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Full text of "Beihefte zum botanischen Centralblatt. Zweite Abteilung"

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Beihefte 


zum 

Botanischen  Centralblatt. 


Original -Arbeiten. 


Herausgegeben 

von 

Prof.  Dr.  0.  Uhlworm 

in  Berlin. 


Band  XIX. 


Zweite  Abteilung: 

Systematik,  Pflanzengeographie,  angewandte  Botanik  etc. 


Mit  6 Tafeln,  2 Karten  und  39  Abbildungen  im  Text. 


LmgAST 

new  YORK 
BOT  A NIC  Ai 
GARDEN 

Leipzig 

Verlag  von  Georg  Thieme 
1906. 


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Digitized  by  the  Internet  Archive 
in  2016  with  funding  from 
BHL-SIL-FEDLINK 


https://archive.org/details/beiheftezumbotan192unse 


Inhalt 


Seite 

Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres 1 — 74 

Zahlbruckner,  Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  von 

Prof.  D.  Hans  Meyer  im  Jahre  1903  75 — 84 

Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose.  (Avec  39  figures  dans  le  texte.)  85—148 
Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  of  the 

Northern  Atlantic,  the  Polar  Sea,  and  the  Northern  Pacific  149 — 194 
Bornmüller,  Plantae  Straussianae  sive  enumeratio  plantarum  a 

Th.  Strauss  annis  1889 — 1899  in  Persia  occidentali  collectarum  195 — 270 
Velenovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung 

Thymus  L 271 — 287 

Becker,  Viola  cornuta  L.  und  ortlioceras  Ledeb.  und  ihre  ver- 
wandtschaftlichen Beziehungen 288 — 292 

Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae.  (Fortsetzung)  293 — 342 
H öc  k,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer  343 — 360 
Hildebrand,  Über  einige  neue  und  andere  noch  nicht  lange  auf- 

gefundene  Cyclamen- Arten  367 — 384 

Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas 

und  Vorderasiens.  (Mit  Tafel  I— VI  und  2 Karten.)  . . . 385  —560 


Beihefte 


zum 

Botanischen  Centralblatt. 

Original -Arbeiten. 


Herausgegeben 

von 

Prof.  Dr.  0.  Uhlworm 

in  Berlin. 


Band  XIX. 

Zweite  Abteilung: 

Systematik,  Pflanzengeographie,  angewandte  Botanik  etc. 

Heft  1. 


Leipzig 

Verlag  von  Georg  Thieme 
1905. 


Inhalt 


Seit« 

Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres 1 — 74 

Zahlbruckner,  Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  von 

Prof.  D.  Hans  Meyer  im  Jahre  1903  75 — 84 

Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose.  (Avec  39  figures  dans  le  texte.)  85 — 148 
Simmons,  Eemarks  about  the  Relations  of  the  Floras  of  the 


Northern  Atlantic,  the  Polar  Sea,  and  the  Northern  Pacific  149 — 194 


Die  Beiträge  erscheinen  in  zwanglosen  Heften  im  Umfange  von 
ca.  35  Druckbogen  für  jeden  Band.  Preis  des  Bandes  16  Mk. 


Die  Mitarbeiter  erhalten  ein  Honorar  von  30  Mk.  pro  Druck- 
bogen, außerdem  50  Sonderabdrücke  gratis,  weitere  Exem- 
plare werden  zum  billigsten  Preise  berechnet.  Arbeiten, 
welche  zugleich  als  Dissertation  erscheinen,  werden  nicht 
honoriert! 


Yerlag  von  Georg  Thieme  in  Leipzig. 


Internationale  Monatsschrift 

für 

Anatomie  und  Physiologie. 


Herausgegeben  von 

E.  A.  Schäfer  L.  Testut 

(Edinburg)  (Lyon) 

und 


Bd. 


Fr.  Kopsch 

(Berlin). 


Die  bisher  erschienenen  Bände  kosten: 


I-V.  . . . 

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Bd. 

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XIX.  . . 

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59,— 

Bei  Bezug  der  ganzen  Reihenfolge  statt  1397,30  nur  M.  1009, — . 


AUG  7-  1923, 


WEV\'  YORK 

BOTanicai 

OA ROEN 


Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

III.  Beitrag1). 

Von 

E.  I^emmermann  (Bremen). 

(Aus  der  bot.  Abt.  des  Stadt.  Museums). 

Meine  Beiträge  zum  Phytoplankton  des  Meeres  sollen  in 
übersichtlicher  Weise  zeigen,  wie  weit  unsere  bisherigen  Kennt- 
nisse bezüglich  der  Verbreitung  der  einzelnen  Organismen  ge- 
diehen sind.  Alles,  was  in  dieser  Beziehung  in  größeren  und 
kleineren  Arbeiten  in  den  verschiedensten  Zeitschriften  vergraben 
ist  und  daher  bei  weitem  nicht  allen  Forschern  zugänglich  ge- 
macht werden  kann,  suche  ich  nach  Möglichkeit  zusammen- 
zustellen und  durch  eigene  Beobachtungen  zu  ergänzen.  Ich 
gebe  mich  der  Hoffnung  hin,  daß  meine  Arbeit  mit  der  Zeit  zu 
einem  größeren  Werke  über  das  Phytoplankton  des  Meeres  aus- 
wachsen  wird.  Zunächst  sehe  ich  aber  davon  ab,  weil  ich  einmal 
selbst  noch  verschiedene  Planktonproben  durchzuarbeiten  ge- 
denke, und  weil  andererseits  die  jetzt  im  Gange  befindlichen 
systematischen  Untersuchungen  der  nordischen  Meere  sicherlich 
viele  interessante  Tatsachen  ergeben  werden,  welche  auch  die 
genaueren  verwandtschaftlichen  Beziehungen  der  einzelnen 
Planktonten  näher  bestimmen.  Aus  diesen  Gründen  behalte  ich 
die  früher  gegebene  Anordnung  bei,  führe  also  z.  B.  auch  die 
von  manchen  Forschern  neuerdings  zu  Spezies  erhobenen  Cera- 
tium- Formen  als  Varietäten  von  C.  tripos  (Müller)  Nitzsch  auf. 

Eine  Umänderung  würde  jetzt  nur  die  Synonymik  noch 
vergrößern.  Die  als  „spec.“  resp.  Nr.  1 etc.  beschriebenen  Flagel- 
laten imd  Peridineen  sind  meiner  Meinung  nach  fast  alle  dem 
bisherigen  Systeme  ohne  Schwierigkeiten  einzuordnen ; ich  sehe 
aber  auch  vorläufig  davon  ab. 

Die  Untersuchungen  der  letzten  Jahre  haben  sowohl  hin- 
sichtlich der  Morphologie  als  auch  der  Biologie  der  einzelnen 

Der  I.  Beitrag  erschien  Abh.  Nat.  Ver.  Brem.  Bd.  XVI.  S.  35b  bis 
396,  der  II.  Beitrag  1.  c.  Bd.  XVII.  S.  341—418. 

2)  Vergl.  meine  Bemerkungen  in  Abh.  Nat.  Ver.  Brem.  Bd.  XVIII. 
S.  150. 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


1 


2 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Planktonten  wesentlich  neue  Gesichtspunkte  gebracht.  Ich  weise 
vor  allen  Dingen  auf  die  schönen  Arbeiten  von  H.  H.  Gran, 
G.  Karsten  und  G.  Murray  über  die  eigentümlichen  Mikro- 
sporen hin. 

Die  in  meinen  früheren  Beiträgen  nicht  enthaltenen  Orga- 
nismen habe  ich  durch  einen  Stern  (*)  bezeichnet;  es  sind  im 
ganzen  153  verschiedene  Formen.  Bei  den  neu  beschriebenen 
Organismen  gebe  ich  zugleich  auch  die  Diagnosen  und  zwar 
teils  nach  den  Beschreibungen,  teils  nach  den  Abbildungen  der 
einzelnen  Autoren.  Ich  hoffe,  dadurch  den  betreffenden  For- 
schern die  Arbeit  wenigstens  etwas  zu  erleichtern. 

Zum  Schlüsse  spreche  ich  allen,  die  mich  in  so  liebens- 
würdiger Weise  durch  Zusendung  ihrer  Arbeiten  unterstützt 
haben,  meinen  besten  Dank  aus.  Es  sind  die  Herren : Prof.  Dr.  C. 
Ap  stein  (Kiel),  Prof.  Dr.  WH.  Black  man  (London),  Prof.  Dr. 
P.  T.  Cleve  (Upsala),  Prof.  Dr.  H.  H.  Gran  (Bergen),  Prof.  Dr. 
G.  Karsten  (Bonn),  Prof.  Dr.  Iv.  M.  Levander  (Helsingfors), 
Pi’of.  Dr.  C.  Lohmann  (Kiel),  Dr.  J.  Massart  (Brüssel),  Prof.  Dr. 
C.  v.  Mereschkowsky  (Kasan),  Prof.  Dr.  C.  H.  Ostenfeld 
(Kopenhagen),  Prof.  Dr.  0.  Paulsen  (Kopenhagen),  Prof.  Dr. 
E.  de  Wildem  an  (Brüssel),  Prof.  Dr.  N.  Wille  (Kristiania). 


Klasse  Schizophyceae. 

Ord.  Coccogon eae. 

Farn.  Chroococcaceae. 

Gatt.  Aphanocapsa  Naegeli. 

* Ä.  litoralis  var.  natans  Wille,  Schizophyceen  der  Plankton- 
Expedition  S.  47,  Taf.  I,  Fig.  3 — 6. 

Lager  festsitzend  oder  f'reischwimmend,  mehr  oder  weniger 
deutlich  begrenzt,  bisweilen  unregelmäßig  keulenförmig,  2 — 4 mm 
lang.  Zellen  3—  4 y,  im  Teilungsstadium  4 — 5 y groß,  unregel- 
mäßig gelagert,  einander  genähert,  oft  zu  zweien. 

Fundort:  Zwischen  den  Azoren  und  den  Kapverdischen 
Inseln,  in  der  Nähe  der  Mündung  des  Amazonenstromes  [50]. 

Gatt.  Microcystis  Kütz. 

* M.  ichthyoblabe  Kütz.,  Tab.  phycol.  I,  Taf.  8;  Wille  in 
Brandt,  Nordisches  Plankton  2.  Lief.  Abt.  XX,  S.  5,  Fig.  1. 

Fundort:  Stettiner  Haff  [49J. 

Gatt.  Clathrocystis  Henfrey. 

CI.  aeruginosa  (Kütz.)  Henfr.,  Journ.  of  the  Boy.  Micr.  Soc. 
1856,  S.  53,  Taf.  IV,  Fig.  28—36;  Wille  1.  c.  Fig.  2. 

Fundort:  Bei  den  Inseln  in  der  Umgegend  von  Stock- 
holm [49]. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


3 


Gatt.  Coelosphaerium  Naegeü. 

* C.  Naegdianum  Unger,  Mitt.  d.  nat.  Ver.  f.  Steiermark, 
II.  Bd,  1.  Heft,  Taf.  II. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Finnisclier  Meerbusen, 
Kattegatt,  Gr.  und  Kl.  Belt  [7]. 

Die  Alge  wird  in  [7  ] als  C.  Kützingianum  Naeg.  aufgeführt, 
doch  dürfte  es  sich  nach  meinen  Erfahrungen  um  das  mit  roten 
Körperchen  [Gasvakuolen?]  versehene  C.  Naegdianum  Unger 
handeln.  Möglicherweise  liegt  aber  auch  eine  Verwechselung 
mit  Gomphosphaeria  lacustris  Chodat  et  var.  compacta  Lemm.  vor. 

Farn.  Chamaesiphonaceae. 

Gatt.  Dermocarpa  Crouan. 

* D.  Leibleiniae  var.  pelagica  Wille,  Schizophyceen  der  Plank- 
ton-Expedition S.  50,  Taf.  I,  Fig.  1 — 2. 

Familien  unregelmäßig  bimförmig,  17 — 24  g lang,  12 — IS  g 
breit,  Zellen  rundlich  oder  etwas  länglich,  4—5  g groß. 

Fundort:  Zwischen  den  Bermudas -Inseln  und  New  Found- 
land  auf  Trichodesmium  tenue  Wille  [50]. 


Ord.  Hormogoneae. 

Farn.  Oscill atoriaceae. 

Gatt.  Oscillatoria  Taucher. 

* 0.  margaritifera  Ivütz. , Tab.  phycol.  I,  Taf.  43,  Fig.  X; 
Wille  in  Nord.  Plankton  Abt.  XX,  S.  15,  Fig.  9. 

Fundort:  Hallangspollen  bei  Dröbak  im  Christianiafjord  [49]. 

, 0.  niqro-viridis  Thwaites,  Ann.  des  sc.  nat,  7.  ser.  tome  16, 
S.  217,  Taf.  VI,  Fig.  20;  Wille  in  Nord.  Plankton  Abt.  XX, 
S.  14,  Fig.  7. 

Fundort:  Kanal  [7], 

* 0.  subsalsa  Ag. 

Fundort:  See  von  Celebes  [31]. 

Diese  Angabe  ist  sehr  zweifelhaft  und  daher  mit  großer 
Vorsicht  aufzunehmen. 

Gatt.  Katagnymene  Lemm. 

* K.  pelagica  var.  major  Wille,  Schizophyceen  der  Plankton- 
Expedition  S.  51,  Taf.  I,  Fig.  7. 

Zellen  21  — 27  g breit;  Gallerthülle  100 — 165  g breit. 

Fundort:  Mittelatlantik  (9,4° — 37,1°  n.  Br.  und  41,9° — 63,4° 
w.  L.)  [50]. 

K.  spiralis  Lemm.,  Abh.  Nat.  Ver.  Brem.  Bd.  XVI,  S.  354, 
Taf.  III,  Fig.  41,  47 — 49. 

Fundort:  Indischer  Ozean  (29°  3P  s.  Br.,  40°  20'  ö.  L.)  [50]. 

var.  capitata  (West)  Wille,  Schizophyceen  der  Plankton-Expe- 
dition S.  52,  Taf.  I,  Fig.  8 —9. 

Synonym:  Oscillatoria  capitata  West,  Journ.  of  Bot.  Vol.  37, 
S.  337,  Taf.  400,  Fig.  A. 


1* 


4 


Lemmer m a n n , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Fäden  10  — 14  y breit,  unregelmäßig  gewunden,  von  einer 
ovalen  Qallerthülle  umgeben. 

Fundort:  Mittelatlantik  (9,4°  n.  Br.,  41,9°  w.  L.;  39,4°  n.  Br., 
57,8°  w.  L.)  [50]. 

Gatt.  Trichodesmium  Ehrenb. 

Tr.  contortum  Wille  in  Brandt,  Nord.  Plankton  1.  c.  S.  18, 
Fig.  14;  Schizophyceen  der  Plankton -Expedition  S.  63. 

Synonym:  Xanthotrichum  contortum  Wille  in  Scliütt,  Pflanzen- 
leben der  Hochsee  S.  39,  Fig.  39. 

Fundort:  Mittelatlantik  [49,  50],  Golf  von  Mexiko  [50], 
Kanal  [7]. 

Tr.  erythraeum  Ehrenb.,  Poggendorfs  Ann.  d.  Physik  und 
Chemie  Yol.  XVIII,  S.  50G;  Wille  in  Brandt,  Nordisches  Plank- 
ton 1.  c.  S.  17,  Fig.  11,  Schizophyceen  der  Plankton -Expedition 
S.  53,  Taf.  I,  Fig.  28—35. 

Fundort  : Nahe  der  Mündung  des  Amazonenstromes,  Guinea- 
strom [50].  Java  [48]. 

Tr.  indicum  (Hauck)  Lernm.,  Abh.  Nat.  Yer.  Brem.  Bd.  XVI, 
S.  395. 

Synonym:  Tr.  Hildebrantii  Gomont-Wille  in  Brandt,  Nord. 
Plankton  1.  c.  S.  17,  Fig.  12. 

Fundort:  Java,  zwischen  Indramajoe  und  Samarang  [48]. 

* forma  atlantica  (Reinsch.),  Flora  1904,  S.  533,  Fig.  1 — 3. 

Trichome  1,8 — 2,5  mm  lang,  16 — 21  y breit.  Zellen  11 2— 1 3 

so  lang  als  breit,  an  den  Querwänden  nicht  eingeschnürt,  End- 
zeile halbrund,  halb  so  breit  als  die  übrigen  Zellen. 

Fundort:  Küste  von  Brasilien  [45]. 

* Tr.  tenue  Wille,  Schizophyceen  der  Plankton-Expedition  S.  61, 
Taf.  I,  Fig.  24—27. 

Zellen  3 — 7 y breit,  1 — 4 mal  so  lang,  an  den  Querwänden 
nicht  eingeschnürt.  Fäden  einzeln  oder  zu  tauförmigen  oder 
allseitig  ausstrahlenden  Bündeln  vereinigt.  Zellwände  ziemlich 
dick.  Haubenbildung  der  Endzeile  wenig  auffällig. 

Fundort:  Mittelatlantik  [50]. 

Nach  meinen  früheren  Notizen  habe  ich  im  Plankton  aus 
dem  Meere  zwischen  Hawaii  und  Laysan  eine  ähnliche  Form 
gesehen;  die  Zellen  derselben  waren  5,5  y bi’eit  und  12 — 16  y 
lang. 

Tr.  Thiebautii  Gomont,  Ann.  des  sc.  nat,  7.  ser.,  tome  16, 
S.  197,  Taf.  YI,  Fig.  2a — 4;  Wille  in  Brandt,  Nordisches  Plank- 
ton 1.  c.  S.  17,  Fig.  13,  Schizophyceen  der  Plankton -Expedition 
S.  57,  Taf.  I,  Fig.  12 — 22. 

Fundort:  Mittelatlantik  [30,  50],  Indischer  Ozean  [50],  Rotes 
Meer,  Golf  von  Aden  [14],  Meer  zwischen  Hawaii  und  Laysan 
[20,  als  Xanthotrichum  contortum  Wille;  24,  als  Trichodesmium 
contortum  Wille]. 

Ich  habe  früher  nach  den  Abbildungen  von  Schütt,  Pflanzen- 
leben und  den  Angaben  von  Kirchner,  Schizophyceae , die  tau- 
förmigen  Bündel  zu  Tr.  Thiebautii  Gomont,  die  Bündel  mit 


Lemmermann.  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


o 


radienartig  ausstralilenden  Fäden  zu  Heliotrichum  radians  Schütt 
gezogen.  Fach  den  Mitteilungen  von  Wille  [50]  handelt  es  sich 
in  meinen  Arbeiten  [20,  21,  24]  bei  Heliotrichum  stets  um  Tr. 
Thiehautii  Gomont. 


Gatt.  Spirulina  Turpin. 

* Sp.  major  Kütz.,  Tab.  phycol.  I,  S 26,  Taf.  37,  Fig.  VIII; 
Wille  in  Brandt,  Nordisches  Plankton  1.  c.  S.  9,  Fig.  3. 

Fundort:  Soll  an  den  Küsten  gelegentlich  im  Plankton  auf- 
treten  [49]. 

* Sp.  Nordstedtii  Gomont,  Ann.  des  sc.  nat.  ser.  7,  tonte  16, 
S.  252. 

Fundort:  Ostsee  [49]. 

Gatt.  Pliormidium  Kütz. 

* Ph.  autumnale  (Ag.)  Gomont  1.  c.  S.  187,  Taf.  Y,  Fig.  23 
bis  24;  AVille  1.  c.  S.  XX,  12,  Fig.  6. 

Fundort:  Christianiafjord  [49]. 

Gatt.  Lyngbya  C.  A.  Ag. 

* L.  ae-stuarii  Liebm.  — Gomont  1.  c.  S.  127,  Taf.  III,  Fig.  1 
bis  2;  AVille  1.  c.  S.  XX,  9,  Fig.  4. 

Fundort:  Soll  als  Küstenform  auch  im  Plankton  Vor- 

kommen [49], 

* L.  majuscula  Harv.  — Gomont  1.  c.  S.  131,  Taf.  III,  Fig.  3 
bis  4;  Wille  1.  c.  S.  XX,  11,  Fig.  5. 

Fundort  : Wie  bei  der  vorigen  Art  [49]. 

Farn.  Nostocaceao. 

Gatt,  Anabaena  Borv. 

A.  baltica  Johs.  Schmidt,  Bot.  Tidskr.  1899,  S.  371  et  412, 
Fig.  23;  Wille  1.  c.  S.  XX,  23,  Fig.  20. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

* A.  flos-aquae  (Lyngb.)  Breb.  — Bornet  et  Flahault,  Ann.  des 
sc.  nat.  7.  ser.,  tome  VII,  S.  228. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [7,  23],  Finnischer  Meer- 
busen [7j. 

Gatt.  Aphanizomenon  Morren. 

A.  flos-aquae  (L.)  Ralfs,  Ann.  and  Mag.  of  Nat.  Hist.  Vol.  V, 
S.  340;  Wille  1.  c,  S.  XX,  24,  Fig.  21. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [7,23],  Ramsö-Sund,  Ebbo- 
Löfö,  Lille  Herrö,  Lill  Kantskogvik  [25];  gr.  und  kl.  Belt, 
Kattegat  [7]. 

9 

Gatt,  Nodularia  Mertens. 

N.  spumigena  Mertens  in  Jürgens,  Alg.  exs.  Dek.  XV,  Nr.  4; 
Wille  1.  c.  S.  XX,  25,  Fig.  22. 


6 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Fundort:  Bottnischer  Meerhusen  (7,  23],  Esbo-Löfö,  Lille 
Herrö,  Lill  Kantskogvik  [25],  gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat, 
Skagerak  [7]. 

Unter ord.  Trichophoreae. 

Gatt.  Rivularia  (Roth)  Ag. 

* R.  atra  Roth,  Catalecta  botanica  II,  S.  340;  Wille  1.  c.  S.  XX, 
28,  Fig.  24. 

Fundort:  Nordamerikanische  Küste  [49],  zwischen  den  Ber- 
mudas-Inseln und  New-Foundland  [50]. 

Gatt.  Gloiotrichia  J.  Ag. 

* Gl.  echinulata  (Engl.  Bot.)  P.  Richter,  Forsch ungsber.  d. 
biol.  Stat.  in  Plön  II.  Teil,  S.  31;  Wille  1.  c.  S.  XX,  29,  Fig.  25. 

Fundort  : Finnischer  Meerbusen,  Stettiner  Haff  [49]. 


Klasse  Cli  loroph  ycea e. 

Ord.  Volvocinene. 

Fam.  Volvocaceae. 

Gatt.  Eudorina  Ehrenb. 

Eu.  elegans  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  I,  1,  S.  537; 
Lemmermann  in  Brandt,  Nordisches  Plankton  2.  Lief.,  S.  XXI, 
12,  Fig.  39. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

Ord.  Protococcoideae. 

Fam.  Tetrasporaceae. 

Gott.  Botryococcus  Kütz. 

B.  Braimii  Kütz.,  Spec.  Alg.  S.  892;  Lemmermann  1.  c. 
S.  XXI,  13,  Fig.  43—44. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen,  Finnischer  Meerbusen  [7], 
Ramsö-Sund  [25],  Marstrand  (Schweden)  [23]. 

Gatt.  Dictyosphaerium  Naeg. 

I).  pulchellum  Wood,  Freshw.-Alg.  S.  84,  Taf.  X,  Fig.  4; 
Lemmermann  1.  c.  S.  XXI,  14,  Fig.  45 — 46. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

Fam.  Pleurococcaceae. 

Gatt.  Oocystis  Naeg. 

* 0.  lacustris  Chodat,  Bull,  de  l'herb.  Boiss.  1897,  S.  295, 
Taf.  X,  Fig.  1 — 7,  13. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Gatt.  Trochiscia  Kiitz. 

1.  Sectio:  Acanthococcus  (Lagerh.)  Hansg. 

Tr.  brachiolata  (Möb.)  Lemm.,  Abh.  Nat.  Yer.  Brem.  Bd.  XA  II, 
S.  348;  Nordisches  Plankton  1.  c.  S.  XXI,  16,  Fig.  57 — 58. 

Fundort:  Kanal  [7]. 

Tr.  Clevei  Lemm.  1.  c.  S.  349;  Nordisches  Plankton  1.  c. 
S.  XXI,  17,  Fig.  61. 

Fundort:  Bottnischer  und  Finnischer  Meerbusen,  Ostsee, 
Nordsee  [7],  Gullmaren,  Väderöboda,  Masekär,  Westküste  von 
Dänemark  [13],  Hrolaugseyjar,  östlich  von  Island  [42],  Mittel- 
meer, Rotes  Meer,  Golf  von  Aden  [14]. 

Tr.  multispinosa  (Möb.)  Lemm.  1.  c.;  Nordisches  Plankton 
1.  c.  Fig.  60. 

Fundort:  Kattegat  [7 J , Yäderöboda,  Masekär,  westlich  von 
Schottland  [13],  Gjögurtä,  westlich  und  südlich  von  Island  [42]. 

Tr.  paucispinosa  (Cleve)  Lemm.  1.  c.  S.  348;  Nordisches 
Plankton  1.  c.  Fig.  59. 

Fundort:  Kanal  j 7]. 

2.  Sectio:  Pterosperma  (Poucliet)  Lemm.1) 

Tr.  dictyon  (Joerg.)  Lemm.  1.  c.  S.  350;  Nordisches  Plankton 
1.  c.  S.  xxi,  19,  Fig.  67. 

Fundort:  Kattegat,  Skagerak,  Gullmarfjord,  Nordsee  [7], 
nördlich  von  Jütland,  Masekär  (13],  Nordatlantik  [7,  41],  Golf- 
strom außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  nordatlantischer 
Strom  außerhalb  Vesteraalen,  zwischen  Finnmarken  und  der 
Bäreninsel,  Ona  (an  der  Küste  von  Romsdalen)  [16],  Faeroer 
[39],  Hrolaugseyjar  (Island)  [42],  nördliches  Eismeer  [7]. 

* Pterosperma  labyrintJius  Ostenf.  [39],  S.  57S,  Fig.  128. 

Zelle  kugelig,  mit  zahlreichen  Flügelleisten  besetzt,  deren 
Seiten  unduliert  erscheinen.  Jede  Leiste  besteht  aus  2 Schichten, 
welche  (im  optischen  Durchschnitt)  in  radialer  Richtung  zunächst 
parallel  verlaufen,  um  sich  an  der  Spitze  unter  einem  stumpfen 
Winkel  zu  trennen.  Die  Leisten  bilden  in  der  Oberflächen- 
ansicht  unregelmäßige,  breite  Maschen.  Wo  drei  Maschen  Zu- 
sammenstößen, befindet  sich  ein  runder  Tüpfel  (dot).  Durch- 
messer ohne  Leisten  zirka  28  y,  mit  denselben  zirka  60  y. 

Fundort:  Nordatlantik  [7,  41 J,  Faeroer  [39],  südlich  von 
Island  [42]. 

Tr.  Moebiusii  ( Joerg.)  Lemm.  1.  c.  S.  349;  Nordisches  Plank- 
ton 1.  c.  S.  XXI,  18,  Fig.  64—65. 

Fundort:  Kattegat,  Gulmarfjord;  gr.  Belt  |7],  Yäderöboda, 
Masekär  [13],  Nordsee,  Kanal  [7],  norwegische  Küstenbank,  nord- 
atlantischer Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finn- 
marken, Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  West- Fjord  (Lofoten), 


0 Hierher  gehört  auch  wohl  Pterosperma  oblonya  Cleve  [ no»ien  nudum!]. 
Fundort:  Nördliches  Eismeer  [7J. 


8 


Lemmermann,  Das Phytoplankton  des  Meeres. 


zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  Ona  (an  der  Küste 
von  Romsdalen)  [IG],  Faeroer  [39],  Nordatlantik  [7,  dl],  nörd- 
liches Eismeer  [7],  Hrolaugseyjar,  südlich  von  Island  [42]. 

Tr.  pohygona  (Ostenf.)  Lemm.  1.  c.  S.  350. 

Fundort:  Nordatlantik  [41]. 

Tr.  Vanhoeffmii  (Joerg.)  Lemm.  1.  c.  S.  349;  Nordisches 
Plankton  1.  c.  S.  XXI,  19,  Fig.  66. 

Fundort:  Kattegat,  Skagerak,  Gulmarfjord,  kl.  Belt,  Nord- 
see, Kanal  [7],  nördlich  von  Schottland,  Masekär  [13],  Faeroer 
[39],  Ofoten,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nörd- 
licher Teil  des  Golfstromes  zwischen  der  Bäreninsel  und  Veste  r- 
aalen,  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  West- Fjord  (Lofoten), 
nordatlantischer  Strom  außerhalb  Yesteraalen,  Ona  (an  der  Küste 
von  Romsdalen)  [16],  Hrolaugseyjar,  Papey,  Langanes,  Rödehuk, 
Gjögui’tä  (Island),  nördlich  von  Island  [42],  nördliches  Eis- 
meer [7]. 

Gatt.  Pachysphaera  Ostenf. 

P.  p plagt  ca  Ostenf.,  Jagttagelser  etc.  in  1898,  S.  52;  Lem- 
mermann in  Brandt,  Nordisches  Plankton,  2.  Lief.,  S.  XXI,  19, 
Fig.  68 — 69. 

Fundort:  Faeroer  [39], 

Gatt.  Hcxasterias  Cleve. 

H.  problemat ica  Cleve,  Kongl.  Sv.  Yet.  Akad.  Handl.  Bd.  32, 
Nr.  8,  S.  22,  Fig.  6;  Lemmermann  1.  c.  S.  XXI.  20,  Fig.  70. 

Fundort  : Bottnischer  und  Finnischer  Meerbusen  [7],  westlich 
von  Schleswig  [13],  Kanal  [7],  Langanes  (Island),  südlich  und 
westlich  von  Island  [42],  nördliches  Eismeer  [7 ). 

Farn.  Halosph aeraceae. 

Gatt.  Halosphaera  Schmitz. 

H.  viridis  Schmitz,  Mitt.  aus  d.  zool.  Stat.  z.  Neapel,  Bd.  I, 
S.  67 — 92;  Lemmermann  1.  c.  S.  XXI,  21,  Fig.  71 — 75. 

Fundort:  Kattegat,  Gulmarfjord  [7]. 

H.  minor  Ostenf.,  Jagttagelser  etc.  in  1898,  S.  51;  Lemmer- 
mann 1.  c.  S.  XXI,  22,  Fig.  76 — 77. 

Fundort:  Masekär,  Väderöboda  [13],  Faeroer  [39],  zwischen 
Shetland  und  den  Faeroer,  zwischen  Island  und  Jan  Meyen, 
nordatlantischer  Strom  nördlich  von  der  Shetlandrinne,  dito  bis 
zur  Mündung  des  West-Fjords  (Lofoten),  Ona  (an  der  Küste 
von  Romsdalen)  [16]. 

Farn.  Hyd  rodictyaceac. 

Gatt.  Pediastrum  Meyen. 

P.  Boryanum  (Turp.)  Menegh.,  Linnaea  1840,  S.  210;  Lem- 
mermann 1.  c.  S.  XXI,  22,  Fig.  79. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen,  Kanal  [7[. 


Le  mmermann.  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


9 


var.  longicorne  Reinsch,  Algenfl.  d.  mittl.  Franken  Taf.  A'II. 
Fig.  6;  Lemmermann  1.  c.  S.  XXI,  23,  Fig.  80. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7|. 

* P.  clathratum  (Schröter)  Lemm.,  Zeitschr.  f.  Fischerei  u.  d. 
Hilf  sw.  1897,  S.  180,  Fig.  1 — 4. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

* P.  duplex  Meyen,  Xova  Acta  Acad.  Leop.Carol.  1829.  S.  772. 
Taf.  43,  Fig.  6—10,  16—19. 

Fundort:  Bottnischer  und  Finnischer  Meerbusen  [7],  Ramsö- 
Sund  [25]. 

Anhang. 

Gatt.  Meringosphaera  Lohmann. 

Zellen  kugelig,  mit  langen  Schwebborsten,  hyalin,  gelb  oder 
grün.  Chromatophoren  grün  oder  fehlend.  Vermehrung  un- 
bekannt. 

Die  Stellung  dieser  Gattung  ist  sehr  unsicher.  Sie  zeigt 
eine  gewisse  Annäherung  an  die  mit  Schwebborsten  versehenen 
Süßwasseralgen  [vergl.  Hedwigia  1893;  Forschungsber.  d.  biol. 
Stat.  in  Plön,  7.  Teil,  S.  118,  Taf.  I.  Fig.  10 — 11;  Arkiv  f. 
Botanik  Bd.  II,  X.  2,  S.  113,  Taf.  I,  Fig.  6—7 ; Bull,  de  1’lierb. 
Boiss.  1901,  S.  677 — -681,  Fig.  1 — 3J.  Daß  es  sich  um  Dauer- 
zustände von  pflanzlichen  Organismen  handelt,  glaube  ich  nicht, 
da  die  Zellwand  stets  nur  sehr  dünn  ist. 

* M.  baltica  Lohmann  1.  c.  Taf..  I,  S.  68,  Fig.  19. 

Zelle  kugelig,  gelb,  ohne  Chromatophoren,  zirka  30  g groß, 
mit  zahlreichen,  spiralig  gewundenen  Schwebborsten,  welche 
etwa  l1  ■>  mal  so  lang  sind  als  die  Zelle. 

Fundort:  Ostsee  [Hensen], 

* M.  mediterranea  Lohmann  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  17 — 18. 

Zelle  kugelig,  farblos,  6,5  g groß,  mit  vier  wand  ständigen, 
schalenförmigen,  grünen  Chromatophoren  und  7 — 9 spiralig  ge- 
wundenen Fortsätzen,  welche  etwa  41  2 mal  so  lang  sind  als  die 
Zelle. 

Bei  einem  Exemplar  war  die  Zelle  von  einer  blassen  flockigen 
Masse  (Gallerte?)  umgeben,  in  welcher  kleine,  blasse,  farblose 
Kügelchen  in  ziemlich  regelmäßiger  Weise  eingelagert  waren. 

Fundort:  Syrakus  [29J. 

* M.  divergens  Lohmann  1.  c.  S.  69,  Taf.  I,  Fig.  20. 

Zelle  kugelig,  7 g groß,  farblos,  mit  drei  grünen,  wand- 
ständigen,  schalenförmigen  Chromatophoren  und  12  schwach 
gebogenen,  divergierenden,  langen  Schwebborsten,  von  denen  6 
an  dem  einen  Pole,  6 kurz  vor  dem  anderen  entspringen. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

* M.  hydroidea  Lolimann  1.  c. 

Zelle  kugelig,  grün,  3,5  g groß,  ohne  Chromatophoren  (?), 
mit  7 wellig  gebogenen,  divergierenden,  langen  Schwebborsten, 
die  sämtlich  an  einem  Pole  der  Zelle  entspringen  und  nahezu  in 
einer  Ebene  ausgebreitet  sind. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 


10 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

Gatt.  Acanthoica  Lohmann. 

Zellen  kugelig  oder  elliptisch,  farblos,  mit  einem  gelbbraunen 
Chromatophor,  von  einer  mit  Schwebborsten  versehenen  Kalk- 
schale umgeben.  Vermehrung  unbekannt. 

Die  Stellung  dieser  Gattung  ist  ebenfalls  sehr  unsicher. 

* A.  coronata  Lohmann  1.  c.  S.  G8  Taf.  II,  Fig.  21 — 22. 
Schale  kugelig,  6,5  //  groß,  mit  unregelmäßig  verteilten 

Buckeln  versehen,  an  einem  leicht  abgestutzten  Pole  mit  sechs 
starren,  auf  Buckeln  sitzenden  Kalkstacheln  besetzt,  welche  mehr 
als  doppelt  so  lang  sind  als  der  Durchmesser  der  Zelle. 

Zwischen  den  Stacheln  schien  nach  den  Beobachtungen 
Lolimanns  eine  Öffnung  in  der  Schale  zu  sein. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  der  Oikopleu- 
rinen  [27]. 

* A.  quattrospina  Lohmann  1.  c.  Taf.  II.,  Fig.  28 — 24. 

Zelle  kugelig  oder  elliptisch,  8,5 — 16  p lang,  mit  Buckeln 

versehen,  mit  zwei  Paar  diametral  einander  gegenüberstehenden 
starren  Kalkstacheln,  welche  sich  bei  den  elliptischen  Formen  an 
den  schmalen  Zellenden  befinden. 

Fundort:  Syrakus,  frei  im  Plankton  und  in  den  Gehäusen 
von  Appendicularien  [29]. 


Klasse  Flagellatae. 

0 rd . Proto n lastiyineae. 

Farn.  0 icomonadaceae. 

Gatt.  Ancyromonas  Kent. 

* A.  parasit ica  Massart,  Liste  des  Flagellates  observes  aux  en- 
virons  de  Coxyde  et  de  Nieuport  S.  5 (nomen  nudum!). 

Fundort:  Coxyde,  im  Meerwasser  auf  Bodo  rostrata  [32]. 

Gatt.  Leptomonas  Kent. 

* L.  lunulata  Massart  1.  c.  (nomen  nudum!). 

Fundort:  Coxyde,  im  Meerwasser  [32]. 

Farn.  Craspedomonadaceae. 

Gatt.  Scäpingoeca  Clark. 

* S.  appendiculariae  Lohmann,  Wiss.  Meeresunters.  N.  F.  Bd. 
7,  S.  47,  Taf.  II,  Fig.  33. 

Gehäuse  kelchförmig,  hyalin,  kurz  gestielt,  an  der  Öffnung 
wenig  verjüngt,  Zelle  eiförmig  bis  kugelig,  3 — 6,5  p lang,  farb- 
los, mit  großer  Vakuole  kurz  oberhalb  der  Mitte.  Kern  rund, 
im  hinteren  Teile  gelegen.  Kragen  hyalin,  sehr  zart,  3 — 6,5  p 
hoch,  an  der  Mündung  deutlich  erweitert.  Geißel  7 mal  so  lang 
als  die  Zelle.  Junge  Individuen  freischwimmend,  stets  mit  Kra- 
gen versehen,  ältere  festsitzend. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


11 


Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  der  Oikopleu- 
rinen  [29]. 

Gatt.  Diplosigopsis  Frenzei. 

* D.  frequentissima  (Zach.)  Lemm.,  Arkiv  f.  Botanik  Bd.  II, 
Nr.  2,  S.  1 14,  Taf.  I,  Fig.  13. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

Fam.  Bodonaceae. 

Gatt.  Bodo  (Ehrenb.)  Stein. 

* B.  Lens  (0.  F.  M.)  Klebs,  Zeitschr.  f.  wiss.  Zool.  Bd.  55. 

Fundort:  Coxyde,  im  Meerwasser  [32]. 

* B.  rostrata  (Kent)  Klebs  1.  c. 

Fundort:  Ebenda  [32]. 

Gatt.  Bhynchomonas  Klebs. 

Bh.  marina  Lohmann  1.  c.  S.  48,  Taf.  II,  Fig.  42 — 45. 

Jugendform  bimförmig,  10  g lang,  am  Yorderende  in  einen 
beweglichen  kurzen  Fortsatz  ausgezogen,  an  dessen  Basis-  die 
körperlange,  nach  hinten  gerichtete  Geißel  entspringt.  Im 
Zellinnern  liegt  kurz  vor  dem  Hinterende  ein  kugeliger,  farb- 
loser Körper  und  vor  demselben  eine  quer  die  Zelle  durch- 
setzende Masse  kleiner,  unregelmäßig  geformter,  stark  licht- 
brechender Körperchen. 

Spätere  Stadien  gestreckt  eiförmig  bis  spindelförmig,  bis 
45  g lang.  Statt  des  beweglichen  Fortsatzes  ist  ein  rüsselartiger 
Faden  vorhanden.  Die  Geißel  ist  bedeutend  länger  als  die  Zelle; 
vom  Grunde  der  Geißel  ziehen  mehrere  Furchen  nach  hinten. 
Im  Yorderende  ist  eine  flaschenförmige  Yakuole  vorhanden.  Im 
Hinterende  ist  ein  großer  gelbbrauner  (diatominfarbener)  Klum- 
pen vorhanden,  der  zuweilen  Spuren  von  Schichtung  aufweist. 
Dahinter  liegen  1 — 3 farblose,  kugelige  Körper. 

Festsitzende  Stadien  (Dauerzustände?)  etwas  kürzer,  bim- 
förmig, mittels  des  rüsselartigen  Fadens  angeheftet  und  von  einer 
mehr  oder  weniger  weiten  feinen  Hülle  (Kutikula)  umgeben,  die 
nur  am  Vorderende  mit  der  Zelle  zusammenhängt.  Die  farb- 
losen Körper  des  Zellinnern  sind  verschwunden,  nur  der  gelb- 
braune Klumpen  ist  noch  vorhanden. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  der  Oikopleurinen 
[29],  Mittelatlantik  [30],  Nordatlantik  [7,  41],  südlich  von  Is- 
land [42). 

Gatt.  Oxyrrhis  Duj. 

* 0.  marina  Duj.,  Hist.  nat.  S.  347,  Taf.  Y,  Fig.  4. 

Fundort:  Palingbrug,  im  Meerwasser  [32], 

* 0.  phaeocystieoia  Scherffel,  Wiss.  Meeresunters.  N.  F.  Bd.  IV, 
S.  3,  Taf.  I,  Fig.  80—81. 

Fundort:  Helgoland,  in  den  Kolonien  von  Phaeocystis  glo- 
bosa  Scherffel. 


12 


L e mmer  m ann , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Gr  ran  [16]  fand  in  den  Kolonien  von  Ph.  Pouch  etii  (Har.) 
Lagerh.  ebenfalls  eine  Oxyrrhis- Art  von  umgekehrt  bimförmiger 
Gestalt. 

* 0.  spec.  Lolimann  1.  c.  S.  49. 

Zelle  farblos,  sehr  metabolisch.  Geißeln  gleichlang,  kürzer 
als  die  Zelle. 

Fundort:  Syrakus,  in  dem  Gehäuse  von  Oikopleura  ruf  Qu- 
eens [29]. 


Anhang. 

Außer  den  hier  auf  geführten  Formen  hat  Lohmann  [29] 
noch  folgende,  unvollständig  bekannten  Protomast igineae  auf- 
gefunden. 

* Monadine  Nr.  1.  Lolnnann  1.  c.  S.  46,  Taf.  II,  Fig.  31. 

Zelle  rundlich  bis  oval,  23  p groß,  nackt  oder  mit  ganz 

zarter  Membran,  farblos,  mit  vielen  stark  lichtbrechenden  Kör- 
perchen. Geißel  viel  länger  als  die  Zelle. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  von  Oikopleu- 
rinen  [29]. 

* Monadine  Nr.  2.  Lohmann  1.  c.  Taf.  II,  Fig.  32. 

Zelle  unregelmäßig  rundlich,  farblos,  2 — 3,5  p groß.  Kern 
in  der  Nähe  des  Hinterendes.  Geißel  etwa  doppelt  so  lang  als 
die  Zelle. 

Fundort:  Syrakus,  frei  im  Plankton  und  in  den  Fangappa- 
raten der  Oikopleurinen  [29]. 

* Monadine  Nr.  3.  Lohmann  1.  c.  S.  47,  Taf.  II,  Fig.  39 
bis  40. 

Zelle  kugelig,  farblos,  3,25  p groß,  mit  zwei  Vakuolen  ('?). 
Geißel  3 — 4 mal  so  lang  als  die  Zelle. 

Fundort  : Syrakus,  an  Bacillariaceen  (besonders  häufig  an  den 
Borsten  derselben)  [29]. 

* Monadine  Nr.  4.  Lohmann  1.  c.  Taf.  II,  Fig.  37. 

Zelle  bimförmig,  schwach  metabolisch  (?),  farblos,  8,5  p lang, 
mit  einem  kleinen,  stark  lichtbrechenden  Körperchen  im  Innern. 
Geißel  etwa  doppelt  so  lang  als  die  Zelle. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  von  Oikopleu- 
rinen [29]. 

* Monadine  Nr.  5.  Lohmann  1.  c.  Taf.  II,  Fig.  46. 

Zelle  stark  abgeplattet,  am  Yorderende  gerade,  hinter  der 
Mitte  verbreitert,  nach  beiden  Polen  zu  verjüngt,  farblos,  17,5 
lang,  mit  einer  Vakuole  am  Vorderende.  Geißel  so  lang  wie  die 
Zelle  oder  etwas  länger. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  der  Oikopleu- 
rinen [29]. 

* Monadine  Nr.  6.  Lohmann  1.  c.  Taf.  II.  Fig.  3S. 

Zelle  breit-eiförmig,  abgeplattet,  farblos,  13  p lang,  am 
Hinterende  mit  deutlich  abgesetzter  Spitze  versehen.  Geißel 
doppelt  so  lang  als  die  Zelle. 

Erinnert  hinsichtlich  der  Gestalt  an  manche  Phacus- 
Arten. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


13 


Fundort:  Syrakus  [29]. 

* Monadine  Nr.  7.  Lohmann  1.  c.  Taf.  II,  Fig.  3G. 

Zelle  ei-  bis  bimförmig,  metabolisch,  10  y lang,  farblos,  mit 
zwei  gleich  langen  Geißeln  von  doppelter  Zellänge. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  von  Oikopleu- 
rinen  [29]. 

* Monadine  Nr.  8.  Lohmann  1.  c.  Taf.  II,  Fig.  34. 

Zelle  kugelig,  eiförmig  oder  bimförmig,  10  y lang,  farblos, 
mit  zwei  gleichlangen,  unterhalb  des  Vorderendes  entspringenden 
Geißeln  von  mehr  als  doppelter  Zellänge. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

* Heteromastigide  Nr.  1.  Lohmann  1.  c.  S.  4S,  Taf.  II, 
Fig.  41. 

Zelle  langgestreckt  und  schmal,  mit  abgerundeten  Enden, 
metabolisch  (?),  bald  am  Vorderende  und  bald  am  Hinterende 
am  breitesten,  8 — 10  ft  lang,  kurz  vor  dem  Vorderende  mit  zwei 
ungleichlangen  Geißeln,  von  denen  die  kürzere  nach  vorn  ge- 
richtet ist,  während  die  längere  nachschleppt. 

* Heteromitra  ionica  Lohmann  1.  c.  S.  50:  Taf.  II,  Fi£r.  35. 

Zelle  rundlich,  4 y groß,  an  der  geißeltragenden  Seite  leicht 

eingebuchtet.  Am  Vorderende  der  Bucht ‘entspringt  eine  Geißel 
von  vierfacher  Körperlänge,  die  frei  undulierend  hin  und  her 
schwingt.  Nahe  der  Buchtmitte  ist  eine  zweite  Geißel  inseriert, 
mittels  der  die  Zelle  auf  ihrem  Substrat  befestigt  ist. 

Fundort:  Syrakus  (an  einem  alten  Oikopleuren-Gehäuse  [29]. 

Scheint  eine  echte  _Bor/o-Spezies  zu  sein. 


Ord.  CJirysomonadaceae. 

Farn.  Chromulinaceae. 

* Chrysomonadine  Nr.  1,  Lohmann  1.  c.  S.  66,  Taf.  I,  Fig.  8. 
Zelle  kugelig,  4 — 9 y groß,  mit  zwei  großen,  wandständigen, 

seitlichen,  schalenförmigen,  gelbbraunen  Chromatophoren  und 
zwei  runden,  in  der  Zellmitte  gelegenen,  stark  lichtbrechenden 
Körperchen.  Geißel  mehr  als  doppelt  so  lang  als  die  Zelle.  Kern 
im  hinteren  Teile  der  Zelle  gelegen. 

Manchmal  sind  1 — 4 Zellen  von  einer  20 — 30  y weiten,  ku- 
geligen, hyalinen  Hüllgallerte  eingeschlossen. 

Diese  Form  nmß  wohl  der  Gattung  Chromulina  Cienk.  ein- 
gereiht werden. 

Ob  auch  die  von  Lohmann  auf  Taf.  I,  Fig.  7 dargestellte 
Zelle  mit  grünen  Chromatophoren  und  zahlreichen,  im  Plasma 
verteilten  Körnchen  hierher  gehört,  ist  mir  noch  sehr  zweifel- 
haft. 

Fundort:  Syrakus,  in  Appendikularien  [29]. 

* Chrysomonadine  Nr.  2,  Lohmann  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  12. 

Zelle  kugelig,  7 y groß,  mit  einem  äquatorial  gelegenen, 

wandständigen,  gürtelförmigen,  grünen  Chromatophor  und  einem 
im  hinteren  Teile  der  Zelle  seitwärts  gelegenen,  runden,  stark 


14 


Lern m e rmann , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

lichtbrechenden  Körper.  Geißel  ca.  fünfmal  so  lang  als  die 
Zelle. 

Dürfte  wegen  des  eigentümlichen  Chromatophors  als  Ver- 
treter einer  neuen  Gattung  zu  betrachten  sein. 

Fundort:  Syrakus,  im  Plankton  [29]. 

* Chrysomonadine  Nr.  3,  Lohmann  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  14. 

Zelle  eiförmig,  mit  schräg  abgestutztem  Vorderende  und  ab- 
gerundetem, deutlich  verjüngtem  Hinterende.  Chromatophor  eine 
wandständige,  seitlich  gelagerte,  gelbbraune  Platte  bildend.  Geißel 
in  der  Mitte  des  schräg  abgestutzten  Vorderendes  entspringend, 
fast  so  lang  als  die  Zelle.  Im  Zellinnern  finden  sich  zwei  stark 
lichtbrechende,  runde  Körper,  einer  am  Vorderende,  der  andere 
ungefähr  in  der  Zellmitte.  Seitlich  vom  Chromatophor  liegt  un- 
gefähr in  der  Mitte  der  Zelle  eine  langgestreckte  Vakuole. 

Die  Stellung  dieses  Organismus,  der  hinsichtlich  der  Zell- 
form sehr  stark  an  manche  Cryptomonadinen  erinnert,  läßt  sich 
vorläufig  nicht  genau  bestimmen. 


Farn.  Hymenomonadaceae. 

Gatt.  Phaeocystis  Lagerli. 

Ph.  Pouchetii  (Har.)  Lagerli.,  Oefvers.  af  Kongl.  Sv.  Vet.  Akad. 
Förhandl.  1896  Nr.  4;  Lemmermann,  Nordisches  Plankton  1.  c. 
S.  XXI.  1,  Fig.  1—3. 

Fundort:  Kattegat,  kl.  Belt  [7],  zwischen  Finnmarken  und 
der  Bäreninsel,  Küste  von  Nordland  und  Finnmarken,  Ona  (an 
der  Küste  von  Romsdalen),  nordatlantischer  Strom  nördlich  von 
der  Shetland-Rinne,  zwischen  Faeroer  und  Island  1 16],  Coxyde 
[32],  Umgebung  von  Island  [42], 

C.  H.  Ostenfeld  hat  neuerdings  die  Zoosporen  dieser  Alge 
aufgefunden  (Arch.  f.  Protistenk.  Bd.  III,  S.  295 — 302).  Sie  sind 
mehr  oder  weniger  herzförmig,  5 — 6 //  lang,  und  besitzen  zwei 
(oder  1?)  im  Vorderende  gelegene  Chromatophoren.  In  dem 
Ausschnitte  des  Vorderendes  finden  sich  zwei  gleichlange  Geißeln, 
welche  ungefähr  l1  ■>  mal  so  lang  sind  als  die  Zelle. 

Die  früher  von  Pouchet  als  Zoospore  abgebildete  Zelle 
(Lemmermann  1.  c.  Fig.  3)  hält  Ostenfeld  für  eine  parasitisch 
lebende  Oxyrrhis- Art. 

Gatt.  Hymenomonas  Stein. 

H roseola  Stein,  Infus.  III.  Abt.,  1.  Hälfte,  Taf.  XIV,  Abt. 
II,  Fig.  1 — 3;  Lemmermann  1.  c.  S.  XXI,  3.  Fig.  7 — 8. 

Fundort:  Palingbrug  [32]. 

Gatt.  Synura  Ehrenb. 

S.  uvella  Ehrenb.,  Infus.  S.  61,  Taf.  III,  Fig.  IX;  Lemmer- 
mann 1.  c.  S.  XXI,  3,  Fig.  9 — 10. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


15 


Anhang. 

Hierher  gehören  auch  zwei  von  Lohma  nn  [29]  abgebildete 
Formen,  welche  der  Gattung  Wysotzkia  Lemm.  am  nächsten 
stehen,  aber  wohl  besser  als  Vertreter  einer  besonderen  Gattung 
anzusehen  sind,  falls  sich  ihre  Selbständigkeit  bestätigt. 

* Chrysomonadine  Nr.  4 Lohmann  1.  c.  S.  06,  Taf.  I,  Fig.  2. 

Zelle  kugelig,  6,5 — 12,5  y groß,  mit  zwei  großen,  wandstän- 
digen, seitlichen  Chromatophoren  von  gelbbrauner  Farbe.  Geißeln 
gleich  lang,  fast  doppelt  so  lang  als  die  Zelle.  Kern  im  hinteren 
Teile  gelegen. 

Fundort:  Syrakus,  in  Appendikularien  [29J. 

* Chrysomonadine  Nr.  5,  Lohmann  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  4. 

Zelle  eiförmig,  6,5  y lang,  mit  gerade  abgestutztem  Vorder- 
ende und  zwei  seitlichen,  plattenförmigen  Chromatophoren  von 
blaß-grünlich-gelber  Farbe.  Geißeln  gleichlang,  in  der  Mitte  des 
Vorderendes  entspringend  etwa  lxf%  mal  so  lang  als  die  Zelle. 
Plasma  sehr  körnchenreich. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  von  Oikopleu- 
rinen. 


Farn.  Och  r omon ad acea  e. 

Gatt.  Phacomonas  Lohmann. 

* Ph.  pclagica  Lohmann  1.  c.  S.  66,  Taf.  I,  Fig.  10 — 11. 

Zelle  linsenförmig,  5 — 10  y groß,  mit  zwei  großen  runden, 

scheibenförmigen,  gelbgrünen  Chromatophoren,  welche  der  dor- 
salen und  der  ventralen  Körperseite  anliegen.  Hauptgeißel  etwa 
doppelt  so  lang  als  die  Zelle,  auf  einer  großen,  am  Vorderende 
befindlichen  Papille  entspringend.  Nebengeißel  nur  wenig  länger 
als  die  Zelle,  auf  einer  kleineren,  unterhalb  des  Vorderendes  am 
Rande  der  Zelle  befindlichen  Papille  entspringend.  Der  Kern 
liegt  am  hinteren  Pole. 

Bei  der  Bewegung  umkreist  die  Nebengeißel  fortwährend 
die  Hauptgeißel,  wodurch  eine  Rotation  der  Zelle  um  ihre  Längs- 
achse zustande  kommt. 

Fundort:  Syrakus,  frei  im  Plankton  und  in  den  Gehäusen 
der  Appendicularien  [29]. 

Gatt.  Dinobrycn  Ehrenb. 

I).  balticum  (Schütt)  Lemm.,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  1901. 
S.  518,  Taf.  XVIII,  Fig.  25 — 29;  Nordisches  Plankton  1.  c.  S.  XXI, 
4,  Fig.  13 — 14. 

Fundort:  Löfö  [26],  Bottnischer  Meerbusen,  gr.  und  kl.  Belt, 
Kattegat  [7],  Väderöboda,  Masekär  (13],  Kanal,  Nordatlantik  [7], 
Faeroer  [39],  zwischen  Faeroer  und  Island,  Küstengebiet  nörd- 
lich und  westlich  von  Island  [16,  22],  zwischen  Island  und  Jan 
Mayen,  Nowaja  Semlja  [ 16 1. 

* D.  cylindricum  var.  divergens  (Imhof)  Lemm.,  Ber.  d.  deutsch, 
bot.  Ges.  1901  S.  517,  Taf.  XIX,  Fig.  15 — 20;  Forschungsber.  d. 


16 


Lern m e r m a n n , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


biol.  Stat.  in  Plön  X.  Teil,  S.  160 — 162,  Pig.  1,  Zeitschr.  für 
Fischerei  u.  d.  Hilfsw.  1003,  S.  92,  Fig.  1. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  (23],  Finnischer  Meer- 
busen [7], 

Gatt.  Uroglena  Ehrenb. 

U.  volvox  Ehrenb.,  Infus.  S.  62,  Taf.  III,  Fig.  XI;  Lemmer- 
mann  1.  c.  S.  XXI,  5,  Fig.  15 — 17. 

Fundort:  Byviken  bei  der  Esbobucht,  Morsfjärd  [25]. 

Anhan  g. 

Zu  den  Ochromonadacrae  gehören  auch  die  von  Lohmann 
[29]  abgebildeten  Schwärmsporen,  falls  es  sich  um  selbständige 
Organismen  handelt. 

*S  eh  wärmspore  Loh  mann  1.  c.  S.  69,  Taf.  I,  Fig.  3. 

Zelle  mit  sehr  zarter  Membran,  eiförmig,  am  Vorderende 
gerade  abgestutzt,  21.5  y lang,  mit  sehr  körnchenreichem  Plasma 
und  einem  im  vorderen  Teile  der  Zelle  gelegenen,  plattenförmi- 
gen, gelbbraunen  Chromatophor.  Geißel  seitlich  am  Vorderende 
entspringend.  Hauptgeißel  fast  doppelt,  Nebengeißel  fast  l1^  mal 
so  lang  als  die  Zelle. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  von  Oikopleu- 
rinen  [29]. 

* Schwärmspore  Lohmann  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  6. 

Zelle  fast  nierenförmig,  8,5  y lang,  am  Vorderende  schräg 
abgestutzt,  mit  zwei  gelbbraunen,  plattenförmigen  Chromato- 
phoren. Geißeln  in  der  Mitte  des  schrägen  Vorderendes  ent- 
springend. Hauptgeißel  fast  viermal,  Nebengeißel  ungefähr  dop- 
pelt so  lang  als  die  Zelle. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Fangapparaten  von  Oikopleu- 
rinen  [29[. 


Ord.  Cryptom onad ineae. 

Farn.  Chilomonadaceae. 

Gatt.  Cryptomonas  Ehrenb. 

* Cr.  pelagica  Lohmann  1.  c.  S.  67,  Taf.  I,  Fig.  16. 

Zelle  annähernd  eiförmig,  mit  fast  geraden  Seiten,  15  y 
lang,  am  Vorderende  gerade  abgestutzt,  am  Hinterende  zugespitzt, 
im  Vorderende  mit  zwei  seitlich  gelegenen,  grünen  Chromato- 
phoren. Geißeln  gleichlang,  etwa  2^2  mal  so  lang  als  die  Zelle, 
in  einer  schlundartigen,  bis  zur  Zellmitte  reichenden,  an  der 
Mündung  erweiterten  Vertiefung  des  Vorderendes  entspringend. 
Am  Grunde  eines  jeden  Chromatophors  befindet  sich  ein  runder 
stark  lichtbrechender  Körper.  Der  Kern  liegt  im  hinteren  Teile 
der  Zelle. 

Fundort:  Syrakus,  frei  im  Plankton  und  in  den  Fangappa- 
raten der  Oikopleurinen  [29],  Mittelatlantik  [30]. 


Lemmermami,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


17 


Ord.  Euylenineae. 

Farn.  Euglenaceae. 

Gatt.  Euglena  Ehrenb. 

Eu.  spec.,  Lohmann  1.  c.  S.  67. 

Zelle  21  u lang,  lebhaft  metabolisch,  mit  zahlreichen, 
schmal  elliptischen  Chromatophoren  und  einer  sehr  kurzen 
Geißel.  Cysten  eiförmig,  10  g lang,  mit  farbloser,  glatter 
Membran. 

Bei  der  Bewegung  der  Zelle  geht  das  Hinterende  voran. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Gehäusen  von  Oikopleurinen  [29]. 

Gatt.  Colacium  Ehrenb. 

C.  vesiculosum  Ehrenb.,  Infus.  S.  215,  Taf.  VIII,  Fig.  1 ; 
Lemmermann,  Nordisches  Plankton  1.  c.  S.  XXI,  8,  Fig.  24 
bis  25. 

Fundort:  Ramsö-Sund.  Lill-Kantskogvik  [25],  Esbo-Löfö  [26]. 

Gatt.  Eutreptia  Perty. 

* Eu.  spec.  Lolimann  1.  c.  S.  67. 

Zelle  gestreckt  lanzettförmig.  21,5  g lang,  lebhaft  metabo- 
lisch. Geißeln  länger  als  die  Zelle.  Chromatophoren  nur  in  ge- 
ringer Zahl  vorhanden,  groß,  unregelmäßig  geformt.  Dauer- 
stadien kugelig,  mit  blasser  Gallerthülle,  ohne  die  Hülle  6,5  g 
groß. 

Fundort:  Syrakus,  in  den  Gehäusen  von  Oikopleurinen  [29]. 

Gatt.  Cryptoglena  Ehrenb. 

* Cr.  sprc.  Lohmann  1.  c. 

Zelle  eiförmig,  8 — 10  g lang,  nicht  metabolisch,  am  Vorder- 
ende gerade  abgestutzt,  grün,  mit  einem  roten  Augenfleck.  Am 
Vorderende  entspringen  zwei  mehr  als  körperlange  Geißeln. 

Fundort:  Syrakus,  frei  im  Plankton  und  in  den  Gehäusen 
von  Oikopleurinen  [29]. 

Diese  Form  gehört  wohl  sicher  nicht  zur  Gattung  Crg2>fo- 
glena , da  zwei  Geißeln  vorhanden  sind.  Die  Berufung  auf  die 
zweigeißelige  Cr.  conica  Ehrenb.  kommt  nicht  in  Betracht,  seit- 
dem R.  France  gezeigt  hat,  daß  die  Eh renbergsche  Form  zur 
Gattung  Phacotus  gehört.  Wohin  aber  die  von  Lohmann  ge- 
fundene Form  zu  stellen  ist,  läßt  sich  nach  den  obigen,  kurzen 
Notizen  nicht  entscheiden,  zumal  auch  keine  Abbildung  vor- 
liegt. 


Farn.  Peranemaceae. 

Gatt,  Heter onema  (Duj.)  Stein. 

* //.  acus  (Ehrenb.)  Stein,  Infus.  III.  Abt.,  1.  Hälfte,  Taf.  XXII I. 
Fig.  57 — 59. 

Fundort:  Coxyde  [32]. 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


•) 


18 


Lemmermann , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

Klasse  Coccolith oph orales. 

Ord.  Sf/racosphaerin eae. 

Fam.  Pontosph  aeraceae. 

Gatt.  Pontosph aera  Lohmann. 

P.  Huxleyi  Lohmann,  Arch.  f.  Protistenk.  Bd.  I.  S.  130,  Taf. 
IV,  Fig.  1 — 9,  Taf.  VI,  Fig.  69;  Lemmermann,  Nordisches  Plank- 
ton 1.  c.  S.  XXI,  33,  Fig.  109—110. 

Fundort:  Mittelatlantik  [30J. 

Gatt.  Scyph osph aera  Lohmann. 

Sc.  Apsteini  Lohmann  1.  c.  S.  132,  Taf.  IV,  Fig.  26 — 30; 
Lemmermann  1.  c.  S.  XXI,  35,  Fig.  115. 

Fundort:  Mittelatlantik  [ 30 J. 

Fam.  Syrakosphaeraceae. 

Gatt.  Syracosphaera  Lohmann. 

S.  dentata  Lohmann  1.  c.  S.  134,  Taf.  IV,  Fig.  21— 25;  Lem- 
mermann  1.  c.  S.  XXI,  36,  Fig.  120. 

Fundort  : Mittelatlantik  [30J. 

S.  mediterranea  Lohmann  1.  c.  Fig.  31a,  32;  Lemmermann 
1.  c.  Fig.  117. 

Fundort:  Nordatlantik  [39,  41]. 

S.  pulchra  Lolimann  1.  c.  Fig.  33,  36a— b,  37;  Lemmermann 
1.  c.  Fig.  118. 

Fundort:  Nordatlantik  [ 39,  41]. 

Ord.  Coccol ithoph orineae. 

Fam.  Coccolith ophor aceae. 

Gatt.  Coccolith  ophor  a Lohmann. 

C.  pdayica  (Wall.)  Lohmann  1.  c.  S.  138,  Taf.  V,  Fig.  58a, 
58c;  Lemmermann  1.  c.  S.  XXI,  14,  Fig.  85,  87,88,  S.  XXI,  39, 
Fig.  130. 

Fundort:  Nordsee  [7,  30],  Kanal  [30],  Nordatlantik  [7,  39, 
41],  Faeroer  [39,  40],  südlich,  westlich  und  östlich  von  Island, 
Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar  (Island)  [42J. 

Fam.  Rh  ab  dosph  aeraceae  Lohmann. 

Gatt.  Umbilicosphaera. 

TI.  mirabilis  Lolimann  1.  c.  S.  139,  Taf.  V,  Fig.  66,  66a; 
Lemmermann  1.  c.  S.  XXI,  39,  Fig.  131. 

Fundort:  Mittelatlantik  [30]. 

Gatt.  Discosphacra  Hackel. 

D.  tubifer  (Murr,  et  Blackm.)  Ostenf.,  Zool.  Anzeiger  1899, 
S.  200;  Lemmermann  1.  c.  S.  XXI,  40,  Fig.  132. 


L e in  m e r m a ii  ii , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


19 


Fundort:  Mittelatlantik  [30]. 

Gatt,  Rhabdosph aera  Hackel. 

Rh.  claviger  Murr,  et  Blackm.,  Phil.  Trans,  of  the  Roy.  Soc. 
of  London  Ser.  B.  Vol.  190,  S.  438  — 439,  Taf.  XV,  Fig.  13 
bis  15. 

Fundort:  Mittelatlantik  [30]. 

Rh.  stylifer  Lohmann  1.  e.  S.  943,  Taf.  V,  Fig.  65. 

Fundort:  Mittelatlantik  [30]. 


Klasse  Silicoflagellatae. 

Ord.  Siphonotestales. 

Fam.  Dictyochaceae. 

Gatt.  Dictyocha  Ehrenb. 

D.  fibula  Ehrenb.,  Mikrogeologie  Taf.  XVII,  Fig.  42c;  Taf. 
XVIII,  Fig.  54 — 55,  Taf.  XIX,  Fig.  43,  Taf.  XX,  Fig.  45;  Lem- 
niermann  1.  c.  S.  XXI,  27,  Fig.  92. 

Fundort:  Kattegat,  Gulmarfjord  [7],  Masekär,  Väderöboda, 
Smögen  Ramsö  [13],  Kanal  [7],  Nordatlantik  [7,  41  j,  Hrolaugs- 
evjar  (Island),  [42],  Faeroer  [39],  nördliches  Eismeer  [7]. 

var.  messanensis  (Hackel)  Lemm.,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges. 
1901  S.  261;  Nordisches  Plankton  1.  c.  S.  XXI,  28,  Fig.  94. 

Fundort  : Pacific  (zwischen  Hawaii  und  Laysan)  [24]. 

var.  staprdia  (Hackel)  Lemm.  1.  c.;  Nordisches  Plankton  S.  XXI, 
29,  Fig.  96. 

Fundort:  Pacific  (zwischen  Hawaii  und  Laysan)  [24]. 

Gatt.  Distephanus  Stöhr. 

D.  speculum  (Ehrenb.)  Hackel,  Report  S.  1565;  Lemmermann 
1.  c.  S.  XXI,  29,  Fig.  99. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat  [7],  Väderöboda,  Mase- 
kär, Gullmarfjord,  nördlich  von  Skagen  [13],  ■Nordatlantik  [7,41], 
Faeroer  [39,  40],  südlich,  westlich  und  nördlich  von  Island,  Hro- 
laugseyjar,  Papey,  Rödehuk,  Langanes  (Island)  [42]. 


Ord.  Stereotestales. 

Farn.  Ebriaceac. 

Gatt.  Ebria  Borgert. 

E.  tripartita  (Schum.)  Lemm.,  Abh.  Nat.  Ver.  Brem.  Bd.  XVI, 
S.  375;  Nordisches  Plankton  1.  c.  S.  XXI,  32,  Fig.  108. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [7],  Esbo-Löfö  [25,  26],  Lille 
Herrö,  Mündung  der  Esbo-Buclit  [25],  Kattegat,  Nordsee  [7]. 


20 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Klasse  Peridinia  l es. 

Ord.  Gymnodinieae. 

Fam.  Pyroey staceae. 

Gatt.  Pyrocysti$  W.  Thoms.  et  J.  Murray. 

P.  fusiformis  Wyv.  Thoms.,  Proc.  of  the  Roy.  Soc.  of  Lon- 
don vol.  XXIV.  S.  533.  Taf.  XXI.,  Fig.  2. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

P.  lunula  Schütt,  Peridineen  d.  Planktonexpedition.  I.  Teil 
Taf.  24  et  25,  Fig.  80. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Kanal  [7]. 

P.  pseudonoctuUca  Wyv.  Thoms.  1.  c.  Taf.  XXI,  Fig.  1. 
Fundort:  Mittelmeer,  Golf  von  Aden  [14],  Syrakus  [29,  als 
P.  noctulica  Murr!]. 

Gatt.  Amphidinium  Clap.  et  Lachm. 

A.  operculatum  Clap.  et  Lachm.,  Etudes  sur  les  Infus.  S.  410, 
Taf.  XX,  Fig.  9—10. 

Fundort:  Ramsö-Sund  [25],  Palingbrug  [32]. 

Gatt.  Spirodinium  Schütt. 

8p.  fissum  (Lev.)  Lemm.,  Hedwigia  1900  S.  (116). 

Fundort:  Ramsö-Sund  [25]. 

Soll  nach  Levander  [25]  mit  Gymnodinium  mirabile  Penard 
identisch  sein,  eine  Ansicht,  der  ich  nicht  beipflichten  kann. 

Fam.  Prorocentraceae. 

Gatt.  Exuviaella  Cienk. 

E.  compressa  (Bail.)  Ostenf.,  Jagttagelser  etc.  in  1898,  S.  59. 
Fundort:  Faeroer  [39],  Golf  von  Aden  [14], 

Gatt.  Prorocentrum  Ehrenb. 

Pr.  micans  Ehrenb.,  Infus.  Taf.  II,  Fig.  23. 

Fundort:  Kattegat,  Nordsee,  Kanal  [7],  Masekär,  Väderöboda, 
Orkneys,  Firtli  of  Förth  [13],  Marstrand  (Schweden)  [23]. 

Pr.  scutellum  Schröder,  Mitt.  aus  d.  zool.  Stat.  zu  Neapel 
1900  Bd.  XIV.  Heft  1,  S.  14,  Taf.  I,  Fig.  12. 

Fundort:  Nordatlantik  [41]. 

Ord.  Peridineae. 

Fam.  Glenodiniaceae. 

Gatt.  Glenodinium  Ehrenb. 

* Gl.  Gymnodinium  Penard.  Les  Peridiniacees  du  Lern  an  S.  54, 
Taf.  IV,  Fig.  8—10. 

Fundort:  Ramsö-Sund  [25,  26],  Löfö-Esbo  [26]. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


21 


* Gl.  bipes  0.  Paulsen,  Medd.  fra  Komm,  for  Havunders.  Serie 
Plankton  Bd.  I,  Kr.  1.  S.  21,  Fig.  3. 

Zelle  dorsoventral  zusammengedrückt,  fünfeckig.  Epivalva 
kegelförmig,  mit  schwach  konkaven  Seiten,  ungefähr  dreimal  so 
lang  als  die  Hypovalva.  Querfurche  deutlich  spiralig  gewunden. 
Längsfurche  fast  ganz  auf  den  hinteren  Teil  der  Zelle  be- 
schränkt, kurz,  undeutlich.  Hypovalva  sehr  niedrig,  abgestumpft 
kegelförmig,  am  Hinterrand  schwach  konkav,  an  den  hinteren 
Ecken  mit  je  einem  geraden  Stachel  besetzt.  Membran  glatt. 
Zellänge  inkl.  Stacheln  35  y. 

Fundort:  Papev,  Gjögurta  (Island)  [42]. 

* var.  0.  Paulsen  1.  c.  Fig.  4. 

Unterscheidet  sich  von  der  typischen  Form  durch  die  kür- 
zere Epivalva  und  die  fast  halbkugelige  Hypovalva. 

Fundort:  Yestnianliavn  (Faeroer)  [42]. 

Gl.  trochoideum  Stein,  Organismus  III,  Abt.,  II.  Hälfte,  Taf.  III, 
Fig.  27 — 29. 

Fundort:  Kordatlantik  [41]. 

Farn.  Peri din  iac  eae. 

Unterfam.  Ceratiineae. 

Gatt.  Heterocapsa  Stein. 

H.  triquetra  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  III.  Fig.  30 — -40. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Hrolaugseyjar,  Langa- 
nes,  Gjögurta  (Island)  [42]. 

Gatt.  Pyrophacus  Stein. 

P.  horologium  Stein  1.  c.  Taf.  XXIV. 

Fundort:  Bottnischer  * Meerbusen,  Kattegat,  Gullmarfjord, 
Skagerak,  Kordsee  [7],  Skagen,  Väderöboda,  Masekär,  Korsholm 
Lighthouse  [13],  Kordatlantik  [41],  Faeroer  [39],  Arabisches  Meer, 
Golf  von  Aden  [14]. 


Gatt.  Steinidla  Schütt. 

* St.  complanata  Cleve,  Arkiv  för  Zoologi  Bd.  I,  S.  371, 
Fig.  1. 

Zelle  dorsoventral  stark  zusammengedrückt.  Epivalva  und 
Hypovalva  schief  kegelförmig,  an  den  Enden  abgerundet,  mit 
fast  gerader  Ventral-  und  konvexer  Dorsalseite.  Querfurche 
deutlich.  Längsfurche  undeutlich,  ebenso  die  Täfelung.  Länge 
270  «,  Breite  70  y,  Dicke  15  y. 

Fundort  : Gibraltar,  Mittelmeer  [14]. 

St.  mitra  Schütt,  Peridineen  1.  c.  Taf.  VII,  Fig.  27. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

Gatt.  Frotoceratinm  Bergli. 

Pr.  reticulatum  (Clap.  et  Lachm.)  Schütt,  Peridineen  1.  c. 
Taf.  VII,  Fig.  28. 


--  Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

Fundort:  Kattegat,  Skagerak,  Nordsee  [7],  Masekär,  Väderö- 
boda [13],  Syrakus  [29]. 

Gatt.  Ceratium  Schrank. 

C.  candelaknnn  (Ehrenb.)  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XV, 
Fig.  15 — 10. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Golf  von  Aden  [14]. 

* C.  compresfium  Gran,  Das  Plankton  des  Norw.  Nordmeeres. 
S.  196,  Fig.  112. 

Apikalliorn  gerade;  Antapikalliörner  gleich  vom  Anfang  an 
apikal  umgebogen.  Zelle  zvergförmig  zusammengedrängt.  Hör- 
ner kurz,  mit  kräftigen  Flügelleisten  besetzt. 

Hat  mit  C.  tripos  var.  horridum  Cleve  große  Ähnlichkeit  und 
ist  kaum  davon  zu  trennen;  ich  halte  es  daher  für  verfehlt,  eine 
besondere  Art  dafür  zu  schaffen.  Die  Länge  der  Hörner  ist  bei 
den  Ceratien  außerordentlich  variabel;  wollte  man  darauf  Ge- 
wicht legen,  so  könnte  man  wohl  von  jeder  Art  eine  forma  lon- 
gicornis  und  eine  forma  brevicornis  aufstellen.  Man  kann  sogar 
bei  den  kettenbildenden  Formen  kurz-  und  langhornige  Indivi- 
duen in  derselben  Kette  antreffen. 

Fundort:  Westküste  von  Norwegen  [7],  Nordatlantik  (7.41], 
zwischen  den  Shetlandsinseln  und  den  Faeroer  [16]. 

C.  dens  Ostenf.  et  Johs.  Schmidt,  Vidensk.  Medd.  fra  den 
naturh.  Foren  i.  Kbhvn.  1901  S.  165,  Fig.  16. 

Fundort:  Arabisches  Meer  [14]. 

C.  flagelliferum  Cleve,  Kongl.  Sv.  Yet.  Akad.  Handl.,  Bd.  34, 
Nr.  1,  S.  14,  Taf.  VII,  Fig.  12. 

Fundort:  Mittelmeer,  Golf  von  Aden  [14]. 

C.furca  (Ehrenb.)  Clap.  et  Lachm..  Etudes  sur  les  Inf.  S.  399, 
Taf.  XIX.,  Fig.  5. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt.  Sund,  Kattegat  [7],  Gullmarfjord 
[7,  13],  Ramsö.  Väderöboda,  Masekär,  Smögen-Ramsö.  Norsholm 
Lighthouse  ( 14],  Storfjorcl,  norwegische  Küstenbank,  zwischen 
Shetland  und  Faeroer,  zwischen  Faeroer  und  Island,  zentraler 
Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom.  Ofo- 
tenfjord.  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken,  Porsangerfjord,  zwi- 
schen Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des  Golf- 
stromes bei  der  Bäreninsel,  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord,  iLo- 
foten),  Küste  von  Romsdalen  [16],  Faeroer  [39],  Hrolaugseyjar 
i Island),  südlich  und  westlich  von  Island  [42],  Syrakus  [29].  Mittel- 
meer. Bitterseen  [14]. 

var.  pentagonum  (Gourr.)  Lemm.,  Abh.  Nat.  Ver.  Brem. 

Bd.  XVI,  S.  347  et  365. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

C.  fusus  (Ehrenb.)  Duj.,  Hist.  nat.  des  Zoophytes  S.  378. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat  [7],  Gulmarfjord  [7,  13], 
Ramsö,  Väderöboda,  Masekär,  Smögen-Ramsö,  Norsholm  Light- 
house [14],  Geirangerfjord,  Storfjord,  norwegische  Küstenbank, 


L emmermann.  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


23 


zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwischen  Faeroer  und  Island, 
zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer 
Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken,  Porsanger- 
fjord, zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Teil 
ries  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  der  Bäreninsel  und 
Vesteraalen,  Küste  von  Romsdalen  1 16],  Marstrand  (Schweden), 
[23],  Faeroer  [39],  Syrakus  [29]. 

var.  concavum  Gourret,  Peridiniens  du  gölte  de  Marseille- 
S.  53,  Taf.  IV,  Fig.  64. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

var.  extensum  Gourret,  1.  c.  S.  52,  Taf.  IV,  Fig.  56  et 

56  A. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

C.  gibherum  Gourret  1.  c.  S.  34.  Taf.  II,  Fig.  35 — 35  a. 

Fundort:  Kanal  [7|. 

var.  contortum  Gourret  1.  c.  S.  35,  Taf.  III,  Fig.  4,  8,  14. 

Fundort:  Golf  von  Aden  [14J. 

C.  gravid  um  Gourret  1.  c.  S.  c.  S.  58,  Taf.  I.  Fig.  15. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Rotes  Meer  [14]. 

C.  hexacanthum  Gourret  1.  c.  S.  36,  Taf.  III,  Fig.  49 — 49a. 

Fundort:  Kanal  [7]. 

var.  contortum  hemm..  Abh.  Nat.  Ver.  Brem-  Bd.  XVI, 
S.  347,  Taf.  II,  Fig.  20—21. 

Fundort:  Nordsee  [7,  als  C.  reticulatum  Pouchet],  Mittelmeer, 
Arabisches  Meer,  Rotes  Meer  [14.  als  C.  reticulatum  Pouchet], 

C.  hetcrocamptum  (Joerg.)  Ostenf.  et  Johs.  Schmidt,  Vidensk. 
Medd.  fra  d.  naturh.  Foren,  i.  Kbhvn.  1901.  S.  165. 

Fundort:  Nordsee  [7,  als  C.  arietinum  Cleve!]. 

* C.  hirundinella  0.  F.  M.-Lemmermann,  in  Arkiv  für  Bota- 
nik Bd.  II,  Nr.  2,  S.  125—132,  Taf.  II,  Fig.  1—53. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23],  Finnischer  Meer- 
busen [ 7 1. 

C.  hyperboreum  Cleve,  Kong],  Sv.  Vet.  Akad.  Handl.  Bd.  34, 
Nr.  1.  S.  14,  Taf.  VII,  Fig.  14. 

Fundort:  Nordatlantik  [41], 

C.  lineatum  (Ehrenb.)  Cleve,  Kongl.  Sv.  Vet,- Akad.  Handl. 
Bd.  32,  Nr.  3,  S.  3(5. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Gr.  u.  kl.  Belt,  Katte- 
gat. Gullmarfjord  |7],  Masekär,  Väderöboda  [13],  Nordsee  [7], 
Geirangerfjord,  Storfjord,  norwegische  Küstenbank,  zwischen 
Shetland  und  Faeroer,  Küste  von  Romsdalen  [16|,  nördlich  von 
Island,  Hrolaugseyjar,  Papey,  Rödehuk  (Island)  [42],  Faeroer  [39, 
eine  Form  mit  kurzen  Hörnern!]. 

var.  longiseta  Ostenf.  et  Johs.  Schmidt,  Vidensk.  Medd. 
fra  d.  naturh.  Foren,  i.  Kbhvn.  1901,  S.  163,  Fig.  12. 

Fundort:  Mittelatlantik,  Mittelmeer,  Arabisches  Meer  [14]. 

* C.  neglectum  Ostenf.,  Botany  of  the  Faeroes  II.  Teil,  S.  548, 
Fig.  135. 


24 


Lemmerma n n , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Habitus  wie  C.  tripos  (Müller)  Nitzscli;  unterscheidet  sich 
hauptsächlich  davon  durch  die  breiten,  stark  hervorragenden 
Leisten,  die  besonders  stark  am  Yorderhorn  entwickelt  sind. 

Fundort:  Faeroer  [39],  Nordatlantik  [7,  41], 

C.  paradoxoides  Cleve,  Kongl.  Sv.  Yet.  Akad.  Handl.  Bd.  34, 
Nr.  1,  S.  15,  Taf.  YII,  Fig.  14. 

Fundort:  Mittelmeer  [14], 

C.  ranipes  Cleve  1.  c.  Taf.  YII,  Fig.  1. 

Fundort:  Mittelmeer,  Arabisches  Meer  [14], 

C.  robustum  Ostenf.  et  Johs.  Schmidt,  Yidensk.  Medd.  fra 
d.  naturh.  Foren,  i.  Kbhvn.  1901,  S.  166,  Fig.  17. 

Fundort:  Arabisches  Meer  [14]. 

C.  tripos  (Müller)  Nitzscli  (typische  Form). 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Kattegat,  Sund  [7],  Gull- 
marfjord  [7,13],  Yäderöboda,  Masekär,  SmögenRamsö,  Norsholm 
Lighthouse,  Ramsö  [13],  Geirangerfjord,  Storfjord,  norwegische 
Küstenbank,  zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwischen  Faeroer 
und  Island;  zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nord- 
atlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken, 
Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nörd- 
licher Arm  des  Golf  Stromes  bei  der  Bäreninsel,  außerhalb  Sönd- 
möre,  zwischen  Bäreninsel  und  Yesteraalen,  Westfjord  (Lofoten), 
Küste  von  Romsdalen  [16],  Syrakus  [29],  Yestmannaeyjar,  Hro- 
laugseyjar,  Papey  (Island),  südlich  von  Island  [42], 

Ostenfeld  [39]  unterscheidet  eine  forma  atlantica  und  eine 
forma  sub salsa;  letztere  ist  im  Skagerak,  Kattegat,  gr.  u.  kl. 
Belt  und  in  der  Ostsee,  erstere  im  Nordatlantik  und  bei  den 
Faeroer  aufgefunden  worden  [7,  39]. 

var.  arcticum  (Ehrenb.)  Cleve,  Report  on  the  Phyto- 
plankton. collected  on  the  expedition  of  H.  M.  S.  „Research“ 
1897.  Fifteenth  annual  Report  of  the  Fishery  Board  for  Scot- 
land S.  302.  Fig.  3. 

Fundort:  Nordsee  [7],  zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwi- 
schen Faeroer  und  Island,  Jan  Mayen,  zwischen  Island  und  Jan 
Mayen,  zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlan- 
tischer Strom,  Ofoten-Fjord , Porsangerfjord,  zwischen  Finn- 
marken und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des  Golfstromes  bei 
der  Bäreninsel,  Polarwasser  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  Bären- 
insel und  Yesteraalen,  außerhalb  Söndmöre,  ostisländischer  Polar- 
strom [16],  Hrolaugseyjar,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjö- 
gurtä  (Jsland),  Umgegend  von  Island  [42]. 

var.  arcuatum  Gourret  1.  c.  S.  25,  Taf.  II,  Fig.  42. 

Fundort:  Golf  von  Aden,  Arabisches  Meer  [14]. 

var.  azoricum  Cleve,  Kongl.  Sv.  Yet.-Akad.  Handl.  Bd.  34, 
Nr.  1,  S.  13,  Taf.  YII,  Fig.  6—7. 

Fundort:  Nordatlantik  [7],  Mittelmeer,  Arabisches  Meer  [14, 
soll  nach  Cleve  mit  C.  tripos  var.  brcve  Ostenf.  et  Schmidt  iden- 
tisch sein]. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


25 


var.  bucephahim  Cleve,  Report  1.  c.  S.  302. 

Fundort:  Kattegat,  Kanal,  Westküste  von  Norwegen  [7], 
Gleirangerfjord,  norwegische  Küstenbank,  zwischen  Shetland  und 
Faeroer,  zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlan- 
tischer Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken, 
Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nörd- 
licher Teil  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  Bären- 
insel und  Vesteraalen,  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten), 
Küste  von  Romsdalen  [16],  Väderöboda,  Masekär,  Smögen  Ramsö, 
Norsholm  Lighthouse  [13]. 

Gran  [16]  führt  die  Form  als  besondere  Art  auf  und  gibt 
als  Synonyma  an:  C.  arcuatum  Tanh.,  C.  tripo.s , C 1 arcuatum 
Joerg. ! 

var.  curvicorne  v.  Daday,  Termesz.  Fiizetek  Bd.  XI,  Tf.  III, 
Fig.  4,  8,  12,  14,  17. 

Fundort:  Mittelmeer,  Golf  von  Aden  [14], 
var.  horridum  Cleve,  Report  1.  c. 

Fundort:  Kanal  [7],  Geiranger fjord,  Storfjord,  zwischen  Shet- 
land und  Faeroer,  zwischen  Faeroer  und  Island,  außerhalb  Lop- 
pen in  Finnmarken,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel, 
nördlicher  Teil  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  der 
Bäreninsel  und  Vesteraalen,  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lo- 
foten), nordatlantischer  Strom,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Vest- 
mannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey,  Langanes  (Island),  südlich  und 
westlich  von  Island  [34]. 

Ostenfeld  [39]  unterscheidet  eine  forma  typica  und  eine 
forma  intermediär  beide  unterscheiden  sich  durch  die  stärkere 
(f.  typica)  oder  geringere  (f.  intennedia)  Bestachelung. 

var.  inaequate  Gourret  1.  c.  S.  30,  Taf.  I,  Fig.  3. 

Synonym:  C.  reticulaturn  Ostenf. , Jagttagelser  in  1899, 

S.  58. 

Fundort:  Kanal  [7],  Nordatlantik,  südwestlich  von  den  Faer- 
oer [39,  41]. 

var.  longipes  (Bail.)  Cleve  1.  c. 

Fundort  : Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat  [7],  Geirangerfjord,  Stor- 
fjord, norwegische  Küstenbank,  zwischen  Shetland  und  Faeroer, 
zwischen  Faeroer  und  Island,  Jan  Mayen,  zwischen  Island  und 
Jan  Mayen,  zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nord- 
atlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken, 
Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  Polar- 
wasser bei  der  Bäreninsel  nördlicher  Arm  des  Golfstromes  bei 
der  Bäreninsel,  zwischen  der  Bäreninsel  und  Vesteraalen,  außer- 
halb Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  Küste  von  Romsdalen  (16], 
Gullmarfjord  [7,  13],  Väderöboda,  Masekär,  Smögen-Ramsö,  Nor- 
sholm Lighthouse  [13],  Vestmannaeyjar.  Hrolaugseyjar,  Papay, 
Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjörgurta  (Island),  Umgebung  von 
Island  [42],  Faeroer  [39]. 

Ostenfeld  [39]  führt  diese  Varietät  als  Art  auf  und  unter- 
scheidet 3 Formen: 


26 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


li  forma  oceanica  Ostenf. : Ziemlich  robust,  mehr  oder  weni- 
ger stark  bestachelt,  Hörner  verhältnismäßig  kurz  (Ostenfeld  1.  c. 
Fig.  140 — 41 ; Gran,  Plankton  1.  c.  Fig.  2). 

2)  forma  balt/ra,  Ostenf.  1.  c.  Fig.  142:  Zelle  schlanker,  fast 
ohne  Bestachelung,  Hörner  verhältnismäßig  lang  (Ostsee,  Katte- 
gat, gr.  u.  kl.  Pelt.  Skagerak,  Westküste  von  Norwegen). 

3)  var.  ventricosa  Ostenf.  1.  c.  S.  587. 

Basis  des  Vorderliornes  bedeutend  höher,  beiderseits  stark 
angeschwollen:  hat  mit  C.  compressum  Gran  gewisse  Ähnlichkeit 
(Nordatlantik,  Faeroer). 

var.  macroceros  (Ehrenb.),  Clap.  et  Lachm.,  Etudes  sur  les 
Infus.  S.  397,  Taf.  XIX,  Fig.  1. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Gr.  Belt,  Kattegat  [7, 
als  C.  intermedium  Joerg.],  Gullmarfjord  [7,  13],  Ramsö,  Väderö- 
boda,  Masekär,  Smögen-Ramsö,  Nor.sholm  Lighthouse,  Hafsten- 
sund  1 13],  norwegische  Küstenbank,  zwischen  Shetland  und  Faer- 
oer. zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer 
Strom.  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken,  zwischen 
Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Teil  des  Golfstromes 
bei  der  Bäreninsel,  zwischen  Bäreninsel  und  Yesteraalen,  außer- 
halb Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  Küste  von  Romsdalen  [16], 
Golf  von  Aden  [14]. 

var.  platicorne  (v.  Daday)  Lemm.,  Abh.  Nat.  Brem.  Bd. 
XYI.  S.  346. 

Fundort  : Mittelatlantik,  Arabisches  Meer  [14]. 

C.  volans  Cleve,  Kongl.  Sv.  Yet.-Akad.  Handl.  Bd.  34,  Nr.  1. 
S.  15.  Taf.  VII,  Fig.  4. 

Fundort:  Mittelmeer,  Golf  von  Aden  [14]. 

C.  vultur  Cleve  1.  c.  S.  15,  Taf.  VII,  Fig.  5. 

Fundort:  Mittelmeer,  Golf  von  Aden  [14]. 

Gatt.  Gonyaidax  Diesing. 

G.  Jolli fei  Murr,  et  Whitt.,  Trans,  of  the  Linn.  Soc.  of  Lon- 
don Yol.  Y.  Part.  9,  S.  324,  Taf.  XXVIII,  Fig.  lab. 

Fundort:  Mittelmeer,  Rotes  Meer,  Arabisches  Meer  [14]. 

G.  polyedra  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  IV,  Fig.  7 — 9. 

Fundort:  Faeroer  [39]. 

G.  polygramma  Stein  1.  c.  Taf.  IV.  Fig.  15 — 19. 

Fundort:  Nordsee  [7],  Faeroer  [39],  Mittelmeer  [14],  Syra- 
kus [29], 

G.  splm fern  (Clap.  et  Lachm.)  Stein  1.  c.,  Taf.  IV.,  Fig.  10 
bis  14. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Sund,  Kattegat,  Gull- 
marfjord  |7.  13],  Yäderöboda,  Masekär,  Skagen,  Smögen-Ramsö 
[13],  Kanal  [7],  nordatlantischer  Strom,  Porsangerfjord  [16],  Yest- 
mannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Rödehuk,  Gjögurta (Island),  Umgegend 
von  Island  [42]. 

G.  triacantha  Joerg.,  Bergens  Museums  Aarbog  1899  Nr.  VI, 
S.  35. 


Lemmermann.  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


27 


Fundort:  Xordatlantik  [13],  Rödehuk,  Gjögurtä  i Island),  nörd- 
lich von  Island  [42]. 

0.  Paulsen  [42]  gibt  an  der  Hand  guter  Abbildungen  eine 
ausführlichere  Beschreibung  dieser  Form  und  macht  wahrschein- 
lich. daß  Ceratium  hypcrboreum  Cleve  damit  identisch  ist. 

Gatt.  Goniodoma  Stein. 

G.  acuminatum  lEhrenb.)  Stein.  Organismus  1.  c.,  Taf.  VII, 
Fig.  1 — 16. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Westküste  von  Nor- 
wegen [7].  zwischen  Shetland  und  Faeroer  1 18],.  Mittelmeer  [14], 
Syrakus  [29]. 

* G.  bipes  Cleve,  Arkiv  för  Zoologi  Bd.  I.  S.  371,  Fig.  2. 

Epivalva  niedrig,  abgestumpft  kegelförmig,  viel  kürzer  als 

die  Hvpovalva.  Diese  besitzt  am  Ende  zwei  kleinere  abgerun- 
dete, sowie  zwei  größere,  zitzenförmige,  mit  je  einem  kurzen 
Stachel  besetzte  Fortsätze.  Membran  grob  granuliert.  Länge 
80  w,  Breite  70  y.  Unvollständig  bekannt. 

Fundort:  Rotes  Meer,  Arabisches  Meer,  Malayischer  Archi- 
pel (Seman  Sound)  [14]. 

* G.  Cstenfeldii  0.  Paulsen.  Medd.  fra  Komm,  for  Havunder- 
soeg.  Serie  Plankton.  Bd.  I,  S.  20.  Fig.  2 a — g. 

Synonym:  Glenodinium  Oste/nfeldii  0.  Paulsen,  Bulletins  des 
resultats  acquis  etc.  Xov.  1903. 

Zelle  so  lang  als  breit,  48 — 60  y lang,  dorsoventral  wenig 
abgeplattet.  Querfurche  in  der  Mitte  der  Zelle  verlaufend,  deut- 
lich spiralig  gewunden,  Längsfurche  kurz.  Apikaler  Teil  stumpf 
kegelförmig,  antapikaler  Teil  halbkugelig.  Membran  dünn, 
hyalin,  ohne  Areolierung.  Chromatophoren  gelbbraun. 

Fundort:  Langanes.  Rödehuk.  Gjögurtä  (Island),  Umgebung 
von  Island  [42],  Nordatlantik  [4]. 

Gatt.  Diplopsalis  Bergli. 

I).  lenticula  Bergli,  Morph.  Jahrb.  Bd.  VII.  S.  244,  Taf.  XVI, 
Fig.  60 — 62. 

Fundort:  Gr.  Belt.  Kattegat  [7],  Gullmarfjord  [7,  13],  Mase- 
kär,  V äderöboda,  Smögen  Ramsö,  Xorsliolm  Lighthouse  [ 13], 
norwegische  Küstenbank,  zwischen  Shetland  und  Faeroer, 
zwischen  Faeroer  und  Island,  zentraler  Teil  des  norwegischen 
Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom,  Ofotenf jord.  Porsangerfjord, 
zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  zwischen  der  Bären- 
insel und  \ esteraalen.  Golfstrom  außerhalb  Söndmore,  Westfjord 
(Lofoten).  Küste  von  Romsdalen  [ 16],  Nordatlantik  [7],  Langanes, 
Hrolaugseyjar  (Island),  südlich  von  Island  |42J,  Golf  von  Aden  1 14]. 

Gatt.  Peridinium  Ehrenb. 

* P.  achromaticum  Levander,  Medd.  af  Soc.  pro  Fauna  et 
Flora  Fennica  1902,  S.  49—51,  Fig.  1 — 2. 

/ O 


28 


Lern raerman  n , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Zelle  fast  so  lang  als  breit,  31—44  g lang,  mit  schwach 
abgeplatteter  Ventralseite.  Querfurche  in  der  Mitte  der  Zelle 
verlaufend,  undeutlich  spiralig  gewunden.  Apikaler  Teil  kegel- 
förmig, antapikaler  Teil  nach  der  Spitze  zu  verjüngt  und  aus- 
geschnitten. Membran  kaum  areoliert.  Interkalarstreifen  meistens 
schmal.  Epivalva  mit  7 Praeaequatorialplatten , von  denen  die 
dorsalmediane  am  breitesten  ist.  Rautenplatte  viereckig,  schmal, 
in  der  Längsachse  der  Schale  ausgezogen.  Erste  und  zweite 
laterale  Apikalplatten  schmal,  dritte  und  vierte  breit  fünfeckig. 
Erste  dorsale  Apikalplatte  viereckig,  zweite  dorsale  Apikalplatte 
sechseckig. 

Hypovalva  mit  5 Postaequatorialplatten  und  2 Antapikal- 
platten.  Die  Ränder  der  schmalen  Längsfurche  sind  besonders 
nach  hinten  kammartig  erhöht  und  erscheinen  in  dorsaler  und 
ventraler  Ansicht  als  zwei  kurze  Stachel. 

Chromatophoren  und  Stigma  fehlen.  Kern  in  der  Zellmitte, 
bohnenförmig.  Peripherischer  Teil  des  Plasmas  mit  Fettröpfchen. 
Im  hinteren  Teile  der  Zelle  liegt  eine  große  helle  Flüssigkeits- 
blase (Reservoir). 

Fundort:  Langviken  [27],  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

G.  acutangulum  Lemm.  nob. 

Synonym:  P.  divergens  Bergh,  Morphol.  Jalirb.  Bd.  VII, 
Taf.  XV,  Fig.  43.  P.  divergens  var.  acutangulum  Lemm.,  Abh. 
Xat.  Ver.  Brein.  Bd.  XVI,  S.  350  et  368;  P.  divergens  var.  co- 
nica  Gran,  Hydrographic-biol.  studies  S.  47 ; P.  conicum  Gran, 
Plankton  des  norwegischen  Nordmeeres  S.  189,  Fig.  14.  P.  co- 
nicum Ostenf.  et  Schmidt,  Vidensk.  Medd.  fra  den  naturh.  Foren, 
i.  Ivblivn  1901,  S.  174. 

Ich  habe  von  dieser  Form  im  Jahre  1899  folgende  kurze 
Beschreibung  gegeben.  ..Zelle  im  optischen  Querschnitte  rhom- 
bisch, am  Hinterende  spitzwinklig  ausgeschnitten.  Hinterhörner 
breit,  an  der  Innenseite  je  einen  kurzen  Stachel  tragend.“ 

Gran  hat  sie  darauf  als  P.  divergens  var.  conica  Gran  be- 
zeichnet und  Ostenfeld  & Schmidt  haben  sie  zur  neuen  Art 
erhoben.  Es  wäre  wohl  richtiger  gewesen,  den  von  mir  gegebe- 
nen Namen  beizubehalten,  umsomehr,  da  die  Bezeichnung  „co- 
nicum “ durchaus  nicht  besonders  glücklich  gewählt  ist,  da  es 
eine  ganze  Anzahl  Peridinium- Arten  mit  kegelförmiger  Spitze 
gibt.  Ich  sehe  mich  daher  genötigt,  den  von  mir  gegebenen 
Namen  aufrecht  zu  erhalten. 

Zelle  fast  genau  bilateral  symmetrisch  gebaut,  Querfurche 
nur  schwach  spiralig  gedreht,  in  der  Mitte  der  Zelle  verlaufend. 
Apikaler  Teil  kegelförmig  mit  fast  geraden  Seiten,  am  Ende  ab- 
gestutzt. Antapikaler  Teil  nach  dem  Ende  zu  verjüngt  und  spitz- 
winklig ausgeschnitten,  mit  konkaven  Seiten,  in  zwei  kegelför- 
mige, divergierende  Fortsätze  ausgezogen,  die  auf  der  Innenseite 
je  einen  kurzen  Stachel  tragen.  Längsfurche  auf  den  hinteren 
Teil  beschränkt,  bis  zur  sattelförmigen  Einsenkung  zwischen  den 


Lemmerinaun.  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


29 


beiden  Fortsätzen  reichend.  Epivalva:  Rautenplatte  in  die  Breite 
gezogen,  bis  zum  Apex  reichend.  Erste  und  zweite  laterale  Api- 
kalplatte trapezförmig,  nach  außen  stark  verbreitert.  Dritte  und 
vierte  laterale  Apikalplatte  unregelmäßig  viereckig,  kleiner  als 
die  vorigen.  Erste  Dorsalplatte  klein,  fast  rechteckig,  zweite 
Dorsalplatte  trapezförmig,  viel  größer  als  die  vorige,  nach  außen 
stark  verbreitert.  Hvpovalva  mit  zwei  halbmondförmig  geboge- 
nen Antapikalplatten  und  fünf  Aquatorialplatten. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Ostsee,  gr.  und  kleiner 
Belt,  Kattegat,  Skagerak,  Westküste  von  Norwegen,  nördliches 
Eismeer,  Kanal  [7],  Nordsee  [4, 44],  Storfjord,  norwegische  Küsten- 
bank, zwischen  Shetland  und  Eaeroer,  zwischen  Faeroer  und  Is- 
land, nordatlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in 
Finnmarken,  nördlicher  Teil  des  Golfstromes  zwischen  der  Bären- 
insel und  Vesteraalen,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel, 
Küste  von  Romsdalen  [16],  Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Rö- 
deliuk,  Gjögurtä  (Island),  Umgebung  von  Island  [42]. 

* P.  apiculatum  Penard,  Peridiniacees  du  Leman  S.  51,  Taf.  III, 
Fig.  3 — 13. 

Fundort:  Ramsö-Sund,  Löfö-Esbo  [26]. 

P.  balticum  (Lev.)  Lemm.,  Hedwigia  1900,  S.  (120). 

Fundort:  Ramsö-Sund  [25]. 

P.  catenatum  Levander,  Acta  Soc.  pro  Fauna  et  Flora  Fen- 
nica  Bd.  IX,  Nr.  10. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen,  Utklippen  [7], 

P.  decipiens  Joerg.,  Bergens  Museums  Aarbog  1899,  Nr.  VI, 
S.  40. 

Fundort:  Geirangerfjord,  zwischen  Island  und  Jan  Mayen, 
nordatlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  zwischen  Finnmarken  und 
der  Bäreninsel,  nördlicher  Teil  des  Golfstromes  zwischen  der 
Bäreninsel  und  Vesteraalen  [16],  Nordatlantik  [7,  41],  Rödehuk 
(Island),  südlich  von  Island  [42]. 

* var.  curvipes  Ostenf.,  Botany  of  the  Faeroes  II,  S.  581, 
Fig.  128. 

Linke  Seite  der  Längsfurche  am  Hinterende  mit  einem  hy- 
alinen, gebogenen,  blattartigen  Flügel  versehen. 

Fundort:  Nordsee  [7],  Faeroer  [39]. 

P.  diabolus  Cleve,  Kongl.  Sv.  Vet,  Akad.  Handl.  Bd.  34,  N.  1, 
S.  16,  Taf.  VII,  Fig.  19—20. 

Fundort:  Mittelmeer,  Golf  von  Aden  [14). 

P.  divergens  Ehrenb. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Esbo-Löfö  [26],  Gr.  u. 
kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord,  Westküste  von  Norwegen  [7], 
\ äderöboda,  Masekär,  Skagen,  Smögen-Ramsö,  Norsholm  Light- 
house  [ 13],  Nordatlantik  [7,  41],  Rödehuk,  südlich,  östlich  und 
nördlich  von  Island,  Hrolaugseyjar  (Island)  [ 42],  Syrakus  [29], 
Golf  von  Aden  [14]. 

var.  Berghii  Lemm.  1.  c.  S.  350  et  369. 


30 


Lern  m e r m a n n , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Fundort:  Marstrand  (Schweden)  (23]. 

var.  depressum  (Bail.)  Cleve,  Treatise  S.  26. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Gr.  und  kl.  Belt;  Kat- 
tegat [7],  Gullmarfjord  [7,  13],  Väderöboda,  Masekär,  Skagen, 
Firtli  of  Förth,  Küste  von  Holland,  Smögen-Ramsö,  Norsholm 
Lighthouse  [13],  Geirangerfjord.  Storefjord,  norwegische  Küsten- 
bank, zwischen  Shetland  und  Faeroor,  zwischen  Faeroer  und  Is- 
land, zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  zentraler  Teil  des  norwe- 
gischen Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb 
Loppen  in  Finnmarken,  Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  u. 
der  Bäreninsel,  Polarwasser  bei  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm 
des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  der  Bäreninsel  und 
Yesteraalen,  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten;,  Küste  von 
Romsdalen  (16],  Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Rö- 
dekuk,  Gjögurta,  (Island),  Eingebung  von  Island  [42]. 

P.  elegans  Cleve,  Kongl.  Sv.  Yet.-Akad.  Handl.  Bd.  34,  N.  1, 
S.  16,  Taf.  YII,  Fig.  15—16. 

Fundort:  Nordatlantik  [41],  Mittelatlantik,  Mittelmeer,  Golf 
von  Aden,  Arabisches  Meer  [14]. 

P.  globulus  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  IX,  Fig.  5 — 7 

Fundort:  Zentraler  Teil  der  Nordsee,  Küste  von  Holland  [13] 
Golfstrom  außerhalb  Söndmöre  [16],  Faeroer  [39],  Hrolaugseyjar 
(Island),  südlich  von  Island  [42],  Kanal  [7],  Syrakus  [29],  Golf 
von  Aden  [14]. 

P.  herbaceum  Schütt,  Peridineen  Taf.  VII.  Fig.  29. 

Fundort:  Syrakus  [29,  als  Protoceratium  herbaceum  Schütt]. 

* P.  islandicum  0.  Paulsen  1.  c.  S.  23,  Fig.  7. 

Zelle  zusammengedrückt,  schief,  im  optischen  Längsschnitte 
fast  rhombisch,  dorsoventral  kaum  abgeflacht,  56  —64  g lang  und 
und  68  g breit.  Längsfurche  kurz  und  breit,  am  Ende  des  lin- 
ken Seitenrandes  mit  zwei  kurzen  Stacheln  besetzt,  von  denen 
der  eine  mit  einem  hyalinen  Flügel  versehen  ist.  Rechter  Seiten- 
rand scharf  gezähnt,  am  Grunde  mit  einem  kurzen  Stachel.  Epi- 
valva:  Rautenplatte  in  die  Länge  gezogen.  Erste  und  zweite  la- 
terale Apikalplatte  fast  dreieckig,  dritte  und  vierte  laterale  Api- 
kalplatte fast  fünfeckig.  Erste  Dorsalplatte  breit  und  schmal, 
rechteckig,  zweite  Dorsalplatte  trapezförmig,  nach  außen  stark 
erweitert. 

Fundort:  Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Röde- 
huk,  Gjögurta  (Island;,  nördlich  und  östlich  von  Island  [42],  Nord- 
atlantik [7]. 

P.  lenticulare  (Ehrenb.)  Joerg.,  Bergens  Museums  Aarbog  1899 
Nr.  6,  S.  37. 

Fundort:  Geirangerfjord,  Storfjord,  norwegische  Küstenbank, 
zwischen  Shetland  und  Faeroer,  Küstengebiet  nördlich  und  west- 
lich von  Island,  nordatlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb 
Loppen  in  Finnmarken,  Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  u. 
der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bären- 


Le  mm  er  man  n,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


31 


insei,  zwischen  der  Bäreninsel  und  Yesteraalen,  außerhalb  Sönd- 
möre,  Westfjord  (Lofoten),  Küste  von  Romsdalen  [16,  als  P.  di - 
vergens  Ehrenb.  s.  str. !]. 

P.  Michaelis  Ehrenb.,  Infus.  Taf.  XXII.  Eig.  19. 

Fundort:  Esbo-Löfö  [25,  26],  Syrakus  [29]. 

P.  oceanicum  Vanh.,  Flora  und  Fauna  Grönlands.  Taf.  \ , 
Fig.  2. 

Fundort:  Gullmarfjord.  Kattegat  [7.  als  P.  oblongum  (Au- 
riv.j],  Väderöboda,  Masekär,  Smögen-Ramsö  [13],  zwischen  Shet- 
land und  Faeroer,  nordatlantischer  Strom,  Golfstrom  außerhalb 
Söndmöre,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel  [16,  als  P. 
depressum  var.  oceanica  (Vanh.)  Joerg. !],  nördlich  von  Island  [42], 
Mittelmeer,  Golf  von  Aden  [II], 

P.  ovatum  (Pouchet)  Schütt,  Peridineen  Taf.  XVI. 

Fundort:  Gr.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Geirangerfjord, 
norwegische  Küstenbank,  zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwischen 
Faeroer  und  Island,  zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  nordatlan- 
tischer Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken, 
Porsangerfjord,  Polarwasser  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  der 
Bäreninsel  und  Yesteraalen,  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lo- 
foten), Küste  von  Romsdalen  [16,  S.  187,  Fig.  11  ],  Väderöboda, 
Masekär,  Firth  of  Forth,  Skagen  [13],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugs- 
eyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island), 
Umgebung  von  Island  [42]. 

P.  pallidum  Ostenf.,  Jagttagelser  etc.  in  1898  S.  60. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord,  Westküste 
von  Norwegen,  nördliches  Eismeer,  Kanal  [7],  Masekär.  Väderö- 
boda, Skagen  [13],  Faeroer  [39,  S.  581,  Fig.  130,  S.  582,  Fg.  131], 
Geirangerfjord,  norwegische  Küstenbank,  zwischen  Shetland  und 
Faeroer,  zwischen  Faeroer  und  Island,  zwischen  Island  und  Jan 
Mayen,  zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlan- 
tischer Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken, 
Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nörd- 
licher Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  der 
Bäreninsel  und  Yesteraalen,  Barents-See,  außerhalb  Söndmöre, 
Westfjord  (Lofoten),  Küste  von  Romsdalen  [16],  Rödehuk,  Gjö- 
gurtä (Island),  Umgebung  von  Island  [42]. 

Gran  [16,  S.  186,  Fig.  10],  führt  diese  Art  als  P.  pelluci- 
dum  (Bergh)  Schütt  auf,  gibt  aber  an,  daß  die  Mehrzahl  der  be- 
obachteten Formen  den  Abbildungen  Ostenfelds  entsprechen. 
Seine  Figuren  stimmen  mit  P.  pallidum  Ostenfeld  so  ziemlich 
überein. 

P.  pedunculatum  Schütt,  Peridineen,  Taf.  XIV,  Fig.  47. 

Fundort:  Mittelatlantik  [14],  Hrolaugseyjar  (Island)  [42J. 

P.  pcllucidum  (Bergli)  Schütt,  Peridineen,  Taf.  XIY, 
Fig.  45. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen,  Finnischer  Meerbusen,  Gr. 
und  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Väderöboda,  Masekär 
[13],  Faeroer  [39],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey,  Digra- 


32  Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

nes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island),  Umgebung  von  Is- 
land [42]. 

* P.  rosem»  0.  Paulsen.  Medd.  fra  Komm,  for  Havunders,  Serie 
Plankton  Bd.  I.,  S.  23,  Fig.  9. 

Zelle  rosa  gefärbt,  im  optischen  Längsschnitte  rhombisch, 
60  [i  lang,  Querfurche  schwach  spiralig  gewunden.  Längsfurche 
breit,  fast  bis  zum  Hinterrande  reichend,  in  der  Mitte  des  hin- 
teren Teiles  mit  einem  blattartigen  Vorsprunge  versehen.  Api- 
kaler Teil  der  Zelle  kegelförmig,  mit  schwach  konvexen  Seiten 
und  kurz  vorgezogener  Spitze.  Antapikaler  Teil  fast  halbkuge- 
lig, am  Hinterrande,  ganz  nahe  dem  unteren  Ende  der  Längs- 
furche mit  zwei  kurzen  Stacheln  besetzt.  Die  Trennung  der 
Endtafel  in  zwei  Endplatten  ist  nur  schwach  angedeutet.  Erste 
Dorsalplatte  der  Epivalva  klein,  zweite  sehr  groß. 

Fundort:  Langanes,  Rödehuk  (Island),  nördlich,  östlich  und 
südlich  von  Island  [42]. 

* P.  spec.  Gran,  Plankton  d.  norweg.  Nordmeeres,  S.  188, 
Fig.  13. 

Gran  [11]  gibt  leider  von  dieser  Art  nur  drei  Abbildungen, 
ohne  irgend  eine  Beschreibung  hinzuzufügen.  Es  handelt  sich 
um  eine  Form,  welche  mit  P.  roseum  0.  Paulsen  große  Ähnlich- 
keit hat,  sich  aber  davon  durch  die  kleinere  zweite  Dorsalplatte 
der  Epivalva,  die  größere  Entfernung  der  antapikalen  Stacheln 
von  der  Längsfurche  und  die  Asymmetrie  des  antapikalen  Teiles 
der  Zelle  einigermaßen  unterscheiden  läßt. 

Fundort  : Golfstrom  außerhalb  Söndmöre  [11],  Nordsee  (Hol- 
land) [7]. 

P.  sinuosum  Lemm.  nob. 

Synonym:  P.  divergens  var.  sinuosum  Lemm.,  Abh.  Nat. 
Ver.  Brem.  Bd.  XVI,  S.  349;  P.  pentagonum  Gran,  Plankton  d. 
norw.  Nordmeeres  S.  190,  Fig.  15. 

Ich  habe  diese  Form  1899  wie  folgt  beschrieben:  „Zelle  im 
optischen  Längsschnitt  rhombisch,  am  Hinterrand  etwas  einge- 
buchtet, mit  zwei  sehr  kurzen  Hinterhörnern.“  Gran  hat  1.  c. 
eine  ausführlichere  Beschreibung  gegeben. 

Zelle  breiter  als  lang,  95  g breit  und  77  u lang,  im  optischen 
Längsschnitte  rhombisch  mit  kurz  ausgeschnittenem  Hinterrande 
und  zwei  sehr  kurzen  Hinterhörnern.  Querfurche  deutlich  spi- 
ralig gewunden.  Längsfurche  bis  zum  Hinterrande  reichend. 
Apikaler  Teil  kegelförmig,  mit  fast  geraden  Seiten  und  abge- 
stutzter Spitze.  Antapikaler  Teil  trapezförmig,  mit  konkaven 
Seiten,  am  Hinterrande  wenig  ausgeschnitten,  so  daß  zwei  kurze 
Fortsätze  entstehen.  Platten  der  Epivalva  wie  bei  P.  acutangu- 
lum  Lemm..  nur-  sind  die  vorderen  (1.  und  2.)  lateralen  Apikal- 
platten  sehr  schmal  und  bedeutend  kleiner  als  die  hinteren  (3. 
und  4). 

Fundort:  Westküste  von  Norwegen,  Nordsee,  Kanal,  Nord- 
atlantik [7],  südlich  von  Island  [42],  norwegische  Küstenbank, 
zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


33 


Strom,  Ofotenfjord,  nördlicher  Arm  des  Golfstromes  bei  der 
Bäreninsel,  zwischen  der  Bäreninsel  und  Vesteraalen  [16]. 

P.  Steinii  Joerg.,  Bergens  Museums  Aarbog  1899,  Nr.  VI,  S.  38. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat,  Kanal  [7],  Nordsee  [7, 
44],  Väderöboda,  Masekär  [13],  norwegische  Küstenbank,  zwischen 
Shetland  und  Faeroer,  zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  zentraler 
Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom,  Por- 
sangerfjord, nördlicher  Arm  des  Golfstromes  zwischen  der  Bären- 
insel und  Vesteraalen,  Barents-See,  außerhalb  Söndmöre,  Küste 
von  Bomsdalen  [16],  Faeroer  [39],  Hrolaugseyjar,  Langanes,  Rö- 
dehuk,  Gjörgurtä  (Island),  westlich  und  südlich  von  Island  [42], 
Mittelatlantik,  Mittelmeer,  arabisches  Meer  [14]. 

* P.  subinermis  0.  Paulsen  1.  c.  S.  24,  Fig.  10. 

Zelle  60 — 65  y lang,  im  optischen  Längsschnitte  fünfeckig. 
Längsfurche  schwach  spiralig  gewunden.  Längsfurche  kui'z,  am 
Ende  stark  verbreitert,  in  der  Mitte  der  Seitenränder  zuweilen 
mit  je  einem  Stachel  besetzt.  Apikaler  Teil  der  Zelle  kegel- 
förmig, mit  geraden  oder  schwach  konvexen  Seiten.  Antapikaler 
Teil  trapezförmig,  mit  fast  geraden  Seiten  und  gerade  abgestutz- 
tem Hinterrande. 

Unterscheidet  sich  von  P.  sinuosum  Lemm.  durch  die 
schwache  Drehung  der  Querfurche,  die  starke  Verbreiterung  am 
Ende  der  Längsfurche,  die  geraden  (nicht  konkaven)  Seiten  und 
den  gerade  abgestutzten  Hinterrand  des  antapikalen  Teiles.  Die 
Täfelung  der  Epivalva  scheint  ebenfalls  wesentlich  anders  zu 
sein;  leider  gibt  aber  die  Fig.  10b  nur  ungenügenden  Aufschluß 
darüber. 

Fundort  : Papey,  Langanes,  Beru-Fjord,  Davis-Straße,  Noi’d- 
atlantik  [42]. 

P.  tr'ipos  Murr,  et  "Wliitt.  1.  c.  S.  327,  Taf.  XXX,  Fig.  4a,  b. 

Fundort:  Nordatlantik  [41], 

* P.  Willei  Huitf.-Kaas,  Vidensk.  Skrifter  1900,  Nr.  2,  S.  5, 
Fig.  6 — 9. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7], 

Unterfam.  Podolampinae. 

Gatt.  Podolampas  Stein. 

P.  bipes  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  VIII,  Fig.  6 — 8. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Golf  von  Aden  [14]. 

P elegans  Schütt,  Peridineen  Taf.  XVIII,  Fig.  57. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

P.  palmipes  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  VIII,  Fig.  9 — 11. 

Fundort:  Golfstrom,  außerhalb  Söndmöre  [16],  Faeroer  [39], 
Hrolaugseyjar  (Island),  südlich  und  westlich  von  Island  [42], 
Syrakus  [29]. 

Unterfam.  Oxytoxinae. 

Gatt.  Oxytoxum  Stein. 

O.  constridum  (Stein)  Bütschli. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Arabisches  (fyleer  [14]. 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


3 


34 


Le  mm  er  mann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


0.  diploconus  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  Y,  Fig.  5. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Arabisches  Meer  [14]. 

0.  Milneri  Murr,  et  Whitt.  1.  c.,  S.  328,  Taf.  XXVII, 
Fig.  6. 

Fundort:  Nördlich  von  Island  [42],  Mittelmeer  [14]. 

0.  reticulatum  (Stein)  Lemm.,  Abh.  Nat.  Ver.  Brem.,  Bd.  XVI, 
S.  371. 

Fundort:  Nordatlantik  [41]. 

0.  scolopax  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  V,  Fig.  1 — 3. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

* 0.  sphaeroideum  var.  Steinii  Ostenf.,  Medd.  om  Groenland 
XXYI,  S.  166. 

Synonym:  0.  sphaeroideum  Stein  1.  c.  Taf.  V,  Fig.  11. 

Apikaler  Teil  der  Zelle  kurz  kegelförmig,  an  der  Basis  wul- 
stig umrandet.  Antapikaler  Teil  kegelförmig  zugespitzt,  mit  kon- 
vexen Seiten,  abgerundeten  Ecken  und  fast  gerader  Basis. 

Fundort:  Nordatlantik  [41]. 

* var.  conicum  Lemm.,  Engler,  Bot.  Jahrb.  Bd.  XXXI Y, 

S.  642. 

Synonym:  0.  sphaeroideum  Stein  1.  c.  Taf.  Y,  Fig.  10. 

Apikaler  Teil  der  Zelle  kegelförmig  mit  schwach  konkaven 
Seiten.  Antapikaler  Teil  eiförmig,  am  Hinterende  abgerundet, 
an  der  Basis  fast  gerade. 

Fundort:  Mittelmeer,  Atlantik,  Pacific  [Stein]. 

* 0.  Schauinslandii  Lemm.,  Engler  Bot.  Jahrb.  Bd.  XXXIV, 
S.  642,  Taf.  VIII,  Fig.  10—11. 

Zelle  spindelförmig,  an  den  Enden  zugespitzt  und  leicht  ge- 
krümmt, 104  p lang.  Apikaler  Teil  27,3  p lang,  unregelmäßig, 
kegelförmig,  an  der  dorsalen  Seite  tief  ausgeschnitten,  an  der 
ventralen  Seite  fast  gerade.  Antapikaler  Teil  71,2  p lang,  am 
Grunde  zylindrisch  mit  abgerundeten  Ecken,  am  Ende  in  einen 
zugespitzten  Kegel  auslaufend.  Querfurche  deutlich  spiralig  ge- 
wunden, 5.5  p breit.  Längsfurche  kurz,  am  linken  Seitenrande 
mit  einem  hyalinen,  blattartigen  Flügel  besetzt.  Membran  mit 
Längsleisten  versehen,  die  dicht  mit  kurzen,  warzenähnlichen 
Spitzchen  geziert  sind. 

Die  nächststehende  Art  ist  0.  Millneri  Murr,  et  Whitt. 

Fundort:  Meer  zwischen  Hawaii  und  Laysan  [24]. 

0.  tessdatum  (Stein)  Schütt,  Peridineen  Taf.  XVII,  Fig.  52. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 


Unterfam.  Ceratocoryinae. 

Gatt.  Ceratocorys  Stein. 

C.  horrida  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  VI,  Fig.  4 — 11. 
Fundort:  Syrakus  [29],  Golf  von  Aden  [14]. 


Lern m ermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


35 


Unterf.  Dinophyseae. 

Gatt.  Phalacroma  Stein. 

Ph.  doryphorum  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XIX,  Fig.  1 — 4. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Mittelatlantik  (14]. 

Ph.  globulus  Schütt,  Peridineen,  Taf.  II,  Fig.  12. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

Ph.  Jourdani  (Gourret)  Schütt,  Peridineen,  Taf.  IV,  Fig.  20. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Arabisches  Meer  [14]. 

Ph.  minutum  Cleve,  Kongl.  Sv.  Vet.  Akad.  Handl.  Bd.  34, 
Nr.  1,  S.  18,  Taf.  III,  Fig.  10-11. 

Fundort:  Nordatlantik  [41],  Rödehuk  (Island)  südlich  von 
Island  [42]. 

Ph.  operculatum  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XVIII,  Fig.  7 — 10. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Golf  von  Aden  [14]. 

Ph.  operculoides  Schütt,  Peridineen  Taf.  II,  Fig.  11. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

Ph.  porodictyum  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XVIII,  Fig.  11 
bis  14. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

Ph.  rapa  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XIX,  Fig.  5 — 8. 

Fundort:  Mittelmeer,  Arabisches  Meer  [14], 

Ph.  Pudgei  Murr,  et  AVitt.  1.  c.  S.  331,  Taf.  XXXI,  Fig.  6a,  b. 

Fundort:  Nordatlantik  [41]. 

Gatt.  Dinophysis  Ehrenb. 

D.  aeuminata  Clap.  et  Lachm.,  Etudes  sur  les  Infusoires,  S. 
408,  Taf.  XX,  Fig.  1 7. 

Fundort  : Finnischer  Meerbusen,  Kattegat,  Kanal  [7],  zwischen 
Shetland  und  Faeroer,  Ofotenfjord,  Porsangerfjord,  Küste  von 
Romsdalen  [16],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Langanes,  Rö- 
dehuk, Gjögurta,  Umgebung  von  Island  [42],  Faeroer  [39]. 

D.  acuta  Ehrenb.,  Abhandl.  d.  Akad.  d.  Wiss.  in  Berlin  1839 
S.  151. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen,  Alands-See,  Kattegat,  Gull- 
marfjord  [7],  Väderöboda,  Masekär,  Skagerak,  Smögen-Ramsö, 
Norsholm-Lighthouse  [13],  Storfjord,  noi'wegische  Küstenbank, 
zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwischen  Faeroer  und  Island, 
nordatlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in  Finn- 
marken, zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher 
Teil  des  Golfstromes  zwischen  der  Bäreninsel  und  Vesteraalen, 
Westfjord  (Lofoten),  außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen 
[16],  Hrolaugseyjar,  Rödehuk  (Island),  südlich,  westlich  und  nörd- 
lich von  Island  [42], 

* D.  granulata  Cleve,  Kongl.  Sv.  Vet.  Akad.  Handl.,  Bd.  32, 
Nr.  3,  S.  39,  Taf.  IV,  Fig.  7. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen,  Nordsee,  Westküste  von 
Norwegen,  Skagerak,  Gullmarfjord  [7],  Väderöboda,  Masekär  [13], 


36 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  Spitzbergen,  Umgebung  von 
Jan  Mayen  ]16]. 

Wurde  von  mir  früher  als  Synonym  zu  D.  acuminata  Clap. 
et  Lachm.  gezogen,  scheint  aber  doch  eine  gute  Art  zu  sein. 

D.  hast  ata  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XIX,  Fig.  12. 

Fundort:  Mittelatlantik,  Golf  von  Aden  [14]. 

D.  homunculus  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XXI,  Fig.  1 — 2, 
6—7. 

Fundort:  Smögen-Ramsö  [13],  Nordatlantik  [7],  südlich  von 
Island  [42],  zwischen  Shetland  und  Faeroer  [16],  Mittelatlantik 
[14],  Syrakus  [29],  Rotes  Meer,  Golf  von  Aden,  Arabisches 
Meer  [14]. 

var.  tripos  (Gourr.)  Lemm.,  Abh.  Nat.  Ver.  Brem.  Bd.  XYI, 
S.  373. 

Fundort:  Kanal  [7]. 

D.  miles  Cleve,  Oefvers.  af  Kongl.  Sv.  Yet.  Akad.  Förhandl. 
1900,  Nr.  9,  S.  1030,  Fig.  la. 

Fundort:  Arabisches  Meer  [14]. 

D.  norwegica  Clap.  et  Lachm.,  Etudes  sur  les  Infusoires,  S. 
407,  Taf.  XX.  Fig.  20. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen,  Finnischer  Meerbusen,  gr. 
und  kl.  Belt,  Kattegat,  Skagerak,  Kanal  [7],  Geirangerfjord, 
Storfjord,  norwegische  Küstenbank,  zwischen  Shetland  und  Faer- 
oer, nordatlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  außerhalb  Loppen  in 
Finnmarken,  Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  und  der 
Bäreninsel,  nördlicher  Teil  des  Golf  Stromes  zwischen  der  Bären- 
insel und  Yesteraalen,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Skagen,  Yäde- 
röboda  [13],  Nordatlantik  [7,  41]. 

D.  ovum  Schütt,  Peridineen  Taf.  I,  Fig.  6. 

Fundort:  Esbo-Löfö  [25,26],  Lill-Kantskogvik  [25],  Kanal  [7]. 

D.  rotundata  Clap.  et  Lachm.,  Etudes  1.  c.  S.  409,  Taf.  XX. 
Fig.  16. 

Fundort:  Bottnischer  und  Finnischer  Meerbusen,  kl.  Belt, 
Kattegat,  Kanal  [7],  Skagerak  [7,  13],  Geirangerfjord,  norwegische 
Küstenbank,  zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwischen  Faeroer 
und  Island,  zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  zentraler  Teil  des 
norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom,  Ofotenfjord, 
Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nörd- 
licher Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  der 
Bäreninsel  und  Yesteraalen,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Väderö- 
boda,  Masekär  [13[,  Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes, 
Rödehuk,  Gjögurta  (Island),  südlich,  westlich  und  nördlich  von 
Island  [42],  Nordatlantik  [7,  41],  Faeroer  [39],  nördliches  Eismeer 
[7],  Syrakus  [29]. 

JD.  uracantha  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XX,  Fig.  22—23. 

Fundort  Mittelmeer  [14]. 

Gatt.  Amphisolenia  Stein. 

A.  gtohifera  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XXI,  Fig  9 
bis  10. 


Lemmermann,  Das  Pliy toplankton  des  Meeres. 


37 


Fundort:  Nordatlantik  [41],  Rotes  Meer,  Arabisches  Meer 
[14;  Cleve  hat  diese  Form  von  A.  bidentata  Schröder  nicht 
unterschieden]. 

A.  inflata  Murr,  et  Whitt,  1.  c.  S.  332,  Tal.  XXXI,  Fig.  2 a 
bis  2 b. 

Fundort:  Nordatlantik  [41],  Arabisches  Meer  [14]. 

A.  palmata  Stein,  Organismus  1.  c.  Taf.  XXI,  Fig.  11 — 15. 

Fundort:  Mittelmeer,  Golf  von  Aden  [14], 

Gatt.  Histioneis  Stein. 

H.  magnifica  (Stein)  Murr,  et  Whitt.  1.  c.  S.  332,  Taf.  XXXII, 
Fig.  2. 

Fundort:  Syrakus  [29]. 

H.  quadrata  (Schütt)  Lemm.,  Abh.  Nat.  Yer.  Brem.,  Bd.  XVII, 
S.  376. 

Fundort:  Meer  zwischen  Hawaii  und  Laysan-[24], 

H.  Steinii  (Schütt)  Lemm.  1.  c.  S.  377. 

Fundort:  Meer  zwischen  Hawaii  und  Laysan  [24]. 

Anhang. 

* Achradina  pulchra  Lohmann,  Wiss.  Meeresunters.  N.  F.  Bd. 
VII,  S.  64,  Taf.  I,  Fig.  13. 

Zelle  länglich,  an  den  Polen  abgerundet,  durch  eine  seichte 
Querfurche  leicht  eingeschnürt,  hyalin,  23,5  p lang,  mit  einem 
lanzettförmigen  Innenskelett,  das  durch  zwei  Querspangen  in  drei 
Abschnitte  zerlegt  wird,  von  denen  der  hintere  am  größten  ist. 
Die  beiden  vorderen  Abschnitte  sind  offen,  der  hintere  ist  durch 
zwei  gewölbte  Wände  aus  feinem  Maschenwerk  von  dem  Plasma 
der  Zelle  abgegrenzt;  eine  Wand  ist  mit  einer  Längsleiste  ver- 
sehen. 

Fundort:  Syrakus,  Atlantik  [29]. 

Cladopyxis  brachiolata  Stein,  Organismus  1.  c.,  Taf.  II,  Fig.  7 
bis  13. 

Fundort:  Mittelmeer  [6]. 

* CI.  setifera  Lohmann,  Wiss.  Meeresunters.  N.  F.  Bd.  VII, 
S.  64,  Taf.  I,  Fig.  15. 

Zelle  grünlichgelb,  rundlich,  11  p lang,  mit  scharf  ausgebil- 
deter Querfurche  und  deutlicher  Kutikula,  die  mit  neun  regel- 
mäßig angeordneten  Borsten  besetzt  ist,  von  denen  eine  an 
einem  Pole , die  anderen  paarweise  zu  beiden  Seiten  der 
Querfurche  stehen.  Kern  rundlich,  groß.  Geißeln  wurden  nicht 
bemerkt. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Mittelatlantik  [30]. 

Qymnaster  pentasterias  (Fhrenb.)  Schütt,  Peridineen,  Taf. 
XXVII,  Fig.  100. 

Fundort:  Mittelatlantik  [30]. 

:i:  Gymnodiniacee , Lohmann  1.  c.,  S.  65,  Taf.  I,  Fig.  9. 

Zelle  hyalin,  34,5  y lang,  ohne  Chromatophoren,  aus  einem 
kleineren  abgerundet  kegelförmigen  und  einem  größeren  sack- 


38 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


förmigen  Teile  bestehend,  mit  wandständigen,  im  Plasma  liegen- 
den porösen  Skelettplatten. 

Fundort:  Syrakus  (in  den  Gehäusen  der  Oikopleurinen)  [29]. 


Klasse  Bacillariales. 

Ord.  Centricae. 

Unterord.  Discoideae. 

Fam.  Melosiraceae. 

Gatt.  Melosira  Ag. 

*M.  ambigua  (Grün.)  0.  Müller,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges. 
1903.  S.  332.  ^ 

Synonym:  M.  crenulata  var.  ambigua  Grün,  in  Van  Heurck, 
Synopsis  Taf.  88,  Fig.  12  — 15. 

Fundort  : Bottnischer  Meerbusen  [23]. 

Hierher  gehört  auch  die  von  mir  [16]  als  M.  crenulata  var. 
tenuis  (Kütz.)  Grün,  aufgezählte  Form! 

M.  Borreri  Grev.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1329. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen,  Kanal  [7],  Geiranger- 
fjord [16]. 

M.  granulata  (Ehrenb.)  Ralfs  — De  Toni,  Sylloge  II.  3. 
S.  1334. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

Gatt.  Gallionella  Bory. 

G.  hyperborea  (Grün.)  Joerg. , Bergens  Museums  Aarbog 
1899,  Nr.  VI.  S.  18,  Taf.  I,  Fig.  1;  De  Toni,  Sylloge  II,  3, 
S.  1332. 

Fundort:  Bottnischer  und  Finnischer  Meerbusen  [7],  Island, 
Spitzbergen,  Nowaja-Semlja  [17], 

G.  nummuloides  (Dillw.)  Bory  — De  Toni,  Sylloge  II,  3, 
S.  1331;  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  85,  Fig.  1 — 2. 

Fundort:  Geirangerfjord  [16]. 

* G.  Westii  (W.  Sm.)  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1332. 

Synonym:  Melosira  Westii  W.  Sm.,  Diät.  II,  S.  59,  Taf.  52, 
Fig.  333. 

Fundort:  Nordsee  (Belgien)  [7]. 

Gatt,  Paralia  Heiberg. 

P.  sulcata  (Ehrenb.)  Cleve  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1349. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat,  Skagerak,  Gullmarfjord, 
Kanal  [7],  Storfjord,  zwischen  Shetland  und  Faeroer,  Golfstrom 
außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  Ona  (an  der  Küste  von 
Romsdalen)  [16],  'Nordatlantik  [7,  41],  Faeroer  |39],  nördliches 
Eismeer  [7, 17],  Hrolaugseyjar,  Papey,  Rödehuk,  Gjögurta  (Island), 
südlich,  nördlich  und  westlich  von  Island  [42]. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


39 


Gatt.  Hijalodiscus  Ehrenb. 

H.  stelliger  Bail.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1367 ; Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  84,  Fig.  1 — 2. 

Fundort:  Kattegat,  Skagerak,  Kanal  [7],  Storfjord,  Golfstrom 
außerhalb  Söndmöre,  außerhalb  Yesteraalen,  zwischen  Finnmar- 
ken und  der  Bäreninsel,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Rödehuk, 
Gjögurtä  (Island),  östlich  von  Island  [42],  nördliches  Eismeer  [7]. 

Gatt,  Stephanopyxis  Ehrenb. 

* St.  Palmeriana  forma  javanica  Grün.,  in  Schmidt,  Atlas, 
Taf.  130,  Fig.  44. 

Fundort:  Java  [48],  Golf  von  Siam  [38]. 

St.  turris  (Grev.)  Ralfs  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1138; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  88  ter,  Fig.  12. 

Fundort:  Kattegat,  Skagerak,  Gullmarfjord  [7],  Väderöboda, 
Skagen,  Masekär.  Smögen-Ramsö,  Norsholm  Lightliouse  [13],  Su- 
lenfjord,  Ona  (Küste  von  Romsdalen)  [16],  Mittelmeer,  Arabisches 
Meer  [14]. 


Farn.  Sceletonernaceae. 

Gatt.  Thalassiosira  Cleve. 

Th.  antarctica  Comber,  Oefvers.  af  Kongl.  Sv.  Vet.-Akad. 
Förhandl.  1900  Nr.  8,  S.  935. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

Th.  haltica  (Grün.)  Ostenfeld,  Nyt.  Mag.  f.  Naturvidensk. 
Bd.  39.  Heft  4,  S.  290,  Fig.  3. 

Fundort  : Finnischer  Meerbusen,  Alandssee,  Bornholm,  Snyge- 
hook,  Utklippen  [7],  Esbo-Löfö,  Lill-Kantskogvik  [25],  Gr.  und 
kl.  Belt,  Kattegat,  Skagerak  [7]. 

Th.  hioculata  (Grün.)  Ostenf.,  Botany  of  the  Faeroes  II,  S.  564, 
S.  120—121. 

Synonym:  Coscinodiscus  bioculatus  Grün.,  Denkschr.  d.  k. 
Akad.  d.  AViss.  in  AVien  Bd.  48,  S.  107,  Taf.  C,  Fig.  30,  Taf.  D, 
Fig.  1 — 2;  Coscinodiscus  spec.  Osten!“.,  Jagttagelser  etc.  in  1900 
S.  52. 

Zellen  durch  einen  dünnen,  in  der  Mitte  der  Aralvarseite 
befestigten  Gallertfaden  zu  mehreren  miteinander  verbunden, 
zylindrisch,  manchmal  länger  als  breit,  30  bis  60  //  breit  und 
40  bis  60  u lang.  Pleuraseite  mit  zahlreichen  ringförmigen 
Zwischenbändern.  Aralvarseite  in  der  Nähe  des  Randes  mit  einer 
Reihe  kleiner  Stacheln  besetzt,  Areolen  radiale  Bündel  bildend, 
zentrale  Area  mit  zwei  runden  Granein  versehen. 

Es  handelt  sich  meiner  Meinung  nach  um  eine  echte  Deto- 
nula , wie  auch  Ostenfeld  [39]  hervorhebt.  Das  A'orhandensein 
von  Gallerte  allein  kennzeichnet  nicht  die  Gattung  Tlialassio- 
sira.  AVollte  man  nur  auf  das  Fehlen  oder  A^orhandensein  von 
Gallertfäden  oder  Gallertmassen  neue  BacilJanacoen-  Gattungen 
begründen,  so  würden  vielfach  nahe  verwandte  Formen  getrennt 


40 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


werden  müssen.  Außerdem  hängt  auch  die  größere  oder  gerin- 
gere Entwickelung  von  Gallerte  bei  manchen  Bacillariaceen  sehr 
von  äußeren  Umständen  ab.  Manche  Cyclotella-Y ormen  kommen 
z.  B.  mit  und  ohne  Gallerthüllen  vor. 

Ich  halte  es  daher  auch  für  verfehlt,  alle  Coscinodiscus- 
Forrnen,  deren  Zellen  in  Gallertmassen  eingebettet  sind,  ohne 
weiteres  der  Gattung  Thalassiosira c einzuordnen.  Die  bisherige 
Diagnose  dieser  Gattung  bedarf  jedenfalls  einer  gründlichen 
Revision ! 

Fundort:  Faeroer  [39,  40],  Nordatlantik  [7,  41],  Kap  Wan- 
karema,  Kara-See,  Barents-See,  Davis-Straße,  zwischen  den  Eis- 
schollen des  Polarmeeres  [17],  Gjögurtä  (Island),  östlich  und  süd- 
lich von  Island  [42]. 

Th.  gravida  Cleve,  Bihang  tili  Kongl.  Sv.  Vet.  Akad.  Handl. 
Bd.  22,  Afd.  IIIr  Nr.  4,  S.  12,  Taf.  II,  Fig.  14—16. 

Fundort:  Gr.  Belt,  Kattegat  [7],  Nordatlantik  [7,  41],  Por- 
sangerfjord, zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher 
Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  Barents-See,  Nordland 
bis  Finnmarken,  Malangen,  nordatlantischer  Strom,  Küste  von 
Romsdalen  [16],  Valdersund  [17],  Väderöboda,  Masekär,  Smögen- 
Ramsö,  Norsholm  Lighthouse,  nördlich  von  Skagen  [13],  Yest- 
mannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk, 
Gjögurtä  (Island),  Umgebung  von  Island  [42]. 

Th.  hyalina  (Grün.)  Gran,  Bibliotheka  Botanica  Heft  42, 
S.  4,  Taf.  I,  Fig.  17 — 18. 

Fundort:  Barents-See,  Norwegen  bis  Finnmarken,  Malangen, 
Sigerfjord,  Küste  von  Romsdalen  [16],  an  allen  arktischen  Küsten 
und  zwischen  den  Eisschollen  des  Polarmeeres  [17],  Hrolaugseyjar, 
Papey,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island),  östlich 
und  westlich  von  Island  [42], 

Th.  Nordenskiöldii  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  1,  Nr.  13,  S.  76, 
Taf.  I,  Fig.  1.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1161. 

Fundort:  Kattegat  [7],  Gullmarfjord,  Väderöboda,  Masekär, 
Stigfjord  [13],  Storfjord,  norwegische  Küstenbank,  Barents-See, 
Küste  von  Nordland,  Tromsö,  Finnmarken,  nordatlantischer  Strom, 
Küste  von  Romsdalen  [16],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey, 
Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island),  Umgebung  von 
Island  [42]. 

Th.  subtilis  (Ostenf.)  Gran,  Nyt.  Mag.  f.  Naturvidensk.  Bd.38, 
S.  117.  — Ostenfeld  in  Botany  of  the  Faeroes  II,  S.  563, 
Fig.  119. 

Fundort:  Faeroer  [39],  zwischen  Shetland  und  Faeroer  [16], 
Hrolaugseyjar  (Island),  südlich  von  Island  [42]. 


Gatt.  Sceletonema  Grev. 

Sc.  costatum  (Grev.)  Cleve,  Bihang  1.  c,.  Bd.  V,  Nr.  8,  S.  18. 
— De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1157. 

Fundort:  Bottnischer  und  Finnischer  Meerbusen,  Alands- 
See  [7],  Esbo-Löfö  [25],  Marstrand  (Schweden)  [23],  Gr.  Belt, 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


41 


Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Väderöboda,  Masekär,  Skagen  [13], 
Sulenfjord,  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Roms- 
dalen,  Küste  von  Nordland  und  Tromsö,  nordatlantischer  Strom 
[16],  Vaklersund,  Lofoten  [17],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar, 
Papey,  Gjögurtä  (Island),  östlich  und  südlich  von  Island  [42], 
Kanal  [7[,  Syrakus  [29],  Golf  von  Siam  [38],  Java  [48],  Schwarzes 
Meer  [27]. 


Farn.  Coscinodiscaceae. 

Gatt.  Coscinodiscus  Ehrenb. 

C.  asteromphalus  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge,  II,  3,  S.  1268; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  130,  Fig.  1,  2,  5,  6. 

Fundort:  Nordsee  1 7 J,  Schwarzes  Meer  [27]. 

C.  bengalensis  Grün.  — Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  132, 
Fig.  9.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1290. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

* C.  bipartitus  Rattray  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1216. 

Fundort:  Arabisches  Meer  [14], 

C.  centralis  Ehrenb.,  Mikrogeol.  Taf.  XVIII,  Fig.  39,  Taf. 
XXII,  Fig.  1.  — Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  103,  Fig.  B.  — De 
Toni,  Sylloge  II,  3 S.  1272. 

Fundort:  Nordsee  [7],  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  AVest- 
fjord  (Lofoten),  nordatlantischer  Strom,  zwischen  Finnmarken  u. 
der  Bäreninsel,  Ona  (Küste  von  Romsdalen)  [16],  Schwarzes 
Meer  [27]. 

C.  concinnns  W.  Sm.,  Diät.  II,  S.  85  — ■ De  Toni,  Sylloge, 
II,  3,  S.  1256. 

Fundort;  Nordsee,  gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat  1 7],  Gullmar- 
fjord [7,  13],  Ramsö,  Hafstensund,  Väderöboda,  Masekär,  Elb- 
mündung, Skagen,  Smögen-Ramsö,  Norsliolm  Liglithouse  [13], 
Geirangerfjord,  Storfjord,  norwegische  Küstenbank,  Ofotenfjord, 
Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nörd- 
licher Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  außerhalb  Sönd- 
möre, nordatlantischer  Strom,  Ona  (Küste  von  Romsdalen)  [16], 
Schwarzes  Meer  [27]. 

C.  curvatulus  Grün.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1226. 

Fundort:  Nordatlantik ,[  7],  Storfjord,  norwegische  Küsten- 
bank, zwischen  Shetland  und  Faeroer,  Golfstrom  außerhalb  Sönd- 
möre, zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel  [16],  Ant- 
arktik  [ 12]. 

C.  excentricus  Ehrenb.  — Van  Heurck,  Synopsis,  Taf.  130, 
Fig.  4,  7,  8.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1210. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [22],  gr.  u.  kl.  Belt,  Katte- 
gat [7|,  Väderöboda,  Masekär,  Elbmiindung,  Skagen  [13],  Stor- 
fjord, zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwischen  Island  und  Jan 
Mayen  [17],  Faeroer  [39],  nördlich  und  westlich  von  Island  [17, 
42],  nördliches  Eismeer  [ 7],  Golf  von  Siam  [38]. 


42 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


C.  gelatinosus  (Hensen)  Lemm.,  Abh.  Nat,  Yer.  Brem.  Bd.  XVI, 
S.  377. 

S3'nonym:  C.  excentricus  var.  catenata  Gran,  Protophyta 
S.  30. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Vä- 
deröboda,  Masekär,  Smögen-Ramsö  [13),  Sulenfjord,  norwegische 
Küstenbank.  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  nordatlantischer 
Strom,  Ona  (Küste  von  Romsdalen)  [16],  Faeroer  [39],  Schwarzes 
Meer  [27], 

C.  gigas  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1263. 

Fundort;  Mittelmeer.  Rotes  Meer  [14]. 

C.  Janischii  A.  Schmidt  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1264. 

Fundort:  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam  [38]. 

* C.  Kuetzingii  var.  glacialis  Grün.,  Denkschr.  d.  Akad.  d.  Wiss. 
in  Wien,  Bd.  48,  S.  S4,  Taf.  IV,  Fig.  18;  De  Toni,  Sylloge  II, 
3,  S.  1223. 

Fundort:  Nördliches  Eismeer  [17]. 

C.  lentiginosus  Janisch  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1230. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

* C.  lineatus  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1216;  Van 
Heurck,  Sjmopsis  Taf.  131.  Fig.  3. 

Fundort:  Nordsee,  Nordatlantik  [7],  Sulenfjord  [16],  Faeroer 
[39],  Arabisches  Meer  [14],  Antarktik  [17], 

*C.  marginatus  Ehrenb.  — A.  Schmidt,  Atlas  Taf.  59.  Fig.  11, 
Taf.  62,  Fig.  1 — 5,  9,  11 — 12;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1241. 

Synonym : C.  fhnbriato-limbatus  Ehrenb.,  A.  Schmidt,  Atlas 
Taf.  65,  Fig.  3 — 6,  Taf.  113,  Fig.  2;  C.  limbatus  A.  Schmidt, 
Atlas  Taf.  65,  Fig.  7 ; C.  oculus-iridis  A.  Schmidt,  Atlas  Taf.  63, 
Fig.  7 ; C.  robnstus  A.  Schmidt,  Atlas  Taf.  62,  Fig.  16  [nach 
Ostenfeld  41]. 

Fundort:  Nordatlantik  [41]. 

C.  minor  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1212. 

Fundort  : Antarktik  [17]. 

C.  nobilis  Grün.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1266. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

C.  oculus-iridis  Ehrenb.,  Mikrogeol.  Taf.  XVIII,  Fig.  42, 
Taf.  XIX,  Fig.  2 — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1275. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat,  Kanal  [7],  Gullmarfjord 
[7.  13],  Masekär,  Väderöboda,  Smögen-Ramsö,  Norsholm  Light  - 
house,  Skagen.  Sigfjord  [13],  Geirangerfjord,  zentraler  Teil  des 
norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom,  außerhalb 
Loppen  in  Finnmarken.  Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken 
und  der  Bäreninsel,  Polarw’asser  bei  der  Bäreninsel,  nördlicher 
Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  zwischen  Bäreninsel  und 
Vesteraalen.  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  ostislän- 
discher Polarstrom,  Ona  (Küste  von  Romsdalen  [16],  Yaldersund, 
Küste  von  Spitzbergen,  Weißes  Meer  [17],  Vestmannaeyjar,  Hro- 
laugseyjar,  Rödehuk  (Island),  südlich  und  westlich  von  Island 
[42],  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam  [38]. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


43 


C.  radiatus  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1244. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord,  Kanal 
[7],  Geirangerfjord,  Storfjord,  zwischen  Shetland  und  Eaeroer, 
zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  Golfstrom  außerhalb 
Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  nordatlantischer  Strom  außerhalb 
Vesteraalen,  Ona  (Küste  von  Romsdalen)  [16],  Masekär,  Väderö- 
boda,  zwischen  Doggerbank,  Schleswig  und  Elbmündung,  Skagen, 
Küste  von  Schottland,  Smögen-Ramsö,  Norsholm-Lighthouse  [13], 
Yestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey,  Gjögurtä  (Island),  östlich, 
südlich  und  westlich  von  Island  [42],  Schwarzes  Meer  [27]. 

C.  stellaris  Roper  — De  Toni,  Sylloge  II,  3.  S.  1231. 

Fundort:  Gullmarfjord  [7],  Geirangerfjord,  Storfjord,  nor- 
wegische Küstenbank,  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord 
(Lofoten),  zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  Ona  (Küste 
von  Romsdalen,  [16],  Masekär,  Yäderöboda,  nördlich  von  Schott- 
land [13],  Nordatlantik  [7,  41],  nördliches  Eismeer  [7]. 

C.  subtilis  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1232. 

Fundort  : Bottnischer  Meerbusen,  Marstrand  (Schweden)  [23], 
Kattegat  [7],  Nordatlantik  [7,  41],  Eaeroer  [49],  Hrolaugseyjar, 
Papey,  Langanes,  Rödehuk  [42]. 

C.  Trompii  Cleve,  Öfvers.  af  Kongl.  Sv.  Vet.-Akad.  Handl. 
1900  Nr.  8,  S.  931,  Fig.  9—10. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

C.  tumidus  Janisch  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1218. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

* var.  fasciculatus  Rattr.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3, 

S.  1219. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

Gatt.  Coscinosira  Gran. 

C.  polychorda  Gran,  Nyt.  Mag.  f.  Naturvidensk , Bd.  38, 
S.  115. 

Fundort:  Gr.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord,  Kanal  [7],  Väde- 
röboda,  Masekär,  nördlich  von  Schottland  [13],  Storfjord,  Ofoten- 
fjord,  Porsangerfjord,  Nowaja-Semlja,  Küste  von  Nordland, 
Tromsö,  Finnmarken,  Ona  (Küste  von  Romsdalen)  [16],  Küsten 
von  Grönland,  Jan  Mayen,  Barents-See  [17],  Papey  (Island),  öst- 
lich und  nördlich  von  Island  [42]. 

* C.  nov.  spec.  Cleve  (nomen  nudum !). 

Fundort:  Nördliches  Eismeer  [7]. 


Gatt.  Palmoria  Grev. 

* P.  Hardmanniana  Grev.  — Van  Heurck,  Treatise  S.  538, 
Fig.  286. 

Fundort:  Malayischer  Archipel  [12],  Golf  von  Siam  [38,  S. 
222—223,  Fig.  1—2!]. 


44 


L e m m e r ui  a n n , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

Farn.  Planktoniellaceae. 

Gatt.  Planktoniella  Schütt. 

PL  Sol  (Wall.)  Schütt,  Engler  und  Prantl,  Pflanzenf.  I.  Teil, 
1.  Abt.  b.  S.  72  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1424. 

Fundort:  Golf  von  Aden  [14],  Antarktik  [17]. 


Fam.  Actinoptych aceae. 

Gatt.  Actinoptychus'  Ehrenb. 

* A.  splendens  Shad.  in  Pritchard,  Infus.  S.  840;  De  Toni, 
Sylloge  II,  3,  S.  1385;  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  119,  Fig. 
12  4 

±7  ‘“1 

Fundort:  Nordsee  [7]. 

A.  undulatus  (Bail.)  Ralfs  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1372; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  22  bis  Fig.  14,  Taf.  122,  Fig.  1 — 3. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat,  Skagerak,  Nordsee, 
Kanal  [7],  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen 
[16],  Faeroer  [39]. 


Gatt.  Schuettia  De  Toni. 

* Sch.  trigona  (A.  Schm.)  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1396. 
Svnonym:  Triceratium  trigonum  A.  Schm.,  Atlas  Taf.  I, 
Fig.  24. 

Fundort:  Nordsee  [7,  als  Triceratium !]. 


Fam.  Aster olampr aceae. 

Gatt.  Asterolampra  Ehrenb. 

A.  marylandica  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1403. 
Fundort:  Mittelmeer  [14], 

A.  Botula  Grev.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1404. 
Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Gatt.  Asteromphalus  Ehrenb. 

A.  flabellatus  (Breb.)  Grev.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1414. 
Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

A.  heptactis  (Breb.)  Ralfs  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1416. 
Fundort:  Zwischen  Shetland  und  Faeroer,  Golfstrom  außer- 
halb Söndmöre  [16],  nördliches  Eismeer  [7]. 

A.  Hookeri  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1410. 
Fundort:  Jan  Mayen  [16],  Antarktik  [17]. 

A.  reticulatus  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  11,  S.  5,  Taf.  1, 
Fig.  2 — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1415;  Van  Heurck,  Synop- 
sis Taf.  127,  Fig.  11. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 


Le  mm  ermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


45 


Fam.  Aulacodiscaceae. 

Gatt.  Aulacodiscus  Elirenb. 

* A.  argus  (Ehrenb.)  A.  Schmidt,  Atlas  Taf.  107,  Fig.  4;  De 
Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1121. 

Fundort:  Kanal,  Nordsee  [7,  als  Eupodiscusl]. 


Fam.  Eupodiscac  eae. 

Gatt.  Actinocyclus  Ehrenb. 

A.  crassus  V.  H.,  Synopsis  S.  215,  Taf.  124,  Fig.  6,  8;  De 
Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  li69. 

Fundort:  Nordsee  (Holland)  [7]. 

A.  Ehrenbergü  Ralfs  — Yan  Heurck  Taf.  123,  Fig.  7;  De 
Toni.  Sylloge  II,  3,  S.  1177. 

Fundort:  Kattegat,  gr.  und  kl.  Belt,  Nordsee,  Kanal,  Nord- 
atlantik, nördliches  Eismeer  [7],  Geirangerfjord,  nördlicher  Teil 
des  Golfstromes  zwischen  der  Bäreninsel  und  Yesteraalen,  außer- 
halb Söndmöre,  "Westfjord  (Lofoten),  zwischen  Finnmarken  und 
der  Bäreninsel  [16]. 

A.  Oliverianus  O’Meara  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1170; 
Yan  Heurck,  Synopsis  Taf.  123,  Fig.  6. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

A.  Ralfsii  (W.  Sm.)  Ralfs  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1170; 
Yan  Heurck,  Synopsis  Taf.  123,  Fig.  6. 

Fundort:  Gullmarfjord  [7],  nördlich  von  Jütland,  Küste  von 
Norwegen  [13],  Skagerak  [7,  13]. 

A.  subtilis  (Greg.)  Ralfs  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1183; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  124,  Fig.  7. 

Fundort:  Nordsee  (Belgien)  [7]. 

Gatt,  Eupodiscus  Ehrenb. 

* Eu.  tesselata  Roper  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1087. 

Fundort:  Hrolaugseyjar,  Papey  (Island)  [42,  als  Roperia  tes- 
selata (Roper)  Grün.!]. 

Gatt.  Auliscus  Ehrenb. 

* A.  albidus  Brun  — A.  Schmidt,  Atlas  Taf.  171,  Fig.  3 — 5; 
De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1064. 

Fundort:  S.  Monica  (Kalifornien)  [46]. 

*A.  californicus  Brun  — A.  Schmidt,  Atlas  Taf.  171,  Fig.  8 
bis  9;  De  Toni,  Sylloge  II,  3 1.  c. 

Fundort:  S.  Monica  (Kalifornien)  [46]. 


Unterord.  Solenioideae. 

Fam.  Lauderiaceae. 

Gatt,  Corethron  Castr. 

C.  criophilum  Castr.,  Report  of  the  Challenger  Exped.  Bot. 
Yol.  II,  S.  85,  Taf.  XXI,  Fig.  14;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1006. 


46 


Lemm ermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Fundort:  "Westküste  von  Norwegen,  Nordsee  [7],  Nordatlan- 
tik [7,  41],  Faeroer  [39],  Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Lan- 
ganes,  Rödeliuk,  Gjögurtä  (Island)  [42],  Golf  von  Aden  [38]. 

C.  hispidum  Castr.  1.  c.  S.  86,  Taf.  XI,  Fig.  3 et  5;  De 
Toni  1.  c. 

Fundort:  Golf  von  Aden  [38]. 

Ostenfeld  [38]  meint,  daß  die  Art  mit  Actiniscus  pennatus 
Grün,  (in  Van  Heurck,  Synopsis,  Taf.  82  bis  Fig.  11 — 12  iden- 
tisch ist  und  bezeichnet  sie  demgemäß  als  C.  pennatum  (Grün.) 
Ostenf.  Ich  gebe  zu,  daß  beide  Formen  große  Ähnlichkeit  be- 
sitzen, ob  sie  aber  identisch  sind,  läßt  sich  wohl  nur  erst  ent- 
scheiden, wenn  ganze  Frustein  der  Grunow’schen  Form  unter- 
sucht worden  sind.  Die  Yalvae  der  Grunow’schen  Form  sind 
glatt,  die  von  C.  hispidum  Castr.  aber  fein  bestachelt.  Ob  Acti- 
niscus pennatum  auch  ringförmige  Zwischenbänder  besitzt,  geht 
gleichfalls  aus  der  Abbildung  nicht  hervor.  Ich  halte  daher  an 
der  alten  Bezeichnung  fest. 

C.  hystrix  Hensen,  5.  Ber.  d.  Komm.  z.  wiss.  Unters,  der 
deutschen  Meere  S.  89,  Taf.  V,  Fig.  49. 

Fundort:  Zwischen  Shetland  und  Faeroer,  nordatlantischer 
Strom,  nördlicher  Teil  des  Golfstromes  zwischen  der  Bäreninsel 
und  Yesteraalen  [16],  zwischen  Norwegen  und  der  Bären- 
insel [17]. 

Gran  [17]  zieht  diese  Form  als  Synonym  zu  C.  criophilum 
Castr. 

* C.  Yaldiviae  Karsten,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  1904, 
S.  544  ff. 

Synonym:  Core  thron  spec.  in  Chun,  Aus  den  Tiefen  des 
Weltmeeres  S.  208,  Fig.  2. 

Epivalva  außer  mit  Borsten  noch  mit  einem  Kranz  nach 
vorn  und  außen  gerichteter  Fangarme  versehen.  Jeder  Fangarm 
besteht  aus  einem  breit  bandförmig  eingefügten,  dann  schlank 
stielförmig  verlaufenden  Arm,  der  oben  je  zwei,  wiederum  an 
breiteren  Bändern  befestigte,  scharf  umgebogene  Krallen  trägt. 

Scheint  sonst  mit  C.  criophilum  Castr.  große  Ähnlichkeit  zu 
haben. 

Fundort:  Antarktik  [9,  19]. 

Gatt.  Lauderia  Cleve. 

L.  annulata  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  11.  S.  8,  Taf.  I, 
Fig.  7;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  771. 

Fundort:  Gullmarfjord  [7],  Yäderöboda,  Masekär,  Firth  of 
Forth  bis  Westjütland  und  Skagen,  Smögen  Ramsö  [13]. 

Cleve  [13]  zieht  hierher  auch  L.  borealis  Gran,  weil  die 
Unterschiede  beider  Arten  seiner  Meinung  nach  nur  gering  sind. 

L.  borealis  Gran,  Nyt.  Mag.  f.  Naturvidensk.  Bd.  38,  S.  110, 
Taf.  IX,  Fig.  5—9. 

Fundort:  Kattegat,  Skagerak  [7],  Nordsee  [7,  44],  Sulenfjord, 
nordatlandischer  Strom,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Hrolaugs- 
eyjar, Papey,  Digranes,  Rödeliuk  (Island)  [42],  Faeroer  [39], 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


47 


L.  glacialis  (Grün,)  Gran.,  1.  c.  S.  111,  Taf.  IX,  Fig.  10—14. 

Fundort  : Kanal  [7],  Väderöboda,  Masekär  [13),  Barents-See, 
Küste  von  Nordland  und  Finnmarken,  Küste  von  Romsdalen 
[16],  Nordatlantik  [41],  Spitzbergen  [17],  südlich  von  Island  [42]. 

Gatt.  Detonula  Schütt. 

D.  confervacea  (Cleve)  Gran  1.  c.  S.  113,  Taf.  IX,  Fig.  15 
bis  20. 

Fundort:  Väderöboda  [12],  Küsten  von  Grönland  [17]. 

D.  delicatula  (H.  Perag.)  Gran  1.  c.  S.  112. 

Fundort:  Arabisches  Meer  [17],  Golf  von  Siam  [38]. 

D.  Moseleyana  (Castr.)  Gran  1.  c.  S.  113. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

* D.  nov.  spec.  Cleve  (nomen  nudum!). 

Fundort:  Nördliches  Eismeer  [7J. 

Gatt.  Bacteriosira  Gran. 

B.  fragilis  Gran.  1.  c.  S.  114. 

Fundort:  Barents-See,  Nordland  bis  Finnmarken  [16],  No- 
waja  Semlja  [17],  Papey,  Digranes,  Langanes,  Gjögurtä  (Island), 
östlich,  südlich  und  westlich  von  Island  [42J. 

Gatt.  Lauderiopsis  Ostenf. 

L.  costata  Ostenf.,  Vidensk.  Medd.  fra  d.  naturh.  Foren,  i. 
Kbhvn.  S.  157,  Fig.  10. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Gatt.  Dadyliosolen  Castr. 

D.  antardicus  Castr.,  Report  1.  c.  S.  75,  Taf.  IX,  Fig.  7, 
Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  821. 

Fundort:  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre  [16],  Westküste 
von  Norwegen,  nördliches  Eismeer  [7],  Hrolaugseyjar  [42],  Golf 
von  Siam  [38]. 

D.  mediterraneus  Perag.,  Diatomiste  1892,  S.  104,  Taf.  1, 
Fig.  8—9;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  822. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38],  Antarktik  [17]. 

var.  tenuis  Cleve,  Fifteenth  annual  Report  of  the  Fishery 
Board  for  Scotland  S.  300,  Taf.  VIII,  Fig.  14. 

Fundort:  Skagerak  [7],  Geirangerfjord,  Storfjord,  Golfstrom 
außerhalb  Söndmöre  [16],  Faeroer  [39],  Nordatlantik  [7,  41]. 

Gran  [16]  erhebt  diese  Varietät  zu  einer  besonderen  Art. 
Er  fand  an  der  Außenseite  der  Zellen  einen  schwach  bräunlich- 
gelb  gefärbten  Parasiten. 

Gatt.  Loptocylindrus  Cleve. 

L.  danicus  Cleve,  Biliang  1.  c.  Bd.  20,  Nr.  3,  S.  15,  Taf.  II, 
Fig.  4 — 5;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  822. 

Fundort:  Gr.  Belt,  Gullmarfjord,  Nordatlantik  [7],  Marstrand 
(Schweden)  [23],  Porsangerfjord,  Küste  von  Romsdalen  [16), 
Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey,  Rüdelmk,  Gjögurtä  (Is- 


48 


Lemmer  m an n , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


land),  Umgebung  von  Island  [42],  Küste  von  . Spitzbergen,  Däne- 
markstraße, Yaldersund  [17],  Väderöboda,  Masekär,  Skagen  [13], 
Golf  von  Aden  [38]. 

Farn.  Rhizosoleniaceae. 

Gatt.  Guinardia  H.  Perag. 

G.  flaccida  (Castr.)  H.  Perag.,  Diatomiste  1892,  S.  107,  Taf.  I, 
Fig.  3 — 5;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  823. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  (23],  Gr.  und  kl.  Belt,  Sund, 
Kattegat  [7],  Gullmarfjord  [7,  13],  Storfjord,  norwegische  Küsten- 
bank, Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen  [16], 
Väderöboda,  Masekär,  Firth  of  Förth,  Doggerbank,  Smögen- 
Ramsö,  Norsholm  Lighthouse  [13],  Faeroer  [39],  Nordatlantik  [7], 
Golf  von  Siam  [38]. 

Gatt.  Rhizosolenia  Ehrenb. 

Rh.  alaia  Brightw.  — De  Toni,  Sylloge  II.  3,  S.  830;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  79,  Fig.  8;  H.  Peragallo,  Diatomiste 
1892.  S.  115,  Taf.  V.  Fig.  11. 

Fundort:  Geixangerfjord,  norwegische  Küstenbank,  Golfstrom 
außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Väderöboda, 
Masekär  [13],  Valdersund  [17],  Nordatlantik  [7,  41],  Vestmanna- 
eyjar,  Hrolaugseyjar,  Gjögurta  (Island),  südlich,  westlich  und 
nördlich  von  Island  [42],  Syrakus  [29],  Golf  von  Siam  [38], 
Schwarzes  Meer  [27]. 

var.  curvirostris  Gran,  Nyt  Mag.  f.  Naturvidensk  Bd.  38, 
S.  120,  Taf.  IX,  Fig.  21—22. 

Fundort:  Hrolaugseyjar  (Island)  [42]. 

* Rh.  amputata  Ostenf.,  Bot,  Tidskr.  1902,  S.  227,  Fig.  4. 

Pleuraseite  zylindrisch,  gerade,  80 — 100  //  breit,  an  den  Enden 

lang  kegelförmig,  Zwischenbänder  schuppenförmig,  je  fünf  im 
Umkreise  der  Zelle.  Stachel  am  Ende  gerade  abgestutzt  und 
ausgeschnitten,  nur  am  Grunde  hohl.  Chromatophoren  zahl- 
reich, klein. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Rh.  Bergonn  H.  Perag.  1.  c.  S.  110,  Taf.  III,  Fig.  5;  De 
Toni.  Sylloge  II,  3,  S.  825. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

Rh.  calcar-avis  Schnitze,  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  828; 
H.  Peragallo  1.  c.  S.  113,  Taf.  IV,  Fig.  9,  10. 

Fundort:  Kattegat  [7],  Gullmarfjord  [7,  13],  Väderöboda, 
Smögen-Ramsö  [13],  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam  [38], 
Syrakus  [29]. 

* Rh.  Clevei  Ostenf.,  Bot.  Tidskr.  1902,  S.  229,  Fig.  6. 

Pleuraseite  zylindrisch,  175 — 200  g breit.  Zwischenbänder 

schuppenförmig,  je  fünf  im  Umkreise  der  Zelle.  Valva  unsym- 
metrisch, kegelförmig,  mit  kurzem,  durchbohrtem  Stachel,  der 
exzentrisch  zur  Längsachse  verläuft;  auf  dem  schief  keilförmigen 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


49 


Teil  der  Valva  sind  zwei,  am  Grunde  stark  verdickte  Längs- 
linien vorhanden. 

Ist  kaum  von  Rh.  Debyana  Perag.  1.  c.  Taf.  III,  Fig.  7 zu 
unterscheiden. 

Fundort  : Golf  von  Aden  [38]. 

Rh.  cocldea  Brun  — H.  Peragallo  1.  c.  S.  113,  Taf.  IV. 
Fig.  11;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  828. 

Fundort:  Golf  von  Aden  [38,  als  Rh.  calcar-avis  var.  cocldea 
(Brun)  Ostenf.]. 

Rh.  cylindrus  Cleve,  Treatise  S.  24,  Taf.  II,  Fig.  12. 

Fundort:  Golf  v0n  Siam  [38]. 

Rh.  Debyana  Perag.  1.  c.  Taf.  III,  Fig.  7 — 7a;  De  Toni,  Syl- 
loge II.  3,  S.  826. 

Fundort:  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre  [16],  Westküste 
von  Norwegen,  nördliches  Eismeer  [7],  Hrolaugseyjar  (Island)  [42]. 

Rh.  delicatida  Cleve,  Kongl.  Sv.  Vet.-Akad.  Han  dl.  Bd.  32, 
Nr.  8.  S.  28,  Fig  11. 

Synonym:  Rh.  delicatula  Mer.,  Bibi.  Bot.  Ilorti  Univ.  Petrop. 
Fase.  XIX,  S.  29  et  37  [nach  Mitteilung  von  Merescli- 
kowsky!]. 

Fundort:  Väderöboda  [13],  Faeroer  [39],  Arabisches  Meer 
[14],  Schwarzes  Meer  [27]. 

* Rh.  faeroensis  Ostenf.,  Botany  of  the  Faeroes  II,  S.  568, 
Fig.  124. 

Zellen  einzeln  oder  in  Ketten.  Pleuraseite  kurzzylindrisch, 
mit  abgerundeten  Ecken  und  zahlreichen,  ringförmigen  Zwischen- 
bändern. Valvarseite  kreisrund,  mit  einer  abgerundet  dreieckigen 
Depression,  die  in  der  Mitte  den  kurzen  Endstachel  trägt. 
Chromatophoren  zahlreich,  wandständig. 

Unterscheidet  sich  von  der  nahe  verwandten  Form  Rh.  deli- 
catida Cleve  durch  die  kurzen  dicken  Zellen  [vergl.  auch 
Gran  (17)]. 

Fundort:  Faeroer  [39,  40],  zwischen  Faeroer  und  Island, 
Küstengebiet  nördlich  und  westlich  von  Island,  nordatlantischer 
Strom,  Küste  von  Romsdalen  [ 16 , als  Rh.  delicatula  Cleve!], 
Valdersund,  Küste  des  nördlichen  Norwegens  [17],  Gjögurtä 
(Island)  [42],  Westküste  von  Norwegen,  nördliches  Eismeer, 
Nordatlantik,  Skagerak,  Kattegat  [7j. 

Rh.  formosa  H.  Perag.  1.  c.  S.  91,  Taf.  VI,  Fig.  43;  De 
Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  825. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Rh.  gracillima  Cleve,  Treatise  S.  24. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Gr.  und  kl.  Belt, 
Kattegat,  Sund  [17],  Gullmarfjord  [7,  13],  Ramsö,  Hafstemmen, 
Väderöboda,  Masekär,  Skagen,  Smögen-Ramsö,  Norsholm  Light- 
house  [7],  südlich  und  westlich  von  Island  [42],  Golf  von 
Siam  [38]. 

Rh.  hebetat a Bail.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  829;  H.  Pera- 
gallo 1.  c.  S.  114,  Taf.  V,  Fig.  10. 


Beihefte  Bot.  Centralbi.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


4 


50 


Lemmermaiiii,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Fundort:  Skagerak,  Westküste  von  Norwegen,  Nordsee  [7], 
nördlich  von  Skagen  [13],  zwischen  Faeroer  und  Island,  Por- 
sangerfjord, zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher 
Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  außerhalb  Söndmöre 
[16],  Papey,  Digranes,  Langanes,  Bödehuk  (Island)  [42]. 

Gran  [17]  hat  nachgewiesen,  daß  diese  Art  mit  Rh.  semi- 
spina  Hensen  in  Beziehung  steht;  er  fand  Exemplare,  welche 
an  einem  Ende  mit  Rh.  semispina  Hensen,  an  dem  anderen  aber 
mit  Rh.  hehetata  Bail,  übereinstimmten;  er  schließt  daraus,  daß 
es  sich  möglicherweise  um  einen  echten,  gesetzmäßigen  Dimor- 
phismus handelt. 

Rh.  hyalina  Ostenf.,  Yidensk.  Medd.  fra  den  naturh.  Foren, 
i.  Kbhvn.  1901,  S.  1(>0.  Fig.  11. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Rh.  imbricata  Brightw.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  828; 
H.  Peragallo  1.  c.  S.  113,  Taf.  V,  Fig.  2—3. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Rh.  indica  H.  Perag.  1.  c.  S.  1 IG,  Taf.  V,  Fig.  16;  De  Toni, 
Sylloge  II.  3,  S.  831. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Ostenfeld  [38]  bezeichnet  sie  als  Rh.  alata  var.  indica 
(Perag.)  Ostenf.  und  gibt  hierzu  als  Synonyme:  Rh.  alata  var. 
corpulenta  Cleve,  Rh.  corpulenta  Cleve,  Rh.  quadrijuncta  Perag. 

Rh.  inermis  Castr.,  Report  1.  c.  S.  71,  Taf.  XXIV,  Fig.  7, 
8,  10,  13;  H.  Peragallo  1.  c.  S.  115,  Taf.  V,  Fig.  13 — 15. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

* Rh.  minima  Levander,  Medd.  af  Soc.  pro  Fauna  et  Flora 
Fennica  1904,  S.  115,  Taf.  I,  Fig.  7 — 8. 

Pleuraseite  zylindrisch,  4 — 5 u breit  und  20—34  //  lang. 
Borsten  mit  breitem  Basalteile,  154 — 220  p lang. 

Fundort:  Bucht  bei  Wiburg  im  Finnischen  Meerbusen 

[7,  28]. 

Rh.  obtusa  Hensen,  5.  Ber.  d.  Komm.  z.  wiss.  Enters,  d. 
deutsch.  Meere  S.  86,  Taf.  V,  Fig.  41. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Porsangerfjord,  zwischen 
Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des  Golfstromes 
bei  der  Bäreninsel,  zwischen  Bäreninsel  und  Vesteraalen,  außer- 
halb Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  Küste  von  Romsdalen  1 16], 
Weißes  Meer,  Murmanküste  [17],  Faeroer  [39]. 

Rh.  robust  a Norman.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  824; 
H.  Peragallo  1.  c.  S.  109,  Taf.  II,  Fig.  1,  Taf.  III,  Fig.  1 — 3. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Rh.  semispina  Hensen,  5.  Ber.  d.  Komm.  z.  wiss.  Unters,  d. 
deutsch.  Meere  S.  84,  Taf.  V,  Fig.  39  A et  B. 

Fundort:  Gr.  und  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7], 
Väderöboda,  Masekär,  Norsholm  Lighthouse  [13],  zwischen  Is- 
land und  Jan  Mayen,  Jan  Mayen,  nordatlantischer  Strom,  Por- 
sangerfjord. zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher 
Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  außerhalb  Söndmöre, 
ostisländischer  Polarstrom,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Weißes 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


51 


Meer  [17],  Hrolaugseyjar.  Papey,  Digranes,  Langanes.  Rödehuk, 
Gjögurtä  (Island),  Umgebung  von  Island  [42]. 

Rh.  setigera  Brightw.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  827; 
H.  Peragallo  1.  c.  S.  112,  Taf.  IV,  Fig.  12 — 16. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Gr.  Belt,  Kattegat, 
Kanal,  Westküste  von  Norwegen  [7],  Väderöboda,  Masekär, 
Skagen  [13],  Gullmarfjord  [7,  13],  Poicsangerfjord  [16],  Valder- 
sund  [17J,  Hrolaugseyjar  (Island)  [42],  nördlich  und  westlich  von 
Island  [16,  42],  Arabisches  Meer  [14],  Java  [48]. 

Gran  [16]  zählt  hierzu  auch  Rh.  Hensenii  Schütt,  Jahrb.  f. 
wiss.  Bot.  Bd.  XXXV,  S.  510,  Taf.  II,  Fig.  25-27. 

Rh.  Shrubsoli  Cleve,  Kongl.  Sv.  \ret.  Akad.  Handl.  Bd.  18, 
Nr.  5,  S.  26;  H.  Peragallo  1.  c.  S.  114,  Taf.  V,  Fig.  8 — 9. 

Fundort:  Gr.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Ramsö, 
Väderöboda,  Smögen-Ramsö,  Norsholm,  Lighthouse,  Masekär, 
Skagen  [13],  zwischen  Shetland  und  Faeroer,  G'eirangerfjord, 
Storfjord,  norwegische  Küstenbank,  Küste  von  Romsdalen  [16], 
Hrolaugseyjar  (Island),  westlich  und  südlich  von  Island  [42], 
Arabisches  Meer  [13],  Golf  von  Siam  [38],  Java  [48]. 

* Rh.  spec.  Ostenf.,  Medd.  orn  Groenland  XXVI,  S.  162. 

Fundort:  Nordatlantik  [37]. 

Rh.  Stolterfothii  Perag.  1.  c.  S.  10S,  Taf.  I,  Fig.  17 — -18. 

Fundort:  Kattegat  [7],  zwischen  Shetland  und  Faeroer, 
Küste  von  Romsdalen  [16),  Väderöboda,  Masekär,  Norsholm 
Lighthouse  [13],  Faeroer  [39],  Golf  von  Siam  [38J. 

Rh.  styliformis  Brightw.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  826; 
H.  Peragallo  1.  c.  S.  111,  Taf.  IV,  Fig.  1—5. 

Fundort:  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Väderöboda,  Skagen, 
Masekär,  Smögen-Ramsö,  Norsholm  Lighthouse  [13],  Geiranger- 
fjord, Storfjord,  norwegische  Küstenbank,  zwischen  Shetland 
und  Jan  Mayen,  zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres, 
nordatlantischer  Strom,  Ofotenfjord,  Porsangerfjord,  zwischen 
Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des  Golfstromes 
bei  der  Bäreninsel,  zwischen  der  Bäreninsel  und  Vesteraalen. 
außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Vestmannaeyjar, 
Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä 
(Island),  südlich  und  westlich  von  Island  [42],  Golf  von  Siam 
[38],  Java  [48],  Antarktik  [17]. 

var.  latissima  Brightw.,  Journ.  of  the  Roy.  Micr.  Soc.  Taf.  V, 
Fig.  5 c. 

Synonym:  Rh.  styliformis  var.  polydactyla  (Castr.)  Perag.  1.  c. 
S.  111,  Taf.  IV,  Fig.  7;  Rh.  polydactyla  Castr.,  Report  1.  c.  S.  71, 
Taf.  24,  Fig.  2;'  Rh.  styliformis  var.  lata  Lemm.,  Abh.  Nat.  Ver., 
Brem.  Bd.  XVI,  S.  315  et  351.  (Nach  Ostenfeld!). 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Rh.  Temperei  H.  Perag.  1.  c.  S.  91,  Taf.  V,  Fig.  40;  De  Toni, 
Sylloge  II,  3,  S.  825. 

Fundort:  Syrakus  [29],  Golf  von  Siam  [38]. 

var.  acuminata  H.  Perag.  1.  c.  S.  110,  Taf.  III,  Fig.  4;  De 
Toni  1.  c. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


52 


Synonym:  Bh.  robusta  var.  recta  Ostenf.,  Vidensk.  Medd. 
fra  d.  naturh.  Foren,  i.  Kbhvn  1S98,  S.  42S  (nach  Ostenfeld!). 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Unterord.  Biddulphioideae. 

Farn.  Chaetoceraceae. 

Gatt.  Baderiastrum  Shadb. 

B.  delicatulum  Cleve,  Report  1.  c.  S.  298,  Taf.  VII,  Fig.  15. 

Fundort:  Westküste  von  Norwegen  [4],  südlich  von  Is- 
land [42]. 

B.  hyalinum  Lauder,  Trans,  of  the  Micr.  Soc.  1864,  Vol.  XII, 
Taf.  III.  Fig.  7. 

Fundort:  Golf  von  Aden  [38]. 

B.  Spirillum  Castr.,  Report  1.  c.  S.  83,  Taf.  XIX,  Fig.  2. 

Fundort:  Java  [48]. 

* B.  symmetricum  Leud.-Fortm.,  Diät.  Malaisie  S.  36,  Taf. 
VII,  Fig.  1;  De  Toni,  Svlloge  II,  3,  S.  1000. 

Fundort:  Java  [48]. 

B.  varians  Lauder  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  998;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  70,  Fig.  3 — 5. 

Fundort:  Väderöboda,  Elbmündung  [13],  Hrolaugseyjar  (Is- 
land) [42],  Syrakus  [29],  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam 
[38],  Schwarzes  Meer  [27]. 

* var.  princeps  Castr.,  Report  1.  c.  S.  84,  Taf.  XIV,  Fig.  2, 
Taf.  XXIX,  Fig.  3. 

Fundort:  Java  [48],  Arafura-See  [Castracane]. 

Gatt.  Chadoceras  Ehrenb. 

Ch.  anglicum  [Grün.)  Ostenf.,  Bot,  Tideskr.  Vol.  25,  S.  233. 

Synonym:  Ch.  didymum  var.  longicrure  Cleve,  Treatise  S.  21, 
Taf.  I.  Fig.  11;  Ch.  longicrure  (Cleve)  Ostenf.  et  Johs.  Schmidt, 
Vidensk.  Medd.  fra  d.  naturh.  Foren,  i.  Kbhvn.  1901,  S.  154 
(nach  Ostenfeld!). 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38],  Marstrand  (Schweden)  [23]. 

Ch.  atlanticum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Nr.  13,  S.  11,  Taf.  II, 
Fig.  8a;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  993. 

Fundort:  Kattegat,  Kanal  [7],  Geirangerfjord,  Storfjord, 
zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  zentraler  Teil  des  norwegischen 
Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom,  außerhalb  Loppen  in  Finn- 
marken, Porsangerfjord,  zwischen  Finnmarken  und  der  Bären- 
insel, nördlicher  Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel, 
zwischen  der  Bäreninsel  und  Vesteraalen,  Barents-See,  außerhalb 
Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Gullmarfjord,  Väderöboda, 
Masekär  [13],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey  (Island), 
östlich,  südlich  und  westlich  von  Island  [42]. 

Gran  [17]  zieht  hierzu  als  Varietät  Ch.  audax  Schütt. 

var.  exiguum  Cleve,  Treatise  1.  c.  S.  20,  Taf.  I,  Fig.  9. 

Fundort:  Antarktik  [17J. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


53 


Ch.  Aurivillii  Cleve,  Kongl.  Sv.  Vet.-Akad.  Handl.  Bd.  35, 
Nr.  5,  S.  IS  et  54. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  balticum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XXII,  Afd.  III,  Nr.  5, 
S.  28,  Big.  2. 

Yäderöboda,  Masekär  [13],  Gr.  Belt  [7]. 

Ch.  horeale  Bail.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  990;  Gran  [12] 
S.  533,  Fig.  5. 

Fundort:  Ostsee,  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Sund,  Nordsee, 
Kanal  [7],  Gullmarfjord  [7,  13],  Yäderöboda,  Masekär,  Skagen, 
Stigfjord  [13],  Geirangerfjord,  zwischen  Shetland  und  Faeroer, 
zwischen  Faeroer  und  Island,  zwischen  Island  und  Jan  Mayen, 
zentraler  Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer 
Strom,  außerhalb  Loppen  in  Finnmarken,  Porsangerfjord,  zwischen 
Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des  Golfstromes 
bei  der  Bäreninsel,  zwischen  der  Bäreninsel  und  Vesteraalen, 
außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen  [16,  inkl.  var.  Bright- 
wellii Cleve!],  Valdersund,  Eiskante  nördlich  von  Spitzbergen, 
Weißes  Meer,  Antarktik  [17,  inkl.  var.  Brightwellii  Cleve!],  Hro- 
laugsevjar  (Island),  südlich,  westlich  und  östlich  von  Island  [42]. 

var.  Brightwellii  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  13,  S.  12, 
Taf.  II,  Fig.  7a;  Treatise  Taf.  I,  Fig.  2. 

Fundort:  Gr.  Belt  [7],  Faeroer  [39]. 

Gran  [17]  vereinigt  diese  Varietät  mit  der  Hauptform. 

var.  densum  Cleve,  Treatise  S.  20,  Taf.  I,  Fig.  3 — 4. 

Fundort:  Kattegat  [7],  Gullmarfjord  [7,  13],  A7äderöboda, 
Masekär,  von  der  Elbmündung  bis  Holland,  zwischen  Holland 
und  Skagen,  Smögen  Ramsö,  Norsholm  Lightliouse  [13],  Nord- 
atlantik [7],  Mittelmeer  [14,  17],  Schwarzes  Meer  [27]. 

Gran  [17]  führt  sie  als  Art  auf;  er  gibt  einige  gute  Ab- 
bildungen und  eine  ausführlichere  Beschreibung.  Nach  seiner 
Ansicht  gehören  auch  die  von  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I.,  Taf. 
II.  Fig.  7 b — e als  Ch.  horeale  var.  Brightwellii  Cleve  abgebilde- 
ten Formen  hierher. 

var.  solitaria  Cleve,  Report  1.  c.  S.  298. 

Fundort:  Nordatlantik  [7]. 

Gran  [17]  hält  sie  für  eine  Yerkümmerungsform  des 
Typus. 

* Ch.  Borgei  Lemm.,  Arkiv  f.  Botanik  Bd.  II,  Nr.  2,  S.  143, 
Taf.  I,  Fig.  17. 

Zellen  einzeln.  Pleuraseite  rechteckig,  breiter  als  lang,  8 bis 
12  g breit  und  3 — 5,5  g lang.  Valvarseite  oval  bis  elliptisch, 
flach,  seltener  schwach  konvex.  Hörner  am  Schalenrande  ent- 
springend, am  Grunde  gebogen,  longitudinal  verlaixfend,  gerade 
oder  schwach  gekrümmt,  meist  parallel,  seltener  divergierend. 
Chromatophoren  zwei  der  Pleuraseite  anliegende  Platten  bildend. 
Cysten  unbekannt. 

Fundort:  See  zwischen  Kungsgarden  und  Gillberga  (Schwe- 
den, Uppland) ; im  Plankton  des  Meeres  nicht  aufgefunden ! 


54 


L emmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Ch.  bottnicum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bel.  XXI,  Afd.  III,  Nr.  8, 
S.  14,  Taf.  I. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen,  Aalands-See  [7],  Ramsö- 
Sund,  Esbo-Löfö.  Lille-Herrö,  Mündung  der  Esbobucht,  Langvik, 
Lill-Kantskogvik  [25],  Yäderöboda,  Masekär  [13],  Gr.  Belt  [7]. 

Ch.  breve  Schütt,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  Bd.  XIII,  S.  38, 
Taf.  IV,  Fig.  4 a,  Taf.  V,  Fig.  5 a. 

Synonym:  Ch.  didymus  var.  hiemalis  Cleve,  Treatise  S.  21, 
Taf.  1.  Fig.  18;  Ch.  hiemalis  Cleve,  Ivongl.  Sv.  Vet.-Akad.  Handl. 
Bd.  32,  Nr.  8.  S.  25,  Fig.  9 (nach  Ostenfeld!). 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord,  Nordsee, 
Kanal  [7],  Väderöboda,  Masekär,  Skagen  [13],  Faeroer  [39],  Golf 
von  Siam  [38]. 

Ch.  caspicum  Ostenf.,  Yidensk.  Medd.  fra  den  naturh.  Foren, 
i.  Kbhvn  1901  S.  134,  Fig.  4. 

Synonym:  Ch.  bottnicus  var.  didyma  Mer.,  Scripta  Bot.  Hort! 
Univers.  Petrop.  Fase.  XIX,  S.  29  et  37  (nach  Mitteilung  des 
Autors !). 

Fundort:  Schwarzes  Meer  [27]. 

Ch.  calvum  Cleve,  Kongl.  Sv.  Yet.-Akad.  Handl.  Bd.  35,  Nr. 5. 
S.  18  et  54. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  einet  um  Gran,  Pro'tophyta  S.  24,  Taf.  II,  Fig.  23 — 27. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen,  Marstrand  (Schweden)  [23], 
Faeroer  [39],  zwischen  Faeroer  und  Island,  nordatlantischer 
Strom,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar, 
Papey,  Rödehuk,  Gjögurta  (Island),  Umgebung  von-  Island  [42]. 

Ch.  coarctatum  Lauder  — De  Toni,  Sylloge  II.  3,  S.  996. 

Synonym:  Ch.  boreale  var.  rudis  Cleve,  Treatise  S.  20,  Taf.  1, 
Fig.  5;  Ch.  rudis  Cleve,  The  seasonal  distribution  of  Atlantic 
plankton-organisms  S.  308  (nach  Ostenfeld!). 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38J. 

Ch.  eompressum  Lauder  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  995; 
Ostenfeld  [30]  S.  234,  Fig.  12. 

Synonym:  Ch.  Kelleri  Brun,  Diatomiste  II,  Taf.  XVII,  Fig. 
91,  92  (nach  Ostenfeld!). 

Fundort:  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam  [38].  Java  [48]. 

Ch.  constridum  Gran,  Protophyta  S.  17,  Taf.  I.  Fig.  11  — 13; 
Taf.  III.  Fig.  42. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord,  nördliches 
Eismeer  1 7],  Storfjord,  nordatlantischer  Strom,  Malangen,  Golf- 
strom außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen  [16].  Yalder- 
sund  [17],  Yäderöboda,  Masekär,  Skagen  [13],  Hrolaugseyjar,  Gjö- 
gurtä  (Island),  südlich  von  Island  [42]. 

Ch.  contortum  Schütt,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  Bd.  XIII, 
S.  44. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Gei- 
rangerfjord, Storfjord,  zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwischen 


Lern m ermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


oo 


Faeroer  und  Island,  Ofotenfjord,  Porsangerfjord,  Küste  von  Nord- 
land und  von  Romsdalen  [16],  Väderöboda,  Masekär,  Skagen  [ 13], 
Hrolaugseyjar,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island),  südlich  und  westlich 
von  Island  [42], 

Ch . convolutum  Castr.,  Report  1.  c.  S.  78;  De  Toni,  Sylloge 
II,  3.  S.  997. 

Fundort:  Kattegatt,  Westküste  von  Norwegen,  Nordatlantik, 
Kanal  [7],  Faeroer  [39],  Küste  von  Norwegen  [16.  17],  zwischen 
Norwegen  und  der  Bäreninsel,  Küste  von  Spitzbergen,  Eiskante 
nördlich  von  Spitzbergen  [17]. 

Die  Art  ist  neuerdings  von  Gran  [17]  beschrieben  und  ab- 
gebildet worden. 

Ch.  coronatum  Gran,  Protophyta  S.  22,  Taf.  II,  Fig.  28 
bis  31. 

Fundort:  Storfjord  [16],  Kattegat  [7], 

Ch.  crinitum  Schütt,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  Bd.  XIII, 
S.  42,  Taf.  IV,  Fig.  4 a,  Taf.  V,  Fig.  12  b — d. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt  [7]. 

Ch.  criophilum  Castr.,  Report  1.  c.  S.  7,  8;  De  Toni,  Sylloge 
II,  3,  S.  996. 

Fundort:  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Küstengebiet  nördlich 
und  westlich  von  Island,  zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  zen- 
traler Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom, 
außerhalb  Loppen  in  Finnmarken,  Porsangerfjord,  zwischen  Finn- 
marken und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Teil  des  Golfstromes  bei 
der  Bäreninsel,  zwischen  der  Bäreninsel  und  Yesteraalen,  Barents- 
See,  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  Küste  von  Nord- 
land. ostisländischer  Polarstrom  [16],  Yaldersund,  Küste  von 
Spitzbergen.  Eiskante  nördlich  von  Spitzbergen,  Weißes  Meer 
[1 7 1.  Yäderöboda,  Masekär  [13J. 

Gran  [12]  zieht  als  Yerkümmerungsform  hierzu  Ch.  volans 
Schütt. 

Ch.  currens  Cleve,  Report  1.  c.  S.  298,  Taf.  VIII,  Fig.  8. 

Fundort:  Nordatlantik  [4]. 

Ist  nach  Gran  [17]  mit  Ch.  volans  Schütt  identisch  und 
wird  von  ihm  als  Verkümmerungsform  von  Ch.  criophilum  Castr. 
bezeichnet. 

Ch.  curvatum  Castr.,  Report  1.  c.  S.  77. 

Fundort:  Java  [48]. 

Ch.  curvisetum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XX,  Afd.  III,  Nr.  2, 
S.  12,  Taf.  I,  Fig.  5;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  992. 

Fundort:  Kattegat,  gr.  u.  kl.  Belt,  Sund,  Gullmarfjord 
[7],  Väderöboda,  Masekär,  Hafstemsund,  Skagen  [13],  Storfjord, 
nordatlantischer  Strom,  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  Küste 
von  Romsdalen  [11],  Arabisches  Meer  [14],  Schwarzes  Meer  [27]. 

Ch.  danicum  Cleve,  Act.  Soc.  pro  Fauna  et  Flora  Fennica 
Bd.  VIII,  S.  65,  Taf.  III,  Fig.  18—19. 

Fundort:  Esbo-Löfö,  Lille  Herrö,  Mündung  der  Esbo-Bucht 
[25],  Bottnischer  Meerbusen,  gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Bornholm 


56  Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

[7],  Väderöboda,  Skagen  [13],  Küste  von  Romsdalen  [16],  Schwarzes 
Meer  [27]. 

Ch.  debile  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XX,  Afd.  III,  Nr.  2,  S.  13, 
Taf.  1,  Fig.  2. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord,  Nordatlan- 
tik [7],  Storfjord,  zwischen  Shetland  und  Faeroer,  zwischen 
Faeroerund  Island,  nordatlantischer  Strom,  Porsangerfjord,  nörd- 
licher Teil  des  Golfstromes  zwischen  der  Bäreninsel  und  Vester- 
aalen,  Nordland,  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  zwischen 
Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Küste 
von  Spitzbergen,  Eiskante  nördlich  von  Spitzbergen  [17],  Väde- 
röboda, Masekär,  Skagen,  Orkneys  1 13],  Vestmannaeyjar,  Hro- 
laugseyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä.  (Is- 
land), Umgebung  von  Island  [42]. 

Ch.  decipiens  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I.  Nr.  13,  S.  11,  Taf.  I, 
Fig.  5;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  992. 

Fundort  : Bottnischer  Meerbusen  [23],  Gr.  u.  kl.  Belt,  Sund, 
Kattegat  [7],  Gullmarfjord  [7,  13],  Väderöboda,  Masekär,  Firth 
of  Forth,  Skagen  [13],  Storfjord,  norwegische  Küstenbank,  zwischen 
Faeroer  und  Island,  zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  zentraler 
Teil  des  norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom,  außer- 
halb Loppen  in  Finnmarken,  Porsangerfjord,  zwischen  Finn- 
marken und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des  Golfstromes  bei 
der  Bäreninsel,  zwischen  der  Bäreninsel  und  Vesteraalen,  außer- 
halb Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  Küste  von  Nordland  und 
von  Romsdalen  [16],  Valdersund  [17],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugs- 
eyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island), 
Umgebung  von  Island  [42]. 

* f.  singidaris  Gran , Fauna  Arctica  Bd.  III,  Lief.  3, 
S.  536,  Taf.  XVII,  Fig.  7. 

Unterscheidet  sich  von  dem  Typus  dadurch,  daß  die  Zellen 
einzeln  Vorkommen  oder  nur  zu  wenigen  verbunden  sind. 

Fundort  : Norwegisches  Nordmeer  [12]. 

Gran  [17]  hat  bei  der  typischen  Form  Mikrosporen  beobach- 
tet und  diese  genauer  beschrieben  und  abgebildet. 

Ch.  diadema  (Ehrenb.)  Gran,  Protophyta  S.  20,  Taf.  II,  Fig. 
16—18. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Por- 
sangerfjord,  Barents-See,  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  zwischen 
Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  Nordland,  Küste  von  Roms- 
dalen [16],  Valdersund,  Eiskante  nördlich  von  Spitzbergen  [17), 
T äderöboda,  Masekär,  nördlich  von  Skagen  [ 13],  Vestmannaeyjar, 
Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä 
(Island),  Umgebung  von  Island  [42]. 

Ch.  didymum  Ehrenb.  — Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  20  Afd.  III 
Nr.  2,  S.  13,  Taf.  I,  Fig.  3 — 4;  De  Toni,  Sylloge  II.  3,  S.  997. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Gr.  u.  kl.  Belt,  Sund, 
Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Väderöboda,  Masekär,  nördlich  von 
Skagen,  Smögen  Ramsö,  Norsholm  Lighthouse  [1 3 J,  Geiranger- 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


o( 

fjord,  Storfjord,  Küste  von  Romsdalen  [ 16],  Mittelmeer  [14],  Golf 
von  Siam  [38]. 

Ch.  distans  Cleve,  Biliang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  2,  S.  9,  Taf.  II, 
Fig.  11a — b;  Ostenfeld  [30],  S.  235.  Fig.  13;  De  Toni,  Sylloge 
II,  3,  S.  990. 

Fundort  : Golf  von  Siam  [38]. 

* Ch.  distinguendum  Lemm.,  Arkiv  för  Botanik  Bd.  II,  Nr.  2, 
S.  137. 

Synonym:  Ch.  clavigera  Ostenf.,  Flora  of  Koli-Cliang  Part  III, 
S.  234,  Fig.  11. 

Zellen  einzeln  oder  zu  zweien.  Pleuraseite  rechteckig,  8 bis 
10  g breit,  meist  breiter  als  lang.  Valvarseite  elliptisch.  Hörner 
am  Valvarrande  entspringend,  in  sagittaler  Richtung  verlaufend, 
mitunter  gekreuzt,  am  Ende  keulenartig  verdickt.  Endkeule  ge- 
kreuzt-gestreift, mit  kleinen  Zähnchen  besetzt.  Hörner  an  der 
einen  Valvarseite  stärker  entwickelt  als  an  der  anderen.  Chro- 
matophor eine  Platte  bildend,  welche  der  Pleuraseite  anliegt. 
Cysten  unbekannt. 

Fundort:  Koli-Cliang  (Golf  von  Siam)  [38]. 

Ch.  diversum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  2,  S.  9.  Taf.  II. 
Fig.  11;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  991;  Van  Heurck,  Synopsis 
Taf.  81,  Fig.  5. 

Synonym:  Ch.  diversum  var.  tenue  Cleve,  Treatise  S.  21, 
Taf.  II,  Fig.  2;  Ch.  diversum  var.  mediierranea  Schröder,  Mitt. 
aus  d.  zool.  Stat.  zu  Neapel  Bd.  XIV,  S.  27,  Taf.  I.  Fig.  1 (nach 
Ostenfeld!). 

Fundort:  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  furcellatum  Bail.  — Gran,  Bibliotheca  Botanica  Heft  42, 
S.  19,  Taf.  I,  Fig.  15 — 16;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  994. 

Fundort:  Porsangerfjord,  Barents-See,  Nordland  bis  Finn- 
marken, Küste  von  Romsdalen  [16],  Nordatlantik  [7],  Eiskante 
nördlich  von  Spitzbergen  [17],  Hrolaugsevjar,  Papey,  Langanes, 
Rödehuk,  Gjögurtä  (Island),  Umgebung  von  Island  [42]. 

* Ch.  gracile  Schütt,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  Bd.  XIII, 
S.  42,  Taf.  V,  Fig.  13  a — d. 

Fundort:  Gr.  Belt,  Kattegat  [7],  Hrolaugseyjar,  Papey,  Rö- 
dehuk, Gjögurtä  [42]. 

Ch.  Granii  Cleve,  Kongl.  Sv.  Vet.  Akad.  Handl.  Bd.  32,  Nr.  8, 
S.  25,  Fig.  7 — 8. 

Fundort:  Porsangerfjord  [16;  als  Ch.  leve  Schütt!]. 

Ch.  holsaticum  Schütt  1.  c.  S.  40,  Taf.  V,  Fig.  9a — b. 

Fundort:  Porsangerfjord,  Spitzbergen  [17]. 

Gran  [17]  zieht  hierzu  Ch.  leve  Schütt,  Ch.  balticum  Cleve, 
Ch.  Granii  Cleve! 

Ch.  javanicum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  S.  10,  Taf.  2, 
Fig.  13. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

* Ch.  Ingolfianum  Ostenf.  — Gran,  Fauna  Arctica  Bd.  III, 
Lief.  3,  S.  541,  Taf.  XVII,  Fig.  15,  16. 


58 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Synonym:  Xanthiopyxis  polaris  Gran,  The  norw.  North  Polar 
Exped.  XI,  S.  51,  Taf.  III,  Fig.  IG— 19. 

Ketten  gerade.  9 — 18  y breit.  Pleuraseite  mit  scharfen 
Ecken.  Valvarseite  mehr  oder  wenig  konkav.  Fensterchen  schmal, 
spaltenförmig.  Hörner  am  Valvarrande  entspringend,  nach  beiden 
Seiten  der  Kette  gerichtet,  unter  einem  stumpfen  Winkel  von- 
einander divergierend.  Dauersporen  halbkugelig  oder  fast  zy- 
lindrisch, auf  der  ganzen  Oberfläche  (auch  in  der  Gürtelzone) 
mit  feinen  Stacheln  besetzt.  Die  sporentragende  Zelle  ist  in  der 
Mitte  bauchig  angeschwollen. 

Fundort:  Porsangerfjord  jlG,  17],  Papey,  Gjögurtä  (Is- 
land) [42]. 


Ch.  laciniosum  Schütt.  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  Bd.  XIII, 
S.  3S.  Taf.  IV,  Fig.  4 a,  Taf.  V,  Fig.  5 a. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord,  Kanal  [7], 
Faeroer  [39].  Nordatlantik  [7,  41],  Porsangerfjord,  Küste  von 
Nordland,  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  nordatlantischer  Strom, 
Küste  von  Komsdalen  [11],  Väderöboda,  Masekär,  Smögen-Ramsö 
[13].  Valdersund  [17],  Hrolaugseyjar.  Papey,  Digranes,  Langa- 
nes,  Rödehuk.  Gjögurtä  (Island),  Umgebung  von  Island  [42], 
Java  [48]. 


* Ch.  laeve  Leud.-Fortm.,  Diät.  Malaisie  S.  38,  Taf.  VI, 
Fig.  2;  Ostenfeld,  Flora  of  Koh-Chang  S.  237,  Fig.  16. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38],  Java  [48]. 

Ch.  Lorenzianum  Grün.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  994; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  82,  Fig.  2. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  mitra  (Bail.)  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  22,  Afd.  III,  Nr.  4, 
S.  8.  Taf.  II,  Fig.  1—2. 

Fundort:  Nördliches  Eismeer  [7]. 

Ch:  Ostenfeldii  Cleve.  Kongl.  Sv.  Vet.  Akad.  Handl.  Bd.  34. 
Nr.  1,  S.  21,  Taf.  VIII.  Fig.  19. 

Fundort:  Westküste  von  Norwegen.  Nordatlantik  [7]. 

Soll  nach  Osten feld  [39]  mit  Ch.  pelagicum  Cleve  iden- 
tisch sein ! 


Ch.  paradoxum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  2,  S.  10,  Taf.  III, 
Fig.  16;  De  Toni,  Sylloge  II,  3 S.  992. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [3Ö],  Java  [48]. 

Ch.  pelagicum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I.  Nr.  13,  S.  11,  Taf.  I, 
Fig,  4. 

Fundort:  Faeroer  [39],  Nordatlantik  [41],  südlich  von  Island 
[42],  Antarktik  [17]. 

Ch.  peruvianum  Brightw.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  991. 

Fundort:  Westküste  von  Norwegen.  Kanal  [7],  Nordatlantik 
[7 ; 41  inkl.  Ch.  criophilum  et  Ch.  convolutum !],  Hrolaugseyjar, 
Papey.  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island),  Umgebung 
von  Island  [42],  Golf  von  Siam  [38],  Schwarzes  Meer  [27,  in  zwei 
Formen !]. 


Lemmermann.  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


59 


Ostenfeld  [38]  unterscheidet  folgende  Formen 

1.  forma  volans  (Schütt)  Ostenf.  = Ch.  volans  Schütt  et  Ch. 
currens  Cleve! 

2.  forma  typica  — Ch.  peruvianum  f.  gracilis  Schröder! 

3.  forma  rohusta  Cleve  = Ch.  peruvianum  var.  robustum 
Cleve,  Ch.  robustum  Ostenf.,  Ch.  curvatum  Castr. 

Vergleiche  damit  die  Ausführungen  von  Gran  [17]! 

Ch.  pohiqonum  Schütt,  Ber.  d.  deutsch.  Ges.  Bd.  XIII,  S.  46, 
Taf.  V,  Fig.  24. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

* Ch.  ponticus  Mer.,  Scripta  Bot.  Horti  Univ.  Petrop.  Fase. 
XIX,  S.  29  et  37. 

Pleuraseite  quadratisch  oder  etwas  länger  als  breit.  Valvar- 
seite konvex.  Hörner  auf  der  Valvarseite  in  der  Nähe  des  Val- 
varrandes entspringend,  wie  bei  Ch.  diadema  (Elirenb.)  Gran  ver- 
laufend. Chromatophoren  zahlreich,  körnchenförmig. 

Fundort:  Schwarzes  Meer  [27]. 

Ch.  pseudocrinitum  Ostenf.,  Nvt.  Mag.  f.  Naturvidensk.  Bd. 
39,  S.  300,  Fig.  11. 

Fundort:  Gr.  Belt.  Kattegat.  Skagerak  [7],  Valdersund  [17], 
Nordatlantischer  Strom  [16],  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  radians  Schütt,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  Bd.  XIII,  S.  10, 
Taf.  IV,  Fig.  10  a,  Taf.  V,  Fig.  10  b — c. 

Fundort:  Gr.  Belt,  Kattegat,  Skagerak,  Nordsee  [7]. 

Ch.  Balfsii  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I.  Nr.  2,  S.  10,  Taf.  III, 
Fig.  15;  Van  Heurck,  Synopsis,  Taf.  82  bis,  Fig.  3. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  rostratum  Lauder  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  996. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

* Ch.  rudis  Leud.  — Fortm.,  Diät,  Malaisie  S.  37,  Taf.  VI, 
Fig.  1;  De  Wildeman,  Les  Algues  de  la  flore  de  Buitenzorg  S. 
321,  Fig.  108. 

Soll  nach  Osten feld  [38]  nur  eine  Form  von  Ch.  diversum 
Cleve  sein,  unterscheidet  sich  aber  davon  durch  die  Größenver- 
hältnisse, sowie  durch  die  Form  und  Richtung  der  Hörner.  Da 
aber  über  Chromatophoren  und  Cysten  bislang  nichts  bekannt 
geworden  ist,  läßt  sich  zur  Zeit  die  Stellung  der  Form  nicht 
sicher  bestimmen. 

Fundort:  Java  [48]. 

Ch.  Schmidtii  Ostenf.,  Vidensk.  Medd.  fra  den  naturh.  Foren, 
i Kbhvn  1901,  S.  155,  Fig.  8. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  Schuettii  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XX,  Afd.  III,  Nr.  2, 
S.  14,  Taf.  I,  Fig.  1. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen.  Marstrand  (Schweden)  [23], 
Gr.  u.  kl.  Belt,  Sund,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Väderöboda, 
Masekär,  Skagen  [13],  Hrolaugseyjar  (Island),  südlich  von  Island 
[42],  Faeroer  [39],  Antarktik  [17]. 


GO 


L e m m e r m a n n , Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Ch.  scolopendra  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XXII,  Afd.  III,  Nr.  5, 
S.  30,  Fig.  4—6. 

Fundort:  Gr.  Belt,  Gullmarfjord,  Kattegat,  Kanal  [7],  Väde- 
röboda,  Masekär,  Skagen,  Smögen-Ramsö  [13],  Faeroer  [39],  Ant- 
arktik  [17]. 

* Ch.  secundum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  2,  S.  10, 
Taf.  II,  Fig.  14  a— b. 

Osten feld  [38]  betont  mit  Recht,  daß  diese  Art  mit  Ch. 
curvisetum  Cleve  keineswegs  identisch  sein  kann,  wie  Cleve  [12] 
vermutet,  da  die  Sporen  beider  Formen  durchaus  verschieden 
sind. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [30],  Malayischer  Archipel  [12], 
Java  [39]. 

Ch.  seiracanthum  Gran,  Protophyta  S.  21,  Taf.  III,  Fig.  39 
bis  41. 

Fundort:  Kattegat,  Nordsee,  Kanal  [7]. 

* Ch.  septcmtrionale  Östr.,  Medd.  om  Grönland  XVIII,  S.  457, 
Taf.  VII,  Fig.  S8;  Cleve  in  Bihang  1.  c.  Bd.  22,  Afd.  III,  Nr.  4. 
S.  9,  Taf.  II.  Fig.  8;  Lemmermann,  Arkiv  för  Botanik  Bd.  II, 
Nr.  2.  S.  142. 

Fundort  : Väderöboda,  Masekär  [13],  Kanal  [7],  Ostgrönland, 
Baffinsbai  [10,  16,  37]. 

* Ch.  siamense  Ostenf.,  Bot.  Tidsskr.  Bd.  35,  S.  239, 
Fig.  17. 

Zellen  zu  geraden,  50  p breiten  Ketten  vereinigt.  Fenster- 
chen  lanzettlicli.  Valvarseite  rundlich.  Hörner  gleichförmig,  un- 
duliert,  am  Valvarrande  entsjaringend,  an  jeder  Seite  je  ein  Horn 
in  sagittaler  und  eins  fast  in  transversaler  Richtung  verlaufend. 
Chromatophoren  zwei  wandständige,  den  Valvarseiten  anliegende 
Platten  bildend. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  simile  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XXII,  Afd.  III,  Nr.  5, 
S.  30,  Fig.  1. 

Fundort:  Kattegat,  Nordatlantik  [7],  Väderöboda,  Masekär 
[13],  Küsten  nördlich  und  westlich  von  Island  [16],  Papey,  Rö- 
dehuk,  Gjögurtä  (Island)  [42],  Faeroer  [39]. 

Ch.  skeleton  Schütt,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  Bd.  XIII,  S.  45, 
Taf.  V,  Fig.  19. 

Fundort:  Hrolaugseyjar  (Island)  [42]. 

Ch.  sociale  Lauder  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  995. 

Fundort:  Kattegat,  Kanal  [7],  Väderöboda,  Masekär  1 13], 
Spitzbergen,  Eiskante  nördlich  von  Spitzbergen  [17],  Barents-See, 
Malangen,  Küste  von  Romsdalen  [16]. 

* Ch.  subsalsum  Lemm.,  Arkiv  f.  Botanik  Bd.  II,  Nr.  3, 
S.  141,  Taf.  I,  Fig.  16. 

Zellen  einzeln.  Pleuraseite  quadratisch  oder  fast  quadratisch, 
6 — 7 p lang  und  6 — 9 p breit.  Valvarseite  rundlich  oder  läng- 
lich, flach,  in  der  Mitte  schwach  buckelartig  vorgewölbt.  Hörner 
glatt,  am  Valvarrande  entspringend,  säbelartig  oder  S-förmig  ge- 


Lern  me  r mann.  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


61 


krümmt,  sagittal  verlaufend.  Chromatophoren  eine  der  Pleura- 
seite anliegende  Platte  bildend.  Cysten  unbekannt, 

Fundort:  See  zwischen  Kungsgarden  und  Gillberga  (Schweden. 
Uppland);  im  Plankton  des  Meeres  noch  nicht  aufgefunden! 

Ch.  teres  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XXII,  Afd.  III,  Nr.  5,  S.  30, 
Fig.  7. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Por- 
sangerfjord, zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher 
Arm  des  Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  Barents-See,  Küste  von 
Nordland,  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten), 
Küste  von  Romsdalen  [16],  Väderöboda,  Masekär  [13],  Hrolaugs- 
eyjar,  Papey,  Langanes  (Island),  westlich  und  östlich  von  Island 
[42],  Schwarzes  Meer  [27]. 

* forma  spinulosa  Gran,  The  Norwegian  North  Polar 
Expedition  1893 — 1896  Nr.  XI,  S.  49,  Taf.  III,  Fig.  10. 

Fundort  : Küste  von  Spitzbergen.  Eiskante  nördlich  von  Spitz- 
bergen [17]. 

Ch.  tetrastichon  Cleve,  Treatise  S.  22,  Taf.  I,  Fig.  7. 

Fundort  : Golf  von  Siam  [38 j. 

Ch.  tortissimum  Gran,  Nyt,  Mag.  f.  Naturvidensk.  Bd.  38, 
S.  122,  Taf.  IX,  Fig.  25. 

Fundort:  Nordsee  (Holland)  [7]. 

Ch.  Vanheurckii  Gran,  Protophyta  S.  18. 

Synonym:  Ch.  Ralfsii  in  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  82  bis, 
Fig.  3;  Ostenfeld  in  Bot.  Tidskrift  Bd.  25,  S.  240,  Fig.  18 — 19. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Ch.  Weissflogü  Schütt,  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges.  Bd.  XIII, 
S.  44,  Taf.  IY,  Fig.  17a,  Taf.  I,  Fig.  17b. 

Fundort:  Kattegat,  Kanal  [7]. 

Ostenfeld  [38]  vermutet,  daß  die  von  Cleve  [12]  aus  dem 
Malayischen  Archipel  aufgeführte  Art  mit  Ch.  Schmidtii  Ostenf. 
identisch  ist. 

Ch.  Wighami  Brightw.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  990. 

Fundort:  Kanal  [7],  Papey,  Gjögurtä  (Island)  [42],  Java  [48], 

Ch.  Willei  Gran,  Protophyta  S.  19,  Taf.  IV,  Fig.  47. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen,  Marstrand  (Schweden)  [23], 
Geirangerfjord,  Storfjord,  norwegische  Küstenbank,  Golfstrom 
außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen  [16],  nördliches  Eis- 
meer [7], 


Farn.  Eucampiaceae. 

Gatt.  Attheya  West. 

* A.  Zachariasi  Brun,  Forscliungsber.  d.  biol.  Stat.  in  Plön, 
II.  Teil,  S.  53,  Taf.  I,  Fig.  11a — b. 

Fundort:  Bucht  bei  Wiborg  (Finnischer  Meerbusen)  [7,  28]. 

Gatt.  Moelleria  Cleve. 

M.  cornuta  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I.  Nr.  2,  S.  7,  Taf.  I, 
Fig.  6;  De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  770. 


62 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Fundort:  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam  [38]. 

Gatt.  Schmidtiella  Ostenf. 

Zellen  kettenbildend.  Valvarseite  breit  elliptisch  mit  undu- 
lierter  Oberfläche,  in  sagittaler  Richtung  stark  vorgezogen,  ' an 
den  Enden  der  Sagittalachse  mit  zwei  kurzen  Fortsätzen  ver- 
sehen, durch  die  die  Zellen  miteinander  verbunden  sind.  Pleura- 
seite rechteckig  ohne  Zwischenbänder.  Membran  hyalin,  struk- 
turlos. Chromatophoren  zahlreich,  klein. 

* Sch.  pelagica  Ostenf.,  Bot.  Tidsskr.  Bd.  25,  S.  241,  Fg.  20. 

Pleuraseite  80  ;i  breit,  ebenso  lang  oder  um  die  Hälfte  kürzer. 
Transversalachse  40  y lang. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 


Gatt.  Eucampia  Ehrenb. 

* Eu.  Balaustiurn  Castr.,  Report  1.  c.  S.  97,  Taf.  XVIII, 
Fig.  5. 

Fundort:  Antarktik  [18]. 

Eu.  biconcava  (Cleve)  Ostenf.  1.  c. 

Synonym:  Climacodium  biconcavum  Cleve,  Treatise  S.  22, 
Taf.  II.  Fig.  16 — 17 ; Eucampia  hemiauloides  Ostenf.,  Vidensk. 
Medd.  fra  d.  naturh.  Foren,  i.  Kbhvn.  1901  S.  157,  Fig.  9. 
Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Eu.  groenlandica  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XXII,  Afd.  III,  Nr.  4, 
S.  10,  Taf.  II,  Fig.  10. 

Fundort:  Küstengebiet  nördlich  und  westlich  von  Island, 


nordatlantischer  Strom  [16],  Küste  von  Spitzbergen,  Barents- 
See  [17], 

Eu.  zodiacus  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  983;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  95,  Fig.  17 — 18,  Taf.  95  bis,  Fig.  1 — 2. 

Fundort:  Kattegat,  Skagerak,  Gullmarfjord  [7],  Väderöboda, 
Masekär,  Firth  of  Forth,  Doggerbank,  Skagen  [13],  Mittelmeer 
[14],  Golf  von  Siam  [38]. 


Gatt.  Climacodium  Grün. 

CI.  Frauenfeldianum  Grün.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  986; 
Van,  Heurck,  Synopsis  Taf.  106,  Fig.  5. 

Fundort:  Golf  von  Aden  [14],  Golf  von  Siam  [38]. 


Gatt.  T ricerati aceae. 

Gatt.  Bellerocliea  V.  H. 

B.  malleus  (Brightw.)  V.  H.,  Synopsis  S.  203,  Taf.  114,  Fig.  1; 
De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  895. 

Fundort:  Kanal  [7]. 


Gatt,  Ditylium  Bail. 

D.  Brightwellii  (West!  Grün.,  in  Van  Heurck,  Synopsis  S.  196, 
Taf.  114,  Fig.  3 — 9;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1017. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


63 


Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Gullmarfjorcl  [7],  Väde- 
röboda,  Smögen-Ramsö,  Norsholm-Lighthouse,  Skagen  [13],  Stor- 
fjord,  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Kordland,  Küste 
von  Romsdalen  [16]. 

D.  sol  V.  H..  Synopsis  S.  115,  Fig.  1 — 2;  De  Toni,  Svlloge 
II,  8,  S.  1018. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Gatt.  Lithodesmium  Ehrenb. 

L.  undulatum  Ehrenb.  — De  Toni.  Sylloge  II,  3,  S.  985; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  116,  Fig.  8 — 11. 

Fundort:  Elbmündung  [13]. 

Gatt.  Triceratium  Ehrenb. 

* Tr.  alternans  Bail.  — De  Toni,  Sylloge  II.  3,  S.  917. 
Synonym:  Biddulphia  alternans  X an  Heurck.  Svnopsis,  S.  208. 

Taf.  113,  Fig.  4—7. 

Fundort  : Nordsee  iHolland),  Kanal  [7,  als  Biddulphia !]. 

* Tr.  antediluvianum  (Ehrenb.)  Grün..  Algen  der  Nowara 
S.  24;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  S99. 

Synonym:  Amphitetras  antediluviana  Ehrenb.,  Biddulphia 
antediluviana  (Ehrenb.)  Van  Heurck,  Synopsis  S.  207,  Taf.  109, 
Fig.  4 — 5. 

Fundort:  Nordsee  [7,  als  Biddulphia!]. 

Tr.  favus  Ehrenb.,  Mikrogeol.  Taf.  XIX.  Fig.  17;  De  Toni. 
Sylloge  II,  3,  S.  917. 

Fundort:  Skagerak,  Nordsee,  Kanal  [7,  teils  als  Biddulphia!]. 


Fam.  Biddulphiaceae. 

Gatt.  Biddulphia  Gray. 

B.  aurita  (Lyngb.)  Breb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  862; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  98,  Fig.  4 — 9. 

Fundort:  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  Nordsee  [7,  44],  Nord- 
atlantik [7],  Barents-See,  nordatlantischer  Strom  außerhalb  Vester- 
aalen,  Küste  von  Nordland  [16],  Väderöboda,  Masekär,  westlich 
von  Schottland  [13],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey,  Di- 
granes.  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island).  Umgebung  von  Island  [42], 
Antarktik  [17]. 

* B.  Baileyi  W.  Sm.,  Brit,  Diät.  II.  S.  50,  Taf.  45.  Fig.  322, 
Taf.  62,  Fig.  322;  De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  882. 

Synonym:  Zygoceros  ( Denticella ?)  mobil icnsis  Bail.:  Denticella 
mobiliensis  (Bail.)  Grün.,  Denksclir.  d.  Akad.  d.  AViss.  in  AVien 
Bd.  48,  8.  7. 

Fundort:  Nordatlantik  [7]. 

B.  chinensis  Grev.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  884. 

Fundort:  Skagerak  [7],  Golf  von  Siam  [38]. 

B.  mobiliensis  Bail.  — De  Toni,  Sylloge  II.  3,  S.  882;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  101,  Fig.-  4 — 6,  Taf.  103,  Fig.  A. 


64 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Fundort:  Gr.  Belt,  Gullmarfjord,  Kattegat  [7],  Golfstrom 
außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Väderöboda, 
Masekär,  Elbmündung,  Skagen,  Smögen-Ramsö,  Norsholm  Light- 
house  [13],  Mittelmeer,  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam  [38], 
Schwarzes  Meer  [27]. 

B.  pulchella  Gray  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  870;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  97,  Fig.  1 — 3. 

Fundort:  Kanal  [7]. 

* B.  rhombus  W.  Sm.,  Brit.  Diät.  II,  S.  49,  Taf.  45,  Fig.  320; 
De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  882. 

Synonym:  Odontella  Rhombus  Kuetz,  Spez.  Alg.  S.  135;  Zy- 
goceros  Rhombus  Ehrenb. 

Fundort:  Skagerak,  Nordsee  [7]. 

* B.  sinensis  Grev.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  884. 
Synonym:  Denticella ? sinensis  (Grev.)  De  Toni  1.  c. 

Fundort:  Gr.  u.  kl.  Belt,  Kattegat,  Skagerak  [7]. 

B.  turgida  (Ehrenb.)  Ralfs  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  883; 
Yan  Heurck,  Synopsis  Taf.  99.  Fig.  7,  Taf.  101,  Fig.  4. 

Fundort:  Skagerak,  Westküste  von  Norwegen,  Nordsee, 
Kanal  [7]. 

* Ins  Hella  amphicentra  Ehrenb.  — De  Toni  II,  3,  S.  987. 
Fundort:  Paranagua  bei  der  Insel  Mel  (Brasilien)  [46]: 

Gatt.  Gerat aulus  Ehrenb. 

* C.  Smithii  (Roper)  Ralfs  in  Pritchard,  Infus.  S.  847;  De  Toni, 
Sylloge  II.  3,  S.  1074:  Yan  Heurck,  Synopsis  Taf.  105,  Fig.  1-2. 

Synonym;  Biddidphia  Smithii  V.  H 1.  c.;  Eupodiscus?  ra- 
diatus  W.  Sm..  Brit.  Diät.  I,  S.  24,  Taf.  30,  Fig.  255;  Auliscus 
radiatus  Janisch;  Biddidphia  radiata  Roper. 

Fundort:  Nordsee  [7  als  Biddulphia!]. 

Farn.  Isthmiaceae. 

Gatt.  Isthmia  Ag. 

* I.  nervosa  Kütz.,  Bacill.  S.  137,  Taf.  19,  Fig.  5;  De  Toni, 
Sylloge  II.  3,  S.  833. 

Fundort  : Papey,  Langanes,  Rödehuk  (Island)  [34];  Reede  von 
Lay san  [20,  24]. 

Gatt.  Isthmiella  Cleve. 

* I.  enervis  (Ehrenb.)  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  13,  S.  10. 
Synonym:  Isthmia  enervis  Ehrenb.,  Infus.  S.  209,  Taf.  XYI, 

Fig.  6. 

Fundort:  Nordatlantik  [7  als  Isthmia!].  östlich  von  Island 
[42  als  Isthmia /],  Reede  von  Laysan  [20,  24]. 

Farn.  Hemiaulaceae. 

Gatt.  Gerat  aulina  H.  Perag. 

C.  Bergonii  H.  Perag.  Diatomiste  1892,  Taf.  XIII,  Fig.  15 
bis  16. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


65 


Fundort:  Maxstrand  (Schweden)  [23],  Gr.  u.  kl.  Belt,  Sund, 
Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  zwischen  Faeroer  und  Island,  Küste 
von  Romsdalen  [16],  Valdersund  [17],  Väderöboda,  Masekär,  Ska- 
gen  [13],  Vestrn an naevj ar,  Hrolaugseyjar  (Island),  südlich  von  Is- 
land [42],  Golf  von  Siam  [38]. 

* C.  velifera  Mer.,  Scripta  Bot.  HortiUniv.  Petrop.  Fase.  XIX. 
S.  29  et  37. 

Pleuraseite  zylindrisch,  30  g breit  und  100  g lang.  Valvar- 
seite mit  niedrigen,  zylindrischen,  gerade  abgestutzten  Fortsätzen 
versehen;  an  der  Seite  eines  jeden  Fortsatzes  erhebt  sich  eine 
flügelartige,  dreieckige  Membran,  deren  Längsachse  auf  der  Val- 
varebene senkrecht  steht.  Soll  sonst  mit  C.  Bergonii  H.  Perag. 
große  Ähnlichkeit  haben. 

Fundort:  Schwarzes  Meer  [27]. 

C.  compact a Ostenf.,  Vidensk.  Medd.  fra  d.  naturh.  Foren  i. 
Kbkvn  1901,  S.  153,  Fig.  7. 

Synonym:  Rlrizosolenia  (Guinardia?)  reda  Cleve,  Kongl.  Sv. 
Vet.  Akad.  Handl.  Bd.  35,  Nr.  5,  S.  23  et  57,  Taf.  VIII,  Fig. 
7a — b (nach  Ostenfeld). 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38]. 

Gatt.  Hemiaulus  Ehrenb. 

H.  chinensis  Grev.,  Ann.  and  Mag.  of  Nat.  Hist.  XVI,  S.  5, 
Taf.  V,  Fig.  9. 

Synonym:  H.  Heibergii  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  2,  S.  6, 
Taf.  I,  Fig.  4. 

Fundort:  Golf  von  Siam  [38],  Arabisches  Meer  [6].  . 

* H.  delicatulus  Lemm.,  Engler,  Bot.  Jahrb.  Bd.  34,  S.  647, 
Taf.  VIII,  Fig.  20—21. 

Zellen  zu  langen,  mehr  oder  weniger  halbkreisförmig  gebo- 
genen Ketten  vereinigt:.  Fenster  80 — 230  g lang.  Valvarseite 
elliptisch,  konkav.  Pleuraseite  quadratisch  oder  rechteckig,  zwischen 
den  Hörnern  tief  konkav,  8 — 27  g breit  und  23 — 119  g lang. 
Hörner  1 g breit,  41 — 114  g lang,  an  der  Spitze  zweiteilig.  Mem- 
bran sehr  zart,  wenig  verkieselt.  Chromatophoren  zahlreich, 
scheibenförmig,  wandständig. 

Unterscheidet  sich  von  H.  membranaceus  Cleve  durch  die 
Länge  der  Hörner  und  die  Form  der  Zellen. 

Fundort:  Meer  zwischen  Hawaii  und  Laysan  [24]. 


Farn.  Euodiaceae. 

Gatt.  Euodia  Bail. 

Eu.  gibba  Bail.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3,  S.  1325. 
Synonym:  Hemidiscus  cunciformis  Wallich;  Euodia  cunci- 
formis  (Wall.)  Gran,  Plankton  d.  norwegischen  Nordmeeres, 
S.  171. 

Fundort:  Westküste  von  Norwegen  [7],  Golfstrom  außerhalb 
Söndmöre  [16],  Nordatlantik  [7,  41],  nördliches  Eismeer  [7], 


Beihefte  Bot.  Contralhl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


66  Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 

Rotes  Meer,  Golf  von  Aden,  Arabisches  Meer  [14],  Antark- 
tik  [17]. 


Ord.  JPennatae. 

Unter ord.  Fragilarioideae. 

Farn.  Tabellariaceae. 

Gatt.  Rhabdonema  Kütz. 

Rh.  arcuaturn  (Lyngb.)  Kütz.,  Bacill.  Taf.  18,  Fig.  6;  De 
Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  761;  Van  Heurck,  Synopsis,  Taf.  54, 
Fig.  14 — 16. 

Fundort:  Nordatlantik  [7],  Vestmannaeyjar , Hrolaugseyjar, 
Papey,  Digranes,  Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island),  östlich 
von  Island  [42]. 

Gatt.  Tabdlaria  Ehrenb. 

* T.  fenestrata  (Lyngb.)  Kütz.,  Bacill.  S.  127,  Taf.  17, 
Fig.  22,  Taf.  18,  Fig.  2,  Taf.  30,  Fig.  73;  De  Toni,  Sylloge  II, 
2,  S.  743;  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  52,  Fig.  6 — 8. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23],  Finnischer  Meer- 
busen [7], 

* var.  asterionelloides  Grün,  in  Van  Heurck,  Synopsis, 
Taf.  52,  Fig.  9. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23]. 

T.  floccidosa  (Roth)  Kütz.,  Bacill.  Taf.  17,  Fig.  21;  De  Toni, 
Sylloge  II,  2,  S.  744;  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  52,  Fig.  10 
bis  12. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23],  Finnischer  Meer- 
busen [7]. 

Gatt.  Striatella  Ag. 

Str.  unipunctata  (Lyngb.)  Ag.  — De  Toni,  Sylloge  II,  2, 
S.  766;  Van  Heurck,  Synopsis,  Taf.  54,  Fig.  9 — 10. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23]. 

Gatt.  Grammatophora  Ehrenb. 

Gr.  marina  (Lyngb.)  Kütz.,  Bacill.  S.  128,  Taf.  17,  Fig. 
XXIV,  1—6;  De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  752;  Van  Heurck,  Sy- 
nopsis Taf.  53,  Fig.  10 — 11. 

Fundort:  Marstrand  (Schweden)  [23],  Rödehuk,  Gjögurtä 
(Island)  [42]. 


Fam.  Diatomaceae. 

Gatt.  Diatoma  DC. 

D.  elongatum  Ag.  — De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  636;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  50,  Fig.  14  c,  18 — 22. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23]. 

* var.  tenue  (Ag.)  V.  H.,  Synopsis  S.  160,  Taf.  50,  Fig.  14  a — b; 
De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  636. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


67 


Fundort:  Bottnischer  und  Finnischer  Meerbusen,  Ostsee  [7], 
Ramsö-Sund,  Esbo-Löfö,  Lill  Kantokogvik  [25], 

* D.  vulgare  Bory  — De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  635;  Van 
Heurck,  Synopsis  S.  160,  Taf.  50,  Fig.  1 — 6. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23]. 


Fam.  Fragilariaceae. 


Gatt.  Fragilaria  Lyngb. 

Fr.  capuciha  Desmaz.  — De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  688; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  45,  Fig.  2. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23],  Finnischer  Meer- 

busen [7]. 

Fr.  crotonensis  (Edw.)  Kitton  — De  Toni,  Sylloge  II,  2, 
S.  683. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

Fr.  cylindrus  Grün.,  Denkschr.  d.  Akad.  d.  AViss.  in  Wien 
Bd.  48,  S.  55,  Taf.  B,  Fig.  13;  De  Toni,  Sylloge  H,  2,  S.  684. 
Fundort:  Zwischen  den  Eisschollen  des  Polarmeeres  [17]. 
Fr.  islandica  Grün,  in  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  45, 


Fig.  37. 

Fundort:  Hrolaugseyjar,  Papey,  Digranes,  Langanes,  Röde- 
huk,  Gjögurta  (Island)  [42]. 

Fr.  oceanica  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  13,  S.  22,  Taf.  IV, 
Fig.  25;  De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  685. 

Fundort:  Kanal  [7],  Faeroer  [39],  Barents-See,  Nordland  bis 
Finnmarken,  Küste  von  Romsdalen  [ 16],  Küste  von  Spitzbergen, 
Eiskante  nördlich  von  Spitzbergen  [17],  Umgebung  von  Is- 
land [42]. 


Gatt.  Synedra  Fhrenb. 

* S.  affinis  var.  hybrida  Grün. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

* S.  delicatissima  W.  Sm.,  Brit.  Diät.  I,  S.  72,  Taf.  XII,  Fig.  94 ; 
De  Toni  II,  2,  S.  656. 

Fundort:  Finnischer  Meerbusen  [7]. 

* S.  Ulna  var.  longissima  (W.  Sm.)  Brun  — - De  Toni,  Sylloge 
H,  2,  S.  654;  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  38,  Fig.  3. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23]. 


Gatt.  Thalassiothrix  Cleve  et  Grün. 

Th.  curvata  Castr.,  Report  1.  c.  S.  55,  Taf.  24,  Fig.  6;  De 
Toni  Sylloge  II,  2,  S.  673. 

Fundort:  Kanal  [7]. 

Th.  Frauenfeldii  Grün.,  Kongl.  Sv.  Vet.-Akad.  Handl.  Bd. 
XVII,  Nr.  2,  S.  109;  De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  672;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  37,  Fig.  11  — 12. 

Fundort:  Golfstrom  außerhalb  Söndmöre,  Küste  von  Nord- 
land, nordatlantischer  Strom,  Küste  von  Romsdalen  [16],  Ramsö 
[13],  Väderöboda,  Masekär,  Skagen,  Smögen  Ramsö,  Firth  of 


G8 


Lern m ermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Forth  [14],  Gullmarfjord  [7],  Hrolaugseyjar  (Island),  südlich  und 
westlich  von  Island  [42],  Golf  von  Siam  [38],  Schwarzes 
Meer  [27]. 

Diese  Form  scheint  manchmal  mit  Th.  nitzschioides  Grün, 
verwechselt  worden  zu  sein!  Bei  der  Bestimmung  dieser  beiden 
Arten  ist  daher  ganz  besonders  vorsichtig  zu  verfahren. 

Th.  longissima  Cleve  et  Grün.,  1.  c.  S.  108;  De  Toni,  Syl- 
loge  1.  c. 

Fundort:  Kattegat,  Gullmarfjord  [7],  zwischen  Shetland  und 
Faeroer,  zwischen  Island  und  Jan  Mayen,  zentraler  Teil  des 
norwegischen  Nordmeeres,  nordatlantischer  Strom,  zwischen  Finn- 
marken und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des  Golfstromes 
bei  der  Bäreninsel,  zwischen  Bäreninsel  und  Vesteraalen,  außer- 
halb Söndmöre,  ostisländischer  Polarstrom,  Küste  von  Romsdalen 
[16],  Weißes  Meer,  Antarktik  [17],  Digranes  (Island),  südlich  und 
westlich  von  Island  [42],  Mittelmeer,  Arabisches  Meer  [13],  Golf 
von  Siam  [38,  incl.  forma  gracilis  Ostenf.!]. 

Th.  nitzschioides  Grün.,  in  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  43, 
Fig.  7 ; De  Toni.  Sylloge  1.  c. 

Fundort:  Skagerak,  Kattegat,  Gr.  u.  kl.  Belt,  Ostsee,  Nord- 
see [7],  Valdersund  [17],  Syrakus  [29],  Schwarzes  Meer  [27]. 

Gatt.  Asterionella  Hass. 

* A.  gracittima  (Hantzsch)  Heib.  — Van  Heurck,  Synopsis 
Taf.  51,  Fig.  22;  De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  678. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23],  Finnischer  Meer- 

busen [7]. 

A.  glacialis  Castr.,  Report  1.  c.  S.  50,  Taf.  XIV,  Fig.  1;  De 
Toni.  Sylloge  II,  2,  S.  679. 

Synonym:  A.  spathulifera  Cleve,  A.  japonica  Cleve. 

Fundort:  Kattegat  [7],  zwischen  Faeroer  und  Island  [16], 
Yäderöboda,  Masekär,  Gullmarfjord,  Orkneys,  westlich  von  Schott- 
land [13],  Yestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey  (Island),  südlich 
und  westlich  von  Island  [42],  Syrakus  [29]. 

A.  kariana  Grün.,  Kongl.  Sv.  Yet.  Akad.  Handl.  Bd.  XVH, 
Nr.  2,  S.  110,  Taf.  YI,  Fig.  121;  Yan  Heurck,  Synopsis  Taf.  52, 
Fig.  4 — 5. 

Nach  den  Angaben  von  Gran  [17,  S.  543,  Taf.  XYII, 
Fig.  13]  besitzt  jede  Zelle  6 — 10  kleine  Chromatophoren;  die 
von  Grunow  beschriebenen  kurzen,  rundlichen,  sehr  hyalinen 
Flügel  hat  Gran  nicht  gefunden;  er  hält  sie  für  ein  Kunst- 
produkt. 

Fundort:  Barents-See  [17]. 

Farn.  Eunotiaceae. 

Gatt.  Eunotia  Ehrenb. 

Eu.  doliolus  (Wall.)  Grün,  in  Yan  Heurck,  Synopsis  Taf.  35, 
Fig.  22;  De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  810. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


69 


Unterord.  Aclm anthoideae. 

Fam.  Achnanthaceae. 

Gatt.  Achnanthes  Bory. 

A.  taeniata  Grün.,  1.  c.  S.  22,  Taf.  I,  Fig.  5;  De  Toni,  Syl- 
loge  II,  2,  S.  483. 

Fundort:  Bottnischer  und  Finnischer  Meerbusen,  Alands-See 
[7],  Faeroer  [39],  Karisches  Meer,  Westgrönland  [17]. 


Unterord.  Naviculoideae. 

Fam.  N aviculac eae. 

Gatt.  Navicula  Bory. 

* N.  crabro  (Ehrenb.)  Kütz.,  Spez.  Alg.  S.  83;  De  Toni, 
Sylloge  II,  1,  S.  68. 

Fundort:  Nordsee  (Belgien)  [7]. 

* N.  littoralis  Donk.  — Cleve,  Synopsis  I,  S.  94;  Van 
Heurck,  Synopsis,  Suppl.  B,  Fig.  25. 

Fundort:  Nordatlantik  [7], 

N.  membranacea  Cleve,  Treatise  S.  24,  Taf.  II,  Fig.  25 — 28. 

Fundort:  Skagerak  [7],  von  Schottland  bis  Skagen,  Masekär, 
Smögen-Ramsö  [13],  Golf  von  Siam  [38]. 

* N.  radiosa  Kütz.,  Bacill.  S.  91,  Taf.  4,  Fig.  XXIII;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  7,  Fig.  20. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23]. 

N.  septemtrionalis  Oestrup,  Medd.  om  Grönland  XVIII, 
S.  439,  Taf.  VIII,  Fig.  97. 

Synonym:  Ar.  septemtrionalis  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  XXII, 
Afd.  III,  Nr.  4,  S.  11,  Taf.  I,  Fig.  9. 

Fundort:  Barents-See  [16],  Nowaja  Semlja,  Spitzbergen  [17]. 

N.  Trompii  Cleve,  Oefvers.  af  Ivongl.  Sv.  Vet.  Akad.  För- 
handl.  1900,  Nr.  8,  S.  932,  Fig.  11. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

N.  Vanhöffenii  Gran,  Bibliotheca  Botanica  Heft  42,  S.  9, 
Taf.  I,  Fig.  1 — 3. 

Fundort:  Barents-See  [16,  17],  Nordland,  Sigerfjord  [16], 
Westgrönland,  zwischen  Grönland  und  Jan  Mayen,  Küste  des 
nördlichen  Norwegens  [17],  Kanal  [7]. 

Gatt.  Pleurosigma  W.  Sm. 

* PI.  angulatum  (Quek.)  W.  Sm.,  Ann.  and  Mag.  af  Nat. 
Hist.  Serie  II,  Vol.  IX,  S.  7,  Taf.  I,  Fig.  8;  De  Toni,  Sylloge 
II,  1,  S.  231;  Van  Heurck,  Synopsis  S.  115,  Taf.  18,  Fig.  2 — 4. 

Fundort:  Kanal  [7]. 

* forma  javanicum  Cleve,  Bihang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  2,  S.  13, 
Taf.  II;  De  Toni,  Sylloge  II,  1,  S.  232. 

Fundort:  Java  [48]. 


70 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


G-att.  Tropidoneis  Cleve. 

Tr.  antarktica  (Grün.)  Cleve,  Oefvers.  af  Kongl.  Sv.  Vet.- 
Akad.  Förhandl.  1900,  Nr.  8,  S.  936. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

Gatt.  Amphiprora  Ehrenb. 

A.  aequatorialis  (Cleve)  De  Toni,  Sylloge  II,  1,  S.  335. 

Fundort:  Meer  von  Java  [48]. 

A.  lujperhorea  (Grün.)  Gran,  Bibliotlieca  Botanica  Heft  42, 
S.  10. 

Fundort:  Barents-See  [16,  17],  Sigerfjord,  Nordland  [11]. 

Gran  [17,  Taf.  XVII.  Fig.  14]  gibt  von  dieser  Art  eine 
gute  Abbildung. 

A.  membranacea  Cleve,  Biliang  1.  c.  Bd.  I,  Nr.  2,  S.  12, 
Taf.  II,  Fig.  18. 

Fundort:  Java  [48]. 

Farn.  Cymb  ellaceae. 

Gatt.  Cymbella  Ag. 

* C.  lanceolata  (Ebrenb.)  Kirchner,  Algenfl.  von  Schlesien 
S.  188;  Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  2,  Fig.  7. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23]. 

Gatt.  Bhopalodia  0.  Müller. 

* Rh.  g'ibba  (Ehrenb.)  O.  Müller,  Engl.  Bot.  Jahrb.  Bd.  22, 
S.  65,  Taf.  I.  Fig.  15 — 17. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23]. 

Unterord.  Nitzscliioideae. 

Fam.  Nitzschiaceae. 

Gatt.  Bacillaria  Gmel. 

B.  paradoxa  (Gmel.)  Grün.,  Kongl.  Sv.  Vet.-Akad.  Handl. 
Bd.  XVII,  Nr.  2,  S.  85;  De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  493;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  61,  Fig.  6 — 7. 

Fundort:  Nordsee,  Kanal  [7]. 

Gatt.  Nitzschia  Hass. 

N.  bicapitata  Cleve,  Oefvers.  af  Kongl.  Sv.  Vet.-Akad.  För- 
handl. 1900,  Nr.  8,  S.  933,  Fig.  12. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

N.  curvirostris  var.  closterium  (Ehrenb.)  Van  Heurck,  S.  185, 
Taf.  70,  Fig.  5,  7,  8. 

Fundort:  Nordatlantik  [7,  41],  zwischen  Faeroer  und  Island, 
zwischen  Finnmarken  und  der  Bäreninsel,  nördlicher  Arm  des 
Golfstromes  bei  der  Bäreninsel,  Nordland,  nordatlandischer  Strom, 
Küste  von  Romsdalen  [16,  an  den  Kolonien  von  Phaeocystis 


L emmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


71 


und  zuweilen  zwischen  Chaetoceras  sociale  Länder!],  Gjögurtä 
(Island),  östlich  von  Island  [42],  Syrakus  [29]. 

N.  delicatissima  Cleve,  Treatise  S.  24,  Taf.  II,  Fig.  22. 

Fundort:  Norwegische  Küstenbank,  Küstengebiet  nördlich, 
und  westlich  von  Island,  Westfjord  (Lofoten),  Küste  von  Roms- 
dalen  [16],  Antarktik  [17]. 

N.  frigida  Grün.,  Kongl.  Sv.  Vet.-Akad.  Handl.  Bd.  XVII, 
Nr.  2,  S.  94,  Taf.  V,  Fig.  101;  De  Toni,  Sylloge  II,  5.  S.  537. 

Fundort:  Barents-See  [16],  Spitzbergen,  Eisschollen  des 

Polarmeeres  [17]. 

* N.  insignis  Greg.  — De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  521. 

Fundort:  Nordsee  (Belgien)  [7], 

N.  Kolaczeckii  Grün.,  Hedwigia  1867,  S.  18;  De  Toni,  Syl- 
loge II,  2,  S.  539. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

N.  lineola  Cleve,  Report  1.  c.  S.  300,  Taf.  VIII,  Fig.  10. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

N.  longissima  (Breb.)  Ralfs.  — De  Toni,  Sylloge  II,  2. 
S.  547. 

Fundort!  Nordsee  [7,  44], 

N.  migrans  Cleve,  Report  1.  c.  S.  300,  Taf.  VIII,  Fig.  9. 

Fundort:  Antarktik  [17]. 

N.  panduriformis  Greg.  — De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  501; 
Van  Heurck,  Synopsis  Taf.  58,  Fig.  1 — 3. 

Fundort  : Java  [48]. 

AT.  pungens  var.  atlantica  Cleve,  Treatise  S.  24,  Taf.  II, 
Fig.  24. 

Fundort:  Arabisches  Meer  [13],  Antarktik  [17]. 

AT.  seriata  Cleve.  — De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  501. 

Fundort:  Kattegat,  Gr.  Belt,  Kanal  [7],  Faeroer  [39],  Stor- 
fjord,  norwegische  Küstenbank,  Porsangerfjord,  Nordland,  Golf- 
strom außerhalb  Söndmöre,  Westfjord  (Lofoten),  zwischen  Finn- 
marken und  der  Bäreninsel,  Küste  von  Romsdalen  [16,  inkl. 
N.  fraudulenta  Cleve  et  Synedra  holsatiae  Hensen!],  Väderöboda, 
Masekär,  Skagen  [13],  Vestmannaeyjar,  Hrolaugseyjar,  Papey, 
Langanes,  Rödehuk,  Gjögurtä  (Island),  Umgebung  von  Island 
[42],  Syrakus  [29,  als  Synedra  holsatiae  Hensen !],  Golf  von  Siam 
[38,  inkl.  N.  fraudulenta  Cleve!]. 

N.  sigma  (Kütz.)  W.  Sm.,  Brit,  Diät.  I,  S.  39,  Taf.  XIII, 
Fig.  108;  De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  530;  Van  Heurck,  Synopsis 
Taf.  65,  Fig.  7 — 8. 

Fundort:  Bottnischer  Meerbusen  [23 1. 

* var.  curvula  (Ehrenb.?)  Brun  — De  Toni,  Sylloge  II,  2, 
S.  521;  Van  Heurck,  Synopsis  S.  179,  Taf.  66,  Fig.  6 — 7. 

Fundort:  Syrakus  [29,  als  N.  Sigmatella  Greg.!]. 


72 


L emmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


Unter ord.  Surirelloideae. 

Fam.  Surirellaceae. 

Gatt.  Surirdla  Turp. 

S.  fastuosa  Ehrenb.  — De  Toni,  Sylloge  II,  2,  S.  582;  Van 
Heurck,  Synopsis  Taf.  73,  Fig.  18. 

Fundort:  Nordsee  (Belgien)  [7]. 

A n li  a n g. 

Streptotheca  thamesis  Shrubsole.  — De  Toni,  Sylloge  II,  3, 
S.  142G. 

Fundort:  Arabisches  Meer  [14],  Golf  von  Siam  [38]. 

Osten feld  [38]  stellt  die  Art  in  die  Nähe  von  Clivia- 
codium  Grün,  und  führt  Str.  maxima  Cleve  als  Synonym 
dazu  auf. 


Literatur. 

1.  Apstein:  C. : Die  Schätzungsmethode  in  der  Planktonforschung.  (Wiss. 

Meeresunters.  N.  F.  Bd.  VIII.  S.  105-123.) 

2. *  Bergon.  P.:  Etudes  sur  la  flore  diatomique  du  bassin  d'Arcachon  et 

des  parages  de  1'Atlantique  voisins  de  cette  Station.  (Soc.  scientifique 
d'Arcachon.  Station  biol.,  Travaux  des  laboratoires.  Annee  VI.  1902. 
S.  39.) 

3.  * Note  sur  un  mode  de  sporulation  observe  chez  le  Biddulphia  mobi- 

liensis  Bailey.  (1.  c.  Annee  VI.  1902.  S.  127.) 

4.  Blackman.  V.  H.:  Observations  on  the  Pyrocysteae.  (The  new  Phy- 

tologist  Vol.  I.  S.  178 — 188.) 

5.  * — : Coccoliths  and  Coccospheres.  (Ebenda  S.  155.) 

6. *  Brown,  R.  R.  N. : Plankton  and  Botany  at  the  Scotia's  Voyage  to 

the  Falkland  Islands.  (Scott.  Geogr.  Mag.  1903.  S.  175.) 

7.  Bureau  du  conseil  permanent  international  pour  l’explora- 

tion  de  la  mer:  Bulletin  des  resultats  acquis  pendant  les  courses 
periodiques.  Annee  1902—1903  et  1903 — 1904. 

8. *  Caullery,  M.:  Le  Plankton,  vie  et  circulation  oceaniques.  (Ann.  de 

Geographie.  1903.  S.  1 — 13.) 

9.  Cliun,  C. : Aus  den  Tiefen  des  Weltmeeres.  (Jena  1900.) 

10.  Cleve.  P.  T.:  Diatoms  from  Baffins  Bay  and  Davis  Strait.  (Bihang 

tili  Kongl.  Sv.  Vet.  Akad.  Handl.  Bd.  XXII.  Afd.  III.  Nr.  4.) 

11.  — : Synopsis  of  the  Navicoloid  Diatoms  I,  II. 

11.  — : Plankton  from  the  Indian  Ocean  and  the  Malay  Archipelago. 

(Kongl.  Sv.  Vet.-Akad.  Handl.  Bd.  35.  Nr.  5.) 

12.  — : Plankton  Researches  in  1901  and  1902.  (1.  c.  Bd.  36.  Nr.  8.) 

14.  — : Report  on  Plankton  collected  by  Mr.  Thorild  Wulf  during  a voyage 

to  and  from  Bombay.  (Arkiv  för  Zoologi.  Bd.  I.  S.  329 — 381.) 

15. *  Entz:  Adatok  a Peridineak  ismeretehez.  (Sitzungsber.  d.  III.  Kl.  d. 

Akad.  d.  Wiss.  in  Budapest  1902.  S.  115 — 159.) 

16.  Gran,  H.  H. : Das  Plankton  des  norwegischen  Nordmeeres.  (Report 

on  Norwegian  Fischery-  and  Marine-Investigations.  Vol.  II.  1902. 
Nr.  5.) 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


73 


17.  Gran,  H.  H.:  Die  Diatomeen  der  arktischen  Meere.  I.  Teil:  Die 

Diatomeen  des  Planktons.  (Fauna  Arctica.  Bd.  III.  Lief.  3.) 

18.  Karsten,  G.:  Referat  über  H.  H.  Gran:  Die  Diatomeen  der  arktischen 

Meere.  (Bot.  Zeitung.  Jahrg.  62.  Nr.  22.) 

19.  — : Die  sogenannten  „Mikrosporen“  der  Planktoudiatomeen  und  ihre 

weitere  Entwicklung,  beobachtet  an  Corethron  Valdiviae  n.  sp.  (Ber. 
d.  deutsch,  bot.  Ges.  1904.  S.  544 — 554.) 

20.  Lemmermann,  E.:  Planktonalgen.  Ergebnisse  einer  Reise  nach  dem 

Pacific.  H.  Schauinsland  1896  97.  (Abh.  Nat.  Ver.  Brem.  Bd.  XVI. 
S.  313—398.) 

21.  — : Das  Phytoplankton  des  Meeres.  II.  Beitrag.  (1.  c.  Bd.  XVII. 

S.  341—418). 

22.  — : Flagellatae,  Chlorophyceae , Coccospliaerales  und  Silicodagellatae. 

(Brandt,  Nordisches  Plankton.  Lief.  2.  Abt.  XXI.) 

23.  — : Das  Plankton  schwedischer  Gewässer.  (Arkiv  för  Botanik.  Bd.  II. 

Nr.  2.) 

24.  — : Die  Algenflora  der  Sandwichinseln.  (Engler,  Bot.  Jahrb.  Bd.  XXXIV. 

S.  607-663.) 

25.  Le  van  der,  K.:  Zur  Kenntnis  des  Planktons  und  der  Bodenfanna  einiger 

seichter  Brackwasserbuchten.  (Acta  Soc.  pro  Fauna  et  Flora  Fennica. 
Bd.  XX.  Nr.  5.) 

26.  — : Übersicht  der  in  der  Umgebung  von  Esbo-Löfö  im  Meerwasser  vor- 

kommenden Tiere.  (1.  c.  Bd.  XX.  Nr.  6.) 

27.  — : Eine  neue  farblose  Peridinium-Art.  (Medd.  af  Soc.  pro  Fauna  et 

Flora  Fennica.  1902.  S.  49 — 51.) 

28.  — : Zur  Kenntnis  der  Rhizosolenien  Finnlands.  (1.  c.  1904.  S.  112 

bis  117.) 

29.  Lohmann,  H.:  Neue  Untersuchungen  über  den  Reichtum  des  Meeres 

Plankton.  (Wiss.  Meeresunters.  N.  F.  Bd.  VII.  S.  1 — 86.) 

30.  — : Untersuchungen  über  die  Tier-  und  Pflanzenwelt  sowie  über  die 

Bodensedimente  des  Nordatlantischen  Ozeans  zwischen  dem  38.  und 
50.  Grade  nördl.  Breite.  (Sitzungsber.  d.  kgl.  pr.  Akad.  d.  Wiss.  in 
Berlin  1903.  S.  560—583.) 

31.  Martens,  G.  v. : Die  Preußische  Expedition  nach  Ostasien.  Botanischer 

Teil.  Die  Tange.  Berlin  1866. 

32.  Massart.  O.:  Flagellates  observes  aux  environs  de  Coxyde  et  de 

Nieuport. 

33.  Mereschkowskv,  C.  v.:  Sur  Catenula,  un  nouveau  genre  de  Diatomees. 

(Scripta  Bot.  Horti  Petropolitanae  Fase.  XIX.  S.  1 — 8.) 

34.  — : Liste  des  Diatomees  de  la  Mer  Noire.  (1.  c.  Fase.  XIX.  S.  1 — 42.) 

35.  Murray,  G.:  Notes  on  Atlantic  Diatomaceae.  (Journ.  of  Bot.  Vol.  41. 

S.  275—278). 

36. *  Nishikawa,  F. : Gonyaulax  and  the  Discolored  Water  in  the  Bay  of 

Ag-u.  (Annal.  Zool.  Jüpon.  Vol.  IV.  P.  1.  S.  31 — 34;  Jonrn.  of  the 
Roy.  Micr.  Soc.  of  London  1902.  P.  1.  S.  57.) 

37.  Oestrup,  E. : Marine  Diatomeer  fra  Ostgrönland.  (Medd.  om  Grön- 

land. XVIII.) 

38.  Ostenfeld,  C.  H.:  Marine  „Plankton  Diatoms“.  (Flora  of  Koh  Chang 

Part  VII.) 

39.  — : Phytoplankton  from  the  Sea  around  the  Faeröes.  (Botany  of  the 

Faeröes  II.  S.  558 — 611.) 

40.  — : Phaeocystis  Pouchetii  (Hariot)  Lagerh.  and  its  Zoospores.  (Arcli.  f. 

Protistenkunde.  Bd.  III.  S.  295 — 302.) 

41.  Ostenfeld,  C.  H.  et  Paulsen,  O.:  Planktonproever  fra  Nord-Atlanter- 

havet.  (Medd.  om  Grönland.  XXVI.  S.  143—210.) 

42.  Paulsen,  O.:  Plankton-Investigations  in  the  waters  round  Island  in 

1903.  (Medd.  fra  Komm,  for  Havundersoegelser.  Serie  Plankton 
Bind  I.  Nr.  1.) 


74 


Lemmermann,  Das  Phytoplankton  des  Meeres. 


43.  Redeke,  H.  C. : Note  sur  la  composition  du  Plankton  du  l’Escant 

orientale.  (Tidschrift  d.  Ned.  Dierk.  Vereen.  PI.  VII.  Afl.  3 et  4. 
1902.  S.  244—253.) 

44.  Redeke.  H.  C.  et  B reemen,  P.  J.  van:  Plankton  en  bodemdieren  in 

de  Noordzee  verzameld  van  1 — 6 Augustus  1901  met  de  „Nelly“ 
Y.  M.  9.  (1.  c.  1903.  S.  118-148.) 

45.  Reinseh.  P.  E. : Die  Zusammensetzung  des  „Passatstaubes“  auf  dem 

nördlichen  atlantischen  Ozean.  (Flora  1904.  S.  533 — 535.) 

46.  De  Toni,  Sylloge  Algarum.  Vol.  II. 

47. *  Torrey:  An  unusual  occurrence  of  Dinoflagellata  on  tlie  Californien 

Coast.  (Amer.  Naturalist  XXXIV.  1902.  S.  187 — 192.) 

48.  de  Wildeinan:  E.:  Les  Algues  de  la  flore  de  Buitenzorg.  Leiden.  1900. 

49.  Wille,  N.:  Schizophyceae.  (Iv.  Brandt,  Nordisches  Plankton.  Lief.  2. 

Abt.  XX.) 

50.  — : Die  Schizophyceen  der  Plankton -Expedition.  (Ergebnisse  d.  Plank- 

ton-Expedition. Bd.  IV.  M.  f.) 

Die  mit  einem  Stern  (*)  bezeichneten  Arbeiten  waren  mir  leider  nicht 
zugängig. 


Nachschrift. 

Während  der  Drucklegung  erhielt  ich  von  Herrn  Prof.  Dr.  C.  Lohmann 
(Kiel)  einen  Abdruck  seiner  Arbeit  über  „Eier  und  sogenannte  Cysten  der 
Plankton-Expedition“.  Der  Verfasser  hat  auf  Grund  eines  reichen  Plankton- 
materiales  denNachweisführen  können,  daß  die  als  „Xanthidium“  beschriebenen 
Organismen  teilweise?  Krebseier  sind.  Ich  habe  früher  [21,22]  diese  Formen 
zur  Gattung  Trocliiscia  gestellt,  da  die  von  mir  untersuchten  Exemplare  ein- 
zellig waren,  eine  mit  Protuberanzen  besetzte,  mehr  oder  weniger  dicke 
Membran  besaßen,  gelegentlich  in  zusammenhängenden  Ketten  vorkamen, 
einen  durch  Ol  gelbbraun  bis  braun  gefärbten  Zellinhalt  hatten  und  keine 
Pyrenoide  enthielten  [21  p.  3471.  Ich  habe  durch  diese  Einreihung  zugleich 
ausdrücken  wollen , daß  es  sich  um  wenig  erforschte  Organismen  handelt, 
da  die  bislang  beschriebenen  Süßwasser  - Trochiscien  nach  Meinung  vieler 
Algologen  fast  ausschließlich  wohl  Entwicklungsformen  anderer  Organismen 
sind.  Ich  habe  auch  bei  Tr.  rotunda  hinzugefügt  „Cyste  einer  Peridinee“ 
und  bei  Tr.  ovata  „Ob  Cyste  von  Dinopliysis?“  Die  Größe  der  Süßwasser- 
Trochiscicn  beträgt  8—95  u,  ihre  Wandungen  sind  entweder  sehr  dick, 
mittelstark  oder  auch  sehr  dünn  [Tr.  uncinata  West,  Tr.  stagnalis  Hansg.  etc.] ; 
die  Fortsätze  sind  meistens  massiv,  scheinen  aber  bei  Tr.  uncinata  W.  West 
und  Tr.  hystrix  (Reinsch)  Hansg.  hohl  zu  sein.  Eine  Vermehrung  ist  erst 
bei  wenigen  Formen  beobachtet;  sie  findet  durch  Teilung  statt,  worauf  die 
Mutterzellhaut  verschleimt.  Indessen  findet  man  auch  hin  und  wieder 
leere  Zellen  mit  einem  Riß  in  der  Membran ; ich  schließe  daraus,  daß 
gelegentlich  ein  Ausschlüpfen  des  ganzen  Zellinhaltes  stattfindet. 

Hexasterias  problematica  Cleve  soll  nach  Lohmanns  Ansicht  ebenfalls 
ein  tierisches  Ei  sein.  Ich  habe  diese  Form  früher  [21,22]  den  Algen  zu- 
gezählt, weil  der  Entdecker  ausdrücklich  von  einer  „unicellular  alga“,  sowie 
von  „chromatopliores“  redet,  habe  aber  ausdrücklich  bemerkt,  daß  ich  über 
die  Stellung  dieser  Form  noch  sehr  im  Zweifel  sei  [21  p.  350]. 

Die  Pterospermaceen  bringt  Lohmann  in  4 Gattungen:  Pterosperma 
Pouchet,  Pterocystis  Lolimann,  Pterospliaera  (Joerg.)  Lohmann,  Pterococcus 
Lohmann. 


Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  von 
Prof.  D.  Hans  Meyer  im  Jahre  1903. 

Von 

Kustos  Dr.  A.  Zahlbruckner. 

I" 

vv  ien. 


Ascoliclienes. 

Diplosch  istaceae. 

1.  Diploschistes  scruposus  (L.)  Norm.  f.  argillosus  (Ach.) 
A.  Zalilbr. 

Chimborazo:  Auf  dem  Erdboden,  bei  4200  m Seehöhe 
[Nr.  333], 

Lecideaceae. 

2.  Lecidea  (sect.  Biatora)  polytropoides  A.  Zalilbr. 
spec.  nov. 

Thallus  plagas  formans  rotundatas,  1,5 — 2 cm  latas,  subcon- 
tinuus , areolato-rimulosus  vel  verruculoso-subareolatus , verrucis 
depressis  vel  rnodice  convexis,  usque  3 mm  latis , confluentibus, 
tenuibus  vel  sat  crassiusculis  (usque  1,5  mm  altis),  stramineus  vel 
nonnihil  cinerascenti  - expallescens,  opacus,  in  superlicie  sub- 
pulverulentus  vel  fere  granulosus,  KHO-,  CaCECV,  KHO  + CaCl-jOa 
levissime  flavescens,  ecorticatus;  medulla  dilute  rufescente,  ex 
hyphis  non  amyloideis  formata;  gonidiis  pleurococcoideis,  7 — 10  p 
latis.  Apothecia  sessilia,  ut  plurimum  valde  approximata  et  plus 
minus  confluentia  vel  subbotryosa,  carneo-straminea,  parva, 
0,3 — 1 mm  lata,  mollia,  madefacta  cerina,  rotunda  vel  pressione 
mutua  irregularia,  plana  vel  convexiuscula;  margine  proprio 
thallo  concolore,  tenuissimo,  parum  prominulo,  integro,  demum 
depresso;  excipulo  ex  hyphis  formato  radiantibus,  arcte  congluti- 
natis,  in  margine  obscuratis,  non  pseudoparenchymatico;  hvmenio 
in  parte  superiore  fuscescenti-obscurato,  in  parte  inferiore  decolore, 
I coeruleo;  hypotliecio  decolore,  ex  hyphis  dense  contextis  lepto- 
dermaticis  formato,  zonae  gonidiali  non  imposito;  paraphysibus 
conglutinatis , simplicibus,  eseptatis,  apice  haud  latioribus;  ascis 
cylindraceo-clavatis,  hymenio  parum  brevioribus,  8 spoi’is;  sporis 
decoloribus,  oblongo-ovalibus,  ovalibus  vel  late  ellipsoideis.  apicibus 


76  Zahlb  ruckner,  Flechten,  i in  Hoch] ande Ecuadors  gesammelt  etc. 


rotundatis,  simplicibus,  membrana  tenui  cinctis,  9 — 11  y longis 
et  4 — 5,5  y latis.  Pycnoconidia  non  visa. 

Chimborazo:  Auf  liumöser  Erde  und  über  abgestorbenen 
Moosen,  bei  5300  m Seehöhe  [Nr.  316,  317,  403,  405]. 

Die  Flechte  sieht  habituell  einer  kleinfrüchtigen  und  lebhaft 
gefärbten  Leconora  polytropa  (Ehrh.)  sehr  ähnlich  und  ist  mit 
dieser  Art  wahrscheinlich  auch  näher  verwandt,  was  ich  jedoch 
wegen  der  mangelnden,  in  diesem  Falle  maßgebenden  Pykno- 
konidien  nicht  sicherstellen  konnte.  Indes  ist  das  Gehäuse  ein 
rein  biatorinisches,  und  auch  unter  dem  Hypothezium  liegen 
keine  Gonidien,  die  Markschichte  weicht  durch  die  Färbung  ab, 
und  auch  das  Substrat  ist  ein  anderes,  als  bei  Lecanora  polytropa , 
welche  für  die  Anden  Ecuadors  weder  von  Müller  Arg.,  noch 
von  Nylander  angegeben  wird. 

3.  Lecidea  (sect.  Eulecidea ) andina  A.  Zahlbr.  nov. 
spec. 

Thallus  crustaceus,  albido-vel  hinc  inde  obscurato-cineraceus, 
opacus,  continuus.  subgranulosus  vel  etiam  tenuiter  rimulosus, 
KHO-.  CaCl-202-,  ex  hyphis  formatus  haud  arcte  cohaerentibus, 
subtoridosis , increbre  ramosis,  2—3,5  //  crassis,  leptodermaticis, 
non  amyloideis ; gonidiis  pleuroccoccoideis,  8 — 14  y latis,  glomeratis, 
glomerulis  subglobosis,  haud  arnplis,  discretis.  Apothecia  ad- 
pressa,  tenuia,  parva,  0,4—1  mm  lata,  plei’umque  congesta,  ro- 
tunda,  integra  vel  leviter  sinuosa,  nigra,  nitida,  margine  proprio 
tenui,  parum  elevato,  acutiusculo,  permanente;  disco  plano  vel 
subplano,  epruinoso;  excipulo  fuligineo  cum  hypothecio  fuligineo 
confluente,  epithecio  nigricante,  granuloso;  hymenio  in  parte  in- 
feriore aeruginoso,  in  parte  superiore  aeruginoso-nigricante, 
KHO-.NO5  violaceo,  70 — 80  y alto.  I demum  obscurato,  septis 
fuligineis  verticalibus  ex  hypothecio  ascendentibus  hinc  inde 
diviso;  paraphysibus  arcte  conglutinatis , simplicibus,  eseptatis, 
apice  vix  latioribus;  ascis  oblongo  - clavatis,  hymenio  parum 
brevioribus,  8 sporis;  sporis  decoloribus,  ellipsoideis  vel  oblongo- 
ellipsoideis,  apicibus  rotundatis,  simplicibus,  membrana  tenui 
cinctis,  10—11  y longis  et  4 y latis.  Pycnoconidia  ignota. 

Chimborazo:  Auf  abgestorbenen  Moospolstern,  bei  5300  m 
Seehöhe  [Nr.  400]. 

Habituell  ähnelt  die  vorliegende  Art  außerordentlich  unseren 
europäischen  hochalpinen  Lecideen,  ist  jedoch  durch  das  span- 
grüne Hymenium,  das  kohlige  Hypothecium  und  durch  die  bleibend 
flachen  Schlauchfrüchte  gut  gekennzeichnet. 

4.  Toninia  (sect.  Tlialloidima ) bullata  A.  Zahlbr.  — 
Lecidea  bullata  Me y.  et  Fw.  in  Nov.  Act.  Acad.  Leopold-Carol., 
vol.  XIX,  Suppl.  I (1843)  p.  227. 

Thallus  verrucas  0,5 — 1,5  mm  latas,  bullato-subglobosas, 
subcaulescentes  vel  sub irreguläres  fistulosas,  plus  minus  con- 
fluentes  formans , in  juventute  cervinus  vel  cervino-rufescens, 
demum  obscuratus,  rufescenti-fuscus,  nitidus,  laevis,  cortice 


Zahlbmckner, Flechten , im  Hochl  ande Ecuadors  gesammelt  etc.  77 

duplici  praeditus,  cortice  exteriore  angusto,  aequali , decolore, 
fere  amorpho,  usque  9 g crasso,  cortice  interiore  ex  hypliis  per- 
pendicularibus,  septatis,  sat  irregularibus  formato,  rufescente;  zona 
gonidiali  crassa,  continuo,  gonidiis  pleurococcoideis,  10 — 19  ft 
latis;  medulla  ex  hypliis  dense  contextis,  leptodermaticis  et  ramosis 
formata,  versus  centrum  tlialli  plus  minus  fascicularis,  in  centro 
thalli  ipso  deficiente.  Verrucae  thallinae  pycnoconidiigerae 
apice  distincte  impressae;  conceptacula  pycnoconidiorum  immersa, 
apicalia,  globosa  vel  subglobosa;  perithecio  molli,  pallido,  lutes- 
cente,  ad  ostiolum  infuscato;  fulcris  exobasidialibus,  parce  ramo- 
sis; basidiis  fasciculatis,  subfilif ormibus ; pycnoconidiis  filiformibus, 
rarius  subrectis,  ut  plurimum  varie  curvatis,  arcuatis  vel  hamatis, 
18 — 33  fi  longis  et  ad  1 ft  latis. 

Chimborazo:  Auf  abgestorbenen  und  verwitterten  Moosen, 
bei  4800  m Seehöhe  [Nr.  306]. 

Obwohl  die  von  Meyer  gesammelten  Stücke  nicht  fruchten, 
so  glaube  ich  doch,  daß  sie  mit  der  peruanischen  alpinen  Pflanze 
übereinstimmen , da  die  Beschreibung  des  Lagers,  wie  sie  von 
Meyer  und  Flotow  gegeben  wird,  vollkommen  stimmt.  Die 
andere  aus  dem  südamerikanischen  Hochgebirge  beschriebene 
Toninia  acceclens  A.  Zahlbr.  ( Lecidea  accedens  Nyl.  in  Annal. 
scienc.  natur.,  Botan.,  4e  ser.,  tonm  III,  1855,  p.  163)  besitzt  ein 
anderes  Lager  und  kann  nicht  in  Betracht  gezogen  werden. 

Cladoniaceae. 

5.  Cladonia  pycnocloda  var.  flavida  Wainio,  Monogr.  Cladon. 
LTniv.,  vol.  I.  p.  38. 

El  Altar:  Auf  dem  Erdboden,  steril,  bei  4000  m Seehöhe 
[Nr.  350]. 

6.  Cladonia  fimbriata  (L.)  E.  Er. 

Var.  tubaeformis  Hoffm. 

El  Altar:  An  morschen  Baumstrünken,  bei  4000  m See- 
höhe [Nr.  352,  353]. 

Var.  subulaia  (L.)  Wainio,  1.  c.,  vol.  II.  p.  282. 

El  Altar:  Auf  dem  Erdboden,  bei  4000  m Seehöhe 
(Nr.  393]. 

F.  nigricans  Müll.  Arg.  in  Revue  Mycol.,  vol.  I.  (1879) 
p.  164. 

El  Altar:  Auf  der  Erde,  bei  3900  m Seehöhe  [N.  339J. 

Chimborazo:  Zwischen  Steinen,  bei  4900  m Seehöhe 
[N.  374];  die  Podezien  dieser  Stücke  zeigen  die  Tendenz,  mitunter 
sehr  schwache  Becher  oder  gegen  die  Spitze  kurze  und  spärliche 
Verästelungen  anzusetzen. 

F.  caprcolata  (Flk.)  Wainio,  1.  c.,  p.  293. 

El  Altar:  Auf  dem  Hirnschnitte  eines  morschen  Strunkes, 
bei  3500  m Seehöhe  [N.  351]. 


78  Zahlbruckner,  Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  etc. 


7.  Stereocaulon  ramulosum  Ach. 

El  Altar:  Auf  der  Erde,  steril,  bei  4000  m Seehöhe 

[N.  361]. 

8.  Stereocaulon  myriocarpum  Th.  Fr. 

El  Altar:  Auf  dem  Erdboden,  bei  4200  m Seehöhe 
[Nr.  362], 

Cotopaxi:  Auf  dem  Erdboden,  bei  4200  m Seehöhe 
[Nr.  328]. 

Chimborazo:  Auf  der  Erde,  bei  4900  m Seehöhe  [Nr.  305]. 

Antisana:  Bei  4000  m Seehöhe  [Nr.  377]. 

9.  Stereocaulon  violascens  Müll.  Arg.  in  Revue  Mycolog., 
vol.  I.  (1879)  p.  164. 

Chimborazo:  Auf  der  Erde,  von  4000 — 4900  m Seehölie 
[Nr.  312,  327,  369]. 

Cotopaxi:  Auf  der  Erde,  bei  4200  m Seehöhe  [Nr.  328]. 

El  Altar:  Auf  der  Erde,  bei  3900  m Seehöhe  [Nr.  363]. 

Alle  Stücke  sind  steril.  Ich  konnte  sie  mit  dem  Müller- 
sclien  Original,  welches  mir  vom  Herb.  Boissier  in  der  liberal- 
sten Weise  zur  Einsicht  übersendet  wurde,  vergleichen  und  voll- 
ständige Übereinstimmung  feststellen. 

10.  Stereocaulon  verruciferum  Nyl.,  Synops.  Lieh.,  vol.  I. 
(1860)  p.  248. 

Cotopaxi:  An  Felsen,  bei  4200  m [Nr.  324]  und  bei  4300  m 
[Nr.  331]  Seehöhe. 

Chimborazo:  An  Felsen  bei  4000  m [Nr.  302]  und  bei 
4900  m Seehöhe  [Nr.  370]. 

11.  Stereocaulon  condensatum  f.  condyloideum  Nyl.  Lichen. 
Scand.  (1861)  p.  66;  Crombie,  Monogr.  Lieh.  Brit.,  vol.  I.  (1894) 
p.  122.  — Stereocaulon  condyloideum  Ach.,  Method.  Suppl.  (1893) 
p.  51.  — Stereocaidon  condensatum  **  A.  condyloideum  Nyl.  Synops. 
Lieh.,  vol.  I.  (1860)  p.  251. 

