Beihefte
zum
Botanischen Centralblatt.
Original -Arbeiten.
Herausgegeben
von
Prof. Dr. 0. Uhlworm
in Berlin.
Band XIX.
Zweite Abteilung:
Systematik, Pflanzengeographie, angewandte Botanik etc.
Mit 6 Tafeln, 2 Karten und 39 Abbildungen im Text.
LmgAST
new YORK
BOT A NIC Ai
GARDEN
Leipzig
Verlag von Georg Thieme
1906.
xe
ßd./q
QM,^
/tfos-ot.
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Inhalt
Seite
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres 1 — 74
Zahlbruckner, Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt von
Prof. D. Hans Meyer im Jahre 1903 75 — 84
Cardot, Mousses de l’ile Formose. (Avec 39 figures dans le texte.) 85—148
Simmons, Remarks about the Relations of the Floras of the
Northern Atlantic, the Polar Sea, and the Northern Pacific 149 — 194
Bornmüller, Plantae Straussianae sive enumeratio plantarum a
Th. Strauss annis 1889 — 1899 in Persia occidentali collectarum 195 — 270
Velenovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung
Thymus L 271 — 287
Becker, Viola cornuta L. und ortlioceras Ledeb. und ihre ver-
wandtschaftlichen Beziehungen 288 — 292
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae. (Fortsetzung) 293 — 342
H öc k, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer 343 — 360
Hildebrand, Über einige neue und andere noch nicht lange auf-
gefundene Cyclamen- Arten 367 — 384
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas
und Vorderasiens. (Mit Tafel I— VI und 2 Karten.) . . . 385 —560
Beihefte
zum
Botanischen Centralblatt.
Original -Arbeiten.
Herausgegeben
von
Prof. Dr. 0. Uhlworm
in Berlin.
Band XIX.
Zweite Abteilung:
Systematik, Pflanzengeographie, angewandte Botanik etc.
Heft 1.
Leipzig
Verlag von Georg Thieme
1905.
Inhalt
Seit«
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres 1 — 74
Zahlbruckner, Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt von
Prof. D. Hans Meyer im Jahre 1903 75 — 84
Cardot, Mousses de l’ile Formose. (Avec 39 figures dans le texte.) 85 — 148
Simmons, Eemarks about the Relations of the Floras of the
Northern Atlantic, the Polar Sea, and the Northern Pacific 149 — 194
Die Beiträge erscheinen in zwanglosen Heften im Umfange von
ca. 35 Druckbogen für jeden Band. Preis des Bandes 16 Mk.
Die Mitarbeiter erhalten ein Honorar von 30 Mk. pro Druck-
bogen, außerdem 50 Sonderabdrücke gratis, weitere Exem-
plare werden zum billigsten Preise berechnet. Arbeiten,
welche zugleich als Dissertation erscheinen, werden nicht
honoriert!
Yerlag von Georg Thieme in Leipzig.
Internationale Monatsschrift
für
Anatomie und Physiologie.
Herausgegeben von
E. A. Schäfer L. Testut
(Edinburg) (Lyon)
und
Bd.
Fr. Kopsch
(Berlin).
Die bisher erschienenen Bände kosten:
I-V. . . .
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Bd.
xm. . .
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100,—
•n
XVI. . .
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IX. . . .
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•n
XVII. . .
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x. . . .
93,50
V
XVIII. . .
75,-
XI. . . .
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w
XIX. . .
50,—
xn. . . .
79,-
??
XX. . .
59,—
Bei Bezug der ganzen Reihenfolge statt 1397,30 nur M. 1009, — .
AUG 7- 1923,
WEV\' YORK
BOTanicai
OA ROEN
Das Phytoplankton des Meeres.
III. Beitrag1).
Von
E. I^emmermann (Bremen).
(Aus der bot. Abt. des Stadt. Museums).
Meine Beiträge zum Phytoplankton des Meeres sollen in
übersichtlicher Weise zeigen, wie weit unsere bisherigen Kennt-
nisse bezüglich der Verbreitung der einzelnen Organismen ge-
diehen sind. Alles, was in dieser Beziehung in größeren und
kleineren Arbeiten in den verschiedensten Zeitschriften vergraben
ist und daher bei weitem nicht allen Forschern zugänglich ge-
macht werden kann, suche ich nach Möglichkeit zusammen-
zustellen und durch eigene Beobachtungen zu ergänzen. Ich
gebe mich der Hoffnung hin, daß meine Arbeit mit der Zeit zu
einem größeren Werke über das Phytoplankton des Meeres aus-
wachsen wird. Zunächst sehe ich aber davon ab, weil ich einmal
selbst noch verschiedene Planktonproben durchzuarbeiten ge-
denke, und weil andererseits die jetzt im Gange befindlichen
systematischen Untersuchungen der nordischen Meere sicherlich
viele interessante Tatsachen ergeben werden, welche auch die
genaueren verwandtschaftlichen Beziehungen der einzelnen
Planktonten näher bestimmen. Aus diesen Gründen behalte ich
die früher gegebene Anordnung bei, führe also z. B. auch die
von manchen Forschern neuerdings zu Spezies erhobenen Cera-
tium- Formen als Varietäten von C. tripos (Müller) Nitzsch auf.
Eine Umänderung würde jetzt nur die Synonymik noch
vergrößern. Die als „spec.“ resp. Nr. 1 etc. beschriebenen Flagel-
laten imd Peridineen sind meiner Meinung nach fast alle dem
bisherigen Systeme ohne Schwierigkeiten einzuordnen ; ich sehe
aber auch vorläufig davon ab.
Die Untersuchungen der letzten Jahre haben sowohl hin-
sichtlich der Morphologie als auch der Biologie der einzelnen
Der I. Beitrag erschien Abh. Nat. Ver. Brem. Bd. XVI. S. 35b bis
396, der II. Beitrag 1. c. Bd. XVII. S. 341—418.
2) Vergl. meine Bemerkungen in Abh. Nat. Ver. Brem. Bd. XVIII.
S. 150.
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
1
2
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Planktonten wesentlich neue Gesichtspunkte gebracht. Ich weise
vor allen Dingen auf die schönen Arbeiten von H. H. Gran,
G. Karsten und G. Murray über die eigentümlichen Mikro-
sporen hin.
Die in meinen früheren Beiträgen nicht enthaltenen Orga-
nismen habe ich durch einen Stern (*) bezeichnet; es sind im
ganzen 153 verschiedene Formen. Bei den neu beschriebenen
Organismen gebe ich zugleich auch die Diagnosen und zwar
teils nach den Beschreibungen, teils nach den Abbildungen der
einzelnen Autoren. Ich hoffe, dadurch den betreffenden For-
schern die Arbeit wenigstens etwas zu erleichtern.
Zum Schlüsse spreche ich allen, die mich in so liebens-
würdiger Weise durch Zusendung ihrer Arbeiten unterstützt
haben, meinen besten Dank aus. Es sind die Herren : Prof. Dr. C.
Ap stein (Kiel), Prof. Dr. WH. Black man (London), Prof. Dr.
P. T. Cleve (Upsala), Prof. Dr. H. H. Gran (Bergen), Prof. Dr.
G. Karsten (Bonn), Prof. Dr. Iv. M. Levander (Helsingfors),
Pi’of. Dr. C. Lohmann (Kiel), Dr. J. Massart (Brüssel), Prof. Dr.
C. v. Mereschkowsky (Kasan), Prof. Dr. C. H. Ostenfeld
(Kopenhagen), Prof. Dr. 0. Paulsen (Kopenhagen), Prof. Dr.
E. de Wildem an (Brüssel), Prof. Dr. N. Wille (Kristiania).
Klasse Schizophyceae.
Ord. Coccogon eae.
Farn. Chroococcaceae.
Gatt. Aphanocapsa Naegeli.
* Ä. litoralis var. natans Wille, Schizophyceen der Plankton-
Expedition S. 47, Taf. I, Fig. 3 — 6.
Lager festsitzend oder f'reischwimmend, mehr oder weniger
deutlich begrenzt, bisweilen unregelmäßig keulenförmig, 2 — 4 mm
lang. Zellen 3— 4 y, im Teilungsstadium 4 — 5 y groß, unregel-
mäßig gelagert, einander genähert, oft zu zweien.
Fundort: Zwischen den Azoren und den Kapverdischen
Inseln, in der Nähe der Mündung des Amazonenstromes [50].
Gatt. Microcystis Kütz.
* M. ichthyoblabe Kütz., Tab. phycol. I, Taf. 8; Wille in
Brandt, Nordisches Plankton 2. Lief. Abt. XX, S. 5, Fig. 1.
Fundort: Stettiner Haff [49J.
Gatt. Clathrocystis Henfrey.
CI. aeruginosa (Kütz.) Henfr., Journ. of the Boy. Micr. Soc.
1856, S. 53, Taf. IV, Fig. 28—36; Wille 1. c. Fig. 2.
Fundort: Bei den Inseln in der Umgegend von Stock-
holm [49].
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
3
Gatt. Coelosphaerium Naegeü.
* C. Naegdianum Unger, Mitt. d. nat. Ver. f. Steiermark,
II. Bd, 1. Heft, Taf. II.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Finnisclier Meerbusen,
Kattegatt, Gr. und Kl. Belt [7].
Die Alge wird in [7 ] als C. Kützingianum Naeg. aufgeführt,
doch dürfte es sich nach meinen Erfahrungen um das mit roten
Körperchen [Gasvakuolen?] versehene C. Naegdianum Unger
handeln. Möglicherweise liegt aber auch eine Verwechselung
mit Gomphosphaeria lacustris Chodat et var. compacta Lemm. vor.
Farn. Chamaesiphonaceae.
Gatt. Dermocarpa Crouan.
* D. Leibleiniae var. pelagica Wille, Schizophyceen der Plank-
ton-Expedition S. 50, Taf. I, Fig. 1 — 2.
Familien unregelmäßig bimförmig, 17 — 24 g lang, 12 — IS g
breit, Zellen rundlich oder etwas länglich, 4—5 g groß.
Fundort: Zwischen den Bermudas -Inseln und New Found-
land auf Trichodesmium tenue Wille [50].
Ord. Hormogoneae.
Farn. Oscill atoriaceae.
Gatt. Oscillatoria Taucher.
* 0. margaritifera Ivütz. , Tab. phycol. I, Taf. 43, Fig. X;
Wille in Nord. Plankton Abt. XX, S. 15, Fig. 9.
Fundort: Hallangspollen bei Dröbak im Christianiafjord [49].
, 0. niqro-viridis Thwaites, Ann. des sc. nat, 7. ser. tome 16,
S. 217, Taf. VI, Fig. 20; Wille in Nord. Plankton Abt. XX,
S. 14, Fig. 7.
Fundort: Kanal [7],
* 0. subsalsa Ag.
Fundort: See von Celebes [31].
Diese Angabe ist sehr zweifelhaft und daher mit großer
Vorsicht aufzunehmen.
Gatt. Katagnymene Lemm.
* K. pelagica var. major Wille, Schizophyceen der Plankton-
Expedition S. 51, Taf. I, Fig. 7.
Zellen 21 — 27 g breit; Gallerthülle 100 — 165 g breit.
Fundort: Mittelatlantik (9,4° — 37,1° n. Br. und 41,9° — 63,4°
w. L.) [50].
K. spiralis Lemm., Abh. Nat. Ver. Brem. Bd. XVI, S. 354,
Taf. III, Fig. 41, 47 — 49.
Fundort: Indischer Ozean (29° 3P s. Br., 40° 20' ö. L.) [50].
var. capitata (West) Wille, Schizophyceen der Plankton-Expe-
dition S. 52, Taf. I, Fig. 8 —9.
Synonym: Oscillatoria capitata West, Journ. of Bot. Vol. 37,
S. 337, Taf. 400, Fig. A.
1*
4
Lemmer m a n n , Das Phytoplankton des Meeres.
Fäden 10 — 14 y breit, unregelmäßig gewunden, von einer
ovalen Qallerthülle umgeben.
Fundort: Mittelatlantik (9,4° n. Br., 41,9° w. L.; 39,4° n. Br.,
57,8° w. L.) [50].
Gatt. Trichodesmium Ehrenb.
Tr. contortum Wille in Brandt, Nord. Plankton 1. c. S. 18,
Fig. 14; Schizophyceen der Plankton -Expedition S. 63.
Synonym: Xanthotrichum contortum Wille in Scliütt, Pflanzen-
leben der Hochsee S. 39, Fig. 39.
Fundort: Mittelatlantik [49, 50], Golf von Mexiko [50],
Kanal [7].
Tr. erythraeum Ehrenb., Poggendorfs Ann. d. Physik und
Chemie Yol. XVIII, S. 50G; Wille in Brandt, Nordisches Plank-
ton 1. c. S. 17, Fig. 11, Schizophyceen der Plankton -Expedition
S. 53, Taf. I, Fig. 28—35.
Fundort : Nahe der Mündung des Amazonenstromes, Guinea-
strom [50]. Java [48].
Tr. indicum (Hauck) Lernm., Abh. Nat. Yer. Brem. Bd. XVI,
S. 395.
Synonym: Tr. Hildebrantii Gomont-Wille in Brandt, Nord.
Plankton 1. c. S. 17, Fig. 12.
Fundort: Java, zwischen Indramajoe und Samarang [48].
* forma atlantica (Reinsch.), Flora 1904, S. 533, Fig. 1 — 3.
Trichome 1,8 — 2,5 mm lang, 16 — 21 y breit. Zellen 11 2— 1 3
so lang als breit, an den Querwänden nicht eingeschnürt, End-
zeile halbrund, halb so breit als die übrigen Zellen.
Fundort: Küste von Brasilien [45].
* Tr. tenue Wille, Schizophyceen der Plankton-Expedition S. 61,
Taf. I, Fig. 24—27.
Zellen 3 — 7 y breit, 1 — 4 mal so lang, an den Querwänden
nicht eingeschnürt. Fäden einzeln oder zu tauförmigen oder
allseitig ausstrahlenden Bündeln vereinigt. Zellwände ziemlich
dick. Haubenbildung der Endzeile wenig auffällig.
Fundort: Mittelatlantik [50].
Nach meinen früheren Notizen habe ich im Plankton aus
dem Meere zwischen Hawaii und Laysan eine ähnliche Form
gesehen; die Zellen derselben waren 5,5 y bi’eit und 12 — 16 y
lang.
Tr. Thiebautii Gomont, Ann. des sc. nat, 7. ser., tome 16,
S. 197, Taf. YI, Fig. 2a — 4; Wille in Brandt, Nordisches Plank-
ton 1. c. S. 17, Fig. 13, Schizophyceen der Plankton -Expedition
S. 57, Taf. I, Fig. 12 — 22.
Fundort: Mittelatlantik [30, 50], Indischer Ozean [50], Rotes
Meer, Golf von Aden [14], Meer zwischen Hawaii und Laysan
[20, als Xanthotrichum contortum Wille; 24, als Trichodesmium
contortum Wille].
Ich habe früher nach den Abbildungen von Schütt, Pflanzen-
leben und den Angaben von Kirchner, Schizophyceae , die tau-
förmigen Bündel zu Tr. Thiebautii Gomont, die Bündel mit
Lemmermann. Das Phytoplankton des Meeres.
o
radienartig ausstralilenden Fäden zu Heliotrichum radians Schütt
gezogen. Fach den Mitteilungen von Wille [50] handelt es sich
in meinen Arbeiten [20, 21, 24] bei Heliotrichum stets um Tr.
Thiehautii Gomont.
Gatt. Spirulina Turpin.
* Sp. major Kütz., Tab. phycol. I, S 26, Taf. 37, Fig. VIII;
Wille in Brandt, Nordisches Plankton 1. c. S. 9, Fig. 3.
Fundort: Soll an den Küsten gelegentlich im Plankton auf-
treten [49].
* Sp. Nordstedtii Gomont, Ann. des sc. nat. ser. 7, tonte 16,
S. 252.
Fundort: Ostsee [49].
Gatt. Pliormidium Kütz.
* Ph. autumnale (Ag.) Gomont 1. c. S. 187, Taf. Y, Fig. 23
bis 24; AVille 1. c. S. XX, 12, Fig. 6.
Fundort: Christianiafjord [49].
Gatt. Lyngbya C. A. Ag.
* L. ae-stuarii Liebm. — Gomont 1. c. S. 127, Taf. III, Fig. 1
bis 2; AVille 1. c. S. XX, 9, Fig. 4.
Fundort: Soll als Küstenform auch im Plankton Vor-
kommen [49],
* L. majuscula Harv. — Gomont 1. c. S. 131, Taf. III, Fig. 3
bis 4; Wille 1. c. S. XX, 11, Fig. 5.
Fundort : Wie bei der vorigen Art [49].
Farn. Nostocaceao.
Gatt, Anabaena Borv.
A. baltica Johs. Schmidt, Bot. Tidskr. 1899, S. 371 et 412,
Fig. 23; Wille 1. c. S. XX, 23, Fig. 20.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
* A. flos-aquae (Lyngb.) Breb. — Bornet et Flahault, Ann. des
sc. nat. 7. ser., tome VII, S. 228.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [7, 23], Finnischer Meer-
busen [7j.
Gatt. Aphanizomenon Morren.
A. flos-aquae (L.) Ralfs, Ann. and Mag. of Nat. Hist. Vol. V,
S. 340; Wille 1. c, S. XX, 24, Fig. 21.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [7,23], Ramsö-Sund, Ebbo-
Löfö, Lille Herrö, Lill Kantskogvik [25]; gr. und kl. Belt,
Kattegat [7].
9
Gatt, Nodularia Mertens.
N. spumigena Mertens in Jürgens, Alg. exs. Dek. XV, Nr. 4;
Wille 1. c. S. XX, 25, Fig. 22.
6
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Fundort: Bottnischer Meerhusen (7, 23], Esbo-Löfö, Lille
Herrö, Lill Kantskogvik [25], gr. und kl. Belt, Kattegat,
Skagerak [7].
Unter ord. Trichophoreae.
Gatt. Rivularia (Roth) Ag.
* R. atra Roth, Catalecta botanica II, S. 340; Wille 1. c. S. XX,
28, Fig. 24.
Fundort: Nordamerikanische Küste [49], zwischen den Ber-
mudas-Inseln und New-Foundland [50].
Gatt. Gloiotrichia J. Ag.
* Gl. echinulata (Engl. Bot.) P. Richter, Forsch ungsber. d.
biol. Stat. in Plön II. Teil, S. 31; Wille 1. c. S. XX, 29, Fig. 25.
Fundort : Finnischer Meerbusen, Stettiner Haff [49].
Klasse Cli loroph ycea e.
Ord. Volvocinene.
Fam. Volvocaceae.
Gatt. Eudorina Ehrenb.
Eu. elegans Ehrenb. — De Toni, Sylloge I, 1, S. 537;
Lemmermann in Brandt, Nordisches Plankton 2. Lief., S. XXI,
12, Fig. 39.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
Ord. Protococcoideae.
Fam. Tetrasporaceae.
Gott. Botryococcus Kütz.
B. Braimii Kütz., Spec. Alg. S. 892; Lemmermann 1. c.
S. XXI, 13, Fig. 43—44.
Fundort: Bottnischer Meerbusen, Finnischer Meerbusen [7],
Ramsö-Sund [25], Marstrand (Schweden) [23].
Gatt. Dictyosphaerium Naeg.
I). pulchellum Wood, Freshw.-Alg. S. 84, Taf. X, Fig. 4;
Lemmermann 1. c. S. XXI, 14, Fig. 45 — 46.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
Fam. Pleurococcaceae.
Gatt. Oocystis Naeg.
* 0. lacustris Chodat, Bull, de l'herb. Boiss. 1897, S. 295,
Taf. X, Fig. 1 — 7, 13.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Gatt. Trochiscia Kiitz.
1. Sectio: Acanthococcus (Lagerh.) Hansg.
Tr. brachiolata (Möb.) Lemm., Abh. Nat. Yer. Brem. Bd. XA II,
S. 348; Nordisches Plankton 1. c. S. XXI, 16, Fig. 57 — 58.
Fundort: Kanal [7].
Tr. Clevei Lemm. 1. c. S. 349; Nordisches Plankton 1. c.
S. XXI, 17, Fig. 61.
Fundort: Bottnischer und Finnischer Meerbusen, Ostsee,
Nordsee [7], Gullmaren, Väderöboda, Masekär, Westküste von
Dänemark [13], Hrolaugseyjar, östlich von Island [42], Mittel-
meer, Rotes Meer, Golf von Aden [14].
Tr. multispinosa (Möb.) Lemm. 1. c.; Nordisches Plankton
1. c. Fig. 60.
Fundort: Kattegat [7 J , Yäderöboda, Masekär, westlich von
Schottland [13], Gjögurtä, westlich und südlich von Island [42].
Tr. paucispinosa (Cleve) Lemm. 1. c. S. 348; Nordisches
Plankton 1. c. Fig. 59.
Fundort: Kanal j 7].
2. Sectio: Pterosperma (Poucliet) Lemm.1)
Tr. dictyon (Joerg.) Lemm. 1. c. S. 350; Nordisches Plankton
1. c. S. xxi, 19, Fig. 67.
Fundort: Kattegat, Skagerak, Gullmarfjord, Nordsee [7],
nördlich von Jütland, Masekär (13], Nordatlantik [7, 41], Golf-
strom außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), nordatlantischer
Strom außerhalb Vesteraalen, zwischen Finnmarken und der
Bäreninsel, Ona (an der Küste von Romsdalen) [16], Faeroer
[39], Hrolaugseyjar (Island) [42], nördliches Eismeer [7].
* Pterosperma labyrintJius Ostenf. [39], S. 57S, Fig. 128.
Zelle kugelig, mit zahlreichen Flügelleisten besetzt, deren
Seiten unduliert erscheinen. Jede Leiste besteht aus 2 Schichten,
welche (im optischen Durchschnitt) in radialer Richtung zunächst
parallel verlaufen, um sich an der Spitze unter einem stumpfen
Winkel zu trennen. Die Leisten bilden in der Oberflächen-
ansicht unregelmäßige, breite Maschen. Wo drei Maschen Zu-
sammenstößen, befindet sich ein runder Tüpfel (dot). Durch-
messer ohne Leisten zirka 28 y, mit denselben zirka 60 y.
Fundort: Nordatlantik [7, 41 J, Faeroer [39], südlich von
Island [42].
Tr. Moebiusii ( Joerg.) Lemm. 1. c. S. 349; Nordisches Plank-
ton 1. c. S. XXI, 18, Fig. 64—65.
Fundort: Kattegat, Gulmarfjord; gr. Belt |7], Yäderöboda,
Masekär [13], Nordsee, Kanal [7], norwegische Küstenbank, nord-
atlantischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finn-
marken, Golfstrom außerhalb Söndmöre, West- Fjord (Lofoten),
0 Hierher gehört auch wohl Pterosperma oblonya Cleve [ no»ien nudum!].
Fundort: Nördliches Eismeer [7J.
8
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, Ona (an der Küste
von Romsdalen) [IG], Faeroer [39], Nordatlantik [7, dl], nörd-
liches Eismeer [7], Hrolaugseyjar, südlich von Island [42].
Tr. pohygona (Ostenf.) Lemm. 1. c. S. 350.
Fundort: Nordatlantik [41].
Tr. Vanhoeffmii (Joerg.) Lemm. 1. c. S. 349; Nordisches
Plankton 1. c. S. XXI, 19, Fig. 66.
Fundort: Kattegat, Skagerak, Gulmarfjord, kl. Belt, Nord-
see, Kanal [7], nördlich von Schottland, Masekär [13], Faeroer
[39], Ofoten, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nörd-
licher Teil des Golfstromes zwischen der Bäreninsel und Veste r-
aalen, Golfstrom außerhalb Söndmöre, West- Fjord (Lofoten),
nordatlantischer Strom außerhalb Yesteraalen, Ona (an der Küste
von Romsdalen) [16], Hrolaugseyjar, Papey, Langanes, Rödehuk,
Gjögui’tä (Island), nördlich von Island [42], nördliches Eis-
meer [7].
Gatt. Pachysphaera Ostenf.
P. p plagt ca Ostenf., Jagttagelser etc. in 1898, S. 52; Lem-
mermann in Brandt, Nordisches Plankton, 2. Lief., S. XXI, 19,
Fig. 68 — 69.
Fundort: Faeroer [39],
Gatt. Hcxasterias Cleve.
H. problemat ica Cleve, Kongl. Sv. Yet. Akad. Handl. Bd. 32,
Nr. 8, S. 22, Fig. 6; Lemmermann 1. c. S. XXI. 20, Fig. 70.
Fundort : Bottnischer und Finnischer Meerbusen [7], westlich
von Schleswig [13], Kanal [7], Langanes (Island), südlich und
westlich von Island [42], nördliches Eismeer [7 ).
Farn. Halosph aeraceae.
Gatt. Halosphaera Schmitz.
H. viridis Schmitz, Mitt. aus d. zool. Stat. z. Neapel, Bd. I,
S. 67 — 92; Lemmermann 1. c. S. XXI, 21, Fig. 71 — 75.
Fundort: Kattegat, Gulmarfjord [7].
H. minor Ostenf., Jagttagelser etc. in 1898, S. 51; Lemmer-
mann 1. c. S. XXI, 22, Fig. 76 — 77.
Fundort: Masekär, Väderöboda [13], Faeroer [39], zwischen
Shetland und den Faeroer, zwischen Island und Jan Meyen,
nordatlantischer Strom nördlich von der Shetlandrinne, dito bis
zur Mündung des West-Fjords (Lofoten), Ona (an der Küste
von Romsdalen) [16].
Farn. Hyd rodictyaceac.
Gatt. Pediastrum Meyen.
P. Boryanum (Turp.) Menegh., Linnaea 1840, S. 210; Lem-
mermann 1. c. S. XXI, 22, Fig. 79.
Fundort: Finnischer Meerbusen, Kanal [7[.
Le mmermann. Das Phytoplankton des Meeres.
9
var. longicorne Reinsch, Algenfl. d. mittl. Franken Taf. A'II.
Fig. 6; Lemmermann 1. c. S. XXI, 23, Fig. 80.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7|.
* P. clathratum (Schröter) Lemm., Zeitschr. f. Fischerei u. d.
Hilf sw. 1897, S. 180, Fig. 1 — 4.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
* P. duplex Meyen, Xova Acta Acad. Leop.Carol. 1829. S. 772.
Taf. 43, Fig. 6—10, 16—19.
Fundort: Bottnischer und Finnischer Meerbusen [7], Ramsö-
Sund [25].
Anhang.
Gatt. Meringosphaera Lohmann.
Zellen kugelig, mit langen Schwebborsten, hyalin, gelb oder
grün. Chromatophoren grün oder fehlend. Vermehrung un-
bekannt.
Die Stellung dieser Gattung ist sehr unsicher. Sie zeigt
eine gewisse Annäherung an die mit Schwebborsten versehenen
Süßwasseralgen [vergl. Hedwigia 1893; Forschungsber. d. biol.
Stat. in Plön, 7. Teil, S. 118, Taf. I. Fig. 10 — 11; Arkiv f.
Botanik Bd. II, X. 2, S. 113, Taf. I, Fig. 6—7 ; Bull, de 1’lierb.
Boiss. 1901, S. 677 — -681, Fig. 1 — 3J. Daß es sich um Dauer-
zustände von pflanzlichen Organismen handelt, glaube ich nicht,
da die Zellwand stets nur sehr dünn ist.
* M. baltica Lohmann 1. c. Taf.. I, S. 68, Fig. 19.
Zelle kugelig, gelb, ohne Chromatophoren, zirka 30 g groß,
mit zahlreichen, spiralig gewundenen Schwebborsten, welche
etwa l1 ■> mal so lang sind als die Zelle.
Fundort: Ostsee [Hensen],
* M. mediterranea Lohmann 1. c. Taf. I, Fig. 17 — 18.
Zelle kugelig, farblos, 6,5 g groß, mit vier wand ständigen,
schalenförmigen, grünen Chromatophoren und 7 — 9 spiralig ge-
wundenen Fortsätzen, welche etwa 41 2 mal so lang sind als die
Zelle.
Bei einem Exemplar war die Zelle von einer blassen flockigen
Masse (Gallerte?) umgeben, in welcher kleine, blasse, farblose
Kügelchen in ziemlich regelmäßiger Weise eingelagert waren.
Fundort: Syrakus [29J.
* M. divergens Lohmann 1. c. S. 69, Taf. I, Fig. 20.
Zelle kugelig, 7 g groß, farblos, mit drei grünen, wand-
ständigen, schalenförmigen Chromatophoren und 12 schwach
gebogenen, divergierenden, langen Schwebborsten, von denen 6
an dem einen Pole, 6 kurz vor dem anderen entspringen.
Fundort: Syrakus [29].
* M. hydroidea Lolimann 1. c.
Zelle kugelig, grün, 3,5 g groß, ohne Chromatophoren (?),
mit 7 wellig gebogenen, divergierenden, langen Schwebborsten,
die sämtlich an einem Pole der Zelle entspringen und nahezu in
einer Ebene ausgebreitet sind.
Fundort: Syrakus [29].
10
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Gatt. Acanthoica Lohmann.
Zellen kugelig oder elliptisch, farblos, mit einem gelbbraunen
Chromatophor, von einer mit Schwebborsten versehenen Kalk-
schale umgeben. Vermehrung unbekannt.
Die Stellung dieser Gattung ist ebenfalls sehr unsicher.
* A. coronata Lohmann 1. c. S. G8 Taf. II, Fig. 21 — 22.
Schale kugelig, 6,5 // groß, mit unregelmäßig verteilten
Buckeln versehen, an einem leicht abgestutzten Pole mit sechs
starren, auf Buckeln sitzenden Kalkstacheln besetzt, welche mehr
als doppelt so lang sind als der Durchmesser der Zelle.
Zwischen den Stacheln schien nach den Beobachtungen
Lolimanns eine Öffnung in der Schale zu sein.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten der Oikopleu-
rinen [27].
* A. quattrospina Lohmann 1. c. Taf. II., Fig. 28 — 24.
Zelle kugelig oder elliptisch, 8,5 — 16 p lang, mit Buckeln
versehen, mit zwei Paar diametral einander gegenüberstehenden
starren Kalkstacheln, welche sich bei den elliptischen Formen an
den schmalen Zellenden befinden.
Fundort: Syrakus, frei im Plankton und in den Gehäusen
von Appendicularien [29].
Klasse Flagellatae.
0 rd . Proto n lastiyineae.
Farn. 0 icomonadaceae.
Gatt. Ancyromonas Kent.
* A. parasit ica Massart, Liste des Flagellates observes aux en-
virons de Coxyde et de Nieuport S. 5 (nomen nudum!).
Fundort: Coxyde, im Meerwasser auf Bodo rostrata [32].
Gatt. Leptomonas Kent.
* L. lunulata Massart 1. c. (nomen nudum!).
Fundort: Coxyde, im Meerwasser [32].
Farn. Craspedomonadaceae.
Gatt. Scäpingoeca Clark.
* S. appendiculariae Lohmann, Wiss. Meeresunters. N. F. Bd.
7, S. 47, Taf. II, Fig. 33.
Gehäuse kelchförmig, hyalin, kurz gestielt, an der Öffnung
wenig verjüngt, Zelle eiförmig bis kugelig, 3 — 6,5 p lang, farb-
los, mit großer Vakuole kurz oberhalb der Mitte. Kern rund,
im hinteren Teile gelegen. Kragen hyalin, sehr zart, 3 — 6,5 p
hoch, an der Mündung deutlich erweitert. Geißel 7 mal so lang
als die Zelle. Junge Individuen freischwimmend, stets mit Kra-
gen versehen, ältere festsitzend.
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
11
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten der Oikopleu-
rinen [29].
Gatt. Diplosigopsis Frenzei.
* D. frequentissima (Zach.) Lemm., Arkiv f. Botanik Bd. II,
Nr. 2, S. 1 14, Taf. I, Fig. 13.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
Fam. Bodonaceae.
Gatt. Bodo (Ehrenb.) Stein.
* B. Lens (0. F. M.) Klebs, Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 55.
Fundort: Coxyde, im Meerwasser [32].
* B. rostrata (Kent) Klebs 1. c.
Fundort: Ebenda [32].
Gatt. Bhynchomonas Klebs.
Bh. marina Lohmann 1. c. S. 48, Taf. II, Fig. 42 — 45.
Jugendform bimförmig, 10 g lang, am Yorderende in einen
beweglichen kurzen Fortsatz ausgezogen, an dessen Basis- die
körperlange, nach hinten gerichtete Geißel entspringt. Im
Zellinnern liegt kurz vor dem Hinterende ein kugeliger, farb-
loser Körper und vor demselben eine quer die Zelle durch-
setzende Masse kleiner, unregelmäßig geformter, stark licht-
brechender Körperchen.
Spätere Stadien gestreckt eiförmig bis spindelförmig, bis
45 g lang. Statt des beweglichen Fortsatzes ist ein rüsselartiger
Faden vorhanden. Die Geißel ist bedeutend länger als die Zelle;
vom Grunde der Geißel ziehen mehrere Furchen nach hinten.
Im Yorderende ist eine flaschenförmige Yakuole vorhanden. Im
Hinterende ist ein großer gelbbrauner (diatominfarbener) Klum-
pen vorhanden, der zuweilen Spuren von Schichtung aufweist.
Dahinter liegen 1 — 3 farblose, kugelige Körper.
Festsitzende Stadien (Dauerzustände?) etwas kürzer, bim-
förmig, mittels des rüsselartigen Fadens angeheftet und von einer
mehr oder weniger weiten feinen Hülle (Kutikula) umgeben, die
nur am Vorderende mit der Zelle zusammenhängt. Die farb-
losen Körper des Zellinnern sind verschwunden, nur der gelb-
braune Klumpen ist noch vorhanden.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten der Oikopleurinen
[29], Mittelatlantik [30], Nordatlantik [7, 41], südlich von Is-
land [42).
Gatt. Oxyrrhis Duj.
* 0. marina Duj., Hist. nat. S. 347, Taf. Y, Fig. 4.
Fundort: Palingbrug, im Meerwasser [32],
* 0. phaeocystieoia Scherffel, Wiss. Meeresunters. N. F. Bd. IV,
S. 3, Taf. I, Fig. 80—81.
Fundort: Helgoland, in den Kolonien von Phaeocystis glo-
bosa Scherffel.
12
L e mmer m ann , Das Phytoplankton des Meeres.
Gr ran [16] fand in den Kolonien von Ph. Pouch etii (Har.)
Lagerh. ebenfalls eine Oxyrrhis- Art von umgekehrt bimförmiger
Gestalt.
* 0. spec. Lolimann 1. c. S. 49.
Zelle farblos, sehr metabolisch. Geißeln gleichlang, kürzer
als die Zelle.
Fundort: Syrakus, in dem Gehäuse von Oikopleura ruf Qu-
eens [29].
Anhang.
Außer den hier auf geführten Formen hat Lohmann [29]
noch folgende, unvollständig bekannten Protomast igineae auf-
gefunden.
* Monadine Nr. 1. Lolnnann 1. c. S. 46, Taf. II, Fig. 31.
Zelle rundlich bis oval, 23 p groß, nackt oder mit ganz
zarter Membran, farblos, mit vielen stark lichtbrechenden Kör-
perchen. Geißel viel länger als die Zelle.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten von Oikopleu-
rinen [29].
* Monadine Nr. 2. Lohmann 1. c. Taf. II, Fig. 32.
Zelle unregelmäßig rundlich, farblos, 2 — 3,5 p groß. Kern
in der Nähe des Hinterendes. Geißel etwa doppelt so lang als
die Zelle.
Fundort: Syrakus, frei im Plankton und in den Fangappa-
raten der Oikopleurinen [29].
* Monadine Nr. 3. Lohmann 1. c. S. 47, Taf. II, Fig. 39
bis 40.
Zelle kugelig, farblos, 3,25 p groß, mit zwei Vakuolen ('?).
Geißel 3 — 4 mal so lang als die Zelle.
Fundort : Syrakus, an Bacillariaceen (besonders häufig an den
Borsten derselben) [29].
* Monadine Nr. 4. Lohmann 1. c. Taf. II, Fig. 37.
Zelle bimförmig, schwach metabolisch (?), farblos, 8,5 p lang,
mit einem kleinen, stark lichtbrechenden Körperchen im Innern.
Geißel etwa doppelt so lang als die Zelle.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten von Oikopleu-
rinen [29].
* Monadine Nr. 5. Lohmann 1. c. Taf. II, Fig. 46.
Zelle stark abgeplattet, am Yorderende gerade, hinter der
Mitte verbreitert, nach beiden Polen zu verjüngt, farblos, 17,5
lang, mit einer Vakuole am Vorderende. Geißel so lang wie die
Zelle oder etwas länger.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten der Oikopleu-
rinen [29].
* Monadine Nr. 6. Lohmann 1. c. Taf. II. Fig. 3S.
Zelle breit-eiförmig, abgeplattet, farblos, 13 p lang, am
Hinterende mit deutlich abgesetzter Spitze versehen. Geißel
doppelt so lang als die Zelle.
Erinnert hinsichtlich der Gestalt an manche Phacus-
Arten.
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
13
Fundort: Syrakus [29].
* Monadine Nr. 7. Lohmann 1. c. Taf. II, Fig. 3G.
Zelle ei- bis bimförmig, metabolisch, 10 y lang, farblos, mit
zwei gleich langen Geißeln von doppelter Zellänge.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten von Oikopleu-
rinen [29].
* Monadine Nr. 8. Lohmann 1. c. Taf. II, Fig. 34.
Zelle kugelig, eiförmig oder bimförmig, 10 y lang, farblos,
mit zwei gleichlangen, unterhalb des Vorderendes entspringenden
Geißeln von mehr als doppelter Zellänge.
Fundort: Syrakus [29].
* Heteromastigide Nr. 1. Lohmann 1. c. S. 4S, Taf. II,
Fig. 41.
Zelle langgestreckt und schmal, mit abgerundeten Enden,
metabolisch (?), bald am Vorderende und bald am Hinterende
am breitesten, 8 — 10 ft lang, kurz vor dem Vorderende mit zwei
ungleichlangen Geißeln, von denen die kürzere nach vorn ge-
richtet ist, während die längere nachschleppt.
* Heteromitra ionica Lohmann 1. c. S. 50: Taf. II, Fi£r. 35.
Zelle rundlich, 4 y groß, an der geißeltragenden Seite leicht
eingebuchtet. Am Vorderende der Bucht ‘entspringt eine Geißel
von vierfacher Körperlänge, die frei undulierend hin und her
schwingt. Nahe der Buchtmitte ist eine zweite Geißel inseriert,
mittels der die Zelle auf ihrem Substrat befestigt ist.
Fundort: Syrakus (an einem alten Oikopleuren-Gehäuse [29].
Scheint eine echte _Bor/o-Spezies zu sein.
Ord. CJirysomonadaceae.
Farn. Chromulinaceae.
* Chrysomonadine Nr. 1, Lohmann 1. c. S. 66, Taf. I, Fig. 8.
Zelle kugelig, 4 — 9 y groß, mit zwei großen, wandständigen,
seitlichen, schalenförmigen, gelbbraunen Chromatophoren und
zwei runden, in der Zellmitte gelegenen, stark lichtbrechenden
Körperchen. Geißel mehr als doppelt so lang als die Zelle. Kern
im hinteren Teile der Zelle gelegen.
Manchmal sind 1 — 4 Zellen von einer 20 — 30 y weiten, ku-
geligen, hyalinen Hüllgallerte eingeschlossen.
Diese Form nmß wohl der Gattung Chromulina Cienk. ein-
gereiht werden.
Ob auch die von Lohmann auf Taf. I, Fig. 7 dargestellte
Zelle mit grünen Chromatophoren und zahlreichen, im Plasma
verteilten Körnchen hierher gehört, ist mir noch sehr zweifel-
haft.
Fundort: Syrakus, in Appendikularien [29].
* Chrysomonadine Nr. 2, Lohmann 1. c. Taf. I, Fig. 12.
Zelle kugelig, 7 y groß, mit einem äquatorial gelegenen,
wandständigen, gürtelförmigen, grünen Chromatophor und einem
im hinteren Teile der Zelle seitwärts gelegenen, runden, stark
14
Lern m e rmann , Das Phytoplankton des Meeres.
lichtbrechenden Körper. Geißel ca. fünfmal so lang als die
Zelle.
Dürfte wegen des eigentümlichen Chromatophors als Ver-
treter einer neuen Gattung zu betrachten sein.
Fundort: Syrakus, im Plankton [29].
* Chrysomonadine Nr. 3, Lohmann 1. c. Taf. I, Fig. 14.
Zelle eiförmig, mit schräg abgestutztem Vorderende und ab-
gerundetem, deutlich verjüngtem Hinterende. Chromatophor eine
wandständige, seitlich gelagerte, gelbbraune Platte bildend. Geißel
in der Mitte des schräg abgestutzten Vorderendes entspringend,
fast so lang als die Zelle. Im Zellinnern finden sich zwei stark
lichtbrechende, runde Körper, einer am Vorderende, der andere
ungefähr in der Zellmitte. Seitlich vom Chromatophor liegt un-
gefähr in der Mitte der Zelle eine langgestreckte Vakuole.
Die Stellung dieses Organismus, der hinsichtlich der Zell-
form sehr stark an manche Cryptomonadinen erinnert, läßt sich
vorläufig nicht genau bestimmen.
Farn. Hymenomonadaceae.
Gatt. Phaeocystis Lagerli.
Ph. Pouchetii (Har.) Lagerli., Oefvers. af Kongl. Sv. Vet. Akad.
Förhandl. 1896 Nr. 4; Lemmermann, Nordisches Plankton 1. c.
S. XXI. 1, Fig. 1—3.
Fundort: Kattegat, kl. Belt [7], zwischen Finnmarken und
der Bäreninsel, Küste von Nordland und Finnmarken, Ona (an
der Küste von Romsdalen), nordatlantischer Strom nördlich von
der Shetland-Rinne, zwischen Faeroer und Island 1 16], Coxyde
[32], Umgebung von Island [42],
C. H. Ostenfeld hat neuerdings die Zoosporen dieser Alge
aufgefunden (Arch. f. Protistenk. Bd. III, S. 295 — 302). Sie sind
mehr oder weniger herzförmig, 5 — 6 // lang, und besitzen zwei
(oder 1?) im Vorderende gelegene Chromatophoren. In dem
Ausschnitte des Vorderendes finden sich zwei gleichlange Geißeln,
welche ungefähr l1 ■> mal so lang sind als die Zelle.
Die früher von Pouchet als Zoospore abgebildete Zelle
(Lemmermann 1. c. Fig. 3) hält Ostenfeld für eine parasitisch
lebende Oxyrrhis- Art.
Gatt. Hymenomonas Stein.
H roseola Stein, Infus. III. Abt., 1. Hälfte, Taf. XIV, Abt.
II, Fig. 1 — 3; Lemmermann 1. c. S. XXI, 3. Fig. 7 — 8.
Fundort: Palingbrug [32].
Gatt. Synura Ehrenb.
S. uvella Ehrenb., Infus. S. 61, Taf. III, Fig. IX; Lemmer-
mann 1. c. S. XXI, 3, Fig. 9 — 10.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
15
Anhang.
Hierher gehören auch zwei von Lohma nn [29] abgebildete
Formen, welche der Gattung Wysotzkia Lemm. am nächsten
stehen, aber wohl besser als Vertreter einer besonderen Gattung
anzusehen sind, falls sich ihre Selbständigkeit bestätigt.
* Chrysomonadine Nr. 4 Lohmann 1. c. S. 06, Taf. I, Fig. 2.
Zelle kugelig, 6,5 — 12,5 y groß, mit zwei großen, wandstän-
digen, seitlichen Chromatophoren von gelbbrauner Farbe. Geißeln
gleich lang, fast doppelt so lang als die Zelle. Kern im hinteren
Teile gelegen.
Fundort: Syrakus, in Appendikularien [29J.
* Chrysomonadine Nr. 5, Lohmann 1. c. Taf. I, Fig. 4.
Zelle eiförmig, 6,5 y lang, mit gerade abgestutztem Vorder-
ende und zwei seitlichen, plattenförmigen Chromatophoren von
blaß-grünlich-gelber Farbe. Geißeln gleichlang, in der Mitte des
Vorderendes entspringend etwa lxf% mal so lang als die Zelle.
Plasma sehr körnchenreich.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten von Oikopleu-
rinen.
Farn. Och r omon ad acea e.
Gatt. Phacomonas Lohmann.
* Ph. pclagica Lohmann 1. c. S. 66, Taf. I, Fig. 10 — 11.
Zelle linsenförmig, 5 — 10 y groß, mit zwei großen runden,
scheibenförmigen, gelbgrünen Chromatophoren, welche der dor-
salen und der ventralen Körperseite anliegen. Hauptgeißel etwa
doppelt so lang als die Zelle, auf einer großen, am Vorderende
befindlichen Papille entspringend. Nebengeißel nur wenig länger
als die Zelle, auf einer kleineren, unterhalb des Vorderendes am
Rande der Zelle befindlichen Papille entspringend. Der Kern
liegt am hinteren Pole.
Bei der Bewegung umkreist die Nebengeißel fortwährend
die Hauptgeißel, wodurch eine Rotation der Zelle um ihre Längs-
achse zustande kommt.
Fundort: Syrakus, frei im Plankton und in den Gehäusen
der Appendicularien [29].
Gatt. Dinobrycn Ehrenb.
I). balticum (Schütt) Lemm., Ber. d. deutsch, bot. Ges. 1901.
S. 518, Taf. XVIII, Fig. 25 — 29; Nordisches Plankton 1. c. S. XXI,
4, Fig. 13 — 14.
Fundort: Löfö [26], Bottnischer Meerbusen, gr. und kl. Belt,
Kattegat [7], Väderöboda, Masekär (13], Kanal, Nordatlantik [7],
Faeroer [39], zwischen Faeroer und Island, Küstengebiet nörd-
lich und westlich von Island [16, 22], zwischen Island und Jan
Mayen, Nowaja Semlja [ 16 1.
* D. cylindricum var. divergens (Imhof) Lemm., Ber. d. deutsch,
bot. Ges. 1901 S. 517, Taf. XIX, Fig. 15 — 20; Forschungsber. d.
16
Lern m e r m a n n , Das Phytoplankton des Meeres.
biol. Stat. in Plön X. Teil, S. 160 — 162, Pig. 1, Zeitschr. für
Fischerei u. d. Hilfsw. 1003, S. 92, Fig. 1.
Fundort: Bottnischer Meerbusen (23], Finnischer Meer-
busen [7],
Gatt. Uroglena Ehrenb.
U. volvox Ehrenb., Infus. S. 62, Taf. III, Fig. XI; Lemmer-
mann 1. c. S. XXI, 5, Fig. 15 — 17.
Fundort: Byviken bei der Esbobucht, Morsfjärd [25].
Anhan g.
Zu den Ochromonadacrae gehören auch die von Lohmann
[29] abgebildeten Schwärmsporen, falls es sich um selbständige
Organismen handelt.
*S eh wärmspore Loh mann 1. c. S. 69, Taf. I, Fig. 3.
Zelle mit sehr zarter Membran, eiförmig, am Vorderende
gerade abgestutzt, 21.5 y lang, mit sehr körnchenreichem Plasma
und einem im vorderen Teile der Zelle gelegenen, plattenförmi-
gen, gelbbraunen Chromatophor. Geißel seitlich am Vorderende
entspringend. Hauptgeißel fast doppelt, Nebengeißel fast l1^ mal
so lang als die Zelle.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten von Oikopleu-
rinen [29].
* Schwärmspore Lohmann 1. c. Taf. I, Fig. 6.
Zelle fast nierenförmig, 8,5 y lang, am Vorderende schräg
abgestutzt, mit zwei gelbbraunen, plattenförmigen Chromato-
phoren. Geißeln in der Mitte des schrägen Vorderendes ent-
springend. Hauptgeißel fast viermal, Nebengeißel ungefähr dop-
pelt so lang als die Zelle.
Fundort: Syrakus, in den Fangapparaten von Oikopleu-
rinen [29[.
Ord. Cryptom onad ineae.
Farn. Chilomonadaceae.
Gatt. Cryptomonas Ehrenb.
* Cr. pelagica Lohmann 1. c. S. 67, Taf. I, Fig. 16.
Zelle annähernd eiförmig, mit fast geraden Seiten, 15 y
lang, am Vorderende gerade abgestutzt, am Hinterende zugespitzt,
im Vorderende mit zwei seitlich gelegenen, grünen Chromato-
phoren. Geißeln gleichlang, etwa 2^2 mal so lang als die Zelle,
in einer schlundartigen, bis zur Zellmitte reichenden, an der
Mündung erweiterten Vertiefung des Vorderendes entspringend.
Am Grunde eines jeden Chromatophors befindet sich ein runder
stark lichtbrechender Körper. Der Kern liegt im hinteren Teile
der Zelle.
Fundort: Syrakus, frei im Plankton und in den Fangappa-
raten der Oikopleurinen [29], Mittelatlantik [30].
Lemmermami, Das Phytoplankton des Meeres.
17
Ord. Euylenineae.
Farn. Euglenaceae.
Gatt. Euglena Ehrenb.
Eu. spec., Lohmann 1. c. S. 67.
Zelle 21 u lang, lebhaft metabolisch, mit zahlreichen,
schmal elliptischen Chromatophoren und einer sehr kurzen
Geißel. Cysten eiförmig, 10 g lang, mit farbloser, glatter
Membran.
Bei der Bewegung der Zelle geht das Hinterende voran.
Fundort: Syrakus, in den Gehäusen von Oikopleurinen [29].
Gatt. Colacium Ehrenb.
C. vesiculosum Ehrenb., Infus. S. 215, Taf. VIII, Fig. 1 ;
Lemmermann, Nordisches Plankton 1. c. S. XXI, 8, Fig. 24
bis 25.
Fundort: Ramsö-Sund. Lill-Kantskogvik [25], Esbo-Löfö [26].
Gatt. Eutreptia Perty.
* Eu. spec. Lolimann 1. c. S. 67.
Zelle gestreckt lanzettförmig. 21,5 g lang, lebhaft metabo-
lisch. Geißeln länger als die Zelle. Chromatophoren nur in ge-
ringer Zahl vorhanden, groß, unregelmäßig geformt. Dauer-
stadien kugelig, mit blasser Gallerthülle, ohne die Hülle 6,5 g
groß.
Fundort: Syrakus, in den Gehäusen von Oikopleurinen [29].
Gatt. Cryptoglena Ehrenb.
* Cr. sprc. Lohmann 1. c.
Zelle eiförmig, 8 — 10 g lang, nicht metabolisch, am Vorder-
ende gerade abgestutzt, grün, mit einem roten Augenfleck. Am
Vorderende entspringen zwei mehr als körperlange Geißeln.
Fundort: Syrakus, frei im Plankton und in den Gehäusen
von Oikopleurinen [29].
Diese Form gehört wohl sicher nicht zur Gattung Crg2>fo-
glena , da zwei Geißeln vorhanden sind. Die Berufung auf die
zweigeißelige Cr. conica Ehrenb. kommt nicht in Betracht, seit-
dem R. France gezeigt hat, daß die Eh renbergsche Form zur
Gattung Phacotus gehört. Wohin aber die von Lohmann ge-
fundene Form zu stellen ist, läßt sich nach den obigen, kurzen
Notizen nicht entscheiden, zumal auch keine Abbildung vor-
liegt.
Farn. Peranemaceae.
Gatt, Heter onema (Duj.) Stein.
* //. acus (Ehrenb.) Stein, Infus. III. Abt., 1. Hälfte, Taf. XXII I.
Fig. 57 — 59.
Fundort: Coxyde [32].
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
•)
18
Lemmermann , Das Phytoplankton des Meeres.
Klasse Coccolith oph orales.
Ord. Sf/racosphaerin eae.
Fam. Pontosph aeraceae.
Gatt. Pontosph aera Lohmann.
P. Huxleyi Lohmann, Arch. f. Protistenk. Bd. I. S. 130, Taf.
IV, Fig. 1 — 9, Taf. VI, Fig. 69; Lemmermann, Nordisches Plank-
ton 1. c. S. XXI, 33, Fig. 109—110.
Fundort: Mittelatlantik [30J.
Gatt. Scyph osph aera Lohmann.
Sc. Apsteini Lohmann 1. c. S. 132, Taf. IV, Fig. 26 — 30;
Lemmermann 1. c. S. XXI, 35, Fig. 115.
Fundort: Mittelatlantik [ 30 J.
Fam. Syrakosphaeraceae.
Gatt. Syracosphaera Lohmann.
S. dentata Lohmann 1. c. S. 134, Taf. IV, Fig. 21— 25; Lem-
mermann 1. c. S. XXI, 36, Fig. 120.
Fundort : Mittelatlantik [30J.
S. mediterranea Lohmann 1. c. Fig. 31a, 32; Lemmermann
1. c. Fig. 117.
Fundort: Nordatlantik [39, 41].
S. pulchra Lolimann 1. c. Fig. 33, 36a— b, 37; Lemmermann
1. c. Fig. 118.
Fundort: Nordatlantik [ 39, 41].
Ord. Coccol ithoph orineae.
Fam. Coccolith ophor aceae.
Gatt. Coccolith ophor a Lohmann.
C. pdayica (Wall.) Lohmann 1. c. S. 138, Taf. V, Fig. 58a,
58c; Lemmermann 1. c. S. XXI, 14, Fig. 85, 87,88, S. XXI, 39,
Fig. 130.
Fundort: Nordsee [7, 30], Kanal [30], Nordatlantik [7, 39,
41], Faeroer [39, 40], südlich, westlich und östlich von Island,
Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar (Island) [42J.
Fam. Rh ab dosph aeraceae Lohmann.
Gatt. Umbilicosphaera.
TI. mirabilis Lolimann 1. c. S. 139, Taf. V, Fig. 66, 66a;
Lemmermann 1. c. S. XXI, 39, Fig. 131.
Fundort: Mittelatlantik [30].
Gatt. Discosphacra Hackel.
D. tubifer (Murr, et Blackm.) Ostenf., Zool. Anzeiger 1899,
S. 200; Lemmermann 1. c. S. XXI, 40, Fig. 132.
L e in m e r m a ii ii , Das Phytoplankton des Meeres.
19
Fundort: Mittelatlantik [30].
Gatt, Rhabdosph aera Hackel.
Rh. claviger Murr, et Blackm., Phil. Trans, of the Roy. Soc.
of London Ser. B. Vol. 190, S. 438 — 439, Taf. XV, Fig. 13
bis 15.
Fundort: Mittelatlantik [30].
Rh. stylifer Lohmann 1. e. S. 943, Taf. V, Fig. 65.
Fundort: Mittelatlantik [30].
Klasse Silicoflagellatae.
Ord. Siphonotestales.
Fam. Dictyochaceae.
Gatt. Dictyocha Ehrenb.
D. fibula Ehrenb., Mikrogeologie Taf. XVII, Fig. 42c; Taf.
XVIII, Fig. 54 — 55, Taf. XIX, Fig. 43, Taf. XX, Fig. 45; Lem-
niermann 1. c. S. XXI, 27, Fig. 92.
Fundort: Kattegat, Gulmarfjord [7], Masekär, Väderöboda,
Smögen Ramsö [13], Kanal [7], Nordatlantik [7, 41 j, Hrolaugs-
evjar (Island), [42], Faeroer [39], nördliches Eismeer [7].
var. messanensis (Hackel) Lemm., Ber. d. deutsch, bot. Ges.
1901 S. 261; Nordisches Plankton 1. c. S. XXI, 28, Fig. 94.
Fundort : Pacific (zwischen Hawaii und Laysan) [24].
var. staprdia (Hackel) Lemm. 1. c.; Nordisches Plankton S. XXI,
29, Fig. 96.
Fundort: Pacific (zwischen Hawaii und Laysan) [24].
Gatt. Distephanus Stöhr.
D. speculum (Ehrenb.) Hackel, Report S. 1565; Lemmermann
1. c. S. XXI, 29, Fig. 99.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat [7], Väderöboda, Mase-
kär, Gullmarfjord, nördlich von Skagen [13], ■Nordatlantik [7,41],
Faeroer [39, 40], südlich, westlich und nördlich von Island, Hro-
laugseyjar, Papey, Rödehuk, Langanes (Island) [42].
Ord. Stereotestales.
Farn. Ebriaceac.
Gatt. Ebria Borgert.
E. tripartita (Schum.) Lemm., Abh. Nat. Ver. Brem. Bd. XVI,
S. 375; Nordisches Plankton 1. c. S. XXI, 32, Fig. 108.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [7], Esbo-Löfö [25, 26], Lille
Herrö, Mündung der Esbo-Buclit [25], Kattegat, Nordsee [7].
20
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Klasse Peridinia l es.
Ord. Gymnodinieae.
Fam. Pyroey staceae.
Gatt. Pyrocysti$ W. Thoms. et J. Murray.
P. fusiformis Wyv. Thoms., Proc. of the Roy. Soc. of Lon-
don vol. XXIV. S. 533. Taf. XXI., Fig. 2.
Fundort: Syrakus [29].
