334.  Topographie  des  Colon  transversum  und  des 

Pancreas. 


Der  Dünndarm  wurde  unterhalb  der  Flexura  duodenojejunalis  abgetragen, 
die  Radix  mesenterii  hingegen  belassen.  Das  Caecum  ist  massig  ausgedehnt,  der 
übrige  Dickdarm  zusammengezogen  und  leer.  Der  Processus  vermiformis  ist  kurz 
und  an  die  rechte  Wand  des  Blinddarmes  angelegt.  Unmittelbar  oberhalb  des 
Blinddarmes  besitzt  das  Colon  eine  Einknickung.  Das  der  Leber  angeschlossene 
Colon  transversum  verläuft  auf  kurzem  Wege  von  rechts  unten  nach  links  oben. 
Der  links  vom  Duodenum  befindliche  Antheil  des  Mesocolon  transversum  wurde 
entfernt;  dadurch  kommen  zum  Vorschein:  das  Pancreas , der  caudale  Milzpol , der 
Magen  und  die  A.  lienalis. 


Topographie  des  Colon  transversum. 


371 


f 

7 ascend. 


Ivula 

oli 


Processus 

vermiformis 


Rectum 


Flexura 
coli  sinistra 

Mesocolon 

trans- 

versum 

Colon 

transvers. 


Topographie  des  Colon  transversum. 


Der  Dünndarm  wurde  entfernt,  die  Radix  mesenterii  dagegen  belassen.  Das 
Colon  transversum  bildet  eine  lange  Schlinge,  welche  das  Colon  descendens  über- 
lagert und  bis  in  die  Fossa  iliaca  sinistra  herabreicht.  Diese  Varietät  bildet  ein 
Gegenstück  zu  dem  auf  Fig.  295  abgebildeten  Falle,  in  welchem  die  Schlinge  des 
Colon  transversum  rechterseits  lagert.  Das  Caecum  ist  geöffnet,  um  die  Valvula 
coli  zu  zeigen.  Der  kurze  Processus  vermiformis  liegt  an  der  linken  Seite  des 
Caecum  mit  der  Spitze  nach  oben  gerichtet.  Das  Colon  ascendens  zeigt  eine 
Knickung. 


372 


Varietät  des  Colon  transversum 


Das  Mesocolon  transversum  ist  nur  8 Centimeter  breit.  In 
situ  naturali  war  vom  Colon  transversum  nichts  zu  sehen,  da  es  vom 
Magen  verdeckt  wurde.  Dass  die  anomale  Schmalheit  des  Mesocolon 
transversum  einen  angeborenen  Zustand  darstellt,  beweist  die  Kürze 
der  A.  colica  media. 


Colon  sigmoideum . 


373 


» 

Eecessus 
Inter sigmoideus 

\ 


Tuba  uterina 


U terus 


Ligamentum  teres  uteri  Ovarium 


Fig.  337.  Colon  sigmoideum.  Verbindung  zwischen  Liga- 
mentum latum  uteri  und  dem  Mesocolon  sigmoideum. 

Das  Colon  sigmoideum  wurde  emporgeschlagen.  so  dass  seine 
der  Beckenhühle  zugewendete  Fläche  freiliegt.  Die  Mesosalpinx 
wurde  entfaltet,  die  Tuba  uterina  auf  die  Fossa  iliaca  gelegt.  Da- 
durch kommen  deutlich  zwei  peritonaeale  Falten  (-)-)  zum  Vorschein, 
welche  das  Ligamentum  latum  mit  dem  Mesocolon  sigmoideum  ver- 
binden. Neben  der  rechts  gelegenen  Falte  findet  sich  der  Eingang 
in  einen  engen  Recessus  inter sigmoideus. 


374 


Becessus  intersigmoideus . 


Colon  sigmoideum 


Becessus  intersigmoideus 


Colon  descendens 


Ureter 


Fig.  338.  Recessus  intersigmoideus. 

Das  Colon  sigmoideum  wurde  emporgeschlagen,  der  Ureter 
injicirt.  Die  Haftfläche  des  Mesocolon  sigmoideum  wird  entsprechend 
dem  M.  psoas  von  einem  geräumigen  und  langen  Recessus  inter- 
sigmoideus unterbrochen,  an  dessen  Hintergrund  der  Ureter  vor- 
springt. 


Varietät  des  Colon  sigmoideum. 


375 


Colon 

sigmoideum 


Colon  descendens 


\ 

Fovea  inguinalis  lateralis 


Vas  deferens  Cicatricula  proc.  vaginalis 


Fig.  339.  Varietät  des  Colon  sigmoideum. 

Der  linksseitige  Schenkel  des  Dickdarmes  ist  bis  gegen  die  peri- 
tonaeale  Narbe,  welche  der  ehemaligen  Mündung  des  Processus 
vaginalis  entspricht,  mit  der  hinteren  Bauch  wand  verwachsen,  so 
dass  nur  der  Beckenhöhlenantheil  des  Colon  sigmoideum  ein  freies 
Gekröse  besitzt. 


376 


Varietät  des  Colon  sigmoideum. 


Rectum  Colon  sigmoideum 


Fig\  340.  Varietät  des  Colon  sigmoideum. 


Das  Colon  sigmoideum  bildet  eine  quer  vor  der  hinteren 
Beckenwand  gelagerte  und  bis  an  die  rechte  Wand  des  kleinen 
Beckens  reichende  Schlinge.  Das  Rectum  liegt  in  der  rechten 

o o 

Beckenhälfte  und  wölbt  das  Mesometrium  vor.  Die  Verlagerung  des 
Colon  sigmoideum  ist  auf  die  Retroversion  und  Linkslagerung  des 
im  Uebrigen  freibeweglichen  Uterus  zurückzuführen.  Der  empor- 
geschlagene Antheil  des  Colon  sigmoideum  deckte  den  Fundus  und 
die  vordere  Wand  der  Gebärmutter.  (Siehe  auch  Fig.  319.) 


Ligamentum  teres 
uteri 


Tuba  uterina 


Vesica  urinaria 


U terus 


Varietät  des  Colon  sigmoideum. 


377 


Caecum 


Colon 

sigmoideum 


Fig.  341.  Varietät  des  Colon  sigmoideum. 


(Leiche  eines  neugeborenen  Kindes.  Der  Dünndarm  wurde  abgetragen.) 


Das  Colon  sigmoideum  liegt  auf  der  Fossa  iliaca  dextra  und 
hat  das  Caecum  nach  oben  verschoben. 


* 


378 


Varietät  des  Dickdarmes  und  der  Leber. 


Plicae  hegicitogastricae 


Colon  transversum 


Ventriculu * 


Colon 
descenden  I 


Ligamm  ; 
gastrocoi 


Caecurn 


Colon  ascendens 


Fig.  342 


Varietät  des  Dickdarmes  und  der  Leber. 


379 


Fig*.  342.  Varietät  des  Dickdarmes  und  der  Leber. 

Der  Dünndarm  liegt  rechts,  der  Dickdarm,  welcher  gleich 
dem  Duodenum  seiner  ganzen  Länge  nach  ein  freies  Gekröse 
besitzt,  links.  Von  dem  auf  der  Fossa  iliaca  sinistra  gelagerten  und 
das  Colon  sigmoideum  bedeckenden  Caecum  zieht  der  Dickdarm  zu- 
nächst nach  rechts  und  oben  bis  zur  Leber,  biegt  dann  nach  links 
hin  gegen  die  Flexura  coli  sinistra  ab  und  geht  in  das  Colon  des- 
cendens  über.  Die  Leber  ist  symmetrisch  geformt.  Der  freie  Antheil 
des  Omentum  majus  fehlt.  Das  Omentum  minus  ist  durch  zwei  Falten 
mit  der  Leber  verbunden. 


380 


Geöffnetes  Nierenbecken. 


Fig.  343.  Geöffnetes  Nierenbecken. 

Entsprechend  dem  Hilus  renalis  wurde  das  Nierenbecken 
durch  einen  senkrechten  Schnitt  abgekappt.  Man  sieht  in  der 
Höhlung  des  Nierenbeckens  die  Mündungen  einiger  Kelche  und  in 
den  grösseren  derselben  die  Papillae  renales.  An  der  Peripherie  des 
Pelvis  renalis  liegen  Stümpfe  von  Nierengefässen. 


JSinus  renalis  mit  geöffnetem  Nierenbecken. 


381 


Fig.  344.  Sinus  renalis  mit  geöffnetem  Nierenbecken. 


Nack  cler  Abtragung;  einer  Wand  des  Sinus  renalis  wurden 
die  Nierengefässe  und  das  Fett  des  Sinus  entfernt  und  hierauf  das 
Nierenbecken  mit  seinen  Kelchen  geöffnet.  In  den  Kelchen  erscheinen 
die  Papillae  renales.  Zwischen  den  Kelchen  springen  an  der  unver- 
letzten Sinuswand  die  freien  Flächen  der  Columnae  renales  (Bertini) 

i 

in  Form  von  Wülsten  (-[-)  vor. 


Zuckerkand  1,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


25 


382 


Sinus  renalis. 


Papillae 

renales 


Fig.  345.  Sinus  renalis. 

Eine  Wand  des  Sinus  renalis  wurde  abgetragen,  hierauf  der 
Inhalt  des  Sinus:  die  Gefässe,  die  Kelche,  das  Nierenbecken  und 
das  Fett  entfernt  und  die  Sinuswand  der  anderen  Seite  rein  präparirt. 
Die  präparirte  Fläche  ist  nicht  glatt,  sondern  höckerig;  es  springen 
vier  Papillae  renales  und  zwischen  denselben  in  Form  von  theils 
grösseren,  theils  kleineren  Wülsten  die  von  zahlreichen  Gefässen 
durchbohrten  Golumnae  renales  (Bertini)  vor. 


Niere  mit  geöffnetem  Sinns  renalis. 


383 


Fig.  34G.  Niere  mit  weit  geöffnetem  Sinus  renalis  und 

abgekappten  Polen. 

Der  Inhalt  des  Sinus  renalis  wurde  vollständig  entfernt  und 
die  Wandung  des  Sinus  rein  präparirt.  An  dieser  sind  fünf  Pupillae 
renales  und  die  von  zahlreichen  Gefässen  durchbohrten  Vorsprünge 
der  Columnae  renales  (Bertini)  dargestellt.  An  einer  Stelle  sind  zwei 
gegenüberliegende  Vorsprünge  miteinander  verwachsen. 


347 


384 


Sagittalschnitte  durch  den  Hilus  und  Sinus  renalis. 


Sagittalschnitte  durch  den  Hilus  und  Smus  renalis. 


385 


Fi  g.  347  A — C.  Sagittalschnitte  durch  den  Hilus  und  Sinus 

renalis.  Gefässe  injicirt. 

A.  Schnitt  durch  den  Hilus. 

B und  C.  Schnitte  durch  den  Sinus  renalis. 


Die  auf  Fig.  347  C mit  einem -|- Gezeichnete  Stelle  entspricht 
der  Verschmelzung  von  zwei  gegenüberliegenden  Columnae  renales. 
Durch  diese  Verschmelzung  wird  der  Sinus  mehr  oder  minder  voll- 
ständig in  zwei  Abtheilungen  getheilt. 


386 


Sinus  renalis  einer  mit  zwei  Ureteren  versehenen  Niere. 


Fig\  348.  Sinus  renalis  einer  mit  zwei  Ureteren  ver- 
sehenen Niere. 

Der  Sinus  renalis  ist  durch  eine  bis  an  den  Hilus  reichende, 
aus  der  Verschmelzung  von  zwei  gegenüberliegenden  Columnae 
renales  hervorgegangene  Parenchymbrücke  (-)-)  in  eine  grössere 
und  eine  kleinere  Nische  getheilt.  Zu  jeder  der  letzteren  begibt 
sich  einer  der  Ureteren. 


Topik  der  rechten  Niere  zur  Leber. 


387 


Duodenum 


Hepar 


Pulmo 


XII 


Pylorus 


Den 


Ligamentum 

teres 


Colon  transversum 


Caecum 


Intestinum  ileum 


Fi  g.  349.  Topik  der  rechten  Niere  zur  Leber,  zum 
Colon  ascenclens  und  zum  Duodenum. 


Die  Leber  und  die  Niere  wurden  sagittal  durchschnitten,  von  der  Leber 
überdies  ein  Stück  abgetragen,  um  das  Duodenum  blosszulegen.  Von  dem  am  un- 
teren Nierenpol  haftenden  Colon  ascendens  ist  der  craniale  Antheil  gegen  den 
caudalen  abgeknickt. 


388 


Topik  der  linken  Niere  zur  Milz  und  zum  Pankreas. 


Pulvio 


Mesocolon 

transvers. 

Flexura 

duodeno- 

jejunalis 

Fascia 

praerenalis 


Periton. 

parietale 


Mesen- , 
terium 


Fi  g. 


350. 


Pars 

ascend. 

duodeni 


J\Iesocolon 

descend. 


V.  lienalis 


Pancreas 


Lien 

Costa  XI 1 

M.  latissimus 
dorsi 

F.  retrorenalis 
Lig.  lumbocostale 

X.  iliohypog astricus 
1/.  quadral.  luvib. 


Topik  der  linken  Niere  zur  Milz  und  zum  Pankreas. 


389 


Fig.  350.  Topik  der  linken  Niere  zur  Milz  und  zum 

Pankreas.  Capsula  renalis. 

Die  Niere,  das  Pankreas  und  die  Milz  sind  sagittal  durch- 
schnitten. Vor  der  linken  Niere  lagern:  a)  das  Mesocolon  descendens. 
b)  das  in  eine  einfache  Bindegewebsmembran  umgewandelte  Peri- 
tonaeum  parietale  und  die  Fascia  praerenalis ; hinter  der  Niere  die 
Fascia  retrorenalis.  Beide  Fascien  bilden  die  Capsula  renalis.  Der 
Deutlichkeit  halber  wurde  die  Capsula  renalis  von  der  Niere,  dem 
Mesocolon  descendens  und  der  hinteren  Bauchwand  abgehoben.  An 
der  dorsalen  Fläche  der  Fascia  retrorenalis  verläuft  der  N.  iliohypo- 
gastricus. 

In  dem  Bindegewebsspalt  zwischen  dem  Pankreas  und  dem 
Peritonaeum  parietale  der  linken  Niere  sind  zwei  Lymphknoten  ent- 
halten. 


390 


Regio  lumbalis  dextra 


Ren 


N.  iliohypo- 
gastricus 


M.  transversus 
abdominis 

Colon 

ascendens 


Fascia 

endogasirica 


i 


I 


Fig.  351 


Regio  lumbalis  dextra. 


391 


i 

\ 


> 


Berjio  lumbalis  dextra. 


(Object  der  Fig.  273.) 

Die  breiten  Bauchmuskeln  wurden  entfernt,  der  M.  quadratus 
lumborum  belassen.  In  dem  Raum  zwischen  den  seitlichen  Au- 
fheben der  breiten  Bauchmuskeln,  dem  M.  quadratus  lumborum , 
der  zwölften  Rippe  und  dem  Darmbeinkamm  liegt  die  von  dem 
N.  iliohypogastricus  gekreuzte  Fascia  endogastrica  frei.  Dieselbe 
wurde  an  zwei  Stellen  eingeschnitten.  Vor  dem  Einschnitt  in 
ihrer  oberen  Hälfte  (Fascia  retrorenalis)  liegt  die  Kiere,  vor  dem 
in  der  unteren  äusseren  Hälfte  das  Colon  ascendens.  Dieses  lie^’t 

O 

jedoch  nicht  entblösst  vor,  da  seine  Verlüthung  mit  dem  Peritonaeum 
parietale  nicht  gelüftet  wurde.  Unterhalb  der  letzten  Rippe  der 
zwölfte  N.  intercostcdis. 


392 


Regio  lumbalis  sinistra. 


Ren 


Colon 

descendens 


\ 


Veritonaeum 

parietale 

Fascia  endo- 
gastrica 


Fig.  352. 


Regio  lumbalis  sinistra. 


393 


Fig.  352.  Regio  lumbalis  sinistra  nach  Entfernung  der 

breiten  Bauchmuskeln. 

Der  M.  quadratus  lumborum  ist  nicht  entfernt  worden.  Von 
der  Fascia  endogastrica  wurde  nur  die  craniale  Hälfte,  die  F.  retro- 
renalis  belassen;  von  der  caudalen  Hälfte  der  F.  endogastrica  ist  nur  ein 
schmaler  seitlicher  Antheil  erhalten.  Die  dorsal  von  dem  freigelegten 
Colon  descendens  befindliche  Membran  (-{-),  in  die  eine  Oeffnung  ein- 
geschnitten wurde,  um  das  Colon  sichtbar  zu  machen,  stellt  das  pri- 
märe Peritonaenm  parietale  dar,  welches  mit  dem  dorsalen  Bauchfell- 
überzuge  des  Colon  descendens  verwachsen  ist.  Zwischen  der  F.  endo- 
gastrica und  dem  eben  erwähnten  Antheile  des  wandständigen  Bauch- 
fells findet  sich  die  Umschlagstelle  des  Peritonaenm  parietale  der 
hinteren  Bauchwand  in  das  der  seitlichen  Bauchwand. 


394 


Hufeisenniere. 


V.  renalis  sinistra 


V.  renalis  dextra 


A.  mesenterica 
inferior 


Aa.  renales 


A.  iliaca  externa 


Fig*.  353.  Hufeisenniere. 

Nach  den  Ureteren  beurtheilt,  liegt  die  Verwachsungsstelle  der  beiden 
Nieren  links  von  der  Aorta.  Die  rechte  Niere,  die  tief  herabgerückt  ist,  lagert  an 
der  seitlichen  und  vorderen  Fläche  der  V.  cava  inferior  und  kreuzt  die  Aorta 
knapp  oberhalb  ihrer  Theilungsstelle.  Die  linke  Niere  hält  eine  mehr  normale 
Lage  ein.  Die  Hufeisenniere  besitzt  fünf  Aa.  renales , drei  rechte  und  zwei  linke.  Aron 
diesen  entspringen  zwei  unmittelbar  unterhalb  der  Wurzel  der  hoch  entspringenden  A. 
mesenterica,  inferior , eine  dritte  in  der  Höhe  der  eben  genannten  Arterie,  eine  vierte 
ähnlich  der  typischen  A.  renalis  sinistra , während  die  fünfte  von  der  A.  iliaca 
communis  dextra  abgegeben  wird.  Drei  von  den  Aa.  renales  gehören  der  rechten, 
eine  der  linken  und  eine  andere  beiden  Nieren  an.  Die  V.  renalis  dextra  ist 
einfach;  links  finden  sich  zwei  Vv.  renales , von  welchen  die  eine  typisch  ventral, 
die  andere  dorsal  von  der  Aorta  verläuft.  Die  Vv.  ovaricae  sind  erweitert. 


Vv.  ovaricae 


Ureter  dexter 


Ureter  sinister 


F.  iliaca  externa 


Lageanomalie  der  rechten  Niere. 


395 


A.  iliaca  ext.  dextra  Ureter  dexter 


V.  cava  inferior  Aorta 


A.  mesenterica  inferior 


Aa.  renales  dextrae 


‘1.  iliaca  comm.  dextra 


Ureter  sinister 


V iliaca  comm.  sinistra 


Flg.  354.  Lageanomalie  der  rechten  Niere. 


(Trockenpräparat.) 


Die  vordere  Wand  des  Beckens  wurde  entfernt.  Die  rechte  Niere  liegt  vor 
dem  fünften  Lendenwirbel,  dem  ersten  und  zweiten  Kreuzbeinwirbel,  den  letzteren 
allerdings  nicht  vollständig  deckend.  Die  Niere  ist  überdies  um  ihre  Achse  gedreht, 
da  ihr  Hilus  sich  ventralwärts  wendet.  In  die  rechte  Niere  dringen  zwei  Arterien 
ein,  welche  unterhalb  des  Abganges  der  A,  mesenterica  inferior  von  der  Aorta  ab- 
zweigen.  Von  den  zwei  Venen  der  Niere  verläuft  eine  hinter  der  Aorta.  Die  Gefässe 
der  linken  Niere  verhalten  sich  in  typischer  Weise. 


396 


Lageanomalie  der  zu  einem  Körper  verschmolzenen  Nieren. 


Glandulae  suprarenales 


l7.  cava  inferior 

I 

Vv.  renales. 


Rectum 


Ureter  dexter 
et  sinister 


Uterus 


_ Vesica  urinaria 


A.  mesenterica 
inferior 


.4.  renalis 


Fig.  355. 


Lageanomalie  der  zu  einem  Körper  verschmolzenen  Nieren. 


397 


Fig.  355.  Lageanomalie  der  zu  einem  Körper  ver- 
schmolzenen Nieren  (Kuclienniere). 

Die  verschmolzenen  Nieren  bilden  einen  rundlichen,  unregel- 
mässig geformten  Körper,  welcher  von  der  Theilungsstelle  der 
Aorta  bis  in  die  Beckenhöhle  hinabreicht.  Die  Niere  füllt  die  obere 
Beckenapertur  vollständig  aus  und  hat  das  Rectum  sowie  den  Uterus 
nach  vorne  verschoben.  Die  beiden  Ureteren  treten  an  der  ventralen 
Fläche  der  Niere  aus.  Die  Gefässe  verhalten  sich  in  folgender 
Weise:  Es  sind  fünf  Aa.  renales  vorhanden;  von  diesen  begibt 
sich  eine  zur  ventralen,  die  anderen  zur  dorsalen  Fläche  der 
Niere.  Die  ventral  gelegene  Arterie  entspringt  an  der  Theilungsstelle 
der  Aorta;  einen  ähnlichen  Abgang  besitzt  eine  der  dorsalen 
Aa.  renales ; eine  andere  wird  von  der  A.  iliaca  comm.  dextra  abge- 
geben, indess  die  dritte  und  vierte  dorsale  A.  renalis  von  der 
A.  iliaca  comm.  sinistra  abstammen.  Die  Vv.  renales  verlaufen  theils 
für  sich,  theils  in  Begleitung  der  Arterien.  Auf  der  ventralen  Fläche 
der  Nieren  finden  sich  drei  Vv.  renales:  eine  V.  renalis  dextra , die 
V.  renalis  sinistra  und  eine  mittlere,  die  ventral  gelegene  Arterie 
begleitende  Vene.  Die  dorsalen  Arterien  werden  von  Venen  begleitet, 
die  nicht  so  stark  sind  wie  die  ventralen.  Der  mit  einem  -|-  be- 
zeichnete  Ast  der  mittleren  Nierenvene  anastomosirt  im  Gekröse 
des  Colon  sigmoideum  mit  einem  Zweige  der  V.  liaemorrlioidalis 
superior.  Die  Nebennieren  und  ihre  Gefässe  halten  eine  mehr  normale 
Lage  ein. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


26 


398 


Linksseitige  Doppelniere 


Glandula  suprarenalis  dextra  A.  coeliaca 


Glandula  supra- 
V.  renalis  sinisira  renalis  sinistra 


A.  renalis 
sup.  sinistra 


A.  mesenterica 
inferior 


Aa.  renales 
sin.  inf. 


Vertebra 
lumbalis  IV 


V.  ovarica 


Vesica  urinaria 


Ureter  dexter  et  sinister 


Linksseitige  Doppelniere. 


399 


Fig.  3 56.  Linksseitige  Doppelniere. 

(Leiche  einer  Frau.) 

Beide  Nieren  liegen  in  der  linken  Lendengegend  und  sind 
untereinander  durch  Nierengewebe  zu  einem  Körper  verwachsen, 
der  von  dem  elften  Brustwirbel  bis  zum  fünften  Lendenwirbel 
hinabreicht.  Die  linke  Niere  entspricht  der  oberen,  die  rechte  der 
unteren  Hälfte  der  Doppelniere.  Der  Hilus  der  oberen  Niere  ist 
nach  unten,  der  der  unteren  direct  nach  vorne  gekehrt.  Der 
linke  Ureter  verläuft  am  lateralen  Rande  der  unteren  Niere,  der 
rechte  Ureter  kreuzt  die  A.  und  V.  iliccca  comm.  sinistra  und  zieht. 

7 

in  der  Beckenhöhle  angelangt,  auf  die  rechte  Seite  hinüber.  Die 
Mündungsstellen  der  Ureteren  in  der  Blase  liegen  normal  an  den 
Ecken  des  Trigonum  vesicae.  In  die  Doppelniere  dringen  vier  Ar- 
terien ein:  eine  obere,  die  typische  A.  renalis  sinistra.  für  die  obere 
Niere,  die  aber  auch  einen  Ast  für  die  untere  Niere  entsendet,  ferner 
unterhalb  des  Abganges  der  A.  mesenterica  inferior  drei  Aa.  renales 
von  der  linken  Wand  der  Aorta  zur  unteren  Niere.  Die  V.  renalis 
sinistra , welche  in  typischer  Weise  die  ventrale  Fläche  der  Aorta 
kreuzt,  nimmt  die  Venen  der  unteren  Niere,  sowie  die  V.  ovarica 
sinistra  auf  und  mündet  in  die  V.  cava  inferior.  Die  Nebennieren 
lagern  normal.  Die  Stelle,  wo  sonst  die  rechte  Niere  sich  befindet, 
war  von  Dünndarmschlingen  und  dem  Colon  ascendens  eingenommen. 
Die  Milz,  das  Pankreas  und  die  anderen  Eingeweide  boten  nichts 
Anormales  dar. 


26* 


400 


Ketroperitonaealraum. 


A , coeliaca 


A.  mesent.  sup. 


cava 


Cisterna 


Truncus 
n.  sympat 


ovanc 


>UK* 


ovanca 


SS® 


liypogastricus  plex 
aortici 


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m 

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t'  '•  '■v\  ^wMuilifw wt(r 

VI  wfli 

Ureter 


Fig.  357 


Retroperitonealraum. 


401 


Fig.  357.  Retroperitonaealraum. 

Es  sind  die  vor  der  Wirbelsäule  gelagerten  Organe  und  die 
Nieren  dargestellt.  Vor  der  Wirbelsäule  liegt  die  Aorta,  rechts  von 
ihr  im  Hiatus  aorticus  der  Ductus  thoracicus , links  von  ihr,  dem 
ventralen  Rande  des  M.  psoas  folgend,  der  linke  Truncus  n.  symjpa- 
tJiici.  Die  V.  renalis  sinistra  zieht  nicht  vor  der  Aorta,  sondern  hinter 
ihr  nach  rechts  hinüber.  Vor  der  Aorta  und  den  Aa.  iliacae  com- 
munes  sind  Theile  des  Plexus  aorticus  vorhanden. 


402 


Wurzelstücke  der  Aa.  coeliaca  und  mesenlerica  superior. 


N.  splanch- 

nicus  A.  mesenterica  Glandula 


li.  ad plex.  aorticum  Truncus  1 . spermatica 

n.  sympathici 


r 


Fi g.  358. 


Wurzelstüeke  der  Aa.  coeliaca  und  mesenterica  superior. 


403 


Fig*.  358.  Wurzelstücke  der  Aa.  coeliaca  und  mesenterica 

superior  mit  dem  Plexus  coeliacus , 

Die  Anfangsstücke  der  genannten  Arterien  werden  ringförmig 
von  den  Tkeilen  des  Plexus  coeliacus  umsclilossen.  Der  N.  splanch- 
nicus  durchsetzt  den  Zwerchfellschenkel  und  begibt  sich  zum 
Ganglion  coeliacum. 


404 


Ketroperitonaealraum. 


Oesophagus  Pericardium 


cava  ivf. 


ln,  '■  ■ 

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*»»» 


V,  azygos 


N.  splanch- 
nicus 


F.  inter- 
costalis  XII 


Ductus 

thoracicus 


A.  lumhalis  I 


Pleura 


Quadratus  lumborum 


Ivetroperitonaealraum. 


405 


Fig.  359.  Retroperitonaealraum. 

Der  Rand  des  Iliatus  aorticus  wurde  gespalten  und  die 
Zwerchfellschenkel  weit  voneinander  abgezogen,  um  den  distalen 
Theil  des  hinteren  Mediastinalraumes,  welcher  in  die  Projection  der 
Zwerchfellschenkel  fällt,  blosszulegen.  Der  Raum,  welcher  nach  oben 
bis  an  den  Herzbeutel  dargestellt  ist,  wird  seitlich  von  den  Media- 
stinalplatten  begrenzt.  Sichtbar  sind:  in  der  Mitte  die  Aorta  thoracica^ 
die  Aorta  abdominalis  mit  den  Anfan srsstücken  der  Aa.  coeliaca . 

O 1 

mesenterica  sujperior  und  renales , ferner  rechts  von  der  Aorta:  die 
V.  azygos,  der  Ductus  thoracicus  mit  der  Gisterna  und  der  N.  splanch- 
nicus  dexter,  links:  die  V.  hemiazygos  und  der  N.  splanchnicus  sinister. 
Rechterseits  ist  an  einer  umschriebenen  Stelle  die  Pleura  durch  ein 
Bändchen  mit  der  Wirbelsäule  verbunden.  Oberhalb  der  zwölften 
Rippe  besitzt  das  Zwerchfell  eine  grosse,  dreieckig  begrenzte  häutige 
Partie,  auf  welcher  die  rechte  Niere  lag. 


406 


Topographie  der  hinteren  Bauchwand 


N.  iliohypogastricus 


Ureter 


Ligamentum  iliolumbale 


M.  psoas  minor 


Truncus  n. 
sympathici 


M.  psoas 
major 


N.  lumbalis 
IV 


V.  iliolum-  _ 
balis 


N.  lumbali 


_ Promor 
toriim 


N.  femoralis 


A.  glutaea  superior 


N.  obturatorius 


A.  obturatoria  Ligamentum  umbUicaU 


lat. 


360. 


Topographie  der  hinteren  Bauchwand. 


407 


Fig.  360.  Topographie  der  hinteren  Bauehwand.  Fossa 
iliaca,  Regio  lumbalis  und  Raum  zwischen  dem  M.  psoas 

und  der  Wirbelsäule. 

Unterhalb  der  Niere  erscheint  der  anf  dem  M.  quadratus  lum- 
borum  gelagerte  N.  iliohypogastricus;  den  M.  iliacus  quert  der  Ramus 
iliacus  der  A.  iliolumbalis;  zwischen  dem  M.  iliacus  und  M.  psoas, 
den  letzteren  eine  Strecke  weit  lateralwärts  überragend,  verläuft  der 
N.  femoralis.  Um  den  Raum  zwischen  dem  M.  psoas  und  der 
Wirbelsäule  zur  Ansicht  zu  bringen,  wurde  der  M.  psoas  von  der 
Wirbelsäule  abgezogen  und  die  A.  und  V.  iliaca  externa  sammt  dem 
Bauchfelle  medialwärts  gelagert.  In  dem  Raume  erscheinen:  ober- 
flächlich der  N.  obturatorius , in  der  Tiefe  der  vierte  und  fünfte 
Lendennerv  und  zwischen  den  genannten  Nerven  die  A.  iliolumbalis 
mit  dem  Ramus  iliacus  und  R.  lumbalis , ferner  die  V.  iliolumbalis 
und  höher  oben  ihr  selbstständig  entspringender  R.  lumbalis  as- 
cendens.  Seitlich  an  der  Wirbelsäule  ist  der  Grenzstrang  des  Sym- 
pathicus  sammt  dem  Ramus  communicans  des  fünften  Lendennerven 
sichtbar.  Oberhalb  des  N.  ilioliypogastricus  erscheint  der  N.  inter- 
costalis  XII. 


. genitocruralis  A.  glutaea  superior 


408 


N.  mtercostalis 
Xll 


Topographie  cler  hinteren  Bauchwand. 


N.  lumbal.  IV 


V.  lumbalis 
ascendens 


N.  lumbalis 


N.  femoralis 


M.  psoas  minor  N.  obturatorius 


oi  S 

0 a 

1 ^ 

2 a 


N .lumbalis  III 


Ligamentum  umbilicale  lat . 


ki 

a ^ 

Ol  • 
o <?■< 

o ° ^ 

° 2 § 
CO  . «O 
Co 

2.  <2 
Co  Ofc 
- ^ 
Co 


A.  lumbalis  III 


361. 


Topographie  der  hinteren  Bauchwand. 


409 


Fi  g.  361.  Topographie  der  hinteren  Bauchwand.  Fossa 
iliaca , Begio  lumbalis  und  Raum  zwischen  dem  Psoas  und 

der  Wirbelsäule. 


(Object  der  Fig.  360.) 


Die  Niere  wurde  entfernt.  Ueber  den  M.  quaäratus  lumborum 
zieht  der  N.  iliohypogastricus  hinweg.  Unter  dem  Muskel  kommt 
der  zwölfte  N.  intercostalis  zum  Vorschein  und  tritt  in  den  M.  Irans- 
versus  abdominis  ein.  Vom  M.  psoas  wurde  so  viel  abgetragen,  als 
nothwendig  ist,  um  alle  Lendennerven  blosszulegen.  Der  Bamus 
lumbalis  arteriae  iliolumbalis  und  die  V.  lumbalis  ascendens  sind  weit 
nach  oben  zu  verfolgen;  ersterer  verbindet  sich  mit  der  A.  lumbalis  III. 


410 


Hintere  Bauehvvand 


V.  azygos 


Costa  XI I 


L . intercostalis  XIX  g 

>1# 


Ligamen- 
tum lum- 
bocostale 


X.  lumbalis  1 


X.  lumbalis  11 


X.  lumbalis  111 


N.  lumbalis  IV 


r.  lumbalis 
ascendens 

X.  lumbalis  V 


— Promontorium 


A.hypogastrica 


‘1.  iliolumbalis 


Fi g.  362. 


Hintere  Bauchwand. 


411 


Fig.  862.  Hintere  Bauchwand. 

(Object  der  Fig.  361.) 

Die  Mm.  quadratus  lumborum  und  psoas  wurden  entfernt.  Nun 
erscheint  das  Ligamentum  lumbocostale , welches  in  dieser  Gegend 
den  Abschluss  der  Bauchhöhle  besorgt.  Von  Nerven  sind  der 
zwölfte  Brustnerv  und  die  Anfangsstücke  der  Lendennerven  erhalten*, 
vonGefässen:  die  A.  und  V.  lumbalis  ascendens  mit  dem  Uebergange 
der  letzteren  in  die  V.  azygos;  von  Muskeln:  die  Mm.  intertransversarii. 


. 


Zucke rk and  1,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


27 


I 


Beckenhöhle  eines  Mannes  vom  Beckeneingang  aus  gesehen. 


415 


4)  -ae 
i;e  I le 


I 


I 


Flicae  vesicales  Plica  umbilicalis  lateralis 

transversae  media 


Plica 

vesi- 

calis 


Fovea 
latera- 
lis peri- 
tonaei 


Fig.  363.  Beckenhöhle  eines  Mannes  vom  Beckeneingang 

aus  gesehen. 


Die  Blase  war  massig  gefallt,  der  Mastdarm  zusammengezogen  und  leer. 
Von  der  Seitenwand  der  Beckenhöhle  ziehen  (gefässführende)  Plicae  vesicales  zur 
Blase.  Am  Blasengrund  erscheint  eine  breite  Plica  vesicalis.  Linkerseits  findet 
sich  an  der  Seitenwand  der  Beckenhöhle  ein  peritonaeales  Grübchen  zwischen  dem 
Ureter  und  dem  Ligamentum  umbilicale  laterale  einerseits,  der  V.  Hypogastrien  und 
einem  Truncus  communis  für  die  V.  obturatoria  und  eine  Vene  aus  dem  Plexus 
pudendalis  andererseits.  Der  Ureter  biegt  ein  wenig  gegen  die  Nische  ein. 


i 


27* 


416 


Beckenhöhle  eines  Mannes 


vom  Beckeneingang-  aus  gesehen 


A.  hypogastrica 


vesicales 


N . obtura 
torius 


A.  iliaca 
externa 


Ligamentum 

umbilicale 

laterale 


Plica  umbilicalis 
media 


a 

i 

: .’IJ. 

1 

iv' 

jjuB  j 

I 

r 


Fig.  364. 


Beckenhöhle  eines  Mannes  vom  Beckeneingang  aus  gesehen. 


417 


Fio\  364.  Beckenliöhle  eines  Mannes  vom  Beckeneino-ano' 

O O O 

aus  gesehen. 


(Object  der  Big.  363.) 


An  der  reckten  Seitenwand  wurde  das  Bauchfell  abgetragen, 
um  die  Gebilde  der  lateralen  Beckenwand  blosszulegen.  Sichtbar 
sind:  die  V.  iliaca  externa,  die  A.  hypogastrica  mit  dem  offen  ge- 
bliebenen Theil  der  A.  umbilicalis,  dem  Ligamentum  umbilicale  laterale, 
drei  Blasenarterien  und  der  Ureter. 


418 


Feckenorgane  eines 


M annes. 


Promontorium 


oeum 


Pec/vm 


esica 


umnana 


i ***•»«/ 

i $al 


/Mflm 


' c 


Ureter 


Vesicula  sem 


/ / Glandula  bulboureihralis 

/ j Prostata 

Pars  mem-  Bulbus 
branaeeci  urethrae 
urethrae 


Corpus  caver- 
nosum  penis 


I. 

r 


Fig.  365. 


Beckenorgane  eines  Mannes. 


419 


Fig.  3G5.  Beckenorgane  eines  Mannes  nach  Entfernung 
der  linken  knöchernen  Beckenhälfte  präparirt. 

Die  Blase  ist  ziemlich  stark  gefüllt.  Das  Bindegewebe  des 
perirectalen  Raumes  wurde  entfernt,  um  die  Grösse  des  zwischen 
Mastdarm  und  Kreuzbein  befindlichen  Spaltes  zu  zeigen.  Das 
Trigonum  urogenitale  wurde  abgetragen  und  die  Pars  membranacea 
urethrae  freicelerrt. 


420 


Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein  männliches  Becken. 


Co 


366 


Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein  männliches  Becken. 


421 


Fig.  366.  Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein  männliches 

Becken. 

(Hechte  Hälfte.) 

An  der  Blase,  die  massig  gefüllt  war.  sind  die  seitlichen 
Fischen  gut  ausgeprägt.  An  der  Pars  cavernosa  urethrae  sieht  man 
die  Curvatura  subpubica  und  die  C .prae pubica,  an  der  Pars  membranacea 
den  Sphincter.  Am  Rectum  ist  die  Flexura perinealis  fast  geschlossen, 
die  Flexura  sacralis  massig  ausgedehnt.  Das  Ligamentum  Suspensorium 
penis  repräsentirt  sich  in  Form  mehrerer  dicker  Lamellen. 


CV 

Cc 

cs. 
o-  . 

Co 


O 

Ci 

s 

Qi 

Ob 


o 

Co 


b: 

c- 

c^ 

CO 


cs 

'S) 

Ci 


ö 


422 


Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein  männliches  Becken. 


-h.  ^ 


g *r 
o 


Fig.  367 


Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein  männliches  Becken. 


423 


Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein 

o 

Becken. 


männliches 


(Rechte  Hälfte.) 

% 

Die  contrahirte  und  in  Folge  dessen  dickwandige  Blase  er- 
reicht  den  oberen  Band  der  Symphyse  nicht;  das  Bauchfell  der 
Blase  hat  drei  Plicae  vesicales  aufgeworfen.  Hinter  der  Yesicula 
seminalis  erscheint  am  Durchschnitt  die  starke  Fascia  prostatae 
(F.  rectovesiccilis).  Man  sieht  ferner  das  Septum  perineale  und  seine 
Verbindungen  mit  der  nachbarlichen  Musculatur. 


424 


Frontalschnitt  durch  ein  männliches  Becken. 


Fascia  endopelvina 


Pars  prostatica 
Prostata  urethrae 


Rectum 


Fascia 

obturatoria 


M.sphincter  ani 
externus  j\j  gphincter 
ani  internus 


M.  levator 
ani 


I M.  glutaeus 

maximus 

Fossa 

ischiorecialis 


M.  obturator ius  internus 
Os  pubis 


Os  iscldi 


Muscularis 
recti,  Stratum 
longit. 


Frontalschnitt  durch  ein  männliches  Becken. 


425 


Fisr.  368.  Frontalsclmitt  durch  ein  männliches  Becken. 


(Vordere  Schnitthälfte.) 


Getroffen  sind  die  Blase,  die  Prostata  und  der  Mastdarm. 
Oberhalb  des  Levator  ani  sieht  man  den  peritonaealen,  den  sub- 
peritonaealen  und  den  subfascialen  Raum;  den  subperitonaealen 
zwischen  Bauchfell  und  Fascia  endopelvina,  den  subfasciellen  zwischen 
der  Fascia  endojjelvina  und  dem  Levator  ani.  Zwischen  der  Haut  und 
dem  Levator  ani  findet  sich  der  subcutane  Raum,  Fossa  iscJiio- 
rectalis,  mit  seinem  Fettkörper. 


Rectum 


Fig. 


369. 


426  Sagittalschnitt  durch  das  Becken  eines  mehrere  Jahre  alten  Knaben. 


Vesica  urinaria 


Fundus  excavat 
rectovesicalis. 


Plica  vesicalis 
transversa 


Anus 


Rectum, 
Paries  anterior 


Prostata 


Urethra 


Sagittalsclmitt  durch  das  Hecken  eines  mehrere  Jahre  alten  Knaben.  427 


Fig*.  363.  Sagittalsclmitt  durch  das  Becken  eines  mehrere 
Jahre  alten  Knaben  mit  Tiefstand  des  peritonaealen 

Beckenblindsackes. 

(Linke  Hälfte.) 


Die  Exccivatio  recfovesicalis  erstreckt  sich  so  weit  caudalwärts, 
dass  ihr  Blindsack  tiefer  als  das  Orificium  vesicale  internum  liegt. 
Das  Bauchfell  der  Blase  bedeckt  hinten  den  Blasengrund,  die 
Ductus  def erentes  und  die  Vesiculae  seminales.  Die  im  Blindsack 
enthalten  gewesenen  Dünndarmschlingen  haben  die  vordere  Wand 
des  Rectum  gegen  den  Anus  hin  ausgestülpt. 


428 


Frontalschnitt  durch  das  Object  der  Fig.  369. 


T . hypogastrica  Mesocolon  sigmoideum  Recte 


m 


Excavatio  rectovesicalis  31.  levator 

ani 


Rectum , 
Paries  anterior 


31.  obturatorius 
internus 


370. 


Frontalschnitt  durch  das  Object  der  Fig.  369. 


(Hintere  Beckenhälfte.) 


Sajrittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken 
© 


429 


4 ;$3S§fv**V  ^ '•  •• 

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y///w/! 


m, 

«'•>7 


Z7i terus 


t estca 
urinaria 


Excavatio  rectouterina 


Fig.  371.  Sagittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken  mit 
tief  herabreichender  Excavatio  uterorectalis. 

(Rechte  Hälfte .) 

Die  Excavatio  uterorectalis  erstreckt  sich  bis  cremen  die  Mitte 

o o 

der  hinteren  Scheidenwand  herab.  Die  in  derselben  enthaltenen 
Dünndarmschlingen  haben  die  vordere  Mastdarm  wand  gegen  den 
After  vorgetrieben. 

Zuckerkand],  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen.  28 


Vagina  m.  recti  ahdom. 
Raries  posterior 


epigastrica 


V.  vesicalis  anterior 

Fi g.  372. 