El  Altar:  Auf  Steinen,  bei  4200  m Seehölie  [Nr.  364]. 

12.  Stereocaidon  albicans  Th.  Fr. 

Chimborazo:  Auf  dem  Erdboden,  sehr  häufig,  bei  4000  m 
[Nr.  329],  bei  4800  m [Nr.  354,  356,  366]  und  bei  5000  m See- 
höhe [Nr.  309]. 

Gyr  oplior  aceae. 

13.  Gyrophora  liyperborea  var.  corrugata  (Ach.)  Th.  Fr. 

El  Altar:  An  Felsen,  fruchtend,  bei  4000  m Seehöhe 

[Nr.  345], 

Chimborazo:  An  Felsen,  steril  [Nr.  319,  401]  und  fruchtend 
[Nr.  318,  409],  bei  5300  m Seehöhe. 

Die  bisher  für  das  Hochgebirge  Ecuadors  nicht  angegebene 
Flechte  stimmt  mit  den  arktischen  Stücken  vollkommen  überein. 
Sie  zeigen  auch  nach  Hinzufügung  von  CaCbO^  die  von 
Th.  M.  Fries  angeführte  Rosafärbung  der  um  die  Gronidien  des 
Lagers  liegenden  Partien  der  Markschichte.  Die  Sporengröße  ist 
desgleichen  dieselbe. 


Z all  lbruckn  er,  Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  etc. 


79 


14.  Gyrophora  leprosa  A.  Zahlbr.  nov.  spec. 

Thallus  monopliyllus,  subcoriaceus,  in  margine  erose  vel  liaud 
alte  incisus,  lobatus  vel  laciniatus,  umbilicatus,  supra  CaCl^C^ 
leviter  erythrinosus,  sordide  fuscescens  vel  plus  minus  cervino- 
fuscus,  dense  leprosus  vel  granuloso-leprosus  vel  etiam  subgyrose- 
leprosus,  subtus  totus  niger,  opacus,  scabridus,  partim  leviter 
lacunosus,  versus  marginem  fibrillis  fusco-nigricantibus  munitus, 
caeterum  nudus;  medulla  alba,  CaClo02  — . Apothecia  juvenilia 
immaturaque  superficialia,  adpressa,  nigra,  nitidula,  vix  1 mm 
lata,  parce  pyrosa. 

Chimborazo:  An  Felsen,  bei  4800  m Seehöhe  [Nr.  355]. 

Es  lag  mir  nur  ein  einziges  Exemplar  mit  unreifen  Apothezien 
dieser  durch  die  Beschaffenheit  der  Lageroberfläche  auffallenden 
Gyrophora  vor;  ich  konnte  sie  mit  keiner  der  bekannten  Arten 
identifizieren  und  beschreibe  sie  ad  interim  als  neu.  Sie  gehört 
wohl  in  den  Formenkreis  der  Gyrophora  arctica  Ach.  und  ist  von 
dieser  hinreichend  verschieden,  vorausgesetzt,  daß  die  kleige 
Oberfläche  des  Thallus  ein  konstantes  Merkmal  ist  und  mir  nicht 
etwa  ein  monströses  Exemplar  vorliegt. 

Collemaceae. 

15.  Leptoyium  Menziesi  Mont.  apud.  Gay,  Hist,  nat.  de  Chile, 
vol.  VIII.  (1852)  p.  223,  Atlas  Tab.  XIII,  Fig.  5 ; Müll.  Arg.  in 
Revue  Mycol.,  vol.  I (1879)  p.  163. 

El  Altar:  Über  Moosen,  bei  3900  m Seehöhe  [Nr.  343b], 

16.  Leptogium  tremelloides  (Linn.  f.)  Wainio,  Etud.  Lieh. 
Bresil,  vol.  I.  (1890)  p.  224. 

El  Altar:  Zwischen  Moosen,  bei  3400  m Seehöhe  [Nr.  343]. 

Peltig  eraceae. 

17.  Peltiyera  canina  var.  ulorrhiza  Hepp. 

El  Altar:  Auf  dem  Erdboden,  bei  4000  m Seehöhe  [Nr.  360 j. 

18.  Peltiyera  microdactyla  Nyl.  in  Annal.  scienc.  nat.,  ser.  5a, 
vol.  VII  (1867)  p.  304. 

El  Altar:  Auf  der  Erde,  bei  4000  m Seehöhe  [Nr.  360a]. 

Stictaceae. 

19.  Stictina  Weigelii  (Ach.)  Wainio,  Etud.  Lieh.  Bresil,  vol.  I 
(1890)  p.  189.  — St.  quercizans  (Del.)  Nyl.,  Müll.  Arg.  in  Revue 
Mycol.,  vol.  I (1879)  p.  167. 

El  Altar:  An  Rinden,  steril,  bei  4200  m Seehöhe  [Nr.  344]. 

20.  Stictina  Kunthii  Nyl.,  Synops.  Lieh.,  vol.  I (1860)  p.  342; 
Müll.  Arg.  in  Revue  Mycol.,  vol.  I (1879)  p.  342.  — Sticta 
Kunthii  Hook,  apud  Kunth,  Synops.  Plant.  Aequin.  Orb.  Nov.  vol.  I 
(1822)  p.  29. 

Cotopaxi:  Auf  einer  Epliedra , steril,  bei  4300  m Seehöhe 
(Nr.  332], 


80  Zahlb  r u c k 11  e r , Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  etc. 

El  Altar:  An  Baumrinde,  steril,  bei  4000  m Seehölie 
[Nr.  391]. 

21.  Stictina  crocata  (Linn.)  Nyl. 

El  Altar:  An  Baumrinden,  steril,  bei  4200  m Seehölie 
[Nr.  385,  390]. 

Lecanor  aceae. 

22.  Leeanorci  crenulata  (Dicks.)  Nyl. 

Chimborazo:  Auf  vulkanischem  Gestein,  bei  4000  m See- 
höhe [Nr.  357  pr.  p.]. 

23.  Gyalolechia  andicola  A.  Zahlbr.  nov.  spec. 

Thallus  e granulis  formatus  parvis,  dispersis  vel  hinc  inde 

parum  congestis,  subgloboso-depressis  vel  squamaeformibus,  vitelli- 
nis,  opacis,  madefactis  nitidulis,  KHO-,  ecorticatis,  hyphis  medullae 
substrato  afiixis , hyphis  medullaribus  leptodermaticis , septato- 
ramosis,  ad  3,5  y crassis;  gonidiis  palmellaceis,  6 — 8 y in  diam. 
Apothecia  sessilia,  ut  plurimum  congesta  et  pressione  mutua 
subangulosa,  parva,  0,75 — 1,5  mm  lata,  thallo  concoloria;  disco 
plano  vel  levissime  convexo,  scabrido,  margine  thallino  tenui, 
parum  prominulo,  crenulato,  demum  nonnihil  subsinuoso  vel 
etiam  depresso,  gonidia  copiosa  continente;  epithecio  crassiusculo, 
vitellino-fuscescente,  KHO-;  hypothecio  decolore,  hyphis  densissime 
contextis  formato,  zonae  gonidiigerae  latae  imposito;  hymenio 
decolore  . guttulis  oleosis  impleto,  100 — 120  y alto,  I coeruleo; 
paraphysibus  parum  distinctis,  conglutinatis,  in  KHO  visis  in 
parte  superiore  tenuiter  septatis,  apice  clavatis,  simplicibus  vel 
versus  apices  leviter  furcatis;  ascis  ovalibus  vel  ovali-clavatis, 
membrana  apice  parum  incrassata  cinctis,  hymenio  paulum 
brevioribus,  polysporis;  sporis  decoloribus,  oblongis,  apicibus 
rotundatis,  rectis  vel  modice  curvatis,  uniseptatis,  medio  hinc 
inde  leviter  constrictis,  membrana  tenui  cinctis,  9 — 12  y longis  et 
2 — 3 y latis.  Conceptacula  pycnoconidiorum  immersa;  vertice  haud 
conspicuo,  parum  obscuriore;  excipulo  pallido;  fulcris  exobasidia- 
libus,  ramosis;  basidiis  subfasciculatis,  lagenif  ormi-cylindricis ; 
pjmnoconidiis  oblongis  vel  oblongo-ovalibus,  ad  1,5  y longis. 

Chimborazo:  Über  abgestorbenen  Moosen,  bei  4800  m 

Seehöhe  [Nr.  372]. 

Von  Gyalolechia  aurella  (Hoffm.)  Arn.  durch  die  kräftiger 
entwickelten,  fast  schuppenförmigen  Lagerkörner,  durch  die 
größeren  Apothezien  und  durch  die  schmäleren,  anders  geform- 
ten Sporen  verschieden. 

Parmeliaceae. 

24.  Parmelia  camtschadalis  (Ach.)  Eschw. 

var.  cirrhata  (E.  Fries)  A.  Zahlbr.  in  Annal.  naturhist.  Hof- 
mus. Wien.  Band  XIX,  1904,  p.  417.  — Parmelia  camtschadalis 
var.  americana  Nyl. 

El  Altar:  An  Baumstämmen,  steril,  bei  4000  m Seehöhe 
[Nr.  347]. 


Z ahlbruckner,  Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  etc.  81 


25.  Pcirmelia  dubia  (Wulf.)  Schaer. 

var.  stictica  A.  Zahlbr.  — Parmelia  Borreri  var.  stictica 
Duby,  Botanic.  Gallic,,  vol.  II.  1830,  p.  601. 

Chimborazo:  Häufig  auf  dem  Erdboden,  stets  steril,  bei 
4800  m Seehöhe  [Nr.  311,  313,  410]. 

Paquios:  Auf  der  Erde,  steril,  bei  3800  m Seehöhe 

[Nr.  368). 

26.  Parmelia  revoluta  (Elk.)  Nyl. 

El  Altar:  Auf  Baumrinden,  steril,  bei  4000  m Seehöhe 
[Nr.  382,  386]. 

21.  Parmelia  culmigena  A.  Zahlbr.  nov.  spec. 

Thallus  glaucescenti-albidus,  nitidulus,  tenuis,  circa  100  y 
crassus,  membranaceus , procumbens,  KHO  supra  flavens,  intus 
non  reagens,  CaClaOa  supra  non  tinctus,  intus  pulchre  erythrinosus, 
laciniatis,  laciniis  primariis  3 — -5  mm  latis,  dichotome  divisis, 
ultimis  subpinnatifidis,  lacinulatis,  lacinulis  sinubus  rotundatis, 
apicibus  truncatis  vel  retusis,  semper  esorediosis ; superficie  thalh 
isidiis  plus  minus  cylindricis,  brevibus  (0,3 — 0,4  mm  longis), 
congestis  vel  subdispersis  obsita;  thallus  subtus  niger,  uscpte  ad 
oram  rhizinis  brevibus,  copiosis,  rainosis  vel  subdendroideis 
vestitus;  cortice  superiore  20 — 24  y crasso,  ex  hypliis  superfici ciei 
perpendicularibus,  pachydermaticis,  septatis  composito;  medulla 
alba,  hypliis  medullaribus  leptodermaticis,  circa  2 y crassis, 
liorizontalibus;  gonidiis  protococcoideis,  5 — 9 y in  diam.  Apothecia 
parmelioidea,  subpodicellata,  excipulo  inaequali;  disco  fuscescente, 
demum  inciso  vel  incisolobato;  margine  thallino  granuloso- 
crenulato;  epithecio  fuscescente;  hypothecio  decolore,  ex  hyphis 
dense  intricatis  formato,  subpseudoparencliymatico,  ad  35  y alto, 
zonae  gonidiali  contiguae  imposito;  liymenio  70 — 75  y alto;  para- 
physibus  conglutinatis,  simplicibus,  septatis,  I haud  tinctis;  ascis 
ellipsoideo  — vel  ovali  clavatis,  52 — 55  y longis  et  18 — 20  y 
latis,  I e coeruleo  fulvescentibus,  8 sporis,  sporis  ellipsoideis 
vel  subovalibus,  decoloribus,  simplicibus,  membrana  mediocri 
(circa  4 — 5 y crasso)  cinctis,  14 — 16  y longis  et  8 — 11  y latis, 
Conceptacula  pycnoconidiorum  minuta,  nigra,  immersa  globosa; 
perithecio  pallido,  solum  apice  fuscescenti-nigricante ; fulcris 
ramosis;  pycnoconidiis  bacillaribus,  rectis,  3,5 — 5 y longis  et  vix 
1 y latis. 

El  Altar:  Auf  Rinden  (?),  bei  4000  m Seehöhe  [Nr.  381]. 

Die  Art  gleicht  habituell  einer  kleinlagerigen  Parmelia 
laevigata  Ach.,  ist  von  ihr  jedoch  durch  die  mit  Isidien  be- 
setzten Thallusoberfiäclie  verschieden;  auch  sind  die  Sporen 
etwas  kleiner. 

28.  Parmelia  distincta  Nyl.  in  Annal.  scienc.  nat.  Botan., 
ser,  4»,  vol.  XV,  1861,  p.  374  et  in  Flora,  vol.  Eli,  1869,  p.  293. 

- Exsicc. : Mandon,  Plant.  And.  Boliv.  Nr.  1760! 

El  Altar:  Felsbewohnend,  fruchtend,  bei  4000 — 4200  in 
Seehöhe  |Nr.  383,  392J. 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


0 


82  Zahlb  ruckner,  Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  etc. 


Chimborazo:  An  Felsen,  fruchtend,  bei  4000  m Seehöhe 
[Nr.  314], 

29.  Parmdia  reducens  Nyl.,  Lichgr.  Nov.  Granat.  Prodr.  in  Acta 
Societ.  Scient.  Fennica,  vol.  VII,  1863,  p.  438,  Annal.  scienc.  nat. 
Botan.,  ser.  4a,  vol.  XIX,  1863,  p.  307  et  in  Flora,  vol.  XLIX, 
1866,  p.  200  Ivrphbr.  in  Reise  österr.  Fregatte  Novara,  Botan. 
Teil,  Band  I,  1870,  p.  115,  Taf.  XIII,  Fig.  2. 

Cotopaxi:  Auf  den  Ästchen  einer  Baccharis , steril,  bei 
4200  m Seehöhe  [Nr.  330J. 

30.  Parmelia  caracassana  Tayl.  var.  guatemalensis  Stnr. ! 
in  Verhandl.  zool.-botan.  Gesellsch.  Wien,  Band  LIII,  1903, 
p.  234,  not. 

F.  adspersa  A.  Zahlbr.  nov.  f. 

Thallo  imprimis  in  pagina  superiore  versus  basin  fruticulis 
fibrilloso-pannosis,  nigris  insulatim  adsperso. 

El  Altar:  Auf  dem  Erdboden,  steril,  bei  4200  m Seehöhe 
[N.  341], 

31.  Parmelia  (sect.  Hypogymnia)  Meyeri  A.  Zahlbr. 

nov.  spec. 

Thallus  pallide  stramineus,  opacus,  adpressus,  substellatus, 
subplacodiomorphus,  laciniatus,  laciniis  1 — -1,4  mm  latis,  con- 
vexiusculis,  modice  vel  haud  tubuloso-inflatis,  supra  laevibus,  ad 
apices  infuscatis,  hinc  inde  tenuissime  pertusis,  in  superficie 
sorediis  thallo  concoloribus  vel  cinerascenti  stramineis,  demum 
late  effusis  obsitis,KHOvix  mutatuSjCaCbOa-,  subtus  fuscescentibus, 
rhizinis  omnino  destitutis;  cortice  superiore  decolore,  27 — 30  y 
alto,  ex  hjTphis  superficiei  perpendicularibus  formato,  distincte 
non  pseudoparenchymatico;  medulla  alba,  IvHO-,  CaCbO*-,  ex 
hyphis  vix  2 y crassis  dense  intricatis  vel  passim  valde  laxis 
formata;  gonidiis  7 — 9 y latis,  infra  corticem  superiorem  stratum 
crassum.  continuum  formantibus.  Apothecia  parva,  0,5 — 0,8  mm 
lata,  sessilia;  disco  fuscescente,  nudo,  opaco,  planiusculo  : margine 
thallo  concolore,  integro  vel  subintegro;  hypothecio  pallido,  ex 
hyphis  densissime  intricatis  formato,  hymenio  in  parte  inferiore 
decolore,  in  parte  superiore  umbrino-fuscescente,  50 — 70  y alto, 
I e coeruleo  fulvescente;  paraphysibus  dense  conglutinatis,  sim- 
plicibus,  apice  parum  latioribus,  2 — 2,5  y crassis,  eseptatis;  ascis 
oblongo-ovalibus,  hymenio  paulum  brevioribus,  membrana  undique 
tenui  cinctis,  8 sporis ; sporis  in  ascis  subbiserialiter  dispositis  et 
non  rare  oblique  sitis,  ovalibus  vel  oblongo-ovalibus,  decoloribus, 
simplicibus,  membrana  mediocri  cinctis,  9 — 12  y longis  et  5 — 6 y 
latis.  Pycnoconidia  non  visa. 

Paquios:  Auf  der  Erde  zwischen  Moosen  und  anderen 

Erdflechten,  bei  3800  m Seehöhe  [Nr.  338]. 

Chimborazo:  An  gleichen  Standorten,  bei  4800  m See- 
höhe [Nr.  365]. 

Die  neue  Art  steht  der  Parmelia  cincinnata  Ach.  zunächst 
und  unterscheidet  sich  von  ihr  durch  das  helle,  matte  Lager, 


Z a h 1 b r u c k n e r , Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  etc.  S3 


durch  die  kleinen  Thalluslappen,  durch  die  kleinen  und  sitzenden 
Apothezien,  durch  die  vielmals  kleineren  Sporen  und  durch  die 
Soredienbildung. 

Usneac  eae. 

32.  Thamnolia  vermicularis  (Sw.)  Ach. 

Chimborazo:  Auf  der  Erde,  steril,  bei  4000  m Seehöhe 

[Nr.  322]. 

33.  Ramalina  pollinaria  f.  multipartita  Hepp. 

El  Altar:  An  Baumrinden,  steril,  bei  4200  m Seehöhe 
[Nr.  398], 

34.  Alectoria  ochroleuca  (Ehrh.)  Nyl. 

Var.  ecuadorensis  A.  Zahlbr.  nov.  var. 

Bamis  primär iis  crassis,  usque  6 mm  latis,  compressiusculis, 
foveolatis  a planta  typica  differt.  Thallus  usque  8 cm  altus, 
KHO  supra  flavens,  medulla  KHO+CaClaOä  aurantiaca;  ramis 
primariis  fuscescentibus  et  hinc  inde  tenuissime  rimulosis. 

Chimborazo:  Auf  dem  Erdboden,  steril,  bei  4000  m See- 
höhe [Nr.  301]. 

In  der  starken  Verdickung  der  Primaräste  erinnert  die 
Varietät  einigermaßen  an  Alectoria  vexillifera  Nyl.,  nur  nimmt 
hier  im  Gegensätze  zur  letzteren  die  Breite  der  Lageräste  von 
der  Basis  gegen  die  Spitze  allmählich  ab. 

35.  Atestia  loxensis  Trevis.  in  Flora,  vol.  XLIV,  1861,  p.  50; 
Müll.  Arg.  in  Bevue  Mycolog.,  vol.  I,  1879,  p.  165.  — Cornicularia 
loxensis  Fee,  Essai,  Cryptg.  Ecorc.,  1824,  p.  137 ; Tab.  XXXI, 
Fig.  7 [sub.  C.  Cinchonarum ) et  Suppl.,  1877,  p.  134.  — Alectoria 
loxensis  Nyl.,  Synops.  Lieh.,  vol.  I,  1860,  p.  278,  Tab.  VIII,  Fig.  16. 

El  Altar:  Auf  dem  Erdboden,  steril,  bei  4200  m Seehöhe 
[Nr.  397]. 

Chimborazo:  steril,  bei  4900  m Seehöhe  [Nr.  376]. 

36.  TJsnea  florida  Hoffm.;  Hue  in  Nouv.  Archiv.  Museum, 
ser.  4 a,  vol.  I,  p.  32. 

El  Altar:  Auf  Ästchen,  fruchtend,  bei  4200  m Seeliöhe 
[Nr.  396]. 

Var.  hirta  Ach. ; Hue,  1.  s.  c.,  p.  38. 

Antisana:  Steril,  bei  4000  m Seehöhe  [Nr.  379]. 

Var.  scabrida  A.  Zahlbr.  — TJsnea  barbata  var.  scabrida  (Tayl.) 
Müll.  Arg.  in  Bevue  Mycol.,  vol.  I,  1879,  p.  165. 

El  Altar:  Steril,  bei  3500  m Seehöhe  [Nr.  380J. 

37.  TJsnea  articulata  var.  intestiniformis  Nyl.,  Synops.  Lieh., 
vol.  I,  1860,  p.  268;  Hue,  1.  s.  c.  p.  44. 

El  Altar:  Steril,  bei  4000  m Seehöhe  [Nr.  394 ]. 

38.  TJsnea  laevis  (Eschw.)  Nyl. 

Chimborazo:  Schön  fruchtend,  bei  4000  m Seehöhe 

[Nr.  304,  323]. 

Var.  (jlacialis  A.  Zahlbr.  nov.  var. 

ü* 


84  Zalilb  ruckner,  Flechten,  im  Hochlande  Ecuadors  gesammelt  etc. 


Tliallus  dense  ramosus,  ramis  intricatis,  in  parte  superiore 
soralibus  elevatis,  gaesio-cinereis  vel  caesio-  cinerascentibus,  plus 
minus  confluentibus  sat  dense  obsitus.  Thallus  usque  6 cm  altus; 
Stratum  myelohyphicum  KHOa  e luteo  ferrugineum,  I — . 

Chimborazo:  Auf  dem  Erdboden,  steril,  von  4000 — 4800  m 
Seehöhe  [Nr.  303,  371,  406], 

39.  Usnea  sulphurea  (Ivoen.)  Th.  Fr. 

Chimborazo:  Steril,  von  3500 — 5300  m Seehöhe  [Nr.  320, 
375,  408]. 

Cotopaxi:  Steril,  bei  4100  m Seehöhe  [Nr,.  335]. 
Theloschistaceae. 

40.  Caloplaca  (sect.Amphilona)  elcgans  var.  fenwisfWnbg.)  Th.  Fr. 
Chimborazo:  Auf  vulkanischem  Gestein,  bei  4000  m See- 

liölie  (Nr.  357], 

41.  Tlieloschistes  flavicans  (Sw.)  Müll.  Arg.  f.  glabra  Wainio. 
El  Altar:  In  sorediösen,  sterilen  Exemplaren,  von  4000  bis 

4200  m.  Seehöhe  [Nr.  388,  395]. 

Buelliaceae. 

42.  Anaptychia  leucomelaena  var.  multifida  (Mey.et  Fw.)  Wainio. 
F.  circinalis  A.  Zahlbr.  nov.  f. 

Thalli  laciciniis  in  apice  semper  circinatim  involutis. 

El  Altar:  An  den  Asten  eines  Baumes,  steril  und  fruchtend, 
bei  4200  m Seehöhe  [Nr.  397,  399]. 

Hymenolichenes. 

43.  Cora  pavonia  (Web.)  E.  Eries. 

Antisana:  Auf  dem  Erdboden  und  zwischen  Moosen,  steril, 
bei  4000  m Seehöhe  [Nr.  358,  379]. 


Mousses  de  l’ile  Formose 


par 

Jules  Qardot. 


Avec  39  fignres  dans  le  texte. 


La  collection  qni  fait  l’objet  de  ce  travail  a ete  rassemblee 
en  1903  par  M.  l’abbe  Faurie,  au  cours  dun  rapide  voyage 
dans  File  Formose.  Elle  presente  d’autant  plus  d’interet  qu’elle 
nous  permet  de  combler  une  importante  lacune  de  nos  connais- 
sance  sur  la  Vegetation  bryologique  de  l’Extreme-Orient. 

Jusqu’ici,  en  effet,  la  flore  muscinale  de  Formose  etait  restee 
ä peu  pres  completement  inconnue.  Les  seules  indications  que 
j’aie  pu  trouver  dans  la  litterature  bryologique  relativement  ä 
cette  ile  se  bornent  ä quatre  especes  citees  par  M.  Salmon 
dans  son  memoire : On  some  Mosses  from  China  and  Japan 
(Journ.  Linn.  Soc.  [Bot.]  XXXIV),  et  ä trois  autres,  signalees 
par  M.  Brotherus  dans  le  premier  volume  du  Monsun ia  de 
M.  Warburg.  Voici  la  liste  de  ces  especes: 

Macromitrium  japonicum  Doz.  et  Molk.  — Leg.  Oldham. 

Philonotis  palustris  Mitt.  — Leg.  Oldham. 

Porotrichum  Makinoi  Broth.  forma.  — Leg.  Dr.  A.  Henry. 

Homalia  glossophylla  Jaeg.  — Leg.  Dr.  A.  Henry. 

Mdeorium  reclinatum  Mitt.  — Leg.  \Varbur<r. 

Thuidium  cymbifohum  Bryol.  jav.  — Leg.  Warburg. 

„ capillatum  Jaeg.  — Leg.  Warburg. 

Les  recoltes  de  M.  Faurie  comprennent  125  especes. 
Conune  deux  d'entre  eiles  (Homalia  glossophylla  et  Thuidium 
cymhifolium)  figurent  dans  la  liste  precedente,  le  nombre  des 
Mousses  actuellement  constatees  ä Formose  est  donc  de  130.  II 
n’est  pas  douteux  que  des  recherches  ulterieures  ne  doublent 
facilement  ce  chiffre,  car  la  Vegetation  bryologique  de  cette  ile 
semble  devoir  etre  fort  riche,  ä en  juger  par  le  nombre  relative- 
ment considerable  d’especes  recoltees  par  M.  Faurie  dans  les 
quelques  localites  oü  il  a pu  herboriser : Hokuto,  Kelung,  Kushaku, 


S6 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


Maruyama,  Tamsui  et  Taitum.  Kelung  et  Tamsui  sont  deux 
ports  situes  sur  la  cote  septentrionale;  Maruyama  est  le  jardin 
public  de  Taipeh,  la  capitale,  sur  la  cote  occidentale;  Taitum  est 
une  montagne  de  1200  ä 1500  metres;  je  ne  possede  aucun 
renseignement  siar  les  deux  autres  localites. 

La  climat  de  Formose  est  tres  humide;  les  moussons  du  SO. 
et  du  NE.  s’y  succedent  regulierement,  apportant  l’une  et  l’autre 
de  frequentes  averses.  En  ete,  le  vent  souffle  de  1’ Archipel 
malais;  en  hiver,  il  vient  des  lies  du  Japon1).  Ces  courants 
atmospheriques  alternatifs  ont  certainement  contribue  dans  une 
large  mesure  ä faire  de  Formose  une  zone  de  transition,  oü 
s'opere  le  melange  de  la  flore  sino-japonaise  avec  la  Vegetation 
tropicale  de  lTnsulinde. 

Ce  caractere  mixte  de  la  flore  de  Formose  est  bien  evident 
en  ce  qui  concerne  les  Mousses.  Sur  les  130  especes  actuellement 
connues  pour  cette  ile,  34  peuvent  etre  considerees  comme  des 
types  japonais,  dont  beaucoup  se  retrouvent  en  Chine  ou  en 
Coree;  ce  sont  les  suivantes: 


Trematodon  drepanellus 
Campylopus  japonicus 
Leucobryum  scabrum 
Fissidens  nagasakinus 
Sakourae 

Barbulä  subcomosa 
Tortula  emarginata 
Macromitrium  Makinoi 

„ gymnostomum 

Philonotis  socia 
Webera  scabridens 
Bryum  japonense 
Pogonatum  inflexum 
Garovaglia  Fauriei 
Papillaria  hehnintoclada 
Meteorium  subd ivergens 
,,  pensile ' 

auxqu eiles  il  faut  ajouter: 

Leucobryum  scaberulum 
„ galeatum 

Philonotis  setschuanica 
„ palustris 


Meteorium  Parisii 
„ assimile 

Pilotrichopsis  dentata 
Neckera  nitidula 
Thuidium  japonicum 
Pseudoleskea  latifolia 
Isothecium  subdiv er si forme 
„ cymbifolium 

Porotrichum  Makinoi 
Thamnium  Fauriei 
Bhynchostegium  Sch ottmuell eri 
Trichosteleum  aculeatum 
„ parvulum 

Isopterygium  subalbidum 
Hypnum  plumaeforme 
„ planifrons 
Bhacopilum  aristatum, 


Schwetschkea  laxa 
Thuidium  occultissimum 
Isopterygium  Giraldii, 


especes  chinoises,  non  constatees  jusqu’ici  au  Japon,  ce  qui  nous 
donne  un  total  de  41  especes,  qui  semblent  atteindre  ä Formose 
leur  limite  d’extension  meridionale,  n’ayant  ete  constatees  jus- 
qu’ici ni  dans  1’ Archipel  malais,  ni  au  Tonkin,  pas  plus  qu’ä  Ceylan 
ou  dans  1'Inde. 


])  EliseeReclus,  Nouvelle  Geographie  vmiverselle,  t.  VII,  pp.  545—546. 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


87 


Par  contre,  1’ Archipel  malais  fournit  ä Formose  une  vingtaine 
d’especes  qui  n’ont  pas  ete  trouvees  plus  au  nord: 


Sph  ag  > i u m Ju  > igli  uh ianurn 
Hymenostomum  malayense 
* Dicranella  coarctata 
Campylop odium  euph  orocladurn 
*Campylopus  aureus 
* Leucobryum  neilgh errense 
*Hyophila  Micholitzii 
*Trichostomum  orientale 
* Entostliodon  Buseanus 
Philonotis  laxissima 
* Brachymenium  exile 


*Bryum  ramosum 

* Meteorium  reclinatum 
*Mniadelphus  Mittenii 
Hookeria  Blumeana 
Callicostella  papillata 
Pseudoleskea  crispula 
Entodon  Bandongiae 
Rliynchostegium  vagans 
Hypnum  glaucocarpon 

* Hypopterygium  tenellum , 


tandis  qu’une  serie  d’autres  especes  existe  ä la  fois  dans  l’Insu- 
linde,  ä Formose,  et  dans  1’ Archipel  japonais : 


*Campylopus  Blumii 

* Leucobryum  Bowringii 

* Rh  acomi  tri  um  ja  vanicu  m 
Papillaria  pendula 
*Trachypus  bicolor. 


* Herpetineuron  Toccoae 
Thuidium  cymbifolium 
* „ glaucinum 

* Isopterygium  taxirameum 


II  est  interessant  de  remarquer  que  ces  Mousses  malaises 
proviennent  exclusivement  des  iles  de  la  Sonde:  le  groupe  des 
Philippines j beaucoup  plus  rapproche  cependant,  ne  fournit 
aucune  espece  particuliere  a la  Vegetation  bryologique  de  Formose. 
II  faut,  je  crois,  chercher  l’explication  de  ce  fait,  en  apparence 
assez  bizarre,  dans  la  Situation  respective  des  Philippin.es  et  de 
Formose  et  dans  la  direction  des  vents  dominan ts.  Nous  avons 
vu  que  la  mousson  d’ete  souffle  du  SO.  Or,  Luqon,  l’ile  la  plus 
septentrionale  de  1’ Archipel  des  Philippines,  se  trouve  exactement 
sous  le  meine  meridien  que  Formose,  et  la  plupart  des  autres 
iles  de  ce  groupe  sont  situees  plus  ä l’Est:  les  courants  atmospheri- 
ques  ne  peuvent  donc  pas  favoriser,  par  le  transport  des  spores, 
1 introduction  ä Formose  d’especes  provenant  des  Philippines. 

On  sait  que  la  flore  brylogique  de  Ceylan  a les  plus  grands 
rapports  avec  celle  des  iles  de  la  Sonde;  aussi,  n’est-il  pas 
etonnant  qu’un  assez  grand  nombre  des  especes  malaises  de 
Formose  se  retrouvent  aussi  a Ceylan : eiles  sont  designees  par 
des  asterisques  dans  les  deux  listes  precedentes.  Quatre  autres 
especes  cinghalaises:  Anomobryum  nitidum,  Macromitrium  japoni- 
cum,  Meteorium  retrorsum  et  Homalia  ligulaefolia  existent  aussi 
k Formose,  les  trois  dernieres  se  retrouvant  encore  au  Japon, 
sans  que,  jusqu’ici,  leur  presence  ait  ete  constatee  dans  l'Archipel 
malais;  mais  il  est  fort  probable  qu’on  les  y rencontrera  egale- 
ment.  II  en  est  de  meme  pour  plusieurs  especes  de  l’Hima- 
laya: 

Sphagnum  pseudo-cymbifolium  Meteorium  Levieri 

Holomitrium  Griffithianum  Homalia  glossophylla 

Meteorium  horridum  Thuidium  capdlatum , 


88 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


qui  croissent  ä Formose.  Un  certain  nombre  d’autres  especes, 
enfin,  sont  communes  ä cette  ile,  ä la  chaine  de  l’Himalaya  et  ä 
1' Archipel  malais;  ce  sont: 

Campylopus  Bliimii 
Leucobryum  neilgherrense 
„ Bowringii 

Trichostomum  orientale 
Rhacomitrium  javanicum 
Brachymenium  exile 
Bryum  ramosum 
Trachypus  bicolor. 

Bien  que  ce  soit  avec  le  Japon  que  Formose  ait  le  plus 
d'especes  communes,  le  caractere  de  sa  Vegetation  bryologique 
est  cependant  plutot  nettement  tropical;  on  remarquera,  d’ailleurs, 
qu'elle  emprunte  surtout  aux  lies  japonaises  leurs  types  meri- 
dionaux.  On  ne  trouve  plus,  ä Formose,  les  especes  d’Europe 
et  de  l'Amerique  du  Nord,  ni  les  especes  äquivalentes  ä des 
tvpes  de  ces  regions,  qui  existent  en  si  grand  nombre  au  Japon. 
Les  Mousses  europeennes  constatees  ä Formose  sont  au  nombre 
de  7 seulement: 

Sphagnum  cymbifolium  Thuidium  gracile 

Ceratodon  purpureus  Braclnyth ecium  plumosum 

Amphidium  Mougeotii  Amblystegium  riparium 

Bryum  argenteum. 

Le  Thuidium  gracile  est  plutot  un  type  nord  - americain, 
etant  fort  rare  en  Europe;  les  autres  especes  jouissent  d’une 
tres  large  dispersion,  et  quelques-unes  meme  sont  ä peu  pres  cos- 
mopolites.  Toutes  se  retrouvent  dans  l'Amerique  septentrionale, 
avec,  en  plus,  cinq  autres  especes,  appartenant,  ä la  flore  des 
Etats  du  Sud.  qui  est  subtropicale : Weisia  longiseta,  Phiionotis 
radicalis , Papillaria  pendula,  Herpetineuron  Toccoae  et  Thuidium 
glaucinum. 

Les  recoltes  de  M.  l’abbe  Faurie  comprennent  37  especes 
qui  n’ont  pas  ete  trouvees  jusqu’ici  en  dehors  de  l’ile  Formose. 
Mais  je  suis  persuade  que  la  plupart  se  retrouveront  soit  dans 
1' Archipel  malais,  soit  dans  la  Chine  orientale,  soit  au  Japon,  et 
je  pense  que  la  proportion  des  especes  endemiques  sera  finale- 
ment assez  faible. 

II  est  ä souhaiter  que  M.  l’abbe  Faurie  puisse  completer 
prochainement  1’exploration  brylogique  de  cette  belle  ile;  par- 
courue  par  une  chaine  de  montagnes  dont  les  plus  hauts  sommets 
depassent  3000  metres,  arrosee  par  de  nombreux  cours  d'eau. 
couverte  d"  epaisses  forets,  eile  nous  reserve  certainement  bien  des 
richesses;  malheureusement,  l’hostilite  des  indigenes  en  rend 
hexploration  perilleuse,  et  de  frequentes  aggressions  ensanglantent 
cliaque  annee  les  exploitations  agricoles  que  les  Japonais  y ont 
etablies. 

Charleville,  7 fevrier  1905. 


Meteorium  reclinatum 
Herpetineuron  Toccoae 
Thuidium  cymbifolium 
„ glaucinum 
Rh  ynch  ost  egi um  vagai is 
Isopteryg  ium  taxi rameum 
Hypnum  glaucocarpon 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


89 


Sphagnaceae. 

1.  Sphagnum  cymhifolium  (Hedw.)  Warnst,  in  Ivryptogamenfl. 
der  Mark  Brandenb.,  Moose,  Bd.  I,  p.  326. 

Hokuto  (nos.  209,  210;  ster.) ; Taitum  (nos.  211,  212;  ster.) 

Distrib.:  largement  repandu  dans  toutes  les  parties  froides 
et  temperees  de  lJiemisphere  nord;  Acjores;  Tasmanie. 

2.  Sphagnum  pseudo -cymhifolium  C.  Müll,  in  Linnaea,  1874, 
p.  547.  (S.  assamicum  C.  Müll,  in  Flora,  1887,  p.  411,  fide 
Warnstorf). 

Taitum  (nos.  213,  214;  ster.). 

Distrib.:  Himalaya,  Assam. 

3.  Sphagnum  Junghuhnianum  Doz.  et  Molk.  Bryol.  jav.  I, 
p.  27,  tab.  XVIII.  (S.  Tliomsoni  C.  Müll,  in  Linnaea,  1874,  p.  545, 
fide  Warnstorf). 

Taitum  (nos.  215,  216,  217,  218;  ster.). 

Distrib.:  Himalaya,  Java,  Philippines. 

4.  Sphagnum  pseudo-molle  Warnst,  in  Beihefte  zum  Bot. 
Centralbl.  Bd.  XVI,  Hft.  2,  p.  247. 

Taitum  (nos.  219,  220,  221;  ster.). 

Cette  espece,  decrite  tont  recemment  par  M.  Warnstorf, 
est  extremement  voisine  de  la  precedente;  eile  ne  me  parait  en 
differer  que  par  ses  feuilles  caulinaires  moins  retrecies  au 
sommet,  sans  fibres  ni  pores,  ou  ne  presentant  que  quelques 
traces  de  fibres  dans  les  cellules  superieures,  tandis  que  dans  le 
S.  Junghuhnianum  les  feuilles  caulinaires,  plus  triangulaires, 
sont  fortement  fibreuses  et  poreuses  dans  la  partie  superieure  et 
souvent  jusqu’ä  la  base.  Mais  sur  quelques-uns  des  echantillons 
de  Taitum,  j’ai  observe  les  deux  formes  de  feuilles  sur  la  meme 
tige.  En  somme,  le  S.  Junghuhnianum  me  parait  etre  au 
S.  pseudo-molle  ce  que  la  var.  Schimperi  Warnst,  est  au  S.  acuti- 
folium. 


Weisiaceae. 

5.  Hymenostomum  malayense  Fl.  Musci  Fl.  Buitenz.  I,  p.  315, 
fig.  54. 

Tamsui  (no.  83  in  parte ; ster.). 

Distrib.:  Java,  Singapore. 

Cette  espece,  recemment  decrite  par  M.  Fleischer,  ressemble 
beaucoup,  en  ce  qui  concerne  le  Systeme  vegetatif,  aux  Trichosto- 
mum  orientale  Willd.  et  Zollingeri  Fl.  ( Seligeria  apiculata  Doz.  et 
Molk.)  de  la  meine  region.  La  Mousse  de  Tamsui  concorde  tres 
exactement  avec  un  ecliantillon  de  Singapore  communique  par 
M.  Fleischer,  ainsi  qu’avec  le  no.  268  de  son  exsiccata,  pro- 
venant  de  Java.  Les  feuilles  sont  completement  obtuses  ou 
pourvues  d’un  apicule  extremement  court,  tandis  que  celles  des 
deux  Trichostomum  dont  il  vient  d’etre  question,  sont  terminees 
par  un  apicule  aigu,  bien  distinct. 


90 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


6.  Anoectangium  Fauriei  Card.  sp.  nova.  — Cespites 
densi,  superne  virides,  intus  decolorati.  Caulis  erectus,  gracilis, 
simplex  vel  parce  divisus,  6 — 15  millim.  altus.  Folia  laxiuscula, 
madida  erecto-patentia,  arcuata,  sicca  subhomomallo-crispata, 
anguste  lineari-lanceolata,  medium  versus  pro  more  distincte 
constricta,  superne  paululo  latiora,  inde  subspatliulata,  sensim 
acute  acuminata,  1,5 — 1,75  millim.  longa,  superne  0,2 — 0,3  lata, 
marginibus  integris  ubique  planis  vel  basin  versus  reflexis,  costa 
rotundata  subpercurrente  lutescente,  dorso  papillosa,  basi  40 — 50  ^ 
crassa,  cellulis  inferioribus  rectangulis,  pellucidis,  laevibus,  parieti- 
bus  firmis,  crassis,  sequentibus  quadratis,  superioribus  rotundatis  vel 
quadrato-rodundatis , majusculis,  distinctis,  cliloropbyllosis  et 
minute  papillosis.  Caetera  desiderantur. 


Fig.  1.  Anoectangium  Fauriei. 

a.  b.  c.  feuilles  X 26 ; d,  tissu  basilaire  de  la  feuille  X 270 ; e,  tissu  dans  la 
partie  superieure  X 270. 

Kushaku  (no.  129;  ster.). 

Se  distingue  facilement  de  toutes  les  autres  especes  de  ce, 
genre  par  la  forme  des  feuilles,  un  peu  elargies  dans  le  baut, 
contractees  vers  le  milieu  et  moin.s  larges  ä la  base  que  dans  la 
partie  superieure. 

7.  Weisia  platy phylloides  Card.  sp.  nova.  — Monoica, 
laxiuscule  cespitosa,  lutescens,  liumilis.  Caulis  brevis,  dichotome 
ramosus,  basi  radiculosus,  2 — 3 millim.  altus.  Folia  madida 
erecto-patentia,  sicca  incurvato-crispata,  lineari-lanceolata,  acumi- 
nata, 1,5 — 1,7  millim.  longa,  0,25 — 0,3  lata,  marginibus  in- 
tegerrimis,  inferne  planis,  superne  late  inflexis,  costa  lutescente, 
basi  40 — 55  y crassa,  in  cuspidem  acutam  breviter  excurrente, 
cellulis  inferioribus  laxis,  rectangulis,  hyalinis,  laevibus,  caeteris 
parvis,  quadratis  et  subbexagonis,  chlorophyllosis,  dense  et  minute 
papillosis,  obscuris.  Flores  masculi  terminales,  foliobs  concavis, 
late  ovatis,  breviter  cuspidatis,  antheridiis  numerosis,  paraphysibus 
paucis,  brevioribus.  Folia  perichaetialia  basi  oblonga  latiore 
subvaginante,  ceterum  caulinis  similia.  Capsula  in  pedicello 
tenui,  stramineo,  flexuosulo,  siccitate  superne  sinistrorsum  torto, 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  F ormose. 


91 


circa  5 millim.  longo,  minuta,  erecta,  ovata  oblongave,  vacua 
et  sicca  plicatula,  operculo,  peristomio  sporisque  ignotis. 


Tamsui  (no.  86;  c.  fruct.). 

Differe  du  W.platyphylla  Broth., 
du  Japon  et  de  Coree,  par  ses 
feuilles  plus  longuement  acumi- 
nees  et  involutees  aux  bords 
dans  les  2/s  superieurs,  et  du 
W.  viridula  Hedw.,  par  ses 
feuilles  beaucoup  plus  courtes  et 
plus  larges. 

8.  Weisia  longiseta  Lesq.  et 
Jam.  Man.  of  the  Moss.  of 
N.-Amer.  p.  56. 

Maruyama  (no.  20;  c.  fruct.). 

Distrib. : Etats-Unis  du  Sud. 

Cette  Mousse  correspond  bien 
ä des  echantillons  de  laLouisiane 
et  de  la  Floride  que  M.  Re- 
nauld  et  moi  avons  rapportes 
au  W.  longiseta  et  que  nous 
avons  distribues  sous  ce  nom  dans 
nos  Musci  Americae  sep- 
tentrionalis  exsiccati,  no.  4. 
Us  se  distinguent  du  Ur.  viridula 


Fig.  2.  Weisia  platy phylloides, 
a , b,  c,  d,  feuilles  X 26;  e,  sommet 
d'une  feuille  X 60;  ft  tissu  basilaire 
de  la  feuille  X 270;  y.  tissu  dans  la 
partie  superieure  X 270;  h,  capsule 
vide  X 13- 


Hedw.  par  le  pedicelle  plus 
allonge,  long  de  8 ä 12  milli- 
metres,  par  la  capsule  sillonnee 
et  souvent  subasymetrique,  un 
peu  courbee  ä l’etat  sec,  enfin 
par  le  peristome  mieux  developpe.  Mais  Lesquereux  et  James 
attribuent  ä leur  W.  longiseta  une  infloresence  dioique,  tandis 
que  nos  specimens  de  la  Floride  et  de  la  Louisiane,  ainsi  que 
ceux  de  Formose,  sont  evidemment  monoiques.  Lesquereux  et 
James  se  sont-ils  trompes  en  decrivant  leur  espece  comme  dioi- 
que? Ou  bien,  au  contraire,  est-ce  notre  identification  qui  est 
inexacte  ? Seul , l’examen  du  type  des  deux  auteurs  americains 
permettra  de  se  prononcer  avec  certitude  ä cet  egard. 


Dicranaceae. 

9.  Trematodon  drepanellus  Besch.  Bryol.  jap.  Suppl.  I,  in 
Journ.  de  Bot.  XII,  nos.  17 — 20. 

Maruyama  (nos.  7,  17  in  parte;  c.  fruct.);  Taitum  (no.  66; 
c.  fruct.);  Tamsui  (nos.  105,  83;  c.  fruct.);  Kushaku  (no.  122;  c. 
fruct.);  Kelung  (no.  178;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Japon. 

Les  dimensions  du  pedicelle  et  du  col  de  la  capsule  sont  tres 
variables  dans  le  T.  drepanellus.  Besch  ereile  attribue  au  premier 


92 


C a r d o t . Mousses  de  l'ile  F ormose. 


de  ces  Organes  une  longueur  de  3 centimetres,  et  au  second  une 
longueur  de  7 ä 8 millimetres.  Sur  les  echantillons  japonais 
que  j’airequsde  Bescherelle  et  de  l’abbe  Faurie,  la  longueur 
du  pedicelle  varie  de  1,  7 ä 3 centimetres  et  celle  du  col  de  5 
ä 7 millimetres;  il  semble  donc  que  les  dimensions  indiquees 
par  Bescherelle  sont  des  dimensions  maxima.  Sur  les  exem- 
plaires  recoltes  par  l’abbe  Faurie  dans  plusieurs  localites  de 
l’ile  Formose,  le  col  mesure  de  4,  5 ä 6 millimetres,  et  le  pedi- 
celle de  1 ä 2,5  centimetres;  sur  les  specimens  de  Maruyama, 
j’ai  meine  trouve  plusieurs  pedicelles  ne  mesurant  que  6 milli- 
metres, et  ä peine  plus  longs  que  le  col  de  la  capsule  qu'ils 
support aient ! En  presence  de  ces  variations,  je  suis  maintenant 
porte  ä croire  que  mon  T.  flaccidisetus  de  Coree  n’est  qu’une 
forme  du  T.  drepanettus,  caracterisee  par  la  brievete  du  pedicelle 
et  surtout  du  col,  qui  ne  mesure  que  3 ä 4 millimetres,  plus 
court,  par  consequent,  que  sui'  tous  les  echantillons  du  Japon  et 
de  Formose  que  j’ai  vus  jusqu’ici. 

10.  Dicranella  coarctata  (C.  Müll.)  Bosch  et  Lac.  Bryol.  jav.  I, 

р.  84,  tab.  LXX.  (Angstroemia  coarctata  C.  Müll.  Syn.  Muse, 
frond.  I.  p.  431.  Dicranella  obscura  Süll,  et  Lesq.  in  Proc.  Amer. 
Acad.  1859,  p.  277). 

Maruyama  (nos.  8,  10,  21;  c.  fruct.);  Taitum  (nos.  44,  61,  68 
in  parte;  c.  fruct.);  Kelung  (no.  93;  c.  fruct.);  Hokuto  (no.  112; 

с.  fruct.). 

Distrib.:  Java,  Pegu,  Ceylan,  Hong-Kong. 

Var.  torrentium  Card.  var.  nova.  — Cespites  densiores. 
Rami  steriles  numerosi,  foliis  erectis,  brevioribus,  basi  minus 
dilatatis,  fere  sensim  attenuatis,  apice  denticulatis.  Capsula  sicca 
laevis  vel  vix  plicatula. 

Taitum,  pierres  dans  les  torrents  (no.  43;  c.  fruct.). 

D’apres  un  echantillon  recolte  ä Hong-Kong  par  Alexander 
et  communique  par  l’herbier  deKew,  le  D.  obscura  Süll,  et  Lesq. 
ne  peut  pas  etre  distingue  du  D.  coarctata.  Ainsi  que  le  dit 
tres  bien  M.  Salmon,  qui  a pu  observer  de  nombreux 
specimens  recoltes  dans  la  mente  Üe  par  M.  C.  Ford  (Jo um. 
Linn.  Soc.  [Bot.],  XXXIV,  pp.  451 — 452),  c’est  une  espece 
assez  variable  sous  le  rapport  de  la  longuem’  des  tiges  et  des 
pedicelles,  et  surtout  de  la  forme  et  des  dimensions  des  capsules. 
Celles-ci  sont  tantöt  petites,  courtes,  ovales  ou  meme  subglobuleuses, 
tantot  plus  longues  et  subeylindriques,  symetriques  ou  legerement 
combees,  l’orifice  est  plus  ou  moins  large,  le  col  parfois  un  peu 
goitreux. 

Le  D.  coarctata  est  assez  voisin  du  D.  heteromalla  Sch.;  il  en 
differe  par  ses  feuilles  plus  brusquement  dilatees  ä la  base,  par 
sa  nervure  proportionellement  moins  large,  par  les  cellules  de  la 
partie  basilaire  superieure  plus  etroites  et  ä parois  plus  epaisses, 
par  sa  capsule  en  general  plus  fortement  plissee  apres  la  sporose, 
par  son  anneau  large,  revoluble,  et  par  ses  spores  plus  grosses. 
Le  D.  Moutieri  Par.  et  Broth.,  du  Tonkin,  et  le  D.  divaricatula 


Cardot.  Mousses  de  l'ile  Formose. 


93 


Besch.,  du  Yunnan,  ont  egalement  d'etroites  affinites  avec  le 
D.  coarctata\  mais  le  premier  a les  feuilles  subobtuses,  un  peu 
tronquees  et  plus  distinctement  denticulees  au  sommet,  et  le 
second  a la  capsule  lisse.  Je  suis  cependant  assez  tente  de 
croire  que  ce  ne  sont  que  des  races  locales  du  meine  type. 

D’un  autre  cote,  M.  Fleischer  (Die  Musci  der  Fl.  von 
Buitenz.  I,  p.  68)  rapporte  au  D.  coardata  le  D.  Wattsii  Broth., 
d’Australie.  Mais,  d’apres  un  echantillon  original  communique 
par  M.  Watts  (no.  1099),  cette  Mousse  differe  tellement,  meine 
ä premiere  vne,  du  D.  coardata , par  ses  feuilles  plus  espacees  et 
encore  plus  etalees,  et  surtout  par  sa  capsule  etroitement  cylindri- 
que  et  fortement  arquee  apres  la  sporose  a l’etat  sec,  qu’il  me 
parait  impossible  d’accepter  ridentification  proposee  par 
M.  Fleischer. 

11.  Campylopodium  euphorocladum  (C.  Müll.)  Besch.  Fl.  Bryol. 
Nouv.-Caled.,  in  Ann.  sc.  nat.  ö1*“16  ser.  (Bot.),  XVIII,  p.  189. 
(. Angst roemia  euphoroclada  C.  Müll.  Syn.  Muse,  frond.  I,  p.  429.) 

Taitum  (no.  68;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Java,  Nouvelle-Zelande,  Tahiti. 

Je  partage  ici  l’opinion  de  M.  Fleischer  (loc.  cit.  p.  64), 
qui  reunit  au  C.  euphorodadum  le  C.  fiexipes  (Mitt.)  Broth..  de 
la  Nouvelle-Zelande,  et  le  C.  tahitense  Besch.  Je  ne  vois,  en 
effet,  aucun  caractere  permettant  d’etablir  une  distinction  speci- 
iiqne  entre  les  echantillons  d’Oceanie  d'une  part,  et  ceux  de  Java 
et  de  Formose  de  Y autre.  Bescherelle  attribuait,  il  est  vrai.  ä son 
C.  tahitense  une  inflorescence  monoique;  mais  il  m’a  ete  im- 
possible de  constater  ce  caractere  sur  rechantillon  qu'il  m’a 
donne  (Mousses  de  Tahiti,  no.  209),  et  qui  me  parait  dioique. 

12.  Holomitrium  Griffithianum  Mitt.  Musci  Ind.  Orient.,  p.  24. 

Var.  pse udautoicum  Card.  var.  nova.  — Inflorescentia 

pseudautoica,  plantulis  masculis  stipitatis,  in  axillis  foliorum 
plantae  fertilis  nascentibus. 

Sine  loco  speciali  (c.  perich.  juven.). 

Dans  son  Genera  (in  Engler  et  Prantl,  IMlanzen- 
familien,  Musci,  p.  320),  M.  Brotherus  dit  de  1‘ inflorescence 
du  genre  Holomitrium : „Autöcisch,  selten  diöcisclx  (H.  serratum 
C.  Müll.).“  Cependant,  Mitten,  en  decrivant  Y H.  Griffithianum 
attribue  ä cette  espece,  avec  doute,  il  est  vrai,  une  inflorescence 
dioique.  Les  echantillons  fertiles  recoltes  dans  le  Ivhasia  et 
dans  le  Bhotan  par  Griffith  et  figurant  daus  ma  collection 
seml)lent  bien  dioiques:  il  m’a  ete  impossible  d’y  trouver  de 

fleurs  mäles.  Par  contre,  l’echantillon  rapporte  de  Formose  par 
M.  l’abbe  Faurie  est  nettement  pseudautoique : les  plantules  males 
naissent  ä 1 aisselle  des  feuilles  des  tiges  fertiles  sous  la  forme  de 
petits  rameaux  radiculeux,  plus  ou  moins  longuement  stipites. 
Il  ne  m a pas  paru  prudent  d’etablir  une  espece  distincte  sur  ce 
seid  caractere  de  l inflorescence,  qui  peut  etre  sujet  ä Variation. 
L’exemplaire  de  Formose  ne  porte  que  de  jeunes  perichezes;  la 


94 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


capsule  fournirait  peut-etre  d’autres  caracteres.  II  n'y  a pas  de 
difference  appreciable  dans  le  Systeme  vegetatif,  sauf  que  la 
Mousse  de  Formose  est  un  peu  plus  petite  et  plus  verte  que  celle 
de  Finde. 

13.  Campylopus  yracilentus  Card.  sp.  nova.  — Laxiuscule 
cespitosus,  fusco-lutescens,  nitidulus,  habitu  staturaque  Campylo- 
podio  euphoroclado  simillimus.  Caulis  gracilis,  parce  radiculosus, 
simplex  vel  dichotome  divisus,  1 — 2 centim.  altus.  Folia  remo- 
tiuscula,  sicca  flexuosa,  madida  erecto-patentia,  apice  caulis  plus 
minus  homomalla,  plerumque  falcatula,  e basi  ovata  vel  breviter 
oblonga  sat  subito  in  subulam  tenuem,  elongatam,  canaliculatam, 
superne  minute  denticulatam  constricta,  3,5 — 4 millim.  longa, 

0,35—0,4  inferne  lata, 
cellulis  alaribus  distinctis, 
quadratis  rectangulisve, 
fuscis,  subvesiculosis, 
caeteris  rectangulis  vel 
subrectangulis,  parietibus 
crassis,  lutescentibus,  cos- 
ta  basi  150 — 180  t«  lata, 
Ion  ge  excurrente,  plus 
quam  tertiam  partem  ba- 
sis  et  totam  fere  subulam 
occupante,  dorso  elamel- 
loso  dentibus  minutis 
sparsis  scaberula,  rarius 
sublaevi,  3 — 4 - stratosa, 
strato  ventrali  e cellulis 
teneris,  inanibus,  parieti- 
bus tenuibus,  strato  cen- 
tral i ab  eurycystis,  et  1 
vel  2 stratis  dorsalibus  e 
substereidis  formatis,  ste- 
reidis  nullis.  Folia  pe- 
richaetialia  e basi  ob- 
longa, subvaginante,  cel- 
lulis linearibus  pellucidis 
reticulata,  minus  abrupte 
constricta,  longius  subu- 
lata,  5 — 6 millim.  longa,  costa  angustiore,  quartam  vel  vix  tertiam 
partem  basis  occupante.  Capsula  in  pedicello  pallido,  siccitate 
flexuoso,  madore  geniculato  et  apice  reflexo,  5 — 8 millim.  longo, 
minuta,  fusca,  aetate  nigricante,  symmetrica,  oblonga,  collo 
attenuato  instructa,  unacum  operculo  conico-rostrato  1,2— 1,5  millim. 
longa,  0,35 — 0,4  lata;  annulus  parum  distinctus;  peristomium 
fusco-rubrum,  dentibus  intus  dense  et  crasse  trabeculatis,  usque 
ad  medium  in  2 crura  pallida,  grosse  papillosa  divisis.  Calyptra 
basi  ciliata.  Planta  mascula  ignota. 

Taitum  (nos.  25  in  parte,  35 ; c.  fruct.). 


Fig.  3.  Campylopus  gracilentus. 
a.  feuille  X 26 ; b,  tissu  basilaire  de  la  feuille 
X 138;  c,  tissu  suprabasilaire  X 270 ; d,  partie 
d'une  section  transversale  de  la  feuille  X 270 ; 
e,  capsule  et  pedicelle  X 13;  f)  coiffe  X 16. 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  F orinose. 


95 


Var.  brevifolius  Card.  var.  nova.  — A forma  typica  differt: 
foliis  confertioribus,  erectis  vix  homomallis,  brevioribus  et  latio- 
ribus,  2,75 — B millim.  longis,  0,4 — 0.5  latis,  saepe  subintegris  et 
dorso  laevibus  vel  sublaevibus,  cellulisque  alaribus  pro  more 
minus  distinctis,  pallidioribus, 

Taitum  (s.  no. ; steril.). 

En  raison  des  caracteres  histologiques  de  sa  nervure,  cette 
espece  nouvelle  doit  prendre  place  dans  le  sous-genre  Pseudo- 
campylopus  Limpr.,  ä cöte  du  C.  Zolling  eriavus  (C.  Müll.)  V.  d. 

B.  et  Lac.,  de  Java  et  de  Ceylan.  Elle  se  distingue  facilement 
de  celui-ci  par  ses  feuilles  plus  espacees,  plus  finement  subulees, 
par  ses  cellules  alaires  bien  distinctes,  par  sa  nervure  moins 
large,  et  par  sa  coiffe  ciliee  ä la  base.  Dans  le  C.  Zolling  er  ianus, 
les  cellules  alaires  sont  ä peine  differenciees  et  la  nervure 
occupe  la  moitie  ou  les  2/3  de  la  base.  La  var.  brevifolius  se 
rapproche  davantage  du  C.  Zolling  er  ianus,  mais  eile  a cependant 
encore  les  cellules  alaires  plus  distinctes  et  la  nervure  moins 
large. 

14.  Campylopus  japonicus  Broth.  in  Hedvigia,  1899,  p.  207. 

Taitum  (nos.  29  in  parte,  31,  60  in  parte;  ster.). 

Distrib.:  Japon;  Coree  (var.  fusco-viridis  Card.). 

15.  Campylopus  aureus  Boscli  et  Lac.  Bryol.  jav.  I,  p.  80, 
tab.  LXVII. 

Taitum  (no.  28;  ster.). 

Distrib.:  Java,  Celebes,  lies  Nicobar,  Ceylan. 

M.  Fleischer  (Die  Musci  der  Fl.  von  Buitenz., 
pp.  110 — 111)  rapporte  au  C.  aureus  le  C.  Balansaeanus  Besch., 
de  la  Nouvelle-Caledonie.  Je  possede  de  cette  Mousse  un  echan- 
tillon  sterile,  recolte  ä Noumea  par  Dupuy  et  determine  par 
Bescherelle,  et  c’est  une  partie  de  ce  specimen  qu’a  examine 
M.  Fleischer.  II  me  semble  assez  different  du  C.  aureus  par 
ses  feuilles  presque  toutes  terminees  par  un  long  poil  fortement 
dente,  etale  et  meme  reflechi  ä l’etat  sec,  par  les  cellules  de  la 
couche  dorsale  de  la  nervure  tres  saillantes,  formant  des  lamelles 
rudimentaires,  et  par  les  cellules  des  ailes  beaucoup  plus  courtes 
que  dans  le  C.  aureus.  En  outre,  Besch  er  eile  dit  que  le 
pedicelle  du  C.  Balansaeanus  est  scabre  au  sommet.  Ces 
caracteres  s’opposent,  me  semble-t-il,  a la  reunion  de  ces  deux 
plantes  sous  un  meme  nom  specifique;  il  est  neanmoins  indiscu- 
table  qu’elles  ont  de  grandes  affinites,  et  l’on  peut  y voir  des 
especes  secondaires,  derivant  d’un  meme  type.  Une  autre  es}>ece, 
le  C.  Tullgreni  Ren.  et  Card.,  des  lies  atlantiques,  presente 
aussi  une  grande  ressemblance  avec  le  C.  aureus ; eile  en  differe 
par  sa  nervure  pourvue  sur  le  dos,  dans  la  partie  superieure,  de 
lamelies  courtes,  mais  distinctes,  formees,  sur  une  section  trans- 
versale, de  une  a trois  cellules,  tandis  que  la  nervure  du 

C.  aureus  est  ä peu  pres  lisse  ou  seulement  un  peu  striee  par  la 
legere  saillie  des  cellules  dorsales. 


OG 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Fonnose. 


IG.  Campylopus  Blumii  (Doz.  et  Molk.)  Bosch  et  Lac.  Bryol. 
jav.  I,  p.  81,  tab.  LXVIII.  (Pilopogon  Blumii  Broth.  in  Engl,  et 
Prantl,  Pflanzenfam.,  Musci,  p.  336). 

Taitum  (nos.  29,  3G,  38,  43  in  parte,  60  in  parte,  191;  ster. 
et  pl.  masc.);  Tamsui  (nos.  96,  97;  ster.). 

Distrib. : semble  repandu  dans  tout  1’ Archipel  indien;  existe 
en  outre  ä Ceylan,  dans  les  monts  Nilgherris,  l’Annam  et  le 
Sikkim,  au  Japon,  au  Tonkin  et  ä Tahiti. 

Espece  extremement  polymorphe;  nervure  de  largeur  tres 
variable,  occupant  du  quart  ä la  moitie  de  la  base  de  la  feuille; 
cellules  alaires  plus  au  moins  distinctes,  poil  court  ou  assez  long, 
hyalin  ou  verdätre.  Certaines  formes  ont  des  rameaux  steriles 
nombreux,  eff  des,  garnis  de  feuilles  dressees,  apprimees  ä l’etat 
sec,  depourvues  de  poil.  Sur  le  no.  60  in  parte,  les  feuilles 
comales  des  rosettes  males  sont  obtuses  ou  subobtuses,  epiliferes. 
La  forme  generale  des  feuilles  et  le  tissu  varient  peu.  En  section 
transversale,  la  nervure  presente  un  arc  d’eurycystes,  recouvert 
de  chaque  cote  par  une  bande  de  stereides ; sur  la  face  dorsale, 
les  cellules  epidermiques  forment  des  lamelies  courtes  dans  la 
partie  inferieure  de  la  feuille,  plus  saillantes  et  dentees  vers  le 
sommet. 

Je  rapporte  au  C.  Blumii  le  C.  nagasakinus  Broth.  in 
sched.,  d’apres  l'examen  d'un  echantillon  original  de  Nagasaki 
communique  par  M.  Brotherus  lui-meme,  et  d’un  autre  specimen 
des  des  Liou-Kiou,  envoye  par  l’abbe  Faurie  (ser.  2,  no.  1083). 

Leucobryaceae. 

17.  Leucobryum  scabrum  Lac.  apud  Miquel,  Prolus.  Fl.  jap., 
in  Ann.  Mus.  bot.  Lugd.-Bat.  II,  p.  292. 

Taitum  (no.  41;  ster.). 

Distrib.:  Jap»on,  Hong-Kong. 

Je  n’ai  pas  vu  d'eckantillon  original  de  cette  espece,  mais 
la  Mousse  de  Taitum  est  completement-  identique  ä un  specimen 
du  Japon  determine  par  Bescherelle  (Eaurie,  no.  11126),  et 
repond  assez  bien  ä la  courte  diagnose  de  Lacoste,  sauf  que  les 
alles  sont  formees,  ä la  base,  de  6 ou  7 series  de  cellules,  et  non 
de  4 comme  le  dit  rauteur.  Ce  caractere  se  montre  d’ailleurs 
fort  variable  dans  la  plupart  des  especes. 

Le  L.  scabrum  est  beaucoup  moins  robuste  que  le  L.  javense, 
et  a les  feuilles  plus  courtes. 

18.  Leucobryum  scaberulum  Card,  in  Journ.  Linn.  Soc.XXXIV, 
p.  454  (nomen),  et  in  Bull.  Soc.  bot.  de  Belg.  XLI,  lere  park 
p.  26  (descriph). 

Maruyama  (nos.  1,  3;  ster.). 

Distrib.:  Hong-Kong. 

Forme  ä tiges  plus  courtes  que  le  type  de  Hong-Kong, 
mais  d'ailleurs  bien  identique,  notamment  en  ce  qui  concerne  les 
caracteres  anatomiques. 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


97 


19.  Leucobryum  galeatum  Bescli.  Bryol.  jap.  Suppl.  I,  in 
Journ.  de  Bot.  XII,  nos.  17 — 20. 

Taitum  (no.  45;  st  er.);  Kusliaku  (no.  111  in  parte;  ster.). 
Distrib. : Hong-Kong,  Coree. 

20.  Leucobryum  neilgherrense  C.  Müll,  in  Bot.  Zeit.  1854, 
col.  556;  Card,  in  Bull.  Soc.  bot.  de  Belg.  XLI,  lere  part.  p.  29. 
(. L . Hollianum  Doz.  et  Molk.  Bryol.  jav.  I,  p.  17,  tab.  XIII  [1855]!). 

Kusliaku,  troncs  de  F ougeres  arborescentes  (no.  117;  ster.). 
Distrib.:  Java,  Sumatra,  Celebes,  Borneo,  Tonkin,  Ceylan, 

Xilgherris,  Himalaya. 


Fig.  4.  Leucobryum  confine. 

a,  b,  feuilles  X 13;  c,  tissu  d’une  aile  vers  la  base  X 138;  d,  section  trans- 
versale de  la  feuille  ä la  base  X 138;  e,  section  transversale  de  la  feuille 

dans  le  haut  X 138. 

Var.  -minus  Card.  var.  nova.  — Statura  minore,  foliis 
minoribus  et  angustioribus. 

Taitum  (no.  50;  ster.). 

A la  suite  de  comparaisons  attentives  et  repetees,  j’ai 
acquis  la  conviction  qu'il  n'existe  aucune  difference  appreciable, 
ni  morphologique , ni  anatomique,  entre  le  L. Holhanum  Doz.  et 
Molk,  et  le  L.  neilgherrense  C.  Müll.  La  denomination  de  Müller 
etant  la  premiere  en  date  et  n’ayant  pas  cesse  d'etre  en  usage, 
c’est  eile  qui  doit  etre  retenue. 

21.  Leucobryum  confine  Card,  sp.nova.  — Habitu,  statura, 
colore,  foliortun  forma  etc.,  L.  neilghcrrensi  persimile,  a quo 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


98 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


differt:  cellulis  alarum  (5 — 15 -sei'iatis)  angustioribus  et  longiox'i- 
bus,  inferioribus  elongate  xectangulis,  cetex’is  oixiixibxxs  longe 
linearibus,  leucocystis  ixxferne  iix  parte  mediana  bistratosis,  lätera- 
liter  in  4 stx’atis,  quorum  2 ventralibus  et  2 dox’salibus  (stratis 
Supplement ariis  plixs  xxxixxxxs  perfectis),  deniqxxe  chlorocystis  xxbiqxxe 
cexxtx'alibus,  intex’duixx  basin  vex'sus  tantum  plixs  xxiinixs  lxyper- 
centralibus. 

Kushalcu,  x-ochers  (xxo.  111;  ster.). 

Dans  le  L.  neilgherrense  C.  Müll.,  les  cellules  des  ailes  sont 
beaucoxxp  plus  coux'tes  que  dans  Fespece  nouvelle,  les  inferieux’es 
carrees  oxx  brievement  l'ectangulaires,  la  nervure  est  plixs  epaisse 
dans  la  partie  basilaire,  oü  l’on  trouve  de  5 ä 7 couches  de 
leucocystes,  1 ä 3 sur  la  face  ventrale,  2 ä 4 sur  la  face  dox'sale; 
enfin,  les  clilox'ocystes  sont  nettement  hypercentriques  dans  la 
plus  grande  pax’tie  de  la  longueur  de  la  nervux’e.  Mais  au  point 
de  vue  purement  mox-plxologique , on  ne  peut  constater  aucune 
difference  entre  les  deux  plantes;  le  L.  confine  est  donc  une 
espece  anatomique. 

22.  Leucobryum  Bowringii  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  26. 
(L.  angustifolium  Wils,  in  Kew  Journ.  of  bot.  IX,  p.  292  [nomen 
solum];  Fleisch.  Fl.  Buitenz.  I,  p.  151!  L.  angustifolium  Bx'otlx. 
in  sched.!  Card.  Rech.  anat.  sur  les  Leucobr.  p.  15,  fig.  26! 
L.  yamatense  Besch.  Bxyol.  jap.  Suppl.  I,  in  Joxmx.  de  bot,  XII, 
nos.  17 — 20!  L.  nagasakense  Bx-oth.  in  Hedwigia,  XXXVIII,  p. 
208!  L.  lutschianum  C.  Müll,  in  Journ.  Linn.  Soc.  [Bot.],  XXXIV, 
p.  453,  et  in  Paris,  Ind.  Bxyol.  Suppl.  p.  229  [nomen  solum] ! 
L.  pycnophyllurn  C.  Müll.  Gen.  Muse,  frond.  p.  82  [nomen  solum]! 
L.  Brotheri.  Card,  in  Bull.  Soc.  bot.  de  Belg.  XLI,  Bre  part.  p.  36!), 

Maruyama  (no.  2;  ster.);  Taitum  (nos.  53,64;  ster.);  Kuslxaku 
(no.  111  in  pax*te;  ster.);  Kelung  (no.  187;  ster.). 

Forma  brevifolium  Card.  — Taitum  (nos.  47,  62,  63;  ster.). 

Distxib.:  Himalaya,  Ceylan,  Java,  Sumatra,  Celebes,  Hong- 
Kong,  Japon. 

Dans  un  tx’avail  tout  x’ecent  (Musci  exoti  novi  vel  minus 
cogniti,  fase,  X,  in  Bull.  Soc.  bot.  de  Belg.  XLI,  löre  partie), 
j'avais  cru  devoir  sepax’er  du  L.  angustifolium  Wils.,  de  l’Hima- 
laya,  les  echantillons  de  Ceylan  et  de  F Archipel  rnalais,  sous  le 
nom  de  L.  Brotheri  Card.;  mais  l’etude  des  specimens  rapportes 
de  Formose  par  l'abbe  Faurie  m’oblige  ä x’econnaxtre  que  les 
caracteres  sur  lesquels  j’avais  etabli  mon  espece  ne  sont  pas 
constants.  En  consequence,  Je  L.  Brotheri  Card,  doit  tomber 
en  synonymie.  Comme  l’espece  de  Wilson  n’a  pas  ete  decx'ite, 
c'est  la  denomination  de  Mitten,  posterieure,  mais  accompagnee 
d’une  diagnose,  qui  doit  etre  xetenue. 

Je  suis  oblige  aujom'd’hui  d'etendre  encore  la  synonymie  de 
cette  espece  en  y rattachant  les  L.  yamatense  Besch.,  L.  nagasa- 
kense Broth.  et  L.  lutschianum  C.  Müll.,  tous  trois  de  F Archipel 
japonais,  ainsi  que  le  L.  pycnophyllurn  C.  Müll.,  de  File  Celebes. 
J‘ai  pu,  en  effet,  m'assux'ex',  par  l’examen  de  specimens  authenti- 


C a r d o t , Mousses  de  l’ile  F ormose.  90 

ques,  que  ces  quatre  Mousses  ne  different  pas  specifiquement  du 
L.  Bowringii. 

Cette  espece  est  excessivement  variable  dans  presque  tous 
ses  caracteres.  Sur  les  echantillons  de  Formose,  j’ai  constate 
dans  la  forme  et  les  dimensions  des  feuilles,  la  largueiu’  des 
ailes,  la  structure  de  la  partie  basilaire  de  la  nervure,  des 
variations  d'une  ampbtude  considerable  et  inusitee.  Les  feuilles 
sont  tantot  tres  etroites,  tantot  plus  ou  moins  dilatees  ä la  base, 
ou  leur  largeur  varie  de  0,7  ä 1,25  millim.,  tandis  que  leur 
longueur  oscille  entre  4 et  9 millim.;  la  forme  ä feuilles  courtes 
correspond  au  L.  yamatense  Besch.  La  largeur  des  ailes  est 
peut-etre  le  caractere  le  plus  variable  de  tous,  le  nombre  des 
series  de  cellules  qui  les  composent 
pouvant  descendre  ä 4 et  s’elever  jusqu’ä 
18!  Typiquement,  la  nervure  est  homo- 
strösique  ou  subliomoströsique,  mais  sur 
certains  echantillons  de  Formose  et  sur 
ceux  de  rHimalaya,  eile  est  franchement 
heteroströsique.  Ma  description  du  L. 

Brotheri  et  celle-  que  donne  de  son 
cöte  M.  Fleischer  du  L.  angustifolium , 
s'appliquent  l'une  et  l’autre  ä la  forme 
ä nervure  liomoströsique  ou  subhomo- 
strösique.  J?ai  vu  sur  les  exemplaires 
de  Formose,  et  parfois  dans  la  meme 
touffe,  toutes  les  transitions  entre  la 
nervure  purement  homoströsique  et  la 
nervure  nettement  heteroströsique,  ce 
que  je  n'ai  jamais  constate  dans  aucune 
autre  espece.  Au  milieu  de  toutes  ces 
variations,  le  meilleur  caractere  distinctif 
du  L.  Bowringii  reside  dans  les  cellules 
de  la  partie  moyenne  et  superieure  des  . , 

alles,  dont  les  parois  internes  sont  o,  6,  c,  feuilles  X 18;  d, 
epaissies  et  tres  poreuses;  l’epaisissement  sommet  d'une  feuille  X 270. 
jieut  etre  plus  ou  moins  accentue,  mais 

il  est  toujours  bien  visible,  meme  sur  les  specimens  de  l'Hima- 
laya,  et  permet  de  reconnaitre  facilement  cette  espece. 

Fissidentaceae. 

23.  Fissidens  nagasakinus  Besch.  Bryol.  jap.  Suppl.  I,  in 
Journ.  de  bot.  XII,  nos.  17 — 20. 

Kelung  (nos.  94,  183;  st  er.). 

Distrib.:  Japon. 

24.  Fissidens  irroratus  Card.  sp.  nova.  — Cespites  densi, 
atro-virides  vel  nigricantes.  Caulis  simplex  parceve  divisus, 
rigidulus,  3 — 4 centim.  altus.  Folia  multijuga,  distiche  patentia, 
sicca  parum  mutata,  rigida,  anguste  lanceolata,  interdum  curva- 
tula,  breviter  acuminata,  acuta,  2 — 2,3  millim.  longa,  0,5  lata, 

7* 


100 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


magno  augmento  toto  ambitu  cellulis  prominulis  minute  crenu- 
lata,  parte  vaginante  saepius  ultra  medium  producta,  lamina 
dorsali  angustiore  longe  decurrente,  inferne  attenuata  rotundatave, 
costa  pellucida  percurrente  vel  summo  apice  dissoluta,  circa  40  g 
basi  crassa,  rete  denso,  cellulis  minutis,  liexagonis,  chlorophyllosis, 
laevibus,  vix  convexis,  diam.  8 — 10  p.  Caetera  desiderantur. 

Kushaku  (no.  124;  ster.);  Kelung,  cascades  (no.  174; 
ster.). 

On  doit  placer  cette  espece  ä cöte  du  F.  nagasakinus  Besch., 
dont  eile  se  distingue  par  sa  teinte  d'un  vert  noiratre,  ses  feuilles 
plus  larges,  moins  acuminees,  sa  nervure  proportionnellement 
plus  etroite,  et  ses  cellules  plus  chlorophylleuses,  moins  convexes. 
Elle  a aussi  quelque  ressemblance  avec  le  F.  nigro-viridis  Salm., 
de  Borneo,  mais  en  differe  par  ses  feuilles  plus  grandes,  plus 
larges,  son  tissu  plus  obscur,  sa  nei’vure  plus  pale,  pellueide,  et 
surtout  par  sa  lame  dorsale  longuement  decurrente. 

25.  Fissidens  Sakourae  Broth.  et  Par.  in  Bull,  de  1‘herb. 
Boissier,  2^me  ser.,  II,  p.  921. 

Maruyama  (no.  18;  ster.);  Kelung  (no.  92  in  parte,  176;  ster.). 

Distrib.:  Japon. 

Espece  assez  variable;  plante  verte  ou  jaunätre,  feuilles  plus 
ou  moins  espacees,  ou  assez  denses.  Les  specimens  ä teinte 
jaunätre,  ä feuilles  etroites,  retrecies-acuminees,  sont  identiques 
ä ceux  de  Sakoura-Sima ; d'autres  en  different  par  leur  teinte 
verte,  leurs  feuilles  plus  larges,  plus  molles,  moins  graduellement 
retrecies-acuminees,  mais  il  y a toutes  les  transitions.  Les  feuilles 
sont  toujours  un  peu  courbees,  le  bord  de  la  lame  dorsale  con- 
vexe, celle-ci  graduellement  retrecie  vers  la  base,  non  decurrente, 
s’arretant  meine  souvent  au  dessus  de  l'insertion.  M.  le  general 
Paris  compare  le  F.  Sakourae  au  F.  adelphinus  Besch.,  du 
Japon,  mais,  ä mon  avis,  il  se  rapproche  davantage  du  F.  Zippe- 
lianus  Doz.  et  Molk.,  de  la  Malaisie,  Nouvelle-Guinee,  Ceylan, 
iles  Andaman  et  Singapore,  qui  en  differe  principalement  par  la 
lame  dorsale  arrondie  ou  tronquee  ä la  base. 

Ditrichaceae. 

26.  Ceratodon  purpureus  (L.)  Brid.  Bryol.  univ.  I,  p.  480. 

Yar.  formosicus  Card.  var.  nova.  — A forma  typica  differt: 

foliis  triangulari-lanceolatis,  longissime  acuminatis,  fere  subulatis, 
marginibus  perrevolutis  cellulisque  superioribus  magis  regularibus, 
quadratis  vel  bre\dter  rectangulis.  Eorsan  species  propria. 

Tamsui  (nos.  85,  172  in  parte;  c.  pedicell.  jun.j. 

Cette  forme  est  assez  remarquable,  mais  en  l'absence  du 
fruit,  je  n'ai  pas  ose  en  faire  une  espece,  le  C.  purpureus  etant, 
comme  on  le  sait,  extremement  variable  quant  au  Systeme  vege- 
tatif.  La  structure  anatomique  de  la  nervure  de  cette  forme  de 
Formose  est  d’ailleurs  ty pique ; eile  presente  un  ou  deux  groupes 
de  stenocystes  en  dessous  de  l'arc  d'eurycystes. 


101 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


Pottiaceae. 


27.  Hyopliila  Micholitzii  Brotli.  in  Oefv.  of  Fin.ska  Vet.-Soc. 
Förh.  XXXV,  p.  39  (28).  Fleisch.  Musci  Fl.  Buitenz.  I,  p.  326. 

Tamsui,  vieux  murs  (no.  106  in  parte;  ster.). 

Distrib. : Java,  Sumatra,  Celebes,  Nouvelle-Guinee,  Ceylan. 

Forme  ä feuilles  entieres  ou  subentieres,  seulement  sinuees 
dans  le  haut;  eile  se  trouvait  en  melange  avec  le  Trichostomum 
orientale  Willd.  Une  forme  completement  identique  se  trouve 
egalement  en  melange  avec  les  echantillons  de  cette  derniere 
espece  distribues  par  M.  Fleischer  dans  ses  Musci  Archi- 
pelagi  indici,  no.  160,  du  moins  dans  mon  exemplaire.  Cet 
auteur  dit  que  le  H.  Micholitzii  est  une  plante  polymorphe,  et 
il  ajoute  (p.  330)  que  certaines  formes  paraissent  etablir  des 
transitions  vers  le  H.  Dozy  - Molkenboeri  Fleisch.  (Barbula 
spathulata  Doz.  et  Molk.,  Hyopliila  commutata  Broth.).  Une 
troisieme  espece,  le  H.  Moutieri  Par.  et  Broth.,  du  Quang- 
Tcheou-Wan,  ne  differe  du  //.  Micholitzii  que  par  ses  feuilles 
plus  larges  et  plus  courtes,  et  n’en  est  probablement  qu’une 
simple  variete.  Chose  singuliere,  eile  croit  aussi  en  compagnie 
du  Trichostonum  orientale. 


28.  JFLyophila  angiistifolia  Card.  sp.  nova.  — Cespites 
liumiles,  virides.  Caulis  perbrevis,  simplex,  vix  2 millim.  altus,  basi 
nudus,  apice  dense  foliosus. 

Folia  sicca  incurvato-crispa- 
ta,  madida  patentia,  rosula- 
ta,  e basi  angusta  sensim  dila- 
tata  et  longe  lineari-spathu- 
lata,  brevissime  acuminata 
vel  obtusa  et  apiculata,  su- 
periora 2—2,75  millim.  longa, 

0,5 — 0,65  lata,  inferiora  mul- 
to  minora,  marginibus  un- 
dulatis,  integris,  planis  vel 
hic  illic  subinflexis,  costa 


percurrente,  basi  40 — -80  y 
crassa,  cellulis  superioribus 
minutis,  subhexagonis,  valde 

chlorophyllosis,  dense  et  . . , Byophila  angusti folia 

minute  papillosis,  mfenoii-  ^ tissu  marginal,  vers  le  tiers  inferieur  X 270 ; 
bus  quadratis  subquadratis-  e,  sommet  dune  feuille  X 270.’ 

ve,  laevibus,  parietibus  in- 

crassatis,  basilaribus  majoribus  laxioribus,  rectangulis,  pellucidis, 
teneris,  alaribus  subinflatis.  Caetera  desunt. 

Kushaku  (no.  148;  ster.). 

Cette  espece  se  separe  facilement  du  H.  cylindrica  (Hook.) 
Jgr.,  du  Nepaul,  et  des  especes  voisines,  par  ses  feuilles  etroite- 
ment  spathulees,  ä bords  entiers,  non  ou  tres  peu  involutes ; 
eile  se  distingue  du  H.  perannulata  Ren.  et  Card.,  du  Sikkim, 
par  ses  feuilles  encore  plus  etroites,  d’une  forme  differente,  non 


102 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


ou  a peine  retrecies  au  dessus  de  la  base,  et  plus  brievement 
acuminees  ou  obtuses. 

29.  Trichostomum  orientale  Willd.  in  C.  Müll.  Syn.  Muse, 
frond.  I,  p.  568. 

Tamsui,  vieux  murs  (no.  106;  ster.). 

Distrib. : Hindoustan,  Ceylan,  Archipel  malais,Nouvelle-Guinee, 
Chine. 

30.  Barbula  subcomosa  Broth.  in  Hedwigia,  XXXVIII,  p.  211. 

Ivelung  (nos.  186,  190,  193,  197 ; ster.);  Kushaku  (no.  192;  ster.). 

Distrib. : Japon. 

31.  Barbula  (?)  cinceps  Card.  sp.  nova.  — Dioica,  cespi- 
tosa.  lurido-viridis,  habitu  formas  majores  Ceratodontis  purpurei 

' aemulans.  Caulis  erectus, 
fastigiatim  ramosus,  3 — 4 
centim.  altus.  Folia  madi- 
da  erecto  - patentia,  sicca 
flexuoso-erecta  et  suberis- 
pata,  e basi  decurrente  ova- 
to-  vel  oblongo-lanceolata 
acuminata,  subacuta  ob- 
tusulave,  plicatula,  2 — 2,25 
millim.  longa,  0,6—0,75  lata, 
marginibus  integris  valde 
revolutis,  apicem  versus 
planis,  costa  rotundata,  basi 
70 — 80//  crassa,  percurrente, 
superne  dorso  subtuberculo- 
sa,  cellulis  quadratis  vel 
subquadratis,  parietibus 
crassiusculis,  convexis,  su- 
perioribus  leniter  papillosis, 
interdum  sublaevibus,  in- 
ferioribus  multo  majoribus 
et  laxioribus,  elongate  sub- 
rectangulis,  pellucidis,  lae- 
vissimis.  Flores  masculi 
axillares,  folia  perigonialia 
concava,  ovato-lanceolata,  acuminata;  antheridia  magna,  oblonga, 
paraphysibus  aequilongis  intermixta.  Caetera  ignota, 

Kushaku  (no.  130;  c.  fl.  masc.). 

Les  affinites  de  cette  espece  sont  obscures;  en  l’absence  de 
la  fructification,  sa  position  generique.  meine  est  douteuse;  ce 
poui’rait  etre  aussi  bien  un  Didymodon  qu’un  Barbula. 
J'avais  meme  cru  un  moment  avoir  af faire  ä un  Gerat odon ; 
eile  rappelle  en  effet  le  C.  purpureus , non  seulement  par  son 
port.  mais  encore  par  ses  feuilles  ä bords  largement  revolutes  et 
par  l’aspect  general  du  tissu  foliaire.  Mais  les  cellules  superieures 
en  general  distinctement  papilleuses  m'ont  finalement  empeche 
de  la  placer  dans  ce  genre;  eile  differe  d'ailleurs  du  G.  purpureus 


Fig.  7.  Barbula  anceps. 
a,  b.  feuilles  X 13 ; c,  tissu  basilaire  de  la 
feuille  X 270;  d,  sommet  X 270;  e,  partie 
d’une  section  transversale  de  la  feuilleX270. 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


103 


par  le  tissu  basilaire  des  feuilles  beaucoup  plus  lache,  forme  de 
grandes  cellules  allongees,  presque  hyalines. 

Sur  une  section  transversale  de  la  feuille,  les  cellules  margi- 
nales et  submarginales  sont  ordinairement  plus  elevees  que  les 
autres,  d’oü  il  l-esulte  que  le  bord  dix  limbe  est  legerement  epaissi, 
sans  qu’il  v ait  cependant  nulle  part  plus  d'une  couche  de  cellules. 
La  nervure,  vue  en  coupe  transversale,  pi'esente  un  arc  de  4 ou 
5 euiycystes,  recouvei’t  de  chaque  cote  par  des  stereides;  pas  de 
stenocystes;  cellules  epidermiques  distinctes  (substei'eides),  celles 
de  la  face  ventrale  ä lixmen  plus  large. 

32.  Tortula  emarginata  (Doz.  et  Molk.)  Mitt.  in  Trans.  Linn. 
Soc.  (Bot.),  1891,  p.  160.  (. Barbula  emarginata  Doz.  et  Molk.  Musci 
frond.  ined.  Arcli.  ind.  p.  50,  tab.  XX). 

Hokuto  (no.  113;  c.  fruct.). 

Disti-ib.:  Japon. 

Cette  Mousse  est  bien  voisine  du  T.  muralis  Hedw.,  et 
parait  ä peu  pres  identique  ä la  var.  obcordata  Sch.  — J’ai  dans 
ixion  herbier  une  autre  fonne  japonaise,  Barbula  eucalyptrata 
Besch,  ms.  qixi  ne  me  sernble  differer  du  T.  emarginata  que  par 
le  poil  des  feuilles  jaunätre  et  non  hyalin. 

Grimmiaceae. 

33.  Rhacomitrium  javanicum  Doz.  et  Molk,  in  Zolling.  Syst. 
Verzeichn.,  pp.  25  et  32,  et  Bryol.  jav.  I,  p.  105,  tab.  LXXXIY. 
(Rh.  subsecundum  [Hook,  et  Grev.]  Jaeg.  Ad.  I.  p.  370!). 

Taiturn  (nos.  51,  163;  ster.). 

Distrib.:  Himalaya,  Ceylan,  Yunnan,  Java,  Japon. 

Les  feuilles  du  Rh.  javanicum , dont  il  est  impossible  de  se- 
pai-er  le  Rh.  subsecundum , de  l’Himalaya,  sont  tantot  plus  ou 
moins  piliferes,  tantot  lxnxtiques,  aigues,  subobtuses  oxx  meme  ob- 
tuses.  Sur  les  echantillons  de  Foi’mose,  elles  sont  presque  tou- 
jours  aigues  et  quelqixes-unes  seulement  pi’esentent  une  petite 
pointe  hyaline  tres  coixi'te.  Par  contre,  je  possede  dix  Japon  une 
forme  que  Bescherelle  avait  etiquetee  Rh.  I actum  sp.  nova,  et  qui 
ne  me  parait  etre  qu’une  variete  ä feuilles  longuement  piliferes 
du  Rh.  javanicum. 

Les  formes  epiliferes  ressemblent  beaucoup  au  Rh.  fasciculare 
Bi'id.;  on  peut  cependant  les  en  distinguer  par  les  pai'ois  des 
cellules  pourvues  d'une  double  rangee  de  fines  ponctuations,  ordi- 
nairement  bien  nettes. 

Je  possede  encoi'e  dans  ma  collection  un  echantillon  etiquete: 
vRh.  canaliculatum  Mitt.  Japon:  Nikko.  Leg.  Bisset“.  Je  ne 
crois  pas  que  cette  plante  ait  ete  publiee.  Ce  doit  etre  la  forme 
dont  parle  Mitten  dans  son  ouvrage  sur  les  Mousses  du  Japon, 
p.  158,  comme  appartenant  au  Rh.  fasciculare ; mais  eile  differe 
de  celui-ci  par  les  ponctuations  des  parois  cellulaires,  caractere 
qui  la  rapproche  du  Rh.  javanicum , dont  eile  se  distingue  seule- 
ment par  sa  nei'vure  plus  courte,  disparaissant  tres  loin  du 
sommet. 


104 


C a r d o t , Mousses  de  File  F ormose. 


Orth  otr  ich  aceae. 


34.  Amphidium  Mougeotii  (Bryol.  eur.)  Sch.  Bryol.  eur. 
Consp.  III,  et  Cordll.  p.  40. 

Var.  formosicum  Card.  var.  nova.  — A forma  typica  eu- 
ropaea  differt:  foliis  pro  more  brevioribus,  basi  haud  vel  vix  re- 
volutis  cellulisque  superioribus  aliquanto  majoribus. 

Kushaku  (no.  130  in  parte;  ster.);  Kelung  (no.  188;  ster.). 

L'existence  a Formose  de  V Amphidium  Mougeotii  est  assez 
surprenante.  Cependant,  les  differences  que  presente  cette  forme 
par  rapport  ä la  Mousse  d’Europe  sont  si  legeres  que  je  n’ai  pas 
cru  devoir  Ten  separer  specifiquement,  d'autant  plus  que  VA. 
Mougeotii  presente  des  variations  assez  etendues.  II  est  possible 
toutefois  que  la  fructification  fournirait  des  caracteres  distinctifs 
pour  la  plante  de  Formose. 


35.  M acromitrium  Formosae  Card.  sp.  nova.  — Dioicum, 
dense  cespitosum,  intus  fuscum,  superne  lutescenti-viride.  Caulis 
repens,  5 — 6 centim.  longus,  ramis  confertis,  erectis,  5—  15  millim. 
longis,  simplicibus  vel  nodoso-ramulosis.  Folia  den.se  conferta 
siccitate  incurvato-crispata  cii’ratave,  madida  erecto-patentia,  sub- 
flexuosa,  lineari-lanceolata,  2,2—  2,75  millim.  longa,  0,3 — 0,45  lata, 

acute  acuminata  subapiculatave, 
carinata,  basi  plicatula,  fragilia, 
saepissime  effracta,  marginibus 
planis  vel  inferne  uno  latere  re- 
flexis,  integerrimis,  costa  basi  50 
ad  60  g crassa,  lutescente  vel  fus- 
cescente,  continua  vel  subexcurren- 
te, cellulis  inferioribus  linearibus 
oblongisve,  parietibus  valde  in- 
crassatis,  plerumque  laevibus,  ra- 
rius  parce  tuberculosis,  lutescen- 
tibus,  infimis  aureis,  caeteris  ro- 
tundatis  et  quadrato-rotundatis, 
superioribus  obscuris,  papillosis, 
diam.  5 — 7 g.  Folia  perichaetialia 
intima  latiora,  minus  carinata, 
sensim  longe  cuspidata,  rete  basi- 
lari  magis  extenso.  Vaginula  pa- 
raphysibus  numerosis  basi  hirta. 
Capsula  in  pedicello  firmo,  cras- 
a.  b,  feuillesX26;  c,  tissu  basilaire  de  la  siusculo,  laevi,  5 — 8 millim.  alto, 

]eUI^nilieu ~ v ’ 970 ^ ßSU ca^'ufe1^  ' ^13^  suPerne  laeviter  dextrorsum  torto 
coiffe  X 13.  ’ aetate  saepe  cui’vato,  ovata,  pa- 

chyderma,  badia,  1,5 — 2 millim. 
longa,  0,6 — 1 millim.  crassa,  os  versus  constrictum  siccitate  valde 
plicata,  operculo  ignoto.  Peristomium,  ut  videtur,  nullum.  Ca- 
lyptra  (junior)  rufescens,  hirta.  Plantulae  masculae  ignotae. 

Kelung  (no.  181 : c.  fruct.). 


m 

Fig,  8.  Macromitrium  Formosae. 


Cardot,  Mousses  de  1'ileFormose. 


105 


On  peut  rapprocher  cette  espece  du  M.  tylostomum  Mitt.,  de 
Java,  dont  eile  differe  par  ses  feuilles  plus  petites,  plus  acuminees, 
par  ses  cellules  superieures  de  moitie  plus  petites  et  par  son  pe- 
dicelle  plus  long.  Gräce  ä l’obligeance  de  M.  Fleischer,  j’aipu 
examiner  un  brin  provenant  de  l’echantillon  original  de  M.  ty- 
lostomum conserve  dans  l’lierbier  de  Leyde,  et  j’ai  constate  que  le 
no.  219  des  Musci  Archipelagi  indici  correspond  bien  äce  type. 
Par  contre,  la  plancbe  CIX  du  Bryologia  javanica  n’est  pas  sa- 
tisf aisante : les  feuilles  y sont  representees  comme  bien  plus  acu- 
minees  qu’elles  ne  le  sont  sur  le  type  de  Leyde;  elles  convien- 
draient  mieux  au  M.  Formosae.  Je  me  demande  si  cette  espece 
n’existerait  pas  aussi  ä Java,  et  si  eile  n’aurait  pas  ete  figuree, 
au  moins  en  partie,  dans  le  Bryologia  j avani ca,  comme  M.  tylos- 
tomum. Mais  la  figure  10,  representant  le  tissu  de  la  partie  ba- 
silaire  d’une  feuille,  ne  convient  ni  ä l'une,  ni  a l’autre  espece  et 
ne  correspond  d’ailleurs  pas  au  texte  meme  de  l’ouvrage. 

30.  Macromitrium  japonicum  Doz.  et  Molk,  in  Ann.  sc.  nat. 
1844,  II,  p.  311. 

Sine  loco;  c.  fr.  (Oldham). 

Distrib.:  Japon,  Chine,  Ceylan,  Madras. 

37.  Macromitrium  incurvum  (Lindb.)  Par.  Ind.  bryol.  ed.  1, 

p.  778.  ( Dasymitrium  incurvum  Lindb.  in  Seem.  Journ.  of  bot. 

1864,  p.  385.  Macromitrium  Giraldii  C.  Müll,  in  Nuov.  Gfiorn. 
bot.  ital.,  nuov.  ser.,  III,  p.  106!) 

Tamsui  (nos.  71,  74,  76;  c.  fruct.);  Kelung  (no.  95;  c.  fruet.); 
Taitum  (s.  n.;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Japon,  Chine,  Tonkin. 

D’apres  des  echantillons  originaux  communiques  par  M.  le 
Dr.  Le  vier,  le  M.  Giraldii  C.  Müll.,  du  Schen-Si,  ne  me  parait 
pas  pouvoir  etre  distingue  du  M incurvum. 

38.  Macromitrium  Makinoi  (Broth.)  Par.  Ind.  Bryol.  Suppl. 
p.  239.  (Dasymitrium  Makinoi  Broth.  in  Hedwigia,  XXXVIII, 
p.  215). 

Maruyama  (no.  12;  c.  fruct.);  Tamsui  (nos.  87,  169;  c. 
fruct.). 

Distrib.:  Japon,  Coree. 

Cette  espece  ne  differe  du  M.  incurvum  que  par  son  pedi- 
celle  plus  court  et  sa  capsule  plus  petite;  mais  certains  echan- 
tillons semblent  indecis  entre  les  deux  plantes,  qui  probablement 
ne  sont  que  des  variations  d'un  meme  type. 

39.  Macromitrium  gymnostomum  Sulliv.  et  Lesq.  in  Proceed. 
Amer.  Acad.  1859,  p.  278.  (Dasymitrium  gymnostomum  Lindb.  in 
Act.  Soc.  sc.  fenn.  X,  p.  229). 

Kelung  (no.  189;  c.  pedicell.  vet.). 

Distrib. : Japon,  Chine,  Coree. 


106 


Cardot,  Mousses  debile  Formose. 


40.  Schlotheimia  Fauriei  Card.  sp.  nova.  — Cespites 
fusco  - olivaceo -virides.  Caulis  primarius  repens,  3—4  centim. 
longus,  ramis  numerosis,  gracilibus,  erectis  vel  ascendentibus,  sic- 
citate  curvatulis,  breviter  ramulosis,  8 — 12  millim.  altis.  Folia 
siccitate  appressa  et  subspiraliter  torquescentia,  madore  patentia, 
inaequaliter  conferta,  inferiora  minora  et  remotiora,  superiora 
majora,  confertiora,  lineari-lingulata,  1,5 — 2 millim.  longa,  0,35 
ad  0,6  lata,  apice  abrupte  acuminatula  vel  apiculata,  undatula, 
marginibus  subintegerrimis,  ubique  planis  vel  basin  versus  uno 
latere  anguste  reflexis,  costa  rufescente,  basi  60 — 70  p crassa,  in 

apiculo  evanida,  cellulis  in- 
ferioribus  pallidis,  linearibus, 
parietibus  longitudinalibus 
maxime  incrassatis  subsinuosis, 
marginalibus  brevioribus,  sub- 
rectangulis,  sequentibus  ovatis 
oblongisve,  superioribus  nunc 
quadratis,  nunc  subrotundatis, 
nunc  transverse  dilatatis,  dis- 
tincte  seriatis,  Chlorophyll osis, 
parietibus  crassis,  diam.  5 — 6 //, 
omnibus  laevibus.  Caetera  ig- 
nota. 

Kelung  (sub  no.95parce ; .ster.). 
Moins  robuste  que  le  S.  Gre- 
villeana  Mitt.,  de  l’Inde,  deCey- 
lan  et  de  Java,  cette  espece  nouvelle  a une  teinte  plus  olivätre, 
les  rameaux  plus  greles,  les  feuilles  moins  serrees,  plus  etroites 
et  plus  allongees,  plus  longuement  apiculees  ou  meme  subacumi- 
nees.  Une  espece  encore  inedite  du  Japon,  le  S.  japonica  Bescli. 
et  Card.  (Faurie,  ser.  2,  no.  339),  semblable  au  S.  Grevilleana  pour 
le  port,  les  dimensions  et  la  coloration  des  touffes,  s'en  distingue 
facilement,  ainsi  que  du  S.  Fauriei , par  son  tissu  foliaire  forme 
jusqu'au  sommet  de  cellules  ä parois  extremement  epaisses. 

Funariaceae. 


Fig.  9.  Schlotheimia  Fauriei. 
a.  b.  c , feuillesX13 ; rf,  tissu  basilaire  mar- 
ginal X 270:  e,  tissu  marginal  dans 

la  partie  superieure  X 270. 


41.  J? hyscomitrium  subeurystomu'tn  Card.  sp.  nova. — 
G-regarium  vel  laxe  cespitosum,  humile.  Caulis  brevis,  simplex, 
2 — 2.5  millim.  altus.  Folia  patentia,  comalia  2,5 — 3 millim.  longa, 
0,8 — 1 lata,  inferiora  minora,  omnia  e basi  angusta  oblongo-  vel  ovato 
spathulata,  breviuscule  acuminata,  marginibus  planis,  integris  vel 
sinuatis,  vel  remote  subdenticulatis,  costa  angusta,  nunc  percurrente, 
nunc  sub  summo  apice  dissoluta,  cellulis  parce  clilorophyllosis,  mediis 
et  superioribus  plerisque  oblongis,  nonnullis  ovato-hexagonis,  mar- 
ginalibus angustioribus  sublinearibus,  inferioribus  majoribus  et 
longioribus  subrectangulis.  Capsula  in  pedicello  pallide  rubente, 
5 — 8 millim.  longo,  siccitate  superne  dextrorsum  leniter  torto, 
erecta,  subsphaerica,  diam.  0,8 — 1 millim.,  vacua  hemisphaerica, 
cyathiformis,  operculo  breviter  apiculato;  cellulae  exothecii  os 
versus  transverse  dilatatae  in  6 — 10  seriebus  dispositae. 


C a r d o t , Mousses  de  l’ile  Formose. 


107 


Maruyama  (no.  19;  c.  fruct.). 

Differe  du  Ph.  eurystomum  Sendtn.,  d’Europe,  indique  aussi 
au  Japon,  par  sa  capsule  presentant  vers  l'orifice  un  plus  grand 
nombre  de  rangees  de  cellules  dilatees  transversalement  (6  ä 10 
au  lieu  de  4).  D’autre  part,  la  longueur  du  pedicelle,  la  capsule 
plus  grosse,  et  le  tissu  des  feuilles  forme  de  cellules  plus  allongees, 
ne  permettent  pas  de  confondre  cette  espece  nouvelle  avec  le 
Ph.  eurystomoides  Card.,  de  Coree.  Le  P/i.  sinensi-sphaericum 
C.  Müll.,  du  Sehen-Si,  s’en  distingue  au  premier  abord  par  son 
opercule  convexe,  non  apicule,  et  par  sa  capsule  pourvue  d’un 
col  plus  distinct.  Le  Ph.  systylioides  C.  Müll.,  du  Japon,  dont  je 
ne  connais  que  la  description,  semble  differer  de  notre  Mousse 
de  Formose  par  son  pedicelle  plus  pale,  par  sa  nervure  plus  forte, 
et  par  ses  feuilles  distinctement  dentees  ä partir  du  milieu. 
Enfin,  j‘ai  dans  ma  collection,  sous  le  nom  de  Ph.  saharanpu- 


Fig.  10.  Physcomitrium  subeurystomum. 
a , b,  c,  feuilles  X 13;  d,  sommet  d’une  feuille  X 138;  e,  capsule  videX  13. 

rense  C.  Müll,  ms.,  une  Mousse  de  l’Himalaya,  communique  par 
M.  le  Dr.  Levier,  qui,  par  le  port,  les  dimensions  et  la  forme 
de  la  capsule,  se  rapproche  beaucoup  du  Ph.  subeurystomum , mais 
s’en  distingue  cependant  par  ses  feuilles  plus  fortement  dentees, 
formees  de  cellules  plus  courtes,  et  par  sa  capsule  ne  presentant 
vers  l’orifice  qu’une  ou  deux  rangees  peu  distinctes  de  cellules 
dilatees  transversalement. 

42.  Entosthodon  Buseanus  Doz.  et  Molk.  Brvol.  iav.  I,  r».31. 
tab.  XXII. 

Tamsui  (sub  no.  82  parcissime;  c.  fruct.). 

Distrib. : Java,  Ceylon,  Nilgherris. 

J’ai  pu  comparer  cet  echantillon  ä un  petit  specimen  du  type 
javanais,  obligeamment  communique  par  M.  Fleischer.  Je  pos- 
sede  aussi  des  exemplaires  recoltes  dans  les  monts  Nilgherris  par 
Perrottet;  sur  ces  derniers  specimens,  les  feuilles  sont  plus  lon- 
guement  acuminees  et  la  nervure  s’avance  plus  pres  du  sommet 
que  sur  ceux  de  Java  et  de  Formose. 


108 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 

Bartramiaceae. 

43.  Philonotis  setschuanica  (C.  Müll.)  Par.  Ind.  bryol.  Suppl. 
p.  268.  {Bartramia  setschuanica  C.  Müll.  in  Nuov.  Giorn.  bot.  ital., 
nuov.  ser.,  IV,  p.  250). 

N ar.  formosicci  Card.  var.  nova.  — A forma  typica  sinensi 
foliis  brevius  subulatis  capsulaque  majore  distincta. 

Tamsui  (no.  168;  c.  fruct.);  Kelung  (no.  180  in  parte;  ster.; 
no.  185,  c.  fruct.;  no.  194,  ster.);  Taitum  (s.  no.;  ster.). 

44.  Philonotis  socia  Mitt.  in  Journ.  Linn.  Soc.  1864,  p.  151. 

Maruyama  (no.  17;  ster.). 

Distrib.:  Japon,  Chine. 

Petite  forme  paraissant  bien  appartenir  ä cette  espece,  ä 
feuilles  plus  etroites  que  dans  le  type,  planes  aux  bords  dans  le 
bas,  etroitement  revolutees  vers  le  sommet.  D'un  autre  cote, 
cette  forme  se  rapproche  beaucoup  des  Pli.  japonica  (Sch.)  Par. 
et  Tsanii  (C.  Müll.)  Par.,  mais  ces  deux  esjjeces  ont  les  bords  des 
feuilles  tout  ä fait  plans;  en  outre,  la  nervure  de  la  premiere  est 
plus  longuement  excurrente,  et  les  feuilles  de  la  seconde  sont  plus 
1 arges  et  d'un  tissu  plus  lache. 

45.  Philonotis  laxissima  (C.  Müll.)  Bosch  et  Lac.  Bryol.  jav. 
I,  ]).  154,  tab.  CXXIV.  [Bartramia  laxissima  C.  Müll.  Syn.  Muse, 
frond.  I,  p.  480). 

Taitum  (sub  no.  70  parce;  c.  fruct.);  Kushaku  (no.  123;  ster.); 
Kelung  (s.  n.;  ster.). 

Distrib.:  Java,  Sumatra,  Banca,  Amboine,  Assam,  Mada- 
gascar. 

Le  no.  123  est  une  forme  plus  robuste,  ä feuilles  plus  rap- 
prochees,  identique  au  no.  174  des  Musci  Archipelagi  indici. 

46.  Philonotis  radicalis  (Pal‘  Beauv.)  Brid.  Bryol.  univ.  II, 
p.  16.  ( Bartramia  radicalis  Pal.  Beauv.  Prodr.  p.  44). 

Tamsui  (no.  82;  c.  pedicell.);  Kushaku  (no.  196;  ster.). 

Distrib.:  Etats-Unis  du  Sud,  Coree. 

47.  Philonotis  palustris  Mitt.  in  Journ.  Linn.  Soc.  1864, 
p.  150. 

Sine  loco  (Oldham). 

Distrib.:  Chine,  Japon. 

Bryaceae. 

48.  Wehera  scabridens  (Mitt.)  Jaeg.  Ad.  I,  p.  592.  ( Bryum 
scabridens  Mitt.  in  Journ.  Linn.  Soc.  1864,  p.  151). 

Taitum  (nos.  25,  46;  c.  fruct.);  Kelung  (no.  175;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Japon. 

Cette  espece  est  extremement  voisine  du  W.  flexuosa  (Harv.) 
Mitt.,  de  l’Himalaya.  Mitten  dit  lui-meme  du  W.  scabridens : 
„closely  resembling  B.  flexuosum  Harvey“,  mais  il  n’indique  pas 
les  caracteres  qui  permettent  de  separer  ces  deux  Mousses.  Or, 
ces  caracteres  semblent  se  reduire  ä'bien  peu  de  chose:  la  plante 
de  Finde  parait  avoir  seulement  les  feuilles  im  peu  plus  etroites, 


Cardot,  Mousses  del'ileFormose. 


109 


plus  longuement  acuminees  et  legerement  revolutees  d'un  cöte 
dans  le  bas;  mais  je  doute  fort  que  ces  differences  soient  con- 
stantes,  et  je  pense  que  le  W.  scabridens  devra  etre  reuni  au  W. 
flexuosa. 

■49.  Brachymenium  exile  (Doz.  et  Molk.)  Boscli  et  Lac.  Bryol. 
jav.  I,  p.  139.  ( Bryum  exile  Doz.  et  Molk,  in  Ann.  sc.  nat.  1840, 
p.  300,  et  Musci  frond,  ined.  Arch.  ind.  p.  13,  tab.  Y.  Bryum 
Weissiae  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  68). 

Tamsui,  ä terre,  autour  de  la  gare  (no.  104;  c.  fruct.);  Ma- 
ruyama  (no.  16  in  parte;  ster.). 

Distrib.:  Java,  Sumatra,  Ceylan,  Nilgherris,  Hinialaya. 

M.  Fleischer  (Die  Musci  der  Flora  von  Buitenzorg,  II.  p. 
507),  s'exprime  ainsi  au  sujet  du  B.  exile:  „Ob  unsere  Pflanze  mit 
B.  Weissiae  Hook,  in  Ic.  pl.  rar.  t.  19,  f.  1 identisch  ist,  ist  nach 
der,  obgleich  sehr  schlechten  Zeichnung,  nicht  wahrscheinlich 
(das  Blatt  ist  ganz  verschieden);  daß  sie  aber  mit  B.  Weisiae 
Mitt.  in  M.  Ind.  or.  p.  68  ganz  übereinstimmt,  konnte  ich  an 
Originalen  konstatieren.  Ich  muß  also  vorläufig  unentschieden 
lassen,  ob  B.  exile  mit  B.  Weisiae.  Hook,  identisch  ist,  da  mir 
Originale  von  Hooker  nicht  vorliegen. u 

N'ayant  vu  ni  l'original,  ni  meme  la  plan  che  de  Hooker, 
moins  encore  que  M.  Fleischer  je  ne  puis  me  prononcer  au 
sujet  de  l'identite  possible  du  B.  exile  et  du  Bryum  Weisiae 
Hook.;  mais  j‘ai  constate  que.tous  les  echantillons  qui  figurent 
dans  mon  lierbier  sous  le  nom  de  Brachymenium  Weisia , de 
l'Himalaya,  des  Nilgherris  et  de  Ceylan,  ne  different  en  rien  du 
B.  exile.  de  1' Archipel  malais,  ce  qui  confirme  l’observation  de 
M.  Fleischer. 

Mitten  donne  comme  synonymes  de  son  Bryum  Weissiae : 
Brachymenium  bryoides  Schw.  tab.  CXXXY;  Bryum  exile  Doz. 
et  Molk.  Muse.  Arch.  Ind.  tab.  V ; Bryum  nepalense  Spreng.,  C. 
Müll.  Syn.  I,  p.  311.  Les  figures  de  la  planche  CXXXY  de 
Scliwaegrichen  conviennent  bien  au  Brachymenium  exile]  mais 
je  ferai  remarquer  que  le  Brachymenium  bryoides  et  le  B.  nepalense 
sont  decrits  comme  monoiques,  tandis  que  le  B.  exile  est  clioique. 
Tous  les  echantillons  de  l’Inde  que  j'ai  examines  m’ont  paru 
dioi’ques;  de  sorte  que  je  me  demande  si  les  descriptions  de 
Schwaegri  dien  et  de  C.  Müller  ne  sont  pas  inexactes  en 
ce  qui  concerne  le  mode  d'inflorescence. 

Le  Bryum  Weissiae  est  attribue  tantöt  ä Hooker,  tantöt  ä 
Harvey,  tantöt  aux  deux  ä la  fois;  Mitten  ecrit:  Weissiae,  M. 
Fleischer:  Weisiae,  C.  M ii  1 1 e r,  J a e g e r,  le  general  Paris:  Weisia, 
enfin  M.  Brotjherus:  Weissia.  N’ayant  pas  ä ma  dispositxon  l’ou- 
vrage  de  Hooker  (Icon.  pl.  rar.),  j'ignore  quelle  est  rorthographe 
correcte’  de  ce  nom,  et  de  quelle  signature  il  convient  de  le  faire 
suivre. 

50.  Anomobryum  nitidum  (Mitt.)  Jaeg.  Ad.  I,  p.  (504.  ( Bryum 
nitidum  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  67). 

Kushaku  (no.  121;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Himalaya,  Ceylan. 


110 


Cardot,  Mousses  del’ile  Formose. 


Forme  ä tiges  plus  courtes  et  ä tissu  un  peu  plus  lache  que 
sur  les  echantillons  que  je  possede  du  Sikkim. 

51.  Bryum  argenteum  Linn.  Sp.  pl.  p.  1120  (1753). 

Kusliaku  (no.  118;  c.  fruct.). 

Distrib.:  espece  cosmopolite. 

52.  Bryum  japonense  (Besch.)  Broth.  in  Engl,  et  Prantl,  Nat. 
Pflanzenfamil.  Musci,  p.  576.  (Brachymenium  japonense  Besch,  in 
Ann.  sc.  nat.  [Bot.],  1893,  p.  340). 

Taitum,  bords  des  torrents  (no.  37 ; c.  fruct.);  Tamsui  (nos.  78, 
172,  173;  c.  fruct.);  Kelung  (no.  180;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Japon. 

Bescher  eile  dit  de  la  nei'vure  de  cette  espece:  „costa  . . . 
infra  acumen  obtusum  evanida“,  mais  le  plus  souvent  eile  at- 
teint  le  sommet,  ou  le  depasse  meme  legerement  en  un  tres  court 
mucron. 


53.  Bryum  (?)  taitumense  Card.  sp.  nova.  — Dense  ces- 
pitosum,  obscure  viride,  habitu  B.  capillari  et  B.  eleganti  sub- 
simile.  Caulis  basi  fusco-radiculosus,  erectus,  plerumque  simplex, 
1 — 2 centim.  altus.  Folia  sicca  appressa,  plus  minus  distincte 

torquescentia,  madida  patentia, 
subaequaliter  disposita,  parum 
concava,  e basi  breviter  decur- 
rente  late  ovato-lanceolata,  bre- 
viter acuminata,  nervo  excur- 
rente longe  cuspidata,  media 
superioraque  1,75 — 2,25  millim. 
longa,  1 — 1,2  lata,  inferiora 
minora,omnia  marginibus  ebasi 
longe  angusteqixe  revolutis, 
superne  planis,  apicem  versus 
remote  et  obsolete  subdenticu- 
latis  sinuosisve,  costa  lutes- 
cente  vel  dilute  ferruginea,  basi 
75 — 100  p ci’assa,  sensim  atte- 
nuata,  in  aristam  laevem  vel 
sublaevem  longe  excedente, 
cellulis  inferioribus  rectangulis, 
superioribus  oblongo-hexagonis 
rhomboidalibusve,  3 — 6-longi- 
oribus  quam  latioribus,  omni- 


a.  b 


Fig.  11.  Bryum  (?)  taitumense. 


. feuilles  X 13 ; c,  sommet  d’une  feuille  u A.  . . i • t j • 

J 13g  bus  xitriculo  prnnoi’dxali  di- 

stinctissimo, marginalibus  longe 
linearibus,  lutescentibus , 1 — 2-seriatis,  limbum  angustum  sed 
distinctum  efformantibus.  Caetera  desunt, 

Taitum  (no.  39;  ster.). 

Cette  Mousse,  par  son  port,  rappelle  assez  le  B.  capillare  L. 
et  le  B.  elegans  Nees,  d’Europe;  eile  diffei’e  de  ces  deux  especes 
par  ses  feuilles  ovales-lanceolees,  non  spathulees,  plus  courtes  que 
celles  du  B.  capillare , moins  concaves  que  celles  du  B.  elegans , 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  F ormose. 


111 


et,  de  plus,  ä bords  revolutes,  et  formees  de  cellules  plus  allon- 
gees.  Elle  se  rapproche  aussi  du  Brachymenium  clavulum  Mitt., 
du  Japon  et  de  Coree,  mais  s'en  distingue  par  sa  tadle  plus  ro- 
buste, ses  tiges  plus  elevees,  ses  feudles  non  spathulees,  entieres 
ou  ä peine  subdenticulees,  etc.  En  l’absence  de  la  fructification, 
il  est  impossible  de  decider  si  cette  espece  est  un  Bryum  ou  un 
Brachymenium. 

54.  Bri/um  leptocaulon  Card.  sp.  nova.  - — Cespites  den- 
sissimi,  vinosuli,  basi  terra  obruti.  Caulis  tenuis,  erectus,  strictus, 
rigidulus,  fragüis,  simplex  vel  parce  divisus,  2 — 4 centim.  altus. 
Folia  sicca  erecta,  subappressa,  difficde  emollienda,  madida-erecto- 
patentia,  aequaliter  disposita,  e 

basi  decurrente  oblongo-lanceo- 
lata,  sensim  acuminata,  costa  ex- 
currente cuspidata,  1,5 — 2 millim. 
longa,  0,6 — 0,65  lata,  marginibus 
e basi  longe  et  anguste  revolutis, 
superne  planis  et  remote  denticu- 
latis,vel  subintegris,  costa  rubro- 
ferruginea,  basi  70 — 100  u crassa, 
sensim  attenuata,  in  cuspidem 
validam  integram  vel  parce  den- 
ticulatam  plus  minus  longe  exce- 
dente,  cellulis  oblongis,  rhomboi- 
dalibus  subhexagonisve,  margina- 
libus  anguste  linearibus,  pro  more 
biseriatis,  inferioribus  rectangulis 
vel  subrectangulis,  infimis  ruben- 
tibus.  Caetera  ignota. 

Kelung  (no.  90;  ster.). 

Cette  espece  nouvelle  appar- 
tient  evidemment  au  groupe  du 

B.  pseudotriquetrum  Schw.  Elle  Fig  12  Bryum  ieptocauion. 
differe  des  petites  formes  greles  a,  b,  c, feuillesXl-5 : <h  une  de  ces  feuilles 
de  celui-ci  par  ses  feudles  plus  X26;  e,  sommet  d'une  feviille  X 138. 
etroites,  plus  longuement  acumi- 

nees,  ä bords  moins  longuement  revolutes,  plans  dans  le  tiers  su- 
periem’.  Deux  especes  de  l’Amerique  du  Nord,  le  B.  haematophyllum 
Kindb.  et  le  B.  alpiniforme  Kindb.,  ont  aussi  quelques  rapports 
avec  le  B.  leptocaulon , mais  tous  deux  ont  les  feudles  plus  larges 
et  plus  etalees;  en  outre,  dans  le  B.  haematophyllum  les  bords 
sont  revolutes  de  la  base  au  sommet  et  la  nervure  est  ä peine 
excurrente,  et  dans  le  B.  alpiniforme , l’acumen  des  feuides  est 
large  et  court,  les  cellules  plus  courtes,  les  bords  entiers,  etc. 

55.  Bryum  ramosum  (Hook.)  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  75. 
(. Mnium  ramosum  Hook,  in  Lond.  Journ.  of  bot.  1840,  II,  p.  11, 
et  Icon.  pl.  rar.  tab.  XX,  fig.  2.  Bryum  nilgheriense  Mont,  in  C. 
Müll.  Syn.  Muse,  frond.  I,  p.  255,  et  Syll.  p.  32!). 

Kelung  (no.  91 ; ster.). 


112 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


Distrib.:  Java,  Ceylan,  Nilgberris,  Coorg,  Nepaul. 

Forme  legerement  plus  robuste  que  les  echantillons  que  je 
possede  de  binde  et  de  Java  et  ä nervure  un  peu  plus  brieve- 
ment  excurrente,  mais  d’ailleurs  bien  identique  sous  tous  les  autres 
rapports. 

Mn  iaceae. 

5G.  Jlnium  formosicum  Card.  sp.  nova.  — Robustum,  vi- 
ride.  Caulis  crassus,  repens,  radiculosus,  4 — 5 centim.  longus, 
ramis  erectis  vel  ascendentibus.  Folia  remotula,  sicca  undulato- 
crispata,  madida  patentia  patulave,  maxima,  basi  anguste  decur- 
rentia,  late  ovata  vel  elliptico-oblonga,  5 — 9 millim.  longa,  3,5 
ad  4 lata,  apice  rotundato,  nonnunquam  retuso,  marginibus  planis 


Fig.  13.  Mnium  formosicum. 

a,  b , c,  feuilles  X t 1 2 ; d,  tissu  marginal  d’une  f euille  X 60 ; e,  tissu  du 

sommet  X 60. 

denticulatis,  dentibus  inaequalibus  patulis,  interdum  brevissimis, 
obtusis  et  subvesiculosis,  costa  basi  300 — 500  [/  crassa,  sensim 
attenuata,  subcontinua  vel  plus  minus  longe  ab  apice  dissoluta, 
rete  laxo,  cellulis  magnis  liexagonis,  marginalibus  quadratis,  ob- 
longis  vel  breviter  sublinearibus,  1—3  seriatis,  limbum  lutescentem 
plus  minus  distinctum  efformantibus.  Caetera  ignota. 

Kushaku  (s.  no.  parcissime;  ster.). 

J’ai  trouve  seulement  quelques  brins  de  cette  belle  espece 
au  milieu  d’im  melange  d’ autres  Mousses.  On  peut  la  comparer 
aux:  M.  spathulatum  Mitt.  et  vesicatum  Besch.,  du  Japon,  mais 
eile  s’en  distingue  au  premier  coup  d’oeil  par  ses  feuilles  plus 
grandes,  d’un  tissu  beaucoup  plus  lache,  et  par  son  margo  forme 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


113 


de  1 ä 3 series  de  cellules  läches,  courtes,  souvent  carrees,  or- 
dinairement  plus  larges  que  les  cellules  submarginales. 

Folytrichaceae. 

57.  Pogonatum  inflexum  (Lindb.)  Jaeg.  Ad.  I,  p.  725.  (Poly- 
trichum  inflexum  Lindb.  Not.  ur  Sällsk.  Fauna  et  Fl.  fenn.  För- 
liandl.  IX,  p.  100). 

Taitum  (no.  46  in  parte;  c.  pedicell.  vet.  et  pl.  masc.). 

Distrib.:  Chine,  Japon. 

Cette  espece  se  distingue  du  P.  aloides  (Hedw.)  Pal.  Beauv. 
par  les  cellules  marginales  des  lamelies  qui,  vues  sur  une  section 
transversale  de  la  feuille,  sont  sensiblement  dilatees,  planes  ou 
legerement  emarginees  au  sommet.  Dans  la  Revue  bryologi- 
que,  1900,  pp.  60 — 61,  et  dans  The  Linnean  Society’s  Jour- 
nal (Bot.),  XXXIV,  p.  463,  M.  Salmon  parle  d’echantillons  de 


Fig.  14.  Oedicladium  fragile. 

a , b,  feuilles  X 13;  c,  cellules  alaires  et  supraalaires  X —70 ; d,  tissu  vers 

le  milieu  X 270. 


P.  aloides  de  Chine  et  du  Japon  ayant  les  cellules  marginales  des  la- 
melies dilatees:  ä mon  avis,  il  serait  preferable  de  rapporter  ces 
echantillons  au  P.  inflexum  plutot  qu’au  P.  aloides.  Une  autre 
espece  du  Japon,  le  P.  akitense  Besch.,  ne  differe  du  P.  inflexum 
que  par  les  cellules  marginales  des  lamelies  moins  dilatees,  mais 
plus  nettement  emarginees  et  meme  canaliculees,  et  par  son 
pedicelle  plus  court.  II  est  possible,  d’ailleurs,  que  le  P.  inflexum 
et  le  P.  akitense  ne  soient  que  des  races  orientales  du  P.  aloides. 
La  denticulation  des  feuilles  est  assez  variable  dans  le  P.  inflexum ; 
les  dents  sont  plus  ou  moins  nombreuses  et  plus  ou  moins  sail- 
lantes. 

Leucodontaceae. 

58.  Oedicladium  fragile  Card.  sp.  nova.  — Cespites 
molles,  lutescenti-virides,  nitiduli.  Caulis  tenuis,  repens,  radi- 

8 


Beihefte  Bot.  Contralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  IT.  Heft  1. 


114 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


culosus,  ramis  numerosis,  erectis  vel  ascendentibus,  mollibus, 
subturgidis,  breviter  cuspidatis,  1,5  — 2 centim.  longis.  Folia 
dense  conferta,  erecto-patentia,  concava,  fragillima,  oblongo- 
lanceolata,  sensim  in  acumen  longissimum  angustum,  saepe 
effractum  attenuata,  4 — 5 millim.  longa,  0,7  — 1 lata,  marginibus 
involutaceis  superne  subconniventibus  remote  serrulatis,  sinuosis 
integrisve,  nervis  gemellis  brevibus,  cellnlis  angustis,  linearibus, 
parietibus  incrassatis  porosisque,  alaribus  brevioribus,  distinctis, 
ovatis  oblongisve,  fnseis.  Caetera  desiderantur. 

Kelung  (s.  no. ; ster.). 

Espece  se  rapprochant  de  Y Oe.  Warburgii  C.  Müll.,  de  l’ile 
Celebes,  par  ses  feuilles  insensiblement  retrecies  et  poui-vues  de 
cellules  alaires  distinctes;  en  differe  par  son  port  moins  robuste, 
ses  feuilles  tres  fragiles,  se  dechirant  facilement,  ä acumen  encore 
plus  long,  souvent  brise,  et  par  les  cellules  du  tissu  foliaire  a 
parois  plus  epaissies. 


Ncckcraceae. 

59.  Garovaglia  Fauriei  Broth.  et  Par.  in  Bull,  de  l’herb. 
Boissier,  2“!me  ser.,  II,  p.  925. 

Kusliaku  (nos.  119,  ster.,  134,  c.  fruct,). 

Distrib. : Japon. 

La  fructification  de  cette  Mousse  n’etait  pas  encore  decrite. 
Le  pedicelle,  long  de  3 ä 4 millimetres,  est  un  peu  courbe,  lisse; 
la  capsule,  emergente,  est  inclinee  ou  subhorizontale,  oblongue- 
subcylinclrique , longue,  sans  l’opercule,  de  1,5  ä 2 millimetres, 
large  de  0,5  a 0,6;  opercule  rostre;  coiffe  glabre;  dents  de  l’exo- 
stome  rougeätres;  pas  de  membi’ane  ä l’endostome;  segments 
tres  etroits,  ciliformes.  Par  les  caracteres  du  sporogone  comme 
par  ceux  de  Tappareil  vegetatif,  le  G.  Fauriei  se  rapproclie 
extremement  du  G.  elegans  (Doz.  et  Molk.)  Hpe.,  de  l’Archipel 
malais;  il  s’en  distingue  par  son  port  plus  trapu  et  plus  robuste, 
ses  feuilles  plus  rapprochees,  plus  brusquement  acuminees,  et  ses 
feuilles  perichetiales  brievement  acuminees  ou  tronquees  et  inci- 
sees  au  sommet. 

60.  Garovaglia  crassiuscula  Card.  sp.  nova,  — Dioica? 
cespitosa,  sordide  viridis,  nitidula.  Caulis  repens,  ramis  erectis, 
turgidulis,  subteretibus,  obtusis,  1 — 2 centim.  longis.  Folia  sicca 
subimbricata,  madida  patentia,  mollia,  e basi  subcordata  late 
ovata,  valde  cochleariformia,  2 — 3 millim.  longa,  0,8 — 1,5  lata, 
raptim  in  acumen  angustum  strictum,  plus  minus  elongatum 
constricta,  marginibus  superne  valde  inflexis,  in  acumine  remote 
serrulatis,  caeterum  integris,  costa  simplici,  tenui,  ad  3/4  evanida, 
cellulis  angustis,  linearibus,  parietibus  sat  crassis  et  plus  minus 
porosis,  infimis  aurantiis,  alaribus  distinctis,  brevibus,  parietibus 
valde  incrassatis,  auriculas  minutas  excavatas  efformantibus.  Folia 
perichaetialia  erecta,  convoluta,  minus  abrupte  constricta,  basi 
laxius  reticulata.  Capsula  immersa,  subsessilis,  ovata,  1,5  millim. 
longa,  1 millim.  crassa,  operculo  conico.  Exostomii  dentes  lutes- 
centes,  in  linea  divisurali  plus  minus  pertusi.  Endostomium  et 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


115 


calyptra  desiderantur.  Floribus  masculis  haud  visis  dioica 
videtur. 

Kelung  (no.  88;  c.  fruct.). 

Se  rapprochant  du  G.  Schmidii  (C.  Müll.)  Par.,  des  Nilgheri’is 
et  de  Ceylan,  par  la  forme  et  le  tissu  des  feuilles,  cette  espece 
en  reste  bien  distincte  par 
sa  capsule  immergee,  ses 
rameaux  moins  epais,  son 
port  moins  robuste,  sa  ner- 
vure  plus  longue,  et  ses 
feuilles  pourvues  de  petites 
oreillettes  excavees,  formees 
de  cellules  orangees,  ä pa- 
rois  tres  epaissies. 

61.  Papillaria  helmin- 
toclada  C.  Müll,  in  Nuov. 

Giorn.  bot.  ital.  nuov.  sei'. 

III,  p.  113. 

Taitum  (no.  166;  ster.). 

Distrib.:  Chine,  Japon. 

Cette  Mousse  est  bien 
voisine  du  P.  Miqueliana 
(C.  Müll.)  Ren.  et  Card. 

(. Meteorium  polytrichnm  Doz. 
et  Molk.),  de  1’ Archipel  ma- 
lais;  eile  en  differe  seule- 
ment  par  ses  feuilles  plus 

brusquement  contractees  et  , 

plus  largement  anondies  a , ^ feuilles  X 13;  c,  cellules  alaires  et 
dans  le  haut,  et  par  ses  supraalaires  X 138;  d,  tissu  vers  le  milieu 
cellules  plus  courtes  et  ä X 270;  e,  capsule  et  periclieze  X 13. 
parois  plus  epaisses.  Elle 

forme,  avec  cette  espece,  le  P.  hdmintocladula  Card.,  de  Coree, 
et  le  P.  Buchanani  (Brid.)  Besch.,  de  Finde  et  du  Yunnan,  un 
groupe  d’especes  si  etroitement  apparentees  qu'il  est  vraisemblable 
que  ce  ne  sont  que  des  races  regionales  derivant  d'un  meine 
type. 

62.  Papillaria  pendula  (Sulliv.)  Ren.  et  Card.  Musci  Amer. 
sept.  p.  45.  (Meteorium  ? pendulmn  Sulliv.  Musci  and  Hep.  of  the 
Un.  St.  p.  81,  et  Icon.  Muse.  p.  117,  tab.  73.  Neckera  capil- 
liramea  C.  Müll,  in  Bot.  Zeit,  1859,  p.  237!  Papillaria  capil- 
liramea  Jaeg.  Ad.  II,  p.  168!  Floribundaria  capillirarnea  Fleisch. 
Musci.  frond.  Arch.  indici,  no.  234!) 

Taitum  (nos.  40,  56;  ster.). 

Distrib.:  Louisiane,  Chine,  Japon,  Java. 

J'ai  eu  Foccasion  d’expliquer  ailleurs  (Bull.  Acad.  Geogr. 
bot.  1904,  p.  83)  que  le  Neckera  capillirarnea  C.  Müll.,  de  Java, 
est  la  meine  chose  que  le  Meteorium  pendulum  Sulliv.,  de  la 
Louisiane.  Le  R.  P.  Bodinier  Fa  recolte  en  Chine,  dans  le 
Kouy-Tcheou,  et  j’en  possede  plusieurs  ecliantillons  du  Japon. 


116 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Fonnose. 


qui  ont  ete  rapportes  au  PapUlaria  Wallichii  (DC.)  Ren.  et  Card. 
(Faurie,  ser.  2,  nos.  1147,  1182,  1613).  Les  specimens  de  For- 
niose,  de  Cliine,  du  Japon  et  de  Java  sont  completement  iden- 
tiques  a ceux  de  l'Amerique  du  Nord.  L'aire  de  dispersion  de 
cette  espece  rappelle  donc  celle  de  YAnomodon  Toccoae  Sulliv. 
(=  A.  devolutus  Mitt.). 

Le  Papillaria  Wallichii  de  Java  et  de  Sumatra  (notamment 
le  no.  1563  des  recoltes  de  M.  Massart)  differe  du  P.  pendula 
par  son  port  plus  robuste,  ses  rameaux  etales,  subcomprimes,  ses 
feuüles  plus  larges,  son  tissu  plus  serre  et  plus  papilleux.  II  est 
impossible  d'affirmer  que  c’est  bien  la  meine  plante  que  Y Hypnum 
Wallichii  De  Cand.,  du  Nepaul;  seul,  l’examen  d’un  echantillon 
authentique  de  la  Mousse  de  De  Candolle  permettrait  de  se 
prononcer  avec  certitude  ä cet  egard.  — La  plante  javanaise 
que,  dans  ma  Contribut ion  ä la  flore  bryologique  de  Java, 
j'ai  rapportee  avec  doute  au  P.  capilliramea  (nos.  1253  in  parte 
et  1134  des  recoltes  de  M.  Massart),  est  une  espece  bien  dif- 
ferente, que  M.  Fleischer  a nommee  Meteorium  filirameum. 

63.  Trachypus  bicolor  Reinv.  et  Hornscli.  in  Nov.  Act.  Acad. 
Leop.  NIY,  II,  p.  708,  tab.  XXXIX. 

Var.  hispidus  (C.  Müll.)  Card.  ( Neckera  hispida  C.  Müll,  in 
Bot.  Zeit.  1854,  p.  579.  Meteorium  liispidum  Mitt.  Musci  Ind. 
Orient,  p.  89.  PapUlaria  hispida  Jaeg.  Ad.  II,  p.  178.  Trachy- 
pus hispidus  Par.  Ind.  bryol.  ed.  1,  p.  1303). 

Sine  loco  (ster.). 

Distrib.:  Nilgherris,  Ceylan. 

Var.  rigidus  (Broth.  et  Par.)  Card.  ( Trachypus  rigidus  Broth. 
et  Par.  in  Bull,  de  Iherb.  Boissier,  2itme  ser.,  II,  p.  926). 

Taitum  (no.  161  in  parte;  ster.);  Kelung  (nos.  181  in  parte, 
182  in  parte;  ster.);  sine  loco;  ster. 

Distrib.:  Japon. 

Le  type  existe  dans  FHimalaya  et  dans  F Archipel  malais; 
une  forme  peu  differente  croit  dans  le  Schen-Si  (Chine  cen- 
trale). 

Je  considere  le  T.  bicolor  comme  un  type  tres  polymorphe, 
englobant  le  PapUlaria  sinensis  C.  Müll.  (T.  sinensis  Par.),  le 
T.  hispidus  (C.  Müll.)  Par.  et  le  T.  rigidus  Broth.  et  Par.  Les 
differences  qui  existent  entre  ces  diverses  formes  sont  peu  im- 
portantes et  tres  peu  stables,  et  n'affectent  guere  que  les  di- 
mensions  et  le  port  des  plantes.  Le  T.  hispidus , des  Nilgherris 
et  de  Ceylan,  differe  du  T.  bicolor  type , de  Java,  par  ses  di- 
mensions  plus  fa-ibles,  ses  tiges  et  ses  rameaux  plus  courts,  ses 
feuilles  plus  courtes  et  moins  larges  ä la  base;  il  n’y  a pas  de 
difference  appreciable  dans  le  tissu.  Certains  echantillons  restent 
indecis  entre  le  T.  hispidus  et  le  T.  bicolor.  Bien  que  Müller 
affii’me  que  son  Neckera  hispida  soit  tres  distinct  du  T.  bicolor , 
il  n'indique  aucun  caractere  plus  precis  que  ceux  que  je  viens 
de  signaler,  et  il  est  encore  plus  vague  ä l’egard  du  T.  sinensis , 
du  Schen-Si,  qui,  düpres  les  echantillons  originaux  qu’a  eu 


C a r cl  o t , Mousses  de  l’ile  F ormose.  117 

l’amabilite  de  me  communiquer  M.  le  Dr.  Le  vier,  ne  differe 
pas  du  T.  bicolor.  Le  T.  rigidus  Broth.  et  Par.,  dont  j'ai  pu 
egalement  examiner  un  specimen  authentique,  est  une  petite 
forme  que  le  general  Paris  compare  au  T.  liumilis  Lindb.,  mais 
qui  a beaucoup  plus  de  rapports  avec  le  T.  hispidus,  auquel  eile 
se  relie  par  des  transitions  insensibles. 

II  existe  encore  dans  l'Himalaya  une  autre  Mousse  bien 
voisine  du  T.  bicolor : c’est  le  T.  subbicolor  C.  Müll.,  dont,  je 
crois,  la  description  n'a  jamais  ete  publiee.  Plus  grele  que  le 
T.  bicolor  type,  avec  des  feuilles  plus  espacees  et  plus  etalees, 
eile  s’en  distingue  en  outre  par  sa  capsule  plus  petite  et  plus 
courte,  globuleuse  ou  subglobuleuse.  J'en  possede  deux  eclian- 
tillons  du  Sikkim;  l'un  est  le  no.  843  de  Hooker  et  Thomson1). 
Enfin,  le  T.  Nietneri  (C.  Müll.)  Par.,  de  Ceylan,  dont  le  Systeme 
vegetatif  parait,  ä en  juger  du  moins  d’apres  la  description,  bien 
semblable  ä celui  du  T.  bicolor , en  differerait  par  sa  capsule  plus 
petite,  portee  sur  un  pedi- 
celle  tres  court;  je  n’en  ai 
pas  encore  vu  d’echantillon. 

64.  Trachypus  flac- 
cidns  Card.  sp.  nova.  — 

Viridis,  mollis,  laxe  de- 
presso-cespitosus.  Caulis 
3 — 4 centim.  longus,  irre- 
gulariter  pinnatus , ramis 
inaequalibus , obtusis,  com- 
pressis.  Folia  sicca  crispa- 
tula,  madida  complanato- 
patentia,  e basi  rotundata 
exauriculata  ovato  - lanceo- 
lata,  sensim  in  acumen  bre-  a\h'  fei!illes  X 26;  c tissu  marginal  dans 
• i j • i "po<i tiG  moyenne  cLg  lft  iGuill©  .v 

viusculum,  latiusculum,  un-  r 

dulatum  attenuata,  cavius- 

cula,  vix  plicatula,  1,2 — 1,7  millim.  longa,  0,6 — 0,8  lata,  margi- 
nibus  planis,  fere  e basi  minute  serrulatis,  costa  tenui,  in  acu- 
mine  dissoluta,  cellulis  superioribus  oblongis  vel  sublinearibus, 
cldorophyllosis,  parietibus  angustis,  dorso  3 — 5 papillis  minutis 
seriatim  notatis,  inferioribus  laxioribus,  breviter  linearibus,  pellu- 
cidis,  minus  papillosis,  parietibus  crassiusculis,  haud  porosis,  in- 
fimis  laevibus,  alaribus  brevioribus  parum  distinctis.  Caetera 
desunt. 

Kushaku  (no.  139;  ster.). 

Bien  distinct  des  T.  crispatulus  Mitt.  et  declinatus  Mitt.,  de 
l’Himalaya  et  de  1' Archipel  malais,  par  ses  dimensions  plus 
faibles,  ses  feuilles  non  o\i  ä peine  plissees,  moins  fortement 


')  Des  echantillons  steriles,  reeoltes  par  Perrottet  dans  les  Nilgherris 
et  fig-urant  dans  mon  herbier,  ont  ete  rapportes  par  Bescherelle  au  T.sub 
bicolor , mais  leur  port  plus  trapu  et  leurs  feuilles  rapprocliees  et  dressees 
doivent  les  faire  rattacher  de  preference  .an  T.  hispidus. 


118 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  F ormose. 


dentees,  terminees  par  un  acumen  plus  large  et  plus  court,  par 
les  cellules  du  tissu  foliaire  plus  allongees,  sublineaires,  plus 
chloropliylleuses , portant  cliacune  de  3 ä 5 papilies  tres  fines, 
saillantes  sur  la  face  dorsale,  enfin  par  les  parois  des  cellules 
inferieures  non  poreuses. 

65.  Meteorium  horridum  Mitt.  ms.  — Dioium?  lutescens 
vel  lutescenti-viride,  nitidum,  robustum,  speciosissimum.  Caulis 
validus,  10 — 15  centim.  longus,  valde  flexuosus,  apice  interdum 
attenuatus,  ramis  remotis,  inaequalibus , patulis,  obtusis.  Folia 
maxima,  rigida,  e basi  amplexante  erecta,  late  cordato-auriculata 
in  acumen  longissimum  angustum,  horride  patulum  vel  reflexum, 
loricatum,  serratum,  saepe  effractum  producta,  6 — 9 millim.  longa, 
1.25 — 1,6  lata,  marginibus  planis  inferne  minute,  superne  validius 
denticulatis,  costa  tenui  in  acumine  evanida,  cellulis  omnibus 
angustis,  linearibus,  parietibus  valde  incrassatis,  praecipue  ad 


Fig.  17.  Meteorium  horridum. 

a , h.  feuilles  X 9;  c,  tissu  de  la  feuille,  vers  le  milieu  X -10,  d,  sommet 
d’une  feuille  X 270. 

extremitates  cellularum  porosis,  cellulis  inferioribus  laevissimis, 
superioribus  dorso  plus  minus  distincte  papillosis.  Folia  perichae- 
tialia  caulinis  multo  minora.  Capsula  in  pedicello  crasso,  laevi, 
circa  3 millim.  longo,  erecta,  siccitate  basi  attenuata,  subturbinata, 
ore  dilatata,  operculo  convexo,  oblique  rostrato. 

Taitum  (no.  164;  ster.);  Kelung  (no.  182  in  parte;  ster.). 

Distrib. : Bliotan. 

Cette  magnifique  espece  ne  peut  etre  confondue  avec  aucune 
autre.  Son  port  robuste,  ses  feuilles  raides,  terminees  par  une 
longue  pointe  loriforme,  tres  etalee  ou  meine  reflechie,  et  son 
tissu  forme  de  cellules  ä parois  tres  epaissies  et  fortement 
poreuses,  permettent  de  la  reconnaitre  au  premier  coup  d'oeil. 
Par  la  forme  et  le  tissu  des  feuilles,  eile  rappelle  les  Prionodon , 
mais  son  port  est  tres  different. 

II  y a plus  de  vingt  ans  que  j’ai  requ  du  Jardin  botanique 
de  Bruxelles  un  echantillon  de  cette  espece  provenant  du  Bho- 


C a r d o t , Mousses  de  File  Formose. 


119 


tan,  sans  nom  de  collecteur.  Malgre  toutes  mes  recherches,  je 
ne  l'ai  vne  decrite  ni  nieme  mentionnee  dans  aucnn  onvrage.  II 
est  donc  probable  qu’elle  est  restee  jusqu’  ici  ä l’etat  de  nomen 
nudum ; aussi  ai-je  cru  bon  d’en  publier  la  description  et  de  la 
ligurer.  Les  beaux  exemplaires  que  j’ai  requs  de  l'abbe  Faurie 
sont  steriles;  j’ai  decrit  le  sporogone  d’apres  l’unique  capsule  du 
specimen  du  Bliotan  figurant  dans  ma  collection. 

66.  Meteorium  subdivergens  Broth.  in  Hedwigia,  XXX  VI II. 
p.  227. 

Taitum  (nos.  22,  24,  161,  170;  ster.);  Kushaku  (no.  133  in 
parte;  ster.);  Kelung  (no.  182,  ster.). 

Distrib.:  Japon,  Chine. 

Cette  espece  se  distingue  du  M.  divergent  Mitt.  de  l’Hima- 
laya,  par  les  cellules  du  tissu  foliaire  plus  courtes,  ovales  ou 
elliptiques,  ä parois  plus  epaisses.  Ces  cellules  portent  ordinaire- 
ment  au  milieu  une  papille  assez  distincte.  Mitten  attribue  au 
M.  divergens  des  cellules  lisses,  mais  sur  les  echantillons  de  cette 
espece  que  je  possede,  eiles  sont  distinctement  papilleuses,  comme 
celles  du  M.  subdivergens. 

67.  Meteorium  reclinatum  (C.  Müll.)  Mitt.  Musci  Incl.  Orient, 
p.  S7.  ( Pilotrichum  reclinatum  C.  Müll,  in  Bot.  Zeit.  1854,  572). 

Kuanania  (Warburg). 

Distrib.:  Nilglierris,  Ceylan,  Java,  Celebes. 

68.  Meteorium  pensile  Mitt.  in  Ti’ans.  Linn.  Soc.  (Bot.)  ,1891, 
p.  172. 

Taitum  (no.  33;  ster.). 

Distrib.:  Japon. 

J’ai  pu  comparer  la  Mousse  de  Formose  ä un  brin  du  type 
japonais,  communique  par  l’herbier  de  Kew. 

Le  M.  kiusiuense  Broth.  et  Par.  me  parait  n’etre  qu’une 
variete  du  M.  pensile , caracterisee  par  son  port  plus  robuste,  ses 
rameaux  plus  epais  et  ses  feuilles  plus  grandes  et  plus  larges. 

69.  Meteorium  retrorsum  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  90. 

Taitum  (no.  160;  ster.). 

Distrib.:  Ceylan,  Japon. 

Cet  echantillon  est  bien  identique  ä un  petit  specimen  de  la 
plante  de  Ceylan  (Thwaites,  no.  192),  qui  m’a  ete  communique 
jadis  par  Bescherelle.  Le  M.  retrorsum  existe  aussi  au  Japon, 
d’oü  j’en  possede  dans  ma  collection  deux  specimens,  tous  deux 
etiquetes  par  erreur:  Pap  Maria  aurea ; Fun  est  le  no.  1482  de 
Wichura,  l’autre  le  no.  1611  (ser.  2),  de  1‘abbe  Faurie.  Le  veri- 
table  Papillaria  aurea  se  rencontre  egalement  au  Japon,  oü  il  a 
ete  signale  par  Bescherelle  sous  le  nom  de:  Meteorium  aureurn 
(Griff.)  Mitt.  forma  japonica  (Savatier,  no.  627);  c’est  bien  un 
Papillaria , ä cellules  couvertes  de  papilles  tres  fines  et  tres 
denses,  rendant  le  tissu  obscur.  Le  Meteorium  retrorsum , au 
contraire,  n’est  nullenrent  un  Papillaria , bien  que  Jaeger  et 
Sauerbeck  l’aient  place  dans  ce  genre.  Le  tissu  est  translucide, 
peu  papilleux;  c’est  un  vrai  Meteorium , extremement  voisin  du 


120 


C a r d o t , Mousses  de  l’ile  F ormose. 


Äf.  pensile  Mitt.,  dont  il  differe  seulement  par  ses  feuilles  en 
general  plus  longuement  et  plus  finement  acumines,  plus  distincte- 
ment  papilleuses,  ä bords  ondules  et  ordinairement  reflechis  ä la 
naissance  de  l'acumen , garnis  de  dents  plus  fort  es,  tres  etalees 
et  meine  recourbees.  Je  ne  suis  pas  sür  que  ces  caracteres  soient 
constants,  car  sur  le  no.  1611  des  recoltes  de  l'abbe  Faurie,  j'ai 
trouve  des  feuilles  dont  les  unes  correspondent  bien  ä celles  du 
M.  retrorsum , tandis  que  d’autres  ressemblent  davantage  ä celles 
du  M.  pensile.  Aussi  ne  serais-je  pas  surpris  si  l’on  devait 
plus  tard  reunir  ce  dernier  comine  variete  au  M.  retrorsum. 

70.  Meteorium  liagelliferuni  Card.  sp.  nova.  — Lutes- 
cens,  nitidulum.  Gaulis  repens,  irregulariter  pinnatus,  ramis  sub- 
fasciculatis.  longe  attenuatis,  flagellas  tenuissimas,  capillares,  mi- 

cropliyllas  emittentibus.  Folia 
undique  patentissima,  oblongo- 
lanceolata,  plicatula,  in  acumen 
elongatum,  angustum,  acutum, 
semitortum  producta.  1,75 — 2 
millim.  longa,  0,5 — 0,7  lata, 
marginibus  planis  ubique  rni- 
nute  serrulatis 
costa  tenui  ad  2 
nida,  cellulis  perangustis,  lon- 
gissime  linearibus,  parietibus 
pallidis  incrassatis,  utriculo 
primordial  i distincto,  dorso 
papilla  singula  minuta  medio 
notatis,  infimis  brevioribus, 
parietibus  lutescentibus,  poro- 
sis , alaribus  distinctis  ovatis 
vel  subquadratis,  auriculas 
parvas  lutescentes,  aliquid  ex- 
cavatas  efformantibus.  Folia 
flagellarum  multo  minora  et 
angustiora,  appressa,  piliformi- 
acuminata,  costa  brevi  vel 
obsoleta.  Caetera  ignota. 

Kusliaku  (no.  199;  ster.l 

Par  son  tissu  serre,  for- 
me de  cellules  tres  allongees 
et  fort  etroites,  cette  Mousse 
se  rapproclie  du  il/.  compressirameum  Ren.  et  Card.,  de  l'Hima- 
laya,  ainsi  que  de  l’espece  suivante,  mais  eile  s'en  distingue  par 
ses  rameaux  non  comprimes,  ses  feuilles  tres  etalees  dans  tous 
les  sens,  moins  fortement  denticulees,  pourvues  de  petites  oreillet- 
tes  legerement  excavees,  plus  apparentes,  et  enfin  par  la  presence 
de  flagelles  allongees,  tres  fines,  capillaires.  Elle  differe  en  outre 
du  M.  Levieri  par  ses  feuilles  rameales  moins  longuement 
subulees. 


papillosisque, 
fs  vel  z/i  eva- 


Fig.  18.  Meteorium  flagelliferum. 
a , b.  c,  d,  feuilles  rameales  X 13;  e,  f, 
feuilles  des  flagelles  X 13;  g,  tissu 
basilaire  d’une  feuille  rameale  X 138; 
h,  tissu  marginal,  dans  la  partie  moy- 
enne  X 270;  i,  tissu  au  milieu  d'une 
feuille  rameale  X 270. 


C a i d o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


121 


que  ceux 
generale- 


71.  Meteorium  Levieri  Ren.  et  Card,  in  Bull.  Soc.  bot.  de 
Belg.  XLI,  1 iöre  part.,  p.  78. 

Taitum  (no.  32;  ster.). 

Distrib.:  Himalaya,  Japon. 

Les  specimens  provenant  de  Formose,  de  meme 
recoltes  ä Ichifusa  (Japon),  par  M.  l’abbe  Faurie,  ont 
ment  les  feuilles  rameales  un  peu  plus  larges  ä la  base  que  celles 
de  la  forme  du  Sikkim;  il  n’est  cependant  pas  douteux  qu’ils 
appartiennent  bien  ä la  meine  espece. 

On  peut  comparer  le  31.  Levieri  ä V Aerobryum  prostratulum 
C.  Müll.,  des  Philippines;  celui-ci  a les  tiges  plus  courtes,  les 
feuilles  legerement  ondulees  dans  le  liaut,  le  tissu  foliaire  moins 
serre,  les  papilies  plus  grosses  et  plus  saillantes,  etc. 

72.  Meteorium  Parisii 
Card.  sp.  nova.  ( Aerobryum 
Ferriei  Par.  in  Bull,  de  l'herb. 

Boissier,  2i®meser.,  II,  926  ( no - 
men  solnm)\  Faurie,  ser.  2, 
no.  1370!  an  Brotli.  ms.??).  — 

Molle,  lutescens  vel  lutescenti- 
viride.  Caulis  primarius  re- 
pens , secundarius  pendulus, 
flexuosus,  12 — 20  centim.  lon- 
gus,  laxe  inordinate  pinnatus, 
ramis  subcomplanatis,  obtusis, 
patulis,  flexuosis,  inaequali- 
bus,  brevibus  elongatisve,  sim- 
plicibus  vel  parce  ramulosis. 

Folia  mollia,  laxe  patentia  et 
subcompressa,  concava,  ovata 
vel  oblonga,  in  acumen  elon- 
gatum,  undulatum,  flexuosum, 
sensim  attenuatum,  apice  ca- 
pillare  sat  subito  constricta, 

3,25 — 3,5  millim.  longa,  0,75 — 

1 lata,  marginibus  planis  su- 
perne  undulatis,  ubique  minute 


Fig.  19.  Meteorium  Parisii. 
a — d,  feuilles  X 13;  e,  tissu  marginal, 
dans  la  moitie  inferieure  X 270;  f, 
tissu  au  milieu  de  la  feuille  X 270. 


serrulatis,  costa  tenui,  ad  basin 
acuminis  evanida,  cellulis  inferioribus  linearibus,  superioribus 
brevioribus,  sublineari-rbomboidalibus,  omnibus  parietibus  in- 
crassatis,  sinuatis  porosisque,  dorso  papilla  singula  medio  notatis, 
infimis  laevibus,  alaribus  brevioribus,  ovatis,  lutescentibus.  Cae- 
tera ignota. 


Kusliaku, 


sur 

ster.);  Tamsui  (no. 

(Faurie,  ser.  2,  no. 

J’ai  reQU 
Broth.,  deux 

certainement  differentes,  lun 
no.  1612),  l’autre  d’Oshima 


des  arbrisseaux  (nos.  131,  133; 
Japon:  lies  Liou-Kiou,  Osbima 


les  branches 
171;  ster.).  — 

1370;  ster.). 

de  l’abbe  Faurie,  sous  le  nom  d ' Aerobryum  Ferriei 
echantillons  du  Japon  appartenant  ä deux  especes 
provenant  de  Tsushima  (ser.  2, 


(ser.  2,  no.  1370).  C’est  ce  dernier 


122 


C a r d.  o t , Mousses  de  l’ile  F ormose. 


qui  est  eite  par  le  general  Paris  dans  ses  Musci  japonici.  Ne 
sacliant  lequel  de  ces  deux  specimens  se  rapporte  au  veritable 
Aerobryum  Ferriei  (dont  la  description  n‘a,  d’ailleurs,  jamais  ete 
publiee),  j'avais  prie  M.  Brot lier ns  de  me  communiquer  le  type 
de  son  espece,  recolte  par  le  B.  P.  Ferrie,  egalement  dans  File 
Oshima,  de  F Archipel  des  Liou-Kiou.  Malheureusement,  M.  Bro- 
therus  n'a  pu  remettre  la  main  sur  l’echantillon  en  question. 
I)’un  autre  cöte,  le  no.  1612  de  Fabbe  Faurie  se  trouve  etre 
identique  avec  le  Papillaria  Ferriei  C.  Müll.,  d'apres  un  exem- 
plaire  de  cette  derniere  espece,  provenant  encore  d’Oshima,  que 
je  dois  ä Fobligeanee  de  M.  Brotherus;  il  en  est  de  meme  du. 
no.  1369  de  Fabbe  Faurie,  recolte  egalement  ä Oshima.  Ce 
Papillaria  Ferriei  C.  Müll,  n'a  pas  ete  decrit  non  plus;  il  est 
simplement  mentionne  dans  une  liste  des  recoltes  du  R.  P. 
Ferrie,  publiee  par  le  general  Paris  ä la  suite  de  sa  note 
sur  des  Mousses  du  Japon.  Ce  n’est  d’ailleurs  nullement  un 
Papillaria , mais  un  Meteorium  (ou  un  Aerobryum , si  Fon  admet 
ce  genre,  qui  ne  me  par  alt  pas  pouvoir  etre  conserve). 

Avant  retrouve  ces  deux  especes  dans  les  recoltes  de  Fabbe 
Faurie  ä Formose,  et  etant  oblige  de  les  placer  dans  le  meme 
genre,  j'ai  pense  qu'il  etait  preferable,  afin  d’eviter  toute  con- 
f'usion,  d'abandonner  aussi  bien  le  nom  d1  Aerobryum  Ferriei 
Broth.,  que  celui  de  Papillaria  Ferriei  C.  Müll.  Je  nomine  donc 
l'une  des  deux  especes  Meteorium  Parisii , et  F autre  M.  assimile. 

Le  M.  Parisii  Card,  peut  etre  compare  au  M.  longissimum 
Doz.  et  Molk.,  de  F Archipel  malais,  et  surtout  ä sa  var.  tenue 
Bosch  et  Lac.;  il  s'en  separe  par  ses  feuilles  plus  larges,  plus 
concaves,  plus  brusquement  acuminees,  et  par  les  cellules  moyen- 
nes  et  superieures  du  tissu  foliaire  plus  court es,  ä parois  plus 
epaissies  et  plus  poreuses. 

73.  Meteorium  assimile  Card.  sp.  nova.  ( Papillaria 
Ferriei  C.  Müll,  in  Bull,  de  l’herb.  Boissier,  2iJme  ser.,  II,  p.  992 
uomen  solum] ! Faurie,  ser.  2,  no.  1369!  „ Aerobryum  Ferriei 
Broth.“  Faurie,  ser.  2,  no.  1612!).  — Molle,  pallide  lutescens  vel 
lutescenti-viride,  habitu  praecedenti  sat  simile.  Caulis  primarius 
repens,  secundarius  prostratus  vel  pendulus,  flexuosus,  6 — 15  cen- 
tim.  longus,  parcissime  et  vage  pinnatus,  ramis  inaequalibus, 
patulis,  complanatis,  plumulosis,  laxe  foliosis.  Folia  remota,  sub- 
disticho-patula,  haud  vel  vix  caviuscula,  e basi  rotundata  ovato- 
vel  oblongo-lanceolata  sensim  in  acumen  elongatum,  angustum, 
flexuosum.  apice  capillare  producta,  rarius  breviter  acuminata, 
1.75 — 2.5  millim.  longa,  0,5 — 0.6  lata,  marginibus  planis,  superne 
plus  minus  undulatis,  fere  e basi  minute  serrulatis,  costa  tenuis- 
sima,  ad  medium  vel  ultra  evanida,  cellulis  linearibus,  elongatis, 
parietibus  angustis  vel  parum  incrassatis,  haud  porosis,  dorso 
papilla  singula  medio  notatis,  alaribus  paucis,  brevioribus,  minu- 
tis,  parum  distinctis.  Caetera  ignota. 

Taitum  (no.  23;  ster.)  — Japon:  lies  Liou-Kiou,  Oshima 
(Ferrie;  Faurie,  ser.  2,  no.  1369;  ster.);  ile  Tsushima  (Faurie,  ser. 
2.  no.  1612;  ster.). 


C a r (1  o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


123 


Differe  de  l’espece  precedente  par  ses  feuilles  plus  etalees, 
plus  etroites,  planes  ou  ä peine  concaves,  par  sa  nervure  plus 
courte,  par  les  cellules  du 
tissu  foliaire  toutes  lineai- 
res,  plus  allongees,  ä parois 
plus  minces,  non  poreuses, 
enfin  par  les  cellules  alaires 
moins  distinctes.  On  peut 
le  comparer  aussi  au  AI. 
longissimum  ß tenue  Bosch 
et  Lac.,  mais  celui-ci  est 
beaucoup  plus  robuste  et  a 
les  feuilles  du  double  plus 
grandes  et  les  cellules  ä 
parois  un  peu  epaissies  et 

poreuses.  Enfin  VAerobryum  Fig.  20.  Meteorium  assimile. 

subpiligerum  (Hpe.)  C.  Müll.,  a,b,c,  feuilles  x 13;  d>  tissu  marginal,  dans 

de  Madagascar.  se  rappro-  la  Partie  moyenne  d’une  feuille  X 270;  e, 
, , ° -1  1 . tissu  au  nulieu  de  la  feuille  < 210. 

che  beaucoup  du  Al.  assi- 
mile par  les  dimensions,  la 

forme  et  le  tissu  des  feuilles;  il  en  differe  par  ses  tiges  plus 
regulierement  pennees  et  par  les  feuilles  terminees  en  un  acumen 
encore  plus  long  et  plus  flexueux,  et  pourvues  de  cellules  alaires 
plus  nombreuses  et  plus  distinctes. 


74.  Pilot richopsis  dentata  (Mitt.)  Besch.  Bryol.  jap.  Suppl.  in 
Journ.  de  bot,  XIII,  no.  2.  l Dendropogon  dentatus  Mitt.  in  Trans. 
Linn.  Soc,  [Bot.],  1891,  p.  170.) 

Taitum  (nos.  165,  167 ; ster.). 

Distrib. : Japon. 


75.  Homalia  ligulaefolia  (Mitt.)  Fleisch.  Musci  Arch.  indici, 
no.  191 ; non  Bosch  et  Lac.  Bryol.  jav.  II,  p.  60,  tab.  CLXXX. 
{Neckcra  ligulaefolia  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  119). 

Sine  loco;  c.  fruct, 

Distrib.:  Ceylan,  Japon. 

.Les  ecliantillons  de  Formose  concordent  bien,  pour  Tensemble 
des  caracteres,  avec  la  plante  de  Ceylan  distribuee  par  M.  Flei- 
scher dans  ses  Musci  Arcliipelagi  indici,  sous  le  no.  191; 
mais  c'est  une  forme  contractee,  ä tiges  plus  courtes  et  ä 
rameaux  tres  rapproches  et  tres  nombreux  {forma  densiramea). 
Le  no.  1283  (ser.  2)  des  recoltes  de  l'abbe  Faurie,  provenant  de 
Yakushima  (Archipel  des  Liou-Kiou , appartient  aussi  ä Y Homalia 
ligulaefolia  (Mitt.)  Fleisch. 

Cette  espece  differe  de  VH.  squarrosula  Fleisch.,  de  Java  {II.  li- 
gulaefolia Bryol.  jav.),  par  ses  feuilles  plus  comprimees,  legerement 
arquees,  ä sommet  jtlus  ou  moins  acumine,  et  ä cellules  superi- 
eures  ovales  ou  oblongues,  non  arrondies.  La  forme  du  sommet 
des  feuilles  et  celle  des  cellules  superieures  distinguent  egalement 
VH.  ligulaefolia  Fleisch,  des  H.  flabellala  (Dicks.)  Bryol.  jav., 
PL.  scalpellifolia  (Mitt.)  Bryol.  jav.,  et  H.  javanica  (C.  Müll.)  Bryol. 


124 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


jav.  Ces  trois  derniers  different  tres  peu  les  ims  des  autres,  et 
j'ai  bien  de  la  peine  ay  voir  de  veritables  especes,  car  les  dif- 
ferences  indiquees  ne  me  paraissent  pas  constantes.  II  me 
semble  qu'il  serait  preferable  de  les  reunir  sous  la  denomination 
collective  d'H.  flabellata,  en  subordonnant  au  besoin  ä cette 
espece  plusieurs  Varietes. 

7G.  Homalia  gloasoplrylla  (Mitt.)  Jaeg.  Ad.  II,  p.  198.  {Neckera 
glossophylla  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  119). 

Kushaku  (no.  141;  ster.).  Ape’s  Hill  (Dr.  A.  Henry). 

Distrib. : Himalaya,  Yunnan. 

Rappelant  beaucoup,  par  son  port  et  ses  dimensions  VH.  fia- 
bellata  Bryol.  jav.  et  les  formes  voisines,  cette  espece  se  recon- 
nait  facilement  ä ses  feuilles  plus  larges  au  sommet  qu’  ä la 
base,  largement  tronquees-arrondies  et  finement  crenelees-denti- 
culees  au  bord  superieur,  et  ä ses  cellules  plus  petites. 

77.  Neckera  nitidula  (Mitt.)  Broth..  in  Hedwigia,  XXXVIII, 
p.  228.  ( Omalia  nitidula  Mitt.  in  Journ.  Linn.  Soc.  [Bot.],  VIII, 
p.  155.  Homalia  apiculata  Boscli  et  Lac.  apud  Miquel,  Prolus. 
Fl.  jap.  in  Ann.  Mus.  bot.  Lugd.  Bat,  II,  p.  296!  Doz.  et  Molk. 
Musci  frond.  ined.  Arch.  ind.  tab.  LII  B [sine  nomine,  diagnosi 
aut  loco  natali]!). 

Kushaku  (no.  125;  ster.). 

Distrib.:  Japon. 

J'ai  pu  m’assurer,  par  l'examen  d’un  brin  authentique  de 
1' Homalia  apiculata  Boscli  et  Lac.,  recolte  au  Japon  par  Textor, 
que  cette  Mousse  se  rapporte  bien  au  Neckera  nitidula  (Mitt.) 
Broth.  Cette  espece  a la  capsule  portee  sur  un  pedicelle  tres 
court,  long  de  0,75  millim.,  et  complement  cachee  dans  les 
feuilles  perichetiales.  M.  Brotherus  a fait  remarquer  que  la 
plante  de  Sapporo,  rapportee  par  Bescherelle  ab  H.  nitidula,  est 
une  espece  bien  differente,  qu'il  a nommee  H.  Fauriei.  A l’etat 
fructifere,  eile  se  separe  nettement  du  N.  nitidula  par  sa  capsule 
portee  sur  un  long  pedicelle.  Sur  les  echantillons  steriles,  la 
distinction  est  plus  difficile;  cependant,  YH.  Fauriei  est  moins 
robuste  que  le  N.  nitidula , et  ses  feuilles  sont  moins  larges  dans 
le  haut,  plus  arrondies  au  sommet,  et  non  pas  largement  tron- 
quees  et  apiculees,  comme  le  sont  celles  du  N.  nit.idiüa.  Les 
nos.  15160,  15219  et  15308  des  recoltes  de  l’abbe  Faurie,  eti- 
quetes:  Homalia  Fauriei , appartiennent  au  Neckera  nitidula ; par 
contre,  le  no.  1163  (ser.  2),  eite  par  M.  le  general  Paris,  dans 
ses  Musci  japon ici,  comme  H.  nitidula  Mitt.,  se  rapporte,  du 
moins  d'apres  l'exemplaire  que  j’ai  requ,  ä VH.  Fauriei. 

Hookeriaceae. 

7S.  Mniadelphus  Mittenii  (Bosch  et  Lac.)  Card.  comb.  nov. 
( Distichophyllum  Mittenii  Bosch  et  Lac.  Bryol.  jav.  II,  p.  25, 
tab.  CXLIX). 

Kushaku  (no.  137 ; c.  fruct.). 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


125 


Distrib.:  Java,  Ceylan.  Indique  aussi  en  Nouvelle-Cale- 
donie. 

II  me  semble  impossible  de  separer  les  Distichophyllum  des 
Mniadelphus. 

79.  Hookeria  Blmneana  C.  Müll.  Syn.  Muse,  frond.  II,  p.  676. 
(. PterygophyUum  Blumeanum  Bosch  et  Lac.  Bryol.  jav.  II,  p.  38, 
tab.  CLXI). 

Kushaku  (nos.  144,  145,  151,  155  in  parte,  159;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Java,  Sumatra;  Tahiti  (H.  Vescoana  Besch.). 

80.  Hookeria  Pappeana  Hpe.  Icon.  Muse.  tab.  II.  C.  Müll. 
Syn.  Muse,  frond.  II.  p.  194.  (?) 

Kushaku  (no.  198;  c.  pedicell.  juven.). 

Par  la  forme,  le  tissu  et  la  denticulation  des  feuilles,  cet 
echantillon  concorde  exactement  avec  des  specimens  recoltes  au 
Cap  de  Bonne  Esperance  par  Mac  Chvan.  Les  dents  du  bord 
de  la  feuille  sont  souvent  bifides,  comme  l'indicpie  bien  C.  Mül- 
ler dans  sa  desci’iption  de  VH.  Pap>peana\  „dentibus  ....  sim- 
plicibus  vel  apiee  minute  duplicatis“.  Mais  sur  mes  echantillons 
du  Cap,  de  meine  que  sur  la  Mousse  de  Formose,  les  feuilles 
sout  plus  obtuses  que  ne  les  a figurees  C.  Müller  sur  la  pl.  II 
des  Icones  Muscorum  de  Hampe. 

Le  pedicelle  est  plus  long  sur  la  plante  de  Formose  que  sur 
celle  du  Cap  (20  ä 23  millim.,  au  lieu  de  12  ä 15);  mais  c’est  lä 
un  caractere  bien  peu  important;  si  la  capsule  adulte,  encore  in- 
connue,  ne  presente  pas  d’autre  difference,  il  ne  sera  guere  pos- 
sible  de  separer  la  Mousse  de  Formose  de  l’espece  africaine. 
Ce  serait  un  nouveau  cas  de  dispersion  sporadique  des  plus 
curieux. 

81.  Callicostella  papillata  (Mont.)  Mitt.  Musci  Ind.  Orient. 

р.  136;  Bryol.  jav.  II,  p.  39,  tab.  CLXII.  ( Hookeria  papillata 
Mont,  in  Ann.  sc.  nat.  1845,  p.  93,  et  Syll.  p.  13). 

Kushaku  (nos.  143,  151  in  parte,  153,  155,  157,  203; 

с.  fruct.). 

Distrib.:  Bengale,  Archipel  malais,  lies  du  Pacifique. 

II  est  singulier  que  les  quatre  Hookeriacees  constatees  jusqu’ 
iei  ä Formose  proviennent  toutes  d’une  seule  et  meme  localite, 
Kushaku,  dont  la  Vegetation  bryologique,  ä facies  nettement  tro- 
pical,  parait  fort  riche  et  tres  interessante. 


Fabroniaceac. 

82.  SchwetschJeea  formosica  Card.  sp.  nova.  — Monoica  et 
subsynoica,  tenella,  densiuscule  cespitosa,  viridis,  magnitudine  et 
habitu  Amblystegiwn  serpens  in  memoriam  referens.  Caulis  fili- 
formis,  repens,  intricatus,  3 — 4 centim.  longus,  ramis  numerosis, 
erectis  vel  ascendentibus,  tenuibus,  parce  ramulosis.  Folia  minuta, 
siccitate  erecta  et  subappressa,  madore  patentia,  lanceolata,  sen- 
sim  longe  et  acute  acuminata,  0,5 — 0,8  millim.  longa,  0,16 — 0,25 
lata,  marginibus  planis,  infima  basi  integris,  caeterum.  remote 
serrulatis,  costa  tenui,  medium  versus  evanida,  cellulis  alaribus 


126 


C a r d o t,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


multis,  quadratis  et  transverse  dilatatis,  caeteris  sublinearibus  vel 
rhomboidali-oblongis,  parietibus  crassiusculis , omnibus  laevibus, 

utriculo  primordiali  distinc- 
to.  Flores  masculi  minutis- 
simi,  femineis  arcte  adnati, 
imo  inter  folia  perichaetia- 
lia  plus  minus  conditi.  Fo- 
lia perichaetialia  ovato-lan- 
ceolata,  sat  subito  constricta, 
cuspidata,  laxiuscule  et  pel- 
lucide  reticulata.  Capsula 
in  pedicello  tenui,  pallide 
rubello,  laevi,  5 — 6 millim. 
longo , sitcitace  superne 

dextrorsum  torto,  erecta  in- 
clinatave,  minuta,  ovata  vel 
breviter  oblonga,  pallida, 
leptoderma,  0,8  — 0,9  millim. 
longa,  0,4 — 0,5  lata,  oper- 
culo  ignoto.  Exostomii  den- 
tes  e basi  lata  breviter  tri- 
angulai'i,  abrupte  subulati; 
endostomii  processus  an- 
guste  lineares,  integri,  e 
Fig.  21.  Sehwetschkea  formosica.  membrana  basilari  tenera, 
a—e,  feuilles  X 32:  f.  tissu  basilaire  X 270;  kumili,  interdum  indistincta 
g,  tissu  marginal,  dans  la  partie  moyenne  de  oriundi.  Sporae  magnae, 
la  feuiüe  X 270;  h.  sommet  d’une  leuil le  X laeves  diam.  20-25  u. 

270;  j , capsules  X 13;  k,  fragment  du  ’ ‘ 

peristome  et  spores  X 138.  Maruyama  (nos.  5 in 

parte,  6;  c.  fruct,). 

Cette  Mousse  differe  du  S.  pygmaea  iDoz.  et  Molk.)  C.  Müll, 
de  1' Archipel  malais,  par  ses  feuilles  moins  etroitement  lanceo- 
lees,  par  ses  dents  peristomiales  brusquement  elargies  ä la  base, 
et  par  ses  fleurs  mäles  adherentes  aux  periehezes  et  meine  souvent 
situees  ä l’interieur  des  feuilles  periclietiales. 

83.  Sehwetschkea  laxa  (Wils.)  Jaeg.  Ad.  II,  p.  288.  ( Ptero - 
gonium  laxum  AVils.  in  Lond.  Journ.  of  bot.  1843,  p.  276,  tab. 
X,  E.  Neckera  laxa  C.  Müll.  Syn.  Muse,  frond.  II,  p.  83). 

Tamsui  (nos.  79,  80;  c.  fruct.). 

Distrib.:  ile  Tchou-San  (Chine  orientale). 

J’ai  pu  comparer  les  ecliantillons  provenant  de  Formose  ä 
un  brin  du  type  de  Wilson,  et  m’assurer  ainsi  qu’ils  appartien- 
nent  bien  ä cette  espece.  Dans  la  diagnose  de  Wilson,  repro- 
duite  par  C.  Müller  dans  son  Synopsis,  le  pedicelle  est  decrit 
comme  un  peu  rüde  ä la  base  (basi  parce  hirto),  mais  sur  le 
specimen  original  que  j’ai  examine,  le  pedicelle  est  completement 
lisse,  et  il  en  est  de  meme  sur  les  exemplaires  de  Formose.  J’ai 
constate  sur-  ceux-ci  une  membrane  basilaire  distincte  au  peri- 
stome interne.  M.  Salmon  (Journ.  of  bot,  XL,  pp.  372 — 373) 
a fait  remarquer  avec  raison  que  la  diagnose  generique  de 


C a r d o t,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


127 


Müller  (Linnaea,  XXXIX,  p.  -129)  doit  etre  modifiee  en  ce  qui 
conceime  l’endostome  qui,  au  moins  dans  plusieurs  especes,  n’est 
pas  depourvu  de  membrane  basilaire  comme  l’af  firme  cet  auteur. 

Leskeaceae. 

Herpetineuron  (C.  Müll.)  Card.  gen.  nov.  (. Anomodon  sect. 
Herpetineuron  C.  Müll,  in  Flora,  1890,  pp.  495 — 496.). 

Caulis  repens,  ramis  erectis  vel  ascendeiitibus,  siccitate  cur- 
vato-circinatis.  Paraphyllia  nulla.  Folia  oblongo -lanceolata, 
superne  grosse  serrata,  costa  valida  apice  serpentina  (unde  nomen 
generis),  cellnlis  fere  uniformibus,  minutis,  subquadratis,  laevibus, 
parietibus  firmis,  crassis,  pellucidis.  Florescentia  dioica.  Capsula 
in  pedicello  elongato,  laevi,  oblonga,  subcylindrica,  erecta,  lepto- 
derma,  operculo  conico-rostrato.  Peristomium  duplex:  exostomii 
dentes  16,  albescentes,  papillosi,  anguste  lineari-lanceolati,  inferne 
6 — 8 lamellis  sat  distinctis  intus  praediti;  endostomii  membrana 
basilari  distincta,  papillosa;  processus.  . . ? Calyptra  pilosa  ( H . 
Toccoae,  fide  Kindberg),  vel  glabra  (H.  Wichurae !). 

II  est  impossible  de  maintenir  dans  le  genre  Anomodon 
VA.  Toccoae  Sulliv.  et  Lesq.  et  IM.  Wichurae  Broth.  Ces  deux 
Mousses  se  distinguent  en  effet  des  Anomodon  par  un  tissu  foli- 
aire  bien  different,  forme  de  cellules  tres  distinctes,  ä peu  pres 
uniformes,  completement  lisses,  ä parois  fermes,  epaisses  et  trans- 
lucides;  elles  ont,  de  plus,  une  nervure  forte  et  tres  flexueuse 
dans  le  haut. 

J’ai  pu  etudier  le  peristome  de  VA.  Toccoae  sur  des  echan- 
tillons  recoltes  par  l’abbe  Faurie  ä Kagoshima,  dans  l'ile  Kiou- 
Siou  (ser.  2,  no.  1196,  sub  nom.:  A.  devolutus  Mitt.) , et  portant 
de  nombreuses  capsules,  mal  heureusement  un  peu  avancees. 
M.  Kindberg  (Revue  bryologique,  1903,  p.  44)  a decrit  de 
son  cote  le  peristome  de  cette  espece  sur  des  exemplaires  pro- 
venant  de  1‘Himalaya.  II  considere  ce  peristome  comme  simple, 
mais,  apres  avoir  decrit  les  dents,  il  ajoute:  „membrana  brevis“. 
II  s’agit  evidemment  de  la  membrane  de  l'endostome;  par  con- 
sequent,  le  peristome  est  bien  double.  Pas  plus  que  moi, 
M.  Kindberg  n’a  vu  de  lanieres;  il  est  possible  qu'il  n'en  existe 
jamais  et  que  l’endostome  soit  reduit  normalement  ä la  mem- 
brane basilaire.  Mais  il  ne  faut  pas  oublier  que,  dans  les  Ano- 
modon, les  lanieres  restent  souvent  adherentes  a la  coluinelle,  en 
totalite  ou  en  partie,  au  moment  de  la  cliute  de  l’opercule,  et  il 
peut  en  etre  de  meme  ici. 

Je  n’ai  pas  vu  la  coiffe  de  VA.  Toccoae , qui,  d’apres 
M.  Kindberg,  est  couverte  de  longs  poils;  par  contre,  j’ai 
observe  de  jeunes  fructifications  d'A.  Wichurae  Broth.,  et  j’ai  pu 
constater  que  la  coiffe  de  cette  espece  est  glabre. 

En  1890,  C.  Müller  pla^ait  dans  sa  section  Herpetineuron 
les  10  especes  suivantes:  A.  Leikipiae  C.  Müll.,  de  l’Afrique 
orientale;  A.  clavirameus  (C.  Müll.)  Jaeg.,  du  Cap;  A.  rubiffino.su/us 
C.  Müll.,  de  Java;  A.  ZipcUii  (Doz.  et  Molk.)  C.  Müll.,  d’ Amboine; 


12S 


C a r d o t , Mousses  de  l'Ile  !■  unnose. 


A.  Toccoae  Sulliv.  et  Lesq.,  de  la  Georgie;  A.  acutifolius  et  devo- 
lutus Mitt.,  de  l’Himalaya;  A.  serratus  et  Yokohamac.  C.  Müll., 
du  Japon,  et  enfin  A.  janeirensis  C.  Müll.  (Pap Maria  sciuroides 
Hpe.),  du  Bresil.  A ces  10  especes,  il  a encore  ajoute  en  1897 
(Nuov.  giorn.  bot.  ital.  nuov.  ser.,  IV,  p.  273)  VA.  flagelligerus 
C.  Müll.,  de  la  Chine  centrale. 

M.  Salmon  (Journ.  of  bot.  XXXIX,  pp.  3G0 — 364)  a de- 
montre  que  les  A.  devolutus,  rubiginosulus , flagelligerus  et  janei- 
rensis doivent  etre  rapportes  ä VA.  Toccoae  Sulliv.  et  Lesq., 
opinion  que  nies  observations  personnelles  confirment  pleinement. 
Je  ne  connais  pas  les  autres  especes.  Les  A.  serratus  et  Yolco- 
hamae  n’ont  jamais  ete  decrits;  on  peut  supposer  qu’ils  se  rap- 
portent  ä VA.  Toccoae  et  ä VA.  Wichurae.  Les  A.  Leikipiae , 
clavirameus  et  Zippellii  ont  ete  places  par  differents  auteurs  dans 
les  Pseudoleskea ; n'en  ayant  pas  vu  jusqu’ ici  d’echantillons,  jene 
puis  dire  s'il  convient  de  les  maintenir  dans  ce  genre,  ou  s’il  est 
preferable  de  les  faires  entrer  dans  le  genre  Herpetineuron , 
cependant,  la  derniere  espece  au  moins,  dont  le  tissu  est  decrit 
par  les  auteurs  duBryologia  j avanica  comme  legerement  papil- 
leux,  ne  me  parait  pas,  en  raison  de  ce  caractere,  pouvoir  etre 
incorporee  dans  le  nouveau  groupe  generique,  et  me  semble  mieux 
ä sa.  place  parmi  les  Pseudoleskea.  Actuellement,  je  n’admets  donc 
avec  certitude  pour  le  genre  Herpetineuron  que  deux  especes: 
VH.  Toccoae  (Sulliv.  et  Lesq.)  Card.,  avec  de  nombreux  synony- 
mes et  VH.  Wichurae  (Broth.)  Card.1). 

84.  Herpetineuron  Toccoae  (Sulliv.  et  Lesq.)  Card.  comb.  nova. 
(Anomodon  Toccoae  Sulliv.  et  Lesq.,  Musci  bor.  amer.  exsicc.  ed.  1, 
no.  240;  Sulliv.  Moss.  Unit.  Stat.  p.  58  et  Icon.  Muse.  p.  121, 
tab.  76  A.  A.  devolutus  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  127)2). 

Forme  flagellifere  (A.  flagelligerus  C.  Müll,  in  Nuov.  Giorn. 
bot.  ital.  nuov.  ser.,  IV,  p.  273). 

Tamsui  (no.  108;  ster.). 

Distrib.:  Amerique  septentrionale : Georgie,  Louisiane;  Bresil; 
Afrique:  Natal,  Transvaal  (A.  robustus  Rehm.,  fide  Salmon),  Gui- 
nee franqaise;  Asie:  Himalaya,  Ceylan,  Chine,  Japon,  Tonkin, 
Archipel  malais. 

85.  Anomodon  submicrophyllus  Card.  sp.  nova.  — 
Tenellus,  dense  depresso-cespitosus , viridis  vel  lutescenti- viridis. 
Caulis  repens,  appressus,  3 — 4 centim.  longus,  irregulariter  pin- 

i)  Je  Signal erai  ici  qu’une  autre  espece  japonaise,  qui  a ete  placee  jusqu’ 
k present  dans  le  genre  Anomodon , doit  aussi  en  etre  exclue:  c'est  VA.  ovi- 
carpus  Besch.  La  tige  garnie  de  nombreuses  parapliylles  rameuses,  le  tissu 
translucide,  tres  peu  chlorophylleux , forme  de  grandes  cellules  ovales  ou 
oblongues,  lisses  ou  tres  legerement  papilleuses,  la  forme  des  feuilles.  etc, 
separent  completement  cette  Mousse  des  Anomodon.  A mon  avis,  c’est  un 
Lescuraea  (L.  ovicarpa  [Besch.]  Card.),  ä moins  que  le  peristome,  qui  n’est 
pas  encore  bien  connu,  ne  fournisse  des  caracteres  qui  obligent  ä etablir  un 
genre  particulier  pour  cette  espece. 

2)  Pour  les  autres  synonymes,  consulter  l’article  de  M.  Salmon,  in 
Journ.  of  bot.  XXXIX,  pp.  3G3 — 364. 


C a r d o t , Mousses  de  File  Formose. 


129 


natus,  ramis  numerosis,  teretibus,  siccitate  julaceis,  parce  ramu- 
losis,  interdum  subflagelliformibus.  Folia  sicca  appressa,  arcte 
imbricata,  madida  patentia  patulave,  polymorpha,  nunc  ovato- 
lanceolata,  breviter  acuminata,  acuta  vel  subacuta,  nunc  (prae- 
sertim  in  formis  gracilioribus)  e basi  ovata  lingulata,  obtusa  sub- 
obtusave,  0,5 — 1 millim.  longa,  0,25 — 0,6  lata,  marginibus  planis, 
plus  minus  undulatis,  integris,  tantum  magno  augmento  cellulis 
prominulis  minute  crenidatis,  costa  supra  medium  evanida,  cel- 
lulis rotundatis  hexagonisve,  obscuris,  clilorophyllosis,  dense  et 
minute  papillosis , nonnullis 
basi  juxta  costam  majoribus, 
ovatis  oblongisve,  pellucidis, 
laevibus.  Caetera  desunt. 

Maruyama  (nos.  6 in 
parte,  14,  15;  ster.);  Kelung 
(no.  98;  ster.);  Tamsui,  vieux 
arbres  (nos.  102  in  parte,  107 ; 
ster.);  Hokuto  (no.  115;  ster.). 

La  forme  des  feuilles  de 
cette  espece  est  tres  variable, 
parfois  sur  le  meme  echantil- 
lon ; les  formes  greles,  ä feuil- 
les pour  la  plupart  ovales-lin- 
gulees,  obtuses  ou  subobtuses 
(nos.  14,  15,  98),  rappellent 
beaucoup  VA.  microphyllus  Par. 
et  Broth.,  du  Japon  ; elles  s’en 

distinguent  toutefois  par  leur  a’  ^ c’  ^ un,e  ^orrne  robuste  X 26 ; 

° i i . a,  sommet  d’une  de  ces  feuilles  X 2<0; 

nervure  plus  longue,  depassant  e_y  fenilles  d’une  forme  grele  X 26;  *, 

le  milieu,  et  par  leurs  cellules  sommet  d’une  de  ces  feuilles  X 270. 
plus  petites,  ä papilles  plus 

lines.  Les  formes  plus  robustes  ressemblent  ä lb4.  aculeatus  Par. 
et  Broth.,  egalement  du  Jaj)on,  mais  en  different  par  leur  ner- 
vure plus  courte  et  par  leurs  cellules  couvertes  de  papilles  plus 
fines,  moins  saillantes,  non  aculeiformes. 


Fig.  22.  Anomoäon  submicropliyllus. 


86.  Thuidmm  japonicum  I)oz.  et  Molk,  apud  Miquel,  Prolus. 
Fl.  jap.,  in  Ann.  Mus.  bot.  Lugdun.  Bat.  II,  p.  297,  pl.  X. 

Kushaku  (no.  147;  pl.  masc.);  Taitum  (no.  164  in  parte; 
ster.). 

Distrib. : Japon,  Chine. 

87.  Thuidium  cymbifolium  (Doz.  et  Molk.)  Doz.  et  Molk. 
Bryol.  jav.  II,  p.  115,  tab.  CCXXI.  ( Hypnum  cymbifolium  Doz. 
et  Molk.  Musci  frond.  Arch.  ind.  p.  10.) 

Kushaku  (nos.  142,  146;  c.  fl.  fern.);  Kuanania  (Warburg). 
Distrib.:  Archipel  malais,  Japon,  Chine,  Tonkin,  Birmanie, 
Himalaya,  Nilgherris,  lies  Nicobar,  presqu1  ile  de  Malacca. 

Ces  deux  especes  sont  extremement  voisines;  elles  se  distin- 
guent principalement  par  les  feuilles  perichetiales,  ciliees  dans  le 
Th.  cymbifolium , simplement  denticulees  dans  le  Th.  japonicum. 


ü 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  IT.  Heft  1. 


130 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Form  ose. 


En  outre,  ce  dernier  est  generalement  plus  robuste,  ses  feuilles 
caulinaires  sont  plus  grandes,  et  ses  feuilles  rameales  moins  eta- 
lees  et  moins  concaves.  Cependant,  la  distinction  n’est  pas 
toujours  facile  en  l’absence  des  perichezes. 

88.  Thuidium  glaucinum  (Mitt.)  Bosch  et  Lac.  Bryol.  jav.  II, 
p.  117,  tab.  CCXXII.  ( Leskea  glaucina  Mitt.  Musci  Ind.  Orient, 
p.  133.) 

Taitum  (nos.  30,  54,  58;  ster.). 

Distrib.:  Archipel  malais,  Japon,  Ceylan,  Himalaya,  Assam; 
Amerique  du  Nord:  Louisiane. 

J'ai  reeonnu  dernierement  cette  espece  dans  des  echantillons 
recoltes  en  Louisiane  par  feu  l’abbe  Langlois.  La  forme  ameri- 
caine differe  legerement  de  la  plante  asiatique  par  les  feuilles 
caulinaires  ä nervure  plus  forte,  par  les  feuilles  des  rameaux  se- 
condaires  moins  denticulees,  et  par  le  tissu  ä papilies  moins 
saillantes;  j’en  fais  une  var.  ludovicianum , car  ces  caracteres  ne 
me  paraissent  pas  suffisants  pour  justifier  l’etablissement  d’une 
distinction  specifique  entre  les  deux  formes,  d’autant  plus  que 
les  caracteres  correspondants  varient  dans  une  certaine  mesui’e 
sur  les  echantillons  d’Extreme-Orient.  La  dispersion  de  cette 
espece  est  donc  analoque  ä celle  du  Papillaria  pendula  et  de 
V Herpetineuron  Toccoae. 

89.  Thuidium  gracile  (Br.  et  Sch.)  Bryol.  eur.  fase.  49 — 51. 
(Hrjpnum  gracile  Br.  et  Sch.  in  Hook.  Lond.  Journ.  of  bot.  II, 
p.  668.  Haplocladium  rubicundulum  C.  Müll,  in  Nuov.  Giorn.  bot. 
ital.,  nuov.  ser.,  V,  p.  208). 

Maruyama  (no.  16;  ster.);  Tamsui  mos.  73  in  parte,  75,  77, 
81,  84  in  parte,  c.  fruct. ; 103,  ster.;  109  in  parte,  c.  fruct.). 

Distrib.:  Europe:  Suede;  Asie:  Siberie,  Coree,  Chine;  Ameri- 
que septentrionale : region  orientale  et  centrale,  depuis  le  Canada 
jusqu"  au  Golfe  du  Mexique;  Jamaique. 

90.  Thuidium  occultissimum  (C.  Müll.)  Par.  Ind.  bryol.  Suppl. 

p.  321.  ( Haplocladium  occultissimum  C.  M.  in  Nuov.  Giorn.  bot. 

ital.,  nuov.  ser.,  V,  p.  208.) 

Hokuto  (no.  114,  c.  fruct.). 

Distrib.:  Schen-Si  (Chine  centrale). 

Bien  identique  au  type  du  Schen-Si,  obligeamment  com- 
munique  par  M.  le  Dr.  Levier;  mais  je  doute  fort  que  cette 
plante  soit  autre  chose  qu'une  forme  du  polymorphe  Th.  gracile , 
caracterisee  principalement  par  la  rarete  des  paraphylles.  II  est 
ä noter,  d’ailleurs,  que  sui'  les  specimens  de  Th.  gracile  de  For- 
mose,  les  paraphylles  sont  deja  moins  abondantes  que  sur  les 
exemplaires  americains,  et  plus  generalement  simples. 

91.  Thuidium  capillatum  (Mitt.)  Jaeg.  Ad.  II,  p.  318.  (Les- 
kea capillata  Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  130.  Pseudoleskea  capd- 
lata  Besch,  in  Ann.  sc.  nat.  [Bot.]  1892,  I,  p.  77). 

Kuanania  (W arburg). 

Distrib.:  Himalaya,  Yunnan,  Japon. 


C a r d o t , Mousses  de  l’ile  F ormose. 


131 


92.  Pseudoleskea  latifolia  Lac.  apud  Miquel,  Prolus.  Fl.  jap. 
in  Ann.  Mus.  bot.  Lugd.  Bat  II.  p.  297,  tab.  X. 

Maruyama  (no.  4;  ster.). 

Distrib.:  Japon. 

93.  Pseudoleskea  crispida  Boscli  et  Lac.  Bryol.  jav.  II,  p.  125, 
tab.  CCXXVIII. 

Taitum  (no.  162;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Java. 


PL gpnaceae. 

94.  Entodon  Bandongiae  (C.  Müll.)  Jaeg.  Ad.  II,  p.  356. 
(. Neckera  Bandongiae  C.  Müll.  Syn.  Muse,  frond.  II,  p.  665. 
Cylindrotliecium  Bandongiae  Boscli  et  Lac.  Bryol.  jav.  II,  p.  127, 
tab.  CCXXX). 

Tamsui  (no.  102;  ster.). 

Distrib.:  Archipel  malais. 

Espece  tres  voisine  de  VE.  Drummondii  (B.  S.)  Jaeg.  de 
l’Amerique  du  Nord;  en  differe  par  les  feuilles  ä acumen  plus 
long  et  moins  fortement  denticule,  et 
par  les  lanieres  de  l’endostome  de 
moitie  plus  courtes  que  les  dents. 

95.  Pylaisia  chrysophylla 

Card.  sp.  nova.  — Dense  depresso- 
cespitosa,  aurea,  subsericea,  nitidula. 

Caulis  filiformis,  intricato  - appres- 
sus , repens , 3 — 5 centim.  longus, 
ramis  brevibus,  erectis,  plumulosis, 

3 — 4 millim.  longis  pinnatus.  Folia 
subcompressa,  patentia,  caviuscula,  an- 
guste  lanceolata,  sensim  longe  et  acute 
acuminata,  subulata,  1,25 — 1,35  millim. 
longa,  0.25 — 0,3  lata,  enervia  vel  ob- 
solete binervia,  marginibus  inferne  in- 
tegris,  reflexis  vel  revolutis,  superne 
planis  et  remote  denticulatis , cellulis 
pallide  lutescentibus,  inferioribus  me- 
diisque  linearibus,  superioribus  brevio- 
ribus,  alaribus  paucis,  brevibus,  flavi- 
dis  vel  fuscis.  Caetera  ignota. 

Taitum  (no.  48;  ster.). 

Les  rameaux  tres  courts,  les 
feuilles  plus  etroitement  lanceolees,  Fig.  d.i.  ^ Pylaisia  chrysophylla. 

denticulees  dans  le  haut,  les  cellules  f^ies  alaires  X 270;  e,  sommet 
plus  päles,  jaunätres,  et  les  cellules  d’une  feuille  X 270. 
alaires  tres  peu  nombreuses,  distin- 
guent  cette  espece  du  P.  polyantha  Br. 

Sch.,  d’Europe,  qui  est  Signale  aussi  au  Japon. 

96.  Isothecium  subdiversi forme  Broth.  in  Hedwigia,  XXXVIII, 
p.  237. 


132 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


Taitum  (no.  65;  ster.). 

Distrib.:  Japon. 

97.  Isothecium  cymbifolium  Lindb.  in  Act.  Soc.  sc.  fenn.  X, 

p.  231.  ( Porotrichum  cymbifolium  Mitt.  in  Trans.  Linn.  Soc.  [Bot.], 

1891,  p.  175). 

Taitum  (no.  163  in  parte;  ster.). 

Distrib.:  Japon. 

Forme  courte,  un  peu  rabougrie,  mais  bien  identique  pour 
tout  le  reste  aux  ecliantillens  japonais  que  je  possede,  determines 
par  M.  Brotherus. 

98.  Porotrichum  Makinoi  Broth.  in  Hedwigia,  XXXVIII, 
p.  227. 

Ape’s  Hill  (Dr.  A.  Henry). 

Distrib.:  Japon. 

99.  Thamnium  Fauriei  Broth.  et  Par.  in  Bull,  de  l'herb. 
Boissier,  2“!me  ser.,  II,  p.  927. 

Kushaku  (s.  n.;  ster.). 

Distrib.:  Japon. 

Cet  echantillon  correspond  exactement  au  type  d’Oshima, 
qui  m’a  ete  aimablement  communique  par  M.  le  general  Paris. 
Le  Th.  Fauriei  se  distingue  du  Th.  Sandei  Besch,  par  ses  di- 
mensions  plus  faibles,  par  ses  feuilles  moins  larges,  ä peine  con- 
caves,  par  sa  nervure  depourvue  de  dents  sur  le  dos,  et  par  ses 
cellules  plus  petites;  il  differe,  d'autre  part,  du  Th.  alopecurum 
Br.  et  Sch.  par  ses  feuilles  moins  retrecies  dans  le  haut  et  par 
sa  nervure  moins  forte,  et  du  Th.  alleghaniense  Br.  et  Sch.  par 
sa  nervure  non  dentee  et  ses  cellules  beaucoup  plus  petites. 

M.  Kindberg,  dans  son  travail:  Grundzüge  einer  Mono- 
graphie der  Laubmoosgattung  Thamnium  (in  Hedwigia, 
XLI,  Heft  4 — 5)  reunit  sous  le  nom  de  Th.  suhserratum  (Hook.) 
plusieurs  especes  bien  differentes,  entre  autres  le  Th.  Sandei 
Besch,  et  le  Th.  alleghaniense  Br.  et  Sch.  Comme  le  dit  tres 
bien  Bescherelle,  les  feuilles  du  Th.  Sandei  sont  „turgide 
cochleariformia,  profunde  concava“,  ce  qui  donne  dejä  ä cette 
espece  un  aspect  bien  different  du  Th.  alleghaniense , qui  a,  en 
outre,  les  cellules  plus  larges.  Apres  avoir  etonne  les  bryologues 
en  creant  des  multitudes  d'especes  sur  des  caracteres  trop  sou- 
vent  insaisissables,  M.  Kindberg  parait  avoir  fait  la  gageure 
de  les  etonner  maintenant  par  les  reunions  d’especes  les  plus 
imprevues  et  les  plus  deconcertantes,  comme  c'est  le  cas  ici. 
Par  contre,  il  m’est  impossible  de  distinguer  du  Th.  alleghaniense 
le  Th.  pseudo-neckeroides  Kindb.,  de  l’Amerique  du  Nord  (Ma- 
coun,  Canadian  Musci,  no.  302!),  ni  le  Th.  Biondii  C.  Müll., 
du  Schen-Si. 

100.  Ptychodiwm  plicatulum  Card.  sp.  nova,  — Dense 
cespitosum,  pallide  lutescenti-viride , interdum  rufo-variegatum, 
subsericeum,  liabitu  Brachythecium  plumosum  in  memoriam  re- 
ferens.  Caulis  repens,  intricatus,  3 — 6 centim.  longus,  ramis 
ascendentibus  curvulis,  obtusis,  10 — 20  millim.  longis,  simplicibus 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


133 


vel  ramulosis.  Paraphyllia  nulla.  Eolia  conferta,  erecto-patentia, 
plerumque  homomafla,  e basi  late  triangulari-lanceolata  vel  subcor- 
data,  plus  minus  longe  et  anguste  acuminata,  acuta,  carinata, 
longitudinaliter  plicata,  1,5 — 2 millim.  longa,  0,5 — 1 lata,  costa 
infra  summum  apicem  evanida  vel  fere  percurrente,  marginibus 
planis  e basi  minute  serrulatis,  cellulis  pallidis,  linearibus,  alari- 
bus  numerosis,  minutis,  subquadratis,  obscurioribus.  Caetera 
desunt. 

Maruyama  (no.  5;  ster.);  Tamsui  (nos.  72,  84;  ster.). 

Cette  espece  nouvelle  tient  le  milieu  entre  le  P.  hakonien.se 
(Mitt.)  Par.,  du  Japon,  et  le  P.  plicatum  (Schl.)  Sch.,  d’Europe. 
Par  son  port  et  ses  dimensions,  eile  se  rapproche  beaucoup  de 
l'espece  japonaise,  mais  s’en  distingue  aisement  par  ses  feuilles 
plus  fortement  plissees,  denticulees  des  la  base,  sa  nervure  plus 


Fig.  24.  Ptychodium  plicatulum. 

a—d,  feuilles  X 13;  e,  cellules  alaires  X ‘370;  f,  tissu  marginal,  dans  la 
partie  moyenne  de  la  feuille  X 270;  g , sommet  d'une  feuille  X 270. 

longue,  subpercurrente,  ses  cellules  plus  allongees,  ä parois  rninces 
ou  tres  peu  epaisseis,  et  ses  cellules  alaires  moins  nombreuses. 
Beaucoup  moins  robuste  que  le  P.  plicatum , eile  en  differe  en 
outre  par  ses  feuilles  ä bords  plans  et  denticules,  l'acumen  plus 
etroit  et  plus  allonge,  le  tissu  plus  serre,  l’absence  de  para- 
phylles,  etc. 

101.  Brachythecium  plumosum  (Sw.)  Br.  et  Sch.  Bryol.  eur. 
fase.  52 — 54,  Mon.  p.  4,  tab.  3. 

Taitum  (no.  52,  201  c.  fl.  masc.  et  fern.;  no.  202,  ster.). 

Distrib.:  espece  presque  cosmopolite,  largement  repandue  en 
Asie  et  dans  rÄmerique  du  Nord,  signalee  aussi  dans  les  Andes 
de  la  Colombie  et  de  1'Equateur,  en  Nouvelle-Zelande  et  dans 
1' Archipel  malais. 

Sur  les  nos.  52  et  201  de  Taitum,  les  feuilles  sont  en  general 
plus  tortement  denticulees  dans  le  haut  que  sur  les  echantillons 


134 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Form  ose. 


de  la  forme  typique.  Le  no.  202  est  une  autre  forme  remar- 
quable  par  sa  feinte  doree  et  ses  rameaux  courts,  subjulaces.  En 
l'absence  de  la  fructification,  il  peut.  toutefois  subsister  quelques 
doutes  au  sujet  de  l’attribution  de  ces  deux  formes  au  B.  plu- 
mosum. 


102.  1 Viynchostegium  vagans  iHarv.)  Jaeg.  Ad.  II,  p.  435. 
(. Hypnum  vagans  Harv.  in  Hook.  Icon.  pl.  rar.  t.  24,  f.  2). 

Kushaku  (s.  no. ; ster.). 

Distrib.:  Himalaya,  Archipel  malais. 

103.  Rhynchostegium  Schottmuelleri  (Brotli.)  Par.  Ind.  bryol. 
Suppl.  p.  302.  (Hypnum  Schottmuelleri  Broth.  in  Hedwigia, 
XXXYIH,  p.  242). 

Taitum  (no.  34;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Japon. 

Cette  espece  se  rapproche  beaucoup  des  petites  formes  du 
Rh.  rusci forme  Br.  et  Sch. ; on  peut  l’en  distinguer  principale- 
ment  par  ses  cellules  ä parois  plus  minces,  ä utricule  primordial 
non  ou  ä peine  distinct,  ce  qui  donne  au  tissu  un  aspect  assez 
different.  II  est  possible  que  ce  ne  soit  qu’une  race  regionale. 


104.  Sematophyllum  extenswm  Card.  sp.  nova.  — Niti- 


dum,  lutescens,  habitu  Meteoriu: 


Fig.  25.  Sematophyllum  extensum. 
a—d,  feuitles  X 13;  e,  cellules  alaires 
X 138;  f,  tissu  marginal  dans  la  partie 
moyenne  d'une  feuille  X 270;  g.  som- 
met  d'une  feuille  X 270. 

plus  faibles,  ses  tiges  plus  greles, 
plus  etroites,  denticulees  dans  le 


quoddam  simulans.  Caulis  ut 
videtur  pendulus,  gracilis,  per- 
flexuosus,  protensus,  usque  15 
centim.  longus,  parce  ramosus, 
ramis  remotis,  patulis,  flexuo- 
sis,  vix  attenuatis.  Folia  erec- 
to-patentia,  subcompressa,  ca- 
viuscula,  oblongo-lanceolata, 
in  acumen  angustum,  elonga- 
trnn,  subulatum  attenuata, 
enervia  vel  obsolete  binervia, 
2 — 2,25  millim.  longa,  0,5 — 
0,65  lata,  marginibus  planis 
vel  inferne  anguste  reflexis, 
superne  remote  sed  distincte 
serrulatis,  cellulis  pallidis,  an- 
guste linearibus , longissimis, 
subflexuosis,  infimis  breviori- 
bus,  aureis,  parietibus  incras- 
satis,  alaribus  3 magnis,  ob- 
longis  ovatisve,  vesiculosis, 
fuscis.  Caetera  desunt. 

Taitum  (s.  no.;  ster.). 

Par  son  port,  cette  espece 
rappelle  le  S.  longicaule  (Lac.) 
Jaeg.,  de  Java,  mais  eile  s'en 
distingue  par  ses  dimensions 
moins  rameuses,  et  ses  feuilles 
haut. 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


135 


105.  Rhaphidostegium  robustulum  Carcl.  sp.  nova. 
Monoicum,  aureo-fulvum,  nitidum,  densiuscule  cespitosum,  habitu 
Brachythecio  plumoso  var.  Tiomomallo  subsimile.  Caulis  appressus, 
repens,  radiculosus,  ramis  erectis,  curvatulis,  brevibus,  vix  1 cen- 
tim.  longis.  Folia  erecto-patentia,  plerumque  homomalla,  con- 
cava,  oblongo-lanceolata,  breviter  et  latiuscule  acuminata,  1,5 — 
2 millim.  longa,  0,5 — 0,6  lata,  marginibus  plus  minus  reflexis 
integerrimis,  costis  gemellis  brevibus  obsoletisve,  eellulis  pallidis, 
inferioribus  mediisque  linearibus,  superioribus  brevioribus,  ob- 
longo-rhomboidalibus,  parietibus  crassiusculis,  infimis  aureis,  ala- 


Fig.  26.  Rhaphidostegium  robustulum. 

a.  b , feuilles  X 26;  c,  cellules  alaires  X 138;  <7,  sommet  d'uue  feuille  X 138. 

ribus  3 — 5 magnis,  oblongis,  subvesiculosis,  fuscis  vel  lutescenti- 
bus,  supraalaribus  quadratis  vel  breviter  rectangulis.  Folia  peri- 
chaetialia  erecta,  sensim  longius  acuminata,  basi  laxius  reticulata, 
eellulis  alaribus  vix  distinctis,  marginibus  reflexis  integerrimis. 
Capsula  in  pedicello  rubello,  laevissimo,  6—8  millim.  longo,  incli- 
nata,  ovata,  sicca  sub  ore  constricta.  Caetera  ignota. 

Taitum,  troncs  d’arbres  (no.  69;  c.  fruct,);  Kelung  (no.  206; 
c.  fruct.). 

Ces  echantillons  portent  de  nombreux  pedicelles,  mais  je 
n'ai  vu  que  deux  capsules,  vieilles  et  en  mauvais  etat. 

Voisine  du  Rh.  subhumile  (C.  Müll.)  Jaeg. , des  Nilgherris, 
cette  espece  nouvelle  s’en  distingue  par  son  port  plus  robuste, 
ses  feuilles  plus  grandes,  plus  larges,  plus  brievement  acuminees, 
ses  cellules  alaires  plus  colorees,  et  ses  cellules  superieures  plus 
courtes;  ces  niemes  caract eres  la  separent  egalement  du  Rh.  ja- 
ponicum  Broth.  Enfln,  le  Rh.  Molkenboerianum  (C.  Müll.)  Jaeg., 
de  1’ Archipel  malais,  ne  peut  pas  etre  confondu  avec  la  Mousse 
de  Formose  ä cause  de  ses  feuilles  dentees  dans  le  haut. 

106.  Trichostdeum  aculeatum  Broth.  et  Par.  in  Pev.  bryol. 
1904,  p.  64. 

Kushaku  (nos.  140,  150;  c.  fruct.). 

Distrib. : Japon. 


13G 


C a r d o t , Mousses  de  l’ile  Formose. 


107.  Trichosteleum  parvulum  Broth.  et  Par.  in  Bull,  de  l'herb. 
Boissier,  2i6me  ser.,  II,  p.  933. 

Kusliaku  (no.  152;  c.  fruct.). 

Distrib. : Japon. 

108.  Taxithelinm  (?)  lingulatum  Card.  sp.  nova. 
Viride,  flaccidum,  laxe  intricato-cespitosum,  depressum,  aliis  Mus- 


Fig.  27.  Taxithelinm  (?)  lingulatum. 

a — e,  feuilles  X 26;  f,  cellules  alaires  X 270;  g.  tissu  du  somniet  d’une 

feuille  X 270. 

cis  intermixtum.  Caulis  vage  ramosus,  3 — 4 centim.  longus. 
Folia  mollia,  compressa,  disticke  patula,  breviter  lingulata, 
1 — 1,4  millim.  longa,  0,6 — 0,75  lata,  apice  late  rotundato  vel 
truncato,  lateralia  valde  conduplicata,  carinata,  cymbiformi-con- 
cava,  explanata  apice  latissime  truncato  pro  more  emarginato, 
costis  gemellis  inaequalibus,  plus  minus  elongatis,  longiore  inter- 
dum  ad  medium  producta,  marginibus  planis,  inferne  integris, 
superne  dentatis,  dentibus  patulis  brevibus,  saepius  geminatis  vel 
aggregatis,  cellulis  elongatis,  linearibus,  parce  chlorophyllosis, 
parietibus  angustis,  superioribus  apice  dorso  papilla  acuta  singula, 
nonnunquam  geminata  praeditis,  inferioribus  laevibus,  alaribus 
brevioribus,  parum  distinctis.  Caetera  desiderantur. 

Kelung  (no.  179,  cum  Isopterygio  Giraldii ; ster.). 

Ce  n'est  qu’avec  doute  et  provisoirement  qu’en  l'absence  de 
la  fructifiaction,  je  place  cette  curieuse  Mousse  dans  le  genre 
Taxithelinm.  Par  son  port  et  par  la  forme  des  feuilles,  eile  rappelle 


Car  do  t , Mousses  de  l'ile  JTormose. 


137 


les  T.  glossoides  et  similans  (Bosch  et  Lac.)  Fleisch,  in  litt.,  de 
1’ Archipel  malais,  mais  eile  s’en  distingue  facilement  par  la  singu- 
liere  denticulation  des  feuilles,  et  par  les  cellules  superieures  du 
tissu  foliaire  ponrvues  ä leur  extremite  apicale  d’une,  parfois  de 
deux  papilles  aigues,  tres  saillantes  sui’  la  face  dorsale.  La  Po- 
sition de  ces  papilles  ä l’extremite  apicale  de  chaque  cellule 
differencie  dejä  cette  Mousse  de  toutes  les  autres  especes  du 
genre  Taxithelium,  de  sorte  que,  s’il  est  prouve  ulterieurement 
qu’elle  doit  rester  dans  ce  genre,  il  faudra  etablir  pour  eile  une 
section  speciale,  que  je  propose  des  maintenant  de  nommer 
Anastigma , pour  rappeier  la  position  des  papilles  ä l’extremite 
superieure  des  cellules. 

109.  Microthamniwni  malacocladum  Card.  sp.  nova.  — 
Laxe  intricato-cespitosum,  lutescenti-viride.  Caulis  3 — 4 centim. 
longus,  inordinate  ramosus, 
ramis  flaccidis,  subcomplana- 
tis,  vix  attenuatis.  Folia  erecto- 
patentia,  compressula,  ovato- 
et  oblongo-lanceolata,  late  et 
breviuscule  acuminata,  acuta 
obtusulave,  0,8—1,25  millim. 
longa,  0,25 — 0,4  lata,  margini- 
bus  planis,  superne  serrulatis, 
sinuatis,  vel  subintegris,  ner- 
vis  gemellis  longiusculis , ad 
tertiam  partem  folii  productis 
vel  brevioribus,  cellulis  anguste 
linearibus,  utraque  pagina  (sed 
praesertim  in  ventrali)  apice 
prominentibus,  alaribus  per- 
jjaucis,  joro  more  vix  distinctis, 
interdum  1 vel  2 subdilatatis, 
hyalinis.  Caetera  ignota. 

Kushaku  (no.  126;  ster.). 

On  peut  comparer  cette 
espece  au  il/.  isopteryqioides  Fi£-  28-  Microthamnium  malacocladuni. 

Ben  et  Card  du  Costarica  • (\~d'  feuilles  X 26 ; e>  tissu  marginal 

, ..  C . ca,  dans  ja  partie  moyenne  d’tme  fenille 


eile  s en  distingue  par  ses  X 270;  f,  sommet  d une  feuille  X 270. 
feuilles  plus  grandes,  plus 

acuminees,  moins  distinctement  denticulees,  ]>ar  ses  nervures 
plus  allongees,  et  par  les  cellules  du  tissu  foliaire  plus  forte- 
ment saillantes  ä leur  extremite  apicale,  principalement  sur  la 
face  ventrale. 


110.  Microthamnium  scaberrimum  Card.  sp.  nova.  — 
Intricato-cespitosum,  viride  vel  lutescenti-viride.  Caulis  4 ad 
o centim.  longus,  irregulariter  pinnatus,  ramis  flaccidis,  compla- 
natulis,  apice  saepius  uncinatulis.  Folia  compressula,  patentia, 
pro  more  subsecunda  et  falcatula,  caviuscula,  ovato-lanceolata, 
sensim  longe  et  anguste  acuminata,  dorso  scaberrima,  1 ad 


138 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


1,2  xnillim.  longa,  0,3  ad  0,4  lata,  marginibus  liic  illic  reflexis  vel 
revolutis,  superne  serrulatis,  nervis  gemellis  obsoletis  vel  ad  tertiam 
partem  folii  distincte  productis,  cellulis  linearibus,  apice  dorso 
valde  proniinentibus , in  pagina  ventrali  laevibus,  alaribus  plus 
minus  conspicuis,  1 — 3,  subinflatis,  hyalinis.  Folia  pericliaetialia 
oblongo-lanceolata,  sensim  longe  acuminato-subulata,  plicatula, 
enervia,  superne  remote  et  obsolete  denticulata,  pellucide  reticulata, 
laevia.  Pedicellus  purpurascens,  laevis.  Caetera  ignota.  Dioicum 
videtur. 


Taitum  (no.  70;  steril;  Kushaku  (nos.  132,  138,154,204,207; 
c.  pedicell.  vet.). 

Cette  espece  parait  devoir  prendre  place  pres  du  M.  mala- 
cobolinn  (C.  Müll.)  Jaeg.,  de  1"  Archipel  malais,  que  M.  Fleischer 


classe  dans  les  Ctenidium ; eile 
en  differe  par  ses  feuilles 
rnoins  fortement  dentees  et 
beaucoup  plus  rüdes  sur  le 
dos,  par  suite  de  la  forte 
saillie  de  l’extremite  apicale 
des  cellules,  que  je  n’ai  vue 
aussi  prononcee  dans  aucune 
autre  espece  de  ce  genre. 

111.  Isopterygium  taxira- 
meum  (Mitt.)  Jaeg.  Ad.  II,  p. 
505.  ( Stereodon  taxirameus 

Mitt.  Musci  Ind.  Orient,  p.  105. 
Hypnum  Teysmanni  Lac.  Bryol. 
jav.  II,  p.  192,  tab.  CCXC. 
Isopterygium  Teysmanni  Jaeg. 
Ad.  II,  p.  499). 

Maruyama  (no.  11;  st  er.). 

Distrib. : Himalaya,  Khasia, 
Assam,  Ceylan,  Sumatra,  Ja- 
pon. 


Fig.  29.  Microthamnium  scaberrimum. 
a — f,  feuilles  X 26:  g,  tissu  marginal,  dans 
la  partie  superieure  de  la  feuille  X 270; 
li.  cellules  de  la  partie  moyenne,  vues 
obliquement,  sur  la  face  dorsale  X 270; 
i,  sommet  d’une  feuille  X 270. 

tneum.  Les.  fig.  10,  11  et  12  de 
javanica  ne  sont  pas  exactes:  le 
t.ron  lache. 


L'examen  d’echantillons 
authentiques  de  Hypnum  Teys- 
manni Lac.,  de  Sumatra,  m‘a 
permis  de  constater  que  cette 
plante  est  completement  iden- 
tique  ä Isopterygium  taxira- 
la  pl.  CCXC  du  Bryologia 
tissu  y est  represente  beaucoup 


112.  Isopterygium  Giraldii  (C.  Müll.)  Par.  Ind.  bryol.  Suppl. 
p.  219.  ( Plagiothecium  Giraldii  C.  Müll,  in  Nuov.  Griorn.  bot.  ital., 
nuov.  ser..  III.  p.  114). 

Tamsui  (nos.  109,  110:  ster.);  Kushaku  (no.  179  in  parte;  ster.). 
Distrib.:  Schen-Si  (Chine  centrale). 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  Formose. 


139 


Mitt.  et 
distingue 


C.  Müller  compare  cette  espece  a la,  1’/.  Teysmanni , 
mais  eile  se  rapproche  davantage  des  I.  deplanatuni  (Sch.) 

geophilum  (Aust.)  Jaeg.,  des  Etats-Unis;  eile  s'en 
par  ses  feuilles  plus  grandes,  moins  comprimees,  in- 
sensiblement  et  plus  longuement  acuminees,  aigues,  et  par  ses 
cellules  plus  etroites  et  plus  allongees.  Dans  l’J.  deplanatum , les 
feuilles  sont  plus  concaves,  plus  brusquement  acuminees,  le  tissu 
beaucoup  plus  lache,  les  bords  denticules  presque  des  la  base; 
dans  l’J.  geophilum,  l’acumen  est  plus  court,  subobtus,  les  cellules 
moins  allongees,  etc. 

113.  Isopterygium  kelungense  Card.  sp.  nova.  — Mo- 
noicum,  intricato-cespitosum,  viride,  nitidulum.  Caulis  depressus, 
repens,  3 — 4 centim.  longus, 
inordinate  ramosus , ramis 
ilaccidis,  ascendentibus, 
complanatulis.  Folia  erecto- 
patentia,  compressula,  e 
basi  truncata  subdecurrente 
oblongo-lanceolata,  sensim 
latiuscule  et  obtusiuscule 
acuminata,  1,25 — 1,4  millim. 
longa,  0,4 — 0,5  lata,  latera- 
lia  caviuscula , asymme- 
trica,  curvatula,  latere 
postico  late  inflexo,  margi- 
nibus  inferne  subintegris, 
superne  serrulatis , costis 
gemellis,  ad  tertiam  vel 
dimidiam  partem  folii  pro- 
ductis,  cellulis  anguste 
linearibus,  superioribus  bre- 
vioribus,  alaribus  perpaucis 
subquadratis,  interdum  1 vel 
2 magis  conspicuis  subin- 
flatis,  hyalinis.  Folia  peri- 
cbaetialia  sensim  lonu'e 
et  anguste  acuminata,  subu- 
lata,  integra  vel  subintegra, 
laxiuscule  et  hyaline  reticulata. 
circa  15  millim.  longus.  Caetera 

Kelung  (nos.  177,  184  in  parte;  c.  pedicell.  vet.). 

Se  distingue  facilement  de  VI.  capillipes  (Lac.)  Jaeg.,  de 
1 Archipel  malais,  par  ses  feuilles  plus  etroites,  tronquees  et  sub- 
decurrentes  ä la  base,  plus  acuminees,  pourvues  d’une  nervure 
double  bien  distincte,  atteignant  le  tiers  ou  meme  la  moitie  de 
la  feuille,  ses  feuilles  perichetiales  entieres  ou  ä peine  denticulees, 
et  son  pedicelle  moins  fin  et  moins  allonge.  On  peut  encore 
comparer  1 1.  kelungense  ä VI.  Textori  Mitt.,  du  Japon,  mais 
ce  dernier  differe  dejä  de  l’espece  de  Formose  par  son  mflores- 
cence  dioique. 


Fig.  30.  Isopterygium  kelungense. 
a — e,  feuilles  X 26 ; f.  tissu  dans  la  partie 
moyenne  dune  feuille  X 270;  g,  somniet 
d'une  feuille  X 270. 

enervia  vel  obsolete  binervia, 
Pedicellus  purpurascens,  laevis, 
ignota. 


140 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


114.  Isopterygium  obtusulum  Card.  sp.  nova.  — Mo- 
noicum,  depresso-cespitosum,  pallide  vel  lutescenti-viride,  nitidu- 
lum.  Caulis  intricato-repens,  4 — 8 centim.  longus,  irregulariter 
pinnatus,  ramis  flaccidis,  numerosis,  depressis,  complanatis.  Folia 
erecto-patentia , compressa,  e basi  truncata  ovato-  vel  oblongo- 
lanceolata,  latissime  et  brevissime  acuminata,  plerumque  obtusula 
et  obtusa,  nonnulla  tarnen  acuta  vel  subacuta,  1,1 — 1,2  millim. 
longa,  0,4 — 0,5  lata,  lateralia  subconduplicata,  marginibus  planis 
superne  parce  denticulatis,  caeterum  integris,  nervis  gemellis 

brevibus,vix  ad  tertiam  partem 
folii  productis,  cellulis  anguste 
linearibus,  superioribus  brevio- 
ribus,  alaribus  perpaucis,  sub- 
quadratis,  plus  minus  distinctis. 
Folia  perichaetialia  oblongo- 
lanceolata,  sensim  acute  acumi- 
nata, integra  vel  superne  par- 
cissime  subdenticulata,  enervia 
obsoleteve  binervia,  anguste 
et  hyaline  reticulata.  Caetera 
desiderantur. 

Taitum  (no.  2G;  c.  pedicell. 
junior.). 

Se  differencie  de  l’espece 
precedente  par  ses  rameaux 
plus  comprimes,  ses  feuilles  plus 
brievement  et  plus  largement 
acuminees , generalement  ob- 
tuses,  ses  nervflres  plus  faibles 
et  plus  courtes,  ses  feuilles 
perichetiales  terminees  par  un 
plus  large.  L’  I.  obtusulum  a 
aussi  des  rapports  avec  Y 1.  capillipes  (Lac.)  Jaeg.,  de  1’ Archipel 
malais,  dont  il  se  distingue  par  son  port  plus  robuste,  ses 
feuilles  plus  tronquees,  moins  arrondies  ä la  base,  sa  nervure 
double,  courte,  mais  distincte,  et  ses  feuilles  perichetiales  moins 
finement  et  moins  longuement  acuminees. 

115.  Isopterygium  ovalifolium  Card.  sp.  nova.  — Laxe 
intricato-cespitosum.  sordide  viride.  Caulis  repens,  3 — 5 centim. 
longus,  irregulariter  pinnatus,  ramis  depressis,  flaccidis,  flexuosis,  laxe 
foliosis,  complanatulis.  Folia  patenti-compressa,  remotula,  cavius- 
cula,  ovata,  latissime  brevissimeque  acuminata,  obtusa,  apiculata 
subacutave,  lateralia  margine  postico  late  inflexo  subcondi^licata, 
0,75 — 0,85  millim.  longa,  0,45 — 0,6  lata,  marginibus  planis  integris 
vel  apice  parcissime  et  obsoletissime  serrulatis,  costis  gemellis 
brevibus,  obsoletis  nullisve,  cellulis  anguste  linearibus,  superio- 
ribus brevioribus,  alaribus  perpaucis,  parum  distinctis.  Caetera 
desiderantur. 

Taitum  (no.  67  ; ster.). 


Fig.  31.  Isopterygium  obtusulum. 
a—d,  feuilles  X 26;  e , tissu  dans  la 
partie  moyenne  d'une  feuille  X 270; 
f,  sommet  d'une  feuille  X 270. 


acumen  egalement  plus  court  et 


Cardot,  Mousses  de  l’ile  Formose. 


141 


Les  feuilles  encore  plus  courtes,  ovales,  obtuses  ou  apiculees, 
entieres  ou  tres  faiblement  denticulees  au  sommet,  plus  espacees 
et  moins  comprimees,  permettent  de  distinguer  facilement  cette 
espece  de  la  precedente. 

116.  Isopterygium  subalbidum  (Sulliv.  et  Lesq.)  Mitt.  in  Trans. 
Linn.  Soc.  (Bot.),  1891,  p.  176.  (Hypnum  subalbidum  Sulliv.  et 
Lesq.  in  Proceed.  Amer.  Acad.  1859,  p.  281). 

Kelung  (nos.  92,  176  in  parte;  ster.). 

Distrib. : Japon. 

Je  ne  connais  pas  la  description  de  cette  espece,  dont  je 
n'ai  pas  vu  le  type.  J’ai  determine  la  Mousse  de  Formose 


Fig.  32.  Isopterygium  ovalifolium. 
a — e,  feuilles  X 26;  f,  sommet  d’une 
feuille  X 270. 


d’apres  un  specimen  japonais  (Wichuxa,  no.  1441  b)  nomine  par 
M.  Brotherus.  A en  juger  d’apres  ces  differents  echantillons, 
YI.  subalbidum  ne  differerait  de  Y I.  micans  (Sw.)  Card.,  des  Etats 
Unis  du  Sud,  que  par  ses  feuilles  un  peu  plus  etroites,  plus 
longuement  et  plus  finement  acuminees.  II  faudrait  aussi 
rapporter  ä 1’  I.  subalbidum  la  plante  de  Hong-Kong  (Ford, 
no.  225)  dont  il  est  question  dans  le  travail  de  M.  Salmon  sur 
des  Mousses  de  Chine  (Jo um.  Linn.  Soc.  [Bot.],  XXXIY, 
p.  469).  Mais  je  dois  ajouter  qu’il  me  parait  bien  probable,  si 
tous  ces  echantillons  sont  bien  de  1’  I.  subalbidum , que  cette 
Mousse  n’est  qu’une  simple  forme  de  1’  1.  micans , qui  est, 
d'ailleurs,  une  espece  tres  polymorphe. 

117.  Isopterygium  Icixissimum  Card.  sp.  nova.  — 
Monoicum,  laxissime  intricato-cespitosum,  pallide  lutescens  vel 
lutescenti-viride,  nitidum.  Caulis  appressus,  repens,  radiculosus, 
4 — 5 centim.  longus,  ramis  laxe  foliosis,  perflaccidis,  plumosis 
irregulariter  pinnatus.  Folia  remota,  compressa,  disticliaceo- 
j^atula,  flexuosa,  anguste  oblongo-lanceolata,  sensim  longissime 
acuminato-subulata,  caviuscula,  plicatula,  1,4 — 1,6  millim.  longa, 


142 


C a r d o t , Mousses  de  l'ile  F ormose. 


0,35 — 0,5  lata,  marginibus  liic  illic  reflexis,  superne  pro  more 
remote  et  minute  clenticulatis,  costis  gemellis  brevibus  obsoletisve, 

rete  pallidissimo,  scarioso, 
cellulis  anguste  linearibus, 
longissimis,  alaribus  paucis, 
brevioribus , parum  di- 
stinctis  vel  subinflatis. 
Folia  perichaetialia  erecta, 
basi  laxius  reticulata,  cae- 
terum.  caulinis  subsimilia. 
Capsula  in  pedicello  pallide 
rubello,  flexuoso,  laevi,  10 
bis  12  millim.  longo,  incli- 
nata,  subhorizontalis  pen- 
dulave,  madida  breviter 
ovato  - oblonga,  circa  1 
millim.  longa,  0,4  ad  0,5 
lata,  basi  rotundata,  sicca 
arcuata,  sub  ore  strangulata, 
operculo  ignoto.  Peristo- 
mium  lutescens ; exostomii 
dentes  lanceolato -subulati, 
intus  dense  trabeculati,  apice 
hyalini,  valde  papillosi;  en- 
dostomii  membrana  laevis ; 
processus  in  carina  integri; 
cilia  singula,  vel  bina  et  coalita,  laevia  vel  sublaevia. 

Kushaku  (no.  149;  c.  fruct.). 

Cette  espece  doit  prendre  place  ä cöte  des  1.  flaccidum 

(Sulliv.  et  Lesq.)  Jaeg.  et  Yokoskae  Besch.,  du  Japon,  dont 

eile  se  rapproche  par  son  port ' tres  lache  et  par  ses  rameaux 

mous,  plumeux,  garnis  de  feuilles  espacees,  etalees-subdistiques. 
Ses  feuilles  proportionellement  plus  etroites,  ordinairement  den- 
ticulees  dans  le  haut,  et  surtout  son  tissu  beaucoup  plus  serre, 
forme  de  celhdes  etroites,  tres  allongees,  permettent  de  la  distinguer 
facilement  des  deux  especes  japonaises,  qui  ont  le  tissu  bien  plus 
lache.  La  capsule  plus  courte,  dhpourvue  de  col  et  moins  resser- 
ree  sous  rorifice,  la  caracterise  en  outre  par  rapport  ä YI.  Yokoskae. 

118.  Isopterygium  leptotapes  Card.  sp.  nova.  — Monoi- 
cum?  pusillum,  tenellum,  delicatulum,  dense  depresso-cespitosum, 
vü’ide,  nitididum.  Caulis  appressus,  2 — 4 centim.  longus,  ramis 
teneris,  depressis,  plumulosis.  Folia  minuta,  patenti-compressa, 
concava,  ovato-lanceolata,  sat  subito  in  acumen  angustum  subula- 
tum  constricta,  enervia  vel  obsoletissime  binervia,  0.5 — 0,65  millim. 
longa,  0,18 — 0,3  lata,  marginibus  planis  sinuatis,  superne  serru- 
latis  vel  subintegris,  cellulis  linearibus,  plus  minus  chlorophyllosis, 
parietibus  crassiusculis,  alaribus  paucis,  brevioribus,  parum  distinctis. 
Folia  perichaetiaha  cauhnis  subconformia.  Capsula  in  pedicello 
tenui,  pallide  rubello,  laevi,  7 — 8 millim.  longo,  subhorizontalis 
pendulave,  minuta,  ovata  vel  breviter  oblonga,  0,5 — 0,8  millim. 


Fig.  33.  Isopterygium  laxissimum. 
a.  b,  c,  feuilles  X 26;  d,  tissu  dans  la  partie 
moyenne  d'une  feuille  X 270;  e,  sommet 
d'une  feuille  X 270 : f,  capsule  deoperculee, 
ä Tetat  sec  X 13- 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


143 


longa,  0,3  — 0,4  lata,  operculo  ignoto.  Peristomium  lutescens; 
exostomii  dentes  lanceolato-subulati,  intus  dense  et  alte  trabe- 
culati,  superne  liyalini,  pa- 
pillosi ; membrana  laevis ; 
processus  granulosi,  in  cari- 
na  integri  vel  angustissime 
fissi ; cilia  singula,  basi 
latiuscula. 

Taitum  (no.  49 ; c.  fruct.); 

Kusliaku  (no.  158;  ster.). 

Cette  elegante  petite  es- 
pece,  l’une  des  plus  delicates 
du  genre,  doit  se  ranger  ä 
cöte  de  47.  intortum  (Pal. 

Beauv.)  Besch.,  de  File 
Maurice,  dont  eile  se 
distingue  par  ses  feuilles  Fig.  34.  Isopterygium  leptotapes. 

plus  comprimees,  plus  lar-  a~e>  feuil’es  X 32;  7 tissu  dans  la  Partie 

ges,  ovales-lanceolees,  plus  feuj]je  X 270;  ä,  capsule  deoperculee  X 13. 
brusquement  acuminees- 

subulees.  Deux  especes  inedites  des  iles  Andaman,  les  I.  filisetaceum 
et  micro-plumosum  (C.  Müll. 

Par.,  se  rapprochent  aussi 
beaucoup  de  notre  Mousse 
par  leur  port  et  leurs 
petites  dimensions ; mais  la 
premiere  s'en  separe  par 
ses  feuilles  plus  allongees, 
plus  insensiblement  acumi- 
nees,  et  la  seconde  par 
ses  feuilles  plus  etalees-disti- 
ques,  subcultriformes  et  plus 
brievement  acuminees. 

119.  Ectropotheci um 
planulum  Card.  sp.  nova. 

— Monoicum,  molle, dense  de- 
presso-  cespitosum,  lutescens 
vel  lutescenti-viride , niti- 
dulum.  Caulis  appressus, 
repens,  4 — 5 centim.  longus, 
ramis  depressis,  complanatis. 

Folia  patenti  - compressa, 
ovato-  vel  oblongo -lanceo- 
lata,  breviuscule  longiuscu- 
leve  acuminata,  acuta,  1 ad  1,5 
millim.  longa,  0,35  ad  0,45 
lata,  marginibus  planis  vel 
partim  reflexis,  inferne  inte- 
gris,  superne  serrulatis,  nervis  gemellis  ad  quartain  vel  tertiam  partem 
folii  productis,  cellulis  anguste  linearibus,  laevibus,par  ietibus  crassi- 


Fig.  35.  Edropodecium  planulum. 
a—e,  feuilles  X 26 ; f,  cellules  alaires 
X 270;  g,  tissu  dans  la  partie  moyenne 
d’une  feuille  X 270;  h,  sommet  d’une 
feuille  X 270;  i,  capsule  X 13. 


144 


Cardot,  Mousses  de  File  Eormose. 


usculis,  alaribus  1 vel  2 subinflatis,  hyalinis,  plus  minus  conspicuis, 
supraalaribus  paucis  subquadratis.  Paraphyllia  subulata.  Folia 
perichaetialia  oblongo-lanceolata,  sensim  longe  acuminato-sub- 
ulata,  integra  vel  parcissime  et  obsoletissime  denticulata,  laxius- 
cule  reticulata,  enervia  vel  obsolete  binervia.  Capsula  in 
in  pedicello  flexuoso,  laevi,  pallide  rubello,  10—12  millim.  longo, 
pendula,  ovata  vel  subglobosa,  circa  1 millim.  longa,  0,5 — 0,8  lata, 
sicca  sub  ore  non  constrieta,  mamillosa,  operculo  magno,  convexo, 
recte  rostrato.  Peristomium  lutescens ; exostomii  dentes  lanceo- 
lato-subulati,  intus  dense  et  alte  trabeculati,  superne  hyalini, 
granulosi;  endostomii  processus  in  carina  anguste  fissi;  cilia  bina, 
plus  minus  coalita. 

Maruyama  (no.  9;  c.  fruct.). 


Fig.  36.  Ectropothecium  subplanulum. 

a — d,  feuilles  X 26 : e,  sommet  d’une  feuille  X 270 ; f,  capsule  deoperculee  X 13. 

Les  rameaux  comprimes,  l'inflorescence  monoique  et  la  cap- 
sule mamilleuse  rapprochent  cette  Mousse  de  VE.  Micholitzii 
Broth.,  de  la  Nouvelle-Guinee;  eile  en  differe  par  ses  feuilles 
rameales  non  falciformes,  ses  feuilles  periclietiales  entieres  ou  ä 
peine  denticulees,  son  pedicelle  moins  fin  et  sa  capsule  plus 
grosse,  non  resserree  sous  Torifice  ä l'etat  sec  apres  la  chute  de 
l'opercule. 

120.  Ectropothecium  subplanulum  Card.  sp.  nova.  — 
Monoicum,  babitu,  magnitudine  coloreque  praecedenti  persimile, 
rarnis  tarnen  latioribus,  minus  complanatis.  Folia  compressula, 
aliquantulo  majora,  dorsalia  brevius  acuminata,  lateralia  patentis- 
sima,  subfalcata,  caeterum  illis  E.  planuli  similia. 

Kelung  (no.  89;  c.  fruct.);  Kushaku  (no.  120;  c.  fruct.); 
Tamsui  (no.  208;  c.  fruct.). 

On  peut  aussi  comparer  cette  espece  aux  E.  Micholitzii 
et  plano- falcatulum  Broth.,  de  la  Nouvelle-Guinee;  eile  differe 
du  premier  par  sa  capsule  plus  grosse,  non  resserree  sous  l'orifice 
ä l'etat  sec,  son  pedicelle  moins  fin,  ses  feuilles  perichetiales 
entieres  et  ses  feuilles  rameales  plus  etalees ; et  du  second,  dont 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


145 


la  capsule  est  encore  inconnue,  par  ses  rameaux  plus  larges  et  ses 
feuilles  moins  finement  acuminees.  Enfin  1’  E.  subplanulum 
rappelle  encore  1’  E.  cyperoides  (Hook.)  Jaeg.,  de  1‘  Inde  et  de 
T Archipel  rnalais,  mais  s'en  distingue  aisement  par  ses  feuilles 
moins  fortement  dentees,  tout  ä fait  lisses  sur  le  dos,  ses  cellules 
plus  etroites  et  sa  capsule  mamilleuse. 

121.  Ectropothecium  (?)  serratifolimn  Card.  sp.  nova. — 
Intricato-cespitosum,  sordide  vel  lutescenti-viride.  Caulis  repens, 
3 — 4 centim.  longus,  subregulariter  pinnatus,  ramis  plumulosis. 
Eolia  strictula,  patenti-compressa,  saepe  curvatula,  e basi  triangu- 
lari  - lanceolata  sensim  longe  et  anguste  acuminata,  subulata, 
1 — 2 millim.  longa,  0,3 — 0,4 
lata,  marginibus  planis,  ubi- 
que  serratis,  nervis  gemellis 
brevibus,  obsoletis  vel  nullis, 
cellulis  linearibus  laevibus, 
alaribus  paucis  brevioribus. 

Caetera  ignota. 

Taitum  (nos.  42,  59 ; ster.). 

En  l’absence  de  la  fructi- 
fication,  la  position  generi- 
que  de  cette  espece  reste  un 
peu  douteuse.  Elle  rappelle 
assez  par  son  port  1’  Ectro- 
pothecium verrucosum  (Hpe.) 

Jaeg.,  de  1" Archipel  rnalais, 
mais  s’en  differencie  par 
sa  taille  plus  robuste  et  par 
ses  feuilles  vivement  dentees. 

D’un  autre  cote,  la  forme 
et  la  denticulation  des  feuil- 
les la  rapprochent  beaucoup 
d une  autre  espece  malaise,  Fig.  37.  Ectropothecium  (?)  serratifolium. 

1'  Hypnum  malacobolum  C.  a—  d,  feuillesX26 ; e,  cellules  alaires  X 270 ; 
Müll.,  que  Jaeger  et  Sauer-  A tissn  marginal  dans  la  partie  moyenne 
beck  ont  placee  dans  les  dW  feuilleX270j  ^sommet  dune  feuille 

Microth amn i um.  et  que  M. 

Fleischer  classe  mainte- 

nant  dans  les  Ctenidium ; eile  s’en  distingue  par  son  port  moins 
robuste,  ses  tiges  plus  deprimees,  ses  rameaux  plumeux  et  ses 
feuilles  etalees -subcomprimees,  non  homotropes,  completement 
lisses,  tandis  que  dans  1’  H.  malacobolum  elles  presentent  sur  la 
face  dorsale  quelques  faibles  papilies,  formees  par  la  saillie  de 
l'extremite  apicale  des  celhdes  superieures. 

122.  Amblystegium  riparium  (L.)  Br.  et  Sch.  Bryol.  europ. 
fase.  55 — 50,  Mon.  p.  14,  tab.  8 et  9. 

Tamsui,  reservoir  (nos.  99,  c.  fruct.,  101,  ster.). 

Distrib.:  toute  l’Europe  et  l’Amerique  du  Nord;  Asie:  Japon, 
Tonkin,  rriiibet;  Afrique : Algerie  et  lies  atlantiques.  Indique  aussi 
en  Australie,  a Cuba  et  ä l’ile  Kerguelen. 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  lieft  1. 


10 


14G 


Cardot,  Mousses  de  1’ileFormose. 


123.  Synum  glaucocarpon  Reinw.  in  Schw.  Suppl.  III,  I,  2, 
tab.  CCXXVIII. 

Kushaku  (s.  no. ; c.  pedicell.). 

Distrib. : Sikkim.,  Java. 

Les  feuilles  de  cette  espece  sont  distinctement  papilleuses 
sur  le  dos  par  la  saillie  de  l’extremite  superieure  des  cellules,  du 
moins  sur  le  specimen  de  Formose  et  sur  un  echantillon  de  la 
plante  javanaise,  recolte  par  Jungbuhn,  communique  par 
M.  Fleischer.  Cependant,  on  lit  dans  la  diagnose  du  Bryologia 
javanica,  II,  p.  148:  „cellulae  angustae  abbreviatae  laeves“.  II 
peut  se  faire  que  ce  caractere  soit  variable. 


Fig.  38.  Hypnum  kushakuense. 
a,  b , feuilles  X 13:  c,  cellules  alaires  X 270; 
d,  tissu  dans  la  partie  moyenne  d'une  feuille 
X 270;  e,  soinmet  d'uue  feuille  X 270. 


[Bot.].  1864,  p.  154. 
[Bot,],  1893,  p.  388). 
Taitum  (nos.  27, 


124.  Hypnum  stellulatum 
(Mitt.)  Par.  Ind.  bryol.  p. 
686.  ( Ctenidium  stellulatum 
Mitt,  in  Seem.  Fl.vit.  p.  399.). 

Kushaku  (no.  135 ; ster.). 
Distrib.:  Tahiti. 

C'est  M.  Fleischer  qui 
a attire  mon  attention  sur 
l’identite  de  cette  Mousse 
avec  celle  de  Tahiti,  deter- 
minee  et  distribuee  par 
Bescherelle  comme  H. 
stellulatum.  Cette  espece 
est  voisine  de  YH.polychae- 
tum  Bosch  et  Lac.,  de  Java, 
dont  eile  se  differencie  par 
son  port  plus  robuste,  ses 
feuilles  plus  grandes,  et  ses 
cellules  non  scarieuses,  ren- 
fermant  de  gros  grains  de 
chlorophylle. 

125.  Hypnum  plumae- 
forme  Wils,  in  Lond.  Journ. 
of  bot.  1848,  p.  277,  t.  10. 
( Stereoclon  plumaeformis 
Mitt.  in  Journ.  Linn.  Soc. 

Hypnum  longipes  Besch,  in  Ann.  sc.  nat. 


57,  205;  ster.). 

Distrib.:  Japon,  Chine,  Coree,  Tonkin. 

Var.  alare  Par.  in  Rev.  Bryol.  1901,  p.  127. 
Maruyama  (no.  13 ; ster.). 

Distrib.:  Tonkin. 


126.  Hypnum  planifrons  (Broth.  et  Par.)  Card.  comb.  nov. 
(Stereodon  planifrons  Broth.  et  Par.  in  Bull,  de  l'lierb.  Boissier, 
2em<ä  Ser II,  p.  990. 

Kelimg  (no.  99  bis;  c.  fruct.). 

Distrib.:  Japon. 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


147 


Var.  formosicum,  Card.  var.  nova.  — A forma  typica 
differt : habitu  robustiore,  ramis  longioribus,  flaccidis,  foliis  latio- 
ribus,  ovato-lanceolatis.  brevius  latiusque  acuminatis,  saepe  obtusis, 
rete  laxiore,  cellulis  latioribus,  magis  chlorophyllosis. 

Kushaku  (no.  116;  ster.). 

127.  Ht/pnum  kushakuense  Card.  sp.  nova.  — Molle, 
laxe  cespitosum,  lutes cen di- viride.  Caulis  repens,  ramis  erectis, 
crassis,  subjulaceis,  obtusis,  8 — 20  millim.  longis.  Folia  conferta, 
erecto-imbricata,  perconcava,  ovato-lanceolata,  late  breviterque 
acuminata,  2 — 2,5  millim.  longa,  1 — 1,25  lata,  marginibus  planis, 
integris  vel  apicem  versus  serrulatis,  costis  gemellis  inaequalibus 
breviusculis , cellulis  longe  linearibus,  subflexuosis,  parietibus 
angustis,  superioribus  brevioribus,  alaribus  paucis,  subquadratis 
vix  distinctis.  Caetera  ignota. 

Kushaku  (no.  128;  ster.). 

Les  affinites  de  cette  espece  sont  fort  obscures;  son  port  et 
la  forme  de  ses  feuilles  la  rapprochent  de  certains  Hygrohypnum, 
mais  l’aspect  du  tissu,  la  lon- 
gueur  des  cellules,  leims  pa- 
rois  minces,  m’empechent  de 
la  placer  dans  ce  groupe;  de 
plus,  eile  ne  parait  pas  liabiter 
une  Station  aquatique  ou  tres 
humide.  Onpeut  la  rapprocher, 
au  moins  provisoirement,  de 
1’  H.  arcuatum  Lindb.  et  des 
especes  voisines. 

128.  Rypnodendron  for- 
mosicum Card.  sp.  nova.  — 

Caulis  primarius  repens,  stolo- 
niformis,  secundarius  erectus, 
rigidus,  angulosus,  purpureus, 
dendroideus,  longe  stipitatus, 

6 — 8 centim.  altus,  superne  in 
frondem  complanatam,  lutes- 
centem,  nitidulam  breviter  ex- 
pansus.  Folia  stipitis  remota, 
squamaeformia,  e basi  late 
triangulari  appressa,  acumine 
elongato  subulato  patentia,  1.6 
ad  2 millim.  longa,  0,6  ad 
0.9  lata,  marginibus  planis 
subintegris,  sinuatis  vel  obso- 
lete denticulatis,  costa  tenui 
percurrente  vel  subexcurrente, 

rete  scarioso,  cellulis  linearibus  subflexuosis,  obtusis,  parietibus 
incrassatis,  infimis  brevioribus,  fuscis.  Folia  ramea  compressula, 
lanceolata,  acuta,  2,3 — 2,5  millim.  longa,  0,75 — 1 lata,  margi- 
nibus planis  fere  e basi  acute  dentatis  (dentibus  interdum 
geminatis),  costa  percurrente  vel  infra  summuin  apicem  evanida, 

10* 


Fig.  39.  Hypnodendron  formosicum. 
a,  feuille  caiilinaire  X 13;  b,  la  meine 
X2G;  c,  tissu  d'une  feuille  caulinaire 
X270;  d,  feuille  ramealeX13;  e,  sominet 
d'une  feuille  rameale  X 270. 


148 


Cardot,  Mousses  de  l'ile  Formose. 


dorso  in  parte  superiore  dentibus  acutis  remotis  praedita,  rete 
scarioso,  cellulis  angustissimis,  longissimis,  parietibus  haud  vel 
vix  incrassatis.  Caetera  ignota. 

Taiturn  (no.  55;  ster.). 

Se  distingue  de  1 ' H.  arborescens  (Mitt.)  Lindb.,  de  1’ Archipel 
malais,  par  ses  feuilles  caulinaires  plus  ecartees,  appliquees 
par  la  base,  etalees  seulement  par  la  pointe  et  non  squarreuses, 
subentieres,  sinuees  ou  tres  legerement  denticulees. 

Hypopterygiaceae. 

129.  Bhacopilum  aristatum  Mitt.  in  Journ.  Linn.  Soc.  (Bot.), 
1864,  p.  155. 

Tamsui  (no.  73;  ster.). 

Distrib.:  Japon. 

130.  Hypopterygium  tenelhwi  C.  Müll,  in  Bot.  Zeit.  1854 
p.  557.  Bryol.  jav.  II,  p.  13,  tab.  CXLII. 

Kushaku  (no.  127 ; ster.), 

Distrib.:  Archipel  malais,  Ceylan;  Nilgherris. 


Remarks  about  the  Relations 
of  the  Floras  of  the  Northern  Atlantic,  the  Polar  Sea, 
and  the  Northern  Pacific. 

By 

Herman  G.  Simmons. 

Lund,  Sweden. 


It  is  a fact,  known  already  for  a long  time,  that  a great 
many  species  of  tlie  northern  hemisphere  have  a cireumpolar 
distribution.  An  Interpretation  of  tliis  circumstance  became 
possible  first  when  geologists  had  come  to  know  the  Gflacial 
Period  and  its  effects.  After  similar  views  had  been  advanced 
in  the  works  of  Forbes,  Lyell  and  others,  Darwin  in 
Origin  of  species  (12)  shows  how  the  iceage  must  have  driven 
the  old  tertiary  plants  of  the  districts  around  the  pole,  or  their 
descendants,  from  the  territories  they  once  occupied,  southwards 
into  the  continents  of  our  time,  where  they  found  an  asylum  during 
the  glaciation.  At  the  time  when  the  ice  again  melted  away 
they  began  slowly  to  wander  back,  interspersed  with  alpine 
elements  from  the  districts  where  they  had  survived  the  iceage. 
At  the  same  time  they  also  left  tribes  in  their  temporary 
homesteads,  whicli  contributed  to  a new  colonization  of  the 
Southern  mountains.  In  such  a manner  the  great  number  of 
cireumpolar  species  is  accounted  for  and  likewise  that  contingent 
of  species,  which  every  arctic  district  has  in  common  with  the 
alpine  region  of  the  mountains  south  of  it,  but  not  with  other 
districts. 

This  theory,  further  developed  by  Sir  Joseph  Hooker  in 
his  Outlines  of  distribution  of  arctic  plants  (24)  and  by  later 
authors,  is  now  universally  adopted  and  doubtless  well  founded. 
Still  it  has  as  yet  mostly  been  brought  to  bear  only  upon  tlie 
higher  plants,  or  at  most  upon  tlie  landvegetation  as  a whole. 
As  far  as  marine  algae  are  concerned  only  few  writers  have 
tried  to  make  use  of  this  point  of  view  for  the  explication  of 
the  present  distribution  of  species  and  genera.  However,  some 
suggestions  are  made  by  Kj  eil  man  (30)  and  Reinke  (40). 


150 


Simm  ons,  Remarks  about  the  JRelations  of  the  Floras etc. 


Hawing  been  occupied  with  other  similar  research.es  I have 
conie  to  consider  the  question,  if  analogous  features  could  be 
detected  in  the  distribution  of  the  marine  algae.  A priori  it 
should  seem  probable  that  the  same  cause  — the  advancing  and 
afterwards  again  retreating  glaciation  — would  have  the  same 
effect  in  the  case  of  the  marine  flora  as  in  that  of  the  land- 
plants,  but  it  must  be  remembered,  that  for  instance  a land- 
connection  that  could  make  a retreat  possible  for  the  Vegetation 
of  a landdistrict,  could  easily  cause  the  destruction  of  the  inhabi- 
tants  of  the  sea  to  the  north  by  barring  their  way  southwards. 
However  it  seems  that  the  influence  of  the  iceage  has  been  on 
the  whole  the  same  for  the  distribution  of  species  as  well  in 
the  sea  as  on  the  land,  and  I think  that  in  the  same  measure 
as  our  knowledge  of  the  flora  of  the  different  districts  becomes 
more  complete,  similar  causes  and  results  shall  appear  in  both 
cases.  The  following  only  presumes  to  be  a preliminary  attempt 
to  throw  light  upon  some  points  of  the  problem,  a complete 
treatment  would  require  a rather  great  preparatory  work,  that 
I have  no  occasion  to  undertake  at  present,  notwithstanding 
I should  be  very  rnuch  inclined  to  do  it  later. 

It  is  the  swedisli  arctic  work  that  has  enabled  us  to  gain 
a stricter  knowledge  of  the  flora  at  least  of  some  parts  of  the 
Polar  Sea,  and  Kjellman  has  in  his  fundamental  work  (30) 
treated  as  well  all  the  rieh  material  brought  home  by  himself 
and  others  from  different  parts  of  the  arctic  regions  visited  by 
the  swedish  expeditions  as  also  many  other  collections,  and  he 
has  likewise  tried  to  make  use  of  the  Statements  of  elder 
writers.  But  it  is  now  more  than  twenty  years  since  his  great 
work  was  published,  other  parts  of  the  arctic  regions  have  been 
carefully  explored,  in  many  cases  the  limits  of  species  have 
been  altered,  old  Statements,  which  Kjellman  thought  right  to 
adopt,  have  become  improbable  in  the  light  of  newer  investi- 
gations  on  both  sides  of  the  arctic  circle.  I therefore  feel 
justified  in  undertaking  a revision  of  the  list  of  species  that 
ought  to  be  counted  as  arctic.1)  I give  it  below  (Table  I);  it 
is  limited  to  the  Phaeophycaee  and  Rhodopliyceae  on  account 
of  the  highly  uncertain  synonymic  of  the  others  groups, 
which  makes  all  comparisons  unprofitable,  a fact  already  pointed 
out  by  several  writers,  as  I have  quoted  in  a paper  about  a 
comparative  investigation  of  the  relation  of  the  marine  flora  of 
the  Faeroe  Islands  to  the  other  northatlantic  floras  (38).  As 
for  the  boundaries  of  the  arctic  regions,  I do  not  think  that  any 
part  of  the  coast  of  Norway  can  rightly  be  reckoned  as  arctic, 
as  Kjellman  also  has  pointed  out  (30,  p.  4)  and  furthermore 
accentuated  (30,  p.  67)  when  he  says:  'On  this  account,  the 
Norwegian  Polar  Sea  ought  not  to  be  comprehended  within 

i)  When  I speak  of  arctic  species,  I always  only  will  signify  such  as 
now  live  under  arctic  conditions. 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  tlie  Floras  etc. 


151 


the  region  of  the  arctic  Flora,  but,  tlie  greater  part  of  tlie 
elements  of  its  Flora  being  natives  of  tlie  northern  Atlantic  and 
having  been  transplanted  froni  tliere  to  tlie  north,  and  north-west 
coast  of  Norway,  it  should  be  referred  to  tlie  region  of  the 
Atlantic  Flora4.  About  the  western  Murman  Sea  and  White  Sea 
I have  been  rather  doubtful,  as  its  climate  and  iceconditions 
can  hardly  be  called  true  arctic.  Still  I have  counted  it  as  such. 
With  a better  right  perhaps  northeast  Iceland  could  be  reckoned 
as  arctic  and  also  the  part  of  the  american  coast  froni  Hudson 
Strait  down  to  New  Foundland,  but  still  it  seems  more  natural 
to  let  theni  pass  as  temperate. 

Kjellman  at  first  (30,  p.  34 — 40)  gives  a list  of  196  species 
(104  red  and  92  brown  algae;  the  numbers  here  and  in  the 
following  always  have  reference  to  these  groups  only),  but,  by 
excluding  such  species  as  only  on  the  norwegian  coast  pass  the 
polar  circle  n orthward,  he  reduces  the  number  to  134  (66  brown, 
68  red),  which  enter  the  Polar  Sea  proper.  Still  this  list  must 
undergo  some  further  reductions.  Kjellman  has  4 species  as 
doubtful,  but  I think  more  must  be  excluded,  viz.,  1 : ly  such 
as  are  doubtless  wrongly  determined  by  the  collectors  or 
authors  or  have  come  into  the  list  by  some  other  mistake,  2:  ly 
species  known  only  froni  old  sources  and  never  found  again, 
3 : ly  such  species  as  are  not  recognized  by  later  writers,  who 
have  studied  theni  in  connection  with  a greater  material.  Even 
if  the  specific  distinction  is  upheld,  tliey  can  hardly  be  used  to 
prove  an  arctic  endemism  dating  long  time  back.  The  species 
I think  necessary  to  cancel  are: 

Lithothamnion  polymorphum 
Melobesia  Lejolisii 
Polysiphonia  dongata 

— fastigiata 
atrorubescens 

Delesseria  rodrat a 

— corymbosa 
Nitophyllum  punctatum 
Cruoria  pellita 
Hydrolapathum  sanguineum 
Halosaccion  saccatum 
Callophyllis  ladniata 
Callymenia  septentrionalis 
Gigartina  mamillosa 

Rh  odoch  orton  spinulosum 
Porphyra  abyssicola 
Fucus  edentatus 

— linearis 

— distichus 
Haplospora  globosa 
Phyllaria  lorea 
Laminaria  atrofulva 


152 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  tlie  Floras  etc. 


Laminaria,  fissilis 
Asperococcus  bullosus 
Elachista  lubrica 
Myrionema  st  rangul  ans 
Scytosiphon  attenuatus 
Pliloeospora  pumila 
Cladostephus  spongiosus 
Stupocaulon  scoparium 
Gleothamnion  pahnelloides. 

^ hen  these  31  species  are  excluded  tlie  number  of  arctic 
species  should  consequently  only  be  103  (51  brown  and  52  red), 
but  we  now  know  159  species  (84  brown,  75  red)  from  the 
arctic  regions,  as  can  be  seen  in  the  following  list  (Table  I). 
Tliis  is  mostly  due  to  Rosen vinge,  wlio  in  bis  works  about 
tlie  marine  algae  of  Greenland  (42,  43)  has  treated  all  the  rieh 
collections  brought  home  from  that  country  by  the  numerous 
danish  investigators  of  later  years.  Smaller  but  still  important 
contributions  are  made  by  Wille  (53),  Asa  Gray  (23),  Farlow 
(18),  Ostenfeld  (37)  and  Jönsson  (27,  28).  Mv  own  small 
collections  from  Jones  Sound,  made  during  the  second  Nor- 
wegian  Polar  Expedition  I regret  not  to  have  had  time  to 
determine  as  yet.  Still  I hardly  think  there  will  be  any  con- 
siderable  additions  to  the  flora  of  the  Polar  Sea  as  a whole, 
only  some  species  not  previously  found  in  the  american  part 
of  it. 

As  the  result  of  the  theoretical  studies  of  Kjellman  it 
appears,  that  the  Polar  Sea  has  its  own  characteristic  flora, 
notwitlistanding  the  appearence  of  most  of  its  species  also 
outside  the  arctic  seas,  and  that  the  original  home  of  tlie  present 
arctic  marine  flora  must  be  sought  in  the  very  ice-abounding 
Polar  Sea  itself.  As  far  as  I can  understand,  he  thinks  that 
the  algae,  or  most  of  them  at  least,  have,  even  if  their  Southern 
limit  became  very  rauch  expanded  during  the  iceage,  never 
entirely  quitted  the  present  arctic  regions.  About  the  migration 
of  the  flora  during  the  iceage  he  says  very  little,  as  also  about 
its  relation  to  the  tertiary  flora  of  the  same  area.  I must  especially 
point  out  this  fact  as  later  writers  seem  to  have  quite 
misunderstood  him.  The  most  important  of  these  is  Reinke 
(40),  who  gives  a clear  specification  of  the  different  stages  in 
the  evolution  of  the  floras  of  the  Polar  Sea  and  the  Atlantic. 
He  speaks  of  a highly  uniform  flora  that  lived  during  most  of 
the  tertiary  time  in  the  northern  Atlantic,  as  is  unquestionably 
proved  by  the  small  differences  that  prevail  even  now  on  both 
sides  of  that  ocean.  This  flora  had  its  northern  limit  at  a 
landbridge  that  lay  along  the  line  now  marked  by  its  remnants 
the  Faeroes  and  Iceland.  North  of  this  land  existed  another 
flora,  even  that  probably  uniform,  in  the  present  arctic  sea.  But 
in  tertiary  time  there  also  ruled  a warmer  climate,  and,  when 
against  the  end  of  the  tertiary  period  the  bridge  was  broken,  a 
mixing  of  the  two  floras  began.  How  far  this  interchange  of 


Siminons,  Remarks  about  tlie  Relation  of  the  Floras  etc. 


153 


species  proceeded  before  the  incipient  glaciation  began  to  press 
first  the  polar  flora  and  gradually  also  the  north  one  atlantic 
southwards,  can  not  be  determined.  All  this  is  not  mentioned 
by  Kjellman,  but  about  the  next  stage  there  is  a marked 
difference  between  him  and  Reinke.  The  latter  thinks  it  very 
likely,  that  the  old  polar  flora  was  totally  exstirpated  in  its 
original  homestead  and  only  could  survive  by  migrating  south- 
wards. Yet  Reinke  seems  not  to  have  observed  Kjellman7 s 
opinion  in  this  point,  as  he  does  not  object  against  it  and  only 
refers  to  Warming’s  (52)  theory  about  the  landflora  of  Green- 
land.  Afterwards,  when  the  ice  melted  away,  the  algae 
gradually  came  back,  but  it  now  was  a flora,  mixed  of  polar 
and  atlantic  elements.  Kjellman  only  regards  the  atlantic 
species  as  new  immigrants.  This  difference  between  the  opinions 
of  Kjellman  and  Reinke  seems  to  have  totally  escaped 
Borges en  (8,  p.  102),  who  gives,  what  he  himself  calls  a very 
Condensed  report  („ — - — mit  Referat  er  jo  meget  kort  faltet“,  9, 
p.  248)  of  their  theories.  The  curious  assertion,  that  the  flora 
of  the  northern  area  was  arctic  already  during  the  existence  of 
the  landbridge  (8,  p.  102)  he  has  retracted  afterwards  (9,  p.  248 — 49). 


In  the  following  list  of  arctic  algae  I have  included  all  tlie 
species  that  are  found  along  the  coast  from  the  Kola  Peninsula 
to  Bering  Strait,  along  the  northern  coast  of  America,  in  the 
Arctic-american  Archipelago,  at  the  coasts  of  Greenland,  Jan 
Mayen,  Spitzbergen,  Beeren  Island  and  Novaja  Semlja,  i.  e.  in 
the  regions  that  can  be  called  true  arctic  (cf.  Kjellman,  30, 
p.  4 and  68).  The  division  of  the  area  is  somewhat  altered  from 
that  of  Kjellman,  in  as  much  as  western  Greenland  has  been 
separated  from  the  American  province  because  of  the  very 
different  degree  in  whicli  these  tracts  are  investigated  and  the 
Kara  Sea  is  transferred  to  the  Siberian  Polar  Sea.  In  tlie 
column  of  the  Spitzbergen-province,  that  perhaps  is  less  uniform 
than  Kjellman  thought,  I have  marked  occurrence  in  Spitz- 
bergen itself  with  „s“,  in  east  Greenland  with  „g“,  and  in  otlier 
parts  (Murman  Sea)  with  „e“.  In  the  column  of  the  northern 
Pacific  I have  made  no  separate  mention  of  the  occurrence  in 
different  parts,  as  nearly  all  species  are  found  in  the  best  explored, 
that  is  to  say  the  northwestern  coast  of  America.  As  for 
the  temperate  european  area,  entered  in  the  table,  northern 
Norway  and  the  Iceland-F aeroe - district  have  got  separate  co- 
lumns.  If  I liad  had  newer  and  better  information  at  my  disposal 
about  the  northern  portion  of  the  american  east  coast,  I 
should  have  given  it  a separate  column,  now  most  species 
indicated  are  from  the  United  States  after  Farlow  (17)  and 
Coli  ins  (11),  even  if  some  are  admitted  on  other  authority.  The 


154 


S i m m o ii  s , Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


works  consulted  are  to  be  found  in  the  following  list  of  litera- 
ture.  The  arrangement  of  the  fable  is  after  En  gier  u.  Prantl, 
Die  natürlichen  Pflanzenfamilien  (Kj  eil  man,  Schmitz — Haupt- 
fleiscli — Ealkenberg).  I have  also  used  De  Toni’s  Sylloge 
for  the  arrangement,  partly  for  the  synonymics  and  limitation, 
of  the  species,  but  only  in  a few  cases  concerning  the  geogra- 
phical  distribntion,  as  he  seems  not  always  to  have  been  quite  so 
snccessful  as  desirable  in  excluding  old  and  unreliable  sources. 


Table  I. 


North  atlantio 
coast  of 
America 

Northwestern 

Europo 

Faeroes  and  1 
Iceland  ' 

Northern  ( 

Norwajr i 

West  coast 
of  Greenland 

Spitzbergen 

province 

Siberian 
Polar  Sea 

American 
Polar  Sea 

Northern 

Pacific 

Pylaiella  litoralis  (L.)  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

varia  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

X 

gs 

X 

X 

Ectocarpus  pycnocarpus  Rosenv. 

X 

g 

penicillatus  (Ag.)  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

X 

siliculosus  (Dillw.)  Lyngb. 

X 

X 

X 

X 

X 

g 

confervoides  (Roth)  Le  Jol. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

ovatus  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

gs 

Streblonema  Pringslieimi  Reinke 

X 

X 

lomentosoides  (Farl.)  De  Toni 

X 

X 

X 

X 

Stilophorae  Crouan 

X 

X 

X 

aecidioides  Rosenv. 

X 

X 

X 

X 

X 

g 

J/elopJiorum  (Rosenv.)  Batt. 

X 

g 

Microsyphar  Polysiphoniae  Kuck. 

X 

X 

X 

Phycocelis  globosa  (Reinke)  De  Toni 

X 

X 

X 

X 

g 

Dermatocelis  Laminariae  Rosenv. 

X 

X 

Symphyocarpus  strangulans  Rosenv. 

X 

X 

g 

Phaeostroma  pustulosum  Kuck. 

X 

X 

X 

Isthmoplea  sphaerophora  (Harv.)  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

X 

ge 

Sphacelaria  olivacea  (Engl.  Bot.)  Ag. 

X 

X 

? 

X 

cirrosa  (Roth)  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

racemosa  Grev. 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

radicans  Harv. 

X 

X 

X 

brittannica  Sauv. 

X 

X 

X 

g 

Simmons,  Remarks  about  tlie  Relations  of  the  Floras  etc. 


155 


North  atlantic 
coast  of 
America 

Northwestern 

Europe 

Faeroes  and 
lceland 

Northern 

Norway 

West  coast 
of  Greenland 

Spitzbergen 

province 

Siberian 
Polar  Sea 

American 
Polar  Sea 

Northern 

Pacific 

Chaetopteris  plumosa  (Lyngb.)  Kütz. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

Punctaria  plantaginea  (Roth)  Grev. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

Lithosiphon  Laminariae  (Lyngb.)  Harv. 

X 

X 

X 

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Coilodesme  bulliger a Strömf. 

X 

X 

X 

g 

X 

Omphalophyllum  ulvaceum  Rosenv. 

X 

X 

X 

g 

Phaeosaccion  Collinsii  Farl. 

X 

X 

X 

X 

Physematoplea  attenuata  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

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ö 

Pogotrichum  filiforme  Reinke 

X 

X 

X 

Scytosiphon  lomentarius  (Lyngb.)  J.  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

ge 

X 

X 

Phyllitis  fascia  (Muell.)  Kütz. 

X 

X 

X 

X 

X 

ge 

X 

X 

zoster ifolia  Reinke 

X 

X 

X 

X 

Kjellmania  subcontinua  Rosenv. 

X 

Coelocladia  arctica  Rosenv. 

X 

Phloeospora  subarticulata  Aresch. 

X 

X 

se 

X 

tortilis  (Rupr.)  Aresch. 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

Desmarestia  viridis  (Müll.)  Lamour. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

aculeata  (L.)  Lamour. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

Dictyosiphon  corymbosus  Kjellm. 

X 

X 

X 

e 

hispidus  Kjellm. 

X 

X 

X 

gse 

hippuroides  (Lyngb.)  Kütz. 

X 

X 

X 

X 

X 

se 

X 

foeniculaceus  (Huds.)  Grev. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

Chordaria  Aresch. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Leptoncma  fasciculatum  Reinke 

X 

X 

X 

X 

X 

er 

ö 

Elachista  fucicola  (Veil.)  Aresch. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

Eudesme  virescens  (Carm.)  J.  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

e 

X 

Myriocladia  callitricha  Rosenv. 

X 

Mesogloia  vermiculata  (Engl.  Bot.) 

Le  Jol. 

X 

X 

X 

e 

Chordaria  flagelliformis  (Müll.)  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

156 


Simmons,  Remarks  aboat  the  Relations  of  tbe  Floras  etc. 


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Balfsia  verrucosa  (Aresch.)  J.  Ag. 
deusta  (Ag.)  J.  Ag. 
clavata  (Carm.)  Farl. 
ovata  Rosenv. 

Chorda  Filum  (L.)  Lamour. 
tomentosa  Lyngb. 

Phyllaria  dermatodea  (De  la  Pyl.) 

Le  Jol. 

Alaria  esculenta  (Lyngb.)  Grev. 
Pylaii  (De  la  Pyl.)  J.  Ag. 
membranacea  J.  Ag. 
grandifolia  J.  Ag. 
dolichoracliis  Kjellm. 
flagellaris  Strömf. 
oblonga  Kjellm. 
elliptica  Kjellm. 

Agarum  Turneri  Post,  et  Rupr. 

Laminaria  nigripes  J.  Ag. 
digitata  (L.)  Lamour. 
longicruris  De  la  Pyl.1) 
cuneifolia  J.  Ag. 
groenlandica  Rosenv. 
solidungula  J.  Ag. 
saccharina  (L.)  Lamour. 
Agardhii  Kjellm. 

Lithoderma  fatiscens  Aresch. 

Sorapion  Kjellmani  (Wille)  Rosenv. 

Scaphospora  arctica  Kjellm. 

Fucus  inflatus  Vahl. 
ceranoides  L. 
vesiculosus  L. 
serratus  L. 


X 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

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X 

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X 

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X 

X 

X 

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X 

X 

X 

X 

(X) 

X 

se 

!)  inclusive  L.  faeroensis  Borges. 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc.  157 


North,  atlantic 
coast  of 
America 

Northwestern  1 
Europe 

Faeroes  and  1 
Ioeland 

Northern 
Norway  | 

West  coast 
of  Greenland 

Spitzbergen 

jirovince 

Siberian 
Polar  Sea 

American 
Polar  Sea 

Northern 

Pacific 

Pelvetia  canaliculata  (L.)  Dcsne  et  Thur. 

? 

X 

X 

X 

e 

Ascophyllum  nodosum  (L.)  Le  Jol. 

X 

X 

X 

X 

X 

g(s)e 

X 

Bangia  fuscopurpurea  (Dillw.)  Lyngb. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Porphyra  umbilicalis  (L.)  Kütz. 

X 

X 

X 

X 

X 

e 

X 

miniata  (Ag.)  J.  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

Conchocelis  rosea  Batt. 

X 

X 

X 

X 

8 

Chantransia  efflorescens  (J.  Ag.)  Kjellm. 

X 

X 

X 

gse 

X 

secundata  (Lyngb.)  Thur. 

X 

X 

X 

X 

X 

e 

X 

virgatula  (Harv.)  Thur. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

microscopica  (Kütz.)  Fosl. 

X 

X 

X 

8 

Harveyella  mirabilis  (Reinsch)  Rke  et 
Schmitz 

X 

X 

X 

X 

g 

Phyllophora  Brodiaei  (Turn.)  J.  Ag. 

X 

X 

X 

X 

se 

X 

X 

interrupta  (Grev.)  J.  Ag. 

X 

X 

gse 

X 

X 

Actinococcus  subcutaneics  (Lyngb.) 
Rosenv. 

X 

X 

X 

X 

g 

Ceratocolae  Hartzii  Rosenv. 

X 

X 

8 

Callymenia  Schmitzii  Hauptfl. 

X 

X 

Ahnfeltia  plicata  (Huds.)  Fr. 

X 

X 

X 

X 

se 

X 

X 

X 

Cystoclonium  purpurascens  (Huds.)  Kütz. 

X 

X 

X 

X 

e 

Turnerelia  Pennyi  (Huds.)  Schmitz 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

rosacea  (J.  Ag.)  Schmitz 

s 

Euthora  cristata  (L.)  J.  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

Rhodophyllis  dichotoma  (Lepech.)  Gobi 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

Rhodymenia  pertusa  (Post,  et  Rupr.) 
J.  Ag. 

s 

X 

palmata  (L.)  Grev. 

X 

X 

X 

X 

X 

ge 

p 

X 

X 

Halosaccion  ramentaceum  (L.)  J.  Ag. 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

158 


Simm o ns,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


- 

North  atlantic 
coast  of 
America 

Northwestern  1 
Europe 

Faeroes  and  1 
Iceland 

Northern 

Norway 

West  coast  1 
of  Greenland  1 

Spitzbergen 

province 

Siberian 
Polar  Sea  || 

American 
Polar  Sea 

Northern 

Pacific 

Delesseria  sinuosa  (Good.  et  Woodw.) 

| 

Lamour. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

Baerii  (Post,  et  Rupr.)  Rupr. 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

spinulosa  (Rupr.)  J.  Ag. 

X 

X 

g? 

X 

Polysiphonia  urceolata  (Lightf.)  Grev. 

X 

X 

X 

X 

X 

e 

X 

Schübeleri  Fosl. 

X 

X 

arctica  J.  Ag. 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

nigrescens  (Dillw.)  Grev. 

X 

X 

X 

X 

e 

X 

Rhodomela  lycopodioides  (L.)  Ag. 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

Larix  (Tum.)  Ag. 

X 

X* 

Odonthalia  dentata  (L.)  Lyngb. 

X 

X 

X 

X 

s 

X 

X 

X 

Ptilota  plumosa  (L.)  Ag. 

X 

X 

X 

se 

X 

pectinata  (Gvuxn.)  Fosl. 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

asplenioides  (Turn.)  Ag. 