P. lunula Schütt, Peridineen d. Planktonexpedition. I. Teil
Taf. 24 et 25, Fig. 80.
Fundort: Syrakus [29], Kanal [7].
P. pseudonoctuUca Wyv. Thoms. 1. c. Taf. XXI, Fig. 1.
Fundort: Mittelmeer, Golf von Aden [14], Syrakus [29, als
P. noctulica Murr!].
Gatt. Amphidinium Clap. et Lachm.
A. operculatum Clap. et Lachm., Etudes sur les Infus. S. 410,
Taf. XX, Fig. 9—10.
Fundort: Ramsö-Sund [25], Palingbrug [32].
Gatt. Spirodinium Schütt.
8p. fissum (Lev.) Lemm., Hedwigia 1900 S. (116).
Fundort: Ramsö-Sund [25].
Soll nach Levander [25] mit Gymnodinium mirabile Penard
identisch sein, eine Ansicht, der ich nicht beipflichten kann.
Fam. Prorocentraceae.
Gatt. Exuviaella Cienk.
E. compressa (Bail.) Ostenf., Jagttagelser etc. in 1898, S. 59.
Fundort: Faeroer [39], Golf von Aden [14],
Gatt. Prorocentrum Ehrenb.
Pr. micans Ehrenb., Infus. Taf. II, Fig. 23.
Fundort: Kattegat, Nordsee, Kanal [7], Masekär, Väderöboda,
Orkneys, Firtli of Förth [13], Marstrand (Schweden) [23].
Pr. scutellum Schröder, Mitt. aus d. zool. Stat. zu Neapel
1900 Bd. XIV. Heft 1, S. 14, Taf. I, Fig. 12.
Fundort: Nordatlantik [41].
Ord. Peridineae.
Fam. Glenodiniaceae.
Gatt. Glenodinium Ehrenb.
* Gl. Gymnodinium Penard. Les Peridiniacees du Lern an S. 54,
Taf. IV, Fig. 8—10.
Fundort: Ramsö-Sund [25, 26], Löfö-Esbo [26].
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
21
* Gl. bipes 0. Paulsen, Medd. fra Komm, for Havunders. Serie
Plankton Bd. I, Kr. 1. S. 21, Fig. 3.
Zelle dorsoventral zusammengedrückt, fünfeckig. Epivalva
kegelförmig, mit schwach konkaven Seiten, ungefähr dreimal so
lang als die Hypovalva. Querfurche deutlich spiralig gewunden.
Längsfurche fast ganz auf den hinteren Teil der Zelle be-
schränkt, kurz, undeutlich. Hypovalva sehr niedrig, abgestumpft
kegelförmig, am Hinterrand schwach konkav, an den hinteren
Ecken mit je einem geraden Stachel besetzt. Membran glatt.
Zellänge inkl. Stacheln 35 y.
Fundort: Papev, Gjögurta (Island) [42].
* var. 0. Paulsen 1. c. Fig. 4.
Unterscheidet sich von der typischen Form durch die kür-
zere Epivalva und die fast halbkugelige Hypovalva.
Fundort: Yestnianliavn (Faeroer) [42].
Gl. trochoideum Stein, Organismus III, Abt., II. Hälfte, Taf. III,
Fig. 27 — 29.
Fundort: Kordatlantik [41].
Farn. Peri din iac eae.
Unterfam. Ceratiineae.
Gatt. Heterocapsa Stein.
H. triquetra Stein, Organismus 1. c. Taf. III. Fig. 30 — -40.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Hrolaugseyjar, Langa-
nes, Gjögurta (Island) [42].
Gatt. Pyrophacus Stein.
P. horologium Stein 1. c. Taf. XXIV.
Fundort: Bottnischer * Meerbusen, Kattegat, Gullmarfjord,
Skagerak, Kordsee [7], Skagen, Väderöboda, Masekär, Korsholm
Lighthouse [13], Kordatlantik [41], Faeroer [39], Arabisches Meer,
Golf von Aden [14].
Gatt. Steinidla Schütt.
* St. complanata Cleve, Arkiv för Zoologi Bd. I, S. 371,
Fig. 1.
Zelle dorsoventral stark zusammengedrückt. Epivalva und
Hypovalva schief kegelförmig, an den Enden abgerundet, mit
fast gerader Ventral- und konvexer Dorsalseite. Querfurche
deutlich. Längsfurche undeutlich, ebenso die Täfelung. Länge
270 «, Breite 70 y, Dicke 15 y.
Fundort : Gibraltar, Mittelmeer [14].
St. mitra Schütt, Peridineen 1. c. Taf. VII, Fig. 27.
Fundort: Syrakus [29].
Gatt. Frotoceratinm Bergli.
Pr. reticulatum (Clap. et Lachm.) Schütt, Peridineen 1. c.
Taf. VII, Fig. 28.
-- Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Fundort: Kattegat, Skagerak, Nordsee [7], Masekär, Väderö-
boda [13], Syrakus [29].
Gatt. Ceratium Schrank.
C. candelaknnn (Ehrenb.) Stein, Organismus 1. c. Taf. XV,
Fig. 15 — 10.
Fundort: Syrakus [29], Golf von Aden [14].
* C. compresfium Gran, Das Plankton des Norw. Nordmeeres.
S. 196, Fig. 112.
Apikalliorn gerade; Antapikalliörner gleich vom Anfang an
apikal umgebogen. Zelle zvergförmig zusammengedrängt. Hör-
ner kurz, mit kräftigen Flügelleisten besetzt.
Hat mit C. tripos var. horridum Cleve große Ähnlichkeit und
ist kaum davon zu trennen; ich halte es daher für verfehlt, eine
besondere Art dafür zu schaffen. Die Länge der Hörner ist bei
den Ceratien außerordentlich variabel; wollte man darauf Ge-
wicht legen, so könnte man wohl von jeder Art eine forma lon-
gicornis und eine forma brevicornis aufstellen. Man kann sogar
bei den kettenbildenden Formen kurz- und langhornige Indivi-
duen in derselben Kette antreffen.
Fundort: Westküste von Norwegen [7], Nordatlantik (7.41],
zwischen den Shetlandsinseln und den Faeroer [16].
C. dens Ostenf. et Johs. Schmidt, Vidensk. Medd. fra den
naturh. Foren i. Kbhvn. 1901 S. 165, Fig. 16.
Fundort: Arabisches Meer [14].
C. flagelliferum Cleve, Kongl. Sv. Yet. Akad. Handl., Bd. 34,
Nr. 1, S. 14, Taf. VII, Fig. 12.
Fundort: Mittelmeer, Golf von Aden [14].
C.furca (Ehrenb.) Clap. et Lachm.. Etudes sur les Inf. S. 399,
Taf. XIX., Fig. 5.
Fundort: Gr. u. kl. Belt. Sund, Kattegat [7], Gullmarfjord
[7, 13], Ramsö. Väderöboda, Masekär, Smögen-Ramsö. Norsholm
Lighthouse ( 14], Storfjorcl, norwegische Küstenbank, zwischen
Shetland und Faeroer, zwischen Faeroer und Island, zentraler
Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer Strom. Ofo-
tenfjord. außerhalb Loppen in Finnmarken, Porsangerfjord, zwi-
schen Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher Arm des Golf-
stromes bei der Bäreninsel, außerhalb Söndmöre, Westfjord, iLo-
foten), Küste von Romsdalen [16], Faeroer [39], Hrolaugseyjar
i Island), südlich und westlich von Island [42], Syrakus [29]. Mittel-
meer. Bitterseen [14].
var. pentagonum (Gourr.) Lemm., Abh. Nat. Ver. Brem.
Bd. XVI, S. 347 et 365.
Fundort: Syrakus [29].
C. fusus (Ehrenb.) Duj., Hist. nat. des Zoophytes S. 378.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat [7], Gulmarfjord [7, 13],
Ramsö, Väderöboda, Masekär, Smögen-Ramsö, Norsholm Light-
house [14], Geirangerfjord, Storfjord, norwegische Küstenbank,
L emmermann. Das Phytoplankton des Meeres.
23
zwischen Shetland und Faeroer, zwischen Faeroer und Island,
zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer
Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finnmarken, Porsanger-
fjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher Teil
ries Golfstromes bei der Bäreninsel, zwischen der Bäreninsel und
Vesteraalen, Küste von Romsdalen 1 16], Marstrand (Schweden),
[23], Faeroer [39], Syrakus [29].
var. concavum Gourret, Peridiniens du gölte de Marseille-
S. 53, Taf. IV, Fig. 64.
Fundort: Syrakus [29].
var. extensum Gourret, 1. c. S. 52, Taf. IV, Fig. 56 et
56 A.
Fundort: Syrakus [29].
C. gibherum Gourret 1. c. S. 34. Taf. II, Fig. 35 — 35 a.
Fundort: Kanal [7|.
var. contortum Gourret 1. c. S. 35, Taf. III, Fig. 4, 8, 14.
Fundort: Golf von Aden [14J.
C. gravid um Gourret 1. c. S. c. S. 58, Taf. I. Fig. 15.
Fundort: Syrakus [29], Rotes Meer [14].
C. hexacanthum Gourret 1. c. S. 36, Taf. III, Fig. 49 — 49a.
Fundort: Kanal [7].
var. contortum hemm.. Abh. Nat. Ver. Brem- Bd. XVI,
S. 347, Taf. II, Fig. 20—21.
Fundort: Nordsee [7, als C. reticulatum Pouchet], Mittelmeer,
Arabisches Meer, Rotes Meer [14. als C. reticulatum Pouchet],
C. hetcrocamptum (Joerg.) Ostenf. et Johs. Schmidt, Vidensk.
Medd. fra d. naturh. Foren, i. Kbhvn. 1901. S. 165.
Fundort: Nordsee [7, als C. arietinum Cleve!].
* C. hirundinella 0. F. M.-Lemmermann, in Arkiv für Bota-
nik Bd. II, Nr. 2, S. 125—132, Taf. II, Fig. 1—53.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23], Finnischer Meer-
busen [ 7 1.
C. hyperboreum Cleve, Kong], Sv. Vet. Akad. Handl. Bd. 34,
Nr. 1. S. 14, Taf. VII, Fig. 14.
Fundort: Nordatlantik [41],
C. lineatum (Ehrenb.) Cleve, Kongl. Sv. Vet,- Akad. Handl.
Bd. 32, Nr. 3, S. 3(5.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Gr. u. kl. Belt, Katte-
gat. Gullmarfjord |7], Masekär, Väderöboda [13], Nordsee [7],
Geirangerfjord, Storfjord, norwegische Küstenbank, zwischen
Shetland und Faeroer, Küste von Romsdalen [16|, nördlich von
Island, Hrolaugseyjar, Papey, Rödehuk (Island) [42], Faeroer [39,
eine Form mit kurzen Hörnern!].
var. longiseta Ostenf. et Johs. Schmidt, Vidensk. Medd.
fra d. naturh. Foren, i. Kbhvn. 1901, S. 163, Fig. 12.
Fundort: Mittelatlantik, Mittelmeer, Arabisches Meer [14].
* C. neglectum Ostenf., Botany of the Faeroes II. Teil, S. 548,
Fig. 135.
24
Lemmerma n n , Das Phytoplankton des Meeres.
Habitus wie C. tripos (Müller) Nitzscli; unterscheidet sich
hauptsächlich davon durch die breiten, stark hervorragenden
Leisten, die besonders stark am Yorderhorn entwickelt sind.
Fundort: Faeroer [39], Nordatlantik [7, 41],
C. paradoxoides Cleve, Kongl. Sv. Yet. Akad. Handl. Bd. 34,
Nr. 1, S. 15, Taf. YII, Fig. 14.
Fundort: Mittelmeer [14],
C. ranipes Cleve 1. c. Taf. YII, Fig. 1.
Fundort: Mittelmeer, Arabisches Meer [14],
C. robustum Ostenf. et Johs. Schmidt, Yidensk. Medd. fra
d. naturh. Foren, i. Kbhvn. 1901, S. 166, Fig. 17.
Fundort: Arabisches Meer [14].
C. tripos (Müller) Nitzscli (typische Form).
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Kattegat, Sund [7], Gull-
marfjord [7,13], Yäderöboda, Masekär, SmögenRamsö, Norsholm
Lighthouse, Ramsö [13], Geirangerfjord, Storfjord, norwegische
Küstenbank, zwischen Shetland und Faeroer, zwischen Faeroer
und Island; zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nord-
atlantischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finnmarken,
Porsangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nörd-
licher Arm des Golf Stromes bei der Bäreninsel, außerhalb Sönd-
möre, zwischen Bäreninsel und Yesteraalen, Westfjord (Lofoten),
Küste von Romsdalen [16], Syrakus [29], Yestmannaeyjar, Hro-
laugseyjar, Papey (Island), südlich von Island [42],
Ostenfeld [39] unterscheidet eine forma atlantica und eine
forma sub salsa; letztere ist im Skagerak, Kattegat, gr. u. kl.
Belt und in der Ostsee, erstere im Nordatlantik und bei den
Faeroer aufgefunden worden [7, 39].
var. arcticum (Ehrenb.) Cleve, Report on the Phyto-
plankton. collected on the expedition of H. M. S. „Research“
1897. Fifteenth annual Report of the Fishery Board for Scot-
land S. 302. Fig. 3.
Fundort: Nordsee [7], zwischen Shetland und Faeroer, zwi-
schen Faeroer und Island, Jan Mayen, zwischen Island und Jan
Mayen, zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlan-
tischer Strom, Ofoten-Fjord , Porsangerfjord, zwischen Finn-
marken und der Bäreninsel, nördlicher Arm des Golfstromes bei
der Bäreninsel, Polarwasser bei der Bäreninsel, zwischen Bären-
insel und Yesteraalen, außerhalb Söndmöre, ostisländischer Polar-
strom [16], Hrolaugseyjar, Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjö-
gurtä (Jsland), Umgegend von Island [42].
var. arcuatum Gourret 1. c. S. 25, Taf. II, Fig. 42.
Fundort: Golf von Aden, Arabisches Meer [14].
var. azoricum Cleve, Kongl. Sv. Yet.-Akad. Handl. Bd. 34,
Nr. 1, S. 13, Taf. YII, Fig. 6—7.
Fundort: Nordatlantik [7], Mittelmeer, Arabisches Meer [14,
soll nach Cleve mit C. tripos var. brcve Ostenf. et Schmidt iden-
tisch sein].
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
25
var. bucephahim Cleve, Report 1. c. S. 302.
Fundort: Kattegat, Kanal, Westküste von Norwegen [7],
Gleirangerfjord, norwegische Küstenbank, zwischen Shetland und
Faeroer, zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlan-
tischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finnmarken,
Porsangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nörd-
licher Teil des Golfstromes bei der Bäreninsel, zwischen Bären-
insel und Vesteraalen, außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten),
Küste von Romsdalen [16], Väderöboda, Masekär, Smögen Ramsö,
Norsholm Lighthouse [13].
Gran [16] führt die Form als besondere Art auf und gibt
als Synonyma an: C. arcuatum Tanh., C. tripo.s , C 1 arcuatum
Joerg. !
var. curvicorne v. Daday, Termesz. Fiizetek Bd. XI, Tf. III,
Fig. 4, 8, 12, 14, 17.
Fundort: Mittelmeer, Golf von Aden [14],
var. horridum Cleve, Report 1. c.
Fundort: Kanal [7], Geiranger fjord, Storfjord, zwischen Shet-
land und Faeroer, zwischen Faeroer und Island, außerhalb Lop-
pen in Finnmarken, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel,
nördlicher Teil des Golfstromes bei der Bäreninsel, zwischen der
Bäreninsel und Vesteraalen, außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lo-
foten), nordatlantischer Strom, Küste von Romsdalen [16], Vest-
mannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey, Langanes (Island), südlich und
westlich von Island [34].
Ostenfeld [39] unterscheidet eine forma typica und eine
forma intermediär beide unterscheiden sich durch die stärkere
(f. typica) oder geringere (f. intennedia) Bestachelung.
var. inaequate Gourret 1. c. S. 30, Taf. I, Fig. 3.
Synonym: C. reticulaturn Ostenf. , Jagttagelser in 1899,
S. 58.
Fundort: Kanal [7], Nordatlantik, südwestlich von den Faer-
oer [39, 41].
var. longipes (Bail.) Cleve 1. c.
Fundort : Gr. und kl. Belt, Kattegat [7], Geirangerfjord, Stor-
fjord, norwegische Küstenbank, zwischen Shetland und Faeroer,
zwischen Faeroer und Island, Jan Mayen, zwischen Island und
Jan Mayen, zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nord-
atlantischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finnmarken,
Porsangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, Polar-
wasser bei der Bäreninsel nördlicher Arm des Golfstromes bei
der Bäreninsel, zwischen der Bäreninsel und Vesteraalen, außer-
halb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), Küste von Romsdalen (16],
Gullmarfjord [7, 13], Väderöboda, Masekär, Smögen-Ramsö, Nor-
sholm Lighthouse [13], Vestmannaeyjar. Hrolaugseyjar, Papay,
Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjörgurta (Island), Umgebung von
Island [42], Faeroer [39].
Ostenfeld [39] führt diese Varietät als Art auf und unter-
scheidet 3 Formen:
26
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
li forma oceanica Ostenf. : Ziemlich robust, mehr oder weni-
ger stark bestachelt, Hörner verhältnismäßig kurz (Ostenfeld 1. c.
Fig. 140 — 41 ; Gran, Plankton 1. c. Fig. 2).
2) forma balt/ra, Ostenf. 1. c. Fig. 142: Zelle schlanker, fast
ohne Bestachelung, Hörner verhältnismäßig lang (Ostsee, Katte-
gat, gr. u. kl. Pelt. Skagerak, Westküste von Norwegen).
3) var. ventricosa Ostenf. 1. c. S. 587.
Basis des Vorderliornes bedeutend höher, beiderseits stark
angeschwollen: hat mit C. compressum Gran gewisse Ähnlichkeit
(Nordatlantik, Faeroer).
var. macroceros (Ehrenb.), Clap. et Lachm., Etudes sur les
Infus. S. 397, Taf. XIX, Fig. 1.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Gr. Belt, Kattegat [7,
als C. intermedium Joerg.], Gullmarfjord [7, 13], Ramsö, Väderö-
boda, Masekär, Smögen-Ramsö, Nor.sholm Lighthouse, Hafsten-
sund 1 13], norwegische Küstenbank, zwischen Shetland und Faer-
oer. zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer
Strom. Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finnmarken, zwischen
Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher Teil des Golfstromes
bei der Bäreninsel, zwischen Bäreninsel und Yesteraalen, außer-
halb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), Küste von Romsdalen [16],
Golf von Aden [14].
var. platicorne (v. Daday) Lemm., Abh. Nat. Brem. Bd.
XYI. S. 346.
Fundort : Mittelatlantik, Arabisches Meer [14].
C. volans Cleve, Kongl. Sv. Yet.-Akad. Handl. Bd. 34, Nr. 1.
S. 15. Taf. VII, Fig. 4.
Fundort: Mittelmeer, Golf von Aden [14].
C. vultur Cleve 1. c. S. 15, Taf. VII, Fig. 5.
Fundort: Mittelmeer, Golf von Aden [14].
Gatt. Gonyaidax Diesing.
G. Jolli fei Murr, et Whitt., Trans, of the Linn. Soc. of Lon-
don Yol. Y. Part. 9, S. 324, Taf. XXVIII, Fig. lab.
Fundort: Mittelmeer, Rotes Meer, Arabisches Meer [14].
G. polyedra Stein, Organismus 1. c. Taf. IV, Fig. 7 — 9.
Fundort: Faeroer [39].
G. polygramma Stein 1. c. Taf. IV. Fig. 15 — 19.
Fundort: Nordsee [7], Faeroer [39], Mittelmeer [14], Syra-
kus [29],
G. splm fern (Clap. et Lachm.) Stein 1. c., Taf. IV., Fig. 10
bis 14.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Sund, Kattegat, Gull-
marfjord |7. 13], Yäderöboda, Masekär, Skagen, Smögen-Ramsö
[13], Kanal [7], nordatlantischer Strom, Porsangerfjord [16], Yest-
mannaeyjar, Hrolaugseyjar, Rödehuk, Gjögurta (Island), Umgegend
von Island [42].
G. triacantha Joerg., Bergens Museums Aarbog 1899 Nr. VI,
S. 35.
Lemmermann. Das Phytoplankton des Meeres.
27
Fundort: Xordatlantik [13], Rödehuk, Gjögurtä i Island), nörd-
lich von Island [42].
0. Paulsen [42] gibt an der Hand guter Abbildungen eine
ausführlichere Beschreibung dieser Form und macht wahrschein-
lich. daß Ceratium hypcrboreum Cleve damit identisch ist.
Gatt. Goniodoma Stein.
G. acuminatum lEhrenb.) Stein. Organismus 1. c., Taf. VII,
Fig. 1 — 16.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Westküste von Nor-
wegen [7]. zwischen Shetland und Faeroer 1 18],. Mittelmeer [14],
Syrakus [29].
* G. bipes Cleve, Arkiv för Zoologi Bd. I. S. 371, Fig. 2.
Epivalva niedrig, abgestumpft kegelförmig, viel kürzer als
die Hvpovalva. Diese besitzt am Ende zwei kleinere abgerun-
dete, sowie zwei größere, zitzenförmige, mit je einem kurzen
Stachel besetzte Fortsätze. Membran grob granuliert. Länge
80 w, Breite 70 y. Unvollständig bekannt.
Fundort: Rotes Meer, Arabisches Meer, Malayischer Archi-
pel (Seman Sound) [14].
* G. Cstenfeldii 0. Paulsen. Medd. fra Komm, for Havunder-
soeg. Serie Plankton. Bd. I, S. 20. Fig. 2 a — g.
Synonym: Glenodinium Oste/nfeldii 0. Paulsen, Bulletins des
resultats acquis etc. Xov. 1903.
Zelle so lang als breit, 48 — 60 y lang, dorsoventral wenig
abgeplattet. Querfurche in der Mitte der Zelle verlaufend, deut-
lich spiralig gewunden, Längsfurche kurz. Apikaler Teil stumpf
kegelförmig, antapikaler Teil halbkugelig. Membran dünn,
hyalin, ohne Areolierung. Chromatophoren gelbbraun.
Fundort: Langanes. Rödehuk. Gjögurtä (Island), Umgebung
von Island [42], Nordatlantik [4].
Gatt. Diplopsalis Bergli.
I). lenticula Bergli, Morph. Jahrb. Bd. VII. S. 244, Taf. XVI,
Fig. 60 — 62.
Fundort: Gr. Belt. Kattegat [7], Gullmarfjord [7, 13], Mase-
kär, V äderöboda, Smögen Ramsö, Xorsliolm Lighthouse [ 13],
norwegische Küstenbank, zwischen Shetland und Faeroer,
zwischen Faeroer und Island, zentraler Teil des norwegischen
Nordmeeres, nordatlantischer Strom, Ofotenf jord. Porsangerfjord,
zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, zwischen der Bären-
insel und \ esteraalen. Golfstrom außerhalb Söndmore, Westfjord
(Lofoten). Küste von Romsdalen [ 16], Nordatlantik [7], Langanes,
Hrolaugseyjar (Island), südlich von Island |42J, Golf von Aden 1 14].
Gatt. Peridinium Ehrenb.
* P. achromaticum Levander, Medd. af Soc. pro Fauna et
Flora Fennica 1902, S. 49—51, Fig. 1 — 2.
/ O
28
Lern raerman n , Das Phytoplankton des Meeres.
Zelle fast so lang als breit, 31—44 g lang, mit schwach
abgeplatteter Ventralseite. Querfurche in der Mitte der Zelle
verlaufend, undeutlich spiralig gewunden. Apikaler Teil kegel-
förmig, antapikaler Teil nach der Spitze zu verjüngt und aus-
geschnitten. Membran kaum areoliert. Interkalarstreifen meistens
schmal. Epivalva mit 7 Praeaequatorialplatten , von denen die
dorsalmediane am breitesten ist. Rautenplatte viereckig, schmal,
in der Längsachse der Schale ausgezogen. Erste und zweite
laterale Apikalplatten schmal, dritte und vierte breit fünfeckig.
Erste dorsale Apikalplatte viereckig, zweite dorsale Apikalplatte
sechseckig.
Hypovalva mit 5 Postaequatorialplatten und 2 Antapikal-
platten. Die Ränder der schmalen Längsfurche sind besonders
nach hinten kammartig erhöht und erscheinen in dorsaler und
ventraler Ansicht als zwei kurze Stachel.
Chromatophoren und Stigma fehlen. Kern in der Zellmitte,
bohnenförmig. Peripherischer Teil des Plasmas mit Fettröpfchen.
Im hinteren Teile der Zelle liegt eine große helle Flüssigkeits-
blase (Reservoir).
Fundort: Langviken [27], Finnischer Meerbusen [7].
G. acutangulum Lemm. nob.
Synonym: P. divergens Bergh, Morphol. Jalirb. Bd. VII,
Taf. XV, Fig. 43. P. divergens var. acutangulum Lemm., Abh.
Xat. Ver. Brein. Bd. XVI, S. 350 et 368; P. divergens var. co-
nica Gran, Hydrographic-biol. studies S. 47 ; P. conicum Gran,
Plankton des norwegischen Nordmeeres S. 189, Fig. 14. P. co-
nicum Ostenf. et Schmidt, Vidensk. Medd. fra den naturh. Foren,
i. Ivblivn 1901, S. 174.
Ich habe von dieser Form im Jahre 1899 folgende kurze
Beschreibung gegeben. ..Zelle im optischen Querschnitte rhom-
bisch, am Hinterende spitzwinklig ausgeschnitten. Hinterhörner
breit, an der Innenseite je einen kurzen Stachel tragend.“
Gran hat sie darauf als P. divergens var. conica Gran be-
zeichnet und Ostenfeld & Schmidt haben sie zur neuen Art
erhoben. Es wäre wohl richtiger gewesen, den von mir gegebe-
nen Namen beizubehalten, umsomehr, da die Bezeichnung „co-
nicum “ durchaus nicht besonders glücklich gewählt ist, da es
eine ganze Anzahl Peridinium- Arten mit kegelförmiger Spitze
gibt. Ich sehe mich daher genötigt, den von mir gegebenen
Namen aufrecht zu erhalten.
Zelle fast genau bilateral symmetrisch gebaut, Querfurche
nur schwach spiralig gedreht, in der Mitte der Zelle verlaufend.
Apikaler Teil kegelförmig mit fast geraden Seiten, am Ende ab-
gestutzt. Antapikaler Teil nach dem Ende zu verjüngt und spitz-
winklig ausgeschnitten, mit konkaven Seiten, in zwei kegelför-
mige, divergierende Fortsätze ausgezogen, die auf der Innenseite
je einen kurzen Stachel tragen. Längsfurche auf den hinteren
Teil beschränkt, bis zur sattelförmigen Einsenkung zwischen den
Lemmerinaun. Das Phytoplankton des Meeres.
29
beiden Fortsätzen reichend. Epivalva: Rautenplatte in die Breite
gezogen, bis zum Apex reichend. Erste und zweite laterale Api-
kalplatte trapezförmig, nach außen stark verbreitert. Dritte und
vierte laterale Apikalplatte unregelmäßig viereckig, kleiner als
die vorigen. Erste Dorsalplatte klein, fast rechteckig, zweite
Dorsalplatte trapezförmig, viel größer als die vorige, nach außen
stark verbreitert. Hvpovalva mit zwei halbmondförmig geboge-
nen Antapikalplatten und fünf Aquatorialplatten.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Ostsee, gr. und kleiner
Belt, Kattegat, Skagerak, Westküste von Norwegen, nördliches
Eismeer, Kanal [7], Nordsee [4, 44], Storfjord, norwegische Küsten-
bank, zwischen Shetland und Eaeroer, zwischen Faeroer und Is-
land, nordatlantischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in
Finnmarken, nördlicher Teil des Golfstromes zwischen der Bären-
insel und Vesteraalen, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel,
Küste von Romsdalen [16], Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Rö-
deliuk, Gjögurtä (Island), Umgebung von Island [42].
* P. apiculatum Penard, Peridiniacees du Leman S. 51, Taf. III,
Fig. 3 — 13.
Fundort: Ramsö-Sund, Löfö-Esbo [26].
P. balticum (Lev.) Lemm., Hedwigia 1900, S. (120).
Fundort: Ramsö-Sund [25].
P. catenatum Levander, Acta Soc. pro Fauna et Flora Fen-
nica Bd. IX, Nr. 10.
Fundort: Finnischer Meerbusen, Utklippen [7],
P. decipiens Joerg., Bergens Museums Aarbog 1899, Nr. VI,
S. 40.
Fundort: Geirangerfjord, zwischen Island und Jan Mayen,
nordatlantischer Strom, Ofotenfjord, zwischen Finnmarken und
der Bäreninsel, nördlicher Teil des Golfstromes zwischen der
Bäreninsel und Vesteraalen [16], Nordatlantik [7, 41], Rödehuk
(Island), südlich von Island [42].
* var. curvipes Ostenf., Botany of the Faeroes II, S. 581,
Fig. 128.
Linke Seite der Längsfurche am Hinterende mit einem hy-
alinen, gebogenen, blattartigen Flügel versehen.
Fundort: Nordsee [7], Faeroer [39].
P. diabolus Cleve, Kongl. Sv. Vet, Akad. Handl. Bd. 34, N. 1,
S. 16, Taf. VII, Fig. 19—20.
Fundort: Mittelmeer, Golf von Aden [14).
P. divergens Ehrenb.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Esbo-Löfö [26], Gr. u.
kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord, Westküste von Norwegen [7],
\ äderöboda, Masekär, Skagen, Smögen-Ramsö, Norsholm Light-
house [ 13], Nordatlantik [7, 41], Rödehuk, südlich, östlich und
nördlich von Island, Hrolaugseyjar (Island) [ 42], Syrakus [29],
Golf von Aden [14].
var. Berghii Lemm. 1. c. S. 350 et 369.
30
Lern m e r m a n n , Das Phytoplankton des Meeres.
Fundort: Marstrand (Schweden) (23].
var. depressum (Bail.) Cleve, Treatise S. 26.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Gr. und kl. Belt; Kat-
tegat [7], Gullmarfjord [7, 13], Väderöboda, Masekär, Skagen,
Firtli of Förth, Küste von Holland, Smögen-Ramsö, Norsholm
Lighthouse [13], Geirangerfjord. Storefjord, norwegische Küsten-
bank, zwischen Shetland und Faeroor, zwischen Faeroer und Is-
land, zwischen Island und Jan Mayen, zentraler Teil des norwe-
gischen Nordmeeres, nordatlantischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb
Loppen in Finnmarken, Porsangerfjord, zwischen Finnmarken u.
der Bäreninsel, Polarwasser bei der Bäreninsel, nördlicher Arm
des Golfstromes bei der Bäreninsel, zwischen der Bäreninsel und
Yesteraalen, außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten;, Küste von
Romsdalen (16], Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Langanes, Rö-
dekuk, Gjögurta, (Island), Eingebung von Island [42].
P. elegans Cleve, Kongl. Sv. Yet.-Akad. Handl. Bd. 34, N. 1,
S. 16, Taf. YII, Fig. 15—16.
Fundort: Nordatlantik [41], Mittelatlantik, Mittelmeer, Golf
von Aden, Arabisches Meer [14].
P. globulus Stein, Organismus 1. c. Taf. IX, Fig. 5 — 7
Fundort: Zentraler Teil der Nordsee, Küste von Holland [13]
Golfstrom außerhalb Söndmöre [16], Faeroer [39], Hrolaugseyjar
(Island), südlich von Island [42], Kanal [7], Syrakus [29], Golf
von Aden [14].
P. herbaceum Schütt, Peridineen Taf. VII. Fig. 29.
Fundort: Syrakus [29, als Protoceratium herbaceum Schütt].
* P. islandicum 0. Paulsen 1. c. S. 23, Fig. 7.
Zelle zusammengedrückt, schief, im optischen Längsschnitte
fast rhombisch, dorsoventral kaum abgeflacht, 56 —64 g lang und
und 68 g breit. Längsfurche kurz und breit, am Ende des lin-
ken Seitenrandes mit zwei kurzen Stacheln besetzt, von denen
der eine mit einem hyalinen Flügel versehen ist. Rechter Seiten-
rand scharf gezähnt, am Grunde mit einem kurzen Stachel. Epi-
valva: Rautenplatte in die Länge gezogen. Erste und zweite la-
terale Apikalplatte fast dreieckig, dritte und vierte laterale Api-
kalplatte fast fünfeckig. Erste Dorsalplatte breit und schmal,
rechteckig, zweite Dorsalplatte trapezförmig, nach außen stark
erweitert.
Fundort: Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Langanes, Röde-
huk, Gjögurta (Island;, nördlich und östlich von Island [42], Nord-
atlantik [7].
P. lenticulare (Ehrenb.) Joerg., Bergens Museums Aarbog 1899
Nr. 6, S. 37.
Fundort: Geirangerfjord, Storfjord, norwegische Küstenbank,
zwischen Shetland und Faeroer, Küstengebiet nördlich und west-
lich von Island, nordatlantischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb
Loppen in Finnmarken, Porsangerfjord, zwischen Finnmarken u.
der Bäreninsel, nördlicher Arm des Golfstromes bei der Bären-
Le mm er man n, Das Phytoplankton des Meeres.
31
insei, zwischen der Bäreninsel und Yesteraalen, außerhalb Sönd-
möre, Westfjord (Lofoten), Küste von Romsdalen [16, als P. di -
vergens Ehrenb. s. str. !].
P. Michaelis Ehrenb., Infus. Taf. XXII. Eig. 19.
Fundort: Esbo-Löfö [25, 26], Syrakus [29].
P. oceanicum Vanh., Flora und Fauna Grönlands. Taf. \ ,
Fig. 2.
Fundort: Gullmarfjord. Kattegat [7. als P. oblongum (Au-
riv.j], Väderöboda, Masekär, Smögen-Ramsö [13], zwischen Shet-
land und Faeroer, nordatlantischer Strom, Golfstrom außerhalb
Söndmöre, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel [16, als P.
depressum var. oceanica (Vanh.) Joerg. !], nördlich von Island [42],
Mittelmeer, Golf von Aden [II],
P. ovatum (Pouchet) Schütt, Peridineen Taf. XVI.
Fundort: Gr. Belt, Kattegat, Gullmarfjord [7], Geirangerfjord,
norwegische Küstenbank, zwischen Shetland und Faeroer, zwischen
Faeroer und Island, zwischen Island und Jan Mayen, nordatlan-
tischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finnmarken,
Porsangerfjord, Polarwasser bei der Bäreninsel, zwischen der
Bäreninsel und Yesteraalen, außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lo-
foten), Küste von Romsdalen [16, S. 187, Fig. 11 ], Väderöboda,
Masekär, Firth of Forth, Skagen [13], Vestmannaeyjar, Hrolaugs-
eyjar, Papey, Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä (Island),
Umgebung von Island [42].
P. pallidum Ostenf., Jagttagelser etc. in 1898 S. 60.
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord, Westküste
von Norwegen, nördliches Eismeer, Kanal [7], Masekär. Väderö-
boda, Skagen [13], Faeroer [39, S. 581, Fig. 130, S. 582, Fg. 131],
Geirangerfjord, norwegische Küstenbank, zwischen Shetland und
Faeroer, zwischen Faeroer und Island, zwischen Island und Jan
Mayen, zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlan-
tischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finnmarken,
Porsangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nörd-
licher Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel, zwischen der
Bäreninsel und Yesteraalen, Barents-See, außerhalb Söndmöre,
Westfjord (Lofoten), Küste von Romsdalen [16], Rödehuk, Gjö-
gurtä (Island), Umgebung von Island [42].
Gran [16, S. 186, Fig. 10], führt diese Art als P. pelluci-
dum (Bergh) Schütt auf, gibt aber an, daß die Mehrzahl der be-
obachteten Formen den Abbildungen Ostenfelds entsprechen.
Seine Figuren stimmen mit P. pallidum Ostenfeld so ziemlich
überein.
P. pedunculatum Schütt, Peridineen, Taf. XIV, Fig. 47.
Fundort: Mittelatlantik [14], Hrolaugseyjar (Island) [42J.
P. pcllucidum (Bergli) Schütt, Peridineen, Taf. XIY,
Fig. 45.
Fundort: Bottnischer Meerbusen, Finnischer Meerbusen, Gr.
und kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord [7], Väderöboda, Masekär
[13], Faeroer [39], Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey, Digra-
32 Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
nes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä (Island), Umgebung von Is-
land [42].
* P. rosem» 0. Paulsen. Medd. fra Komm, for Havunders, Serie
Plankton Bd. I., S. 23, Fig. 9.
Zelle rosa gefärbt, im optischen Längsschnitte rhombisch,
60 [i lang, Querfurche schwach spiralig gewunden. Längsfurche
breit, fast bis zum Hinterrande reichend, in der Mitte des hin-
teren Teiles mit einem blattartigen Vorsprunge versehen. Api-
kaler Teil der Zelle kegelförmig, mit schwach konvexen Seiten
und kurz vorgezogener Spitze. Antapikaler Teil fast halbkuge-
lig, am Hinterrande, ganz nahe dem unteren Ende der Längs-
furche mit zwei kurzen Stacheln besetzt. Die Trennung der
Endtafel in zwei Endplatten ist nur schwach angedeutet. Erste
Dorsalplatte der Epivalva klein, zweite sehr groß.
Fundort: Langanes, Rödehuk (Island), nördlich, östlich und
südlich von Island [42].
* P. spec. Gran, Plankton d. norweg. Nordmeeres, S. 188,
Fig. 13.
Gran [11] gibt leider von dieser Art nur drei Abbildungen,
ohne irgend eine Beschreibung hinzuzufügen. Es handelt sich
um eine Form, welche mit P. roseum 0. Paulsen große Ähnlich-
keit hat, sich aber davon durch die kleinere zweite Dorsalplatte
der Epivalva, die größere Entfernung der antapikalen Stacheln
von der Längsfurche und die Asymmetrie des antapikalen Teiles
der Zelle einigermaßen unterscheiden läßt.
Fundort : Golfstrom außerhalb Söndmöre [11], Nordsee (Hol-
land) [7].
P. sinuosum Lemm. nob.
Synonym: P. divergens var. sinuosum Lemm., Abh. Nat.
Ver. Brem. Bd. XVI, S. 349; P. pentagonum Gran, Plankton d.
norw. Nordmeeres S. 190, Fig. 15.
Ich habe diese Form 1899 wie folgt beschrieben: „Zelle im
optischen Längsschnitt rhombisch, am Hinterrand etwas einge-
buchtet, mit zwei sehr kurzen Hinterhörnern.“ Gran hat 1. c.
eine ausführlichere Beschreibung gegeben.
Zelle breiter als lang, 95 g breit und 77 u lang, im optischen
Längsschnitte rhombisch mit kurz ausgeschnittenem Hinterrande
und zwei sehr kurzen Hinterhörnern. Querfurche deutlich spi-
ralig gewunden. Längsfurche bis zum Hinterrande reichend.
Apikaler Teil kegelförmig, mit fast geraden Seiten und abge-
stutzter Spitze. Antapikaler Teil trapezförmig, mit konkaven
Seiten, am Hinterrande wenig ausgeschnitten, so daß zwei kurze
Fortsätze entstehen. Platten der Epivalva wie bei P. acutangu-
lum Lemm.. nur- sind die vorderen (1. und 2.) lateralen Apikal-
platten sehr schmal und bedeutend kleiner als die hinteren (3.
und 4).
Fundort: Westküste von Norwegen, Nordsee, Kanal, Nord-
atlantik [7], südlich von Island [42], norwegische Küstenbank,
zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
33
Strom, Ofotenfjord, nördlicher Arm des Golfstromes bei der
Bäreninsel, zwischen der Bäreninsel und Vesteraalen [16].
P. Steinii Joerg., Bergens Museums Aarbog 1899, Nr. VI, S. 38.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat, Kanal [7], Nordsee [7,
44], Väderöboda, Masekär [13], norwegische Küstenbank, zwischen
Shetland und Faeroer, zwischen Island und Jan Mayen, zentraler
Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer Strom, Por-
sangerfjord, nördlicher Arm des Golfstromes zwischen der Bären-
insel und Vesteraalen, Barents-See, außerhalb Söndmöre, Küste
von Bomsdalen [16], Faeroer [39], Hrolaugseyjar, Langanes, Rö-
dehuk, Gjörgurtä (Island), westlich und südlich von Island [42],
Mittelatlantik, Mittelmeer, arabisches Meer [14].
* P. subinermis 0. Paulsen 1. c. S. 24, Fig. 10.
Zelle 60 — 65 y lang, im optischen Längsschnitte fünfeckig.
Längsfurche schwach spiralig gewunden. Längsfurche kui'z, am
Ende stark verbreitert, in der Mitte der Seitenränder zuweilen
mit je einem Stachel besetzt. Apikaler Teil der Zelle kegel-
förmig, mit geraden oder schwach konvexen Seiten. Antapikaler
Teil trapezförmig, mit fast geraden Seiten und gerade abgestutz-
tem Hinterrande.
Unterscheidet sich von P. sinuosum Lemm. durch die
schwache Drehung der Querfurche, die starke Verbreiterung am
Ende der Längsfurche, die geraden (nicht konkaven) Seiten und
den gerade abgestutzten Hinterrand des antapikalen Teiles. Die
Täfelung der Epivalva scheint ebenfalls wesentlich anders zu
sein; leider gibt aber die Fig. 10b nur ungenügenden Aufschluß
darüber.
Fundort : Papey, Langanes, Beru-Fjord, Davis-Straße, Noi’d-
atlantik [42].
P. tr'ipos Murr, et "Wliitt. 1. c. S. 327, Taf. XXX, Fig. 4a, b.
Fundort: Nordatlantik [41],
* P. Willei Huitf.-Kaas, Vidensk. Skrifter 1900, Nr. 2, S. 5,
Fig. 6 — 9.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7],
Unterfam. Podolampinae.
Gatt. Podolampas Stein.
P. bipes Stein, Organismus 1. c. Taf. VIII, Fig. 6 — 8.
Fundort: Syrakus [29], Golf von Aden [14].
P elegans Schütt, Peridineen Taf. XVIII, Fig. 57.
Fundort: Syrakus [29].
P. palmipes Stein, Organismus 1. c. Taf. VIII, Fig. 9 — 11.
Fundort: Golfstrom, außerhalb Söndmöre [16], Faeroer [39],
Hrolaugseyjar (Island), südlich und westlich von Island [42],
Syrakus [29].
Unterfam. Oxytoxinae.
Gatt. Oxytoxum Stein.
O. constridum (Stein) Bütschli.
Fundort: Syrakus [29], Arabisches (fyleer [14].
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
3
34
Le mm er mann, Das Phytoplankton des Meeres.
0. diploconus Stein, Organismus 1. c. Taf. Y, Fig. 5.
Fundort: Syrakus [29], Arabisches Meer [14].
0. Milneri Murr, et Whitt. 1. c., S. 328, Taf. XXVII,
Fig. 6.
Fundort: Nördlich von Island [42], Mittelmeer [14].
0. reticulatum (Stein) Lemm., Abh. Nat. Ver. Brem., Bd. XVI,
S. 371.
Fundort: Nordatlantik [41].
0. scolopax Stein, Organismus 1. c. Taf. V, Fig. 1 — 3.
Fundort: Syrakus [29].
* 0. sphaeroideum var. Steinii Ostenf., Medd. om Groenland
XXYI, S. 166.
Synonym: 0. sphaeroideum Stein 1. c. Taf. V, Fig. 11.
Apikaler Teil der Zelle kurz kegelförmig, an der Basis wul-
stig umrandet. Antapikaler Teil kegelförmig zugespitzt, mit kon-
vexen Seiten, abgerundeten Ecken und fast gerader Basis.
Fundort: Nordatlantik [41].
* var. conicum Lemm., Engler, Bot. Jahrb. Bd. XXXI Y,
S. 642.
Synonym: 0. sphaeroideum Stein 1. c. Taf. Y, Fig. 10.
Apikaler Teil der Zelle kegelförmig mit schwach konkaven
Seiten. Antapikaler Teil eiförmig, am Hinterende abgerundet,
an der Basis fast gerade.
Fundort: Mittelmeer, Atlantik, Pacific [Stein].
* 0. Schauinslandii Lemm., Engler Bot. Jahrb. Bd. XXXIV,
S. 642, Taf. VIII, Fig. 10—11.
Zelle spindelförmig, an den Enden zugespitzt und leicht ge-
krümmt, 104 p lang. Apikaler Teil 27,3 p lang, unregelmäßig,
kegelförmig, an der dorsalen Seite tief ausgeschnitten, an der
ventralen Seite fast gerade. Antapikaler Teil 71,2 p lang, am
Grunde zylindrisch mit abgerundeten Ecken, am Ende in einen
zugespitzten Kegel auslaufend. Querfurche deutlich spiralig ge-
wunden, 5.5 p breit. Längsfurche kurz, am linken Seitenrande
mit einem hyalinen, blattartigen Flügel besetzt. Membran mit
Längsleisten versehen, die dicht mit kurzen, warzenähnlichen
Spitzchen geziert sind.
Die nächststehende Art ist 0. Millneri Murr, et Whitt.
Fundort: Meer zwischen Hawaii und Laysan [24].
0. tessdatum (Stein) Schütt, Peridineen Taf. XVII, Fig. 52.
Fundort: Syrakus [29].
Unterfam. Ceratocoryinae.
Gatt. Ceratocorys Stein.
C. horrida Stein, Organismus 1. c. Taf. VI, Fig. 4 — 11.
Fundort: Syrakus [29], Golf von Aden [14].
Lern m ermann, Das Phytoplankton des Meeres.
35
Unterf. Dinophyseae.
Gatt. Phalacroma Stein.
Ph. doryphorum Stein, Organismus 1. c. Taf. XIX, Fig. 1 — 4.
Fundort: Syrakus [29], Mittelatlantik (14].
Ph. globulus Schütt, Peridineen, Taf. II, Fig. 12.
Fundort: Syrakus [29].
Ph. Jourdani (Gourret) Schütt, Peridineen, Taf. IV, Fig. 20.
Fundort: Syrakus [29], Arabisches Meer [14].
Ph. minutum Cleve, Kongl. Sv. Vet. Akad. Handl. Bd. 34,
Nr. 1, S. 18, Taf. III, Fig. 10-11.
Fundort: Nordatlantik [41], Rödehuk (Island) südlich von
Island [42].
Ph. operculatum Stein, Organismus 1. c. Taf. XVIII, Fig. 7 — 10.
Fundort: Syrakus [29], Golf von Aden [14].
Ph. operculoides Schütt, Peridineen Taf. II, Fig. 11.
Fundort: Syrakus [29].
Ph. porodictyum Stein, Organismus 1. c. Taf. XVIII, Fig. 11
bis 14.
Fundort: Syrakus [29].
Ph. rapa Stein, Organismus 1. c. Taf. XIX, Fig. 5 — 8.
Fundort: Mittelmeer, Arabisches Meer [14],
Ph. Pudgei Murr, et AVitt. 1. c. S. 331, Taf. XXXI, Fig. 6a, b.
Fundort: Nordatlantik [41].
Gatt. Dinophysis Ehrenb.
D. aeuminata Clap. et Lachm., Etudes sur les Infusoires, S.
408, Taf. XX, Fig. 1 7.
Fundort : Finnischer Meerbusen, Kattegat, Kanal [7], zwischen
Shetland und Faeroer, Ofotenfjord, Porsangerfjord, Küste von
Romsdalen [16], Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Langanes, Rö-
dehuk, Gjögurta, Umgebung von Island [42], Faeroer [39].
D. acuta Ehrenb., Abhandl. d. Akad. d. Wiss. in Berlin 1839
S. 151.
Fundort: Finnischer Meerbusen, Alands-See, Kattegat, Gull-
marfjord [7], Väderöboda, Masekär, Skagerak, Smögen-Ramsö,
Norsholm-Lighthouse [13], Storfjord, noi'wegische Küstenbank,
zwischen Shetland und Faeroer, zwischen Faeroer und Island,
nordatlantischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in Finn-
marken, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher
Teil des Golfstromes zwischen der Bäreninsel und Vesteraalen,
Westfjord (Lofoten), außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen
[16], Hrolaugseyjar, Rödehuk (Island), südlich, westlich und nörd-
lich von Island [42],
* D. granulata Cleve, Kongl. Sv. Vet. Akad. Handl., Bd. 32,
Nr. 3, S. 39, Taf. IV, Fig. 7.
Fundort: Bottnischer Meerbusen, Nordsee, Westküste von
Norwegen, Skagerak, Gullmarfjord [7], Väderöboda, Masekär [13],
36
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
zwischen Island und Jan Mayen, Spitzbergen, Umgebung von
Jan Mayen ]16].
Wurde von mir früher als Synonym zu D. acuminata Clap.
et Lachm. gezogen, scheint aber doch eine gute Art zu sein.
D. hast ata Stein, Organismus 1. c. Taf. XIX, Fig. 12.
Fundort: Mittelatlantik, Golf von Aden [14].
D. homunculus Stein, Organismus 1. c. Taf. XXI, Fig. 1 — 2,
6—7.
Fundort: Smögen-Ramsö [13], Nordatlantik [7], südlich von
Island [42], zwischen Shetland und Faeroer [16], Mittelatlantik
[14], Syrakus [29], Rotes Meer, Golf von Aden, Arabisches
Meer [14].
var. tripos (Gourr.) Lemm., Abh. Nat. Ver. Brem. Bd. XYI,
S. 373.
Fundort: Kanal [7].
D. miles Cleve, Oefvers. af Kongl. Sv. Yet. Akad. Förhandl.
1900, Nr. 9, S. 1030, Fig. la.
Fundort: Arabisches Meer [14].
D. norwegica Clap. et Lachm., Etudes sur les Infusoires, S.
407, Taf. XX. Fig. 20.
Fundort: Bottnischer Meerbusen, Finnischer Meerbusen, gr.
und kl. Belt, Kattegat, Skagerak, Kanal [7], Geirangerfjord,
Storfjord, norwegische Küstenbank, zwischen Shetland und Faer-
oer, nordatlantischer Strom, Ofotenfjord, außerhalb Loppen in
Finnmarken, Porsangerfjord, zwischen Finnmarken und der
Bäreninsel, nördlicher Teil des Golf Stromes zwischen der Bären-
insel und Yesteraalen, Küste von Romsdalen [16], Skagen, Yäde-
röboda [13], Nordatlantik [7, 41].
D. ovum Schütt, Peridineen Taf. I, Fig. 6.
Fundort: Esbo-Löfö [25,26], Lill-Kantskogvik [25], Kanal [7].
D. rotundata Clap. et Lachm., Etudes 1. c. S. 409, Taf. XX.
Fig. 16.
Fundort: Bottnischer und Finnischer Meerbusen, kl. Belt,
Kattegat, Kanal [7], Skagerak [7, 13], Geirangerfjord, norwegische
Küstenbank, zwischen Shetland und Faeroer, zwischen Faeroer
und Island, zwischen Island und Jan Mayen, zentraler Teil des
norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer Strom, Ofotenfjord,
Porsangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nörd-
licher Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel, zwischen der
Bäreninsel und Yesteraalen, Küste von Romsdalen [16], Väderö-
boda, Masekär [13[, Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Langanes,
Rödehuk, Gjögurta (Island), südlich, westlich und nördlich von
Island [42], Nordatlantik [7, 41], Faeroer [39], nördliches Eismeer
[7], Syrakus [29].
JD. uracantha Stein, Organismus 1. c. Taf. XX, Fig. 22—23.
Fundort Mittelmeer [14].
Gatt. Amphisolenia Stein.
A. gtohifera Stein, Organismus 1. c. Taf. XXI, Fig 9
bis 10.
Lemmermann, Das Pliy toplankton des Meeres.
37
Fundort: Nordatlantik [41], Rotes Meer, Arabisches Meer
[14; Cleve hat diese Form von A. bidentata Schröder nicht
unterschieden].
A. inflata Murr, et Whitt, 1. c. S. 332, Tal. XXXI, Fig. 2 a
bis 2 b.
Fundort: Nordatlantik [41], Arabisches Meer [14].
A. palmata Stein, Organismus 1. c. Taf. XXI, Fig. 11 — 15.
Fundort: Mittelmeer, Golf von Aden [14],
Gatt. Histioneis Stein.
H. magnifica (Stein) Murr, et Whitt. 1. c. S. 332, Taf. XXXII,
Fig. 2.
Fundort: Syrakus [29].
H. quadrata (Schütt) Lemm., Abh. Nat. Yer. Brem., Bd. XVII,
S. 376.
Fundort: Meer zwischen Hawaii und Laysan-[24],
H. Steinii (Schütt) Lemm. 1. c. S. 377.
Fundort: Meer zwischen Hawaii und Laysan [24].
Anhang.
* Achradina pulchra Lohmann, Wiss. Meeresunters. N. F. Bd.
VII, S. 64, Taf. I, Fig. 13.
Zelle länglich, an den Polen abgerundet, durch eine seichte
Querfurche leicht eingeschnürt, hyalin, 23,5 p lang, mit einem
lanzettförmigen Innenskelett, das durch zwei Querspangen in drei
Abschnitte zerlegt wird, von denen der hintere am größten ist.
Die beiden vorderen Abschnitte sind offen, der hintere ist durch
zwei gewölbte Wände aus feinem Maschenwerk von dem Plasma
der Zelle abgegrenzt; eine Wand ist mit einer Längsleiste ver-
sehen.
Fundort: Syrakus, Atlantik [29].
Cladopyxis brachiolata Stein, Organismus 1. c., Taf. II, Fig. 7
bis 13.
Fundort: Mittelmeer [6].
* CI. setifera Lohmann, Wiss. Meeresunters. N. F. Bd. VII,
S. 64, Taf. I, Fig. 15.
Zelle grünlichgelb, rundlich, 11 p lang, mit scharf ausgebil-
deter Querfurche und deutlicher Kutikula, die mit neun regel-
mäßig angeordneten Borsten besetzt ist, von denen eine an
einem Pole , die anderen paarweise zu beiden Seiten der
Querfurche stehen. Kern rundlich, groß. Geißeln wurden nicht
bemerkt.
Fundort: Syrakus [29], Mittelatlantik [30].
Qymnaster pentasterias (Fhrenb.) Schütt, Peridineen, Taf.
XXVII, Fig. 100.
Fundort: Mittelatlantik [30].
:i: Gymnodiniacee , Lohmann 1. c., S. 65, Taf. I, Fig. 9.
Zelle hyalin, 34,5 y lang, ohne Chromatophoren, aus einem
kleineren abgerundet kegelförmigen und einem größeren sack-
38
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
förmigen Teile bestehend, mit wandständigen, im Plasma liegen-
den porösen Skelettplatten.
Fundort: Syrakus (in den Gehäusen der Oikopleurinen) [29].
Klasse Bacillariales.
Ord. Centricae.
Unterord. Discoideae.
Fam. Melosiraceae.
Gatt. Melosira Ag.
*M. ambigua (Grün.) 0. Müller, Ber. d. deutsch, bot. Ges.
1903. S. 332. ^
Synonym: M. crenulata var. ambigua Grün, in Van Heurck,
Synopsis Taf. 88, Fig. 12 — 15.
Fundort : Bottnischer Meerbusen [23].
Hierher gehört auch die von mir [16] als M. crenulata var.
tenuis (Kütz.) Grün, aufgezählte Form!
M. Borreri Grev. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1329.
Fundort: Bottnischer Meerbusen, Kanal [7], Geiranger-
fjord [16].
M. granulata (Ehrenb.) Ralfs — De Toni, Sylloge II. 3.
S. 1334.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
Gatt. Gallionella Bory.
G. hyperborea (Grün.) Joerg. , Bergens Museums Aarbog
1899, Nr. VI. S. 18, Taf. I, Fig. 1; De Toni, Sylloge II, 3,
S. 1332.
Fundort: Bottnischer und Finnischer Meerbusen [7], Island,
Spitzbergen, Nowaja-Semlja [17],
G. nummuloides (Dillw.) Bory — De Toni, Sylloge II, 3,
S. 1331; Van Heurck, Synopsis Taf. 85, Fig. 1 — 2.
Fundort: Geirangerfjord [16].
* G. Westii (W. Sm.) De Toni, Sylloge II, 3, S. 1332.
Synonym: Melosira Westii W. Sm., Diät. II, S. 59, Taf. 52,
Fig. 333.
Fundort: Nordsee (Belgien) [7].
Gatt, Paralia Heiberg.
P. sulcata (Ehrenb.) Cleve — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1349.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat, Skagerak, Gullmarfjord,
Kanal [7], Storfjord, zwischen Shetland und Faeroer, Golfstrom
außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), Ona (an der Küste von
Romsdalen) [16], 'Nordatlantik [7, 41], Faeroer |39], nördliches
Eismeer [7, 17], Hrolaugseyjar, Papey, Rödehuk, Gjögurta (Island),
südlich, nördlich und westlich von Island [42].
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
39
Gatt. Hijalodiscus Ehrenb.
H. stelliger Bail. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1367 ; Van
Heurck, Synopsis Taf. 84, Fig. 1 — 2.