Vesica  urinaria 


Linea  semicircularis 
( Douglasi ) 


M.  rectus  abdominis  Linea  alba 


Os  pubis, 
Ramus  superior 


*-rutM  n / 


Topographie  der  Blase. 


431 


Fig.  372.  Topographie  der  Blase. 

An  der  vorderen  Baucliwand  wurden  die  Rectusscheiden 
eröffnet  und  die  unteren  Hälften  der  Recti  entfernt.  Es  liegt 
demnach  beiderseits  die  hintere  Wand  der  Rectusscheide  bloss. 
Oberhalb  der  Symphyse  erscheint  die  Blase,  die  durch  Injection 
ausgedehnt  wurde.  Vor  der  Blase  verlaufen  Venen  in  der  soge- 
nannten Fascia  vesicolis.  Die  Grenzlinie  zwischen  dem  Bauchfell  der 
Blase  und  dem  der  vorderen  Bauchwand  ist  deutlich  zu  sehen. 


28* 


432 


Topographie  der  Blase 


Lig. 

umbilicale 

laterale 


Lig. 

umbilicale 

medium 


Peri- 

tonaeiim 

parietale 


Pinea  alba 


Lig, 

umbilical, 

laterale 


Fascia 
v esicalis 


Vagina  m.  recti  abdom. 
-I  aries  posterior 


1 agina  r 
recti 
abdom. 
Paries 
anterior 


T esica  urinaria 


Tig*.  373 


Topographie  der  Blase. 


433 


Fig.  373.  Topographie  der  Blase. 


(Object  der  Fig.  372). 


Die  hintere  Wand  der  Rectusscheide  und  die  Symphyse  wurden 
grüsstentheils  entfernt,  um  die  Lage  der  Blase  zur  vorderen 
Beckenwand  zu  zeigen;  ferner  wurde  rechterseits  das  subperitonaeale 
Bindegewebe  mit  der  Fascia  vesicalis  und  der  Vena  vesicalis  ab°:e- 
tragen  und  hiedurch  das  Ligameyitum  umbilicale  laterale , welches 
sich  in  diesem  Fall  in  zwei  Bündel  spaltet,  sowie  das  Ligamentum 
umbilicale  medium  dargestellt.  Linkerseits  ist  das  subperitonaeale 
Bindegewebe  mit  der  Fascia  vesicalis  erhalten  geblieben.  Das  Liga- 
mentum umbilicale  laterale  liegt  im  subserüsen  Bindegewebe. 


434  Peritonaeale  Blasennische,  Topographie  des  Ureter  und  des  Ductus  deferens. 


Peritonaeum  Pig.  umbilicale 
parietale  laterale 


Vagina  m.  recti  abdom. 
Paries  ant. 


Cavum  praeperitonaeale 


Vesica  urinaria 


Ureter 


Peritonaeale  Blasennische,  Topographie  des  Ureter  und  des  Ductus  deferens.  4ö5 


Fi  g.  374.  Peritonaeale  Blasennisclie,  Topographie  des  Ureter 

und  des  Ductus  deferens. 

Beckenraum  von  rechts  gesehen  dargestellt. 

(Object  der  Fig.  373.) 


Der  Ausschnitt  der  vorderen  Beckenwand  wurde  vergrössert, 
die  Blase  grüsstentheils  entfernt,  um  die  Nische,  in  der  die  Blase 
untergebracht  ist,  darzustellen.  Man  sieht,  dass  sich  das  Peritonaeum , 
welches  entsprechend  der  Blase  muldenförmig  vertieft  ist,  gegen 
das  Bauchfell  der  vorderen  Bauchwand  deutlich  begrenzt;  ferner, 
dass  die  ausgedehnte  Blase  bis  an  die  Seitenwand  der  Beckenhöhle 
reicht.  Das  Bauchfell  wurde  ein  wenig  von  der  lateralen  Becken- 
wand abgehoben,  um  den  Verlauf  des  Ductus  deferens  und  des 
Ureter  zu  zeigen. 


436 


I eritonaeale  Blasennische  im  weiblichen  Becken. 


Lentonaeum 

parietale  Linea  alba 


Peritonaeale  Blasennische  im  weiblichen  Becken. 


437 


Fi g.  375.  Peritonaeale  Blasennisclie  im  weiblichen  Becken. 

Die  vordere  Beckenwand,  ferner  die  Blase  wurden  entfernt. 
Es  sind  die  peritonaeale  Nische,  in  der  die  hintere  Blasenwand  steckt, 
sowie  die  Scheide  und  die  Ureteren  dar^estellt.  Oberhalb  der  Blasen- 
nische  sind  das  Bauchfell,  ein  Theil  der  hinteren  Wand  der  Rectus- 
scheide,  die  Linea  alba  und  die  Vasa  epiyastrica  inf.  zu  sehen. 


438 


Sagittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


Vagina 


Fi  g.  376.  Sagittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken  mit 

sehr  stark  gefüllter  Blase. 

(Linke  Hälfte.) 

Spalt  zwischen  Blase  und  Vagina  erweitert  dargestellt.  Die  durch  natürliche 
Füllung  ausgedehnte  Blase  hat  den  Uterus  an  die  hintere  Beckenwand  angelegt, 
zumal  das  llectum ■ leer  war.  Die  vordere  Scheidenwand  ist  geemi  die  hintere  vor- 
gewölbt,  und  die  vordere  Fläche  der  Cervix  uteri  ist  frei  von  Bauchfell.  Die  Blase 
füllt  den  grössten  Theil  der  Beckenhöhle  aus  und  ist  über  das  Promontorium 
hinaus  in  die  Bauchhöhle  eingetreten. 


Weibliche  Beckenhöhle  mit  sehr  stark  gefüllter  Blase. 


439 


Ureter 


Colon  sigmoideum 


Fig.  377.  Weibliche  Beckenliölile  mit  sehr  stark  gefüllter 

Blase. 

(Object  der  Fig.  376,  von  oben  gesehen.) 


Man  sieht,  wie  che  volle  Blase  die  Beckenliölile  ausfüllt  und 
sich  den  Contouren  des  Beckens  anschmiegt.  Von  den  übrigen 
Beckenorganen  ist  nur  ein  Stück  des  Colon  sigmoideum  wahrnehmbar. 


440 


Blasengrund  mit  dem  Trigonum  vesicale. 


Ureter 


Trigonum 

vesicale 


Prostata 


Vesicula 

prostatae 


Orißcium 
duct.  ejaculat 


Pars  membr.  urethrcie 


Fig.  378.  Blasengrund 


mit  dem  Trigonum  vesicale , der  Pars 


prostatica  und  der  Pars  membranacea  urethrae . 


Die  Blase  und  die  Harnröhre  wurden  durch  einen  medianen  Sagittal- 
schnitt  ihrer  ventralen  Wand  geöffnet.  Ein  Theil  der  Blasenschleimhaut  wurde  ent- 
fernt. Man  sieht  das  Blasenstück  der  Ureteren  mit  den  Mündungen,  den  Colliculus 
seminalis  mit  den  Oeffnungen  der  Vesicula  prostatica  und  der  Ductus  ejaculatorii , 
ferner  in  der  Schleimhaut  der  Pars  prostatica  urethrae  die  Mündungen  der  Ductus 
prostatici.  Die  Musculatur  des  Trigonum  vesicae  gehört  der  circularen  Muskelschicht 
an.  Die  Schraffirung  der  Ureteren  entspricht  der  Muskelschicht  des  Kohres. 


Eintrittsstelle  des  linken  Ureters  in  die  Blasenwand. 


441 


Fi  g.  379.  Eintrittsstelle  des  linken  Ureters  in  die 

Blasen  wand. 


• Die  Blase  ist  zusammengezogen.  Eine  dicke  Schicht  der  Längs- 
musculatur  wurde  entfernt.  Man  sieht  die  Eintrittsstelle  des  Ureters 
und  das  Uebergreifen  der  Blasenmusculatur  auf  das  Endstück  des 
Ureters. 


442 


Trigonum  vesicale. 


Orificia  ureterum 


Orificium  urethrae  internum 


Fig.  380.  Trigonum  vesicale. 

Der  Körper  der  massig  ausgedehnten  Blase  wurde  quer  durch- 
trennt, um  den  Blasengrund  in  situ  freizulegen.  Man  sieht  das 
Trigonum  mit  den  Mündungen  der  Ureteren;  diese  befinden  sich 
an  den  Enden  eines  Querwulstes,  von  dem  jederseits  ein  Längswulst 
gegen  das  Orificium  urethrae  internum  herabzieht  und  hier  als  Uvula 
vesicae  gegen  die  Oeffnung  vorspringt.  Aus  diesem  Grunde  repräsentirt 
sich  das  Orificium  urethrae  internum  in  Form  eines  halbmond- 
förmigen Spaltes,  der  seine  Convexität.  nach  vorne  richtet.  Die 
Ausdehnung  des  Blasengrundes  bringt  es  mit  sich,  dass  die  Basis 
der  Prostata  sich  im  Umkreise  der  Blasenmündung  markirt. 


Ventraler  Antlieil  der  Prostata. 


443 


D.  deferens 


P.  membranacea  urethrae 


Fig.  381.  Ventraler  Antlieil  der  Prostata. 

m 

Die  Blase  wurde  entfernt.  Die  Prostata  wird  von  zwei  Canälen 
durchsetzt,  einem  ventralen  für  die  Harnröhre  und  einem  dorsalen 
fiir  die  Ductus  ejaculatorii.  Die  vordere  Wand  des  letzteren  Canales 
wird  als  Lolms  medius  jirostatae  bezeichnet. 


444 


Dorsaler  Antheil  der  Prostata. 


Vesica  urinaria 


P.  membran. 
urethrae 


Prostata , 
Lobus 
lateralis 


P.  medius 


1).  ejac. 


Ureter 


Fig.  382.  Dorsaler  Antheil  der  Prostata. 


Die  hintere  Wand  des  Canals  für  die  Ductus  ejaculatorii 
wurde  abgetragen,  und  die  Gänge  selbst  sind  nach  unten  umge- 
legt worden.  Es  erscheint  zwischen  den  Seitenlappen  die  dorsale 
Fläche  des  Lobus  medius , an  deren  unterem  Ende  die  Ductus 
ejaculatorii  an  die  Harnröhre  herantreten. 


Pars  prostatica  urethrae , Ductus  ejaculatorii. 


445 


Ductus  deferens 


Lobus  medius 


D.  ejacula- 
torius 


Colliculus 

seminalis 


Vesicula 

seminalis 


Fig.  383.  Pars  'prostatica  urethrae,  Ductus  ejaculatorii , 

Die  Pars  prostatica  urethrae  wurde  geöffnet,  der  Lobus  medius 
durchschnitten  und  von  der  Harnrührenschleimhaut  das  Stück 
zwischen  Colliculus  seminalis  und  Orificium  vesicae  internuni  ent- 
fernt. Der  Colliculus  seminalis  wurde  durch  einen  Horizontalschnitt 
abgekappt.  Man  sieht  an  der  Schnittfläche  in  der  Mitte  die  Vesicula 
prostatica,  seitlich  die  Ductus  ejaculatorii. 


Zuckerkand  1,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


29 


446 


1 ars  prostatica  urethrae , Vesiculae  serninales , Ductus  deferentes. 


D.  deferens 


Lob.  lateralis 


P.  membranacea 


Lobus 

medius 

Ductus 

prostaticus 


— Vesicula  sem. 


Sinus  comm. 
utric.  et  d.  ejacidat. 


Coilicidus  seminalis 


Fig.  3 84.  Pars  prostatica  urethrae,  Vesiculae  serninales,  Ductus 
deferentes.  Varietät  der  Ductus  ejaculatorii . 


Die  Blase  wurde  mitsammt  dem  zwischen  Blasenöffnung:  und 

O 

Coilicidus  seminalis  befindlichen  Antheil  der  Harnröhrenschleimhaut 
entfernt.  Man  sieht  zwischen  Coilicidus  und  Lobus  medius  in  der  Mitte 
ein  Säckchen,  die  Vesicula  'prostatica,  und  seitlich  von  dieser  zwei 
Ductus  prostatici.  Die  Ductus  ejaculatorii  münden,  wie  Fig.  385  und 
Fig.  386  zeigen,  in  die  Vesicula  prostatica.  An  der  Oberfläche  des 
Coilicidus  findet  sich  nur  eine  Oeffnung  als  gemeinsame  Mündung 
der  Vesicula  prostatica  und  der  Ductus  ejaculatorii. 


Pars  prostatica  urethrae.  — Ductus  ejaculatorii. 


447 


D.  ejacula- 
torius 

Sin.  comm. 
d.  ejaculat. 


Utriculus 

prostaticus 

Crista 

urethralis 


Fig.  385. 


Fig.  386.  Crista. 

O 


Fig.  385.  Pars  prostatica  urethrae ; Vesiculae  seminales, 
Ductus  tiefer entes . Varietät  der  D.  ejaculatorii . 


(Object  der  Fig.  384.) 


Die  Pars  pro statica  urethrae  und  der  Lobus  medius  wurden  von  vorne  gespalten, 
um  die  Ductus  ejaculatorii  blosszulegen.  Man  sieht,  dass  die  Endstücke  der  Ductus 
ejaculatorii  sich  vereinigen,  beziehungsweise  mit  der  Vesicuia  prostatica  confluiren. 


Ductus  ejaculatorii  und  Vesicuia  prostatica. 

Vergrössert. 


(Object  der  Fig.  384.) 


Die  Vesicuia  prostatica  wurde  gespalten.  Man  sieht  an  der  Seitenwand 
derselben  die  schlitzförmigen  Oeffnungen  der  Ductus  ejaculatorii. 


29* 


448 


feamenblasen,  Ductus  deferentes  und  Prostata 


Excavatio 

rectovesicalis 


^esica 

urinaria 


Limes  pari,  analis  recti 


Rectum , 

paries  posterior 


M.  coccygeus 


Ductus 
deferens 


Prostata 


M.  levator  ani 


Rectum , 
paries  anterior 


Samenblasen,  Ductus  deferentcs  und  Prostata. 


449 


Fig.  387.  Samenblasen,  Ductus  deferentes  und  Prostata, 

vom  Mastdarm  aus  dargestellt. 

Präparirt  sind:  Der  Levator  am  und  die  Muskeln  des  Penis. 
Das  Steissbein  wurde  entfernt  und  in  die  hintere  Wand  des  Rectum 
von  der  Pars perinealis  aufwärts  bis  an  den  Blindsack  der  Excavatio 
rectovesicalis  ein  Fenster  geschnitten.  Im  Plintergrund  der  Oeffnung 
liegen  bloss:  die  Samenblasen,  die  Ductus  deferentes,  zwischen  diesen 
ein  Stück  der  hinteren  Blasen  wand  und  von  der  hinteren  Fläche 
der  Prostata  der  obere  Rand.  Der  Blindsack  der  Excavatio  recto- 
vesicalis ist  geöffnet. 


Rectum , paries  posterior 

Fig.  388.  Prostata  und  Samenblasen  vom  Mastdarm  aus 

dargestellt. 

Die  Haut  und  die  dorsale  Wand  des  Rectum  wurden  vom  hinteren  Winkel 
des  Anus  angefangen  bis  an  die  Steissbeinspitze  der  Länge  nach  g*espalten;  durch 
Abziehen  der  Schnittränder  ist  die  Lichtung  des  Mastdarmes  weit  geöflnet  und 
entsprechend  dem  Uebergangstheil  der  Pars  sacralis  recti  in  die  Rars  perinealis  in 
die  vordere  Wand  des  Rectum  ein  Fenster  geschnitten.  Im  Hintergründe  derOednung 
liegen  die  Prostata  und  proximale  Antheile  der  Samenblasen  mit  den  Ductus  deferentes. 


450 


Prostata  und  Samenblasen  vom  Mastdarm  aus  dargestellt. 
Scrotum  Anus , Angulus  posterior 


Rectum , 
paries 
anterior 


Veft 

sem 


Sagittalschnitt  durch  die  Blase. 


451 


Vesica  urinaria 


Ductus  deferens 


Vesicula 

seminalw 


Fascia  prostatae 


Pars  membranacea 
urethrae 


Prostata 


Fi g.  3 89.  Sagittalschnitt  durch  die  Blase,  den  linken 

Prostatalappen  und  die  rechte  Samenblase. 


An  der  Schnittfläche  der  Prostata  sieht  man  das  Gerüst  und 
die  Drüsensubstanz.  Die  Samenblase  ist  von  der  Fascia  prostatae 
umschlossen. 


452 


V.  sper- 
matica 


A.  sper- 
matica 
interna 


Ureter 


Ureter 


Ä.  hypo- 
gastrica 


A.  vesi- 
calis 


Ligamen- 
tum «*’ 
bilicak 
laterale 


A.  mesenterica  inferior 


Ben 


Plica  vesicalis 


Fi g.  390. 


Vesica  urinaria 


Ureter  mit  seinen  Arterien. 


453 


Fig,  390.  Ureter  mit  seinen  Arterien. 

Auf  jeder  Seite  entspringt  von  dem  ventralen  Ast  der  A.  liypo- 
gastrica  ein  Zweig  für  den  Ureter  (-[-),  der  sich  bis  gegen  das  Nieren- 
becken aufwärts  und  gegen  die  Blase  abwärts  erstreckt.  Das  unterste 
Stück  des  Ureter  wird  von  ein  bis  zwei  Aesten  der  A.  vesicalis 
versorgt*,  diese  Arterien  sind  auf  der  rechten  Seite  zu  sehen. 


454 


Fall  mit  drei  Ureteren. 


Fall 


mit  drei  Ureteren,  zwei  rechten  lind 
einem  linken. 


Prostata 


Trigonum  vesicae 


Orificiuvi 

ureteris 

accessorii 


Colliculus 

seminalis 


Der  accessorisclie  rechte  Ureter  tritt,  bedeckt  von  der  rechten 
Samenblase,  an  die  hintere  Blasenwand  heran  und  durchbohrt  die- 
selbe entsprechend  dem  oberen  Band  des  rechten  Prostatalappens. 
Die  schlitzförmige  Mündung  findet  sich  theils  am  Orißcium  urethrae 
internum , theils  schon  in  der  Pars  prostatica  urethrae.  Die  Mündungs- 
stelle des  linken  Ureters  ist  trichterförmig  eingezogen. 


Männliches  Perineum  nach  Entfernung  des  Trigonum  urogenitale. 


Corpus 

cavernosum 

penis 


levator  ani 


Rectum , 
ries  anterior 


. Bulbus 
urethrae 


P.  membrana- 
cea  urethrae 


Prostata 


Fig.  392.  Männliches  Perineum  nach  Entfernung  des 
Trigonum  urogenitale , der  Mm.  ischiocavernosi  und  des 

M.  bulbocavernosus. 

Zu  sehen  sind  die  Pars  cavernosa  urethrae  mit  dem  Bulbus, 
die  Pars  membranacea  und  die  Prostata.  Das  Bild  soll  zeigen,  in 
welcher  Weise  der  Bulbus  urethrae  die  Pars  membranacea  nach 
hinten  überragt. 


Männliches  Perineum  mit  präparirter  Harnröhre. 


456 


Urethra 


Corpus 

cavernosum 

penis 


Lig.  trans- 
versum 
pelvis 


Prostata 


21.  levator  ani 


Männliches  Perineum  mit 

röhre. 


präparirter 


Harn- 


Die  Harnröhre  und  die  Blase  wurden  gefüllt  und  von  der 
ersteren  das  Schwellgewebe  abgelüst;  es  liegt  demnach  die  Aussen- 
tiäche  der  Bulbusschleimhaut  bloss.  Die  Pars  bulbica  urethrae  zeigt 
eine  gleichmässig  ausgebildete  spindelförmige  Erweiterung,  welche 
gegen  die  Pars  membranacea  ziemlich  scharf  abgesetzt  ist. 


Männliches  Perineum  mit  präparirter  Harnröhre. 


457 


Urethra 


Pars  membranacea 
urethrae 


3J.  levator  ani 


rpas  caver- 
fosum  penis 


Anas 


Ägamentum 

ransversum 

pelvis 


dca  urinaria 


Prostata 


hg.  394.  Männliches  Perineum  mit  präparirter  Harnröhre. 


Auch  in  diesem  Falle  wurden  die  Blase  und  die  Harnrühre 
gefüllt  und  von  der  letzteren  das  Schwellgewebe  abgetragen.  Im 
Gegensätze  zu  dem  auf  Fig.  393  abgebildeten  Fall  fehlt  die  spindel- 
förmige Erweiterung  der  Pars  bulhica  urethrae. 


458  Männliche  Harnröhre  ihrer  ganzen  Länge  nach  geöffnet. 


Orificium  urethrae  int. 


Fossa  navicularis 


Prostata 


Colliculus  seminalis 


Glandula  bulboureihralis 


Ductus  gland.  bulbourethralis 


Fi  g. 


395. 


Männliche  Harnröhre  ihrer  ganzen  Länge  nach  geöffnet. 


459 


Fig.  395.  Männliche  Harnröhre  ihrer  ganzen  Länge  nach 

geöffnet. 

Gespalten  wurde  die  ventrale  Wand  der  Harnröhre.  In  der 
Pars  cavernosa  sieht  man  die  durch  Sondirung  plastisch  vortretenden 
Ausführungsgänge  der  Glandulae  bulbouretlirales  mit  ihren  Mündungen, 
sowie  die  Lacunae  urethrales.  Dieselben  sind  theils  nach  aussen, 
theils  beckenwärts  gerichtet. 


460 


Querschnitt  der  weiblichen  Harnröhre 


Vagina , 

paries  anterior 


Tunica  muscularis, 
Stratum  circulare 


39C. 


Querschnitt  der  weiblichen  Harnröhre 


Kreuzbein  mit  dem  Rectum  im  Profil 


461 


Os  coccygis 


Fig.  397.  Kreuzbein  mit  dem  Rectum  im  Profil. 


Man  sieht  den  in  der  Beckenhöhle  ^eleo’enen.  sowie  den  extra- 

O O J 

peritonaealen  Abschnitt  des  Mastdarmes,  die  Topographie  desselben 
zum  Steissbein  und  das  unterhalb  dieses  Knochens  gelegene  Stück 
der  Pars  perinealis  recti. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen 


30 


Fig.  ol)8.  Topographie  des  Mastdarmes  zum  Steissbein. 


(Object  der  Fig.  397,  von  hinten  gesehen.) 


Verbindung  zwischen  der  Musculatur  des  Mastdarmes  und  dem  31.  levator  ani.  463 


Vesica  urinaria 


31.  recto- 
coccygeus 


Diaphragma 

urogenitale 


Glandula 

bulbourethralis 

Bulbus  urethrae 


31.  levator  ani 


31.  levator  ani 


31.  sphincter  ani  ext. 


31.  puborectalis  Anus 


Fi g.  399.  Verbindung  zwischen  der  Musculatur  des  Mast- 

darmes  und  dem  M.  levator  ani. 


Die  äusseren  Schichten  des  M.  levator  ani  wurden  so  weit 
abgetragen,  bis  die  mit  der  Längsmusculatur  des  Rectum  inter- 
ferirende  Schicht  des  Levator  ani der  M.  puborectalis , zum  Vor- 
schein kam. 


30* 


464  Verbindung  zwischen  der  Mastdarmmusculatur  und  dem  M.  levator  ani 


Fig.  400 


Verbindung  zwischen  der  Mastdarmmusculatur  und  dem  M.  levator  ani.  4G5 


Fig.  400.  Verbindung  zwischen  der  Mastdarmmusculatur 

und  dem  M.  levator  ani. 


Die  Prostata  wurde  nach  vorne  gelegt.  Man  sieht  zwischen 
der  Längsmusculatur  des  Mastdarmes  und  der  oberen  Fläche  des 
M.  levator  ani  eine  Verbindung  hergestellt,  die  sich  vorne  bis  an 
die  Prostata  erstreckt.  Die  Verbindung  formirt  ein  Netzwerk,  in 
dessen  Lücken  Gefässe  und  Nerven  (-)-)  stecken. 


466 


Längsmusculatur  des  Mastdarmes,  31.  rectococcygeus . 


Ligamentum  urachi 


Vesica  urinaria 


Ureter 


Rectum 


31.  pubo- 
vesicalis 


Prostata 


Trigonuni 

urogenitale 


Bulbus 

urethrae 


31.  levator  ani 


31.  recto- 
coccygeus 


31.  sphincter  ani  ext. 


Fig.  401. 


Längsmusculatur  des  Mastdarmes,  M.  rectococcygeus. 


467 


Fig.  401.  Längsmusculatur  des  Mastdarmes,  M.  rectococcygeus. 

Vom  M.  levator  ani  wurde  nur  ein  vorderes  Stück  belassen, 
um  seine  Verbindung  mit  der  Mastdarmmusculatur  zu  zeigen;  die 
hintere  Hälfte  des  Levator  ani  wurde  vollständig  entfernt.  Man  sieht, 
dass  die  Längsbündel  der  Mastdarmmusculatur  zwischen  den  Schichten 
des  M.  sphincter  ani  externus  zur  Haut  verlaufen.  Der  M.  rectococcy- 
geus schliesst  sich  dem  Stratum  longitudinale  der  Musculatur  an. 
An  der  Oberfläche  des  Ureters  verlaufen  einige  Längsbündel  der 
Blasenmusculatur. 


468 


Endstück  des  Mastdarmes  mit  den  Spkinkteren. 


Tunica  musc .,  St.  longitud. 


Tunica  musc., 
Stratum  circulare 


Tunica  musc.,  St, 
longitud. 


M.  sphincter  ani  internus 


M.  levator  ani 


M.  recto- 
coccygeus 


Muscularis  mucosae 


M.  sphincter  ani  ext. 


Fig.  402.  Endstück  des  Mastdarines  mit  den  Spliinkteren, 

M.  rectococcygeus. 


Ein  Theil  der  longitudinalen  Muskelscliichte  wurde  entfernt. 
Es  liegt  der  M.  sphincter  ani  internus  frei,  in  welchen  eine  Partie 
des  M.  rectococcygeus  einstrahlt. 


Senkrechter  Schnitt  durch  den  untersten  Theil  des  Mastdarmes 


469 


Tiinica  muscularis, 
Stratum  longitudinale 


M. 

ani 


M.  sphincter 
ani  internus 


splüncter 

externus 


Muscularis 

mucosae 


Cutis 


Fig.  403.  Senkrechter  Schnitt  durch  den  untersten  Theil 

des  Mastdarmes. 


470 


31.  levator  ani  und  Sphincter  ani  externus. 


Urethra 


Vagina 


Rectum 


31.  levatcn 
ani 


31.  sphincter  ani  externus 


M.  levator  ani  und  Sphincter  ani  externus. 


471 


Fi g.  404.  M.  levator  ani  und  Sphincter  ani  externus  nach 
Entfernung  der  Pars  perinealis  recti. 


Bei  dieser  Ansicht  des  M.  levator  ani  kommen  Bündel  zum 
Vorschein,  welche  die  Mittelebene  überschreiten. 


Os  sacrum 


472  Horizontalschnitt  durch 


ein  weibliches  Becken. 


Horizontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


473 


Fis*.  405.  Horizontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 

O 

Plica  transversalis  recti. 

(Untere  Schnitthälfte.) 


Man  sieht  von  oben  in  das  stark  ausgedehnte  Rectum.  Die 
PUca  transversalis  bildet  eine  breite,  von  der  rechten  Mastdarmwand 
abzweigende  Falte,  die  sich  auch  auf  die  vordere  und  hintere  Mast- 
darmwand  erstreckt.  Die  gefaltete  Stelle  der  vorderen  Mastdarm- 
wau d unterhalb  der  Plica  transversalis  gehört  dem  Afterende  des 
Rectum  an.  Der  Uterus  ist  nach  links  verlagert. 


474 


Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


Columna  rugarum  anterior 


406. 


Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein 
Becken.  PUca  transversalis  recti. 


weibliches 


(Object  der  Fig.  405.) 


Die  vordere  Wand  des  bis  gegen  den  After  gefüllt  gewesenen 
Mastdarmes  ist  gegen  die  Scheide  vorgewölbt. 


Sagittalschnitt  durch 


ein  weibliches  Becken. 


475 


Spatium  uterovesicale 


mm 


uterovesicalis 


mm 

. v s 

MÜ  » 


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^\SV'.v 

T*I11S11I 


Mmm 


!$M. 


m 


Fig.  407.  Sagittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken  mit 

drei  Plicae  transversales  recti. 


476 


Sagittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


Meso  salpinx 


Plica  recto- 
uterina 


Plicae  trans- 
versales recti 


Bectum 


Vagina 


Urethra 


Fig.  408. 


Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


477 


Fig.  408.  Medianer  Sagittalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 

(Linke  Schnitthälfte.) 


Blase  und  Mastdarm  waren  gefüllt.  Die  Flexura  perinealis 
recti  drängt  die  hintere  Scheidenwand  gegen  die  vordere  und  diese 
gegen  die  Blase.  Der  Uterus  lag  rechts  in  der  Beckenhöhle,  so  dass 
nur  die  Plica  rectouterina  und  die  Mesosalpinx  getroffen  wurden.  Im 
Rectum  fanden  sich  drei  Plicae  transversales.  Die  hintere  Becken- 
wand besitzt  am  letzten  Kreuzbeinwirbel  eine  Knickung. 


Zuckerkaudl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


31 


478 


Weibliches  Becken  mit  stark  ausgedehntem  Rectum. 


Plica  trans- 
versal is  recti 


Colon 

sigmoideum 


Excavatio 

vesicouterina 

Promontorium 


Vasa  iliaca 
externa 


M.  obturatorius  Vagina 
internus 


Annulus 
h aemorrhoidalis 


Portio 

vaginalis  uteri 


Weibliches  Becken  mit  stark  ausgedehntem  Rectum. 


479 


Fig.  409.  Weibliches  Becken  mit  stark  ausgedehntem 

Rectum. 

Das  knöcherne  Becken  wurde  durch  einen  Frontalschnitt  ge- 
theilt,  das  Rectum  gespalten,  der  Uterus  oberhalb  des  Scheiden- 
gewölbes abgetragen.  Das  Rectum  war  durch  Kothmassen  so  stark 
ausgedehnt,  dass  es  sich,  wo  es  möglich  war,  an  die  Wandungen  der 
Beckenhöhle  anlegte.  Das  Mesometrium  war  beiderseits,  namentlich 
rechts,  stark  vorgewölbt,  der  Uterus  emporgeschoben  und  retrovertirt, 
die  Scheide  ventralwärts  verschoben  und  comprimirt.  Das  Rectum 
füllt  die  Aushöhlung  des  Kreuzbeines  aus,  liegt  hinter  der  Scheide 
der  seitlichen  Beckenwand  unmittelbar  an  und  drängt  sich  auch 
vorne  an  diese  heran. 


31* 


480 


Untere  Beckenapertur  eines  Mannes. 


Tunica  musc. 
recti,  Stratum 
longitudinale 


A.  haemor- 
rhoidalis 
inferior 


M.  obtura- 
torius 
internus 


N.  pudendus 


xtem 


xscia 

tura- 

yria. 


M.  coccygeus 


M.  glutaeus  maximus 


Fig.  410. 


Untere  Beckenapertur  eines  Mannes. 


481 


Fig*.  410.  Untere  Becken apertnr  eines  Mannes  mit  dem 
Trigonum  urogenitale  und  dem  Diaphragma  rectale . 

Um  das  Trigonum  urogenitale  seiner  ganzen  Ausdehnung 
nach  sichtbar  zu  machen,  wurde  der  Bulbus  urethrae  durchschnitten 
und  mit  einem  Antheil  der  Pars  cavernosa  urethrae  entfernt.  Das 
Trigonum  urogenitale  wird  rechts  von  der  A.  perinei  und  zwei 
Beedeitnerven  durchbohrt.  In  der  Mittellinie  hinter  dem  Bulbus 
urethrae  ist  die  Raphe  perinei  dargestellt.  Die  linke  Hälfte  des  Dia- 
phragma rectale  liegt  nicht  vollständig  bloss,  da  der  M.  glutaeus 
maximus  dieser  Seite  unverletzt  geblieben  ist.  Rechterseits  wurde  der 
die  Fossa  ischiorectalis  abschliessende  Antheil  des  genannten  Muskels 
abgetragen  und  dadurch  der  M.  coccygeus  sichtbar  gemacht.  An  der 
Seitenwand  der  Fossa  ischiorectalis  verläuft  der  aus  dem  Canal  der 
Fascia  obturatoria  befreite  N.  pudendus , sowie  die  vom  Nerven  be- 
deckte A.  pudenda  interna.  Die  linke  Hälfte  des  M.  sphincter  ani 
externus  wurde  abpräparirt,  um  die  Längsmuskelschichte  des  Rectum 
blosszulegen. 


482 


Fechte  Hälfte  eines  männlichen  Beckens 


1 


rmis 


mmrn 

\V*%va**  / 


psoas  major 


(////jfj) 


obtaratoria 


V/Mm) 


mm 

WMmk 


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if.,,  "'Af;//.' 

WM 


AI.  obturatorius 
internus 


B.  inferior 
oss.  pubis 


Trigonuni 

urogenitale 


Al.  levator  ani 


Fig.  411 


Rechte  Hälfte  eines  männlichen  Beckens. 


483 


•r" 


Fig.  411.  Rechte  Hälfte  eines  männlichen  Beckens  mit  dem 

musculösen  Beckenhoden. 


Sämmtliche  Beckeneingeweide  wurden  entfernt.  Präparirt  sind: 
die  Mm.  levator  ani , coccygeus  und  piriformis  ferner  die  Fascia 
obturatoria.  Von  derselben  ist  die  Pars  s upradiaphragmatica  ganz,  die 
P infradiaphragmatica  nur  theil weise  sichtbar.  Da  das  Fett  der 
Fossa  iscJiiorectalis  belassen  wurde,  hat  das  Diaphragma  rectale  seine 
natürliche  Form  annähernd  beibehalten. 


Rami  anastomatici  Vv.  scrotales  'posteriores 


484 


Oberflächliche  Venen  des  männlichen  Perineum 


Corpus  cavernosum 
penis 


/Scrotnm 


Corpus  cavernosum 
urethrae 


'g 


412 


Oberflächliche  Venen  des  männlichen  Perineum. 


485 


Fig\  412.  Oberflächliche  Venen  des  männlichen  Perineum. 


Es  sind  die  zwischen  die  Blätter  der  Fascia  superficialis perinei 
eingeschobenen  Arteriae , Venae  und  Nervi  scrotales  posteriores  dar- 
gestellt. Die  oberflächlichen  Venen  anastomosiren  an  vier  Stellen  durch 
Zweige,  Rami  anastomotici,  welche  die  Fascie  des  Oberschenkels 
durchbohren,  mit  tiefliegenden  Venen  des  Oberschenkels,  speciell 
der  hinterste  Venenzweig  der  rechten  Seite  mit  einem  Ast  der 
V.  glutaea  inferior. 


486 


Venen  des  Scrotum,  des  Perineum  und  des  Penis. 


Ad  V.  oibturatoriam 


Urethra 


V.  dors.  pen. 
sup  er f. 


V.  scrotalis  post. 


Ad  V.  saphenam 


V.  dors.  pen.  prof. 


Ad  plexum 

pampinif armem . 


V.  scro- 
talis 


M.  bulbo- 
cav. 


i 


Fig.  413 


Venen  des  Scrotum,  des  Perineum  und  des  Penis. 


487 


Fi g.  413.  Venen  des  Scrotum,  des  Perineum  und  des  Penis. 


(Object  der  Fig.  412.) 


Die  Vv.  scrotales posteriores,  die  durchtrennt  wurden,  schliessen 
sich  den  Venen  des  Hodens  an  und  verbinden  sich  mit  ihnen 
(siehe  Fig.  414).  Die  Vv.  dorsales penis  superficiales  (-f)  wurzeln  auch  in 
dem  Corpus  cavernosum  urethrae  und  anastomosiren  theils  mit  den 
oberflächlichen  (V.  saphena theils  mit  den  tiefen  Venen  (Vv.  ohtura- 
toriae)  des  Oberschenkels.  Der  hintere  Antheil  der  V.  dorsalis  penis 
profunda  ist  in  zwei  Aeste  gespalten. 


488  Linke  Scrotalhälfte  mit  dem  in  seinen  Hüllen  steckenden  Hoden. 


Ad.  plexum  pampini- 
forviem 


Duct. 

deferens  Vv.  spermaticae 


Scrotum 


Tunica  vagi- 
nalis comvi. 


Mediale  Fläche  des  linken  Hodens 


Linke  Scrotalhälfte  mit  dem  in  seinen  Hüllen  steckenden  Hoden.  489 


Fig.  414.  Linke  Scrotalhälfte  mit  dem  in  seinen  Hüllen 

steckenden  Hoden. 

(Object  der  Fig.  412.) 

Es  liegt  die  mediale  Fläche  der  linken  Tunica  vaginalis 
communis  vor.  Im  Samenstrang  sind  sichtbar:  Der  Ductus  deferens 
und  ein  Theil  des  Plexus  pampiniformis  sowie  die  Anastomosen 
der  Venen  des  Hodens  mit  den  Vv.  scrotales  posteriores.  Eines  von 
den  oberflächlichen  Gefässen  des  Samenstranges  (-[-)  verläuft  an  der 
Innenfläche  des  Hodensackes  aufwärts  und  mündet  entsprechend 
der  Leistengegend  in  eine  Hautvene. 


smudfxd  nw  Mjouiifds  'jil  snsoqinqoxypsi  ’j\r  sjjvuomdf  vpsn^p 


490  Männliches  Perineum,  Musculatur. 


Corpora  caver- 
nosa  penis  Urethra 


Fig.  415. 


tntio  ioiT  ono  tonotin  n ‘ nr  Q'trsfnii./.an'tictn'i'tiosi  ’ nr  snsnn.r,aar>onnmo  ’rcr 


Männliches  Perineum,  Musculatur. 


491 


Fig.  415.  Männliches  Perineum,  Musculatur. 

Es  sind  dargestellt  die  Mm.  ischiocavernosus,  bulbocavernosus, 
transversus  perinei  superficialis , ischiobulbosus  und  das  perineale 
Endstück  des  M.  sphincter  ani  externus.  Der  Ischiocavernosus  ist 
nickt  seiner  ganzen  Länge  nach  zu  sehen,  da  er  sich  jenseits  der 
Kreuzung  mit  dem  Transversus  perinei  superficialis  bis  an  den  Sitz- 
beinknorren fortsetzt.  Der  M.  ischiobulbosus  ist  rechts  viel  stärker 
entwickelt  als  links.  Der  M.  spliincter  ani  externus  inserirt  wTie  der 
Transversus  superficialis  an  der  JRaphe  perinei.  Zwischen  den 
Mm.  ischiocavernosus , bulbocavernosus  und  Transversus  perinei  super- 
ficialis (im  Hintergrund  der  Fossa pubourethralis)  erscheint  die  Fascia 
trigoni  urogenitalis  inferior. 


416 


Männliches  Perineum. 


493 


Fis*.  416.  Männliches  Perineum. 

Präparirt  sind  die  Mm.  ischiocavernosi,  bulbocavernosus , trans- 
versi  per  ine  i superficiales  lind  die  Perinealportion  des  Sphincter  ani 
externus.  Der  M.  transversus  perinei  superficialis  ist  so  breit,  dass 
er  die  Fascia  diaphragmatis  urogenitalis  inferior  vollständig  verdeckt. 


Zuckerkand!,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


32 


Perineum. 


405 


Fi g.  417,  Perineum.  Radix  penis,  Bulbus  uretlirae , M.  trans- 

versus  perinei  superficialis. 

(Object  der  Fig.  415.) 

Die  Mm.  ischiocavernosi  und  bulbocauernosus  wurden  entfernt, 
um  die  Radix  penis  und  die  Pars  cavernosa  uretlirae  blosszulegen. 
Der  Sphincter  ani  externus  wurde  von  der  Raphe  perinei  abgetrennt 
und  zurückgeschlagen,  wodurch  der  Ansatz  des  M.  transversus 
perinei  superficialis  an  der  Raplie  perinei  sichtbar  geworden  ist.  Am 
Bulbus  urethrae  entspringt  jederseits  ein  Muskelbündel,  welches  dem 
Levator  ani  angehört. 


32* 


496 


Untere  Deckfascie  des  Trigonum  urogenitale  eines  Mannes 


Urethra 


Corpus  cav.  penis 


Gl.  hulhoureth. 


M.  transv. 
per.  prof. 


Levator  ani 


Fascia  tr 
urogenit. 


+ 


Rectum 


!g- 


418. 


Untere  Deckfascie  des  Trigonum  urogenitale  eines  Mannes. 


497 


Fi g.  418.  Untere  Deckfascie  des  Trigonum  urogenitale 

eines  Mannes. 

Entfernt  wurden  die  Mm.  iscfriocave rnosi,  transversi  perinei 
supei'ficiales  und  bulbo cavernosus.  Durch  die  Fascie  schimmert  der 
M.  transversus  perinei  profundus  durch,  und  die  Glandula  bidbo- 
urethralis  wölbt  die  Fascie  leicht  vor.  Rechterseits  ist  der  dorsale 
Rand  des  Trigonum  urogenitale  scharf  abgesetzt,  linkerseits  ist  dies 
nicht  der  Fall,  da  die  untere  Deckfascie  des  Trigonum  urogenitale 
mit  dem  Bindegewebe  der  Fossa  ischiorectales  (-[-)  in  Zusammen- 
hang belassen  wurde.  Rechterseits  ist  hinter  dem  Trigonum  uro- 
genitale das  Rectum  freigelegt. 


498 


Trigonum  urogenitale  des 


Mannes. 


Corpus  caver-  Corpus  caver- 
nosum  penis  nosum  urethrae 


L 


Gland.  bulbo- 
urethralis 


evator  ani 


Fascia  t ? 
urogenit.  5 


Art.  bulbi 
urethrae 


M.  transve 
perinei  pt 


+ 


Rectum 


■ 

. 


Fig.  419. 


fc 


Trigonum  urogenitale  des  Mannes. 


499 


Fig*.  41!).  Trigonum  'urogenitale  des  Mannes. 


Der  hintere  Antheil  der  unteren  Deckfascie  wurde  entfernt 
und  dadurch  der  M.  transversus  perinei  profundus,  die  Glandula 
bulbourethralis  und  die  A.  bulbi  urethrae  freigelcgt.  Vor  dieser  Arterie 
ist  das  Trigonum  urogenitale  von  seiner  unteren  Fascie  noch 
bedeckt.  Vom  M.  transversus  perinei  profundus  zieht  eine  Portion 
vor,  eine  andere  hinter  der  Gl.  bulbourethralis  und  nur  eine  dünne 
Schichte  des  Muskels  überzieht  die  ventrale  Fläche  der  Drüse.  Von 
der  Fossa  iscliiorectalis  aus  sind  nach  Abtragung;  des  Levator  ani  das 
Rectum  und  die  Prostata  dargestellt  worden.  Die  vordere  Rectal- 
waiul  ist  in  dem  vorliegenden  Fall  mit  dem  Trigonum  urogenitale 
durch  eine  breite  Platte  (-)-)  verbunden,  an  deren  dorsaler  Fläche 
zahlreiche  Längsbündel  (M.  rectourethralis)  verlaufen. 


500 


il 

M,  sphincter  ani  externus , 

Pars  profunda 


. -n 

” S* 

Co  ~ 

- C'i' 
SS 


» 

"V  *o 

CL  s 

<N  J ^ • 

Ci 

5 S 


Trigonum  urogenitale  des  Mannes. 