X 

X 

Antithamnion  bnreale  (Gobi)  Kjellin. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

X 

floccosum  (Müll.)  Kleen 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

americanum  (Harv.)  Farl. 

X 

X 

X 

Pylaisii  (Mont.)  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Ceramium  arcticum  J.  Ag. 

X 

s 

rubrum  (Huds.)  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

se 

X 

Rhodochorton  Rothii  (Turt.)  Näg. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

X 

intermedium  Kjellm. 

s 

sparsum  (Carm.)  Kjellm. 

X 

X 

X 

p 

X 

spetsbergense  Kjellm. 

s 

penicilli forme  (Kjellm.)  Rosenv. 

X 

X 

X 

gse 

X 

membranaceum  Magn. 

X 

X 

X 

X 

X 

g 

Dumontia  filiformis  (Fl.  Dan.)  Grev. 

X 

X 

X 

e 

X 

Dilsea  integra  (Kjellm.)  Rosenv. 

gse 

X 

X 

X 

edulis  Stackli. 

X 

X 

X 

se 

Furcellaria  fastigiata  (L.)  Lamour. 

X 

X 

X 

se 

X 

Polyides  rotundus  (Gmel.)  Grev. 

X 

X 

X 

X 

e 

Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  tlie  Floras  etc. 


159 


North  atlantic 
coast  of 
America 

- 

ä 

if 
* 2 

tö 

o 

Faeroes  and 
Iceland 

s js 
o 

1 § 
I o 'rt 

o $ 

||S 
1 c 

Spitzbergen 

province 

Siberian 
Polar  Sea 

American 
Polar  Sea 

Northern 

Pacific 

Petrocelis  polygyna  (Kjellm.)  Schmitz 

& 

X 

Cruoria  arctica  Schmitz 

X 

X 

s 

Cruoriella  Dubyi  (Crouan)  Schmitz 

X 

X 

X 

X 

X 

Peysonellia  Rosenvingii  Schmitz 

X 

X 

X 

& 

Phododermis  elegans  Crouan 

X 

X 

X 

ö 

Clathromorphum  compactum  (Kjellm ) 

Fosl. 

X 

X 

X 

X 

se 

X 

circumscriptum  (Strömf.)  Fosl. 

X 

X 

X 

X 

g 

X 

Lithothamnion  arcticum  (Kjellm.)  Fosl. 

X 

Lenormandi  (Aresch.)  Fosl. 

X 

X 

X 

e 

laeue  (Strömf.)  Fosl. 

X 

X 

X 

X 

X 

& 

investiens  Fosl. 

X 

g 

thophiforme  Unger 

X 

X 

X 

X 

foecundum  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

X 

varians  Fosl. 

X 

er 

ö 

colliculosum  Fosl. 

X 

X 

X 

X 

X 

s 

flabellatum  Rosenv. 

X 

X 

X 

X 

O' 

ö 

botrytoides  Fosl. 

X 

fruticulosum  (Kütz.)  Fosl. 

X 

X 

X 

X 

X 

glaciale  Kjellm. 

X 

X 

X 

X 

gse 

? 

X 

flavescens  Kjellm. 

X 

X 

se 

Corallina  officinalis  L. 

X 

X 

X 

X 

e 

X 

Hildenbrandtia  rosea  Kütz. 

X 

X 

X 

X 

X 

gse 

X 

The  number  of  species  here  counted  as  arctic,  Phaeophyceae 
84,  Phodophyceae  75,  together  159,  gives  a relation  between  tlie 
numbers  of  the  groups,  that  is  more  in  accordance  with  the  fact 
that  the  former  increase,  the  latter  diminish  northwards.  The 
above  numbers  give  53  brown  and  47  red  algae  in  a hundred, 
while  the  numbers  of  Kjellman  give  resp.  49  and  51  for  the 
arctic  regions.  In  Northern  Norway  the  percentage  is  41  to  59, 
in  Iceland  47  to  53,  in  the  Faeroes  45  to  55  and  in  Scotland 
42  to  58  (Simmons,  38,  p.  227  and  228).  Farther  southwards 
the-  relative  number  of  Phaeophyceae  becomes  still  smaller. 


160 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  tlie  Eloras  etc. 


As  it  is  rather  troublesome  to  see  of  the  table  I how  many 
species  are  found  in  each  district,  the  following  summary  must 
be  made: 

Table  II. 


Districts 

Phaeo- 

phyceae 

Rhodo- 

phyceae 

Total 

Asiatic  Polar  Sea 

18  (19) 

19  (20) 

37  (39) 

American  — — 

21  (22) 

22  (23) 

43  (45) 

West  coast  of  Greenland 

67 

46  (47) 

113  (114) 

Spitzbergen  province  (togetlier) 

58  (61) 

59 

117  (120) 

Tkereof  only  in  East  Greenland 

17 

16 

33 

— — — Spitzbergen 

1(2) 

7 

8(9) 

— — — tbe  Murman  and  White  Sea 

5(6) 

9 

14  (15) 

— — — E.  Greenl.  and  Spitzb. 

2 

0 

2 

— Murin,  a.  Wh.  S. 

7 

1 

8 

— — Spitzberg.  — — 

3 

8 

11 

East  Greenland  (total) 

49  (50) 

35 

84  (85) 

— Spitzbergen  — 

29  (31) 

33 

62  (64) 

Murman  a.  White  Sea  (total) 

38  (40) 

36 

74  (76) 

The  two  sets  of  numbers  are  due  to  the  entering  in  table  I 
of  some  species,  whiche  have  only  with  doubt  been  accepted  as 
citizens  of  the  arctic  regions  or  some  part  of  tliem.  They  are 
marked  in  the  table  by  a I will  have  to  come  back  to 

some  of  them  at  least  later. 

Among  the  districts  that  of  Spitzbergen  shows  the  greatest 
number  of  species.  This  must  be  due  in  part  to  favourable  con- 
ditions  of  life,  which  have  made  it  possible  for  a number  of  at- 
lantic  algae  to  enter  the  eastern  portion  of  it.  The  warm  wa- 
ters  of  the  Gulfstream  must  be  the  principal  factor  in  so  brin- 
ging  up  the  number  for  the  Murman  and  AVhite  Sea  and  also 
for  Spitzbergen.  On  the  other  hand  the  careful  exploration  ef- 
fected  in  the  latter  country  by  the  swedish  expeditions  and  in 
the  first  named  part  by  russian,  swedish  and  other  investi- 
gators  plays  a great  part.  As  for  east  Greenland  it  must  prin- 
cipally  be  the  diligent  work  of  danish  and  other  explorers  that 
has  brought  up  the  number  so  far  as  84.  Next  in  number 
comes  the  coast  of  Danish  Greenland,  which  although  the  smal- 
lest  of  the  four  districts  has  still  not  less  than  113  species. 
Even  if  favourable  conditions  take  a part  in  this  result  it  is 
mostly  due  to  the  assiduous  work  of  the  danish  investigators 


S i m m o n s , R emarks  about  the  Relations  of  tbe  Floras  etc.  1 G 1 

and  collectors,  who  have  brought  the  knowledge  about  this  part 
of  the  arctic  regions  far  beyond  that  we  have  of  most  others. 
The  scantiness  of  the  list  from  the  Siberian  Polar  Sea  doubtless 
is  caused  in  a great  measure  by  the  nature  of  the  coast,  that 
is  unfavourable  for  the  growth  of  algae  (cf.  Kj  eil  man,  30,  p.  7, 
20  etc.),  but  then  this  long  coast  is  almost  only  explored  during 
one  sole  voyage,  the  Vega-expedition.  On  the  american  side  I 
think  only  exploration  is  lacking;  many  parts  of  the  coast  of 
the  continent  as  well  as  of  the  islands  are  favourable  enough, 
but  here  a great  work  is  still  left  undone. 

However,  for  the  investigation  here  contemplated,  there  is 
another  point  of  view  of  still  greater  importance  than  the  num- 
bers  of  species  in  the  different  districts.  That  is  the  distribu- 
tion  of  the  species  in  those  districts,  which  is  summarized  in  the 
following  table. 

Table  III. 


Distribution  of  species 

Pliaeo- 

phyceae 

Rhodo- 

phyceae 

Total 

1.  In  all  arctic  districts 

9(10) 

8(9) 

17  (19) 

2.  W.  Greenl.,  Spitzb.  prov.,  Asiatic  Pol.  Sea 

5 

2 

7 

3.  — — — Amer.  — — 

10 

5(6) 

15  (16) 

4.  — Asiat.  Pol.  Sea  — 

0 

0 

0 

5.  Spitzb.  prov.  — — — — — — 

0 

3 

3 

6.  W.  Greenland,  Spitzbergen  prov. 

23 

19 

42 

7.  — Amer.  Polar  Sea 

0 

1(2) 

1(2) 

8.  — Asiat.  — — 

0 

1 

1 

9.  Spitzbergen  prov.  — 

0(1) 

3 

3(4) 

10.  — — Amer.  — 

0 

0 

0 

11.  Asiatic  Polar  Sea  — 

0(1) 

0 

0(1) 

12.  W.  Greenland 

19 

8 

27 

13.  Spitzbergen  province 

11  (12) 

17 

28  (29) 

14.  Asiatic  Polar  Sea 

2 

2 

4 

15.  American  — — 

i 

3 

4 

84 

75 

159 

I have  here  also  included  such  combinations  of  distribution, 
as,  although  theoretically  possible,  are  not  found  in  reality.  It 
is  however  of  some  importance  to  observe  as  well  the  lacking 
of  these  as  also  the  number  of  species  for  eaeli  existing  com- 
bination. 


Beihefte  Bot.  Contralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


11 


162 


Simmons,  Eemarks  aboufcthe  Relations  of  the  Floras  etc. 


The  species  common  to  all  the  four  arctic  districts  are  very 
few,  only  17  (19),  giving  12  per  ct.  of  the  whole  number,  wliich 
seems  to  speak  against  the  looking  upon  the  present  flora  of  the 
Polar  Sea  as  old  and  directly  descending  from  the  former  flora 
of  the  regions  it  now  occupies.  The  19  species  under  1.  (table 
III)  are: 

*Pylaiella  litoralis 
*Sphacelaria  racemosa 
*Chaetopteris  plumosa 
*Phloeosphora  tortilis 
* Desmarestia  aculeata 
*Llachista  fucicola 
*Chordaria  fl agelli fo nn is 
Laminaria  cuneifolia 
„ solidungula 
*Fucus  i n flatus 

Of  these  the  species  marked  with  * are  found  in  the  nor- 
thern  part  of  the  Atlantic  as  well  as  of  the  Pacific,  and  some  of 
them  are  still  wider  distributed.  Only  Laminaria  cuneifolia  and 
L.  solidungula  do  not  go  down  into  the  Atlantic,  but  the  former  at 
least  seems  to  have  been  found  in  the  Pacific.  Phyllophora  in- 
terrupta  is  a decidedly  arctic  form,  notwithstanding  its  being 
found  also  on  atlantic  coasts,  where  it  is  eise  substituted  by  Ph. 
Brodiaei.  However  the  above  list  will,  as  I have  already  allu- 
ded  to,  probably  get  considerable  additions,  when  we  get  a bet- 
knowledge  of  the  american  and  asiatic  Polar  Sea.  Yet,  even  if 
all  species  not  found  only  in  one  of  the  least  explored  districts, 
a number  of  about  20,  were  distributed,  all  over  the  arctic  re- 
gions, we  would  still  get  only  about  25  per  ct.  of  the  whole 
flora.  Indeed,  the  groups,  6,  12,  13,  containing  the  numbers  of 
species  from  the  best  known  districts  show  a total  of  98  spe- 
cies, but  it  is  very  improbable  that  the  majority  of  these  will 
ever  be  found  in  the  other  regions.  If  some  will,  it  surely  must 
be  some  of  the  species  that  are  common  to  the  whole  area  north 
of  the  Atlantic,  but  it  must  be  remembered,  that  it  is  not  only 
through  the  better  exploration,  that  Western  Greenland  and  at 
least  some  parts  of  the  Spitzbergen  province  show  so  much  grea- 
ter  figures  than  the  other  districts,  but  that  also  the  natural 
conditions  of  those  coasts  play  their  part,  and  that  the  neigh- 
bourhood  of  atlantic,  richly  stocked  districts  has  facilitated  Im- 
migration of  Southern  forms.  Thus  I think  it  will  always  be 
necessary  to  uphold  the  assertion,  that  the  present  arctic  ma- 
rine flora  is  no  unity  and  that  its  origin  can  hardly  be  in  the 
regions  it  now  ocmrpies.  I will  give  further  reasons  for  this 
opinion  later,  but  now  the  flora  of  the  Spitzbergen  district  must 
be  studied  some  what  closer.  The  120  species  of  that  area  are 
disti'ibuted  as  follows: 


Phyllophora  interrupta 
* Luthora  cristata 
* Rhodymenia  palmata 
* Ralosaccion  ramentaceum 
* Delesseria  sinuosa 
* Polysiphonia  arctica 
*Rliodomela  lycopodioides 
*Ptilota  pectinata 
* Antithamnion  boreale. 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc.  103 


Table  IV. 


Distribution  of  species 

Phaeo1 

phyceae 

Rhodo- 

phyceae 

Total 

East  coast  of  Greenland 

17 

16 

33 

Spitzbergen 

2 

7 

9 

Murman  and  White  Sea 

6 

9 

15 

East  Greenland  and  Spitzbergen 

2 

0 

2 

— — Murman  and  White  Sea 

7 

1 

8 

Spitzbergen  — — — — 

3 

8 

11 

In  the  whole  province 

24 

18 

42 

Among  the  42  species  that  are  indicated  as  spread  over 
the  whole  province  we  find  again  the  widely  distributed  species 
of  1.  in  table  III  with  two  exceptions,  Laminaria  cuneifolia , only 
found  (?)  in  the  White  Sea,  and  Rhodymenia  palmata  not  known 
from  Spitzbergen.  Most  of  the  otliers  are  widely  spread.  Of 
special  filterest  however  are  Alaria  grandifolia  and  Laminaria 
Agardhii , which  perhaps  are  confined  to  this  area  and  Scapho- 
spora  arctica  that  only  here  enters  the  arctic  regions. 

Of  the  species  which  enter  the  arctic  Sea  along  the  north 
coast  of  Europe  5,  viz.,  Dictyosiphon  corymbosus , Eudesme  vires- 
cens,  Porphyra  umbilicalis , Chantransia  secundata , and  Polysipho- 
nia  urceolata  are  also  found  in  Western  Greenland.  It  certainly 
is  due  to  the  favourable  conditions  of  immigration,  that  these 
mostly  atlantic  algae  here  have  reached  so  far  north,  as  is  also 
the  case  with:  Mesogloia  vermiculata,  Pelvetia  canaliculata , Cysto- 
cloniurn  purpurascens,  Polysiphonia  nigrescens,  Dumontia  filiformis , 
Polyides  rotundus,  Lithothamnion  Lenormandi , Corallina  offici- 
nalis , all  species  that  nowhere  eise  belong  to  the  arctic  regions, 
likewise  as  with  Lithosiphon  Laminariae , if  that  alga  is  really 
found  on  the  coast  of  Novaja  Senilja.  On  the  other  side  Laminaria 
cuneifolia , an  arctic-pacific  species,  here  should  have  its  limit,  if 
the  plant  found  in  the  White  Sea  is  rightly  determined  by  Gobi. 

Among  the  9 species  indicated  only  for  Spitzbergen  3 are 
endemic,  viz.,  Turnerelia  rosacea , Rhodochorton  intermedium,  Rh. 
spetsbergense.  Ceramium  arcticum,  lately  described  by  Agardh 
(6),  is  also  known  from  northern  Norway.  Alaria  esculenta  is 
dubious  and  perhaps  also  Rhodymenia  pertusa , which  is  a pacific 
species  nowhere  found  in  arctic  waters.  Rosenvinge  (42,  p.  811) 
has  shown,  that  Greenland-specimens  conveyed  by  Kj  eil  man 
to  this  species  are  Rh.  palmata , and  the  same  perhaps  is  the 
case  with  the  Spitzbergen  specimens.  It  also  would  be  astoun- 
ding  if  the  latter,  common  species  there  should  be  substituted 
by  such  a traveller  from  afar.  Fucus  ceranoides  only  here  enters 

11* 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  tbe Floras  etc. 


164 

the  arctic  region,  Odonthalia  dentata  and  Lithothamnion  colHculo- 

sum  are  found  also  in  other  arctic  provinces. 

• 

Of  the  11  species  found  as  well  in  Spitzbergen  as  in  the 
Murman  Sea  but  not  on  the  east  coast  of  Greenland  7 are  also 
absent  from  the  Western  coast  of  that  country.  The  4 otliers, 
Dictyosiphon  hippuroides,  Phyllophora  Brodiaei,  Ceramium  rubrum, 
Clathromorphum  compactum,  in  all  probability  will  be  found  there 
yet.  The  two  species,  Pylaiella  varia  and  Ectocarpus  ovatus , that 
are  only  found  in  east  Greenland  and  Spitzbergen  but  not  in 
the  southeastern  part  of  the  province,  probably  also  will  be  de- 
tected  there.  The  S species  from  east  Greenland  and  the  south- 
eastern district  are  not  very  arctic.  With  one  exception,  Lami- 
naria  saccharina  (var.)  they  are  found  also  in  Western  Greenland. 
5 of  them,  Scytosiplion  lomentarius , Pliyllitis  fascia,  Ralfsia  deusta , 
Fucus  vesicülosus,  Rhodymenia  palmata  are  found  only  in  the 
Southern  part  of  the  east  Greenland-coast,  two  others,  Isthmoplea 
sphaerophora  and  Sorapion  Kjellmani  are  not  found  there  yet. 
Lastly  there  are  33  species  only  found  in  east  Greenland; 
most  of  these  are  also  known  from  the  western  coast  of  that 
country. 

The  120  species  of  the  Spitzbergen-province  are  distributed 
as  follows:  east  Greenland  has  85,  Spitzbergen  64,  the  Murman 
and  White  Sea  76.  If  a comparison  of  the  East-Greenland- 
flora  with  those  of  the  others  parts  of  the  province  is  made 
after  the  method  I have  previously  (38,  p.  219)  proposed,  the 
result  will  be  the  following: 


Table  V. 


East  Green- 
land 

Common 

O 

U 

<D 

N 

m 

Total 

East  Green- 
land 

Common 

Spitzbergen 
Murman  and 
Wliite  Sea 

Total 

Number  of  species 

41 

44 

20 

105 

33 

52 

35 

120 

Per  ct  of  total  number 

39 

42 

19 

28 

43 

29 

Number  of  species 

1 

» 

12 

57 

70 

1 

12 

89 

102 

Per  ct  of  total  number 

2 

17 

81 

1 

12 

87 

The  series  of  figures  below  I have  taken  from  Ivjellman 
(30),  to  show  how  far  our  knowledge  of  the  East-Greenland-flora 
has  advanced  since  his  work  was  written.  It  is  easily  under- 
stood,  in  looking  at  these  figures,  why  Kjellman  could  say: 
„The  scanty  notices,  that  we  possess  on  the  marine  Vegetation  on 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  tlie  Floras  etc. 


1G5 


the  east  coast  of  Greenland,  point  to  its  being  like  that  of  Spitz- 
bergen". But,  wben  more  comprehensive  collections  were  brought 
bome  from  east  Greenland  (by  Hartz  from  Scoresby  Sound  and 
by  Bay  from  Angmagsalik)  Rosen vinge  who  studied  tliem 
came  to  anotber  result.  He  bas  given  especial  attention  to  the 
question  about  the  relation  of  the  East-Greenland-flora  to  that  of 
Spitzbergen  in  consequence  of  the  idea  of  Kjellman,  quoted 
above,  and  he  comes  to  tlie  conclusion,  that  the  flora  is  nearer 
related  to  that  of  the  western  coast  of  Greenland  than  to  that 
of  Spitzbergen  (44,  p.  154 — 57,  176 — 79).  „All  in  all  the  marine 
flora  of  east  Greenland  seems  to  show  a considerable  correspon- 
dence  with  that  of  western  Greenland“  he  says  (p.  17S).  Not- 
withstanding  this,  the  latest  author  who  has  treated  the  flora  of 
east  Greenland,  Jönsson  (28),  says:  „Thus  the  latest  collections 
from  the  eastern  coast  fui'thermore  confirm  Rosenvinges  State- 
ment. as  to  the  difference  between  the  marine  flora  of  East  and 
West  Greenland“  (p.  2).  Indeed  Rosenvinge  speaks  of  diffe- 
rences  between  the  east  and  west  coast  (as  also  between  different 
parts  of  the  latter)  but,  as  the  sentence  quoted  above  Stands  to- 
gether  with  a reflexion  about  the  resemblance  of  the  marine 
flora  of  east  Greenland  to  that  of  Spitzbergen,  one  must  get  the 
impression,  that  Rosenvinge  thinks  the  East-Greenland-flora 
nearest  related  to  that  of  Spitzbergen.  Also  (p.  3)  Ros en vinge 
is  quoted  instead  of  Kjellman  (cf.  above),  Rosenvinge  in  the 
passage  referred  to  (44,  p.  154)  speaks  about  the  entire  Green- 
land flora. 

The  easiest  method  to  make  a comparison  between  the  floras 
on  both  coasts  of  Greenland  will  be  the  same  as  used  above, 
and  by  such  a proceeding  also  the  relative  resemblance  with  the 
Spitzbergen-flora  will  appear: 

East  Greenl.  Common  West.  Gr.  Total 
Number  of  species  12  73  41  126 

Per  ct  of  total  number  9 58  33 

The  12  East-Greenland-species,  not  found  on  the  western 
coast  are: 


Strebionoma  helophorum 
Alarm  flagellaris 
„ grandifolia 
Laminaria  saccharina 
„ Agardhü 
Scaphospora  arctica 


Chantransia  efflorescens 
Harvcyella  mirabilis 
Dilsea  integra 
Petrocelis  polygyna 
Lithothamnion  investiens 
„ varians. 


Some  of  ‘these  are  small  algae  or  such  that  may  on  otlier 
accounts  easily  escape  the  collector,  and  which  can  perhaps  still 
be  found  on  the  west  coast,  but  for  the  great  Alarm-  and 
Laminaria- species  at  least  we  must  seek  anotber  way  to  account 
for  their  being  found  only  on  the  east  coast.  At  all  events  it  is 
evident,  that  the  flora  of  east  Greenland  is  not  by  far  so  nearly 


106 


Simmons , Eemarks  about  tlie  Kelations  of  the  Floras  etc. 


related  to  that  of  Spitzbergen  as  Jönsson  thinks,  on  the  con- 
trary  we  must  agree  with  Rosenvinge  that  it  is  very  closely 
allied  to  that  of  the  Western  coast. 

But  here  a new  questioh  arises:  is  the  flora  of  east  Green- 
land  uniform  all  along  the  coast?  To  get  an  answer  to  this 
question  I have  noted  how  far  soutlrwards  on  the  coast  those 
species  grow,  wliich  are  not  found  on  the  west  side.  None  of 
them  reaclies  to  tlie  soutli  of  65  °,  for  several  the  Southern  limit, 
as  far  as  known  at  present,  lies  to  the  north  of  the  70 th 
parallel.  On  the  other  liand  several  rnore  or  less  common 
West-Greenland-algae  do  not  from  Cape  Earewell  reach  further 
up  on  tlie  east  coast  than  to  the  66th  parallel  or  there  about. 
I have  here  only  taken  into  consideration  such  species  as  are, 
witliin  tlie  arctic  regions,  only  found  in  Greenland,  as  these 
seem  most  fit  to  tlirow  light  upon  the  problem  about  the 
uniformity  of  the  east-coast-flora.  At  least  10  such  species 
are  only  found  in  Southern  East  Greenland,  viz. : 


Edocarpus  pycnocarpus 
— siliculosus 
Coilodesme  bulligera 
Physematoplea  attenuata 
Alaria  Pylaii 


Ayarum  Turneri 
Laminaris  longicruris 
— groenlandica 
Delesseria  spinulosa 
Bhodochorton  mcmbranaceum d) 


If  a compai’ison  is  made  by  means  of  the  previous  method, 
we  lind: 


Southern 

East-Greenl. 

Number  of  species  10 

Per  et.  of  total  number  12 


Common 

63 

74 


Northern 
East -Ctreenl. 
12 
14 


Total 

85 


Through  taking  into  consideration  also  the  distribution  within 
the  Greenland-area  of  more  widely  spread  algae,  the  percentage 
of  Southern  species  would  be  still  more  augmented  at  the  cost  of 
the  species  common  to  the  whole  coast,  but  I think  the  difference 
between  the  northern  and  Southern  flora  will  appear  as  clearly,  if 
only  the  distribution  of  the  Laminariaceae  is  considered.  The 
distinctly  american  species  Laminaria  longicruris 2)  and  Agarum 
Turneri  do  not  reach  above  66°  and  about  the  same  latitude 
also  the  endende  Lam.  groenlandica , and  Alaria  Pylaii , arctic 
only  in  Greenland,  have  their  limit.  On  the  other  hand 
Laminaria  saccharina  (var.)  and  L.  Agardhii  (dubious)  have  their 
Southern  limit,  the  former  at  69°,  the  latter  at  74°  (?).  Un- 
questionably  this  remarkable  mode  of  distribution  must  someliow 
stand  in  connection  with  the  former  landbridge  between  Iceland 
and  Greenland , that  has  reached  the  Greenland  coast  between 
the  65 th  and  69 th  parallel,  as  is  still  pointed  out  by  the  sub- 
marine ridge  in  the  Denmark  Strait,  That  two  species,  Alaria 


J)  Also  found  at  Jan  Mayen. 

9 As  it  is  only  found  at  one  point  and  not  (y.et?)  fartber  south,  too 
great  importance  must  not  be  attached  to  it. 


Sim  mons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


167 


grandifolia  and  A.  flagellaris , go  so  far  south  as  about  65°  does 
not  contend  against  this  view,  as  they  can  perhaps  liave 
wandered  other  ways  or  more  swiftly.  At  all  events  this 
distribution  can  hardly  date  back  to  preglacial  time  but  must 
liave  been  effected  after  the  maximal  glaciation.  If  tlie  land- 
bridge  liad  been  broken  for  ever  already  in  tertiary  time,  even 
with  the  slow  progress  that  these  algae  probably  are  capable 
of,  there  would  have  been  time  enough  for  them  to  blend 
throughout  the  whole  coast  line.  Also  it  seems  impossible, 
with  the  help  of  preglacial  factors,  to  explain  how  Laminar ia 
saccharina , a decidedly  temperate  alga,  has  come  to  grow  far 
up  on  the  East  Greenland  coast  but  not  in  the  Southern  parts  of 
it,  when  at  the  same  time  extremely  arctic  species  as  Laminaria 
longicruris  and  Agarum  Turneri  are  found  to  the  south  of  its  area. 


There  is  another  feature  of  the  distribution  of  arctic  algae, 
left  almost  quite  out  of  consideration  as  yet,  that  must  however 
be  examined,  namely  the  distribution  of  the  arctic  species  outside 
the  Polar  Sea.  The  following  table  (VI)  gives  a summary  of 
the  most  important  points  thereof. 


Table  VI. 


Distribution  of  species 

Phaeo- 

phyceae 

Rhodo- 

pliyceae 

Total 

S -4J 

X o 

5 £ 

Atlantic-arctic-pacific 

34 

30 

64 

40 

Atlantic-arctic  . 

39 

35 

74 

47 

Pacific-arctic 

2 

4 

6 

4 

Arctic,  endemic. 

9 

6 

15 

9 

It  may  perhaps  be  needed  to  remark,  that  I always  use 
the  words  atlantic,  etc.  only  to  signify  species  growing  in  the 
Atlantic,  resp.  Polar  Sea,  * etc.,  not  as  terms  with  any  other 
meaning.  The  same  species  therefore  very  well  can  be  called 
as  well  arctic  as  atlantic,  resp.  pacific.  The  case  is,  that  I can 
not  see  there  has  been  anything  won  with  the  division  of  the 
northatlantic  and  arctic  floras,  introduced  by  Reinke  (-10.  p. 
94 — 95).  The  autlior  says  himself,  that  he  only  for  shortness 
sake  speaks  of  an  arctic,  an  hemiarctic,  a subarctic,  and  an 
atlantic  series  of  algae,  but,  since  almost  every  autlior,  working 
with  an  atlantic  or  arctic  marine  flora  has  feit  obliged  to  use 
those  terms,  they  have  only  led  to  confusion.  The  name  hemi- 
arctic is  never  used,  as  far  as  I know,  but  Kuckuck  (34. 
p.  10)  has  created  in  its  stead  a northatlantic  series.  As  the 


168 


Simmons,  Remarks  about  tlie  Relations  of  the  Floras  etc. 


referring  of  a species  to  one  of  tlie  groups  or  another  is  solely 
based  upon  liow  far  southwards  or  northwards  the  writer  thinks 
it  to  be  found,  there  must  be  an  everlasting  interchange  of 
species  between  the  groups,  especially  the  northatlantic  and  the 
subarctic  series,  as  is  easily  seen  by  comparing  the  lists  in  the 
above  mentioned  treatises  and  those  of  Rosenvinge  (44)  and 
Börgesen  (8).  Comparisons  of  percentage  of  species,  referred 
to  those  series,  such  as  are  to  be  found  in  the  papers  quoted, 
can  not  be  of  the  slightest  interest,  as  it  is  seifevident  that,  if 
species  that  have  their  distribution  chiefly  far  northwards  are 
ealled  arctic,  those  with  a somewhat  more  southerly  area,  sub- 
arctic, a.  s.  o.,  a coastline  further  to  the  north  will  always  show 
a greater  percentage  of  „arctic“  species,  than  one  farther  south- 
wards,  and  vice  versa  — if  not  some  special  circumstance  plays 
in.  Börgesen  (8)  for  instance  devotes  severai  pages  to  such 
examinations  and  comparisons,  as  the  „result“  of  which  it  appears, 
that  in  the  flora  of  the  Faeroes  (lying  in  the  northern  Atlantic) 
there  is  a verv  great  percentage  of  „northatlantic  species“. 

The  table  (VI)  shows,  that  most  of  the  arctic  algae  are  also 
found  in  some  parts  of  the  Atlantic  (87  per  ct.).  Of  these 
again  64  (40  per  ct.  of  total  number)  are  also  spread  to  the 
northern  part  of  the  Pacific.  Among  these  we  will  find  most  of 
the  species,  which  have  a wide  distribution  in  the  arctic  seas 
and  also  a few  species  with  a very  wide  ränge,  such  as  are 
found  again  in  the  Southern  temperate  region  or  even  in  the 
antarctic,  and  also  such  as  are  spread  even  to  the  warmer 
parts  of  the  oceans.  The  species  common  to  the  arctic  flora 
and  that  of  the  Pacific  are  much  fewer  than  those,  which  the 
former  has  in  common  with  the  atlantic  one,  70  species  (44  per 
ct.:.  Of  these  6 only  are  not  found  even  in  the  northern 
Atlantic,  namely  Älciria  dolichorachis , * Laminaria  cuneifolia, 
* Rhodymenia  pertusa,  Rhodomela  larix,  Ptilota  asplenioides , *Dilsea 
integra.  Hereto  comes  further  Laminaria  solidungula  if  that 
species  really  grows  in  the  Pacific  and  not  only  young  specimens 
of  Gymathere  triplicata  are  taken  for  it  as  Setchell  (49,  p.  260) 
thinks.  Of  the  six  species  three,  marked  with  *are  found  also  in 
parts  of  the  Polar  Sea  lying  north  of  the  Atlantic.  Kj  eil  man 
(30,  p.  53)  sees  in  the  existence  of  such  a distribution  a proof 
for  the  assumption  of  a centre  of  dispersion  in  the  Polar  Sea 
itself.  I will  not  deny,  that  so  may  have  been,  only  I think 
the  continuity  of  the  evolution  within  the  Polar  Sea  very 
doubtful.  There  also  are  atlantic  species  that  reach  far  into 
the  arctic  area,  even  north  of  Asia  and  America.  Such  are: 
Chantransia  efflorescens , Turnerelia  Pennyi,  Rhodochorton 

penicilliforme,  Lithothamnion  foecundum ; more  dubious  are 
Laminaria  digital  a,  L.  longicruris , Rhodochorton  sparsam, 
Cruoriella  Dubyii.  I do  not  however  think  there  is  too  much 
stress  to  be  laid  on  this  fact.  The  three  pacific-arctic  species, 
which  only  go  a short  way  into  the  arctic  sea  from  Bering 
Strait,  viz.  Maria  dolichorachis , Rhodomela  larix , Ptilota  asple- 


Simmons,  Remarks  about  tlie  Relations  of  tlie  Floras  etc. 


169 


nioides,  doubtless  are  ratlier  late  immigrants  from  the  Pacific, 
where  tfiey  liave  their  principal  area  of  distribution. 

A group  of  species  that  must  be  discussed  in  detail,  is  tliat 
of  the  endende  forms  in  the  Polar  Sea.  Kjellman  has  27  such 
species  (30,  p.  74 — 75),  but  about  them  it  has  come  true  to  a 
greater  degree  than  he  has  thought  probable  himself,  wliat  he 
says  (30,  p.  49) : — — „it  is  thus  certainly  possible  that  some 
one  or  other  of  them,  attention  being  now  drawn  to  it,  may 
prove  to  go  southward  — — When  such  are  withdrawn, 
together  with  the  forms  now  not  upheld  as  species,  we  should 
get  only  8 or  9 arctic-endemic  species.  Still  some  new  have 
been  found,  and  consequently  the  list  of  such  algae  now  contains 
the  following  15: 

Ectocarpus  pycnocarpus 
Kjellmania  subcontin ua 
Coelocladia  arctica 
Myriocladia  callitricha 
Maria  grandifolia  (?) 

— oblong  a 

— elliptica 
Laminaria  groenlandica 

— Agardhii. 

If  those  species  (9  per  et.  of  the  wliole  arctic  flora)  should 
without  restriction  be  standing  for  the  future  as  endemic.  in 
the  arctic  regions,  tliis  doubtless  would  give  a momentous 
support  to  the  opinion  of  Kjellman,  that  the  arctic  flora  is  old 
in  its  present  area,  but  I think  that,  by  submitting  them  to  a 
thorougli  scrutiny,  we  will  get  a somewhat  different  view  of 
them.  Most  of  the  species  are  hitherto  only  known  from  the 
original  locality  or  a rather  small  area  and  will  probably 
gradually  be  found  to  have  a much  wider  dispersion,  as  has 
already  been  the  case  with  several  of  Ivjellman’s  and 
Rosenvinge’s  new  species,  or  to  be  nearly  allied  to  species  of 
Southern  waters.  Coelocladia  arctica  is  the  representative  of  a 
monotvpic  genus,  the  only  one  that  is  endemic  in  the  arctic  regions. 
Even  if  it  is  hardly  restricted  to  the  west  coast  of  Greenland, 
there  is  nothing  to  be  said  about  it  at  present.  Kjellmania  sub- 
continua  and  Myriocladia  callitricha  have  their  nearest  relatives 
in  the  northern  Atlantic.  Of  the  three  Alarias  one,  A.  grandi- 
folia , is  found  in  the  neighbourhood  of  the  northatlantic  area 
of  dispersion  of  the  genus  and  probably  also  grows  within 
that  district,  the  two  others,  seen  only  at  one  point  near  Bering 
Strait,  probably  will  be  found  also  in  the  northern  Pacific, 
where  the  genus  sliows  its  greatest  development  and  is  represented 
by  a eonsiderable  nurnber  of  species,  or  at  least  tliese  two  may 
be  regarded  as  immigrants  from  the  Pacific,  which  have  become 
differentiated  after  their  transplantation  to  the  Polar  Sea.  The 
two  Laminaria u seem  to  be  bound  to  the  arctic  sea  nearest  to 
the  Atlantic,  where  they  have  their  relations.  On  the  other 


C all  y men  i a Sch  mi tzi i 
Turnerella  rosacea 
Bhodochorton  intennedium 
— spetsbergense 
Petrocelis  polygyna 
Lithothamnion  arcticum. 


170 


S i m m o n s , Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


liand,  if  the  extremely  arctic,  wide  spread  L.  solidungula 
does  110t  grow  in  the  Pacific,  as  seems  most  probable  after  the 
before.  mentioned  Statement  of  Setchell,  we  should  there  have 
a true  arctic  species,  that  would  give  a certain  snpport  to  the 
theory  of  Kj  eil  man,  as  it  is  among  the  algae  wlio  can  perhaps 
with  a better  right  than  most  others  be  set  up  as  survivors  of 
the  glacial  period  in  the  Polar  Sea  itself. 

All  the  6“  Rhodophyceae  must  be  said  to  be  little  known  and 
pertaining  to  genera,  as  yet  too  insufficiently  studied,  to  be  apt 
to  be  used  to  prove  anything  about  the  history  of  the  arctic 
flora.  Moreover  one,  Rhodochorton  intermedium , is  said  to  be 
identic  with  Rh.  Rothii  (Jönsson,  28,  p.  2).  I think  already 
wliat  is  hitherto  said,  will  be  almost  enough  to  prove  that  we 
can  not  have  any  right  to  conclude  from  the  endemism  in  the 
Polar  Sea,  that  there  has  been  a long-continuecl  evolution  of 
species,  liaving  tlieir  original  homestead  in  those  ice-encumbered 
waters,  and  never  liaving  quitted  them  even  during  the  most 
unfavorable  times  of  the  iceage. 

The  great  number  of  species  (64,  40  per  ct.)  common  to 
the  north  Atlantic,  the  Polar  Sea  and  the  northern  Pacific  could 
certainly  also  seem  to  support  the  above  mentioned  view  of 
Kjellman,  but,  if  this  circumstance  is  examined  together  with 
another,  I think  it  will  sooner  prove  quite  a different  course  of 
development.  I mean  the  fact  that  a number  of  species,  not 
growing  in  the  Polar  Sea,  are  notwithstanding  found  in  the 
northern  parts  as  well  of  the  Atlantic  as  of  the  Pacific. 
J.  Gr.  Agardh  has  been  the  first  algologist  to  draw  the 
attention  to  the  question  about  the  appearance  in  widely 
different  parts  of  the  world  of  the  same  species.  When  he 
first  commented  upon  it  in  1862  (2)  he  was  most  inclined  to 
think,  that  botanists,  who  profess  to  have  found  common 
european  species  in  far  away  seas,  have  been  missled  by  some 
outward  likeness;  corresponding  but  not  identic  species  have 
been  found.  Where  still  the  same  species  occur  in  different 
regions,  the  distribution  is  due  to  the  currents;  thus  he  speaks 
of  an  american-european  floral  province  within  the  ränge 
of  the  colder  part  of  the  Gulfstream,  and  of  a circum- 
american  province  that  is  characterized  by  Ayarum  and  by 
otlier  Laminaria- species  than  the  former.  Even  the  latter 
should  have  got  its  limits  through  currents.  This  view  is  again 
discussed  and  upheld  in  another  paper  (4,  p.  8—9  and  11)  1872, 
but  in  the  mean  time  Agardh  has  himself  identified  an  alga 
from  Spitzbergen  with  a species  described  from  California 
( Fucus  Harveyanus ) in  a treatise  publislied  1868  (3,  p.  10)  and 
here  he  also  speaks  of  the  joint  appearance  of  many  species  of 
algae  in  the  Atlantic  and  Pacific.  He  tliinks  that  this  is  due 
to  a current  that  transports  algae  from  New  Foundland  and 
Spitzbergen  to  northwestern  America  and  Kamshatka.  But  as 
Kjellman  (30,  p.  55)  points  out,  such  a current  is  never  ob- 


Simmons.  Remarks  about  tbe  Relations  of  the  Floras  etc.  1<  1 

served,  on  the  contrary  he  speaks  of  quite  a net  of  cnrrents  in 
the  Polar  Sea,  where  an  alga  must  move  from  one  stream  to 
another  if  it  should  make  such  a voyage.  Kjellman  rightly 
observes  that  such  a complicated  drift  can  hardly  be  thought 
possible,  and  he  therefore  seeks  the  solution  of  the  problem  in 
the  former  disposition  of  land  and  water  and  in  altered  hydro- 
graphic  conditions.  As  to  the  supposition  of  Agardh,  that  it 
will  probably  appear  bv  more  scrupulous  examination,  that  the 
number  of  species  widely  spread  or  at  least  common  to  the 
Atlantic  and  Pacific  is  much  smaller  than  hitherto  presumed, 
Kjellman  is  most  disposed  to  assent  to  his  opinion.  However 
in  the  latest  careful  work  about  the  flora  of  the  northwestern 
coast  of  America  (49),  the  only  part  of  the  north-pacific  coast- 
lines  that  can  be  said  to  be  comparatively  well  known, 
S etc  hell  and  Gardner  have,  even  if  some  old  Statements 
about  the  occurrence  of  atlantic  species  are  cancelled,  also 
identified  some  algae,  formerly  regarded  as  representative 
species,  with  atlantic  ones,  or  at  least  only  given  them  rank 
of  varieties.  Consequently  tlie  number  of  atlantic-arctic-pacific 
species  has  become  as  great  as  previously  mentioned  and  also 
the  group  of  atlantic-pacific  species  has  sooner  become  augmented 
than  diminished. 

In  the  following  table  (VII)  the  latter  algae  are  enumerated. 
I have  here  also  inserted  separate  columns  for  the  Bering  Sea 
and  for  the  northern  part  of  the  east  coast  of  Asia,  although 
nearly  all  species  are  stated  only  from  the  american  side. 


Table  VII. 


Northern 

Norway 

CG 

o 

n o 
z t- 
2 ° 
ci 

o Z- 
o 

h~,r% 

5 

2 

© 

1 & 
■gw 

Atlantic 
coast  of 
America 

Pacific  coast 
of  America 

cö 

a> 

Ul 

bp 

1 

North  eastern 
coast  of  Asia 

Pylaiella  macrocarpa  Fosl. 

X 

X 

Ectocarpus  terminalis  Kütz. 

X 

X 

X 

granulosus  (Engl.  Bot.)  Ag. 

X 

X 

X 

X 

tomentosus  (Huds.)  Lyngb. 

X 

X 

X 

X 

X 

Phycocelis  baltica  (Reinke)  Fosl. 

X 

X 

X 

Sphncelaria  Plumula  Zanard. 

X 

X 

Clado8tephus  verticillatus  (Liglitf.)  Ag. 

X 

X 

p 

Desmotrichum undulatum  (J.  Ag.)Reinke 

X 

X 

X 

X 

Punctaria  latifolia  Grev. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Striaria  attenuata  (Ag.)  Grev. 

X 

X 

X 

172 


S i m in  o n s , Remarks  about  the  Relations  of  tlie  Eloras  etc. 


Northern 

Norway 

Iceland 
and  Faeroes 

Northwestern 

Europo 

Atlantic 
coast  of 
America 

Pacific  coast 
of  America 

Bering  Sea 

North  eastern 
coast  of  Asia 

* Desniarestia  ligulata  (Liglitf .)  Lamour. 

X 

X 

X 

Myrio)iema  vulgare  (Thur.)  Sauv. 

X 

X 

X 

X 

X 

Castagnea  divaricata  (Ag.)  J.  Ag. 

? 

X 

X 

X 

Leathesia  difformis  (L.)  Aresch. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Carpomitra  Cabrerae  (Clem.)  Kütz. 

X 

X 

Litlioderma  lignicola  Kjellm. 

X 

X 

Eryth  rotrichia  ceramicola  (Lyngb.)Aresch. 

X 

X 

X 

X 

X 

Porphyra  leucosticta  Thur. 

X 

X 

X 

X 

Choreocolax  Polysiphoniae  Reinsch 

X 

X 

X 

X 

Chondrus  crispus  (L.)  Stackh. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Gigartina  mammillosa  (Good.et  Woodw.) 
J.  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Callophyllis  laciniata  (Huds.)  Kütz. 

X 

X 

X 

X 

*Callymenia  reniformis  (Turn.)  J.  Ag. 

X 

X 

X 

Agardltiella  teuer a (J.  Ag.)  Schmitz 

X 

X 

*Gracilaria  eonfervoides  (L.)  Grev. 

X 

X 

* Hypnea  musciformis  (Wulf.)  Lamour. 

X 

X 

X 

X 

Rliodymenia  Palmetta  (Esp.)  Grev. 

X 

X 

Lomentctria  ovalis  (Huds.)  Endl. 

X 

X 

* Plocamium  coccineum  (Huds.)  Lyngb. 

X 

X 

X 

X 

X 

Delesseria  alata  (Huds.)  Lamour. 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Laurencia  pinnatifida  (Gmel.)  Lamour. 

X 

X 

X 

Chondria  atropurpurea  Harv. 

X - 

X 

* Pol ysiphohiaat  rorubescens(Dillw.)  Grev. 

X 

X 

X 

X 

X 

Callithamnion  polyspernmm  Ag. 

X 

X 

X 

X 

X 

Baileyi  Harv. 

X 

X 

Ceramium  tenuissimum  (Lyngb.)  J.  Ag. 

X 

X 

X 

Petrocelis  Middendorfi  (Rupr.)  Kjellm. 

X 

X 

X 

Lithothamnion  Sonderi  Hauck 

X 

X 

Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


173 


A few  (7)  species  in  the  list  are  markecl  with  *;  these  are 
such  as  have  also  a more  Southern  distribution,  either  in  the 
warmer  seas  or  äs  well  in  the  Southern  as  in  the  northern  tem- 
perate  zone.  For  them  the  possibility  of  a Southern  way  of 
immigration  must  be  admitted,  perhaps  also  their  origin  dates 
far  back  in  the  tertiary  period.  Still  of  the  16  Phaeophyceae 
and  22  Rhodophyceae  in  the  table  31  species  have  a distribution 
that  can  hardly  be  accounted  for  otherwise  than  through  assu- 
ming  their  original  home  to  have  been  in  the  present  arctic 
regions. 

Indeed  it  is  no  great  number  compared  to  the  total  of  the 
atlantic  or  pacific  flora,  but  then  we  also  must  remember  the  64 
atlantic-arctic-paeific  species  from  table  VI.  Thus  a number  of 
about  100  algae,  common  to  the  northern  parts  of  the  oceans 
on  both  sides  of  America  is  reached,  at  all  events  a rather  con- 
siderable  part  of  the  total  figures.  Moreover  the  numbers  in 
table  VII  could  with  a good  right  be  increased  by  transferring 
from  table  VI  such  species  as  are  found  in  the  Arctic  Sea  only  in 
a limited  region  immediately  beyond  the  northern  border  of  the  At- 
lantic as  here  defined.  Among  these  are:  Polysiphonia  nigres- 
cens , Dumontia  filiformis,  Corallina  officinalis  from  the  Murman 
or  White  Seas;  Maria  esculenta  from  Spitzbergen  and  further 
some  species,  found  either  in  Western  Greenland  alone  or  besides 
also  at  the  european  nortlicoast,  but  not  in  other  arctic  districts. 
Even  about  these  it  holds  true,  that  if  they  have  now  for  the 
first  time  entered  the  Polar  Sea,  it  becomes  impossible  to  give 
any  reason  for  their  appearance  also  in  the  Pacific.  On  the 
other  hand  if  we  think  species  with  such  a distribution  to  be 
what  I will  call  tertiary-polar  species,  i.  e.  such  as  have  had  their 
former  home  in  the  sea  around  the  pole,  it  becomes  natural, 
that  they  should  have  been  driven  soutliwards  by  the  glaeiation 
both  into  the  Atlantic  and  the  Pacific  and  there  have  got  their 
present  distribution. 


We  now  must  go  back  to  what  we  know  about  the  terti- 
ary flora  of  the  polar  regions,  and  to  the  conclusions  that  can 
be  drawn  from  that  knowledge.  In  the  miocene  time  there  has 
been  a rather  warm  climate  far  up  in  the  present  arctic  re- 
gions, as  is  shown  by  the  plantfossils  found  not  only  about  70  o 
on  both  coasts  of  Greenland  but  also  to  the  north  of  the  80 th 
parallel  in  Grinnelland.  If  at  all  there  existed  tlien  a flora  that 
could  be  called  arctic,  it  must  have  had  a very  limited  area. 
For  the  present  research  it  can  liowever  be  left  out  of  conside- 
ration  if  there  already  so  long  ago  were  any  algae  that  lived 
under  arctic  conditions  or  if  the  arctic  species  were  formed 
first  during  the  preglacial  period,  that  is  wlien  the  deterioration 
of  climate  began.  Species  that  were  not  able  to  adapt  themsel- 
ves  to  the  gradually  less  and  less  favorable  conditions  of  life, 
must  then  either  have  been  exstirpated  or  driven  soutliwards 


174 


Simmons,  Remarks  about  tbe  Relations  of  the  Floras  etc. 


from  the  Polar  Sea  through  the  openings  between  the  continents. 
If  Bering  Strait  was  already  tlien  a narrow  sound,  while  there 
were  wider  entrances  to  the  Atlantic,  such  a distribution  of  land 
and  water  must  liave  made  it  very  much  easier  for  the  tertiary 
polar  algae  to  retreat  to  the  latter  ocean  than  to  the  Pacific, 
which  would  consequently  not  get  as  many  citizens  from  the 
tertiary  polar  flora  as  the  Atlantic.  At  first  the  less  hardy  algae 
migrated  soutliwards  and  totally  left  their  former  homestead, 
then,  in  the  same  measure  as  the  glaciation  went  forward,  also 
the  arctic  forms,  which  now  must  have  existed,  began  to  wander 
southwards  into  the  upper  parts  of  the  oceans,  which  were  gra- 
dually  cooled  down,  until  during  the  maximal  glaciation  an  arc- 
tic flora  grew  along  the  coasts  far  beyond  its  present  limit. 
Here  arises  the  question,  if  the  arctic  flora  then  held  not  only 
the  present  temperate  region  but  also  its  present  area  besides. 
The  opinion  of  Kj  eil  man  is,  that  it  has  never  left  the  Polar 
Sea,  as  it  appears  from  liis  discussion  of  the  liistory  of  the  flora, 
and  from  the  summary  (30,  p.  61):  „The  Flora  has  had  its  centre 
of  development  in  the  Arctic  Sea,  Its  area  was  more  extensive 
during  the  glacial  period  than  at  present.  It  has  been  recrui- 
ted  in  later  times  by  more  Southern  species.“ 

To  me  its  seems  impossible,  that  the  Polar  Sea  can  have 
offered  the  necessary  conditions  of  life  for  the  greater  part  of 
its  present  inhabitants  during  the  maximuni  of  glaciation.  Even 
the  coast  of  Norway,  now  temperate,  then  must  have  been  al- 
most or  perhaps  entirely  destitute  of  Vegetation,  because  the 
great  inlandice  formed  the  entire  coastline.  The  same  must  have 
been  the  case  with  most  parts  of  Greenland  and  also  other 
arctic  lands.  Along  a.  glacierfront  of  such  a thickness  as  it  is 
here  the  question  of  there  can  of  course  not  have  been  any 
Vegetation,  the  ice  protruded  to  depths  where  all  algae  are  wan- 
ting.  Indeed  there  must  have  been  places  here  and  there  where 
the  coast  was  formed  of  rocks,  but  here  the  seaice  made  the 
existence  of  a Vegetation  impossible  at  least  in  the  littoral  region. 
Even  now  the  icefoot  lies  unbroken  from  year  to  year  in  many 
parts  of  the  arctic  coasts,  and  this  must  have  been  the  rule  du- 
rins:  the  iceage,  when  the  climate  was  still  more  unfavorable 
than  now.  Consequently  the  littoral  Vegetation  must  have  been 
totally  extinct  in  the  polar  regions  during  the  maximal  glaciation. 
For  the  sub littoral  algae  the  conditions  can  perhaps  have  been  some- 
what  more  favorable,  at  least  locally.  But  even  for  them  it  must  have 
been  extremely  difficult  to  hold  the  ground.  The  sea  has  been  iceco- 
vered  for  most  part  of  the  year,  in  some  places  perhaps  always, 
and  even  at  points,  where  there  has  been  some  open  water  in 
the  summer,  they  have  had  to  fight  against  still  stronger  ene- 
mies  than  now.  AVe  see  how  in  the  present  arctic  seas  the 
rock-bottom  is  rubbed  and  almost  polished  far  down  in  the  sub- 
littoral  region  by  the  driftice,  and  the  mud-  or  gravel-bottom 
ploughed  up  so  that  hardly  any  algae  can  take  stand  there.  The 
most  luxuriant  Vegetation  is  always  to  be  found  in  the  sheltered 


Sinimo  11s.  Eemarks  about  the  Relations  of  tbe  Floras  etc. 


175 


nooks  of  fjords  and  bays,  but  sucli  localities  are  also  most  apt 
to  hold  their  icesheat  even  in  summertime.  Düring  the  iceage 
a breaking  up  of  the  ice  in  such  places  can  hardly  have  occu- 
red  regularly,  and  consequently  they  can  not  have  housed  any 
considerable  Vegetation.  I will  not  go  so  far  as  to  assert,  that 
there  can  have  been  no  Vegetation  at  all  in  the  Polar  Sea  pro- 
per during  the  iceage,  still  I can  come  to  no  other  conclusion 
but  that  it  must  have  been  a very  scanty  one;  all  littoral  spe- 
cies  were  necessarily  driven  away  or  exstirpated,  and  of  the 
sublittoral  only  a very  limited  number  can  have  survived  in  some 
comparatively  favorable  localities.  Among  species  that  I am  es- 
pecially  inclined  to  reckon  as  such  possible  survivors  are  Phyl- 
Jophora  interrupta , found  even  on  the  upploughed  mudbottom 
in  front  of  smaller  glaciers,  and  the  widely  spread  arctic  Lami- 
naria  solidungula.  Some  other  common  arctic  species  perhaps 
also  could  come  into  consideration,  but  I think  it  rather  unpro- 
fitable to  speculate  upon  this  question,  as  the  present  distribu- 
tion  can  be  as  easily  accounted  for  in  another  way.  Of  course 
those  species,  who  were  most  able  to  stand  the  arctic  conditions, 
were  only  driven  a shorter  way  southwards  than  others  and  they 
followed  the  melting  ice  closely  on  their  way  back.  Therefore 
they  came  first  into  the  Polar  Sea  again  and  took  possession  of 
most  parts  of  it.  Doubtless  this  took  place  as  well  from  the 
atlantic  side  as,  perhaps  in  a smaller  degree,  also  from  the  pa- 
cific.  If  the  species  in  question  were  able  to  hold  their  ground 
against  the  new  immigration  of  Southern  forms,  they  also  stayed 
as  citizens  of  the  now  again  warmer  regions,  where  they  had 
outlived  the  glacial  period.  Especially  this  has  been  the  case 
where  the  nature  still  affords  conditions  of  life  somewhat  simi- 
lar  to  those  of  the  arctic  regions,  or  where  immigration  from  the 
south  was  difficult  because  the  way  southwards  was  early  bro- 
ken  for  instance  at  the  coast  from  Labrador  down  and  in  Ice- 
land.  It  must  be  remembered,  that  there  has  been  a long  time 
for  these  migrations,  which  are  doubtless  still  in  progress  along 
the  coasts  as  far  as  hydrographic  and  other  conditions  allow. 
That  the  currents  do  not  exercise  such  an  influence  upon  the 
Vegetation,  as  attributed  to  them  especially  by  Agardh,  clearly 
appears  from  the  fact,  that  nothwithstanding  the  stream  that 
sets  in  from  the  Bering  Sea,  there  is  only  a very  small  number 
of  pacific  species  that  has  come  into  the  Polar  Sea  by  way  of 
Bering  Strait,  and  that  not  a single  representative  of  the  many 
peculiar  pacific  genera,  especially  the  numerous  Laminar taceae, 
has  entered  here  although  some  of  them  grow  far  north  as  well 
on  the  asiatic  as  on  the  american  side.  On  the  other  hand  a 
current  can  greatly  influence  the  Vegetation  of  a coast  by  alte- 
ring the  climate  and  other  conditions  of  life,  as  is  clearly  shown 
by  the  arctic  features  of  the  Vegetation  on  the  northern  atlan- 
tic coast  of  America  and  by  the  almost  purely  atlantic  flora 
along  the  coast  of  northern  Norway.  Of  course  I consider  the 
Gulfstream  as  a factor  of  the  greatest  importance  for  the  phy- 


176 


Simm o ns,  Remarks about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


siognomy  of  the  Vegetation  at  the  parts  of  the  european  coast  wa- 
shed  by  its  waters,  but  only  by  its  influence  upon  the  conditions 
of  life,  not  directly  as  a bearer  of  new  immigrants,  wliere  the 
necessarv  ways  for  the  migration  of  algae  are  broken.  This  view 
is  supported,  f.  i.,  by  the  flora  of  the  Faeroes,  that,  in  spite  of 
very  favorable  conditions  of  life,  shows  a more  northerly  cha- 
racter  in  the  proportion  of  brown  and  red  algae  (45  and  55  per 
ct.)  than  even  the  north  emmost  portion  of  the  norwegian  coast 
(41  and  59  per  ct.)  Even  the  west  Greenland  coast  lias  a great 
number  of  Southern  forms,  that  do  not  enter  other  parts  of  the 
arctic  area  (23  species),  and  here  no  drift-theories  can  be  brought 
into  ac-tion. 

It  is  previously  mentioned  that  the  flora  of  the  Polar  Sea 
lias  a very  niuch  greater  affinity  to  that  of  the  Atlantic  than 
to  that  of  the  Pacific,  the  percentage  being  87  and  44  resp. 
This  doubtless  will  be  attributed  by  the  partisans  of  the  drii't- 
theory  to  the  mighty  influence  of  the  Gulfstream,  for  my  part 
I seek  the  solution  of  this  problem  in  the  present  or  former 
existence  of  a greater  number  of  coast-ways  for  immigration 
and  further  in  the  previously  mentioned  circumstance,  that  a 
much  greater  number  of  the  preglacial-polar  (the  original 
arctic)  species  here  had  found  an  asylum,  while  the  Be- 
ring Strait  - way  was  the  only  one  for  the  migration  to  and 
from  the  Pacific. 


The  mere  species-statistics  and  the  few  hints  about  other 
points  of  view  hitherto  given,  are  not  sufficient  however 
to  get  a clear  understanding  of  the  degree  of  affinity  be- 
tween  the  different  floras,  it  also  must  be  examined  how  the 
families  and  genera  are  distributed  outside  the  area  here  in 
question. 

In  the  following  table  (VIII)  all  families  are  entered  (after 
En  gier  & Prantl)  and  their  distribution  in  different  seas  in- 
dicated.  Families  not  present  in  our  area  are  set  in  ( ). 

For  the  others  even  the  genera  represented  within  this  area 
are  entered  with  their  distribution  (after  De  Toni,  some  du- 
bious  statements  however  excluded,  as  also  genera  not  repre- 
sented by  identic  species  in  the  north  Atlantic  and  Pacific). 
Monotypie  genera  are  marked  with  1.,  1 ? indicates  that  some 
species  more  is  referred  with  doubt  to  the  same  genus.  Ge- 
nera not  present  in  the  Polar  Sea,  but  wdth  identic  species  in 
the  northern  parts  as  well  of  the  Atlantic  as  of  the  Pacific  are 
marked  with*. 


Simmons,  Remarks  about  the  Eelations  of  the  Eloras  etc.  177 

Table  VIII. 


Ü 

1 o 

1 w 
| O ci 

. 

L 

o 

o 

1 

Families  and 
genera 

North  Atlanti« 

Warmer  Atlanl 

North  Pacific 

Warmer  Pacif 

Indian  Ocean 

South  temperai 
and  antarctic  Sc 

Eamilies  and 
genera 

North  Atlant! 

d 

1 

< 

© 

di 

£ 

North  Pacific 

Warmer  Pacifi 

Indian  Ocean 

South  temperal 
and  antarctic  Sc 

Ph  a e ophyceae. 

Physematoplea  1. 

X 

1 

Ectocarpaceae 

Pogotrichum  1 ? 

X 

Pylaiella 

X 

X 

■ 

X 

X 

Scytosiplion 

X 

X 

■ 

X 

Ectocarpus 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Phyllitis 

X 

X 

X 

X 

Streblonema 

X 

X 

? 

Striariaceae 

— 

— 

— 

— 



Microsyphar  1. 

X 

Kjellmania 

X 

PJiycocelis 

X 

X 

Coelocladia  1. 

2) 

Dermatocelis  1. 

X 

Phleospora 

X 

X 

X 

p 

X 

Symphyocarpus  1. 

X 

* Striaria  1. 

X 

X 

Phaeostroma 

X 

Desmarestiaceae 



Isthmoplea  1? 

X 

Desmarestia 

X 

X 

X 

X 

X 

(Chor  ist  ocarpa- 
ceae) 

l) 

Dictyosiphona- 

ceae 

Sphacelariaceae 

Dictyosiphon 

X 

X 

? 

Sphacelaria 

X 

X 

X 

> 

X 

X 

(Myriotrichia- 

Chaetopteris  1. 

X 

? 

X 

ceae) 

— 

— 

* Cladostepltus 

X 

X 

X 

X 

X 

Elachistaceae 

— 

— 

— 

— 

Encoeliaceae 

Leptonema  1. 

X 

* Desmotrichum 

X 

X 

Elachista 

X 

X 

X 

X 

Punctaria 

X 

X 

Chordariaceae 

— 

Lithosiphon 

X 

* Myrionema 

X 

X 

X 

X 

Coilodesme 

X 

X 

Eudesme 

X 

X 

? 

Omplialophyllum 

X 

* Castagnea 

X 

X 

X 

1. 

Myriocladia 

X 

X 

X 

X 

Phaeosaccion  1. 

X 

* Leatliesia 

X 

X 

? 

')  Only  mediterranean. 

2)  Endemie  in  Greenland. 

12 


Beihefte  Bot.  Centraibl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  1. 


178 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Eloras  etc. 


o 

«3 

_o 

® 3 

Families  and 
genera 

\ North  Atlantic 

j Warmer  Atlant 

North  Pacific 

Warmer  Pacifii 

Indian  Ocean 

'S  ® 
£ ^ 
o o 

£ ° 
-d  J 
® 1 

Families  and 
genera 

North  Atlantic 

Warmer  Atlant 

North  Pacific 

| Warmer  Pacifii 

Indian  Ocean 

South  temperat 
and  antarctic  Sc; 

Mesogloia 

X 

X 

X 

X 

X 

Khodophyceae. 

Chordaria 

X 

X 

X 

Bangiaceae 

— 

(Stilophoraceaß) 

- 

Bangia 

X 

X 

X 

X 

(Spermatochna- 

? 

Porphyra 

■ 

X 

X 

X 

X 

X 

ceae) 

* Erythrotrichia 

X 

X 

? 

Sporochnaceae 

Conchocclis  1. 

X 

* Carpomitra 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

(Bhodochaeta- 

_ 

Balfsiaceae 

— 

— 

— 

— 

ceae) 

Ralfsia 

X 

X 

X 

X 

Helminthocla- 

diaceae 

— 

Laminar  iaceae 

Chantransia 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Chorda 

X 

X 

(Chaetang  iaceae) 

— 

Phyllaria 

X 

X 

X 

Gelidiaceae 

Alaria 

X 

X 

* Choreocolax 

X 

X 

X 

Agarum 

X 

X 

Harveyella  1. 

X 

Laminaria 

X 

X 

X 

(Acroty  Iaceae) 

— 

Lithodermataceae 

— 

p 

— 

Gigartinaceae 

Lithoderrna 

X 

p 

X 

* Chwidrus 

X 

X 

X 

Sorapion 

X 

* Gigartina 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

(Cutleriaceae) 

— 

— 

— 

— 

Phyllophora 

X 

X 

X 

Tilopteridaceae 

— 

Actinococcus 

X 

X 

X 

Scaphospora 

X 

Ceratocolax  1. 

X 

Fucaceae 

* Callophyllis 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Fncus 

X 

X 

X 

p 

Callymenia 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Pelvetia  1 ? 

X 

p 

? 

Ahnfeltia 

X 

X 

X 

X 

X 

Ascophyllum  1? 

X 

X 

Rhodophyllida- 

ceae 

— 

Cystoclonium 

X 

X 

X 

*)  Only  mediterranaen. 


Simmons,  Remarks  about  the  Relation s of  tlie  Floras  etc.  179 


Families  and 
genera 

North  Atlantic  1 

Warmer  Atlantic  || 

North  Pacific 

| Warmer  Pacific  | 

Indian  Ocean 

South  temperate  1 
and  antarctic  Seas  1 

Families  and 
genera 

North  Atlantic  1 

Warmer  Atlantic  || 

North  Pacific 

Warmer  Pacific  || 

Indian  Ocean 

South  temperate 
and  antarctic  Seas 

* Agardhiella  1. 

X 

X 

X 

Ceramium 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Turnerella 

X 

X 

Rhodocliorton 

X 

X 

p 

? 

X 

Euthora 

X 

X 

(Gloiosiphonia- 

ceae) 

— 

— 

— 

— 

Rhodophyllis 

X 

X 

• 

X 

X 

(Grateloupia- 

Sphaerococcaceae 

ceae) 

— 

* Gracilaria 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Dicmontiaceae 

— 

— 

— 

— 

— 

* Hypnea 

X 

X 

X 

■ 

X 

Dumontia  1. 

X 

X 

X 

Rhodymeniaceae 

Dilsea 

X 

X 

Rliodymenia 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Nemastomaceae 

— 

* Lomentaria 

X 

X 

X 

X 

Furcellaria  1. 

X 

* Plocamium 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Rhizopli  yllida- 

ceae 

Halosaccion 

X 

X 

Polyides  1. 

X 

D elesseriaceae 

Squamariaceae 

Delesseria 

X 

X 

X 

X 

X 

Petrocelis 

X 

X 

(B  onnemaisonia- 

ceae) 

Cruoria 

X 

X 

X 

Rhodomelaceae 

Cruoriella 

X 

* Laurencia 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Peysonellia 

X 

X 

X 

X 

* Chondria 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Rhododermis 

X 

Polysiphonia 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Corallinaceae  ■ 

— 

Rhodomela 

X 

X 

? 

p 

Clathromorphum 

X 

X 

Odemthalia 

X 

X 

Litliothamnion 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Ceramiaceae 

Corallina 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

* Callithamnion 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

Hildenbrandtia 

X 

X 

X 

X 

X 

Ptilota 

X 

X 

Antithamnion 

X 

X 

X 

X 

X 

X 

12* 


1 SO  Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 

For  convenience  I have  usecl  different  signs  to  mark  the 
distribution  of  families  ( — ) and  genera  (X). 

Before  going  into  detail  with  the  conclusions  that  can  be 
drawn  from  the  above  table,  it  will  be  useful  to  summarize 
the  distribution  of  the  families  as  follows: 


Table  IX. 


Arctic 

Not  arctic 

Atlantic 

Atlantic- 

pacific 

In  most  Seas 

Northern  and 
Southern  tem- 
perate  and 
cold  Seas 

Atlantic 

Atlantic 
pacific  and 
Southern 

In  most  Seas 

Only 

Indian  Ocean 

Total 

Phaeophyceae 

1 

1 

10  1 

4 

— 

2 

19 

Bhodophyceae 

— 

— 

14  ! - 

1 

i 

4 

1 

21 

Together 

i 

1 

24  1 

5 

i 

6 

1 

40 

Out  of  40  (marine)  families  27  are  represented  in  the  Arctic 
Sea  and  of  these  again  24  have  a wide  distribution  in  most 
parts  of  the  oceans.  As  the  families,  mostly  at  least,  represent 
very  old  types  it  is  natural  that  they  should  have  spread  so 
far.  About  the  age  of  the  few  families,  that  have  a more 
narrow  area,  it  is  hardly  possible  to  have  any  opinion,  but  for 
the  three  arctic  ones  it  seems  most  probable  that  the  following 
preglacial  homesteads  must  be  supposed:  for  Lithodermataceae 
the  Polar  Sea,  for  Tilopteridaceae  the  sea  south  of  the  tertiary 
landbridge.  That  the  Didyosiphonaceae  have  been  represented 
in  the  tertiary  Polar  Sea  can  hardly  be  doubted,  but  on  the 
other  hand  they  have  another  area  of  distribution  in  the  south, 
probably  also  old,  as  they  are  represented  there  not  only  by 
a Didyosiphon  (?)  but  also  by  an  endemic  genus  Scytothamnus. 

Of  the  13  families  not  present  in  the  arctic  regions  6 have 
a wide  distribution , and  5 others  only  are  represented  in  the 
atlantic  area.  The  latter  are  all  such  as  only  have  a very 
limited  number  of  species.  Probably  these  lead  their  origin 
from  the  tertiary-atlantio  flora.  One  family,  Gloiosiphoniaceae , 
laas  a distribution  somewhat  similar  to  that  of  the  Didyo- 
siphonaceae and  may  perhaps  have  been  present  in  the  tertiary 
Polar  Sea,  although  it  is  now  entirely  wanting  in  those  waters. 
As  can  be  seen  of  the  table  IX,  there  is  only  a single  family, 
Acrotylaceae , that  is  entirely  absent  from  the  Atlantic.  Perhaps 
this  ocean  really  is  richer  in  different  algae  than  other  seas, 
most  probably  however  this  apparent  greater  abundance  of 
forms  is  due  in  a great  measure  to  the  better  exploration  of 
those  waters.  Future  research.es  perhaps  will  make  it  necessary 
to  take  another  view  upon  the  history  of  some  of  the  above- 


Simmons,  Remarks  about  the  Relatious  of  tke  Floras  etc. 


1S1 


mentioned  families,  but  in  the  light  of  our  present  knowledge 
I tliink  it  can  hardly  be  regarded  otherwise. 

An  inspectionof  the  tableVIII  further  corroboratestheopinion 
already  pronounced,  that  there  is  a very  near  affinity  between 
the  floras  of  the  Arctic  Sea  and  the  northern  Atlantic,  so  close 
indeed,  that  it  seems  dubious,  if  not  the  marine  floras  of  most parts  of 
the  arctic  regions  are  to  be  looked  upon  as  merely  provinces  of  the 
atlantic  flora,  nothwithstanding  the  great  differences  that  must 
liave  prevailed  between  the  preglacial  vegetations  among  whom 
their  ancestors  are  to  be  sought.  It  is  pointed  out  previously  that 
the  number  of  species  that  can  witliout  restrictions,  be  regarded 
as  endemic  in  the  arctic  regions  is  all  but  considerable , and 
that  only  few  species  are  distributed  all  over  the  arctic  area. 
If  the  present  arctic  flora  was  the  result  of  a long  unbroken 
development  within  the  area  it  now  occupies,  there  would  in 
all  probability  exist  a number  of  endemic  genera,  and  these  as 
well  as  a greater  number  of  endemic  species  must  also  be  spread 
over  great  parts  of  the  area.  Now  only  one  endemic,  monotypic 
genus  exists,  that  has  a very  narrow  limit,  as  far  as  hitherto 
known,  and  the  endemic  species  mostly  have  a distribution  only 
within  a small  area.  Most  of  them  moreover  pertain  to  genera, 
where  there  has  been  doubtless  of  late  a livelv  production  of 
new  forms,  or  where  probably  such  generation  is  still  in  pjogress, 
as  is  shown  by  the  many  closely  allied  or  hardly  distinguished 
species  of  such  genera  as  Laminaria , Alaria,  Rhodochorton, 
described  from  the  arctic  regions.  Such  a fact  does  not  speak 
against  the  assumption , that  the  arctic  marine  flora  has  immi- 
grated  in  postglacial  time,  likewise  as  the  atlantic  flora,  f.  i.  at 
the  norwegian  coast,  and  the  landfloras  of  the  former  glaciated 
areas  in  general,  as  is  shown  by  the  existence  in  those  areas  of 
such  genera  as  Hieracium,  Taraxacum  and  perhaps  others, 
including  many  local  species. 

Kjellman  speaks  of  the  great  number  of  monotypic  genera 
as  proving  the  considerable  age  of  the  arctic  flora.  Now  the 
number  of  genera  is  SO  (43  of  Phaeophyceae.  37  of  Rhodo- 
pJ/yceae),  all  with  a single  exception  also  present  in  the  Atlantic. 
Among  them  are  15  (19)  monotypic  ones,  whicli  indeed  is  a 
great  number,  but  except  Coelocladia , as  formerly  mentioned,  they 
are  all  also  atlantic,  and  most  of  them  have  their  principal 
distribution  south  of  the  Arctic  Sea.  Some,  f.  i.  Pelvetia , Du- 
montia,  Furcellaria,  Polyides , beyond  doubt  are  to  be  reckoned  as 
tertiary-atlantic,  consequently  I cannot  in  their  existence  see 
any  cause  for  the  supposition  of  a long  development  within  the 
Polar  Sea.  Of  the  42  genera  of  brown  algae  ( Coelocladia  ex- 
cepted)  IG  are  atlantic- arctic,  14  atlantic-arctic-pacific,  12  have 
a wider  distribution.  Of  the  37  genera  of  Rhodophyceae  7 are 
atlantic-arctic,  12  atlantic-arctic-pacific,  18  have  a wider  ränge. 
Consequently  even  liere  the  affinity  between  the  atlantic  and 
the  arctic  flora  is  expressed,  the  atlantic  genera  of  the  arctic 
flora  beeing  99  in  a hundred,  the  pacific  ones  only  GG. 


182 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


There  is  anotlier  series  of  genera  entered  in  the  table  VIII 
left  aside  as  yet,  viz.  such  as  are  represented  by  the  same 
species  in  the  Atlantic  and  the  Pacific  but  wanting  in  the 
Polar  Sea.  Of  those  4 brown  and  2 red  ones  are  only  found 
in  the  northern  parts  of  both  oceans,  3 brown  and  11  red 
genera  have  a wider  distribution.  Some  of  the  former  6 at 
least  must  be  reckoned  as  once  pertaining  to  the  polar  flora,  but 
not  having  been  able  to  stand  arctic  conditions,  they  have,  once 
driven  away,  never  returned  to  their  former  home,  likewise  as 
most  of  the  species  in  table  VII.  There  also  are  genera  re- 
presented in  both  oceans,  but  by  different  species.  Among  them 
also  there  probably  are  descendants  front  the  preglacial-polar 
Hora,  but  as  it  can  hardly  be  asserted  for  most  of  them  that 
their  origin  is  such,  I have  abstained  from  enumerating  them. 

Hitherto  the  researches  made  here  have  always  been  in 
accordance  with  the  theories  of  Reinke  (40)  quoted  above  (p.  4 — 5) 
but  there  is  another  point,  where  something  more  can  doubtless 
be  done  than  he  thought  possible.  As  his  work  has  the  baltic 
flora  and  its  history  for  its  only  object,  he  has  left  the  relation 
of  the  atlantic  and  arctic  algae  to.  those  of  the  Pacific  quite 
out  of  consideration.  Still  I think  tliat  if  he  had  drawn  the 
latter  flora  into  his  comparisons,  he  would  not  have  come  to 
any  such  result  as  (40,  p.  98):  — — „mögen  auch  mehrere  der 
nach  jetzigem  Befunde  als  atlantisch  angesprochenen  Species 
doch  vielleicht  ihren  Ursprung  nördlich  der  Landbrücke  ge- 
nommen haben  und  erst  später  nach  Süden  gewandert  sein, 
während  manche  wegen  ihrer  Verbreitung  bis  über  den  Polar- 
kreis hinaus  jetzt  zu  den  subarktischen  gerechnete  Art  südlich 
der  Landbrücke  entstanden  und  erst  später  in  den  arktischen 
Ozean  eingewandert  ist.  Dies  läßt  sich  für  den  Einzelfall  nicht 
unterscheiden“. 

Such  species  as  are  spread  from  the  Atlantic  through  the 
Polar  Sea  to  the  northern  Pacific  but  not  soutliwards  must  doubt- 
less in  tertiary  time  have  had  their  home  in  the  seas  around 
the  pole.  Consequently  we  here  have  found  a way  to  determine 
where  genera  and  species  have  had  their  origin  as  far  as  the 
tertiary  period  is  concerned.  Indeed  we  know  nothing  about 
the  preglacial  limit  between  the  polar  and  the  pacific  flora,  but 
it  seems  necessary  to  think  that  there  has  at  least  not  existed 
any  broader  and  easier  connection  then,  on  the  contrary  perliaps 
there  has  been  still  less  possibility  of  interchange  of  species  than  by 
way  of  the  present  Bering  Straft.  Else  it  would  be  impossible 
to  explain  the  fact,  that  not  a single  pacific  genus  is  represented 
in  the  Polar  Sea  and  the  north  Atlantic.  Had  pacific  genera 
entered  the  Polar  Sea  we  would  have  found  some  of  their  species 
also  in  the  northern  Atlantic,  at  least  if  they  lxad  had  time  to 
spread  northward  before  the  glaciation,  and  it  would  not  be  so 
apparent,  that  there  only  has  been  an  immigration  of  tertiary- 
polar  algae  to  both  oceans  during  glacial  time. 

Indeed  it  would  be  an  unprofitable  task  to  try  to  determine 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


183 


the  tertiary  origin  of  every  species  and  genus  of  the  present 
floras  of  the  regions  in  question,  as  in  many  cases  our  present 
knowledge  of  their  distribution  will  probably  prove  incomplete, 
but  in  many  other  instanees  I think  it  must  be  possible  to 
settle  alreadv  now  the  question  about  the  tertiary  area. 

At  first  I will  take  into  consideration  such  genera  as  must 
have  had  their  sole  home  or  at  least  liave  been  principally  re- 
presented  in  the  tertiary  Polar  Sea,  as  can  be  concluded  from 
Table  VIII. 

Such  are: 


Streblonema 

Maria 

Pl/ycocelis 

Agarum 

Chaetopteris 

Laminaria 

Drsmotrichum 

Lithoderma 

Punctaria 

Fucus 

Coilodesme 

Phyüophora 

Plileospora 

Cystoelonium 

Striaria 

Agardhiella 

Dictyosiphon 

Turnerelia 

Fudesme 

Futhora 

Castagnea 

Halosaccion 

Leathesia  (?) 

Phodomda 

Pdf  Pia  (?) 

Odonthalia 

Chorda 

Pt /Iota 

Phyllaria 

Dilsea. 

Genera  that  can  in  consequence 

of  their  present  distribu- 

tion  hardly  have  been  anything  but  tertiary-atlantic  are: 

Sorocarpus 

Scapl/ospora 

Dichospora  ngium 

Himanth  alia 

Isthmoplea 

Pelvetia 

Halopteris 

Ascophyllum 

Physematoplca 

Halidrys 

Delamarea 

Paccar  ia 

Pogotrichum 

Sphaerococcus 

Arthrocladia 

Grinnellia 

Goibia 

Halurus 

Leptonema 

Compsotli  amnion 

Halothrix 

Dudresnaya 

Cutleria 

Furcdlaria 

Tilopteris 

Polyides. 

Of  course  the  above  lists  cannot 

have  any  claim  to  be 

reckoned  as  complete,  probably  still 

more  genera  could  be 

added  to  the  former,  and  as  to  the  latter  there  is  always  some 
doubt  left  if  not  their  tertiary  home  can  still  have  been  on  the 

north  side  of  the  landbridge  (cf.  the  above  quotation  from 
Keinke),  but  tlien  we  must  either  suppose  that  they  have  been 
destroyed  by  the  progress  of  glaciation  on  their  way  to  Bering 
Strait  or  also  alter  the  previous  supposition  that  the  flora  in  the 
old  Polar  Sea  has  been  a uniform  one,  a theory  that  is  rather 


184 


Simmons,  Remarks  about  the  Relatious  of  the  Floras  etc. 


well  supported  by  tlie  distribution  of  species.  For  such  genera 
as  Pdvetia,  Ascophyttum,  Halidrys,  Himanthalia,  Furcdlaria, 
Polyides,  whicli  have  a wide  area  in  tlie  northern  Atlantic,  and 
are  only  represented  by  a single  species,  it  seems  liowever  hardly 
possible  to  presume  an  origin  elsewhere,  tliey  must  have  had 
tlieir  tertiary  liome  in  the  same  region.  As  for  species  of  other 
genera  which  could  be  counted  as  citizens  of  the  tertiary-polar 
Hora,  I think  it  will  be  enough  to  refer  to  the  tables  I,  VI, 
and  VII. 

But  still  there  are  more  algae,  which  probably  have  had 
their  origin  in  the  same  area.  Indeed  it  is  difficult  to  form  an 
absolute  opinion  about  such  as  are  at  present  distributed  princi- 
pally  in  the  immediate  neighbourhood  of  the  limit  between  the 
Polar  Sea  and  the  Atlantic,  f.  inst,  in  northern  Norway  and 
iceland  or  somewhat  fimther  to  the  south  and  besides  in  some 
arctic  district  to  the  north  of  the  Atlantic.  Algae  such  as 
species  of  Microsyphar , Dennatocelis , Symplnyocarpus,  Phaeostroma , 
Omphalophyllum,  Pliaeosaccion , Kjellmania , Sorapion,  a.  o.,  most 
probably  have  grown  in  the  Polar  Sea  of  tertiary  times,  and 
are  there  now  for  the  second  time,  but  on  the  other  liand  it 
cannot  be  denied,  that  as  far  as  the  present  distribution  is 
known,  it  also  allows  to  think  of  an  origin  south  of  the  land- 
bridge.  At  least  a 100  species  or  somewhat  more  in  the  present 
floras  of  the  Atlantic,  the  Arctic  Sea  and  the  north  Pacific  after 
all  probability  can  be  traced  back  to  the  tertiary  Polar  Sea. 
However  I cannot  agree  with  Ivjellman  (30,  p.  56)  that  we 
must  seek  tlie  origin  of  such  species,  as  are  now  atlantic-pacific, 
in  a glacial  sea.  Doubtless  they  are  descendants  of  the  old 
tertiary  flora  of  the  Polar  Sea,  that  was  not  arctic.  When  the 
arctic  conditions  began  to  make  existence  difficult  for  that  flora, 
its  place  was  filled  up  by  the  first  arctic  one,  that  may  have 
lived  previously  far  north  or  first  appeared  in  the  preglacial 
time  as  a result  of  the  altered  conditions  of  life.  Lastly  even 
the  arctic  species  began  a migration  southwards  into  botli  oceans, 
but  came  back  again  afterwards. 

Still  there  are  some  algae  that  must  be  treated  more  in 
detail,  namely  the  Fucaceae  and  Laminariaceae.  Kjellman 
(30,  p.  11 — 12)  also  speaks  of  these  as  especially  characteristic 
for  the  Polar  Sea.  The  third  family  he  mentions,  the  Coralli- 
naceae,  must  be  left  aside  as  too  little  known,  notwithstanding 
its  prominence  in  the  most  arctic  parts  of  tlie  Polar  Sea.  There 
also  the  Laminariaceae , represented  by  the  genera  Laminaria, 
Ayarum  and  Maria  take  a very  great  part  in  forming  the 
Vegetation,  so  as  to  qualify  the  arctic  waters  for  the  name  „the 
sea  of  the  Laminariaceae The  Fucaceae  on  the  other  hand 
are,  as  Kjellman  also  points  out,  mostly  restricted  to  the 
less  arctic  parts  of  the  Polar  Sea,  only  there  they  are  able  to 
hold  extensive  parts  of  the  bottom.  It  is  also  natural,  that  the 
Fucaceae , as  mostly  litoral  algae,  should  have  their  principal 
area  south  of  the  arctic  regions. 


Simmons,  Remarks  about  tke  Relation  of  the  Floras  etc. 


185 


Tlie  genus  Fucus  itself  however  is  represented  in  the  arctic 
seas  by  4 species,  or  by  11  if  the  disposition  of  De  Toni  (14, 
III,  p.  193 — 209)  is  followed.  Still  more  species  are  described  but 
the  later  authors  have  reduced  the  number  considerably.  If  the 
definition  of  species  is  followed,  that  Rosenvinge  (42) has proposed 
(I  have  used  it  above)  we  have  one  widelv  spread  arctic  species, 
F.  infiaius , witli  numerous  varieties,  fonnd  also  as  well  some  way 
down  in  theAtlantic  as  in  the  Pacific.  The  other  species  reported 
from  the  latter  ocean  is  perhaps  not  quite  sure  (as  it  is  excluded  by 
Set  ch  eil  and  Gardner  (49)  from  the  flora  of  north  Western 
America).  It  is  F.  vesiculosus , the  most  common  in  the  Atlantic, 
that  although  entering  the  Polar  Sea  is  not  extremely  arctic. 
The  two  others,  F.  ceranoides  and  F.  serratus  are  northatlantic 
species,  that  only  enter  the  Spitzbergen  district  a little  way 
north  ward.  Furt  her  we  have  one  species,  F.  s piralis , in  the 
northern  Atlantic  and  one  (2  or  3 ?)  that  goes  down  to  Southern 
Europe  (F.  virsoides  in  the  Mediterranean).  It  cannot  be  denied 
that  there  is  a possibility  to  seek  the  tertiary  origin  of  the 
genus  as  well  in  the  Polar  Sea  as  in  the  Atlantic,  but  I am 
more  inclined  to  think,  that  it  first  entered  the  latter  sea  as  a 
fugitive  before  the  glaciation,  eise  it  should  have  more  repre- 
sentatives  in  the  Atlantic.  In  the  northern  Pacific  the  Fucaceae 
are  very  scantily  represented.  S etc  hell  (49)  has  besides  the 
abovementioned  FWws-species  only  one  Cystophyllum  and  with 
doubt  a Cystoseira.  Farther  soutli  in  the  Pacific  many  genera 
are  represented,  such  as  have  a great  distribution  to  the  soutli 
in  general.  The  Atlantic  as  previously  mentioned  has  its  own 
genera  of  Fucaceae,  limited  to  the  northern  part. 

A still  greater  filterest  attaches  to  the  Laminariaceae.  As 
pointed  out  especially  by  Setchell  (48)  the  familyis  distributed 
principally  in  two  widely  separated  areas,  one  arctic  and  circum- 
polar  in  the  northern  seas,  another  circumpolar  in  the  Southern 
hemisphere,  including  also  the  antarctic  regions  as  far  as  the 
conditions  there  allow  a Vegetation  of  higher  algae  to  exist. 
There  is  however  a very  marked  difference  between  these  two 
areas  of  distribution,  especially  wlien  the  Arctic  Sea  and  the 
northern  Atlantic  are  compared  with  the  Southern  district,  The 
former  area  is  characterised  by  6 genera,  of  which  one  only  is 
(perhaps)  represented  within  the  Southern  ränge  of  distribution. 
On  the  other  hand  the  forms,  that  give  the  character  to  the 
Southern  area  are  entirely  absent  from  the  abovementioned  parts 
of  the  northern  one,  but  are  represented  in  the  northern  Pacific 
by  allied  genera  and  species  or  even  by  identic  ones. 

Setchell  (48)  gives  a table  of  distribution  to  which  must 
be  referred  for  particulars.  Even  if  some  new  species  are  added 
since  and  the  area  for  some  has  got  additions,  the  differences 
are  not  so  great  as  to  make  a new  survey  necessary,  especially 
as  the  alterations  do  not  apply  to  the  genera  to  which  the  spe- 
cial filterest  for  this  research  attaches.  In  the  above  quoted 
treatise  Setchell  divides  the  Laminariaceae  into  three  tribes: 


186 


Simmo  ns,  Remarks  about  tlie  Relations  of  tbe  Floras  etc. 


Laminariideae , Lessoniideae  änd  Alariideae.  Ali  are  present  in 
tlie  north ern  Pacific,  but  the  Lessoniideae  are  totally  wanting 
in  tlie  Polar  Sea  and  the  northern  Atlantic,  wliere  we  only 
have  the  genera  Chorda , Phyllaria,  Saccorhiza  (not  arctic), 
and  Laminaria  of  the  subtribe  Laminarieae,  Agarum  of 
the  subtribe  Agareae , and  Alaria  of  the  subtribe  Alarieae. 
Chorda  is  only  with  reservation  referred  to  the  family 
(cf.  also  Reinke,  41),  but  that  is  a question  of  minor  interest 
liere.  Of  the  tliree  species  in  the  genus  one  is  only  found  in  tlie 
Baltic,  the  two  others  indeed  are  found  in  the  Arctic  Sea,  Ch. 
Filum  at  a good  many  different  points,  but  not  very  far  to  the 
north,  Ch.  tomentosa  only  in  Western  Greenland.  This  could 
speak  for  an  atlantic  origin,  but  as  Ch.  Filum  is  also  found  in 
the  northern  Pacific,  there  can  hardly  be  thought  of  any  other 
original  liome  tlian  the  Polar  Sea. 

Laminaria.  Of  this  genus  De  Toni  (14,  III)  enumerates 
2S  species  (excl.  Hedophyllum),  of  which  16  are  indicated  for  the 
northern  Pacific.  8 for  the  northern  Atlantic.  In  the  Polar  Sea 
8 species  should  grow  as  indicated  in  table  I.  Of  these  L.  gro- 
enlandica , L.  Agardhii,  and  perhaps  L.  solidungula  are  only 
arctic,  the  other  species  are  L.  nigripes  and  L.  saccharina , atlantic- 
pac-ific:  L.  digiiata  and  L.  Jongicruris , somewhat  dubious  as 
pacific  plants;  L.  cuneifolia  only  pacific  and  arctic.  The  atlan- 
tic species,  that  do  not  go  into  the  Polar  Sea,  however  are 
mostly  restricted  to  the  northern  parts  of  the  european  coast  \L. 
hyperhorea.  Gunneri , (discolor),  hieroglyphica).  One  species,  L. 
Bodriguezii  is  only  found  in  the  Mediterranean,  two  species  in 
South  Africa  ( L . pallida  also  at  St.  Paul  and  the  Crozet  Islands.) 
The  Pacific  on  the  other  liand  has  not  less  than  10  species  of 
its  own,  also  with  a northern  distribution.  Indeed  it  cannot  be 
denied  that  such  a distribution  can  have  its  cause  in  the  circum- 
stance  that  the  genus  was  widely  spread  already  before  the 
iceage,  but  then  it  becomes  difficult  to  explain,  why  not  a single 
species  goes  farther  down  in  the  Pacific  (one  species,  L.  himan- 
thophylla , indeed  is  mentioned  from  Southern  South  America  by 
Posteis  and  Ruprecht  (39),  but  it  is  never  found  again,  and 
De  Toni  has  it  among  „species  maxime  dubiae“).  The  fact 
that  the  Lami nariae  are  entirely  absent  from  the  tropic  seas  also 
points  to  a northern  origin.  Brom  there  the  few  Southern  forms 
must  have  strayed  during  the  iceage  (cf.  Setchell,  48,  p.  363). 

But  why  do  we  not  liave  any  atlantic-pacific  species,  wan- 
ting in  the  Polar  Sea?  I think  the  answer  must  be:  because 
there  are  different  species  formed  from  the  phylembryons  that 
have  occupied  the  tertiary  Polar  Sea  and  been  driven  southward 
into  different  areas.  That  a lively  formation  of  new  species 
has  taken  place  lately,  or  is  still  in  progress,  cannot  be  doubted 
wlien  the  great  number  of  nearly  allied  species  is  taken  into  con- 
sideration,  that  has  been  distinguished  by  different  authors  (cf. 
Setchell.  48  p.  339p  If  the  later  writers  are  right,  who  have 
ranged  a great  many  of  tliem  as  svnonyms  under  comparatively 


Simmons,  Eemarks  about  tbeRelations  of  the  JTloras  etc. 


187 


few  species,  is  not  easily  decided,  at  all  events  the  number  of 
forms  that  stand  very  near  to  each  other  is  considerable  and 
must  be  accounted  for  by  assuming  a cleaving  of  the  previous 
species  within  a near  period.  The  species  that  are  found  farther 
to  the  south  must  have  been  among  the  first  to  leave  the  pre- 
glacial  Polar  Sea  (or  their  ancestors  have  done  it).  That  L.  Bo- 
driguezii  can  have  come  into  the  Mediterranean  during  the  ice- 
age  is  not  in  the  least  improbable.  Somewhat  more  difficult  it* 
is  to  explain  the  existence  of  Laminaria- species  at  the  coast  of 
South  Africa. 

Phyllaria  also  is  probably  a tertiary-polar  genus,  as  it  lias 
a species  common  to  both  northern  oceans,  and  also  some  way 
enters  the  Polar  Sea.  That  two  species  reach  south  of  the  Strait 
of  Gibraltar  does  not  contend  against  such  an  assumption. 

Saccorhiza  has  a distribution  that  seems  to  point  to  an  ori- 
gin in  the  Atlantic,  but  I am  inclined  to  think,  that  it  too  has 
come  from  the  tertiary  Polar  Sca,  together  witlx  the  other  La- 
minarieae.. 

Agarum.  This  genus  is  represented  on  the  wliole  coast  of 
northern  America  and  also  on  the  Pacific  coast  of  Asia,  but  not 
in  the  european  and  asiatic  parts  of  the  Polar  Sea.  As  all  the 
4 other  genera  of  the  Agareae  are  solely  northpacific,  there  per- 
haps  could  be  some  reason  for  assuming  the  Bering-Sea-region 
to  be  their  original  home,  but  that  would  not  account  for  the 
occurrence  of  Agarum  Turneri  as  far  as  Greenland  (even  on 
the  Southern  part  of  the  east  coast)  and  the  Atlantic  shores  of 
America.  That  genus  at  least  must  have  been  tertiary  polar 
(cf.  Setchell,  48,  p.  373).  Perhaps  also  the  other  genera  have 
originated  north  of  Bering  Strait,  but  only  been  spread  within 
a smaller  area  before  they  were  driven  southwards  by  the  gla- 
ciation. 

That  the  Lessoniideaa  are  of  pacific  origin  cannot  be  doub- 
ted,  and  most  probably  they  also  have  liad  their  first  home  in 
the  northern  parts  of  that  ocean,  as  most  of  them  are  still  found 
there.  They  must  have  during  the  iceage  passed  the  war- 
mer seas  and  reached  the  Southern  temperate  and  antarctic 
vaters,  where  especially  Macrocystis  pyrifera  now  has  a great 
area. 

Among  the  Alariideae  there  are  forms  of  so  widely  diffe- 
rent distribution,  that  it  is  liardly  possible  to  form  any  opinion 
about  the  origin  of  the  whole  tribe.  Most  of  them  indeed  are 
northpacific,  Ecklonia  however  is  principally  distributed  in  the 
Southern  and  even  in  warmer  seas.  The  genus  of  greatest  fil- 
terest here  is  Alaria  that  sliows  a considerable  correspondence 
with  Laminaria  (cf.  Setchell,  48,  p.  36C>),  as  well  in  the  distri- 
bution as  in  the  existence  of  a great  many  closely  allied  forms, 
by  some  authors  classified  as  species,  by  others  reduced  to  va- 
rieties.  Setchell  (48,  p.  347)  speaks  of  this  confusion  and  gives 
the  number  of  species  as  15  or  20.  ln  his  table  there  are  18 
species  (De  Tony  has  one  more,  A.  musaefolia).  I prefer  to 


188 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  tbe  Floras  etc. 


follow  Set ch eil  as  to  tlie  specific  clistinction.  There  are  two 
areas,  wliere  the  Mariae  are  especially  numerous,  viz.,  the 
northern  Pacific  and  the  border-regions  between  the  Polar  Sea 
and  the  Atlantic.  The  type  of  the  genus,  A.  esculenta , is  widely 
spread  in  the  northern  Atlantic,  wliere  it  reaches  down  to  the 
coast  of  France,  it  is  hardly  arctic  anywhere  (Spitzbergen?)  but 
appears  again  in  the  northern  Pacific  (?). 

A.  Pylaii  comes  in  within  the  northern  parts  of  the  ränge 
of  the  former  species  (Norway,  Faeroes,  Maine,  Bering  Sea)  but 
is  as  far  as  known  at  present  not  distribnted  very  far  into  the 
arctic  regions.  Tliree  species,  A.  membranacea,  A.  grandifolia , and 
A.  fagellaris  are  northatlantic- arctic.  One,  A.  dolichorhachis , is 
pacific  witli  an  arctic  ränge  in  the  neighbourhood  of  Bering  Straft. 
As  previously  mentioned  the  two  species  that  stand  as  arctic- 
endemic  probably  are  to  be  found  also  ontside  that  sound.  This 
gives  us  8 species,  the  ninth,  A.  linearis , is  only  found  in  Ice- 
land  (Jönsson  (2ü)  has  it  under  A.  esculenta ),  all  the  other  9 spe- 
cies are  northpacific.  It  is  apparent  that  such  a distribution 
must  doubtless  point  to  a centre  of  dispersion  in  the  tertiary 
Polar  Sea,  and  to  a cleaving  into  new  forms  in  very  late 
periods. 

The  name  „Sea  of  the  Laminariaceae “ for  the  Polar  Sea, 
must  have  been  still  more  appropriate  in  tertiary  times  than 
now  (cf.  Setchell  48,  p.  373),  as  the  family  has  probably  been 
restricted  to  that  area,  with  a few  exceptions  only. 

It  must  jiow  be  examined  how  far  the  views  here  stated 
are  in  accord  with  the  ideas  of  Reinke  (41)  about  the  phylo- 
genesis  of  the  Laminariaceae.  The  simplest  form  of  all  is  after 
liis  opinion  (p.  51)  Laminaria  solidungula  (Setchell  has  L.  Phyl- 
litis)  and  that  species  is  not  only  the  primitive  type  („die  ide- 
elle und  embryologische  Grundform“)  of  the  family,  but  he  also 
accepts  the  hypothesis,  that  it  is  the  original  form  („die  Urform 
des  Laminariaceentypns11)  from  which  all  the  different  Lamina- 
riaceae have  sprung.  This  again  he  thinks  derived  from  the 
Flagellatae , and  as  far  as  is  indicated  in  the  treatise  he  seems  to 
assume  a direct  descendance  from  the  Flagellatae , so*far  as  none 
of  the  phylembryons  of  Laminaria  solidungula  should  live  now, 
all  the  intermediate  members  of  the  chain  should  be  exstirpated 
without  leaving  any  trace,  as  they,  likewise  as  the  Lamina- 
riaceae now  living,  have  been  unfit  for  preservation  in  a fossil 
state.  He  further  has  a discussion  of  the  probabilities  for  and 
against  a monopliyletic  origin  of  the  family,  but  as  already  in- 
timated,  not  the  least  that  points  to  an  assumption  that  more 
Phaeosphoreae  also  could  have  the  same  ancestor  among  the 
Flagellatae , i.  e.  that  the  Laminariaceae  could  descend  from  an- 
other  now  existing  family  of  brown  algae,  or  at  least  have  the 
same  origin  as  some  or  other  of  these.  I cannot  see  why  not 
the  theory  of  Kjellman  (Engler  & Pran tl,  1. 2,  p.  253)  should 
be  at  least  quite  as  acceptable,  that  the  Laminariaceae  have 
branclied  off  from  the  Encoeliaceae.  Indeed  this  is  a question 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  tlie  Floras  etc. 


189 


that  can  hardly  ever  be  solved,  as  the  most  important  evidence, 
the  extinct  forms,  from  which  the  now  li-ving  Phaeosphoreae  are 
derived,  will  never  be  brought  forward,  bnt  for  the  present  ob- 
ject  it  is  of  less  importance.  Otherwise  it  is  witli  the  question 
about  the  monophyletic  or  polypliyletic  origin  of  the  Lami- 
nariaceae. 

Reinke  thinks  that  a monophyletic  origin  must  most  pro- 
bably  be  assumed  for  them,  even  if  he  admits  that  rather  weighty 
arguments  can  be  advanced  against  it,  such  as  the  fact,  that  a 
Laminaria  is  quite  as  well  adapted  for  its  conditions  of  life  as 
f.  inst,  a Lessonia , and  that  the  different  types  grow  together, 
especially  in  the  Pacific.  The  most  important  evidence  for  the 
monophyletic  origin  is  that  all  other  forms  during  their  ontoge- 
nesis  have  to  pass  a ^Laminaria- stage“.  But  there  are  facts,  not 
mentioned  by  Reinke,  that  must  be  taken  into  consideration, 
and  which  in  my  opinion  turn  the  balance  in  favour  of  the  po- 
lyphyletic  origin  of  the  family. 

If  the  genus  Laminaria  was  the  original  one,  from  which 
all  the  others  are  derivates,  it  must  be  assumed  that  Laminaria 
has  several  times  given  birth  to  new  types,  while  as  well  the 
primeval  L.  solidungula  as  other  Laminaria- species,  that  have 
through  „explosion“  (Reinke)  given  rise  to  new  species  and  ge- 
nera  still  live,  notwithstanding  the  very  long  ages  that  must 
have  passed  since  the  differentiation  from  L.  solidungula  of  f. 
inst,  the  phylembryons  of  Macrocystis  or  Lessonia  took  place. 
Indeed  such  a thing  cannot  be  declared  impossible,  but  mostly 
those  old  types  will  be  found  to  stand  rather  isolated,  as  we  see 
in  the  case  of  such  plants  as  can  be  followed  some  way  back  in 
the  geological  record,  f.  inst,  the  Gymnospermae , the  Ämentaceae 
and  others.  The  genera  usually  are  well  defined,  the  species 
likewise,  and  mostly  the  latter  are  few  or  there  is  only  one 
species  to  the  genus.  I think  there  can  hardly  be  brought  for- 
ward any  evidence  of  an  old  type,  that  has  for  ages  lived  be- 
sides  its  lieterogenous  offspring  and  than  abruptly  entered  a new 
period  of  mutation.  But  that  decidedly  should  be  the  case  witli 
Laminaria  if  Reinke  was  right;  there  we  at  present  have  a 
rather  great  number  of  little  differentiated  species,  that  cannot 
very  long  ago  have  branched  off  from  their  common  progenitors. 
Moreover  it  can  hardly  be  thought,  especially  when  the  distri- 
bution  of  the  genus  Laminaria  as  it  now  is,  is  taken  into  con- 
sideration, that  a species  that  is  now  exclusively  arctic  should 
be  the  ancestor  of  all  the  genera  of  Laminariaceae  now  living 
solelv  outside  the  arctic  regions,  or  even  restricted  to  Southern 
waters  alone. 

It  seems  to  me  quite  impossible  to  assume  a monophyletic 
origin  for  the  wliole  family  from  Laminaria  solidungula.  On 
the  contrary  I am  inclined  to  look  upon  the  highly  organised 
genera,  or  at  least  their  hypothetical  Laminaria-\ike  ancestors, 
as  much  older  than  any  now  existing  Laminaria.  How  far  back 
we  must  go  to  find  the  common  phylembryons  of  Laminaria 


190 


Simmons,  Remarks  about  the  Relations  of  the  Floras  etc. 


and  the  otlier  genera  must  rest  a matter  of  speculation,  at  all 
events  Laminaria  must  be  regarded  as  a young  genus,  where 
the  differentiation  of  species  lias  not  yet  reaclied  its  end.  % That 
L.  solidungula  really  is  the  first  Laminaria  may  be  possible, 
even  if  there  are  other  species  that  can  be  regarded  as  equally 
primitive,  but  the  ancestor  of  the  wliole  family  it  can  hardly 
be.  It  must  be  assumed  that  the  origin  of  the  Laminariaceae 
is  polypliyletic  as  far  back  as  \ve  have  any  possibility  to  follow 
their  phylembryons  — of  course  their  lineage  will  converge 
somewliere  down  against  the  base  of  organic  life,  perhaps  among 
the  Flagellatae. 

Having  now  tried  to  show  how  the  two  families,  which  are 
especially  characteristic  for  the  northern  waters  contribute  with 
regard  to  their  distribution  in  an  unmistakeable  manner  to  con- 
firm  the  opinion  previously  arrived  to  by  examination  of  greater 
parts  of  the  fioras,  I will  summarize  the  results  as  follows. 

The  now  existing  joint  appearance  of  species  in  the  North 
Atlantic  and  the  North  Pacific  must  be  due  to  the  emigration 
to  botli  sides  from  the  tertiary  Polar  Sea.  Only  in  very  few 
cases  this  Community  of  species  allows  another  explication. 

The  liistory  of  the  floras  of  the  northern  seas  must  be 
summarized  as  follows; 

In  the  early  tertiary  time  there  was  a distinct  flora  in  the 
Polar  Sea,  limited  by  a now  disappeared  landbridge  from  the 
atlantic  flora  — probably  also  barred  from  the  Pacific , as  the 
great  difference  from  the  present  flora  of  that  ocean  indicates, 
or  at  least  possessing  very  small  possibilities  for  an  interchange 
of  species  with  that  sea.  Then  the  landbridges  were  broken 
and  the  algae  of  the  Polar  Sea  got  possession  of  ways  of  mi- 
gration  to  the  south.  Tlfis  migration  was  accelerated  in  the 
preglacial  time  and  the  Atlantic  received  a considerable  number 
of  new  citizens  from  the  north,  the  Pacific  a smaller  one. 
When  the  Iceage  carne  the  progress  of  glaciation  drove  still 
more  and  more  species  out  from  the  Polar  Sea,  which  became, 
if  not  entirely  void  of  algae,  at  least  very  poor  in  species. 
After  the  maximal  glaciation  was  over  the  algae  again  wandered 
into  the  polar  regions,  and  this  migration  must  still  be  in  pro- 
gress as  far  as  the  natural  conditions  allow.  Many  of  the  ter- 
tiary-polar  genera  and  species  have  not  again  been  able  to  enter 
their  old  homesteads,  as  the  present  conditions  there  are  averse 
to  it.  Consequently  we  have  a number  of  algae,  now  purely 
atlantic  or  besides  also  pacific  and  also  some  solely  pacific  ones, 
which  have  their  original  home  in  the  Polar  Sea  but  are  now 
lacking  there.  On  the  other  hand  there  were  old  atlantic  algae, 
that  during  the  Iceage  had  adapted  themselves  to  glacial  con- 
ditions and  after  the  end  of  the  glaciation  entered  the  Polar 
Sea  together  with  the  reimmigration  of  the  tertiary-polar  species. 
On  the  pacific  side  this  kind  of  species  seems  entirely  lacking, 
but  notwithstanding  the  result  must  be  that  the  present  flora 


Simmons,  Remarks  about  the  Relatious  of  the  Floras  etc. 


191 


of  the  Polar  Sea  shows  a very  near  analogy  to  the  floras  of 
the  arctic  lands.  That  such  isolated  colonies  are  lacking  as  the 
landplants  have  left  in  Southern  mountains,  must  be  a necessary 
consequence  of  the  absence  of  such  ways  southwards  for  the 
algae  as  the  mountainridges  have  formed  for  the  landplants, 
and  also  thereof  that  in  the  oceans  there  are  no  isolated 
areas  with  conditions  like  those  of  the  arctic  regions. 


Now  it  is  left  to  try  to  trace  some  of  the  different  stages 
in  the  postglacial  reimmigration  of  algae  to  the  nortliern  seas, 
especially  to  the  present  Arctic  Sea.  We  know  that  changes 
as  well  in  the  climate  as  in  the  level  of  sea  have  taken  place 
in  postglacial  time.  Such  different  periods  ouglit  to  have  left 
some  marks  in  the  present  features  of  the  floras.  The  tertiary 
polar  flora  was  rather  uniform,  even  if  there  are  some  facts  that 
seem  to  indicate  certain  differences  already  before  the  glacial 
period  between  different  parts  of  the  Polar  Sea.  The  present 
arctic  marine  flora  is  less  uniform,  as  the  above  tables  of  distri- 
bution  show,  and  therefore  an  attempt  to  trace  the  immigration 
back  is  rather  tempting.  But  it  would  hardly  be  possible  at 
present  to  carry  out  such  an  investigation  into  detail,  and  I 
must  restrict  myself  to  try  an  elucidation  of  a few  points. 

The  warm  postglacial  time,  that  we  know  from  many  evi- 
dences  in  northern  Europe,  even  from  Spitzbergen,  must  doubt- 
less  have  greatly  influenced  the  migration  of  algae.  This  period 
of  warmer  climate  in  connection  witli  an  upheaval  of  the  land, 
that  brought  Spitzbergen  in  continuity  witli  northern  Europe, 
has,  as  Natliorst  (36)  shows,  materially  contributed  to  the  colo- 
nization  of  that  archipelage  with  landplants.  Of  course  also  the 
algae  have  wandered  along  the  then  existing  coast,  and  there 
are  some  species  in  the  Spitzbergen  - flora , wliich  have  in  all 
probability  reached  so  far  just  at  that  time.  Such  are  Alarm 
esculenta{ ?),  Fucus  ceranoides,  F.  serratus , and  the  now  extinct 
Pelvetia  canaliculata , that  has  been  found  together  witli  Mytilus 
edulis  and  Cyprina  islandica,  which  now  also  are  found  onlv  in 
a subfossil  state.  Probably  there  have  at  that  time  been  more 
Southern  species  and  perhaps  also  the  distinctlv  temperate  forms 
of  the  Murman  and  White  Sea  date  back  to  the  same  period. 

That  the  Laminaria  saccharina  of  northeastern  Greenland 
has  come  thither  during  equally  favourable  conditions  can  hardly 
be  doubted.  Still  it  is  not  to  be  explained  with  regard  only  to 
the  present  distribution  of  land  and  water  why  it  should  be 
restricted  to  the  coast  north  of  69°.  I have  previously  pointed 
out  the  interesting  disposition  of  the  Laminariaceae  in  east 
Greenland,  that  seems  decidedly  to  show  the  influence  of  a post- 
glacial barrier  South  of  Scoresby  Sound,  i.  e.,  the  old  now  sub- 
marine ridge  has  been  above  sealevel  in  postglacial  time,  as  the 
distribution  of  the  Laminariaceae  and  especially  of  Laut,  saccha- 


192 


Simmons,  Remarks  about  tlie  Relations  of  tbe  Floras  etc. 


rina  does  not  allow  to  think  of  preglacial  causes  for  its  present 
appearance. 

Indeed  there  has  been  a great  contest  about  tbe  assuming 
of  a postglacial  landbridge  over  tbe  northern  Atlantic,  and  it 
is  likely  to  be  continued  for  sonie  time  yet.  There  bave  been 
brought  forward  many  arguments  for  and  against  tbe  theory 
from  geological  as  well  as  from  botanical  and  zoological  point 
of  view.  Geologists  at  present  mostly  seem  averse  to  it,  but 
as  far  as  I can  judge,  they  bave  not  produced  any  conclusive 
evidence  against  tbe  possibility  of  tbe  postglacial  upbeaval  of 
the  tertiaiy  landconnection.  or  at  least  considerable  parts  of  it, 
whieh  would  be  enough  to  form  ways  of  immigration  at  least 
for  the  marine  algae,  probably  also  for  tbe  flora  of  tbe  lands 
in  question.  Thoroddsen  indeed  bas  lately  (Ymer  190-1,  li.  1) 
thought  bt  to  give  an  advice  to  botanists  to  explain  the  immi- 
gration out  from  tbe  present  conditions,  but  as  he  has  given 
no  convincing  proof  of  the  impossibility  of  the  landconnection 
and  has  besides  shown  himself  to  be  totally  ignorant  about 
some  of  tbe  most  important  botanical  facts  on  which  tlie  oppo- 
site  opinion  is  based,  I cannot  see  that  he  is  justified  in  giving 
any  such  prescription. 

As  it  cannot  be  thought  of  quoting  all  the  many  works 
wbere  tbe  question  of  the  landbridge  is  treated,  I will  only  refer 
to  one  more  of  tbe  latest,  that  is  ratber  well  in  accord  witb 
tbe  view  I bave  adopted.  It  is  tbe  great  memoir  of  Nansen 
about  the  bathvmetrical  features  of  tbe  northern  seas  (35).  The 
result  of  tbe  author,  reacbed  tbrougb  comparison  of  a great 
many  observations,  regarding  tlie  sculpture  of  the  bottom  of 
tbe  Atlantic  and  the  Polar  Sea,  is  that  great  oscillations  of  sea- 
level  must  be  assumed  in  different  geological  periods,  even  so 
late  as  at  least  at  tbe  end  of  tbe  iceage.  How  late  an  upbeaval 
bas  taken  place  is  not  distinctly  said,  and  to  judge  from  part 
of  a letter  from  tbe  author,  that  Börgesen  (10)  has  publisbed, 
he  seems  not  to  assume  an  emergence  of  land  so  late  as  during 
tbe  warm  postglacial  time.  But  I cannot  see,  that  bis  researches 
contend  against  such  a supposition,  especially  when  viewed  in 
Connection  with  the  above  mentioned  Statements  of  Nat hörst. 
If  the  oscillations  bave  been  syncbronical,  we  must  assume,  that 
about  the  same  time  when  Spitzbergen  was  connected  witb 
northern  Europe  and  Asia,  also  great  parts  of  tbe  old  submarine 
ridge  were  above  sealevel,  and  as  tbis  took  place  in  the  warm 
period  of  tbe  postglacial  time,  there  must  then  have  ruled  tlie 
conditions  required  for  immigration  of  a temperate  flora  north- 
ward.  Moreover  Nansen  (35,  p.  71,  75,  123 — 126)  points  out 
tliat  tbe  absence  of  a typical  coast-platform  at  the  Faeroes  and 
most  part  of  the  coast  of  Iceland  indicates  a recent  submer- 
gence.  The  loose  basaltic  rocks  of  tbose  islands  are  very  much 
subject  to  be  cut  down  by  tbe  waveaction  and  still  caves  do 
only  appear  at  present  sealevel,  postglacial  marine  Sediments  are 
absent  above  the  present  sboreline  of  the  Faeroes,  which  also 


Simmons,  Remarks  about  1 1 1 e Relations  of  the  Floras  etc. 


193 


points  to  the  same  conelusion,  that  a suhmergence  in  a very 
near  period  is  probable,  or  that  at  least  no  emergence  lias  lately 
taken  place. 

As  I have  elsewhere  discussed  the  features  of  the  marine 
flora  of  the  Faeroes  compared  with  those  of  neiglibonring 
shores,  that  speak  for  a landconnection  in  postglacial  time, 
I shall  not  here  repeat  that  discussion.  Further  research  about 
the  question  of  the  ways  and  means  of  migration  must  be  left 
to  another  occasion. 

Lund,  march  1905. 


List  of  Literature. 

1.  Agardli,  J.  G. , Species,  genera  et  ordines  Algarum.  Lund  1848 — 63. 

2.  — , Om  Spetsbergens  alger.  Akad.  Progr.  Lund  1862. 

3.  — , Bidrag  tili  kännedomen  om  Spetsbergens  alger.  (Kongl.  Sv.  Vet.  Ak. 

Handl.  T.  VII.  Stockholm  1868.) 

4.  — , Bidrag  tili  kännedomen  af  Grönlands  Laminariaceer  och  Fucaceer. 

(Ib.  T.  X.  1872.) 

5.  — , Fpicrisis  systematis  Floridearum.  Leipzig  1876. 

6.  — , Analecta  algologica,  Continuatio  I.  (Lunds  Univ.  Arsskr.  T.  XXIX. 

Lund  1894.) 

7.  Börgesen,  F.,  The  marine  algae  of  the  Faeroes.  (Botany  of  the  Fae- 

roes II.  Copenhagen  1902.) 

8.  — , Om  Algevegetationen  ved  Faeröernes  Kyster.  Copenhagen  and 

Kristiania  1904. 

9.  — , Om  Faeröernes  Algevegetation.  Et  Gensvar  1. 

10.  — , „ . „ „ „ „ 2.  Bot.  Xot.  Lund 

1904,  1905. 

11.  Collins,  F.  S.,  Preliminary  list  of  New  England  plants.  V.  Marine 

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12.  Darwin,  Cli.,  The  origin  of  species.  Ed.  4.  London  1866. 

13.  De  la  Pylaie,  A.  J.  B.,  Flore  de  l'ile  de  Terre  Xeuve  et  des  lies  St. 

Pierre  et  Miclon.  Paris  1829. 

14.  De  Toni,  J.  B.,  Sylloge  Algarum  omnium  hucusque  cognitarum.  V.  III, 

IV.  Padua  1895— 1905. 

15.  En  gl  er,  A. , Versuch  einer  Entwicklungsgeschichte  der  Pflanzenwelt, 

insbesondere  der  Florengebiete  seit  der  Tertiärperiode.  I.  Leipzig 
1879. 

16.  Engler,  A.  u.  Prantl,  K.,  Die  natürlichen  Pflanzenfamilien.  I,  2. 

Leipzig  1890 — 97. 

17.  Farlow,  W.  J. , Marine  Algae  of  New  England  and  adjacent  coast. 

(Reprinted  from  Rep.  of  L.  S.  Fish  Comm.  for  1879.)  Washing- 
ton 1881. 

18.  Farlow,  W.  J.,  Notes  on  Arctic  Algae;  based  principally  on  collec- 

tions  made  at  Ungava  Bay  by  Mr.  L.  M.  Turner.  (Proceed.  Amer. 
Acad.  of  Arts  and  Sciences.  N.  S.  V.  XIII.  Boston  1886.) 

19.  Foslie,  M.,  The  Norwegian  forms  of  Lithotliamnion.  (Kgl.  Norske 

Vid.  Selsk.  Skr.  1894.) 

20.  — , Revised  systematical  survey  of  the  Melobesiae.  (Ib.  1900.) 

21.  Geikie,  J.,  The  great  ice  age.  London  1874. 

22.  Gran,  H.  H.,  Kristianiafjordens  algeüora.  (Vidensk.  Selsk.  Skr.  1896. 

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23.  Gray,  Asa,  Plants,  in  P.  H.  Ray,  Report  of  the  International  Polar 

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24.  Hooker,  J.  D. , Outlines  of  the  distribution  of  arctic  plants.  (Trans. 

Linn.  Soc.  XXIII.  1862.) 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  lieft  1. 


13 


194 


Simmons,  Bemarks  about  tlie  Belations  of  the  Floras  etc. 


25.  Hus,  H.  T.  A.,  An  account  of  the  species  of  Porphyra  found  on  the 

Pacific  Coast  of  North  America.  (Proceed.  Calif.  Acad.  Sc.  S.  3. 
Botany.  V.  H.  N.  6.  San  Fransisco  1902.) 

26.  Jönsson,  H.,  The  marine  Algae  of  Iceland.  I.  Bhodophyceae.  II.  Phaeo- 

phyceae.  (Botan.  Tidskr.  V.  24.  1901.  V.  25.  1903.) 

27.  — , -V  contribution  to  tlieknowledge  of  the  marine  Algae  of  Jan  Mayen. 

(Ib.  V.  26.  1904.) 

28.  — , The  marine  Algae  of  East  Greenland.  (Medd.  om  Grönland  V.  30. 

1904.) 

29.  Kj  eil  man,  F.  B. , Om  Spetsbergeus  marina  klorofyllförande  Thallo- 

phyter,  I.  II.  (Bill.  t.  K.  Sv.  Vet.  Akad.  Handl.  V.  3.  4.  Stockholm 
1875.  1876.) 

30.  — , The  Algae  of  the  Arctic  Sea.  (IC.  Sv.  Vet.  Akad.  Handl.  V.  20. 

Nr.  5.  1883.) 

31.  — , Om  Beringshafvets  Algflora.  (1b.  V.  23.  1889.) 

32.  — , Handbok  i Skandinaviens  Hafsalgflora.  I.  Fucoideae.  Norrköping  1890. 

33.  — , Pliaeophyceae,  in  En  gl  er  a.  Prantl,  Die  natürlichen  Pflanzen- 

familien. Leipzig  1891 — 93. 

34.  Kuckuck,  P.,  Meeresalgen  vom  Sermitdlet  und  kleinen  Karajakfjord. 

Botan.  Ergehn,  d.  unter  Leit.  Dr.  v.  Drygalskis  ausges.  Grön- 
landexp.  etc.  Leipzig  1897. 

35.  Nansen,  F.,  The  Bathymetrical  Features  of  the  North  Polar  Seas, 

with  a discussion  of  the  Continental  Slielves  and  Previous  Oscilla- 
tious  of  the  Shore-Line.  The  Norwegian  North  Polar  Expedition 
1893 — 1896,  Scientific  Besults.  V.  IV.  Kristiania,  London  etc.  1904. 

36.  Nathorst,  A.  G.,  Nya  bidrag  tili  kännedomen  om  Spetsbergens  kärl- 

växter,  och  dess  växtgeografiska  förhallanden.  (K.  Sv.  Vet.  Akad. 
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37.  Ostenfeld-Hansen,  C.,  Contribution  a la  flore'  de  l’ile  Jan  Mayen. 

(Bot.  Tidskr.  V.  21.  1897.) 

38.  Porsild,  M.  P.  a.  Simmons,  H.  G.,  Om  Faeröernes  Havalgevegetation 

og  dens  Oprindelse;  en  Kritik.  (Bot.  Not.  1904.) 

39.  Posteis,  A.  a.  Bupreclit,  F.,  Illustrationes  Algarum  Oceani  Pacifici 

imprimis  septemtrionalis.  Petersburg  1840. 

40.  Beinke,  J.,  Algenflora  der  westlichen  Ostsee,  deutschen  Anteils.  (VI.  Be- 

richt d.  Komm,  zur  Unters,  d.  deutsch.  Meere  in  Kiel.  1889.) 

41.  — , Studien  zur  vergleichenden  Entwicklungsgeschichte  der  Laminaria- 

ceen.  Kiel  1903. 

42.  Bosenvinge,  L.  K.,  Grönlands  Havalger.  (Medd.  om  Grönl.  III. 

Copenhagen  1893.) 

43.  — , Deuxieme  Memoire  sur  les  Algues  marines  du  Groenland.  (Ib.  XX. 

1898.) 

44.  — , Om  Algevegetationen  ved  Grönlands  Kyster.  (Ib.  XX.  1898.) 

45.  Buprecht,  F..  Algae  Ochotenses.  In  Middendorff,  Sibirische  Beise. 

V.  I.  Petersburg  1850. 

46.  Saunders,  De  Alton,  Algae,  in  Alaska,  V.  5.  New  York  1904. 

47.  Sauvageau,  C.,  Bemarques  sur  les  Sphacelariacees.  (Journ.  de  Bot. 

14—18.  1901—04.) 

48.  Setcliell,  W.  A. , On  the  Classification  and  geographical  distribution 

of  the  Laminariaceae.  (Trans.  Connecticut  Acad.  V.  9.  New 
Haven  1893.) 

49.  Setcliell  a.  Gardner,  N.  L.,  Algae  of  north westem  America.  (Univ. 

of  Calif.  Publ.  Botany  V.  1.  Berkeley  1903.) 

50.  Simmons,  H.  G.,  Zur  Kenntnis  der  Meeresalgenflora  der  Färöer.  (Hed- 

wigia.  V.  36.  1897.) 

51.  Tlioroddsen.  Th.,  Hypotesen  om  en  postglacial  Landbro  over  Island 

og  Faeröerne  set  fra  et  geologisk  Synspunkt.  (Ymer  1904,  h.  4. 
Stockholm  1905.) 

52.  Warnung.  E.,  Om  Grönlands  Vegetation.  (Medd.  om  Grönl.  XII.  1888.) 

53.  Wille,  N.  a.  Bosenvinge,  L.  K.,  Alger  fra  Novaia-Zemlia  og  Kara- 

Havet.  Dijmphna-Togtets  zool.-bot.  Udbytte.  Copenhagen  1885. 


Verlag  Ton  Georg  Thieme  in  Leipzig. 


Biologisches  Centralblatt. 

Unter  Mitwirkung  von 
Dr.  K.  Göbel  und  Dr.  R.  Hertwig, 

Professoren  in  München. 

Heransgegeben  von 

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Beihefte 


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Botanischen  Centralblatt. 


Original -Arbeiten. 


Herausgegeben 

von 

Prof.  Dr.  0.  Uhlworm 

in  Berlin. 


Band  XIX. 

Zweite  Abteilung: 

Systematik,  Pflanzengeographie,  angewandte  Botanik  etc. 

Heft  2. 

riS>l«Sir- 


Leipzig 

Verlag  von  Georg  Thieme 
1906. 


Seite 


Inhalt. 

Y — 

Bornmiiller,  Plantae  Straussianae  sive  enumeratio  planfcarum  a 

Th.  Strauss  annis  1889 — 1899  in  Persia  occidentali  collectarum  195—270 
Velenovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung 


Thymus  L 271 — 287 

Becker,  Viola  cornuta  L.  und  ortlioceras  Ledeb.  und  ihre  ver- 
wandtschaftlichen Beziehungen 288 — 292 

Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae.  (Fortsetzung)  293—842 
H ö c k , V erbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer  343—36*5 
Hildebrand,  Über  einige  neue  und  andere  noch  nicht  lange  auf- 
gefundene Cyclamen- Arten  367 — 384 


Die  Beiträge  erscheinen  in  zwanglosen  Heften  im  Umfange  von 
ca.  35  Druckbogen  für  jeden  Band.  Preis  des  Bandes  16  Mk. 

Die  Mitarbeiter  erhalten  ein  Honorar  von  30  Mk.  pro  Druck- 
bogen, außerdem  50  Sonderab drücke  gratis,  weitere  Exem- 
plare werden  zum  billigsten  Preise  berechnet.  Arbeiten, 
welche  zugleich  als  Dissertation  erscheinen,  werden  nicht 
honoriert! 


Verlag  von  Georg  Thieme  ln  Leipzig. 

Internationale  Monatsschrift 

für 

Anatomie  und  Physiologie. 

Herausgegeben  von 

E.  A.  Schäfer  L.  Testut 

(Edinburg)  (Lyon) 

und 

Fr.  Kopsch 

(Berlin). 

Die  bisher  erschienenen  Bände  kosten: 


Bd.  I-V.  . . 

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V 

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„ IX.  . . 

76,30 

V 

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XVIII.  . . 

75,- 

„ XI.  . . 

92,60 

•n 

XIX.  . . 

50,— 

„ XII.  . . 

79,- 

77 

XX.  . . 

59,— 

Bei  Bezug  der  ganzen  Reihenfolge  statt  1397,30  nur  M.  1009, — . 


Plantae  Straussianae 

sive  enumeratio  plantarum  a Th.  Strauss  annis  1889 — 1899 
in  Persia  occidentali  collectarum. 

Von 

J.  Bornmüller, 

Kustos  des  Herbarium  Haussknecht, 

Weimar. 


Herr  Th.  Strauss  in  Sultanabad  hatte  in  den  Jahren  1889 
bis  1899  im  westlichen  mittleren  Persien  nicht  nur  in  der  Um- 
gebung seines  Wohnsitzes,  sondern  vor  allem  aber  in  den  botanisch 
wenig  erforschten  Gebirgsländern  des  angrenzenden  Luristan 
und  Kurdistan  umfangreiche,  höchst  wertvolle  Pflanzensamm- 
lungen gemacht,  die  er  in  uneigennützigster  Weise  Herrn  Hof- 
rat Haussknecht  in  Weimar  zwecks  wissenschaftlicher  Be- 
arbeitung geschenkweise  überließ.  Diese  Aufsammlungen  wurden 
seiner  Zeit  von  Haussknecht  zum  größten  Teil  bestimmt  und 
in  seinem  Herbar  eingeordnet.  Zu  der  geplanten  Zusammen- 
stellung, zur  endgültigen  Aufarbeitung  kam  es  indessen  nicht, 
und  die  großen  letzten  Sendungen,  die  sehr  reiche  Ausbeute  der 
Jahre  1898— 1899  enthaltend,  lagen  fast  in  ihrer  Gesamtheit  noch 
unbestimmt  da,  als  Haussknecht  im  Juli  1908  so  plötzlich  aus 
dem  Leben  abgerufen  wurde. 

Diese  Arbeiten  zu  erledigen,  sowohl  alles  unbestimmte 
Material  zu  bestimmen,  sämtliche  früher  von  Strauss  ge- 
sammelten Arten  zusammenzustellen  und  nachzuprüfen  und  das 
Ganze  schließlich  der  Öffentlichkeit  zu  übergeben,  erschien  mir 
nach  Übernahme  des  Herbarium  Haussknecht  als  eine  not- 
wendige Aufgabe,  nicht  minder  aber  auch  als  eine  Ehrenpflicht 
sowohl  Strauss  wie  Haussknecht  gegenüber,  welche  beide 
bereits  so  unendlich  viel  Mühe  und  Zeit  auf  diese  persische 
Sammlung  verwendet  hatten. 

Das  Folgende  enthält  zunächst  den  ersten  Teil  dieser  Auf- 
zählung, soweit  sich  dieselbe  im  vergangenen  Jahre  als  Neben- 
arbeit anderer  drängenderer  Museumsgeschäfte  fertigstellen  ließ. 
Die  Fortsetzung  soll  alsbald  erfolgen.  Auch  sind  von  Strauss 
bereits  neue  Sendungen  eingetroffen,  die  eine  eigene  Abhandlung 
bilden  werden. 


Boiliofto  Bot.  CeutralbL  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Uoft'J. 


14 


19G 


Bornmüller,  Planfcae  Straussiana«. 


Daß  sich  nach  Eingang  besseren  Materials,  besonders  kriti- 
scher und  schwer  zu  bestimmender  Pflanzengruppen,  Korrekturen 
an  früheren  Bestimmungen  in  ziemlicher  Zahl  einstellten,  war 
nicht  anders  zu  erwarten.  Manche  im  Herbar  Haussknecht 
als  species  nova  — oft  nur  provisorisch  — auf  gestellte,  wohl 
aber  auch  inExsikkaten(„plantae  a. Th. Strauss  inPersia  occ.  lectae“) 
als  solche  ausgegebene  Art  mußte  fallen  oder  unter  geringerer 
Bewertung  einer  bekannten  Art  als  Varietät  subordiniert  werden. 
Anderenorts  fanden  sich  wiederum  verkannte  neue  Arten  ein, 
die  zu  beschreiben  waren,  und  schließlich  mußte  über  alles 
Zweifelhafte  und  Unbestimmtgebliebene  ein  Urteil  gefällt  werden. 
Hierbei  halfen  mir  wohl  auch  meine  eigenen  Sammlungen  und 
Beobachtungen,  die  ich  auf  meinen  Reisen  in  den  Jahren  1892, 
1S93,  1902  in  Nord-  und  Süd-Persien  und  im  angrenzenden  Kur- 
distan gemacht  hatte,  über  manche  Klippen  hinweg;  andere 
gute  Dienste  erwies  mir  eine  aits  dem  botanischen  Museum  des 
Wiener  botanischen  Gartens  erhaltene  Kollektion  westpersischer 
von  Pichler  gesammelter  Arten,  die  wertvolle  Belege  zu  den 
in  Stapfs  Botanischen  Ergebnissen  der  Polakschen  Expedition 
nach  Persien“  neu  beschriebenen  Arten  enthielt. 

Trotz  alledem  betrachte  ich  auch  diese  Enumeratio  nur 
als  eine  Vorarbeit.  Weitere  in  Aussicht  genommene  Arbeiten 
werden  nach  besserer  Erkenntnis  schwieriger  Gruppen  manche 
Berichtigung  bringen  und  anhaftende  Mängel  beseitigen.  Manche 
Diagnose  wird  sich  alsdann  ergänzen  lassen,  die  in  allzu  knapper 
Form  abgefaßt  wurde,  weil  das  vorliegende,  mitunter  dürftige 
Material  eine  umfassende  Beschreibung  nicht  zuließ.  Zu  bedauern 
aber  vor  allem  ist,  daß  Haussknecht  zu  den  von  ihm  auf- 
gestellten Arten  weder  Diagnosen  hinterlassen  hat,  noch  daß 
sich  irgendwelche  Notizen  im  Herbar  vorfanden,  auf  die  sich  im 
Sinne  Haussknechts  die  als  neu  bezeichnete Spezies  rechtfertigen 
ließe.  Alle  diese  Namensgebungen  behalten  natürlich  Hauss- 
knecht als  Autor  im  Gegensatz  zu  jenen  Arten,  die  von  mir 
selbständig  erkannt  -wurden  und  neu  zu  benennen  waren. 

Um  das  Auffinden  der  Ortsangaben  auf  der  Karte  leichter 
zu  ermöglichen,  führe  ich  hier  die  häufig  wiederkehrenden  Namen 
der  Städte,  Dörfer,  Gebirge  und  Distrikte  in  alphabetischer 
Reihenfolge  mit  den  näheren  Bezeichnungen  ihrer  Lage  an,  die 
Lage  der  größeren  Städte  wie  Sultanabad,  Hamadan,  Ker- 
mandschahan,  Isphahan,  Kaschan,  Kum  (Kom)  als  bekannt  voraus- 
setzend und  mich  auf  Angabe  deren  Höhenlage  beschränkend. 

Zuvor  sei  über  Sammelgebiet  (während  der  Jahre  1889 — 99) 
noch  folgendes  gesagt:  Außer  in  der  Umgebung  des  am  Saum 

der  Ebene  und  Salzsteppe  in  ca.  1850  m Seehöhe  gelegenen 
Sultanabad  sammelte  Strauss  in  den  westwärts  aufsteigen- 
den Alpenketten,  besonders  des  Raswend  und  des  weiter  nach 
SW.  in  Luristan  gelegenen  Schuturunkuh.  Beide  Gebirge  bereiste 
er  mehreremals  oder  entsandte  dorthin  seinen  im  Pflanzensammeln 
geschulten  kurdischen  Diener.  Reiche  Ausbeute  boten  auch  die 
etwas  nördlicher  gelegenen  Gebirge  des  Distriktes  Silachor,  die 


Bornmüller, Plantae  Straussianae. 


197 


Gebirge  bis  Burudschircl  und  Nebawend,  der  Kuh-Gerru  und 
das  Hügelland  südlich  von  Kengower  (Kurdistan).  - — ■ Ebenfalls 
wurde  der  Eiwend  bei  Hamadan  und  dessen  südliche  Ausläufer 
mehrmals  besucht,  ferner  die  nordwärts  von  Hamadan  befind- 
lichen Gebirge  Karagan  und  in  östlicher  Richtung  der  gleichen 
Stadt  die  Berge  Wafs.  Die  östlich  von  Sultanabad  nach  Kum 
und  Kaschan  zu  liegenden  Berglandschaften  von  Indschidan. 
ferner  der  Latetar  und  die  mehr  nördlich  gelegenen  Berge  von 
Tefresch  wurden  ebenfalls  wiederholt  besucht  und  lieferten  wert- 
volle Funde.  Schließlich  werden  in  der  Aufzählung  zahlreiche 
Pflanzen  aus  der  Umgegend  von  Chomein,  Chunsar  und  Gulpaigan 
erwähnt,  Gebirgsstädte,  die  in  südlicher  Richtung  von  Sultana- 
bad auf  der  Strecke  Sultanabad-Isphahan  zu  suchen  sind.1) 

Ab-e-Kerr:  Gebirgssee  zwischen  Schuturunküh  und  dem  westwärts 
gelegenen  Kuh-e-Saß. 

Burudschird:  1650  m;  zwischen  Sultanabad  und  Kermandschalian. 

Chomein:  sö.  von  Sultanabad,  am  Wege  nach  Isphalian. 

Chunsar:  sö.  von  Sultanabad,  gegen  Ispliahan  zu. 

Daule tabad:  nw.  von  Sultanabad,  am  Wege  nach  Kengower- Ker- 
mandschahan. 

Dschapelakh:  = Djoubuulagh,  Distrikt  am  Westfuß  des  Baswend. 

Eiwend:  Gebirge,  sw.  von  Hamadan. 

Girdu:  in  der  Umgebung  von  Sultanabad,  Dorf  (und  Felsschlucht) 
südlich  der  Stadt. 

Gulpaigan:  sö.  von  Sultanabad,  am  Wege  nach  Isphalian. 

Hamadan:  1876  m (Ecbatana,  die  Hauptstadt  Mecliens). 

Indschidan:  osö.  von  Sultanabad,  dem  Latetargebirge  benachbart. 

Kaie  Bus  tarn:  Dorf  am  Ostfuß  des  Schuturunkuli. 

Kaschan:  1093  m,  ssö.  von  Teheran. 

Karagan-dagh:  Gebirge  nördlich  von  Hamadan. 

Kengower:  zwischen  Hamadan  und  Kermandschalian. 

Kermandschalian  (=  Kirmandschali):  1474  m Seehöhe. 

Kom  (=  Kum):  1060  m;  zwischen  Teheran  und  Kaschan. 

Kuh-e-Saß:  Gebirge  in  Luristan  (Elymaea,  Elam  der  Bibel),  südwestl. 
vom  Schuturunkuli. 

Kuh-Gerru:  großer  Gebirgszug  in  Kurdistan,  westl  von  Burudschird 
und  Nehawend. 

Ivuh-S ch ah -S i n d e:  Gebirge  w.n. westl.  von  Sultanabad 

K u h-Sefid -Chane:  Gebirge  s. westl.  von  Sultanabad. 

Latetar:  Gebirge  zwischen  Sultanabad  und  Kum  bezw.  Kaschan. 

Miankuli:  Berg  hei  Indschidan,  o.s.östl.  von  Sultanabad. 

Mowdere:  Gebirgstal  und  Berg  in  nord westl.  nächster  Umgebung  von 
Sultanabad. 

Nehawend:  1770  m Seehöhe,  Stadt  zwischen  Siütanabad  und  Ker- 
mandschahan. 

Baswend:  Gebirge  s.westl.  von  Sultanabad. 

Schuturunkuli:  Gebirge  s.w.  von  Sultanabad,  Luristan. 

Sefidab:  Gebirgsfluß  am  S.W. -Fuß  des  Schuturunkuli. 

Silachor:  Distrikt  w.s.westl.  von  Sultanabad. 

Taklit-i-  Sol  eiman:  Gebirge  in  Kurdistan,  zwischen  Hamadan  und 
Tebris  (Tauris),  etwa  auf  halbem  Wege. 

Tefresch:  zwischen  Sultanabad  bezw.  Hamadan  und  Kum. 

Teramis:  Dorf  n.östlich  von  Sultanabad  am  Salzsee. 


')  Auch  einige  Pflanzen  aus  Mesopotamien  und  den  angrenzenden  Ländern, 
die  Strauss  im  Frühjahre  des  Jahres  1904,  von  Persien  kommend,  in  der 
Richtung  Bagdad-Palmyra  durchquerte  und  wobei  er  einiges  botanisierte, 
fanden  in  der  Aufzählung  Aufnahme. 


14* 


198  Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 

T s c li  a 1 - K li  a t u n : s.s.westl.  von  Sultanabad,  Gebirgszug  südlicb  vom 
Baswend. 

W a f s : Gebirge  östlich  von  Hamadan,  in  der  Bichtung  nach  Kum. 

Da  die  St r au ss sehen  Pflanzen,  soweit  Dubletten  vorhanden 
waren,  auch  in  andere  Herbarien  gelangt  sind,  indessen  nicht 
numeriert  wurden,  so  dürfte  immerhin  die  Angabe  des  Sammel- 
datums genügen,  eine  event.  unter  anderer  Bezeichnung  aus- 
eeeebene  Pflanze  kenntlich  zu  machen. 

o o 

Bezüglich  der  Literaturangaben  beschränke  ich  mich  in  dieser 
Aufzählung  darauf,  auf  Boissier  Flora  Orientalis  zu  ver- 
weisen, soweit  andere  Zitate  nicht  unbedingt  notwendig  sind. 

R anuncul  a c e a e. 

Clematis  Orientalis  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  3. 

Sultanabad:  in  dumetis  ad  pagum  Saweh;  20.  IX.  1896; 
fl.  et  fr.;  1897.  — Burudschird:  in  montanis;  28.  VII.  95;  fol. 

Thalictrum  isopyroides  C.  A.  M.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  6. 

Sultanabad:  in  montanis;  20.  IV.  1895.  — Prope  Mowdere; 
5.  IV.  1S89  et  27.  IV.  1890.  — Inter  Kum  et  Sultanabad,  prope 
Chaladjistan.  V.  1899.  — Luristania:  in  monte  Schuturunkuh ; 
20.  IV.  1895. 

Thalictrum  Sultan ahadense  Stapf,  Verh.  d.  zool.  bot.  Ges. 
Wien,  1888,  550  — Th.  Trautvetterianum  Rgl;  vergl.  Bo  mm.  in 
Ungar,  bot.  Blatt.  Jahrg.  1901,  p.  187. 

Sultanabad;  27.  IV.  1890;  fruct.  — Mowdere,  23.  III.  1889. 

Thalictrum  elatum  Murr,  stipellatum  Boiss.  fl.  Or.,  I.  7.  — 

Burudschird ; 28.  VII.  1895  et  VII.  1897.  — Hamadan: 
in  monte  Eiwend,  1897.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  m. 
Tefresch;  VIII.  1898. 

Anemone  hiflora  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  12.  — Ä.  coronaria 
L.  var.  parviflora  Regel,  A.  II.  Petrop.  A III.  (1885)  689.  — „ A. 
Persica  Hausskn.  herb.,  A.  coronaria  var.  Persica  Hausskn.  herb, 
et  var.  Bucharica  Regel“  Hausskn.  in  Strauss  exsicc.  — Species 
variabilis  floribus  luteis  et  (saepius)  rubris,  majusculis  et  minutis, 
longiuscule  et  breviter  pedicellatis,  insigni.s  vero  foliorum  et 
involucelli  lobulis  semper  abbreviatis  obtusis.  — A.  biflora  DC., 
ut  cl.  Regel  1.  c.  dicit,  differt  a varietatibus  A.  coronariae  L. 
supra  indicatis  peclunculis  elongatis  floribusque  initio  nutantibus, 
formae  transitoriae  autem  inter  A.  bifloram  DC.  et  A.  coronariam 
var.  parvifloram  Regel  in  ditione  haud  raro  occurrunt, 

a . rubra. 

Sultanabad,  in  collibus;  23.  IV.  1889;  20.  III.  1893;  20.  IV. 
1895.  — In  fauce  Girdu;  IV.  et  23.  V.  1890.  — Prope  pagum 
Chorremabad;  V.  1898.  — In  monte  Schuturunkuh;  1897.  — 
Hamadan,  in  m.  Eiwend;  1897. 

ß.  lutea. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  1889.  — In  collibus;  20.  IV.  1895. 
— In  faucibus  prope  Girdu;  1889.  — Prope  Indscliidan  (6  Ears. 
sö.  von  Sultanabad).  — In  territorio  Dschapelakh  ad  pagum 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


199 


Daudpeighamber  (10  Fars.  s.ö.  von  Sultanabad);  5.  IV.  1892.  — 
In  m.  Schuturunkuh ; 1897. 

Adonis  microcarpa  DC.  —*A.  squarrosa  Stev.  — Boiss.  fl.  Or.  I, 
18  (sub  var.  A.  aestivalis  L.). 

Sultanabad,  in  neglectis,  1889;  fruct. 

Adonis  parviflora  Fisch.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  17. 

Sultanabad,  in  incultis;  1890;  18.  IV.  1892;  23.  IV.  1892. 
Ranunculus  edulis  Boiss.  et  Hoh.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  25. 
Sultanabad,  in  montosis;  2.  IV.  1895. — Indschidan;  V.  1894. 

— In  valle  prope  pagum  Girdu  (1  Fars.  südl.  von  Sultanabad). 

— In  monte  Raswend;  VII.  1897. 

Ranunculus  dasycarpus  Stev.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  28. 

In  monte  Raswend;  V.  1897.  — Schuturunkuh ; V.  1897.  — 
Montes  Tefresch  (inter  Sultanabad  et  Kum);  1898. 

Ranunculus  Asiaticus  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  31. 

Prope  Ckorremabad  Luristaniae;  V.  1898. 

ß.  tenuilobus  Boiss. 

Prope  Chorremabad ; V.  1898.  — Prope  Schirwan  extra  fines 
Persiae ; 10.  IV.  1894 ; f.  punicea. 

Ranunculus  oxyspermus  M.  B.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  29. 
Sultanabad ; in  hortis  locisque  incultis ; 23.  IV.  1892.  — 
Mowdere;  1889.  — Inter  Sultanabad  et  Kererud,  ad  basin  montium; 
19.  IV.  1889. 

Ranunculus  Aucheri  Boiss.  — Boiss.  11.  Or.  I,  34.  — R. 
Piclileri  Freyn,  incl.  ß.  polyanthus  Freyn,  in  Stapf.  Erg.  d. 
Pol.  Exp.  II,  23.  (1886).  — Bornm.  Bull.  Boiss.  ser.  2.  t.  IV. 
(1904)  p.  1079. 

Sultanabad;  IV.  1890.  — Chaladschistan ; V.  1898.  — In  m. 
Raswend;  V.  1896.  — Chorremabad;  V.  1898.  — In  m.  Tefresch; 
1898.  — Hamadan,  in  m.  Eiwend;  V.  1897.  Die  Exemplare  sind 
meist  reichblütig  und  entsprechen  der  var.  ß.  polyanthus  Freyn. 
Die  Merkmale  des  R.  Piclileri  Freyn  erweisen  sich  als  nicht 
konstant. 

Ranunculus  repens  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  39. 

Hamadan:  in  monte  Eiwend;  15.  V.  1895. 

Ranunculus  Cassius  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  48. 

Sultanabad,  prope  Girdu;  1.  VI.  .1889  et  3.  VII.  1892.  — 
Indschidan ; V.  1894. 

Ranunculus  Kotschyi  Boiss.?  — Boiss.  fl.  Or.  I,  50. 
Indschidan  (6  Fars.  s.ö.  von  Sultanabad);  V.  1894.  — In  monte 
Eiwend  supra  Hamadan;  15.  V.  1895. 

Ranunculus  Constantinopolitanus  Urv.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  49. 
In  monte  Raswend;  VII.  1897.  — In  m.  Eiwend  supra 
Hamadan;  V.  1897. 

Ranunculus  arvensis  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  57. 

Var.  brevispinus  Freyn,  Stapf,  Bot.  Erg.  d.  Pol.  Exp.  II.  24. 
(1886). 


200 


B'ornm ü 1 1er,  Plantae  Straussiauae. 


In  montibus  Tofresch  (inter  Sultanabad  et  Kum);  1898. 
Cbomein,  in  arvis ; VI.  189G. 

Var.  inermis  Koch. 

In  montibus  prope  Kengower  inter  Hamadan  et  Ker- 
mandschahan;  15.  VII.  1896. 

Ceratoeephalus  orthoceras  DC.  var.  glaber  Freyn,  in  Stapf 
Pol.  Exp.  II,  25  (1886). 

In  montibus  prope  Sultanabad ; 16.  III.  1892.  — Wurde  von 
mir  in  der  gleichen,  völlig  kahlen  Form  auch  in  Südpersien  im 
Scliirkuh  bei  Yesd  gefunden. 

higella  sativa  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  68. 

Sultanabad:  in  monte  Latetar;  10.  VI.  1895.  — In  campis 
prope  pagum  Teramis  (ca.  2 Fars.  n.östl.  von  Sultanabad ; 4.  VIII. 
1889);  flor.  et  fruct. 

ß.  braclnjloba  Boiss.  fl.  Or.  I,  68. 

Inter  Kum  et  Sultanabad,  in  monte  Latetar;  VI.  1897.  — 
Die  Stengel  nicht  nur  dieser  sämtlichen  Exemplare  sind  glandulös, 
sondern  auch  der  von  Balansa  bei  Mersina,  Haussknecht  am 
Avroman  (Kurdistan),  Calvert  bei  Erzerum  und  Pauli  auf  Chios 
gesammelten  Exemplare.  N.  glandulifera  Freyn  et  Sint.  (Bull, 
de  l’Herb.  1903,  559)  ist  davon  nicht  verschieden  und  als  syno- 
nym zu  betrachten. 

Nigella  oxypetala  Boiss.  var.  Persica  Boiss.  An.  Sc.  Kat.  1841 
(pr.  sp.)  = y.  tenuifolia  Boiss.  fl.  Or.  I,  69. 

In  montibus  prope  Chomein ; IV.  1896. 

Delphinium  paradoxum  Bge.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  75. 

Mowdere  prope  Sultanabad;  VI.  1891.  — Bisher  nur  aus 
Turkestan  bekannt. 

Delphinium  Persicum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  77. 

Montes  prope  Burudschird;  28.  VII.  1895. 

Delphinium  Orientale  Gag.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  79. 

Sultanabad,  in  arvis;  V.  1890. 

Delphinium  Olivierianum  DC.  ß.  Cappadocicum  Boiss.  pr.  sp. 
— Hutli,  monogr.  379.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  82. 

Sultanabad,  in  agris:  1899.  — Montes  prope  Kengower;  15. 
VII.  1S96.  — Prope  Burudschird ; VII.  1897.  — Gulpaigan;  1899 
(capsula  deorsum  curvata  nutante  adpresse  tomentosa,).  — In  monte 
Kuh  Gerru  inter  Sultanabad  et  Kermandschah ; 1898. 

Bemerkung:  Das  seltene  D.  flavum  DC.  sammelte  Strauss 
in  Mesopotamien  auf  der  Reise  von  Bagdad  nach  Palmyra 
zwischen  Hith  und  Anah  am  1.  Mai  1894. 

Delphinium  Hohenackeri  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  85. 

Sultanabad:  Mowdere;  24.  VIII.  1889  et  1890.  — In  m. 
Raswend;  VII.  1897.  — In  m.  Kuh  Gerru;  1898.  — Eiwend,  in 
collibus  ad  meridiem  montis;  VII.  1897. 

Var.  Str  aus  sii  Hausskn.  herb.  (pr.  spec.j;  lianum  a basi 
stricte  ramosissimum  dumulosum,  sed  forma  partium  floralium 
praesertim  petali  a typo  non  divergens. 

Prope  Kesmabad  in  agro  Sultanabadensi;  15.  VII.  1895. 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


201 


Delphinium  saniculifolium  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  91. 
Sultanabad  : Mowdere;  VII.  1890. — In  in.  Raswend;  1898. 

— In  m.  Schuturunkuh,  prope  Kaie  R.ustam;  19.  VI.  1889,  1898. 

- — In  montibus  ad  meridiem  oppidi  Kengower;  15.  VII.  1896.  - 
Die  Exemplare  stimmen  völlig  mit  der  von  Hausskneclit 
am  Kuh  Kilouyeli  (Boiss.  fl.  Or.  suppl.  19)  gesammelten  Pflanze 
überein : Wurzelstock  kräftig,  Stengel  liocli,  dünn  und  rund, 
reich  verzweigt,  Blüten  klein,  kahl  (mit  Ausschluß  des  Bartes), 
blau.  — Über  var.  aquilegifolium  Boiss.  vergl.  Bornm.  Bull.  Boiss. 
ser.  2.  t.  IV.  (1904)  p.  1089. 

Delphinum  tuberosum  Auch.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  91. 
a.  typicum  (velutinum,  sepalis  hirtis,  floribus  caeruleis,  car- 
pell is  glabris. 

Inter  Sultanabad  et  Kum  in  monte  Latetar;  10.  VI.  1895. 

— Ditionis  oppidi  Kehamend  in  monte  Kuh  Gerru. 

ß.  leiocalycinum  Bornm.  var.  nov.;  sepalis  glabris,  floribus 
saepius  pallidis. 

In  monte  Latetar  in  consortio  f.  genuinae;  10.  VI.  1895. 

— In  m.  Eiwend  (loc.  dass.  Aucheriano!)  in  collibus  meridio- 

nalibus;  15.  V.  1895.  — In  m.  Raswend  prope  pagum  Asna; 
1898.  — In  monte  Kuh  Gerru;  1898.  — Prope  Gulpaigan; 
VI.  1899.  — In  montibus  prope  Cliomein;  VI.  1896. 

Das  verwandte  D.  cycloplectrum  Boiss.  mit  ebenfalls  behaartem 
Sporn  unterscheidet  sich  durch  behaarte  Erüchte  und  die 
an  der  Basis  der  Blütenstiele  befindlichen  sehr  kurzen 
Brakteen.  Das  blaßblütige  I).  caerulescens  Freyn.,  vom  klassischen 
Standort  des  1).  tuberosum  Auch.  (Eiwend  bei  Hamadan!)  hat 
dagegen  behaarte  Sepalen  und  ist  vom  Typus  des  I).  tuberosum 
Auch,  kaum  verschieden,  umsomehr  als  die  Behaarung  auf  der 
Innenseite  der  Petalen  schwankend  ist.  In  der  Blattgestalt,  im 
Habitus  und  selbst  in  der  Behaarung  sind  beide  Pflanzen  kaum 
voneinander  abweichend. 

B erb  erideae. 

I 

Bongardia  chrysogonum  (L.)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  99. 
Hamadan,  in  monte  Eiwend ; 15.  V.  1S95  (f.  monstrosa). 
Leontice  leontopetalum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I.  99. 

Sultanabad,  in  campis;  12.  IV.  1889. 

Leontice  Eversmanni  Bge.  ? — Boiss.  fl.  Or.  I,  100. 
Hamadan:  in  monte  Eiwend;  V.  1897  (specimen  pauperum). 
Leontice  minor  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I.  101. 

Sultanabad,  in  collibus  argillosis;  20.  IV.  1895.  — Ibidem  ad 
pagum  Mowdere;  5.  IV.  1889. — Ibidem  ad  pagum  Girdu;  1892 

— Inter  Sultanabad  et  Kererud  ad  basin  montium ; 30.  IV.  1890. 

Berberis  integerrima  Bge.  var.  densiflora  (Boiss.  et  Bulise). 
Schneider,  Bull.  Herb.  Boiss.  1905  p.  461.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  102. 

Sultanabad,  in  montosis ; 1890.  — Ibidem  ad  pagum  Girdu; 
3.  VII.  1892.  — Hamadan:  in  monte  Eiwend;  15.  V.  1897.  - 
Pers.:  serischk;  f.  sterilis  edulis  (baccis  absque  seminibus)  in  liortis 
Persarum  saepe  colitur. 


202 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Papaveraceae. 

Papaver  lasiocalyx  Fedde  spec.  nov.  in  litt,  (ex  aff.  G. 
bracteati  Lindl.).  — Inter  Hamadan  et  Tebris  (Tauris)  in  monte 
Takhti-Soleiman ; VI.  1898. 

Papaver  fugax  Poir.  — „P.  Caucasicum  M.  B.“  Boiss.  fl.  Or.  I, 
109,  p.  p. 

Var.  virgatum  (Hausskn.  herb.)  Fedde  in  litt.  (var.  nov.). 
Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  montibus  Tefresch;  VIII.  1898. 
— Inter  Hamadan  et  Tebris  in  monte  Takhti-Soleiman;  VI, 
1898. 

Papaver  floribundum  Desf.  — „P.  Caucasicum  M.  B.“  Boiss. 
fl.  Or.  I,  109,  p.  p. 

Inter  Sultanabad  et  Kermandschahan,  in  montibus  prope 
Burudschird;  VII.  1897.  (f.  atricho- sphaeroidea  Fedde  in  litt.) 

Papaver  Armeniacum  Lam.  — P.  Caucasicum  M.  B.  ß.  steno- 
carpum  Boiss.  fl.  Or.  I,  110. 

In  montibus  districtus  Silachor;  20.  VIEL  1896.  — Nehawend, 
in  monte  Kuh-Gerru;  1898  (var.  anomalum  Fedde  in  litt.).  — 
Luristania,  in  monte  Schuturunkuh  prope  Kaie  Rustam;  21,  VI. 
1889  et  1898.  — Hamadan,  in  montibus  meridionalibus  Elwendi ; 

VH.  1897. 

Papaver  Lit winowii  Fedde  in  litt.  (spec.  nov.). 
Sultanabad,  in  argillosis ; 1890. 

Papaver  macrostomum  Boiss.  et  Huet.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  115. 
Sultanabad,  in  collibus;  1889. 

Papaver  glaucum  Boiss.  et  Hausskn.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  117. 
In  desertis  Mesopotamiae  inter  Kermandschahan  et  Bagdad, 
prope  Schirwan;  1894. 

Papaver  somniferum  L.  y.  album  Elk.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  116. 
Luristania,  ad  montem  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam; 
20.  VI.  1889. 

Roemeria  refracta  DC.  — P.  rhoeadiflora  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  I,  119. 

Sultanabad:  prope  Gulpaigan;  VI.  1899. 

Roemeria  hybrida  (L.),  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  118. 
Sultanabad,  in  neglectis;  18.  IV.  1892  et  V.  1890  (var .velutina 
DC.).  — In  monte  Eiwend  ditionis  urbis  Hamadan;  15.  V.  1895 
(var.  velutino-eriocarpa  Fedde). 

Glaucium  corniculatum  (L.)  Curt.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  119. 
Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  montibus  Tefresch;  1898.  — 
Nehawend,  in  monte  Kuh  Gerru;  1898. 

Glaucium  elegans  F.  et  M.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  120. 
Sultanabad,  ad  pagum  Saweh;  1897.  — Prope  Gulpaigan; 

VI.  1899.  — In  montibus  Tefresch  (inter  Sultanabad  et  Kum); 
VI.  1899.  — Hamadan,  in  montibus  Karagan;  VI.  1899. 

Glaucium  grandiflorum  Boiss.  et  Huet.  — Boiss.  fl.  Or. 
I,  121. 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


203 


Sultanabad,  in  siccis  et  neglectis ; 26.  VII.  1890.  — Ibidem, 
ad  meridiem  oppidi  in  montibus  inter  Girdu  et  Nesmabad;  2. 
VI.  1889.  — In  montanis  prope  Burudschird ; 28.  VII.  1895. 

Var.  malacoc arpurn  (Hausskn.  herb,  pro  sp.)  Fedde  in  litt, 
(var.  nov.). 

In  rnonte  Latetar  (inter  Sultanabad  et  Kum);  VII.  1897. 

Glaucium  leiocarpum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  122. 

Prope  Gulpaigan  (inter  Sultanabad  et  Isphahan);  VI.  1899. 

Glaucium  vitellinum  Boiss.  et  Bulise.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  123. 

Sultanabad,  in  monte  Miankuh.  prope  Indschidan  (7  Farsak 
südöstlich  von  S.);  5.  VII.  1889. 

Glaucium  Haussknechtii  Bornm.  et  Fedde  ined.  (sp.  n.). 

Inter  Kermandschahan  et  Bagdad  prope  Chanekin(Khanegyn); 
3.  IV.  1894;  (vgl.  Fedde,  Monograph,  d.  Papaveraceen.) 

Fumariaceae. 

Corydalis  verticillaris  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  127. 

Sultanabad:  in  valle  Mowdere;  1890. 

Corydalis  Boissieri  Praine,  Bull,  de  l’Herb.  Boiss.  VII  (1899) 
172,  tab.  6,  fig.  9 — C.  Persica  Boiss.  fl.  Or.  I,  127,  p.  p.  (pl. 
Szovitzii)  non  Ch.  et  Schl. 

Sultanabad,  in  collibus ; 20.  IV.  1895.  — Ibidem  in  valle 
Mowdere;  30.  VII.  1891.  — Ibidem  in  montibus  ad  meridiem 
oppidi;  23.  III.  1889.  — In  monte  Kuh  Seliahsinde;  V.  1897. — 
Die  Art  ist  an  den  großen  Blüten  mit  halbkreisförmig  gekrümmtem 
Sporn  leicht  zu  erkennen. 

Cruciferae. 

Chorispora  tenella  (Pall.)  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  143. 

In  montibus  Tefresch;  VIII.  1898. 

Chorispora  Persica  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  144 

Sultanabad,  in  neglectis;  VIII.  1890;  fruct.;  planta  rarissima 
ab  Aucher  tantum  prope  Ispahan  inventa,  nuper  absme  quo- 
que  in  Persia  boreali  in  jugo  Charsan  lecta,  certissime  a Ch.  Syriaca 
Boiss.  specifice  distincta. 

Matthiola  albicaulis  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  147. 

Sultanabad,  in  monte  Mowdere,  in  cacumine;  20.  IV.  1889 
et  20.  VI.  1892,  flor.  — Prope  Chaladschistan ; V.  1899 ; fl.  et 
fruct.  — Tschal,  in  m.  Kuh  Nogreh  Kerner;  25.  V.  1892  (fruct.). 

Matthiola  revoluta  Bge.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  151. 

Sultanabad,  Mowdere;  2.  VI.  1895.  — In  montosis  inter 
Sultanabad  et  Kererud  (ljz  Kilom.  sw.  der  Stadt);  19.  IV.  1889.  - 
In  monte  Raswend;  VIII.  1899.  — In  montibus  Tefresch;  1898. 

Matthiola  oxyceras  DL.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  155. 

Sultanabad:  Mowdere;  4.  VI.  1895. 

Arahis  alhida  Stev.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  174. 

Hamadan:  in  monte  Eiwend;  15.  V.  1895. 

Cardamine  uliginosa  M.  B.  — C.  ochroleuca  Stapf,  Pol.  Exp. 
II.  29  (in  m.  Eiwend). 


204  Bo  rnmüller,  Plantae  Straussianae. 

In  monte  Taklit-i-Soleiman  (nordöstl.  von  Hamadan);  VT. 
1899. 

Nasturtium  Kurdicum  Boiss.  et  Hausskn.  — Boiss.  fl.  Or. 
suppl.  35. 

Hamadan : in  monte  Eiwend ; VIH,  1898.  — Inter  Sultana- 
bad  et  Kirmandsckah,  in  montibus  supra  Burudscliird;  1897.  — 
Seit  ihrer  Entdeckung  (bei  Awiheng  und  Sihna,  durch  Hauss- 
knecht)  war  diese  Art  nicht  wieder  gefunden  worden. 

Alyssopsis  Kotschyi  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  182. 

In  monte  Raswend,  prope  pagum  Asna;  5.  VI.  1890.  — 
Hamadan,  in  m.  Eiwend,  in  fissuris  rupium;  V.  1897. 

Var.  major  Hauskn.  herb,  (nov.)  — Virescens,  caulibus 
valde  elongatis  15 — 20  cm  altis,  foliis  multoties  majoribus  (0.8  cm 
latis,  cum  petiolo  5 — G cm  longis).  CI.  autor  notavit  „potius  spec. 
nov.  A.  Straussii  Hausskn.“  sed  nil  nisi  forma  umbrosa  vegetior 
esse  videtur. 

Hamadan:  in  monte  Eiwend;  a.  1900. 

Barbarea  plantaginea  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  183. 

Sultanabad  : prope  pagum  Girdu;  3.  VII.  1892.  — Luristianiae 
in  monte  Schuturunkuh;  a.  1S99.  — Ibidem  prope  Kaie  Rustam, 
21.  VI.  18S9.  — Prope  Burudscliird;  V.  1898  (forma  flor.  plen.). 
— Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1892. 

Erysimum  repandum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  189. 

In  neglectis  prope  Gulpaigan;  VI.  1899. 

Erysimum  uncinatifolium  Boiss.  et  Huet.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  193. 

Sultanabad,  in  collibus;  V.  1890.  — Prope  Gulpaigan;  VI. 
1899.  — In  monte  Schuturunkuh;  1897.  — Hamadan,  in  m.  El- 
wend;  1897.  — Siliquae  muturae  desunt. 

Conringia  Orientalis  (L.)  — Boiss.  fl.  Or.  I,  210. 

Sultanabad.  in  campis;  a.  1892  et  1895. 

Conringia  clavata  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I.  211. 

Sultanabad.  in  argillosis;  1890  et  1892.  — In  monte  Schu- 
turunkuh Luristianae;  1897. 

Chalcanthus  renifolius  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  212. 

In  monte  Raswend;  1897.  — In  m.  Schuturunkuh:  1897.  — 
Tefresch,  in  reg.  alpina;  1897.  — Indschidan.  in  montosis;  27. 
IV.  1892.  — Prope  Tschal. ; 1892. 

Drabopsis  nuda  (Belang.)  Stapf,  Polak.  Exp.  II,  30  (1886).  — 
Sisymbrium  nudum  Boiss.  fl.  Or.  I,  215. 

Sultanabad,  prope  pagum  Girdu;  17.  IV.  1892.  — Ibidem  in 
collibus  probe  urbem;  22.  IV.  1892. 

Sisymbrium  Sophia  L.  — Boiss.  fl.  Or.  1,  216. 

Inter  Sultanabad  et  Kermandschah,  in  m.  KuliGerru;  1898 
(folia  tantum!). 

Sisymbrium  Sophia  L.  ß.  Persicum  Spreng,  (pr.  sp.)  1819.  — 
Boiss.  fl.  Or.  suppl.  p.  43.  — Vergl.  Haussknecht  in  Mitt.  d. 
Thür.  bot.  Ver.  IX.  10.  (Jena  1890). 

Sultanabad,  in  ruderatis;  V.  1889. 


Born  m ii  1 1 e r , Plantae  Straussianae. 


205 


Sisymbrium  Pannonicum  Jacq.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  217. 
Sultanabad,  prope  pagum  Dauletabad;  YIII,  1890. 

Hesperis  Persica  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  236. 

Sultanabad:  in  montibus  prope Burudschird ; A . 1898.  — Ad 
Chaladscbistan ; Y.  1899.  — In  m.  Latetar;  1898.  — Hamadan, 
in  m.  Elwend.- 

Var.  Aladabadensis  (Stapf,  Bolalc.  Exp.  II,  32  pr.  sp.)  Bornm. ; 
siliqiiis  glaberrimis  in  ditione  tota,  in  montibus  Kurdistaniae  et 
Luristaniae  nec  non  in  montibus  inter  Hamadan  et  Sultanabad 
et  Kum  obvia  et  valde  variabilis;  f.  leiocalyx  et  f.  hirticalyx, 
f.  valde  hirsuta  et  f.  glabrescens,  floribus  flavidis  et  floribus 
purpurascentibus,  mixtae  observantur. 

Sultanabad,  in  collibus;  1890.  — Ibidem  m.  valle  Mowdere; 
20.  IY.  1889  (f.  leiocalyx) ; 20.  YI.  1892,  c.  fruct.  — In  m. 
Scbahsinde;  1897  — in  m.  Raswend;  Y.  1890  (f.  leiocalyx)  30. 
IY.  1892  (f.  liirticalyx).  — In  monte  Schuturunkuli ; 1899  (f. 
glabrescens).  — Ibidem,  YIII.  1890  (f.  typica).  — In  m.  Latetar; 

1898.  — In  montibus  Tefresch;  1897.  — Hamadan,  in  m.  Elwend; 
Y.  1897. 

Herperis  spec.  — An  II.  Persica  var.  glabrescens  ? sine  fruct. 
non  determinanda. 

In  monte  Taklit-i-Söleiman  ad  septentriones  oppidi  Hamadan 
sito;  1899. 

Sterigmostemon  tondosum  (M.  B.)  Stapf.  — Sterigma  torulosum 
DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  241. 

In  aridis  argillosis  prope  Burudschird,  Y.  1898.  — Prope 
Gulpaigan,  YI.  1899.  — In  planitie  prope  Ivum ; Y.  1899. 
Leptaleum  filifolium  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I.  243. 

Gulpaigan,  in  desertis;  YI.  1899  (f.  vergens  ad  var.  longisili- 
quosum  Freyn  et  Sint.*);  Bull,  de  l’Herb.  Boiss.  1903,  692. 
Goldbachia  laevigafa  (M.  B.)  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  243. 
ln  sterilibus  planitiei  arenosae  prope  Kum;  Y.  1889. 
Parlatoria  rostrata  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or  I,  244. 

Sultanabad,  in  rupestribus  prope  Girdu;  17.  IY.  1892.  — 
Prope  Ckaladschistan,  V.  1899. 

Aubrietia  Kotschyi  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  .1,  253. 
Sultanabad,  in  montibus;  1890.  — Prope  Gulpaigan;  YI. 

1899.  — In  monte  Ras  wen  d;  VII.  1897.  — In  m.  Elwend  ditionis 
Hamadan;  1897.  — A.  Elwendica  Stapf,  Polak.  Exp.  II,  83  sec. 
specimina  original ia  a nostra  planta  (ut  videtur  in  ditione  liaud 
rara!)  non  specifice  diversa,  mea  opinione  f.  aprica  tantum  parvi- 
folia. 

Fibigia  macroptera  (Ky.)  Boiss.  var.  microcarpa  Boiss.  fl.  Or. 
suppl.  48. 

Sultanabad,  in  rupestribus  ad  pagum  Girdu;  YIII.  1890. 

In  monte  Raswend,  V.  1896;  VH.  1897;  4.  YIII.  1898.  — Kuh 
Scbahsinde,  YI.  1897.  — In  m.  Schuturunkuli,  1897.  — Ad  Bu- 
rudschird; VII.  1897.  — In  monte  Latetar;  1898. 

*)  L.  filiforme  DC.  existiert  nicht. 


206 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Fibigia  suffruticosa  (Vent.)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  259. 

Sultanabad,  in  montosis  inter  Girdu  et  Nesmabad;  2.  VI. 
(1889  f.  cyclocarpa  Hsskn.  (siliculis  orbiculatis)  et  f.  elliptica, 
siliculis  ellipticis).  — Prope  Chomein,  VII.  1896.  — Burudschird; 
V.  1898;  flor.  — In  monte  Raswend;  VII.  1897  et  1898.  — In 
districtu  Dschapelakh;  1898.  — In  m.  Kuh  Gerru;  1898.  — In 
monte  Schuturunkuh  Luristaniae;  VIII.  1898;  fruct.  juv. ; — 
ibidem,  2.  V.  1892;  flor.  — Tschal,  Kuh  Nogreh  Kerner,  35.  V. 
1892.  — Inter  Sultanabad  et  Kirmandschah  prope  Kengower,  in 
montibus  ad  meridiem  sitis;  15.  VII.  1896.  — In  montibus 
inter  Sultanabad  et  Ivum,  in  monte  Latetar;  10.  VI.  1895  et 
1898.  — Supra  Tefresch;  1897.  — Hamadan,  in  m.  Eiwend; 
VH.  1896. 

Fibigia  umbellata  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  259. 

Sultanabad,  in  faucibus  prope  Girdu;  18.  V.  1890;  flor.  — 
Prope  Gulpaigan;  VII.  1898;  fruct.  typ.  — In  montibus  prope 
Indschidan  (7  Fars.  s.ö.  von  Sultanabad);  5.  VII.  1889. 

Physoptycliis  gnaphalodes  (DC.)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  260. 

Hamadan:  in  monte  Eiwend  (loc.  dass.  Olivieri);  1898;  fruct. 
— VI.  1899,  flor. 

Clastopus  vestitus  (Desv.)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  261.  — 
f.  typica. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VI.  1899.  — Inter  Sultanabad 
et  Kirmandschah;  in  monte  Kuh  Gerru;  VII.  1898;  c.  fruct. 
maturo ! 

Var.  erubescens  Hsskn.  herb.  (pr.  sp.).  — Forma  floribus 
minoribus  sepalis  erubescentibus  fructiferis  paulo  tantum  accres- 
centibus  stylo  elongato  a typo  valde  variabili  non  specifice  diversa 
esse  videtur. 

Hamadan:  ad  radices  montis  Karagan-dagh,  inter  Serdschan 
et  Hamadan;  VI.  1899.  — In  monte  Raswend;  VI.  1899. 

Straussiella  bicolor  (Stapf,  Polak.  Exp.  II.  33.  (1886)  sub 
Clastopus i Hsskn.  Mitt.  Thür.  bot.  Ver.  XII.  18.  (1898).  — St.  Iranica 
Hsskn.  1.  c.  XI.  70.  (1897)  = forma  unicolor  Hsskn. 

Sultanabad:  in  monte  Latetar;  10.  VI.  1895  et  V.  1898.  — 
Prope  Gulpaigan-;  VI.  1899.  — Ditionis  oppidi  Hamadan,  in 
montibus  meridionalibus  alpium  Eiwend ; VII.  1899.  — In  monti- 
bus Tefresch;  1897.  — Burudschird,  Kuh  Gerru;  VII.  1899. 

Die  Exemplare  von  den  beiden  zuletzt  genannten  Stand- 
orten repräsentieren  die  typische  Form  (floribus  bicoloribus) ; 
alle  übrigen  haben  einfarbige  Blüten  (f.  unicolor  Hsskn.). 

Daß  Post  und  Kunze  (Lex.  gen.  phan.)  die  Gattung 
Straussiella  mit  Alyssum  vereinen,  ist,  wenn  auch  Clastopus , 
Fibigia,  Bert  er  oa,  Lepidotrichum,  Ptilotrichum,  Koniga,  Physoptychis , 
Vesicaria  u.  a.  zur  gleichen  Gattung  gestellt  werden,  selbstverständ- 
lich, daß  aber  Straussiella,  noch  dazu  gemeinsam  (!!)  mit  Bornmüllera, 
zur  Sektion  Psilonema  gebracht  wird  (während  die  Hausskneclit- 
sche  Gattung  Gamosepalum  als  eigenes  Genus  anerkannt  wird) 
beweist,  daß  die  Herren  Verfasser  dieses  Lexikons  niemals  diese 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


207 


Pflanzen,  über  welche  sie  hier  richten,  zu  Gesicht  bekommen 
haben,  bezw.  sich  auch  nicht  darum  bemühten.  In  den  meisten 
größeren  Herbarien  sind  Belegexemplare  davon  anzutreffen. 

Alyssum  bracteatum  Boiss.  et  Buhse.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  267. 

Sultanabad,  in  collibus  nec  non  in  planitie;  1889;  V.  1890; 
16.  Y.  1892.  — Ibidem,  prope  Girdu  et  Nesmabad;  2.  VI.  1889. 
Ibidem,  prope  Mowdere,  16.  V.  1892.  — In  montanis  Indschidan, 
V.  1891.  — In  monte  Raswend;  15.  V.  1895.  — Hamadan,  in 
monte  Eiwend;  15.  V.  1895. 

Alyssum  lanigerum  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  269. 

Sultanabad,  in  montibus;  V.  1890.  — Prope  Burudschird; 
1897.  — In  monte  Raswend ; 1898.  — Hamadan,  in  monte  El- 
wend ; 1898.  — Forma  optime  cum  planta  a cl.  Haussknecht 
in  monte  Sawers  Kurdistaniae  lecta  congruens. 

Alyssum  marginatum  Steud.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  282. 

In  montibus  prope  Sultanabad;  22.  V.  1892.  — In  monte 
Raswend ; 1898. 

Alyssum  strictum  Willd.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  283. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VII.  1897. 

Alyssum  campestre  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  283. 

Sultanabad,  in  arvis;  V.  1890;  1892.  — Ibidem  int  er  Girdu 
et  Nesmabad. 

Alyssum  dasycarpum  Steph.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  285. 

Sultanabad,  in  saxosis  vallis  Mowdere  • 2.  VI.  1895. 

7 > 1 

Er opl lila  praecox  (Steph.)  — Boiss.  fl.  Or.  I,  303. 

Kurdistania:  inter  Kirmandschah  et  Bagdad  prope  Schirwan 
(extra  fin.  Pers.);  10.  IV.  1894. 

Coluteocarpus  reliculatus  Boiss.  ß.  B oissieri  Hausskn.  herb, 
pro  spec. ; foliis  spathulatis  multo  latioribus  ac  in  typo  facile 
distinguenda.  — C.  reticulatus  Boiss.  fl.  Or.  I,  306  p.  p. 

In  monte  Schuturunkuh  Luristaniae ; VII.  1899.  — Kurdi- 
stania: Hamadan  in  monte  Eiwend;  VIII.  1897. 

Graellsia  saxifragifolia  (DC.)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  307. 

In  faucibus  montis  Raswend ; VII.  1897.  — Ibidem  ad  pagum 
Asna;  18.  VI.  1892.  — In  monte  Kuh-Scliahsinde;  VI.  1897.  — 
Prope  Chomein ; VII.  1896.  — Prope  Tschal,  in  m.  Kuh  Nogreh 
Kerner;  25  V.  1892.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend,  in  latere 
meridionali ; 1895. 

Pcltaria  angustifolia  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  307. 

In  monte  Schuturunkuh  (Luristania);  1890,  fl.  et.  fr. 

Clypeola  echinata  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  309. 

In  monte  Raswend;  30.  IV.  1892. 

Clypeola  lappacea  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  310. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  2.  V.  1892.- — In  monte 
Raswend;  30.  IV.  1892. 

Eeldreichia  longifolia  Boiss.?  — Boiss.  fl.  Or.  I.  319. 

Sultanabad,  in  lapidosis  prope  pagum  Girdu;  3.  VII.  1892; 
specimen  unicum  sine  fructu. 


208 


Bornmüller,  Plantae  Sfcraussianae. 


Heldreichia  bupleurifolia  Boiss.  ? — Boiss.  fl.  Or.  I,  319. 

Sultanabad,  prope  Girdu;  22.  IV.  1892.  — Clialadschistan ; 
V.  1899.  — In  monte  Schuturunkuh;  VIII.  1890;  specimina 
omnia  sine  fruct.  vix  determinanda. 

Heldreich ia  erubescens  Hsskn.  kerb.  — Planta  elata 
35  cm  alta  kabitu  Lepidii  latifolii;  specimen  unicum  sine  floribus 
evolntis  et  sine  fructubus,  itaque  vix  describendum. 

Sultanabad,  in  fauce  Mowdere ; 1890. 

Thlaspi  perfoliatum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  325. 

Sultanabad,  in  neglectis;  1889. 

Brossardia  papyracea  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  33G. 

In  montibus  Raswend ; 30.  IV.  1892  et  4.  VIII.  1898,  flor. ; 
V.  1890,  fruct.;  VII.  1897,  deflor.  — Ibidem  prope  A basabad; 
30.  IV.  1892,  flor.  — In  monte  Scliuturunkuk ; 7.  V.  1892  et  VIII. 
1890;  fruct. 

Moriera  spinosa  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  338. 

Ditionis  oppidi  Sultanabad  in  monte  Raswend;  4.  VIII.  1898. 

In  monte  Scliuturunkuk,  VII.  1899.  — Prope  Gulpaigan,  VI. 
1899.  — Die  von  mir  im  Jalire  1892  in  Süd-Persien  bei  Kerman 
gesammelte  Pflanze  (Nr.  2208  und  Nr.  2360)  gekört  der  gleicken 
Art  an.  Die  Größe  der  Sckötclien  dieser  Exemplare  ist  von  der 
westpersiscken  Pflanze  wenig  versckieden. 

Capsella  bursa  pastoris  (L.)  Mnck.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  340. 

Prope  Gulpaigan;  VI.  1899.  — Sultanabad;  1892. 

Aethionema  trinervium  (DC.)  ß.  ovalifolium  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  I,  342. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VI.  1898. 

y.  sagittatum  (Boiss.)  Bornm.  Bull,  de  l’Herb.  Boiss.  1905,  p.  50. 

Sultanabad:  prope  Tsckal;  15.  V.  1892.  — In  montibus 
Tefresck;  1897. 

Aethionema  elongatiun  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  345.  — Stig- 
mate  in  sinu  sessili! 

Sultanabad,  in  montibus  inter  Girdu  et  Nesmabad ; 2.  VI. 
1889.  - — Prope  Gulpaigan;  VI.  1899.  — Inter  Sultanabad  et 
Kirmandschah  prope  Nehawend;  15.  VII.  1895;  flor.  et  fruct. 

Aethionema  stenopterum  Boiss.  fl.  Or.  I,  345.  — F.  simpkeior 
caulibus  non  ramosis  kabitu  A.  elongati,  sed  stylo  sinu  sublongiore 
distincta. 

Sultanabad.  in  monte  Raswend;  VIII.  1898;  flor.  et  fruct. 

Aethionema  grandißorum  Boiss.  et  Hoh. — Boiss.  fl.  Or.  I,  346. 

In  monte  Raswend;  V.  1896;  flor.  — In  montibus  ad  Bu- 
rudsekird;  28.  VII.  1895  (specimina  fructifera  pulckerrima  optime 
cum  planta  a cl.  Hausskneckt  in  monte  Pir  Omar  Gudrun 
collecta  et  a Boissier  in  fl.  Or.  suppl.  citata  congruentia).  — 
Hamadan,  in  monte  Eiwend,  in  collibus  meridionalibus ; VII.  1897. 

f.  parviflora ; floribus  paulo  minoribus,  inflorescentia  saepius 
elongata  sed  nunquam  ramosa  (A.  membranaceum  et  A. 
pulchellum  herb.  Hsskn.).  — Ditionis  Sultanabad  in  monte  Schah- 
sinde;  VI.  1897.  — Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; VIII.  1890. 


Bornmiill  er,  Plantae  Straxissianae. 


209 


Aethionema  fimbriatum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  349. 

Hamadan;  in  montibus  Karagan-dagh;  YII.  1899.  — In 
monte  El\vendT  YIII.  1898.  — Die  Exemplare  neigen  stark  zu 
A.  schizopterum  Boiss.  et  Hsskn.  (Boiss.  fl.  Or.  suppl.  GO),  welch’ 
letztere  nach  den  hier  vorliegenden  Übergangsformen  und  der 
von  mir  in  den  assyrischen  Gebirgen  im  Jahre  1893  gesammelten 
Pflanze  kaum  von  A.  fimbriatum  Boiss.  (Beschreibung!)  spezifisch 
verschieden  zu  sein  scheint.  — Mit  aller  Bestimmtheit  ist  indessen 
A.  latifolium  Freyn  (Bull.  Boiss.  1901,  258)  einzuziehen,  denn 
Frey  ns  Originalpflanzen  stimmen  auf  das  genaueste  mit  üppi- 
geren Exemplaren  des  A.  speciosum  Boiss.  et  Huet  (Boiss.  fl.  Or.  I, 
348)  überein,  welche  Haus s kneclit  gemeinsam  (!)  mit  typischen 
Formen  am  Berythdagh  Cataoniens  sammelte.  Auch  meine  nord- 
anatohschen  Exemplare  des  A.  speciosum  halten  die  Mitte  zu 
dem  sonst  nicht,  d.  h.  nur  durch  kräftigeren  Wuchs  abweichen- 
den A.  latifolium  Freyn;  cfr.  Bornm.,  Bull.  Boiss.  1905,  52. 

Aethionema  cristatum  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  352. 

Sultanabad,  in  declivibus;  1890.  — In  monte  Raswend;  4. 
VIII.  1898.  — Persia  media,  prope  Kum;  Y.  1899. 

Aethionema  Arabicum  (L.)  Andrz.  — Ae.  Buxbaumii  (Fisch.). 
Boiss.  fl.  Or.  I,  353.  — Ditionis  Sultanabad,  in  montibus  prope 
Tschal;  25.  Y.  1892.  — Inter  Sultanabad  et  Kum  in  montibus 
Tefresch;  1897. 

Lepidium  Draba  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  350. 

Sultanabad,  etc.  in  ditione  vulgatum.  — In  montibus  Tefresch; 
YIII.  1898. 

Lepidium  crassifolium  W.  K.  var.  pachypodum  (Hausskn. 
herb.  pr.  sp.)  Tliellung,  Monogr.  d.  Gattung  Lepidium. 

Sultanabad,  in  planitiei  ad  laeum  prope  Teramis. 

Lepidium  latifolium  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  359. 

Sultanabad,  in  planitie  et  praesertim  in  regione  montana. 

Lepidium  Persicum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  1,  360. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  4.  YIII.  1898. 

Lepidium  vesicarium  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  361. 

In  neglectis  montis  Latetar  (inter  Sultanabad  et  Kum) ; 1898. 

Euclidium  tenuissimum  (Pall.)  Fedtsch.  — E.  Tataricum  Willd. 
Boiss.  fl.  Oi*.  I,  369. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  1897.  — Florae  Persicae  civis 
novus;  ex  Asia  Media  tantum  notum,  nuper  (a.  1902)  absme  in 
Persia  boreali  quoque  in  segetibus  alpium  Totschal  copiosum  ob- 
servatum. 

Euclidium  Syriacum  (L.)  R.  Br.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  368. 

In  saxosis  ruderatisque,  in  monte  Latetar;  1897. 

Neslia  paniculata  (L.)  ß.  Thracica  Velen,  pr.  sp. 

Sultanabad;  1889.  — Prope  Gulpaigan;  1899.  — Prope 
pagum  Douletabad;  VIII.  1896.  — Typus  (Boiss.  fl.  Or.  I,  371) 
in  Persia  deesse  videtur. 


210 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Sanier aria  Iciocarpa  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  375. 

Sultanabad,  in  declivibus;  VIII.  1890.  — Ad  pagum  Doule- 
tabad ; VIII.  1896.  — Prope  Gulpaigan ; VI.  1899.  — In  saxosis 
ad  Nehawend;  15.  VII.  1895. 

Sameraria  stylophora  Jaub.  et  Spach.  111.  tab.  50!  — Boiss. 
fl.  Or.  I,  375.  — Silicnlis  juvenaiibus  puberulis. 

Sultanabad,  in  agris  herbaceis;  V.  1S90  et  1892.  — Ibidem 
ad  pagum  Girdu;  3.  VII.  1892.  — In  monte  Schuturunkuh ; 15. 
V.  1895.  — Hamadan,  in  monte  Ehvend;  15.  V.  1895. 

Nota:  S.  macrocarpa  Boiss.  et  Hsskn.  in  monte  Pir  Omar 
Gudrun  lecta  p.  p.  ad  nostram  plantam  et  illustr.  Jaub.  et 
Spach  t.  50  pertinet;  specimina  siliculis  submajoribus  latius 
alatis  rectius  varietatem  (non  speciem)  macrocarpam  sistunt. 

Isatis  platycarpa  Jaub.  et  Spach.  — I.  latisiliqua  Stev.  — 
Boiss.  fl.  Or.  I,  377. 

Sultanabad:  inter  Girdu  et  Nesmabad;  2.  VI.  1889  (var. 
macrocarpa  J.  et  Sp.  t.  224  fig.  10,  sed  siliculis  rotundatis 
magnis  ad  var.  nummulariam  vergens).  — Eadem  forma  in 
monte  Schuturunkuh ; 2.  V.  1892. — Ibidem,  prope  Kaie  Rustam : 
var.  macrocarpa  J.  et  Sp.  (fig.  10!),  siliculis  glabris.  — Praeterea 
cl.  Strauss  eandem  speciem  cum  floribus  vel  cum  fructubus 
immaturis  legit:  in  monte  Raswend;  30.  IV.  1892  et  VII.  1897. 
— In  collibus  prope  Sultanabad;  VII.  1890.  — Prope  Tefresch; 
VIII.  1898.  — Burudschird ; V.  1898.  — Prope  Chaladscliistan ; 
V.  1899.  — In  monte  Schuturunkuh ; V.  1897.  — Hamadan,  in 
monte  Eiwend;  VII.  1890. 

Isatis  spec.;  planta  perennis  sine  fructu. 

In  monte  Raswend;  VII.  1897.  — In  latere  meridionali 
montis  Eiwend;  15.  VI.  1895. 

Isatis  minima  Bge.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  383. 

Prope  Kum,  in  arenosis;  V.  1899. 

Brassica  Persica  Boiss.  et  Hoh.  — Br.  elongata  Ehrh.  ß. 
inteqrifolia  Boiss.  fl.  Or.  I,  394.  - — Lipsky,  Act.  h.  Petropol. 
XIII  (1893),  222. 

Sultanabad:  prope  Mowdere;  2.  VI.  1895.  — Prope  Saweh, 
VHI.  1896. 

Ernca  sativa  Lam.  — Boiss  fl.  Or.  I,  396. 

Sultanabad,  in  planitie  versus  pagum  Teramis;  13.  V.  1892. 

Crambe  juncea  M.  B.  ? — Boiss.  fl.  Or.  I,  407. 

Sultanabad,  prope  Chaladscliistan;  V.  1899.  — Specimen 
valde  incompletum  sine  floribus  et  fructubus,  sed  caule  retrorsum 
hispido  et  foliorum  forma  ad  hanc  speciem  in  Persia  boreali 
obviarn  pertinere  videtur. 

C app  aridea  c. 

Cleome  ornitbopodioides  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  411. 

Sultanabad,  in  saxosis  vallis  Mowdere;  24.  VIII.  1889  (forma 
vergens  ad  ß.  subsessilem  Boiss.). 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


211 


Buhsea  trinervia  (DC.)  Stapf.  — B.  coluteoides  ßoiss.  fl. 
Or.  I,  416. 

Sultanabad,  in  planitie  versus  Teramis;  26.  IV.  1889.  — In 
valle  Mowdere;  8.  V.  1892  et  4.  VI.  1895.  — Prope  Douletabad; 
VIII.  1896. 

Capparis  spinosa  L.  ß.  canescens  Cosson.  — Boiss  fl.  Or.  I, 
420.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  montibus  Tefrescb;  VIII. 
1898. 

Var.  parviflora  Boiss.  fl.  Or.  I,  420. 

In  montibus  probe  Cbunsar;  12.  VIII.  1892. 

Besedaceae. 

Beseda  lutea  L.  — Boiss.  fl.  Or,  I,  429. 

Sultanabad,  inter  Grirdu  et  Hesmabad;  1.  VI.  1889.  — Ibidem, 
prope  Mowdere;  2.  VI.  1895.  — Prope  Douletabad;  VIII.  1896. 

— In  monte  Raswend;  28.  AMI.  1892  et  AMI.  1897. 

Beseda  bracteata  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  433. 

Prope  urbem  Kum;  V.  1889.  — Specimen  nondum  evolutum 
sed  cum  planta  absme  in  planitiebus  Persiae  borealis  observata 
congruens. 

Cistineae. 

Helianthemum  ledifolium  (L.)  Mill.  ß.  microcarpum  Goss.  — 
Boiss.  fl.  Oi’.  I,  441. 

Hamadan:  in  monte  Eiwend;  V.  1892. 

Violarieae. 

Viola  appendiculata  (DC.  pro  var.)  Stapf.  — V.  occulta  Lehm. 

— Boiss.  fl.  Or.  I,  467. 

Hamadan,  in  herbidis  montis  Eiwend;  V.  1897.  - — Sultana- 
bad, in  siccis  lapidosis;  16.  III.  1892  (f.  vergens  ad  V.  modestam 
Fenzl;  t.  AV.  Becker).  — Prope  Cliounsar  (inter  Sultanabad  et 
Ispliahan)  in  desertis,  22 — 2300  m.  s.  m.;  22.  III.  1892  ipse  legi 
(Bornm.  iter  Pers.-turc.  1892 — 93  no.  2052  et  2053). 

Viola  modesta  Fenzl.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  467. 

Sultanabad,  in  montanis;  16.  III.  1892.  — Prope  Neliawend; 
1897.  — Inter  Kermandschaban  et  Bagdad,  prope  Serpul;  1.MV. 
1894.  — Eandem  speciem  (=  V.  bractcolata  Fenzl  — t.  AV.  Becker) 
ipse  legi  prope  Sultanabad  in  saxosis,  1850  m.  s.  m.,  10.  III. 
1892  (Bornm.  exsicc.  no.  2051). 

Polygaleae. 

Polygala  Stocksiana  Boiss.  Diagn.  II,  1,  p.  59.  P. 

Hohenackeriana  F.  et  M.  var.  Stocksiana  Boiss.  fl.  Or.  1,  472. 

P.  Iranica  Hausskn.  in  Mitt.  d.  Thür.  bot.  Ver.  XA^,  6.  (1900) 
nomen  solum. 

In  fissuris  rupium  montis  Latetar  (inter  Sultanabad  et  Kum) 
V.  1897.  — In  montibus  prope  Sultanabad ; 22.  IAA  1892.  — 

15 


Beihefte  Bot.  Contralbl.  Bü.  XIX.  Abt.  II.  Heft  2. 


212 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Plantula  caulibus  brevibus  minuta,  pube  crispula  dense  canescens, 
floribus  caerulescentibus,  alis  ovatis  demum  auctis  pallidis. 

Sileneae.  * 

Dianthus  (Verruculosi)  multipunctatus  Ser.  ß.  gracilior  Boiss. 

— Boiss.  fl.  Or.  I,  483. 

Kurdistania:  inter  Hamadan  et  Kermandscbaban,  in  monti- 
bus  prope  Kengower;  15.  VII.  189G.  — Den  Typus  sammelte 
Straus s in  der  syriscli-mesopotamischen  Küste  zwischen  De'ir 
und  Palmyra;  10.  V.  1894.  — Diese  bisher  nur  aus  dem  west- 
lichen Gebiet  der  „Flora  Orientalis“  bekannte,  aber  daselbst  ver- 
breitete Art  war  aus  Persien  noch  nicht  nachgewiesen ; doch 
sammelte  ich  im  Jahre  1893  die  gleiche  Varietät  auch  in  den 
kurdischen  Gebirgen  östlich  vom  Tigris. 

Danthus  (Leiopetali)  pachypetalus  Stapf,  Polak.  Exp.  II,  10; 
sec.  spec.  orig.  — D.  Straussianus  Hausskn.  herb,  et  in  Straus s 
exsicc. 

Inter  Sultan abad  et  Kum,  in  monte  Latetar;  VI.  1897.  — 
Prope  Burudschird ; 28.  VH.  1895.  — Prope  Chomein ; VH.  1896. 

— In  speciminibus  prope  Burudschird  lectis  f.  ramulosa  et  f. 
sessiliflora  distinguenda  est. 

Die  Stengel  sind  bald  kahl  (typisch),  bald  rauh,  so  auch  an 
Stapfs  Originalpflanze,  erhalten  aus  dem  Botan.  Museum  der 
k.  k.  Universität  Wien. 

Dianthus  (Finibriati)  libanotis  Labill.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  492. 
Sultanabad,  prope  Douletabad ; 28.  VII.  1895.  — Ibidem  in 
districtu  Dschapelakh;  VII.  1898.  — In  monte  Schahsinde ; VI. 
1897.  — In  monte  Raswend;  V.  1897.  — Prope  Nehawend;  15. 
VII.  1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend,  V.  1897. 

Dianthus  Orientalis  Sims.  — D.  fimbriatus  M.  B.  — Boiss. 
fl.  Or.  I,  495. 

Burudschird,  in  montibus;  VII.  1897  (f.  ramosa).  - — Prope 
Silachor;  IX,  1896  (f.  ramosa).  — Hamadan,  in  monte  Eiwend; 
VH.  1897  (f.  ramosa  elata,  40  cm  alta). 
ß.  obtusisquameus  Boiss.  fl.  Or.  I,  495. 

Prope  Chunsar;  12.  VIII.  1892.  — Burudschird,  in  montibus; 
28.  VII.  1S95.  — In  monte  Raswend;  15.  VH.  1892. 

y.  brachyodontus  Boiss.  etHuet.  — S.  dumulosus  Boiss.  et  Hu  et. 

— Boiss.  fl.  Or.  I,  495. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  V.  1S90.  — In  districtu  Dscha- 
pelakh; 1899  (f.  recedens  calyce  vix  colorato). — In  monte  Ras- 
wend; VI.  1897  et  VIII.  1898.  — In  monte  Schuturunkuh ; 20. 
VII.  1892.  — Montes  prope  Chomein ; VII.  1896.  — Alle 
Exemplare  dieser  im  Gebiet  anscheinend  häufigsten  Form  zeich- 
nen sich  durch  niederen  Wuchs,  kurze  sparrige  Blätter,  durch 
dunkelgefärbte  Kelche  und  Deckblätter,  ferner  durch  die  kurz- 
gefranzten  Blumenkronblätteraus.  Stapf  beschreibt  diese  Form  als 
D.  Nassireddini  Stapf  (1.  c.  II.  11).  Seine  Originalexemplare 
stimmen  mit  Huets  Exsiccaten  von  Erzerum  (S.  dumidosus  Boiss. 


Bornmüller,  Planta  e Straussianae. 


213 


et  Huet)  vorzüglich  überein.  Sehr  ähnliche  Formen*  sammelte 
ich  in  Kurdistan  im  Jahre  1893,  ebenso  Bulise  am  Ivaradagh. 

f.  (nov.)  foliaceo-s  quam  ata  Bornm.  — Squamis  externis 
apice  in  cuspidem  latiusculam  foliaceam  elongatis;  ceterum  ut 
var.  y.  brachyodontus. 

Sultanabad,  in  monte  Baswend;  4.  VI.  1892. 

rj.  macropetalus  Boiss.  et  Hausskn.  — Boiss.  fl.  Or.  suppl.  77. 

Sultanabad,  in  montibus  districtus  Silachor;  IX.  1896  (f.  elata 
calyce  eleganter  purpureo-colorato  hyaline  albo-marginato ; foliis 
latiusculis).  — Hamadan,  in  montibus  meridionalibus  Elwendi;  V. 
1897.  — Diese  prächtige,  großblumige,  hier  meist  hochwüchsige 
Unterart  wurde  in  Strauss’s  Exsiccaten  als  die  ebenfalls  vom 
Eiwend  beschriebene  D.  Nassireddini  Stapf  (s.  oben!)  ausgegeben. 
Durch  die  weniger  tiefen  Einschnitte  der  Lamina  nähert  sie  sich, 
wie  diese,  den  Arten  der  Sektion  Dentati.  Hausskneclit 
sammelte  in  Luristan  auch  zwergige  Formen  mit  großen  Blumen 
von  Habitus  des  I).  Nassireddini  Stapf  (bezw.  var.  brachyodontus !) ; 
es  hegen  somit  ahe  möglichen  Zwischenformen  der  Unterarten 
des  vielgestaltigen  D.  Orient alis  Sims.  vor. 

£.  canescens  Boiss.  fl.  Or.  I,  496.  — Tota  planta  scabra 
pulverulenta. 

Prope  Chunsar;  12.  VIII.  1892. 

Diese  Varietät  ist  nur  durch  das  Indument  vom  Typus  ver- 
schieden; dagegen  besitzt  der  nah  verwandte  D.  pulverulentus 
Stapf  (Polak.  Exped.  II.  11)  eine  viel  stärkere  graue  Bekleidung, 
die  bis  zu  den  Hüllschuppen  hinauf  reicht,  welch’  letztere  die 
halbe  Höhe  des  Kelches  erreichen  sollen. 

Dia  n t h u s m acr  anthoides  Hausskn.  herb.  spec.  nov. ; 
species  notabilis  calyce  40  mm  longo  petalis  magnis  habitu 
D.  macranthi  Boiss.,  sed  squamis  calycinis  4 (nee  14!)  hyaline 
marginatis  cum  nulla  specie  ditionis  commutanda. 

Luristania,  in  monte  Scliuturunkuli,  prope  Kaie  Bustam; 
21.  VI.  1889. 

Dianthus  crinitus  Sm.  y.  crossopetalus  (Fenzl)  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  I,  496. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  V.  1890.  — Ibidem  ad  faucem 
Oirdu;  11.  V.  1892.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VIH.  1898. 

Dianthus  Tabrisianus  Bienert.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  496. 

Hamadan,  in  aridis  m.  Eiwend;  15.  V.  1895.  — Stimmt  mit 
Haussknechts  Pflanze  vom  Kuh  Kilouyeh  und  meinen  Exsiccaten 
aus  der  Provinz  Kerman  (Bornm  Nr.  2257  var.  ß.)  gut  überein. 
Zur  gleichen  Art  gehört  wohl  auch  Sintenis'  Pflanze  aus  Turk- 
menien  no.  869,  ausgegeben  als  D.  pulverulentus  Stapf  (siehe 
oben !). 

Bemerkung:  Der  in  Boiss.  fl.  Or.  suppl.  78  erwähnte  D. 

Tabrisianus  von  Maregun  und  Dilegun  in  Luristan  ist  eine 
durchaus  verschiedene  Art  und-  neu  zu  beschreiben  (1).  Ely- 
maiticus  Hausskn.  et  Bornm.).  Er  steht  der  zahlreichen  (10  -12) 
Schuppen  wegen  dem  D.  polylepis  Bienert  am  nächsten  und  ist 

15* 


214 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


vielleicht  als  Unterart  desselben  zu  betrachten,  unterschieden 
durch  die  reiche  Vergabelung  der  niederen  feinbehaarten  (cauli- 
bus  et  foliis  scabrido  -puberulis),  nicht  kahlen  glauken  Stengel 
und  Blätter. 

Dianthus  (Carthusiani)  Persicus  Hausskn.  in  Mitt.  d.  Thür, 
bot.  Ver.  IX,  16  (Jena  1890). 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  15.  VII.  1892  et  VII.  1897. 
- In  monte  Schuturunkuh,  ad  basin  montisprope  Kaie  Rustam; 

19.  VI.  1889. 

Saponaria  vaccaria  L.  ß.  grandiflora  (Jaub.  et  Spach)  Boiss. 
— Boiss.  fl.  Or.  I,  525. 

Sultanabad,  in  incultis;  V.  1890.  — In  districtu  Silachor; 

20.  VIII.  1896.  — Prope  Burudschird;  28.  VII.  1895.  — Hierher 
und  nicht  zur  folgenden  Art  gehört  Bornm.  exsicc.,  Nr.  985; 
vergl.  Verh.  des  zool.  bot.  Ges.  Wien,  1898,  S.  563. 

Saponaria  linißora  Boiss  et  Hauskn.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  525. 
Sultanabad,  prope  Kaie  No  (l/z  Fars.  s.w.  von  Sultanabad); 
flor.  minoribus. 

Gypsophila  polyclada  Fenzl.  — Boiss.  fl.  Or.  I.  542. 
Sultanabad.  prope  Mowdere;  V.  1890.  — Ibidem,  inter  Girdu 
et  Nesmabad;  2.  VI.  1889.  — In  monte  Raswend  prop>e  pagum 
Ducherun;  13.  VI.  1896.  — In  montibus  Tefresch;  VI.  1897.  — 
In  monte  Latetar;  10.  VI.  1895.  — Prope  Kum;  V.  1899.  — 
Die  schön  entwickelten  Exemplare  vom  Latetar  entsprechen  eines- 
teils den  von  Hausskn  echt  gesammelten  und  von  Boissier 
als  G.  polyclada  Fenzl  bestimmten  Formen,  andernteils  sind  sie 
von  G.  pulchra  Stapf  (Pol.  Exp.  II,  13)  nach  Originalexemplaren 
kaum  zu  unterscheiden.  Letztere  sammelte  Pichler  im  gleichen 
Gebiet  bei  Hamadan. 

Gypsophila  panicidata  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  542. 

Sultanabad,  in  lapidosis;  1889.  — Prope  Burudschird;  28. 

VII.  1895.  — Die  Exemplare  entsprechen  der  von  Freyn  als 
G.  bicolor  Freyn  et  Sint  (Bull.  Boiss.  1903,  864)  beschriebenen  Form. 

Gypsophila  virgata  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  545. 
Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  3.  VII.  1892.  — In  monte  Ras- 
wend ; 4.  VIII.  1898. 

Gypsophila  (Hagenia)  porrigens  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  557. 
Prope  Gulpaigan;  IAA  1899.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend; 

VIII.  1S98. 

Acanthophyllum  squarrosum  Boiss.  fl.  Or.  I,  562. 

Sultanabad,  in  declivibus  saxosis;  VI.  1899.  — Ibidem,  in 
campis;  6.  AH.  1889.  — In  monte  Kuh  Schalisinde;  ArI.  1897. 
Acanthophyllum  bradeatmn  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  563.  — 
In  montibus  inter  Sultanabad  et  Kum,  in  m.  Miankuh  prope 
Indschidan;  5.  VII.  1889. 

Acanthophyllum  crassifo/ium  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  564. 
Sultanabad,  in  colhbus;  AHII.  1890.  — Ibidem  prope  pagum 
Girdu;  1.  VIII.  1889.  — In  monte  Raswend;  25.  VII.  1895; 
VII.  1897 ; VIII.  1898.  — Inter  Sultanabad  et  Hamadan,  in 
montibus  supra  Nekawend;  15.  AHI.  1895. 


B’ornmüller,  Plantae  Straussianae. 


215 


Acanthophyllum  Fontanesii  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  565. 

Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  m.  Miankuli  prope  Inclscliidan 
(etwa  7 Farsak  s.ö.  von  Sultanabad;  5.  VII.  1889. 

Silene  (Conoimorphae)  conoidea  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  580. 

Sultanabad,  in  planitie  ad  pagum  Teramis;  13.  V.  1892.  — 
Prope  Indscliidan;  V.  1894. 

Silene  (Lasiocalycinae)  racemosa  Otth.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  589. 

Sultanabad,  in  monte  Schabsinde;  VI.  1897.  — Schuturunkuh ; 
2.  V.  1892  et  V.  1897.  — In  m.  Baswend;  V.  1897  et  4.  VIII. 
1898.  — Prope  Chomein ; VII.  1896.  — Inter  Hamadan  et  Tabris 
in  monte  Takhti-Soleiman ; VI.  1898. 

Silene  ( Ampullatae ) Boiss.  var.  (no  v.)  gl  an  dulo  s a Bornm. 

— Tota  planta  dense  glandulosa. 

Sultanabad,  in  callibus,  V.  1890.  — Ibidem  inter  Girdu  et 
Nesmabad;  2.  VI.  1889.  — Ibidem  in  fauce  Mowdere;  20.  IV. 
1889.  — In  monte  Baswend;  V.  1896;  VII.  1897;  4.  VIII.  1898. 

— Ibidem  ad  pagum  Abbasabad;  A ll.  et  VIII.  1896.  — Hama- 
dan,  in  m.  Eiwend ; VII.  1897. 

Zur  gleichen  Varietät  gehört  die  von  Pichler  am  Eiwend 
(Stapf,  Polak.  Exp,  II  15)  und  die  von  Sintenis  bei  Kharput 
in  Mesopotamien  10.  V.  1889  (No.  284)  gesammelte  Pflanze.  Die 
von  mir  in  den  assyrisch-kurdischen  Gebirgen  12.  V.  1893  an- 
getroffene Form  (No.  876)  ist  typisch,  drüsenlos. 

Silene  (Spergulifoliae)  arbuscula  Fenzl.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  612 
pro  var.  S.  spergulifoliae  Desf. 

Sultanabad,  in  montibus  ditionis  Silachor;  IX.  1896  (f.  lati- 
folia,  ceterum  cum  planta  a Haussknecht  in  Luristaniae  monte 
Sawers  lectis  optime  congruens). 

Silene  Montbretiana  Boiss.  ß.  microphylla  Boiss.  fl.  Or. 
suppl.  98. 

Prope  Sultanabad  ad  Mowdere;  V.  1890  (f.  juvenalis).  — 
Inter  Sultanabad  et  Kermandscha  ad  pagum  Nehawend ; 15.  VII. 
1895.  — Die  Pflanze  stimmt  vorzüglich  mit  dem  Original  Hauss- 
kneclits  aus  dem  nördlichen  Syrien  überein;  doch  sind  die 
Unterschiede  von  der  Pflanze  Montbrets  von  Soff-dagh  bis  auf 
das  stärkere  Indument  der  Kelche  ganz  unerhebliche. 

Silene  Ispirensis  Boiss.  et  Huet.  — Sec.  Boiss.  fl.  Or.  I,  614 
= S.  Montbretiana  Boiss. 

Sultanabad,  in  faucibus  Mowdere;  V,  1890.  — Ibidem,  in 
planitie  versus  pagum  Teramis;  26.  V.  1889. — Übereinstimmend 
mit  S.  Ispirensis  Boiss.  et  Huet,  E.  Bourgeau  pl.  Armeniae 
No.  45;  von  obiger  S.  Montbretiana  var.  ß.  durch  bedeutend  größere 
Kelche  und  Kapseln  verschieden. 

Silene  erysimifolia  Stapf,  Polak.  Exped.  II,  16  (1886). 

Sultanabad:  prope  Gulpaigan,  in  desertis;  VI.  1899.  — In 
monte  Raswend;  4.  VI  1.1898.  — Prope  Nehawend;  15.  VII.  1895. 
— In  montibus  Tefresch  (inter  Sultanabad  vel  Hamadan  et  Kum 
sitis);  VII.  1897.  — Die  Exemplare  (=  S.  albescens  Hsskn.  in 
Strauss’  Exsiccaten  non  Boiss.)  zeigen  nicht  die  geringsten 
Unterschiede  von  Pichlers  Originalpflanze.  Obwohl  diese  Art 


216 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


besonders  auch  im  Indument  viel  Ähnlichkeit  mit  S.  albcscens 
Boiss.  hat,  so  ist  letztere  durch  die  Gestalt  der  Kelchzähne  und 
besonders  durch  die  eigentümlich  stark  hervorspringenden  kan- 
tigen Kippen  des  Fruchtkelches  ganz  vorzüglich  gekennzeichnet; 
vergl.  Haussknechts  Exsiccaten  vom  Sawers  und  Escliker 
oder  jene  Kotscliys  vom  Kuh  Delu. 

Silene  (Auriculatae)  Auchericina  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  617. 

Sultanabad,  Mowdere;  1890.  — In  monte  Schahsinde;  VI. 
1897.  — In  monte  Raswend;  VII.  1897.  — Ibidem  prope  pagum 
Asna;  18.  VI.  1892.  — In  montibus  prope  Indschidan  (inter 
Sultanabad  et  Kum);  1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  16. 
VI.  1895.  — Sämtliche  Exemplare,  auch  jene  vom  Eiwend,  tragen 
an  den  Kelchen  mehr  oder  minder  Drüsenhaare,  ebenso  Pichlers 
•Pflanze  von  Hamadan,  Haussknechts  und  meine  Exemplare 
aus  Kurdistan  und  Luristan  (var.  aclenocalyx  Bornm.),  neigen  so- 
mit zu  der  schmierig-drüsigen  var.  viscosa  Freyn  et  Sint.  hin, 
welche  indessen  in  viel  näherer  Beziehung  zu  S.  Bornmülleri 
Freyn  (Oe.  B.  Z.  1891,  363:  hierher  auch  Bornm.  exs.  3282,  aber 
völlig  drüsenlos!)  zu  stehen  scheint,  als  zu  S.  Aucheriana  Boiss. 

Var.  gl  ab  r es  c en  s Bornm. ; tota  planta  parce  hirtula 
glabrescens  vel  subglaberrima. 

Sultanabad,  in  monte  Kaswend,  ad  pagum  Abbasabad;  15. 
^ I.  1889.  — Prope  Chomein;  VII.  1896.  — Die  Pflanze,  selbst 
völlig  kalil  und  grün,  ist  zweifelsohne  nur  eine  Varietät  obiger 
S.  Aucheriana  Boiss  , der  sie  sonst  völlig  gleicht. 

Silene  Meyeri  Fenzl.  ß.  Persica  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  623. 

Sultanabad,  ad  pagum  Girdu,  in  faucibus ; 3.  VII.  1892. 

Silene  commelinifolia  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  624. 

Hamadan,  in  montibus  Karagan-Dagh ; VII.  1899.  — Inter 
Sultanabad  et  Kermandschahan,  supra  Burudscliird;  VII.  1897. 

Die  Exemplare  von  Karaghan  gleichen  teils  der  von  Boissier 
zitierten  Hausskn  echt  sehen  Pflanze  vom  Avroman  und  Schahu 
(Wurzelblätter  ziemlich  breit),  teils  sind  aber  die  Wurzelblätter 
äußerst  schmal,  und  die  Stengelblätter  sind  nur  eiförmig,  nicht 
rundlich;  ferner  ist  das  drüsige  Indument  reichlicher.  Es  sind 
dies  offenbar  Übergangsformen  zu  S.  heterophylla  Freyn  (aus  dem 
gleichen  Gebiet!),  bezw.  kommen  ihnen  gleich.  — Eine  extreme, 
fast  unkenntliche  Form  ist  var.  isophylla  Bornm.  (nov.),  Wurzel- 
und  Stengelblätter  gleichgestaltet,  linear,  so  bei  Hamadan  (leg. 
Pichler). 

Silene  (Lasiostemones)  longipetala  Vent.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  636. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend,  VI.  1896.  — - Prope  Gulpaigan; 
VI.  1899.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  montibus  Tefresch ; 
VI.  1897. 

Silene  Kerneri  Stapf,  Polak.  Exp.  II,  17.  (1886). 

Sultanabad,  inter  Girdu  et  Xesmabad ; 2.  VI.  1889.  — Die 
Pflanze  steht  der  bisher  nur  aus  den  westlichen  Teilen  Vorder- 
asiens bekannt  gewesenen,  von  Strauss  auch  in  den  Bergen 
Sultanabads  aufgefundenen  S.  longipetala  Vent.  sehr  nahe  und 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


217 


repräsentiert  vermutlich  nur  eine  schmalblättrige  Form.  Auch 
die  Exemplare  der  S.  longipetala  Vent.  aus  den  wärmeren  Gebieten 
von  Tefresch  nehmen  eine  Mittelstellung  zwischen  dieser  und 
S.  Kernen  Stapf  ein. 

Silene  puberula  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  636. 

Luristania:  in  monte  Seliuturunkuh  ad  pagum  Kaie  Rustani; 
21.  VI.  1889.  — - Die  fruchtenden  Exemplare  stimmen  wohl  mit 
Hausskneclits  Exemplaren  vom  Pir  Omar  Gudrun  bis  auf  die 
etwas  schmaleren  Blätter  überein,  doch  ist  der  Sektionscharakter 
der  fehlenden  Blüten  halber  nicht  zu  erkennen ; daher  die  Be- 
stimmung immerhin  zweifelhaft.  Vermutlich  gehört  auch  Hauss- 
knechts  (fruchtendes!)  Exemplar  in  den  Fonnenkreis  der  S. 
Auchcriana  Boiss. 

Silene  ( Sclerocalycinae ) Morganae  Freyn;  Bull,  de  l’Herb. 
Boiss.  V,  586  (1897). 

In  monte  Seliuturunkuh;  1899.  — Species  inflorescentia 
racemoso-paniculata  (non  dichotoma)  a S.  chlorifolia  Sm.  diversa; 
huc  pertinet  quoque  planta  luristanica  a.  cl.  H aus skn echt  in 
monte  Sawers  collecta  a Bois si er  in  suppl.  flor.  Or.  sub  S. 
chlorifolia  Sm.  citata. 

Silene  swertiifolia  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  640. 

Sultanabad,  ad  Mowdere;  Ab  1890;  30.  V.  1892;  2.  VI.  1895. 

— In  monte  Raswend;  V.  1896.  — Ibidem  prope  Abbasabad; 
15.  VI.  1889.  — In  monte  Latetar;  10.  VI.  1895.  — Die  alpinen 
Formen  sind  häufig  schmalblättriger  und  sind  besser  als  eigene 
Varietät  (var.  Straussiana  Hausskn.  herb.  pr.  sp.)  abzu- 
trennen; sie  bilden  den  Übergang  zu  ß.  stenophyüa  Boiss.  — S. 
Libanotica  in  Bornm.  exsicc.  ex  alpibus  Libani  a.  1879  = S. 
Makmdiana  Boiss. 

Silene  peduncularis  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  642.  — Var. 
(nov.)  br  evip  cdunculat  a Bornm.;  pedunculis  abbreviatis 
transiens  ad  S.  laxam  Boiss.  et  Ky. 

Luristania : in  monte  Schuturunkuh,  supra  pagum  Ivale 
Rustani;  21.  VI.  1889.  — Prope  Burudscliird,  in  montibus  ad 
meridiem  versus ; VII.  1897.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend : 
A ll.  1897.  — Ob  diese  von  mir  auch  in  Nord -Persien,  im  Elburs, 
gesammelte  Pflanze  nicht  richtiger  zu  S.  laxa  Boiss.  et  Ky.  zu 
ziehen  ist,  bleibt  weiteren  Beobachtungen  Vorbehalten.  Die 
Varietät  nimmt  eine  Mittelstellung  ein  und  erfordert  vielleicht 
die  Einziehung  der  S.  laxa  Boiss.  et  Ky.  zu  der  älteren  S. 
peduncularis  Boiss. 

Melandrium  eriocalycinum  Boiss.  ß.  Persicum  Boiss.  et  Buhse. 

— Boiss.  fl.  Or.  I,  660. 

Sultanabad,  in  monte  Schahsinde;  VI.  1897.  — In  monte 
Raswend;  A'II.  1897.  — Prope  Nehawend;  15.  VII.  1895.  — In 
montibus  supra  Burudscliird;  VII.  1897.  — In  monte  Schuturun- 
kuh, in  Dere  Dscliah  prope  pagum  Kaie  Rustani;  20.  VI.  1889. 

— Hamadan,  in  monte  Eiwend ; Ab  1897.  — In  montibus  Tefresch 
(inter  Sultanabad  et  Kum);  VII.  1897. 


218 


Bo  rum  ii  Iler,  Plantae  Stranssianae. 

Alsineae. 

Buffonia  Kotschyana  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  667.  — Var. 
ramis  subsimplicibus. 

Inter  Sidtanabad  et  Kermandsclialian  in  montibus  supra 
Nehawend;  15.  VII.  1895.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  m. 
Latetar;  VII.  1897.  — Hamadan,  in  m.  Eiwend;  VIII.  1898. 
Lepyrodiclis  holost eoides  Fenzl.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  668. 

In  monte  Baswend;  VII.  1897  et  4.  VIII.  1898. 

Aisine  juniperina  Fenzl.  e.  lineata  (Fenzl)  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  I,  677. 

Inter  Sultanabad  et  Kermandsclialian,  in  m.  Kuh  Geru;  VI. 
1898.  — Hamadan,  in  m.  Eiwend;  VIII.  1898. 

Alsine  Meyeri  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  683. 

Sultanabad,  in  lapidosis  fauciimi  Girdu;  17.  IV.  1892  fhabitu 
A.  brevis  Boiss.  sed  foliis  7-nerviis). 

Arenaria  gypsophiloides  L.  var.  parviflora  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  1,  694.  " 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VIII.  1898. 

Arenaria  Bessert  i an  a Fenzl.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  697. 
Sultanabad,  in  catena  montium  inter  Girdu  et  Nesmabad; 
2.  VI.  1889. 

Stellaria  Kotschyana  Fenzl.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  705. 
a.  typica  (tota  planta  lninute  et  crispule  pubescens). 
Sultanabad,  jirope  Mowdere;  V.  1S90  et  10.  A7I.  1892. 
Ibidem,  inter  Girdu  et  Nesmabad;  2.  ATI.  1889.  — In  monte 
Raswend;  4.  AHH.  1898. 

ß.  giabra  Bornm.;  Bull-Boiss.  1905,  126;  tota  planta  glabra. 
Sultanabad,  in  districtu  Silachor;  IX.  1896.  — Prope  Ne- 
hawend; 15.  AHI.  1895.  — In  monte  Raswend;  4.  VIII.  1898.  - 
Hamadan,  in  montibus  Elwendi  ad  meridiem  versus  sitis;  AHI. 
1897.  — Zur  gleichen  A'arietät  gehören  die  von  Haussknecht 
in  Kurdistan  und  Luristan  (Avroman,  Schahu  und  Sawers),  von 
mir  in  Assyrien  (Helgurd  und  Sakri-Jakran)  und  von  Sintenis 
in  Turkmenien  gesammelten  Exemplare. 

Cerastium  inflatum  Lnk.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  721. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  V.  1890.  — In  monte  Raswend; 
4.  AHH.  1898.  — Prope  Gulpaigan;  4.  AHH.  1894.  — Hamadan, 
in  monte  Eiwend;  V.  1897. 

Spergidaria  marginata  (DC.).  — Boiss.  fl.  Or.  I,  733. 

Prope  urbem  Kum,  in  desertis;  Ab  1899. 

Paronychieae. 

Paronychia  caspitosa  Stapf,  Bot.  Erg.  d.  Polak.  Exp.  II, 

p.  22  (1886). 

Sultanabad,  prope  Mowdere  ad  rupes;  V.  1890.  — In  monte 
Raswend;  4.  AHH.  1898. 

Mollug  in  eae. 

Telephium  Imperati  L.  ß.  Orientale  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  754. 


Bornmüller,  PI antae  Straussianae. 


219 


In  monte  Raswend,  prope  Tschehar  Khatun ; 28.  VII.  1892, 
c.  fruct. 


P o r t ul  a c e a e. 


Portulaca  oleracea  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  757. 
Sultanabad,  in  liortis;  27.  VII.  1889. 


T am  ariscinea  e. 

Beaumuria  squarrosa  Jaub.  et  Spach.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  762. 

Sultanabad,  in  desertis  salsis  versus  Teramis;  14.  IV.  1890. 
— In  monte  Raswend;  VII.  1897.  - — In  monte  Latetar  (inter 
Sultanabad  et  Kom);  VII.  1897.  — In  eodem  districtu  prope 
Tefresch;  VIII.  1898. 

Beaumuria  desertorum  Hausskn.  lierb.  (spec.  nov.).  — 
Bornm.  iter  Pers.-turc.  1892 — 1893,  exsicc.  no.  3363. 

In  planitie  prope  Emsabad  ad  basin  montis  Latetar  (in 
Strauss  exsicc.  sub  B.  squarrosa).  Auch  die  von  Pichler  bei 
Chanabad  in  Stapf  Erg.  d.  Pol.  Exp.  II  40  als  B.  squarrosa 
Jaub.  et  Spach  angeführte  Pflanze  gehört  zu  B.  desertorum 
Hausskn.,  welche  sich  von  letzterer  schon  habituell  durch  die 
kurzen  seitlichen  Zweige  sofort  unterscheiden  läßt:  Brakteen 

unterhalb  des  Köpfchen  gedrängt,  daher  anscheinend  doppelter 
Kranz  sparrig  abstehender  Blättchen ; Blütenstiele  verkürzt,  reich 
beblättert;  Kapsel  länglich,  länger  als  breit,  etwas  länger  als  die 
doppelte  Länge  der  Kelche  (bei  B.  squarrosa  Jaub.  et  Spach  so 
lang  als  breit,  daher  die  Kelche  kaum  überragend,  mit  sehr 
breiter  Spitze) ; Blätter  der  Hauptstengel  wenig  breiter  als  die 
anderen,  daher  alle  ziemlich  konform.  Die  im  Gebiet  verbreitete 
B.  squarrosa  Jaub.  et  Spach,  stimmt  dagegen  mit  Jaub.  et  Spach 
Illust.  tab.  247  vorzüglich  überein. 

Tamarix  Bachtiarica  Bge.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  772. 

Sultanabad,  in  glareosis;  1890.  — Pedicellis  brevibus  a T. 
Hohenackeri  Bge.,  quam  speciein  Caucasicam  cl.  Dr.  Stapf  e 
ditione  (lectam  a Th.  Pichler  in  agro  oppidi  Hamadan)  indicat, 
optime  distinguenda.  — Auch  diese  Art  nimmt  wie  T.  Hohenackeri 
Bge.  und  T.  Jordanis  Boiss.  eine  Mittelstellung  zwischen  den 
„\rernales“  und  „Aestivales“  ein. 

Tamarix  Pallasii  Desv.  var.  pycnostachys  Bge.  — Boiss. 
fl.  Or.  I,  773. 

Sultanabad,  in  vallibus;  1890.  — Ibidem  in  faucibus  prope 
Mowdere;  25.  V.  1889;  fructices  1,5  m alti. 

Tamarix  Pallasii  Desv.  J.  Tigrensis  Bge.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  773. 

Luristania:  inter  Schuturunkuh  et  Kuh-e-Sass,  prope  lacuni 
alpinum  Goell-e-Keherr  *)  ad  rivulum  Sefidab ; 23.  VI.  18S9.  - 

b Dieser  Alpensee,  auch  Keherr-e-ab  von  den  Eingeborenen  genannt, 
wurde  später  von  einem  indischen  Reisenden,  Saw  oye  r,  besucht,  vermeint- 
lich neu  entdeckt  und  mit  dem  Namen  „Lake  Irene“  belegt.  Herr 
Strauss  hat,  datiert  vom  lü.  Juli  1889,  einen  ausführlichen  Bericht  über 
seinen  „Ausflug  nach  dem  Keher-e-ab  in  Luristan“  geliefert, 
welcher  in  Band  VIII  der  „Mittei  lirngen  der  geographischen  Ge- 
sellschaft für  Thüringen  (Jena)“  veröffentlicht  wurde. 


220 


B ornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Die  Pflanze  stimmt  gut  überein  mit  der  von  mir  bei  Mossul  am 
Tigris  sowie  in  den  östlichen  Gebirgstälern  (Kurdistans)  des 
gleichen  Stromgebiets  häufig  angetroffenen  Tamariske,  die  durch 
die  schlanken,  lockeren  Blütentrauben  sehr  merklich  von  typischer 
T.  Pallasii  Desv.  verschieden  ist. 

F r ank  en  i ac  e a e. 

Frankenia  hirsnta  L.  var.  Aucheri  Jaub.  et  Spach  (pr.  sp.) 
— var.  erecta  Boiss.  flor.  Or.  I,  780. 

Sultanabad,  in  planitiei  locis  subsalsis ; 7.  VII.  1889  et  VIII. 
1890.  — Inter  Sultanabad  et  Kum  in  aridis  salsuginosis  montis 
Latetar;  VII.  1897.  — Ibidem  prope  Emsabad;  20.  VIII.  1895. 

Hypericinea  e. 

Hypericum  scabrum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  796. 

Sultanabad,  ubique  in  montanis,  inter  Girdu  et  Nesmabad, 
2.  VI.  1889.  — Ibidem  in  fauce  Mowdere ; 25.  V.  1889  et  8.  V. 
1892.  — Prope  Girdu;  3.  VII.  1892. 

ß.  hyssopifolium  Boiss.  fl.  Or.  I,  796. 

Sultanabad,  in  montibus;  VII.  1890.  — In  monte  Raswend; 
VII.  1897. 

Hypericum  hirtellum  (Spach)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  798. 

Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar,  in  desertis; 
VII.  1897. 

Hypericum  heliantliemoides  (Spach).  — Boiss.  fl.  Or.  I,  802. 

Sultanabad,  in  montibus;  VII.  1890.  — Ibidem  in  faucibus 
prope  Girdu;  1.  VII.  1889  (f.  umbrosa  longiramosa)  et  20.  IX. 
1895  (f.  typica).  — In  monte  Raswend;  4.  VITT.  1898.  — Prope 
Burudschird ; 28.  VII.  1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend ; 15. 
V.  1895. 

Hypericum  leptocladum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  808. 

Luristania:  inter  montem  Schuturunkuli  et  Kuh-e-Sass  ad 
rivulum  Sefidab  prope  lacum  Goell-e-Keherr;  24.  VI.  1889.  — 
Die  Pflanze  stimmt  wohl  mit  Haussknechts  Exemplaren  vom 
Sawers  (Boiss.  fl.  Or.  suppl.  128)  gut  überein,  scheint  mir  aber 
von  H.  heliantliemoides  (Spach)  nicht  verschieden  zu  sein.  Beide 
Pflanzen  haben  keine  ausgewachsenen  Kapseln,  welche  fast 
kugelig  und  von  Kelchlänge  sein  sollen;  die  Bestimmung  bleibt 
daher  unsicher. 

Hypericum  Persicum  Hausskn.  herb.  (sp.  nov.). 

Sultanabad,  in  montibus;  20.  X.  1892,  fruct.  maturo!  — 
species  nondum  descripta  ex  aff.  H.  vermicularis  Boiss.  et  Hausskn. 
(fl.  Or.  suppl.  129)  sed  capsulis  spliaericis  fere  duplo  majoribus. 

Huc  pertinere  videtur  planta  absme  in  Kurdistania  Assy- 
riaca  lecta  et  sub  H.  Haussknechtii  Bornm.  (no.  965)  distri- 
buta:  caulibus  pluribus  ascendentibus,  a basi  ramulosis  in  pani- 
cularn  compositam  ramis  multifloris  densiusculam  abeuntibus; 
foliis  valde  revolutis,  sublinearibus,  obtusis,  in  axillis  fasciculi- 
feris;  floribus  brevissime  pediceflatis,  calyce  3-plo  longioribus; 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


221 


calycis  laciniis  obtusiusculis,  elevatim  nervosis,  margine  glandulis 
sessilibus  nigris  obstis,  capsula  ignota.  — Von  allen  Formen  des 

H.  lielianthemoides  (Spach)  scheint  mir  diese  Art  dadurch  ver- 
schieden zu  sein,  daß  die  obersten  Verzweigungen  (Cymen)  des 
Blütenstandes  immer  mehrblütig,  während  sie  bei  genannter  Art 
fast  stets  1-blütig  sind;  ferner  daß  die  Kelche  bedeutend  kleiner 
als  die  bei  H.  helianthomoides  (Spach)  sind.  — Zunächst  sind 
noch  blühende  Exemplare  des  H.  Persicum  Hausskn.  zum  Ver- 
gleich abzuwarten. 

Hypericum  tetrapterum  Fries.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  S05. 

In  monte  Raswend;  VH.  1897  et  VIII  1898. 

Hypericum  perforatum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  809. 

Prope  Nehawend;  15.  VH.  1895.  — Prope  Burudschird; 
VII.  1897.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  10.  V.  1895. 

M alv  ac  e a e. 

Malva  silvestris  L.  ß.  Mauritiana  (L).  — Boiss.  fl.  Or.  I,  819. 
Sultanabad,  ad  pagum  Girdu;  26.  IX.  1895.  — Ibidem,  in 
hortis  spontanea;  27.  VII.  1889. 

Malva  vulgaris  Fries.  — M.  rotundifolia  L.  — Boiss.  fl.  Or. 

I,  820. 

Sultanabad,  prope  Girdu;  20.  IX.  1895. 

Althaea  officinalis  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  825. 

Sultanabad,  in  herbidis;  1899.  — In  monte  Raswendj 

VII.  1897. 

Var.  pauciflor a Hausskn.  var.  nov.  (herb.);  floribus  in 
axillis  subsolitariis. 

Sultanabad,  prope  pagum  Girdu ; 20.  IX.  1895.  — An  tan- 
tum  forma  autumnalis? 

Alcea  denudata  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  833. 

Sultanabad,  in  campis  ad  occidentem  oppidi;  16.  VI.  1889; 
27.  VII.  1889.  — Ibidem,  ad  pagum  Girdu;  20.  IX.  1895. 

Alcoa  Kurdica  (Schlecht.)  ß.  Schiraziana  (Alef.).  — Boiss.  fl. 
Or.  I,  834. 

In  monte  Latetar  (inter  Sultanabad  et  Kum) ; VH.  1897. 
Hibiscus  Trionum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  840. 

Sultanabad,  in  cultis ; 27.  VII.  1889. 

Lineae. 

Linum  catharticum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  851. 

Burudschird,  in  siccis;  V.  1898. 

Linum  Orientale  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  855. 

Luristania,  in  rupestribus  prope  fluvium  Sefid-ab  inter  mon- 
tem  Schuturunkuh  et  Kuh-e-Sass;  24.  VI.  1889. 

Linum  album  Ky.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  858. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  30.  V.  1892  et  2.  VI.  1895. 
Ibidem,  inter  pagum  Girdu  et  Nesmabad;  2.  VI.  1889  et  VIII 
1890.  — Prope  Chomein;  VII.  1896.  — In  monte  Latetar;  10. 
VI.  1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  15.  VI.  1895. 


222 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Linum  Ir  an  i cum  Hausskn.  herb.;  differt  a L.  albo  Ky, 
simillimo  caulibusque  inferne  albidis  quoque  donato  floribus  luteis 
paulo  minoribus  et  liabitu  dumoso. 

Es  bleibt  die  Möglichkeit  nicht  ausgeschlossen,  daß  L. 
Iranicum  Hausskn.  mit  dem  vielleicht  nur  irrig  als  weiß- 
blühend bezeichneten  L.  Persicum  Boiss.  identisch  ist. 

Hamadan,  Elwendi  montis  in  collibus  meridionalibus ; 16. 
VI.  1S95.  — In  montibus  Karagan  septentriones  versus  urbis 
Hamadan  sitis ; 1899. 

Var.  s t r ict  u m Hausskn.  herb.  — Caulibus  numerosissimis 
subsimplicibus  vix  ramulosis. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend  16.  VI.  1895. 

Die  von  Pichler  bei  Hamadan  gesammelte,  von  Stapf 
1.  c.  II  42  als  L.  macrosepalum  Stapf  beschriebene  Lein- 
art gehört  ebenfalls  der  Gruppe  vAlbiflora  Boiss.“  an,  unter- 
scheidet sich  aber  leicht  von  L.  album  Ky.  und  L.  Persicum 
Boiss.  durch  die  den  Blüten  gleich  großen  Sepalen  (,,calyce 
corollae  aequilongo“). 

Linum  Austriacum  L.  y.  squamulosum  (Rud.)  Boiss.  fl.  I,  864. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  4.  VIII.  1897.  — In  monte 
Miankuh  prope  Indschidan;  5.  VII.  1889.  — In  montibus  Tef- 
resch  (inter  Sultanabad  et  Kum);  VI.  1897.  — Die  gleiche 
Pflanze  sammelte  Hausskn  echt  in  Luristan  (vergl.  Boiss.  fl.  Or. 
Suppl.  139),  sie  stimmt  aber  auch  vorzüglich  auf  die  Beschreibung 
von  L.  sterile  Stapf,  Polak.  Exp.  II  42 — 43,  welches  der  Um- 
gebung von  Hamadan,  also  ganz  dem  gleichen  Florengebiet,  ent- 
stammt. Vermutlich  ist  L.  sterile  Stapf  von  L.  sqamulosum  Rud., 
welches  Buhse  auch  in  Nord-Persien  sammelte,  nicht  verschieden. 

Geraniaceae. 

Geranium  tuberosum  L.  y.  macrostylum  Boiss.  — Boiss, 
fl.  Or.  I,  873. 

In  districtu  19.  IV.  1889.  — In  montibus  prope  Indschidan; 
V.  1894. 

Geranium  Kotscliyi  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  873. 

Sultanabad,  Chaladschistan ; V.  1899.  — Tschal,  Kuh  Nogreh 
Ivemer;  25.  V.  1892. 

Geranium  collinum  Steph.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  875. 

Sultanabad,  in  districtu  Silachor;  20.  VIII.  1896.  — In  monte 
Raswend;  1899. 

Var.  glandulosum  Hausskn.  herb.;  tota  planta  glandulo- 
sissima;  a Boiss ier  in  flor.  Or.  omissa, 

Kurdistania,  prope  Sihna  (Senneh);  VIII.  1862  leg.  cl. 
Haussknecht. 

Geranium  rotundifolium  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  880. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  1897.  — Chaladschistan; 
V.  1899. 

Erodium  cicutarium  (L.).  — Boiss.  fl.  Or.  I,  890. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  4.  VIH.  1898. 


Bornmüller.  Plantae  Stranssianae. 


223 


Erodtum  oxyrrhynclium  M.  B.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  89G. 

Prope  Gulpaigan  (inter  Sultan  ab  ad  et  Isphahan);  YI.  1899. 

Biebersteinia  multifida  DC.  — Boiss.  fl.  0.  I,  899. 

Sultanabad,  prope  Indscliidan  (5 — 6 Fars.  s.ö.  von  S.);  27. 
IV.  1892.  — In  montibus  Tefresch;  VIII.  1898.  — Luristania, 
in  monto  Schuturunkuh ; 1897  et  1899.  — Einige  Exemplare 
neigen  zu  var.  leiosepala  J.  et  Sp.  (pro  spec.)  hin  oder  sind  selbst 
damit  identisch ; sie  sind  jedenfalls  aber  durch  Übergangsformen 
deutlich  mit  dem  Typus  verbunden.  B.  leiosepala  J.  et  Sp.  ist 
somit  als  Art  nicht  aufrecht  zu  erhalten. 

Zygophylleae. 

Tribulus  terestris  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  902. 

Siütanabad,  in  hortis  locisque  incultis;  28.  VII.  1889. 

Zyyophyllum  fabago  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  913. 

Sultanabad,  in  hortis  spont. ; 18.  VII.  1889.  — Ibidem,  prope 
Girdu;  20.  IX.  1895,  c.  fruct. 

Peganum  Harmala  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  917. 

Sultanabad,  in  incultis;  18.  VII.  1889.  — Luristania,  prope 
Kaie  Rustarn  in  monte  Schuturunkuh;  21.  VI.  1889.'  — Pers. 
„Isben“. 

Nitraria  ScJioberi  L.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  919. 

Sultanabad,  in  salsis;  VIII.  1890. 

Butaceae. 

Haplophyllum  acutifolium  (DC.).  — Boiss.  fl.  Or.  I,  942. 

Sultanabad,  in  montanis;  VII.  1890.  — Ibidem  prope 

Mowdere;  20.  VI.  1892,  c.  fruct.  — Ibidem  in  fauce  Oirdu;  1. 
VI.  1889.  — Prope  Saweh,  in  montibus;  VIII.  189(5.  — In  monte 
Raswend;  4.  VIII.  1S98.  — Ibidem,  in  collibus  Tschehar-Khatun; 
28.  VII.  1892.  — Burudschird,  in  montosis;  28.  VII.  1895.  - 
Luristania,  in  valle  Sefklab  inter  Schuturunkuh  et  Kuh-e-Sass; 
24.  VI.  1889.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar; 
10.  VI.  1895  et  VII.  1897,  c.  fruct.  — Pers.  „Murd“. 

Außerhalb  des  in  Betracht  gezogenen  Gebietes  sammelte 
Strauss  H.  filifolium  Spach  und  H.  Blanchei  Boiss.,  beide  auf 
der  Reise  von  Bagdad  nach  Palmyra,  und  zwar  am  10.  V.  1894 
zwischen  Deir  und  Palmyra  in  der  syrisch-mesopotamischen 
Wüste;  die  erstgenannte  Art  auch  zwischen  Analx  und  Deir  am 
Euphrat;  (5.  V.  1894. 

Sapindaceae  {Acer  in  ca  e). 

Acer  cinerascens  Boiss.  var.  Bormnülleri  Graf  Schwerin. 
f.  Medicum  Graf  Schwerin,  M.itt.  d.  Deutsch,  dendrol.  Ges.  1898. 
p.  113.  — Pers.:  Keikum,  Keikuk. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend,  ad  paguin  Asna;  30.  VII.  1890. 
— In  monte  Latetar;  20.  VIII.  1895.  — In  monte  Schuturun- 
kuh; 24.  VI.  1889.  — Ibidem,  ad  pagum  Kaie  Rustarn:  19.  VI. 


224 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


1889.  — Inter  Schuturunkuh  et.  Kuhe-Sass  in  valle  Sefidab;  24. 
VI.  1889.  — In  monte  Latetar;  20.  VIII.  1895,  1899  et  VII.  1897. 

f.  acutilobum  Hsskn.;  Graf  Schwerin  1.  c.  p.  114. 

In  monte  Latetar;  20.  VIII.  1895. 

f.  (nov.)  connivens  Hsskn.  herb.;  alis  samarae  parallelis 
sese  tegentibus. 

In  monte  Latetar,  VII.  1897. 

Die  gleiche  Art,  ohne  Frucht  (die  Varietät  daher  unbestimm- 
bar'), sammelte  Strauss  bei  Miantascht  auf  dem  Weg  von  Ker- 
mandschahan  nach  Bagdad  31.  IV.  1894.  Westwärts  erstreckt 
sich  diese  Art  über  Mesopotamien  (Sindschar,  leg.  Haussknecht. 

- Mardin,  leg.  Sintenis  Nr.  1280  sub  A.  Monspessula.no)  bis 
nach  Cilicien  und  Nord-Syrien  (Marasch,  leg.  Haussknecht). 


A mp  elid e a e. 

Vitis  Persica  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  I,  955. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; 1899.  — Inter  Schu- 
turunkuli  et  Kuhe-Sass  in  valle  Sefidab ; 24.  VI.  1889. 

Therebinthaceae. 

Pistacia  vera  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  5. 

Hamadan,  in  montanis  . ad  meridiem  montis  Eiwend ; VII. 
1897  (f.  unifoliata,  sterilis ; prob,  culta). 

Pistacia  Kliinjuk  Stocks.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  6. 

Sultanabad.  prope  Saweh ; IX.  1897.  — In  monte  Raswend ; 
VII.  1890.  — In  monte  Kuhi-Latetar;  20.  VII.  1889.  — Pers.: 
Kakum;  lurice:  Kulchunk.  — Es  ist  dies  meist  die  breitblättrige 
Form  mit  wenig  Fiederpaaren,  wie  ich  sie  auch  auf  der  Route 
Niris-Schiraz  bei  15 — 1600  m Höhe  9.  V.  1892  traf  (Bornm. 
Nr.  3444);  sie  neigt  somit  zu  var.  populifolia  Boiss.  f.  monopylüla; 
vergl.  Bornm.  exsicc.  Nr.  3442  vom  Kuhi-Dschupar  bei  Kerman 
in  26 — 2700  m Höhe  (11.  VI.  1892  legi). 

Pistacia  mutica  Fisch,  et  Mey.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  7. 

In  monte  Raswend ; VII.  1890  (c.  fruct.).  — In  monte 
Schuturunkuh.  prope  Kaie  Rustam;  19.  VI.  1889  (ster.).  — Ibidem, 
in  valle  Sefidab  prope  lacum  Ab-e-Keherr;  24.  VI.  1889  (c.  fruct.). 


Ph  a m neae. 

Paliurus  aculeatus  (L.)  Lam.  — Boiss.  fl.  Or.  H,  12. 
Luristiania:  in  monte  Schuturunkuh.  prope  Kaie  Rustam; 
19.  VI.  1889. 

Var.  (nov.)  incrmis  Hausskn.  — Aculeis  nullis. 

Sultanabad,  in  dumetis ; 1890.  — Luristania  in  monte  Scliu- 
turunkuh,  prope  Kaie  Rustam;  19.  VI.  1889. 

Rhamnus  spathulifolia  F.  et  M.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  17. 

In  monte  Raswend,  ad  pagum  Asna;  15.  VII.  1892  (f.  velu- 
tina  fol.  spathulatis  acutis). 


Bornmüller,  Planfcae  Straussianae. 


225 


Rhamnus  spathulifolia  F.  et  M.  var.  (nov.)  Iranica  Hausskn. 
herb,  et  in  Strauss  exsicc.  (pro  spec.) ; tota  planta  glabra,  sedatypo 
specifice  non  differt. 

In  monte  Raswend,  in  consortio  formae  genuinae;  15.  VII. 
1892;  4.  VTTT.  1898.  — Ibidem  ad  pagum  Abbasabad ; 15.  VI. 
1889.  — In  monte  Schuturunkuh  Luristaniae,  ad  pagum  Kaie 
Rustam.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar;  10.  VI. 
1895,  flor.;  VII.  1897,  fruct. 

Rhamnus  cornifolia  Boiss.  et  Hob.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  20.  - 

a ) velutina  (genuina)  ramis  velutinis,  foliis  puberulis. 

Sultanabad,  ad  rupes  faucium  Girdu;  20.  IX.  1895.  — Prope 
Chomein;  VII.  1896.  — In  monte  Raswend;  4.  VIII.  1898.  — 
Ibidem,  ad  pagum  Abbasabad;  15.  VI.  1889.  — Luristania,  in 
monto  Schuturunkuh ; 1890.  — In  valle  Sefidab  inter  Schuturun- 
kuh et  Kuh-e-Sass;  1889. 

ß.  d enu  d at  a Bornm.  (var.  nov.) ; foliis  glabris  vel  glabratis. 

In  monte  Raswend;  1891;  V.  1896;  4.  VIII.  1898. — Ibidem 
ad  pagum  Asna;  15.  VII.  1892. 

L eg  umin  o s a e. 

Ononis  leiosperma  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  57. 

Sultanabad,  prope  Kaie;  15.  VII.  1889.  — Ibidem,  ad  pagum 
Grirdu;  20.  IX.  1895  (var.  villosa  Hausskn.  herb.).  — ^ In  monte 
Raswend;  15.  VII.  1892.  — In  monte  Latetar;  3.  VIII.  1890.  — 
Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  2.  V.  1890.  — Die  Exem- 
plare von  den  drei  letztgenannten  Plätzen  (f.  glabrescens)  stimmen 
genau  mit  Kotschys  Originalpflanze  vom  Kuh-Daena  und  mit 
Gaillardots  Exsiccaten  von  Damaskus  überein.  Auch  die  von 
mir  im  südlichen  Persien,  am  Nordfuß  des  Lalesargebirges  bei 
ca.  3000  m Seehöhe  häufig  angetroffene  Pflanze  (Bornm.  Nr.  3686; 
legi  11.  VII.  1892)  gehört  dieser  Form  an.  — Pers. : „Uschturchar“ 
und  „Schuturchar“. 

Trigonella  Persica  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  72. 

Inter  Sultanabad  et  Kum,  prope  Chaladschistan;  V.  1899. 

Trigonella  aurantiaca  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  74. 

Inter  Kermandschahan  et  Bagdad  ad  fines  Persiae  prope 
Khanekin;  3.  IV.  1894.  — In  der  assyrischen  Ebene  ist  diese 
Art  sehr  verbreitet,  so  z.  B.  im  Hügelland  des  Dschebel  Hamrin 
auf  dem  Weg  nordwärts  nach  Kerkuk  (Bornm.  Nr.  309). 

Trigonella  ( Pocockia ) elliptica  Boiss.  Diagn.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  87. 

Sultanabad,  in  montibus;  1890.  — In  monte  Raswend;  VIII. 
1898.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar;  1892  et 
10.  VI.  1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1897.  — Die 
von  mir  aus  den  Gebirgen  der  Provinz  Kerman  Süd-Persiens 
ausgegebene,  als  ,,  T.  Persica  ,1  aub.  et  Spach  (sub  Botryoloho)  var. 
/ at  e - al  at  a Bornm.“  bezeichnete  Pflanze  unterscheidet  sich  durch 
einen  breiteren  Früchelrand  der  Hülsen.  Der  Name  T.  Persica 
J.  et  Sp.  ist  wegen  des  älteren  Homonyms  Boissiers  (s.  o.) 


226 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


nicht  anwendbar.  Strauss’  Exemplare  stimmen  in  der  Frucht- 
form mit  Jaubert  und  Spach  Illustr.  Or.  genau  überein. 

Trigondla  radiata  (L.).  — Boiss.  fl.  Or.  II,  90. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  1895. 

Medicago  lupulina  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  105. 

Sultanabad;  1892.  — In  monte  Raswend;  4.  VIII.  1898. — 
Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VIII.  1898.  — Die  stark  behaarten 
Formen  mit  anscheinend  perennierendem  Wurzelstock  dürften  der 
var.  Cupaniana  (Guss.)  Boiss.  zuzuzählen  sein. 

Melilotus  parviflora  Desv.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  109. 

Inter  Kermandschalian  et  Bagdad  ad  fines  Persiae  prope 
Khanekin ; 3.  IV.  1894  (etiam  in'ter  Hith  et  Anah  in  desertis  ad 
Euphratem;  1.  V.  1894). 

Melilotus  ofßcinalis  Desr.  ß.  laxa  Boiss.  fl.  Or.  II,  109. 

Sultanabad,  ad  pagum  Girdu;  20.  IX.  1895  (determ.  O.  E. 
Schulz;  vergl.  Englers  Bot.  Jahrb.  XXIX,  1901,  702). 

Trifolium  stellatum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  121. 

Kurdistania:  inter  Kerind  et  Khanekin,  prope  Serpul ; 1.  IV.  1894 

Trifolium  repens  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  145. 

Sultanabad,  1S90. 

Lotus  corniculatus  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  165. 

Sultanabad ; 1890.  — In  monte  Raswend ; 28.  VII.  1895.  — 
Ibidem,  ad  pagum  Asna ; 15.  VII.  1892.  — - Luristania,  in  monte 
Schuturunkuh ; 1899. 

Lotus  Gebelia  Vent.  a.  genuinus  Boiss.  fl.  Or.  II.  169. 

Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  montibus  Tefresch;  VI.  1897. 

In  monte  Takhti-Soleiman  Kurdistaniae  (inter  Hamadan  et 
Tebris);  VI.  1898. 

ß.  Michauxianus  Ser.  (pr.  sp.)  = ß.  tomcntosus  Boiss.  fl. 
Or.  II,  169. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1897. 

Lotus  lanuginosus  Vent.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  169. 

In  desertis  ad  Euphratem  Mesopotamiae,  inter  Anah  et 
Dem;  6.  V.  1894. 

Coronilla  varia  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  180. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam; 
21.  VI.  1889. 

Glycyrrhiza  glaba  L.  -/.  glandulifera  Reg.  et  Herd.  — - Boiss. 
fl.  Or.  II,  202. 

Sultanabad,  montes  inter  Nesmabad  et  Girdu;  1889.  — Ibi- 
dem, ad  urbern  1890;  c.  fr.  — Luristaniae  in  monte  Schuturun- 
kuh prope  Kaie  Rustam;  21.  VI.  1889;  c.  flor. 

Glycyrrhiza  asperrima  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  202.  — Syn. : 
Astragalus  (Gloiothrix)  glandulosus  G.  v.  Beck,  Bot.  Erg. 
cl.  Polak.  Exp.  n.  Pers.,  II,  73  (teste  cl.  Haussknechtü)  — Diese 
von  Pileher  im  Gebiet  (Hamadan)  zwischen  Hissar  und 
Bustanek  gesammelte  Art  beobachtete  ich  massenhaft  auftretend 
im  nördlichen  Persien,  besonders  bei  Kaswin  und  in  den  Ebenen 
zwischen  Kaswin  und  Teheran.  Obwohl  meist  von  sehr  niederem 
Wuchs,  trägt  die  Pflanze  lebend  ganz  das  Gepräge  einer 


B o r nmii  1 1 er , Plantae  Straussiauae. 


227 


Glycyrrhiza-  und  nicht  einer  Astragalus&rt.  Generisch  verschieden 
ist  die  Blüte  durch  das  aus  2 Blättern  bestehende  Schiffchen 
(carina  dipetala). 

Glycyrrhiza  triphylla  F.  et  M.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  203.  — 
Meristotropis  triphylla  Bornm.  in  exsicc. 

Hamadan,  montes  Karaghan;  1.  "NU.  1899. 

Sewerzowia  Turkestanica  Reg.  et  Schmalh.,  Act.  horti  Petrop., 
V.  580  (1878). 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; 1890.  — Das  Auftreten 
dieser  interessanten,  bisher  nur  aus  Zentralasien  bekannten  Pflanze 
in  Westpersien  ist  in  hohem  Grade  bemerkenswert. 

Astragalus  (VIII.  Harpilopus)  corrugatus  Bertol.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  232. 

Sultanabad ; 1890. 

Astragalus  (VIII.  Harpilobus ) campylorrhynchus  F.  et  M.  — 
Boiss.  fl.  Or.  II,  233. 

Sultanabad;  1890.  — In  monte  Raswend;  4.  VIII.  1898 
(1899?). 

Astragalus  (VIII.  Harpilopus)  Gyzensis  Del.  — Boiss.  fl.  Or. 

II,  234. 

Mesopotamia:  in  desertis  inter  Anali  et  Deir  (inter  Bagdad 
et  Palmyra);  6.  V.  1894. 

Astragalus  (IX.  Ankylotus ) commixius  Bge.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  235. 

Sultanabad;  1890.  — Dieser  Art  gehört  auch  die  von 
Sintenis  (Nr.  2720)  bei  Egin  25.  VI.  1890  gesammelte,  als 
A.  Aegiceras  Willd.  ausgegebene  Pflanze  an. 

Astragalus  (XIX.  Stereothrix ) sphaeranthus  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  254. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  28.  VII.  1902. 

Astragalus  (XX.  Malacothrix)  eriopodus  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  257.  — Syn.:  A.  (?  Phaca)  stenostachys  Beck,  in  Stapf, 
Ergeb.  d.  Polak.  Exped.  n.  Pers.  II,  65  (1886). 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  21.  IV.  1889.  — In  monte  Ras- 
wend;  VI.  1899  (c.  fruct.  matur.).  — Die  Exemplare  stimmen 
mit  Pichlers  Originalpflanze  des  A.  stenostachys  Beck  völlig 
überein,  anderseits  aber  auch  mit  Boissiers  A.  eriopodus 
Boiss.,  die  Herr  G.  Beauverd  zu  vergleichen  die  Güte  hatte. 
Auch  in  Nordpersien,  besonders  in  der  Umgebung  der  Stadt 
Kaswin,  traf  ich  diese  Art  massenhaft  auftretend  an;  sie  ist 
ferner  aus  dem  mittleren  Persien  bekannt  und  besitzt  somit  eine 
sehr  weite  Verbreitung. 

Astragalus  (XX.  Malacothrix)  entomophyllus  Boiss.  et  Hausskn. 
— Boiss.  fl.  Or.  II,  259. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  15.  V.  1895  (flor.  violaceis,  sed 
foliis  adpresse  subsericeis). 

Astragalus  (XX.  Malacothrix)  tauricolus  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  259. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend ; 15.  V.  1895  et  VI.  1898.  — 
Sultanabad,  in  monte  Raswend;  VI.  1898.  — Inter  Siütanabad 

IG 


lieihefto  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  H Heft  2. 


2 28  Bornmüller, Plantae  Straussianae. 

et  Kum,  in  districtu  Chaladschistan;  TI.  1898.  (A.  bulbotrichus 
Hausskn.  lierb.) 

Astragalus  (XX.  Malacothrix)  mollis  M.  B.  ß.  Iranicus  (Bge.) 
Boiss.  fl.  Or.  II,  260. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  1898.  — Luristania,  in 
monte  Schuturunkuh ; 28.  VII.  1902.  — Inter  Sultanabad  e't 
Kum  in  monte  Latetar;  10.  VI.  1895.  — Ibidem,  in  regione 
Chaladschistan;  1800.  V. 

Var.  racemis  valde  elongatis  bracteis  saepe  elongatis  apice 
racemi  comatis,  floribus  haud  raro  flavo-rubris  vel  sordide-violas- 
centibus  (?  = A.  comosus  Bge.,  an  forma  tantum  comosa.) 

Sultanabad;  1890.  — Ibidem,  prope  Mowdere;  5.  IV.  1889. 
In  monte  Raswend ; V.  1897  et  1898  (floribus  rubescentibus).  - 
Prope  Nehawend;  1898  (floribus  sordide  violascentibus.  — Ibidem, 
in  monte  Kuh  Gerru ; 1898.  — Inter  Hamadan  et  Kum,  in 
montibus  Tefresch;  VI.  1897  et  VI.  1899.  — Ibidem  in  terra 
Chaladschistan;  1899.  V.  (?  1898). 

Astragalus  chrysotrichus  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  260. 

Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar;  10.  VI.  1895 
(f.  grabrescens,  praeter  legumen  tota  planta  glabriuscula). 
Auch  diese  Art  scheint  wie  A.  comosus  Bge.  von  A.  mollis  M.  B. 
spezifisch  nicht  verschieden  zu  sein.  Einige  der  bei  A.  comosus 
M.  B.  var.  angeführte  Formen  lassen  sich  ebenso  gut  dieser  Art 
unterordnen  und  stellen  offenbar  Ubergangsformen  dar. 

Astragalus  (XX.  Malacothrix)  Spachianus  Boiss.  et  Bulise.  - 
Boiss.  fl.  Or.  II,  261. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  V.  1898;  ibidem  forma  scapo 
foliiun  subduplo  superante.  - — Luristania,  in  monte  Schuturun- 
kuh; 21.  V.  1892;  ibidem  forma  major  pedunculo  30 — 40  cm 
alto.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  montibus  Tefresch;  V.  1898. 
— Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1897. 

Astragalus  (XXX.  Theiochrus ) siliquosus  Boiss.  — ’ Boiss.  fl. 
Or.  II,  269. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu ; 3.  VII.  1892  (c.  flor.  et  fr.).  - 
Hamadan,  in  monte  Eiwend;  1898  (flor.). 

Astragalus  (XXX.  Theiochrus ) Ispahanicus  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  270. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  24.  VIII.  1889.  — In  monte 
Raswend;  VI.  1899.  — Prope  Douletabad;  V.  1896.  — In 
montibus  Wafs  (inter  Hamadan  et  Kum);  VI.  1899.  — Hamadan, 
in  monte  Eiwend;  VI.  1899.  — Die  Exemplare  dieser  Art  sind 
alle  ohne  Frucht,  daher  die  Bestimmung  (ob  nicht  richtiger  zu 
A.  siliquosus  Boiss.  gehörig?)  eine  unsichere.  Die  Kelche  sind 
etwas  größer  als  bei  der  oben  als  A.  siliquosus  Boiss.  ange- 
führten, mit  Hausknechts  Exemplaren  übereinstimmenden 
Pflanze. 

Astraqalus  (XXXIII.  Christianal)  Caraqanae  F.  et  M.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  272. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  VI.  1890.  — Hamadan, 
in  monte  Eiwend;  15.  V.  1895;  V.  1897  (cum  forma  virescensHsskn.). 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae 


229 


Astragalus  (XXXV.  Myobroma)  macropelmatus  Bge.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  281. 

Sultanabad,  in  montanis;  1890.  — Montes  Tefrescli  inter 
Hamadan  et  Kum:  1898  (sine  fruct.,  sed  ovario  longe  stipitato, 
foliis  supra  glabris,  ceterum  cano- tomentosus  facile  recognos- 
cendus. 

Astragalus  (XXXV.  Myobroma)  Bachtiaricus  Bge.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  287. 

Sultanabad,  a basin  montium  prope  Nesmabad;  19.  IV.  1889. 
— In  monte  Baswend;  4.  VIII.  1898. 

Astragalus  (XXXV.  Myobroma)  gypsaceus  G.  von  Beck,  in 
Stapf,  Polak.  Exped.  II,  66  (1886). 

Sultanabad,  in  montibus  aridis;  1890. — Prope  Choremabad; 
V.  1898. 

Astragalus  (XXXV.  Myobroma)  Ischredensis  Bge.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  293. 

In  aridis  prope  Kum;  1899.  — In  montibus  inter  Kum  et 
Sultanabad,  in  terra  Chaladschistan;  1899.  V.  — Ibidem,  montes 
Tefrescli;  1898.  V.  — Die  Blätter  dieser  Art  sind  oft  stark  ver- 
kahlt,  Blättchen  verkehrt -herzförmig. 

Var.  foliolis  oblongis  (non  bilobis)  utrimque  pilosis. 

Sultanabad,  in  monte  Mowdere;  5.  IV.  1889.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh ; V.  1899. 

Astragalus  (XXXV.  Myobroma)  multijugus  DC.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  294. 

In  monte  Baswend;  VIII.  1898.  — Ditionis  Neliawend  in 
monte  Kuh  Gerru;  VIII.  1898  et  1899. 

Astragalus  (XXXV.  Myobroma)  aegobromus  Boiss.  et  Hoh.  — 
Boiss.  fl.  Or.  II.  295. 

f.  caulescens  Bornm.  Bull.  Boiss.  1905,  760  — Caule  uscpie 
10  bis  120  cm  alto,  pedunculi  sfolium  subaequantibus  (ceterum 
ut  in  typo.  ovarioglabro,  stigmate  barbulato !). 

Nehawend,  in  monte  Kuh  Gerru ; 1902. 

Astragalus  (XXV.  Myobroma)  Johannis  Boiss.  - — Boiss.  fl. 
Or.  II,  297. 

In  monte  Baswend;  1899. 

Astragalus  (XXXV.  Myobroma ) apricus  Bge.  — Boiss.  fl.  Or. 

II.  297. 

Sultanabad,  in  montibus;  1890.  — Es  liegt  nur  1 blütenloses 
Fruchtexemplar  vor.  Frucht  verkahlt. 

Astragalus  (XXXV.  Myobroma)  Elw endicus  Bornm. 
spec.  nov. 

Acaulis,  dense  et  molliter  pilis  basifixis  subsericeo-canescens ; 
st  ipulis  magnis,  membranaceis,  petiolo  breviter  adnatis,  subliberis, 
oblongis,  obtusis  vel  raptim  accuminatis,  sparse  ciliatis,  caudices 
crassos  (emortuos  quoque)  dense  tegentibus,  longe  persistent ibus; 
foliis  5 — 9-jugis,  longe  petiolatis,  cum  petiolo  (demum  non 
rigescente)  rhachidi  folioliferae  subaequilongo  14  -20  cm  longis; 
foliolis  ovato-oblongis,  conspicue  brevi-petiolulatis,  obtusiusculis, 

16* 


230 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


utrinque  pilis  mollibus  subsericeo-velutinis,  canescentibns,  12  bis 
20  mm  longis  et  6 — 8 mm  latis;  racemis  brevibus,  breviter 
pedunculatis  vel  subsessilibus,  5 — 7-floris,  petiolo  subduplo  longio- 
ribus,  rarius  subaequilongis;  floribus  pedicello  tubum  calycinum 
subaequante  suffultis;  bracteis  hyalinis,  angustissime  linearibus, 
pedicellum  6 — 7 mm  longum  superantibus;  calyce  tubuloso, 
ubique  pilis  longiusculis  mollibus  sparsim  vestito,  dentibus 
triangulari-subulatis  tubo  duplo  brevioribus;  corollae  flavae 
glabrae,  vexillo  22  mm  longo,  6 mm  lato,  calyce  duplo  longiore; 
alis  angustis,  20  mm  longis,  quam  carina  (15  mm  longa)  quarta 
parte  longioribus;  stylo  a basi  supra  medium  usque  dense  et 
adpresse  piloso,  sub  stigmate  barbulato;  ovario  sericeo-villoso; 
legumine  adliuc  ignoto. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend ; 15.  V.  1895. 

Unter  den  Arten  der  Sektion  Myobroma  Unterabteilung 
(Boiss.  fl.  Or.  II,  280—281): 

§ 2.  Bi-vel  semibiloculares 

**  Stylus  sub  apice  barbulatus 
ff  foliola  utrinque  liirsuta 

nimmt  A.  Elwendicus  Bornm.  insofern  eine  isolierte  Stellung  ein, 
als  die  Blätter  nur  6—8  Fiederpaare  aufweisen.  Bei  den  anderen 
in  Frage  kommenden  Arten  sind  die  Blätter  aus  15 — 20  bezw. 
25  Eiederpaaren  zusammengesetzt  und  nur  A.  trichostigma  Bge. 
zählt  10 — 14  Paare.  In  dem  weichen  Indument  nähert  sich  die 
neue  Art  dem  A.  apricus  Bge.,  den  sowohl  Straus s als  früher 
Pichler  ebenfalls  am  Eiwend  sammelten.  Diese  und  die  nächst- 
verwandten Spezies  — A.  Johannis  Boiss.,  A.  Olgae  Bunge  und 
A.  supralanatus  Ereyn  (Bull,  de  l’Herb.  Boiss.  ser.  2,  tom.  IV. 
[1904]  760)  — haben  schon  durch  die  stehenbleibenden  rigiden 
vorjährigen  Petiolen  fiederreicher  Blätter  eine  ganz  andere 
Tracht. 

Da  die  Frucht  der  A.  Elwendicus  Bornm.,  die  allerdings  bei 
Feststellung  der  Sektion  im  vorliegenden  Falle  gar  nicht  in 
Frage  kommt,  nicht  bekannt  ist,  so  könnte  unsere  Art  eventuell 
jenen  2 Arten  anzureihen  sein,  die  als  Uniloculares “ eine  Sonder- 
stellung einnehmen.  Beide  Arten  selbst,  nämlich  A.  citrinus 
Bunge  und  A.  angustidens  Freyn  et  Sint.  (Bull,  de  l'Herb.  Boiss., 
ser.  2;  tom.  IV.  [1904]  758 — 760),  besitzen  aber  ebenfalls  reich 
gefiederte  Blätter  mit  15 — 23  (nicht  6 — 8)  Paaren  und  sind  der 
neuen  Art  nicht  ähnlich. 

Astragalus  (XXXVI.  Chronopus ) Vanillae  Boiss.  — Boiss.  fl 
Or.  II,  291. 

Sultanabad,  in  monte  Kuh-tschal-Khatun  (ad  meridiem  montis 
Raswend);  VI.  1902? 

Astragalus  (XXXVI.  Chronopus ) Sieberi  DC.  var.?  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  301. 

Mesopotama:  inter  Hith  et  Anah  (ditionis  flum.  Euphrat); 

1.  V.  1894.  — Das  einzige,  zwergige,  fruchtende,  blütenlose 
Exemplar  weicht  von  der  bisher  nur  aus  Ägypten  und  der 


Bornmül  1er,  Plantae  Stravissianae. 


231 


Sinaihalbinsel  bekannten  typischen  Form  durch  etwas  kürzer 
geschnäbelte,  mehr  gerade  Hülsen  ab  und  dürfte  sich  später, 
wenn  mehr  Material  vorliegt,  als  eigene  Art  heraussteilen ; auch 
sind  die  Blattstiele  starrer  (A.  trigonocarpus  Bornm.  ad  interim). 

Astragalus  i XXXVIII.  Acanthophace)  chionobius  Bge.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  312. 

Sultanabad : in  monte  Raswend  ad  pagum  Asna ; 15.  VII. 
1892;  VIII.  1899.  — In  districtu  Dschapelakh;  VIII.  1898. 
ß.  hirtus  Boiss.  1.  c.  p.  313. 

In  monte  Raswend:  VIH.  1899. 

Astragalus  (XXXIX.  Brachycalyx ) adscendens  Boiss.  et 
Hausskn.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  317. 

Prope  Chunsar  (inter  Sultanabad  et  Ispahan),  in  montibus; 
12.  VIII.  1892.  — Luristania,  in  monte  Sclmturunkuh ; 8.  VII. 
1890;  28.  VII.  1899.  — Ibidem  prope  Kaie  Rustam;  21.  VI.  1889. 

- Strauss  bemerkt  „bildet  meterhohe  Sträucher“. 

Astragalus  (XL.  Platonychium ) Parrowianus  Boiss.  et  Hausskn. 

— Boiss.  fl.  Or.  II.  320. 

Sultanabad,  in  monte  Mowdere;  10.  V.  1892. 

Astragalus  (XLI.  Adiaspastus ) Eschkerensis  Boiss.  et  Hausskn.  ? 

— Boiss.  fl.  Or.  II,  328. 

In  monte  Latetar  (inter  Sultanabad  et  Kum);  20.  VIII.  1895. 

- Die  Pflanze  ist  reich  mit  Pilostyles  bedeckt,  daher  blütenlos 
und  die  Bestimmung  (Hausskn echt s)  unsicher.  Die  Exemplare 
stimmen  leidlich  mit  den  Originalexemplaren  von  A.  Eschkerensis 
Boiss.  et  Hausskn.,  aber  ebenso  gut  mit  denen  von  A.  janthinus 
Boiss.  et  Hausskn.  überein. 

Astragalus  (XLI.  Adiaspastus)  Michauxianus  Boiss.  — Boiss. 
fr.  Or.  II,  332. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VIII.  1898.  — Montes  Karagan ; 
VII.  1899.  — Wurde  schon  von  Aue  her  und  Pichler  (!)  am 
Eiwend  gesammelt. 

Astragalus  (XLIII.  Stenonychium , sensu  Boiss.)  pycnoclado- 
ides  Hausskn.  hab.  spec.  nov.  interim. 

Sultanabad,  in  monte  Mowdere;  16.  V.  1892.  — Ibidem  in 
planitie  Serabend;  30.  VII.  1899.  — Sehr  ähnlich  der  Pflanze, 
welche  Beck  (in  Stapf,  Erg.  d.  Polak.  Exped.  II,  67)  als  A. 
floccosus  Boiss.  (sect.  Platonychium , sensu  Bunge!)  bestimmte,  ob- 
wohl Boissiers  Angabe  (1.  c.)  „ inflorescentia  A.  pseudocaspiP 
nicht  recht  stimmt.  Hausskn  echt  bezeichnet  die  Pflanze 
früher  (in  Strauss  exsicc.)  als  A.  pycnocladus  Boiss.  et  Hausskn., 
doch  hat  er  selbst  diese  irrige  Annahme  längst  berichtigt. 

Astragalus  (XLIV.  Rhacophorus ) Elymaiticns  Boiss.  et  Hausskn. 

— Boiss.  fl.  Or.  II,  346. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; 18.  VIII.  1890. 
Ibidem  prope  Ab-e-Iveherr  (Göll-Keher)  ad  fluvium  Sefidab;  24. 
VI.  1889.  — Die  Exemplare,  mit  dem  Original  verglichen,  stellen 
eine  var.  validior  (in  omnibus  partibus  robustior)  dar;  andere 
Unterschiede  sind  nicht  wahrzunehmen. 


232 


Bornm iiller,  Plantae  Straussianae. 


Astragalus  (XLIV.  Bhacophorus)  gossypinus  Fisch.  — Boiss. 
fl.  Or.  H,  349. 

Sultanabad,  in  monte  Baswend;  28.  VII.  1S92.  — In  districtu 
Luristaniae  Silachor;  20.  VIII.  1896.  — In  monte  Latetar  (inter 
Sultanabad  et  Kum) ; 20.  VIII.  1895. 

Var.  d.  filagineus  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  350. 

Sultanabad,  in  monte  Mowdere ; 24.  VIII.  1889. 

Astragalus  (XL VI.  Bhacophorus)  glaucops  Hausskn. 
herb.  spec.  nova.  — vergl.  Boiss.  fl.  Or.  II,  341 — 342: 

**  calyx  usque  ad  basin  in  lacinias  fissilis. 

fff  bracteae  late  ovato-oblongae,  ovatae  vel  orbiculares, 
cymbiformes. 

b.  calyx  5 — 7 lineas  longus 
sp.  nova  inter  3 et  4 sistens  (bracteis  acuminatis !). 

Fruticosus,  ramis  tomentosis  ; spinis  vetustis  2,5 — 3 cm  longis, 
suberectis,  vix  patulis;  stipulis  tomentosis,  ovatis,  triangulari- 
acuminatis;  foliis  glaucis,  indumento  adpresso  argyreo  subapaco 
obsitis,  trijugis,  breviter  petiolatis;  foliolis  planis,  subplicatim 
nervosis,  ellipticis,  in  spinulam  breviusculam  abeuntibus,  ad 
12  mm  longis,  spina  petiolari  crassa  acerosa  longioribus;  axillis 
4 — 5 floris,  secus  ramos  subdistantibus  vel  ad  apicem  ramorum 
aggregatis;  bracteis  ovatis,  acutis  cymbiformibus,  dorso  tomen- 
tellis  ; calycis  dentibus  tubo  longioribus ; corollae  roseae  vexillo 
(sicco)  violaceo,  13 — 14  mm  longo,  quam  calyx  tertia  parte 
longiore. 

Persia  occid.,  in  monte  Eiwend  ditionis  urbisHamdan;  VII,  1902. 

Species  bractearum  forma  affinis  A.  Muschiano  Ky.  et  Boiss. 
(vidi  orig.),  sed  foliis  3-  (non  3 — 5)  jugis  et  habitu  robustiore 
subito  distinguenda.  A.  diphtherites  Fenzl  primo  adspectu  planta 
simillima  foliis  bijugis  et  praesertim  bracteis  multo  latioribus 
suborbicularibus  a specie  nova  optime  differt. 

Andere  orientalische  Arten  der  reichgegliederten  Sektion 
Bhacophorus , welche,  allein  nach  der  Beschreibung  zu  urteilen, 
oft  schwer  zu  bestimmen  sind,  kommen  im  vorliegenden  Falle 
nicht  in  Betracht.  Sie  sind  fast  sämtlich  im  Herbar  Hauss- 
kn echt  vertreten,  liegen  mir  somit  zum  Vergleich  vor. 

Astragalus  (XLIV.  Bhacophorus)  Andalanicus  Boiss.  et  Hsskn. 

— Boiss.  fl.  Or.  II,  345. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  1899.  — Hamadan,  montes 
Karagan ; 1899.  — Sultanabad,  prope  Mowdere ; 1897.  — Prope 
Nehawend;  15.  VII.  1895.  — In  monte  Latetar,  inter  Sultanabad 
et  Kum;  VII.  1897.  — Die  Bestimmung  dieser  der  Gruppe 
Bhacophorus  ( floribus  non  hradeolatis)  angehörenden  Art  ist  un- 
sicher, vielleicht  ist  die  Pflanze  zu  A.  glohiflorus  Boiss.  zu  ziehen 
oder  neu  zu  beschreiben.  Haussknechts  Originalexemplar  ist 
äußerst  dürftig. 

Astragalus  (XLV.  Pterophorus)  rhodosemius  Boiss.  et  Hausskn. 

— Boiss.  'fl.  Or.  II,  363. 


Bornmiiller,  Plantae  Straussianae. 


233 


Inter  Sultanabacl  et  Kum,  in  monte  Latetar;  20.  VIII.  1895. 
Von  der  Originalpflanze  Haussknechts  durch  üppigere  Ent- 
wickelung aller  Teile  (auch  der  Kelche  und  Brakteolen !)  ab- 
weichend; neigt  außerdem  mehr  zu  ß.  glabrescens.  Die  gleiche 
üppige  Form,  aber  mit  filzig  behaarten  Stipeln,  sammelte  ich  am 
Kuhi-Dschupar  bei  Kerman,  10.  VI.  1892,  die  Freyn  als  die 
gleiche  Art  „/".  longistylis “ bestimmte  (Bo mm.,  iter  Persico- 
turcicum,  1892  — 93,  Nr.  3780.). 