Fundort: Kattegat, Skagerak, Kanal [7], Storfjord, Golfstrom
außerhalb Söndmöre, außerhalb Yesteraalen, zwischen Finnmar-
ken und der Bäreninsel, Küste von Romsdalen [16], Rödehuk,
Gjögurtä (Island), östlich von Island [42], nördliches Eismeer [7].
Gatt, Stephanopyxis Ehrenb.
* St. Palmeriana forma javanica Grün., in Schmidt, Atlas,
Taf. 130, Fig. 44.
Fundort: Java [48], Golf von Siam [38].
St. turris (Grev.) Ralfs — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1138;
Van Heurck, Synopsis Taf. 88 ter, Fig. 12.
Fundort: Kattegat, Skagerak, Gullmarfjord [7], Väderöboda,
Skagen, Masekär. Smögen-Ramsö, Norsholm Lightliouse [13], Su-
lenfjord, Ona (Küste von Romsdalen) [16], Mittelmeer, Arabisches
Meer [14].
Farn. Sceletonernaceae.
Gatt. Thalassiosira Cleve.
Th. antarctica Comber, Oefvers. af Kongl. Sv. Vet.-Akad.
Förhandl. 1900 Nr. 8, S. 935.
Fundort: Antarktik [17].
Th. haltica (Grün.) Ostenfeld, Nyt. Mag. f. Naturvidensk.
Bd. 39. Heft 4, S. 290, Fig. 3.
Fundort : Finnischer Meerbusen, Alandssee, Bornholm, Snyge-
hook, Utklippen [7], Esbo-Löfö, Lill-Kantskogvik [25], Gr. und
kl. Belt, Kattegat, Skagerak [7].
Th. hioculata (Grün.) Ostenf., Botany of the Faeroes II, S. 564,
S. 120—121.
Synonym: Coscinodiscus bioculatus Grün., Denkschr. d. k.
Akad. d. AViss. in AVien Bd. 48, S. 107, Taf. C, Fig. 30, Taf. D,
Fig. 1 — 2; Coscinodiscus spec. Osten!“., Jagttagelser etc. in 1900
S. 52.
Zellen durch einen dünnen, in der Mitte der Aralvarseite
befestigten Gallertfaden zu mehreren miteinander verbunden,
zylindrisch, manchmal länger als breit, 30 bis 60 // breit und
40 bis 60 u lang. Pleuraseite mit zahlreichen ringförmigen
Zwischenbändern. Aralvarseite in der Nähe des Randes mit einer
Reihe kleiner Stacheln besetzt, Areolen radiale Bündel bildend,
zentrale Area mit zwei runden Granein versehen.
Es handelt sich meiner Meinung nach um eine echte Deto-
nula , wie auch Ostenfeld [39] hervorhebt. Das A'orhandensein
von Gallerte allein kennzeichnet nicht die Gattung Tlialassio-
sira. AVollte man nur auf das Fehlen oder A^orhandensein von
Gallertfäden oder Gallertmassen neue BacilJanacoen- Gattungen
begründen, so würden vielfach nahe verwandte Formen getrennt
40
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
werden müssen. Außerdem hängt auch die größere oder gerin-
gere Entwickelung von Gallerte bei manchen Bacillariaceen sehr
von äußeren Umständen ab. Manche Cyclotella-Y ormen kommen
z. B. mit und ohne Gallerthüllen vor.
Ich halte es daher auch für verfehlt, alle Coscinodiscus-
Forrnen, deren Zellen in Gallertmassen eingebettet sind, ohne
weiteres der Gattung Thalassiosira c einzuordnen. Die bisherige
Diagnose dieser Gattung bedarf jedenfalls einer gründlichen
Revision !
Fundort: Faeroer [39, 40], Nordatlantik [7, 41], Kap Wan-
karema, Kara-See, Barents-See, Davis-Straße, zwischen den Eis-
schollen des Polarmeeres [17], Gjögurtä (Island), östlich und süd-
lich von Island [42].
Th. gravida Cleve, Bihang tili Kongl. Sv. Vet. Akad. Handl.
Bd. 22, Afd. IIIr Nr. 4, S. 12, Taf. II, Fig. 14—16.
Fundort: Gr. Belt, Kattegat [7], Nordatlantik [7, 41], Por-
sangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher
Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel, Barents-See, Nordland
bis Finnmarken, Malangen, nordatlantischer Strom, Küste von
Romsdalen [16], Valdersund [17], Väderöboda, Masekär, Smögen-
Ramsö, Norsholm Lighthouse, nördlich von Skagen [13], Yest-
mannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Langanes, Rödehuk,
Gjögurtä (Island), Umgebung von Island [42].
Th. hyalina (Grün.) Gran, Bibliotheka Botanica Heft 42,
S. 4, Taf. I, Fig. 17 — 18.
Fundort: Barents-See, Norwegen bis Finnmarken, Malangen,
Sigerfjord, Küste von Romsdalen [16], an allen arktischen Küsten
und zwischen den Eisschollen des Polarmeeres [17], Hrolaugseyjar,
Papey, Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä (Island), östlich
und westlich von Island [42],
Th. Nordenskiöldii Cleve, Bihang 1. c. Bd. 1, Nr. 13, S. 76,
Taf. I, Fig. 1. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1161.
Fundort: Kattegat [7], Gullmarfjord, Väderöboda, Masekär,
Stigfjord [13], Storfjord, norwegische Küstenbank, Barents-See,
Küste von Nordland, Tromsö, Finnmarken, nordatlantischer Strom,
Küste von Romsdalen [16], Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey,
Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä (Island), Umgebung von
Island [42].
Th. subtilis (Ostenf.) Gran, Nyt. Mag. f. Naturvidensk. Bd.38,
S. 117. — Ostenfeld in Botany of the Faeroes II, S. 563,
Fig. 119.
Fundort: Faeroer [39], zwischen Shetland und Faeroer [16],
Hrolaugseyjar (Island), südlich von Island [42].
Gatt. Sceletonema Grev.
Sc. costatum (Grev.) Cleve, Bihang 1. c,. Bd. V, Nr. 8, S. 18.
— De Toni, Sylloge II, 3, S. 1157.
Fundort: Bottnischer und Finnischer Meerbusen, Alands-
See [7], Esbo-Löfö [25], Marstrand (Schweden) [23], Gr. Belt,
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
41
Kattegat, Gullmarfjord [7], Väderöboda, Masekär, Skagen [13],
Sulenfjord, Golfstrom außerhalb Söndmöre, Küste von Roms-
dalen, Küste von Nordland und Tromsö, nordatlantischer Strom
[16], Vaklersund, Lofoten [17], Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar,
Papey, Gjögurtä (Island), östlich und südlich von Island [42],
Kanal [7[, Syrakus [29], Golf von Siam [38], Java [48], Schwarzes
Meer [27].
Farn. Coscinodiscaceae.
Gatt. Coscinodiscus Ehrenb.
C. asteromphalus Ehrenb. — De Toni, Sylloge, II, 3, S. 1268;
Van Heurck, Synopsis Taf. 130, Fig. 1, 2, 5, 6.
Fundort: Nordsee 1 7 J, Schwarzes Meer [27].
C. bengalensis Grün. — Van Heurck, Synopsis Taf. 132,
Fig. 9. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1290.
Fundort: Golf von Siam [38].
* C. bipartitus Rattray — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1216.
Fundort: Arabisches Meer [14],
C. centralis Ehrenb., Mikrogeol. Taf. XVIII, Fig. 39, Taf.
XXII, Fig. 1. — Van Heurck, Synopsis Taf. 103, Fig. B. — De
Toni, Sylloge II, 3 S. 1272.
Fundort: Nordsee [7], Golfstrom außerhalb Söndmöre, AVest-
fjord (Lofoten), nordatlantischer Strom, zwischen Finnmarken u.
der Bäreninsel, Ona (Küste von Romsdalen) [16], Schwarzes
Meer [27].
C. concinnns W. Sm., Diät. II, S. 85 — ■ De Toni, Sylloge,
II, 3, S. 1256.
Fundort; Nordsee, gr. und kl. Belt, Kattegat 1 7], Gullmar-
fjord [7, 13], Ramsö, Hafstensund, Väderöboda, Masekär, Elb-
mündung, Skagen, Smögen-Ramsö, Norsliolm Liglithouse [13],
Geirangerfjord, Storfjord, norwegische Küstenbank, Ofotenfjord,
Porsangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nörd-
licher Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel, außerhalb Sönd-
möre, nordatlantischer Strom, Ona (Küste von Romsdalen) [16],
Schwarzes Meer [27].
C. curvatulus Grün. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1226.
Fundort: Nordatlantik ,[ 7], Storfjord, norwegische Küsten-
bank, zwischen Shetland und Faeroer, Golfstrom außerhalb Sönd-
möre, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel [16], Ant-
arktik [ 12].
C. excentricus Ehrenb. — Van Heurck, Synopsis, Taf. 130,
Fig. 4, 7, 8. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1210.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [22], gr. u. kl. Belt, Katte-
gat [7|, Väderöboda, Masekär, Elbmiindung, Skagen [13], Stor-
fjord, zwischen Shetland und Faeroer, zwischen Island und Jan
Mayen [17], Faeroer [39], nördlich und westlich von Island [17,
42], nördliches Eismeer [ 7], Golf von Siam [38].
42
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
C. gelatinosus (Hensen) Lemm., Abh. Nat, Yer. Brem. Bd. XVI,
S. 377.
S3'nonym: C. excentricus var. catenata Gran, Protophyta
S. 30.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord [7], Vä-
deröboda, Masekär, Smögen-Ramsö [13), Sulenfjord, norwegische
Küstenbank. Golfstrom außerhalb Söndmöre, nordatlantischer
Strom, Ona (Küste von Romsdalen) [16], Faeroer [39], Schwarzes
Meer [27],
C. gigas Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1263.
Fundort; Mittelmeer. Rotes Meer [14].
C. Janischii A. Schmidt — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1264.
Fundort: Arabisches Meer [14], Golf von Siam [38].
* C. Kuetzingii var. glacialis Grün., Denkschr. d. Akad. d. Wiss.
in Wien, Bd. 48, S. S4, Taf. IV, Fig. 18; De Toni, Sylloge II,
3, S. 1223.
Fundort: Nördliches Eismeer [17].
C. lentiginosus Janisch — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1230.
Fundort: Antarktik [17].
* C. lineatus Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1216; Van
Heurck, Sjmopsis Taf. 131. Fig. 3.
Fundort: Nordsee, Nordatlantik [7], Sulenfjord [16], Faeroer
[39], Arabisches Meer [14], Antarktik [17],
*C. marginatus Ehrenb. — A. Schmidt, Atlas Taf. 59. Fig. 11,
Taf. 62, Fig. 1 — 5, 9, 11 — 12; De Toni, Sylloge II, 3, S. 1241.
Synonym : C. fhnbriato-limbatus Ehrenb., A. Schmidt, Atlas
Taf. 65, Fig. 3 — 6, Taf. 113, Fig. 2; C. limbatus A. Schmidt,
Atlas Taf. 65, Fig. 7 ; C. oculus-iridis A. Schmidt, Atlas Taf. 63,
Fig. 7 ; C. robnstus A. Schmidt, Atlas Taf. 62, Fig. 16 [nach
Ostenfeld 41].
Fundort: Nordatlantik [41].
C. minor Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1212.
Fundort : Antarktik [17].
C. nobilis Grün. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1266.
Fundort: Golf von Siam [38].
C. oculus-iridis Ehrenb., Mikrogeol. Taf. XVIII, Fig. 42,
Taf. XIX, Fig. 2 — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1275.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat, Kanal [7], Gullmarfjord
[7. 13], Masekär, Väderöboda, Smögen-Ramsö, Norsholm Light -
house, Skagen. Sigfjord [13], Geirangerfjord, zentraler Teil des
norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer Strom, außerhalb
Loppen in Finnmarken. Porsangerfjord, zwischen Finnmarken
und der Bäreninsel, Polarw’asser bei der Bäreninsel, nördlicher
Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel, zwischen Bäreninsel und
Vesteraalen. außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), ostislän-
discher Polarstrom, Ona (Küste von Romsdalen [16], Yaldersund,
Küste von Spitzbergen, Weißes Meer [17], Vestmannaeyjar, Hro-
laugseyjar, Rödehuk (Island), südlich und westlich von Island
[42], Arabisches Meer [14], Golf von Siam [38].
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
43
C. radiatus Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1244.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord, Kanal
[7], Geirangerfjord, Storfjord, zwischen Shetland und Eaeroer,
zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, Golfstrom außerhalb
Söndmöre, Westfjord (Lofoten), nordatlantischer Strom außerhalb
Vesteraalen, Ona (Küste von Romsdalen) [16], Masekär, Väderö-
boda, zwischen Doggerbank, Schleswig und Elbmündung, Skagen,
Küste von Schottland, Smögen-Ramsö, Norsholm-Lighthouse [13],
Yestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey, Gjögurtä (Island), östlich,
südlich und westlich von Island [42], Schwarzes Meer [27].
C. stellaris Roper — De Toni, Sylloge II, 3. S. 1231.
Fundort: Gullmarfjord [7], Geirangerfjord, Storfjord, nor-
wegische Küstenbank, Golfstrom außerhalb Söndmöre, Westfjord
(Lofoten), zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, Ona (Küste
von Romsdalen, [16], Masekär, Yäderöboda, nördlich von Schott-
land [13], Nordatlantik [7, 41], nördliches Eismeer [7].
C. subtilis Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1232.
Fundort : Bottnischer Meerbusen, Marstrand (Schweden) [23],
Kattegat [7], Nordatlantik [7, 41], Eaeroer [49], Hrolaugseyjar,
Papey, Langanes, Rödehuk [42].
C. Trompii Cleve, Öfvers. af Kongl. Sv. Vet.-Akad. Handl.
1900 Nr. 8, S. 931, Fig. 9—10.
Fundort: Antarktik [17].
C. tumidus Janisch — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1218.
Fundort: Antarktik [17].
* var. fasciculatus Rattr. — De Toni, Sylloge II, 3,
S. 1219.
Fundort: Antarktik [17].
Gatt. Coscinosira Gran.
C. polychorda Gran, Nyt. Mag. f. Naturvidensk , Bd. 38,
S. 115.
Fundort: Gr. Belt, Kattegat, Gullmarfjord, Kanal [7], Väde-
röboda, Masekär, nördlich von Schottland [13], Storfjord, Ofoten-
fjord, Porsangerfjord, Nowaja-Semlja, Küste von Nordland,
Tromsö, Finnmarken, Ona (Küste von Romsdalen) [16], Küsten
von Grönland, Jan Mayen, Barents-See [17], Papey (Island), öst-
lich und nördlich von Island [42].
* C. nov. spec. Cleve (nomen nudum !).
Fundort: Nördliches Eismeer [7].
Gatt. Palmoria Grev.
* P. Hardmanniana Grev. — Van Heurck, Treatise S. 538,
Fig. 286.
Fundort: Malayischer Archipel [12], Golf von Siam [38, S.
222—223, Fig. 1—2!].
44
L e m m e r ui a n n , Das Phytoplankton des Meeres.
Farn. Planktoniellaceae.
Gatt. Planktoniella Schütt.
PL Sol (Wall.) Schütt, Engler und Prantl, Pflanzenf. I. Teil,
1. Abt. b. S. 72 — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1424.
Fundort: Golf von Aden [14], Antarktik [17].
Fam. Actinoptych aceae.
Gatt. Actinoptychus' Ehrenb.
* A. splendens Shad. in Pritchard, Infus. S. 840; De Toni,
Sylloge II, 3, S. 1385; Van Heurck, Synopsis Taf. 119, Fig.
12 4
±7 ‘“1
Fundort: Nordsee [7].
A. undulatus (Bail.) Ralfs — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1372;
Van Heurck, Synopsis Taf. 22 bis Fig. 14, Taf. 122, Fig. 1 — 3.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat, Skagerak, Nordsee,
Kanal [7], Golfstrom außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen
[16], Faeroer [39].
Gatt. Schuettia De Toni.
* Sch. trigona (A. Schm.) De Toni, Sylloge II, 3, S. 1396.
Svnonym: Triceratium trigonum A. Schm., Atlas Taf. I,
Fig. 24.
Fundort: Nordsee [7, als Triceratium !].
Fam. Aster olampr aceae.
Gatt. Asterolampra Ehrenb.
A. marylandica Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1403.
Fundort: Mittelmeer [14],
A. Botula Grev. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1404.
Fundort: Golf von Siam [38].
Gatt. Asteromphalus Ehrenb.
A. flabellatus (Breb.) Grev. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1414.
Fundort: Golf von Siam [38].
A. heptactis (Breb.) Ralfs — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1416.
Fundort: Zwischen Shetland und Faeroer, Golfstrom außer-
halb Söndmöre [16], nördliches Eismeer [7].
A. Hookeri Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1410.
Fundort: Jan Mayen [16], Antarktik [17].
A. reticulatus Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 11, S. 5, Taf. 1,
Fig. 2 — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1415; Van Heurck, Synop-
sis Taf. 127, Fig. 11.
Fundort: Antarktik [17].
Le mm ermann, Das Phytoplankton des Meeres.
45
Fam. Aulacodiscaceae.
Gatt. Aulacodiscus Elirenb.
* A. argus (Ehrenb.) A. Schmidt, Atlas Taf. 107, Fig. 4; De
Toni, Sylloge II, 3, S. 1121.
Fundort: Kanal, Nordsee [7, als Eupodiscusl].
Fam. Eupodiscac eae.
Gatt. Actinocyclus Ehrenb.
A. crassus V. H., Synopsis S. 215, Taf. 124, Fig. 6, 8; De
Toni, Sylloge II, 3, S. li69.
Fundort: Nordsee (Holland) [7].
A. Ehrenbergü Ralfs — Yan Heurck Taf. 123, Fig. 7; De
Toni. Sylloge II, 3, S. 1177.
Fundort: Kattegat, gr. und kl. Belt, Nordsee, Kanal, Nord-
atlantik, nördliches Eismeer [7], Geirangerfjord, nördlicher Teil
des Golfstromes zwischen der Bäreninsel und Yesteraalen, außer-
halb Söndmöre, "Westfjord (Lofoten), zwischen Finnmarken und
der Bäreninsel [16].
A. Oliverianus O’Meara — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1170;
Yan Heurck, Synopsis Taf. 123, Fig. 6.
Fundort: Antarktik [17].
A. Ralfsii (W. Sm.) Ralfs — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1170;
Yan Heurck, Synopsis Taf. 123, Fig. 6.
Fundort: Gullmarfjord [7], nördlich von Jütland, Küste von
Norwegen [13], Skagerak [7, 13].
A. subtilis (Greg.) Ralfs — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1183;
Van Heurck, Synopsis Taf. 124, Fig. 7.
Fundort: Nordsee (Belgien) [7].
Gatt, Eupodiscus Ehrenb.
* Eu. tesselata Roper — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1087.
Fundort: Hrolaugseyjar, Papey (Island) [42, als Roperia tes-
selata (Roper) Grün.!].
Gatt. Auliscus Ehrenb.
* A. albidus Brun — A. Schmidt, Atlas Taf. 171, Fig. 3 — 5;
De Toni, Sylloge II, 3, S. 1064.
Fundort: S. Monica (Kalifornien) [46].
*A. californicus Brun — A. Schmidt, Atlas Taf. 171, Fig. 8
bis 9; De Toni, Sylloge II, 3 1. c.
Fundort: S. Monica (Kalifornien) [46].
Unterord. Solenioideae.
Fam. Lauderiaceae.
Gatt, Corethron Castr.
C. criophilum Castr., Report of the Challenger Exped. Bot.
Yol. II, S. 85, Taf. XXI, Fig. 14; De Toni, Sylloge II, 3, S. 1006.
46
Lemm ermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Fundort: "Westküste von Norwegen, Nordsee [7], Nordatlan-
tik [7, 41], Faeroer [39], Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Lan-
ganes, Rödeliuk, Gjögurtä (Island) [42], Golf von Aden [38].
C. hispidum Castr. 1. c. S. 86, Taf. XI, Fig. 3 et 5; De
Toni 1. c.
Fundort: Golf von Aden [38].
Ostenfeld [38] meint, daß die Art mit Actiniscus pennatus
Grün, (in Van Heurck, Synopsis, Taf. 82 bis Fig. 11 — 12 iden-
tisch ist und bezeichnet sie demgemäß als C. pennatum (Grün.)
Ostenf. Ich gebe zu, daß beide Formen große Ähnlichkeit be-
sitzen, ob sie aber identisch sind, läßt sich wohl nur erst ent-
scheiden, wenn ganze Frustein der Grunow’schen Form unter-
sucht worden sind. Die Yalvae der Grunow’schen Form sind
glatt, die von C. hispidum Castr. aber fein bestachelt. Ob Acti-
niscus pennatum auch ringförmige Zwischenbänder besitzt, geht
gleichfalls aus der Abbildung nicht hervor. Ich halte daher an
der alten Bezeichnung fest.
C. hystrix Hensen, 5. Ber. d. Komm. z. wiss. Unters, der
deutschen Meere S. 89, Taf. V, Fig. 49.
Fundort: Zwischen Shetland und Faeroer, nordatlantischer
Strom, nördlicher Teil des Golfstromes zwischen der Bäreninsel
und Yesteraalen [16], zwischen Norwegen und der Bären-
insel [17].
Gran [17] zieht diese Form als Synonym zu C. criophilum
Castr.
* C. Yaldiviae Karsten, Ber. d. deutsch, bot. Ges. 1904,
S. 544 ff.
Synonym: Core thron spec. in Chun, Aus den Tiefen des
Weltmeeres S. 208, Fig. 2.
Epivalva außer mit Borsten noch mit einem Kranz nach
vorn und außen gerichteter Fangarme versehen. Jeder Fangarm
besteht aus einem breit bandförmig eingefügten, dann schlank
stielförmig verlaufenden Arm, der oben je zwei, wiederum an
breiteren Bändern befestigte, scharf umgebogene Krallen trägt.
Scheint sonst mit C. criophilum Castr. große Ähnlichkeit zu
haben.
Fundort: Antarktik [9, 19].
Gatt. Lauderia Cleve.
L. annulata Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 11. S. 8, Taf. I,
Fig. 7; De Toni, Sylloge II, 3, S. 771.
Fundort: Gullmarfjord [7], Yäderöboda, Masekär, Firth of
Forth bis Westjütland und Skagen, Smögen Ramsö [13].
Cleve [13] zieht hierher auch L. borealis Gran, weil die
Unterschiede beider Arten seiner Meinung nach nur gering sind.
L. borealis Gran, Nyt. Mag. f. Naturvidensk. Bd. 38, S. 110,
Taf. IX, Fig. 5—9.
Fundort: Kattegat, Skagerak [7], Nordsee [7, 44], Sulenfjord,
nordatlandischer Strom, Küste von Romsdalen [16], Hrolaugs-
eyjar, Papey, Digranes, Rödeliuk (Island) [42], Faeroer [39],
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
47
L. glacialis (Grün,) Gran., 1. c. S. 111, Taf. IX, Fig. 10—14.
Fundort : Kanal [7], Väderöboda, Masekär [13), Barents-See,
Küste von Nordland und Finnmarken, Küste von Romsdalen
[16], Nordatlantik [41], Spitzbergen [17], südlich von Island [42].
Gatt. Detonula Schütt.
D. confervacea (Cleve) Gran 1. c. S. 113, Taf. IX, Fig. 15
bis 20.
Fundort: Väderöboda [12], Küsten von Grönland [17].
D. delicatula (H. Perag.) Gran 1. c. S. 112.
Fundort: Arabisches Meer [17], Golf von Siam [38].
D. Moseleyana (Castr.) Gran 1. c. S. 113.
Fundort: Golf von Siam [38].
* D. nov. spec. Cleve (nomen nudum!).
Fundort: Nördliches Eismeer [7J.
Gatt. Bacteriosira Gran.
B. fragilis Gran. 1. c. S. 114.
Fundort: Barents-See, Nordland bis Finnmarken [16], No-
waja Semlja [17], Papey, Digranes, Langanes, Gjögurtä (Island),
östlich, südlich und westlich von Island [42J.
Gatt. Lauderiopsis Ostenf.
L. costata Ostenf., Vidensk. Medd. fra d. naturh. Foren, i.
Kbhvn. S. 157, Fig. 10.
Fundort: Golf von Siam [38].
Gatt. Dadyliosolen Castr.
D. antardicus Castr., Report 1. c. S. 75, Taf. IX, Fig. 7,
Toni, Sylloge II, 3, S. 821.
Fundort: Golfstrom außerhalb Söndmöre [16], Westküste
von Norwegen, nördliches Eismeer [7], Hrolaugseyjar [42], Golf
von Siam [38].
D. mediterraneus Perag., Diatomiste 1892, S. 104, Taf. 1,
Fig. 8—9; De Toni, Sylloge II, 3, S. 822.
Fundort: Golf von Siam [38], Antarktik [17].
var. tenuis Cleve, Fifteenth annual Report of the Fishery
Board for Scotland S. 300, Taf. VIII, Fig. 14.
Fundort: Skagerak [7], Geirangerfjord, Storfjord, Golfstrom
außerhalb Söndmöre [16], Faeroer [39], Nordatlantik [7, 41].
Gran [16] erhebt diese Varietät zu einer besonderen Art.
Er fand an der Außenseite der Zellen einen schwach bräunlich-
gelb gefärbten Parasiten.
Gatt. Loptocylindrus Cleve.
L. danicus Cleve, Biliang 1. c. Bd. 20, Nr. 3, S. 15, Taf. II,
Fig. 4 — 5; De Toni, Sylloge II, 3, S. 822.
Fundort: Gr. Belt, Gullmarfjord, Nordatlantik [7], Marstrand
(Schweden) [23], Porsangerfjord, Küste von Romsdalen [16),
Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey, Rüdelmk, Gjögurtä (Is-
48
Lemmer m an n , Das Phytoplankton des Meeres.
land), Umgebung von Island [42], Küste von . Spitzbergen, Däne-
markstraße, Yaldersund [17], Väderöboda, Masekär, Skagen [13],
Golf von Aden [38].
Farn. Rhizosoleniaceae.
Gatt. Guinardia H. Perag.
G. flaccida (Castr.) H. Perag., Diatomiste 1892, S. 107, Taf. I,
Fig. 3 — 5; De Toni, Sylloge II, 3, S. 823.
Fundort: Marstrand (Schweden) (23], Gr. und kl. Belt, Sund,
Kattegat [7], Gullmarfjord [7, 13], Storfjord, norwegische Küsten-
bank, Golfstrom außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen [16],
Väderöboda, Masekär, Firth of Förth, Doggerbank, Smögen-
Ramsö, Norsholm Lighthouse [13], Faeroer [39], Nordatlantik [7],
Golf von Siam [38].
Gatt. Rhizosolenia Ehrenb.
Rh. alaia Brightw. — De Toni, Sylloge II. 3, S. 830; Van
Heurck, Synopsis Taf. 79, Fig. 8; H. Peragallo, Diatomiste
1892. S. 115, Taf. V. Fig. 11.
Fundort: Geixangerfjord, norwegische Küstenbank, Golfstrom
außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen [16], Väderöboda,
Masekär [13], Valdersund [17], Nordatlantik [7, 41], Vestmanna-
eyjar, Hrolaugseyjar, Gjögurta (Island), südlich, westlich und
nördlich von Island [42], Syrakus [29], Golf von Siam [38],
Schwarzes Meer [27].
var. curvirostris Gran, Nyt Mag. f. Naturvidensk Bd. 38,
S. 120, Taf. IX, Fig. 21—22.
Fundort: Hrolaugseyjar (Island) [42].
* Rh. amputata Ostenf., Bot, Tidskr. 1902, S. 227, Fig. 4.
Pleuraseite zylindrisch, gerade, 80 — 100 // breit, an den Enden
lang kegelförmig, Zwischenbänder schuppenförmig, je fünf im
Umkreise der Zelle. Stachel am Ende gerade abgestutzt und
ausgeschnitten, nur am Grunde hohl. Chromatophoren zahl-
reich, klein.
Fundort: Golf von Siam [38].
Rh. Bergonn H. Perag. 1. c. S. 110, Taf. III, Fig. 5; De
Toni. Sylloge II, 3, S. 825.
Fundort: Antarktik [17].
Rh. calcar-avis Schnitze, De Toni, Sylloge II, 3, S. 828;
H. Peragallo 1. c. S. 113, Taf. IV, Fig. 9, 10.
Fundort: Kattegat [7], Gullmarfjord [7, 13], Väderöboda,
Smögen-Ramsö [13], Arabisches Meer [14], Golf von Siam [38],
Syrakus [29].
* Rh. Clevei Ostenf., Bot. Tidskr. 1902, S. 229, Fig. 6.
Pleuraseite zylindrisch, 175 — 200 g breit. Zwischenbänder
schuppenförmig, je fünf im Umkreise der Zelle. Valva unsym-
metrisch, kegelförmig, mit kurzem, durchbohrtem Stachel, der
exzentrisch zur Längsachse verläuft; auf dem schief keilförmigen
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
49
Teil der Valva sind zwei, am Grunde stark verdickte Längs-
linien vorhanden.
Ist kaum von Rh. Debyana Perag. 1. c. Taf. III, Fig. 7 zu
unterscheiden.
Fundort : Golf von Aden [38].
Rh. cocldea Brun — H. Peragallo 1. c. S. 113, Taf. IV.
Fig. 11; De Toni, Sylloge II, 3, S. 828.
Fundort: Golf von Aden [38, als Rh. calcar-avis var. cocldea
(Brun) Ostenf.].
Rh. cylindrus Cleve, Treatise S. 24, Taf. II, Fig. 12.
Fundort: Golf v0n Siam [38].
Rh. Debyana Perag. 1. c. Taf. III, Fig. 7 — 7a; De Toni, Syl-
loge II. 3, S. 826.
Fundort: Golfstrom außerhalb Söndmöre [16], Westküste
von Norwegen, nördliches Eismeer [7], Hrolaugseyjar (Island) [42].
Rh. delicatida Cleve, Kongl. Sv. Vet.-Akad. Han dl. Bd. 32,
Nr. 8. S. 28, Fig 11.
Synonym: Rh. delicatula Mer., Bibi. Bot. Ilorti Univ. Petrop.
Fase. XIX, S. 29 et 37 [nach Mitteilung von Merescli-
kowsky!].
Fundort: Väderöboda [13], Faeroer [39], Arabisches Meer
[14], Schwarzes Meer [27].
* Rh. faeroensis Ostenf., Botany of the Faeroes II, S. 568,
Fig. 124.
Zellen einzeln oder in Ketten. Pleuraseite kurzzylindrisch,
mit abgerundeten Ecken und zahlreichen, ringförmigen Zwischen-
bändern. Valvarseite kreisrund, mit einer abgerundet dreieckigen
Depression, die in der Mitte den kurzen Endstachel trägt.
Chromatophoren zahlreich, wandständig.
Unterscheidet sich von der nahe verwandten Form Rh. deli-
catida Cleve durch die kurzen dicken Zellen [vergl. auch
Gran (17)].
Fundort: Faeroer [39, 40], zwischen Faeroer und Island,
Küstengebiet nördlich und westlich von Island, nordatlantischer
Strom, Küste von Romsdalen [ 16 , als Rh. delicatula Cleve!],
Valdersund, Küste des nördlichen Norwegens [17], Gjögurtä
(Island) [42], Westküste von Norwegen, nördliches Eismeer,
Nordatlantik, Skagerak, Kattegat [7j.
Rh. formosa H. Perag. 1. c. S. 91, Taf. VI, Fig. 43; De
Toni, Sylloge II, 3, S. 825.
Fundort: Golf von Siam [38].
Rh. gracillima Cleve, Treatise S. 24.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Gr. und kl. Belt,
Kattegat, Sund [17], Gullmarfjord [7, 13], Ramsö, Hafstemmen,
Väderöboda, Masekär, Skagen, Smögen-Ramsö, Norsholm Light-
house [7], südlich und westlich von Island [42], Golf von
Siam [38].
Rh. hebetat a Bail. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 829; H. Pera-
gallo 1. c. S. 114, Taf. V, Fig. 10.
Beihefte Bot. Centralbi. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
4
50
Lemmermaiiii, Das Phytoplankton des Meeres.
Fundort: Skagerak, Westküste von Norwegen, Nordsee [7],
nördlich von Skagen [13], zwischen Faeroer und Island, Por-
sangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher
Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel, außerhalb Söndmöre
[16], Papey, Digranes, Langanes, Bödehuk (Island) [42].
Gran [17] hat nachgewiesen, daß diese Art mit Rh. semi-
spina Hensen in Beziehung steht; er fand Exemplare, welche
an einem Ende mit Rh. semispina Hensen, an dem anderen aber
mit Rh. hehetata Bail, übereinstimmten; er schließt daraus, daß
es sich möglicherweise um einen echten, gesetzmäßigen Dimor-
phismus handelt.
Rh. hyalina Ostenf., Yidensk. Medd. fra den naturh. Foren,
i. Kbhvn. 1901, S. 1(>0. Fig. 11.
Fundort: Golf von Siam [38].
Rh. imbricata Brightw. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 828;
H. Peragallo 1. c. S. 113, Taf. V, Fig. 2—3.
Fundort: Golf von Siam [38].
Rh. indica H. Perag. 1. c. S. 1 IG, Taf. V, Fig. 16; De Toni,
Sylloge II. 3, S. 831.
Fundort: Golf von Siam [38].
Ostenfeld [38] bezeichnet sie als Rh. alata var. indica
(Perag.) Ostenf. und gibt hierzu als Synonyme: Rh. alata var.
corpulenta Cleve, Rh. corpulenta Cleve, Rh. quadrijuncta Perag.
Rh. inermis Castr., Report 1. c. S. 71, Taf. XXIV, Fig. 7,
8, 10, 13; H. Peragallo 1. c. S. 115, Taf. V, Fig. 13 — 15.
Fundort: Antarktik [17].
* Rh. minima Levander, Medd. af Soc. pro Fauna et Flora
Fennica 1904, S. 115, Taf. I, Fig. 7 — 8.
Pleuraseite zylindrisch, 4 — 5 u breit und 20—34 // lang.
Borsten mit breitem Basalteile, 154 — 220 p lang.
Fundort: Bucht bei Wiburg im Finnischen Meerbusen
[7, 28].
Rh. obtusa Hensen, 5. Ber. d. Komm. z. wiss. Enters, d.
deutsch. Meere S. 86, Taf. V, Fig. 41.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Porsangerfjord, zwischen
Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher Arm des Golfstromes
bei der Bäreninsel, zwischen Bäreninsel und Vesteraalen, außer-
halb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), Küste von Romsdalen 1 16],
Weißes Meer, Murmanküste [17], Faeroer [39].
Rh. robust a Norman. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 824;
H. Peragallo 1. c. S. 109, Taf. II, Fig. 1, Taf. III, Fig. 1 — 3.
Fundort: Golf von Siam [38].
Rh. semispina Hensen, 5. Ber. d. Komm. z. wiss. Unters, d.
deutsch. Meere S. 84, Taf. V, Fig. 39 A et B.
Fundort: Gr. und kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord [7],
Väderöboda, Masekär, Norsholm Lighthouse [13], zwischen Is-
land und Jan Mayen, Jan Mayen, nordatlantischer Strom, Por-
sangerfjord. zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher
Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel, außerhalb Söndmöre,
ostisländischer Polarstrom, Küste von Romsdalen [16], Weißes
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
51
Meer [17], Hrolaugseyjar. Papey, Digranes, Langanes. Rödehuk,
Gjögurtä (Island), Umgebung von Island [42].
Rh. setigera Brightw. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 827;
H. Peragallo 1. c. S. 112, Taf. IV, Fig. 12 — 16.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Gr. Belt, Kattegat,
Kanal, Westküste von Norwegen [7], Väderöboda, Masekär,
Skagen [13], Gullmarfjord [7, 13], Poicsangerfjord [16], Valder-
sund [17J, Hrolaugseyjar (Island) [42], nördlich und westlich von
Island [16, 42], Arabisches Meer [14], Java [48].
Gran [16] zählt hierzu auch Rh. Hensenii Schütt, Jahrb. f.
wiss. Bot. Bd. XXXV, S. 510, Taf. II, Fig. 25-27.
Rh. Shrubsoli Cleve, Kongl. Sv. \ret. Akad. Handl. Bd. 18,
Nr. 5, S. 26; H. Peragallo 1. c. S. 114, Taf. V, Fig. 8 — 9.
Fundort: Gr. Belt, Kattegat, Gullmarfjord [7], Ramsö,
Väderöboda, Smögen-Ramsö, Norsholm, Lighthouse, Masekär,
Skagen [13], zwischen Shetland und Faeroer, G'eirangerfjord,
Storfjord, norwegische Küstenbank, Küste von Romsdalen [16],
Hrolaugseyjar (Island), westlich und südlich von Island [42],
Arabisches Meer [13], Golf von Siam [38], Java [48].
* Rh. spec. Ostenf., Medd. orn Groenland XXVI, S. 162.
Fundort: Nordatlantik [37].
Rh. Stolterfothii Perag. 1. c. S. 10S, Taf. I, Fig. 17 — -18.
Fundort: Kattegat [7], zwischen Shetland und Faeroer,
Küste von Romsdalen [16), Väderöboda, Masekär, Norsholm
Lighthouse [13], Faeroer [39], Golf von Siam [38J.
Rh. styliformis Brightw. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 826;
H. Peragallo 1. c. S. 111, Taf. IV, Fig. 1—5.
Fundort: Kattegat, Gullmarfjord [7], Väderöboda, Skagen,
Masekär, Smögen-Ramsö, Norsholm Lighthouse [13], Geiranger-
fjord, Storfjord, norwegische Küstenbank, zwischen Shetland
und Jan Mayen, zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres,
nordatlantischer Strom, Ofotenfjord, Porsangerfjord, zwischen
Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher Arm des Golfstromes
bei der Bäreninsel, zwischen der Bäreninsel und Vesteraalen.
außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen [16], Vestmannaeyjar,
Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä
(Island), südlich und westlich von Island [42], Golf von Siam
[38], Java [48], Antarktik [17].
var. latissima Brightw., Journ. of the Roy. Micr. Soc. Taf. V,
Fig. 5 c.
Synonym: Rh. styliformis var. polydactyla (Castr.) Perag. 1. c.
S. 111, Taf. IV, Fig. 7; Rh. polydactyla Castr., Report 1. c. S. 71,
Taf. 24, Fig. 2;' Rh. styliformis var. lata Lemm., Abh. Nat. Ver.,
Brem. Bd. XVI, S. 315 et 351. (Nach Ostenfeld!).
Fundort: Golf von Siam [38].
Rh. Temperei H. Perag. 1. c. S. 91, Taf. V, Fig. 40; De Toni,
Sylloge II, 3, S. 825.
Fundort: Syrakus [29], Golf von Siam [38].
var. acuminata H. Perag. 1. c. S. 110, Taf. III, Fig. 4; De
Toni 1. c.
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
52
Synonym: Bh. robusta var. recta Ostenf., Vidensk. Medd.
fra d. naturh. Foren, i. Kbhvn 1S98, S. 42S (nach Ostenfeld!).
Fundort: Golf von Siam [38].
Unterord. Biddulphioideae.
Farn. Chaetoceraceae.
Gatt. Baderiastrum Shadb.
B. delicatulum Cleve, Report 1. c. S. 298, Taf. VII, Fig. 15.
Fundort: Westküste von Norwegen [4], südlich von Is-
land [42].
B. hyalinum Lauder, Trans, of the Micr. Soc. 1864, Vol. XII,
Taf. III. Fig. 7.
Fundort: Golf von Aden [38].
B. Spirillum Castr., Report 1. c. S. 83, Taf. XIX, Fig. 2.
Fundort: Java [48].
* B. symmetricum Leud.-Fortm., Diät. Malaisie S. 36, Taf.
VII, Fig. 1; De Toni, Svlloge II, 3, S. 1000.
Fundort: Java [48].
B. varians Lauder — De Toni, Sylloge II, 3, S. 998; Van
Heurck, Synopsis Taf. 70, Fig. 3 — 5.
Fundort: Väderöboda, Elbmündung [13], Hrolaugseyjar (Is-
land) [42], Syrakus [29], Arabisches Meer [14], Golf von Siam
[38], Schwarzes Meer [27].
* var. princeps Castr., Report 1. c. S. 84, Taf. XIV, Fig. 2,
Taf. XXIX, Fig. 3.
Fundort: Java [48], Arafura-See [Castracane].
Gatt. Chadoceras Ehrenb.
Ch. anglicum [Grün.) Ostenf., Bot, Tideskr. Vol. 25, S. 233.
Synonym: Ch. didymum var. longicrure Cleve, Treatise S. 21,
Taf. I. Fig. 11; Ch. longicrure (Cleve) Ostenf. et Johs. Schmidt,
Vidensk. Medd. fra d. naturh. Foren, i. Kbhvn. 1901, S. 154
(nach Ostenfeld!).
Fundort: Golf von Siam [38], Marstrand (Schweden) [23].
Ch. atlanticum Cleve, Bihang 1. c. Nr. 13, S. 11, Taf. II,
Fig. 8a; De Toni, Sylloge II, 3, S. 993.
Fundort: Kattegat, Kanal [7], Geirangerfjord, Storfjord,
zwischen Island und Jan Mayen, zentraler Teil des norwegischen
Nordmeeres, nordatlantischer Strom, außerhalb Loppen in Finn-
marken, Porsangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bären-
insel, nördlicher Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel,
zwischen der Bäreninsel und Vesteraalen, Barents-See, außerhalb
Söndmöre, Küste von Romsdalen [16], Gullmarfjord, Väderöboda,
Masekär [13], Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey (Island),
östlich, südlich und westlich von Island [42].
Gran [17] zieht hierzu als Varietät Ch. audax Schütt.
var. exiguum Cleve, Treatise 1. c. S. 20, Taf. I, Fig. 9.
Fundort: Antarktik [17J.
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
53
Ch. Aurivillii Cleve, Kongl. Sv. Vet.-Akad. Handl. Bd. 35,
Nr. 5, S. IS et 54.
Fundort: Golf von Siam [38].
Ch. balticum Cleve, Bihang 1. c. Bd. XXII, Afd. III, Nr. 5,
S. 28, Big. 2.
Yäderöboda, Masekär [13], Gr. Belt [7].
Ch. horeale Bail. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 990; Gran [12]
S. 533, Fig. 5.
Fundort: Ostsee, Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Sund, Nordsee,
Kanal [7], Gullmarfjord [7, 13], Yäderöboda, Masekär, Skagen,
Stigfjord [13], Geirangerfjord, zwischen Shetland und Faeroer,
zwischen Faeroer und Island, zwischen Island und Jan Mayen,
zentraler Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer
Strom, außerhalb Loppen in Finnmarken, Porsangerfjord, zwischen
Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher Arm des Golfstromes
bei der Bäreninsel, zwischen der Bäreninsel und Vesteraalen,
außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen [16, inkl. var. Bright-
wellii Cleve!], Valdersund, Eiskante nördlich von Spitzbergen,
Weißes Meer, Antarktik [17, inkl. var. Brightwellii Cleve!], Hro-
laugsevjar (Island), südlich, westlich und östlich von Island [42].
var. Brightwellii Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 13, S. 12,
Taf. II, Fig. 7a; Treatise Taf. I, Fig. 2.
Fundort: Gr. Belt [7], Faeroer [39].
Gran [17] vereinigt diese Varietät mit der Hauptform.
var. densum Cleve, Treatise S. 20, Taf. I, Fig. 3 — 4.
Fundort: Kattegat [7], Gullmarfjord [7, 13], A7äderöboda,
Masekär, von der Elbmündung bis Holland, zwischen Holland
und Skagen, Smögen Ramsö, Norsholm Lightliouse [13], Nord-
atlantik [7], Mittelmeer [14, 17], Schwarzes Meer [27].
Gran [17] führt sie als Art auf; er gibt einige gute Ab-
bildungen und eine ausführlichere Beschreibung. Nach seiner
Ansicht gehören auch die von Cleve, Bihang 1. c. Bd. I., Taf.
II. Fig. 7 b — e als Ch. horeale var. Brightwellii Cleve abgebilde-
ten Formen hierher.
var. solitaria Cleve, Report 1. c. S. 298.
Fundort: Nordatlantik [7].
Gran [17] hält sie für eine Yerkümmerungsform des
Typus.
* Ch. Borgei Lemm., Arkiv f. Botanik Bd. II, Nr. 2, S. 143,
Taf. I, Fig. 17.
Zellen einzeln. Pleuraseite rechteckig, breiter als lang, 8 bis
12 g breit und 3 — 5,5 g lang. Valvarseite oval bis elliptisch,
flach, seltener schwach konvex. Hörner am Schalenrande ent-
springend, am Grunde gebogen, longitudinal verlaixfend, gerade
oder schwach gekrümmt, meist parallel, seltener divergierend.
Chromatophoren zwei der Pleuraseite anliegende Platten bildend.
Cysten unbekannt.
Fundort: See zwischen Kungsgarden und Gillberga (Schwe-
den, Uppland) ; im Plankton des Meeres nicht aufgefunden !
54
L emmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Ch. bottnicum Cleve, Bihang 1. c. Bel. XXI, Afd. III, Nr. 8,
S. 14, Taf. I.
Fundort: Finnischer Meerbusen, Aalands-See [7], Ramsö-
Sund, Esbo-Löfö. Lille-Herrö, Mündung der Esbobucht, Langvik,
Lill-Kantskogvik [25], Yäderöboda, Masekär [13], Gr. Belt [7].
Ch. breve Schütt, Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XIII, S. 38,
Taf. IV, Fig. 4 a, Taf. V, Fig. 5 a.
Synonym: Ch. didymus var. hiemalis Cleve, Treatise S. 21,
Taf. 1. Fig. 18; Ch. hiemalis Cleve, Ivongl. Sv. Vet.-Akad. Handl.
Bd. 32, Nr. 8. S. 25, Fig. 9 (nach Ostenfeld!).
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord, Nordsee,
Kanal [7], Väderöboda, Masekär, Skagen [13], Faeroer [39], Golf
von Siam [38].
Ch. caspicum Ostenf., Yidensk. Medd. fra den naturh. Foren,
i. Kbhvn 1901 S. 134, Fig. 4.
Synonym: Ch. bottnicus var. didyma Mer., Scripta Bot. Hort!
Univers. Petrop. Fase. XIX, S. 29 et 37 (nach Mitteilung des
Autors !).
Fundort: Schwarzes Meer [27].
Ch. calvum Cleve, Kongl. Sv. Yet.-Akad. Handl. Bd. 35, Nr. 5.
S. 18 et 54.
Fundort: Golf von Siam [38].
Ch. einet um Gran, Pro'tophyta S. 24, Taf. II, Fig. 23 — 27.
Fundort: Bottnischer Meerbusen, Marstrand (Schweden) [23],
Faeroer [39], zwischen Faeroer und Island, nordatlantischer
Strom, Küste von Romsdalen [16], Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar,
Papey, Rödehuk, Gjögurta (Island), Umgebung von- Island [42].
Ch. coarctatum Lauder — De Toni, Sylloge II. 3, S. 996.
Synonym: Ch. boreale var. rudis Cleve, Treatise S. 20, Taf. 1,
Fig. 5; Ch. rudis Cleve, The seasonal distribution of Atlantic
plankton-organisms S. 308 (nach Ostenfeld!).
Fundort: Golf von Siam [38J.
Ch. eompressum Lauder — De Toni, Sylloge II, 3, S. 995;
Ostenfeld [30] S. 234, Fig. 12.
Synonym: Ch. Kelleri Brun, Diatomiste II, Taf. XVII, Fig.
91, 92 (nach Ostenfeld!).
Fundort: Arabisches Meer [14], Golf von Siam [38]. Java [48].
Ch. constridum Gran, Protophyta S. 17, Taf. I. Fig. 11 — 13;
Taf. III. Fig. 42.
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord, nördliches
Eismeer 1 7], Storfjord, nordatlantischer Strom, Malangen, Golf-
strom außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen [16]. Yalder-
sund [17], Yäderöboda, Masekär, Skagen [13], Hrolaugseyjar, Gjö-
gurtä (Island), südlich von Island [42].
Ch. contortum Schütt, Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XIII,
S. 44.
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord [7], Gei-
rangerfjord, Storfjord, zwischen Shetland und Faeroer, zwischen
Lern m ermann, Das Phytoplankton des Meeres.
oo
Faeroer und Island, Ofotenfjord, Porsangerfjord, Küste von Nord-
land und von Romsdalen [16], Väderöboda, Masekär, Skagen [ 13],
Hrolaugseyjar, Rödehuk, Gjögurtä (Island), südlich und westlich
von Island [42],
Ch . convolutum Castr., Report 1. c. S. 78; De Toni, Sylloge
II, 3. S. 997.
Fundort: Kattegatt, Westküste von Norwegen, Nordatlantik,
Kanal [7], Faeroer [39], Küste von Norwegen [16. 17], zwischen
Norwegen und der Bäreninsel, Küste von Spitzbergen, Eiskante
nördlich von Spitzbergen [17].
Die Art ist neuerdings von Gran [17] beschrieben und ab-
gebildet worden.
Ch. coronatum Gran, Protophyta S. 22, Taf. II, Fig. 28
bis 31.
Fundort: Storfjord [16], Kattegat [7],
Ch. crinitum Schütt, Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XIII,
S. 42, Taf. IV, Fig. 4 a, Taf. V, Fig. 12 b — d.
Fundort: Gr. u. kl. Belt [7].
Ch. criophilum Castr., Report 1. c. S. 7, 8; De Toni, Sylloge
II, 3, S. 996.
Fundort: Kattegat, Gullmarfjord [7], Küstengebiet nördlich
und westlich von Island, zwischen Island und Jan Mayen, zen-
traler Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer Strom,
außerhalb Loppen in Finnmarken, Porsangerfjord, zwischen Finn-
marken und der Bäreninsel, nördlicher Teil des Golfstromes bei
der Bäreninsel, zwischen der Bäreninsel und Yesteraalen, Barents-
See, außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), Küste von Nord-
land. ostisländischer Polarstrom [16], Yaldersund, Küste von
Spitzbergen. Eiskante nördlich von Spitzbergen, Weißes Meer
[1 7 1. Yäderöboda, Masekär [13J.
Gran [12] zieht als Yerkümmerungsform hierzu Ch. volans
Schütt.
Ch. currens Cleve, Report 1. c. S. 298, Taf. VIII, Fig. 8.
Fundort: Nordatlantik [4].
Ist nach Gran [17] mit Ch. volans Schütt identisch und
wird von ihm als Verkümmerungsform von Ch. criophilum Castr.
bezeichnet.
Ch. curvatum Castr., Report 1. c. S. 77.
Fundort: Java [48].
Ch. curvisetum Cleve, Bihang 1. c. Bd. XX, Afd. III, Nr. 2,
S. 12, Taf. I, Fig. 5; De Toni, Sylloge II, 3, S. 992.
Fundort: Kattegat, gr. u. kl. Belt, Sund, Gullmarfjord
[7], Väderöboda, Masekär, Hafstemsund, Skagen [13], Storfjord,
nordatlantischer Strom, Golfstrom außerhalb Söndmöre, Küste
von Romsdalen [11], Arabisches Meer [14], Schwarzes Meer [27].
Ch. danicum Cleve, Act. Soc. pro Fauna et Flora Fennica
Bd. VIII, S. 65, Taf. III, Fig. 18—19.
Fundort: Esbo-Löfö, Lille Herrö, Mündung der Esbo-Bucht
[25], Bottnischer Meerbusen, gr. u. kl. Belt, Kattegat, Bornholm
56 Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
[7], Väderöboda, Skagen [13], Küste von Romsdalen [16], Schwarzes
Meer [27].
Ch. debile Cleve, Bihang 1. c. Bd. XX, Afd. III, Nr. 2, S. 13,
Taf. 1, Fig. 2.
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord, Nordatlan-
tik [7], Storfjord, zwischen Shetland und Faeroer, zwischen
Faeroerund Island, nordatlantischer Strom, Porsangerfjord, nörd-
licher Teil des Golfstromes zwischen der Bäreninsel und Vester-
aalen, Nordland, außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), zwischen
Finnmarken und der Bäreninsel, Küste von Romsdalen [16], Küste
von Spitzbergen, Eiskante nördlich von Spitzbergen [17], Väde-
röboda, Masekär, Skagen, Orkneys 1 13], Vestmannaeyjar, Hro-
laugseyjar, Papey, Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä. (Is-
land), Umgebung von Island [42].
Ch. decipiens Cleve, Bihang 1. c. Bd. I. Nr. 13, S. 11, Taf. I,
Fig. 5; De Toni, Sylloge II, 3, S. 992.
Fundort : Bottnischer Meerbusen [23], Gr. u. kl. Belt, Sund,
Kattegat [7], Gullmarfjord [7, 13], Väderöboda, Masekär, Firth
of Forth, Skagen [13], Storfjord, norwegische Küstenbank, zwischen
Faeroer und Island, zwischen Island und Jan Mayen, zentraler
Teil des norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer Strom, außer-
halb Loppen in Finnmarken, Porsangerfjord, zwischen Finn-
marken und der Bäreninsel, nördlicher Arm des Golfstromes bei
der Bäreninsel, zwischen der Bäreninsel und Vesteraalen, außer-
halb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), Küste von Nordland und
von Romsdalen [16], Valdersund [17], Vestmannaeyjar, Hrolaugs-
eyjar, Papey, Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä (Island),
Umgebung von Island [42].
* f. singidaris Gran , Fauna Arctica Bd. III, Lief. 3,
S. 536, Taf. XVII, Fig. 7.
Unterscheidet sich von dem Typus dadurch, daß die Zellen
einzeln Vorkommen oder nur zu wenigen verbunden sind.
Fundort : Norwegisches Nordmeer [12].
Gran [17] hat bei der typischen Form Mikrosporen beobach-
tet und diese genauer beschrieben und abgebildet.
Ch. diadema (Ehrenb.) Gran, Protophyta S. 20, Taf. II, Fig.
16—18.
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord [7], Por-
sangerfjord, Barents-See, Golfstrom außerhalb Söndmöre, zwischen
Finnmarken und der Bäreninsel, Nordland, Küste von Roms-
dalen [16], Valdersund, Eiskante nördlich von Spitzbergen [17),
T äderöboda, Masekär, nördlich von Skagen [ 13], Vestmannaeyjar,
Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä
(Island), Umgebung von Island [42].
Ch. didymum Ehrenb. — Cleve, Bihang 1. c. Bd. 20 Afd. III
Nr. 2, S. 13, Taf. I, Fig. 3 — 4; De Toni, Sylloge II. 3, S. 997.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Gr. u. kl. Belt, Sund,
Kattegat, Gullmarfjord [7], Väderöboda, Masekär, nördlich von
Skagen, Smögen Ramsö, Norsholm Lighthouse [1 3 J, Geiranger-
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
o(
fjord, Storfjord, Küste von Romsdalen [ 16], Mittelmeer [14], Golf
von Siam [38].
Ch. distans Cleve, Biliang 1. c. Bd. I, Nr. 2, S. 9, Taf. II,
Fig. 11a — b; Ostenfeld [30], S. 235. Fig. 13; De Toni, Sylloge
II, 3, S. 990.
Fundort : Golf von Siam [38].
* Ch. distinguendum Lemm., Arkiv för Botanik Bd. II, Nr. 2,
S. 137.
Synonym: Ch. clavigera Ostenf., Flora of Koli-Cliang Part III,
S. 234, Fig. 11.
Zellen einzeln oder zu zweien. Pleuraseite rechteckig, 8 bis
10 g breit, meist breiter als lang. Valvarseite elliptisch. Hörner
am Valvarrande entspringend, in sagittaler Richtung verlaufend,
mitunter gekreuzt, am Ende keulenartig verdickt. Endkeule ge-
kreuzt-gestreift, mit kleinen Zähnchen besetzt. Hörner an der
einen Valvarseite stärker entwickelt als an der anderen. Chro-
matophor eine Platte bildend, welche der Pleuraseite anliegt.
Cysten unbekannt.
Fundort: Koli-Cliang (Golf von Siam) [38].
Ch. diversum Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 2, S. 9. Taf. II.
Fig. 11; De Toni, Sylloge II, 3, S. 991; Van Heurck, Synopsis
Taf. 81, Fig. 5.
Synonym: Ch. diversum var. tenue Cleve, Treatise S. 21,
Taf. II, Fig. 2; Ch. diversum var. mediierranea Schröder, Mitt.
aus d. zool. Stat. zu Neapel Bd. XIV, S. 27, Taf. I. Fig. 1 (nach
Ostenfeld!).
Fundort: Arabisches Meer [14], Golf von Siam [38].
Ch. furcellatum Bail. — Gran, Bibliotheca Botanica Heft 42,
S. 19, Taf. I, Fig. 15 — 16; De Toni, Sylloge II, 3, S. 994.
Fundort: Porsangerfjord, Barents-See, Nordland bis Finn-
marken, Küste von Romsdalen [16], Nordatlantik [7], Eiskante
nördlich von Spitzbergen [17], Hrolaugsevjar, Papey, Langanes,
Rödehuk, Gjögurtä (Island), Umgebung von Island [42].