Corpus  caver-  Corpus  caver- 
nosum  penis  nosum  urethrae 


Fig.  420 


/HD  //c  U / U/tU  DOU/D  yy o / Cz/tOfc  yy  / t/y 


Trigonum  urogenitale  des  Mannes. 


501 


Fig.  420.  Trigonum  urogenitale  des  Mannes. 

Die  Mm.  ischiocavernosi , bulbocavernosus  und  die  Fascia 
trigoni  urogenitalis  inferior  wurden  entfernt;  die  Perinealportion  des 
M.  sphincter  ani  externus  ist  nach  hinten  umgelegt.  Sichtbar  sind: 
der  M.  transversus  perinei  profundus , der  in  diesem  Falle  ohne 
Unterbrechung  durch  eine  Raphe  perinei  die  Mittelebene  übersetzt 
und  seitlich  mit  divergirend  verlaufenden  Bündeln  gegen  das  Scham- 
bein ausstrahlt.  Im  Anschluss  an  diese  Bündel  finden  sich  im 
Winkel  zwischen  den  Radices  penis  und  dem  Bulbus  urethrae  jeder- 
seits  zwei  Muskelbündel.  Nach  den  Darstellungen  Holks  dürfte 
ein  Theil  dieser  Musculatur  dem  von  ihm  als  M.  compressor 
glcindidae (Cowperi)  bezeichneten  Muskel  angeboren.  Hinter  dem  Bulbus 
urethrae  erscheint  ein  Antheil  des  M.  sphincter  urethrae  membranaeeae, 
hinter  dem  M.  transversus  perinei  profundus  die  tiefe  Portion  des 
Sphincter  ani  externus. 


502 


Trigonum  urogenitale  eines  Mannes. 


Corp.  cav.  penis 


Lig . transversum 
pelvis 


Levator  ani  -j- 


Pars  mem- 
branacea 
urethrae 


Fig.  421.  Trigonum  urogenitale  eines  Mannes. 


(Object  der  Fig.  419.) 


Entfernt  wurden:  die  untere  Fascie  des  Trigonum  und  die 
Pars  cavernosa  urethrae;  dargestellt  ist  die  von  der  unteren  Fascie 
bedeckte  Musculatur.  Es  erscheinen;  der  M.  transversus  perinei  pro- 
funclus  mit  der  Glandula  bulbourethralis  und  im  Anschluss  an  den- 
selben Muskelbündel  vom  Schambein  und  vom  Ligamentum  trans- 
versum pelvis  entspringend,  welche  gegen  die  Harnröhre  verlaufen. 
Zwischen  der  Pars  membranacea  urethrae  und  dem  Ligamentum 
transversum  findet  sich  ein  Theil  des  M.  sphincter  urethrae  mem- 
branaceae.  Hinsichtlich  der  mit  -j-  bezeichneten  Stelle  verweise  ich 
auf  Fisr.  419. 


Ligamentum  transversum  pelvis  des  männlichen  Trigonum  urogenitale.  503 


A.  dorsalis 
penis 


LAg.  trans- 
vers.  pelvis 


Corpus  caver- 
nosum  penis 


V.  dorsalis 
penis 


Bulbus  urethrae 


Fig.  422.  Ligamentum  transversum  pelvis  des  männlichen 

Trigonum  urogenitale. 

Die  Pars  cavernosa  uretlirae  wurde  entfernt,  das  Trigonum 
urogenitale  vom  Ligamentum  transversum  pelvis  abgetrennt,  um  den 
halbmondförmigen  Rand  dieses  Bandes  sichtbar  zu  machen.  Durch 
den  dünnen  ventralen,  zwischen  den  Crura  penis  ausgespannten 
Antheil  des  Ligamentum  transversum  schimmert  die  V.  dorsalis 
penis  durch. 


504 


Trigonum  urogenitale  eines  Mannes. 


Corpora  cavern.  penis 


A . penis 


A.  bulbi 


A.  penis 


Bulbus 

urethrae 


M.trans- 
versus 
per.  pro- 
fundus 


Fig. 


423.  Trigonum  urogenitale  eines  Mannes. 


Blossgelegt  ist  das  von  seiner  unteren  Deckfascie  befreite 
Trigonum  urogenitale  bis  an  die  Vereinigungsstelle  der  (Aura  penis, 
da  auch  die  Pars  cavernosa  urethrae , ein  Stück  des  Bulbus  aus- 
genommen. entfernt  wurde.  Es  erscheint  das  tiefliegende  Venennetz, 
welches  sich  aus  den  Vv.  profundae  penis,  aus  Venen  des  Bulbus 
und  des  musculösen  Trigonum  zusammensetzt.  Rechterseits  endigt 
die  A.  pudenda  interna  als  A.  bulbi  urethrae;  die  A.  penis  ist 
der  Endast  eines  Grefässes,  welches  am  Beckenboden  seitlich  von 
der  Prostata  verläuft  und  unter  dem  Schamboiren  nach  aussen 

O 

gelangt. 


Ligamentum  transversum  pelvis , Lig.  arcuatum , I . dorsalis  penis. 


505 


2V.  dorsalis 
penis 


Lig.  arcuatum 

Lig.  transvers. 
pelvis 

F.  trigoni 
urogenit.  ivf. 


A.  penis 


Corpus  caver- 
nosum  penis 


V.  dorsalis 
penis 


Lidbus 

urethrae 


Fig.  424.  Ligamentum  transversum  'pelvis , Lig.  arcuatum , 

V.  dorsalis  penis. 


Der  ventrale  Tlieil  des  Ligamentum  transversum  pelvis  wurde 
entfernt  und  dadurch  die  V.  dorsalis  penis  und  das  Lig.  arcuatum 
blossgelegt.  Durch  die  Lücke  zwischen  den  beiden  Bändern  zieht 
die  in  mehrere  Zweige  zerfallene  V.  dorsalis  penis , deren  seitliche 
Aeste  in  die  Vv.  pudendae  internae  übergehen. 


506 


Obere  Deckfascic  des  Trigonum  urogenitale 


Vesica  urinaria 


Arcus  tendineus 
m.  levat.  ani 


ec 


co 

o 

o« 

CO 


co 

*o 


Lig  pubovesicale 
laterale 

Fascia  trigoni 
urogenit.  sup. 


Prostata 


F ascia  obturator 


Ductus 

deferens 


M.  transversus  V,  pudenda 
perinei  prof.  interna 


l 


Fig. 


425. 


Obere  Deckfascie  des  Trigonum  urogenitale  etc. 


507 


Fi g.  425.  Obere  Deckfascie  des  Trigonum  urogenitale , Lig . 
j pubovesicalia , Plexus  prostaticus  (Santorini). 

Die  Blase  ist  nach  links  verschoben;  der  M.  levator  ani  wurde 
entfernt,  um  die  Fascia  trigoni  urogenitalis  superior  freizulegen.  Die- 
selbe lässt  dorsal  den  M.  transversus  perinei  profundus  und  die 
V.  pudenda  interna  durchschimmern. 


508 


Beckeneingeweide  des  Mannes. 


Pars  membranacea  nrethrae 


M.  levator  ani 

Vesica 
urinaria 


Prostata 


M.  obturatorius 
internus 


Vesicula  seminalis 


Perilonaeum 


Rectum 


M.  coccygeus 


Fig.  426. 


509 


Beckeneingeweide  des  Mannes. 


Fig.  426.  Beckeneingeweide  des  Mannes  nach  Abtragung 
des  Trigonum  urogenitale  und  des  M.  levator  ani ’ von 

unten  gesehen. 

Die  Seitenwände  des  Beckens  wurden  abgetragen,  desgleichen 
der  Penis.  Vom  M.  levator  ani  sind  die  vordersten  Bündel  der 
Portio  pubica  erhalten.  Man  sieht:  die  Prostata  mit  der  Pars 
membranacea  urethrae  und  den  Samenblasen,  seitlich  von  der  Prostata 
die  Wand  der  gefüllt  gewesenen  Blase,  das  Rectum  mit  der  Gurva- 
tura  perinealis,  seitlich  vom  Rectum  und  hinter  den  Vesiculae  serni- 
nales  das  Bauchfell  am  Boden  der  Excavatio  rectovesicalis. 


Zuckerkand],  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


33 


510 


Beckeneingeweide  des  Mannes. 


M.  coccygeus 


Peri- 

tonaeum 


Vesicula 

seminalis 


llectum 


Vesica  urinaria 
Prostata 


M.  levator  ani 


Pars  membranacea  urethrae 


Fig.  427. 


Beckeneingeweide  des  Mannes. 


511 


Fig.  427.  Beckeneingeweide  des  Mannes  nach  Abtragung 
des  Trigonum  und  des  M.  levator  cini ’ im  Profil  gesehen. 


(Object  der  Fig.  426.) 


33* 


Uterus 


512 


Colon  ascendens 


Bauch-  und  Beckenhöhle  einer  Frau. 

Colon  transversum  Peritonaeum  parietale 


Ligamt 

latu 


Periton  aeum  vesicae 

Fig.  428. 


Tuba  u 


Bauch-  und  Beckenhöhle  einer  Frau. 


513 


Fis*.  428.  Bauch-  und  Beckenhöhle  einer  Frau  nach  Durch- 

o 

trennung*  der  vorderen  Bauchwand. 


(Object  der  Fig.  375.) 


Es  liegt  das  grosse  Netz  vor,  dessen  unterer  Rand  entsprechend 
dein  Uterus  ein  wenig  zurückgeschoben  wurde.  Vordere  Becken- 
wand, Vagina,  Ureteren  wie  auf  Fig.  375. 


Intestinum  tenue 


514 


Bauch-  und  Beckenhühlo  einer  Frau 


Colon  transversum 


Colon  ascendens 


Tuba  uterina 


Ligamentum  teres  uteri 


Mesosalpinx 


429 


Bauch-  und  Beckenhöhle  einer  Frau. 


515 


Fig.  429.  Bauch-  und  Beckenhöhle  einer  Frau.  Topik 
zwischen  innerem  Genitale  und  Dünndarm. 

(Object  der  Fig-.  375.) 


Das  Colon  transversum  mit  dem  grossen  Netz  wurde  empor- 
geschlagen. 


516 


Bauch-  und  Beckenhohle  einer  Frao. 


Rectum  Tuba 

uterina 


Intestinum 

ileum 


Colon 

ascendens 


Processus 

vermiformis 


Caecum 


Mesocolon 

sigmoideum  Colon 
zigmoideum 


Mesosal-  Ligamentum 
pinx  teres 


Fig.  430. 


Bauch-  und  Beckenhöhle  einer  Frau. 


517 


Fig.  430.  Bauch-  und  Beckenhöhle  einer  Frau.  Topik 
zwischen  innerem  Genitale  und  Dickdarm. 


(Object  der  Fig\  375.) 


Der  Dünndarm  wurde  nach  oben  gelegt.  Ein  Tkeil  des 
Caecum  lagert  in  diesem  Fall  in  der  Beckenhöhle  auf  der  rechten 
Plica  rectoutevina  und  berührt  die  Bursa  ovarii.  Die  Douglas’sche 
Falte  der  linken  Seite  ist  durch  das  gefüllte  Rectum  gehoben. 


518 


Weibliches  Genitale.  Regio  perinealis 


Glans  clitoridis 


+ 


Fascia  trigoni 
urogenitalis 
inferior 


]\[.  bnlbo- 
cavernosus 


\I.  ischio- 
cavernosus 


i 

JI.  transversus perinei 


Bulhus 

vestibuli 


superficialis 


Fossa  ischiorectalis 


431. 


Weibliches  Genitale.  Regio  perineahs. 


519 


Fi g.  431.  Weibliches  Genitale.  Regio  perinealis. 

Rechts  wurden  die  Mm.  ischiocavernosus,  bulbo  cavernosus  und 
transversus  perinei  superficialis , links  die  untere  Fascie  des  Trigonum 
urogenitale  und  der  Bulbus  vestibuli  präparirt.  Zwischen  dem  Trans- 
versus superficialis  und  dem  Ischiocavernosus  ist  rechts  ein  breiter 
Muskel  (+)  zu  sehen  (links  wurde  derselbe  entfernt),  welcher  sich 
theils  dem  Ischiocavernosus  anschliesst,  theils  in  eine  starke  Fascie 
übergeht,  welche  über  die  ventrale  Fläche  des  M.  bulbocavernosus 
hinwegzieht.  Die  Fascia  trigoni  urogenitalis  inferior  geht  hinten  in 
das  Bindegewebe  der  Fossa  ischiorectalis  über. 


520 


Regio  urogenitalis  der  Frau. 


Lig.  Suspensorium  clitoridis 


Fascia 
trigoni 
urogeni- 
talis inf. 


M.  bulbo- 
cavernosus 


31.  isckio- 
cavemosus 


Lc 

mi 


l 


A. 


1 

v 

L 


1 


'S 


432 


Regio  urogenitalis  der  Frau. 


521 


Fig.  432.  Regio  urogenitalis  der  Frau. 

Recbterseits  sind  dargestellt:  die  Mm.  ischiocavernosus  und 
bulbocavernosus  und  die  Fciscia  diaphragmatis  urogenitalis  inferior ; 
linkerseits,  nach  Abtragung  des  M.  bulbocavernosus  und  eines  An- 
theiles  der  Fascia  trigoni  urogenit.  inf , der  Bulbus  vestibuli 

mit  der  Glandula  vestibularis  major  (Bartbolini).  der  M.  transversus 
perinei  profundus  und  das  Endstück  der  A.  pudenda  interna. 


522 


Septum  corp. 
caverno s. 


Lig.  trans- 
versum  pelvis 


Regio  urogenitalis  der  Frau. 


Lig.  Suspensorium  clitoridis 


Glant 

clitoric 


Lig. 

arcuat 

pubis 


N.  doi 
clitori 

Ureth 


433 


Regio  urogenitcilis  der  Frau. 


523 


Fi  g.  433.  liegio  urogenitalis  der  Frau. 

i 

(Object  der  Fig.  432.) 

Die  kleinen  Schamlefzen  und  das  vorderste  Ende  der  Harn- 
röhre wurde  abgetragen,  die  Clitoris  von  unten  her  freigelegt.  Es 
sind  Antheile  beider  Bulbi  vestibuläres  mit  den  angeschlossenen 
Bartholini’schen  Drüsen  zu  sehen:  ferner  rechts  die  Fascia  tri- 
goni  urogenitalis  inferior,  links  der  M.  transversus  perinei  pro- 
fundus  und  der  Endast  der  A.  pudenda  interna.  Vor  der  Harn- 
röhre wurde  das  schwache  Ligamentum  transversum  pelvis  einge- 
schnitten und  dadurch  der  N.  dorsalis  clitoridis,  einige  Venen  und 
das  Ligamentum  arcuatum  pubis  sichtbar  gemacht. 


31.  obt.  int.  Fasda  trig.  Vagina  Urethra  Lig.  pubovesiccile 

urogenit.  sup. 


524 


Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken 


Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


525 


Fiof.  434.  Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 
Vordere  Schnitthälfte  mit  der  Fascia  trigoni  urogenitalis 

superior . 

Die  Scheide  und  die  Harnröhre  sind  durchschnitten;  der 
M.levator  ani  wurde  entfernt.  Man  sieht  die  Ligamenta  pubovesicalia 
an  die  Blase,  die  Fascia  trigoni  urogenitalis  superior  an  die 
Scheide  herantreten. 


Zuckerkand],  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen 


34 


526 


Venen  der  Scheide  und  der  Blase 


Vesica  urinaria 


Bulbus 

vestibuli 


V.  pn- 
denda 
interna 


Vagina 


Brune, 
comm. 
Aa.  glut, 
inf.  et 
haemorrh 
med. 


Uterus 

/ 


Rectum 


Fig*.  435.  Venen  der  Scheide  und  der  Blase. 


Das  venöse  Geflecht  der  Scheide  hängt  mit  den  venösen  Ge- 
flechten des  Uterus,  der  Blase,  der  Harnröhre  und  des  Bulbus  vesti- 
bularis  zusammen  und  verbindet  sich  überdies  mit  den  Venen  des 
Mastdarmes.  Eine  solche  Vene  ist  neben  einem  Ast  der  A.  haemor- 
rlioidalis  media  zu  sehen. 


Weibliches  Perineum  mit  den  Sphincteren  des  Anus. 


527 


Urethra 


31.  sphincter 
ani  internus 


Tunica 
mucosa  recti 


Fig.  436.  Weibliches  Perineum  mit  den  Sphincteren  des 

Anus. 

Die  Haut  und  Schleimhaut  der  Regio  analis  wurden  entfernt. 


34* 


528 


31,  spliincter  ani  externus. 


V 


agina 


31.  spliinc- 
ter ani  ext. 
P.  super- 
ficialis 


Rectum 


^ ex  v 


Fi  g.  437.  M.  spliincter  ani  externus. 

(Object  der  Fig.  436.) 


Der  Mastdarm  wurde  allseitig  abgelöst,  um  die  tiefe  Portion  des  31.  spliincter 
ani  externus  blosszulegen.  Die  ventrale  Portion  desselben  bildet  eine  Schichte  des 
Dammes.  Die  Querspannung  des  Spliincter  und  des  Dammes  wird  durch  die  Ver- 
bindung des  Muskels  mit  dem  Fettkörper  der  Fossa  ischiorectalis  erhalten. 


31.  spk, 
ter  ani  e 
P.  pr< 
fund> 


Septum  rectova (finale.  31.  rectovaginalis. 


529 


31.  rectovaginalis 

Fig.  4o8.  Septum  rectovagincde.  M.  rectovaginalis. 

m 

Es  ist  von  der  Seite  lier  der  Spalt  zwischen  dem  Mastdarm 
und  der  Scheide  geöffnet.  der  M.  levator  ani  grösstentheils  entfernt, 
der  Sghincter  ani  externus  abgelöst  und  nach  aussen  gelegt 
worden.  Zwischen  der  Scheide  und  dem  Mastdarm  ist  ein  im  vor- 
liegenden Fall  stark  ausgebildeter  M.  rectovaginalis  ausgespannt. 


31.  sphincter  ani  externus  Rectum , Stratum  musc.  longitud. 


31.  levator  ani 


Vagina 


530 


►Scheide  und  Mastdarm  mit  dem  M,  rectovaginalis. 


Rectum,  Tunica  muscularis, 
Stratum  longitudinale 


Stratum  loi 
tudinale 
AI.  recto 
vaginali 


Vagin 


M.  levator 
ani 


Anus  Stratum  circulare , 

J7.  rectovaginalis 


Vestibulum  vaginae 


Fig.  43!).  Scheide  und  Mastdarm  mit  dem  M.  rectovaginalis. 


i 

i 

Die  Scheide  ist  durch  künstliche  Füllung  ausgedehnt.  Am 
Rectum  wurden  der  M.  sphincter  externus  und  ein  Theil  des  Stratum 
longitudinale  tunicae  muscularis  entfernt.  Ein  breites  Bündel  des 
Stratum  circulare  begibt  sich  als  M.  rectovaginalis  zur  Scheide.  In 
dieselbe  strahlen  auch  einige  Längsbündel  der  Rectummusculatur 
ein.  Der  frei  auf  der  Scheide  liegende  Muskelstreifen  dürfte  ein 
losgelöstes  Bündel  des  Stratum  longitudinale  recti  sein. 


Senkrechter  Schnitt  durch  das  Septum  rectovaginale. 


531 


Vagina 


Tunica  musc.  recti , 
Stratum  longitudinale 


31.  recto- 
vaginalis 


31.  sphincter 
ani  externus 


Cutis 


31.  sphincter 
ani  internus 


Tunica  musc. 
recti , Stratum 
circulare 


Fig*.  440.  Senkrechter  Schnitt  durch  das  Septum  recto- 
vagincile  und  den  M.  recto vaginalis. 


532 


Medianer  Sag-ittalschnitt  durch  das  Septum  uretlirovag'male. 


Membrana 
mucosa  Mtfltä 
urethrae 


Septum 

urethro- 

vaginale 


Vagina 


Fig.  441.  Medianer  Sagittalsclmitt  durch  das  Septum 

urethrovaginale . 


Septum  rectovaginale  nach  Abtragung  der  Haut. 


533 


Vagina , 
Paries 
posterior 

M.  levator  ani 


Tunica  musc 
recti , Strat. 
longit. 


Cliioris 


Orificium 

urethrae 

externum 


Columna 

rugarum 

anterior 

Columna 

rugarum 

posterior 


Tunica  musc. 
recti,  Strat. 
circulare 


Fig.  442.  Septum  rectovaginale  nach  Abtragung  der  Haut 

und  des  Sphincter  ani  externus. 


Dargestellt  sind  die  hintere  Wand  der  Scheide  und  die  vordere 
Wand  des  Mastdarmes,  an  deren  mittlerem  Antheil  die  Lüngs- 
niusculatur  fehlte. 


534 


Weibliche  Beckenhöhle  von  oben  gesehen. 


Ovarium 


Plica  um- 
bilicalis 
lateralis 


Ligam  en- 
tum  teres 
uteri 


Tuba 

uterina 


Mesocolon  sigmoideum 


Plica  rectouterina  ( Douglasi ) 


Rectum 


Lig.  umbili-  Vesica 
cale  medium  urinaria 


Plica 

vesicalis 


Mesosalpinx 
(Bursa  ovarii) 


ig. 


443. 


Weibliche  Beckenhöhle  von  oben  gesehen. 


535 


Fig.  443.  Weibliche  Beckenhöhle  von  oben  gesehen. 

Der  Uterus  ist  links  von  der  Mittelebene  gelagert.  Die  vordere 

i 

Wand  der  Bursa  ovarii  erscheint  auf  der  linken  Seite  leicht  vor- 
gewölbt. Rechterseits  wurde  die  Tuba  uterina  abgetragen  und  das 
Ovarium  blossgelegt.  An  dem  in  situ  belassenen  Eierstock  ist  die 
Linea  alba  deutlich  zu  sehen.  (Siehe  auch  Fig.  451.) 


536  Die  extraperitonäal  liegenden  Abschnitte  der  weiblichen  Beckenorgane. 


Rectum 


Peritoncieum 


Vesica  urinana 


Fundus  excavat.  rectouterinae 


Vagina  Urethra 


444. 


Die  extraperitonäal  liegenden  Abschnitte  der  weiblichen  Beckenorgane.  537 


Fi g.  444.  Die  extraperitonäal  liegenden  Abschnitte  der 

weiblichen  Beckenorgane. 

Extraperitonäal  lagern:  ein  Stück  des  Mastdarmes,  die  Scheide, 
vordere  und  seitliche  Antheile  der  Blase  und  die  Harnröhre.  Der 
Blindsack  der  Excavatio  rectonterina  erstreckt  sich  in  der  Länge  von 
16  mm  in  den  von  der  Scheide  und  dem  Mastdarm  begrenzten  Binde- 
gewebsspalt.  Der  Ureter  legt  sich  vor  das  obere  Stück  der  Scheide 
und  wird  von  der  A.  uterina  überkreuzt. 


538 


Sagittalschnittserie 

o 


eines  weiblichen  Beckens. 


Mesosalpinx  1 uba  uterina 


Vesica  Ligamentum 

urinaria  ovarii  proprium 


Fig.  445. 


Sagittalschnittserie  eines  weiblichen  Ueckens. 


539 


Fi g.  445  bis  452. 


Sagittalschnittserie  eines 


weiblichen 


Beckens. 


Fig.  445.  Lateraler  Sagittalschnitt  durch  das  Ligamentum  latum  der 

rechten  Seite. 

Der  Uterus  ist  nach  links  verschoben,  die  Blase  contrahirt. 
Das  Ligamentum  latum  wurde  ein  wenig  von  der  Blase  abgezogen, 
um  die  Tiefe  der  Excavatio  vesicouterina  zu  zeigen.  In  einer  Falte 
der  ventralen  Platte  des  Lig.  latum  verläuft  das  Ligamentum  teres. 
Hinter  dem  breiten  Band  liegt  die  Bursa,  ovarii  mit  dem  Ovarium 
und  dem  Lnfundibulum  tubae. 


540 


Sagittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens. 


Tuba  uterina 


Ligamentum 

ovarii 

proprium 


Ureter 


Ligamentum 

suspensorum 

ovarii 


Fisf.  446.  Fossa  ovarica  nach  Abhebung  der  Tuba. 

o O 

Das  Ovarium  liegt  bäubg  in  einer  grubigen  Vertiefung  der 
seitlichen  Beckenwand  (Fossa  ovarica ),  welche  ventral  und  dorsal 
von  je  einer  Falte  begrenzt  wird.  Die  erstere  enthält,  wie  Fig.  447 
zeigt,  den  noch  durchgängigen  Antheil  der  A.  umbilicalis  und 
Blasenarterien,  die  letztere  die  Uterusgefässe  und  den  Ureter. 


Sagittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens. 

O 


541 


A.  vesicalis 


\ 


Ligamentum  umbilicale  laterale 


A.  obturatoria 


A.  vesicalis 


Truncus  comm. 
vv.  epigast.  et 
obturat. 


A.  uterina 


Ureter 


V.  obturatoria 


Fig.  447.  Hintergrund  der  peritonäalen  Fossa  ovarica . 

(Object  der  Fig.  446  ) 

Das  Ovarium  und  die  Tuba  uterina  wurden  sammt  dem  die 
Fossa  ovarica  überziehenden  Bauchfell  entfernt.  Die  Grube  wird 
begrenzt:  ventral  von  der  A.  umbilicalis  und  der  A.  vesicalis,  dorsal 
von  der  A.  uterina , der  gleichnamigen  Vene  und  einer  V.  vesicalis, 
lateral  von  der  Fascia  obturatoria , über  welche  die  V.  obturatoria 
hinwegsetzt.  Neben  der  A.  obturatoria  liegt  der  N.  obturator ins,  dorsal 
vön  den  Uterusgefässen  der  Ureter. 


Zuckerkand],  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


35 


Ute  ms  Plica  rectouterina  Rectum 


542 


Sagittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens 


Sne-ittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens. 

O 


543 


Fig.  448.  Lateraler  Sagittalschnitt  durch  das  Ligamentum  latum. 

(Gegenstück  zu  Fig.  445.) 


An  der  Seitenwand  des  Excavatio  rectouterina  liegt  das  Ovarium 

o 

in  seine  Bursa  eingeschlossen.  An  diese  legt  sich  das  Rectum  an. 


544 


Sagittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens 


Ligamentum  teres  Uteri 


Urethra 


Plica 

recto- 

uterina 


Plicae  trans- 
versales recti 


Plicae 
vesical  es 
transversae 


t 


Rectum 


Vagina 


Fig.  449. 


Sagittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens. 


545 


Fig.  449.  Medianer  Sagittalschnitt  desselben  Objectes. 

Da  der  Uterus  in  der  linken  Beckenhälfte  lagert,  ist  nicht 
die  Uterushöhle  getroffen,  sondern  das  rechte  Ligamentum  latum 
knapp  neben  dem  Uterus.  Es  ist  hier  breiter  als  seitlich  und  ent- 
hält im  Parametrium  zahlreiche  Blutgefässe.  Die  linke  Hälfte  der 
Plica  Douglasi  springt  am  Durchschnitt  spornartig  vor.  Auf  der 
hinteren  Wand  der  contrahirten  Blase  wirft  das  Bauchfell  zwei 
Plicae  vesicales  transversae  auf.  Zwischen  diesen  und  dem  Uterus 
klafft  die  Excavatio  vesicouterina.  In  das  Rectum  springt  die  von 
der  linken  Wand  ausgehende  Plica  transversalis  besonders  stark  vor. 
Tuba  uterina  und  Ovarium  der  linken  Seite  wie  auf  Fier.  448. 

O 


546 


Sagittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens. 


Fimbria  ovarica 


Lig.  Suspensorium  ovarii 


Flica  rectouterina  / I 1 esicci  urinaiia 


Vagina 


Urethra , Paries  lateralis 


Fig“.  450. 


Sagittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens. 


547 


Fig.  450.  Sagittalschnitt  durch  das  gdeiche  Becken,  links  von  der 

Mittelebene. 


Der  Schnitt  ist  an  der  Stelle  geführt,  wo  die  Tuba  uterina  vom 
Uterus  abzweigt.  Die  Bursa  ovarii , an  die  sich  der  Mastdarm  an- 
legte, wurde  durch  Abtragung  eines  Stückes  desselben  freigelegt, 
aber  nicht  geöffnet. 


548 


feagittalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens. 


Lig.  Suspensorium  ovarii 


Fanbria  ovarica 


Ureter  ^ 1 1 

Ovar  ium 

*rmmm 

\LYgt  %*p*J ' / 

}^§m/ 

/Wf BL 

Ļf 

^JHÜb 

f 

Rectum - - 

!§!*•?>  ■ 

üf> 

bl 


Plica 

recto- 

uterina 


Meso  salpinx 


Tuba 

uterina 

Linea 

alba 

ovarii 


V".  üW  ’ 


LAg.  ovarii 
proprium 


Vesica  urinaria 


Fi g.  451.  Object  der  Fig.  449  mit  geöffneter  Bursa  ovarii. 


Die  Mesosalpinx  der  linken  Seite  wurde  emporgeschlagen,  um 
das  Ovarium  freizulegen.  Die  Linea  alba  ovarii  ist  breit. 


Sacnttalschnittserie  eines  weiblichen  Beckens. 

o 


549 


A.  iliaca  externa  V.  iliaca  externa  Mesosalpinx 


N.  femoralis 


U terns 


31.  obtura- 
torius 


N,  lambalis  V.' 

A.  uterina 


N.  sacralis  1. 


31.  psoas 

Ligamen- 
tum umbil. 
lat. 

Ovariwn 


Vesica 

urinaria 


Os  ilium 


Ureter 


Rectum 


31.  piriformis 


Fi^r.  452.  Bursa  ovarii  am  Frontalschnitt. 

O 

(Object  der  Fig.  451.) 

An  dem  Präparat,  welches  zur  Darstellung  der  Fig.  451  diente,  wurde  die 
linke  Beckenhälfte,  entsprechend  dem  Ovarium,  frontal  durchschnitten. 


550  Sagittalschnitt  durch  das  Becken  eines  lGjährigen  Mädchens. 


Tuba 

uterina 


Ooarium 


Flica 

vesicalis 

transversa 


A.  hypogastrica , 
Ram.  anterior 


Ureter 


A.  iliaca 
externa 


y.  iliaca 
externa 


N . obtura- 
torius 


Ligamentum 

umbilicale 

laterale 


Flica  trans- 
versales recti 


Flica  vasor. 
uterin. 


Vesica  urinaria 


Uterus 


Fig.  453. 


i 


Sagittalsclinitt  durch  das  Becken  eines  lfijährigen  Mädchens. 


551 


Fig.  453.  Sagittalsclinitt  durch  das  Becken  eines  16jährigen 
Mädchens  mit  zwei  peritonäalen  Taschen  an  der  seitlichen 

Beckenwand. 

Die  untere  Tasche  entspricht  der  Fossa  ovcirica  (siehe  auch 
Fig.  445),  die  obere  wird  von  der  A.  iliaca  externa  und  dem 
Ligamentum  umbilicale  laterale  begrenzt;  sie  findet  sich  auch  beim 
Mann  (siehe  Fig.  363). 


552 


Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


Cavum 

subperitonaeale 


Vagina 


Cavum 

peritonaeale 


Vesica 

urinaria 


Fascia 
diaphragm. 
pelvis  sup. 


Cavum 

subfasciale 


31.  levator  ani 

31.  sphincter  ani  ext. 

Tunica  muscularis  recti,  31.  sphincter  Rectum 


Vs.  puden-  31.  ob- 

da  int.  et  turatorius 
N.  pudend.  int. 


Stratum  longitud. 


am  mt. 


Corpus  adiposum 
fossae  ischiorectalis 


Fig.  454. 


Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


553 


Fig.  454.  Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 

Der  Schnitt  durchsetzt  den  vordersten  Abschnitt  der  Blase 
und  der  Scheide,  sowie  die  Pars  analis  recti . Man  sieht  den  peri- 
tonäalen,  den  subperitonäalen,  den  subfasciellen  und  den  subcutanen 
Raum  (Fossa  ischiorectalis).  Unter  subfasciellem  Raum  verstehe  ich 
den  Spalt  zwischen  Fascia  endopelvina  und  Levator  ani. 


554 


Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


Cavum  peri- 
tonaeale 


Spatium 

subperitonaeale 


Spatium 

subjasciale 


Fossa 

ischiorectalis 


Ji  rfi\iMP 

1111 

«Will 


Vesica 

urinaria 


Vagina 


Rectum 


Fig.  455. 


* 


Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


555 


Fi g.  455.  Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 

(Object  der  Fig*.  454.) 

Diese  Zeichnung  unterscheidet  sich  von  der  vorigen  nur  da- 
durch, dass  aus  dem  subfasciellen  und  dem  subcutanen  Raume  das 
Bindegewebe  mit  den  Gefässen  und  Nerven  entfernt  wurde. 


556 


Horizontalschnitt  durch  eine  weibliche  Beckenhöhle. 


Fig.  456. 


I Rectum 

Os  sacrum 


Fascut  vesicülis 


M.  obturatorius  int. 
Parametriuui 


Vesica  urinaria 


Spatium 

perirectale 


A.  pud< 
da  in 

A.  gl 

inf. 


E.ccavai 

redouter i1 


Lig.latum , La- 
mina posterior 


Parometrium 


A.  uterina 


Uterus 


Ureter 


Horizontalschnitt  durch  eine  weibliche  Beckenhöhle. 


557 


I 

Fier.  456.  Horizontalschnitt  durch  eine  weibliche  Becken- 
höhle,  entsprechend  dem  Oriftcium  uteri  internum  und  den 

Endstücken  der  Ureteren. 

Gezeichnet  ist  die  untere  Fläche  der  oberen  Schnitthälfte. 
Der  Uterus  ist  nach  links  verschoben.  Das  Parametrium,  welches 
breit  und  reichlich  mit  Gefässen  (Zweige  der  Aa.  und  Vv.  uterinae ) 
versehen  ist,  geht  vorne  in  das  perivesicale,  hinten  in  das  perirectale 
Bindegewebe  über.  Blase  contrahirt. 


Zuckerkand  1,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


36 


55S 


Horizontalschnitt  durch  eine  weibliche  Beckenhöhle. 


Peritonaeum  paravesicale 


Peritonaeum 

parietale 


Spatium  subperitonaeale 


Excavatio  vesicouterina 


Fundus  excavatio- 
nis  vesicouterinae 


Excavatio 

vesicouterina 


Spatium  perirectale 


Fig.  457. 


Horizontalschnitt  durch  eine  weibliche  Beckenhöhle. 


559 


ft 


Fi  g-  457.  Horizontalschnitt  durch  eine  weibliche  Becken- 
hohle,  entsprechend  dem  Orificium  uteri  internum  lind  den 

Endstücken  der  Ureteren. 

Object  der  Fig.  456,  nach  Entfernung  des  Parametriums,  des 
perirectalen  und  perivesicalen  Bindegewebes.  Man  sieht,  dass  die 
genannten  Bindegewebsräume  in  unmittelbarem  Zusammenhänge 
stehen.  Der  Uterus  wurde  ein  wenm  von  der  Blase  ab^ezo^en.  Die 

o O O 

seitlichen  Antheile  der  Excavatio  vesicouterina  treten  plastisch  vor, 
da  sie  gefüllt  wurden. 


36* 


. 


560 


Weibliche  Beckenhöhle  von  der  rechten  Seite  her  freig-elegt. 


Colon  sigmoideum 


Ovarium 


' 1 


\\C ' \\'\ 


Mesometrium 


uterina 


T esica 
urinaria 


Ureter  Vagina 


Urethra 


Fig.  458. 


Weibliche  Beckenhöhle  von  der  rechten  Seite  her  freigelegt. 


561 


r 


Fisr.  458.  Weibliche  Beckenhöhle  von  der  rechten  Seite 

O 

her  freigelegt.  Ligamentum  latum.  A.  uterina. 

Das  rechte  Hüftbein  wurde  entfernt,  desgleichen  das  zwischen 
den  beiden  voneinander  abgezogenen  Platten  des  Ligamentum  latum 
enthaltene  Parametrium.  Nur  die  A.  uterina  wurde  belassen,  die 
entlang  der  lateralen  Uteruskante  aufwärts  zieht. 


562 


Sagittalschnitt  eines  weiblichen  Beckens. 


Tuba  uterina  Uterus  Parametrium 


M.  sphincter  ani  int. 


Fi g.  459. 


Sa^ittalschnitt  eines  weiblichen  Beckens. 


563 


Fier.  459.  Sagittalsclmitt  eines  weiblichen  Beckens.  Para- 

O O 

metrium  mit  injicirten  Uterusgefässen. 

Der  Schnitt  durchsetzt  das  Parametrium  der  linken  Seite 
1 cm  seitlich  vom  lateralen  Uterusrand.  Das  Parametrium  ist  breit, 
vielleicht  in  Folge  von  abgelaufenen  Schwangerschaften.  Die  Arterien 
sind  roth.  die  Venen  blau  injicirt.  Der  vorderste  Antheil  der  Scheide 
ist  vom  Schnitt  nicht  getroffen.  Zwischen  dem  Levator  ani  und  dem 
Rectum  steigt  ein  äusserst  kräftig  entwickelter  M.  rectococcygeus  ab- 
wärts. Der  Sphincter  ani  externus  ist  schräg  angeschnitten. 


564 


Topographie  des  Ureters  zur  Vagina  und  zur  A.  uterina. 


Colon 

sigmoideum 


Pli  ca 
recto- 
uterina 


Lig. 

teres 


Plica 

lig. 

umbili- 

calis 


Plica  vesicalis 


Uterus 


V.  hypo- 
gastrica 


V.  ui 


Vagina 


Lig.  umbilicale 
laterale 


Vesica  urinaria 


Fig.  460 


Topographie  des  Ureters  zur  Vagina  und  zur  A.  uterina. 


565 


Fi g.  460.  Topographie  des  Ureters  zur  Vagina  und  zur 

A.  uterina. 

Linkerseits  wurde  das  Bauchfell  abgetragen  und  der  Becken- 
inhalt präparirt.  Der  Ureter  wird  von  der  A.  uterina  gekreuzt, 
welche  sofort  nach  der  Kreuzung  den  Ramus  vaginalis  ent- 
sendet. An  der  rechten  Hälfte  des  Rectum  ist  das  Peritonaeum 
erhalten.  Links  liegt  die  Längsmusculatur  des  Rectum  und  die 
Fascia  rectalis  bloss. 


566 


Lage  der  Ureteren  zur  Vagina,  Rechtslagerung  des  Uterus. 


Rectum 


l 

r 


Uterus 


Portio  vaginalis 


Vagina 


Bursa  ovarii 


Peritonaeum 
vesicae  urin . 


Vesica  urinaria 


Ureter 


461. 


Lage  der  Ureteren  zur  Vagina,  Kcchtslagerung  des  Uterus. 


567 


Fi g.  4C1.  Lage  der  Ureteren  zur  Vagina,  Rechtslagerung 

des  Uterus. 

Die  Blase  ist  stark  ausgedehnt;  die  hintere  Blasenwand  wurde 
oberhalb  des  Trigonum  vesicale  abgetragen,  ihr  peritonäaler  Ueber- 
zug  dagegen  belassen,  um  die  Topik  des  Bauchfelles  zur  Cervix  uteri 
ersichtlich  zu  machen.  Der  Uterus  ist  so  weit  nach  rechts  verschoben, 
dass  er  die  Seitenwand  der  rechten  Beckenhühle  berührt.  An  der 
vorderen  Scheidenwand  wurde  eine  Oeffnung  angebracht,  durch  die 
man  die  vordere  Lippe  der  Portio  vaginalis  uteri  sieht. 


568  Sagittalschnitt  durch  die  Beckenhöhle  eines  mehrere  Jahre  alten  Kindes 


Colon 


31.  sphincter  ani 
externus 


A.  hypogastrica 


A.  uterina 


Plica  recto- 
uterina 
(Douglasi) 


N.  obiura- 
torius 


U terus 
A.  obtun 


M.  obt 
torius  in 

4 


31.  levator  ani 


Sagittalschnitt  durch  die  Beckenliühle  eines  mehrere  Jahre  alten  Kindes.  569 


Fig.  462.  Sagittalschnitt  durch  die  Beckenhöhle  eines 
mehrere  Jahre  alten  Kindes.  Topik  der  Scheide  zum 

Levator  am. 

i 

Von  den  Beckeneiimeweiden  sind  der  Mastdarm,  die  Blase 
und  die  Harnröhre  entfernt  worden.  Freigelegt  ist  der  Levator  am , 
auf  welchem  die  Seitenwand  der  Scheide  ruht.  Der  Uterus  ist 
allseitig  frei. 


570 


Musculöser  Beckenboden  vom  Perineum  aus  dargestellt. 


N 

Co 

'S 

2- 


Fig. 


463 


Musculöser  Beckenboden  vom  Perineum  aus  dargesteilt. 


571 


Fier.  463.  Musculöser  Beckenboden  vom  Perineum  aus 

ö 

dargestellt. 

Von  der  seitliclien  Beckenwand  wurden  beträchtliche  An- 
theile  entfernt,  um  den  musculüsen  Beckenboden  übersichtlicher  zu 
machen.  An  der  Seitenwand  der  Fossa  ischiorectalis  erscheinen  der 
M.  obturatorius  internus  und  die  Membrana  obturatoria.  An  den 
M.  levator  ani  schliesst  dorsal  der  M.  coccygeus  an,  doch  ist  zwischen 
beiden,  insbesondere  rechterseits,  eine  häutige  Stelle  vorhanden. 
Zwischen  den  vorderen  Rändern  des  M.  levator  ani  und  dem  Scheiden- 
eingang liegt  jener  Theil  der  Vagina  bloss,  der  von  den  Bulbi  vesti- 
buläres bedeckt  wurde. 


572 


Musculöser  lieckenboden  im  Profil  gesehen. 


ili.  sphincter 
ani  ext.j 
P.  profunda 


31.  levator  ani 


Vagina  31.  obturatonus  int. 


31.  sphincter 
ani  ext., 
P.  superf. 


i' 

r 


Fig.  464. 


. . 


Musculöser  Beckenboden  im  Profil  gesehen. 


573 


> 

Fig\  464.  Musculöser  Beckenboden  im  Profil  gesehen. 

o o * 

* 

(Object  der  Fig.  463.) 


Die  Pars  pubica  des  M.  levator  ani  ist  gegen  die  Pars  iliaca 
deutlich  begrenzt.  Vom  SpJnncier  ani  externus  sind  beide  Portionen 
zu  sehen.  Der  Theil  der  Scheidenwand,  welcher  vor  dem  M.  levator 
ani  liegt,  wurde,  wie  schon  bemerkt,  vom  Bulbus  vestibularis  bedeckt. 

O 7 7 / 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


37 


574 


FrontaJschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


A.  hypogastrica  V.  cava  inferior  Aorta 


A.  et  V.  ovarica 


vmam 

lilll 


V.  iliaca 
externa 


M.  levator  ani 


Fig.  465 


Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 


575 


Fig.  465.  Frontalschnitt  durch  ein  weibliches  Becken. 
Hintere  Beckenwand  mit  Gefiissen  und  Nerven. 

(Object  der  Fig.  434.) 