Astragalus  (XLVI.  Hacrophyllium)  aeluropus  Bge.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  374. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend ; IX.  1898,  1899.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh;  1899.  — Inter  Hamadan  et  Kum,  in 
monte  Kuh-Tefresch ; VIII.  1898. 

Astragalus  (XL VII.  Polystegis)  piptocephalus  Boiss.  et  Hausskn. 

— Boiss.  fl.  Or.  II.  37-1. 

Luristania,  in  districtu  Silaehor  (ditionis  oppidi  Burudschird); 
20.  VIII.  1896.  — In  monte  Eiwend  ditionis  oppidi  Hamadan, 
in  collibus  meridiem  versus  sitis;  VII.  1897. 

Astragalus  (XL VIII.  Hymenosteqis)  glumaceus  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  377. 

In  monte  Kuh  Gerru  ditionis  oppidi  Nehawend;  VIII.  1898. 
Astraqalus  (XL VIII.  Hyrnenosteqis)  chrysostachys  Boiss.  — 
Boiss.  fl.  Ör.  II,  377. 

a)  sericeus  Bornm.  (indumento  adpresso  sericeo  - argyreo).  — 
In  montibus  inter  Sultanabad  et  Kum : Latetar;  10.  VI.  1895. 

— Ibidem,  Kuh-Tefresch;  VI.  1897.  — Hamadan,  montes  Kara- 
gan;  VII.  1899.  — Diese  Form  stimmt  mit  der  von  Pichler 
bei  Hamadan  (Beck,  in  Stapf  Polak.  Exped.  II,  69)  gesammel- 
ten Pflanze  (!)  überein.  Mitunter  variiert  sie  mit  blässeren  Blüten 
(A.  xanthostachys  Hausskn.  herb.)  und  kräftigeren  Blütenständen. 

ß.  villosus  Bornm.  var.  nov.,  indumento  patule-villosa  (=  A. 
melanostictus  Freyn,  Bull,  de  l’Herb.  Boiss.  V,  603). 

Sultanabad,  in  saxosis  ad  Mowdere;  5.  IV.  1889;  8.  VI.  1890; 
16  et  26.  V.  1892  („1894“  Freyn).  — In  monte  Schahsinde;  VI. 
1897  (indumento  subadpresso).  — In  monte  Raswend;  V.  1896; 
VII.  1897.  — Prope  Burudschird  ; VI.  1898. 

Bei  dem  reichen  vorliegenden  Untersuchungsmaterial  finde 
ich  Freyns  (1.  c.)  Einwände  und  sonstigen  Angaben  nicht  be- 
stätigt. Der  Passus  in  der  Diagnose  „stipulis  . . . undique  nigro- 
punctatis“  (daher  der  Name  „melanostictus)  ist  zu  mindestens 
zu  beseitigen,  denn  diese  schwarzen  Punkte  erweisen  sich  als 
abwisclibare  fremde  Körper,  feine  Frdmassen,  mit  denen  einzelne 
Exemplare,  selbst  den  Blütenteilen  anhaftend,  bestreut  waren. 
Irgend  welche  Verwandtschaft  bezw.  Ähnlichkeit  dieses  „A. 
melanostictus  Freyn“  mit  A.  glumaceus  Boiss.  liegt  absolut  nicht 
vor! 

Astragalus  (XL\  III.  Hymenostegis)  hirticalyx  Boiss.  et  Kv. 

— Boiss.  fl.  Or.  II,  378. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VI.  1902.  — Die  Pflanze  stimmt 
mit  Kotschys  Originalexemplaren  überein;  sie  ist  durch  eine  die 


234 


Bornmüller,  Plantae Straussianae. 


sehr  armbliitigen,  kurzgestielten,  kurzen  Blütenstände  sehr  auf- 
fallende Spezies  der  Sektion  Hymenost egis , die  am  ehesten  eine 
gewisse  Ähnlichkeit  zu  A.  uraniolimneus  Boiss.  (sec.  spec.  e loc. 
dass.)  zeigt.  — Was  Freyn  in  Kronenburgs  Exsiccaten  als 
A.  hirticalyx  Boiss.  et  Ky.  bezeichnet  und  in  Bull,  de  l'Herb. 
Boiss.  1901  p.  264  anführt,  ist  eine  von  Kotschys  Original- 
pflanze (dem  gleichen  Gebiet  entstammend)  weit  verschiedene, 
unbeschriebene  Art  (A.  Wanenensis  Bornm.  ad  int.),  die  große 
Ähnlichkeit  mit  A.  laguriformis  Freyn  (Bull,  de  l'Herb.  Boiss. 
1897)  hat,  ja  fast  ganz  die  gleiche  Blattgestalt  aufweist.  Sie  ist 
von  A.  laguriformis  Freyn  an  dem  eiförmigen  (nicht  kugeligen) 
Blütenstand  und  besonders  an  den  weniger  starren,  kahlen 
(nicht  seidig  behaarten,  stechenden)  Brakteen  leicht  zu  unter- 
scheiden. 

Astragalus  (XLYIII.  Hymenostegis)  Straussii  Hausskn. 
herb,  (nomen  solum).  Fructiculosus,  cespites  magnos  latos  depressos 
horridos  formans,  molliter  subpatentim  villosus,  canescens;  ramis 
spinis  validis  2 mm  latis  6 — 7 cm  longis  subhorizontaliter  patentibus 
vel  recurvatis  armatis;  foliis  6 — 10  mm  longis;  foliolis  5 — 6 
jugis,  remotis,  anguste  lanceolatis,  2X20  vel  2,5x25  mm  latis  et 
longis,  nervosis,  spinosis,  summis  rliachidem  spinescentem  superan- 
tibus ; stipulis  liyalinis,  reticulato-nervosis,  glabris  vel  parce 
ciliatis,  partibus  liberis  1 cm  longis  late  lanceolatis;  capitulis 
magnis,  ovatis  vel  oblongis,  densissimis,  — 4 cm  latis,  5 — 7 cm 

longis,  pedunculis  strictis  villosis  aequilongis  (rarius  breviori- 
bus)  saepissime  multoties  longioribus  et  e cespite  longe  exsertis 
suffultis;  br acteis  dorso  glabris,  margine  ciliatis,  ovatis,  abrupte 
in  cuspidem  attenuatis,  calyce  vix  latioribus,  tubum  calycinum 
subaequantibus ; calycis  molliter  villosi  demum  vesicarii  teneri 
dentibus  subulatis,  tubum  aequantibus;  corolla  (e  sicco)  amoene 
caeruleo-violacea;  vexilli  basi  auriculati  20 — 22  mm  longi  lamina 
6 mm  lata,  obtusa  vix  retusa,  intense  colorata,  inferne  albida 
violaceo-striata,  alas  carina  longiores  multo  superante. 

Sultanabad,  montes  inter  pagum  Girdu  et  Nesmabad;  2.  VI. 
1889.  — In  monte  Scliahsinde;  VI.  1897. — In  monte  Raswend; 
V.  1896.  — Burudsehird,  in  montanis;  V.  1898.  — Hamadan, 
montes  Karagan ; VII.  1889. 

Planta  elegantissima  inter  affines  capitulis  densissimis  saepius 
subglobosis  majusculis,  floribus  intense  caenfleo-violaceis,  spinis 
validis  latis  rigidis  notabilis,  ob  vexillum  obtusum  bracteisque 
dorso  glabris  prope  A.  uraniolimneum  Boiss.,  speciem  toto  coelo 
diversam,  coflocanda  et  cum  nulla  specie  sectionis  „Hymenostegis“ 
commutanda. 

ß.  albiflora , floribus  albis. 

In  monte  Raswend;  V.  1896  (in  consortio  f.  genuinae). 

Astragalus  (XLVIII.  Hymenostegis)  Persicus  F.  et  M.  — 
Boiss.  fl.  Ör.  II,  382. 

Hamadan,  in  montibus  Karagan ; VII.  1899  (f.  scapis  tenuiori- 
bus).  — In  monte  Eiwend ; V.  1897  et  VIII.  1898  (f.  foliis 
4 — 5 jugis;  ? var.  Kapherrianus  Fisch.).  — Die  letztgenannte 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


235 


Pflanze  stimmt  mit  den  von  Pichler  (Stapf,  Polak.  Exped.  II, 
69)  im  gleichen  Gebiet  gesammelten  Exemplaren  überein. 

Astragalus  (XL VIII.  Hymenost egis)  sciureus  Boiss  et  Hoh.  — 
Boiss.  fl.  Or.  II,  383.  — Var.  subsessilis  Bornm.  spicis  (ut  in  typo 
crassis)  subsessilibus  vel  brevissime  pedunculatis  (=  A.  dictyo- 
neurus  Hausskn.  herb.);  Bornm.  Bull.  Boiss.  1905,  765. 

Hamadan,  montes  Karagan;  VI.  1899. 

Astragalus  (XLVIII.  Hymenostegis  Tefreschensis 
Hausskn.  herb. 

In  montibus  Tefresch  inter  Hamadan  et  Kum;  VII.  1897 
(sub.  „G.  subrostriatus  Bge.“  Hausskn.  in  Strauss  exsicc.). 

Die  Pflanze  ähnelt  laxen  grazilen  Formen  des  A.  sciureus 
Boiss.  et  Holi.,  wie  ich  solche  auch  am  klassischen  Standort 
„Gattadeh  im  Elbursgebirge“  im  Jahre  1902  sammelte.  Wuchs 
sehr  zierlich,  Blütenähren  kürzer  und  sehr  locker  auf  schlanken 
Stielen;  Brakteen  auf  dem  Rücken  kahl;  spezifisch  von  A.  sciureus 
Boiss.  et  Hoh.  wohl  verschieden,  doch  wage  ich  nicht,  die  Pflanze 
zu  beschreiben. 

Astragalus  (XLIX.  Tricholobus ) tricholobus  DC.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  386  = A.  aciphyllus  Ereyn,  Bull,  de  l'Herb.  Boiss.  tom. 
Ab  (1897)  601. 

Sultanabad,  in  angustiis  prope  Girdu;  21.  I\r.  1889.  — In 
monte  Raswend;  Ab  1896;  X.  1898.  — Burudschird,  in  monte 
Kuh  Gerru;  IX.  1S98.  — Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; 
VI.  1890.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar;  VI. 
1897.  — Die  Pflanze  stimmt  mit  Pichlers  Pflanze  von  Jalpan 
(Hamadan)  und  den  von  AAb  K.  Loftus  im  Bachtiarengebiet  ge- 
sammelten Exemplaren  überein. 

Astragalus  (XLIX.  Tricholobus ) Hohenackeri  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  387. 

Sultanabad,  in  saxosis  Mowdere;  16.  Ab 

Astragalus  (L.  Microphysa)  cephalanthus  DC.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  387. 

Sultanabad,  in  valle  Mowdere;  16.  V.  1892  (fruct.);  30.  Ab 
1892  (flor.  et  fruct.,  pedunc.  6 — 12  cm  longis).  — In  monte  Ras- 
wend; Ab  1896  (ped.  5 — 15  cm  longis)  et  4.  AHII.  1898.  — In 
monte  Schahsinde;  1897  (pedunc.  15 — 21  cm  longis).  — Inter 
Sultanabad  et  Kermandschahan,  in  monte  Kuh  Gerru;  ATI.  1902 
(f.  flava,  floribus  siccis  pallidis  sulphureis).  — Luristania,  in  monte 
Schuturunkuh;  A7I.  1890.  — Hausskn  echt  bezeichnete  einige 
dieser  formen  als  A.  fragiferus  Bge.  und  A.  Schirazicus  Fisch., 
es  ist  mir  aber  unmöglich,  sichere  Unterschiede  aufzufinden. 
Sämtliche  Exemplare  entsprechen  der  Diagnose  „capitulis  floriferis 
globosis  (non  ovatis  ut  in  A.  Schirazico  Fisch.),  corolla  calyce 
fructifero  inclusafnecexserta  utin  A.frayiferoYlge .),  foliis  7 — 9jugis“. 

Astragalus  (L.  Microphysa)  microphysa  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  n,  388. 

Sultanabad,  in  districtu  Luristaniae  Silachor;  VII.  1896.  - 
Ibidem,  prope  Burudschird;  VII.  1897  (—  A.  porphyrobaphis 
Hausskn.  olim  et  in  Strauss  exsicc.). 


236 


Bornmüller, Plantae  Straussianae. 


Astragalus  (LI.  Campylanthus ) campylanthus  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  II. '389. 

ß.  subglobosus  Bornm.  (var.  nov.j;  spica  subglobosa  vel 
oblonga  1 — 2-plo  longiore  ac  lata,  pedunculis  folia  valde 
superantibus. 

Luristania,  in  valle  fluvii  Sefidab  inter  Scliuturunkuli  et 
Kühe  Sass;  24.  VI.  1889.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  prope 
Emsabad  in  monte  Latetar;  20.  VII.  1889.  — Von  Kotschys 
Originalpflanze  (!)  nur  durch  kürzere  und  breitere  (kopfige)  Blüten- 
ähren verschieden. 


y.  ebenidi oides  Bornm.  (var.  nov.),  differt  a typo  spicis 
angustioribus  cylindricis  saepius  3 — 4-plo  longioribus  ac  latis; 
calycis  laciniis  brevioribus  (pedunculis  folium  vix  superantibus). 

In  monte  Raswend;  V.  1896;  VI.  1897  ; VII.  1898.  — Ibi- 
dem: VIII.  1899:  f.  elongata  (spica  4 — 7-plo  longiore  ac  lata!  — 
In  monte  Schahsinde;  VI.  1897.  — Prope  Nehawend;  15.  VII.  1895. 

— Montes  prope  Chomein ; VII.  1896. 

f.  leucanth  a,  floribus  albis. 

In  monte  Raswend;  V.  1896  in  consortio  f.  /.,  cujus  varietas 
albiflora  est. 

Astragalus  (LI.  Campylanthus)  chalaranthus  Boiss.  et  Hausskn. 

— Boiss.  fl.  Or.  II,  391. 

Inter  Sultanabad  et  Ispahan.  in  montibus  prope  Chunsar; 
12.  VIII.  1892. 

Astragalus  (LII.  Poterium ) Forskahlei  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  393. 

Inter  Kermandschalian  et  Bagdad,  prope  Schirwan  (Scheraban) 
in  desertis:  10.  IV.  1894.  — Inter  Anah  et  Deir  in  desertis 
(inter  Bagdad  et  Palmyra);  6.  V.  1894  (specimen  valde  in- 
completum). 

Astragalus  (LII.  Poterium)  Russdii  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  395. 

Inter  Kermandschalian  et  Bagdad,  prope  Schirwan  (Scheraban) 
in  desertis;  10.  IV.  1894. 


Astragalus  (LII.  Poterium)  Brugieri  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II.  396. 

Hamadan,  in  montibus  ad  meridiem  Elwendi  sitis;  VlI.  1897. 
- — Inter  Kermandschalian  et  Bagdad,  prope  Miantasch;  31.  III. 


1904. 


Die  Exemplare  von  Miantasch,  im  Frühjahr  gesammelt, 
sind  reichblühend  und  in  diesem  Zustand  fast  blattlos;  sie  sind 
daher  von  merklich  anderer  Tracht  als  die  in  Sommer  auf- 
genommenen Exempla're  vom  Eiwend  mit  beblätterten  Jahres- 
trieben.  Da  die  Zweige,  Blattstiele  und  jungen  Blätter  sta:  ’c 
verkahlt  sind,  so  liegt  hier  vielleicht  eine  eigene  Varietät 
( ß . leiocladus  Bornm.)  vor,  umsomehr,  als  die  Zweige  und 
Blätter  der  von  mir  im  Jahre  1893  (4.  VI.)  im  assyrischen  Kur- 
distan (bei  Schaklava,  also  im  Nachbargebiet)  gesammelten  Stücke 
ebenfalls  verkahlt  sind. 


B o r nmül  1 e r , Plantne  Straussianae. 


237 


Astragalus  (LIII.  Megalocystis)  malanogramma  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  Suppl.  185.  — A.  remotiflorus  Hausskn.  herb,  et  in 
Strauss’,  exsicc  non  Boiss. 

Sultanabad,  in  monte  Baswencl;  AM 896;  VII.  1897 ; AUII.  1898; 
VIII.  1899.  — In  monte  Scliahsinde ; AU.  1897.  — Montes  prope 
Chomein;  VII.  1896.  — Kurdistania,  in  monte  Kuh  Gerru;  1899. 

Prope  Burudschird;  1899.  — Luristania,  in  monte  Schuturun- 
kuh;  28.  AUL  1902  (f.  foliis  abbreviatis).  — Hamadan,  in  monte 
Eiwend  (loc.  dass.!);  VIII.  1898.  — Variat  pilis  calydnis  albidis 
et  nigris  immixtis  vel  nigrescentibus,  caudicibus  saepius  foliis 
vetustis  spinescentibus  armatis. 

Obige  Exemplare  dieser  im  Gebiet  anscheinend  weit  ver- 
breiteten, aber  je  nach  Standort  und  dem  Stadium  der  Ent- 
wickelung sehr  Wechsel gestaltigen  Art  stimmen  mit  Pichlers 
Exemplaren  vom  Eiwend,  ausgegeben  als  A.  remotiflorus  Boiss., 
völlig  überein.  A.  melanogramma  Boiss.,  welcher  von  Boissier 
nach  kultivierten  Exemplaren,  deren  Same  ebenfalls  von  Pichler 
am  Eiwend  gesammelt  waren,  beschrieben  wurde,  ist  somit  die- 
selbe Pflanze,  die  Pichler  in  Herbarexemplaren  nach  Wien  mit- 
brachte, die  dort  als  A.  remotiflorus  Boiss.  fälschlich  bestimmt 
und  in  den  Bot.  Ergebn.  d.  Polak.  Exped.  n.  Pers.  II.  p.  69  als 
solche  angeführt  wurden.  Hausskn  echt  wiederum  stützte  sich 
bei  der  Bestimmung  der  von  Strauss  zahlreich  gesammelten 
Pflanze  auf  die  Pichl  er  sehen  Exemplare,  ohne  diese  auf  die 
Richtigkeit  und  Übereinstimmung  mit  der  Diagnose  zu  prüfen. 

Herrn  G.  Beauverd,  welcher  die  Freundlichkeit  hatte,  auf 
meine  Bedenken  hin  die  Strauss’sche  Pflanze  mit  der  Original- 
pflanze des  A.  melanogramma  Boiss.  des  Herbar  Boissier  zu 
vergleichen  und  keine  wesentlichen  Unterschiede  auffinden  konnte, 
sei  an  dieser  Stelle  mein  ergebenster  Dank  ausgesprochen. 

Astragalus  (LIII.  Megalocystis ) Raswendicus  Hausskn. 
et  Bornm.  — Bornm.  Bull.  Boiss.  1905,  766. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  28.  VII.  1895;  VI.  1896. 
— Montes  districtus  Silachor,  supra  Burudschird;  V.  1898  (in 
consortio  var.  patule- villosi  Hausskn.);  prope  Nehawend;  15. 
VII.  1895. 

Astragalus  (LIII.  Megalocystis ) Cemerinus  Beck,  in  Stapf, 
Erg.  d.  Polak.  Exped.  II.  69  (1886). 

Sultanabad,  in  monte  Mowdere:  16.  V.  1892;  2.  VI.  1895 
(flor.  et  fr.).  — Inter  Sultanabad  et  pagum  Teramis;  2.  VI.  18891 
(f.  virescens,  calyce  minus  villoso  ==  A.  porphyr  obaphis  Hausskn. 
herb,  olim,  non  Fisch.).  — In  monte  Schahsinde;  ATI.  1897 
(fruct. ; = A.  ptychophyllus  Hausskn.  in  Strauss  exsicc.  olim, 
non  Boiss.)  — In  monte  Raswend;  V.  1896;  VI.  1897;  VII. 
1899  (flor.  et  fruct.).  — Prope  Nehawend;  15.  VII.  1895.  - 
Montes  prope  Burudschird;  V.  1898.  — Inter  Sultanabad  et  Kum, 
Ivuhi-Latetar:  10.  VI.  1895  (fruct.).  — Hamadan,  in  monte  Eiwend 
(loc.  dass.);  V.  1897;  VIII.  1898. 

Obwohl  diese  Art  größte  Ähnlichkeit  mit  A.  ptychophyllus 
Boiss.  hat,  ja  dieser  Pflanze  äußerst  nahe  zu  stehen  scheint, 


238 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


gehört  sie  der  Existenz  selir  kleiner  Bracteolen  halber  einer 
anderen  Gruppe,  Megalocystis , an.  — Im  Gebiet  ist  diese  Art 
(wie  alle  anderen  strauchigen  Tragantharten  „Gäwän“  benannt) 
sehr  verbreitet  und  wird  bei  Sultanabad  viel  als  Brennmaterial 
verwendet. 

Astragalus  (LIII.  Megalocystis)  Lurist anicus  Bornm. 
spec.  nov.  Suffruticosus,  cespitosus,  adpresse  hirsutus,  glauco- 
viridis,  rarnis  tenuibus  (ut  videtur)  prostratis,  spinis  longis 
patentibus  horridiusculis ; stipulis  adpresse  pilosis,  hyalinis, 
parte  libera  triangularibus  late  lanceolatis;  petiolis  elongatis, 
tenuibus,  spinescentibus;  foliolis  remotiuscide  5—7  jugis,  com- 
plicatis,  adpresse  pilosis,  ellipticis  vel  sublineari- lanceolatis, 
5 ( — 8)  mm  longis,  2 mm  latis,  acutis,  non  spinuligeris ; scapis 
tenuibus  glabris  vel  apicem  versus  tantum  villosis,  folia  superan- 
tibus  vel  aequantibus,  ca.  5 cm  longis;  racemis  densis,  capituli- 
formibus,  8 — 12-floris,  ad  rhaehidem  albo-villosis;  bracteolis, 
hyalinis,  sublinearibus,  brevibus,  3 — 4 mm  longis,  pedicello  bre- 
vissimo  subduplo  longioribus,  tubo  calycino  multoties  brevioribus; 
calyce  subglabro  sparse  adpresse  piloso,  florifero  breviter  tubu- 
loso  mox  inflato,  fructifero  ovato,  10 — 12  mm  longo  7 mm  lato, 
purpureo-lineato  et  -reticulato:  dentibus  e basi  triangülari  subulatis, 
flexuoso-cur vatis,  ciliatis,  tubo  quadruplo  brevfioribus;  corolla 
inconspicua,  calyce  tertia  parte  longiore;  vexillo  (e  sicco)  albido, 
12  mm  longo;  carina  apice  purpureo  tincta;  legumine  ovato- 
oblongo,  acuminato,  subcompresso,  sessile,  adpresse  piloso. 

Luristania : in  monte  Schuturunkuh,  in  collibus  occidentalibus 
versus  montem  Kuh-e-Peris  sitis;  22.  V.  1889. 

A.  Luristanicus  Bornm.  ist  sowohl  habituell  (durch  die 
dünnen  niedergestreckten  Zweige  und  die  Art  der  Bedornung) 
wie  auch  in  anderer  Beziehung  dem  A.  micracme  Boiss.  am 
nächsten  verwandt,  obwohl  letztere  (nach  Haus  skn  echt  s 
Exemplaren  vom  Avroman)  durch  das  dichte,  weiche,  abstehende 
Indument  der  zahlreichen  flachen,  rundlichen  Fiederblättchen, 
durch  schmal-zylindrische,  viel  größere,  dichtzottig  behaarte 
Kelche,  durch  doppelt  so  große  Blüten  eine  spezifisch  weit  ver- 
schiedene Art  darstellt.  Neben  der  eigentümlichen  Tracht,  die 
die  neue  Art  mit  A.  micracme  Boiss.  gemein  hat,  ist  sie  vor 
allen  Arten  der  Gruppe  mit  dornig  verholzenden  Petiolen,  durch 
die  geringe  Zahl  der  angedrückt  behaarten  Eiederblättchen  und 
durch  die  fast  kahlen,  schön  purpurn  gefärbten  Fruchtkelche 
und  kleinen  Blüten  vorzüglich  gekennzeichnet.  Auch  J.  Freyn, 
als  vorzüglichster  Kenner  der  schwierigen  Gattung  Astragalus , 
hatte  diese  Pflanze  in  den  Händen,  vermochte  dieselbe  aber 
nicht  zu  bestimmen  bzw.  mit  einer  beschriebenen  Art  zu  identi- 
fizieren. 

Astragalus  (LIII.  Megalocystis)  Bodeanus  Fisch.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  400. 

In  monte  Kuh  Gerru  (inter  Sultanabad  et  Kermandschahan) 
Ivurdistaniae:  1898.  — Die  Pflanze  stimmt  vorzüglich  mit  B oissiers 
Diagnose  (pedunculis  folia  superantibus,  foliolis  8 — 12  jugis 


B o r nmül  1 e r , Plantae  Straussianae. 


239 


obtusis  subtus  elevatim  reticulatis,  capitulo  ovato  densissimb, 
corolla  e sicco  albida  [rectius  lutea!])  überein  und  bat  in  der 
Sektion  mit  A.  Szovitsii  Fisch,  et  Mey.  (vidi  oi'ig. ! Blättchen 
sehr  klein,  vielpaarig)  die  meiste  Ähnlichkeit.  Gr.  von  Beck 
vergleicht  mit  dieser  Art  seinen  A.  Cemerinus  Beck  (siehe 
oben!  vidi  orig.!),  dem  die  Strauss’sche  Pflanze  aber  sehr  fern 
steht. 

Astrag alus  (LIII.  Meg alocystis  an  sect.  nov.)  erlöst omu s 
Bbrnm.  spec.  nov. 

Planta  in  sectione  valde  singul aris  cum  nulla  specie  descripta 
comparanda  typum  proprium  rectius  sectionem  novam  (Eriostoma 
ad  int.)  sistens. 

Suffruticuloso  - cespitosus,  humilis,  multiceps,  inermis  (non 
petiolis  vetustis  spinescentibus  armata),  tota  planta  (calyce  et 
floribus  exceptis)  villo  brevi  patulo  denso  cinerascens;  stipulis 
majusculis,  villosis,  nervis  ramosis  vel  furcatis  crassis  percursis, 
parte  libera  ovatis,  acutis  vel  triangulari-late-lanceolatis ; foliis 
7 — 9 cm  longis  paripinnatis  apice  spinosis,  petiolo  crassiusculo 
longo  partem  foliolatam  aequante  vel  ea  paulo  breviore;  foliolis 
remotiuscule  6 — 8-jugis,  villosis,  planis,  ovato-cuneatis,  obcordatis, 
nervosis,  6 mm  longis,  4 mm  latis,  summis  spinulam  crassiusculam 
petiolarem  superantibus;  scapis  gracillimis,  tenuibus,  suberecto- 
ascendentibus,  folia  non  aequantibus,  vel  patule  recurvatis  in 
racemum  laxum  perpauperum  floribus  3 — 4 (vel  2,  vel  6) 
remotis  longiuscule  pedicellatis  compositum  superpendentem 
abeuntibus;  br acteis  hyalinis,  linearibus,  brevibus  pedicellum 
2 — 3 mm  longum  vix  aequantibus;  bracteolis  binis  persistenti- 
bus,  quam  bractea  paulo  minoribus,  ei  conformibus;  calyce 
florifero  brevi-tubuloso,  8 mm  longo,  cito  accrescente,  ovato, 
demum  vesicario,  10—12  mm  longo  et  8 — 10  mm  lato;  tubo 
(calycino)  extus  et  intus  glabro  sed  fauce  et  dentibus  e basi 
triangulari-subulatis  eo  (tubo)  2 — 3 plo  brevioribus  pilis  longis 
albis  villosissimis;  floribus  (e  sicco  albidis)  roseis  (?)  calycem 
duplo  superantibus,  15  mm  longis;  vexilli  lamina  late  ovata, 
recurvata,  alas  quam  carina  apice  violaceo-tincta  longiores  paulo 
superante;  legumine  (juvenali,  viridi,  8 mm  longo,  3 mm  lato) 
adpresse  villoso,  ovato,  versus  apicem  et  basin  aequaliter  angustato, 
substipitato,  acuminato. 

ln  montanis  prope  Gulpaigan  (inter  Sultanabad  et  Ispahan); 
25.  Ab  1898. 

Hoffentlich  gelingt  es  Herrn  Strauss,  diese  interessante 
Pflanze  wieder  aufzufinden  und  ausgereifte  Früchte  zu  sammeln, 
um  alsdann  die  systematische  Stellung  der  neuen  Art  klarlegen 
zu  können.  Ohne  Rücksicht  auf  das  Indument  (pilis  basifixis!)  zu 
nehmen,  wäre  man  sehr  leicht  geneigt,  A.  eriostomus  Bornm.  der 
Sektion  Leucocercis  (pilis  mediofixis!)  zuzuzählen.  Auch  Hauss- 
kneclit  hatte  die  Pflanze  — unbestimmt  und  unbenannt  — zur 
Sektion  Leucocercis  gelegt,  zu  welcher  sie  der  fehlenden  Mal- 
pighiaceenhaare  halber  unmöglich  gehören  kann,  wiewohl  sie 
habituell  und  im  ganzen  Aufbau  jenen  Arten  nahe  steht.  Die 


‘240 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


neue  Sektion,  der  unsere  Pflanze  mit  aller  Wahrscheinlichkeit 
als  bisher  einziger  Vertreter  angehört,  würde  somit  in  der  großen 
Abteilung  der  Arten  mit  einfacher  (basifixer)  Haarbekleidung  die 
entsprechende  Stellung  einnehmen,  welche  in  der  Abteilmag  der 
Arten  mit  Malpighiaceen-  Haaren  die  Sektion  Leucocercis  inne  hat. 

Astragulus  (LIV.  Halicacabu-s)  ebenoides  Boiss.  — ■ Boiss.  fl. 
or.  II.  401. 

Sultanabad,  in  montibus  19.  IV.  1889.  — In  monte  Raswend; 
VI.  1897;  V.  1896.  — Montes  supra  Burudschird;  V.  1898. 

Bemerkung:  die  von  Siehe  als  A.  Argaeus  Boiss.  (no.  65) 
ausgegebene  Pflanze  (foliis-imparipinnatis!)  gehört  der  Sektion 
Pterophorus  an  und  ist  eine  hochalpine  Form  des  A.  acicularis 
Bunge  (Boiss.  fl.  or.  II.  365);  die  Etikette  gibt  als  Standort 
„Utschkapudagh,  südlich  von  Nigde,  5.  VI.  1898“  an.  Dagegen 
ist  die  von  Siehe  (unter  no.  236  ohne  Standort  ausgegebene) 
als  A.  argaeoides  Hausskn.  bezeichnete  hochinteressante  Pflanze 
echter  A.  Argaeus  Boiss. 

Astragalus  (LIX.  Alopecias ) hymenocalyx  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  410. 

Inter  Sultanabad  et  Kermandschalian,  in  monte  Kuh  Gerru. 
Dieselbe  Art  sammelte  Pichler  am  klassischen  Standort,  auf 
dem  Eiwend  bei  Hamadan,  doch  wird  sie  in  Stapf,  Erg.  d. 
Polak.  Exped.  II,  70,  irrig  als  A.  Ponticus  Pall,  angeführt. 
Letzterer  hat  eine  mehr  westlichere  Verbreitung  und  ist  aus 
Persien  noch  nicht  bekannt. 

Astragalus  (LIX.  Alopecias)  Jessenii  Bge.  — Boiss.  fl.  Or. 
II.  417. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu,  3.  VII.  1892.  — In  monte  Ras- 
wend; V.  1896.  — In  monte  Schahsinde;  V.  1897.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh;  V.  1890.  — Haussknecht  bezeichnete 
diese  Pflanze  als  A.  megaJanthus  Freyn  und  A.  Schahrudensis 
Bge.,  von  welch  letzterer  (foliis  ovato-oblongis  obtusis)  sie  sich 
durch  vielpaarige  lanzettliche  Blätter  leicht  unterscheidet.  Sie 
ist  außerdem  an  den  kurzgestielten  Blütenköpfen  und  sehr  langen 
Kelchzipfeln  sehr  leicht  zu  erkennen. 

Astragalus  (LIX.  Alopecias)  Kirrindicus  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  418. 

Sultanabad,  in  aridis  saxosis  prope  Girdu;  3.  VII.  1892.  — 
Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  2.  V.  1892. 

Astragalus  (LIX.  Alopecias)  superbus  Bge.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  419. 

In  monte  Raswend  (4  Farsak  s.  w.  v.  Sultanabad);  15.  VI. 
1889.  — Hierher  gehört  auch  die  von  Sintenis  bei  Mardiu 
6.  VI.  1888  gesammelte  und  als  A.  Echinops  unter  Nr.  980  aus- 
gegebene  Pflanze. 

Astragalus  (LXI.  Grammocalyx)  Aspadanus  Bge.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  422. 

Inter  Sultanabad  es  Ispahan,  prope  Gulpaigan;  VI.  1899. 
— In  monte  Raswend;  V.  1896.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend; 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


241 


V.  1897.  — Die  Exemplare  dieser  bisher  nur  sehr  dürftig  be- 
kannten, seltenen  Art  weichen  z.  T.  durch  reichpaarige  (foliis 
6 — 9 jugis)  Blätter  ab;  auch  sind  die  Köpfchen  der  kräftigeren 
Exemplare  reichblütiger,  als  Boissier  1.  c.  angibt. 

Bemerkung:  Der  dei'selben  Sektion  angehörende  A.  cJiiono- 
philus  Boiss.  et  Heldr.  wurde  von  W.  Siehe  (exs.  no.  230  anni 
1898)  fälschlich  als  A.  Cataonicus  Bge.  (Boiss.  fl.  Or.  II,  447.  sect. 
Chlor ophaeus)  ausgegeben.  Er  stimmt  mit  Balansas  Exsiccaten 
no.  479)  von  Bulgharmaden  vorzüglich  überein. 

Astragalus  (LXIY.  Ornithopodium ) schistosus  Boiss.  et  Heldr. 

— Boiss.  fl.  Or.  II,  429. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  VIII.  1899.  — Inter  Sultana- 
bad  et  Teramis;  1890. 

Astragalus  (LXY.  Onobrychium ) effusus  Bge.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  436. 

Sultanabad,  in  planitie;  1890. 

Astragalus  (LXY.  Onobrychium ) Mossulensis  Bge.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  441. 

Ad  fines  Babyloniae  prope  Schirwan  (Sclieraban)  inter  Ker- 
mandschahan  et  Bagdad;  10.  IY.  1894. 

Astragalus  (LXY.  Onobrychium ) spec.  ex.  aff.  A.  vegeti  Bge. 

— Boiss.  fl.  Or.  II,  439.  — Species  (calyce  pilis  albis  et  nigris 
adpresse  liirsuto  excepto)  glaberrima  valde  notabilis;  specimen 
pauperum  incompletum. 

Sultanabad,  in  planitie  versus  Teramis;  24.  Y.  1890. 
Astragalus  (LXY.  Onobrychium)  spec.;  planta  elata  pedalis 
spicis  nondum  evolutis  oblongis  densis  aterrimis;  foliis  infimis 
bijugis,  superioribus  4—5  jugis;  an  A.  Chaborasicus  Boiss.  et 
Hausskn.  var.?  = Sint.  exsicc.  no.  2795  (Egin;  1.  VH.  1890). 

Inter  Hamadan  et  Tebris  (Tauris),  in  monte  Kurdistaniae 
T akhti-Soleiman. 

Astragalus  (LXXY.  Prosei  ins ) Candolleanus  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  461. 

Sultanabad,  in  planitie  saxosa;  1890.  — Ibidem  in  cacumine 
montis  Mowdere;  20.  IV.  1889.  — Montes  Tefresch  (inter  Sul- 
tanabad et  Kum);  V.  1899.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend; 
15.  Y.  1895. 

Astragalus  (LXXV.  Proselius ) Cuscutae  Bge.  var.  pulcher 
Beck  in  Stapf,  Erg.  Polak-Exped.  II,  71  (1886). 

Sultanabad;  1890.  — Ibidem,  prope  Mowdere;  29.  IV.  1889. 

— In  monte  Raswend;  4.  VIII.  1898.  — Montes  prope  Chomein; 
VII.  1896.  — Die  Exemplare,  mit  Pichlers  Originalpflanze  von 
Hamadan  übereinstimmend,  sind  sämtlich  in  Blüte  (ohne  ent- 
wickelte Früchte)  gesammelt,  doch  nehmen  die  abgewelkten 
Blüten  mit  Fruchtansatz  bereits  eine  hängende  Stellung  ein. 

Astragalus  (LXXY.  Proselius)  curvirostris  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  476. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  20.  IY.  1889.  — Sultanabad; 
1890.  — Chaladschistan ; 1898.  — Tschal;  25.  Y.  1892. 


242 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


— Einige  Exemplare  stimmen  mit  Kotschys  Originalpflanze 
von  Scliiraz  exakt  überein.  A.  Rudbaricus  Bge.  (1869)  eine  dem 
Autor  nur  in  Blütenexemplaren  bekannt  gewesene  Art,  die  ich 
am  klassischen  Standort  bei  Rudbar  i.  J.  1902  in  vielen  Formen 
sammelte,  ist  meines  Erachtens  von  A.  curvirostris  Boiss.  doch 
kaum  specifiscli  verschieden. 

Astragalus  (LXXY.  Proselius ) micrancistrus  Boiss.  et  Hausskn. 

— Boiss.  fl.  Or.  II,  475. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  Y.  1897.  — Ohne  Früchte, 
mit  Haussknechts  Originalpflanze  nicht  gut  übereinstimmend 
Blätter  3-paarig,  wohl  zur  folg,  gehörig. 

Astragalus  (LXXY.  Proselius)  cyclophyllon  Beck,  in  Stapf, 
Polak.  Exped.  II,  71. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  Y.  1897  (specimina  florifera 
cum  exsicc.  Piclileri  congruentia). 

Astragalus  (LXXY.  Proselius)  ulothrix  Beck,  in  Stapf,  Polak. 
Exped.  II,  72.  — Sec.  orig. 

Sultanabad,  in  monte  Schahsinde;  YI.  1897.  — Tschal;  25. 
Y.  1892.  — Prope  Gulpaigan;  25.  V.  1898. 

" Astragalus  (LXXY.  Proselius)  leucophanus  Bornm. 
spec.  nov. 

Cespitosus,  e radice  lignosa  multiceps;  caulibus  valde  ab- 
breviatis,  imbricatim  foliatis,  pedunculisque  vetustis  induratis  non 
spinescentibus  vestitis : stipulis,  scapis  foliisque  in  Omnibus  partibus 
indumento  brevissimo  (pilis  strigulosis  mediofixis  adpressissimis) 
opaco-albicante  tectis;  foliis  oblongo-linearibus  vel  efliptico- 
lanceolatis,  3X5  vel  4X20  latis  et  longis,  versus  basin  et 
apicem  attenuatis,  plerumque  complicatis,  ultimo  ceteris  vix  lon- 
giore;  stipulis  indumento  striguloso  opaco-niveis,  liberis,  late 
lanceolatis;  racemis  axillaribus,  longe  pedunculatis , folia  sub- 
superantibus,  ante  antliesin  indumento  calycino  aterrimis,  cylin- 
di’icis,  densis,  demum  laxiusciflis;  floribus  patentibus,  brevissime 
pedicellatis;  br acteis  membranaceis,  subulato-filiformibus,  calycem 
dimidium  aequantibus;  bracteolis  minutis  subulatis,  persisten- 
tibus;  calyce  tubuloso,  12  mm  longo,  ante  anthesin  pilis  nigris 
perpaucis  albis  intermixtis  adpressis  aterrimo;  dentibus  (calycis) 
anguste  lanceolatis,  dimidio  tubo  longioribus,  demum  virescenti- 
bus;  corollae  pallide  et  sordide  flavae  vexillo  latiusculo  glabro 
versus  apicem  laminae  recurvatae  attenuato;  alarum  carina 
paulo  longiorum  lamina  late  auriculata,  quam  unguis  subbreviore; 
legumine  adhuc  ignoto. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1897. 

Haussknecht  Idgte  die  Pflanze  in  seinem  Herbar  un- 
bestimmt und  ohne  Namen  zur  Sektion  Heterozyx,  zu  welcher 
sie  schon  des  Induments  halber  (pilis  mediofixis,  nicht  basifixis!) 
unmöglich  gestellt  werden  kann.  Nachdem  ich  Astragalus  fuli- 
ginosus  Gr.  v.  Beck  (Stapf,  Bot.  Ergehn,  der  Polak.  Exped.  n. 
Pers.  II,  72)  am  klassischen  Standort  in  zahlreichen  Exemplaren 
zu  beobachten  Gelegenheit  hatte,  steht  es  für  mich  außer  Frage, 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


243 


daß  die  vorliegende  neue  Art  ebenfalls  zur  Sektion  Proselius 
gehört  und  neben  Astragalus  fuliginosus  Gr.  v.  Beclc  zu  stellen  ist. 
Beide  bilden,  nebst  dem  folgenden  ebenfalls  neu  zu  beschreiben- 
den A.  thionanthus  Bornm. , innerhalb  der  großen  Sektion  Pro - 
selius,  eine  Gruppe  für  sich,  (gegenüber  allen  anderen  Arten!) 
habituell  durch  die  schmalen,  lanzettlich  zugespitzten  Fieder- 
blättchen sehr  ausgezeichnet. 

Astrag alus  (LXXY.  Proselius ) thionanthus  Bornm. 
spec.  nov.  ex.  aff.  A.  fuliginosi  G.  v.  Beck  et  A.  leucophani  Bornm. 
supra  descripti,  foliis  et  scapis  subglaberrimis,  foliolis  elliptico- 
lineari-lanceolatis  notabilis ! 

Acaulis,  cespitosus  e radice  crassa  verticali  2-pluriceps  et 
foliolis  et  fragmentis  petiolorum  vetustorum  plerumque  dense 
obsitus;  foliis  viridibus,  glaberrimis  vel  hinc  inde  pilis  albis 
strigulosis  depressis  mediofixis  sparsissime  obsitis;  stipulis 
lanceolatis,  indumento  mediofixo-striguloso  adpresso  cinerascen- 
t.ibus;  foliolis  remote  8 — 10-jugis,  sublineari-elliptico-lanceolatis, 
2X20  vel  2X15  (maximis  5X40)  mm  latis  et  longis;  scapis 
folia  superantibus,  20 — 30  cm  longis;  racemis  laxis  subcaudato- 
elongatis,  longe  pedunculatis;  bracteis  hyalinis,  late  linearibus, 
calycem  pilis  nigris  adpressis  dense  vestitum  subaequantibus 
demum  subdimidioeo  brevioribus;  bracteolis  minutis,  bracteae 
conformibus;  dentibus  calycinis  parvis,  inaequalibus,  nigris,  tubo 
suo  campanulato-tubuloso  4 — 5-plo  brevioribus;  corolla  sul- 
fureo-flava  ad  carinae  et  vexilli  apicem  dilute  caerulescente, 
15 — 17  mm  longa,  calycem  subduplo  superante;  vexilli  lamina 
latiuscula  utrinque  attenuata,  quam  carina  et  alae  paulo  longiore; 
legumine  adhuc  ignoto. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; YI.  1899.  — In  monti- 
bus  inter  Sultanabad  et  Kum  in  districtu  Chaladscliistan; 
V;  1899. 

Die  systematische  Stellung  dieser  bis  auf  einige  wenige, 
ganz  vereinzelt  und  daher  leicht  zu  übersehende  Malpighia- 
ceen-Haare  völlig  kahlen  Pflanze  würde  bei  dem  Mangel  an 
Früchten  auf  Schwierigkeiten  stoßen  — die  Exemplare  im 
Herbar  Haussknecht  lagen  unbestimmt  der  Sektion  Malaeothrix 
(pilis  basifixis!)  eingeordnet  — wenn  nicht  die  Verwandtschaft 
zu  A.  leucophanus  Bornm.  und  in  zweiter  Linie  zu  A.  fuliginosus 
G.  v.  Beck  ganz  offenkundig  zu  tage  träte.  Gelb  blühende 
Arten  sind  allerdings  in  der  Sektion  Proselius  noch  nicht  be- 
kannt gewesen,  die  Existenz  der  Brakteolen  schließt  aber  die 
Möglichkeit  aus,  die  beiden  oben  beschriebenen  Spezies  etwa  der 
Sektion  Erioeeras  einzuordnen,  ohne  die  Diagnose  dieser  Sektion 
zu  ändern.  Natürlicher  wäre  es  vielmehr,  wie  bereits  oben  bei 
A.  leucophanus  Bornm.  angedeutet  wurde,  beide  neue  Arten 
nebst  A.  fuliginosus  G.  v.  Beck  aus  der,  sonst  eine  sehr  natür- 
lich Gruppe  darstellenden  Sektion  Proselius  auszuscheiden, 
und  auf  diese  drei  Arten  hin  eine  eigene  Sektion  zu  gründen. 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  2. 


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244 


Bornmüller,  Plantae  IStraussianae. 


Bemerkung:  Eine  von  Kronenburg  bei  Wan  in  Arme- 
nien gesammelte  Pflanze  wurde  (unter  Nr.  83)  als  VA.  coelestis 
Boiss.?“  von  Freyn  in  Bull,  de  l'Herb.  Boiss.  1901,  p.  265  ver- 
öffentlicht. Unter  der  gleichen  Nummer  hat  Tubergen  auch 
eine  ganz  andere  Pflanze  ausgegeben,  die  Freyn  in  seiner  Be- 
arbeitung der  Kronenburgschen  Pflanzen  gar  nicht  anfuhrt,  also 
offenbar  gar  nicht  zu  Gesicht  bekommen  hat;  denn  dies  ist 
(unter  gleicher  Standortsangabe)  eine  blaublühende  Oxytropis- Art, 
0.  Aucheri  Boiss.!  Das  unter  dieser  Nummer  (83)  ins  Herbar 
Haussknecht  gelangte  Exemplar  ist  tatsächlich  Astragalus  eoe- 
lestris  Boiss.  (bezw.  ev.  eine  ihm  sehr  nah  verwandte  Art  der 
Sektion  Proselius ),  die  übrigens  nicht,  wie  man  aus  dem  Namen 
schließen  möchte,  blaublühend  ist,  sondern  nach  dem  Fundort 
(Göktschai  = lacus  coelestis)  so  benannt  worden  ist.  Von  der 
angerichteten  Konfusion  ist  also  Freyn  durchaus  frei  zu 
sprechen. 

Astragalus  (LXXYI.  Xiphidiurn ) Aucheri  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  480. 

Nehawend,  in  monte  Kuh  Gerru:  1898. 

Astragalus  (LXXVI.  Xiphidiurn)  argyroides  Beck,  in  Stapf, 
Polak.  Exped.  II,  73.  (1886). 

Sultanabad,  in  collibus  aridis;  1890.  - — Montes  prope  Gul- 
paigan;  25.  V.  1898.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1897. 

Astragalus  (LXXIX.  Ammodendron)  Hyrcanus  Pall.  — Boiss. 
fl.  Or.  H,  488. 

Prope  Kum  in  desertis  arenosis;  1898. 

Astragalus  (LXXXIX.  Laguropsis ) suhsecundus  Boiss.  et 
Hoh.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  496. 

In  monte  Raswend,  ad  pagum  Asna;  18.  VI.  1892.  — Sul- 
tanabad in  fauce  Girdu:  21.  IV.  1889.  — Nehawend;  15. 
VII.  1895. 

Oxytropis  Kotschyana  Boiss.  et  Hoh.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  507. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend,  in  latere  meridionali;  16.  VI. 
1895.  — In  monte  Raswend  districtus  oppidi  Sultanabad;  4.  VI. 
1892  et  4.  VI.  1898. 

Die  Exemplare  stimmen  mit  der  Pflanze  aus  Nordpersien, 
wo  ich  sie  mehrfach  antraf,  gut  überein. 

Bemerkung:  Oxytropis  Sintenisii  Freyn  (Osterr.  bot.  Zeit- 
schrift XLFT.  (1894)  65 — 66 ; vergl.  ferner  Bull,  de  l'Herb.  Boiss. 
t.  III  (1895)  187)  aus  der  Flora  des  nördlichen  Anatolien  (Paph- 
lagonien:  Tossia)  ist 'nach  einer  Herbar-Notiz  Haussknechts 
identisch  mit  0.  Pallasii  Pers.  aus  der  Krim.  An  den  vorliegen- 
den Exemplaren  beider  Arten  ist  in  der  Tat  kein  spezifischer 
Unterschied  auffindbar. 

Hedysarum  criniferum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  523. 

Sultanabad,  in  valle  Mowdere;  26.  et  30.  V.  1892.  — In 
montibus  Indschidan;  V.  1894.  — In  m.  Latetar;  16.  II.  1895 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


245 


et  1896.  — Prope  Gulpaigan ; VI.  1895.  — In  Luristaniae  monte 
Schuturunkuh;  1890.  — Kuh  Gern;  ditionis  oppidi  Burudschird ; 
1898.  — Hamadan,  Karagan-dagh ; VII.  1899  (var.  melanotricha 
Boiss.  et  var.  pallidiflora  Bornm.,  floribus  pallidis  non  colo- 
ratis). 

Die  jugendliche  Traube  ist  dichtblütig  und  durch  die  langen 
schwärzlichen  Kelchzipfel  an  der  Spitze  schopfig,  später  ge- 
lockert. Haussknecht  glaubte  in  dieser  im  Gebiet  anscheinend 
sehr  verbreiteten  Pflanze  das  dubiöse  H.  trichocarpum  Desv.  in 
DC.  Prodr.  II,  p.  341  (vergl.  Boiss.  fl.  Or.  II,  525)  zu  erblicken. 

Var.  articulis  minoribus  setis  brevioribus  ac  in  forma  prae- 
cedente. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  26.  V.  1892  in  consortio  f. 
typicae.  — Hamadan  in  monte  Eiwend;  15.  V.  1895.  — Häufig 
ist  nur  ein  Glied  der  Hülse  ausgebildet,  und  dann  ist  man  leicht 
geneigt,  die  Pflanze  für  eine  Hedysarum-Axt  zu  halten.  Wenn 
die  von  mir  richtig  als  Hedysarum  (H.  criniferum  Boiss.)  aus- 
gegebene  Strauß ’sche  Pflanze  in  Fed tschenko  Generis  Hedy- 
sari  Eevisio  (Act.  horti  Petrop.  XIX,  317)  nach  Angabe  des 
Herbarium  Kew  als  eine  Art  der  Gattung  Onobrychis  (!!)  an- 
gesprochen wird,  so  ist  diese  Bemängelung  als  irrig  zu  be- 
zeichnen. 

Onobrychis  (sect.  Eubrychideae)  megataphros  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  532. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  4.  VII.  1898.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh;  1890.  — Da  Früchte  fehlen,  so  bleibt 
die  Bestimmung  trotz  der  „stipulae  liberae“  eine  unsichere; 
event.  nur  eine  Form  der  0.  sativa  Lam. 

Onobrychis  (Eubrychideae)  Cadmea  Boiss.  ß longiaculeata  Boiss. 
— Boiss.  fl.  Or.  II,  536. 

Burudschird,  in  montibus  ad  meridiem  oppidi  sitis;  28.  VII. 
1895.  — Die  reich  fruchtenden  Exemplare  stimmen  gut  mit  der 
von  Gaillardot  am  Antilibanon  gesammelten,  von  Boissier 
zitierten  Pflanze  überein. 

Onobrychis  (Dendrobrychideae)  cornuta  (L.)  Desv.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  537. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  4.  VIII.  1898. 

Onobrychis  (Dendrobrychideae)  lrancia  Hausskn. 
herb,  (nomen  solumj  et  in  Straus s exsicc.  — spec.  nov. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend ; 1895 ; V.  1896  et  1899.  — 
Kuhi  Tefresch  inter  Sultanabad  et  Kom;  VIII.  1898.  — Hama- 
dan, in  monte  Eiwend;  V.  1897.  — In  alpinis  montis  Takliti- 
Soleiman  (inter  Hamadan  et  Tebris);  VI.  1898.  — Die 

Pflanze,  von  welcher  noch  acht  reichbelegte  Bogen  im  Herbar 
Haussknecht  aufliegen,  und  von  welchen  s.  Z.  auch  Exem- 
plare ausgegeben  wurden  (von  Eiwend  und  Raswend),  trägt 
den  Vermerk  Haussknechts  „pedunculis  vix  spinescentibus, 
rectis,  non  persistentibus,  caulibus  vix  tortuosis;  floribus  albidis 
vel  roseis“.  Auf  einer  älteren  Etikette  führt  die  Pflanze  den 


17* 


246 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Namen  0.  cornuta  ß mitis  Hausskn.  var.  nov.  Mit  obigen  Worten 
ist  diese  im  Gebiet  weitverbreitete  Unterart  genügend  gekenn- 
zeichnet gegenüber  der  dort  ebenfalls  vorkommenden  formen- 
reichen 0.  cornuta  (L).  — Die  Trauben  sind  einschließlich  der 
Stiele  3 — 8 cm  lang  und  ziemlich  blütenreich,  oft  8 blütig;  die 
Blüten  sind  blasser  und  größer  als  bei  0.  cornuta  (L.).  Auffallend 
sind  noch  die  schön  entwickelten,  auf  gebauschten , hyalinen 
Stipeln.  Eine  genaue  Beschreibung  wird  sich  erst  dann  an- 
fertigen lassen,  wenn  Herr  Strauss  Erüchte  und  größere  Ast- 
stücke eingesandt  haben  wird.  Mit  0.  Elymaitica  Boiss.  et 
Hausskn.  hat  die  Pflanze  nichts  gemein,  steht  dieser  vielmehr 
weit  ferner  als  der  0.  cornuta  (L.). 

Onobrychis  (. Dendrobrychideae ) Elymaitica  Boiss.  et  Hausskn. 
— Boiss.  fl.  Or.  II,  538. 

In  montibus  prope  Nehawend;  15.  VII.  1895  (sine  floribus 
et  fructibus,  sed  optime  cum  speciminibus  originalibus  con- 
gruens). 

Onobrychis  ( Hcliobrychideae ) melanotricha  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  539. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  1895  (fruct.);  VIII.  1899 
(flor.).  • — - Montes  prope  Burudschird ; 28.  VII.  1895  (fruct.);  V. 
1898  (flor.).  — Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; 1890  (flor.).  — 
Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1897  (flor.);  VH.  1899  (flor.  et 
fruct.). 

Var.  robusta  (?  an  0.  oxyptera  Boiss.  var.  floribus  coloratis 
et  purpureo-striatis  vergens  ad  0.  melanotricham  Boiss.). 

Sultanabad,  in  valle  Mowdere;  2.  VI.  1895.  — In  monte 
Raswend;  VIII.  1899.  — In  monte  Latetar  (inter  Sultanabad  et 
Kom);  1895. 

Bemerkung:  Unter  den  von  Kronenburg  am  Warakdagh 
am  Vansee  gesammelten  Pflanzen  führt  Freyn  (in  Bull.  Boiss. 
1901,  267)  unter  Nr.  151  Onobrychis  Atropatana  Boiss.  an.  Die 
unter  dieser  Nummer  von  Tubergen  ausgegebene,  im  Herbar 
Haussknecht  befindliche  Pflanze  entspricht  weder  der  von 
Freyn  bestimmten  Art,  noch  ist  sie  überhaupt  eine  Onobrychis. 
Ich  vermag  in  ihr  mit  ziemlicher  Gewißheit  nur  Hedysarum 
nitidum  Boiss.  zu  erkennen.  Ebenso  wurden  unter  Nr.  142  der 
Kronenburgschen  Sammlungen  zweierlei  Pflanzen,  die  ver- 
schiedenen Gattungen  angehören  (! !),  verteilt.  Die  von  Freyn 
untersuchte  Pflanze  ist  eine  als  neu  erkannte  Art  der  Gattung 
Hedysarum  (H.  viciaefolium  Freyn)  und  wurde  als  solches  aus- 
führlich beschrieben  (Bull.  Boiss.  1901,  266).  Die  unter  derselben 
Nummer,  aber  vom  vgleichen  Standort  als  solche  ausgegebene 
Pflanze  ist  dagegen  eine  Onobrychis- Art,  verwandt  mit  0.  Olivieri 
Boiss.,  die  Freyn  in  der  Enumeratio  gar  nicht  anführt,  also 
ebensowenig  gesehen  hat,  wie  oben  genanntes  Hedysarum  niti- 
dum Boiss.  Derartige  Nachlässigkeiten  bei  Ausgabe  von  Exsic- 
caten  sind  sehr  zu  bedauern  und  bringen  nicht  nur  den  Sammler, 
sondern  leider  auch  den  gewissenhaftesten  Determinator  unver- 
dienter Weise  in  recht  übles  Licht. 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


247 


Onobrychis  ( Hymenobrychideae ) Olivieri  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  n,  547. 

Mesopotamia,  inter  Hith  et  Annah  (inter  Bagdad  et  Pal- 
myra); IV.  1894.  — Die  dürftigen  Stücke  sind  an  den  breit- 
eiförmigen,  auch  oberseits  behaarten  Blättern  leicht  zu  erkennen, 
verwandt  mit  0.  lanata  Boiss. 

Onobrychis  ( Hymenobrychideae ) marginata  Beck  (Stapf,  Bot. 
Ergeb.  d.  Polak.  Exp.  n.  Pers.  II,  75;  i886). 

Hamadan  (loc.  dass.),  in  monte  Eiwend;  VI.  1899  (sine  fruct., 
sed  cum  speciminibus  originalibus  identica). 

Onobrychis  subnit'enz  Bornm.  spec.  nov.  sectionis  Hyme- 
nobrydearum.  Tota  planta  praeter  pilos  longos  patentes  ad  caules 
(ascendentes  vel  erectos  elatos)  foliorumque  rhachidem  dispersos 
glabra,  glauca;  stipulis  triangulari-lanceolatis,  distinctis;  foliis 
inferioribus  2-,  superioribus  4-jugis;  foliolis  oblongo-lanceolatis, 
obtusis  vel  acutis,  utrimque  glabris;  racemis  longe  pedunculatis 
laxis,  elongatis;  calycis  hirsuti  laciniis  lanceolato-subulatis,  tubo 
subaequilongis  vel  sesquilongioribus ; corolla  ochroleuca,  con- 
colore  non  striata,  vexillo  tantum  basin  versus  laminae  aurantiaco; 
alis  obtusis,  calyce  subaequilongis;  vexillo  carina  vix  longiore; 
legumine  late  cristato  areolis  elongatis  rectangulis,  pube  minuta 
obsito,  vel  glabrescente  subnitido,  ad  marginem  spinuloso,  ad 
discum  inermi;  foveola  centrah  ceteris  vix  majore. 

Hamadan,  in  montibus  Karagan;  VI.  1899. 

Durch  die  völlige  Kahlheit  der  Eiederblättchen  ist  diese  der 
0.  Michauxii  DC.  zunächst  verwandte  Art  gut  gekennzeichnet. 
Das  kurze,  graue  Indument  der  leicht  verkahlenden  Hülsen  ähnelt 
dem  der  0.  radiata  M.  B.  Der  Diskus  ist  dornenlos,  die  Blüten 
sind  einfarbig,  blaßgelb. 

Onobrychis  (Hymenobrychideae)  acaulis  Bornm.  spec. 
nov.  secundum  specimen  unicum  perpauperum  species  valde  nota- 
bilis:  acaulis,  radice  lignescente  crassa,  ad  collem  lanata  stipulis 
majusculis  latis  ovato-acutis  obsita;  foliis  bijugis,  utrinque  ad- 
presso-hirsutis,  foliolis  oblongis  obtusis  terminali  maximo  orbicu- 
lare,  nervo  crasso  albido  marginatis;  pedunculis  pilis  longis 
patentibus  obsitis,  folia  superantibus,  ascendentibus ; racemis 
densis  brevibus;  calycis  sericeo-adpressi  laciniis  tubo  longiori- 
bus  oblongo-lanceolatis;  corollae  majusculae  (magnitudine  fere 
Onob rychi dis  Pallas ii  M.  B.)  rubellae  purpureo-striatae  vexillo  extus 
piloso,  carina  glabra,  alis  minutis  tubum  calycinum  subaequanti- 
bus;  legumine  (juvenali)  valde  lanato.  . . 

Kurdistania:  inter  Hamadan  et  Bagdad  ad  lines  Babyloniae 
prope  oppidum  Chanekin;  3.  IV.  1894. 

Alhagi  Camelorum  Fisch.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  559. 

Sultanabad,  in  sterilibus  copiose;  8.  VII.  1890  (f.  spinis  elon- 
gatis = A.  Persarum  Boiss.  et  Buhse). 

Cicer  Anatolicum  Alef.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  562. 

Sultanabad,  prope  Dauletabad;  1895.  — Nehawend,  in  mon- 
tanis;  15.  VIII.  1895.  — In  monte  Baswend;  VIII.  1819.  — Prope 


24S 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Sa  weh;  1895.  — Hamadan,  prope  Eiwend;  15.  V.  1895.  — Die 
Mehrzahl  der  Exemplare  gehört  der  var.  ß glutinosum  (Alef.  pr. 
sp.)  Boiss.  dieser  polymorphen  und  besonders  in  der  Größe  des 
Kelches  sehr  variablen  Art  an.  Die  persischen  Exemplare 
zeichnen  sich  den  anatolischen  Formen  gegenüber  durch  kleinere 
Kelche  aus. 

Cicer  oxyoäon  Boiss.  et  Hoh.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  563. 

Sultanabad,  in  valle  Mowdere;  10.  Y.  1892.  — Ibidem  in 
fauce  Girdu;  1.  VI.  1889.  — In  monte  Raswend;  VIII.  1899.  — 
Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; 1899.  — Inter  Sultanabad 
et  Ivom  in  districtu  Chaladschistan ; Y.  1899. 

Anmerkung  1:  Cicer  Sintenisii  Hausskn.  (in  Sintenis  exsicc. 
no.  2212)  von  „Bacharsuk“  am  Euphrat  (ohne  Früchte  gesammelt) 
stellt  offenbar  nur  ein  jugendliches  C.  arietinum  L.  dar;  ebendazu 
dürfte  B.  Edessanum  Stapf  (in  Sintenis  exsicc.  no.  747)  von 
Urfa  in  Mesopotamien  gehören. 

Anmerkung  2:  Cicer  floribundum  Fenzl,  durch  brakteen- 
tragende Trauben  ausgezeichnet,  besitzt  nach  Exemplaren  von 
Tarbas  in  Sicilien,  befindlich  im  Herbar  Haussknecht,  in  den 
oberen  Stengelteilen  paarig  gefiederte  Blätter  mit  einfacher 
AYickelranke.  Dies  steht  im  AYiderspruch  zur  Angabe  Boissiers 
(1.  c,  p.  561),  welcher  allerdings  Originalexemplare  der  Kotschy- 
schen  Pflanze  bei  Abfassung  der  Flora  nicht  vergleichen  konnte. 
C.  floribundum  Fenzl  würde  somit  nicht  zur  Sektion  Arietaria , 
sondern  Vicioides  gehören. 

Vicia  Hyrcanica  F.  et  M.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  571. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend,  ad  pagum  Abbasabad;  15. 
VI.  1889.  — Inter  Sultanabad  et  Ispahan  in  montibus  prope 
Gulpaigan;  VI.  1899.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1897. 

Diese  Art  scheint  in  der  Länge  der  Kelchzipfel  zu  variieren, 
die  westpersischen  Exemplare,  mit  sehr  stattlichen  Blüten,  dürften 
der  sehr  verkürzten  Kelchzähne  halber  als  var.  brachyödonta  m. 
abzutrennen  sein.  Ein  Exemplar  der  im  Herbar  Haussknecht 
noch  unbestimmt  angetroffenen  Art  vom  Raswend  trägt  die 
handschriftliche  Bemerkung  Frey  ns  „wahrscheinlich  neu“.  Die 
später  von  Strauß  gesammelten  Exemplare  stimmen  mit  der 
von  mir  in  Nord -Persien  i.  J.  1902  angetroffenen  Pflanze  und 
mit  Exemplaren  aus  Transkaspien,  gesammelt  von  Sintenis 
(no.  1806),  sonst  gut  überein. 

Vicia  Michauxii  Spreng.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  577. 

Sultanabad,  in  siccis;  1890  (f.  minor  = V.  Persepolitana 
Boiss.) 

Vicia  subvillosa  (Led.)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  581. 

Montes  prope  Gtilpaigan;  VI.  1899.  — Montes  Tefresch 
inter  Hamadan  et  Kum;  VIII.  1898.  — Luristania,  in  monte 
Schuturunkuh;  2.  V.  1892.  — In  monte  Raswend;  25.  V.  1890. 
— Inter  Hamadan  et  Tebris  in  monte  Takhti  Soleiman; 
XI.  1898. 

Die  Exemplare  von  den  beiden  letztgenannten  Standorten 
zeichnen  sich  durch  etwas  größere  Blüten,  längere  Traubenstiele 


E o r n m ü 1 1 e r , Plantae  Straussianae. 


249 


und  blässere  Blütenfarbe  aus  und  entsprechen  der  Beschreibung 
der  nur  dürftig  bekannten,  von  Boissier  in  der  Flora  orientalis 
(II,  581)  als  eigene  Art  beschriebenen  V.  Iranica  Bo  iss. , welche 
nach  dem  vorliegenden  reichen  Material  der  mit  Ledebours 
Abbildung  (tab.  483!)  gut  übereinstimmenden  Vicia  ( Orobus ) sub- 
villosa  Ledeb.  sicherlich  nicht  spezifisch  verschieden  ist.  Die 
hervorgehobenen  Merkmale  erweisen  sich  nicht  als  stichhaltig, 
namentlich  die  Länge  der  Traubenstiele  ist  sehr  variabel.  Die 
Blütenfarbe  ist  meist  prächtig  violettrot.  — V.  subvillosa  (Led.) 
besitzt  durchaus  die  Tracht  einer  Orobus- Art  und  nimmt  in  der 
Sektion  Cracca  eine  sehr  isolierte  Stellung  ein. 

Anmerkung  1:  Nach  einer  Notiz  Haussknechts  und  den 
vorliegenden  Belegexemplaren  (!)  ist  die  von  Sintinis,  26.  V. 
1888  bei  Diarbekir  in  Mesopotamien  gesammelte,  von  Stapf 
als  V.  Sintenisii  Stapf  (Sint.  exicc.  no.  718)  bezeichnete  Wicke 
identisch  mit  V.  Assyriaca  Boiss. ; man  vergleiche  damit  die 
kurdischen  Exemplare,  die  Barre  de  Lancy  ausgab  (!)  und 
Bossier  zitiert. 

Anmerkung  2:  „ Vicia  gregariau  Hausskn.  in  Bornm. 
exsicc.  vom  Argaeus  ist  als  V.  variegata  Willd.  zu  berichtigen. 

Anmerkung  3:  Vicia  Sieheana  Hausskn.  in  Siehe  exsicc.  a. 
1898  no.  29  aus  Kappadokien  ist  nur  eine  Form  sonniger  Stand- 
orte der  V.  Caesarea  Boiss.  et  Bai.  Die  gleiche  Pflanze,  nur  mit 
etwas  weniger  intensiv  gefärbten  Blüten,  sammelte  ich  ebenfalls 
in  Kappadokien,  und  zwar  am  klassischen  Standort  der  V.  Cae- 
sarea Boiss.  et  Bai.  bei  Caesarea  (!)  i.  J.  18S9. 

Vicia  Kotschyana  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  584. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend  ad  pagum  Asna;  18.  VI. 
1892.  — In  eodem  monte  ad  pagum  Armenorum  Abbasabad; 
15.  VI.  1889. 

Vicia  villosa  Rth.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  591. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend,  ad  pagum  Abbasabad; 
15.  VI.  1889. 

Ervum  Orientale  Boiss.  (=  E.  cyaneum  Boiss.  et  Ky.)  — 
Boiss.  fl.  Or.  II,  598  et  599. 

Sultanabad,  in  collibus;  22.  V.  1892.  — Ibidem  in  montibus 
ad  meridiem  oppidi  sitis;  22.  IV.  1892.  — Ibidem,  in  aridis  inter 
rivulum  Kere-rud  et  oppidum;  19.  V.  1889.  — Die  Exemplare 
halten  die  Mitte  zwischen  E.  Orientale  Boiss.  und  der  ganz  un- 
wesentlich von  E.  Orientale  Boiss.  verschiedenen,  als  eigene  Art 
E.  cyaneum  Boiss.  et  Bai.  beschriebenen  Form. 

Lathyrus  Aphaca  L.  var.  polyanthus  Boiss.  et  Bai.  (pro  sp.). 
— Boiss.  fl.  Or.  II,  602  (pr.  sp.). 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  VII.  1897  et  VIII.  1899; 
nihil  nisi  f.  geminiflora  (L.  floribundus  Velen.)  esse  videtur;  pl. 
genuina  etiam  prope  Sultanabad;  1890. 

Lathyrus  Cicera  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  605. 

Sultanabad,  in  incultis ; 23.  IV.  1889.  — Ad  fines  Baby- 
loniae  prope  Chanekin  (inter  Kerrind  et  Bagdad);  3.  IV.  1894. 


250 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


— Beide  Exemplare  ohne  Frucht,  daher  die  Bestimmung,  ob 
etwa  zur  folg,  gehörig,  zweifelhaft. 

Lathyrus  sativus  L.  ß stenophyllus  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  605. 

Sultanabad,  in  monte  Baswend;  VII.  1897  et  VIII.  1899. 

Lathyrus  nervosus  Boiss.  — Boiss.  fl.  0.  II,  609. 

Montes  prope  Chomein;  1895.  — In  monte  Schuturunkuh; 
VIII.  1898.  — Ibidem  prope  Kale-Bustam;  21.  VI.  1889.  — 
Hamadan,  in  monte  Eiwend;  16.  VI.  1895. 

Lathyrus  erectus  Lag.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  612. 

Sultanabad,  in  siccis;  1890. 

Lathyrus  trijugus  Bornm.  spec.  nov. 

Sectio  Orobastrum , monocarpicae,  folia  plurijuga  (Boiss.  fl. 
Or.  II,  601).  Annuus,  subglaber  (parce  hirtulus),  caulibus  erectis 
(speciminis  unici  15  cm  alti)  angulatis;  stipulis  semisagittatis 
subulatis;  petiolis  inferioribus  in  aristam  brevem,  superioribus 
in  cirrlium  simplicem  incurvum  abeuntibus;  foliis  omnibus 
3-jugis,  foliolis  linearibus,  versus  apicem  3 (vel  -5)-dentatis; 
pedunculo  1-floro,  sub  apice  articuläto,  folium  (et  foliola  summa) 
eximie  superante,  apice  non  aristato;  calycis  glabri  laciniis 
triangulari-lanceolatis  tubo  nervoso  brevioribus;  cor  oll  a violacea, 
calyce  sesquilongore;  legumine  compresso  lineari. 

Sultanabad,  in  monte  Baswend,  ad  pagum  Abassabad  in 
saxosis;  15.  VI.  1889. 

Differt  a L.  vineali  Boiss.  et  Noe  praesertim  pedunculis 
elongatis  sub  apice  articulatis,  non  aristatis;  a L.  saxatili  Vent, 
distat  petiolo  cirrhifero,  floribus  majoribus,  pedunculis  folium 
superantibus;  tertia  sectionis  species,  L.  bijugus  Boiss.  et  Noe, 
est  planta  diversissima  foliis  imparipinnatis  donata  non  con- 
fundenda. 

Lathyrus  pratensis  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  615. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  VIII.  1899. 

Anmerkung  1:  Eine  von  Balansa  im  Gebirge  bei  Mersina 
in  Sicilien  gesammelte  und  als  0.  sessilifolius  Sibth.  et  Sm.  aus- 
gegebene Pflanze  besitzt  äußerst  verlängerte  und  blütenreiche 
Trauben  und  ist  zum  mindesten  als  neue  Unterart  zu  bezeichnen: 
0.  elong atus  Bornm.  subsp.  nov.,  differt  a specie  typica  pedun- 
culis majoribus.  racemis  valde  elongatis  (cum  pedunculo  30  cm 
absque  eo  12 — 18  cm  longis),  multi-  (12 — 28!)  floris  laxis;  caly- 
cibus  sub  anthesi  minoribus  et  angustioribus  quam  in  typo; 
floribus  purpureis;  praeterea  foliolis  angustissimis  et  longissimis 
(usque  11  cm  longis),  stipulis  subulatis  diversus.  Dieselbe  Pflanze 
liegt  im  Herbar  H aus skn echt  auch  von  der  „Gyzel.  dereh“ 
Siciliens  vor. 

Schmalblättrige  Formen  (var.  stenophyllus  Bornm.)  sammelte 
Gaillardot  am  Libanon,  Kotschy  am  Dschebel  Nür  und  Sin- 
tenis  am  Uludagh  in  der  Troas  (no.  293),  sind  aber  sonst  von 
L.  sessilifolius  S.  et  S.  nicht  abweichend.  Noch  ist  zu  L.  sessi- 
lifolius S.  et  S.  zu  bemerken,  daß  sowohl  Exemplare  aus  Griechen- 
land als  der  Türkei  (ich  sammelte  auch  solche  im  Wald  von 


B o r n m ü 1 ] e r , Plantae  Straussianae. 


251 


Belgrad  bei  Constantinopel)  an  Stengel  und  Blättern  kurzbehaart 
Vorkommen,  während  Bois  sie  r (1.  c.)  und  Haläcsy  (Consp.  fl. 
Graecae)  die  Pflanze  als  nglaberu  bezeichnen.  Es  kommt  somit 
für  jene  ohnehin  sehr  schwache  Unterart  von  0.  sessilifolius 
S.  et  S.,  welche  Freyn  in  Bull,  de  l'Herb.  Boiss.  1897  p.  608 
als  0.  Tempskyanus  Freyn  et  Sint.  beschreibt,  auch  dieses  Merkmal 
in  Wegfall.  Übrigens  besitzt  das  unter  diesem  Namen  ins  Herb. 
Haussknecht  gelangte  Exemplar  6 (nicht  3-)  bliitige  Trauben 
und  ist  von  der  typischen  Pflanze  kaum  zu  unterscheiden.  Die 
Blütenfarbe  beider  ist,  wie  auch  Haläcsy  verzeichnet,  schön  blau. 

Anmerkung  2:  ,, Vicia  aurantia  Stev.“  in  Sintenis 

exsicc.  Nr.  5742  (a.  1894)  gehört  wenigstens  nach  Exemplaren 
meines  sowie  Haussknechts  Herbars  zu  Orobus  aureus  Stev. 

Cercis  Siliquastrum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  633. 

Burudsckird,  in  montanis;  VIII.  1897.  — Hamadan,  in  de- 
clivitatibus  meridionalibus  montis  Eiwend ; 1897.  — Die  west- 
persische Pflanze  zeichnet  sich  durch  kürzere  Hülsen  aus. 
Haussknecht  glaubte  in  ihr  die  afghanische  Art  Cercis  GriffUhii 
Boiss.  (1.  c.  633)  zu  erkennen,  unter  welchem  Namen  die  Straus  s- 
schen  Exsiccaten  auch  verteilt  wurden.  Die  gereiften  Hülsen 
sind  durchschnittlich  6 cm  lang  und  1,5 — 1,8  cm  breit  einschließ- 
lich des  (ca.  2,5  mm)  Flügelrandes.  Exemplare  aus  dem  Libanon 
zeigen  bei  gleicher  Breite  eine  doppelte  Länge  der  Frucht 
(13  cm),  solche  aus  Kleinasien  (Bornm.  Nr.  2656)  nur  10  cm; 
indessen  besitzen  Exemplare  aus  Sicilien  und  aus  der  Krim  eben- 
falls sehr  breite  Hülsen  mit  noch  breiterem  Saum  als  die  per- 
sische Pflanze  (Länge  10  cm,  Breite  2,1  cm  inkl.  des  3 mm 
breiten  Saumes),  so  daß  sich  auf  diese  wechselnden  Unterschiede 
hin  kaum  eine  Art,  ja  nicht  einmal  eine  Varietät  begründen 
läßt. 

Rosaceae  — Trib.  I.  Amygdaleac. 

Persica  vulgaris  Milk  — Boiss.  fl.  Or.  II,  640. 

Sultanabad,  in  hortis;  21.  IV.  1889. 

Amygdalus  communis  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  641. 

Sultanabad,  in  hortis;  V.  1890. 

Amygdalus  Webbii  Spach.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  642. 

Var.  r eticul ata  Bornm.  (var.  nov.),  foliis  subtus  eximie  nervis 
albidis  reticiflatim  percursis. 

Luristania,  in  inonte  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam; 
19.  et  30.  VI.  1889.  — Sultanabad,  in  montibus;  1890.  Pers. 
Batam-i-Kuh. 

Var.  pubescens  Bornm.  (var.  nov.);  foliis  pubescentibus, 
adultis  glabratis  reticulatim  nervosis. 

Sultanabad,  in  montibus;  1890  (c.  fruct.). 

Die  eigentümliche  Nervatur  dieser  bisher  nur  aus  dem  west- 
lichen Anatolien  bekannten  typischen  Pflanze  ist  sehr  auffällig: 
vielleicht  liegt  eine  eigene  Art  vor,  doch  sind  Blüten  der  als 
var.  reticulata  und  var.  pubescens  bezeichneten  Pflanze  noch 
nicht  bekannt. 


252  Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 

Amygdalus  elaeagrifolia  Spacli  ß.  Kotschyi  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  643. 

Sultanabad,  montes  Tschehar-Khatun  (ditionis  montis  Ras- 
wend); 28.  VII.  1892:  (f.  lanceolata , foliis  angustis  lanceolatis).  — 
Zur  gleichen  Form  gehört  die  von  mir  (26.  VI.  1893)  im  Sakri 
Sakran  des  assyrischen  Kurdistan  angetroffene  und  als  A.  lycioides 
Spach  var.  vestita  Hausskn.  et  Bornm.  ausgegebene  Pflanze  (Bornm. 
exsicc.  Nr.  1042),  welche  dort  in  Gesellschaft  typischer  A.  lycioides 
Spach  (Bornm.  exsicc.  Nr.  1043,  1044)  auftritt. 

Berichtigung  1:  „A.  elaeagrifolia  Spach“,  Stapf  in  Sint. 
exsicc.  Nr.  124  von  Biredjik  am  Euphrat  gehört  zu  A.  Orient alis 
Ait. 

Berichtigung  2:  A.  variabilis  Bornm.  f.  latifolia  (Bornm. 
exsicc.  Nr.  1039 1 vom  Kuh-Sefin  in  Kurdistan  ist  wohl  richtiger 
als  var.  latifolia  in  den  Formenkreis  der  A.  Orientalis  Ait  zu 
ziehen  (diffei't  a typo  foliis  majoribus  latioribus  in  petiolum 
abrupte  attenuatis). 

Amygdalus  horrida  Spach.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  644. 

Sultanabad,  in  montibus : 1889  (flor.)  et  1890  (deflor.  et  fruct.). 

In  monte  Raswend;  8.  V.  1892  (flor.  et  fol.  juven.).  — Inter 
Hamadan  et  Kum,  in  montibus  Tefresch;  VIII.  1898  (flor.  et  fol.). 

Kermandschah.  rupes  prope  Bisitun  (flor.  sine  fol.).  — Variat 
saepius  laciniis  calycinis  vix  ciliatis!  — Haussknecht  bestimmte 
einige  der  Exemplare  als  A.  eburnea  Spach  ß.  leiocalyx  Boiss. 
(=  A.  furcata  Spach),  die  Blattgestalt  (sehr  schmal,  lanzettlich, 
gekerbt)  deutet  aber  bestimmt  auf  A.  horrida  Spach  hin,  während 
A.  furcata  Spach,  nach  Abbildung  in  Jaubert  und  Spach  (Illustr. 
tab.  228),  ziemlich  breite  Blätter  besitzt.  Wahrscheinlich  ist,  daß 
A.  eburnea  Spach  nebst  A.  furcata  Spach  überhaupt  nicht  als 
Arten  aufrecht  zu  erhalten  sind. 

Bemerkung.  Die  in  den  Hochgebirgen  der  Provinz  Ker- 
man  des  südöstlichen  Persien  häufige,  meist  baumartige  (3  bis 
5 m hohe)  Mandel,  die  ich  als  A.  Kermanensis  Bornm.  sp. 
nov.  ausgab,  gehört  in  die  nächste  Verwandtschaft  der  neuer- 
dings von  Litwinon  und  Sintenis  in  prächtigen  Blüten-  und 
Frucht exemplaren  ausgegebenen  A.  spinosissima  Bunge;  sie  ist 
hauptsächlich  durch  die  andere  Blattgestalt  (foliis  non  spathu- 
latis!)  von  letzterer  verschieden.  Sie  tritt  in  den  von  mir  be- 
suchten Gebirgen  sowohl  mit  kahlen  Blättern,  so  am  Kuhi-Häsar 
und  Kuhi-Nasr  (Bornm.  Nr.  3489  et  3488),  als  mit  behaarten 
Blättern  (var.  velutina  Bornm.),  so  am  Kuhi-Häsar  und  Kuhi- 
Dschupar  (exsicc.  Nr.  3483  et  3484)  auf.  Die  Exemplare  tragen 
ausgereifte  Früchte. 

Cerasus  microcarpn  (C.  A.  M.)  var.  tortuosa  Boiss.  et  Hsskn. 
(pr.  sp.)  — Boiss.  fl.  Or.  II,  647. — Pers. : siah-tschub,  bälälud,belaluk. 

a.  pedunculis  glabris. 

Sultanabad,  in  cacumine  montis  Mowdere;  20.  IV.  1889.  — 
Ibidem,  in  fauce  Girdu;  21.  IV.  1889.  — In  monte  Raswend; 
1890. 

ß.  pedunculis  hirsutis  (hispidulo-pubescentibus). 


B ornmülller,  Plantae  Straussianae. 


253 


In  monte  Raswend ; V.  1890.  - — Ibidem:  4.  VI.  1892. 
Ibidem  ad  pagum  Asna;  17.  V.  1892  et  VIII.  1899.  — Ibidem; 
4.  VI.  1892  (var.  pumilio  Hausskn.  herb.  pr.  sp.  fructibus  sub- 
sessilibus  typo  duplo  minoribus).  Die  sämtlichen  Exemplare 
zeichnen  sich  nur  durch  völlig  niedergestreckten  Wuchs  aus; 
die  Frucht-  bezw.  Blütenstiele  sind  häufig  sehr  kurz  und  bald 
mehr,  bald  minder  behaart,  bald  völlig  kahl.  Daß  C.  tortuosa 
Boiss.  et  Hausskn.  nur  eine  behaartblättrige  Form  der  C.  micro- 
carpa  (C.  A.  M.)  Boiss.,  die  mitunter  mit  verkürzten  und  behaarten 
Fruchtstielen  auftritt,  darstellt,  möchte  ich  mit  Bestimmtheit  an- 
nehmen. So  sind  selbst  die  von  Boissier  als  C.  tortuosa'  Boiss. 
et  Hausskn.  bezeichneten  Hausskn  echt  sehen  Exemplare  vom 
Sindschar  und  Dschebel  Tak-Tak  bei  Orfa  richtiger  zu  C.  micro- 
carpa  (C.  A.  M.)  zu  ziehen,  auch  die  von  mir  in  Kurdistan  ge- 
sammelten und  in  „iter-Persico-turcicum  1892 — 93“  ausgegebenen 
Exemplare  sind  deutliche  Ubergangsformen:  vergl.  hierzu  meine 
Bemerkungen  in  Österr.  Botan.  Zeitschr.  1899  Nr.  1.  Des  sehr 
niederen  AVuchses  halber  müßte  man  die  westpersische  Pflanze 
als  C.  diffusa  Boiss.  et  Hausskn.  bezeichnen,  eine  „Art“,  die  nur 
nach  sehr  dürftigen  Exemplaren  beschrieben  worden  und  offen- 
bar, wie  C.  tortusa  Boiss.  et  Hausskn.,  mit  C.  microcarpa  (C.  A.  M.) 
zu  vereinen  ist.  Der  sehr  wechselnden  Behaarung  der  Blätter 
und  Blütenstiele  ist,  wie  erwähnt,  am  allerwenigsten  spezifischer 
AVert  beizumessen. 

Bemerkung:  Die  neuerdings  von  Sintenis  in  Transkaspien 
gesammelte  und  als  „C.  prostrata  Boiss.  et  Hausskn.“  (sic!)  aus- 
gegebene Pflanze  (determ.  J.  Ereyn)  ist  ebenfalls  C.  microcarpa 
C.  A.  M.  var.  tortuosa  Boiss.  et  Hausskn.  (pr.  sp.);  offenbar  liegt 
hier  nur  ein  Schreibfehler  Frey  ns  zu  Grunde  (Sint.  exsicc. 
Nr.  192,  542,  656,  2096). 

Cerasus  brachypetala  Boiss.  Diagn.  — C.  incisa  Boiss.  fl.  Or. 
II,  648;  non  Loisl.  (pl.  Japoniae).  — C.  Boissieri  Hausskn.  in 
S trau ss  exsicc. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  8.  V.  1892  (flor.);  4.  VI.  1892 
(fruct.).  — Ibidem,  ad  pagum  Asna;  15.  VII.  1892.  — Prope 
Chunsar. 

Cerasus  Mahaleb  (L.)  — Boiss.  fl.  Or.  II,  649. 

Luristania:  Schuturunkuh,  in  fauce  Dere-tschah  prope  Kaie 
Rustam ; 2.  Ab  1890.  — Schuturunkuh,  ad  fluv.  Sefidab;  21.  VI. 
1889.  — Pers.  „Malhab“;  „die  Früchte  finden  bei  den  Persern 
und  Luren  Verwendung  gegen  eine  Kinderkrankheit“  (Strauß.). 

Prunus  divaricata  Led.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  651. 

Nehawend,  in  monte  Kuh  Gerru;  1898. 

Armeniaca  vulgaris  Lam.  — Boiss.  fl.  Or.  IT,  652. 

Sultanabad,  in  hortis. 

Trib.  II.  Pomaceae. 

Sorbus  Aria  Crantz  subsp.  S.  Pcrsica  Hedl.  Monogr.  p.  70. 

Luristania:  in  valle  fluvii  Sefidab  inter  Schuturunkuh  et 
Kuli-e-Sass;  4.  ArI.  1889. 


254 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Crataegus  melanocarpa  M.  B.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  661. 

Luristania,  ad  lacura  Keher-e-Goell  inter  Schuturunkuh  et 
Kuh-e-Sass;  23.  VI.  1889  (fr.).  — Sultanabad,  in  fauce  Girdu; 
21.  IV.  1889  et  27.  Y.  1890  (flor.);  1.  VIII.  1889  (fruct.).  — 3 bis 
4 m hoher  Strauch;  pers.  „Gurtsch“. 

Crataegus  Azarolus  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  662. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  VI.  1890. 

Craetaegus  monogyna  (Willd.)  var.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  664. 

Sultanabad,  in  montanis;  V.  1890.  — Ibidem,  in  valle  Mowdere; 
25.  V.  1889.  — Burudschird;  VIII.  1899.  — Haussknecht  be- 
stimmte diese  westpers.  Pflanze  als  C.  lieteropliylla  (Flügge). 

Cotoneaster  nummularia  F.  et  M.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  666. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  2.  VII,  1890. 

Var.  ovalifolia  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  667. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam;  2. 
VII.  1897  (in  consortio  typi!)  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in 
monte  Latetar;  20.  VIII.  1895  et  1897. 

Trib.  III.  Roseae. 

Hulthemia  bcrberifolia  (Pall.)  Dum.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  668. 

Sultanabad,  in  desertis;  26.  IV.  1889.  — Ibidem;  1890.  - 
Pers.:  AYarek,  AVaräk;  wird  im  großen  gesammelt  und  (ebenso 
bei  Kaswin  und  Teheran !)  als  Brennmaterial  verwendet. 

Rosa  lutea  Mill.  — R.  bicolor  Jacq.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  671. 

Sultanabad,  in  hortis;  V.  1890. 

Rosa  sulphurea  Ait.  — R.  Rapini  Boiss.  et  Bai.  - — R.  Bungeana 
Boiss.  et  Buhse.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  672;  suppl.  206. 

Sultanabad,  in  declivitatibus  montium;  pl.  spontanen;  1890. 

Rosa  Elymaitica  Boiss.  et  Hausskn.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  675. 

Sultanabad:  in  collibus  rupestribus;  1.  VI.  1889.  — Ibidem, 
in  fauce  Girdu;  20.  IX.  1895.  — In  eodem  loco  „var.  filicaulis 
Hausskn.  herb.“  foliis  duplo  minoribus  notabilis.  — In  monte 
Raswend;  28.  AHI.  1892.  — Luristania,  in  monte  Schuturunkuh, 
in  fauce  Dere-tschah  prope  Kaie  Rustam:  AHII.  1890.  — Prope 
Chomein;  AHI.  1896.  — Inter  Sultanabad  et  Kum  in  monte 
Latetar;  ATI.  1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend,  in  latere 
meridionali;  15.  VI.  1896. 

Rosa  Beggeriana  Schrenk.  var.  anserinifolia  Boiss.  pr.  sp. 
Boiss.  fl.  Or.  677  et  suppl.  209. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu:  3.  AHI.  1892.  — Inter  Hamadan 
et  Kum,  in  montibus  Tefresch;  AHII.  1898  (ramis  insectu  quodam 
deformatis  galliferis).  ' 

Rosa  glutinosa  S.  S.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  679. 

Sultanabad,  in  monte  Mowdere;  V.  1890.  — In  monte  Ras- 
wend; 1899. 

Rosa  Orientalis  Dupont.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  680. 

Sultanabad,  in  districtu  montano  Silachor;  20.  ATIII.  1896. 
— In  monte  Raswend,  prope  pagum  Abbasabad:  15.  AH.  1889 


B o r ii  m ü 1 1 e r,  Plantae  Straussianae. 


255 


et  15.  VII.  1892.  — In  territorio  Dschapelakh  (=  Djoubulagh); 
IX.  1898.  — Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; VI.  1890.  — 
Ibidem  in  fauce  Dere-tschab  prope  Kaie  Rustam;  21.  VI.  1889. 

— Kurdistania,  Nehawend,  in  monte  Kuli  Germ;  1889.  — Tschal, 
Kuh  Nogreli  Kerner  (12  Farsak  nordwestl.  von  Sultanabad;  25.  V. 
1892.  — Hamadan,  in  collibus  ad  meridiem  montis  Eiwend  sitis ; 
16.  VI.  1895. 

Rosa  canina  L.  var.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  685. 

Nehawend,  in  monte  Kuh  Gerru;  IX.  1899. 

Rosa  coriifolia  Fr.  — Boiss.  fl.  Or.  suppl.  215. 

Sultanabad,  in  montanis ; 1890.  — Luristania,  in  monte 
Schuturunkuh ; 1899.  — Ibidem,  ad  lacum  Goell-e-Keherr  inter 
Schuturunkuh  et  Kuh-e-Sass;  23.  VI.  1889. 

Spiraea  crenata  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  689. 

Inter  Hamadan  et  Kum  in  montibus  Tefresch;  VIII.  1898. 

Rubus  caesius  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  692. 

Sultanabad,  in  montanis;  1890.  — Prope  Burudschird;  VII. 
1897.  — Ibidem,  in  monte  Kuh-Gerru;  VIII.  1899.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam;  19.  VI.  1889.  - 
Pers.  „tut-dere“  (=  Talmaulbeere). 

Rubus  ulmifolius  Schott  var.  Anatolicus  Focke.  — R.  discolor 
Boiss.  fl.  Or.  IV.  695;  non  Wh.  et  Nees. 

Kurdistania,  prope  Burudschird;  VIII.  1899.  — Ibidem,  in 
monte  Kuh  Gerru ; VIII.  1899. 

Potentilla  bifurca  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  707. 

Hamadan,  in  montibus  Karagan;  VII.  1899. 

Potentilla  Persica  et  Hausskn.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  710. 
Sultanabad,  in  valle  Mowdere;  24.  VIII.  1889.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam;  21.  VI.  1889.  — 
Inter  Sultanabad  et  Ivermandschahan  in  montibus  prope  Neha- 
wend; 15.  VII.  1895. 

Var.  (nov.)  subternata  Bornm.;  foliis  radicalibus  omnibus 
fere  unijugis  sive  trifoliolatis. 

In  monte  Kuh  Gerru  ditionis  oppidi  Nehawend  in  consortio 
f.  typicae;  VII.  1898.  — Die  meisten  Exemplare  weichen  von 
Hausskn echts  Originalpflauze  durch  kürzeres  dichteres  Indu- 
ment  ab.  Der  für  P.  Persica  Boiss.  et  Hausskn.  so  charakteristische 
Blütenstand  ist  bei  den  von  Strauss  gesammelten  Pflanzen  und 
ebenso  bei  var.  subternata  durchaus  der  gleiche. 

Potentilla  hirta  L.  a.  pedata  Koch.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  713. 
Sultanabad,  in  collibus  territorii  Dschapelakh  (=Djouboulakli); 
IX.  1898.  — In  monte  Raswend;  VII.  1887.  — Burudschird,  in 
montanis;  28.  VII.  1897.  — Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; 
1899. 

Potentilla  reptans  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  723. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  8.  VII.  1895  et  VII.  1897. 

— Prope  Chomein;  VIII.  et  VII.  1896.  — Prope  Burudschird; 
VII.  1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend ; 15.  V.  1895. 


256 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Potentilla  mallota  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  suppl.  234. 

In  montibus  Kurdistaniae  in  alpibus  Takhti-Soleiman  (inter 
Hamadan  et  Tebris);  VI.  1898. 

Agrimonia  Eupatoria  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  727. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  All.  1897  et  VIII.  1899. 

— In  montibus  prope  Burudscliird ; 28.  A II.  1895  et  ATIII.  1897. 

- Kengower,  in  montibus  Kurdistaniae;  15.  A II.  1896. 

Bemerkung:  In  Ascherson  und  Gräbner  Synopsis  AT, 
425  wird  das  Vorkommen  von  Agrimonia  repens  L.  im  südöst- 
lichen Europa  (Balkanhalbinsel)  als  fraglich  hingestellt.  Eine 
von  Pichler  im  Juni  1874  in  Rumelien  („Makriköi  nächst 
Constantinopel“)  gesammelte,  aber  ohne  Namen  ausgegebene 
Agrimonia  gehört  zweifelsohne  der  in  Nordanatohen  sehr  ver- 
breiteten A.  repens  L.  an. 

Poterium  Gaillardoti  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  733. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  3.  VII.  1892.  — Hamadan,  in 
monte  Eiwend;  VIII.  1899.  — Das  Exemplar  vom  letztgenannten 
Standort  zeigt  eine  sehr  ansehnliche,  bis  17  mm  breite  ATer- 
bänderung  (Easciation  des  Stengels). 

Lythrarieae. 

Lythrum  Salicaria  L.  y tomentosum  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  II, 
738.  — 

Sultanabad;  1890.  — In  monte  Tschal-Khatun  (südlich  vom 
Raswend);  10.  VIII.  1898.  — In  monte  Raswend;  A ll.  1897.  — 
Chomein;  VII.  1896. 

Lythrum  silenoides  Boiss.  et  Noe.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  739. 

In  m.  Tschal-Khatun  (südlich  vom  Raswend)  ; 10^111.1898. 

Diese  Art  ist  neu  für  die  Flora  Persiens.  Sie  ist  verbreitet 
(doch  immerhin  selten)  in  den  Ebenen  Mesopotamiens,  wo  Noe, 
Haussknecht  und  später  auch  ich  sie  mehrfach  sammelte; 
sonst  ist  sie  noch  aus  Afghanistan  bekannt. 

Onagr  ariea  e. 

Epilobium  hirsutum  L.  ß.  tomentosum  (Vent.)  Boiss. — Boiss. 
fl.  Or.  H,  746. 

Sultanabad,  in  humidis ; Y.  1890  (var.  villoso  - tomentosa 
f.  parviflora , teste  Hausskn.);  in  monte  Raswend;  20.  ATI.  1892 
(eadem  forma).  — Montes  prope  Chunsar  (12.  VHI.  1892)  et 
Tschal-Khatun;  28.  ATI.  1892  (var.  v illos a f.  adenocarpa  Hausskn.). 

— Hierher  gehört  auch  die  als  E.  Nassirelmulci  Stapf  (Polak. 
Exp. II, 57)  beschrieben^ Form  des  E.  hirsutum  L.  (teste  cl.  Hausskn.); 
zweifelsohne  keine  eigene  Art! 

Epilobium  frigidum  Hausskn,  Ost.  bot.  Zeitschr.  XXIX,  51 
(1879);  Monogr.  Epilob.  p.  203  (1884). 

Burudschird,  in  montanis ; VII.  1897. 

Diese  Art,  die  Boissier  (fl.  Or.  II,  750)  für  E.  organifolium 
Lam.  hielt,  ist  über  Cataonien  (Berygt-dagh),  Armenien  (Bingöll- 
dagh)  und  das  westliche  Persien  verbreitet.  Haussknecht 


Bor nmü  11er,  Plantae  Straussiai^ae. 


sammelte  sie  am  Schahu  (Kurdistan)  und  am  Eiwend  bei  Hamadan, 
Kotscliy  traf  sie  am  Kuh-Daena  im  Bachtiarengebiet  an. 

Cucurbitaceae. 

Bryonia  dioica  Jacq.  ß.  subsessilis  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or. 

II,  760. 

Inter  Sultanabad  et  Kasclian,  in  monte  Mian-Kuh  prope 
Indschidan  (7  Fars.  s.ö.  von  Sultanabad);  5.  VII.  1889.  — Inter 
Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar  (10.  VI.  1895)  et  Clialad- 
scliistan  (V.  1899).  — Pers. : Runas-Kuhi. 

Datisceae. 

Datisca  cannabina  L.  — - Boiss.  fl.  Or.  II,  763. 

Hamadan,  in  montibus  Karagan;  VI.  1899. 

F i c o i d e a e. 

Aizoon  Hispanicum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  765. 
Mesopotamia:  inter  Anall  et  De'ir  (ad.  Üuv.  Euphrat);  6.  V.  1894. 

C r a s s ul  a c e ae. 

Umbilicus  Semper vivum  (M.  B.)  DC.  (teste  Hausskn.)  — Boiss. 

fl.  Or.  II,  771. 

Sultanabad,  in  faucibus  Girdu;  1.  VI.  1889. 

Bemerkung  1:  Die  von  Sintenis  als  U.  Libanoticus  var. 
glaber  (teste  Stapf“)  ausgegebenen  Exsiccaten  Nr.  2268  (Egin;  18. 
VI.  1890)  und  Nr.  1001  (Mardin;  13.  VI.  1888)  stellen  nach 
Hausskn  echt  eine  unbeschriebene  Art  dar  und  sind  im  Herbar 
mit  dem  Namen  U.  violaceus  Hausskn.  belegt  worden. 

Bemerkung  2:  Im  Herbar  Gaillardot  (jetzt  Hauss- 
knecht)  liegt  eine  als  U.  Libanoticus  var.  glabrescens  Boiss.  be- 
zeichnete  Pflanze,  die  eine  kümmerliche  Form  von  JJ.  chloranthus 
Heldr.  darstellt.  Sie  wurde  bereits  23.  VI.  1854  von  Reygasse 
im  Libanon  „sur  les  hauteurs  qui  dominent  Eden“  gesammelt. 
Aus  der  Flora  Syriens  und  Palästinas  ist  diese  Art  noch  nicht 
angegeben. 

Umbilicus  Persicus  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  772. 
Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  2.  VI.  1889.  — Ibidem,  prope 
Mowdere;  8.  VI.  1890  et  16.  IV.  1892.  — In  districtu  Silachor; 
IX.  1896.  — In  monte  Raswend;  VIII.  1899.  — In  montibus 
prope  Burudscliird  et  Nehawend;  1895  et  1897. 

Umbilicus  Lievenii  Ledeb.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  775. 
Sultanabad,  in  montanis;  1890.  — In  montibus  Indschidan 
(6  Fars.  o.s.ö.  von  Sultanabad);  V.  1894.  — In  monte  Raswend; 
4.  VI.  1892;  1896;  VII.  1897.  — Prope  Tschal;  8.  V.  1892. 
Prope  Chomein;  VI.  1896.  — Nehawend,  in  monte  Kuh  Gerru; 
1898.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  V.  1897. 

Sedum  Steudelii  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II.  790. 

Prope  Serpul  (inter  Kermandschah  et  Bagdad);  1.  IV.  1894. 


258 


Bor  nmü  11er,  Plantae  Straussianae. 


Bemerkung:  Die  von  mir  in  der  Österr.  bot.  Zeitschr.  1899 
Nr.  1 als  Sedum  rodanthum  Bornm.  sp.  n.  beschriebene  klein- 
asiatische  Art  aus  der  Verwandtschaft  des  S.  Listoniae  Vis 
(rhizomate  tuberculifero)  ist  eines  älteren  Homonyms  halber 
(S.  rodanthum  Asa  Gray)  von  Hau  ssknecht  als  8.  Bornmülleri 
Hausskn.  herb,  neu  benannt  worden. 

ZT  mb  elli  f er  a e. 

Eryngium  thyrsoideum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  822. 

Luristania : Prope  Kaie  Rustam  montis  Schuturunkuh  • 

19.  VI.  1889. 

Eryngium  Noeanum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  822. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  1.  VIII.  1889.  — Ibidem  prope 
Kale-nou;  15.  VII.  1889.  — Ibidem,  sine  indicatione  speciali; 
1890.  — Inter  Sultanabad  et  Kum  in  monte  Latetar ; 15.  VII.  1892 
et  VII.  1,897. 

Hierher  gehört  auch  Sint.  exsicc.  Nr.  2859  sub  E.  Nigro- 
montano  (Egin;  5.  VIII.  1890). 

Eryngium  Billardieri  Lar.  y.  Nigromontanum  Boiss.  et  Buhse 
pro  spec.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  825. 

Sultanabad,  in  monte  Latetar;  VII.  1897.  — Burudschird,  in 
monte  Kuh  Girru;  1898. 

BupJeurum  rotundifolium  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  837. 

Inter  Sultanabad  et  Ispahan,  prope  Chomein;  VII.  1896. 

Bupleurum  Kurdicum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  844. 

Sultanabad,  in  montosis;  1899.  — Luristania,  in  monte 
Schuturunkuh;  VII.  1898.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend; 
15.  V.  1895. 

Bupleurum  linearifolium  DC.  — B.  cuspidatum  Bge.  — Boiss. 
fl.  Or.  II,  849.  — Nehawend,  in  monte  Kuh  Gerru;  VIII.  1898. 

Reutera  aurea  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  863. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  VII.  1897.  — Hamadan,  in 
declivitatibus  meridionalibus  montis  Eiwend;  VII.  1897. 

Reutera  pastinacifolia  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  864. 

Luristania:  in  monte  Schuturunkuh  (westliche  Ausläufer  des 
Gebirges  nahe  dem  Kuh  Peris“);  22.  VI.  1889.  — Es  liegen  nur 
Blätter  und  Stengel  mit  noch  unentwickelten  Blüten  dieser  seltenen, 
mit  Haussknechts  Exemplaren  gut  übereinstimmenden,  leicht 
kenntlichen  Art  vor;  in  späteren  Jahren  von  Strauss  nicht 
wieder  gesammelt. 

Pimpinella  affinis  Led.  ß.  multiflora  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  868. 

Prope  Chunsar;  12.  VIII.  1892.  — Burudschird,  in  saxosis; 
28.  VII.  1899. 

Pimpinella  Kotschyana  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  870.  — 
Athamantha  hemisphaerica  Stapf  et  Wettst.,  Polak.  Exp.  II,  51; 
1886  (sec.  specim.  orig.!). 

Prope  Sultanabad;  1890.  — Ibidem,  prope  Girdu;  20.  IX. 
1895.  — In  monte  Raswend;  15.  VII.  1892.  — Nehawend,  in 


Bornmiiller,  PHntae  Straussianae. 


259 


declivitatibus  montium ; 15.  VII.  1895.  — Prope  Chomein ; 1895. 
Hamadan,  in  monte  Eiwend;  16.  VI.  1895. 

Pimpineüd  Olivieri  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  870. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  15.  V.  1895. 

Pimpinella  Tragium  Vill.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  870  (ad  var. 
pseudotragium  Boiss.  vergens.*)  ' 

8ultanabad,  in  rupestribus;  1890.  — Luristania,  prope  Kaie 
Rustam  montis  ScAuturunkuh ; 21.  VI.  1889.  — Hamadan, 

in  monte  Eiwend;  J.6.  VI.  1895. 

Scaligeria  nodosa  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  H,  878. 

Snltanabad,  in  montosis ; 1897  (adsunt:  radix  napiformis, 
folia  setaceo-bipinnatisecta,  canles  nodosi  sine  flor.  et  fruct.).  — 
In  montibus  Tefresch  (inter  Sultanabad  et  Kum);  VI.  1897  (radix, 
folia,  caulis  pedalis  ramosus  nondum  florifer). 

Bunium  elegans  (Fenzl  sub  Caro).  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1883. 

Sultanabad,  in  apricis;  1890.  — In  monte  Raswend;  1894. 

— Prope  Chomein ; 1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend ; 
15.  V.  1895. 

Bunium  caroides  (Boiss.  sub  Elvendia)  ß.  Iranicum  Hausskn. 
herb,  (pro  spec.).  — Differt  a typo:  habitu  graciliore  non  tortuoso, 
radiis  longioribus,  jam  sub  anthesi  elongatis,  pedicellis  nunc 
subnullis  nunc  fructu  subaequilongis.  An  species  propria  ? attamen 
cl.  Haussknecht  ipse  in  monte  Sawers  specimina  simiha  pedi- 
cellis fructiferis  longiusculis  (non  „brevissimis  subnullis“)  legit, 
quae  Boissier  agnovit  et  sub  Caro  Elvendia  Boiss.  (=  Elvendia 
caroides  Boiss.)  citavit. 

Sultanabad,  in  ditione  sine  loci  specialis  indicatione.  — In 
monte  Raswend;  18.  VI.  1892.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend 
(loco  dass.  Elvendiae  caroidis) ; 10.  VI.  1895. 

Sium  lancifolium  M.  B.  - — Boiss.  fl.  Or.  II,  888. 

Sultanabad,  in  liumidis  faucium  Girdu;  3.  VII.  1892. 

Falcaria  Bivini  Host.  ß.  Persica  Stapf  et  Wettst.  (Erg. 
Polak.,  Exp.  II,  48,  pr.  sp.)  Hausskn.  herb. 

Sultanabad,  in  apricis;  4.  VIII.  1890.  — Ibidem,  prope 
Teramis;  4.  VIII.  1889.  — Ibidem,  prope  Girdu;  20.  IX.  1895. 

— Prope  Chomein;  1898  (fol.  radicalia).  — Luristania,  in  monte 
Schuturunkuh ; 1899  (fol.  radicalia);  1899. 

Auch  Haussknecht  und  Kotschy  sammelten  diese  Unter- 
art in  Persien,  so  am  Kuh  Gelu,  Avroman  in  Kurdistan 
(Hausskn.)  und  am  Kuh  Daena  im  Bachtiarengebiet  (Ky.Nr.677); 
ferner  Sintenis  im  nördlichen  Kleinasien  bei  Tossia  (Nr.  4878). 

Bhabdosciadium  Aucheri  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  898. 

Sultanabad,  in  districtu  Silachor;  20.  VI.  1896.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh;  VII.  1899. 


*)  Pimpinella  multijuga  Bornm.  (Verh.  d.  zool.  bot.  Ges.  Wien  1898) 
aus  dem  Libanon,  nach  Exemplaren  mit  nicht  ausgereiften  Früchten  be- 
schrieben, kann  ich  nunmehr  nach  Vergleich  mit  Exemplaren  von  Sison 
exaltatum  Boiss.  nur  als  eine  Form  des  letzteren  anerkennen. 


Beihefte  Bot.  Ccntralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  2. 


18 


260 


B o r n m ü 1 1 e r , Plantae  Straussiauae. 


Bhabdosciadium  stenophyllum  Boiss.  et  Hausskn.  — Boiss. 
fl.  Ür.  II,  898. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuli;  YII.  1899.  — Hamadan, 
montes  Karagan;  YII.  1899.  — Die  Exemplare  vom  Schuturun- 
kuli  haben  gut  entwickelte  Blütenstände  und  besonders  reichlich 
Wurzelblätter,  die  mit  Hausskn eclits  Originalpflanze  vorzüg- 
lich übereinstimmen.  Diejenigen  von  den  Karaganbergen  sind 
sehr  dürftig,  es  liegen  nur  Blätter  und  Wurzelschopf  vor,  doch 
ist  die  Zugehörigkeit  nicht  anzuzweifeln. 

Bh  ab  dos  ci  ad  iu  m St  rau  s s i i Hausskn.  herb.  spec.  no  v. 
Gflabrum,  glaucescens,  ramis  a basi  dichotome  et  stricte  ramosis, 

junceis,  subaphyllis;  foliis  radicalibus , caulinis  ad  vaginas 

brevissimas  reductis;  umbellis  omnibus  lateralibus,  2 — 3 ad  ramos 
valde  remotis,  subsessilibus  vel  (pedunculo  2 mm  longo)  brevissime 
pedunculatis,  parvis,  4 — 5 radiatis;  involucri  et  involucelli  phyllis 
brevibus,  lanceolatis,  membranaceis;  umbellulae  flore  centrali 
sessili  fertili,  ceteris  pedicellatis  masculis;  fructu  (immaturo) 
cylindrico  styhs  longis. 

Sultanabad,  in  apricis  aridis  prope  Mowdere;  25.  YIII.  1889. 

Die  Art  ist  durch  die  eigene  Tracht  mit  sitzenden  Döldchen 
längs  der  Zweige  (nicht  endständigen)  gut  gekennzeichnet. 

Grammosciadium  longilobum  Boiss.  et  Hausskn.  — Boiss.  fl. 
Or.  II,  900. 

Sultanabad,  in  montosis;  1890.  — Ibidem,  in  valle  Mowdere: 
20.  VI.  1892.  — Luristania,  in  moAte  Schuturunkuli;  1890. 

Bemerkung:  Nach  einer  Notiz  Haussknechts  (Herbar) 
ist  Caropod i um  gen.  nov.  (C.  meoides^  Stapf  etWettst.,  Erg.  d. 
Polak.  Exp.  II.  49)  identisch  mit  Grammosciadium  platycarpum 
Boiss.  et  Hausskn.;  Yergleichsstücke  liegen  nicht  vor.*) 

Chaerophyllum  macropodum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  905. 

Sultanabad:  1890  (flor.).  — In  monte  Raswend;  1898.  — In 
monte  Latetar  (inter  Sultanabad  et  Kum);  10.  VI.  1895  (fruct.). 
— Montes  Tefresch;  A*I.  1897.  — Burudschird,  in  collibus;  1898. 

Chaerophyllum  macrospermum  AVilld.  — Boiss.  fl.  Or.  II.  905. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuli;  YIII.  1898  (sine  fl.  et  fr.). 

Scandix  Iberica  M.  B.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  915. 

Sultanabad,  in  apricis:  1892.  — Prope  Chomein.  — Projie 
Nehawend;  18.  A’II.  1895. 

Scandix  pinnatifida  A’ent.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  916. 

Sultanabad.  in  lapidosis;  1890.  — Ibidem,  prope  Girdu; 
27.  IY.  1892. 

Conium  macul atum  L.  ß.  leiocarpum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.II,  922. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  3.  VII.  1892. 

Smyrnium  cordifolium  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  926. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend  ad  pagum  Abbasabad ; 15. 
A’I.  1889.  — Name  der  Eingeborenen : Bulhär  und  Kilefs. 

*)  Die  Richtigkeit  dieser  bisher  rui veröffentlichen  Angabe  wurde  mir 
aus  Wien  bestätigt! 


Born müll er,  Plantae Straussianae. 


261 


Smyrniopsis  Aucheri  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  928. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh  prope  Kaie  Rustarn; 
19.  VI.  1889.  — Einheimischer  Name:  Riasane. 

Hippomarathrum  crispum  (Pers.)  Ivoch.  ß.  longilobum  (DC.) 
C.  A.  M.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  932. 

Sultanabad,  in  montosis;  1898. 

Prangos  macrocarpa  Boiss,?  — Boiss.  fl.  Or.  II,  938. 

Sultanabad,  ad  pagum  Girdu;  18.  V.  1S90,  sine  fruct.;  an 
P.  ferulacea  (L.)  var.  foeniculacea  Traut v.  (A.  H.  Petrop.  VII,  458, 
fol.  glaberrimis !)  ? 

Prangos  uloptera  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  940. 

Sultanabad,  inter  Girdu  et  Nesmabad;  2.  VI.  1889  et  Ah  1890. 
Ibidem,  prope  Kererud;  19.  IV.  1889.  — Ibidem,  in  valle  Mow- 
dere;  20.  IV.  1889  et  20.  VI.  1892 ; p.  p.  verg.  ad  var.  brachglobam. 

Var.  brachyloba  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  941. 

Sultanabad,  in  valle  Mowdere ; 2.  VI.  1895. 

Prangos  odontoptera  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  942. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  2.  VI.  1895.  — In  monte  Ras- 
wend; V.  1896.  — Montes  prope  Burudscliird;  VII.  1897.  — In 
montibus  inter  Sultanabad  et  Kum:  Latetar  (10.  VI.  1895), 
Tefresch  (VI.  1897  et  1898),  Chaladschistan  (1898).  — Gulpaigan, 
in  desertis;  VI.  1899. 

Prangos  Szovitzii  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  912. 

Hamadan,  in  montibus  Karagan:  VII.  1899  (specimina  fructi- 
fera  30  cm  alta,  fructus  alis  margine  eroso-denticulatis. 

Colladonia  Persica  Hausskn.  herb.  spec.  nov.  describenda. 

Luristania.  in  monte  Schuturunkuh;  19.  VI.  1889.  — In 
monte  Eiwend;  V.  1897.  — Eandem  speciem  legi  probe  Erbil  in 
deserto  Assyriae;  6.  V.  1893  (Bornm.  iter  Persico-turcicum  a. 
1892—93,  Nr.  1269). 

Echinophora  platyloba  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  947. 

Sultanabad,  in  montibus  prope  Ivale-Nou;  15.  VII.  1889. 
Ibidem,  in  valle  Mowdere;  24.  VIII.  1889.  — Ibidem,  prope 
pagum  Teramis  in  desertis;  4.  VIII.  1890.  — Persice:  cliosclia 
risa;  „wird  gestoßen  der  Buttermilch  als  Gewürz  beigemischt u. 

Anisosciadium  Orientale  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  950. 

Inter  Kermandschah  et  Bagdad:  prope  Serpul;  1.  IV.  1894. 

Hausslcnechtia  Elymaitica  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  960. 

Luristania  (Elymaea):  in  monte  Schuturunkuh;  22.  VI.  1889. 

- Diese  eigenartige  Riesendolde,  deren  Erflehte  noch  nicht  be- 
kannt sind,  sammelte  Strauss  zum  erstenmal  wieder  seit  ihrer 
Entdeckung,  leider  aber  ebenfalls  nur  in  sehr  jugendlichen 
Exemplaren.  Die  nähere  Bezeichnung  des  Standorts  lautet:  west- 
liche Ausläufer  des  Schuturunkuh  nahe  dem  Kuh  Peris. 

Ferula  oopoda  Boiss.  fl.  Or.  II,  984. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend  in  faucibus  prope  pagum 
Abbasabad;  15.  VIII.  1889. 

Ferula  Blanchei  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  987. 

18* 


262 


Bornmüller,  Plantae  Sfci'aussianae. 

In  desertis  Syriae  inter  Deir  [ad  Euphratem]  et  Palmyra; 

10.  Y.  1894. 

Ferula  rigidula  DC.?  — Boiss.  fl.  Or.  II,  988. 

Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  districtu  Chaladschistan; 
V.  1899. 

S trau ss  traf  im  Mai  nur  Blätter  dieser  Ferula  an,  die  mit 
Szovits' sehen  Exemplaren  übereinstimmen.  Besseres  Material 
ist  abzuwarten. 

Ferula  Karelini  Bg.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  993. 

In  desertis  prope  Kum;  Y.  1899. 

Ferula  rubricaulis  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  996. 

Luristania,  inter  montes  Schuturunkuh  et  Kuhe-Sass  prope 
fluvium  Sefidab;  24.  VIII.  1889  (fruct.  mat.). 

Ferulago  macrocarpa  (Fenzl.)?  - — Boiss.  fl.  Or.  II.  1003. 

In  monte  Latetar;  15.  V.  1895  (nur  Blätter!). 

Bemerkung:  „ Ferulago  setifolia  C.  Koch“  Ereyn  in  Si  nt. 
no.  4182  = F.  platycarpa  Boiss.  et  Bai,  teste  Haussknecht. 

Ferulago  angulata  Schlecht.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1005. 

Hamadan,  in  montibus  Wafs;  VI.  1899. 

Ferulago  trifida  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1006. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  VII.  1897  et  VIII.  1898.  — 
Supra  Burudschird;  VII.  1897.  — Luristania,  in  monte  Schutu- 
runkuh; 21.  VI.  1889.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  15.  VI. 
1895.  — Inter  Hamadan  et  Kum,  in  montibus  Wafs,  1899.  — 
Diese  Art  ist  nach  Boissier  nur  aus  dem  nördlichen  Persien 
(Gilan)  bekannt,  ich  traf  sie  massenhaft  in  den  südöstlichen  Hoch- 
gebirgen Persiens  in  der  Provinz  Kerrnan  an.  Die  Strauss- 
schen  Funde  im  mittleren  westlichen  Persien  verbinden  die  von- 
einander weit  entfernten  Verbreitungsgebiete.  Die  ähnliche 
F.  Carduchorum  Boiss.  et  Hausskn.  (petalis  pubescentibus!),  die 
Haussknecht  vielfach  im  benachbarten  Kurdistan  gesammelt 
hat,  fehlt  bisher  in  den  Strauss’schen  Sammlungen. 

Berichtigung:  Eine  von  Sintenis  in  Transkaspien  mehr- 
fach gesammelte,  von  mir  als  Ferula  spec.  ad  int.  bezeichnete 
Umbellifere,  ausgegeben  unter  Nr.  457,  776,  1634,  1796  von 
As-chabad,  Kasandscliik  und  Kisil  Arwat,  gehört  nach  tab.  VIII 
in  Act.  Hort.  Petrop.  XXIII  (1904)  zu  Galangania  fragrantissima 
Lipsky  gen.  et  spec.  nov.  Act.  H.  Petrop.  XVIII  (1900). 

Johrenia  Candollei  Boiss.  — Boiss.  fl.  O.  II,  1012. 

Sultanabad,  in  valle  Mowdere;  25.  V.  1889;  20.  VI.  1892; 
2.  VI.  1895.  — In  montibus  inter  Sultanabad  et  Kum,  in  m. 
Latetar  10.  VI.  1895.  — Ibidem  in  m.  Tef'resch;  VI.  1897. 

Ein  vor  kurzem  aps  Wien  erhaltenes  Orginalexemplar  der  von 
Pichler  gesammelten  und  in  den  Botan.  Ergeb.  d.  Polak.  Exped. 

11,  50  (1886)  neu  beschriebenen  Seseli  leucocoleum  stimmt  völlig 
mit  obiger  Johrenia  Candollei  Boiss.  überein. 

Peucedanum  spec.  (P  officinale  L .?)  — Boiss.  fl.  Or.  n,  1017. 

Sultanabad,  in  montanis  Silachor;  1895.  — Es  liegen  nur 
Wurzelstock  und  Blätter  vor,  die  von  denen  des  P.  officinale  L. 
nicht  zu  unterscheiden  sind. 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


263 


Peucedanum  Aucheri  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  TI,  1022. 

Sultanabad,  in  fauce  Girdu;  1890. 

Peucedanum  pastinaeifolium  Boiss.  et  Hoh.  — Boiss.  fl.  Or. 
II,  1023. 

Luristania,  in  monte  Scfluturunkuh ; 1890. 

Peucedanum  cervariifolium  C.  A.  M.  — Boiss.  fl.  Or.  II, 
1025. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh ; VIII.  1898.  (Exemplare 
sehr  dürftig.) 

Ducrosia  anethifolia  (DC.)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1036. 

Neliawend,  in  monte  Kuh  Gerru;  \ II.  1899  (fruct.  mat.). 

Zozimia  absinthifolia  (Vent.)  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1037. 

Sultanabad;  1890.  — Ibidem,  inter  Girdu  et  Nesmabad; 
2.  YI.  1889.  — In  monte  Raswend;  V.  1896.  — In  monte  Schah - 
sinde;  VI,  1897.  — In  montibus  prope  Burudschird;  VII.  1896 
et  VIII.  1899.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  m.  Latetar; 
1899. 

Zozimia  radians  Boiss.  et  Hoh.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1037. 

Kurdistania,  in  alpinis  Takhti-Soleiman  (inter  Hamadan  et 
Tebris);  VI.  1999. 

Zozimia  leiophyl  la  Hausskn.  herb.  (spec.  nov.)  ■ — nornen 
solum. 

Die  mit  dieser  Bezeichnung  (ohne  Beschreibung)  im  Herbar 
Haussknechts  liegenden  7 Stücke  sind  in  sehr  jugendlichem 
Zustande  (mit  1 2 fußhohen,  kaum  blühenden  Stengeln)  gesammelt, 
die  später  in  den  Karagan  - Bergen  aufgenommenen  Stücke  ge- 
hören zweifelsohne  derselben  Pflanze  an,  sind  etwas  über  fußhoch, 
doch  sind  auch  hier  nur  wenige  der  gelblichen  Blüten  entfaltet. 
Die  Früchte  sind  völlig  unbekannt.  Trotzdem  ist  mit  ziemlicher 
Sicherheit  die  Pflanze  nur  als  eine  Zozimia  zu  deuten  und  zwar 
als  nächste  Verwandte  der  Z.  frigida  Boiss.  u.  Hausskn.,  mit 
welcher  sie  gleich  der  Z.  tragioides  Boiss.,  Z.  dicliotoma  Boiss. 
und  Z.  suffruticosa  Freyn  et  Bornm.  (Bull,  de  l'Herb.  Bossier 
621,  1897)  die  ganz  eigenartige  Beschaffenheit  der  Wurzel  (suf- 
fruteszierend)  und  Stengel  mit  angehäuften  holzig  verhärtenden 
alten  Blattscheiden  gemein  hat.  Z.  Iciophylla  Hausskn.  ist  vor 
allen  orientalischen  und  zentralasiatischen  Arten  durch  die  Kahl- 
heit der  Blätter  vorzüglich  gekennzeichnet!  Der  Wurzelstock 
ist  kompakt,  die  äußersten  Schuppen  (Blattreste)  häufig  zerfasert; 
Blätter  2 — 4 paarig,  langgestielt,  Fiedern  bis  auf  den  Grund  fieder- 
schnittig,  Abschnitt  abermals  geteilt  in  länglich  lanzettliche  Seg- 
mente auslaufend.  Stengel  fast  blattlos;  Stengelblätter,  nur  an 
der  untersten  Gabelung  vorhanden,  sehr  verkleinert  mit  schmaler 
weißlicher  Scheide.  Die  obersten  sehr  kleinen  Blätter  linear  oder 
mit  feinen  Fiederschnitten.  Radien  der  Dolde  7 — 8,  sehr  un- 
gleich lang;  die  längeren  zur  Blütezeit  etwa  2 cm  lang.  Hüllen 
und  Hüllchen  je  5,  länglich  lanzettlich,  weißberandet ; Blüten 
gelb,  klein ; Petalen  kahl. 

Zozimia,  frigida  Boiss.  et  Hausskn.,  die  im  Herbar  Hauss- 
knecht  in  zahlreichen  Originalexemplaren  vorzüglich  vertreten, 


264 


Born m üll  e r , Plantae  Straussianae. 


ist  wohl  die  der  Z.  leiophylla  Hausskn.  am  nächsten  stehende, 
aber  — ganz  abgesehen  von  der  (kurzen,  dichten,  abstehenden) 
Behaarung  — eine  in  vieler  Beziehung  weit  verschiedene  Art 
mit  ganz  anderem  Blattzuschnitt.  Die  anderen  oben  angeführten 
Arten  kommen  noch  weniger  in  Betracht.  Außerdem  dürfte  der 
für  die  neue  Art  vom  Autor  gewählte  Name  angetan  sein,  eine 
Verwechselung  mit  anderen  Arten  der  Gattung  nicht  aufkommen 
zu  lassen. 

Inter  Hamadan  et  Kum,  in  montibus  Tefresch  (loc.  dass.); 
VI.  1897.  — Hamadan,  in  montibus  Karagan;  VI.  1899. 

Heraclemn  lasiopetalum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1042. 

Chunsar  (inter  Sultanabad  et  Ispahan),  in  montosis;  12.  VIII. 
1S92.  — Luristania,  in  alpibus  Schuturunkuh,  prope  Kale-Rustam; 
20.  VI.  1889.  — Ibidem,  inter  Schuturunkuh  et  Kuh-Peris;  22. 
VI.  1889.  — Inter  Hamadan  et  Kermandsehah,  prope  Ivengower. 

— Pers. : Gulper. 

Heracleum  Persicum  Desf.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1044. 

Sultanabad,  cult.  in  hortis;  5.  VI.  1889.  — Luristania,  in 
i’eg.  alp.  inter  montem  Schuturunkuh  et  m.  Kuhe-Sass;  24.  VI, 
1889.  — „Der  Same  wird  von  den  Persern  als  Gewürz  verwendet, 
auch  werden  die  jungen  Schößlinge  in  Essig  gelegt  und  genossen“ 
(Str  auss). 

Malabaila  Aucheri  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1057. 

Sultanabad,  in  montibus;  1890.  — In  monte  Latetar;  10.  VI. 
1895.  — Prope  Cliomein;  VII.  1896. 

Malabaila  porphyrodiscus  Stapf  et  Wett  st.,  Botan.  Ergeb.  d. 
Polak.  Exp.  n.  Pers.  II,  52  (1886). 

Sultanabad,  in  decliv.  rupestribus  prope  Mowdere;  2.  VI. 
1895.  — Ibidem,  inter  Girdu  et  Nesmabad;  2.  VI.  1889.  — In 
monte  Baswend:  1894  et  VIII.  1899.  — Hamadan  (loc.  dass.), 
in  monte  Eiwend;  15.  V.  1895  et  V.  1897. 

Artedia  squamata  L.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1070. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  1895. 

Daucus  Persicus  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1072. 

Sultanabad,  in  faucibus  Girdu;  1.  VIII.  1889  et  3.  VII.  1892. 

— In  monte  Latetar;  10.  VI.  1895  et  VI.  1897.  — In  montibus 
prope  Gulpaigan;  VI.  1899. 

Bemerkung:  Torilis  Sintenisii  Freyn  in  Österr.  Bot.  Zeit- 
schrift 1892.  166  (=  Caucalis  Sintenisii  Freyn  1.  c.  1894,  144) 
stimmt  exakt  mit  Hausskn  echt  sehen  Exemplaren  des  Daucus 
leptocarpus.  Höchst,  überein.  (!)  Aueh  ich  sammelte  diese  im 
ganzen  Stromgebiet  des  Euphrat  und  Tigris  verbreitete  Daucus- 
Art  in  Assyrien  und  x gab  sie  unter  dem  Freynschen  Namen, 
der  nunmehr  als  Synonym  von  D.  leptocarpus  Höchst,  zu  be- 
trachten ist,  aus. 

Daucus  Carota  L.  var.  maximus  Desf.  (pr.  spec.)  Bornm.  — 
Boiss.  fl.  Or.  II.  1076. 

Sultanabad,  in  declivibus ; 1890.  — Ibidem,  ad  pagum  Tera- 
mis;  4.  VIII.  1889  — in  monte  Latetar;  VI.  1897.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh ; 1899. 


B o r n m ü ] 1 e r , P]  antae  Straussianae. 


265 


Psammogeton  brevisetum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  1079.  — Syn.: 
Athamantha  grisea  Stapf  et  Weitst, , Bot.  Erg.  Polak.  Exp.  n. 
Pers.  II,  51  (1886 1,  teste  cl.  Hausskn.  herb. 

Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  inontibus  Tefresch;  VI.  1897. 

Turgenia  latifolia  (L.)  Hoffm.  d)  brachyantha  Boiss.  — Boiss. 
fl.  Or.  I i,  1087. 

Sultanabad,  in  incultis;  6.  VI.  1889  et  V.  1895.  — Inter 
Sultanabad  et  Hamadan,  prope  Douletabad;  1896.  — Hamadan, 
in  monte  Ehrend ; VII.  1897. 

Lisaea  heterocarpa  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1088. 

Inter  Hamadan  et  Kermandschah,  prope  Kengower ; 15.  VII. 
1895.  — In  monte  Raswend;  28.  VII.  1895. 

Cornaccae. 

Cornus  australis  C.  A.  M.  — Boiss.  fl.  Or.  II,  1093. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  VII.  1899. 

Caprifoliaceae. 

Lonicera  nummularifolia  Fisch,  et  Mey.  (nom.  nudum). 
Jaub.  et  Spach.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  7.  — Sec.  Rheder,  Syn- 
opsis of  the  genus  Lonicera  (Missuri  Bot,  Gard.  Rap.  1903, 
p.  132)  rectius:  L.  arborea  var.  Persica  Jaub.  et  Spach  (pr.  sp.); 
syn.  L.  nummularifolia  Jaub.  et  Spach. 

Sultanabad,  in  montanis  subalpinis;  1890.  — Burudschird, 
in  montibus;  4 II.  1897.  — Prope  Chomein;  VII.  1896.  — Inter 
Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar;  10.  VI.  1895  (flor.),  20. 
VIII.  1895  (fruct.);  5.  VIII.  1892  (fr.). 

Var.  fol.  ellipticis. 

Sultanabad;  1890.  — Luristania,  in  monte  Schuturunkuh, 
prope  Kaie  Rustam;  20.  VI.  1889.  — Ibidem  in  montibus  inter 
Schuturunkuh  et  Kuh  Peris;  22.  VI.  1889. 

Rubiacea  e. 

Gaillonia  Bruyieri  Rieh.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  14. 

Inter  Sultanabad  et  Kum  in  monte  Latetar;  1897. 

Rnbia  tinctorum  L.  Boiss.  fl.  Or.  III,  17. 

Sultanabad,  in  sepibus  hortorum;  27.  VII.  1889. 

Rubia  pauciflora  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  18. 

Sultanabad,  in  rupestribus  prope  Girdu;  3.  VII.  1892  et 
20.  IX.  1895.  — Ibidem  prope  Mowdere;  24.  VIII.  1889  et  1899. 
— In  monte  Raswend;  15.  VI.  1889  et  1897.  — In  districtu 
Dschapelakh;  IX.  1889. 

Haussknecht  bezeichnete  diese  Art  in  Strauß  exsicc.  teil- 
weise als  R.  albicaulis  Boiss.,  welche  aber  durch  anderen  Blüten- 
stand (panicula  racemosa!)  spezifisch  verschieden  ist.  Auch  die 
von  mir  aus  Süd -Persien  (Kerman;  iter  Persico-turcicum  1892 
bis  1893)  als  R.  albicaulis  Boiss.  var.  latifolia  Bornm.  ausgegebene 
Pflanze  gehört  in  die  nächste  Verwandtschaft  der  R.  pauciflora 
Boiss.  und  ist  als  var.  latifolia  Bornm.  dieser  Art  zuzuzählen. 


266 


B o r um  ül  1 e r , Plantae  Straussianae. 


Crucianella  glauca  Rieh.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  24. 

Luristania,  in  alpinis  montis  Schuturunkuh,  prope  Kaie 
Rustam;  21.  VI.  1889.  (f.  verg.  ad  ß Gilanicam  Trin.  pr.  sp.). 

Asperula  glomerata  (M.  Bieb.)  Grisb.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  28. 

Sultanabad,  in  valle  Mowdere;  2.  VI.  1895.  — In  .monte 
Schahsin  de;  1897.  — Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  1889 
et  1892.  — Sämtliche  Exemplare  zeichnen  sich  durch  „corolla 
velutina1*  aus  (=  f.  eriantha  Hausskn.  herb.). 

Asperula  setosa  Jaub.  et  Spach.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  30. 

Sultanabad,  inter  pagnm  Nesmabad  et  Girdu,  in  montibus; 
2.  VI.  1889.  — Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar; 
10.  VI.  1895.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  1897.  — In 
montibus  Karagan;  VI.  1899. 

Asperula  trichodes  J.  Gay.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  31. 

Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VI.  1899  (specimen  unicum!). 

Asperula  brachyantha  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  45.  — 
A.  Persica  Hausskn.  in  Strauss  exsicc. 

Burudschird,  in  montanis  aridis;  1897. 

Hausskn  echt  bezeichnete  die  Pflanze  als  neue  Art  einer 
anderen  Sektion,  doch  stimmt  sie  vorzüglich  mit  den  von 
Kotschv  am  Kuh  Daena  und  auch  mit  den  von  ihm  selbst 
in  S.-AV.- Persiengesammelten  Exemplaren  überein. 

Galium  leioplnyllum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  51. 

Sultanabad,  in  rupestribus  faucium  Girdu;  1895.  — In  monte 
Raswend,  prope  pagum  Abbasabad;  VI.  1889  et  15.  VII.  1892. 
— Luristania,  in  monte  Schuturunkuh;  1890. 

Var.  obt usifolia  Bornm.  (v.  nov.);  foliis  brevioribus  obtusi- 
usculis  et  latioribus  (sed  ut  in  typo  petalis  mucronatis). 

Sultanabad,  in  districtu  Silachor;  20.  VIII.  1896.  — Cho- 
mein;  VII.  1896  (f.  latifolia). 

ß)  stenophyllum  Boiss.  = G.  xylorrhizum  Boiss.  et  Huet. 

Sultanabad,  in  monte  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam; 
15.  VI.  1889. 

/)  subvelutinum  (DG  pro  sp.  Asperulae)  Boiss.  — Boiss.  fl. 
Or.  III,  51. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  V.  1890  et  2.  VI.  1895.  — 
Ibidem,  in  faucibus  Girdu;  1.  IV.  1892.  — Ibidem,  inter  Girdu 
et  Nesmabad;  2.  VI.  1889.  — Ibidem,  prope  Kererud;  19.  IV. 
1889.  — In  montibus  prope  Nehawend;  15.  VII.  1895.  — Gul- 
paigan;  V.  1899.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend  (loc.  dass.  Oli- 
vieri!);  V.  1897. 

Häufig  sind  bei  dieser  Art  die  Kronenzipfel  sehr  undeutlich 
mukronat  und  außerdem  sind  die  Blätter  mitunter  sehr  ver- 
breitert. Ob  daher  G.  Kurdicum  Boiss.  et  Hoh.  tatsächlich  von 
G.  leiophyllum  Boiss.  spezifisch  verschieden  ist,  verdient  weiterer 
Beachtung. 

Galium  Iranicum  Hausskn.  herb.  spec.  nov. 

In  monte  Raswend;  15.  VII.  1892. 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


267 


Die  mit  dieser  Bezeichnung  im  Herbar  Haussknecht 
liegenden  Exemplare  sind  schwerlich  in  den  Formenkreis  des 
G.  Kurdicum  Boiss.  et  Hoh.  oder  des  G.  leiophyllum  Boiss.  zu 
ziehen.  Die  Pflanze  hat  den  Habitus  der  Asperula  odorata ; die 
Blätter  sind  sehr  breit,  wie  die  ganze  Pflanze  völlig  kahl;  die 
Blütenstände  der  kaum  verzweigten  Stengel  sind  verkürzt  und 
mehr  gegen  die  Spitze  gerückt. 

Galium  verum  L.  — Boiss.  fl.  Or.  IH,  62. 

Luristania,  in  monte  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam  in 
fauce  Derre-tscha;  21.  VI.  1889. 

ß)  consanguineum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  62. 

Nehawend,  in  montanis;  15.  VII.  1895.  — Luristania,  in 
monte  Schuturunkuh;  21.  VI.  1889. 

Auch  Haussknecht  sammelte  diese  Abart  in  Persisch- 
Kurdistan  im  Jahre  1867  bei  Pendscliwin. 

Galium  ceratopodum  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  6S. 
Clulpaigan,  in  montanis;  1899  (specimen  unicum  mancum). 
Galium  nigricans  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  74. 

Nehawend,  in  decliv.  montium ; 15.  VII.  1895.  — Inter  Sul- 
tanabad  et  Kum  in  monte  Latetar;  1897. 

Galium  coronatum  Sibth.  et  Sm.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  79.  - 
forma  glaberrima  foliis  latiusculis. 

Sultanabad,  in  rupestribus  Girdu;  3.  VII.  1892.  — Ibidem, 
in  monte  Schahsinde;  1897.  — In  montibus  prope  Chomein; 

VII.  1896. 

y)  Persicum  (DC.  pr.  sp.);  — var.  stenophyllum  Boiss.  fl.  Or. 
III,  80. 

Sultanabad,  in  valle  Mowdere;  5.  IV.  1889  et  V.  1890.  — - 
Ibidem,  in  fauce  Girdu;  17.  IV.  1892.  — In  monte  Raswend; 
V.  1896  et  VIII.  1899.  — Montes  Tefresch  (inter  Hamadan  et 
Kum);  VIII.  1898. 

Callipeltis  Cucullaria  (L.)  DC.  — Boiss.  fl.  Or.  TII,  84. 
Sultanabad,  in  aridis;  1890.  — In  monte  Raswend;  1899.  - 
Nehawend;  15.  V.  1895.  — Prope  Kum;  1899. 

Callipeltis  aperta  Boiss.  et  Bulise.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  84. 
Luristania,  in  monte  Schuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam; 
19.  VII.  1889. 

V al  er  i an  e a e. 

Valeriana  sisymbriifolia  Desf.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  88. 
Sultanabad,  in  rupestribus  et  in  faucibus  Mowdere;  V.  1890. 
— In  monte  Raswend;  15.  VII.  1892.  — Ibidem  ad  pagum  Ab- 
basabad; 15.  VI.  1989  et  30.  IV.  1892.  — Prope  Burudschird; 

VIII.  1897.  — Chomein;  VII.  1896.  — Prope  Indschidan;  V. 
1894.  — Hamadan,  in  monte  Eiwend;  16.  VI.  1895. 

Valeriana  ficariifolia  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  89 
Sultanabad;  1890.  — Ibidem,  in  fauce  Girdu;  17.  IV.  1892. 
Valerianella  tuberculuta  Boiss.  — Boiss.  11.  Or.  I II,  96. 
Burudschird,  in  montanis;  VII.  1899. 


26S 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Yalerianella  oxyrrhyncha  F.  et  M.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  98. 
Sultanabad,  in  collibns  inter  Girdu  et  Nesmabad;  2.  VI. 
1889. 

Valerianella  cymbicarpa  C.  A.  M.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  101. 
Sultanabad,  in  apricis;  V.  1890,  22.  V.  1892.  — Ibidem,  in 
valle  Mowdere;  2.  VI.  1895. 

Yalerianella  Dufresnia  Bge.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  109. 

Inter  Sultanabad  et  Kum,  in  monte  Latetar;  10.  VI.  1895. 
Inter  Kerrind  et  Clianekin  (ad  fines  Persiae)  prope  Serpul; 
1.  IV.  1894. 


Dipsaceae. 

Dipsacus  laciniatus  L.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  116. 

In  montibus  prope  Xehawend  et  Burudschird,  Kuli  Germ; 
VIII.  1897  et  IX.  1899.  — In  monte  Tschal-Khatun ; 1898. 

Cephalaria  dichaetophora  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  119. 

Sultanabad,  prope  Mowdere;  1890.  — Luristania,  in  monte 
Scliuturunkuh ; 20.  VI.  1889. 

Die  Exemplare  stimmen  mit  den  von  Haussknecht  am 
Sawers  und  mit  den  von  mir  bei  Riwandous  in  den  persisch- 
türkischen Grenzgebirgen  Kurdistans  26.  VI.  1893  gesammelten 
Formen  (Bornm.  exs.  no.  295)  exakt  überein. 

Cephalaria  Syriaca  (L.)  Schrad.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  120. 

Sultanabad,  ad  pagum  Teramis  in  planitie;  4.  VIII.  1889.  — 
Luristania,  in  monte  Scliuturunkuh,  prope  Kaie  Rustam;  31.  VI. 
1889.  — Pers.  „Gurko“. 

Die  aus  der  Umgebung  von  Hamadan  stammende  Pflanze 
Pichlers,  welche  in  Stapf,  Bot.  Erg.  d.  Polak.  Exp.  n.  Pers. 
I,  54,  als  C.  setosa  Boiss.  et  Holi.  angeführt  wird,  gehört  nach 
Belegexemplaren,  befindlich  im  Herbar  Haussknecht,  zu 
C.  Syriaca  (L.)  Schrad.  — Dagegen  ist  eine  von  Sintenis  im 
Jahre  1888  bei  Mardin  (Sint.  no.  1314)  gesammelte  und  von 
Stapf  als  C.  setosa  Boiss.  et  Hob.  bestimmte  Cephalaria  eine 
neue  Art,  die  Haussknecht  in  seinem  Herbar  als  C.  Stapfii 
Hausskn.  bezeichnet  hat.  Da  dieselbe  noch  unbeschrieben  ist, 
gebe  ich  hier  eine  kurze  Diagnose: 

C.  Stapfii  Hausskn.  herb.  — Annua,  elata,  stricte  ramosa; 
caulibus  inferne  tuberculato-setosis;  foliis  glabris,  inferioribus, 
pinnatis,  laciniis  oblongo-lanceolatis,  crenato-serratis,  superioribus 
indivisis,  integris;  capitulis  longe  pedunculatis,  sphaericis:  involucri 
phyllis  et  paleis  glabris,  albidis,  oblongis,  inferioribus  brevissimis, 
late  ovatis,  saepius  latioribus  ac  longis,  cucculatis,  omnibus  apice 
abrupte  in  cuspidemv  longissimam  setaceam  scabram  pallidam 
palea  longiorem  abeuntibus;  involucelli  qnadrangularis  tubo  dense 
albo-piloso,  dentibus  quaternis  angulorum  in  aristas  setaceas  eo 
sublongiores  scabras  elongatis,  intermediis  multo  brevioribus. 

In  der  Form  der  kurz  zugespitzten,  lang  begrannten  Hüll- 
schuppen ähnelt  C.  Stapfii  Hausskn.  der  C.  Syriaca  (L.),  indessen 
sind  die  Schuppen  von  halber  Länge,  besonders  die  untersten 
sehr  verkürzt,  cucculat,  und  das  Köpfchen  daher  von  höchst 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


269 


eigenartiger  Tracht.  Die  Stengelblätter  tragen,  was  allerdings 
auch  bei  C.  Syriaca  (L.)  vorkommt,  an  der  Basis  hin  und  wieder 
kleine  Fiederblättchen.*)  Mit  der  neuerdings  beschriebenen, 
ebenfalls  annuellen  Cephalaria  Sintenisii  Freyn  (Österr.  bot.  Zeit- 
schrift, J.  1893,  27 ; phyllis  liirtis  acuminatis  non  aristatis ! ) liegt 
keine  Verwandtschaft  vor. 

Cephalaria  microcephala  Boiss.  — Boiss.  fb  Or.  III,  125. 
Sultanabad,  in  rupestribus  faucium  Girdu;  2.  IX.  1895.  — 
In  montanis  Silachor;  IX.  1896.  — In  ditione  oppidi  Kum, 
prope  Saweh;  1896.  — Hamadan,  in  montibus  AVafs;  1899. 

C ephalaria  axillaris  Hausskn.  herb.  ex.  aff.  C.  mi- 
crophalae  Boiss.  — Species  curiosa  heterocephala:  capitulo  summo 
(axillari)  subsessili  maximo  quam  cetera  ramorum  lateralium  longe 
pedunculata  (magnitudine  C.  microcephalae  Boiss.  vel  C.  hirsutae 
Stapf)  plus  duplo  majore;  foliis  et  caulibus  glaberrimis  vel  |)arce 
puberulis;  species  dubia;  an  varietas  C.  microcephalae  in  ditione 
haud  ra.ro  obviae,  an  insecti  cujusdam  ictu  f.  deformata? 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  VIII.  1899.  — In  monte 
Schahsinde;  VI.  1897.  — Nehawend,  in  monte  Kuh  Gerru; 

VIII.  1899.  — Burudschird  in  montosis;  VIII.  1897.  — 
Hamadan,  in  monte  Eiwend  in  declivitatibus  meridionalibus ; 

VII.  1897. 

Bemerkung:  Die  von  Sintenis  bei  As-chabad  in  Trans- 
kaspien  gesammelte  Cephalaria  (exsicc.  no.  1044),  die  ich  als 
C.  microcephala  Boiss.  bestimmte,  weicht  von  den  westpersischen 
Formen  durch  dichte  dünn -wollige  Haarbekleidung  an  den 
unteren  Stengelteilen  und  der  Blattunterseite  ab ; sie  ist  als 
var.  subl  anata  Bornm.  (v.  nov.)  zu  bezeichnen. 

Scabiosa  Olivieri  Coult.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  141. 

Sultanabad,  in  districtu  Dschapelakli ; IX.  1898.  — Silachor; 
20.  VIII.  1896.  — In  montanis  prope  Burudschird ; VIII.  1899. 

ß)  longiseta  Bornm.  in  exsicc.,  iter  Persico-turc.  1892 — 93 
(pro  spec.);  setis  duplo  longioribus  ac  in  typo. 

Sultanabad,  in  montanis  Dschapelakli,  in  consortio  typi; 

IX.  1898. 

Scabiosa  Palaesiina  L.  var.  Persica  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or. 

III,  145. 

Sultanabad,  in  monte  Raswend;  V.  1896;  28.  VII.  1895; 

VIII.  1898.  — In  monte  Latetar ; 10.  VI.  1895.  — Luristania, 
in  monte  Schuturunkuh , prope  Kaie  Rustarn;  20.  VI.  1889.  - 
Hamadan,  in  monte  Eiwend;  VIII.  1898. 

Dieser  Varietät  gehört  auch  die  von  Pichler  am  Eiwend 
gesammelte,  von  Stapf  als  S.  setu/osa  F.  et  M.  ausgegebene 
Pflanze  (aristae  longe  exsertae!)  an. 

var.  calocephala  Boiss.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  144. 


*)  Boi  C.  Syriaca  sind  die  (meist  fehlenden)  Wurzelblätter  ebenfalls 
fiederschnittig  geteilt:  die  darauf  basierende  Einteilung  bei  Boissier  1.  c. 
ist  daher  hinfällig. 


270 


Bornmüller,  Plantae  Straussianae. 


Kurdistania,  extra  fines  Persiae  inter  Kermandschahan  et 
Bagdad  prope  Schirwan  (Scheraban) ; 10.  IV.  1894. 

Pterocephalus  plumosus  (L.)  Coult.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  147. 
Sultanabad,  in  monte  Baswend;  1895  (f.  vergens  ad  var. 
nov.  macroch aetus  Boi'nm.;  involucri  setis  11  mm  longis  et 
capitulis  fructiferis  40  mm  diametricis  a typo  [capitulis  fructi- 
feris  25  mm  latis]  di  versa).  Die  andere  extreme  Form  (var. 
brachych aetus  Bornm.)  besitzt  nur  6 mm  lange  Grannen; 
vergl.  Bornm.  exsice.  von  Amasia  (Anatolien). 

Bemerkung:  Pterocephalus  involucratus  S.  S.  sammelte 
Strauss  außerhalb  Persiens  in  Mesopotamien  zwischen  Anah 
und  Deir  der  Boute  Bagdad-Palmvra  am  6.  Mai  1894. 
Pterocephalus  canus  Coult.  — Boiss.  fl.  Or.  III,  151. 
Sultanabad,  Mowdere,  in  rupestribus;  25.  V.  1889,  20.  V. 
1892,  2.  VI.  1895.  — In  monte  Baswend;  VII.  1897,  VIII.  1899. 
— Luristania,  prope  Ivale  Bustam  montis  Schuturunkuh ; 21. 
VI.  1889.  (Fortsetzung  folgt.) 


Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L. 

Von 

Prof.  Dr.  J.  Velenovsky, 

Prag. 


Nachdem  ich  in  meiner  Abhandlung  „Nachträge  zur  Flora 
von  Bulgarien,  Prag,  1903“  (Sitzungsber.  d.  k.  böhm.  Ges.  d.  Wiss.) 
einige  Studien  über  die  orientalischen  Thymus- Arten  veröffent- 
licht habe,  wo  auch  die  schematische  Darstellung  der  Ver- 
zweigungsart der  Sektion  Serpyllum  bildlich  veranschaulicht  war, 
verfolgte  ich  in  den  folgenden  Jahren  die  verwandtschaftlichen 
Beziehungen  nicht  nur  der  orientalischen,  sondern  auch  aller 
anderen  Arten  dieser  Gattung  in  der  Absicht,  um  festzustellen, 
ob  die  morphologische  Orientation  der  blühenden  und  sterilen 
Sprosse  für  die  Einteilung  sämtlicher  Arten  verwendbar  ist.  Zu 
diesem  Behufe  habe  ich  das  Material  der  Herbarien  Born- 
müllers, Haussknech  ts,  Freyns,  dann  dasjenige  der 
Museumsherbarien  in  Prag  und  Belgrad  (Adamovic)  verglichen, 
wofür  ich  hier  den  Vermittlern  den  besten  Dank  sage. 

Es  gibt  nicht  sobald  eine  Gattung,  welche  systematisch  so 
vernachlässigt  wäre,  wie  eben  die  Gattung  Thymus.  Eine  wenn 
auch  nur  oberflächliche  Durchsicht  der  floristischen  Werke,  so- 
wie der  Sammelwerke  größeren  Stils  (z.  B.  Conspectus  Nymans) 
überzeugt  uns,  was  für  Konfusionen  und  widersprechende  An- 
schauungen über  die  Begrenzung  und  Stellung  der  einzelnen 
Arten  bei  den  Autoren  herrschen.  Es  gibt  auch  keine  voll- 
ständige Monographie,  aus  welcher  wir  eine  Übersicht  über  die 
Verbreitung  der  Arten  gewinnen  und  eine  Einsicht  in  dieselben 
schöpfen  könnten. 

Opiz  war  der  erste,  welcher  seine  Aufmerksamkeit  den 
Thymus- Formen  eingehend  gewidmet  hat.  Seine  Studien  be- 
ziehen sich  aber  lediglich  nur  auf  die  mitteleuropäischen  Arten, 
welche  recht  spärlich  sind.  Die  zahlreichen  „Arten“,  welche  er 
aufgestellt  hat,  sind  zum  großen  Teile  nur  hybriden  Ursprungs 
oder  nur  minderwertige  Varietäten  der  Stammarten.  Opiz  be- 
schrieb bekanntlich  alles,  was  sich  auf  irgend  welche  Weise 
unterscheiden  ließ.  In  dieselbe  Kategorie  gehören  die  „feinen“ 
Arten,  welche  H.  Braun  und  Kerner  veröffentlicht  haben. 


272  V elenovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus L. 

Celakovsky  liat  zuerst  die  orientalischen  Thymi  eingehend 
und  ernstlich  behandelt  und  mit  Nachdruck  darauf  hingewiesen, 
daß  die  Arten  der  Flora  von  Boissier  eigentlich  Konglomerate 
der  verschiedensten  Sachen  sind,  bei  welcher  Gelegenheit  er 
einige  hübsche  neue  Arten  aufstellte.  Leider  hatte  Celakovsky 
nur  ein  beschränktes  Material  zur  Verfügung,  sodaß  er  bei 
einigen  Arten  über  die  Variation  nicht  urteilen  konnte  und  die- 
selben folglich  für  selbständige  Arten  gehalten  hat. 

Eine  übersichtliche  Arbeit  über  die  Gattung  Thymus  hat  im 
Jahre  1890  V.  Borbas  veröffentlicht,  in  welcher  wiederum 
hauptsächlich  nur  die  mitteleuropäischen  Formen  berücksichtigt 
werden.  Hier  gab  auch  Borbäs  die  neue  Einteilung,  welcher 
die  Behaarung  des  Stengels  zugrunde  liegt. 

Eine  kritische  Darstellung  der  Opizsclien  Thymi  hat  im 
Jahre  1882  Deseglise  veröffentlicht  (Soc.  cl'etudes  scient. 
d’ Angers). 

Die  Schwierigkeit  der  Gliederung  der  Thymus- Arten  besteht 
darin,  daß  man  keinen  festen  Standpunkt  kennt,  auf  welchem 
die  Systematik  aufgebaut  werden  sollte.  Nicht  einmal  die  Ein- 
teilung in  einzelne  Sektionen  ist  demnach  bei  den  Autoren  über- 
einstimmend. Borbäs  wollte  nach  der  Behaarung  der  Stengel 
die  Einteilung  der  Sektion  Serpyllum  durchführen.  Ich  will 
zwar  zugeben,  daß  die  Behaarung  des  Stengels  bei  einigen  Arten 
charakteristisch  ist.  gleichzeitig  muß  ich  aber  auch  hervorheben, 
daß  auch  je  zwei  evident  verwandte  Arten  (T.  Jankae ■ und  T. 
balcanus,  T.  striatus  und  T.  Velenovskyi , T.  Callieri  und  T.  dal- 
maticus  usw.)  ganz  andere  Behaarungsformen  aufweisen.  Sehr 
schön  ist  das  Einteilungsmerkmal,  welches  sich  auf  die  Anasto- 
mose  der  Blattnervation  gründet.  Die  anastomosierenden  Arten 
sind  durchweg  unter  allen  Arten  leicht  erkennbar,  leider  aber 
sind  diese  Arten  so  spärlich,  daß  uns  wieder  die  Anastomosen 
wenig  aushilflich  erscheinen.  Die  Bekleidung  der  Blätter  diente 
besonders  Opiz  als  Leitfaden,  obwohl  sie  nicht  einmal  für  eine 
Varietät  haltbar  werden  kann.  Man  findet  fast  überall  kahle 
und  ganz  behaarte  Formen  in  derselben  Art.  Viel  konstanter 
stellt  sich  schon  die  Drüsenentwickelung  auf  den  Blättern  und 
Kelchen  heraus. 

Auch  die  Länge  und  Form  der  Blütenkrone  kann  durcli- 
geliends  bei  den  einzelnen  Sektionen  nicht  maßgebend  sein.  In 
der  Sektion  Pseudothymbra  kann  man  alle  Übergänge  von  lang- 
röhrigen  bis  in  die  kurzröhrigen  Korollen  verfolgen. 

Zu  allen  diesen  Schwierigkeiten  gesellt  sich  noch  die  große 
Variabilität  einzelner  Arten  auf  verschiedenen  Standorten  und 
in  verschiedenen  Ländern.  Die  trockenen  und  kalkhaltigen 
Standorte  erzeugen  in  der  Begel  behaarte,  kleinblättrige,  schmal- 
blättrige und  gedrungene  Formen,  die  feuchten  und  alpinen 
Standorte  verkahlte,  großblättrige  und  stattliche  Formen.  Hierzu 
kommt  noch,  daß  die  im  Sommeranfang  aufblühenden  Formen 
derselben  Art  anders  aussehen  als  die  im  Spätsommer  oder  sogar 


Velenovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L.  273 


im  Herbst  aufgeblähten.  Endlich  kann  man  in  allen  Ländern 
zahlreiche  Hybriden  zwischen  einzelnen  Arten  vorfinden.  Es 
vermischen  sich  nicht  nur  nächstverwandte  Arten,  sondern  auch 
Arten  aus  verschiedenen  Sektionen.  Die  Hybridation  zwischen 
einzelnen  Arten  geht  in  einigen  Gegenden  so  weit,  daß  man  an 
manchen  Standpunkten  überhaupt  keine  reinblütigen  Arten  vor- 
zufinden imstande  ist.  Die  meisten  feinen  „Arten“,  welche 
Opiz,  Borbäs,  Braun  beschrieben  haben,  sind  hybriden  Ur- 
sprungs, soweit  ich  aus  dem  getrockneten  Materiale  urteilen 
konnte. 

Meine  Einteilung,  welcher  ich  die  Orientation  der  blühen- 
den und  sterilen  Sprosse  zugrunde  gelegt  habe,  scheint  für  die 
Begrenzung  der  Sektionen  und  einzelner  Gruppen  die  besten 
Dienste  zu  leisten,  insbesondere  auch  in  dem  Ealle,  wenn  wir 
gleichzeitig  die  übrigen  Merkmale  (Korollenform,  Behaarung, 
Kelchform,  Nervation)  berücksichtigen.  Auf  dieser  Grundlage 
habe  ich  in  folgender  Abhandlnng  alle  Thymi  eingeordnet  und 
definiert.  Die  Feststellung  der  Verzweigungsart  bei  einer  Spezies 
ist  gewiß  keine  schwere  Aufgabe,  wenn  man  ein  gut  und  voll- 
ständig gesammeltes  Material  vor  sich  hat.  Elende,  abgebrochene 
Stücke  sind  freilich  unbrauchbar.  Man  muß  daher  überall  darauf 
achten,  daß  beim  Sammeln  die  sterilen  Sprosse  mitgenommen 
werden  — also  ein  ähnliches  Verfahren,  wie  wenn  man  Rubi 
aufsammelt,  oder  wenn  man  die  Car  ex-  Arten  nach  der  Beschaffen- 
heit der  Rhizome  untersucht. 

Die  Feststellung  der  Verzweigungsart  führt  uns  fast  immer 
zur  leichten  Enträtselung  auch  der  verdecktesten  und  abenteuer- 
lichsten Formen.  Ich  bin  bei  dieser  Methode  ausnahmslos  im- 
stande, jede  Thymus- Art  augenblicklich  nach  der  Verzweigung 
in  die  richtige  Verwandtschaft  zu  stellen.  Wenn  wir  an  einem 
Thymus-Stocke  bald  diese,  bald  jene  Verzweigungsart  beobachten, 
so  können  wir  sicher  sein,  daß  es  ein  Mischling  zwischen  zwei 
Sektionen  ist.  Die  Beobachtung  der  Verzweigungsart  ist  uns 
demnach  auch  zur  Feststellung  der  Hybriden  dienlich.  In 
einigen  Gegenden  Böhmens  ist  z.  B.  ein  Thymus  weit  verbreitet, 
weeher  als  eine  Form  von  T.  praecox  gelten  könnte,  aber  durch- 
weg endständige  Blütenstände  trägt  und  dabei  mehr  oder 
weniger  behaart  erscheint.  Es  ist  gewiß  ein  Mischling  in  ver- 
schiedener Stufe  zwischen  dem  T.  praecox  und  T.  lanuginosus. 

Eine  unangenehme  Seite  hat  unsere  Methode  der  Thymus- 
Untersuchung, nämlich  die, daß  wir  nach  den  bloßen  Beschreibungen 
anderer  Autoren,  welche  die  Verzweigung  nicht  berücksichtigten, 
die  beschriebene  Art  verwandtschaftlich  abzuschätzen  nicht  ver- 
mögen. Sogar  die  Abbildung  kann  uns  darüber  nicht  belehren. 
Aus  dieser  Ursache  habe  ich  in  meiner  Arbeit  nur  solche  Arten 
berücksichtigt,  welche  ich  persönlich  am  untersuchten  Materiale 
vergleichen  konnte. 

Die  Area  geographica  ist  bei  einzelnen  Arten  nur  in  groben 
Zügen  angedeutet.  Eine  nähere  Beschreibung  in  dieser  Hinsicht 


-74  Y e 1 en  o v s ky , V orstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L. 


soll  in  der  definitiven  Monographie,  welche  ich  in  der  Zukunft 
hersauszugeben  gedenke,  stattfinden. 

Die  mitteleuropäischen  Thymi  sind  weniger  von  Interesse, 
indem  sie  nur  wenige  gute  Arten  darstellen;  die  eigentliche 
Heimat  dieser  Gattung  ist  Südeuropa,  welche  wieder  zwei  Brenn- 
punkte der  Hauptvertretung  hat:  die  Pyrenäische  Halbinsel  nebst 
dem  ihr  gegenüberliegenden  Afrika,  dann  die  Balkanhalbinsel 
und  der  derselben  sich  anschließende  asiatische  Orient.  Aus 
diesen  Gegenden  holen  die  Botaniker  die  schönsten  und  mannig- 
faltigsten Thymus- Arten,  welche  sie  nur  blindlings  aufgesammelt 
haben.  Ich  bin  überzeugt,  daß  hier  noch  unzählige  unbeschriebene 
neue  Arten  Vorkommen,  welche  uns  in  der  Zukunft  die  syste- 
matische Einteilung  der  ganzen  Gattung  erleichtern  und  ergänzen 
werden. 

Es  ist  interessant,  daß  die  zwei  erwähnten  Brennpunkte 
großenteils  verschiedene  Sektionen  oder  parallele  Vikariatformen 
beherbergen.  Es  ist  der  gleiche  Fall  wie  bei  der  Gattung 
Centaurea , deren  Area  mit  derjenigen  von  Thymus  zusammen- 
fällt. 

Sekt.  I.  Coridothf/m us  Bchb.  f.  Suffruticosi,  rami  erecti, 
omnes  florentes  simplices  vel  opposite  ramosi  omnino  lateraliter 
(infra  spicam  anni  praecedentis  egredientes),  spica  densa  sim- 
plici  terminati,  rosulae  steriles  minutae  numerosae  laterales, 
bracteae  imbricatae  latae  magnae  foliis  difformes,  calyx  a dorso 
compressus,  anceps. 

T.  capitatus  L.  (sub  Satur.). 

Diese  Art  stellt  uns  den  halbstrauchigen  Typus  dar,  welchem 
sich  alle  anderen  halbstrauchigen  Thymus- Formen  mehr  oder 
weniger  nähern.  Hier  findet  man  nirgends  einen  sterilen  ver- 
längerten Sproß,  alle  Aste  sind  hier  blühend  und  seitlich  unter- 
halb des  vertrockneten  abgeblüten  Zweiges  entspringend  (aus  den 
vorjährigen  Blattrosetten).  Die  blühenden  Zweige  verbleiben 
einfach  oder  verzweigen  sich  in  diesem  Jahre  abermals  in  seit- 
liche einfache  blühende  Ästchen.  Alle  Zweige  tragen  in  den 
Achseln  kurze,  kleine,  sterile  Blattrosetten. 

Sekt.  II.  Vulf/ares  Nym.  Suffruticosi,  rami  erecti,  florentes 
omnino  lateraliter  infra  siecum  apicem  caulis  anni  praecedentis 
egredientes,  simplices  vel  ramosi  verticillastra  vel  spicas  termi- 
nales gerentes.  Passim  (sed  rarius)  loco  rami  florentis  egreditur 
rarnus  sterilis,  qui  in  varietatibus  etiam  ut  stolones  elongatur, 
procurrit  et  iteratim  ramos  florentes  vel  steriles  emittit.  Praeterea 
rosulae  breves  steriles  laterales.  Eolia  revoluta,  subenervia.  Calyx 
bilabiatus,  dentes  tres  superiores  latiores,  bini  inferiores  diversi 
subulati. 

T.  hirtus  AV.,  T.  Loscosii  Wk.,  T.  carnosus  Boiss.,  T.  Zygis 
L.,  T.  silvestris  Hffg.  Lk.,  T.  aestivus  AVk.,  T.  vulgaris  L.,  T. 
hyemalis  Lge.,  T.  Reuteri  Bouy,  T.  Barrelieri  Iiouy,  T.  arunda- 
nus  Wk. 


V el  e no vsky , Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  ThymusL.  275 


In  der  typischen  halbstrauchigen  Form  ist  diese  Sektion 
leicht  zu  präzisieren.  Die  Aste  sind  sämtlich  aufrecht,  zumeist 
blühend,  einfach  oder  wiederholt  verzweigt,  mit  ebenfalls  blühen- 
den Seitenästchen.  Nur  hier  und  da  steht  an  der  Stelle,  wo  ein 
Blütenzweig  emporwachsen  sollte,  ein  steriler  Zweig,  welcher 
ebenfalls  einfach  oder  verzweigt-  ist.  Die  sterilen  Zweige  scheinen 
nur  jedoch  eine  Ausnahme  von  der  Regel  zu  sein  und  ihr  Er- 
scheinen hängt  vielleicht  von  den  Standortsverhältnissen  ab. 
Ich  glaube  ferner,  daß  es  auch  biologische  Ursachen  auf  dem 
Standorte  sind,  unter  welchen  sich  sogar  Formen  entwickeln 
(T.  Zygis , T.  Loscosii  u.  a.),  bei  denen  die  sterilen  Sprosse  sich 
bedeutend  verlängern  und  die  Form  von  Stolonen  annehmen. 
Diese  sonderbaren  Formen  sind  auch  habituell  von  den  auf- 
rechten holzigen  weit  abweichend,  indem  sie  mehr  an  die  kriechen- 
den krautigen  Arten  der  Sektion  Serpylla  erinnern.  Das  Vorkommen 
und  die  Entwickelungsbedingungen  dieser  Formen  sollten  in 
ihrer  Heimat  noch  näher  studiert  werden.  Das  Eine  haben  alle 
Thymi  dieser  Sektion  gemeinschaftlich,  daß  nicht  nur  der  blühende 
Stengel,  sondern  auch  die  sterilen  Äste  im  nächsten  Jahre  an 
der  Spitze  absterben,  sodaß  wieder  andere  Seitenäste  unterhalb 
der  vertrockneten  Spitze  treiben. 

Sekt.  III.  Orientales  m.  Suffruticosi,  densissime  ramosi, 
rami  tenuiter  filiformes  fere  ornnes  florentes,  simplices  vel  ramu- 
losi,  infra  siccum  apicem  caulis  anni  praecedentis  lateraliter 
egredientes,  folia  angusta,  flores  solitarii  vel  pauci  in  axillis 
bractearum  a foliis  haud  diversarum  apicem  brevem  pauciflorum 
formantes.  Calyx  et  corolla  ut  in  Serpyllis.  Oriens. 

T.  cappadocicus  Boiss.,  T.  Haussknechti  Vel.,  (T.  decussatus 
Bth.?). 

T.  Haussknechti  sp.  n.  Suffruticosus,  dense  caespitosus, 
ramis  strictis  densis  tenuibus  simplicibus  sat  dense  ad  flores 
usque  foliosis  spica  simplici  brevi  pauciflora  terminatis  in 
axillis  rosulas  breves  gerentibus  undique  puberulis,  foliis  glauces- 
centibus  anguste  spathulatis  in  petiolum  longe  attenuatis 
glabris  basi  tantum  parce  ciliatis  carnosulis  vix  manifeste 
nervosis  glandulis  citrinis  minutis  dense  conspersis,  bracteis 
foliis  similibus,  floribus  parvis  breviter  pedicellatis,  calyce  breviter 
camjjanulato  hispidulo  sparse  glandulis  consperso,  dentibus  in- 
ferioribus  rigide  subulatis  pallidis  ciliatis  tubum  et  labium  superius 
subaequantibus,  dentibus  superioribus  triangularibus  acutis,  corolla 
pallida  vel  alba. 

Folia  plurima  1 cm  longa,  2 mm  lata,  spica  8 mm  lata, 
calyx  4 mm  longus,  planta  10 — 20  cm  alta. 

Armenia  turcica,  in  rupibus  ad  Euphratem  (Egin)  a.  1890 
lg.  Sintenis,  qui  eum  sub  nomine  T.  Chauhardi  (n.  2715)  divul- 
gavit.  T.  Chauhardi  est  liaec  species  nec  affinis  nec  similis. 

Diese  Sektion  steht  der  vorhergehenden  sehr  nahe,  mit 
welcher  sie  durch  die  Verzweigungsart  sowie  durch  die  kurzen 
Blattrosetten  übereinstimmt.  Durch  die  armblütigen,  einfachen 
Infloreszenzen  ist  dieselbe  jedoch  ziemlich  gut  charakterisiert. 

U) 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  IT.  Heft  2. 


27(>  V eie  no  v sky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  ThyinusL. 


Ich  möchte  vermuten,  daß  es  ein  in  Südosteuropa  verbreiteter, 
die  Sektion  Vulgares  im  Wsten  vikariierender  Typus  ist,  welcher 
wahrscheinlich  noch  andere  nicht  bekannte  Arten  enthalten 
wird.  Der  T.  decussatus  Benth.  aus  Arabien  hat  zwar  hohe, 
verzweigte  Stengel,  könnte  aber  endlich  auch  hierher  eingereiht 
werden. 

Sekt.  IV.  Anomali  Rouy.  Suffruticosi,  ramificatio  ut  in 
sectione  Vulgares,  sed  rami  steriles  elongati  nulli.  Rosulae  steriles 
laterales  numerosae.  Folia  revoluta.  Flores  in  axillis  foliorum 
1 — 2 ni  ad  apicem  ramorum  foliosorum  pauci  dispositi,  rami 
florentes  supra  flores  rosulam  sterilem  foliorum  gerentes,  calyx 
longe  tubulosus,  dentes  superiores  longe  triangulari-lanceolati, 
inferiores  subaequantes  subulati,  corolla  tubo  sat  elongato  exserta. 

T.  Antoninae  Rouy  et  Coincy,  T.  Portae  Freyn.  Hispania. 

Es  ist  dies  gewiß  eine  selbständige  Sektion,  welche  zwar 
durch  die  Kelchform  gewissermaßen  an  die  Sekt.  Mastichina  er- 
innert, durch  die  angeführten  Merkmale  jedoch  gut  charakterisiert 
ist.  Die  blühenden  Aste  sind  bald  kurz,  bald  etwas  mehr  ver- 
längert. In  Schultzs  Herb.  norm.  Cent.  15  (leg.  Laguna)  wurde 
T.  Antoninae  irrtümlich  als  T.  Mastichina  ausgegeben. 

Sekt.  V.  Ma  st  ich  inae  Wk.  Suffruticosi,  caules  omnes 
florentes  elati  recti  rarnosi  ramis  verticillastra  densa  multiflora 
gerentibus  infra  siccum  apicem  lateraliter  egredientes,  rosiflae 
steriles  numerosae  laterales,  folia  plana  lata,  enervia,  tomento 
adpressissimo  vestita,  calyx  minu«  evidenter  bilabiatus  dentibus 
omnibus  subsimilibus  subaequilongis  longe  subulatis  plumoso- 
pilosis,  sub  fructu  expansis,  corolla  tubo  brevi  vix  exserta. 
Hispania. 

T.  Mastichina  L.,  T.  tomentosus  W.,  T.  Fontanesii  Boiss. 
Reut. 

Eine  schon  habituell  leicht  erkennbare  Sektion,  deren  Ver- 
treter sämtlich  sehr  hohe,  lang  verzweigte,  krautige  Blütenstengel 
tragen,  welche  zuletzt  am  Grunde  verholzen  und  hier  aus  den 
Blattrosetten  im  nächsten  Jahre  neue  Blütenstengel  treiben.  Die 
oberen  Kelchröhren  sind  sehr  lang  und  schmal,  wodurch  sie  den 
unteren  fast  ähnlich  aussehen.  Die  Blätter  sind-  flach,  spatel- 
förmig,  nirgends  abstehend  behaart,  manchmal  verkahlt,  dick- 
lich, nervenlos.  Zu  dieser  Sektion  wird  von  Willkomm  auch 
sein  T.  arundanus  gerechnet,  womit  ich  nicht  einverstanden 
bin.  Die  Kelchform  erinnert  zwar  einigermaßen  an  T.  Masti- 
china,  kann  jedoch  ^auch  mit  dem  T.  hirtus  W.  verglichen 
werden.  Die  Blätter  sind  aber  ausgesprochen  von  derselben  Art 
wie  die  Blätter  der  Sektion  Vulgares.  Diese  Pflanze  hat  das 
Aussehen  einer  Hybride  zwischen  T.  Mastichina  und  T.  hirtus. 

Sekt.  YI.  Thymcistra  Nym.  Omnes  notae  ut  in  sect. 
Vulgäres,  sed  bracteae  magnae,  latae,  interdum  membranaceo- 
coloratae.  Hispania, 

T.  algarhiensis  Lge.,  T.  albicans  Hffg.,  T.  capitellatiis  Hffg 


Velenovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L.  277 


Diese  Sektion  zeigt  deutliche  Beziehungen  nicht  nur  zur 
Sektion  Vulgares , sondern  auch  zur  Sektion  Serpyllum.  T.  capi- 
tellatus  z.  B.  könnte  ganz  gut  dicht  neben  dem  T.  carnosus  Boiss. 
stehen,  während  der  T.  algarbiensis  vielmehr  einen  krautigen 
Typus  darstellt. 

Sekt,  VII.  JPseudothymbra  Benth.  Suffruticosi  et  her- 
bacei,  flores  plerumque  in  spicam  simplicem  terminalem  multi- 
floram  conferti,  calyx  bilabiatus,  dentes  superiores  tres  latiores, 
inferiores  diversi  subulati.  Bracteae  permagnae,  latissimae  mem- 
branaceae  coloratae,  corolla  tubus  angustus  e calyce  longe  ex- 
sertus.  Ramificatio  in  suffruticosis  eadem  ac  in  sectione  Vulgares, 
in  herbaceis  caides  florentes  partim  terminales  partim  laterales 
proveniunt,  Folia  diversa.  Species  omnino  hispanico-africanae. 

a)  Suffruticosi.  T.  membranaceus  Boiss.,  T.  longiflorus  Boiss., 
T.  Funkii  Coss.,  T.  Broussonetii  Boiss.,  T.  coloratus  Boiss.  Reut. 

b)  Herbacei.  T.  ciliatus  Benth.,  T.  cephalotus  L.,  T:  villosus 
L.,  T.  granatensis  Boiss. 

Die  Vereinigung  aller  hier  genannten  Arten  unter  einer 
Sektion  bietet  gewisse  Schwierigkeiten.  Alle  haben  ein  gemein- 
sames Merkmal,  nämlich  die  langröhrige  Ivorolle,  andere  Merk- 
male variieren  aber  bedeutend.  Die  drei  ersten  Arten  gehören 
sicher  zusammen,  sie  zeigen  gleiche  Verzweigung,  gleiche  Blätter 
lind  gleiche  Blüten.  T.  Broussonetii  besitzt  aber  schon  breite 
Blätter.  T.  coloratus  hat  wieder  krautige  kleine  Bracteen.  T. 
Portae  Freyn  gehört  schon  wegen  der  Form  der  Ivorolle  nicht 
hierher.  Die  vier  letzten  Arten  sind  ebenfalls  untereinander 
wenig  verwandt.  Der  T.  granatensis  hat  flache  breite  Blätter 
und  lange  sterile  kriechende  Ausläufer,  zu  welchen  die  blühen- 
den Stengel  seitlich  stehen,  der  T.  villosus  hat  dagegen  schmal- 
lineale Blätter  und  endständige  Blütenstengel,  zu  welchen  die 
sterilen  Aste  seitlich  stehen.  Der  T.  cephalotus  L.  ist  in  diesen 
Merkmalen  dem  T.  villosus  gleich.  Hier  kommt  man  tatsächlich 
in  Verlegenheit,  ob  man  die  Form  der  Korolle  oder  die  vegeta- 
tiven Merkmale  höher  schätzen  soll.  Wenn  wir  die  Korolle  bei- 
seite lassen,  müßten  wir  die  drei  oben  zuletzt  genannten  Arten 
in  die  Sektion  Serpyllum  einreihen. 


Sekt.  VIII.  Piperelia  m.  Suffruticosi,  raini  recti  foliosi 
inflorescentia  elongata  racemosa  vel  paniculata  pedicellato-glandu- 
losa  pauciramosa  terminati,  rami  steriles  breves,  folia  rigida 
ovata  plana  nervosa  et  glandulosa.  Flores  pedicellati,  in  axillis 
foliorum  summorum  (non  bractearum)  foliis  inferioribus  similium 
pauci  fasciculati,  calycis  labium  superius  latum  dentibus  2 — 3 nis 
brevibus  late  triangularibus,  inferioribus  subulatis,  tubus  sat 
elongatus,  corolla  sat  exserta, 

T.  Piperelia  L.  Hispania. 

Die  bereits  erwähnte  einzige  Art  aus  dieser  Sektion  ist  wohl 
gut  charakterisiert,  habituell  an  Calamintha  origanifolia  Vis. 
erinnernd.  Früher  wurden  zu  dieser  Sektion  auch  T.  teucrioides 
Boiss.  und  T.  caespiticius  Hffg.  gerechnet,  was  aber  ungerecht- 


278  V eleno  vsky , Vorstudien  zu  eiuer  Monographie  der  GattungThymus  L. 


fertigt  ist,  da  diese  Arten  überhaupt  zum  T.  Piperella,  keine  ver- 
wandtschaftlichen Beziehungen  auf  weisen. 

Sekt.  IX.  Jlicantes  m.  Herbacei,  caules  longe  repentes 
in  stolones  steriles  abeuntes  et  anno  sequenti  porro  in  stolonem 
continuantes,  remote  foliosi,  ramulos  laterales  erectos  iteratim 
ramulosos  gerentes,  caules  floriferi  racemo  paucifloro  terminati 
laterales  basi  ramulos  steriles  vel  alios  florentes  gerentes,  calyx 
breviter  campanulatus,  labium  superius  latissimum  dentibus  late 
triangularibus,  inferioribus  binis  late  triangularibus  trinerviis. 
Bracteae  foliis  similes,  folia  angusta,  fere  enervia,  basi  vaginatim 
connata.  Hispania,  Canares. 

T.  cacspiticius  Hffg,  Lk.,  T.  micans  Sol. 

Sekt.  X.  Serpt/llum  Bentk.  Caules  herbacei  vel  basi 
passim  parum  lignescentes,  procuinbentes,  repentes  vel  ascendentes, 
ramos  florentes  et  rarnos  numerosos  steriles  elongatos  foliosos 
edentes.  Rami  florentes  verticillastra  remota  vel  spicas  terminales 
gerentes,  simplices  vel  ramulosi.  Folia  saepius  plana  nervosa 
vel  revoluta.  Calyx  campanulatus  evidenter  bilabiatus,  dentes 
superiores  trianguläres  latiores,  inferiores  bini  valde  diversi  subu- 
lati.  Corollae  tubus  calyce  inclusus  vel  parum  exsertus.  Sectio 
in  tota  area  generis  dispersa,  species  numerosissimas  amplectens. 

a)  Suberecti.  Rami  steriles  e basi  ascendenti  suberecti, 
stolones  procumbentes  vel  repentes  nulli.  Rami  steriles  anni 
praecedentis  in  inflorescentiam  spicatam  basi  saepius  ramulis 
florentibus  auctam  abeuntes.  Praeterea  ramuli  florentes  simplices 
ex  axillis  foliorum  anni  praecedentis. 

a)  Caules  undique  hirti,  nervi  foliorum  prominuli  non  ana- 
stomosantes. 

1.  T.  lanuginosus  Mill.  (T.  pannonicus  All.).  In  tota  area. 

ß)  var.  Kostetet  zkyanus  Opiz.  Europ.  med.,  Oriens. 

y)  var.  Marsch allianus  W.  Europ.  med.,  mer.,  Oriens. 

d)  var.  brachyodon  Borb.  Oriens. 

2.  T.  Kotschyanus  Boiss.  Hohen.  ( T . vestitus  Hausskn.,  T. 
arthroclados  Stapf).  Oriens. 

3.  T.  Balansae  Boiss.  Ky.  ( T . Daenensis  Cel.,  T.  lancifolius 
Cel.,  T.  pubescens  Boiss.  Ky*,  T.  densus  Cel.,  T.  Jalpanensis 
Stapf,  T.  Elwendicus  Stapf,  T.  Hayderensis  Stapf).  Oriens. 

ß)  var.  Pseudomarschallianus  Vel.  Oriens. 

4.  T.  Syriacus  Boiss.  Oriens. 

5.  T.  lanceolatus  Desf.  (T.  aJgeriensis  Boiss.  Reut.).  Africa, 
Hispan. 

6.  T.  pallidus  Coss.  Africa-Hispan. 

7.  T.  odoratissimus  M.  B.  ( T . cimicinus  Blum.).  Oriens. 

ß)  Caules  undique  hirti,  nervi  prominuli  margine  anastomo- 

santes. 

8.  T.  hirsutior  M.  B.  {T.  transsilvanicus  Schur,  T.  comosus 
Heuff.).  Europ.  med. 

y)  Caules  ad  angulos  reverse  pilosi  vel  bifariam  pilosi,  nervi 
arcuati  non  anastomosantes. 


Velenovsky,V orstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L.  279 

9.  T.  ovatus  Mill.  (T.  istriacus  H.  Br.,  T.  montanus  W.  K., 
T.  subcitratus  Schreb.).  In  tota  area  generis. 

ß)  var.  clandestinus  Schur.  Transsilv. 
y)  var.  Hervieri  m.  Gallia. 

10.  T.  nummulariaefolius  M.  B.  Caucasus. 

11.  T.  Borbdsii  H.  Braun.  Europ.  austr.  Orient. 

ö)  Caules  undique  brevissime  puberuli,  nervi  e mesophyllo 
vix  prominuli,  folia  margine  valde  revoluta. 

12.  T.  bracteosus  Vis.  Penins.  balcan. 

13.  T.  teucrioides  Boiss.  Sprun.  Penins.  balcan. 

b)  Pseudorepe ntes.  Stolones  steriles  procumbentes  elon- 
gati  vel  repentes  ex  axillis  foliorum  caulis  anni  praecedentis. 
Praeterea  ramuli  florentes  simplices  ex  axillis  foliorum  anni  prae- 
cedentis. 

u)  Stolones  anni  praecedentis  in  spicam  elongatam  basi 
ramosam  abeuntes. 

14.  T.  heterotrichus  Grsb.  Oriens. 

ß)  var.  albiflorus  Hausskn.  Vel.  Oriens. 
y)  var.  einer ascens  Vel.  Penins.  balcan. 

15.  T.  leucostomus  Hausskn.  et  Vel.  Oriens. 

16.  T.  conspersus  Cel.  ( T . hirtus  Raf.,  T.  lycaonicus  Cel.). 
Eur.  mer.,  Oriens. 

17.  T.  Tosevi  Vel.  Penins.  balcan. 
ß)  var.  thessalus  Vel.  Tbessalia. 

y)  var.  hirtiformis  Vel.  Bulgar.,  Macedon. 

18.  T.  thasius  Vel.  Eur.  mer.,  Oriens. 
ß)  var.  grandiflorus  Hausskn.  Graecia. 

ß)  Stolones  anni  praecedentis  in  spicam  simplicem  abeuntes. 
* Folia  late  elliptica,  coriacea,  rami  steriles  suberecti  vel 
procumbentes,  flores  majores. 

19.  T.  nitidus  Guss.  Sicilia. 

20.  T.  Bornmülleri  Vel.  Oriens. 

**  Folia  latiora,  bracteae  haud  difformes,  rami  steriles  repentes. 

21.  T.  Löwyanus  Opiz.  (T.  stenophyllus  Opiz,  T.  linearifolius 
Wimm.  Grab.,  T.  angustifolius  Rchb.  et  Autor,  al.).  Eui’.  med., 
mer.,  Oriens. 

22.  T.  confertus  G.  G.  (T.  nervosus  Gay).  Gail.,  Hispan.,  Afr. 

23.  T.  moesiacus  Vel.  Oriens. 

24.  T.  squarrosus  Fisch,  et  M.  (T.  rigidus  Schott  et  Ky, 
T.  Sipyleus  Boiss.,  T.  rosulans  Borb.).  Oriens. 

25.  T.  dalmaticus  Freyn.  (T.  Petteri  Berger,  T.  longicaulis 
Presl).  Ital.,  Sicil.,  Eur.  austr.  Orient.,  Penins.  balc. 

ß)  var.  carstiensis  Vel. 

26.  T.  Aznavouri  Vel.  Oriens. 

27.  T.  Callieri  Borb.  Oriens. 

28.  T.  zygioides  Grsb.  (T.  glaucus  Friv.).  Oriens. 

29.  T.  serpylloides  Bory.  (T.  angustifolius  Webb.).  Hispan. 
***  Folia  angusta,  bracteae  magnae  valde  difformes,  rami 

steriles  saepe  abbreviati  minus  repentes. 


280  Vel  enovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L. 


30.  T.  holosericeus  Cel.  Oriens. 

31.  T.  cilicicus  Boiss.  Bai.  Oriens. 

32.  T.  rcvolutus  Cel.  Oriens. 

c)  Repentes.  Rami  steriles  hornotini  repentes  anno  se- 
quenti  porro  in  stolones  steriles  repentes  elongantur.  Caules 
fiorentes  igitur  tantum  laterales  simplices  e canlibus  repentibus 
egredientes.  Stolones  saepe  radicantes  et  jam  hoc  anno  in  ramos 
equidem  repentes  steriles  divisi. 

a)  Nervi  secundarii  plus  minus ve  prominuli  margine  anasto- 
mosantes. 

33.  T.  pulcherrimüs  Schur  (T.  marginatus  Kern.).  Eur.  austr. 
Orient. 

34.  T.  sudeticus  Opiz.  (T.  carpathicus  Cel.).  Eur.  med. 

35.  T.  Kerneri  Borb.  Eur.  austr.  Orient. 

b)  Nervi  secundarii  plus  minusve  prominuli,  non  anastomo- 
santes. 

a ) Caules  horiferi  breves  simplices. 

36.  T.  praecox  Opiz.  (T.  nummularifolius  Cel..  T.  humifusus 
Bernh.,  T.  rigidus  AY.  K..  T.  Ortmannianus  Opiz,  T.  polytrichus 
Kern.).  Eui’.  med. 

37.  T.  angustifolius  Pers.  (T.  inodorus  Lej.,  T.  dolomiticus 
Cost.l.  Eur.  med.,  Asia  med. 

38.  T.  Sinfenesri  Cel.  (T.  angustifolius  Flor,  liispan.).  Ern’. 

mer. 

39.  T.  thracicus  Vel.  Oriens. 

40.  T.  longidens  Yel.  Oriens. 

41.  T.  ocheus  Hldr.  Sart.  Oriens. 

42.  T.  Adamovici  Yel.  Serbia. 

43.  T.  Jankae  Cel.  Eur.  austr.  Orient.,  Oriens. 

ß)  var.  FröMichianus  Opiz.  Eur.  austr.  Orient. 

y)  var.  Skorpili  Vel.  Bulgar. 

4)  var.  imbricatus  Cel.  (T.  sedoides  Cel.).  Oriens. 

44.  T.  balcanus  Borb.  [T.  Vandasii  Yel.).  Penins.  balcan. 

ß)  var.  brevidens  Yel.  Bosnia. 

45.  T.  dreatensis  Batt.  Afr.  bor. 

46.  T.  paronychioides  Cel.  Ital.,  Sicil. 

47.  T.  Beichardii  Pers.  Balear. 

48.  T.  Zattarellus  Pomel.  Afr.  bor. 

49.  T.  Munbyanus  Boiss.  Reut.  Afr.  bor. 

ß)  Caules  floriferi  elongati  simplices. 

50.  T.  Chamaedrys  Fries.  ( T . alpestris  Tausch,  T.  Trachselia- 
nus  Opiz,  T.  pulcherrimus  Yel.).  Eur.  med.  bor. 

ß)  var.  prostratus  Hornem.  Grönl. 

51.  T.  Chaubardi  Boiss.  Hldr.  ( T . Sibthorpii  Benth.).  Oriens. 

52.  T.  Luinquecostatus  Cel.  China. 

53.  T.  Rohlenae  Vel.  Eur.  mer. 


V eien  ovsky , Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L.  281 


54.  T.  Herba  barona  Lois.  Corsica. 

y)  Folia  rigida,  tenuiter  linearia,  bracteae  latae,  valde 
difformes. 

55.  T.  atticus  Cel.  Penins.  balcan. 

50.  T.  comptus  Friv.  Penins.  balcan. 

57.  T.  striatus  Vahl.  (T.  acicularis  W.  K.).  Eur.  austr.  Orient, 
ß)  var.  pindicus  Vel. 

58.  T.  Velenovskyi  Pohl.  Montenegro. 

59.  T.  Dominii  Vel.  Penins.  balcan. 

00.  T.  livrsutus  M.  B.  (T.  Boissieri  Halacs.).  Oriens. 

01.  T.  pulvinatus  Cel.  (T.  humillimus  Cel.,  T.alsinoides  Form., 
T.  ciliato-pubescens  Halacs.).  Oriens. 

c)  Nervi,  secundarii  e mesophyllo  carnoso  non  prominuli 
obsoleti.  folia  minora,  spathnlata,  carnosula. 

02.  T.  spathulaefolius  Hausskn.  et  Vel.  Oriens. 

03.  T.  carnosulus  Vel.  Bulgar.,  Roman.,  Tarn1. 

Descriptio  specierum  variettaumque  novarum. 

T.  Balansae  Boiss.  Ivy.  var.  Pseudomarschallianus  m.  A t.ypo 
recedit:  foliis  praesertim  inferioribus  latius  ellipticis  obtusis, 
superioribns  oblongo-lanceolatis  medio  latissimis,  omnibus  petio- 
latis.  nervis  non  a basi  sed  tota  longitudine  e nervo  medio  egre- 
dientibus  minus'  prominulis,  dentibus  calycinis  superioribns  bre- 
viter  triangularibus  herbaceis  parvis.  — Facie  eximie  revocat 
T.  Marsch allianum  W.,  a quo  tarnen  caule  basi  magis  lignoso, 
ramis  strictis,  spica  terminali  capitato-abbreviata,  calycis  tubo 
longiori  etc.  bene  dignoscitur. 

In  Armenia  turcica,  in  pascuis  ad  Sipikir  a.  1890  leg. 
Sintenis. 

T.  ovatus  Milk  var.  Hervieri  m.  Rami  longe  procumbentes 
tenues  apice  tantum  ascendentes  spica  oblonga  simplici  terminati 
tota  longitudine  caules  erecto-ascendentes  simplices  spica  simplici 
terminatos  edentes,  rarni  steriles  ascendentes.  — In  Gallia,  ad 
litora  Ligeris  (Loire)  a.  1883  leg.  Hervier. 

Planta  curiosa,  quae  ramis  procumbentibus  simplicibus  potius 
T.  Chamaedrys  Fr.  revocat,  sed  nullibi  videmus  stolones  steriles 
repentes.  Notae  aliae  respondent  omnino  typico  T.  ovato. 

T.  heterotrichus  Grsb.  var.  albiflorus  Hausskn.  Vel.  In 
Armenia,  Cataonia  leg.  Haussknecht.  Foliis  rigidis  margine  vix 
revolutis  glandulis  magnis  conspersis  fere  glabris,  calvce  glandulis 
crebre  consperso. 

T.  Tosevi  Vel.  var.  thessalus  m.  Floribus  longius  pedicella- 
tis  et  calycis  dentibus  valde  elongatis  a typo  discedit.  In  Olympo 
Thessalo  leg.  Kindl. 

T.  Tosevi  Vel.  var.  hirtiformis  m.  Foliis  angustioribus 
utrinque  longe  patule  hirtis.  In  Bulgaria  ad  Kistendyl  leg. 
Mrkvicka,  in  Macedonia  leg.  Kindl.  — Haec  planta  magnopere 


282  Vel  e n o v s k y , Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L. 

revocat  verum  siculum  T.  hirtum  Raf  (T.  conspersus  Cel.),  sed 
certe  ab  eo  discedit  calycibus  et  floribus  minoribus,  glandulis 
in  calyce  paucioribus  pallidioribus,  dentibus  minus  eburneo-rigidis, 
foliis  angustioribus. 

T.  thasius  Tel.  var.  g randiflorus  Hausskn.  Yel.  Foliis  latio- 
ribus.  statura  robustiori,  floribus  majoribus,  magis  capitatis.  In 
Graecia  (Agrapha)  leg.  Hausskn  echt. 

T.  leucostomus  Hausskn.  Vel.  E proxima  affinitate  T.hetero- 
trichi , cujus  habet  dimensiones  et  habitum.  Caulibus  longe 
ciliatis,  foliis  omnino  anguste  linearibus  in  petiolum  sensiin 
attenuatis  minute  scabriusculis  fere  toto  margine  longe  cilia- 
tis glandulis  magnis  sparse  conspersis  elevatim  nervosis,  calyce 
longiori,  labio  superiori  tubo  longiori,  dentibus  rigido- 
subulatis  ciliatis,  tubo  elevatim  nervoso  glandulis  magnis  obsito 
ad  nervös  longe  ciliato,  calyce  ore  eximie  albo-piloso. 

In  Paphlagonia,  Wilajet  Kostambuli  a.  1892  leg.  Hauss- 
kn echt. 

T.  Bornmülleri  sp.  n.  E.  proxima  affinitate  T.  nitidi  Guss. 
Late  diffusus  procumbens,  caulibus  undique  breviter  puberuhs 
sat  crassis  remote  foliosis  et  ramosis  ubique  in  spicam  simplicem 
ovatam  multifloram  abeuntibus  praeterea  caules  alias  ascendentes 
florentes  laterales  edentibus,  foliis  rigidis  glabris  basi  tantum 
sparse  ciliatis  late  ellipticis  vel  obovatis  antice  obtuse 
rotundatis  vix  manifeste  petiolatis  glandulis  magnis  rubellis 
crebre  conspersis  elevatim  arcuatim  crasse  nervosis, 
bracteis  foliis  fere  majoribus  ovato-orbiculatis  rigidis 
uti  folia  glandulosis  margine  tantum  ciliatis  ne r vis  crassis 
arcuatis  margine  anastomosantibus  percursis,  calycis 
longiuscule  pedicellati  majusculi  tubo  campanulato  patule  hirto 
nervoso  glandulis  magnis  rubellis  dense  obsito,  labiis 
subaequalibus,  dentibus  omnibus  ciliatis,  inferioribus  rigide 
subulatis  tubum  subaequantibus,  superioribus  late  triangularibus 
acutis. 

Eolia  plurima  1 cm  X 7 mm,  capitula  H/2 — 2 cm  X 1 — Hfecm, 
calyx  4 — 5 mm  longus.  — In  Bithynia,  in  regione  alpina  (2500  m) 
in  Olympo  a.  1886  leg.  Bornmüller. 

T.  dcdmaticus  Freyn  var.  carstiensis  m.  Omnibus  partibus 
robustior,  bracteis  non  reflexis  coriaceis,  floribus  multo  majoribus, 
calyce  late  campanulato  dentibus  latioribus,  superioribus  late 
triangularibus  trinerviis  saepe  paucidentatis.  — In  arvis  siccis 
Carstiae  leg.  Tommasini  (herbar.  Belgrad.). 

T.  balcanus  Borb.  var.  brevidens  m.  Stolonibus  glabratis, 
foliis  late  ellipticis  obtusis  nervis  prominulis  apice  folii  con- 
fluentibus,  bracteis  non  coloratis  foliis  similibus,  calycis  late 
campanulati  dentibus  brevissimis.  — In  Bosnia,  in  m.  Ostys  sedlo 
leg.  Yandas. 

T.  Adamovici  sp.  n.  E proxima  affinitate  T.  praecocis  Opiz. 
Multicauhs,  caulibus  longissime  repentibus  simplicibus 
caules  florentes  rectos  breves  numerosos  edentibus  apice  in 
stolonem  simplicem  rosuliferum  dense  foliosum  abeun- 


Velenovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L.  ‘283 


tibus  teretibus  unacum  foliis  et  stolonibus  densissime  velu- 
tinis,  stolonibus  caulibusque  florentibus  praeterea  glandulis 
rubellis  crebre  eonspersis  foliis  carnosulis  ellipticis  mar- 
gine  subrevolutis  utrinque  glandulis  rubellis  eonspersis 
subtus  rubellis  basi  tantum  pauce  ciliatis,  nervis  haudpromi- 
nulis  non  anastomosantibus, bracteis  foliis  conformibus  similiterque 
velutinis  et  glandulosis  margine  dense  ciliatis,  floribus  in  capi- 
tulum  simplex  parvum  confertis  parvis,  calyce  breviter  pedice- 
llato  brevissime  campanulato  patule  hirto  et  crebre  glandulis 
rubellis  consperso  labiis  subaequalibus  tubo  fere  duplo  longioribus 
dentibus  binis  subulatis  sublierbaceis  ciliatis,  superioribus  breviter 
triangularibus,  corolla  birtella  et  crebre  rubello-glandulosa. 

In  saxis  serpentinis  ad  Bryjani  prope  Gforni  Milanovac 
Serbiae  centralis  a,  1893  leg.  Adamovic. 

Revocat  minorem  T.  praecocem  rarnis  dense  foliosis  et  dense 
floriferis  simpbeibus.  Species  excellens  inter  Omnibus  Repen ti- 
bus, indumento  velutino,  glandulis  densissimis  rubellis  etiam  ad 
caules  eonspersis,  capitulis  minutis,  foliis  subtus  rubris  primo 
aspectu  dignoscitur.  An  semper  serpentini  incola? 

T.  Dominii  sp.  n.  Ex  affinitate  T.  compti  Friv.,  cui  babitu  et 
diinensionibus  similis  est.  Caulibus  longe  repentibus  in 
stolones  steriles  remote  foliosos  abeuntibus  unacum  caulibus 
florentibus  undique  breviter  puberulis,  foliis  viren tibus  longe 
lineari-spathu latis  in  petiolum  tenuem  longe  attenuatis  ob- 
tusis  glabris  basi  tantum  pauce  ciliatis  margine  integris  ob- 
solete nervosis  et  glandulosis,  caulibus  florentibus  rectis 
elongatis  in  spicam  valde  interruptam  laxifloram  abeunti- 
bus, bracteis  foliis  similibuslineari-lanceolatis  floribus  multo 
brevioribus  parvis  margine  molliter  ciliatis  caeterum  glabris  ener- 
viis  et  eglandulosis,  floribus  longe  pedicellatis,  calycis  tubo  longe 
campanulato  subtus  molliter  piloso  supra  glabro  fere 
eglanduloso  labio  superiore  tubo  longiori,  dentibus  tribus 
triangulari-subulatis  ciliatis,  inferioribus  labio  superiore  subbrevi- 
oribus  ciliatis  herbaceis  non  rigidis,  tubo  ore  valde  albo-piloso, 
corolla  longius  exserta. 

In  Thessalia  in  m.  Pindo  Tympliaeo  in  subalpinis  a.  189G 
leg.  S i n t e n i s (n.  462).  — Dedico  dom.  dr.  Car.  Dominio,  floi’ae 
bohemicae  scrutatori  diligentissimo. 

T. . spathulaefolius  Hausskn.  Yel.  Habitu,  diinensionibus  et 
affinitate  plene  affinis  T.  carnomlo  Yel.  bulgarico,  sed  dignoscitur 
ab  eo:  tota  planta  a d p r e s s i ssime  cano-tomentosa 
frevera  decora !),  calyce,  bracteis  foliisque  glandulis  rubellis 
magnis  sparse  obsitis,  dentibus  calycinis  inferioribus  molliter 
ciliatis,  caeterum  tota  planta  eciliata,  bracteis  foliis  similibus, 
calyce  longius  tubuloso,  labio  superiori  inferiori 
breviori  dentibus  minutis  triangularibus. 

In  Armenia  turcica,  in  collibus  ad  Hassanova  a.  1890  leg. 
Haussknecht. 


2S4  Yel  enovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L. 


Einige  Bemerkungen  zur  Sektion  Serpyllum. 

T.  lanuginosus  Milk  Nach  Vergleichung  mannigfaltiger 
Variationen  dieser  Art  aus  verschiedenen  Landein  Europas  und 
des  Orients  kann  ich  tatsächlich  eine  präzise  Grenze  zwischen 
den  angeführten  Varietäten  nicht  ziehen.  Wenn  man  diese 
Varietäten  als  Arten  anerkennen  wollte,  so  müßte  man  konsequent 
noch  andere  ,, Arten“  aus  diesem  Formenkreise  aufstellen. 

T.  Balansa e Boiss.  Ivy.  Die  angeführte  Synonymik  ist 
ganz  gerechtfertigt  und  stützt  sich  auf  ein  großes  Material, 
welches  ich  verglichen  habe. 

Die  von  Celakovsky  und  Stapf  auf  gestellten  Arten  aus 
dieser  Verwandtschaft  sind  durchweg  nur  durch  die  Blattform 
und  Behaarung  definiert,  obzwar  eben  diese  Merkmale  bei  der 
genannten  Art  ins  unendliche  variieren.  Celakovsky  hat 
übrigens  seine  Arten  nur  auf  Grundlage  einzelner  Stücke,  ohne 
ein  größeres  Vergleichsmaterial  zu  untersuchen,  beschrieben.  Die 
angeführte  Varietät  könnte  wohl  auch  als  eigene  Art  angesehen 
werden,  wenn  sie  in  ihren  Merkmalen  beständig  und  weiter  ver- 
breitet ist.  Von  Haussknecht  wurde  sie  im  Herbar  als 
T.  Marscliallianus  bestimmt. 

T.  lanceolaius  Dsf.  Das,  was  ich  unter  diesem  Namen  aus 
Afrika  zur  Vergleichung  hatte,  ist  vom  T.  syriacus  Boiss.  ganz 
im  Sinne  Boissiers  (Fl.  Or.)  verschieden.  T.  algeriensis  Boiss. 
Reut,  aus  Algerien  im  Herbarium  Frey  ns  ist  mit  dem  T.lanceo- 
lafits  identisch. 

T.  ovatus  Mill.  Die  zitierten  Synonyme  können  nicht  ein- 
mal eine  ordentliche  Varietät  vorstellen.  Diese  Art  ist  übrigens 
eine  recht  wenig  variable.  Die  erwähnte  Varietät  T ’.  clandestinus 
Schur  aus  Siebenbürgen  ist  aber  eine  bemerkenswerte  Form, 
welche  habituell  der  Stammform  wenig  ähnlich  ist.  Es  ist 
interessant,  daß  die  Behaarung  des  Stengels  bei  dieser  Art  (T. 
ovatus)  in  allen  Ländern  konstant  ist.  Im  Süden  Europas  be- 
wohnt sie  ausschließlich  nur  hohe  Berge  und  überall  meidet  sie 
kalkhaltige  Substrate.  In  Böhmen  z.  B.  beobachtete  ich  diese 
Art  niemals  auf  Kalkfelsen,  sodaß  sie  z.  B.  bei  Prag  gar  nicht  zu 
finden  ist  und  nur  durch  die  Arten  T.  praecox  und  T.  lanuginosus 
vertreten  wird. 

T.  nummulariaefolius  M.  B.  kommt  nur  im  Kaukasus  vor  und 
wurde  früher  unrichtig  mit  anderen  Formen  in  Europa  ver- 
wechselt. Nach  dem  spärlichen  Materiale,  welches  ich  gesehen 
habe,  kann  ich  nicht  bestimmt  sagen,  ob  er  spezifisch  von  der 
vorhergehenden  Art  vzu  trennen  ist. 

T.  Borbäsii  H.  Braun  ist  eine  schön  charakterisierte  Art 
und  verrät  nach  meiner  Ansicht  keinen  hybriden  Ursprung. 

T.  bracteosus  Vis.  und  T.  tcucrioides  Boiss.  Sprun.  sind  zwar 
habituell  einander  wenig  ähnlich,  aber  trotzdem  verwandt  und 
demselben  Verbreitungsgebiete  angehörend.  Den  T.  teucrioides 
mit  dem  T.  Pipereüa  L.  zu  vereinigen,  halte  ich  für  ganz  un- 
gerechtfertigt. 


Velenovsky,  Y orstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L.  ‘285 


T.  heterotrichus  Grsb.  ist  nicht  nur  auf  der  Balkanhalbinsel, 
sondern  auch  im  ganzen  Oriente  weit  verbreitet  und  durch  die 
Verzweigung  und  andere  Merkmale  überall  leicht  erkennbar. 

T.  Tosevi  Vel.  besitze  ich  schon  aus  allen  Ländern  der 
Balkanhalbinsel,  wo  er  den  verwandten  T.  conspersus  Gel.  zu 
vertreten  scheint. 

T.  thasius  Vel.  habe  ich  zuerst  von  der  Insel  Thasos  be- 
schrieben; ich  finde  aber  weitere  Belege  dieser  Art  von  andern 
Standorten  Südeuropas  und  des  asiatischen  Orients.  Die  angeführte 
Varietät  hat  zwar  ein  eigenartiges  Aussehen,  kann  jedoch  als 
selbständige  Art  nicht  angesehen  werden.  T.  thasius  wurde 
von  den  Autoren  früher  auf  die  verschiedenste  Art  und  Weise 
bestimmt. 

T.  Löwyanus  Opiz  ist  eine  sehr  polymorphe  Art  und  überall 
zur  Hybridation  geneigt.  Hier  könnte  man  Gelgenheit  finden, 
ganze  Scharen  von  „feinen“  Arten  zu  beschreiben. 

T.  confertus  G.  G.  ist  eine  gute  Art, 

T.  dalmaticus  Freyn  ist  eine  in  Südeuropa  und  im  Oriente 
weitverbreitete  und  allerwärts  leicht  erkennbare  Art.  Sie  hat 
lange,  dürre,  entfernt  beblätterte,  zweiseitig  behaarte  Stengel, 
welche  in  eine  einfache  Blütenähre  enden.  Die  Blätter  sind 
länglich,  kahl  (am  Grunde  spärlich  gewimpert),  mit  wenig  her- 
vortretenden Nerven.  Die  Blütenstengel  sind  kurz,  einfach  in 
einem  Blütenköpfchen  endigend  und  der  ganzen  Länge  nach 
aus  dem  Stengel  reichlich  und  reihenweise  emporwachsend. 
Diese  Art  wurde  gewiß  früher  mit  dem  T.  Rohlenae  Yel.  ver- 
wechselt, weil  dieser  ähnlich  aussieht  und  in  demselben  Gebiete 
verbreitet  ist.  T.  Rolüenae  hat  aber  eine  ganz  abweichende 
Verzweigung  und  andere  Blütenverhältnisse  und  bewohnt  aus- 
schließlich nur  die  wärmsten  Mediterranlagen,  während  der  T. 
dalmaticus  auch  auf  die  hohen  Berge  hinaufsteigt. 

T.  Callieri  Borb.  ist  die  auf  der  Balkanhalbinsel,  in  Taurien 
und  überall  im  asiatischen  Oriente  verbreitete  Art.  In  einigen 
Formen  erinnert  er  sehr  an  den  T.  dalmaticus  oder  den  T. 
zygioides.  Vom  ersteren  ist  er  aber  gleich  durch  die  Blattform 
und  die  runde  Behaarung  des  Stengels,  vom  letzteren  durch 
die  auffallende  rötliche  Farbe  aller  Pflanzenteile  sofort  ver- 
schieden. 

T.  Kerneri  Borb.  ist  eine  gute  Art  und  auf  den  Bergen  des 
Balkans  weit  verbreitet. 

T.  praecox  Opiz  weist  zwar  mannigfaltige  Variationen,  was 
die  Dimensionen  und  die  Behaarung  anbelangt,  auf,  die  Ver- 
zweigungsart bleibt  jedoch  überall  so  konstant,  daß  man  leicht 
jede  Form  erkennen  kann.  Diese  Art  ist  mehr  in  Mitteleuropa 
als  im  Süden  verbreitet. 

T.  Sintenisii  Cel.  ist  sehr  nahe  verwandt  mit  dem  T. 
angustifolius  Pers.,  welchen  er  im  Süden  Europas  vertritt. 

T.  Jankae  Cel.  ist  im  Oriente  und  auf  der  ganzen  Balkan- 
halbinsel sehr  weit  und  in  verschiedensten  Formen  verbreitet. 
Durch  die  Verzweigung,  die  kurzen  Blütenstengel  mit  köpfiger 


286  Vel  enovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L. 


Infloreszenz  sowie  durch  die  Behaarung  und  die  rigiden  Stengel- 
blätter ist  er  gut  gekennzeichnet. 

T.  balcanus  Borb.  ist  ebenfalls  auf  den  Bergen  der  Balkan- 
halbinsel allgemein  verbreitet,  aber  gewöhnlich  von  den  Autoren 
unrichtig  bestimmt.  Gewöhnlich  wird  er  mit  dem  T.  Jankae 
verwechselt,  welchem  er  wohl  sehr  ähnelt,  aber  von  demselben 
gleich  durch  die  abwechselnde  Behaarung  des  Stengels  ver- 
schieden ist.  So  ist  er  z.  B.  ganz  gemein  in  Bosnien,  Serbien, 
Montenegro  usw.  In  Bulgarien  und  Macedonien  gehört  er  zu 
den  charakteristischen  Gebirgspflanzen. 

T.  Chamaedrys  Fr.  bewohnt  den  hohen  Norden  und  die  Berge 
Mitteleuropas.  Die  Behaarung  und  anderen  Merkmale  dieser 
Spezies  sind  dem  T.  ovatus  Moll,  gemeinschaftlich,  die  Ver- 
zweigungsart aber  ist  ganz  verschieden.  Einige  Gebirgsformen 
des  T.  ovatus  weisen  nicht  selten  niedrigen  Wuchs  auf,  auch 
werden  die  Stengel  mehr  niederliegend  und  sind  nur  mit  einer 
einfachen  Ähre  beendet,  sodaß  der  T.  ovatus  in  solchen  Fällen 
auffallend  an  T.  Chamaedrys  erinnert  und  von  den  Autoren 
leicht  mit  demselben  verwechselt  wird.  Es  kommen  auch  häufige 
Hybriden  zwischen  den  beiden  Arten  vor. 

T.  atticus  Cel.,  T.  comptus  Friv.  und  T.  striatus  Vahl  sind 
einander  nahe  verwandt,  wenn  auch  spezifisch  verschieden. 
Einige  stattliche,  robuste  Formen  mit  großen  Blüten  des  T. 
striatus  lassen  sich  vom  T.  atticus  nicht  leicht  unterscheiden. 
In  meiner  früheren  Arbeit  (1.  c.)  habe  ich  diese  drei  Arten 
zwischen  die  Pseudorepentes  gestellt,  weil  sie  nicht  selten  eine 
terminale  Blütenähre  besitzen.  Nachdem  ich  aber  jetzt  ein 
großes  Material  aus  verschiedenen  Ländern  verglichen  habe,  so 
gelangte  ich  zur  Überzeugung,  daß  der  Verzweigungstypus  der 
Repentes  überall  geltend  ist,  und  daß  die  endständige  Ähre 
gleichsam  eine  Ausnahme  von  der  Regel  bildet.  Der  gleiche 
Fall  kommt  übrigens  auch  bei  dem  gemeinen  T.  praecox  Opiz 
vor,  welcher  typisch  in  sterile  Ausläufer  endet,  hier  und  da 
jedoch  auch  eine  endständige  einfache  Blütenähre  trägt.  Diese 
Erscheinung  ist  wohl  als  eine  Abnormität  aufzufassen,  welche 
dtrrch  abnormale  Standortsverhältnisse  oder  durch  die  ungewohnte 
Blütezeit  bedingt  wird.  Ähnliche  abnormale  Verzweigungen 
kommen  auch  bei  den  Rubusarten  vor,  wo  z.  B.  auch  sogar  die 
diesjährigen  Sprosse  am  Ende  aufblühen  können. 

T.  Velenovskyi  Rohl.  ist  dem  T.  striatus  sehr  nahe,  durch 
die  Behaarung  des  Stengels  und  die  sonderbare  Kelchbildung 
jedoch  als  selbständige  Art  zu  trennen.  Auch  der  T.  Dominii 
Vel.  gehört  in  denselben  Zyklus  wie  die  Arten  T.  atticus, 
striatus , comptus  und  Velenovskyi , sodaß  es  klar  wird,  daß  dieser 
Thymus-Typus  auf  der  Balkanhalbinsel  sich  reichlich  gegliedert 
hat.  Zu  demselben  tritt  noch  eine  Varietät,  welche  Formänek 
auf  dem  Berge  Peristeri  (Hindus)  gesammelt  hat  (var.  pindicus 
m.),  welche  sich  vom  typischen  T.  striatus  Vahl  durch  kürzere 
und  breitere  Blätter,  lang  zugespitzte  Brakteen  und  den  kahlen 
Kelch  unterscheidet. 


Velenovsky,  Vorstudien  zu  einer  Monographie  der  Gattung  Thymus  L.  287 


T.  hirsutus  M.  B.  und  T.  pulvinatus  Cel.  sind  zwei  sehr 
nahe  verwandte  Arten  und  sind  in  einigen  Formen  schwerlich, 
zu  unterscheiden.  Auch  der  T.  Immillimus  Cel.  stellt  nur  eine 
alpine,  gedrungene  Form  dar,  welche  insbesondere  auf  dem 
klassischen  Standorte  (Ida  Troadis)  auffallend  lang  zugespitzte 
Brakteen  besitzt.  Meiner  Ansicht  nach  sollte  der  T.  pulvinatus 
nur  als  Varietät  bei  dem  T.  hirsutus  stehen. 

T.  carnosulus  Vel.  und  T.  spathulaefolius  Hsskn.  Vel.  sind 
durch  die  Blattbildung  von  allen  Thymen  dieser  Sektion  sehr 
abweichend  und  leicht  erkennbar.  Die  zweite  oben  genannte 
Art  ist  durch  die  Behaarung  ganz  weiß  und  hierdurch  sehr 
zierlich. 


Viola  cornuta  L.  und  orthoceras  Ledeb. 
und  ihre  verwandtschaftlichen  Beziehungen. 

Von 

Willi.  J3ecker. 

(Hedersleben.) 


Viola  cornuta  L.  Sp.  pl.  ed.  II.  (1763)  p.  1325. 

Perennis,  cum  pedunculis  ad  35  cm  usque  alta.  Radice 
pluricipite  in  caudiculos  aphyllos  abeunte.  Caulibus  gracilibus, 
internodiis  plusminusve  elongatis,  glabris  vel  ad  angulos  sparse 
retrorso-pilosis.  Foliis  ovatis  basi  truncatis  vel  subcordatis  apice 
obtusiusculis  copiose  obtuso-crenatis  supra  plerumque  glabris  subtus 
praecipue  ad  nervös  et  margines  ut  stipulae  albido-pilosis  petio- 
lum  pilosum  subaequantibus  vel  duplo  superantibus.  Stipulis 
triangulari-ovatis  palmato-incisis  lacinia  terminali  maiore  vel 
irregulariter  dentatis  petiolum  subaequantibus  vel  paullum  supe- 
rantibus.  Floribus  longe  pedunculatis  conspicuis;  sepalis  lineari- 
lanceolatis  longe  acuminatis  appendicibus  non  conspicuis  quadra- 
tis:  petalis  violaceis  oblongis,  infimo  obcordato  calcare  longissimo 
cylindrico  acutiusculo  appendices  calycinas  fere  8 — 12  mm  supe- 
rante.  Capsula  sepalis  breviore. 

Syn.:  V.  cornuta  Gren.  et  G-odr.  Fl.  Fr.  (1848)  p.  187.  — 
Rouy  et  Fouc.  Fl.  Fr.  III.  (1896)  p.  37.  — Parlat.  Fl.  ital.  IX. 
(1890)  p.  196.  — G-audin  Fl.  helvet.  II.  (1828)  p.  217.  — DC. 
Prodr.  I.  (1824)  p.  301  (quoad  pl.  pyren.).  — Lmk.  et  DC.  Syn. 
(1806)  p.  400.  — Roem.  et  Schult.  Syst.  veg.  V.  (1819)  p.  389 
(quoad  pl.  pyren.).  — Willk.  et  Lge.  Prodr.  fl.  Hispan.  II.  (1880) 
p.  700.  — Wittr.  Viol.  Stud.  I.  (1897)  p.  103. 

V.  calcarata  ß pyrenaica  L.  Sp.  pl.  ed.  I (1753). 

Exs.:  Reliq.  Mailleanae  82.  — Dörfler  Herb.  norm.  4311. 
— Billot  Fl.  Gail,  et  Germ.  exs.  932.  — W.  Becker  Viol.  exs. 
91.  — Soc.  Rochel.  (1889)  2596.  — Schultz  Herb.  norm.  434. 

Abbild.:  Wittr.  1.  c.  tab.  VII.  fig.  93 — 96.  — Vill.  Catal. 
Strasb.  tab.  5.  — Rchb.  Pl.  crit.  III.  tab.  267.  — Rchb. 

Ic.  4514. 


Becker,  Viola  cornuta  L.  und  ortlioceras  Ledeb. 


289 


Blütezeit:  Juni — August. 

Verbreitung:  Pyrenäen,  in  der  alpinen  und  subalpinen 
Region  vom  Vallee  d’Aspe  und  dem  Pic  d’Anie  bis  zu  den 
Pyren.  de  l'Aude  und  den  Corbieres  (sec.  Rouy  et  Fouc. 
Fl.  Fr.). 

Ich  habe  die  Art  in  zahlreichen  Exemplaren  von  folgenden 
Standorten  gesehen: 

Basses-Pyrenees:  Pic  d’Anie,  Vallee  d’Aspe,  Gourzy 

(Desvaux),  Les  Eaux  Bonnes  (Bubanii. 

Haute-Pyrenees:  Lac  d’E.staing,  Chambasque  pres  Cau- 
terets  1200  m (Duffour),  Cauterets,  Gavarnie  (Bordere),  Heas 
(Comte  de  Franqueville),  Gedre  (Bordere),  Bareges,  Pic  du  Midi 
de  Bigorre  (Engler),  Vallee  de  Louron,  Mauleon  Barousse 
(Irat). 

Hautes-Ga rönne:  Esquierry,  Port  d'Oo,  Lac  de  Seculejo 
(=  Lac  d’Oo)  ad  Bagneres  de  Luclion  (Charpentier),  Vallee  du  Lys 
L’Hospice,  en  montant  au  Port  de  Venasque  (Timb.-Lagr.,  Ney- 
rau  t),  Val  d’Aran. 

Ariege:  Vallee  de  Savignac  supra  Ax. 

Pyr.-orient:  Montagne  de  Mosset,  Prades. 

Aude:  Courbieres. 

Hispania:  Puerto  de  Salau,  Monseny,  Cerdana  ad  Salva- 
naire  in  summis  vall.  Llaudure. 

Viola  cornuta  ist  auch  für  die  westlichen  Alpen,  den 
Schweizer  Jura  und  die  Florenser  Apenninen  angegeben.  Gau- 
din  Fl.  helvetica:  „In  pascuis  Jurae,  Raius;  praeter  eum  nemo 
in  Helvetia  reperit“.  Haller.  Fortasse  etiam  planta,  quam  habuit 
Raius,  eadem  est  ac  var.  II  nostra  y V.  calcaratae , quae  etiam 
in  M.  Jura  inventa  est.“  — Pariatore  Fl.  ital. : Monte  Senario, 
Apenninen  von  Floeenz  S30  m.  — Arcangeli  Comp.  fl.  ital. 
(1882):  V.  cornuta  L.  A Montesenario  (Pari.),  dubbia.  — Rouy 
et  Foucaud  Fl.  Fr.:  Le  V.  cornuta  a ete  aussi  trouve  (seme 
ou  plante?)  dans  les  päturages  du  Grammont  (Haute-Savoie). 

Seit  langer  Zeit  nicht  bestätigt,  halte  ich  diese  Angaben  für 
mehr  oder  weniger  unglaubwürdig.  Exemplare,  von  E.  Thomas 
„sur  Montagny“  (Waadt)  gesammelt,  scheinen  der  Kultur  zu 
entstammen. 

Die  von  Willkomm  (It.  hisp.  II.  416)  als  V.  cornuta  be- 
zeiclinete  Pflanze  steht  der  V.  Bubanii  Timb.  nahe.  Sie  gleicht 
der  V.  cornuta  nur  annähernd  in  der  Form  der  Nebenblätter, 
deren  Behaarung  aber  auch  für  die  Verwandtschaft  mit  V.  Bubanii 
spricht.  (Portugal,  Prov.  Entre  Douro  e Minho,  in  pinguibus 
prope  sanctuariam  Hermita  de  N.  S.  del  Moncayo  in  latere 
orientali  montis  eiusdem  nominis  ad  alt.  c.  4000  ped.  Julio 
1850).  V.  moncaunica  Pau. 


290 


Becker,  Viola  cornuta  L.  und  orthoceras  Ledeb.  etc. 


Viola  orthoceras  Ledeb.  Fl.  ross.  I.  (1842)  p.  258. 

Perennis,  cum  pedunculis  ad  50  cm  usque  longa.  Radice 
pluricipite  in  caudicidos  aphyllos  abeunte.  Caulibus  gracilibus 
internodiis  plusminusve  distantibus  glabris  vel  sparse  retrorso- 
pilosis.  Foliis  inferioribus  ovatis  vel  superioribus  oblongis,  Om- 
nibus basi  plerumque  sensim  attenuatis  rarius  abrupte  an- 
gustatis  (inferioribus)  apice  acuminatis  repando-crenatis  pe- 
tiolo-brevissimo  indumento  foliorum  et  stipularum  ut  in 
praecedente.  Stipulis  ovato- acuminatis  conspicuis  dimidiam 
laminae  attingentibus  vel  superantibus  irregulariter  acuto-den- 
tatis.  Floribus  longe  pedunculatis  conspicuis;  sepalis  lineari- 
lanceolatis  longe  subulato-acuminatis  appendicibus  non  con- 
spicuis subquadratis ; petalis  violaceis  oblongis  infimo  obcordato 
calcare  longissimo  subulato  appendices  calycinas  fere  8 — 12  mm 
superante.  Capsula  sepalis  breviore. 

Syn.:  V.  orthoceras  Boiss.  fl.  or.  I.  (1867)  p.  463. 

V.  cornuta  Kupffer  in  Tent.  syst.  Yiol.  fl.  ross.  (1903) 
p,  13. 

Exs.:  Szovitz  Exs.  Armen,  (herb.  hört,  petropol.). 

Verbreitung:  Mingrelien  und  Armenien 

Blütezeit:  Juni- Juli. 

Mir  haben  die  von  Szovitz  in  Armenien  gesammelten 
Exemplare  in  größerer  Zahl  Vorgelegen1).  Dr.  Kupffer  (Riga) 
erklärt  sie  1.  c.  für  völlig  übereinstimmend  mit  V.  cornuta  L. 
aus  den  Pyrenäen  und  bezeichnet  infolgedessen  die  Pflanze 
Transkaukasiens  als  V.  cornuta  L.  Der  spezifischen  Vereinigung 
beider  kann  ich  mich  nicht  anschließen.  Viola  orthoceras  unter- 
scheidet sich  von  V.  cornutu  in  der  Hauptsache  durch  ansehn- 
lichere Höhe,  schmälere,  zugespitzte,  an  der  Basis  verschmälerte 
Blätter,  sehr  kurzen  Blattstiel  und  größere  Nebenblätter  mit 
spitzeren  Einschnitten. 

Beide  Arten  sind  aber  phylogenetisch  sehr  nahe  verwandt. 
Dies  ergibt  sich  aus  ihrer  auffallenden  habituellen  Ähnlichkeit 
und  aus  der  Existenz  von  Übergangsformen  in  den  Pyrenäen, 
die  in  den  Merkmalen  der  Blätter  und  Nebenblätter  bis  zu 
einem  gewissen  Grade  zur  V.  orthoceras  neigen.  Die  Areale 
beider  Formen  liegen  sehr  weit  auseinander.  Bei  der  Existenz 
inklinierender  Formen  muß  es  als  ausgeschlossen  gelten,  daß 
beide  ohne  gegenseitige  Beziehungen  entstanden  sind.  Ihre 
Areale  müssen  vielrqehr  ursprünglich  ein  zusammenhängendes 
Gebiet  gebildet  haben,  welches  infolge  klimatischer  und  viel- 
leicht auch  geologischer  Ursachen  auf  isolierte  Provinzen  redu- 


!)  V.  orthoceras  ist  auch  von  Nord  mann  auf  der  Gora  Samomlia 
(nicht  Gor.  SomLia . wie  auf  der  Scheda  steht)  nordöstlich  von  Batum, 
westlich  Kaukasus,  gesammelt  worden.  (Briefl.  Mitteilung  des  Herrn  Dr. 
Kupffer). 


Becker,  Viola  cornutaL.  und  ortlioceras  Ledeb.  etc. 


291 


ziert  wurden.  Man  darf  bei  der  weiten  westöstlichen  Aus- 
dehnung annehmen,  daß  der  Typus  schon  in  präglazialer  Zeit 
von  den  Pyrenäen  bis  zu  den  armenischen  Gebieten  ver- 
breitet war. 

Für  die  ununterbrochene  Verbindung  der  beiden  extremen 
Areale  spricht  aucli  noch  der  Umstand,  daß  auf  der  Balkan- 
halbinsel Formen  existieren,  die  mit  V.  cornuta  und  ortlioceras 
wegen  ihrer  habituellen  Ähnlichkeit  phylogenetisch  verwandt 
sein  müssen.  Es  sind  drei  Unterarten  der  Kollektivspezies 
V.  lutea  s.  1.,  in  erster  Linie  V.  Orphanidis  und  dann  die  ihr 
nahe  stehenden  V.  Nicolai  Pant.  und  prolixa  Panc.  In  der 
Hauptsache  unterscheiden  sich  diese  Sippen  nur  durch  kurzen 
Sporn  und  breitere  Sepalen  und  Petalen,  während  die  übrigen 
Kriterien  untergeordneter  Art  sind.  Da  das  Areal  der  Balkan- 
formen zwischen  den  Gebieten  der  beiden  anderen  liegt,  so  darf 
angenommen  werden,  daß  auch  die  Stammform  dieser  Formen 
dem  präglazialen  Urtypus  angehörte  und  durch  die  noch  heute 
existierenden  auffallenden  Unterscheidungsmerkmale  gegen  V.  cor- 
nuta und  ortlioceras  ausgezeichnet  war.  Ein  äußerst  interessantes 
Phänomen  bildet  aber  die  in  postglazialer  Epoche  erfolgte 
weitere  Ausgliederung  des  zentralen  Typus  nach  Norden  hin, 
die  sich  dann  auch  über  Westeuropa  fortsetzte,  während  der 
westliche  und  östliche  Typus  in  den  klimatischen  Verhältnissen 
der  angrenzenden  Gebiete  die  einer  Verbreitung  günstigen  Be- 
dingungen nicht  fand. 

Ich  bezeichne  den  präglazialen  Typus  in  seiner  Gesamtheit 
als  V.  palaeocornuta  (Bezeichnung  rein  theoretischen  Wertes). 
Dieser  gliederte  sich  ungefähr  vor  Beginn  der  Eiszeit  in  drei 
Arten  höheren  Alters:  V.  cornuta  s.  h,  V.  lutea  s.  1.  und 
V.  ortlioceras  s.  1.  Es  wäre  wohl  angebracht  gewesen,  die  zweite 
präglaziale  Form  als  V.  Orphanidis  s.  1.  zu  bezeichnen,  da  die 
Subsp.  V.  Orphanidis  Boiss.  ihr  morphologisch  zweifellos  am 
nächsten  steht.  Da  ich  aber  bisher  die  Formenkreise  immer 
nach  der  zuerst  publizierten  Unterart  benannt  habe,  so  mache 
ich  auch  hier  keine  Ausnahme. 

Die  V lutea  s.  1.  läßt  sich  in  10  Sippen  gliedern,  von  denen 
die  V.  Bubanii  Timbal  das  Areal  der  V.  cornuta  L.  mit  bewohnt 
und  sogar  in  westlicher  Lichtung  überholt  hat. 

Folgendes  Schema  gibt  eine  übersichtliche  Darstellung  der 
Entwicklungsgeschichte  der  V.  palaeocornuta , die  gleichzeitig 
die  Basis  für  eine  wissenschaftliche  Systematik  bildet. 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  2. 


20 


292 


Becker,  Viola  cornuta  L.  und  orthoceras  Ledeb.  etc. 


Viola  palaeocornuta. 


V.  cornuta  s.  1.  V.  lutea  s.  1.  V.  orthoceras  s.  1. 


cd 

CD 

c. 

V? 

o 


bd 

CD 


Nach  der  Niederschrift  dieser  Arbeit  konnte  ich  eine  neue 
Spezies  Viola  disjuncta  aus  dem  Altai  aufstellen.  Sie  gehört 
auch  der  V.  'palaeocornuta  an  und  verrät,  daß  dieser  Typus  im 
Tertiär  in  Asien  eine  viel  weitere  Verbreitung  als  heute  hatte. 
Näheres  in  der  Publikation,  die  demnächst  in  dieser  Zeitschrift 
erfolgen  wird. 


Conspectus  Florae  Turkestanicae. 

Übersicht  sämtlicher  bis  jetzt  für  (len  Russischen  Turkestan 
[d.  h.  für  die  Gebiete:  Transkaspien,  Syrdarja,  Fergana, 

Samarkand,  Semiretschje,  Semipalatinsk  (außer  dem  östlichen 
Teile),  Äkmolly,  Turgai  und  Üralsk  (jenseits  des  Uralflusses) 
nebst  Chiwa,  Buchara  und  Kuldsha]  als'  wildwachsend  an- 
gewiesenen Pflanzenarten. 

Zusammengestellt  von 

Olga  Fedtschenko  und  Boris  Fedtschenko 

(St.  Petersburg). 

(Fortsetzung.) 


VI.  Crucifercie. 

33.  Matthiola  R.  Br. 

195.  M.  albicaulis  Boiss.  in  Annales  des  Sciences  naturelles,  II.  Ser., 

vol.  XVII.  p.  46.  1842.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  147. 

Hesperis  alyssifolia  DC.  Syst.  veg.  II.  447.  — De  41ess.  icon. 
II.  tab.  61. 

Kopet-dagh. 

var.  alaica  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest.  X.  14.  1898  (an 

species  propria?). 

Transalai-Kette,  längs  des  Flusses  Tarascha,  10000' 
(Korshinsky). 

196.  M.  odoratissima  (M.  B.)  R.  Br.  in  Ait.  Hort.  Kew  (ed.  2a). 
IV.  p.  120.  — Led.  Fl.  ross.  I.  109.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  149. 
— Schmalhausen,  Flora  von  Mittel-  und  Südrußland  N.  147. 

Cheiranthus  odoratissimus  Pall.  Ind.  Taur.  — M.  B.  Casp. 
116  N.  22.  — M.  B.  Fl  taur.-caucas.  II.  122. 
Kopet-dagh;  Uralsk-Glebiet,  Akmoly-Gfebiet. 

In  Turkestan  kommt  eine  Reihe  Formen  von  Matthiola 
vor,  welche  durch  verschiedene  Autoren  als  selbständige 
Arten  beschrieben  worden  sind,  jedoch,  wie  es  scheint, 
zu  einem  und  demselben  Zyklus  gehören,  den  wir,  nach 
dem  Beispiele  von  Trautvetter  und  Schmalhausen, 
M.  odoratissima  (M.  B.)  R.  Br.  nennen. 

Aus  der  Reihe  der  erwähnten  Formen  führen  wir  jetzt 
folgende  an : 


294 


Fedtsclienko , Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


f.  tatarica  Trautv.  Plantas  mess.  a,  1874  in  Armenia  a 
Pr.  Radele  et  in  Daghestania  ab  A.  Becker  fact.  comm. 
N.  27  (Acta  Horti  Petropol.  IV.  104).  187(5. 

Hcsperis  tatarica  Pall.  Reise  durch,  verseil.  Prov.  Russ. 

Reichs.  I.  App.  N.  117  t.  L.  f.  1 — 2. 

Matthiöla  tatarica  DC.  Syst.  veg.  II.  170.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  100.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  150. 

Diese  Form  wird  angeführt  für  das  Uralsk-Gebiet  (am  See 
Indersk),  Transcaspien  und  außerdem,  von  Eversmann, 
„in  itinere  Buchariam  versus“.  Wird  auch,  mit  f. 
glabrata  Litw.,  für  das  Nordufer  des  Aralsees  an- 
> gegeben. 

f.  robust  a (Bge.)  B.  Fedtsch. 

Matthiöla  robust a Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  60.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  149. 

Transcaspien:  Airakli  und  in  der  Umgebung  von 

Novoalexandrovsk  (L e hm a nn). 
f.  tanaicensis  DC.  Prodr.  I.  134.  — Trautv.  1.  c. 

M.  fragrans  Bge.,  Ind.  Sem.  horti  Dorpat.  (1839.)  — Led. 
Fl.  ross.  I.  110. 

Diese  Form  wird  für  den  Turkestan  nur  von  Conti  (Les 
especes  du  genre  Matthiöla)  angeführt,  und  zwar  die 
Form  a var.  longepetiolata  Conti  für  die  Ufer  des  Indersk- 
Sees  (Lehmann)  und  subsp.  claghestanica  Conti  für 
Kisyl-Arvat  (Becker). 

Außerdem  stellt  Conti  in  seiner  nachgelassenen  Arbeit 
(Les  especes  du  genre  Matthiöla.  Tire  ä part  des  Me- 
moires  de  THerbier  Boissier.  Geneve  1900)  noch  zwei 
neue  Arten  auf,  welche  zu  demselben  Zyklus  gehören: 
M.  songarica  Conti  1.  c.  p.  42. 

Nach  Conti  folgende  Fundorte: 

„Songarei  (Meinshausen  ex  exped.  Sclirenk.  1S40 — 43), 
desertum  Uralense  (Turczaninow  — 1845),  am  Indersken- 
see  (Lehmann  ex  Bunge  Reliqu.  Lehman.  N.  59).“ 

M.  superba  Conti  1.  c.  p.  23. 

Nach  Conti:  Songarei  (Sch renk). 

Es  gehören  wahrscheinlich  zu  demselben  Zyklus,  M.  odora- 
tissima , auch  die  zwei  rätselhaften  Angaben  in  der  Ar- 
beit von  Karelin  (Reise  zum  Caspischen  Meere  in  den 
..Sapiski“  der  Kais.  Russ.  Geogr.  Gesellscli.  N.  1883)  für 
die  östlichen  Küsten  des  Caspischen  Meeres:  Matthiöla 

sinuata  und  ^Matthiöla  n.  sp. 

Anmerkung.  Zur  Zahl  der  Formen  desselben  Zyklus 
gehört  wahrscheinlich  auch  die  von  Freyn  (Plantae  ex  Asia 
Media)  angeführte  M.  farinosa  Bge.  in  Boiss.  Fl.  or.  I.  150 
(=  M.  revoluta  d'  farinosa  Conti),  welche  Sintenis  im  Vor- 
gebirge des  Kopet-dagh  sammelte. 

197.  M.  obovata  Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  58.  — Boiss.  Fl.  or.  I. 
152. 

Berge  im  oberen  Laufe  des  Serawschan  (Lehmann). 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


295 


198.  M.  flavida  Boiss.  Diagn.  pl.  nov.  or.  I.  fase.  6 p.  9.  1845. 
— Boiss.  Fl.  or.  I.  151. 

M.  int&grifolia  Komarow,  Beiträge  zur  Flora  des  turke- 
stanischen  Hochlandes,  Serawschan  - Bassin,  N.  109. 
1896. 

F ergana : Namangan-Kreis,  Türia-kurgan  (Skorniakow !). 
Ziemlich  gemein  auf  Abhängen  und  Gräten  in  den 
Bergen  desPamiroalai:  Serawschan,  Schugnan,Roschan. 

199.  M.  runcinata  Bgl.  in  Suppl.  II.  ad  enumer.  pl.  Semenow. 
N.  66  a (Bull,  de  la  Societe  Imper.  des  natur.  de  Moscou. 
1870  p.  255). 

In  der  Umgebung  von  Chodshent  (Ssewertzoff !). 

Es  sind  nur  unvollkommene  Muster  blos  aus  einer  einzigen 
Örtlichkeit  vorhanden.  Wahrscheinlich  wird  diese  Art 
auch  zu  der  Vorigen  gezogen  werden  müssen. 

200.  M.  chenopodiifolia  Fisch,  et  Mey.  Ind.  (I.)  Sem.  hört  Petrop. 
p.  33.  1835.  — Led.  Fl.  ross.  I.  110.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  153. 

M.  hesperoides  Less.  in  herb.  reg.  berol. 

Ostufer  des  Caspischen  Meeres ; Sandwüste  Kisyl-kum 
(in  den  Gebieten  von  Syr-darja,  Chiwa  und  Buchara). 

201.  M.  Stoddarti  Bge.  Reliqu.  Lehman.  U.  62.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  154. 

Cithareloma  vernum,  Krassn.  Vers.  Entwickl.  Fl.  v.  Tian- 
Schan,  336. 

Syr-darja-Gebiet,  Semiretschje-Gebiet.  Buchara:  Ker- 
mine,  Kabadian,  Agatme. 

W.  Lipsky  (Beiträge  zur  Fl.  von  Zentral-Asien  II.  N.  109 
stellt  drei  Formen* 1 2 3)  dieser  Art  auf: 
a.  incana  Lipsky, 
ß.  glandulosa  Lipsky, 

/.  papillosa  Lipsky. 

34.  Diptychocarpus  Trautv. 

202.  D.  strictus  (Fisch.)  Trautv.  Emmer,  pl.  Schrenk.  songor. 
N.  116  (Bulletin  de  la  Soc.  Imper.  des  Naturalistes  de 
Moscou,  1860,  p.  108).  — Boiss.  Fl.  or.  I.  145. 

Raphanus  strictus  Fisch,  in  M.  B.  Fl.  taur.  caucas.  III. 
p.  452  in  nota.  1819. 


’)  In  den  Bemerkungen  des  Herrn  Lipsky  über  diese  Art  (1.  c.)  ist 
eine  Reihe  von  Fehlern  vorhanden,  sodaß  wir  es  für  nötig  halten,  sie  hier 
zu  korrigieren: 

1.  Bei  der  Form  ß.  glandulosa führt  Lipsky  als  Autor  Bge.  an.  Das 
ist  nicht  richtig,  denn  bei  Bunge  (1.  c.)  findet  sich  eine  solche 
Benennung  nicht. 

2.  Forma  a incana  Lipsky.  In  den  folgenden  Zeilen  heißt  sie  ti/pica. 
Eins  von  beiden. 

3.  Von  Lehmann  wurde  die  Pflanze  nicht  im  Jahre  1812  gesammelt, 
wie  Lipsky  (1.  c.)  behauptet,  sondern  im  Jahre  1812,  wie  es 
A.  Bunge  anführt. 


296 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


Chorispora  stricta  DC.  Syst.  veg.  II.  436. 

ALloceratium  strictum  Hook  et  Thoms.  Journ.  Linn.  Soc. 
V.  129,  135. 

Matthiola  Fischeri  Bernh.  h.  erfurt.  p.  a.  1835.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  110. 

Orthorhiza  persica  Stapf.  Die  botan.  Ergehn,  der  Polak  - 
sclien  Exped.  n.  Persien  in  1882.  II.  T.,  p.  38.  1886. 
Chorispora  stenopetala  Pgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel  Descr. 
pl.  nov.  in  Act.  Hort.  Petr.  V.  239. 
Semiretsckje-Gebiet,  Svr-darja-Gebiet,  Turgai-Gebiet, 
Transcaspien,  Uralsk-Gebiet  (bis  zum  See  Indersk); 
Buchara,  Kuldsha. 


35.  Parrya  R.  Br. 

203.  P.  exscapa  C.  A.  Mey.  in  Led.  Ic.  pl.  fl.  alt.  t.  86.  1829.  — 
Led.  Fl.  alt.  III.  28.  1831.  — Led.  El.  ross.  I.  132.  — Hook. 
Fl.  br.  Tnd.  I.  131. 

ln  der  Hochgebirgszone : Tian-schan,  Alai- und  Trans- 
alai-Ivette,  Pamir,  Serawschan. 

204.  P.  eriocalyx  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel  Descr.  pl.  nov.  fase. 
5 (Acta  Horti  Petropol.  V.  1.  234). 

Tian-schan:  Terekty,  Aksai  (Kaulbars!);  Pamir. 

In  Turkestan  kommt  auch  eine  Ubergangsform  zur  vorigen 
Art  vor,  f.  media  Korsh. 

205.  Parrya  nudicaulis  (L.)  Boiss.  El.  or.  I.  159.  1867. 

Cardamine  nudicaulis  L.  Sp.  pl.  (ed.  1 a)  p.  654.  1753. 
Parrya  macrocarpa  R.  Br.  in  Parry,  Voyage  bot.  app.  I. 
270.  1824  (seorsum  1823j.  — Led.  Fl.  ross.  I.  181. 

Dshungarischer  Alatau,  Tiam-schan,  Pamiroalai. 

Es  kommen  verschiedene  Formen  dieser  Art  vor: 
var.  turhestanica  Korsh.  Fragm.  Fl.  Türkest.  N.  15. 
var.  asperrima  B.  Fedtsch.,  Flora  des  westlichen  Tian- 
schan  N.  103. 

var.  linearifolia  Rgl.  Enum.  pl.  Semenow.  Suppl.  II. 
N.  71a. 

var.  aspera  Rgl.  Pl.  Radd.  X.  197. 

206.  P.  Beketoivi  Krassn.  Versuch  d.  Entwicklungsgesch.  d.  Fl.  d. 
Tian-Sckan  p.  334.  1888. 

Tian-schan. 

207.  P.  siliquosa  Krassn.  Versuch  d.  Entwicklungsgesch.  d.  El.  d. 
Tian-Schan  p.  334.  1888. 

P.  longicarpa  (Krassn.,  Aufzählung  (Spissok)  der  Pflanzen 
von  Tian-schan. 

208.  P.  stenocarpa  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  Songor.  N.  70  (Bull, 
de  la  Soc.  Imperiale  des  Natural,  de  Moscou,  1842)  — Led. 
Fl.  ross.  I.  751. 

P.  stenoloma  Schrenk  in  Fisch,  et  Mey.  Ind.  (VIII).  Sem. 
hört.  Petrop.  p.  69.  — Fisch,  et  Mey.  Enumer.  (2a)  pl. 
nov.  Schrenk.  p.  III. 


Fedtsckenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


297 


Hesperis  Kunawarensis  Kgl.  Suppl.  II.  ad  Ennmer.  pl. 
Semen.  N.  96  d. 

Tarbagatai,  Dshungarischer  Alatau,  Tian-scban,  Pamiro- 
. alai. 

Man  unterscheidet : var.  major  Komar.,  Beiträge  zur  Flora 
des  turkestanischen  Hochgebirges,  Serawschan  - Bassin, 
N.  113.  — Serawschan. 

209.  P.  pinnatifida  Kar.  et  Kir.  Enumer.  pl.  songor.  N.  69  (Bull, 
de  la  Societe  Imperiale  des  Natural,  de  Moscou,  1842).  — 
Led.  Fl.  ross.  I.  751.  — Boiss.  El.  or.  I.  159. 

Dschungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai. 

Es  sind  verschiedene  Varietäten  vorhanden: 

var.  oligodenia  Trautv.  Enumer.  pl.  songor.  Schrenk. 
N.  89. 

var.  Kizil-arti  Korsh.  Eragm.  fl.  Türkest.  N.  16. 

210.  P.  fruticulosa  Kgl.  et  Schmalh.  in  E.  Kegel  Descr.  pl.  nov. 

fase.  5 N.  32  (Act.  Hort.  Petrop.  V.  237).  1877. 

Tian-schan,  Pamiroalai. 

Man  unterscheidet  die  Varietäten: 

v.  subintegra  Kgl.  1.  c., 
v.  runcinata  Kgl. 

211.  P flabellata  Kgl.  in  E.  Regel  et  Herder  Enumer.  pl. 
Semenov.  Suppl.  II.  (Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des 
Naturalistes  de  Moscou,  1870,  II,  p.  261.) 

Cheiranthus  himalayensis , Rupr.  Sert.  tiansch.  p.  39. 

P.  ramosissima  Eranchet  Plant.  Poncins,  p.  346. 
Tian-schan;  Alai-Kette,  Transalai-Kette,  Pamir. 

36.  Cithar eloma  Bge. 

212.  C.  Lehmanni  Bge.  Delect.  sem.  h.  Dorpat  1843  p.  6.  - — - 
Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  123.  — Boiss.  El.  or.  I.  238. 

Sandwüste  Kisyl-kum;  Repetek  (Transkaspien). 

213.  C.  vernum  Bge.  in  Linnaea  XVIII.  149.  — Bunge  Reliqu. 
Lehman.  X.  124.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  239. 

Sandwüste  Kisyl-kum  (in  den  Grenzen  des  Syr-darja- 
Gebietes  und  Buchara).  Transkaspien. 

37.  Clausia  Korn.  Trotzky. 

214.  C.  turkestanica  Lipsky,  Beiträge  zur  El.  von  Zentral- Asien 
II.  N.  117.  1904. 

Diptychocarpus ? hispidus  Rgl.  descr.  pl.  nov.  fase.  5. 
(Act.  Hort.  Petr.  V.  230). 

Diptychocarpus  seravschanicus , Komarow.  Beiträge  zur 
Fl.  des  turkestanischen  Hochgebirges,  Serawschan- 
Bassin,  N.  104.  1896. 

D.  hispidus  Rgl.  v.  robustus  Korsh. 

D.  hispidus  Rgl.  siliquis  longioribus  Litw. 

Transkaspien,  Samarkand-Gebiet,  Syr-darja-Gebiet. 
Hissar,  Schahrisäbs,  Baldshuan,  Darwas. 


298 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


Lipsky  (1.  c.)  unterscheidet,  außer  der  typischen  Form, 
folgende  Varietäten : 

ß.  sübintegrifolia  Lipsky, 

1.  siliquis  glabris, 

2.  siliquis  stipitato  glandulosis, 
y.  glandulosissima  Lipsky. 

215.  C.  hispida  (Rgl.)  Lipsky,  Beiträge  zur  Flora  von  Zentral- 
Asien  II.  N.  118.  1904 

Chorispora  hispida  Rgl.  in  Rgl.  et  Herder,  Supplem.  II. 
ad  enumer.  pl.  Semenow.  N.  93  a (Bulletin  de  la  Soc. 
Imper.  des  Natur,  de  Moscou  1S70  p.  206). 
Syr-darja-Gebiet,  Samarkand-Gebiet. 

Lipsky  (1.  c.)  unterscheidet  zwei  Varietäten: 
a.  lasiocarpa  Lipsky  1.  c., 
ß.  leiocarpa  Lipsky  1.  c. 

216.  C.  mollissima  Lipsky,  Beiträge  zur  Fl.  von  Zentral- Asien 

II,  N.  119. 

In  den  südwestlichen  Vorbergen  des  Tian-schan:  (Sai- 
lyk  (A.  Regel). 

217.  C.  Olgas  (Rgl.  et  Schmalh.)  Lipsky,  Beiträge  zur  Fl.  von 
Zentral- Asien  II.  N.  120. 

Diptychocarpus  Olgae  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel,  Descr. 
pl.  nov.  fase.  5 (Act.  Hort.  Petrop.  V.  231).  1S77. 
Samarkand-Gebiet,  im  Sarawschan-Bassin  bis  auf  5000 ' ; 
Dshisak. 

218.  C.  sarawschanica  (Rgl.  et  Schmalh.)  Lipsky  Beitr.  zur  Fl. 
von  Zentral- Asien  II.  N.  121.  1904. 

Diptychocarpus  sarawschanicus  Rgl.  et  Schmalh.  in  E. 
Regel  Descr.  pl.  nov.  fase.  5 (Act.  Hort.  Petrop.  V. 
231,).  1877. 

Serawschan  (O.  A.  Fedtschenko). 

219.  C.  aprica  (Stepk.)  Korn.  Trotzky  Ind.  sem.  h.  casan.  p.  a. 
1839. 

Hesperis  aprica  Poir.  Encycl.  metli.  Supplem.  III.  194. 

1813.  — Led.  Fl.  ross.  I.  173  . 

Cheiranthus  apricus  Steph.  in  Willd.  Sp.  pl.  III.  518. 
1800. 

Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet. 

Anmerkung.  In  den  Bemerkungen  von  W.  J.  Lips ky  zur  Gattung 
Clausia  („Revisio  mono^raphica“  in  seinen  Beiträgen  zur  Flora  von 
Zentral- Asien  II)  kommen  mehrere  Fehler  vor,  weswegen  es  zuweilen 
unklar  bleibt,  was  eigentlich  der  Autor  sagen  wollte.  Im  nachstehen- 
den führen  wir  die  von  uns  bemerkten  Fehler  an: 

1.  Bei  N.  117  ( Clausia  turkestanica ) steht  eine  Anweisung  (1)  auf 
eine  Anmerkung,  die  Anmerkung  selbst  fehlt  jedoch. 

2.  Bei  N.  118  ( Clausia  hispida)  wird  als  „Synon. : Chorispora  hispida 
Rgl.“  angeführt,  aber  ohne  genaue  Zitatenanfülirung. 

3.  Chorispora  hispida  Rgl.  (=  Clausia  hispida  Lipsky)  hat,  nach 
Lipsky,  immer  borstenhaarige  Früchte,  obgleich  Regel  ganz 
bestimmt  behauptet  „siliquae  piloso  hispidae  vel  rarius  glabrae“. 

4.  Von  dem  Exemplar  aus  der  Umgebung  der  Stadt  Werny,  welches 
Regel  zu  Ch.  hispida  zieht,  erwähnt  Lipsky  gar  nicht. 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae.  299 


5.  Diptycliocarpus  seravschanicus  Komarow  (nec  Rgl.  et  Schmalh.) 
wird  auf  Seite  41  als  Synonym  von  CI.  turhestanica  Lipsky  be- 
trachtet, und  dasselbe  auf  Seite  42  durch  Anführung  von  Herbar- 
exemplaren bestätigt;  auf  Seite  43  wird  D.  seravschanicus  Ko- 
marow (nec  Rgl.  et  Schmalh.)  willkürlich  und,  ohne  Beweise 
aus  Komarows  Herhar  anzuführen,  mit  C.  hispida  Lipsky  identi- 
fiziert. 

6.  Beinahe  bei  allen  Arten  der  Gattung  Clausia  vergißt  es  Lipsky, 
den  Namen  der  Autoren  anzuführen,  welche  die  gegebenen 
Arten  zuerst  aufgestellt  haben  (obgleich  sie  dieselben  zu  anderen 
Gattungen  gezogen  hätten),  wie  es  in  der  botanischen  Nomen- 
klatur angenommen  ist. 

7.  Bei  einer  Art  ( Clausia  aprica)  führt  zwar  Lipsky  den  Namen 
des  Autors  an.  der  zuerst  diese  Art  beschrieben  haben  soll,  irrt 
sich  aber  dabei,  denn  zuerst  wurde  diese  Pflanze  nicht  von 
Poiret  beschrieben  (Hesperis  aprica , im  Jahre  1813),  sondern 
von  Willdenow  ( Cheiranthus  apricus  Steph.  apud  Willd.  Sp. 
pl.  III.  p.  518,  im  Jahre  1800). 

38.  Atelanthera  Hook,  et  Tlioms. 

220.  A.  perpusilla  Hook,  et  Tlioms.  Jonrn.  Linn.  Soc.  V.  138. 
— Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  133. 

Alai  (Korsliinsky). 

39.  Nasturt ium  R.  Br. 

221.  N.  officinale  R.  Br.  in  Ait.  Hort,  Kew.  (ed.  2a)  IV.  p.  110. 
1812.  — Led.  Fl.  ross.  I.  111.  - — Boiss.  Fl.  or.  I.  178.  - 
Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  133.  — W.  Lipsky,  Beiträge  zur  Fl. 
von  Zentral- Asien  I.  N.  5. 

Dictyosperma  Oh/ae  Rgl.  in  E.  Regel,  Descr.  pl.  nov.  N.  12 
in  „A.  P.  Fedtsclienko’s  Reise  nach  Türkest  an“  Lief.  18. 
Pirea , Durand  in  Index  gener.  plianerogamor.  p.  IX. 
Pirea  Olgae  Durand,  Komarow,  Beiträge  zur  Fl.  des 
turkestan.  Hochgebirges  N.  116,  p.  87. 

Sisymhrium  Nasturtium  aquaticum  L.  Sp.  pl.  (ed.  la) 
p.  657.  1753. 

Tian-schan,  selten,  an  feuchten  Orten  bei  Bächen; 
Pamiroalai : Alai-kette,  Serawsclian.  Transkaspien : in 
Vorbergen  des  Kopet-dagh. 

222.  N.  ampfiibium  (L.)  R.  Br.  in  Ait.  Hort.  Kew.  (ed.  2 a),  IV. 
p.  110.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  180. 

Sisymhrium  amphibium  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  657  (ex  parte). 

1753. 

Nasturtium  natans , Meyer,  Reise  d.  Kirg.-Steppe  p.  378. 
Cochlcaria  natans  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  90. 
Cochlearia  aquatica  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  88. 
Roripa  amphibia  Bess.  Enumer.  p.  27  N.  825. 

Gebiete:  Turgai  (Fluß  Irgis1),  Akmolly,  Semipalatinsk, 
Semiretschje  (Ajagus). 

Es  werden  verschiedene  Formen  dieser  Art  unterschieden: 


*)  Diese  Angabe  führt  Boissier  (1.  c.)  unter  der  Bezeichnung  „Tus- 
comania“  an,  was  natürlich  ein  Irrtum  ist. 


300 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


1.  je  nachdem  das  Blatt  ganzrandig  oder  mehr  oder 
weniger  eingeschnitten  ist;  f.  indivisum  DC.  nnd  f. 
variifolium  DC.;  2.  nach  dem  Charakter  des  Wuchses 
und  je  nachdem  die  Pflanzen  mehr  oder  weniger 
untertaucht  sind:  f.  terrestre  und  f.  aquaticum ; end- 

lich nach  der  Form  der  Schötchen : f.  siliculis  ellipticis 
und  f.  siliculis  suborbiculatis. 

223.  N.  palustre  (Leys.)  DC.  Syst.  veg.  II.  191.  1821.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  179.  — Led.  Fl.  ross.  I.  112.  — Hook.  Fl.  br. 
Ind.  I.  133. 

Sisymbrium  palustre  Leysser  Flora  Halensis.  Halae 
Saxicae  1783  p.  166.  N.  679. 

Gebiete : Akmolly,  Semipalatinsk,  Semiretschje,  Samar- 
kand, Syr-darja,  Transkaspien ; Kuldsha,  Buchara, 
Chiwa;  Tarbagatai;  Vorberge  des  Dshungarischen 
Alatau  und  des  Tian-schan. 

224.  X.  brachycarpum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  8.  1831. 

- Led.  Ic.  pl.  fl.  ross.  I.  291.  — Led.  Fl.  ross.  I.  113.  — 
Boiss.  Fl.  or.  I.  180. 

Turgai-,  Akmolly-  und  Semipalatinsk-Gebiete. 

225.  X.  austriacum  Crantz,  Stirp.  austr.  I.  15.  T.,  II.  f.  1 — 2. 
1762  (ex  Beck.  Fl.  v.  Niederösterr.  464).  — Boiss.1)  Fl.  or. 
I.  180. 

Jßoripa  austriaca  Bess.  Enumer.  103. 

Cochlcaria  austriaca  Led.  Fl.  ross.  I.  160. 

Camelina  austriaca  P.  Br.  in  Ait.  Hort.  Kew.  (ed.  2a) 

IV.  p.  93. 

Turgai-Gebiet:  Oberlauf  des  Fl.  Ilek  (Lehmann). 

40.  B arbarea  R.  Br. 

226.  B.  vulgaris  R.  Br.  in  Ait.  Hort.  Kew.  ("ed.  2a)  IV.  p.  109. 
1812.  — Led.  Fl.  ross.  I.  114.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  183.  — 
Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  134. 

Erysimum  Barbarea  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  660.  1753. 

B.  lyrata  Aschers.  Fl.  Prov.  Brand.  85. 

Var.  arcuata  Rchb.  Fries.  Nov.  ed.  2,  2u7. 

B.  arcuata  Rchb.  in  Flora  (1822)  I.  296.  — Led.  Fl.  ross. 

I.  115.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  183. 

B.  taurica  DC.  Syst.  veg.  II.  207. 

B.  iberica  DC.  Syst.  veg.  II.  207. 

B.  lyrata  ß.  iberica.  Kurtz  Aufz.  d.  Waldb.  Zeil  Pfl.  36. 
Turgai-Gebiet,  Akmolly-Gebiet,  Transkaspien,  Vor- 
bei'ge  des  Tarbagatai,  des  Dshungarischen  Alatau,  des 
Tian-schan  und  des  Pamiroalai  (Alai-  und  Transalai- 
Ivetten,  Serawschan). 

!)  Bei  Boissier  (1.  c.)  sind  die  auf  diese  Art  bezüglichen  Zitaten,  fehler- 
haft angeführt : für  Ledebour  nennt  er  Camelina  austriaca,  für  K,  Braun — 
Cochlearia.  Außerdem  meint  Boissier,  die  Pflanze  sei  zuerst  von  Jacquin 
(sub  Myagro,  Jaqu.  Fl.  Austr.  tab.  111)  und  nicht  von  Crantz  beschrieben, 
wie  es  aber  doch  wirklich  der  Fall  ist. 


Fedtschenko,  Conspeetus  Florae  Turkestanicae. 


301 


var.  minor  (C.  Koch). 

B.  minor  C.  Koch  in  Linnaea  XIX.  p.  55.  — Boiss.  Fl. 
or.  I.  184. 

B.  plant agineo  Franchet,  Mission  Capus  225. 

Hochgeb irgsform ; kommt  in  der  alpinen  Zone  des 
Westlichen  Tian-schan  und  des  Serawschan  vor.  Hier- 
her gehört  wahrscheinlich  auch  Sintenis’  Pflanze 
aus  dem  Kopet-dagh  ( B.  plantaginea  Freyn  Planta 
ex  Asia  media). 

227.  B.  stricto,  Andrz.  in  Bess.  Enum.  pl.  Volhyn.  p.  72.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  115. 

Akmolly-Gebiet  (bei  Omsk;  nach  Angabe  von  Siasow, 
häufiger  als  die  vorige  Art),  Semipalatinsk- Gebiet, 
Semiretschje-Gebiet  (Lepsa). 


41.  Arabis  L. 

228.  A.  Montbretiana  Boiss.  Ann.  Sc.  natur.  1842  p.  53.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  169. 

A.  Sogdiana  Komarow,  Beiträge  zur  Flora  des  turkesta- 
nischen  Hochgebirges.  Serawschan-Bassin.  X.  122 
p.  89.  1896. 

Serawschan,  3500 — 5000'  (Komarow!);  Kopet-dagh 
(Litwinow!). 

229.  A.  aurirulata  Lam.  Encycl.  I.  219.  1789.  — Led.  Fl.  ross. 

I.  118.  - - Boiss.  Fl.  or.  I.  169.  - Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  135. 

Turitis  patula  Ehrh.  Beitr.  All.  158.  1792. 

Arabis  patula  Wallr.  Sched.  354. 

Tian-schan;  Serawschan  (bis  7000');  Transkaspien. 

Es  werden  zwei  Formen  unterschieden: 
v.  leiocarpa  und 
v.  dasycarpa  Andrz. 

230.  A.  hirsuta  Scop.  Fl.  Carn.  (ed.  2 a)  II.  p.  30.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  118.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  170. 

A.  stenopetala  AVilld.  Enumer.  h.  Berol.  Suppl.  46. 
Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet. 

231.  Ä.  albida  Stev.  in  Cat.  Hort.  Gorenk.  p.  51.  1812.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  117.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  174. 

A.  alpina  (ex  parte),  Hook.,  Fl.  br.  Ind.  I.  135. 
Westlicher  Tian-schan. 
var.  umbrosa  Boiss.  Fl.  or.  I.  174. 

A.  viscosa  DC.  Syst.  veg.  II.  216. 

Katty-kurgan  (0.  Fedtsclienko). 

232.  A.  ionocalyx  Boiss.  Diagn.  pl.  nov.  or.  Ser.  I.  fase.  8 p.  20. 
— Boiss.  Fl.  or.  I.  176. 

A.  albida  var.  umbrosa  Litwinow,  Pflanzen  des  Trans- 
kaspischen Gebietes  des  Kopet-dagh  (Litwinow, Walter). 

233.  A.  Karafcgina  Lipsky,  Beiträge  zur  Flora  von  Zentral- 
Asien.  I.  N.  4.  1900. 

Katategin,  Darwas. 


302 


Fedtsclienko,  Couspectus  Florae  Turkestanicae. 


234.  A.  kokanica  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel,  Descr.  pl.  nov. 
N.  13  in  „A.  P.  FedtSchenko’s  Reise  nach  Turkestan“,  Lief.  18 

p.  6.  1881. 

Pamiroalai : Alai-kette,  Pamir,  Serawschan. 

235.  A.  pachyrhiza  Kar.  et  Kir.  Enumer.  pl.  Songor.  N.  65.  1842. 
— Lecl.  El.  ross.  I.  749. 

Hesperis  pachyrhiza  Trantv.  Enumer.  pl.  Schrenk.  N.  124. 
Akmolly-Gebiet:  am  Flusse  Atassu  und  in  den  Bergen 
Tscliukoman  iSclirenk!);  Semiretsclije-Gebiet:  zwischen 
Ajagus  und  dem  Bache  Donsyk  auf  dem  Berge  Bischtas 
(Karelin  und  Kirilow!). 

236.  A.  erysimoides  Kar.  et  Kir.  Enumer.  pl.  songor.  N.  66.  1842. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  749. 

Akmolly-Gebiet  : am  Fuße  der  Berge  Ak-tau  bei  dem 
Flusse  Manaka  (Schrenk).  — Zwischen  den  Flüssen 
Tscliulak  und  Ai  (Karelin  und  Kirilow). 

237.  A.  incarnata  Pall,  in  herb.  Lambert  ex  DC.  Syst.  veg.  II. 
210.  1821.  — Led.  Fl.  ross.  I.  119. 

Semipalatinsk-Gebiet : am  Irtysch  (Politow). 

238.  A fruticulosa  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  p.  19.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  119. 

Semipalatinsk-Gebiet : Arlcat-Gebirge  und  zwischen  Semi- 
palatinsk  und  Sergiopol.  Semiretschje- Gebiet:  Ajagus 
(Karelin  und  Kirilow).  Tarbagatai;  Dshungarischer  Ala- 
tau;  Tian-schan  (Santas  — Krasnow!). 

Stschegleeff  (Supplement  zur  Altai-Flora,  Moskau  1854, 
N.  19)  unterscheidet  zwei  Formen: 

a)  minor  (A.  fruticulosa  C.  A.  Mey.,  Kar.  Kir.  Enum.  pl. 
alt.  IST.  61  et  Enum.  pl.  song.  N.  64).  In  montibus 
Songoriae  prope  Ajagus. 

(Die  andere  Form  b)  major  — vom  Altai). 

239.  A.  tibetica  Hook,  et  Thorns.  in  Hook.  Fl.  of  br.  Ind.  I.  136. 
— 1872. 

Beim  Serawschan-Gletscher  (Komarow!). 

Var.  pinnatifida  Komarow,  Beiträge  zur  Flora  des  turke- 
stanisclxen  Hochgebirges.  Serawschan-Bassin,  N.  120.  — 
1896. 

A.  tibetica  ß.  bucharica  Lipsky,  Beiträge  zur  Fl.  von 
Zentral- Asien.  I.  N.  3.  1900. 

Serawschan,  Hissar,  Jakkobag,  Schahrisäbs,  Kopet- 
dagh. 

240.  A.  pendula  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  665.  1753.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  122. 

Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet;  Semiretsclije- 
Gebiet,  Tarbagatai,  Dsliungarischer  Alatau,  Tian-schan, 
Serawschan. 


303 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 

42.  Turritis  L. 

241.  T.  glabra  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  669.  1753.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  116. 

Arabis  perfoliaia  Lam.  Encycl.  meth.  I.  219.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  167. 

Arabis  glabra  Crantz  Stirp.  Austr.  36.  — Hook.  Fl.  br. 
Ind.  I.  135. 

Akmolly-,  Semipalatinsk-  und  Semiretselije-Gebiete. 
Tarbagatai,  D s hu  n gar  is  ch  er  A 1 atau , Tian-schan,  Pamiro- 
alai  (Serawschan) ; Kopet-dagh. 


43.  C ardamine  L. 

242.  C.  hirsuta  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  655  (ex  parte,  var.  «). 
1753.  — Led.  Fl.  ross.  I.  127.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  100. 

As'liabad. 

243.  C.  parviflora  L.  Syst.  Naturae  (ed.  Xa)  1131.  — Led.  Fl. 

ross.  I.  128. 

Wird  angeführt  für  die  Gebiete  von  Akmolly  (Omsk),  Se- 
mipalatinsk (Irtysch  am  Nor  Saissan),  Buchara  (Schahri- 
säbs  — Capus),  Transkaspien  (Karelin).  Es  ist  möglich, 
daß  einige  dieser  Angaben,  und  vielleicht  sogar  alle,  sich 
auf  vorige  Art  beziehen. 

244.  C.  impatiens  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  655.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  128.  — Boiss.  Flor.  or.  I.  161.  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  138. 

Dshungarischer  Alatau ; Tian-schan  (besonders  in 
Fichtenwäldern);  Pamiroalai:  Magian. 


44.  Farsetia  Turr. 

245.  F.  spathulata  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  song.  N.  71.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  752. 

Semiretschje-Gebiet;  Dshungarischer  Alatau:  Arganaty. 


45.  Fibigia  Med. 

246.  F.  suffruticosa  (Vent.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  259.  1867. 

Lunaria  suffruticosa  Vent.  Cels.  t.  19. 

Brachypus  asper  Lefl.  Fl.  ross.  I.  133. 

Kopet-dagh. 

46.  Graclsia  Boiss. 

247.  G.  saxifragaefoÜa  (DC.)  Boiss.  Annales  des  Sciences  natu- 
relles. Botanique.  1842  p.  172.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  307. 

Var.  yezdana  Boiss.  Fl.  or.  I.  307. 

Kopet-dagh:  in  den  Bergen  bei  As’liabad  (Litwinow). 


304 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


47.  Buching  er  a Boiss. 

248.  B.  axillaris  Boiss.  Diagn.  pl.  nov.  or.  ser.  I.  fase.  8 p.  29. 
— Boiss.  Fl.  or.  I.  305. 

Serawschan  (5000 — 8000'),  Hissar,  Kopet-dagh  (5000  bis 
0000'). 

Außer  der  typischen  Form  unterscheidet  Komarow  noch 
ßumbrosa  Komarow,  Beitr.  z.  Fl.  des  türkest.  Hochgebirges, 
Serawschan -Bassin,  N.  182  (neben  dem  Pass  Mura,  bei 
der  oberen  Grenze  der  Waldzone). 

48.  Aly ssurn  L. 

Odontarrhena. 

249.  A alpcstre  L.  Mant.  92.  — - Boiss.  Fl.  or.  I.  268- 

Odontarrhena  alpestris  Led.  Fl.  ross.  I.  142. 

Od.  tortuosa  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt,  III.  00. 

Od.  hirta  Schrenk  in  Fisch,  et  Mey.  Enum.  (la)  plant, 
nov.  Schrenk.  p.  95.  — Led.  Fl.  ross.  I.  754. 
Turgai-Gebiet,  Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet, 
Semiretschje-Gebiet.  Tarbagatai. 

Vax.  microphyllum  (C.  A.  Mey.)  Rgl.  Plantae  Radd.  p.  31*  in 
adnot. 

Od.  microphylla  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  03. 
Alissum  microphyllum , Meyer,  Reise  493,  490. 

Tarbagatai,  Akmolly-Gebiet. 

Var.  obovatum  (C.  A.  Mey.)  Rgl.  Pl.  Radd.  p.  31  in  ad  4 not. 
Od.  oborata  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt,  HI.  01  (ex  parte). 
Tarbagatai. 

Var.  suffrutescens  Boiss.  Fl.  or.  1.  26S. 

A.  alpestre  v.  suffruticosum  (lapsu!)  Boiss.  Litwinow, 
Pflanzen  des  Transkaspischen  Gebietes,  I.  N.  92. 
Kopet-dagh. 

250.  A.  arqenteum  Wittm.  Summ.  IV.  430.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  270. 

Odontarrhena  argentea  Led.  Fl.  ross.  I.  141. 

Od.  obtusifolia  C.  A.  Mey.  Ind.  Caucas.  I.  181. 

Wird  für  den  Tarbagatai.  vielleicht  fehlerhaft,  statt  der 
vorigen  Art,  angeführt. 

Eualyssum. 

251.  A.  persicum  Boiss.  Annales  des  Sciences  naturelles.  Bota- 
nique.  1842.  p.  '152.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  279. 

Kopet-dagh. 

252.  A.  lenense  Adams  in  Memoires  de  la  Societe  Imperiale  des 
Naturalistes  de  Moscou,  V.  110. 

,4.  Fischerianum  Led.  Fl.  ross.  I.  138,  753. 

,4.  altaicum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  55. 

Tui’gai  - Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet,  Tarbagatai; 
Sandyk-tas. 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


305 


Es  wird  auch  var.  dasycarpa  Trautv.  angeführt  (Enum.  pl. 
Schrenk.  N.  95). 

253.  A.  minimuni  Willd.  Sp.  pl.  III.  464.  1800.  — Led.  fl.  ross. 
I.  140.  - — Boiss.  Fl.  or.  I.  281.  — Hook.  El.  br.  Ind. 

I.  141.  • 

A.  desertorum  Stapf,  Botan.  Ergehn,  der  Polak.  Exped. 

nach  Persien.  II.  34. 

A.  minutum  (lapsu),  Meyer,  Beise,  294. 

Im  ganzen  Turkestan,  außer  der  Hochgebirgszone. 

Es  kommt  auch  die  Varietät  vor: 

var.  türkest anicum  (Rgl.  et  Sclimalh.)  B.  Fedtsch.  in  B.  Fedt- 
schenko, Flora  des  westlichen  Tian-schan  I.  N.  108. 

A.  turkestanicum  Rgl.  et  Sclimalh.  in  E.  Regel,  Descr. 
plant,  nov.  N.  15  (ex  parte),  in  A.  P.  Fedtschenko, 
Reise  nach  Turkestan,  Lief.  18. 

A.  desertorum  Stapf  ß.  aralocaspium  Lipsky  in  Lipsky, 
Beitr.  z.  El.  von  Zentral- Asien,  II.  N.  135. 

254.  A.  marginatum  Steud.  in  Schimp.  pl.  exs.  — Boiss.  Annales 
des  Scienses  naturelles.  Botanique.  1842.  p.  157.  — Boiss. 

Fl.  or.  I.  282. 

Transkaspien. 

Var.  cryptopetalum  (Bge.)  Boiss.  El.  or.  I.  283. 

A.  cryptopetalum  Bge.  Reliqu.  Lehmann.  N.  78. 

Sy  r-darj  a-Gebiet. 

255.  A.  Szovitsianum  Fisch,  et  Mey.  in  Index  IV.  sem.  horti 
Petrop.  1837  p.  31.  — Led.  Fl.  ross  I.  139.  — Boiss.  Fl. 

or.  I.  283. 

Serawschan;  südwestliche  Vorberge  des  Tian-schan; 
Transkaspien;  Buchara;  Baissun,  Hissar,  Kabadian. 

256.  A.  campestre  L.  Syst.  nat.  ed.  X.  1130.  1759.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  141.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  283. 

Semiretschje-Gebiet,  Transkaspien,  Buchara,  Fergana- 
Gebiet;  Dshungarisclier  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai. 
Var.  micranthum  (Fisch,  et  Mey.)  Trautv.  Enum.pl.  Schrenk. 
N.  97. 

A.  micranthum  Fisch,  et  Mey.  Ind.  I.  sem.  horti  Petropol. 
p.  22.  — Led.  Fl.  ross.  I.  140. 

Tarbagatai,  Sandyk-tas,  Kopet-dagh.  , 

Psilonema. 

257.  A.  dasycarpum  Steph.  in  Willd.  Spec.  plant.  III.  p.  469. 
1800.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  285. 

Psilonema  dasycarpum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  51. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  137. 