* Ch. gracile Schütt, Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XIII,
S. 42, Taf. V, Fig. 13 a — d.
Fundort: Gr. Belt, Kattegat [7], Hrolaugseyjar, Papey, Rö-
dehuk, Gjögurtä [42].
Ch. Granii Cleve, Kongl. Sv. Vet. Akad. Handl. Bd. 32, Nr. 8,
S. 25, Fig. 7 — 8.
Fundort: Porsangerfjord [16; als Ch. leve Schütt!].
Ch. holsaticum Schütt 1. c. S. 40, Taf. V, Fig. 9a — b.
Fundort: Porsangerfjord, Spitzbergen [17].
Gran [17] zieht hierzu Ch. leve Schütt, Ch. balticum Cleve,
Ch. Granii Cleve!
Ch. javanicum Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, S. 10, Taf. 2,
Fig. 13.
Fundort: Golf von Siam [38].
* Ch. Ingolfianum Ostenf. — Gran, Fauna Arctica Bd. III,
Lief. 3, S. 541, Taf. XVII, Fig. 15, 16.
58
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Synonym: Xanthiopyxis polaris Gran, The norw. North Polar
Exped. XI, S. 51, Taf. III, Fig. IG— 19.
Ketten gerade. 9 — 18 y breit. Pleuraseite mit scharfen
Ecken. Valvarseite mehr oder wenig konkav. Fensterchen schmal,
spaltenförmig. Hörner am Valvarrande entspringend, nach beiden
Seiten der Kette gerichtet, unter einem stumpfen Winkel von-
einander divergierend. Dauersporen halbkugelig oder fast zy-
lindrisch, auf der ganzen Oberfläche (auch in der Gürtelzone)
mit feinen Stacheln besetzt. Die sporentragende Zelle ist in der
Mitte bauchig angeschwollen.
Fundort: Porsangerfjord jlG, 17], Papey, Gjögurtä (Is-
land) [42].
Ch. laciniosum Schütt. Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XIII,
S. 3S. Taf. IV, Fig. 4 a, Taf. V, Fig. 5 a.
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord, Kanal [7],
Faeroer [39]. Nordatlantik [7, 41], Porsangerfjord, Küste von
Nordland, Golfstrom außerhalb Söndmöre, nordatlantischer Strom,
Küste von Komsdalen [11], Väderöboda, Masekär, Smögen-Ramsö
[13]. Valdersund [17], Hrolaugseyjar. Papey, Digranes, Langa-
nes, Rödehuk. Gjögurtä (Island), Umgebung von Island [42],
Java [48].
* Ch. laeve Leud.-Fortm., Diät. Malaisie S. 38, Taf. VI,
Fig. 2; Ostenfeld, Flora of Koh-Chang S. 237, Fig. 16.
Fundort: Golf von Siam [38], Java [48].
Ch. Lorenzianum Grün. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 994;
Van Heurck, Synopsis Taf. 82, Fig. 2.
Fundort: Golf von Siam [38].
Ch. mitra (Bail.) Cleve, Bihang 1. c. Bd. 22, Afd. III, Nr. 4,
S. 8. Taf. II, Fig. 1—2.
Fundort: Nördliches Eismeer [7].
Ch: Ostenfeldii Cleve. Kongl. Sv. Vet. Akad. Handl. Bd. 34.
Nr. 1, S. 21, Taf. VIII. Fig. 19.
Fundort: Westküste von Norwegen. Nordatlantik [7].
Soll nach Osten feld [39] mit Ch. pelagicum Cleve iden-
tisch sein !
Ch. paradoxum Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 2, S. 10, Taf. III,
Fig. 16; De Toni, Sylloge II, 3 S. 992.
Fundort: Golf von Siam [3Ö], Java [48].
Ch. pelagicum Cleve, Bihang 1. c. Bd. I. Nr. 13, S. 11, Taf. I,
Fig, 4.
Fundort: Faeroer [39], Nordatlantik [41], südlich von Island
[42], Antarktik [17].
Ch. peruvianum Brightw. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 991.
Fundort: Westküste von Norwegen. Kanal [7], Nordatlantik
[7 ; 41 inkl. Ch. criophilum et Ch. convolutum !], Hrolaugseyjar,
Papey. Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä (Island), Umgebung
von Island [42], Golf von Siam [38], Schwarzes Meer [27, in zwei
Formen !].
Lemmermann. Das Phytoplankton des Meeres.
59
Ostenfeld [38] unterscheidet folgende Formen
1. forma volans (Schütt) Ostenf. = Ch. volans Schütt et Ch.
currens Cleve!
2. forma typica — Ch. peruvianum f. gracilis Schröder!
3. forma rohusta Cleve = Ch. peruvianum var. robustum
Cleve, Ch. robustum Ostenf., Ch. curvatum Castr.
Vergleiche damit die Ausführungen von Gran [17]!
Ch. pohiqonum Schütt, Ber. d. deutsch. Ges. Bd. XIII, S. 46,
Taf. V, Fig. 24.
Fundort: Antarktik [17].
* Ch. ponticus Mer., Scripta Bot. Horti Univ. Petrop. Fase.
XIX, S. 29 et 37.
Pleuraseite quadratisch oder etwas länger als breit. Valvar-
seite konvex. Hörner auf der Valvarseite in der Nähe des Val-
varrandes entspringend, wie bei Ch. diadema (Elirenb.) Gran ver-
laufend. Chromatophoren zahlreich, körnchenförmig.
Fundort: Schwarzes Meer [27].
Ch. pseudocrinitum Ostenf., Nvt. Mag. f. Naturvidensk. Bd.
39, S. 300, Fig. 11.
Fundort: Gr. Belt. Kattegat. Skagerak [7], Valdersund [17],
Nordatlantischer Strom [16], Golf von Siam [38].
Ch. radians Schütt, Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XIII, S. 10,
Taf. IV, Fig. 10 a, Taf. V, Fig. 10 b — c.
Fundort: Gr. Belt, Kattegat, Skagerak, Nordsee [7].
Ch. Balfsii Cleve, Bihang 1. c. Bd. I. Nr. 2, S. 10, Taf. III,
Fig. 15; Van Heurck, Synopsis, Taf. 82 bis, Fig. 3.
Fundort: Golf von Siam [38].
Ch. rostratum Lauder — De Toni, Sylloge II, 3, S. 996.
Fundort: Golf von Siam [38].
* Ch. rudis Leud. — Fortm., Diät, Malaisie S. 37, Taf. VI,
Fig. 1; De Wildeman, Les Algues de la flore de Buitenzorg S.
321, Fig. 108.
Soll nach Osten feld [38] nur eine Form von Ch. diversum
Cleve sein, unterscheidet sich aber davon durch die Größenver-
hältnisse, sowie durch die Form und Richtung der Hörner. Da
aber über Chromatophoren und Cysten bislang nichts bekannt
geworden ist, läßt sich zur Zeit die Stellung der Form nicht
sicher bestimmen.
Fundort: Java [48].
Ch. Schmidtii Ostenf., Vidensk. Medd. fra den naturh. Foren,
i Kbhvn 1901, S. 155, Fig. 8.
Fundort: Golf von Siam [38].
Ch. Schuettii Cleve, Bihang 1. c. Bd. XX, Afd. III, Nr. 2,
S. 14, Taf. I, Fig. 1.
Fundort: Bottnischer Meerbusen. Marstrand (Schweden) [23],
Gr. u. kl. Belt, Sund, Kattegat, Gullmarfjord [7], Väderöboda,
Masekär, Skagen [13], Hrolaugseyjar (Island), südlich von Island
[42], Faeroer [39], Antarktik [17].
GO
L e m m e r m a n n , Das Phytoplankton des Meeres.
Ch. scolopendra Cleve, Bihang 1. c. Bd. XXII, Afd. III, Nr. 5,
S. 30, Fig. 4—6.
Fundort: Gr. Belt, Gullmarfjord, Kattegat, Kanal [7], Väde-
röboda, Masekär, Skagen, Smögen-Ramsö [13], Faeroer [39], Ant-
arktik [17].
* Ch. secundum Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 2, S. 10,
Taf. II, Fig. 14 a— b.
Osten feld [38] betont mit Recht, daß diese Art mit Ch.
curvisetum Cleve keineswegs identisch sein kann, wie Cleve [12]
vermutet, da die Sporen beider Formen durchaus verschieden
sind.
Fundort: Golf von Siam [30], Malayischer Archipel [12],
Java [39].
Ch. seiracanthum Gran, Protophyta S. 21, Taf. III, Fig. 39
bis 41.
Fundort: Kattegat, Nordsee, Kanal [7].
* Ch. septcmtrionale Östr., Medd. om Grönland XVIII, S. 457,
Taf. VII, Fig. S8; Cleve in Bihang 1. c. Bd. 22, Afd. III, Nr. 4.
S. 9, Taf. II. Fig. 8; Lemmermann, Arkiv för Botanik Bd. II,
Nr. 2. S. 142.
Fundort : Väderöboda, Masekär [13], Kanal [7], Ostgrönland,
Baffinsbai [10, 16, 37].
* Ch. siamense Ostenf., Bot. Tidsskr. Bd. 35, S. 239,
Fig. 17.
Zellen zu geraden, 50 p breiten Ketten vereinigt. Fenster-
chen lanzettlicli. Valvarseite rundlich. Hörner gleichförmig, un-
duliert, am Valvarrande entsjaringend, an jeder Seite je ein Horn
in sagittaler und eins fast in transversaler Richtung verlaufend.
Chromatophoren zwei wandständige, den Valvarseiten anliegende
Platten bildend.
Fundort: Golf von Siam [38].
Ch. simile Cleve, Bihang 1. c. Bd. XXII, Afd. III, Nr. 5,
S. 30, Fig. 1.
Fundort: Kattegat, Nordatlantik [7], Väderöboda, Masekär
[13], Küsten nördlich und westlich von Island [16], Papey, Rö-
dehuk, Gjögurtä (Island) [42], Faeroer [39].
Ch. skeleton Schütt, Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XIII, S. 45,
Taf. V, Fig. 19.
Fundort: Hrolaugseyjar (Island) [42].
Ch. sociale Lauder — De Toni, Sylloge II, 3, S. 995.
Fundort: Kattegat, Kanal [7], Väderöboda, Masekär 1 13],
Spitzbergen, Eiskante nördlich von Spitzbergen [17], Barents-See,
Malangen, Küste von Romsdalen [16].
* Ch. subsalsum Lemm., Arkiv f. Botanik Bd. II, Nr. 3,
S. 141, Taf. I, Fig. 16.
Zellen einzeln. Pleuraseite quadratisch oder fast quadratisch,
6 — 7 p lang und 6 — 9 p breit. Valvarseite rundlich oder läng-
lich, flach, in der Mitte schwach buckelartig vorgewölbt. Hörner
glatt, am Valvarrande entspringend, säbelartig oder S-förmig ge-
Lern me r mann. Das Phytoplankton des Meeres.
61
krümmt, sagittal verlaufend. Chromatophoren eine der Pleura-
seite anliegende Platte bildend. Cysten unbekannt,
Fundort: See zwischen Kungsgarden und Gillberga (Schweden.
Uppland); im Plankton des Meeres noch nicht aufgefunden!
Ch. teres Cleve, Bihang 1. c. Bd. XXII, Afd. III, Nr. 5, S. 30,
Fig. 7.
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjord [7], Por-
sangerfjord, zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher
Arm des Golfstromes bei der Bäreninsel, Barents-See, Küste von
Nordland, Golfstrom außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten),
Küste von Romsdalen [16], Väderöboda, Masekär [13], Hrolaugs-
eyjar, Papey, Langanes (Island), westlich und östlich von Island
[42], Schwarzes Meer [27].
* forma spinulosa Gran, The Norwegian North Polar
Expedition 1893 — 1896 Nr. XI, S. 49, Taf. III, Fig. 10.
Fundort : Küste von Spitzbergen. Eiskante nördlich von Spitz-
bergen [17].
Ch. tetrastichon Cleve, Treatise S. 22, Taf. I, Fig. 7.
Fundort : Golf von Siam [38 j.
Ch. tortissimum Gran, Nyt, Mag. f. Naturvidensk. Bd. 38,
S. 122, Taf. IX, Fig. 25.
Fundort: Nordsee (Holland) [7].
Ch. Vanheurckii Gran, Protophyta S. 18.
Synonym: Ch. Ralfsii in Van Heurck, Synopsis Taf. 82 bis,
Fig. 3; Ostenfeld in Bot. Tidskrift Bd. 25, S. 240, Fig. 18 — 19.
Fundort: Golf von Siam [38].
Ch. Weissflogü Schütt, Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. XIII,
S. 44, Taf. IY, Fig. 17a, Taf. I, Fig. 17b.
Fundort: Kattegat, Kanal [7].
Ostenfeld [38] vermutet, daß die von Cleve [12] aus dem
Malayischen Archipel aufgeführte Art mit Ch. Schmidtii Ostenf.
identisch ist.
Ch. Wighami Brightw. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 990.
Fundort: Kanal [7], Papey, Gjögurtä (Island) [42], Java [48],
Ch. Willei Gran, Protophyta S. 19, Taf. IV, Fig. 47.
Fundort: Bottnischer Meerbusen, Marstrand (Schweden) [23],
Geirangerfjord, Storfjord, norwegische Küstenbank, Golfstrom
außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen [16], nördliches Eis-
meer [7],
Farn. Eucampiaceae.
Gatt. Attheya West.
* A. Zachariasi Brun, Forscliungsber. d. biol. Stat. in Plön,
II. Teil, S. 53, Taf. I, Fig. 11a — b.
Fundort: Bucht bei Wiborg (Finnischer Meerbusen) [7, 28].
Gatt. Moelleria Cleve.
M. cornuta Cleve, Bihang 1. c. Bd. I. Nr. 2, S. 7, Taf. I,
Fig. 6; De Toni, Sylloge II, 2, S. 770.
62
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Fundort: Arabisches Meer [14], Golf von Siam [38].
Gatt. Schmidtiella Ostenf.
Zellen kettenbildend. Valvarseite breit elliptisch mit undu-
lierter Oberfläche, in sagittaler Richtung stark vorgezogen, ' an
den Enden der Sagittalachse mit zwei kurzen Fortsätzen ver-
sehen, durch die die Zellen miteinander verbunden sind. Pleura-
seite rechteckig ohne Zwischenbänder. Membran hyalin, struk-
turlos. Chromatophoren zahlreich, klein.
* Sch. pelagica Ostenf., Bot. Tidsskr. Bd. 25, S. 241, Fg. 20.
Pleuraseite 80 ;i breit, ebenso lang oder um die Hälfte kürzer.
Transversalachse 40 y lang.
Fundort: Golf von Siam [38].
Gatt. Eucampia Ehrenb.
* Eu. Balaustiurn Castr., Report 1. c. S. 97, Taf. XVIII,
Fig. 5.
Fundort: Antarktik [18].
Eu. biconcava (Cleve) Ostenf. 1. c.
Synonym: Climacodium biconcavum Cleve, Treatise S. 22,
Taf. II. Fig. 16 — 17 ; Eucampia hemiauloides Ostenf., Vidensk.
Medd. fra d. naturh. Foren, i. Kbhvn. 1901 S. 157, Fig. 9.
Fundort: Golf von Siam [38].
Eu. groenlandica Cleve, Bihang 1. c. Bd. XXII, Afd. III, Nr. 4,
S. 10, Taf. II, Fig. 10.
Fundort: Küstengebiet nördlich und westlich von Island,
nordatlantischer Strom [16], Küste von Spitzbergen, Barents-
See [17],
Eu. zodiacus Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 983; Van
Heurck, Synopsis Taf. 95, Fig. 17 — 18, Taf. 95 bis, Fig. 1 — 2.
Fundort: Kattegat, Skagerak, Gullmarfjord [7], Väderöboda,
Masekär, Firth of Forth, Doggerbank, Skagen [13], Mittelmeer
[14], Golf von Siam [38].
Gatt. Climacodium Grün.
CI. Frauenfeldianum Grün. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 986;
Van, Heurck, Synopsis Taf. 106, Fig. 5.
Fundort: Golf von Aden [14], Golf von Siam [38].
Gatt. T ricerati aceae.
Gatt. Bellerocliea V. H.
B. malleus (Brightw.) V. H., Synopsis S. 203, Taf. 114, Fig. 1;
De Toni, Sylloge II, 3, S. 895.
Fundort: Kanal [7].
Gatt, Ditylium Bail.
D. Brightwellii (West! Grün., in Van Heurck, Synopsis S. 196,
Taf. 114, Fig. 3 — 9; De Toni, Sylloge II, 3, S. 1017.
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
63
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Gullmarfjorcl [7], Väde-
röboda, Smögen-Ramsö, Norsholm-Lighthouse, Skagen [13], Stor-
fjord, Golfstrom außerhalb Söndmöre, Küste von Kordland, Küste
von Romsdalen [16].
D. sol V. H.. Synopsis S. 115, Fig. 1 — 2; De Toni, Svlloge
II, 8, S. 1018.
Fundort: Golf von Siam [38].
Gatt. Lithodesmium Ehrenb.
L. undulatum Ehrenb. — De Toni. Sylloge II, 3, S. 985;
Van Heurck, Synopsis Taf. 116, Fig. 8 — 11.
Fundort: Elbmündung [13].
Gatt. Triceratium Ehrenb.
* Tr. alternans Bail. — De Toni, Sylloge II. 3, S. 917.
Synonym: Biddulphia alternans X an Heurck. Svnopsis, S. 208.
Taf. 113, Fig. 4—7.
Fundort : Nordsee iHolland), Kanal [7, als Biddulphia !].
* Tr. antediluvianum (Ehrenb.) Grün.. Algen der Nowara
S. 24; De Toni, Sylloge II, 3, S. S99.
Synonym: Amphitetras antediluviana Ehrenb., Biddulphia
antediluviana (Ehrenb.) Van Heurck, Synopsis S. 207, Taf. 109,
Fig. 4 — 5.
Fundort: Nordsee [7, als Biddulphia!].
Tr. favus Ehrenb., Mikrogeol. Taf. XIX. Fig. 17; De Toni.
Sylloge II, 3, S. 917.
Fundort: Skagerak, Nordsee, Kanal [7, teils als Biddulphia!].
Fam. Biddulphiaceae.
Gatt. Biddulphia Gray.
B. aurita (Lyngb.) Breb. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 862;
Van Heurck, Synopsis Taf. 98, Fig. 4 — 9.
Fundort: Kattegat, Gullmarfjord [7], Nordsee [7, 44], Nord-
atlantik [7], Barents-See, nordatlantischer Strom außerhalb Vester-
aalen, Küste von Nordland [16], Väderöboda, Masekär, westlich
von Schottland [13], Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey, Di-
granes. Rödehuk, Gjögurtä (Island). Umgebung von Island [42],
Antarktik [17].
* B. Baileyi W. Sm., Brit, Diät. II. S. 50, Taf. 45. Fig. 322,
Taf. 62, Fig. 322; De Toni, Sylloge II, 3, S. 882.
Synonym: Zygoceros ( Denticella ?) mobil icnsis Bail.: Denticella
mobiliensis (Bail.) Grün., Denksclir. d. Akad. d. AViss. in AVien
Bd. 48, 8. 7.
Fundort: Nordatlantik [7].
B. chinensis Grev. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 884.
Fundort: Skagerak [7], Golf von Siam [38].
B. mobiliensis Bail. — De Toni, Sylloge II. 3, S. 882; Van
Heurck, Synopsis Taf. 101, Fig.- 4 — 6, Taf. 103, Fig. A.
64
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Fundort: Gr. Belt, Gullmarfjord, Kattegat [7], Golfstrom
außerhalb Söndmöre, Küste von Romsdalen [16], Väderöboda,
Masekär, Elbmündung, Skagen, Smögen-Ramsö, Norsholm Light-
house [13], Mittelmeer, Arabisches Meer [14], Golf von Siam [38],
Schwarzes Meer [27].
B. pulchella Gray — De Toni, Sylloge II, 3, S. 870; Van
Heurck, Synopsis Taf. 97, Fig. 1 — 3.
Fundort: Kanal [7].
* B. rhombus W. Sm., Brit. Diät. II, S. 49, Taf. 45, Fig. 320;
De Toni, Sylloge II, 3, S. 882.
Synonym: Odontella Rhombus Kuetz, Spez. Alg. S. 135; Zy-
goceros Rhombus Ehrenb.
Fundort: Skagerak, Nordsee [7].
* B. sinensis Grev. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 884.
Synonym: Denticella ? sinensis (Grev.) De Toni 1. c.
Fundort: Gr. u. kl. Belt, Kattegat, Skagerak [7].
B. turgida (Ehrenb.) Ralfs — De Toni, Sylloge II, 3, S. 883;
Yan Heurck, Synopsis Taf. 99. Fig. 7, Taf. 101, Fig. 4.
Fundort: Skagerak, Westküste von Norwegen, Nordsee,
Kanal [7].
* Ins Hella amphicentra Ehrenb. — De Toni II, 3, S. 987.
Fundort: Paranagua bei der Insel Mel (Brasilien) [46]:
Gatt. Gerat aulus Ehrenb.
* C. Smithii (Roper) Ralfs in Pritchard, Infus. S. 847; De Toni,
Sylloge II. 3, S. 1074: Yan Heurck, Synopsis Taf. 105, Fig. 1-2.
Synonym; Biddidphia Smithii V. H 1. c.; Eupodiscus? ra-
diatus W. Sm.. Brit. Diät. I, S. 24, Taf. 30, Fig. 255; Auliscus
radiatus Janisch; Biddidphia radiata Roper.
Fundort: Nordsee [7 als Biddulphia!].
Farn. Isthmiaceae.
Gatt. Isthmia Ag.
* I. nervosa Kütz., Bacill. S. 137, Taf. 19, Fig. 5; De Toni,
Sylloge II. 3, S. 833.
Fundort : Papey, Langanes, Rödehuk (Island) [34]; Reede von
Lay san [20, 24].
Gatt. Isthmiella Cleve.
* I. enervis (Ehrenb.) Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 13, S. 10.
Synonym: Isthmia enervis Ehrenb., Infus. S. 209, Taf. XYI,
Fig. 6.
Fundort: Nordatlantik [7 als Isthmia!]. östlich von Island
[42 als Isthmia /], Reede von Laysan [20, 24].
Farn. Hemiaulaceae.
Gatt. Gerat aulina H. Perag.
C. Bergonii H. Perag. Diatomiste 1892, Taf. XIII, Fig. 15
bis 16.
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
65
Fundort: Maxstrand (Schweden) [23], Gr. u. kl. Belt, Sund,
Kattegat, Gullmarfjord [7], zwischen Faeroer und Island, Küste
von Romsdalen [16], Valdersund [17], Väderöboda, Masekär, Ska-
gen [13], Vestrn an naevj ar, Hrolaugseyjar (Island), südlich von Is-
land [42], Golf von Siam [38].
* C. velifera Mer., Scripta Bot. HortiUniv. Petrop. Fase. XIX.
S. 29 et 37.
Pleuraseite zylindrisch, 30 g breit und 100 g lang. Valvar-
seite mit niedrigen, zylindrischen, gerade abgestutzten Fortsätzen
versehen; an der Seite eines jeden Fortsatzes erhebt sich eine
flügelartige, dreieckige Membran, deren Längsachse auf der Val-
varebene senkrecht steht. Soll sonst mit C. Bergonii H. Perag.
große Ähnlichkeit haben.
Fundort: Schwarzes Meer [27].
C. compact a Ostenf., Vidensk. Medd. fra d. naturh. Foren i.
Kbkvn 1901, S. 153, Fig. 7.
Synonym: Rlrizosolenia (Guinardia?) reda Cleve, Kongl. Sv.
Vet. Akad. Handl. Bd. 35, Nr. 5, S. 23 et 57, Taf. VIII, Fig.
7a — b (nach Ostenfeld).
Fundort: Golf von Siam [38].
Gatt. Hemiaulus Ehrenb.
H. chinensis Grev., Ann. and Mag. of Nat. Hist. XVI, S. 5,
Taf. V, Fig. 9.
Synonym: H. Heibergii Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 2, S. 6,
Taf. I, Fig. 4.
Fundort: Golf von Siam [38], Arabisches Meer [6]. .
* H. delicatulus Lemm., Engler, Bot. Jahrb. Bd. 34, S. 647,
Taf. VIII, Fig. 20—21.
Zellen zu langen, mehr oder weniger halbkreisförmig gebo-
genen Ketten vereinigt:. Fenster 80 — 230 g lang. Valvarseite
elliptisch, konkav. Pleuraseite quadratisch oder rechteckig, zwischen
den Hörnern tief konkav, 8 — 27 g breit und 23 — 119 g lang.
Hörner 1 g breit, 41 — 114 g lang, an der Spitze zweiteilig. Mem-
bran sehr zart, wenig verkieselt. Chromatophoren zahlreich,
scheibenförmig, wandständig.
Unterscheidet sich von H. membranaceus Cleve durch die
Länge der Hörner und die Form der Zellen.
Fundort: Meer zwischen Hawaii und Laysan [24].
Farn. Euodiaceae.
Gatt. Euodia Bail.
Eu. gibba Bail. — De Toni, Sylloge II, 3, S. 1325.
Synonym: Hemidiscus cunciformis Wallich; Euodia cunci-
formis (Wall.) Gran, Plankton d. norwegischen Nordmeeres,
S. 171.
Fundort: Westküste von Norwegen [7], Golfstrom außerhalb
Söndmöre [16], Nordatlantik [7, 41], nördliches Eismeer [7],
Beihefte Bot. Contralhl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
66 Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Rotes Meer, Golf von Aden, Arabisches Meer [14], Antark-
tik [17].
Ord. JPennatae.
Unter ord. Fragilarioideae.
Farn. Tabellariaceae.
Gatt. Rhabdonema Kütz.
Rh. arcuaturn (Lyngb.) Kütz., Bacill. Taf. 18, Fig. 6; De
Toni, Sylloge II, 2, S. 761; Van Heurck, Synopsis, Taf. 54,
Fig. 14 — 16.
Fundort: Nordatlantik [7], Vestmannaeyjar , Hrolaugseyjar,
Papey, Digranes, Langanes, Rödehuk, Gjögurtä (Island), östlich
von Island [42].
Gatt. Tabdlaria Ehrenb.
* T. fenestrata (Lyngb.) Kütz., Bacill. S. 127, Taf. 17,
Fig. 22, Taf. 18, Fig. 2, Taf. 30, Fig. 73; De Toni, Sylloge II,
2, S. 743; Van Heurck, Synopsis Taf. 52, Fig. 6 — 8.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23], Finnischer Meer-
busen [7],
* var. asterionelloides Grün, in Van Heurck, Synopsis,
Taf. 52, Fig. 9.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23].
T. floccidosa (Roth) Kütz., Bacill. Taf. 17, Fig. 21; De Toni,
Sylloge II, 2, S. 744; Van Heurck, Synopsis Taf. 52, Fig. 10
bis 12.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23], Finnischer Meer-
busen [7].
Gatt. Striatella Ag.
Str. unipunctata (Lyngb.) Ag. — De Toni, Sylloge II, 2,
S. 766; Van Heurck, Synopsis, Taf. 54, Fig. 9 — 10.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23].
Gatt. Grammatophora Ehrenb.
Gr. marina (Lyngb.) Kütz., Bacill. S. 128, Taf. 17, Fig.
XXIV, 1—6; De Toni, Sylloge II, 2, S. 752; Van Heurck, Sy-
nopsis Taf. 53, Fig. 10 — 11.
Fundort: Marstrand (Schweden) [23], Rödehuk, Gjögurtä
(Island) [42].
Fam. Diatomaceae.
Gatt. Diatoma DC.
D. elongatum Ag. — De Toni, Sylloge II, 2, S. 636; Van
Heurck, Synopsis Taf. 50, Fig. 14 c, 18 — 22.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23].
* var. tenue (Ag.) V. H., Synopsis S. 160, Taf. 50, Fig. 14 a — b;
De Toni, Sylloge II, 2, S. 636.
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
67
Fundort: Bottnischer und Finnischer Meerbusen, Ostsee [7],
Ramsö-Sund, Esbo-Löfö, Lill Kantokogvik [25],
* D. vulgare Bory — De Toni, Sylloge II, 2, S. 635; Van
Heurck, Synopsis S. 160, Taf. 50, Fig. 1 — 6.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23].
Fam. Fragilariaceae.
Gatt. Fragilaria Lyngb.
Fr. capuciha Desmaz. — De Toni, Sylloge II, 2, S. 688;
Van Heurck, Synopsis Taf. 45, Fig. 2.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23], Finnischer Meer-
busen [7].
Fr. crotonensis (Edw.) Kitton — De Toni, Sylloge II, 2,
S. 683.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
Fr. cylindrus Grün., Denkschr. d. Akad. d. AViss. in Wien
Bd. 48, S. 55, Taf. B, Fig. 13; De Toni, Sylloge H, 2, S. 684.
Fundort: Zwischen den Eisschollen des Polarmeeres [17].
Fr. islandica Grün, in Van Heurck, Synopsis Taf. 45,
Fig. 37.
Fundort: Hrolaugseyjar, Papey, Digranes, Langanes, Röde-
huk, Gjögurta (Island) [42].
Fr. oceanica Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 13, S. 22, Taf. IV,
Fig. 25; De Toni, Sylloge II, 2, S. 685.
Fundort: Kanal [7], Faeroer [39], Barents-See, Nordland bis
Finnmarken, Küste von Romsdalen [ 16], Küste von Spitzbergen,
Eiskante nördlich von Spitzbergen [17], Umgebung von Is-
land [42].
Gatt. Synedra Fhrenb.
* S. affinis var. hybrida Grün.
Fundort: Antarktik [17].
* S. delicatissima W. Sm., Brit. Diät. I, S. 72, Taf. XII, Fig. 94 ;
De Toni II, 2, S. 656.
Fundort: Finnischer Meerbusen [7].
* S. Ulna var. longissima (W. Sm.) Brun — - De Toni, Sylloge
H, 2, S. 654; Van Heurck, Synopsis Taf. 38, Fig. 3.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23].
Gatt. Thalassiothrix Cleve et Grün.
Th. curvata Castr., Report 1. c. S. 55, Taf. 24, Fig. 6; De
Toni Sylloge II, 2, S. 673.
Fundort: Kanal [7].
Th. Frauenfeldii Grün., Kongl. Sv. Vet.-Akad. Handl. Bd.
XVII, Nr. 2, S. 109; De Toni, Sylloge II, 2, S. 672; Van
Heurck, Synopsis Taf. 37, Fig. 11 — 12.
Fundort: Golfstrom außerhalb Söndmöre, Küste von Nord-
land, nordatlantischer Strom, Küste von Romsdalen [16], Ramsö
[13], Väderöboda, Masekär, Skagen, Smögen Ramsö, Firth of
G8
Lern m ermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Forth [14], Gullmarfjord [7], Hrolaugseyjar (Island), südlich und
westlich von Island [42], Golf von Siam [38], Schwarzes
Meer [27].
Diese Form scheint manchmal mit Th. nitzschioides Grün,
verwechselt worden zu sein! Bei der Bestimmung dieser beiden
Arten ist daher ganz besonders vorsichtig zu verfahren.
Th. longissima Cleve et Grün., 1. c. S. 108; De Toni, Syl-
loge 1. c.
Fundort: Kattegat, Gullmarfjord [7], zwischen Shetland und
Faeroer, zwischen Island und Jan Mayen, zentraler Teil des
norwegischen Nordmeeres, nordatlantischer Strom, zwischen Finn-
marken und der Bäreninsel, nördlicher Arm des Golfstromes
bei der Bäreninsel, zwischen Bäreninsel und Vesteraalen, außer-
halb Söndmöre, ostisländischer Polarstrom, Küste von Romsdalen
[16], Weißes Meer, Antarktik [17], Digranes (Island), südlich und
westlich von Island [42], Mittelmeer, Arabisches Meer [13], Golf
von Siam [38, incl. forma gracilis Ostenf.!].
Th. nitzschioides Grün., in Van Heurck, Synopsis Taf. 43,
Fig. 7 ; De Toni. Sylloge 1. c.
Fundort: Skagerak, Kattegat, Gr. u. kl. Belt, Ostsee, Nord-
see [7], Valdersund [17], Syrakus [29], Schwarzes Meer [27].
Gatt. Asterionella Hass.
* A. gracittima (Hantzsch) Heib. — Van Heurck, Synopsis
Taf. 51, Fig. 22; De Toni, Sylloge II, 2, S. 678.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23], Finnischer Meer-
busen [7].
A. glacialis Castr., Report 1. c. S. 50, Taf. XIV, Fig. 1; De
Toni. Sylloge II, 2, S. 679.
Synonym: A. spathulifera Cleve, A. japonica Cleve.
Fundort: Kattegat [7], zwischen Faeroer und Island [16],
Yäderöboda, Masekär, Gullmarfjord, Orkneys, westlich von Schott-
land [13], Yestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey (Island), südlich
und westlich von Island [42], Syrakus [29].
A. kariana Grün., Kongl. Sv. Yet. Akad. Handl. Bd. XVH,
Nr. 2, S. 110, Taf. YI, Fig. 121; Yan Heurck, Synopsis Taf. 52,
Fig. 4 — 5.
Nach den Angaben von Gran [17, S. 543, Taf. XYII,
Fig. 13] besitzt jede Zelle 6 — 10 kleine Chromatophoren; die
von Grunow beschriebenen kurzen, rundlichen, sehr hyalinen
Flügel hat Gran nicht gefunden; er hält sie für ein Kunst-
produkt.
Fundort: Barents-See [17].
Farn. Eunotiaceae.
Gatt. Eunotia Ehrenb.
Eu. doliolus (Wall.) Grün, in Yan Heurck, Synopsis Taf. 35,
Fig. 22; De Toni, Sylloge II, 2, S. 810.
Fundort: Antarktik [17].
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
69
Unterord. Aclm anthoideae.
Fam. Achnanthaceae.
Gatt. Achnanthes Bory.
A. taeniata Grün., 1. c. S. 22, Taf. I, Fig. 5; De Toni, Syl-
loge II, 2, S. 483.
Fundort: Bottnischer und Finnischer Meerbusen, Alands-See
[7], Faeroer [39], Karisches Meer, Westgrönland [17].
Unterord. Naviculoideae.
Fam. N aviculac eae.
Gatt. Navicula Bory.
* N. crabro (Ehrenb.) Kütz., Spez. Alg. S. 83; De Toni,
Sylloge II, 1, S. 68.
Fundort: Nordsee (Belgien) [7].
* N. littoralis Donk. — Cleve, Synopsis I, S. 94; Van
Heurck, Synopsis, Suppl. B, Fig. 25.
Fundort: Nordatlantik [7],
N. membranacea Cleve, Treatise S. 24, Taf. II, Fig. 25 — 28.
Fundort: Skagerak [7], von Schottland bis Skagen, Masekär,
Smögen-Ramsö [13], Golf von Siam [38].
* N. radiosa Kütz., Bacill. S. 91, Taf. 4, Fig. XXIII; Van
Heurck, Synopsis Taf. 7, Fig. 20.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23].
N. septemtrionalis Oestrup, Medd. om Grönland XVIII,
S. 439, Taf. VIII, Fig. 97.
Synonym: Ar. septemtrionalis Cleve, Bihang 1. c. Bd. XXII,
Afd. III, Nr. 4, S. 11, Taf. I, Fig. 9.
Fundort: Barents-See [16], Nowaja Semlja, Spitzbergen [17].
N. Trompii Cleve, Oefvers. af Ivongl. Sv. Vet. Akad. För-
handl. 1900, Nr. 8, S. 932, Fig. 11.
Fundort: Antarktik [17].
N. Vanhöffenii Gran, Bibliotheca Botanica Heft 42, S. 9,
Taf. I, Fig. 1 — 3.
Fundort: Barents-See [16, 17], Nordland, Sigerfjord [16],
Westgrönland, zwischen Grönland und Jan Mayen, Küste des
nördlichen Norwegens [17], Kanal [7].
Gatt. Pleurosigma W. Sm.
* PI. angulatum (Quek.) W. Sm., Ann. and Mag. af Nat.
Hist. Serie II, Vol. IX, S. 7, Taf. I, Fig. 8; De Toni, Sylloge
II, 1, S. 231; Van Heurck, Synopsis S. 115, Taf. 18, Fig. 2 — 4.
Fundort: Kanal [7].
* forma javanicum Cleve, Bihang 1. c. Bd. I, Nr. 2, S. 13,
Taf. II; De Toni, Sylloge II, 1, S. 232.
Fundort: Java [48].
70
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
G-att. Tropidoneis Cleve.
Tr. antarktica (Grün.) Cleve, Oefvers. af Kongl. Sv. Vet.-
Akad. Förhandl. 1900, Nr. 8, S. 936.
Fundort: Antarktik [17].
Gatt. Amphiprora Ehrenb.
A. aequatorialis (Cleve) De Toni, Sylloge II, 1, S. 335.
Fundort: Meer von Java [48].
A. lujperhorea (Grün.) Gran, Bibliotlieca Botanica Heft 42,
S. 10.
Fundort: Barents-See [16, 17], Sigerfjord, Nordland [11].
Gran [17, Taf. XVII. Fig. 14] gibt von dieser Art eine
gute Abbildung.
A. membranacea Cleve, Biliang 1. c. Bd. I, Nr. 2, S. 12,
Taf. II, Fig. 18.
Fundort: Java [48].
Farn. Cymb ellaceae.
Gatt. Cymbella Ag.
* C. lanceolata (Ebrenb.) Kirchner, Algenfl. von Schlesien
S. 188; Van Heurck, Synopsis Taf. 2, Fig. 7.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23].
Gatt. Bhopalodia 0. Müller.
* Rh. g'ibba (Ehrenb.) O. Müller, Engl. Bot. Jahrb. Bd. 22,
S. 65, Taf. I. Fig. 15 — 17.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23].
Unterord. Nitzscliioideae.
Fam. Nitzschiaceae.
Gatt. Bacillaria Gmel.
B. paradoxa (Gmel.) Grün., Kongl. Sv. Vet.-Akad. Handl.
Bd. XVII, Nr. 2, S. 85; De Toni, Sylloge II, 2, S. 493; Van
Heurck, Synopsis Taf. 61, Fig. 6 — 7.
Fundort: Nordsee, Kanal [7].
Gatt. Nitzschia Hass.
N. bicapitata Cleve, Oefvers. af Kongl. Sv. Vet.-Akad. För-
handl. 1900, Nr. 8, S. 933, Fig. 12.
Fundort: Antarktik [17].
N. curvirostris var. closterium (Ehrenb.) Van Heurck, S. 185,
Taf. 70, Fig. 5, 7, 8.
Fundort: Nordatlantik [7, 41], zwischen Faeroer und Island,
zwischen Finnmarken und der Bäreninsel, nördlicher Arm des
Golfstromes bei der Bäreninsel, Nordland, nordatlandischer Strom,
Küste von Romsdalen [16, an den Kolonien von Phaeocystis
L emmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
71
und zuweilen zwischen Chaetoceras sociale Länder!], Gjögurtä
(Island), östlich von Island [42], Syrakus [29].
N. delicatissima Cleve, Treatise S. 24, Taf. II, Fig. 22.
Fundort: Norwegische Küstenbank, Küstengebiet nördlich,
und westlich von Island, Westfjord (Lofoten), Küste von Roms-
dalen [16], Antarktik [17].
N. frigida Grün., Kongl. Sv. Vet.-Akad. Handl. Bd. XVII,
Nr. 2, S. 94, Taf. V, Fig. 101; De Toni, Sylloge II, 5. S. 537.
Fundort: Barents-See [16], Spitzbergen, Eisschollen des
Polarmeeres [17].
* N. insignis Greg. — De Toni, Sylloge II, 2, S. 521.
Fundort: Nordsee (Belgien) [7],
N. Kolaczeckii Grün., Hedwigia 1867, S. 18; De Toni, Syl-
loge II, 2, S. 539.
Fundort: Antarktik [17].
N. lineola Cleve, Report 1. c. S. 300, Taf. VIII, Fig. 10.
Fundort: Antarktik [17].
N. longissima (Breb.) Ralfs. — De Toni, Sylloge II, 2.
S. 547.
Fundort! Nordsee [7, 44],
N. migrans Cleve, Report 1. c. S. 300, Taf. VIII, Fig. 9.
Fundort: Antarktik [17].
N. panduriformis Greg. — De Toni, Sylloge II, 2, S. 501;
Van Heurck, Synopsis Taf. 58, Fig. 1 — 3.
Fundort : Java [48].
AT. pungens var. atlantica Cleve, Treatise S. 24, Taf. II,
Fig. 24.
Fundort: Arabisches Meer [13], Antarktik [17].
AT. seriata Cleve. — De Toni, Sylloge II, 2, S. 501.
Fundort: Kattegat, Gr. Belt, Kanal [7], Faeroer [39], Stor-
fjord, norwegische Küstenbank, Porsangerfjord, Nordland, Golf-
strom außerhalb Söndmöre, Westfjord (Lofoten), zwischen Finn-
marken und der Bäreninsel, Küste von Romsdalen [16, inkl.
N. fraudulenta Cleve et Synedra holsatiae Hensen!], Väderöboda,
Masekär, Skagen [13], Vestmannaeyjar, Hrolaugseyjar, Papey,
Langanes, Rödehuk, Gjögurtä (Island), Umgebung von Island
[42], Syrakus [29, als Synedra holsatiae Hensen !], Golf von Siam
[38, inkl. N. fraudulenta Cleve!].
N. sigma (Kütz.) W. Sm., Brit, Diät. I, S. 39, Taf. XIII,
Fig. 108; De Toni, Sylloge II, 2, S. 530; Van Heurck, Synopsis
Taf. 65, Fig. 7 — 8.
Fundort: Bottnischer Meerbusen [23 1.
* var. curvula (Ehrenb.?) Brun — De Toni, Sylloge II, 2,
S. 521; Van Heurck, Synopsis S. 179, Taf. 66, Fig. 6 — 7.
Fundort: Syrakus [29, als N. Sigmatella Greg.!].
72
L emmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
Unter ord. Surirelloideae.
Fam. Surirellaceae.
Gatt. Surirdla Turp.
S. fastuosa Ehrenb. — De Toni, Sylloge II, 2, S. 582; Van
Heurck, Synopsis Taf. 73, Fig. 18.
Fundort: Nordsee (Belgien) [7].
A n li a n g.
Streptotheca thamesis Shrubsole. — De Toni, Sylloge II, 3,
S. 142G.
Fundort: Arabisches Meer [14], Golf von Siam [38].
Osten feld [38] stellt die Art in die Nähe von Clivia-
codium Grün, und führt Str. maxima Cleve als Synonym
dazu auf.
Literatur.
1. Apstein: C. : Die Schätzungsmethode in der Planktonforschung. (Wiss.
Meeresunters. N. F. Bd. VIII. S. 105-123.)
2. * Bergon. P.: Etudes sur la flore diatomique du bassin d'Arcachon et
des parages de 1'Atlantique voisins de cette Station. (Soc. scientifique
d'Arcachon. Station biol., Travaux des laboratoires. Annee VI. 1902.
S. 39.)
3. * Note sur un mode de sporulation observe chez le Biddulphia mobi-
liensis Bailey. (1. c. Annee VI. 1902. S. 127.)
4. Blackman. V. H.: Observations on the Pyrocysteae. (The new Phy-
tologist Vol. I. S. 178 — 188.)
5. * — : Coccoliths and Coccospheres. (Ebenda S. 155.)
6. * Brown, R. R. N. : Plankton and Botany at the Scotia's Voyage to
the Falkland Islands. (Scott. Geogr. Mag. 1903. S. 175.)
7. Bureau du conseil permanent international pour l’explora-
tion de la mer: Bulletin des resultats acquis pendant les courses
periodiques. Annee 1902—1903 et 1903 — 1904.
8. * Caullery, M.: Le Plankton, vie et circulation oceaniques. (Ann. de
Geographie. 1903. S. 1 — 13.)
9. Cliun, C. : Aus den Tiefen des Weltmeeres. (Jena 1900.)
10. Cleve. P. T.: Diatoms from Baffins Bay and Davis Strait. (Bihang
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11. — : Synopsis of the Navicoloid Diatoms I, II.
11. — : Plankton from the Indian Ocean and the Malay Archipelago.
(Kongl. Sv. Vet.-Akad. Handl. Bd. 35. Nr. 5.)
12. — : Plankton Researches in 1901 and 1902. (1. c. Bd. 36. Nr. 8.)
14. — : Report on Plankton collected by Mr. Thorild Wulf during a voyage
to and from Bombay. (Arkiv för Zoologi. Bd. I. S. 329 — 381.)
15. * Entz: Adatok a Peridineak ismeretehez. (Sitzungsber. d. III. Kl. d.
Akad. d. Wiss. in Budapest 1902. S. 115 — 159.)
16. Gran, H. H. : Das Plankton des norwegischen Nordmeeres. (Report
on Norwegian Fischery- and Marine-Investigations. Vol. II. 1902.
Nr. 5.)
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
73
17. Gran, H. H.: Die Diatomeen der arktischen Meere. I. Teil: Die
Diatomeen des Planktons. (Fauna Arctica. Bd. III. Lief. 3.)
18. Karsten, G.: Referat über H. H. Gran: Die Diatomeen der arktischen
Meere. (Bot. Zeitung. Jahrg. 62. Nr. 22.)
19. — : Die sogenannten „Mikrosporen“ der Planktoudiatomeen und ihre
weitere Entwicklung, beobachtet an Corethron Valdiviae n. sp. (Ber.
d. deutsch, bot. Ges. 1904. S. 544 — 554.)
20. Lemmermann, E.: Planktonalgen. Ergebnisse einer Reise nach dem
Pacific. H. Schauinsland 1896 97. (Abh. Nat. Ver. Brem. Bd. XVI.
S. 313—398.)
21. — : Das Phytoplankton des Meeres. II. Beitrag. (1. c. Bd. XVII.
S. 341—418).
22. — : Flagellatae, Chlorophyceae , Coccospliaerales und Silicodagellatae.
(Brandt, Nordisches Plankton. Lief. 2. Abt. XXI.)
23. — : Das Plankton schwedischer Gewässer. (Arkiv för Botanik. Bd. II.
Nr. 2.)
24. — : Die Algenflora der Sandwichinseln. (Engler, Bot. Jahrb. Bd. XXXIV.
S. 607-663.)
25. Le van der, K.: Zur Kenntnis des Planktons und der Bodenfanna einiger
seichter Brackwasserbuchten. (Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica.
Bd. XX. Nr. 5.)
26. — : Übersicht der in der Umgebung von Esbo-Löfö im Meerwasser vor-
kommenden Tiere. (1. c. Bd. XX. Nr. 6.)
27. — : Eine neue farblose Peridinium-Art. (Medd. af Soc. pro Fauna et
Flora Fennica. 1902. S. 49 — 51.)
28. — : Zur Kenntnis der Rhizosolenien Finnlands. (1. c. 1904. S. 112
bis 117.)
29. Lohmann, H.: Neue Untersuchungen über den Reichtum des Meeres
Plankton. (Wiss. Meeresunters. N. F. Bd. VII. S. 1 — 86.)
30. — : Untersuchungen über die Tier- und Pflanzenwelt sowie über die
Bodensedimente des Nordatlantischen Ozeans zwischen dem 38. und
50. Grade nördl. Breite. (Sitzungsber. d. kgl. pr. Akad. d. Wiss. in
Berlin 1903. S. 560—583.)
31. Martens, G. v. : Die Preußische Expedition nach Ostasien. Botanischer
Teil. Die Tange. Berlin 1866.
32. Massart. O.: Flagellates observes aux environs de Coxyde et de
Nieuport.
33. Mereschkowskv, C. v.: Sur Catenula, un nouveau genre de Diatomees.
(Scripta Bot. Horti Petropolitanae Fase. XIX. S. 1 — 8.)
34. — : Liste des Diatomees de la Mer Noire. (1. c. Fase. XIX. S. 1 — 42.)
35. Murray, G.: Notes on Atlantic Diatomaceae. (Journ. of Bot. Vol. 41.
S. 275—278).
36. * Nishikawa, F. : Gonyaulax and the Discolored Water in the Bay of
Ag-u. (Annal. Zool. Jüpon. Vol. IV. P. 1. S. 31 — 34; Jonrn. of the
Roy. Micr. Soc. of London 1902. P. 1. S. 57.)
37. Oestrup, E. : Marine Diatomeer fra Ostgrönland. (Medd. om Grön-
land. XVIII.)
38. Ostenfeld, C. H.: Marine „Plankton Diatoms“. (Flora of Koh Chang
Part VII.)
39. — : Phytoplankton from the Sea around the Faeröes. (Botany of the
Faeröes II. S. 558 — 611.)
40. — : Phaeocystis Pouchetii (Hariot) Lagerh. and its Zoospores. (Arcli. f.
Protistenkunde. Bd. III. S. 295 — 302.)
41. Ostenfeld, C. H. et Paulsen, O.: Planktonproever fra Nord-Atlanter-
havet. (Medd. om Grönland. XXVI. S. 143—210.)
42. Paulsen, O.: Plankton-Investigations in the waters round Island in
1903. (Medd. fra Komm, for Havundersoegelser. Serie Plankton
Bind I. Nr. 1.)
74
Lemmermann, Das Phytoplankton des Meeres.
43. Redeke, H. C. : Note sur la composition du Plankton du l’Escant
orientale. (Tidschrift d. Ned. Dierk. Vereen. PI. VII. Afl. 3 et 4.
1902. S. 244—253.)
44. Redeke. H. C. et B reemen, P. J. van: Plankton en bodemdieren in
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Y. M. 9. (1. c. 1903. S. 118-148.)
45. Reinseh. P. E. : Die Zusammensetzung des „Passatstaubes“ auf dem
nördlichen atlantischen Ozean. (Flora 1904. S. 533 — 535.)
46. De Toni, Sylloge Algarum. Vol. II.
47. * Torrey: An unusual occurrence of Dinoflagellata on tlie Californien
Coast. (Amer. Naturalist XXXIV. 1902. S. 187 — 192.)
48. de Wildeinan: E.: Les Algues de la flore de Buitenzorg. Leiden. 1900.
49. Wille, N.: Schizophyceae. (Iv. Brandt, Nordisches Plankton. Lief. 2.
Abt. XX.)
50. — : Die Schizophyceen der Plankton -Expedition. (Ergebnisse d. Plank-
ton-Expedition. Bd. IV. M. f.)
Die mit einem Stern (*) bezeichneten Arbeiten waren mir leider nicht
zugängig.
Nachschrift.
Während der Drucklegung erhielt ich von Herrn Prof. Dr. C. Lohmann
(Kiel) einen Abdruck seiner Arbeit über „Eier und sogenannte Cysten der
Plankton-Expedition“. Der Verfasser hat auf Grund eines reichen Plankton-
materiales denNachweisführen können, daß die als „Xanthidium“ beschriebenen
Organismen teilweise? Krebseier sind. Ich habe früher [21,22] diese Formen
zur Gattung Trocliiscia gestellt, da die von mir untersuchten Exemplare ein-
zellig waren, eine mit Protuberanzen besetzte, mehr oder weniger dicke
Membran besaßen, gelegentlich in zusammenhängenden Ketten vorkamen,
einen durch Ol gelbbraun bis braun gefärbten Zellinhalt hatten und keine
Pyrenoide enthielten [21 p. 3471. Ich habe durch diese Einreihung zugleich
ausdrücken wollen , daß es sich um wenig erforschte Organismen handelt,
da die bislang beschriebenen Süßwasser - Trochiscien nach Meinung vieler
Algologen fast ausschließlich wohl Entwicklungsformen anderer Organismen
sind. Ich habe auch bei Tr. rotunda hinzugefügt „Cyste einer Peridinee“
und bei Tr. ovata „Ob Cyste von Dinopliysis?“ Die Größe der Süßwasser-
Trochiscicn beträgt 8—95 u, ihre Wandungen sind entweder sehr dick,
mittelstark oder auch sehr dünn [Tr. uncinata West, Tr. stagnalis Hansg. etc.] ;
die Fortsätze sind meistens massiv, scheinen aber bei Tr. uncinata W. West
und Tr. hystrix (Reinsch) Hansg. hohl zu sein. Eine Vermehrung ist erst
bei wenigen Formen beobachtet; sie findet durch Teilung statt, worauf die
Mutterzellhaut verschleimt. Indessen findet man auch hin und wieder
leere Zellen mit einem Riß in der Membran ; ich schließe daraus, daß
gelegentlich ein Ausschlüpfen des ganzen Zellinhaltes stattfindet.
Hexasterias problematica Cleve soll nach Lohmanns Ansicht ebenfalls
ein tierisches Ei sein. Ich habe diese Form früher [21,22] den Algen zu-
gezählt, weil der Entdecker ausdrücklich von einer „unicellular alga“, sowie
von „chromatopliores“ redet, habe aber ausdrücklich bemerkt, daß ich über
die Stellung dieser Form noch sehr im Zweifel sei [21 p. 350].
Die Pterospermaceen bringt Lohmann in 4 Gattungen: Pterosperma
Pouchet, Pterocystis Lolimann, Pterospliaera (Joerg.) Lohmann, Pterococcus
Lohmann.
Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt von
Prof. D. Hans Meyer im Jahre 1903.
Von
Kustos Dr. A. Zahlbruckner.
I"
vv ien.
Ascoliclienes.
Diplosch istaceae.
1. Diploschistes scruposus (L.) Norm. f. argillosus (Ach.)
A. Zalilbr.
Chimborazo: Auf dem Erdboden, bei 4200 m Seehöhe
[Nr. 333],
Lecideaceae.
2. Lecidea (sect. Biatora) polytropoides A. Zalilbr.
spec. nov.
Thallus plagas formans rotundatas, 1,5 — 2 cm latas, subcon-
tinuus , areolato-rimulosus vel verruculoso-subareolatus , verrucis
depressis vel rnodice convexis, usque 3 mm latis , confluentibus,
tenuibus vel sat crassiusculis (usque 1,5 mm altis), stramineus vel
nonnihil cinerascenti - expallescens, opacus, in superlicie sub-
pulverulentus vel fere granulosus, KHO-, CaCECV, KHO + CaCl-jOa
levissime flavescens, ecorticatus; medulla dilute rufescente, ex
hyphis non amyloideis formata; gonidiis pleurococcoideis, 7 — 10 p
latis. Apothecia sessilia, ut plurimum valde approximata et plus
minus confluentia vel subbotryosa, carneo-straminea, parva,
0,3 — 1 mm lata, mollia, madefacta cerina, rotunda vel pressione
mutua irregularia, plana vel convexiuscula; margine proprio
thallo concolore, tenuissimo, parum prominulo, integro, demum
depresso; excipulo ex hyphis formato radiantibus, arcte congluti-
natis, in margine obscuratis, non pseudoparenchymatico; hvmenio
in parte superiore fuscescenti-obscurato, in parte inferiore decolore,
I coeruleo; hypotliecio decolore, ex hyphis dense contextis lepto-
dermaticis formato, zonae gonidiali non imposito; paraphysibus
conglutinatis , simplicibus, eseptatis, apice haud latioribus; ascis
cylindraceo-clavatis, hymenio parum brevioribus, 8 spoi’is; sporis
decoloribus, oblongo-ovalibus, ovalibus vel late ellipsoideis. apicibus
76 Zahlb ruckner, Flechten, i in Hoch] ande Ecuadors gesammelt etc.
rotundatis, simplicibus, membrana tenui cinctis, 9 — 11 y longis
et 4 — 5,5 y latis. Pycnoconidia non visa.
Chimborazo: Auf liumöser Erde und über abgestorbenen
Moosen, bei 5300 m Seehöhe [Nr. 316, 317, 403, 405].
Die Flechte sieht habituell einer kleinfrüchtigen und lebhaft
gefärbten Leconora polytropa (Ehrh.) sehr ähnlich und ist mit
dieser Art wahrscheinlich auch näher verwandt, was ich jedoch
wegen der mangelnden, in diesem Falle maßgebenden Pykno-
konidien nicht sicherstellen konnte. Indes ist das Gehäuse ein
rein biatorinisches, und auch unter dem Hypothezium liegen
keine Gonidien, die Markschichte weicht durch die Färbung ab,
und auch das Substrat ist ein anderes, als bei Lecanora polytropa ,
welche für die Anden Ecuadors weder von Müller Arg., noch
von Nylander angegeben wird.
3. Lecidea (sect. Eulecidea ) andina A. Zahlbr. nov.
spec.