Linkerseits  wurde  die  Fascia  diaphragmatis  pel vis  superior  be- 
lassen. Frei  liegen  die  A.  und  V.  hypogastrica  mit  ihren  visceralen 
Aesten,  von  welchen  die  venösen  ein  Geflecht  bilden.  Rechterseits 
wurden  nach  Entfernung  der  oben  genannten  Fascie  und  der  vesi- 
calen  Aeste  der  Vasa  hypogastrica  der  Plexus  sacralis  und  der 
M.  piriformis  präparirt.  Vor  dem  Kreuzbein  lagert  der  Grenzstrang 
des  Sympathicus. 


576 


Linke  Beckenhälfte  mit  dem  Plexus  luvibosacralis. 

N.  cutaneus  femoris  lateralis 
/ 


N . lumbalis  V.  \ 


A . iliaca 
communis 


Os  sacrum 
N.  sacralis  I. 


A.  glutaea 
superior 


31.  piriformis 


A . glu- 
taea 
inferior 


Spina 

ischiadica 


Flexus 

pudendalis 


N.  obturatorius 


Lig.  umbilicale 
laterale 


Fascia  obturatoria 


Fig.  466. 


Linke  Beckenhälfte  mit  dem  Plexus  lumbosacralis. 


577 


Fig\  46G.  Linke  Beckenhälfte  mit  dem  Plexus  lumbosacralis 

O 

und  den  hinteren  Aesten  der  A.  hypogastrica. 

Von  den  Nerven  liegen  der  vierte  und  fünfte  Lendennerv 
auf  der  Pars  lateralis  des  Kreuzbeines.  Die  A.  glutaea  superior  tritt 
zwischen  dem  ersten  und  zweiten  Kreuzbeinnerven,  die  A.  glutaea 
inferior  zwischen  dem  zweiten  und  dritten  N.  sacralis  nach  aussen, 
während  die  A.  pudencla  interna  ventral  von  den  Nerven  verläuft. 


<)7b  Beckenorgane  der  h rau,  von  den  beiden  Hüftbeinlöchern  aus  untersucht. 


Tuba  uterina 


Rectum 


Colon  sigmoideum 


Fig.  4G7.  Beckenorgane  der  Frau,  von  den  beiden  Hüft- 

beinlöchern  aus  untersucht. 


Sämmtliche  Muskeln  der  Gesässgegend  wurden  entfernt,  um  die  Foramina 
ischiadica  blosszulegen.  Die  die  Oeffnungen  begrenzenden  Bänder  (Ligg.  sacro- 
tuberosum  und  sacrospinosum)  wurden  belassen.  In  der  Projection  des  Foravien 
ischiadicuvi  majus  liegen:  das  Rectum,  ein  kurzes  Stück  des  Colon  sigmoideum 
und  die  Tuba  uterina.  Im  Hintergrund  des  Foramen  ischiadicuvi  minus , ferner 
zwischen  Steissbein  und  Lig.  sacrotuberosum  lagert  der  untere  Theil  des  Mastdarmes. 


Weibliche  Beckenhöhle,  von  den  Incisura  ichiadicae  aus  gesehen. 


579 


Fi g.  4G8.  Weibliche  Beckenhöhle,  von  den  Incisurae 

ischiadicae  ans  gesehen. 

(Object  der  Fig\  467.) 


Die  Ligg.  sacrotuberosum  und  sacrospinosum  wurden  entfernt. 
Das  Ligamentum  latum  sinistrum  ist  sagittal  durchschnitten.  Es  liegen 
bloss:  Das  Rectum  mit  dem  Colon  sigmoideum,  der  Uterus  mit  den 
Adnexen,  die  Scheide  und  der  linke  Ureter. 


Ovarinm 


Colon  sigmoideum, 


Uterus 


Ligamentum 

latum 


Ureter 


M.  levator  ani 


Vagina 


Rectum 


580  Sagittalsclmitte  durch  das  Becken  einer  20jährigen  Erstgescliwängerten. 


Cavum 

Douglasi 


Fornix  vaginae 


Uterus 


Rectum 


Orißcium 
externum  uteri 


Vertebra 
lumbalis  V. 


Vesica  urinaria 


Fornix  vaginae 


Portio  vaginalis , Vagina  Urethra 
Labiuvn  anterius 


Fig.  469. 


Sagittalschnitte  durch  das  Becken  einer  20jährigen  Erstgeschwängerten.  581 


Fiff.  4(>9  bis  471.  Sagittalschnitte  durch  das  Becken  einer 

o O 

20jälirigen  Erstgeschwängerten . 


469. 


Linke  Beckenhälfte. 


Das  Präparat  stammt  von  einer  Person,  die  zu  Beginn  des 
zehnten  Lunarmonates  während  der  Eröffn ungsperiode  in  Folge  von 
Ruptur  der  Aorta  starb.  Der  Kindskopf  war  mit  dem  grössten 
Segment  ins  kleine  Becken  eingetreten.  Der  Cervicalcanal  ist  kaum 
1 cm  lang.  Der  äussere  Muttermund  ist  für  einen  Finger  durch- 
gängig. Rectum  und  Blase  sind  leer  und  zusammengedrückt.  Die 
hintere  Wand  der  Blase  ist  grösstentheils  frei  von  Bauchfell.  Peri- 
tonaeum  findet  sich  bloss  am  Blasenscheitel  und  an  einem  an- 
schliessenden schmalen  Theil  der  hinteren  Blasenwand. 


582  Sagittalschnitte  durch  das  Becken  einer  20jährigen  Erstgeschwängerten. 


Excavatio 

recto- 

uterina 


Uterus 


Portio 

vaginalis 

uteri, 

Eabium 

posterius 


Vagina 


llectum 


Portio 

vaginalis 

uteri , 
Labiwn 
anterius 


- Vesica 
urinaria 


Urethra 


Fi g.  470. 


Sagittalsclmitte  durch  das  Becken  einer  20jahrigen  Erstgeschwängerten.  583 


Fig.  470. 

Der  in  der  Scheide  steckende  Antlieil  des  Uterus  wurde  von 
der  Vaginal  wand  abgehoben.  Man  sieht,  dass  entsprechend  der 
erweiterten  Cervix,  in  welcher  der  Kindskopf  steckte,  die  Scheide 
stark  dilatirt  ist,  während  der  untere  Abschnitt  der  Scheide  ge- 
schlossen und  nicht  erweitert  erscheint. 


584  Sagittalsclmitte  durch  das  Becken  einer  20jährigen  Erstgeschwängerten. 


A.pudenda 

interna 


A.  haemor- 
rhoidalis 
media 


A.  liypogastrica 

E.  iliaca  ext. 

\ 

V.  liypogastrica 
A.  glutaea  sup. 

A.  glutaea  inferior 


Ureter 

Uterus 


A.  epigastric 
inferior 


A.  vesicalis 
Lig.  umbilicale  lat. 


A.  uterina 


A.  iliaca 
externa 


Orificium  ext. 
uteri 


Fig.  471. 


Sagittalsclinitte  durch  das  Becken  einer  20jährigen  Erstgeschwängerten.  585 


Fig.  471. 

Die  Abbildung  zeigt  die  Topik  der  Beckengefässe  und  des 
Ureter  zum  Uterus.  Die  Gefässe  sind  erweitert,  selbst  die  Vasa 
epigastrica.  Die  geschlängelte  A.  uterina  kreuzt  die  ventrale  Fläche 
des  Ureter,  welcher  durch  den  vergrösserten  Uterus  an  die  Seiten- 
wand des  Beckens  gepresst  ist.  Das  distale  Endstück  des  Ureter 
liegt  nicht  vor,  sondern  seitlich  von  der  Scheide. 


586 


Fossa  ischiorectalis.  Diaphragma  pelvis 


Thorax 


Extremitas 

superior 

Auricula 

nnistra 


M.  coccy- 
gens 


Caput 


Labiuvi  majus 
pudendi 


M.  piriformis 


Rectum 


Fascia 

obturatoria 


31.  levator  ani 


M.  sphincter 
ani  externus 


Fig.  472 


Fossa  ischiorectalis.  Diaphragma  pelvis. 


587 


Fig.  472.  Fossa  ischiorectalis.  Diaphragma  pelvis  des  in 
den  Fig*.  469  bis  471  abgebildeten  Beckens. 

An  der  rechten  Beckenhälfte  wurde  das  Diaphragma  pelvis 
präparirt.  Links  ist  der  Fötus  sichtbar.  Das  Diaphragma  pelvis 
zeigt  keinerlei  Veränderungen;  wreder  in  Bezug  auf  die  Stärke,  noch 
auf  das  Wölbungsverhalten.  Der  Muskel  ist,  vom  Coccygeus  ab- 
gesehen, der  zwischen  seinen  Ansatzpunkten  quer  ausgespannt  ist, 
gegen  die  Fossa  ischiorectalis  hin  leicht  concav. 


588 


Beckenorgane  des  in  den  Big.  469  bis  472  abgebildeten  Objectes. 


A.  haemor- 
rhoidalis  media 


Uterus  31.  coccygeus 


31.  obturatorius 
internus 


Fig.  473. 


Beckenorgane  des  in  den  Fig.  469  bis  472  abgebildeten  Objectes.  589 


Fig*.  473.  Beckenorgane  des  in  den  Fig1.  469  bis  472  ab- 

O o o 

gebildeten  Objectes  nach  Entfernung  des  Diaphragma 

pelvis , von  unten  gesehen. 


Abgetragen  wurden  die  Ligg.  sacrotuberosa  und  der  Levator  ani. 
Das  Rectum  ist  leer  und  zusammengezogen.  Der  obere  Theil  der 
Scheide,  in  welchem  die  erweiterte  Cervix  sammt  dem  Kindskopf 
steckt,  ist  so  stark  dilatirt,  dass  er  die  Seitenwände  der  Becken- 
höhle berührt.  Dabei  ist  die  Scheide  asymmetrisch,  indem  ihre  linke 
Hälfte,  in  welcher  der  Hinterkopf  liegt,  stärker  ausgeweitet  ist 
als  die  rechte  Hälfte,  welche  die  Stirne  und  das  Gesicht  enthält. 
Oberhalb  der  Scheide  erscheint  der  Uterus,  der  in  ähnlicher  Weise 
wie  die  Vagina  die  Seiten  wände  der  Beckenhöhle  berührt.  Die 
Furche  zwischen  der  Scheide  und  der  Gebärmutter  war  am  Präparat 
selbst  nicht  so  deutlich  ausgesprochen;  sie  wurde  im  Interesse  der 
deutlichen  Wahrnehmung  durch  Vorbuchtung  der  Vagina  schärfer 
markirt.  Zum  Vergleich  möge  Fig.  474  herangezogen  werden, 
welche  den  Situs  der  weiblichen  Beckenorgane  in  nicht  schwangerem 
Zustande,  von  der  unteren  Beckenapertur  gesehen,  darstellt. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


38 


590 


Beckeneingeweide  einer 


Frau  nach  Entfernung 


des  Beckenbodens. 


Bectum 


Ligamentum 

sacrotuberosnm 

I 

I 


üretei 


T agina 


imis 


31.  obturatorius  internus 


Peritonaeum 

Ureter 


Vesica 

urinaria 


U terus 


Ovarium 
Lig.  latum 


Vulva 


ig- 


474 


Beckeneingeweide  einer  Frau  nach  Entfernung  des  Beckenbodens. 


591 


Fig\  474.  Beckeneingeweide  einer  Frau  nach  Entfernung 

o o O 

des  Beckenhodens,  von  der  unteren  Beckenapertur  gesehen. 

Der  Mastdarm  ist  massig  ausgedehnt  und  deckt  fast  vollständig 
die  Scheide  und  den  Uterus,  von  welchen  nur  links  schmale  Stücke 
sichtbar  sind.  Auf  dieser  Seite  ist  auch  das  Ovarium  und  die  Tuba 
uterina  zu  sehen.  Die  ausgedehnte  Blase  tritt  seitlich  vom  Genitale 

o 

und  dem  Mastdarm  vor. 


Orificium  externum  Uteri  Anus  I esica  urinaria 


592 


Sagittalschnitt  durch  das  Becken 


einer  Schwangeren. 


Fig.  475. 


Sagittalsclmitt  durch  das  Becken  einer  Schwangeren. 


593 


Fig.  475.  Sagittalsclmitt  durch  das  Becken  einer  Schwangeren, 
welche  während  der  Eröffnungsperiode  starb.  Linke  Becken- 
hälfte. 


Dieser  Fall  unterscheidet  sich  von  dem  in  den  FD.  469  bis  473 

o 

illustrirten  dadurch,  dass  der  innere  Muttermund  mehr  eröffnet  ist; 
in  Folge  dessen  erscheint  sein  Rand  viel  dünner  (vgl.  mit  Fig.  469 
und  470)  als  im  ersten  Fall. 


BRUCHPFORTEN. 


e • 


erkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


Leistenkanal 


597 


A.  circumfi.  ilium  profunda 


A.  epigastrica  superficialis 


Fascia 

superficialis 


V.  saphena 


access. 


Aa.  pudendae 
externae 


V.  saphena 


Fiff.  47G  bis  499.  Leistenkanal. 

o 

big.  476.  Fascia  superficialis  der  Leisten-  und  Schenkelgegend  mit 

den  oberflächlichen  Gefäßen. 

Die  Fascie  ist  unterhalb  des  Leistenbandes  deutlich  quer  gebündelt;  tiefer 
unten,  wo  sie  Fett  aufnimmt,  verschwindet  diese  Zeichnung.  Entsprechend  der 
L saphena , der  Art.  und  1’.  epigastrica  superficialis  wurde  die  Fascia  superficialis 
angeschnitten,  um  zu  zeigen,  daß  die  Stämme  der  Hautgefäße  subfasziell  liegen. 
Die  A.  circumflexa  ilium  superficialis  entsendet  einen  starken  Funnus  epigastricus 
ZUr  vorderen  Bauchwand. 


39* 


598 


Leistenkanal. 


A . epigastrica  superficialis 


N.  sperm  oticus  externus 


11 


i Sitar. 


.■ 


, m 


~ * 


A.  circumfi 
ilium  super- 
ficialis 


Ductus  deferens 


A.  pudenda  externa 


Ligamen 


Fig.  477.  Äußerer  Leistenring  mit  der  Fascia  cremasterica  (Cooperi). 

Die  Fascia  superficialis  abdominis  wurde  entfernt;  die  in  ihr 
enthaltenen  größeren  Gefäße,  von  welchen  eine  A.  pudenda  externa 
den  Samenstrang  kreuzt,  wurden  belassen.  Die  Aponeurose  des 
M . obliquus  externus  verdünnt  sich  im  Umkreise  des  äußeren  Leisten- 
ringes und  überzieht  als  Fascia  cremasterica  den  Funiculus  sper- 
maticus. 


1 iscia 
- ema- 
rica 

jj  operi 
I 


Fibrae 

arciformes 


N.  ilio- 
inguinalis 


Liga- 

mentum 

penis 


Tuber- 

culum 

pubicum 


Hernia 


Fig.  478.  Äußere  Leistenhernie,  Fasern  cremasterica. 


Ich  habe  diesen  Fall  von  Leistenhernie  abbilden  lassen,  weil 
infolge  von  Verdickung  des  proximalen  Anteiles  der  Fascia 
cremasterica  die  Beziehung  dieser  Fascie  zur  Aponeurose  des  äußeren 
schiefen  Bauchmuskels  deutlicher  als  unter  normalen  Verhältnissen 
zu  sehen  ist. 


Leistenkanal. 


600 


Liga- 
mentum 
inguinale 
( Pouparti) 


Ductus 

deferens 


-4.  spermatiea  interna 


Plexus  pampiniformis 


Lympho- 

glandula 

funiculi 

spermatici 

M.  pyra- 
midalis 


Fig.  479.  Äußerer  Leistenring,  Samenstrang  mit  injizierten  Gefäßen 

Die  Stämmchen  des  Plexus  pampiniformis  wurden  ein  wenig 
auseinandergedrängt,  um  die  A.  spermatiea  freizulegen.  Lateral  vom 
Venengetieclit  der  Ductus  deferens,  medial  vom  Geflecht  ein  Lymph- 
knoten mit  ab-  und  zuführenden  Gefäßen. 


601 


Leistenkanal. 


M.  obliquns  internus 


u. 

cremaster 


Ductus 

deferens 


Plexus  pampiniformis 


' Fig.  480.  M.  cremaster  mit  der  Fascia  transversa. 

Der  äußere  Leistenring  wurde  durch  Spaltung  seines  lateralen 
Winkels  erweitert.  Der  M.  oibliquus  internus , der  M.  cremaster  mit 
der  demselben  innen  anliegenden  Fascia  transversa  wurden  gespalten 
und  dadurch  der  Samenstrang  freigelegt-  Zwischen  diesem  und 
dem  Ductus  deferens  sind  auch  einige  Kremasterbündel  zu  sehen. 
Neben  dem  Ductus  deferens  die  A.  deferentialis. 


602 


Leistenkanal. 


Grus  in- 
f er  ins 


M.  obliqiius  internus 


Fascia  transversa 


Crus 

. 

siipemus  s 


Ug.  j 
inguinal 
reßexum  i 
( Collesi ) 

Lig.joenk  j 


Fig.  481.  Hintergrund  des  äußeren  Leistenringes. 


Der  Samenstrang  wurde  entfernt.  Im  Hintergrund  der 
Leistenöffnung  erscheint  das  kräftig  entwickelte  Ligamentum  reflexum 
(Collesi),  ferner  ein  breites  Bündel  des  M.  obliquus  internus  und 
medial  von  demselben  ein  bindegewebiger  Anteil  der  breiten  Bauch- 
muskeln.  der  mit  der  Fascia  transversa  verwachsen  und  auf  dieser 
und  der  nächsten  Abbildung  als  Fascia  transversa  bezeichnet  ist. 


Leistenkanal 


603 


1\I.  obliquus  internus 


M.  rectus 


M.  obliquus 
externus 


M.  cremaster 


1 


Fascia 

transversa 

M.  obliquus 
internus 


M.  pyra- 
midalis 


Lig.  inguinale  reflexum  ( Collesi ) 


Fig.  482.  Hintergrund  des  äußeren  Leistenringes  nach  Abnahme 

- des  M.  obliquus  externus. 

(Objekt  der  Fig.  481.) 

Die  Aponeurose  des  M.  obliquus  externus  wurde  durchschnitten 
und  nach  unten  umgelegt  der  Samen  sträng  quer  durchgetrennt. 
Der  M.  cremaster,  dessen  mit  einem  -f-  bezeichnetes  Bündel 
vom  M.  tensor  fasciae  transversalis  abzweigt  (siehe  Fig.  485),  ist 

i 

stark  entwickelt.  Das  Ligamentum  reflexum  (Collesi)  ist  in  diesem 
Fall  kein  Teil  des  Leistenbandes,  sondern  ein  selbständig  vom 
Schambein  entspringendes  Ligament. 


G04 


Leistenkanal 


A.  epigastrica  Aponeurons 
inferior  m.  obliqui  externi 


Ligamentum  inguinale  (Pouparti) 


Fascia  Annulus  inguinalis  Funiculus 
transversalis  subcutaneus  spermaticus 


M.  iliacus  A.  circumflexa  M transversus 
c.  fase,  iliaca  ilium  interna 


M.  obliquus 
internus 


ig- 


433 


Leistenkanal. 


605 


Fig.  483.  Die  beiden  Öffnungen  des  Leistenkanales. 

Die  Aponeurose  des  M.  obliqiius  extermis  wurde  durcbschnitten 
und  nach  unten  umgelegt,  sodann  die  Fasern  transversa  durch  Ab- 
tragung der  breiten  Muskeln  im  Bereich  der  Leiste  freigelegt. 
Man  sieht  den  Samenstrang  durch  eine  Öffnung  der  Faseia  trans- 
versa (den  inneren  Leistenring)  hinaustreten  und  in  schräger  Richtung 
gegen  den  äußeren  Leistenring  verlaufen.  Der  unmittelbar  oberhalb 
des  Leistenbandes  befindliche  Anteil  der  Faseia  transversa  ist  ver- 
dickt. Entsprechend  dem  vorderen  Anteil  des  Darmbeinkammes 
tritt  die  Faseia  transversa  wegen  der  Anheftung  der  breiten  Bauch- 
muskeln  so  weit  zurück,  daß  zwischen  beiden  ein  Streifen  der  Faseia 
iliaca  außerhalb  des  peritonaealen  Raumes  liegt.  An  der  Grenzlinie 
verläuft  die  A.  circumflexa  iliivm  profunda. 


Ductus  deferens 


606 


Leistenkanal. 


Ijig.  umbilicale 
laterale 


Lig.  umbilicale  A.  epi-  Fovea  inguinalis 
medium  gastrica  inf.  mediahs 


1 'esica  urinaria 


Plica  vesicalis 


Fig. 


484. 


Leistenkanal. 


607 


Fis:.  484.  Innere  Fläche  der  vorderen  Bauch  wand  mit  den  Leisten- 

O 

gruben. 

(Männliche  Leiche.) 


Die  Blase  ist  fast  leer,  aus  diesem  Grunde  die  Plica  vesicalis 
breit.  Die  Ligg.  umbilicalia  und  die  A.  epigastrica  liegen  an  den 
Kanten  von  peritonaealen  Falten;  infolge  der  breiten  Plica  epi- 
gastrica  ist  die  Fovea inguinalis  lateralis  tiefer  als  sonst.  Diezwischen 
der  Plica  a.  epigastrica  und  Plica  Hg.  umbilicalis  lateralis  befindliche 
Fovea  inguinalis  medialis  entspricht  teils  der  äußeren  Leistenöffnung, 
teils  dem  Schenkelring;  zwischen  Ligamentum  umbilicale  laterale 
und  medium  sinkt  das  Bauchfell  zur  Fovea  'pubovesicalis  ein. 


608 


Leistenkanal 


A.  epiyastrica  inferior 


M.  tensor  fasciae  transversalis 


Ligamentum 

umbilicale 

laterale 


Ligamentum 
lacunare 
(.  Gimbernati) 


Os  pubis 


Lymphoglan- 
dula  llosen- 
mülleri 


Ligamei 
-/  interfove* 


F""f 


Ductus 

deferens 


A.  et  V. 

spermatici 

interna 


VMM 


Fi g.  485. 


Leistenkanal. 


609 


Fi<r.  485.  Innere  Öffnung  und  hintere  Wand  des  Leistenkanales. 

o o 

(Objekt  der  Fig.  484.) 


Im  Bereiche  des  inneren  Leistenringes  und  des  Schenkel- 
ringes wurde  das  Bauchfell  abgelüst.  Die  innere  Leistenüffnung 
wird  vom  Ligamentum  interfoveolare  umsäumt  Medial  von  der 
A.  epigastrica  wird  die  hintere  Wand  des  Leistenkanales  von  der 
Fascia  transversa  und  dem  Endstück  eines  Muskels  gebildet,  welcher 
von  der  Linea  Douglasi , der  Sehne  und  der  Fascie  des  Trans- 
versus  entspringt  (siehe  Fig.  486)  und  teilweise  verwebt  mit  dem 
Ligamentum  lacunare  am  Schambein  endigt.  Die  von  dem  Muskel 
— der  in  die  Gruppe  der  von  M.  Hofmann  (Arch.  f.  Anat.  1901) 
als  Tensor  f.  transversalis  bezeichneten  Muskeln  gehört  — und  der 
Fascia  transversa  gebildete  Platte  liegt  hinter  dem  äußeren  Leisten- 
ring und  entspricht  der  Stelle,  wo  die  innere  Leistenhernie  austritt. 
Der  Schenkelring  wird  von  einer  großen  Rosenmüllerschen  Drüse 
aus^refüllt. 


610 


Leistenkanal 


M.  rectiLS 


Paries 

posterior 

canalis 

inguinalis 


M.  tensor  f.  transversalis 

Annulus  inguinalis 
abdominalis 


M.  trän 
abdom. 
transve 


Ligamei 

inguin 

Poujh 


Fascia 

iliopeetmt 


M.  i'liopsi 

I 

t! 


FjI)  m phoglandida 
Rosenmülleri 


Fig.  486 


Leistenkanal. 


Gli 


i 


Fig.  486.  Innere  Öffnung  und  hintere  Wand  des  Leistenkanales. 

(Objekt  der  Fig.  485  nach  Abtragung  der  A.  epigastrica  inferior  und  des  Samen- 
stranges.) 


Zwischen  dem  inneren  Leistenring  und  dem  Os  pubis  ist  die 
hintere  Wand  des  Leistenkanales,  gebildet  von  der  Fascia  transversa 
und  dem  M.  tenscr  f.  transversalis,  freigelegt.  Seitlich  vom  M.  rectns 
abdominis  findet  sich  ein  Spalt  (-)-)?  der  einen  Fettkörper  enthielt. 
Vor  dem  Spalt,  der  zum  äußeren  Leistenring  führt,  liegt  der 
M.  obliquus  internus.  Überdies  sind  dargestellt  die  Lacuna  vasorum 
und  L.  muscularis,  medial  von  den  Schenkelgefäßen  die  Rosen- 
müllerscke  Drüse. 


Zuckerkandl,  Atlas  der  topogr.  Anatomie  d.  Menschen, 


40 


612 


Leistenkanal 


A.  epigastrica  inferior 


Canalis  obturatorius 


Linea 
semicir- 
cularis 
( Douglasi ) 


Fascia  lata 


Lig. 

lacunare 
( Gimbernatij 


A.  circ 
ilium 


Annuli 

inguina 

cibdomi 

nalis 


31.  psoc 
minor 


V.  iliac 
ext . 


Lig. 


pubicum  Cooperi 


Fig.  487.  Innere  Öffnung  und  hintere  Wand  des  Leistenkanales. 


Das  Bauchfell  und  die  an  der  Innenfläche  der  vorderen 
Bauchwand  gelagerten  Gefäße  wurden  entfernt.  Die  Umrahmung 
des  inneren  Leistenringes  (-] — |-)  ist  rein  bindegewebig.  Unterhalb 
des  Leistenbandes  die  Lacuna  vasorum  mit  dem  Schenkelring. 


4 


Leistenkanal. 


613 


AI.  rectus 


transversus 

Paries 

'posterior 

canalis 

inguinalis 


Lacuna 

vasorum 


A /.  tensor  fasciae 
transversalis 


M.  cremaster 


Funiculus 

spermaticus 


Annulus 

inguinalis 

subcutaneus 


Fig.  488.  Leistenkanal  von  innen  geöffnet. 


(Gegenstück  zu  Fig.  483.  — Objekt  der  Fig.  484.) 


Die  hintere  Wand  des  Canalis  inguinalis  wurde  gespalten  und 
ihre  Hälften  nach  oben  beziehungsweise  nach  unten  gelegt.  Da 
der  Funiculus  spermaticus  nach  innen  verschoben  wurde,  erscheinen 
die  von  der  Aponeurose  des  Obliquus  externus  gebildete  vordere 
Wand  des  Leistenkanales  sowie  einige  Kremasterbündel.  Am 
lateralen  Ende  des  Kanales  ist  die  äußere  Leistenüffnunir  zu  sehen. 


40* 


614 


T.ig.  umbili- 
cale  medium 


Canalis 

inguinalis 


llavius  sup. 
ossis  pubis 


Vesica 

urinaria 


Leistenkanal. 


Tug.  umbilicale  M.  rechts  A.  epigastrica 
later  eile  abdomxnxs  xmf'evxov 


Funiculu ■ 
spermatic 


Foveola  ii 
nalis  late 


Jf  f!j|  ^Fdg.  ingu 


( Poupax 


\ Annulus 
femoralis 


Ductus  deferens 


Vasa  spermatica 


Fig.  489.  Fovea  inguinalis  medialis  nach  Abtragung  des  Bauchfelles 
und  der  hinteren  Wand  des  Leistenkanales. 


Der  Samenstrang  wurde,  soweit  er  im  Leistenkanal  liegt, 
ab ge tragen.  Man  sieht,  daß  die  mediale  Leistengrube  in  die  Pro- 

0 0 7 O 

jektion  des  Leistenkanales  und  des  Schenkelringes  fällt.  An  der 
vorderen  Wand  des  Leistenkanales  verlaufen  Bündel  des  d/. 


cremaster. 


Leistenkanal. 


615 


I 


M.  transversus 
abdominis 


imentum 

juinale 

mpartij 


71 ascia  iliaca 


Aponcurosis 
m.  obliqui  externi 
abdom. 


M. 

cremaster 


Annulus  ingui- 
nalis  subcutaneus 


M.  rectus 
abdominis 


Ligament. 

inguinale 

reßexum 

Collesi 


Ligamentum  pubicum  Cooperi 


Fig.  490.  Leistenkanal  von  innen  dargestellt. 

Nach  Abtragung  des  Bauchfelles,  der  Gefäße  der  vorderen 
Bauchwand  und  des  Samenstranges  wurden  die  Bauchmuskeln  prä- 
pariert. Man  sieht  den  inneren  Leistenring  mit  zwei  in  seiner  oberen 
Umrandung  verlaufenden  breiten  Bündeln  des  M.  obliquus  internus. 
Zwischen  diesen  Bündeln,  dem  Bectus  und  dem  M.  transversus 
findet  sich  eine  große  Lücke,  die  von  einer  dünnen  bindegewebigen 
Membran  ausgefüllt  war.  Die  letztere  wurde  entfernt,  und  man  sieht 
durch  die  Lücke  in  den  äußeren  Leistenring  hinein.  An  der  inneren 
Ecke  dieser  Öffnung  ein  selbständiges,  vom  Ligamentum  'pubicum 
Cooperi  entspringendes  Ligamentum  reßexum  Collesi. 


616 


Leistenkanal 


Fascia  transversalis 
A 


A.  epigastrica  inferior 

\ 


Tub  erculu  vn  pub  icum 


Lig.  teres  uteri 


M.  obliqi 
externu 


Annulus  inguinalis 
abdominalis 


Fig.  491.  Leistenkanal  mit  dem  Ligamentum  teres  uteri. 


Die  Sehne  des  M.  obliquus  externus  wurde  nach  unten  um- 
gelegt, die  Fleischplatte  des  Obliquus  internus  und  Transversus  ent- 
sprechend der  Leistengegend  entfernt.  In  der  erhalten  gebliebenen 
Fascia  transversa  erscheint  der  innere  Leistenring  mit  dem  Ligamen- 
tum teres  uteri.  Das  Band  strahlt  nicht,  wie  dies  gewöhnlich  dar- 
gestellt wird,  breit  in  das  subkutane  Bindegewebe  ein.  Sein  distales 
Ende  verdünnt  sich  vielmehr  ausnehmend  und  geht  in  ein  lockeres 
zartes  Gewebe  über,  welches  sich  im  Unterhautbindegewebe  verliert. 


Leistenkanal. 


617 


m ca  vagi- 
ri  icovimunis 


uca 
v lalis 
: )ria 


Testis 


Epididymis 


rp  ■ 7 Ductus  deferens 

runiculus  J 

spermaticus 


Tunica 

Epididymis  vaginalis 
propria 


Albuginea 


Tunica  vagi- 
nalis com- 
munis 

Tunica 
j "7  vaginalis 
!/  propria 


Tunica  vaginalis  com- 
munis et  propria 


Sinus  testis 


Fig.  492. 


Fi g.  493. 


Fis:.  492.  Hüllen  des  Samenstranges  und  des  Hodens. 


Die  Fascia  cremasterica  Cooperi  und  die  Tunica  vaginalis  communis  wurden 
gemeinsam  gespalten  und  vom  Samenstrang,  beziehungsweise  von  der  Tunica 
vaginalis  propria  abgelöst;  diese  selbst  ist  geöffnet. 


Fig.  493.  Querschnitt  durch  den  Hoden  und  seine  Hüllen. 

Die  Tunica  vaginalis  propria  wufde  teilweise  von  der  Tunica  vaginalis 
communis  abgelöst.  Man  sieht  die  Übergangsfalte  der  ersteren  auf  den  Hoden,  be- 
ziehungsweise den  Nebenhoden.  Die  Tunica  vaginalis  communis  überzieht  gemein- 
sam mit  der  Fascia  cremasterica  Cooperi  die  Gefäße  sowie  den  Ductus  deferens  und 
ist  hier  lockerer  gewebt  als  im  Bereich  des  Hodens. 


618 


Leistenkanal. 


Lig.  umbilicale  A.  epigastricci  inferior  Lig.  umbilicale  medium 


Rectum 


Fig.  494.  Vordere  Bauchwand  eines  etwa  zwei  Jahre  alten  Knaben 
mit  größtenteils  offenen  Scheidenfortsätzen  des  Bauchfelles. 

Der  Innen rand  der  Öffnung:  legt  sich  beiderseits  in  Form  einer 

Ö O 

halbmondförmigen  Falte  klappenartig  vor  den  Eingang  in  den 
Processus  vaginalis . Die  Falte  wurde  ein  wenig  abgezogen,  um  die 
Öffnung  des  Scheidenfortsatzes  zu  zeigen. 


Leistenkanal . 


619 


Diverticulum  Annulus  inguinalis 
Scrotum  processus  vaginalis  abdominalis 


Testis  Tunica  vaginalis  propria  Funiculus  spermaticus 


F4g.  495.  Der  Sehei denfortsatz  und  die  Tunica  vaginalis  propria 

geöffnet. 

(Objekt  der  Fig.  494.) 

Der  offen  gebliebene  Anteil  des  Scheidenfortsatzes  ist  lang. 
Zwischen  demselben  und  der  Tunica  vaginalis  communis  sind  einige 
Venen  präpariert.  An  der  Öffnung  des  Processus  vaginalis  gegen 
die  Bauchhöhle  springt  der  Innenrand  klappenartig  vor. 


620 


Leistenkanal 


M.  transversus  abdominis 


Ductus  deferens 


subcutaneus 


Fascia 

transversalis 


M.  obliquus 
Diverticulum  internus 
processus 
vaginalis 


Fig.  496.  Divertikel  des  linken  Processus  vaginalis. 
(Leiche  eines  14  Jahre  alten  Knaben.) 


Durch  Abtragung1  der  Bauchmuskulatur  wurde  die  Fascia 
transversalis  mit  dem  inneren  Leistenring  freigelegt.  Ein  proximales 
kurzes  Stück  des  Processus  vaginalis  ist  offen  geblieben  und  ragt 
durch  die  innere  Leistenöffnung  in  den  Leistenkanal  hinein.  Die 
Öffnung  des  ventral  vom  Samenstrang  gelegenen  Divertikels  ist 
etwa  höhnen  groß. 


Leistenkanal. 


621 


Vasa  spermatica 


Epididymis 


Testis 


Rectu  m 


Ductus 

deferens 


Processixs 

vaginalis 


Ostium  proc. 
vaginalis 


Fig.  497.  Offener  Processus  vaginalis. 

(Leiche  eines  Kindes  aus  dem  ersten  Lebensjahr.) 

Das  Scrotum  und  der  seiner  ganzen  Länge  nach  offen  ge- 
bliebene linke  Processus  vaginalis  wurden  gespalten.  An  der 
Mündungsstelle  des  Processus  vaginalis  in  die  Bauchhöhle  springt 

dei  Innenraum  der  Öffnung  (Bauchfell  und  i ascia  transversalis ) 
klappenartig  vor. 


llernia  inguinalis  externa 


Duc 

defei 


Penl , 


622 


Epididymis 


Leistenkanal 
Fibrae  intercrurales 


lunica  vaginalis  propria 


Fig.  498. 


Leistenkanal. 


623 


FD.  498.  Zwei  seröse  Säcke  im  Leistenkanal  und  im  Scrotum. 

O 


Oberhalb  des  Hodens,  der  in  normaler  Weise  von  der  Tunica 
vaginalis  propria  umschlossen  wird,  finden  sich  beiderseits  je  zwei 
seröse  Hohlräume,  ein  lateraler  und  ein  medialer,  die  bis  an  die 
Tunica,  vaginalis  testis  hinabreichen.  Ersterer  mündet  als  Bruchsack 
einer  äußeren  Leistenhernie  lateral  von  der  A.  epigastrica  inferior 
in  die  Bauchhöhle.  An  dem  etwa  guldenstückgroßen  Eingang-  in 
den  sonst  leeren  Bruchsack  war  das  große  Netz  angewachsen.  Der 
mediale  Hohlraum,  hinter  welchem  die  Gebilde  des  Samen- 
stranges verlaufen,  ist  auch  oben  abgeschlossen  und  besitzt  als 
Inhalt  einen  kleinen,  von  der  dorsalen  Wand  abzweigenden  Körper, 
der  seinem  Bau  nach  dem  Netze  gleicht;  sein  oberes,  äußerst  dünn- 
wandiges Ende  liegt  im  Leistenkanal.  Nach  der  Lage  zum  Samen- 
strang stellt  der  mediale  Sack  einen  Teil  des  Processus  vaginalis, 
demnach  der  laterale  eine  sekundäre  Ausstülpung  des  Bauchfelles 
entsprechend  der  äußeren  Leistengrube  dar. 


624 


Leistenkanal. 


A 


, epigastrica 
inferior 


Peritonaeum 


A.  iliaca  externa 


llernia  inguinalis  externa 


Fig.  499.  Äußere  Leistenhernie  der  rechten  Seite. 

Das  Bauchfell  wurde  von  der  Bauchwand  abgelöst.  Der  Hals 
des  Bruchsackes  liegt  frei.  Die  A.  epigastrica  inferior  windet  sich 
um  die  Innenfläche  des  Bruclisackhalses. 


Ligamentum  umbilicoAe  medium 


Leistenkanal  einer  Frau  mit  offen  gebliebenem  Processus  vaginalis . 625 


blieben em  Processus  vaginalis. 


Der  peritoneale  Sack  war  leer  und  die  Beschaffenheit  der 
Darmscldingen  und  des  Gekröses  bot  keine  Zeichen  dar,  welche 
mit  Sicherheit  die  Annahme  eines  Bruches  unterstützt  hätten. 


Fig.  500.  Innenfläche  der  vorderen  Bauchwand. 


Auf  jeder  Seite  findet  sich 
lateralis  eine  Öffnung,  welche  in 


entsprechend  der  Fovea  inguinalis 
den  Processus  vaginalis  führt. 


Plica  vesicalis  Ligamentum  teres  uteri 


626  Leistenkanal  einer  Frau  mit  offen  gebliebenem  Processus  vaginalis 


Fig.  501.  Leistengegend  mit  den  durcli  künstliche  F üllung  aus 

gedehnten  Processus  vaginales. 

Die  Säcke  reichen  bis  gegen  die  oberen  Enden  der  giotVn 
Schamlippen. 


Leistenkanal  einer  Frau  mit  offen  gebliebenem  Processus  vaginalis. 


627 


I 


Ostium  processus 
vaginalis 


vaginalis 


Processus 


Ligamentum 
teres  uteri 


Fig.  502.  Processus  vaginalis  der  linken  Seite.  Ligamentum  teres  uteri. 

m 

Der  Scheidenfortsatz  ist  gespalten.  In  der  dorsalen  Wand 
desselben  verläuft  das  runde,  offenbar  infolge  von  abgelaufenen 
Schwangerschaften  verdickte  Ligamentum  teres  uteri.  Das  distale 
Ende  des  Bandes  breitet  sich  fächerförmig  aus  und  endigt  in  den 
äußeren  Hüllen  des  Scheidenfortsatzes. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


41 


K28 


Schenkelring  und  Fasset  ovalis. 


A. 


circumfl. 


ilium  superficialis 


A.  epigastrica  superficialis 


V. 


saphena 


Fascia 

superficialis 


access. 


Aa.  pudendae 
externa  e 


r saphena  magna 


503  bis  517.  Sclienkelring 


und  Fossa  ovalis. 


Die  Fascia  superficialis  femoris 
gut  entwickelt  und  quer  gebündelt, 
von  denselben  bedeckt  liegen  die  gr 
(Siehe  auch  Text  zu  Fig.  476.) 


ist  im  Bereich  der  Fossa  ovalis 
Zwischen  ihren  Blättern  und 
üßeren  Hautgefäße  der  Gegend. 


629 


Schenkelring  und  Fossa  ovalis. 

A.  circumß.  ilium  superficialis 


Marao  faci- 
formis , Cornn 
superius 

A.  epigastrica 
superficialis 


L scia 
ta 


Fig  504.  Fossa  ovalis 


und  Leistengegend 
Fascia  superficialis . 
(Objekt  der  Fig.  503.) 


nach  Entfernung  der 


Freigelegt  sind:  die  Aponeurose  des  äußeren  schiefen 
Bauchmuskels,  die  Fascia  lata , die  oberflächlichen  Gefäße  und 
die  L ymphknoten  der  Leistengegend.  Von  den  Lymphgefäßen 
wurden,  um  das  Bild  zu  vereinfachen,  nur  einzelne  Stämme  auf- 
genommen. Im  Annulus  iaauiualis  subcutaneus  erscheint  die  A.  ligamenti 
teretis  uteri. 


41* 


630  Schenkelring  lind  Fossa  ovalis. 

N.  cutaneus  A.  circumßexa 

femoris  lat.  ilium  superficialis  Fascia  cribrosa,  N.  ilioinguinalis 


V.  saphena 


m agna 


Ing.  inguinalis  refiexum  (Collen 


) largo  falciformis , Cornu  inferius 


Ai 

inij 

mit 


Fig  505. 


Schenkelriug  und  Fossa  ovalis. 


631 


Fi^r.  505.  Fascia  lata  mit  der  Fossa  ovalis. 

O 


Die  Fascia  superficialis  femoris.  die  •Lymphknoten  lind  die 
kleineren  Hautgefäße  wurden  entfernt,  um  die  Fascia  lata  und 
F.  pectinea  freizulegen.  Die  letztere  begrenzt  mit  dem  Com u inferius 
die  Fossa  ovalis  nach  innen.  Die  Fascia  cribrosa , welche  von  der 
V.  saphena  durchbohrt  wird,  erstreckt  sich  entlang  des  Leisten- 
bandes fast  bis  an  das  Tuberculum  pubicum.  Die  äußere  Leisten- 
öffnung ist  in  zwei  Lücken  geteilt,  von  welchen  die  obere  vom 
N.  ilioinguinalis  zum  Durchtritt  benützt  wird. 


632 


t 


Schenkelring  und  Fossa  ovalis. 


N.  cutaneus  fern,  lateralis 


M.  iliacus 


M.  sartorius 


N.  femoralis 


V.  saphena  Margo  falciformis 
magna 


M.  rectus  femoris 


Fa  sei a 
cribrosa 


Fig.  506.  Fascia  lata  mit  der  Fossa  ovalis. 

(Objekt  der  Fig.  505.) 

Die  J r.  saphena  wurde  durchschnitten  und  nach  außen  gelegt, 
um  den  medianwärts  von  diesem  Gefäß  gelegenen  Anteil  der 
F.  cribrosa  zu  zeigen.  Seitlich  von  der  Fossa  ovalis  wurde  die 
F.  lata  eingeschnitten  und  dadurch  der  M.  iliacus  mit  seiner  Fascia 
sichtbar  gemacht. 


Schenkelring  und  Fossa  ovalis. 


633 


Fascia  lata 
Lamina  profunda, 


r.  femoralis 


Fascia  lata 


v-  <a  lympliatica 
J profunda 


Älargo  falciformis , V.  saphena 
Cornu  inferius  magna 

m Fig.  507.  Fovea  ovalis . 