Uralsk-Gebiet,  Turgai-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet , 
Syr-darj  a-Gebiet,  Semiretschje-Gebiet.  Samarkand- 
Gebiet  und  Transkaspien;  Dshungarisclier  Alatau, 
Tian-schan,  Pamiroalai. 


F edtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


306 


Meniocus. 

258.  A.  linifolium  Steph.  in  Willd.  Spec.  plant.  III.  467.  1800. 
— Boiss.  Fl.  or.  I.  286. 

Meniocus  linifolius  DC.  Syst.  veg.  II.  325.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  134. 

Meniacus  (lapsu!)  linifolius , Meyer,  Reise,  269. 

Turgai-,  Akmolly-,  Semipalatinsk-,  Semiretschje-,  Syr- 
darja-, Samarkand  - Gebiete,  Transkaspien,  Cliiwa; 
Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai. 

259.  A.  cupreum  Frevn  et  Sintenis  in  Freyn,  Plantae  ex  Asia 
media  (Bulletin  de  l'Herbier  Boissier  1903  p.  695). 

Krasnowodsk. 

Gehört  wahrscheinlick  zur  vorigen  Art. 


49.  Ptilotrichum  C.  A.  Mey. 

260.  P.  canescens  (DC.)  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  66.  - 
Led.  Fl.  ross.  I.  143. 

Alyssum  canescens  DC.  Syst.  veg.  II.  322. 

Akmolly-Gebiet : am  Fuße  des  Berges  Altyn-tübe. 

50.  Be  rt.ero  a DC. 

261.  B.  incana  (L.)  DC.  Syst.  veg.  II.  291.  1821.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  135.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  290. 

Alyssum  incanum  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  650.  1753. 

Gebiete:  Uralsk,  Turgai,  Akmolly,  Semipalatinsk;  Vor- 
berge des  Dshungarischen  Alatau  und  des  Tian-schan. 

262.  B.  spathulata  (Steph.)  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  48. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  135,  753. 

Alyssum  spatlmlatum  Steph.  in  Willd.  Sp.  pl.  III.  p.  465. 
Clypeola  Schangini  Sievers  in  Pall.  n.  nord.  Beitr.  VII.  274. 
Clypeola  altaica  Schangin  Manusc.  ex  Led.  Fl.  ross.  I.  135. 
Turgai-Gebiet : Vorposten  Chanski  und  Fl.  Kaindy 
(Lehmann).  Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet. 


51.  Alyssopsis  Boiss. 

263.  A.  Kotschyi  Boiss.  Diagn.  pl.  nov.  or.  Ser.  I.  fase.  6 p.  14. 
1845.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  152. 

Kopet-dag|i,  7000 — 9000'  (Litwinow !). 


52.  Draba  L. 

Chrysodraba. 

264.  D.  alpina  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  642.  1753.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  146.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  297.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  142. 
Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai. 


Fe  dtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


307 


265. 


266. 


267. 


268. 


269. 


270. 


271. 


273. 

274. 


Eine  sehr  polymorphe  Art.  Es  sind  folgende  Varietäten 
beschrieben: 

v.  Arseniewi  B.  Eedtscli..  Flora  des  westlichen  Tian-schan, 
N.  113. 

Westlicher-  Tian-schan. 

v.  pamirica  0.  Eedtsch.,  Pflanzen  von  Pamir  N.  16  (..Bei- 
träge zur  Kenntnis  der  Flora  und  Fauna  des  russischen 
Reiches“  Lief.  5 p.  10). 

Pamir. 

v.  Korshinskii  0.  Eedtsch.,  ibid.  p.  11  N.  17. 

Pamir. 

Eine  sehr  nahestehende  Form  ist  Pseudodraba  Kizilarti Korsh. 

(Skizz.  d.  Yeget.  d.  Türkest.  S.  88  K.  2). 

D.  Alberti  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel,  Descr.  pl.  fase.  5 
(Acta  Horti  Petropol.  V.  237).  1877. 

Hochgebirgszone  des  westlichen  Tian-schan. 

D.  hissarica  Lipsky,  Beitr.  z.  El.  von  Zentral- Asien  II. 
K.  128.  1904. 

Hissar-Kette. 

D.\darivasica  Lipsky,  Beitr.  z.  Fl.  von  Zentral- Asien.  II. 
N.  129. 

Darwas. 

D.  odudiana  Lipskv,  Beitr.  z.  El.  von  Zentral  - Asien,  II. 
N.  130. 

Darwas. 

I).  cilyida  Adams  ex  Fisch,  in  DC.  Syst.  veg.  II.  337.  — 
Led.  El.  ross.  I.  146. 


D.  ochroleuca  Bge.  Enumer.  alt.  p.  52.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  147. 

I).  pilosa  Adams  y.  commutata  Rgl.  Pl.  Radd.  I.  185. 
Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan. 

Diese  Art  stellt  zu  Praha  alpina  sehr  nahe  und  ist  viel- 
leicht nur  eine  Form  derselben. 

P.  oreades  Schrenk  in  Fisch,  et  Mey.  Enumer.  (2  a)  pl.  nov. 
Schrenk.  p.  56. 


Dshungarischer  Alatau. 

P.physocarpa  Komar.  Beitr.  z.  Fl.  des  türkest.  Hochgebirges. 
Serawschan-Bassin,  N.  178. 

Serawschan. 

P.  melanopus  Komar.  Beitr.  z.  Fi.  des  türkest.  Hochgebirges, 
Serawschan-Bassin,  N.  179. 

Serawschan,  Hissar,  Karategin,  Schahrisäbs;  Dshunga- 
rischer Alatau. 

D.  alticola  Komar.,  Beitr.  zur  Fl.  des  türkest.  Hochgebirges, 
Serawschan-Bassin,  N.  181. 

Serawschan;  westlicher  Tian-schan. 

D.  linearis  Boiss.  in  Ann.  Sciences  naturelles.  Botanique. 
1842.  p.  167.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  303.  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  144. 

Westlicher  Tian-schan;  Serawschan. 


Beihefte  Bot.  Ccntralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  l. 


21 


308 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


275.  D.  Olgae  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel,  Descr.  pl.  nov. 
N.  18  in  A.  P.  Fedtschenko’s  Reise  nach  Turkestan,  Lief.  18. 
1881. 

Samarkand-Gebiet,  Hissar,  Darwas,  Karategin,  Kulab. 
270.  D.  repens  M.  B.  Fl.  taur.-cauc.  II.  93.  — Boiss.  Fl.  or.  I. 
301.  — Led.  Fl.  ross.  I.  147. 

Tarbagatai,  Dsliungarischer  Alatan,  Tian-sclian ; Pamiro- 
alai  (bei  dem  Gletscher  von  Schtschurowsky  — var. 
affinis  TLed.]  Rgl.). 

277.  D.  turkestamca  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel,  Descr.  pl.  nov. 
N.  17  in  A.  P.  Fedtschenko’s  Reise  nach  Turkestan,  Lief.  18. 

1881. 

]).  Tranzschdii  Litw.  Fragmenta  florae  Turkestanicae. 
N.  2 (Arbeiten  des  Botanischen  Museums  der  Kaiser- 
lichen Akademie  der  Wissenschaften,  I.).  1902. 
Westlicher  Tian-schan,  Alai-  und  Transalai-Ketten, 
Pamir,  Karategin. 

278.  D.  alajica  Litw.  Fragm.  fl.  türkest.  N.  3 (Arbeiten  des  Bot. 
Museums  d.  Kais.  Akad.  d.  Wiss.  I.).  1902. 

Alai. 


Leucodraba. 
a)  Scapus  glaber. 

279.  D.  fladnicensis  Wulf,  in  Jacq.  Mise.  I.  147.  t.  17  f.  1.  — 
Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  183. 

D.  Wahlenbergii  Hartm.,  Led.  Fl.  ross.  I.  150. 
Dsliungarischer  Alatau,  Tian-schan. 

Es  werden  die  Varietäten  angeführt: 
homotricha  Led., 

. caulescens  Traut v. 

280.  D.  lactea  Adams  in  Mem.  de  la  Soc.  Imp.  d.  Natur,  de 
Moscou  V.  194. 

Wird  von  einigen  Autoren  als  selbständige  Art  angeführt 
( Dsliungarischer  Alatau,  Tian-schan),  gehört  aber,  nach 
Ledebour,  zu  der  vorigen  Aid. 

b)  Scapus  pubescens,  interdum  paucipliyllus. 

281.  D.  frigida  Sauter,  Bot.  Zeit.  VIII.  1.  p.  72.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  149. 

D.  stellata  DC.  Prodr.  I.  169. 

D.  nivalis  Lilj.  in  Vet.  Akad.  Handl.  Stockh.  (1793)  p.  208. 
Dshungari^cher  Alatau,  Tian-schan. 

282.  D.  uczkolensis  B.  Fedtsch.  (Leucodraba.) 

Caules  subterranei,  elongati,  ramosi,  foliis  vetusti  obtecti, 
collo  rosulis  foliorum  viridium  praediti.  Folia  oblongo- 
lanceolata,  viridia,  pilis  albidis  obtecta.  Scapi  adscen- 
dentis  vel  suberecti,  pilis  raris  stellatis  obtecti  (praesertim 
in  parte  inferiorij.  Racemus  laxiusculus,  elongatus.  Pe- 
dicelli  flore  subbreviores,  post  anthesin  fructu  longiores. 


Fedtsch  enko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


309 


Calycis  laciniae  latae  oblongae,  viridescentes,  margine 
albidae,  corolla  fere  duplo  breviores.  Corollae  albidae. 
Ovarium  [et  fructus  junior]  basi  latum  versus  apicem 
attenuatum,  stylo  breviusculo  coronatum,  glaberrimum. 
Scliugnan:  Utsch-kol,  22.  VII.  1897  (Korshinsky !). 

Die  Pflanze  wurde  schon  von  Korshinsky  selbst  als  neue 
Art  betrachtet  und  (im  Herbar)  als  D.  pamirica  Korsh. 
benannt.  Wir  behalten  jedoch  diesen  Namen  nicht,  weil 
Utsch-kol  schon  außer  den  Grenzen  des  eigentlichen 
Pamirs  liegt,  in  dem  Sinne,  wie  dieselben  in  der  „Pamir- 
Flora“  von  0.  A.  Fedtsch  enko  angenommen  werden. 

283.  D.  altaica  (C.  A.  Mey.)  Bge.  Delect.  sem.  h.  dorpat.  1841. 
p.  VIII.  — Led.  Fl.  ross.  I.  754. 

D.  rupestris  R.  Br.  v.  altaica  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt. 
III.  71. 

D.  siliquosa  auct. 

? D.  an  lasiopkylla  Royle,  Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  81. 
Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai. 

Es  werden  die  Varietäten  angeführt: 
v.  pusilla  Kar.  et  Kir., 
v.  leiocarpa , 
v.  pusilla , 

v.  qlabrescens  Lipsky,  Beitr.  z.  Fl.  von  Zentral- Asien  II, 
N.  124. 

284.  D.  hirta  L.  Syst.  (ed.  Xa.).  1127.  — Led.  Fl.  ross.  I.  151. 

? D.  siliquosa  Kar.  et  Kir. 

Tarbagatai,  Dshungarischer  Alatau. 

Man  unterscheidet  die  Varietäten : 

v.  leiocarpa  Rgl.  in  Regel  et  Til.  Fl.  ajan.  p.  49. 

v.  dasycarpa  (C.  A.  Mey.)  Rgl  1.  c. 

D.  dasycarpa  C.  A Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  79. 
v.  subamplexicaulis  (C.  A.  Mey.)  Rgl.  1.  c. 

D.  suhamplexicaulis  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  77. 

285.  D.  incana  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  643.  — Led.  Fl.  ross.  I.  152. 

D.  confusa  Ehrh.  Beitr. 

D.  coniorta  Ehrh.  Beitr.  VII.  155.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  152. 

Berg  Arkat,  Tarbagatai,  Dshungarischer  Alatau,  Tian- 
schan,  Pamiroalai. 

Varietäten : 

v.  liebecarpa  Lindbl.,  Rgl.  et  Til.  Fl.  ajan.  p.  57, 
v.  confusa  Rgl.  et  Til.  ibicl., 
v.  multicaulis  Rgl. 

Alai-Kette. 


Drabella. 

286.  D.  nemorosa  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  643.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  154. 

D.  nemoralis  Boiss.  Fl.  or.  I.  302. 

Im  ganzen  Turkestan. 


21* 


310 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


Es  werden  die  Varietäten  angeführt: 
v.  leiocarpa  Lindbl.  Led.  El.  ross.  I.  154, 
v.  hcbecarpa  Lindbl.  Led.  ibid. 

2S7.  D.  media  Litw.  Fragmenta  florae  turkestanicae  N.  1 (Ar- 
beiten des  Botanischen  Museums  der  Kaiserlichen  Akademie 
der  Wissenschaften,  Band  I)  1902. 

D.  nemorosa  (ex  parte)  Kar.  et  Kir.  Enumer.  pl.  alt.  N.  79. 

— Kar.  et.  Kir.  Enumer.  pl.  alt.  N.  87. 

D.  nemoralis  (ex  parte)  Komarow,  Beitrag  z.  El.  des 
turkestanisch.  Hochgebirges,  Serawschan-Bassin  N.  101 . 
D.  linearis  (ex  parte)  Komarow,  ibid. 

Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Alai-Kette,  Pamir, 
Serawschan,  Hissar,  Karategin,  Schahrisäbs,Kopet-dagh. 
Es  werden  die  Varietäten  angeführt: 

v.  lasiocarpa  Lipsky,  Beitr.  z.  Fl.  von  Zentral-Asien  II. 
N.  126, 

v.  leiocarpa  Lipsky  ibid. 

288.  D.  Huetti  Boiss.  Diag.  pl.  nov.  or.  Ser.  II.  fase.  5.  p.  31.  — 
Boiss.  Fl.  or.  I.  302. 

Serawschan. 


Erophila. 

2S9.  D.  praecox  Stev.  in  Mem.  d.  1.  Soc.  Imp.  d.  Natur’,  d.  Moscou. 
III.  269. 

D.  verna  y.  Led.  Fl.  ross.  I.  156. 

Erophila  praecox  DC.  Prodr.  I.  172.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  303. 

Serawschan  (auf  der  Höhe  von  2000 — 4000'),  Trans- 
kaspien. 

290.  D.  verna  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  642.  — Led.  Fl.  ross.  I.  155. 

Erophila  vulgaris  DC.  Prodr.  I.  172.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  304. 
Tian-schan,  Serawschan,  Buchara,  Transkaspien. 

291.  D.  minima  (C.  A.  Mey.)  Led.  Fl.  ross.  I.  156. 

Erophila  minima  C.  A,  Mey.  Ind.  Caucas.  184.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  303. 

Samarkand  (O.  A.  Fedtschenko ! !). 

53.  Cochlearia  L. 

292.  C.  Armoracia  L.  Sp.pl.  (ed.  la)  p.  648.  1753.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  159.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  246. 

Akmolly-Gebiet:  Omsk  (Golde);  Semiretschje-Gebiet : 
Stadt  Werpy  (Krasnow). 

Für  das  Ili-thal  ist  auch  C.  grandiflora  DC.  (Syst.  Veg.  II. 
368)  angegeben. 

54.  Taphrospermum  C.  A.  Mey. 

293.  T.  altaicum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  173.  1831.  — 
Led.  Fl.  ross.  I.  194. 

In  der  Hochgebirgszone : Dshungarischer  Alatau, 

Tian-schan,  Pamiroalai  (Alai-  und  Transalai-Ketten). 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


311 


294.  T.  platypetalum  Schrenk  in  Fisch,  et  Mey.  Enumer.  (2a)  pl. 
nov.  Schrenk.  p.  GO.  1842. 

Dshungarischer  Alatau. 


55.  Tetracme  Bge. 

295.  T.  quadricornis  (Steph.)  Bge.  in  Ind.  sein,  horti  Dorpat. 
1836.  — Bge.  Reliqu.  Lehman.  IST.  121.  — Led.  Fl.  ross.  I. 
194.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  31G. 

Erysimum  quadriocorne  Steph.  in  Willd.  Sp.  pl.  III.  514. 
1S00. 

Notoceras  quadricrne  DC.  Syst.  veg.  II.  204. 

Gebiete:  Uralsk  (Indersk  Berge). 

Akmolly,  Semipalatinsk,  Syr-darja;  Transkaspien. 
Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai  (Alai, 
Berg-Buchara,  Serawschan,  Pamir). 

Es  wird  auch  die  Varietät  var.  longicornis  Rgl.  (Suppl.  II 
ad  Enumer.  pl.  Semenow,  N.  107  c.)  angeführt,  welche 
eine  Ubergangsform  zur  folgenden  Art  bildet. 

296.  T.  recurvata  Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  122.  Boiss.  Fl.  or.  I 
317. 

Syr-darja,  Transkaspien,  Buchara. 


53.  Hesp  eris  L. 

297.  H.  matronalis  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  663.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  171.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  233. 

Akmolly- Gebiet,  Semipalatinsk  - Gebiet,  Tarbagatai, 
Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan. 


57.  Trichochiton  Komarow. 

298.  T.  inconspicuum  Komarow,  Beitr.  zur  Flora  des  turkasta- 
nischen  Hochgebirges,  Serawsclian-Bassin.  N.  224. 

Serawschan, Schahrisäbs,  Denau,  Jakkabag,  Kopet-dagli. 
Es  wird  auch  die  Varietät  v.  umbrosa  Komar.  angeführt 
(Komarow,  ibid.). 

58.  Mal c olmi  a R.  Br. 

299.  M.  africana  (L.)  R.  Br.  in  Ait.  Hort.  Ivew.  (ed.  2 a)  IV. 
p.  121.  1812.  — Led.  Fl.  ross.  I.  170.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  223. 
— Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  146. 

Hesp  eris  africana  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  663.  1753. 

Gebiete:  Uralsk,  Turgai,  Akmolly,  Semipalatinsk, 

Semiretschje,  Syr-darja,  Samarkand;  Transkaspien; 
Buchara;  Tian-schan;  Pamiroalai. 

Man  unterscheidet  folgende  Formen: 
typica. 

laxa  (Lam.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  223. 

M.  laxa  DC.  Syst.  veg.  II.  440.  — Led.  Fl.  ross.  I.  171. 
Hesperis  laxa  Lam.  Encycl.  meth.  III.  325. 


312 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


trichocarpa  (Boiss.  et  Buhse)  Boiss.  Fl.  or.  I.  223. 

3L  trichocarpa  Boiss.  et  Buhse  Aufzähl.  p.  21. 
intermedia  (C.  A.  Mey.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  223. 

31.  intermedia  C.  A.  Mey.  Verz.  Pfl.  Caucas.  p.  186. 
stenopetala  (Bernh.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  223. 

31.  stenopetala  Bernh.  Hort.  Erfurt.  1832.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  170. 

Überall  in  der  Steppenzone,  in  den  AVüsten  und  in  den 
Vorgebirgen;  kommt  aber  auch  in  den  Bergen  vor: 
Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai  (bis  10500' 
— Korshinsky). 

300.  31.  runcinata  C.  A.  Mey.  Verz.  Pfl.  Caucas.  p.  186.  1831.  — 
Led.  Fl.  ross.  I.  171.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  223. 

Wird  von  Franchet  für  die  Umgebung  von  Samarkand 
(Sadagan)  angeführt;  im  Herbar  des  Kais.  Bot.  Gartens 
ist  noch  ein  zweifelhaftes  Exemplar  vom  Mogol-tau  vor- 
handen. 

301.  31.  strigosa  Boiss.  Annales  des  Sciences  Naturelles.  Botanique. 
1842.  p.  70.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  224. 

Transkaspien. 

302.  M.  contortuplicata  (Stepli.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  224. 

Cheiranthus  contortuplicatus  Steph.  in  Willd.  Sp.  pl. 
III.  521. 

Sisymbrium  contortuplicatum  DC.  Syst.  veg.  II.  483.  — 
Led.  Fl.  ross.  I.  183. 

Hesperis  contortuplicatus , Karelin,  Reise  auf  dem  Kas- 
pischen Meere  138  (Schriften  der  Geograph.  Gesell- 
schaft X). 

Transkaspien:  Mangysclilak  (Becker),  östliches  Ufer 
des  Kaspischen  Meeres  (Karelin),  Tedshen  (Litwinow); 
Semiretschje  (Krassnow). 

Außer  der  typischen  Form  wird  noch  eine  f.  glabrata  Freyn 
et  Sintenis  (Freyn  Pl.  ex  As.  media)  angegeben. 

303.  31.  Ledebouri  Boiss.  Fl.  or.  I.  224.  1867. 

Sisymbrium  contortuplicatum  ß.  rectisiliquum  Fisch  in  litt., 
Poir.  Suppl.  Enc.  meth.  III.  195. 

Sisymbrium  Meyeri,  Led.  Fl.  ross.  I.  184. 

AVird  für  die  Berge  Mogol-tau  angeführt,  aber  die  Be- 
stimmung ist  zweifelhaft;  wurde  noch  für  das  Akmolly- 
Gebiet  (Umgebung  von  Omsk)  angeführt,  wird  aber  in 
der  neuesten  Flora  (M.  Siasow,  Postgoldeana)  nicht  er- 
wähnt. 

304.  31.  torulosa  (Desf.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  225.  — Hook.  Fl.  br. 

Ind.  I.  146. 

Sisymbrium  torulosum  Desf.  Fl.  alt.  II.  84.  t.  159. 

Transkaspien;  Krassnows  Angabe  für  den  Tian-schan 
ist  unbegi’ündet. 

Folgende  Formen  werden  angeführt: 

subdentata  O.  Kuntze,  Plantae  Orient,  ross.  p.  167  (Acta 
Horti  Petrop.  X). 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


313 


scorpiuroides  (Boiss.)  0.  Kuntze  ibid. 

31.  scorpiuroides  (Boiss.  Ann.  Sc.  natur.  Botan.  1842 
p.  74. 

31.  torulosa  y.  leiocarpa  Boiss.  Fl.  or.  I.  225. 
contortuplicata  Boiss.  Fl.  or.  I.  225. 

305.  31.  scorpioides  (Bge.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  225. 

Dontostemon  scorpioides  Bge.  Reliqu.  Lehm.  N.  101. 
Semiretsclije,  Serawsclian,  Buchara,  Sandwüste  Kisyl- 
kum. 

306.  31.  brevipes  (Kar.  et  Kir.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  227. 

Sisymbrium  brevipes  Kar.  et  Kir.  Enumer.  pl.  Song.  N.  106. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  760. 

Dontostemon  brevipes  Bge.  Reliqu.  Lehm.  N.  100. 
3falcolmia  Karelini  Lipsky,  Beitr.  zur  Fl.  von  Zentral- 
Asien,  II.  N.  116. 

31.  skorpiuroides , Freyn  Pl.  ex  As.  med.  (Bull.  herb.  Boiss. 
688.  1903. 

Strepto*toma  desertorum  v.  circinnata  Freyn  1.  c.  690. 
Semipalatinsk-Gebiet,  Semiretschje,  Sy r-darj a-G einet,, 
Samarkand-Gebiet,  Transkaspien;  Buchara. 

Außer  der  typischen  Form  unterscheidet  man  noch  ß.  lasio- 
carpa  (Lipsky). 

Nach  Lipsky  (1.  c.)  gehören  zu  seiner  3Ialcolmia  Karelini 
(=  31.  brevipes)  auch  31alc.  ( Dontostemon ) circinnata  und 
3Ialc.  ( Dontost .)  scorpioides  (pro  parte). 

307.  31.  circinnata  (Bge.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  227. 

Dontostemon  circinnatus  Bge.  (Reliqu.  Lehman.  N.  99. 
Sandwüste  Kisyl-kum;  wird  auch  für  Transkaspien 
angegeben. 

308.  31.  Bungei  Boiss.  Fl.  or.  I.  226.  1867. 

Dontostemon  grandißorum  Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  98. 
Fedtschenkoa  turkestanica  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel, 
Descr.  pl.  nov.  N.  20  in  A.  P.  Fedtschenko’s  Reise 
nach  Turkestan,  Lief.  18.  1881. 

Malcolmia  grandiflora  0.  Kuntze,  Plantae  orientali-rossicae 
(Acta  Horti  Petrop.  X.  p.  167). 

Semiretschje,  Syr-darja-Gebiet,  Fergana,  Samarkand- 
Gebiet,  Transkaspien;  Buchara:  Baissun,  Hissar,  Kara- 
tegin, Baldshuan,  Kulab,  Kurgan-tiibe,  Kermine  und 
in  der  Nähe  der  Stadt  Buchara. 

Außer  der  kahlen  Form  kommt  viel  gewöhnlicher  f.  lasio- 
carpa  Rgl.  vor.  Außerdem  wurde  von  E.  Regel  noch 
die  f.  macrantha  Rgl.  beschrieben.  Nach  Litwinow 
gehören  jedoch  alle  diese  Formen  schon  zur  folgenden 
Art  ( 3t.  turkestanica  Litw.). 

309.  31.  turkestanica  Litw.  Schedae  ad  herb,  florae  ross.  IV. 
N.  1005.  1902. 

31.  Bungei  Boiss.  var.  lasiocarpa  Rgl.  et  macrantha  Rgl. 
in  Rgl.  et  Herd.  Pl.  Semenow.  Suppl.  II.  N.  957  (ex 
Litwinow  1.  c.). 


314 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


M.  Bunge i Lipsky,  Beitr.  z.  Fl.  von  Zentral- Asien,  I.  IST.  115 
(ex  parte).  — AY.  Zinger  in  Act.  h.  Jurjew.  II.  229. 
Fergana-Gebiet,  Osch-district  (Litwinow).  Laut  der  Zitaten, 
welche  wir  Litwinow’ s Anmerkungen  (Schedae  1.  c.) 
entnehmen,  hat  diese  Art  eine  ziemlich  weite  Verbreitung 
in  der  Steppenzone  von  Turkestan. 

310.  M.  hispida  Litw.  Pfl.  des  Transkasp.  Geb.  I.  N.  79. 

Transkaspien,  am  Fuße  der  Berge  bei  As’habad 
(Litwinow). 

311.  M.  hyrcanica  Freyn  et  Sintenis,  Freyn  PI.  ex  As.  med. 
(Bull.  herb.  Boiss.  1903,  p.  688). 

Transkaspien. 

Anmerkung.  Unerläutert  bleiben  folgende  Arten: 

1.  Dontostemon  dentatus,  Struve  et  Potanin,  Tarbagatai  485  (Tar- 
bagatai). 

2.  Ifaleolmia  nana , Dutliie  in  Alcock.  Pamir-Comm.  (Pamir). 


59.  Strept  oloma  Bge. 

312.  S.  desertorum  Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  113.  — Boiss.  Fl. 
or.  I.  238. 

Syr-darja-Gebiet  (Sandwüste  Kisyl-kum),  Semiretsclije- 
Gebiet  (Balchasch  und  die  "Wüste  Kaman  — Krassnow), 
Transkaspien,  Buchara  (Sandwüste  Kisyl-kum). 

60.  Si  s y m b riu m L. 

Alliaria. 

313.  S.  Alliaria  (L.)  Scop.  Fl.  carniol.  (ed.  2 a)  II.  p.  26.  1772. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  182.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  151. 

Erysimum  Alliaria  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  660.  1753. 
Alliaria  officinalis  DC.  Svst.  veg.  II.  489.  — Boiss.  Fl. 
or.  I.  212. 

Westlicher  Tian-schan  (sehr  selten) ; Darwas ; Seraw- 
schan;  Kopet-dagh  (Firjuza  — Litwinow). 

Arabidopsis. 

314.  S.  toxophyllum  (M.  B.)  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  142. 
1831.  — Led.  Fl.  ross.  I.  185.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  213. 

Arabis  loxophylla  M.  B.  Fl.  taur.  cauc.  III.  448.  1819. 

In  Turkestan  weit  verbreitet. 

315.  S.  pumilum  Steph.  in  AVilld.  Sp.  pl.  III.  507.  1800.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  181.  ' — Boiss.  Fl.  or.  I.  213. 

S.  kokanicum  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel  Descr.  plant, 
nov.  N.  21  in  A.  P.  Fedtschenko’s  Reise  nach  Tnrke- 
stan,  Lief.  18.  1881. 

S.  hirtulum  Rgl.  et  Schmalh.  ibid.  N.  22. 

Sehr  weit  verbreitet. 

Folgende  Formen  werden  angeführt: 
var.  typicum , 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


315 


var.  foliosum  (Hook,  et  Thoms.)  Litw.  PL  Turcom.  N.  65. 

8.  foliosum  Hook,  et  Tlioms.  in  Journ.  Linn.  Soc.  Y.  160. 
— Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  148. 
var.  reflexum  Litw.  1.  c. 
var.  Vienne  Litw.  1.  c. 
var.  elongatum  Litw.  1.  c. 

var.  alpinum  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest,  p.  410. 

316.  S.  Griffithianum  Boiss.  Diagn.  pl.  nov.  or.  Ser.  II.  fase.  1, 
p.  23.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  214. 

Transkaspien. 

317.  S.  mollissimum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  140.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  185  et  760.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  147. 

Arkat-Berge ; Alai,  Pamir,  Schugnan. 

Es  wird  auch  die  Varietät:  var.  pamiricum  Korsh.  (Fragm. 
Fl.  Türkest.  N.  21)  angezeigt. 

318.  S.  halophilum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  143.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  185. 

Wird  für  die  songorisch- kirgisische  Steppe  von  Meyer 
angezeigt  und  von  keinem  anderen  Autoren  mehr  an- 
geführt. Trautv etter  (Enumer.  pl.  Sclirenk.  N.  134) 
äußert  die  Vermutung,  daß  diese  Pflanze  nur  eine  Form 
der  folgenden  Art  ist. 

319.  S.  salsugineum  Pall.  Reise  durch  versch.  Prov.  des  russ. 
Reiches  II.  App.  N.  114  t.  V.  — Led.  Fl.  ross.  I.  185. 

Akmolly-Clebiet,  Semipalatinsk-Gebiet. 

Trautvetter  unterscheidet  var.  robustum  Trautv.  (Enum. 
pl.  Schrenk.  N.  134). 

320.  S.  Sewerzowi  Rgl.  Suppl.  II.  ad  Regel  et  Herder  Enumer. 
pl.  Semen.  N.  104  c (Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des 
Naturalistes  de  Moscou  1870.  II.  p.  274). 

Berge  Sülükty  südlich  von  Chodshent  (Sewerzow). 

321.  8.  Thalianum  (L.)  Gay  et  Monn,  in  Ann.  des  Sc.  natur.  Ser. 
I.  vol.  VII  (1826)  p.  399.  — Led.  Fl.  ross.  I.  184.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  124. 

Arabis  Thaliana  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  665.  1753. 

Akmolly-  Gebiet,  Semipalatinsk- Gebiet,  Semiretsclije- 
Gebiet.  Tian-schan,  Pamiroalai;  Serawsclian,  Schugnan. 

322.  S.  nudum  (Bel.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  124. 

Arabis  nuda  Beianger  Voyage  aux  Indes  Orient.  (Icon  sine 
N.  44  descr.).  — Boiss.  in  Ann.  Sc.  natur.  1842.  p.  54. 
— Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  137. 

Sisymbrium  brevipes  Kar.  et  Kir.  (ex  parte). 

Semiretschje  -Gebiet,  Syr-darja-Gebiet,  Samarkand- 
Gebiet,  Transkaspien;  Buchara;  Baldshuan,  Kalaichum. 
Nach  Boissier  gehört  unsere  Pflanze  zu  ß.  bracliycarpa 
.Boiss.  (Fl.  or.  I,  215,  welche  mit  Arabis  scapigera  Boiss. 
Ann.  Sc.  natur.  1842  p.  54  identisch  ist.) 

323.  S.  humile  C.  A.  Mey.  in  Led.  Icon.  fl.  ross.  t.  147.  1S30.  - 
Led.  fl.  alt.  III.  137.  1831.  — Led.  Fl.  ross.  I.  184.  — Hook. 
Fl.  br.  Ind.  I.  148. 


31G 


F edtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


Hocligebirgszone  des  Tian-schan  und  auf  dem  Pamir. 

324.  S.  parvulum  (Schrenk)  Lipsky,  Beitr.  z.  Fl.  von  Zentral- 
Asien  II.  N.  112.  1904. 

S.  Thalianum  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  alt.  N.  96  (ex 
parte). 

Diplotaxis ? parvulu  Schrenk  in  Fischer  et  Meyer  Diagn. 
pl.  nov.  a Schrenk  lect.  (Bulletin  de  l’Acad.  de  St. 
Petersb.  II.  1844.  p.  199).  — Trautvetter  Enumer.  pl. 
Schrenk.  N.  172. 

Akmolly-Gebiet:  Ters-akkan  (Schrenk);  Semiretschje- 
Gebiet : Arkat-Berge  (Ivarelin  und  Ivirilow). 

325.  S.  mollipilum  Maxim.  Fl.  tangut.  N.  99.  1889. 

Transalai-Kette ; Pamir. 

326.  S.  glandulosum  (Kar.  et  Kir.)  Maxim.  Fl.  tangut.  p.  61. 
N.  98. 

Arabis  glandidosa  Kar.  et  Kir.  Enumer.  pl.  Song.  N.  67. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  750. 

Dshungarischer  Alatau,  Pamir. 

Sophia. 

327.  8.  Sophia  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  659.  1753.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  180.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  216.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  150. 

8.  tenuissimum  Karel.  et  Kir.  Enum.  pl.  alt.  N.  99. 
Sophia  Lobelii  Goettard.,  Rupr.  Sert.  tiansch.  p.  39. 

Im  ganzen  Turkestan  weit  verbreitet. 

Es  werden  auch  die  Formen  angezeigt: 
v.  brachycarpum  Boiss.  Fl.  or.  I.  216  und 
f.  nana  Lipsky  in  Paulsen,  Plants  coli,  in  Asia  Media  and 
Persia,  Cruciferae,  N.  19. 

Irio. 

328.  S.  erucastroides  (Stapf)  Bornm.  Fl.  Elbursgeb.  (Bull,  de  I herb. 
Boiss.  1904.  p.  1263). 

Brassica  erucastroides  Stapf  Bot.  Reise  Polak.  Exped.  II. 
36.  1885. 

S.  Columnae  forma  glabrescens,  floribus  majoribus  (Lit- 
winow). 

Transkaspien. 

329.  S.  sinapistrum  Crantz  Stirp.  austr.  (ed.  2 a)  I.  p.  52.  1769. 

S.  pannonicum  Jacq.  Collect.  I.  70.  — Led.  Fl.  ross.  I. 
179.  — Bbiss.  Fl.  or.  I.  217.  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  150. 

8.  altissimum  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  659. 

Erysimum  sinapistrum  Rupr.  Sert.  tiansch.  39. 

Sehr  weit  verbi’eitet. 

Es  kommt  auch  die  Form  vor: 

v.  brachypetalum  (Fisch,  et  Mey.)  B.  Fedtsch.  (S.  pannonicum 
Jacq.  ß.  brachypetalum  Stschegl.  Suppl.  Fl.  alt.  X.  30, 


Fedtschenko,  Conspecfcus  Florae  Turkestanicae. 


317 


S.  bracl/ypetalum  Fisch,  et  Mey.  Enum.  (2  a)  pl.  nov. 
Schrenk.  p.  58.  1842). 

330.  8.  Irio  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  659.  1753.  — Led.  Fl.  ross.  I. 
179.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  217. 

Transkaspien : As’habad  (Litwinow) ; Buchara:  Schira- 
bad  (Capus). 

331.  S.  Loeselii  L.  Cent.  pl.  la  p.  18.  N.  49.  1755  (idem  in 
Amoen.  acacl.  IV.  p.  279.  1759).  — Led.  Fl.  ross.  178.  — 
Boiss.  Fl.  or.  I.  218.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  151. 

Erysimum  Loeselii  Rupr.  Seid,  tiansch.  p.  39. 

Im  ganzen  Turkestan. 

Es  kommen  verschiedene  Formen  vor: 
v.  glabrum , v.  hispidum. 

332.  S.  pilosissimum  Trautv.  Increm.  Fl.  phaenog.  ross.  N.  5851 
(Acta  Horti  Petrop.  IX.  p.  369).  18S6. 

Transkaspien. 

333.  8.  subspinescens  (Fisch,  et  Mey.)  Bge.  Reliqu.  Lehman. 
N.  103. 

Brassica  subspinescens  Fisch,  et  Mey.  Bull,  de  la  Soc. 

Imper.  des  Natur,  de  Moscou  1839.  145  (nomen  solum). 
S.  turcomanicum  Lehm,  (nomen)  in  herb.  Petrop. 

Ostufer  des  kaspischen  Meeres  und  Nordufer  des 
Balchasch. 

334.  S.  junceum  M.  B.  Fl.  taur.  cauc.  II.  114.  — Led.  Fl.  ross.  I. 
177.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  219. 

S.  angustifolium  Rgl.  et  Sclimalh.  in  E.  Regel  Descr. 
plant,  nov.  N.  23  in  A.  P.  Fedtschenko’s  Reise  nach 
Turkestan.  Lief.  18.  1881. 

Weit  verbreitet. 

Von  Varietäten  werden  folgende  angezeigt: 

O O O 

var.  songoncum  Rgl.  Suppl.  Enum.  pl.  Semen.  N.  98b, 
var.  latifolium  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest.  N.  24. 

335.  S.  decipiens  Bge.  Delect.  sein.  li.  Dorpat.  1844.  — Bge. 
Reliqu.  Lehman.  N.  106.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  219. 

Berge  am  oberen  Serawschan  (Lehmann). 

336.  8.  brassicaeforme  C.  A.  Mey.  in  Led.  fl.  alt.  III.  129.  — 
Led.  Fl.  ross.  I.  178. 

Weit  verbreitet. 

337.  8.  ferganense  Korsh.  Fragment a florae  Turkestaniae  N.  22 
(Bulletin  de  l’Academie  Imperiale  des  Sciences  de  St.  Peters- 
bourg.  1898.  Decembre.  IX.  N.  5). 

Fergana-Kette. 

338.  S.  turcomanicum  Litw.  Pflanzen  des  transkaspischen  Ge- 
bietes. N.  74. 

Kopet-dagh  (Litwinow). 

339.  S.  heteromcUlum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  132.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  178. 

Semiretschje-Gebiet;  Berge  K aratau;  Pamir. 

Es  wird  auch  die  Varietät  v.  glabrum  angeführt  (Lipsky). 


318 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


340.  8.  iskandericum  Komarow,  Komarow,  Beitr.  z.  Fl.  des  tür- 
kest. Hochgebirges,  Serawsclian-Bassin,  N.  149.  1896. 

Serawschan,  Darwas. 

Nach  der  Meinung  von  Korshinsky  ist  es  nur  eine  Form 
der  vorigen  Art  (S.  heteromallum  C.  A.  Mey.,  v.  glabrum 
Korsli.). 

Vdarum. 

341.  S.  officinale  iL.)  Scop.  Fl.  carniol.  (ed  2a)  II.  26.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  220.  — Led.  Fl.  ross.  I.  176. 

Erysimum  officinale  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  660.  1753. 
Chamaepilum  officinale  Wahr.  Sched.  crit.  I.  377. 
Akmolly-Gebiet:  Omsk. 

342.  S.  adpressum  Trautv.  Increm.  fl.  phaen.  ross.  N.  5848  (Acta 
Horti  Petrop.  IX  18S6. 

S.  sp.  n.  Hausskn.  Iter  Orient,  1867  (Mesopotamia). 

S.  tetraonoides  Boiss.  et  Hausskn.  in  Boiss.  Fl.  or.  Suppl. 
p.  43.  1888. 

Transkaspien  (Litwinow). 

Ribera. 

343.  S.  runcinatum  Lag.  in  DC.  Syst.  veg.  II.  478.  — Led.  Fl. 

ross.  I.  182. 

Transkaspien  (Radde). 

Malcolmiastrum. 

344.  8.  Korolkowi  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel.  Descr.  pl.  nov. 
fase.  Y.  p.  240.  N.  41  (Acta  Horti  Petrop.  V.).  1877. 

Sisymbrium  mongolicum  Maxim  Fl.  Mongol.  p.  61.  N.  148. 
Jlalcohnia  mongolica  Max.  in  Bull,  de  l’Academie  de 
St,  Petersbourg  XXY1.  422.  1880. 

Semiretschje- Gebiet : Sogoty  und  Tscharyn  (Krassnow). 
Terskei-Alatau ; Alai  und  Transalai-Kette  (Paß  Ters- 
agar). 

345.  8.  sulphureum  Korsli.  Fragm.  fl.  Türkest,  p.  411  t.  III.  f.  2 
(Bulletin  de  l'Acad.  de  St,  Petersb.  Dec.  1898.  IX.). 

Pamir. 

Anmerkung.  Einige  Literatur-Angaben  blieben  ganz  unerläutert: 

1.  Sisymbrium  album  (Karelin,  Reise  Kasp.  Meer,  p.  142). 

2.  Sis.  multifidum  (Meyer,  Reise  song.  Step.  p.  269,  400). 

3.  Sis.  tenuifolium  (Meyendorff,  Voj-age  ä Bokliara  p.  379). 

\ 

61 . E u tre m a R.  Br. 

346.  E.  alpestre  Led.  Fl.  ross.  198.  1841. 

CocJdearia  integrifolia  DC.  Syst.  veg.  II.  369.  1821. 
Smelovskia  integrifolia  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt,  III.  168. 
In  der  subalpinen  Zone  des  Tarbagatai,  Dshungarischen 
Alatau,  Tian-schan  und  Pamiroalai  (Serawschan, Karategin). 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


319 


Man  unterscheidet  var.  hissaricum  Lipslcy  (Lipskv,  Beitr. 
z.  Fl.  von  Zentr.-As.  II.  N.  136).  Diese  Varietät  ist  je- 
doch nicht  im  Hissar,  sondern  nur  im  Bassin  des  Seraw- 
schan,  am  Nordabhange  des  Passes  Mura  gesammelt 
worden. 

Diese  Art  sollte  eigentlich  den  Namen  E.  integrifolium  (DC.), 
B.  Fedtsch.  tragen,  denn  die  Art,  welcher  Bunge  in 
der  Gattung  Eutrema  denselben  Artsnamen  beigibt  (pafria 
ignota;  cfr.  Ind.  Sem.  li.  Dorpat.  1839)  wurde  später 
aufgestellt  als  in  1821,  wenn  unsere  Pflanze  zum  ersten- 
mal beschrieben  wurde. 

347.  E.  Edwardsii  R.  Br.  in  Parry’s  I.  Voyage  Bot,  app.  p. 
CCLXVII.  t.  A.  1824  (seors.  1823).  — Led.  Fl.  ross.  I.  197. 

E.  Richardsii  (lapsu),  A.  Regel,  Reisebriefe  in  Bulletin 
de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou. 
1S77  p.  122). 

In  der  Hochgebirgszone  des  Dshungarischen  Alatau, 
des  Tian-schan  und  des  Pamiroalai  (Alai-Kette). 

348.  E.  Przewalskii  Maxim.  Fl.  Tangut,  p.  68.  N.  115  t,  28. 

0.  Fedtschenko,  Pamir-Flora,  N.  74. 

Braya  oxycarpa  Korsli.  in  sched.  (nec  Hook,  et  Thoms. 
Journ.  Linn.  Soc.  V.  168). 

Pamir. 

62.  Conringi  a Rchb. 

349.  C.  Orient alis  iL.)  Andr.  in  DC.  Syst.  veg.  II.  508.  - — Boiss. 
Fl.  or.  I.  210. 

Brassica  orientalis  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  666.  1753. 
Erysimum  orientale  R.  Br.  in  Ait,  Hort,  Kew.  (ed.  2a). 

IV.  p.  117.  — Led.  Fl.  ross.  I.  192. 

Erysimum  perfoliatum  Crantz  Stirp.  austr.  (ed.  2 a)  I.  27. 
Serawschan ; Transkaspien. 

350.  C.  austriaca  (Jacq.)  Rchb.  Fl.  germ.  686.  — Boiss.  Fl.  or. 

1.  210. 

Brassica  austriaca  Jacq.  Fl.  Austr.  III.  45.  t.  283. 
Erysimum  austriacum  DC.  Syst,  Veg.  II.  509. 
Goniolobium  austriacum  G.  Beck,  in  Sitz.  Zool.-Bot,  Ges. 
(1890)  19.  — G.  Beck.  Fl.  v.  Niederösterr.  479. 

Wird  für  Buchara  angezeigt  (Tengi-charam  — Capus). 

351.  C.  clavata  Boiss.  Ann.  Sc  natur.  Botanique.  1842.  p.  84.  - 
Boiss.  Fl.  or.  I.  211. 

Sisymbrium  perfoliatum  C.  A.  Mey.  Verz.  Pfl.  Caucas. 
p.  188.  — Led.  Fl.  ross.  I.  178. 

Serawschan,  Kopet-dagli. 

352.  C.  planisiliqua  Fisch,  et  Mey.  in  Ind.  sem.  (III.)  horti  Petrop. 
1837.  p.  32.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  211.  — Hook.  Fl.  br.  Iod. 
I.  152. 

Erysimum  planisil\quum  Led.  Fl.  ross.  I.  192. 

Semiretschje,  Syr-darja-Gebiet,  Fergana,  Serawschan, 
Schugnan,  Transkaspien;  Tian-schan  (selten). 


320 


Fedtsc-lienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


Es  wird  auch  die  Varietät  angeführt: 

var.  ochroleuca  Schrenk  in  Fisch,  et  Meyer.  Enumer.  (la) 
pl.  nov.  Schrenk.  p.  97. 

63.  Sm  elov s k i a C.  A.  Mey. 

353.  S.  calycina  (Steph.)  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  170. 
1831. 

Lepidium  cdtycinum  Steph.  in  Willd.  Sp.  pl.  III.  433. 
1800. 

Hutchinsia  calycina  Desv.  Journ.  bot.  III.  168.  ■ — - Led. 
Fl.  ross.  I.  200. 

Hutchinsia  pectinata  Bge.  in  Led.  Fl.  ross.  I.  201. 

Tarbagatai,  Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pa- 
miroalai. 

Es  werden  verschiedene  Varietäten  angeführt: 
var.  typica  Egl.  et  Herder.  Suppl.  I.  ad  Enumer.  pl.  Semen, 
a)  incana  Rgl.  ibid. 

var.  pectinata  (Bge.)  Rgl.  et  Herd.  1.  c. 

a)  elongata  Rgl.  et  Herd. 

b)  densiflora  Rgl.  et  Herd. 

H.  pectinata  y densiflora  Rgl.  et  Herd.  Enum.  pl. 
Semen.  N.  114. 

354.  S.  alba  (Pall.)  B.  Fedtsch.,  B.  Fedtschenko.  Flora  des  west- 
lichen Tian-schan,  Nr.  169. 

Hutchinsia  alba  Bge.  Ind.  sem.  li.  Dorpat.  1839.  IV.  et 
VIII.  — Led.  Fl.  ross.  I.  201. 

Sisymbrium  atbum  Pall.  Reise  durch  verschied.  Prov.  des 
russ.  Reiches  III.  Append.  N.  102,  t.  U.  f.  1.  1776. 
Smelovskia  cinerea  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  171. 1831. 
Wurde  für  Tian-schan  und  Pamiroalai  angeführt;  nach 
unseren  erneuerten  Untersuchungen  gehört  aber  die  tur- 
kestanische  Pflanze  zu  S.  sisymbrioides  (Rgl.  et  Herd.) 
B.  Fedtsch. 

355.  S.  flavissima  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  songor.  N.  117  (Bul- 
letin de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou  1842). 

Hutchinsia  flavissima  Led.  Fl.  ross.  I.  764. 

Sisymbrium  flavissimum  Kar.  et  Kir.  Eniim.  pl.  alt.  N.  91 
(Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de 
Moscou.  1841)- 

Tarbagatai,  Dshungarischer  Alatau,  Alaikette;  Buchara 
(Capus). 

356.  S.  sisymbrioides  (Rgl.  et  Herd.)  B.  Fedtsch. 

Hutchinsia  sisymbrioides  Rgl.  et  Herd.  Suppl.  I ad  Enum. 
pl.  Semen.  N.  114a  (Bulletin  de  la  Societe  Imperiale 
des  Naturalistes  de  Moscou  1866,  N.  3,  p.  99). 
Tian-schan,  Alai -Kette. 

357.  S.  annua  Rupr. 

Smelovskia  (Hutchinsia)  annua  Rupr.  in  Osten-Sacken  et 
Ruprecht  Sertum  tianschanicum  39. 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


321 


Hutchinsia  annua , Krasnow,  Tian-schan  (=  Versuch 
einer  Entwickelungsgeschichte  der  Flora  des  östlichen 
Tian-schan)  344. 

Tian-schan,  Pamir’. 

358.  S.  tibetica  (Tlioms.)  Lipsky  Beitr.  z.  Fl.  von  Central -Asien 
II.  N.  134  (Acta  Horti  Petrop.  XXIII),  1904. 

Hutchinsia  tibetica  Thoms.  in  Hook.  Icon.  pl.  t.  900. 
1852. 

Capseüa  Thomsoni  Hook,  in  Journ.  Linn.  Soc.  V.  1861. 
p.  172.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  159. 

Pamir  (0.  A.  und  B.  A.  Fedtschenko). 

64.  Ery simum  L. 

359.  E.  sisymbrioides  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  150. 
Led.  Fl.  ross.  I.  186.  — Boiss.  Fl.  or  I.  188. 

Gebiete:  Turgai,  Akmolly,  Semipalatinsk;  Transkas- 
pien;  Serawschan  (am  Ffer  des  I.skander-kul — Ivo- 
marow). 

360.  E.  repandum  L.  Amoen.  Acad.  III.  415.  — Led.  Fl.  rosS. 
I.  191. 

Es  wird  diese  Art  angeführt  für  den  „Turkestan,  am 
Tiimen  (Sewerzow)“,  doch  wo  sich  diese  Örtlichkeit  be- 
findet, ist  uns  unbekannt. 

361.  E.  cheirauthoides  L.  Sp.  pl.  (ed.  1 a)  p.  661.  1753.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  189. 

Semipalatinsk- Gebiet,  Akmolly -Gebiet:  Serawschan 

(nur  von  Tranchet,  nach  der  Sammlung  von  Capus 
angeführt). 

362.  E.  macilentum  Bge.  Enumer.  pl.  Chinae-bor.  N.  36.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  761. 

Tarbagatai. 

363.  E.  canescens  Roth.  Catal.  I.  76.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  193. 

E.  Andrzejowskianum  Bess.  Enumer.  p.  27,  N.  838.  — 
Led.  Fl.  ross.  I.  190. 

Sisymbrium  canescens  Trautv.  in  Act.  hört.  Petr.  X.  400. 
Gebiete:  Turgai,  Akmolly,  Semipalatinsk,  Semiretschje. 
Tarbagatai,  Dshungarischer  Altau,  Tianschan,  Pami- 
roalai. 

Es  werden  verschiedene  Formen  angeführt: 

var.  subintegerrimum  Trautv.  Enum.  pl.  Schrenk.  N.  140. 

E.  canescens  Roth.  s.  str. 

E.  Andrzejowskianum  Bess.  1.  c. 

E.  exaltatum  Andrz.  in  Bess.  Enumer.  N.  1554. 
Led.  Fl.  ross.  I.  190  et  761. 
var.  subruncinatum  Trautv. 

E.  crepidifolium  Rchb.  Pl.  crit.  Ic.  I.  t.  6 f.  13. 

Ic.  fl.  germ.  II.  t.  62.  — Led.  Fl.  ross.  I.  192. 

364.  E.  Babatayhi  Korsh.  Fragm.  Fl.  Türkest.  N.  26  (Bull,  de 
l’Acad.  de  St.  Petersb.  1898  Dec.). 

Kabadian:  in  den  Bergen  Babatagh  (Korscliinsky). 


322 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


365.  E.  verrucosum  Boiss.  et  Gaill.  in  Boiss.  Diagn.  pl.  nov.  or. 
Ser.  II.  fase.  6 p.  12.  1859.  — Boiss.  Flor.  1.  194. 

var.  Badghisi  Korsh.  Fragm.  Fl.  Türkest.  N.  25. 

Hügel  Badghis  an  der  Grenze  von  Transkaspien  und 
Afghanistan. 

366.  E.  odoratum  Ehrh.  Beitr.  VII.  157.  — Led.  Fl.  ross.  I.  192. 

E.  pannonicum  Crantz  Stirp.  aust.  I.  30. 

Cheiranthus  erysimoides  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  661.  1753. 
E.  cheiriflorum  Wall.  Sched.  367. 

Wird  für  die  Umgebung  von  Semipalatinsk  angezeigt. 

367.  E.  hieracifolium  L.  Cent.  pl.  la  p.  18.  N.  50.  1755  (idem 
in  Amoen.  acad.  IV.  279.  1759).  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  153. 

E.  strictum  Gaertn.  Fl.  Wetter.  II.  451.  — Led.  Fl. 

ross.  I.  189.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  196. 

E.  Marschallianum  Andrz.  in  M.  B.  Fl.  taur.  Caucas. 
III.  441. 

E.  cheiriflorum  Franchet  Plantes  du  Turkestan  p.  231 
(nec  Wallr.). 

E.  virgatum  Both.  Catalect.  I.  75. 

Sisymbrium  hier acifolium  Trautv.  in  Act.  Hort.  Petrop. 
V,  27. 

Akmolly  - Gebiet , Semipalatinsk -Gebiet;  Tarbagatai, 
Dsliungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai  (Seraw- 
schan). 

368.  E.  divaricatum  Czern.  in  Turcz.  Animadvers.  (Bulletin  de 
la  Societe  Imper.  des  Naturalistes  de  Moscou  1854.  IV. 
P-  314). 

E.  virgatum  var.  Karel.  et  Kir.  Enumer.  pl.  Song.  N.  110. 
Akmolly -Gebiet:  beim  See  Balchasch  (Sclirenk);  Se- 
miretsch je -Gebiet:  Arganaty  (Karelin  und  Kirilow). 

369.  E.  collinum  (M.  B.)  Andrz.  in  DC.  Prodr.  I.  198.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  186.  — Boiss.  FI.  or.  I.  196. 

Cheiranthus  collinus  M.  B.  Fl.  taur.  cauc.  II.  119. 
Erysimum  versicolor  var.  dentata,  Trautv.  Enum.  pl. 
Schrenk.  IST.  136. 

Tian-schan:  bei  Werny  (Sewertzow);  Pamiroalai: 

Seravschan  ( W.  Komarow);  Akmolly -Gebiet  (Schrenk). 

370.  E.  leucantliemum  (Steph.)  B.  Fedtsch.,  B.  Fedtsclienko,  Flora 
des  West!  Tian-schan  N.  154. 

Cheiranthus ' leucanthemus  Steph.  in  Willd.  Sp.  pl.  III. 
521.  1800. 

E.  versicolor  Andrz.  in  DC.  Prodr.  I.  198.  1824.  — Led. 

Fl.  ross.  I.  186.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  197. 

Cheiranthus  versicolor  M.  B.  Fl.  taur.-cauc.  II.  119.  1808. 
Sisymbrium  leucantliemum  Trautv.  in  Act.  hört.  Petr. 
X.  400. 

Weit  verbreitet. 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


323 


Die  gewöhnliche  Form  dieser  Art  nennt  Trautvetter  var. 
runcinata  (Trautv.).  (E.  versicolor  var.  runcinata  Trautv. 
Enumer.  pl.  Schrenk.  N.  136). 

371.  E.  gaudanense  Litw.  Plantae  Turcoman.  I.  59  (Arbeiten 
des  Botan.  Mus.  des  Akad.  der  Wissenschaften  I.  p.  33). 

Kopet-dagh  (Litwinow). 

372.  E.  leptophyllum  (M.  B.)  Andrz.  in  DC.  Prodr.  I.  198.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  186.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  203. 

Cheiranthus  leptophyllus  M.  B.  Fl.  taur.  cauc.  II.  119. 
Sisymbrium  leptophyllum  Trautv.  in  Act.  hört.  Petr.  II. 
500. 

E.  versicolor  v.  inteqerrima  Trautv.  Enumer.  pl.  Schrenk. 
IST.  136. 

Akmolly-  Gebiet,  Transkaspien. 

373.  E.  persepolitanum  Boiss.  Diagn.  pl.  nov.  or.  Ser.  II.  fase.  6 
p.  11.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  203. 

Kopet-dagh  6700 — 10000'  (Litwinow). 

Nach  Freyn’s  Meinung  gehört  Litwinow’sche  Pflanze  zu 
E.  ischnostylum  Fr.  et  Sint. 

374.  E.  altaicum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  153.  1831.  - 
Led.  Fl.  ross.  I.  188.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  206.  — Hook.  Fl. 
br.  Ind.  I.  154. 

E.  Cheiranthus  E.  Regel,  et  Herder  Enumer.  pl.  Semen. 
N.  105  et  106,  probabiliter  atque  Persoon  Synops. 
plant.  VI,  199  (=  Cheiranthus  erysimoides  L.  Sp.  pl. 
(ed.  la)  p.  661). 

Erysimastrum  altaicum  Rupr.  Sert.  tiansch.  p.  39. 

E.  lanceolatum  Meyer  Reise  400. 

E.  sp.  near  lanbeolatum  R.  Br.  (E.  pumilum  Gaud.)  Duthie 
in  Alcock  Pamir  Bound.  Comm.  N.  14. 

Sisymbrium  cheiranthus  Trautv.  in  Act.  Hort.  Petr. 
IV,  108. 

E.  crassipcs , O.  Fedtschenko,  Verzeichnis  der  Pflanzen, 
gesammelt  in  den  Jahren  1868 — 1871,  N.  140. 
Akmolly- Gebiet  (Fluß  Manaka,  Ulutau);  Tarbagatai, 
Dshungariseher  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai. 
Hauptsächlich  kommt  var.  humill  imum  Led.  (Fl.  ross.  I.  1S8) 
vor,  aber  auch  var.  subviride  Led.  und  var.  subincanum 
Led.  Litwinow  (Pl.  Aral.  N.  18)  beschreibt  eine  var.  lon- 
gistylum  Litw.  aus  dem  Syr-darja- Gebiet,  Buljukkum. 

375.  E.  purpureum  Auch,  in  Boiss.  Pl.  Aucher.  in  Ann.  Sc. 
natur.  Botanique.  1842.  p.  82.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  207. 

Westlicher  Tian-schan,  Serawschan  (var.  türkest anicurn 
Franchet,  Plantes  du  Turkestan  p.  231). 

376.  E.  ischnostylum  Freyn  et  Sint.  in  Freyn  Plantae  et  Ajia 
media  (Bulletin  de  l’herbier  Boissier.  1903,  p.  570). 

Kopet-dagh. 

Außer  der  typischen  Form  wird  auch  (j  brach ycarpum  'F reyn 
et  Sintenis  (in  Freyn  1.  c.)  angegeben. 

99 


Beihofto  Bot.  Ceutralbl.  Bd.  XIX.  Abt  II.  Heft  2. 


324 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


Diese  Art  ist  nach  Freyn  in  dem  Boissier’s  (Flora  orien- 
talis)  System  der  Erysimum- Arten  neben  den  E.  pulchel- 
lum  Boiss.,  E.  pallidum  Boiss.  und  E.  pectinatum  Bory. 
Cliab.  zu  stellen,  ist  aber  dem  E.  persepolitanum  Boiss. 
viel  näher,  als  den  eben  genannten  drei  Arten. 

65.  Syrenia  Andrz. 

377.  S.  sessiliflora  (DC.)  Led.  Fl.  ross.  I.  193,  1841.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  209. 

Erysimum  sessiliflorum  DC.  Prodr.  I.  196.  1821. 

Zwischen  Orsk  und  Taschkent. 

378.  S.  siliculosa  (DC.)  Andrz.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  162.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  193.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  109. 

Erysimum  siliculosum  DC.  Prodr.  I.  196. 

Cheiranthus  montanus  Pall.  Reise  durch  versch.  Prov. 
russ.  Reiches  I.  app.  W.  115. 

Turgai- Gebiet,  Semipalatinsk  - Gebiet,  Syr-darja-Ge- 
biet,  Transkaspien,  Tarbagatai. 

0.  Kuntze  in  seiner  Arbeit  (Plantae  orientali-rossicae, 
Acta  Horti  Petrop.  X.  p.  169)  vereinigt  alle  Arten  von 
Syrenia  unter  dem  Gemeinnamen  Syrenia  quudrangula 
0.  Kuntze  ( Cheiranthus  quadrangulus  l'Uerit.  Jedoch, 
ein  älterer  Name  wäre  der  Gemeinname  Syrenia  montana 
( Cheiranthus  montanus  Pall.  1771). 

66.  Christolea  Camb. 

379.  Ch.  crassifolia  Cambess.  in  Jacquem.  Yoyage  dans  1’Inde. 
Botan.  17.  t.  17.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  154. 

Parn/a  microcarpa,  B.  Fedtschenko,  Beitr.  zur  Fl.  d. 
Pamir  N.  14. 

Auf  dem  Pamir  nicht  selten. 

Ivorshinsky  nennt  die  Pflanze  Ch.  crassifolia  var.  typica 
(Korsh,  Fragrn.  Fl.  Türkest.  N.  28). 

380.  Ch.  pamirica  Korsh.,  Ivorshinsky,  Skizzen  der  Vegetation 
von  Turkestan  p.  89. 

Ch.  crassifolia  Cambess.  v.  pamirica  Korsh.  Fragrn.  fl. 
Türkest.  N.  28. 

Ausschließlich  auf  dem  Pamir,  viel  seltener  als  vorige 
Art, 

Anmerkung.  Zu  einer  der  Arten  von  Christolea  gehört  wahrschein- 
lich auch  die  von  Alcock  angeführte  Drabaliyperborea  (Duthie  in 
Alcock,  PI.  Pamir  bound.  comm.  N.  10  vix  Desv.). 

67.  Leptaleum  DC. 

381.  L.  filifolium  (Willd.)  DC.  Syst,  veg.  II.  511.  1821.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  176.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  243. 

Sisymbrium  filifolium  Willd.  Sp.  pl.  III.  495.  1800. 
Leptaleum  linifolium  (lapsu),  Ivorshinsky,  Skizzen  der 
Vegetation  von  Turkestan,  p.  14. 


Fedtschenko,  Conspectas  Florae  Turkestanicae. 


325 


Lept  oleum  filiforme  (lapsu)  Rad  de,  AViss.  Ergehn,  p.  58. 
Uralsk- Gebiet  (Indersk- Berge),  Turgai- Gebiet,  Syr- 
darja-Gebiet, Samarkand -Gebiet,  Semiretsehje- Gebiet, 
Kuldslia. 

Hierher  gehört  wahrscheinlich  auch  L.  longisiliquosum 
Ereyn  PL  et  Aj.  med.  (Bull.  herb.  Boiss.  1903,  G92)  aus 
Transkaspien. 

68.  Braya  Sternb.  et  Hoppe. 

382.  B.  rosea  Bge.  Ind.  sem.  h.  Dorpat,  a.  1839  p.  VH.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  195  et  763.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  155. 

Tian-schan,  Pamiroalai  (Alai- Kette,  Pamir). 

Es  werden  folgende  Varietäten  angeführt: 

var.  albißora  Maxim.  Enum.  pl.  Mongol.  p.  66.  N.  164. 

B.  aenea  Bge.  Delect.  sem.  h.  Dorpat,  a,  1841.  p.  VIII. 
var.  albiflora  Maxim,  forma  gracilis  0.  Eedtscli.,  in  0.  Fedt- 
schenko, Pamir -Pflanzen  Nr.  33. 

var.  simplicior  (Korshinski)  B.  Fedtsch. 

Braya  aenea  v.  simplicior  Korsli.  Fragm.  fl.  Türkest. 
N.  29. 

var.  multicaulis  (Korsh.)  B.  Fedtsch. 

Braya  aenea  v.  multicaulis  Korsh.  1.  c. 

383.  B.  Scharnhorsti  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel  Descr.  pl. 
nov.  fase.  5 (Acta  Horti  Petrop.  V.  241]. 

Beketowia  tianschanica  Krassn.,  Krassno w,  Versuch  der 
Entwickelungsgeschichte  der  Flora  des  östlichen  Tian- 
schan,  p.  335,  1888. 

Braya  Sternbergi  (lapsu),  Krassnow  ibid.  p.  344. 

Tian-schan;  außerdem  eine  zweifelhafte  Angabe  für 
den  Pamir. 

384.  B.  pamirica  (Korsh.)  0.  Fedtsch,  in  0.  Fedtschenko,  Pamir- 
Pflanzen,  p.  11,  N.  34. 

Erysimum  pamiricum  Korsh.,  Korshinsky,  Skizzen  der 
Vegetation  von  Turkestan,  p.  88,  N.  3. 

Pamir. 

69.  C am  elin  a Crantz. 

385.  C.  sativa  (L.)  Crantz,  Stirp.  Austr.  I.  17.  — Boiss.  Fl.  or.  I. 
311.  — Led.  Fl.  ross.  I.  196. 

C.  sativa  v.  ylabrata  DC.  Syst.  veg.  II.  516.  — 0.  Kuntze 
Pl.  or.  ross.  164. 

Myagrum  sativum  ß L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  641. 

Akmolly -Gebiet  (in  Feldern),  Semipalatinsk- Gebiet, 
Transkaspien;  wird  auch  für  den  Tian-schan  an- 
geführt (Krassnow). 

386.  C.  microcarpa  Andrz.  in  DC.  Syst.  veg.  II.  217.  1821.  - 
Led.  Fl.  ross.  I.  196. 

C.  silvestris  Wallr.  Sched.  847.  1823.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  311. 


99* 


326 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


C.  sativa  v.  pilosa  DC.  Syst.  veg.  II.  516. 

C.  sativa  v.  Irispida  0.  Ivuntze  PI.  or.  ross.  164. 

Hat  eine  sehr  weite  Verbreitung. 

Es  wird  auch  die  Varietät  angeführt: 
var.  albiflora  (Kotschy  et  Boiss.)  B.  Fedtsch. 

C.  silvestris  var.  albiflora  Boiss.  Fl.  or.  I.  312. 

C.  albiflora  Kotschy  et  Boiss.  PI.  cilic.  Ivurd.  Exs.  52. 

C.  rumelica  Velen.  Fl.  bulgar.  p.  43. 

70.  Brassica  L. 

387.  B.  nigra  (L.)  Koch  Deutsch.  Fl.  IV.  713.  1833.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  217.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  390.  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  156. 

Sinapis  nigra  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  668.  1753. 

Semipalatinsk  - Gebiet. 

388.  B.  rapa  L.  Sp.  pl.  (ed.  1 a)  p.  666.  1733.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  216.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  391. 

B.  campestris , subsp.  1 et  subsp.  3,  Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  156. 

Gebiete:  Turgai,  Akmolly,  Semipalatinsk,  Syr.  darja, 
Samarkand. 

In  wildem  Zustande  kommt  die  Ruderalform  vor  (var. 
campestris  L.). 

389.  B.  Napus  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  666,  1753.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  217.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  392. 

B.  campestris  subsp.  2 Napus,  Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  156. 
Ruderalpflanze  im  Tian-schan  und  am  Serawschan.  — Wird 
außerdem  kultiviert  (var.  oleifera  DC.). 

390.  B.  Tournefortii  Gouan.  111.  p.  44.  t.  20.  f.  A.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  217.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  393.  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  156. 

Transkaspien  bei  Krasnowodsk  (Becker),  Insel  Ogurt- 
schinsky  (Karelin). 

391.  B.  elongata  Ehrh.  Beitr.  VII.  p.  159.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  393.  ' 

Erucastrum  elongatum  Led.  Fl.  ross.  I.  219. 

Brassica  armoracioides  Czern. 

Transkaspien. 

Angeführt  wird  hauptsächlich  die  Varietät: 
var.  integrifolia  Boiss.  Fl.  or.  I.  394. 

B.  persica  Boiss.  et  Hoh.  Diagn.  pl.  nov.  or.  Ser.  I.  fase. 

8 p.  26. 

392.  B.  juncea  ( L.)  Czern.  Consp.  pl.  Charkov.  p.  8.  1859. 
Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  157. 

Sinapis  juncea  L.  Sp.  pl.  (ed.  la),  p.  668.  1753.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  394. 

B.  Besseriana  Andrz.  in  Ind.  VII.  sem.  hört.  Petrop. 
1841.  p.  57. 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


327 


Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-  Gebiet,  Semiretschje- 
Gebiet,  Yorgebii'ge  des  Tian-schan,  Serawschan,  Berge 
Siilukty,  Chiwa. 

393.  B.  arvensis  (L.)  0.  Kuntze1  PL  or.  ross.  p.  164. 

Sinapis  arvensis  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  668.  1753.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  218.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  394. 
Akmolly-Gebiet  (Omsk),  Samarkand-Gebiet,  Trans- 
kaspien;  Buchara:  Scliirabad  (Capus),  Vorgebirge  des 
Tian-schan. 


71.  Eruca  DC. 

394.  E.  sativa  Lam.  Fl.  frany  II.  496.  — Led.  Fl.  ross.  I.  221. 
— Boiss.  Fl.  or.  I.  396.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  158. 

Brassica  Eruca  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  667.  1753. 

Wird  im  ganzen  Turkestan  kultiviert;  verwildert  und 
ruderal  in  der  Kulturzone  des  Tian-schan,  Fergana,  am 
Serawschan,  in  Transkaspien  und  in  Chiwa. 

72.  Moricandia  DC. 

395.  M.  Winkler)  Pgl.  Descr.  pl.  nov.  in  Act.  Hort.  Petr.  IX.  612. 

Hissar,  Kulab,  Baldsliuan  und  Ivabadian. 

396.  M.  tuberosa  Komar.,  Komarow  Beitr.  z.  Fl.  des  turkestanischen 
Hochgebirges,  Serawschan-Bassin,  N.  222  (Arbeiten  der 
Naturforscher-Gesellschaft  an  der  Universität  von  St.  Peters- 
burg. XXVI.).  1896. 

Magian. 

73.  Capselia  Moench. 

397.  C.  bursa  pastoris  (L.)  Moench.  Meth.  271.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  199.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  340.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  159. 

Thlaspi  bursa  pastoris  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  647.  1753. 
Ruderalpflanze,  überall,  sogar  in  der  alpinen  Zone  ver- 
breitet. 

398.  C.  draboides  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest.  N.  31  (Bulletin  de 
LAcad.  Imp.  des  Sciences  de  St.  Petersbourg.  1898.  Dec.). 

Pamir. 

Außer  der  typischen  Form  beschreibt  Korshinsky 
(1.  c.)  auch  var.  sagittata  Korsh. 

399.  C.  procumbens  (L.)  Fries.  Mant.  I.  14.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  340. 

Lepidium  procumbens  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  649.  1753. 
Capselia  elliptica  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  199. 

Led.  Fl.  ross.  I.  199  et  764.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  159. 
Hutchinsia  procumbens  Desv.  Journ.  Bot.  III.  168  (1814). 
Meyer  Heise  494. 

Gebiete:  Uralsk,  Semipalatinsk,  Semiretschje,  Syr-darja, 
Samarkand;  Transkaspien;  Buchara;  Tian-schan,  Pa- 
miroalai  (und  Pamir). 

Es  wird  auch  angezeist: 

var.  mtegrifolia  Koch  Synops.  fl.  germ.  et  lielv.  p.  79. 


328 


Fe  dt  sch  en  ko,  Conspcctus  Florae  Turkestanicae. 


74.  Lepidin  m L. 

Cardamum. 

400.  L.  sativum  L.  Sp.  pl.  (ed.  1 a)  p.  644.  — Led.  Fl.  ross.  I.  203. 
— Boiss.  Fl.  or.  I.  354. 

Transkaspien  (verwildert). 

401.  L.  Aucheri  Boiss.  in  Ann.  Sciences  naturelles.  Botanique. 
1842.  p.  195.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  354. 

Transkaspien. 

var.  Borszcovi  Rgl.  Suppl.  II.  ad  Rgl.  et  Herd.  Enumer.  pl. 
Semenow.  X.  118  ff. 

Sandwüste  Kara-kum  (Borszcow);  Transkaspien. 


Cardaria. 

402.  L.  Draba  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  645.  1753.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  202.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  356. 

Gebiete : Uralsk,  Turgai,  Semipalatinsk,  Semiretschje, 
Syr-darja;  Transkaspien,  Buchara,  Tarbagatai. 

Es  wird  auch  die  Varietät  var.  longistylum  Trautv.  an- 
geführt. 

403.  L.  diversifolium  Freyn  et  Sint.  in  Freyn  Pl.  ex  As.  med. 
(Bull.  herb.  Boiss.  1903  p.  698). 

Ivraknowods. 

404.  L.  repens  (Schrenk)  Boiss.  Fl.  or.  I.  356.  1867. 

Physolepidium  repens  Schrenk  in  Fisch,  et  Mey.  Enumer. 
(la)  pl.  nov.  Schrenk.  p.  97.  1841.  — Led.  Fl.  ross.  I.  766. 
Weit  verbreitet. 

405.  L.  propinquum  Fisch,  et  Mey.  in  Hohenacker  Enum.  pl. 
Talyscli.  p.  142.  — Led.  Fl.  ross.  I.  202.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  356. 

Ostküste  des  Kaspischen  Meeres  (Karelin)  Buchara 
(Capus). 

Lepidiastrum. 

406.  L.  crassifoiium  Waldst.  et  Kit.  PL  rar.  Hungar.  I.  4.  t.  4. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  208.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  357. 

Gebiete  von  Turgai,  Akmolly,  Semipalatinsk,  Semi- 
retschje, Syr-darja;  Transkaspien,  Kuldsha. 

407.  L.  ferganense  Korsh.  Fragm.  florae  Turkestaniae  X.  32 
(Bulletin  de  l’Academie  Imper.  des  Sciences  de  St.  Peters- 
bourg  189S  Decembre). 

Westlicher  Tian-schan;  Fergana:  bei  der  Stadt  Osch 
und  bei  dem  Dorfe  Mody.  Kuldsha. 

408.  L latifolium  L.  Sp.  pl.  (ed.  1 a)  p.  644.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  206.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  359.  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  160. 

Weit  verbreitet. 

Es  wird  eine  ganze  Reihe  von  Varietäten  angeführt: 
var.  pubescens  Led.  Fl.  ross.  I.  207. 
var.  glabrum  Led.  1.  c. 


Fedtscli  enko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae.  329 

L.  latifolium  var.  acutum  C.  A.  Mey.  in  Lecl.  Fl.  alt. 
III.  189. 

var.  intermedium  Korsh. 

var.  lanceölatum  Bge.  Reliqu.  Lehman.  IST.  135. 
var.  substylatum  Bge.  1.  c. 

var.  platycarpum  Trautv.  Enum.  pl.  Schrenk.  X.  159. 
var.  linearifolium  Trautv.  1.  c. 
var.  obtusifolium  Trautv.  1.  c. 

var.  affine  (Led.)  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  189. 

L.  affine  Led.  Ind.  sem.  p.  Dorpat.  1821  p.  22. 

409.  L.  obtusum  Basin.  in  Bull.  Acad.  des  Sciences  de  St.  Peters- 
bourg  II.  203.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  359. 

Turgai-Gebiet,  Syr-darja-Gebiet,  Transkaspien,  Chiwa, 
Buchara. 

410.  L.  amplexicaule  Willd.  Spec.  pl.  III.  436.  — Led.  Fl.  ross. 

I.  207. 

Akmolly- Gebiet : Omsk ; am  Irtysck  (Pallas),  Semipala- 
tinsk- Gebiet  (Kokbekty);  Ostufer  des  Kaspischen 
Meeres  (Karelin,  nach  M.  Bogdanow;  sehr  zweifel- 
hafte Angabe). 

411.  L.  cor  datum  Willd.  in  DG  Syst.  II.  554.  — Led.  Fl.  ross. 
I.  207.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  359. 

Turgai-Gebiet,  Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet ; 
Pamir. 

Es  werden  die  Varietäten  angeführt: 
var.  orbiculatum  Trautv.  Enum.  pl.  Schrenk.  N.  160. 
var.  ovatoorbiculatum  Trautv.  ibid. 
var.  ellipticoorbiculatum  Trautv.  ibid. 

412.  L.  eremophdum  Schrenk  in  Bulletin  phys.  math.  de  l’Academie 
Imper.  des  Sciences  de  St.  Petersbourg  II.  199. 

Akmolly-Gebiet:  bei  Tersakan  (Schrenk). 

413.  L coronopifolium  Fisch.  Catal.  h.  Gorenk.  1808  p.  79.  — 
Led.  Fl.  ross.  I.  203.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  360. 

Uralsk-Gebiet  (Indersk-Berge),  Turgai-Gebiet,  Akmolly- 
Gebiet.  ^ orgebirge  des  Dshungarischen  Alatau. 

Tr  aut  vetter  unterscheidet  folgende  Formen  dieser  Art: 
var.  genuinuni  Trautv.  Enum.  pl.  Schrenk.  X.  155. 
var.  songoricum  (Schrenk.)  Trautv.  ibid. 

L.  songoricum  Schrenk  in  Fisch  et  Mey.  Enum.  (la)  pl. 
nov.  Schrenk.  p.  98.  — Led.  Fl.  ross.  I.  765. 

1.  typicum , 

2.  orbiculatum, 

3.  pubcrulum , 

4.  pinnatifidum. 

Die  dritte  A arietät  (var.  lacerum  Trautv.  ibid.)  gehört  schon 
zur  folgenden  Art. 

414.  L.  lacerum  C.  A.  Mey.  in  Led.  Ic.  fl.  alt.  t.  162.  — Led. 
Fl.  alt.  III.  191.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  360.  — Led.  Fl.  ross. 

I.  203. 


330 


Fedtsclienko,  Conspectus Florae Turkestanicae. 


L.  coronopifolmm  var.  lacerum  Trautv.  Fnum.  p]. 
Schrenk.  N.  155. 

Semiretschje-Gebiet,  Serawschan,  Syr-darja-Gebiet. 
Folgende  Formen  werden  unterschieden: 
var.  persicum  Bge.  Reliqu.  Lehman.  X.  132. 
var.  canum  Bge.  1.  c. 

415.  L persicum  Boiss.  Ann.  des  Sciences  naturelles.  Botanique. 
1842.  p.  196.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  360. 

Transkaspien  ( Paulsen). 

416.  L.  sübalpinum  Komar.,  Ivomarow,  Beitr.  z.  Fl.  des  turkestan. 
Hochgebirges,  Serawschan-Bassin,  N.  203.  1896. 

Serawschan  (subalpine  Zone),  Karategin,  Hissar,  Darwas. 

417.  L.  karataviense  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel  Descr.  pl.  nov. 
fase.  5,  N.  45  (Acta  Horti  Petrop.  V.  242).  1877. 

In  den  Bergen  Karatau  (westliche  Vorberge  des 
Tian-schan). 

Dileptium. 

418.  L.  ruderale  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  645.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  204.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  361.  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  160. 

Weit  verbreitet  als  Unkraut. 

Hauptsächlich  kommt  die  Varietät  vor: 
var.  apetalum  Willd. 

L.  apetalum  Willd.  Sp.  pl.  III.  441. 

L.  micranthum  Led.  Ic.  pl.  fl.  alt.  I.  22.  t.  92.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  205. 

L.  incisum  Roth.  Nov.  Cat.  I.  224.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  362. 

L.  ruderale  v.  micranthum  B.  Fedtsch.,  B.  Fedtsclienko, 
Beitr.  z.  Fl.  d.  Pamir,  N.  24. 

419.  L.  perfoliatum  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  643.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  206.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  362. 

Im  ganzen  Turkestan,  geht  aber  in  den  Bergen  nicht 
hoch  auf. 

Es  kommt  auch  die  Varietät  vor:  ramosissima  O.  Kuntze 
(Pl.  Orient,  ross.  p.  167). 

420.  L.  fastigiatum  Led.  Fl.  ross.  I.  205. 

Syr-darja-Gebiet. 


75.  Hymenophy sa  C.  A.  Mey. 

421.  H.  pubescens  C.  A.  Mey.  in  Led.  Ic.  fl.  alt,  I.  t.  165.  1831. 
Led.  Fl.  alt.  III.  181.  — Led.  Fl.  ross.  I.  208. 

Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet,  Semiretschje- 
Gebiet,  Syr-darja-Gebiet,  Tarbagatai. 

422.  H.  macrocarpa  Franchet  Plantes  du  Turkestan.  Mission 
Capus.  233  (Annales  des  Sciences  naturelles.  Botanique.  XV.). 
1883. 

Buchara : Kudkuduk(Capus) ; Magian : Schink  (W.  Komarow). 


Fedtsclienko,  Conspectns  Florae  Turkestanicae. 


331 


76.  Str  off  an  ovia  Kar.  et  Kir. 

423.  S.  panicidata  Rgl.  et  Selimalli.  in  E.  Regel  Descr.  pl.  nov. 
fase.  5 (Acta  Horti  Petropol.  V.  242).  1877. 

Westlicher  Tian-schan ; Pamiroalai;  Serawschan,  Älai, 
Karategin. 

424.  S.  sagittata  Karel.  et  Kir.  Enumer.  pl.  alt.  N.  124  (Bulletin 
de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou  1841). 
— Led.  El.  ross.  I.  770. 

Am  Fuße  des  Tarbagatai. 

425.  S.  intermedia  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  Song.  N.  132  (Bulletin 
de  la  Societe  Imperiale  des  Natural,  de  Moscou  1842.  XV.). 
— Led.  Fl.  ross.  I.  770. 

Lepidium  Kirilowi  Trautv.  Enum.  pl.  Schrenk.  N.  162. 
Tarbagatai  (Sclirenk),  Dshungarischer  Alatau  (Ivarelin 
und  Kirilow),  Tian-schan  (Krassnow),  Kopet-dagh 
(Litwinow). 

426.  S.  brachyota  Kar.  et  Kir.  Enumer.  pl.  alt.  N.  12  (Bulletin 
de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou,  1841). 

- Eiscli.  et  Mey.  Enum.  (2  a)  pl.  nov.  Schrenk.  p.  62.  - 
1842.  — Led.  Fl.  ross.  I.  770. 

Lepidium ? desertorum  Schrenk  in  Fisch,  et  Mey.  Enum. 
(la)  pl.  nov.  Schrenk.  p.  99.  1841. 

Semiretschje-Gebiet : am  Flusse  Ajagus,  Tentek;  am 
Balcliasch. 

77.  Phy s alidium  Fenzl. 

427.  Ph.  graelsiaefolium  Lipsky,  Beitr.  zur  Fl.  von  Zentral-Asien, 
I,  N.  8.  1900. 

Hissar,  Darwas. 

• 78.  Aethionema  R.  Br. 

428.  Ae.  carneum  (Soland)  B.  Fedtsch.,  B.  Fedtsclienko,  Flora 
des  westlichen  Tian-schan,  N.  176. 

Thlaspi  carneum  Soland  in  Bussei,  The  natural  history 
of  Aleppo  II.  p.  257  t.  11  (2.  Auflage  1794;  die  l.Aui'h 
erschien  im  Jahre  1756). 

Thlaspi  peregrinum  Poiret,  Encycl.  metli.  II.  541. 
Aethionema  cristatum  DC.  Syst.  veg.  II.  560.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  207.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  352. 
Syr-darja-Gebiet,Fergana, Samarkand-Gebiet : Buchara : 
Schirabad  (Capus);  Transkaspien. 

429.  Ae.  trinervium  (DC.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  342.  1867. 

Hutchinsia  trinervia  I)C.  Syst.  veg.  II.  387.  1821. 
Aethionema  sagittatum  E.  Rgl.  Suppl.  II.  ad  E.  Regel  et 
Herder  Enumer.  pl.  Semen.  N.  118h.  — A.  Regel 
Reisebriefe  (Bulletin  de  la  Societe  Imperale  des  Na- 
turalistes  de  Moscou  1877  p.  362). 

Westliche  Vorberge  des  Tian-schan;  Berge  Ivaratau; 
Kopet-dagh. 


332 


Fedtsclienko,  Conspectus Florae Turkestanicae. 


79.  Diloplria  Thoms. 

430.  I).  salsa  Thoms.  in  Hook.  Kew.  Journ.  Bot.  V.  20  and  IV. 
t.  12.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  161. 

D.  kaschgarica  Rupr.  in  Osten-Sacken  et  Ruprecht  Sertum 
tianschanicum  p.  40. 

Hochgebirgszone  des  Tian-schan;  Pamir,  Alai. 


80.  Stub  endo r ff i a Schrenk. 


431.  S.  orientalis  Schrenk  in  Fisch,  et  Mey.  Diag.  pl.  nov.  in 
Bulletin  phys.-math.  de  l'Academie  Imp.  de  St.  Petersbourg 
III.  309.  1845. 

Akmolly-Gebiet ; Berge  Chantau  und  in  der  Steppe 
bei  dem  Bach  Daba-Gainar  (Schrenk);  Dshungarischer 
Alatau;  Tian-schan;  Alai-Kette;  Karategin. 

432.  S.  aptera  Lipsky,  Beitr.  z.  Fl.  von  Zentral-Asien  I,  N.  12 
(Acta  Horti  Petrop.  XVIII.).  1900. 

Hissar. 

Ebendaselbst  kommt  auch  die  Varietät  vor: 
var.  isatidca  Lipsky  1.  c. 


81.  D i d y mophys  a Boiss. 

433.  D.  Fedtschenkoana  Rgl.  in  E.  Regel,  Descr.  pl.  nov.  N.  10 
in  „A.  P.  Fedtschenko's  Reise  nach  Turkestan“  Lief.  18. 
1881. 

D.  Fedtschenkoae , A.  P.  Fedtsclienko,  „Im  Chanat  von 
Kokan“  p.  80  („A.  P.  Fedtschenko’s  Reise  nach  Tur- 
kestan,  Lief.  7). 

Westlicher  Tian-schan  (oberer  Lauf  des  Maidantal  - 
B.  Fedtsclienko!!);  Serawschan;  Alai-Kette;  Transalai- 
Kette:  Paß  Tersagar  (B.  Fedtsclienko!!);  Pamir. 

82.  Hel dr eiclii a Boiss. 

434.  H.  longifolia  Boiss.  Ann.  Sciences  natur.  Botanique.  1842. 
p.  187.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  319. 

Transkaspien. 

83.  Wi  n klera  R gl. 

435.  TT.  patrinioides  Rgl.  in  Acta  Horti  Petropol.  IX.  p.  617. 

Baldshuan,  Kulab. 

436.  TF.  silaifolia  (Hook,  et  Thoms.)  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest. 
X.  34  (Bulletin  de  l’Acad.  Imper.  des  Sciences  de  St.  Peters- 
bourg 1898.  Decembre.). 

Heldreichia  silaifolia  J.  D.  Hook  et  Thoms.  Journ.  Linn. 
Soc.  V.  176.  1861.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  320. 

Darwas,  Roschan  und  Schugnan. 


Fedtscheuko,  Conspectus  Florae  Turkestauicae. 


333 


84.  Meg acarpaea  DC. 

437.  M.  laciniata  DC.  Syst.  veg.  II.  417.  — Led.  Fl.  ross.  I.  167. 
— Boiss.  Fl.  or.  I.  321. 

M.  angulata  DC.  Svst.  veg.  II.  418.  ■ — Led.  Fl.  ross.  I. 
167  (in  adnot.). 

Uralsk - Gebiet : Indersk- Berge;  Turgai- Gebiet,  Ak- 
molly- Gebiet,  Semipalatinsk- Gebiet,  Semiretschje- Ge- 
biet, Syr-darja-Gebiet;  Kossuldur  in  den  Vorbergen 
des  Dshungarischen  Alatau. 

438.  J\L  gigantea  Bgl.  in  Suppl.  II  ad  enumer.  pl.  a cl.  Semenow 
lect.  N.  90a  (Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des  Natura- 
listes  de  Moscou,  1870  fase.  2,  p.  263). 

Westlicher  Tian-schan  und  Vorberge  des  Pamiroalai 
i Berge  Kcharly-tau). 

439.  M.  gracilis  Lipsky,  Beitr.  zur  Fl.  von  Central -Asien  I.  X.  9. 
1900.  (Acta  Horti  Petrop.  XVIII). 

Ivarategin,  Darwas. 


440. 


441. 


442. 


85.  Thlaspi  L 

Th.  arvense  L.  Sp.  pi.  (ed.  la)  p.  646.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  162.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  323.  — \ Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  162. 

Akmolly-,  Semipalatinsk -Gebiet,  Tarbagatai,  Dshun- 
garischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai  (Alai-Kette, 
Serawsclian). 

Th.  Kotschyanum  Boiss.  et  Hoh.  in  Boiss.  Diagn.  pl.  nov. 
or.  Ser.  I fase.  8 p.  39.  1849.  - - Boiss.  Fl.  or.  I.  324. 

Westlicher  Tian-schan:  Südlicher  Abhang  der  Fer- 
gana- Kette  (Litwinow);  Pamiroalai:  Darwas  (Kor- 

shinsky). 

Th.  perfoliatum  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  646.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  163.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  325. 

Semiretschje -Gebiet  (bei  Werny),  Syr-darja-Gebiet, 
Fergana- Gebiet,  Transkaspien ; Pamiroalai:  Turkestan- 
Kette,  Berge  Nuratau  und  Serawsclian  bis  auf  8000 
bis  9000'. 


443. 


Th.  cochleariforme  DC.  Syst.  veg.  II.  381.  1821. 
ross.  I.  164. 

Th.  alpesfre  Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  162. 

Th.  montanum  v.  elatum  Karel.  et  Kiril.  Enum.  pl. 
N.  89. 


Led.  Fl. 


songor. 


Tarbagatai,  Dshungarischer  Alatau,  Tian-schan. 
Hierauf  bezieht  sich,  wahrscheinlich,  auch  die  Angabe  von 
Francliet  (Plantes  Poncins)  über  das  Vorkommen  von 
Th.  alpinum  v.  Poncmsii  Francliet  beim  Taldyk- Pali  in 
der  Alai-Kette. 


444.  Th.  ccratocarpon  (Pall.)  Murr,  in  Nov.  Comment.  Goett.  V. 
26.  1774.  — Led.  Fl.  ross.  I.  162. 


334 


Fe  titsch  en  ko,  Conspectus  Florae  Turkestauicae. 


Carpoceras  sibiricum  Boiss.  I)iagn.  pl.  nov.  or.  Ser.  I. 

fase.  8 ]).  37.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  332. 

Lepidinm  ceratocarpon  Pall.  Keise  durcli  verschiedene 
Provinz,  russ.  Beiches  II,  Append.  p.  740  X.  112.  tab. 
U.  1773. 

Turgai- Gebiet,  Akmolly- Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet ; 
Serawschan. 

86.  P eit  ar  i a L. 

445.  P.  turkmena  Lipsky,  Beitrag  z.  Fl.  von  Central -Asien.  I. 
N.  6.  1900. 

Kopet-dagh,  von  2 — 7000'  (Litwinow!),  Germab,  Clio- 
dsha-kala  und  Barni  (Radde).  Suluklu  und  Ivarakala 
(Sintenis). 

87.  CI yp  eola  L. 

446.  C Jontlüaspi  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  652.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  144.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  308. 

Südwestliche  Vorberge  des  Tian-schan;  Serawschan; 
Transkaspien. 

var.  microcarpa  (Moris)  O.  Kuntze,  Plantae  oriental  rossicae. 
C.  microcarpa  Moris  Diar.  Scienz.  Ital.  N.  13,  p.  7.  — 
Boiss.  Diagn.  pl.  nov.  or.  S.  I,  fase.  1,  p.  74.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  308. 

Transkaspien. 

447.  C.  echinata  DC.  Syst.  veg.  II.  328.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  309. 

Buchara : Schirabad,  trockene  Steppen  (Korshinsky). 

88.  Isati  s L. 

Sameraria  Desv. 

448.  1.  armena  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  670.  1753.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  210. 

Sameraria  armena  Boiss.  Fl.  or.  I.  375. 

Wird  für  das  Uralsk-  und  das.  Syr-darja-Gebiet  an- 
geführt, 

449.  I.  turcomanica  Ivorsh.;  Korshinsky,  Skizzen  der  Vegetation 
von  Turkestan  p.  89.  X.  5. 

Transkaspien. 

Korshinsky  (1.  c.)  unterscheidet  f.  typica  Korsh.  und 
f.  lasiocarpa  Korsh. 

450.  I.  Aitchisoni  Korsh.  Skizzen  der  Vegetation  von  Turkestan 
p.  90,  X.  6. 

Transkaspien. 

451.  1.  hullata  Aitch.  et  Hemsl.  The  botany  Afg.  delim.  Corn- 
miss.  p.  37.  1888. 

Transkaspien. 

Boissieriana  B.  Fedtsch. 

452.  I.  Boissieriana  Rchb.  f.  in  Journ.  of  Botany  XII  . 1876. 
p.  46. 


Fedtsclienko,  Conspecfrus  Florae  Turkestanicae. 


335 


1.  heterocarpa  Rgl.  et  Schmalh.  in  E.  Regel,  Descr.  plant, 
nov.  N.  27  in  A.  P.  Fedtsclienko’s  Reise  nach 
Turkestan,  Lief.  18,  18S1. 

Serawschan;  bei  Tschinas. 

Eremoglastra. 

453.  1.  trachycarpa  Trautv.  Increm.  fl.  pliaen.  ross.  N.  5858  (Acta 
Horti  Petrop.  IX.)  1886. 

Transkaspien ; Kopet-dagh. 

454.  1.  emarginata  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  songor.  N.  126.  (Bul- 
letin de  la  Societe  Imperiale  des  Natural istes  de  Moscou 
1842.  XV).  — Led.  Fl.  ross.  I.  767. 

I.  violasccns  Bge.  Rel.  Lehman.  N.  140.  — Boiss.  El.  or. 
I.  376. 

Sem  iretsch  je- Gebiet:  Kly  (Karelin  und  Kirilow);  Syr- 
darja-Gebiet, Kuldsha,  Transkaspien. 

Glastum. 

455.  I.  leuconeurci  Boiss.  et  Buhse,  Aufzähl,  der  in  Transkauk. 
u.  Pers.  gesam.  Pflanzen  p.  28.  — Boiss.  El.  or.  I.  379. 

Kopet-dagh. 

456.  I.  frutescens  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  alt.  N.  118  (Bulletin 
de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou  1841). 
— Led.  Fl.  ross.  I.  767. 

Semipalatinsk. 

457.  I.  tinctoria  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  670.  1753.  — Led.  El.  ross. 
I.  212.  — Boiss.  El.  or.  I.  380.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  163. 

Tian-sclian,  Alai-Kette.  Wurde  auch  für  Transkaspien 
angeführt. 

Es  kommt  die  Varietät  vor: 

var.  tianschanica  B.  Fedtschenko  in  B.  Fedtsclienko,  Flora 
des  westlichen  Tian-schan,  N.  179. 

458.  I costata  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  204.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  211. 

I.  leiocarpa  Golde,  Pfl.  von  Omsk,  N.  63. 

I.  tinctoria  Siasow,  Postgoldeana  N.  60. 

I.  oblong  ata  Meyer,  Reise  269. 

Akmolly-  Gebiet,  Semipalatinsk -Gebiet;  Tarbagatai. 
Angeführt  wird  auch  var.  hebecarpa  Led.  (Fl.  ross.  I.  211). 

459.  1.  littoralis  Stev.  in  1)C.  Syst.  veg.  II.  568.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  381.  — Led.  Fl.  ross.  I.  211. 

Wird  für  Transkaspien  angegeben : var.  hebecarpa  (DC.) 
Boiss.,  O.  Ivuntze  pl.  Orient,  ross. 

460.  1.  laevigata  Trautv.  Sanier,  et  Isat.  (Bulletin  de  l'Acad.  de 
St.  Petersbourg  VIII,  p.  342).  — Led.  Fl.  ross.  1.  766. 

Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet. 

461.  1.  lasiocarpa  Led.  Fl.  ross.  I.  211. 

I.  hebecarpa  C.  A.  Mey.  in  Led.  Fl.  alt.  III.  205. 
Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  alt.  N.  119. 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicao. 


336 

1.  Sibirien  Trautv.  Sanier,  et  Isat.  p.  342. 

Akmolly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet,  Tarbagatai. 

462.  I.  aleppica  Scop.  Delic.  Insubr.  II.  31.  t.  16.  — Boiss.  Fl. 
or.  I.  382. 

Kopet-dagh. 

Angeführt  wird  auch  f.  gJabra  Litw.  (PI.  turcom.  I.  N.  129). 

463.  I minima  Bge.  Del.  sein.  li.  Dorpat.  1843,  p.  VII.  — Bge. 
Reliqu.  Lehman.  N.  141.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  383. 

1.  songarica  Schrenk  in  Bull.  phys.  math.  de  l’Acad’emie 
de  St.  Petersbourg  III.  500.  1845. 

Semiretschje-Gebiet,  Akmolly-Gebiet.  Syr-darja-Gebiet, 
Transkaspien ; Kuldsha;  Kabadian. 

464.  I hirtocciUx  Franchet  Plantes  du  Turkestan,  Mission  Capus 
234  (Annales  des  Sciences  naturelles.  Botanique  XV).  1883. 

Buchara:  zwischen  Kudkuduk  und  Ispantuda  (Capus). 

89.  Chart  oloma  Bge. 

465.  Ch.  platycarpum  Bge.  in  Botan.  Zeitung  II.  p.  249. 
Bunge,  Reliqu.  Lehman.  X.  87.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  336. 

Isatis  platycarpa  Bge.  in  Ind.  sem.  Dorpat.  1843.  VII. 
Kommt  ausschließlich  in  Wüsten  vor;  wurde  von 
Lehmann  in  Agatme  und  Batkak-kum  gesammelt, 
von  Korolkow  und  Krause  in  Aristan-bel-Kuduk 
(Nordabhang  der  Berge  Nuratau);  in  Dshingildy  auf 
einem  bewässerten  Felde,  und  zwischen  Karak-ata  und 
Adam-kir-ulgan ; von  A.  Regel  — zwischen  Repetek 
und  Ischak-rabat:  von  Androssow,  Litwinow  und 
Tranzscliel  — in  Repetek. 

90.  P ach  y p terigium  Bge. 

(—  Pachypteris  Kar.  et  Kir.) 

466.  P.  densiflorum  Bge.  in  Eoiss.  Fl.  or.  I.  373.  1867. 

Darwas. 

Ivorshinsky  (Fragmenta  florae  Turkestaniae  N.  36)  unter- 
scheidet zwei  Formen  dieser  Art:  var.  iypicum  und  var. 
glabrum  Korsh. 

467.  P.  multicaule  (Kar.  et  Kir.)  Bge.  Reliqu.  Lehman,  in  ad 
not.  ad  N.  143.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  374  in  adnot.  ad- 
P.  lamprocarpum  Bge.  1867. 

Pachypteris  multicaulis  Kar.  et  Kir.  Enumer.  pl.  song. 
N.  127  (Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des  Natura- 
list es  de  Moscou.  1842.  p.  159).  — Led.  Fl.  ross. 
I.  767. 

Semiretschje-Gebiet,  Syr-darja-Gebiet  (in  den  Steppen 
am  Flusse  Syr-darja — Borsczow),  Serawschan,  West- 
licher Tian-schan  (Berge  Karatau  und  Mogol-tau). 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


337 


Es  werden  folgende  Formen  unterschieden: 
a)  typicum  Rgl.  Suppl.  II.  ad  Enumcr.  pl.  Semen.  N.  119  c, 
ß)  dasycarpum  Rgl.  ibid., 
y)  leiocarpum  Rgl.  ibid. 

468.  P.  lamprocarpum  Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  143.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  374. 

P.  multicaule  y.  leiocarpum  Max.  Fl.  Mongol.  IST.  181. 

Am  Flusse  Jan-darja  (Lehmann);  zwischen  Ak-Metschet 
und  Taschkent  (Stoddart),  Kuldsha  (A.  Regel). 

Nach  Maxim  owicz  (1.  c.)  ist  diese  Art  nur  eine  Form 
der  vorigen. 

469.  P.  brevipes  Bge.  Delect.  sem.  h.  Dorpat.  1843,  p.  VIII.  - 
Boiss.  Fl.  or.  I.  374. 

Westlicher  Tian-schan  (Fergana- Kette,  am  Flusse 
Karaungur),  Alai-Kette,  Serawschan,  Kopet-dagh. 

Es  werden  die  Varietäten  unterschieden: 
var.  typicum  Rgl.  in  E.  Regel,  Descr.  plant,  nov.  N.  29 
in  A.  P.  Fedtschenko’s  Reise  nach  Turkestan.  Lief.  18. 
1881, 

var.  Jieterotrichum  (Bge.)  0.  Kuntze,  Pl.  or.  ross.  p.  168. 

P.  heterotrichum  (Bge.)  in  Boiss.  El.  or.  I.  374. 

P.  brevipes  var.  hirtulum  Rgl.  1.  c. 

470.  P.  stelligerum  Franchet,  Plantes  du  Turkestan.  Mission 
Capus,  p.  227  (Annales  des  Sciences  naturelles.  Botanique. 
XV.).  1882. 

Buchara  (Schirabad  — Capus). 

91.  Tau  sch  er  ia  Fisch. 

471.  T.  lasiocarpa  Fisch,  in  DC.  Syst.  veg.  II.  503.  1821.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  213.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  371.  — Hook.  Fl.  br. 
Ind.  I.  164. 

T.  desertorum  Royle  111.  pag.  72  t.  17. 

Im  ganzen  Turkestan  verbreitet. 

Es  wird  auch  die  Varietät  angeführt: 
var.  gymnocarpa  (Fisch.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  372. 

Tauscheria  gymnocarpa  Fisch,  in  DC.  Syst.  veg.  II.  564. 
Led.  Fl.  l’oss.  I.  213. 

92.  Neslia  Desv. 

472.  N.  paniculata  (L.)  Desv.  Journ.  bot.  III.  162.  1813.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  214.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  371.  — Hook.  Fl.  br. 
Ind.  I.  164. 

Myagrum  paniculatum  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  641.  1753. 
Akmolly-Gebiet  (Omsk),  Semiretschje -Gebiet,  Samar- 
kand-Gebiet — Wüsten  und  Vorjoerge,  Transkaspien : 
Tian-schan  — steigt  in  den  Bergen  bis  5000 — 6000'. 


338 


Fe  d t schenk  o,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


93.  Spirorhynchus  Kar.  et  Kir. 

473.  S.  sdbulosus  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  Song.  N.  218  (Bulletin 
de  la  Societe  Imperiale  des  Natur,  de  Moscou  XV.).  1842. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  768.  — Boiss.  El.  or.  I.  385. 

Semiretsclije-Gebiet,  Syr-darja-Gebiet,  Transkaspien. 

Es  wird  auch  eine  Varietät  beschrieben: 

var.  robustus  0.  Kuntze  (Plant.  Orient,  ross.  p.  169). 

94.  Calepina  Adans. 

474.  C.  Corvini  (All.)  Desv.  Journ.  bot.  III.  158.  — Led.  El.  ross. 
I.  221.  — Boiss.  El.  or.  1.  409. 

Crambe  Corvini  All.  Fl.  ped.  N.  937. 

Transkaspien  (Karelin;  von  neueren  Forschern  nur 
von  Sintenis  gesammelt). 

95.  Octoceras  Bge. 

475.  0.  Lehman  nianum  Bge.  Reliqu.  Lehman.  N.  149.  — Boiss. 
Fl.  or.  I.  370. 

Syr-darja- Gebiet:  am  Flusse  Syr-darja,  lehmige  Wüste 
(Lehmann);  Buchara  (Lehmann,  Capus);  Transkaspien 
(Korshinsky  und  Sintenis). 

Es  wird  auch  eine  Varietät  beschrieben : 

var.  tedshenicum  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest.  N.  37. 

96.  Euclidium  R.  Br. 

476.  E.  syriacum  (L.)  R.  Br.  in  Aiton  Hort.  Ivew.  (ed.  2a)  IV. 
74.  1812.  — Led.  Fl.  ross.  I.  167.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  368. 
Hook.  Fl.  br.  Ind.  I 165. 

Änastatica  syriaca  L.  Sp.  pl.  (ed.  2a)  p.  895.  1763. 

Soria  syriaca  Desv.  Journ.  bot.  1813.  III.  168.  t.  25  f.  3. 
Uralsk-Gebiet,  Turgai-Gebiet,  Akmolly-Gebiet,  Semi- 
palatinsk-Gebiet,  Semiretschje-Gebiet,  Syr-darja-Gebiet, 
Fergana,  Samarkand-Gebiet;  Transkaspien,  Buchara; 
Pamiroalai. 

477.  E.  tenuissimum  (Pall.)  B.  Fedtschenko,  Notulae  criticae 
Turkestanicae  I,  N.  5.  — Fedtschenko,  B.,  Flora  des  west- 
lichen Tian-schan,  p.  151,  N.  131. 

Yella  tenuissima  Pallas,  Reise  durch  verschiedene  Pro- 
vinzen russ.  Reiches  III.  Append.  p.  780,  N.  103.  t,.  U. 
f.  2.  1776. 

Bunias  tatarica  Willd.  Sp.  pl.  III.  413.  1800. 

Euclidium  tataricum  DC.  Syst.  Veget.  II.  422.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  167.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  369. 
Hralsk-Gebiet,  Turgai-Gebiet,  Akmolly-Gebiet,  Semi- 
palalinsk-Gebiet,  Syr-darja-Gebiet,  Samarkand-Gebiet, 
Transkaspien,  Kuldsha,  Buchara. 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


339 


Die  von  einigen  Autoren  angeführten  Varietäten  (wie  z.  B. 
var.  pinnatifidum ) haben  keinen  systematischen  Wert. 

97.  Bunias  L. 

478.  B.  cochlearioides  Murr,  in  Cornm.  goett.  VIII,  p.  42  t.  3 ex 
Lech  Fl.  ross.  I.  226. 

Semipalatinsk-Gebiet,  in  der  Nähe  des  Nor-Saissansee; 
Transkaspien  (Karelin;  von  neueren  Forschern  nicht 
bestätigt). 

98.  Lachnoloma  Bge. 

479.  L.  Lehmani  Bge.  in  Delect,  sem.  horti  Dorpat.  1843,  p.  VIII. 
— Boiss.  Fl.  or.  I.  369. 

Semiretschje,  Syr-darja-Gebiet,  Fergana,  Samarkand- 
Gebiet,  Transkaspien,  Kuldslia;  Buchara:  Kabadian. 

99.  Cr  am  b e L. 

480.  C.  Kotschyana  Boiss.  in  Diagn.  pl.  nov.  or.  Ser.  I.  fase.  6, 
p.  19.  1845.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  406.  — Lipsky,  Beitr.  z.  Fl. 
von  Zentral- Asien  II.  N.  140. 

C.  cordifolia  Hook.  Fl.  br.  Inch  I.  165. 

C.  Sewerzowi  Rgl.  Suppl.  II.  ad  Rgl.  et  Herch  Enum. 
pl.  Semen.  N.  120  f (Bulletin  de  la  Societe  Imperiale 
des  Naturalistes  de  Moscou.  1870.  N.  3,  p.  282). 

C.  edentula  Fisch,  et  Mey.  in  Karelin  Pl.  Turcom.  (Bulletin 
de  la  Societe  Imperiale  cles  Natur,  de  Moscou.  1889, 
p.  145,  nomen).  — Trautv.  Contrib.  ad  fl.  Turcomaniae 
N.  40  (Acti  Horti  Petrop.  IX.  441).  — Korsli.  Fragm. 
fl.  Türkest.  N.  39  (an  huc). 

C.  palmatifida  Rgl.  et  Schmalk.  in  E.  Regel  Descr.  pl.  nov. 
in  Act.  Hort.  Petrop.  V.  243. 

Semiretsclije-Gebiet : Kendyk-tas;  Tian-schan;  Alai- 
Kette,  Serawschan;  Berge  Kharly-tau;  Karategin, 
Transkaspien. 

481.  C.  darvasica  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest.  N.  41  (Bulletin  de 
l’Academie  Imperiale  de  St.  Petersb.  1898.  Decembre). 

Darwas. 

482.  C.  schugnana  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest.  N.  40  (ibich). 

Schugnan. 

483.  C.  orientalis  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  671.  — Boiss.  Fl.  or.  1.  407. 

Wird  für  Transkaspien  angeführt  (Karelin)  und,  zweifel- 
haft, für  das  Fergana-Gebiet,  zwischen  Andishan  und 
Margelan  (Paulsen). 

484.  C.  tatarica  Jacq.  Mise.  II.  274.  — Led.  Fl.  ross.  I.  222.  - 
Boiss.  Fl.  oi’.  I.  406. 

Wird  angezeigt  für  den  Irtysch  (Pallas,  nach  Lede- 
bour)  und  für  Transkaspien  (Karelin). 

Var.  aspera  (M.  B.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  406. 

23 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XLX.  Abt.  lf.  Heft  2. 


340 


Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae. 


C.  aspera  M.  B.  Fl.  taur.  cauo.  II.  90.  — Lecl.  Fl.  ross.  I.  223. 
Wird  für  Transkaspien  angegeben. 

485.  C.  juncea  M.  B.  Fl.  taur.  cauc.  III.  421.  — Led.  Fl.  ross.  I. 

223.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  407. 

Höchst  zweifelhafte  Angabe  ( C . juncea  v.  glabrata 
Frejm  et  Sintenis,  in  Freyn  Plantae  ex  Asia  Media) 
für  die  Umgebung  von  Krasnowodsk  (Sintenis). 

100.  B apistrum  Desv. 

486.  B.  rugosum  (L.)  All  Fl.  ped.  p.  257  t.  78.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  404.  — Led.  Fl.  ross.  I.  223. 

Myagrum  rugosum  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  640.  1753. 
Transkaspien. 

487.  B.  orientale  (L.)  DC.  Syst.  veg.  II.  443.  — Led.  Fl.  ross.  I. 

224.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  404. 

Myagrmn  orientale  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  640. 

Wird  für  die  Ostküste  des  Kaspischen  Meeres  angeführt 
(Karelin);  von  neueren  Forschern  nicht  gesammelt. 

101.  Cryptosp  ora  Kar.  et  Kir. 

488.  C.  falcata  Kar.  et  Kir.  Enum.  pl.  song.  N.  131  (Bulletin  de 
la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou.  XV.).  1842. 
— Led.  Fl.  ross.  I.  768. 

Semiretschje-Gebiet,  Syr-darja-Gebiet,  Fergana,  Samar- 
kand-Gebiet, Transkaspien.  Buchara:  Hissar,  Schahri- 
säbs,  Kurgantepe,  Kulab,  Baldshuan,  Gusar,  Karschi, 
Kitab.  — Kuldsha. 

Man  unterscheidet  die  Varietät: 

var.  bulbosopilosa  O.  Kuntze  Pl.  Orient,  ross. 

489.  C.  dentala  Freyn  et  Sint.  in  Freyn  Pl.  ex  As.  med.  (Bull, 
de  l'herb.  Boiss.  1903,  p.  693). 

Transkaspien. 

102.  Anchon ium  DC. 

490.  A.  elichrysifolium  (DC.)  Boiss.  Fl.  or.  I.  240.  1867. 

Sterigma  elichrysifolium  DC.  Syst.  veg.  II.  581.  1821. 
Matthiola  persica  DC.  Syst.  veg.  II.  168. 

Var.  violaceum  Komar.,  Komarow,  Beitr.  zur  Fl.  des  turke- 
stanischen  Hochgebirges,  Serawschan-Bassin,  N.  223. 
Serawschan:  auf  Felsen  der  alpinen  Zone  im  Tale  von 
Karakul  (Komarow). 

103.  Goldbachia  DC. 

491.  G.  laevigata  (M.  B.)  DC.  Syst.  veg.  II.  577.  1821.  — Led. 
Fl.  ross.  I.  215.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  248.  — Hook.  Fl.  br. 
Ind.  I.  166. 

Baphanus  laevigatus  M.  B.  Fl.  taur.  caucas.  II.  129.  1808. 


• Fedtschenko,  Conspectus  Florae  Tiirkestanicae. 


341 


Goldbachia  testragona  Incl.  sem.  h.  Dorpat.  1822,  p.  9.  - 
Led.  Fl.  ross.  I.  215. 

G.  torulosa  DC.  Syst.  veg.  II.  577.  — Led.  Fl.  ross.  I.  215. 
Draba  muralis  Regel  et  Herder,  Enurn.  pl.  Semenov.  N.  87. 
Gebiete : Uralsk,  Turgai,  Akmolly,  Semipalatinsk, 

Semiretschje,  Fergana,  Syr-darja,  Samarkand;  Trans- 
kaspien;  Bucliara;  wird  auch  für  den  Pamir  angeführt 
(vielleicht  wegen  Verwechselung  von  Etikuetten  ?). 

Es  werden  die  Varietäten  unterschieden : 

var.  genuina  Boiss. 

var.  adscendens  Boiss. 

f.  torulosa  (DC.)  0.  Kuntze  Pl.  or.  ross. 

f.  reticulata  0.  Kuntze  ibid. 

492.  G.  verrucosa  Komar.,  Komarow,  Beitr.  z.  Fl.  d.  turkesta- 
nischen  Hochgebirges,  Serawschan-Bassin.  N.  159  (Arbeiten 
der  Naturforscher  - Gesellschaft  an  der  Universität  von 
St.  Petersburg,  Band  XXVI).  1896. 

Magian;  Ivabadian:  Babatag;  Schahrisäbs. 

104.  C li  o r ispora  D C. 

493.  Ch.  tenella  (Pall.)  DC.  Syst.  veg.  II.  435.  1821.  — Led.  Fl. 
ross.  I.,  169.  — Boiss.  Fl.  or.  I.  143.  — Hook.  Fl.  br.  Ind. 
I.  166. 

Baphanus  tenellus  Pall.  Reise  durch  versch.  Prov.  d.  russ. 
Reichs  III.,  Append.  N.  105  t.  L.  f.  3.  1776. 

Im  ganzen  Turkestan  verbreitet,  ausgenommen  die 
höheren  Bergregionen. 

Es  werden  folgende  Formen  angeführt: 
typica  Rgl.,  glabriuscula  Rgl.  und  pilosa  Rgl.  (in  E.  Regel 
et  Herder  Enumer.  pl.  Semenow.). 

494.  Ch.  Greigi  Rgl.  Descr.  pl.  nov.  in  Act.  Hort.  Petr.  VI.  296. 

Tian-schan. 

495.  Ch.  exscapa  Bge  in  Led.  Fl.  ross.  I.  169.  1841. 

Ch.  Bungeana  Fisch,  et  Mey.  Enumer.  (la)  pl.  nov.  Schrenk. 
p.  96.'  1841. 

Überall  in  den  Hochgebirgsregionen : Dsliungarisclier 
Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai. 

Folgende  Formen  werden  angeführt: 
typica  Rgl. 
pilosida  Rgl. 
caulescens  Trautv. 

hispidissima  B.  Fedtscli.  Flora  des  westlichen  Tian-schan. 
N.  133. 

496.  Ch.  elegans  Cambess.  in  Jacquem.  Voyage  dans  Finde  IV. 
Descr.  des  collections  botaniques  par  Mr.  Cambessedes, 

p.  15.  1844. 

Ch.  sabidosa  Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  167  (ex  paxte), 
Komarow,  Beitr.  z.  Fl.  des  turkestan.  Hochgebirges, 
Serawschan-Bassin,  N.  102. 

Westlicher  Tian-schan,  Serawschan. 


23* 


342 


Fedtsclienko,  Conspectus  Florae  Turkestanicae.  * 


497.  Ch.  sibirica  (L.)  DC.  Syst.  veg.  II.  437.  1821.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  169.  — Hook.  Fl.  br.  Ind.  I.  167. 

Baphanus  Sibiriens  L.  Sp.  pl.  (ed.  la)  p.  669.  1753. 
Semipalatinsk  - Gebiet,  Semiretschje,  Dshungarisclier 
Alatau,  Tian-schan,  Alai-Kette. 

498.  Ch.  songorica  Schrenk  in  Fisch,  et  Mey.  Enumer.  (2a)  pl. 
nov.  Schrenk.  p.  57.  1842. 

Ch.  sibirica  var.  Kar.  et  Kir.  Ennmer.  pl.  song.  N.  96.  — 
Led.  Fl.  ross.  I.  758. 

Ch.  sibirica  var.  songorica , 0.  Fedtschenko,  Pamir-Pflanzen 
N.  23. 

Tarbagatai,  Dshungarisclier  Alatau,  Tian-schan,  Pa- 
mir. 

499.  Ch.  macropoda  Trautvet.  Enumer.  pl.  Schrenk.  N.  119 
(Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou. 
1860). 

Dsungarischer  Alatau,  Tian-schan,  Pamiroalai. 

Es  wird  auch  die  Varietät  angeführt: 
var.  glabra  Franchet  (Plantes  de  Poncins). 

105.  St  er  ig  m a DC. 

500.  S.  tomentosum  (Willd.)  DC.  Syst.  veg.  II.  579.  — Led.  Fl. 
ross.  I.  215. 

Cheiranthus  tomentosus  Willd.  Sp.  pl.  III.  523. 
Sterigmostemon  tomentosum  M.  B.  Fl.  taur.  cauc.  III. 
444. 

Cheiranthus?  littoreus  Pall.  Reise  durch  versch.  Prov.  d. 

russ.  Reiches.  II.  App.  N.  115  t.  K.  f.  2. 

Sterigma  sulphureum  y.  angustifolium  Boiss.  Fl.  or.  1.241. 
Cheiranthus  sidphureus  Rüssel  Alepp.  (ex  Boiss.  1.  c.). 
LValsk-Gebiet  (Indersk-Berge,  Nowoalexandrovsk),  Ak- 
molly-Gebiet,  Semipalatinsk-Gebiet. 

501.  S.  torulosum  (M.  B.)  DC.  Syst.  veg.  II.  580.  — Boiss.  Fl.  or. 
I.  241. 

Cheiranthus  torulosus  M.  B.  Fl.  taur.  cauc.  II. 
Sterigmostemon  incanum  M.  B.,  Fl.  taur.  cauc.  III.  444. 
Freyn  pl.  ex  As.  med.  (Bull.  herb.  Boiss.  1903,  p.  691). 
Kopet-dagh. 

106.  T etraemidium  Ivorsh. 

502.  T.  bucharicum  Korsh.  Fragm.  fl.  Türkest.  N.  38  (Bull,  de 
l’Academie  Imp.  des  Sciences  de  St.  Petersbourg  1898. 
Decembre). 

Buchara : Baissun  (Korshinsk}r). 


Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher 
Binnengewässer. 

Von 

Dr.  F.  Hock. 

. > 


Bei  der  Untersuchung  über  Allerweltspflanzen  in  N.-Deutsch- 
land,  deren  Hauptergebnisse  in  den  Beiheften  zum  Botanischen 
Centralblatt  (Bd.  XVIII)  mitgeteilt  wurden,  ergab  sich,  daß  solche 
weit  verbreitete  Pflanzen  vorwiegend  3 Gruppen  von  Beständen 
angehören,  nämlich  den  durch  den  Menschen  beeinflußten  Be- 
ständen (Kunstbeständen),  den  Meerstrandbeständen  und  den 
Süßwasserbeständen.  Die  Bestände  der  ersten  Gruppe  habe  ich 
bezüglich  ihrer  Zusammensetzung  in  meiner  Arbeit  „Pflanzen 
der  Kunstbestände  Norddeutschlands  als  Zeugen  für  die  Ver- 
kehrsgeschichte unserer  Heimat“  (Forsch,  zur  deutschen  Landes- 
u.  Volkskunde.  XIII.  Heft  2.  [Stuttgart,  Engelhorn,  1900])  unter- 
sucht; sie  zeigen  sich  namentlich  durch  die  Verkehrsgeschichte 
des  Menschen  beeinflußt.  Den  Pflanzen  unseres  Meeresstrandes 
widmete  ich  eine  Untersuchung,  die  ich  in  den  Beiheften  zum 
Botanischen  Centralblatt.  X.  1901.  S.  377 — 389  veröffentlichte, 
sie  ließ  wenigstens  2 Genossenschaften  unter  diesen  erkennen, 
von  denen  die  eine  als  „Genossenschaft  norddeutscher  Strand- 
pflanzen“, die  andere  als  „Genossenschaft  mitteleuropäischer 
Strand -Steppenpflanzen“  bezeichnet  wurde.  Auch  bei  dieser  ist 
die  Gesamtverbreitung  z.  T.  durch  den  menschlichen  Verkehr 
mitbeeinflußt.  Es  lag  daher  nahe,  auch  die  3.  Gruppe  von  Be- 
ständen, von  welchen  einzelne  Glieder  jetzt  in  allen  Erdteilen 
auftreten,  hinsichtlich  der  Verbreitung  der  ihr  zugehörigen 
Pflanzengruppen  zu  prüfen.  Weit  verbreitete  Wasserpflanzen 
verdienen  deshalb  besondere  Aufmerksamkeit,  da  es  fast  sicher 
ist,  daß  die  ersten  Pflanzen  auf  der  Erde  Wasserpflanzen  waren. 
Man  könnte  daher  zunächst,  wenn  man  hört,  daß  einige  Wasser- 
pflanzen weit  verbreitet  sind,  denken,  diese  wären  unmittelbare 
Abkömmlinge  der  ursprünglichsten  Pflanzengruppen  der  Erde. 


344  Höck,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


Um  auf  solche  Fragen  im  zweiten  Teile  der  Arbeit  noch 
eingehen  zu  können,  werde  ich  im  ersten  Teile  nicht  nur  die 
Gesamtverbreitung  der  Verwandtschaftsgruppen , denen  unsere 
Gefäßpflanzen  der  Binnengewässer  angehören,  kurz  angeben, 
sondern  auch  die  Verbreitung  weiterer  Gruppen,  die  für  ihre 
Abstammung  zunächst  in  Betracht  kommen,  vergleichsweise 
schildern. 

Die  Abgrenzung  der  Wasserpflanzen  gegen  Mitglieder 
anderer  Bestände  feuchter  Orte  ist  schwer,  namentlich  lassen 
sie  sich  von  Pflanzen  der  Sümpfe,  feuchter  Wiesen,  der  Erlen- 
brüclier  usw.  schwer  trennen.  Dennoch  weiß  jeder  Pflanzen- 
kundige, daß  für  die  hier  angedeuteten  Fragen  nur  die  echten 
Wasserpflanzen  in  Betracht  kommen.  Selbst  die  Uferpflanzen 
sind  meist  nur  Abkömmlinge  von  Landpflanzen,  die  sich  feuchten 
Orten  ängepaßt  haben.  Um  daher  nicht  zu  viele  Pflanzen  in 
die  Untersuchung  hineinzuziehen,  beschränke  ich  mich  vor- 
wiegend auf  die  Arten,  die  auch  Graebner  „Botanischer 
Führer  durch  Norddeutschland“  (Berlin  [Gebr.  Borntraeger] 
1903,  S.  85)  als  Wasserpflanzen  bezeichnet  hat,  also  solche,  die 
stets  untergetaucht  oder  schwimmend  Vorkommen  und  ziehe  nur 
wenige  andere,  z.  T.  nur  anhangsweise  heran.  Es  wird  aber  der 
Begriff  Wasserpflanze  nicht  ganz  so  eng  gefaßt,  wie  ihn  Kerner 
(Pflanzenleben  1.  Auf!.,  I,  S.  69)  faßt,  der  selbst  Arten  wie  die 
Seerosen,  deren  Blätter  Luft  unmittelbar  auf  nehmen,  nicht 
diesen  zurechnet;  denn  mag  auch  der  Ernährungsart  nach 
richtig  sein,  diese  den  Sumpfpflanzen  zuzurechnen,  so  gehören 
sie  bei  der  Betrachtung  von  Beständen  doch  zweifellos  unter 
die  Wasserpflanzen;  sie  sind  diejenigen,  die  dem  Beschauer 
meist  als  die  bezeichnendsten  aller  Wassergewächse  erscheinen, 
obwohl  sie  gelegentliche  Austrocknung  der  Gewässer  ertragen. 
Es  zeigt  dies,  daß  eine  scharfe  Trennung  der  Wasser-  und 
Sumpfpflanzen  nicht  leicht  möglich  ist;  für  die  Verbreitungs- 
fragen ist  diese  auch  unwesentlich;  denn  eine  Verbreitung  im 
lebenden  Zustande  durch  das  Wasser  kann  nur  bei  wenigen  Ge- 
fäßpflanzen in  Frage  kommen,  nur  bei  den  wenigen,  welche  gar 
nicht  im  Boden  befestigt  sind,  z.  B.  Hottonia , Lemna  und  Cera- 
tophyllum:  und  diese  wachsen  meist  in  ruhigen  Gewässern,  so 
daß  eine  weite  Verbreitung  auf  dem  Wege  nicht  eintritt  (vergl. 
Kerner  a.  a.  0.);  die  Samen  oder  Früchte  aber  sowie  abgerissene 
Stengelteile  von  ihnen  können  ebenso  leicht  wie  von  anderen  im 
Wasser  lebenden  Gewächsen  durch  das  AVasser  selbst  verbreitet 
werden. 

Die  Fragen,  welche  hier  gelöst  werden  sollen,  sind: 

1.  Lassen  sich  aus  der  Verbreitung  in  N.- Deutschland 
Gruppen  von  ähnlicher  Gesamt -A'erbreitung  (Genossenschaften) 
unter  den  Wasserpflanzen  erkennen? 

2.  Spricht  die  Gesamtverbreitung  der  Arten  oder  Gattungen 
oder  ihrer  A7erwandten  dafür,  daß  sie  ursprüngliche  AVasser- 


Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  345 


pflanzen  sind,  oder  daß  sie  Nachkommen  von  Landpflanzen 
sind  *)  ? 

3.  Welche  Arten  sind  besonders  weit  verbreitet,  und  welche 
Gründe  waren  dafür  maßgebend? 

Deshalb  sollen  im  ersten  Hauptteil  der  Arbeit  die  tatsäch- 
lichen Angaben  über  die  Verbreitung  der  Arten  zunächst  für 
Norddeutschland  ziemlich  genau  zusammengestellt  werden  und 
daran  kurze  Angaben  über  die  Gesamtverbreitung  der  Arten 
und  ihrer  Verwandten  angeschlossen  werden. 

In  dem  zweiten  Hauptteil  der  Arbeit  sollen  Mutmaßungen 
über  die  Verbreitung  der  Arten  und  ihrer  Verwandten  geäußert 
werden. 

Um  eine  gewisse  Einteilung  nach  ihrem  Verhalten  im 
Wasser  anzudeuten,  sei  (hauptsächlich  nach  Schenck,  Biologie 
der  Wassergewächse,  Bonn  1886)  durch  u (vor  dem  Pflanzen- 
namen) gekennzeichnet,  daß  die  Art  meist  untergetaucht  vor- 
kommt, während  durch  s die  Schwimmpflanzen  gekennzeichnet 
sind* 2);  unter  den  ersten  sind  durch  u*  die  ausgezeichnet,  welche 
stets  untergetaucht  sind,  da  im  Gegensatz  zu  diesen  wenigen 
die  meisten  über  Wasser  blühen;  endlich  ist  den  wenigen  Arten, 
welche  in  fließenden  Gewässern  Vorkommen,  ein  f hinzugefügt, 
da  die  größte  Zahl  von  Wasserpflanzen  stehende  Gewässer  be- 
wohnt (vergl.  hierzu  A scher  son  in  Leunis,  Synopsis  der 
Pflanzenkunde  I,  730  f.). 


1.  Jetzige  Verbreitung  der  norddeutschen  Süßwasserpflanzen. 

I.  Salvinia 3).  11  — 13  Arten  hauptsächlich  in  warmen 

Ländern,  bes.  Amerikas  und  Afrikas;  die  einzige  lebende  ver- 
wandte Gattung  Azölla , die  bei  uns  eingeschleppt  vorkommt 
(vgl.  Beihefte  zum  Bot.  Centralbl.  XVII,  1904,  S.  209  f.),  ist  ähn- 
lich verbreitet,  doch  reicht  eine  Art  über  Indien  nach  Australien. 
Die  Gattung  8.  trat  schon  im  Tertiär  in  Europa  auf,  ist  jetzt 
dort  nur  vertreten  durch: 

1.  s 8.  natans : Auf  stehenden  und  langsam  fließenden  Ge- 
wässern schwimmend,  in  der  belgisch -niederländischen  Ebene 


')  Reichtum  an  Wasserformen  wird  von  Hallieru.  Senn  als  Beweis 
für  verhältnismäßiges  Alter  einer  Gruppe  angesehen  und  kann  nur  in  diesem 
Sinne  Bedeutung  haben  (vgl.  Senn  in  Beih.  z.  Bot.  Centralbl.  17.  1904. 
S.  147). 

2)  Ihnen  schließen  sich  von  Sporenpflanzen  besonders  Characeae  an, 
während  andere  Algen  frei  schwimmend  Vorkommen  und  die  Hauptvertreter 
des  Planktons  in  Binnengewässern  bilden. 

3)  Die  allgemeinen  Angaben  über  die  Verbreitung  der  Gattungen  oder 
anderer  Artengruppen  stammen  großenteils  aus  Engler-Prantl,  Nat. 
Pflanzenfam.  oder  Engl  er  s Pflanzenreich,  die  über  die  Verbreitung  der 
Arten  aus  den  bekannten  Ploren  norddeutscher  Gebiete  von  Ascherson- 
Graebner,  Prahl,  Abromeit,  Buchenau,  Schube  usw. , doch 
unter  Ergänzung  durch  neue  Angaben,  soweit  sie  mir  bekannt  geworden; 
namentlich  wurde  vielfach  noch  Ascher  so  n-Graebners  Synopsis  zu 
Rate  gezogen. 


346  Höc  k , Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 

stellenweise,  im  größten  Teil  der  nordwestdeutschen  Ebene  wie 
in  Schleswig -Hol  stein  fehlend  (früher  bei  Harburg  und  bei 
Lübeck,  wohl  nur  eingeschleppt  bei  Hamburg,  wie  wohl  auch 
bei  Lauenburg,  wo  sie  1887  in  der  Nähe  des  Bahnhofs  im  Holz- 
liafen  zahlreich  auftrat  [da  sie  oft  mit  Flößholz  verschleppt 
wird]),  in  NO.- Deutschland  ihre  N.- Grenze  erreichend,  am 
häufigsten  in  Brandenburg  und  Schlesien,  doch  auch  noch  bei 
Wörlitz,  Magdeburg,  im  südlichsten  Mecklenburg,  auf  Rügen, 
bei  Stettin,  in  Posen  und  Westpreußen.  (Südwärts  bis  zu  den 
Mittelmeerländern,  auch  in  N.-Afrika  und  N.-  u.  W.- Asien,  ost- 
wärts auch  im  Amurgebiet,  Japan  und  China;  auch  in  Missouri 
u.  dem  mittl.  New  York  beobachtet  [Maxon,  Proc.  Un.-St.  Nat. 
Mus.  XXIII,  1901,  644]). 

II.  Pilularia : 6 Arten;  außer  unserer  1 in  den  Mittelmeer- 
ländern, die  einer  neuseeländischen  Art  nächst  verwandt  ist, 
während  unsere  einer  bolivianischen  zunächst  stellt;  noch  je 
1 Art  aus  Amerika  und  Australien;  fossil  nicht  sicher  erwiesen 
wie  die  einzige  verwandte  lebende  Gattung  Marsilia , die  mit 
50  Arten  bes.  in  warmen  Ländern  der  Erde  vertreten  ist,  davon 
4 in  Europa,  1 auch  in  S.- Deutschland. 

2.  u P.  globulifera : An  zeitweise  unter  Wasser  stehenden 
Orten 1).  am  häufigsten  im  Nordseegebiet,  nach  0.  bis  Nieder- 
schlesien, Brandenburg  und  Hinterpommern.  (Außerdem  in  W.- 
Eui’opa  von  Bergen  in  Norwegen  bis  Portugal  sowie  in  S.-Europa 
in  Italien  u.  Corfu  (nicht  in  Griechenland],  in  S.-  und  Mittel- 
rußland). 

III.  Isoetes : Über  50  Arten  über  den  größten  Teil  der 
Erdoberfläche,  doch  am  meisten  in  N.- Amerika  u.  Europa;  die 
Mehrzahl  der  Arten  wächst  stets  oder  meist  unter  Wasser; 
unsere  einander  sehr  nahe  stehenden  Arten  leben  gleich  einer 
ihnen  verwandten  Art  aus  den  Pyrenäen  nur  unter  Wasser; 
fossil  läßt  sich  die  Gattung  bis  zur  Kreide  zurück  verfolgen ; im 
Tertiär  kommen  schon  sehr  an  unsere  Arten  erinnernde  Ver- 
treter vor;  verwandte  Gattungen  sind  nicht  bekannt. 

3.  u*  I.  lacustre : Nur  unweit  der  Küsten,  aber  da  von 
Bremen  bis  Livland  (nicht  in  Belgien  und  den  Niederlanden, 
sonst  in  W.-Europa  von  den  Pyrenäen  bis  Skandinavien  und 
N.-Rußland 2) , und  auf  mitteleur.  G-ebirgen,  auch  in  N.- Amerika 
von  Labrador  bis  New  Jersey  und  zum  Oberen  See). 

4.  u*  I.  eclrinosporum : Ähnlich  wie  vorige  Art,  aber  viel 
seltener  und  in  verschiedenen  Gebieten  noch  nicht  erwiesen 
(doch  auch  im  belg.  Limburg,  mehrere  von  unserer  abweichende 
Formen  werden  auch  aus  N.- Amerika  genannt,  ebenso  aus  Island 
und  Grönland,  während  diese  Art  in  W.-Europa  südwärts  nur 
bis  Mittelfrankreich  reicht). 

IY,  Sparganium : Etwa  15  Arten.  Auf  d.  nördl.  Erdhälfte 
i.  d.  gemäß,  u.  kalten  Zone,  bes.  in  Skandinavien  reich  ent- 


fi  Daher  auch  von  Gr a ebner  zu  den  Uferpflanzen  gerechnet. 

2)  Nach  Schenck  a.  a.  0.  auch  in  5V. -Sibirien. 


H ö c k , V erbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  347 


wickelt,  auf  d.  südl.  Erdhälfte  nur  1 neuseel.  Art  sicher  bekannt; 
fossil  sicher  schon  im  Tertiär  verbreitet.  Die  Gattung  steht 
ganz  vereinzelt  und  ist  vielleicht  näher  verwandt  mit  den  auf 
die  warmen  Länder  der  östlichen  Erdhälfte  beschränkten  Pan- 
danaceen  als  mit  den  früher  mit  ihnen  zu  einer  Familie  ver- 
einten, gleich  ihnen  über  den  größten  Teil  der  Erde  verbreiteten 
Typlmceen  1). 

5.  u S.  minimum : Heidetümpeln,  Seen  u.  Gräben  d.  Nord- 
u.  Ostseegebiets,  sowie  i.  d.  Lausitz  (Nord-  u.  Westeuropa,  südl. 
Mitteleuropa,  N.-Asien  u.  N.-Amerika). 

6.  u S.  diversifolium : Oft  mit  vor.  u.  ähnl.  verbreitet,  doch 
aus  Ostpreußen  nicht  bekannt  (ebenso  nicht  aus  S.-Europa,  aber 
wahrscheinlich  in  N.-Asien). 

7.  u S.  affine : Im  Gebiet  noch  weniger  verbreitet  (Hannover, 
Mecklenburg,  Westpreußen)  (sonst  in  W.-Europa  weiter  bis  Island 
u.  Portugal  u.  auch  in  N.-Asien  ostw.  bis  Japan). 

8.  u f 8.  simplex : Ziemlich  allgemein  verbreitet  (ganz  Europa, 
W.-  und  Mittelasien,  in  0.- Asien  durch  Verwandte  vertreten,  aber 
spärlich  in  N.-Amerika). 

9.  u S.  ramosurn : Allgemein  verbreitet  (im  größten  Teil 
Europas  und  der  Mittelmeerländer,  auch  in  Japan). 

V.  Potamogeton  : Etwa  60  Arten  in  Süß-  (seltener  Brack-) 
Wasser  über  die  ganze  Erde  verbreitet2),  nächst  verwandt  Rup- 
pia,  die  in  1 Art  im  Salz-  und  Brackwasser  verbreitet  ist. 

10.  s P.  not  ans : East  allgemein  verbreitet  (über  große  Teile 
beider  Erdhälften  zerstreut,  vgl.  diese  Beihefte  XVIII.  S.  401). 

11.  s P.  polygonifolius : Vorwiegend  in  den  Heidegebieten 
von  NW. -Deutschland  u.  Schlesw.-Holst.,  doch  auch  in  Mecklen- 
burg, Westpreußen,  Brandenburg  und  der  Prov.  Sachsen  an 
einigen  Orten  (auch  südw.  im  Gebirge,  dann  in  W.  [in  Norwegen 
nordwärts  bis  66°  50':  BlyttJ  u.  S.-Europa,  Asien,  N.- Afrika  u. 
Neu  Seeland). 

12.  sf  P.  fluitans : Sehr  zerstreut  durch  das  Gebiet  (über 
den  größten  Teil  Europas;  die  Hauptform  vielleicht  auch  in 
Indien,  andere  auch  in  N.-Afrika  u.  Amerika). 

13.  s P.  coloratus : Sehr  selten,  nur  in  NW.-Deutscliland  (in 
Schlesw.-Holst.  nicht  erwiesen)  u.  Pommern  (W.-  u.  S.-Europa. 
Mittelmeerländer,  Socotra,  Westindien). 

14.  sf  P.  alpinus : Zerstreut  im  ganzen  Gebiet  (N.  u.  Mittel- 
europa, Daurien,  Afghanistan,  Tibet,  N.-Amerika).  . 

15.  u f P.  perfoliatus:  Meist  häufig,  fehlt  auf  den  Nordsee- 
inseln (Europa  außer  dem  äußersten  S.,  auch  in  allen  anderen 
Erdteilen  erwiesen,  vgl.  diese  Beihefte  XVIII,  S.  401). 

16.  u f P.  praelongus : Am  häufigsten  im  östl.,  weniger  im 
westl.  Gebiet,  fehlt  auf  den  Nordseeinseln  (N.-,  W.-  u.  Mittel- 
Europa,  W.-Sibirien,  Japan,  N.-Amerika). 


den 


9 Unsere  Typha-Arten  kommen  auch  im  Wasser  vor,  gehören  aber  zu 
Uferpflanzen. 

2)  In  Europa  nur  unsere  Arten. 


348  Höc  k,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


17.  uf  P.  lucens : Meist  nicht  selten,  auch  westfries.  Inseln 
(ganz  Europa  außer  dem  äußersten  N.  u.  S. ; außerdem  N. -Afrika, 
AV  .-  u.  N.-Asien,  Himalaja,  N. -Amerika). 

IS.  u P.  zizii : Beobachtet  nach  Asclierson-Graebner  in 
den  Niederlanden,  NW. -Deutschland,  Schleswig-Holstein,  Branden- 
burg, Posen,  W.-  u.  O. -Preußen  (auch  im  siidl.  Mitteleuropa,  AV.- 
Europa,  Turkestan,  Himalaja,  China,  N.-Amerika,  Australien). 

19.  u P.  gramineus : Zerstreut  d.  d.  Gebiet,  auch  auf  den 
Nordseeinseln  (N.-  u.  Mitteleuropa,  selten  in  Spanien  u.  Italien, 
auch  in  Serbien  u.  N.-Amerika). 

20.  ti  P.  nitens : Zieml.  selten,  aus  Posen  unbekannt  (sehr 
selten  im  siidl.  Mitteleuropa,  ferner  verbreitet  in  W.-  u.  N.-Europa, 
in  O.-Europa  südw.  bis  Litauen). 

21.  u P.  crispus : Meist  häufig,  auch  auf  Nordseeinseln  be- 
obachtet (im  größten  Teil  Europas  und  von  Teilen  aller  anderen 
Erdteile  angegeben,  vgl.  diese  Beihefte  XIII,  S.  401). 

22.  uf  P.  compressus : Nicht  selten  im  Gebiet,  auch  auf 
Texel  (seltener  im  siidl.  Mitteleuropa,  auch  im  siidl.  Norwegen, 
im  SO.  von  Corcyra,  nicht  aber  vom  festländischen  Griechenland 
bekannt,  ferner  in  Sibirien  u.  N.-Amerika). 

23.  u P.  acutifolius : Sehr  zerstreut  durch  d.  Gebiet,  fehlt 
auf  den  Nordseeinseln  (seltener  im  siidl.  Mitteleuropa,  ferner  in 
W.- Europa  [Skandinavien?]  u.  Teilen  von  S. -Europa,  sowie  in 
Australien). 

24.  u P,  obiusifolius : Ähnlich  wie  vor.,  doch  auch  auf  Föhr 
ebenfalls  im  übr.  Europa  ähnlich  vor.,  aber  nordwärts  bis  zum 
südl.  Norwegen  u.  in  Schweden  bis  zum  siidl.  Norrland ; außerh. 
Europas  in  W.-Sibirien  u.  S. -Persien). 

25.  uf  P.  mucronatus : Sehr  zerstreut,  doch  in  allen  Teilen 
des  Gebiets  (Mitteleuropa,  in  Schweden  nordwärts  bis  Gestrik- 
land,  in  Norwegen  fehlend,  N.-Amerika  südwärts  bis  Mexiko). 

26.  u P.  pusillus : Meist  nicht  selten,  auch  auf  den  Nordsee- 
inseln (fast  d.  ganze  Erde  außer  Australien  u.  Polynesien). 

27.  u P,  rutilus : Selten,  für  Mecklenburg  u.  Schlesien  nicht 
erwiesen,  in  NW.-Deutschland  nur  am  Jadebusen  (Buchenau, 
Ivrit.  Nachträge  z.  Fl.  d.  nordwestdeutsch.  Tiefebene  S.  7).  (In 
Mitteldeutschland  sehr  selten,  in  S.-Deutschland  fehlend;  sonst 
in  W.-Europa  über  Schweden  [nicht  Norwegen]  bis  AV.-Rußland 
u.  in  N.-Amerika). 

28.  li  P.  trichoides:  Sehr  zerstreut,  fehlt  wahrscheinlich  in 
Mecklenburg  u.  Pommern  (AY.-  [aus  Skandinavien  nur  vom  südl. 
Schweden],  Mittel-  u.  S.-Europa  [nicht  in  Griechenland],  Algerien, 
Palästina). 

29.  uf  P.  pectinatus : Meist  häufig,  auch  auf  den  Nordsee- 
inseln (über  d.  größten  Teil  der  Erde  verbreitet,  vergl.  diese 
Beihefte  XVIII.  S.  401). 

30.  u P.  fÜifonnis:  Selten,  vorwiegend  im  östl.  Gebiet,  in 
Schleswig-Holstein  nur  im  SO.  bis  zum  AVittensee,  in  NW.- 


Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  349 


Deutschland  nur  im  Dümmer  See,  in  den  Niederlanden  fehlend 
(Island,  Fär-Öer,  Irland,  Schottland,  Dänemark  südl.  Skandina- 
vien, N.-  u.  W.- Rußland,  auch  in  Asien,  Australien,  Afrika, 
Amerika,  doch  nur  in  wenigen  Gebieten,  vgl.  diese  Beihefte 
XVIII,  S.  401). 

31.  uf  P.  densus : Häufiger  nur  im  Nordseegebiet,  im  östl. 
Gebiet  selten,  in  Mecklenburg  nur  in  der  Elbmarsch,  in  Pommern 
und  Schlesien  fehlend  (W.-  u.  S. -Europa,  W.-  u.  S.-Asien,  N.- 
Afrika,  nordwärts  für  Skandinavien  fraglich). 

VI.  Zannichellia:  Mit  Ausnahme  Australiens  fast  über  die 
ganze  Erde  verbreitet,  nächst  verwandt  Althenia,  die  außer  einer 
mittelländisch  - atlantischen  Art  nur  3 australische  Arten  besitzt. 
Einzige  Art: 

32.  u*  Z.  palustris:  In  stehenden  und  fließenden  Gewässern, 
auch  im  Brachwasser,  durch  das  ganze  Gebiet  verbreitet,  auch 
auf  den  Nordseeinseln  (durch  ganz  Europa  sowie  durch  große 
Teile  der  anderen  Erdteile  verbreitet,  vgl.  diese  Beihefte  XVIII, 
S.  401). 

VII-  Naias : In  etwa  20  Arten  über  die  ganze  Erde  mit 
Ausnahme  der  kältesten  Gebiete  verbreitet,  in  Europa  außer 
unseren  Arten  nur  noch  eine  VI  minor  nahe  stehende  in  Finn- 
land und  eine  aus  dem  gleichen  Verwandtschaftskreis  in  den 
Mittelmeerländern. 

33.  u * N.  rnarina : Untergetaucht  in  Binnengewässern, 

seltener  in  Brackwässern;  im  Nordseegebiet  des  Deutschen 
Reichs  fehlend,  obwohl  vorkommend  in  Belgien  und  den  Nieder- 
landen (im  größten  Teil  Europas,  doch  selten  auf  den  brit,  Inseln 
und  in  S.-Europa,  ferner  in  Asien,  N.-Amerika  u.  Kuba,  andere 
Formen  finden  sich  in  Afrika,  Australien,  Polynesien  u.  S.- 
Amerika,  die  Art  ist  ohne  nahe  Verwandte,  vgl.  Ren  die  in 
Engl  er’  s Pflanzenreich  IV,  12,  S.  7 ff.). 

34.  u*  N.  flexilis : In  Seen,  nur  an  wenigen  Orten  in  Pom- 
mern, Brandenburg,  West-  uncl  Ostpreußen  (N.-  u.  W.-Europa  u. 
N.-Amerika;  in  Mittel-  u.  S. -Amerika  mehrere  verwandte 
Arten). 

35.  u N.  minor:  In  Seen,  seltener  in  Gräben,  fehlt  ganz  in 
NW.-Deutschland,  Schleswig-Holstein  u.  Mecklenburg  und  wird 
auch  nach  NO.  wieder  seltener  (vorwiegend  in  den  Mittelmeer- 
ländern, doch  auch  in  Asien  u.  Afrika  weit  über  diese  Erdteile 
verbreitet,  in  England  nur  fossil;  nahe  Verwandte  besonders  in 
Indien). 

VIII.  Elisma:  Nächst  verwandt  folg.  Gatt.;  einzige  Art: 

36.  s E.natans:  Nur  nordwestl.  von  einer  Linie:  Dauphine- 
Eifel  - Harz  - Görlitz  - Lauban -Dresden  - Driesen  - Posen  - Bromberg- 
Tuch  1 -Könitz -Schlochau-Colberg  (vgl.  Ascherson-Graebner, 
Synopsis  I,  388)  (W.-Europa  von  N.-Spanien  bis  W.-Jütland). 

IX.  Caldesia:  Außer  unserer  Art  eine  auf  N.-Australien  be- 
schränkte und  eine  von  dort  bis  Indien  reichende;  verw.  vor. 


350  Höc  k,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


Gatt,  und  Aliö-ma,  die  durch  alle  5 Erdteile  verbreitet  ist, 
auch  in  unseren  Gewässern . aber  mehr  als  Uferpflanze  vor- 
kommt. 

37.  s C.  parnassifolia:  Nur  in  Mecklenburg,  Pommern, 
Westpreußen,  Brandenburg  u.  Posen  (außerdem  im  südl.  Mittel- 
europa, Litauen,  Frankreich,  Italien  u.  Ägypten;  in  anderen 
Formen  in  dem  oberen  Nilgebiet.  Madagaskar,  Indien,  China  u. 
Australien.  (Nach  Buchenau  ist  unsere  Form  nur  eine  ver- 
armte, daher  selten  fruchtende  [doch  noch  so  bei  Bromberg 
ziemlich  reichlich]  der  tropischen;  vgl.  Ascherson-Graebner, 
Synopsis  I,  38Gj. 

X.  Echinodorus  : Außer  unserer  Art  nur  eine  im  tropischen 
Afrika,  alle  anderen  (etwa  16)  in  Amerika.  Auch  diese  Gattung 
schließt  sich  gleich  der  vor.  Alisma1)  ziemlich  nahe  an. 

38.  u E.  ranunculoides : Nur  in  dem  westl.  Ebenengebiet, 
ostwärts  bis  Vorpommern  u.  Brandenburg  (in  den  deutschen 
Mittel£rebiro-en  fehlend,  aber  wieder  in  der  W. -Schweiz  u.  dem 
österreichischen  Küstenland,  sonst  vom  südl.  Skandinavien  durch 
W.-  nach  S.-Europa  bis  Griechenland,  NW. -Afrika  und  auf  den 
Kanaren). 

XI.  Hydrilla : Nächst  verwandt  folgender  Gattung.  Ein- 
zige Art: 

39.  u H.  verticillata : Nur  in  Pommern  im  Odergebiet  unweit 
Stettin  und  im  südl.  Ostpreußen  (sonst  in  Rußland,  S.-  u.  0.- 
Asien,  Australien,  Mauritius,  Madagaskar  u.  dem  oberen  Nil- 
gebiet). 

XII.  Hclodea : Ursprünglich  auf  Amerika  beschränkt,  bei 
uns  nur  infolge  von  Einschleppung  vertreten  durch: 

10.  u E.  canadensis:  Seit  etwa  1/z  Jahrhundert  sich  im 
ganzen  Gebiet  ausbreitend  (auch  in  großen  Teilen  des  übrigen 
Europas,  in  Indien,  Australien  u.  Neu  Seeland  eingeschleppt). 

XIII.  Hydrocharis : Vereinzelt  stehende  Gattung,  die  mit 
den  beiden  vorigen  zur  gleichen  Familie  gehört.  Umfaßt  außer 
unserer  Art  noch  sicher  eine  in  0.- Asien,  ist  außerdem  für 
Madagaskar  u.  Australien  angegeben. 

41.  s H.  morsus  ranae:  In  stehenden  und  langsam  fließenden 
Gewässern  häutig  im  ganzen  Gebiet,  auch  auf  den  fries.  Inseln 
(Europa  außer  dem  äußersten  N.  u.  S.;  Sibirien,  Dsungarei). 

XIV.  Stratiotes : Einartige,  vor.  nächst  verwandte  Gattung. 

42.  u S.  aloides:  In  stehenden  und  langsam  fließenden  Ge- 
wässern, bisweilen  unter  Wasser  blühend,  allgemein  mit  Aus- 


i)  Gleich,  dieser  gehört  zu  unseren  Uferpflanzen  Sagittaria  sagittifolia 
(eine  Form  auch  in  fließenden  Gewässern),  eine  in  Europa  und  Asien  weit 
verbreitete  Art  aus  der  gleichen  Familie,  sowie  der  ähnlich  verbreitete  Bu- 
tomus  umbellatus,  aus  der  nächst  verwandten  Familie,  auch  Scheuchzeria  und 
Triglochin , aus  der  Familie  der  Scheuch zeriaceen,  welche  die  Alismataceen  mit 
den  Potamogetonaceen  verbindet,  treten  an  feuchten  Orten  auf,  sind  aber 
keine  echten  Wasserpflanzen.  Auch  sie  sind  in  Europa  und  Asien  weit  ver- 
breitet, unsere  Triglochin- Arten  auch  durch  große  Teile  Amerikas. 


Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


351 


nähme  der  Nordseeinseln  verbreitet  (W.-Enropa  z.  T.  wohl  nur 
gepflanzt,  Mitteleuropa  u.  O.-Europa). 

XV.  Scirpus.  Nach  Aschers on- Gr aebn er,  Synopsis : Etwa 
300  über  die  ganze  Erde  zerstreute  Arten,  vorwiegend  an 
feuchten  Orten1),  davon  eine  echte  Wasserpflanze  (nach  Graeb- 
ner,  Botan.  Führer  durch  N.-Deutschland) : 

43.  u S.  flu/tans:  In  Heidetümpeln  und  Gräben,  mit  Sicher- 
heit nur  in  der  Nähe  der  atlantischen  Küste  von  Belgien  und 
den  Niederlanden,  über  das  niederrheinisch- westfälische  Gebiet 
und  Braunschweig  nach  NW.- Deutschland,  Schleswig- Holstein 
(früher  auch  Mecklenburg),  der  Prignitz,  Nieder -Lausitz  (u.  An- 
halt früher).  (Atlant.  Europa  vom  mittl.  Skandinavien  bis  Por- 
tugal, dann  in  Italien,  Afrika,  Asien,  auch  auf  den  Sundainseln, 
Neu  Guinea  [vgl.  Bot,  Jahresber.  NX  All,  1,  393]  u.  in  Austra- 
lien). In  Europa  sonst  ohne  nahe  Verwandte. 

XVI.  Lemna : In  7 Arten  über  die  ganze  Erde  verbreitet, 
nahe  verwandt  nur  folgender  Gattung: 

44.  u L.  trisulca : In  Gräben  und  Seen  des  ganzen  Gebiets; 
auch  auf  den  Nordseeinseln  (fast  ganz  Europa  außer  d.  äußersten 
N.;  Asien,  N.-Afrika,  Amerika,  Australien;  ohne  nahe  Ver- 
wandte). 

45.  s L.  minor : Ahnl.  wie  vor.  verbreitet  (außerh.  Europas 
noch  G verwandte  Arten). 

46.  s L.  gibba:  Etwas  seltener  als  vor.,  aber  durch  das 
ganze  Gebiet  (und  über  den  größten  Teil  der  Erdoberfläche) 
verbreitet;  vgl.  diese  Beihefte  XVIII,  401;  ohne  nahe  A7er- 
wandte. 

XATLL  Spirodela:  Außer  unserer  Art  noch  eine  von  Arorder- 
indien  bis  Australien  u.  Polynesien  bekannte  Art, 

47.  s S.  polyrrhiza:  Zerstreut  über  das  ganze  Gebiet  (wie 
fast  ganz  Europa,  Madeira,  Afrika,  Asien,  Amerika,  Australien, 
vgl.  diese  Beihefte  a.  a.  0.). 

XATII.  Wolffia:  Nächst  verwandt  d.  beiden  vorhergehenden 
Gatt,  Außerh.  Europas  noch  7 Arten,  in  Europa  nur: 

48.  s IV.  arrliiza:  Nur  belgisch- niederländische  u.  schlesische 
Ebene  sowie  unweit  Potsdam  (Mitteldeutschland,  Polen,  S. -Eng- 
land, Frankreich,  Iber.  Halbinsel,  Italien,  Afrika,  S.-Asien, 
Australien). 

XIX.  Montier.  AVeit  verbreitet,  nächst  verwandt  der  vor- 
wiegend nordische  Verbreitung  zeigenden,  doch  auch  in  Austra- 
lien und  Neu  Seeland  vertretenen  Gatt,  Claytonia.  Umfaßt  wohl 
nur  eine  Gesamtart,  welche  in  flutenden  Formen  auftritt: 

49.  uf  M.  rivularis : Arorwiegend  im  westl.  Gebiet,  ostwärts 
bis  Ruhland  - Kalau-  Brück  - Belzig  - Rathenow  - Salzwedel  - Boitzen- 
burg  (Ascherson-Graebner,  Fl.  d.  nordostd.  Flachlandes  294) 

0 Gleich  vielen  anderen  Vertretern  der  Cyperaceen  und  einigen  der 
ihnen  gewöhnlich  als  nächst  verwandt  betrachteten  echten  Gräser,  z.  B. 
Glyceria  / luitans , die  aus  allen  Erdteilen  angegeben  wird,  vgl.  diese  Beihefte 
XVIII.  40:J. 


'352  Hock , Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 

und  vereinzelt  in  Posen  (vorwiegend  W.-  [in  Schweden  nordw. 
bis  Norrland]  u.  S.-Europa;  die  ihr  nahestehende  M.  minor  an 
feuchten  Orten  ähnlich,  doch  weiter  verbreitet  u.  außerh.  Euro- 
pas auch  in  N.- Afrika,  W.-  u.  Mittelasien,  N.- Amerika  u.  im 
antarkt.  Amerika1)). 

XX.  Nymphaea : Weit  verbreitet,  bei  uns  nur: 

50.  s N.  alba : Im  ganzen  Gebiet  (seltener  die  vorwiegend 
nordeurop.  Unterart  N.  candida ) (fast  ganz  Europa,  N.-Afrika 
u.  Vorderasien;  ihr  nächst  verwandt  die  nordamerik.  N.  odorata). 

XXI.  Nuphar : Nördl.  Erdhälfte  (vor.  u.  einer  südostasiat. 
Gatt,  nächst  verwandt2)).  Noch  weitere  unseren  nahe  stehende 
Arten  in  Mitteleuropa  u.  N.-Amerika. 

51.  s X.  luteum : Im  ganzen  Gebiet,  meist  häufig  (fast  ganz 
Europa,  W.-,  N.-  u.  Mittel -Asien). 

52.  s N.  pumilum : Weit  seltener,  aber  über  den  größten 
Teil  des  Gebietes  zerstreut  (außer  Posen)  (N.-,  0.-  u.  Mittel-Europa, 
Sibirien). 

XXII.  Gerat ophyllum:  In  den  gemäßigten  Teilen  der  Erde 
weit  verbreitete  Gattung  ohne  nahe  Verwandte  (vielleicht  nächst 
verw.  den  Kymphaeaccen).  Außer  einer  ungarischen  nur  die  bei 
uns  vorkommenden  Arten  bekannt. 

53.  u*  C.  submersum:  Zerstreut  im  ganzen  Gebiet  außer 
NW. -Deutschland,  doch  wieder  in  den  Niederlanden  (ganz  Europa 
außer  dem  N.3)  u.  0.,  auch  Algerien). 

54.  u * C.  demersum : Häufig  im  ganzen  Gebiet  (im  größten 
Teil  Europas  außer  Griechenland  [im  Gegensätze  zu  vor.  auch 
in  Schottland  u.  Irland],  N.-Afrika,  Sibirien,  China,  Kapland, 
Australien,  N.-  u.  S.- Amerika,  vgl.  diese  Beihefte  XVIII, 
S.  401). 

55.  u*  C.  platyacanthum:  Aus  dem  Gebiet  nur  aus  Branden- 
burg bekannt  und  auch  dort  neuerdings  nicht  gefunden  (sonst 
aus  Mitteldeutschland.  Frankreich,  England  und  von  Kiew  an- 
gegeben; vor.  Art  nahe  stehend). 

XXIII.  Banimculus  § Batrachium:  Weit  verbreitet,  wenn 
auch  am  formenreichsten  in  Europa.  Daher  sind  die  Formen 
sehr  verschieden  zu  Arten  zusammengefaßt,  deshalb  ist  auch  die 
Verbreitung  außerhalb  des  Gebiets  schwer  anzugeben.  Am  deut- 
lichsten von  den  anderen  Arten  verschieden  (durch  kriechende 
an  den  Knollen  wurzelnde  Stengel  und  lauter  fiederförmige, 
gelappte  Blätter)  ist : 

56.  sf  jR.  hederaceus : Ostw.  nach  Ascherson-Graebner 
nur  bis  Wolmirstedt  - Stendal  - Salzwedel  - (Rostock  ?)  - Lübeck  (an- 
gebl.  doch  fragl.  für  d.  Lausitz  u.  Posen)  (sonst  nur  in  W.-Europa 
u.  dem  südl.  Skandinavien). 


!)  Die  Gesamtart  M . fontana  wird  sogar  von  den  Auckland-,  Campell- 
iind  Macquarric- Inseln  südlich  von  Neuseeland  angegeben  (Cockayne  in 
Transact.  New  Zealand  Institute.  XXXVI.  1904.  p.  319). 

2)  Familie  nur  aus  Wasser-  und  Sumpfpflanzen  gebildet. 

3)  In  Skandinavien  nur  in  Schonen  und  dort  selten  (Neuman, 
Sveriges  Flora.  S.  517). 


Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  3513 

57.  ii  B.  aquatilis : Allgemein  verbreitet  (wie  über  den 
größten  Teil  der  Erde,  vgl.  diese  Beihefte  XVIII,  S.  396)  aber 
sehr  veränderlich.  Aschers on-Graebner  (Flora  des  nord- 
ostdeutschen Flachlandes)  trennen  von  der  Hauptform:  B.  hetero- 
phyllus , die  sie  noch  in  weitere  Formen  zerlegen: 

B.  paucistamincus:  Etwas  seltener  als  die  vor.,  aber  wohl 
im  Gebiet  allgemein  verbreitet; 

C.  confervoides : aus  NO. -Deutschland  nur  von  West- 
preußen u.  Ostpreußen  bekannt  (auch  von  Island,  Irland, 
Skandinavien  u.  N.-Bußland  angegeben; 

D.  Petiveri : in  NO.- Deutschland  nur  in  der  Nähe  der 
Ostsee,  auch  in  Schleswig  - Holstein  u.  NW. -Deutsch- 
land ; 

E.  confusus : in  NO.-Deutschland  nur  aus  der  Altmark 
u.  W. -Preußen  bekannt,  dann  aber  wieder  in  den  Nieder- 
landen (in  W.-Europa  weiter  verbreitet,  ferner  im  südl. 
Schweden,  in  den  russ.  Ostseeprovinzen  u.  angeblich  auch 
im  Harz). 

58.  u B.  circinatus  ( divaricatus ):  Seltener  als  vor.,  aber  doch 
wohl  in  allen  Hauptteilen  N.-Deutschlands  (wie  durch  fast  ganz 
Europa  u.  ostwärts  bis  Russisch -Turkestan). 

59.  u B.  hololeucus : Nur  in  der  belgisch -niederländischen 
und  nordwestdeutschen  Ebene  (vor  reich!  1/z  Jahrh.  auch  bei 
Neumünster)  beobachtet. 

60.  u B.  baudotii  ( marinus ):  Im  Brackwasser  der  Nord-  und 
Ostsee  (auch  in  den  außerdeutschen  die  Nord-  und  Ostsee  be- 
rührenden Ländern). 

61.  uf  B.  finit  am-:  Sehr  zerstreut  durch  ganz  N.- Deutsch- 
land (belgische  Ebene?)  (wie  durch  große  Teile  Europas). 

XXIV.  Kasturtium : Weit  verbreitet 

62.  u N.  officinale1):  Weit  verbreitet;  vgl.  diese  Beihefte 
XVIII,  396. 

XXV.  Subularia : Außer  unserer  Art  noch  1 im  tropischen 
Afrika. 

63.  u 8.  aquatica : Auf  dem  Grunde  von  Teichen  nur  im 
Schleswigschen  und  Braunschweigischen  sowie  in  der  nieder- 
ländisch-belgischen Ebene  von  einzelnen  Standorten  bekannt 
(durch  Europa,  N.-Asien  und  N. -Amerika  verbreitet). 

XXVI.  Aldrovandia:  Einzige  Art: 

64.  s A.  vesiculosa : Sehr  zerstreut  in  Westpreußen,  Posen, 
Brandenburg  und  Oberschlesien  (auch  zerstreut  in  Österreich- 
Ungarn,  S.-Frankreich , N. -Italien,  W. -Rußland  und  über  Indien 
bis  Australien). 


b Auch  N.  amphibium,  Cardamine  amara  u.  a.  Kreuzblütler  kommen 
oft  im  Wasser  vor.  — Als  Uferpflanzen  spielen  auch  die  Elatine -Arten  stellen- 
weise eine  Rolle. 


354  Höc  k,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


XXYI1.  Call it rieh e : Über  den  größten  Teil  der  Erde  ver- 
breitet, im  äußersten  Norden  selten,  in  der  S.-Hälfte  Afrikas 
fehlend x)  (Verwandtschaft  fraglich). 

65.  uf  C.  stagnalis:  Zerstreut  durch  das  ganze  Gebiet  (im 
größten  Teil  Europas  und  südwärts  bis  Vorderindien,  Habescli 
u.  Makaronesien). 

66.  uf  C.  venia:  Gemein  im  Gebiet  (u.  über  die  ganze  nörd- 
lich-gemäßigte Zone  verbreitet). 

67.  u C.  h amul  ata : Durch  das  ganze  Gebiet,  wenn  auch 
seltener  als  vor.  (nordwärts  noch  bis  Island  u.  Grönland). 

68.  u*  C.  auctumnalis : Nur  nördl.  u.  westl.  von  Branden- 
burg- Potsdam-  Spandau  - Berlin  - Beeskow  - Czarnikow  (über  große 
Teile  der  nördlich -gemäßigten  Zone;  in  Europa  vorwiegend  im 
W.  u.  S.). 

XXVIII.  Trapa : 3 Arten  der  alten  Welt  (nächst  verwandt 
den  Jussieucae.  die  als  Wasser-  und  Sumpfflanzen  gerade  in  der 
neuen  Welt  vorwiegend  auftreten). 

69.  u T.  natans:  Sehr  zerstreut  in  Schlesien,  der  Provinz 
Sachsen,  Anhalt* 2)  u.  Brandenburg,  sehr  selten  in  Ostpreußen, 
neuerdings  fehlend  in  Westpreußen,  Pommern,  Mecklenburg, 
Schleswig -Holstein  u.  NW.- Deutschland  (aber  früher  viel  weiter 
verbreitet  und  stellenweise  auch  angepflanzt;  zerstreut  in  großen 
Teilen  Europas,  weit  häufiger  in  S. -Europa). 

XXIX.  Myriophyllum:  In  etwa  18  Arten  über  den  größten 
Teil  der  Erde  verbreitet  (Beste  eines  M.  in  Tertiärschichten 
Japans).  Nächste  Verwandte:  Schlammbewohnende  Ralorrhagis- 
Arten3).  In  Europa  nur: 

70.  u M.  verticillatum : Durch  das  ganze  Gebiet  nicht  selten 
(fast  ganz  Europa  außer  dem  äußersten  Norden,  NW. -Afrika; 
nach  Rein  auch  in  Japan). 

71.  uf  31.  spicatum : Zerstreut  durch  das  Gebiet  (im  größten 
Teil  Europas,  NW.- Afrika;  nach  Rein  auch  in  Japan). 

72.  31.  alterniflorum : Vorwiegend  im  NW.  u.  an  der  Ostsee 
(nach  Ascherson-Graebner  bis  Vorsfelde  - Wendland -Menz 
bei  Rheinsberg- Eiirstenberg- Lyclien  - Feldbei'g;  östl.  landeinw. 
bis  Polzin  u.  zu  den  Kr.  Deutsch- Krone -Schlochau- Pr.  Stargard) 
(Skandinavien,  W.-  u.  SW. -Europa,  auch  NW.-Afrika). 

XXX.  Rippuris : Über  den  größten  Teil  der  Erde  (außer 
Afrika?)  verbreitet  (nach  Schindler  den  Santalaceen  nächst 
verwandt,  sonst  meist  an  vor.  angeschlossen).  Nur  die  Art  : 


')  Außer  den  im  eigentl.  Norddeutschland  vorkommenden  Arten  findet 
sicli  in  der  niederländisch -belgischen  Ebene  noch  die  vorwiegend  westeurop. 
C.  obtusangula. 

2)  Vgl.  Lindau,  Zur  Geschichte  der  Spitznuß  und  des  Kühn auer  Sees 
bei  Dessau.  Ein  Beitrag  zur  Landeskunde  von  Anhalt.  (Verh.  d.  bot.  Ver- 
eins d.  Prov.  Brandenburg.  XLVII.  1905.  S.  1 ff.). 

3)  Diese  Gattung  hat  ihren  Ursprung  in  südländischen  Gebieten  und 
schließt  sich  (gleich  vor.)  den  Onotheraceen  zunächst  an  (vgl.  Schindler  in 
Engl  er  s bot.  Jahrbüchern.  34.  Beibl.  Nr.  79.  S.  42 ff.). 


Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  355 


73.  u H.  vulgaris:  Durch  ganz  Europa  (u.  ostw.  bis  O.-Asien, 
nach  SO.  bis  Australien,  auch  im  südlichsten  u.  nördlichen 
Amerika ; die  am  nordischen  Meeresstrand  vorkommende  M. 
maritima  wird  davon  wohl  als  Art  abgetrennt,  doch  nach 
Petersen  in  „Engler-Prantl,  Natürl.  Pflanzenfamilien“  mit 
Unrecht). 

XXXI.  Heliosciadium  (von  Drude  in  „Engler-Prantl, 
Natürl.  Pflanzenfam.“  zu  Apium1)  gerechnet):  enthält  außer 

5 europäischen  Arten,  von  denen  2 nach  N.-Afrika  reichen, 
davon  eine  über  Habesch  zum  Ivapland,  noch  eine  südafrika- 
nische Art. 

74.  u H.  inundatum : Nur  im  NW.  des  Gebiets,  an  der 
Ostsee  und  in  der  Lausitz  (südl.  Skandinavien,  W.-  u.  SW.- 
Europa,  NW.-Afrika). 

XXXII.  Hottonia : Außer  unserer  Art  nur  noch  eine  im 
atlantischen  N. -Amerika  (Gatt,  etwas  vereinzelt,  nächst  verwandt 
den  auf  die  gemäßigten  Gebiete  der  alten  Welt  beschränkten 
Soldanellinae). 

75.  u H.  palustris:  Im  ganzen  Gebiet  meist  nicht  selten  (fast 
ganz  Europa  außer  dem  äußersten  Norden,  sowie  in  Kleinasien 
u.  Sibirien). 

XXXIII.  Limnanthemum 2) : Hauptsächlich  in  wärmeren 

Ländern  der  ganzen  Erde  in  etwa  20  Arten;  unsere  Art  ver- 
einzelt, die  Sekt.  Waldschmidtia  bildend. 

7G.  s L.  nymphaeoides:  Zerstreut  im  Gebiet;  in  Schleswig- 
Holstein  nur  im  südl.  Teil,  in  Posen  und  im  östl.  Brandenburg 
ganz  fehlend;  stellenweise  nur  durch  Verpflanzung  (im  größten 
Teil  Europas  und  durch  das  gemäßigte  Asien  bis  China  und 
Japan). 

XXXIV.  Utricularia  3):  Mit  mehr  als  200  Arten  hauptsäch- 
lich in  den  warmen,  doch  auch  in  den  gemäßigten  Ländern  (im 
äußersten  N.  ganz  fehlend);  in  Europa  nur  unsere  Arten  aus  der 
Sekt.  Lentibularia. 

77.  u U.  vulgaris:  Zerstreut  durch  das  Gebiet  (im  größten 
Teil  Europas,  NW.-Afrika,  N.-Asien  u.  N. -Amerika). 


fl  Die  so  erweiterte,  etwa  20  Arten  umfassende  Gattung  ist  „von  den 
südlichen  Florenreichen  über  die  Gebirge  der  Tropen  bis  zum  nordischen 
Florenreiche  verbreitet“;  ihre  beiden  nächsten  Verwandten  sind  auf  N.- 
Amerika  (einschl.  Mexiko)  beschränkt.  Von  den  antarktischen  nach  den 
nordischen  Gebieten  reicht  auch  die  Gattung  Jlydrocotyle , die  uns  ebenfalls 
eine  Wasserpflanze  geliefert  hat. 

2)  Der  Gattung  nicht  fern  steht  Menyanthes  trifoliata,  die  auch  in 
unseren  Gewässern  vorkommt,  doch  mehr  eine  Sumpfpflanze  ist;  sie  ist  bei 
lins  weit  häufiger  als  obige  Art,  hat  auch  eine  ähnliche  Gesamtverbreitung, 
reicht  aber  im  Gegensatz  zu  ihr  nach  N. -Amerika,  von  wo  Gray  noch  eine 
zweite  Art  der  Gattung  nennt,  während  Gilg  (in  „Engler-Prantl, 
Natürl.  Pilanzenfam.“)  die  Gattung  als  einartig  betrachtet  urtd  die  Art  noch 
als  südwärts  längs  den  Anden  verbreitet  angibt. 

3)  Mehr  Ufer-  als  eigentliche  Wasserpflanzen  sind  die  N.- Deutschland 
wohl  nur  in  Schlesien  erreichende  Lindernia , ferner  Limosella  u.  Litorella 
(Über  die  Verbreitung  dieser  bei  uns  einartigen  Gattung  vgl.  Ascherson- 
Festschrift.  S.  39  u.  40.  Anin.  2). 


Beihefto  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  2. 


24 


356  Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


78.  u TJ.  neglecta : Selten,  aber  wohl  in  keinem  Hauptteil 
des  Gebiets  ganz  fehlend  (Europa  außer  dem  äußersten  N.,  0. 
u.  S.  u.  östl.  N.-Amerika). 

79.  u ZT.  intermedia : Sehr  zersteut,  doch  anscheinend  auch 
keinem  Hauptteil  des  Gebiets  ganz  fehlend  (Europa  außer  dem 
S.,  N.-Asien  u.  N. -Amerika). 

80.  u U.  ochroleuca : Nur  in  Mecklenburg,  Pommern,  Ost- 
preußen u.  Schlesien  erwiesen  (auch  in  Skandinavien  u.  Finn- 
land, sowie  in  Böhmen,  Bayern  u.  Baden). 

81.  u TJ.  minor:  Meist  nicht  selten  (im  größten  Teil  Europas 
außer  dem  S.,  Sibirien,  W.-Asien,  N.-Afrika  u.  N.-Amerika). 

82.  u TJ.  brernii : Nur  in  Nordschleswig  bei  Hadersleben  und 
in  Schlesien  bei  Görlitz  (dann  in  Mittel-  u.  S.- Deutschland,  den 
Alpenländern  u.  Ungarn,  sowie  andererseits  in  Dänemark  u. 
Skandinavien). 

XXXV.  Lobclia  Sekt.  Hemipogon : Fast  100  Arten,  bes.  in 
Amerika,  Australien  u.  S.- Afrika,  doch  auch  einige  im  trop. 
Afrika,  3 — 4 in  Asien  u.  2 in  Europa,  nämlich  außer  folgender 
eine  in  W.-Europa  u.  Makaronesien. 

83.  u L.  dortmannia : Nur  in  Seen  und  Teichen  von  NW.- 
Deutschland,  Schleswig -Holstein  und  an  der  Ostsee,  in  Deutsch- 
land bis  etwa  zur  Weichsel  ostwärts  (W.- Europa  von  den  russ. 
Ostseeprovinzen  und  Skandinavien  bis  England  u.  Frankreich 
sowie  in  N.-Amerika). 


2.  Allgemeine  Ergebnisse  aus  der  Vergleichung 
der  norddeutschen  Wasserpflanzen. 

Da  die  echten  Wasserpflanzen  und  Uferpflanzen  sich  nicht 
scharf  trennen  lassen,  wie  verschiedene  anmerkungsweise  ge- 
nannte Arten  zeigen,  können  auch  aus  den  Zahlen  nur  an- 
nähernd vergleichsweise  Schlüsse  gezogen  werden.  Doch  sind 
derartige  Zahlen  ja  immer  nur  als  Schätzungswerte,  nicht  als 
unbedingt  sichere  anzusehen,  da  die  Umgrenzung  der  Gattungen 
und  Arten  durchaus  keine  sichere  ist.  Es  können  daher  diese 
wohl  mit  anderen  ähnlichen  Schätzungswerten  verglichen  werden. 
Stellen  wir  zunächst  die  Zahlen  der  Familien.  Gattungen  und 
Arten  von  Binnengewässerpflanzen  denen  aller  Gefäßpflanzen  in 
N.-Deutscliland  gegenüber,  wie  sie  aus  meiner  Arbeit  in  d.  Ab- 
handl.  des  Bot.  Vereins  der  Prov.  Brandenburg  XLI,  1899, 
S.  LIV  mit  geringen  Abänderungen  sich  ergeben,  so  zeigt  sich 
folgende  Übersicht : 


Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  357 


Familien 

Gattungen 

Arten 

Gefäßpflanzen 

109 1) 

528 

1550 

Wasserpflanzen 

26 

35 

83 

Also  auf  100  bezogen: 

24  o/o 

62/3% 

5 Vs  °/o 

Es  zeigt  dies  eine  fast  vollständige  Übereinstimmung  in  der 
Vergleichsziffer  der  Wasserpflanzen  mit  allen  Gefäßpflanzen  hin- 
sichtlich der  Zahl  der  Gattungen  und  Arten  aber  eine  mehr  als 
dreimal  so  große  Ziffer  für  die  Zahl  der  Familien;  diese  kommt 
daher,  weil  verschiedene  Familien  ganz  oder  fast  ganz  aus 
Wasserpflanzen  gebildet  sind. 

Stellen  wir  diesem  nun  noch  für  die  Arten  einen  ent- 
sprechenden Vergleich  der  großen  Verwandtschaftsgruppen  zur 
Seite : 


Gesamtzahl 

Wasserpflanzen 

V ergleichszahl 

Gamopetalae 

439 

9 

2,1  % 

Archichlamydeae 

684 

26 

3,8  o/o 

Monocotyleae 

377 

44 

11,8% 

Conifereae 

5 

0 

0 o/o 

Filicineae 

45 

4 

8,9  o/o 

Es  zeigt  dies  außer  dem  ja  allgemein  bekannten  gänzlichen 
Fehlen  der  Nacktsamer  unter  den  Wasserpflanzen  vor  allem  das 
starke  Überwiegen  der  Einkeimblättler.  Dies  tritt  noch  stärker 
hervor,  wenn  wir  die  erstgenannten  beiden  Gruppen,  wie  es 
wohl  auch  natürlicher  ist,  zu  einer  zusammenzählen;  dann  stehen 
nämlich  unter  den  Wasserpflanzen  44  Einkeimblättler  35  Zwei- 
keimblättlern gegenüber,  während  in  der  Gesamtzahl  unserer 
Gefäßpflanzen  377  Einkeimblättlern  1123  Zweikeimblättler  gegen- 
überstehen. Das  hieraus  deutlieh  hervortretende  Vorwiegen  der 
Einkeimblättler  vor  den  Zweikeimblättlern  würde  sicher  noch 
mehr  hervortreten,  wenn  man  alle  Bewohner  feuchter  Standorte 
jeder  dieser  Gruppen  denen  trockener  Orte  gegenüberstellte;  es 
zeigt  eine  entschiedene  Vorliebe  der  Einkeimblättler  für  Feuchtig- 
keit im  Vergleich  zu  den  Zweikeimblättlern.  Diese  Vorliebe 
tritt  aber  am  wenigsten  hervor  bei  der  bei  uns  artenreichsten 
Familie  dieser  Gruppe,  den  Gräsern,  die  durch  ihre  große  Arten- 
zahl so  recht  eine  Anpassung  an  das  Leben  der  Neuzeit  zeigt, 

!)  Die  Wppuridaceen  sind  hierbei  von  den  Halorrliagidaceen  getrennt. 

24* 


358  H ö c k , V erbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 

und  echte  Wasserpflanzen  fehlen  bei  uns  ganz  in  der  auf  der 
ganzen  Erde  heute  artenreichsten  Familie  der  Einkeimblättler, 
also  unter  den  Orchidaceen , die  noch  dazu  durch  ihre  volle  An- 
passung an  Kerbtierbestäubung  ihre  hohe  Entwicklung  über  die 
ältesten  Einkeimblättler  zeigen;  aber  in  diesen  beiden  Familien 
sind  trotzdem  Bewohner  feuchter  Standorte  nicht  selten.  Dies 
gilt  noch  mehr  von  den  Cyperaceen,  der  nächst  den  Gräsern 
bei  uns  artenreichsten  monokotylen  Familie,  obwohl  auch  nur 
1 Art  aus  dieser  Familie  oben  genannt  wurde.  Aber  das  starke 
Hervortreten  der  Einkeimblättler  unter  den  Wasserpflanzen  ist 
hauptsächlich  durch  die  Vertreter  der  Helobiae  oder,  wie  sie  des- 
halb vielleicht  besser  genannt  werden,  Fluviales  bedingt,  also  der 
Gruppe,  von  welcher  neuerdings  vielfach  behauptet  wird,  daß  in 
ihr  der  Ursprung  der  ganzen  Klasse  der  Einkeimblättler  zu 
suchen  sei.  Doch  auch  die  Ordnung,  welche  Engler  noch 
niedriger  stellt,  die  Pandanales , ist  bei  uns  nur  durch  Wasser- 
und  Sumpfpflanzen  vertreten  und  hat  außer  unseren  beiden 
Familien,  den  Typliaceen  und  Sparganiaceen  nur  noch  eine  aus- 
schließlich in  warmen  Ländern  der  Erde  vertretene  Familie,  die 
Pandanaceen.  Ganz  aus  Wasserpflanzen  gebildet  ist  die  Familie 
der  Lemnaceen , die  äußerlich  betrachtet,  ihrem  Aufbau  nach 
den  einfachsten  Eindruck  unter  allen  Samenpflanzen  macht, 
wenn  auch  dieser  einfache  Bai;  meist  durch  Bückbildung  heute 
erklärt  wird,  sie  daher  gewöhnlich  eine  höhere  Stellung  bei  der 
Anordnung  der  Pflanzenfamilien  angewiesen  erhält. 

Ein  etwas  stärkeres  Hervortreten  der  minder  hoch  ent- 
wickelten Familien  unter  den  Wasserpflanzen  zeigen  auch  die 
Zweikeimblättler.  Dies  geht  schon  aus  der  Betrachtung  der 
oben  genannten  Gattungen  sofort  hervor,  wenn  wir  darauf 
achten,  daß  13  von  ihnen  Archichlamydeae  und  nur  4 Gamo- 
petalae  sind,  geht  nur  aus  obigem  Vergleich  der  Arten  weniger 
deutlich  hervor,  weil  TJtricularia  verhältnismäßig  artenreich  bei 
uns  ist.  Auffallend  ist,  daß  die  im  Verhältnis  artenreichste 
Archiclilamydeen  - Gattung  aus  obiger  Übersicht  Banunculus  ist, 
also  ein  Vertreter  derjenigen  Gruppe  der  Zweikeimblättler  in 
deren  Nähe  man  neuerdings  den  Ursprung  der  Einkeimblättler 
vielfach  sucht.  Koch  näher  diesem  gemeinsamen  PTrsprung  der 
Decksamer  aber  steht  vielleicht  die  Familie  der  Nymphaeaceen^ 
die  nur  aus  Wasser-  und  Sumpfpflanzen  gebildet  ist,  und  der 
Gruppe  der  Banales  wird  neuerdings  auch  immer  Ceratophyllum 
zugerechnet.  Die  anderen,  überhaupt  oder  wenigstens  bei  uns 
nur  durch  Wasserpflanzen  vertretenen  Familien,  nämlich  die 
Callitrichaceen  und  die  Halorrhag'idaceen  *),  von  denen  die  Hip- 
puridaceen  neuerdings  getrennt  werden,  sind  hinsichtlich  ihrer 
verwandtschaftlichen  Stellung  nicht  mit  genügender  Sicherheit 
unterzubringen,  da  sie  in  mancher  Beziehung  sehr  einfache  Ver- 


J)  Wenn  auch  diese  vielleicht  durch  die  nur  aus  der  Gattung  Trapa 
gebildeten  Hydrocaryaceen  sich  den  verhältnismäßig  hoch  stehenden  Ono- 
tlieraceen  anschließen. 


H ö c k , V erbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  359 


liältnisse  aufweisen,  die  vielleicht  ähnlich  wie  bei  den  Lemnaceen 
zu  erklären  sind.  Jedenfalls  scheinen  auch  unter  den  Zweikeim- 
blättlern niedrig  entwickelte  Formen  häufiger  sich  dem  Leben 
im  Wasser  anzupassen  als  hochstehende.  Die  vier  bei  uns 
artenreichsten  Familien  dieser  Klasse,  die  Korbblütler,  Rosaceen, 
Hülsenfrüchtler  und  Caryophyllaceen  sind  unter  unseren  Wasser- 
pflanzen nicht  vertreten,  und  die  zwei  Vertreter  der  nächstdem 
artenreichsten  Familie,  der  Kreuzblütler,  die  oben  aufgezählt 
wurden,  sind  fast  mehr  Ufer-  oder  Sumpfpflanzen  als  echte 
Wasserpflanzen,  zeigen  jedenfalls  nahe  Beziehungen  zu  Arten, 
die  gelegentlich  auch  außerhalb  des  Wassers  wachsen. 

Ehe  auf  weitere  Folgerungen  aus  diesen  Verwandtschafts- 
verhältnissen eingegangen  wird,  muß  die  Verbreitung  der  Arten 
berücksichtigt  werden.  Berücksichtigen  wir  dabei  zunächst  vor- 
wiegend die  Verbreitung  in  N.- Deutschland,  so  tritt  eine  Gruppe 
deutlich  hervor,  die  als  atlantisch-baltisch  zu  bezeichnen  ist, 
deren  Glieder  ihre  Hauptverbreitung  in  N.- Deutschland  unweit 
der  beiden  begrenzenden  Meere  haben.  Nach  den  voranstehen- 
den Verbreitungsangaben  lassen  sich  als  Glieder  dieser  Gruppe 
mehr  oder  minder  deutlich  erkennen: 

Pilularia  globulifera 
Isoetes  lacustre 

„ echinosporum 
Sparganium  minimum 

„ diversifolium 

„ affine 

Potamogeton  polygonifol ins 
„ coloratus 

,,  (nitens?) 

„ ( densus ?) 

Elisma  natans 
Echinodorus  ranuncidoides 
Scirpus  fluitans 
( Wolffia  arrhiza?) 

Montia  rivularis 
Rannnculus1)  liederaceus 
„ hololeucos 

„ baudotii 

Subularia  aquatica 
Callitriche  auctumnalis 
Myriophyllum  altern  iflorum 
Helosciadium  inundatum 
(Limnanthemum  nymphaeoides  ?) 

( Utricularia  och  rolcuca  ? ) 

Utricularia  bremii 
Lobelia  dortmanna 


*)  Auch  mehrere  Formen  von  Ji.  aquatilis  schließen  sich  liier  an; 
ferner  schließen  sich  einige  nur  die  belgisch  - niederländische  Ebene  er- 
reichende Arten  an,  wie  R.  foeniculaceus  u.  trichophyllos. 


3G0  H ö c k , V erbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


Werden  auch  die  eingeklammerten , weniger  deutlich  sich 
liier  anschließenden  Arten  außer  Acht  gelassen,  so  sind  noch 
immer  reichlich  20  Arten  vorhanden,  die  entschiedene  Zunahme 
ihrer  Verbreitungshäufigkeit  in  N.- Deutschland  nach  N.-  u.  W. 
hin  zeigen  und  auch  sonst  in  Europa  ihre  Hauptverbreitung  im 
W.  (z.  T.  auch  wieder  südlich  der  Pyrenäen  u.  Alpen)  zeigen, 
mindestens  im  0.  und  SO.  seltener  sind;  die  meisten  fehlen  z.  B. 
in  Griechenland  ganz. 

Diese  schließen  sich  daher  eng  an  eine  Gruppe  von  Strand- 
pflanzen an,  die  ich  ihrer  Verbreitung  nach  als  Genossenschaft 
norddeutscher  Strandpflanzen  bezeiclinete  (Beihefte  zum 
Bot.  Centralbl.  X.  1901.  S.  380).  Die  vorstehende  Aufzählung 
läßt  sich  um  weitere  Bewohner  feuchter  Orte  leicht  vervoll- 
ständigen nach  Graebner,  Die  Heide  Norddeutschlands  (Leipzig 
1901)  S.  35  f.,  wo  die  in  N.- Deutschland  vorwiegend  auf  das 
Heidegebiet  beschränkten  Arten  aufgezählt  sind.  Endlich  sind 
natürlich  nahe  Beziehungen  zu  Roths  bekannter  Gruppe  atlan- 
tischer Pflanzen1)  vorhanden;  sobald  die  Untersuchung  über  N.- 
Deutschland  ausgedehnt  würde,  könnte  sie  daraus  ebenfalls  ver- 
vollständigt werden.  Da  es  sich  hier  um  echte  Wasserpflanzen 
handelt,  wird  natürlich  der  größere  Reichtum  an  Feuchtigkeit 
in  der  Nähe  der  beiden  Meere  die  Verbreitung  dieser  Pflanzen 
mitbedingt  haben,  d.  h.  ihre  Einbürgerung  nur  in  bestimmten 
Gebieten;  ihre  Befähigung  zur  Verbreitung  ist  ausführlich  durch 
Sclienck  iDie  Biologie  der  Wassergewächse,  Bonn  1886)  dar- 
gestellt worden. 

Nach  vorstehender  Erörterung  ist  es  nicht  wunderbar,  daß 
keine  Gruppe  diesen  gegenübergestellt  werden  kann,  deren  Ver- 
breitungsgebiet vorwiegend  im  SO.  dieses  Erdteils  liegt,  wie  das 
bei  Strandpflanzen  (Genossenschaft  mitteleuropäischer  Strand- 
Steppenpflanzen;  vgl.  Beihefte  zum  Bot.  Centralbl.  X,  1901, 
S.  385)  und  gleichfalls  sowohl  unter  den  Unkräutei’n  als  auch 
unter  den  Waldpflanzen  deutlich  hervortritt.  Zwar  zeigt  die 
vorstehende  Übersicht  auch  einige  Arten,  die  in  N.- Deutschland 
wesentlich  auf  den  O.  beschränkt  sind:  aber  diese  zeigen  nicht 
in  ihrer  Gesamt  Verbreitung  eine  solche  Ähnlichkeit,  daß  man 
sie  als  Genossenschaft  zusammenfassen  könnte. 

Dagegen  könnte  man  den  atlantisch-baltischen  Wasser- 
pflanzen wohl  eine  Genossenschaft  weitverbreiteter 
Wasserpflanzen  gegenüberstellen,  denn  viele  im  größten  Teil 
Norddeutschlands  auftretende  Wasserpflanzen  sind  durch  fast 
ganz  Europa  und  oft  weit  über  dessen  Grenzen  verbreitet.  Es 
gehören  dahin  etwa  (die  fett  gedruckten  sind  aus  allen  5 Erd- 
teilen erwiesen): 


0 Vgl.  Roth,  Über  die  Pflanzen,  welche  den  atlantischen  Ozean  auf 
der  Westküste  Europas  begleiten.  Berlin  1883. 


Höck,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  3G1 


Sparganium  simplex x) 
ramosum 

Potamogeton  * j natans 
fluitans 
perfolicitus 
lucens 
crispus 
f pusillus 
* pectinat  us 
Zannichdlia  * palustris 
Naias  marina  (fehlt  N W.-  Deutschi.) 
Hydrocharis  morsus  ranae 
Lemua  trisulca 

* minor 

* gibba 

Spirodela  polyrh  iza 

Nymphaea  alba 
Nuphar  luteum 

Ceratophyll  um  demersum 
Manunculus  f aquatilis 

cirdnatus 

fluitans 

JVasturtium  *f  offlcinale 

Callitriche  * stagnalis 
f verna 
h amul  ata 

Myriophyllum  vert icittatum 
spicatum 

Hippuris  vulgaris 
Hott oni a palustris 
Utricularia  vulgaris 
neglecta 
intermedia 
minor. 


Um  die  weite  Verbreitung  besonders  zu  kennzeichnen,  seien 
die  in  Neu- Seeland  beobachteten  Arten  durch  * gekennzeichnet, 
die  aus  Chile  und  dem  Feuerland  erwiesenen  Arten  durch  f,  da 
dies  die  beiden  uns  fernsten  Gebiete  sind. 

Das  Vorhandensein  vieler  weit  verbreiteter  Wasserpflanzen 
legt  die  Annahme  nahe,  diese  als  unmittelbare  Abkömmlinge 
ganz  alter  Pflanzengruppen  zu  betrachten,  da  wohl  unstreitig 
die  ältesten  Pflanzen  auf  der  Erde  Wasserpflanzen  waren.  Der 
Gedanke  ist  selbstverständlich  sofort  für  die  Arten  zurück- 


’)  Eingeschleppt  ist  S.  simplex  auch  auf  Neu  Seeland  (Transact.  New 
Zealand  Institute.  XXXVI.  11)04.  S.  223);  doch  fügen  Battandier  u.  Tra- 
but  noch  in  ihrer  neuen  Flore  analytique  et  synoptique  de  l’Algerie  et  de 
la  Tunisie“  der  von  Munby  herrührenden  Angabe  über  das  Vorkommen 
dieser  Art,  wie  schon  früher  in  der  „Flore  d'Alger“,  ein  „N.  V.“  hinzu,  wo- 
durch diese  für  ganz  Afrika  fraglich  wird. 


362  Hock,  V erbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


zuweisen,  deren  nächste  Verwandte  Landpflanzen  sind,  also  für 
alle  Gfamopetalen  obiger  Aufzählung,  für  die  zwei  Kreuzblütler 
und  das  eine  Doldengewächs.  Bei  den  übrigen  Arten  können 
wir  ihn  nicht  so  unbedingt  ab  weisen,  wenn  ein  Wahrscheinlich- 
keitsbeweis dafür  auch  schwer  zu  führen  ist. 

Bei  den  Sporenpflanzen  finden  wir  noch  sehr  häufig  heute 
Neigung  zu  feuchten  Orten;  Algen  findet  man  vorwiegend  an 
solchen,  und  unter  diesen  möchten  einige  Gruppen  sein,  deren 
Vorfahren  nie  echte  Landpflanzen  waren.  Unter  den  hier  allein 
berücksichtigten  Gefäßsporenpflanzen  scheint  dies  darum  un- 
wahrscheinlich, weil  diese  ausschließlich  verscliiedensporig  sind, 
und  man  gewohnt  ist,  die  verscliiedensporigen  als  höher  ent- 
wickelt von  gleichsporigen  abzuleiten.  Doch  ist  diese  Annahme 
nicht  sicher.  Jedenfalls  gab  es  schon  viele  verschiedensporige 
Gruppen  unter  den  Gefäßpflanzen  des  Kohlenzeitalters;  es  gab 
damals  bekanntlich  auch  verschiedensporige  Schachtelhalme,  die 
heute  ganz  fehlen.  Trotzdem  ist  wahrscheinlich,  daß  zur  Stein- 
kohlenzeit von  trockenen  Erdstrichen  noch  wenig  gesprochen 
werden  kann,  daß  die  damaligen  Gefäßpflanzen  Wasser-  oder 
Sumpfpflanzen  waren,  jedenfalls  nicht  Bewohner  trockener  Stand- 
orte. Dies  macht  es  daher  nicht  ganz  unwahrscheinlich,  daß 
auch  die  heutigen  Wasserfarne  unter  ihren  Vorfahren  keine 
eigentlichen  Landpflanzen  haben,  und  auch  bei  den  Isoetaceen 
wäre  wohl  möglich,  daß  die  landbewohnenden  von  wasser- 
bewohnenden abzuleiten  seien,  ihre  Vorfahren  also  sämtlich 
Wasser-  oder  Sumpfpflanzen1)  waren. 

Unter  den  Samenpflanzen  scheint  eine  solche  Annahme  zu- 
nächst dadurch  zurückgewiesen  werden  zu  müssen,  daß  die  Deck- 
samer  von  Nacktsamern  herstammen,  diese  aber  vorwiegend 
Landpflanzen  sind2).  Wenn  es  auch  sehr  wahrscheinlich  ist, 
daß  die  heutigen  Nacktsamer  dem  ursprünglichsten  Stamme 
aller  Samenpflanzen  weit  näher  stehen,  als  die  heutigen  Deck- 
samer,  so  wird  doch  schwerlich  jemand  aus  einer  der  heute 
lebenden  nacktsamigen  Gruppen  die  jetzigen  Decksamer  un- 
mittelbar herleiten  wollen. 

Da  die  Cycadofilices , welche  anscheinend  das  Zwischenglied 
zwischen  Samen-  und  Sporenpflanzen  bilden3),  schon  in  der 


’)  Ihre  Zurtickführung  auf  Sifjillarien  u.  Lepidophyten  spricht  dafür 
(vgl.  Potonie  in  Engler-Prantl,  Natürl.  Pflanzenfam.  I.  4.  S.  753),  wie 
die  der  Salvintaceen  auf  Sphenoplnyllaceen  (vgl.  eb.  S.  518). 

2)  Daß  vielleicht  nicht  alle  Nacktsamer  eine  einheitliche  Gruppe  bilden, 

sondern  die  Cycadaceen  u.  Ginkgoaceen  sich  wahrscheinlich  an  Farne,  die 
Coniferen  an  Lycopodiaceen  anschließen,  wurde  von  mir  schon  im  Bot.  Cen- 
tralbl.  1898.  Nr.  44/45  hervorgehoben;  aber  wahrscheinlich  hat  nur  der  erste 
dieser  Zweige  sich  zu  Decksamem  weiter  entwickelt.  Die  heutigen  Cyca- 
daceen zeigen  in  ihrer  Anpassung  an  die  echten  Tropen  noch  immer  ein 
großes  Feucht-igkeitsbedürfnis.  • 

3)  In  dieser  Beziehung  stimmen  wohl  alle  Forscher,  die  sich  neuerdings 
mit  der  Frage  beschäftigt  haben,  überein. 


Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  363 

Steinkohlenzeit  auftreten,  werden  wir  es  bei  diesen  auch  wohl 
mit  Mittelgliedern  zwischen  Land-  und  Wasserpflanzen,  wenig- 
stens nicht  mit  Bewohnern  trockener  Standorte  zu  tun  haben. 
Welche  Gruppe  der  Decksamer  die  ursprünglichste  ist,  bleibt 
noch  zweifelhaft.  H.  Hallier  (vgl.  Ber.  d.  deutsch,  bot.  Ges. 
XXIII.  1905,  S.  87)  glaubt  diese  in  den  Magnoliaceen  erkannt 
zu  haben;  aber  auch  er  ist  nicht  der  Meinung,  daß  eine  der  jetzt 
lebenden  Magnoliaceen  -Gruppen  unmittelbar  als  Vorläufer  aller 
Decksamer  betrachtet  werden  kann,  sondern  konstruiert  als 
solche  die  hypothetische  Gruppe  der  Drimytomagnolieae1).  Auf- 
fallend ist  aber  jedenfalls,  daß  von  den  nur  aus  Wasser-  und 
Sumpfpflanzen  gebildeten  die  Nymphaeaceen  und  Ceratophyllaceen, 
denen  sich  als  dritte  nur  bei  uns  nicht  vertretene  Gruppe  noch 
die  Podostemaceae  anschließen,  den  Magnoliaceen  und  ihren 
nächsten  Verwandten  nahe  stehen,  und  daß  eine  Vermittelung 
gebildet  wird,  durch  die  Panunculaceen,  unter  welchen  auch 
Ranunculus  § Batrachium  wieder  dem  Leben  im  Wasser  an- 
gepaßt ist. 

Dazu  kommt  noch,  daß  einige  dieser  Gruppen,  namentlich 
die  Nymphaeaceen  wieder  nahe  Beziehungen  zu  den  Einkeim- 
blättlern zeigen  und  unter  diesen  wieder  zu  solchen  Familien, 
die  ganz  oder  vorwiegend  aus  Wasser-  und  Sumpfpflanzen  ge- 
bildet sind.  Es  wäre  daher  wohl  annehmbar,  daß  die  ältesten 
Samenpflanzen  auch  noch  Wasser-  oder  Sumpfpflanzen  waren, 
und  daß  die  Familien,  welche  nur  aus  Bewohnern  feuchter  Orte 
bestehen,  wenigstens  z.  T.  unmittelbar  von  Wasserpflanzen2) 
stammen,  nicht  rückgebildete  Landpflanzen  sind.  Ein  Beweis 
dafür  oder  dagegen  ist  so  lange  nicht  zu  geben,  bis  mehr  un- 
zweifelhafte und  vollständige  Reste  bedecktsamiger  Pflanzen  aus 
früheren  Erdzeitaltern  vorliegen.  Aufallend  scheint  aber  dafür 
der  niedrige  Bau  vieler  solcher  Familien  zu  sprechen  und  ihr 
teilweise  schwerer  Anschluß  an  Familien,  die  vorwiegend  aus 
Landpflanzen  gebildet  sind. 

Würde  diese  Annahme  für  die  eine  oder  andere  Familie 
unter  diesen  an  Wahrscheinlichkeit  gewinnen,  so  wäre  bei  diesen 
(z.  B.  Ceratophyllum3 ) [auch  Typha ])  die  weite  Verbreitung  leicht 
zu  erklären,  da  die  Pflanzen  sich  wenig  veränderten  seit  der 
Zeit,  in  welcher  auf  der  Erde  geringe  klimatische  Gegensätze 
herrschten.  Bei  den  anderen  weit  verbreiteten  Wasser-  (und 


')  Auch  ich  glaube  unbedingt  an  monopliyletischen  Ursprung  der 
Angiospermen,  bezweifle  aber,  daß  eine  heute  noch  lebende  Familie  den 
ersten  Vertretern  dieser  Gruppe  so  nahe  steht,  daß  sie  mit  ihnen  zu  einer 
Familie  gerechnet  werden  könnte. 

2)  Bei  den  Eiukeimblättlern  scheint  die  Vorliebe  für  feuchte  Standorte 
sich  mehr  erhalten  zu  haben,  als  bei  den  Zweikeimblättlern,  jene  zeigen  in 
der  Beziehung  mehr  Anklänge  an  die  Ursameupflanzen,  als  diese. 

3)  Die  Wasserblütigkeit  deutet  bei  diesen  auf  einfachen  Bau;  vielleicht 
sind  auch  Callitrichaceen-  u.  Myriophyllum- Arten  wasserblütig,  sicher  einige 
Hydrocharitaeeen  u.  Potamoyetonacecn  (vgl.  Knutli,  Handbuch  der  Blüten- 
biologie). 


364  Höc  k,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 

Sumpf-) Pflanzen  ist  die  weite  Verbreitung  großenteils  wolil  auf 
die  Tätigkeit  der  Vögel  zurückzuführen,  die  Samen,  Früchte 
oder  Stammesteile  leicht  verschleppen  (vgl.  Sehende  a.  a.  0.). 

Wie  im  allgemeinen  die  Bewohner  trockener  Standorte 
höher  entwickelt  sind  als  die  Wasserpflanzen,  zeigen  auch  die 
weitverbreiteten  unter  beiden  Gruppen  einen  Gegensatz,  da  bei 
den  Arten  trockener  Standorte  die  weite  Verbreitung  mutmaß- 
lich immer  erst  in  ziemlich  neuer  Zeit  durch  Anpassung  an  den 
menschlichen  Verkehr  erreicht  ist.  während  die  Allerweltspflanzen 
feuchter  Orte  wohl  z.  T.  schon  lange  eine  weite  Verbreitung 
hatten  und  diese  mehr  durch  Anheftung  an  Vögel  bedingt 
wurde,  obgleich  der  menschliche  Verkehr  auch  in  einigen  Fällen 
unterstützend  mitgewirkt  haben  mag. 

Eine  lückenlose  Abstammung  von  Wasserpflanzen  ist  nur 
für  Sporenpflanzen  wahrscheinlich.  Daß  aber  gerade  die  nied- 
riger entwickelten  Gruppen  von  Decksamern  reich  an  Wasser- 
pflanzen sind,  ja  mehrere  dieser  Familien  ganz  aus  Bewohnern 
feuchter  Orte  bestehen,  deutet  darauf  hin,  daß  auch  ihre  Vor- 
fahren beständig  reichen  Mengen  von  Niederschlägen  angepaßt 
waren.  Mag  auch  der  Übergang  von  Wasser-  zu  Landpflanzen 
schon  bei  den  Archegoniaten  sich  ausgebildet  haben,  so  sind 
doch  diese  sämtlich  insofern  noch  dem  Wasserleben  angepaßt 
als  sie  eine  Befruchtung  durch  Vermittelung  des  Wassers  all- 
gemein verlangen.  Auf  der  Stufe  der  Nacktsamer  paßten  sich 
die  Pflanzen  dem  Luftleben  an,  auf  der  der  Decksamer  fast  all- 
gemein einer  Bestäubung  durch  Vermittelung  der  Tiere  oder  des 
Windes1).  Ob  aber  alle  Samenpflanzen  oder  wenigstens  alle 
Decksamer  diesen  Übergang  durchmachten  und  nur  einige  von 
ihnen  sich  gewissermaßen  zurückbildeten,  indem  sie  sich  wieder 
dem  Wasserleben  anpaßten,  oder  ob  einige  Decksamer  nie  sich 
dauernd  dem  Wasserleben  abwandten,  hängt  hauptsächlich 
davon  ab.  ob  die  Gruppe  der  Samenpflanzen  bezw.  Decksamer 
wirklich  einheitlich  ihrer  Entstehungsweise  nach  ist,  was  immer 
noch  etwas  zweifelhaft  bleibt.  Meines  Erachtens  spricht  bei  den 
Decksamern  wenigstens  die  Wahrscheinlichkeit  dafür.  In  dem 
Falle  wäre  nur  eine  Neigung  zum  Wasserleben  bei  einigen 
niederen  Gruppen  vererbt,  die  dadurch  auch  Aussicht  hatte, 
sich  lange  zu  erhalten,  daß  die  ersten  Landpflanzen  wahrschein- 
lich einem  feuchtheißen  Tropenklima  angepaßt  waren,  Dörr- 
pflanzen sowie  Gewächse  gemäßigter  Länder  erst  viel  später 
sich  entwickelten. 

Geringe  Ausbildung  der  Prothallien,  welche  die  Samen- 
pflanzen in  ihrer  Entwickelung  so  wesentlich  von  der  Mehrzahl 
der  Gefäßsporenpflanzen  scheidet,  findet  sich  auch  bei  den 
Wasserfarnen;  Bildung  von  Spermatozoiden,  also  Befruchtungs- 


J)  Ob  wirklich  alle  Windblütler  unter  den  Decksamern,  wie  Senn 
(a.  a.  0.)  es  für  wahrscheinlich  hält,  von  Tierblütlern  herzuleiten  sind,  ist 
mir  doch  noch  fraglich. 


Hock,  Verbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer.  365 

körpern  mit  selbständiger  Bewegung,  läßt  sich  noch  bei  Cycada- 
ceen  und  Ginkgoaceen , also  unzweifelhaften  Samenpflanzen  und 
entschiedenen  Landpflanzen  erkennen.  Wenn  endlich  Senn  (in 
diesen  Beiheften  XVII,  1904,  S.  136)  „die  Verwachsung  der 
weiblichen  Sporophylle“,  also  das  Hauptmerkmal  der  Decksamer  als 
Schutzmittel  „gegen  Insektenfraß“  bezeichnet,  so  läßt  sich  schwer 
einsehen,  warum  dies  Mittel  nicht  einfach  allgemein  als  Schutz- 
mittel „gegen  Tierfraß“  gelten  kann;  denn  längst  bevor  es  echte 
Kerbtiere  gab,  hat  es  sicher  Wassertiere  gegeben,  welche  die 
Pflanzen  schädigten,  und  daß  Schutzmittel  bei  Fortpflanzungs- 
werkzeugen  zur  Erhaltung  der  Art  besonders  wirksam  waren, 
ist  selbstverständlich.  Es  ist  daher  keins  der  Hauptmerkmale 
der  Samenpflanzen  allgemein  und  der  Decksamer  im  besonderen 
unbedingt  an  ein  Landleben  gebunden.  Es  kann  die  Ausbildung 
der  Ursamenpflanzen  sowohl  als  der  Urdecksamer  in  einem  Zu- 
stande stattgefunden  haben,  in  dem  die  Pflanzen  dem  Wasser- 
leben noch  gar  nicht  oder  wenig  entwöhnt  waren.  Der  Ent- 
stand, daß  Wasserbestäubung  gerade  bei  niedrig  entwickelten 
Decksamern  verkommt,  legt  den  Gedanken  nahe,  ob  diese 
Art  der  Bestäubung  nicht  mindestens  ebenso  alt  ist  als  Wind- 
bestäubung und  noch  älter  als  Tierbestäubung.  Tatsächlich 
braucht  man  den  von  Senn  (a.  a.  0.  S.  1531  im  Anschluß  an 
Hallier  aufgestellen  Stammbaum  der  niedersten  Decksamer  nur 
ganz  geringfügig  zu  ändern,  um  die  Mehrzahl  der  Wasserblüher 
darin  zu  finden1). 

Jedenfalls  spricht  dies  dafür,  daß  noch  im  Wasser  oder 
wenigstens  amphibisch  lebende  Pflanzen  sich  zuerst  zu  Deck- 
samern entwickelt  haben,  wenn  auch  die  große  Formenmannig- 
faltigkeit  dieser  Gruppe  erst  durch  Anpassung  an  das  Luftleben 
nnd  damit  an  Wind  - und  Tierbestäubung  sich  entwickelte.  Daß 
sich  unverändert  Süßwasserpflanzen  seit  der  Zeit  der  ersten 
Decksamer  erhielten,  ist  sicher  nicht  anzunehmen,  daß  solche 


t)  Ungefähr  in  folgender  Weise : 

Ceratophyllaceae 


Nympliaea- 

ceae 


Magnoliaceae 
Uanunculaceae 


Gymnospermae 


M onocotyledoncs 
apocarpicae 


366  H ö c k , V erbreitung  der  Gefäßpflanzen  norddeutscher  Binnengewässer. 


jemals  wirklich  überall  in  Binnengewässern  oder  Brackwässern 
zu  finden  waren,  ebensowenig.  Aber  zur  Erklärung  der  weiten 
Verbreitung  kann  das  hohe  Alter  vieler  Familien  von  Wasser- 
pflanzen wohl  herangezogen  werden,  wenn  auch  die  Einzel- 
verbreitung wohl  immer  durch  Mitwirkung  der  Vögel  sehr  be- 
einflußt sein  mag  und  auch  der  menschliche  Verkehr  hierbei 
sicher  gleichfalls  fördernd  gewirkt  hat,  nur  in  geringerer  Menge, 
als  bei  der  Verbreitung  der  Unkräuter. 


Über  einige  neue  und  andere  noch  nicht  lange  auf- 
gefundene Cyclamen-Arten. 

Von 

Prof.  Dr.  Friedrich  Hildebrand, 

Freiburg  i.  B. 


1.  Cyclamen  creticurn  nov.  sp. 

Im  letzten  Sommer  sandte  mir  Herr  Professor  Miliarakis 
aus  Athen  27  Knollen  eines  Cyclamen , welches  derselbe  von 
Kreta  aus  der  Malaxagegend  unter  der  Bezeichnung  „weiß- 
blütiges  Cyclamen“  erhalten  hatte.  Die  meisten  dieser  Knollen 
begannen  im  September  Blätter  zu  treiben,  welche  bis  zum 
Januar  auswuchsen,  wo  dann  auch  bald  Blütenknospen  er- 
schienen, welche,  an  manchen  Pflanzen  bis  zu  12,  Anfang  Februar 
sich  zu  öffnen  begannen,  wobei  ich  nun  erkennen  konnte,  daß 
hier  eine  neue,  meines  Wissens  nach  noch  nicht  beschriebene 
Cyclamen- Art  vorliegt1),  für  welche  der  Name  Cyclamen  creticurn 
der  geeignetste  sein  dürfte. 

Die  Knollen  dieses  Cyclamen  creticurn  sind  denen  von 
Cyclamen  balearicum  sehr  ähnlich,  nämlich  plattgedrückt-kugelig 
und  mit  Büschelhaaren  bedeckt,  welche  an  den  trockenen  Knollen 
meist  abgeraspelt  waren.  Die  Wurzeln  entspringen  in  einem 
Büschel  unterseits  aus  der  Mitte  der  Knolle,  manchmal  stehen 
sie,  wie  bei  Cyclamen  cyprium  und  libanoticum , exzentrisch,  durch 
einseitiges  Wachstum  der  Knollen. 

Die  Blätter,  welche  im  Laufe  des  Winters  sich  an  einem 
Kurztriebe  aus  der  Mitte  der  Knollen  erheben  und  mit  ihren 
Stielen  eine  Strecke  im  Boden  entlang  kriechen  — auch  bei  den 
ziemlich  nahe  an  dessen  Oberfläche  liegenden  Knollen  — haben 
Spreiten,  welche  sich  nicht  nur  durch  Form,  sondern  auch  durch 
Zeichnung  sehr  verschieden  verhalten,  nicht  nur  bei  den  einzel- 
nen Exemplaren  untereinander  verglichen,  sondern  auch  manch- 
mal an  einer  und  derselben  Pflanze.  Am  allgemeinen  haben  sie 


J)  In  dem  kürzlich  erschienenen  Conspectus  Florae  gracae  von  E.  Hai  as  cy 
ist  sie  nicht  zu  finden. 


368  Hildebrand,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten. 


eine  verkehrt  herzförmige  Gestalt;  der  Rand  ist  aber  sehr  ver- 
schieden, manchmal  ohne  alle  Vorsprünge,  in  anderen  Fällen 
treten  solche  Vorsprünge  mehr  oder  weniger  stark  hervor.  Das 
Grün  der  Blattoberseite  ist  ein  sehr  dunkles,  düsteres,  wie  es 
bis  dahin  nur  bei  Cyclamen  balearicum  gefunden  wurde,  und 
wodurch  das  Cyclamen  creticum  im  großen  Gegensatz  zu  dem 
sonst  in  der  Form  ähnlichen,  aber  freudig  grünen  Blättern  von 
Cyclamen  repandum  tritt.  Auf  diesem  dunkelgrünen  Grunde 
treten  die  silberigen  Zeichnungen  in  sehr  verschiedener  Weise 
auf : meistens  folgt  auf  eine  dunkelgrüne  Basis  eine  Zone  von 
Silberflecken,  welche  aber  verschieden  scharf  ausgeprägt  ist, 
manchmal  zusammenhängend,  manchmal  nur  aus  einzelnen  ge- 
trennten Flecken  gebildet.  In  anderen  Fällen  zeigt  die  ganze 
Blattoberfläche  eine  silberige  Marmorierung,  aber  niemals  fand 
sich  an  den  16  beblätterten  Exemplaren  ein  Fall,  wo  die  Blätter 
einen  Silberspiegel  an  ihrer  Basis  hatten,  an  welchen  sich  der 
dunkelgrüne  Rand  anschloß,  wie  dies  vielfach  bei  Cyclamen 
balearicum  der  Fall  ist.  Unterseits  sind  die  Blätter  immer 
karminrot  gefärbt. 

Die  Stiele  der  Blüten,  deren  erste  sich  im  Kalthause  Anfang 
Februar  öffneten  — bei  den  an  der  gleichen  Stelle  kultivierten 
Exemplaren  von  Cyclamen  balearicum  gingen  dieselben  erst  An- 
fang März  auf  — kriechen,  wie  bei  den  meisten  Cyclamen- Arten, 
eine  Strecke  im  Boden  fort,  ehe  sie  mit  ihrem  durch  Keulenhaare 
gebräunten  dickeren  Teil  über  die  Erde  treten. 

Wie  die  Laubblätter,  -so  zeigen  auch  die  Kelchblätter  nicht 
ganz  gleiche  Form,  indem  sie  bald  schmäler,  bald  breiter  sind; 
an  dem  Ende  gehen  sie  in  eine  scharfe  Spitze  aus;  am  Rande 
sind  sie  kaum  merklich  gewellt.  Sie  tragen  auf  dem  Rücken, 
besonders  nach  der  Spitze  zu,  zahlreiche  gebräunte  Keulenhaare. 
Ihre  Nervatur  ist  eine  merkwürdigerweise  sehr  verschiedene, 
teilweise  derjenigen  von  Cyclamen  balearicum  sehr  ähnlich,  wo 
nur  1 Mittelnerv  in  das  Blatt  tritt,  welcher  seitliche,  wieder 
an  ihrer  Spitze  sich  verzweigende  Aste  trägt.  Meistenteils 
treten  aber  3 Nerven  in  das  Blatt,  von  denen  der  mittlere  sich 
nach  beiden  Seiten,  die  seitlichen  nur  nach  außen  hin  sich  ver- 
zweigen. Zu  diesen  beiden  äußeren  Nerven  treten  noch  manch- 
mal 2 seitliche,  unverzweigte  hinzu,  sodaß  im  ganzen  5 Nerven 
in  das  Kelchblatt  eintreten.  Höchst  merkwürdig  ist  es,  daß 
manchmal  an  einer  und  derselben  Blüte  die  Nervatur  der 
5 Kelchblätter  eine  verschiedene  ist,  wie  sich  durch  genaues 
Aufzeichnen  dieser  Blätter  im  frischen  Zustande  feststellen  ließ, 
wo  die  Nerven  auf  der  Innenseite  der  Kelchblätter  sehr  leicht 
durch  ihre  braunrote  Farbe  kenntlich  sind,  während  sie  in  Dauer- 
präparaten fast  verschwunden  sind  und  gar  erst  in  getrocknetem 
Material  ganz  verwischt. 

Die  sehr  durchsichtige  Blumenkronrölire  gleicht  einer  Kugel, 
an  welcher  etwa  ein  Drittel  abgeschnitten  ist,  sie  ist  also  am 
Schlunde  der  Blüte  stark  zusammengezogen,  was  man  besonders 
an  den  Knospen  kurz  vor  dem  Aufgehen  gut  erkennen  kann. 


Hi  1 d e b r an d , Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen- Arten.  369 


Die  5 Zipfel  zeigen  an  ihrer  Basis  keine  Öhrchenbildung.  Sie 
sind  von  länglich-eiförmiger  Gestalt,  an  der  Spitze  abgerundet 
und  hier,  kaum  merklich,  mit  kleinen  Einbuchtungen  versehen; 
sie  werden  bis  zu  22  mm  lang  bei  9 mm  Breite.  Am  Rande 
tragen  sie  ganz  spärliche  Keulenhaare;  auf  ihrer  Ober-  und 
Unterseite  findet  sich  hingegen  keine  Spur  von  Haaren. 

Die  Farbe  der  Blumenkrone  ist  im  großen  und  ganzen  und 
bei  den  meisten  Exemplaren  eine  rein  weiße;  auch  der  Schlund 
ist  meistens  rein  weiß;  manchmal  hingegen  schwach  rosa  an- 
gehaucht. Bei  einigen  Exemplaren  zeigte  sich  auch  eine  solche 
leichte  Rötung  an  der  Spitze  der  Zipfel  und  an  einem  Exemplar 
waren  die  Blumenkronen  fast  vom  Schlunde  ab  hell  rosenrot 
gefärbt,  bis  zur  Spitze  dunkler.  Die  Zipfel  werden  von  mehreren, 
bis  an  15  Nerven  durchzogen,  welche  sich  manchmal  nach  der 
Spitze  hin  gabeln.  Nur  ganz  selten  sind  diese  Nerven  an  ihrem 
Ende  rötlich  gefärbt,  ähnlich  wie  die  ganzen  Nerven  bei  Cyclamen 
balearicum.  Das  Rot  verschwindet  aber  an  den  auf  gegangenen 
Blüten  sehr  bald,  sodaß  dieselben  dann  rein  weiß  sind  und  nicht, 
wie  bei  den  meisten  Exemplaren  von  Cyclamen  balearicum , von 
schmutzigroten  Streifen  durchzogen,  welche  sich  bei  diesem 
in  die  Röhre  der  Blumenkrone  hinein  fortsetzen.  Diese  Er- 
scheinung ist  besonders  von  Interesse,  da  sie  zeigt,  wie  das 
Cyclamen  creticum , ebenso  wie  in  den  Blättern,  namentlich  auch 
im  Jugendzustande  der  Blüten  dem  Cyclamen  balearicum.  ähnlich  ist. 

Die  Antheren  haben  ganz  kurze  Filamente  und  sind  an 
ihrem  Ende  abgerundet.  Auf  dem  Rücken  sind  sie  mit  mehr- 
zelligen Papillen  bedeckt.  In  der  Jugend  sind  sie  rein  zitronen- 
gelb — die  von  Cyclamen  balearicum  sind  hellgelb  — nur  in  der 
Mitte  verläuft  ein  schwach  rötlicher  Streifen.  Später  zeigen  sie 
aber  an  ihrem  oberen  Teil,  nachdem  dieser  von  Pollen  entleert 
und  gegenüber  dem  unteren  etwas  zusannnengeschrumpft  ist, 
kleine  schwärzliche  Pünktchen,  welche  dadurch  entstanden  sind, 
daß  die  hier  liegenden  Papillen  sich  dunkelbraun  gefärbt  haben. 
Diese  schwarz  punktierte  Zone  schließt  sich  scharf  an  die  untere 
Region  der  Antheren,  welche  zitronengelb  bleibt,  sodaß,  wenn 
man  in  die  Blüte  hineinsieht,  sich  hier  um  den  Griffel  herum 
zuerst  eine  schwarz  punktierte  Zone  schließt,  auf  welche  dann 
im  Umkreise  eine  etwas  geschwollene,  zitronengelbe  folgt;  eine 
höchst  eigentümliche  Erscheinung,  welche  wieder  zu  denjenigen 
gehört,  deren  biologischen  Wert  man  nicht  erkennen  kann, 
namentlich  im  Vergleich  mit  den  Antheren  des  so  nahe  ver- 
wandten Cyclamen  balearicum.  Noch  eine  andere  Eigenschaft 
der  Antheren  ist  hervorzuheben,  welche  darin  besteht,  daß  hier, 
bei  Cyclamen  creticum , der  Kegel  derselben  immer  geschlossen 
bleibt,  während  er  bei  Cyclamen  balearicum  durch  ihr  Zurück- 
biegen sich  einige  Zeit  nach  dem  Aufgehen  der  Blüte  öffnet, 
was  für  dieses  Cyclamen  balearicum  sehr  charakteristisch  ist. 

Der  Griffel  ragt  kaum  über  den  Schlund  der  Blumenkrone 
hervor  und  trägt  an  seiner  Spitze  eine  leicht  vertiefte  Narben- 
höhlung. 


370  Hildebr  and,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten. 

Die  Aufrollung  der  Blütenstiele  nach  der  Befruchtung  hat 
die  Art  mit  den  Verwandten  gemein. 

Die  Kapseln  sind  etwas  platt  gedrückt  im  Gegensatz  zu  den 
mehr  rundlichen  von  Cyclamen  balearicum. 

Die  Hauptcharaktere  des  Cyclamen  creticum  sind  hiernach 
folgende: 

Knollen  platt-kugelig  mit  Büschel  haaren  bedeckt,  an  der 
Unterseite  ein  Wurzelbüschel  tragend. 

Blätter  im  Spätherbst  erscheinend,  verkehrt  herzförmig, 
teils  ganzrandig,  teils  mit  vorspringenden  Ecken.  Oberseits 
dunkelgrün  mit  Silberzone  oder  zerstreuten  Silberflecken,  nie 
mit  Silberspiegel. 

Blüten  im  Frühjahr:  Kelchblätter  eilanzettlich,  scharf  zu- 
gespitzt,  von  3 oder  5 verzweigten  Nerven  durchzogen.  Röhre 
der  Blumenkrone  kugelig;  Zipfel  an  Basis  unbeohrt;  eiförmig 
lanzettlich,  meist  rein  weiß;  Schlund  manchmal  rosa  an- 
gehaucht. Filamente  sehr  kurz.  Antheren  an  der  Spitze  stumpf, 
auf  dem  Rücken  mit  halbkugeligen  Zellenbuckeln,  während  der 
Blütezeit  sich  nicht  voneinander  biegend.  Griffel  kaum 
über  den  Schlund  der  Blumenkrone  hervorragend  mit  vertiefter 
Narbenhöhlung.  Fruchtstiele  aufgerollt. 

Vaterland:  Kreta. 

Das  Cyclamen  creticum  ist  besonders  durch  seine  große 
Ähnlichkeit  mit  Cyclamen  balearicum  interessant,  welche  derartig 
ist,  daß  man  versucht  sein  könnte,  beide  Pflanzen  als  Varietäten 
einer  Art  aufzufassen.  Die  Verschiedenheiten  liegen  haupt- 
sächlich in  der  meist  rein  weißen  Farbe  der  Blüten  des 
Cyclamen  creticum , während  bei  Cyclamen  balearicum  die  Zipfel 
der  Blumenkrone  von  schmutzigroten  Adern  durchzogen  sind, 
welche  sich  bis  in  .die  mehr  längliche  Blumenkronröhre  hinein 
fortsetzen.  Fernere  Unterschiede  zeigt  der  Kelch,  wie  in  dem 
Vorstehenden  näher  angeführt  wurde,  und  weiter  kommt  bei 
den  Blättern  von  Cyclamen  creticum  nie  ein  Silberspiegel  an  der 
Basis  von  deren  Spreiten  vor,  wie  dies  oft  bei  Cyclamen  balearicum 
der  Fall  ist. 

Im  allgemeinen  kann  man  auf  den  ersten  Blick  das  Cyclamen 
creticum  von  dem  Cyclamen  balearicum  durch  seine  größeren 
leuchtend  weißen  Blüten  unterscheiden. 

Höchst  interessant  ist  es,  wie  diese  beiden  Arten  sich  inso- 
weit voneinander  entfernten  Gegenden,  wie  es  Kreta  und  die 
Balearen  sind,  so  ähnlich  ausbilden  konnten. 


2.  Cyclamen  mirabile  nov.  sp. 

Zugleich  mit  den  Knollen  von  Cyclamen  Pseud-ibericum , 
welche  ich  im  September  1901  durch  Herrn  van  Tubergem 
aus  Haarlem  erhielt  und  welche  derselbe  aus  Smyrna  bezogen 
hatte,  kam  eine  Knolle,  welche  sich  in  der  Form  nicht  wesent- 
lich von  den  Knollen  des  Cyclamen  Pseud-ibericum  unterschied, 


Hildebrand,  Über  einige  neue  aufgefnndene  Cyclamen-Arten.  371 


welche  aber,  als  sie  zum  Austreiben  kam,  auf  den  abweichend 
geformten  Blattern  höchst  merkwürdige  rote  Flecken  in  deren 
Jugend  zeigte,  sodaß  ich  hier  sogleich  eine  noch  unbekannte 
Art  von  Cyclamen  vermutete.  Diese  Vermutung  hat  sich  nun, 
nachdem  die  Pflanze  im  Herbst  1904  endlich  zum  Blühen  kam, 
als  richtig  bestätigt,  sodaß  ich  nunmehr  diese  Art  beschreiben 
kann,  für  welche  ich  gern  einen  Namen  nach  den  roten  Flecken 
auf  der  Oberseite  der  jungen  Blätter  gewählt  hätte;  da  aber  ein 
solcher,  wenn  er  kurz  und  verständlich  sein  soll,  nicht  zu  machen 
ist,  so  nenne  ich  die  neue  Art  nach  der  genannten  wunderbaren 
Zone  roter  Flecken  auf  den  Blättern  Cyclamen  mirabile. 

Die  Knolle  ist  schwach  platt  gedrückt,  hat  eine  korkige 
Oberfläche  und  treibt  ihre  Wurzeln  aus  dem  Umkreise  ihrer 
unteren  Hälfte,  welche  unten,  wie  bei  Cyclamen  neapolitanum , 
ganz  wurzellos  ist. 

Die  Blätter,  von  denen  die  meisten  erst  nach  den  Blüten 
im  Herbst  über  die  Erde  kommen,  haben  an  langen,  im  Boden 
hinkriechenden,  sehr  stark  behaarten  Stielen  eine  Spreite  von 
rundlich-nieren förmiger  Gestalt.  Der  Rand  derselben  ist  nicht 
gebuchtet,  wie  bei  Cyclamen  Pseud-ibericnm , sondern  hat  nur 
ganz  kleine  Vorsprünge,  welche  mit  einem  weißlichen,  die  hier 
liegenden  Wasserspalten  verratenden  Pünktchen  endigen.  Im 
ausgewachsenen  Zustande  ist  die  Oberseite  der  Blätter  dunkel- 
grün und  zeigt  eine  Zone  von  schwach  silberigen  Flecken, 
welche  nach  der  Mitte  der  Blätter  zu  schärfer  abgegrenzt  sind 
als  bei  Cyclamen  Fsmd-ibericum.  Die  Unterseite  der  Blätter  ist 
dunkelkarminrot  gefärbt.  Sehr  abweichend  von  allen  anderen 
Cyclamen- Arten  verhalten  sich  nun  aber  die  der  vorliegenden 
Art  in  ihrer  Jugend  durch  Erscheinungen,  welche  auch  an  ge- 
trocknetem, zur  Blütezeit  gesammelten  Material  zu  erkennen  sein 
werden,  da  sie  erst  nach  der  Blütezeit  verschwinden. 

Die  eine  hauptsächlich  merkwürdige  Eigenschaft  ist  die, 
daß  die  später  silbrig  weiße  Flächenzone  auf  der  Blattoberseite 
zuerst  schön  karminrot  ist.  Das  Rot  der  Flecken  verliert  sich 
erst  ganz  allmählich  und  war  noch  vorhanden,  als  die  Pflanze 
im  Oktober  1904  zum  Blühen  kam.  Es  zeigte  sich  in  jedem  der 
4 Herbste,  in  welchen  die  Pflanze  zur  Beobachtung  kam,  in 
ganz  gleicher  Weise,  sodaß  diese  Erscheinung  schwerlich  eine 
abnorme,  sondern  wohl  für  die  Art  charakteristisch  ist. 

Mit  weniger  Sicherheit  kann  man  dies  von  der  anderen 
Eigentümlichkeit  der  beobachteten  Pflanze  sagen.  Sobald  die 
Blattspreiten  über  die  Erde  kfmimen,  sind  nämlich  ihre  beiden 
Hälften,  wie  bei  allen  anderen  Cyclamen- Arten,  gegeneinander 
geklappt.  Sie  biegen  sich  aber  hier,  bei  Cyclamen  mirabile,  viel- 
fach, namentlich  die  zuerst  erscheinenden,  nicht  sogleich  in  die 
Horizontale  auseinander,  sondern  rollen  sich  mit  ihrem  Rande 
nach  der  Mittelrippe  zu  um,  sodaß  sie  dann,  was  sehr  interessant 
ist,  den  jungen  Blättern  von  vielen  Viola- Arten  ziemlich  ähn- 
lich sind.  Die  Umrollung  verliert  sich  erst  ganz  allmählich  bei 
dem  vollständigen  Auswachsen  der  Blätter  im  Spätherbst.  Ob 


Beihefte  Bot.  Centralhl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  2. 


372  Hildebrand,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen- Arten. 

hier  eine  durch  abnorme  Kultur  hervorgerufene  Erscheinung 
vorliegt,  kann  erst  im  Verlauf  längerer  Jahre  ganz  sichergestellt 
werden,  namentlich  erst  nach  Erziehung  von  Sämlingen.  Immer- 
hin bleibt  es  interessant,  daß  hier  die  Jugendzustände  der  Blätter 
so  ähnlich  denen  sind,  wie  sie  sich  bei  vielen  TVo/a-Arten  mit 
ähnlich  gestalteten,  nierenförmigen  Blättern  finden. 

Außer  der  Zone  roter  Flecken  auf  den  jugendlichen  Blättern 
der  vorliegenden  Pflanze  zeigen  nun  aber  namentlich  auch  die 
Blüten,  daß  wir  hier  eine  neue,  noch  unbeschriebene  Art  von 
Cyclamen  vor  uns  haben. 

Die  Stiele  derselben  kriechen  nicht  in  der  Erde  entlang, 
sondei'n  erheben  sich,  aus  der  Mitte  der  Knolle  entspringend, 
direkt  aufwärts.  Ob  dies  nur  infolge  der  hohen  Bodenlage 
des  beobachteten  Exemplares  geschah,  muß  dahingestellt  bleiben; 
es  kann  für  die  Art  gleichfalls  charakteristisch  sein,  darf  aber 
in  die  Diagnose  einstweilen  nicht  aufgenommen  werden. 

Die  Kelchblätter  sind  von  lanzettlicher  Gestalt,  am  Rande 
schwach  gewellt,  ähnlich  denjenigen  von  Cyclamen  cyprium ; auf 
dem  Rücken  und  namentlich  am  Rande  sind  sie  sehr  stark  mit 
Keulenhaaren  besetzt,  sodaß  dieser  Rand,  mit  der  Lupe  be- 
trachtet, bewimpert  erscheint.  In  jedes  Kelchblatt  treten,  ähn- 
lich wie  bei  Cyclamen  ibericum , Coum  und  alpinum  5 Nerven 
ein,  welche  aber  stärker  verzweigt  sind  als  bei  den  genannten 
Arten ; der  mittlere  nach  beiden  Seiten  hin,  die  beiden  rechts 
und  links  folgenden  nur  nach  der  Außenseite;  die  beiden  äußeren 
sind  ganz  unverzweigt. 

An  der  Blumenkrone  ist  die  Röhre  kugelig-länglich;  die 
Zipfel  sind  eiförmig,  fast  so  breit  wie  lang,  im  Gegensatz  zu 
den  ähnlich  gefärbten,  aber  sehr  langgestreckten  von  Cyclamen 
cilicicum.  Sie  runden  sich  nach  ihrem  Gipfel  etwas  ab  und 
gehen  dann  in  eine  scharfe  Spitze  aus;  unterhalb  dieser  Spitze 
haben  sie  am  Rande  einige  verschieden  stark  hervortretende 
Zähne.  An  ihrer  Basis  bilden  sie  keine  Ohr  che  n,  was  be- 
sonders auffallend  ist,  da  dies  bei  allen  andern  Herbstblühern, 
mit  Ausnahme  von  Cyclamen  cilicicum,  geschieht.  Auf  der 
Außenseite  sind  sie  mit  ziemlich  vielen  Keulenhaaren  — 
nicht  Köpfchenhaaren  — versehen.  Im  Innern  sind  sie  von 
nur  3 Nerven  durchzogen,  von  denen,  als  Ersatz  für  die  zahl- 
reichen Nerven  der  meisten  anderen  Cyclamen-Arten,  der  mitt- 
lere nach  beiden  Seiten  hin,  die  beiden  seitlichen  nur  nach 
außen  hin  steil  aufstrebende,  an  der  Spitze  manchmal  wieder 
verästelte  Zweige  tragen.  Die  Farbe  des  Blumenkronzipfels  ist 
ein  helles  Rosenrot,  sehr  ähnlich  wie  bei  Cyclamen  cilicicum , 
von  denen  diese  Zipfel  aber  sehr  durch  die  Form  und  Nervatur 
— Cyclamen  cilicicum  hat  zahlreiche  unverzweigte  Nerven  — 
abweichen.  An  ihrer  Basis  haben  diese  Zipfel  einen  dunkel- 
karminroten Fleck,  welcher  mit  einigen  feinen  Strahlen  in  das 
Rosenrot  der  Zipfel  übergeht  und  seitlich  nicht  bis  an  deren 
Rand  reicht,  wie  dies  bei  den  ähnlichen  Flecken  von  Cyclamen 
persicum  der  Fall  ist.  Dieser  Fleck  geht  über  den  Schlund  der 


H i 1 d e b r a n d , Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen- Arten.  373 


Blumenkrone  hinaus,  ein  wenig  in  deren  Röhre  hinein  und  teilt 
sich  dann  in  3,  bald  scharf  zugespitzte  Streifen,  welche  gleiche 
Länge  und  Breite  haben. 

Die  kurz  gestielten  gelben  Antlieren  gehen  in  eine  sehr 
lange,  scharfe  Spitze  aus  und  sind  auf  dem  Rücken  mit  ab- 
gerundeten Zellenbuckeln  bedeckt. 

Der  Griffel  schließt  mit  seiner  Spitze  gerade  am  Schlund- 
rand der  Blumenkrone  ab;  diese  Spitze  ist  abgestumpft  und 
trägt  eine  nicht  sehr  vertiefte  Einsenkung,  die  Narbenhöhle. 

Die  Früchte  konnten  einstweilen  nicht  beobachtet  werden, 
da  die  Blüten  nicht  ansetzten,  was  vielleicht  wegen  der  Selbst- 
bestäubung geschah,  wahrscheinlich  aber,  weil  die  Pflanze  zur 
Blütezeit  zu  stark  bewässert  wurde,  denn  die  Blütenstiele  faulten 
von  unten  her  ab. 

Die  Diagnose  des  Cyclamen  mirdbile  ist  hiernach  folgende: 

Knollen  kugelig-platt  mit  korkiger  Oberfläche,  an  der 
Unterseite  mit  zerstreuten  Wurzeln. 

Blätter  nach  den  ersten  Blüten  im  Herbst  erscheinend. 
Spreite  nierenförmig,  ganzrandig,  in  der  Jugend  mit  einer  Zone 
karminroter  Flecken,  welche  später  silberig  werden. 

Blüten  im  Herbst:  Kelchblätter  lanzettlich,  am  Rande 
schwach  gewellt,  von  5 Nerven  durchzogen,  die  3 mittleren  ver- 
zweigt. Blumenkronzipfel  eiförmig,  an  Basis  nicht  öhrch en- 
bildend;  nach  abgerundeter,  schwach  gezähnter  Spitze  in  ein 
scharfes  Ende  ausgehend,  auf  der  Außenseite  mit  Keulen- 
haaren versehen,  von  3 verzweigten  Nerven  durchzogen, 
hell  rosenrot,  am  Grunde  mit  karminrotem  Fleck,  welcher 
mit  3 scharfen  Spitzen  in  das  Innere  der  kugelig-länglichen 
Blumenkronröhre  übergeht.  Antheren  lang  und  scharf  zugespitzt. 
Griffelspitze  den  Blütenschlund  nicht  überragend,  mit  Narben- 
höhlung. 

Vaterland:  Umgegend  von  Smyrna?  Kleinasien? 

Besonders  charakteristisch  sind  für  Cyclamen  mirabile  die 
roten  Flecken  auf  den  jugendlichen  Blättern,  wodurch  es  sich 
von  allen  anderen  bekannten  Cyclamen- Arten  unterscheidet. 
Ferner  ist  die  starke  Behaarung  und  Nervatur  des  Kelches 
charakteristisch,  besonders  aber  die  durch  Keulenhaare  bewirkte 
Behaarung  der  Blumenkronaußenseite  und  deren  3 verzweigte 
Nerven,  endlich  die  sehr  lang  zugespitzten  Antheren. 

Die  meiste  Ähnlichkeit  hat  das  Cyclamen  mirabile  in  der 
Form  der  Blätter  und  der  Blütenfarbe  mit  dem  gleichfalls  im 
Herbst  blühenden  Cyclamen  cilicicum , von  welchem  es  sich  aber, 
neben  anderen  Dingen,  namentlich  durch  die  bekorkte  Knolle, 
sowie  durch  Form,  Behaarung  und  Nervatur  der  Blumenkron- 
zipfel wesentlich  unterscheidet. 

3.  Cyclamen  hiemale.1) 

Als  mir  im  vorigen  Frühjahr  Herr  W.  Siche  aus  Mersina 
das  Cyclamen  hiemale  mit  dem  Ersuchen  übersandte,  eine  Be- 


J)  Gartenflora  1904. 


374  Hilde  b rand,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten. 


Schreibung  desselben  möglichst  bald  zu  veröffentlichen,  da 
konnte  eine  solche  keine  ganz  eingehende  sein,  wenn  mir  auch 
leidliches  Material  zu  derselben  vorlag.  Die  mir  später  von 
Herrn  Siche  in  zahlreichen  Knollen  übersandten  Exemplare 
sind  nun  Anfang  Dezember  vorigen  Jahres  schön  in  Blüte  ge- 
kommen. sodaß  ich  nunmehr  die  früher  gegebene  Beschreibung 
ergänzen,  teilweise  auch  verbessern  kann. 

Die  plattgedrückten,  unten  allein  aus  der  Mitte  bewurzelten 
und  mit  Büschelhaaren  bedeckten  Knollen  haben  aus  der  Mitte 
ihrer  Oberseite  an  stets  nur  einfacher  Achse  einen  Büschel  von 
Blättern  getrieben,  deren  Stiele,  ungeachtet  die  Knollen  nicht 
tief  im  Boden  eingesenkt  sind,  dennoch  in  demselben  eine 
Strecke  lang  fortkriechen,  ehe  sie  mit  ihren  Spreiten  hervor- 
treten. 

Diese  Spreiten  zeigen  nun  bei  allen  24  Exemplaren  eine 
merkwürdig  große  Übereinstimmung  in  ihrer  Form,  was  gegen- 
über vielen  anderen  Cyclamen- Alten,  z.  B.  C.  neapolitanum.  sehr 
auffallend  ist.  Sie  sind  nämlich  immer  nierenförmig-rundlich 
und  zeigen  am  Rande  niemals  Vorsprünge,  auch  an  den  Stellen 
nicht,  wo  die  als  helle  Pünktchen  sich  dem  bloßen  Auge  zeigen- 
den Häufchen  vor  Wasserspalten  liegen.  Auch  die  Zeichnung 
auf  der  Blattoberfläche  ist  bei  allen  Exemplaren  die  gleiche, 
der  von  Cyclamen  ibericum  ähnliche;  sie  besteht  nämlich  in  einer 
von  dem  dunkelgrünen  Grunde  nach  der  Mitte  der  Blätter  scharf 
in  Zacken  sich  abhebender  Silberzone,  während  die  nach  dem 
Rande  der  Spreite  in  das  Dunkelgrün  derselben  verlaufenden 
Zacken  allmählich  in  dieses  Grün  verlaufen.  Kur  an  einem 
Exemplar  findet  sich  keine  geschlossene  Silberzone  auf  dessen 
Blättern,  sondern  nur  ein  Kranz  von  getrennten  silberigen 
Flecken.  Auf  der  Unterseite  zeigen  die  Blätter  sonderbarer- 
weise mehr  Verschiedenheit,  indem  sie  hier  bei  einigen  Exem- 
plaren rein  grün  gefärbt  sind,  bei  anderen  mehr  oder  weniger 
braunrot  angehaucht. 

Vielleicht  ist  es  durch  die  Kultur  veranlaßt,  daß,  gegenüber 
den  im  vorigen  Frühjahr  von  ihrem  heimatlichen  Standort  er- 
haltenen Pflanzen  die  Blätter  der  im  Kalthause  in  Töpfen  ge- 
zogenen Exemplare,  eine  bedeutendere  Größe  erreicht  haben,  in- 
dem sie  gegenüber  der  Länge  von  3 cm  bei  5 cm  Breite  jetzt 
eine  Länge  von  7 cm  bei  9 cm  Breite  zeigen. 

In  der  Entwicklungszeit  weichen  diese  Blätter  von  denen 
der  verwandten  Arten  namentlich  dadurch  ab,  daß  sie  schon  im 
Laufe  des  August  anfangen,  über  der  Erde  zu  erscheinen  und 
bis  Ende  September  an  den  meisten  Exemplaren  vollständig 
entwickelt  sind.  Hiermit  hängt  es  denn  auch  zusammen,  daß 
schon  Ende  September  bei  einigen  Exemplaren  die  Blüten- 
knospen über  der  Erde  erscheinen;  jedoch  ging  erst  am  5.  No- 
vember die  erste  derselben  auf,  welcher  dann  bald  mehrere 
folgten.  Die  Blütezeit  reichte  bis  in  den  Februar  hinein,  wo  sie 
mit  dem  Anfänge  derjenigen  von  Cyclamen  Coum  und  ibericum 
zusammenfiel. 


Hildebrand,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten.  375 


Gegenüber  der  früher  ausgesprochenen  Vermutung,  daß  die 
Blütenstiele  am  heimatlichen  Standort  nicht  weit  im  Boden 
kriechen  möchten,  sondern  bald  gerade  aufrecht  wachsen,  zeigen 
dieselben  ganz  das  gleiche  Hinkriechen  im  Erdboden  wie  die  der 
andern  verwandten  Arten. 

An  den  lanzettlichen,  unten  nicht  verschmälerten  Kelch- 
blättern, welche  nach  oben  scharf  zugespitzt  sind,  ist  die  Be- 
haarung von  derjenigen  der  Kelchblätter  von  Cyclamen  Coum 
und  ibericum  abweichend.  Es  finden  sich  hier  nämlich  die 
Keulenhaare  nur  an  dem  Rande  des  oberen  Teiles,  nicht  sehr 
viele  auf. dem  Rücken,  während  dieser  bei  Cyclamen  Coum  und 
ibericum  dicht  von  ihnen  bedeckt  ist.  Auch  sind  die  beiden 
Zellen,  welche  die  Keule  bilden,  viel  kürzer,  etwa  nur  halb  so 
lang,  wie  bei  den  genannten  Arten.  Die  Nervatm’  der  Kelch- 
blätter ist  hingegen  insofern  derjenigen  von  Cyclamen  Coum  und 
ibericum  ganz  ähnlich,  als  5 Nerven  in  jedes  Blatt  eintreten. 
Diese  Nerven  verzweigen  sich  aber  in  den  Kelchblättern  der 
verschiedenen  Exemplare  sehr  verschieden : der  mittlere  hat 
immer  1 oder  2 Seitenäste,  die  beiden  rechts  und  links  stehen- 
den zeigen  je  einen  Seitenzweig,  oder  auch  nicht,  die  beiden 
äußersten  sind  unverzweigt.  Die  Variation  ist  hier  eine  ziem- 
lich große  und  bietet  wieder  einen  derjenigen  vielen  Fälle,  welche 
zeigen,  daß  Verschiedenheiten  auftreten  können,  von  denen 
keine  dem  betreffenden  Träger  derselben  vor  dem  andern  von 
Vorteil  ist,  eine  ganz  nutzlose  Verschiedenheit,  welche  der  Aus- 
lese keine  Handhabe  bietet. 

Die  5 Zipfel,  in  welche  die  länglich-kugelige  Blumenkron- 
röhre  ausgeht,  sind  eiförmig-rundlich  und  meistens  größer  als 
bei  den  verwandten  Az’ten.  Cyclamen  Coum  und  ibericum , etwa 
15  mm  lang  und  13  mm  breit;  sie  bilden  an  ihrer  Basis  keine 
Öhrchen.  Es  treten  in  dieselben  nicht  viele  Nerven  ein,  welche 
daher  ziemlich  weitläufig  stehen,  sie  spalten  sich  nach  oben 
hin  nur  selten.  Ihre  Farbe  ist  ein  leuchtendes  Karminrot.  An 
allen,  über  20,  beobachteten  Exemplaren  hatte  dies  Karminrot 
vollständig  die  gleiche  Nüance  und  es  zeigte  sich  kein  Ab- 
weichen derselben  zum  helleren  oder  dunkleren.  Die  dunkel- 
karminrote Zeichnung  an  der  Basis  dieser  Zipfel  zeigt  sich  nun 
aber  nach  den  Beobachtungen  an  lebendem  Material  anders,  als 
dies  nach  den  Untersuchungen  von  den  im  vorigen  Frühjahr 
vorliegenden  halb  vertrocknetem  Material  angegeben  wurde,  in- 
dem hier  die  Zeichnung  ganz  ähnlich  derjenigen  von  Cyclamen 
Coum  und  ibericum  ist;  der  dunkelkarminrote  Fleck  grenzt  mit 
3 scharfen  Spitzen  an  das  Weiß  des  Bluinenkronschlundes. 
Die  Zeichnung  im  Innern  der  Blumenkronröhre  ist  nun  durch- 
aus nicht  bei  allen  Exemplaren  die  gleiche  und  zeigt  sehr  große 
Verschiedenheiten.  Kaum  verhalten  sich  in  dieser  Zeichnung 
die  Blüten  des  einen  Exemplars  ganz  genau  so  wie  die  andern. 
Unter  den  IG  in  Bezug  auf  diesen  Punkt  beobachteten  Exem- 
plaren fanden  sich  nicht  weniger  als  10  Verschiedenheiten: 
Nur  in  einem  Falle  ging  von  der  Basis  der  Zipfel  nur  ein  ein- 


376  Hildebr  and,  Übei-  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen- Arten. 


facher  dunkelkarminroter,  sich,  nach  unten  scharf  zuspitzender 
Streifen  in  die  Blumenkronröhre  hinein.  In  den  andern  Fällen 
waren  diese  Streifen  durch  kleine  Bogen  an  ihrem  oberen, 
breiteren  Ende  miteinander  verbunden,  oder  es  lagen  dunkelrote 
kurze  Streifclien,  beide  nach  oben  gegabelt,  zwischen  je  2 
langen  Streifen.  Es  würde  zu  weit  führen,  alle  die  Einzelheiten 
zu  beschreiben,  und  es  mag  nur  darauf  aufmerksam  gemacht 
werden,  wie  hier  gleichfalls  ein  Variieren  vorliegt,  welches  der 
sogenannten  natürlichen  Zuchtwahl  keine  Handhabe  bietet,  in- 
dem die  verschieden  stark  und  verschieden  geformte  Ausbildung 
dieser  roten  Streifen  und  Fleckchen  im  Innern  der  Blumenkron- 
röhre für  den  Träger  derselben  von  absolut  gar  keinem  Vorteil 
sein  kann,  also  auch  nicht  für  den  einen  von  größerem,  dem 
andern  von  kleinerem.  Hinzugefügt  mag  noch  werden,  daß 
diese  Zeichnungen  sich  bei  den  Blüten  eines  und  desselben 
Exemplars  meist  ganz  gleich  verhalten.  Es  kommen  aber  auch 
bei  den  Blüten  eines  und  desselben  Exemplars  manchmal  Ab- 
weichungen vor,  ja  sogar  in  einer  und  derselben  Blüte  zeigt  sich 
an  der  Basis  der  einzelnen  5 Zipfel  die  Zeichnung  manchmal 
nicht  vollständig  gleich. 

Die  verhältnismäßig  lang  gestielten  Antheren,  welche  in 
eine  scharfe  Spitze  ausgehen,  sind  von  gelber  Farbe  und  haben 
am  Grunde  ihres  Rückens  einen  sehr  verschieden  stark  aus- 
gebildeten roten  Streifen,  welcher  manchmal  auch  auf  das  Fila- 
ment übergeht.  Auf  ihrem  Rücken,  besonders  am  oberen  Teil 
desselben,  sind  sie  mit  langen  kegeligen  Papillen  versehen, 
welche  aus  mehreren  Zellen  bestehen  und  sich  ähnlich  wie  bei 
Cyclamen  Courn  und  Verwandte  verhalten. 

Der  Griffel  ragt  nur  wenig  aus  dem  Antherenkegel  über 
den  Rand  des  Blumenkronschlundes  hervor.  An  seiner  Spitze 
trägt  er,  ehe  die  Blüte  aufgeht,  unter  einem  Papillenkegel  einen 
Papillenkranz,  ähnlich  wie  bei  Cyclamen  Coum  und  ibericum , 
welcher  beim  Aufblühen  durch  Verschleimung  des  Papillenkegels 
von  dessen  Zellen  bedeckt  wird. 

Nachdem  die  Blüten  sowohl  nur  mit.  sich,  als  untereinander 
bestäubt  waren,  setzten  sie  alle,  fast  ohne  Ausnahme,  Früchte  an, 
deren  Stiele  sogleich  nach  dem  Abfallen  der  Blumenkrone  in 
der  für  die  meisten  Cyclamen- Arten  charakteristischen  "Weise 
sich  aufrollten.  Die  erste  Kapsel  reifte  schon  Mitte  April, 
während  bei  den  anderen  Cyclamen -Arten  die  Reife  der  Kapseln 
nicht  vor  Juni  beginnt. 

Das  Cyclamen  l/iemale  wächst  in  Bergwäldern  bei  Kon- 
stantinopel im  Süden  des  Bosporus  in  einer  Höhe  von  ca. 
400  Metern  und  nicht,  wie  früher  angegeben  wurde,  im  nörd- 
lichen Kleinasien.  Obgleich  dasselbe  in  der  Mitte  stellt  zwischen 
Cyclamen  ibericum  und  Coum:  so  ist  die  Pflanze  schwerlich  ein 
Bastard,  indem  einesteils  die  beiden  genannten  Arten  in  der  Kälie 
des  Fundortes  von  Cyclamen  hiemale  nicht  Vorkommen,  andern- 
teils  alle  Exemplare  ungemein  untereinander  sich  gleichen,  was 
bei  Bastarden  doch  höchst  selten  der  Fall  ist. 


Hildebrand,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten.  3 1 7 


Eine  andere  Frage  ist  die,  ob  alle  Cyclamenpflanzen , welche 
unter  dem  Namen  Cyclamen  Atkinsii  in  den  Gärten  verbreitet 
sind,  wirklich,  wie  angegeben  wird,  Bastarde  zwischen  Cyclamen 
Coum  und  Cyclamen  ibericum  sind,  oder  vielleicht  ein  Teil  der- 
selben das  Cyclamen  hiemale.  Es  wäre  möglich,  daß  dieses  schon 
vor  Zeiten,  mit  anderen  Cyclamen- Arten  vermischt,  aus  seiner 
Heimat,  dem  Orient,  eingeführt  worden,  und  daß  man  dasselbe, 
da  es  eine  Mittelbildung  zwischen  Cyclamen  Coum  und  Cyclamen 
ibericum  ist,  für  einen  zwischen  beiden  gebildeten  Bastard  ge- 
halten und,  vermischt  mit  den  wirklichen  Bastarden,  verbreitet 
hat.  In  Bezug  auf  die  Benennung  der  in  den  Handelsgärten 
vertriebenen  Cycl am  ew  -K  nollen  herrscht  ja  eine  ganz  ungemeine 
Verwirrung,  obgleich  es  nach  dem  Erscheinen  meiner  Cydamen- 
Monographie  etwas  besser  geworden  ist.  Manchmal  werden  unter 
einem  und  demselben  Namen  verschiedene  Arten  eingeführt  und 
verbreitet,  manchmal  ein  und  dieselbe  Art  unter  verschiedenem 
Namen.  Da  die  beiden  leicht  durch  ihre  so  ungemein  verschiedenen 
Blättern  zu  unterscheidenden  Arten,  Cyclamen  Coum  und  Cyclamen 
ibericum , bei  unseren  Kulturen  nicht  sehr  kräftig  wachsen,  ebenso 
das  Cyclamen  Atkinsii , der  vermeintliche  Bastard  zwischen  beiden, 
während  das  Cyclamen  hiemale , wie  sich  an  den  kürzlich  in  den 
Freiburger  botanischen  Garten  eingeführten  .Exemplaren  zeigt, 
sehr  üppig  gedeiht,  so  wäre  es  denkbar,  daß  die  von  letzterem 
schon  vor  Zeiten  in  die  Gärten  eingeführten  Exemplare  das 
Cyclamen  Coum  und  ibericum  hier  und  da  ganz  unterdrückt 
haben,  zumal  auch  die  von  den  Ameisen  überallhin  verschleppten 
Samen  des  Cyclamen  hiemale  zwischen  jenen  beiden  Arten  viel- 
fach aufgegangen  sein  werden.  Nach  allem  wird  es  höchst 
wahrscheinlich,  daß  das  Cyclamen  hiemale  nicht  erst  kürzlich  in 
unsere  Gärten  gekommen  ist,  sondern  schon  vor  längerer  Zeit, 
wo  es  für  einen  Bastard  zwischen  Cyclamen  Coum  und  Cyclamen 
ibericum  gehalten  wurde. 


4.  Cyclamen  libanoticum.1) 

Als  ich  vor  einer  Reihe  von  Jahren  das  Cyclamen  libanoticum 
zuerst  beschrieb,  da  lagen  mir  zwar  zahlreiche  getrocknete,  sehr 
vollständige  Exemplare  dieser  interessanten  Art  vor,  welche 
Herr  E.  Hart  mann  im  Libanon  gesammelt  hatte,  außerdem 
auch  einige  frische,  aber  nicht  sehr  vollkommene  Pflanzen;  dies 
Material  reichte  aber  doch  nicht  aus,  um  eine  umfassende 
Beobachtung  der  Art  anzustellen,  was  erst  im  Laufe  mehrerer 
Jahre  möglich  war.  Diese  Beobachtung  ergab  nun  verschiedene 
bemerkenswerte  Resultate,  sodaß  es  mir  angezeigt  erscheint,  auf 
diese  Art  noch  einmal  zurückzukommen  und  eine  genauere 
biologische  und  morphologische  Darstellung  von  derselben  zu 
geben,  als  dies  früher  möglich  war. 

b Englers  bot.  Jahrb.  1898  S.  477  und  N euberts  Garten  Magazin 
1899,  Heft  10. 


378  Hi  1 d e b r and,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten. 


Die  aus  dem  Libanon  bezogenen  Exemplare  setzten  im 
Frühjahr  1891),  nachdem  ihre  Blüten  untereinander  bestäubt 
worden  waren,  gute  Früchte  an,  deren  Samen  sogleich  nach 
ihrer  Beife  im  Sommer  gesät  wurden  und  im  Herbst  in  zahl- 
reichen Keimlingen  aufgingen.  Diese  Keimlinge  verhalten  sich 
zuerst  ganz  so,  wie  diejenigen  der  anderen  bekannten  Cyclamen- 
Arten,  indem  ihre  Knollen  schon  anfangen,  sich  in  der  Erde 
zu  bilden,  ehe  das  erste  Blatt  über  derselben  erscheint.  Dieses 
hat  in  seiner  Spreite  eine  rund lich-nieren förmige  Gestalt,  selten 
ist  es  am  Gipfel  zugespitzt;  seine  Oberseite  ist  immer  gleich- 
mäßig dunkelgrün,  ohne  alle  Silberzeichnung,  welche  erst  auf 
den  späteren  Blättern  und  zwar  in  sehr  verschiedener  Aus- 
prägung erscheint.  Die  Knolle  geht  in  dem  ersten  Jahre  aus 
der  ursprünglich  spindeligen  Form  in  eine  vollständig  kugelige 
über  und  hat  den  Wurzelbüschel  genau  in  der  Mitte  ihrer 
Unterseite.  Später  wächst  sie  mehr  in  die  Breite  als  in  die 
Höhe,  sodaß  sie  plattgedrückt  wird,  und  da  das  Wachstum  an 
der  einen  Seite  meistens  stärker  ist.  als  an  der  anderen,  so  sitzt 
nun  der  Wurzelbüschel  nicht  mehr  in  der  Mitte  der  Knollen- 
unterseite, sondern  mehr  oder  weniger  seitlich  von  dieser,  ähn- 
lich wie  dies  bei  Cyclamen  cyprhim  der  Fall  ist.  Dies  wäre  nun 
nichts  besonders  Merkwürdiges;  höchst  interessant  ist  es  aber, 
daß  die  Oberfläche  der  Knolle  im  Laufe  der  Zeit  Eigentümlich- 
keiten und  Wandlungen  zeigt,  durch  welche  die  Art  zu- 
erst zu  denjenigen  gehört,  welche  eine  behaarte 
Knolle  haben,  später  zu  denjenigen,  deren  Knollen 
an  der  Oberfläche  korkig  sind.  Da  mir  bei  meiner  ersten 
Beschreibung  nur  ältere  Knollen  zur  Beobachtung  Vorlagen,  so 
stellte  ich  natürlich  das  Cyclamen  libanoticum  zu  denjenigen, 
deren  Knollenoberfläche  korkig  ist.  In  frühester  Jugend  zeigt 
die  Knolle,  wie  bei  allen  anderen  Cyclamen- Arten,  nur  ganz 
spärliche  Keulenhaare,  deren  beide,  die  Keule  bildenden  Zellen, 
an  ihrem  Ende  abgerundet  und  nur  eine  ganz  kurze  Strecke 
voneinander  getrennt  sind.  Zwischen  diesen  Haaren  treten 
nun  sehr  bald  zahlreiche  andere  in  dichtem  Bestände  hervor, 
welche  auf  ihrer  ersten  Entwicklungsstufe  ganz  den  gewöhn- 
lichen Keulenhaaren  gleichen,  aber  alsbald  sehr  von  diesem  ab- 
weichen. Ihre  beiden  unten  vereinigten  Zellen  wachsen  näm- 
lich an  ihrem  Ende,  wo  sie  von  einander  getrennt  sind,  ganz 
ungemein,  wohl  bis  zu  1 mm,  in  die  Länge,  sodaß  nun  aus  der 
Anlage  zu  einem  Keulenhaar  ein  Büschelhaar  entstanden  ist, 
allerdings  nur  ein  2zelliges.  Durch  den  dichten  Bestand  dieser 
Haare  machen  aber  diese  Knollen  ganz  den  Eindruck  von  den- 
jenigen, welche  mit  mehrarmigen  Büschelhaaren  bekleidet  sind. 
Namentlich  lassen  sich  die  2zelligen  Büschelhaare  sehr  schön 
beobachten,  wenn  man  die  jungen,  bei  dem  Keimen  in  die  Tiefe 
der  Erde  dringenden  Knöllchen  so  umsetzt,  daß  sie  dicht  auf 
der  Erde  liegen,  wo  sie  sich  alsbald  mit  einem  weißen  Filz  von 
Büschelhaaren  bedecken.  Erst  nach  einiger  Zeit  bräunen  sich 
diese  — auch  innei’halb  der  Erde  — und  zwischen  ihnen  hört 


Hildebrand,  Über  einige  neue  aufgefnndene  Cyclamen-Arten.  3 ( 9 


mit  dem  Wachstum  des  Knöllchens  in  der  ersten  Vegetations- 
periode auch  die  Bildung  neuer  Haare  auf. 

In  der  zweiten  Vegetationsperiode  erwacht  dann  bei  der  Aus- 
dehnung der  Knolle  die  Bildung  von  Büschelhaaren  von  neuem, 
ist  aber  keine  so  starke  mehr,  wie  in  der  ersten  Vegetations- 
periode, sodaß  allmählich  die  Büschelhaare  weitläufiger  stehen,  als 
früher,  da  bei  Ausdehnung  der  Knolle  nicht  der  gehörige  Nach- 
schub gebildet  wird;  eine  Korkbildung  ist  aber  noch  nicht  zu 
bemerken.  Diese  tritt  vielmelir  erst  in  der  dritten  Vegetations- 
periode ein,  wo  nun  die  Neubildung  von  Büschelhaaren  ganz 
auf  gehört  hat.  An  diesen  über  2 Jahre  alten  Pflanzen,  welche 
selten  schon  blühbar  sind,  hat  die  Knolle  eine  Breite  von  etwa 
14  mm  bei  einer  Höhe  von  10  mm,  ist  also  schon  etwas  platt- 
gedrückt.  Ihre  Oberfläche  ist  nun,  mit  Ausnahme  der  Region 
um  den  Wurzelbüschel,  ganz  von  Haaren  entblößt,  keine  neuen 
Haare  werden  auf  ihr  gebildet;  anstatt  dessen  ist  die  Bildung 
einer  Korkschicht  eingetreten,  deren  Zellen  hart  und  braun  sind. 
Durch  das  starke  Wachstum  der  Knollen  und  der  inneren  neuen 
Korkschichten  platzen  die  äußeren  nun  derartig  voneinander, 
daß  die  Knolle  ein  ebensolches  netzartiges  Aussehen  auf  ihrer 
Oberfläche  bekommt,  wie  die  jungen  Knollen  des  Cyclamen  neapo- 
litanum  und  Verwandten,  wo  die  Korkbildung  auf  der  Knolle 
von  Anfang  an  charakteristisch  ist. 

Es  bilden  hiernach,  wie  schon  gesagt,  die  Knollen  von 
Cyclamen  libanoticum  eine  höchst  interessante  Mittelstufe  zwischen 
den  mit  Büschelhaaren  und  den  mit  Korkbildung  versehenen, 
indem  sie  in  den  ersten  2 Jahren  zu  den  ersteren  gehören, 
später  zu  den  letzteren. 

Die  Sämlinge  kommen  bei  gewöhnlicher  Kultur,  wo  die 
Knolle  innerhalb  des  Erdbodens  liegt,  meist  erst  im  dritten  oder 
sogar  erst  im  vierten  Jahre  zum  Blühen.  Nachdem  im  ersten 
Jahre  sich  nur  das  eine  Blatt  an  ihnen  entwickelt  hat,  erscheinen 
im  nächsten  Jahre  schon  deren  mehrere,  welche  nun  namentlich 
noch  melrr  Verschiedenheiten  zeigten,  als  dies  bei  den  Original- 
pflanzen der  Fall  war.  Die  Gestalt  ist  allerdings  nicht  sehr 
mannigfaltig,  sie  ist  im  allgemeinen  verkehrt  herzförmig,  ent- 
weder vollständig  ganzrandig  oder  es  tx-eten  einzelne  Ecken  mehr 
oder  weniger  stark  hervor.  Um  so  mannigfaltiger  ist  die  Zeich- 
nung auf  der  Blattoberseite.  Zwar  findet  sich  hier  meistens  auf 
dem  grünen  Grunde  eine  silberige,  ununterbrochene,  nach  dem 
Blattrand  zu  in  das  Grün  übergehende  Zone.  Bisweilen  aber  ist 
diese  Zone  durch  gifine  Stellen  unterbi’ochen.  Besonders  zeigte 
sich  dies  an  einer  der  Originalpflanzen,  von  welcher  aus  diesem 
Grunde  nach  Selbstbestäubung  Nachkönxmlinge  gezogen  wurden. 
An  diesen  waren  die  Silbei’flecke  zum  Teil  noch  kleiner,  an 
einem  Exemplar  fehlten  sie  fast  ganz.  Im  Gegensatz  hiei'zu 
finden  sich  aber  unter  den  Sämlingen,  welche  von  solchen 
Originalpflanzen  gezogen  wurden,  dei’en  Blätter  eine  ganz  ge- 
schlossene Silbei’zone  zeigten,  solche,  bei  denen  an  der  Basis  der 


380  Hildebr  and,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen- Arten. 

Blattspreiten  auch  ein  Silberspiegel  auftrat,  ähnlich  wie  sich  dies 
bei  Exemplaren  von  Cyclamen  neapolitanum  zeigt.  Wir  haben 
hier  also  einen  Fall  von  starkem  Variieren  der  Blattzeichnung 
vor  uns,  welcher  zeigt,  daß  die  eine  oder  die  andere  Färbung  nicht 
als  charakteristisch  angesehen  werden  kann,  zu  welcher  Meinung 
man  leicht  kommen  könnte,  wenn  man  nur  ein  oder  nur  wenige 
Exemplare  zur  Beobachtung  hätte. 

Wie  schon  gesagt,  kommen  die  Sämlinge  des  Cyclamen 
libanotium  bei  gewöhnlicher  Kultur  der  Knollen  innerhalb  des 
Erdbodens  bei  uns  meistens  nicht  vor  dem  dritten  Jahre  in 
Blüte,  vielfach  auch  dann  noch  nicht.  Anders  verhält  sich  die 
Sache,  wenn  man  die  Sämlinge  so  einpflanzt,  wie  dies  gewöhn- 
lich bei  der  Kultur  des  Cyclamen  persicum  geschieht,  wo  man 
den  oberen  Teil  der  Knollen  frei  über  den  Erdboden  hervor- 
ragen läßt.  Um  den  Erfolg  solcher  Kultur  zu  erproben,  setzte 
ich  von  den  Sämlingen,  welche  nach  Aussaat  im  Juni  1903  im 
Herbst  aufgegangen  waren  und  deren  Knollen  etwa  2 cm  tief 
im  Boden  lagen,  einen  Teil  so  ein,  daß  die  Knollen  ganz  frei 
dem  Boden  auflagen.  Diese  Knollen  erreichten  im  Verlauf  des 
Frühlings  1904  einen  Durchmesser  von  ca.  6 mm  vermöge  der 
Assimilation  des  einzigen  in  der  ersten  Wachstumsperiode  sich 
ausbildenden  ersten  Blattes.  Im  September  wurden  die  ersten 
Anfänge  von  neuen  Blättern  sichtbar,  und  nach  nicht  langer 
Zeit  zeigten  sich  an  mehreren  der  Exemplaren  auch  Blüten- 
knospen, welche  sich  nun  zu  ganz  normaler  Größe  bis  zum 
Februar  1905  entwickelten,  wo  sie  aufgingen,  während  die 
Blätter,  namentlich  die  letzten,  bei  der  ungewöhnlichen  Kultur 
nicht  so  groß  wurden,  wie  an  den  innerhalb  des  Erdbodens 
kultivierten  Knollen.  Diese  Pflänzchen  machten  einen  sehr 
eigentümlichen  Eindruck  mit  ihren  großen  Blüten.  Es  zeigt 
dieser  Versuch,  wie  durch  veränderte  Kulturweise  die 
Blütezeit  einer  K eimlingspf  1 anze  um  mehrere  Jahre 
vorgerückt  werden  kann. 

Die  Blüten  der  zahlreichen  von  den  Originalpflanzen  er- 
zogenen Sämlinge  geben  nun  namentlich  ein  sehr  interessantes 
Beispiel  dafür,  Avie  eine  Pflanze,  wenn  sie  in  Kultur  genommen 
wird,  in  ihren  Sämlingen  sogleich  zum  Variieren  kommt.  An 
den  Kelchen  zeigt  sich  dieses  Variieren  weniger,  dessen  Blätter 
lanzettlich  sind,  am  Rande  etwas  geA\rellt  und  meistens  von  5 Nerven 
durchzogen,  deren  mittlere  3 sich  am  Ende  bald  mehr  bald  weniger 
verzAveigen.  Auf  dem  Rücken  der  Kelchblätter  stehen  sehr 
\riele  dichtgedrängte  Keulenhaare,  auf  der  Innenseite  nur  wenige. 
Auf  dieser  Innenseite  sind  die  Nerven,  besonders  der  mittlere, 
durch  rote  Farbe  stärker  hervortretend,  als  auf  der  Außen- 
seite. 

Wenn  hier  am  Kelch  das  Variieren  nur  ein  schwaches  ist, 
so  tritt  es  an  der  Blumenkrone  bei  den  Sämlingen  um  so  stärker 
hervor.  Zwar  zeigten  sich  schon  an  den  Originalexemplaren  und 
an  dem  getrockneten  Material  die  Zipfel  an  Länge  und  Breite 
etwas  verschieden;  bei  den  Sämlingen  traten  aber  diese  Ver- 


Hildebrand,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten.  381 


scliiedenlieit'en  viel  stärker  hervor,  indem  die  einen  lange,  schmale 
Blumenkronzipfel  zeigten,  die  andern  kurze,  breite;  ein  Fall  wurde 
sogar  beobachtet,  wo  die  Blumenkronzipfel  radförmig  ausgebreitet 
waren,  und  zwar  bei  allen  Blüten  des  betreffenden  Exemplars, 
ähnlich  wie  bei  einigen  der  heutigen  Formen  von  Cyclamen  per- 
sicum.  Namentlich  tritt  aber  das  Variieren  in  der  Farbe  der 
Blumenkronzipfel  auf.  Auch  hier  war  das  Rot  derselben  an  den 
getrocknet  und  lebend  erhaltenen  Originalpflanzen  nicht  ganz  das 
gleiche,  etwas  heller  oder  dunkler,  aber  die  Zeichnung  an  der 
Basis  der  Zipfel  war  überall  die  gleiche.  Bei  den  Blüten  der 
Sämlinge  erster  Generation  traten  nun  aber  in  der  Färbung  der 
Blumenkronzipfel  sehr  weitgehende  Veränderungen  ein,  während 
der  dunkelkarminrote  3 spitzige  Fleck  im  Innern  der  Blumenkron- 
röhre  überall  ganz  der  gleiche  blieb.  Die  Zipfel  waren  nämlich 
in  ihrer  Gesamtfärbung  teils  viel  dunkler  rosa,  als  bei  den  Original- 
pflanzen, namentlich  nach  der  Spitze  zu.  teils  war  deren  Färbung 
viel  heller,  manchmal  sogar  rein  weiß.  Die  hauptsächlichste  Ver- 
änderung zeigte  aber  der  dunkelkarminrote  Fleck  an  der  Basis 
der  Blumenkronzipfel.  Von  der  großen  Mannigfaltigkeit  dieser 
Veränderungen  läßt  sich  kaum  eine  Beschreibung  in  Worten 
geben.  Einesteils  war  der  T-förmige  Fleck  zu  einem  kleinen, 
länglichen  Fleckchen  in  der  Mitte  der  Zipfelbasis  reduziert,  andern- 
teils  war  er  vergrößert  und  strahlte  mit  verwaschenen  Umrissen 
in  das  Rosa  der  Zipfel  hinein.  In  noch  andern  Fällen  gingen 
seine  dunkleren  Ausstrahlungen  fast  bis  zur  Spitze  der  Zipfel, 
mehr  oder  weniger  stark  sich  von  dem  rosaroten  Grunde  der- 
selben abhebend.  Besonders  bemerkenswert  waren  aber  solche 
Fälle,  wo  der  T-förmige  Fleck  sich  in  einen  breiten,  dunkelrosa 
Streifen  verwandelt  hatte,  sodaß  der  ganze  Zipfel  dunkelrosa 
war  und  nur  einen  schmalen  hellroten  Rand  hatte.  An  einem 
Exemplar  hatten  bei  allen  Blüten  die  Zipfel  eine  merkwürdige 
grünliche  Spitze. 