Thallus crustaceus, albido-vel hinc inde obscurato-cineraceus,
opacus, continuus. subgranulosus vel etiam tenuiter rimulosus,
KHO-. CaCl-202-, ex hyphis formatus haud arcte cohaerentibus,
subtoridosis , increbre ramosis, 2—3,5 // crassis, leptodermaticis,
non amyloideis ; gonidiis pleuroccoccoideis, 8 — 14 y latis, glomeratis,
glomerulis subglobosis, haud arnplis, discretis. Apothecia ad-
pressa, tenuia, parva, 0,4—1 mm lata, plei’umque congesta, ro-
tunda, integra vel leviter sinuosa, nigra, nitida, margine proprio
tenui, parum elevato, acutiusculo, permanente; disco plano vel
subplano, epruinoso; excipulo fuligineo cum hypothecio fuligineo
confluente, epithecio nigricante, granuloso; hymenio in parte in-
feriore aeruginoso, in parte superiore aeruginoso-nigricante,
KHO-.NO5 violaceo, 70 — 80 y alto. I demum obscurato, septis
fuligineis verticalibus ex hypothecio ascendentibus hinc inde
diviso; paraphysibus arcte conglutinatis , simplicibus, eseptatis,
apice vix latioribus; ascis oblongo - clavatis, hymenio parum
brevioribus, 8 sporis; sporis decoloribus, ellipsoideis vel oblongo-
ellipsoideis, apicibus rotundatis, simplicibus, membrana tenui
cinctis, 10—11 y longis et 4 y latis. Pycnoconidia ignota.
Chimborazo: Auf abgestorbenen Moospolstern, bei 5300 m
Seehöhe [Nr. 400].
Habituell ähnelt die vorliegende Art außerordentlich unseren
europäischen hochalpinen Lecideen, ist jedoch durch das span-
grüne Hymenium, das kohlige Hypothecium und durch die bleibend
flachen Schlauchfrüchte gut gekennzeichnet.
4. Toninia (sect. Tlialloidima ) bullata A. Zahlbr. —
Lecidea bullata Me y. et Fw. in Nov. Act. Acad. Leopold-Carol.,
vol. XIX, Suppl. I (1843) p. 227.
Thallus verrucas 0,5 — 1,5 mm latas, bullato-subglobosas,
subcaulescentes vel sub irreguläres fistulosas, plus minus con-
fluentes formans , in juventute cervinus vel cervino-rufescens,
demum obscuratus, rufescenti-fuscus, nitidus, laevis, cortice
Zahlbmckner, Flechten , im Hochl ande Ecuadors gesammelt etc. 77
duplici praeditus, cortice exteriore angusto, aequali , decolore,
fere amorpho, usque 9 g crasso, cortice interiore ex hypliis per-
pendicularibus, septatis, sat irregularibus formato, rufescente; zona
gonidiali crassa, continuo, gonidiis pleurococcoideis, 10 — 19 ft
latis; medulla ex hypliis dense contextis, leptodermaticis et ramosis
formata, versus centrum tlialli plus minus fascicularis, in centro
thalli ipso deficiente. Verrucae thallinae pycnoconidiigerae
apice distincte impressae; conceptacula pycnoconidiorum immersa,
apicalia, globosa vel subglobosa; perithecio molli, pallido, lutes-
cente, ad ostiolum infuscato; fulcris exobasidialibus, parce ramo-
sis; basidiis fasciculatis, subfilif ormibus ; pycnoconidiis filiformibus,
rarius subrectis, ut plurimum varie curvatis, arcuatis vel hamatis,
18 — 33 fi longis et ad 1 ft latis.
Chimborazo: Auf abgestorbenen und verwitterten Moosen,
bei 4800 m Seehöhe [Nr. 306].
Obwohl die von Meyer gesammelten Stücke nicht fruchten,
so glaube ich doch, daß sie mit der peruanischen alpinen Pflanze
übereinstimmen , da die Beschreibung des Lagers, wie sie von
Meyer und Flotow gegeben wird, vollkommen stimmt. Die
andere aus dem südamerikanischen Hochgebirge beschriebene
Toninia acceclens A. Zahlbr. ( Lecidea accedens Nyl. in Annal.
scienc. natur., Botan., 4e ser., tonm III, 1855, p. 163) besitzt ein
anderes Lager und kann nicht in Betracht gezogen werden.
Cladoniaceae.
5. Cladonia pycnocloda var. flavida Wainio, Monogr. Cladon.
LTniv., vol. I. p. 38.
El Altar: Auf dem Erdboden, steril, bei 4000 m Seehöhe
[Nr. 350].
6. Cladonia fimbriata (L.) E. Er.
Var. tubaeformis Hoffm.
El Altar: An morschen Baumstrünken, bei 4000 m See-
höhe [Nr. 352, 353].
Var. subulaia (L.) Wainio, 1. c., vol. II. p. 282.
El Altar: Auf dem Erdboden, bei 4000 m Seehöhe
(Nr. 393].
F. nigricans Müll. Arg. in Revue Mycol., vol. I. (1879)
p. 164.
El Altar: Auf der Erde, bei 3900 m Seehöhe [N. 339J.
Chimborazo: Zwischen Steinen, bei 4900 m Seehöhe
[N. 374]; die Podezien dieser Stücke zeigen die Tendenz, mitunter
sehr schwache Becher oder gegen die Spitze kurze und spärliche
Verästelungen anzusetzen.
F. caprcolata (Flk.) Wainio, 1. c., p. 293.
El Altar: Auf dem Hirnschnitte eines morschen Strunkes,
bei 3500 m Seehöhe [N. 351].
78 Zahlbruckner, Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt etc.
7. Stereocaulon ramulosum Ach.
El Altar: Auf der Erde, steril, bei 4000 m Seehöhe
[N. 361].
8. Stereocaulon myriocarpum Th. Fr.
El Altar: Auf dem Erdboden, bei 4200 m Seehöhe
[Nr. 362],
Cotopaxi: Auf dem Erdboden, bei 4200 m Seehöhe
[Nr. 328].
Chimborazo: Auf der Erde, bei 4900 m Seehöhe [Nr. 305].
Antisana: Bei 4000 m Seehöhe [Nr. 377].
9. Stereocaulon violascens Müll. Arg. in Revue Mycolog.,
vol. I. (1879) p. 164.
Chimborazo: Auf der Erde, von 4000 — 4900 m Seehölie
[Nr. 312, 327, 369].
Cotopaxi: Auf der Erde, bei 4200 m Seehöhe [Nr. 328].
El Altar: Auf der Erde, bei 3900 m Seehöhe [Nr. 363].
Alle Stücke sind steril. Ich konnte sie mit dem Müller-
sclien Original, welches mir vom Herb. Boissier in der liberal-
sten Weise zur Einsicht übersendet wurde, vergleichen und voll-
ständige Übereinstimmung feststellen.
10. Stereocaulon verruciferum Nyl., Synops. Lieh., vol. I.
(1860) p. 248.
Cotopaxi: An Felsen, bei 4200 m [Nr. 324] und bei 4300 m
[Nr. 331] Seehöhe.
Chimborazo: An Felsen bei 4000 m [Nr. 302] und bei
4900 m Seehöhe [Nr. 370].
11. Stereocaulon condensatum f. condyloideum Nyl. Lichen.
Scand. (1861) p. 66; Crombie, Monogr. Lieh. Brit., vol. I. (1894)
p. 122. — Stereocaulon condyloideum Ach., Method. Suppl. (1893)
p. 51. — Stereocaidon condensatum ** A. condyloideum Nyl. Synops.
Lieh., vol. I. (1860) p. 251.
El Altar: Auf Steinen, bei 4200 m Seehölie [Nr. 364].
12. Stereocaidon albicans Th. Fr.
Chimborazo: Auf dem Erdboden, sehr häufig, bei 4000 m
[Nr. 329], bei 4800 m [Nr. 354, 356, 366] und bei 5000 m See-
höhe [Nr. 309].
Gyr oplior aceae.
13. Gyrophora liyperborea var. corrugata (Ach.) Th. Fr.
El Altar: An Felsen, fruchtend, bei 4000 m Seehöhe
[Nr. 345],
Chimborazo: An Felsen, steril [Nr. 319, 401] und fruchtend
[Nr. 318, 409], bei 5300 m Seehöhe.
Die bisher für das Hochgebirge Ecuadors nicht angegebene
Flechte stimmt mit den arktischen Stücken vollkommen überein.
Sie zeigen auch nach Hinzufügung von CaCbO^ die von
Th. M. Fries angeführte Rosafärbung der um die Gronidien des
Lagers liegenden Partien der Markschichte. Die Sporengröße ist
desgleichen dieselbe.
Z all lbruckn er, Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt etc.
79
14. Gyrophora leprosa A. Zahlbr. nov. spec.
Thallus monopliyllus, subcoriaceus, in margine erose vel liaud
alte incisus, lobatus vel laciniatus, umbilicatus, supra CaCl^C^
leviter erythrinosus, sordide fuscescens vel plus minus cervino-
fuscus, dense leprosus vel granuloso-leprosus vel etiam subgyrose-
leprosus, subtus totus niger, opacus, scabridus, partim leviter
lacunosus, versus marginem fibrillis fusco-nigricantibus munitus,
caeterum nudus; medulla alba, CaClo02 — . Apothecia juvenilia
immaturaque superficialia, adpressa, nigra, nitidula, vix 1 mm
lata, parce pyrosa.
Chimborazo: An Felsen, bei 4800 m Seehöhe [Nr. 355].
Es lag mir nur ein einziges Exemplar mit unreifen Apothezien
dieser durch die Beschaffenheit der Lageroberfläche auffallenden
Gyrophora vor; ich konnte sie mit keiner der bekannten Arten
identifizieren und beschreibe sie ad interim als neu. Sie gehört
wohl in den Formenkreis der Gyrophora arctica Ach. und ist von
dieser hinreichend verschieden, vorausgesetzt, daß die kleige
Oberfläche des Thallus ein konstantes Merkmal ist und mir nicht
etwa ein monströses Exemplar vorliegt.
Collemaceae.
15. Leptoyium Menziesi Mont. apud. Gay, Hist, nat. de Chile,
vol. VIII. (1852) p. 223, Atlas Tab. XIII, Fig. 5 ; Müll. Arg. in
Revue Mycol., vol. I (1879) p. 163.
El Altar: Über Moosen, bei 3900 m Seehöhe [Nr. 343b],
16. Leptogium tremelloides (Linn. f.) Wainio, Etud. Lieh.
Bresil, vol. I. (1890) p. 224.
El Altar: Zwischen Moosen, bei 3400 m Seehöhe [Nr. 343].
Peltig eraceae.
17. Peltiyera canina var. ulorrhiza Hepp.
El Altar: Auf dem Erdboden, bei 4000 m Seehöhe [Nr. 360 j.
18. Peltiyera microdactyla Nyl. in Annal. scienc. nat., ser. 5a,
vol. VII (1867) p. 304.
El Altar: Auf der Erde, bei 4000 m Seehöhe [Nr. 360a].
Stictaceae.
19. Stictina Weigelii (Ach.) Wainio, Etud. Lieh. Bresil, vol. I
(1890) p. 189. — St. quercizans (Del.) Nyl., Müll. Arg. in Revue
Mycol., vol. I (1879) p. 167.
El Altar: An Rinden, steril, bei 4200 m Seehöhe [Nr. 344].
20. Stictina Kunthii Nyl., Synops. Lieh., vol. I (1860) p. 342;
Müll. Arg. in Revue Mycol., vol. I (1879) p. 342. — Sticta
Kunthii Hook, apud Kunth, Synops. Plant. Aequin. Orb. Nov. vol. I
(1822) p. 29.
Cotopaxi: Auf einer Epliedra , steril, bei 4300 m Seehöhe
(Nr. 332],
80 Zahlb r u c k 11 e r , Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt etc.
El Altar: An Baumrinde, steril, bei 4000 m Seehölie
[Nr. 391].
21. Stictina crocata (Linn.) Nyl.
El Altar: An Baumrinden, steril, bei 4200 m Seehölie
[Nr. 385, 390].
Lecanor aceae.
22. Leeanorci crenulata (Dicks.) Nyl.
Chimborazo: Auf vulkanischem Gestein, bei 4000 m See-
höhe [Nr. 357 pr. p.].
23. Gyalolechia andicola A. Zahlbr. nov. spec.
Thallus e granulis formatus parvis, dispersis vel hinc inde
parum congestis, subgloboso-depressis vel squamaeformibus, vitelli-
nis, opacis, madefactis nitidulis, KHO-, ecorticatis, hyphis medullae
substrato afiixis , hyphis medullaribus leptodermaticis , septato-
ramosis, ad 3,5 y crassis; gonidiis palmellaceis, 6 — 8 y in diam.
Apothecia sessilia, ut plurimum congesta et pressione mutua
subangulosa, parva, 0,75 — 1,5 mm lata, thallo concoloria; disco
plano vel levissime convexo, scabrido, margine thallino tenui,
parum prominulo, crenulato, demum nonnihil subsinuoso vel
etiam depresso, gonidia copiosa continente; epithecio crassiusculo,
vitellino-fuscescente, KHO-; hypothecio decolore, hyphis densissime
contextis formato, zonae gonidiigerae latae imposito; hymenio
decolore . guttulis oleosis impleto, 100 — 120 y alto, I coeruleo;
paraphysibus parum distinctis, conglutinatis, in KHO visis in
parte superiore tenuiter septatis, apice clavatis, simplicibus vel
versus apices leviter furcatis; ascis ovalibus vel ovali-clavatis,
membrana apice parum incrassata cinctis, hymenio paulum
brevioribus, polysporis; sporis decoloribus, oblongis, apicibus
rotundatis, rectis vel modice curvatis, uniseptatis, medio hinc
inde leviter constrictis, membrana tenui cinctis, 9 — 12 y longis et
2 — 3 y latis. Conceptacula pycnoconidiorum immersa; vertice haud
conspicuo, parum obscuriore; excipulo pallido; fulcris exobasidia-
libus, ramosis; basidiis subfasciculatis, lagenif ormi-cylindricis ;
pjmnoconidiis oblongis vel oblongo-ovalibus, ad 1,5 y longis.
Chimborazo: Über abgestorbenen Moosen, bei 4800 m
Seehöhe [Nr. 372].
Von Gyalolechia aurella (Hoffm.) Arn. durch die kräftiger
entwickelten, fast schuppenförmigen Lagerkörner, durch die
größeren Apothezien und durch die schmäleren, anders geform-
ten Sporen verschieden.
Parmeliaceae.
24. Parmelia camtschadalis (Ach.) Eschw.
var. cirrhata (E. Fries) A. Zahlbr. in Annal. naturhist. Hof-
mus. Wien. Band XIX, 1904, p. 417. — Parmelia camtschadalis
var. americana Nyl.
El Altar: An Baumstämmen, steril, bei 4000 m Seehöhe
[Nr. 347].
Z ahlbruckner, Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt etc. 81
25. Pcirmelia dubia (Wulf.) Schaer.
var. stictica A. Zahlbr. — Parmelia Borreri var. stictica
Duby, Botanic. Gallic,, vol. II. 1830, p. 601.
Chimborazo: Häufig auf dem Erdboden, stets steril, bei
4800 m Seehöhe [Nr. 311, 313, 410].
Paquios: Auf der Erde, steril, bei 3800 m Seehöhe
[Nr. 368).
26. Parmelia revoluta (Elk.) Nyl.
El Altar: Auf Baumrinden, steril, bei 4000 m Seehöhe
[Nr. 382, 386].
21. Parmelia culmigena A. Zahlbr. nov. spec.
Thallus glaucescenti-albidus, nitidulus, tenuis, circa 100 y
crassus, membranaceus , procumbens, KHO supra flavens, intus
non reagens, CaClaOa supra non tinctus, intus pulchre erythrinosus,
laciniatis, laciniis primariis 3 — -5 mm latis, dichotome divisis,
ultimis subpinnatifidis, lacinulatis, lacinulis sinubus rotundatis,
apicibus truncatis vel retusis, semper esorediosis ; superficie thalh
isidiis plus minus cylindricis, brevibus (0,3 — 0,4 mm longis),
congestis vel subdispersis obsita; thallus subtus niger, uscpte ad
oram rhizinis brevibus, copiosis, rainosis vel subdendroideis
vestitus; cortice superiore 20 — 24 y crasso, ex hypliis superfici ciei
perpendicularibus, pachydermaticis, septatis composito; medulla
alba, hypliis medullaribus leptodermaticis, circa 2 y crassis,
liorizontalibus; gonidiis protococcoideis, 5 — 9 y in diam. Apothecia
parmelioidea, subpodicellata, excipulo inaequali; disco fuscescente,
demum inciso vel incisolobato; margine thallino granuloso-
crenulato; epithecio fuscescente; hypothecio decolore, ex hyphis
dense intricatis formato, subpseudoparencliymatico, ad 35 y alto,
zonae gonidiali contiguae imposito; liymenio 70 — 75 y alto; para-
physibus conglutinatis, simplicibus, septatis, I haud tinctis; ascis
ellipsoideo — vel ovali clavatis, 52 — 55 y longis et 18 — 20 y
latis, I e coeruleo fulvescentibus, 8 sporis, sporis ellipsoideis
vel subovalibus, decoloribus, simplicibus, membrana mediocri
(circa 4 — 5 y crasso) cinctis, 14 — 16 y longis et 8 — 11 y latis,
Conceptacula pycnoconidiorum minuta, nigra, immersa globosa;
perithecio pallido, solum apice fuscescenti-nigricante ; fulcris
ramosis; pycnoconidiis bacillaribus, rectis, 3,5 — 5 y longis et vix
1 y latis.
El Altar: Auf Rinden (?), bei 4000 m Seehöhe [Nr. 381].
Die Art gleicht habituell einer kleinlagerigen Parmelia
laevigata Ach., ist von ihr jedoch durch die mit Isidien be-
setzten Thallusoberfiäclie verschieden; auch sind die Sporen
etwas kleiner.
28. Parmelia distincta Nyl. in Annal. scienc. nat. Botan.,
ser, 4», vol. XV, 1861, p. 374 et in Flora, vol. Eli, 1869, p. 293.
- Exsicc. : Mandon, Plant. And. Boliv. Nr. 1760!
El Altar: Felsbewohnend, fruchtend, bei 4000 — 4200 in
Seehöhe |Nr. 383, 392J.
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
0
82 Zahlb ruckner, Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt etc.
Chimborazo: An Felsen, fruchtend, bei 4000 m Seehöhe
[Nr. 314],
29. Parmdia reducens Nyl., Lichgr. Nov. Granat. Prodr. in Acta
Societ. Scient. Fennica, vol. VII, 1863, p. 438, Annal. scienc. nat.
Botan., ser. 4a, vol. XIX, 1863, p. 307 et in Flora, vol. XLIX,
1866, p. 200 Ivrphbr. in Reise österr. Fregatte Novara, Botan.
Teil, Band I, 1870, p. 115, Taf. XIII, Fig. 2.
Cotopaxi: Auf den Ästchen einer Baccharis , steril, bei
4200 m Seehöhe [Nr. 330J.
30. Parmelia caracassana Tayl. var. guatemalensis Stnr. !
in Verhandl. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Band LIII, 1903,
p. 234, not.
F. adspersa A. Zahlbr. nov. f.
Thallo imprimis in pagina superiore versus basin fruticulis
fibrilloso-pannosis, nigris insulatim adsperso.
El Altar: Auf dem Erdboden, steril, bei 4200 m Seehöhe
[N. 341],
31. Parmelia (sect. Hypogymnia) Meyeri A. Zahlbr.
nov. spec.
Thallus pallide stramineus, opacus, adpressus, substellatus,
subplacodiomorphus, laciniatus, laciniis 1 — -1,4 mm latis, con-
vexiusculis, modice vel haud tubuloso-inflatis, supra laevibus, ad
apices infuscatis, hinc inde tenuissime pertusis, in superficie
sorediis thallo concoloribus vel cinerascenti stramineis, demum
late effusis obsitis,KHOvix mutatuSjCaCbOa-, subtus fuscescentibus,
rhizinis omnino destitutis; cortice superiore decolore, 27 — 30 y
alto, ex hjTphis superficiei perpendicularibus formato, distincte
non pseudoparenchymatico; medulla alba, IvHO-, CaCbO*-, ex
hyphis vix 2 y crassis dense intricatis vel passim valde laxis
formata; gonidiis 7 — 9 y latis, infra corticem superiorem stratum
crassum. continuum formantibus. Apothecia parva, 0,5 — 0,8 mm
lata, sessilia; disco fuscescente, nudo, opaco, planiusculo : margine
thallo concolore, integro vel subintegro; hypothecio pallido, ex
hyphis densissime intricatis formato, hymenio in parte inferiore
decolore, in parte superiore umbrino-fuscescente, 50 — 70 y alto,
I e coeruleo fulvescente; paraphysibus dense conglutinatis, sim-
plicibus, apice parum latioribus, 2 — 2,5 y crassis, eseptatis; ascis
oblongo-ovalibus, hymenio paulum brevioribus, membrana undique
tenui cinctis, 8 sporis ; sporis in ascis subbiserialiter dispositis et
non rare oblique sitis, ovalibus vel oblongo-ovalibus, decoloribus,
simplicibus, membrana mediocri cinctis, 9 — 12 y longis et 5 — 6 y
latis. Pycnoconidia non visa.
Paquios: Auf der Erde zwischen Moosen und anderen
Erdflechten, bei 3800 m Seehöhe [Nr. 338].
Chimborazo: An gleichen Standorten, bei 4800 m See-
höhe [Nr. 365].
Die neue Art steht der Parmelia cincinnata Ach. zunächst
und unterscheidet sich von ihr durch das helle, matte Lager,
Z a h 1 b r u c k n e r , Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt etc. S3
durch die kleinen Thalluslappen, durch die kleinen und sitzenden
Apothezien, durch die vielmals kleineren Sporen und durch die
Soredienbildung.
Usneac eae.
32. Thamnolia vermicularis (Sw.) Ach.
Chimborazo: Auf der Erde, steril, bei 4000 m Seehöhe
[Nr. 322].
33. Ramalina pollinaria f. multipartita Hepp.
El Altar: An Baumrinden, steril, bei 4200 m Seehöhe
[Nr. 398],
34. Alectoria ochroleuca (Ehrh.) Nyl.
Var. ecuadorensis A. Zahlbr. nov. var.
Bamis primär iis crassis, usque 6 mm latis, compressiusculis,
foveolatis a planta typica differt. Thallus usque 8 cm altus,
KHO supra flavens, medulla KHO+CaClaOä aurantiaca; ramis
primariis fuscescentibus et hinc inde tenuissime rimulosis.
Chimborazo: Auf dem Erdboden, steril, bei 4000 m See-
höhe [Nr. 301].
In der starken Verdickung der Primaräste erinnert die
Varietät einigermaßen an Alectoria vexillifera Nyl., nur nimmt
hier im Gegensätze zur letzteren die Breite der Lageräste von
der Basis gegen die Spitze allmählich ab.
35. Atestia loxensis Trevis. in Flora, vol. XLIV, 1861, p. 50;
Müll. Arg. in Bevue Mycolog., vol. I, 1879, p. 165. — Cornicularia
loxensis Fee, Essai, Cryptg. Ecorc., 1824, p. 137 ; Tab. XXXI,
Fig. 7 [sub. C. Cinchonarum ) et Suppl., 1877, p. 134. — Alectoria
loxensis Nyl., Synops. Lieh., vol. I, 1860, p. 278, Tab. VIII, Fig. 16.
El Altar: Auf dem Erdboden, steril, bei 4200 m Seehöhe
[Nr. 397].
Chimborazo: steril, bei 4900 m Seehöhe [Nr. 376].
36. TJsnea florida Hoffm.; Hue in Nouv. Archiv. Museum,
ser. 4 a, vol. I, p. 32.
El Altar: Auf Ästchen, fruchtend, bei 4200 m Seeliöhe
[Nr. 396].
Var. hirta Ach. ; Hue, 1. s. c., p. 38.
Antisana: Steril, bei 4000 m Seehöhe [Nr. 379].
Var. scabrida A. Zahlbr. — TJsnea barbata var. scabrida (Tayl.)
Müll. Arg. in Bevue Mycol., vol. I, 1879, p. 165.
El Altar: Steril, bei 3500 m Seehöhe [Nr. 380J.
37. TJsnea articulata var. intestiniformis Nyl., Synops. Lieh.,
vol. I, 1860, p. 268; Hue, 1. s. c. p. 44.
El Altar: Steril, bei 4000 m Seehöhe [Nr. 394 ].
38. TJsnea laevis (Eschw.) Nyl.
Chimborazo: Schön fruchtend, bei 4000 m Seehöhe
[Nr. 304, 323].
Var. (jlacialis A. Zahlbr. nov. var.
ü*
84 Zalilb ruckner, Flechten, im Hochlande Ecuadors gesammelt etc.
Tliallus dense ramosus, ramis intricatis, in parte superiore
soralibus elevatis, gaesio-cinereis vel caesio- cinerascentibus, plus
minus confluentibus sat dense obsitus. Thallus usque 6 cm altus;
Stratum myelohyphicum KHOa e luteo ferrugineum, I — .
Chimborazo: Auf dem Erdboden, steril, von 4000 — 4800 m
Seehöhe [Nr. 303, 371, 406],
39. Usnea sulphurea (Ivoen.) Th. Fr.
Chimborazo: Steril, von 3500 — 5300 m Seehöhe [Nr. 320,
375, 408].
Cotopaxi: Steril, bei 4100 m Seehöhe [Nr,. 335].
Theloschistaceae.
40. Caloplaca (sect.Amphilona) elcgans var. fenwisfWnbg.) Th. Fr.
Chimborazo: Auf vulkanischem Gestein, bei 4000 m See-
liölie (Nr. 357],
41. Tlieloschistes flavicans (Sw.) Müll. Arg. f. glabra Wainio.
El Altar: In sorediösen, sterilen Exemplaren, von 4000 bis
4200 m. Seehöhe [Nr. 388, 395].
Buelliaceae.
42. Anaptychia leucomelaena var. multifida (Mey.et Fw.) Wainio.
F. circinalis A. Zahlbr. nov. f.
Thalli laciciniis in apice semper circinatim involutis.
El Altar: An den Asten eines Baumes, steril und fruchtend,
bei 4200 m Seehöhe [Nr. 397, 399].
Hymenolichenes.
43. Cora pavonia (Web.) E. Eries.
Antisana: Auf dem Erdboden und zwischen Moosen, steril,
bei 4000 m Seehöhe [Nr. 358, 379].
Mousses de l’ile Formose
par
Jules Qardot.
Avec 39 fignres dans le texte.
La collection qni fait l’objet de ce travail a ete rassemblee
en 1903 par M. l’abbe Faurie, au cours dun rapide voyage
dans File Formose. Elle presente d’autant plus d’interet qu’elle
nous permet de combler une importante lacune de nos connais-
sance sur la Vegetation bryologique de l’Extreme-Orient.
Jusqu’ici, en effet, la flore muscinale de Formose etait restee
ä peu pres completement inconnue. Les seules indications que
j’aie pu trouver dans la litterature bryologique relativement ä
cette ile se bornent ä quatre especes citees par M. Salmon
dans son memoire : On some Mosses from China and Japan
(Journ. Linn. Soc. [Bot.] XXXIV), et ä trois autres, signalees
par M. Brotherus dans le premier volume du Monsun ia de
M. Warburg. Voici la liste de ces especes:
Macromitrium japonicum Doz. et Molk. — Leg. Oldham.
Philonotis palustris Mitt. — Leg. Oldham.
Porotrichum Makinoi Broth. forma. — Leg. Dr. A. Henry.
Homalia glossophylla Jaeg. — Leg. Dr. A. Henry.
Mdeorium reclinatum Mitt. — Leg. \Varbur<r.
Thuidium cymbifohum Bryol. jav. — Leg. Warburg.
„ capillatum Jaeg. — Leg. Warburg.
Les recoltes de M. Faurie comprennent 125 especes.
Conune deux d'entre eiles (Homalia glossophylla et Thuidium
cymhifolium) figurent dans la liste precedente, le nombre des
Mousses actuellement constatees ä Formose est donc de 130. II
n’est pas douteux que des recherches ulterieures ne doublent
facilement ce chiffre, car la Vegetation bryologique de cette ile
semble devoir etre fort riche, ä en juger par le nombre relative-
ment considerable d’especes recoltees par M. Faurie dans les
quelques localites oü il a pu herboriser : Hokuto, Kelung, Kushaku,
S6
C a r d o t , Mousses de l'ile Formose.
Maruyama, Tamsui et Taitum. Kelung et Tamsui sont deux
ports situes sur la cote septentrionale; Maruyama est le jardin
public de Taipeh, la capitale, sur la cote occidentale; Taitum est
une montagne de 1200 ä 1500 metres; je ne possede aucun
renseignement siar les deux autres localites.
La climat de Formose est tres humide; les moussons du SO.
et du NE. s’y succedent regulierement, apportant l’une et l’autre
de frequentes averses. En ete, le vent souffle de 1’ Archipel
malais; en hiver, il vient des lies du Japon1). Ces courants
atmospheriques alternatifs ont certainement contribue dans une
large mesure ä faire de Formose une zone de transition, oü
s'opere le melange de la flore sino-japonaise avec la Vegetation
tropicale de lTnsulinde.
Ce caractere mixte de la flore de Formose est bien evident
en ce qui concerne les Mousses. Sur les 130 especes actuellement
connues pour cette ile, 34 peuvent etre considerees comme des
types japonais, dont beaucoup se retrouvent en Chine ou en
Coree; ce sont les suivantes:
Trematodon drepanellus
Campylopus japonicus
Leucobryum scabrum
Fissidens nagasakinus
Sakourae
Barbulä subcomosa
Tortula emarginata
Macromitrium Makinoi
„ gymnostomum
Philonotis socia
Webera scabridens
Bryum japonense
Pogonatum inflexum
Garovaglia Fauriei
Papillaria hehnintoclada
Meteorium subd ivergens
,, pensile '
auxqu eiles il faut ajouter:
Leucobryum scaberulum
„ galeatum
Philonotis setschuanica
„ palustris
Meteorium Parisii
„ assimile
Pilotrichopsis dentata
Neckera nitidula
Thuidium japonicum
Pseudoleskea latifolia
Isothecium subdiv er si forme
„ cymbifolium
Porotrichum Makinoi
Thamnium Fauriei
Bhynchostegium Sch ottmuell eri
Trichosteleum aculeatum
„ parvulum
Isopterygium subalbidum
Hypnum plumaeforme
„ planifrons
Bhacopilum aristatum,
Schwetschkea laxa
Thuidium occultissimum
Isopterygium Giraldii,
especes chinoises, non constatees jusqu’ici au Japon, ce qui nous
donne un total de 41 especes, qui semblent atteindre ä Formose
leur limite d’extension meridionale, n’ayant ete constatees jus-
qu’ici ni dans 1’ Archipel malais, ni au Tonkin, pas plus qu’ä Ceylan
ou dans 1'Inde.
]) EliseeReclus, Nouvelle Geographie vmiverselle, t. VII, pp. 545—546.
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
87
Par contre, 1’ Archipel malais fournit ä Formose une vingtaine
d’especes qui n’ont pas ete trouvees plus au nord:
Sph ag > i u m Ju > igli uh ianurn
Hymenostomum malayense
* Dicranella coarctata
Campylop odium euph orocladurn
*Campylopus aureus
* Leucobryum neilgh errense
*Hyophila Micholitzii
*Trichostomum orientale
* Entostliodon Buseanus
Philonotis laxissima
* Brachymenium exile
*Bryum ramosum
* Meteorium reclinatum
*Mniadelphus Mittenii
Hookeria Blumeana
Callicostella papillata
Pseudoleskea crispula
Entodon Bandongiae
Rliynchostegium vagans
Hypnum glaucocarpon
* Hypopterygium tenellum ,
tandis qu’une serie d’autres especes existe ä la fois dans l’Insu-
linde, ä Formose, et dans 1’ Archipel japonais :
*Campylopus Blumii
* Leucobryum Bowringii
* Rh acomi tri um ja vanicu m
Papillaria pendula
*Trachypus bicolor.
* Herpetineuron Toccoae
Thuidium cymbifolium
* „ glaucinum
* Isopterygium taxirameum
II est interessant de remarquer que ces Mousses malaises
proviennent exclusivement des iles de la Sonde: le groupe des
Philippines j beaucoup plus rapproche cependant, ne fournit
aucune espece particuliere a la Vegetation bryologique de Formose.
II faut, je crois, chercher l’explication de ce fait, en apparence
assez bizarre, dans la Situation respective des Philippin.es et de
Formose et dans la direction des vents dominan ts. Nous avons
vu que la mousson d’ete souffle du SO. Or, Luqon, l’ile la plus
septentrionale de 1’ Archipel des Philippines, se trouve exactement
sous le meine meridien que Formose, et la plupart des autres
iles de ce groupe sont situees plus ä l’Est: les courants atmospheri-
ques ne peuvent donc pas favoriser, par le transport des spores,
1 introduction ä Formose d’especes provenant des Philippines.
On sait que la flore brylogique de Ceylan a les plus grands
rapports avec celle des iles de la Sonde; aussi, n’est-il pas
etonnant qu’un assez grand nombre des especes malaises de
Formose se retrouvent aussi a Ceylan : eiles sont designees par
des asterisques dans les deux listes precedentes. Quatre autres
especes cinghalaises: Anomobryum nitidum, Macromitrium japoni-
cum, Meteorium retrorsum et Homalia ligulaefolia existent aussi
k Formose, les trois dernieres se retrouvant encore au Japon,
sans que, jusqu’ici, leur presence ait ete constatee dans l'Archipel
malais; mais il est fort probable qu’on les y rencontrera egale-
ment. II en est de meme pour plusieurs especes de l’Hima-
laya:
Sphagnum pseudo-cymbifolium Meteorium Levieri
Holomitrium Griffithianum Homalia glossophylla
Meteorium horridum Thuidium capdlatum ,
88
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
qui croissent ä Formose. Un certain nombre d’autres especes,
enfin, sont communes ä cette ile, ä la chaine de l’Himalaya et ä
1' Archipel malais; ce sont:
Campylopus Bliimii
Leucobryum neilgherrense
„ Bowringii
Trichostomum orientale
Rhacomitrium javanicum
Brachymenium exile
Bryum ramosum
Trachypus bicolor.
Bien que ce soit avec le Japon que Formose ait le plus
d'especes communes, le caractere de sa Vegetation bryologique
est cependant plutot nettement tropical; on remarquera, d’ailleurs,
qu'elle emprunte surtout aux lies japonaises leurs types meri-
dionaux. On ne trouve plus, ä Formose, les especes d’Europe
et de l'Amerique du Nord, ni les especes äquivalentes ä des
tvpes de ces regions, qui existent en si grand nombre au Japon.
Les Mousses europeennes constatees ä Formose sont au nombre
de 7 seulement:
Sphagnum cymbifolium Thuidium gracile
Ceratodon purpureus Braclnyth ecium plumosum
Amphidium Mougeotii Amblystegium riparium
Bryum argenteum.
Le Thuidium gracile est plutot un type nord - americain,
etant fort rare en Europe; les autres especes jouissent d’une
tres large dispersion, et quelques-unes meme sont ä peu pres cos-
mopolites. Toutes se retrouvent dans l'Amerique septentrionale,
avec, en plus, cinq autres especes, appartenant, ä la flore des
Etats du Sud. qui est subtropicale : Weisia longiseta, Phiionotis
radicalis , Papillaria pendula, Herpetineuron Toccoae et Thuidium
glaucinum.
Les recoltes de M. l’abbe Faurie comprennent 37 especes
qui n’ont pas ete trouvees jusqu’ici en dehors de l’ile Formose.
Mais je suis persuade que la plupart se retrouveront soit dans
1' Archipel malais, soit dans la Chine orientale, soit au Japon, et
je pense que la proportion des especes endemiques sera finale-
ment assez faible.
II est ä souhaiter que M. l’abbe Faurie puisse completer
prochainement 1’exploration brylogique de cette belle ile; par-
courue par une chaine de montagnes dont les plus hauts sommets
depassent 3000 metres, arrosee par de nombreux cours d'eau.
couverte d" epaisses forets, eile nous reserve certainement bien des
richesses; malheureusement, l’hostilite des indigenes en rend
hexploration perilleuse, et de frequentes aggressions ensanglantent
cliaque annee les exploitations agricoles que les Japonais y ont
etablies.
Charleville, 7 fevrier 1905.
Meteorium reclinatum
Herpetineuron Toccoae
Thuidium cymbifolium
„ glaucinum
Rh ynch ost egi um vagai is
Isopteryg ium taxi rameum
Hypnum glaucocarpon
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
89
Sphagnaceae.
1. Sphagnum cymhifolium (Hedw.) Warnst, in Ivryptogamenfl.
der Mark Brandenb., Moose, Bd. I, p. 326.
Hokuto (nos. 209, 210; ster.) ; Taitum (nos. 211, 212; ster.)
Distrib.: largement repandu dans toutes les parties froides
et temperees de lJiemisphere nord; Acjores; Tasmanie.
2. Sphagnum pseudo -cymhifolium C. Müll, in Linnaea, 1874,
p. 547. (S. assamicum C. Müll, in Flora, 1887, p. 411, fide
Warnstorf).
Taitum (nos. 213, 214; ster.).
Distrib.: Himalaya, Assam.
3. Sphagnum Junghuhnianum Doz. et Molk. Bryol. jav. I,
p. 27, tab. XVIII. (S. Tliomsoni C. Müll, in Linnaea, 1874, p. 545,
fide Warnstorf).
Taitum (nos. 215, 216, 217, 218; ster.).
Distrib.: Himalaya, Java, Philippines.
4. Sphagnum pseudo-molle Warnst, in Beihefte zum Bot.
Centralbl. Bd. XVI, Hft. 2, p. 247.
Taitum (nos. 219, 220, 221; ster.).
Cette espece, decrite tont recemment par M. Warnstorf,
est extremement voisine de la precedente; eile ne me parait en
differer que par ses feuilles caulinaires moins retrecies au
sommet, sans fibres ni pores, ou ne presentant que quelques
traces de fibres dans les cellules superieures, tandis que dans le
S. Junghuhnianum les feuilles caulinaires, plus triangulaires,
sont fortement fibreuses et poreuses dans la partie superieure et
souvent jusqu’ä la base. Mais sur quelques-uns des echantillons
de Taitum, j’ai observe les deux formes de feuilles sur la meme
tige. En somme, le S. Junghuhnianum me parait etre au
S. pseudo-molle ce que la var. Schimperi Warnst, est au S. acuti-
folium.
Weisiaceae.
5. Hymenostomum malayense Fl. Musci Fl. Buitenz. I, p. 315,
fig. 54.
Tamsui (no. 83 in parte ; ster.).
Distrib.: Java, Singapore.
Cette espece, recemment decrite par M. Fleischer, ressemble
beaucoup, en ce qui concerne le Systeme vegetatif, aux Trichosto-
mum orientale Willd. et Zollingeri Fl. ( Seligeria apiculata Doz. et
Molk.) de la meine region. La Mousse de Tamsui concorde tres
exactement avec un ecliantillon de Singapore communique par
M. Fleischer, ainsi qu’avec le no. 268 de son exsiccata, pro-
venant de Java. Les feuilles sont completement obtuses ou
pourvues d’un apicule extremement court, tandis que celles des
deux Trichostomum dont il vient d’etre question, sont terminees
par un apicule aigu, bien distinct.
90
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
6. Anoectangium Fauriei Card. sp. nova. — Cespites
densi, superne virides, intus decolorati. Caulis erectus, gracilis,
simplex vel parce divisus, 6 — 15 millim. altus. Folia laxiuscula,
madida erecto-patentia, arcuata, sicca subhomomallo-crispata,
anguste lineari-lanceolata, medium versus pro more distincte
constricta, superne paululo latiora, inde subspatliulata, sensim
acute acuminata, 1,5 — 1,75 millim. longa, superne 0,2 — 0,3 lata,
marginibus integris ubique planis vel basin versus reflexis, costa
rotundata subpercurrente lutescente, dorso papillosa, basi 40 — 50 ^
crassa, cellulis inferioribus rectangulis, pellucidis, laevibus, parieti-
bus firmis, crassis, sequentibus quadratis, superioribus rotundatis vel
quadrato-rodundatis , majusculis, distinctis, cliloropbyllosis et
minute papillosis. Caetera desiderantur.
Fig. 1. Anoectangium Fauriei.
a. b. c. feuilles X 26 ; d, tissu basilaire de la feuille X 270 ; e, tissu dans la
partie superieure X 270.
Kushaku (no. 129; ster.).
Se distingue facilement de toutes les autres especes de ce,
genre par la forme des feuilles, un peu elargies dans le baut,
contractees vers le milieu et moin.s larges ä la base que dans la
partie superieure.
7. Weisia platy phylloides Card. sp. nova. — Monoica,
laxiuscule cespitosa, lutescens, liumilis. Caulis brevis, dichotome
ramosus, basi radiculosus, 2 — 3 millim. altus. Folia madida
erecto-patentia, sicca incurvato-crispata, lineari-lanceolata, acumi-
nata, 1,5 — 1,7 millim. longa, 0,25 — 0,3 lata, marginibus in-
tegerrimis, inferne planis, superne late inflexis, costa lutescente,
basi 40 — 55 y crassa, in cuspidem acutam breviter excurrente,
cellulis inferioribus laxis, rectangulis, hyalinis, laevibus, caeteris
parvis, quadratis et subbexagonis, chlorophyllosis, dense et minute
papillosis, obscuris. Flores masculi terminales, foliobs concavis,
late ovatis, breviter cuspidatis, antheridiis numerosis, paraphysibus
paucis, brevioribus. Folia perichaetialia basi oblonga latiore
subvaginante, ceterum caulinis similia. Capsula in pedicello
tenui, stramineo, flexuosulo, siccitate superne sinistrorsum torto,
C a r d o t , Mousses de l'ile F ormose.
91
circa 5 millim. longo, minuta, erecta, ovata oblongave, vacua
et sicca plicatula, operculo, peristomio sporisque ignotis.
Tamsui (no. 86; c. fruct.).
Differe du W.platyphylla Broth.,
du Japon et de Coree, par ses
feuilles plus longuement acumi-
nees et involutees aux bords
dans les 2/s superieurs, et du
W. viridula Hedw., par ses
feuilles beaucoup plus courtes et
plus larges.
8. Weisia longiseta Lesq. et
Jam. Man. of the Moss. of
N.-Amer. p. 56.
Maruyama (no. 20; c. fruct.).
Distrib. : Etats-Unis du Sud.
Cette Mousse correspond bien
ä des echantillons de laLouisiane
et de la Floride que M. Re-
nauld et moi avons rapportes
au W. longiseta et que nous
avons distribues sous ce nom dans
nos Musci Americae sep-
tentrionalis exsiccati, no. 4.
Us se distinguent du Ur. viridula
Fig. 2. Weisia platy phylloides,
a , b, c, d, feuilles X 26; e, sommet
d'une feuille X 60; ft tissu basilaire
de la feuille X 270; y. tissu dans la
partie superieure X 270; h, capsule
vide X 13-
Hedw. par le pedicelle plus
allonge, long de 8 ä 12 milli-
metres, par la capsule sillonnee
et souvent subasymetrique, un
peu courbee ä l’etat sec, enfin
par le peristome mieux developpe. Mais Lesquereux et James
attribuent ä leur W. longiseta une infloresence dioique, tandis
que nos specimens de la Floride et de la Louisiane, ainsi que
ceux de Formose, sont evidemment monoiques. Lesquereux et
James se sont-ils trompes en decrivant leur espece comme dioi-
que? Ou bien, au contraire, est-ce notre identification qui est
inexacte ? Seul , l’examen du type des deux auteurs americains
permettra de se prononcer avec certitude ä cet egard.
Dicranaceae.
9. Trematodon drepanellus Besch. Bryol. jap. Suppl. I, in
Journ. de Bot. XII, nos. 17 — 20.
Maruyama (nos. 7, 17 in parte; c. fruct.); Taitum (no. 66;
c. fruct.); Tamsui (nos. 105, 83; c. fruct.); Kushaku (no. 122; c.
fruct.); Kelung (no. 178; c. fruct.).
Distrib.: Japon.
Les dimensions du pedicelle et du col de la capsule sont tres
variables dans le T. drepanellus. Besch ereile attribue au premier
92
C a r d o t . Mousses de l'ile F ormose.
de ces Organes une longueur de 3 centimetres, et au second une
longueur de 7 ä 8 millimetres. Sur les echantillons japonais
que j’airequsde Bescherelle et de l’abbe Faurie, la longueur
du pedicelle varie de 1, 7 ä 3 centimetres et celle du col de 5
ä 7 millimetres; il semble donc que les dimensions indiquees
par Bescherelle sont des dimensions maxima. Sur les exem-
plaires recoltes par l’abbe Faurie dans plusieurs localites de
l’ile Formose, le col mesure de 4, 5 ä 6 millimetres, et le pedi-
celle de 1 ä 2,5 centimetres; sur les specimens de Maruyama,
j’ai meine trouve plusieurs pedicelles ne mesurant que 6 milli-
metres, et ä peine plus longs que le col de la capsule qu'ils
support aient ! En presence de ces variations, je suis maintenant
porte ä croire que mon T. flaccidisetus de Coree n’est qu’une
forme du T. drepanettus, caracterisee par la brievete du pedicelle
et surtout du col, qui ne mesure que 3 ä 4 millimetres, plus
court, par consequent, que sui' tous les echantillons du Japon et
de Formose que j’ai vus jusqu’ici.
10. Dicranella coarctata (C. Müll.) Bosch et Lac. Bryol. jav. I,
р. 84, tab. LXX. (Angstroemia coarctata C. Müll. Syn. Muse,
frond. I. p. 431. Dicranella obscura Süll, et Lesq. in Proc. Amer.
Acad. 1859, p. 277).
Maruyama (nos. 8, 10, 21; c. fruct.); Taitum (nos. 44, 61, 68
in parte; c. fruct.); Kelung (no. 93; c. fruct.); Hokuto (no. 112;
с. fruct.).
Distrib.: Java, Pegu, Ceylan, Hong-Kong.
Var. torrentium Card. var. nova. — Cespites densiores.
Rami steriles numerosi, foliis erectis, brevioribus, basi minus
dilatatis, fere sensim attenuatis, apice denticulatis. Capsula sicca
laevis vel vix plicatula.
Taitum, pierres dans les torrents (no. 43; c. fruct.).
D’apres un echantillon recolte ä Hong-Kong par Alexander
et communique par l’herbier deKew, le D. obscura Süll, et Lesq.
ne peut pas etre distingue du D. coarctata. Ainsi que le dit
tres bien M. Salmon, qui a pu observer de nombreux
specimens recoltes dans la mente Üe par M. C. Ford (Jo um.
Linn. Soc. [Bot.], XXXIV, pp. 451 — 452), c’est une espece
assez variable sous le rapport de la longuem’ des tiges et des
pedicelles, et surtout de la forme et des dimensions des capsules.
Celles-ci sont tantöt petites, courtes, ovales ou meme subglobuleuses,
tantot plus longues et subeylindriques, symetriques ou legerement
combees, l’orifice est plus ou moins large, le col parfois un peu
goitreux.
Le D. coarctata est assez voisin du D. heteromalla Sch.; il en
differe par ses feuilles plus brusquement dilatees ä la base, par
sa nervure proportionellement moins large, par les cellules de la
partie basilaire superieure plus etroites et ä parois plus epaisses,
par sa capsule en general plus fortement plissee apres la sporose,
par son anneau large, revoluble, et par ses spores plus grosses.
Le D. Moutieri Par. et Broth., du Tonkin, et le D. divaricatula
Cardot. Mousses de l'ile Formose.
93
Besch., du Yunnan, ont egalement d'etroites affinites avec le
D. coarctata\ mais le premier a les feuilles subobtuses, un peu
tronquees et plus distinctement denticulees au sommet, et le
second a la capsule lisse. Je suis cependant assez tente de
croire que ce ne sont que des races locales du meine type.
D’un autre cote, M. Fleischer (Die Musci der Fl. von
Buitenz. I, p. 68) rapporte au D. coardata le D. Wattsii Broth.,
d’Australie. Mais, d’apres un echantillon original communique
par M. Watts (no. 1099), cette Mousse differe tellement, meine
ä premiere vne, du D. coardata , par ses feuilles plus espacees et
encore plus etalees, et surtout par sa capsule etroitement cylindri-
que et fortement arquee apres la sporose a l’etat sec, qu’il me
parait impossible d’accepter ridentification proposee par
M. Fleischer.
11. Campylopodium euphorocladum (C. Müll.) Besch. Fl. Bryol.
Nouv.-Caled., in Ann. sc. nat. ö1*“16 ser. (Bot.), XVIII, p. 189.
(. Angst roemia euphoroclada C. Müll. Syn. Muse, frond. I, p. 429.)
Taitum (no. 68; c. fruct.).
Distrib.: Java, Nouvelle-Zelande, Tahiti.
Je partage ici l’opinion de M. Fleischer (loc. cit. p. 64),
qui reunit au C. euphorodadum le C. fiexipes (Mitt.) Broth.. de
la Nouvelle-Zelande, et le C. tahitense Besch. Je ne vois, en
effet, aucun caractere permettant d’etablir une distinction speci-
iiqne entre les echantillons d’Oceanie d'une part, et ceux de Java
et de Formose de Y autre. Bescherelle attribuait, il est vrai. ä son
C. tahitense une inflorescence monoique; mais il m’a ete im-
possible de constater ce caractere sur rechantillon qu'il m’a
donne (Mousses de Tahiti, no. 209), et qui me parait dioique.
12. Holomitrium Griffithianum Mitt. Musci Ind. Orient., p. 24.
Var. pse udautoicum Card. var. nova. — Inflorescentia
pseudautoica, plantulis masculis stipitatis, in axillis foliorum
plantae fertilis nascentibus.
Sine loco speciali (c. perich. juven.).
Dans son Genera (in Engler et Prantl, IMlanzen-
familien, Musci, p. 320), M. Brotherus dit de 1‘ inflorescence
du genre Holomitrium : „Autöcisch, selten diöcisclx (H. serratum
C. Müll.).“ Cependant, Mitten, en decrivant Y H. Griffithianum
attribue ä cette espece, avec doute, il est vrai, une inflorescence
dioique. Les echantillons fertiles recoltes dans le Ivhasia et
dans le Bhotan par Griffith et figurant daus ma collection
seml)lent bien dioiques: il m’a ete impossible d’y trouver de
fleurs mäles. Par contre, l’echantillon rapporte de Formose par
M. l’abbe Faurie est nettement pseudautoique : les plantules males
naissent ä 1 aisselle des feuilles des tiges fertiles sous la forme de
petits rameaux radiculeux, plus ou moins longuement stipites.
Il ne m a pas paru prudent d’etablir une espece distincte sur ce
seid caractere de l inflorescence, qui peut etre sujet ä Variation.
L’exemplaire de Formose ne porte que de jeunes perichezes; la
94
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
capsule fournirait peut-etre d’autres caracteres. II n'y a pas de
difference appreciable dans le Systeme vegetatif, sauf que la
Mousse de Formose est un peu plus petite et plus verte que celle
de Finde.
13. Campylopus yracilentus Card. sp. nova. — Laxiuscule
cespitosus, fusco-lutescens, nitidulus, habitu staturaque Campylo-
podio euphoroclado simillimus. Caulis gracilis, parce radiculosus,
simplex vel dichotome divisus, 1 — 2 centim. altus. Folia remo-
tiuscula, sicca flexuosa, madida erecto-patentia, apice caulis plus
minus homomalla, plerumque falcatula, e basi ovata vel breviter
oblonga sat subito in subulam tenuem, elongatam, canaliculatam,
superne minute denticulatam constricta, 3,5 — 4 millim. longa,
0,35—0,4 inferne lata,
cellulis alaribus distinctis,
quadratis rectangulisve,
fuscis, subvesiculosis,
caeteris rectangulis vel
subrectangulis, parietibus
crassis, lutescentibus, cos-
ta basi 150 — 180 t« lata,
Ion ge excurrente, plus
quam tertiam partem ba-
sis et totam fere subulam
occupante, dorso elamel-
loso dentibus minutis
sparsis scaberula, rarius
sublaevi, 3 — 4 - stratosa,
strato ventrali e cellulis
teneris, inanibus, parieti-
bus tenuibus, strato cen-
tral i ab eurycystis, et 1
vel 2 stratis dorsalibus e
substereidis formatis, ste-
reidis nullis. Folia pe-
richaetialia e basi ob-
longa, subvaginante, cel-
lulis linearibus pellucidis
reticulata, minus abrupte
constricta, longius subu-
lata, 5 — 6 millim. longa, costa angustiore, quartam vel vix tertiam
partem basis occupante. Capsula in pedicello pallido, siccitate
flexuoso, madore geniculato et apice reflexo, 5 — 8 millim. longo,
minuta, fusca, aetate nigricante, symmetrica, oblonga, collo
attenuato instructa, unacum operculo conico-rostrato 1,2— 1,5 millim.
longa, 0,35 — 0,4 lata; annulus parum distinctus; peristomium
fusco-rubrum, dentibus intus dense et crasse trabeculatis, usque
ad medium in 2 crura pallida, grosse papillosa divisis. Calyptra
basi ciliata. Planta mascula ignota.
Taitum (nos. 25 in parte, 35 ; c. fruct.).
Fig. 3. Campylopus gracilentus.
a. feuille X 26 ; b, tissu basilaire de la feuille
X 138; c, tissu suprabasilaire X 270 ; d, partie
d'une section transversale de la feuille X 270 ;
e, capsule et pedicelle X 13; f) coiffe X 16.
C a r d o t , Mousses de l'ile F orinose.
95
Var. brevifolius Card. var. nova. — A forma typica differt:
foliis confertioribus, erectis vix homomallis, brevioribus et latio-
ribus, 2,75 — B millim. longis, 0,4 — 0.5 latis, saepe subintegris et
dorso laevibus vel sublaevibus, cellulisque alaribus pro more
minus distinctis, pallidioribus,
Taitum (s. no. ; steril.).
En raison des caracteres histologiques de sa nervure, cette
espece nouvelle doit prendre place dans le sous-genre Pseudo-
campylopus Limpr., ä cöte du C. Zolling eriavus (C. Müll.) V. d.
B. et Lac., de Java et de Ceylan. Elle se distingue facilement
de celui-ci par ses feuilles plus espacees, plus finement subulees,
par ses cellules alaires bien distinctes, par sa nervure moins
large, et par sa coiffe ciliee ä la base. Dans le C. Zolling er ianus,
les cellules alaires sont ä peine differenciees et la nervure
occupe la moitie ou les 2/3 de la base. La var. brevifolius se
rapproche davantage du C. Zolling er ianus, mais eile a cependant
encore les cellules alaires plus distinctes et la nervure moins
large.
14. Campylopus japonicus Broth. in Hedvigia, 1899, p. 207.
Taitum (nos. 29 in parte, 31, 60 in parte; ster.).
Distrib.: Japon; Coree (var. fusco-viridis Card.).
15. Campylopus aureus Boscli et Lac. Bryol. jav. I, p. 80,
tab. LXVII.
Taitum (no. 28; ster.).
Distrib.: Java, Celebes, lies Nicobar, Ceylan.
M. Fleischer (Die Musci der Fl. von Buitenz.,
pp. 110 — 111) rapporte au C. aureus le C. Balansaeanus Besch.,
de la Nouvelle-Caledonie. Je possede de cette Mousse un echan-
tillon sterile, recolte ä Noumea par Dupuy et determine par
Bescherelle, et c’est une partie de ce specimen qu’a examine
M. Fleischer. II me semble assez different du C. aureus par
ses feuilles presque toutes terminees par un long poil fortement
dente, etale et meme reflechi ä l’etat sec, par les cellules de la
couche dorsale de la nervure tres saillantes, formant des lamelles
rudimentaires, et par les cellules des ailes beaucoup plus courtes
que dans le C. aureus. En outre, Besch er eile dit que le
pedicelle du C. Balansaeanus est scabre au sommet. Ces
caracteres s’opposent, me semble-t-il, a la reunion de ces deux
plantes sous un meme nom specifique; il est neanmoins indiscu-
table qu’elles ont de grandes affinites, et l’on peut y voir des
especes secondaires, derivant d’un meme type. Une autre es}>ece,
le C. Tullgreni Ren. et Card., des lies atlantiques, presente
aussi une grande ressemblance avec le C. aureus ; eile en differe
par sa nervure pourvue sur le dos, dans la partie superieure, de
lamelies courtes, mais distinctes, formees, sur une section trans-
versale, de une a trois cellules, tandis que la nervure du
C. aureus est ä peu pres lisse ou seulement un peu striee par la
legere saillie des cellules dorsales.
OG
Cardot, Mousses de l'ile Fonnose.
IG. Campylopus Blumii (Doz. et Molk.) Bosch et Lac. Bryol.
jav. I, p. 81, tab. LXVIII. (Pilopogon Blumii Broth. in Engl, et
Prantl, Pflanzenfam., Musci, p. 336).
Taitum (nos. 29, 3G, 38, 43 in parte, 60 in parte, 191; ster.
et pl. masc.); Tamsui (nos. 96, 97; ster.).
Distrib. : semble repandu dans tout 1’ Archipel indien; existe
en outre ä Ceylan, dans les monts Nilgherris, l’Annam et le
Sikkim, au Japon, au Tonkin et ä Tahiti.