Die  mediale  Hälfte  der  F.  lata  wurde  im  Bereich  der  Fovea 
ovalis  entfernt,  dagegen  das  tiefe  Blatt  derselben  belassen.  Man 
sieht  median wärts  von  der  F.  femoralis  tiefliegende  Lymphgefäße 
in  den  Schenkelring  eintreten.  Der  mit  -[-  bezeichnete  Lymph- 
knoten wurde  durchgeschnitten  und  die  eine  Hälfte  desselben  nach 
unten  gelegt,  um  einige  Lymphgefäße  bloßzulegen,  welche  sich  um 
die ' Falx  herumschlingen. 


634 


Schenkelring  und  Fossci  ovalis. 


Fascia  lata , 

4-  Lamina  profunda 


Fascia  lata , V.  saphena 

Lamina  superficialis  magna 


Fig.  508.  Vordere  Wand  des  Gefäßtrichters. 

Das  oberflächliche  Blatt  der  Fascia  lata  wurde  vom  Leisten- 
band abgetrennt  und  nach  unten  gelegt;  hierdurch  kommt  die 
vordere  Wand  des  Gefäßtrichters  zum  Vorschein.  Die  seitlichen 
Teile  desselben  sind  in  einzelne  Stränge  aufgelöst,  in  dessen  Lücken 
Fett,  kleinere  Gefäße  und  ein  anastomotischer  Ast  (-(-),  der  den  Gemto - 
cruralis  mit  dem  N.  cutaneus  femoris  anterior  verbindet,  enthalten  sind. 


Schenkelring  und  Fossa  ovalis. 


635 


* 


Lig.  inguinale 

r 

I 


FD.  509.  Vordere  Wand  des  Gefäßtrichters. 

o 


Die  Haftlinie  des  tiefen  Blattes  der  Fascia  lata  am  Leistenband 
wurde  durchtrennt;  dies  geschah,  um  jenen  Anteil  der  vorderen 
Trichterwand  zu  zeigen,  welcher  mit  der  Fascia  transversalis  (-)-) 
zusammenhängt;  derselbe  ist  im  vorliegenden  Falle  sehr  gut  aus- 
gebildet. Entsprechend  der  A.  epujastricci  wurde  die  an  dieser  Stelle 
sehr  dünne  Fascie  entfernt. 


. epigastrica  inferior  31.  obliquus  internus  abdominis 


636 


Schenkelring 


nncl  Fossa  ovalis. 


J. 

femoralis 


A.  epigastrica  inferior 


Peritonaenm 


V . femoralis 


F ascia 


V.  saphena 


magna 


| 

I 


Fig.  510. 


Schenkelring  und  Fossa  ovalis , 


637 


Fig.  510.  Hohlraum  des  Gefäßtrichters. 

O 

Der  vor  den  Schenkelgefäßen  befindliche  Anteil  der  Fascia 
lata  wurde  samt  der  vorderen  Wand  des  Gefäßtrichters  und  dem 
Leistenbande  senkrecht  durchschnitten  und  nach  innen  gelegt.  Es 
liegen  die  Schenkelgefäße  mit  den  Vasa  epigastrica  inferiora  und 
das  Bauchfell  frei,  welch  letzteres  sich  durch  den  Schenkelring  vor- 
drängt.  Die  Lücken  an  der  Innenfläche  der  Fascia  lata  gehören 
der  inneren  Wand  des  Gefäßtrichters  an  und  dienen  zum  . Durch- 
tritt für  Lymphgefäße. 


A.  circumßexa  jy  cutaneus  N.  genito- 
ilium  nrofiinda  lateralis  femoralis 


638 


Schenkelring  und  Fossa  ovalis. 


Lig.  inguinale 


N.  femoralis 


Annulus 

femoralis 

/ 

/ 


Spatium 

praevascu- 

lare 


Lig.  lacunc 

( Gimbernc 

/ 

/ 

/ 


N.  obturatorius 


Annulus 

inguinalis 

abdominalis 


A . epi- 
gastrica 

i 


r 


A.  iliaca  1 . iliaca 
externa  externa 


Fig. 


511. 


Schenkelring’  und  Fossa  ovalis. 


039 


Fig.  511.  Lacuna  vasorum  von  innen.  Spatium  praevasculare. 

Das  Bauchfell  wurde  entfernt.  Die  Blut-  und  Lymphgefäße 
sind  injiziert.  Man  sieht  medial  von  der  V.  femoralis  und  der 
A.  epigastrica  inferior  den  Annulus  femoralis,  in  demselben  die  Rosen- 
müllersche  Drüse  mit  einigen  Lymphgefäßen.  (Die  A.  obturatoria , 
welche  von  der  Epigastrica  inferior  abzweigte  und  den  Annulus 
femoralis  kreuzte,  wurde  abgetragen.)  Lateral  von  der  A.  epigastrica 
inferior  liegen  vor  den  Blutgefäßen  zwei  größere  Lymphknoten; 
dieselben  befinden  sich  in  einem  Bindegewebsraum.  dem  Spatium 
praevasculare.  Dieser  Raum  ist  vom  Annulus  femoralis  durch 
Bindegewebe  getrennt,  welches  die  A.  epigastrica  inferior  umgibt. 


640 


Schenkel  ring-  und  Fossa  ovalis 


A . circum  - 
flexa  iliuin 
profunda 


Spatium 

praevasculare 


Lig.  A.  epigastrica  Annulus 
inguinale  inferior  femoralis 

/ / 


J / pectineus 


Lig.  lai 
f Gimbt 


Canalis  obturatorius 


Fig.  512.  Lacuna  vasorum  von  innen.  Spatium  praevasculare. 

(Objekt  der  Fig1.  511.) 

Die  Lymphknoten  wurden  entfernt;  man  sieht  nun  deutlich 
den  Annulus  femoralis  und  lateral  von  der  Epifastrica  inferior  das 
Spatium  praevasculare. 


Schenkelring  und  b ossa  ovali s 


841 


Tuberculum  pubicum 

i 


Ammins  inguinalis  subcutaneus 

Lig.  lacunare , Pars  dorsalis 

TAg,  lacunare , Pars  ventralis 

Aponeurosis 
m.  obliqui  externi 
abdominis 

Lacuna 
vasorum 


Canaiis  ubturatorius 


Fascia  iliaca 


Fi 


er 

&• 


513.  Lacuna  vasorum  von 

lacuna}' e 


innen.  Schichtung 
( Gimbernati). 


des  Lmgamentum 


Das  Bauchfell  und  das  subperitoneale  Bindegewebe  wurden 
entfernt,  die  großen  Gefäße  in  der  Lacuna  vasorum  durchtrennt,  die 
A.  epigastrica  inferior  abgetragen.  Die  Lacuna  vasorum  ist  durch 
Abziehen  des  Leistenbandes  von  den  Schenkelgefäßen  erweitert; 
hierdurch  kommt  die  Innenfläche  der  Fascia  lata  samt  der  vorderen 
und  inneren  Wand  des  Gefäßtrichters  zur  Ansicht.  An  der  vorderen 
Bauch  wand  wurden  die  Mm.  obliquus  externus  und  internus  größten- 
teils entfernt,  um  den  Zusammenhang;  des  Leistenbandes  mit  der 
Sehne  des  M.  obliquus  externus  zu  zeigen.  Das  Ligamentum  Gimbernati 
besteht  aus  zwei  Lamellen,  einer  äußeren  vom  Leisten  band  und 
einer  inneren,  von  der  Fascia  transversa  abstammenden.  Die  letztere 
wurde  von  der  ersteren  absrelöst. 


et  transversus 


Innulu*  femorali 


sar 


642 


Junctura  fascia  latae 
cum  fascia  transversali 


Schenkelring-  und  Fossa  ovalis. 


V.  epigastrica  Fascia  lata , A . circumflexa 

inferior  Lamina  profunda  ilium  profunda  LAg.  inguinale 


M.  jiectineus 


TT.  saphena 
magna 


Fascia  lata,  Lmmina  superficialis 


'g- 


514. 


Sclienkelring'  und  Fossa  ovalis. 


643 


Fig.  514.  Gefäßtrichter  mit  Annulus  femoralis  und  Spatium  prae- 

vasculare,  von  außen  geöffnet. 

Der  Gefäßtrichter  wurde  durch  Spaltung  der  Fascia  lata  in 
querer  Richtung  geöffnet.  Die  einzelnen  Blätter,  welche  die  vordere 
Trichterwand  zusammensetzen,  sind  dargestellt.  Der  freigelegte  Raum 
wird  durch  die  Vasa  epicjastrica  inferiora  in  zwei  Hälften,  eine 
innere,  Annulus  femoralis,  und  eine  äußere,  Spatium  praevasculare, 
geteilt.  Letzteres  enthält  drei  Lymphdrüsen,  von  welchen  die  am 
meisten  innen  gelegene  durch  besondere  Länge  ausgezeichnet  ist 
und  sich,  die  Vasa  epicjastrica  umgreifend,  bis  gegen  den  Annulus 
femoralis  erstreckt. 


Zuckerkaadl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


42 


Capsula  articulationis  coxae  -A . femoralis  J\I . ili 


Schenkelring  und  Fossa  ovalis. 


645 


Fig\  515.  Lacuna  musculorum  und  L.  vasorum  von  außen. 

o 

Der  die  mediale  Hälfte  des  M.  iliopsoas  deckende  Teil  der 
Fascia  lata  wurde  entfernt  und  dadurch  der  N.  femoralis  bloßgelegt. 
Die  beiden  Lakunen  werden  durch  den  zwischen  dem  Leisten- 
hand und  dem  Tuberculum  iliopectineum  ausgespannten  Abschnitt 
der  Fascia  lala,  F.  iliopectinea  genannt,  voneinander  getrennt.  Die 
V.  femoralis  liegt  entsprechend  dem  Tuberculum  iliopectineum  am 
Schambein,  die  A.  femoralis  lateral  von  ihr  auf  der  Fascia  lata. 
Zwischen  dem  M.  pectineus  und  M.  psoas  ist  ein  schmaler  Streifen 
der  Hüftgelenkskapsel  zu  sehen. 


646 


Sclienkelring  und  Fossa  ovalis 


Fig.  516.  Varietät  der  A.  obturator ia , Topik  derselben  zum  Anmilus 

femoralis. 

Die  A.  obturatoria  entspringt  gemeinsam  mit  der  A.  ept- 
(jastrica  inferior  und  zieht,  den  Annulus  femoralis  umki eisend,  zum 
Canalis  obturatorius.  Eine  V.  obturatoria  stammt  um  dei  T*  daica 
externa,  eine  andere  von  der  T . hypogastnca  ab. 


Lig.  inguinale 


A.  iliaca 
externa 


Tu.  obtura- 
tor iae 


Annulus 

femoralis 


Lig.  la>. 
( Gimbe 


A . obti 


A.  circumflexa  ilium  profunda 


A.  epigastrica  inferior 


Schenkelring1  und  Fossa  ovalis 


647 


Liq.  teres  uteri  A.  iliaca  externa  A.  circumflexa  ilium  profunda 


A.  epi- 

qastrica 

inferior 


Fascia 

iliaca 


Fascia  transversalis , 
Annulus  inguinalis 
abdominalis 


Lig.  lacunare  (Gimbernati)  dig.  inguinale 


Fig.  517.  Subperitoneale  Bloßlegung  des  Ammins  femoralis  und  der 

Fossa  iliaca. 

An  einer  weiblichen  Leiche  wurden  etwa  1 cm  oberhalb  des 
Leistenbandes  die  Schichten  der  vorderen  Baucliwand  mit  alleiniger 
Ausnahme  des  Bauchfelles  durchtrennt  und  hierauf  dieses  ein  wenig 
zurückgeschoben,  um  den  Annulus  femoralis  und  seine  Nachbar- 
schaft freizulegen.  Das  Ligamentum  teres  uteri  ist  angespannt  und 
dadurch  sein  Eintritt  in  den  Bauchring  des  Leistenkanales  sicht- 
bar gemacht.  Die  A.  obturatoria  entspringt  gemeinsam  mit  der 
Epigastrica  inferior. 


648 


Fossa  iliacosubfascialis  (Biesiadecki). 


Crista  iliaca 


Colon 

descendens 


Fossa 
iliaca , 
Pars 
superior 


Fossa 
iliaca , 
Pars 
inferior 


Colon  sigmoideum 


Fig.  518  bis  520.  Fossa  iliacosubfascialis  (Biesiadecki). 

Fig.  518.  Tasclienbildung  der  Fossa  iliaca  sinistra. 

Die  kraniale  Hälfte  der  Fossa  iliaca  bildet  eine  Tasche,  da 
die  kaudale  Hälfte  der  Fascia  iliaca  erhöht  lagert.  Als  Grenze 
zwischen  beiden  Anteilen  findet  sich  ein  resistenter,  konkaver  Rand. 

j 

Die  Tasche  ist  vom  Bauchfell  ausgekleidet  und  das  Colon  descen- 
dens biegt  ein  wenig  gegen  die  Tasche  ab. 

o o o o 


Fossa  iliacosubfascialis  (Biesiadecki). 


649 


M.  quadratus  lumbarum 


M.  psoas 
major 


M.  psoas 
minor 


Ramus  superior 
ossis  pubis 


Lig.  iliolumbale 


Fossa  iliaca , 
Fars  superior 


Fossa  iliaca , 
Fars  inferior 


Fig.  519.  Taschenbildung  der 


Fossa  iliaca  sinistra. 


(Objekt  der  Fig.  518  nach  Weguahme  des  Bauchfelles.) 


Die  Grundlage  für  die  Bildung  der  Tasclie  gibt  die  Fascia 
iliaca  ab,  deren  auch  sonst  stärkerer  unterer  Teil  ausnehmend  ver- 
dickt und  von  der  Unterlage  abgehoben  erscheint.  Diese  durch  den 
scharf  vorspringenden  Rand  gegen  die  dünne  Partie  der  Fascia 
iliaca  begrenzte  dicke  Partie  ist  zwischen  dem  Darmbeinkamm  und 
dem  M.  psoas  minor  ausgespannt,  dessen  Sehne  in  die  Fascie  ein- 
strahlt. 


650 


Fossa  iliacosubfascialis  (Biesiadecki). 


Colon  descendens 


Colon 

sigmoideum 


Fossa  iliaca 
Vars  super  io 


Fig.  520.  Taschenbildung  der  Fossa  iliaca  sinistra . 


Die  Tasche  ist  in  diesem  Falle  durch  besondere  Tiefe  aus- 
gezeichnet und  enthält  ein  schlingen  förmig  gebogenes  Stück  des 
Colon  descendens.  Die  Kontur  der  Schlinge  ist  durch  eine  punktierte 
Linie  angegeben. 

Auch  rechterseits  kann  es  zur  Bildung  einer  ähnlichen 
Tasche  der  Fossa  iliaca  kommen,  in  welcher  in  einem  von  mir 
beobachteten  Fall  der  Processus  vermiformis  lag.  Die  Niveau- 
differenz der  beiden  Hälften  der  Fascia  iliaca  war  aber  nicht  durch 
den  M.  psoas  minor,  sondern  durch  einen  Fettkörper  bedingt,  der 
die  kaudale  Hälfte  der  Fascia  iliaca  stark  gehoben  hatte. 


WMMM 


Taschenbildung1  an  der  rechten  Fossa  iliaca.  051 

Caecum  lleum 


Ä.  iliaca  externa 


Fig.  521.  Taschenbildung  zwischen  der  rechten  A.  iliaca 

externa  und  dem  M.  psoas. 

Es  findet  sich  in  diesem  Falle  zwischen  Psoas  und  A.  iliaca 
externa  eine  rinnenförmige  Vertiefung  (-(-),  welche  dadurch  zu  stände 
kam,  daß  die  Fascia  iliaca , in  welche  die  stark  gespannte  Sehne 
des  M.  psoas  minor  einstrahlt,  höher  als  die  Arterie  liegt  und  von 
derselben  abgehoben  ist.  Eine  ähnliche  Tasche  fand  ich  einma 
linkerseits  zwischen  dem  Promontorium  und  der  A.  iliaca  externa • 
sie  enthielt  ein  schlingenförmig  gebogenes  Stück  des  Ureters. 

o O o o 


652 


Canalis  obturatorius 


31.  psoas 


Corpus  adiposum  Arcus  31.  et  F. 

canalis  obturatorii  tendineus  obturatoria 


Fig.  522  bis  529.  Canalis  obturatorius. 

Fig.  522.  Beckenöffnung  des  Canalis  obturatorius  nach  Abnahme 

des  Bauchfelles. 

Der  subseröse  Fettkörper  setzt  sich  in  Form  eines  Zapfens 
in  den  Canalis  obturatorius  hinein  fort,  füllt  denselben  o-rößtenteils 

7 O 

aus  und  läßt  sich  als  Ganzes  aus  dem  Kanal  herausziehen.  Hin- 
sichtlich der  Beckenöftnung  des  Canalis  obturatorius  sind  die 
Figuren  478,  511 — 513  und  516  einzusehen. 


Canalis  obturatorius. 


653 


ft 


icia  lata 


* 


saphena 
I i agna 


Fnniculiis 

spermaticus 


Fascia 

pectinea 


M.  pectineus 


M.  adductor  longus 


Fig.  523.  Schichtung  der  W eichteile  vor  dem  Canalis  obturatorius. 

Nach  Abtragung  der  Fascia  pectinea  liegt  die  ventrale  Fläche 
des  gleichnamigen  Muskels,  über  welche  Muskelgefäße  ziehen,  frei. 


I 


654 


Canalis  obiuraforius. 


Os  pubis 


M.  pectineus 


V,  saphena 


+ 

Funiculus 

spermaticus 


Fascia  m, 
adductoris 
brevis 


K.  obturatorius 


M,  adductor  longus 


[ 

t 


Fig.  524.  Schiclitung  der  Weichteile  vor  dem  Canalis  obturatorius • 

(Objekt  der  Fig.  523.) 

Der  M.  pectineus  wurde  abgetragen.  Die  Fascie  des  Adductor 
brems,  deren  kraniales  Ende  sich  an  einem  Sehnenstreifen  (-(-) 
des  Os  pubis  ansetzt,  wurde  eingeschnitten,  um  den  N.  obturatorius 
und  den  Verlauf  der  Bündel  des  kurzen  Zuziehers  sichtbar  zu 
machen. 


Die  Fascie  des  Adductor  brevis  wurde  entfernt.  Sichtbar 
sind:  der  Adductor  brevis  und  der  M.  obturatorius  externus , über 
welche  der  oberflächliche  Ast  des  N.  obturatorius  hinwegzieht. 
Zwischen  dem  Schambein  und  dem  M.  obturatorius  externus  flndet 
sich  die  Apertur a externa  des  Canalis  obturatorius. 


Canalis  obturatorius. 


Fascia  pcctinea 

I 


Fascia  lata 

» 

31.  pectineus 

► 


Os  pubis , 
R.  Superior 


M.  obturatorius 
externus 


31.  adductor  longus 


Fig.  525.  Schichtung  der  Weichteile  vor  dem  Canalis  obturatorius. 


(Objekt  der  Fig.  523.) 


31.  adductor 
brevis 


\ N.  obturatorius 


Canalis  obturatorius. 


N.  obtura- 
Fascia  torins, 

pectinea  R.  superior  R.  superior  ossis  pubis 


M.  obtura- 
torius 
externus 


Adductor  brevis 


N.  obturatorius , 
R,  profundus 


Adductor  longus 


M. 

pectineus 


Sehn  eil- 
st reifen 


Fig.  526.  Schichtung  der  Weichteile  vor  dem  Canalis  obturatorius. 

(Objekt  der  Fig-.  523.) 

Am  Objekt  dieser  Abbildung  wurde  der  oberflächliche  Ast  des 
N.  obturatorius  durchschnitten  und  nach  oben  gelegt,  der  freie  Rand 
des  M.  obturatorius  externus  ein  wenig  nach  unten  abgezogen.  Man 
sieht  in  den  Canalis  obturatorius  hinein,  in  welchem  der  tiefe  Ast 
des  genannten  Nerven  und  die  A.  obturatoria  erscheinen. 


Canalis  obturatorius. 


657 


Fascia  pectinea 


31.  obturatorius 
internus 


Membrana 

obturatoria 

externa 

Membrana 

obturatoria 


Os  pubi », 
B.  inferior 


31.  gracilis 


Os  pubis , 
R.  superior 


Capsula 

articulationis 

coxae 


M.  pectineus 


Os  ischii 


V.  adductor 
viagnus 


Fig.  527.  Fibröser  Anteil  des  Canalis  obturatorius. 

(Objekt  der  Fig.  523.) 

Die  Mm.  obturatorius  externus,  adductor  longus  und  brems  sowie 
der  Inhalt  des  Canalis  obturatorius  wurden  entfernt,  um  die  fibrösen 
Anteile  des  Canalis  obturatorius  freizulegen.  Die  Membrana  obturatoria 
spaltet  sich  nach  obenhin  in  zwei  Lamellen,  eine  innere  und  eine 
äußere,  von  welchen  die  letztere,  Membrana  obturatoria  externa  ge- 
nannt, mit  dem  Os  pubis  die  äußere  Mündung  des  fibrösen  An- 
teiles des  Kanales  begrenzt.  Man  übersieht  den  Kanal  bis  zu  seiner 
Beckenmündun  g . 

O 


658 


Canalis  obturatorius 


31.  pectineus 


31.  addnctor 
viagnus 


31.  adductor 
brevis 


Plica 
synovialis 


31 .obturator 
internus 


Lig. 

transversum 

acetabuli 


Membrana 

obturatoria 

externa 


Capsula 
articulationis 
coxae  resecta 


Membrana 

obturatoria 


31.  gracilis 


i 


Fio-.  528.  Fibröser  Anteil  des  Canalis  obturatorius. 

(Objekt  der  Fig.  523  ) 

jjjg  Verbindungen  der  Membrana  obturatoria  mit  dei  Kapsel 
des  Hüftgelenkes  wurde  durchtrennt.  Man  übersieht  den  Raum 
zwischen  dem  oberflächlichen  und  tiefen  Anteil  dei  Membi a 
obturatoria , ferner  das  Ligamentum  acetabula,  die  Synovialfalte 
des  Recessus  acetabuli  und  das  Ligamentum  teres. 


Canalis  obturatorius. 


659 


A . epigastrica  inferior 


Uterus 


Fig.  529.  Peritonaeales  Divertikel  des  Canalis  obturatorius. 


Das  Divertikel,  welches  keine  Eingeweide  enthielt,  war  2 cm 
lang  und  an  seiner  Außenfläche  mit  einer  dicken  Fettschicht  be- 
kleidet, die  wohl  am  Bauchfell,  nicht  aber  an  den  Wandungen  des 
Kanales  haftete.  Divertikel  und  Fett  ließen  sich  leicht  aus  dem 
Kanal  ziehen.  Die  Gefäße  und  Nerven  liegen  an  der  unteren  Wand 
der  peritonaealen  Ausstülpung. 

Zuckerkandl,  Atlas  der  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


43 


660 


Foramen  ischiadicum  majus , Foramen  suprapiriforme 


A.  iliolumbalis 


superior 


■ ■■ 

mmm 


■>-v. 


^ |1| 

1 /''  | H K 

P ■"  "f 


coccygeus 


A.  pudenda  interna 


K . ischiadicus 


Fig.  530. 


Foramen  ischiadicum  viojus , Foramen  suprapiriforvie. 


661 


Fig*.  530.  Foramen  ischiadicum  majus , Foramen  supra- 

piriforme. 

Rechte  Beckenhälfte  nach  Entfernung  der  Beckenorgane  und 
Freilegung  des  großen  Hiiftloches.  Präpariert  sind:  der  M.  piri- 
formis, der  N.  ischiadicus  mit  seinen  Wurzeln  sowie  einige  Aste 
der  A.  hypogastrica. 

Das  Foramen  suprapiri forme  ist  durch  eine  Fascienplatte  in 
eine  obere  und  eine  untere  Lücke  geteilt.  Die  obere  Lücke,  durch 
welche  der  N.  glutaeus  superior  nach  außen  zieht,  enthielt  einen 
ziemlich  großen  Fettkörper. 

Das  Foramen  ischiadicum  minus  ist  durch  die  Fascia  obtura- 
toria  verschlossen. 


662 


Foramen  ischiadicum  majus  lind  minus  von  außen. 


Al.  piriformis 


A.  glutaea  M.  glutaeus 
superior  medius 


~h 


Al.  glutaeus 
maximus 


Al.  gh 
med 


A.pudenda 

interna 


/ 

Alm.  obturat. 
internus  et 
gemellus 
inferior 


11.  musc.  n.  ischiadici 


31.  glutaeus  < 
minimus 


Al.  glutaeus 
maximus 


Ligamen- 
tum sacro- 
tuberosum 


11.  cutaneus  A.  glutaea 
n.  ischiadici  inferior 


N.  ischiadicus  Trochanter 

major 


Foravien  ischiadicum  majus  und  vxinus  von  außen. 


663 


Fig*.  531.  Foramen  ischiadicum  majus  und  minus  von  außen. 

Die  Mm.  glutaeus  maximus  und  medius  wurden  durchschnitten 
und  umgelegt.  Der  M.  piriformis  ist  durch  eine  Portion  des  N. 
ischiadicus  (-[-)  in  zwei  Hälften  geteilt.  Oberhalb  des  Muskels  treten 
durch  das  Foramen  suprapiri forme  die  A.  glutaea  superior  und  der 
gleichnamige  Nerv  heraus.  Am  unteren  Rand  des  M.  piriformis  er- 
scheinen: der  N.  glutaeus  inferior,  der  N.  ischiadicus,  die  A.  pu- 
denda  interna  und  der  N.  pudendus;  die  letzteren  liegen  auf  dem 
Ligamentum  sacrosp inos um. 


664 


Foramen  ischiadicum  majus  und  minus  von  außen. 


A.  glutaea 
superior 


N.  ischiadicus 


A.  glutaea 
inferior 


N. 

pudendus 

Ligamen- 
tum sacro- 
spinosum 


A.  pudenda  interna 

Min.  obturatorius  internus 
et  gemellus  superior 


Ligamentum 

sacrotuberosum 


Fi g.  532.  Foramen  ischiadicum  majus  und  minus  von  außen. 

Die  Mm.  glutaeus  maximus  und  piriformis  wurden  abgetragen; 
der  N.  ischiadicus  wurde  durchschnitten  und  nach  oben  gelegt,  um 
zu  zeigen,  daß  das  Foramen  ischiadicum  majus  von  unten  her  durch 
eine  fascielle  F ortsetzung  des  Ligamentum  sacrospinosum  (-J-)  ver- 
kleinert wird. 


Frontaler  Schnitt  durch  die  seitliche  Beckenwand. 


G65 


Os  ilei 


Os 

ischii 


Ligamen- 
tum teres 


Bursa  m.  obturat. 
interni 


31.  obtura- 
torius 
internus 


F.  obtura- 
toria 


31. 

coccygeus 


Ligamentum  sacrotuberosum 


Fig.  533.  Frontaler  Schnitt  durch  die  seitliche  Beckenwand 
entsprechend  dem  Foramen  ischiadicum  minus. 

(Objekt  der  Fig.  530.) 

Die  Zeichnung:  soll  zeigen,  daß  der  Kaum,  in  welchem  der 
M.  obturatorius  internus  steckt,  samt  seiner  Mündung,  dem  Foramen 
ischiadicum  minus,  durch  die  Fascia  obturatoria  gegen  die  Becken- 
höhle abgeschlossen  ist.  Natürliche  Verhältnisse  vorausgesetzt,  kann 
es  demnach  nicht  zu  einer  Hernie  des  kleinen  Hüftloches  kommen. 

Der  Raum  für  den  M.  obturatorius  internus  und  das  Foramen 
ischiadicam  minus  enthielten  im  vorliegenden  Falle  einen  größeren 
Fettkörper. 


Arcus  tendineus 


666 


Recessus  fasciae  obturatoriae. 


Fi g.  534 


obturatoria 


Recessus  fasciae  obturatoriae. 


667 


Fig.  534.  Iiecessus  fasciae  obturatoriae. 

So  will  ich  eine  taschenförmige  Vertiefung  an  der  seitlichen 
Beckenwand  nennen,  welche  lateral  von  der  Fascia  obturatoria  und 
medial  von  einer  breiten  Fascienplatte  (siehe  Fig.  535)  begrenzt 
wird,  die  offenbar  aus  dem  Arcus  tendineus  hervorgegangen  ist. 
Die  Tasche  enthielt  Fettgewebe,  über  welches  das  Bauchfell,  ohne 
eine  Einsenkung  zu  bilden,  hinwegzog. 

Die  Vagina  und  das  vorhandene  Stück  der  Blase  wurden 
nach  unten  gezogen,  um  die  mediale  Fascienplatte  freizulegen. 

Das  Foramen  suprap irifo rm e,  dessen  Fettkörper  entfernt  wurde, 
ist  klein.  Die  Ansatzstelle  der  Fascia  iliaca  an  der  Linea  terminalis 
enthält  zwei  Lücken  (-)-)  für  die  Vasa  iliolumbalia. 

Der  M.  coccygeus  ist  breit  und  sein  kranialer  Rand  schiebt 
sich  vor  das  große  Htiftloch. 


668 


Frontalschnitt  durch  den  Recessus  fasciae  obturatoriae. 


Fascia 

obturatovio 


Corpus  adipös  um 
fossae  ischio- 
rectalis 


M.  obturatorius 
internus 


Tendo  m.  obturatorii 
interni 


\ \ 

\ \ 

Ligamentum  Foramen  ischiadicum 
sacrotuberosum  minus 


Recessus 

fasciae  obturatoriae , 
Paries  posterior 


M.  levator  ani 


Fascia  dia- 

phragmatis 

pelvis  superior 


Fig.  535.  Frontalsclmitt  durcli  den  Recessus  fasciae  obtura- 
toriae. 

(Objekt  der  Fig.  534.) 

Der  Durchschnitt  zeigt  deutlich  die  Wandungen  und  die  Tiefe 
des  Recessus  sowie  seine  Topik  zur  Fossa  ischiorectalis  und  zum 
Foramen  ischiadicum  minus. 

Der  Recessus  fasciae  obturatoriae  könnte  zur  Bildung  einer 
Hernie  des  kleinen  Hüftlockes  Anlaß  bieten. 


Annulus  und  Hernia  umbilicalis. 


669 


Funiculus 

umbilicalis 


Hernia  umbilicalis 


Fi g.  536— 54G.  Annulus  und  Hernia  umbilicalis. 

Fig.  536.  Physiologischer  Nabelbruch  eines  27  mm  langen  mensch- 
lichen Embryos  (vergrößert). 

Das  der  Bauchwand  unmittelbar  anschließende  Stück  des 
Nabelstranges  ist  aufgetrieben  und  die  dünne  Wand  umschließt 
Darm  schlingen. 


670 


Annulus  und  Hernia  umbilicalis. 


Processus  vermiformis 


Fig.  537.  Physiologischer  Nabelbruch  eines  etwa  3 cm  langen 
(Sch.  St.  L.)  menschlichen  Fötus,  von  vorne  gesehen  (vergrößert). 

Die  Wand  der  Hernie  wurde  entfernt;  der  Inhalt  des  Bruches 
setzt  sich  aus  einigen  Dünndarmschlingen  und  dem  Processus  vermi- 
formis zusammen. 


Annulus  und  Ilernia  umbilicalis . 


671 


Hepar 


Processus 

vermi- 

formis 


Annulus 

umbilicalis 


Ventriculus 


Ren 


Fig.  538.  Objekt  der  Fig.  537  im  Profil  (vergrößert). 

Die  Bauchhöhle  wurde  durch  Abtragung  der  linken  Bauch- 
wandhälfte geöffnet.  Man  sieht  den  Nabelring  mit  den  durch- 
tretenden Darmschlingen. 


672 


Annulus  und  Hernia  umbilicalis. 


Annulus 

umbilicalis 


Intestinum 

tenue 


Fig.  539.  Persistenz  des  physiologischen  Nabelbruches  an  einem 
9 cm  langen  (Sch.  St.  L.)  menschlichen  Embryo  (vergrößert). 

Der  Bruchsack  wurde  entfernt.  Außerhalb  des  weiten  Nabel- 
r in  ff  es  liegen  einige  Schlingen  des  Dünndarmes  und  ein  feil  des 

o o O o 

ffroßen  Netzes. 


Annulus  und  Ilernia  umbilicalis. 
Linea  alba 


673 


Peri- 

tonaeum 


Annulus 

umbilicalis 


V. 

umbilicalis 


Aa. 

umbilicales 


Vesica  urinaria 


Fig.  540.  Nabelgegend  eines  Neugeborenen  von  innen. 

Das  Bauchfell  der  Gegend  wurde  entfernt.  Man  sieht  den 
Annulus  umbilicalis , die  Nabelarterien,  die  Nabelvene,  welche 
wegen  der  Freilegung  des  Nabelringes  verschoben  wurde,  sowie 
ein  Stück  der  Blase  mit  dein  Ligamentum  umbilicale  medium. 

Fanniculus 


Hg.  541.  Objekt  der  Fig.  540  am  Sagittalschnitt. 


674 


Annulus  und  Ilernia  umbilicalis 


V.  umbilicalis 


Ligamentum 

umbilicale 

medium 


Ligamenta 

umbilicalia 

lateralia 


Fig.  542.  l\eg io  umbilicalis  eines  Erwachsenen  von  innen. 

Das  Peritonaeum  wurde  an  der  Bauchwand  belassen;  es  bildet 
samt  der  Fascia  umbilicalis  eine  ziemlich  dicke,  stellenweise  durch 
schwächere  Stellen  unterbrochene  Membran. 


Annulus  und  Hernia  umbilicalis. 


675 


Ligamentum 
teres  hepatis 


++ 


Gegend  des 
Annulus 
umbilicalis 


Ligamentum 

umbilicale 

laterale 


Ligamentum 

umbilicale 

medium 


Fig.  543.  Regio  umbilicalis  eines  Erwachsenen  von  innen. 

Das  Peritonaeum  wurde  an  der  Bauch  wand  belassen;  dasselbe 
ist  samt  der  Fascia  umbilicalis  an  zwei  Stellen,  und  zwar  im  Bereich 
des  Kabelringes  und  oberhalb  (4--j~)  desselben  ausnehmend  ver- 
dünnt. Zwischen  diesen  Stellen  und  unterhalb  des  Nabelringes 
bilden  zwei  bandartige  Streifen  die  innere  Bekleidung  der  Bauch- 
wand  (-{-).  Der  Strang  rechts  vom  Ligamentum  teres  liepatis  ent- 
hält Supraumbilicalgefäße. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


44 


676 


Annulus  und  Hernia  umbilicalis. 


Peri- 

tonaeum 


Ligamen- 

tum 

umbilicale 

medium 


dp 


Ly.vL  ^ !’ 

— 


üll 


Ligamen- 
tum teres 
hepatis 


Vagina  m. 
recti,  Paries 
posterior 

Annulus 

umbilicalis 


Ligamen- 

tum 

umbilicale 

laterale 


+ 


Fig.  544.  Annulus  umbilicalis  eines  Erwachsenen. 

Das  Bauchfell  der  Nabelgegend  wurde  bis  über  die  Nabel- 
bänder hinab  eine  Strecke  weit  entfernt.  An  der  mit  einem  be- 
zeichneten  Stelle  enthält  die  hintere  Wand  der  Rectusscheide  (Fascia 
transversa  autorum)  einzelne  fibröse  Bündel.  Die  Ligamenta  umbili- 


calia  lateralia  und  das  L.  umbilicale  medium 


sind  unmittelbar  vor 


dem  Annulus  umbilicalis  zu  einem  Ligamentum  umbilicale  commune 
verwachsen.  Sehr  lang1  ist  dieses  Band  auf  FD.  546. 

o O 


Annulus  und  Hernia  umbilicalis. 


677 


Linea  Panniculus 
alba  adiposus 


Ligamentum  teres  hepatis 


Ligamentum 

umbilicale 

commune 


Cutis 


Fig.  545.  Sagittal schnitt  durch  den  Nabelring  das  Ligamentum  teres 
hepatis  und  das  Ligamentum  umbilicale  commune  eines  Erwachsenen. 

Von  dem  letztgenannten  Bande  begeben  sich  einzelne  Bündel 
"unterhalb  des  Nabelringes  zur  Linea  alba.  Auch  besitzt  es  eine 
ähnliche  Verbindung  mit  dem  in  mehrere  Stränge  zerfallenen 
Ligamentum  teres  hepatis. 


678 


Annulus  und  Ilerhia  umbilicalis 


Aa.  supra - 
umbilicales 


Annulus 

umbilicalis 


Ad  A. 
epigastricam 
inferiorem 


Ligamentum  Ligamentum  Ligamentum 
umbilicale  umbilicale  umbilicale 
laterale  medium  laterale 


U.  muscula  : 
a.  epigastric 


Ad  A, 

epigastricam 

inferiorem 


Aa.  par- 
um  bilicales 


Fig\  546. 


Annulus  und  Hernia  umbilicalis. 


679 


Fig.  546.  Arteriae  par-  et  supraumbüicales. 


Das  Bauchfell  wurde  entfernt,  um  die  injizierten  Aa.  par- 
et  supraumbüicales  freizulegen.  Von  den  ersteren  schließen  sich 
einige  dein  in  diesem  Fall  sehr  langen  Ligamentum  umbilicale 
commune  an;  die  letzteren  verlaufen  mit  dem  Ligamentum  teres  hepatis. 


680 


Fossa  infraclavicularis 


Fig.  547.  Fossa  infraclavicularis  nach  Entfernung  der 
Schlüsselbeinportion  des  M.  pectoralis  major . 

Die  Clavieularportion  des  Pectoralis  major  wurde  nach  ab- 
wärts umgeschlagen.  Zwischen  der  Fasern  coracoclavicularis  und  dem 
M.  pectoralis  minor  ist  das  tiefe  Blatt  der  Fascia  pectoralis  aus- 
gespannt, dessen  laterale  Hälfte  ziemlich  derb  ist.  Die  Fascie  wird 
von  einem  der  Nh.  thoracales  anteriores  durchbohrt.  Im  Sulcus 
deltoideopectoralis  verläuft  die  V.  ceplialica  mit  dem  Ramus  deltoideus 
der  A.  thoracicoacromialis.  Da,  wo  die  V.  ceplialica  den  lockeren, 
äußeren  Anteil  der  Fascia  pectoralis  durchbricht,  treten  der  R.  thora- 
calis  und  R.  acromialis  der  A.  thoracicoacromialis  an  die  Oberfläche. 
Unter  der  Clavicula  ist  der  M.  subclavius  sichtbar. 


Fossa  infraclavicularis  nach  Entfernung“  der  lascie. 


681 


Costa  prima 


Plexus  brachialis 


N.  thoracalis 
A,  subclavia  anterior 


A.  thoracicoacromialis 


548. 


Fossa  infraclavicularis  nach 


Entfernung  der 

O 


F ascie. 


Unterhalb  der  Fascia  coracoclavicularis  liegt  lateral  der  Plexus 
brachialis , medial  die  V.  subclavia,  welche  durch  eine  Bindegewebs- 
platte  (-)-)  mit  der  F.  coracoclavicularis  verbunden  ist.  Zwischen 
beiden  erscheint  die  A.  subclavia.  Entsprechend  dem  oberen  Rande 
des  M.  'pectoralis  minor  zweigt  von  der  A.  subclavia  der  R.  thora- 
cicoacromialis ab.  In  seiner  Begleitung  verläuft  ein  Ast  des  N.  thora- 
calis anterior,  dessen  Hauptstamm  durchschnitten  und  empor- 
geschlagen wurde.  Medial  von  der  V.  subclavia  sind  einige  Lymph- 
knoten und  der  Truncus  subclavius  zu  sehen. 


M.  coraco-  V.  brachialis 
brachialis  medialis 


682 


Achselhöhle  von 


vorne  geöffnet. 


a 

e»i. 

ö 

Gc 


Cfc 

A, 


3 ^ 


a 

o«* 

cs* 

c* 

-s 

a 

ö 

Ci 

es . 

CO 

5' 

Achselhöhle  von  vorne  geöffnet. 


683 


Fig.  549.  Achselhöhle  von  vorne  geöffnet. 

Die  Haut  und  der  M. pectoralis  major  wurden  entsprechend  dem 
Raume  zwischen  der  zweiten  und  der  dritten  Rippe  durchschnitten. 
Zwischen  den  Brustmuskeln  liegen  der  N.  thoracalis  anterior  und 
die  gleichnamigen  Gefäße.  Unterhalb  des  kleinen  Brustmuskels  sind 
die  großen  Gefäße  und  Nerven  der  Achselhöhle  dargestellt.  Die 
Vv.  brachiales  und  die  V.basilica  treten  an  einem  Punkt  zur  V.  axillaris 
zusammen.  Die  innere  Armvene  anastomosierte  allerdings  auch  tiefer 
unten  mit  der  Basilica.  Der  mit  -j-  bezeichnete,  vor  der  A.  axillaris 
gelegene  Nerv  zieht  von  der  äußeren  Wurzel  des  Medianus  zur 


inneren. 


684 


Hintergrund  der  Achselgrube 


Fig.  550.  Hintergrund  der  Achselgrube. 


Arm  vom  Körper  abgezogen. 

Das  Bindegewebe  der  Achselhöhle  bildet  ein  Maschenwerk  von 
Lamellen,  dessen  große  Lücken  Fettgewebe  enthalten.  In  einzelnen 
derselben  stecken  auch  Lymphknoten,  von  welchen  hier  zwei  zu 
sehen  sind.  Oberflächlich  lagern  zwei  Aste  eines  Ax.  intercostobraclii- 
alis , sowie  die  von  einer  Arterie  begleitete  V.  thoracicoepigastrica. 


I 


Kapsel  des  Schultergelenkes,  N.  axillaris 


685 


Capsula  ar ticul ationis 


•ircumßexa  liumeri  posterior 


A.  axillaris 


N.  axillaris 

A.  thoracodorsalis 


00 
• <s> 

ö 

o 

CO 

00 


M.  teres 
major 


M.  latissimus  clorsi 


M. 


triceps , Caput  longura 


Fig.  551.  Kapsel  des  Schultergelenkes,  N.  axillaris . 

Der  Oberarm  ist  gehoben  und  auswärts  gerollt.  Der  N.  axillaris 
liegt  unmittelbar  auf  der  Gelenkskapsel. 


■ 


ft. 


686  Sagittalschnitt  durch  das  Schultergelenk  eines  14  Jahre  alten  Knaben. 


M.  supraspinatus 


M. 

biceps  Bursa  subacromialis 


Caput 
hum  er i 


Bursa  viucosa 
subscapularis 
accessoria 


Bursa  viucosa 
subscapularis 


Cartilago 

epiphyseos 


Acromion 


Clav 


Scapula 


Fig.  552. 


Sagittalschnitt  durch  das  Schultergelenk  eines  14  Jahre  alten  Knaben.  687 


Fig.  552.  Frontalschnitt  durch  das  linke  Schultergelenk 
eines  14  Jahre  alten  Knaben  (vordere  Schnitthälfte). 

Am  Humerus  sieht  man  das  Verhalten  des  Kapselansatzes  zum 
Epiphysenknorpel.  Da  das  Oberarmbein  von  dem  Schulterblatt  ab- 
gezogen ist,  erscheint  an  der  vorderen  Kapselwand  die  Kommuni- 
kation der  Gelenkskühle  mit  der  Bursa  subscapularis.  Es  sind  in  diesem 
Fall  zwei  Öffnungen  vorhanden,  die  in  gesonderte  Säcke  führen. 