Diese  verschiedene  Zeichnung  der  Blumenkronzipfel  war  nun 
weiter  nicht  nur  an  den  Blüten  einer  und  derselben  Pflanze  viel- 
fach eine  unstete,  sondern  namentlich  auch  an  den  Zipfeln  einer 
und  derselben  Blüte.  Im  allgemeinen  waren  die  Blüten,  welche 
sich  nur  durch  die  verschiedenen  Nüancen  des  Rot  von  den  Stamm- 
pflanzen unterschieden,  untereinander  gleich  gefärbt;  trat  hin- 
gegen eine  Veränderung  des  karminroten  T-förmigen  Fleckes  ein, 
so  war  diese  Veränderung  nicht  nur  an  den  verschiedenen  Blüten 
eines  und  desselben  Stockes  eine  sehr  unstete,  sondern  auch  an 
den  Zipfeln  einer  und  derselben  Blüte.  Zur  Verschönerung  der 
Blüten  trugen  diese  Farben  Veränderungen  aber  nicht  bei,  wohl 
jedoch  die  Veränderung  des  matten  Rosa  der  Originalpflanzen 
in  ein  dunkleres,  leuchtenderes  Rosa  oder  in  reines  Weiß.  Die 
Zukunft  muß  lehren,  ob  durch  weitere  Kulturen  sich  noch  weiter 
gehende  Veränderungen  in  den  Farben  der  Blüten  von  Cyclamen 
libanoticum  werden  erreichen  lassen. 

Inbezug  auf  die  Behaarung  der  Blumenkronzipfel  auf  ihrer 
Innenseite  mag  noch  hinzugefügt  werden,  daß  die  hier  sich  sehr 


382  Hildeb  rand,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten. 


zahlreich  findenden  Köpfchenhaare  nicht  immer  einfen  Kopf  aus 
nur  4 oder  8 Zellen  bestehend  besitzen,  sondern  daß  dieser  Kopf 
oft  atis  sehr  vielen  Zellen  besteht.  Durch  diese  dicken  Köpfchen- 
liaare  zeichnet  sich  das  Cyclamen  Ubanoticum  weiter  von  allen 
Cyclamen- Arten,  mit  Ausnahme  von  Cyclamen  cyprium,  aus. 
Der  Band  der  Blumenkronzipfel  ist  bei  Cyclamen  Ubanoticum 
gegenüber  anderen  Cyclamen- Arten,  wo  sich  hier  vereinzelte 
Keulenhaare  finden,  vollständig  haarlos. 


5.  Cyclamen  Pseud-ibericum. 

Die  Beschreibung,  welche  ich  von  Cyclamen  Pseud-ibericum 
im  Jahre  1901  in  diesen  Beiheften  gab,  war  nach  einem  mir 
von  Herrn  Tuber  gen  aus  Harlem  übersandten  vollständigen 
Exemplar  und  mehreren  von  anderen  Exemplaren  genommenen 
Blüten  gemacht.  Später  erhielt  ich  noch  ein  weiteres  Exemplar, 
welches  dem  beschriebenen  in  allen  Punkten,  besonders  auch  in 
den  Blättern,  vollständig  glich.  Von  diesen  beiden  Exemplaren 
erntete  ich  nun  im  Sommer  1903  zahlreiche  Samen,  welche  im 
Herbst  gut  aufgingen.  Wenn  nun  auch  von  den  so  erhaltenen 
Sämlingen  augenblicklich  — November  1905  — erst  einer  eine 
Blütenknospe  zeigt,  so  möchte  ich  doch  diese  Gelegenheit,  wo  ich 
im  Obigen  andere  neue  Cyclamen- Arten  besprochen  habe,  benutzen, 
um  die  Keimungsgeschichte  dieser  sehr  konstant  sich  zeigenden 
Art  zu  geben,  namentlich  auch  deswegen,  weil  diese  Sämlinge 
alle  in  ihren  Blättern  vollständig  untereinander  übereinstimmen, 
was  bei  den  Arten  der  Gattung  Cyclamen  eine  große  Selten- 
heit ist. 

Wenn  der  Keimling  mit  seiner  noch  von  der  Samen- 
haut eingeschlossenen  und  noch  eingerollten  Blattspreite  über 
der  Erde  erscheint,  so  ist  innerhalb  der  Erde  seine  Achse  erst 
sehr  schwach  angeschwollen,  aber  mit  schon  gebräunten,  zwei- 
zeiligen Keulenhaaren  versehen.  Wenn  der  Cotyledon  sich 
dann  ausbreitet,  so  ist  das  Knöllchen  spindelig,  aber  noch  nicht 
kugelig  geworden,  und  seine  Hauptwurzel  hat  einige  Seiten- 
wurzeln getrieben.  Die  Cotyledonarspreite  ist  meist  rundlich,  an 
der  Spitze  schwach  ausgerandet,  seltener  länglich  und  etwas  zu- 
gespitzt. Diese  Verschiedenheit  ist  um  so  merkwürdiger,  als  die 
Blätter  an  den  älteren  Pflanzen  sich  untereinander  vollständig 
gleichen.  Auf  seiner  Oberseite  zeigt  der  Cotyledon  auf  dunkel- 
grünem Grunde  verschieden  stark  hervortretende  Silberflecken. 
Seine  Unterseite  ist  dunkelkarminrot. 

Auf  dem  Knöllchen  zeigen  sich  nun  zweierlei  Haare,  näm- 
lich die  gewöhnlichen  Keulenhaare,  deren  beide  langgestrekte 
Zellen  am  Gipfel  nur  ganz  wenig  voneinander  getrennt  sind, 
und  außerdem  zweischenkelige  Haare,  deren  beide  nicht  sehr 
lange  und  dabei  ziemlich  dicke  Zellen  horizontal  ausgebreitet 
sind,  dazwischen  auch  Übergangsstufen.  Diese  letzteren  zwei- 
schenkeligen  Haare  sind  insofern  besonders  interessant,  als  sie 


Hildebrand,  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen-Arten.  383 


wie  die  Anfänge  von  jenen  Büschelhaaren  ausselien,  welche  für 
andere  Cyclamen- Arten,  z.  B.  Cyclamen  ibericum , später  so 
charakteristisch  sind.  Hier  bei  Cyclamen  Pseud-ibericum  folgt 
nun  aber  nicht  die  Bildung  von  Büschelhaaren,  sondern  es  tritt 
alsbald,  während  das  Knöllchen  kugelig  wird,  die  Korkbildung 
auf  demselben  ein.  In  interessanter  Weise  verschieden  zeigt  sich 
nun  die  Farbe  dieser  Knöllchen,  je  nachdem  sie  dem  Licht  aus- 
gesetzt sind.  Befinden  sie  sich  in  der  Tiefe  der  Erde,  so  sind 
sie  rein  weiß,  werden  sie  aber  von  der  Erde  entblößt  und  da- 
durch dem  Licht  ausgesetzt,  so  sind  sie  nach  einiger  Zeit  mit 
roten  Pünktchen  übersät,  welche  dadurch  hervorgebracht  werden, 
daß  unter  der  aus  2 — 3 Zellagen  bestehenden  Korkschicht 
Gruppen  von  2 — 5 Zellen  liegen,  welche  Zellen  etwa  den  doppelten 
Durchmesser  der  Korkzellen  haben  und  mit  schön  karminrotem 
Safte  erfüllt  sind. 

Bis  Ende  April  haben  die  Knöllchen  einen  Durchmesser  von 

4 mm  erreicht  und  die  an  der  Oberfläche  der  Erde  dem  Licht 
ausgesetzt  liegenden  sind  fast  vollständig  rotbraun  geworden, 
indem  nun  die  meisten  der  unter  der  Korkschicht  liegenden 
Zellen  mit  blutrotem  Saft  erfüllt  sind,  und  nur  bei  ganz  wenigen 
der  Saft  farblos  geblieben  ist.  Die  nur  mit  wenig  Erde  be- 
deckten Knöllchen  sind  nicht  so  dunkel,  wie  die  ganz  frei  liegen- 
den ; die  ganz  in  der  Tiefe  der  Erde  befindlichen  sind  noch  voll- 
ständig weiß  geblieben  und  färben  sich  erst  später  durch  Bräu- 
nung der  Korkzellen  braun. 

Ebenso  wie  das  Knöllchen  ist  inzwischen  nun  auch  die 
Cotyledonarspreite  ganz  rund  geworden.  In  einigen  Fällen  zeigt 
sich  an  der  Basis  ihres  Stieles  ein  kleines  Zäpfchen,  welches 
sich  aber  niemals  in  der  ersten  Wachstumsperiode  zu  einem 
Blatt  ausbildet.  Schon  Mitte  April  fangen  die  Cotyledonen  der 
Keimlinge  an  zu  vergilben  und  abzusterben. 

Mitte  September  (1904)  tritt  nun  an  den  Keimlingen  das 
erste  Laubblatt  hervor  und  bis  Ende  Januar  (1905)  sind  an  allen 
Pflänzchen  bis  zu  3 Laubblätter  entwickelt,  durch  deren  Assimi- 
lation die  Pflanzen  aber  noch  nicht  derartig  erstarken,  daß  sie 
in  dieser  zweiten  Wachstumsperiode  schon  zum  Blühen  kommen. 
Erst  in  der  dritten  Wachstumsperiode,  jetzt  im  Herbst  1905, 
zeigt  sich  einstweilen  nur  bei  einem  der  Sämlinge  eine  Blüten- 
knospe. Es  sind  nun  an  jedem  der  über  GO  Sämlinge  4 bis 

5 Laubblätter  erschienen,  welche,  wie  schon  oben  gesagt  wurde, 
an  allen  Exemplaren  die  vollständig  gleichen  sind,  nämlich 
verkehrt  herzförmig,  am  Bande  unregelmäßig,  aber  nicht  tief 
gebuchtet,  auf  der  Oberfläche  eine  Zone  unregelmäßiger  Silber- 
flecken auf  dunkelgrünem  Grunde,  auf  der  Unterseite  dunkel- 
karminrot. 

Dieser  Umstand  der  vollständigen  Gleichheit  der  Blätter  ließ 
es  mir  geeignet  erscheinen,  auf  die  Keimpflanzen  von  Cyclamen 
Pseud-ibericum  näher  einzugehen,  indem  bei  meinen  an  den 
Cyclamen- Arten  seit  langen  Jahren  angestellten  Beobachtungen 


384  Hildebr  and.  Über  einige  neue  aufgefundene  Cyclamen- Arten. 


nur  noch  bei  Cyclamen  Coum  (d.  h.  dem  echten,  nicht  dem 
fälschlich  oft  so  benannten  Cyclamen  ibericum ) eine  vollständige 
Gleichheit  der  nierenförmigen,  dunkelgrünen  und  ganz  flecken- 
losen Blätter  sich  findet,  während  bei  allen  andern  Arten  nicht 
nur  die  Blätter  der  einzelnen  Pflanzen  von  denen  anderer  In- 
dividuen derselben  Art  abweichen,  sondern  dies  auch  mehrfach 
bei  den  Blättern  eines  und  desselben  Stockes  in  derselben  oder 
in  den  aufeinander  folgenden  Vegetationsperioden  geschieht. 


Verlag  von  Georg  Thieine  iu  Leipzig. 


Biologisches  Centralblatt. 

Unter  Mitwirkung  von 
Dr.  K.  Göbel  und  Dr.  R.  Hertwig, 

Professoren  in  München. 

Herausgegeben  von 

Dr.  J.  Rosenthal, 

Prof,  der  Physiologie  in  Erlangen. 

Abonnementspreis  20  Mk.  pro  Jahrgang  von  24  Heften. 

Probenummern  gratis  und  franco. 

Allgemeine  Anatomie  und  Physiologie 
des  Nervensystems. 

Von 

Albrecht  Bethe, 

Dr.  phil.  et  med.,  Privatdozent  der  Physiologie  an  der  Universität 
Straßburg  i.  E. 

Mit  95  Abbildungen  im  Text  und  2 Tafeln. 

Mk.  13,50,  geb.  Mk.  14,50. 

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der  Gegenwart, 

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Gemeinverständliche  Vorlesungen  über  den  Auf  - und  Niedergang 
einer  naturwissenschaftlichen  Hypothese 
gehalten  an  Studierende  von 

Prof.  Dr.  A.  Fleischmann 

(Erlangen). 

Mit  124  Abbildungen.  Mk.  6,—,  geb.  Mk.  7,—. 

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Priv.-Doz.  Dr.  Fr.  Kopscli, 

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bildung  bei  der  Forelle. 

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Professor  an  der  botanischen  Universität  in  Prag. 

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Prof.  Dr.  A.  Rauher  (Dorpat). 

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und  Eingeweiden.  Mit  1143  zum  Teil  farbigen  Textabbildungen. 
Mk.  17,-,  geb.  Mk.  19,-. 

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Lehrbuch  der  allgemeinen  Physiologie. 

Eine  Einführung  in  das  Studium  der  Naturwissenschaft  und  der 

Medizin  von 

Prof.  Dr.  J.  Rosenthal  (Erlangen). 

Mit  137  Abbildungen. 

Mk.  14,50,  geb.  Mk.  16,50. 


Druck  roh  Gebauer -Srhwelschke  Druckerei  n.  Verlag  m.  b.  H.,  Balle  a S. 


Beihefte 

zum 

Botanischen  Centralblatt. 


Original -Arbeiten. 


Herausgegeben 

von 

Prof.  Dr.  0.  Uhlworm 

in  Berlin. 

■ — — — — 

Band  XIX. 

Zweite  Abteilung: 

Systematik,  Pflanzengeographie,  angewandte  Botanik  etc. 

Heft  3. 




Leipzig 

Verlag  von  Georg  Thieme 
1906. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas 

und  Yorderasiens.  (Mit  Tafel  I — VI  und  2 Karten.)  . . . 385 — 560 

V « « v 

rrr,d  V r.  f -fTfc  j ii’  a ' s (•„  >’•  « y . >,./  , - fit' 


Die  Beiträge  erscheinen  in  zwanglosen  Heften  im  Umfange  von 
ca.  35  Druckbogen  für  jeden  Band.  Preis  des  Bandes  16  Mk. 

Die  Mitarbeiter  erhalten  ein  Honorar  von  30  Mk.  pro  Druck- 
bogen, außerdem  50  Sonderabdrücke  gratis,  weitere  Exem- 
plare werden  zum  billigsten  Preise  berechnet.  Arbeiten, 
welche  zugleich  als  Dissertation  erscheinen,  werden  nicht 
honoriert! 


Verlag  toh  Georg  Tliieme  in  Leipzig. 

Internationale  Monatsschrift 

für 

Anatomie  und  Physiologie. 

Herausgegeben  von 

E.  A.  Schäfer  L.  Testut 

(Edinburg)  (Lyon) 

und 

Fr.  Kopsch 

(Berlin). 

Die  bisher  erschienenen  Bände  kosten: 


Bd.  I— V M.  274,50  l Bd.  XIII M.  76,10 

„ VI „ 77,50  „ XIV „ 48,30 

* VH „ 87,-  „ XV „ 73,- 

„ VHI 100,-  „ XVI „ 70,50 

„ IX „ 76,30  „ XVII 65,- 

„ X 93,50  „ XVIH 75,- 

„ XI „ 92,60  „ XIX 50,- 

„ XII 79,-  „ XX 59,- 


Bei  Bezug  der  ganzen  Reihenfolge  statt  1397,30  nur  M.  1009,—. 


Monographie 

der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  und  Vorderasiens. 

Stadien  über  die  Stammesgeschichte  derselben  auf  Grund  ihrer 
morphologischen  Beschaffenheit  und  geographischen  Verbreitung. 

Von 

Dr.  Fritz  Vierhapper. 


Wenn  trotz  mannigfaltiger  Bemühungen  vieler  namhafter 
Botaniker  die  Systematik  der  Gattungen  Trimorpha  und  Erigeron1) 
noch  immer  zu  keinem  befriedigenden  Abschluß  gekommen  ist, 
so  hat  dies  meines  Erachtens  weniger  in  der  Kompliziertheit 
ihrer  Gliederung,  als  vielmehr  in  der  verfehlten  Art  der  Behand- 
lung des  Themas  seinen  Grund.  Von  lediglich  der  Übersicht 
dienenden,  nicht  ins  Detail  gehenden  monographischen  Be- 
arbeitungen  des  ganzen  Erigeron- Genus  (im  weiteren  Sinne)  ist 
» ebensowenig  eine  Lösung  des  Problems  zu  erhoffen,  wie  von 
Studien,  die  sich,  alte  Einteilungen  als  Axiome  voraussetzend, 
nur  auf  eine  oder  mehrere  Arten  eines  kleinen  Gebietes  be- 
ziehen. 

Ein  vergleichend-morphologisches  Studium  der  Arten  eines 
größeren,  natürlich  begrenzten  Territoriums  unter  gleichzeitiger 
Berücksichtigung  ihrer  Beziehungen  zu  den  anderen  Arten  der 
Gattungen,  ihrer  geographischen  Verbreitung  und  mutmaßlichen 
Vorgeschichte,  sowie  mit  einer  weitgehenden  Abschätzung  der 
Möglichkeit  der  Neubildung  von  Formen  durch  direkte  An- 
passung, Hybridisation  usw.,  mit  einem  Worte,  eine  moderne 
Auffassung  der  Frage,  halte  ich  für  den  einzigen  Weg,  der 
schließlich  zum  Ziele  führen  kann,  ln  diesem  Sinne  erschien 
mir  nun  eine  kritische  Behandlung  der  Arten  der  europäischen 
und  vorderasiatischen  Hochgebirge  und  der  Arktis  noch  am 
meisten  Aussicht  auf  Erfolg  zu  haben,  einmal,  weil  die  Ent- 
wickelungsgeschichte der  Flora  dieser  Gebiete  relativ  — aller- 
dings nur  relativ  — gut  bekannt  ist,  und  zum  zweiten  aus  rein 
technischen  Gründen,  da  nur  aus  diesen  Gebieten  die  Beschaffung 

y 

!)  Zu  Trimorpha  gehören  die  gewöhnlich  als  Erigeron  acer  und  alpin«. s 
bezeichueten  Pflanzen. 


Boihefte  Bot.  Contralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


2G 


386  V i erhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


eines  halbwegs  erschöpfenden  Yergleichsmateriales  — einer  für 
die  Durchführbarkeit  einer  solchen  Studie  unerläßlichen  Be- 
dingung — möglich  ist. 

Entsprechend  den  eben  erörterten  Gesichtspunkten  habe  ich 
auf  die  Beziehungen  der  in  Betracht  kommenden  Formen  unter- 
einander und  zu  den  anderen  Arten  Europas  und  zu  außer- 
europäischen Typen  soviel  als  möglich  Rücksicht  genommen. 
Im  ersten  Teile  sollen  durch  eine  kurze  vergleichend-morpho- 
logische Betrachtung  unter  Heranziehung  jeweilig  besonders  auf- 
fälliger Beispiele  insbesondere  diejenigen  Merkmale  hervorgehoben 
werden,  welche  mir  für  die  Systematik  der  Trimorp/ia-  und 
Erigeron- Arten  aus  irgend  einem  Grunde  bedeutungsvoll  zu  sein 
scheinen ; eine  monographische  Besprechung  der  einzelnen  Rassen, 
ihrer  Ähnlichkeiten  und  Unterschiede,  sowie  ihrer  geographischen 
Verbreitung,  also  eine  Schilderung  des  Standes  der  Dinge,  wie 
er  sich  uns  heute  tatsächlich  offenbart,  im  zweiten  und  eine 
Darstellung  des  mutmaßlichen  Entwicklungsganges  der  Arten 
im  dritten  Teile  soll  die  Prämissen  liefern  für  das  System  der 
in  Betracht  kommenden  Formen,  das  heißt  eine  Gruppierung 
derselben,  welche  nicht  ein  der  Übersicht  dienendes  Schema, 
sondern  ein  möglichst  naturgetreues  • Abbild  ihrer  Stammes- 
geschichte sein  soll. 

Ich  benutzte  folgende  Herbarien : 

Herbar  Boissier  und  Barbey-Boissier  (Chambesy)  ....  hb.  B. 

Kgl-  botanisches  Museum  Berlin hb.  Be. 

„ G.  Beauverd  (Chambesy)  hb.  Beauv. 

„ G.  v.  Beck  (Prag) hb.  Beck. 

Botanisches  Institut  Belgrad  hb.  Bel. 

Botanisches  Gartenmuseum  Breslau  hb.  Br. 

„ E.  Burnat  (Vevey) hb.  Bu. 

..  A.  v.  Degen  (Budapest) hb.  D. 

„ Delessert  (Genf) hb.  De. 

„ Museo  di  Storia  naturale  in  Florenz hb.  E. 

„ L.  Eavarger  (Wien)  hb.  Fa. 

„ E.  v.  Haläcsy  (Wien)  hb.  H. 

„ A.  v.  Hayek  (Wien)  hb.  Ha. 

,,  Bot.  Lehrkanzel  d.  Hochsch.  f.  Bodenkult.  (Wien)  hb.  H.  B. 

,,  H.  Freili.  von  Handel-Mazzetti  (Wien)  hb.  H.  M. 

„ E.  Janchen  (Wien) hb.  Ja. 

„ Juratzka  im  Erzherz.  Rainer-Gymnasium  (Wien)  hb.  Ju. 

.,  Kerner  im  botan.  Institut  der  Universität  Wien  hb.  K. 

„ L.  Keller  (Wien) hb.  Ke. 

.,  Botanisches  Museum  Kopenhagen  hb.  Ko. 

„ Museum  Ferdinandeum  in  Innsbruck hb.  M.  F. 

,,  Landesmuseum  in  Laibach hb.  M.  L. 

Botan.  Abteil,  des  naturhist.  Hof  museums  in  Wien  hb.  M.  P. 

Neilreich  (in  der  botanischen  Abt.  des  natur- 

historischen  Hofmuseums  in  Wien) hb.  N. 

„ des  naturwissenschaftlichen  Vereins  an  der 

Universität  Wien  hb.  nat.  V.  U.W. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  38  ( 


Herbar  F.  Ostermeyer  (Wien) hb.  0. 

„ E.  Preissmann  (Wien) hb.  P. 

„ F.  Pax  (Breslau) hb.  Pax 

„ Pokorny  und  Reichardt  im  pflanzenphysio- 

logischen  Institute  der  Universität  Wien  hb.  P.  I. 

„ K.  Rechinger  (Wien) hb.  R. 

„ K.  Ronniger  (Wien)  hb.  Ro. 

„ A.  Teyber  (Wien)  hb.  T. 

n F.  A.  Tscherning  (Wien)  hb.  Tsch. 

„ Botanisches  Institut  der  Universität  Wien  . . . hb.  U.  V. 

„ J.  Witasek  (Wien)  hb.  W. 

„ der  zoologisch-botanischen  Gesellschaft  in  Wien  hb.  z.  b.  G. 


Die  Vorstände,  bezw.  Besitzer  dieser  Herbarien  seien  gleich 
allen  denjenigen,  welche  mich  bei  diesen  Studien  sonst  irgendwie 
unterstützten,  hiermit  meines  besten  Dankes  versichert. 

Wien,  Botanisches  Institut  der  k.  k.  Universität,  im  März  1905. 


I.  Vergleichende  Morphologie  der  Yegetationsorgane  und  der 

Blüten. 

A.  Die  Vegetationsorgane. 

Im  Gegensätze  zu  vielen  einjährigen  Verwandten  der  Ebenen 
— insbesondere  derer  Nordamerikas  — sind  die  Trimorplia-  und 
Erigeron- Arten  unserer  Alpengebiete  und  der  Arktis  gleich  den 
meisten  anderen  alpinen  Kompositengattungen  (z.  B.  Aster, 
Doronicum,  Senecio , Leontopodium  etc.)  fast  ausnahmslos  peren- 
nierende Gewächse.  T.  acris,  die  formenreiche  Vertreterin  dieses 
Genus  in  den  Ebenen  und  überhaupt  niederen  Lagen  des 
gemäßigten  und  subarktischen  Europa  und  Asien,  die  ich  noch 
des  öfteren  zum  Vergleiche  heranziehen  werde,  ist  entweder 
zweijährig  oder  perennierend.  Im  ersteren  Falle  bleibt  die 
primäre  Wurzel  als  kurze  Pfahlwurzel  erhalten,  und  es  unter- 
scheiden sich  solche  zweijährige  Formen  durch  die  Verstärkung 
des  zwischen  dieser  und  dem  oberirdischen  Stengel  eingeschalteten 
Achsenstückes  von  einjährigen  Erigeron- Arten  (E.  Canadensise tc.). 
Wenn  dagegen  T.  acris  ausdauernd  wird,  geht  die  Pfahlwurzel 
zugrunde,  und  das  eben  erwähnte  Achsenstück  wird  zum  Rhizom, 
an  welchem  jetzt  kräftige,  wenig  verzweigte  Adventivwurzeln 
die  Rolle  der  ehemaligen  primären  Wurzel  übernommen  haben. 
Eventuell  auftretende  basale  Seitensprosse  wachsen  im  zweiten 
Jahre  zu  Köpfchen  tragenden  Stengeln  heran. 

Offenbar  auf  ebendieselbe  Art  dürften  die  Rhizome  der 
alpinen  Typen  entstehen.  Dieselben  sind  je  nach  dem  Substrate, 
in  welchem  sie  wurzeln,  kürzer  oder  länger,  dünn-  oder  dick- 

20* 


38S  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


walzlich,  unregelmäßig  knotig  und  mannigfach  hin-  und  her- 
gebogen oder  gerade,  selbst  braun,  oben  von  den  matt-dunkel- 
braunen oder  rotbraunen  Besten  der  Blattscheiden  bedeckt,  un- 
verzweigt oder  verzweigt.  Oben  tragen  die  Bhizome  und  ihre 
Aste  Blütenstengel  und  Innovationssprosse,  welche  sich  in  der 
nächsten  Vegetationsperiode  zu  Blütenstengeln  verlängern.  Alte 
Stöcke  unserer  alpinen  und  arktischen  Arten  mit  reich  ver- 
zweigten Rhizomen  bilden  kleine,  ziemlich  dichte  Rasen  mit 
fünfzehn  und  mehr  Stengeln  und  mehreren  Innovationssprossen. 
Polsterförmige  Typen,  wie  in  den  Anden  (z.  B.  E.pulvinatus)  gibt 
es  in  den  europäisch- asiatischen  Gebirgen  ebensowenig  wie  in 
der  Arktis.  T.  pycnotricha , die  zweijährig  ist,  dürfte,  trotzdem  sie 
in  vielen  Merkmalen  mit  der  Gruppe  der  T.  alpina  übereinstimmt, 
doch  wohl  von  T.  acris  abzuleiten  sein. 

"Während  demnach  die  unterirdischen  Stämme  keine  für  die 
Systematik  irgendwie  verwertbaren  Charaktere  aufweisen,  zeigen 
die  oberirdischen  Achsen  einige  Mannigfaltigkeit  in  Bezug  auf 
Art  und  Höhe  des  Wuchses,  Grad  der  Verzweigung,  Färbung, 
Verteilung  und  Beschaffenheit  der  sie  bekleidenden  Tricliome, 
und  es  können  einige  Differenzen  in  diesen  Merkmalen,  weil  mehr 
oder  minder  erblich  festgehalten,  zur  Unterscheidung  einzelner 
Typen  verwendet  werden. 

Die  Höhe  des  "Wuchses  und  der  Grad  der  Verzweigung  der 
köpfchentragenden  Achsen  sind  bis  zu  einem  gewissen  Masse 
korrelative  Merkmale,  denn  je  höher  der  Wuchs,  desto  reicher 
ist  im  großen  und  ganzen  die  Verzweigung.  Der  Typus  der 
Verzweigung  ist  ein  cymöser.  Sämtliche  Achsen  schließen  dem- 
entsprechend mit  terminalen  Köpfchen  ab.  Unterhalb  der  Hüll- 
blätter der  Köpfchen  tragen  die  Achsen  zweiter  und  höherer 
Ordnung  gar  keines  oder  nur  eines  bis  zwei  Hochblätter. 

E.  uniflorus  und  Verwandte  sind  die  Formen  mit  den 
kürzesten  Achsen.  Bei  E.  uniflorus  selbst  sind  die  Stengel  oft 
ganz  unterdrückt,  sodaß  die  Blütenköpfchen  gewissermaßen  im 
Rasen  sitzen.  Gewöhnlich  ei'reiclien  aber  die  Stengel  der  Arten 
dieser  Gruppe  doch  die  Höhe  von  1 — 5 cm.  Für  E.  uniflorus , 
den  häufigsten  Typus,  beträgt  die  Durchschnittshöhe  etwa  4 cm, 
üppige  Formen  (E.  negledifonnis)  werden  aber  bis  zu  15  cm 
hoch.  Mit  den  relativ  geringen  Längendimensionen  der  ober- 
irdischen Achsen  dieses  Verwandtschaftskreises  ist  fast  stets 
völlige  Un Verzweigtheit  derselben  verbunden.  Nur  ganz  aus- 
nahmsweise kommt  es  bei  E.  uniflorus  zur  Anlage  einer  Knospe 
in  einer  Achsel  eines  seiner  Stengelblätter.  Der  einzige  E.  Cilicicus , 
ein  Verwandter  des  E.  uniflorus  aus  Kleinasien,  scheint  relativ 
häufig  verzweigt  zu  sein.  Für  E.  uniflorus,  hispidus1)  usw.  sind 
aber  die  infolge  ihrer  Unverzweigtheit  einköpfigen  Stengel  ebenso 
charakteristisch,  wie  etwa  für  Aster  alpinus , Leontopodium  alpi- 
num  oder  Doronicum  Clusii , und  man  kann  wohl  mit  vollem 
Rechte  annehmen,  daß  es  sich  da  um  ein  in  hohem  Grade  erb- 


x)  = frigidus  Boissier. 


Vierhapp er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  389 


lieh  fixiertes  Merkmal  handelt.  Wenn  aber  einmal  bei  E.  uni- 
florus verzweigte  Stengel  Vorkommen,  so  ist  dies  offenbar  als 
Rückschlagserscheinung  zu  deuten. !) 

Die  Arten  vom  Typus  der  T.  alpina,  alba  und  des  E.  poly- 
morphus haben  ebenso  oft  unverzweigte  als  verzweigte  köpfchen- 
tragende  Stengel.  Die  Verzweigung  ist  aber  verhältnismäßig 
gering,  denn  es  kommt  nur  zur  Ausbildung  von  1 — 4 mehr  oder 
minder  aufrechten,  kürzeren  oder  längeren  Seitenachsen,  die, 
wenn  man  die  Stengel  selbst  als  Achsen  erster  Ordnung  auffaßt, 
als  solche  zweiter  Ordnung  zu  bezeichnen  sind.  Diese  Achsen 
sind  entweder  kürzer  als  der  zwischen  dem  obersten  Aste  und 
dem  Terminalköpfchen  befindliche  Teil  der  Hauptachse,  oder 
überragen  ihn  auch.  Manchmal  sind  sie  aber  gleich  diesem 
selbst  sehr  verkürzt,  wodurch  die  Köpfchen  gehäuft  werden,  wie 
dies  namentlich  bei  T.  intermedia  nicht  selten  zu  sehen  ist. 
Sehr  charakteristisch  ist  zumeist  T.  alba  und  in  noch  höherem 
Gerade  der  kleinasiatische  E.  Zederbaueri  in  bezug  auf  die  Ver- 
zweigung. Die  Hauptachse  trägt  hier,  und  zwar  zu  allermeist 
etwa  in  halber  Höhe,  oder  sogar  noch  tiefer,  bei  E.  Zederbaueri 
fast  an  der  Basis,  eine  oder  mehrere  Seitenachsen  erster  Ord- 
nung, deren  Köpfchen  gewöhnlich  mit  dem  von  der  Abstammungs- 
achse getragenen  Köpfchen  auf  gleicher  Höhe  stehen.  Es  kommt 
dadurch  eine  eigentümliche  tiefgabelige.  Verzweigung  zustande, 
welche  einigermaßen  an  die  Gabelung  bei  Hi  eracimn  furcatum 
erinnert.  In  geringerem  Grade  zeigt  manchmal  auch  E.  pöly- 
morplms  eine  solche  Gabelung,  die  natürlich  dem  Wesen  nach 
von  der  gewöhnlichen  Verzweigungsweise  durchaus  nicht  ver- 
schieden ist.  Bei  T.  borealis  und  Cappadocica  sind  die  Achsen, 
wenn  überhaupt  verzweigt,  gleichfalls  mitunter  tief  gegabelt. 
Die  Stengelhöhe  schwankt  bei  T.  alpina , alba,  E.  polymorphus 
und  Verwandten  etwa  zwischen  0,5  und  25  cm  und  beträgt  bei 
ersterem  im  Durchschnitt  ca.  12  cm,  also  mehr  als  das  Doppelte 
derer  des  E.  uniflorus.  Besonders  hochwüchsig  sind  T.  inter- 
media und  E.  Montenegrinus,  die  illyrische  Form  des  E.  poly- 
morphus. Gewisse  Typen  aus  der  Verwandtschaft  der  T.  alpina, 
wie  T.  borealis  und  Hungarica,  nähern  sich  dem  Wüchse  nach,  in- 
sofern als  sie  fast  konstant  unverzweigte  Achsen  besitzen,  mehr 
dem  E.  uniflorus,  als  der  T.  alpina.  T.  Epirotica  und  nana  können 
völlig  wegen  ihrer  niedrigen,  einköpfigen  Stengel  ohne  genauere 
Untersuchung  sehr  leicht  mit  ersterem  verwechselt  werden. 
Innerhalb  eines  Formenkreises,  z.  B.  des  E.  polymorphus,  welchem 
Typen  mit  hohen,  mehrköpfigen,  und  solche  mit  niedrigen,  ein- 
köpfigen Achsen  angehören,  sind  naturgemäß  die  ersteren  vor 
allem  an  den  unteren,  die  letzteren  an  den  oberen  Verbreitungs- 
grenzen desselben  zu  suchen. 

Die  stattlichste  alpine  Trimorpha Europas  ist  T.Attica.  Bei  einer 
Durchschnittshöhe  von  mindestens  2 dm  ist  sie,  indem  an  den 

')  Exemplare  mit  verzweigtem,  mehrköpfigem  Stengel  beobachtete  ich 
einmal  im  hb.  H.M.  (Tirol:  Glungezer  bei  Innsbruck)  und  einmal  imhb.  Be. : 
(Tirol:  Wormser  Joch). 


390  Yie  r happ  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

oft  abstehenden  Seitenachsen  nicht  selten  wiederum  Zweige,  also 
Achsen  dritter  Ordnung,  auftreten,  relativ  reich  verzweigt,  so 
zwar,  daß  das  gesamte  Verzweigungssystem  als  eine  entweder 
gedrungene  oder  lockere  Rispe  zu  bezeichnen  ist.  Manchmal 
sind  die  Seitenachsen  sehr  verkürzt,  und  es  sind  dann  die 
Köpfchen  in  ähnlicher  Weise  gehäuft,  wie  dies  bei  T.intermedia 
nicht  selten  der  Fall  ist.  Die  schöne  T.  Abyssinica , obwohl  nicht 
perennierend  zweifellos  eine  nahe  Verwandte  der  T.  Attica , 
gleicht  dieser  an  Höhe  des  Wuchses  und  ist  auch  in  ähnlicher 
Weise  verzweigt. 

Der  Grad  der  normalen  Verzweigung  der  T.  acris  oder 
gewisser  im  Himalaja  vorkommender  Trimorpha- Typen  ( multi - 
caulis  [Wall.]  usw.)  wird  aber  selbst  von  den  üppigsten  Formen 
der  T.  Attica  niemals  erreicht.  Ebensowenig  kann  der  hoch- 
wüchsige E.  polymorphus  Illyriens  in  dieser  Beziehung  etwa  mit 
dem  amerikanischen  E.  Philadelpliicus  oder  annuus  verglichen 
werden.  In  diesen  großen,  reich  verästelten  Formen  haben  wir 
die  relativ  älteren  Vertreter  der  Gattungen  Trimorpha  und  Eri- 
geron zu  sehen,  T.  alpina,  E.  polymorphus  und  uniflorus  dagegen 
mit  ihren  arm-  bis  einköpfigen  Stengeln  sind  offenbar  depauperierte, 
abgeleitete  Typen. 

Innerhalb  des  Verwandtschaftskreises  der  T.  alpina  dürfte 
demnach  T.  horealis , die  zumeist  einköpfig  ist,  jünger  sein,  als 
die  ebenso  häufig  ein-  als  mehrköpfige  T.  alpina , während  diese 
selbst  wieder  in  bezug  auf  die  vielköpfige,  hochwüchsige  T.  acris 
als  abgeleitete  Form  zu  betrachten  sein  dürfte.  Daß  aber  an- 
dererseits die  Möglichkeit  nicht  von  der  Hand  zu  weisen  ist,  daß 
auch  ein  verzweigter  von  einem  un verzweigten  Typus  abstammen 
kann,  werde  ich  im  folgenden  des  näheren  begründen. 

Während  der  Anthese  sind  die  oberirdischen  Hauptachsen 
entweder  gerade,  oder  aber  mehr  oder  minder  stark  gebogen, 
um  sich  aber  dann  zur  Zeit  der  Fruchtreife  wieder  gerade  zu 
strecken.  Namentlich  stark  tritt  die  Biegung  bei  den,  wie 
erwähnt,  stets  einköpfigen  Achsen  des  E.  uniflorus  auf,  dem  sie 
dann  ein  ganz  eigentümliches  Gepräge  verleiht,  ohne  jedoch,  wie 
Kerner  angibt,  von  spezifischer  Bedeutung  zu  sein.  Es  sind 
vielmehr  gar  nicht  selten  die  Stengel  verschiedener  Individuen 
des  E.  uniflorus  an  einem  und  demselben  Standorte  gerade  oder 
gebogen.  Auch  bei  T.  alha  sind  gebogene  Achsen  sehr  häufig 
anzutreffen.  Sie  dürften  überhaupt  bei  allen  zur  Sprache 
kommenden  Arten  Vorkommen,  ohne  freilich  bei  irgend  einer 
anderen  so  häufig  zu  sein,  wie  bei  E.  uniflorus  und  Verwandten. 
Die  Biegung  ist  entweder  an  der  Basis  des  Stengels  am  größten 
und  gleicht  sich  dann  gegen  die  Mitte  zu  aus,  oder  erstreckt 
sich  gleichmäßig  über  den  ganzen  Stengel.  Auch  die  Seiten- 
achsen sind  häufig  gebogen.  Histologische  Charaktere  dürften 
wohl  als  Ursache  dieser  Verhältnisse  nicht  nachzuweisen  sein. 
Von  der  zur  Zeit  der  Fruchtreife  erfolgenden  Geradestreckung 
der  Achsen  wird  später  noch  die  Rede  sein. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  391 

Im  Inneren  unten  massiv,  mit  mächtigem  Markgewebe  er- 
füllt, sind  die  Stengel  außen  durch  5,  10,  15  oder  20  mehr  oder 
minder  stark  hervortretende,  aus  kollenchymatischem  Gewebe 
gebildete  Längskanten  stärker  oder  schwächer  5 — 20  rippig. 
Gegen  oben  zu  werden  die  Rippen  mit  abnehmendem  Stengel- 
umfange sukzessive  schwächer,  um  gegen  das  Köpfchen  zu  zu 
verschwinden.  Die  oberen  Teile  der  Stengel  sind  aber  nicht 
drehrund,  sondern  seichter  oder  tiefer  gefurcht.  Dementsprechend 
sind  die  Querschnitte  durch  die  unteren  Achsenpartien  mehr  oder 
minder  ausgesprochen  regulär  5 — 20  eckig,  durch  die  oberen  da- 
gegen sternförmig.  Daß  dieser  Bauplan  den  mechanischen  An- 
sprüchen der  Achsen  in  vollendeter  Weise  Rechnung  trägt, 
braucht  wohl  nicht  des  weiteren  begründet  zu  werden.  Gemein- 
sam mit  dem  inneren  mechanischen  Gewebe,  das  aus  je  einem 
jedem  Gefäßbündel  außen  vorgelagerten  Baststrang  und  einem 
geschlossenen,  an  der  Innenseite  der  Bündel  das  weite  Mark 
umfassenden  Bastzylinder  besteht,  bedingen  diese  collenchyma- 
tischen  Rippen  als  äußeres  mechanisches  Gewebe  die  Biegungs- 
festigkeit der  oberirdischen  Achsen.  Die  Fünfzahl  der  Rippen 
steht  mit  der  Blattstellung  naturgemäß  in  innigstem  Zusammen- 
hänge. Die  Blätter  sind  nach  2/s  angeordnet.  Die  fünf  den 
Mittelrippen  von  fünf  aufeinanderfolgenden  Blättern  entsprechen- 
den Rippen  der  Achsen  kann  man  als  Hauptrippen,  und  die 
zwischen  je  zwei  Hauptrippen  in  der  Ein-,  Zwei-  oder  Dreizahl 
auftretenden  Stränge  als  Nebenrippen  bezeichnen.  Nicht  selten 
sind  übrigens  die  Rippen  auch  im  unteren  Teile  der  Stengel 
nicht  deutlich  ausgebildet,  so  daß  diese  auch  hier  schon  als 
drehrund  angesprochen  werden  können.  Da  ich  wiederholt  Ge- 
legenheit. hatte,  an  Exemplaren  einer  Art  von  einem  und  dem- 
selben Standorte  alle  Übergänge  in  der  Mächtigkeit  der  Aus- 
bildung der  Rippen  zu  finden,  glaube  ich,  dieses  Merkmal  nicht 
zur  Unterscheidung  von  Formen  heranziehen  zu  dürfen,  wie 
Kerner  dies  getan  hat.1) 

Die  Art  der  Färbung  der  oberirdischen  Achsen  ist  meines 
Erachtens  manchmal  — allerdings  nicht  für  sich  allein  — von 
einer  gewissen  Bedeutung  für  die  Systematik.  In  der  Regel 
sind  die  Stengel  grün,  durchaus  nicht  selten  aber  bei  manchen 
Arten  auch  am  ganzen  Umfange  der  ganzen  Länge  nach,  oder 
auch  nur  an  den  Kanten  oder  nur  in  der  Nähe  der  Nodien,  oder 
schließlich  gar  nur  im  unteren  Teile  dunkelpurpurn  gefärbt. 
Das  Merkmal  dieser  Färbung  fand  ich  stets  mit  der  im  all- 
gemeinen nur  individuellen,  in  manchen  Fällen  jedoch  schon 
fast  spezifisch  gewordenen  Fähigkeit,  Anthokyan  überhaupt  in 
größerem  Maße  auszubilden,  vereinigt.  Wenn  eine  Erigeron- Art 
gelegentlich  dunkelpurpurne  Blüten  und  Involukralschuppen  auf- 
weist, so  hat  sie  dann  in  der  Regel  auch  rote  Achsen  (z.  B.  E. 
uniflorus),  während  Typen  mit  grünen  Hüllblättern  gewöhnlich 
auch  grüne  Stengel  besitzen  (z.  B.  E.  polymorphus).  Es  scheint 


b In  Anmerkungen  seines  Herbars. 


392  Viert  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


sich  demnach  für  unsere  alpinen  Trimorpha-  und  Erigeron- Arten 
das  Merkmal  der  größeren  oder  geringeren  Fähigkeit  der  Pflanze, 
Anthokyan  auszubilden,  überhaupt,  aber  nicht  das  der  Purpurn- 
oder Grünfärbung  der  Stengel  im  besonderen  hie  und  da  zur 
Unterscheidung  von  Formen  zu  eignen.  Eigentlich  spezifische 
Charaktere  sind  aber  hierin  ebensowenig  zu  finden,  wie  in  der 
histologischen  Eigentümlichkeit  der  Wurzeln  und  Achsen,  daß 
jedem  ihrer  Gefäßbünde]  in  der  Regel  1 — 3 endodermale,  ein 
ätherisches  Öl1)  führende  Gänge  vorgelagert  sind. 

Ihrer  ganzen  Länge  nach  sind  die  Achsen  mit  Trichomen 
besetzt.  Doch  ist  die  Verteilung  dieser  Haargebilde  in  ver- 
schiedenen Fällen  verschieden.  Am  stärksten  behaart  sind  in 
der  Regel  die  obersten  Teile  der  Achsen  unmittelbar  unter  den 
Köpfchen.  Besonders  bei  E.  Unalaschkensis  sind  die  obersten 
Teile  der  Achsen  in  einen  dichten  Pelz  von  Haaren  gehüllt.  Wäh- 
rend aber  bei  E.uniflorus,  polymorphus  und  einigen  Verwandten 
die  Behaarung  nach  abwärts  zumeist  allmählich  abnimmt  und  zu 
unterst  am  schwächsten  ist,  wird  sie  bei  T.  alpina  und  ins- 
besondere bei  T.  strigosa  nach  unten  zu  wieder  dichter  und  ist 
an  der  Stengelbasis  fast  so  dicht,  wie  an  der  Spitze,  ein  Ver- 
halten, wie  es  auch  bei  T.  aeris  die  Regel  ist.  T.  strigosa  selbst 
ist  nichts  anderes,  als  eine  unter  anderem  an  der  Stengelbasis 
sehr  stark  behaarte,  mit  T.  alpina  s.  s.  vikarierende  Rasse.  Bei 
der  Besprechung  der  Art  der  Trichome  (S.  18 ff.)  komme  ich  auch 
nochmals  auf  ihre  Verteilung  am  Stengel  zu  sprechen. 

Aus  dem  über  das  Verhalten  der  oberirdischen  Achsen  der 
Trimorpha-  und  Er igeron -Arten  Gesagten  ergibt  sich  somit,  daß 
gewissen  ihrer  Charaktere,  so  vor  allem  den  Längendimensionen 
und  dem  Grade  ihrer  Verzweigung,  so  groß  auch  die  Variabilität 
innerhalb  einzelner  Typen  sein  mag,  doch  bei  der  Unterscheidung 
vieler  Rassen  eine  nicht  zu  unterschätzende  Bedeutung  zukommt. 
Auf  Grund  eines  Vergleiches  des  Verhaltens  der  Achsen  allein 
könnte  man  aber,  da  oft  eine  Übereinstimmung  zweier  Typen  in 
demselben  nur  die  Folge  von  Konvergenz,  hervorgerufen  durch 
die  Gleichheit  äußerer  Einflüsse,  sein  kann,  doch  in  keinem  ein- 
zigen Falle  zu  sicheren  Schlüssen  über  die  systematische  Wertig- 
keit der  Formen  gelangen.  Man  kann  beispielsweise,  wenn  man 
einen  sehr  niedrigen,  einköpfigen  Typus  unserer  Alpen  vor  sich 
hat,  ebensowenig  jemals  mit  Bestimmtheit  sagen,  daß  es  sich 
um  E.  uni  fl  o ms  handelt,  als  man  aus  der  reichen  Verzweigung 
einer  anderen  Pflanze  mit  vollem  Rechte  ihre  Zugehörigkeit  zu 
T.  Attica  behaupten  kann. 

Ganz  analoge  Verhältnisse  finden  wir  bei  Betrachtung  der 
Blätter.  An  ihren  obersten  Teilen  sind  die  Rhizome  und  ihre 
Zweige  mit  vielen  matt-dunkelbraunen  oder  rotbraunen,  von  den 
Baststrängen  der  ehemaligen  Gefäßbündel  parallel  durchzogenen 
Resten  der  Scheidenteile  der  vorjährigen  Blätter  bedeckt.  Diese 
Organrudimente,  die  noch  zum  Schutze  der  Knospen  verwendet 


•)  Dasselbe  wird  bei  E.  Canadensis  sogar  gewonnen. 


Vierhapper,  Monographie  (1er  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  393 

werden  dürften,  weisen  bei  den  einzelnen  Arten  keine  Unter- 
schiede auf,  und  es  soll  daher  von  ihnen  nicht  weiter  die  Rede 
sein. 

Die  Laubblätter  treten  an  den  köpfchentragenden  Stengeln 
in  zwei  mehr  oder  minder  scharf  voneinander  geschiedenen 
Regionen  auf:  als  Grundblätter  an  der  Basis  der  Stengel  un- 

mittelbar über  dem  Boden  eine  Rosette  bildend  und  als  Stengel- 
blätter gleichmäßig  am  ganzen  Stengel  verteilt.  An  den  Inno- 
vationssprossen treten  naturgemäß  nur  Basalblätter  auf.  Einer 
dritten  Region  gehören  die  Involukralschuppen  oder  Hüllblätter 
der  Köpfchen  an.  Die  Basalblätter  können  in  Ermangelung  noch 
tiefer  inserierter  Blattgebilde  abweichenden  Baues  als  Nieder- 
blätter, die  Stengelblätter  als  Mittelblätter,  die  Hüllblätter  als 
Hochblätter  bezeichnet  werden. 

Es  läßt  sich  leicht  beobachten,  daß  die  Grund-  und  Stengel- 
blätter nach  2 5 gestellt  sind.  Der  Übergang  von  den  ersteren  zu 
den  letzteren  ist  meist  ein  ziemlich  allmählicher,  der  vom  ober- 
sten Stengelblatt  zum  untersten  Hüllblatt  mitunter  ein  unvermittel- 
ter. Der  Gegensatz  zwischen  einem  typischen  Grund-  und  einem 
typischen  Stengelblatte  ist  aber  sowohl  was  Größe,  als  auch  was 
Form  anbelangt,  ein  ebenso  großer,  wie  der  zwischen  einem 
solchen  und  einem  Hüllblatte. 

Während  die  Hüllblätter  stets  zur  Köpfchenhülle  und  die 
Grundblätter,  gleichfalls  durch  Stauchung  der  sie  trennenden 
Internodien,  zur  Basalrosette  vereinigt  sind,  werden  die  Stengel- 
blätter je  nach  der  größeren  oder  geringeren  Höhe  des  Stengels 
durch  längere  oder  kürzere  Internodien  voneinander  getrennt. 

Die  Grundblätter  überdauern  fast  bei  allen  Formen  die 
Anthese.  Nur  bei  besonders  hochwüchsiger  T.  Attica  gehen  sie 
unter  Umständen  schon  vorher  zugrunde.  In  allen  anderen 
Fällen  aber  sterben  sie  erst  nach  dem  Ausreifen  der  Früchte  ab, 
und  die  Blätter  der  Innovationssprosse  überdauern  den  Winter. 
Abgesehen  von  den  ersten  unmittelbar  auf  die  Kotyledonen 
folgenden  sind  die  Blätter  um  so  kleinex-,  je  höher  sie  an  den 
Achsen  inseriert  sind,  die  Hüllblätter  sind  die  kleinsten. 

Die  Grundblätter  sind  nicht  nur  die  größten,  sondern  auch 
die  am  besten  ausgebildeten  Blätter.  Ihre  länglich-ovale  oder 
verkehrt-eiförmige  Spreite  ist  allmählich  in  einen  schmäleren,  oft 
flächig  verbreiterten,  stielartigen  Teil  zusammengezogen,  welcher 
sich  an  der  Insertionsstelle  an  der  Achse  zu  einer  kleinen,  die 
Achse  fast  zur  Hälfte  umfassenden  Scheide  verbreitert.  An  den 
unteren  Stengelblättern  wird  dieser  Stiel  sukzessive  kürzer,  die 
oberen  Stengel-  und  die  Hüllblätter  sitzen,  das  heißt,  sie  ent- 
sprechen nur  mehr  dem  Spreitenteile.  Sämtliche,  oder  doch 
wenigstens  die  unteren  Basalblätter  sind  stumpf,  die  Stengel- 
und Hüllblätter  und  oft  auch  die  oberen  Grundblätter  spitz,  die 
Basalblätter  dünn  oder  dicklich,  die  Stengel-  und  Hüllblätter 
dünn,  alle  behaart,  von  einer  einzigen,  an  den  unteren  unter- 
seits  stark  hervortretenden  Mittelrippe  der  ganzen  Länge  nach 
durchzogen  und  im  Gegensätze  zu  vielen  (ausschließlich  amerika- 

o o 


394  Vierh  apper,  Monographie  (1er  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


nischen)  Typen  aus  anderen  Sektionen,  deren  Grundblätter  ge- 
sägt oder  sogar  verschiedenartig  geteilt  sind  (von  der  Fransung 
der  Spitze  der  Hüllblätter  abgesehen)  fast  ausnahmslos  ganz- 
randig  und  stets  ungeteilt1). 

In  den  Details  der  Gestalt,  Größe,  Breite,  Ausbildung  der 
Spitze,  Konsistenz,  Färbung,  Behaarung  der  Blätter  — nament- 
lich aber  der  Grund-  und  Hüllblätter  — herrscht  unter  den  hier 
in  Betracht  kommenden  Arten  große  Mannigfaltigkeit.  Eine 
richtige,  taktvolle  Sonderung  der  in  größerem  oder  geringerem 
Maße  erblich  fixierten  und  zäh  festgehaltenen  von  den  durch 
geringfügige  Änderungen  der  äußeren  Faktoren  leicht  beeinfluß- 
baren Merkmalen  der  einzelnen  Formen  kann  der  Systematik 
der  Gattungen  Trimorpha  und  Erigeron  sehr  zustatten  kommen. 

Gewöhnlich  besitzen  die  alleruntersten  Grundblätter  der 
einzelnen  Sprosse  eine  relativ  große,  kurz  gestielte,  breite,  ver- 
kehrteiförmige, vorn  häufig  ausgerandete,  nicht  selten  in  ein  fast 
wie  aufgesetzt  erscheinendes  Spitzchen  zusammengezogene  Spreite 
von  dicklicher  Konsistenz  und  nähern  sich  so  noch  einigermaßen 
der  Beschaffenheit  der  Kotyledonen.  Die  folgenden  Blätter 
zeigen  erst,  indem  ihre  Spreiten  schmäler,  an  der  Spitze  nicht 
mehr  ausgerandet,  weniger  stumpf  oder  sogar  spitzlich  und 
dünner  sind,  gewissermaßen  die  definitive  Gestalt  der  Laubblätter, 
deren  Modifikationen  für  die  Unterscheidung  der  meisten  Rassen 
von  größter  Bedeutung  sind.  Der  Grad,  in  welchem  sich  diese 
Blätter  von  den  Erstlingsblättern  in  Gestalt,  relativer  Breite, 
Form  der  Spitze  und  Konsistenz  unterscheiden  und  sich  den 
Stengelblättern  nähern,  ist  nämlich  bei  verschiedenen  Typen 
verschieden  groß.  Bei  gewissen  Arten,  z.  B.  bei  E.  uniflorus , 
Cilicicus  und  hispidus  haben  auch  die  auf  die  primären  folgen- 
den Laubblätter  — abgesehen  von  den  allerobersten,  deren 
Spreiten  meist  schmäler  und  mehr  spitzlich  sind,  noch  relativ 
breite,  verkehrteiförmige  (d.  h.  der  breiteste  Teil  liegt  in  der 
oberen  Hälfte),  an  der  Spitze  oft  sogar  noch  ausgerandete,  relativ 
dickliche  Spreiten,  während  die  Spreiten  der  oberen  Basalblätter 
von  E.  polymorph us  in  der  Regel  absolut  genommen  länger  und 
relativ  schmäler,  länglich  oval  (der  breiteste  Teil  ist  also  in  der 
Mitte  der  Spreite),  bis  sclimal-lanzettlich , allmählicher  in  den 
Blattstiel  zusammengezogen,  spitzlich,  oder  wenn  schon  stumpf- 
lich,  so  doch  nicht  ausgerandet  und  von  dünnerer  Konsistenz 
sind.  E.  polymorphus  ist  inbezug  auf  die  relative  Breite  der 
Blätter  sehr  variabel.  Von  den  Formen  der  Alpen  mit  relativ 
breiten,  ovalen  Blattspreiten  bis  zu  denen  der  Pyrenäen,  welche 
durch  ihre  schmalen,  fast  linealen  Blattspreiten  ausgezeichnet 
sind,  gibt  es  alle  möglichen  Übergänge.  E.  Aragonensis  der 
Pyrenäen  ist  von  dem  nahe  verwandten  E.  hispidus  der  Sierra 


T.  alpina  und  Attica  z.  B.  kommen  gelegentlich  mit  entfernt  grob 
gesägten  Blättern  vor. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  395 

Nevada  unter  anderem  durch  seine  schmäleren,  spitzeren  Grund- 
blätter verschieden. 

Auch  in  der  Gruppe  der  T.  alpina  unterscheiden  sich  viele 
Rassen  gerade  durch  die  relative  Breite,  Spitzenbeschaffenheit 
und  Konsistenz  ihrer  Basalblätter.  Die  stumpfen,  spateligen 
Blätter  der  T.  Epirotica  erhöhen  die  äußere  Ähnlichkeit  dieser 
Pflanze  mit  E.  uniflorus.  Stumpfe  Blätter  von  verhältnismäßig 
großer  Breite  der  Spreiten  und  Stiele  und  dicklicher  Konsistenz 
zeigt  auch  T.  Hungarica.  Der  wesentlichste  Unterschied  der 
T.  alpina , die  übrigens  inbezug  auf  Blattbreite  fast  ebenso  vari- 
abel ist  wie  E.  polymorphus , und  in  T.  überaus  (Hut.)  eine  sehr 
schmalblättrige  Form  besitzt,  von  diesem  Typus  besteht  vor 
allem  in  den  schmäleren,  spitzeren  Spreiten  und  schmäleren  Stielen 
ihrer  Basalblätter.  Noch  schmälere  Blätter  von  dünnerer  Kon- 
sistenz hat  T.  borealis.  T.  Pyrenaica  endlich,  die  Pyrenäenform 
der  T.  alpina , und  vor  allem  T.  Olympica  besitzen  das  schmälste 
Laub  mit  schmal  - lanzettlichen  bis  fast  linealen,  meist  zuge- 
spitzten Spreiten. 

Welchen  Wert  ich  den  Unterschieden  in  der  Blattform-, 
Größe-  und  Konsistenz  für  die  Systematik  der  Formen  innerhalb 
der  einzelnen  Yerwandtschaftskreise  unserer  Trimorpha-  und  Eri- 
geron-Arten beimesse,  dürfte  aus  dem  Gesagten  hervorgehen.  Es 
ist  von  vornherein  zu  vermuten,  daß  — abgesehen  von  durch 
direkte  Bewirkung  vonseiten  momentan  einwirkender  Faktoren 
veranlaßten  Modifikationen  — die  Formen  mit  relativ  schmalen, 
in  der  Mitte  breitesten,  spitzen,  dünnen  Blattspreiten,  also  die- 
jenigen, bei  denen  eine  möglichst  rasche  Annäherung  der  suk- 
zessive entstehenden  Blätter  an  die  Form,  relative  Größe  und 
Konsistenz  der  linealen  bis  lineal -lanzettlichen,  unten  breitesten 
Stengelblätter  erfolgt,  im  Vergleiche  zu  denen  mit  breiten,  in 
der  oberen  Hälfte  breitesten,  stumpfen,  dicklichen  Blattspreiten, 
bei  denen  also  möglichst  viele  Basalblätter  die  Form  der  Koty- 
ledonen beibehalten,  unter  sonst  gleichen  Verhältnissen  die  phylo- 
genetisch jüngeren,  abgeleiteten  Typen  sind.  Diese  Vermutung 
gewinnt  an  Wahrscheinlichkeit  durch  die  Tatsache,  daß  in  den 
meisten  Fällen  auch  noch  andere  Gründe  dafür  sprechen,  schmal-, 
spitz-  und  dünnblättrige  Trimorpha-  und  Erigeron- Formen  im 
Vergleiche  mit  sehr  nahe  verwandten  Formen  mit  breiten, 
stumpfen  und  dicken  Blättern  als  die  genetisch  jüngeren  Typen 
anzusehen.  Aus  diesem  Grunde  wären  z. B.  T.  borealis  und  E.  Ara- 
gonensis  im  Vergleiche  zu  T.  alpina  beziehungsweise  E.  hispidus 
als  später  entstandene,  abgeleitete  Formen  zu  deuten.  Selbst- 
verständlich können  solche  Erwägungen  nur  dann  von  Wert  sein, 
wenn  sie  unter  gleichzeitiger  Berücksichtigung  aller  anderen 
Merkmale  der  in  Frage  kommenden  Pflanze  durch  an  möglichst 
großem  Vergleichsmateriale  statistisch  ermittelte  Daten  gestützt 
werden.  Innerhalb  der  einzelnen  Arten  können  aber  noch  immer 
durch  die  Einwirkung  äußerer  Faktoren  Schwankungen  in  dem 
einen  oder  anderen  der  angegebenen  Merkmale,  vor  allem  der 


39(>  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


absoluten  Größe  und  Konsistenz  der  Spreiten  bervorgerufen 
werden,  ohne  daß  aber  dadurch  das  Gesamtbild  geändert  würde. 

So  groß  sich  demzufolge  die  Bedeutung  der  besprochenen 
Charaktere  der  Basalblätter  für  die  Detailsystematik  der  alpinen 
Trimorpha-  und  Erigeron- Arten  erweist,  so  gering  ist  im  Ver- 
hältnisse der  systematische  "Wert  der  anderen  Merkmale  dieser 
Organe.  Der  Typus  der  Nervatur  ist  überall  ein-  und  derselbe. 
Von  der  Achse  aus  treten  in  die  Blätter  3 — 7 parallele,  von 
vielen  mechanischen  Zellen  begleitete  und  daher  rippig  hervor- 
tretende Gefäßbündel,  von  denen  das  mittlere,  indem  es  die 
größte  Zahl  mechanischer  Elemente  mit  sich  führt,  weitaus  das 
kräftigste  ist  und,  auf  der  Unterseite  mächtig  hervortretend  und 
oft  auch  durch  bleiche  Färbung  von  der  übrigen  Blattfläche  sich 
abhebend,  als  Mittelrippe  das  Blatt  der  ganzen  Länge  nach 
durchzieht.  Gewöhnlich  wird  diese  Mittelrippe  von  je  einer 
parallelen,  viel  schwächeren,  ihr  sehr  genäherten  und  sogar 
manchmal  sich  stellenweise  mit  ihr  vereinigenden  Seiten- 
rippe begleitet.  Diese  Kippen  laufen  zumeist  bis  über  die  Mitte 
der  Länge  des  gesamten  Blattes  mit  ihr  parallel,  um  erst  dort 
von  ihr  abzubiegen.  Sie  senden  im  unteren  Teile  des  Blattes 
nur  gegen  die  Ränder  zu  Seitenrippen  und  verästeln  sich  dort, 
wo  sie  sich  von  der  Hauptrippe  entfernen,  welche  dann  auch 
erst  von  dort  an  Seitennerven,  die  den  oberen  Teil  des  Blattes 
versorgen,  abgibt.  Außerhalb  der  eben  erwähnten,  der  Mittel- 
rippe sehr  nahe  gerückten  Seitenbündel  durchziehen  meist  noch 
je  1 — 2 Paare  äußerer  Seitenrippen  den  zumeist  mehr  oder 
minder  flächig  verbreiterten  Blattstiel,  lösen  sich  aber  schon  an 
der  Grenze  von  Blattstiel  und  Spreite  in  Seitennerven  auf.  Die 
Seitennerven  verschiedenen  Grades  sind  untereinander  durch 
netzige  Verzweigungen  verbunden. 

Wenn  der  gesamten  Pflanze  die  Fähigkeit,  viel  Anthokyan 
auszubilden,  innewohnt,  so  sind  auch  die  scheidigen  Teile  der 
Basal-  und  Stengelblätter  gleich  den  sie  tragenden  Knoten  der 
Achsen  purpurn  gefärbt.  Der  grüne  Farbenton  der  Blätter  ist 
in  der  Regel  ein  relativ  dunkler.  Die  Tatsache,  daß  bei  E.  uni- 
florus  die  Blätter  auch  in  getrocknetem  Zustande  dunkelgrün 
bleiben,  bei  E.  polymorphus  aber  gelbgrün  werden,  erinnert  mich 
an  ein  ähnliches  Verhalten  von  Dianthus  glacialis  beziehungs- 
weise alpinus1).  Beide  Male  handelt  es  sich  im  ersteren  FallQ 
um  eine  Urgebirgs-,  im  letzteren  um  eine  Kalkpflanze.  Auch 
T.  alpina , die  meist  auf  Urgestein  wächst,  hat  fast  stets  in  ge- 
trocknetem Zustande  dunkelgrünes,  T.  Hungarica  dagegen,  eine 
mit  ersterer  vikarierende,  auf  Kalk  vorkommende  Rasse  gelb- 
grünes Laub. 

Die  Behaarung  der  untersten  Blätter  ist  im  allgemeinen 
schwächer  als  die  der  oberen  und  nimmt  nach  oben  immer 
mehr  zu,  so  daß  die  Hüllblätter  in  der  Regel  am  stärksten  be- 


!)  Vergl.  Vierhapper,  Zur  Syst.  u.  geogr.  Verbr.  alp.  Dianth.  Gr. 
fSitzungsber.  k.  Akad.  Wissensch.  math.  nat.  Kl.  Bd.  CVII.  Abt.  I.  1898). 


Vierliapper,  Monographie  cler  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  39 1 


haart  sind.  Formen,  wie  T.  strigosa,  hei  denen  der  untere  Teil 
des  Stengels  besonders  dicht  behaart  ist,  haben  auch  sehr  stark 
behaarte  Basalblätter.  Im  Alter  verlieren  die  Blätter  die  Be- 
haarung in  größerem  oder  geringerem  Grade.  Absolut  kahle 
Blätter  hat  keine  der  in  Bede  stehenden  Arten.  Stets  ist  der 
Band  der  Blätter,  und  zwar  sowohl  der  Stiele  als  auch  der 
Spreiten,  mit  Trichomen  besetzt.  Selbst  die  Farben  der  ab- 
gefallenen Blätter  vergangener  Vegetationsperioden  haben  mit- 
unter am  Bande  noch  zahlreiche  Trichome.  Die  Unterseiten 
sind  in  der  Begel  stärker  als  die  Oberseiten,  die  Bippen  stärker 
als  die  übrigen  Teile  der  Blattfläche  behaart.  Was  die  Basal- 
blätter im  besonderen  anlangt,  so  neigen  im  allgemeinen  die 
Formen  aus  der  Verwandtschaft  der  T.  alpiua  und  Attica  zu 
einer  starken  Behaarung  der  Blattflächen,  während  im  Formen- 
kreise des  E.  uniflorus  und  polymorplms  verkahlende  Blattflächen 
nicht  selten  zu  linden  sind.  Innerhalb  der  einzelnen  Gruppen 
herrscht  aber  wieder  große  Mannigfaltigkeit.  So  hat  T.  strigosa 
viel  stärker  behaarte  Blattflächen  als  die  anderen  Formen  der 
T.  alpiua , während  die  Spreiten  der  T.  borealis  noch  schwächer 
behaart  sind  als  die  der  T.  alpina.  Diese  ist  übrigens  inbezug 
auf  die  Stärke  der  Behaarung  selbst,  in  ähnlicher  Weise  wie 
T.  acris , sehr  variabel.  Feben  Formen  mit  beiderseits  stark  be- 
haarten Spreiten  finden  wir  bei  beiden  Arten  auch  solche,  deren 
Blattflächen  nur  unterseits  schwach  behaart  sind.  T.  angulosa, 
Droebachiensis  usw.  sind  ja  Typen,  welche  sich  von  echter  T.  acris 
durch  die  viel  schwächere  bis  (abgesehen  vom  Bande)  ganz  ver- 
schwindende Behaarung  der  Blätter  und  unteren  Teile  der  Achsen 
unterscheiden.  Auch  E.  pohjmorplms  ist  iubezug  auf  die  Stärke 
der  Behaarung  seiner  Blätter  schon  an  einem  und  demselben 
Standorte  ungemein  veränderlich.  Feilreich  unterscheidet 
bereits  von  seinem  E.  alpinum,  das  mit  Scopol is  E.  polymor- 
plms  identisch  ist,  nach  dem  Grade  der  Behaarung  zwei  Formen, 
ein  ß)  hirsutum  mit  rauhhaarigen  Stengeln,  Blättern  und  Hüllen 
und  ein  ß)  glabratum  mit  ziemlich  kahlem  Stengel,  kurz- 
gewimperten,  sonst  kahlen  Blättern  und  flaumigen  Hüllen,  von 
denen  allerdings  ß)  sehr  selten  sein  soll.  Ich  selbst  hatte  wieder- 
holt Gelegenheit,  mich  an  reichem  Materiale  von  E.  polymorplms 
zu  überzeugen,  daß  oft  an  einem  und  demselben  Standorte  neben 
Individuen  mit  oberseits  und  unterseits  ziemlich  stark  behaarten 
und  solchen  mit  beiderseits  kahlen  Blattflächen  alle  möglichen 
Ubergangsformen  gedeihen.  Im  allgemeinen  ist  jedoch  E.  poly- 
morphus  viel  schwächer  behaart  als  T.  alpina.  Für  E.  uniflorus , 
den  nahen  Verwandten  des  E.  polymorplms.  sind  kahle  Spreiten 
wenigstens  der  untersten  Blätter  ziemlich  konstant.  E.  Argaeus 
dagegen,  der  Vertreter  des  E.  uniflorus , auf  dem  trockenen  Erd- 
schias-Dagli,  hat  über  und  über  dicht  behaarte  Spreiten.  Fähere 
Daten  über  die  Verteilung  und  vor  allem  die  Art  der  Trichome 
folgen  in  dem  diesen  Organen  geltenden  Abschnitte. 

Gleich  denen  der  T.  acris  führen  die  Blätter  der  von  mir 
in  dieser  Hinsicht  untersuchten  Trimorpha-  und  Erigeron -Arten 


398  Yierhapper , Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


beiderseits  reichliche  Spaltöffnungen.  Auch  die  Epidermis  der 
Außenseite  der  Hüllblätter  enthält  noch  zahlreiche  Stomata. 

Die  Stengelblätter,  immer  ungestielt,  spitz  und  vom  Stengel 
unter  einem  kleinen  Winkel  aufrecht  abstehend  oder  nach  aus- 
wärts gebogen,  nähern  sich  in  Form  und  Dimensionen  umsomehr 
den  Hüllblättern,  je  weniger  Internodien  sie  von  diesen  trennen. 
Je  höher  sie  am  Stengel  inseriert  sind,  desto  kleiner,  dünner  und 
schmäler  werden  sie,  und  desto  weiter  ist  der  breiteste  Teil  ihrer 
Fläche  nach  unten  gerückt.  Die  untersten  gleichen  noch  mehr 
den  Laub-  als  den  Hüllblättern,  indem  ihre  Spreiten  nicht  eben 
selten  noch  den  breitesten  Teil  oberhalb  der  Mitte  haben  (z.  B.  bei 
T.  Attica  usw.).  Die  obersten  sind  aber  immer,  die  untersten 
meistens  gegen  die  Basis  zu  am  breitesten,  so  daß  oft  im  Gegen- 
sätze zu  den  verkehrt  - eiförmigen  Spreiten  der  Basalblätter  läng- 
lich eiförmige  Blattflächen  oder  doch  lanzettliche  mit  breiterem 
basalen  als  apikalen  Teile  zustande  kommen.  Die  obersten  sind 
an  unverzweigten  Stengeln  oder  an  den  Seitenachsen  verzweigter 
gewöhnlich  schmal  lineal-lanzettlich  xind  sehen  schon  den  Hüll- 
blättern sehr  ähnlich,  selten  breit- lanzettlich  bis  länglich -eiförmig. 
Fungieren  sie  jedoch  als  Tragblätter  seitlicher  Zweige,  so  sind  sie 
oft  breit  eilanzettlich  bis  eiförmig,  zumeist  mit  spitzem  apika- 
lem Teile.  Namentlich  groß  sind  sie  bei  gewissen  offenbar 
von  feuchten,  schattigen  Stellen  stammenden  Formen  der  T.  alba 
(E.  Khekii),  was  denselben  im  Zusammenhänge  mit  der  bereits 
geschilderten  Verzweigung  M ein  ganz  eigenartiges  Aussehen  ver- 
leiht. Gleich  den  Basalblättern  sind  auch  die  des  Stengels  nach 
75  gestellt  und  umfassen  ihn  einzeln  bis  zu  2/ 5 seines  Umfanges. 
Niedere  Stengel  wie  die  des  E.  uniflorus  tragen  nur  2 — 5,  mittel- 
hohe wie  die  von  T.  cdpina  5 — 10,  seltener  mehr  oder  weniger, 
hochwüchsige  wie  von  T.  Attica  10 — 30  Stengelblätter.  Stets 
sind  die  untersten  Internodien  die  kürzesten,  in  der  Regel  die 
mittleren,  nicht  selten  aber  auch  die  obersten  die  längsten. 
Namentlich  bei  T.  alba  ist  diese  Verlängerung  des  unmittelbar 
unterhalb  des  ersten  Hüllblattes  des  Köpfchens  befindlichen  Inter- 
nodiums oft  sehr  groß  und'  verleiht  dieser  Pflanze  ihr  charakte- 
ristisches Gepräge.  Je  kleiner  und  dünner  die  Blätter  mit  zu- 
nehmender Insertionshöhe  werden,  desto  geringer  werden  ihre 
Ansprüche  in  mechanischer  Beziehung  und  desto  weniger  sind 
die  Bastmassen  im  Gefolge  der  Gefäßbündel  ausgebildet.  Die 
Mittelrippe,  wie  bei  den  Basalblättern  von  selbständigen,  dünneren 
Seitenrippen  begleitet,  tritt  an  den  oberen  Blättern  nur  mehr 
sehr  schwach  hervor.  Inbezug  auf  Färbung  und  Behaarung 
stimmen  die  Stengelblätter  mit  den  Grundblättern  überein.  Bei 
besonders  anthoky anreichen  Formen  sind  oft  die  Stengelknoten 
und  zugleich  die  Scheidenteile  der  Stengelblätter  purpurn  gefärbt. 
Die  obersten  Stengelblätter  sind  bei  Typen  mit  oben  intensiv 
behaartem  Stengel  gleichfalls  dicht  haarig,  z.  B.  bei  E.  Unalasch- 
kensis. 


9 Vergk  S.  5. 


V ierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  399 


Vergleichend  histologische  Untersuchungen  der  Vegetations- 
Organe  verdanken  wir  vor  allem  Parmentier  (In  Ann.  sc.  nat. 
bot.  8.  ser.  II  [1896]  und  in  Mem.  soc.  Dub.  [1896];  vergl. 
Gillot  in  Bull.  herb.  Boiss.  IV.  app.  I,  p.  13 — 17  [1896].)  Dieser 
Forscher  konnte  nicht  nur  in  der  Beschaffenheit  der  Trichome, 
sondern  auch  im  Vorhandensein  oder  Fehlen  von  Sekretzellen  im 
Mesophyll,  in  der  Größe  und  Zahl  der  Stomata,  in  der  Streifung 
der  Kutikula  der  Blattepidermis  und  in  der  Form  und  Art  der 
Begrenzung  ihrer  Zellen,  in  der  Dicke  der  Epidermis  und  des 
Mesophylls,  in  der  Größe  und  Anordnung  der  Pallisadenzellen, 
in  der  Zahl  der  Bastbündel  in  den  Blütenstielen  usw.  Unterschiede 
zwischen  einzelnen  Typen  ( T . Attica,  alpina,  E.  umflorus)  kon- 
statieren. So  sehr  ich  aber  auch  von  der  großen  Bedeutung 
vergleichend  histologischer  Untersuchungen  für  die  Systematik 
überzeugt  bin,  so  kann  ich  doch  anderseits  nicht  umhin,  lxervor- 
zulieben,  daß  ich  nicht  glaube,  daß  dieselben  — von  den  Tricliomen 
abgesehen  — für  die  Unterscheidung  der  Arten  wirklich  durch- 
greifend verwertbare  Anhaltspunkte  liefern  werden.  Infolge  der 
großen  Labilität  histologischer  Charaktere  dürfte  es  sich  vielmehr 
herausstellen,  daß  an  dieselben  äußeren  Faktoren  angepaßte  Typen 
verschiedener  Gruppen  histologisch  einander  sehr  ähnlich  sind, 
während  umgekehrt  an  verschiedene  Verhältnisse  angepaßte 
Formen  einer  und  derselben  Art  einen  ganz  verschiedenen 
inneren  Bau  aufweisen  können.  Parmentiers  auf  diesem  Wege 
erzielte  Ansicht,  daß  E.  unifiorus  „un  E.  alpinus  plus  helio- 
xerophil"  sei,  ist  denn  keineswegs  befriedigend.  Jedenfalls  er- 
scheint bei  Verallgemeinerung  solcher  Resultate  größte  Vorsicht 
geboten. 

Die  obersten  Blätter,  die  Hüllblätter  oder  Involukralschuppen1), 
haben  infolge  ihrer  durch  äußere  Einwirkungen  weniger  beein- 
flußbaren Funktion  des  Schutzes  der  Blüten  (vor  allem  der  Frucht- 
knoten) bei  allen  Typen  einen  ziemlich  einheitlichen  Bau  und 
weisen  im  allgemeinen  nur  solche  Differenzen  auf,  die  denen  der 
Basalblätter  vollkommen  analog  sind.  Sie  sind  stets  sitzend, 
schmal -lineal  bis  breit -lanzettlich,  in  der  Regel  zu  unterst,  oft 
aber  auch  in  der  Mitte  am  breitesten,  spitz  bis  spitzlich2),  von 
dünner  bis  fast  häutiger  Konsistenz,  außen  und  zumeist  auch  an 
den  Rändern  haarig,  gegen  die  Spitze  zu  am  Rande  durch  dünne 
Trichome  wie  zerschlissen  erscheinend,  auf  der  Innenseite  kahl,  von 
einem  gewöhnlich  nur  auf  der  Innen(Ober-)  seite  hervortretenden 
Hauptnerven,  dessen  Bündeln  ebenso  wie  den  Wurzel-  und  Stamm- 
bündeln ein  bis  drei  endodermale  Harzgänge  vorgelagert  sind, 
und  (wenigstens  die  unteren)  von  mehreren  mit  ihm  parallelen 
gleichfalls  oft  von  Harzgängen  begleiteten  Seitennerven,  deren 
Verästelungen  sich  mit  denen  des  ersteren  netzartig  vereinigen, 

b Eber  Histologie  der  Hüllblätter  vergl.  Daniel  in  Ann.  sc.  nat. 
bot.  7.  Ser.  VII.  XI  (1890). 

2)  So  erscheinen  sie  dem  freien  Auge  oder  unter  der  Lupe.  Hei 
stärkerer  Vergrößerung  sieht  man,  daß  sie  stumpf  sind. 


400  Vi  erhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


durchzogen  und  an  den  Rändern  bis  gegen  die  Spitze  sehr 
schmal  häutig  umsäumt.  In  der  Zahl  etwa  zwischen  25  und  60 
schwankend,  sind  sie  den  allgemeinen  Blattstellungsgesetzen  ent- 
sprechend in  mehreren  dicht  gedrängten  Spiralen  angeordnet 
und  bilden  in  ihrer  Gesamtheit  das  Involukrum  der  Köpfchen. 
Große  Köpfchen  haben  begreiflicherweise  eine  größere  Anzahl 
von  Hüllschuppen  als  kleine.  Der  allgemeinen  Erscheinung 
gemäß,  daß  die  Blätter,  je  höher  inseriert,  desto  schmäler  und 
kürzer  sind,  haben  die  äußeren  die  größten,  die  innersten  die 
kleinsten  Breitendimensionen.  Erstere  sind  meist  auch  etwas 
dicker  als  letztere.  In  der  Regel  sind  die  Hüllblätter  unter  allen 
Blattgebilden  eines  Individuums  am  stärksten  behaart,  und  zwar 
gilt  dies  begreiflicherweise  insbesondere  von  den  Blättern  der 
äußeren  Windungen  der  Spiralen,  während  die  inneren  an  den 
von  jenen  mehr  minder  vei’deckten  Teilen  nur  sehr  schwach 
behaart  oder  kahl  sind.  Zur  Zeit  der  Fruchtreife  sind  alle  Hüll- 
schuppen zurückgeschlagen  und  es  verkahlen  jetzt  auch  die  zu 
äußerst  stehenden  in  größerem  oder,  geringerem  Grade. 

Erigeron- Typen  wie  uni florus,  hispidus  und  Ärgaeus,  welche 
schon  durch  den  Besitz  relativ  breiter  Basalblätter  ausgezeichnet 
sind,  haben  auch  relativ  breite  Hüllblätter,  deren  äußere  in  der 
Regel  nicht  unten,  sondern  in  der  Mitte  am  breitesten  und 
infolgedessen  als  lanzettlieh  zu  bezeichnen  sind.  Umgekehrt 
haben  Formen  mit  relativ  schmalen  Laubblättern,  wie  nament- 
lich E.  polymorphus  und  die  Formen  aus  der  Gruppe  der  T.  alpina 
auch  schmälere,  lineal -lanzettliche  bis  lineale  Blätter  der  Hülle 
mit  der  breitesten  Stelle  an  der  Basis.  Gewöhnlich  liegen  die 
äußeren  Hüllblätter  den  inneren  an.  so  daß  die  Hülle  gewisser- 
maßen einen  schalenförmigen  Behälter  darstellt,  in  welchem  die 
Blüten  sitzen,  und  nur  in  seltenen  Fällen,  so  namentlich  bei  dem 
arktischen  Typus  TJnalasehkensis , in  geringerem  Maße  auch  bei 
Formen  des  E.  uni  florus  selbst  — namentlich  im  Norden  und 
in  den  Karpathen  — erscheint  die  Hülle,  indem  ihre  äußeren 
Blätter  nicht  eng  an  die  inneren  anschließen,  gelockert.,  ein  für 
diese  Typen  sehr  charakteristisches  Verhalten.  Manchmal, 
namentlich  auch  bei  den  eben  erwähnten  Formen,  sind  die 
oberen  Teile  der  Hüllschuppen  nach  außen  gebogen. 

Der  Grad  der  Behaarung  der  Hüllblätter  entspricht  bei  den 
einzelnen  Formen  naturgemäß  dem  Grade  der  Behaarung  der 
anderen  vegetativen  Organe.  So  haben  in  der  Gattung  Tri- 
morpha  die  Typen,  welche  an  den  Stengelbasen  und  Blättern 
am  stärksten  behaart  sind  (. T . acris , strigosa),  auch  die  stärkst 
behaarten  Hüllblätter  und  umgekehrt  ( T.borealis , Droebacliiensis). 
Unter  den  Arten  der  Gattung  Erigeron  hat  schon  der  bekannt- 
lich durch  kahle  Blattflächen  ausgezeichnete  E.  uni  florus  ein  reich- 
haariges Involukrum.  Er  wird  aber  noch  übertroffen  von  den 
auch  an  Laub  und  Achsen  stärker  und  länger  behaarten  süd- 
lichen und  nordischen  Rassen  (E.  hispidus , Argaeus  etc.  einer- 
seits, E.  TJnalasehkensis  andererseits),  deren  Köpfchen  mit  einem 
dichten  Filz  oder  Pelz  von  Haaren  bekleidet  sind.  E.  poly- 


V ierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  401 


morphus  itnd  Verwandte,  die  an  Achsen  und  Laub  am  spär- 
lichsten und  kürzesten  behaarten  alpinen  Typen,  haben  auch  die 
am  wenigsten  behaarten  Hüllen. 

Die  Färbung  der  Hüllblätter  ist  wie  die  der  Stengel  je  nach 
der  geringeren  oder  größeren  Fähigkeit  der  betreffenden  Pflanze, 
Anthokyan  zu  bilden,  grün  oder  purpurn.  Formen  mit  dunklerem 
Laub  und  purpurnen  Stengeln,  wie  beispielsweise  T.  alpin  a, 
borealis,  JE.  uniflorus  und  Unalaschkensis , haben  gewöhnlich  auch 
purpurn  gefärbte  Hüllen,  und  zwar  erstreckt  sich  die  Färbung 
an  den  äußeren  Schuppen  vom  bleichen  häutigen  Rande  ab- 
gesehen meist  über  die  ganze  Außenfläche  des  betreffenden 
Phyllomes.  Die  inneren  Schuppen  sind  am  Basalteile,  weil 
dieser  von  den  äußeren  überdeckt  wird,  in  der  Regel  bleich- 
grünlich und  meist  nur  an  den  Spitzen  purpurn  überlaufen,  vTie 
man  dies  oft  an  T.  alpina , Epirot  ica  etc.,  seltener  an  E.  poly- 
morphus  zu  sehen  bekommt.  Da  die  Purpurfärbung  nur  an  dem 
Lichte  ausgesetzten  Organen  zustande  kommt,  können  wir  es 
ohne  weiteres  verständlich  finden,  daß  die  Färbung  gewöhnlich 
nur  auf  der  Außen -(Unter) seife  der  Schuppen  auftritt,  daß  nur 
Hüllschuppen  mit  zurückgebogenen  Spitzen  (E.  Argaeus)  an 
diesen  auf  der  zur  Außenseite  gewordenen  Oberseite  gefärbt 
sind,  und  daß  der  Grad  der  Färbung  der  Stärke  der  Behaarung 
verkehrt  proportioniert  ist.  Sehr  schön  können  wdr  diese  Korre- 
lation bei  E.  uniflorus  beobachten,  dessen  stark  zottige  Involukren 
grünliche  Hüllblätter  besitzen,  während  an  den  schwächer  be- 
haarten diese  Organe,  und  zwar  die  äußeren  der  ganzen  Länge 
nach,  die  inneren  nur  im  oberen  Teile,  oft  sehr  lebhaft  purpurn 
gefärbt  sind.  Meist  hängt  jedoch  dieser  Gegensatz  mit  der  Ent- 
wickelungshöhe zusammen,  indem  mit  Zunahme  derselben  der 
Grad  der  Behaarung  abnimmt,  der  der  Färbung  aber  wächst. 
Der  Eindruck,  den  zwei  in  dieser  Richtung  divergierende  Indi- 
viduen machen,  ist  ein  so  auffällig  verschiedener,  daß  man  im 
ersten  Momente  versucht  wäre,  dieselben  als  verschiedenen 
Formen  angehörig  zu  betrachten,  wTenn  es  nicht  Tatsache  väre; 
daß  mitunter  an  einem  und  demselben  Standorte  beiderlei  Typen, 
durch  mancherlei  Zwdschenformen  verbunden,  durcheinander 
wachsen.  Typen  kalter  Gebiete,  wie  der  nordische  E.  Unalasch- 
kensis , deren  Involukralschuppen  mit  einem  sehr  dichten  Pelze 
langer  Haare  bekleidet  sind,  fuhren  nicht  nur  in  den  Hüll- 
sclmppen,  sondern  auch  in  den  Trichomen  reichliches  Anthokyan, 
wodurch  dann  die  Involukren  besonders  dunkel  purpurn  bis 
schwärzlich  gefärbt  erscheinen.  Hie  und  da  ist  dieser  Farb- 
stoff auch  in  den  Zellen  der  Involukral-Trichome  anderer  Typen 
aus  der  Verwandtschaft  des  E.  uniflorus  (z.  B.  E.  hispidus,  uni- 
florus selbst)  zu  beobachten,  was  für  ihre  nahe  Verwandtschaft 
mit  den  genannten  arktischen  Arten  spricht. 

Die  Betrachtung  der  Stengel-  i:nd  namentlich  der  Hüll- 
blätter bestätigt  uns,  daß  diejenigen  Merkmale,  deren  Diver- 
genzen wir  bereits  bei  Besprechung  der  basalen  Laubblätter  als 
zur  Unterscheidung  von  Rassen  geeignet  bezeichnet  haben,  also 

27 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


402  Vierlia  pper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


vor  allem  die  relative  Breite  der  Blätter,  wirklich  systematisch 
bedeutsam  sind,  indem  die  auf  Grund  von  Unterschieden  in 
diesen  Charakteren  eruierten  Formen  auch  unter  Berücksichtigung 
aller  anderen  Faktoren  als  vollkommen  berechtigte  Rassen  er- 
scheinen. Ja  die  Untersuchung  der  Hüllblätter  kann  vielleicht 
sogar  noch  zu  sichereren  Schlüssen  als  die  der  Laubblätter  führen, 
weil  erstere  bei  weitem  nicht  in  dem  Grade  wie  diese  dem  oft 
in  hohem  Maße  individuell  umformenden  Einflüsse  äußerer 
Faktoren  unterworfen  sind. 

Wichtige  Anhaltspunkte  für  die  Systematik  unserer  Tri- 
morpha-  und  Erigeron- Arten  liefert  eine  vergleichende  Unter- 
suchung der  Trichome  ihrer  Vegetationsorgane,  wie  ja  nach  der 
Bedeutung  der  Trichonm  für  die  Systematik  so  vieler  Kom- 
positengattungen gar  nicht  anders  zu  erwarten  ist.  Die  Haar- 
gebilde finden  sich  in  sehr  verschiedener  Länge  auf  allen 
Flächen  der  grünen  Organe  mit  Ausnahme  der  Innenseite  der 
Involukralschuppen,  am  dichtesten  in  der  Regel  an  den  unteren 
und  oberen  Teilen  der  Stengel,  an  den  Rändern  der  Basal-, 
Stengel-  und  Hüllblätter,  sowie  auch  auf  den  Außenflächen  der 
letzteren  sitzend,  weniger  dicht  auf  den  mittleren  Teilen  der 
Stengel-  und  auf  den  Blattflächen.  Selbst  die  Reste  der  ab- 
gestorbenen Blätter  sind  zumeist  noch  an  den  Rändern  mit 
Trichomen  bekleidet,  denen  hier  noch  die  Funktion  des  Knospen- 
schutzes zufallen  dürfte. 

An  allen  von  mir  untersuchten  Arten  finden  sich  mehr- 
zellige Deck-  und  Drüsenhaare  mit  auf  der  Längsrichtung  des 
Trichoms  senkrechten  Querwänden.  Jede  dieser  beiden  Kate- 
gorien kommt  wieder  in  zwei  verschiedenen  Modifikationen  vor, 
einer  großen  und  einer  kleinen.  Die  Deck  haare  (pili  simplices) 
sind  stets  einzellreihig.  Die  großen  (pili  simplices  magni)1), 
sicherlich  vor  allem  dem  Transpirationsschutze  dienenden,  haben 
etwa  0,3 — 1,5  mm  Länge.  Sie  erheben  sich  auf  einem  meist  vier- 
zeiligen  Sockel,  der  in  der  Höhe  der  Epidermiszellen  liegt,  und 
bestehen  aus  vier  bis  fünf  dickwandigen,  kurzen  Basalzellen, 
'welche  weiter  als  hoch  sind,  und  ebensovielen  oder  noch  mehr 
in  die  Länge  gestreckten,  zylindrischen  Endzeilen,  deren  letzte  als 
längste  oft  länger  ist  als  ihre  beiden  Vorgängerinnen  zusammen- 
genommen. Die  kleinen  Deckhaare  (pili  simplices  parvi)2),  viel 
dünner  und  kürzer  als  die  großen,  haben  einen  einzelligen  Sockel 
und  bestehen  aus  vier  bis  fünf  Basalzellen,  die  bei  gleicher  Form 
viel  kleiner  sind  als  die  der  großen  Deckhaare,  und  auf  welchen, 
mitunter  rechtwinkelig  abgebogen,  eine  einzige  Endzeile  sitzt, 
die  etwa  so  lang  ist  als  alle  Basalzellen  zusammengenommen. 
Nicht  selten  ist  der  Übergang  zwischen  Basal-  und  Endzeilen 
kein  so  plötzlicher,  sondern  wird  durch  Zellen  intermediärer 
Gestaltung  vermittelt.  An  JE.  Zederbaueri , einer  bisher  nur  am 
Erdschias-Dagh  gefundenen  Pflanze,  beobachtete  ich  Deckhaare 


t)  Siehe  Taf.  I,  Fig.  1 — 3. 

2)  Desgleichen. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  403 


von  der  Größe  der  großen  und  Gestalt  der  kleinen  eben  be- 
schriebenen, abgesehen  von  der  nicht  rechtwinklig  abgebogenen, 
sondern  in  der  Richtung  des  Haares  stehenden  Endzeile. 

Die  großen  Drüsenhaare  (pili  glanduliferi  magni)1),  stets  aus- 
gesprochene Sekretionsorgane,  sind  in  der  Regel  zwei-,  seltener 
einzellreiliig,  also  Drüsenzotten  oder  einfache  Drüsenhaare,  auf 
meist  vierzelligem  Sockel  und  sechs  bis  zehn  Zellen  lang.  Diese 
Zellen,  von  denen  immer  zwei  auf  gleicher  Höhe  stehende  einer 
einzigen  analogen  Basalzelle  eines  großen  Deckhaares  entsprechen, 
sind  zusammen  von  der  gleichen  Größe  und  Form  wie  diese. 
Die  oberen  Zellen  nehmen  an  Gi'öße  ab  und  die  obersten  bilden 
ein  einfaches  Köpfchen,  welches  sehr  intensiv  eine  offenbar  mit 
der  der  Ölgänge  identische  oder  ihr  doch  sehr  ähnliche  Substanz 
sezerniert.  Sind  diese  Drüsenhaare  einzellreihig,  so  gleicht  je 
eine  Basalzelle  einer  solchen  eines  großen  Deckhaares  an  Größe 
und  Gestalt.  Die  kleinen  Drüsenhaare  (pili  glanduliferi  parvi) 
verhalten  sich  zu  den  kleinen  Deckhaaren  ähnlich  wie  die  großen 
Drüsenhaare  zu  den  großen  Deckhaaren.  Auch  sie  sind  entweder 
ein-  oder  zweizellreihig,  also  auch  entweder  einfache  Drüsenhaare 
oder  Drüsenzotten,  und  enden  mit  einem  Köpfchen.  Eine  Se- 
kretion konnte  ich  jedoch  nicht  beobachten.  Die  basalen  Zellen 
dieser  Drüsen-  oder  besser  Köpfchenhaare  stimmen,  wenn  es  sich 
um  einzellreihige  Haare  handelt,  einzeln,  wenn  um  zweizellreihige, 
zu  je  zweien,  mit  je  einer  analogen  Basalzelle  der  kleinen  Deck- 
haare überein.  Ganz  besonders  kleine  Köpfchenhaare  besitzt 
E.  Libanoticus. 

Als  einen  fünften  Tricliomtypus  kann  man  wohl  die  im  Gegen- 
sätze zu  den  stets  unter  einem  rechten  oder  doch  einem  sehr 
großen  spitzen  Winkel  von  den  Flächen  abstehenden  Deck-  und 
Drüsenhaaren  immer  gerade  nach  vorwärts  gestreckten  einfachen 
ein-  bis  dreizelligen  Zäckchen  ansehen,  welche,  bei  allen  Arten 
an  den  Rändern  der  Spitzen  der  Hüllschuppen  auftretend,  diese 
wie  gefranst  erscheinen  lassen.  Es  gehören  dieselben  zu  jenen 
so  häufig  vorkommenden  Gebilden,  durch  welche  der  Gegensatz 
zwischen  Trichomen  und  Blattzähnen  verwischt  wird.  Denn 
man  kann  sich  — gerade  bei  Trimorpha  und  Erigeron  — 
manchmal  schwer  entscheiden,  ob  man  das  betreffende  Gebilde 
als  ein  Trichom,  oder  als  eine  zahnartig  vorragende  Zelle  oder 
Zellgruppe  der  Randepidermis  ansprechen  soll. 

Mit  den  soeben  beschriebenen  Elementen  dürfte  die  Zahl 
der  bei  unseren  Trimorpha-  und  Erigeron- Arten  vorkommenden 
Trichome  erschöpft  sein.  Es  treten  keineswegs  alle  diese  Trichom- 
typen  bei  allen  Arten  auf,  und  auch  die  vorhandenen  sind  keines- 
wegs gleichmäßig  über  alle  Organe  verteilt.  Von  den  allen  Arten 
gemeinsamen  Trichomen  an  den  Hüllschuppenspitzen  abgesehen 
sind  die  großen  Deckhaare  am  weitesten  verbreitet,  indem  sie 
bei  allen  Arten,  wenn  auch  bei  gewissen  drüsigen  ( T . alba , 
E.  Zederbaueri),  nur  äußerst  spärlich,  zu  finden  sind.  Sie  re- 


>)  Siehe  Tafel  1,  Eig.  2 und  3. 


404  Y ierh.  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


präsentieren  wohl  ohne  Zweifel  ein  phyletiscli  altes  Stadium. 
Sie  sind  es  ja,  welche  uns  die  Stengel  und  Hüllen  der  meisten 
Arten  als  rauhhaarig  oder  wollig  erscheinen  lassen.  Die  großen 
Drüsenhaare  kommen  nur  wenigen  ( T . Attica,  alba,  JE.  Cilicicus), 
die  kleinen  Deck-  und  Drüsenhaare  den  meisten  Arten  zu.  Im 
allgemeinen  bevorzugen  die  Drüsenhaare  gleich  den  kleinen  Deck- 
liaaren  die  Stengel  und  die  Flächen  der  Blätter,  die  kleinen 
Drüsenhaare  vor  allem  der  Hüllblätter,  und  meiden  die  Bänder 
der  Blätter,  während  die  großen  insbesondere  auf  den  durch  sie 
gewimpert  erscheinenden  Blatträndern  und  in  geringerer  Menge 
auf  den  Stengeln  und  Flächen  der  Blätter  auftreten,  auf  den 
Hüllschuppen  aber  oft  sowohl  Bänder  als  auch  Flächen  reichlich 
bekleiden. 

Die  Bedriisung  ist  bei  den  südlichen  Typen  Europas  zweifel- 
los eine  viel  reichere,  als  bei  den  nordischen.  In  den  Mittelmeer- 
gebieten gibt  es  Formen  ( E . Cilicicus ),  welche  alle  fünf  Trichom- 
typen  aufweisen.  An  den  Typen  der  Alpen  fehlt  immer  die  eine 
oder  andere  Sorte  von  Trichomen.  Die  echt  alpinen  Bassen 
T.  Attica  und  alba  haben  zahlreiche  große  Drüsen,  neben  denen 
man  bei  T.  Attica  spärliche,  bei  alba  oft  gar  keine  Deckhaare 
beobachten  kann.  Die  kurzen  Deck-  und  Drüsenhaare  scheinen 
diesen  Typen  ganz  zu  fehlen.  Die  großen  Drüsenhaare  verteilen 
sich  auf  alle  vegetativen  Organe  dieser  Pflanzen  mit  Ausnahme 
der  kahlen  Innenseite  der  Hüllblätter  und  der  Bänder  derselben, 
die  im  unteren  Teile  gleichfalls  kahl,  im  oberen  aber  gefranst 
sind.  Bei  denjenigen  Arten,  welche  unsere  Alpen  mit  dem 
Horden  gemeinsam  haben,  das  ist  sowohl  bei  T.  acris  als  auch 
bei  T.  alpina , beziehungsweise  borealis , E.  uniflorus  und  nächsten 
Verwandten,  fehlen  hingegen  gerade  diese  mehrzellreihigen 
großen  Drüsenhaare,  und  es  treten  zwischen  den  großen  Deck- 
haaren auf  den  Flächen  der  grünen  Organe  die  bereits  be- 
schriebenen kleine  Deckhaare  auf;  nur  auf  der  Unterseite  der 
Hüllblätter  und  wohl  auch  am  Bande  werden  sie  durch  die 
kleinen  Drüsenhaare  vertreten.  Durch  das  reichliche  Auftreten 
solcher  kleiner  Deckhaare  an  den  Stengeln  unterscheiden  sich 
die  Formen  des  E.  uniflorus  aus  den  Alpen  und  der  Arktis  von 
denen  der  Gebirge  des  Mittelmeergebietes,  welche  statt  dieser 
Trichome  meist  kleine  Köpfchenhaare  besitzen.  Während  die 
großen  Deckhaare  — bei  T.  acris  kurz  gerade  und  oft  fast  starr, 
bei  T.  alpina,  E.  uniflorus,  TJnalaschkensis  dagegen  lang,  weich 
und  kraus  hin-  und  hergebogen  — sowohl  auf  den  Stengeln 
als  auch  auf  den  Flächen  und  Bändern  der  Blätter  auftreten 
und  auf  den  Bändern  und  Flächen  der  Hüllblätter  besonders 
häufig  und  wohl  entwickelt  sind,  sind  die  kleinen  Deckhaare  vor 
allem  auf  den  Stengeln  und  den  Flächen  der  Basal-  und  Stengel- 
blätter, die  kleinen  Drüsenhaare  hauptsächlich  auf  der  Außen- 
fläche der  Hüllschuppen  und  mitunter  auch  der  Laubblätter 
und  vereinzelt  an  den  unteren  Teilen  des  Bandes  der  ersteren 
zu  finden.  Der  obere  Teil  des  Bandes  der  Involukralschuppen 
ist  wie  bei  allen  anderen  Arten  gefranst.  Die  Deckhaare  treten 


Vier  Kapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  405 

mitunter  an  den  Vegetationsorganen  von  Formen  trockener 
Standorte,  die  eines  ausgiebigen  Transpirationsschutzes  bedürfen, 
in  viel  größeren  Mengen  auf,  als  an  denen  verwandter  Typen 
feuchterer  Gebiete.  So  sind  die  Blätter  des  am  trockenen  Erd- 
scliias-Dagh  endemischen  E.  Argaeus  bedeutend  stärker  behaart, 
als  die  des  am  Taurus  heimischen  E.  Cilicicus. 

Phylogenetisch  sind  offenbar  die  Deckhaare  die  ursprüng- 
lichen, älteren,  die  Köpfchenhaare  die  abgeleiteten,  jüngeren 
Trichomtypen.  Die  einzellreihigen  Köpfchenhaare  können  wir 
uns  vielleicht  dadurch  aus  den  kurzen  Deckhaaren  hervor- 
gegangen denken,  daß  statt  der  langen  Endzeile  oder  aus  der 
Zelle  unterhalb  dieser  das  Köpfchen  zur  Entwickelung  gelangte. 
Die  Annahme,  daß  es  sich  in  diesen  beiden  Gebilden  wirklich 
um  homologe  Organe  handelt,  wird  durch  die  Tatsache  be- 
kräftigt, daß  miteinander  sehr  nahe  verwandte  Typen,  wie  E. 
uniflorus  und  hispidus , sich,  während  sie  in  den  großen  Deck- 
haaren übereinstimmen,  gerade  dadurch  voneinander  unter- 
scheiden, daß  der  eine  Typus  zwischen  diesen  kurze  Deck- 
haare, der  andere  kurze  Drüsenhaare  besitzt.  Unter  den  Ver- 
wandten gleicht  E.  Unalaschkensis  inbezug  auf  die  Bekleidung 
dem  uniflorus,  E. Argaeus  und  Cilicicus  dem  hispidus.  Bei  Trimorpha 
herrschen  ganz  analoge  Verhältnisse.  Die  kleinasiatische  T. 
Cappadocica  verhält  sich  z.  B.  zu  T.  alpina  der  mitteleuropä- 
ischen Gebirge,  oder  E.  maior  zu  polymorphus,  oder  T.  Hispanica 
der  iberischen  Halbinsel  zu  T.  acris  der  Ebenen  des  gemäßigten 
Europa  und  Asien  genau  wie  E.  Argaeus  vom  Erdschias-Dagh  zu 
unserem  E.  uniflorus  oder  wie  E.  maior  der  spanischen  Sierra 
Nevada  zu  unserem  E.  polymorphus.  Der  Umstand,  daß  manch- 
mal neben  vielen  kurzen  Deckhaaren  auch  noch  einzelne  Drüsen- 
haare oder  umgekehrt  Vorkommen,  scheint  mir  meiner  Annahme 
nicht  zuwiderzulaufen,  sondern  vielmehr  dafür  zu  sprechen,  daß 
wir  es  mit  sehr  nahe  verwandten  Typen  zu  tun  haben. 

In  ähnlicher  AVeise  lassen  sich  vielleicht  auch  die  großen 
Drüsenhaare,  wie  sie  sich  beispielsweise  bei  T.  alha  und  Attica 
finden,  genetisch  auf  große  Deckhaare  zurückführen.  Ist  dieser 
Gedanke,  der  in  der  vollkommenen  Übereinstimmung  dieser 
beiden  Trichomtypen  in  ihren  basalen  Zellen  eine  Stütze  findet, 
richtig,  so  sind  T.  Attica  oder  alha  — wenigstens  inbezug  auf  ihre 
Trichome  — im  Vergleiche  zu  T.  alpina  als  abgeleitete  Formen 
zu  bezeichnen. 

Bastarde  zwischen  einem  drüsigen  und  einem  haarigen 
Typus  (z.  B.  T.  alha  und  alpina)  sind  wohl  manchmal  an  der 
Art  der  Mischung  drüsiger  mit  haarigen  Trichomen  zu  erkennen, 
doch  ist  auf  Grund  der  Erfahrungen,  die  man  in  neuerer  Zeit 
über  die  Merkmale  der  Bastarde  gemacht  hat,  keineswegs  immer 
von  vornherein  zu  erwarten,  daß  solche  Hybride  sich  auch  immer 
bezüglich  der  Art  der  sie  bekleidenden  Trichome  intermediär 
verhalten  werden. 

Der  Inhalt  der  Zellen  der  Trichome  ist,  von  dem  Sekret 
der  Köpfchen  der  großen  Drüsenhaare  abgesehen,  im  allgemeinen 


406  V ierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


farblos,  sodaß  sie  in  getrocknetem  Zustande  in  der  Regel  weiß 
erscheinen.  Nur  bei  der  nordischen  Art  E.  Unalaschkensis  ent- 
halten nicht  nur  die  Zellen  der  äußeren  Epidermis,  sondern  auch 
die  der  großen  Deckhaare  der  Involukralschuppen , wie  bereits 
erwähnt,  reichlich  Anthokyan,  wodurch  die  Hüllen  ein  dunkel- 
purpurnes bis  schwärzliches  Kolorit  erhalten. 

Der  Besitz  sehr  zahlreicher  langer  Haare  gestattet  es  dieser 
Form,  den  roten  Farbstoff,  der  offenbar  von  großer  ökolo- 
gischer Bedeutung  ist,  in  großen  Mengen  zu  produzieren.  Jeden- 
falls sind  die  Gründe  der  starken  Behaarung  nordischer  Formen 
zum  Teil  ganz  anderer  Art,  als  der  der  südlichen  Rassen.  Ab 
und  zu  beobachtete  ich  übrigens  die  Fähigkeit,  Anthokyan  zu 
bilden,  auch  bei  den  Involukralhaaren  der  Karpathenform  des 
E.  uniflorus , und  des  E.  hispidus.  Es  erscheint  mir  dies  als  ein 
Hinweis  auf  die  nahen  Beziehungen  des  E.  uniflorus  unserer 
Alpen  und  des  E.  hispidus  zu  ihren  Verwandten  in  der 
Arktis.  Bei  E.  eriocephalus  und  gelegentlich  auch  bei  E.  Una- 
laschkensis  kommt  manchmal  in  den  Zellen  der  Trichome  „eine 
gelbliche  Modifikation  des  Anthokyans“  vor,  welche  aber  bei 
Verwendung  von  Salzsäure  eine  mehr  oder  minder  lebhafte 
Rotfärbung  annimmt.1) 

Die  Trichome  bleiben  im  allgemeinen  an  den  betreffenden 
Organen  lange  erhalten.  So  fallen  sie  an  den  Achsen  erst  ab, 
wenn  diese  nach  dem  Ausstreuen  der  Früchte  zu  verdorren  be- 
ginnen, mit  einem  Worte,  wenn  sie  funktionslos  geworden  sind. 
Die  vertrockneten  Reste  der  basalen  Blattscheiden  sind,  Avie 
schon  erwähnt,  noch  immer  am  Rande  mit  Trichomen  und  zwar 
mit  großen  Deckhaaren  besetzt,  wodurch  wohl  die  große  Be- 
deutung der  Trichome  für  die  Gattungen  Trimorpha  und  Erigeron 
illustriert  wird. 

So  wichtig  aber  auch  die  Trichome  für  die  Unterscheidung- 
einzelner  Arten  sind,  so  wenig  können  sie  bei  einer  Einteilung 
des  Genus  in  größere  natürliche  Gruppen  verwendet  werden. 
Ja,  gerade  die  bei  uns  häufigsten  Arten  ( T . alpina  und  E.  poly- 
morphus ) zeigen,  obwohl  sie  ganz  bestimmt  zwei  verschiedenen, 
wohlbegründeten  Gattungen  zugehören,  offenbar  weil  sie  unter 
ganz  analogen  Vegetationsbedingungen  gedeihen,  ganz  genau 
ebendieselben  Trichome , während  andererseits  miteinander 
zweifellos  nahe  verAvandte  Arten,  wie  T.  alpina  und  Attica , in- 
bezug  auf  die  Bekleidung  sehr  weit  voneinander  verschieden  sind. 
Man  darf  eben  nie  vergessen,  daß  die  Trichome,  so  verschieden- 
artig sie  auch  beschaffen  sein  mögen,  doch  infolge  ihrer  offenbar 
großen  Abhängigkeit  von  äußeren  Faktoren  sehr  labile  Organe 
sind,  und  daß  Merkmale,  in  denen  sie  drcergieren,  nur  mit 
größter  Vorsicht  zur  Unterscheidung  Aron  Arten  herangezogen 
werden  dürfen. 


J)  Nach  Abromeit  in  Bibi.  bot.  H.  42  B.  p.  67  (1899). 


Vierhapp  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  107 


B.  Die  Blüten. 

So  groß  auch  die  Bedeutung  der  Blüten  — namentlich  in 
einem  Merkmale  - für  die  Feststellung  der  beiden  Gattungen 
Trimorpha  und  Erigeron  ist,  so  gering  ist  verhältnismäßig  der 
Wert  ihrer  einzelnen  Charaktere  für  die  Systematik  innerhalb 
der  einzelnen  Formenkreise.  Denn  wir  haben  es  in  diesen  meist 
mit  Organisationsmerkmalen  zu  tun,  welche  von  äußeren  Faktoren, 
deren  Einwirkung  ja  bei  derRassenbildung  innerhalb  der  Gattungen 
ohne  Zweifel  eine  große  Bolle  spielt,  schon  so  unabhängig  ge- 
worden sind,  daß  sie,  an  den  einzelnen  Arten  nicht  mehr  variierend, 
nur  mehr  als  Merkmale  der  Gattungen  selbst  systematischen 
Wert  haben. 

Eine  ziemlich  beträchtliche  Variabilität  finden  wir  noch  in 
der  Größe  der  Köpfchen,  die  ein  typisches  Anpassungsmerkmal 
zu  sein  scheint.  Nach  Analogie  mit  anderen  Gattungen  haben 
im  allgemeinen  die  alpinen  Trimorpha-  und  Erigeron- Typen 
größere  Köpfchen  als  die  Arten  der  Ebene.  Die  Köpfehen  der 
T.  alpina , eines  alpinen  Typus,  messen  zur  Blütezeit  im  Durch- 
schnitte etwa  7 — 8,  die  der  T.  aeris , einer  Art.  der  Ebene,  6 mm.1) 
Nur  das  Terminal  köpf  chen  erster  Ordnung  erreicht  mitunter  fast 
den  normalen  Durchmesser  der  Köpfchen  der  T. alpina.  Die  anderen 
alpinen  Arten  stimmen  zum  Teil,  wie  T.  Attica , alba , E.  polymor- 
phus , mit  T.  alpina  vollkommen  überein,  zum  Teil  haben  sie,  wie 
E.  uniflorus,  hispidus  etc.,  etwas  kleinere  Köpfchen  aber  immer 
noch  größere  als  T.  acris.  Doch  ist  die  Köpfchengröße 
innerhalb  der  einzelnen  Arten  selbst  wiederum  Schwankungen 
unterworfen.  Während  der  normale  Köpfchendurchmesser  des 
E.  uniflorus  etwa  6,5  mm  beträgt,  gibt  es  in  hochalpinen  Ge- 
bieten (namentlich  der  südlichen  Schweiz)  Zwergformen  mit  kaum 
halb  so  großem  Durchmesser  der  Köpfchen  und  in  anderen 
Gegenden  wieder  Typen,  deren  Köpfchen  der  T.  alpina  var. 
grandiflora  nicht  viel  nachgeben. 

In  der  Kegel  hat  von  einer  und  derselben  Art  eine  reich- 
licher verzweigte  Form  kleinere  Köpfchen,  als  eine  unverzweigte, 
was  zum  Teil  wenigstens  seinen  Grund  auch  darin  haben  dürfte, 
daß  das  Terminalköpfchen  meist  größer  ist  als  die  seitenständigen, 
und  bei  einköpfigen  Trimorpha-  oder  Erigermi- Arten,  gemäß  dem 
Modus  der  Verzweigung,  nur  Terminalköpfchen  vorhanden  sind. 
Namentlich  schön  sieht  man  diese  Erscheinung  bei  E.  polymorphus , 
dessen  hochwüchsige  illyrisehe  Basse  wesentlich  kleinere  Köpf- 
chen besitzt  als  der  übrigens  selbst  wieder  in  dieser  Hinsicht 
variable  Typus  der  nördlichen  Kalkalpen.  Umgekehrt  findet 
aber  auch,  was  namentlich  vom  Substrate  abhängen  dürfte,  eine 
Förderung  der  Köpfchengröße  statt,,  wofür  insbesondere  die 
großköpfige  T.  alpina ; der  Tiroler-  und  Schweizer  alpen,  T.  grandi- 
flora (Hoppe),  und  E.  polymorphus,  der  in  der  Kegel  auf  Matten 
wachsend  kleinere,  auf  Felsen  größere  Köpfchen  trägt,  Zeugnis 
ablegen. 


!)  Gemessen  an  den  Spitzen  der  Involukralschuppen. 


408  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Interessant  ist  es,  daß  Bastardierung  mitunter  eine  Ver- 
größerung der  Köpfchen  bewirkt,  wie  sie  in  anderen  Fällen 
(z.  B.  bei  Viola-  oder  £h/tf<zne//a-Bastarden)  die  Ursache  einer 
Vergrößerung  der  Korolle  ist.  T.  neglecta  Tirols  und  der  Schweiz, 
höchst  wahrscheinlich  ein  Abkömmling  von  Hybriden,  zwischen 
T.  alpina  und  E.  uniflorus.  die,  was  Größe  der  Köpfchen  an- 
belangt. manchmal  fast  die  in  dieser  Beziehung  innerhalb  der 
Gattung  obenan  stehenden  Arten  aus  der  Verwandtschaft  des 
E.  pulchellus  (z.  B.  E.  Thunbergii)  erreicht,  beweist  dies  zur  Ge- 
nüge. Die  Köpfchen  von  E.  Hiilsenii  allerdings,  dem  Bastard 
von  T.  acris  und  E.  Canadensis,  sind  kaum  größer,  als  die  der 
letztgenannten  Stammart. 

Daß  die  Tatsache,  daß  innerhalb  eines  Formenkreises  in  der 
Regel  diejenigen  Typen,  welche  (horizontal  oder  vertikal)  höhere 
resp.  breitere  Lagen  bewohnen,  relativ  armköpfig  sind,  ge- 
wissermaßen als  Funktion  dieser  Höhen-  resp.  Breitenlage  auf- 
zufassen ist,  geht  unter  anderem  daraus  hervor,  daß  Formen, 
die  normalerweise  auf  tiefliegende  Standorte  gemäßigter  Klimate 
angewiesen  sind,  größere  Köpfchen  bekommen,  wenn  sie  in  größere 
Höhen  oder  Breiten  gelangen. 

Uber  die  Anordnung  der  Köpfchen  habe  ich  bereits  gelegent- 
lich der  Besprechung  der  Verzweigung  der  oberirdischen  Achsen 
einige  Daten  mitgeteilt.  Unsere  alpinen  Trimorpha-  und  Erigeron- 
Arten  mit  ihren  entweder  konstant  ein-  oder  ein-  bis  wenig- 
köpfigen Achsen  stammen  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  von 
Formen  mit  reichen  Köpfchenständen  ab,  wie  sie  heute  noch 
in  den  Gebirgen  des  südlichen  Asien  und  in  den  Ebenen  der 
gemäßigten  Zone  der  alten  und  neuen  Welt  zu  Hause  sind  (wo- 
mit nicht  gesagt  sein  soll,  daß  sie  direkt  von  diesen  herzuleiten 
sind).  Daß  diese  Inflorescenzen  zymösen  Aufbau  haben,  ist  an 
relativ  armköpfiger  T.  Attica.  ja  selbst  an  T.  alpina  noch  ebenso 
leicht  zu  erkennen,  wie  an  reich  verzweigten  Exemplaren 
der  T.  acris. 

Die  Köpfchenstände  eines  wohl  entwickelten  Individuums 
dieser  Pflanze  haben  folgenden  Aufbau : Die  oberirdische  Achse 
erster  Ordnung  von  durchschnittlich  25 — 35  cm  Höhe  schließt 
mit  einem  Köpfchen  ab,  welches  sich  zu  allererst  entwickelt  und, 
von  allen  das  größte,  beinahe  die  durchschnittliche  Köpfchen- 
größe von  T.  alpina  erreicht.  Aus  jedem  der  Laubblätter  der 
Achse,  höchstens  abgesehen  von  den  1 — 2 allerobersten,  kommt 
ein  Sproß  zweiter  Ordnung.  Von  diesen  Sprossen  bringen  es 
jedoch  in  der  Regel  nur  die  von  der  Mitte  an  aufwärts  zur  Aus- 
bildung je  eines  terminalen  Köpfchens.  Unter  diesen  ist  das  des 
obersten  Sprosses  am  meisten  gefördert  und  sukzessive  nach  ab- 
wärts folgen  die  der  anderen  Sprosse  zweiter  Ordnung  in  der 
Höhe  der  Entwicklung  (Aufblühzeit  und  Größe).  Während  die 
allerobersten  Sprosse  zweiter  Ordnung  unverzweigt  sind  und  gar 
keines  oder  nur  ein  bis  zwei  Laubblätter  tragen,  haben  die  mitt- 
leren zumeist  mehrere  Blätter  und  bringen  aus  den  Achseln  aller 
oder  doch  der  oberen  zwei  bis  drei  derselben  meist  sehr  ver- 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  409 


kürzte  Sprosse  dritter  Ordnung  hervor,  die  von  je  einem  Köpf- 
chen begrenzt  sind.  Von  diesen  sind  wiederum  an  jedem  Sprosse 
die  jeweilig  obersten  und  im  ganzen  die  der  obersten  Sprosse 
zweiter  Ordnung  die  geförderten.  Durch  den  Grad  der  Ver- 
kürzung der  Sprosse  zweiter  und  dritter  Ordnung  wird  das  Ge- 
samtbild nicht  unwesentlich  modifiziert.  Vereinfachungen  dieses 
Verzweigungsmodus  ergeben  sich  sehr  häufig  dadurch,  daß  die 
Verzweigung,  indem  in  den  Achseln  der  unteren  Stengel- 
blätter keine  Knospen  zur  Ausbildung  gelangen,  erst  über  der 
Mitte  der  Hauptachse  beginnt,  oder  dadurch,  daß  keine  Achsen 
dritter  Ordnung  gebildet  werden,  Komplikationen  verhältnis- 
mäßig selten  durch  die  Ausbildung  einzelner  Achsen  vierter  Ord- 
nung,  deren  Köpfchen,  wenigstens  bei  echter  T.  acris , wohl  kaum 
jemals  zur  Blüte  gelangen. 

Von  unseren  alpinen  Arten  kommt  noch  T.  Attica  dem 
eben  geschilderten  Typus  zunächst.  Doch  bilden  sich  bei  ihr 
aus  den  unteren  Stengelblättern  keine  Seitensprosse,  die  Ver- 
zweigung beginnt  vielmehr  meist  im  obersten  Teile  des  Stengels, 
seltener  schon  in  der  Mitte.  Achsen  vierter  Ordnung  kommen 
nie,  solche  dritter  Ordnung  nur  bei  üppigen,  schon  von  der 
Stengelmitte  an  verzweigten  Exemplaren  zur  Entwickelung. 
Während  die  Zahl  der  Köpfchen  der  T.  acris  zehn  meistens 
überschreitet,  ja  sogar  nicht  selten  das  vier-  bis  fünffache  be- 
trägt, ist  sie  bei  T.  Attica  meist  kleiner  als  zehn.  Die  Formen 
vom  Typus  der  T.  alpina , alba  und  des  E.  polymorplius  sind 
noch  viel  mehr  reduziert."  Die  Verzweigung  der  Achsen  erster 
Ordnung  unterbleibt  entweder  ganz  oder  beginnt  meist  erst 
gegen  ihre  Spitze  zu,  seltener  (namentlich  oft  bei  T.  alba)  schon 
in  der  Mitte,  und  es  werden  meist  nur  1 — 4 Seitenäste  zweiter 
Ordnung  ausgebildet,  Seitenachsen  dritter  Ordnung *)  kommen 
nur  äußerst  selten  zustande.  A on  Achselknospen  der  unteren 
Stengelblätter  ist  natürlich  gar  keine  Spur  vorhanden.  Die  kon- 
stant einköpfigen  Typen  aus  der  Verwandtschaft  des  E.  uniflorus 
vergegenwärtigen  uns  das  vorgeschrittenste  Stadium  inbezug  auf 
die  Reduktion  der  Gesamtinflorescenzen. 

Der  spreuschuppenlose  und  kahle  Blütenboden  ist  hohl  und 
hat  die  Form  eines  rundlichen  Kissens,  welches,  je  nachdem  die 
den  einzelnen  Blüten  entsprechenden  Grübchen  kleiner  oder 
größer  und  ihre  Ränder  schmäler  oder  breiter  sind,  ein  sehr  ver- 
schiedenartiges Aussehen  hat,  und  dessen  Durchmesser  so  ver- 
änderlich ist  wie  die  Größe  des  Köpfchens.  Im  Grunde  der 
Grübchen  sieht  man  einen  kurzen  Bündelrest,  der  je  einer  aus- 
gefallenen Blüte  entspricht. 

Die  Köpfchen  sind  stets  heterogam.  Inbezug  auf  die 
Beschaffenheit  der  Blüten  untei’scheiden  sich  die  Angehörigen 
der  Gattungen  Trimorpha  und  Erigeron  sehr  wesentlich.  Hierin 
liegt  ja  der  Unterschied,  auf  Grund  dessen  ich  die  Trennung  in 
zwei  Gattungen  vornehmen  zu  müssen  glaubte. 


’)  Ich  beobachtete  sie  beispielsweise  bei  T.  alba. 


-ilO  V i erh ap  per,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


Die  Arten  der  Gattung  Erigeron  (E.  uniflorus , pohjmorphus 
und  Verwandte)  haben  nur  zweierlei  Blüten1 2):  rein  weibliche 
des  Strahles  mit  zungen förmigen  Kronen  und  zwitterige  der 
Scheibe  mit  röhrigen  Kronen  und  nähern  sich  dadurch  der 
Gattung  Aster.  Bei  den  anderen  ursprünglicheren,  der  Gattung 
Conyza a)  sehr  nahestehenden  Typen,  die  als  Genus  Trimorpha 
zusammengefaßt  werden  (T.  alpina  und  Verwandte;  von  Formen 
der  Ebene  T.  acris ),  sind  die  Korollen  der  Blüten  des  Strahles 
zum  Teil  röhrig  zungenförmig  zum  Teil  röhrig  ohne  Zunge, 
sodaß  dieselben  — kurz  gesagt  — dreierlei  Blüten3): 
zungenförmige  und  engröhrige  (zungenlose)  weibliche  des 
Strahles  und  rührige  der  Scheibe  besitzen.  Diese  Merkmale 
lassen  keine  Abhängigkeit  von  äußeren  Faktoren  erkennen,  sie 
scheinen  denselben  vollkommen  entrückt  zu  sein  und  können 
mit  Hecht  als  Organisationsmerkmale  bezeichnet  werden.  Wäh- 
rend der  Gegensatz  zwischen  den  Blüten  des  Strahles  und  denen 
der  Scheibe  stets  ein  scharfer,  wesentlicher  und  durch  keine 
Zwischenform  überbrückter  ist,  indem  die  ersteren  stets  rein  weib- 
lich und  die  der  Scheibe  stets  zwitterig  sind,  ist  der  Hnterschied 
zwischen  den  zun  gen  förmigen  und  röhrig-fädlichen  Blüten  des 
Strahles  bei  den  Arten  der  Gattung  Trimorpha  nur  ein  gradu- 
eller, denn  es  treten  nicht  selten  zwischen  beiden  Typen  solche 
mit  allmählich  größer  werdender  Zunge  auf,  wodurch  es  sehr 
wahrscheinlich  wird,  daß  die  Zungenblüten  aus  den  engröhrigen 
Blüten,  die  selbst  wiederum  von  der  hermaphroditischen  weit- 
röhrigen  Blüte  der  Scheibe  durch  -Verkümmerung  der  Staub- 
gefäße* und  Engerwerden  des  Tubus  hervorgegangen  sein  dürften4), 
durch  fortschreitendes  Zunehmen  der  Zygomorphie  entstanden 
sind. 

Die  Aufblühfolge  der  Blüten  ist  eine  zentripetale.  Gleich 
den  Hüllblättern  sind  sie  in  Spiralen  („Reihen“)  angeordnet.  Da 
mir  viele  Arten  nur  in  der  Schonung  bedürftigen  Herbar- 
exemplaren Vorlagen,  war  es  mir  leider  nicht  möglich,  über  die 
für  die  Systematik  übrigens  meiner  Meinung  nach  ohnehin 
ziemlich  belanglosen  Zahlenverhältnisse,  in  denen  die  ver- 
schiedenen Blutenformen  in  den  Köpfchen  der  einzelnen  Typen 
auftreten,  genauere  vergleichende  Untersuchungen  anzustellen. 
Die  absolute  Zahl  der  Blüten  ist  natürlich  von  der  Köpfchen- 
größe abhängig,  mit  welcher  sie  wächst.  Arten  wie  E.  Argaeus, 
hispidus  usw.,  welche  nur  kleine  Köpfchen  ausbilden,  haben  da- 
her im  allgemeinen  weniger  Blüten  als  andere  mit  größeren 
Köpfchen.  Von  Typen  mit  verschieden  großen  Köpfchen  haben 
selbstverständlich  die  kleinerköpfigen  weniger  Blüten  als  die 
größerköpfigen. 


J)  Siehe  Taf.  1 Eig.  16  u.  17. 

2)  Siehe  Taf.  1 Fig.  4 — 6. 

3)  Siehe  Taf.  1 Fig.  7 — 15. 

4)  Vergl.  Üxkül  1-Gy  llenb  and:  Phylogenie  der  Blutenformen  und 

der  Geschlechterverteilung  bei  den  Compositen.  (Bibi.  bot.  H.  52.  1901.) 


V i e r h a p p e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  411 


Bei  unseren  alpinen  Typen  schwankt  die  Zahl  der  zungen- 
förmigen Blüten  — sowohl  bei  Trimorplia  als  auch  bei  Erigeron  — 
etwa  zwischen  25  und  180,  ist  aber  meist  größer  als  50,  und  es 
sind  die  Blüten  in  einer  bis  drei  Spiralwindungen  an  der  Peri- 
pherie des  Blütenbodens  angeordnet.  An  sie  schließen  sich  bei 
Trimorplia , der  Zahl  nach  ebenfalls  sehr  verschieden,  meist  nur 
in  einer  oder  zwei  Spiralwindungen  die  röhrig-fädlichen  Blüten: 
zumeist,  namentlich  bei  T.  acris , sind  sie  durch  Zwischenformen 
mit  verkürzten  Zungen  mit  den  Zungenblüten  verbunden.  Die 
Köpfchen  der  T.  acris  enthalten  überhaupt  mehr  engröhrige  als 
zungenförmige  weibliche  Blüten,  und  erstere  nehmen  dann  zwei 
bis  drei  Spiralen  für  sich  in  Anspruch,  während  die  Zungen- 
blüten oft  nur  die  äußerste  Spiralwindung  des  Umfanges  des 
Blütenbodens  besetzt  halten  und  schon  in  der  zweiten  in  die 
röhrig-fädlichen  Blüten  übergehen,  wodurch  sich  diese  Spezies  schon 
sehr  der  Gattung  Conyza  nähert,  deren  Arten  überhaupt  nur 
mehr  engröhrige  weibliche  Blüten  besitzen.  Zwischen  diesem 
Verhalten  und  dem  bei  gewissen  Verwandten  der  T.  alpina 
(z.  B.  T.  Epirot iea ),  die  nur  sehr  wenige  engröhrige  Blüten  be- 
sitzen, gibt  es  alle  möglichen  Zwischenstufen.  Den  Arten  der 
Gattung  Erigeron  fehlen,  wie  schon  erwähnt,  die  engröhrigen 
Blüten  vollständig. 

Das  Zentrum  des  Blütenbodens,  die  Scheibe,  wird  bei  allen 
Trimorpha-  und  Erigeron- Arten  von  den  rührigen  Zwitterblüten 
eingenommen,  welche  gleichfalls  in  sehr  wechselnder  Anzahl, 
meist  etwa  zwischen  80  und  100,  manchmal  aber  in  viel 
geringerer  Menge  — Kirchner1)  beobachtete  in  Köpfchen  von 
T.  Attica  bisweilen  mir  eine  einzige  Zwitterblüte  — vorhanden 
sind. 

In  der  Beschaffenheit  des  Pappus  stimmen  alle  alpinen 
Typen  miteinander  überein.  Der  Pappus  hat  bei  aller.  Blüten 
eines  Köpfchens  ein-  und  dasselbe  Aussehen.  Er  ist  bei  alle  n Arten 
einreihig  und  besteht  zumeist  aus  20 — 25  gewöhnlich  zählte 

ich  23  — borstlichen  Strahlen2),  welche  ötwa  die  Röhre  der 
Zungenblüten  an  Länge  erreichen  (3 — 4 mm  . oft  bräunlich  gefärbt, 
ziemlich  dick  und  etwas  brüchig  sind.  Die  Strahlen  bestehen 
aus  fünf  oder  mehr  Reihen  von  spitzen  Zellen,  welche 
ziemlich  weit  nach  außen  ragen  und  das  obere  Ende  der- 
selben zwei-  bis  dreispitzig  erscheinen  lassen.  T.  acris3) 
samt  dem  ganzen  Kreise  ihrer  Verwandten  unterscheidet 
sich  von  den  ihr  nahestehenden  alpinen  Typen  durch  viel 
längere  (5  mm  lange)  und  dünnere,  biegsamere,  schwach 
glänzende  Strahlen  des  Pappus  und  erinnert  auch  in  dieser  Hin- 
sicht an  Conyza.  Die  Strahlen  erreichen  hier  die  Zungen  an  Länge. 
Infolge  dieser  Eigenschaften  ihres  Pappus  ist  T.  acris  selbst 
dann,  wenn  sie  sich  — was  bei  Formen  höherer  Lagen  mitunter 

')  Beiträge  zur  Biologie  der  Blüten.  Stuttgart  1891.  S.  8(5. 

ä)  Siehe  Taf.  1 Fig.  18.  u.  19. 

3)  Siehe  Taf.  1 Fig.  18. 


412  Vie  r h a p p e r , Monographie  der  alpinen  Eri ge ron- Arten  Europas  etc. 


der  Fall  ist  — durch  den  Besitz  einer  geringeren  Anzahl  von 
Köpfen  und  relativ  längerer  Zungen  auszeichnet,  auf  den  ersten 
Blick  von  T.  alpina  zu  unterscheiden.  Uber  die  Färbung  der 
Pappusstrahlen,  ein  Merkmal,  das  häufig  zur  Unterscheidung  von 
Formen  herangezogen  wird,  kann  ich,  da  sich  der  Pappus  im 
Herbare  stets  bräunt,  keine  vergleichenden  Angaben  machen. 

Die  Korollen,  namentlich  der  Zungenblüten1),  bieten  mancher- 
lei zum  Teil  in  ihren  Unterschieden  für  die  Detailsystematik 
wichtige  Charaktere.  Die  zarte,  enge  Röhre  der  Korolle  ist  etwa 
2 — 4 mm  lang,  geht  außen  an  ihrem  oberen,  schief  nach  ein- 
und  abwärts  zugestutzten  Ende  in  die  Zunge  über  und  ist  unter- 
halb dieser  Stelle,  also  dort,  wo  bei  den  Scheibenblüten  die 
Antheren  sind,  ganz  wenig  erweitert.  Inbezug  auf  die  Länge, 
Breite.  Färbung  und  die  Zahl  ihrer  Nerven  sind  die  Zungen  der 
verschiedenen  Typen  sehr  veränderlich  und  es  liegen  in  diesen 
Differenzen  zum  Teil  wertvolle  Anhaltspunkte  für  eine  natür- 
liche Systematik  der  Formen. 

Sie  sind  schmal-  bis  breitlineal,  am  oberen  Ende  entweder 
ungekerbt  und  stumpf,  oder  kurz  zweilappig  mit  stumpfen,  oft 
ungleichen  Lappen  und  spitzer  Bucht  zwischen  denselben.  In- 
bezug auf  die  Länge  herrscht  gi’oße  Mannigfaltigkeit.  Bei  den 
alpinen  Typen  sind  die  Zungen  im  Gegensätze  zu  T.  acris  und 
Verwandten,  deren  Zungen  die  Röhren  an  Länge  kaum  über- 
treffen, fast  stets  bedeutend  — meist  lVa  bis  2mal  — länger  als 
die  zugehörigen  Röhren  und  bilden  infolgedessen  einen  viel 
augenfälligeren  Schauapparat  als  diese.  Aber  auch  innerhalb  der 
alpinen  Typen  herrschen  Unterschiede,  welche  teilweise  sogar 
verschiedene  Rassen  charakterisieren.  So  sind  die  längeren 
Fahnen  des  E.  Aragonensis  mit  eines  jener  Merkmale,  auf  Grund 
derer  diese  Art  von  dem  nächstverwandten  E.  hispidus  zu 
unterscheiden  ist.  Im  allgemeinen  haben  überhaupt  die  süd- 
lichen Formen  (z.  B.  E.  hispidus)  kürzere  Zungen,  als  die  ihnen 
nahe  verwandten  Rassen  aus  dem  Norden  (E.  uniflorus).  Nie- 
mals erreichen  jedoch  die  Zungen  die  absolute  und  auch  relative 
Länge  derer  verschiedener  Typen  anderer  Gruppen  des  Genus 
Erigeron , z.  B.  gewisser  Verwandter  des  E.  pulchellus  (E.  Thun- 
bergii  usw.)  oder  des  nordamerikanischen  E.  grandiflorus  Hooker. 
Bei  diesen  überragen  die  Fahnen  die  Hüllblätter  um  deren  ganze 
Länge,  während  sie  bei  den  Arten  unserer  Alpen  kaum  jemals 
mehr  als  um  die  Hälfte  der  Länge  der  Hüllblätter  über  diese 
hinausragen. 

Auch  inbezug  auf  die  Breite  der  Zunge  herrscht  große 
Mannigfaltigkeit.  So  schmal-lineale  Zungen  wie  bei  T.  acris 
kommen  unter  den  alpinen  Ai’ten  niemals  vor.  Unter  diesen 
haben  im  allgemeinen  die  der  Gattung  Erigeron  angehörigen 
Arten  etwas  breitere  Zungen,  als  die  der  Gattung  Trimorpha. 
Je  breiter  die  Fahnen,  desto  größer  auch  die  Zahl  der  sie  durch- 
ziehenden Gefäßbündel,  wenn  man  schon  Stränge  mit  einem 


!)  Siehe  Taf.  1 Fig.  10,  14,  17. 


Vier  happ  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  413 


bis  zwei  Gefäßen  mit  diesem  Ausdruck  bezeichnen  will.  Wäh- 
rend die  Zungen  der  T.  acris  nur  eines  bis  zwei  solcher  Bündel 
haben,  finden  wir  bei  denen  der  alpinen  Typen  zumeist  derer 
drei  bis  fünf.  Die  Bündel  enthalten,  wie  erwähnt,  eines  oder 
mehrere  Spiralgefäße  und  durchlaufen,  ohne  irgendwelche 
Seitenäste  abzugeben,  die  Zungen  bis  gegen  ihre  Spitzen  hin, 
untereinander  und  zu  ihren  Rändern  parallel,  und  biegen  sich, 
bevor  sich  die  Zunge  in  ihre  Endlappen  spaltet  — falls  über- 
haupt solche  vorhanden  — gegeneinander,  so  zwar,  daß,  wenn 
derer  vier  sind,  sich  je  zwei  benachbarte  mit  ihren  Rändern 
berühren.  Jede  solche  Berührungsstelle  entspricht  einem  Lappen 
der  Zunge.  Ist  nur  ein  Bündel  vorhanden,  so  endet  es  unter- 
halb der  Bucht  zwischen  den  beiden  Lappen,  oder,  wenn  die 
Zunge  nicht  gelappt  ist,  mitten  unter  ihrer  Spitze. 

Gewöhnlich  sind  die  Zungen  nach  außen  gebogen,  dadurch 
wesentlich  die  Augenfälligkeit  der  Köpfchen  erhöhend,  bei  E. 
hispidus  sogar  — wenigstens  kann  man  dies  nach  den  vor- 
liegenden getrockneten  Belegen  schließen  • — und  bei  E.  BitJnynicus 
(nach  Sibthorp)  mit  spiralig  eingerolltem  oberen  Teil,  seltener 
vollkommen  aufrecht  ( T . Olympica). 

Große  Mannigfaltigkeit  zeigen  die  Zungenblüten  in  der 
Färbung  ihrer  Zungen.  Die  Röhren  sind,  wie  ja  gar  nicht 
anders  zu  erwarten  ist,  bleich.  Die  Intensität  des  Farbentones 
der  Zungen  entspricht  im  großen  und  ganzen  der  größeren  oder 
geringeren  Menge  des  der  Pflanze  gewissermaßen  zur  Verfügung 
stehenden  Anthokyans.  In  den  Details  herrschen  aber  große 
Unterschiede.  E.  polymorphus  z.  B.  besitzt  lebhaft  rosa  gefärbte 
Zungen.  T.  alpina , Attica  und  andere  sind  durch  dunkelrosa 
gefärbte  Zungen  ausgezeichnet.  Bei  E.  uniflorus  aber  ist  der 
Farbenton  der  Zungen  ein  helles  bis  dunkles  Lila,  das  manch- 
mal fast  ins  Weißliche  geht.  Eine  allgemeine  vergleichende 
Untersuchung  der  Farben  der  Zungen  war  leider  nicht  durch- 
führbar, da  ich  viele  Formen  nur  in  getrocknetem  Zustande 
untersucht  habe.  Für  T.  alpina  konnte  Bonnier1)  konstatieren, 
daß  die  Intensität  der  Färbung  ihrer  Zungen  mit  wachsender 
Höhe  des  Standortes  nicht  zunimmt.  Daß  aber  die  Färbung  der 
Ligulae  vom  Substrat  abhängt,  hat  Rikli2)  an  E.  uniflorus 
konstatiert.  Diese  Art  besitzt  nämlich  auf  Kalkboden  dunkelrosa, 
auf  Urgestein  hellrosa  bis  weißlich  gefärbte  Korollen. 

An  der  Außenseite  der  Röhre,  namentlich  gegen  diejenige 
Stelle  zu,  an  welcher  sie  in  die  Zunge  übergeht,  finden  sich,  auf 
die  unteren  ober-  und  unterseitigen  Partien  der  im  übrigen 
ganz  kahlen  Fahne  übertretend,  in  ziemlicher  Menge  Tricliome3), 
und  zwar,  wie  es  scheint,  bei  allen  Arten  3 — 8 Zellen  hohe 
zwei-  oder  einzellreihige  Köpfchenhaare  und  viel  seltener,  und 
nur  bei  gewissen  Arten,  insbesondere  bei  Trimorpha-Typen 
% 

b Bonnier,  In  Bull.  soc.  bot.  Fr.  XXVII.  1880.  p.  104. 

2)  Rikli,  In  Ber.  seliweiz.  Ges.  H.  XIV.  1904.  S.  130. 

3)  Vergl.  auch  Warming  in  Haustein  bot.  Abh.  III.  H.  2.  1870. 


414  \?  i e r h a p per,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

(T.  alpt  na,  Cappadocica , acris,  pycnotricha ),  ausnahmsweise  und 
einzeln  auch  bei  manchen  Erigeron-Typen  (E.  hispidus),  ein- 
zellreibige  Deckhaare,  welche,  vielmals  länger  als  die  Köpfchen- 
haare, 1-3  basale  und  3 — 5 Endzeilen,  deren  letzte  spitz  und 
von  besonderer  Länge  ist,  besitzen.  T.  Attica  und  alba  haben, 
nach  den  von  mir  untersuchten  Blüten  zu  schließen,  keine  Deck- 
haare. aber  dafür  zweierlei  einzellreihige  Köpfchenhaare,  und 
zwar  kürzere,  die  4 — 5 Zellen,  und  längere,  die  8 — 10  Zellen  lang 
sind.  Die  letzteren  treten  um  das  obere  Ende  der  Röhre  so 
häufig  auf,  daß  dieses  wie  gebiischelt  erscheint.  Bei  E.  melano- 
cephahis  aus  den  Rocky  Mountains  führen  die  Zellen  der  Trichome 
der  Korollen  wie  die  der  Hüllschuppen  Anthokyan. 

Die  „röhrig-fädlichen“  Blüten  der  Arten  der  Gattung  Tri- 
morpha l)  sind  nichts  anderes  als  Zungenblüten  mit  sehr  ver- 
kürzten Zungen.  Die  Röhren  gleichen  inbezug  auf  Form, 
Größe,  Färbung  und  Behaarung2;  vollkommen  denen  der  Zungen- 
blüten. Die  äußeren  sind  oben  wie  schief  abgestutzt,  so  zwar, 
daß  der  erhöhte,  rundlich  abgegrenzte  äußere  Randteil  der  Zunge 
entspricht,  also  zygomorph,  die  inneren,  im  Anklange  an  die 
Blüten  der  Scheibe,  auf  die  sie  phyletisch  zurückzuführen  sind, 
mehr  oder  minder  aktinomorph,  mit  drei  bis  fünf  Zipfeln  des 
Saumes3),  Wie  schon  erwähnt,  treten  zwischen  den  beiden 
Blütentypen  Ubergangsformen  auf,  welche  sukzessive  von  außen 
nach  innen  immer  kürzere  Zungen  besitzen. 

Die  zwitterigen  Röhrenblüten  der  Scheibe  weisen  wohl 
bei  allen  Trimorpha-  und  Erigeron- Arten  nur  denen  der  Zungen- 
blüten analoge  Unterschiede  auf.  Im  Gegensätze  zu  diesen  und 
den  zungenlosen,  engröhrigen  weiblichen  Blüten  sind  sie  stets 
aktinomorph4),  mit  röhrigem  Tubus  und  fünf-  — seltener  vier- 
teiligem Saume.  Ihr  Tubus  ist  bedeutend  weiter,  als  der  der 
Randblüten,  hat  dickere  Wände  als  dieser  und  erweitert  sich 
etwas  unterhalb  der  Mitte  dort,  wo  die  Staubgefäße  inseriert 
sind,  um  weniges.  Die  schmäler  oder  breiter  eiförmigen  Zipfel 
des  Saumes  sind  mehrmals  kürzer  als  der  Tubus,  spitzlicli  und 
durch  spitze  Buchten  getrennt. 

Inbezug  auf  die  Form  und  Länge  der  Korollen  der  Zwitter- 
blüten herrschen  einige  Verschiedenheiten,  die  denen  der  zungen- 
förmigen Korollen  analog  sind.  Die  am  höchsten  ansteigenden 
Formen  haben  im  allgemeinen  kürzere  und  gedrungenere  Tuben 
mit  breit-eifönnig-dreieckigen  Zipfeln  des  Saumes  und  umgekehrt 
die  Formen  niederer  Standorte  und  der  Ebenen  schlankere  und 
längere  Blumenkronröliren  mit  längeren,  schmäleren  Zipfeln  des 
Saumes.  Wie  bezüglich  des  Pappus  verhält  sich  T.  acris , die 
Vertreterin  der  Gattung  Trimorpha  in  den  Ebenen,  auch  beziig- 

!)  Siehe  Taf.  1 Fig.  8 u.  13. 

2)  Siehe  Taf.  1 Fig.  11  u.  15. 

3)  Vergl.  Üxküll-Gyllenbänd,  1.  c.  Fig.  6b — e u.  Taf.  1,  H. 

4)  Ganz  ausnahmsweise  kommen  auch  Zwitterblüten  vor,  welche  in- 
folge Förderung  des  äußeren  Randes  und  Saumes  zygomorph  sind,  wie  ich 
dies  einmal  an  E.  uniflorus  beobachten  konnte. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  415 

lieh  der  Korollen  der  Scheibenblüten  konstant  abweichend,  indem 
dieselben  bei  ihr  im  Vergleiche  zu  den  alpinen  Arten  schlanker 
und  zartwandiger  sind,  die  schmälsten  Saumzipfel  besitzen  und 
im  obersten  Drittel  verhältnißmäßig  stark  erweitert  sind. 

Den  Tubus  durchziehen  fünf  gleich  denen  der  Zungen  nur 
eines  bis  wenige  Spiralgefäße  führende  Bündel,  welche,  wie  dies 
ja  bei  Kompositen  die  Regel  ist,  meist  von  je  einem  großen  01- 
gange  begleitet,  von  der  Basis  der  Röhre  bis  unter  die  Spitze 
je  einer  Bucht  zwischen  zwei  Saumzipfeln  reichen  und  dann 
parallel  mit  den  Außenrändern  der  beiden  die  Bucht  einschließen- 
den Zipfel  bis  zu  deren  Spitze  sich  fortsetzen,  um  hier  mit  dem 
Ende  des  Nachbarbündels  zusammenzustoßen. 

Außen  trägt  die  Korolle,  namentlich  im  oberen  Teile  des 
Tubus,  ziemlich  viele  in  gleicherweise  wie  die  der  Zungenblüten 
gestaltete  ein-  bis  zweizellreihige,  4 — 8 Zellen  lange  Köpfchen- 
haare und  bei  manchen  Typen,  namentlich  bei  T.  alpin a.  neglecta 
usw.,  seltener  in  der  Gruppe  des  E.  unißorus , spitze.  ‘2 — Szellige, 
einzellreihige  Deckhaare,  die  manchmal,  ähnlich  wie  die  Köpfchen- 
haare von  T.  Atfica,  büsclielig  gehäuft  sind  und  die  anderen 
Haare  an  Länge  bedeutend  übertreffen. 

Die  Art  der  Färbung  des  oberen  Teiles,  vor  allem  des 
Saumes  der  Scheibenblüten  — der  untere  Teil  des  Tubus  ist 
stets  bleich  — ist  wieder  vom  Antliokyangehalt  der  betreffenden 
Pflanze  abhängig  und  nur  insoweit  ein  konstantes  und  für  die 
Systematik  brauchbares  Merkmal,  als  dieser  konstant  ist.  Daß 
dies  manchmal  der  Fall  ist,  wurde  bereits  mehrmals  hervor- 
gehoben. Arten  mit  hellgrünem  Kolorit  der  Blätter  und  Hiill- 
scliuppen  und  hellrosa  gefärbten  Zungenblüten,  wie  E.  polymor- 
phus,  maior  usw.  haben  mitunter  leuchtend  gelbe  Scheiben,  resp. 
Säume  der  Korollen  der  Scheibenblüten,  Arten  mit  dunkelgrün 
gefärbtem  Laub,  dunkelpurpurnen  Hüllschuppen  und  lilafarbigen 
Zungen,  wie  E.  unißorus  oder  T.  borealis  dagegen  auf  der  ganzen 
Fläche  oder  doch  an  den  Spitzen  lebhaft  purpurn  gefärbte  Zipfel 
des  Saumes  ihrer  Scheibenblüten.  Während  demnach  dieses 
Merkmal  der  Färbung  der  Scheibenblüten  bei  Arten,  deren 
Färbung  überhaupt  ziemlich  stationär  ist,  sich  in  der  Systematik 
ganz  gut  bewährt,  ist  es  bei  anderen  Typen  mit  bald  hellerem, 
bald  dunklerem  Kolorit  bei  geringerem  oder  größerem  Antlro- 
kyangehalt,  wie  z.  B.  bei  T.  alpina , gleichfalls  ziemlich  bedeuten- 
den Schwankungen  unterworfen.  Im  Alter  färben  sich  übrigens 
auch  die  anfänglich  gelben  Zipfel  der  Röhrenblüten  purpurn. 

Staubgefäße  sind  nur  in  den  zwitterigen  Blüten  der  Scheibe 
enthalten.  Den  zungenförmigen  und  engröhrigen  zungenlosen 
Blüten  des  Strahles  fehlen  sie  vollständig.  Sie  sind  dem  Tubus 
in  seiner  unteren  Häfte,  dort,  wo  er  sich  erweitert,  mit  den 
Filamenten  angewachsen  und  alternieren  mit  den  Zipfeln  des 
Saumes.  Ihre  Färbung  ist  hellgelb,  Trichome  sind  keine  vor- 
handen. Die  dünnen,  bandförmigen  Filamente  werden  von  je 
einem  zur  Anthere  führenden  Bündel  mit  Spiralgefäßen  durchzogen 
und  sind  viel  länger  als  die  schmal-lanzettlich-pfeil förmigen, 


416  Vi  erh.  a p p er , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


an  den  Bändern  nnr  lose  aneinanderhaftenden  Antheren,  deren 
schmale  Theken  durch  ein  breites,  nach  oben  zu  über  sie  hinaus 
zu  einem  schmal  - lanzettlicli-  dreieckigen  Gebilde  verlängertes 
Konnektiv  getrennt  werden  und  nach  unten  zu  kurz  geschnäbelt 
sind.  Zur  Zeit  der  vollen  Entwickelung  reichen  die  Antheren 
gerade  bis  zu  den  Zipfeln  der  Fetalen,  ja  manchmal,  wenn  die 
Röhre  der  Korolle  relativ  kurz  ist,  überragen  sie  sogar  den  Saum. 
Die  Thecae  öffnen  sich  intrors  mit  schmalem  Längspalt.  Die 
Folienkörner  sind  kugelig,  ganz  kurz-stachelig  mit  mehreren  vor- 
gebildeten  Durchtrittsstellen  für  die  Pollenschläuche. 

Fast  vollkommene  Übereinstimmung  herrscht  im  Baue  des 
Gynaeeeums.  Die  Fruchtknoten  sind  an  allen  Blüten  eines 
Köpfchens  von  gleicher  Beschaffenheit.  Sie  sind  von  außen 
nach  innen  stark  zusammengedrückt  und,  von  der  Breitseite  ge- 
sehen, schmal  elliptisch.  An  den  beiden  Seiten  haben  sie  je 
eine  aus  einem  Sklerenchymbündel,  dem  nach  außen  ein  Ölgang 
vorgelagert  ist,  bestehende  starke  Rippe.  Im  übrigen  sind  ihre 
'Wandungen  im  Gegensätze  zu  vielen  anderen,  vor  allem  amerika- 
nischen, Erigeron- Äxten  meist  ganz  nervenlos  und  auf  den  stets 
grünen  Flächen  vollkommen  glatt.  Selten  treten  drei  starke 
Rippen  auf  (z.  B.  bei  T.  pycnotricha).  Die  ganze  Fläche  der 
Üvarien  ist  mehr  oder  minder  dicht  mit  den  für  die  Frucht- 
knoten vieler  Kompositengattungen  charakteristischen  aufrecht 
abstehenden  Deckhaaren  bekleidet.  Den  Bau  dieser  Haare  hat 
Schenk1)  zuerst  genauer  geschildert.  Sie  bestehen  aus  drei 
Zellen,  von  denen  zwei  der  Wand  des  Ovars  zugekehrt  sind, 
während  sich  die  dritte  auf  der  von  diesem  abgewendeten  Seite 
befindet.  Von  den  beiden  inneren  Zellen  ist  die  basale  sehr 
kurz,  relativ  dünnwandig  und  durch  Feuchtigkeit  imgemein 
quellungsfähig,  die  obere  und  die  äußere  Zelle  sind  bedeutend 
länger  — letztere  ist  so  lang  wie  die  beiden  inneren  zusammen  — 
haben  dicke  Außenwände  und  weichen  am  oberen  Ende  des 
Trichoms  mit  den  Spitzen  voneinander  ab,  sodaß  das  Haar 
zweispitzig  erscheint.  Die  Haare  persistieren  und  spielen  nach 
Schenk  bei  der  Verbreitung  der  Früchte  eine  nicht  unwesent- 
liche Rolle.  In  verschiedenen  Fällen  haben  sie  verschiedene 
Länge,  doch  "kann  diesem  Verhalten  ebensowenig  wie  der  rela- 
tiven Menge  dieser  Trichome  systematische  Bedeutung  zu- 
gesprochen werden. 

Die  Griffel  und  Narben  sind  nicht  bei  allen  Blüten  von 
gleicher  Beschaffenheit.  Während  nämlich  die  weiblichen  Rand- 
blüten, sowohl  die  zungenförmigen  als  auch  die  engröhrigen, 
zungenlosen,  dünne  schlanke  Griffel  und  lineal  - zylindrische 
Schenkel  mit  ziemlich  kurzen,  reduzierten  Fegehaaren  — die- 
selben haben  ja  liier  keine  Funktion  zu  erfüllen  — besitzen, 
haben  die  zwitterigen  Blüten  der  Scheiben  relativ  dicke,  ge- 
drungene Griffel  mit  viel  stärkeren  keulig-zylindrischen  Griffel- 
schenkeln, deren  um  die  Enden  befindliche  Fegehaare  sehr 


i)  Bot.  Zeit.  XXXV.  1877.  S.  409  ff. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  417 


reichlich  und  kräftig  entwickelt  sind.  Im  übrigen  sind  alle 
Griffel  vollkommen  kahl  und  im  oberen  Teile  samt  den  Schenkeln 
purpurn  fingiert,  seltener,  z.  B.  in  den  gelben  Scheibenblüten 
und  auch  oft  in  den  Zungenblüten  des  E.  polymorphus , intensiv- 
oder  bleichgelb  gefärbt.  Das  Narbengewebe  befindet  sich  in  je 
einem  randständigen  Längsstreifen  auf  der  Innenseite  der  Griffel- 
schenkel. 

Zur  Zeit  der  Fruchtreife  werden  die  Köpfchen  tragenden 
Achsen  steifer  und  strecken  sich,  wenn  sie  gekrümmt  waren, 
gerade,  wie  dies  namentlich  an  E.  uniflorus  und  nächsten  Ver- 
wandten schön  zu  sehen  ist,  deren  Individuen,  während  sie  zur 
Blütezeit  die  Köpfchen  durch  Krümmung  des  Stengels  der  aus- 
trocknenden Wirkung  des  Windes  entrückt  haben,  jetzt  ihre 
Stengel  unter  beträchtlicher  Versteifung  und  oft  auch  Ver- 
längerung1) dem  Winde  entgegenstrecken,  um  ihm  die  reifen 
Achaenen  preiszugeben. 

Die  Hüllschuppen  verkahlen  zunächst  in  größerem  oder  ge- 
ringerem Grade,  nehmen  durch  oft  erst  jetzt  erfolgende  Antlio- 
kyanbildung  eine  intensiv  purpurne  Farbe  an  (E.  uniflorus,  poly- 
morphus),  (was  vielleicht  mit  der  besseren  Ausnützung  der  Wärme 
für  die  heranreifenden  Früchte  in  Zusammenhang  steht),  erhärten 
schließlich  und  werden  zurückgeschlagen,  sodaß  ihre  Spitzen  jetzt 
schief  nach  abwärts  gerichtet  sind,  ohne  sich  aber  zurückzu- 
rollen. Die  Ivorollen  fallen  ab  und  die  Achaenen2),  an  denen 
die  schon  beschriebenen  Haare  erhalten  bleiben,  werden  samt 
dem  gleichfalls  persistierenden,  als  Fallschirm3)  und  überhaupt 
zur  Erleichterung  des  Fliegens  dienenden  Pappus  den  Lüften 
preisgegeben. 

Der  die  ganze  Achaene  erfüllende  Embryo  besteht  aus  einem 
sehr  kurzen,  dicken  Wiirzelchen  und  zwei  mächtigen,  länglich 
verkehrt-eiförmigen,  an  der  Spitze  etwas  ausgerandeten  Kotyle- 
donen, welche  die  winzige  Plumula  einschließen. 

Wie  schon  zu  Beginn  des  der  Blütenmorphologie  gewidmeten 
Teiles  hervorgehoben  wurde,  gibt  es,  abgesehen  von  der  aller- 
dings besonders  wichtigen  Zahl  der  Blütentypen,  eigentlich  kein 
einziges  Merkmal,  das  in  seinen  Unterschieden  derartig  konstant 
wäre,  daß  man  auf  Grund  desselben  allein  irgendwelche  zwei 
alpine  Trimorpha-  oder  Erigeron- Arten  jederzeit  mit  voller  Be- 
stimmtheit auseinanderhalten  könnte.  Nur  die  Formen  der 
Gruppe  der  T.  acris , insgesamt  Typen  der  Ebenen,  sind  durch 
ihre  längeren,  dünneren  Pappusstrahlen  und  die  kürzeren 
Zungen  der  Blüten  des  Randes  von  allen  alpinen  Typen  immer 

')  Au  Stöcken  des  E.  Unalaschkensis  fand  ich  die  Blütenstengel  von 
11,  die  Fruchtstengel  von  IG  cm  Länge,  als  Beweis  für  das  beträchtliche 
nachträgliche  Längenwachstum  derselben. 

2)  Über  den  Bau  der  Fruchtwand  vergl.  Heineck,  Beitrag  zur 
Kenntnis  des  feineren  Baues  der  Fruchtschale  der  Kompositen.  Inaug-Diss. 
Leipzig.  1890. 

3)  Vergl.  z.  B.  Vogler,  Ü.  d.  Verbreitungsinittel  der  Schweiz.  Alpen- 
pflanzen. (Flora  89.  B.  Erg.  B.  1901.)  — Frieb,  Der  Pappus  als  Ver- 
breitungsmittel der  Kompositenfrüchte.  (Ost.  bot.  Zeitschr.  LI.  1901.) 

28 


Beihefte  Rot.  Ontralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


418  Vi  erhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


ohne  Schwierigkeit  zu  unterscheiden,  differieren  aber  unterein- 
ander auch  nur  durch  Charaktere  ganz  gradueller  Natur.  Inner- 
halb dieses  Formenkreises  kann  man  ebenso  wie  innerhalb  der 
Gruppe  der  T.  alpin a,  des  E.  uniflorus  oder  polymorphus  nur 
auf  Grund  einer  vergleichenden  Betrachtung  aller  vegetativen 
und  floralen  Merkmale  unter  gleichzeitiger  Berücksichtigung  der 
geographischen  Verbreitung  aller  Typen  zur  Erkenntnis  der 
natürlichen  Rassen  gelangen. 

Sämtliche  alpine  Erigeron- Arten  sind  insektophil.  Als  Be- 
sucher fungieren  insbesondere  Falter,  Fliegen,  seltener  Käfer 
etc.1).  Als  Anlockungsmitte]  für  die  Insekten  sind  die  durch 
Anordnung,  Form  und  Farbe  der  Zungen-  und  Röhrenblüten 
als  augenfälliger  Schauapparat  ausgeprägten  oberen  Flächen  der 
Köpfchen  besonders  geeignet;  als  Nahrung  dient  den  Insekten 
der  Honig,  den  ihnen  nach  Hermann  Müllers2)  Untersuchungen 
die  zwitterigen  und  eventuell  auch  die  engröhrigen  weiblichen 
Blüten  darbieten.  Ob  auch  die  Zungenbliiten  Honig  sezernieren, 
hat  H.  Müller  nicht  untersucht. 

Die  Zwitterblüten  sind  proterandrisch.  Autogamie  innerhalb 
derselben  Blüte  ist  vorerst  ganz  ausgeschlossen.  Da,  wie  schon 
Kerner3)  nachgewiesen  hat,  und  wie  auch  ich  an  reichlichem 
Trockenmateriale  konstatieren  konnte,  innerhalb  eines  Köpfchens 
die  Narben  der  weiblichen  Blüten  schon  belegungsfähig  sind, 
wenn  der  Pollen  in  den  Antheren  der  Zwitterblüten  noch  nicht 
reif  ist,  kann  schon  in  diesem  Stadium  Selbstbefruchtung  inner- 
halb eines  Köpfchens  erfolgen.  Auf  jeden  Fall  werden  zunächst 
Narben  rein  weiblicher  Blüten  mit  dem  Pollen  der  zwitterigen 
belegt,  den  die  Antheren  auf  die  geschlossenen,  mit  Fegehaaren 
bedeckten  Spitzen  der  Griffelschenkel  abgelagert  und  so  für  die 
Insekten  leichter  erreichbar  gemacht  haben.  Selbstbestäubung 
innerhalb  einer  und  derselben  Blüte  kann  zu  dieser  Zeit  unmöglich 
eintreten,  da  die  innen  an  den  Griffelschenkeln  in  zwei  marginalen 
Streifen  liegenden  Narben  zwischen  diesen  verborgen  und  für 
Pollen  nicht  zu  erreichen  sind.  Später  wachsen  zumeist  die 
Griffel  der  Zwitterblüten  in  die  Länge  und  werden  so  über  die 
Zipfel  des  Saumes  gehoben,  die  Schenkel  biegen  sich  zunächst 
so  auseinander,  daß  ihre  Spitzen  sich  noch  berühren,  später  aber 
spreitzen  sie  vollkommen,  allerdings  ohne  sich  einzurollen.  Ihre 
Narben  können  jetzt  mit  fremdem  Pollen  belegt  werden.  Später 
soll  durch  Verschränkung  der  Griffeläste  Autogamie  ermöglicht 
werden.4)  Vielfach  scheinen  sich  übrigens  die  Griffelschenkel 
überhaupt  gar  nicht  über  den  Saum  zu  erheben  und  nur  als 
mit  den  Fegehaaren  den  Pollen  der  Antheren  abstreifende 
Organe  zu  dienen.  Wenigstens  spricht  die  Tatsache,  daß  in 

')  Vergl.  Ivnuth,  Handb.  d.  Blütenbiol.  II.  1.  1898.  S.  590. 

2)  Alpenblumen.  S.  445 — 447.  1881.  Vergl.  auch  Ekstam  in  Troms. 

Mus.  Aarsh.  XVIII.  1897. 

3)  Kerner,  Pflanzenleben  II.  1891.  S.  311. 

4)  Kerner,  Pflanzenleben.  2.  Aufl.  II.  1898.  S.  323. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen Erigeron-Arten Europas  etc.  419 

vielen  Köpfchen  verschiedener  Arten,  wenn  die  Zungenblüten 
schon  längst  Früchte  angesetzt  haben,  die  zwitterigen  noch 
immer  keine  vorgestreckten  Griffeläste  zeigen  und  in  ihren 
Acliaenen  auch  keine  entwickelten  Embryonen  enthalten,  sehr 
zugunsten  dieser  Annahme. 

Blütenbiologisch  stellen  die  Arten  der  Gattung  Trimorpha 
im  Vei'gleiche  zu  den  Erigeron- Arten  ein  höheres  Stadium  dar, 
womit  übrigens  keineswegs  gesagt  sein  soll,  daß  sie  etwa  gene- 
tisch \on  ihnen  abzuleiten  sind.  Daß  vielmehr  im  Gegenteile 
phylogenetisch  Trimorpha  ein  älteres  Stadium  als  Erigeron  sein 
dürfte,  wird  später  ausführlich  begründet  werden.  Sicherlich  gilt  für 
die  Köpfchen  aller  von  mir  untersuchten  Arten  der  Gattung 
Trimorpha  das,  was  H.  Müller  von  denen  der  T.  alpina  sagt: 
„Die  Blütengesellschaften  des  E.  alpinus  bestehen  also  aus  drei 
Klassen  von  Individuen  mit  verschiedenen  Funktionen:  1.  Weib- 
liche Bandblüten,  die  gleichzeitig  mit  ihrer  Fahne  der  Augen- 
fälligkeit und  mit  ihrem  Stempel  der  Fruchtbildung  dienen. 
2.  Weibliche  fahnenlose  Blüten  zwischen  Band  und  Mitte,  die 
nur  der  Fruchtbildung  dienen.  3.  Zweigeschlechtige,  die  Mitte 
einnehmende  Blüten,  die  am  meisten  Verschiedenartiges  leisten, 
indem  sie  a)  Honig  produzieren  und  den  Besuchern  darbieten, 
b)  die  männlichen  Befruchtungskörper  hervorbringen,  durch  die 
eine  Befruchtung  der  beiden  anderen  Blütenklassen  erst  ermöglicht 
wird,  c)  mit  ihren  Narben  der  Befruchtung,  und  zwar  wahrscheinlich 
bei  ausbleibendem  Insektenbesuch  der  Selbstbefruchtung,  dienen“'. 

Für  unsere  alpinen  Arten  der  Gattung  Erigeron  gelten  nur 
der  erste  und  dritte  von  den  eben  zitierten  Sätzen.  In  ihren 
Köpfchen  ist  ja,  weil  ihnen  die  engröhrigen  („fahnenlosen“) 
Blüten  fehlen,  die  Arbeitsteilung  nicht  so  weitgehend  wie  bei 
den  stammverwandten  Trimorpha- Typen. 

Der  Umstand,  daß  durch  Insekten  Fremdbefruchtung  bewirkt 
wird,  macht  es  verständlich,  daß  an  Orten,  wo  verschiedene  Tri- 
morpha- oder  Erigeron  -Arten  zusammen  Vorkommen,  Bastarde 
auftreten.  Von  der  großen  Anzahl  alpiner  Trimorpha-  und 
Erigeron- Formen,  die  bisher  als  Bastarde  beschrieben  wurden, 
dürften  in  der  Tat  manche,  nach  ihrem  morphologischen  Ver- 
halten zu  schließen,  hybriden  Ursprunges  sein.  Leider  wird  die 
Beurteilung  der  Bastardnatur  von  Erigeron- Individuen  meistens 
dadurch  erschwert,  daß  die  Pollenbeschaffenheit  nicht  immer  als 
charakteristisches  Merkmal  mit  liei’angezogen  werden  kann.  Denn 
von  E.  Hiiltsenii , der  bekannten  Hybride  zwischen  T.  acris  und 
E.  Canadensis , in  deren  Staubbeuteln  nach  meinen  Beobachtungen 
überhaupt  kein  Pollen  zur  Entwickelung  kommt,  abgesehen,  fand 
ich  alle  anderen  Individuen,  deren  morphologische  Beschaffen- 
heit ihre  Bastardnatur  mit  einiger  Sicherheit  an  nehmen  ließ,  (z.  B. 
bei  T.  Attica  X angulosa,  T.  Attica  X E.  polymorphus),  im  Be- 
sitze von  mehr  oder  minder,  allerdings  niemals  sehr  reichlichem 
Pollen  x),  über  dessen  Keimfähigkeit  ich  natürlich  keine  Angaben 


*)  Leider  ist  an  Herbarmaterial  eine  durchgreifende  Untersuchung 


420  Vie  rhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


machen  kann.  Aus  diesem  Verhalten  glaube  ich  jedoch  nicht 
schließen  zu  müssen,  daß  die  fraglichen  Individuen  keine  Bastarde 
sind,  sondern  vielmehr,  daß  innerhalb  der  Gattung  Erigeron  durch 
wechselseitige  Kreuzung  relativ  nahe  verwandter  Arten  unter 
Umständen  fruchtbare  Hybriden  oder  doch  solche  mit  gutem 
Pollen  zustande  kommen  können.  Daß  andererseits  eine  Kreuzung 
einander  so  fernstehender  Arten,  wie  es  T.  acris  und  E.  Cana- 
densis  sind,  eine  unfruchtbare  Nachkommenschaft  liefert,  darf 
wohl  nicht  Wunder  nehmen  und  steht  mit  der  eben  aus- 
gesprochenen Annahme  keineswegs  in  Widerspruch. 

Die  Möglichkeit  der  Existenz  fruchtbarer  Hybriden  ver- 
bunden mit  der  einer  eventuellen  Steigerung  der  Fruchtbarkeit 
eines  Bastardstockes  im  Laufe  der  Jahre  legt  die  Vermutung 
nahe,  daß  dieselben  fortgesetzt  fruchtbare  Nachkommenschaft 
erzeugen  und  so  eventuell  „zu  Arten  werden“  können,  eine  Ver- 
mutung, die  mir  namentlich  für  die  Kreuzung  T.  alpina  X 
E.  uniflorus  einen  großen  Grad  von  Berechtigung  zu  haben 
scheint;  denn  ich  glaube,  daß  T.  neglecta , ein  Typus,  der  in 
morphologischer  Hinsicht  völlig  intermediär  zwischen  den  ge- 
nannten Arten  steht,  aber  völlig  fertilen  Pollen  hat  und  reichlich 
fruchtet,  ein  solcher  zur  Art  gewordener  Abkömmling  von  Hy- 
briden derselben  sein  kann.  Die  Lösung  der  Fragen,  ob  T.  neg- 
lecta wirklich  der  ausgesprochenen  Vermutung  entspricht,  wie 
weit  er  sich  bejahenden  Falles  in  seiner  Nachkommenschaft 
konstant  erhält,  ob  eine  Aufspaltung  in  die  Stammarten  nach 
der  Mendel’ sehen  Regel  stattfindet  oder  nicht,  ob  eventuell  Ver- 
mehrung durch  Parthenogenese  oder  Nuzellarembryonenbildung 
eintritt  und  die  Konstanz  der  T.  neglecta  verständlich  macht, 
wäre  nur  durch  jahrelange  ausgedehnte  an  Ort  und  Stelle 
durchzuführende  Kulturversuche  und  experimentelle  Eingriffe 
möglich. 

Die  Verbreitung  der  Früchte  erfolgt  durch  den  AVind  oder 
möglicherweise  auch  — nach  Fngler1)  — durch  \7ögel.  Das 
spezifische  Gewicht  des  aus  Achaene  und  Pappus  bestehenden 
Flugapparates  ist  ein  minimales.  Diese  Tatsache  macht  uns  die 
ungemein  große  AVanderungs- . und  Besiedelungsfähigkeit  der 
Trimorpha-  und  Erigeron -Arten  verständlich.  Bei  großer  Luft- 
feuchtigkeit soll  nach  Schenk2)  das  Flugvermögen  der  Früchte 
noch  dadurch  gefördert  werden,  daß  die  Trichome  der  Achaenen 
infolge  Quellens  der  inneren  Basalzellen  spreitzen,  wodurch  das 
A7olumen  des  Flugapparates  vergrößert,  das  spezifische  Gewicht 
aber  verringert  wird. 

dieser  Verhältnisse  sehr  erschwert,  ja  unmöglich,  da  man  vielfach  nicht 
ganze  Serien  von  Entwickelungsstadien  untersuchen  kann.  Der  Proteran- 
drie  wegen  eignen  sich  nur  eben  im  Aufblühen  begriffene  Zwitterblüten 
zur  Pollenuntersuchung. 

!)  Versuch  einer  Entwicklungsgeschichte  der  Pflanzenwelt.  I.  1879. 
p.  120).  Vergleiche  auch  Vogler,  P.,  Über  die  Verbreitungsmittel  der 
schweizerischen  Alpenpflanzen.  (Elora.  a.  a.  0.). 

2)  ln  Bot.  Zeit.  a.  a.  0. 


Vier  kapp  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  421 


II.  Beschreibung  der  einzelnen  Formen. 

Cassini  war  der  erste,  welcher  aus  der  Tatsache,  daß  es 
Erigeron  - Arten  mit  zweierlei  und  solche  mit  dreierlei  Blüten 
gibt,  tiefgreifende,  systematische  Konsequenzen  zog,  indem  er 
das  alte  Lin  ne’ sehe  Genus  Erigeron  in  zwei  Gattungen  trennte, 
von  denen  die  eine  — Trimorpha  — die  Arten  mit  dreierlei 
Blüten,  und  zwar  rührigen  Zwitterblüten  der  Scheibe  und  eng- 
röhrigen  weiblichen  Blüten  des  Randes,  deren  äußere  in  je  eine 
Zunge  verlängert,  während  die  inneren  zungenlos  sind,  die  andere 
— Erigeron  im  engeren  Sinne  — die  Arten  mit  zweierlei  Blüten, 
und  zwar  rührigen  zwitterigen  Blüten  der  Scheibe  und  eng- 
rührigen weiblichen  Zungenblüten  des  Randes,  umfaßt.  De  Can- 
dolle  hat  im  Prodromus  Cassinis  Einteilung  mit  der  scheinbar 
nur  formellen  Abweichung  akzeptiert,  daß  er  die  beiden  Gruppen 
als  Sektionen  einer  Gattung,  Erigeron  im  weiteren  Sinne  Linnes, 
subsumierte,  ein  Vorgehen,  das  von  den  meisten  Floristen  nach- 
geahmt wurde.  Auch  in  den  großen  Werken  von  Endlicher, 
Engler  und  Prantl  usw.  findet  sich  De  Candolles  Einteilung 
mit  einigen  geringfügigen  Abweichungen,  die  ihren  Grund  haupt- 
sächlich in  dem  Bedürfnisse  hatten,  verschiedene  Artengruppen 
oder  einzelne  Arten  als  eigene  Sektionen  abzusondern,  im  Prin- 
zip angenommen. 

Daß  aber  De  C andolle  nicht  so  weit  ging  wie  Cassini 
und  die  beiden  Gruppen  nicht  als  Gattungen  gelten  ließ,  sondern 
zu  einer  Gattung  vereinigte,  erklärt  sich  wohl  daraus,  daß  er, 
wie  schon  aus  den  Worten:  „Erig.  Alpini  var.  aliae  plurimis 
aliae  paucissimis  floribus  foemineis  tubulosis  donatae  demonstrant 
strictam  huius  sectionis  ( Trimorphaea ) cum  priore  affin  itatenU 
(Prodr.  1.  c.)  hervorgeht,  auf  Grund  der  Beobachtung,  daß 
manchmal  bei  gewissen  Trimorplien  nur  sehr  wenige  Zungen- 
blüten auftreten.  der  Ansicht  war,  welcher  sich  leider,  nicht  zu 
Gunsten  der  Systematik  der  Gattung,  viele  Forscher  anschlossen, 
daß  seine  beiden  Sektionen  durch  Übergänge  miteinander  ver- 
bunden sind.  Dies  war  auch  die  Ursache,  warum  er  die  beiden 
Euerigeronten  E.  polgmorplms  (=  glabratus)  und  uniflorus  mit 
Trimorpha  alpina  zu  einer  vollkommen  unnatürlichen  Sammelart: 
Erigeron  alpinus  vereinigte. 

Dieser  Ansicht  kann  ich  nun  absolut  nicht  beipflichten. 
Von  Übergängen,  wie  sie  De  Candolle  und  viele  andere 
Autoren  annehmen,  ist  gar  keine  Rede.  Vor  allem  sei  hervor- 
gehoben, daß  ich  an  sehr  reichem  Vergleichsmaterial  von  E.  uni- 
florus und  polymorplius  niemals  ein  Stück  gesehen  habe,  welches 
auch  nur  eine  Andeutung  einer  zungenlosen  weiblichen  Blüte 
zeigte  und  infolgedessen  als  Übergang  zu  Trimorpha  hätte  auf- 
gefaßt werden  künnen.  Umgekehrt  künnen  aber  auch  Trimorplien 
mit  nur  sehr  wenigen  zungenlosen  weiblichen  Blüten  keineswegs 
als  Übergänge  zu  Erigeron  gedeutet  werden.  Ja  selbst  die 
wenigen  Exemplare,  welche  ich  als  wahrhaftig  nur  zweierlei- 


422  Vierhap per , Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


blutige  T.  alpin a oder  borcalis  bezeichnen  zu  müssen  glaube, 
erscheinen  bei  Berücksichtigung  der  Gesamtheit  ihrer  anderen 
Charaktere  meist  als  so  typische  T.  alpina  oder  borealis,  daß 
auch  sie  durchaus  nicht  als  Zwischenformen  anzusprechen  sind. 

Ich  glaube  auf  Grund  dieser  Erfahrungen  ohne  weiteres 
behaupten  zu  können,  daß  die  Grenzen  zwischen  Trimorpha  und 
Erigeron  sehr  scharfe,  zum  mindesten  ebenso  scharfe  sind  wie 
zwischen  Conyza  und  Trimorpha,  von  denen  erstere  gegenüber 
letzterer  Gattung  nur  die  kurzen  oder  fehlenden  Ligulae  als 
kaum  durchgreifendes  Unterscheidungsmerkmal  aufweist,  und  es 
erscheint  mir  demgemäß  viel  natürlicher,  Trimorpha , wenn  schon 
nicht  mit  Conyza  zu  vereinigen,  so  doch  von  Erigeron  ab- 
zutrennen und  als  eigene  Gattung  wieder  herzustellen.  Will 
man  aber  Trimorpha  nicht  den  Rang  einer  Gattung  geben,  so 
trägt  man  den  natürlichen  Verhältnissen  noch  viel  mehr  Rech- 
nung, wenn  man  sie  mit  Conyza  als  mit  Erigeron  zusammen- 
zieht. oder  überhaupt  nur  eine,  Conyza,  Trimorpha  und  Erigeron 
umfassende  Gattung  anerkannt.  Von  den  drei  Gattungen  Conyza , 
Trimorpha  und  Erigeron  stellt  in  genetischer  Hinsicht,  wie  an 
anderer  Stelle1)  des  ausführlicheren  dargetan  wird,  Conyza  das 
älteste,  Erigeron  das  jüngste  Stadium  dar. 

A.  Die  Arten  der  Gattung  Tr imorpha. 

Gemeinsame  Merkmale : 

Flores  radii  feminei  exteriores  ligulati,  interiores  semper 
fere  eligulati,  anguste  tubulosi,  disci  hermaphroditici,  tubulosi. 
Squamae  erectae.  Pappiis  subsplendens  vel  opacus,  rufus  vel 
albidus. 

Trimorpha  Cassini  Dict.  sc.  nat.  III,  suppl.  p.  65  (1816). 

Erigeron  Linne  gen.  plant,  ed.  I.  No.  653  (1737);  ed.  V. 
No.  855  (1754).  p.  p. 

Trimorphaea  Cassini  Dict.  sc.  nat.  XXXVII,  p.  462  et  482 
(1825). 

Erigeron  Sectio  Trimorphaea  De  Candolle,  Prodr.  syst.  nat. 
regn.  veg.  V,  p.  290  (1836);  Endlicher,  Gen.  plant,  p.  378  (1836 — 
1840);  Boissier,  Flor.  or.  III,  p.  162  (1875);  Asa  Gray,  Contr. 
North.  Am.  Bot.  I.  Not.  Comp,  in  Proc.  Am.  Ac.  nat,  sc.  8,  p.  95 
(1880 — 81);  Syn.  Fl.  North.  Am.  Gamop.  p.  219  (1886);  Hoff- 
mann  in  Engler  u.  Prantl,  Nat.  Pflanzenfam.  IV,  5,  p.  164 
(1894). 

Durch  die  Gliederung  dieser  Gattung  in  zwei  Sektionen 
glaube  ich  den  natürlichen  V erhältnissen  Rechnung  zu  tragen, 
denn  es  erweisen  sich  die  Arten  jeder  der  beiden  Sektionen  als 
untereinander  näher  verwandt  als  eine  derselben  mit  irgend  einer 
Art  der  anderen  Gruppe. 


')  Vergl.  Abschn.  III. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  423 


a)  Sectio  Brachyglossae. 

Biennes  vel  perennes.  Caules  semper  fere  ramosi,  pleioce- 
phali.  Caulium,  foliorum,  squamarum  pili  simplices  magni  bre- 
ves  vel  medii,  recti,  Capitula  parva  vel  media.  Ligulae  involu- 
crum  parum,  rarius  multum  excedentes.  Pappi  subsplen- 
dentis  setae  tenues  fructificandi  tempore  aclieniis  triplo  longiores, 
involucra  mul  tum  superantes. 

Trimorpha  Sectio  Brachyglossae  Vierhapper  hoc  loco. 

In  diese  Gruppe  gehören  Trimorpha  acris  und  ihre  nächsten 
Verwandten.  Ausnahmslos  Pflanzen  der  Ebenen,  sollen  sie  hier 
nicht  Gegenstand  eingehenderer  Erörterung  sein. 

Es  sei  nur  hervorgehoben,  daß  die  Gruppe  in  ihrer 
Verbreitung  auf  Europa,  das  nördliche  Afrika  und  auf  Asien 
beschränkt  und  nur  durch  ganz  wenige  Arten  im  nördlichen  Nord- 
amerika vertreten  ist,  im  übrigen  aber  dem  neuen  Kontinente 
fehlt.  Innerhalb  ihres  großen  Areals  ist  sie  in  eine  Reihe  geo- 
graphischer Rassen  gegliedert,  deren  wichtigste  hier  namhaft 
gemacht  werden  mögen. 

Die  weitaus  häufigste  Art  der  Gruppe  ist  T.  acris  (L.),  eine 
über  die  Niederungen  des  gemäßigten  und  südlichen  Europa 
sowie  des  gemäßigten  Asien  weit  verbreitete,  inbezug  auf  Grad 
der  Verzweigung,  Stärke  der  Behaarung,  insbesondere  was  die 
großen  Deckhaare  anbelangt,  Größe  der  Köpfchen  etc.  ziemlich 
veränderliche  Pflanze.  Von  ihr  nicht  allzuscharf  geschieden  ist 
die  in  den  Alpen  nicht  gerade  seltene  T.  angulosa  (Gaud.),  eine  durch 
gewöhnlich  purpurn  überlaufene  Stengel  und  das  fast  völlige 
Kehlen  der  großen  Deckhaare  charakterisierte  Rasse  (vielleicht 
Kalkform?)  und  die  skandinavische  T.  Droehachiensis  (0.  E.  Müller) 

Im  pontischen  Gebiete  Europas,  schon  in  Siebenbürgen, 
vor  allem  aber  in  Südrußland,  wohnt  die  stattliche  T.  Podolica 
(Besser). 

Während  die  bisher  besprochenen  Typen  an  ihren  Stengeln 
keine  Drüsen-,  sondern  zweierlei,  große  und  kleine,  Deckhaare 
führen,  kommt  auf  der  iberischen  Halbinsel  eine  der  T.  acris , 
sehr  nahestehende  Rasse  vor,  welche  ganz  ähnlich  wie  die 
mediterranen  Macroglossae  statt  der  kleinen  Deckhaare  Drüsen- 
haare führt,  und  welche  ich  als  T.  Hispanica  benenne.1)  Ab- 
gesehen von  dieser  charakteristischen  Art  der  Bekleidung  unter- 
scheidet sich  dieselbe  — als  Gebirgspflanze  — auch  durch 
größere  Köpfchen  und  längere  Ligulae  von  T.  acris. 

Sehr  charakteristische  Rassen  vertreten  die  T.  acris  in  den 
nördlichen  Gebieten  Europas  und  Asiens.  Dieselben  sind  im 
Gegensätze  zu  ihren  südlichen  Verwandten  durch  mehr  minder 
dunkles  Kolorit  ihres  Laubes,  dunkelpurpurn  gefärbte  Involukral- 
schuppen  und  das  Fehlen  der  Deckhaare,  anstelle  derer  zahlreiche 


*)  Standorte:  Iberische  Halbinsel,  Spanien,  Provinz  Teruel.  Sierra  de 
Valacloche.  Calc.  1500  m (E.  Reverclion,  PI.  d.  Esp.  Nr.  796.  18913:  hb. 
Tscli. ; hb.  U.  V.).  Sierra  de  Camerena  Calc.  1600  m (E.  Peverchon,  PI.  d. 
Esp.  Nr.  796:  hb.  U.  V.). 


4*24  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

sehr  kurz  gestielte,  fast  sitzende  Drüsenköpfchen  am  oberen 
Stengel  und  an  der  Hülle  auftretep,  ausgezeichnet.  Ich  denke 
vor  allem  an  die  skandinavischen  Typen  T.  polita  (Fries.)  und 
rigida  (Fries.),  die  sibirische  T.  elongata  (Ledebour),  die  von 
Sibirien  bis  ins  westliche  boreale  Nordamerika  reichende  T.  armeri- 
folia  (Turcz.),  eine  der  wenigen  Vertreterinnen  ihres  Genus  in 
Nordamerika1),  und  die  wohl  kaum  von  ihr  zu  unterscheidende 
T.  racemosa  Nutt.  aus  Grönland. 

Während  T.  acris  und  die  sie  vertretenden  Rassen  im  mitt- 
leren und  nördlichen  Europa  im  allgemeinen  die  Gebirge  meiden, 
steigt  erstere  im  Mediterran-Gebiete  bis  zu  Höhen  von  2000  m. 
Sowohl  Boissiers  als  auch  Willkomms  und  Langes  Angaben 
bezeugen  dies.  Nach  ersterem  (Flor,  or.)  ist  sie  in  den  Gebirgen 
des  Orients  bis  zu  12000',  nach  letzterem  (Prod.  Fl.  Hisp.)  in  der 
Sierra  Nevada  bis  zu  6000'  Meereshöhe  zu  finden.  Daß  T.  acris 
unter  solchen  Umständen  gelegentlich  diesen  geänderten  Verhält- 
nissen angepaßte  neue  Rassen  ausgegliedert  hat,  darf  wohl  nicht 
Wunder  nehmen.  Im  Anhänge  werden  einige  solcher  mutmaß- 
lich aus  T.  acris  hervorgegangener  Typen  besprochen.  In  Mittel- 
europa, dessen  größere  Erhebungen  von  makroglossen  Typen 
bewohnt  werden,  ist  es  zu  keiner  solchen  Ausgliederung  ge- 
kommen. Nur  gelegentlich,  und  wie  es  den  Anschein  hat,  stets 
vereinzelt,  findet  sich  T.  acris  in  größeren  Höhen,  und  es  ist 
nicht  ohne  Interesse,  zu  beobachten,  daß  solche  Individuen  aus 
höheren  Lagen  durch  relativ  niedere  Stengel,  größere  Köpfchen 
und  längere  Ligulae,  also  gerade  durch  jene  Merkmale  aus- 
gezeichnet sind,  durch  welche  sich  die  schon  längst  an  die 
alpinen  Verhältnisse  angepaßte  Gruppe  der  Macroglossae  von  den 
Brachgglossae  unterscheidet.  Die  wegen  ihres  drüsigen  Indu- 
rnentes  früher  erwähnte  T.  Hispanica  ist  auch  wegen  ihrer 
großen  Köpfchen  und  langen  Ligulae  bemerkenswert,  denn  sie 
ist  ein  sicherlich  aus  T.  acris  hervorgegangener  Typus,  von  dem 
es  sehr  wahrscheinlich  ist,  daß  er  die  großen  Köpfe  und  langen 
Ligulae  erst  sekundär,  in  Anpassung  an  die  geänderten  Verhält- 
nisse der  hohen  Lage,  erworben  hat, 

b)  Sectio  Macroglossae. 

Perennes.  Gaules  non  raro  simplices,  monocephali.  Caulium, 
foliorum,  squamarum  pili  simplices  rnagni  medii  vel  longi,  plus 
minus  flexuosi.  Capitula  parva  — magna.  Ligulae  involucrum 
semper  multum  superantes.  Pappi  opaci  setae  fragiles,  fructifi- 
candi  tempore  aclieniis  duplo  tantum  longiores,  involucra  non 
multum  excedentes. 

Trimorpha  Sectio  Macroglossae  Vierhapper  hoc  loco. 

!)  Vor  kurzem  liat  Green  eine  neue  Form  aus  Nordamerika  beschrieben, 
die  mir  leider  nicht  bekannt  geworden  ist:  E.  jucundus  (Pittonia  III,  p.  165 
[1896 — 98]),  der  T.  Droebachiensis  nahestehend.  Erigeron  spatulatus  Vest  (sec. 
D.  C.  Prodr.)  ans  St.  Thomas,  eine  Art  mit  grobgesägten  Blättern,  gehört, 
obwohl  sie  De  C an  dolle  in  die  Sectio  Trimorphaea  stellt,  wohl  nicht 
hierher. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  425 


Subsectio  Hirsutae.  Pili  magni  caulium,  foliorum,  squama- 
rum  tantum  vel  praecipue  simpliees. 

1.  Triniorpha  alpina. 

Humilis,  media  vel  elata.  Gaules  2 — 40  cm  alti,  unus  vel 
pauci  ex  eodem  rhizomate,  erecti  vel  parum  curvati,  virides  vel 
purpurei,  simpliees,  monocephali  vel  ramosi,  ramis  1 — 10,  erecto- 
patulis,  vel  curvato-erectis , vel  erectis,  monocephalis,  elongatis, 
summorum  capitulis  caulem  primarium  superantibus,  vel  breves, 
capitulis  interdum  paene  sessilibus.  Folia  basalia  crassiuscula 
vel  tenuia,  oblonge  obovato-vel  elliptico-vel  lanceolato-spatu- 
lata,  1 — 12  cm  longa,  3 — 12,  saepius  6—9  mm  lata,  ima 
obtusa,  apice  non  raro  apiculata,  superiora  saepius  acutiuscula. 
Caulina  2 — 25,  internodiis  breviora,  aequalia  vel  — imprimis 
ima-longiora,  oblonge  elliptica  vel  oblonge  ovato-lanceolata  vel 
lineari-lanceolata,  ramorum,  si  adsunt,  1 — 2 anguste  lineari-lanceo- 
lata,  superioribus  intei'dum  exceptis  acuta.  Squamae  35 — 80, 
involucrum  plus  minus  dense  brevius  vel  longius  hirsutum  for- 
mantes,  erectae,  lineari-lanceolatae,  purpureae  vel  virides,  raro 
atropurpureae,  1 — 1,3  mm  latae,  longissimae  5 — 9 mm  longae. 
Indumentum  caulium  et  foliorum  pili  simpliees  magni  longi  vel 
breves  multi  vel  pauci,  in  bis  parvis  multis  intermixtis,  squa- 
marum  pili  magni  multi  glanduliferique  parvi  pauci.  Caules 
imprimis  in  basi  — interdum  etiam  usque  ad  apicem  — longe 
et  dense,  non  raro  densissime  hirsuti,  rarius  glabrescentes,  folia 
in  pagina  utraque  et  in  marginibus  plus  minus  dense  liirsuta, 
rarius  in  faciebus  glabrescentia,  involucra  plus  minus  dense  et 
longe  liirsuta.  Capitula  parva,  media  vel  magna.  Pappi  setae 
3 — 4 mm  longae.  Flores  ligulati  ca.  60 — 150,  ligulis  ca.  3,5  bis 
6 mm  longis,  roseis  vel  purpureis,  ca.  0,8 — 1,2  mm  latis,  eligulati 
numerosi,  rarius  pauci,  rarissime  deficientes,  tubulosi  flavidi  vel 
apice  purpurascentes,  interdum  atropurpurei. 

Trimorpha  alpina  Vierliapper  hoc  loco,  non  J.  E.  Gray, 
Nat,  Arr.  Brit,  pl.  II,  p.  467  (1821). 

Erigeron  alpinum  Linne,  Sp.  pl.  p.  864  (1753). 

Synonyme:  E.  alpinus  Nynian,  Consp.  Flor.  Eur.  p.  388 
(1878 — 82)  p.  p.;  Ledebour,  Fl.  Ross.  II,  p.  490  (1844—46)  p.  p.; 
Baumgarten,  Enum.  stirp.  Transs.  III,  p.  120  (1816);  Schur,  Enum. 
plant.  Transs.  p.  309  (1866);  Brandza,  Prodr.  floi\  Rom.  p.  266 
(1879 — 83);  Reichenbach,  Fl.  Germ.  exc.  p.  240  (1830 — 32)  p.  p. ; 
Koch  in  Flora  XVIII,  p.  261  (1835)  et  Syn.  Fl.  Germ.  Helv. 
p.  354  (1837);  Sauter,  Flor.  Gefäßpfl.  Herz.  Salzb.  2.  Aufl.,  p.  49 
(1879);  Wulfen,  Fl.  Nor.  ed  Fenzl  p.  695  (1858)  p.  p.;  Pacher  u. 
Jabornegg,  Flor.  Kämt.  I,  2,  p.  75  (1884);  Hausmann,  Fl.  Tir. 
p.  429  (1851);  Kerner  in  Sched.  Fl.  Aust,  Hung.  Nr.  252  (1881); 
Fritsch,  Exk.  Fl.  Ost.  p.  563  (1897);  Garcke,  111.  Fl.  Deutschi. 


426  Vie  rhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

17.  Aufl.,  p.  300  (1895)1);  Prantl,  Exk.  El.  Bayern  2.  Aufl.,  p.  487 
(1894)  0;  Kraentzle  in  Mitt.  bayr.  bot.  Ges.  München  Nr.  34,  p.  432 
(1905)1);  Gaudin,  El.  Helv.  V,  p.  265  (1829);  Gremli,  Exk.  El. 
Schweiz,  p.  193  (1867);  Scliinz  u.  Keller,  Fl.  Schweiz  p.  521 
(1900);  Lamarck,  Fl.  Fr.  II,  p.  140  (1778);  Villars,  Hist.  pl. 
Dauph.  III,  p.  236  (1789);  Grenier  et  Godron,  Fl.  Fr.  II,  p.  98 
(1850);  Rouy,  Fl.  Fr.  VIII,  p.  155  (1903)  p.  p. ; Bertoloni,  Fl.  It. 
IX,  p.  190  (1853);  Arcangeli,  Comp.  Fl.  It.  p.  340  (1882);  Will- 
komm et  Lange,  Prodr.  Flor.  Hisp.  II,  p.  33  (1870). 

E.  alpinum  ß majus  Boiss.  Fl.  or.  III  p.  166  (1875);  Halacsy, 
Consp.  fl.  Graec.  II,  p.  15  (1902)  non  Boissier,  Voy.  Esp.  1.  c. 

E.  alpinas  var.  a et  4 Be  Candolle,  Prodr.  syst.  nat.  regn. 
veg.  Y,  p.  291  (1836)  p.  p. 

E.  alpinus  incl.  var.  ß glabratus  und  y elatior  Grecescu, 
Consp.  Fl.  Rom.  p.  293  (1898). 

E.  alpinus  var.  a intermedius , ß typicus , y grandiflorus  Bri- 
quet,  Nouv.  not,  flor.  sur  les  Alp.  Lern,  in  Ann.  Cons.  et  Jard. 
bot,  Geneve  III,  p.  112  ff.  (1899). 

E.  alpinus  var.  a)  typicus , b)  hirsutus , c)  pleiocephalus , d)  gran- 
diflorus, ß)  strigosus , y)  intermedius  Fiori  e Paoletti,  Flor.  anal. 
It.  III.  1.  p.  234  ff.  (1903). 

E.  alpinus  a ) typicus , ß)  hirsutus,  y)  macranthus,  e)  Funlcii, 
£)  humilis  Rouy  1.  c. 

E.  alpinus  subsp.  typicus  v.  intermedius,  hirsutus,  gracilis. 
Rikli,  Beitr.  z.  Kenntn.  Schweiz.  Erig.  II,  Übers,  u.  syst.  Glied. 
Erig.  Schweiz.  Fl.  in  Ber.  Schweiz,  bot.  Ges.  XIV,  p.  131  (1904)  non 
Beck  und  f.  elongata  bei  Chenevard  in  Bull.  herb.  Boiss.  ser.  II, 
IV,  p.  642  (1904). 

E.  alpinus  c)  albiflorus  (?),  d)  pleiocephalus  Willkomm,  Führ, 
p.  292  (1863). 

E.  rupestre , asteroides  (?),  hirsutum,  gl  ah  rum,  alpestre  Hoppe 
in  exs. 

E.  glabratus  Schur  1.  c.  (?)  non  Hoppe. 

E.  neglectum  Simonkai,  Enum.  flor.  Transs.  p.  302  (1886)  p.  p. 
non  Kerner. 

Stenactis  alpina  Cassini  in  Biet.  XXXVII,  p.  462  (1825). 
Tessenia  alpina  Bubani,  Fl.  Pyr.  ed.  Penzig  II,  p.  264 
(1900)  p.  p. 

Tessenia  glabrata  Bubani  1.  c. 

Abbildungen2).  Reichenbach.  Ic.  Flor.  Germ.  Helv.  T.  914 
I,  1 — 6 non  II  (1854)  u.  T.  915,  I.  — Taf.  II.  Fig.  1 — 4. 


0 Aus  Bayern  und  dem  Deutschen  Reiche  überhaupt  habe  ich  keine 
Belege  der  T.  alpina  gesehen.  Die  Beschreibungen  der  zitierten  Airtoren 
gelten  aber  dieser  Pflanze. 

2)  Die  Abbildungen  in  Lamarck  Enc.  pl:  681,  2 (1786);  Engl.  Bot.  V, 
T.  775  (1866)  und  Sturm  Deutsclil.  El.,  welche  T.  alpina  darstellen,  bringen 
in  den  beigegebenen  Analysen  nur  zweierlei  Blüten,  die  rührigen  zwitterigen 
der  Scheibe  und  die  weiblichen  Zungenblüten  des  Bandes,  zur  Darstellung. 


V ierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigerön-Arten  Europas  etc.  427 


Standorte1).  Tianschan2).  Gebiet  des  Ili-Flusses.  Ketmen 
(hb.  Br.). 

Turkestan.  (Kuschakewicz:  hb.  B.  als  E.  acris 

ß)  Poclolicus).  — Sairam  7000'  (Regel  It.  Turk.  1877 : lib.  B.  als 
E.  alpinus  var  polycephala  C.  Winkl.). 

Afghanistan.  Kurrum  Valley  (Aitehison  1879:  hb.  B.). 

Elburs.  Ghilan  (Aucher-Eloy  "Herb.  or.  Nr.  47:  hb.  B.i. 

Kaukasus3).  Transkaukasien.  Weg  zum  Pesceral  von  Sekar 
(R.  Virchow  1881  : hb.  Be.).  — Tuchetien.  Mons  Dano  1600  hp. 
(Ruprecht  hb.  B.).  — Salatavio  alpes.  (12—1300  m mit  E. pulchellus: 
hb.  B.).  — Mons  Vermamouth  (Schirajewsky  1902:  hb.  Tsch.). 

Balkan.  Parnass.  Regio  alpina  (J.  Guicciardi  1855.  Held- 
reich, Fl.  Graec.  exs.  hb.  B.,  hb.  Bel.,  hb.  z.  b.  G.). 

Ban  ater  Alpen.  Branu  Planina  (Pancic  1845:  hb.  Bel.). 

Karpathen.  Transsilvanisclie  Alpen.  Königstein  6500 
ped.  (Kotschy  1850  Plant.  Transs.  herb.  Schott  Nr.  161:  hb.  B.,  hb. 
Be.,  hb.  Bel.);  Kalk,  1900  m (Schube  1894:  hb.  Pax.).  — In 
Monte  Butschetsch  alt.  6500  ped.  (Kotschy  1850:  Trans.  Herb. 
Schott,  hb.  Bel.).  — Arpascher  Alpen.  Vurtop.  7500'  (Schur 
1850:  hb.  z.  b.  G.). 

Rodnaer  Alpen.  Stiovu.  Kalk  (Fuss:  hb.  Pax);  Kalkfelsen 
1500  m (Pax  1895:  hb.  Pax);  (Weberbauer  1895:  hb.  Pax);  Halas 
(Feclde  1895:  hb.  Br.);  Kozon  6000  ped.  (Kotschy,  1850  Plant. 
Transs.  Herb.  Schott:  hb.  M.  P.l;  Verfu  Cozonjisului,  Kalk  1900  m 
(Pax  1900  m:  hb.  Pax);  Ceahlau  in  der  Moldau  (Zach.  Pantu  u. 
Prokopianu  1897:  hb.  bot.  Inst.  Bukarest);  Kalk  1800  m (Pax 
1900:  hb.  Pax).  — Comitat  Besztercze  Naszod.  Rodna.  Craciunel 
(Degen  1902:  hb.  I).);  Galatin,  in  cacumine  (Degen  1902:  hb.  D.); 
Ilenökö  (Degen  1902:  hb.  D.);  Korongyis  (Degen  1902:  hb.  D.i; 
Cisca  (Degen  1902:  hb.  D.).  — Gyergyoeer  Alpen.  Nagv  Hagy- 
mas,  Kalk  1700  m (Pax  1896:  hb.  Pax);  (Weberbauer  1896:  hb. 
Br.);  (Pax  1900:  hb.  Pax). 

Alpen4).  Steiermark.  Turrach.  Ufer  des  Turrachersees. 
(Krenberger  1867:  hb.  H.);  Rothkofel,  Glimmerschiefer  5 — 6000' 
(Strobl  1875:  hb.  K.);  Gregerlnock  2000  m sol.  selbst.  (Fest  1898: 
hb.  H.  M.). 

Salzburg.  Lungau.  Lessachtal.  Wasserfallgraben  1500  m 
(Vierhapper  1903:  hb.  U.  V.);  Weißbriachtal  ca.  1300  m 

0 In  dieses  Standortsverzeichnis  wurden  alle  sechs  im  folgenden  separat 
beschriebenen  Formen  der  T.  alpina  auf  genommen.  Nachträge  zu  den  Stand- 
ortsverzeichnissen siehe  am  Schlüsse  der  Arbeit. 

2)  Aus  dem  Altai  sah  ich  keine  typische  T.  alpina,  bezweifle  aber 
keineswegs  ihr  Vorkommen  daselbst.  Aus  dem  Himalaya  liegt  mir  eine 
annähernde  Form  vor  (comm.  Haiis  1872:  hb.  K.). 

3)  Nach  Ledebour  (1.  c.)  auch  am  Ararat  (leg.  Par  rot). 

•*)  Das  Vorkommen  der  T.  alpina  in  Nieder-  und  Oberösterreich  ist 
höchst  unwahrscheinlich.  Unter  den  zahlreichen  mir  vorliegenden  belegen 
sah  ich  einen  einzigen  von  der  Ilaxalpe  (Sonklar  1862:  hb.  U.  V.)  stam- 
menden und  einen  vom  Dachstein  (ex.  Herb.  Kerner:  hb.  BrA  In  beiden 
Fällen  dürfte  es  sicli  um  Etikettenverwechslungen  handeln.  Immerhin  er- 
scheint mir  ein  Vorkommen  der  Pflanze  am  Dachstein  noch  eher  möglich 
als  auf  der  Raxalpe.  Auch  aus  Bayern  habe  ich  7’.  alpina  nicht  gesehen, 
halte  es  jedoch  nicht  für  ausgeschlossen,  daß  sie  dort  wirklich  zu  finden  ist. 


428  V ierhapper , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


(Vierhapper  1899:  hb.  U.  V.);  Zederbaustal  1300  ru  (Vierhapper 
1899:  hb.  U.  V.);  Yorberge  des  Mosermandl  1700  m (Vierhapper 
1904:  lib.  U.  Y.);  Murwinkel  ober  Muhr  (Vierhapper  1898:  hb. 
U.  V.);  Altenberggraben,  ca.  2000  m (Vierhapper  1903:  hb.  TJ.  V.). 

— Pinzgau.  Fusch  (Spitzel:  hb.  H.,  hb.  M.  P.);  Walchraffel 
(Spitzel:  hb.  z.  b.  G.);  Rathausberg  (Pelikan:  hb.  M.  P.).  — 
Plattenberg  bei  Krimi  6000 — 6400'  (Simony  1852:  hb.  z.  b.  G.). 

Kärnten1).  Saualpe  (Wulfen:  hb.  M.  P.);  Landkogel  (Wul- 
fen: hb.  M.  P.).  — Mautlien:  Würmbacher  Alpe  (Keller  1901: 
hb.  Ke.).  — Lessachtal:  Frolinalpe.  Kleiner  Hoch -Weißstein 
(Jabornegg  1876;:  hb.  H.)  — Sagritz  (Pacher:  hb.  M.  P.).  — 
Walliger  Alm  (D.  Pacher:  hb.  H.)  — Kloyden  bei  Mallnitz  (hb. 
z.  b.  G.).  — Liesertal  ca.  1600  m (Vierhapper  1903:  hb.  U.  V.). 

— Mallnitz.  Felswand  (Barroyer  1S69:  hb.  z.  b.  G.).  — Heiligen- 
blut (Funke:  hb.  Be.);  (ex.  Herb.  Link:  hb.  Be.);  (hb.  Be.,  hb. 
M.  P.,  hb.  N.);  Pasterze  (Hoppe:  hb.  M.  P.);  (Pappetz:  hb.  M.  P.); 
(Freyberger:  hb.  z.  b.  G.l;  1900—2100  m (Preissmann:  hb.  P.); 
Großglockner  (hb.  M.  L.) ; (Witasek  1899:  hb.  W.);  Fleistal  (Hayek 
1903:  hb.  Ha);  Gößnitz  (Scheitz:  hb.  M.  F.);  Großglockner,  Weg 
zur  Stüdelhütte  (Schoenach:  hb.  M.  F.). 

Tirol.  Mitteltirol.  Lienz  (Scheitz;  hb.  M.  F.);  Schleinitz 
bei  Lienz,  sol.  schist.  1900 — 2000  m (Eichenfeld  1883:  hb.  O., 
hb.  P.) ; (Eichenfeld  1886:  hb.  P.);  (Pichler  1893;  hb.  D.l.  — Tri- 
stacher  Bergwiesen,  Dolomitboden  (Eichenfeld  1883:  hb.  O.); 
Tristacher  Alpe  (Hb.  Ortner;  hb.  M.  F.).  — Kaiseralpen  (Pichler 
1892:  hb.  D.);  Ködnitz  (Scheitz:  hb.  M.  F.) ; Matreyer  und  Kalser- 
törl  (Engler  1869:  hb.  B.).  — Praegraten,  Dorferalpe  6000' 
(Gander  1865:  hb.  Br.);  Dorferalpe,  Gipfel  (hb.  z.  b.  G.)  — 
Glanzer  Alpe  bei  Windisch  Matrey  (Herb.  Krem  er  1881 : hb.  z. 
b.  G.).  — Virgen.  Iseltal.  Bergeralpe.  Sol.  calc.  schist.  mixt. 
6 — 7000‘  (Außerdorfer  1875:  hb.  F..  hb.  U.  V.) ; Steinkar  (Gander 
1864:  hb.  M.  P.).  — Tristen,  Weißenbach,  15 — 2200  m (Treffer 
1884:  hb.  D.).  — Hopfgarten  (Scheitz : hb.  M.  F.).  — Tribachalpe 
bei  Sand  (Kremer  1881 : hb.  z.  b.  G.).  — Zillei’taler  Alpen  (Herb. 
Gebhardt  : hb.  M.  F.);  Floitengrund  (Kerner  1860:  hb.  K.)  — 
Wattental.  Ober  Vaz,  Kiederleger.  Schiefer,  ca.  1800  m (Handel- 
Mazzetti  1900:  hb.  H.  M.).  — Valsasstal.  Alpe  Gravers  (Niggl 
1867:  hb.  Iv.).  — Kavistal.  Klammeralm  (Kerner:  hb.  K.)  — 
Schmirn  (Herb.  Hofmann:  hb.  M.  F.i.  — St.  Jodok  (Heufier 
1839:  hb.  M.  F.).  — Pfitscher  Joch  (Hübl : hb.  F.).  — Sterzing 
(Liebl  1851:  hb.  z.  b.  G.);  Jaufental.  Schiefer,  ca.  1700 — 1800  m 
(Hellweger:  hb.  H.  M..  hb.  U.  V.);  Jaufen,  sol.  schist.  1600  m 
(Hüter  1882:  hb.  D.);  Finsterstem,  sol.  schist.  2400 — 2500  m 
(hb.  D.).  — Platzerberg  bei  Gossensaß,  Schiefer.  2390  m (Hüter 
1888:  hb.  H.);  2250  m (Hüter  1S89:  hb.  M.  F. : T.  überaus !); 
2200  m (Hüter  1891:  hb.  D. : T.  uberansl );  2000  m (Handel- 


0 Daß  die  Pflanze  auch  am  Seeberg  an  der  kärntnerisch  - krainiscben 
Grenze  vorkommt,  wie  es  im  lib.  M.  P.  liegende  Exemplare  besagen,  er- 
scheint mir  nicht  recht  glaubwürdig. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  429 


Mazzetti  1901:  hb.  H.  M.).  — Yennatal  am  Brenner  (Hein  1903: 
hb.  T.) ; sol.  schist.  2100  m (Hüter  1889:  bb.  D.);  Hühnerspiel 
(Zimmeter  1868:  hb.  M.  F.);  Brenner-Brenner bad,  Schiefer,  1400  m 
(Handel-Mazzetti  1904:  hb.  H.  M.).  — Gschnitztal.  Blaser  (Kerner 
1873:  hb.  K.);  (Engler  1875:  hb.  Be.);  sol.  calc.  7000  F.  (Kerner 
hb.  Bel.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.);  Paclail  und  Kugelwand  (Kerner 
1874:  hb.  K.);  Truna  (Kerner  1873:  hb.  K.);  Padaster  (Kerner 
hb.  Br.,  hb.  K.);  (Kerner  1873:  hb.  K.);  (Degen  1895:  hb.  D.); 
6000'  (Kerner  1874:  hb.  F.) ; sol.  schist.  calc.  1800 — 2400  m 
(Kerner  Fl.  e.  A.  H.  Nr.  252:  hb.  B..  hb.  Be.,  hb.  Beck,  hb.  Bel., 
hb.  D.,  hb.  F.,  hb.  H.,  hb.  M.  F.,  hb.  M.  P.,  hb.  R.,  hb.  U.  V.); 
Gschnitz  (Kerner:  hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  Bel.,  hb.  Br.,  hb.  F., 
hb.  U.  V.) ; Schiefer  u.  Kalk  gemischt  1500  m (Handel-Mazzetti  1902  : 
hb.  H.  M.);  Antimoni  1600  m (Sarnthein : hb.  U.  V.).  — Wald- 
rast (Klammerth  1900:  hb.  W.) ; Obernberger  Joch  (Kerner  1870: 
hb.  K.);  Nockspitz  (Uechtritz  1858:  hb.  Br.).  — Alpeinertal 
(Schueller:  hb.  M.  F.);  (Petter:  hb.  R.);  (Kerner  1867:  hb.  K. ) ; 
hinteres  Alpein  (Sarnthein : hb.  M.  F.) ; Alpeiner  Schafscheide 
(Heufier  1890:  hb.  M.  F.);  Alpeinerferner,  Gneis  (Val  de  Lievre 
1857:  hb.  M.  F.j.  — Serlosspitze  (Kerner:  hb.  K);  (Heufier  1837 : 
hb.  M.  F.) ; (Kerner  1868:  hb.  K.j;  (Yal  de  Lievre  1857:  hb.  M.  F.). 
— Stubaital.  Daumbühel  ober  Ranalt  (Kerner  1869:  hb.  K.).  - 
Sellraintal.  Längentaler  Alpe.  Schiefer  (Handel-Mazzetti  1900 : 
hb.  H.  M.);  Zirmbachalpe  (Handel-Mazzetti  1894:  hb.  H.  M.); 
Lisens,  Glimmerschiefer  4971'  (Val  de  Lievre:  hb.  M.  F.).  — 
Ifinger  (Hausmann:  hb.  M.  F.);  Kolman  (P.  Melo:  hb.  Be.); 
Ritten  (Hausmann  hb.  Be.,  hb.  M.  F.,  hb.  M.  P.);  bei  3800'  be- 
ginnend (Hausmann:  hb.  M.  F.,  hb.  M.  P.);  (Saut er  1843:  hb. 
U.  V.).  - — Naturnser  Alpen  (Isser:  hb.  M.  F.);  Schnals  (Heufler 
1839:  hb.  M.  F.).  — Lazins  (Bamberger  1853:  hb.  M.  F.).  - 
Ötztal.  Gurgl.  (Petter  1863:  hb.  R.);  Rofen  (Kerner  1867:  hb. 
K.);  Rofen:  Brücke  zur  Zwerchwand  (Kerner  1867:  hb.  K.); 
Huber-Sölden  (Heufler  1839:  hb.  M.  F.) ; Zwieselstein  (Ginz- 
berger  und  Zederbauer  1900:  hb.  U.  V.);  Fend-Heiligenkreuz 
(Engler  1871:  hb.  Be.).  — Stilfserjoch  (Wettstein  1893:  hb.  U.  V.); 
Stilfserjochstraße  1900  m (Pax  1885;  hb.  Br.);  Stelvio  sol.  calc. 
4()00‘  (Los:  hb.  M.  F.j;  Franzenshöhe  (Degen  1893:  hb.  D.); 
Schiefer,  ca.  2000  m (Handel-Mazzetti  1902:  hb.  H.M.);  Gurgler- 
tal  und  Stilfserjoch  (E.  Beck  1876:  hb.  Beck).  — Suldental  un- 
weit Gomagoi  (Engler  1871:  hb.  Be.).  — Yintschgau.  Finster- 
miinz  (1843:  hb.  M.  14):  (Engler  1871:  hb.  Be.);  Nanders-Finster- 
münz  (Üchtritz  1858:  hb.  Br.);  Nanders  5 — 7000'  (Üchtritz  1S58: 
hb.  Br.);  Grane  4000'  (Üchtritz  1858:  hb.  Br.);  Resclienspitz 
6 — 7000'  (Üchtritz  1858:  hb.  Br.). 

Südtirol.  Ober  - Drauburg.  Nicolsdorf,  (Statzer  1892:  hb. 
Ha.);  Innichen:  (Stapf:  hb.  M.  F.);  Sexten  (Hüter:  hb.  Br.); 
Kreuzberg  sol.  schist.  calc.  5000'  (Hüter  1875:  hb.  F. ) ; Kreuz- 
berg (Winkler  1876:  hb.  Br.);  Prax  (Hell:  hb.  M.  F.).  — Enne- 
berg.  St.  Vigil.  Furkel.  Schiefer.  1500 — 1700  m (Handel- 

Mazzetti  1902:  hb.  H.  M.).  — Fassa  (Facchini:  hb.  M.  P.j; 


430  Vierh  apper , Monographie  der  alpinen  Erigerou- Arten  Europas  etc. 


Fedaja.  Pordoj.  Augit.  2400  m (Handel -Mazzetti  1903:  hb. 
H.  M.);  Sasse i di  Roca  bei  Alba.  Augit.  Ca  2400  in  (Handel- 
Mazzetti  1903:  lib.  H.  M.);  Podon  (Herb.  Sonklar  1864:  hb.  R.); 
Podon  italiano  (Bernard:  hb.  U.  V.);  Marmolata  (Pappetz  1841: 
hb.  M.  P.);  Col  de  Rodella  (Briquet,  Herb.  Tir.  mer.  1896:  hb. 
De.);  Sella  (Sardagna  1885:  hb.  U.  V.);  Col  de  Sella  (Briquet 
Herb.  Tir.  mer.  1896:  hb.  De.).  — Grödnerjocli  (Jauchen  1903: 
hb.  Ja.);  Tscliampejajoch  — Puzhütte  (Juraschek  1899:  hb.  Ha.); 
Campedelloalpe  — Seiseralpe  (Zimmeter  1871:  hb.  M.  F.); 

Seiseralpe  (Herb.  Eismann:  hb.  M.  F.);  (Engler  1868:  hb.  Be.); 
Melaphyr  7000'  (Val  de  Lievre  1869:  hb.  M.  F.);  Westfuß  des 
Plattkofel,  Kalk  6 — 7000'  (Val  de  Lievre  1869:  hb.  M.  F.);  ober 
Pasils  (Val  de  Lievre  1875:  hb.  M.  F.).  — Bozen  (Hausmann: 
hb.  M.  P.),  (Ducke:  hb.  Be.).  — Schiern  (hb.  Be.);  (Hausmann: 
hb.  Be.);  (Beck  1881:  hb.  Beck) ; Gipfel  (hb.  Br.) ; 2400  m (Kugler 
1878:  hb.  Br.,  hb.  M.  P.);  Molignon,  Dolomit  2400  m (Kugler 
1874:  hb.  Br.;  hb.  M.  P.) ; (Kugler  1874  in  Baenitz  Herb. 
Eur. : hb.  H.i;  Roßzähne  (Hausmann:  hb.  M.  F.).  — Paneveggio. 
Porphyr.  1800 — 2000  m (Eichenfeld  1894 : hb.  P.) ; Vallespaß, 
Porphyr  2246  m (Rechinger  1895:  hb.  R.);  Rosetta  (Pala- 
gruppe)  ca.  2300  m (Rechinger  1895:  hb.  R.).  — Valsugana. 
Montafon  (Ambrosi:  hb.  F.).  — Trient  (Perini:  hb.  F.). 
Bondon  (Perini:  hb.  F.);  (Val  de  Lievre  1865:  hb.  M.  F.).  — 
Montegazza  (Aterlo:  hb.  M.  F.)  — Monte  Campedio  (Briquet: 
Herb.  Tir.  mer.  1897:  hb.  De.).  — Vallarsa.  Al’ometo  (Kerner 
1S68:  hb.  K.).  — Roveredo.  Montagna  (Cristafoni:  hb.  M.  F.). — 
Iudikarien:  Lenzada  (Boni:  hb.  M.  F.).  — V.  Genova.  Bedole 
(Sardagna  1879:  hb.  U.  V.).  — Campiglio  (Sardagna:  hb. 

U.  V.);  Campiglio  di  Rendena  (Boni:  hb.  M.  F.).  — Folgaria, 
Carneti  (Heufier  1842:  hb.  M.  F.).  — Nonsberg.  Proveis. 
Schiefer.  1850 — 2000  m (Handel  - Mazzetti  1901:  hb.  H.  M.).  - 
Valle  Vallorz  (Sardagna  1883:  hb.  U.  V.).  — Ultental.  St.  Ger- 
traud. Schiefer.  1380  m (Handel-Mazzetti  1902:  hb.  H.  M.); 
Spinale  (Boni:  hb.  M.  F.).  — Val  di  Non.  Tuena  (Los:  hb. 
M.  F.).  — Mortelltal  (Tappeiner:  hb.  M.  F.).  — Monte  Baldo 
(Engler  1870:  llb.  Be.j. 

Italien.  Belluno.  Torno  di  Canale.  Fra  la  Forcella  di 
Cesuretta  e il  Costan  di  Miel  (Tanfani:  lib.F.).  — Monte  Baldo 
(Bauherini:  hb.  F.).  — Prope  Incudine  in  Valcamonica  (Caldeni 
1866:  hb.  F.).  — Sponda  lunga  2300  m (Pariatore : hb.  F.J;  Tonale 
Paß  (Ricca:  hb.  F.) ; 2000  m (Pariatore  1870:  hb.  F.);  sopra 
Tospizio  2030  m (Pariatore  1870:  hb.  F.).  — Val  Furva.  Sta. 
Catarina  (Levier  1870:  hb.  F.). 

Tirol.  Nordtirol.  Kitzbühler  Alpen  (Traunsteiner:  hb. 
M.  F.);  im  Sande  der  Voralpenbäche  (mit  E.  'polymorphus)  (Traun- 
steiner: hb.  M.  F.);  Sintersbach  (Traunsteiner:  hb.  M.  F.). 

— Zirler  Mähder  (Ebner:  hb.  K.);  (Heufier  1836:  hb.  M.  F.); 
(Val  de  Lievre  1856:  hb.  M.  F.);  (Kerner  1867 : hb.  H.,  hb.  K.). 

— Imst.  Steinjoch  (Ebner,  Kerner:  hb.  K.);  Galtberg(Zutteroth : hb. 
M.  F.).  — Leclxtal.  Holzgau.  Salzlalpe  (Zimmeter  1889:  hb.  M.  F.). 


Vier  happ  e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  431 


Vorarlberg.  Krumbach  (hb.  M.  P.) ; Hinterer  Seekopf  6300' 
(Sendtner  1852:  hb.  U.  V.);  Fellborngipfel  (hb.  P.);  Freschen 
(Custer : hb.  Be. ; hb.  De.). 

Schweiz.  Engadin.  Oberes  Engadin  (Rehsteiner:  hb. 

z.  b.  GL);  Samaden  (Herb.  Mercier:  hb.  B.);  6500'  (hb.  B.); 
5200'  (Moritzi  1837:  hb.  De.);  (Rapin:  hb.  De.);  (Strampf 
1864:  hb.  Be.);  St.  Moritz  (Winkler  1872:  hb.  Br.);  Val  de  Fain 
(Engler  1868:  hb.  Be.);  Sils-Silvaplana  (Engler  1868:  hb.  Be.); 
Sils,  Kalk  (Rechinger  1899:  hb.  R.);  Heutal  bei  den  Bernina- 
häusern (Behnsch  1900:  hb.  Br.);  Berninastraße  (Wettstein 

1899:  hb.  U.  V.);  Tarasp  (Wagner  1888:  hb.  Br.);  Tarasp-Ardetz 
(Wagner  1886:  hb.  Br.);  Zernetz  (hb.  Br.);  St.  Moritzdorf 
1000  m (Preissmann  1900:  hb.  P.);  Münstertal.  St.  Maria 
(Engler  1871 : hb.  Be.). 

Italien.  San  Bernardino,  sopra  il  villagio  (De  Notaris 
1873:  hb.  F.).  — Insubrien.  M.  Legnone  (Ducommun  Fl.  Ins. 
1883:  hb.  B.).  — Monte  Generoso  (Engler  1868:  hb.  Be.,  hb.  Br.).  — 
Ossola.  Cascata  della  Croce  (Boni  1888:  hb.  F.) ; Val  Formazza 
(Rossi  1889 : hb.  F.).  — Val  di  Vedro.  Alpe  Salevo.  1900  m 
(Rossi  1889:  hb.  F.).  — Val  Toggia  (Rossi  1889:  hb.  F.) ; Val 
Bognama,  2000  m (Rossi:  hb.  F.). 

Schweiz.  Glarus.  Sandalp.  5—6000'  (mit  E.  polymorphiis) 
(Lindenberg  1862:  hb.  B.);  Rigi  (Bamberger  1855:  hb.  De.); 
Planken  bei  Engelberg  (Herb.  Alioth  1836:  hb.  De.).  — St.  Gott- 
hard (hb.  De.);  Hospital  (Herb.  Martens  1840:  hb.  Be.);  Urseren- 
tal.  Canton  Uri  (Herb.  Meyer:  hb.  M.  P.).  — Grimsel  (Scharer: 
hb.  Be.).  — Obergestlen  (1890:  hb.  B.).  — Berner  Alpen.  Gemmi 
(mit  E.  polymorph us)  (Haller  hl.  hb.  De.).  — Stockhorn  (hb.  De.); 
(hb.  M.  P.,  Übergangsform  zu  T.  Hungarica).  — Simplonpass 
(Herb.  Fauconnet  1867 : lib.  De.);  Granitfelsen  850 — 1200  m 
(Wolf  1878:  hb.  Br.);  Schönharn  (Ronniger  1900:  hb.  Ro.).  - 
Wallis.  Vall  Saas  (hb.  z.  b.  G.);  Mt.  Foully  (hb.  z.  b.  G.) ; 
Zermatt  (Herb.  Mercier  1844:  hb.  B.);  (1845:  hb.  B.) ; (Herb. 
Alioth  1861:  hb.  De,);  (1862:  hb.  Br.);  (1871:  hb.  B.t;  Gletscher- 
Moränen  1800  m (Wolf  1892:  Baenitz  Herb.  Eur. : hb.  Ro.); 
Gornergrat,  oberhalb  des  Riffelhauses  2600  m (Ronniger  1898: 
hb.  Ro.).  Val  d'Anniviero,  Alpe  de  Torrent,  ca.  2000  m,  sol. 
schist.  sil.  (Beauverd  1900:  hb.  Beauv.) ; Col  de  Fenetre  (Herb. 
Mercier:  hb.  B.) ; Lafnischmatten  (Herb.  Briquet  1886:  hb.  De.); 
Val  de  Bagries,  Maseriat,  1750  m (Chenevard  1877:  hb.  Br.); 
Lourtier  1600  m;  sol.  schist.  (Beauverd  1902:  hb.  Beauv.); 

Martigny  (Tscherning  1866:  hb.  Tsch.);  Bourg  St.  Pierre 

(Deseglise  1874:  hb.  K.);  Großer  St.  Bernhard  (Herb.  Thomas: 
hb.  De.);  Fionnay  (hb.  B.).  — Waadt.  Bex  (Herb.  Thomas: 
hb.  B.,  hb.  M.  P.);  (Herb.  Mercier  1860:  hb.  B.);  Javernaz  (hb.  M.  P.); 
St.  Marcel  (hb.  M.  P.);  Le  Sepey.  Vallee  d’Ormonds  1710  m (mit 
E.  polymorphus ) (Coli.  Kiener.  Rel.  Mail!  No.  294,  1858:  hb.  Br.: 
hb.  M.  P,);  Val  Salvan  (hb.  M.  P.);  Chamoseise  (De  Candolle  1825, 
hb.  De.);  Anzeindaz  (Droin:  hb.  De.). 


432  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

Fr  an  zösich- Schweizerisch  er  Jura.  Jura  (Herb.  Mercier : 
lib.  B.);  (Guillemin  1840:  hb.  Be.);  Mont  Saleve  (Herb.  Fauche 
1821:  hb.  B.);  (Clmvin  1861:  hb.  De.);  (Guinet  1874:  hb.  De.); 
Reculet  (hb.  De.);  (Herb.  Fauconnet:  hb.  De.).  Col  de  la  Foucille 
(Herb.  Mercier:  hb.  B.) ; La  Dole  (A.  De  Candolle  1822:  hb.  De.); 
Noirmont  pres  de  Rousses  — 1600  m (Herb.  E.  Michalet  1856: 
hb.  De.) ; Creux  du  Yent  (Lerch  1871 : hb.  z.  b.  Gr.);  1400  m (Jaccard 
1873 : hb.  M.  L.). 

Alpen.  Haute  Savoye.  Alpes  Lemaniennes.  Pointe 
d’Angolon  2000  m;  Roc  d’Enfer  2000 — 2250  m;  Mont  Billiat 
1900  m;  Hautforts,  2400  m;  Col  de  C.oux:  Cornette  de  Bise 
2300  in;  Bord  du  lac  Vert.  2000  m;  Tete  du  Geant  2300  m; 
Pic  de  la  Corne;  Pointe  de  Nantau;  Pic  de  Linleux  1900  m; 
Mont  Ouzon  1800  m;  Chateau  d’Oche  2000  m;  Dent  d’Oche 
2000  ni;  Signal  de  Bostan  2400  m und  1900  in;  Cretes  du 
Grenarion  2400  m;  Yallon  d’Odda  2000  m;  Col  d’Emaney  vers 
la  Tour  Sallieres  2000 — 2500  m : Col  de  Tanneverge  2000  m ; 
Pointe  de  Sambet  2000  m;  Pointe  des  Avoudruz  2400  m; 
Grands  Yans  du  cöte  du  lac  de  Gers;  Col  de  Colloney;  Pointe 
de  Pelouse  2450  m:  Pointe  de  Plate  2000  m;  Cote  d’Arbroz 
1700 — 1800  in;  Pointe  de  Vesine;  Pointe  de  Chalune  2000  m; 
Pointe  de  Chavache  2000  m;  Mt.  Gardy  1800  ni:  Col  du  Jorat 
vers  Gagnerie  2200 — 2400  m;  Dent  de  Velass  2000  m;  Col  de 
Loveux;  Pointe  de  Chavache  1900 — 2000  m;  Vallon  du  Haut 
de  Taney  1500 — 1800  m;  Villand  1700  m;  Signal  d’Entre  II 
Pertuis  2000 — 2100  ni;  Pic  de  Boree  1800 — 1900  m;  Col  du 
Cheval  Blanc  sur  le  plateau  de  Vieux  Emosson  2300  in;  Col  du 
Grenairon  2400  m;  Pointe  ä Boilion  2500  m:  Col  de  Barbarine 
2200  m:  Glacier  des  Fonds  pres  Barbarine;  2300  m:  Cosque  de 
Gredon  (Briquet  Flor.  Alp.  Lern.  1887 — 1904:  hb.  De.).  Alpes 
d'Annecy.  Massiv  de  la  Filliere.  Col  de  Chipay  ca.  1700  m; 
Chaine  de  Freies  (Beauverd:  herb.  Beauv.);  Breson  (Herb.  A.  De 
Candolle:  hb.  De.);  Massiv  des  Annes.  Pointe  d’ Ahnet  ca.  1800  in; 
sin-  calc.  jur.  (Lias)  (Beauverd  1903:  hb.  Beauv.);  Taine  sommet 
1900  m (Beauverd  1903:  hb.  B.);  Ballajoux  sous  le  Freux  1500  m 
(Beauverd  1902:  hb.  B.);  Mijoux  (Herb.  Mercier  1861:  hb.  B.); 
Mont  Trelod  (Huguenin:  hb.  F.). — Granier  pres  Chambery  (Herb. 
Schleicher:  hb.B.,hb.  Be.).  — MontMiri(1871 : Herb.Micheli:  hb.  De.). 

Savoyen.  Col  de  la  Seigne  et  Chapin  (Herb.  Knuth : hb. 
Be.);  AMllee  de  Birard  au  dessus  de  la  Pierre  a Birard  (Briquet 
Flor.  Chaine  hb.  De.);  Aiguilles  rouges  (1893:  hb.  De.);  Mont  Blanc 
Herb.  Reboul:  hb.  F.);  (Herb.  Fauconnet  1846  : hb.  De.).  — Bord  du 
glacier  de  Talefie  (Herb.  A.  De  Candolle  1838:  hb.  De.).  — Col 
Joli  pres  Haute  luce  (Coli.  E.  Perrier  1861.  Rel.  Mail!  Nr.  335; 
hb.  Br.,  hb.  De.,  hb.  M.  P.);  Aiguille  verte  (Herb.  A.  De  Candolle 
1838:  hb.  De.).  — Vanoise  (Herb.  Fauconnet  1857 : hb.  De.). 

Italien.  Piemont.  c Piccolo  S.  Bernardo.  Fra  il  laghetto 
de  Yernesy  e la  Tete  Chargeur  (Tanfani  1890:  hb.  F.);  Lis 
Moris  (hb.  M.  P.);  Cramont  (Pariatore  1899:  hb.  F.);  Vallee  de 
Cogne,  Chavonis  1800  m (AVilczek  1897:  hb.  De.);  S.  Giacomo, 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  433 


vallon  de  fenestre  sur  Eutragne,  (Biirnat  1876:  lib.  Bu.);  Yaldieri 
(Burnat  1876:  hb.  Bu.). 

Ha  utes  Alpes.  Col  de  Bayard  au  dessus  de  Gap  1200  m 
(Rec.  par  E.  de  Yallon:  Billot  El.  Gail.  Germ.  exs.  Nr.  3110:  hb. 
De.);  Foret  du  Plegne  de  Chaudun  pres  Gap  (Herb.  Gariod  1864: 
hb.  U.  Y.);  Gap,  Seuze  au  Fauhy  (R.  Blanc:  Billot.  El.  Gail. 
Germ.  exs.  Nr.  2277 : hb.  De.);  Briancon  (Guerin:  hb.  B.);  Lautaret 
(R.  Negra  1887 : E.  Schultz  Herb.  norm.  nov.  ser.  Cent.  25  Nr.  2445: 
hb.  De.,  hb.  M.  P.);  La  Grave  (Mathonnet  1859:  Rel.  Maill.  1281: 
hb.  M.  P.);  La  Chalp  (Herb.  Fenzl. : hb.  M.  P.);  (Mathonnet:  hb. 
M.  P.) ; Col  de  l’Agnel  (Maille  1828:  hb.  M.  P.);  Mont  Cenis 
(Bouvier:  hb.  De.);  (Herb.  Martens  1835:  hb.  Be.);  (1854:  hb.  F., 
hb.  U.  V.);  (1855:  hb.  F.j;  Roccia  Melone:  presso  Susa  alla  casa 
d’Asti  (hb.  F.);  Monte  Yiso  (Boissier  1852  : hb.  B.);  (Grenier  1860 : 
hb.  F.). 

Basses  alpes.  Fugeret  (Reverclion  et  Derbez  PI.  Fr.  1S88: 
hb.  U.  V.);  Mont  coyer  pres  aurent  (Reverclion  et  Derbez  PI.  Fr. 
1887:  hb.  B.). 

Alpes  maritimes.  Saint  Martin  d’Entraunes,  Montagne 
du  Langeron  (1875 : hb.  B.) ; desert  de  saint  Barnabe  (Reverclion 
1875:  hb.  Bu.);  Madonne  delle  finestre  (Boissier  1852:  hb.  B.); 
(E.  Bourgeau:  PI.  alp.  mar.  1861:  hb.  De.,  hb.  F.j;  Madonna  e 
col  di  fenestre  (Caruel  1887:  hb.  F.);  Col  de  finestre  (Consolat 
1870:  hb.  Bu.);  Montee  du  Col  fenestrelle  vers  du  val  fenestre 
(Burnat  1876  :hb.Bu.).  — Alpes  de  Tende.M.  Ciambalaur.  Silice2200 — - 
2300  m ; calc.  2000  m ; Val.  Miniere : Cima  di  Ciavroiren.  Calc.  1700 — 
1900  m;  Castello  Icevolai,  pres  delle  Corsene,  calc.  2200  m; 
Cima  della  Fascia,  rochers  de  la  Crete , calc.  2400  m (Alle  V.  B. 
B.  C.  01 *):  hb.  Bu.);  Lac  pres  Yastera  sopra  de  Fontanalba  2200  m 
(Burnat  1886  hb.  Bu.);  Sommet  du  Mont  Saccarello  pres  de  la 
Briqua  (Burnat  1886:  hb.  Bu.).  — Vallon  de  Veillos;  versant  nord 
du  Mt.  Rignoso  a IM.  du  Mounier.  Pel.  calc.  1900;  Mt.  Mounier, 
sur  le  col  de  Gipes,  calc.  2500  m (Alle  V.  B.  B.  C.  02  J):  hb.  Bu.). 
— Alpes  de  St.  Etienne  de  Tinnee.  Col  de  Pel  (Consolat  1876: 
hb.  Bu.) ; calc.  2200  m ; Pointe  des  3 Hommes.  Gres  sil.  2500  m ; 
Pointe  des  3 Hommes  sur  Demandols.  Gres  sil.  2750  m;  Entre 
Busse  de  Triboulet  et  le  Mt.  Peiron.  Calc..  2400  m (Alle:  V.  B.  B.  C. 
02 : hb.  Bu.).  — Col  des  30  Souclies  sur  Entraunes.  Calc.  2028  m 
(V.  B.  B.  C.  02:  hb.  Bu.).  — Alpes  d’Ormea.  Cima  Cinajera. 
Calc.  2100  m;  Entre  Ormea  et  le  Colle  de  Pizzo.  Sil.  1700  m 
(beide  V.  B.  B.  C.  00  hb.  Bu.);  Monte  della  Guardia;  Mont  Auto- 
roto  1400 — 1500  m;  Mont  Ormetta;  Alpe  delle  Archetti  1800  m 
pres  Pizzo  d’Ormea  (alle:  V.  B.  C.  97 :* 2)  hb.  Bu.);  Pic  d’Ormea 
depuis  Chionea  (Vetter,  Gremli,  Burnat  1880:  hb.  Bu.);  Pizzo 
d’Ormea  (H.  Groves:  hb.  F.).  — Cima  Verzera,  Corsaglia,  calc. 


')  V.  B.  B.  C.  00  (01)  (02)  = Voyage  botanique  dans  les  alpes  mari- 
times de  E.  Burnat,  J.  Briquet,  F.  Cavillier  1900  (1901)  (1902). 

2)  V.  B.  C.  97  (98).  = Voyage  botanique  dans  les  Alpes  maritimes 
fran^aises  de  John  Briquet  et  Francois  Cavillier  en  1897  (1898). 

29 


Beihefte  Hot.  Contralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Holt  3. 


434  Vie  r happ  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

1900  m;  Pizzo  di  Conolia,  sur  Yiozene,  calc.  2500  m;  Alpe 
Rascoira,  au  nord  du  Mongioje.  Sil.  2000  in:  Entre  Monnesi  et 
le  Col  de  Tanarello.  Calc.  2000  m (alle  Y.  B.  B.  C.  00:  hb.  Bu.); 
Montagnes  d’aurent  (Derbez:  hb.  Bu.);  Sirnol  vers  de  Venouson 
(Burnat  1875:  hb.  Bu.);  Mont  de  la  Chens  (Roubert  1878:  hb.  Bu.); 
Entre  la  Certosa  di  val  Pesio  et  le  colle  qui  meme  a Limone 
(Yetter.  Gremli,  Leresche  1880:  hb.  Bu.);  Ext.  sup.  du  vallon  qui 
va  de  Testa  di  Marges  au  vall  de  Molieres  (Burnat  1875:  hb.  Bu.); 
Esteng,  sources  du  Var  (Burnat  1885:  hb.  Bu.);  Esteng,  vers  le 
petit  lac  de  Lausson  (Burnat  1874:  hb.  Bu.).  — Val  Stura.  Cima 
di  Yaccia,  versant  de  Sambuco  (Briquet  1895:  hb.  Bu.);  Entre 
Barsezio  et  Argentera  (Cavillier  1895:  hb.  Bu.);  Vallon  de  la 
Cima  delle  Lose  au  dessus  d’ Argentera  (Briquet,  Cavillier  1895: 
hb.  Bu.):  Col  de  la  Maddalena  (Burnat  1883:  hb.  Bu.);  Col  delle 
Scolletas,  entre  les  vall.  del  Piz  et  Ponte  Bei’nardo  (Briquet  1895 : 
hb.  Bu.i.  — Environs  de  Beuil.  Tete  du  Sapet ; Entre  Vignals  et 
Robion  (beide  V.  B.  C.  98:  hb.  Bu.).  — Haute  vallee  du  Var. 
Mont  Saint  Honorat  vers  de  Guillaumes  2000  m (V.  B.  C.  98: 
hb.  Bu.).  — Environs  de  Garessio.  Cime  du  Mont  Gale.  1600  m; 
Cresta  di  Monte  Berlino  1500  m;  Mont  Mindino  1300  m.  — 
Alpes  d'Albenga.  Entre  le  monte  Alpe  et  le  Monte  delle  Gettine 
(alle  V.  B.  C.  97 : hb.  Bu.).  — Alpes  maritimes  de  Ligurie.  Mont 
Fronte  (Burnat  1882 : hb.  Bu.) ; Briga.  Tanarello  (Ungern  Stern- 
berg 1872:  hb.  F.). 

Apennin.1)  Ligurisch-Etrurischer  Apennin.  Rondinaja 
(Caruel  1853:  hb.  F.);  Tre  Potenze  (Pariatore : hb.  F.) ; Belvedere 
(Giannioni:  hb.  F.);  Inter  Barigazzo  et  Montefiorino  (Pirotta  1881: 
hb.  F.);  Libro  aperto  1939  m (Pariatore:  hb.  F.);  Balzo  (Paria- 
tore: hb.  F.);  1900  m (Pariatore:  hb.  F.);  Alpe  di  Borga.  Calc. 
(Pariatore  1863:  hb.  F.);  Macendo  1400  m (Pariatore:  hb.  F.); 
Apennin  von  Bologna  (Savil838:  hb.  M.  P.). — Abruzzen.  Vettore 
e il  Yettoretto  (Gemini  1877:  hb.  F.);  Ma j eil a 8000'  (Groves  1885: 
hb.  F.);  Sirente  6000' (Groves : hb.  F.).  — Pizzo  di  Sivo:  (schmalblättr. 
Form!)  (Gemmi  1877:  hb.  F.);  M.  Corno  sopra  Pietra  Camele 
(schmalblättrige  Form!)  (E.  et  A.  Huet  du  Pavillon  1856 : hb.  B., 
hb.  M.  P.). 

Frankreich- Auvergne.  Mt.  Dore  (hb.  Ko.). 

Pyrenaeen.  Pyrenaees  orientales.  Porte  (Herb.  Bubani 
1871:  hb.  Lh  V.);  Montlouis  (Sennen  1897:  hb.  U.  V.);  La  Llagone 
(Bubani  1839:  hb.  F.);  Yallee  d’Eynes.  Llaurenti  - Ventagolli 
(Naudin:  hb.  De.).  — Basses  Pyrenaees.  Col  de  Tortes  (Rouy 
1893 : hb.  LT.  V.).  — Hautes  Pyrenaees.  Gavarnie  (Dupuy : hb. 
U.  V.);  (Bordere  1872:  hb.  De.);  Port  de  Gavarnie  (Rouy  1893: 
hb.  U.  V.);  Yignamale  (Dupuy:  hb.  U.  V.).  — Maupas  3147  m 
(Franqueville:  hb.  F.);  Cumpareil  (Bordere:  hb.  M.  P.);  Esquierri 
(hb.  Br.);  Gedre  (Bordere:  hb.  Be.) ; Conmeli  (Bordere  1871 : hb.K.); 
Pic  d’Ereslide  (Herb.  Perrot;  hb.  De).;  Port  d’Oo  (Herb.  Perrot: 


b Von  Korsika,  wo  T.  alpina  nach  Bertoloni,  Arcangeli,  Rouy  etc. 
gleichfalls  wächst,  habe  ich  keine  Belege  gesehen. 


Vier  li  a p p e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  435 


hb.  De.).  — Maladetta  (Endress  1831:  hb.  M.  P.);  Basive  3000  m 
(Herb.  Tremols  1873:  lib.  H.)  — Pic  du  midi  du  Pau  (Herb. 
Beianger:  hb.  De.).  — Bareges  (Graves  1854:  hb.  De.). 

Serrama  de  Cuenca  (Gandoger:  hb.  De.). 

Verbreitung.  Himalaya  (?).  Tianschan.  Gebirge  Tur- 
kestans  und  Afghanistans.  Kaukasus.  Parnaß.  Karpathen  Sieben- 
bürgens : Banater-,  Transsilvanische  und  Rodnaer  Alpen.  Alpen 
mit  Ausschluß  des  östlichen  Teiles  der  nördlichen  und  südlichen 
Kalkalpen.  Französisch- Schweizerischer  Jura.  Apennin.  Kor- 
sika (?) 1).  Gebirge  der  Auvergne.  Pyrenäen.  — Alpine  und 
subalpine  Region.  — Verhält  sich  in  ihren  Ansprüchen  an  das 
Substrat  in  verschiedenen  Teilen  der  Alpen  verschieden.  In  den 
Ostalpen  ist  sie  vorwiegend  kalkfeindlich,  in  den  Westalpen 
bodenvag. 

T.  alpina  ist  eine  außerordentlich  veränderliche  Pflanze.  Sie 
variiert  namentlich  inbezug  auf  Höhe  des  AVuchses,  Grad  der 
Verzweigung,  Länge  der  Aste,  Form  der  Blätter,  Stärke  der  Be- 
haarung, Größe  der  Köpfchen,  Länge  der  Ligulae  und  Zahl  der 
zungenlosen  weiblichen  Blüten,  und  man  findet  oft  in  einem  eng- 
umgrenzten Territorium  mehrere  ganz  verschieden  aussehende 
Formen.  Es  dominieren  aber  auch  in  gewissen  Gebieten  des 
weiten  Areales  der  Gesamtart  ganz  bestimmte  Formen,  welche 
anderen  Gebieten  fehlen,  sodaß  gewissermaßen  bereits  eine  geo- 
graphische Gliederung  angedeutet  ist.  Da  sich  aber  diese  ver- 
schiedenen Formen  nicht  scharf  abgrenzen  lassen,  sondern  noch 
durch  Zwischenformen  nicht  hybriden  Ursprungs  miteinander 
verbunden  sind,  habe  ich  sie  im  Gegensätze  zu  bereits  schärfer 
abgegliederten  Typen  wie  T.  Transsilvanica , die  ich  als  ge- 
sonderte Rassen  besprochen  habe,  von  T.  alpina  nicht  ab- 
getrennt und  behandle  sie  im  folgenden  als  Formen  dieser 
großen  Spezies. 

T.  alpina  tritt  in  folgenden  Hauptformen  auf: 

a)  Trimorpha  gracilis. 

Humilis  vel  media,  raro  elata.  Habitu  gracili.  Gaules  tenues, 
simplices  vel  parum  ramosi,  ramis  plus  minus  elongatis.  Folia 
basalia  elliptico-spatulata,  ca.  6 — 9 mm  lata,  superiora  saepe  acu- 
tiuscula,  caulina  parva,  saepe  internodiis  breviora.  Caules  pur- 
purascentes  vel  virescentes.  Folia  in  utraqüe  pagina  plus  minus 
dense  hirsuta.  Capitula  parva  — magna. 

T.  gracilis  Vierhapper  hoc  loco. 

E.  alpinus  ssp.  typicus  v.  gracilis  Tavel  bei  Rikli  1.  c. 

Synonyme.  E.  alpinus , a)  typicus , b)  hirsutus , c)  pleio- 
cephalus,  dj  grandiflorus  Fiori  et  Paoletti  1.  c. 

E.  alpinus  der  meisten  Autoren. 

Abbildungen.  Taf.  II,  Fig.  1. 

Standorte.  Die  im  vorausgehenden  für  T.  alpina  namhaft 
gemachten  Standorte  beziehen  sich,  soweit  sie  nicht  bei  einer 
der  anderen  fünf  Formen  erwähnt  werden,  auf  T.  gracilis. 


i)  Ex  lit. 


29* 


436  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

Verbreitung.  G-esamtareal  der  T.  alpina. 

Der  weitaus  häufigste  und  wohl  auch  ursprünglichste  Typus. 
Der  relativ  schlanke  Wuchs,  die  ziemlich  langen  Seitenäste,  die 
breiten  Blätter  und  die  nicht  allzustarke  Behaarung  sind  für  ihn 
charakteristisch.  T.  grandiflora  (Hoppe)  Vierh.  (hoc.  loco)  ist  eine 
großköpfige,  T.  überaus  (Hüter)  pro  var.  spec.  E.  uniflorus  eine 
schmalblättrige  Varietät.  Willkomms  Bezeichnung  polycephalus 
gilt  wohl  überhaupt  für  mehrköpfige  Formen  der  T.  alpina. 
Formen  ohne  zungenlose  Blüten  sah  ich  vom  Navistal  (Kerner: 
lib.  K.)  und  der  Zirmbachalpe  im  Selraintal  (Handel-Mazzetti: 
hb.  H.  M.)  in  Tirol. 

b)  Trimorpha  calcarea. 

Habitum  speciei  Erigeron  polgmorphus  revocans.  Caules 
et  folia  plus  minus  glabrescentia,  illi  saepe  purpurascentes, 
haec  dilucide  viridia.  Involucra  sparse  hirsuta,  virescentia. 
Ceterum  priori  aequalis. 

Trimorpha  calcarea  Vierliapper  hoc  loco. 

Synonyme.  E.  Prantlii  Dalla  Torre,  Alpenflora  p.  219 
(1899)  nach  der  Beschreibung. 

Standorte.  Tirol.  Ritten  (Hausmann:  hb.  M.  P.);  Imst 
Steinjoch  (Ebner:  hb.  K.);  Tristacher  Alpen  (Eichenfeld:  hb.  0.); 
Sella  (Sardagna:  hb.  U.  V.);  Monte  Baldo  (Engler:  hb.  Be.)  — 
Schweiz.  Engadin.  Sils  (Rechinger:  hb.  R.).  Alpes  Lemaniennes. 
Pic  de  Linleux  (Briquet:  hb.  De.). 

Verbreitung.  Alpenkette.  — Auf  Kalkboden. 

Diese  Pflanze  ist  nichts  anderes  als  eine  verkahlende  Kalk- 
form der  T.  alpina.  Es  ist  nicht  ohne  Interesse,  daß  auch 
T.  Hungarica , ein  offenbar  ebenfalls  auf  Kalksubstrat  ent- 
standener Typus,  sich  durch  verkahlende  Vegetationsorgane  aus- 
zeichnet. Von  dieser  Pflanze  unterscheidet  sich  T.  calcarea  durch 
den  viel  schlankeren  Wuchs,  dis  spitzeren,  dünneren  Basalblätter 
mit  schmäleren  Blattstielen,  die  schwächer  behaarten  Involukren 
und  kleineren  Köpfe.  Infolge  ihrer  Kahlheit  kann  T.  calcarea 
Anlaß  zu  Verwechslungen  mit  E.  polgmorphus  geben,  dem  sie 
habituell  sehr  nahe  kommt. 

c)  Trimorpha  compacta. 

Caules  crassiusculi,  simplices.  Folia  basalia  obtusa,  caulina  sat 
longa  et  lata,  internodia  superantia.  Caules  foliaque  plus  minus 
dense  (pilis  in  illis  patentibus),  involucra  saepe  densissime  hirsuta. 
Capitula  media  — submagna. 

Trimorpha  compacta  Vierhapper  hoc  loco. 

Synonyme.  E.  alpinus  ß.  ti/picus  Briquet  1.  c.  p.  113  excl. 
Syn.  cl.  Beck.  FL  N.  Oe. 

E.  alpinus  7 grandiflorus  Briquet  1.  c.  non  Hoppe. 

E.  alpinus  ssp.  typicus  ß.  hirsutus  Rikli  1.  c.  non  Briquet, 
vix  Graudin. 

Standorte.  Besonders  typische  Exemplare  sah  ich  von  den 
Alpes  Lemaniennes,  z.  B.  Dent  du  Velass,  Cornette  de  Bise, 
Pointe  Pelouse,  Signal  de  Bostan,  Cretes  du  Grenairon  etc. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen Erigeron- Arten  Europas  etc.  437 


Verbreitung.  Westalpen,  insbesondere  in  den  westlichen 
Schweizer  Alpen ; hier  mit  T.  intermedia,  in  den  Alpes  maritimes 
mit  T.  strigosa  durch  zahllose  Zwischenformen  verbunden. 

T.  compacta  kommt  habituell,  insbesondere  in  großköpfigen 
Typen  ( E . grandiflorus  Briquet),  der  T.  Hungarica  oft  sehr  nahe, 
unterscheidet  sich  aber  von  ihr  durch  die  viel  stärkere,  mehr 
abstehende  Behaarung  der  Vegetationsorgane  und  durch  dünnere, 
im  getrockneten  Zustande  nicht  gelblich  werdende  Blätter.  Auch 
von  T.  neglecta  ist  sie  durch  die  viel  stärkere  Behaarung  und 
außerdem  durch  die  viel  längeren  Stengelblätter,  von  T.  gracilis 
durch  robusteren  Wuchs,  längere  Stengelblätter  und  stärkere 
Behaarung  verschieden.  Der  Umstand,  daß  dieser  mit  T.  graci- 
lis, intermedia  und  strigosa  durch  viele  Zwischenformen  nicht 
hybrider  Abkunft  verbundene  Typus  nicht  über  das  Gesamtareal 
der  T.  alpina  gleichmäßig  verbreitet  ist,  sondern  in  gewissen 
Gebieten,  so  in  den  Genfer  Alpen,  sehr  häufig  auftritt,  in 
anderen  aber,  wie  in  Tirol,  selten  ist,  veranlaßte  mich,  seiner 
speziell  Erwähnung  zu  tun. 

d)  Trimorpha  intermedia. 

Elata.  Caules  ramosi,  pleiocephali,  ramis  brevibus,  inflores- 
centia  totali  plus  minus  compacta.  Eolia  superiora  obtusa  vel 
acutiuscula,  caulina  internodia  saepe  superantia.  Caules,  folia, 
involucra  hirsuta.  Capitula  media — magna. 

Trimorpha  intermedia  Vierhapper  hoc  loco. 

Erigeron  intermedius  Schleicher  pl.  exs.  et  ap.  Reichenbach 
El.  germ.  exc.  p.  240  (1830 — 32). 

Synonyme.  E.  alpinus  ß.  ramosus  und  y.  hirsutus  Gaudin 
1.  c.  (?) 

E.  Schleichen  Moritzi,  Pfl.  d.  Schweiz  p.  384  (1832). 

E.  alpinus  c intermedius  Gremli,  Excursfl.  Schweiz,  3.  Anfl. 
p.  219  (1877). 

E.  ELeg et schweiler i Brügger  in  Berlepsch,  Schweiz  p.  109  (1862); 
Nyman  Consp.  Fl.  Eur.  Suppl.  II.  1,  p.  174  (1889). 

E.  alpinus  a intermedius  Briquet  1.  c. 

E.  alpinus  b Pioni  Pantu  et  Procopianu  in  Bul.  Erb.  Jnst. 
Bot.  Bukarest  Nr.  1 p.  112  (1901). 

E.  alpinus  y intermedius  Fiori  et  Paoletti  1.  c. 

E.  alpinus  ssp.  typicus  y intermedius  Rikli  1.  c. 

Abbildungen.  Taf.  II  Fig.  2. 

Standorte.  Karpathen.  Moldau.  Ceahlau  (Z.  Pantu  und 
Procopianu  1897:  hb.  Bot.  Inst.  Bukarest).  — Vorarlberg  (Custer: 
hb.  Be.).  — Schweiz.  Engadin.  Moritzdorf  (Preissmann:  hb.  P.); 
Tarasp-Ardetz  (Wagner:  hb.  Br.);  Berninastraße  (Wettstein:  hb. 
U.  V.)  etc.  St.  Gotthard  (hb.  De.).  — 4-lpes  Lemaniennes.  Pic 
de  la  Corne;  Pic  de  Linleux;  Chateau  d’Oche;  Dent  d’Oche; 
Viland;  Col  de  Tanneverge;  Barbarine  etc.  — Basses  Alpes. 
'Mont  Cenis  (Huguonin : hb.  U.  V.).  — Alpes  maritimes.  Ormea. 
M.  Ormetta  (Burnat:  hb.  Bu.j. 


438  Vierli  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Verbreitung.  Karpathen:  Rodnaer  Alpen.  Alpen:  Vorarl- 
berg, Engadin,  Wallis,  Piemont,  Genfer  Alpen,  Alpes  maritimes. 
— Insbesondere  Westalpen. 

T.  intermedia  ist  durch  ihren  hohen,  robusten  Wuchs  und 
die  reiche  Verzweigung  ihrer  Stengel  ausgezeichnet  und  erinnert 
hierdurch  an  T.  Attica.  Mit  T.  compact a und  gracilis  ist  sie 
durch  alle  möglichen  Zwischenformen  verbunden.  Gleich  T.  com- 
pacta tritt  sie  sehr  charakteristisch  nur  in  den  westlichen,  be- 
sonders häufig,  wie  es  scheint,  in  den  Genfer  Alpen  auf  und  ist 
in  den  östlichen  Alpen,  z.  B.  in  Tirol  ( Virgen  [ Gander : hb.  M.P.]; 
Dolomiten  etc),  sowie  auch  in  den  Karpathen  (Rodnaer  Alpen  : hb. 
De.)  z.  T.  nur  in  annähernden,  sich  an  T.  gracilis  oder  comp  acta 
anschließenden  Formen  vertreten.  T.  Pioni  (Pantu  und  Proco- 
pianu)  ist  ein  sehr  kräftiger,  spitzblättriger,  ungemein  stark  be- 
haarter Typus,  dessen  kleine  Deckhaare  vielfach  Übergänge  zu 
Köpfchenhaaren  darzustellen  scheinen.  Vielleicht  ist  sie  ein 
Bastard  zwischen  T.  Attica  und  alpina. 
e)  Trimorpha  strigosa. 

Humilis  vel  media.  Caules  strictiusculi,  simplices,  moriocephali  vel 
ramosi,oligo(2  — 3)-cephali,capitulis  subsessilibus.  Folia  eis  formae  T. 
gracilis  forma  aequalia,  minus  flaccida.  Caules  imprimis  in  basi, 
folia  in  utraque  pagina  et  in  margine  densissime  et  longe  hirsuto- 
strigosa,  Capitula  parva  vel  media. 

Trimorpha  strigosa  Vierhapper  hoc  loco. 

Erigeron  alpinus  ß.  strigosus  und  b oligocephalus  Fiori  et 
Paoletti  1.  c.  non  E.  strigosum  Mühlenb.  in  Willd.  sp.  pl.  III 
p.  1956  (1804)  nec  Bigelow,  Fl.  Bost.  ed.  II  p.  302  (1824). 

Abbildungen.  Taf.  II  Fig.  3. 

St  andorte.  Fast  alle  Standorte  aus  dem  Apennin  gehören 
hierher.  (Mit  Ausnahme  von:  Pizzo  di  Sivo  (Gemmi  hb.  F.); 
Corno  sopra  Pietra  Camele  (Huet  de  Pavillon  hb.  B.,  hb.  F.). 
Die  Exemplare  von  den  meisten  Standorten  aus  den  Alpes  mari- 
times (z.  B.  St.  Etienne  de  Vins  (Consolat),  Col  de  Fenestrelle 
(Burnat);  Pic  d’Ormea  (Vetter,  Gremli  und  Burnat),  Mont  Ciam- 
balaur;  Mont  Mounier;  Col  de  30  Souches;  Cima  Verzera;  Pizzo 
di  Conolia;  Monte  della  Guardia  (V.  B.  B.  C.  97 — 02:  alle  hb.  Bu.) 
sind  annähernde  Formen. 

Verbreitung.  Apennin.  In  den  Alpes  maritimes  durch 
Zwischenformen  mit  T.  compacta  und  gracilis  verbunden. 

Durch  die  sehr  starke  Behaarung  — insbesondere  der  unter- 
sten Teile  der  Stengel  und  Blätter  über  dem  Rhizomkopf  — ist 
T.  strigosa  sehr  gut  charakterisiert.  An  manchen  Stellen  der 
Alpen  gibt  es  annähernde  Formen  sowohl  von  T.  gracilis  als 
auch  compacta. 

f)  Trimorpha  Pyrenaica. 

Humilis,  rarius  media.  Caules  simplices,  monocephali,  rarius 
ramosi,  oligocephali.  Folia  basalia  anguste  lanceolata,  saepe 
acuta.  Caules  foliorumque  facies  glabrescentes,  involucra  parce 
hirsuta.  Capitula  parva  vel  media. 


V ierh  app  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  439 


Trimorpha  Pyrenaica  Vierhapper  hoc  loco. 

Erigeron  alpinus  Forme  II  E.  Pyrenaicus  und  ß ramosus 
Rouy  1.  c.  p.  358. 

Aster  Pyrenaicus  Pourret  in  Mem.  Acad.  Toni.  III  p.  308 
(1788)  et  in  Timbal  et  Lagrave,  Rel.  Pourr.  p.  114  (1875)  (extr. 
Bull.  Soc.  sc.  phys.  nat.  Toul.  II)  sec.  Rouy  1.  c.  (??) 

Abbildungen.  Taf.  II,  Fig.  4. 

Standorte.  Pyrenaeen.  Porte  (Herb.  Bubani:  hb.  U.  V.); 
Yallee  d’Eynes.  Llaurenti  (Naudin : hb.  De.);  Montlouis  (Sennen: 
hb.  U.  V.);  La  Llagone  (Bubani:  hb.  F.) ; Col  de  Tortes  (Rouy: 
hb.  U.  V.);  Gavafnie  (Bordere:  hb.  De.);  (Rouy  1893:  hb.  U.  V.); 
Maupas  (Franqueville:  hb.  F.);  Basive  (Herb.  Tremols:  hb.  H.) ; 
Bareges  (Graves : hb.  De.). 

Verbreitung.  Pyrenaeen. — In  annähernden  Formen  auch 
schon  ab  und  zu  in  den  Westalpen. 

Durch  die  schmalen  Blätter  und  die  relative  Kahlheit  der 
Oberflächen  ihrer  vegetativen  Organe  ausgezeichnet,  ist  T.  Pyre- 
naica die  auffälligste  unter  den  Rassen  der  T.  alpina.  Doch  ist 
sie  von  dem  gleichfalls  in  den  Pyrenäen  vorkommenden  Haupt- 
typus (T.  gracilis ) keineswegs  spezifisch  verschieden.  Sie  er- 
innert einigermaßen  an  T.  Epirotica , unterscheidet  sich  aber 
von  ihr  durch  die  wenig-  (meist  ein-)  stengeligen  Rasen,  die 
schmäleren,  spitzeren  Blätter  und  grüne,  nicht  purpurn  fingierte 
Hüllschuppen. 

Die  T.  alpina  der  Banater  und  Transsilvanischen  Alpen  ist, 
soweit  ich  dies  nach  dem  spärlichen  Material  beurteilen  kann, 
von  T.  gracilis  durch  stärkere  Behaarung  der  Hüllen  und 
stumpfere  Blätter  verschieden  und  vermittelt  zwischen  dieser 
einerseits  und  T.  Transsilvanica  und  Hungarica  andererseits.  Wollte 
man  ihr  einen  eigenen  Namen  geben,  so  wäre  Schurs  Bezeich- 
nung „ elatior “ (E.  alpinus  a elatior  Schur  1.  c.)  anzuwenden. 

Formen,  die  von  T.  Hungarica  kaum  zu  unterscheiden  sind, 
finden  sich  mitunter  in  den  Alpen,  so  vor  allem  auf  der  kärnt- 
nerischen  Saualpe,  ein  Vorkommen,  das  deswegen  besondere 
Beachtung  verdient,  weil  die  Saualpe  der  östlichste  Standort  der 
T.  alpina  in  den  Alpen  ist,  im  Murwinkel  im  Lungau  (Vierhapper: 
hb.  U.  V.)  etc. 

T.  uberans  (Hüter  pro  var.  sp.  E.  uniflorus)  ist,  wie  schon 
erwähnt,  ein  seiner  schwachen  Blätter  wegen  leicht  zu  erkennen- 
der Typus  aus  Zentraltirol  (Brennergebiet)  der  vielleicht  durch 
Mutation  entstanden  ist. 

Eine  auffällige  Form  der  T.  alpina  beherbergt  der  Apennin 
(Pizzo  di  Sivo  [Gemmi : hb.  F.] ; Corno  sopra  Pietra  Garnele 
jH.  de  Pavillon:  hb.  B.;  hb.  M.  P.]).  Es  ist  eine  relativ  kahle, 
durch  die  auffällig  schmalen  Blätter  und  das  dunkle  Kolorit  an 
T.  borealis  erinnernde  Pflanze. 

Uber  E.  Funkii  Schultz  hip.  (in  hb.  1851  sec.  Nyman,  Consp 
Fl.  Eur.  p.  388  [ 1878 — 82 \=  Conyza  ambigua  Funk  exs.),  der  nach 
Nyman  eine  Form  der  T.  alpina  sein  soll,  bin  ich  ebensowenig 


440  yie  rhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

ins  Klare  gekommen  wie  über  E.  muralis  Lapeyrouse  (Suppl. 
bist.  pl.  Pyr.  p.  133  [1818]),  den  der  Autor  in  die  Nähe  seines 
E.  alpinum  stellt. 

Die  Angabe  Torrey  und  Gray’s  (Fl.  North.  Am.  II  p.  169 
[1841]),  daß  T.  alpina  auch  in  den  Rocky  Mountains  vorkommt, 
ist  sicherlich  irrig. 

2.  Trimorpha  Cappadocica. 

Humilis.  Caules  5—7  cm  alti,  erecti  vel  parum  curvati, 
simplices,  monocephali  vel  infra  medium  ramurn  unum  ipsos 
aequantem,  simplicem,  erectum  vel  patentem,  monocephalum 
edentes.  Folia  basalia  cinerascenti-viridia,  imis  paucis  late  vel 
anguste  elliptico-spatulatis,  longe  petiolatis  exceptis  lanceolato- 
spatulata,  breviter  petiolata,  acuta,  2,5 — 5 cm  longa,  lamina  in 
medio,  ubi  latissima,  4 — 6 mm  lata,  caulium  2 — 4 multo  minora 
et  angustiora,  lineari-lanceolata  vel  anguste  lineari -lanceolata, 
ramorum  singula  caulinis  aequalia  vel  nulla.  Squamae  40 — 50 
involucrum  hirsutum  formantes,  erectae,  exteriores  anguste  lanceo- 
latae,  parte  apicali  tantum  purpurea,  ceterum  cinerascenti-viri- 
des,  in  medio,  ubi  latissimae,  1,2  mm  latae,  longissimae  7 — 7,5  mm 
longae.  Indumentum  caulis  per  totam  longitudinem,  foliorum  in 
pagina  utraque  nec  non  in  margine  pili  magni  recti  permulti 
glanduliferique  multo  breviores  multi  immixti,  squamarum  prae- 
cipue  pili  magni.  Capitula  media.  Pappi  setae  3,5  mm  longae. 
Flores  marginis  ligulati  ca.  60,  ligulis  ca.  3 mm  longis,  0,5 — 0,8  mm 
latis,  radii  tubulosi,  purpurascentes. 

Trimorpha  Cappadocica  Vierhapper  sp.  n. 

Synonyme:  Erigeron  alpinus  Lam.  in  Tchihatch.  As.  min.  3, 
p.  bot.  II.  p.  234  (1860)  (?)  non  L. 

Abbildungen.  Taf.  II,  Fig.  5. 

Standorte:  Kleinasien.  Erdschias-Dagh.  2300  m (Zeder- 
bauer: Reise  n.  d.  Erd.  D.  (Arg.):  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.). 

Verbreitung.  Kleinasien:  Erdschias-Dagh.  — Alpine  Region. 

Eine  sehr  interessante  Pflanze  aus  der  Verwandtschaft  der 
T.  alpina  etc.  Sie  unterscheidet  sich  von  allen  mir  aus  Europa 
und  Kleinasien  bekannt  gewordenen  Formen  dieser  Gruppe  da- 
durch, daß  sie  an  den  vegetativen  Organen  statt  der  kurzen 
Deckhaare  Drüsenhaare  besitzt,  also  auf  ganz  dieselbe  Art  wie 
E.  Argaeus , hispidus  und  Cilicicus  von  ihren  nördlichen  Ver- 
wandten. Von  T.  Olympica,  der  sie  nahe  steht,  ist  sie,  ab- 
gesehen von  der  Bedriisung,  noch  durch  die  manchmal  schon  an 
der  Basis  verzweigten  Stengel  und  die  breiteren  Basalblätter,  von 
T.  pycnotricha , die  Zederbauer  gleichfalls  vom  Erdschias-Dagh 
mitgebracht  hat,  durch  den  ausdauernden  Wuchs,  die  spärliche 
Verzweigung,  dickere  Pappusstrahlen  und  größere  Zungen,  von  ihren 
drüsigen  Verwandten  in  den  Alpen  durch  den  Besitz  zahlreicher 
langer  Deckhaare  leicht  auseinanderzuhalten. 

3.  Trimorpha  Olympica. 

Humilis.  Caules  3 — 7 cm  alti,  erecti.  vel  parum  curvati, 
simplices,  monocephali.  Folia  basalia  imis  perpaucis  minoribus 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  441 

latioribus  obtusis  exceptis  anguste  lanceolato  - spatulata,  breviter 
petiolata,  acuta,  2 — 3 cm  longa,  lamina  in  medio  latissima, 
2 — 3 mm  tantum  lata,  caulina  4 — 6 minora,  angustiora.  Squa- 
mae  40 — 50  involucrum  plus  minus  hirsutum  formantes,  erectae, 
anguste  lanceolatae,  per  totam  longitudinem  dilucide  vel  obscurius 
purpureae,  in  medio  vel  ad  basin  latissimae,  1 mm  latae,  longissi- 
mae  7 — 7,5  mm  longae.  Indumentum  foliorum,  imprimis  in 
margine,  et  caulis  pili  simplices  magni  et  parvi,  involucri  pili 
magni  glanduliferique  sparsi.  Foliorum  pagina  superior  demum 
glabrescens.  Capitula  media.  Pappi  setae  3,5  mm  longae.  Flores 
marginis  ligulati  ca.  60,  ligulis  4,5  mm  longis,  1 mm  latis,  disci 
tubulosi  purpurascentes. 

Trimorpha  Olympica  Vierhapper  hoc  loco. 

Erigeron  Olympicum  Schott  et  Kotschy  in  Ost.  bot,  Woc.henbl. 
VII.  S.  230  [1857]  et  in  Tchihatcheff,  As.  min.  3.  p.  bot.  II. 
p.  234  (1860). 

Abbildungen.  Taf.  II,  Fig.  6. 

Standorte:  Kleinasien.  Bithynisch.  Olymp.  (Aucher  d'Eloy: 
Herb.  d.  Or.  Kr.  3102:  hb.  B.);  (Pichler,  PI.  Rum.  Bith.  1874:  hb.  B.). 

Thracien.  Kalofer  (Pichler,  PI.  Rum.  Bith.  1874:  hb.  K.). 

Verbreitung.  Bitliynischer  Olymp  und  Balkan.  — Alpine 
Region. 

T.  Olympica  steht  unserer  T.  alpina  nahe  und  unter- 
scheidet sich  von  ihr  vor  allem  durch  die  viel  schmäleren 
Blätter  und  — nach  Schott  und  Kotschy  — auch  durch  die 
aufrechten  Ligulae.  Ob  letzteres  Merkmal  wirklich  konstant  ist, 
läßt  sich  wohl  nur  an  den  natürlichen  Standorten  der  Pflanze 
beurteilen. 


4.  Trimorpha  Rhodopaea. 

Habitu  speciei  Erigeron  uniflorus.  Humilis  vel  nana.  Cau- 
les  singuli  vel  pauci  ex  eodem  rhizomate,  1 — 10  cm  alti,  parum 
vel  valde  curvati,  simplices,  monocepliali.  Folia  basalia  evidenter 
rosulantia,  viridia,  oblonge  elliptico-vel  obovato-spatulata,  breviter 
vel  longius  petiolata,  superioribus  interdum  acutiusculis  exceptis 
obtusa,  0,5 — 5 cm  longa,  lamina  4—  9 mm  lata,  caulina  3 — 7 ba- 
salibus  saepe  vix  breviora,  internodia  superantia  vel  aequantia. 
Squamae  5(3 — 60  involucrum  longe  et  clense  hirsutum  formantes, 
erectae,  lineari-lanceolatae,  obscure  virides  vel  purpureae,  ca. 
1,2 — 1,5  mm  latae,  longissimae  ca.  6 — 6,5  mm  longae.  Indu- 
mentum caulium  et  foliorum  pili  simplices  magni  crispuli  multi 
vel  plurimi,  parvis  multis  imprimis  in  illis  intermixtis,  squamarum 
pili  magni  longi  plurimi  glanduliferis  sparsis  intermixtis.  Gaules 
longe  hirsuti,  folia  in  utraque  pagina  et  in  marginibus  hirsuta, 
antiquitate  totaliter  fere  glabrescentia,  involucra  longe  et  den- 
sissime  hirsuta.  Capitula  media  vel  magna.  Pappi  setae  3,5  mm 
longae.  Flores  ligulati  100 — -120,  ligulis  roseis  4 — 6 mm  longis, 
1 mm  latis. 

Trimorpha  JRhodopaea  Vierhapper  sp.  n. 


442  Yierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

Synonyme:  E.  uniflorum  Velenovsky  Fl.  Bulg.,  p.  278  (1891) 
p.  p.  (?)  non  L. 

E.  alpinum  Velenovsky,  Fl.  Bulg.  Suppl.  I,  p.  159  (1898) 
non  L. 

E.  uniflorus  Adamovic  in  Engler  Bot.  Jahrb.  XXVI,  p.  189, 
191,  201  (1899)  non  L. 

Abbildungen:  Taf.  II.  Fig.  7. 

Standorte:  Balkan.  Rumelien.  Bhodope- Gebirge.  Mus- 
salla  2000  m (J.  Wagner  PI.  Rum.  or.  exs.  cur.  Dr.  de  Degen 
1892:  lib.  D.);  M.  Belmeken  (Gheorgkieff : hb.  H.).  — Serbien. 
Mindher  Balkan  (Paneic  1879:  hb.  B.,  hb.  Bel.,  hb.  Br.).  Mindjor 
(Moravac  Plant,  serb.  rar.  1898:  hb.  Br.).  Stara  Planina.  Pirot 
(Petrovic  1886:  hb.  H.);  2100  m,  Solo  schist.  (Adamovic  1891: 
hb.  M.  P.);  M.  Kopren,  Solo  granitico  (Adamovic  1900:  hb.  Bel.). 