Espece extremement polymorphe; nervure de largeur tres
variable, occupant du quart ä la moitie de la base de la feuille;
cellules alaires plus au moins distinctes, poil court ou assez long,
hyalin ou verdätre. Certaines formes ont des rameaux steriles
nombreux, eff des, garnis de feuilles dressees, apprimees ä l’etat
sec, depourvues de poil. Sur le no. 60 in parte, les feuilles
comales des rosettes males sont obtuses ou subobtuses, epiliferes.
La forme generale des feuilles et le tissu varient peu. En section
transversale, la nervure presente un arc d’eurycystes, recouvert
de chaque cote par une bande de stereides ; sur la face dorsale,
les cellules epidermiques forment des lamelies courtes dans la
partie inferieure de la feuille, plus saillantes et dentees vers le
sommet.
Je rapporte au C. Blumii le C. nagasakinus Broth. in
sched., d’apres l'examen d'un echantillon original de Nagasaki
communique par M. Brotherus lui-meme, et d’un autre specimen
des des Liou-Kiou, envoye par l’abbe Faurie (ser. 2, no. 1083).
Leucobryaceae.
17. Leucobryum scabrum Lac. apud Miquel, Prolus. Fl. jap.,
in Ann. Mus. bot. Lugd.-Bat. II, p. 292.
Taitum (no. 41; ster.).
Distrib.: Jap»on, Hong-Kong.
Je n’ai pas vu d'eckantillon original de cette espece, mais
la Mousse de Taitum est completement- identique ä un specimen
du Japon determine par Bescherelle (Eaurie, no. 11126), et
repond assez bien ä la courte diagnose de Lacoste, sauf que les
alles sont formees, ä la base, de 6 ou 7 series de cellules, et non
de 4 comme le dit rauteur. Ce caractere se montre d’ailleurs
fort variable dans la plupart des especes.
Le L. scabrum est beaucoup moins robuste que le L. javense,
et a les feuilles plus courtes.
18. Leucobryum scaberulum Card, in Journ. Linn. Soc.XXXIV,
p. 454 (nomen), et in Bull. Soc. bot. de Belg. XLI, lere park
p. 26 (descriph).
Maruyama (nos. 1, 3; ster.).
Distrib.: Hong-Kong.
Forme ä tiges plus courtes que le type de Hong-Kong,
mais d'ailleurs bien identique, notamment en ce qui concerne les
caracteres anatomiques.
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
97
19. Leucobryum galeatum Bescli. Bryol. jap. Suppl. I, in
Journ. de Bot. XII, nos. 17 — 20.
Taitum (no. 45; st er.); Kusliaku (no. 111 in parte; ster.).
Distrib. : Hong-Kong, Coree.
20. Leucobryum neilgherrense C. Müll, in Bot. Zeit. 1854,
col. 556; Card, in Bull. Soc. bot. de Belg. XLI, lere part. p. 29.
(. L . Hollianum Doz. et Molk. Bryol. jav. I, p. 17, tab. XIII [1855]!).
Kusliaku, troncs de F ougeres arborescentes (no. 117; ster.).
Distrib.: Java, Sumatra, Celebes, Borneo, Tonkin, Ceylan,
Xilgherris, Himalaya.
Fig. 4. Leucobryum confine.
a, b, feuilles X 13; c, tissu d’une aile vers la base X 138; d, section trans-
versale de la feuille ä la base X 138; e, section transversale de la feuille
dans le haut X 138.
Var. -minus Card. var. nova. — Statura minore, foliis
minoribus et angustioribus.
Taitum (no. 50; ster.).
A la suite de comparaisons attentives et repetees, j’ai
acquis la conviction qu'il n'existe aucune difference appreciable,
ni morphologique , ni anatomique, entre le L. Holhanum Doz. et
Molk, et le L. neilgherrense C. Müll. La denomination de Müller
etant la premiere en date et n’ayant pas cesse d'etre en usage,
c’est eile qui doit etre retenue.
21. Leucobryum confine Card, sp.nova. — Habitu, statura,
colore, foliortun forma etc., L. neilghcrrensi persimile, a quo
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
98
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
differt: cellulis alarum (5 — 15 -sei'iatis) angustioribus et longiox'i-
bus, inferioribus elongate xectangulis, cetex’is oixiixibxxs longe
linearibus, leucocystis ixxferne iix parte mediana bistratosis, lätera-
liter in 4 stx’atis, quorum 2 ventralibus et 2 dox’salibus (stratis
Supplement ariis plixs xxxixxxxs perfectis), deniqxxe chlorocystis xxbiqxxe
cexxtx'alibus, intex’duixx basin vex'sus tantum plixs xxiinixs lxyper-
centralibus.
Kushalcu, x-ochers (xxo. 111; ster.).
Dans le L. neilgherrense C. Müll., les cellules des ailes sont
beaucoxxp plus coux'tes que dans Fespece nouvelle, les inferieux’es
carrees oxx brievement l'ectangulaires, la nervure est plixs epaisse
dans la partie basilaire, oü l’on trouve de 5 ä 7 couches de
leucocystes, 1 ä 3 sur la face ventrale, 2 ä 4 sur la face dox'sale;
enfin, les clilox'ocystes sont nettement hypercentriques dans la
plus grande pax’tie de la longueur de la nervux’e. Mais au point
de vue purement mox-plxologique , on ne peut constater aucune
difference entre les deux plantes; le L. confine est donc une
espece anatomique.
22. Leucobryum Bowringii Mitt. Musci Ind. Orient, p. 26.
(L. angustifolium Wils, in Kew Journ. of bot. IX, p. 292 [nomen
solum]; Fleisch. Fl. Buitenz. I, p. 151! L. angustifolium Bx'otlx.
in sched.! Card. Rech. anat. sur les Leucobr. p. 15, fig. 26!
L. yamatense Besch. Bxyol. jap. Suppl. I, in Joxmx. de bot, XII,
nos. 17 — 20! L. nagasakense Bx-oth. in Hedwigia, XXXVIII, p.
208! L. lutschianum C. Müll, in Journ. Linn. Soc. [Bot.], XXXIV,
p. 453, et in Paris, Ind. Bxyol. Suppl. p. 229 [nomen solum] !
L. pycnophyllurn C. Müll. Gen. Muse, frond. p. 82 [nomen solum]!
L. Brotheri. Card, in Bull. Soc. bot. de Belg. XLI, Bre part. p. 36!),
Maruyama (no. 2; ster.); Taitum (nos. 53,64; ster.); Kuslxaku
(no. 111 in pax*te; ster.); Kelung (no. 187; ster.).
Forma brevifolium Card. — Taitum (nos. 47, 62, 63; ster.).
Distxib.: Himalaya, Ceylan, Java, Sumatra, Celebes, Hong-
Kong, Japon.
Dans un tx’avail tout x’ecent (Musci exoti novi vel minus
cogniti, fase, X, in Bull. Soc. bot. de Belg. XLI, löre partie),
j'avais cru devoir sepax’er du L. angustifolium Wils., de l’Hima-
laya, les echantillons de Ceylan et de F Archipel rnalais, sous le
nom de L. Brotheri Card.; mais l’etude des specimens rapportes
de Formose par l'abbe Faurie m’oblige ä x’econnaxtre que les
caracteres sur lesquels j’avais etabli mon espece ne sont pas
constants. En consequence, Je L. Brotheri Card, doit tomber
en synonymie. Comme l’espece de Wilson n’a pas ete decx'ite,
c'est la denomination de Mitten, posterieure, mais accompagnee
d’une diagnose, qui doit etre xetenue.
Je suis oblige aujom'd’hui d'etendre encore la synonymie de
cette espece en y rattachant les L. yamatense Besch., L. nagasa-
kense Broth. et L. lutschianum C. Müll., tous trois de F Archipel
japonais, ainsi que le L. pycnophyllurn C. Müll., de File Celebes.
J‘ai pu, en effet, m'assux'ex', par l’examen de specimens authenti-
C a r d o t , Mousses de l’ile F ormose. 90
ques, que ces quatre Mousses ne different pas specifiquement du
L. Bowringii.
Cette espece est excessivement variable dans presque tous
ses caracteres. Sur les echantillons de Formose, j’ai constate
dans la forme et les dimensions des feuilles, la largueiu’ des
ailes, la structure de la partie basilaire de la nervure, des
variations d'une ampbtude considerable et inusitee. Les feuilles
sont tantot tres etroites, tantot plus ou moins dilatees ä la base,
ou leur largeur varie de 0,7 ä 1,25 millim., tandis que leur
longueur oscille entre 4 et 9 millim.; la forme ä feuilles courtes
correspond au L. yamatense Besch. La largeur des ailes est
peut-etre le caractere le plus variable de tous, le nombre des
series de cellules qui les composent
pouvant descendre ä 4 et s’elever jusqu’ä
18! Typiquement, la nervure est homo-
strösique ou subliomoströsique, mais sur
certains echantillons de Formose et sur
ceux de rHimalaya, eile est franchement
heteroströsique. Ma description du L.
Brotheri et celle- que donne de son
cöte M. Fleischer du L. angustifolium ,
s'appliquent l'une et l’autre ä la forme
ä nervure liomoströsique ou subhomo-
strösique. J?ai vu sur les exemplaires
de Formose, et parfois dans la meme
touffe, toutes les transitions entre la
nervure purement homoströsique et la
nervure nettement heteroströsique, ce
que je n'ai jamais constate dans aucune
autre espece. Au milieu de toutes ces
variations, le meilleur caractere distinctif
du L. Bowringii reside dans les cellules
de la partie moyenne et superieure des . ,
alles, dont les parois internes sont o, 6, c, feuilles X 18; d,
epaissies et tres poreuses; l’epaisissement sommet d'une feuille X 270.
jieut etre plus ou moins accentue, mais
il est toujours bien visible, meme sur les specimens de l'Hima-
laya, et permet de reconnaitre facilement cette espece.
Fissidentaceae.
23. Fissidens nagasakinus Besch. Bryol. jap. Suppl. I, in
Journ. de bot. XII, nos. 17 — 20.
Kelung (nos. 94, 183; st er.).
Distrib.: Japon.
24. Fissidens irroratus Card. sp. nova. — Cespites densi,
atro-virides vel nigricantes. Caulis simplex parceve divisus,
rigidulus, 3 — 4 centim. altus. Folia multijuga, distiche patentia,
sicca parum mutata, rigida, anguste lanceolata, interdum curva-
tula, breviter acuminata, acuta, 2 — 2,3 millim. longa, 0,5 lata,
7*
100
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
magno augmento toto ambitu cellulis prominulis minute crenu-
lata, parte vaginante saepius ultra medium producta, lamina
dorsali angustiore longe decurrente, inferne attenuata rotundatave,
costa pellucida percurrente vel summo apice dissoluta, circa 40 g
basi crassa, rete denso, cellulis minutis, liexagonis, chlorophyllosis,
laevibus, vix convexis, diam. 8 — 10 p. Caetera desiderantur.
Kushaku (no. 124; ster.); Kelung, cascades (no. 174;
ster.).
On doit placer cette espece ä cöte du F. nagasakinus Besch.,
dont eile se distingue par sa teinte d'un vert noiratre, ses feuilles
plus larges, moins acuminees, sa nervure proportionnellement
plus etroite, et ses cellules plus chlorophylleuses, moins convexes.
Elle a aussi quelque ressemblance avec le F. nigro-viridis Salm.,
de Borneo, mais en differe par ses feuilles plus grandes, plus
larges, son tissu plus obscur, sa nei’vure plus pale, pellueide, et
surtout par sa lame dorsale longuement decurrente.
25. Fissidens Sakourae Broth. et Par. in Bull, de 1‘herb.
Boissier, 2^me ser., II, p. 921.
Maruyama (no. 18; ster.); Kelung (no. 92 in parte, 176; ster.).
Distrib.: Japon.
Espece assez variable; plante verte ou jaunätre, feuilles plus
ou moins espacees, ou assez denses. Les specimens ä teinte
jaunätre, ä feuilles etroites, retrecies-acuminees, sont identiques
ä ceux de Sakoura-Sima ; d'autres en different par leur teinte
verte, leurs feuilles plus larges, plus molles, moins graduellement
retrecies-acuminees, mais il y a toutes les transitions. Les feuilles
sont toujours un peu courbees, le bord de la lame dorsale con-
vexe, celle-ci graduellement retrecie vers la base, non decurrente,
s’arretant meine souvent au dessus de l'insertion. M. le general
Paris compare le F. Sakourae au F. adelphinus Besch., du
Japon, mais, ä mon avis, il se rapproche davantage du F. Zippe-
lianus Doz. et Molk., de la Malaisie, Nouvelle-Guinee, Ceylan,
iles Andaman et Singapore, qui en differe principalement par la
lame dorsale arrondie ou tronquee ä la base.
Ditrichaceae.
26. Ceratodon purpureus (L.) Brid. Bryol. univ. I, p. 480.
Yar. formosicus Card. var. nova. — A forma typica differt:
foliis triangulari-lanceolatis, longissime acuminatis, fere subulatis,
marginibus perrevolutis cellulisque superioribus magis regularibus,
quadratis vel bre\dter rectangulis. Eorsan species propria.
Tamsui (nos. 85, 172 in parte; c. pedicell. jun.j.
Cette forme est assez remarquable, mais en l'absence du
fruit, je n'ai pas ose en faire une espece, le C. purpureus etant,
comme on le sait, extremement variable quant au Systeme vege-
tatif. La structure anatomique de la nervure de cette forme de
Formose est d’ailleurs ty pique ; eile presente un ou deux groupes
de stenocystes en dessous de l'arc d'eurycystes.
101
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
Pottiaceae.
27. Hyopliila Micholitzii Brotli. in Oefv. of Fin.ska Vet.-Soc.
Förh. XXXV, p. 39 (28). Fleisch. Musci Fl. Buitenz. I, p. 326.
Tamsui, vieux murs (no. 106 in parte; ster.).
Distrib. : Java, Sumatra, Celebes, Nouvelle-Guinee, Ceylan.
Forme ä feuilles entieres ou subentieres, seulement sinuees
dans le haut; eile se trouvait en melange avec le Trichostomum
orientale Willd. Une forme completement identique se trouve
egalement en melange avec les echantillons de cette derniere
espece distribues par M. Fleischer dans ses Musci Archi-
pelagi indici, no. 160, du moins dans mon exemplaire. Cet
auteur dit que le H. Micholitzii est une plante polymorphe, et
il ajoute (p. 330) que certaines formes paraissent etablir des
transitions vers le H. Dozy - Molkenboeri Fleisch. (Barbula
spathulata Doz. et Molk., Hyopliila commutata Broth.). Une
troisieme espece, le H. Moutieri Par. et Broth., du Quang-
Tcheou-Wan, ne differe du //. Micholitzii que par ses feuilles
plus larges et plus courtes, et n’en est probablement qu’une
simple variete. Chose singuliere, eile croit aussi en compagnie
du Trichostonum orientale.
28. JFLyophila angiistifolia Card. sp. nova. — Cespites
liumiles, virides. Caulis perbrevis, simplex, vix 2 millim. altus, basi
nudus, apice dense foliosus.
Folia sicca incurvato-crispa-
ta, madida patentia, rosula-
ta, e basi angusta sensim dila-
tata et longe lineari-spathu-
lata, brevissime acuminata
vel obtusa et apiculata, su-
periora 2—2,75 millim. longa,
0,5 — 0,65 lata, inferiora mul-
to minora, marginibus un-
dulatis, integris, planis vel
hic illic subinflexis, costa
percurrente, basi 40 — -80 y
crassa, cellulis superioribus
minutis, subhexagonis, valde
chlorophyllosis, dense et . . , Byophila angusti folia
minute papillosis, mfenoii- ^ tissu marginal, vers le tiers inferieur X 270 ;
bus quadratis subquadratis- e, sommet dune feuille X 270.’
ve, laevibus, parietibus in-
crassatis, basilaribus majoribus laxioribus, rectangulis, pellucidis,
teneris, alaribus subinflatis. Caetera desunt.
Kushaku (no. 148; ster.).
Cette espece se separe facilement du H. cylindrica (Hook.)
Jgr., du Nepaul, et des especes voisines, par ses feuilles etroite-
ment spathulees, ä bords entiers, non ou tres peu involutes ;
eile se distingue du H. perannulata Ren. et Card., du Sikkim,
par ses feuilles encore plus etroites, d’une forme differente, non
102
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
ou a peine retrecies au dessus de la base, et plus brievement
acuminees ou obtuses.
29. Trichostomum orientale Willd. in C. Müll. Syn. Muse,
frond. I, p. 568.
Tamsui, vieux murs (no. 106; ster.).
Distrib. : Hindoustan, Ceylan, Archipel malais,Nouvelle-Guinee,
Chine.
30. Barbula subcomosa Broth. in Hedwigia, XXXVIII, p. 211.
Ivelung (nos. 186, 190, 193, 197 ; ster.); Kushaku (no. 192; ster.).
Distrib. : Japon.
31. Barbula (?) cinceps Card. sp. nova. — Dioica, cespi-
tosa. lurido-viridis, habitu formas majores Ceratodontis purpurei
' aemulans. Caulis erectus,
fastigiatim ramosus, 3 — 4
centim. altus. Folia madi-
da erecto - patentia, sicca
flexuoso-erecta et suberis-
pata, e basi decurrente ova-
to- vel oblongo-lanceolata
acuminata, subacuta ob-
tusulave, plicatula, 2 — 2,25
millim. longa, 0,6—0,75 lata,
marginibus integris valde
revolutis, apicem versus
planis, costa rotundata, basi
70 — 80// crassa, percurrente,
superne dorso subtuberculo-
sa, cellulis quadratis vel
subquadratis, parietibus
crassiusculis, convexis, su-
perioribus leniter papillosis,
interdum sublaevibus, in-
ferioribus multo majoribus
et laxioribus, elongate sub-
rectangulis, pellucidis, lae-
vissimis. Flores masculi
axillares, folia perigonialia
concava, ovato-lanceolata, acuminata; antheridia magna, oblonga,
paraphysibus aequilongis intermixta. Caetera ignota,
Kushaku (no. 130; c. fl. masc.).
Les affinites de cette espece sont obscures; en l’absence de
la fructification, sa position generique. meine est douteuse; ce
poui’rait etre aussi bien un Didymodon qu’un Barbula.
J'avais meme cru un moment avoir af faire ä un Gerat odon ;
eile rappelle en effet le C. purpureus , non seulement par son
port. mais encore par ses feuilles ä bords largement revolutes et
par l’aspect general du tissu foliaire. Mais les cellules superieures
en general distinctement papilleuses m'ont finalement empeche
de la placer dans ce genre; eile differe d'ailleurs du G. purpureus
Fig. 7. Barbula anceps.
a, b. feuilles X 13 ; c, tissu basilaire de la
feuille X 270; d, sommet X 270; e, partie
d’une section transversale de la feuilleX270.
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
103
par le tissu basilaire des feuilles beaucoup plus lache, forme de
grandes cellules allongees, presque hyalines.
Sur une section transversale de la feuille, les cellules margi-
nales et submarginales sont ordinairement plus elevees que les
autres, d’oü il l-esulte que le bord dix limbe est legerement epaissi,
sans qu’il v ait cependant nulle part plus d'une couche de cellules.
La nervure, vue en coupe transversale, pi'esente un arc de 4 ou
5 euiycystes, recouvei’t de chaque cote par des stereides; pas de
stenocystes; cellules epidermiques distinctes (substei'eides), celles
de la face ventrale ä lixmen plus large.
32. Tortula emarginata (Doz. et Molk.) Mitt. in Trans. Linn.
Soc. (Bot.), 1891, p. 160. (. Barbula emarginata Doz. et Molk. Musci
frond. ined. Arcli. ind. p. 50, tab. XX).
Hokuto (no. 113; c. fruct.).
Disti-ib.: Japon.
Cette Mousse est bien voisine du T. muralis Hedw., et
parait ä peu pres identique ä la var. obcordata Sch. — J’ai dans
ixion herbier une autre fonne japonaise, Barbula eucalyptrata
Besch, ms. qixi ne me sernble differer du T. emarginata que par
le poil des feuilles jaunätre et non hyalin.
Grimmiaceae.
33. Rhacomitrium javanicum Doz. et Molk, in Zolling. Syst.
Verzeichn., pp. 25 et 32, et Bryol. jav. I, p. 105, tab. LXXXIY.
(Rh. subsecundum [Hook, et Grev.] Jaeg. Ad. I. p. 370!).
Taiturn (nos. 51, 163; ster.).
Distrib.: Himalaya, Ceylan, Yunnan, Java, Japon.
Les feuilles du Rh. javanicum , dont il est impossible de se-
pai-er le Rh. subsecundum , de l’Himalaya, sont tantot plus ou
moins piliferes, tantot lxnxtiques, aigues, subobtuses oxx meme ob-
tuses. Sur les echantillons de Foi’mose, elles sont presque tou-
jours aigues et quelqixes-unes seulement pi’esentent une petite
pointe hyaline tres coixi'te. Par contre, je possede dix Japon une
forme que Bescherelle avait etiquetee Rh. I actum sp. nova, et qui
ne me parait etre qu’une variete ä feuilles longuement piliferes
du Rh. javanicum.
Les formes epiliferes ressemblent beaucoup au Rh. fasciculare
Bi'id.; on peut cependant les en distinguer par les pai'ois des
cellules pourvues d'une double rangee de fines ponctuations, ordi-
nairement bien nettes.
Je possede encoi'e dans ma collection un echantillon etiquete:
vRh. canaliculatum Mitt. Japon: Nikko. Leg. Bisset“. Je ne
crois pas que cette plante ait ete publiee. Ce doit etre la forme
dont parle Mitten dans son ouvrage sur les Mousses du Japon,
p. 158, comme appartenant au Rh. fasciculare ; mais eile differe
de celui-ci par les ponctuations des parois cellulaires, caractere
qui la rapproche du Rh. javanicum , dont eile se distingue seule-
ment par sa nei'vure plus courte, disparaissant tres loin du
sommet.
104
C a r d o t , Mousses de File F ormose.
Orth otr ich aceae.
34. Amphidium Mougeotii (Bryol. eur.) Sch. Bryol. eur.
Consp. III, et Cordll. p. 40.
Var. formosicum Card. var. nova. — A forma typica eu-
ropaea differt: foliis pro more brevioribus, basi haud vel vix re-
volutis cellulisque superioribus aliquanto majoribus.
Kushaku (no. 130 in parte; ster.); Kelung (no. 188; ster.).
L'existence a Formose de V Amphidium Mougeotii est assez
surprenante. Cependant, les differences que presente cette forme
par rapport ä la Mousse d’Europe sont si legeres que je n’ai pas
cru devoir Ten separer specifiquement, d'autant plus que VA.
Mougeotii presente des variations assez etendues. II est possible
toutefois que la fructification fournirait des caracteres distinctifs
pour la plante de Formose.
35. M acromitrium Formosae Card. sp. nova. — Dioicum,
dense cespitosum, intus fuscum, superne lutescenti-viride. Caulis
repens, 5 — 6 centim. longus, ramis confertis, erectis, 5— 15 millim.
longis, simplicibus vel nodoso-ramulosis. Folia den.se conferta
siccitate incurvato-crispata cii’ratave, madida erecto-patentia, sub-
flexuosa, lineari-lanceolata, 2,2— 2,75 millim. longa, 0,3 — 0,45 lata,
acute acuminata subapiculatave,
carinata, basi plicatula, fragilia,
saepissime effracta, marginibus
planis vel inferne uno latere re-
flexis, integerrimis, costa basi 50
ad 60 g crassa, lutescente vel fus-
cescente, continua vel subexcurren-
te, cellulis inferioribus linearibus
oblongisve, parietibus valde in-
crassatis, plerumque laevibus, ra-
rius parce tuberculosis, lutescen-
tibus, infimis aureis, caeteris ro-
tundatis et quadrato-rotundatis,
superioribus obscuris, papillosis,
diam. 5 — 7 g. Folia perichaetialia
intima latiora, minus carinata,
sensim longe cuspidata, rete basi-
lari magis extenso. Vaginula pa-
raphysibus numerosis basi hirta.
Capsula in pedicello firmo, cras-
a. b, feuillesX26; c, tissu basilaire de la siusculo, laevi, 5 — 8 millim. alto,
]eUI^nilieu ~ v ’ 970 ^ ßSU ca^'ufe1^ ' ^13^ suPerne laeviter dextrorsum torto
coiffe X 13. ’ aetate saepe cui’vato, ovata, pa-
chyderma, badia, 1,5 — 2 millim.
longa, 0,6 — 1 millim. crassa, os versus constrictum siccitate valde
plicata, operculo ignoto. Peristomium, ut videtur, nullum. Ca-
lyptra (junior) rufescens, hirta. Plantulae masculae ignotae.
Kelung (no. 181 : c. fruct.).
m
Fig, 8. Macromitrium Formosae.
Cardot, Mousses de 1'ileFormose.
105
On peut rapprocher cette espece du M. tylostomum Mitt., de
Java, dont eile differe par ses feuilles plus petites, plus acuminees,
par ses cellules superieures de moitie plus petites et par son pe-
dicelle plus long. Gräce ä l’obligeance de M. Fleischer, j’aipu
examiner un brin provenant de l’echantillon original de M. ty-
lostomum conserve dans l’lierbier de Leyde, et j’ai constate que le
no. 219 des Musci Archipelagi indici correspond bien äce type.
Par contre, la plancbe CIX du Bryologia javanica n’est pas sa-
tisf aisante : les feuilles y sont representees comme bien plus acu-
minees qu’elles ne le sont sur le type de Leyde; elles convien-
draient mieux au M. Formosae. Je me demande si cette espece
n’existerait pas aussi ä Java, et si eile n’aurait pas ete figuree,
au moins en partie, dans le Bryologia j avani ca, comme M. tylos-
tomum. Mais la figure 10, representant le tissu de la partie ba-
silaire d’une feuille, ne convient ni ä l'une, ni a l’autre espece et
ne correspond d’ailleurs pas au texte meme de l’ouvrage.
30. Macromitrium japonicum Doz. et Molk, in Ann. sc. nat.
1844, II, p. 311.
Sine loco; c. fr. (Oldham).
Distrib.: Japon, Chine, Ceylan, Madras.
37. Macromitrium incurvum (Lindb.) Par. Ind. bryol. ed. 1,
p. 778. ( Dasymitrium incurvum Lindb. in Seem. Journ. of bot.
1864, p. 385. Macromitrium Giraldii C. Müll, in Nuov. Gfiorn.
bot. ital., nuov. ser., III, p. 106!)
Tamsui (nos. 71, 74, 76; c. fruct.); Kelung (no. 95; c. fruet.);
Taitum (s. n.; c. fruct.).
Distrib.: Japon, Chine, Tonkin.
D’apres des echantillons originaux communiques par M. le
Dr. Le vier, le M. Giraldii C. Müll., du Schen-Si, ne me parait
pas pouvoir etre distingue du M incurvum.
38. Macromitrium Makinoi (Broth.) Par. Ind. Bryol. Suppl.
p. 239. (Dasymitrium Makinoi Broth. in Hedwigia, XXXVIII,
p. 215).
Maruyama (no. 12; c. fruct.); Tamsui (nos. 87, 169; c.
fruct.).
Distrib.: Japon, Coree.
Cette espece ne differe du M. incurvum que par son pedi-
celle plus court et sa capsule plus petite; mais certains echan-
tillons semblent indecis entre les deux plantes, qui probablement
ne sont que des variations d'un meme type.
39. Macromitrium gymnostomum Sulliv. et Lesq. in Proceed.
Amer. Acad. 1859, p. 278. (Dasymitrium gymnostomum Lindb. in
Act. Soc. sc. fenn. X, p. 229).
Kelung (no. 189; c. pedicell. vet.).
Distrib. : Japon, Chine, Coree.
106
Cardot, Mousses debile Formose.
40. Schlotheimia Fauriei Card. sp. nova. — Cespites
fusco - olivaceo -virides. Caulis primarius repens, 3—4 centim.
longus, ramis numerosis, gracilibus, erectis vel ascendentibus, sic-
citate curvatulis, breviter ramulosis, 8 — 12 millim. altis. Folia
siccitate appressa et subspiraliter torquescentia, madore patentia,
inaequaliter conferta, inferiora minora et remotiora, superiora
majora, confertiora, lineari-lingulata, 1,5 — 2 millim. longa, 0,35
ad 0,6 lata, apice abrupte acuminatula vel apiculata, undatula,
marginibus subintegerrimis, ubique planis vel basin versus uno
latere anguste reflexis, costa rufescente, basi 60 — 70 p crassa, in
apiculo evanida, cellulis in-
ferioribus pallidis, linearibus,
parietibus longitudinalibus
maxime incrassatis subsinuosis,
marginalibus brevioribus, sub-
rectangulis, sequentibus ovatis
oblongisve, superioribus nunc
quadratis, nunc subrotundatis,
nunc transverse dilatatis, dis-
tincte seriatis, Chlorophyll osis,
parietibus crassis, diam. 5 — 6 //,
omnibus laevibus. Caetera ig-
nota.
Kelung (sub no.95parce ; .ster.).
Moins robuste que le S. Gre-
villeana Mitt., de l’Inde, deCey-
lan et de Java, cette espece nouvelle a une teinte plus olivätre,
les rameaux plus greles, les feuilles moins serrees, plus etroites
et plus allongees, plus longuement apiculees ou meme subacumi-
nees. Une espece encore inedite du Japon, le S. japonica Bescli.
et Card. (Faurie, ser. 2, no. 339), semblable au S. Grevilleana pour
le port, les dimensions et la coloration des touffes, s'en distingue
facilement, ainsi que du S. Fauriei , par son tissu foliaire forme
jusqu'au sommet de cellules ä parois extremement epaisses.
Funariaceae.
Fig. 9. Schlotheimia Fauriei.
a. b. c , feuillesX13 ; rf, tissu basilaire mar-
ginal X 270: e, tissu marginal dans
la partie superieure X 270.
41. J? hyscomitrium subeurystomu'tn Card. sp. nova. —
G-regarium vel laxe cespitosum, humile. Caulis brevis, simplex,
2 — 2.5 millim. altus. Folia patentia, comalia 2,5 — 3 millim. longa,
0,8 — 1 lata, inferiora minora, omnia e basi angusta oblongo- vel ovato
spathulata, breviuscule acuminata, marginibus planis, integris vel
sinuatis, vel remote subdenticulatis, costa angusta, nunc percurrente,
nunc sub summo apice dissoluta, cellulis parce clilorophyllosis, mediis
et superioribus plerisque oblongis, nonnullis ovato-hexagonis, mar-
ginalibus angustioribus sublinearibus, inferioribus majoribus et
longioribus subrectangulis. Capsula in pedicello pallide rubente,
5 — 8 millim. longo, siccitate superne dextrorsum leniter torto,
erecta, subsphaerica, diam. 0,8 — 1 millim., vacua hemisphaerica,
cyathiformis, operculo breviter apiculato; cellulae exothecii os
versus transverse dilatatae in 6 — 10 seriebus dispositae.
C a r d o t , Mousses de l’ile Formose.
107
Maruyama (no. 19; c. fruct.).
Differe du Ph. eurystomum Sendtn., d’Europe, indique aussi
au Japon, par sa capsule presentant vers l'orifice un plus grand
nombre de rangees de cellules dilatees transversalement (6 ä 10
au lieu de 4). D’autre part, la longueur du pedicelle, la capsule
plus grosse, et le tissu des feuilles forme de cellules plus allongees,
ne permettent pas de confondre cette espece nouvelle avec le
Ph. eurystomoides Card., de Coree. Le P/i. sinensi-sphaericum
C. Müll., du Sehen-Si, s’en distingue au premier abord par son
opercule convexe, non apicule, et par sa capsule pourvue d’un
col plus distinct. Le Ph. systylioides C. Müll., du Japon, dont je
ne connais que la description, semble differer de notre Mousse
de Formose par son pedicelle plus pale, par sa nervure plus forte,
et par ses feuilles distinctement dentees ä partir du milieu.
Enfin, j‘ai dans ma collection, sous le nom de Ph. saharanpu-
Fig. 10. Physcomitrium subeurystomum.
a , b, c, feuilles X 13; d, sommet d’une feuille X 138; e, capsule videX 13.
rense C. Müll, ms., une Mousse de l’Himalaya, communique par
M. le Dr. Levier, qui, par le port, les dimensions et la forme
de la capsule, se rapproche beaucoup du Ph. subeurystomum , mais
s’en distingue cependant par ses feuilles plus fortement dentees,
formees de cellules plus courtes, et par sa capsule ne presentant
vers l’orifice qu’une ou deux rangees peu distinctes de cellules
dilatees transversalement.
42. Entosthodon Buseanus Doz. et Molk. Brvol. iav. I, r».31.
tab. XXII.
Tamsui (sub no. 82 parcissime; c. fruct.).
Distrib. : Java, Ceylon, Nilgherris.
J’ai pu comparer cet echantillon ä un petit specimen du type
javanais, obligeamment communique par M. Fleischer. Je pos-
sede aussi des exemplaires recoltes dans les monts Nilgherris par
Perrottet; sur ces derniers specimens, les feuilles sont plus lon-
guement acuminees et la nervure s’avance plus pres du sommet
que sur ceux de Java et de Formose.
108
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
Bartramiaceae.
43. Philonotis setschuanica (C. Müll.) Par. Ind. bryol. Suppl.
p. 268. {Bartramia setschuanica C. Müll. in Nuov. Giorn. bot. ital.,
nuov. ser., IV, p. 250).
N ar. formosicci Card. var. nova. — A forma typica sinensi
foliis brevius subulatis capsulaque majore distincta.
Tamsui (no. 168; c. fruct.); Kelung (no. 180 in parte; ster.;
no. 185, c. fruct.; no. 194, ster.); Taitum (s. no.; ster.).
44. Philonotis socia Mitt. in Journ. Linn. Soc. 1864, p. 151.
Maruyama (no. 17; ster.).
Distrib.: Japon, Chine.
Petite forme paraissant bien appartenir ä cette espece, ä
feuilles plus etroites que dans le type, planes aux bords dans le
bas, etroitement revolutees vers le sommet. D'un autre cote,
cette forme se rapproche beaucoup des Pli. japonica (Sch.) Par.
et Tsanii (C. Müll.) Par., mais ces deux esjjeces ont les bords des
feuilles tout ä fait plans; en outre, la nervure de la premiere est
plus longuement excurrente, et les feuilles de la seconde sont plus
1 arges et d'un tissu plus lache.
45. Philonotis laxissima (C. Müll.) Bosch et Lac. Bryol. jav.
I, ]). 154, tab. CXXIV. [Bartramia laxissima C. Müll. Syn. Muse,
frond. I, p. 480).
Taitum (sub no. 70 parce; c. fruct.); Kushaku (no. 123; ster.);
Kelung (s. n.; ster.).
Distrib.: Java, Sumatra, Banca, Amboine, Assam, Mada-
gascar.
Le no. 123 est une forme plus robuste, ä feuilles plus rap-
prochees, identique au no. 174 des Musci Archipelagi indici.
46. Philonotis radicalis (Pal‘ Beauv.) Brid. Bryol. univ. II,
p. 16. ( Bartramia radicalis Pal. Beauv. Prodr. p. 44).
Tamsui (no. 82; c. pedicell.); Kushaku (no. 196; ster.).
Distrib.: Etats-Unis du Sud, Coree.
47. Philonotis palustris Mitt. in Journ. Linn. Soc. 1864,
p. 150.
Sine loco (Oldham).
Distrib.: Chine, Japon.
Bryaceae.
48. Wehera scabridens (Mitt.) Jaeg. Ad. I, p. 592. ( Bryum
scabridens Mitt. in Journ. Linn. Soc. 1864, p. 151).
Taitum (nos. 25, 46; c. fruct.); Kelung (no. 175; c. fruct.).
Distrib.: Japon.
Cette espece est extremement voisine du W. flexuosa (Harv.)
Mitt., de l’Himalaya. Mitten dit lui-meme du W. scabridens :
„closely resembling B. flexuosum Harvey“, mais il n’indique pas
les caracteres qui permettent de separer ces deux Mousses. Or,
ces caracteres semblent se reduire ä'bien peu de chose: la plante
de Finde parait avoir seulement les feuilles im peu plus etroites,
Cardot, Mousses del'ileFormose.
109
plus longuement acuminees et legerement revolutees d'un cöte
dans le bas; mais je doute fort que ces differences soient con-
stantes, et je pense que le W. scabridens devra etre reuni au W.
flexuosa.
■49. Brachymenium exile (Doz. et Molk.) Boscli et Lac. Bryol.
jav. I, p. 139. ( Bryum exile Doz. et Molk, in Ann. sc. nat. 1840,
p. 300, et Musci frond, ined. Arch. ind. p. 13, tab. Y. Bryum
Weissiae Mitt. Musci Ind. Orient, p. 68).
Tamsui, ä terre, autour de la gare (no. 104; c. fruct.); Ma-
ruyama (no. 16 in parte; ster.).
Distrib.: Java, Sumatra, Ceylan, Nilgherris, Hinialaya.
M. Fleischer (Die Musci der Flora von Buitenzorg, II. p.
507), s'exprime ainsi au sujet du B. exile: „Ob unsere Pflanze mit
B. Weissiae Hook, in Ic. pl. rar. t. 19, f. 1 identisch ist, ist nach
der, obgleich sehr schlechten Zeichnung, nicht wahrscheinlich
(das Blatt ist ganz verschieden); daß sie aber mit B. Weisiae
Mitt. in M. Ind. or. p. 68 ganz übereinstimmt, konnte ich an
Originalen konstatieren. Ich muß also vorläufig unentschieden
lassen, ob B. exile mit B. Weisiae. Hook, identisch ist, da mir
Originale von Hooker nicht vorliegen. u
N'ayant vu ni l'original, ni meme la plan che de Hooker,
moins encore que M. Fleischer je ne puis me prononcer au
sujet de l'identite possible du B. exile et du Bryum Weisiae
Hook.; mais j‘ai constate que.tous les echantillons qui figurent
dans mon lierbier sous le nom de Brachymenium Weisia , de
l'Himalaya, des Nilgherris et de Ceylan, ne different en rien du
B. exile. de 1' Archipel malais, ce qui confirme l’observation de
M. Fleischer.
Mitten donne comme synonymes de son Bryum Weissiae :
Brachymenium bryoides Schw. tab. CXXXY; Bryum exile Doz.
et Molk. Muse. Arch. Ind. tab. V ; Bryum nepalense Spreng., C.
Müll. Syn. I, p. 311. Les figures de la planche CXXXY de
Scliwaegrichen conviennent bien au Brachymenium exile] mais
je ferai remarquer que le Brachymenium bryoides et le B. nepalense
sont decrits comme monoiques, tandis que le B. exile est clioique.
Tous les echantillons de l’Inde que j'ai examines m’ont paru
dioi’ques; de sorte que je me demande si les descriptions de
Schwaegri dien et de C. Müller ne sont pas inexactes en
ce qui concerne le mode d'inflorescence.
Le Bryum Weissiae est attribue tantöt ä Hooker, tantöt ä
Harvey, tantöt aux deux ä la fois; Mitten ecrit: Weissiae, M.
Fleischer: Weisiae, C. M ii 1 1 e r, J a e g e r, le general Paris: Weisia,
enfin M. Brotjherus: Weissia. N’ayant pas ä ma dispositxon l’ou-
vrage de Hooker (Icon. pl. rar.), j'ignore quelle est rorthographe
correcte’ de ce nom, et de quelle signature il convient de le faire
suivre.
50. Anomobryum nitidum (Mitt.) Jaeg. Ad. I, p. (504. ( Bryum
nitidum Mitt. Musci Ind. Orient, p. 67).
Kushaku (no. 121; c. fruct.).
Distrib.: Himalaya, Ceylan.
110
Cardot, Mousses del’ile Formose.
Forme ä tiges plus courtes et ä tissu un peu plus lache que
sur les echantillons que je possede du Sikkim.
51. Bryum argenteum Linn. Sp. pl. p. 1120 (1753).
Kusliaku (no. 118; c. fruct.).
Distrib.: espece cosmopolite.
52. Bryum japonense (Besch.) Broth. in Engl, et Prantl, Nat.
Pflanzenfamil. Musci, p. 576. (Brachymenium japonense Besch, in
Ann. sc. nat. [Bot.], 1893, p. 340).
Taitum, bords des torrents (no. 37 ; c. fruct.); Tamsui (nos. 78,
172, 173; c. fruct.); Kelung (no. 180; c. fruct.).
Distrib.: Japon.
Bescher eile dit de la nei'vure de cette espece: „costa . . .
infra acumen obtusum evanida“, mais le plus souvent eile at-
teint le sommet, ou le depasse meme legerement en un tres court
mucron.
53. Bryum (?) taitumense Card. sp. nova. — Dense ces-
pitosum, obscure viride, habitu B. capillari et B. eleganti sub-
simile. Caulis basi fusco-radiculosus, erectus, plerumque simplex,
1 — 2 centim. altus. Folia sicca appressa, plus minus distincte
torquescentia, madida patentia,
subaequaliter disposita, parum
concava, e basi breviter decur-
rente late ovato-lanceolata, bre-
viter acuminata, nervo excur-
rente longe cuspidata, media
superioraque 1,75 — 2,25 millim.
longa, 1 — 1,2 lata, inferiora
minora,omnia marginibus ebasi
longe angusteqixe revolutis,
superne planis, apicem versus
remote et obsolete subdenticu-
latis sinuosisve, costa lutes-
cente vel dilute ferruginea, basi
75 — 100 p ci’assa, sensim atte-
nuata, in aristam laevem vel
sublaevem longe excedente,
cellulis inferioribus rectangulis,
superioribus oblongo-hexagonis
rhomboidalibusve, 3 — 6-longi-
oribus quam latioribus, omni-
a. b
Fig. 11. Bryum (?) taitumense.
. feuilles X 13 ; c, sommet d’une feuille u A. . . i • t j •
J 13g bus xitriculo prnnoi’dxali di-
stinctissimo, marginalibus longe
linearibus, lutescentibus , 1 — 2-seriatis, limbum angustum sed
distinctum efformantibus. Caetera desunt,
Taitum (no. 39; ster.).
Cette Mousse, par son port, rappelle assez le B. capillare L.
et le B. elegans Nees, d’Europe; eile diffei’e de ces deux especes
par ses feuilles ovales-lanceolees, non spathulees, plus courtes que
celles du B. capillare , moins concaves que celles du B. elegans ,
C a r d o t , Mousses de l'ile F ormose.
111
et, de plus, ä bords revolutes, et formees de cellules plus allon-
gees. Elle se rapproche aussi du Brachymenium clavulum Mitt.,
du Japon et de Coree, mais s'en distingue par sa tadle plus ro-
buste, ses tiges plus elevees, ses feudles non spathulees, entieres
ou ä peine subdenticulees, etc. En l’absence de la fructification,
il est impossible de decider si cette espece est un Bryum ou un
Brachymenium.
54. Bri/um leptocaulon Card. sp. nova. - — Cespites den-
sissimi, vinosuli, basi terra obruti. Caulis tenuis, erectus, strictus,
rigidulus, fragüis, simplex vel parce divisus, 2 — 4 centim. altus.
Folia sicca erecta, subappressa, difficde emollienda, madida-erecto-
patentia, aequaliter disposita, e
basi decurrente oblongo-lanceo-
lata, sensim acuminata, costa ex-
currente cuspidata, 1,5 — 2 millim.
longa, 0,6 — 0,65 lata, marginibus
e basi longe et anguste revolutis,
superne planis et remote denticu-
latis,vel subintegris, costa rubro-
ferruginea, basi 70 — 100 u crassa,
sensim attenuata, in cuspidem
validam integram vel parce den-
ticulatam plus minus longe exce-
dente, cellulis oblongis, rhomboi-
dalibus subhexagonisve, margina-
libus anguste linearibus, pro more
biseriatis, inferioribus rectangulis
vel subrectangulis, infimis ruben-
tibus. Caetera ignota.
Kelung (no. 90; ster.).
Cette espece nouvelle appar-
tient evidemment au groupe du
B. pseudotriquetrum Schw. Elle Fig 12 Bryum ieptocauion.
differe des petites formes greles a, b, c, feuillesXl-5 : <h une de ces feuilles
de celui-ci par ses feudles plus X26; e, sommet d'une feviille X 138.
etroites, plus longuement acumi-
nees, ä bords moins longuement revolutes, plans dans le tiers su-
periem’. Deux especes de l’Amerique du Nord, le B. haematophyllum
Kindb. et le B. alpiniforme Kindb., ont aussi quelques rapports
avec le B. leptocaulon , mais tous deux ont les feudles plus larges
et plus etalees; en outre, dans le B. haematophyllum les bords
sont revolutes de la base au sommet et la nervure est ä peine
excurrente, et dans le B. alpiniforme , l’acumen des feuides est
large et court, les cellules plus courtes, les bords entiers, etc.
55. Bryum ramosum (Hook.) Mitt. Musci Ind. Orient, p. 75.
(. Mnium ramosum Hook, in Lond. Journ. of bot. 1840, II, p. 11,
et Icon. pl. rar. tab. XX, fig. 2. Bryum nilgheriense Mont, in C.
Müll. Syn. Muse, frond. I, p. 255, et Syll. p. 32!).
Kelung (no. 91 ; ster.).
112
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
Distrib.: Java, Ceylan, Nilgberris, Coorg, Nepaul.
Forme legerement plus robuste que les echantillons que je
possede de binde et de Java et ä nervure un peu plus brieve-
ment excurrente, mais d’ailleurs bien identique sous tous les autres
rapports.
Mn iaceae.
5G. Jlnium formosicum Card. sp. nova. — Robustum, vi-
ride. Caulis crassus, repens, radiculosus, 4 — 5 centim. longus,
ramis erectis vel ascendentibus. Folia remotula, sicca undulato-
crispata, madida patentia patulave, maxima, basi anguste decur-
rentia, late ovata vel elliptico-oblonga, 5 — 9 millim. longa, 3,5
ad 4 lata, apice rotundato, nonnunquam retuso, marginibus planis
Fig. 13. Mnium formosicum.
a, b , c, feuilles X t 1 2 ; d, tissu marginal d’une f euille X 60 ; e, tissu du
sommet X 60.
denticulatis, dentibus inaequalibus patulis, interdum brevissimis,
obtusis et subvesiculosis, costa basi 300 — 500 [/ crassa, sensim
attenuata, subcontinua vel plus minus longe ab apice dissoluta,
rete laxo, cellulis magnis liexagonis, marginalibus quadratis, ob-
longis vel breviter sublinearibus, 1—3 seriatis, limbum lutescentem
plus minus distinctum efformantibus. Caetera ignota.
Kushaku (s. no. parcissime; ster.).
J’ai trouve seulement quelques brins de cette belle espece
au milieu d’im melange d’ autres Mousses. On peut la comparer
aux: M. spathulatum Mitt. et vesicatum Besch., du Japon, mais
eile s’en distingue au premier coup d’oeil par ses feuilles plus
grandes, d’un tissu beaucoup plus lache, et par son margo forme
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
113
de 1 ä 3 series de cellules läches, courtes, souvent carrees, or-
dinairement plus larges que les cellules submarginales.
Folytrichaceae.
57. Pogonatum inflexum (Lindb.) Jaeg. Ad. I, p. 725. (Poly-
trichum inflexum Lindb. Not. ur Sällsk. Fauna et Fl. fenn. För-
liandl. IX, p. 100).
Taitum (no. 46 in parte; c. pedicell. vet. et pl. masc.).
Distrib.: Chine, Japon.
Cette espece se distingue du P. aloides (Hedw.) Pal. Beauv.
par les cellules marginales des lamelies qui, vues sur une section
transversale de la feuille, sont sensiblement dilatees, planes ou
legerement emarginees au sommet. Dans la Revue bryologi-
que, 1900, pp. 60 — 61, et dans The Linnean Society’s Jour-
nal (Bot.), XXXIV, p. 463, M. Salmon parle d’echantillons de
Fig. 14. Oedicladium fragile.
a , b, feuilles X 13; c, cellules alaires et supraalaires X —70 ; d, tissu vers
le milieu X 270.
P. aloides de Chine et du Japon ayant les cellules marginales des la-
melies dilatees: ä mon avis, il serait preferable de rapporter ces
echantillons au P. inflexum plutot qu’au P. aloides. Une autre
espece du Japon, le P. akitense Besch., ne differe du P. inflexum
que par les cellules marginales des lamelies moins dilatees, mais
plus nettement emarginees et meme canaliculees, et par son
pedicelle plus court. II est possible, d’ailleurs, que le P. inflexum
et le P. akitense ne soient que des races orientales du P. aloides.
La denticulation des feuilles est assez variable dans le P. inflexum ;
les dents sont plus ou moins nombreuses et plus ou moins sail-
lantes.
Leucodontaceae.
58. Oedicladium fragile Card. sp. nova. — Cespites
molles, lutescenti-virides, nitiduli. Caulis tenuis, repens, radi-
8
Beihefte Bot. Contralbl. Bd. XIX. Abt. IT. Heft 1.
114
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
culosus, ramis numerosis, erectis vel ascendentibus, mollibus,
subturgidis, breviter cuspidatis, 1,5 — 2 centim. longis. Folia
dense conferta, erecto-patentia, concava, fragillima, oblongo-
lanceolata, sensim in acumen longissimum angustum, saepe
effractum attenuata, 4 — 5 millim. longa, 0,7 — 1 lata, marginibus
involutaceis superne subconniventibus remote serrulatis, sinuosis
integrisve, nervis gemellis brevibus, cellnlis angustis, linearibus,
parietibus incrassatis porosisque, alaribus brevioribus, distinctis,
ovatis oblongisve, fnseis. Caetera desiderantur.
Kelung (s. no. ; ster.).
Espece se rapprochant de Y Oe. Warburgii C. Müll., de l’ile
Celebes, par ses feuilles insensiblement retrecies et poui-vues de
cellules alaires distinctes; en differe par son port moins robuste,
ses feuilles tres fragiles, se dechirant facilement, ä acumen encore
plus long, souvent brise, et par les cellules du tissu foliaire a
parois plus epaissies.
Ncckcraceae.
59. Garovaglia Fauriei Broth. et Par. in Bull, de l’herb.
Boissier, 2“!me ser., II, p. 925.
Kusliaku (nos. 119, ster., 134, c. fruct,).
Distrib. : Japon.
La fructification de cette Mousse n’etait pas encore decrite.
Le pedicelle, long de 3 ä 4 millimetres, est un peu courbe, lisse;
la capsule, emergente, est inclinee ou subhorizontale, oblongue-
subcylinclrique , longue, sans l’opercule, de 1,5 ä 2 millimetres,
large de 0,5 a 0,6; opercule rostre; coiffe glabre; dents de l’exo-
stome rougeätres; pas de membi’ane ä l’endostome; segments
tres etroits, ciliformes. Par les caracteres du sporogone comme
par ceux de Tappareil vegetatif, le G. Fauriei se rapproclie
extremement du G. elegans (Doz. et Molk.) Hpe., de l’Archipel
malais; il s’en distingue par son port plus trapu et plus robuste,
ses feuilles plus rapprochees, plus brusquement acuminees, et ses
feuilles perichetiales brievement acuminees ou tronquees et inci-
sees au sommet.
60. Garovaglia crassiuscula Card. sp. nova, — Dioica?
cespitosa, sordide viridis, nitidula. Caulis repens, ramis erectis,
turgidulis, subteretibus, obtusis, 1 — 2 centim. longis. Folia sicca
subimbricata, madida patentia, mollia, e basi subcordata late
ovata, valde cochleariformia, 2 — 3 millim. longa, 0,8 — 1,5 lata,
raptim in acumen angustum strictum, plus minus elongatum
constricta, marginibus superne valde inflexis, in acumine remote
serrulatis, caeterum integris, costa simplici, tenui, ad 3/4 evanida,
cellulis angustis, linearibus, parietibus sat crassis et plus minus
porosis, infimis aurantiis, alaribus distinctis, brevibus, parietibus
valde incrassatis, auriculas minutas excavatas efformantibus. Folia
perichaetialia erecta, convoluta, minus abrupte constricta, basi
laxius reticulata. Capsula immersa, subsessilis, ovata, 1,5 millim.
longa, 1 millim. crassa, operculo conico. Exostomii dentes lutes-
centes, in linea divisurali plus minus pertusi. Endostomium et
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
115
calyptra desiderantur. Floribus masculis haud visis dioica
videtur.
Kelung (no. 88; c. fruct.).
Se rapprochant du G. Schmidii (C. Müll.) Par., des Nilgheri’is
et de Ceylan, par la forme et le tissu des feuilles, cette espece
en reste bien distincte par
sa capsule immergee, ses
rameaux moins epais, son
port moins robuste, sa ner-
vure plus longue, et ses
feuilles pourvues de petites
oreillettes excavees, formees
de cellules orangees, ä pa-
rois tres epaissies.
61. Papillaria helmin-
toclada C. Müll, in Nuov.
Giorn. bot. ital. nuov. sei'.
III, p. 113.
Taitum (no. 166; ster.).
Distrib.: Chine, Japon.
Cette Mousse est bien
voisine du P. Miqueliana
(C. Müll.) Ren. et Card.
(. Meteorium polytrichnm Doz.
et Molk.), de 1’ Archipel ma-
lais; eile en differe seule-
ment par ses feuilles plus
brusquement contractees et ,
plus largement anondies a , ^ feuilles X 13; c, cellules alaires et
dans le haut, et par ses supraalaires X 138; d, tissu vers le milieu
cellules plus courtes et ä X 270; e, capsule et periclieze X 13.
parois plus epaisses. Elle
forme, avec cette espece, le P. hdmintocladula Card., de Coree,
et le P. Buchanani (Brid.) Besch., de Finde et du Yunnan, un
groupe d’especes si etroitement apparentees qu'il est vraisemblable
que ce ne sont que des races regionales derivant d'un meine
type.
62. Papillaria pendula (Sulliv.) Ren. et Card. Musci Amer.
sept. p. 45. (Meteorium ? pendulmn Sulliv. Musci and Hep. of the
Un. St. p. 81, et Icon. Muse. p. 117, tab. 73. Neckera capil-
liramea C. Müll, in Bot. Zeit, 1859, p. 237! Papillaria capil-
liramea Jaeg. Ad. II, p. 168! Floribundaria capillirarnea Fleisch.
Musci. frond. Arch. indici, no. 234!)
Taitum (nos. 40, 56; ster.).
Distrib.: Louisiane, Chine, Japon, Java.
J'ai eu Foccasion d’expliquer ailleurs (Bull. Acad. Geogr.
bot. 1904, p. 83) que le Neckera capillirarnea C. Müll., de Java,
est la meine chose que le Meteorium pendulum Sulliv., de la
Louisiane. Le R. P. Bodinier Fa recolte en Chine, dans le
Kouy-Tcheou, et j’en possede plusieurs ecliantillons du Japon.
116
Cardot, Mousses de l'ile Fonnose.
qui ont ete rapportes au PapUlaria Wallichii (DC.) Ren. et Card.
(Faurie, ser. 2, nos. 1147, 1182, 1613). Les specimens de For-
niose, de Cliine, du Japon et de Java sont completement iden-
tiques a ceux de l'Amerique du Nord. L'aire de dispersion de
cette espece rappelle donc celle de YAnomodon Toccoae Sulliv.
(= A. devolutus Mitt.).
Le Papillaria Wallichii de Java et de Sumatra (notamment
le no. 1563 des recoltes de M. Massart) differe du P. pendula
par son port plus robuste, ses rameaux etales, subcomprimes, ses
feuüles plus larges, son tissu plus serre et plus papilleux. II est
impossible d'affirmer que c’est bien la meine plante que Y Hypnum
Wallichii De Cand., du Nepaul; seul, l’examen d’un echantillon
authentique de la Mousse de De Candolle permettrait de se
prononcer avec certitude ä cet egard. — La plante javanaise
que, dans ma Contribut ion ä la flore bryologique de Java,
j'ai rapportee avec doute au P. capilliramea (nos. 1253 in parte
et 1134 des recoltes de M. Massart), est une espece bien dif-
ferente, que M. Fleischer a nommee Meteorium filirameum.
63. Trachypus bicolor Reinv. et Hornscli. in Nov. Act. Acad.
Leop. NIY, II, p. 708, tab. XXXIX.
Var. hispidus (C. Müll.) Card. ( Neckera hispida C. Müll, in
Bot. Zeit. 1854, p. 579. Meteorium liispidum Mitt. Musci Ind.
Orient, p. 89. PapUlaria hispida Jaeg. Ad. II, p. 178. Trachy-
pus hispidus Par. Ind. bryol. ed. 1, p. 1303).
Sine loco (ster.).
Distrib.: Nilgherris, Ceylan.
Var. rigidus (Broth. et Par.) Card. ( Trachypus rigidus Broth.
et Par. in Bull, de Iherb. Boissier, 2itme ser., II, p. 926).
Taitum (no. 161 in parte; ster.); Kelung (nos. 181 in parte,
182 in parte; ster.); sine loco; ster.
Distrib.: Japon.
Le type existe dans FHimalaya et dans F Archipel malais;
une forme peu differente croit dans le Schen-Si (Chine cen-
trale).