Fig.  553. 


Sulcus  bicipitalis  medialis.  Fascia  brachii. 


- V . axillaris 


V.  brachialis 
lateralis 


M.  coraco- 
brachialis 


M.  biceps 


Vagina  vasorum 


V.  basilica 


M.  brachialis 


N . ulnaris 


Fascia  brachii , 
Lamina  superficialis 


N.  cutaneus 
antibrachii 
medialis 


N.  medianus 


Fascia  brachii , 
Lamina  profunda 


Sulcus  bicipitalis  medialis.  Fascia  brachii. 


689 


Fig.  553.  Sulcus  bicipitalis  meclialis.  Fascia  brachii. 

Die  Fascia  brachii  wurde  an  einer  Stelle  gespalten;  man  sieht 
auch  das  bedeutend  schwächere,  tiefe  Blatt  der  Fascie,  welches  sich 
zwischen  dem  Bicejos  und  dem  M.  brachialis  einschiebt.  Die  Gefäß- 
scheide ist  geöffnet. 


690 


Mediale  Seite  des  Oberarmes  und  des  Vorderarmes  etc 


j!i*  j1  i ,1  i ■ 1 


V.  basilica 


N.  viedianus 


V. 


mediana  cnbiti 


Fascia  super- 
ficialis 


N,  cutaneus 
antibrachii 
medialis 

V.  ulnaris 


Fascia  brachii 


Septum  inter- 
musculare 
mediale 


Fig.  554. 


Mediale  Seite  des  Oberarmes  und  des  Vorderarmes  etc. 


691 


Fi g.  554.  Mediale  Seite  des  Oberarmes  und  des  Vorder- 
armes, Fascien,  oberflächliche  Venen  und  Nerven. 


Die  Fascia  superficialis  wurde  gespalten  und  seitlich  umgelegt, 
um  die  von  ihr  bedeckte  Verzweigung  der  V.basilica,  die  V.  mediana 
cubiti  und  den  N.  cutaneus  antibrachii  medialis  freizulegen.  Der 
mediale  Anteil  der  Fascia  brachii,  welcher  oberhalb  des  Ellbogens 
durch  besondere  Stärke  ausgezeichnet  ist,  besitzt  eine  Lücke  für 
den  Durchtritt  der  V.  basilica  und  läßt  die  Nn.  medianus  und  idnaris 
durchschimmern.  Neben  der  V.  basilica  liegt  ein  Lymphknoten. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


45 


692 


Aa.  collaterales  ulnares , A.  collateralis  radialis. 


A. 


4. 


N.  ulnaris 


Septum  inter- 
musculare 
mediale 


AI.  pronator 
ieres 


Fig.  555. 


collateralis 

ulnaris 

superior 


N.  radialis 


Al.  biceps 


AI.  brachialis 


N.  medianus 


collateralis  ulnaris 
inferior 


A.  collateralis 
radialis 


Residuum  m. 
latissimo- 
condyloidei 


Aa.  collaterales  ulnares , A.  collateralis  radialis. 


693 


Fiff.  555.  Aa.  collaterales  ulnares,  A.  collateralis  radialis . 


Die  A.  collateralis  radialis  begibt  sich  mit  dem  N.  radialis  in 
den  Schlitz  des  M.  triceps.  Die  Ar  collateralis  ulnaris  superior  be- 
gleitet den  N.  ulnaris,  die  Collateralis  ulnaris  inferior  kreuzt  den 
Medianus  und  zieht  in  querer  Richtung  zum  N.  ulnaris. 

Der  M.  triceps  ist  mit  der  Sehne  des  M.  latissimus  dorsi  durch 
einen  breiten,  fibrösen  Strang  (Residuum  m.  latissimocondyloidei) 
verbunden. 


45* 


694 


Streckseite  der  Schulter  und  des  Oberarmes. 


Septum  intermusculare 
laterale 


N.  radialis 


31.  brachialis 


31.  brachioradialis 


Ramus  cutaneus  n.  radialis 


31.  deltoideus 


N.  axillaris 


A.  circumßexa  scapulae 
N.  intercostohumeralis 


Ramus  cutaneus 
n.  axillaris 


31.  triceps 


V.  cephalica. 


31.  biceps 


3Im.latissi- 
mus  dorsi 
et  teres 
major 


Fi g.  556. 


Streckseite  der  Schulter  und  des  Oberarmes. 


695 


556.  Streckseite  der  Schulter  und  des  Oberarmes. 


Dargestellt  sind  die  Act.  circumflexa  scapuIae,  circumßexa  humeri 
posterior  und  collateralis  radialis,  ferner  die  Nn.  axillaris  und 
radialis.  Um  diese  Nerven  und  ihre  Begleitarterien  freizulegen, 
wurde  der  dorsale  Rand  des  M.  deltoideus  nach  vorne  abgezogen 
und  das  Septum  intermuscidare  laterale  der  Länge  nach  gespalten. 

Der  N,  intercostohumeralis  stammt  aus  dem  zweiten  Zwischen- 


rippennerven. 


696 


Hoher  Ursprung  der  A.  radialis 


AI. 


N.  medianus 


A.  radialis 


deltoideus 


AI.  latissivius 
dorsi 

N.  ulnaris 


A.  brachialis 


AI.  triceps 


AI.  biceps 


Al.  subscapularis 


l! 


Fi g.  557 


Hoher  Ursprung  der  A.  radialis. 


697 


Fig*.  557.  Hoher  Ursprung-  der  A.  radialis. 


In  der  Höhe  der  Seime  des  M.  latissimus  dorsi  spaltet  sich 
die  A.  brachialis  in  zwei  Äste,  in  die  typische  Armschlagader 
(A.  brachialis  posterior)  und  in  eine  vordere  Armschlagader 
(A.  brachialis  anterior),  welche  den  N.  mediänus  vorne  kreuzt  und 
in  eine  sonst  normal  verlaufende  A.  radialis  übergeht. 


698 


Inselbildung  der  A.  brachialis 


A.  brachialis 
anterior 


A.  radialis 


N.  ulnar is 


A.  brachialis 
posterior 


N,  medianus 


Fig.  558. 


Inselbildung  der  A.  bracliialis. 


699 


Fi  g.  558.  Inselbildung  der  A.  brachial is . 


Entsprechend  der  Gefäßinsel  liegt  eine  Arterie  (A.  brachialis 
anterior ) vor,  eine  andere  (A.  brachialis  posterior j hinter  dem 
N.  medianus.  Beide  Arterien  sind  fast  von  gleicher  Stärke.  Die  von 
der  distalen  Verbindung  der  Aa.  brachiales  abzweigende  A.  radialis 
hält  einen  normalen  Verlauf  ein. 


Fi  g. 


559. 


Inselbildung  der  A.  brachialis. 


701 


Fier.  559.  Inselbild unsf  der  A.  brachialis. 

Es  liegt  ein  ähnliches  Verhalten  wie  in  dem  auf  Fig.  558  ab- 
gebildeten Fall  vor,  nur  ist  die  A.  brachialis  posterior  verkümmert. 
Die  A.  brachialis  anterior  liegt  proximal  dorsal,  tiefer  unten  vor  und 
distal  lateral  vom  N.  median us ; sie  beschreibt  demnach  eine  Spiral- 
tour um  den  Nerven. 


712 


Hochgradige  Verkümmerung  der  A.  brachialis. 


A.  brachialis 


A.  radialis 


A,  subclavia 


Truncus 
communis , 
Aa.  circum- 
flexae  humeri 
et  scapulae 


A.  brachialis 
anterior 


A.  brachialis 
posterior 


Fig.  560. 


Hochgradige  Verkümmerung  der  A.  brachialis. 


703 


560. 


Hochgradige  Verkümmerung  der  A.  brachialis. 

o o o 


Die  A.  axillaris  spaltet  sich  entsprechend  dem  Schultergelenk 
in  zwei  Äste,  Der  eine,  die  A.  brachialis  anterior  ist  stark  ent- 
wickelt, zieht  eine  Strecke  weit  vor  dem  N.  medianus  gelagert 
distalwärts  und  teilt  sich  in  der  Plica  cubiti  in  die  Äa.  radialis 
und  ulnaris.  Der  andere  Ast  durchsetzt  den  Spalt  der  Medianus- 
gabel, entsendet  die  Aa.  circumßexae  humeri  et  scapulae  und  verläuft 
hierauf,  wesentlich  reduziert,  als  A.  brachialis  posterior  weiter. 

Die  verkümmerte  Armschlagader  anastomosiert  an  ihrem 
unteren  Ende  mit  der  A.  brachialis  anterior,  so  daß  auch  in  diesem 
Fall  eine  Inselbildung  der  A.  brachialis  vorliegt. 


704  Verlauf  der  A,  brachialis  bei  Gegenwart  eines  Processus  supracondyloideus 


A.  circumßexa 
humeri 
posterior 


A.  brachialis  anterior 


N.  medianus 


A.  brachialis 
posterior 


Processus 

supra- 

condyloideus 


_JY.  pronator 
teres 


Fig.  561. 


Verlauf  der  A.  brachialis  bei  Gegenwart  eines  Processus  supraconäyloideus.  705 


Fier.  561.  Verlauf  der  A.  brachialis  bei  Gegenwart  eines 

Pi ’ocessus  sup racon dylo icle  us . 

Die  eigentliche  A.  brachialis  und  der  N.  medianus  liefen 
hinter  dem  Fortsatz.  Vor  demselben  verläuft  eine  A.  brachialis 
anterior,  die  am  Vorderarm  in  eine  typische  A.  radialis  über- 
geht. Die  A.  circumflexa  humeri  posterior  entspringt  von  der 
A.  collateralis  radialis  und  zieht  dorsal  vom  M.  latissimus  dorsi 
zur  lateralen  Achsellücke. 


706 


Arterien  und  Venen  der  Plica  cubiti. 


N.  cutaneus 
antibrachii 
lateralis 


Tendo 
m.  bicipitis 


V.  uiediana 
cubiti 


A.  radialis 


31.  brachio- 
radialis 


V.  basilica 


A.  brachialis 


Lacertus 

ßbrosus 


A.  brachialis 


M.  pronator 
teres 


Fig.  562 


Arterien  und  Venen  der  Plica  cubiti. 


707 


Fig.  562.  Arterien  und  Venen  der  Plica  cubiti. 


Die  V.  mediana  cubiti  wurde  abgetragen,  die  Fascia  antibrachii 
oberhalb  und  unterhalb  des  Lacertus  fibrosus  eingeschnitten.  Man 
sieht  das  Geflecht  der  Vorderarmvenen,  aus  welchen  die  Vv.  brachi- 
ales hervorgehen,  und  zwischen  den  Ästen  desselben  die  Arterien. 
Die  unbezeichnete  kleine  Arterie  über  der  Badialis  ist  die 
A.  recurrens  radialis. 


Zu cker kandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


46 


708 


Sulcus  cubitalis  ulnaris 


M.  brachialis 


A.  brachialis 


N . cutaneus 
antibrachii 
lateralis 


V.  cephalica 
V.  mecliana 


21.  brachio- 
radialis 


Al.  biceps 


V.  basilica 


N.  medianus 


A.  brachialis 


M.  supinator 


Tendo  m. 
bicipitis 


21.  pronator 
teres 


A.  radialis 


Fig.  563 


Sulcus  cubitalis  ulnaris. 


709 


Fier.  563.  Sulcus  cubitalis  ulnaris. 

Entsprechend  dem  Sulcus  cubitalis  ulnaris  wurden  Haut  und 
Fascien  entfernt,  sowie  der  Lacertus  fibrosus  und  die  V.  mediana 
cubiti  durchschnitten.  In  der  Furche  liegen  di e A.  brachialis,  die  von 
ihr  abzweigende  A.  radialis.  die  gleichnamigen  Venen  und  der 
N.  medianus. 


710 


Sulcus  cubitalis  radialis. 


31.  brachialis 


r.  cephalica 


31.  brachio- 
radialis 


A.  recurrens 
radialis 


N.  radialis , 
11.  profundus 


X.  radialis , 
11.  superficialis 


31.  biceps 

N.  cutaneus  anti- 
brachii  lateralis 


V.  mediana 
cubiti 


^ Lacertus 


fibrosus 


A.  radialis 


Fig.  564.  Sulcus  cubitalis  radialis. 


Entsprechend  dem  Sulcus  cubitalis  radialis  wurde  die  Haut 
mit  den  Fascien  entfernt,  der  M.  brachioradialis  präpariert  und 
nach  außen  abgezogen.  In  der  Furche  sind  enthalten:  der  N.  radialis 
mit  seinem  oberflächlichen  und  tiefen  Ast  und  die  A.  recurrens 
radialis.  Oberflächlich  zieht  über  die  Furche  der  N.  cutaneus  a?iti- 
brachii  lateralis  hinweg. 


Lage  des  N.  ulnaris  zum  Ellbogengelenk 


711 


. ulnaris 


M.  triceps 


Septum  inter- 
musculare  mediale 


M.  flexor  carpi 
ulnaris 


Ligamentum  collaterale  mediale 


Fig.  565.  Lage  des  N.  ulnaris  zum  Ellbogengelenk. 

Das  Gelenk  ist  in  gebeugtem  Zustand  dargestellt. 

Die  Aponeurose  zwischen  den  zwei  Köpfen  des  M.  ulnaris 
wurde  durchschnitten  und  nach  hinten  umgelegt.  Es  erscheint  der 
N.  ulnaris,  der  über  das  Ligamentum  collaterale  mediale  zieht. 


712  Frontalschnitt  durch  das  Ellbogengelenk  eines  14  Jahre  alten  Knaben. 


Trochlea 


Radius 


Capitulum 


Fig.  566.  Frontalschnitt  durch  das  Ellbogengelenk  eines 

14  Jahre  alten  Knaben. 

Es  sind  die  Epiphysenknorpel  des  distalen  Hnmerusendes  und 
des  Radius  dargestellt.  Am  Humerus  greift  der  Knochenkern  des 
Capitulum  über  die  sogenannte  Leitfurche  hinaus  und  bildet  auf 
die  Art  auch  einen  Teil  der  Rolle. 


Sagittalschnitt  durch  das  Ellbogengelenk  eines  14  Jahre  alten  Knaben.  713 


Plica  synovialis 
anterior 


Trochlea 

Processus 

coronoideus 


M.  triceps 


Plica  synovialis 
posterior 


Olecranon 


Eig.  567.  Sagittalscknitt  durch  das  Ellbogengelen 

14  Jahre  alten  Knaben. 


k eines 


Man  sieht  den  Epiphysenknorpel  der  Trochlea  und  des 
Olecranon. 


714 


Fascia  antibrachii. 


M.  pronator 
teres 


A.  ulnaris 


Fig,  568. 


3J.  flexor 
carpi  radialis 


M.  flexor 
carpi  ulnaris 


31.  palmaris 
longus 


A.  radialis 


Fascia 
antibrachii , 
Lamina 
profunda 


M.  brachio- 
radialis 


A.  radialis , 

B.  profundas 


A.  radialis , 
B.  superficialis 


31.  abductor 
pollicis  longus 


Fascia  antibrachii. 


715 


Fig.  568.  Fascia  antibrachii. 

Die  Fächer  der  Mm.  ßexor  carpi  radialis,  flexor  carpi  ulnaris 
und  palmaris  longus  wurden  geöffnet  und  die  entsprechenden  Muskeln 
gleich  jenen  der  radialen  Gruppe  entfernt.  Man  sieht  das  tiefe 
Blatt  der  Fascia  antibrachii \ welches  die  Fingerbeuger  einhüllt  und 
die  Vorderarmgefäße  durchschimmern  läßt. 


716 


Canalis  cubitalis. 


N.  ulnar  in 


M.  pronator 
teres 


Tendo  m. 
bicipitis 


A.  interossea 
volaris 


N.  medianus 


A.  ulnaris 


M.  flexor 
carpi  ulnaris 


M.  hrachialis 


M.  flexor 
digitorum 
profundus 


A.  radialis 


Fig 


569 


Canalis  cubitalis. 


717 


Fig.  569.  Canalis  cubitalis. 


Der  M.  pronator  teres  wurde  nach  Abtragung  der  oberfläch- 
lichen Beuger  von  der  Unterlage  abgehoben.  Der  Muskel  begrenzt 
mit  der  Unterlage  eine  Lücke,  durch  welche  die  A.  ulnaris  in  den 
Sulcus  ulnaris  eintritt.  Zwischen  den  Köpfen  des  M.  pronator  teres 
verläuft  der  N.  medianus,  der  von  einer  relativ  gut  entwickelten 
A.  mediana  begleitet  wird. 

o 


718 


Membrana  interossea,  Aa.  interosseae. 


M.  flexor 
digitorum 
sublimis 


A.  interossea 
volar is 


M.  flexor 
digitorum, 
profundus 


M.  flexor  pollicis 
longus 


M.  pronator  quadratus 


M.  pronator 
teres , 

Caput  ulnare 


N.  ulnaris 


A.  idnaris 


A.  interossea 
dorsalis 


A.  mediana 


M.  flexor  carpi 
ulnaris 


N.  medianus 


A.  recurrens 
ulnaris 


Fig.  570. 


Membrana  interossea,  Aa.  interosseae. 


719 


Fig.  570.  Membrana  interossea,  Aa.  interosseae. 

Entsprechend  dem  Sulcus  ulnaris  wurden  die  Flexores  carpi 
samt  dem  Flexor  digitorum  sublimis  vom  Flexor  digitorum  profundus 
abgelöst  und  nach  außen  gelegt.  Auf  diese  Weise  gelingt  es  leicht, 
die  Membrana  interossea  und  die  auf  ihr  liegende  A.  interossea 
volaris  sowie  den  gleichnamigen  Nerv  freizulegen.  Der  vor  dem 
N.  medianus  und  der  A.  ulnaris  verlaufende  Verbindun°smuskel 

o 

zwischen  dem  oberflächlichen  und  dem  tiefen  Fingerbeuger  wurde 
durchtrennt. 


720 


Dorsale  Seite  des  Vorderarmes.  A.  und  N.  interosseus  dorsalis 


M.  extensor  digiti 
quinti  proprius 


M.  extensor  indicis 
proprius 


M.  extensor  digi- 
torum  communis 


A.  interossea  volaris 


Mm.  abductor  pollicis 
longus  et  extensor 
pollicis  brevis 


M.  triceps 


Liaamentum 

O 

annulare 

radii 


Aa.  interosseae 
recurrentes 


M.  extensor 
carpi  ulnar is 


M.  extensor 
digitorum 
communis 


M.  extensor 
pollicis  longus 


M.  extensor 
carpi 

radialis  brevis 

M.  supinator 

N.  interosseus 
dorsalis 


A.  interossea 
dorsalis 


571 


Dorsale  Seite  des  Vorderarmes.  A.  und  N.  interosseus  dorsalis. 


721 


Fig.  571.  Dorsale  Seite  des  Vorderarmes. 

A,  und  N.  interosseus  dorsalis. 

Die  Mm.  anconaeus,  extensor  digitorum  communis,  extensor 
pollicis  longus  und  extensor  carpi  ulnaris  wurden  abgetragen. 

Bedeckt  vom  Anconaeus  liefen  zwei  Aa.  interosseae  recurrentes. 
Unterhalb  des  M.  supinator  tritt  die  A.  interossea  dorsalis  heraus. 
Tiefer  unten  durchbohrt  der  Endast  der  A.  interossea  volaris  das 
Zwischenknochenband. 

Der  N.  interosseus  dorsalis  durchsetzt  den  M.  supinator,  welcher 
an  dieser  Stelle  gespalten  wurde.  Der  Handrückenast  des  Nerven 
liegt  am  Carpus  im  Fach  des  M.  extensor  digitorum  communis  und 
ist  hier  infolge  von  Verdickung  seiner  bindegewebigen  Hülle  spindel- 
förmig (-}-)  aufgetrieben. 


722 


Hoher  Ursprung  einer  verkümmerten  A.  radialis.  A.  mediana 


Fig.  572. 


A. 


A. 


A 


radialis 


interossea 

volaris 

. mediana 


A. 

brachialis 


A.  idnaris 


Rami 
profundi 
a.  ulnar is 


i 

r 


Hoher  Ursprung  einer  verkümmerten  A.  radialis,  A.  mediana. 


Fig.  572.  Hoher  Ursprung  einer  verkümmerten 

A.  radialis.  A.  mediana. 

Die  A.  radialis  geht  aus  einer  knapp  unterhalb  der  A.  col- 
lateralis  radialis  entspringenden  A.  brachialis  anterior  hervor  und 
verläuft  weiter  in  typischer  Weise,  um  den  tiefen  Hohlhandbogen 
zu  bilden.  Eine  Verstärkung  erhält  sie  durch  eine  Anastomose  (-[-) 
mit  der  A.  interossea  volaris , welche  am  distalen  Ende  des  Vorder- 
armes einen  Ast  der  Radialis  zusendet.  Der  oberflächliche  Holil- 
handbogen  wird  von  den  Aa.  ulnaris  und  mediana  gebildet,  von 
welchen  die  letztere  in  Besdeituncr  des  N.  medianns  in  die  Hohlhand 
eintritt  und  die  ulnare  Seite  des  Daumens,  beide  Seiten  des  Zeige- 
fingers und  die  radiale  Seite  des  Mittelfingers  versorgt. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


47 


724 


Rudimentäre  Bildung  der  distalen  Hälfte  der  A.  radialis. 


Ä.  bracliialis 


A.  radialis 


11.  volaris 
superficialis 
a.  radialis 


Fi g.  573. 


A.  ulnaris 


A.  radialis 


Rudimentäre  Bildung  der  distalen  Hälfte  der  A.  radialis. 


725 


Fig.  573.  Rudimentäre  Bildung  der  distalen  Hälfte  der 

A.  radialis. 

Die  A . radialis  teilt  sich  unterhalb  des  radialen  Ansatzes  des 
M.  pronator  teres  in  zwei  Äste.  Der  schwächere,  ulnar  gelegene 
Ast  stellt  die  äußerst  verkümmerte,  typische  A.  radialis  dar,  welche 
zwischen  der  Sehne  des  M.  abductor  pollicis  longus  und  dem  Carpus 
zur  Fossula  radialis  zieht.  Der  stärkere  radiale  Ast  (-{-)  ver- 
läuft über  die  freiliegende  Fläche  des  letztgenannten  Muskels  zur 
Fossida  radialis,  nimmt  hier  die  rudimentäre  A.  radialis  auf,  und 
der  vereinigte  Stamm  passiert  das  Inter stitium  metacarpeum  I,  um 
den  Arcus  volaris  profundus  zu  bilden. 


47* 


726 


Ähnlicher  Fall  wie  der  auf  Fig\  573  abgebildete. 


Fig\  574.  Ähnlicher  Fall  wie 


der  auf  Fig*.  573  abgebildete. 


Die  A.  radialis,  die  knapp  unterhalb  der  A.  collateralis  radialis 
von  der  Arnischlagader  abzweigt,  teilt  sich  oberhalb  des  M.  pronator 
teres  in  zwei  Aste;  der  eine,  die  verkümmerte  A.  radialis , zieht, 
bedeckt  von  der  Sehne  des  M.  abductor  pollicis  longus,  zum  Hand- 
rücken, um  im  Rete  dorsale  zu  endigen.  Ein  starker,  oberflächlicher 
Ast  (-)-)  verläuft  über  die  Sehnen  der  Mm.  brachioradialis  und 
extensor  pollicis  longus  zum  Interstitium  metacarpeum  I und  bildet 
den  Arcus  volaris  profundus. 


Anomalie  des  Arcus  volciris  sublimis. 


727 


A.  radialis 


A.  ulnar is 


1.  mediana 


R.  prof. 
a.  ulnaris 
superior 

R.  prof.  § 
a.  uln.  inf, 


Fig.  575.  Anomalie  des  Arcus  volaris  sublimis. 

Der  oberflächliche  Hohlhandbogen  wird  radialwärts  von  einem 
Ast  der  A.  radialis  abgeschlossen,  der  mit  den  Beimersehnen  den 
Karpalkanal  passiert  und  dem  Endstücke  der  A.  mediana  entspricht, 
die  sekundär  mit  der  A.  radialis  in  Verbindung  getreten  ist. 

Die  A.  ulnaris  entsendet  zwei  Zweige  zum  tiefen  Hohl- 
handbogen. 


Fehlen  der  A.  ulnaris  etc. 


728 


A.  braehialis 


A.  interossea 
communis 


A.  radialis 


Arcus  volaris 
profundus 


Fig.  576. 


A.  ulnaris 
' superficialis 


R.  volaris 
profundus 
a.  ulnaris 


Arcus  volaris 
superficialis 


Fehlen  der  A.  ulnaris  etc. 


729 


Fig.  576.  Fehlen  der  A.  ulnaris ; Verkümmerung*  der 
A.  ulnaris  superficialis  und  des  Arcus  volar is  sublimis. 


Die  typische  A.  ulnaris  fehlt  vollständig.  An  ihrer  Stelle  findet 
sich  eine  hoch  entspringende  Ulnaris  superficialis , die  mit  dem 
R.  volaris  superficialis  der  A.  radialis  am  Ligamentum  carpi  trans- 
versum  und  im  oberflächlichen,  gleichfalls  verkümmerten  Hohl- 
handbogen anastomosiert.  Die  starke  A.  radialis  bildet  den  Arcus 
volaris  profundus , dessen  Aa.  metacarpeae  volares  mit  den  schwachen 
Aa.  digitales  anastomosieren  und  die  Fingerarterien  abgeben. 


730 


Verkümmerung  der  A.  ulnaris  etc. 


A.  ulnaris 
superficialis 


A.  ulnaris 


A.  radialis 


A.  mediana 


R.  profundus 
a.  ulnaris  sup, 

R.  profundus  § 
a.  ulnaris  ivf. 


Fig.  577.  Verkümmerung  der  A.  ulnaris , Ersatz  derselben 
durch  eine  A.  ulnaris  superficialis , von  welcher  eine 

A.  mediana  abzweigt. 

Die  rudimentäre  A.  ulnaris  endigt  am  Garpus  und  im  Rete 
dorsale.  Eine  hoch  entspringende  A.  ulnaris  zieht,  am  Vorderarm 
oberflächlich  gelagert  und  gekreuzt  von  der  Sehne  des  M.  palmaris 
longus,  gegen  das  Erbsenbein  und  spaltet  sich  in  ein  typisch  ver- 
laufendes Hohlhandstück  und  in  eine  den  N.  medianus  begleitende 
Arterie,  die  eine  Varietät  der  A.  mediana  darstellt. 

Der  Hohlhandanteil  der  A.  ulnaris  entsendet  zwei  tiefe  Zweige 
zum  Arcus  volar is  profundus. 


Horizontalschnitt  durch  das  Handgelenk  eines  14  Jahre  alten  Knaben  etc.  *31 


Radius 


Os  meta- 
carpi  I 


Capitulum 

ulnae 


Cartilaqo 

triquetra 


Fig*.  578.  Horizontalschnitt  durch  das  Handgelenk  eines 
14  Jahre  alten  Knaben  mit  den  Epiphysenknorpeln  des 
Radius,  der  Ulna  und  des  ersten  Metacarpus. 


732 


Aponeurosis  palmaris , A.  und  N,  ulnaris. 


M.  palmaris 
longus 

A.  radialis 


B.  palmaris 
n.  mediani 


M.  lumbricalis 


Ing.  capit.  oss. 
metacarp. 
transversum 


A.  ulnaris 


Jnterstitium 

metacarpale 

tertivm 


A.  digitalis 
communis 


N.  ulnaris , 
B.  superficialis 


N.  ulnaris , 
B.  profundus 


A.  ulnaris , 
B.  profundus 


M.  palmaris 
brevis 


. 


Fig.  579. 


Aponeurosis  palmaris , A.  und  N.  ulnaris. 


733 


Fig.  579.  Aponeurosis  palmaris,  A.  und  N.  ulnaris. 

Die  Aponeurosis  palmaris  strahlt  in  die  Haut  des  Daumen- 
ballens und  der  Finger  (siehe  den  Mittelfinger)  ein.  In  den  von  der 
Aponeurosis  palmaris  nicht  bedeckten  distalen  Anteilen  der  Inter- 
metakarpalräume , sind  die  Fingernerven  und  Fingerarterien  (im 
vierten),  der  M.  lumbricalis  (im  zweiten)  sichtbar.  Im  dritten  Raum,  in 
welchem  die  Gefäße,  die  Nerven  und  der  M.  lumbricalis  entfernt 
wurden,  ist  das  Ligamentum  capitulum  oss.  metacarp.  transversum  darge- 
stellt. Jeder  Intermetakarpalraum  wird  volar  von  der  Aponeurosis 
palmaris,  dorsal  von  den  Mm.  interossei,  lumbricalis  und  dem  letzt- 
erwähnten Band  begrenzt. 


734 


Arcus  volaris  sublimis.  Aa.  und  Nn.  digitales. 


Linea  cephalica 


A.  digitalis 
propria 
uln.  dig.  V 

A.  digitalis 
communis 

Vagina, 

tendinum 

Fasciculi  transv, 
aponeurosis  palm. 


Linea  vitalis 


rcus  volaris 
sublimis 


Linea  mensalis 


Fig.  580. 


Arcus  volaris  sublimis.  Aa.  und  Nn.  digitales. 


735 


Fig.  580.  Arcus  volaris  sublimis.  Aa.  und  Nn.  digitales. 

) 

Die  Haut  und  die  Aponeurosis  palmar is  wurden  einerseits 
zwischen  der  Linea  vitalis,  L.  cephalica  und  dem  Kleinfingerballen, 
anderseits  zwischen  der  L.  mensalis  und  den  proximalen  Haut- 
furchen der  Finger  abgetragen.  Im  Hintergrund  des  proximalen 
Feldes  sieht  man  den  Arcus  volaris  sublimis , einige  der  abgehenden 
Aa.  digitales  communes  und  zwei  der  gleichnamigen  Zweige  des  Media- 
nus, in  dem  des  distalen  Feldes  die  Fingernerven  und  Fingerarterien. 
Dieselben  liegen  entsprechend  den  Intermetakarpalfurchen  und  den 
Interdigitalfalten  und  werden  von  den  Fasciculi  transversi  der 
Aponeurosis  palmaris  überbrückt. 


736 


Arcus  volaris  profundus.  Tiefer  Ast  des  N.  idnciris 


M.  abductor 
digiti  V 


A.  idnaris , 
1L  profundus 


Ligamentum 
carpi  trans- 


21.  palmaris 
longus 


A.  ulnar is 


21.  Jlexor  dig. 
quinti  brevis 


21.  adductor 
pollicis 


Arcus  volaris 
profundus 


21.  interosseus 
externus  I 


Fi g.  581. 


versum 


Arcus  volaris  profundus.  Tiefer  Ast  des  N.  ulnaris. 


737 


Fig.  581.  Arcus  volaris  'profundus.  Tiefer  Ast  des  N.  ulnaris. 


Die  H a u t,  die  Aponeurosis  palmaris , der  oberflächliche 
Hohlhandbogen,  die  Finger  nerven,  die  Mm.  lumbricales  sowie 
die  B euger  sehne n des  Mittelfingers  wurden  entfernt,  beziehungs- 
weise durchschnitten.  Auf  dem  Ligamentum  carpi  transversum  liegen 
die  A.  ulnaris  und  der  gleichnamige  Nerv.  Um  den  Verlauf  ihrer 
L.  profundi  darzustellen,  wurde  der  M.  flexor  digiti  quinti  brevis 
abgetragen.  Auch  der  M.  adductor  pollicis  wurde  durchtrennt,  um 
den  radialen  Anteil  des  tiefen  Hohlhandbogens  zu  zeigen. 


738 


Lage  des  Ramus  profundus  n.  ulnaris  zu  den  Bändern 


31.  fiexor  carpi 
ulnaris 


Os  pisifnrme 


Ligamentum 
carpi  trans- 
versum 


Ligamentum 

pisohamatum 


31.  extensor 
carpi  ulnaris 


Ijigamentum 

pisometa- 

carpeum 


31.  opponens 
pollicis 


N.  ulnaris, 
R.  superficialis 


N.  ulnaris , 
R.  profundus 


Fig.  582 


Lage  des  liavms  profundus  n.  ulnaris  zu  den  Bändern. 


739 


Fig.  582.  Lage  des  Ramus  profundus  n.  ulnaris  zu  den 

Bändern. 

I V 

Abgetragen  wurden  die  Mm.  flexor  brevis  und  abductor  digiti 
quinti.  Der  tiefe  Ast  des  N.  ulnaris  lagert  auf  dem  Ligamentum 
pisohamatum. 

Der  mit  einem  -|~  bezei  ebnete  Anteil  der  Ulnar  iss  ebne  strahlt 
in  die  Haut  ein. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen 


48 


740 


-1.  radialis  an  der  Eintrittsstelle  in  die  Hohlhand 


A.  digit.indicis 
radialis 


V.  cephalica, 
N.  radialis , 
B.  dorsalis 


Fi  g. 


583. 


A.  radialis 


Arcus  volaris 
profundus 


A.  princeps 
pollicis 


i 


741 


A.  radialis  an  der  Eintrittsstelle  in  die  Hohlhand. 


Fi  g.  583.  A.  radialis  an  der  Eintrittsstelle  in  die  Hohlhand. 

Der  M.  interosseus  externus  I wurde  entfernt.  Die  A.  radialis 
gibt,  bevor  sie  durch  eine  Lücke  des  M.  adductor  pollicis  in  die 
Vota  manus  e intritt,  die  radiale  Arterie  des  Zeigefingers  und  die 
Arterie  für  beide  Seiten  des  Daumens  ab.  Die  radiale  Arterie  des 
Zeigefingers  anastomosiert.  in  der  Vota  manus  an  gelangt,  mit  einer 
schwachen  A.  digitalis  communis  I. 


742 


Fi g.  584. 


Arcus  volaris  profundus  vom  Handrücken  aus  dargestellt. 


Fciscia  intei 
digitalis 
dorsalis 


V.  meta- 


carpea 

dorsalis 


Fascia 

inter- 

digitalis 

dorsalis 


Arcus  volaris 
profundus 


A.  radialis 


Arcus  volaris  profundus  vom  Handrücken  aus  dargestellt. 


743 


Fig*.  584.  Arcus  volaris  profundus  vom  Handrücken  ans 

darsrestellt. 

o 

Die  Strecksehnen  und  die  Mm.  interossei  (der  Interosseus 
ext.  primus  ausgenommen)  wurden  entfernt.  Man  sielit  in  der  Tiefe 
den  Armes  volaris  profundus  und  den  11.  profundus  n.  ulnaris.  die 
von  den  Schäften  des  2.  und  des  3.  Metakarpusknochens  gekreuzt 
werden. 

Entsprechend  der  Interdigitalfalte  zwischen  dem  vierten  und 
dem  fünften  Finder  ist  nach  Abtragung:  der  Haut  eine  oberflächliche 
Vene  präpariert.  In  der  Falte  zwischen  dem  dritten  und  vierten 
Finger  wurden  die  oberflächlichen  Venen  entfernt  und  die  Fascie 
dargestellt,  die  von  hinten  her  die  Fingernerven  und  Fingergefäße 
bedeckt.  In  der  zwischen  dem  Zeige-  und  dem  Mittelfinger  aus- 
gespannten Hautfalte  wurde  die  genannte  Fascie  eingeschnitten  und 
dadurch  die  A.  digitales  communis  mit  ihren  zwei  Fingerzweigen 
§owie  die  entsprechenden  Fingernerven  freigelegt. 


W . T 

744  Selmenscheiden  der  Fingerbeuger. 

O o 


.ZbV/.  trans- 
versum 

Flexor  pollicis, 
Tendo  vagina 


» 
<s> . 

«o 

«■w 

ö 

C*«-'  . 

e 


Vincida 
tendinum 


Flexor  carpi 
idn. 


Tendo- 
vaginae 
mm.  ßex. 
digit. 


i 


Sehnenscheiden  der  Fingerbcug-er. 


745 


Fig-  585.  Sehnenscheiden  der  Fingerbenger. 

D as  Sehnenpaket  der  Vola  besitzt  an  dem  abgebildeten  Prä- 
parat drei  Sehnenscheiden,  zwei  an  den  Sehnen  der  Fingerbeuger, 
die  dritte  am  Flexor  pollicis  longus. 

Von  der  Sehnenscheide  des  Ringfingers  wurden  nur  die  fibrösen 
Anteile  belassen,  die  des  Mittelfingers  wurde  proximal  gespalten, 
um  die  Umschlagsstelle  (-)-)  auf  die  Sehnen  zu  zeigen.  Man  sieht,  dafi 
der  fibröse  Anteil  der  Sehnenscheide  sich  an  der  Übergangsstelle 
ausnehmend  verdünnt.  Am  Zeigefinger  ist  die  Sehnenscheide  ihrer 

o n 

ganzen  Länge  nach  geöffnet;  die  Sehnen  wurden  von  der  Unterlage 
abgehoben,  um  die  Vinculci  tendiimm  sichtbar  zu  machen. 


746  Sehnenscheide  der  Fingerbeuger  am  Längsschnitt. 


Fig.  586 


Sehnenscheide  der  Fingerbenger  am  Längsschnitt. 


747 


Sehnenscheide  der  Fingerbeuger  am  Längsschnitt. 


Die  Sehnen  der  Fingerbeuger  wurden  durchschnitten  und  nach 
beiden  Seiten  hin  umgelegt,  um  die  Ausdehnung  der  Sehnenscheide 
zu  zeigen. 

Am  Metakarpophalangealgelenk  des  Mittelfingers  ist  eine 
fibröse  Platte  (-)-)  zu  sehen,  welche  eine  Abzweigung  der  Apo- 
neurosis  palmar is  darstellt. 


748 


Sehnenscheiden  der  Strecker  des  Handgelenkes  etc. 


Fascia  anti- 
brachii 


Ligamentum 
carpi  dorsale 

Vagina  tend. 
m.  extern,  carpi 
ulnaris 

Fascia  manus 
dorsalis 

Vagina  tend. 
mm.  extens. 
digit.  comm.  et 
extens.  indicis 

31.  extens.  dig. 

yquinti  c. 
Vagina  tend. 


Vagina  tend. 
m.  extens.  pol- 
licis  longi 


Vagina  tend. 
m.  extens. 
pollicis  brevis 


Mm.  extens. 
carpi  radialis 
c.  vagina  tend. 


Sehnenscheiden  der 


Strecker  des  Handgelenkes 


und  der  Finger. 

O 


Die  Fascie  des  Handrückens  wurde  quer  durcktrennt  und 
über  die  Sehnenscheiden  manschettenartig  zurückgeschlagen.  Von 
den  sechs  Sehnenscheiden  ist  die  des  M.  extensor  pollicis  longus 
gespalten  worden,  um  ihre  Kommunikation  mit  der  Sehnenscheide 
der  Mm.  extensores  carpi  radiales  zu  zeigen. 


Objekt  der  Fig.  587  nach  Abtragung  der  Fascia  dorsalis. 


749 


X.  interosseus 
dorsalis 


31.  abductor 
digiti  quinti 


31.  extensor 
yollicis  lovgus 


31.  extensor  di- 
giti quinti  pro- 
prius 

31.  extensor 
digitorum  com- 
munis et  ext. 
indicis  proprius 


31.  extensor 
yollicis  brems 


31m.  extensor  es 
carpi  radiales 


Objekt  der  Fig.  587  nacli  Abtragung  der  Fascia 

dorsalis . 


Sämtliche  Sehnenscheiden  sind  geöffnet. 


750 


Leistenkanal 


A. 


circumfl.  ilium  superficialis 


A.  epigastrica  superficialis 


Fascia 
superficialis 


V.  saphena  access. 


Aa.  pudendae 
externae 


V.  saphena 


Fig.  589.  Fascia  superficialis  der  Leisten-  und  Schenkel- 


gegend mit  den 


oberflächlichen  Gefäßen. 


Die  Fascie  ist  unterhalb  des  Leistenbandes  deutlich  quer  gebündelt;  tiefer 
unten,  avo  sie  Fett  aufnimmt,  verschwindet  diese  Zeichnung.  Entsprechend  der 
1 . saphena , der  Art.  und  der  F.  epigastrica  superficialis  wurde  die  Fascia  superficialis 
eingeschnitten,  um  zu  zeigen,  daß  die  Stämme  der  Hautgefäße  subfasciell  liegen. 
Die  A.  circumfiexa  ilium  superficialis  entsendet  einen  starken  Ramus  epigastricus 
zur  vorderen  Bauchwand. 


751 


Schenkelring'  und  Fossa  ovalis. 


A.  cirei/mfl.  ilium  superficialis 


ascia 

%ata 


Margo  falci- 
formis , Cor- 
nu  superius 

A.  epigcistrica 
superficialis 


Fiff.  590.  Fo.ssa  ovalis  und  Leisten  «redend  nach  Entfernung1 

O o O ö 

der  Fascia  superficialis. 

(Objekt  der  Fig.  589.) 

Freigelegt  sind : die  Aponeurose  des  äußeren  schiefen 
Bauchmuskels,  die  Fascia  lata,  die  oberflächlichen  Gefäße  und 
die  Lymphknoten  der  Leistengegend.  Von  den  Lymphgefäßen 
wurden,  um  das  Bild  zu  vereinfachen,  nur  einzelne  Stämme  auf- 
genommen.  Im  Annulus  inguinalis  subcutaneus  erscheint  die  A.  ligumenti 
teretis  Uteri. 


752 


A.  epigastrica 
inferior 


21.  peciineus 


j\t.  cutaneus 
fern,  lateralis 


21.  rectus  fe- 
moris 


21.  vastus 
lateralis 


21.  vastus 
medialis 


1.  profuna 
femoris 

Bami  muscu- 
lares 

V.  saphena 
magna 


V.  profunda 
femoris 


A.  femoralis 

21.  adductor 
longus 


B.  pro  m.  vasto 
mediali 


N.  saphenus 


Fi g.  591 


21.  iliopsoas 

A.  circumflexa 
fern,  medialis 

N.  cutaneus 
anterior 


A.  circumßex 
fern,  lateralis 


21.  sartorius 


Verzweigung  der  A.  femoralis  etc. 


753 


Fig.  591.  Verzweigung  der  A.  femoralis,  der  gleichnamigen 

Vene  und  des  N.  femoralis . 

Beide  Aa.  circumflexae  femoris  zweigen  von  der  A.  profunda 
ab.  Der  Nerv  für  den  M.  pectineus  liegt  dorsal  von  den  großen 
Scbenkelgefäßen. 


754  Verzweigung  der  A.  profunda  und  der  Aa.  circumflexae  femoris. 


2 I.  iliopsoas 


21.  rectus 
femoris 


A. 

femoralis 


A.  profunda 
femoris 


3 

55 

5-0 

s 

55 


A.  profunda 
femoris 


21.  vastus 
lateralis 


V.  femoralis 


21.  vastus  inter- 
medius 


21.  vastus 
medialis 


So 

lS5 


r*.  So 

2 K 
ö-  ö 


g 

c-s« 


A.  perforans 
prima 


21.  adductor 
longus 


M.  yec- 
tinens 


Ä.  cir- 
cumflexa 
femoris 
lat. 


r— 


Verzweigung  der  A.  profunda  und  der  Aa.  circumflexae  femoris. 


nrr 

< 55 


« 

Fig\  592.  Verzweigung  der  A. profunda  und  der  Aa.  circum- 
* flexae  femoris. 