Verbreitung:  Balkan.  Rhodope.  Ostserbische  Gebirge.  — 
Alpine  Region. 

Infolge  ihres  niederen  AVuchses,  der  stets  unverzweigten, 
einköpfigen  Stengel,  der  oft  relativ  breit  spateligen,  im  Alter 
verkahlenden,  ausgesprochen  rosettig  gehäuften  Basalblätter  und 
der  sehr  langen,  dichten  Behaarung  der  Stengel  und  Hüllen 
kann  diese  Pflanze  bei  oberflächlicher  Betrachtung  leicht  mit 
E.  uniflorus  verwechselt  werden.  Dies  sind  zugleich  auch  die 
wichtigsten  Merkmale,  welche  sie  von  den  meisten  anderen 
Trimorphen  unterscheiden.  Die  nächsten  Beziehungen  verbinden 
sie  entschieden  mit  T.  Transsilvanica.  Ich  zögerte  lange,  ehe 
ich  mich  entschloß,  sie  von  diesem  Typus,  der  sich  eigentlich 
nur  durch  konstant  schwächere  Behaarung  von  ihr  unterscheidet, 
abzutrennen.  Auch  der  T.  Hungarica  steht  sie  ungemein  nahe. 
Abgesehen  von  der  stärkeren  Behaarung  ist  sie  von  ihr  gleich 
T.  Transsilvanica  durch  den  viel  niedrigeren  Wuchs,  die  aus- 
gesprochene Basalrosette  und  die  im  getrockneten  Zustande 
grün  bleibenden  Blätter  verschieden. 

Inwieweit  Velenovsky s E.  uniflorus  mit  unserer  Pflanze 
identisch  ist,  vermag  ich  in  Ermanglung  von  Herbarbelegen 
nicht  zu  entscheiden.  Obwohl  ich  keinen  einzigen  E.  uniflorus 
aus  Bulgarien  gesehen  habe,  zweifle. ich  nach  der  sonstigen  Ver- 
breitung dieser  Pflanze  nicht,  daß  sie  tatsächlich  auf  den  Ur- 
gebirgen  des  Balkanzuges  noch  vorkommt. 

5.  Trimorpha  Transsilvanica. 

Habitu  speciei  Erigeron  uniflorus.  Humilis  vel  nana.  Cau- 
les  singuli  vel  pauci  ex  eodem  rhizomate,  0,5 — 5 cm  alti,  parum 
vel  valde  curvati,  simplices,  monocephali.  Folia  basalia  evidenter 
rosulantia,  viridia,  elliptico-vel  obovato-spatulata,  breviter  vel 
longius  petiolata,  superioribus  interdum  acutiusculis  exceptis  ob- 
tusa,  0,5 — 5 cm  longa,  larnina  4 — 9 mm  lata,  caulina.  1 — 7 basa- 
libus  et  internodiis  breviora,  rarius  haec  aequantia  vel  superantia. 
Squamae  50 — 60  involucrum  dense  kirsutum  formantes,  erectae, 
lineari-lanceolatae,  obscure  virides  vel  apice  vel  totaliter  pur- 
purascentes,  ca.  1,2 — 1,5  mm  latae,  longissimae  ca.  6 — 6,5  mm 


V ierh apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  443 


longae.  Indumentum  caulium  et  foliorum  pili  simplices  magni 
crispuli  pauci,  parvis  imprimis  in  illis  multis  intermixtis,  squa- 
marum  pili  magni  longi  multi,  interdum  colore  purpureo  tincti, 
glanduliferis  sparsis  intermixtis.  Gaules  et  folia  sparse  liirsuta, 
haec  antiquitate  totaliter  glabrescentia,  involucra  longe  et  dense 
liirsuta.  Capitula  media.  Pappi  setae  3,5  mm  longae.  Flores 
ligulati  80 — 120,  ligulis  roseis  3,5 — 4 mm  longis,  1 mm  latis. 

Trimorpha  Transsilvanica  Vierhapper  sp.  n. 

Synonyme:  Eriqeron  nanus  Schur,  Enum.  pl.  Transs. 
p.  309  (1866)? 

E.  alpinus  Nyman,  Consp.  Fl.  Eur.  p.  388  (1878 — 82)  p.  p. 

E.  uniflorum  Simk.,  Enum.  fl.  Transs.  p.  302  (1886)  p.  p.? 
non  L. 

E.  negledum  Simk.  1.  c.  p.  p.;  Grecescu,  Consp.  Fl.  Rom. 
p.  294  (1898)  non  Kerner. 

Abbildungen:  Taf.  II,  Fig.  9. 

Standorte:  Siebenbürgen.  Transsilvanisclie  Alpen.  But- 
schetsch (Baumgarten  1827:  hb.  U.  V.);  Grohotitsch  (Fuß:  hb.  K.); 
6500'  (Kotschy,  Plant.  Transs.  Herb.  Schott  Nr.  160,  1850:  hb. 
B.,  hb.  Be.);  Malajester  Grat,  1900  m,  Kalk  (Pax  1891:  hb.  Pax, 
hb.  Br.);  La  Omu,  2508  m,  Grasmatten  (Pax  1896:  hb.  Pax); 
2350  m,  Kalk  (Limpricht  1902:  hb.  Br.);  in  cacumine  montis 
Bucsecs  alt.  2500  m (Degen,  Pl.  Hung.  exs.  1902:  hb.  D.). 

Verbreitung:  Karpathen:  Transsilvanische  Alpen.  — Alpine 
Region. 

T.  Transsilvanica  steht  der  T.  Bhodopaea  sehr  nahe.  Sie 
gleicht  ihr  im  Habitus  vollkommen  und  unterscheidet  sich  nur 
durch  viel  schwächere  Behaarung  und  noch  niedrigeren  Wuchs. 
Die  relativ  geringe  Bekleidung  hat  sie  mit  der  viel  robusteren, 
höherwüchsigen  T.  Hungarica  der  Belaer  Kalkalpen,  mit  der  sie 
überhaupt  in  sehr  nahen  Beziehungen  steht,  gemeinsam.  Infolge 
ihres  oft  pygmaeenhaften  Wuchses,  der  gebogenen,  stets  ein- 
köpfigen Stengel,  der  relativ  breitspat eligen,  auf  den  Flächen 
völlig  verkahlenden  Blätter  und  des  starken  Indumentes  der 
Hüllen  wurde  sie  mitunter  mit  E.  uniflorus  verwechselt.  — Ob 
Schur  unter  seinem  E.  nanum  wirklich  diese  Pflanze  gemeint 
hat,  geht  aus  seiner  Diagnose,  da  er  den  Blütenverhältnissen 
keine  Bedeutung  beilegt,  nicht  mit  Bestimmtheit  hervor.  Da 
er  den  E.  uniflorus  noch  außerdem  anfülirt,  ist  es  immerhin 
möglich.  Die  Pflanze  vom  Königstein  habe  ich  mit  T.  alpina 
vereinigt. 


6.  Tr  im  orphci  Ihm  garica . 

Humilis  vel  media.  Caules  2 — 18  cm  alti,  erecti  vel  parurn 
curvati,  firmuli,  simplices,  monocephali  vel  raro  ramosi,  ramis 
1 — 4 monocephalis.  Folia  basalia  viridia,  crassiuscula,  siccitate 
saepe  lutescentia,  1 — 7 cm  longa,  oblonge  elliptica  vel  ex  oblonge- 
obovato  subspatulata,  obtusa,  rarius  superiora  acutiuscula,  breviter 


444  Vi  erliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

petiolata,  petiolis  illis  omnium  aliarum  specierum  latioribus,  usque 
ad  2,5  mm  latis,  laminis  itsque  ad  10,  saepissime  4 — 6 mm  latis; 
caulina  2 — 7,  inferiora  lanceolata  vel  anguste  ovato-lanceolata, 
obtusa  vel  acutiuscula,  superiora  angustiora,  acuta.  Squamae 
50 — 60  involucrum  dense  hirsutum  formantes,  erectae  vel  subre- 
curvatae,  exteriores  anguste  lanceolatae,  ca.  1,5—2  mm  latae, 
imprimis  in  apice  purpureae,  longissimae  7 — 9 mm  longae.  In- 
dumentum  caulium  pili  simplices  magni,  crispuli,  longissimi  sparsi 
pilique  parvi  sparsi,  foliorum  et  squamarum  tantum  fere  pili 
magni  longi,  in  bis  longissimi,  folia  ima  saepe  glabrescentia. 
Caules  et  folia  parum,  haec  etiam  in  pagina  utraque  pilosa,  in- 
volucrum imprimis  in  basi  dense  et  longe  lanato-pilosum,  pilis 
summis  non  raro  colore  purpureo  tinctis.  Capitula  media  vel 
magna.  Pappi  setulae  ca.  4 mm  longae.  Plores  ligulati  ca. 
100 — 150,  ligulis  4 — 7 mm  longis,  ca.  0,8  mm  latis. 

Trimorpha  Hungarica  Vierhapper  sp.  n. 

Synonyme:  Erigeron  alpinum  Wahlenberg,  Flor.  carp. 
princ.  p.  262  (1814);  Hazsl.  in  Abh.  z.  b.  V.  II,  p.  6 (1852);  Neilr. 

Aufz.  Ung.  Slav.  Gefäßpfl.  p.  102  (1S66);  Uechtr.  in  Oe.  B.  Z. 

XVI,  p.  212  (1866)  u.  XXI,  p.  66  (1871);  Nyman,  Consp.  Fl. 
Eur.  p.  388  (1878 — 82 1 p.  p.  et  al.  aut.  non  L. 

E.  glabratus  Neilr.  1.  c.  Fritze  u.  Ilse  in  Verh.  z.  b.  G.  XX, 
p.  472  (1870)  non  Hoppe. 

E.  alpinus  u.  glabratus  Knapp,  Pfl.  Galiz.  Buk.  p.  115 
(1872). 

E.  alpinus  var.  carpaticus  Uechtr.  in  exs.  non  E.  carpaticus 
Gris.  Schenk. 

E.  negledus  Sag.  u.  Schneider,  Flor.  Centr.  Karp.  p.  220 
(1891);  Pax,  Grundz.  Pflanzenverbr.  Karp.  I (in  Engl.  Drude, 

4 eg.  d.  Erde  II  [1898]);  Rikli.  Erig.  negl.  in  Ber.  Schweiz,  bot. 

Ges.  H.  XIV,  p.  14 — 33  (1904)  p.  p.  non  Kerner. 

Abbildungen:  Taf.  II,  Fig.  10. 

Standorte:  Karpathen.  Belaer  Kalkalpen.  Tal  von 
Ivoszielsko  (Uechtritz  1856:  hb.  Br.);  (Fritze  1863:  hb.  Br.).  — 
Novy  (Bodmann  1889:  hb.  Pax).  — - Drechselhäuschen  (hb. 
M.  P.);  (Kolbenberger  1864:  hb.  Br.);  (W.  Wagner  1877:  hb. 
Pax);  (Ullepitsch  1882:  hb.  U.  V.).  — Stirnberg  5000',  Kalk 
(Ascherson,  Kuhn  1864:  hb.  Be.);  Gipfel  (Ascherson  1864:  hb. 
Be.);  1600  m (Sagorski,  Flor.  Carp.  princ.  1888:  hb.  D.,  hb.  Pax). 
- — Kopapaß  (Bodmann  1896:  hb.  Pax).  - — Skopapaß  (Uechtritz 
1856:  hb.  Pax);  6000'  (Fritze  1863:  hb.  Br.,  hb.  U.  V.);  (Bod- 
mann 1896:  hb.  Pax).  — Durlsberg  (1853:  hb.  Pax).  — Thö- 
richter  Gern  (Scherfel:  hb.  M.  P.) ; (Haussknecht  1863:  hb.  Be.). 
— Rothe  Lehnen  4 — 5000'  (Reimann  1864:  hb.  Be.).  — Kupfer- 
schächte 5000'  (Pax  1882:  hb.  Pax.). 

Kesmarker  Gruppe.  Weißer  See  4500'  (G.  1864:  hb.  Pax); 
5200'  (Engler  1864:  hb.  Be.). 

Tatra  (Scherfel  1864:  hb.  z.  b.  G.)  — Hohe  Tatra,  Frosch- 
seen: Granit  1900  m (Weberbauer  1894:  hb.  Pax.). 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  445 


Verbreitung:  Nördliche  Karpathen.  — Alpine  und  subalpine 
Region. 

Durch  ihren  steiflichen  Wuchs,  die  fast  stets  einköpfigen 
Stengel,  die  dicklichen,  in  getrocknetem  Zustande  gelblichen, 
stumpfen,  allmählich  in  einen  sehr  breiten,  flächigen  Stiel  ver- 
schmälerten Blätter,  ein  Merkmal,  das  bei  keinem  anderen  Typus 
so  charakteristisch  auftritt,  das  dichte,  lange  Indument  der  Hülle 
und  die  sehr  großen  Köpfchen  ist  T.  Hungarica  von  der  T.  al- 
pina  unserer  Alpen  im  allgemeinen  leicht  auseinander  zu  halten. 
Allerdings  tritt  dieser  überaus  polymorphe  Typus  in  den  Alpen 
gelegentlich,  und  zwar  in  den  verschiedensten  Gegenden,  in 
Formen  auf,  welche  eine  Unterscheidung  von  T.  Hungarica  sehr 
erschweren.  Eine  Berücksichtigung  sämtlicher  Merkmale 
ließ  mich  jedoch,  wenn  ich  in  Unkenntnis  über  die  Herkunft 
eines  Individuums  entscheiden  sollte,  ob  dasselbe  aus  den  Alpen 
oder  Karpathen  stamme,  fast  niemals  im  Stiche. 

Der  steifliche  Wuchs  der  T.  Hungarica  gab  Anlaß  zu  ganz 
ungerechtfertigten  Verwechslungen  mit  T.  neglecta , die 

durch  das  viel  dunklere  Kolorit  ihres  Laubes  und  ihres  Involu- 
krums  sowie  durch  die  bei  weitem  nicht  so  breiten  Blattstiele 
unschwer  von  ihr  auseinanderzuhalten  ist. 

Wenn  Hazslinsky  von  einer  glattblättrigen  Eorm  seines 
E.  alpinus  spricht,  so  meint  er  damit  vielleicht  den  mutmaßlichen 
Bastard  zwischen  T.  Hungarica  und  E.  uniflorus  (T.  Uechtritzii 
m.),  der  gelegentlich  zwischen  den  Stammeltern  oder  auch  un- 
abhängig von  ihnen  auftritt  und  von  T.  Hungarica  in  der 
Tat  durch  stärker  oder  ganz  verkahlende  Blattflächen,  größere 
Köpfchen  und  ein  noch  dichteres,  längeres  Indument  der  Hüllen 
verschieden  ist. 

Von  T.  Transsilvanica  unterscheidet  sich  unsere  Pflanze  vor 
allem  durch  den  robusteren  Wuchs,  die  viel  breiteren  Blattstiele 
und  größeren  Köpfe. 

Nach  Pax  ist  T.  Hungarica  bodenvag. 

Besonderes  Interesse  verdient  eine  am  Drechselhäuschen 
vorkommende,  überaus  robuste,  bis  zu  40  cm  hohe,  reich  beblätterte 
und  verzweigte,  2 — 5 köpfige  Rasse  der  T.  Hungarica , deren 
Charaktere  ich,  da  sie  nur  ganz  zufällig  auftritt,  nicht  in  die 
allgemeine  Diagnose  mit  einbezogen  habe.  Wahrscheinlich  ver- 
hält sie  sich  zu  T.  Hungarica  ebenso  wie  T.  intermedia  zu  T.  alpina. 
In  der  Form  der  Blätter  unterscheidet  sie  sich  von  T.  intermedia 
ebenso,  wie  T.  Hungarica  von  T.  atpina.  Ich  benenne  sie  hier- 
mit T.  robust a.  Da  sie  gar  keine  Köpfchenhaare  hat,  ist  die 
Wahrscheinlichkeit,  daß  sie  ein  Bastard  der  Kombination  T.  At- 
tica  X Hungarica  ist,  nicht  allzu  groß.  Ihr  einziger  Standort 
ist:  Drechselhäuschen  (Heuffel:  hb.  U.  V.);  (Hazslinsky:  hb.  z.  b. 
G.);  (Lang:  hb.  Pax);  (Engler  1867:  hb.  Br.);  (Wagner  1883: 
hb.  Pax). 

Am  Djumbir  (Sattel  südlich  an  der  Spitze  des  Djumbir  im 
Hintergründe  des  St.  Ivaner  Tales.  Schutt  aus  gr.  gn.  rotem 


446  Vi  erhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Sandstein  und  Neocom-Kalk:  lib.  z.  b.  Gr.),  dem  jeglicher  eclit 
alpine  Trimorpha-  und  Erigeron- Typus  zu  fehlen  scheint,  sammelte 
Stur  eine  Pflanze,  die  meines  Erachtens  eine  alpine  Form  der  T.  acris 
ist.  Uber  die  interessante  Tatsache,  das  T.  acris  gerade  dort,  wo 
keine  echt  alpine  Trimorpha  auftritt,  alpine  Formen  ausgliedert, 
Vergleichs.  man  noch  das  im  dritten  Teile  gesagte. 

7.  Trimorpha  Epirotica. 

Nana,  humilis  vel  media,  saepe  habitu  speciei  Erigeron  uni- 
florus.  Gaules  saepe  complures  ex  eodem  rliizomate,  1 — 25  cm 
alti,  erecti  vel  parum  curvati,  simplices  monocephali  vel  rarius 
ramosi,  ramis  1 — 2 erectis,  simphcibus,  monocephalis,  summis 
ipsos  aequantibus,  imis  multo  brevioribus.  Folia  basalia  anguste 
obovato  — vel  elliptico  — vel  lanceolato-spatulata,  longe  vel 
breviter  petiolata,  1 — 10  cm  longa,  ima  obtusa,  saepe  emarginata, 
superiora  acutiuscula,  lamina  in  exemplaribus  elatis  8 — 14,  in 
liumilibus  et  nanis  3,5  mm  lata,  caulina  1 — 6 ovato-lanceolata 
vel  sicut  ramorum  1 — 2 anguste  lanceolata.  Squamae  40 — 60 
involucrum  breviter  et  sparse  hirsutum  formantes,  erectae,  lineari- 
lanceolatae,  purpurascenti-vel  obscure  virides,  1 — 1,3  mm  latae,  lon- 
gissimae  5,5 — 6 mm  longae.  Indumentum  caulium  et  foliorum 
pili  simplices  magni  admodum  multi,  parvis  in  liis  multis,  in  illis 
paucis  intermixtis,  squamarum  tantum  fere  pili  magni.  Gaules 
et  folia  parum  hirsuta,  liaec  antiquitate  in  faciebus  plus  minus 
glabrescentia,  involucrum  parum  breviterque  hirsutum.  Capitula 
parva  vel  media.  Pappi  setae  3 — 3,5  mm  longae.  Flores  ligulati 
ca.  60 — 80,  liguhs  ca.  3,5  mm  longis,  0,8 — 1 mm  latis,  eligulati 
perpauci,  tubulosi  apice  purpurascentes. 

Trimorpha  Epirotica  Yierhapper  sp.  n. 

Synonyme:  Erigeron  alpinum  Bertoloni,  Fl.  It.  IX, 

p.  190  (1853)  p.  p.;  Boiss.  Fl.  Or.  III,  p.  165  (1875)  p.  p. ; Nyman, 
Consp.  Fl.  Eur.  p.  388  (1878 — 82)  p.  p.;  Haläcsy,  Consp.  flor. 
Graec.  II,  p.  16  (1902)  p.  p.  non  L. 

E.  uniflorum  Baldacci  in  Nuov.  Giorn.  bot.  It.  V,  p.  14 
1898)  non  L. 

E.  alpinus  ß)  amhiguus  Fiori  et  Beguinot,  Flor.  anal.  d.  Ital. 
(III,  1,  p.  235  (1903). 

Abbildungen:  Taf.  II,  Fig.  8. 

Standorte:  Balkan.  Thessalien.  Olymp.  Regio  alpina 
prope  cacumen  (Heldreich  1851:  hb.  B.).  — Fpirus.  Tsumerka 
(Baldacci:  It.  Alb.  [Epirot.]  III,  1895,  Nr.  317:  hb.  D.). 

Apenninische  Halbinsel.  Abruzzen.  Monte  Marron  e 
6000'  (Groves  1882:  hb.  F.).  — Mte  Vettore  (Marzialetti  1831: 
hb.  F.);  Vettore  et  il  Vettoretto  (Gemmi  1873:  hb.  F.).  — Velino 
(Cherici  1879:  hb.  F.).  — Monte  Sirente  6000'  (Herb.  Groves 
1877:  hb.  F.).  — Pizzo  di  Sivo  (Herb.  A.  Orsini:  hb.  F.) ; (Par- 
iatore 1856:  hb.  F.);  (Pariatore  1876,  Übergangsform  zu  T.  stri- 
gosa : hb.  F.). 


Vier  Lapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  447 

Verbreitung:  Balkan:  Olymp  und  Tsumerka.  Apen- 

ninische  Halbinsel:  Abruzzen.  — Alpine  Region. 

Gleich  T.  T ranssilvanica  und  Rhodopaea  nähert  sich  T.  Epi- 
rotica  infolge  ihrer  zumeist  niederen  Stengel  und  ihrer  ver- 
kahlenden  Blätter  dem  Erigeron  uniflorus.  Ja  sie  ahmt  sogar 
7,11m  Unterschiede  von  diesen  beiden  dessen  Habitus  noch  da- 
durch besonders  täuschend  nach,  daß  sie  oft  mehrstengelige  Rasen 
bildet,  wodurch  sie  auch  insbesondere  dem  E.  Elbursensis  sehr 
ähnlich  sieht.  Von  T.  T ranssilvanica  und  Rhodopaea  unter- 
scheidet sie  sich  überdies  durch  kleinere  Köpfe  mit  viel 
schwächer  behaarten,  lichter  kolorierten  Hüllen,  von  letzterer 
auch  durch  die  im  allgemeinen  schwächere  Bekleidung,  von 
T.  Isaurica  durch  den  perennen  AVuchs  und  schmälere  Blätter, 
von  T.  strigosa  aber  insbesondere  durch  den  meist  viel  niedereren 
Wuchs  und  die  relative  Kahlheit  aller  Teile,  vor  allem  aber  durch 
die  fast  ganz  verkahlenden  Blätter  und  die  wenig  haarigen 
Hüllen,  welche  an  die  der  etwas  stärker  behaarten  illyrischen 
Rassen  des  E.  polymorphus  erinnern. 

Mit  Riori’s  E.  ambiguus  konnte  ich  die  Pflanze  nicht 
identifizieren,  da  Fiori  gerade  diejenigen  Exemplare,  welche 
ich  für  die  typischesten  der  T.  Epirotica  halte,  im  Herbarium 
Florenz  als  E.  glabratus  bezeichnet  hat. 

Interessant  ist  die  sporadische  Verbreitung  der  Pflanze.  Die- 
selbe dürfte  wohl  mit  dem  Umstande  Zusammenhängen,  daß 
früher  die  balkanische  mit  der  apenninischen  Halbinsel  durch 
eine  Landbrücke  verbunden  war,  auf  welcher  die  Wanderung 
der  Pflanze  in  ost-westlicher  Richtung  erfolgt  sein  dürfte. 

Die  Abruzzen  bewohnt  T.  Epirotica  gemeinsam  mit  T.  stri- 
gosa, mit  welcher  sie,  wie  es  scheint,  nur  ausnahmsweise  durch 
Zwischenformen  (hybrider  Abkunft?)  verbunden  ist.  Ich  glaube 
nicht,  daß  erstere  als  hochalpine  Rasse  der  letzteren  zu  deuten, 
sondern  vermute,  daß  ihr  der  AVert  einer  selbständigen  geo- 
graphischen Rasse  zuzuerkennen  ist,  ohne  jedoch  die  Frage  be- 
antworten zu  können,  ob  sie  sich  direkt  von  T.  alpina  oder  aber 
von  dem  in  Kleinasien  vertretenen  Stamme  der  T.  pycnotricha 
und  Isaurica  abgegliedert  hat.  Viel  eher  bin  ich  geneigt,  die 
von  T.  Epirotica  durch  viel  schmälere  Blätter  verschiedene 
T.  Pyrenaica  Rouy  als  alpine  Rasse  der  T.  alpina  anzu- 
sprechen. 


8.  Trimorpha  borealis. 

Humilis  — elata.  Gaules  unus  vel  plures  ex  eodem  rhizo- 
mate,  3 — 30  cm  alti,  erecti,  parum  curvati  vel  flexuosi  vel  recti, 
viride,s  vel  purpurei,  plerumque  simplices,  monocephali,  raro 
ramosi,  ramis  1 — 5 (rarissime)  — imo  iam  e medio  enascente, 
erectis,  simplicibus,  monocephalis,  rectis  vel  parum  curvatis, 
foliis  1 — 3 instructis  vel  nudis,  0,5 — 12  cm  longis,  superioribus 
caulem  ipsum  paene  aequantibus  vel  subsuperantibus.  Folia 
flaccida,  tenuia,  raro  crassiuscula,  obscure  — rarissime  dilucide- 


448  Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

viridia,  basalia  angustissime  elliptico-lanceolato-,  raro  obovato- 
spatulata,  plus  minus  longe  petiolata,  apice  obtusa,  saepe  brevis- 
sime  apiculata,  rarius  acutiuscula,  2 — 15  cm  longa,  2 — 10,  saepis- 
sime  3 — 5 mm  lata,  caulina  5 — 20,  internodiis  brevioribus  vel 
longioribus  separata,  minora,  erecta,  anguste  lanceolata,  ima  ob- 
tusa, superiora  acuta,  ramorum  minima.  Squamae  ca.  50 — 70, 
involucrum  plus  minus  dense  liirsutum  formantes,  erectae,  lineari- 
lanceolatae,  obscure  virides,  saepissime  purpureae,  1 — 1,5  mm 
latae,  longissimae  5 — 9 mm  longae.  Indumentum  caulium  et 
foliorum  pili  simplices  magni  medii  admodum  multi,  parvis  inter- 
mixtis,  squamarum  paene  tantum  pili  simplices  magni  longiores, 
crispub.  Caules  foliaque  — liaec  etiam  in  faciebus  — parce, 
involucra  densius  hirsuta.  Capitula  parva — magna.  Pappi  setae 
4 — 4,5  mm  longae.  Flores  ligulati  ca.  80 — 100,  bgulis  roseis, 
4 — 5 mm  longis,  eligulati  non  multi. 

Trimorpha  borealis  Vierliapper  spec.  nov. 

Synonyme:  Erigeron  alpinum  Hooker,  Flor.  Scot.  p.  242 
(1821);  Smith,  Engl.  Flor.  III,  p.  423  (1825);  Wahlenberg,  Fl. 
Lapp.  p.  207  (1812),,  Fl.  Suec.  p.  517  (1826);  De  Candolle,  Prodr. 
syst.  nat.  regn.  veg.  V,  p.  291  (1836);  Hartmann,  Handb.  Skand. 
Flor.  p.  196  (1838);  Fries,  Nov.  Flor.  Suec.  Mant.  III,  p.  111 
(1839);  Nyman,  Sver.  Phan.  I,  p.  31  (1867);  Blytt,  Norg.  Flor.  H, 
p.  564  (1874);  Nyman,  Consp.  Fl.  Eur.  p.  388  (1878 — 82)  p.  p.; 
Groenlund,  Isl.  Flor.  p.  80  (1881);  Rosenvinge,  Fl.  Groenl.  (Medd. 
Groenl.)  III,  p.  699  (1887 — 94);  Norman,  Norg.  arct.  Flor.  II, 
p.  345  (1895). 

E.  neglectus  Kerner,  Sched.  flor.  Aust.  Hung.  Nr.  254  (Text) 
p.  p.;  Tavel,  Üb.  Erig.  negl.  in  Ber.  Schweiz,  bot.  Ges.  H.  V, 
p.  82 — 85  (1895)  p.  p.;  Rikli,  Erig.  negl.  in  Ber.  Schweiz,  bot. 
Ges.  H.  XIV,  p.  14 — 33  (1904)  p.  p. 

E.  uniflorus  Fl.  Dan.  Tab.  292  (1766) (?) ; Smith,  Engl.  Fl. 
III,  p.  423  (1825)  nach  Nyman,  Consp.  1.  c. 

E.  alpinum  ß)  ramosum  Wahlenberg  1.  c. 

E.  alpinus  1 grandiflorus,  tenuifolius.  leucocephalus  * minor 
Fries  1.  c. 

E.  alpinus  ß)  macrocephalus , y)  leucocephalus , 6)  glabrescens , 
e)  minus  Blytt  1.  c. 

E.  alpinus  ß)  leucocephalus , /)  fastigiatus  Rosenvinge  1.  c. 

Abbildungen:  Flora  Danica  Tab.  292  (1766) (?) ; Reichen- 
bach, Ic.  flor.  Germ.  Helv.  T.  914,  II  (1854);  Rikli  1.  c.  Taf.  I, 
Fig.  3.  — Taf.  II,  Fig.  11. 

Standorte:  Skandinavien.  Nystuen.  In  monte  „Stugunaasi“ 
1100  m (Baenitz  1875  in  Baenitz  Herb.  Eur.  Nr.  2686  (hb.  Br.,  hb.  F., 
hb.  H.,  hb.  M.  P.,  hb.  0.).  Fillefjeld  (Blytt  hb.  Ko.).  - Dovrefjeld  (Bock: 
hb.  B.) ; (Goeppert:  hb.  Br.);  (Coli.  Liebmann : hb.  Br.);  (Otto:  hb. 
M.  P.);  (Grisebach  : hb.  F.);  (Blytt:  hb.  B.,  hb.  F.,  hb. Ko.);  (Lindeberg: 
hb.Ko.,  hb.  U.  V.);  (Un.  it.  1828:  hb.  Be.);  (Jess.:  hb.  z.  b.  G.);  (1843: 
hb.  B.);  Kindberg  1862 : hb.H.);  (Coll.H.  Falk  1875:  hb.  K,  hb.  U.  V.); 
Kongswold  (Lindblom:  hb.  Ko.);  (Pariatore  1851:  hb.  F.);  (Zetterstedt 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  449 


hb.  Be.);  (1861:  hb.  B.);  (Zetterstedt  1870:  lib.  U.  Y.);  (Lindberg 
1882:  hb.  K.);  (Neumann  1899:  hb.  Ha.);  Drivaschlucht  (Schube 
1889:  hb.  Be.);  Drivstuen  (Pariatore  1851:  hb.  F.);  (Haglund  u. 
Kallström  1898:  hb.  D.,  hb.  U.  V.);  Fogstuen  (Ün.  itin.  1828: 
hb.  U.  V.);  (1851:  hb.  F.);  Giätuygen  62°  n.  Br.  1000  m (Baenitz 
herb.  Eur.  1891 : hb.  div.j;  Yerkin  (Pariatore  1851;  hb.  F.) ; (1852: 
hb.  Ko.);  (Köchel  1858:  hb.  N.);  (Zetterstedt  1854:  hb.  Be.); 
(1861:  hb.  B.);  Jerkinshoe  62°  n.  Br.  1200  m (Baenitz  1891: 
hb.  Br.  [mit  E.  uniflorus]  hb.  Ive.,  hb.  Ko.,  hb.  M.  P.,  hb.  Ro., 
hb.  Tsch.);  Kampesotr. : Gudbrandsdalen  900  m (Rekstad  1890: 
hb.  D.);  Yaage  (Norsson:  hb.  Ko.);  Bergen  (Blytt  1864:  hb.  Be.); 
Gansdals  Sanatorium  (Johansen  1877 : hb.  Ivo.).  — Rörstad 
(Cederstralile  1856:  hb.  Br.).  — Grindadden  4000'  (Blytt  1863: 
hb.  F.).  — Yasendlifjeld  am  See,  Nelinwand  2800'  (Blytt 
1863:  hb.  F.)  — Loohoe  (Blytt:  hb.  F.).  - — Jemtland.  Ares- 
kutan (Andersson  1839:  hb.  Ha.);  Areschoug  1856:  hb.  M.  P.); 
(Leaström  1870:  hb.  F.);  (Carlson  1889:  hb.  Ko.);  650  m (Waro- 
dell  1885:  hb.  U.  V.);  (Nordlindt  1890:  hb.  D.);  (Ugyla  1892: 
hb.  R.);  Snasahögen  (Lagerheim  1841:  hb.  Ko.);  (Warodell  1881  : 
hb.  U.  V.);  Quelle  des  Handölan  (Lagerheim  et  Sjögren  1844: 
hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  Br.,  hb.  F.,  hb.  M.  P.);  Ähre  Kyrka  (Krok 
1856:  hb.  Br.);  Herjedalen  (Almquist:  hb.  F.);  (Thedenius  1842: 
hb.  Be.);  Hagelien,  Torpen  (Blytt:  hb.  B.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  Y.); 
Sundalen  (Scheutz:  hb.  Br.);  (Wahlenberg  1806:  hb.  Be.)  — Nord- 
land (Lessing:  hb.  Be.);  Bodoe  (Pariatore  1851:  hb.  F.);  Jacobs- 
fifill  (Thienemann:  hb.  M.  P.);  Siglefjord  (Thienemann:  hb.  M.  P.). 

Lappland  (hb.  M.  P.);  (Andersson:  hb.  Be.,  hb.  M.  P.,  hb. 
U.  V.);  (Deinbolds:  hb.  Be.).  Lulisches  Lappland  (Andersson  1864: 
hb.  M.  P.);  Ujumvats  (Andersson  1864:  hb.  Ivo.);  Njunnas  (Laesta- 
dius  1821:  hb.  Ivo.);  Finnisches  Lappland  (Fellmann:  hb.  Be.); 
Tornisches  Lappland:  Quickjock  (Westberg  1842:  hb.  M.  P.); 
Kilfisjarir  (Malenberg  1867 : hb.  Be.).  — Finnmark.  Talvig  (Zetter- 
stedt 1868:  hb.  Ko.);  Tromsö  (Otto  1822:  hb.  M.  P.);  (Pariatore 
1851:  hb.  F.);  (Warming  1885:  hb.  Ko.);  Qualok  bei  Hammer- 
fest (Pariatore  1851:  hb.  F.).  Vasboltenfjeld  (Warming  1885:  hb. 
Ko.);  Soröe  (Christy  1836:  hb.  M.  P.).  — Nord  - Finnmarken. 
Maasoe  (Fries  1864:  hb.  Ko.);  Alten  Elv  (Lalin.  PI.  Norv.  arct. 
18S4:  hb.  Ivo.). 

Lofoten  (Sommier  1878:  hb.  F.);  Harstadt  (Engler  1882: 
hb.  Be.);  Flakstad  (Landmark  1889:  hb.  D.). 

Schottland.  Alpen  (Hooker:  hb.  M.  P.);  Ben  Lawers  (1834: 
hb.  M.  P.);  Ceova  Mountains  (1834:  hb.  M.  P.) ; Gien  Jala  (Gra- 
ham: hb.  Ko.). 

Färöer  (Forchhammer : hb.  Be.). 

Island.  Nordwestküste.  Heide  beiLatravik;  Lambadal:  Dyre- 
fjord  (Beide  Ostenfeld  1896).  — Nordküste.  Horgardal  (Davidsson 
1902).  (Alle  hb.  Ko.). 

Der  T.  alpina  sich  nähernde  Typen:  (Strenstrup  1840); 
(Krabbe  1863)  (beide  hb.  Ko.);  (Singowitz  1881:  hb.  Be.):  Myootn 
(Lundgren:  hb.  F.);  Vallanes  (Jönsson  1893);  Langarvatn;  Bir- 

30 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


450  Yie  r happ  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


tingahalt;  Grjotlials;  Stadarhrann  (alle  Toddersen  1886);  Armule 
(Strenstrup) ; Hredavatn;  Asbirgi  (1895);  Vidimyr;  Reykholt  (beide 
Grönlund  1876);  Esja  (Grönlund  1868);  Myrdalssand  (Thoroddsen 

1893) ;  Westmanna-Insel:  Heimaly (Poulsen  1903);  As(Jönsson  1893); 
Mellern  Reykianes  oz  Hofnarholm  (1890)  (alle  lib.  Ko.).  — Ost- 
küste. Seydisfjord  (Ostenfeld  1896);  (Poulsen  1904);  Seydisfjor- 
dur;  Seydisfjordarheid  (Jönsson  1893,  1894).  — Südküste.  Vik 
(Jönsson,  PL  Isl.  358,  397,  1901);  Drangshlid  (Jonsson,  PL  Isl. 
Nr.  100,  166);  Eskefjord  (Poulsen  1903);  Kirkjubol  (Jönsson 

1894)  (alle  lib.  Ivo.).  — Westküste.  Mafahlid;  Ingjaldshöll;  Hola- 
liolar;  Sölvahamar;  Büdir;  Stadarfell  Kjarlaksstadir  (Jönsson, 
PL  Isl.  Nr.  329,  454,  623,  640,  750,  1191.  1212);  Haxä  (Beturs- 
son  1894)  (alle  lib.  Ko.).  — Nordwestküste.  Glomm  Jöskal  (Wendel 
1876:  lib.  Be.);  Reykjavik  (Betui’sson  1894:  lib.  Ko.);  (Ostenfeld 
1895:  lib.  U.  V.). 

Typen  ohne  zungenlose  weibliche  Blüten,1)  Nordwestküste. 
Reykjavik  (Warnung  u.  Holm  1884:  hb.  Ivo.). 

Grönland  (Col.  Friedriclisthal  Ed.  Hohenacker:  lib.  B.) 
(Wormskjöld);  (Raben);  Julianeliaab  (Vahl:  lib.  Ko.);  sin.  Aglait- 
sik,  Amitsuarsik  (Vahl  1828);  Ivugsuak:  Tasermint  (Hartz  1889); 
Ilua  (Lundholm  1889)  (alle  hb.  Ko.). 

Typen  ohne  zungenlose  weibliche  Blüten x).  Sin  Baats 
Revier:  sin.  Amarulik  (Vahl  1830);  Arsukfjorden  (Lindhard  1899); 
Ekaluit.  Ameragdla,  Ameralik  (Ostenfeld,  Hansen  1895);  Kaumanit, 
65°  12'  (Hansen  1885);  Lindenows  Fjord,  60°  30';  Kap  Torden- 
skjöld,  1500';  Iluilek,  400  m (beide  Dansk  geol.  og  geogr.  Und.  of 
Gronl.  18S3 — 84);  Ilua  (Lundholm  1889);  Kangigdlek  Kingua 
(Sylow  1881)  (alle  Eberlin  : hb.  Ivo.). 

Labrador  (hb.  M.  P.)(?). 

Verbreitung:  Skandinavien.  Lofoten.  Schottland.  Färöer. 
Island  -(verbreitet).  Grönland  (nur  im  südlichen  Teil,  an  der 
Westküste  bis  65°).  Labrador  (?).  — Gebirge.  In  den  nördlichen 
Teilen  des  Gebietes  bis  zur  Küste.2)3). 

T.  borealis  ist  die  nordische  Vertreterin  des  großen  Formen- 
kreises der  makroglossen  Trimorphen.  Sie  steht  der  T.  alpin a 
sehr  nahe  und  kann  bei  weiterer  Umgrenzung  des  Spezies- 
begriffes mit  ihr  als  Art  vereinigt  werden.  Ein  reiches  Ver- 
gleichsmaterial ließ  mich  zu  dem  Schlüsse  gelangen,  daß  T.  bore- 
alis zwar  eüi  ziemlich  formenreicherTypus  ist  — allerdings  bei 
weitem  nicht  in  dem  Grade  wie  T.  alp  in  a — der  vielfach, 
insbesondere  in  seinen  isländischen  Formen,  dieser  sehr  nahe- 

x)  Vielleicht  zum  Teil  T.  borealis  X E.  uniflorus.  (Vergl.  C.  Die  Bastarde). 

2)  Nach  AVahlenberg  (FL  Lapp.  1.  c.)  kommt  die  Pflanze  in  Lappland 
niemals  im  Gebirge  selbst  vor  („numquam  in  alpibus  ipsis  provenit“);  nach 
Buysman  (G.  Chr.  XXV i,  1886)  wächst  sie  in  Island  nur  in  der  Ebene. 

3)  T.  borealis  ist  sicherlich  keine  ausgesprochene  Kalkpflanze,  wie  dies 
Bikli  von  seinem  E.  neglectus,  zu  welchem  er  ja  auch  T.  borealis  rechnet, 
behauptet.  Die  Seltenheit  der  Kalke  und  die  Häufigkeit  der  T.  borealis  im 
Norden  lassen  an  und  für  sich  schon  Bikli s Annahme  als  unzutreffend 
erscheinen.  Damit  soll  jedoch  nicht  gesagt  sein,  daß  sie  nicht  Kalkboden, 
wenn  sie  ihn  antrifft,  bevorzugt. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  451 


kommt,  daß  man  aber  doch  den  natürlichen  Verhältnissen  da- 
durch am  besten  Rechnung  tragen  dürfte,  daß  man  sie  der 
T.  alpina  als  eigene  Rasse  koordiniert.  Als  allen  Formen  der 
T.  borealis  gemeinsame  Merkmale  sind  insbesondere  die  fast  stets 
dunkelgrünen,  relativ  dünnen  und  schmalen  Blätter  zu  nennen. 
Zu  allermeist  sind  die  Stengel  trotz  des  oft  sehr  hohen  Wuchses 
unverzweigt  und  einköpfig  und  es  erhalten  dadurch  die  Individuen 
oft  den  Habitus  der  T.  negleda.  Auf  die  Unterschiede  der 
T.  negleda  von  T.  borealis  komme  ich  noch  bei  Besprechung 
der  ersteren  zurück.  Viel  seltener  als  bei  T.  alpina  sind  bei 
T.  borealis  verzweigte,  also  der  T.  intermedia  entsprechende 
Formen.  Aber  die  Äste  verzweigter  Exemplare  von  T.  borealis 
sind  viel  länger  als  bei  T.  alpina  und  aufrecht,  so  daß  die  Pflanze 
einen  ganz  anderen,  etwa  an  den  der  T.  Abyssinica  gemahnenden 
Habitus  erhält. 

Fries  suchte  bereits  den  Formenreichtum  der  T.  borealis 
durch  Aufstellung  einiger  Varietäten  zu  charakterisieren.  Groß- 
köpfige  Formen  bezeichnete  er  als  ( Erigeron ) grandiflorus , für 
welche  Bezeichnung  wohl  Blytts  Name  „ macrocephalusu  vor- 
zuziehen ist.  kleinköpfige  als  minor.  Verzweigte  Typen  sind  als 
T.  ramosa  (Wahlenberg)  zu  bezeichnen.  (Z.  B.  Skandinavien. 
Jemtland.  Areskutan  [Andersson  hb.  Ha.]).  Fries1  E.  leucoce- 
phalus  (z.  B.  Island.  Horgardal:  [Davidsson  hb.  Ko.])  mit  dicht 
wollig-haarigem  Indumente  entspricht  vielleicht  dem  Bastarde 
T.  borealis  X E.  uniflorus. 

Von  besonderem  Interesse  ist  es,  daß  es  in  Grönland  Formen 
der  T.  borealis  ohne  zungenlose  weibliche  Blüten  gibt.  (Siehe 
Standortsverzeichnis.)  Dieselben  sind  entweder  als  Hybriden  des 
E.  uniflorus  mit  typischer  T.  borealis  aufzufassen,  oder  sie 
dürften  aus  letzterer  auf  ebendieselbe  Art  wie  die  später  noch 
zu  besprechenden  dimorphen  Formen  der  T.  Nevadensis  aus  trimor- 
plien  Formen  ebenderselben  Art,  nämlich  durch  Reduktion  der 
eligulaten  weiblichen  Blüten,  entstanden  sein. 

9.  Trimorpha  negleda. 

Media.  Gaules  5 — 25  cm  alti,  unus  vel  pauei  ex  eodem 
rhizomate,  erecti,  stricti,  rigidi,  rarius  subcurvati,  purpurei,  rarius 
virescentes,  simplices,  inonocepliali,  rarissime  ad  apicem  ramum 
unicum  erectum,  aphyllum,  2 — 3 cm  longum  edentes.  Folia 
basalia  crassiuscula,  oblonge  obovato-spatulata,  1 — (5  cm  longa, 
2 — 7,  saepissime  4—6  mm  lata,  obscure  viridia,  obtusa  vel  supe- 
riora  pauca  vel  compluria  acutiuscula,  apice  saepe  mucronulata, 
caulina  5 — 12  erecta,  internodia  vix  superantia,  late  lanceolata, 
acuta,  ceterum  basalibus  aequalia.  Squamae  60 — 80  involucrum 
albide  lanato-hirsutum  formantes,  lineari-lanceolatae,  plus  minus 
obscure  purpureae,  1 — 1,5  mm  latae,  mediae,  quae  longissimae, 
6 — 8 mm  longae.  Indumentum  caulium,  foliorum,  squamarum 
pili  simplices  magni,  sublongi,  crispuli,  parvis  imprimis  in  cauli- 
bus,  glanduliferis  in  margine  inferiore  squamarum  intermixtis. 
Caules  et  folia  plus  minus  sparse  hirsuta,  haec  saepe  in  pagina 

HO* 


452  Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


utraque  glabrescentia,  involucrum  admodum  lanato  - liirsutum. 
Capitula  media — permagna.  Pappi  setae  3,5 — 4,5  mm  longae. 
Flores  ligulati  ca.  80 — 150,  ligulis  4 — 5 mm  longis,  0,8 — 1 mm 
latis,  eligulati  complures  vel  pauci,  tubulosi  apice  purpurascentes— 
atropurpureae. 

Trimorpha  neglecta  Vierliapper  hoc  loco. 

Erigeron  neglectus  A.  Kerner  in  Ber.  naturw.  med.  Ver. 
Innsbruck  III,  p.  LXXI  (1872);  in  Baenitz  Herb.  Eur.  Lief. 
XXXIII,  Nr.  40,  Prosp.  p.  3 (1878);  in  Sclied.  ad  flor.  exs.  Aust. 
Hung.  Nr.  254  (1881)  p.  p. 

Synonyme:  E.  neglectus  Pacher,  Nachtr.  Fl.  Kärnten  p.  52 
(1894);  Tavel,  Über  Erig.  negl.  in  Ber.  schw.  bot.  Ges.  H.  V,  p.  82 
bis  85  (1895)  p.  p. ; Fritsch,  Exkurs  fl.  Oest.  p.  563  (1897);  Schinz 
u.  Keller,  Fl.  Schweiz,  p.  521  (1900);  Rikli,  E.  negl.  in  Ber.  Schweiz, 
bot.  Ges.  H.  XIV,  p.  14 — 33  u.p.  131  (1904)  p.  p.  non  aut.  Hungaria 
nec  Scandinaviae. 

E.  alpinus  6 neglectus  Briquet  Nouv.  not.  flor.  Alp.  Lern,  in 
Ann.  Cons.  Jard.  bot.  Gen.  III,  p.  114  (1899). 

E.  alpinus  Forme  III.  neglectus  Rouy,  Fl.  Franc.  VIII. 
p.  159  (1903). 

E.  alpinus  Ny  man,  Consp.  Fl.  Eur.  p.  388  (1878 — 82)  p.  p. 

Abbildungen:  Rikli  1.  c.  Taf.  I,  Fig.  I,  II.  — Taf.  II, 
Fig.  12. 

Standorte1):  Alpen.  Kärnten.  Malnitzer  Tauern,  6000 — 
7000'  (Jabornegg:  hb.  K.);  Heiligenblut  (Spitzel:  hb.  M.  P.). 

Tirol.  Pfitschtal.  Burgumeralm  (Kerner  1869:  hb.  K.).  — 
Finsterstern  bei  Sterzing  sol.  schist.  2400 — 2500  m (Hüter 
1882:  hb.  B.,  hb.  D.,  hb.  F.,  hb.  Ke.,  hb.  M.  P.,  hb.  O.,  hb. 
z.  b.  G.).  — Gschnitztal.  In  graminosis  alpinis  montium  in  valle 
Gschnitz  sol.  calc.  1800 — 2400  m (A.  Kerner,  Fl.  e.  A.  H.  Nr.  254: 
hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  Beck.,  hb.  Bel.,  hb.  F.,  hb.  H.,  hb.  Ko.,  hb.  M. 
F.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.);  Blaser  (Kerner  1870:  hb.  Be.,  hb.  Bel., 
hb.  F.,  hb.  H.,  hb.  K.);  1900  m (Sarnthein:  hb.  U.  V.);  6000* 
(Herb.  Fritze:  hb.  H.);  7000'  (Kerner:  hb.  M.  P.);  6500'  (Engler 
1875:  hb.  Be.);  2000  m (B.  Stein:  hb.  M.  P.);  7000'  (Obrist  1875: 
hb.  Bel.,  hb.  De.);  solo  calc.  7000'  (Kerner:  hb.  B.,  hb.  Bel.,  hb. 
Br.,  hb.  F.,  hb.  H.,  hb.  M.  F.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.,  hb.  z.  b.  G.); 
solo  calc.  7000'  (Kerner  1877:  Baenitz,  Herb.  Eur.  Nr.  3340: 
hb.  Br.,  hb.  F.,  hb.  H.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.);  Padaster  (Degen 
1895:  hb.  D.);  Truna  (Kerner  1873:  hb.  K.).  — Grödnerjoch 
(Janchen  1893:  hb.  Ja).  Fedajapaß-Padon.  Matten,  ca.  2000  m. 
Mit  T.  alpina  (Vierhapper  1905:  hb.  U.  V.). 

Schweiz.  Alpes  de  Bex. Lavarraz.  (Herb.  Mercierl860:  lib.B.). 

Frankreich.  Col  de  la  Chamoseuze  ca.  2100  m.  Massiv 
de  Gd.  Meseron  (Beauverd  1890:  hb.  Beauv.)  — Alpes  Lema- 


i)  Eür  Salzburg  ist  die  Pflanze  noch  nicht  mit  Sicherheit  nachgewiesen. 
Fugger  und  Kästner  (Mitt.  Ges.  Landesk.  1891)  geben  sie  für  den 
Pinzgau  an.  Meine  Angaben  (Verh.  z.  b.  G.  XL VIII.  (1898)  p.  117.  XLIX. 
(1899)  p.  418.  LI.  (1901)  p.  587)  beruhen  auf  Verwechslungen  mit  E.  uni flor us 
respektive  T.  alpina. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  453 


niennes.  Pointe  de  Beccor  2200  m (Briquet  Fl.  Alp.  Lern.  1897: 
hb.  De.);  Pointe  de  Cornebois  2200  m (Briquet  Fl.  Alp.  Lern. 
1897 : hb.  De.).  — Arete  entre  dents  de  Valere  et  Yalerette  2000 — 
2300  m (Briquet  Fl.  Alp.  Lern.  1898:  hb.  De.).  — Bochers  de 
l’Aiguille  de  Varens,  2400 — 2480  m (Briquet  Fl.  Alp.  Lern.  1902: 
hb.  De.);  Pointe  a Boilion  2500  m (Briquet  Fl.  Alp.  Lern.  1904: 
hb.  D.).  — Alpes  Maritimes.  Environs  de  Beuil.  Forets  de  melezes 
entre  Lanneset  et  Quartier  (Y.  B.  C.  1898:  hb.  Bit.). 

Verbreitung:  Alpen.  — Bewohnt  dasselbe  Gebiet  wie  T.  al- 
pina, tritt  aber  nur  sehr  sporadisch  auf.  — Alpine  Begion. 

Daß  Kerner  diese  Pflanze  auffiel,  war  eine  glänzende  Be- 
tätigung seines  eminenten  Scharfblickes.  Ihr  Wesen  besteht, 
und  dies  hebt  Kerner  ausdrücklich  hervor,  darin,  daß  sie 
zwischen  den  beiden  häufigsten  Erigeronten,  T.  dpi  na  und 
E.  uniflorus , morphologisch  die  Mitte  hält1).  Von  ersterer  hat 
sie  den  hohen  Wuchs,  die  großen  Köpfe  und  vor  allem  die 
zungenlosen  weiblichen  Blüten,  von  letzterer  die  fast  stets  un- 
verzweigten  Stengel,  die  dicklichen,  spateligen,  auf  den  Flächen 
verkahlenden  Basalblätter  und  die  wollig -zottige  Bekleidung  und 
purpurne  Färbung  der  Hüllen.  In  der  Art  des  Wuchses,  der 
Breite  der  Blätter  usw.  hält  sie  zwischen  beiden  Typen  die 
Mitte.  Wenn  Kerner  die  Möglichkeit,  daß  T.  neglecta  ein 
Bastard  zwischen  den  beiden  genannten  Arten  ist,  ab  weist,  so 
tut  er  dies  ausschließlich  deswegen,  weil  nach  seiner  Ansicht 
T.  neglecta  auch  im  Norden  vorkommt,  wo  es  keine  T.  alpina 
geben  soll.  Spätere  Autoren,  vor  allem  Tavel  und  Bikli,  haben 
Kerners  Ansicht  mit  denselben  Argumentationen  bestätigt. 

Die  Versuchung,  T.  neglecta  mit  der  skandinavischen  ma- 
kroglossen  Trimorpha  zu  identifizieren,  ist  in  der  Tat  eine  sein- 
große.  Gewisse  Exemplare  der  letzteren  sind  kaum  von  ersterer 
zu  unterscheiden.  Ein  reichliches  Vergleichsmaterial  zeigt  jedoch, 
daß  T.  borealis,  so  nenne  ich  den  E.  alpinus  resp.  neglectus  der 
skandinavischen  Autoren,  eine  weitaus  variablere  Pflanze  ist  als 
die  echte  T.  neglecta,  daß  sie  infolge  der  ähnlichen  Form  der 
schmalen  Basalblätter  und  der  namentlich  durch  die  schmalen, 
kurzen,  aufrechten  Stengelblätter  bedingten  Schlankheit  der  oft 
einköpfigen  Stengel  allerdings  dieser  nicht  selten  zum  Ver- 
wechseln ähnlich  sieht,  daß  sie  aber  oft  viel  höherwüchsig 
wird  und  auch  mitunter  in  verzweigten  Exemplaren  vorkommt, 
welche  weder  im  Formenkreise  der  T.  alpina  noch  bei  T.  neg- 
lecta ihresgleichen  finden.  In  einem  Merkmale  aber,  und  zwar 
in  der  Konsistenz  der  Stengel  und  Blätter,  sind  auch  die  sonst 
vollkommen  mit  T.  neglecta  übereinstimmenden  Exemplare  der 
T.  borealis  von  ersterer  fast  stets  zu  unterscheiden.  T.  borealis 
besitzt  nämlich  dünnere,  weniger  fleischige  Blätter  und  zumeist 
auch  grazilere,  weniger  rigide  Stengel  als  T.  neglecta. 

So  wenig  also  auch  T.  borealis  und  neglecta  morphologisch 
divergieren,  so  verschiedenartig  scheinen  sie  mir  dennoch  in- 

Über  ihre  Unterschiede  von  T.  Hungarica  siehe  hei  dieser. 


454  Vier  happ  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


bezug  auf  ihre  Abstammung  zu  sein.  Während  ich  nämlich 
T.  borealis  für  eine  nordische  Easse  der  T.  alpina  halte,  glaube 
ich  in  T.  neglecta  infolge  ihrer  zwischen  denen  der  T.  alpina 
und  des  E.  uniflorus  vollkommen  intermediären  Merkmale  den 
Abkömmling  von  Bastarden  zwischen  diesen  beiden  Arten  zu 
sehen.  Der  völlig  fertile  Pollen  und  die  große  Fruchtbarkeit  der 
Pflanze  machen  es  wahrscheinlich,  daß  es  sich  wenigstens  zum 
Teil  um  bereits  durch  Generationen  erblich  fixierte,  um  zu  einer 
Art  gewordene  Bastarde  handelt.  Die  sporadische  Verbreitung1) 
des  Typus  deutet  auf  seine  polytope  Entstehung  hin.  Die  Tat- 
sache. daß  T.  neglecta  auch  an  Lokalitäten  vorkommt,  wo  — wie 
auf  gewissen  Genfer  Alpen  — die  eine  ihrer  mutmaßlichen  St?mm- 
arten  (E.  uniflorus)  fehlt,  spricht  keineswegs  gegen  ihre  hybride 
Abkunft,  denn  es  ist  sehr  leicht  möglich,  daß  entweder  T.  ne- 
glecta sekundär  in  diese  Gebiete  eingewandert,  oder  aber,  daß 
E.  uniflorus  daselbst  ausgestorben  ist.  Riklis  Versuch,  T.  ne- 
glecta gewissermaßen  als  edapliisclie  (l£alk-)  Form  der  T.  alpina 
zu  deuten,  halte  ich  schon  aus  dem  Grunde  für  mißglückt,  weil 
die  Pflanze  (z.  B.  in  Tirol)  auch  auf  Urgesteinen  vorkommt. 

T.  neglecta  ist  also,  um  es  nochmals  zu  wiederholen,  so 
paradox  es  auch  klingen  mag,  wenn  man  dies  von  einer  Pflanze 
behauptet,  bezüglich  derer  Kerner,  der  Begründer  der  Theorie, 
daß  aus  Bastarden  Arten  werden  können,  gerade  gegenteiliger 
Anschauung  war,  meines  Erachtens  eine  zu  einer  Art,  und  zwar 
zu  einer  Art  mit  sehr  stabilen  Merkmalen  gewordene  Hybride. 
Daß  es  aber  außer  T.  neglecta  noch  anders  gestaltete  Bastarde 
zwischen  T.  alpina  und  E.  uniflorus  iE.  Bhaeticus  Brügg.)  geben 
kann,  ist  ganz  gut  möglich. 


Anhang. 

I. 

Hier  sollen  einige  Typen  besprochen  werden,  deren  syste- 
matische Stellung  mir  nicht  vollkommen  klar  geworden  ist.  Sie 
gehören  wohl  alle  zu  den  Brachyglossae  und  sind  vom  ersten 
abgesehen  als  infolge  Anpassung  an  alpine  Vegetationsverhält- 
nisse den  3Iacroglossae  habituell  sehr  ähnlich  gewordene  Glieder 
dieser  Gruppe  aufzufassen. 

Trimorpha  Asadbaren sis. 

Perennis(?).  Caules  20 — 30cm  alti.  ad  apicem  ramosi,  ramis  5 — 6 
brevibus,  0,5 — 2 cm  tantum  longis,  simplicibus,  capitulis  paene  capi- 
tatis.  Folia  basalia  vix  rosulantia,  lanceolato-spatulata,  2 — 4 mm 
longa,  5 — 6 mm  lata,  acuta,  caulina  permulta,  ca.  20,  erecta, 
lanceolata,  sessilia,  internodia  parum  superantia.  Squamae  ca.  50, 
involucrum  cinerascenti-hirsutum  formantes,  erectae,  anguste 
lanceolatae,  1 mm  latae,  longissimae  ca.  6 — 6,5  mm  longae.  In- 

r)  Ii  i k 1 i konnte  in  der  Schweiz,  obwohl  er  ein  riesiges  Material  unter- 
sucht hat,  nur  23  Standorte  von  T.  neglecta  nachweisen. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  455 


dumentum  caulium  pili  simplices  magni  breves  recti  parvis 
paucis  glanduliferisque  parvis  pluribus  intermixtis,  foliorum  pili 
magni  et  parvi.  squamarum  fere  tantum  magni.  Gaules  breviter, 
imprimis  ad  apicem  hirsuti,  folia  in  marginibus  ciliata,  in  facie- 
bus  glabra,  involucrum  breviter  cinerascenti-hirsutum.  Capitula 
parva  vel  vix  media.  Pappi  setae  4,5 — 5 mm  longae.  Flores 
ligulati  GO — 80,  ligulis  ca.  3 mm  longis,  1 mm  latitudine  angu- 
stiores,  eligulati  multi. 

Trimorpha  Asadbarensis  Vierhapper  sp.  n. 

Synonyme.  Erigeron  alpinum  var.  Kotschy  in  exs. 

Abbildungen.  Taf.  III,  Fig.  3. 

Standorte.  Nordpersien.  Elburs.  Asadbar.  (Kotschy 
PL  Pers.  bor.  1843,  N.  481:  lib.  M.  P.). 

Verbreitung.  Nordpersien.  Elburs. 

Diese  durch  ihren  hohen,  schlanken  Wuchs  ausgezeichnete 
Trimorpha,  welche  durch  die  reiche  Beblätterung  ihrer  Stengel 
und  die  kaum  angedeutete  Basalrosette  von  allen  europäisch- 
kleinasiatischen Typen  verschieden  ist,  hält  in  gewisser  Be- 
ziehung die  Mitte  zwischen  der  acris-  und  c/pmu- Gruppe, 
ersterer,  der  sie  entschieden  näher  steht,  sich  insbesondere  durch 
die  relativ  langen,  biegsamen  Pappusborsten , letzterer  durch 
die  langen  Zungen  der  Randblüten  nähernd.  Sie  hat  sich  offen- 
bar in  Anpassung  an  die  eigenartigen  klimatischen  Verhält- 
nisse des  Elburs -Stockes  ausgegliedert  und  ist  wahrscheinlich 
gleich  der  ihr  noch  zunächst  kommenden  T.  Orientalis  (Boiss. 
Diagn.  pl.  nov.  or.  ser.  II.  III.  p.  7,  1856  als  Erigeron ) (=  E. 
acre  ß confertum  Boiss.  Flor.  or.  III.  p.  166  [1S75])  von  T.  acris 
abzuleiten.1)  Als  alpiner  Typus  ist  sie  nicht  anzusehen. 

Trimorpha  pycnotricha,  Isanrica  und  Nevadensis. 

In  den  südlichen  kleinasiatischen  Gebirgen  und  in  der 
spanischen  Sierra  Nevada  werden  die  Macroglossae  durch  Formen 
vertreten,  welche  sich  wohl  erst  in  jüngerer  Zeit  als  diese  selbst 
von  brachyglossen  Typen  in  Anpassung  an  alpine  Verhältnisse 
abgegliedert  haben,  und  zwar  in  jenen  durch  T.  pycnotricha  und 
lsaurica , in  dieser  durch  T.  Nevadensis. 

Der  Grund,  warum  diese  Formen  von  verschiedenen  Autoren 
und  Sammlern,  z.  B.  von  Boissier  und  von  Hüter,  Porta  und 
Rigo  zu  T.  alpina  gezogen  wurden,  liegt  offenbar  vor  allem 
darin,  daß  sie,  als  alpine  Pflanzen,  zum  Teil  größere  Köpfchen 
und  stets  längere  Ligulae  als  T.  acris  besitzen.  Sie  unterscheiden 
sich  aber  durch  den  oft  zweijährigen  Wuchs,  die  im  Verhältnis 
zur  geringen  Höhe  reiche,  oft  schon  an  der  Basis  beginnende 
Verzweigung  der  oberirdischen  Achsen,  die  kurzen,  geraden, 
steiflichen,  langen  Deckhaare,  die  meist  kurzen  Involukralblätter, 
die  oft  längeren,  dünneren,  biegsameren  Strahlen  des  Pappus 

')  In  diese  Verwandtschaft  gehören  auch  gewisse  im  lib.  B.  und  M.  P. 
liegende,  als  E.  Elbursensis  Boiss.  bestimmte  Typen  (Elamout  [Aucher-Eloy 
Herb.  d.  Or.  Nr.  4749:  hb.  B.])  und  M.  Eiwend  supra  Hainaden  [Hauss- 
kneclit  It.  Or.  1867 : hb.  M.  P.]j. 


456  Vi  erliapper,  Monographie  (1er  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


und  schließlich  durch  die  geringe  Breite  der  Ligulae  von 
T.  alpin  a und  Verwandten  und  nähern  sich  in  allen  diesen 
Merkmalen  so  sehr  der  T.  acris , daß  Grund  genug  vorhanden 
ist,  anzunehmen,  daß  diese  Typen  noch  in  näheren  Beziehungen 
zu  dieser  stehen,  als  dies  für  die  Macroglossae  wahrscheinlich  ist. 

1.  Trimorpha  pycnotricha. 

Biennis.  Caules  complures  ex  eodera  caudice,  3 — 10  cm  alti, 
erecti  vel  curvati,  iam  a basi  ramosi,  ramis  simplicibus  mono- 
cephalis  vel  imis  iterum  ramosis,  plerumque  curvatis,  aphyllis 
vel  folia  1 — 2 linearia  gerentibus,  summis  axem  primarium 
aequantibus.  Folia  basalia  plurima,  lanceolata,  vix  petiolata, 
2 — 5 cm  longa,  plerumque  4—6  mm  lata,  acuta;  caulina  ramo- 
rurnque  lineari -lanceolata,  basalibus  breviora.  Squamae  40 — 60, 
erectae,  angustissime  lineari-lanceolatae,  sicut  folia  basalia  obscure 
virides,  longiores  5 — 6 mm  longae.  Indumentum  caulium  et  folio- 
rum  pili  simplices  magni  breves,  firm  ul  i,  recti,  parvis  multis 
glanduliferisque  parvis  paucis  intermixtis,  squamarum  pili  magni 
caulinis  aequales  glanduliferique  pauci.  Caules  et  involucra 
dense  breviter  liirsuta,  folia  vel  in  pagina  utraque  dense  breviter 
hirsuta,  vel  rarius  nervis  exceptis  glabrescentia.  Capitula  media. 
Pappi  setae  4 — 5 mm  longae.  Flores  ligulati  30 — 60,  ligulis 
2 — 4 mm  longis,  vix  1 mm  latis. 

Trimorpha  pycnotricha  Vierhapper  hoc  loco. 

Erigeron  (Trimorphea)  pycnotriclmm  Schott  et  Kotschy 
in  exs. 

Synonyme.  E.  pycnotriclmm  Schott  et  Kotschy,  Anal, 
bot.  III  (ined.);  Kotschy  Diar.  Cilic.  1853;  Reise  cilic.  Taur. 
p.  382  (1858);  in  Tchihatch.  As.  min.  III.  bot.  II.  p.  234  (1860). 

E.  alpinnm  Boiss.  Fl.  or.  III.  p.  165  (1875). 

Abbildungen.  Taf.  III,  Fig.  4. 

Standorte1).  Kleinasien.  Taurus.  Bulgar  Magara. 
7500  ped.  (Kotschy,  It.  eil.  in  Taur.  alp.  ..Bulgar  Dagh“  Nr.  303, 
30c,  1853:  hb.  B.,  hb.  M.  P.  mit  T.  acris).  — Boulgarmaden 
(Balansa  1855:  hb.  B.). 

Erdschias-Dagh.  2900  m (Zederbauer,  Reis.  n.  d.  Erd.  D. 
(Arg.)  1902:  hb.  M.  P.). 

Verbreitung.  Vorderasien:  Libanon?1)  Cilicischer  Taurus. 
Erdschias-Dagh.  — Alpine  Region. 

Der  größtköpfige  von  den  hier  anhangsweise  besprochenen 
Typen,  welcher  noch  am  ehesten  Anlaß  zur  Auffassung  geben 
könnte,  daß  er,  ein  Vertreter  der  T.  alpina  im  Taurus,  mit  den 
Macroglossae  in  direkten  Beziehungen  steht. 


9 Ob  der  Typus  auch  im  Libanon  vorkomnit,  kann  ich  nicht  mit  Be- 
stimmtheit behaupten,  glaube  es  aber  auf  Grund  eines  im  hb.  B.  liegenden 
Exemplares  vom  „Haut -Libanon“,  das  allerdings,  da  ihm  alle  Blüten  fehlen, 
nicht  sicher  bestimmbar  ist,  annehmen  zu  dürfen. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  457 

Mit  T.  acris  ist  er  zum  Teile  durch  Zwischenformen  verbunden. 
Die  im  Interesse  des  Verständnisses  der  systematischen  Stellung 
der  T.  pycnotricha  sehr  wichtige  Frage,  ob  diese  hybrider  Ab- 
kunft sind  oder  nicht,  vermag  ich  leider  nicht  zu  beantworten. 

Der  von  Zederbauer  am  Erdschias-Dagh  — leider  nur  in 
einem  Exemplare  — gesammelte  Typus  steht  schon  der  iberischen 
T.  Nevadensis  ungemein  nahe  und  ist  vielleicht  mit  mehr  Recht 
zu  dieser  als  zu  T.  pycnotricha  zu  ziehen.  Doch  läßt  sich  mit 
einem  einzigen  Individuum  diese  Frage  nicht  endgültig  ent- 
scheiden. Der  Umstand  aber,  daß  am  Argaeus  neben  T.  pycno- 
tricha auch  noch  ein  typisch  makroglosser  Typus  (T.  Cappadocica ) 
vorkommt,  erhöht,  da  auch  sonst,  von  den  Abruzzen  allgesehen, 
nirgends  zwei  makroglosse  Typen  (aus  der  Sectio  Hirsutae ) zu- 
sammen Vorkommen,  die  Wahrscheinlichkeit,  daß  T.  pycnotricha 
und  infolgedessen  auch  T.  Isaurica  und  Nevadensis  keine 
Macroglossae  sind. 


2.  Trimorpha  Isaurica. 

Biennis  (vel  annua?).  Gaules  usque  ad  5 Cm  alti,  simplices 
vel  in  basi  tantum  ramum  unicum  simplicem  edentes,  curvati. 
Folia  basalia  evidenter  rosulantia,  late  elliptico-spatulata,  breviter 
petiolata,  obtusa,  1 — 3 cm  longa,  S — 10  mm  lata.  Squamae  an- 
guste  lineari-lanceolatae,  4 — 5 mm  tantum  longae,  purpurascentes. 
Ceterum  priori  aequalis. 

Trimorpha  Isaurica  Vierliapper  sp.  n. 

Synonyme.  Erigeron  alpinum  Boissier,  Fl.  or.  III,  p.  165 
(1875)  p.  p. 

Abbildungen.  Taf.  III,  Fig.  5. 

Standorte:  Kleinasien.  Isaurien.  Mt.  Anemas  6000' 
(Heldreich  1845 : lib.  B.). 

Verbreitung.  Kleinasien.  Isaurien.  Mt.  Anemas.  — Alpine 
Region. 

Infolge  ihrer  ausgesprochenen  Basalrosette  von  sehr  auf- 
fälligem Habitus,  ist  diese  Pflanze,  die  mir  leider  nur  in  spär- 
lichen Belegen  zur  Verfügung  steht,  sicherlich  mit  T.  pycno- 
tricha zunächst  verwandt  und  hat  gewiß  ebendieselbe  Abstam- 
mung wie  diese. 

Über  ihre  eventuellen  Beziehungen  zu  T.  Epirotica  ver- 
gleiche man  das  bei  dieser  Gesagte. 

3.  Trimorpha  Nevadensis. 

Perennis  vel  biennis.  Gaules  usque  ad  8 cm  alti,  a medio 
ramos  paucos  2 — 3,  plerumque  brevissimos,  capitulum  terminale 
non  aequantes  edentes.  Folia  basalia  numerosa,  anguste  lanceo- 
lata,  brevissime  petiolata,  acuta,  3 — 5 cm  longa,  2 — 5 mm  lata, 
in  pagina  utraque  dense  breviter  hirsuta.  Gapitula  parva,  rarius 
media.  Ligulae  3 mm  longae,  1 mm  spatio  angustiores,  flores 
eligulati  perpauci  vel  nulli.  Ceterum  praecedentibus  aequalis. 


458  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

Trimorpha  Nevaclensis  Yierliapper  hoc  loco. 

Erigeron  alpinus  ß Nevadensis  Hüter,  Porta  et  Rigo  in  exs.  non 
E.  Nevadensis  Weddel,  Chlor.  And.  I.  p.  194  (1857)  nec  A.  Gray 
in  Proc.  Am.  Ac.  VIII.  p.  649  (1873). 

Synonyme.  E.  alpinuni  Boiss.  Voy.  Esp.  p.  302  (1837)  p.  p. 

E.  alpinus  Willk.  Lange.  Prodr.  Flor.  Hisp.  II.  p.  33  (1870) 
p.  p.;  Nyman,  Consp.  El.  Eur.  p.  388  (1878 — 1882)  p.  p.  non  L. 

Abbildungen.  Taf.  III.  Fig.  6. 

Standorte.  Iberische  Halbinsel.  Sierra  Nevada.  In 
summis  pratis  8000'  (Boissier  lib.  M.  P.  1 Stück  unter  mehreren 
Exemplaren  von  E.  maior );  In  summis  calcareis  7000'  (Boissier 
1837:  lib.  B.,  hb.  Be.,  lib.  M.  P.);  (Alioth  1853:  hb.  z.  b.  G.).  — 
Picacho  de  Veleta  (M.  Winkler,  Peise  südl.  Span.  1873:  hb.  Be.). 
— Mulahacen.  32 — 3300  m,  mit  E.  maior  (Hüter,  Porta  et  Rigo 
It.  III.  Hisp.  Nr.  564:  hb.  U.  V.). 

Verbreitung.  Iberische  Halbinsel : Sierra  Nevada.  — Alpine 
und  hochalpine  Region. 

T.  Nevadensis  scheint  zum  Teil  gemeinsam  mit  der  ihr 
habituell  sehr  ähnlichen  Hochalpenform  des  Erigeron  maior  vor- 
zukommen, die  aber,  abgesehen  von  dem  für  jeden  echten  Eri- 
geron charakteristischen  vollkommenen  Fehlen  eligulater  weiblicher 
Blüten  auch  noch  durch  eine  größere  Zahl  von  Zungenblüten 
und  breitere  Ligulae  von  unserer  Pflanze  auseinanderzuhalten 
ist.  Die  Unterscheidung  wird  aber  gewöhnlich  dadurch  er- 
schwert, daß  T.  Nevadensis  meist  nur  sehr  wenige  oder  mit- 
unter überhaupt  keine  zungenlosen  Blüten  besitzt. 

Es  kommen  nämlich  auf  der  Sierra  Nevada,  abgesehen  von 
E.  hispidus  drei  Typen  vor:  1.  Trimorpha  Nevadensis,  ausgezeich- 
net durch  wenige  zungenlose  Blüten;  2.  ein  wahrscheinlich  von 
ihr  abstammender  und  mit  ihr  durch  Übergänge  verbundener 
eligulater  Typus,  und  schließlich  3.  Erigeron  maior , der  von  ganz 
anderer  Abstammung  ist. 

Die  Frage,  ob  das  Auftreten  von  schwierig  zu  klassifizieren- 
den Zwischenformen  zwischen  T.  Nevadensis  und  E.  maior  in 
der  Sierra  Nevada  auf  die  Existenz  von  Bastarden  zurück- 
zuführen ist,  oder  ob  es  sich  hier  wirklich  einmal,  was  ja  theo- 
retisch auch  nicht  ausgeschlossen  wäre,  um  nicht  hybride 
Übergänge  einer  Trimorpha  zu  einem  Erigeron- artigen  Typus, 
wie  ich  sie  — vom  mediterranen  und  europäisch  - borealen 9 
Gebiete  vielleicht  abgesehen  — sonst  nirgends  beobachten 
konnte,  handelt,  wäre  nur  durch  Beobachtungen  an  Ort  und 
Stelle  zu  lösen.  Sollte  es  sich  nun  wirklich  so  verhalten,  daß 
Typen  mit  zweierleibliitigen  Köpfchen  die  direkten  Deszendenten 
der  T.  Nevadensis  sind,  so  würden  diese  doch  keineswegs  den 
Gattungsnamen  Erigeron  erhalten  dürfen,  da  sie,  wenn  auch 
morphologisch  von  ihnen  nicht  zu  unterscheiden,  doch  ganz  an- 
derer Abstammung  sind. 


*)  Vergl.  T.  borealis. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  459 


Der  Umstand,  daß  der  Artname  Nevadensis  bereits  für 
amerikanische  Erigeronten  gebraucht  wurde,  kann  wohl,  da  es 
sich  in  diesen  Fällen  um  wirkliche  Erigeron- Arten  handelt,  nicht 
hinderlich  sein,  aen  Namen  Nevadensis  auch  für  die  hier  be- 
sprochene Trimorpha  zu  gebrauchen. 


In  der  „Flora  orientalis“  identifiziert  Boissier  eine  von 
Au  eher  am  Elamaut  entdeckte  Pflanze  (Elamaut  [Aucher- 
Eloy,  Herbier  d'Orient  Nr.  4749:  hb.  B.])  mit  E.  Elbursensis. 
Diese  gehört  aber  in  die  Gattung  Trimorpha  und  zwar,  soweit 
ich  dies  nach  dem  vorliegenden,  sehr  spärlichen  Materiale  beur- 
teilen kann,  in  die  Verwandtschaft  der  T.  pycnotricha.  Das 
gleiche  gilt  von  einer  von  Haussknecht  am  Eiwend  gesam- 
melten Pflanze  (M.  Eiwend  supra  Hamaden  [Haussknecht  It.  or. 
1867 : hb.  M.  P.]),  welche  im  hiesigen  Hofherbar  als  E.  Elbru- 
sensis  erliegt.  Der  Prozeß  der  Ausgliederung  alpiner  Brachy- 
glossae  aus  Formen  der  Ebenen  scheint  sich  demnach  in  ver- 
schiedenen Gebirgen  vollzogen  zu  haben. 

A n h a n g. 

II. 

Von  besonderer  Bedeutung  für  das  Verständnis  der  Phylo- 
genie  der  Maeroglossae  ist  die  Tatsache,  daß  dieselben  auch  in 
den  Gebirgen  Mittelasiens,  vor  allem  im  Himalaja,  durch  den 
europäischen  sehr  nahe  verwandte  Typen  vertreten  werden. 
Eines  solchen  Typus  (T.  Kumaunensis)  werde  ich  noch  bei  Be- 
sprechung der  T.  Attiea  anhangsweise  Erwähnung  tun.  Hier 
soll  vor  allem  eine  Form  beschrieben  werden,  welche  unserer 
T.  alpina  sehr  nahe  steht : 

Tr  im  orph  a Kuh  uw  uren  sis. 

Biennis.  Elata.  Habitus  specierum  T.  Attiea  vel  alpina  f. 
intermedia.  Radix  perpendicularis,  brevis.  Caulis  unicus  ca.  25 — 
45  cm  altus,  apice  ramosus,  ramis  paucis,  longissimis  ca.  5 cm 
longis.  Folia  flaccida,  obscure  viridia,  basalia  emarcida,  caulina 
oblonge  elliptica,  apieulata,  inferiora  8 — 10  cm  longa,  usque  ad 
15  mm  lata.  Indumentum  speciei  T.  alpina.  Caulis  partes  in- 
feriores et  folia  ima  totaliter  glabrescentia.  Involucra  cineras- 
centi  - hirsuta.  Capitula  media  — submagna.  Flores  eligulati 
multi.  Cetera  speciei  T.  alpina. 

Trimorpha  Kunawurensis  Vierhapper  sp.  n. 

S y n o n y m e.  Erigeron  acris  var.  1.  alpinus  Hook  er  et  Thom- 
son in  exs. 

E.  alpinus  var.  1.  alpinus  proper  Hooker,  Fl.  Brit,  Ind.  III. 
p.  255  (1882)  p.  p.  (?). 

Abbildungen.  Taf.  VI.  Fig.  2. 


b Boissier,  Diagn.  1.  c. 


460  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

Standorte.  Nordwestliches  Ostindien.  Kunawur. 
Regio  alp.  13  — 14000  ped.  (Hooker  fil.  et  Thomson  Herb.  ind. 
or.:  lib.  B.1),  lib.  Be.). 

Verbreitung.  Himalaja.  Kunawur.  — Alpine  Region. 

Dieser  Typus  gehört  sicherlich  zu  den  Macroglossae  und  ist 
mit  unserer  T.  olpina  sehr  nahe  verwandt.  Seine  Unterschiede 
von  dieser  sind  eigentlich  nur  gradueller  Natur:  der  zweijährige 
W uchs,  die  gedrungene  Gesamtinfloreszenz,  die  großen  flakziden 
Stengelblätter,  welche  im  Alter  gleich  den  Stengeln  verkahlen, 
und  die  relativ  stark  zottigen  Involukren. 

Aus  dem  Altai  habe  ich,  abgesehen  von  dem  später  bei 
T.  Attica  erwähnten,  leider  keinen  typisch  makroglossen  Typus 
gesehen.  Dennoch  zweifle  ich  nicht,  daß  auch  dieses  Gebirge 
der  T.  alpina  nahestehende  Formen  beherbergt. 

Im  Himalaya  und  in  den  Gebirgen  Vorderindiens  gibt  es 
auch  noch  mehrere  Trimorphen:  z.  B.  T.  multicaulis  (Wallich) 
Vierh.  im  Himalaja  (Kamaon  [Wallich:  hb.  M.  P.]),  T.  Lesche- 
naultii  (D.  C.)  Vierh.  im  Nila  Giri-Gebirge  (Nilgherries:  [hb.  M. 
P.],  Nilagiri  [PI.  Ind.  or.  ed.  Hohenacker  1016:  hb.  B.,  hb.  M.  P]), 
welche,  ausgezeichnet  durch  hohen  Wuchs,  verzweigte  Stengel 
mit  langen  Seitenästen,  kleine  Köpfchen,  kurzen  Pappus  und 
mittellange  Ligulae  vielleicht  zu  einer  eigenen  gleich  den  Brachy- 
glossae  einen  Übergang  zu  Conyza  vermittelnden  Sektion  zu  ver- 
einigen sind.  Von  einer  zusammenfassenden  Schilderung  dieser 
Arten  kann  natürlich,  da  das  aus  diesen  Gebieten  zur  Ver- 
fügung stehende  Material  viel  zu  lückenhaft  ist,  gar  keine 
Rede  sein. 

Noch  innigere  Beziehungen  als  die  zuletzt  erwähnten  asia- 
tischen Arten  verbinden  einen  Typus  aus  dem  Hochlande  von 
Abyssinien  mit  unseren  Macroglossae.  Derselbe  sei  hier  kurz  be- 
schrieben als 

Trimorpha  Abyssinica. 

Elata.  Biennisi?).  Radix  (rhizoma?)  perpendicularis  recta, 
fusca,  brevis.  Gaules  1 — 2 ex  eadem  radice,  40 — 60  cm  alti, 
recti,  a medio  vel  ad  apicem  ramosi,  ramis  rectis  vel  parum 
curvatis,  ipsos  aequantibus  vel  subsuperantibus,  3 — 20  cm  altis, 
simplicibus  vel  in  axillis  foliorum  capitula  non  evoluta,  sessilia 
ferentibus.  Folia  basalia  rosulantia,  mox  emarcida,  e lamina 
flaccida,  oblonge  elliptica  vel  lanceolata  sensim  in  petiolum  ei 
subaequilongum  attenuata,  5 — 20  cm  longa,  ca.  7 — 18  mm  lata, 
apice  obtusiuscula,  parum  apiculata,  caulina  ca.  20 — 30  et  ramo- 
rum  singulorum,  cum  adsunt,  1 — 5 multo  minora,  sessilia,  lanceo- 
lata, acutiuscula.  Squamae  50 — 80,  lineari-lanceolatae  involucrum 
breviter  cinerascenti-hirsutum  formantes,  obscure  virides,  ca. 
1 — 1,6  mm  latae,  mediae,  quae  longissimae,  8 — 10  mm  longae. 
Indumentum  caulium.  foliorum,  squamarum  pili  simplices  magni 

’)  Im  hb.  B.  liegt  unter  dieser  Etikette  auch  ein  drüsiger  der  T.  Ku- 
maunensis  und  Attica  sehr  nahestehender  Typus. 


V i er h app er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  46 1 


meclii  vel  breves,  parvis  sparsis  intermixtis.  Gaules  et  folia  parce, 
involucra  densius  breviter  hirsuta.  Capitida  media  — permagna. 
Pappi  setae  5 — 6,5  mm  longae.  Flores  ligulati  100 — 150,  ligulis 
purpureiis,  5—6  mm  longis,  eligulati  tenues  permulti,  tubulosi  multi. 

Trimorpha  Abyssinica  Yierhapper  hoc  loco. 

Erigeron  Abyssinicus  Schultz  Bip.  in  Ascherson  et  Schwein- 
furth,  Beitr.  Fl.  Aeth,  p.  284  (1867). 

Synonyme:  E.  glabratus  ß Abyssinicus  Falke  in  exs. 

Abbildungen.  Taf.  VI.  Fig.  3. 

Standorte.  Abyssinien.  Sebit.  Gallas  Hochland.  (Coli. 
Steudner  Nr.  413,  1862:  hb.  Be.).  — Dschan  Meda  8500'  s.  m. 
(Schimper  Nr.  1204,  1863:  hb.  Be.). 

Verbreitung.  Hochland  von  Abyssinien.—  Subalpine  (?)  Region. 

T.  Abyssinica  ist  eine  überaus  auffällige  Pflanze,  welche 
Merkmale  der  Macroglossae  und  Brachyglossae  oder  einer  Sektion 
von  Canyza  in  sich  vereinigt.  Die  großen  Köpfe,  langen  Ligulae 
und  relativ  steifen  Pappusstralilen  weisen  auf  erstere,  die  zarten, 
engen,  zungenlosen  weiblichen  Blüten  und  die  bedeutende  Länge 
des  Pappus  auf  letztere  hin.  Da  aber  von  diesen  Charakteren 
gerade  die  erstgenannten  (Größe  der  Köpfchen  etc.)  in  An- 
passung an  die  Verhältnisse  des  hohen  Standortes  sekundär  er- 
worben worden  sein  dürften,  während  diejenigen,  in  welchen  die 
Beziehungen  zu  C onyza  zum  Ausdrucke  kommen,  den  Eindruck 
von  ursprünglichen  machen,  halte  ich  es  nicht  für  geraten, 
T.  Abyssinica  direkt  mit  den  Macroglossae  zu  vereinigen.  Ihr 
Verhältnis  zu  diesen  ist  wohl  ein  ähnliches  wie  das  der  früher 
besprochenen  Typen:  T.  pyenot  ric/ia  etc. 

Aus  den  Gebirgen  des  östlichen  Asien  und  aus  der  neuen 
Welt  sind  mir  bisher,  von  der  in  Labrador  vorkommenden 
T.  borealis  abgesehen,  keine  Macroglossae  zu  Gesicht  gekommen. 
Die  Angaben  Korbes’  und  Hemsleys  (Enum.  pl.  China  in  Journ. 
Linn.  Soc.  XXIII,  p.  418  [1886 — 1888])  und  Palibins  (Consp. 
Fl.  Kor.  in  Act.  Hort.  Petr.  XVII,  p.  110  [1899]),  daß  E.  alpinus 
in  Korea  wächst,  konnte  ich  leider  ebenso  wenig  kontrollieren,  wie 
die  amerikanischer  Autoren  vom  Vorkommen  dieser  Art  in  den 
Rocky  Mountains  etc. 

Subsectio  Glandulosae.  Pili  magni  caulium,  folioriun,  squa- 
marum  tantum  vel  praecipue  glanduliferi. 

1.  Trimorpha  Attica . 

Magnifica,  valde  elata,  raro  media.  Caules  15—60  cm  alti, 
unus,  rarius  2 vel  plures  ex  eodem  rhizomate,  erecti,  rarius 
parum  curvati,  firmi,  crassi,  vii’ides,  semper  fere  vel  a medio, 
vel  demum  in  supei’iore  parte  ramosi,  1 — 40-cepliali,  ramis 
primariis  1 — 15 , erectis  vel  curvato-erectis  vel  erecto-patulis, 
superioribus  caulem  ipsum  aequantibus  vel  plus  minus,  interdum 
valde,  superantibus,  2 — 15  cm  longis,  cum  plures,  mediis  longis- 
simis  — simplicibus  vel  ramos  1 — 3 secundarios  ipsorum  cliarac- 


462  Yie  rliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


teres  dimensionibus  minoribus  correpetentes  edentibus.  Inflores- 
centia  totalis  diffusius  vel  contractius  cymoso-paniculata.  Folia 
flaccidiuscula,  viridia  vel  obscure  viridia,  apice  obtusiuscule  api- 
culata,  basalia  in  anthesi  sicut  caulina  ima  saepe  iam  emarcida, 
cum  adsunt,  oblonge  obovato-vel  elliptico- spatulata,  longe 
petiolata,  3 — 25  cm  longa,  5 — 25  mm  lata,  obtusa  vel  acutius- 
cula,  caulina  8 — 45,  erecta,  basalibus  breviter  petiolatis  exceptis 
basi  lata  sessilia,  oblonge  obovata,  vel  oblonge  elliptica  vel  an- 
guste  oblongo-elliptica,  internodia  multurn  superantia,  inferiora 
et  media  1 — 12  mm  longa,  usque  ad  20  mm  lata,  summa  ovata, 
acuminata,  breviora  et  angustiora,  ramorum  — nisi  sunt  nudi  — 
minima.  Squamae  ca.  40 — 60,  involucrum  glandulosum  forman- 
tes,  erectae,  lineari-lanceolatae,  obscure  virides  vel  purpurascentes, 
1 — 1,5  mm  latae,  mediae,  quae  longissimae,  7—9  mm  longae. 
Indumentum  caulium,  foliorum,  squamarum  paene  tantum  pili 
glanduliferi  magni,  simplicibus  magnis  interdum,  imprimis  ad 
basin  caulium  et  foliorum,  intermixtis,  in  apice  squamarum  tantum 
pili  marginantes.  Caules,  folia,  involucra  dense  glandulosa.  Capi- 
tula  media  vel  magna.  Pappi  setae  4,5 — 5 mm  longae.  Flores 
ligulati  60 — 100,  ligulis  5 — 6 mm  longis,  ca.  1 mm  latis,  roseis, 
eligulati  multi,  tubulosi  pauci. 

Trimorpha  Attica  Vierliapper  hoc  loco. 

E.  Atticus  Yillars,  Hist.  pl.  Dauph.  III,  p.  237  (1789). 

Synonyme.  E.  Atticus  Yisiani,  Fl.  Dalm.  Suppl.  I.  p.  58 
(1872);  Walilenberg,  Fl.  Oarp.  princ.  p.  263  (1814);  Neilreich, 
Aufz.  Gefäßpfl.  Ung.  Slav.  p.  102  (1866);  Knapp,  PH.  Galiz.  Buc. 
p.  115  (1872);  Fritsch,  Exkursfl.  Öst.  p.  563  (1897). 

E.  Villarsii  Bellardi,  App.  ad  Flor.  Ped.  p.  38  (1792);  Will- 
denow,  Spec.  plant.  III,  p.  3,  p.  1958  (1804);  De  Candolle,  Prodr. 
syst.  nat.  regn.  veg.  V,  p.  291  (1836);  Nvman,  Consp.  Flor.  Für. 
p.  388(1878 — 82) ; Yeleno vsky,  Fl.  Bulg.  Suppl.  1,  p.  159  (1898)  (?); 
Beck,  Yeg.  ill.  Land,  in  Engler  u.  Prantl,  Veg.  d.  Erde  Y,  p.  447 
(1901);  Baumgarten,  Enum.  stirp.  Transs.  III,  p.  119  (1816);  Schur, 
Enum.  plant.  Transs.  p.  309  (1866);  Reichenbadh,  Fl.  Germ.  exc. 
p.  240  (1830 — 32);  Koch  in  Flora  XVIII,  p.  262  (1835)  u.  Syn. 
Flor.  Germ.  Helv.  p.  354  (1838);  Pacher  u.  Jabornegg,  Fl.  v. 
Kärnten  I 2 p.  75  (1884);  Sauter,  Flora  Gefäßpfl.  Salzburg  2.  Auf!., 
p.  50  (1879);  Prantl,  Exkursfl.  Bayern,  2.  Aufl.,  p.  487  (1894); 
Garcke,  111.  Fl.  Deutsch!.  17.  Aufl.,  p.  300  (1895);  Fleischmann, 
Fl.  Tirol,  p.  428  (1851)  p.  p.;  Gaudin,  Fl.  Helv.  Y,  p.  269  (1829) 
p.  p. ; Gremli,  Exkursfl.  Schweiz  p.  193  (1867);  Scliinz  u.  Keller, 
Flor.  Schweiz  p.  521  (1900);  Briquet,  Fl.  Alp.  Lern,  in  Ann. 
Cons.  Jard.  bot.  Geneve  III,  p.  112  (1899);  Rikli,  Beitr.  Kenntn. 
schw.  Erigeron  II.  in  Ber.  Schweiz,  bot.  Ges.  XIY,  p.  133  (1904); 
Grenier  et  Godron,  Fl.  Fr.  II,  p.  97  (1850);  Gillot  in  Bull.  herb. 
Boiss.  II.  app.  IV.  p.  21  (1894)  und  IY.  app.  I,  p.  13  (1896); 
Rouy,  Fl.  Fr.  VIII,  p.  154  (1903)  p.  p. ; Bertoloni,  Fl.  It.  IX, 
p.  189  (1853);  Arcangeli,  Comp.  fl.  It.  p.  340  (1882). 

E.  intermedius  Trachsel  sec.  Koch,  Syn.  Fl.  Germ.  Helv. 
p.  355  (1838)  non  Schleicher. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  463 


E.  Carpaticus  Grisebach  et  Schenk,  It.  Hung.  in  Wiegmann, 
Arch.  p.  336  (1852);  Simonkai,  Enum.  flor.  Transs.  p.  302  (1886); 
Grecescu,  Consp.  Fl.  Rom.  p.  294  (1898);  Sagorski  u.  Schneider, 
Fl.  Centr.  Karp.  p.  220  (1891). 

E.  glandulosus  Cariot  et  St.  Lager,  Et.  fl.  (ed.  YIII)  p.  461 
(18S9). 

E.  Villarsii  b Transilvanicus  Schur  1.  c. 

E.  acer  var.  ? Murbeck,  Beitr.  Fl.  Südbosn.  Here,  (in  Lunds 
Univ.  Arsskr.  Tom.  XXYII)  p.  103  (1891). 

E.  Villarsii  a procerior , ß villosus  (?),  y uniflorus(?)  Gau- 
din  1.  c. 

E.  Villarsii  forma  erecta  und  diffusa  Gillot  1.  c.  (1896). 

E.  Villarsii  a procerior , ß Carpaticus , y villosus , rj  unifio- 
rus  (?)  Rouy  1.  c. 

E.  alpinus  6 Atticus  Fiori  et  Paoletti,  Fl.  an.  It.  III,  p.  233 
(1903). 

Abbildungen.  Bellardi  1.  c.  tab.  YH;  Bot.  Reg.  VII, 
t.  583  (1821);  Loddiges,  Bot.  Cab.  vol.  XIV,  t.  1390;  Reichen- 
bach, Ic.  Fl.  Germ.  Helv.  Tab.  915,  II,  1 — 3 (1854).  — Taf.  III, 
Fig.  1. 

Standorte1).  Balkan.  Montenegro.  Durmitor  (Pancic: 
hb.  Bel.);  (Führer  1896:  hb.  D.). 

Dalmatien.  Mt.  Orjen  (Pichler  1868:  hb.  H.,  hb.  K.). 

Herzegowina.  Mostar.  Porim  supra  Zinfljepolje.  ca.  1400  m 
(Yandas  1893:  hb.  U.  V.);  Yelez  prope  locum  Jarac  kuk  ca.  1500  m 
(Vandas  1893 : hb.  H.,  hb.  U.  V.). 

Bosnien.  Ylasic- Plateau,  1700  m (Brandis  1889  Flor.  Bosn. 
hb.  U.  Y.);  Westbosnien,  Jedovnik  bei  Grabovo  (1650  m)  Kalk 
ca.  1520  m (Handel  Mazzetti,  Reise  naturw.  Yer.  Un.  Wien  n. 
AVestbosnien  1904:  hb.  LT.  Ab). 

Karpathen.  Siebenbürgen.  „Transylv.“  (Baumgarten  hb. 
M.  P.).  Transsilvanisclie  Alpen.  Krajuluj  (Baumgarten  1827 : hb. 
M.  P.,  hb.  U.  Ab).  — Rodnaer  Alpen.  Korongyis  4500  p.  (Czetz  hb. 
Al.  P.).  — Comit.  Beszertcze  Naszod.  Rodna.  Craciunel  (Degen 
1902;  hb.  D.);  sub  cacumine  „Gaura“  (Degen  1902:  hb.  D.). 

Ungarn.  Belaer  Kalkalpen.  (Scherfel  1875:  hb.  H.) ; 

Drechselhäuschen  (Jermy:  hb.  U.  V.);  (Hazslinsky:  hb.  H.,  hb.  J., 
hb.  P.  J.,  hb.  R.);  (Lang:  hb.  AI.  P.,  hb.  Pax);  (AYagner:  hb.  Pax); 
(Fritze  1863:  hb.  Pax);  (Scherfel  1864:  hb.  z.  b.  G.);  (Kolben- 
heimer  1872:  hb.  Br.);  (AVetscliky  1872:  hb.  Pax);  (Scherfel  1879: 
hb.  Br.,  hb.  U.  Ab,  hb.  z.  b.  G.i:  (Ullepitsch  1882:  hl).  U.  A . : 
2000'  (Wetschky : hb.  H.);  4000'  (AVetscliky  1872:  hb.  z.  b.  G.); 
Kalkfelsen  (Fritze  1872:  hb.  Pax).  — Langer  See  (Hazslinsky: 
hb.  F.).  — Com.  Szepuviensis  (Wahlenberg:  hb.  Al.  lb). 


9 Nach  Velenovsky  1.  c.  wächst  die  Pflanze  auch  im  Rhodope-Ge- 
birge  am  Musalla.  Leider  liat  mir  Velenovsky  trotz  meines  Ersuchens 
keine  Belege  zur  Verfügung  gestellt. 


464  Vier li ap  per , Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

Alpen.  Salzburg.  Lungau.  Höllgraben  bei  Kendlbruck 
1200  m (Yierliapper  1905:  lib.  U.  55).  — Murwinkel.  Muhr 
1100  m (Yierliapper  1899:  lib.  U.  Y.). 

Kärnten.  Fiatnitz  (Pacher:  lib.  M.  P.).  — Pasterze  (Wulfen: 
hb.  M.  P.).  — Mautlien.  Felsen  zwischen  der  oberen  Frondell- 
und  Kronhoferalpe  1900  m (Keller  1901 : hb.  Ke.). 

Tirol.  Innervillgraten  (Schleitz:  hb.  M.  F.).  — Anrass 
(Gander,  Außerdorfer:  hb.  M.  F.);  (Außerdorfer : hb.  Br.);  (Hüter 
1857:  hb.  M.  P.,  hb.  U.  Y.).  — F'assa  (Faccliini:  hb.  M.  P.).  — 
Paneveggio.  Porphyr  1500  m (Eichenfeld  1892:  hb.  P.);  1400 
bis  1500  m (Eichenfeld  1895:  hb.  H.,  hb.  P.,  hb.  R.).  — Schiern 
2400  m (Kugler  1878:  hb.  M.  P.,  hb.  U.  55).  — Lavaze  bei  Ca- 
valese  (Gelmi  1890:  hb.  U.  V.). 

Italien.  Belluno.  FMssa.  Padon  Italiano  (Facchini:  hb.  M.P.). 
5'orarlberg.  Yoralpen  von  Vorarlberg  (Custer  1844: 
hb.  Be.).  (?) *) 

Schweiz.  Stockliornkette  (Lagger:  hb.  M.  P.);  (Trachsel 
1826:  hb.  U.  5’.).  — Faulhorn  (Christmann  1855:  hb.  P.  «].,  hb. 
z.  b.  G.).  — AVaadt.  Bex(Favrat:  hb.  U.  55);  (Thomas  hb.  De.,  hb. 
M.  P.);  (Thomas  1818:  hb.  De.);  (Murat  1857:  hb.  M.  P.); 

1500  m (Favrat  1874:  hb.  H.).  — Chateau  d'Oex  (Herb.  Dupin: 
1856 : hb.  De.) ; Anzeindaz  (Droin : hb.  De.) ; Lavarraz  (hb. 
M.  P.).  — Engadin.  Val  Bevers.  1900  m (1891:  hb.  Ko.) 

— 557allis.  Tombrullee  (Thomas:  hb.  M.  P.);  57allee  de  Brim 
(Chenevard  1887:  hb.  M.  F.);  57al  Saas  et  Mt.  Fouly  (hb.  M.  P.). 

— Zermatt  (Thomas  hb.  De.);  (FMvrat  1870:  hb.  K.);  (Wolff  in 

Baenitz  Herb.  Eur.  1880:  hb.  Br.,  hb.  D.,  hb.  H. ) ; sol  primitif 
1900  m (Magnier  Flor.  sei.  exs.  Nr.  3296:  hb.  Br.,  hb.  H., 

hb.  51.  P.,  hb.  U.  5’.);  Glacier  de  Zermatt  (Herb.  Fauconnet:  hb. 
De.).  Zwischen  Zermatt  und  Zmett  (Herb.  Alioth  1861:  hb.  De.); 
St.  Nicolas  (Herb.  Haller:  hb.  De.);  Nicolaital  zwischen  Zermatt 
und  Tasch  (Herb.  Alioth  1852:  hb.  De.);  57alsoret  (Guinet:  hb. 

De.:  zu  T.  alba  neigend);  Bourg  St.  Pierre.  51.  St.  Bernard;  sol. 

sid.  1630  m (Schmidely  in  Dörfler  Herb.  norm.  Nr.  4134:  hb. 
51.  P.,  hb.  U.  55);  Entre  Stalden  et  St.  Nicolas  (Briquet  Fl.  Val. 
1888:  hb.  De.);  A'ergis  (Huet  de  Pavillon  1854  Exs.  pl.  57al.  dict. 
Genev. : hb.  P.). 

Italien.  Piemont  (hb.  51.  P.);  Lis  Moris  (hb.  M.  P.); 
Yaldieri  (hb.  51.  P.);  (Burnat  1876:  hb.  Bu.);  5rall.  inf.  de  Lau- 
ronsa  (Burnat  1876:  hb.  Bu.j;  Vall.  de  fenestre,  sur  Entragne, 
chemin  du  col  de  fenestre,  au  dessus  de  San  Giacomo  (Burnat 
1876:  hb.  Bu.).  — Fond  du  Val  Pesio,  pres  le  pas  de  Babanot 
(Burnat  1872:  hb.  Bu.).  — Crammont  2000  m (Briquet  Herb.  Mont 
Blanc  1889:  hb.  De.).  — Vallee  de  Cogne,  pres  de  la  Cascade 
1600  m (Wilczek  1897 : hb.  De.);  Banna  Plenja  1350  m (AVilczek 
1897 : hb.  De.).  — Alpes  de  Salse  (Rostan  1863:  hb.  De.  zu  T.  alba 
neigend). 


0 Auf  dem  betreffenden  Spannbogen  befinden  sich  zwei  Exemplare, 
von  denen  das  eine  T.  Attica,  das  andere  T.  intermedia  ist. 


Vier  happ  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  465 

Frankreich.  Haute  Savoye.  Alpes  Lemaniennes.  Dent 
du  Viland  (Beauverd  1899;  Briquet  Fl.  Alp.  Lern.:  hb.  De.); 
Grand  Vans  du  cöte  du  lac  de  Gers  (Briquet  Fl.  Alp.  Lern.  1898 : 
hb.  De.);  Pic  de  Boree  1800 — 1900  m (Briquet  Fl.  Alp.  Lern. 
1904:  hb.  De.);  Dent  d:Oche  1900  m (Bonchard  1898:  hb.  Ha.). 

— Alpes  d’Annecy.  Vergy  (Herb.  Dupin:  hb.  De.);  (Herb. 

Fauconnet:  hb.  De.);  (Herb.  Michaud : hb.  Br.);  Descente 

Vergy  du  Cöte  du  Reposoir  (Herb.  Fauconnet:  hb.  De.);  Vallee 
de  Reposoir  (Herb.  Fauconnet:  hb.  De.);  5500'  (J.  Müller  hb.  Ju.); 
Vallee  du  Reposoir,  sur  la  pente  orientale  du  Mery  (F.  Michaud 
1850:  hb.  De.);  Col  de  Baiafras  (Herb.  Micheli  1871:  hb.  De.)  — 
Alpes  granitiques.  St.  Pierre  de  Mt.  Cantjoux  (Herb.  Fauconnet 
1832 : hb.  De.). 

Savoyen.  Tarentaise.  Vallee  de  la  Loux  (Perrier:  hb.  De.). 
Dauphine.  Boscodon  pres  Embrun  (Boutigny : hb.  De.) 

H autes  Alpes.  Lautaret  (hb.  Ko.);  (Grenier  1847:  hb.  U.  V.); 
Lautaret  pres  la  Grave  (Coli.  L.  Mathonnet  1858:  Rel.  Mail!.  125: 
hb.  De.,  hb.  M".  P.);  Prairies  du  Lautaret  (R.  Neyra  1887 : 
F.  Schultz  Herb.  norm.  nov.  ser.  Nr.  2445 : lib.  De.,  hb.  M.  P. 
hier  mit  T.  intermedia.).  — Gap.  Seuze  au  Fahy  (R.  Blanc: 
Billot  Fl.  Gail.  Germ.  exs.  Nr.  2277 : hb.  De  mit  T.  alpina).  — 
Monte  Viso  (Herb.  Jordan:  hb.  z.  b.  G.). 

Basses  Alpes.  Mont  Cenis  (Huguenin  Nr.  948:  hb.  M.  P., 
hb.  U.  V.). 

Alpes  maritimes.  Esteng.  Aux  sources  du  Var  (Burnat 
1877 : hb.  Bu.);  (Burnat  1885:  hb.  Bu.);  (Reverclion  1875:  hb.  Bu.). 

— Col  de  la  Montiere  ou  de  Planton  2200  m (Burnat  1887 : hb. 
Bu.).  — Vallee  de  la  Madonna  de  fenestre  (bords  du  torrent) 
entre  la  Madonna  et  St.  Martin  Lantosque  (Burnat  1874:  hb.Bu.). 

— Vall  Ellero.  Entre  les  giar  de  Poutet  sott  et  ceux  de  Poutet 
sopr.  (Burnat,  Vetter  et  Leresche  1880:  hb.  Bu.). — Bossueniyos. 
Haute  vallee  de  la  Roja,  Kalk.  1900  m (V.  B.  B.  C.  1902:  hb.  Bu.). 
In  monte  della  Stella  pi'ope  thermas  Valderias  (J.  Ball  1860.  hb.  Ko.). 

Verbreitung.  Balkan:  Rhodope.  (P)1)  Gebirge  Montene- 
gros, Süddalmatiens,  der  Herzegowina  und  Bosniens.  Karpathen: 
Transsilvanische  Alpen.  Rodnaer  Alpen,  Belaer  Kalkalpen.  Alpen 
mit  Ausschluß  des  östlichen  Teiles  der  südlichen  und  nördlichen 
Kalkalpen.  Namentlich  in  den  östlichen  Teilen  seines  Areales, 
sehr  sporadisch.  — Subalpine  und  alpine  Region. 

Die  stattlichste  aller  hier  behandelten  Arten.  Ihr  Habitus 
ist  der  einer  riesigen,  sehr  üppigen  T.  intermedia.  Gleichwie  bei 
T.  alba , von  welcher  sie  sich  auch  in  kleinen  Exemplaren  durch 
den  robusteren  Wuchs  unterscheidet,  sind  bei  T.  Attica  alle  ober- 
irdischen vegetativen  Organe  mit  großen  Köpfchenhaaren  reich- 
lich besetzt.  In  einigen  Gebieten,  namentlich  — nach  Riklis 
Beobachtungen  — im  Engadin,  ferner  in  Wallis  und  in  Piemont, 
ist  sie  mit  dieser  durch  Zwischenformen,  welche,  soweit  ich  es 
beurteilen  kann,  wohl  hybriden  Ursprunges  sein  dürften,  verbunden. 

b Nach  Velenovsky  1.  c. 


Beihefte  Bot.  Ccntralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


31 


466  Vierli  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Von  T.  alpina  und  Verwandten  ist  sie  durch  das  drüsige 
Indument  leicht  zu  unterscheiden.  Parmentier  hat  T.  Attica 
und  alpina  vergleichend  histologisch  untersucht  und  eine  Reihe 
von  Unterschieden  konstatiert.  Er  sagt  hierüber:  VE.  Villarsii 
differe  VE.  alpinus:  1.  par  l’existence  de  poils  capites  peu 
nombreux,  melanges  avec  les  autres  sur  la  feuille,  mais  existant 
exclusivement  sur  la  tige  et  le  pedoncule  floral ; 2.  par  la  presence 
de  cellules  secretrices  sous  les  palissades  de  la  feuille  et  ä 
contenu  brun-jaunätre;  3.  par  les  epidermes  foliaires  a cuticule 
finement  striee,  le  superieur  ä cellules  recti-curvilignes,  l’in- 
ferieur  ä cellules  onduleuses ; 4.  par  la  plus  faible  epaisseur  des 
epidermes  et  du  mesophvlle;  5.  enfin  par  le  nombre  plus  restreint 
des  faisceaux  libero-ligneux  du  pedoncule  floral.“ 

„L.  E.  alpinus  est  donc  plus  hei  io  phile  que  E.  Villarsii.  Son 
parenchyme  en  palissades  est  plus  developpe;  et  ses  caracteres 
anatomiques  indiquent  perfaitement  de  quelle  nature  sont  les  in- 
fluences  du  milieu  dans  lequel  on  le  recontre.“ 

Wie  aus  meiner  Diagnose  hervorgeht,  variiert  T.  Attica 
inbezug  auf  Höhe  des  AVuclises  und  Grad  der  Verzweigung 
ziemlich  beträchtlich,  ohne  jedoch  auch  nur  annähernd  die  Va- 
riabilität der  T.  alpina  zu  erreichen.  Inbezug  auf  die  Art  der 
Bekleidung  ist  sie  aber  sehr  konstant. 

Eine  Gliederung  der  Pflanze  innerhalb  ihres  Gesamtareales 
erscheint  kaum  angedeutet.  Man  kann  zwar  sagen,  daß  die 
Formen  der  Karpathen  im  allgemeinen  durchschnittlich  etwas 
kleinere  Köpfchen  haben  als  die  der  Alpen,  insbesondere  in  deren 
westlichem  Teile,  doch  finden  sich  auch  in  den  Karpathen  Typen 
mit  größeren  und  in  den  Alpen  solche  mit  kleineren  Köpfchen. 
Niederwüchsige,  wenig-  (bis  1 ?)  köpfige  Individuen,  wie  sie  mit- 
unter Vorkommen,  sind  wohl  nur  Kümmerformen,  die  überaus 
üppigen,  hochwüchsigen  Exemplare,  die  Handel-Mazzetti  in 
Westbosnien  gesammelt  hat , offenbar  Produkte  sehr  günstiger 
äußerer  Faktoren.  Ein  auffälliger,  jedoch  auch  wohl  kaum  als 
geographische  Rasse  abzutrennender  Typus  ist  die  forma  diffusa 
Gillot  (z.  B.  Zermatt  [Wolff:  hb.  De.,  hb.  H.])  mit  weit  ausladen- 
den Asten;  desselben  Autors  forma  erecta  entspricht  der  normalen 
Pflanze. 

Die  Pflanze  der  Alpes  Lemaniennes  ist  durch  im  getrock- 
neten Zustande  gelblich  werdende  Blätter  charakterisiert  (z.  B. 
Pic  de  Boree  [Briquet:  hb.  De.]). 

Unter  den  hier  behandelten  Trimorpha- Arten  nimmt  T.  Attica 
eine  ziemlich  isolierte  Stellung  ein.  Ihrer  nur  mehr  sporadischen 
Verbreitung  entsprechend  ist  sie  wohl  im  Aussterben  begriffen, 
eine  Pflanze,  die  etwa  eine  ähnliche  Vorgeschichte  hat  wie 
Wulfenia  u.  a.  Jedenfalls  ist  sie  ein  uralter  Typus.  Ihre  Be- 
ziehungen zu  den  übrigen  europäisch- vorderasiatischen  Arten, 
T.  alba  ausgenommen,  sind,  wie  erwähnt,  sehr  lose.  Zwischen- 
formen zwischen  ihr  und  E.  polymorphus  sind  sicherlich  hybriden 
Ursprunges. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  46 1 


Nahe  Verwandte  scheint  T.  Attica  im  Himalaya  und  Altai 
zu  haben.  Im  folgenden  beschreibe  ich  einen  Typus,  mit 
welchem  sie  zweifellos  in  sehr  innigen  Beziehungen  steht,  als: 

Trimorpha  Kumaunensis. 

Elata,  perennis.  Caules  ca.  40  cm.  alti,  in  apice  tantum 
parum  ramosi,  ramis  1 — 4 erectis,  imis  ca.  3 — -12  cm  sub  apice 
enascentibus,  4 — 12  cm  longis,  summis  brevissimis,  inflorescentia 
totali  compacta.  Folia  remote  denticulata.  Capitula  media. 
Flores  ligulati  ligulis  lilacinis x),  ca.  4 — 9 mm  longis,  eligulati  multi 
vel  pauci.  Ceterum  cum  specie  T.  Attica  congruens. 

Trimorpha  Kumaunensis  Vierhapper  sp.  n. 

Synonyme.  Erigeron  alpinus  var.  1.  alpinus  proper  Hooker, 
Flor.  Brit.  Ind.  III.  p.  255  (1882)  p.  p.  (?). 

Abbildungen.  Taf.  VI,  Fig.  1. 

Standorte.  Nordwestliches  Ostindien.  Kumaun. 
Byans.  Kuthi  Yangli  Valley  12 — 13000'  (J.  F.  Duthie  Flor.  N. 
\V.  India  Nr.  5680:  hb.  Be.,  hb.  U.  V.)  - — Himalaja.  Lahuli: 
In  pratis  alpinis  13 — 14000'  (Herb.  AV.  Haus:  hb.  B.)* 2) 

Verbreitung.  AVestlicher  Himalaja.  — Alpine  Region. 

T.  Kumaunensis  steht  also  der  T.  Attica  überaus  nahe  und 
unterscheidet  sich  von  ihr  durch  die  geringere,  erst  gegen  die 
Spitze  der  hohen  Stengel  beginnende  Verzweigung,  durch  mehr 
aufrechte  Aste,  mitunter  entfernt  gezähnelte  Blätter3),  längere 
Ligulae  und,  wie  es  scheint,  oft  viel  weniger  zungenlose  weib- 
liche Blüten. 

Ein  ganz  ähnlicher  Typus  scheint  auch  im  Altai  zu  Hause 
zu  sein.  Leider  ist  das  mir  zur  Verfügung  stehende  ATergleichs- 
material  (Duhmberg:  hb.  B.)  zu  spärlich,  um  zu  einem  bestimmten 
Urteile  gelangen  zu  können. 


2.  Trimorpha  alba. 

Media,  rarius  humilis  vel  elata.  Caules  3 — 25  cm  alti,  unus 
vel  pauci  ex  eodem  rhizomate,  curvati  vel  flexuosi,  rarius  recti, 
plus  minus  tenues,  virides  vel  purpurascentes,  simplices,  mono- 
cephali,  ad  apicem  saepe  nudi,  vel  iam  a medio  vel  basi,  rarius 
ad  apicem  ramosi,  ramis  1 — 5 etiam  in  basi  vel  medio  nascenti- 
bus  caulem  primarium  subaequantibus  vel  subsuperantibus,  erectis, 
curvatis,  rarius  rectis,  2 — 15  cm  longis.  Folia  obscure  viridia, 
saepe  flaccida,  basalia  oblonge  elliptico-spatulata,  longe  petiolata, 
2 — 15  cm  longa,  3—15,  saepius  6 — 10  mm  lata,  ima  obtusa, 
apice  mucronulata,  superiora  acutiuscula,  caulina  3 — 10  sessilia, 
erecto-patula,  oblonge  elliptica  vel  oblonge  obovata  vel  lanceo- 
lata  — superiora  interdum  ovato-lanceolata  — acutiuscula  — acuta, 
non  raro  apiculata,  interdum  permagna,  media  ca  1 — 7 cm  longa, 
1 — 18  mm  lata,  ramorum,  nisi  hi  nudi,  1 — 4 anguste  lanceolata 

!)  „leightblue.“ 

2)  Im  hb.  B.  liegt  auch  ein  drüsiger,  der  T.  Kumaunensis  sehr  nahe- 
stehender Typus  aus  Kunawur. 

3)  Bei  T.  Attica  kommen  nur  ganz  ausnahmsweise  schwach  gesägte 

Blätter  vor.  oi  • 


4G8  Vierli  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


vel  lineari-lanceolata,  minuta.  Squamae  40 — 70,  involucrum 
glandulosum  formantes,  erectae,  lineari-lanceolatae,  virides  vel 
obscure  virides,  raro  purpurascentes,  1 — 1,3  mm  latae,  longissimae 
4 — 10,5  mm  longae.  Indumentum  caulium,  foliorum,  squamarum 
paene  tantum  pili  glanduliferi  magni,  simplicibus  magnis  inter- 
dum,  imprimis  ad  basin  caulium  et  foliorum,  rarius  involucri 
intermixtis,  in  apice  squamarum  tantum  pili  marginantes.  Cau- 
les,  folia,  involucra  glandulosa,  caulium  basis  et  foliorum  imorum 
margines  sparse  liirsuta.  Capitula  media  vel  magna.  Pappi 
setae  4- — 5 mm  longae.  Flores  ligulati  ca.  100 — 150,  ligulis 
3,5 — 4 mm  longis,  1 — 1,2  mm  latis,  roseis  vel  albidis,  eligulati 
multi,  tubulosi  pauci. 

Trimorpha  alba  Vierhapper  hoc  loco. 

Erigeron  Villarsii  6 albus  Glaudin,  Fl.  Helv.  Y.  p.  270  (1829). 

Synonyme.  E.  rupestris  Schleicher,  Cat.  plant.  Helv.  ed.  IV. 
p.  16  (1821)  nornen  nudum;  Vierhapper  in  Dörfler  Herb.  norm. 
Nr.  4133  (1901). 

E.  Villarsii  Hausmann,  Fl.  Tir.  I.  p.  428  (1851)  p.  p.  non 
Bellardi. 

E.  alpinus  b rupestris  Gremli,  Exc.  Fl.  Schweiz,  3.  Aufl.,  p.  219 
(1878). 

E.  mixtus  Arvet  Touvet,  Add.  mon.  Pilosella  et  Hieracium 
Daupli.  suiv.  descr.  autr.  pl.  p.  19  (1879),  sec.  Gillot  in  Bull.  herb. 
Boiss.  IV,  app.  I.  p.  13 — 17  (1896). 

E.  alpinus  e Schleicher i Fiori  e Paoletti,  Fl.  an.  It.  HI  1.  p. 
234  (1903). 

E.  Schleicheri  Gremli,  Neue  Beitr.  Fl.  Schweiz  I.  p.  14  (1880); 
Nyman,  Consp.  Fl.  Eur.  Suppl.  II.  1 p.  174  (1889).  — Schinz  et 
Keller,  Fl.  Schweiz  p.  521  (1901);  Rikli,  Syst.  Glied.  Erig.  Schw. 
in  Ber.  Schweiz,  bot  Ges.  XIV.  p.  133  (1904;,  non  Moritzi,  Pfl.  d. 
Schweiz  p.  384  (1832). 

E.  Gaudini  Brügger  in  Jahresber.  naturf.  Ges.  Graubünden 
XXIX  (1884/5)  sep.  p.  60  (1886). 

E.  Villarsii  forme  mixtus  ß latifolius  Rouy,  Fl.  France  VIII 
p.  155.  1903). 

E.  Khekii  Murr  in  Allg.  bot.  Zeitschr.  V.  p.  24  (1899). 

E.  Breunius  Murr  in  Allg.  bot,  Zeitschr.  V.  p.  24  (1899). 

Abbildungen.  Taf.  III,  Fig.  2. 

Standorte.  Alpen.  Steiermark.  Gottstalgraben  (Original- 
standort des  E.  Khekii  Murr.)  Sekkauer  Zinken,  1600  m (Hayek 
1899:  hb.  Ha.);  1300 — 1500  m (Khek  1900 : hb.  Ha.,  hb.  P.,  hb.  U.  V.). 

Salzburg.  Lungau.  Weißbriachtal  1400  m (Vierhapper 
1899:  hb.  U.  V.);  Margarethener  Graben  1100  m (Vierhapper  1903, 
1904:  hb.  U.  V.). 

Kärnten.  Malborghet  (Ressmann  1885:  hb.  R.). — Mallnitz, 
Kloyden  (hb.  z.  b.  G.).  — Heiligenblut  (hb.  Be.);  rupes  calc.  ad 
flumen  Gösnitz  (1828:  hb.  Br.);  Pasterze  (hb.  R.);  Fleistal (Hayek 
1903  : hb.  Ha.). 

Tirol.  Pustertal.  Ahrn  (Hüter:  hb.  Br.);  Täufers  4— 5000' 
(Außerdorfer  1860:  hb.  K.);  Tefereggen  (Hüter  1865:  hb.  Br.); 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  469 


4000'  (Hüter  1864:  lib.  U.  V.);  St.  Peter,  Klamm  1300 — 1400  m 
(Treffer  1880:  hb  D.);  (Treffer  1881:  hb.  z.  b.  G.);  Lienz  1800  m 
(Statzer:  hb.  Ha.).  — Brenner.  Sterzing.  Finsterstern  (Wett- 
stein 1894:  hb.  U.  V.).  — Gossensaß  (Originalstandort  des 
E.  Breunius  Murr.)  sol.  schist.  mic.  1100—1300  m (Hüter  1884: 
hb.  H.,  hb.  M.  F.);  solo  schist.  1130 — 1150  m (Hüter  1887;  hb. 
Ho.);  (Hüter  1898:  hb.  D.);  rup.  schist.  1100  m (Hüter  1900 
hb.  Ha.);  rup.  schist.  1150  m (Murr  1902:  hb.  Ha.);  1250  m 

Schieferfelsen  (Murr:  hb.  P.,  hb.  U.  V.);  Felsen  im  Tale  (Vier- 
liapper  1905:  hb.  U.  V.);  in  rupibus  schistosis  intra  Gossensaß 
et  jugum  Brenner  1000 — 1300  m (Murr  in  Dörfler  Herb.  norm. 
Kr.  4545,  1902:  hb.  U.  V.);  zwischen  Brenner  und  Brennerbad, 
Schiefer,  ca.  1400  m (Handel-Mazzetti  1904:  hb.  H.  M.).  — Finster- 
münz (Seelos:  hb.  z.  b.  G.);  in  rupium  fissuris  (1843:  hb.  M.  F.); 
Paß  (Schramm  1856:  hb.  Br.);  Festung  (Engler  1871:  hb.  Be.); 
Kanders  5 — 7000'  (Uechtritz  1858:  hb.  Br.);  Tösens:  Schildach- 
Lawens,  Bündnerschiefer,  1600  m (Handel-Mazzetti  1905:  hb. 
H.  M.).  — Schiern  (Hausmann:  hb.  M.  F.,  hb.  U.  V.). 

Schweiz.  Engadin.  Yal  Fain.  2300  m (Rechinger  1899: 
hb.  R.);  Ruine  Steinsberg  bei  Ardetz  (Behnsch  1901:  hb.  Br.); 
St.  Moritz  (Winkler  1872:  hb.  Br.);  Vulpera,  Clemgiaschlucht 
(Behnsch  1898:  hb.  Br.);  Ruine  Steinsberg  bei  Tarasp  (Wagner 
1886:  hb.  Br.).  — Splügen  (1822:  hb.  Be.)  — Wallis.  Simplon- 
paß.  Granitfelsen  850—1200  m (Wolf:  hb.  De.);  südlich  vom 
Simplon  (Bernoulli  1886:  hb.  H.);  Zermatt  (Thomas:  hb.  M.  P.) ; 
(Herb.  Fauconnet:  hb.  De.);  (Wolf  1880  in  Baenitz  Herb.  Eur. 
hb.  H.);  1600  m (Tripet  1878:  hb.  H.);  St.  Nicolas  (hb.  B.). 
Martigny  (Reichenbach  hl.:  hb.  Br.);  (Tscherning  1876:  hb.  T.); 
Triant  (hb.  Br.);  (1843:  hb.  M.  P.);  (Herb.  Fauconnet  1859:  hb. 
De.);  (Herb.  Dupin  1859:  hb.  De.).  Val  Salvan  (hb.  M.  P.). 
Sembrancher  (Favre  1876:  hb.  U.  V.);  Bovernier  (Deseglise  1872 : 
hb.  K.).  Val  Saas  (1873:  hb.  M.  L.).  Entre  Lourtier  et  l’hotel 
du  Getroz  (Cliavin  1863:  hb.  De.).  Val  Bagnes.  Roch,  granit. 
(Favrat  1871 : hb.  K,  hb.  U.  V.);  ad  rupes  1400  m (Morthier  1873: 
hb.  z.  b.  G.);  Mazeriat  1750  m (Chenevard  1877:  hb.  Br.);  Schlucht 
der  Dranse  bei  Mauvoisir  1320  m (Bernoulli  1885:  hb.  D.';  Mo- 
räne des  Breneygletschers  2100  m (Bernoulli  1885:  hb.  D.);  1750 
bis  2000  m (Bernoulli  1885:  hb.  D.) ; 1750 — 2000  m (Bernoulli  1895 
in  Dörfler  hb.  norm.  Nr.  4133  (hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.).  Pont  de 
Foient  (Thomas : hb.  M.  P.).  St.  Bernhardt  (Tscherning  1867 : hb.  T.). 

Italien.  Piemont.  Chavonis.  Vallee  de  Cogne.  1800  m 
(Wilczek  1897 : hb.  De.). 

Alpes  maritimes.  Env.  de  Bomil.  Cime  de  Barrat.  Gres 
rouge  1800  m (V.  B.  B.  C.  02:  hb.  Bu.).  --  Val  Stura.  Vallon 
de  Custis.  Cima  di  Vaccia.  (Briquet  1895:  hb.  Bu.).  — Entre 
Vinadio  et  les  planches  (Burnat  1883:  hb.  Bu.). 

Verbreitung.  Alpenkette  vom  Sekkauerzinken  bis  zu  den 
Seealpen.  Fehlt  den  nördlichen  und  südlichen  Kalkalpen.  — 
Subalpine  bis  in  die  alpine  Region. 


470  Vierhappe r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

Ein  ziemlich  unveränderlicher,  relativ  formenarmer,  gut  ab- 
gegrenzter Typus.  Durch  die  meist  langen  Seitenäste  und  die 
oft  großen  Basal-  und  Stengelblätter  erhält  der  sonst  etwa  an 
den  der  T.  alpina  oder  des  Erigeron  polymorph us  gemahnende 
Habitus  dieser  Pflanze  ein  ganz  eigenartiges  Gepräge.  Gleichwie 
bei  T.  Attica  und  E.  Zederbaueri  sind  bei  T.  alba  die  Trichome 
der  Vegetationsorgane  fast  ausschließlich  Köpfchenhaare. 

E.  Breunius  Murr,  und  der  von  diesem  absolut  nicht  zu 
unterscheidende  E.  Khekii  desselben  Autors  sind  nichts  anderes 
als  besonders  üppige,  hochwüchsige  und  großblättrige  Formen 
der  T.  alba. 

Von  T.  Attica  unterscheidet  sich  T.  alba  durch  den  viel 
niedrigeren  Wuchs,  die  zarteren  Stengel  und  Äste  und  die 
schwächere  Verzweigung,  also  durch  ganz  dieselben  Charaktere 
wie  T.  alpina  von  T.  intermedia.  An  gewissen  Orten,  zum  Bei- 
spiel im  Wallis,  in  Piemont  und  besonders  häufig  — wie  Rikli 
angibt  — im  Engadin  kommen  Zwischenformen  zwischen  T.  Attica 
und  alba  vor.  Dieser  Umstand  zusammen  mit  dem  im  früheren 
Satze  ausgesprochenen  legt  es  nahe,  ebenso  wie  T.  gracilis  und 
compacta  mit  intermedia  auch  T.  alba  mit  Attica  spezifisch  zu 
vereinigen.  Wenn  ich  aber  trotzdem  die  beiden  Typen  als  Arten 
trenne,  so  tue  ich  es  hauptsächlich  auf  Grund  der  Erwägung,  daß 
diese  Zwischenformen  nur  an  sehr  wenigen  Orten  auftreten  und 
es  überdies  nicht  bekannt  ist,  ob  dieselben  nicht  hybriden  Ur- 
sprunges sind,  daß  aber  im  übrigen  T.  Attica  und  alba  sehr 
scharf  voneinander  verschieden  sind  (zum  Beispiel  im  Lungau, 
wo  ich  sie  selbst  zu  sammeln  Gelegenheit  hatte),  daß  letztere  im 
allgemeinen  eine  ebenso  wohl  charakterisierte  Pflanze  ist  wie 
erstere,  und  daß  T.  alba  im  ganzen  illyrisch-karpathischen  Areale 
der  T.  Attica  überhaupt  gar  nicht  vorkommt.  Correns’  (Ber. 
Schweiz,  bot.  Ges.  V.  p.  89  [1895])  Beobachtung,  daß  am  Furkapasse, 
wo  T.  Attica  und  alba  zusammen  Vorkommen  sollen,  keine 
Übergänge  zwischen  beiden  existieren,  ist  leider,  da  die  Be- 
stimmung der  T.  alba  von  Tavel  nicht  bestätigt  wurde,  nicht 
einwandfrei.  Viel  wichtiger  ist  Gremli’s  Angabe  (1.  c.),  daß 
„A.  Schleich eriu  (=  T.  alba)  eine  gute  Art  ist,  welche  im  Gegensätze 
zu  dem  auf  Matten  vorkommenden  E.  Villarsii  (=  T.  Attica ) 
stets  auf  Felsen  wächst,  denn  sie  deutet  darauf  hin,  daß  T.  Attica 
und  alba  sich  nicht  nur  morphologisch,  sondern  auch  in  ihren 
Ansprüchen  an  das  Substrat  vollkommen  verschieden  verhalten. 

Ich  selbst  glaube  nach  all  dem  Gesagten,  daß  T.  Attica  und 
alba  zwei  wohlbegründete,  natürliche  Arten  sind,  bin  mir  aber 
keineswegs  vollkommen  darüber  im  klaren,  ob  T.  alba  gene- 
tisch als  ein  von  T.  Attica  herzuleitender,  depauperierter  Typus 
oder  aber  als  eine  drüsige  Rasse  der  T.  alpina  aufzufassen  ist,1) 
halte  aber  doch  erstere  Annahme  für  die  viel  wahrschein- 
lichere. 

J)  Wie  dies  z.  B.  Bapin  (Guide  du  bot.  dans  le  cant.  de  Vaud  p.  300 
[1842])  und  Cot t et  und  Castella  (Guide  du  bot.  dans  le  canton  de  Fri- 
bourg p.  208  [1891])  annehmen. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen Erigeron- Arten  Europas  etc.  471 


B.  Die  Arten  der  Gattung  Erigeron. 

Gemeinsame  Merkmale: 

Flores  radii  fendnei  ligulati,  disci  hermaphroditici,  tubulosi, 
eligulati  feminei  omnino  deficientes.  — Squamae  erectae  vel  squar- 
rosae.  Pappus  opacus,  rufus  vel  albidus. 

Erigeron  Cassini,  Dict.  sc.  nat.  XY.  p.  481  (sec.  Endlicher, 
Gen.  plant,  p.  378  [1836 — 40]);  XXXVII  p.  462  et  482  (1825). 

Erigeron  Linne,  Gen.  plant.  Ed.  I.  Nr.  653  (1737);  ed.  V. 
Nr.  855  (1754)  p.  p. 

Erigeron  Sectio  Euerigeron  De  Candolle,  Prodr.  syst.  nat. 
regn.  veg.  V.  p.  283  (1836);  Endlicher,  Gen.  plant,  p.  378 
(1836 — 1840);  Boissier,  Flor.  or.  III.  p.  162(1875);  Asa  Gray,  Contr. 
North.  Am.  Bot.  I.  Not.  Comp,  in  Proc.  Am.  Ac.  art.  sc.  8,  p.  87 
(1880 — 1881);  Syn.  Fl.  North.  Am.  Gamop.  p.  207  (1886);  Hoffmann 
in  Engler  und  Prantl,  Nat.  Pflanzenfam.  IV.  5.  p.  164  (1894). 

Die  europäischen  Arten  dieser  Gattung  teile  ich  gleichfalls 
zwei  Sektionen  zu,  welche  ich  für  natürliche  Gruppen  halte,  weil 
sich  die  Arten  innerhalb  jeder  derselben  untereinander  näher 
stehen  als  eine  derselben  irgend  einer  Art  der  anderen  Gruppe. 
E.  pulchellus  und  andere  asiatische  sowie  auch  amerikanische 
Arten  bilden  eine  dritte  natürliche  Sektion,  welche  in  Europa 
nicht  vertreten  ist.  Viele  amerikanische  Arten  gehören  zu  ganz 
anderen  Sektionen. 


a)  Sectio  Pleiocepliali. 

Caules  in  speciebus  omnibus  mono-vel  pleiocepliali.  Squamae 
anguste  lineari  - lanceolatae,  erectae,  capitulo  arcte  adpressae. 
Caulium  partes  superiores  et  involucra  pilis  simplicibus  magnis 
brevibus  vel  mediis,  non  purpurascentibus  vel  glanduliferis 
obsita,  numquam  lanata.  Pappi  setae  fructificandi  tempore  in- 
volucrum  parum  excedentes. 

Erigeron  Sectio  Pleiocepliali  Vierliapper  hoc  loco. 

1.  Erigeron  amphibolus. 

Plus  minus  elatus,  raro  humilis.  Caules  10 — 30  (raro  5)  cm 
alti,  robusti,  rarius  graciles,  erecti  vel  curvati,  simplices,  mono- 
cephali  vel  a medio  vel  ad  apicem  ramos  1 — 8 simplices,  mono- 
cephalos,  ipsos  aequantes  edentes.  Folia  basalia  oblonge  obovato- 
vel  elliptico-spatulata,  obtusa,  longe  petiolata,  usque  ad  7 cm 
longa,  maiorum  lamina  10 — 12  mm  lata,  in  exemplaribus  robustis 
non  raro  marcescentia,  caulina  8 — 25,  intemodiis  brevibus  a sese 
remota,  imis  exceptis  basi  lata  sessilia,  late  ovato-lanceolata, 
acuta,  saepe  acuminata,  media  ca.  2,5 — 5 mm  lata.  Squamae 
60—70  involucrum  hirsutum  formantes,  erectae,  lineari-lanceolatae, 
obscure  virides  vel  purpureae,  1 mm  latae,  mediae,  quae  longissi- 
mae,  ca.  7 mm  longae.  Indumentum  foliorum  et  caulium  pili 
simplices  magni  plus  minus  recti  plurimi  parvis  simplicibus 
paucis,  glanduliferis  perpaucis  intermixtis,  squamarum  pili  magni 
recti  plurimi  et  glanduliferi  parvi  pauci.  Folia  in  utraque  pa- 
gina,  caules,  involucra  dense  liirsuta.  Capitula  magna  vel  per- 


472  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

magna.  Pappi  setae  4,5  mm  longae.  Flores  marginis  ligulati 
ca.  150 — 180,  ligulis  roseis,  4,5  mm  longis,  0,8 — 1 mm  latis. 

Erigeron  amphibolus  Ledebour,  Flor.  Ross.  II.  p.  486  (1844 
bis  1846). 

Synonyme.  E.  pulchellus  Boissier,  Fl.  or.  III.  p.  164  (1875) 
non  (Willd.)  D.  C. 

E.  uniflorus  Boiss.  1.  c.  p.  p. 

E.  alpinus  ß maior  Freyn  in  sched.,  non  Boiss. 

Abbildungen.  Taf.  IV.  Fig.  2 und  3. 

Standorte.  Kaukasusländer.  Daghestan  1650  hp. ; Dj ulti- 
dagli  1750  hp.  — Tuschetia  5000 — 6000';  Tindal.  M.  Antschabal 
1300 — 1600  hp.  (alle  Ruprecht  hb.  B.).  — Lazistan.  Bousdomna- 
dagh.  Khabokhor  2400  m (1866:  hb.  B.).  — Transkaukasien. 
Abastuman.  Sclikar  (Virchow  1881 : hb.  B.).  — Gourien  (Arda- 
senoff : Flor.  alp.  de  lachaine  Adjaro-Imeretienne  1893 : hb.  B.).  — 
Adjarien:  Mt.  Khino  (N.  Alboff  1893:  hb.  B.).  — Mingrelien  (N. 
Alboff  Transc.  1893:  hb.  B.).  — Mt.  Askhi  (N.  Alboff  Transc. 
1893:  hb.  B.).  — Distr.  Tscliernomorsky  (Prov.  de  la  Mer  Noire) 
(Alboff  Transc.  1893:  hb.  B.).  — Circassie  (Plant  de  Circ.  N.  Alboff 
Transc.  1893 : hb.  B.) ; Mont  Adzitonko  3300  m (Alboff  PI.  Transc. 
1894:  hb.  B.);  arete  Khag.  Kytzyrkha(N.  Alboff  PI.  Transc.  1894: 
hb.  B.).  — Ossetien.  Gletscher  Zei  am  Ardonflusse  (Brotherus 
PI.  Cauc.  Nr.  569,  1881:  hb.  Ko.). 

Armenien.  Szandschak  Gümüschkhane.  Karagoelldagh  in 
alpinis  (P.  Sintenis  it.  or.  1894  Nr.  7174:  hb.  M.  P. : hb.  U.  V.). 

Verbreitung.  Kaukasusländer.  Armenien.  — Alpine 
Region. 

Gleich  E.  polymorphus  scheint  dieser  insbesondere  durch  die 
oft  breiten,  eiförmigen,  meist  lang  zugespitzten  Blätter  charakte- 
ristische Typus  namentlich  inbezug  auf  die  Verzweigung  ziem- 
lich variabel  zu  sein.  Neben  ungemein  üppigen,  robusten  Exem- 
plaren  mit  sehr  stark  gerippten  Stengeln  (Kaukasus-Typen)  gibt 
es  auch  solche  mit  grazilen,  ungerippten  Achsen  (armenische 
Typen).  E.  amphibolus  ist  zweifellos  mit  E.  polymorphus , dem 
der  schlanke  armenische  Typus  auch  habituell  sehr  ähnlich  sieht, 
nahe  verwandt.  Vor  allem  unterscheidet  er  sich  aber  von  ihm 
durch  den  viel  reicher  beblätterten  Stengel,  das  viel  dunklere 
Kolorit  und  dichtere  Indument  aller  vegetativen  Organe.  Sollte 
E.  Caucasicus  Steven  (Mem.  soc.  nat.  Mose.  IV.  p.  63  [1813]), 
von  dem  ich  leider  keine  Originalbelege  gesehen  habe,  der  aber 
unserer  Pflanze  zweifellos  sehr  nahe  steht  und  sich  eigentlich, 
wie  Ledebour  selbst  zugibt,  nur  durch  breitere,  eiig-schwach 
herzförmige  Blätter  mit  nahezu  umfassendem  Grunde  von  E. 
amphibolus  unterscheidet,  mit  diesem  zu  vereinigen  sein,  so  hätte 
der  pleiocephale  Erigeron  des  Kaukasus  den  Namen  E.  Caucasicus 
zu  führen. 

Die  Durchsicht  eines  größeren  Materiales  wird  vielleicht  zu 
dem  Resultate  führen,  daß  E.  amphibolus  in  zwei  geographische 
Rassen,  in  eine  robuste,  steife  kaukasische  und  eine  kleinere, 
schlankere  armenische  zu  trennen  ist. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  473 

Unter  den  von  Alb  off  verteilten,  als  E.  amphibolus  be- 
stimmten Pflanzen  befindet  sich  auch  ein  Typus,  welcher  ob 
seiner  kurzen  Hülle  und  seiner  überaus  langen  Ligulae  in  den 
Uormenkreis  des  E.  pulcliellus  (Willd.  sp.  pl.  III.  p.  2019  [1804] 
sub  Astere , D.C.  Prodr.  syst.  nat.  regn.  veg.  V.  p.  287  [1836]) 
gehört.  Auch  Boissier  konfundiert  in  der  „Flora  orientalis“ 
vollkommen  irriger  Weise  E.  amphibolus  mit  E.  pulchellus.  Diese 
Pflanze,  gleichfalls  durch  sehr  hohen  Wuchs  ausgezeichnet,  aber 
durch  ihr  größtenteils  drüsiges  Indument  und  vor  allem  durch 
riesige,  bis  über  1 cm  lange  Zungen  ausgezeichnet,  gehört  meines 
Erachtens  in  einen  ganz  anderen  Formenkreis,  der  von  Armenien 
an  (E.  Armenum  Boiss.)  über  alle  mittelasiatischen  Gebirge  ver- 
breitet ist  und  im  japanischen  E.  Thunbergii  in  Asien  sein  öst- 
lichstes Endglied  hat. 


Während  der  Drucklegung  dieser  Arbeit  erhielt  ich  durch 
die  Freundlichkeit  des  Herrn  J.  Bornmüll  er- Weimar  Belege  eines 
Erigeron  aus  dem  Elburs,  der  offenbar  mit  E.  amphibolus  sehr 
nahe  verwandt  ist,  sich  aber  von  ihm  durch  das  besonders  starke 
haarige  Indument  und  das  Auftreten  relativ  vieler  Köpfchen- 
haare an  Stengeln  und  Blättern  unterscheidet.  Er  sei  hier  als 
eigene  Form  beschrieben: 

Er igeron  II yrcanicus. 

Humilis.  Caules  5 — 10  cm  alti,  simplices,  monocepliali  vel 
ad  apicem  ramos  1 — 2 breves,  monocephalos  edentes,  bi-tricephali, 
tenues.  Indumentum  caulium  et  foliorum  pili  simplices  magni 
plurimi,  glanduliferis  parvis  inultis  intermixtis.  Involucra  dense 
villosa.  Corollae  flore  roseo  vel  albo.  Ceterum  cum  specie  E. 
amphibolus  congruens. 

Erigeron  Hyrcanicus  Bornmüller  et  Yierhapper  sp.  n.1) 

Standorte.  Nordpersien.  Elburs.  In  rupibus  alpium 
inter  Getschesär  et  Gerab  in  trajectu  Gerdene-Bary.  (J.  u.  A. 
Bornmüller:  J.  Bornmüller  Iter  Persicum  alterum  1902  Nr.  7487 : 
hb.  Bornmüller,  hb.  U.  V.) ; in  rupibus  alpium  inter  Asadbar  et  Gerab 
in  trajectu  Gerdene  Bary  28 — 2900  m (von  diesem  Standorte 
auch  eine  forma  albiflora ) (Bornmüller  J.  P.  a.  1902  Nr.  7495  u.  b.: 
hb.  Bornmüller);  Demavend  in  fauce  prope  Junesa  2700  m (Born- 
müller J.  P.  a.  1902  Nr.  7499:  hb.  Bornmüller). 

Verbreitung.  Elburs.  — Alpine  Region. 

Habituell  steht  die  Pflanze  infolge  ihres  grazilen  Wuchses 
der  zarten  Form  des  E.  amphibolus  aus  den  armenischen  Ge- 
birgen und  den  kleinen  von  Ruprecht  in  Dagliestan  gesammel- 
ten Exemplaren  dieser  Art  zunächst,  unterscheidet  sich  aber 
auch  von  ihnen  durch  die  verhältnismäßig  reichliche  Bedrüsung 
und  starke  Bezottung  ihrer  vegetativen  Teile. 


')  Leider  konnte  dieser  Typus  nicht  mehr  abgebildet  werden. 


474  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

2.  Erigeron  Zeder baueri. 

Perennis,  humilis.  Caules  6- — 7 cm  alti,  erecti  vel  parum 
curvati,  flexuosi,  jam  parum  supra  basin  ramosi,  rami  1 — 4 sim- 
plices,  caulem  primarium  aequantes  vel  superantes,  plus  minus 
curvati,  simplices,  monocephali  vel  iterum  ramos  1 — 3 mono- 
ceplialos  edentes.  Folia  viridia,  basalia  ima  mox  emarcida,  ob- 
longe obovato-spatulata,  superiora  lanceolato-spatulatavel  anguste 
lanceolata,  2,5 — 5 mm  longa,  acuta,  lamina  usque  ad  7 mm  lata, 
caulium  3 — 4 minora,  angustiora,  ramorum  minima,  linearia,  vel 
nulla.  Squamae  involucrum  glandulosu,m  formantes,  ca.  40, 
ereetae,  exteriores  anguste  lanceolatae,  purpureae,  in  basi,  ubi 
latissimae,  0,7 — 0,9  mm  latae,  longissimae  5,5— 6,5  mm  longae. 
Indumentum  foliorum  paginae  inferioris  et  marginis  pili  sim- 
plices magni  breves  recti  et  glanduliferi,  paginae  superioris, 
caulium,  squamarum  paene  tantum  vel  omnino  pili  glanduliferi. 
Capitula  parva  vel  media.  Pappi  setae  4 mm  longae.  Floi’es 
ligulati  80 — 120,  ligulis  roseis,  3 mm  longis,  0,6  mm  latis,  tubu- 
losi  flavidi. 

Erigeron  Zederbaueri  Vierhapper  sp.  n. 

Abbildungen.  Taf.  IV,  Fig.  4. 

Standorte.  Kleinasien.  Erdschias-Dagh  2800  m (Zeder- 
bauer: Reise  n.  d.  Erd.  D.  (Arg.):  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.). 

Verbreitung.  Kleinasien.  Erdschias-Dagh.  — Hoch- 
alpine Region. 

Diese  durch  ihre  schon  an  der  Basis  verzweigten  Stengel 
charakteristische  Pflanze  ist  der  einzige  mir  aus  dem  Gebiete 
bekannte  drüsige  Angehörige  der  am  Erdschias-Dagh  außerdem 
noch  durch  einen  haarigen  Typus  der  Eleiocephali  (Argaeus: 
Tchihatcheff,  As.  min.  0.  Est.  1858:  hb.  B.),  der  mit  E.  poly- 
morph us  identisch  sein  dürfte,  vertretenen  Gattung  Erigeron. 

3.  Erigeron  polymorphus. 

Humilis  — elatus.  Caules  2 — 40  cm  alti,  unus  vel  plures  ex 
eodem  rhizomate,  erecti  vel  saepius  parum  curvati,  raro  sub- 
flexuosi,  virides,  rarius  purpurascentes,  simplices,  monocephali 
vel  ramosi,  ramis  1 — 5 ad  apicem,  interdum  imo  iam  e medio, 
enascentibus,  simplicibus,  monoceplialis,  rectis  vel  subcurvatis, 
nonnumquam  ita  abbreviatis,  ut  inflorescentia  totalis  compacta, 
caule  parum  breviores  vel  longiores,  foliis  1- — 3 instructis,  vel 
nudis,  imo,  qui  longissimus,  1 — 10  cm  longo.  Folia  flaccidiuscula  — 
flaccida,  dilucide  viridia,  exsiccata  saepissime  flavido- viren tia, 
basalia  anguste  elliptico-vel  lanceolato-,  rarius  subobovato-spatulata, 
ima  obtusa,  apiee  emarginata,  superiora  interdum  acutiuscula, 
1 — 20  cm  longa,  2 — 12,  saepius  3 — 6 mm  lata,  caulina  3 — 12, 
suberecta,  sessilia,  rarius  inferiora  breviter  petiolata,  lanceolata, 
inferiora  internodiis  semper  longiora,  superiora  saepe  breviora, 
acutiuscula — acuta.  Squamae  40 — 60  involucrum  virescenti-,  rarius 
cinerascenti-hirsutiusculum  formantes,  ereetae,  anguste  lanceolatae, 
virides,  rarius  purpurascentes,  1 mm  latae,  mediae,  quae  longissi- 
mae, 6 — 7 mm  longae.  Indumentum  caulium  pili  simplices  magni 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  475 


medii  crispuli  sparsi,  interdum  omnino  deficientes,  et  parvi  per- 
multi,  cauli  accumbentes,  foliorum  et  squamarum  imprimis  pili 
magni,  in  his  glanduliferis  parvis,  paucis  intermixtis.  Gaules 
sparse  hirsuti,  saepe  glabrescentes,  folia  vel  utrinque  plus  minus 
dense  adpresse  hirsuta,  vel  glabrescentia — glabra  et  margine  tan- 
tum  ciliata,  involucra  sparse  et  subbreviter,  raro  densius  hirsuta. 
Capitula  parva  vel  media  vel  submagna.  Pappi  setae  3,5 — 4 mm 
longae.  Flores  ligulati  100 — 150,  ligulis  dilute  roseis  vel  albido- 
roseis,  4—5  mm  longis,  0,8 — 1,2  mm  latis,  tubulosi  plurimi,  in 
anthesi  saepissime  purpurascentes. 

Erigeron  polymorplium  Scopoli,  Flor.  Garn.  ed.  II.  tom.  II. 
p.  160  (1772). 

Synonyme.  E.  glabratus  Hoppe  ap.  Bluff  et  Fingerhut, 
Comp.  Flor.  Germ.  sect.  I.  tom.  II.  p.  364  (1825);  Tchihatcheff 
in  exs. : Nyman,  Consp.  Flor.  Eur.  p.  388  (1878 — 82);  Schur,  Enum. 
plant.  Trans,  p.  309  (1866)  (?) ; Neilreich,  Aufz.  Gefäßpfl.  Ung. 
Slav.  p.  102  (1866)  p.  p.  (?);  Koch  in  Flora  XVIII  p.  266(1835)  u. 
Syn.  Flor.  Germ.  Helv.  p.  355  (1838);  Fritsch,  Exkursfl.  Öst.  p.  463 
(1897);  Fleischmann,  Übers.  Fl.  Krain  p.  148  (1844);  Pacher  u. 
Jabornegg,  Fl.  Kämt.  I,  2,  p.  76  (1884);  Sauter,  Fl.,  Gefäßpfl. 
Salzb.  2.  Auf!  p.  49  (1879);  Hausmann,  Fl.  Tir.  p.  429  (1851); 
Garcke,  111.  Flor.  Deutschi.  17.  Aufl.  p.  300  (1895);  Prantl,  Ex- 
kursfl. Bayern  2.  Ausg.  p.  487  (1884);  Gaudin,  Fl.  Helv.  V p.  268 
(1829);  Gremli,  Exkursfl.  Schweiz  p.  193  (1867);  Schinz  u.  Keller, 
Fl.  Schweiz  p.  521  (1900);  Grenier  et  Godron,  Fl.  Fr.  II  p.  98 
(1850). 


E.  alpinum  Nyman,  Consp.  Flor.  Eur.  p.  388  (1878 — 82) p.  p. ; 
Halacsy,  Consp.  flor.  Graec.  II  p.  15 — 16  (1902)  p.  p.;  Grisebach, 
Spie.  flor.  Rum.  Bith.  II  p.  187  (1844)  excl.  var.  ß ; Boissier,  Fl. 
or.  III  p.  30  (1 875)  p.  p. ; Baldacci  in  Bull.  herb.  Boiss.  IV  p.  634 
(1896);  Beck,  Veg.  Illyr.  in  Engler  u.  Drude,  Veg.  d.  Erde  V (1901); 
Beck  et  Szyszylowicz,  Plant.  Cern.  Alb.  p.  151  (1888);  Visiani, 
Fl.  Dalm.  II  p.  57  (1847);  Murbeck,  Beitr.  Fl.  Süd’bosn.  Here, 
p.  103(1891)  (Lunds  Univ.  Arsskr.  T.  XXVII);  Beck,  Fl.  Südbosn. 
Here.  III  p.  158  (1887);  Reichenbach,  Fl.  Germ.  exc.  p.  220 
(1830 — 32)  p.  p. ; Schlosser  et  Vukotinovic,  Flor.  Croat.  p.  789 
(1869);  Fleischmann,  Übers.  Fl.  Krain  p.  148  (1844);  Wulfen,  Fl. 
Nor.  (ed.  Fenzl)  p.  695  (1858)  p.  p. ; Halacsy,  Fl.  N.  Oe.  p.  262 
(1896);  Garcke,  111.  Fl.  Deutschi.  17.  Aufl.  p.  300  (1895)  p.  p. ; 
Prantl,  Exkursfl.  Bayern,  2.  Ausg.  p.  487  (1894)  p.  p. ; Villars, 
Hist.  pl.  Dauph.  III  p.  236  (1789)  p.  p.;  Bertoloni,  Fl.  1t.  IX 
p.  190  (1853)  p.  p. ; Willkomm  u.  Lange,  Prodr.  Fl.  Hisp.  II  p.  30 
(1870)  p.  p.  non  Linne. 

E.  unißorum  Boissier  1.  c.  p.  p. ; Wettstein,  Beitr.  Fl.  Alb.  in 
Bibi.  bot.  H.  36  p.  70  (1892);  Fleischmann,  Übers.  Fl.  Krain  p.  148 
(1844)  non  Linne. 

E.  polymorphus  Vierliapper  in  Dörfler,  Sclied.  Herb.  norm. 
Nr.  4131  u.  4132  (1901). 

Tessenia  glabrata  Bubani,  Fl.  Pyr.  ed.  Penzig  II  p.  265 


(1900)  p.  p. 


476  Vierli  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


E.  polymorplium  var.  1—6  Scopoli  1.  c. 

E.  alpinum  ß De  Candolle,  Prodr.  syst.  nat.  regn.  veg.  V 
p.  291  (1836). 

E.  alpinus  a hirsutum,  ß glabratum  Neil  reich,  Fl.  Niederöst. 
p.  332  (1859);  Maly,  Fl.  Steierm.  p.  84  (1868);  Duftschmidt,  Fl. 
Oberöst.  p.  444  (1870). 

E.  alpinus  a typicus , ß glabratus  Beck,  Flor.  Niederöst. 
j).  1171 — 72  (1893);  Pospichal,  Flor.  öst.  Küstenland  II  p.  880 
(1899). 

E.  alpinus  ß glabratus  Haläcsy,  Fl.  Niederöst.  p.  262  (1896). 

E.  alpinus  C glabratus  (excl.  ß ambiguus)  Fiori  e Paoletti,  Fl. 
anal.  It.  III  1 p.  235  (1903). 

E.  alpinus  subsp.  glabratus  Rikli,  Übers,  syst.  Glied.  Erig. 
Schweiz  in  Ber.  Schweiz,  bot.  Ges.  H.  XIV  p.  133  (1904). 

E.  alpinus  t intercedens  p.  p.  max.  £ furcatus,  r/  exalt  atus, 
ö glabratus  Briquet,  Nouv.  Not.  Flor.  Alp.  Lern,  in  Ann.  Cons. 
Jard.  bot.  Geneve  III  p.  114 — 116  (1899). 

E.  alpinus  6 intercedens  und  E.  alpinus  Forme  I glabratus 
a genuinus  p.  p.,  ß Hoppeanus,  y furcatus , ö exaltatus  Rouy, 
Fl.  Fr.  VIII  p.  157 — 158  (1903). 

E.  uniflorus  ß glabratus  Arcangeli,  Comp.  flor.  It.  p.  341 

(1882)  p.  p. 

Abbildungen.  Reichenbach,  Ic.  flor.  Germ.  Helv.  T.  914 
III  7 (1854).  — Taf.  IV  Fig.  5. 

Standorte.  Kleinasien.  Argaeus.  (Tchihatcheff  1858 : 
hb.  B.) 

Karpathen.  Siebenbürgen.  Petra  Gallina  bei  Petrosa. 
Kalk  3800'  (Kerner:  hb.  T.)  (?)  — Ungarn.  Tatra.  Krivan 
(Krzisch  1860:  hb.  T.)  (?)  — Belaer  Kalkalpen.  Drechselhäus- 
chen. (Uechtritz  1856:  hb.  Br.)  (?) 

Balkan.  Griechenland.  Doris.  Kiona  7000'  (Haläcsy 
It.  Graec.  1888:  hb.  H.).  — Ätolien.  Korax  (Haläcsy  1896: 
hb.  H.). 

Epirus.  Tsumerka.  Bresanipaß  (Baldacci  It.  Alb.  [Epir.]  III 
1895  Nr.  317 : hb.  B.).  — Distr.  Zagnione  Popingaze  et  Gamila 
(Baldacci  It.  Alb.  [Epir.]  IV.  1896  Nr.  370:  hb.  D.).  — Peristeri 
2196  m (Gipfel).  Kalk.  (Haläcsy  It.  Graec.  II.  1893:  hb.  B., 
hb.  Be.,  hb.  D.,  hb.  H.,  hb.  Ko.,  hb.  M.  P.,  hb.  Ro.,  hb.  U.  V.). 

Albanien.  Distr.  Tremeti.  M.  Nimerka  1.  d.  Badelonia 
(Baldacci  It.  Alb.  II.  1894,  Nr.  254:  hb.  B.,  hb.  D..  hb.  U.  V.). 
— &ar  Dagh.  Ljubitrn  2600  m (Dörfler  It.  Turc.  1890: 
hb.  U.  V.). 

Montenegro.  Kom.  (Pancic:  hb.  Bel.);  M.  Javarje  (Pancic: 
hb.  Bel.);  Durmitor  (Pancic:  hb.  Bel.).  — Maly  Maglic  (hb.  Beck., 
hb.  M.  P.),  Veliki  Maglic  (hb.  M.  P.),  Kom.  Kucky  (hb.  M.  P.), 
Rupa  Konska  (hb.  Be.)  (alle  : Szyszylovicz  It.  Mont.  1886). x)  — 


0 Vom  Dziebeze  hat  Szyszylovicz  eine  Gebirgsform  der  T.  acris  mit- 
gebracht (hb.  Beck). 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  47  t 

Volujak  (Knapp  1869:  hb.  Be.);  (Beck  PI.  Bosn.  Herz.  exs.  1888: 
hb.  Beck). 

Dalmatien.  Orjen  (Dreer:  hb.  z.  b.  G.). 

Herzegowina  und  Bosnien.  Crvanj  Planina,  Abhänge 
des  Zimomor  1700 — 1900  m (Janchen  1905:  hb.  U.  V.);  Yelez 
Planina,  Klenci,  1300 — 1500  m (Janchen  1905:  hb.  U.  V.).  — 
Maglic;  Lelja  Planina;  Treskovica;  Bjelasnica;  Yelez  bei  Mostar; 
Prenj  Planina,  Otis,  Lupoglav;  Plasa  und  Cvrstnica;  Vranica 
Planina,  Yitrusa : Kalk  (leg.  Beck);  Prokoskojezero  (leg.  Schwarz); 
Zec  Planina  (leg.  Schwarz);  Dinara  Planina:  Troglav : Ylasic  bei 
Travnik  (leg.  Beck)  (alle  Beck  PI.  Bosn.  Herz.  ser.  I,  II,  1885 
bis  1896:  hb.  Beck);  Dinara  gegen  Uniste  (Brandis  Fl.  Bosn.  1893: 
hb.  Beck);  Prenj  Planina.  Lupoglav  1900  m (Yandas  Fl.  Here, 
centr.  1893:  hb.  U.  V.);  Cvrstnica  bei  Jablanica  (Brandis  Fl.  Bosn. : 
hb.  U.  V.);  (Yandas  Fl.  Here.  bor.  1891 : hb.  M.  P.) ; Preschkaviza 
6600'  (1871:  hb.  Be.).  — Zwischen  Glarnoc  und  Hrasticevo,  nörd- 
lich der  Rudic  Kosa.  Kalk  1440  m ; Jedovnik  bei  Grahovo. 
Kalk  1600 — 1650  m:  Mala  Klekovaca,  Kalk  1760  m (alle:  Handel 
Mazzetti  und  Janchen,  Reise  nat,  Yer.  Un.  AVienn.  Westbosn. 
1904:  hb.  U.  V.);  Livno.  Golja.  Gipfelregion,  Kalk  1700  m; 
Glarnoc.  ATtorog,  Kalk,  1600  m (beide:  Stadlmann  und  Faltis, 
Reise  nat.  A7er.  LTn.  AVienn.  AVestbosn.  1904:  hb.  U.  Ab). 

Karst  und  südliche  Kalkalpen.  Kroatien.  Lejeniza- 
tal  (Borbäs  1876:  hb.  U.  V.).  — Fuzine.  Bitoraj.  (Hirc  1885; 
hb.  U.  V.). 

Krain.  Alpen  (Scopoli:  hb.  M.  L.).  — Schneeberg  (Herb. 
Tommasini:  hb.  B.);  (Kerner:  hb.  K.);  (Heufier:  hb.  z.  b.  G.). 
— Nanos  (hb.  M.  L.);  (Tommasini:  hb.  M.  L.,  hb.  z.  b.  G.); 
(Dolliner:  hb.  M.  L.))  (Agardh:  hb.  M.  P.);  Podkraj  (hb.  M.  L.). 

Planina  (Breindl  1862:  hb.  M.  IA).  — Tarnowaner- 

wald.  Mali  Goljak  (hb.  Al.  L.);  A7oiska  bei  Idria  (Dolliner:  hb. 
M.  L.).  — Iulische  Alpen.  AVocheiner  Alpen  (Graf:  hb.  Be.i; 
Crnaprst  (hb.  Al.  L.);  (Dolliner:  hb.  Al.  L.);  (Preissmann  18(50: 
hb.  P.) ; (Rastern  1861:  hb.  M.  L.);  1800  m (Recliinger  1893: 
hb.  R. ; hb.  U.  Ab).  — Planina  Suha  unter  der  Rodica  (Paulin 
1899:  hb.  M.  L.).  — Zary  (hb.  Al.  L.).  — Alpe  Komna  (Rechinger: 
hb.  R.,  hb.  U.  Ab).  — Velopolje,  Fuß  des  Triglav  (hb.  Al.  L.); 
Mangart  (Vierhapper  1902:  hb.  U.  Ab).  — Steiner  Alpen  (Paulin: 
hb.  M.  L.):  Steiner  Sattel  (Herb.  Breindl:  hb.  M.  P.) ; (Derganc 
1894:  hb.  Lb  V.);  AYeg  zum  Ursprung  der  Feistritz  (Graf:  hb. 
Be.).  — Seeberg  (Graf:  hb.  Al.  P.). 

Südsteiermark.  Steiner  Alpen  (hb.  Al.  P.);  (Mayr  1857: 
hb.  K.).  — Ushova  (AA7eiss  1858:  hb.  z.  b.  G.).  — Sanntaler  Alpen. 
Sanntal  auf  Felsen.  Sulzbach  (AVeiss  1858:  hl).  Ju.,  hb.  AI.  P., 
hb.  z.  b.  G.);  Raduha  (Kocbeck:  hb.  U.  V.);  Kalk  1800  m (Ilayek 
1898:  hb.  Ha.). 

Krain.  Karawanken.  Starschitz  (Jansche  1853:  hb.  Al. 
L.) ; (Rastern  1865:  hb.  M.  L.);  Saplata  bei  Höflein  (1841  und 
1865:  hb.  M.  L.);  Alpe  Koschuta  bei  Neumarkt  (Jansche  1853: 
hb.  M.  L.);  Alpe  Belscica  (Jansche  1849:  hb.  AL  L.);  Alpe  Ze- 


4(8  Vier  liappe  r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


lenica  nächst  Loibl  (Jansche  1853:  lib.  M.  L.);  Loiblpaß  (Engler 
1869:  hb.  Be.,  hb.  K.);  Alpe  Kotsclma  bei  Lengent'eld  (Jansche 
1849:  hb.  M.  L.);  (Plemel  1857:  hb.  M.  L.);  Alpe  Svecica  (Plemel 
1857 : hb.  M.  L.);  Golica-Mittagskuppe  (hb.  M.  L.);  Voralpe  Stol 
bei  Veldes  (Rastern  1868:  hb.  M.  L.). 

Südkärnten.  Petzen  bei  Bleiburg  über  5000'  (Kristof 
1869:  hb,  K.,  hb.  M.  F.,  hb.  M.  P.).  — Vellachtal  (Krasan  1869: 
hb.  Ja.);  Bad  Vellach  (Eisenstein:  hb.  T.);  (Krenberger  1866: 
hb.  H.);  Seeberg  4000'  (Krenberger  1872:  hb.  H.).  — Obir 
(Kristof  1871:  hb.  z.  b.  G.);  Hochobir  1800  m,  Kalk  (Jabornegg 
1887:  hb.  D.,  hb.  U.  V.).  — Loibl  (Herb.  Wulfen:  hb.  M.  P.).  — 
Kotschna,  Bärenbad  6300',  Kalk  (Krenberger  1896:  hb.  H.); 
Mittagskogl  und  Zweispitz  (Ressmann  1884:  hb.  U.  V.)  — Do- 
bratsch,  2150  m (Dörfler,  Herb.  norm.  Nr.  4132:  hb.  B.,  hb.  M.  P., 
hb.  U.  V.);  Villacheralpe  (Wulfen:  hb.  M.  P.);  Kalk  6500'  (Breid- 
ler  1867 : hb.  U.  V.).  — Kanaltal  (Ressmann  1875:  hb.  M.  L.); 
(Ressmann  1877:  hb.  Br.,  hb.  M.  P.);  Wolfsbach,  Kalk,  850  m 
(Jabornegg  1889:  hb.  D.,  hb.  R.,  hb.  U.  V.);  Kühweger  Alpe 
(Ressmann  1889:  hb.  U.  V.).  — Raiblertal  (hb.  z.  b Gl.);  (Brand- 
mayer 1871:  hb.  z.  b.  G.);  (Krenberger  1873:  hb.  H.) ; (Jabornegg 
1875:  hb.  H.);  Raiblersee  (Breindl  1881:  hb.  M.  P.);  zwischen 
Raibl  und  dem  See,  950  m (Preissmann  1887:  hb.  P.);  Luschari- 
berg,  Gipfel  (Pernhoffer  1878:  hb.  R.):  Wischberg  (Beck  1903: 
hb.  Beck);  Bärenlahnen,  Kalk  6000'  (Hüter  1875:  hb.  F.);  Pon- 
tafel,  Bombaschgraben  800  m (Preissmann  1883:  hb.  P.)  — Gail- 
taler Alpen  (Jabornegg  1860:  hb.  Br.)  — Plöcken  (Jabornegg 
1868:  hb.  H.) ; (Klammerth  1901:  hb.  W.);  1200  m (Preissmann 
1882:  hb.  P.).  — Mauthen,  ob.  Frondellalpe  1400  m (Keller  1901: 
hb.  Ive.);  ob.  Valentinalpe  1700  m (Keller  1901:  hb.  Ke.). 

Küstenland.  Flitscher  Alpen  (Tommasini  1865:  hb.  Br.); 
Lipnikalpe  (Tommasini:  hb.  z.  b.  G.);  Dol  bei  Predmej,  Kalk 
(Rechinger  1894:  hb.  R.).  — - Kanin  1200  m (Rechinger  1894: 
hb.  R.);  6000'  (Tommasini:  hb.  z.  b.  G.). — Matajur (Tommasini: 
hb.  M.  L.,  hb.  z.  b.  G.);  Caporeto  (Karfreit)  (hb.  M.  L.) ; (Pappetz: 
hb.  M.  P.).  — Alpe  Sliemivrch  im  Tolmeinschen  (Tommasini:  hb. 
M.  L.,  hb.  z.  b.  G.).  — Colaurat  bei  Woltschacli  (Tommasini: 
hb.  M.  L.,  hb.  z.  b. -G.).  — Solcano  am  Isonzo  (Tommasini:  hb. 
M.  L.,  hb.  z.  b.  G.) ; Am  Isonzo  bei  Görz  (Herb.  Breindl:  hb. 
M.  P.).  — Mali  Golak  (Tommasini:  hb.  z.  b.  G.) : Nanos  (Marche- 
setti  1870:  hb.  H.).  — Smrekovo  Draga  (Tommasini:  hb.  z.  b.  G.). 

Italien.  Friaul.  Raccolanatal  bei  Chiusaforte  (Janchen 
1902:  hb.  Ja.);  Inter  Chiusaforte  et  Pontebba  (Richter:  Fl.  It. 
1891 : hb.  H.).  — Matajur,  reg.  mont.  et  alp.  (Caruel  1885 : hb. 
F.j;  Valle  di  Bombasch  (Caruel  1885:  hb.  F.);  Forcella  di  Siena 
e Pra  di  Boscoli  (Tanfani  1889:  hb.  F.);  Zucco  di  Boor  1000  bis 
2000  m (Tacconi:  hb.  F.).  — Venetien  (Pariatore:  hb.  F.);  Laro 
Cadore  (Pariatore:  hb.  F.) ; Savergne  (Pariatore:  hb.  F.);  Sesis 
(Pariatore:  hb.  F.);  Razzo  di  Vigo  (Pariatore:  hb.  F.);  Antelao 
(Pariatore:  hb.  F.);  (Herb.  Koechel:  hb.  N.);  Agordo,  Montatt 
(Herb.  Martens  1818:  hb.  Be.);  Monte  Croce  (Tanfani  1889:  hb. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  479 


F.);  Sopra  Auronzo  (Tanfani:  hb.  F.).  — Monte  Cavallo  (Kellner 
1841:  hb.  M.  L.,  1846:  hb.  F.);  (Herb.  Tanfani  1882:  hb.  F.); 
Canal  di  Cimolais  (Hüter  1882:  hb.  D.).  — Monti  di  Asiago. 
Sette  Communi  (Caruel  1890:  hb.  F.).  — Val  Frinzola  (1890:  hb. 
F.).  — Monti  Lesinii;  Malira  (G-oh’an:  Fl.  Veron.  1886:  hb.  F.). 

Südtirol.  Sextener  Alpen  6000'  '(Engler  1872:  hb.  Be.); 
Kreuzbergalpe  5300'  (Engler  1877:  hb.  Be.);  Tal  der  schwarzen 
Rienz  gegen  die  Drei-Zinnenhütte.  Kalk  1900  m (Handel-Mazzetti 
1902:  hb.  H.  M.);  Landro  (E.  Brandmayer  1872:  hb.  H.);  Felsen 
(Vierhapper  1905:  hb.  U.  V.);  Brückenkopf  von  Landro  (Strauss, 
Maly,  Brandmayer  1872  : hb.  z.  b.  Gr.);  Lienz,  Kerschbaumeralpe, 
Kalk  6000'  (Glander  1872:  hb.  K);  Prags,  Hochalpe  (Grasser 
1888:  hb.  Ha.);  Pragser  See  4960'  (Schoenach:  hb.  K.);  (Oster- 
meyer 1895:  hb.  O.);  Sexten  (Hüter:  hb.  Br.);  Alsersteinalpe, 
Kalk  1800  m (Sauter:  hb.  M.  F.);  6 — 7000'  (Hüter  1875:  hb. 
F.,  hb.  M.  P.) ; M.  Croine,  Kalk  1500 — 2000  m (Porta  1884 : 
hb.  F.) ; M.  Croce  (Bentzel  1872  : hb.  Br.) ; Kalk  5 — 6000'  (Hüter 
1874:  hb.  F.,  hb.  M.  P.);  Andraz  (Hüter:  hb.  Br.);  (Vierhapper 
1905 : hb.  U.  V.) ; Kalk  4 — 5000'  (Hüter  1869 : hb.  Br.) : Cortina 
(Poech  1842:  hb.  M.  P.) ; Fedajapaß,  Kalk  2100  m (Handel- 
Mazzetti  1903 : hb.  H.  M.) ; Campitello-Fedajapaß  (Vierhapper 
1905:  hb.  U.  V.);  Contrinboden  (Juraschek  1899:  hb.  Ha.);  Ca- 
nazei ; Sejajoch  (1863:  hb.  R.).  — Enneberg,  St.  Vigil:  Furkel 
Schiefer  und  Kalk  1500 — 1700  m (Handel-Mazzetti  1902  : hb.  H.  M.). 
— Valsugana.  Montalon  (Ambrosi : hb.  F.) ; Duren  (Sardagna  1885 : 
hb.  U.  V.) ; San  Martino  di  Castrozza  (Bargagli  1892 : hb.  F.) ; 
M.  Roxta  (Degen  1900 : hb.  D.).  — Schiern  (v.  Grabmeyer : hb. 
z.  b.  G.) : (Eschenlohe : hb.  M.  F.) ; (Hausmann  : hb.  M.  F.) ; (Herb. 
Poulsen  1843:  hb.  Ko.);  (Malkowsky  1863:  hb.  z.  b.  G.);  Kalk 
5 — 7000'  (1869:  hb.  M.  F.);  Kalk  8000'  (Val  de  Lievre  1869: 
hb.  M.  F.);  1600  m (Vierhapper  1902:  hb.  U.  V.):  Grödnerseite 
(Zimmeter  1873:  hb.  K.);  Plateau  gegen  Ratzes  2300  m (Vier- 
happer 1905:  hb.  U.  V.);  Seiseralpe  (1851:  hb.  U.  V.);  Alpen 
um  Botzen  (Grabmayer : hb.  U.  V.) ; (Sauter : hb.  U.  V.) ; Lang- 
kofelhütte  (Janclien  1903:  Herb.  nat.  Ver.  U.  VV.) ; Castelazzo  di 
Paneveggio  (Sardagna  1882  : hb.  U.  V.);  Mte.  Roca  (Bentzel  1872  : 
hb.  Bel.).  — Monte  Baldo  (hb.  M.  P.);  Val  Aviana  (Heufier  1842: 
hb.  M.  F.) ; Costabella  6200 ' (Bracht  1842 : hb.  F.,  hb.  M.  P.) ; 
Bondon  (Val  de  Lievre  1865:  hb.  M.  F.);  Monte  Spinale  (hb. 
M.  F.) ; (Engler  1873 : hb.  Be.) ; Iudikarien,  Lenzada  (hb.  M.  F.) ; 
Campiglio  (Sardagna  hb.  U.  V.) ; Salurn,  Corno  di  Tres.  Kalk 
1500 — 1700  m (Handel-Mazzetti  1902:  hb.  H.  M.);  Peiler  Cima 
(1867:  hb.  M.  F.) ; Braulio  (Rainer:  hb.  VI.  P.). 

Italien.  Bormio.  Stelvio  (Pariatore  1861;  hb.  F.) ; (Levier 
1871:  hb.  F.);  1436  in,  et  Spondalunga,  2200  m (Cornaz : hb. 
H.) ; Valtellina  (Herb.  Levier  1870:  hb.  F.);  Spondalunga,  Kalk 
(Longa  1892 : hb.  Tsch.) ; Valteline.  Sasso  Garibaldi  (Levier 
1870:  hb.  F.).  — Monte  Baldo  (hb.  F.) ; Ferrara  (Sintenis  1881: 
hb.  Br.);  Costabella  (Tanfani  1890:  hb.  F.) ; Val  de  Basiana 
(Caruel  1888 : hb.  F.).  — Alpi  Bresciani  (Pariatore  1863  : hb.  F.) ; 


480  Vie  r liapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

Dosso  alto  1900  m (Pariatore  1864:  hb.  F.).  — Bergamo.  Mte. 
Presolana  (Cota  1844 : bb.  F.)  — Prov.  Como.  Alpen  (Ganavaglio : 
bb.  M.  P.). 

Zentralkette  der  Ostalpen.  Steiermark.  Schöckl  bei 
Graz  (Herb.  Streinz:  hb.  P.);  (Pittoni  1843:  hb.  M.  P.) ; (Herb. 
Fürstenwärther  1864:  bb.  U.  V.);  (Derganc  1893:  bb.  U.  V.); 
Gipfel  1400  m (Frank  1885:  bb.  W.);  Plateau  1400 — 1500  m, 
Kalk  (Preissmann  1881 : bb.  P.).  — Mixnitz.  Teichalpe  1480  m 
(Preissmann  1895:  hb.  P.);  Teichalpengraben  1150  m (Preissmann 
1895:  bb.  P.).  — Köflacli.  Stubalpe  (Herb.  Pittoni:  bb.  Be.,  bb. 
M.  P.);  (Haläcsy  1861:  bb.  H.).  — Brandkogl  (Herb.  Wittmann 
1852:  bb.  H.  B.)  — Pusterwald.  Hochwart  (Hatzi:  hb.  Ha.); 
Gumpeneck,  gegen  das  Walcherntal,  Kalk  ca.  1500  m (Hayek 
1901:  bb.  Ha.).  — St.  Lambrechten:  Krebenzen,  Urkalk  6000' 
(Strobl  1875:  bb.  K.);  Eisenbut  (Heufler  1833:  hb.  z.  b.  G.). 

Salzburg.  Lungau.  Tweng  (Jauchen  1898:  hb.  Ja.);  Rad- 
städter Tauern,  1500  m,  Kalk  (Vierbapper  1898:  bb.  U.  V.); 
Zederbaustal,  1200  m (Vierbapper  1899:  bb.  U.  V.).  — Pinzgau. 
Gastein.  Naßfeld  (Rauscher  1852 : bb.  M.  P.);  Moserboden  (Wag- 
ner 1879:  bb.  Br.). 

Kärnten.  Friesach.  Krebenzen  5800'  (Jabornegg  1877: 
bb.  H.  mit  E.  uniflorus).  — Wintertal  (Pacher:  bb.  M,  P.  mit 
E.  uniflorus);  Sagritz  (Pacher:  hb.  M.  P.  mit  T.  alpina).  — 
Heiligenblut  (bb.  M.  P.);  Pasterze  (Hoppe:  hb.  Br.,  hb.  M.  P.); 
2100  m (Preissmann  1880:  bb.  P.);  Jungfernsprung  1100  m, 
Serpentin  (Preissmann  1880:  hb.  P.);  Gamsgrube  (Pappetz  1841: 
bb.  Br.);  Leitertal  (Vierbapper  1905:  bb.  U.  V.). 

Tirol.  Alpen  des  Pustertales.  Schoenacb  1876:  bb.  K.) ; 
Großglockner.  Weg  zur  Stiidelbiitte  (Schoenacb  1880:  bb.  Br.); 
(Witasek  1899:  bb.  W.).  — Dorferalpe.  Gipfel  (hb.  M.  L.) ; Virgen, 
Kalk  und  Schiefer,  5500 — 7700'  (Außerdorfer  1871:  bb.  Br.,  hb. 
H.,  bb.  M.  P.i.  — Zillertaler  Alpen  1800  m (bb.  M.  F.  mit  T. 
alpina);  Zemmgrund,  Schwarzenstein  (Kerner:  bb.  K.). — Pfitscher- 
tal  (Hausmann:  bb.  Br.);  Wildseespitz  (Kerner  1868:  bb.  K.)  — 
Brenner.  Griesbergtal,  Sillursprung,  Schiefer!!’  (Ronniger  1889: 
bb.  Ro.);  Hübnerspiel  iZimmeter  1868:  bb.  M.  F.  mit  T.  alpina); 
Blaser,  Kalk  7000'  (Kerner:  bb.  z.  b.  G.)(?);  Alpeinertal  (Petter  1855: 
bb.  R.);  Lizum  (Walter:  bb.  H.  M.).  Ortler (Kamphövener:  bb.  Ko.). 

Nördliche  Kalkalpen.  Niederösterreich.  Sonnwend- 
stein (=  Gostritz)  (Wettstein:  bb.  LI.  V.);  (Pokorny  1858:  bb.  P.  J.). 
(Reuß  1867  : bb.  H.);  (Beck  1875  : bb.  Beck);  (Kolbe  1877 : bb.  U.  V.); 
Mitterdorfer  herb.  nat.  Ver.  Un.  W.);  (Recbinger  1881:  bb.  R.).  - — 
Schneeberg  (hb.  Be.,  bb.  P.  J.);  (Herb.  Portenschlag:  bb.  M.  P.); 
(Simony  sen.:  bb.  Tsch.);  (Gegenbauer:  bb.  R.);  (Fenzl:  bb.  M.  P.) ; 
(Beck:  hb.  Beck);  (Mabmfeldt:  bb.  Ivo.);  (Bauer  1816:  bb.  U.  V.); 
(Boos  1825:  bb.  z.  b.  G.);  (Pappetz  1834:  bb.  M.  P.);  Breindl 
1847:  bb.  Br.);  (Juratzka  1852:  hb.  Br.,  bb.  Ju.);  (1855)  bb.  B.); 
(Hein  1860:  hb.  T.);  (1861:  hb.  K.);  (Boehm  1861:  bb.  H.  B.); 
(Sonklar  1865:  bb.  U.  V.);  (Beck  1878:  bb.  Beck);  (Keller  1878: 
bb.  Ke.);  (H.  Braun  1880:  bb.  M.  P.);  Hochschneeberg  (bb.  M. 


V i e r h ap  pe  r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  481 


P.);  (1838:  hb.  M.  P.);  Gipfel  (Penzl  1853:  hb.  M.  P.);  Grafen- 
steig (Ostermeyer  1881:  hb.  0.);  Heuplagge  (Bernhardt  1857 : hb . 
P.  J.) ; 1500  m (Beck  1882:  hb.  Beck);  (Beck  1886:  hb.  Beck); 
Kuhplagge  (Neilreich  1848:  hb.  N.);  (Eonniger  1897:  hb.  Eo.); 
Waxriegl  (Petter  1863:  hb.  E.);  (Pernhoffer  1876:  hb.  E.):  Baum- 
gartner (Bechinger  1899:  hb.  E.);  Saugraben  (Neilreich  1850: 
hb.  N.);  (Kremer  1882:  hb.  z.  b.  G.);  Ochsenboden  (Neilreich 
1850:  hb.N.);  Krumbachgraben  (Neilreich  1847:  hb.  N.);  Kaiser- 
brunn (Beck  1876:  hb.  Beck);  Alpleck  (Ostermeyer  1882:  hb. 
0.);  Mamau wiese  (Spreitzenhofer  1881:  hb.  z.  b.  G.).  — Schober 
(Ganglbauer:  hb.  Beck).  — Beichenau.  Grünschacher  (Halacsy 
1872:  hb.  H.);  (Bechinger  1897:  hb.  B.).  — Eaxalpe  (Hein  1859: 
hb.  T.);  (Sonklar  1862:  hb.  U.  Y.);  (Keller  1879:  hb.  Ke).;  (Beck 
1880:  hb.  Beck);  (Ostermeyer  1880:  hb.  0.);  (ex  herb.  Kremer: 
1881:  hb.  z.  b.  G.);  (Kaimann  1887:  hb.  M.  P.);  Plateau  (Spreitzen - 
hofer  1869:  hb.  z.  b.  G.) ; Jakobskogel  (Petter  1866:  hb.  B.); 
(Pernhoffer  1875:  hb.  E.) ; Waxriegelsteig  (Eonniger  1903:  hb. 
Bo.);  Wetterkogl  (1857:  hb.  Pokorny:  hb.  P.  J.);  Lichtensternalpe 
(Neilreich  1850:  hb.  N.);  Schlangenweg  (Bernhardt  1862:  hb.  P. 
J.);  Eishütten  nächst  dem  Sehröckenfuehskreuz,  ca.  1700  m (Beck 
1882:  hb.  Beck);  großes  Höllental  (Neilreich  1847 : hb.  N.).  — 
Göller,  Spitze  (Widerspach:  hb.  M.  L.).  — Ötscher  (Tessedik: 
hb.  T.);  (Dolliner  1838:  hb.  M.  L.);  (1853:  hb.  K.);  (Teyber  1896: 
hb.  T.);  Krummholzregion  (Beck  1884:  hb.  Beck);  kleiner  und 
großer  Ötscher  (Nevole  1902:  hb.  U.  V.);  kleiner  Ötscher 
(Beck  1878:  hb.  Beck).  — Alpl  (1845:  hb.  N.)  — Dürrenstein 
(Ganglbauer  1880:  hb.  Beck);  (Teyber  1896:  hb.  T.) ; Herrnalpe 
(Juratzka  1856:  hb.  Ju.);  Hühnerkogl  (Nevole  1903:  hb.  U.  V.); 
Scheiblingstein  (Nevole  1903:  hb.  U.  V.) ; Hetzkogel  (Nevole  1903: 
hb.  U.  Y.)  ; großer  Hetzkogl  (Eaimann  1887 : hb.  M.  P.)  — Yor- 
alpe  (Frank:  hb.  W.);  (Beck  1875:  hb.  Beck). 

Nordsteiermark.  Schneealpe  (Beck  1881:  hb.  Beck).  — 
Hochschwab  (Herb.  Fenzl:  hb.  M.  P.);  (Herb.  Kerner  1846:  hb. 
B.,  hb.  H.) ; (Tscherning  1886:  hb.  Tsch.)  ; gegen  das  Hochschwab- 
hotel, 1600  m (Yierhapper  1902:  hb.  U.  V.);  Kulmalpe,  Kalk, 
1500  m (Handel-Mazzetti  1903:  hb.  H.  M.);  Irocandienkalk  (Stur: 
hb.  z.  b.  G.).  — Leoben.  Wildfeld  (Breidler  1867:  hb.  U.  V.). — 
Yordernberg.  Trenchtling  (Breidler  1863:  hb.  U.  V.);  Paß  Stein 
(Breidler  1867:  hb.  LT.  Y.);  Eeichenstein,  Grüblkaar,  Kalk  1450  m 
(Preissmann : hb.  P.).  — Admont.  Kalkgebirge,  Alpenregion 
(Strobl  1869:  hb.  K.);  Pyrgas  5000'  (Strobl  1880:  hb.  M.  P.) ; 
5000'  Kalk  (Strobl  1874:  hb.  M.  P.) ; Scheibleckeralm  (Preyer: 
hb.  T.)  — Hieflau.  Sulzkaar,  Kalk  (Hayek  1897:  hb.  Ha.); 
Tamischbachturm  (Preyer:  hb.  TV);  1800  m (Frank  1890:  hb.  W.); 
Südseite  (Beck  1879:  hb  Beck).  — Aussee.  Alpen;  Sattel; 
Tannenrist  an  der  Ischler  Straße,  ca.  750  m;  Langmoosalm  am 
Eöthelstein,  1700  m;  Steirertörl  1558  m;  Trisselwand  1700  m; 
Gamsstelle  (alle  Favarger  1903—1904:  hb.  Fa.);  1000  in 

(Bechinger  1904:  hb.  Fa.).  — Dachsteingruppe.  Schladminger 
Bamsau.  Feisterkaar  (Baumgartner  1902:  hb.  Ha.). 

Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3.  32 


482  Vie  r liapper , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Oberösterreich.  Reichraming.  Kalk  (Steininger  1889: 
hb.  U.  V.);  Losenstein  350  m (Steininger  1890:  hb.  U.  Ah);  Losen- 
stein, Schiffweg,  Kalk  (Steininger  1889:  hb.  Br.)  — Pyrgas  (Zeller 
1859:  hb.  Br.);  (Steininger  1881:  hb.  Br.);  Hofalm  (Oberleitner 
1864:  hb.  U.  V.);  Tonboden  4000 — 5000'  (Oberleitner  1864:  hb. 
Bel.);  1600  m (Sterneck  1897 : hb.  Ko.).  — Warscheneck  (hb.  H.). 
Hoher  Nock  (Zeller:  hb.  z.  b.  Gr.).  — Windiscligarstener  Alpen 
(Oberleitner  : hb.  Ro.);  Kalk  (Oberleitner  1865:  hb.  Be.);  Kalk 
1500  m (Oberleitner  in  Schultz  Herb.  norm.  Cent.  9 Nr.  872:  hb. 
Be.,  hb.  Bel.,  hb.  Br.,  hb.  Ko.,  hb.  M.  P.);  Postmeisteralpe  (Oster- 
meyer 1883:  hb.  O.).  — Großer  Priel  (hb.  M.  L.) ; (Stoitzner  1855: 
hb.  Be.);  (Zimmeter  1881:  hb.  W.).  — Traunstein  (Haläcsy  1861: 
hb.  H.);  (Vierhapper  1892:  hb.  H.  B.,  hb.  U.  V.);  Fuß,  auf  Kalk 
(Yierhapper  1892:  hb.  U.  V.);  Farragrube  1150  m (Ronniger  1885: 
hb.  Ro.);  Plateau  (Dörfler  1886:  hb.  U.  V.,  hb.  AV.).  — Ebensee. 
Eibenberg  5096'  (Degen  1881:  hb.  D.) ; Kranabethsattel  1550  m 
Ginzberger  1894:  hb.  U.  V.).  — Ischl  (Kurzwernhart:  hb.  P.  J.) ; 
Hütteneckalm (Oborny  1888:  hb.U.  V.).  — Anzenau-Goisern,  Salinen- 
weg (Stohl  1889:  hb.  U.  V.):  Schafberg  (Liebl  1862:  hb.  Be.);  (Oster- 
meyer 1883  : hb.  0.);  (Kremer  1886 : hb.  z.  b.  G.) ; (1890:  hb.  H.). 

Salzburg.  St.  Wolfgang.  Schafberg  (Herb.  Schultz  bip. : 
hb.  M.  P.);  (Hayek  1S90:  hb.  Ha.).  — Salzburg  (Spitzel:  hb.  B.); 
Gaisberg,  Gipfel  (1828:  hb.  B.);  Untersberg  (hb.  U.  V.);  (Katz- 
mann:  hb.  M.  P.);  (Stohl:  hb.  M.  P.);  (Hinterhuber:  hb.  M.  P., 
hb.  U.  V.);  (Eismann:  hb.  Br.,  hb.  M.  P.) ; (Tscherning  1888: 
hb.  Tsch.);  Weg  zur  steinernen  Stiege  (Hoppe:  hb.  M.  P.);  Fir- 
mianalpe  (Hoppe  1817:  hb.  F.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.).  — Hallein. 
Oberalm  (Stohl  1875:  hb.  R.).  — Golling.  Ofen  (Kamphövener: 
hb.  Ko.);  Gratzerspitze  (Keck:  hb.  Br.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.); 
3000'  iHerb.  Pittoni : hb.  M.  L.);  Kroatenloch  (Rechinger  1887: 
hb.  R.).  — Hirschbühel  4000'  (Eysn  1873:  hb.  Br.,  hb.  U.  V.) ; 
1200  m,  Kalk  (Eysn:  hb.  M.  F.). — Frohnwies  (1862:  hb.  B.).  — 
Lofer  (Spitzel:  hb,  M.  P.);  Nebelsberg  (Spitzel:  hb.  M.  P.); 
Loferer  Alpe,  Kalk  1400  m (Hayek  1891 : hb.  Ha.).  — Zwing, 
Hierzbach  (hb.  M.  L.);  Weg  zum  Hierzbachtal  (Hein  1899: 
hb.  T.) 

Tirol.  Nord  tirol.  Waidring.  Platte  (Wilhelm  1877 : hb. 
H.  B.).  — Alpen  um  Kitzbühel  (Traunsteiner:  hb.  M.  F.,  hb.  M.  L., 
hb.  M.  P.);  Kitzbühler  Horn  (AValdmüller  1846:  hb.  Ju.);  Kalk 
6197'  (Val  de  Lievre:  hb.  M.  F.);  Kalk  1950  m (Handel-Mazzetti 
1904:  hb.  H.  M.);  im  Sande  der  Yoralpenbäclie  (Traunsteiner: 
hb.  M.  P.);  Lämmerbühel  (Yal  de  Lievre  1856:  hb.  M.  F.); 
Leitneralpe  (Traunsteiner : hb.  M.  F.) ; (Gottlieb  1890:  hb.  Gottlieb- 
Tannenhain).  — Kufstein.  Hinterkaiser  (Kerner  1860:  hb.  K.).— 
Achensee.  Rofanspitze  (Zimmeter  1885:  hb.  De.,  hb.  M.  F.); 
1800 — 1900  m (Bornmüller  1894:  hb.  U.  Ah);  Jenbach.  Sonn- 
wendjoch (Kerner  1861:  hb.  K.);  (Gremblich  1875:  hb.  Br.); 
Kalk  2150  m (Handel-Mazzetti  1904:  hb.  H.  M.).  — Alpe  Zerein 
(Woynar  1875:  hb.  Br.).  — Schwatz.  Georgenberg.  Platte  4000' 
(hb.  M.  F.).  — Innsbruck.  Haller  Anger.  Kalk  1800 — 1900  m 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  483 


(Hellweger  1901:  lib.  U.  V.);  Haller  Salzberg  (lib.  M.  F.):  (Heufier 
1838:  kb.  M.  F.);  5000'  (Heufier  1840:  lib.  Be.,  hb.  M.  F.,  hb. 
M.  P.);  Frau  Hütt.  Kalk.  2000  m (Murr  1887:  lib.  U.  V.).  — 
Arzler  Scharte  (Roth:  hb.  z.  b.  G-.);  Solstein  (Heufier:  hb.  M. 
F.) ; Höttinger  Alpe.  Ton.  4800'  (Val  de  Lievre  1853:  hb.  M. 
F.);  Muttekopf  (Witasek  1900:  hb.  W.);  2100  m,  Konglomerat 
(Keller  1903:  hb.  Ke.).  — Lechtal,  Holzgau  (Zimmeter  1889:  hb. 
M.  F.,  hb.  U.  V.). 

Vorarlberg.  Montafon.  Schruns.  1800  m (Bornmüller  1894: 
hb.  D.);  Feldkirch:  Hoher  Freschen  (Ebner  1854:  hb.  K.) ; Krum- 
bach  (Spitzel:  hb.  Be);  Gafoljoch.  6500'  (Dügl  1878:  lib.  Bel.); 
Algäuer  Alpen.  Fellhornkamm.  6100'.  Sandstein  (Caflisch 
1860:  hb.  Be.). 

Bayern.  Alpes  Bavariae.  (Herb.  reg.  mon.:  hb.  F.) ; 

(Schultes:  hb.  div.).  — Kamerlinghorn  (1876:  hb.  z.  b.  G\).  — 
Jägerkamp-Rothwand  (Wilhelm:  hb.  H.  B.) ; Rothe  Wand,  4000 
bis  5000'  (Stephan  1860:  hb.  Br.);  Schliersee:  Spitzingsee  - Neu- 
haus (Engler  1871:  hb.  Be.).  — Partenkirchen.  Krotenkopf 
(Prantl  1871:  hb.  K.);  Wetterstein,  Nadel  (Prantl  1871:  hb.  K.); 
Aschau  (Eisenhut  1886:  hb.  Br.). 

Westliche  Alpen.  Schweiz.  Appenzeller  Alpen.  (Mönch: 
hb.  F.);  (Herb.  Pittoni:  hb.  M.  P.);  (Stein:  hb.  M.  P.);  (Herb. 
Rehsteiner  1847:  hb.  M.  L..  hb.  U.  V.) ; (Herb.  Rehsteiner  1849: 
hb.  Be.,  hb.  M.  P.,  hb.  P.  J.,  hb.  z.  b.  G.);  Ebenalpe  5000'  (Schulz 
1854;  hb.  Br.);  (Herb.  Gansange  1861:  hb.  Be.);  Krugalp,  Paß 
am  alten  Mann  (Johow  1854:  hb.  Be.);  Fuß  der  Wildkirchli-Fels- 
wand  (Herb.  Zollikofer  1860:  hb.  Br.).  — Glarus  (Bockmost  hb. 
De.);  Sandalp  5 — 6000'  (Lindenberg  1862:  hb.  Be.) ; Flims,  Segnes- 
paß (Degen  1897 : hb.  D.).  — Unterwalden.  Plankenalp  bei 
Engelberg  (Herb.  Alioth  1856:  hb.  De.).  — Berner  Oberland 
(Fischer  1854:  hb.  F.);  Grindelwald  (Benzon  1868:  hb.  Ko.); 
Scherfelberg  (Eckler:  hb.  Be.);  Scheideck  (E.  Beck:  hb.  Beck); 
Lauterbach:  Jungfrau  (Rehsteiner:  hb.  T.);  Wenger  Alpe  (Tscker- 
ning  1866:  hb.  Tsch.);  Gemmi  (Gerhard:  hb.  M.  P.);  (Herb.  Flo- 
tow:  hb.  Be.);  (M.  Guthrieck:  hb.  De.):  (Haller  fil. : hb.  De.); 
Oldenalpe  (Leresclie  1867:  hb.  De.).  — Stockhorn.  (hb.  M.  P.); 
(Trachsel:  hb.  Be.);  (Winkler  1862 : hb.  Br.) ; Gipfel  7000'  (Tscher- 
ning  1872:  hb.  Tsch.).  — Freiburg.  Vudetz  (Deseglise  1878: 
hb.  K.);  Moleson  (Murat:  hb.  M.  P.);  (Herb.  Mic.heli  1862:  hb. 
De.);  (Herb.  Alioth:  hb.  De.);  La  Berra  (Vetter:  hb.  Br.). 
Waadt.  Bex  (Thomas:  hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  Br.,  hb.  M.  P.);  An- 
zeindar  (Thomas:  hb.  M.  P.);  (Herb.  Mercier:  hb.  B.);  Vallee 
d’Ormonds.  Le  Serpey  1710  m (Coli.  C.  Kiener,  Rel.  Maill.  1858: 
hb.  M.  P.);  Sex  Rouge  1700  m (Briquet  Flor.  Alp.  Vaud.  1886: 
hb.  De.);  ad  torrentem  la  Grand  Van  (Herb.  Dupin:  hb.  De.); 
Ormonts  (Herb.  Micheli:  hb.  De.);  Lavarraz  (hb.  M.  P.);  (Herb. 
Mercier  1860:  hb.  B.);  Aigee  (Hb.  Roux:  hb.  De.);  Mont  d’Arvel 
(Herb.  Dupin : hb.  De.);  Naye  (Favrat:  hb.  B.,  hb.  Be.);  Vallon 
de  Plans,  Don  de  Ros  Mosson,  1260  m (1870:  hb.  F.,  hb.  HO ; 
Paneygrossaz,  2200  m (Wilczek  1901 : hb.  U.  V.);  Chateau  d'Oex : 


484  Viert  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


Dorenaz  (Herb.  Leresche:  lib.  B.);  (Herb.  Dupin:  bb.  De.).  - 
Graubünden.  Piz  Languard,  8 — 9000'  (Engler  18(58:  hb.  Be.); 
Engadin.  Val  Bevers  1900  m (Lorenzen  1891:  bb.  Ko.).  — 
Wallis  (Ivuensberg:  bb.  M.  P.);  (Schleicher:  bb.  De.);  Simplon 
(Herb.  Dupin  1866:  bb.  De.);  Val  Salvan  (hb.  M.  P.). 

Französisch-schweizerischer  Jura.  Jura  (hb.  M.  P.);  M. 
Saleve  (M.  Michaud : hb.  De.) : Reculet  (hb.  B.) ; (Herb.  Mercier : hb. 
B.);  (Herb.  Fauconnet;  hb.  De.);  (Herb.  M.  Michel  1871:  hb.  De.); 
(A.  Guinet  1874:  hb.  De.);  5500'  (Heklreich  1842:  hb.  F.);  Col 
de  la  Foucille  (Herb.  Mercier  1861:  hb.  B.);  Mijoux  (Herb.  Mer- 
cier 1861:  hb.  B.);  Ain  1520  m (Herb.  E.  Michalet  Plant.  Jura 
No.  90:  1856;  hb.  De.);  Colanbrei  (A.  Ginnet  1879:  hb.  De.);  Le 
Dole  1600  m (Flagey  1878:  hb.  Br.);  Mont  Tendre  (Meylon:  hb. 
B.);  Creux  du  Vent  (Payot  1852:  hb.  De.). 

Frankreich.  Haute  Savoye.  Alpes  Lemaniennes.  Massiv  de 
Niflon,  Grand  Chaux  1800  m;  Pointe  de  Foillys,  1800  m;  Mont 
Bilhat;  Roc  d’Enfer  2000 — 2200  m;  Gredon  1900  m;  Degres  de 
Sommans ; Tourbiere  de  Sommans ; Dent  d'Oche  2000  m ; Mt. 
Ouzon  1850  m;  Pointe  de  Taveneuse;  Crete  de  Chaufleury, 
1900  m;  Cornette  de  Bise  2300  m;  Dent  du  Vilans  2000  m;  Vi- 
land,  1700  m ; Pic  de  Linleux;  Rochers  a la  Chargue  au  bas  de 
la  cascade  de  Taveneuse;  Haut  de  Morge;  Montagnes  de  Mans; 
Grammont;  Vire  1800  — 2000  m;  Hautfleury  1900  m;  Haute 
Pointe,  1800  m;  Cosque  de  Gredon  17 — 1900  m:  Ponte  d’Angolon 
2000  m ; Chalets  de  Zore,  Hautforts ; Rochers  de  la  Gorge  de  Lens 
d'Aulph  1800  m : Aiguille  de  Varens,  1600 — 2000  m : Pointe  deVesine 
2000  m;  Mt.  Gardy,  2000  m;  Yallon  de  Säles  15 — 1800  m;  Col 
de  Bellecomte  1500  m;  Pointe  de  Chalune  2000  m;  Lovenex; 
Col  d’Ugeon  1800  m;  Salanife,  Kalk  2000  m:  Yallon  d’Emaney ; 
Tour  Salliere  2000 — 2100  m;  Col  de  Tanneverge,  2000  m:  Signal 
de  Bostan  2000  m;  Pointe  de  Sambet  2000  m;  Lac  de  Gers;  Pointe 
des  Foges  2300  m;  Aiguille  de  Yarens  1800  m;  Pic  de  Boree 
18 — 1900  m;  Yallon  d’Eau  Noire:  Barbarine  1900  m (Briquet 
Flor.  Alp.  Lern.  1888 — 1904:  hb.  De.);  Roc  d'Enfer  (Puget  1867: 
hb.De.);  Taninges  (Herb.  Dupin:  hb.  De);  Dent  d'Oche  (Ducommun 
1859 : hb.  Br.) ; Mt.  Trelod  (Huguenin : hb.  Br.) ; Grenoble,  Revel  (Par- 
iatore: hb.  F.);  Chambery:  Margeriaz  (Huguenin:  hb.  F.). — Alpes 
d’Annecy:  (Herb.  Michel:  hb.De.);  Brezon  (Herb.  Perrot : hb.De.); 
(Herb.  Fauconnet:  hb.  De.):  Mt.  Brizon  (Reuter  1848:  hb.  B.);  (Herb. 
Michel  1871 : hb.  De.);  (Coli.  Crozot-Bourgeau  1862  Rel.  Maill.  335a : 
hb.  Br. , hb.  De.,  hb.  Ivo.,  hb.  M.  P.) ; a la  cache  (Coli.  Crozot-Bourgeau 
1863:  Rel.  Maill.  1280:  hb.  Br.,  hb.  De.,  hb.  Ko.,  hb.  M.  P.);  M.  Yergy 
bei  Brizon,  1900  m (Thimothee  1896:  Dörfler  Herb.  norm.  No. 
4131:  hb.  B.,  hb.  M.  P.,  hb.  P.,  hb.  U.  V.);  Rochers  de  la  glaciere 
au  Brizon  (E.  Bourgeau,  Alp.  Sav.  1860:  hb.  De.);  Yergy  (Herb. 
Dupin:  hb.  De.);  (herb.  Fauconnet:  hb.De.);  (Pariatore  1854;  hb. 
F.) ; 1700  m (P.  Gave  1889;  Soc.  Daupli.  1890:  hb.  B.,  hb.  F.); 
Mt.  Bargy  (E.  Bourgeau:  PI.  alp.  H.  Sav.  1864:  hb.  De.,  hb.  M. 
P.).  — Rosary,  ä la  Tournette,  1900  m;  Crete  des  Anges  1800  m, 
Kalk;  Col  de  Glieres  1500  m,  Kalk;  Tete  Ronde  1900  m,  Kalk; 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  485 


Plateau  et  col  de  Loup,  1600 — 1700  m,  Kalk;  Col  de  Loup,  aux 
Anges  1700  m;  Parnal,  Kalk  17 — 1800  m;  Les  Fretes  1700  m, 
Kalk;  Lapiaz  des  Collets,  1630  m. — Aravis:  Tourdenant,  Kalk, 
1800  m;  Mont  Mery,  Kalk,  1800  m;  Golet  de  la  Creuse,  1800  m: 
Combe  de  la  Rouelle,  Kalk,  1900  m;  Sommet  de  la  Gde  Forelaz, 
2466  m;  Mont  Miry,  2100  m;  Porte  du  Aravis  2200  m.  — Massiv 
de  Filliere.  Mt.  Lachat,  Traversier,  Kalk,  1700  m;  Parmelan, 
sommet  1850  m,  Kalk;  l’Ovine,  ceux  Anges,  Kalk,  1700  m; 
Sommet  des  Anges  a la  Balme,  1900  m,  Sil.;  Lapiaz  de  Loup, 
aux  Anges,  1600  m;  Lapiaz  de  Bois  de  Collets  1450  m,  Kalk: 
Lapiaz  urgonien  du  Haut  du  Collet  1600  m:  Lapiaz  des  Anges 
1700  m;  Creux,  aux  Frets,  1600  m (Beauverd  (1900 — 03:  lib.  B. 
und  hb.  Beauv.).  — Mt.  Mery  (hb.  F.).  — 

Savoyen:  Mt.  Grenier  (Chabert:  hb.  B.);  inter  Col  Bon- 
homme et  St.  Gervaes  4000'  (Herb.  Gansange  1830:  hb.  Be.).  — 
Isere.  Entre  le  Mont  Seneppe  et  le  plateau  de  Loulos  pres  la 
Mure,  14 — 1500  m (1887  u.  88:  Soc.  Dauph.  2.  ser.  1890:  hb.  B., 
hb.  F.). 

Hautes  Alpes.  Barcelonnette  (Herb.  Petit:  hb.  Ko.).  La 
Grave  (Coli.  Mathonnet,  Rel.  Maill.  1281 : hb.  M.  P.  mit  T.  alpina). 

Basses  Alpes.  Mont  Coyer  pres  aurent.  (Reverchon  et 
Derbez  PI.  Fr.  1887 : hb.  B.).  — Mont  Cenis  (Rostan  Exs.  pl.  alp. 
Cot.t.  1880:  hb.  U.  V.  mit  E.  uniflorus). 

Piemont.  Lis  Moris.  (hb.  M.  P.  mit  E.  uniflorus).  — 
Alpes  Maritimes.  Alpes  de  Tende.  Vallee  moyenne  de 
Casterino,  Kalk,  14 — 1500  m;  M.  Ciambalaur,  Silice,  22 — 2300  m; 
Cima  di  Gaurone,  Kalk,  1700  m.  — Yal  Miniere.  M.  Macruera, 
Kalk,  2000  m : Cima  di  Ciamairen,  Kalk.  2000  m (Alle  V.  B.  B. 
C.  01:,  hb.  Bu.)  — Mont  Agnellino  (Burnat  1874:  hb.  Bu.);  — 
Beuil,  Kalk,  1500  m (Y.  B.  B.  C..  hb.  Bu.);  Col  de  Jallorgues 
(Burnat  1877:  hb.  Bu.).  — Limone  (1852:  hb.  B.) ; Entre  le  col 
Carbone  et  il  Colle  (Burnat  1891);  Vallee  de  S.  Giovanni  de  Li- 
mone (Burnat  1892:  hb.  Bu.).  — Cima  Yerzera,  vall.  sup.  de  la 
Corsaglia,  Kalk,  1900  m:  (V.  B.  B.  C.  00:  hb.  Bu.);  Col  de  Fe- 
nestre  (Goaty,  Borlet  et  Consolat  1870:  hb.  Bu.);  Montagnes 
d' aurent  (Derbez  1890:  hb.  Bu.).  — Vall  Stura.  Entre  Grange 
et  le  col  della  Maddalena  (Cavillier  1895:  hb.  Bu.). 

Apennin.  Bolonesisch-Modenesisclier.  Lago  Scaffajolo  (Erb. 
Narducci:  hb.  F.);  Apennino  di  Filettino  (Rolli  1856:  hb.  F.).  — 
Alpi  Apuani  (Erb.  C.  dei  Semplici  1881:  hb.  F.);  Tambura 
(Bertoloni:  hb.  M.  P.);  (Savi:  hb.  F.);  (Guidoni  hb.  Ko.):  M.  Corchia 
(Rossi:  hb.  F.).  — Abruzzen.  Mt.  Vettore  e Vettoretto  (Pariatore 
1856:  hb.  F.).  — Campanien.  M.  Meta  (Reneci  1871 : hb.  F.). 

Pyrenäen.  Pyrenees  orientales.  Yallee  d’Eynes  (1858:  hb. 
B.);  La  Llagone  (Bubani  1839:  hb.  F.).  — Hautes  Pyrenees. 
Campvieil  (Bordere  1860:  hb.  De.).  — 

\ erbreitung.  Kleinasien:  Erdschias - Dagh.  Balkan:  ins- 
besondere in  den  Gebirgen  des  westlichen  Teiles  der  Halbinsel: 
Griechenland,  Epirus,  Albanien,  Montenegro,  Herzegowina  und 
Bosnien,  Dalmatien.  Karst.  Südliche  und  Nördliche  Kalkalpen. 


48b  Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

Nördliche  Schweizeralpen.  Jura.  Alpen  Savoyens.  Zerstreut  in 
der  Zentralkette  der  Ostalpen,  in  den  Graubündtner  und  Walliser 
Alpen  sowie  in  den  Piemontesischen,  Cottisclien,  Grayischen  und 
Seealpen  und  im  Apennin  bis  zu  den  Abruzzen  und  Bergen 
Campaniens.  Pyrenäen.  — Das  Vorkommen  der  Pflanze  in  den 
Karpathen  (Siebenbürgen  und  Tatra)  ist  mir  sehr  zweifelhaft. 
Jedenfalls  ist  sie  aber  in  diesem  Gebirgssystem  sehr  selten.  — Auf 
der  Balkanhalbinsel  und  in  den  Alpen  vikariert  sie  gewissermaßen 
mit  T.  Bhodopaea  beziehtmgsweise  T.  alpina  und  E.  uniflorus , 
indem  sie  gerade  in  denjenigen  Gebieten  dominiert,  in  welchen 
jene  beiden  Arten  fehlen  oder  doch  selten  sind,  während  sie  um- 
gekehrt in  den  Zentren  der  Verbreitungsgebiete  dieser  Arten 
nur  sehr  spärlich  vertreten  ist  oder  gar  nicht  vorkommt.  Sie  ist 
ein  ausgesprochen  kalkholder  Typus  und  bewohnt  die  alpine 
\md  mit  besonderer  Vorliebe  auch  die  subalpine  Region  der  Ge- 
birge und  hat,  im  Gegensatz  zu  E.  uniflorus  und  T.  alpin a,  nicht 
selten  im  Kiese  der  Flußbetten  sekundäre  Standorte  inne. 

Es  ist  schier  unglaublich,  daß  diese  so  charakteristische, 
weit  verbreitete  Pflanze  von  so  vielen  Autoren  völlig  verkannt 
und  nur  von  so  wenigen  (nach  Scopoli  das  erstemal  von 
Gaudin)  richtig  beurteilt  wurde.  In  bezug  auf  Höhe  des 
Wuchses,  Grad  der  Verzweigung,  Breite  und  Konsistenz  der 
Blätter,  Stärke  der  Behaarung  der  vegetativen  Organe  und  Hüllen, 
Größe  der  Köpfchen  usw.  ist  E.  polymorphus  nicht  eben  ver- 
änderlicher als  irgend  eine  Art  seiner  Verwandtschaft.  Das  in 
getrocknetem  Zustande  gelblichgrüne  Kolorit  der  Blätter  und  oft 
auch  der  Hüllen,  die  trotz  aller  Veränderlichkeit  innerhalb  ge- 
wisser Grenzen  immer  relativ  spärliche  und  kurze  Behaarung 
der  Assimilationsorgane  und  die  lebhaft  rosenrote  Farbe  der 
Zungen  sind  aber  für  diese  Pflanze  so  charakteristisch,  daß  ich 
mich  halbwegs  gut  präparierte  Exemplare  stets  auf  den  ersten 
Blick,  ohne  vorherige  Untersuchung  der  Blüten,  zu  erkennen 
getraue. 

Von  T.  alpina,  als  deren  verkahlte  Form  E.  polymorphus  von 
sehr  vielen  Autoren  ebensosehr  mit  Unrecht  angesehen,  als  er 
von  anderen  mit  ihr  identifiziert  wird , ist  er  durch  das  voll- 
ständige Fehlen  zungenloser  weiblicher  Blüten,  das  lichtere 
Kolorit  des  Laubes  und  die  schwächere  Behaarung,  insbesondere 
der  Stengelbasen,  fast  stets  ohne  Schwierigkeit  auseinander  zu 
halten.  Formen  der  T.  alpina  ohne  zungenlose  Blüten  sind 
enorm  selten  und  nur  an  der  starken  Behaarung  der  Stengel- 
basen zu  agnoszieren.  Die  Kalkform:  T.  calcarea  kommt  dem 

E.  polymorphus  habituell  sehr  nahe,  hat  aber  stets  zungenlose 
weibliche  Blüten.  Nicht  hybride  Ubergangsformen  zwischen  T. 
alpina  und  E.  polymorphus  habe  ich,  obwohl  mir  aus  den  ver- 
schiedensten Gegenden,  insbesondere  aus  den  Ostalpen,  Genfer 
Alpen  und  Alpes  Maritimes  ein  sehr  großes  Vergleichsmaterial 
zur  Verfügung  stand,  niemals  beobachten  können. 

Auch  von  E.  uniflorus  ist  E.  polymorphus  in  der  Regel 
leicht  zu  unterscheiden.  Ein-  oder  mehrköpfige  Stengel,  hell- 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  48 ( 


grünes  Laub,  dünne,  elliptisch-spatelige  Basalblätter  (mit  der 
größten  Breite  in  der  Mitte  der  Spreite),  lineal-lanzettliclie  In- 
volukralblätter,  relativ  wenige  kurze,  steifliche,  gerade,  große 
Deckhaare  der  Stengelhüllen  und  rosafarbige  Ligulae  sind  meistens 
für  diesen,  fast  stets  einköpfige  Stengel1),  dunkelgrünes  Laub, 
dickliche,  verkehrt-eiförmige  Basalblätter  (mit  der  größten  Breite 
oberhalb  der  Mitte),  schmal-lanzettliche  Involukralblätter,  zahlreiche 
lange,  dünne,  hin-  und  hergebogene,  große  Deckhaare  der  Stengel 
und  Hüllen  und  lila  oder  weißlich  gefärbte  Ligulae  für  jenen 
charakteristisch.  Wenn  auch  nicht  bei  allen  Formen  jeder  der 
beiden  Arten  alle  angeführten  Merkmale  zugleich  anzutreffen 
sind,  so  genügt  doch  immer  die  Gesamtheit  dei  Charaktere,  um 
mit  Sicherheit  zu  entscheiden,  ob  man  es  mit  E.  polymorphus 
oder  uniflorus  zu  tun  hat.  So  sind  beispielsweise  Kalkformen 
des  E.  uniflorus  mit  — wenigstens  in  getrocknetem  Zustande  — 
gelblichgrünem  Laube  und  rosafarbigen  Ligulae  oder  die  apen- 
ninisclien  Typen  derselben  Art  mit  relativ  kurzen  Tricliomen  der 
Involukren  an  den  stets  einköpfigen  Stengeln,  den  breitspateligen 
Basalblättern  und  in  ersterem  Falle  dem  dichten,  langen,  wollig- 
zottigen Indument  der  Hüllen,  in  letzterem  an  der  dunklen  Lau'b- 
färbung  ebenso  leicht  als  zu  E.  uniflorus  gehörig  zu  erkennen, 
als  hinwiederum  gar  kein  Zweifel  darüber  bestehen  kann,  daß 
niederwüchsige  Alpenformen  des  E.  polymorphus  mit  einköpfigen 
Stengeln  oder  die  Balkantypen  mit  ihren  dichtzottigen  Hüllen 
- in  Anbetracht  der  bezeichnenden  Form  der  Basalblätter,  der 
rosenroten  Ligulae  und  — in  ersterem  Falle  — der  kurzhaarigen, 
grünen  Involukren,  in  letzterem  der  oft  mehrköpfigen  Stengel 
zu  E.  polymorphus  gehören. 

Wie  in  anderen  Formenkreisen,  so  lassen  sich  auch  in  dem 
des  E.  polymorphus  gewisse  morphologische  Verhältnisse  mancher 
Typen  als  Funktionen  des  Standortes  derselben  erkennen.  Formen 
tiefer  Standorte  weisen  häufig  hohe  mehrköpfige,  solche  hoher 
Lagen  niedrige  einköpfige  Stengel  auf : in  humösem  Mattenboden 
wurzelnde  Exemplare  bilden  oft  nur  einstengelige  Stöcke,  wäh- 
rend Individuen,  die  auf  Fels-  oder  Geröllboden  wachsen,  meist 
mehrere  Stengel  treiben  und  Basenform  annehmen.  Ich  halte 
es  für  überflüssig,  solche  Formen  mit  eigenen  Namen  zu  belegen. 
Es  bleibt  dem  Kulturversuche  Vorbehalten,  sie  auf  ihre  Konstanz 
zu  prüfen. 

Eine  Gliederung  in  geographische  Bassen  ist  bei  E.  poly- 
morphus in  noch  viel  geringerem  Grade  angedeutet  als  bei  E. 
uniflorus  oder  T.  alpina.  Da  die  einzelnen  Typen  nur  sehr 
schwach  voneinander  geschieden  und  durch  mannigfache  Über- 
gänge miteinander  verbunden  sind,  begnüge  ich  mich  mit  einer 
ganz  kurzen  Charakterisierung  derselben. 

a)  Erigeron  ylahratus. 

Humilis  — elatus,  strictiusculus.  Caules  simplices,  monocephali 
vel  ramosi,  interdum  furcati,  pleiocepliali,  ramis  plus  minus  elon- 


’)  Ausnahmen  überaus  selten. 


488  Vie  r li a pp  e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

gatis,  a basi  ad  apicem  aequaliter  foliosi.  Folia  basalia  admodum 
multa.  Squamae  virides  vel  purpurascentes.  Involucra  sparse  et 
breviter  liirsuta. 

Erigeron  glabratus  Hoppe  1.  c. 

Synonyme:  E.  alpinus  e intercedens,  £ furcatus,  glabratus 
Briquet  1.  c.  usw. 

Abbildungen.  Tat.  IV,  Fig  5. 

Verbreitung.  Im  gesamten  Areale  der  Art  mit  Ausnahme 
der  griechischen  Berge  und  Pyrenäen. 

Die  weitaus  häufigste  Form. 

b)  Erigeron  Graecus. 

Involucra  dense  cinerascenti-hirsuta. 

Erigeron  Graecus  Vierhapper  subsp.  n. 

Synonyme  E.  alpinum  Haläcsy  Consp.  Fl.  Graec.  1.  c. 
p.  p.  non  L. 

Standorte.  Griechenland.  Kiona  (Haläcsy  hb.  H.);  Korax 
(Haläcsy:  hb.  H.).  — Epirus.  Peristeri  (Haläcsy  hb.  H.  etc.). 

Verbreitung.  Gebirge  der  Balkanhalbinsel. 

In  annähernden  Formen  auch  auf  bosnischen  Bergen,  am 
Wiener  Schneeberge  usw. 

c)  Erigeron  Montenegrinus. 

Elatus,  flaccidus.  Folia  tenuia. 

Erigeron  Montenegrinus  Vierhapper  subsp.  n. 

Synonyme  E.  alpinum  Beck  et  Szyszylowicz  1.  c.  p.  p. 
non  L. 

Standorte:  Montenegro.  Besonders  typisch:  Rupa 

Konska  (Szyszylowicz : hb.  Be.).  — 

Verbreitung.  Illyrien. 

In  annähernden  Formen  auch  in  Kroatien  (Bitoraj  bei  Fu- 
zine).  Ein  durch  die  Schlaffheit  aller  vegetativen  Organe  sehr 
auffälliger  Typus. 

d j Erigeron  exalt atus. 

Medius-subelatus.  Caules  ramosi,  ramis  brevibus,  capitulis 
subsessilibus,  inflorescentia  totali  compacta. 

E.  alpinus  tj  exalt  atus  Briquet  1.  c. 

Standorte.  Alpes  Lemaniennes.  Pointe  de  Vesine; 
Mt.  Gaidy  (Briquet  hb.  De.). 

Verbreitung.  Genfer  Alpen. 

Es  ist  nicht  uninteressant,  daß  in  den  Genfer  Alpen,  der 
Heimat  der  typischen  T.  intermedia,  auch  eine  sich  ihr  im 
Habitus  einigermaßen  nähernde  Form  des  E.  polgmorphus  vor- 
kommt. 

e)  Erigeron  unifloroides. 

Habitu  speciei  T.  Epirotica.  Humilis,  dense  caespitosus. 
Folia  basalia  permulta,  elliptico-spatulata.  Caides  simplices,  mo- 
nocephali,  ca.  3 — 6 cm  alti,  basi  tantum  folia  ferentes,  apicem 
versus  nudi.  Squamae  purpurascentes. 

Erigeron  unifloroides  Vierhapper  subsp.  n. 

Standorte.  Basses  Alpes.  Mont  Coyer  (Reverclion  et 
Derbez:  hb.  B.  mit  T.  alpina). 


Vierhapper , Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  489 

Alpes  Maritimes.  M.  Ciambalaur.  M.  Macruera  (V.  B.  B. 
C.  hb.  Bu.). 

Verbreitung.  Südlicher  Teil  der  Westalpen. 

Eine  sehr  auffällige  Form  der  gegen  das  Mittelmeer  zu  an 
Endemismen  überaus  reichen  Westalpen. 

f)  Erigeron  occidentalis. 

Folia  anguste  lanceolato-spatulata. 

Erigeron  occidentalis  Vierhapper  subsp.  n. 

Synonyme.  Tessenia  gl abrat a Bubani  p.  p. 

Standorte.  Alle  Standorte  der  Pyrenäen.  — Haute s 
Alpes.  Barcelonnette  (Herb.  Petit:  hb.  Ko.). 

Verbreitung.  Pyrenäen.  Hautes  Alpes.  Annähernde  For- 
men in  den  Genfer  Alpen. 

Das  Vorkommen  einer  schmalblättrigen  Form  des  E.  poly- 
morphus  in  den  Pyrenäen,  die  auch  eine  analoge  Rasse  der 
T.  alpina  (T.  Pyrenaica ) und  den  gleichfalls  durch  den  Besitz 
schmaler  Blätter  ausgezeichneten  E.  Äragonensis  beherbergen, 
ist  von  großem  Interesse.  Es  deutet  auf  ein  Entstehen  dieser 
Typen  durch  analoge  Anpassung  an  ebendieselben  ökologischen 
Faktoren.  Es  möge  hier  darauf  hingewiesen  werden,  daß  auch 
andere  Formenkreise  in  den  Pyrenäen  durch  schmalblättrige 
Sippen  vertreten  werden  ( Gentiana  occidentalis  Jakowatz  bezw. 
Bostani  Reuter  aus  dem  Formenkreise  der  G.  acaulis  L.  bezw. 
verna  L.). 

Während  die  hauptsächlich  auf  Urgesteinsboden  wachsende 
T.  alpina  auch  eine  Kalkform  (T.  calcarea)  ausgegliedert  hat, 
gibt  es  keine  an  Urgestein  angepaßte  Rasse  des  E.  poly- 
morphus. 

E.  macrophyllum  Herbich,  den  Ny  man  zu  E.  glabratum 
stellt,  gehört,  wie  Simonkai  an  im  Herbar  Haynald  befind- 
lichen Originalbelegen  konstatieren  konnte,  zu  T.  Podolica 
(Besser)  Vierh.  — Torrey  und  Grays  E.  glabratus  aus  den  Rocky 
Mountains  (Flor.  North.  Am.  II,  p.  169  [1841])  ist  mit  unserem 
E.  polymorphus  sicherlich  nicht  identisch. 

4.  Erigeron  niaior. 

Medius  vel  elatus.  Caules  5 — 30  cm  alti,  erecti  vel  curvati 
vel  flexuosi,  a medio  ramosi,  ramis  1 — 8 simplicibus,  mono- 
cephalis,  1—12  cm  longis,  superioribus  ipsos  aequantibus,  imis 
vix  brevioribus,  saepe  nudis,  rarius  simplices,  monocephali.  Folia 
basalia  ima  mox  emarcida,  superiora  oblonge  elliptico  vel 
obovato-spatulata,  longe  petiolata,  obtusa,  saepe  mucronulata, 
2 — 10  cm  longa,  maiorum  lamina  1 cm  tantum  lata,  caulina 
5 — 15  multo  minora,  lanceolata  vel  late  lanceolata,  acutiuscula  — 
acuta,  ramorum  foliosorum  1 — 2 anguste  lanceolata.  Squamae 
40 — 60  involucrum  hirsuto-glandulosum  formantes,  erectae,  line- 
ari-lanceolatae,  obscure  virides,  1 — 1,2  mm  latae,  longissimae 
5,5 — 7 mm  longae.  Indumentum  caulium  pili  simplices  magni 


490  V i erliapper , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

recti  et  parvi  sparsi,  interdum  multi  et  glanduliferi  parvi  per- 
multi,  foliormn  paene  tantum  pili  simplices  magni,  squamarum 
pili  simplices  magni  non  admodum  multi,  rarius  plurimi,  glan- 
duliferi  parvi  permulti.  Folia  in  utraque  pagina  plus  minus 
dense  liirsuta,  caules  et  involucrum  dense  glanduloso-liirsuta. 
Capitula  parva  — magna.  Pappi  setae  3,5 — 4 mm  longae.  Flores 
ligulati  100 — 150,  ligulis  roseis,  4 — 4,5  mm  longis,  0,8  mm  latis. 

Erigeron  maior  Vierhapper  hoc  loco. 

E.  alpinuni  var.  maior  Boiss.  Voy.  Esp.  p.  302  (1837)  erw. 

Synonyme.  E.  alpinum  Boiss.  1.  c. 

E.  alpinus  Wiük.  Lange,  Prodr.  Flor.  Hisp.  II,  p.  33  (1870) 
p.  p.;  Nyman,  Consp.  Fl.  Eur.  p.  388  (1878 — 92)  p.  p.  non  L. 

Abbildungen.  Taf.  IV,  Fig.  6. 

Standorte.  Iberische  Halbinsel.  Sierra  Nevad a.  (Herb. 
E.  Boissier:  lib.  B.);  (Boissier  et  Reuter,  It.  Alg.-Hisp.  leg. 
Reuter  1849:  hb.  B.):  (Alioth  1853:  hb.  z.  b.  Gr.,  hb.  De.); 
(Hüter,  Porta  et  Rigo,  It.  Hisp.  1879:  hb.  U.  V.);  in  summis 
pratis  8000'  (Herb.  E.  Boissier  1837:  hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  M.  P.); 
in  summis  jugis  calcareis  7000'  (Herb.  E.  Boissier  1837:  hb.  B., 
hb.  Be.,  hb.  M.  P.);  reg.  alp.  a la  Cardiguela  (E.  Bourgeau,  PI. 
d.  Esp.  1851:  hb.  B.);  ad  rivum  Monachil  infr.  St.  Germino 
(Herb.  E.  Boissier:  hb.  B.  O.!);  Mulahacen  3200 — 3300  m sol. 

scliist.  (Porta  et  Rigo,  It.  III.  Hisp.  Nr.  564:  hb.  B. , hb.  H., 

hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.);  Picacho  da  Yeleta  23—2600  m sol.  scliist. 
(Hüter,  Porta  et  Rigo,  It.  Hisp.  Nr.  439:  hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  Br., 

hb.  F.,  hb.  M.  P.).  In  monte  Darnajo  (Alioth  1853:  hb.  De.). 

Yerbreitung.  Iberische  Halbinsel.  Sierra  Nevada.  - — Von 
der  hochalpinen  bis  in  die  voralpine  Region.  — Wie  es  scheint, 
mit  Vorliebe  auf  Kalk. 

Eine  inbezug  auf  Höhe  des  Wuchses,  Grad  der  Verzweigung, 
Stärke  der  Behaarung,  Größe  der  Köpfchen  etc.  offenbar  infolge 
der  Yerschiedenartigkeit  der  Standorte  (voralpine- nivale  Region, 
Kalk-LTrgestein)  sehr  variable  Pflanze.  Von  T.  Nevadensis 
ist  sie  ebenso  wie  von  T.  Attica  (E.  Villarsii ),  mit  welcher 
sie  Boissier  vergleicht,  schon  habituell,  von  letzterer  über- 
dies durch  das  vollkommene  Fehlen  zungenloser  weiblicher 
Blüten,  durch  den  zumeist  niedrigeren  Wuchs,  die  viel  ein- 
fachere Verzweigung  und  die  viel  geringere  Bedrüsung  sehr 
leicht  auseinander  zu  halten.  Zwischen  T.  Nevadensis  und 
E.  maior  gibt  es  intermediäre  Formen,  welche,  durch  niederen 
Wuchs,  starke  Behaarung  und  kleine  Köpfchen  ausgezeichnet, 
vielleicht  hybrider  Abstammung  sind.  (Man  vergleiche  auch  das 
bei  T.  Nevadensis  Gesagte.) 

Von  dem  sehr  nahe  verwandten  E.  polymorphus  unter- 
scheidet sich  E.  maior  vor  allem  dadurch,  daß  seine  kleinen 
Trichome  Köpfchenhaare,  und  nicht  wie  bei  diesem  einfache 
Deckhaare  sind. 

Übergänge  zwischen  E.  maior  und  frigidus  fehlen  ebenso 
vollständig  wie  etwa  solche  zwischen  E.  uniflorus  und  poly- 
morphus, woraus  hervorgeht,  daß  E.  frigidus  ebenso  wenig  als 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  491 


eine  hochalpine  Form  des  E.  maior  als  umgekehrt  dieser  als  ein 
aus  jenem  in  tieferen  Lagen  entstandener  Typus  aufzufassen  ist. 
Gewisse  morphologische  Übereinstimmungen  der  beiden  Pflanzen, 
wie  vor  allem  der  Besitz  von  Köpfchenhaaren  sind  nicht  so- 
wohl als  Zeichen  ihrer  innigen  Beziehungen  als  vielmehr  als 
der  Ausdruck  ihrer  so  sehr  analogen  Anpassung  an  ebendieselben 
Standortsbedingungen  aufzufassen. 

Anhang. 

Auch  im  Himalaja  lassen  sich  noch  charakteristische  Ver- 
treter der  Pleiocephali  konstatieren.  Vor  allem  möchte  ich  hier 
eines  Typus  gedenken,  den  ich  neu  beschreibe  als: 

Erigeron  Himalajensis. 

Bhizoma  et  caudex  lignosa.  Caules  pauci  ex  eodem  rhizo- 
mate,  erecto-ascendentes,  25  cm  longi,  basin  versus  diametro 
magno,  a medio  parum  ramosi,  ramis  2 — 5 ipsos  non  aequantibus, 
monocephalis.  Folia  basalia  anguste  elliptica,  sensim  in  petiolum 
lamina  in  margine  remote  sursum-denticulata  breviorem  angustata, 
ca.  5 cm  longa,  2 — 6 mm  lata,  caulina  6 — 10  sessilia,  anguste/ 
lineari  — elliptico-lanceolata,  superiora  acuminata.  ramorum  i—A 
minuta,  lineari-lanceolata.  Squamae  ca.  50,  erectae,  arcte/ubi 
adpressae,  lineares,  virides,  1 mm  latae,  longissimae  ® mm 
longae.  Indumentum  caulium,  foliorum,  squamarum  pili  simplices 
magni,  breves,  recti,  sparsi,  parvis  paucis  intermixtis  et  glan- 
duliferi  medii  multi.  Caulium  partes  basales  et  folia  inferiora 
antiquitate  glabrescentia,  partes  superiores,  folia  summa,  involucra 
glanduloso-puberula.  Capitula  media,  sicut.  flores  ab  eis  speciei 
E.  polymorphus  non  divergentia. 

Erigeron  Himalajensis  Vierhapper  sp.  n. 

Standorte.  Himalaja.  Tamilauna  und  Karidorpaß  (Jaeschke 
hb.  U.  V.);  Karakorum  Paß  ca,  14000'  (Heyder:  hb.  K.). 

Verbreitung.  Himalaja.  — Alpine  Region. 

E.  Himalajensis  stellt  dem  E.  monticola  De  Candolle  (Prodr. 
syst.  nat.  regn.  veg.  p.  286  [1836]),  der  wohl  auch  als  Vertreter 
der  Pleiocephali  im  Himalaja  aufzufassen  ist,  zweifellos  sehr 
nahe,  unterscheidet  sich  aber  von  ihm,  so  weit  sich  dies  nach 
De  Candolles  Diagnose  beurteilen  läßt,  vor  allem  durch  das 
drüsige  Indument. 

Am  Faloripaß  hat  Jaeschke  noch  eine  andere  (einjährige?) 
Art  gesammelt  (Faloripaß,  Jaeschke:  hb.  U.  V.),  welche  viel- 
leicht ebenfalls  den  Pleiocephali  angehört.  Sie  unterscheidet  sich 
von  E.  Himalajensis  durch  dünnere  Stengel,  viel  länger  ge- 
stielte Basalblätter  mit  bedeutend  breiterer,  breit  elliptischer 
oder  verkehrt -eiförmiger  Lamina,  breitere  Stengelblätter  und 
insbesondere  durch  das  ziemlich  gleichmäßige,  abstehend  dicht- 
haarige,  nicht  drüsige  Indument  der  Vegetationsorgane. 

Einjährige  Arten  der  Ebenen  der  neuen  Welt  (vom  Typus 
des  E.  Philadelphicus  (Linne  sp.  pl.  p.  863  [1753])  sind  vielleicht 
die  Stammformen  unserer  alpinen  Pleiocephali. 


492  Vi  erhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


b)  Sectio  Monocephali. 

Caules  speciebus  tribus  exceptis  semper  monocephali.  Squamae 
lanceolatae  vel  anguste  lanceolatae,  erectae  vel  squarrosae,  capi- 
tulo  arcte  vel  laxe  adpi’essae.  Caulium  partes  superiores  et 
involucra  pilis  simplicibus  magnis  saepe  longissimis,  flexuosis, 
non  raro  colore  purpureo  tinctis  obsita,  saepe  lanata.  Pappi 
setae  fructiiicandi  tempore  involucrum  parum  excedentes. 

Erigeron  Sectio  Monocephali  Vierhapper  hoc  loco. 

1.  Erigeron  Unalasehkensis. 

Humilis,  nanns  vel  medius.  Caules  singuli  vel  plures  ex 
eodem  rhizomate,  curvati  vel  flexuosi,  virides  vel  brunnescentes 
vel  purpurascentes,  1 — 20  cm  alti,  ad  apicem  incrassati,  semper  fere 
simplices,  monocephali,  raro  ramosi,  2 — 3 cephali.  Folia  flaccida, 
obscure  viridia,  basalia  anguste  vel  elliptico-  vel  obovato-spatu- 
lata,  longe  petiolata,  apice  obtusa,  raro  emarginata,  brevissime 
apiculata,  1 — 6 cm  longa,  2 — 7 mm  lata,  caulina  2 — 10  sessilia, 
lanceolata,  internodiis  multo  longiora,  inferiora  obtusiuscula  — 
acuta,  superiora  et  summa  capitulum  saepe  superantia,  semper 
acuta.  Squamae  40 — 80  involucrum  dense  et  longe  lanato-hirsu- 
tum  nigricascenti-purpurascens  vel  purpurascenti-violascens  for- 
mantes,  anguste  lanceolatae,  arcte  vel  laxe  sibi  adpressae,  erectae 
vel  subpatulae,  apice  saepe  recurvatae,  in  pagina  exteriore 
per  totam  longitudinem  et  in  interiore  ad  apicem  recurvatam 
obscure-atropurpureae  vel  violascentes,  0,8 — 1,3  mm  latae,  lon- 
gissimae  5 — 8 mm  longae.  Indumentum  caulium  et  foliorum 
pili  simplices  magni  perlongi,  tenues,  flexuosi,  parvis  multis  vel 
paucis  intermixtis,  squamarum  paene  tantum  pili  magni  longis- 
simi.  Pilorum  caulium  et  squamarum  cellulae  colore  purpureo 
tinctae.  Caules  imprimis  ad  apicem  plus  minus  dense  lanuginoso- 
hirsuti,  ad  basin  sparsius  hirsuti,  foha  marginibus  ciliato-hirsutis 
exceptis  plus  minus  glabrescentia,  involucra  dense  lanato-liirsuta, 
atro-  vel  violaceo-purpurea,  Capitula  media  vel  parva,  rarius 
submagna.  Pappi  setae,  immaturae  tantum  visae,  3 — 3,5  mm 
longae.  Flores  ligulati  SO — 150,  ligulis  albidis  (an  semper?) 
ca.  2,5 — 3,5  mm  longis,  1 mm  non  latioribus,  tubulosi  permulti. 

Erigeron  Unalasehkensis  Vierhapper  hoc  loco. 

E.  pulchellum  ß Unalaschkense  De  Candolle,  Prodr.  syst,  nat, 
regn.  veg.  V.  p.  287  (1836). 

Synonyme.  E.  alpinum  Pursh,  Flor  Am.  sept.  p.  532  (1814); 
Lessing  in  Linnaea  VI  p.  126  (1831)  non  L. 

E.  humile  E.  Graham  in  Edinb.  N.  Phil.  Journ.  (Okt.  bis 
Dez.  1828)  p.  175  (?). 

E.  uniflorum  Hooker,  Fl.  Bor.  Am.  II  p.  17  (1840);  Torrey 
& Gray,  Flor.  North.  Am.  II  p.  169  (1841);  Ledebour,  Fl.  Ross. 
II  p.  490  (1844 — 46);  Herder  in  Bull.  soc.  nat.  Mose.  XXXVIII 
p.  389  (1865)  p.  p. ; Asa  Gray,  Syn.  Flor.  North.  Am.  Gamop.  p. 
207  (1886)  non  L. 

E.  arcticus  Rouy,  Fl.  Fr.  VIII  p.  160  (1903). 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  493 


E.  uniflorus  var.  pulchellus  Fries,  Nov.  Flor.  Suec.  p.  112 
(1832 — 42);  Summ.  Veg.  Scand.  p.  184  (1846);  Blytt,  Norg.  Flor. 
II  p.  564  (1874);  Abromeit  in  Bibi.  bot.  H.  42  B.  p.  67  (1899). 
E.  erioceplialus  Abromeit  1.  c.  p.  p. 

Abbildungen.  Taf.  V.  Fig.  16. 

Stand  orte.  Arktisches  Nordamerika.  Fl.  Bor.  Am.  (Grise- 
bach:  hb.  Be.);  (Hooker  1837:  lib.  M.  P.).  — Minho  inlet.  (lib. 
K.).  — Port  Clarence  (Kjellmann  Exp.  Yega  1879:  hb.  F.).  - 
Mercy  Bai:  Ballast  Reacli  (Miertschuy,  Rhus  invest.  hb.  F.). 
- — Uperiminsk.  (hb.  M.  P.,  1857:  hb.  M.  P.);  America  borealis 
(Hb.  Kunth.  hb.  Be.).  — Artic  Sea  Coppermine  River  & Cap> 
Alexander  (Roe  1851:  hb.  M.  P.).  — Five  Hawser  Bay.  (Parry 
1821:  hb.  Ko.).  Labrador,  (hb.  B.);  (hb.  Be.);  (hb.  M.  P.);  (Goetz: 
hb.  M.  P.);  (Pareyss:  hb.  M.  P.);  (Weitz  1872:  hb.  B.);  Hebron 
(Wenck:  hb.  Be.);  Okkak  (Glitsch:  hb.  B.);  (Weitz  1856:  hb.  P.  J.); 
Hoffenthal  (Ed.  Hohenacker  1848:  hb.  B.);  Rarna  (Sornbugur 
1891:  Fl.  Labr.  Coast:  hb.  U.  V.). 

Tschuktsclien-Halbinsel.  An  der  Behringstraße.  Sutke- 
hafen  (Aurel  u.  Krause:  Reise  Tschuktsch.  Halbinsel  Nr.  118: 
hb.  Be.);  Sankt  Laurentius-Bucht  (A.  Chamisso:  hb.  Be.). 

Nord-Sibirien.  Ad.  fl.  Taimyr  741/4°  (Exp.  Sibir.  Acad. 
1843:  hb.  M.  P.). 

Wajgatsch.  Cap  Grebeny  (Kjellmann  u.  Lundström  1875: 
hb.  B.,  hb.  U.  V.). 

Skandinavien.  Norwegen.  Tromsö.  Lyngyen.  Guolas- 
javra  (Haglund  u.  Källström  1899:  hb.  D.,  hb.  U.  Y.);  Lille  Elve- 
dal,  Trondfjeld  (Haglund  u.  Källström  1899:  hb.  U.  V.). 

Spitzbergen.  Isfjorden.  Kolboy  (Kjellmann  1872:  hb.  F.). 
— Advent-Bay  (Fries  PI.  in  it,  Suec.  pol.  coli.  1868:  hb.  Ko.); 
(Nathorst  1882:  hb.  Ko.);  Bell  Sund  50'  s.  m.  (1838  hb.  Ivo.). 

Grönland.  Neakornatz  (1836);  sin.  Pakitsok  69°27'  (1833) 
(beide  hb.  Ko.).  Lyngmarken  (Fries  1871:  hb.  Ko.);  Ivorsoarsuk 
iRink:  hb.  Ko.);  Aomhavn  (Andersson  1870);  Capt.  Sabine  (beide : 
hb.  M.  P.);  Tigyak  i.  N.  Stiomfjord  (Sörensen  1894:  hb.  U.  Y.);  In- 
guerit  72°  4';  Kikulasiorfik.  Laxefjord  1700',  72°35'.  Basalt- 
plateau (beide  Ryders  Exp.  1886:  hb.  Ko.).  — Westküste.  Umanak- 
fjord  70 — 71°;  Umanak:  Korne  (beide  Vanhöffer  1892,  93:  hb. 
Ko);  Uvernivik  (1857:  hb.  M.  P.);  Disco:  ad  latera  inferiora 
alpium  (Vahl:  hb.  Ko.);  Basalt.  Fyllas  Togt  (Warming  1884); 
Gieseckes  Dal.  (M.  Porsild  1902  Nr.  324);  Mellemfj orden,  09°45‘ 
(M.  P.  1902  Nr.  120)  (alle  hb.  Ko.);  Kuyak  vid  Mudderbugten  (M. 
P.  1902:  hb.  U.  V.);  Hammersdal  70°  15'  (M.  P.  1902  Nr.  287); 
Ved  Amnarastigsar  Snak;  Kuanersuit,  69°  35'  (beide  M.  P.  1 898; ; 
Nordfjorden.  Kumanit  (M.  P.  1902  Nr.  544);  Unartuarssuk  69°55‘ 
(M.  P.  98  Nr.  661);  Ekalunguit  Jtivnerit  (M.  P.  1898)  (alle  hb. 
Ko.);  Asungafungak  (Holm  1886:  hb.  Br.;  hb.  Ko.);  Narsak; 
Lyngmarken  (beide  Fries  1871);  Nugsuak  penins.  Denstore  Dal 
70°  30';  Ivilik,  70°  20',  Ivlosternebog  (beide  M.  P.  1902);  Jakobshavn 
(Vahl);  (Sylow  1883);  Godhavn  (1862);  Ujaragsuit,  Godthabs- 
Fjord  (Hansen  1865);  Cap  Tordenskjöld  (beide  Eberlin  1884)  (alle 


494  Vie  r h ap  per , Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

hb.  Ko.);  Artak  (Rink  1886:  hb.  Be.,  lib.  U.  Y.);  Uinanak; 
Nutarmint  (beide  Rink  1886:  lib.  Ko.);  Gr.  Holsteinborg  (Warnung 
u.  Holm:  hb.  Be.,  lib.  U.  V.);  Holsteinborg:  Isortok  (Kolderup 
u.  Rosenvinge  1886:  hb.  Be.,  hb.  Ko.);  Vajgatsch,  Kingigtok 
1600',  70°  08';  Patoot,  70°  12'.  1920'  (beide  Hartz  1890); 
Igdlorpait  70°  13'  (M.  P.  1902);  61°  4'  (Kolderup  u.  Rosenvinge 
1888);  Jensens  Nunatak  62°  30'.  4100';  Ungoriarsik,  Nordre 
Strömfjord  1100'  (beide  Kornerup  1878,  79)  (alle  hb.  Ko.).  — 
Ostküste.  Danmarks  (Exp.  Dan.  in  Groenl.  1891 — 92:  hb.  Ko.); 
(Hartz  1891:  hb.  Ko.,  hb.  U.  V.);  Scoresby  Sund,  8 — 900'  (Hartz 
1891,  92);  Jamesons  Land  (Hartz  1891)  (beide  hb.  Ko.);  Clavering- 
Insel  (2.  Deutsche  Nordpol-Exp.  1869 — 70;  lib.  Be;  lib.  Ko.  [mit 
E.  eriocephalus\ , lib.  M.  P.). 

Island.  Sydri  Pollar  (Thoroddsen  1896:  hb.  Ko.);  Brattif- 
jallgardur  (Stefansson  1895:  lib.  Ko.);  Sölvadalsbotn  (Stefansson 
1S91 : hb.  Ivo.). 

Verbreitung.  Arktisch  - circumpolare  Zone:  Arktisches 
Nordamerika.  Labrador.  Grönland  (West-  und  Ostküste).1).  Ark- 
tisches Asien  und  Europa.  Island  (Nordküste).  Spitzbergen. 

Kerner  äußert  sich  in  den  handschriftlichen  Aufzeich- 
nungen seines  Herbares  über  diesen  Typus  folgendermaßen:  „Daß 
die  vorliegende  Pflanze  dem  E.  uniflorus  nahe  verwandt  ist, 
unterliegt  keinem  Zweifel,  aber  sie  als  einfaches  Synonym  zu 
dieser  Art  zu  zitieren“  (wie  bei  AValpers.  Repert.  VI  p.  574) 
„scheint  mir  ungerechtfertigt.  Ich  halte  sie  so  wie  E.  frigidus  Boiss. 
für  eine  von  E.  uniflorus  L.  zu  sondernde  Art.“  Meine  Ansicht 
über  E.  Uncdaschkensis  stimmt  mit  der  Kerners  vollkommen 
überein.  Abgesehen  von  den  durch  die  infolge  reichlicher 
Anthokyanspeicherung  in  den  Involukralblättern  und  Tri- 
chomen  schwärzlich  oder  seltener  violett  purpurn  gefärbten 
Hüllen  ist  diese  ausgezeichnete  Art  auch  durch  die  stets  rela- 
tiv langen  Stengelblätter,  deren  oberste  die  Köpfchen  meist 
überragen,  und  vor  allem  durch  die  dünnen,  schmalen,  an  der 
Spitze  meist  nicht  ausgerandeten  Basalblätter  auch  von  den  ihr 
infolge  gleichartiger  Anpassung  an  analoge  ökologische  Faktoren 
oft  sehr  nahe  kommenden  arktischen  Formen  des  E.  uniflorus, 
mit  dem  sie  gewöhnlich  verwechselt  wird,  sehr  auffällig  ver- 
schieden, und  wenn  auch  oft  in  einzelnen  der  genannten  Cha- 
raktere sich  der  nordischen  Form  desselben  (E.  eriocephalus ) be- 
trächtlich nähernd,  doch  bei  Berücksichtigung  der  Gesamtheit 
ihrer  Merkmale  nie  mit  ihm  zu  verwechseln. 

Die  Variabilität  des  E.  Uncdaschkensis  ist  — begreiflicher 
Weise  — keine  sonderlich  große.  Wie  E.  uniflorus  tritt  auch 
er  mitunter  in  winzigen,  kleinköpfigen  Kümmerformen  (E.  hu- 
milis  Grah.?)  auf,  mitunter  erscheint  er  aber  auch  als  ganz  statt- 
liche Pflanze  mit  großen  Köpfchen,  ab  und  zu  ist  er  sogar  ver- 
zweigt. Besondere  Beachtung  scheint  mir  z.  B.  ein  in  Grönland 

J)  Nicht  häufig  in  Südgrönland:  verbreitet  und  gemein  von  Disco 
(c.  69°)  nordwärts  in  West-Grönland  und  im  Scoresbysund  in  Ostgrönland 
(nach  Ostenfeld,  briefl.  Mitt.). 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  495 

und  dem  nordischen  Amerika  (z.  B.  America  borealis  Herb. 
Kunth:  lib.  Be.)  infolge  seiner  nicht  schwärzlich-,  sondern  mehr 
violett-purpurn  gefärbten  Hüllen  zu  verdienen. 

In  den  Rocky  Mountains  wird  E.  Unalaschkensis  durch  den 
ihm  ungemein  nahestehenden,  durch  schmälere  Blätter  und 
längere  Ligulae  nur  wenig  verschiedenen  E.  melano,eephalus  A. 
Nelson  (First.  Rep.  Fl.  Wyom.  p.  136  und  206  [1896]  pro  var. 
sp.  E.  uniflorus)  (Torr.  Bot.  Club.  26.  p.  246  (1899)  pro  spec.1)) 
vertreten.  Belege  dieser  Spezies  sah  ich  u.  a.  von  folgenden 
Standorten:  Rocky  Mountains.  Summits.  49°  N.  7 — 8000'  (Coli. 
Dr.  Lyall  1861 : hb.  B.,  hb.  Be.);  Colorado.  San  Cuan  (Ehrlich 
1879:  hb.  Br.);  Mt.  Evans  12500  ft.  Coli.  E.  Greene  1873:  hb.U.  V.). 

Als  E.  humile  hat  Graham  eine  zwergige  Kümmerform 
mit  nur  fünf  (?)  -blättrigem  Involucrum  und  tetrameren  Korollen 
der  Diskusblüten  beschrieben.  Ich  zweifle  zwar  nicht,  daß  E. 
humile  zu  unserer  Pflanze  zu  ziehen  ist,  glaube  aber  doch  nicht 
den  gut  fundierten  Namen  „ Unalaschkensis “ einer  nur  für  eine 
abnormale  Form  bestimmten  Bezeichnung  opfern  zu  sollen. 

Im  hb.  B.  liegen  Exemplare  des  typischen  E.  Unalaschkensis , 
die  nach  der  Etikette  Engler  am  Stilfserjoch  (Schweiz  2900  m) 
gesammelt  hat.  Sollte  wirklich  E.  Unalaschkensis  dort  vor 
kommen,2)  so  wäre  dies  wohl  eines  der  interessantesten  Glazial- 
relikte. 


2.  Erigeron  uniflorus. 

Humilis,  rarius  nanus  vel  medius.  Caules  plerumque  com- 
plures  ex  eodem  rliizomate,  plus  minus  curvati,  rarius  — imprimis 
vetustate  — erecti  vel  flexuosi,  virides  vel  purpurei,  0,1 — 20  cm 
alti,  semper  simplices,  monocephali.  Folia  crassiuscula,  obscure 
viridia,  exsiccata  rarissime  lutescentia,  basalia  inferiora  brevius 
vel  longius  petiolata,  obovato-spatulata,  apice  saepe  emarginata, 
superiora  aequalia  vel  oblonge  elliptico-spatulata,  acutiuscula, 
obtuse  apiculata,  0,5 — 8 cm  longa,  2 — 9,  saepissime  4 — 7 mm 
lata;  caulina  3 — 10,  sessilia,  lanceolata,  inferiora  internodiis  lon- 
giora,  obtusiuscula  — acuta,  superiora  saepissime  breviora,  raro 
aequalia  vel  longiora,  semper  acuta.  Squamae  ca.  40 — 80 , invo- 
lucrum cinerascenti-hirsutum  vel  lanato  - hirsutum  formantes, 
anguste  lanceolatae  vel  lineari-lanceolatae,  arcte  vel  laxe  sibi 
adpressae,  erectae,  apice  interdum  recurvatae,  virides  vel  extus  vel 
apice  reflexa  etiam  intus  purpurascentes  — obscure  purpurascentes, 
0,8 — 1,5  mm  latae,  longissimae  4 — 10  mm  longae.  Indumentum 
caulis  pili  simplices  magni  longi  — perlongi,  tenues,  flexuosi,  rarius 
strictiusculi,  recti,  parvis  multis  intermixtis,  non  raro  his  domi- 
nantibus,  foliorum  imprimis  pili  magni,  squamarum  paene  tantum 
pili  magni  albidi  vel  colore  purpureo  admodum  tincti,  longissimi, 
semper  fere  flexuosi,  glanduliferis  parvis  paucis  intermixtis. 

x)  Nach  Nelson  wahrscheinlich  = E.  Simplex  Greene,  Fl.  Franc.  :187 
p.  ( 1897).  p.  p. 

‘-)  Es  kann  ja  vielleicht  eine  Verwechslung  beim  Aufspannen  statt- 
gefunden haben. 


496  Vie  rliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

Caules  modo  paene  glabrescentes,  modo  — imprimis  ad  apicem  — 
sparsius  vel  densius  hirsuti  vel  lanato  hirsuti,  folia  marginibus 
ciliatis  exceptis  glabrescentia,  involucra  plus  minus  dense  cineras- 
centi-hirsuta  — vel  hirsuto-lanata,  non  raro  sparse  liirsuta  ac  inde 
purpurascentia  — atropurpurea.  Capitula  parva  — permagna, 
saepissime  media.  Pappi  setae  3 — 4,5  mm  longae.  Flores  ligulati 
GO- — 150,  ligulis  roseis,  lilacinis,  albido-lilacinis  vel  albidis,  ca 
2,5 — 5 mm  longis,  0,8 — 1,2  mm  latis,  tubulosi  multi,  plerumque 
apice  purpurei. 

Erigeron  uniflorus  Linne  Spec.  plant,  p.  864  (1753). 

Synonyme.  E.  unifiorum  Nyman,  Consp.  Flor.  Eur.  p.  388 
(1878 — 82)  p.  p. ; Ledebour,  Flor.  Ross.  II  p.  490  (1844 — 46)  p.  p.; 
Sibthorp,  Flor.  Graec.  IX  p.  52  (1837);  Boissier,  Flor.  or.  III  p. 
167  (1875)  p.  p. ; Velenovsky,  Flor.  Bulg.  p.  278  (1891)  (?);  Baum- 
garten, Enum.  stirp.  Transs.  III  p.  120  (1816);  Schur,  Enum.  plant. 
Transs.  p.  309  (1866)  p.  p. ; Simonkai,  Enum.  Flor.  Ti’anss.  p.  302 
(1886);  Brandza,  Prod.  Floi\  Rom.  p.  266  (1879 — 83);  Grecescu, 
Consp.  Flor.  Rom.  p.  294  (1898);  Wahlenberg,  Flor.  Carp.  pi'inc. 
p.  262  (1814);  Neilreich,  Aufz.  Gefäßpfl.  Ung.  Slav.  p.  102  (1866); 
Sagorski  u.  Schneider,  Flor.  Zentralkarp.  p.  221  (1891);  Knapp, 
Pflanzen  Gal.  Buk.  p.  115  (1872);  Reichenbach,  Flor.  Germ.  exc. 
p.  240  (1830 — 32);  Koch  in  Flora  XVIII  p.  266  (1835)  u.  Syn. 
Flor.  Germ.  Helv.  p.  355  (1838);  Kerner,  Sched.  Flor.  Aust.  Hung. 
Nr.  253  (18S1);  Fritsch,  Exkursfl.  Oest.  p.  563  (1897);  Beck,  Fl. 
Nied.  Oest.  p.  1172  (1893);  Haläcsy,  Fl.  Nied.  Oest.  p.  262  (1896); 
Maly,  Flor.  Steiei’m.  p.  84  (1868)  (?);  Pacher  u.  Jabornegg,  Fl. 
Käi’nten  I 2 p.  76  (1884);  Wulfen,  Fl.  Nor.  ed.  Fenzl  p.  695 
(1858);  Fleischmann,  Übers.  Fl.  Krain  p.  148  (1844)  p.  p.;  Sauter, 
Fl.  Gefäßpfl.  Salzb.  2.  Aufl.  p.  50  (1879);  Hausmann,  Fl.  Tir.  I 
p.  430  (1851);  Prantl,  Exkursfl.  Bayern,  2.  Ausg.  p.  487  (1894); 
Garcke,  111.  Fl.  Deutschl.  17.  Aufl.  p.  300  (1895);  Gaudin,  Fl. 
Helv.  V p.  267  (1829);  Gremli,  Exkursfl.  Schweiz  p.  193  (1867); 
Schinz  u.  Keller,  Flor.  Schweiz  p.  521  (1900) ; Rikli,  Beitr.  Kennt. 
Schweiz.  Erig.  II  in  Ber.  Schweiz,  bot.  Ges.  H.  XIV  p.  130  (1904); 
Villars,  Hist,  plant.  Dauph.  III.  p.  235  (1789);  Grenier  et  Godron, 
Fl.  Fi\  II  p.  99  (1850);  Gillot  in  Bull.  herb.  Boiss.  II  app.  IV 
p.  24  (1894);  Briquet,  Nouv.  not.  flor.  alp.  Lern,  in  Ann.  Cons. 
Jard.  bot.  Geneve  III  p.  117  (1899);  Arcangeli,  Comp.  Fl.  It.  p. 
341  (1882);  Foucaud  in  Bull.  Soc.  Bot.  Fr.  XLVII  p.  83  f.  f . 
(1900);  Willkomm  et  Lange,  Prodr.  Fl.  Hisp.  II  p.  33  (1870)  p,  p.; 
Linne,  Flor.  Suec.  ed.  II.  p.  288  (1755);  Wahlenberg.  Fl.  Lapp, 
p.  207  (1812):  Fl.  Suec.  p.  518  (1826);  Hartmann,  Handb.  Skand. 
Flor.  p.  196  (1838);  Fries,  Nov.  Flor.  Suec.  Mant.  III  p.  111 
(1839);  Nyman,  Sver.  Phan.  I p.  31  (1867);  Blytt,  Norg.  Flor.  II 
p.  564  (1874);  Rosen vinge,  Fl.  Grönl.  (Medd.  Grönl.  III  p.  699 
[1887 — 94]);  Normann,  Norg.  arct.  Flor.  II.  p.  345  (1895);  Abro- 
meit  in  Bibi.  bot.  H.  42  B.  p.  67—68  (1899)  p.  p. 

E.  alpinum  y De  Candolle,  Prodr.  syst.  nat.  regn.  veg.  V.  p. 
291  (1836). 


Vierhap  per,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  497 


E.  alpinus  var.  6 uniflora  Hooker,  Flor.  Brit.  Ind.  III  p. 
256  (1882.)  ' 

E.  alpinus  ß uniflorus  Grisebach,  Spie.  flor.  Rum.  Bith.  II 
p.  187  (1844). 

E.  nanum  Schur.  1.  c.  (?). 

E.  alpinum  Bertoloni,  Fl.  It.  IX  p.  190  (1853)  p.  p. 

E.  alpinus  ?/  uniflorus  Fiori  et  Paoletti,  Flor.  anal.  It.  III  1 
p.  235  (1903). 

E.  alpinus  sousesp.  I.  uniflorus  Rouy,  Fl.  Fr.  VIII  p.  159 
(1903). 

Tessenia  alpina  Bubani,  Fl.  Pyr.  (ed.  Penzig)  II  p.  264 
(1900)  p.  p. 

E.  uniflorus  var.  albidus  u.  purpur ascens  Gillot  1.  c. 

E.  uniflorus  f.  nana,  var.  glabrescens ; var.  neglediformis 

Rikli  1.  c. 

E.  uniflorus  f.  nana  Kränzle  in  Mitt.  bayer.  bot.  Ges. 
München  Nr.  34  p.  431  (1905)  (?). 

E.  arcticus  Rouy  1.  c.  p.  160  p.  p. 

E.  eriocephalus  Yahl  in  Fl.  Dan.  T.  2299  (1840);  Rosen- 
vinge  1.  c. 

E.  uniflorum  ß erassicaule  Blytt  1.  c. 

Abbildungen.  Linne  Fl.  Lapp.  tab.  IX  (1755)  (als  Aster 
caule  unifloro  foliis  integerrimis,  calice  villoso,  subrotundo);  Flora 
Danica  tab.  1397  (1810);  tab.  2299  (1840);  Sibthorp,  Flora  Graeca 
tab.  867  (1837);  Sturm  Deutschi.  Flora  XIX  2;  Engl.  Bot.  34  t. 
2416;  Reichenbach,  Ic.  flor.  Germ.  Helv.  T.  914  fig.  I\T  8 — 9 
(1854).  — Taf.  Y Fig.  6 — 11,  13 — 15,  171). 

Standorte.  Tibet.  Westliches  Tibet.  15 — 18000'.  Alpine 
Region.  (Hooker  fil.  u.  Thomson  Herb.  Ind.  or.  coli.  J.  J. : 
hb.  B.). 

Kaukasusländer.  Transkaukasien.  Distr.  Tschernomorsky 
Provinz  de  la  Mer  Noire.  Adjumniko  (Alboff,  Transcaucasie 
1893  Nr.  49:  hb.  B.);  Mt.  Fichte  (Alboff,  Ti’ansc.  1893  Nr.  495: 
hb.  B.).  Abktasien.M.  Adzitonko  3300  m (N.  Alboff:  PI.  Transc. 
1894:  hb.  B.).  — Daghestan.  M.  Botschal  1650  lip.  (Ruprecht: 
hb.  B.).  — Tuchetien.  Antschabal  1300—1600  lip.1)  (Ruprecht: 
hb.  B.).  — Kaukasus.  Ossetien.  Kasbeck  9000'  (Relimann  exs. 
it.  Cauc.  1873  Nr.  464:  hb.  B.);  Ad.  fl.  Terek  (Brotherus  1881, 
Plant.  Cauc.  No.  568:  hb.  Be.). 

Kleinasien.  Bithynischer  Olymp  (hb.  B.);  (Sibthorp:  hb. 
M.  P.);  (Clementi  1850:  hb.  B.j;  (Pichler  1874:  hb.  B.);  2200  bis 
2400  m (Engler:  1887:  hb.  Be.);  Spitze  (1847:  hb.  M.  P.). 

Balkan.  Rhodope.)  (?). 


p Figur  3 auf  Tafel  V stellt  eine  — möglicherweise  als  Bastard  auf- 
zufassende — Übergangsform  von  E.  uniflorus  zu  E.  amphibolus  dar.  Man 
vergleiche  das  im  Abschnitte  C.  Die  Bastarde  Gesagte. 

2)  Nach  Velen ovsky  (1.  c.)  am  Musalla.  Leider  wurden  mir  die 
Originalbelege  nicht  zur  Verfügung  gestellt. 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


33 


498  Vi  e r li  a p p e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Karpathen.  Siebenbürgen.  (Baumgarten:  hb.  M.  P.); 
(Salzer:  hb.  M.  P.);  (Schur.:  hb.  H.);  (Herb.  Winkler  1868:  hb. 
Pax).  — Arpascher  Alpen  (Schur  1830 : hb.  M.  P.).  — Butschetsch, 
in  pascuis  editissimis  (Schur:  hb.  M.  P.);  6500  ped.  (Kotschy 
1850 : Plant.  Transs.  herb.  Schott.  Nr.  160 : hb.  R.) ; 2508  m 
(Römer  1886:  hb.  Tscli.);  Malajester  Grat.  Kalkkonglomerat 
1900  m (Weberbauer  1896:  hb.  Br.)  — Krajuluj  6500'  (Kotschy 
1850.  Plant.  Transs.  Herb.  Schott  Nr.  161 : hb.  M.  P.).  — Bul- 
lason  7500'  (Fuß:  hb.  K.). 

Ungarn.  Banat.  Branu  Planina.  (Pancic  1845:  hb.  Bel.). 

Tatra.  (Hazslinsky:  hb.  M.  P.);  (A.  G.  Scherfel  1863:  hb. 
z.  b.  G.).  — Am  5-Seenkessel , Granit  (Seidel  1867 : hb.  Br.).  — 
Kohlbachtäler  (A.  Scherfel:  hb.  M.  P.);  kleines  Kohlbachtal 
(Schübel  1877:  hb.  Pax);  (Ficinus  1882:  hb.  Pax);  5000'  (Pax 
1882:  hb.  Pax);  Granit  1800 — 2000  m (Weberbauer  1895:  hb.  Br.); 
(Pax  1901:  hb.  Pax);  Seewand  (Sagorsky  1888:  hb.  W.);  1600  m 
(Sagorsky:  hb.  Pax);  Großes  Kohlbachtal  1700  m,  Granit  (Pax 
1893 : hb.  Pax).  — 5 Seen  (Scherfel : hb.  M.  P.).  — Czerwony 
Wierch  (Rehmann  Exs.  flor.  Gal.  hb.  z.  b.  G.);  (Grzegorzek  1854: 
hb.  Br.,  hb.  P.  J.).  — Polnischer  Kamm  (Liinpricht  1874:  hb. 
Br.).  — Eistalerspitze  (Grzegorzek:  hb.  Pax).  — Felkertal  (Scherfel: 
hb.  Ive.);  1800  m (Engler  1880:  hb.  Be.);  (Scherfel  1883:  hb.  U 
V.).  — Liptauer  Alpen  (Rochel  1830:  hb.  U.  V.).  — Racskova- 
See  (hb.  De.,  hb.  Ha.,  hb.  M.  P.) ; (1810:  hb.  Iv.,  hb.  z.  b.  G.).  — 
Belaer  Kalkalpen.  Siroka  (Bodmann  1889:  hb.  Pax). 

Alpen.  Nieder -Oster  reich.  Schneeberg.  Schneegruben 
gegen  den  Saugraben  1780  m (Beck  1882-:  hb.  Beck). 

Ober-Österreich.  Großer  Priel  (hb.  M.  L.)  (?). 

Steiermark.  Hochwart  (hb.  M.  F.);  (Gaßner:  hb.  Br.).  — 
Sölk.  Kesselberg.  Spitze.  7300'.  Glimmerschiefer  (Strobl  1869: 
hb.  K.).  — Schladminger  Alpen.  Hochwildstelle,  Neualmscharte, 
Schiefer,  2350  m (Hayek  1901 : hb.  Ha.) : Schladminger  Tauern, 
Placken  2100  m (Hayek  1902:  hb.  Ha.);  Steinkaarzinken,  2250  m 
(Hayek  1902:  hb.  Ha.).  — Hochgolling.  Glimmerschiefer.  7500' 
(Breidler  1868 : hb.  U.  V.).  — Radstädter  Tauern : Schiedeck  bei 
Schladming,  2000  m (Hayek  1902  : hb.  Ha.);  Steirische  Kalkspitze- 
Ivamp,  1800  m (Hayek  1902:  hb.  Ha.).  — Lambrechter  Alpen 
(Herb.  Hölzel:  hb.  z.  b.  G.);  Lambrechter  Kühalpe  (Herb.  Heyn: 
hb.  T.).  — Krebenzen  (Hölzl:  hb.  K.).  — Turrach.  Eisenhut. 
Kohlenschiefer  6000 — 7700'  (Strobl  1875:  hb.  K.). 

Salzburg.  Lungau.  Lessach:  Preber,  2400  m.  Urgestein. 
Göriach:  Hochgolling,  Urgestein;  Liegnitz:  Hocheck;  Weiß- 

briach:  Steirische  Kalkspitze  (Vierhapper  1897 — 1900:  hb.  U.  V.); 
Radstädter  Tauern.  Windfeld.  Kalk  (Strobl  1870:  hb.  H.); 
Quarz  (Strobl  1870:  hb.  H.);  Speyereck : Gipfelregion ; Murwinkel; 
Pleisnitzkogel : Weißeck  ca.  2500  m;  Altenberggraben;  Moritzen 
um  die  Schwarzseen  (Vierhapper  1898 — 1903:  hb.  U.  V.).  — Pinz- 
gau. Gasteiner  Alpen  (Herb.  Pichlmayer:  hb.  U.  V.);  (Pichler 
1871:  hb.  Iv.);  Gamskarkogel  (Klammerth:  hb.  W.);  (Pappetz 
1841:  hb.  M.  P.);  (Preuer  1865:  hb.  U.  V.);  (Herb.  Knuth  1873: 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  499 


hb.  Be.);  8000'  (Herb.  Gransange  1836:  hb.  Be.);  Naßfeld  (hb.  Br., 
hb.  M.  L.,  hb.  M.  P.);  (Freyberger:  hb.  M.  F.,  hb.  P.  J.,  hb.  R., 
hb.  U.  V.);  (Pichler  1871;  hb.  H.,  1897:  hb.  D.);  (Wagner  1898 : 
hb.  Br.);  Ebene  (Pichler  1875:  hb.  K.);  Rathausberg  (Pelikan: 
hb.  M.  P.);  (Pappetz  1841:  hb.  M.  P.);  Graukogel  (Beck  1895: 
hb.  Beck);  Rauriser  Goldberg  (Storch:  hb.  U.  V.);  2300  m,  Gneis 
(Eysn:  hb.  Ke.,  hb.  U.  V.).  — Fuscher  Alpen  (Spitzel:  hb.  B., 
lib.  Be.,  hb.  Br.,  hb.  Ha.,  hb.  M.  P. , hb.  P.  J.) ; Moserboden 
(Aust:  hb.  P.);  (W.  Wagner  1879:  hb.  Br.).  — Ober  - Pinzgau 
(Spitzel:  hb.  M.  P.);  Felberfall  (Ebner:  hb.  K.);  Krimi.  Platten- 
berg 6000 — 6400'  (Simon}^  1852:  hb.  z.  b.  G.).  — Kühkar  (Hein 
1886:  hb.  T.,  1899:  hb.  T.).  — Hirzbachtal.  Fugbachalpe  (Hein 
1898:  hb.  T.);  Zwing-Hirzbachtal  (hb.  M.  L.);  Schmiedtenhöhe 
(Beck  1879:  hb.  Beck).  — Golling.  Gratzerspitze  (Keck  1860: 
hb.  U.  V.)  (?);  Salzburg:  Gaisberg  (Kitte:  hb.  Br.)  (??). 

Kärnten.  Friesach.  Krebenzen  (Jabornegg  1864:  hb.  U.  V.). 

- Wintertal  (Pacher:  hb.  M.  P.  mit  E.  polymorphus).  — Wall- 
nock (Pacher  1880:  hb.  U.  V.).  — Ochsenbrettalpe  (Pacher:  hb. 
M.  P.).  — Liesertal:  Lanischkessel  2200  m (Vierhapper  1903:  hb. 
U.  V.).  — Maltatal.  Faschauneralpe  6000'  (Jabornegg  1880:  hb. 
H.).  — Hochkreuzgruppe.  Schareck.  Schiefer.  2400  m (Kühler 
1899;  hb.  Ro.).  — Ober  - Vellach.  Kapponiger  Alm.  (Pacher 
1880:  hb.  Br.);  obere  Holzgrenze  (Pacher  1855:  hb.  U.  V.). 
Malnitzer  Tauern  (Jansche:  hb.  M.  L.);  6000 — 7000'  (Jabornegg 
1873:  hb.  H.,  hb.  K.);  Lanze  bei  Malnitz  (Berroyer:  hb.  z.  b.  G.); 
Göslspitz  (Hackel  1868 : hb.  z.  b.  G.).  — Pfandlscharte  (1901 : 
hb.  Beck).  — Heiligenbluter  Alpen  (Lehmann  1838:  hb.  Be.); 
Großglockner  (Herb.  Wulfen:  hb.  M.  P.);  (Bilimek:  hb.  P.  J.); 
Pasterze  (hb.  M.  P. , hb.  z.  b.  G.);  (1828:  hb.  Be.);  (Funke:  hb. 
Be.);  (Hoppe  hb.  Br.,  hb.  F.,  hb.  Ha.,  hb.  M.  P. , hb.  U.  V.); 
(Spitzel:  hb.  M.  P.);  (Herb.  Pittoni : hb.  M.  P.);  (Hinter huber:  hb. 
M.  P.);  (Freyberger:  hb.  U.  V.);  (Rottenberg  1862:  hb.  Be.); 
(Müller  1864:  hb.  Br.);  (Beck  1878:  hb.  Beck);  (Pacher  1887:  hb. 
U.  V.);  iHayek  1903:  hb.  Ha.);  St.  Johanneshütte  (Stückerl  1864: 
hb.  Ha.):  Gamsgrube  (Hayek  1903:  hb.  Ha.);  Ködnitz  (Vierhapper 
1905:  hb.  U.  V.);  Leitertal  (Vierhapper  1905:  hb.  U.  V.).  (Hier 
auch  bei  ca.  2200  m auf  einem  mit  Humus  bedeckten  Felsblocke 
die  Varietät  neglectiformis  zusammen  mit  der  gewöhnlichen 
Pflanze).  — Windisch-  Feistritz.  Ivotschna.  6000'  (Krenbei'ger 
1871:  hb.  H.). 