Je considere le T. bicolor comme un type tres polymorphe,
englobant le PapUlaria sinensis C. Müll. (T. sinensis Par.), le
T. hispidus (C. Müll.) Par. et le T. rigidus Broth. et Par. Les
differences qui existent entre ces diverses formes sont peu im-
portantes et tres peu stables, et n'affectent guere que les di-
mensions et le port des plantes. Le T. hispidus , des Nilgherris
et de Ceylan, differe du T. bicolor type , de Java, par ses di-
mensions plus fa-ibles, ses tiges et ses rameaux plus courts, ses
feuilles plus courtes et moins larges ä la base; il n’y a pas de
difference appreciable dans le tissu. Certains echantillons restent
indecis entre le T. hispidus et le T. bicolor. Bien que Müller
affii’me que son Neckera hispida soit tres distinct du T. bicolor ,
il n'indique aucun caractere plus precis que ceux que je viens
de signaler, et il est encore plus vague ä l’egard du T. sinensis ,
du Schen-Si, qui, düpres les echantillons originaux qu’a eu
C a r cl o t , Mousses de l’ile F ormose. 117
l’amabilite de me communiquer M. le Dr. Le vier, ne differe
pas du T. bicolor. Le T. rigidus Broth. et Par., dont j'ai pu
egalement examiner un specimen authentique, est une petite
forme que le general Paris compare au T. liumilis Lindb., mais
qui a beaucoup plus de rapports avec le T. hispidus, auquel eile
se relie par des transitions insensibles.
II existe encore dans l'Himalaya une autre Mousse bien
voisine du T. bicolor : c’est le T. subbicolor C. Müll., dont, je
crois, la description n'a jamais ete publiee. Plus grele que le
T. bicolor type, avec des feuilles plus espacees et plus etalees,
eile s’en distingue en outre par sa capsule plus petite et plus
courte, globuleuse ou subglobuleuse. J'en possede deux eclian-
tillons du Sikkim; l'un est le no. 843 de Hooker et Thomson1).
Enfin, le T. Nietneri (C. Müll.) Par., de Ceylan, dont le Systeme
vegetatif parait, ä en juger du moins d’apres la description, bien
semblable ä celui du T. bicolor , en differerait par sa capsule plus
petite, portee sur un pedi-
celle tres court; je n’en ai
pas encore vu d’echantillon.
64. Trachypus flac-
cidns Card. sp. nova. —
Viridis, mollis, laxe de-
presso-cespitosus. Caulis
3 — 4 centim. longus, irre-
gulariter pinnatus , ramis
inaequalibus , obtusis, com-
pressis. Folia sicca crispa-
tula, madida complanato-
patentia, e basi rotundata
exauriculata ovato - lanceo-
lata, sensim in acumen bre- a\h' fei!illes X 26; c tissu marginal dans
• i j • i "po<i tiG moyenne cLg lft iGuill© .v
viusculum, latiusculum, un- r
dulatum attenuata, cavius-
cula, vix plicatula, 1,2 — 1,7 millim. longa, 0,6 — 0,8 lata, margi-
nibus planis, fere e basi minute serrulatis, costa tenui, in acu-
mine dissoluta, cellulis superioribus oblongis vel sublinearibus,
cldorophyllosis, parietibus angustis, dorso 3 — 5 papillis minutis
seriatim notatis, inferioribus laxioribus, breviter linearibus, pellu-
cidis, minus papillosis, parietibus crassiusculis, haud porosis, in-
fimis laevibus, alaribus brevioribus parum distinctis. Caetera
desunt.
Kushaku (no. 139; ster.).
Bien distinct des T. crispatulus Mitt. et declinatus Mitt., de
l’Himalaya et de 1' Archipel malais, par ses dimensions plus
faibles, ses feuilles non o\i ä peine plissees, moins fortement
') Des echantillons steriles, reeoltes par Perrottet dans les Nilgherris
et fig-urant dans mon herbier, ont ete rapportes par Bescherelle au T.sub
bicolor , mais leur port plus trapu et leurs feuilles rapprocliees et dressees
doivent les faire rattacher de preference .an T. hispidus.
118
C a r d o t , Mousses de l'ile F ormose.
dentees, terminees par un acumen plus large et plus court, par
les cellules du tissu foliaire plus allongees, sublineaires, plus
chloropliylleuses , portant cliacune de 3 ä 5 papilies tres fines,
saillantes sur la face dorsale, enfin par les parois des cellules
inferieures non poreuses.
65. Meteorium horridum Mitt. ms. — Dioium? lutescens
vel lutescenti-viride, nitidum, robustum, speciosissimum. Caulis
validus, 10 — 15 centim. longus, valde flexuosus, apice interdum
attenuatus, ramis remotis, inaequalibus , patulis, obtusis. Folia
maxima, rigida, e basi amplexante erecta, late cordato-auriculata
in acumen longissimum angustum, horride patulum vel reflexum,
loricatum, serratum, saepe effractum producta, 6 — 9 millim. longa,
1.25 — 1,6 lata, marginibus planis inferne minute, superne validius
denticulatis, costa tenui in acumine evanida, cellulis omnibus
angustis, linearibus, parietibus valde incrassatis, praecipue ad
Fig. 17. Meteorium horridum.
a , h. feuilles X 9; c, tissu de la feuille, vers le milieu X -10, d, sommet
d’une feuille X 270.
extremitates cellularum porosis, cellulis inferioribus laevissimis,
superioribus dorso plus minus distincte papillosis. Folia perichae-
tialia caulinis multo minora. Capsula in pedicello crasso, laevi,
circa 3 millim. longo, erecta, siccitate basi attenuata, subturbinata,
ore dilatata, operculo convexo, oblique rostrato.
Taitum (no. 164; ster.); Kelung (no. 182 in parte; ster.).
Distrib. : Bliotan.
Cette magnifique espece ne peut etre confondue avec aucune
autre. Son port robuste, ses feuilles raides, terminees par une
longue pointe loriforme, tres etalee ou meine reflechie, et son
tissu forme de cellules ä parois tres epaissies et fortement
poreuses, permettent de la reconnaitre au premier coup d'oeil.
Par la forme et le tissu des feuilles, eile rappelle les Prionodon ,
mais son port est tres different.
II y a plus de vingt ans que j’ai requ du Jardin botanique
de Bruxelles un echantillon de cette espece provenant du Bho-
C a r d o t , Mousses de File Formose.
119
tan, sans nom de collecteur. Malgre toutes mes recherches, je
ne l'ai vne decrite ni nieme mentionnee dans aucnn onvrage. II
est donc probable qu’elle est restee jusqu’ ici ä l’etat de nomen
nudum ; aussi ai-je cru bon d’en publier la description et de la
ligurer. Les beaux exemplaires que j’ai requs de l'abbe Faurie
sont steriles; j’ai decrit le sporogone d’apres l’unique capsule du
specimen du Bliotan figurant dans ma collection.
66. Meteorium subdivergens Broth. in Hedwigia, XXX VI II.
p. 227.
Taitum (nos. 22, 24, 161, 170; ster.); Kushaku (no. 133 in
parte; ster.); Kelung (no. 182, ster.).
Distrib.: Japon, Chine.
Cette espece se distingue du M. divergent Mitt. de l’Hima-
laya, par les cellules du tissu foliaire plus courtes, ovales ou
elliptiques, ä parois plus epaisses. Ces cellules portent ordinaire-
ment au milieu une papille assez distincte. Mitten attribue au
M. divergens des cellules lisses, mais sur les echantillons de cette
espece que je possede, eiles sont distinctement papilleuses, comme
celles du M. subdivergens.
67. Meteorium reclinatum (C. Müll.) Mitt. Musci Incl. Orient,
p. S7. ( Pilotrichum reclinatum C. Müll, in Bot. Zeit. 1854, 572).
Kuanania (Warburg).
Distrib.: Nilglierris, Ceylan, Java, Celebes.
68. Meteorium pensile Mitt. in Ti’ans. Linn. Soc. (Bot.) ,1891,
p. 172.
Taitum (no. 33; ster.).
Distrib.: Japon.
J’ai pu comparer la Mousse de Formose ä un brin du type
japonais, communique par l’herbier de Kew.
Le M. kiusiuense Broth. et Par. me parait n’etre qu’une
variete du M. pensile , caracterisee par son port plus robuste, ses
rameaux plus epais et ses feuilles plus grandes et plus larges.
69. Meteorium retrorsum Mitt. Musci Ind. Orient, p. 90.
Taitum (no. 160; ster.).
Distrib.: Ceylan, Japon.
Cet echantillon est bien identique ä un petit specimen de la
plante de Ceylan (Thwaites, no. 192), qui m’a ete communique
jadis par Bescherelle. Le M. retrorsum existe aussi au Japon,
d’oü j’en possede dans ma collection deux specimens, tous deux
etiquetes par erreur: Pap Maria aurea ; Fun est le no. 1482 de
Wichura, l’autre le no. 1611 (ser. 2), de 1‘abbe Faurie. Le veri-
table Papillaria aurea se rencontre egalement au Japon, oü il a
ete signale par Bescherelle sous le nom de: Meteorium aureurn
(Griff.) Mitt. forma japonica (Savatier, no. 627); c’est bien un
Papillaria , ä cellules couvertes de papilles tres fines et tres
denses, rendant le tissu obscur. Le Meteorium retrorsum , au
contraire, n’est nullenrent un Papillaria , bien que Jaeger et
Sauerbeck l’aient place dans ce genre. Le tissu est translucide,
peu papilleux; c’est un vrai Meteorium , extremement voisin du
120
C a r d o t , Mousses de l’ile F ormose.
Äf. pensile Mitt., dont il differe seulement par ses feuilles en
general plus longuement et plus finement acumines, plus distincte-
ment papilleuses, ä bords ondules et ordinairement reflechis ä la
naissance de l'acumen , garnis de dents plus fort es, tres etalees
et meine recourbees. Je ne suis pas sür que ces caracteres soient
constants, car sur le no. 1611 des recoltes de l'abbe Faurie, j'ai
trouve des feuilles dont les unes correspondent bien ä celles du
M. retrorsum , tandis que d’autres ressemblent davantage ä celles
du M. pensile. Aussi ne serais-je pas surpris si l’on devait
plus tard reunir ce dernier comine variete au M. retrorsum.
70. Meteorium liagelliferuni Card. sp. nova. — Lutes-
cens, nitidulum. Gaulis repens, irregulariter pinnatus, ramis sub-
fasciculatis. longe attenuatis, flagellas tenuissimas, capillares, mi-
cropliyllas emittentibus. Folia
undique patentissima, oblongo-
lanceolata, plicatula, in acumen
elongatum, angustum, acutum,
semitortum producta. 1,75 — 2
millim. longa, 0,5 — 0,7 lata,
marginibus planis ubique rni-
nute serrulatis
costa tenui ad 2
nida, cellulis perangustis, lon-
gissime linearibus, parietibus
pallidis incrassatis, utriculo
primordial i distincto, dorso
papilla singula minuta medio
notatis, infimis brevioribus,
parietibus lutescentibus, poro-
sis , alaribus distinctis ovatis
vel subquadratis, auriculas
parvas lutescentes, aliquid ex-
cavatas efformantibus. Folia
flagellarum multo minora et
angustiora, appressa, piliformi-
acuminata, costa brevi vel
obsoleta. Caetera ignota.
Kusliaku (no. 199; ster.l
Par son tissu serre, for-
me de cellules tres allongees
et fort etroites, cette Mousse
se rapproclie du il/. compressirameum Ren. et Card., de l'Hima-
laya, ainsi que de l’espece suivante, mais eile s'en distingue par
ses rameaux non comprimes, ses feuilles tres etalees dans tous
les sens, moins fortement denticulees, pourvues de petites oreillet-
tes legerement excavees, plus apparentes, et enfin par la presence
de flagelles allongees, tres fines, capillaires. Elle differe en outre
du M. Levieri par ses feuilles rameales moins longuement
subulees.
papillosisque,
fs vel z/i eva-
Fig. 18. Meteorium flagelliferum.
a , b. c, d, feuilles rameales X 13; e, f,
feuilles des flagelles X 13; g, tissu
basilaire d’une feuille rameale X 138;
h, tissu marginal, dans la partie moy-
enne X 270; i, tissu au milieu d'une
feuille rameale X 270.
C a i d o t , Mousses de l'ile Formose.
121
que ceux
generale-
71. Meteorium Levieri Ren. et Card, in Bull. Soc. bot. de
Belg. XLI, 1 iöre part., p. 78.
Taitum (no. 32; ster.).
Distrib.: Himalaya, Japon.
Les specimens provenant de Formose, de meme
recoltes ä Ichifusa (Japon), par M. l’abbe Faurie, ont
ment les feuilles rameales un peu plus larges ä la base que celles
de la forme du Sikkim; il n’est cependant pas douteux qu’ils
appartiennent bien ä la meine espece.
On peut comparer le 31. Levieri ä V Aerobryum prostratulum
C. Müll., des Philippines; celui-ci a les tiges plus courtes, les
feuilles legerement ondulees dans le liaut, le tissu foliaire moins
serre, les papilies plus grosses et plus saillantes, etc.
72. Meteorium Parisii
Card. sp. nova. ( Aerobryum
Ferriei Par. in Bull, de l'herb.
Boissier, 2i®meser., II, 926 ( no -
men solnm)\ Faurie, ser. 2,
no. 1370! an Brotli. ms.??). —
Molle, lutescens vel lutescenti-
viride. Caulis primarius re-
pens , secundarius pendulus,
flexuosus, 12 — 20 centim. lon-
gus, laxe inordinate pinnatus,
ramis subcomplanatis, obtusis,
patulis, flexuosis, inaequali-
bus, brevibus elongatisve, sim-
plicibus vel parce ramulosis.
Folia mollia, laxe patentia et
subcompressa, concava, ovata
vel oblonga, in acumen elon-
gatum, undulatum, flexuosum,
sensim attenuatum, apice ca-
pillare sat subito constricta,
3,25 — 3,5 millim. longa, 0,75 —
1 lata, marginibus planis su-
perne undulatis, ubique minute
Fig. 19. Meteorium Parisii.
a — d, feuilles X 13; e, tissu marginal,
dans la moitie inferieure X 270; f,
tissu au milieu de la feuille X 270.
serrulatis, costa tenui, ad basin
acuminis evanida, cellulis inferioribus linearibus, superioribus
brevioribus, sublineari-rbomboidalibus, omnibus parietibus in-
crassatis, sinuatis porosisque, dorso papilla singula medio notatis,
infimis laevibus, alaribus brevioribus, ovatis, lutescentibus. Cae-
tera ignota.
Kusliaku,
sur
ster.); Tamsui (no.
(Faurie, ser. 2, no.
J’ai reQU
Broth., deux
certainement differentes, lun
no. 1612), l’autre d’Oshima
des arbrisseaux (nos. 131, 133;
Japon: lies Liou-Kiou, Osbima
les branches
171; ster.). —
1370; ster.).
de l’abbe Faurie, sous le nom d ' Aerobryum Ferriei
echantillons du Japon appartenant ä deux especes
provenant de Tsushima (ser. 2,
(ser. 2, no. 1370). C’est ce dernier
122
C a r d. o t , Mousses de l’ile F ormose.
qui est eite par le general Paris dans ses Musci japonici. Ne
sacliant lequel de ces deux specimens se rapporte au veritable
Aerobryum Ferriei (dont la description n‘a, d’ailleurs, jamais ete
publiee), j'avais prie M. Brot lier ns de me communiquer le type
de son espece, recolte par le B. P. Ferrie, egalement dans File
Oshima, de F Archipel des Liou-Kiou. Malheureusement, M. Bro-
therus n'a pu remettre la main sur l’echantillon en question.
I)’un autre cöte, le no. 1612 de Fabbe Faurie se trouve etre
identique avec le Papillaria Ferriei C. Müll., d'apres un exem-
plaire de cette derniere espece, provenant encore d’Oshima, que
je dois ä Fobligeanee de M. Brotherus; il en est de meme du.
no. 1369 de Fabbe Faurie, recolte egalement ä Oshima. Ce
Papillaria Ferriei C. Müll, n'a pas ete decrit non plus; il est
simplement mentionne dans une liste des recoltes du R. P.
Ferrie, publiee par le general Paris ä la suite de sa note
sur des Mousses du Japon. Ce n’est d’ailleurs nullement un
Papillaria , mais un Meteorium (ou un Aerobryum , si Fon admet
ce genre, qui ne me par alt pas pouvoir etre conserve).
Avant retrouve ces deux especes dans les recoltes de Fabbe
Faurie ä Formose, et etant oblige de les placer dans le meme
genre, j'ai pense qu'il etait preferable, afin d’eviter toute con-
f'usion, d'abandonner aussi bien le nom d1 Aerobryum Ferriei
Broth., que celui de Papillaria Ferriei C. Müll. Je nomine donc
l'une des deux especes Meteorium Parisii , et F autre M. assimile.
Le M. Parisii Card, peut etre compare au M. longissimum
Doz. et Molk., de F Archipel malais, et surtout ä sa var. tenue
Bosch et Lac.; il s'en separe par ses feuilles plus larges, plus
concaves, plus brusquement acuminees, et par les cellules moyen-
nes et superieures du tissu foliaire plus court es, ä parois plus
epaissies et plus poreuses.
73. Meteorium assimile Card. sp. nova. ( Papillaria
Ferriei C. Müll, in Bull, de l’herb. Boissier, 2iJme ser., II, p. 992
uomen solum] ! Faurie, ser. 2, no. 1369! „ Aerobryum Ferriei
Broth.“ Faurie, ser. 2, no. 1612!). — Molle, pallide lutescens vel
lutescenti-viride, habitu praecedenti sat simile. Caulis primarius
repens, secundarius prostratus vel pendulus, flexuosus, 6 — 15 cen-
tim. longus, parcissime et vage pinnatus, ramis inaequalibus,
patulis, complanatis, plumulosis, laxe foliosis. Folia remota, sub-
disticho-patula, haud vel vix caviuscula, e basi rotundata ovato-
vel oblongo-lanceolata sensim in acumen elongatum, angustum,
flexuosum. apice capillare producta, rarius breviter acuminata,
1.75 — 2.5 millim. longa, 0,5 — 0.6 lata, marginibus planis, superne
plus minus undulatis, fere e basi minute serrulatis, costa tenuis-
sima, ad medium vel ultra evanida, cellulis linearibus, elongatis,
parietibus angustis vel parum incrassatis, haud porosis, dorso
papilla singula medio notatis, alaribus paucis, brevioribus, minu-
tis, parum distinctis. Caetera ignota.
Taitum (no. 23; ster.) — Japon: lies Liou-Kiou, Oshima
(Ferrie; Faurie, ser. 2, no. 1369; ster.); ile Tsushima (Faurie, ser.
2. no. 1612; ster.).
C a r (1 o t , Mousses de l'ile Formose.
123
Differe de l’espece precedente par ses feuilles plus etalees,
plus etroites, planes ou ä peine concaves, par sa nervure plus
courte, par les cellules du
tissu foliaire toutes lineai-
res, plus allongees, ä parois
plus minces, non poreuses,
enfin par les cellules alaires
moins distinctes. On peut
le comparer aussi au AI.
longissimum ß tenue Bosch
et Lac., mais celui-ci est
beaucoup plus robuste et a
les feuilles du double plus
grandes et les cellules ä
parois un peu epaissies et
poreuses. Enfin VAerobryum Fig. 20. Meteorium assimile.
subpiligerum (Hpe.) C. Müll., a,b,c, feuilles x 13; d> tissu marginal, dans
de Madagascar. se rappro- la Partie moyenne d’une feuille X 270; e,
, , ° -1 1 . tissu au nulieu de la feuille < 210.
che beaucoup du Al. assi-
mile par les dimensions, la
forme et le tissu des feuilles; il en differe par ses tiges plus
regulierement pennees et par les feuilles terminees en un acumen
encore plus long et plus flexueux, et pourvues de cellules alaires
plus nombreuses et plus distinctes.
74. Pilot richopsis dentata (Mitt.) Besch. Bryol. jap. Suppl. in
Journ. de bot, XIII, no. 2. l Dendropogon dentatus Mitt. in Trans.
Linn. Soc, [Bot.], 1891, p. 170.)
Taitum (nos. 165, 167 ; ster.).
Distrib. : Japon.
75. Homalia ligulaefolia (Mitt.) Fleisch. Musci Arch. indici,
no. 191 ; non Bosch et Lac. Bryol. jav. II, p. 60, tab. CLXXX.
{Neckcra ligulaefolia Mitt. Musci Ind. Orient, p. 119).
Sine loco; c. fruct,
Distrib.: Ceylan, Japon.
.Les ecliantillons de Formose concordent bien, pour Tensemble
des caracteres, avec la plante de Ceylan distribuee par M. Flei-
scher dans ses Musci Arcliipelagi indici, sous le no. 191;
mais c'est une forme contractee, ä tiges plus courtes et ä
rameaux tres rapproches et tres nombreux {forma densiramea).
Le no. 1283 (ser. 2) des recoltes de l'abbe Faurie, provenant de
Yakushima (Archipel des Liou-Kiou , appartient aussi ä Y Homalia
ligulaefolia (Mitt.) Fleisch.
Cette espece differe de VH. squarrosula Fleisch., de Java {II. li-
gulaefolia Bryol. jav.), par ses feuilles plus comprimees, legerement
arquees, ä sommet jtlus ou moins acumine, et ä cellules superi-
eures ovales ou oblongues, non arrondies. La forme du sommet
des feuilles et celle des cellules superieures distinguent egalement
VH. ligulaefolia Fleisch, des H. flabellala (Dicks.) Bryol. jav.,
PL. scalpellifolia (Mitt.) Bryol. jav., et H. javanica (C. Müll.) Bryol.
124
C a r d o t , Mousses de l'ile Formose.
jav. Ces trois derniers different tres peu les ims des autres, et
j'ai bien de la peine ay voir de veritables especes, car les dif-
ferences indiquees ne me paraissent pas constantes. II me
semble qu'il serait preferable de les reunir sous la denomination
collective d'H. flabellata, en subordonnant au besoin ä cette
espece plusieurs Varietes.
7G. Homalia gloasoplrylla (Mitt.) Jaeg. Ad. II, p. 198. {Neckera
glossophylla Mitt. Musci Ind. Orient, p. 119).
Kushaku (no. 141; ster.). Ape’s Hill (Dr. A. Henry).
Distrib. : Himalaya, Yunnan.
Rappelant beaucoup, par son port et ses dimensions VH. fia-
bellata Bryol. jav. et les formes voisines, cette espece se recon-
nait facilement ä ses feuilles plus larges au sommet qu’ ä la
base, largement tronquees-arrondies et finement crenelees-denti-
culees au bord superieur, et ä ses cellules plus petites.
77. Neckera nitidula (Mitt.) Broth.. in Hedwigia, XXXVIII,
p. 228. ( Omalia nitidula Mitt. in Journ. Linn. Soc. [Bot.], VIII,
p. 155. Homalia apiculata Boscli et Lac. apud Miquel, Prolus.
Fl. jap. in Ann. Mus. bot. Lugd. Bat, II, p. 296! Doz. et Molk.
Musci frond. ined. Arch. ind. tab. LII B [sine nomine, diagnosi
aut loco natali]!).
Kushaku (no. 125; ster.).
Distrib.: Japon.
J'ai pu m’assurer, par l'examen d’un brin authentique de
1' Homalia apiculata Boscli et Lac., recolte au Japon par Textor,
que cette Mousse se rapporte bien au Neckera nitidula (Mitt.)
Broth. Cette espece a la capsule portee sur un pedicelle tres
court, long de 0,75 millim., et complement cachee dans les
feuilles perichetiales. M. Brotherus a fait remarquer que la
plante de Sapporo, rapportee par Bescherelle ab H. nitidula, est
une espece bien differente, qu'il a nommee H. Fauriei. A l’etat
fructifere, eile se separe nettement du N. nitidula par sa capsule
portee sur un long pedicelle. Sur les echantillons steriles, la
distinction est plus difficile; cependant, YH. Fauriei est moins
robuste que le N. nitidula , et ses feuilles sont moins larges dans
le haut, plus arrondies au sommet, et non pas largement tron-
quees et apiculees, comme le sont celles du N. nit.idiüa. Les
nos. 15160, 15219 et 15308 des recoltes de l’abbe Faurie, eti-
quetes: Homalia Fauriei , appartiennent au Neckera nitidula ; par
contre, le no. 1163 (ser. 2), eite par M. le general Paris, dans
ses Musci japon ici, comme H. nitidula Mitt., se rapporte, du
moins d'apres l'exemplaire que j’ai requ, ä VH. Fauriei.
Hookeriaceae.
7S. Mniadelphus Mittenii (Bosch et Lac.) Card. comb. nov.
( Distichophyllum Mittenii Bosch et Lac. Bryol. jav. II, p. 25,
tab. CXLIX).
Kushaku (no. 137 ; c. fruct.).
C a r d o t , Mousses de l'ile Formose.
125
Distrib.: Java, Ceylan. Indique aussi en Nouvelle-Cale-
donie.
II me semble impossible de separer les Distichophyllum des
Mniadelphus.
79. Hookeria Blmneana C. Müll. Syn. Muse, frond. II, p. 676.
(. PterygophyUum Blumeanum Bosch et Lac. Bryol. jav. II, p. 38,
tab. CLXI).
Kushaku (nos. 144, 145, 151, 155 in parte, 159; c. fruct.).
Distrib.: Java, Sumatra; Tahiti (H. Vescoana Besch.).
80. Hookeria Pappeana Hpe. Icon. Muse. tab. II. C. Müll.
Syn. Muse, frond. II. p. 194. (?)
Kushaku (no. 198; c. pedicell. juven.).
Par la forme, le tissu et la denticulation des feuilles, cet
echantillon concorde exactement avec des specimens recoltes au
Cap de Bonne Esperance par Mac Chvan. Les dents du bord
de la feuille sont souvent bifides, comme l'indicpie bien C. Mül-
ler dans sa desci’iption de VH. Pap>peana\ „dentibus .... sim-
plicibus vel apiee minute duplicatis“. Mais sur mes echantillons
du Cap, de meine que sur la Mousse de Formose, les feuilles
sout plus obtuses que ne les a figurees C. Müller sur la pl. II
des Icones Muscorum de Hampe.
Le pedicelle est plus long sur la plante de Formose que sur
celle du Cap (20 ä 23 millim., au lieu de 12 ä 15); mais c’est lä
un caractere bien peu important; si la capsule adulte, encore in-
connue, ne presente pas d’autre difference, il ne sera guere pos-
sible de separer la Mousse de Formose de l’espece africaine.
Ce serait un nouveau cas de dispersion sporadique des plus
curieux.
81. Callicostella papillata (Mont.) Mitt. Musci Ind. Orient.
р. 136; Bryol. jav. II, p. 39, tab. CLXII. ( Hookeria papillata
Mont, in Ann. sc. nat. 1845, p. 93, et Syll. p. 13).
Kushaku (nos. 143, 151 in parte, 153, 155, 157, 203;
с. fruct.).
Distrib.: Bengale, Archipel malais, lies du Pacifique.
II est singulier que les quatre Hookeriacees constatees jusqu’
iei ä Formose proviennent toutes d’une seule et meme localite,
Kushaku, dont la Vegetation bryologique, ä facies nettement tro-
pical, parait fort riche et tres interessante.
Fabroniaceac.
82. SchwetschJeea formosica Card. sp. nova. — Monoica et
subsynoica, tenella, densiuscule cespitosa, viridis, magnitudine et
habitu Amblystegiwn serpens in memoriam referens. Caulis fili-
formis, repens, intricatus, 3 — 4 centim. longus, ramis numerosis,
erectis vel ascendentibus, tenuibus, parce ramulosis. Folia minuta,
siccitate erecta et subappressa, madore patentia, lanceolata, sen-
sim longe et acute acuminata, 0,5 — 0,8 millim. longa, 0,16 — 0,25
lata, marginibus planis, infima basi integris, caeterum. remote
serrulatis, costa tenui, medium versus evanida, cellulis alaribus
126
C a r d o t, Mousses de l’ile Formose.
multis, quadratis et transverse dilatatis, caeteris sublinearibus vel
rhomboidali-oblongis, parietibus crassiusculis , omnibus laevibus,
utriculo primordiali distinc-
to. Flores masculi minutis-
simi, femineis arcte adnati,
imo inter folia perichaetia-
lia plus minus conditi. Fo-
lia perichaetialia ovato-lan-
ceolata, sat subito constricta,
cuspidata, laxiuscule et pel-
lucide reticulata. Capsula
in pedicello tenui, pallide
rubello, laevi, 5 — 6 millim.
longo , sitcitace superne
dextrorsum torto, erecta in-
clinatave, minuta, ovata vel
breviter oblonga, pallida,
leptoderma, 0,8 — 0,9 millim.
longa, 0,4 — 0,5 lata, oper-
culo ignoto. Exostomii den-
tes e basi lata breviter tri-
angulai'i, abrupte subulati;
endostomii processus an-
guste lineares, integri, e
Fig. 21. Sehwetschkea formosica. membrana basilari tenera,
a—e, feuilles X 32: f. tissu basilaire X 270; kumili, interdum indistincta
g, tissu marginal, dans la partie moyenne de oriundi. Sporae magnae,
la feuiüe X 270; h. sommet d’une leuil le X laeves diam. 20-25 u.
270; j , capsules X 13; k, fragment du ’ ‘
peristome et spores X 138. Maruyama (nos. 5 in
parte, 6; c. fruct,).
Cette Mousse differe du S. pygmaea iDoz. et Molk.) C. Müll,
de 1' Archipel malais, par ses feuilles moins etroitement lanceo-
lees, par ses dents peristomiales brusquement elargies ä la base,
et par ses fleurs mäles adherentes aux periehezes et meine souvent
situees ä l’interieur des feuilles periclietiales.
83. Sehwetschkea laxa (Wils.) Jaeg. Ad. II, p. 288. ( Ptero -
gonium laxum AVils. in Lond. Journ. of bot. 1843, p. 276, tab.
X, E. Neckera laxa C. Müll. Syn. Muse, frond. II, p. 83).
Tamsui (nos. 79, 80; c. fruct.).
Distrib.: ile Tchou-San (Chine orientale).
J’ai pu comparer les ecliantillons provenant de Formose ä
un brin du type de Wilson, et m’assurer ainsi qu’ils appartien-
nent bien ä cette espece. Dans la diagnose de Wilson, repro-
duite par C. Müller dans son Synopsis, le pedicelle est decrit
comme un peu rüde ä la base (basi parce hirto), mais sur le
specimen original que j’ai examine, le pedicelle est completement
lisse, et il en est de meme sur les exemplaires de Formose. J’ai
constate sur- ceux-ci une membrane basilaire distincte au peri-
stome interne. M. Salmon (Journ. of bot, XL, pp. 372 — 373)
a fait remarquer avec raison que la diagnose generique de
C a r d o t, Mousses de l'ile Formose.
127
Müller (Linnaea, XXXIX, p. -129) doit etre modifiee en ce qui
conceime l’endostome qui, au moins dans plusieurs especes, n’est
pas depourvu de membrane basilaire comme l’af firme cet auteur.
Leskeaceae.
Herpetineuron (C. Müll.) Card. gen. nov. (. Anomodon sect.
Herpetineuron C. Müll, in Flora, 1890, pp. 495 — 496.).
Caulis repens, ramis erectis vel ascendeiitibus, siccitate cur-
vato-circinatis. Paraphyllia nulla. Folia oblongo -lanceolata,
superne grosse serrata, costa valida apice serpentina (unde nomen
generis), cellnlis fere uniformibus, minutis, subquadratis, laevibus,
parietibus firmis, crassis, pellucidis. Florescentia dioica. Capsula
in pedicello elongato, laevi, oblonga, subcylindrica, erecta, lepto-
derma, operculo conico-rostrato. Peristomium duplex: exostomii
dentes 16, albescentes, papillosi, anguste lineari-lanceolati, inferne
6 — 8 lamellis sat distinctis intus praediti; endostomii membrana
basilari distincta, papillosa; processus. . . ? Calyptra pilosa ( H .
Toccoae, fide Kindberg), vel glabra (H. Wichurae !).
II est impossible de maintenir dans le genre Anomodon
VA. Toccoae Sulliv. et Lesq. et IM. Wichurae Broth. Ces deux
Mousses se distinguent en effet des Anomodon par un tissu foli-
aire bien different, forme de cellules tres distinctes, ä peu pres
uniformes, completement lisses, ä parois fermes, epaisses et trans-
lucides; elles ont, de plus, une nervure forte et tres flexueuse
dans le haut.
J’ai pu etudier le peristome de VA. Toccoae sur des echan-
tillons recoltes par l’abbe Faurie ä Kagoshima, dans l'ile Kiou-
Siou (ser. 2, no. 1196, sub nom.: A. devolutus Mitt.) , et portant
de nombreuses capsules, mal heureusement un peu avancees.
M. Kindberg (Revue bryologique, 1903, p. 44) a decrit de
son cote le peristome de cette espece sur des exemplaires pro-
venant de 1‘Himalaya. II considere ce peristome comme simple,
mais, apres avoir decrit les dents, il ajoute: „membrana brevis“.
II s’agit evidemment de la membrane de l'endostome; par con-
sequent, le peristome est bien double. Pas plus que moi,
M. Kindberg n’a vu de lanieres; il est possible qu'il n'en existe
jamais et que l’endostome soit reduit normalement ä la mem-
brane basilaire. Mais il ne faut pas oublier que, dans les Ano-
modon, les lanieres restent souvent adherentes a la coluinelle, en
totalite ou en partie, au moment de la cliute de l’opercule, et il
peut en etre de meme ici.
Je n’ai pas vu la coiffe de VA. Toccoae , qui, d’apres
M. Kindberg, est couverte de longs poils; par contre, j’ai
observe de jeunes fructifications d'A. Wichurae Broth., et j’ai pu
constater que la coiffe de cette espece est glabre.
En 1890, C. Müller pla^ait dans sa section Herpetineuron
les 10 especes suivantes: A. Leikipiae C. Müll., de l’Afrique
orientale; A. clavirameus (C. Müll.) Jaeg., du Cap; A. rubiffino.su/us
C. Müll., de Java; A. ZipcUii (Doz. et Molk.) C. Müll., d’ Amboine;
12S
C a r d o t , Mousses de l'Ile !■ unnose.
A. Toccoae Sulliv. et Lesq., de la Georgie; A. acutifolius et devo-
lutus Mitt., de l’Himalaya; A. serratus et Yokohamac. C. Müll.,
du Japon, et enfin A. janeirensis C. Müll. (Pap Maria sciuroides
Hpe.), du Bresil. A ces 10 especes, il a encore ajoute en 1897
(Nuov. giorn. bot. ital. nuov. ser., IV, p. 273) VA. flagelligerus
C. Müll., de la Chine centrale.
M. Salmon (Journ. of bot. XXXIX, pp. 3G0 — 364) a de-
montre que les A. devolutus, rubiginosulus , flagelligerus et janei-
rensis doivent etre rapportes ä VA. Toccoae Sulliv. et Lesq.,
opinion que nies observations personnelles confirment pleinement.
Je ne connais pas les autres especes. Les A. serratus et Yolco-
hamae n’ont jamais ete decrits; on peut supposer qu’ils se rap-
portent ä VA. Toccoae et ä VA. Wichurae. Les A. Leikipiae ,
clavirameus et Zippellii ont ete places par differents auteurs dans
les Pseudoleskea ; n'en ayant pas vu jusqu’ ici d’echantillons, jene
puis dire s'il convient de les maintenir dans ce genre, ou s’il est
preferable de les faires entrer dans le genre Herpetineuron ,
cependant, la derniere espece au moins, dont le tissu est decrit
par les auteurs duBryologia j avanica comme legerement papil-
leux, ne me parait pas, en raison de ce caractere, pouvoir etre
incorporee dans le nouveau groupe generique, et me semble mieux
ä sa. place parmi les Pseudoleskea. Actuellement, je n’admets donc
avec certitude pour le genre Herpetineuron que deux especes:
VH. Toccoae (Sulliv. et Lesq.) Card., avec de nombreux synony-
mes et VH. Wichurae (Broth.) Card.1).
84. Herpetineuron Toccoae (Sulliv. et Lesq.) Card. comb. nova.
(Anomodon Toccoae Sulliv. et Lesq., Musci bor. amer. exsicc. ed. 1,
no. 240; Sulliv. Moss. Unit. Stat. p. 58 et Icon. Muse. p. 121,
tab. 76 A. A. devolutus Mitt. Musci Ind. Orient, p. 127)2).
Forme flagellifere (A. flagelligerus C. Müll, in Nuov. Giorn.
bot. ital. nuov. ser., IV, p. 273).
Tamsui (no. 108; ster.).
Distrib.: Amerique septentrionale : Georgie, Louisiane; Bresil;
Afrique: Natal, Transvaal (A. robustus Rehm., fide Salmon), Gui-
nee franqaise; Asie: Himalaya, Ceylan, Chine, Japon, Tonkin,
Archipel malais.
85. Anomodon submicrophyllus Card. sp. nova. —
Tenellus, dense depresso-cespitosus , viridis vel lutescenti- viridis.
Caulis repens, appressus, 3 — 4 centim. longus, irregulariter pin-
i) Je Signal erai ici qu’une autre espece japonaise, qui a ete placee jusqu’
k present dans le genre Anomodon , doit aussi en etre exclue: c'est VA. ovi-
carpus Besch. La tige garnie de nombreuses parapliylles rameuses, le tissu
translucide, tres peu chlorophylleux , forme de grandes cellules ovales ou
oblongues, lisses ou tres legerement papilleuses, la forme des feuilles. etc,
separent completement cette Mousse des Anomodon. A mon avis, c’est un
Lescuraea (L. ovicarpa [Besch.] Card.), ä moins que le peristome, qui n’est
pas encore bien connu, ne fournisse des caracteres qui obligent ä etablir un
genre particulier pour cette espece.
2) Pour les autres synonymes, consulter l’article de M. Salmon, in
Journ. of bot. XXXIX, pp. 3G3 — 364.
C a r d o t , Mousses de File Formose.
129
natus, ramis numerosis, teretibus, siccitate julaceis, parce ramu-
losis, interdum subflagelliformibus. Folia sicca appressa, arcte
imbricata, madida patentia patulave, polymorpha, nunc ovato-
lanceolata, breviter acuminata, acuta vel subacuta, nunc (prae-
sertim in formis gracilioribus) e basi ovata lingulata, obtusa sub-
obtusave, 0,5 — 1 millim. longa, 0,25 — 0,6 lata, marginibus planis,
plus minus undulatis, integris, tantum magno augmento cellulis
prominulis minute crenidatis, costa supra medium evanida, cel-
lulis rotundatis hexagonisve, obscuris, clilorophyllosis, dense et
minute papillosis , nonnullis
basi juxta costam majoribus,
ovatis oblongisve, pellucidis,
laevibus. Caetera desunt.
Maruyama (nos. 6 in
parte, 14, 15; ster.); Kelung
(no. 98; ster.); Tamsui, vieux
arbres (nos. 102 in parte, 107 ;
ster.); Hokuto (no. 115; ster.).
La forme des feuilles de
cette espece est tres variable,
parfois sur le meme echantil-
lon ; les formes greles, ä feuil-
les pour la plupart ovales-lin-
gulees, obtuses ou subobtuses
(nos. 14, 15, 98), rappellent
beaucoup VA. microphyllus Par.
et Broth., du Japon ; elles s’en
distinguent toutefois par leur a’ ^ c’ ^ un,e ^orrne robuste X 26 ;
° i i . a, sommet d’une de ces feuilles X 2<0;
nervure plus longue, depassant e_y fenilles d’une forme grele X 26; *,
le milieu, et par leurs cellules sommet d’une de ces feuilles X 270.
plus petites, ä papilles plus
lines. Les formes plus robustes ressemblent ä lb4. aculeatus Par.
et Broth., egalement du Jaj)on, mais en different par leur ner-
vure plus courte et par leurs cellules couvertes de papilles plus
fines, moins saillantes, non aculeiformes.
Fig. 22. Anomoäon submicropliyllus.
86. Thuidmm japonicum I)oz. et Molk, apud Miquel, Prolus.
Fl. jap., in Ann. Mus. bot. Lugdun. Bat. II, p. 297, pl. X.
Kushaku (no. 147; pl. masc.); Taitum (no. 164 in parte;
ster.).
Distrib. : Japon, Chine.
87. Thuidium cymbifolium (Doz. et Molk.) Doz. et Molk.
Bryol. jav. II, p. 115, tab. CCXXI. ( Hypnum cymbifolium Doz.
et Molk. Musci frond. Arch. ind. p. 10.)
Kushaku (nos. 142, 146; c. fl. fern.); Kuanania (Warburg).
Distrib.: Archipel malais, Japon, Chine, Tonkin, Birmanie,
Himalaya, Nilgherris, lies Nicobar, presqu1 ile de Malacca.
Ces deux especes sont extremement voisines; elles se distin-
guent principalement par les feuilles perichetiales, ciliees dans le
Th. cymbifolium , simplement denticulees dans le Th. japonicum.
ü
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. IT. Heft 1.
130
C a r d o t , Mousses de l'ile Form ose.
En outre, ce dernier est generalement plus robuste, ses feuilles
caulinaires sont plus grandes, et ses feuilles rameales moins eta-
lees et moins concaves. Cependant, la distinction n’est pas
toujours facile en l’absence des perichezes.
88. Thuidium glaucinum (Mitt.) Bosch et Lac. Bryol. jav. II,
p. 117, tab. CCXXII. ( Leskea glaucina Mitt. Musci Ind. Orient,
p. 133.)
Taitum (nos. 30, 54, 58; ster.).
Distrib.: Archipel malais, Japon, Ceylan, Himalaya, Assam;
Amerique du Nord: Louisiane.
J'ai reeonnu dernierement cette espece dans des echantillons
recoltes en Louisiane par feu l’abbe Langlois. La forme ameri-
caine differe legerement de la plante asiatique par les feuilles
caulinaires ä nervure plus forte, par les feuilles des rameaux se-
condaires moins denticulees, et par le tissu ä papilies moins
saillantes; j’en fais une var. ludovicianum , car ces caracteres ne
me paraissent pas suffisants pour justifier l’etablissement d’une
distinction specifique entre les deux formes, d’autant plus que
les caracteres correspondants varient dans une certaine mesui’e
sur les echantillons d’Extreme-Orient. La dispersion de cette
espece est donc analoque ä celle du Papillaria pendula et de
V Herpetineuron Toccoae.
89. Thuidium gracile (Br. et Sch.) Bryol. eur. fase. 49 — 51.
(Hrjpnum gracile Br. et Sch. in Hook. Lond. Journ. of bot. II,
p. 668. Haplocladium rubicundulum C. Müll, in Nuov. Giorn. bot.
ital., nuov. ser., V, p. 208).
Maruyama (no. 16; ster.); Tamsui mos. 73 in parte, 75, 77,
81, 84 in parte, c. fruct. ; 103, ster.; 109 in parte, c. fruct.).
Distrib.: Europe: Suede; Asie: Siberie, Coree, Chine; Ameri-
que septentrionale : region orientale et centrale, depuis le Canada
jusqu" au Golfe du Mexique; Jamaique.
90. Thuidium occultissimum (C. Müll.) Par. Ind. bryol. Suppl.
p. 321. ( Haplocladium occultissimum C. M. in Nuov. Giorn. bot.
ital., nuov. ser., V, p. 208.)
Hokuto (no. 114, c. fruct.).
Distrib.: Schen-Si (Chine centrale).
Bien identique au type du Schen-Si, obligeamment com-
munique par M. le Dr. Levier; mais je doute fort que cette
plante soit autre chose qu'une forme du polymorphe Th. gracile ,
caracterisee principalement par la rarete des paraphylles. II est
ä noter, d’ailleurs, que sui' les specimens de Th. gracile de For-
mose, les paraphylles sont deja moins abondantes que sur les
exemplaires americains, et plus generalement simples.
91. Thuidium capillatum (Mitt.) Jaeg. Ad. II, p. 318. (Les-
kea capillata Mitt. Musci Ind. Orient, p. 130. Pseudoleskea capd-
lata Besch, in Ann. sc. nat. [Bot.] 1892, I, p. 77).
Kuanania (W arburg).
Distrib.: Himalaya, Yunnan, Japon.
C a r d o t , Mousses de l’ile F ormose.
131
92. Pseudoleskea latifolia Lac. apud Miquel, Prolus. Fl. jap.
in Ann. Mus. bot. Lugd. Bat II. p. 297, tab. X.
Maruyama (no. 4; ster.).
Distrib.: Japon.
93. Pseudoleskea crispida Boscli et Lac. Bryol. jav. II, p. 125,
tab. CCXXVIII.
Taitum (no. 162; c. fruct.).
Distrib.: Java.
PL gpnaceae.
94. Entodon Bandongiae (C. Müll.) Jaeg. Ad. II, p. 356.
(. Neckera Bandongiae C. Müll. Syn. Muse, frond. II, p. 665.
Cylindrotliecium Bandongiae Boscli et Lac. Bryol. jav. II, p. 127,
tab. CCXXX).
Tamsui (no. 102; ster.).
Distrib.: Archipel malais.
Espece tres voisine de VE. Drummondii (B. S.) Jaeg. de
l’Amerique du Nord; en differe par les feuilles ä acumen plus
long et moins fortement denticule, et
par les lanieres de l’endostome de
moitie plus courtes que les dents.
95. Pylaisia chrysophylla
Card. sp. nova. — Dense depresso-
cespitosa, aurea, subsericea, nitidula.
Caulis filiformis, intricato - appres-
sus , repens , 3 — 5 centim. longus,
ramis brevibus, erectis, plumulosis,
3 — 4 millim. longis pinnatus. Folia
subcompressa, patentia, caviuscula, an-
guste lanceolata, sensim longe et acute
acuminata, subulata, 1,25 — 1,35 millim.
longa, 0.25 — 0,3 lata, enervia vel ob-
solete binervia, marginibus inferne in-
tegris, reflexis vel revolutis, superne
planis et remote denticulatis , cellulis
pallide lutescentibus, inferioribus me-
diisque linearibus, superioribus brevio-
ribus, alaribus paucis, brevibus, flavi-
dis vel fuscis. Caetera ignota.
Taitum (no. 48; ster.).
Les rameaux tres courts, les
feuilles plus etroitement lanceolees, Fig. d.i. ^ Pylaisia chrysophylla.
denticulees dans le haut, les cellules f^ies alaires X 270; e, sommet
plus päles, jaunätres, et les cellules d’une feuille X 270.
alaires tres peu nombreuses, distin-
guent cette espece du P. polyantha Br.
Sch., d’Europe, qui est Signale aussi au Japon.
96. Isothecium subdiversi forme Broth. in Hedwigia, XXXVIII,
p. 237.
132
C a r d o t , Mousses de l'ile Formose.
Taitum (no. 65; ster.).
Distrib.: Japon.
97. Isothecium cymbifolium Lindb. in Act. Soc. sc. fenn. X,
p. 231. ( Porotrichum cymbifolium Mitt. in Trans. Linn. Soc. [Bot.],
1891, p. 175).
Taitum (no. 163 in parte; ster.).
Distrib.: Japon.
Forme courte, un peu rabougrie, mais bien identique pour
tout le reste aux ecliantillens japonais que je possede, determines
par M. Brotherus.
98. Porotrichum Makinoi Broth. in Hedwigia, XXXVIII,
p. 227.
Ape’s Hill (Dr. A. Henry).
Distrib.: Japon.
99. Thamnium Fauriei Broth. et Par. in Bull, de l'herb.
Boissier, 2“!me ser., II, p. 927.
Kushaku (s. n.; ster.).
Distrib.: Japon.
Cet echantillon correspond exactement au type d’Oshima,
qui m’a ete aimablement communique par M. le general Paris.
Le Th. Fauriei se distingue du Th. Sandei Besch, par ses di-
mensions plus faibles, par ses feuilles moins larges, ä peine con-
caves, par sa nervure depourvue de dents sur le dos, et par ses
cellules plus petites; il differe, d'autre part, du Th. alopecurum
Br. et Sch. par ses feuilles moins retrecies dans le haut et par
sa nervure moins forte, et du Th. alleghaniense Br. et Sch. par
sa nervure non dentee et ses cellules beaucoup plus petites.
M. Kindberg, dans son travail: Grundzüge einer Mono-
graphie der Laubmoosgattung Thamnium (in Hedwigia,
XLI, Heft 4 — 5) reunit sous le nom de Th. suhserratum (Hook.)
plusieurs especes bien differentes, entre autres le Th. Sandei
Besch, et le Th. alleghaniense Br. et Sch. Comme le dit tres
bien Bescherelle, les feuilles du Th. Sandei sont „turgide
cochleariformia, profunde concava“, ce qui donne dejä ä cette
espece un aspect bien different du Th. alleghaniense , qui a, en
outre, les cellules plus larges. Apres avoir etonne les bryologues
en creant des multitudes d'especes sur des caracteres trop sou-
vent insaisissables, M. Kindberg parait avoir fait la gageure
de les etonner maintenant par les reunions d’especes les plus
imprevues et les plus deconcertantes, comme c'est le cas ici.
Par contre, il m’est impossible de distinguer du Th. alleghaniense
le Th. pseudo-neckeroides Kindb., de l’Amerique du Nord (Ma-
coun, Canadian Musci, no. 302!), ni le Th. Biondii C. Müll.,
du Schen-Si.
100. Ptychodiwm plicatulum Card. sp. nova, — Dense
cespitosum, pallide lutescenti-viride , interdum rufo-variegatum,
subsericeum, liabitu Brachythecium plumosum in memoriam re-
ferens. Caulis repens, intricatus, 3 — 6 centim. longus, ramis
ascendentibus curvulis, obtusis, 10 — 20 millim. longis, simplicibus
C a r d o t , Mousses de l'ile Formose.
133
vel ramulosis. Paraphyllia nulla. Eolia conferta, erecto-patentia,
plerumque homomafla, e basi late triangulari-lanceolata vel subcor-
data, plus minus longe et anguste acuminata, acuta, carinata,
longitudinaliter plicata, 1,5 — 2 millim. longa, 0,5 — 1 lata, costa
infra summum apicem evanida vel fere percurrente, marginibus
planis e basi minute serrulatis, cellulis pallidis, linearibus, alari-
bus numerosis, minutis, subquadratis, obscurioribus. Caetera
desunt.
Maruyama (no. 5; ster.); Tamsui (nos. 72, 84; ster.).
Cette espece nouvelle tient le milieu entre le P. hakonien.se
(Mitt.) Par., du Japon, et le P. plicatum (Schl.) Sch., d’Europe.
Par son port et ses dimensions, eile se rapproche beaucoup de
l'espece japonaise, mais s’en distingue aisement par ses feuilles
plus fortement plissees, denticulees des la base, sa nervure plus
Fig. 24. Ptychodium plicatulum.
a—d, feuilles X 13; e, cellules alaires X ‘370; f, tissu marginal, dans la
partie moyenne de la feuille X 270; g , sommet d'une feuille X 270.
longue, subpercurrente, ses cellules plus allongees, ä parois rninces
ou tres peu epaisseis, et ses cellules alaires moins nombreuses.
Beaucoup moins robuste que le P. plicatum , eile en differe en
outre par ses feuilles ä bords plans et denticules, l'acumen plus
etroit et plus allonge, le tissu plus serre, l’absence de para-
phylles, etc.
101. Brachythecium plumosum (Sw.) Br. et Sch. Bryol. eur.
fase. 52 — 54, Mon. p. 4, tab. 3.
Taitum (no. 52, 201 c. fl. masc. et fern.; no. 202, ster.).
Distrib.: espece presque cosmopolite, largement repandue en
Asie et dans rÄmerique du Nord, signalee aussi dans les Andes
de la Colombie et de 1'Equateur, en Nouvelle-Zelande et dans
1' Archipel malais.
Sur les nos. 52 et 201 de Taitum, les feuilles sont en general
plus tortement denticulees dans le haut que sur les echantillons
134
C a r d o t , Mousses de l'ile Form ose.
de la forme typique. Le no. 202 est une autre forme remar-
quable par sa feinte doree et ses rameaux courts, subjulaces. En
l'absence de la fructification, il peut. toutefois subsister quelques
doutes au sujet de l’attribution de ces deux formes au B. plu-
mosum.
102. 1 Viynchostegium vagans iHarv.) Jaeg. Ad. II, p. 435.
(. Hypnum vagans Harv. in Hook. Icon. pl. rar. t. 24, f. 2).
Kushaku (s. no. ; ster.).
Distrib.: Himalaya, Archipel malais.
103. Rhynchostegium Schottmuelleri (Brotli.) Par. Ind. bryol.
Suppl. p. 302. (Hypnum Schottmuelleri Broth. in Hedwigia,
XXXYIH, p. 242).
Taitum (no. 34; c. fruct.).
Distrib.: Japon.
Cette espece se rapproche beaucoup des petites formes du
Rh. rusci forme Br. et Sch. ; on peut l’en distinguer principale-
ment par ses cellules ä parois plus minces, ä utricule primordial
non ou ä peine distinct, ce qui donne au tissu un aspect assez
different. II est possible que ce ne soit qu’une race regionale.
104. Sematophyllum extenswm Card. sp. nova. — Niti-
dum, lutescens, habitu Meteoriu:
Fig. 25. Sematophyllum extensum.
a—d, feuitles X 13; e, cellules alaires
X 138; f, tissu marginal dans la partie
moyenne d'une feuille X 270; g. som-
met d'une feuille X 270.
plus faibles, ses tiges plus greles,
plus etroites, denticulees dans le
quoddam simulans. Caulis ut
videtur pendulus, gracilis, per-
flexuosus, protensus, usque 15
centim. longus, parce ramosus,
ramis remotis, patulis, flexuo-
sis, vix attenuatis. Folia erec-
to-patentia, subcompressa, ca-
viuscula, oblongo-lanceolata,
in acumen angustum, elonga-
trnn, subulatum attenuata,
enervia vel obsolete binervia,
2 — 2,25 millim. longa, 0,5 —
0,65 lata, marginibus planis
vel inferne anguste reflexis,
superne remote sed distincte
serrulatis, cellulis pallidis, an-
guste linearibus , longissimis,
subflexuosis, infimis breviori-
bus, aureis, parietibus incras-
satis, alaribus 3 magnis, ob-
longis ovatisve, vesiculosis,
fuscis. Caetera desunt.
Taitum (s. no.; ster.).
Par son port, cette espece
rappelle le S. longicaule (Lac.)
Jaeg., de Java, mais eile s'en
distingue par ses dimensions
moins rameuses, et ses feuilles
haut.
C a r d o t , Mousses de l'ile Formose.
135
105. Rhaphidostegium robustulum Carcl. sp. nova.
Monoicum, aureo-fulvum, nitidum, densiuscule cespitosum, habitu
Brachythecio plumoso var. Tiomomallo subsimile. Caulis appressus,
repens, radiculosus, ramis erectis, curvatulis, brevibus, vix 1 cen-
tim. longis. Folia erecto-patentia, plerumque homomalla, con-
cava, oblongo-lanceolata, breviter et latiuscule acuminata, 1,5 —
2 millim. longa, 0,5 — 0,6 lata, marginibus plus minus reflexis
integerrimis, costis gemellis brevibus obsoletisve, eellulis pallidis,
inferioribus mediisque linearibus, superioribus brevioribus, ob-
longo-rhomboidalibus, parietibus crassiusculis, infimis aureis, ala-
Fig. 26. Rhaphidostegium robustulum.
a. b , feuilles X 26; c, cellules alaires X 138; <7, sommet d'uue feuille X 138.
ribus 3 — 5 magnis, oblongis, subvesiculosis, fuscis vel lutescenti-
bus, supraalaribus quadratis vel breviter rectangulis. Folia peri-
chaetialia erecta, sensim longius acuminata, basi laxius reticulata,
eellulis alaribus vix distinctis, marginibus reflexis integerrimis.
Capsula in pedicello rubello, laevissimo, 6—8 millim. longo, incli-
nata, ovata, sicca sub ore constricta. Caetera ignota.
Taitum, troncs d’arbres (no. 69; c. fruct,); Kelung (no. 206;
c. fruct.).
Ces echantillons portent de nombreux pedicelles, mais je
n'ai vu que deux capsules, vieilles et en mauvais etat.
Voisine du Rh. subhumile (C. Müll.) Jaeg. , des Nilgherris,
cette espece nouvelle s’en distingue par son port plus robuste,
ses feuilles plus grandes, plus larges, plus brievement acuminees,
ses cellules alaires plus colorees, et ses cellules superieures plus
courtes; ces niemes caract eres la separent egalement du Rh. ja-
ponicum Broth. Enfln, le Rh. Molkenboerianum (C. Müll.) Jaeg.,
de 1’ Archipel malais, ne peut pas etre confondu avec la Mousse
de Formose ä cause de ses feuilles dentees dans le haut.
106. Trichostdeum aculeatum Broth. et Par. in Pev. bryol.
1904, p. 64.
Kushaku (nos. 140, 150; c. fruct.).
Distrib. : Japon.
13G
C a r d o t , Mousses de l’ile Formose.
107. Trichosteleum parvulum Broth. et Par. in Bull, de l'herb.
Boissier, 2i6me ser., II, p. 933.