Die  distalen  Anteile  der  A.  femoralis  und  der  V.  femoralis 
wurden  abgetragen,  um  die  Verzweigung  der  tiefer  gelegenen 
Gefäße  freizulegen.  Es  sind  nur  zwei  Aa.  perforantes  vorhanden. 
Die  A.  perforans  prima  tritt  zwischen  den  beiden  Schenkeln  des 
AI.  adductor  brevis  durch.  Die  A.  perforans  secunda  ist  bedeckt  von 
der  Endsehne  des  AI.  adductor  longus , durchbohrt  den  kranialen 
Randteil  der  Adduktorlücke  und  stellt  den  Endast  der  A.  profunda 
femoris  dar. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


49 


756 


Fascia  lata  vor  der  Gefäßscheide 


Fascia  iliaca 


31.  sartorius 


Fi  g. 


593. 


31.  iliacus 


31.  rectus 


Ravuis  superior  ossis  pubis 


Ligamentum 
inguinale 


Lacuna 


vasorum 


31.  graeilis 


31argo  falci- 
formis 


31.  adductor 
longus 


31. 

pectineus 


Fascia  laia  vor  der  Gefiißscheide. 


757 


Fig.  593.  Fascia  lata  vor  der  Gefäßseheide. 

Die  Fächer  der  Mm.  sartorius  und  rectus  femoris  wurden  ge- 
spalten , die  Muskeln  selbst  ausgeschnitten.  Die  hintere  Wand  der 
Sartoriusscheide  ist  an  einer  Stelle  gespalten  und  in  der  Lücke  die 
von  ihrer  Scheide  umgebene  A.  femoralis  sichtbar. 


49*' 


758 


Fascia  lata  hinter  der  Gefiißschcide. 


R 

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CH 

§ 

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1 Ci 

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«q  a 
s s 


Junctura  f. 
iliacae  c.  lig. 
inguinali 


II.  superior 
ossis  pubis 


Fascia  iliaca , 
P.  exira- 
abdominalis 


31.  peciineus 


31.  rectus 
femoris 


Margo 

falciformis 


Fascia  lata 


31.  adductor 
longus 


31.  sartorius 


Vagina  vasorum 
externa , Paries 
anterior 


N.  saphenus 


l'ig“.  59  i. 


Fascici  lata  hinter  der  Gefäßscheide. 


750 


Fig*.  594.  Fascia  lata  hinter  der  Gefäßscheide. 

O 


(Objekt  der  Fig.  503.) 


Der  hinter  die  Gefäße  fallende  Anteil  der  Fascia  lata  zeigt 
Lücken  für  den  Durchtritt  der  Aa.  circumflexae 5 der  A.  profunda 
femoris  und  für  den  N.  saphenus. 

Die  obere  Lücke  gehört  der  A.  circumflexa  femoris  medialis, 
die  untere  innere  der  A. profunda,  die  untere  äußere  der  A.  circum- 
flexa femoris  lateralis ? eine  seitliche  dem  N.  saphenus  an.  Am  distalen 
Ende  der  fasciellen  Gefäßscheide  sind  auch  Öffnungen  zu  sehen. 

o 

von  welchen  die  vordere  für  die  A.  femoralis,  die  hintere  für  die 
V.  femoralis  bestimmt  ist. 

D as  Leistenband  und  die  Fascia  iliaca  sind  gespalten: 
man  sieht  die  Verwachsung  des  intraabdominalen  Anteiles  der 
F.  iliaca  mit  der  Fascia  transversa  und  die  des  extraabdominalen 
Abschnittes  der  Fascia  iliaca.  mit  dem  Leistenbande. 


760  Fossa  subinguinalis  nach  Entfernung  der  Gefäße  und  Nerven  etc. 


31.  pectineus 


31.  aclductor 
longus 


31.  gracilis 


3L  adductor 
brevis 


AL  adductor 
mag  aus 


Paries  anterior  canalis 
adduct.  (Hunten) 


31.  adductor 
magnus , Tendo 


31.  ileopsoas 


Hiatus  aa. 
perforantium 


31.  vastus 
medialis 


Fig.  595. 


Fossa  subinguinalis  nach  Entfernung  der  Gefäße  und  Nerven  etc. 


761 


Fig.  595.  Fossa  subinguinalis  nach  Entfernung  der  Gefäße 
und  Nerven.  Adduktorkanal  sondiert. 


Präpariert  sind:  die  Mm.  ileopsoas  und  vastus  medialis  einer- 
seits, die  Adduktoren  anderseits.  Beide  Muskelgruppen  be- 
grenzen eine  von  den  großen  Schenkelgefäßen  eingenommene  Rinne, 
die  in  den  Adduktorkanal  mündet.  Die  ventrale  Wan  d dieses  Kanales 
besitzt  zwei  Öffnungen*,  durch  die  eine  zog  der  N.  saphenus.  durch 
die  andere  ein  arterieller  Muskelast. 

Hinter  dem  M.  ileopsoas  ist  die  Bursa  subiliaca  dargestellt. 
Der  mit  einem  -j-  bezeichnete  Anteil  der  Hüftgelenkskapsel  markiert 
die  Stelle,  an  der  nicht  selten  die  Gelenkshöhle  mit  dem  genannten 
Schleimbeutel  kommuniziert. 


A.  femoralis  im  Adduktorkanal. 


llg\ 


596. 


Canalis  ad- 
ductorius , 
Paries  anterior 


N.  saphenus 


M.  vastus 
medialis 


Vagina 
vasorurn 


T\  saphena 


M.  adductor 
magnus 


Vagina  m. 
sartorii 


M,  sartorius 


M.  sartorius 


N,  saphenus 


A.  femoralis  im  Adduktorkanal. 


7G3 


Fig.  596.  A.  femoralis  im  Adduktorkanal. 


Die  Scheide  des  M.  sartorius  wurde  geöffnet  und  der  Muskel 
seihst  entsprechend  dem  Adduktorkanal  ausgeschnitten.  Die  vordere 
Wand  des  genannten  Kanales  und  die  Gefäßscheide  sind  geöffnet. 

Die  zwei  Äste  des  N.  saphenns  vereinigen  sich  erst  an  der 
medialen  Seite  des  Kniegelenkes. 

Auf  dem  M.  sartorius  liegt  ein  N.  cutaneus  femoris  anterior. 


31.  vastus 
medialis 


31. 

adductor 
magnus , 
Tendo 


Kniekehle  vom  «Joub er t sehen  Kaum  aus  geöffnet. 


765 


Fig.  597.  Kniekehle  vom  Joubert sehen  Raum  aus  geöffnet. 

Die  oberflächlichen  Weichteile  wurden  entsprechend  dem 
Spalt  zwischen  der  Adduktor  sehne  und  dem  M.  sortorius 
(Joubertscher  Raum)  gespalten.  Nach  der  Entfernung  des  lockeren 
Bindegewebes  blieb  eine  dichtgefügte  Bindegewebsplatte  zurück, 
welche  die  Vasa  poplitea  an  die  Nachbarschaft  fixiert. 


766 


Hohe  Teilung  der  A.  femoralis. 


A.iliaca 

externa 


A.  femoralis 


V.  saphena 
magna 


M.  sartorius 


A.  circumßexa 
fern,  lateralis 

A.  circumßexa 
fern,  medialis 

A.  profunda 
femoris 


-■  •»  • 
hig. 


598. 


Hohe  Teilung  der  A,  femoralis. 


767 


Fig.  598.  Hohe  Teilung  der  A.  femoralis . 


Die  A.  femoralis  gibt  knapp  unterhalb  des  Leistenbandes  die 
.4.  profunda  ab;  beide  Gefäße  liegen  unmittelbar  nebeneinander, 
die  Profunda  an  der  lateralen  Seite  der  S c h e n k e 1 s c h 1 a g a d e r. 
Die  A.  profunda,  die  stärker  als  die  A.  femoralis  ist,  wurde  ein 
wenig  von  der  letzteren  abgezogen,  um  den  Ursprung  der  A.  circum- 
flexa  femoris  medialis  freizulegen.  Diese  Varietät  der  Femoralis  ist 
in  chirurgischer  Beziehung  wichtig:,  weil  sie  bei  einer  Unterbindung* 

o o O"  o 

der  A.  femoralis  (hoch  oben)  Anlaß  bieten  könnte,  eines  der  beiden 
ersteren  Gefäße  für  den  alleinigen  Hauptstamm  zu  halten. 


768 


Hohe  Teilung  der  A.  femoralis. 


A.  iliaca 
externa 

A.  epigastrica 
inferior 


A.  circumfexa 
femoris 
medialis 


A.  profund a 


31  Sartorius 


A.  circumfexa 
femoris 
la  teralis 


A.  femoralis 


Fig.  599. 


Hobo  Teilung1  der  A . femoralis. 


769 


i 

I 

> 

Fig.  599.  Hohe  Teilung  der  A.  femoralis. 

In  diesem  Fall  liegt  die  A.  profunda  an  der  medialen  Seite 
der  Schenkel  Schlagader. 

Die  Profunda  ist  schwächer  als  die  Femoralis  und  entsendet 
nebst  der  A.  circumßexa  femoris  medialis  auch  noch  die  A.  epi- 
gastrica  inferior. 


770 


Inselbildung  der  A.  femoralis. 


Inselbildung  der  A.  femoralis . 


77t 


Fig*.  600.  Inselbildung“  der  A.  femoralis. 

Die  A.  femoralis  ist  entsprechend  der  Strecke  zwischen  dem 
Abgang  der  Profunda  femoris  und  dem  Eintritt  der  Schenkel- 
schlagader in  den  Adduktorkanal  in  zwei  Äste  gespalten. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


50 


772 


Horamen  ischiadicum  majiis  und 


minus  von  außen. 


A.  glutaea 

M.  piriformis  superior 


M.  glutaeus 
medius 


M.  glutaeus 

-f-  maximus 


M .glutaeus 
maximus 


Ligamen- 
tum sacro- 
tuberosum 


' N.  (jlnia 
medi 


A.pudenda 

interna 


M.  glutaeus 

mivimus 


Mm,  obturat. 
internus  et 
gemellus 
inferior 


li.  musc.  n.  ischiadici 


i 


11.  cutaneus  A.  glutaea  N.  ischiadicus 
n.  ischiadici  inferior 


Trochanter 

major 


Foravien  ischiadicum  majus  und  minus  von  außen. 


773 


Fig.  601.  Foramen  ischiadicum  majus  lind  rninu.s  von  außen. 


Die  Mm.  glutaeus  maximus  und  medius  wurden  durchschnitten 
und  umgelegt.  Der  M.  piriformis  ist  durch  eine  Portion  des  A 
ischiadicus  (4-)  in  zwei  Hälften  geteilt.  Oberhalb  des  Muskels  treten 
durch  das  Foramen  suprapiri forme  die  A.  glutaea  superior  und  der 
gleichnamige  Nerv  heraus.  Am  unteren  Rand  des  M.  piriformis  er- 
scheinen im  Foramen  infrapiri forme:  der  A.  glutaeus  inferior,  der 
N.  ischiadicus,  die  A.  pudenda  interna  und  der  iV.  pudendus : die 
letzteren  liegen  auf  dem  Ligamentum  sacrospinosum. 


774  Querschnitt  durch  die  den  großen  Trochanter  bedeckenden  Weichteile. 


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Bursa 
trochant. 
m.  glut. 
maximi 


Trochante 

major 

Fascie 


Fig.  G02. 


Querschnitt  durch  die  den  großen  Trochanter  bedeckenden  Weichteile.  775 


Fi  g.  602.  Querschnitt  durch  die  den  großen  Trochanter 

bedeckenden  W eichteile. 

Zwischen  dem  Glutaeus  maximus  und  dem  großen  Trochanter 
ist  eine  leicht  verschiebbare  Fascie  vorhanden;  zwischen  dem 
hinteren  Rand  des  Trochanters  und  dem  großen  Gesäßmuskel  ist 
die  Bursa  trochanterica  m.  glutaei  maximi  geöffnet. 


776 


Gefäße  an  der  dorsalen  Seite  des  Oberschenkels 


A 


A.  perforans 
secunda 


31.  biceps  fe- 
moris,  Caput 
longura 

M.  semitendi- 
nosus 

31.  sernimem- 
branosus 


ischiadicus 


AI.  glutaeus 
viaximm 


A . perforans 
prima 


V.  comitans 
n.  ischiadici 


31.  vastus  late- 
ralis 

31.  adductor 
magnus 


31.  biceps , 
Caput  breve 


Planum 

popliteurn 


A.  perforans 
tertia 


Canalis  adduc- 
tor ins 


L*l£. 


603. 


Gefäße  an  der  dorsalen  Seite  des  Oberschenkels. 


777 


Fi <r.  60o.  Gefäße  an  der  dorsalen  Seite  des  Oberschenkels. 


Der  lange  Kopf  des  M.  hiceps  und  der  N.  ischiadicus  wurden 
durchschnitten  und  teilweise  entfernt.  Man  sieht  die  Aa.  perforantes 
mit  ihren  Begleitvenen  sowie  eine  mit  dem  iY.  ischiadicus  empor- 
ziehende Vene,  welche  in  eine  V.  perforans  prima  mündet. 

Die  A.  perforans  tertia  wird  von  dem  Endast  der  A.  pro- 
funda  femoris  dargestellt. 


778 


A. 


Mächtige  Entwicklung  der  A.  ischiadica  etc. 


poplitea 


A.  ischiadica 


Fig.  604. 


Mächtige  Entwicklung  der  A.  ischiadica  etc. 


779 


Fig.  604  und  605. 

Mächtige  Entwich- 
lung  der  A.  ischia- 
dica. Rudimentäre 
Bildung  der  -4.  fe- 
moralis. 


Es  ist  dies  eines 
der  Präparate,  welche 
F.Hochstetter(Morph. 

Jahrbuch,  Bd.  XVI) 
beschrieben  hat. 


Fig.  605. 


A.  circumflexa 
femoris  lateralis 


A. 

femoralis 


1.  profunda 
femoris 


A.  ischiadica 


780 


Horizontalschnitt  durch  das  linke  Hüftgelenk  eines  Knaben 


Fiff.  606.  Horizontalsclmitt  durch  das  linke  Hüftgelenk 

eines  14  Jahre  alten  Knaben. 


Die  Beckenhälfte  sein*  stark  geneigt  und  das  Caput  femoris 
vom  Hüftbein  abgezogen.  Das  laterale  Ende  der  Epiphyse  zwischen 
Os  pubis  und  Os  ischii  ist  in  zwei  Knorpelplatten  geteilt,  welche 
Knochenstück  zwischen  sich  lassen. 


cm 


Tuber 

ischiadicuvi 


Laterale  Seite  des  Knies. 


‘81 


Fascia  lata 


J/.  biceps  — |j 


M.  vast  us 
lateralis 

Condylus 

v lateralis 

\ 


igamentum  col- 
aterale  fibulare 


Fascia  lata 
lnsertio 
tibialis 


Isapi- 

uluvi 

bulae 


Capsula 

articulationis 


Bursa 

praepatel- 

laris 

subfascialis 

Bursa 

praepatel- 

laris 

subcutanea 


Bursa  mucosa  int  ei  cap- 
sulam  et  fas ciam  latavi 

Ligamentuvi 

patellae 


Fis*.  007.  Laterale  Seite  des  Knies. 


Die  Fascia  lata  wurde  teilweise  durchschnitten  und  nach 
unten  geschlagen.  Freigelegt  sind  die  Gelenkskapsel,  der  Condylus 
lateralis  femoris  und  der  M.  vastus  lateralis.  Es  sind  mehrere  Schleim- 
beutel dargestellt,  und  zwar  einer  zwischen  der  Fascia  lata  und 
der  Gelenkskapsel,  ferner  die  Bursa  praepatellaris  subcutanea  sowie 
die  B.  praepatellaris  subfascialis,  welche  in  ein  seitliches  Divertikel 
führt:  an  der  Grenze  beider  Abteilungen  ein  bandartiger  Strang. 


782 


Mediale  Seite  des  Knies 


Faseia  lata 


Tendo  m.  recti 
femoris 

M.  vastus 
medialis 


lletinaculum 

patellae 

mediale 


Ligamentum 

patellae 


r 


Fig. 


608. 


Mediale  Seite  des  Knies. 


783 


Fi«*.  G08.  Mediale  Seite  des  Knies. 

o 

Man  sieht  von  der  Sehne  des  M.  quadriceps  eine  breite  Sehnen- 
platte, das  sogenannte  Betinaculum  patellae  mediale , zur  Tibia  ziehen. 

Entsprechend  dem  M.  vastus  medicdis  wurde  die  Fascia  lata 
gespalten  und  nach  innen  unigelegt.  Der  Fleischkörper  des  Muskels 
ist.  abgesehen  von  der  Fascia  lata . von  einer  Fascie  bedeckt. 

o 


784 


Mediale  Seite  des  Knies 


M . quadriceps, 
Tendo 


M.  vastiis  m ed. 
et  fascici  lata 


+ 


M.  vast  ns 
medialis 


Ligamentum 

collaterale 

tibiale 


Aponeurosis 

gemi 


Fig.  60!).  Mediale  Seite  des  Knies. 


Freigelegt  sind  der  M.  quadriceps  und  seine  als  fibröse  Kapsel 
des  Kniegelenkes  fungierende  fibröse  Ausbreitung.  Diese  wurde  ge- 
spalten. und  man  sieht  einige  bandartige  Fortsätze  der  fibrösen 
Ausbreitung  (-)-)  zur  Tibia  ziehen  und  im  Hintergrund  des  Ein- 
schnittes die  von  der  Membrana  synovialis  bedeckten  Gelenkteile. 


Knie  von  vorne,  Bursa  infrapatellaris  profunda. 


785 


TAgamentum 
alare,  Corpus 
adiposum 

Capsula 

articulationis 


Ligamentum 

menisci 

medialis 


Tibia 


Patella 


TAgamentum 

patellae 


M.  quadri- 
ceps , Tendo 


Fig.  610.  Knie  von  vorne,  Bursa  infrapatel laris  profunda. 

Das  Ligamentum  patellae  proprium  wurde  am  tibialen  Ansatz 
durchschnitten  und  nach  oben  gelegt.  Man  übersieht  die  Bursa 
itnfra patellaris  profunda  und  oberhalb  derselben  den  Fettkörper  der 
Ligamenta  alaria. 


786 


Sagittalschnitt  durch  ein  rechtes  Kniegelenk. 


Patella 


Bursa 

praepatellaris 

subcutanea 


Ligamentum 

alare 

Ligamentum 

patellae 

Bursa  infra- 
pateflaris  pro- 
fund a 


Ttbia 


Ligamentum 

cruciatum 

anterius 


M.  popliteus 


31.  quadricepSy 
Tendo 

Bursa  supra- 
patellaris 


Cavum 
articulationis 

Ligamentum 
menisci 
lateralis 
Capsula  arti- 
culationis c. 
corpore  adiposo 

Plica  synovialis 


lAgamentum 

cruciatum 

posterius 


Femur 


Sagittalschnitt  durch  ein  rechtes  Kniegelenk. 


787 


Fio\  611.  Sagittalschnitt  durch 

o o 


ein  rechtes  Kniegelenk. 


In  der  hinteren  Kapselwand  ist  zwischen  der  fibrösen  und  der 
synovialen  Schicht  ein  dicker  Fettkörper  eingeschoben. 

Von  Schleimbeuteln  sind  sichtbar:  die  Bursa  sujrrapatellaris, 
die  B.  praepatdlaris  subcutanea  und  die  B.  infrapatellaris  profunda. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen 


788 


Frontalschnitt  durch  das  rechte  Kniegelenk  eines  Knaben. 


Femur 


Meniscus 

medialis 


Fjnphysis 

proximalis 

tibia 


Meniscus 

lateralis 


Fibula 


612. 


Frontal  schnitt  durch  das  rechte  Kniegelenk  eines 

o 

14  Jahre  alten  Knaben. 


Die  Abbildung  soll  die  Topik  der  Epiphysenknorpel  zu  den 
( j eien ksspalten  il  1 ustrieren. 


Fascia  poplitea 


789 


X. 


A . peronaeus 
communis 


X . cutaneus 
surae  lateralis 


saphenus 


E saphena 
parva 


Fi g.  613.  Fascia  poplitea. 


Es  sind  sehr  deutlich  die  in  verschiedenen  Richtungen  ver- 
laufenden  Faserzüge  der  Fascie  und  deren  Kreuzungen  zu  sehen. 

Im  Bereiche  der  Hautnerven  und  der  I r.  saphena  parva  wurde 
die  Fascie  eingeschnitten.  Der  Nerv  neben  dieser  Vene  ist  der 
Nervus  suralis  medialis. 

51* 


790 


Kniekehle 


1’.  saphena 
parva 


TV.  tibialis 


A. 

poplitea 


V. 

femoralis 


9/.  tjastro - 
cnemius , Caput 
mediale 


V.  saphena 
parva 


x\  . peronaeus 
communis 


* 


1*’ 


»ff- 


G14. 


Kniekehle. 


791 


Fig.  614.  Kniekehle. 


Die  Fascia  poplitea  wurde  gespalten.  Präpariert  sind  die 
Nn.  tibialis  und  peronaeus  communis ? die  Arier ia  poplitea  und  die 
gleichnamige  Vene.  Die  Vene  deckt  die  Arterie  nur  in  ihrer 
lateralen  Hälfte. 

Die  V.  saphena  parva ; steigt  bis  über  die  Alitte  des  Ober- 
schenkels empor  und  mündet  hierauf  in  die  V.  saphena  magna.  Eine 
andere  Vene  (-[-),  die  tief  liegt  und  mit  der  V.  poplitea  anastomo- 
siert,  verläuft  neben  dem  N.  ischiadicus  aufwärts  und  mündet  in 
die  V.  perforans  tertia. 


792 


Kniekehle.  Adduktorlücke.  Canalis  popliteus. 


Al.  soleus 


Al.  adductor 
magnus 


AI.  gracilis 


AI.  gastro- 
cnemius , 
Caput  mediale 

AI.  semi- 
membranosus, 
Tendo 


A . tibialis 


AL  poplitea 


A . peronaeus 
communis 


AI.  gcistro- 
cnemius, 
Caput  laterale 


Al.  popliteus 


Canalis 

popliteus 

t 


Fig“.  615. 


Kniekehle.  Adduktorlücke.  Canalis  poplileus. 


'113 


Fi g.  615.  Kniekehle.  Adcliiktorlücke. 


Canalis  pjoplitens. 


Der  Hintergrund  der  Kniekehle  wurde  durch  Abtragung-  der 
Mm.  semiten  dinosus , semimembranosas,  gastrocnemnis  und  plantaris  frei- 
gelegt. Man  übersieht  nun  den  Verlauf  der  Arteria  poplitea  und  ihrer 
Begleitvene  von  der  Adduktorlücke  bis  in  den  Canalis  popliteus 
hinein. 


794 


A.  tibialis  posterior  und 


peronaea 


A. 


A.  tibialis 
posterior 


A.  poplitea 


A.  tibialis  anterior 


M.  soleus 


A.  peronaea 


Fascia  cruris , 
Lamina  profnnda 


Fascia  cruris , 
Lam ina  superficialis 


Tendo  calcaneus 
(Achillis) 


r 


Fig.  616 


A.  tibialis  posterior  und  A.  peronaea. 


795 


Fig*.  616.  A.  tibialis  posterior  und  A.  peronaea . 

Die  Mm.  gcistrocnemius  und  soleus  wurden  entfernt.  Von  dem 
letzteren  sind  die  Ansätze  an  der  Tibia  und  der  Fibula  am  Prä- 
parat belassen  worden,  und  entspricht  der  Spalt  zwischen  den 
beiden  Muskelstümpfen  dem  Ganalis  pojpliteus.  Das  tiefe  Blatt  der 
Fascia  cruris  ist  vom  Ganalis  popliteus  angefangen  bis  zu  dem  halb- 
mondförmigen Rand  der  Fascie  eine  dünne,  bindegewebige  Membran 
gewesen;  von  dem  Rand  abwärts  ist  sie  deutlich  fibrös.  Tiefer  unten 
wurde  ein  Fenster  in  die  Fascia  cruris  geschnitten  und  der  M.ßexor 
hallucis  nach  außen  abgezogen,  um  das  am  sehnigen  Ansatz  des 
letztgenannten  Muskels  verlaufende  Stück  der  A.  peronaea  zu  zeigen. 

Das  oberflächliche  Blatt  der  Fascia  cruris  zweigt  so  nahe  an 
der  Achillessehne  ab,  daß  es  bei  Freilegung  der  A.  tibialis  posterior  im 
Bereiche  des  Malleolus  medialis  nur  als  eine  Fascie  in  Betracht  kommt. 


796 


Fehlen  des  proximalen  Anteiles  der  A.  fibialis  posterior 


A.  tibialis 
anterior 


A.  peronaea , 
11.  perforans 


■ 


Fig.  617 


Fehlen  des  proximalen  Anteiles  der  A.  tibialis  posterior. 


797 


Fehlen  des  proximalen  Anteiles  der  A,  tibialis 

posterior. 


Die  A.  poplitea  entsendet  nach  Abgabe  der  A.  tibialis  anterior 
eine  A.  peronaea,  welche  distal  eine  schwach  entwickelte  A.  tibialis 
posterior  abzweigen  läßt,  die  neben  dem  gleichnamigen  Nerven  ver- 
läuft, während  die  A.  peronaea  selbst  als  R.perforans  das  Zwischen- 
knochenband durchsetzt  und  als  A.  dorsalis  pedis  weiterzieht. 


798 


Fehlen  der  A.  tibialis  posterior  etc. 


\ 


\\  " 

I: 

\vA';:\V.-v-' 


■ 


i l'  '• : ' I. 

■Ö  3 


A.  popliteä 


.4.  tibialis 
anterior 


X . tibialis 


rl.  peronaea 


JL  tibialis 
posterior 


Fig.  618. 


Fehlen  der  A.  tibialis  posterior  etc. 


799 


Fig*.  618.  Fehlen  der  A.  tibialis  posterior  bis  an  das  Liga- 
mentum lacin  iatum . 

Die  A.  poplitea  gellt  unterhalb  der  Abzweigung  der  A.  tibialis 
anterior  in  eine  kräftig  entwickelte  A.  peronaea  über. 

Dieses  Gefäß  biegt  oberhalb  der  Malleolen  nach  innen  ab  und 
schließt  sieh  entsprechend  der  medialen  Retromalleolargrube  dem 
X.  tibialis  posterior  an;  hier  existiert  demnach  eine  A.  tibialis  posterior. 


800 


[.  tibialis  posterior,  schwach  entwickelt  etc. 


d.  poplitea 


■ üJ 


M. 


Wm-xi 


A.  tibialis 
anterior 


■1 


■ 


A.  peronaea 


.1.  tibialis 
posterior 


'■  ..  . • 11 


Oi 


* 


Fig.  619 


A.  tibialis  posterior , schwach  entwickelt  etc. 


801 


Fig.  619.  A.  tibialis  posterior } schwach  entwickelt.  Ärm- 
stem ose  derselben  mit  der  A.  peronaea. 

Das  proximale,  längere  Stück  der  A.  tibialis  posterior  ist  schwach: 
in  der  Retromalleolargegend  dagegen  ist  das  Gefäß  von  normaler 
Stärke,  weil  es  durch  eine  Queranastomose  der  A.  peronaea  ver- 
stärkt wird. 


802 


Regio  malleolaris  lateralis.  Äußerer  Fußrand. 


. communi - 
cans  snrae 

V.  saphena 
parva 


K.  peronaeus  superficialis 


Ligamentum  transversum 


Ligamentum  cruciatum 


3/.  extensor  digiton 
brevis 


M.  abductor  digiti  quinti 


Fig-, 


620. 


Regio  malleolaris  lateralis. 


803 


Fig\  620.  Begio  malleolaris  lateralis. 

Hinter  dem  Malleolus  lateralis  verläuft  oberflächlich  die  J ena 
saphena  parva  und  in  deren  Begleitung  der  N.  suralis,  welcher 
als  N.  cutaneus  dorsalis  lateralis  ausläuft.  Vom  N.  suralis  zweigt 
ein  starker  Barnus  calcaneus  lateralis  ab. 


Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


52 


804 


Sehnenscheide  der  Mm.  peronaei. 


v 


Septum 
aginae  tendin. 
mm. 

peronaeorum 

31.  peronaeus 
longus 


Liga- 

mentum 

plantare 

longum 


31.  peronaeus 
brevis 


Ligamentum 
cruciatum 
cruris 


Ligamentum 

calcaneoßbulare 


Ligamentum 

transversum 

cruris 


s 

C6 


a 

hs  3 


» 

'S 


O 
• — 


Cc  • 


Fig.  621 


Sehnenscheide  der  Mm.  peronaei. 


805 


Fig.  621.  Sehnenscheide  der  Mm.  'peronaei. 

Dieselbe  ist  in  geöffnetem  Zustand  dargestellt.  Beide  Sehnen 
liefen  am  Unterschenkel  in  einem  £remeinsamen  Fach,  doch  ist  im 

o o 1 

kranialen  Abschnitt  eine  unvollständige  Teilung  der  Sehnenscheide 
durch  ein  synoviales  Septum  gegeben. 

An  der  Sehne  des  M.  peronaeus  longus  ist  das  Anfangsstück 
der  plantaren  Sehnenscheide  zu  sehen. 


806 


Regio  malleolaris  lateralis  und  äußerer  Fußrand. 


Tendo  calca- 
neus  ( Achillis ) 


M.  peronaeus 
accessorius 

Ligamentum 

calcaneo- 

ßbulare 


N.  peronaeus 
superficialis 


a 


CTb 

o 

•>» 

a 

re 


“ re 


Talus 


M.  extensor 
digitor.  brevis 


Ligamentum 

talofibulare 

anterius 


Fig.  622 


Regio  malleolaris  lateralis  und  äußerer  Fußrand. 


807 


Fig.  622.  Regio  malleolaris  lateralis  und  äußerer  Fußrand. 

(Objekt  der  Fig.  621.) 


Die  oberflächlichen  Gefäße  und  Nerven  wurden  entfernt  und 
die  Sehnen  der  Mm.  peronaei  dargestellt.  Es  ist  ein  akzessorischer 
M.  peronaeus  vorhanden,  der  am  Calcaneus  inseriert. 


623. 


Regio  malleolaris  medialis. 


809 


Fig,  623.  Regio  malleolaris  medialis . 

Die  Fascia  cruris , von  der  Ausläufer  in  die  Haut  einstrahlen. 

7 j 

wurde  gespalten. 

Die  A.  tibialis  'posterior  und  die  gleichnamigen  Venen 
schimmern  durch  das  Ligamentum  laciniatum  durch. 


810 


Gefäße  und  Nerven  der  Regio  malleolaris  medialis. 


N.  tibialis 
posterior 


Tendo 
calcaneus 
( Achillis ) 


A.  tibialis 
posterior 


A.  plantaris 
medialis 

M.  abductor  hallucis 


Vena  saphena 
magna 


M.  flexor  digit. 
brevis 


\ 

A.  plantaris  lateralis 


Fig.  624 


Gefäße  und  Nerven  der  Regio  malleolaris  medialis. 


811 


Fig.  624.  Gefäße  und  Nerven  der  Regio  malleolaris  medialis. 

(Objekt  der  Fig.  623.) 


Das  Ligamentum  laciniatum  und  die  Fascia  cruris  wurden  ent- 
fernt und  der  di.  abductor  hallucis  gespalten.  Von  diesem  Muskel  wurde 
nur  der  sehnige,  obere  Rand  (-(-)  belassen.  Oberhalb  desselben  er- 
scheinen die  Vasa  tibialia  posteriora  und  der  hintere  Schienbein- 
nerv, unterhalb  des  Randes  die  Aa.  plantares  mit  ihren  Begleitvenen 
und  den  Ästen  der  Nn.  plantares.  Die  Verzweigung  der  letzteren  ist 
nicht  vollständig  sichtbar,  da  sie  von  den  Gefäßen  bedeckt  wird. 


812 


Regio  malleolaris  medialis  mit  den  Sehnen 


M.  flexor  digi- 
torum  com- 
munis longus 


31.  flexor 
hallucis 
longus 


Ligamentum 

deltoideum 


Flbrocariilago 

navicularis 


31. 


tibialis  'posterior 


31.  abductor  hallucis 


|| 

Fig.  625. 


Regio  malleolaris  medialis  mit  den  Sehnen. 


813 


Fig.  625.  Regio  malleolaris  medialis  mit  den  Seimen. 


Die  Gefäße  und  Nerven  wurden  entfernt  und  die  Sehnen  der 
Mm.  tibialis  posterior,  flexor  digiiorum  longus,  flexor  liallucis  longus 
samt  den  Betmacula  der  beiden  letzteren  dar^estellt. 


814 


Fascia  'plantaris 


F . digit.  raedi 
alis  hallucis 


Sulci  art.  et 
nerv,  digit. 


21.  abductor 
hallucis 


N.  medialis 
digiti 
quinti 


Fascia 

plantaris 


21.  abductor 
digiti  quinti 


Fasciculi 

transversi 


lS 


626 


Fascia  plantaris. 


815 


Fig*.  626.  Fascia  plantaris . 

# 

Die  Fascien  der  randständigen  Sohlenmuskulatur  sind  durch 
fibröse  Stränge,  welche  die  Sulci  plantares  überbrücken,  mit  der 
Fascia  plantaris  verbunden. 

Dieselbe  sendet  zwei  stärkere  Bündel  zur  Haut  des  inneren 
Fußrandes  und  strahlt  distal  in  die  Haut  der  Zehenballen  ein. 

Von  den  beiden  oberflächlich  gelegenen  Nerven  begibt  sich 
der  mediale  zur  Innenseite  der  großen,  der  laterale  zur  Außenseite 
der  kleinen  Zehe. 


816 


Gefäße  und  Nerven  der  Planta  pedis. 


31.  flexor 
digitorum 
brems 


A.  plan- 
taris 
medialis 


A.  plantaris 
lateralis 


M.  abductor 
digiti  quinti 

31.  quadratus 

Fascia  m. 
quadrati 

N.  plantaris 
lateralis 


31.  adductor 
hallucis 


B.  profundus 
a.  plantaris 
lateralis 


31.  flexor 
hallucis 


31.  abductor 
hallucis 


M.  flexor 
digitorum 
communis 
longus 


R.  profundus 
u.  plantaris 
lateralis 


A.  tibialis 
posterior 


Fig.  627. 


Gefäße  und  Nerven  der  Planta  pedis. 


817 


. Fig.  627.  Gefäße  und  Nerven  der  Planta  gpedis. 

Der  M.  flexor  digitorum  brevis  wurde  entfernt,  desgleichen  der 
hintere  Anteil  des  M.  abductor  hallucis.  Man  übersieht  infolgedessen 
den  Verlauf  der  beiden  Aa. 'plantares  und  der  gleichnamigen  Nerven. 

Die  A.  plantaris  lateralis  schiebt  sich  gleich  dem  B.  profun- 
dus  des  lateralen  Sohlennerven  unter  den  M.  adductor  hallucis. 


818 


Arcus  'plantaris , B.  profundus  n.  plantaris  lateralis. 


31.  quadratus 


A.  plantaris 
medialis 


31.  ßexor 
hallucis 

31. ßexor  digi- 
torum  com- 
munis longus 

B . profundus 
n.  plantaris 
lateralis 


Os 

metatarsi  I. 


M.  abductor 
digiti  quinti 


31.  peronaeus 
l cmgus , Tendo 


N.  plantaris 
lateralis 


A.  plantaris 
lateralis 

A.  tibialis 
posterior 


A.  dorsalis 
pedis 


Fig. 


628 


Arcus  plantaris , R.  profundus  n.  plantaris  lateralis. 


819 


Fig.  628.  Arcus  plantaris , B.  profundus  n.  plantaris  lateralis. 


(Objekt  der  Fig.  627.) 


Die  Zehenbeuger  samt  dem  proximalen  Anteil  des  M.  adductor 
hallucis  wurden  entfernt,  um  den  Gefäßbogen  sowie  die  tiefliegenden 
Nerven  freizulegen.  Überdies  wurde  ein  Stück  des  ersten  Meta- 
tarsusknocbens  ausgesägt  und  dadurch  der  Übergang  des  Arcus 

o o o <n 

plantaris  in  die  A.  dorsalis  pedis  sichtbar  gemacht. 


»Zuckerkandl,  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


53 


820 


■Sehnenscheiden  der  Zehenbeuger,  des  Tibialis  posterior  etc. 


Fig. 


629. 


Sehnenscheiden  der  Zehenbeuger,  des  Tibialis  posterior  etc. 


821 


Fig.  629.  Sehnenscheiden  der  Zehenbeuger,  des  Tibialis 
posterior  und  des  M.  peronaeus  longus. 


Um  die  plantare  Sehnen  scheide  des  M.  peronaeus  longus  frei- 
zulegen, wurden  die  langen  und  die  kurzen  Muskeln  der  Planta 
pedis  entfernt. 


53* 


822 


Lage  des  N.  peronaeus. 


K.  peronaeus 
communis 


Capitulum 

fibulae 

N . peronaeus 
profundus 


N.  peronaeus 
superficialis 


Fascia  cruris 


Fibula 


31.  j)eronaeus 
longus 


31.  peronaeus 
brevis 


Fig.  G30. 


Lage  des  N.  peronaeus. 


823 


Fi g.  630.  Lage  des  JV.  peronaeus. 

Das  Fach  der  Mm.  peronaei  wurde  geöffnet  und  der  proximale 
Anteil  des  M.  peronaeus  longus  entfernt.  Der  N,  peronaeus  tritt  in  das 
Fach  ein  und  teilt  sich  am  Hals  der  Fibula,  wo  der  genannte 
Muskel  den  Nerv  bedeckt,  in  den  Peronaeus  supyrfieialis  und  den 
Peronaeus  pro fundus\  der  erstere  zieht  im  Fach  abwärts,  der  letztere 
gibt  sofort  einige  Muskelzweige  ab  und  tritt  mit  diesen  in  das  Fach 
der  Zehenstrecker  ein. 


824 


A.  tibialis  anterior. 


A.  tibialis 
anterior 


N.  peronaeus 
profundus 


-A.  peronaeus 
superficialis 


A.  tibialis 
anterior 


* 


631. 


A.  tibialis  anterior. 


825 


Fig*.  631.  A.  tibialis  anterior. 

O 


Die  Fascia  cruris  wurde  proximal  entsprechend  der  Grenze 
zwischen  den  Mm.  tibialis  anterior  und  extensor  digitorum  longns  der 
Länge  nach  gespalten,  ferner  wurde  distal,  und  zwar  oberhalb  des 
Ligamentum  transversum  cruris  in  die  Fascie  ein  Fenster  geschnitten. 

Die  A.  tibialis  anterior  liegt  oben  zwischen  dem  M.  tibialis 
anticus  und  dem  Extensor  digitorum  communis , distal,  entsprechend 
dem  fensterartigen  Ausschnitt,  zwischen  dem  M.  tibialis  anterior 
und  dem  M.  extensor  liallucis. 

Der  N . peronaeus  superficialis  spaltet  sich  schon  hoch  oben  in 
zwei  Zweige. 


826 


6' 


Fig.  632. 


AI.  extensor 
hallucis  longus 


V.  saphena 
magna 


Al.  tibialis 
anterior 


Al.  extensor 
hallucis  brevis 


A.  dorsalis 
pedis 


Fascia 

uperficialis 


Fascia 

profunda 


F.  peronaeus 
superficialis 


V.  saphena 
parva 


Al.  extensor 
digitor.  comm. 
Icngus 


A.  dorsalis  pedis,  Nn.  peronaei,  Venen  des  Fußrückens. 


827 


Fig.  Go2.  A.  dorsalis  pedis,  Nn.  peronaei , Venen  des  Fuß- 
rückens. 

Vor  dem  C hop art sehen  Gelenk  wurde  die  Fascia  superficialis 
entfernt  und  die  tiefliegende  Fascie  entsprechend  der  Spalte  zwischen 
dem  Extensor  hallucis  loncjus  und  dem  Extensor  digitorum  longus 
eingeschnitten.  In  der  Tiefe  erscheint,  am  medialen  Rande  des 

M.  extensor  hallucis  hrevis  gelegen,  die  A.  dorsalis  pedis  mit  dem 

N.  peronaeus  profundus.  Das  vordere  Ende  des  Gefäßes  wird  von 
der  Sehne  des  M.  extensor  hallucis  hrevis  gekreuzt. 


M,  extens.  A.  peronaea, 
digit.  lang.  R,  perforans 


828 


Lage  der  A.  dorsalis  pedis  und  der  A.  tarsea  lateralis  etc 


peronaeus 


M.  extensor 
hallucis  longus 


1.  dorsalis 
pedis 


Ligamentum 

bifurcatum 


R.  muscularis 


A.  tarsea 
lateralis 


R.  perforans 
a.  dors.  pedis 


\ 


I 

I 


Fig.  633. 


Lage  der  A.  dorsalis  pedis  und  der  A.  tarsea  lateralis  etc. 


829 


Fig.  633.  Lage  der  A.  dorsalis  pedis  und  der  A.  tarsea 
lateralis  zu  den  Gelenken  des  Fußes. 

Die  Sehnen  des  langen  Zehenstreckers  sowie  der  kurze  Zehen- 
Strecker  wurden  entfernt  und  hierauf  entsprechend  dem  oberen 
Sprunggelenk,  der  Chopart  sehen  und  der  Lis  fr  an  eschen  Gelenks- 
linie die  dorsalen  Anteile  der  Bandapparate  abgetragen. 


830 


Fig.  634 


A . tibialis 
anterior 


R.  perforans 
a.  peronaeae 


Rudimentäre  Bildung  der  A.  tibialis  anterior. 


831 


Fi  g. 


634. 


Rudimentäre  Bildung  der  A.  tibialis  anterior. 
Ersatz  von  seiten  der  A.  jjeronaea. 


(Objekt  der  Fig.  617.) 


Die  A.  tibialis  anterior  ist  schwach,  versorgt  ausschließlich 
die  Muskeln  an  der  Außenseite  des  Unterschenkels  und  anastomo- 
siert  distal  mit  dem  i?.  perforans  a.  peronaeae,  die  zur  A.  dorsalis 
pedis  wird. 


832 


Sehnenscheiden  an  der  Streckseite  des  Sprunggelenkes 


Ligamentum 

transversum 


cruris 


Mm.  extensor 
digitorum 
longus  et  pero- 
naeus  tertius 


M.  extensor 
digitorum 
brevis 


M.  tibialis 
anterior 

M.  extensor 
hallucis  longus 


* 


Fig.  635. 


Sehnenscheiden  an  der  Streckseite  des  Sprunggelenkes. 


833 


Fig.  635.  Sehnenscheiden  an  der  Streckseite  des  Sprung- 
gelenkes. 


Die  Sehnenscheiden  sind  geöffnet  und  in  denselben  liegen  die 
Sehnen  der  Mm.  tibialis  anterior , extensor  liallucis,  extensor  digitorum 
longus  und  peronaeus  tertius  bloß. 


834 


Sagittalschnitt  durch  das  rechte  Sprunggelenk  eines  Knaben. 