Krain.  Wochein.  Erna  prst.  (Preißmann  1860:  hb.  P.). 
Tirol.  Zentraltirol.  Großglockner.  7—8000'.  Urgestein  (Hüter 
1874:  hb.  M.  P.).  — Kais:  Bergertörl.  (Beck  1881:  hb.  Beck); 
Dörfer  Alpe.  Gipfel  (1812:  hb.  M.  P.).  — Lesacher  Alpen.  Groß- 
Gößnitz  (Scheitz:  hb.  M.  F.);  Windisch-Matrey : Gschlöß  (Herb. 
Kremer  1881:  hb.  z.  b.  G.);  Alpe  Frößnitz  (Gander  1858:  hl). 
M.  P.);  Schleinitz;  Niggler  Leite.  Urgestein.  7000'  (Gander 
1872:  hb.  Be.,  hb.  M.  P.);  Innervillgraten  (Scheitz:  hb.  M.  F.) ; 
Mühlwald,  7000'  (Außerdorfer  1870:  hb.  Be.);  Lappach.  Alp- 
jacher Neviß,  24 — 2600  m (Treffer  1885:  hb.  I).):  Luttach. 


500  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


Schwarzenbach  2270  m (Treffer  1880:  hb.  z.  b.  Gr.);  2290  m 
(Treffer  1879  in  Baenitz  Herb.  Eur.  hb.  Bel.,  hb.  F. , hb.  H.); 
Weitfeld  22 — 2700  m (Treffer  1897:  hb.  Ha.).  — Zillertaler  Alpen. 
Zeramgrund  (Witasek  1902:  hb.  W.);  Schwarzenstein  (Kerner: 
hb.  K.).  — Navistal.  Tarntaler  Köpfe  (Kerner  1868:  hb.  K.); 
Gegen  das  Wattental  (Kerner:  hb.  K.);  Navisjoch,  Lizum  (Sarnt- 
hein:  hb.  M.  F.);  Lizum  (Sarnthein:  hb.  M.  F.);  Hippold,  Kalk 
und  Schiefer,  2630  m (Handel  - Mazzetti  1902:  hb.  H.  M.).  — 
Pfitschtal  (Meßner:  hb.  M.  F.);  (Hb.  Brecht:  hb.  M.  F.);  Wild- 
seespitz (Kerner  1868:  hb.  K.).  — Glungezer  (Heufier:  hb.  M. 
P.);  Schiefer,  2300  m (Handel-Mazzetti : hb.  H.  M.);  Patsch erkofl 
(Roth  1853:  hb.  Br.,  hb.  Iu.);  Sterzing:  Rilfserjoch  4000'  (Schmuck: 
hb.  P.  J.) ; Finsterstern  (Wettstein  1894:  hb.  U.  V.);  Urgestein, 
24 — 2500  m (Hüter  1882:  hb.  B.,  hb.  Ke.);  Brenner:  Dornspitz- 
Kreutzspitz  7 — 8000'  (Kerner  1868:  hb.  K.);  Wolfendornspitze 
2772  m (Ronniger  1889:  hb.  Ro.);  Hühnerspiel  (Kerner  1868: 
hb.  K.);  (Vierhapper  1905:  hb.  U.  V.);  21 — 2600  m (Ronniger 
1889:  hb.  Ro.);  2000  m (Lange  1897:  hb.  Ko.);  Schiefer,  2400  m 
(Handel-Mazzetti  1902:  hb.  H.  M.);  Obernberg.  Tribulaun  (Ebner: 
hb.  K.);  Steinacherjoch,  zwischen  Gschnitz  und  Obernbergtal 
(Kerner:  hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  Bel.,  hb.  Br.,  hb.  F.,  hb.  H.); 
Gschnitztal,  Obernberg-Mutten  joch,  7000'  (Kerner  1871:  hb.  K.); 
Gschnitz  (Kerner:  hb.  U.  V,);  Schmurzjoch  (Kerner  1871 : hb.  H.); 
Leithenjoch  (Wettstein  1895  u.  96:  hb.  Ü.  V.);  Padaster  (Sarnthein: 
hb.  M.  F.);  (Kerner  1881:  hb.  K.);  Urgestein  und  Kalk,  2000 — 
2400  m (Kerner,  Fl.  e.  A.  H.  No.  253:  hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  Beck, 
hb.  Bel.,  hb.  D.,  hb.  F.,  hb.  H.,  hb.  Ko.,  hb.  M.  F.,  hb.  M.  P., 
hb.  U.  V.);  Blaser  (Kerner  1870:  hb.  K.);  (Zimmeter  1871:  hb. 
M.  F.);  2200  m (Sarnthein:  hb.  U.  V.);  Kalk,  7000'  (Kerner:  hb. 
B.,  hb.  F.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.);  Truna  (Kerner  1873:  hb.  H.); 
Kirchdachspitze  (Kerner : hb.  K.).  — Stubaital.  Dresdenerhütte 
(Sarnthein:  hb.  M.  F.) ; Egessengrat  (Sarnthein:  hb.  M.  F.);  Al- 
peinertal (1855:  hb.  R.);  Hinteres  Alpein  (Sarnthein:  hb.  M.  F.). 

- Axams.  Haide.  22 — 2300  m (Handel-Mazzetti  1898:  hb.  H.  M.). 
— Seilrain.  Fotscherfern  er  - Hochgraf  joch.  Schiefer,  2650  m 
(Handel-Mazzetti:  hb.  H.  M.).  — Telfs.  Grieskogel  - Hocheder, 
Schiefer  27 — 2800  m (Handel-Mazzetti  1900:  hb.  H.  M.).  — Ser- 
loßspitze  (Kerner  1868:  hb.  K.).  — Roßkogel  (Heufier:  hb.  z.  b. 
G.);  (Zimmeter:  hb.  M.  F.);  (Heufier  1837:  hb.  M.  F.);  (Handel- 
Mazzetti  1897:  hb.  H.  M.).  — Ötztal.  (Kerner  1874:  hb.  K.);  Fencl 
(Wettstein:  hb.  U.  V.);  Kirchenkogl  (Pokorny  1856:  hb.  P.  J.);  Fend- 
Niedertal  (Kerner  1867 : hb.  K.);  Gurgl:  Rotmoos  (Pokorny:  hb.  P. 
J.) ; Rofner-Schnalsertal8300'  (Simony  1855:  hb.  M.  P.).  — Langtaii- 
fers.  Jöchl  9800'  (Simony : hb.  M.  P.). — Stilfserjoch(Wettstein  1893: 
hb.  U.  V.);  Dreisprachenspitze-Ferdinandshöhe,  Schiefer,  2800  m 
(Preißmann  1901:  hb.  P.).  — Wormserjoch  (hb.  Be.) ; (Herb.  Rainer: 
hb.  M.  L.);  (Gandlach:  hb.  M.  F.);  Wormser  und  Stilfserjoch, 
westlicher  Zug  des  Trafoitales  (Engler  1871 : hb.  Be.);  Braulio 
(Rainer:  hb.  M.  P.).  — Nanders.  Pizlat  (Zimmeter  1888:  hb.  M. 
F.);  Gegen  das  Langtauferstal,  7 — 9000'  (Uechtritz  1858:  hb.  Br.); 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen Erigeron- Arten  Europas  etc.  501 


Finstermünz  (1843:  hb.  M.  F.).  — Rittneralpe  (Hausmann:  lib. 
Iu.).  — Brixen.  Schiefergebirge  (Schmuck:  hb.  M.  F.). 

Südtirol.  Pustertal.  Alpen  (Stainer:  hb.  K.);  (Hofmann:  hb. 
Iu.,  hb.  P.  J.);  Sexten.  Eisenreich,  Schiefer,  7—8000'  (Hüter 
1875:  hb.  F.);  Oberbacher,  Schiefer  und  Kalk,  2600  m (Hüter 
Fl.  Tir.  1878:  hb.  De.);  Helmspitze  (Winkler  1878:  hb.  Br.); 
Rienztal.  Flödricher  Höllenstein  (Pappetz  1843:  hb.  M.  P.); 
Dürrenstein  (Vierliapper  1903:  hb.  U.  V.).  — Cimone  della  Pala(hb.?). 
Fassa.  Alpen  (Sardagna  1862:  hb.  U.  V.) ; Duronpaß.  Rosen- 
gartengruppe. Augitporphyr,  2280  m (Handel  - Mazzetti  1904: 
hb.  H.  M.);  Sellajoch  (Juraschek  1899:  hb.  Ha.) ; Padon,  Augitpor- 
phyr. 2400  m (Vierliapper  1905:  hb.  U.  V ):  Sattel  zwischen  Averau 
und  Nuvolau,  ca.  2400  m (Vierliapper  1905:  hb.  U.  V.) ; Roßzähne 
(Engler  1868:  hb.  Be.);  Neunerspitz  (Heufier  1837  : hb.  M.  F.).  - 
Enneberg.  Heiligenkreuz.  Armentar wiesen.  Kalk.  1900  m (Handel- 
Mazzetti  1902:  hb.  H.  M.).  — Seiser  Alpe  (Herb.  Tappeiner:  hb.  M. 
F.).  — Schiern  (Hausmann:  hb.  M.  F.,  hb.  M.  P.);  (Herb.  Eschen- 
lohe: hb.  M.  F.) ; (1851 : hb.  U.  V.);  (Val  de  Lievre  1874 : hb.  M.  F.) ; 
Kalk,  2100  m (Kugler  1872:  hb.  Br.);  Kalk,  8000'  (Val  de  Lievre 
1872:  hb.  M.  F.);  Kalk,  7000'  (Hüter  1874:  hb.  F.,  hb.  M.  P.); 
Gipfel,  2500  m (Vierliapper  1902:  hb.  U.  V.);  Mohlknechtjoch 
(Beck  1881 : hb.  Beck).  — Rosengarten  (hb.  Ko.)  — Botzen. 
Alpen  (Sauter:  hb.  U.  V.);  Schoenant  (hb.  Br.);  (Zallinger:  hb. 
Ju.,  hb.  P.  J.).  — Valsugana  (Ambrosi:  hb.  F.) ; Sette  Laglii, 
Porphyr  (Ambros:  hb.  M.  F.).  — Trient.  Nonsberg.  Rabbi. 
Val  Bresino  - Alpe  Zoccolo.  Schiefer,  2400  m (Handel  - Mazzetti 
1902:  hb.  H.  M.);  Valle  Vallorz  (Sardagna  1883:  hb.  U.  V.) ; 
Ultental.  Langenspitz.  (Kämmerer  1880:  hb.  O.);  Cima  di  Monte 
Peiler  (Los:  hb.  M.  F.);  Kalk  (Los  1867:  hb.  M.  F.);  Val  di 
Genova  (Sardagna  1879:  hb.  U.  V.);  San  Giulano,  Pinzolo  (Sar- 
dagna 1879:  hb.  U.  V.).  — Monte  Roca  (Bentzel  1872:  hb.  Bel.). 

Italien.  Belluno.  Larcagno  , Cima  delle  Canetti  (Ambros : 
hb.  F.);  Laro  Cadore.  Savergna;  Col  Quaterna  (Beide:  Flor. 
Bell.  etForojul.:  hb.  F.).  — Stelvio.  Cantoniera  S.  Maria  2535  m 
(Baenitz  Herb.  Eur.  1878:  hb.  M.  P.);  Bormio,  Spondalunga, 
2200  m (Levier  PI.  env.  Bormio  1870:  hb.  F.) ; Piz  Umbrail 
2290 — 2750  m (Cornaz  1878:  hb.  H.);  Rossesi,  2300  m (Paria- 
tore: hb.  F.);  2000  m (Pariatore  1861:  hb.  F.);  Cima  di  Braulio 
28 — 2900  m (Pariatore:  hb.  F.). 

Tirol.  Nordtirol.  Kitzbühler  Alpen  (hb.  M.  P.);  (Traun- 
steiner: hb.  M.  F.);  über  5000'  (Traunsteiner:  hb.  M.  L.);  Schiefer- 
alpen (hb.  M.  L.);  Kitzbühler  Horn  (Waldmüller  1849:  hb.  Ju.); 
Gaisstein,  6 — 7000'  (Traunsteiner  1844:  hb.  Be.,  hb.  M.  F.); 
Griesalpe  (Traunsteiner:  hb.  z.  b.  G.);  (Klotzsch:  hb.  Be.).  — 
Kellerjoch  bei  Rattenberg  (Gottlieb:  hb.  Gottlieb).  — Jenbach. 
Sonnwendjoch  (Kerner  1863:  hb.  K.);  Markspitze  (Woynar  1887: 
hb.  U.  V.j;  Hochiß,  2200  m (Vierliapper  1905;  hb.  U.  V.). 
Hall.  Salzberg,  5000'  (1840:  hb.  M.  F.);  Innsbruck.  Solstein, 
8000'  (Zimmeter  1884:  hb.  M.  F.).  — Marienburger  Alpen.  (Treu- 
infels: hb.  Br.).  — Arlberg.  St.  Kristof,  Glimmerschiefer,  1750  m 


502  V i e r li  a p p e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

(Preißmann  1901:  hb.  P.).  — (?)  "Wengenalp  (Sonnenburg:  hb. 
M.  P.);  Wildtrafkogel  (hb.  Be.). 

"N  orarlberg.  Algäu.  Krummbach.  (Herb.  A.  Braun:  hb. 
Be.);  Fellhorn  (1869:  hb.  H.);  Gipfel  (1848:  hb.  P.);  Sulzfluh 
27 — 2800  m (J.  Boi'nmiiller  1895:  hb.  U.  V.). 

Bayern.  Berchtesgaden.  Watzmann  (Vierhapper  1893:  hb. 
U.  V.).  — Schliersee.  Rote  WTand-Miesing  (Engler  1871:  hb.  Be.). 

Schweiz.  Montafon.  Länersee  (Ebner  1884:  hb.  K.).  - 
Stilfserjoch  (Wagner  1886:  hb.  Br.).  — Glarus.  Schilt  (Dufft: 
hb.  K.).  — Appenzeller  Alpen  (hb.  Be.,  hb.  M.  P.);  (C.  Stein: 
hb.  M.  P.).  — Unterwalden.  Engelberg.  Plankenalp  und  Planken- 
grat (1836:  Herb.  Aliotli:  hb.  De.).  — Berner  Alpen.  Wengen- 
alp (Herb.  Benzon  1868:  hb.  Ko.);  Faulhorn  (hb.  B.);  (Winkler 
1862:  hb.  Br.);  2600  m (Ronniger  1898:  hb.  Ro.);  Sulaly  (Tscher- 
ning  1867:  hb.  Tsch.);  Gemmi  (Herb.  Fauconnet:  hb.  De.); 

(Gutw. ; hb.  De.);  Alpe  de  l’Olden  (Leresche  1867:  hb.  De.). 
— Graubünden.  Cliurwalden  (hb.  Ko.);  Oberes  Engadin  (Reh- 
steiner: hb.  z.  b.  G.);  Schafberg  ca.  2600  m (Lorenzen  1889: 
hb.  Ko.);  Dürrenboden;  Strela-Paß;  Flüelen-Paß  (alle:  1871:  hb: 
Ko.);  Samaden.  Pic  de  Samaden.  Gipfel  (1855:  hb.  B.);  Weg 
zum  Piz  Ott  hinter  dem  Piz  Padella  (Strampf  1866:  hb.  Be.);  Val 
Fain.  Eingang  (Recliinger  1899:  hb.  R.);  Tschiffer  8000'  (Engler 
1868:  hb.  Be.);  St.  Moritz  (Winkler  1872:  hb.  Br.);  Lavirum 
(Hb.  Mercier:  hb.  B.);  Bernina  (Tscherning  1866:  hb.  Tsch.); 
(1849:  Herb.  Alioth:  hb.  De.);  Berninastraße  (Wettstein  1899: 
hb.  U.  V.);  Mortaratschgletscher  (Strampf  1871:  hb.  Be.);  Albula 
(hb.  Br.);  Weißenstein  (Behnsch  1898:  hb.  Br.);  Crestamara 
(Ronniger  1900:  hb.  Ro.) ; Flims  : Segnespaß  (Degen  1897  : hb. 
D.) ; Flimserstein  (Degen  1896  : hb.  D.) ; Pontresina.  Piz  Lan- 
guard  (Ronniger  1900:  hb.  Ro.)  ; Julierpaß.  2600  m (A.  Born- 
müller 1897  : hb.  FL  V.) ; Stella.  Ufer  der  Julier,  1800  m (C.  J. 
Mayer  1901  : hb.  Ro.).  — Uri.  Splügen  (hb.  Be.).  — Freyburg. 
Mortois  (hb.  Be.).  — Waadt.  Liazon  (Mermoc  1885:  hb.  D.); 
Bex  (Thomas  : hb.  De.) ; Lavarraz  (hb.  M.  P.)  ; (Thomas  : hb. 
B.) ; Paneirossaz  (1842:  hb.  B.)  ; (Herb.  Mercier  1860:  hb.  B.); 
Javarnaz  (hb.  M.  P.),  Sommet  (A.  de  Candolle  1825:  hb.  De.); 
Val  Enzeindaz  (Schleicher  Fl.  Helv.  : hb.  De.) ; (Haller  fil.  hb. 
De.) ; (Droin  : hb.  De.) ; Dent  de  Morde  (De  Candolle  1825:  hb. 
De.) ; (A.  u.  E.  Bürdet  1877  : hb.  De.).  — Furkapaß  7000'  (Degen 
1883  : hb.  D.) ; Reußursprung  (hb.  M.  P.) ; St.  Gotthard  (hb.  B.); 
(Jaeggi : hb.  Ju.)  ; (1834:  hb.  B.) ; Rhonegletscher  (Petter  1867: 
hb.  R.)  ; (Degen  1898  : hb.  D.) ; Grimsel  (Hb.  Seringe  : hb.  Be.). 

Wallis.  Simplonpaß.  Schönhorn  (Ronniger  1900:  hb.  Ro.); 
Val  Annivier.  Torrent.  2000  m.  Silice  (Beauverd  1900 : hb. 
Beauv.)  ; Alpe  de  Saxore.  Mont  Gele,  2630  m.  Urgestein  (Beau- 
verd 1891  : hb.  Beauv.)  ; Col  de  Zermontanaz  (Lerch  1871  : hb. 
z.  b.  G.)  ; Zermatt.  Schwarzsee  (hb.  B.)  ; (Ruyel  1838:  hb.  M. 
P.)  ; (1859  : hb.  B.)  ; (Reuter  1859  : hb.  De.) ; Fuß  des  Cervin 
(1859:  hb.  B.)l;  Val  St.  Nicolas  (Herb.  A.  Haller:  hb.  D.);  Riffel 
(Biner:  hb.  Ko.);  (Herb.  Mercier : hb.  B.);  (Reuter  1859:  hb.  B.); 


V i e r li  a p p e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  503 


(1862:  Herb.  Fauconnet:  hb.  De.);  Gornergrat  (Winkler  1862: 
hb.  Br.) ; (Degen  1895  : hb.  D.)  ; Bagnes  (Rapin  : hb.  De.) ; Col 
de  Fenetre  (Herb.  Fauconnet : hb.  De.)  ; St.  Bernhard  (hb.  M. 
P.)  ; (Reuter:  hb.  B.) ; (1853:  hb.  B.)  ; (Deseglise  1873:  hb.  K.); 
Großer  St.  Bernhard  (Limprieht  1862  : hb.  Br.)  ; (Haußknecht 
1862:  hb.  Br.);  Gorental  (Lagger : hb.  M.  P.) ; Col  Ferret  (Herb. 
Knuth  : hb.  Be.);  Col  de  Balme  (Herb.  Knuth  : hb.  Be.). 

Italien.  Val  Tellina  (Herb.  Mercier  1845:  hb.  B.) ; Monte 
'Generoso,  Gipfel  (Engler  1868:  hb.  Be.);  Ossola.  Val  Toggia  (Rossi 
1889:  hb.  F.) ; Ghiacciajo  d'Aurona  (Rossi  1888:  hb.F.).  — Piemont. 
Monte  Rosa.  Belvedere  (Rossi  1884 : hb.  F.)  ; Gressoney  St. 
Jean  (Piccone  1871  : hb.  F.) ; Yalsesia.  Riva  (Carettio  1858:  hb. 
F.) ; Großer  St.  Bernhard  1800  m (Pariatore  1849  : hb.  F.) ; Lis 
Moris  (hb.  M.  P.)  ; Col  de  Geant  (Pariatore  1849  : hb.  F.)  ; Cra- 
mont.  Spitze  (Pariatore  1849  : hb.  F.) ; Mt.  Blanc  (1861  : hb. 
U.  V.) ; Kleiner  St.  Bernhard  (Tanfani  1890  : hb.  F.) ; Alpes  de 
1‘ Assiette  (Rostan  1864  : hb.  De). 

Frankreich.  Haute  Savoye.  Alpes  Lemaniennes.  Montagne 
de  Salanife,  Kalk,  2000  m ; Aiguille  de  Varens,  2400 — 2488  m; 
Col  de  la  Portettaz;  Hautforts,  2000 — 2460  m;  Cornette  de  Bise 
2300 — 2438  m;  Col  d’Anterne,  2000  m;  Col  de  Lechaud,  2300 
bis  2490  m ; Signal  de  Bostan,  Sommet,  2450  m ; Yallon  de  Folly, 
2400  nt:  Signal  de  Folly,  2709  m;  Col  du  Fourneau,  2200  m; 
Mt.  de  Grange,  2430  m;  Mt.  Gardy,  2100  m;  La  Cornba  sur 
Tanay;  Pointe  de  Sambet,  2250  m ; Tete  Pelouse,  2450  m ; Col 
du  Derochoir,  2300  m ; Pointe  des  Foges  ; Entre  1‘aiguille  de 
A'arens  et  la  Tete  de  Colloney,  25 — 2600  m ; Barbarine,  Glacier 
des  Fonds,  23 — 2500  nt  ; Eau  Noire  1900  m ; Col  de  Barbarine, 
2400  m ; Cheval  du  Buet  23  — 2400  m ; Plateau  du  Yieux 
Emosson,  2200  m ; Cheval  Blanc  sur  le  Yieux  Emosson,  2400  m; 
Pointe  de  Finive  (alle  : Briquet  Fl.  Alp.  Lern.  1887  —1903  : hb. 
De.) ; Hautforts  2400  m (Chenevard  1888 : hb.  De.) ; Col  d’An- 
therne  (A.  de  Candolle  1835  : hb.  De.).  — Alpes  d’Annecy.  Aravis. 
Grand  Cret.  Spitze.  2400 — 2585  in;  Grande  Forelaz,  2666  nt; 
Petite  Forelaz,  2400  m;  Combe  de  la  Balmaz,  2200  nt,  sur  la 
Clusaz ; Combe  de  la  Rouelle,  2200  m (alle:  Beauverd  1903: 
hb.  B.,  bezw.  hb.  Beauv.).  — Chambery.  Margeriaz  (Huguenin 
446 : hb.  F.) ; Brezon  (Herb.  Dupin : hb.  De.)  ; (De  Candolle 
1821:  hb.  De.);  Brizon  (1866,  Herb.  Fauconnet:  hb.  De.). 

Mt.  Meri  (1848  u.  1851,  Herb.  Fauconnet:  hb.  De.);  (1871, 
Herb.  Micheli : hb.  De.);  7 — 8000'  (Heldreich:  hb.  F.) ; Sommet 
(Herb.  Fauconnet : hb.  De.);  Sommet  au  dessus  de  la  Chartreuse 
du  Reposoir  (Reuter  1850  : hb.  B.) ; Reposoir  (1808,  Herb.  Perrot: 
hb.  De.) ; Chateau  d'Oex,  2200  m (A.  u.  E.  Bürdet  1881  : 
hb.  De.). 

Savoyen.  Col  du  Bonhomme  (Müller:  hb.  F.) ; Col  deVoza 
(hb.  De.,  hb.  U.  Y.) ; Tarentaise.  Vanoise  (Herb.  Fauconnet : hb. 
De.) ; (Herb.  Dupin  1859  : hb.  De.)  ; Pralognan,  col  de  la  Ya- 
noise,  chalets  de  la  Gliere  2200 — 2473  m (Gillot  1893  Soc.  pour  1' 
et.  Fl.  Fr.  Helv.  No.  290:  hb.  B.) ; Brides  (Herb.  Fauconnet: 


504  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

18G7:  hb.  De);  Mont  Iseran,  2600  m (Gillot  1893:  Soc.  pour  F et. 
Fl.  Fr.  Helv.  Nr.  291:  lib.  B.).  — 

Hautes  alpes.  Nevaclie  (Lannes  1864 : hb.  F.,  lib.  U.  V.);  La 
Grave.  Plateau  d’Emporis,  2500  m (R.onniger  1899:  hb.  Ro.);  Aux 
Feneraux  pres  du  villard  d’arene  (Maille  PI.  Daupli.  1828:  hb. 
M.  P.);  Lautaret  (Bordere:  hb.  B.);  (Sieber  1829:  Herb.  Fr.  Nr.  86: 
hb.  De.,  hb.  M.  P.)  — 

Basses  alpes.  Mont  Cenis  ( Bou vier  1861 : hb.  De.);  pres  la 
ramasse  (hb.  Be.);  Entre  Colmars  et  Annot:  Col  de  Lignin, 
Sommet  (Burnat  1885:  hb.  Bu.);  Lacs  de  Lignin:  pied  du  Carbon 
et  du  Grand  Coyer  (Burnat  1885:  hb.  Bu.). 

Alp  es  Marit  imes.  Südliches  Piemont.  Valdieri.  Col  de 
Druos;  Val  Castiglione;  Col  Merciera  au  Col  Lombarda,  Isola; 
"N  al  de  Lauronsa;  Col  de  Lauronsa;  Sommites  de  Col  entre  le 
vall  de  Vallosco  et  le  val  Meris;  Lacs  de  val  Scura,  ext.  sup.  du 
vall  de  Vallosco  (alle:  Burnat  1S74 — 83:  hb.  Bu.).  — Alpes  de 
Tende.  (Gentili  1872:  hb.  B.);  Col  de  Tende  (hb.  M.  P.);  (Bur- 
nat 1872:  hb.  Bu.);  Monte  Bissa  (Pariatore  1870:  hb.  F.);  Bissa. 
Sommets  pres  le  Col  de  Tende  (E.  Bourgeau,  PI.  Alp.  mar.  1861: 
hb.  De.,  hb.  F.,  hb.  Ko.,  hb.  M.  P.).  — Yal  Miniere.  Mont  Ma- 
cruera,  Silice  2300  m;  Entre  Mt.  Macruera  et  Scandai,  Silice, 
2300  m:  Mont  Bocche  Rosse,  Kalk,  2400  m.  — Cima  delle 
Saline,  Kalk.  2600  m;  Cima  di  Pertega,  Kalk.  2000 — 2400  m.  — 
Cima  Marguarais,  Kalk.  2300 — 2500  m;  Castello  Frippi,  Kalk, 
2200 — 2300  m:  Colla  del  Pas,  Kalk,  2500  m;  Cima  delle  Fascia, 
Sil.  2490  m;  M.  delle  Corsene,  Kalk,  2200 — 2300  m;  Cima  del 
Yescovo,  Sil.  2250  m;  Corsene,  Castello  Icevolais,  Kalk,  2200  m. 

— Massiv  de  Mounier.  Mont  Mounier.  Kalk,  2300 — 2400  m; 
2800  m;  Sur  le  col  de  Gipes,  Kalk,  2500  m;  Cima  negra,  Kalk, 
2500  m;  Tete  de  Sadours,  Kalk,  2200  m;  Col  de  Crousette, 
Kalk,  2400  m:  Vallon  de  Sellavieille,  Kalk,  2300  m.  — - St. 
Etienne  de  Tinee.  Mont  Triboulet,  Kalk,  2450  m:  Col  du  Cia- 
valet,  Kalk.  2300  m.  — Salzo  Moreno.  Cöte  de  Morgon,  Cri- 
stallin,  2500  m;  Monts  Pel  Brun  et  Aiga,  Cristallin,  27 — 2800  m. 

— Val  de  la  Roja.  Mont  Rognoso,  Kalk,  2500  m.  — Cime 
entre  l'Escalion  et  le  col  de  Jallorgues,  Sil.  2748  m;  Cime 
entre  1‘Escalion,  Entraunes,  Sil.  2700  m;  Col  de  Jallorgues,  Sil. 
2748  m.  — Upega,  Cima  Missoun,  Silice  2350  m.  — Mont 
Mongioje,  Kalk.  2500  m.  — Entre  le  Pizzo  Conolia  et  Cima  Revelli, 
Kalk,  2300  m;  Viozene.  Cima  Revelli,  Kalk,  2400  m.  — Cima 
di  Yelega,  Sil.  2380  m.  — Environs  de  Beuil.  Mont  Demant, 
Kalk,  2500  m;  Tete  du  Sapet,  Sommet  1800  m;  Cime  de  Raton, 
Sommet,  2060  m:  St,  Lauveur  sur  Tinee:  Lauvet  d’Ilonse;  Tete 
de  Giarons;  Pointe  de  Cluos:  Montagne  des  Cluos,  2000  m;  Tete 
des  Anguilles  1900  m.  — Haute  vallee  du  var.  Saint  Honorat, 
2500  m;  St.  Martin  d’Entraunes:  Sommet  de  la  Frema,  2300  bis 
2600  m.  — Pizzo  d’Ormea:  Sommet  de  la  Punta  del  Zucco, 
2370  m (alle  V.  B.  B.  C.  1897—1902).  — St.  Etienne  des  Monts. 
Lacs  des  Yins  (Consolat  1876);  Col  de  Fenestre  (Goaty,  Borlet 
u.  Consolat  1870);  Cima.  del  Resdour  entre  vallees  de  S.  Anna 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  505 


et  du  Riofreddo  de  Vinadio  (Cavillier  1895);  Col  de  Jallorgues: 
Mont  Mounier,  Col  de  la  Vallette;  Vallon  de  Longon.  au  dessus 
de  Roca  et  St.  Sauveur;  Extr.  sup.  du  Vall.  Coma  Mauro;  Col 
del  Vej  del  Bone,  Sommet;  Lac  del  Vej  del  Bone  au  nord  du 
Mt.  Clapier.  - — Alpes  de  la  Tende.  Sommet  de  l’Abisso;  Mont 
Bertrand,  Sommite.  — St.  Martin  d’Entraunes:  Entre  les  Tourres 
sur  Chateau  neuf  et  Trotta;  St.  Martin  Lantosque.  Cima  del 
Belet.  Ext  sup.  Nanduebis;  Sommet  de  col  de  fenestrelle,  entre 
les  vals  de  fenestre  et  val  Rovina  (alle  Burnat  1875 — 87)  (alle 
hb.  Bu.);  Col  de  Fenestres  (Herb.  Tlxuret:  hb.  F.).  — Vall.  sup. 
Stura.  Enchastrage  2500  m;  Argentera,  Vallon  de  Buriac;  Cima 
di  Vaccia,  Sommet,  2400  m;  Becco  a-lto  del  Piz;  Vallon  del  Piz; 
Pietra  Porzio:  Mont  Ciaval  (alle  Briquet  u.  Cavillier  1895); 
Eclausette  sur  le  lac  de  la  Maddalena  (Burnat  1883)  (alle  hb.  Bu.); 
Val  Stura  (Caruel  1887:  hb.  F.).  — Entre  Vallees  de  Tinee  et 
Stura.  Col  de  Ferro,  Sommites;  Col  de  Pelouse,  sommet;  Colla 
longa,  sommet,  entre  les  vallees  de  Tinee  et  de  Vinadio.  — 
Sources  du  var.  Esteng.  Col  de  Sanguiniere;  Vers  le  petit  lac 
Lausson  (alle  Burnat  1877 — 85:  hb.  Bu.).  — M.  Bego;  Scianare 
(Ungern -Sternberg:  hb.  F.). 

Apennin.  Apuanische  Alpen.  Tumbreve  (Savi:  hb.  F.  mit 
E.  polymorphus).  — Flora  Praetutiana.  M.  Cornaz  (Herb.  Orsini: 
hb.  F.j.  — Abruzzen.  M.  Vettore  (Caruel:  hb.  De.);  Sirente  6000' 
(Groves : hb.  F.  mit  T.  Epirotica) ; Mt.  Majella,  Valle  Canella, 
reg.  alp.  sup.  2500  m (Levier,  Plant.  Keap. : hb.  F. i;  7500'  (Gro- 
ves: hb.  F.). 

Korsika.  Monte  Cinto.  Cristallin.  25 — 2700  m (Burnat,  Bri- 
quet et  Cavillier,  Voy.  en  Corse  1900:  hb.  Bu.,  hb.  U.  V.). 

Frankreich.  Auvergne.  Les  Mts.  Dore.  Entre  du  val 
des  enfers  sur  un  rocher  de  trachyt  (Groves  1838:  hb.  De.). 

Pyrenäen.  Pic  du  midi  (Bonne  1862:  hb.  De.);  (Philippe: 
hb.  De.);  Vignemale  (Bordere:  hb.  De.);  Port  d’Oo  (1858:  hb.  B.); 
reg.  nival.  9900'  (J.  Lange:  hb.  Ko.);  Andorra.  Mt.  Canillo  (1849: 
Herb.  Fauconnet  hb.  De.);  Hautes  Pyrenees:  Monne  (Bordere: 
hb.  K.);  Pic  blanc  (Bordere  1865:  hb.  F.);  Sommet  de  Montcalm 
(Herb.  Perrot:  hb.  De.);  Maladetta  (Herb.  Perrot:  hb.  De.);  Pyr. 
cent.  (Benthain  1840:  hb.  B.  mit  E.  Aragonensis). 

Skandinavien.  Lomseggen  (Blytt:  hb.  F.);  Horungerno 
(Blytt  1864:  hb.  Bo.):  Storenuten  beim  See  Vinsterrand,  3500‘ 
(Blytt  1863:  hb.  F.);  Etnedalen:  Valders  (Herb.  Lange:  hb.  Ivo.); 
Gudbrandsdalen  (Norsson:  hb.  Ko.).  Dovrefjeld  (hb.  B.);  hb. 
Ko.);  (hb.  M.  P.);  (Boeck:  hb.  Be.j:  (Liebmann:  hb.  Ko.i:  (Thie- 
nemann: hb.  M.  P.) ; (Engelhardt:  hb.  F.);  (Goeppert:  hb.  Br.); 
(Andersson:  hb.  K.);  (Jessen:  hb.  z.  b.  G.);  (Lindblom  1837:  hb. 
B. ) ; (Jensen  1856:  hb.  Ko.);  (Kindberg  1862:  hb.  H.):  (Mac  1863: 
hb.  Be.);  ijdnsson  1865:  hb.  z.  b.  G.);  (Jönsson  u.  Falck  1865: 
hb.  Br.,  hb.  Ko.,  hb.  U.  V.):  (Falck  1875:  hb.  Br.,  hb.  Ko;  (Nord- 
stedt  1903:  hb.  F.);  Kongswold  (hb.  Ko.);  (Pariatore  1851 : hb.  F.); 
(Küchel  1853:  hb.  N.);  (Ahlberg  1875:  hb.  H.);  900  1000  m 

(Baenitz:  Herb.  Eur.  1891:  hb.  H.,  hb.  Ko.,  hb.  R.);  Blanhoe  (hb. 


506  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Ko.);  (Jensen  1856:  hb.  Ko.);  Knudshö  (hb.  Ko);  (1852:  hb.  Ko.); 
(1882:  hb.  Be.);  (Johannsen  1889:  hb.  R.,  1899:  hb.  U.);  (Haglund  u. 
Källström:  hb.  D.);  Jerkind  (hb.  Ko.»:  (Pprlatore  1851:  hb.  F.);  (Zet- 
terstedt  1854:  hb.  Be.,  hb.  M.  P. ; 1870:  hb.  U.  V.);  (Mortensen 
1871:  hb.  Ko.);  Hjärkinsko.  Reg.  alp.  (Lindberg  1882:  hb.  K.); 
Fogstuen  (Boissier  u.  Reuter  1861:  hb.  B.);  Storhoe  (hb.  Ko.).  ■ — 
Lullateich  (Fooein:  hb.  Ju.).  — Kirkevara;  Anadnas;  Wallikarsa 
(1856:  hb.  Be.)  — Herjeadalen  (Thedenius  1842:  hb.  Be.)  — Jemt- 
land  (Ljogren  1846:  hb.  Be.);  Areskutan  (1846:  hb.  B.,  hb.  Ko.); 
(Sjögren  1846:  hl).  M.  P):  Snasahögen  (hb.  F.);  (Wikström  1844: 
hb.  M.  P.);  (Holm  1898:  hb.  Ko.).  — Trondfjeld.  Lille  Elvedal 
(Haglund  u.  Källström  1894:  hb.  U.  V.).  — Lappland  (Herb.  Trat- 
tinick:  hb.  K.) ; (Deinbolds:  hb.  Be.);  (Andersson;  hb.  M.  P.);  Lu- 
lisches  Lappland  (hb.  M.  P.);  (Andersson:  hb.  De);  (Laestadius: 
hb.  Br.,  hb.  M.  P.);  (Hubener  1840:  hb.  B.);  Njunnas  (Laestadius 
1821:  hb.  Be.,  hb.  Ko.,  hb.  M.  P.);  Quickjock  (Wichura:  hb.  Be., 
hb.  Br.);  (Andersson  1864:  hb.  K. , hb.  M.  P.,  1868:  hb.  Ko.); 
Jejunnalsfjen  (Kjorkmann  1864:  hb.  Be.);  Tornisches  Lappland 
Karesuando  (1833:  hb.  M.  P.);  (Areschoug  1840:  hb.  M.  P.); 
(Wikström  1844;  hb.  M.  P.);  (Laestadius  1847:  hb.  Ko.);  Kilpis- 
jaur  (Malenberg  1867 : hb.  Br.).  — - Alpe  Kiolen  (Pariatore  1851 : 
hb.  F.).  — Finnmark.  Tromsdalstind  (Blytt:  hb.  B.,  hb.  M.  P.,  hb. 
U.  V.i;  (Schube  1889:  hb.  Br.);  Kaafjord.  M.  Succabassi  (Sommier, 
PI.  Norv.  1879:  hb.  B.,  hb.  F.);  Kaafjord;  Alten  Elv (beide  Warming 
1885:  hb.  Ko.);  vid  Raipas  (Lalin : hb.  Ko.);  Allekaisedalen  (1842: 
hb.  Ko.);  Tromsö.  M.  Floiefjeld  (Sommier,  Plant.  Norv.  1879:  hb. 
F.):  West-Finnmarken.  Hukö  (Reuterman  1875:  hb.  H.);  Maasoe 
(Fries  1864:  hb.  Ko.).  — Maalselven.  Isdaltind  (Norma:  hb.  Ko.); 
Hofangs  Soter  (1856:  hb.  Ko.). 

Island.  A Gern  (Herb.  A.  Braun:  hb.  Be.);  Krahla  (Thie- 
nemann: hb.  Be.)  Grjothals  (Feddersen  1886:  hb.  B.);  Ofjord 
(Krabbe  1863:  hb.  B.);  Geldingsa  (1894:  hb.  Ko.);  Herdabreidar- 
lindir  (Thoroddson  1884:  hb.  Ko.);  Barkardalsbrunir  (Stefansson 
1891:  hb.  Ko.);  Mödruvellir  (Stefansson  1894:  hb.  Ko.);  Bratifjall- 
gardur  (Stefansson  1895:  hb.  Ko.). 

Nowaja  Semlja  (Lehmann:  hb.  M.  P.);  Matotschkin  Scharr 
(Otto  u.  Ekstam  1891:  hb.  B.,  hb.  Be.). 

Ostsibirien.  Alpe  Schibet  (Turczaninoff:  hb.  Be.,  hb.  Br.)1). 

Spitzbergen.  Isfjörden.  Kolboy  (Kjellmann  1872:  hb.  Be.). 

Grönland:  (hb.  K.);  (Dreger:  hb.  B.j:  (Giesecke:  hb.  M.  P.) ; 
(Lichtenfels:  hb.  Br,  hb.  M.  P.);  (Raben);  (Wormskjöld);  (Müller 
1840)  (alle  hb.  Ko.);  (1853:  hb.  B.):  (Rink  1857:  hb.  F.);  (1861:  hb. 
K.):  (1883:  hb.  Be.);  Igdlorsoit,  60°  10'  Ikarisarsiak ; sin.  Ikertok 
66°45';  sin.  Amarulik;  sin.  Baats  Revier:  Ujuraksoak,  Ujuragsuit, 
64u48':  (alle  Yahl  1828 — 32);  Kangerdluarsuk  (Warming);  Kon- 
gendlinks,  Kingua  (1884)  (alle  hb.  Ko.);  Arksut(Rink:  hb.Be.,  hb. 
Ko.);  Arsuk  61°  10'  (Rink:  hb.  U.  V.);  Igdlorsuit  61  °4';  Arsuk  Fjord, 
Foxhavn  (Beide:  Kolderup-Rosenvinge  1888:  hb. U.  V.);  Sermiliar- 


’)  Über  diese  Pflanze  vergleiche  auch  Abschnitt  III. 


Vierhapper , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  50  ( 


suk;  Kingua  Neriak,  61°  35';  Kingua  Tasiusak  61°  45'  (alle  Hartz 
1889);  Kingua  Tiningnertok  62°  30'  (Kornerup  1878);  Kanger- 
dluarsuk  Kingua  60u35'  (Eberlin  1883);  Buxefjord  63°  45'  (Kor- 
nerup  1878);  Erederikdal  (Lundholm  1889);  Korsarsuk  (Rink); 
Ilua  59°55‘  (Lundholm  1889)  (alle  hb.  Ko.);  Ilua,  lat.  bor.  59u55‘ 
(hb.  B.).  — Westküste.  Gfodhavn  (Schmidt  1869:  lib.  B.);  Godthaab 
(Vahl);  Kobbefjord  (Rink  1866);  Godthaab  Fjord,  N.  fr.  Ujaragsuit 
(Hansen  1885)  (alle  hb.  Ko.):  Tasiusarsik  65°  40'  (Knuthson  1889); 
(Rüttel  1897  [dem  E.  eriocephalus  sehr  nahekommend!]  (beide  hb. 
Ko.);  Ivaumanit  Dalen  (Jensen  1885:  hb.  Ko.,  hb.  U.  V.);  Kap 
Tordenskjöld,  1500'  alt.;  Umanak-Fjord  63°  (beide  Eberlin  1884  u. 
1885);  Kangerdlua,  Fiskefjord  400'  alt,  64()55'  (Hansen  1885); 
Nordre  Strömfjord  500'  (Kornerup  1879):  Sukkertoppen : Sondre 
Isortok  (Kolderup -Rosenvinge  1886)  (alle  hb.  Ko.).  — Ostküste 
(Vahl);  Kung  Oskars  haven  (Berlin  1883):  Tersisak  Chr.  4.  2500'; 
Niakornak  Chr.  4.  2000'  (beide  Sylow  1881);  Ekkalemint:  Dron- 
ning  Marias  Dal  (Graham);  Tasiusak,  Angmagsalik,  65()40'  (Bay 
1892)  (alle  hb.  Ko.);  Clavering  Insel  (2.  Deutsche  Nordpol-Fxp. 
1869 — 70;  hb.  Be.,  hb.  M.  P.). 

Nordamerika.  Fl.  Bor.  Am.  (Hooker  1837:  hb.  M.  P.); 
Loe  Kinghise  lat.  65°  50‘  N.  (Joylon:  hb.  M.  P.). 

Verbreitung.  Tibet.  Kaukasus.  Bithvnischer  Olymp. 
Balkan1):  Rhodope  (?).  Karpathen:  Banater  Alpen,  Transsil- 

vanische Alpen  und  Tatra.  Alpen:  Zentralkette  der  Ostalpen, 
sehr  selten  im  östlichen  Teile  der  nördlichen  (Schneeberg,  Priel(?)) 
und  südlichen  (Erna  prst)  Kalkalpen,  häufiger  in  den  westlichen 
Teilen  dieser  Ketten:  Westalpen.  Apennin:  Apuanische  Alpen, 
Cornaz,  Abruzzen.  Korsika  (M.  Cinto).  Auvergne  (M.  Dore). 
Pyrenäen.  Gebirge  Skandinaviens2).  Island3).  Arktisches  Europa 
und  Asien.  Nowaja  Semlja.  Spitzbergen.  Grönland4).  Arktisches 
Nordamerika.  — In  Tibet,  im  Kaukasus  und  in  den  mittel- 
europäischen Gebirgen  nur  in  der  hochalpinen  und  alpinen 
Region.  — In  der  Schweiz  z.  B.  ist  sein  höchster  Standort  bei 
3600  m (Monte Rosa),  sein  tiefster  bei  1200  m (Tessin:  Val  d’Ossola: 
1200  m (nach  Rik  1 i 1.  c.).  Nach  meinen  eigenen  Beobachtungen  geht 
er  in  den  Ostalpen  — im  Gegensatz  zu  E.  polymorphus  — nie  in 
die  Täler,  beginnt  erst  bei  ca.  1900  in  und  ist  in  der  Region 
zwischen  2200  und  2600  m am  häufigsten.  In  der  Region  von 
1900  bis  2200  m wächst  er  mitunter  in  Gesellschaft  der  die 
letztere  Höhengrenze  nach  oben  selten  überschreitenden  aber  viel 
weiter  als  1900  m talwärts  reichenden  T.  alpina.  — Auch  in 
Skandinavien  und  selbst  noch  in  Lappland  bevorzugt  E.  uni- 
florus die  Alpen,  um  erst  in  der  Arktis  bis  zu  den  Küsten 
herabzusteigen.  Schon  Wahlenberg  charakterisiert  den  Unter- 


])  Aus  Montenegro,  wo  E.  uniflorus  nach  Visiani  (Fl. Palm.  Suppl.  II.  2, 
p.  27  [1881])  Vorkommen  soll  (am  Durmitor),  habe  ich  keine  Belege  gesehen. 

2)  Das  Vorkommen  des  E.  uniflorus  in  Schottland  ist  zweifelhaft. 

3)  Rikli  1.  c. 

4 Nur  im  nördlichen  Teile.  Sehr  selten. 

■*)  West-  und  Ost-Grönland,  bis  etwa  zum  Polarkreise. 


OOS  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Ai'ten  Europas  etc. 

schied  seines  Vorkommens  in  Lappland  von  dem  der  T.  borealis 
mit  den  Worten : E.  uniflorum  „in  alpibus  elatioribus“,  E.  alpinum 
(=  T.  borealis ) „numquam  in  alpibus  ipsis“  provenit.  — Den  An- 
gaben Kerners1),  Bonniers2)  und  anderer,  daß  E.  uniflorus  nur 
auf  kalklosem,  bezw.  Kieselboden  gedeiht,  widersprechen  u.  a.  die 
Beobachtungen  Biklis3),  Briquets4),  Vallots5),  Burnats®)  etc., 
nach  welchen  die  Pflanze  auch  auf  Kalk,  ja  in  gewissen  Ge- 
bieten der  Westalpen  (z.  B.  in  den  Alpes  Lemaniennes  und 
Maritimes)  sogar  häufiger  auf  Kalk  denn  auf  Urgestein  vorkommt. 
Meines  Erachtens  verhält  sich  E.  uniflorus  in  verschiedenen 
Gegenden  verschieden.  Während  er  z.  B.  in  der  Zentralkette 
der  Ostalpen,  wo  auch  ich  ihn  niemals  auf  Kalkboden  antraf, 
offenbar  kalkarme  Böden  bevorzugt,  scheint  er  in  den  Westalpen 
zum  mindesten  auf  Kalkboden  sich  ebensowohl  wie  auf  Urgestein 
zu  befinden. 

E.  uniflorus  ist  die  variabelste  aller  hier  besprochenen  Arten, 
eine  Tatsache,  die  erst  auf  Grund  der  Kenntnis  seines  Werde- 
ganges vollauf  zu  verstehen  ist.  Hier  beschränke  ich  mich  auf 
eine  Darstellung  seines  Formenreichtumes,  Mutmaßungen  über  die 
Ursachen  desselben  dem  dritten  Teile  dieser  Arbeit  überlassend. 

Die  Variabilität  erstreckt  sich  vor  allem  auf  die  Höhe  und 
Art  des  Wuchses  der  Stengel,  Zahl  und  Form  der  Basalblätter, 
Färbung  des  Laubes,  Stärke  der  Behaarung  der  Vegetations- 
organe, Länge  der  Trichome,  Größe  der  Köpfchen,  Färbung  der 
Ligulae  usw.  Bei  Beurteilung  derselben  darf  nicht  übersehen 
werden,  daß  ein  und  dasselbe  Individuum  in  verschiedenen  Ent- 
wickelungsstadien sehr  verschieden  aussieht,  indem  zur  Blütezeit 
die  Stengel  weich  und  gebogen  und  die  Hüllen  stark  behaart 
sind,  während  zur  Zeit  der  Fruchtreife  die  vertrocknenden  Stengel 
straff  werden  und  sich  gerade  strecken  und  die  Hüllschuppen 
verkahlen  und  häufig  auch  einen  lebhaft  purpurnen  Farbenton 
annehmen.  Eine  Vergleichung  gleicher  Fntwickelungsstadien, 
am  besten  gerade  aufblühender  Exemplare,  ist  also  eine  für  die 
richtige  Beurteilung  dieser  und  auch  verwandter  Arten  unerläß- 
liche Bedingung. 

Selbstverständlich  sind  Formen  üppiger  und  tiefer  liegender 
Standorte  in  der  Kegel  kräftiger  entwickelt  als  Typen  dürftiger 
Plätze  und  höherer  Lagen  (f.  nana  Rikli).  (Vergl.  Taf.  V,  Fig.  10.) 

Sehr  auffällig  ist  die  von  Rikli  beobachtete  Beeinflussung 
der  Färbung  der  Ligulae  durch  das  Substrat.  Auf  Kalkboden 
wachsender  E.  uniflorus  hat  dunkelrosa  (forma  purpurascens 
Gillot)  auf  Urgestein  vegetierender  hellrosa,  lila  oder  weißlich 
gefärbte  Ligulae  (forma  albida  Gillot).  Meine  diesbezüglichen, 
allerdings  nur  an  getrocknetem  Material  durchgeführten  Be- 
obachtungen haben  Riklis  Angabe  bestätigt. 

0 Yerh.  z.  b.  G.  XIII.  (1863).  p.  254. 

2)  Ann.  sc.  nat.  ser.  VI.  bot.  T.  X.  (1880). 

3)  A.  a.  0. 

4)  A.  a.  O und  auf  den  Etiketten  des  Herbier  Delessert. 

3)  Bull.  soc.  bot.  Fr.  XXXIV.  (1887).  p.  28. 

c)  Auf  den  Etiketten  seines  Herbares. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  509 


Noch  eines  anderen,  wahrscheinlich  mit  dem  Substrate  zu- 
sammenhängenden Umstandes  sei  hier  Erwähnung  getan.  Während 
zumeist  die  Blätter  des  E.  unißorus  in  getrocknetem  Zustande 
dunkelgrün  bleiben,  werden  sie  manchmal,  und  zwar  wie  es 
scheint,  vorzüglich  bei  auf  Kalkboden  gewachsenen  Formen  ähn- 
lich wie  bei  E.  polymorphus  gelblichgrün.  Besonders  schön 
zeigen  dies  Exemplare  aus  dem  Delessertschen  Herbar  (z.  B. 
Entre  l’Aiguille  de  Yarens  et  la  Tete  de  Colloney,  25—2600  m 
Burnat:  hb.  De.). 

Nicht  zu  übersehen  ist  der  Gegensatz  zwischen  Formen  des 
E.  unißorus  mit  dünnem,  zur  Zeit  der  Anthese  *),  mehr  oder  minder 
stark  gekrümmten  Stengel  und  oft  kleinen  oder  mittelgroßen 
Köpfchen,  dem  häufigeren  Typus  (vergl.  Taf.  Y,  Eig,  6)  und 
gewöhnlich  höherwüchsigen  mit  dickem,  bereits  zur  Blütezeit 
aufsteigendem  Stengel  und  häufig  auch  größeren  Köpfchen, 
wie  er  nicht  nur  in  den  Alpen,  sondern  auch  im  Norden 
besteht.  Die  hochwüchsige  steifstengelige  Form  der  Alpen, 
welche  schon  oft  Anlaß  zu  Abwechslungen  mit  T.  neglecta 
gab* 2),  hat  Rikli  als  var.  neglectiformis  bezeichnet.  Sie  ist  ins- 
besondere in  den  westlichen  Alpen  nicht  selten  anzutreffen.  Im 
Norden  sind  dem  E.  neglectiformis  analoge  Formen  oft  noch 
viel  auffälliger  (vergl.  Taf.  V,  Fig.  15)  und  täuschen  im  Wüchse 
T.  borealis  vor,  von  welcher  sie  aber,  ganz  abgesehen  von  den 
fehlenden  zungenlosen  weiblichen  Blüten,  schon  durch  die 
breiteren  Basalblätter  und  die  in  der  Regel  viel  stärkere  Be- 
haarung der  Involukren  leicht  zu  unterscheiden  sind.  Der  dem 
E.  unißorus  sehr  nahestehende  E.  eriocalyx  des  mittleren  Asien 
zeigt  übrigens  ein  ganz  analoges  A7erhalten,  indem  er,  selbst  ge- 
wissermaßen dem  häufigen  gebogenstengeligen  Typus  des  E.  uni- 
ßorus entsprechend,  in  E.  petiolaris  (C.  AVinkler)  m.  eine  dem 
E.  neglectiformis  analoge  Form  zu  besitzen  scheint.  — Höchst 
wahrscheinlich  ist  der  direkte  Einfluß  verschiedenartiger  eda- 
phischer  Faktoren  die  Ursache  dieses  verschiedenen  Verhaltens 
des  E.  unißorus  in  verschiedenen  Gebieten  seines  Verbreitungs- 
bezirkes und  auch  der  ihm  sehr  nahestehenden  Rassen. 

Auch  der  Gegensatz  zwischen  Formen  mit  zur  Blütezeit3) 
stark  behaartem  Involukrum  von  grauem  Farbentone  und 
solchen  mit  im  selben  Stadium  schwach  behaartem,  meist  pur- 
purnfarbigem Involukrum  (var.  glabrescens  Rikli)  (vergl.  Taf.  V, 
Fig.  7),  wie  sie  insbesondere  in  gewissen  Gegenden  der  Alpen 
nicht  selten  auftreten,  ist  ein  ziemlich  beträchtlicher. 

Während  jedoch  die  letztgenannten  Formen  des  E.  unißorus 
keine  deutlichen  Beziehungen  zwischen  der  Art  ihrer  Merkmale  und 


*)  Zur  Zeit  der  Frachtreife  werden  auch  die  Stengel  dieses  Typus 
steifer  und  strecken  sich  gerade.  (Vergl.  Taf.  V,  Fig.  9.) 

2)  Auch  ich  habe  diesen  Irrtum  begangen.  Meine  Angaben  vom  Vor- 
kommen der  T.  neglecta  im  Lungau  (V.  z.  b.  Gr.  a.  a.  O.  Vergl.  bei  T.  neglecta ) 
beziehen  sich  auf  dieser  Pflanze  ähnliche  Formen. 

3)  Gegen  die  Fruchtreife  zu  verkahlen  auch  diese  mehr  oder  minder. 


510  V i erliap  p er , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


ihrem  Verbreitungsgebiete  erkennen  lassen  und  eigentlich  für 
kein  Gebiet  allein  charakteristisch  sind,  kann  man  auch  mehrere 
Typen  dieser  weit  verbreiteten  Art  unterscheiden,  welche  auf 
ganz  bestimmte  Areale  beschränkt  und,  zum  Teil  in  ihrem  Ge- 
präge gewissermaßen  die  Eigenart  dieses  Gebietes  wiederspiegelnd, 
als  geographische  Rassen  zu  bezeichnen  sind.  Der  Grund,  warum 
ich  diese  Rassen  nicht  etwa  gleich  E.  hispidus  dem  E.  unifiorus 
koordiniere,  ist  der,  daß  dieselben  im  Gegensätze  zu  diesem  durch 
eine  Reihe  von  Zwischenformen  nicht  hybriden  Ursprungs  mit- 
einander verbunden  sind,  welche  noch  deutlich  die  nahen  ent- 
wicklungsgescliiehtlichen  Beziehungen  der  einzelnen  derselben 
erkennen  lassen  und  darauf  hindeuten,  daß  die  geographische 
Sonderung  innerhalb  des  E.  unifiorus  im  weiteren  Sinne  noch 
keineswegs  abgeschlossen,  sondern  vielmehr  erst  in  vollem 
Gange  ist. 

Schon  die  Tatsache,  daß  im  allgemeinen  im  westlichen 
Teile  der  Alpen  — gerade  wie  bei  T.  alpina  (ssp.  compacta)  - 
üppigere  Typen  mit  vielfach  die  Internodien  überragenden 
Stengelblättern  viel  häufiger  anzutreffen  sind  als  in  den  östlichen 
Teilen  dieses  Gebirges,  weist  auf  den  Beginn  einer  geogra- 
phischen Gliederung  hin. 

Als  schärfer  abgesonderte  Sippen  glaube  ich  die  folgenden 
namhaft  machen  zu  sollen. 

a)  Erigeron  unifiorus  s.  s. 

Plus  minus  laxe  caespitosus.  Pygmaeus  — subelatus.  Caules 
sparse  hirsuti  vel  glabrescentes.  Folia  saepissime  obscure  viridia, 
basalia  pauca  vel  multa,  lamina  media  magnitudine,  lata,  brevius 
vel  longius  petiolata,  caulina,  imprimis  superiora,  internodiis  saepe 
breviora,  rarius  omnia  longiora,  summa  capitulum  non  superantia. 
Squamae  saepissime  arcte  sibi  adpressae,  ereetae,  pilis  longis 
plerumque  albidis,  colore  purpureo  non  tinctis  vestitae,  antiqui- 
tate  glabrescentes  et  saepe  purpurascentes , 10  mm  semper  bre- 
viores.  Involucra  densius  vel  laxius  cinerasenti-hirsuta.  Capi- 
tula  parva  — magna,  raro  minima.  Ligulae  lilaeinae  vel  albidae, 
rarius  roseae,  media  longitudine,  ereetae  vel  patulae,  non  revo- 
lutae. 

Erigeron  unifiorus  Linne  1.  c. 

Synonyme,  Abbildungen,  Standorte:  die  bei  E. 

unifiorus  s.  1.  angegebenen,  soweit  sie  nicht  noch  bei  den  fol- 
genden Rassen  angeführt  werden. 

Verbreitung.  Areal  der  Gesamtart  mit  Ausschluß  der- 
jenigen Gebiete,  welche  bei  den  folgenden  Sippen  noch  namhaft 
gemacht  werden. 

Weitaus  der  häufigste  und  veränderlichste  Typus.  Die  oben 
besprochenen  Formen  (var.  neglectifonnis  usw.)  sind  ausnahmslos 
seine  Abarten.  Die  folgenden  Rassen  variieren  zwar  vielfach 
in  ähnlichem  Sinne,  aber  innerhalb  viel  engerer  Grenzen. 

b)  Erigeron  Bithynicus. 

Humilis.  Dense  caespitosus.  Caules  dense  hirsuti.  Folia  ba- 
salia multa,  lamina  magna,  breviter  petiolata.  Involucrorum  pilis 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  oll 


media  longitudine  dense  hirsutorum  squamae  erectae.  Capitula 
magna.  Flores  radii  ligulis  roseis,  revolutis. 

Erigeron  Bithynicus  Vierhapper  hoc  loco. 

Synonyme.  E.  uniflorus  Sibthorp  1.  c.  et  aliorum. 

Abbildungen.  Sibthorp  1.  c.  — Taf.  V,  Fig.  13  u.  14. 

Standorte.  Kleinasien.  Bithynischer  Ülvmp  (Clementi 
1850:  hb.  B.). 

Dem  E.  Daenensis  ungemein  nahestehend  und  nur  durch 
breitere  Basalblätter  von  ihm  verschieden.  Der  zurückgerollten 
Ligulae  tut  schon  Sibthorp  Erwähnung  und  bildet  sie  ab.  Am 
bithynischen  Olymp  gibt  es  auch  dem  E.  unifloru.s  var.  nanus 
Rikli  entsprechende  (vergl.  Taf.  V Fig.  14)  und  von  diesem  nur  durch 
kürzere,  steifere  Haare  abweichende  Kümmerformen,  mit  welchen 
der  typische  E.  Bithynicus  durch  Zwischenformen  verbunden  ist. 

c)  Erigeron  Tatrae. 

Humilis,  luxurians.  Folia  basalia  multa,  caulibus  aequilonga. 
Squamae  squarrosae,  apicibus  reflexae.  Involucri  pilorum  cellulae 
admodum  colore  purpureo  tinctae.  Cetera  speciei  E.  uniflorus  s.  s. 

Erigeron  Tatrae  Vierhapper  hoc  loco. 

Synonyme.  E.  uniflorum  Wahlenberg  1.  c.  et  al.  aut.  Hung. 

Standorte.  Karpathen.  Tatra.  Felkertal  (Scherfel:  hb. 
K.),  (1883:  hb.  U.  V.). — Kalkalpen.  Siroka  (Bodmann : hb.  Pax.). 

A erbreitung.  Karpathen:  Tatra.  In  annähernden  Formen 
auch  in  den  Transsilvanischen  Alpen. 

Eine  durch  die  üppige  Entwicklung  ihrer  Basalblätter  und 
die  abstehenden,  ein  lockeres  Involukrum  bildenden  Hüllschuppen 
sehr  charakteristische  und  durch  letzteres  Merkmal  einigermaßen 
an  den  arktischen  E.  eriocephalus  erinnernde  Form,  die  ich  von 
keinem  Standorte  der  Alpen  gesehen  habe.  — Der  E.  uniflorus 
des  Kaukasus  erinnert  durch  seine  an  den  Spitzen  zurückge- 
krümmten Hüllschuppen  an  E.  Tatrae , ist  aber  doch  zu  wenig 
auffällig,  als  daß  seine  Abtrennung  von  E.  uniflorus  s.  s.  ge- 
rechtfertigt wäre. 

d)  Erigeron  Valesiacus. 

Humilis  — pygmaeus.  Folia  basalia  angusta.  Capitula  parva  — 
minima.  Involucra  purpurascentia , pilis  brevibus  parce  hirsuta. 
Ligulae  roseae  vel  albidae. 

Erigeron  Valesiacus  Reuter  in  herb. 

Synonyme.  E.  uniflorus  var.  minimus  Rikli  sec.  Chenevard 
in  Bull.  herb.  Boiss.  ser.  II.  IV.  p.  042  (1904)?? 

Abbildungen.  Taf.  V,  Fig.  8. 

Standorte.  Alpen.  Wallis.  Val  St.  Nicolas.  Riffel 
(Reuter:  hb.  B.);  Schwarzsee  (Reuter:  hb.  De.);  Val  Annivier. 
Torrent  2000  m.  Silice  (Beauverd : hb.  Beauv.). 

Verbreitung.  Walliser  Alpen. 

Die  zierlichste  aller  hier  beschriebenen  Sippen.  Ein  charak- 
teristisches Produkt  der  an  zwergförmigen  Endemismen  reichen 
Walliser  Alpen. 


512  V i erh  apper , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

e)  Erigeron  Aprutii. 

Capitula  media  — parva,  squamis  viridibus,  pilis  brevibus 
hirsutis.  Cetera  sp.  E.  uniflorus  s.  s. 

Erigeron  Aprutii  Vierliapper  hoc  loco. 

Synonyme.  E.  alpinus  y uniflorus  Fiori  et  Paoletti  1.  c.  p.  p. 

E.  alpinum  Bertoloni  1.  c.  p.  p. 

E.  uniflorus  Arcangeli  1.  c.  p.  p. 

Standorte.  Die  für  E.  uniflorus  s.  1.  aus  dem  Apennin 
angegebenen. 

Verbreitung.  Apennin. 

Eine  vom  echten  E.  uniflorus  durch  die  kürzer  behaarten 
Hüllen  nur  sehr  wenig  abweichende  und  gerade  durch  dieses 
Merkmal  einigermaßen  an  E.  polymorphus  erinnernde  Pflanze. 

f)  Erigeron  eriocephalus. 

Caules  ad  basin  pilis  longis  dense  obsiti.  Folia  caulina  inter- 
nodiis  multo  longiora,  summa  capitulum  superantia.  Squamae 
laxe  adpressae,  squarrosae,  apice  reflexae,  9 — 11  mm  longae, 
involucrum  densissime  lanuginoso-liirsutum  formantes.  Pilorum 
caulium  summorum  et  squamarum  cellulae  in  planta  typica  albae, 
in  formis  ad  sp.  E.  uniflorus  vergentibus  saepius  colore  purpureo 
admodum  tinctae. 

Erigeron  eriocephalus  Vahl  in  El.  Dan.  t.  2299  (1840). 

Synonyme.  E.  eriocephalus  Buchenau  u.  Eocke,  2.  deutsche 
Nordpolfahrt,  2.  Bd.  Bot.  p.  42  (1874);  Lange,  Stud.  Grönl.  Fl. 
in  Bot.  Tidskr.  XII  p.  146  etc.  (1880)  (?);  Nathorst  in  Engler,  bot. 
Jahrb.  XIV  p.  189  etc.  (1891)  (?);  Abromeit  in  Bibi.  bot.  H. 
42  B.  p.  67  (18Ö9). 

E.  alpinum  Berlin,  Ofv.  Kgl.  Vet.  Ak.  Förh.  1884  Nr.  7 p.43p.p. 

E.  arcticus  Rouy  1.  c.  p.  p. 

Abbildungen.  Vahl,  1.  c.  — Taf.  V.  Fig.  17. 

Standorte1).  Grönland  (hb.  B.). — Westgrönland.  Uma- 
nak,  Neakornak  (Vahl  1836  0!:  hb.  Ko.);  Holsteinburg  (Hartz 
1890:  hb.  Ivo.);  Disco.  Manetlat  70°  8'  (Pedersen  1898:  hb.  Ko.); 
Omenak  (Vahl,  O!:  hb.  Ko.).  — Ostgrönland.  Claveringinsel 
(mit  E.  Unalaschkensis !)  2.  Deutsche  Nordp.  Exp.  1869:  hb. 
Ko.).  — Pingo  3000',  72°  38'  (Ryders  Exp.  1886:  hb.  Ivo.);  Tas- 
siusak  73°  22'  (Ityders  Exp.  1887:  hb.  Ko.). 

Nowaja  Sem  1 ja.  Matotschkin  Scharr  (Ekstam  1895:  hb. 
B.,  hb.  Be.,  hb.  Ko.):  (Eilden  1897  : hb.  Ko.).  — Rogatschew- 
Bucht  (Kjellmann  u.  Lundström  PI.  in  Suec.  pol.  lect.  1875: 
hb.  Ko.).  (Etwa  zwischen  67  und  73°). 

Waygatsch.  Johannesfjeld  (Eilden:  hb.  Ko.). 

Sibirien.  Boganida-Eluß.  711/4°  (Exp.  Sib.  Ac.  1843:  hb.  Ko.). 

Verbreitung.  Grönland.  Nowaja  Semlja.  Waygatsch. 
Arktisches  Asien. 

An  dem  dicht  wollig-zottigen,  farblosen  Indument  der  Hülle 
ist  E.  eriocephalus  unschwer  zu  erkennen.  Man  könnte  versucht 
sein,  ihn  mit  dem  in  Grönland  so  häufigen  E.  Unalaschkensis 


0 Dieselben  sind  bei  E.  uniflorus  s.  1.  nicht  angeführt. 


F 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  513 

zu  verwechseln,  wofür  namentlich  die  in  der  zitierten  Ab- 
bildung spitzlich  gezeichneten  Basalblätter  sprechen,  wenn 
nicht  Vahl  in  seiner  Diagnose  der  bei  diesem  Typus  stets 
purpurn  tingierten  langen  Deckhaare  der  oberen  Stengelpartien 
und  der  Hüllschuppen,  des  wichtigsten  Unterschiedes  desselben 
von  E.  eriocephalus , die  ihm  doch  sicher  auf  gef  allen  wären, 
mit  keinem  Worte  erwähnt  hätte.  Auch  die  kolorierte  Ab- 
bildung der  Flora  Danica  spricht  nicht  dafür,  daß  E.  erioce- 
phalus mit  TJnalaschkensis  identisch  ist,  denn  sie  zeigt  zwar  die 
Hüllschuppen  selbst  violett,  die  Trichome  der  Stengel  aber  so- 
wohl als  auch  der  Hüllen  weißlich.  Ich  reproduziere  hier  das 
in  der  „Flora  Danica“  über  E.  eriocephalus  Gesagte: 

„ Erigeron  eriocephalus  (J.  Vahl):  caulibus  basi  subcaespitosis, 
simplicibus,  villosis,  foliis  integerrimis,  radicalibus  oblongo-sub- 
spatulatis,  in  petiolum  attenuatis,  glabriuseulis , ciliatis,  superio- 
ribus  linearibus,  acutis,  villosis,  calathio  solitario,  perielinii  squa- 
mis  linearibus,  acutis,  squarrosis,  densissime  lanatis,  disco  longio- 
ribus,  radium  subaequantibus.  J.  Vahl  Mnscpt.  Invenit  Vali- 
lius  parce  loco  humido  parum  terra  obducto  ad  200  pedes  supra 
mare  et  prope  rivulum  ad  Niakarnak  Coloniae  Umanak  Grön- 
landiae.  Floret  Julio. 

„Similis  Er.  unifloro , differt  capitulis  et  squamis.“ 

Aus  Grönland  habe  ich  außer  typischem  E.  eriocephalus  auch 
zwischen  ihm  und  typischem  E.  uniflorus  intermediäre  Formen 
gesehen.  Dieselben,  meist  durch  mehr  oder  minder  purpurn 
fingierte  Deckhaare  der  Hülle  — ohne  daß  jedoch  diese  selbst 
wie  bei  E.  TJnalaschkensis  ein  schwärzlich  purpurnes  Ansehen 
hätte  — ausgezeichnet,  sind  im  nördlichen  Europa  und  in  der 
Arktis,  insbesondere  der  alten  Welt  gar  nicht  selten.  E.  erioce- 
phalus ist  ja  nichts  anderes  als  das  Endglied  einer  Reihe  von  Formen, 
welche,  von  typischem  E.  uniflorus  ausgehend,  in  der  zunehmen- 
den Stärke  der  Behaarung  immer  mehr  und  mehr  die  Anpassung 
an  ein  extremes  Klima  erkennen  lassen.  Außer  diesen  Zwischen- 
formen, die  keineswegs  hybrider  Abkunft  sind,  gibt  es  in  der 
Arktis  auch,  wie  bereits  bei  E.  TJnalaschkensis  erwähnt  wurde, 
solche  zwischen  diesem  und  E.  uniflorus , welche  jedoch,  wenn 
meine  im  dritten  Teile  dieser  Studie  dargelegte  Auffassung  des 
ersteren  richtig  ist,  als  Kreuzungsprodukte  oder  Abkömmlinge 
solcher  aufzufassen  sind.  Wegen  der  großen  morphologischen 
Ähnlichkeit  der  einzelnen  Typen  ist  es  jedoch  schier  unmöglich, 
sich  über’  die  Abkunft  jedes  Individuums  Klarheit  zu  ver- 
schaffen. 

Sollte  es  sich  an  Originalbelegen  des  Vahlschen  E.  erioce- 
phalus, die  ich  leider  nicht  gesehen  habe,  feststellen  lassen,  daß 
derselbe  dennoch  mit  E.  TJnalaschkensis  identisch  ist,  so  müßte 
die  hier  besprochene  Pflanze,  da  Rouys’  Name  E.  arcticus  sowohl 
für  Zwischenformen  zwischen  ihr  und  E.  uniflorus  als  auch  für 
E.  TJnalaschkensis  zu  gelten  scheint,  neu  benannt  werden. 

G.  Bonnier  hat  den  E.  uniflorus  der  Arktis  mit  dem  der 
Alpen  histologisch  verglichen.  (Rev.  gen.  bot.  VI  p.  521  [1S94J). 

34 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


ol4  Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


3.  Erigeron  Daenensis. 

Humilis.  Caules  plures  ex  eodem  rhizomate,  5 — 10  cm  alti, 
erecti  vel  parum  curvati,  firmuli,  virides,  simplices,  monocephali. 
Folia  basalia  permulta,  crassiuscula,  obscure  viridia,  anguste  obo- 
vato-vel  elliptico-spatulata,  breviter  petiolata,  1—3  cm  longa, 
2—5,  plerumque  3—4  mm  lata,  apice  obtusa,  emarginata,  superiora 
acutiuscula,  caulina  2—6,  erecta,  anguste  lanceolata,  acuta,  summa 
internodiis  multo  breviora.  Squamae  40—60  involucrum  hirsu- 
tum  vel  lanato-hirsutum  formantes,  erectae,  lineari-lanceolatae, 
obscure  virides,  1—1,2  mm  latae,  mediae,  quae  longissimae, 
7—9  mm  longae.  Indumentum  caidium,  foliorum,  squamarum 
pili  simplices  magni  longi,  recti  vel  crispuli  plurimi,  glanduliferis 
parvis.  in  illis  etiam  simplicibus  parvis  sparse  intermixtis.  Caules 
dense  hirsuti,  folia  in  faciebus  et  in  margine  crispule  hirsuta, 
antiquitate  in  pagina  utraque  paene  glabrescentia,  involucra  hir- 
suta vel  lanato-hirsuta.  Capitula  submagna.  Pappi  setae  4,5—5 
mm  longae.  Flores  ligulati  60—100  (?),  ligulis  3—4  mm  longis, 
1 — 1,2  mm  latis,  tubulosi  permulti. 

Erigeron  Daenensis  Vierliapper  spec.  nov. 

Synonyme.  E.  frigidum  Kotschy  in  exs.  (PI.  Pers.  austr. 
Ed.  R.  F.  Hohenacker  1845  Nr.  711)  non  Boissier. 

E.  uniflorum  forma  stenophylla  Boissier  in  herb,  et  in  Flor, 
or.  III.  p.  165  (1875)  non  E.  stenophyllus  Hook  et  Arn.  in  Hook. 
Comp.  B.  M.  II  p.  49  (1835)  nec  aliorum. 

Abbildungen.  Taf.  V,  Fig.  12. 

Standorte.  Südpersien.  Ivuh  Daena.  In  fissuris  rupium 
reg.' altiorum  (Th.  Kotschy  PL  Pers.  austr.  Nr.  761,  1842:  Ed. 
R.  F.  Hohenacker,  1845:  hb.  B.,  hb.  Br.,  hb.  Ko.,  hb.  M.  P., 
hb.  U.  V.). 

V erbreitung.  Südpersische  Gebirge.  Kuh  Daena.  — Hoch- 
alpine Region. 

Durch  seine  zahlreichen  relativ  schmalen  Blätter,  ihr  lang- 
haariges, nur  wenige  kurze  Deck-  und  spärliche  Köpfchenhaare 
führendes  Indument,  die  aufrechten  Involukralschuppen  und  die 
verhältnismäßig  großen  Köpfe  ist  E.  Daenensis  von  den  meisten, 
durch  die  Gesamtheit  dieser  Merkmale  aber  von  allen  anderen 
Monocephali  verschieden  und  nähert  sich  einigermaßen  der  von 
mir  als  Turkestanicus  bezeichneten  Form  des  E.  uniflorus.  Be- 
sonders nahe  kommt  ihm  aber  eine  am  bithynischen  Olymp 
wachsende  Rasse  dieser  Art.1)  Dieselbe,  nur  durch  breitere 
Blätter  und  etwas  schwächere  Behaarung  von  E.  Daenensis  ver- 
schieden, ist  mit  den  am  bithynischen  Olymp  vorkommenden 
kleinköpfigen  Formen  des  E.  uniflorus  durch  Zwischenformen 
verbunden.  — Man  vergleiche  auch  das  bei  E.  Elbursensis  Gesagte ! 

4.  Erigeron  Libanotieus. 

Nanus  vel  humilis.  Caules  plures  ex  eodem  rhizomate, 
tenues,  1 — 5 cm  alti,  simplices,  monocephali,  rarius  ad  apicem 


1)  Leg.  Clementi  (hb.  B.). 


V ie  rh  app  er,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  515 


ramo  unico  vel  binis  brevibus  bi-tricephali,  erecti  vel  parum 
curvati.  Folia  basalia  oblonge  obovato-vel  elliptico-vel  lanceolato- 
spatulata,  0,5— 2,5  mm  longa,  2 — 6 mm  lata,  superiora  acuti- 
uscula,  caulina  1 — 5 anguste  lanceolata,  multo  minora,  omnia 
obscure  viridia.  Squamae  40 — 50,  involucrum  dense  cinereo- 
liirsutum  formantes,  erectae,  vel  parte  superiore  reflexae,  lanceo- 
latae  vel  anguste  lanceolatae,  obscure  virides  vel  ad  apicem, 
rarius  per  totam  longitudinem,  purpurascentes,  0,6  — 1,2  mm  latae, 
mediae,  quae  longissimae,  4 — 6 mm  longae.  Indumentum  caulis 
et  foliorum  pili  simplices  magni,  breves,  recti  et  parvi  pauci  et 
glanduliferi  brevissimi  plurimi,  squamarum  pili  magni  multi, 
glanduliferi  pauci.  Caules  patule  et  sub  dense  cinereo-liirsuti,  folia 
in  pagina  utraque  pilis  glanduliferis  granulato-asperula,  margine 
dense  et  rigidiuscule  ciliata,  involucra  dense  cinerascenti-hirsuta. 
Capitula  minima  vel  parva.  Pappi  setae  3 — 3,5  mm  longae. 
Flores  ligulati  60 — 100,  ligulis  4,5 — 5 mm  longis,  1 — 1,3  mm  latis. 

Erigeron  Libanoticus  Vierhapper  sp.  n. 

Synonyme.  Erigeron  uniflorum  Boissier,  Flor.  or.  III.  p.  165 
(1875)  p.  p.  non  L. 

Abbildungen.  Taf.  V,  Fig.  1. 

Standorte.  Syrien.  Libanon.  Cedros  (Bossier  1846:  hb. 
B.);  Makmet  (Ehrenberg:  hb.  Be.);  (Ehrenberg  1822:  hb.  B. ) ; 
Makmet  supra  Cedros  (Herb.  Peyron  1883:  hb.  B.);  Dscharcl 
Arasyn  10000  ped.  (Kotschy  It.  Syr.  1855:  hb.  B.). 

Verbreitung.  Syrien.  Libanon.  — Hochalpine  Region. 

Ein  dem  E.  Cilicicus  sehr  nahestehender  Typus,  der  jedoch, 
wie  ich  mich  an  relativ  reichlichem  Vergleichsmateriale  über- 
zeugen konnte,  durch  die  infolge  der  Kleinheit  der  Köpfclien- 
liaare  viel  weniger  hervortretende  Bedriisung,  die  kleineren 
Blätter  und  oft  winzigen  Köpfchen  von  jenem  konstant  ver- 
schieden ist. 

5.  Erigeron  Cilicicus. 

Humilis  vel  elatus.  Caules  2—16  cm  alti,  erecti  vel  parum 
curvati,  simplices,  monocephali  vel  ad  apicem  parum  ramosi, 
ramis  2—3,  brevibus,  caulem  primarium  non  aequantibus,  mono- 
cephalis,  capitulis  interdum  fere  sessilibus.  Folia  basalia  viridia, 
1—9  cm  longa,  oblonge  obovato-vel  elliptico-vel  late  lanceolato- 
spatulata,  breviter  petiolata,  obtusa,  interdum  obtuse  mucronu- 
lata,  vel  superiora  acutiuscula,  lamina  usque  ad  13  mm  lata, 
caulina  2—8,  anguste  vel  late  lanceolata,  usque  ad  6 mm  lata. 
Squamae  30—50,  involucrum  dense  cinereo-hirsutum  formantes, 
arcte  adpressae,  exteriores  lanceolatae,  obscure  virides,  apice 
tantum  purpureo,  vel  — indumento  breviore  — omnino  purpureae,  in 
medio,  ubi  latissimae,  1,2— 1,5  mm  latae,  longissimae  8 mm  longae, 
interiores  erectae,  rarius  apice  refracto,  intus  purpureo.  Indu- 
mentum caulium  pili  simplices  magni  et  glanduliferi  breves 
multi,  pilis  parvis  sparse  intermixtis,  foliorum  pili  magni  multi, 
glanduliferi  sparsi,  squamarum  pili  magni  plurimi,  glanduliferi 
pauci.  Caules  plus  minus  aequaliter  pilosi,  folia  in  margine  plus 

:J4* 


516  V ierh  ap  p er , Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

minus  dense  ciliata,  in  faciebus  sparse  pilosa,  non  raro,  imprimis 
supra,  glabrescentia.  Involucra  pilis  non  tinctis  modo  dense, 
modo  laxius  hirsuta,  modo  cinerascentia,  modo  purpurascentia. 
Capitula  parva  vel  media.  Pappi  setae  3,5  mm  longae.  Flores 
ligulati  60—120,  bgulis  3,5  mm  longis,  0,6— 1,2  mm  latis,  tubulosi 
purpurei  vel  flavidi. 

Erigeron  Cilicicum  Boissier  in  Kot§chy  exs.  (Iter  Cilic.  in 
Taur.  alp.  Bulg.  21b,  76  d,  131  d,  150,  197b);  Reise  eil.  Taur. 
p.  382  (1858). 

Synonyme.  E.  Cilicicum  Tchihatcbeff,  As.  inin.  3.  p.  bot. 
II.  p.  235  (1860). 

E.  uniflorus  Boissier,  Fl.  or.  III.  p.  165  (1875). 

Abbildungen.  Taf.  Y,  Fig.  2. 

Standorte.  Kleinasien.  C'ilicischer  Taurus.  „Bulgar- 
d agli“  8000  Fuß  (Kotsch.yIt.Cil.  Nr.  21b,  76  d,  131  d,  150,  197b, 
1853:  lib.  B.,  hb.  M.  P.).  — Au  dessus  de  Bulgarmaden  (hb. 
B.).  — Bulghar  Magara  2600  m (W.  Siehe  Bot.  Reise  nach  Cil. 
hb.  D.,  hb.  U.  V.).  — Mont  Shei  Dagh.  Vers  le  sommet  rare  7000' 
(1884:  hb.  B.). 

Verbreitung.  Kleinasien.  Cilicischer  Taurus.  — Hochalpine 
Region.  Nach  Tchihatcheff  von  1600  bis  2924  m. 

E.  Cilicicus  ist  eine  der  wenigen  Arten  aus  der  Verwandtschaft 
des  E.  uniflorus , welche  gelegentlich  mit  mehrköpfigen  Stengeln 
vorkommt  und  dadurch  ihre  Herkunft  von  verzweigten  Typen  der 
Ebenen  dokumentiert.  Von  E.  uniflorus  unterscheidet  er  sich, 
abgesehen  von  dieser  nicht  selten  auftretenden  Verzweigung  der 
oberirdischen  Achsen,  insbesondere  noch  durch  den  Besitz  vieler 
kurzer  Drüsenhaare  an  diesen.  Von  E.  hispidus  ist  er  durch  die 
breiteren  Hüllschuppen  und  die  meist  beträchtlich  größeren  Köpf- 
chen leicht  auseinanderzuhalten.  E.  Argaeus  ist,  wie  schon  er- 
wähnt, nur  eine  sehr  starkhaarige  Rasse  des  E.  Cilicicus. 

6.  Erigeron  Argaeus. 

Nanus.  Caules  0,5—4  cm  alti,  erecti  vel  parum  curvati,  sem- 
per  simplices,  monocephali.  Folia  cinerascenti-viridia,  1—4  cm 
longa  lamina  usque  ad  6 mm  lata,  oblonge  obovato-spatulata, 
obtuse  mucronulata,  superiora  oblonge  elliptico-spatulata,  obtusa, 
caulina  2—3  lanceolata.  Squamae  30,  involucrum  lanato-villosum 
formantes,  arcte  adpressae,  exteriores  lanceolatae,  obscure  purpureae, 
in  medio,  ubi  latissimae,  1,4— 1,5  mm  latae,  longissimae  5—6  mm 
longae,  inferiores  apice  refracta  etiam  supra  obscure  purpureae.  In- 
dumentum  caulium,  foliorum,  squamarum  pili  simplices  magni 
plurimi  et  glanduliferi  breves.  Caules  plus  minus  aequaliter 
dense  pilosi,  folia  basalia  in  utraque  pagina  et  in  margine  dense, 
squamae  densissime  pilosae,  paene  lanatae,  raro  laxius  pilosae, 
squamis  purpurascentibus.  Squamarum  pili  nonnulli  interdum 
purpurei.  Capitula  parva.  Pappi  setulae  3—3,5  mm  longae.  Flores 
ligulati  50—80,  rosei  vel  roseo-lilacini,  ligulis  3,5  mm  longis, 
1mm  latis,  tubulosi  flavidi. 

E.  Argaeus  Vierkapper  sp.  n. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  517 


Abbildungen.  Taf.  V,  Fig.  3. 

Standorte.  Kleinasien.  Erdschias-D agil  3000  m.  (Siebe 
Flor.  or.  Prov.  Cappad.  Arg.  1898:  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.);  2900 
bis  3200  m (Zederbauer:  Reise  n.  d.  Erd.-D.  (Arg.):  hb.  M.  P., 
hb.  U.  V.). 

Verbreitung.  Kleinasien.  Erdschias-Dagh. — Hochalpine 
Region. 

Eine  sehr  zierliche  Pflanze,  welche  insbesondere  dem  E.  Cili- 
cicus  des  Taurus,  mit  welchem  sie  auch  von  Haußknecht 
(ined.)  identifiziert  wurde,  nahe  steht  und  sich  von  ihm  nur 
durch  den  niedrigeren  Wuchs,  die  konstant  kleineren  Köpfchen 
und  vor  allem  durch  die  — auch  auf  den  Flächen  — viel  stärker 
behaarten  Blätter  unterscheidet.  Von  E.  hispidus , dem  sie  gleich- 
falls habituell  sehr  ähnlich  sieht,  ist  sie  durch  die  viel  dichtere 
Behaarung,  vor  allem  der  Blätter  und  der  oberen  Teile  der 
Stengel,  sowie  durch  die  breiteren,  dunkelpurpurn  tingierten 
Hüllschuppen  und  die  geringere  Anzahl  derselben  leicht  aus- 
einanderzuhalten. 

7.  Erigeron  hispidus. 

Nanus  vel  humilis.  Caules  1—6  cm  alti,  erecti  vel  parum 
curvati,  simplices,  monocephali.  Folia  einer ascenti-viridia,  basalia 
0,5—3  mm  longa,  summis  elliptico-spatulatis  acutiusculis  exceptis 
obovato-vel  oblonge  obovato-spatulata,  breviter  petiolata,  in  apice 
non  raro  emarginata,  lamina  usque  ad  7 mm,  saepissime  3—5  mm 
lata,  caulina  2—7  lanceolata  vel  lineari-lanceolata.  Squamae 
40—60,  involucrum  hirsutum  vel  lanatum  formantes,  arcte  ad- 
pressae,  erectae,  exteriores  lineari-lanceolatae,  virides,  in  medio 
vel  supra,  ubi  latissimae,  0,8 — 1 mm  latae,  longissimae  5—6  mm 
longae.  Indumentum  caulis  et  foliorum  pili  simplices  magni, 
plerumque  albi,  flexuosi,  longi  plurimi  parvis  glanduliferisque 
non  tarn  multis  intermixtis,  squamarum  pili  magni  plurimi 
longissimi,  glanduliferi  pauci.  Caules  plus  minus  aequaliter  hirsuti. 
Folia  in  margine  semper,  in  faciebus  plerumque  hirsuta,  non 
raro  autem  glabrescentia.  Involucra  pilis  non  tinctis  lanato- 
liirsuta  alba,  vel  hirsuta  cinerascentia.  Capitula  parva,  raro 
media.  Pappi  setulae  3—3,5  mm  longae.  Flores  ligulati  60—120, 
ligulis  3,5—6  mm  longis,  0,8— 1,2  mm  latis,  apice  interdum  re- 
curvatis,  tubulosi  flavidi  vel  purpurascentes. 

Erigeron  hispidus  Vierliapper  hoc  loco. 

Aster  alpinus  var.  hispida  Lagasca  et  Rodriguez,  Desc.  pl. 
alp.  Sierra  Nevada  in  Anal.  Cienc.  V.  p.  287  (1802). 

Synonyme.  Erigeron  frigidus  Boissier  in  De  Candolle, 
Prodr.  syst.  regn.  nat.  veg.  VII.  p.  274  (1838).  Nyman,  Consp. 
Flor.  Eur.  p.  388  (1878—1882);  Willkomm  et  Lange,  Prodr. 
Flor.  Hisp.  II.  p.  33  (1870);  Gautier  in  Bull.  soc.  bot.  Fr. 
XXXVIII.  Sess.  extr.  p.  XV  (1891)  p.  p. 

E.  unifiorus  ß frigidus  Gandoger  in  Bull.  soc.  bot.  Fr.  XXXIX, 
p.  319  (1892)  p.  p. 

Abbildungen.  Boissier,  Voy.  Esp.  p.  302  t,  89(1839—1845). 
— Taf.  V,  Fig.  I. 


.)18  Vierhapper,  Monographie  (1er  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

Standorte.  Iberische  Halbinsel.  Sierra  Nevada  10000 
bis  11000'.  In  glareosis  (Boissier  1837:  hb.  B.,  hb.  M.  P.);  10000 
bis  11000'  (Willkomm  1844:  hb.  M.  P.).  — Picacho  di  Veleta  10000 
bis  11000'  (H.  M.  Willkomm  1845  Hb.  Hisp.:  hb.  M.  P.);  in 
summis  reg.  niv.  (Funk  1848:  hb.  K.,  hb.  M.  P.,  hb.  z.  b.  G.);  (Reuter 
1849.  Boissier  et  Reuter : It.  Alg.  Hisp.:  hb.  B.);  region  neigeuse  (E. 
Bourgeau  PI.  d.  Esp.  1851 : hb.  B.);  regio  alp.  sup.  (P.  del  Campo 
1851:  hb.  Ivo.);  region  alpine  (Bourgeau  PI.  d.  Esp.  1854  Nr.  1247: 
hb.  M.  P.);  3400  m (Hackel  It  Hisp. -Lus.  1876:  hb.  M.  P.);  ad 
nives  (M.  Winkler  Reise  südl.  Span.  1873:  hb.  Bel.);  in  summis 
(M.  Winkler  Reise  Span.  Port.  1876:  hb.  K.) ; 3000—3300  m; 
sol.  schist.  (Hüter,  Porta,  Rigo  It.  Hisp.  Nr.  438,  1879:  hb.  B., 
hb.  D.,  hb.  H.,  hb.  M.  P.);  (Porta  et  Rigo  It.  III.  Hisp.  1891 
Nr.  556:  hb.  B.,  hb.  D.,  hb.H.,  hb.  Ro.,  hb.  U.  V.).  Gipfel  (Coli.  Balb. 
1851:  hb.  Ko.).  — Mulahacen  (Alioth  1853:  hb.  De.);  (Jimenes 
Plant,  regn.  Gran.  1873:  hb.  U.  V.);  9000'  (M.  Winkler  Reise 
südl.  Span.  1873:  hb.  K.);  3000— 3300  m sol.  schist.  (Porta  et  Rigo 
It.  III.  Hisp.  1891  Nr.  556:  hb.  B.,  hb.  D.,  hb.  H.,  hb.  Ro., 
hb.  U.  V.).  — Circa  Cueva  de  Panderon  (Alioth  1853 : hb.  De.). 

Verbreitung.  Iberische  Halbinsel:  Sierra  Nevada.  — Hoch- 
alpine Region. 

E.  Jiisjjidus  steht  dem  E.  unifiorus  sehr  nahe,  ist  aber  vor 
allem  durch  das  Auftreten  vieler  Drüsenhaare  neben  den  Deck- 
haaren an  Stengeln  und  Blättern  und  dann  auch  durch  die  rosa 
tingierten  Zungen  von  diesem  stets  leicht  zu  unterscheiden.  Über 
seine  Unterschiede  von  E.  Aragonensis  vergleiche  man  bei  diesem. 

Nach  Marcailhou  d'Aymeric  (Rev.  bot.  Toulouse  X,  p. 
675  [1892])  und  Gandoger  kommt  E.  hispidus  („ frigidus '•) 
außer  in  der  Sierra  Nevada  auch  in  den  Pyrenäen,  nach  letzterem 
sogar  auch  in  den  Westalpen  vor.  Ich  kann  diese  Ansicht  nicht 
teilen,  glaube  vielmehr  auf  Grund  zahlreicher  mir  vorliegender 
Belege  mit  Bestimmtheit  behaupten  zu  können,  daß  der  E.  „ fri- 
gidus“ der  Pyrenäen  nichts  anderes  ist  als  E.  Aragonensis , der 
der  Westalpen  aber  zu  E.  unifiorus  gehört. 

Gand oger  zieht  ganz  gegen  seine  sonstige  Gewohnheit 
seinen  E.  frigidus  als  Varietät  zu  E.  unifiorus  und  vereinigt  E. 
Aragonensis  mit  ersterem.  Die  Unterschiede  dieser  drei  Typen 
sind  aber  so  beträchtliche,  daß  man  bei  aller  Anerkennung  ihrer 
nahen  Beziehungen  doch  sicherlich  den  natürlichen  Verhältnissen 
am  besten  Rechnung  trägt,  wenn  man  sie  einander  koordiniert. 

Da  Lagascas  und  Rodriguez’  Diagnose  unzweideutig  ist 
und  der  Name  vhispidusa  gegenüber  gleichen,  anderen  Arten 
geltenden  Bezeichnungen  amerikanischer  Autoren  (Nutton  usw.) 
die  Priorität  hat,  ist  er  auch  dem  jüngeren,  wenngleich  gebräuch- 
licheren „ frigidus “ Boissiers  vorzuziehen. 

8.  Erigeron  Aragonensis. 

Nanus  vel  humilis.  Gaules  1—  7 cm  alti,  erecti  vel  parum 
curvati,  simplices,  monocepliali.  Eolia  basalia  viridia,  0,5 — 4 cm 
longa,  anguste  obovato-vel  elliptico-spatulata  vel  lineari-lanceo- 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  519 


lata,  breviter  petiolata,  saepe  acutiuscula,  lamina  usque  ad  7,  sae- 
pissime  2 — 3 mm  lata,  caulina  2 — 5 lineari-lanceolata,  rarius  lan- 
ceolata.  Squamae  50 — 60  involucrum  densissime  hirsuto-lanatum 
formantes,  arcte  adpressae,  raro  apice  reflexae,  erectae,  exteriores 
lineari-lanceolatae,  in  medio,  ubi  latissimae,  1 — 1,3  mm  latae, 
virides,  longissimae  6 — 7 mm  longae.  Indumentum  caulis  et 
foliorum  pili  simplices  magni  crispati,  in  lioc  parvis  multis,  in 
illis  glanduliferis  paucis  intermixtis,  squamarum  tantum  fere 
magni  longissimi,  valde  flexuosi.  Folia  in  margine  et  in  faciebus 
hirsuta,  demum  plus  minus,  interdum  totaliter  glabrescentia, 
caules  imprimis  in  parte  superiore  hirsutissimi , interdum  sicut 
involucrum  hirsuto-lanatissimi.  Capitula  media  vel  paene  magna, 
rarius  parva.  Pappi  setulae  3,5  mm  longae.  Flores  ligulati  ca. 
100 — 150,  ligulis  4 — 9 mm  longis,  0,8 — 1,2  mm  latis,  tubulosi 
flavidi. 

Erigeron  Aragonensis  Yierhapper  sp.  n. 

Synonyme:  Aster  Pyrenaeus  Pourret,  Chi.  Narb.  No.  128, 
in  Mein.  Acad.  Toul.  III  p.  308  (1788),  et  in  Timbal  et  Lagrave 
Eel.  Pour.  p.  114  (1875)  (extr.  du  Bull.  Soc.  Sc.  phys.  nat.  Toul. 
II  p.  1 — 147).  ? 

Erigeron  alvinum  Lapeyrouse,  Hist.  abr.  pl.  Pyr.  p.  511 
(1813)  p.  p.  non  L. 

E.  uniflorus  Willkomm  et  Lange,  Prodr.  Flor.  Hisp.  II  p. 
33  (1870) ; Grenier  et  Godron,  Fl.  Fr.  II  p.  99  (1850)  p.  p.  ; 
Nyman,  Consp.  fl.  Eur.  p.  388  (1878 — 82)  p.  p.  et  Suppl.  II.  1 
p.  174  (1889)  et  aliorum  autorum  non  L. 

E.  frigidus  Freyn  et  Gautier  in  Bull.  soc.  bot.  Fr.  XXVIII. 
p.  52  (1881).  Gautier  in  Bull.  soc.  bot.  Fr.  XXXVIII  sess.  extr. 
p.  XV  (1891);  Marcailliou  d’Aymeric  in  Rev.  de  bot,  X p.  675- 
680  (1892);  Rouy,  Suit.  Fl.  France  II  p.  79  (1891)  non  Boissier. 

E.  uniflorus  var.  frigidus  Gandoger  in  Bull.  soc.  bot.  Fr. 
XXXIX  p.  319  (1892)  pp. 

Tessenia  aJpina  Bubani,  Flor.  Pyr.  ed.  Penzig  II  p.  264 
(1900)  p.  p. 

E.  alpinus  subsp.  frigidus  Rouy  et  Foucaud,  Flor.  Fr.  VIII  p. 


160  (1903). 

Abbildungen:  Taf.  V Fig.  5. 

Standorte:  Pyrenäen.  Valle  d'Eynes  (Herb.  Fauche 
1828:  hb.  B.) ; (1830:  hb.  B.) ; 7000  ped.  (hb.  B.) ; (ex  herb. 
Koechel : hb.  N.) ; (Coli.  Moquin-Tandon  No.  252.  1848:  hb. 
M.  P.) ; (hb.  Be.).  — Pic  du  midi  (hb.  Ko.) ; (Filippi  hb.  T.).  — 
Nuria  (Herb.  F.  Tremols  1870  : hb.  H.).  — Andore  : Mons  Ca- 
nillo  (E.  Bourgeau  Pyr.  Esp.  hb.  B.) ; (1847:  hb.  D.);  (Herb. 
Fauconnet  1849  : hb.  i)e.).  — Cambre  d’Are  et  Mont  Bonis  (Herb. 
Irat  1846:  hb.  D.,  hb.  F.)  ; Combredita  prope  Mont  Bonis  (Herb. 
Irat  1846  : hb.  De.).  — Les  lacs  de  Caranga  2600  m (G.  Gautier: 
Fl.  Narb.  Corb.  Pyr.  1881:  hb.  B.).  — Pic  de  Geant  2900  m 
(Gautier  Fl.  Narb.  Corb.  Pyr.  1882  : hb.  M.  F.).  — Mt,  Canigou 
(M.  Maille  : hb.  D.,  hb.  De.) ; Mt.  Canigou-Montagne  (hb.  F.). 
Montagne  (hb.  F.).  — Monnee  (Bordere  1872  : hb.  De.). 


520  Vi  e r h a p p e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

Verbreitung.  Östliche  Pyrenäen.  — Hochalpine  Region. 

Es  ist  kaum  zu  verstehen,  daß  diese  so  auffällige  Pflanze 
nie  die  ihr  gebührende  Würdigung  gefunden  hat.  Obwohl  sie 
durch  ihre  schmäleren  Blätter,  das  dichte,  wollig-krause  Indu- 
ment  des  oberen  Stengelteiles  und  Involukrums,  die  großen  Köpfe 
und  vor  allem  die  viel  längeren  Ligulae  — E.  Aragonensis  hat 
die  längsten  Zungen  unter  allen  hier  besprochenen  Arten  und 
erinnert  in  dieser  Hinsicht  an  den  amerikanischen  E.  grandi- 
florus  Hooker  — sehr  auffällig  ist  und  sich  durch  alle  diese 
Merkmale  sowohl  von  E.  hispidus  als  auch  von  E.  uniflorus,  von 
ersterem  noch  überdies  dadurch  unterscheidet,  daß  sie  wie  E. 
uniflorus  am  Stengel  außer  den  großen  zahlreiche  kleine  Deck- 
haare und  nicht  wie  dieser  Drüsenhaare  besitzt  — wurde  sie 
dennoch  von  den  einen  Autoren  mit  dem  ersteren,  von  den  an- 
deren mit  dem  letzteren  verwechselt. 

Der  Umstand,  daß  E.  Aragonensis  in  der  Bekleidung  mit  E. 
uniflorus  übereinstimmt  und  sich  von  E.  hispidus  wesentlich 
unterscheidet,  erweckt  den  Anschein,  daß  er  mit  jenem  in  näheren 
Beziehungen  steht  als  mit  diesem.  Die  Verb reitungs Verhältnisse 
der  in  Rede  stehenden  Arten,  insbesondere  die  Tatsache,  daß 
E.  uniflorus  in  den  Pyrenäen,  ohne  daß  Übergänge  vorhanden 
wären,  gemeinsam  mit  E.  Aragonensis  wächst,  machen  es  jedoch 
wahrscheinlicher,  daß  sich  die  Sache  umgekehrt  verhält,  denn 
es  ist  nicht  anzunehmen  und  widerspricht  den  ganzen  sonstigen 
Verbreitungs  Verhältnissen  der  hier  ab  gehandelten  Arten,  daß  zwei 
zunächst  verwandte  Typen  ein  gemeinsames  Areal  bewohnen. 
Die  Annahme,  daß  E.  Aragonensis  trotz  des  bedeutsamen  Unter- 
schiedes in  den  Trichomen  ein  Abkömmling  des  E.  hispidus  ist, 
der  unter  geeigneten  Verhältnissen  von  der  Sierra  Nevada  nach 
den  Pyrenäen  gelangt  ist  und  sich  in  Anpassung  an  die  dort 
herrschenden  Vegetationsverhältnisse  zu  E.  Aragonensis  um- 
gestaltet hat,  scheint  mir  demgemäß  mehr  Anspruch  auf  Be- 
rechtigung zu  haben. 

Ob  Pourret  unter  seinem  Aster  Pyrenaicus  diese  Pflanze 
oder  den  in  den  Pyrenäen  gleichfalls  vorkommenden  E.  uni- 
florus oder  gar  T.  alpina  verstanden  hat,  ist  aus  seiner  Diagnose 
„Caule  unifloro,  foliis  alternis,  strictissimis  calycibusque  villosis“ 
unmöglich  zu  entnehmen. 


9.  Erigeron  Elbnrsensis. 

Nanus.  Caules  1 — 5 ex  eodem  rhizomate,  0,1 — 5 cm  longi, 
erecti  vel  parum  curvati,  virides,  simplices,  monocephali.  Folia 
basalia  crassiuscula,  oblonge  obovato-spatulata,  1 — 3 cm  longa, 
capitula  aequantia  vel  superantia,  3 — 4 mm  lata,  obtusa,  caulina 
1 — 3 internodia  multum  superantia,  basalibus  non  multo  breviora, 
angustiora,  etiam  obtusa.  Squamae  30 — 50,  involucrum  breviter 
hirsutum  formantes,  erectae,  anguste  lanceolatae,  virescentes,  ad 
apicem  plus  minus  purpurascentes,  1—1,3  mm  latae,  longissimae 
5—6  mm  longae.  Indumentum  caulis  et  foliorum  pili  simplices 
mägni  breves,  recti,  parvis  et  (in  illo)  glanduliferis  parvis  inter- 


V ierhapper.  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  521 


mixtis,  squamarum  pili  simplices  magni  breves  recti,  imprimis 
in  tergo  et  marginantes  multi  a basi  usque  ad  apicem.  Caules 
dense,  breviter,  patule  hirsuti,  folia  in  marginibus  dense  ciliata, 
in  pagina  utraque  glabrescentia,  involucra  breviter  hirsuta.  Capi- 
tula  parva.  Pappi  setae  3,5  mm  longae.  Flores  ligulati  ca.  80, 
ligulis  tantum  2,5  mm  longis,  0,7  mm  latis. 

Erigeron  Elbursensis  Vierhapper  hoc  loco. 

Erigeron  Elbrusense  Boissier,  Diagn.  pl.  nov.  or.  ser.  I. 
fase.  11.  p.  1 (1849). 

Synonyme.  E.  Elbrusense  Boissier,  Fl.  or.  III.  p.  165 
(1875)  p.  p. 

Abbildungen.  Taf.  IV.  Fig.  1. 

Standorte.  Nord-Persien.  Elburs.  Hasartschal  in  part. 
occ.  m.  Elbrus  (Th.  Kotschy,  Pl.  Pers.  bor.  1843.  Ed.  R.  F.  Ho- 
henacker 1846:  hb.  B.,  hb.  Br.,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.).  — In 
frigidis  alpium  Totschal  3800  m.  s.  m.  (Bornmüller  It.  Pers.  alt. 
1902.  Nr.  7501 : hb.  Bornmüller,  hb.  M.  P.,  hb.  U.  V.). 

Verbreitung.  Elburs.  — Alpine  Region. 

E.  Elbursensis  ist  eine  der  kleinsten  Erigeron- Arten.  Von 
E.  uniflorus  und  Verwandten  unterscheidet  er  sich,  wie  schon 
Boissier  richtig  bemerkt,  durch  das  viel  kürzere,  haarige  und 
nicht  wollige  Indument,  die  (durchschnittlich)  kleineren,  oft  fast 
sitzenden  Köpfchen  und  die  kürzeren  Ligulae:  „Planta  vix  pol- 
licaris,  capitula  paulo  minora  eis  E.  uniflori , a quo  praeter  capi- 
tula  e caespite  non  exserta  differt  involucro  breviter  hirto  nec 
lanato,  ligulis  discum  paulo  tantum  excedentibus“  (Boissier  1.  c.). 
Von  E.  uniflorus  subsp.  Bithynicus , dessen  Zwergformen  ihm  nahe- 
kommen, ist  er  durch  schmälere  Blätter  von  E.  Daenensis  durch 
die  viel  kleineren  Köpfchen  leicht  auseinander  zu  halten. 

Nach  H ei  in  er  1 (in  Stapf  Beitr.  Fl.  Lyc.  Car.  Mes.  I.  in 
Denkschr.  k.  Akad.  AViss.  L.  Bd.  matli.  nah  Kl.  p.  110  [1885]) 
wächst  am  lycischen  Akdagh  eine  Mittelform  zwischen  E uni- 
florus und  Elbursensis. 

Anhang. 

Mit  den  hier  besprochenen  Arten  ist  die  Liste  der  Mono- 
cephali  lange  nicht  erschöpft.  Die  Gebirge  Mittel-  und  Ostasiens 
und  namentlich  die  Kordilleren  und  Anden  der  neuen  AVelt  be- 
herbergen noch  zahlreiche  verwandte  Formen.  Im  folgenden 
muß  ich  mich  aus  naheliegenden  Gründen  darauf  beschränken, 
in  Kürze  die  häufigsten  derselben  namhaft  zu  machen. 

Im  Himalaja,  Alatau,  Altai,  in  den  Gebirgen  um  den  Baikal- 
see und  auch  noch  in  nördlichen  Gebieten  Sibiriens  werden  die 
Monocephali  durch  einen  relativ  sehr  mächtigen,  hochwüchsigen 
Typus  vertreten.  Es  ist  E.  eriocalyx  (Ledebour)  (=  E.  alpinus 
ß eriocalyx  Ledebour,  Flor.  Alt.  IV.  p.  91  [1833]),  in  Fl.  Ross.  1. 
c.  als  Synonym  zu  E.  uniflorus  gestellt.  Von  E.  uniflorus  ist 
er  vor  allem  durch  den  robusteren  Wuchs,  reicher  beblätterte 
Stengel,  viel  größere  Basalblätter  und  die  größeren  Köpfe  ver- 
schieden, steht,  ihm  aber  zweifelsohne  sehr  nahe.  Ich  sah  Be- 


522  Y ie  rli  app  e r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


lege  von  nachfolgenden  Standorten:  Baikalgebirge  (Turczaninow 
1829:  hb.  B.,  hb.  M.  P.).  — Sibirien.  Jenisei.  Dudinka  69° 
35'  n.  (Arnell  1876  : lib.  Be.).  — Altai  (hb.  M.  P.)  ; (Ledebour: 
hb.  Be.,  hb.  M.  P.) ; (Politow  : hb.  U.  V.)  ; Flor.  or.  Altaica 
(1839.  Hb.  Bunge:  hb.  M.  P.).  — Alatau  (C.  A.  Meyer  1841: 
hb.  B.).  — Himalaja  (hb.  B.) ; (Jaeschke  : hb.  Be.)  ; In  monti- 
bus  altioribus  14000'  (Jaeschke  1868:  hb.  K.) ; Lahoul  (Jaeschke: 
hb.  U.  V.);  Falori-Paß  (Jaeschke : hb.  U.  V.) ; Djalori-Paß  (Heyder: 
hb.  K.)  ! Tschaudon-Paß  (Jaeschke  : hb.  U.  V.). 

Im  Alatau  wächst  E.  petiolaris,  eine  Rasse,  welche  von  E. 
eriocalyx  durch  die  steiflichen,  aufrechten,  noch  reicher  beblät- 
terten Stengel,  also  z.  T.  durch  analoge  Merkmale  wie  E.  neg- 
lectiformis  von  typischem  E.  uniflorus  verschieden  ist.  Sie  wurde 
von  Winkler  als  Aster  alpinus  var.  petiolaris  bezeichnet.  Ich 
untersuchte  folgende  Belege:  Alatau  (C.  A.  Meyer  1841  : hb.  B.); 
Kungei  Alatau.  Kakvirok,  ad  fontes  fl.  Kabin  majoris.  reg.  alp. 
(Brotherus  1S96:  Herb.  Mus.  Helsingfors.  PI.  Turk. : hb.  B.). 

Der  Typus  der  turkestanischen  Gebirge  — Turkestan  (Fetis- 
sow  1880:  hb.  B.) ; Mont  Alexander  9000 — 10000'  (Fetissow 
1880  : hb.  Be.);  Aryslyn  9000 — 10000’  (Regel  It.  Turk.  hb.  F., 
hb.  M.  P. , hb.  U.  V.);  In  montibus  Isussamyr  8000 — 10000' 
(Fetissow  1881:  hb.  B.) ; Karsk  9000 — 10000'  (Regel  It.  Turk. 
1879  : hb.  Ko.)  — weicht  von  E.  eriocalyx  und  petiolaris  durch 
niedrigeren,  meist  gedrungeneren  Wuchs  und  bedeutend  dichtere 
Behaarung  der  Vegetationsorgane  ab.  Letzteres  Merkmal  unter- 
scheidet ihn  auch  von  E.  uniflorus.  dem  er  schon  sehr  nahe 
steht.  Er  figuriert  in  manchen  Herbarien  als  E.  uniflorus  var. 
incana  C.  A.  Winkler.  Da  bereits  ältere  Homonyme  existieren, 
schlage  ich  vor,  ihn  als  E.  Turkestanicus  zu  bezeichnen. 

Während  die  bisher  besprochenen  Formen  durch  unver- 
zweigte , einköpfige  Stengel  ausgezeichnet  sind , ist  E.  oreades 
(Schrenk)  Fisch,  u.  Mey.  (Ind.  sein.  hört.  Petr.  XI.  Suppl.  p.  17 
sec.  Ind.  Kew.)  {— E.  uniflorus  ß oreades  Schrenk,  Enum.  alt.  pl. 
nov.  p.  39  (1842)),  der  mir  leider  nicht  bekannt  geworden  ist, 
nach  Schrenks  Diagnose  zu  schließen,  ein  Vertreter  der  Mono- 
cephali  mit  mehrköpfigen  Stengeln. 

Die  Gliederung  dieser  Gruppe  ist  sicherlich  in  Asien  eine 
viel  reichere,  als  hier  angedeutet  wurde.  Es  ist  nicht  ausge- 
schlossen, daß  das  Studium  eines  reicheren  Materiales  ergeben 
wird,  daß  auch  E.  eriocalyx  in  dem  Sinne,  wie  ich  ihn  hier  auf- 
fasse, eine  mehrere  Sippen  umfassende  Kollektivspezies  ist.  Viel- 
leicht ist  auch  die  von  mir  zu  E.  uniflorus  gestellte  Pflanze  vom 
Gebirge  Schibet  in  Nordsibirien  nicht  als  zu  diesem  gehörig, 
sondern  als  depauperierte  Form  des  E.  eriocalyx  aufzufassen. 
Morphologische  Charaktere  allein  erweisen  sich  als  vollkommen 
unzureichend  zur  Lösung  dieses  Problemes. 

Zum  Schlüsse  sei  noch  in  wenigen  Worten  der  amerikani- 
schen Sippen  der  Monocephali  gedacht.  Es  wurde  bereits  an 
anderer  Stelle  hervorgehoben,  daß  E.  Unalaschkensis  in  den 
Rocky  Mountains  durch  den  ihm  sehr  nahestehenden  E.  melano- 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-  Arten  Europas  etc.  523 


cephalus  vertreten  wird.  Eine  mit  diesem  sehr  eng  verwandte 
Pflanze  ist  E.  leucotrichus  (Rydberg  in  Bull.  Torr.  CI.  28  p.33  [1901]). 
Als  etwas  stärker  abweichende,  aber  sicherlich  zu  den  Monoce- 
phali  gehörende  Arten  sind  E.  lanatus  und  grandiflorus  Hooker 
(Flor.  bor.  Am.  II.  p.  17  t.  121  und  p.  IS  t.  123  [1840])  sowie 
die  kalifornischen  E.  Macounii  und  elatior  Greene  (in  Pittonia  III 
p.  162  u.  163  [1896 — 98])  zu  nennen.  In  den  Anden  sind  wahr- 
scheinlich Spezies  wie  E.  Andicola  De  Candolle  (Prodr.  syst.  nat. 
regn.  veg.  V p.  287  [1836])  (Chilenische  Anden)  und  der  an  der 
Magelhänstraße  vorkommende  schmalblätterige  E.  Myosotis  Per- 
soon  (Syn.  II  p.  431  [1807])  u.  a,  die  Repräsentanten  der  Mönocephali. 

Ob  auch  die  von  Hoffmann  (in  Engler  u.  Prantl  Nat. 
Pflanzenfam.  IV  5)  in  einer  eigenen  Sektion  ( Oritrophium ) ver- 
einigten Arten1)  aus  der  Verwandtschaft  des  E.  pulvinatus  Wed- 
dell  (Chlor.  And.  I p.  194  [1855])  der  Anden  Bolivias  in 
diesem  Sinne  aufzufassen  sind,  mag  dahingestellt  bleiben,  ist 
aber  keineswegs  von  vornherein  ausgeschlossen. 

C.  Die  Bastarde. 

Bastarde  spielen  in  den  Gattungen  Trimorpha  und  Erigeron 
im  allgemeinen  keine  große  Rolle,  und  auch  bigenerische  Hy- 
briden sind  nicht  eben  häufige  Erscheinungen.  Während  E. 
Hülsenii  Vatke  (Oe.  B.  Z.  XXI  p.  346  [1871]),  der  charakte- 
ristische Bastard  aus  T.  acris  und  E.  Canadensis  gar  keinen 
Pollen  in  den  verkümmerten  Antlieren  besitzt  und  infolgedessen 
sehr  leicht  als  Hybride  zu  erkennen  ist,  verfügen  die  anderen 
mutmaßlichen  Bastarde,  soweit  ich  dies  an  getrocknetem  Ma- 
teriale beobachten  konnte,  über  bald  größere,  bald  geringere 
Quantitäten  anscheinend  guter  oder  doch  von  solchen  nicht 
unterscheidbarer  Pollenkörner,  so  daß,  um  solche  Kreuzungen  zu 
erkennen,  vollkommene  Vertrautheit  mit  den  morphologischen 
Charakteren  ihrer  Stammeltern  unerläßliche  Voraussetzung  ist. 
Die  Tatsache,  daß  es  zwischen  Trimorpha-  und  Erigeron- Arten 
Bastarde  gibt,  beweist  wohl  die  nahe  Zusammengehörigkeit  dieser 
beiden  Formenkreise,  bedingt  aber  keineswegs  ihre  Vereinigung 
zu  einer  einzigen  Gattung. 

Die  Merkmale  der  Bastarde  halten  entweder  zwischen  denen 
ihrer  Stammeltern  die  Mitte  oder  sind  mit  denen  einer  der  bei- 
den Stammpflanzen  identisch. 

Bisher  sind  folgende  Trimorpha-  und  AV^mm-Bastarde  be- 
kannt geworden. 

1.  T.  Attica  X T.  alpina  (intermedia)  — E.  intermedius  Trachsel 

sec.  Brügger  in  Jahresber.  naturf.  Ges.  Graub.  XXIII, 
p.  105  (1880)  non  Schleicher  = E.  Trachselii  Dalla  Torre. 

2.  T.  Attica  X T.  acris  — E.  Favrati  Gremli  N.  Beitr. 

El.  Schweiz.  I,  p.  14  (1840). 

3.  T.  Attica  X T.  angulosa  — E.  glareosum  Brügger  I.  c. 

*)  Humboldt,  Bon pl and  und  Kotschy  fassen  sie  wegen  der 
keulig  verdickten  Griffel  als  Sektion  von  Aster  ( Oritrophium ) auf. 


524  Y ierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


4.  T.  alpina  X T.  angulosa  — ohne  binären  Namen  Brügger 
1.  c.  p.  104. 

5.  T.  alpina  (intermedia)  X T.  angulosa  — E.  paradoxum 
Brügger  1.  c.  p.  105. 

6.  T.  alba  X E.  uniflorus  — E.  Christii  J.  0.  Wolff  bei 
Chenevard  in  Bull.  herb.  Boiss.  2.  ser.  IV.  p.  642  (1904). 

7.  T.  alpina  X E.  polymorphus  ■ — E.  Helveticum  Brügger 
1.  c.  p.  105. 

8.  T.  alpina  X E.  uniflorus  — E.  Rhaeticum  Brügger  1.  c. 
p.  105. 

9.  T.  alpina  (intermedia)  X E.  uniflorus  — E.  Engadinense 
Brügger  1.  c.  p.  105. 

10.  T.  angulosa  X E.  polymorphus  — ohne  binären  Namen 
Brügger  1.  >c.  p.  105. 

Von  keinem  einzigen  dieser  angeblichen  Bastarde  habe  ich 
Originalbelege  gesehen,  so  daß  ich  mich  aller  Kritik  enthalten 
muß.  Ich  selbst  habe  in  den  von  mir  revidierten  Sammlungen 
folgende  mutmaßliche  Hybriden  angetroffen : 

1.  Trimorpha  Attica  X Trimorpha  angidosa  (E.  glareosus 
Brügger). 

Habitu  sp.  T.  angulosa , sed  indumento  glanduloso  sp.  T.  At- 
tica revocans.  Capitulorum  magnitudine  inter  parentes  media. 

Standort.  Alpen.  Schweiz.  Zermatt:  Gletschermoränen. 
1500  m (Wolf  in  Baenitz  herb.  Eur.  als  E.  Favrati : hb.  U.  V.). 

2.  Trimorpha  Attica  X Erigeron  polymorphus  ( T.  Vandasii 
Vierhapper). 

Habitu  elato,  caule  valde  folioso,  indumento  glanduloso  sp. 
T.  Attica , foliis  squamisque  angustis,  dilucide  viridibus  sp.  E. 
polymorphus  revocans.  Pilis  glanduliferis  quam  in  sp.  T.  Attica 
paucioribus  et  floribus  femineis  eligulatis  paene  deficientibus 
inter  parentes  medium  tenens. 

Standort.  Balkan.  Herzegowina.  Mostar.  Velez.  1500m 
(Vandas  Flor.  Here,  centr.  1893:  hb.  H.,  hb.  U.  V.). 

Ein  ähnlicher  Typus  auch  in  Burnats  Sammlung:  Südliches 
Piemont.  Val  de  fenetre,  San  Giacomo,  route  de  la  Madonna: 
hb.  Bu.). 

Die  hybride  Abkunft  der  T.  Vandasii  glaube  ich  mit  voller 
Bestimmtheit  behaupten  zu  können.  Über  die  Stammeltern 
kann,  da  an  dem  betreffenden  Standorte  in  der  Herzegowina 
keine  anderen  Arten  als  die  genannten  Vorkommen,  gar  kein 
Zweifel  sein. 

In  den  Antheren  der  schon  in  ziemlich  vorgeschrittenem 
Stadium  befindlichen  Zwitterblüten  befindet  sich  Pollen  in 
mäßiger  Menge.  In  den  Fruchtknoten  sind  keine  heranreifen- 
den Embryonen  zu  beobachten,  ein  Umstand,  der  übrigens  des- 
wegen nicht  als  Beweis  für  die  Sterilität  des  Bastardes  ver- 
wendet werden  kann,  weil  auch  Arten  in  diesem  Stadium  viel- 
fach noch  keine  wohlentwickelten  Keimlinge  aufweisen. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  525 

Im  folgenden  zähle  ich  diejenigen  Typen  auf,  deren  Ba- 
stardnatur ich  nur  für  möglich  halte,  weshalb  ich  es  auch  unter- 
lasse, ihnen  binäre  Namen  zu  geben. 

1.  Trimorpha  alba  X Trimorpha  alpina  (?) 

Indumento  glanduloso-hirsuto  inter  sp.  T.  alba  et  T.  alpina 
intermedia,  habitu  modo  hanc  modo  illam  revocans. 

Standorte.  Alpen.  Tirol.  Innervillgraten  (Scheitz:  hb. 
M.  F.).  — Schweiz.  Wallis.  Simplonpaß.  Gondo.  Granit.  850 — 
1200  m (Wolf  1878:  hb.  Br.);  Yal  Bagnes.  Granit  (Favrat  1871: 
hb.  K.)  — Alpes  maritimes.  Col  de  Pelousette,  sur  Salzo  Moreno. 
Gres.  2500  m (Y.  B.  B.  C.  1902:  hb.  Bu.). 

2.  Trimorpha  borealis  X Trimorpha  polita  (?) 

Statura,  caule  bicephalo,  indumento  glanduloso  ad  apicem 
caulis  et  in  involucris  pilis  magnis  immixtis,  capitulorum  magni- 
tudine  inter  sp.  T.  borealis  et  polita  medium  tenens,  floribus 
femineis  ligulatis  longis,  abrupte  in  eligulatos  transeuntibus  illam, 
hanc  indumento  praecipue  glanduloso  revocans. 

Standort.  Skandinavien.  Norwegen.  Dovre  (Jönsson 
u.  Falck,  1865:  hb.  P.). 

8.  Trimorpha  alba  X Erigeron  polymorphus  (?) 

Habitu,  coloratu,  foliis  sp.  E.  polymorphus , indumento  sp. 
T.  alba. 

Standort.  Westalpen.  Monte  Cenisio  (Pariatore  1850: 
hb.  F.). 

4.  Trimorpha  alpina  X Erigeron  polymorphus  (?)  (E.  Helveti- 
cas Brügger). 

Forma  a:  Glabritie  caulium  et  foliorum  sp.  E.  polymorphus, 
floribus  femineis  eligulatis  praesentibus  sp.  T.  alpina  revocans. 

Standorte.  Alpen.  Kärnten.  Pasterze  (Freyberger:  hb. 
z.  b.  G.). 

Tirol.  Campitello - Fedajapaß,  in  Gesellschaft  der  mutmaß- 
lichen Stammeltern  (Vierhapper  1905:  hb.  U.  V.). 

Es  ist  auch  möglich,  daß  diese  Pflanze  mit  der  von  mir 
als  T.  calcarea  bezeichneten  Kalkform  der  T.  alpina  iden- 
tisch ist. 

Forma  ß.  Caulium  et  foliorum  indumento  evidenter  hir- 
suto  sp.  T.  alpina , florum  femininorum  eligulatorum  absentia  sp. 
E.  polymorphus  revocans. 

Standorte.  Alpen.  Kärnten.  Pasterze  (Hoppe : hb.  M.  P.). 

Tirol.  Campitello -Fedajapaß  zwischen  den  mutmaßlichen 
Stammeltern  (Vierhapper  1905:  hb.  U.  V.). 

Möglicherweise  auch  nur  eine  Form  der  T.  alpina,  ohne 
zungenlose  weibliche  Blüten,  wie  ich  deren  eine  bei  Besprechung 
dieser  Art  namhaft  gemacht  habe. 

Vielleicht  war  der  durch  Bastardierung  hervorgerufene 
Formenreichtum  der  Erigeronten  auf  der  Pasterze  der  Grund 
dafür,  daß  Hoppe  so  viele  Formen  beschrieben  hat1). 


*)  Vergleiche  unter  den  Synonymen  der  T.  alpina. 


526  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

Forma  y.  Caulium  et  foliorum  indumento  parum  liirsuto 
inter  parentes  medium  tenens,  involucri  viridis  glabritie  sp. 
E.  polymorphus , floribus  femineis  eligulatis  praesentibus  sp. 
T.  alpina  revocans,  foliis  valde  auctis  hybrida  designata. 
Synonym.  E.  alpinus  y intercedens  Briquet  1.  c.  p.  p. 
Standort.  Alpen.  Alpes  Lemaniennes.  Pre  de  Scaix, 
au  dessus  des  Aralets  deVernant  (Briquet,  Fl.  Alp.  Lern.  1892 : hb.  De.). 

Die  Bastardnatur  dieser  durch  die  bedeutsame  Förderung 
ihrer  Assimilationsorgane  sehr  auffälligen  Pflanze  halte  ich  für 
sehr  wahrscheinlich. 

5.  Trimorplia  Hungarica  X Erigeron  uniflorus  (?). *) 

Habitu,  foliorum  forma,  capitulorum  magnitudine  et  ligu- 

larum  colore  sp.  T.  Hungarica,  foliorum  glabritie  et  florum 
femineorum  absentia  sp.  E.  uniflorus  vel  foliorum  basalium 
forma  et  involucrorum  indumento  hanc,  floribus  eligulatis  prae- 
sentibus illam  revocans. 

Standorte.  Karpathen.  Tatra  (Schultz  Herb.  norm.  n.  s. 
C.  29,  Nr.  2847:  hb.  B.,  hb.  Be.,  hb.  M.  P.,  hb.  UV.);  (Veselsky 
1860:  hb.  R.,  hb.  z.  b.  Gr.);  Gralizien,  1600  m (Wagner  1889  in 
Magnier  Fl.  sei.  exs.  Nr.  2224:  hb.  Br.,  hb.  H.,  hb.  M.  P.) ; 
Kleines  Kohlbachtal.  Seewand  (Sagorski  1887:  hb.  Br.);  1600  m 
(Sagorski  1888:  hb.  Br.).  — Zentralkarpathen  (Jabornegg  1857: 
hb.  M.  P.).  — Belaer  Kalkalpen.  Drechselhäuschen  (Bosmacki 
1856:  hb.  T.);  (Ullepitsch  1886,  1892:  hb.  U.  V.);  (Pax  1893:  hb. 
Pax);  Roter  Lehm  (Ullepitsch  1892:  hb.  De.,  hb.  U.  Y.);  (Pax 
1893:  hb.  Pax);  Kalk,  1600 — 1700  m (Ullepitsch  1892:  hb.  U.  V.); 
Durlsberg  (Scherfel  1864:  hb.  z.  b.  Gr.) ; Stimberg,  1600  m (Sa- 
gorski 1888:  hb.  D.). 

Außer  ihrem  morphologisch  intermediären  Verhalten  läßt, 
sich  nichts  Positives  namhaft  machen,  was  für  die  Bastardnatur 
dieser  Typen  spräche.  Es  muß  ausdrücklich  hervorgehoben 
werden,  daß  die  Art  des  Vorkommens  der  beiden  Stammeltern 

— E.  uniflorus  wächst  fast  nur  in  der  aus  Urgestein  aufgebauten 
Hohen  Tatra,  T.  Hungarica  fast  nur  in  den  Belaer  Kalkalpen  - 
das  Zustandekommen  einer  Bastardbildung  einleitenden  Wechsel- 
befruchtung nicht  gerade  begünstigt.  Der  Umstand  jedoch,  daß 
E.  uniflorus  dennoch  gelegentlich  auch  in  den  Belaer  Kalkalpen 
und  T.  Hungarica  ebenso  in  der  Hohen  Tatra  auftritt,  und  daß 
an  Zwischenformen  nicht  hybriden  Ursprunges  absolut  nicht 
gedacht  werden  kann,  veranlaßt  mich  dennoch,  diese  Formen 

— unter  Vorbehalt  — als  Bastarde  aufzuführen. 

6.  Trimorplia  borealis  X Erigeron  uniflorus  (?). 

Foliorum  basalium  forma  florumque  femineorum  praesentia 
sp.  T.  borealis , caulium  partium  superiorum  et  involucrorum  in- 
dumento albide  lanuginoso- liirsuto  sp.  E.  uniflorus  revocans, 
statura  inter  parentes  medium  tenens. 

Synonyme:  E.  alpinus  y leucocephalus  Blvtt  1.  c. 
Standorte.  Skandinavien.  Dovre  (Jönsson  1865:  hb.z. b.  Gf.); 
(Murbeck  Fl.  Norv.  1886:  hb.  U.  V.).  — Kundshö  (1882:  hb.  Be.). 


')  E.  Uechtritzii  Vierh.  in  lit. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  527 


Von  diesem  Typus  gilt  mutatis  mutandis  das  über  den 
vorigen  Gesagte.  Es  sei  nur  hervorgehoben,  daß  ich  die  Wahr- 
scheinlichkeit des  Zustandekommens  Bastardierung  vermittelnder 
Kreuzbefruchtung  in  diesem  Falle  für  viel  größer  halte  als  in 
jenem.  Möglicherweise  gehören  einige  der  für  Grönland  und  Island 
angegebenen  Formen  der  T.  borealis  mit  eligulaten  Blüten  hierher. 

7.  Erigeron  amphibolus  X Erigeron  uniflorus  (?) 

Foliorum  et  squamarum  coloratu  dilucido  et  caulibus  interdum 
bicephalis  sp.  E.  amphibolus , caulibus  plerumque  monocephalis,  foli- 
oruni  basalium  forma  et  indumento  capitulorum  longo  densoque 
sp.  E.  uniflorus  revocans. 

Synonyme:  E.  uniflorum  var.  albiflora  Ruprecht  in  exs. 

Abbildung.  Taf.  IV.  Fig.  3. 

Standorte.  Kaukasus.  Tuchetien.  Antschabalar.  1300 
bis  1600  hp.  (Ruprecht:  hb.  B.). 

Wenn  auch  diese  Hybriden  zufällige  Bildungen  sind,  deren 
Kenntnis  an  und  für  sich  für  das  Verständnis  der  Phylogenie 
der  Gattung  völlig  belanglos  ist,  so  wird  doch  vielleicht  die 
gesicherte  Tatsache,  daß  es  überhaupt  Erigeron- Hybriden  gibt, 
für  den  Deszendenztheoretiker  nicht  immer  ohne  Bedeutung- 
bleiben.  Wenn  es  nämlich  — wie  dies  für  andere  Bastarde 
bereits  geschehen  ist  — gelingen  sollte  nachzuweisen,  daß  hy- 
bride Erigeron  - Stöcke  im  Laufe  der  Jahre  eine  Steigerung  ihrer 
Fertilität  erfahren,  und  daß  sie  imstande  sind,  Nachkommen- 
schaft mit  im  Laufe  der  Generationen  sich  erhöhender  Frucht- 
barkeit zu  liefern,  so  würde  es  uns  leichter  möglich  werden, 
daran  zu  glauben,  daß  es  auch  heute  schon  gewissermaßen 
zu  Arten  gewordene  Hybriden  gibt,  wie  ich  in  T.  neglecta 
eine  solche  zu  sehen  vermeine.  Dem  Kulturversuche  und  Ex- 
perimente steht  da  noch  ein  weites  Feld  der  Betätigung  offen. 

III.  Phylogenetische  Ergebnisse. 

Das  den  Arten  der  Gattungen  Trimorpha  und  Erigeron  wie 
überhaupt  den  Kompositen  eigene  große  Wanderungsvermögen, 
für  welches  insbesondere  auch  die  große  Verbreitung  Zeugnis 
gibt,  die  der  amerikanische  E.  Canadensis  in  der  alten  Welt 
und  sogar  in  Australien  gefunden  hat,  und  ihre  immense  An- 
passungsfähigkeit sind  zwei  für  das  Verständnis  des  Entwick- 
lungsganges dieser  beiden  Pflanzengruppen  sehr  wesentliche 
Momente.  Das  erstere  läßt  es  verständlich  erscheinen,  daß  sie 
so  große  Gebiete  besiedeln,  die  letztere,  daß  sie  sich  in  denselben 
auch  halten  und  in  großer  Mannigfaltigkeit  gliedern  konnten. 

AVenn  sich  auch  das  Studium  der  Stammesgeschichte  der 
beiden  Gattungen  dadurch,  daß  sie  in  den  meisten  Gebirgen 
durch  Paare  infolge  analoger  Anpassung  einander  sehr  ähnlich 
sehender  \md  daher  oft  schwer  unterscheidbarer  Typen  vertreten 
werden,  zunächst  einigermaßen  kompliziert,  so  wird  es  doch, 
wenn  man  einmal  die  morphologischen  Verhältnisse  richtig  zu 
beurteilen  gelernt  hat,  gerade  wegen  dieses  Formenparallelismus, 
der  die  formverändernden  — und  neubildenden  Wirkungen  der 


528  Vie  rhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

äußeren  Faktoren  gleich  an  je  einem  Artenpaare  zu  beobachten 
gestattet,  wesentlich  erleichtert  und  überaus  anregend. 

Daß  die  Sonderung  der  Linne’schen  Gattung  Erigeron  in 
zwei  Gattungen,  Trimorpha  und  Erigeron  s.  s.  wirklich  berechtigt 
ist,  dürfte  aus  der  Schilderung  des  mutmaßlichen  Entwicklungs- 
ganges der  in  Rede  stehenden  Arten,  welche  die  Aufgabe  dieses 
Abschnittes  sein  soll,  mit  voller  Bestimmtheit  hervorgehen. 
Nichts  spricht  mehr  für  die  Berechtigung  der  Annahme  eines 
diphyletischen  Ursprunges  der  unsere  Alpen  bewohnenden  Eri- 
geronten  als  die  unabweisbare  Tatsache,  daß  dieselben,  soweit 
sie  zu  Trimorpha  gehören,  mit  Arten  der  den  Gebirgen  vor- 
gelagerten Ebenen  Europas  und  Asiens  aus  der  Gattung  Tri- 
morpha selbst  und  Conyza  sehr  nahe  verwandt  sind,  während 
die  europäischen  and  asiatischen  alpinen  Arten  der  Gattung 
Erigeron  s.  s.  verwandter  Formen  in  den  Ebenen  der  alten  Kon- 
tinente entbehren,  anstatt  dessen  aber  zu  vielen  amerikanischen 
Formen  in  innigen  Beziehungen  stehen.  Während  wir  demnach 
für  die  alpinen  Trimorphen  annehmen  dürfen,  daß  sie  sich  in 
der  alten  Welt  aus  Arten  der  Tiefländer,  wie  sie  heute  noch  in 
Asien  Vorkommen,  ausgegliedert  haben,  könnten  wir  für  die  An- 
gehörigen der  Gattung  Erigeron  s.  s.  diese  Annahme  nur  dann 
vollkommen  ungezwungen  machen,  wenn  es  wahrscheinlich  wäre, 
daß  wenigstens  im  späten  Tertiär  noch  nahe  Verwandte  der- 
selben die  Ebenen  Asiens  und  Europas  bevölkert  haben.  Da 
aber  gar  nichts  zugunsten  dieser  Hypothese  spricht  und  gar 
kein  Grund  ist,  einzusehen,  warum  alle  diese  Formen  seit  der 
Tertiärzeit  auch  aus  dem  südlichen  Europa  ausgewandert  oder 
gar  ausgestorben  sein  sollen,  so  liegt  die  Annahme  viel  näher, 
daß  diese  alpinen  Erigeron  -Arten  nicht  in  der  alten,  sondern  in 
der  neuen  Welt  aus  Arten  der  Tiefländer  entstanden,  und  dann 
erst  nach  Asien  und  schließlich  auch  nach  Europa  gelangt  sind. 

Die  Berechtigung,  Trimorpha  und  Erigeron  als  Gattungen 
aufzufassen,  ergibt  sich  auch  aus  folgenden  Erwägungen.  Ver- 
sucht man  es,  diese  beiden  Gattungen  auf  die  hypothetische  Ur- 
form der  Kompositen  mit  homogamen,  nur  Zwitterblüten  ent- 
haltenden Köpfchen  zurückzuführen,  so  lehren  einige  ganz  ein- 
fache Schlüsse,  daß  Trimorpha  Erigeron  nicht  gleichwertig  ist, 
sondern  vielmehr  ein  phylogenetisch  älteres  Stadium  repräsen- 
tiert. In  den  Köpfchen  der  hypothetischen  Urform  — inner- 
halb der  Astereae  Conyzinae  ist  eine  solche  heute  noch  durch 
die  in  ihren  Köpfchen  nur  Zwitterblüten  bergende  nachUxküll- 
Güllenbands  Schema  I gebaute  Gattung  Linosyris  vertreten 
— stellte  sich  nämlich  offenbar  zunächst  dadurch  eine  Arbeits- 
teilung ein,  daß  die  gegen  den  Rand  der  Köpfchen  zu  inserierten 
Zwitterblüten,  indem  sie  durch  den  Verlust  ihres  Andröceums, 
der  begreiflicherweise  eine  Verengung  ihres  Tubus  zur  Folge 
hatte,  rein  weiblich,  und  so  nur  mehr  in  den  Dienst  der  Frucht- 
bildung gestellt  wurden.  So  wurde  aus  dem  homogamen  Köpf- 
chen der  Urformen  ein  heterogames  mit  zwitterigen  Blüten  der 
Scheibe  und  rein  weiblichen,  enger  rölirigen  des  Strahles,  ein 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  529 


Stadium,  wie  wir  es  bei  vielen  Conyza- Arten  heute  noch  an- 
treffen.  Die  Umwandlung  zwitteriger  in  kleinere  rein  weibliche 
Blüten  dürfte  für  die  in  Bede  stehenden  Typen  insofern  von 
Vorteil  sein,  als  dadurch  bei  gleicher  Größe  der  Köpfchen  und 
gleichem  Substanzaufwande  eine  erhöhte  Samenproduktion  er- 
möglicht ist,  während  die  Erzeugung  einer  geringeren  Pollenmenge 
nicht  von  Nachteil  sein  kann.  Das  Bedürfnis  der  Erhöhung  der 
Augenfälligkeit  behufs  sichererer  Anlockung  der  Insekten  ver- 
wandelte nun  das  unscheinbare  Con yz a - K ö p f c h e n dadurch  in 
einen  auffälligen  Schauapparat,  daß  die  äußersten  der  zungenlosen 
weiblichen  Blüten  allmählich  unter  fortgesetzter  Förderung  des 
nach  außen  gewendeten  Teiles  ihres  Saumes  sich  in  Zungen- 
blüten umwandelten,  sodaß  aus  dem  lieterogamen  Köpfchen  mit 
zweierlei  ein  solches  mit  dreierlei  Blüten,  und  zwTar  hauptsäch- 
lich der  Pollen-  und  Honigbereitung  dienenden  fünfstrahligen 
zwdtterigen  der  Scheibe,  nur  der  Fruchtbildung  dienenden  ein- 
symmetrischen zungenlosen  weiblichen  der  inneren  und  sow’ohl 
der  Fruchtbildung  als  auch  als  Schauapparat  dienenden  ein- 
symmetrischen weiblichen  Zungenblüten  der  äußeren  Spiralen  des 
Saumes:  das  Trimorpha- Stadium  hervorging,  das  unleugbar  Conyza 
gegenüber  eine  Erhöhung  der  Organisation  aufvreist.  Noch 
weiter  vorgeschritten  ist  schließlich  Erigeron, indem  hier  sämt- 
liche rein  weibliche  Blüten  als  Zungenblüten  ausgebildet  sind 
und  so  gleichzeitig  zur  Fruchtbildung  und  Anlockung  der  In- 
sekten Yerv'endung  finden.  Wir  sehen  also,  vom  homogamen 
Urtypus  ausgehend,  zunächst  bei  Conyza  und  dann  bei  Trimorpha 
eine  progressive  Erhöhung  der  Organisation  durch  progressive 
Steigerung  der  Arbeitsteilung,  bei  Erigeron  neuerdings  eine  Ver- 
vollkommnung der  Organisation,  aber  diesmal  nicht  durch 
Steigerung,  sondern  durch  Beduktion  der  Arbeitsteilung  bedingt. 

Die  Besiütate  dieser  spekulativ-morphogcnetischen  Erwägungen 
scheinen  mir  im  Zusammenhänge  mit  den  pflanzengeographischen 
Tatsachen  die  Separierung  von  Conyza,  Trimorpha  und  Erigeron 
als  Gattungen  in  der  Bedeutung  von  drei  phyletisch  ungleicli- 
w’ertigen,  auf  verschiedener  Höhe  der  Stammesentwückelung 
stehenden  Gruppen  vollauf  zu  rechtfertigen.  Die  folgenden 
Zeilen  gelten  der  mutmaßlichen  Stammesgeschichte  unserer  alpinen 
Trimorphen  und  Erigeronten.  Der  Natur  der  Sache  nach  soll 
die  Besprechung  zwei  Abschnitte  umfassen,  von  denen  der  erste 
Trimorpha,  der  zweite  Erigeron  zum  Gegenstände  hat. 

A.  Die  Gattung  Trimorpha. 

Die  vergleichend-morphologische  Untersuchung  führte  zur 
Unterscheidung  zweier  Sektionen  innerhalb  der  Gattung  Trimorpha, 
von  denen  die  eine,  Brachyglossae , dem  Con  yz«- Stadium  noch 
näherstehend,  größtenteils  Arten  der  Ebene,  die  andere,  Macro- 
glossae,  nur  Arten  der  Gebirge  umfaßt.  Daß  diese  Gruppen 
wirklich  phyletisch  berechtigt  sind,  ergibt  sich  aus  der  Tatsache, 

')  Ich  will  damit  nicht  sagen,  daß  ich  glaube,  daß  die  hier  besprochenen 
Erigeron- Arten  von  ebensolchen  Trimorphen  abstammen. 

35 


Beihefte  Bot.  Contralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


.)30  V ie  rliap  per,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


daß  alle  Arten  innerhalb  jeder  der  beiden  Gruppen  untereinander 
näher  verwandt  sind  als  irgend  eine  derselben  mit  einer  Art  der 
anderen  Gruppe. 

Uiese  beiden  Formenkreise  haben  sieh  wohl  unabhängig  von- 
einander in  der  letzten  Periode  der  Tertiärzeit  aus  der  Gattung 
Conyza , die,  bekanntlich  in  der  alten  und  neuen  Welt  verbreitet, 
eine  ziemlich  große  Anzahl  relativ  ursprünglicher,  reich  ver- 
zweigter, kleinköpfiger  Formen  nach  Art  der  europäischen  C. 
ambigua  umfaßt,  durch  sukzessive  Entwickelung  unter  gleich- 
zeitiger Reduktion  der  Verzweigung  etc.  in  der  bereits  ge- 
schilderten Weise  ausgegliedert.  Der  Grund,  weshalb  ich  den 
Zeitpunkt  der  Entstehung  soweit  zurückdatiere,  liegt  darin,  daß 
uns  heute  die  Typen  der  beiden  Gruppen  vollkommen  separiert 
entgegentreten,  daß  es  keine  nicht  hybriden  Ubergangsformen 
gibt,  daß  weder  irgend  ein  brachyglosser  Typus,  wenn  er  zufällig 
einen  höheren  Standort  inne  hat,  zu  einem  makroglossen  wird, 
noch  umgekehrt  eine  in  die  Ebene  steigende  makroglosse  Art 
sich  in  eine  brachyglosse  verwandelt.  Als  primären  Entstehungs- 
herd beider  Sektionen  glaube  ich  in  erster  Linie  Ostindien  auf- 
fassen zu  sollen,  das  nach  Hooker1)  derzeit  8 Conyza- Arten  — 
in  Wirklichkeit  dürften  deren  wohl  mehr  sein  — und  auch, 
namentlich  in  den  Gebirgen,  Formen  beherbergt,  welche  zwischen 
Trimorpha  und  Conyza  die  Mitte  halten.  Viel  unwahrschein- 
licher ist  es  mir,  daß  auch  in  Europa  eine  Ausgliederung  von 
Trimorpha-  aus  Conyza- Typen  erfolgt  ist,  denn  dieser  Kontinent 
entbehrt  der  für  Indien  so  charakteristischen  Mannigfaltigkeit 
der  Conyza- Arten  und  der  diese  mit  den  Trimorphen  verbinden- 
den Formen,  und  es  ist  kein  Grund  anzunehmen,  daß  dieselben 
hier  ausgestorben  sind.  Später  werde  ich  übrigens  auf  diese 
Möglichkeit  nochmals  zurückkommen. 

Die  von  Engler2)  zitierte,  hauptsächlich  von  englischer  Seite 
vertretene  Ansicht,  daß  E.  alpinus  eine  Varietät  des  E.  acris  ist, 
oder  allgemeiner  gesagt,  daß  die  makroglossen  direkt  von  den 
bracliyglossen  Trimorphen  abstammen  und  Trimorpha  somit  mono- 
phyletischen  Ursprunges  ist,  halte  ich  nicht  für  ganz  zutreffend, 
weil  nichts  auf  besonders  nahe  Beziehungen  irgend  einer  brachy- 
glossen  zu  einer  makroglossen  Form  hindeutet,  der  Annahme 
aber,  daß  beide  Trimorpha- Gruppen  auf  Conyza-axtige Stammformen 
zurückzuführen  sind,  scheint  mir  nichts  im  Wege  zu  stehen. 

Die  Brachyglossae  sind  also  hauptsächlich  Arten  der  Ebenen. 
Die  große  Transportfähigkeit  ihrer  Früchte  ermöglichte  es  ihnen, 
von  den  Stätten  ihrer  Entstehung  aus  sich  über  große  Teile  des 
gemäßigten  Asien  und  über  fast  ganz  Europa  auszubreiten,  bis 
in  die  Arktis  und,  offenbar  auf  dem  Wege  über  diese,  auch 
nach  Nordamerika  vorzudringen.  Augenscheinlich  infolge  direkter 
Anpassung  an  die  verschiedenen  Vegetationsbedingungen  der 
okkupierten  Gebiete  gliederte  sich  die  Stammform  der  Brachy- 
glossae in  eine  Reihe  geographischer  Rassen,  wie  T.  acris , angu- 


J)  Fl.  Brit.  Ind.  1.  c. 

2)  Versuch  einer  Entwicklungsgeschichte  der  Pflanzenwelt.  I.  (1879).  S.  114. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  53 1 


losa,  Hispanica,  Podolica,  polita,  elongata , armeriaefolia,  jucunda  etc., 
von  denen  T.  acris  als  die  im  gemäßigten  Asien  und  Europa  weitest 
verbreitete  der  Urform  zunächst  stehen  dürfte,  während  T.  angu- 
losa  nur  den  Alpen,  T.  Hispanica  dem  westlich-mediterranen, 
T.  Podolica  dem  pontischen  Florengebiete,  T.  polita , elongata  und 
armeriaefoliae  dem  Norden  eigen  sind  und  T.  jucunda  nur  in 
Nordamerika  vorkommt. 

Von  besonderem  Interesse  ist  die  Tatsache,  daß  es  im  Taurus 
und  in  der  Sierra  Nevada  auch  alpine  Vertreter  der  Brachy- 
glossae  gibt  (T.  pycnotricha , Isaurica,  Nevadensis\  welche  dort 
vielleicht  in  Anpassung  an  die  alpinen  Verhältnisse  direkt  aus 
Arten  der  Ebenen  (T.  acris ) entstanden  sein  dürften.  Ob  auch 
T.  Asadbarensis  des  Elburs  in  diese  Kategorie  gehört,  oder  ein 
echt  bracliyglosser  Typus  ist,  oder  aber  direkt  von  einer  orienta- 
lischen Conyza  abstammt,  ist  mir  ungewiß  geblieben. 

Selbst  im  allgemeinen  Arten  der  Ebenen,  haben  die  Brachy- 
glossae noch  in  hohem  Grade  die  ursprünglichen  Charaktere 
ihrer  Conyza- artigen  Stammformen  beibehalten,  die  Zweijährigkeit, 
den  hohen  Wuchs,  die  reiche  Verzweigung,  die  kleinen  Köpf- 
chen etc.,  die  alpinen  Typen  aber  können  trotz  mancher  in  An- 
passung an  die  Vegetationsbedingungen  der  Hochgebirge  er- 
worbener Charaktere,  wie  des  z.  T.  perennierenden  Wuchses,  der 
größeren  Köpfchen,  längeren  Ligulae  und  niederen  Stengel,  in- 
dem die  letzteren  — im  Gegensätze  zu  denen  der  echten  J lacro- 
glossae  — verzweigt  sind  oder  doch  Ansätze  zu  Seitenachsen 
tragen,  doch  nicht  ihre  direkte  Abstammung  von  brachyglossen 
Typen  der  Ebene  verleugnen. 

Gleich  diesen  alpinen  Brachyglossae , in  ganz  analoger  An- 
passung an  alpine  Verhältnisse,  dürften  auch  die  Macroglossae, 
die  durch  eine  Reihe  morphologischer  Charaktere  wie  perennen 
Wuchs,  niedere,  wenig-  bis  un verzweigte  Stengel,  große  Köpfchen 
und  lange  Ligulae  stets  als  alpine  Arten  gekennzeichnet  sind, 
aus  Formen  der  Ebenen,  allerdings  wahrscheinlich  nicht  aus 
brachyglossen  Trimorphen,  sondern  aus  Conyzen  und,  ihrer 
schärferen  Abgliederung  entsprechend,  schon  zu  einer  viel 
früheren  Zeit  hervorgegangen  sein.  Die  Frage,  ob  diese  Aus- 
gliederung gleichzeitig  an  mehreren  Punkten  der  asiatischen  und 
europäischen  Gebirge  erfolgt  ist,  oder  ob  nur  die  ersteren  als 
Bildungsherd  aufzufassen  sind,  von  wo  aus  erst  dann  die  Formen 
nach  Westen  wunderten,  ist,  wie  schon  erwähnt,  schwer  zu  ent- 
scheiden. Immerhin  findet  die  letztere  Annahme  in  gewissen 
Anzeichen  Unterstützung.  Während  nämlich,  wie  auch  schon 
angedeutet  wurde,  die  dem  Himalaya  ebenso  wie  dem  Berglande 
von  Abyssinien,  das  in  T.  Abyssinica  auch  eine  alpine  Trimorpha 
besitzt,  vorgelagerten  Ebenen  heute  noch  von  den  dortigen  al- 
pinen Typen  zum  Teil  nahestehenden  Conyza- Arten  bewohnt 
werden,  gibt  es  in  Europa  von  den  wegen  ihrer  entfernten  Be- 
ziehungen zu  den  Macroglossae  wohl  gar  nicht  weiter  in  Betracht 
kommenden  Arten  C.  ambigua  und  Oouani  abgesehen,  heute 
nur  Brachyglossae , d.  i.  T.  acris  und  ihr  nahestehende  Arten, 


532  Vierli  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

die  wir  wolil  als  sehr  nahe  Verwandte,  aber  kaum  als  Ahnen 
der  Macroglossae  anspreclien  dürfen : denn  es  bestehen  erstens 

heute  gar  keine  Zwischenformen  zwischen  irgendeinem  bracliy- 
glossen  und  makroglossen  Typus  Europas,  und  es  sind  zweitens 
Arten  wie  T.  pycnotricha  etc.,  von  denen  man  mit  Sicherheit  an- 
nehmen kann,  daß  sie  alpine  Brachyglossae  sind,  ohne  weiteres 
als  solche  zu  kennen,  weil  sie  der  T.  acris  noch  viel  näher 
stehen  als  irgendeinem  makroglossen  Typus.  Der  Einwand, 
daß  dieser  Umstand  möglicherweise  so  erklärt  werden  könnte, 
daß  T.  pycnotricha , Ncvadensis  etc.  nur  deswegen  noch  der 
T.  acris  viel  näher  stehen  als  etwa  die  makroglosse  T.  alpin a, 
weil  sie  wohl  erst  in  viel  späterer  Zeit  entstanden  seien  als  diese, 
die  somit  auch  als  von  T.  acris  — allerdings  viel  früher  — zur 
Abgliederung  gelangte  Typen  aufzufassen  seien,  erscheint  mir 
nicht  stichhaltig,  denn  man  müßte  dann  die  Frage,  wie  die 
große  Ähnlichkeit  der  makroglossen  Himalaja-Typen  T.  Kuna- 
vmrensis , Kumaunensis  etc.,  die  sicherlich  nicht  von  T.  acris 
direkt  abstammen,  mit  den  analogen  Typen  der  Alpen:  T.  inter- 
media,  Attica  etc.  zu  erklären  sei,  durch  die  gewiß  unberechtigte 
Hypothese  beantworten,  daß  die  Macroglossae  in  den  Gebirgen 
Europas  entstanden  und  erst  sekundär  nach  Asien  gelangt  sind. 

Nach  all  dem  Gesagten  glaube  ich  also  nicht  an  eine  poly- 
tope  Entstehung  der  Macroglossae  und  noch  weniger  an  eine 
Entstehung  derselben  in  Europa,  sondern  halte  vielmehr  den 
Himalaja  für  den  primären  Bildungsherd  dieser  Gruppe.  Ganz 
unabhängig  vom  Himalaja  scheinen  im  Hochlande  von  Abyssinien 
alpine  Trimorphen  (wie  T.  Abyssinica ) entstanden  zu  sein.  Und  in 
ganz  analoger  Weise  wie  sich  T.  Abyssinica  aus  den  nordost- 
afrikanischen Conyzen  ausgegliedert  hat,  dürften  sich  aus  den 
ostindischen  Conyzen  schon  im  Tertiär  durch  allmähliche  An- 
passung schließlich  Typen  von  der  Art  der  T.  Kunawurensis 
und  Kumaunensis  als  der  (Repräsentanten  zweier  verschiedener 
Subsektionen  der  Macroglossae  entwickelt  haben.  Arten  wie 
T.  Leschenaultii  in  den  Nilgherries  und  T multicaulis  im  Hima- 
laya  stellen,  nach  ihrem  morphologischen  Verhalten  zu  urteilen, 
auch  phyletisch  Ubergangsformen  zwischen  der  Gattung  Conyza 
und  den  makroglossen  Trimorphen  dar.  Vom  Himalaja  aus 
erfolgte  offenbar  gleichfalls  schon  in  der  Tertiärzeit  die  Be- 
siedelung zunächst  der  umliegenden  mittelasiatischen,  dann  der 
vorderasiatischen  und  schließlich  der  mittel-  und  südeuropäischen 
Gebirge.  Die  beiden  Gruppen  Hirsutae  und  Glandulosae  gelang- 
ten offenbar  auf  einem  und  demselben  Wege:  Himalaja-Turke- 
stan-Kaukasus-Kleinasien  nach  Europa. 

Was  zunächst  die  Hirsutae  anbelangt,  so  waren  ihre  Schick- 
sale ziemlich  mannigfaltige.  In  großen  vertikalen  Höhen  zu 
vegetieren  gewohnt,  waren  sie  viel  mehr  als  die  später  zu  be- 
sprechende, zu  den  Glandulosae  gehörige,  in  tieferen  Lagen  ge- 
deihende T.  Attica  dem  trockenen  Hauche  des  asiatischen  Steppen- 
klimas entrückt  und  konnten  sich  deshalb  in  Gebieten  erhalten, 
in  welchen  diese  längst  verschwunden  ist.  In  Anpassung  an 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  533 


die  verschiedenartigen  Yegetationsbedingungen  der  verschiedenen 
Gebiete  gliederten  sie  sich  in  eine  relativ  große  Anzahl  geo- 
graphischer Rassen , aus  deren  heutiger  Verbreitung  man  unter 
gleichzeitiger  Berücksichtigung  ihrer  gegenseitigen  verwandt- 
schaftlichen Beziehungen  zu  ziemlich  klaren  Vorstellungen  über 
die  Art  und  Weise,  wie  die  Besiedelung  Europas  stattgefunden 
haben  dürfte,  gelangt. 

Wie  schon  erwähnt,  erfolgte  die  Wanderung  offenbar  vor 
allem  in  der  Richtung  Himalaja-Turkestan-Kaukasus-Kleinasien. 
Während  sich  im  Kaukasus  ebenso  wie  in  Turkestan  und  im 
Tianschan1),  der  auch  vom  Himalaja  aus  besiedelt  worden 
sein  dürfte,  die  normale  T.  alpina , die  wahrscheinlich  ein  der 
mutmaßlichen  Stammform  sehr  nahestehender  Typus  ist,  erhielt, 
bildete  sich  am  bithynisclien  Olymp  eine  sehr  gut  abgegrenzte 
Art  (T.  OJympica ),  der  wir  auch,  als  Bestätigung  der  schon  von 
En  gl  er2)  betonten  nahen  Verwandtschaft  der  Eloren  beider 
Gebirge  im  Rhodope,  nochmals  begegnen. 

Der  Umstand,  daß  am  Erdschias-Dagh  noch  ein  scharf  ab- 
gesonderter Typus  (T.  Cappadocia)  vegetiert,  deutet  darauf  hin, 
daß  auch  im  Taurus,  von  welchem  dieser  Vulkan  so  viele  For- 
men erhielt,  noch  Macroglossae  existieren  dürften. 

Es  sei  hier  nochmals  hervorgehoben , daß  in  Vorderasien 
auch  die  Brachyglossae  mehrere  den  echten  Macroglossae  infolge 
analoger  Anpassung  sehr  nahekommende  alpine  Rassen  zur  Aus- 
gliederung brachten.  T.  pycnotricha  im  östlichen  Taurus  und  am 
Erdschias-Dagh  und  die  ihr  sehr  nahestehende  T.  Isaurica  im 
westlichen  Taurus  sind  als  solche  Rassen  zu  nennen.  Eine  mit 
T.  pycnotricha  sehr  nahe  verwandte,  ja  vom  Typus  des  Erd- 
schias-Dagh kaum  zu  unterscheidende  Pflanze  (T.  Nevadensis) 
beherbergt  die  Sierra  Nevada.  Wir  begegnen  hier  zum  ersten- 
male  der  interessanten  Tatsache  der  nahen  Verwandtschaft 
alpiner  Formen  des  Taurus  und  der  Sierra  Nevada,  welche  ich, 
wie  ich  später  gelegentlich  der  Besprechung  der  Gattung  Eri- 
geron  des  näheren  auseinandersetzen  werde,  auf  eine  im  späten 
Tertiär  mögliche,  über  das  südliche  Mittelmeerbecken  und  Nord- 
afrika erfolgte  Wanderung  alpiner  Elemente  des  Taurus  nach  der 
Sierra  Nevada  zurückzuführen  nfeneigt  bin,  wenn  ich  auch  zu- 
gebe,  daß  in  dem  hier  erwähnten  Falle  immerhin  auch  an  die 
Möglichkeit,  daß  der  Taurus-  und  Sierra  Nevada-Typus  (T.  pyc- 
notricha und  Nevadensis)  durch  analoge  Anpassung  an  alpine 
Verhältnisse  aus  einer  in  den  Ebenen  weit  verbreiteten  Stamm- 
form (T.  acris)  entstanden  ist,  gedacht  werden  kann. 

Vom  Kaukasus  aus  erfolgte  also  in  ost-westlicher  Richtung 
die  Besiedelung  des  Balkan  und  der  Gebirge  Mitteleuropas.  Um 
in  diese  zu  gelangen,  haben  die  Hirsutae , ihrer  heutigen  Ver- 
breitung und  den  gegenseitigen  Beziehungen  der  einzelnen 


')  Wahrscheinlich  auch  im  Altai. 

2)  A.  a.  O. 


o34  Vi er  hap  per,  Monographie  der  alpinen Erigeron-Arten  Europas  etc. 

Rassen  gemäß  zu  schließen,  zwei  Wege  benutzt,  deren  einer  vom 
Haemus  aus  in  die  Karpathen  und  von  diesen  aus  wohl  auch  in 
die  östlichen  Alpen  führte,  während  auf  dem  anderen  gewisse 
Typen  aus  den  mittelgriechischen  und  epirotischen  Gebirgen  in 
den  Apennin  und  die  westlichen  Alpen  gelangten.  Daß  die 
Hirsutae  auch  gleich  den  GlanduloSae  und  Pleiocephali  die  illy- 
rischen Gebirge  durchwanderten,  erscheint  mir  sehr  zweifelhaft, 
weil  uns  heute  in  dem  großen  Gebiete  von  den  epirotischen  Ge- 
birgen im  Süden  bis  zu  den  Kärntner  Alpen  im  Norden  keine 
Spur  einer  hirsuten  Trimorpha  begegnet.  Für  eine  Wanderung 
in  der  Richtung  Epirus- Apennin  scheint  mir  die  heutige  Ver- 
breitung der  T.  Epirolica  (Thessalischer  Olymp,  Epirus,  Abruzzen) 
beweisend  zu  sein.  'Wahrscheinlich  erfolgte  dieselbe  in  Zeit- 
räumen, in  welchen  die  Adria  viel  schmäler  war  als  dies  heute 
der  Fall  ist.  Daß  die  Hirsutae  auch  in  der  Richtung  Rhodope- 
Karpathen-Ostalpen  wanderten,  ist  aus  den  nahen  Beziehungen 
der  einander  in  diesen  Gebirgen  vertretenden  Rassen:  T.  Rho- 
dopaea  (Rhodope),  Transsilvan i ca  (Transsilvanische  Alpen),  Hun- 
garica  (Tatra)  und  der  Eungarica  ähnlicher  alpina  (Ostalpen)  mit 
großem  Grade  von  Wahrscheinlichkeit  zu  folgern. 

Sehr  interessant  ist  die  Tatsache,  daß  in  den  Rodnaer-Alpen 
noch  echte  T.  alpina  vorkommt,  während  sonst  in  den  Kar- 
pathen, sowohl  in  den  Transsilvanischen  Alpen  als  auch  in  den 
Belaer  Kalkalpen,  eigene  Rassen  zur  Ausgliederung  gelangt  sind, 
oder  doch  wie  in  den  Banater  und  Transsilvanischen  Alpen  Uber- 
gangsformen  zwischen  T.  Transsilvanica  und  alpina  Vorkommen. 
Es  scheinen  mir  diese  auffälligen  Tatsachen  dafür  zu  sprechen, 
daß  T.  alpina  selbst  demjenigen  Typus,  der  ursprünglich  vom  Kau- 
kasus in  den  Balkan  und  von  hier  in  die  Karpathen  gewandert 
ist,  zunächst  steht,  wenn  schon  nicht  mit  ihm  identisch  ist. 
Während  am  bithynisehen  Olymp,  im  Rhodope-Stocke,  in  den 
epirotischen  Gebirgen,  in  den  Transsilvanischen  Alpen  und  in 
den  Belaer  Kalkalpen,  den  verschiedenen  klimatischen  Verhält- 
nissen dieser  Gebiete  entsprechend,  sich  verschiedene  neue  Rassen 
bildeten,  konnte  sich  in  den  Rodnaer  Alpen  echte  T.  alpina  er- 
halten. Ob  das  merkwürdige  Vorkommen  dieser  Rasse  am  Parnaß 
auf  ähnliche  Weise  zu  deuten  ist,  mag  dahingestellt  bleiben.  Die 
Annahme,  daß  ein  einziger  Typus  gewandert  ist  und  sich  in  ver- 
schiedene Rassen  gegliedert  hat,  erscheint  mir  in  dem  hier  ge- 
gebenen Falle  bei  weitem  plausibler  als  die  Hypothese,  daß  zu 
verschiedenen  Zeiten  verschiedene  Typen  gewandert  sind. 

Wie  haben  wir  uns  nun  die  Besiedelung  der  Alpen  zu 
denken?  Von  den  drei  Möglichkeiten,  daß  sie  von  den  Kar- 
pathen, von  Illvrien  oder  vom  Apennin  aus  erfolgte,  erscheinen 
mir  nur  die  erste  und  dritte  diskutabel  zu  sein.  Das  Vorkommen 
der  T.  alpina  am  Parnaß  ist  vielleicht,  wenn  nicht  als  Folge 
der  Glazialzeit,  so  zu  deuten,  daß  dieser  Typus  im  späten  Tertiär 
im  südlichen  Balkan  häufig  war,  und  man  kann  sich  ganz  gut 
vorstellen,  daß  sie  über  die  damals  viel  schmälere  Adria  hinweg, 
sei  es  durch  den  Wind  oder  durch  Vögel,  in  den  Apennin 


V i e r li  a p p e r , Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  535 

transportiert  wurde,  von  wo  aus  sie  in  die  Westalpen  und  in 
den  Jura  gelangen  konnte.  Andererseits  ist  aueli  eine  Be- 
siedelung der  Ostalpen  von  den  Karpathen  aus  keineswegs  un- 
denkbar. Die  nahe  Verwandschaft  der  T.  strigosa  des  Apennin 
und  der  Westalpen  mit  der  T.  alpina  des  Parnaß  spricht  ebenso 
zugunsten  der  ersteren  wie  die  nahen  Beziehungen  gewisser 
ostalpiner  Macroglossae  (z.  B.  von  der  Saualpe)  mit  T.  Hungarica 
zugunsten  der  letzteren  Annahme,  wenn,  was  ich  aber  nicht  für 
wahrscheinlich  halte,  nicht  beide  Ähnlichkeiten  als  Folgen  gleicher 
Anpassungen  an  analoge  Vegetationsbedingungen  aufzufassen 
sind.  Von  besonderem  Interesse  ist  es  auch,  daß  im  Karst  und 
im  östlichen  Teile  der  nördlichen  und  südlichen  Kalkalpen  die 
Macroglossae  vollständig  fehlen.  Ob  dies  von  jeher  so  war,  oder 
ob  sie  erst  in  jüngerer  Zeit  aus  diesen  Gebieten  verdrängt  wur- 
den, wird  sich  wohl  nie  mit  Sicherheit  angeben  lassen.1) 

Von  den  Alpen  aus,  die  zu  Ende  der  Tertiärzeit  jedenfalls 
schon  T.  alpina  oder  doch  eine  ihr  sehr  nahestehende  Stamm- 
form beherbei’gten,  erfolgte  dann  die  Besiedelung  der  Pyrenäen 
und  des  Nordens,  wo  je  eine  eigene  Rasse  ( T . Pyrenaica  und 
borealis)  zur  Ausgliederung  kam.  Daß  diese  Wanderungen  im 
Verlaufe  der  Eiszeiten  erfolgten,  während  welcher  die  die  Alpen 
von  den  Pyrenäen  und  von  Skandinavien  trennenden  Tiefländer 
ein  derartiges  Klima  aufwiesen,  daß  sie  geeignet  waren,  die  aus 
den  Alpen  herabsteigenden  Typen  zu  beherbergen,  bedarf  wohl 
keiner  weiteren  Auseinandersetzung.  Der  Weg  in  die  Pyrenäen 
führte  zweifellos  über  die  Auvergne.2)  Der  Umstand,  daß  das 
Areal  der  T.  borealis , der  nordischen  Rasse  der  Macroglossae , 
auf  Skandinavien,  die  Lofoten,  Schottland,  die  Färöers,  Island 
und  Grönland  3)  beschränkt  ist,  während  dieser  Typus  im  nordi- 
schen Asien  und  in  der  Arktis  fehlt,  läßt  mit  Bestimmtheit  an- 
nehmen, daß  dem  Norden  makroglosse  Trimorphen  nur  von 
Mitteleuropa  zukamen,  (im  Gegensätze  zu  den  Brachyglossae , die 
von  Sibirien  aus  bis  zum  Eismeere  vordrangen).  Daß  aber  ge- 
wisse, insbesondere  die  isländischen  Formen  der  T.  borealis  der 
T.  alpina  noch  sehr  ähnlich  sehen,  während  umgekehrt  in  den 
Alpen  Anklänge  dieser  an  T.  borealis  sehr  selten  sind,  deutet 
wiederum  darauf  hin,  daß  es  T.  alpina  war,  welche  nach  Nor- 
den gewandert  ist  und  sich  dort  erst  in  Anpassung  an  die  Vege- 
tationsverhältnisse des  Nordens  umgeprägt  hat,  wobei  diese  Um- 
prägung um  so  schwächer  war  und  heute  in  ihren  Folgen  um 
so  schwerer  zu  konstatieren  ist,  je  weniger  durch  die  gegebenen 
klimatischen  Verhältnisse  Grund  zu  einer  solchen  vorhanden 
war. 

In  den  Zeiten  der  großen  Vergletscherungen  teilten  die 
Macroglossae  der  Alpen  das  Schicksal  der  anderen  Alpenpflanzen. 

b Man  vergleiche  das  in  Abschnitt  III  P Gesagte. 

2)  Ob  T.  alpina  in  Korsika  vorkommt,  weiß  ich  nicht.  Eine  eventuelle 
Besiedelung  Korsikas  ist  wohl  von  den  Seealpen  aus  erfolgt. 

3)  Ihr  Vorkommen  in  Amerika  bezweifle  ich.  Jedenfalls  ist  sie  sehr 

selten. 


536  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

Sie  wurden  aus  den  Alpen  verdrängt  und  gezwungen,  sieli  in 
die  dem  Gebirge  vorgelagerten  Tiefländer,  soweit  deren  Klima 
jetzt  für  ihre  Aufnahme  geeignet  war,  und  auch  in  die  Gebirge 
Italiens  zurückzuziehen.  Es  erfolgte  also  jetzt  eine  neuer- 
liche Besiedelung  des  Apennin.  Die  große  Formenmannig- 
faltigkeit der  T.  alpina  in  diesem  Gebirge  dürfte  vielleicht  da- 
rauf zurückzuführen  sein,  daß  in  dasselbe  mehrmals  — einmal 
vom  Balkan  — einmal  von  den  Alpen  aus  — einander  nicht 
vollkommen  gleiche  Formen  gelangten.  Daß  sich  T.  alpina 
während  der  Eiszeit  aus  den  Alpen  auch  in  den  Balkan  zurück- 
zog, so  daß  vielleicht  T.  alpina  vom  Parnaß  als  Glazialrelikt 
aufzufassen  wäre,  erscheint  mir  weniger  wahrscheinlich.  Viel 
eher  bin  ich  geneigt,  an  eine  sekundäre  Besiedelung  der  Balkan- 
halbinsel von  den  Karpathen  aus  zu  denken. 

Erst  nach  Ablauf  der  Eiszeiten  konnten  die  Macroglossae 
ihre  ehemaligen  Wohnsitze  in  den  Alpen  und  Karpathen  wieder 
zurückerobern.  Daß  Änderungen  des  Klimas  nach  der  Eiszeit 
ebenso  wie  vor  derselben  Umprägungen  der  Formen  und  die 
Entstehung  neuer  Rassen  veranlaßt  haben  können,  ist  selbst- 
verständlich. Einige  der  von  mir  als  Subspezies  unterschiedenen 
Typen  wie  T.  strigosa,  Pyrenaica,  compacta,  calcarea,  ja  vielleicht 
auch  T.  Hungarica  und  Transsilvanien  dürften  erst  postglazial 
entstanden  sein.  Die  Entstehung  der  T.  calcarea  wurde  wohl  durch 
den  Einfluß  des  Kalk-Substrates  veranlaßt.  T.  intermedia  ist 
vielleicht  wenigstens  zum  Teile  nicht  als  geographische  Rasse, 
sondern  als  Rückschlagsbildung  — ich  denke  vor  allem  an  die 
ganz  vereinzelt  in  den  Karpathen  auftretenden  Exemplare  dieser 
Pflanze  — zu  deuten.  T.  gracilis , der  heute  am  weitesten  ver- 
breitete Typus,  dürfte  der  mutmaßlichen  Stammform  zunächst 
stehen,  T.  compacta  vielleicht  zum  Teile  nur  als  luxuriante  Form 
eines  sehr  üppigen  Bodens  zu  betrachten  sein.  Daß  der  Prozeß 
der  Formneubildung  und  Konsolidierung  der  einzelnen  Rassen 
auch  heute  noch  nicht  zum  Abschluß  gelangt  ist,  braucht  wohl 
gar  nicht  hervorgehoben  zu  werden. 

Die  Frage,  wann  die  einzelnen  Besiedelungen,  inwieweit  vor 
oder  nach  der  Eiszeit,  erfolgten,  läßt  sich  für  die  Hirsutae  eben- 
so wie  für  alle  anderen  Gruppen  nur  in  ganz  allgemeinen  Um- 
rissen beantworten.  Die  Wanderung  der  alpinen  Brachyglossae 
vom  Taurus  in  die  Sierra  Nevada  ist  wohl  sicher  schon  zu  Ende 
der  Tertiärzeit  erfolgt,  in  Epochen,  in  denen  Kleinasien  noch 
durch  eine  ziemlich  kontinuierliche  Festlandsbrücke  mit  dem 
westlichen  Nordafrika  verbunden  und  in  denen  auch  die  klima- 
tischen Verhältnisse  derartige  waren,  daß  die  wandernden  For- 
men auf  verschiedenen  Punkten  des  weiten  Gebietes  zwischen 
Taurus  und  Sierra  Nevada  festen  Fuß  fassen  konnten.  Macro- 
glossae dürften  zu  Ende  des  Tertiär  außer  in  Vorderasien  schon 
im  Balkan,  im  Apennin,  in  den  Karpathen,  Alpen  und  vielleicht 
auch  Pyrenäen  gehaust  haben.  Inwieweit  sich  aber  die  dama- 
ligen Formen  und  die  Grenzen  ihrer  Areale  mit  den  heutigen 
decken,  läßt  sich  auch  nicht  annähernd  beantworten.  Die  vorder- 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  537 


asiatischen,  balkanischen  und  apenninischen  Typen  konnten  ihre 
Areale  auch  während  der  Eiszeiten  behaupten,  während  die 
Formen  der  Alpen  in  den  Epochen  der  großen  Vergletscherungen 
aus  ihren  Wohnsitzen  vollkommen  verdrängt  wurden,  in  den 
wärmeren  Interglacialzeiten  aber  wieder  teilweise  einwandern 
konnten,  sodaß  beständige  Verschiebungen  ihrer  Areale  statt- 
fanden. Daß  auch  der  Norden  schon  zu  Ende  des  Tertiär 
Macroglossae  beherbergte,  erscheint  mir  zweifelhaft.  Wahrschein- 
lich wurden  sie  ihm  erst  im  Diluvium  zugeführt. 

Wesentlich  einfacher  als  bei  den  Hirsutae  liegen  die  ATer- 
hältnisse  bei  den  Glandulosae.  Unsere  T.  Attica  steht  jedenfalls 
mit  der  asiatischen  T.  Kumaunensis  und  wohl  auch  mit  Typen  des 
Altai  in  nahen  Beziehungen  und  ist  vielleicht  als  westliche  Rasse 
derselben  aufzufassen.  Während  sich  mir  aber  die  Erkenntnis 
der  nahen  Verwandtschaft  der  T.  alpina  und  der  anderen  Hir- 
sutae Europas  mit  Typen  des  Himalaja  gewissermaßen  von  selbst 
auf  drängte,  weil  es  in  Vorderasien  einige  Formen  gibt,  welche 
das  europäische  Areal  der  Hirsutae  mit  dem  zentralasiatischen 
verbinden,  erkannte  ich  in  T.  Kumaunensis  nur  durch  Zufall 
eine  nahe  Verwandte  der  T.  Attica,  da  in  dem  riesigen  Ge- 
biete zwischen  dem  Dache  der  Welt  im  Osten  und  Illyrien  im 
Westen  jegliche  Zwischenformen  fehlen.  Die  Tatsache  aber, 
daß  T.  Attica , deren  isolierte  Stellung  auf  ein  hohes  Alter 
schließen  läßt,  mit  einem  Himalaja-Typus  eng  verschwägert  ist, 
macht  es  im  Vereine  mit  früheren  Erwägungen  wahrscheinlich, 
daß  auch  ihr  Entstehungsherd  im  höchsten  Gebirge  der  Erde 
zu  suchen  ist.  Von  hier  dürften  schon  im  Tertiär  Formen  in 
die  Gebirge  Turkestans  und  von  hier  aus  in  den  Altai  so- 
wohl als  auch  gen  Westen  in  die  nordpersischen  Gebirge 
und  von  hier  aus  über  Kleinasien  in  den  Balkan  gelangt  sein. 
V on  dieser  Halbinsel  aus  drang  T.  Attica , die  sich  wohl  damals 
schon  ausgegliedert  hatte,  über  Illyrien  einerseits,  wo  sie  uns 
heute  noch,  sichtlich  im  Aussterben  begriffen,  an  einigen  Punkten 
begegnet  und  den  Karst  in  die  Alpen,  über  den  Haemus  - 
nach  Velenovsky  kommt  sie  im  Rhodope  vor  — andererseits 
in  die  Karpathen.  Ob  eine  Besiedelung  der  Alpen  auch  auf  dem 
Wege  über  den  Apennin  erfolgte,  mag  dahingestellt  bleiben, 
ln  den  Alpen  hat  sich  nun  von  T.  Attica , die  ihrer  ganzen  Ver- 
breitung nach  hier  sowohl  als  auch  in  den  Karpathen  und,  wie 
bereits  erwähnt,  auch  in  Illyrien  den  Eindruck  einer  im  Aus- 
sterben begriffenen  Pflanze  hervorruft,  wahrscheinlich  in  An- 
passung an  andere  edaphische  Faktoren  eine  eigene  Rasse 
T.  alba  — abgegliedert,  deren  Areal  sich  nahezu  ganz  mit  dem 
der  Stammform  deckt.  Der  Grund,  warum  die  Glandulosae  in 
ganz  Vorderasien  — im  Gegensätze  zu  den  Hirsutae  — keinen 
einzigen  Vertreter  aufweisen,  ist,  wie  schon  einmal  betont  wurde, 
offenbar  darin  zu  suchen,  daß  diese  Formen,  wie  heute  noch 
T.  Attica  und  alba,1)  an  einen  Aufenthalt  in  geringeren  ver- 

*)  Daß  dies  für  T.  Kumaunensis  nicht  gilt,  kann  aus  den  spärlichen  zur 
\ erfügung  stehenden  Daten  nicht  ohne  weiteres  geschlossen  werden. 


538  Vi  erhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

tikalen  Höhen  als  die  Hirsutae  angepaßt  waren  und  daher  dem 
in  diesen  sich  immer  mehr  und  mehr  geltend  machenden  Step- 
penklima zum  Opfer  fielen. 

So  ungefähr  läßt  sich  die  Entwickelung  der  makroglossen 
Trimorphen  unter  der  Voraussetzung  einer  monotopen  Entstehung 
im  Himalaja  verstehen.  Wägen  wir  nun  nochmals  die  Chancen 
für  eine  gleichzeitige  Ausgliederung  derselben  in  verschiedenen 
Gebirgen , also  einer  polytopen  Entstehung  aus  einer  und  der- 
selben oder  doch  mehreren  einander  sehr  nahestehenden  Arten 
der  den  Gebirgen  vorgelagerten  Ebenen  ab.  Daß  diese  Art 
nicht  T.  acris  oder  eine  der  ihr  nahe  Verwandten  war,  wurde 
bereits  hervorgehoben.  Es  müßte  sich  vielmehr  um  Conyza- artige 
Typen  gehandelt  haben,  wie  sie  heute  noch  in  Ostindien  und 
Nordostafrika  Vorkommen.  Es  ist  ja  immerhin  nicht  aus- 
geschlossen, daß  derartige  Typen  auch  in  Europa,  als  hier  in 
der  Tertiärzeit  milderes  Klima  herrschte,  verbreitet  waren,  und 
auf  analoge  Art  wie  im  Himalaja  auch  im  Kaukasus  und  in 
den  Alpen  durch  sukzessive  Anpassung  an  die  Vegetations- 
verhältnisse der  Hochlagen  alpine  Rassen  ausgliederten.  Später, 
als  die  Eiszeit  begann,  mochten  dann  die  an  wärmeres  Klima 
gewöhnten  Stammformen  ausgewandert  oder  ausgestorben  sein, 
ohne  jemals  wieder  zurückzukehren,  während  die  in  den  Zeiten 
der  Vergletscherungen  gleichfalls  verdrängten  Macroglossae  nach- 
träglich neuerdings  ihre  Areale  besiedelten.  Die  weitere  Ent- 
wickelung der  Gruppen  durch  Gliederung  in  geographische 
Rassen  hätte  sich  in  einer  der  bereits  geschilderten  ganz  gleichen 
Weise  abgespielt. 

Gegen  die  Hypothese  der  polytopen  Entstehung,  die  man 
früher  noch  für  viele  alpine  Gruppen  gelten  ließ,  während  man  in 
neuerer  Zeit  doch  skeptischer  geworden  ist  x),  sprechen  in  unserem 
Falle  zwei  nicht  unwesentliche  Momente:  1.  Der  Umstand,  daß 
es  doch  eigentlich  sonderbar  ist,  daß  alle  Ubergangsformen  von 
den  mutmaßlichen  Arten,  als  deren  Reste  man  eventuell  noch 
die  im  südlichen  Europa  verbreitete  Conyza  ambigua  deuten 
könnte,  zu  den  Macroglossae  vollends  ausgestorben  sind,  und 
2.  die  geringe  Wahrscheinlichkeit,  daß  gewissermaßen  durch 
Zufall  in  ganz  verschiedenen  Gebieten  (Alpen,  Kaukasus,  Hima- 
laja) einander  so  überaus  nahestehende  Deszendenten  aus  einer 
Stammform  entstehen  können.  Diese  beiden  Momente  ent- 
scheiden also  in  unserem  Falle  zu  ungunsten  der  Annahme  der 
polytopen  Entstehung  der  makroglossen  Trimorphen.  Daß  man 
aber,  wenn  man  eine  monotope  Entstehung  annimmt,  den  Ent- 
stehungsherd im  Himalaja  und  nicht  in  Europa  zu  suchen  hat, 
das  ja  zum  Teil  ganz  abgeleitete  Typen  beherbergt,  wurde  schon 
des  öfteren  betont. 


!)  Yergl.  z.  B.  Jeroscli,  Geschichte  und  Herkunft  der  schweizerischen 
Alpenflora.  Leipzig  1903. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  539 


B.  Die  Gattung  Erigeron. 

Wesentlich  anders  gestaltet  sich  das  Studium  der  Phylo- 
genie  unserer  alpinen  Erigeron -Arten , die,  wie  gleich  hervor- 
gehoben sei,  gleich  den  Macroglossae  durch  den  perennen  Wuchs, 
die  niederen,  wenig  oder  gar  nicht  verzweigten  Stengel,  großen 
Köpfchen  und  langen  Zungen  stets  als  Alpenflanzen  gekenn- 
zeichnet sind.  Brauchen  wir  doch  nicht  erst  über  ihren  mut- 
maßlichen Entstehungsherd  im  Zweifel  zu  sein,  da  wir  ja  infolge 
des  vollkommenen  Fehlens  irgendwelcher  mit  ihnen  verwandter 
Typen  in  den  Tiefländern  der  alten  Welt  und  der  geringen 
Wahrscheinlichkeit,  daß  solche  in  der  Tertiärzeit  noch  da- 
selbst existierten,  und  seither  insgesamt  ganz  und  gar  ver- 
schwunden sind,  schließen  dürfen,  daß  dieselben  aus  Amerika 
stammen,  dessen  Tief-  und  Hochländer  noch  zahllose  Arten  be- 
herbergen, deren  nahe  Beziehungen  zu  unseren  beiden  Gruppen 
evident  sind.  Amerika  ist  die  Heimat  der  Gattungen  Erigeron 
und  Aster.  Wie  dieselben  entstanden  sind,  wird  sich  wohl  niemals 
vollkommen  befriedigend  beantworten  lassen.  Es  sei  hier  nur  die 
Andeutung  eingeschaltet,  daß  die  erstere  vielleicht  von  den  in  den 
Hochländern  von  Mexiko,  Peru,  Chile  etc.  verbreiteten  Conyza- 
Typen  oder  deren  Vorfahren  im  Sinne  der  früher  ausein- 
andergesetzten Entwickelungsrichtung  ihren  Ausgang  genommen 
haben  könnte.  Jedenfalls  datiert  die  Ausgliederung  der  Gat- 
tung Erigeron  sehr  weit  zurück.  Daß  aber  auch  heute  noch 
ähnliche  Prozesse  im  Gange  sind,  wird  durch  das  Auftreten 
gewisser  an  Zungenblüten  armer  oder  ihrer  ganz  entbehren- 
der Formen  der  T.  Nevadensis  und  eben  solcher  der  T.  borealis, 
(auf  Island  und  Grönland),  wahrscheinlich,  von  denen  anzu- 
nehmen ist,  daß  sie  in  viel  jüngerer  Zeit  als  die  echten 
Erigeron  - Typen  sich  von  trimorphen  Ahnen  abgegliedert  haben. 
Solche  Typen  dürfen  naturgemäß  nicht  den  echten  Erigeron - 
Arten  koordiniert  werden. 

Und,  um  nun  gleich  auf  diese  selbst  zu  sprechen  zu  kommen, 
so  handelt  es  sich  zunächst  um  die  Beantwortung  der  Fragen, 
in  welchem  Verhältnisse  die  Pleiocephali  zu  den  Monocephali 
stehen,  ob  die  Aufstellung  und  Koordinierung  dieser  beiden 
Gruppen  als  phylogenetischer  Kategorien  wirklich  berechtigt 
ist,  wie  und  wo  sie  sich  vom  großen  Stamme  der  Gattung  Eri- 
geron abgegliedert  haben,  usw. 

Für  die  Trennung  der  Pleiocephali  und  Monocephali  als 
zweier  distinkter  phyletischer  Gruppen  spricht  ganz  analog  wie 
für  die  der  Prachyglossae  und  Macroglossae  vor  allem  der  Um- 
stand, daß  je  zwei  Typen  einer  der  beiden  Gruppen  unterein- 
ander näher  verwandt  sind  als  irgend  ein  Typus  der  einen  zu 
einem  der  anderen  Gruppe.  Die  Annahme,  daß  die  Pleiocephali 
und  Monocephali  monophyletischen  Ursprunges  sind,  wäre,  da 
fast  in  jedem  Gebirgsstoeke  Europas  und  Vorderasiens  ein 
monocephaler  und  ein  pleiocephaler  Typus  vertreten  ist,  nur 
unter  de]-  sicherlich  ganz  falschen  Voraussetzung  möglich,  daß 


ij40  Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

sich  eine  gemeinsame  Urform  in  jedem  dieser  Gebirge  in  je 
einen  monoceplialen  und  pleiocephalen  Typus  gegliedert  hat.  Es 
ist  viel  wahrscheinlicher,  daß  die  Stammformen  der  Plciocephali 
und  Monocephali  schon  in  der  neuen  Welt  zur  Ausgliederung 
gelangt  sind,  und  daß  in  der  alten  die  beiden  Gruppen  eine 
getrennte  Entwickelung  genommen  haben.  Gleich  den  alpinen 
Trimorphen  sind  sie  zweifellos  aus  Arten  der  Ebenen  enstanden. 
Da  es  aber  in  Europa  und  Asien  derzeit  keine  solchen  Typen 
gibt  und  wohl  auch  früher  kaum  gegeben  hat,  in  Amerika  aber 
echte  Erigeronten  sehr  häufig  sind,  kann  man  wohl  mit  Be- 
stimmtheit annehmen,  daß  unsere  beiden  Gruppen  aus  der  neuen 
Welt  stammen.  Die  Wahrscheinlichkeit,  daß  sie  schon  als  alpine 
Typen  den  alten  Kontinent  betreten  haben,  wird  durch  folgende 
Betrachtungen  erhöht.  Die  Besiedelung  Asiens  von  Amerika 
aus  erfolgte  offenbar  auf  dem  Wege  über  die  Arktis.  Wenn 
auch  diese  damals  für  Typen  der  Ebene  passierbar  gewesen  sein 
mag,  was  heute  nicht  mehr  der  Fall  ist,  sodaß  diese  Gelegen- 
heit hatten,  auf  diesem  Wege  in  die  neue  AVelt  zu  gelangen,  so 
ist  doch  nicht  einzusehen,  warum  sich  dann  diese  Typen  hier 
nicht  irgendwo  bis  auf  den  heutigen  Tag  erhalten  haben,  umso- 
mehr als  man  doch,  wenn  man  ihnen  schon  die  Fähigkeit  zu- 
erkennen will,  eine  Reihe  alpiner  Formen  auszugliedern,  an- 
nehmen müßte,  daß  sie  schon  seinerzeit  in  großer  Formenmannig- 
faltigkeit existiert  haben.  Aus  dem  Gesagten  dürfte  also  er- 
hellen, daß  die  Ahnen  der  Monocephali , und,  wahrscheinlich  ge- 
trennt von  ihnen,  auch  die  der  Plciocephali  bereits  als  distinkte 
alpine  Typen  in  die  alte  AVelt  kamen  und  sich  hier  „durch 
allmählichen  Transport  von  Gebirgsstock  zu  Gebirgsstock“  *) 
immer  weiter  nach  AVesten  verbreiteten,  bis  die  Säulen  des 
Herkules  ihrem  weiteren  Vordringen  eine  Grenze  setzten. 

AVas  nun  zunächst  die  Pleio:ephali  anlangt,  die  vom  Hima- 
laja an  in  den  meisten  Gebirgen  des  westlichen  Asien  und  des 
südlichen  Europa  vertreten  sind,  so  weisen  diese  noch  ziemlich 
leicht  in  die  Augen  fallende  Beziehungen  zu  Arten  der  Ebene 
auf.  Namentlich  gilt  dies  von  den  Himalaya- Typen:  E.  monti- 
coJa  und  Himalayensis,  welche  in  ihren  Köpfchen  dem  einjährigen 
E.  Philadelphicus  noch  sehr  nahe  kommen.  Daß  es  gerade  Formen 
des  Himalaja  sind,  welche  diese  Beziehungen  am  auffälligsten 
zur  Schau  tragen,  ist  sehr  bezeichnend  und  entspricht  voll- 
kommen der  Ansicht,  daß  die  Pleiocephali  auf  amerikanische 
Formen  zurückzuführen  sind* 2). 


*)  Engter,  a.  a.  0.,  S.  114. 

2)  Es  sei  liier  ausdrücklich  hervorgehoben,  daß  die  in  den  Gebirgen 
Asiens  ziemlich  reich  gegliederte,  in  großer  Formenmannigfaltigkeit  (es  seien  nur 
die  Namen  E.  pulchellus , Thunbergii , multiradiatus , Armenus  genannt)  von 
Japan  bis  Vorderasien  verbreitete  Gruppe  des  E.  pulchellus , deren  eine  oder 
andere  Art  mitunter  mit  einem  mono-  oder  pleiocephalen  Typus  verwechselt 
wurde,  wegen  ihrer  isolierten  Stellung  hier  nicht  weiter  Berücksichtigung 
gefunden  hat. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  541 


Gleich,  den  Macroglossae  wanderten  auch  die  Pleiocephali 
vom  Himalaja  aus  nach  Westen,  von  Gebirge  zu  Gebirge  vor- 
dringend und  sich  in  Anpassung  an  die  verschiedenen  klima- 
tischen  Verhältnisse  in  verschiedene  geographische  Rassen  gliedernd. 
So  entstand  im  Kaukasus  und  im  Berglande  Armeniens  der 
mit  dem  europäischen,  schon  am  Erdschias-Dagh  in  einer  an- 
nähernden Form  vorkommenden  E.  polymorphus  in  nahen  Be- 
ziehungen stehende  E.  amphibolus , im  Elburs  der  ihm  sehr  nahe- 
stehende E.  Hyrcanicus,  am  Erdschias-Dagh  auch  der  drüsige 
E.  Zederbaueri.  Die  weitere  Wanderung  erfolgte  auch  hier  in 
der  bereits  für  die  Macroglossae  angedeuteten  Weise.  Die  innige 
Verwandtschaft  des  E.  Zederbaueri  vom  Erdschias-Dagh  mit  dem 
gleichfalls  drüsigen  Typus  der  Sierra  Nevada,  E.  maior , legt 
wiederum  den  Gedanken  nahe,  daß  die  Besiedelung  der  spa- 
nischen Sierra  Nevada  von  Kleinasien  aus  direkt  über  den  damals 
großenteils  trockenliegenden  südlichen  Teil  des  Mittelmeerbeckens 
und  die  Höhenzüge  der  nordwestafrikanischen  Küste  erfolgte. 
Die  Annahme,  daß  diese  Wanderung'  auf  dem  Umwege  über  die 
Alpen  stattfand,  dürfte,  da  allenthalben,  auch  im  Balkan,  wo  sie 
die  Eiszeit  hätten  überdauern  können,  derartige  Formen  fehlen, 
von  der  Hand  zu  weisen  sein. 

Auch  die  Invasion  Griechenlands  geschah  von  Kleinasien 
aus.  Schon  am  Argaeus  findet  sich  neben  E.  Zederbaueri  eine 
annähernde  Form  des  für  die  Alpen  so  charakteristischen,  von 
E.  amphibolus  abzuleitenden  E.  polymorphus.  Diese  Art,  eine 
ausgesprochene,  wahrscheinlich  in  Kleinasien  entstandene  Kalk- 
pflanze, gelangte  über  Griechenland,  Albanien,  Illvrien  und  den 
Karst  in  die  südlichen  und  nördlichen  Kalkalpen.  Den  Weg 
über  das  aus  Urgestein  aufgebaute  Rhodope- Gebirge  in  die 
Karpathen  hat  E.  polymorphus  bezeichnenderweise  nicht  ein- 
geschlagen. Die  wenigen  Belege,  die  ich  aus  den  Karpathen 
gesehen  habe,  sind  sehr  zweifelhafter  Natur.  Ob  E.  polymorphus 
gleich  T.  Epirotica  direkt  in  den  Apennin  gelangt  ist,  muß 
dahingestellt  bleiben.  Die  Besiedelung  der  östlichen  Zentralalpen, 
wo  E.  polymorphus  nur  sporadisch  und  fast  ausnahmslos  auf 
Kalkboden  auftritt,  und  der  Westalpen,  wo  er  auch  nur  auf 
Kalkboden,  so  insbesondere  in  den  Genfer  Alpen,  gedeiht,  und 
des  Jura  kann  von  zwei  Seiten,  von  den  Ostalpen  und  vom 
Apennin  aus,  erfolgt  sein.  In  die  Pyrenäen  dürfte  E.  polymor- 
phus von  den  Westalpen  aus  — wahrscheinlich  im  Diluvium 
gelangt  sein.  Inwieweit  im  übrigen  diese  Besiedelungen  vor, 
während  und  nach  der  Eiszeit  erfolgten,  vermag  ich  nicht  im 
Detail  zu  beurteilen.  In  den  Zeiten  der  starken  Vergletsche- 
rungen hat  sich  E.  polymotphus  jedenfalls  in  die  Gebirge  der 
apenninischen  und  balkanischen  Halbinsel  zurückgezogen,  um 
dann,  als  das  Eis  zurückwich,  neuerdings  in  die  Alpen  ein- 
zudringen. Nach  dem  Norden  ist  E.  polymorphus  im  Gegensätze 
zu  T.  alpina  und  E.  unifiorus  nicht  gelangt.  Sein  ausgesprochenes 
Kalk- und  Wärmebedürfnis  haben  ihn  offenbar  daran  verhindert. 
Die  Gliederung  in  verschiedene  kleinere  Rassen  wie  E.  Graccus  in 


542  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


den  griechischen  und  epirotischen  Bergen  Montenegrinus  in 
Montenegro,  glabratus  in  den  Alpen  und  im  Apennin,  exaltatus 
in  den  Genfer  Alpen,  unifloroides  in  den  südlichen  Westalpen 
und  occidentalis  in  den  Pyrenäen  erfolgte  zweifellos  infolge 
verschiedenartiger  klimatischer  Einflüsse  und  ist,  der  schwachen 
Abgrenzung  der  einzelnen  Typen  nach  zu  schließen,  offenbar 
sehr  jungen  Datums,  also  vielleicht  erst  inter-  oder  postglazial. 

Auch  die  Monocephali  hat  die  alte  von  der  neuen  Welt  er- 
halten. Doch  war  der  Entwickelungsgang  dieser  Gruppe  ein 
viel  komplizierterer  als  der  der  Pleiocephali.  Der  Grund  hierfür 
liegt  vor  allem  in  den  verschiedenen  ökologischen  Bedürfnissen 
der  Arten  der  beiden  Sektionen.  Weil  die  Monocephali  größten- 
teils Urgesteinspflanzen  und  viel  weniger  wärmebedürftig  sind  als 
die  Pleiocephali  und  auch  die  makroglossen  Trimorphen.  konnten 
sie  sowohl  von  Amerika  als  auch  von  Asien  und  Europa  aus 
die  Arktis  besiedeln,  während  dies  den  beiden  anderen  Sektionen 
nicht  gelungen  ist. 

In  Amerika  also  sind  offenbar  schon  in  der  Tertiärzeit  aus 
Arten  der  Ebenen  in  Anpassung  an  die  eigenartigen  Vegetations- 
verhältnisse der  Hochlagen  der  Andenkette  die  Stammformen 
unserer  Monocephali  entstanden.  Ob  diese  Ausgliederung  eine 
monotope  war,  ob  sie  in  Mexiko,  in  Kolorado  oder  weiter  süd- 
lich in  Bolivien  oder  gar  in  Chile,  oder  gar  polytop,  zugleich 
in  mehreren  dieser  Gebiete  stattfand,  ist  selbstverständlich  nicht 
zu  entscheiden.  Doch  ist  es  Tatsache,  daß  heute  noch  die  Mono- 
cephali fast  in  allen  Teilen  des  13000  km  langen  Kettengebirges 
der  neuen  Welt  Vertreter  haben,  so  an  der  Magelhänsstraße 
E.  Myosotis , in  den  chilenischen  Anden  E.  Andicola.  in  Bolivien 
die  wahrscheinlich  auch  hierher  zu  zählende  Gruppe  des  E.  pulvi- 
natus , in  Kolorado  und  den  Rocky  Mountains  die  unseren  Formen 
schon  sehr  nahestehenden  E.  melanoceph alus , Macounii , elatior, 
grandiflorus , lanatus  etc.  Diese  oder  doch  deren  Stammformen 
waren  es,  welche,  vom  Entstehungsherde  immer  weiter  nach 
Korden  vordringend  und  gewohnt  die  hochalpinen  Vegetations- 
verhältnisse zu  ertragen,  sich  auch  in  der  Arktis  heimisch  fühlen 
konnten  und  einerseits  das  ganze  zirkumpolare  Gebiet  okkup- 
pierten,  anderseits  aber  nach  Asien  eindrangen.  Von  E.  mela- 
nocephalus  oder  einer  ihm  sehr  nahestehenden  Form  gliederte 
sich  E.  Unalaschkensis , der  arktische  Vertreter  der  Monocephali , 
ab  und  besiedelte  im  Laufe  der  Zeit  das  ganze  aktische  Amerika 
bis  an  die  Küsten  von  Labrador  im  Süden,  Gi’önland,  das  ark- 
tische  Asien  und  Europa,  Spitzbergen  usw. 

Mit  E.  lanatus  und  grandiflorus  nahe  verwandte  Formen 
wanderten  (über  die  Behringsstraße)  nach  Asien  ein  und  drangen 
hier  in  nordost-südwestlicher  Richtung  vor,  allmählich  fast  alle 
Gebirge  Asiens  und  schließlich  auch  Europas  besiedelnd  und 
sich , den  Vegetationsverhältnissen  der  verschiedenen  Gegenden 
entsprechend,  in  eine  große  Anzahl  geographischer  Rassen  glie- 
dernd. So  entstanden  in  den  zentralasiatischen  Gebirgen  vom 
Baikalsee  im  Osten  bis  zum  Dach  der  Welt  im  Vesten  E.  erio- 


V i er  h app  e r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  543 


calyx  und  petiolaris , in  den  Gebirgen  Turkestans  E.  Turkestanicus , 
in  den  südpersischen  Gebirgen  E.  Daenensis,  im  Elburs  E.Elbursensis. 
In  Tibet  bereits  tritt  typischer  E.  uniflorus  auf,  der  uns  dann  erst 
wieder  im  Kaukasus  begegnet.  In  Gebieten  mit  so  extremem 
Klima  wie  Persien  hatte  ein  monocephaler  Typus  (E.  Daenensis) 
infolge  seiner  Fähigkeit,  in  den  höchsten  Regionen  zu  vegetieren, 
begreiflicherweise  am  meisten  Aussicht,  sich  zu  erhalten. 

In  den  an  das  Mittelmeer  angrenzenden  Gebirgszügen  Li- 
banon und  Taurus,  bildete  sich  je  eine  gut  abgegrenzte  Art:  E. 
Libanoticus  und  der  diesem  nahestehende  E.  Cilicicus.  Vom 
Taurus  aus  wurde  der  Erdschias-Dagli  besiedelt.  Es  entstand 
dort  eine  eigene  Rasse:  E.  Argaeus,  dessen  nahe  Beziehungen 
zu  E.  Cilicicus  unverkennbar  sind. 

Zu  den  interessantesten  Tatsachen  gehört  auch  in  dieser 
Gruppe  die  auffällig  nahe  Verwandtschaft  der  Typen  des  öst- 
lichen zu  denen  des  westlichen  Mittelmeerbeckens,  des  E.  Libano- 
ticus,  Cilicicus  und  insbesondere  Argaeus  zu  E.  hispidus  der 
Sierra  Nevada.  Es  dünkt  mir  sehr  wahrscheinlich,  daß  auch 
die  Stammformen  dieser  Typen  seinerzeit  diejenige  Wander- 
straße im  Süden  Europas  (Kleinasien — Agäisches  Meer — südlicher 
Balkan  —Unteritalien-  Sizilien— Nordafrika — Iberische  Halbinsel) 
benutzt  haben,  auf  welcher  die  Ahnen  der  T.  fNevadensis  und 
des  E.  maior  aus  dem  Orient  in  die  iberische  Halbinsel  gelangt 
sind.  Wann  diese  Wanderungen  fördernde  Verhältnisse  existiert 
haben,  vermag  ich  nicht  zu  beurteilen.  Hatte  die  Brücke 
wenigstens  stellenweise  für  eine  Alpenvegetation  geeignete  Punkte, 
so  kann  bei  dem  eminenten  Ausbreitungsvermögen  der  Arten 
die  Wanderung  schon  im  späten  Tertiär,  vielleicht  in  kühlen 
Epochen,  sonst  aber  wohl  erst  in  der  Eiszeit,  in  welcher,  als  die 
Alpen  vergletschert  waren , in  diesen  Breiten  ein  für  die  Aus- 
breitung alpiner  Typen  günstiges  Klima  geherrscht  haben  kann, 
wenn  auch  der  Weg  damals  schon  vielfach  unterbrochen  war, 
erfolgt  sein.  In  der  Sierra  Nevada  hatte  aber  die  Wanderung 
dieser  durch  ihr  drüsig-haariges  Indument  ausgezeichneten  Formen 
noch  nicht  ihr  Ende  erreicht.  Es  drang  vielmehr,  wahrscheinlich 
während  der  Eiszeiten,  da  die  iberische  Halbinsel  für  alpine  Pflanzen 
passierbar  sein  mochte,  E.  hispidus  oder  seine  Stammform  nach 
Norden  bis  zu  den  Pyrenäen  vor  und  gliederte  hier  in  Anpas- 
sung an  die  klimatischen  Verhältnisse  dieses  Gebirges  eine  eigene 
Rasse,  welche  gleich  den  meisten  anderen  Monocephali  statt  der 
Köpfchenhaare  einfache  Deckhaare  besitzt:  E.  Aragonensis  aus, 
der  dort  neben  echtem  E.  uniflorus  vorkommt. 

Mitteleuropa  wurde  zweifellos  schon  vor  der  Glazialzeit  vom 
Kaukasus  aus  besiedelt.  Über  Armenien  und  den  bithynischen 
Olymp,  vielleicht  auch  über  die  Krim,  dürften  die  Vorfahren 
des  E.  uniflorus  in  die  Gebirge  des  nordöstlichen  Teiles  der 
Balkanhalbinsel  gelangt  sein,  in  welcher  sie  übrigens  heutzutage 
gar  nicht  mehr  Vorkommen  oder  doch  sehr  selten  sind.  Am 
bithynischen  Olymp  hat.  sich  eine  eigene  Rasse,  JJ.  Bithgnicus, 
erhalten,  deren  nahe  Beziehungen  zu  dem  südpersischen  E.  Dar- 


544  Vierh  ap  per,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

nensis  die  Möglichkeit  offen  lassen,  daß  sie  mit  diesem  gemein- 
samen Ursprunges  ist.  Jedesfalls  aber  stammen  die  Rassen  des 
E.  uniftorus  im  Kaukasus,  den  Karpathen,  Alpen,  im  Apennin, 
in  den  Pyrenäen  und  in  Skandinavien  von  einer  und  derselben 
Urform  ab,  welche,  vom  Kaukasus  aus  auf  einem  der  beiden 
Wege  nach  Osten  vordringend,  zunächst  in  die  Karpathen  ge- 
langt ist.  Von  den  Karpathen  aus,  wo  eine  charakteristische 
Form  (E.  Tatrae)  entstand,  dürften  dann  erst  die  Alpen  besiedelt 
worden  sein.  E.  uniftorus  verleugnete  in  diesen  ebenso  wenig 
wie  in  jenen  seine  Vorliebe  für  Urgestein  und  sehr  hohe  Lagen. 
Hier  wie  dort  findet  er  sich  nur  in  Höhen  von  über  2000  m, 
zumeist  auf  Urgestein,  und  fehlt  in  den  kalkreichen  Belaer  Alpen 
ebenso  wie  in  den  nördlichen  und  südlichen  Kalkalpen  (von  ganz 
vereinzelten  Standorten  abgesehen).  Von  den  Seealpen  aus  erfolgte 
die  Besiedelung  Korsikas  und  des  eine  eigene  Rasse,  E.  Aprutii, 
beherbergenden  Apennin  — an  eine  Einwanderung  von  Epirus  aus 
in  dieses  Gebirge  ist,  da  E.  uniftorus  heute  in  den  epirotischen 
Gebirgen  fehlt,  kaum  zu  denken  — von  den  Französischen  Alpen 
(Hautes,  Basses  Alpes  etc.)  über  die  Sevennen,  wo  heute  noch 
E.  uniftorus  vorkommt,  die  Invasion  der  Pyrenäen.  Die  Pyre- 
näen erhielten  also  zweimal,  einmal  vom  Norden,  einmal  vom 
Süden,  monocephale  Typen  zugeführt,  und  es  findet  die  be- 
merkenswerte Tatsache,  daß  zwei  Typen  einer  und  derselben 
Gruppe,  obwohl  seinerzeit  als  geographische  Rassen,  d.  h.  durch 
Anpassung  an  verschiedene  klimatische  Faktoren  getrennter  Ge- 
biete entstanden,  jetzt  dennoch  ein-  und  dasselbe  Areal  bewohnen, 
durch  die  Art  ihrer  Entstehungs-  und  Wanderungsgeschichte 
eine  ganz  befriedigende  Erklärung1). 

In  den  Zeiten  der  großen  Vergletscherungen  der  Alpen  und 
Karpathen  wurden  selbst  die  nichts  weniger  als  thermophilen 
Monocephali  gezwungen,  ihre  Höhen  zu  verlassen  und  sich  in 
südlichere  Gebirge  (vielleicht  wurde  jetzt  erst  der  Apennin  be- 
siedelt) zurückzuziehen  und  in  die  Tiefländer,  welche  erst  durch 
die  jetzt  sich  einstellenden  bedeutenden  Temperaturdepressionen 
zur  Aufnahme  von  Hochgebirgspflanzen  geeignet  wurden,  herab- 
zusteigen, um  erst  dann,  als  das  Klima  wfleder  milder  wurde, 
neuerlich  in  die  Berge  zurückzukehren.  Aber  auch  eine  zweite 
Straße,  nach  Norden,  war  ihnen  jetzt  offen.  Im  Zeitalter  des 
Zurück weichens  der  großen  Gletscher  mag  also  E.  uniftorus  nach 
Skandinavien  gelangt  sein,  in  dessen  Gebirgen  er  heute  noch 
wohnt,  und  von  wo  aus  er  dann  gleich  E.  Unalaschkensis  einen 
großen  Teil  der  Arktis  (Lappland,  Island,  Grönland,  Nowaja 
Semlja)  zum  Teil  unter  entsprechenden,  durch  die  Eigenart  des 


')  Vergl.  Wettstein,  Grundzüge  der  morph.  pflanzengeogr.  Methode 
des  PfLanzensyst.  Jena  1898.  p.  33:  „ . . Es  ist  aber  hier  noch  ein  dritter 
Fall  möglich,  nämlich  der,  daß  die  Anpassung  der  am  weitesten  auseinander 
liegenden  Arten  eine  schon  so  verschiedenartige  geworden  ist,  daß  beide  in 
demselben  Gebiete  nebeneinander  ihre  Existenzbedingungen  fanden,  daß 
also  die  eine  Art,  in  das  Areal  der  andern  gelangt,  neben  ihr  Vorkommen 
kann.“ 


V i e rliap  pe  r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  545 

Klimas  der  neu  okkupierten  Gebiete  bedingten  Modifikationen 
(E.  eriocephalus)  besiedelte.  So  ist  E.  uniflorus  gleich  E.  Una- 
laschkensis eine  arktische  Pflanze  geworden.  Die  Tatsache,  daß 
sich  die  Areale  dieser  beiden  Typen  teilweise  decken,  findet  ein 
Analogon  in  dem  eben  geschilderten  Verhalten  des  E.  Arago- 
nensis  und  uniflorus  in  den  Pyrenäen.  Kreuzungen  zwischen 
E.  uniflorus  und  Unalaschkensis  dürften  vielleicht  zum  Teil  die 
Ursache  der  unleugbaren  Formenmannigfaltigkeit  der  Monoce- 
phali im  Norden  sein,  für  deren  Erklärung  übrigens  noch  ein 
Umstand  in  Betracht  kommt.  Es  ist  nämlich  höchst  wahrschein- 
lich, daß  eine  Besiedelung  des  Nordens  mit  monocephalen  Typen 
nicht  nur  von  Amerika  und  Europa,  sondern  auch  von  Asien 
aus  erfolgte,  indem  E.  eriocalyx  und  petiolaris  nach  Norden 
drangen.  Typischer  E.  eriocalyx  kommt  tatsächlich  am  Jenissei 
noch  bei  67  o n.  B.  vor.  Vielleicht  hat  nun  E.  eriocalyx  im 
Norden  eine  kleinerköpfige  Rasse  ausgegliedert,  die  vom  echten  E. 
uniflorus  kaum  zu  unterscheiden , sich  dann  weiter  verbreitete. 
Gelegentlich  im  hohen  Norden  vorkommende  hochwüchsige 
Formen  des  E.  uniflorus  sind  vielleicht  solcher  Abstammung. 
Aus  dieser  Tatsache  würde  sich  die  Annahme  ergeben,  daß  im 
Verlaufe  der  Eiszeiten  auch  solche  eigentlich  auf  E.  eriocalyx 
zurückzuführende  Typen  aus  der  Arktis  in  die  Tiefländer  Europas 
gelangen  konnten  und  dann,  als  das  Eis  zurückging,  auch  in  die 
Alpen  eindrangen,  um  auch  hier  die  Formenmannigfaltigkeit  zu 
erhöhen.  Ja  sogar  E.  Unalaschkensis  kann  damals  in  die  Alpen 
gelangt  sein.  Im  Berliner  Herbar  befindliche  Exemplare  des  E. 
Unalaschkensis  von  Graubünden  bekräftigen  diese  Mutmaßung. 
Sollten  sie  wirklich  von  dorther  stammen,  so  wäre  dies  eines  der 
interessantesten  Glazialrelikte. 

Es  gibt  gar  kein  Argument,  welches  dafür  spräche,  daß  mit 
dem  Ende  der  Eiszeit  die  Formneubildungsarbeit  der  Monoce- 
phali ihr  Ende  erreicht  hat.  Offenbar  erst  in  jüngster  Zeit  ent- 
standene Formen  wie  E.  Valesiacus  deuten  vielmehr  darauf  hin, 
daß  die  Monocephali  in  ihrer  Entwicklung  noch  immer  nicht 
zum  Stillstand  gekommen  sind. 

C.  Die  Wanderstraßen. 

Eine  Betrachtung  der  AVege,  welche  die  einzelnen  Trimorpha- 
und  Erigeron-G ruppen  bei  ihrer  ost -westlichen  Wanderung  ein- 
gesclilagen  haben,  ergibt  einige  nicht  uninteressante  Daten, 
welche  vielleicht  einmal  durch  Vergleiche  mit  den  AVanderungen 
anderer  alpiner  Pflanzengruppen  allgemeinere  Bedeutung  er- 
langen dürften. 

Den  Weg  von  Amerika  bis  Mittelasien  haben  nur  Angehörige 
der  Gattung  Erigeron  zurückgelegt.  Die  Arktis  wurde  nur  von 
den  Monocephali , der  am  wenigsten  thermophilen  Sektion,  okku- 
piert. An  der  Besiedelung  Asiens  beteiligten  sich  Monocephali 
und  Pleiocephali  gemeinsam.  Das  A'hrdringen  erfolgte  längs  der 
von  Nordosten  nach  Südwesten  streichenden  großen  Kebfren- 

36 


Beihefte  Bot.  Centralbl.  Bd.  XIX.  Abt.  II.  Heft  3. 


54(1  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


gebirge  (Baikal ische  Gebirge — Altai — Karatau  usw.).  Gelegent- 
liche Wanderungen  monocephaler  Typen  nach  Norden  dürften 
von  Zeit  zu  Zeit  stattgefunden  haben.  Der  Himalaja  wurde 
von  den  Erigeronten  wohl  vom  Norden  aus  besiedelt.  Vom 
Himalaja  an  schlossen  sich  auch  die  Macroglossae , welche  wohl 
erst  sekundär  in  die  Turkestanischen  Gebirge  und  den  Altai  ge- 
langt sein  dürften,  den  weiter  nach  Westen  vordringenden  Eri- 
geronten an.  Von  Zentral-  nach  Vorderasien  benutzten  wohl  alle 
Gruppen  ebendieselben  Wege.  Die  Gebiete  Elburs,  Kaukasus, 
Daena,  Libanon,  Taurus,  Erdschias,  Bithynisclier  Olymp,  welche  En- 
demismen aller  oder  mindestens  einer  dieser  Gruppen  beherbergen, 
markieren  heute  noch  die  Richtung  dieser  Wanderungen.  Der 
Erdschias  wurde  sicherlich  vom  Taurus  aus  besiedelt. 

Die  Wanderstraßen,  welche  die  Trimorphen  und  Erigeronten 
nach  Europa  führten,  lassen  sich  aus  deren  heutiger  Verbreitung 
und  den  Verwandtschaftsverhältnissen  der  einzelnen  zum  Teil 
heute  noch  ganz  deutlich  erkennen.  Am  schwierigsten  ist  es, 
den  Zusammenhang  zwischen  den  Formen  des  Taurus  und  den 
ihnen  zweifellos  sehr  nahestehenden  der  Sierra  Nevada  zu  er- 
klären. Die  Vermutung,  daß  im  späteren  Tertiär,  als  anstelle 
des  ägäischen  Meeres  sich  noch  Festlandsmassen  erhoben,  be- 
trächtlichere klimatische  Depressionen  vorausgesetzt,  die  Bedin- 
gungen für  eine  ost-westliche  Wanderung  über  den  Balkan,  Unter- 
italien und  Sizilien  nach  der  nordwestafrikanischen  Küste  einmal 
günstigere  waren,  als  dies  heutzutage  der  Fall  ist1),  sowie  der 
Umstand,  daß  es  drei  Gruppen  sind,  welche  im  Taurus  und  in 
der  Sierra  Nevada  durch  sehr  nahe  verwandte  Formen  vertreten 
werden,  und  schließlich  die  Erwägung,  daß  an  eine  Wanderung 
dieser  Typen  vom  Taurus  auf  dem  Umwege  über  die  Alpen  und 
Pyrenäen  in  die  Sierra  Nevada  infolge  des  Fehlens  aller  Formen 
dieses  engen  Verwandtschaftski’eises  in  den  Alpen  gar  nicht  zu 
denken  ist,  bestärken  mich  in  der  Annahme  einer  direkten  Be- 
siedelung der  Sierra  Nevada  vom  Taurus  aus.  Jedesfalls  ist  die 
Richtigkeit  dieser  Annahme  nicht  unwahrscheinlicher  als  die  der 
Hypothese,  daß  die  Stammarten  dreier  verschiedener  Gruppen  in 
der  Sierra  Nevada  einerseits  und  im  Taurus  beziehungsweise  am 
Erdschias-Dagh  andererseits  ganz  analoge  Formen  ausgliederten. 
— Der  Atlas  beherbergt  heute  keine  Erigeronten.  Sie  sind  ent- 
weder überhaupt  nie  dorthin  gelangt  oder  aber,  was  wahrschein- 
licher ist,  schon  ausgestorben.  Von  der  Sierra  Nevada  gelangten 
dann  Monocephali  — offenbar  in  der  hierfür  insbesondere  ge- 
eigneten Eiszeit  — auch  in  die  Pyrenäen. 

Die  Besiedelung  der  mitteleuropäischen  Gebirge  erfolgte 
wohl  hauptsächlich  vom  Kaukasus  aus.  Von  hier  dürften  die 


!)  Trennende  Meeresarme  mußten  kein  Hindernis  bilden,  da  der  Trans- 
port so  leicht  durch  den  Wind  verbreitbarer  Früchte,  wie  sie  die  Trimorpha- 
und  Erigeron- Arten  besitzen,  wie  erst  neulich  wieder  von  Vogler  (a.  a.  O.) 
behauptet  wurde,  wenn  auch  nicht  die  Regel,  so  doch  möglich  ist. 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  54 1 


Typen  über  die  Gebirge  an  der  Südküste  des  Pontus  und  viel- 
leicht zum  Teil  auch  über  die  Krim  in  den  Balkan  eingedrungen 
sein.  Drei  Wanderstraßen  benutzten  die  Typen  der  verschie- 
denen Gruppen,  um  in  die  Alpen  zu  gelangen.  Die  erste  führte 
von  dem  wohl  direkt  vom  Kaukasus  und  bithynischen  Olymp 
besiedelten  Rhodope  - Gebirge  in  die  Karpathen  und  von  diesen 
aus  in  die  Alpen.  Sie  wurde  von  den  Urgestein  bevorzugenden 
makroglossen  Trimorphen  und  den  Monocephali  betreten.  Die 
zweite,  von  den  drüsigen  Makroglossen  und  den  kalkholden  Pleio- 
cephali  benützt,  verband,  die  albanisch-montenegrinischen  Gebirge, 
Ulyrien  und  den  Karst  durchsetzend,  Griechenland  mit  den  Ost- 
alpen. Auf  der  dritten  endlich,  welche  wahrscheinlich  von  Epirus 
über  die  damals  schmale  Adria  und  längs  des  Apennin  nach  den 
Westalpen  führte,  sind  wohl  nur  Macroglossae  gewandert. 

Von  den  Alpen  aus  fanden  dann,  hauptsächlich  in  der  Eis- 
zeit, Besiedelungen  des  Balkan,  Apennin,  Korsikas  (von  den 
Seealpen  aus),  der  Pyrenäen  (von  den  Westalpen  aus  über 
das  französische  Zentralmassiv)  und  endlich  des  Nordens  (Skan- 
dinaviens etc.)  statt.  Umgekehrt  drangen  zur  Eiszeit  wohl 
auch  nordische  Typen  nach  Mitteleuropa  und  können  schließ- 
lich auch  bis  in  die  Alpen  gelangt  sein.  Während  von  den 
Alpen  aus  nach  dem  Balkan,  Apennin  und  den  Pyrenäen  Ver- 
treter aller  drei  Gruppen  wanderten,  konnten  nach  dem  Norden 
nur  Trimorphen  und  Monocephali , vom  Norden  in  die  Alpen 
überhaupt  nur  Monocephali  gelangen. 

In  der  folgenden  Tabelle  (nächste  Seite)  sind  die  wichtigsten 
Wanderungen  der  einzelnen  Gruppen  übersichtlich  zusammen- 
gestellt. 

D.  Gegenseitige  Beziehungen  der  einzelnen 
Gruppen,  ihre  geographische  Verbreitung  be- 
treffend. 

Der  in  den  beiden  ei’sten  Kapiteln  dieses  Abschnittes  unter- 
nommene Versuch,  die  Entwicklungs-  und  Wanderungsgeschichte 
jeder  einzelnen  Gruppe  an  und  für  sich  darzustellen,  hat  zu  dem 
Resultate  geführt,  daß  die  Arten  jeder  dieser  Gruppen  einander 
ausschließende  Areale  oder  doch  (T.  Attica  und  a/ha)  Standorte 
eines  und  desselben  Areales  innehaben,  was  wahrscheinlich  jedes- 
mal die  Eolge  davon  ist,  daß  dieselben  durch  direkte  Anpassung 
an  die  verschiedenen  ökologischen  Bedingungen,  denen  sie  in  den 
betreffenden  Arealen  beziehungsweise  auf  den  betreffenden  Stand- 
orten ausgesetzt  waren,  entstanden  sind,  daß  also  die  einzelnen 
Typen  jeder  dieser  Gruppen  vikarierende  Arten  im  Sinne  Drud  es 
sind.  Drude1)  versteht  nämlich  unter  vikarierenden,  korre- 
spondierenden oder  Repräsentativformen  aus  einer  Pflanzensippe 
an  verschiedenen  Stellen  ihres  Areals  „im  Sinne  der  Deszendenz- 
theorie“ „neu  entstandene  Ableitungsformen“,  welche  „in  ihren 
verschiedenen  Ursprungsorten  auf  einen  gemeinsamen  Anfang 
ihrer  Bildung“  hinweisen.  — Auf  eventuelle  Beziehungen  zwischen 


*)  Handbuch  der  Pflanzengeographie.  Stuttgart  18‘JO.  p.  124. 


) Man  vergleiche  die  Verbreitungskarten  1 und  2. 


548 


Vierhapper,  Monographie  der  alpinen Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Vierliapper.  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc.  549 


Arten  verschiedener  dieser  Gruppen  wurde  bisher  keine  Rück- 
sicht genommen.  Bei  genauerem  Zusehen  lassen  sich  jedoch 
gewisse  Tatsachen  ermitteln,  welche  auf  solche  gegenseitige  Be- 
ziehungen hindeuten. 

Was  zunächst  die  Trimorphen  anbelangt,  so  wurde  bereits 
des  auffälligen  Umstandes  Erwähnung  getan,  daß  in  gewissen 
Gebirgen  (Taurus,  Sierra  Nevada),  in  welchen  Macroglossae  an- 
scheinend fehlen,  sei  es,  daß  sie  dort  nie  existiert  haben,  sei  es, 
daß  sie  ausgestorben  sind,  alpin  gewordene  Brachyglossae  deren 
Stelle  vertreten.  — Vergleicht  man  die  Verbreitung  der  hirsuten 
und  glandulosen  Macroglossae  in  Europa,  so  findet  man,  daß  beide 
Gruppen  in  der  ganzen  Alpen-  und  Karpathenkette,  letztere  aber 
außerdem  in  Ulyrien  verbreitet  sind,  ohne  daß  sich  irgend  ein 
Grund  für  dieses  abweichende  Verhalten  geltend  machen  ließe. 

Ein  Vergleich  der  Verbreitung  der  Pleiocephali  und  Mono- 
cephali ergibt  zunächst,  daß  sich  ihre  Areale  zum  Teile  aus- 
schließen, zum  Teile  aber  decken.  Bei  genauerer  Betrachtung 
stellt  es  sich  jedoch  heraus,  daß  sich  auch  in  letzterem  Falle  die 
Areale  der  betreffenden  monocephalen  (z.  B.  E.  uniflorus  und 
hispidus ) und  pleiocephalen  (E.  polymorphus  und  maior ) Typen 
entweder  der  vertikalen  Lage  oder  aber  dem  Substrate  nach 
ausschließen,  indem  erstere  höhere  Lagen  und  Urgestein,  letztere 
tiefere  Lagen  und  Kalkboden  bevorzugen.  So  wird  es  auch  ver- 
ständlich, daß  sich  in  Gebieten,  welche  (wie  der  Jura)  sich  nicht 
bis  zu  jener  Höhe  erheben,  unterhalb  welcher  Monocephali  nicht 
existieren  können,  oder  welche  ganz  aus  Kalk  aufgebaut  sind  (wie 
die  nördlichen  Kalkalpen)  nur  Pleiocephali  finden,  während  in  Ge- 
birgen, welche  aus  Urgestein  bestehen,  diese  gewöhnlich  fehlen 
oder  doch  auf  die  Kalkeinlagerungen  beschränkt  sind,  und  daß 
schließlich  in  hochgehobenen  Gebirgen,  welche  Kalk  und  Ur- 
gestein in  Wechsellagerung  enthalten,  beide  Typen  ihr  Fort- 
kommen finden.  Insbesondere  trifft  das  Gesagte  für  E.  uniflorus 
und  polymorphus  im  östlichen  Teile  der  Alpen  zu,  da  hier  diese 
beiden  Typen  wirklich  bodenstet  sind,  während  in  den  West- 
alpen, wo  E.  uniflorus  bodenvag  ist,  die  Erscheinung  nicht  mehr 
so  auffällig  zutage  tritt.  Es  verhalten  sich  also  auch  Monocephali 
und  Pleiocephali  wie  vikarierende  Arten,  indem  sich  ihre  Areale, 
wenn  auch  nicht  horizontal,  so  doch  vertikal  ausschließen,  ohne 
daß  man  sie  jedoch  in  Wirklichkeit  als  solche  bezeichnen  kann. 
Es  schließen  sich  nämlich  die  Areale  dieser  Typen  aus  ganz 
anderen  Gründen  aus  als  die  der  einzelnen  Arten  einer  Gruppe. 
Während  nämlich  in  diesem  Falle  die  Ursachen  der  Sonderung 
der  Areale  darin  zu  suchen  sind,  daß  die  betreffenden  Typen 
erst  in  Anpassung  an  die  klimatischen  und  edaphischen  Verhält- 
nisse der  betreffenden  Gebiete  aus  einer  Stammform  entstanden, 
wunderten  die  Stammformen  der  Arten  zweier  verschiedener 
Gruppen  schon  als  gesonderte,  allerdings  nahe  verwandte,  mit 
besonderen  Dispositionen  ausgestattete  Typen  in  diese  Gebiete 
ein  und  besiedelten  dann  erst,  ihren  verschiedenen  Dispositionen 
entsprechend,  einander  ausschließende  Areale.  Im  ersteron  Falle, 


550  Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


dem  eigentlichen  Vikarismus,  war  die  Besiedelung  verschiedener 
Gebiete  durch  eine  Stammform  das  primäre  und  die  Sonderung 
derselben  in  getrennte,  den  diversen  Bedingungen  angepaßte 
Rassen  das  sekundäre,  im  letzteren  Falle  dagegen,  den  ich  als 
Exklusion  bezeichnen  möchte,  ist  das  Vorhandensein  ver- 
schiedener, allerdings  sehr  nahe  verwandter  Rassen  das  pri- 
märe, die  Okkupierung  getrennter  Gebiete  aber  das  Sekundäre. 
Ein  stammesgeschichtliches  Studium  insbesondere  unserer  Alpen- 
pflanzen wird  ohne  Zweifel  für  beide  Fälle  Belege  erbringen. 
Die  Arten  der  Gattung  Gentiana  Sectio  Thylacites  oder  der 
Gattung  Dianthus  Sectio  Barbulatum,  Subsectio  Alpini  sind  bei- 
spielsweise vikarierende,  die  beiden  Rhododendren  unserer  Alpen 
dagegen  vielleicht  sich  exkludierende  Arten.  In  den  meisten 
Fällen  dürften  sich  die  Exkludenten  als  Abkömmlinge  in  anderen 
Gebieten  vikarierender  Typen  heraussteilen,  und  es  ist  anzu- 
nehmen. daß  heute  vikarierende  einmal  sich  exkludierende  Nach- 
kommen liefern  werden. 

Ich  verstehe  also,  kurz  gesagt,  unter  vikarieren  den  Rassen 
einander  zunächststehende  Typen,  welche  sich  ausschließende 
Areale  bewohnen  und  in  direkter  Anpassung  an  diese  Areale 
aus  einer  Stammform  entstanden  sind,  unter  sich  exkludierenden 
dagegen  solche,  welche,  auch  sehr  nahe  miteinander  verwandt, 
gleichfalls  einander  ausschließende  Areale  bewohnen,  in  denen 
sie  aber  nicht  entstanden  sind,  sondern  welche  sie  vermöge 
ihnen  eigener  verschiedener  Dispositionen  bereits  als  fertige 
Arten  bezogen  haben. 

Die  Macroylossae  stehen  mit  den  Pleiocephali  sowohl  als 
auch  mit  den  Monocephali  in  so  losen  verwandtschaftlichen  Be- 
ziehungen, daß  im  vornhinein  zu  erwarten  ist,  daß  sie  in  ihrer 
Verbreitung  vollkommen  unabhängig  voneinander  sein  werden. 
Doch  gibt  es  Fälle,  in  welchen  sich  dies  wenigstens  auf  den 
ersten  Blick  nicht  so  zu  verhalten  scheint.  Ich  denke  vor  allem 
an  die  merkwürdige  Tatsache,  daß  T.  alpina  in  den  Ostalpen 
fast  gänzlich  (die  Rasse  calcarea  abgesehen)  auf  Urgestein,  E. 
dolymorphus  dagegen  auf  Kalkboden  beschränkt  ist,  sodaß  erstere 
nur  in  den  Zentralalpen,  letzterer,  einzelne  zufällige  Standorte 
auf  Kalklagern  in  der  Zentralkette  abgerechnet,  nur  in  den  nörd- 
lichen und  südlichen  Kalkalpen  vor  kommt,  sodaß  ich  meine 
Untersuchungen  mit  dem  Vorurteile  begann,  daß  diese  kon- 
vergenten, sich  habituell  überaus  ähnlich  sehenden  Typen  vika- 
rierende Arten  seien.  Die  Tatsache,  daß  sich  die  Areale  der- 
selben in  den  Ostalpen  ausschließen,  ist  insbesondere  aus  dem 
Grunde  bemerkenswert,  weil  T.  alpina  in  den  Westalpen  (z.  B. 
in  den  Genfer-  und  Seealpen)  oft  auch  auf  Kalkboden  wächst, 
ja  in  den  Belaer  Alpen  sogar  durch  eine  wenn  schon  nicht 
kalkholde,  so  doch  bodenvage  Rasse  vertreten  wird.  Es  verhält 
sich  also  T.  alpina  ganz  genau  wie  E.  uniflorus , der  auch  im 
östlichen  Teile  der  Alpen  nur  auf  Urgestein,  in  den  nördlichen 
und  südlichen  Kalkalpen  aber  (vom  isolierten  Standorte  am 
Schneeberg  und  der  Örna  prst  abgesehen)  fehlt,  in  den  West- 


V ierhapper , Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc-  551 


alpen  dagegen  bodenvag  ist.  Worin  liegt  aber  der  Grund  dieser 
merkwürdigen  Erscheinung?  Man  könnte  fast  geneigt  sein  zu 
glauben,  daß  die  Besiedelung  der  östlichen  Kalkalpen  mit  Trimor- 
phen  und  Erigeronten  zu  verschiedenen  Zeiten  erfolgte,  daß  die 
Pleiocephali  eher  anwesend  waren  als  die  Macroglossae  und  Mono- 
cephali , und  daß  das  Eindringen  dieser  kalkfeindlichen  Elemente 
und  ihre  Anpassung  an  das  ungewohnte  Kalksubstrat  durch 
Ausgliederung  eigener  kalkholder  Formen,  dadurch,  daß  schon 
in  ihren  biologischen  Ansprüchen  (Insektenbesuch  u.  dgl.)  völlig 
äquivalente  Typen  vorhanden  waren,  erschwert  oder  ganz  ver- 
hindert wurde,  respektive  daß  eine  Auslese  zu  ihren  Ungunsten 
stattfand1).  — Ganz  analog  wie  T.  alpina  und  E.  polymorphus  in 
den  Ostalpen  verhalten  sich  T.  Hungaria  und  E.  uniflorus 
( Tatrae ) in  den  nördlichen  Karpathen,  indem  erstere  fast  nur 
auf  die  Belaer  Kalkalpen,  letzterer  fast  nur  auf  die  hohe  Tatra  be- 
schränkt ist.  Die  Gründe  für  dieses  Verhalten  sind  ebenso  un- 
bekannt wie  für  jenes. 

Der  Umstand,  daß  sich  die  Areale  verschiedener  Trimorpha- 
und  Erigeron-Arten  decken,  ermöglichte  auch  das  Entstehen  von 
Bastarden  durch  Wechselbefruchtung.  Einige  derselben  wurden 
ja  im  vorausgehenden  besprochen.  In  einem  Falle  glaube  ich 
Grund  zur  Annahme  zu  haben,  daß  aus  einem  solchen  Bastarde 
eine  Art  geworden  ist.  Ich  meine  T.  negleda,  welche,  sicherlich 
keine  geographische  Rasse,  wahrscheinlich  einer  Kreuzung 
zwischen  T.  alpina  und  E.  uniflorus  ihren  Ursprung  verdankt. 


E.  Möglichkeiten  der  Formneubildung. 

Wie  aus  der  ganzen  bisherigen  Darstellung  zu  ersehen  ist, 
sind  fast  alle  hier  besprochenen  Typen  geographische  Rassen, 
für  deren  Ausgliederung  wir  direkte  Anpassung  an  die  ver- 
schiedenen Vegetationsverhältnisse  der  verschiedenen  Areale  oder 
an  die  sich  ändernden  Vegetationsbedingung-en  innerhalb  eines 
und  desselben  Areales  annehmen  müssen.  Wie  in  allen  solchen 
Fällen,  in  denen  ausreichende  Kulturversuche  ausgeschlossen  sind, 
ist  es  auch  hier  unmöglich,  exakt  zu  beweisen,  daß  wirklich 
direkte  Anpassung  bei  der  Entstehung  der  verschiedenen  Tri- 
morpha-  und  Erigeron- Typen  die  Hauptrolle  gespielt  hat.  Aber 
wohl  kaum  ein  zweitesmal  legen  es  uns  die  morphologischen 
Verhältnisse  fast  aller  Arten  mehrerer  Gruppen  im  Vereine  mit 
ihrer  geographischen  Verbreitung  so  sehr  nahe,  an  die  Bedeutung 
der  direkten  Anpassung  als  formneubildender  Faktor  zu  glauben, 
wie  eben  bei  unseren  Trimorpha-  und  Erigeron -Typen.  Als 
Argumente  für  die  Richtigkeit  meiner  Ansicht  seien  viererlei 
Tatsachen  ins  Treffen  geführt. 

1.  Die  Unterschiede  der  einzelnen  Rassen  äußern  sich  größten- 
teils in  Merkmalen,  deren  Beeinflussung  durch  äußere  Faktoren 

*)  Man  vergleiche  Nägelis  Auseinandersetzungen  über  Achillea  atrata 
und  moschata  in  Bot.  Mitt.  II.  1 p.  128  (186(i)  (aus  Sitzungsber.  d.  k.  k.  Akad. 
d.  Wiss.  in  München). 


552  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 

möglich,  ja  sogar  wahrscheinlich  ist,  z.  B.  im  Grade  der  Stengel- 
höhe, Stärke  der  Behaarung,  Länge  der  Korolle  etc.,  also  in  An- 
passungsmerkmalen, während  Charaktei’e,  in  welchen  sich  die 
Arten  aller  Gruppen  oder  doch  einer  Gruppe  gleichen,  wie  die 
Art  der  Blüten  der  Köpfchen,  Beschaffenheit  der  Sexualorgane  etc., 
tatsächlich  den  äußeren  Faktoren  vollkommen  entrückt  und  als 
Organisationsmerkmale  zu  bezeichnen  sind. 

2.  Die  verschiedenen  Rassen  weisen  eines  oder  mehrere  erb- 
lich festgehaltene  Merkmale  auf,  welche  mit  Rücksicht  auf  die 
klimatischen  Verhältnisse  des  betreffenden  Gebietes  besonders 
zweckmäßig  erscheinen.1)  Der  allen  Formen  zukommende  perenne 
Wuchs  und  wohl  auch  die  gleichfalls  allen  eigene  gesteigerte 
Schaufälligkeit  der  Köpfchen  seien  hier  in  erster  Linie  genannt. 
Ferner  hat  z.  B.  der  nordische  E.  Unalaschkensis  durch  reich- 
iches  Anthokyan  in  den  Hüllschuppen  und  ihren  Trichomen 

Schwärzlich-purpurn  fingierte  Hüllen,  was  wohl  mit  der  Aus- 
nutzung der  Wärmestrahlen  des  Lichtes  in  Zusammenhang  stehen 
dürfte.  Arten  trockenerer  Klimate  wie  E.  Argaeus  haben  wahr- 
scheinlich zur  Erhöhung  des  denselben  offenbar  besonders  nötigen 
Schutzes  gegen  zu  starke  Transpiration  sehr  stark  behaarte 
Stengel,  Blätter  und  Hüllen.  Es  sei  hier  einschaltend  bemerkt, 
daß  ich  glaube,  daß  die  Haarbekleidung  nur  den  in  Entwicklung 
begriffenen  Organen  in  diesem  Sinne  zugute  kommt,  an  den 
ausgewachsenen  Blättern  aber  auch  bei  noch  so  dichter  Stellung 
der  Trichome,  außer  wenn  sie,  was  aber  bei  unseren  Arte«  nie 
vorkommt,  als  Filz  auf  tritt,  nicht  transpirationshemmend  wirken 
kann.  An  den  Hüllen  allerdings  stehen  die  Haare  bei  vielen 
Rassen  zur  Zeit  der  Anthese  noch  so  dicht,  daß  man  ihnen  wohl 
diese  Funktion  nicht  wird  absprechen  können.  Sehr  häufig 
scheinen  nicht  erbliche  Merkmale  von  äußeren  Faktoren  ab- 
hängig zu  sein.  So  sind  Formen  tiefer  Lagen  und  üppiger 
Standorte  im  allgemeinen  höherwüchsig  und  oft  reicher  ver- 
zweigt als  solche  höherer  Lagen  und  dürftigerer  Stellen,  auf 
Matten  wachsende  Formen  meist  wenig-,  auf  Felsboden  ge- 
deihende vielstengelig  etc.  Derartige  Merkmale  haben,  solange 
sie  nicht  erblich  festgehalten  werden,  im  Interesse  der  Formneu- 
bildung gar  keine  Bedeutung,  erhalten  sie  aber  in  dem  Momente, 
als  sie  erblich  fixiert  sind. 

3.  Die  Typen  einer  und  derselben  Gruppe  bewohnen  ein- 
ander ausschließende  Areale  und  unterscheiden  sich  nur  durch 
Anpassungsmerkmale,  in  deren  Eigenart  oft  noch  der  Einfluß 
gewisser  dem  betreffenden  Gebiete  eigener  klimatischer  Faktoren 
erkennbar  ist. 

4.  Typen  verschiedener  Gruppen,  welche  ein  und  dasselbe 
Areal  innehaben,  konvergieren,  das  heißt,  sie  zeigen  meist  große 

')  Die  Bedeutung  mauclier  solcher  konstant  mit  bestimmten  äußeren 
Faktoren  im  Zusammenhang  stehender  Merkmale  ist  mir  nicht  klar  ge- 
worden. So  vor  allem  die  Eigenart  der  Blätter  vieler  auf  Kalk  gedeihender 
Typen,  im  getrockneten  Zustande  sich  gelblich  zu  färben,  die  Unterschiede 
der- Kalk-  und  Urgesteinsform  des  E.  imiflorus  in  der  Blütenfarbe  etc. 


Vierhappe  r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


553 


Übereinstimmung  im  ganzen  Habitus  oder  doch  in  gewissen  An- 
passungsmerkmalen. Diese  Konvergenz  ist  ja  der  Grund,  wes- 
halb man  so  häufig,  lediglich  nach  der  bedeutsamen  äußeren 
Ähnlichkeit  urteilend  und  die  unterscheidenden,  aber  das 
äußere  Aussehen  gar  nicht  beeinflussenden  Organisationsmerk- 
male übersehend , zwei  ganz  verschiedenen  Gruppen  angehörige 
Hassen  desselben  Areales  als  Varietäten  einer  einzigen  Art  an- 
sali  oder  gar  für  identisch  erklärte.  Die  so  häufige  Verwechs- 
lung der  für  die  Alpen  charakteristischen  Typen  T.  alpina  und 
E.  polymorphus  oder  der  nordischen  T.  borealis  und  E.  uniflorus 
geben  Zeugnis  hiervon.  Als  bezeichnende  Fälle  von  Konvergenz 
dieselben  Gebiete  bewohnender  Typen  seien  hervorgehoben: 

A.  Konvergenz  in  bezug  auf  den  Habitus : 

a)  Die  Ärten  der  Alpen : T.  alpina  und  E.  polymorphus. 

b)  Die  Arten  des  Nordens:  T.  borealis  und  E.  uniflorus. 

B.  Konvergenz  in  bezug  auf  einzelne  Merkmale: 

a)  Reichtum  an  Köpfchenhaaren  bei  Formen  des  südlichen 
Kleinasien:  T.  Cappadocica  (. Ma .j1),  E.  Zederbaueri  (P.)1), 
Libanoticus  (Mo)1),  Cilicicus  (Mo.)  und  Argaeus  (Mo.), 
sowie  der  Iberischen  Halbinsel:  T.  Hispanica  (B.)\ 
E.  maior  (P.)  und  frigidus  (Mo.). 

b)  Besitz  schmaler  Basalblätter  bei  den  Rassen  der  Py- 
renäen: T.  Pyrenaica  (Ma.),  E.  occidentalis  (P.)  und 
Aragonensis  (Mo.). 

c)  Dunkles  Kolorit  der  Laub-  und  Hüllblätter  bei  nordi- 
schen Formen:  T.  borealis  (Ma.),  E.  uniflorus  (Mo.). 

d)  Starke  Behaarung  der  oberen  Teile  der  Stengel  und 
der  Involukren  bei  nordischen  Formen:  E.  eriocephalüs 
(Mo.),  E.  Unalaschkensis  (Mo). 

e)  besonders  kräftiger,  hoher  Wuchs  bei  Formen  des 
Himalaja  und  überhaupt  Innerasiens:  T.  Kunawurensis 
(Ma),  E.  Himalajensis  (P),  E.  eriocalyx  (Mo). 

Neben  der  direkten  Anpassung  sind  andere  formneubildende 
Faktoren  jedenfalls  nur  von  untergeordneter  Bedeutung.  In 
einem  einzigen  Falle  halte  ich  es  für  möglich,  daß  durch  Hybri- 
disation eine  neue  Form:  T.  neglecta , der  man  den  Rang  einer 
Art  wohl  kaum  wird  absprechen  können,  hervorgegangen  ist. 
Diese  Tatsache,  vereint  mit  dem  Umstande,  daß  es  auch  noch 
andere  Trimorpha-  und  Erigeron- Hybriden  gibt,  erlaubt  es  anzu- 
nehmen, daß  auch  in  Hinkunft  Bastardierungen  bei  der  Weiter- 
entwickelung unserer  Gruppen  eine  Polle  spielen  können. 

Daß  ich  als  Anhänger  der  Ansicht,  daß  alle  hier  besprochenen 
Rassen  mit  einer  einzigen  Ausnahme  durch  direkte  Anpassung 
entstanden  sind,  nicht  geneigt  bin,  hier  an  eine  Artbildung  im 
Sinne  Darwins  zu  denken,  bedarf  wohl  keiner  ausführlicheren 
Motivierung. 

')  Ma.  — Macroglossae,  P.  - Pleiocephali,  Mo.  = Monocephali,  B = 
Brachyglossae. 

2)  Soweit  es  sich  nicht  um  Abänderungen  von  Orgnnisationsmerk- 
malen  wie  der  Art  der  Blüten  handelt. 


554  Vierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 


Auch  den  Anteil,  welchen  Mutation  am  Zustandekommen  neuer 
Formen  genommen  hat2)  und  derzeit  nimmt,  möchte  ich  im  ge- 
gebenen Falle  nicht  allzuhoch  bemessen,  da  Typen,  welche  ganz 
unvermittelt  unter  ihren  Verwandten  auf  treten  und  neue  Charak- 
tere an  sich  tragen,  eigentlich  gar  nicht  Vorkommen.  Nur  die 
durch  sehr  schmale  Blätter  ausgezeichnete  T.  uberans  Hüter 
und  die  oft  ganz  vereinzelt  unter  typischer  T.  alpin a beziehungs- 
weise Hungarica  auftretenden  riesigen  Exemplare  von  T.  inter- 
media  resp.  robust a *)  — die  übrigens  auch  Bastarde  mit  T.  Attica 
oder,  was  noch  näher  liegt,  anzunehmen,  Rückschläge  oder  Produkte 
eigenartiger  edaphischer  Verhältnisse  sein  können  — erwecken 
den  Gedanken,  daß  auch  unter  den  Trimorphen  sprungweise 
Abänderungen  Vorkommen  können.  Genauere  Ergebnisse  könnten 
nur  umfassende  Kulturversuche  bringen,  die  ich  mir  Vorbehalte. 

Die  Frage,  ob  auch  andere  geographische  Rassen  von  Trimor- 
pha  und  Erigeron  derzeit  mutieren,  könnte  nur  durch  intensive 
Beobachtungen  in  der  Natur  und  exakte  Experimente  beantwortet 
werden.  Nach  meinen  Beobachtungen  an  getrocknetem  Material 
deutet  nichts  auf  ein  derartiges  Verhalten.  Ob  auch  für  sie 
einmal,  ähnlich  wie  für  die  Hieracien,  eine  Zeit  lebhafter  sprung- 
weiser Veränderungen  einzelner  Merkmale  und  erblicher  Fixierung 
der  neu  erworbenen  Charaktere  durch  spätere  Generationen  — 
Mutationsperiode  genannt  — kommen  wird,  vermag  niemand  zu 
sagen.  Es  verhüllen  uns  diesen  Ausblick  die  undurchdringlichen 
Schleier  der  Zukunft. 


1)  Luxuriante  Form  der  T.  Hungarica. 


Erigeron 


3r  Stammbaum, 

i Trimorpha-  und  Erigeron -Arten  Europas  und  Vorderasiens  **) 
ien. 

nes  amerikanischen  Typus. 


E.  Cilicicujs 


. . 


Y ierhapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron -Arten  Europas  etc.  ooo 


Analytischer  Bestimmungsschlüssel. 


1.  Köpfchen  mit  zweierlei  Blüten:  röhrigen  und  9 engröhrigen 

Zungenblüten  + (Trimorpha) 

Köpfchen  mit  dreierlei  Blüten:  $ röhrigen,  9 engröhrigen  zungen- 
losen und  Zungenblüten  + (Erigeron) 

2.  Mit  Wurzel.  Zweijährig  (oder  ausdauernd?).  Stengel  reich  ver- 

zweigt, 40—60  cm  hoch,  Aste  lang.  Basale  Stengelblätter  fehlend. 
Köpfchen  groß  T.  Abyssinica 

Mit  Rhizom  oder  wenn  mit  Wurzel  und  zweijährig:  Stengel  höch- 
stens bis  zu  30  cm  hoch  und  Köpfchen  mittelgroß  bis  klein 

3.  Mit  Rhizom  ausdauernd.  Innovationssprosse  stets  vorhanden. 

Große  Deckhaare  lang,  weich,  hin-  und  hergebogen  (Macroglossae) 
Mit  Wurzel  (oder  Rhizom?)  zweijährig  oder  perennierend.  Große 
Deckhaare  kurz,  steiflich,  gerade  ( Brachyglossae ) 

4.  Stengel  drüsig  (Glandulosae) 

Stengel  drüsig-haarig  oder  haarig  (Hirsutae) 

5.  Stengel  erst  an  der  Spitze  verzweigt,  Aste  aufrecht.  Blätter  z.  T. 

gesägt.  9 zungenlose  Blüten  oft  spärlich  T.  Kumaunensis 

Stengel  oft  schon  vou  der  Mitte  an  verzweigt,  Äste  aufrecht-ab- 
stehend. Blätter  ganzrandig.  0 znngenlose  Blüten  viele 

6.  Robust.  Stengel  15 — 60  cm  hoch,  1 — 40  köpfig  meist  aufrecht. 

Basale  Stengelblätter  oft  fehlend  T.  Attica 

Grazil.  Stengel  3 — 25  cm  hoch,  1—5  köpfig,  aufrecht-ansteigend. 
Basale  Stengelblätter  stets  vorhanden  T.  alba 


7.  Stengel  drüsig-haarig  T.  Cappadocica 

Stengel  haarig 

8.  Blätter  höchstens  3 mm  breit  T.  Olympica 

Blätter  breiter  als  3 mm 

9.  Stenge]  bis  zu  45  cm  hoch,  mehrköpfig.  Stengelbasen  und  Blätter 

verkahlend  T.  Kunawurensis 

Stengel  meist  niederer  als  20  cm,  wenn  aber  bis  zu  45  cm  hoch, 
dann  Stengelbasen  und  Blätter  behaart 

10.  Stengel  meist  1 — 10,  selten  bis  zu  25  cm  hoch,  stets  einköptig. 
Basalblätter  breitspatelig,  stumpflich 

Stengel  meist  über  10  cm  hoch,  ein-  oder  mehrköpfig.  Wenn  unter 
10  cm  hoch:  Basalblätter  sclimalspatelig  oder  spitzlich 

11.  Hülle  kurzhaarig  T.  Epirotica 

Hülle  langhaarig 

12.  Stengel  und  Blätter  dicht  behaart  T.  Rliodopaea 

Stengel  und  Blätter  zerstreut  behaart  T.  Transsilvanica 

13.  Mehrzahl  der  Basalblätter  stumpf.  Stengel  meist  steifaufrecht,  ge- 
wöhnlich einköpfig.  Stengelbasis  schwach  behaart.  Hülle  dicht 

haarig  oder  intensiv  purpurn 

Mehrzahl  der  Basalblätter  spitzlich.  Stengel  meist  aufrecht-an- 
steigend, ebensooft  mehr-  als  einköpfig.  Stengelbasis  meist  stark 
behaart.  Hülle  minder  dicht  haarig,  meist  nicht  intensiv  pur- 
purn (T.  alpina) 

14.  Blätter  in  getrocknetem  Zustande  gelblich.  Blattstiel  der  Basal- 
blätter breit,  flächig.  Hülle  schwach  purpurn  T.  Hungarica1) 

Blätter  in  getrocknetem  Zustande  dunkelgrün.  Blattstiele  schmal. 
Hüllen  meist  intensiv  purpurn 

15.  Stengel  einköpfig,  wenn  mehrköpfig:  Aste  lang.  Basalblätter 

dünniich,  schmal  T.  borealis 

Stengel  einköpfig,  sehr  selten  zweiköpfig  mit  kurzen  Ästen. 
Basalblätter  dicklich  T.  neglecta 

16.  Stengel  mehrköpfig,  meist  über  20  cm  hoch  T.  intermedia 

Stengel  ein-  oder  mehrköpfig,  nicht  über  20  cm  hoch 


2 

24 


3 

4 

21 

5 
7 

6 


8 

9 

10 

11 


13 


12 


14 
16 

15 


17 


l)  Die  hochwüchsige  Form  T.  robusta  unterscheidet  sich  von  T.  intermedia 
meist  durch  stumpfe  Basalblätter. 


556 


Vierhappe r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


17.  Stengel  und  Blätter  verkahlend.  Blätter  meist  nicht  über  4 mm 

breit.  Hüllen  kurzhaarig  T.  Pyrenaica 

Stengel  und  Blätter  mehr  oder  minder  behaart,  wenn  verkahlend: 
Blätter  breiter  als  4 mm 

18.  Stengelbasen  und  Blätter  sehr  dicht  haarig-zottig  T.  strigosa 

Stengelbasen  und  Blätter  mehr  oder  minder  stark  behaart  oder 
verkahlend,  aber  nicht  dicht  haarig-zottig 

19.  Stengel  und  Blätter  verkahlend,  letztere  in  getrocknetem  Zustande 

gelblich  werdend  T.  calcarea 

Stengel  und  Blätter  mehr  oder  minder  stark  behaart,  letztere  im 
getrockneten  Zustande  nicht  gelblich  werdend 

20.  Stengel  bl  ätter  länger  als  ihre  Internodien  T.  compacta 

Stengelblätter  kürzer  als  ihre  Internodien  / T.  gracilisx) 

[21.  Wuchs  nicht  rasig.  Stengel  schlank,  20 — 30  cm  hoch,  mit  zahlreichen 
(ca.  20)  Blättern  T.  Asadbarensis 

Wuchs  rasig.  Stengel  höchstens  15  cm  hoch,  mit  wenigen  (höch- 
stens 8)  Blättern 

22.  Basale  Stengelblätter  breitspatelig  (bis  10  mm  breit)  T.  Isaurica 
Basale  Stengelblätter  schmal spatelig  (höchstens  6 mm  breit) 

23.  Zweijährig.  Q zungenlose  Blüten  viele  T.  pycnotricha 

Zweijährig  oder  ausdauernd.  $ zungenlose  Blüten  wenige  T.  Ne- 

vadensis 

24.  Stengel  ein-  bis  mehlköpfig.  Blätter  der  Hüllen  lineal,  drüsig  oder 

kurzzottig  ( Pleiocephali) 

Stengel  fast  stets  einköpfig.  Blätter  der  Hüllen  lineal-lanzettlicli 
bis  schmallanzettlich,  langzottig  bis  wolligzottig,  sehr  selten  kurz- 
zottig (Monocepliali) 

25.  Stengel  drüsig 

Stengel  drüsig-haarig  oder  haarig 

26.  Stengel  bis  zu  25  cm  hoch.  Blätter  schwach  gezähnt  E.  Himalajensis 

Stengel  bis  zu  7 cm  hoch.  Blätter  ganzrandig  E.  Zederbaueri 

27.  Stengel  drüsig-haarig 
Stengel  haarig 

28.  Stengelblätter  schmallanzettlich.  Hüllen  kurzzottig  E.  maior 

Stengelblätter  breitlanzettlicli.  Hüllen  langzottig  E.  Hyrcanicus 

29.  Meist  robust.  Stengelblätter  breit  länglich-eiförmig  bis  eiförmig-zu- 

gespitzt,  Köpfchen  meist  groß  . E.  amphibolus 

Grazil.  Stengelblätter  lanzettlieh-elliptisch  bis  lineal.  Köpfchen 
klein  bis  groß  (E.  polymorphus) 

30.  Stengel  nur  an  der  Basis  beblättert.  Basalblätter  zahlreich  E.  uni- 

floroides 


Stengel  gleichmäßig  beblättert 

31.  Hülle  grauhaarig 

Hülle  grün  oder  purpuru 

32.  Habitus  lax.  Blätter  sehr  dünn 
Habitus  gedrungen.  Blätter  dicklich 

33.  Stengel  hoch,  verzweigt.  Aste  kurz, 
drungen 

Stengel  unverzweigt  oder  verzweigt, 
floreszenz  locker 

34.  Basalblätter  schmäler  als  4 mm 
Basal  blätter  meist  breiter  als  4 mm 


E.  Graecu-s 

E.  Montenegrinus 

Gesamt-Infloreszenz  ge- 
E.  exaltatus 
Äste  lang.  Gesamtin- 

E.  occidentalis 
E.  glabratus 


35.  Stengel  drüsig-haarig  oder  drüsig-zottig 
Stengel  haarig  bis  wollig-zottig 

36.  Köpfchenhaare  der  Stengel  sehr  klein  E.  Libanoticus 

Köpfchenhaare  der  Stengel  mittelgroß  bis  groß 

37.  Blätter  auf  beiden  Seiten  dicht  behaart  E.  Argaeus 

Blätter  beiderseits  spärlich  behaart  bis  verkahlend 


18 

19 


20 


22 


23 


25 


35 

26 

27 


28 

29 


30 


31 


32 

33  - 


34 


36 

39 


37 

38 


• !)  Eine  sehr  schmalblättrige  Form  ist  T.  über  ans. 


Vierkapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc.  557 


38.  Hüllschuppen  schmal  lanzettlich.  Stengel  nicht  selten  mehrköpfig 

E.  Cilicicus 

Hüllschirppen  schmal  lineal-lanzettlich.  Stengel  stets  einköpfig 

E.  hispidus 

39.  Basalblätter  sehmal-spatelig.  Hüllen  sehr  dicht  wollig-zottig. 

Zungen  4 — 9 mm  lang  E.  Aragonensis 

Basalblätter  breitspatelig,  oder  wenn  schmalspatelig,  Hüllen  nicht 
dicht  wollig-zottig.  Zungen  3 — 6 mm  lang 

40.  Basalblätter  spitz,  an  der  Spitze  nicht  ausgerandet.  Stengelblätter 
die  Köpfchen  meist  überragend.  Stengel  oben  dicht  wollig-zottig. 
Hüllen  schwärzlich  - purpurn,  mit  purpurnen  Tricliomen  E.  Una- 

laschkensis 

Basalblätter  stumpf,  an  der-  Spitze  meist  ausgerandet,  selten  spitz. 
Stengelblätter  zumeist  die  Köpfchen  nicht  überragend.  Stengel  oben 
meist  haarig,  selten  wollig-zottig.  Hüllen  grau,  mit  farblosen  oder 
purpurnen  Trichomen  aber  nie  intensiv  schwärzlich-purpurn 

41.  Blätter  schmal  spatelig,  meist  schmäler  als  4 mm.  Hüllschuppen 
aufrecht.  Köpfchen  klein  bis  groß 

Blätter  breitspatelig,  meist  breiter  als  4 mm,  wenn  schmalspatelig: 
Köpfchen  klein.  Hüllschuppen  aufrecht  oder  zurückgebogen. 
Köpfchen  sehr  klein  bis  groß  (E.  uniflorus  s.  1.) 

42.  Köpfchen  klein  E.  Elbursensis 

Köpfchen  mittelgroß  bis  groß  E.  Daenensis 

43.  Hüllblätter  aufrecht.  Köpfchen  klein  bis  groß.  Ligulae  zurück- 
gekrümmt E.  Bithynicus 

Hüllblätter  aufrecht  oder  zurückgekrümmt.  Köpfchen  klein  bis 
groß.  Ligulae  aufrecht 

44.  Stengelblätter  länger  als  die  Internodien.  Hüllblätter  locker  an- 
hegend, zurückgekrümmt.  Hüllen  dicht  und  lang  wollig-zottig 

E.  eriocephalus 

Stengelblätter  meist  kürzer  als  die  Internodien,  wenn  länger:  Hüllen 
nicht  dicht  wollig-zottig.  Hüllblätter  meist  eng  anliegend,  selten 
zurückgekrümmt.  Hüllen  zottig  bis  wollig-zottig 

45.  Hüllblätter  zurückgekrümmt  E.  Tatrae 

Hüllblätter  aufrecht 

46.  Stengel  nicht  über  3 cm  hoch.  Basalblätter  schmalspatelig.  Köpf- 
chen sehr  klein.  Hülle  kurz-zottig  E.  Valesiacus 

Stengel  oft  über  3 cm  hoch.  Basalblätter  breitspatelig.  Köpfchen 
klein  bis  groß,  wenn  sehr  klein:  nicht  kurz  zottig 

47.  Hüllen  kurz-zottig  E.  Aprutii 

Hüllen  langzottig  E.  uniflorus 


40 


41 


42 


43 


44 


45 

46 

47 


Tafel-Erklärung. x) 

Tafel  I. 

Fig.  1.  Trichome  am  Stengel  von  Trimorpha  alpina:  Große  und  kleine 
Heckhaare. 

„ 2.  Trichome  am  Stengel  von  Trimorpha  Attica:  Großes  Deckhaar  und 

große  Köpfchenhaare. 

„ 3.  Trichome  am  Stengel  von  Erigeron  Argaeus:  Große  und  kleine 

Deckhaare  und  mittlere  Köpfchenhaare. 

„ 4.  cT  Blüte  von  üonyza  ambigua. 

4- 

„ 5.  9 zungenlose  Blüte  von  Conyza  ambigua. 

„ 6.  Oberer  Teil  der  Korolle  einer  9 Bandblüte  von  Conyza  ambigua. 

„ 7.  cf  Blüte  von  Trimorpha  acris. 

4" 

„ 8.  9 zungenlose  Blüte  von  Trimorpha  acris. 

„ 9.  9 Blüte  mit  kurzer  Zunge  von  Trimorpha  acris. 


!)  Tafel  I Kasper  (Wien)  del.,  II — VI  Hinterberger  (Wien)  phot. 


oöb  Vierhappe  r,  Monographie  der  alpinen  Erigeron-Arten  Europas  etc. 

9 Zungenblüte  von  Trimorpha  acris. 

Oberer  Teil  der  Korolle  einer  9 zungenlosen  Blüte  von  Trimopha 
acris. 

cf  Blüte  von  Trimorpha  alpina. 

+ 

O zungenlose  Blüte  von  Trimorpha  alpina. 

O Zungenblüte  von  Trimorpha  alpina. 

Oberster  Teil  der  Korolle  einer  9 zungenlosen  Blüte  von  Tri- 
morpha alpina. 

cf  Blüte  von  Erigeron  polymorphus. 

+ 

9 Zungenblüte  von  Erigeron  polymorphus. 

Pappusstrahl  von  Trimorpha  acris. 

„ „ „ alpina. 


558 

V 

Fig. 

10. 

11. 

12. 

T 

13. 

14. 

7) 

15. 

11 

16. 

17. 

1? 

18. 

19. 

Vergrößerung : 


iDer  Figuren  1,  2,  3,  6,  11,  15,  18,  19: 


l 


4,  5,  7,  8,  9, 10,  12, 13, 14, 16, 17 


ca.  40  mal, 
„ 4i/-  „ . 


Tafel  II. 


Fig. 


n 


11 

11 


11 


11 

11 


Fi, 

g.  1-12. 

Trimorpha  Sectio  Macroglossae  Subsectio  Hirsutae 

1-4. 

Trimorpha 

alpina. 

1. 

11 

gracilis:  Übergangsform  zu  compacta  Tiroler  Alpei 
Stubaital. 

2. 

11 

intermedia  Genfer  Alpen:  Chateau  d'Oche. 

3. 

11 

strigosa  Abruzzen:  Pizzo  d Ormea. 

4. 

11 

Pyrenaica  Pyrenäen:  Gavarnie. 

5. 

11 

Cappadocica  Erdschias-Dagh. 

6. 

11 

Olympica  Bithynischer  Olymp. 

7. 

V 

Rhodopaea  Rhodope:  Musalla. 

8. 

11 

Epirotica  Epirus:  Tsumerka. 

9. 

11 

Transsilvanica  Transsilvanische  Alpen : Butsets. 

10. 

11 

Hungarica  Belaer  Kalkalpen. 

11. 

11 

borealis  Skandinavien:  Kampesotr:  Gudbrandsdalen. 

12. 

11 

neglecta  Tiroler  Alpen:  Gschnitztal:  Blaser. 

In  1/.2  der  natürlichen  Größe. 


Tafel  III. 


11 


11 

11 


11 


Fig. 


Fig.  1 — 2.  Trimorpha  Sectio  Macroglossae  Subsecrio  Glandulosae. 

1.  Trimorpha  At.tica  Karpathen:  Bodnaer  Alpen. 

2.  „ alba  Walliser  Alpen:  Val  Bagnes. 

Fig.  3—6.  Trimorpha  Sectio  Brachyglossae. 

3.  Trimorpha  Asadbarensis  Elburs:  Asadbar. 

4.  „ pycnotricha  Taurus:  Boulgarmaden. 

5.  „ Isaurica  Isaurien:  Mont  Anemas. 

6.  „ Nevadensis  Spanische  Sierra  Nevada:  Mulahacen. 

In  1;2  der  natürlichen  Größe. 

Tafel  IV. 

Fig.  1.  Erigeron  Sectio  Monocephali. 

1.  Erigeron  Elbursensis  Elburs : Hasartschal. 

Fig.  3.  Intermediaerform  zwischen  E.  uniflorus  und  ampliibolus 
Kaukasus:  Tuclietien:  Antschabalar. 


Fig.  2,  4 — 6.  Erigeron  Sectio  Pleiocephali. 

2.  Erigeron  ampliibolus  Kaukasus:  Lazistan : Bousdouan-dagh. 

4.  „ Zederbaueri  Erdschias-Dagh. 

5.  „ polymorphus  Kärntner  Alpen:  Wolfsberg. 

6.  „ maior  Spanische  Sierra  Nevada:  Monachil. 

In  1/2  der  natürlichen  Größe. 


Vierliapper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


559 


Tafel  V. 

Fig.  1 — 16.  Erigeron  Sectio  Monocephali. 

Fig.  1.  Erigeron  Libanoticus  Libanon:  Makmat. 

„ 2.  „ Cilicicus  Cilicischer  Tauras : Bulghar  Magara. 

„ 3.  „ Argaeus  Erdschias-Dagli. 

„ 4.  „ hispidus  Spanische  Sierra  Nevada. 

„ 5.  „ Aragonensis  Östliche  Pyrenäen:  Lacs  de  Caranga. 

„ 6 — 11,  13 — 15,  17.  Erigeron  uniflorus. 

„ 6.  Erigeron  uniflorus  s.  s.  blühend:  Schweizer  Alpen:  Fleims. 

„ 7.  „ uniflorus  f.  glabrescens  Tiroler  Alpen:  Dürrenstein. 

„ 8.  „ Valesiacus  Schweizer  Alpen:  Wallis:  St.  Nicolas. 

„ 9.  „ uniflorus  s.  s.  fast  verblüht : Tiroler  Alpen : Gschnitztal : 

Blaser. 

„ 10. x)  „ „ f.  nana  Schweizer  Alpen:  Engadin. 

„ 11.  „ „ s.  s.  Kaukasus:  Kasbeck. 

„ 13.  „ Bithynicus  Bithynischer  Olymp. 

„ 14.  „ „ Zwergform:  Bithynischer  Olymp. 

„ 15.  „ uniflorus  s.  s.  Übergangsform  zu  neglectiformis  Skandi- 

navien: Do  vre:  Kongswold. 

„ 17.  „ eriocephalus  Nowaja  Semlja. 

„ 12.  „ Daenensis  Südpersien:  Kuh  Daena. 

„ 16.  „ Unalaschkensis  Skandinavien:  Tromsö:  Lyngyen. 

In  !/2  der  natürlichen  Größe. 


Fig. 

11 


1. 

2. 

3. 


Tafel  VI. 

Fig.  1 — 3.  Trimorpha:  Exotisch-alpine  Arten. 

Trimorpha  Kumaunensis  Ostindien.  Himalaya:  Byäns.  Kuinaun. 
„ Kunaiimrensis  Ostindien.  Himalaya : Kunawur. 

„ Abyssinica  Abyssinien:  Dschan  Mida. 

In  1 2 der  natürlichen  Größe. 


Erklärung  zu  (len  Verbreitungs-Karten2). 

Karte  I. 

Verbreitung  von  Trimorpha  Sectio  Macroglossae  und  einiger  Arten  der 
Sectio  Brachyglossae  in  Europa  und  Vorderasien. 

Die  ausgezogenen,  geschlossenen  Linien  bedeuten  die  Areale  der  Ma- 
croglossae u.  zw.: 


1. 


Rot:  Subsectio  Hirsutae 
von  Trimorpha  alpina, 


la. 

11 

11 

gracilis, 

lb. 

11 

11 

calcarea , 
compact  a, 

1 c. 

n 

11 

Id. 

n 

intermedia, 

le. 

ii 

11 

strigosa , 

lf. 

ii 

11 

Pyrenaica, 

2. 

V) 

11 

Cappadocica, 

3. 

ii 

11 

Olympica, 

4. 

ii 

11 

Bhodopaea, 

5. 

if 

Transsilvanica , 

6. 

ii 

11 

Httngarica , 

7. 

ii 

11 

Epirotica, 

8. 

ii 

borealis, 

9. 

„ „ neglccta. 

')  Rechts  von  Fig.  6.  Die 
2)  Autor  del. 

Blau:  Subsectio  Glandulosae 

1.  von  Trimorpha  Attica, 

2.  „ „ alba. 


5G0  Vierh  apper,  Monographie  der  alpinen  Erigeron- Arten  Europas  etc. 


Die  punktierten,  geschlossenen  Linien  bedeuten  die  Areale  einigen 
Brach yglossae  u.  zw. 

Roth : 


I. 

von 

Trimorpha 

Asadbarensis, 

H. 

n 

11 

pycnotricha , 

III. 

11 

Isaurica, 

IV. 

n 

11 

Nevadensis , 

V. 

n 

11 

Orientalis  (vom  Elburs). 

Die  roten,  ausgezogenen  Pfeile  bedeuten  die  mutmaßlichen  Wander- 
wege der  Sectio  Macroglossae  Subsektio  Hirsutae , die  blauen,  ausgezogenen 
der  Sectio  Macroglossae  Subsectio  Glandulosae , die  roten,  punktierten  der 
alpinen  Brachyglossae. 


Karte  II. 

Verbreitung  von  Erigeron  Sectio  Pleiocephali  und  Monocephali  in  Eu- 
ropa und  Vorderasien. 

Die  ausgezogenen,  geschlossenen  Linien  bedeuten  die  Areale  u.  zw. 
Blau:  Sectio  Pleiocephali  Rot:  Sectio  Monocephali 

la.  von  Erigeron  amphibolus,  1.  von  Erigeron  Unalaschkensis , 


lb.  „ 

11 

Hyrcanicus, 

2. 

11 

11 

uniflorus , 

9 

n 

11 

Zederbaueri, 

2 a. 

11 

11 

uniflorus  s.  s.. 

3.  „ 

?? 

polymorphus, 

2 b. 

11 

11 

Bithynicus, 

3 a.  „ 

91 

glabratus, 

2 c. 

11 

Tatrae , 

3b.  „ 

11 

Graecus, 

2d. 

11 

11 

Valesiacus , 

3 c.  „ 

11 

Montenegrinus, 

2e. 

11 

11 

Aprutii, 

3d.  „ 

11 

exaltatus, 

2f. 

11 

11 

eriocephalus, 

3e.  „ 

11 

unifloroides, 

3. 

11 

11 

Daenensis , 

3f.  „ 

11 

occidentalis, 

4. 

11 

11 

Libanoticus , 

4-  „ 

11 

maior. 

5. 

11 

11 

Cilicicus, 

6. 

11 

11 

Argaeus, 

7. 

11 

11 

hispidus, 

8. 

11 

11 

Aragonensis, 

9. 

11 

11 

Elbursensis. 

Die  blauen,  ausgezogenen  Pfeile  bedeuten  die  mutmaßlichen  Wander- 
wege der  Pleiocephali,  die  roten  der  Monocephali. 


Beihefte  zürn  Botanischen  Centralblatt.  Bd.  XIX.  Abt.  II. 


Taf.  1. 


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Taf.  VI. 


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