Talus 


Cartilago  ^ 
epiphyseos 


Tendo 

calcaneus 


Bursa  tendinis 
calcanei 
( Achillis ) 


Os  naviculare 


Os  cuboideum 


Calcaneus 


Fig.  636.  Sagittalschnitt  durch  das  rechte  Sprunggelenk 

eines  14  Jahre  alten  Knaben. 

Das  Objekt  zeigt  die  Epiphyse  des  Calcaneus  und  den  An- 
satz der  Achillessehne  an  derselben. 


INDEX. 

(Die  Ziffern  beziehen  sich  auf  die  Seiten.) 


A. 

Annulus  femoralis  614,  638,  640,  642 
644,  646,  647. 

Topik  zur  abnorm  entsprin- 

genden Obturatoria  646. 

„ inguinalis  abdominalis  604, 

610,  612,  616,  647. 

„ inguinalis  subcutaneus  602, 

604,  613,  615,  620,  630,  641. 
„ umbilicalis  671 — 673. 

Ansa  cervicalis  profunda  192. 

„ cervicalis  superficialis  174. 

„ subclavia  204,  206. 

Antrum  tympanicum  (maStoideum) 
132-134,  138,  142. 

Aorta  400. 

Topik  zum  linken  Bronchus  266. 
Topik  zum  Ösophagus  268,  269. 
Von  hinten  dargestellt  278. 

Apertur a lateralis  ventriculi  IV  73. 

,,  media  ventriculi  IV  1b. 

„ sinus  sphenoidalis  122. 

Aponeurosis  palmar is  732,  734. 

Arcus  palatoglossus  154,  155,  162. 

„ pharyngopalatinus  154, 155,162. 
„ plantaris  profundus  816,  818. 

„ tendineus  666. 

,,  volaris  prof  undus  736,  740,  742. 

„ volaris  sublimis  734. 

Varietät  727,  728. 

Arteria  acromialis  680. 

„ alveolaris  inferior  183. 

„ angularis  91. 

„ anonyma , Topik  zur  Trachea 

213.  ' 

„ auricularis  posterior  16,  17, 

21,  40,  156,  181,  188. 

„ axillaris  682,  685. 

„ brachialis  688,  706,  708. 

Gefäßscheide  688. 
brachialis  (Varietäten)  696  bis 
704. 

„ brachialis  anterior  700,  702, 

704. 


Arteria 

n 


;> 

;; 


n 


n 

» 

;; 

)) 

v 

n 


v 


;; 

» 

» 

» 

)) 


)7 

77 

Arteriae 


brachialis  posterior  700,  702, 
704. 

bulbi  urethrae  498,  504. 
carotis  communis  18b,  188, 190, 
191,  192,  200,  204,  205,  208. 
Scheide  derselben  192,  193. 
carotis  externa  17,  20,  22,  24, 
156,  188,  191  (Varietät). 
carotis  interna  31,  45,  46,  48. 
(Topik  zur  Tuba  auditiva ) 29, 
52—56,  88,  108,  130,  132. 
(Topik  zur  Schnecke)  149. 
(Topik  zur  Orbita)  108. 
(Varietät)  191. 

(Topik  zum  Sin.  cavernosus ) 52, 
55. 

centralis  retinae  106, 107, 112. 
cerebelli  anterior  inferior  78. 
cerebelli  anterior  superior  78. 
cerebri  anterior  78. 
cerebri  posterior  78. 
circumfiexa  femoris  lateralis 
754. 

circumfiexa  femoris  medialis 

754. 

circumfiexa  liumeri  posterior 
685,  694,  702,  704. 
circumfiexa  ilium  profunda 
291,296, 604,620,  640;642,  647. 
circumfiexa  ilium  superficialis 
598,  628-630,  635. 
circumfiexa  scapulae  685,  694, 
702. 

coeliaca , Topik  zum  Pankreas 
304,  310,  313. 

coeliaca,  Topik  zum  Hiatus 
aorticus  315. 
coli  ca  media  318. 
colica  sinistra  352. 

Kreuzung  mit  der  Vena  niesen- 
terica  inferior  354. 
collateralis  radialis  694. 
communicans  posterior  78. 
digitales  manus  732,  734,  740, 
742. 


Zuckerkand],  Atlas  d.  topogr.  Anatomie  d.  Menschen. 


54 


836 


Index. 


Art  er  ia 

11 

11 


n 

71 

17 


17 

11 

11 

11 

11 

11 


11 


11 

11 

11 

11 


11 

11 

11 

11 

11 

11 

11 


11 


11 


11 

11 


11 


11 


11 

11 

11 

11 

11 


dorsalis  pedis  818,  826. 
dorsalis  penis  503. 
epigastrica  inferior  291,  604, 
606,  608,  612,  614,  616,  624, 
635,  636,  638,  640,  646,  647. 
epigastrica  superior  291. 
epigastrica  superficialis  597, 
598,  628,  629. 
femoralis  636,  752,  792. 
Gefäßscheide  762. 

Inselbildung  770. 

Hohe  Teilung1  766,  768. 
Rudimentäre  Bildung  778,  779. 
frontalis  79. 

gastrica  dextra  310,  313. 
gastrica  sinistra  307,  309,  310, 
313. 

gastroduodenalis  310,  313. 
gastroepiploica  313. 
qlutaea  inferior  660,  662,  664, 
'772. 

glutaea  superior  660,  662, 

664,  772. 

haemorrhoidalis  inferior  480, 
hepatica  309,  310,  313,  314. 
hypo gastrica  416,  574,  576. 
iliaca  externa  638,  647. 

Topik  zum  wandständigen 
Bauchfell  298. 
iliolumbalis  406. 
infraorbitalis  9,  91. 
interossea  volaris  716,  718. 
interossea  dorsalis  718,  720. 
ischiadica  778,  779. 
labialis  inferior  150. 
lienalis  310. 

Topik  zum  Magen  310. 

» » Pankreas  305,  309, 

310,  313. 

lingualis  152,  153,  178,  182. 
( Trigonum  linguale)  179. 
(Varietät)  179. 

mammaria  interna  (Topik  zur 
Pleurakuppe)  204 — 206. 

Topik  zur  Brustwand  228. 

masseterica  19. 

maxillaris  externa  4,  5,  12, 
91,  150. 

maxillaris  interna  6,  8,  22  bis 
28,  32,  33,  183. 

Varietät  28. 
mediana  718. 

Varietät  722,  727,  730. 
Verkümmert  7 18. 
meningea  media  37,  38,  45. 
mentalis  4. 

mesenterica  inferior  354. 
mesenterica  superior  in  der 
Gekrüswurzel  324,  352. 
occipitalis  40,  42 — 44. 


n 


ii 

n 


» 

ii 

n 

n 


n 


Arteria  ophthalmica  45,  46,  104,  107. 
„ ovarica  400. 

„ palatina  ascendem  156,  178. 
„ pancreaticoduodenalis  310, 

314,  315. 

Arteriae  parumbilicales  678. 

perforantes  754,  776, 

Arteria  penis  504,  505. 
perinei  480. 
peronea  794. 
pharyngea  ascendens  48. 
plantaris  medialis  810,  816. 
plantaris  lateralis  810,  816. 
poplitea  764,  790,  792. 

Vom  Joubertschen  Raum  aus 
freigelegt  764. 

profuncla  femoris  752,  754. 
pudenda  externa  628,  597,  598. 
pudenda  interna  520,  660,662. 
pulmonalis  245—247,  250,  251, 
262,  264. 

Topik  zur  Teilungsstelle  der 
Trachea  264,  266. 

Von  hinten  dargestellt  278,  280. 
radialis  698,  700,  702,  706, 
708,  710,  716. 

Hoher  Ursprung  722. 
Verkümmert  724,  726. 
recurrens  radialis  710. 

ulnaris  716,  718. 
spermatica  452,  606. 
subclavia  681,  196,  198,  200, 
204,  205-  208. 

(Topik  zu  einer  Halsrippe  209.) 
Topik  zur  1.  Rippe,  und  zu 

d.  Mm.  scaleni  227. 

Topik  zur  Pleura  204,  206,  232. 
„ sublingualis  152,  153. 

„ submentalis  180. 

Arteriae  supraumbilicales  678 . 

Arteria  temporalis  media  36,  37. 

;;  temporalis  profunda  19,  25, 

26.  , 
„ temporalis  superficialis  12,  15, 
17,  34. 

tibialis  anterior  824. 
tibialis posterior  794,  810,  816. 
Varietäten  derselben  796,  800. 
transversa  colli  196,  204,  205. 
transversa  faciei  12,  17,  34. 
transversa  scapulae  196,  198, 
218. 

thyreoidea  superior  186,  191, 
2 1 2 

ulnaris  716,  718,  732. 
Varietäten  derselben  728,  730. 
umbilicalis  673. 
uterina  560. 

Topik  zum  Ureter  564. 

» zur  Vagina  564. 


ii 

ii 

71 


11 


11 

11 

11 


Index. 


837 


Arteria  vertebralis  45,  46,  72,  78, 
204—206,  208,  219. 

„ vesicalis  416. 

Articulatio  coxae  780. 

Articulatio  genu  786. 

Atrium  dextrum  250,  258. 

„ sinistrum  251. 

Axilla  222,  223,  682,  685. 

B. 

Basis  cranii  45,  46,  49,  50.  52 — 56. 
Beckenboden  (muskulöser)  568,  570,  572. 
Bulbus  oculi , Sagittalschnitt  110,  111, 
114. 

Frontalschnitt  113. 

Bulbus  olfactorius  88. 

„ sinus  sigmoidei  146. 

„ urethrae  418,  420,  422,  455, 

456,  480. 

n vestibuli  520,  522,  526. 

Bulla  etlimoidalis  118. 

Bursa  infrapatellaris  profunda  785, 
786. 

„ m.  obturatorii  interni  665. 

„ ovarii  549. 

„ m.  peronei  longi  plantaris  804. 

„ m.  sternohyoidei  169,  212. 

„ praepatellaris  subfascialis  781. 

„ praepatellaris  subcutanea  781, 

786. 

„ trochanterica  m.  qlutaei  maxi- 

mi  774. 


c. 


Caecum  369,  516. 

Hochlage  365. 

Tieflage  362,  363. 

Canalis  caroticus  130,  131,  133,  161. 
„ cubitalis  716,  718. 

facialis  128,  129. 

„ inguinalis  598 — 627. 

obturatorius  640,  641,  657. 
Corpus  adiposum  652. 
Divertikel  des  Kanals  659. 

„ popliteus  792,  796. 

Capsula  renalis  388. 

Caruncula  sublingualis  151. 

Cartilago  epiphyseos  calcanei  834. 

„ „ femoris  788. 

„ fibulae  788. 

„ humeri  686. 

„ metacarpi  1 , 731. 

„ olecrani  712,  713. 

„ radii  712,  713. 

„ radii  731. 

tibiae  788. 

„ trochant.  majoris 

780. 


r> 


Cartilago  epiphyseos  ulnae  731. 

n „ ulnae  712,  713. 

Cavum  MecJceli  54. 

„ pharyngolaryngeum  162,  163, 

i 64 , 166. 

,,  vharyngonosale  31,  157,  158, 

160,  '162,  163,  164. 

„ pharyngo  orale  154,  155,  162, 

163,  '164. 

„ praeperitonaeale  422,  430 — 436. 
n subarachnoidale  76,  78. 

„ tympani  128 — 135. 

Cellulae  ethmoidales  118 — 121. 

„ mastoideae  154,  155. 
Cerebellum  61,  69,  73 — 75. 

Cerebrum  56 — 70. 

Chiasma  opticum  56,  64. 

Chorda  tympani  128,  130,  142. 

Cochlea  (Topik  zum  inneren  Gehörgang) 
145,  147. 

Colon,  freies  Gekröse  364,  378. 

;;  ascendens  514. 

Verhalten  zur  rechten  Niere  387. 

,,  zur  hinteren  Kumpf- 
wand 390. 

Knickung  370,  371,  387. 
Tieflage  362,  363. 

„ descendens  514,  648,  650. 

Verhalten  zur  linken  Niere  354. 

» zur  hinteren  Kumpf- 
wand 392. 

„ sigmoideum  373 — 377,  516,  648, 
650. 

„ transversum  514. 

Schlingenbildung  324,  365,  371. 
Columna  rugarum  anterior  533. 

„ rugarum  posterior  533. 
Conjunctiva  93—95,  110. 

Coyichae  ethmoidales  122,  123. 

Concha  nasalis  122,  123. 

Conßuens  sinuum  51. 

Cor  250-288. 

Topik  zur  vorderen  Brustwand  252 
bis  254. 

Kechter  Vorhof  258. 

Kechte  Kammer  261. 

LinkerVorhof  264, 266, 268, 278, 288. 
Ostium  venosum  dextrum  260,261. 
Horizontalschnitte  281 — 286. 
Sagittalschnitt  durch  dasselbe  288. 
Nerven  270,  272. 

Corpus  adiposum  buccae  12,  14. 

„ adiposum  epiglottidis  169, 170. 

„ adiposum  f.  ischiorect.  552,  668. 

Costa  cervicalis  209. 

D. 

Diaphragma  233 — 235. 

Häu  ige  Partie  404. 

54* 


838 


Index. 


Diaphragma  pelvis  6 424,  428,  448, 

463,  464,  468,  470,  480, 

482,  508,  510. 

„ pelvis  $ 552,  568,  570, 

572,  574,  586,  588. 
Diverticulum  Nuclcii  625. 

Ductuli  excretorii  gl.  lacrimalis  95. 
Ductus  cysticus  332,  333. 

Krümmung  desselben  330. 
n choledochus  332,  333. 

Topik  zum  Pankreas  334 — 337. 

„ zum  Duodenum  332, 338. 
Mündung  desselben  339 — 341. 
Varietät  der  Mündung  341. 

„ deferens  598,  600,  601,  606, 

608,  614,  617,  618,  620,  621, 
622. 

Vom  Mastdarm  aus  dargestellt 
448. 

„ ejaculatorius  422,  444,  445. 

(Varietät)  446,  447. 

Mündung  desselben  440. 

„ hepaticus  332,  333. 

„ lacrimales  96,  97. 

„ nasolacrimalis  98,  ICO,  119. 

„ pancreaticus  332 — 337,  341. 

„ pancreaticus  accessorius  341. 

„ parotideus  12,  14  (Topik  zu 

dem  M.  buccinatorius). 

„ submaxillaris  151,  152. 

„ thoracicus  207,  208,  269,  400, 
404. 

Duodenum  305,  307,  314,  315,  319, 
323,  326. 

Freies  Gekröse  378. 

Pars  horizontalis  inferior 
u.  ascendens  324. 

Pars  ascendens  318. 
Varietät  327,  328. 

Topik  zum  Pankreas  330. 

E. 


Emmissarium  foraminis  ovalis  49. 

„ mastoideum  49. 
Epididymis  617,  619,  621. 

Excavatio  vesicorectalis  415. 

Tief  hinabreichend  426,  428, 
429. 

„ vesicouterina  558. 

F. 

Eascia  antibrachii  714. 

» m.  adductoris  brevis  654. 

» brachii  Lamina  superficialis 
688,  690. 

n brachii , Lamina  profunda  688. 

„ bulbi  106. 


Eascia 

n 

n 

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n 

n 

v 


;; 


colli  174,  176—178,  184,  185, 
194,  210,  211. 

coracoclavicularis  680. 
cremasterica  Cooperi  598. 
cribrosa  630,  632. 
cruris  794,  808. 
fossae  popliteae  789,  790. 
iliaca  615,  647,  648,  666,  758. 
Pars  intra-  et  extraabdomi- 
nalis  758. 

Verbindung  mit  der  F.  trans- 
versa 642. 

iliopectinea  610,  644. 

lacrimalis  96,  97. 

lata  629,  642,  782,  784,  785. 

Lamina  superficialis  634,  756. 

„ profunda  633,  634,  756. 
obturatoria  424,  482,  652,  666, 
668. 

pectinea  656,  657. 
plantaris  814. 
praerenalis  388. 
prostatae(F.  rectovesicalis)  420, 
422. 

retrorenalis  von  hinten  388, 
390. 


„ femoris  superficialis  597. 

„ temporalis  36. 

;;  transversa  296,  602 — 604,  610, 

616,  620. 

Verbindung  mit  dem  Leistenband 

758. 

„ triqoni  urogenitalis  inferior 

496,  498,  520. 

„ trigoni  urogenitalis  superior 

524. 

„ vesicalis  432. 

Fibrae  arciformes  599,  622. 

Fibrocartilago  navicularis  812. 
Fissurae  ethmoidales  117,  120. 
Foranien  epiploicum  Winslowi  309,  329. 
„ infrapiriforme  660. 

„ ischiadicum  majus  482. 

Von  außen  772. 

„ ischiadicum  minus , von  außen 
772. 

„ suprapiriforme  660,  666. 
Fossa  carotica  186,  188,  190,  192. 

„ iliacosnbfascialis  648 — 650. 

„ ischiorectalis  524,  552,  554. 

;;  inf rat  empor  ali  s 22,  26,  28,  30, 

3 i. 

jugularis  134,  135,  136  (Dehi- 
szenz). 

„ ovalis  629,  630,  632. 

„ ovarica  538,  540,  550. 

Topik  zu  nachbarlichen  Gefäßen 
540,  541. 

„ poplitea  790,  792. 


Index. 


839 


Fossa  pterygopalatina  32,  33. 

„ pubovesicalis  606. 

retromandibularis  17,  20,  21  bis 
23,  43. 

„ supraclavicularis  194,  198,  200. 
„ supratonsillär  is  155. 

Fovea  inguinalis  lateralis  606,  614. 

„ inguinalis  medialis  606. 
Funiculus  spermaticus  604,  613,  617, 
619. 

„ umbilicalis  669. 


G. 


Ganglion  cervicale  inferius  205,  206. 
„ cervicale  medium  204,  206. 

„ cervicale  super  ins  190. 

„ semilunare  trigemini  53,  54, 

90. 

„ sphenopalatinum  27. 

Glandula  bulbourethralis  418,  420, 
496,  498. 

Ihr  Ausführungsgang  458. 

„ lacrimalis  92,  93,  107. 

„ parathyreoidea  216. 

„ parotis  12,  14 — 16,  20 — 22. 

(Topik  zur  A.  carotis  ex- 
terna) 24. 

„ sublingualis  151,  153. 

„ tliyreoidea  212 — 217. 

(Topik  zur  Speiseröhre)  217. 
„ vestibularis  major  (Bartho- 

lini)  520,  522. 

Glomus  intercar oticus  190. 

Gyri  cerebrales  82,  83,  84,  88,  90. 
(Topik  des  Gyrus  temporalis 
medius  zur  Orbita)  108. 


H. 


Hepar  342—346. 

Verwachsung  mit  Zwerchfell  342. 
Bauchfellfreie  Stelle  344,  345. 

Hernia  inguinalis  externa  599,  622, 
624. 

„ umbilicalis  669 — 672. 

Hiatus  adductorius  760,  762,  776,  792. 

„ semilunaris  113,  118,  119,  120. 
Hilus  pulmonalis  245,  246. 

Hypophysis  56,  76. 


Ileum  429. 

Langes  Endstück  auf  der  Fossa 
iliaca  dextra  365,  651. 

Insula  Reili  85. 

Intestinum  tenue  514. 


;> 


n 


v 


L. 


Lacuna  vasorum  613,  641. 

Lacunae  Morgagni  urethrae  458. 
Laminae  mediastinales  240,  242. 
Larynx  162 — 171. 

Frontalschnitte  162,  170,  171. 
Sagittalschnitte  163,  164,  169. 
Von  oben  170. 

Lien  316,  320. 

Topik  zu  den  Kippen  348,  349. 

,,  zum  Pleuraraum  350. 
Ligamentum  calcaneofibulare  804,  806. 

carpi  transversum  736. 
costopleurale  205,  206. 
cricothyreoideum  169. 
cruciatum  804,  806. 
hepatocolicum  307,  309, 
329,  365. 

Topik  zur  Gallenblase  329. 

hepatorenale  329. 
hepato duodenale  307,  309, 
329. 

iliolumbale  649. 
iliotibiale  781. 
inguinale  Pouparti  600, 
604,  610,  614,  615,  638, 
640,  642,  646,  647. 
inguinale  reflexuni  Collesi 
602,  603,  615,  630. 
interfovealare  608. 
laciniatum  808. 

ln  ph  )]  n v p 

Gimbernati  638,  640,  641, 

646,  647. 

latum  uteri  538 — 546,  548. 
Beziehung  zum  Mesocolon 
sigmoideum  373. 
lumbocostale  410. 
patellae  782,  786. 
penis  420,  598,  599,  602, 
622. 

pleurovertebrale  205,  206. 
pubicum  Cooperi  612,  615. 
pubovesicale  506,  524. 
sacrospinosum  664. 
sacrotuberosum  578,  662, 
664,  665. 

sphenomandibulare  22,  26. 
Suspensorium  ovarii  534, 
546. 

Suspensorium  clitoridisb2Q. 
talofibulare  anterius  806. 
teres  hepatis  332,  333,  675. 
teres  uter  i 616,  625,  627, 

647,  659. 

Plica  lig.  teretis  542. 
Gefäße  296. 

transversum  cruris  804. 


n 


n 


n 

n 


n 

n 


;; 


v 

v 


840 


Index. 


Ligamentum  transversum  pelvis  456, 
457,  502,  508,  505,  522. 
umbilicale  medium  432, 
606,  614,  618,  625,  674, 
675,  678. 

umbilicale  laterale  434, 
606,  608,  614,  618,  625, 
659,  674,  675,  678. 

;;  venosum  333. 

Linea  alba  430,  432. 

,,  semicircular  is  Douglasi  291 , 430. 

Lobus  caudatus  hepatis  344,  345. 

Lage  desselben  307 — 309,  313. 
,,  medius  prostatae  422,  443,  444, 
445,  446. 

Lungenstiel  245 — 217. 

Lgmphoglandula  cubiti  690. 

,,  funiculi  spermatici 

600. 

Jugniphoglandulae  iliacae  638. 

„ inguinales  629,  633. 

Lgmphoglandula  Rosenmiilleri  608,  610. 
Lgmphoglandula e submaxillares  180. 

M- 

Margo falciformis  fossae  ovalis 
629/630,' 632,  633. 

Meatus  auditorius  externus  124,  125. 
Mediastinum  232. 

Horizontalschnitte  durch 
dasselbe  281,  286. 
Sagittalschnitt  288. 
Medulla  oblongata  70,  72. 

Membrana  hg othgreoidea  166,190,  212. 
„ • obturator ia  657,658. 

„ obturatoria  externa  657,658. 
„ tgmpani  126,  127. 
Mesocolon  transversum  322,  327,  354. 

Varietät  372. 

Mesoduodenum  323. 

Mesometrium  546. 

Meso salpinx  549. 

Mohrenheimsches  Dreieck  223,  224. 
Musculi  ab dominis  291 — 302,  346,390, 
392,  400,  600-605,  608-  616, 
620. 

Mm.  adductores  654—658,  760,  762, 

764,  776. 

n antibrachii  706,  708,  710,  716, 
718,  720,  738. 

brachii  688,  692,  694,  706,  708, 
711. 

Musculi  cervicis  40,  42—44,  137,  194, 
196,  218,  220. 

Musculus  coccggeus  448,  480,  510,  570, 
572,  660,  666. 

Musculi  colli  17,  22,  172,  174  176  bis 
178,  180,  184,  186,  188,  190, 


194,  196,  198,  200,  201,  206, 
208,  210,  212,  214,  217. 
Musculus  cremaster  601,  603,613,  615. 
Mm.  extensores  digitorum  pedis  826, 
832. 

M.  extensor  hallucis  826,  832. 

Musculi  faciei  et  capitis  1 — 3,  9,  14, 
34,  40. 

Mm.  ßexores  digitorum  pteclis  812,  816r 
818,  820.  ' 

„ ßexores  genu  792. 

M.  flexor  hallucis  812,  816,  818. 

„ gastrocnemius  790,  792. 

Mm.  glutaei  662,  774. 

M.  iliacus , Pars  extraabdominalis  604. 
M.  iliopsoas  610,  649,  754 — 760. 
Musculi  largngis  162,  164,  169 — 171. 
M.  latissimus  dorsi  684,  685. 
Musculus  levator  ani  424,  448,  470, 
480,  482,  570,  572,  666. 
Pars  bulbosa  494,  500. 
Musculi  linguales  151 — 153,  163,  179, 
182. 

Mm.  manus  732,  734—749. 

Musculi  masticatorii  18,  19,  25,  26,  28r 
30,  31,  183. 

Musculus  obturatorius  externus  655, 
656. 

M.  obturatorius  internus  424,  652, 
664 — 666,  668. 

Musculi  oculi  79,  101,  107. 

„ palatini  159,  164. 

pectorales  223 — 227,  680  bis 
684. 

„ perineales  5 422,  424,  480, 

484,  490—505. 

„ perineales  § 518,  520,522,527, 

528,  529,  552,  570,  572. 

Mm.  peronei  804,  806,  818,  820. 
Musculi  phargngis  156,  163,  164,  216. 
M.  piriformis  660,  662. 

M.  popliteus  792. 

Musculus  puborectalis  463. 

7,  pubovesicalis  466. 

Mm.  quadriceps  femoris  754,  760,  762, 
764,  781,  782,  784-786. 
Musculus  recto coccggeus  463.  466,  468. 
;;  rectoperinealis  422. 

„ rectovaginalis  529 — 531. 
soleus  792,  794. 

;;  sphincter  ani  externus  470, 
527,  531. 

Pars  profunda  469,  494, 

500,  528. 

,,  sphincter  ani  internus  424, 
468,  531. 

v sphincter  uretlirae  membrana- 
ceae  420. 
subclavius  680. 

;;  suspensorius  duodeni  326. 


Index. 


841 


Musculus  tensor  fasciae  transversae 

608,  610,  618. 

M.  tibialis  anterior  8?4,  832. 

M.  tibialis  posterior  812,  820. 

N. 


Nervus  abducens  54,  55. 

accessorüts  184,  188,  194,  196. 
acusticus  45,  147. 
alveolaris  anterior  10. 
alveolaris  superior  medius  109. 
auricularis  magnus  174. 
auricularis  posterior  40. 
auriculotemporalis  18,  22,  34. 
axillaris  6^4. 

Lage  zur  Schultergelenkskapsel 
685. 


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77 

77 


buccinatorius  5 — 7,  30. 
cardiaci  249,  270,  272. 
communicans  surae  802. 
cutaneus  antibrachii  lateralis 

708,  710. 

cutaneus  antibrachii  medialis 
69i). 

cutaneus  brachii  medialis  688. 
cutaneus  colli  172,  174. 
cutaneus  femoris  lateralis  630, 
632,  638,  752. 
dorsalis  clitoridis  522. 
dorsalis  penis  505. 
ethmoidalis  anterior  79. 

(R.  nasalis  externus)  3. 
facialis  5,  15 — 18,  21 — 23,  34, 
46,  91,  139-142,  147—149, 
174. 

femoralis  632,  638,  752. 
frontalis  79. 

glossopharyngeus  46,  72,  156, 
188,  190. 

hypoglossus  72,  153, 176 — 178, 
löl,  186,  188. 

(R.  clescendens)  198. 
iliohypogastricus , Topik  zur 
linken  Niere  388,  390. 
ilioinguinalis  291,  630. 
infraorbitalis  9,  10,  27,  91 
109. 


,,  infratrochlearis  91. 

„ intercostobrach i a lis  226,  684. 

„ interosseus  dorsalis  720. 

„ interosseus  volaris  718. 

„ ischiaclicus  660,  662,  664,  774. 

„ laryngeus  inferior  204,  249. 

„ laryngeus  superior  186,  188, 

190. 

„ lingualis  30,  151,  181,  183. 

„ mandibularis  26,  30,  183. 

„ massetericus  19. 

„ medianus  682,  688—708. 


77 


Nervus  mentalis  4. 

„ musculo cutaneus  682. 

„ mylohyoideus  180. 

„ nasociliaris  104,  107. 

obturatorius  638,  6c4— 656,  754. 
occipitalis  major  40. 
oculomotorius  52,  53,  56. 
opticus  52 — 54,  56,  64. 
peroneus  communis  792. 
peroneus  superficialis  802,  806. 
petrosus  superficialis  major  53, 
54. 

phrenicus  196,  200, 204, 242, 249. 
plantaris  lateralis  816,  818. 
plantaris  medialis  816,  818. 
pterygoideus  (Vidii)  33. 
pudendus  480. 
radialis  694,  710. 
saphenus  762. 
spermaticus  externus  598. 
sub occipitalis  72. 
supraclavicularis  194. 
supraorbitalis  79,  91. 
supratrochlearis  79,  91. 
sympathicus  190,  202,  204  bis 
206. 


77 


(Halsstück)  242,  404,  (Brust- 
stück) 400,  402,  406,  (Bauch- 
stück) 574,  (Beckenstück  574. 
temporalis  profan dus  26. 

Nn.  thoracales  anteriores  680,  682. 
Nervus  thoracalis  longus  196,  218,  226. 
„ tibialis  816,  764,  790,  792,  794, 
810,  818. 

„ trigeminus,  Ganglion  und  Stamm 

53,  54. 

Zweiter  Ast,  32,  33. 

Dritter  Ast,  26,  30. 

;,  trochlearis  52,  52,  56. 

77  tympanicus  129. 

„ ulnaris  696,698,  700,711,732, 
736,  738. 

Topik  zu  dem  Epicondylus  me- 
dialis 711. 

„ vagus  46,  72,  190,  192,  193, 
198,  200,  202,  204,  247,  249. 

77  zygomaticus  10,  27,  34,  109. 


0. 


Oesophagus  von  hinten  dargestellt  163, 
164,  202,  216,  217,  274. 
Topik  zum  linken  Yorhof 
284. 

Topik  zur  Teilungsstelle  der 
Luftröhre  282. 

Topik  zur  Luftröhre  281. 

„ zum  linken  Bronchus 
274,  268,  269. 

Topik  zur  Aorta  26S,  269. 


842 


Index. 


Omentum  minus  313. 

Ostium  maxillare  11. 

Ovarium  534,  538,  546,  548. 

Topik  zum  großen  Hüftloch  579. 


P. 

Pancreas  316. 

Lage  zum  Duodenum  305, 

314,  315,  319,  320,  322,  330. 
Lage  zum  Magen  304,  305, 
307,  308,  3L0,  312,313,  317, 
319,  320. 

Lage  zur  linken  Nebenniere 
305,  320. 

Lage  zur  Milz  319,  320. 

„ „ linken  Niere  316, 

319,  320. 

Lage  zum  Mesocolon  trans- 
versum  318,  354. 

Lage  zur  Arteria  coeliaca 

304,  310,  313. 

Lage  zur  Arteria  lienalis 

305,  309,  310. 

Lage  zur  Arteria  gastrica 
sinistra  307,  309,  310,  313. 
Lage  zur  Arteria  hepatica 
309,  310,  313,  314. 

Lage  zur  Aorta  316,  320. 

„ „ Cava  inferior  316, 

320. 

Lage  zur  A.  und  V.  meSen- 
terica  snperior  305,  313  bis 

315,  319,  320. 

Papilla  duodeni  major  339 — 341. 
Papilla  duodeni  minor  339 — 341. 
Pupillae  renales  382,  383. 
Parametrium  556,  562. 

Pelvis  renalis  386. 

Pericar dium  242,  248. 

Pleurafreies  Dreieck  228. 
Topik  zum  Zwerchfell  233. 
liechte  und  linke  Hälfte 
seiner  Höhle  250,  251. 
Platysma  1,  2,  172,  174. 

Pleura  230,  232. 

Kuppel  derselben  202—206. 

Plexus  brachialis  196,  200,  204  — 209, 
681. 

„ cardiacus  270,  272. 

„ coeliacus  402. 

„ lumbalis  406,  408,  410,  576. 

n pampiniformis  486,  488,  600. 
601,  620. 

„ sacralis  576. 

„ venosus  car oticus  49. 

„ venosus  Santorini  506. 

Plica  duodenojejunalis  356. 


Plica  duodenomesocolica  356. 

„ intestini  caeci  361. 

„ intestini  ilei  361. 

„ longitudinalis  duodeni  339 — 341, 
„ rectouterina  544. 

Pliccte  transversales  recti  420,  474,  475y 
476,  478. 

Plica  umbilicalis  lateralis  416. 

„ umbilicalis  media  416. 

„ salpingopharyngea  157,  164. 
Plicae  synoviales  art.  cubiti  713. 

„ venae  cavae  251. 

„ vesicalis  transversa  415,  420r 
422,  542,  544,  625. 

Processus  mastoideus  137 — 143. 

Verschiedene  Formen  seiner 
Pneumatisation  143, 144,145. 
„ supracondyloideus  704. 

„ vaginalis  621. 

Divertikel  618  — 620. 

Olfen  (beim  Manne)  619,  620y 
622. 

Offen  (bei  derFrau)625  — 627. 
„ vermiformis  360,  369. 

Lage  und  Fixationsvarietäten 
360-371,  378. 

(Im  physiol.  Nabelbruch)  671. 
Prostata  418 — 424,  498,  508,  510. 

Lob us  medius  422. 

Vom  Mastdarm  aus  dargestellt 
450. 

Nach  Ablösung  des  Rectums 
455. 

R. 

Raphe  perinei  422,  492. 

Becessus  duodenojejunalis  356. 

Varietät  357. 

„ epitympanicus  127,  128,  130. 

„ fasciae  obturatoriae  668. 

„ iliocaecalis  inferior  360.  * 

n iliocaecalis  snperior  360. 

n intersigmoideus  373. 

Topik  zum  linken  Harnleiter 
374. 

;;  lateralis  ventriculi  quarti  73. 

„ paracolici  368. 

pharyngis  117,  157,  160,  163, 
164. 

„ piriformis  166,  170. 

„ retrocaecalis  361,  368. 

„ sphenoethmoidalis  117. 

Rectum  415,  416,  418,  420,  424,  548y 
461,  462. 

Stratum  longitudinale  des- 
selben 424. 

„ circulare  desselben 

468,  469. 


Index. 


843 


Muscularis  mucosae  468,  469. 
Verbindung'  mit  dem  Levator 
ani  463,  464,  466. 

P.  puborectalis  463. 

P.  rectococcijgea  463,  466. 
Curvatura  perinealis  508, 
510. 

Topik  zu  den  Foramina  ischia- 
dica  578,  579. 

Topik  zu  den  hinteren  Becken- 
bändern 578. 

Topik  zum  Beckenbcden  588, 
590. 

8ebr  stark  ausgedehnt  478, 

Ren  384. 

Kechte  Niere. 

Topik  zum  Duodenum  387. 

,,  ,,  Colon  ascendens  387. 

,,  ,,  Bauchfell  387. 

Linke  Niere. 

Topik  zum  Mesocolon  descendens 
388. 

Topik  zur  Fascia  praerenalis  388. 
.,  „ Fascia  retrorenalis  388. 

,,  zum  X .ileohypogastricus  388, 

390. 

Anomalien  394  - 396,  398. 
Retinaculum  perohaeorum  806. 
lletroperitonäalraum  354. 

Topik  zur  Pleura  404. 

s. 

Sacculus  148,  149. 

Saccus  lacrimalis  96 — 99,  107. 

Septum  corporum  cavernos.  522. 

;7  Inter musculare  mediale  690. 

„ nasale  116,  122,  123. 

„ urethrovaginale  532. 

Sinus  cavernosus  49,  50,  53 — 55. 
coronarius  251. 
frontalis  80,  81,  117  — 121. 

■j  Inter  cavernosus  49,  50. 

maxiüaris  11,  32. 

/7  petrosus  inferior  46,  49. 

(Mündung  in  die  V.  jugularis 
interna)  142. 

» petrosus  superior  49 — 51. 

» phrenico co stalis  233,  238,  239. 

,,  rectus  57. 

>,  renalis  382,  383. 

Gefäße  in  demselben  384. 

» sagittalis  superior  49,  51,  86. 

v bez.  Sulcus  sigmoldeus  49. 

(Topik  zum  Warzenfortsatz)  86, 
140,  141,  144,  145. 

(Dehiscenz)  146. 

„ sphenoidalis  121,  122. 
testis  617. 


Sinus  transversus  31,  46,  49,  51. 
(Varietät)  86. 

Spatium  perlrectale  556,  558. 

„ praevasculare  638,  642. 

„ praevesicale  430 — 436. 

„ suprasternale  210,  211. 

Sulci  cerehrales  81 — 86,  88,  90. 

Sulcus  lingualis  182. 

„ tubae  auditivae  161. 

T. 

Tegmen  tympani  131,  134. 
Tendovaginae  m.  ext.  digit.  manus 

748,  749. 

„ m.fiex.  digit.  manus  744, 

746. 

Tendovagina  musc.  peroneaorum  804. 
Testis  617,  619,  621. 

Thymus  244,  288. 

Tonsilla  palatina  154  — 156. 

„ pharyngea  157,  158,  163,  164, 
167. 

Torus  tuharius  157,  163. 

Trachea  162,  163,  169—171,  204. 

Schichtung  vor  derselben  210 
bis  215,  217. 

Trigonum  lumbale  300. 

;;  urogenitale  480,  496,  498, 

502 — 505. 

,,  vesicale  442. 

Truncus  costocervicalis  204 — 206,  208. 
„ nervi  sympathici  190,  202, 
204-206. 

„ subclavius  207,  208. 

„ thyreocervicalis  202,  204,  208. 

Tuba  auditiva  31,  48,  88,  117 — 120, 
157—161,  163,  164. 

„ uterina  534,  538. 

Topik  zum  Ovarium  542 — 546. 

,,  zum  großen  llüftloch  579. 
Tubenschliuge  546. 

Tuberculum  caroticum  185. 

Tunica  vaginalis  communis  617. 

„ vaginalis  propria  testis  617, 
619,  621. 

u. 

Ureter  354,  416,  418,  436,  440. 

Topik  zur  A.  iliaca  externa  406, 
408,  416. 

Anomalie  386,  398,  454. 

Arterien  desselben  452. 
Blasenmündung  desselben  440, 

442. 

In  der  Blasen  wand  556. 
Muskulatur  441. 


844 


Index. 


Situs  z.  Mesoc-olon  sigmoideum 
534. 

Topik  zum  wandständigen  Bauch- 
fell 298. 

9 4. 

Topik  542,  548,  549. 

Urethra  5 420. 

Pars  bulbica  456,  457. 

„ membranacea  418,  455. 
„ prostatica  440. 
Querschnitt  460. 

Lacunae  Morgagni  458. 
Orificium  internuni  442. 

* 9 '522. 

( SagittaBchnitt)  544. 

Topik  zur  Vagina  560. 
Orificium  externuni  Q 470, 
533.  570. 

Uterus  512,  534. 

(Lage  zum  Darm)  514,  516. 
Topik  zum  Fora  men  ischiadicum 
majus  579. 

„ gravidus  580 — 588,  592. 

Portio  vaginalis  582. 
Erweiterung  der  Vagina  582. 
Utriculus  148,  149. 

V. 

Vagina  512,  536. 

Topik  zum  Beckenboden  568. 
Sagittalschnitt  544. 

„ musculi  recti  291,  294. 

Pa  ries  anterior  432. 

„ posterior  432. 

Gefäße  und  Nerven  in  der- 
selben 291. 

Vallecula  epiglottica  168,  169. 

Valvula  iliocaecalis  358,  359. 

Vasa  lymphatica profan  da  femoris  633. 
Velum  palatinum  154. 

Vena  anonyma  200,  207,  208,  213,  249, 
281.' 

„ axillaris  226,  682,  688. 

„ azygos  240,  242,  404. 

„ basilica  682,  688,  690,  706,  708. 
„ brachialis  lateralis  682,  688. 

„ brachialis  medialis  682. 

„ bulbi  urethrae  504. 

„ cava  inferior  251,  400. 

Lage  im  Vestibulum  bursae  onien- 
talis  308. 

n cava  superior  249,  250,  278,  282. 
„ cephalica  680,  694,  708,  710. 

„ cerebri  magna  51. 

n dorsalis  penis  superficialis  486. 

„ dorsalis  penis  profunda  503,505. 

„ facialis  anterior  5,  176,  180, 186. 
n facialis  posterior  21,  176,  186. 


Vena  femoralis  633,  636,  752. 

„ hemiazygos  404. 

„ jugularis  anterior  172,  198. 

„ jugularis  externa  174,  176,  186, 
194,  198. 

„ jugularis  interna  186,  188,  190, 
192,  193,  198,  200. 

„ iliaca  externa  638. 

Topik  zum  wandständigen  Bauch- 
fell 298. 

„ lingualis  (hypoglossa)  176,  177, 
181. 

„ mediana  cubiti  690,  706,  710. 

„ niesenter ica  inferior  354. 

„ mesenterica  superior  324,  352. 

„ oplitlial mica  49,  50,  105, 

Venae  profundae  penis  504. 

Vena  ovarica  574. 

Topik  zum  wandständigen  Bauch- 
fell 298. 

„ pudencla  interna  506. 

Venae  pulmonales  245 — 247,  250,  251. 
266. 

Vena  renalis  sinistra  394. 

Varietät  400. 

„ saphena  magna  630,  632,  633, 

63 6,  752,  808,  810. 

„ saphena  parva  790,  802. 

Venae  scrotales  posteriores. 

Anastomosen  mit  Venen  des 

Oberschenkels  484. 

Anastomosen  mit  Venen  des 

Hodens  486,  488. 

Vena  spermatica  600,  601,  608,  614. 

„ subclavia  200,  207,  208. 

Topik  zur  1.  Rippe  227. 

» zu  den  Musculi  scaleni 

227. 

„ temporal  is  12,  15. 

temporalis  profunda  36. 

„ thyreoidea  inferior  212,  213, 

215. 

„ thyreoidea  media  188. 

thyreoidea  superior  186. 

„ vertebralis  207,  208. 

Venae  vesicales  526. 

Vena  'umbilicalis  673,  674. 

Venae  vaginales  526. 

„ vorticosae  105. 

Ventriculus  303. 

Stellung,  Lage  303.  305, 
319,  320. 

Verwachsung  mit  hinterer 
Wand  der  Bursa  omen- 
falis  312. 

Topik  zur  Arteria  lienalis 

310. 

Topik  zur  Arteria  gastro- 
duodenalis  310. 

Schichten  des  Magens  306. 


Index. 


845 


Ventriculi  cerebri  bl — 58,  60,  63  — 69. 
Vesica  fellea  344. 

Topik  zur  vorderen  Baucliwand 
346. 

Topik  zum  Ligamentum  hepato- 
colicum  329. 

„ urinaria  436,  606,  614,  618,  659. 
Bauchfell  derselben  415,  416, 
418,  420.  422,  426,  434,  436, 
438,  580,  592. 

Blasenöffnung-  442. 

In  kontrahiertem  Zustand  415, 
416,  422. 

In  ausgedehntem  Zustand  418, 
420,  439. 

Sagittalschnitt  544. 


Vom  Mittelfleisch  her  dargestellt 

508. 

Vesicula  prostatica  440. 

Vesiculae  seminales  445 — 418,  508,  510. 
Vestibulum  bursae  omentalis  307,  308. 

Gegen  Bursa  omentalis  ab- 
geschlossen 312. 

Cava  inferior  im  Vesti- 
bulum 308. 

Vom  Mastdarm  aus  darge- 
stellt 450. 

Vincula  tendinum  744. 

z. 

Zonula  ciliaris  111. 


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