Kusliaku (no. 152; c. fruct.).
Distrib. : Japon.
108. Taxithelinm (?) lingulatum Card. sp. nova.
Viride, flaccidum, laxe intricato-cespitosum, depressum, aliis Mus-
Fig. 27. Taxithelinm (?) lingulatum.
a — e, feuilles X 26; f, cellules alaires X 270; g. tissu du somniet d’une
feuille X 270.
cis intermixtum. Caulis vage ramosus, 3 — 4 centim. longus.
Folia mollia, compressa, disticke patula, breviter lingulata,
1 — 1,4 millim. longa, 0,6 — 0,75 lata, apice late rotundato vel
truncato, lateralia valde conduplicata, carinata, cymbiformi-con-
cava, explanata apice latissime truncato pro more emarginato,
costis gemellis inaequalibus, plus minus elongatis, longiore inter-
dum ad medium producta, marginibus planis, inferne integris,
superne dentatis, dentibus patulis brevibus, saepius geminatis vel
aggregatis, cellulis elongatis, linearibus, parce chlorophyllosis,
parietibus angustis, superioribus apice dorso papilla acuta singula,
nonnunquam geminata praeditis, inferioribus laevibus, alaribus
brevioribus, parum distinctis. Caetera desiderantur.
Kelung (no. 179, cum Isopterygio Giraldii ; ster.).
Ce n'est qu’avec doute et provisoirement qu’en l'absence de
la fructifiaction, je place cette curieuse Mousse dans le genre
Taxithelinm. Par son port et par la forme des feuilles, eile rappelle
Car do t , Mousses de l'ile JTormose.
137
les T. glossoides et similans (Bosch et Lac.) Fleisch, in litt., de
1’ Archipel malais, mais eile s’en distingue facilement par la singu-
liere denticulation des feuilles, et par les cellules superieures du
tissu foliaire ponrvues ä leur extremite apicale d’une, parfois de
deux papilles aigues, tres saillantes sui’ la face dorsale. La Po-
sition de ces papilles ä l’extremite apicale de chaque cellule
differencie dejä cette Mousse de toutes les autres especes du
genre Taxithelium, de sorte que, s’il est prouve ulterieurement
qu’elle doit rester dans ce genre, il faudra etablir pour eile une
section speciale, que je propose des maintenant de nommer
Anastigma , pour rappeier la position des papilles ä l’extremite
superieure des cellules.
109. Microthamniwni malacocladum Card. sp. nova. —
Laxe intricato-cespitosum, lutescenti-viride. Caulis 3 — 4 centim.
longus, inordinate ramosus,
ramis flaccidis, subcomplana-
tis, vix attenuatis. Folia erecto-
patentia, compressula, ovato-
et oblongo-lanceolata, late et
breviuscule acuminata, acuta
obtusulave, 0,8—1,25 millim.
longa, 0,25 — 0,4 lata, margini-
bus planis, superne serrulatis,
sinuatis, vel subintegris, ner-
vis gemellis longiusculis , ad
tertiam partem folii productis
vel brevioribus, cellulis anguste
linearibus, utraque pagina (sed
praesertim in ventrali) apice
prominentibus, alaribus per-
jjaucis, joro more vix distinctis,
interdum 1 vel 2 subdilatatis,
hyalinis. Caetera ignota.
Kushaku (no. 126; ster.).
On peut comparer cette
espece au il/. isopteryqioides Fi£- 28- Microthamnium malacocladuni.
Ben et Card du Costarica • (\~d' feuilles X 26 ; e> tissu marginal
, .. C . ca, dans ja partie moyenne d’tme fenille
eile s en distingue par ses X 270; f, sommet d une feuille X 270.
feuilles plus grandes, plus
acuminees, moins distinctement denticulees, ]>ar ses nervures
plus allongees, et par les cellules du tissu foliaire plus forte-
ment saillantes ä leur extremite apicale, principalement sur la
face ventrale.
110. Microthamnium scaberrimum Card. sp. nova. —
Intricato-cespitosum, viride vel lutescenti-viride. Caulis 4 ad
o centim. longus, irregulariter pinnatus, ramis flaccidis, compla-
natulis, apice saepius uncinatulis. Folia compressula, patentia,
pro more subsecunda et falcatula, caviuscula, ovato-lanceolata,
sensim longe et anguste acuminata, dorso scaberrima, 1 ad
138
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
1,2 xnillim. longa, 0,3 ad 0,4 lata, marginibus liic illic reflexis vel
revolutis, superne serrulatis, nervis gemellis obsoletis vel ad tertiam
partem folii distincte productis, cellulis linearibus, apice dorso
valde proniinentibus , in pagina ventrali laevibus, alaribus plus
minus conspicuis, 1 — 3, subinflatis, hyalinis. Folia pericliaetialia
oblongo-lanceolata, sensim longe acuminato-subulata, plicatula,
enervia, superne remote et obsolete denticulata, pellucide reticulata,
laevia. Pedicellus purpurascens, laevis. Caetera ignota. Dioicum
videtur.
Taitum (no. 70; steril; Kushaku (nos. 132, 138,154,204,207;
c. pedicell. vet.).
Cette espece parait devoir prendre place pres du M. mala-
cobolinn (C. Müll.) Jaeg., de 1" Archipel malais, que M. Fleischer
classe dans les Ctenidium ; eile
en differe par ses feuilles
rnoins fortement dentees et
beaucoup plus rüdes sur le
dos, par suite de la forte
saillie de l’extremite apicale
des cellules, que je n’ai vue
aussi prononcee dans aucune
autre espece de ce genre.
111. Isopterygium taxira-
meum (Mitt.) Jaeg. Ad. II, p.
505. ( Stereodon taxirameus
Mitt. Musci Ind. Orient, p. 105.
Hypnum Teysmanni Lac. Bryol.
jav. II, p. 192, tab. CCXC.
Isopterygium Teysmanni Jaeg.
Ad. II, p. 499).
Maruyama (no. 11; st er.).
Distrib. : Himalaya, Khasia,
Assam, Ceylan, Sumatra, Ja-
pon.
Fig. 29. Microthamnium scaberrimum.
a — f, feuilles X 26: g, tissu marginal, dans
la partie superieure de la feuille X 270;
li. cellules de la partie moyenne, vues
obliquement, sur la face dorsale X 270;
i, sommet d’une feuille X 270.
tneum. Les. fig. 10, 11 et 12 de
javanica ne sont pas exactes: le
t.ron lache.
L'examen d’echantillons
authentiques de Hypnum Teys-
manni Lac., de Sumatra, m‘a
permis de constater que cette
plante est completement iden-
tique ä Isopterygium taxira-
la pl. CCXC du Bryologia
tissu y est represente beaucoup
112. Isopterygium Giraldii (C. Müll.) Par. Ind. bryol. Suppl.
p. 219. ( Plagiothecium Giraldii C. Müll, in Nuov. Griorn. bot. ital.,
nuov. ser.. III. p. 114).
Tamsui (nos. 109, 110: ster.); Kushaku (no. 179 in parte; ster.).
Distrib.: Schen-Si (Chine centrale).
C a r d o t , Mousses de l'ile Formose.
139
Mitt. et
distingue
C. Müller compare cette espece a la, 1’/. Teysmanni ,
mais eile se rapproche davantage des I. deplanatuni (Sch.)
geophilum (Aust.) Jaeg., des Etats-Unis; eile s'en
par ses feuilles plus grandes, moins comprimees, in-
sensiblement et plus longuement acuminees, aigues, et par ses
cellules plus etroites et plus allongees. Dans l’J. deplanatum , les
feuilles sont plus concaves, plus brusquement acuminees, le tissu
beaucoup plus lache, les bords denticules presque des la base;
dans l’J. geophilum, l’acumen est plus court, subobtus, les cellules
moins allongees, etc.
113. Isopterygium kelungense Card. sp. nova. — Mo-
noicum, intricato-cespitosum, viride, nitidulum. Caulis depressus,
repens, 3 — 4 centim. longus,
inordinate ramosus , ramis
ilaccidis, ascendentibus,
complanatulis. Folia erecto-
patentia, compressula, e
basi truncata subdecurrente
oblongo-lanceolata, sensim
latiuscule et obtusiuscule
acuminata, 1,25 — 1,4 millim.
longa, 0,4 — 0,5 lata, latera-
lia caviuscula , asymme-
trica, curvatula, latere
postico late inflexo, margi-
nibus inferne subintegris,
superne serrulatis , costis
gemellis, ad tertiam vel
dimidiam partem folii pro-
ductis, cellulis anguste
linearibus, superioribus bre-
vioribus, alaribus perpaucis
subquadratis, interdum 1 vel
2 magis conspicuis subin-
flatis, hyalinis. Folia peri-
cbaetialia sensim lonu'e
et anguste acuminata, subu-
lata, integra vel subintegra,
laxiuscule et hyaline reticulata.
circa 15 millim. longus. Caetera
Kelung (nos. 177, 184 in parte; c. pedicell. vet.).
Se distingue facilement de VI. capillipes (Lac.) Jaeg., de
1 Archipel malais, par ses feuilles plus etroites, tronquees et sub-
decurrentes ä la base, plus acuminees, pourvues d’une nervure
double bien distincte, atteignant le tiers ou meme la moitie de
la feuille, ses feuilles perichetiales entieres ou ä peine denticulees,
et son pedicelle moins fin et moins allonge. On peut encore
comparer 1 1. kelungense ä VI. Textori Mitt., du Japon, mais
ce dernier differe dejä de l’espece de Formose par son mflores-
cence dioique.
Fig. 30. Isopterygium kelungense.
a — e, feuilles X 26 ; f. tissu dans la partie
moyenne dune feuille X 270; g, somniet
d'une feuille X 270.
enervia vel obsolete binervia,
Pedicellus purpurascens, laevis,
ignota.
140
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
114. Isopterygium obtusulum Card. sp. nova. — Mo-
noicum, depresso-cespitosum, pallide vel lutescenti-viride, nitidu-
lum. Caulis intricato-repens, 4 — 8 centim. longus, irregulariter
pinnatus, ramis flaccidis, numerosis, depressis, complanatis. Folia
erecto-patentia , compressa, e basi truncata ovato- vel oblongo-
lanceolata, latissime et brevissime acuminata, plerumque obtusula
et obtusa, nonnulla tarnen acuta vel subacuta, 1,1 — 1,2 millim.
longa, 0,4 — 0,5 lata, lateralia subconduplicata, marginibus planis
superne parce denticulatis, caeterum integris, nervis gemellis
brevibus,vix ad tertiam partem
folii productis, cellulis anguste
linearibus, superioribus brevio-
ribus, alaribus perpaucis, sub-
quadratis, plus minus distinctis.
Folia perichaetialia oblongo-
lanceolata, sensim acute acumi-
nata, integra vel superne par-
cissime subdenticulata, enervia
obsoleteve binervia, anguste
et hyaline reticulata. Caetera
desiderantur.
Taitum (no. 2G; c. pedicell.
junior.).
Se differencie de l’espece
precedente par ses rameaux
plus comprimes, ses feuilles plus
brievement et plus largement
acuminees , generalement ob-
tuses, ses nervflres plus faibles
et plus courtes, ses feuilles
perichetiales terminees par un
plus large. L’ I. obtusulum a
aussi des rapports avec Y 1. capillipes (Lac.) Jaeg., de 1’ Archipel
malais, dont il se distingue par son port plus robuste, ses
feuilles plus tronquees, moins arrondies ä la base, sa nervure
double, courte, mais distincte, et ses feuilles perichetiales moins
finement et moins longuement acuminees.
115. Isopterygium ovalifolium Card. sp. nova. — Laxe
intricato-cespitosum. sordide viride. Caulis repens, 3 — 5 centim.
longus, irregulariter pinnatus, ramis depressis, flaccidis, flexuosis, laxe
foliosis, complanatulis. Folia patenti-compressa, remotula, cavius-
cula, ovata, latissime brevissimeque acuminata, obtusa, apiculata
subacutave, lateralia margine postico late inflexo subcondi^licata,
0,75 — 0,85 millim. longa, 0,45 — 0,6 lata, marginibus planis integris
vel apice parcissime et obsoletissime serrulatis, costis gemellis
brevibus, obsoletis nullisve, cellulis anguste linearibus, superio-
ribus brevioribus, alaribus perpaucis, parum distinctis. Caetera
desiderantur.
Taitum (no. 67 ; ster.).
Fig. 31. Isopterygium obtusulum.
a—d, feuilles X 26; e , tissu dans la
partie moyenne d'une feuille X 270;
f, sommet d'une feuille X 270.
acumen egalement plus court et
Cardot, Mousses de l’ile Formose.
141
Les feuilles encore plus courtes, ovales, obtuses ou apiculees,
entieres ou tres faiblement denticulees au sommet, plus espacees
et moins comprimees, permettent de distinguer facilement cette
espece de la precedente.
116. Isopterygium subalbidum (Sulliv. et Lesq.) Mitt. in Trans.
Linn. Soc. (Bot.), 1891, p. 176. (Hypnum subalbidum Sulliv. et
Lesq. in Proceed. Amer. Acad. 1859, p. 281).
Kelung (nos. 92, 176 in parte; ster.).
Distrib. : Japon.
Je ne connais pas la description de cette espece, dont je
n'ai pas vu le type. J’ai determine la Mousse de Formose
Fig. 32. Isopterygium ovalifolium.
a — e, feuilles X 26; f, sommet d’une
feuille X 270.
d’apres un specimen japonais (Wichuxa, no. 1441 b) nomine par
M. Brotherus. A en juger d’apres ces differents echantillons,
YI. subalbidum ne differerait de Y I. micans (Sw.) Card., des Etats
Unis du Sud, que par ses feuilles un peu plus etroites, plus
longuement et plus finement acuminees. II faudrait aussi
rapporter ä 1’ I. subalbidum la plante de Hong-Kong (Ford,
no. 225) dont il est question dans le travail de M. Salmon sur
des Mousses de Chine (Jo um. Linn. Soc. [Bot.], XXXIY,
p. 469). Mais je dois ajouter qu’il me parait bien probable, si
tous ces echantillons sont bien de 1’ I. subalbidum , que cette
Mousse n’est qu’une simple forme de 1’ 1. micans , qui est,
d'ailleurs, une espece tres polymorphe.
117. Isopterygium Icixissimum Card. sp. nova. —
Monoicum, laxissime intricato-cespitosum, pallide lutescens vel
lutescenti-viride, nitidum. Caulis appressus, repens, radiculosus,
4 — 5 centim. longus, ramis laxe foliosis, perflaccidis, plumosis
irregulariter pinnatus. Folia remota, compressa, disticliaceo-
j^atula, flexuosa, anguste oblongo-lanceolata, sensim longissime
acuminato-subulata, caviuscula, plicatula, 1,4 — 1,6 millim. longa,
142
C a r d o t , Mousses de l'ile F ormose.
0,35 — 0,5 lata, marginibus liic illic reflexis, superne pro more
remote et minute clenticulatis, costis gemellis brevibus obsoletisve,
rete pallidissimo, scarioso,
cellulis anguste linearibus,
longissimis, alaribus paucis,
brevioribus , parum di-
stinctis vel subinflatis.
Folia perichaetialia erecta,
basi laxius reticulata, cae-
terum. caulinis subsimilia.
Capsula in pedicello pallide
rubello, flexuoso, laevi, 10
bis 12 millim. longo, incli-
nata, subhorizontalis pen-
dulave, madida breviter
ovato - oblonga, circa 1
millim. longa, 0,4 ad 0,5
lata, basi rotundata, sicca
arcuata, sub ore strangulata,
operculo ignoto. Peristo-
mium lutescens ; exostomii
dentes lanceolato -subulati,
intus dense trabeculati, apice
hyalini, valde papillosi; en-
dostomii membrana laevis ;
processus in carina integri;
cilia singula, vel bina et coalita, laevia vel sublaevia.
Kushaku (no. 149; c. fruct.).
Cette espece doit prendre place ä cöte des 1. flaccidum
(Sulliv. et Lesq.) Jaeg. et Yokoskae Besch., du Japon, dont
eile se rapproche par son port ' tres lache et par ses rameaux
mous, plumeux, garnis de feuilles espacees, etalees-subdistiques.
Ses feuilles proportionellement plus etroites, ordinairement den-
ticulees dans le haut, et surtout son tissu beaucoup plus serre,
forme de celhdes etroites, tres allongees, permettent de la distinguer
facilement des deux especes japonaises, qui ont le tissu bien plus
lache. La capsule plus courte, dhpourvue de col et moins resser-
ree sous rorifice, la caracterise en outre par rapport ä YI. Yokoskae.
118. Isopterygium leptotapes Card. sp. nova. — Monoi-
cum? pusillum, tenellum, delicatulum, dense depresso-cespitosum,
vü’ide, nitididum. Caulis appressus, 2 — 4 centim. longus, ramis
teneris, depressis, plumulosis. Folia minuta, patenti-compressa,
concava, ovato-lanceolata, sat subito in acumen angustum subula-
tum constricta, enervia vel obsoletissime binervia, 0.5 — 0,65 millim.
longa, 0,18 — 0,3 lata, marginibus planis sinuatis, superne serru-
latis vel subintegris, cellulis linearibus, plus minus chlorophyllosis,
parietibus crassiusculis, alaribus paucis, brevioribus, parum distinctis.
Folia perichaetiaha cauhnis subconformia. Capsula in pedicello
tenui, pallide rubello, laevi, 7 — 8 millim. longo, subhorizontalis
pendulave, minuta, ovata vel breviter oblonga, 0,5 — 0,8 millim.
Fig. 33. Isopterygium laxissimum.
a. b, c, feuilles X 26; d, tissu dans la partie
moyenne d'une feuille X 270; e, sommet
d'une feuille X 270 : f, capsule deoperculee,
ä Tetat sec X 13-
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
143
longa, 0,3 — 0,4 lata, operculo ignoto. Peristomium lutescens;
exostomii dentes lanceolato-subulati, intus dense et alte trabe-
culati, superne liyalini, pa-
pillosi ; membrana laevis ;
processus granulosi, in cari-
na integri vel angustissime
fissi ; cilia singula, basi
latiuscula.
Taitum (no. 49 ; c. fruct.);
Kusliaku (no. 158; ster.).
Cette elegante petite es-
pece, l’une des plus delicates
du genre, doit se ranger ä
cöte de 47. intortum (Pal.
Beauv.) Besch., de File
Maurice, dont eile se
distingue par ses feuilles Fig. 34. Isopterygium leptotapes.
plus comprimees, plus lar- a~e> feuil’es X 32; 7 tissu dans la Partie
ges, ovales-lanceolees, plus feuj]je X 270; ä, capsule deoperculee X 13.
brusquement acuminees-
subulees. Deux especes inedites des iles Andaman, les I. filisetaceum
et micro-plumosum (C. Müll.
Par., se rapprochent aussi
beaucoup de notre Mousse
par leur port et leurs
petites dimensions ; mais la
premiere s'en separe par
ses feuilles plus allongees,
plus insensiblement acumi-
nees, et la seconde par
ses feuilles plus etalees-disti-
ques, subcultriformes et plus
brievement acuminees.
119. Ectropotheci um
planulum Card. sp. nova.
— Monoicum, molle, dense de-
presso- cespitosum, lutescens
vel lutescenti-viride , niti-
dulum. Caulis appressus,
repens, 4 — 5 centim. longus,
ramis depressis, complanatis.
Folia patenti - compressa,
ovato- vel oblongo -lanceo-
lata, breviuscule longiuscu-
leve acuminata, acuta, 1 ad 1,5
millim. longa, 0,35 ad 0,45
lata, marginibus planis vel
partim reflexis, inferne inte-
gris, superne serrulatis, nervis gemellis ad quartain vel tertiam partem
folii productis, cellulis anguste linearibus, laevibus,par ietibus crassi-
Fig. 35. Edropodecium planulum.
a—e, feuilles X 26 ; f, cellules alaires
X 270; g, tissu dans la partie moyenne
d’une feuille X 270; h, sommet d’une
feuille X 270; i, capsule X 13.
144
Cardot, Mousses de File Eormose.
usculis, alaribus 1 vel 2 subinflatis, hyalinis, plus minus conspicuis,
supraalaribus paucis subquadratis. Paraphyllia subulata. Folia
perichaetialia oblongo-lanceolata, sensim longe acuminato-sub-
ulata, integra vel parcissime et obsoletissime denticulata, laxius-
cule reticulata, enervia vel obsolete binervia. Capsula in
in pedicello flexuoso, laevi, pallide rubello, 10—12 millim. longo,
pendula, ovata vel subglobosa, circa 1 millim. longa, 0,5 — 0,8 lata,
sicca sub ore non constrieta, mamillosa, operculo magno, convexo,
recte rostrato. Peristomium lutescens ; exostomii dentes lanceo-
lato-subulati, intus dense et alte trabeculati, superne hyalini,
granulosi; endostomii processus in carina anguste fissi; cilia bina,
plus minus coalita.
Maruyama (no. 9; c. fruct.).
Fig. 36. Ectropothecium subplanulum.
a — d, feuilles X 26 : e, sommet d’une feuille X 270 ; f, capsule deoperculee X 13.
Les rameaux comprimes, l'inflorescence monoique et la cap-
sule mamilleuse rapprochent cette Mousse de VE. Micholitzii
Broth., de la Nouvelle-Guinee; eile en differe par ses feuilles
rameales non falciformes, ses feuilles periclietiales entieres ou ä
peine denticulees, son pedicelle moins fin et sa capsule plus
grosse, non resserree sous Torifice ä l'etat sec apres la chute de
l'opercule.
120. Ectropothecium subplanulum Card. sp. nova. —
Monoicum, babitu, magnitudine coloreque praecedenti persimile,
rarnis tarnen latioribus, minus complanatis. Folia compressula,
aliquantulo majora, dorsalia brevius acuminata, lateralia patentis-
sima, subfalcata, caeterum illis E. planuli similia.
Kelung (no. 89; c. fruct.); Kushaku (no. 120; c. fruct.);
Tamsui (no. 208; c. fruct.).
On peut aussi comparer cette espece aux E. Micholitzii
et plano- falcatulum Broth., de la Nouvelle-Guinee; eile differe
du premier par sa capsule plus grosse, non resserree sous l'orifice
ä l'etat sec, son pedicelle moins fin, ses feuilles perichetiales
entieres et ses feuilles rameales plus etalees ; et du second, dont
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
145
la capsule est encore inconnue, par ses rameaux plus larges et ses
feuilles moins finement acuminees. Enfin 1’ E. subplanulum
rappelle encore 1’ E. cyperoides (Hook.) Jaeg., de 1‘ Inde et de
T Archipel rnalais, mais s'en distingue aisement par ses feuilles
moins fortement dentees, tout ä fait lisses sur le dos, ses cellules
plus etroites et sa capsule mamilleuse.
121. Ectropothecium (?) serratifolimn Card. sp. nova. —
Intricato-cespitosum, sordide vel lutescenti-viride. Caulis repens,
3 — 4 centim. longus, subregulariter pinnatus, ramis plumulosis.
Eolia strictula, patenti-compressa, saepe curvatula, e basi triangu-
lari - lanceolata sensim longe et anguste acuminata, subulata,
1 — 2 millim. longa, 0,3 — 0,4
lata, marginibus planis, ubi-
que serratis, nervis gemellis
brevibus, obsoletis vel nullis,
cellulis linearibus laevibus,
alaribus paucis brevioribus.
Caetera ignota.
Taitum (nos. 42, 59 ; ster.).
En l’absence de la fructi-
fication, la position generi-
que de cette espece reste un
peu douteuse. Elle rappelle
assez par son port 1’ Ectro-
pothecium verrucosum (Hpe.)
Jaeg., de 1" Archipel rnalais,
mais s’en differencie par
sa taille plus robuste et par
ses feuilles vivement dentees.
D’un autre cote, la forme
et la denticulation des feuil-
les la rapprochent beaucoup
d une autre espece malaise, Fig. 37. Ectropothecium (?) serratifolium.
1' Hypnum malacobolum C. a— d, feuillesX26 ; e, cellules alaires X 270 ;
Müll., que Jaeger et Sauer- A tissn marginal dans la partie moyenne
beck ont placee dans les dW feuilleX270j ^sommet dune feuille
Microth amn i um. et que M.
Fleischer classe mainte-
nant dans les Ctenidium ; eile s’en distingue par son port moins
robuste, ses tiges plus deprimees, ses rameaux plumeux et ses
feuilles etalees -subcomprimees, non homotropes, completement
lisses, tandis que dans 1’ H. malacobolum elles presentent sur la
face dorsale quelques faibles papilies, formees par la saillie de
l'extremite apicale des celhdes superieures.
122. Amblystegium riparium (L.) Br. et Sch. Bryol. europ.
fase. 55 — 50, Mon. p. 14, tab. 8 et 9.
Tamsui, reservoir (nos. 99, c. fruct., 101, ster.).
Distrib.: toute l’Europe et l’Amerique du Nord; Asie: Japon,
Tonkin, rriiibet; Afrique : Algerie et lies atlantiques. Indique aussi
en Australie, a Cuba et ä l’ile Kerguelen.
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. lieft 1.
10
14G
Cardot, Mousses de 1’ileFormose.
123. Synum glaucocarpon Reinw. in Schw. Suppl. III, I, 2,
tab. CCXXVIII.
Kushaku (s. no. ; c. pedicell.).
Distrib. : Sikkim., Java.
Les feuilles de cette espece sont distinctement papilleuses
sur le dos par la saillie de l’extremite superieure des cellules, du
moins sur le specimen de Formose et sur un echantillon de la
plante javanaise, recolte par Jungbuhn, communique par
M. Fleischer. Cependant, on lit dans la diagnose du Bryologia
javanica, II, p. 148: „cellulae angustae abbreviatae laeves“. II
peut se faire que ce caractere soit variable.
Fig. 38. Hypnum kushakuense.
a, b , feuilles X 13: c, cellules alaires X 270;
d, tissu dans la partie moyenne d'une feuille
X 270; e, soinmet d'uue feuille X 270.
[Bot.]. 1864, p. 154.
[Bot,], 1893, p. 388).
Taitum (nos. 27,
124. Hypnum stellulatum
(Mitt.) Par. Ind. bryol. p.
686. ( Ctenidium stellulatum
Mitt, in Seem. Fl.vit. p. 399.).
Kushaku (no. 135 ; ster.).
Distrib.: Tahiti.
C'est M. Fleischer qui
a attire mon attention sur
l’identite de cette Mousse
avec celle de Tahiti, deter-
minee et distribuee par
Bescherelle comme H.
stellulatum. Cette espece
est voisine de YH.polychae-
tum Bosch et Lac., de Java,
dont eile se differencie par
son port plus robuste, ses
feuilles plus grandes, et ses
cellules non scarieuses, ren-
fermant de gros grains de
chlorophylle.
125. Hypnum plumae-
forme Wils, in Lond. Journ.
of bot. 1848, p. 277, t. 10.
( Stereoclon plumaeformis
Mitt. in Journ. Linn. Soc.
Hypnum longipes Besch, in Ann. sc. nat.
57, 205; ster.).
Distrib.: Japon, Chine, Coree, Tonkin.
Var. alare Par. in Rev. Bryol. 1901, p. 127.
Maruyama (no. 13 ; ster.).
Distrib.: Tonkin.
126. Hypnum planifrons (Broth. et Par.) Card. comb. nov.
(Stereodon planifrons Broth. et Par. in Bull, de l'lierb. Boissier,
2em<ä Ser II, p. 990.
Kelimg (no. 99 bis; c. fruct.).
Distrib.: Japon.
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
147
Var. formosicum, Card. var. nova. — A forma typica
differt : habitu robustiore, ramis longioribus, flaccidis, foliis latio-
ribus, ovato-lanceolatis. brevius latiusque acuminatis, saepe obtusis,
rete laxiore, cellulis latioribus, magis chlorophyllosis.
Kushaku (no. 116; ster.).
127. Ht/pnum kushakuense Card. sp. nova. — Molle,
laxe cespitosum, lutes cen di- viride. Caulis repens, ramis erectis,
crassis, subjulaceis, obtusis, 8 — 20 millim. longis. Folia conferta,
erecto-imbricata, perconcava, ovato-lanceolata, late breviterque
acuminata, 2 — 2,5 millim. longa, 1 — 1,25 lata, marginibus planis,
integris vel apicem versus serrulatis, costis gemellis inaequalibus
breviusculis , cellulis longe linearibus, subflexuosis, parietibus
angustis, superioribus brevioribus, alaribus paucis, subquadratis
vix distinctis. Caetera ignota.
Kushaku (no. 128; ster.).
Les affinites de cette espece sont fort obscures; son port et
la forme de ses feuilles la rapprochent de certains Hygrohypnum,
mais l’aspect du tissu, la lon-
gueur des cellules, leims pa-
rois minces, m’empechent de
la placer dans ce groupe; de
plus, eile ne parait pas liabiter
une Station aquatique ou tres
humide. Onpeut la rapprocher,
au moins provisoirement, de
1’ H. arcuatum Lindb. et des
especes voisines.
128. Rypnodendron for-
mosicum Card. sp. nova. —
Caulis primarius repens, stolo-
niformis, secundarius erectus,
rigidus, angulosus, purpureus,
dendroideus, longe stipitatus,
6 — 8 centim. altus, superne in
frondem complanatam, lutes-
centem, nitidulam breviter ex-
pansus. Folia stipitis remota,
squamaeformia, e basi late
triangulari appressa, acumine
elongato subulato patentia, 1.6
ad 2 millim. longa, 0,6 ad
0.9 lata, marginibus planis
subintegris, sinuatis vel obso-
lete denticulatis, costa tenui
percurrente vel subexcurrente,
rete scarioso, cellulis linearibus subflexuosis, obtusis, parietibus
incrassatis, infimis brevioribus, fuscis. Folia ramea compressula,
lanceolata, acuta, 2,3 — 2,5 millim. longa, 0,75 — 1 lata, margi-
nibus planis fere e basi acute dentatis (dentibus interdum
geminatis), costa percurrente vel infra summuin apicem evanida,
10*
Fig. 39. Hypnodendron formosicum.
a, feuille caiilinaire X 13; b, la meine
X2G; c, tissu d'une feuille caulinaire
X270; d, feuille ramealeX13; e, sominet
d'une feuille rameale X 270.
148
Cardot, Mousses de l'ile Formose.
dorso in parte superiore dentibus acutis remotis praedita, rete
scarioso, cellulis angustissimis, longissimis, parietibus haud vel
vix incrassatis. Caetera ignota.
Taiturn (no. 55; ster.).
Se distingue de 1 ' H. arborescens (Mitt.) Lindb., de 1’ Archipel
malais, par ses feuilles caulinaires plus ecartees, appliquees
par la base, etalees seulement par la pointe et non squarreuses,
subentieres, sinuees ou tres legerement denticulees.
Hypopterygiaceae.
129. Bhacopilum aristatum Mitt. in Journ. Linn. Soc. (Bot.),
1864, p. 155.
Tamsui (no. 73; ster.).
Distrib.: Japon.
130. Hypopterygium tenelhwi C. Müll, in Bot. Zeit. 1854
p. 557. Bryol. jav. II, p. 13, tab. CXLII.
Kushaku (no. 127 ; ster.),
Distrib.: Archipel malais, Ceylan; Nilgherris.
Remarks about the Relations
of the Floras of the Northern Atlantic, the Polar Sea,
and the Northern Pacific.
By
Herman G. Simmons.
Lund, Sweden.
It is a fact, known already for a long time, that a great
many species of tlie northern hemisphere have a cireumpolar
distribution. An Interpretation of tliis circumstance became
possible first when geologists had come to know the Gflacial
Period and its effects. After similar views had been advanced
in the works of Forbes, Lyell and others, Darwin in
Origin of species (12) shows how the iceage must have driven
the old tertiary plants of the districts around the pole, or their
descendants, from the territories they once occupied, southwards
into the continents of our time, where they found an asylum during
the glaciation. At the time when the ice again melted away
they began slowly to wander back, interspersed with alpine
elements from the districts where they had survived the iceage.
At the same time they also left tribes in their temporary
homesteads, whicli contributed to a new colonization of the
Southern mountains. In such a manner the great number of
cireumpolar species is accounted for and likewise that contingent
of species, which every arctic district has in common with the
alpine region of the mountains south of it, but not with other
districts.
This theory, further developed by Sir Joseph Hooker in
his Outlines of distribution of arctic plants (24) and by later
authors, is now universally adopted and doubtless well founded.
Still it has as yet mostly been brought to bear only upon tlie
higher plants, or at most upon tlie landvegetation as a whole.
As far as marine algae are concerned only few writers have
tried to make use of this point of view for the explication of
the present distribution of species and genera. However, some
suggestions are made by Kj eil man (30) and Reinke (40).
150
Simm ons, Remarks about the JRelations of the Floras etc.
Hawing been occupied with other similar research.es I have
conie to consider the question, if analogous features could be
detected in the distribution of the marine algae. A priori it
should seem probable that the same cause — the advancing and
afterwards again retreating glaciation — would have the same
effect in the case of the marine flora as in that of the land-
plants, but it must be remembered, that for instance a land-
connection that could make a retreat possible for the Vegetation
of a landdistrict, could easily cause the destruction of the inhabi-
tants of the sea to the north by barring their way southwards.
However it seems that the influence of the iceage has been on
the whole the same for the distribution of species as well in
the sea as on the land, and I think that in the same measure
as our knowledge of the flora of the different districts becomes
more complete, similar causes and results shall appear in both
cases. The following only presumes to be a preliminary attempt
to throw light upon some points of the problem, a complete
treatment would require a rather great preparatory work, that
I have no occasion to undertake at present, notwithstanding
I should be very rnuch inclined to do it later.
It is the swedisli arctic work that has enabled us to gain
a stricter knowledge of the flora at least of some parts of the
Polar Sea, and Kjellman has in his fundamental work (30)
treated as well all the rieh material brought home by himself
and others from different parts of the arctic regions visited by
the swedish expeditions as also many other collections, and he
has likewise tried to make use of the Statements of elder
writers. But it is now more than twenty years since his great
work was published, other parts of the arctic regions have been
carefully explored, in many cases the limits of species have
been altered, old Statements, which Kjellman thought right to
adopt, have become improbable in the light of newer investi-
gations on both sides of the arctic circle. I therefore feel
justified in undertaking a revision of the list of species that
ought to be counted as arctic.1) I give it below (Table I); it
is limited to the Phaeophycaee and Rhodopliyceae on account
of the highly uncertain synonymic of the others groups,
which makes all comparisons unprofitable, a fact already pointed
out by several writers, as I have quoted in a paper about a
comparative investigation of the relation of the marine flora of
the Faeroe Islands to the other northatlantic floras (38). As
for the boundaries of the arctic regions, I do not think that any
part of the coast of Norway can rightly be reckoned as arctic,
as Kjellman also has pointed out (30, p. 4) and furthermore
accentuated (30, p. 67) when he says: 'On this account, the
Norwegian Polar Sea ought not to be comprehended within
i) When I speak of arctic species, I always only will signify such as
now live under arctic conditions.
Simmons, Remarks about the Relations of tlie Floras etc.
151
the region of the arctic Flora, but, tlie greater part of tlie
elements of its Flora being natives of tlie northern Atlantic and
having been transplanted froni tliere to tlie north, and north-west
coast of Norway, it should be referred to tlie region of the
Atlantic Flora4. About the western Murman Sea and White Sea
I have been rather doubtful, as its climate and iceconditions
can hardly be called true arctic. Still I have counted it as such.
With a better right perhaps northeast Iceland could be reckoned
as arctic and also the part of the american coast froni Hudson
Strait down to New Foundland, but still it seems more natural
to let theni pass as temperate.
Kjellman at first (30, p. 34 — 40) gives a list of 196 species
(104 red and 92 brown algae; the numbers here and in the
following always have reference to these groups only), but, by
excluding such species as only on the norwegian coast pass the
polar circle n orthward, he reduces the number to 134 (66 brown,
68 red), which enter the Polar Sea proper. Still this list must
undergo some further reductions. Kjellman has 4 species as
doubtful, but I think more must be excluded, viz., 1 : ly such
as are doubtless wrongly determined by the collectors or
authors or have come into the list by some other mistake, 2: ly
species known only froni old sources and never found again,
3 : ly such species as are not recognized by later writers, who
have studied theni in connection with a greater material. Even
if the specific distinction is upheld, tliey can hardly be used to
prove an arctic endemism dating long time back. The species
I think necessary to cancel are:
Lithothamnion polymorphum
Melobesia Lejolisii
Polysiphonia dongata
— fastigiata
atrorubescens
Delesseria rodrat a
— corymbosa
Nitophyllum punctatum
Cruoria pellita
Hydrolapathum sanguineum
Halosaccion saccatum
Callophyllis ladniata
Callymenia septentrionalis
Gigartina mamillosa
Rh odoch orton spinulosum
Porphyra abyssicola
Fucus edentatus
— linearis
— distichus
Haplospora globosa
Phyllaria lorea
Laminaria atrofulva
152
Simmons, Remarks about the Relations of tlie Floras etc.
Laminaria, fissilis
Asperococcus bullosus
Elachista lubrica
Myrionema st rangul ans
Scytosiphon attenuatus
Pliloeospora pumila
Cladostephus spongiosus
Stupocaulon scoparium
Gleothamnion pahnelloides.
^ hen these 31 species are excluded tlie number of arctic
species should consequently only be 103 (51 brown and 52 red),
but we now know 159 species (84 brown, 75 red) from the
arctic regions, as can be seen in the following list (Table I).
Tliis is mostly due to Rosen vinge, wlio in bis works about
tlie marine algae of Greenland (42, 43) has treated all the rieh
collections brought home from that country by the numerous
danish investigators of later years. Smaller but still important
contributions are made by Wille (53), Asa Gray (23), Farlow
(18), Ostenfeld (37) and Jönsson (27, 28). Mv own small
collections from Jones Sound, made during the second Nor-
wegian Polar Expedition I regret not to have had time to
determine as yet. Still I hardly think there will be any con-
siderable additions to the flora of the Polar Sea as a whole,
only some species not previously found in the american part
of it.
As the result of the theoretical studies of Kjellman it
appears, that the Polar Sea has its own characteristic flora,
notwitlistanding the appearence of most of its species also
outside the arctic seas, and that the original home of tlie present
arctic marine flora must be sought in the very ice-abounding
Polar Sea itself. As far as I can understand, he thinks that
the algae, or most of them at least, have, even if their Southern
limit became very rauch expanded during the iceage, never
entirely quitted the present arctic regions. About the migration
of the flora during the iceage he says very little, as also about
its relation to the tertiary flora of the same area. I must especially
point out this fact as later writers seem to have quite
misunderstood him. The most important of these is Reinke
(40), who gives a clear specification of the different stages in
the evolution of the floras of the Polar Sea and the Atlantic.
He speaks of a highly uniform flora that lived during most of
the tertiary time in the northern Atlantic, as is unquestionably
proved by the small differences that prevail even now on both
sides of that ocean. This flora had its northern limit at a
landbridge that lay along the line now marked by its remnants
the Faeroes and Iceland. North of this land existed another
flora, even that probably uniform, in the present arctic sea. But
in tertiary time there also ruled a warmer climate, and, when
against the end of the tertiary period the bridge was broken, a
mixing of the two floras began. How far this interchange of
Siminons, Remarks about tlie Relation of the Floras etc.
153
species proceeded before the incipient glaciation began to press
first the polar flora and gradually also the north one atlantic
southwards, can not be determined. All this is not mentioned
by Kjellman, but about the next stage there is a marked
difference between him and Reinke. The latter thinks it very
likely, that the old polar flora was totally exstirpated in its
original homestead and only could survive by migrating south-
wards. Yet Reinke seems not to have observed Kjellman7 s
opinion in this point, as he does not object against it and only
refers to Warming’s (52) theory about the landflora of Green-
land. Afterwards, when the ice melted away, the algae
gradually came back, but it now was a flora, mixed of polar
and atlantic elements. Kjellman only regards the atlantic
species as new immigrants. This difference between the opinions
of Kjellman and Reinke seems to have totally escaped
Borges en (8, p. 102), who gives, what he himself calls a very
Condensed report („ — - — mit Referat er jo meget kort faltet“, 9,
p. 248) of their theories. The curious assertion, that the flora
of the northern area was arctic already during the existence of
the landbridge (8, p. 102) he has retracted afterwards (9, p. 248 — 49).
In the following list of arctic algae I have included all tlie
species that are found along the coast from the Kola Peninsula
to Bering Strait, along the northern coast of America, in the
Arctic-american Archipelago, at the coasts of Greenland, Jan
Mayen, Spitzbergen, Beeren Island and Novaja Semlja, i. e. in
the regions that can be called true arctic (cf. Kjellman, 30,
p. 4 and 68). The division of the area is somewhat altered from
that of Kjellman, in as much as western Greenland has been
separated from the American province because of the very
different degree in whicli these tracts are investigated and the
Kara Sea is transferred to the Siberian Polar Sea. In tlie
column of the Spitzbergen-province, that perhaps is less uniform
than Kjellman thought, I have marked occurrence in Spitz-
bergen itself with „s“, in east Greenland with „g“, and in otlier
parts (Murman Sea) with „e“. In the column of the northern
Pacific I have made no separate mention of the occurrence in
different parts, as nearly all species are found in the best explored,
that is to say the northwestern coast of America. As for
the temperate european area, entered in the table, northern
Norway and the Iceland-F aeroe - district have got separate co-
lumns. If I liad had newer and better information at my disposal
about the northern portion of the american east coast, I
should have given it a separate column, now most species
indicated are from the United States after Farlow (17) and
Coli ins (11), even if some are admitted on other authority. The
154
S i m m o ii s , Remarks about the Relations of the Floras etc.
works consulted are to be found in the following list of litera-
ture. The arrangement of the fable is after En gier u. Prantl,
Die natürlichen Pflanzenfamilien (Kj eil man, Schmitz — Haupt-
fleiscli — Ealkenberg). I have also used De Toni’s Sylloge
for the arrangement, partly for the synonymics and limitation,
of the species, but only in a few cases concerning the geogra-
phical distribntion, as he seems not always to have been quite so
snccessful as desirable in excluding old and unreliable sources.
Table I.
North atlantio
coast of
America
Northwestern
Europo
Faeroes and 1
Iceland '
Northern (
Norwajr i
West coast
of Greenland
Spitzbergen
province
Siberian
Polar Sea
American
Polar Sea
Northern
Pacific
Pylaiella litoralis (L.) Kjellm.
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X
X
X
X
gse
X
X
X
varia Kjellm.
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X
X
X
X
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X
Ectocarpus pycnocarpus Rosenv.
X
g
penicillatus (Ag.) Kjellm.
X
X
X
X
X
siliculosus (Dillw.) Lyngb.
X
X
X
X
X
g
confervoides (Roth) Le Jol.
X
X
X
X
X
gse
X
ovatus Kjellm.
X
X
X
X
gs
Streblonema Pringslieimi Reinke
X
X
lomentosoides (Farl.) De Toni
X
X
X
X
Stilophorae Crouan
X
X
X
aecidioides Rosenv.
X
X
X
X
X
g
J/elopJiorum (Rosenv.) Batt.
X
g
Microsyphar Polysiphoniae Kuck.
X
X
X
Phycocelis globosa (Reinke) De Toni
X
X
X
X
g
Dermatocelis Laminariae Rosenv.
X
X
Symphyocarpus strangulans Rosenv.
X
X
g
Phaeostroma pustulosum Kuck.
X
X
X
Isthmoplea sphaerophora (Harv.) Kjellm.
X
X
X
X
X
ge
Sphacelaria olivacea (Engl. Bot.) Ag.
X
X
?
X
cirrosa (Roth) Ag.
X
X
X
X
X
X
racemosa Grev.
X
X
X
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X
X
X
radicans Harv.
X
X
X
brittannica Sauv.
X
X
X
g
Simmons, Remarks about tlie Relations of the Floras etc.
155
North atlantic
coast of
America
Northwestern
Europe
Faeroes and
lceland
Northern
Norway
West coast
of Greenland
Spitzbergen
province
Siberian
Polar Sea
American
Polar Sea
Northern
Pacific
Chaetopteris plumosa (Lyngb.) Kütz.
X
X
X
X
X
gse
X
X
X
Punctaria plantaginea (Roth) Grev.
X
X
X
X
X
gse
X
X
Lithosiphon Laminariae (Lyngb.) Harv.
X
X
X
e?
Coilodesme bulliger a Strömf.
X
X
X
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X
Omphalophyllum ulvaceum Rosenv.
X
X
X
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Phaeosaccion Collinsii Farl.
X
X
X
X
Physematoplea attenuata Kjellm.
X
X
X
X
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ö
Pogotrichum filiforme Reinke
X
X
X
Scytosiphon lomentarius (Lyngb.) J. Ag.
X
X
X
X
X
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X
X
Phyllitis fascia (Muell.) Kütz.
X
X
X
X
X
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X
X
zoster ifolia Reinke
X
X
X
X
Kjellmania subcontinua Rosenv.
X
Coelocladia arctica Rosenv.
X
Phloeospora subarticulata Aresch.
X
X
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X
tortilis (Rupr.) Aresch.
X
X
X
X
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X
X
X
Desmarestia viridis (Müll.) Lamour.
X
X
X
X
X
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X
X
aculeata (L.) Lamour.
X
X
X
X
X
gse
X
X
X
Dictyosiphon corymbosus Kjellm.
X
X
X
e
hispidus Kjellm.
X
X
X
gse
hippuroides (Lyngb.) Kütz.
X
X
X
X
X
se
X
foeniculaceus (Huds.) Grev.
X
X
X
X
X
gse
X
X
Chordaria Aresch.
X
X
X
X
X
X
Leptoncma fasciculatum Reinke
X
X
X
X
X
er
ö
Elachista fucicola (Veil.) Aresch.
X
X
X
X
X
gse
X
X
X
Eudesme virescens (Carm.) J. Ag.
X
X
X
X
X
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X
Myriocladia callitricha Rosenv.
X
Mesogloia vermiculata (Engl. Bot.)
Le Jol.
X
X
X
e
Chordaria flagelliformis (Müll.) Ag.
X
X
X
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X
X
156
Simmons, Remarks aboat the Relations of tbe Floras etc.
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Balfsia verrucosa (Aresch.) J. Ag.
deusta (Ag.) J. Ag.
clavata (Carm.) Farl.
ovata Rosenv.
Chorda Filum (L.) Lamour.
tomentosa Lyngb.
Phyllaria dermatodea (De la Pyl.)
Le Jol.
Alaria esculenta (Lyngb.) Grev.
Pylaii (De la Pyl.) J. Ag.
membranacea J. Ag.
grandifolia J. Ag.
dolichoracliis Kjellm.
flagellaris Strömf.
oblonga Kjellm.
elliptica Kjellm.
Agarum Turneri Post, et Rupr.
Laminaria nigripes J. Ag.
digitata (L.) Lamour.
longicruris De la Pyl.1)
cuneifolia J. Ag.
groenlandica Rosenv.
solidungula J. Ag.
saccharina (L.) Lamour.
Agardhii Kjellm.
Lithoderma fatiscens Aresch.
Sorapion Kjellmani (Wille) Rosenv.
Scaphospora arctica Kjellm.
Fucus inflatus Vahl.
ceranoides L.
vesiculosus L.
serratus L.
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X
X
X
X
ge
X
X
X
X
(X)
X
se
!) inclusive L. faeroensis Borges.
Simmons, Remarks about the Relations of the Floras etc. 157
North, atlantic
coast of
America
Northwestern 1
Europe
Faeroes and 1
Ioeland
Northern
Norway |
West coast
of Greenland
Spitzbergen
jirovince
Siberian
Polar Sea
American
Polar Sea
Northern
Pacific
Pelvetia canaliculata (L.) Dcsne et Thur.
?
X
X
X
e
Ascophyllum nodosum (L.) Le Jol.
X
X
X
X
X
g(s)e
X
Bangia fuscopurpurea (Dillw.) Lyngb.
X
X
X
X
X
X
Porphyra umbilicalis (L.) Kütz.
X
X
X
X
X
e
X
miniata (Ag.) J. Ag.
X
X
X
X
X
gse
X
X
Conchocelis rosea Batt.
X
X
X
X
8
Chantransia efflorescens (J. Ag.) Kjellm.
X
X
X
gse
X
secundata (Lyngb.) Thur.
X
X
X
X
X
e
X
virgatula (Harv.) Thur.
X
X
X
X
X
X
microscopica (Kütz.) Fosl.
X
X
X
8
Harveyella mirabilis (Reinsch) Rke et
Schmitz
X
X
X
X
g
Phyllophora Brodiaei (Turn.) J. Ag.
X
X
X
X
se
X
X
interrupta (Grev.) J. Ag.
X
X
gse
X
X
Actinococcus subcutaneics (Lyngb.)
Rosenv.
X
X
X
X
g
Ceratocolae Hartzii Rosenv.
X
X
8
Callymenia Schmitzii Hauptfl.
X
X
Ahnfeltia plicata (Huds.) Fr.
X
X
X
X
se
X
X
X
Cystoclonium purpurascens (Huds.) Kütz.
X
X
X
X
e
Turnerelia Pennyi (Huds.) Schmitz
X
X
X
X
gse
X
rosacea (J. Ag.) Schmitz
s
Euthora cristata (L.) J. Ag.
X
X
X
X
X
gse
X
X
X
Rhodophyllis dichotoma (Lepech.) Gobi
X
X
X
X
gse
X
X
Rhodymenia pertusa (Post, et Rupr.)
J. Ag.
s
X
palmata (L.) Grev.
X
X
X
X
X
ge
p
X
X
Halosaccion ramentaceum (L.) J. Ag.
X
X
X
X
gse
X
X
X
158
Simm o ns, Remarks about the Relations of the Floras etc.
-
North atlantic
coast of
America
Northwestern 1
Europe
Faeroes and 1
Iceland
Northern
Norway
West coast 1
of Greenland 1
Spitzbergen
province
Siberian
Polar Sea ||
American
Polar Sea
Northern
Pacific
Delesseria sinuosa (Good. et Woodw.)
|
Lamour.
X
X
X
X
X
gse
X
X
X
Baerii (Post, et Rupr.) Rupr.
X
X
X
gse
X
X
spinulosa (Rupr.) J. Ag.
X
X
g?
X
Polysiphonia urceolata (Lightf.) Grev.
X
X
X
X
X
e
X
Schübeleri Fosl.
X
X
arctica J. Ag.
X
X
X
gse
X
X
X
nigrescens (Dillw.) Grev.
X
X
X
X
e
X
Rhodomela lycopodioides (L.) Ag.
X
X
X
X
gse
X
X
X
Larix (Tum.) Ag.
X
X*
Odonthalia dentata (L.) Lyngb.
X
X
X
X
s
X
X
X
Ptilota plumosa (L.) Ag.
X
X
X
se
X
pectinata (Gvuxn.) Fosl.
X
X
X
X
gse
X
X
X
asplenioides (Turn.) Ag.
X
X
Antithamnion bnreale (Gobi) Kjellin.
X
X
X
X
X
gse
X
X
X
floccosum (Müll.) Kleen
X
X
X
X
X
X
americanum (Harv.) Farl.
X
X
X
Pylaisii (Mont.) Kjellm.
X
X
X
X
X
X
Ceramium arcticum J. Ag.
X
s
rubrum (Huds.) Ag.
X
X
X
X
X
se
X
Rhodochorton Rothii (Turt.) Näg.
X
X
X
X
X
gse
X
X
intermedium Kjellm.
s
sparsum (Carm.) Kjellm.
X
X
X
p
X
spetsbergense Kjellm.
s
penicilli forme (Kjellm.) Rosenv.
X
X
X
gse
X
membranaceum Magn.
X
X
X
X
X
g
Dumontia filiformis (Fl. Dan.) Grev.
X
X
X
e
X
Dilsea integra (Kjellm.) Rosenv.
gse
X
X
X
edulis Stackli.
X
X
X
se
Furcellaria fastigiata (L.) Lamour.
X
X
X
se
X
Polyides rotundus (Gmel.) Grev.
X
X
X
X
e
Simmons, Remarks about the Relations of tlie Floras etc.
159
North atlantic
coast of
America
-
ä
if
* 2
tö
o
Faeroes and
Iceland
s js
o
1 §
I o 'rt
o $
||S
1 c
Spitzbergen
province
Siberian
Polar Sea
American
Polar Sea
Northern
Pacific
Petrocelis polygyna (Kjellm.) Schmitz
&
X
Cruoria arctica Schmitz
X
X
s
Cruoriella Dubyi (Crouan) Schmitz
X
X
X
X
X
Peysonellia Rosenvingii Schmitz
X
X
X
&
Phododermis elegans Crouan
X
X
X
ö
Clathromorphum compactum (Kjellm )
Fosl.
X
X
X
X
se
X
circumscriptum (Strömf.) Fosl.
X
X
X
X
g
X
Lithothamnion arcticum (Kjellm.) Fosl.
X
Lenormandi (Aresch.) Fosl.
X
X
X
e
laeue (Strömf.) Fosl.
X
X
X
X
X
&
investiens Fosl.
X
g
thophiforme Unger
X
X
X
X
foecundum Kjellm.
X
X
X
X
X
varians Fosl.
X
er
ö
colliculosum Fosl.
X
X
X
X
X
s
flabellatum Rosenv.
X
X
X
X
O'
ö
botrytoides Fosl.
X
fruticulosum (Kütz.) Fosl.
X
X
X
X
X
glaciale Kjellm.
X
X
X
X
gse
?
X
flavescens Kjellm.
X
X
se
Corallina officinalis L.
X
X
X
X
e
X
Hildenbrandtia rosea Kütz.
X
X
X
X
X
gse
X
The number of species here counted as arctic, Phaeophyceae
84, Phodophyceae 75, together 159, gives a relation between tlie
numbers of the groups, that is more in accordance with the fact
that the former increase, the latter diminish northwards. The
above numbers give 53 brown and 47 red algae in a hundred,
while the numbers of Kjellman give resp. 49 and 51 for the
arctic regions. In Northern Norway the percentage is 41 to 59,
in Iceland 47 to 53, in the Faeroes 45 to 55 and in Scotland
42 to 58 (Simmons, 38, p. 227 and 228). Farther southwards
the- relative number of Phaeophyceae becomes still smaller.
160
Simmons, Remarks about the Relations of tlie Eloras etc.
As it is rather troublesome to see of the table I how many
species are found in each district, the following summary must
be made:
Table II.
Districts
Phaeo-
phyceae
Rhodo-
phyceae
Total
Asiatic Polar Sea
18 (19)
19 (20)
37 (39)
American — —
21 (22)
22 (23)
43 (45)
West coast of Greenland
67
46 (47)
113 (114)
Spitzbergen province (togetlier)
58 (61)
59
117 (120)
Tkereof only in East Greenland
17
16
33
— — — Spitzbergen
1(2)
7
8(9)
— — — tbe Murman and White Sea
5(6)
9
14 (15)
— — — E. Greenl. and Spitzb.
2
0
2
— Murin, a. Wh. S.
7
1
8
— — Spitzberg. — —
3
8
11
East Greenland (total)
49 (50)
35
84 (85)
— Spitzbergen —
29 (31)
33
62 (64)
Murman a. White Sea (total)
38 (40)
36
74 (76)
The two sets of numbers are due to the entering in table I
of some species, whiche have only with doubt been accepted as
citizens of the arctic regions or some part of tliem. They are
marked in the table by a I will have to come back to
some of them at least later.
Among the districts that of Spitzbergen shows the greatest
number of species. This must be due in part to favourable con-
ditions of life, which have made it possible for a number of at-
lantic algae to enter the eastern portion of it. The warm wa-
ters of the Gulfstream must be the principal factor in so brin-
ging up the number for the Murman and AVhite Sea and also
for Spitzbergen. On the other hand the careful exploration ef-
fected in the latter country by the swedish expeditions and in
the first named part by russian, swedish and other investi-
gators plays a great part. As for east Greenland it must prin-
cipally be the diligent work of danish and other explorers that
has brought up the number so far as 84. Next in number
comes the coast of Danish Greenland, which although the smal-
lest of the four districts has still not less than 113 species.
Even if favourable conditions take a part in this result it is
mostly due to the assiduous work of the danish investigators
S i m m o n s , R emarks about the Relations of tbe Floras etc. 1 G 1
and collectors, who have brought the knowledge about this part
of the arctic regions far beyond that we have of most others.
The scantiness of the list from the Siberian Polar Sea doubtless
is caused in a great measure by the nature of the coast, that
is unfavourable for the growth of algae (cf. Kj eil man, 30, p. 7,
20 etc.), but then this long coast is almost only explored during
one sole voyage, the Vega-expedition. On the american side I
think only exploration is lacking; many parts of the coast of
the continent as well as of the islands are favourable enough,
but here a great work is still left undone.
However, for the investigation here contemplated, there is
another point of view of still greater importance than the num-
bers of species in the different districts. That is the distribu-
tion of the species in those districts, which is summarized in the
following table.
Table III.
Distribution of species
Pliaeo-
phyceae
Rhodo-
phyceae
Total
1. In all arctic districts
9(10)
8(9)
17 (19)
2. W. Greenl., Spitzb. prov., Asiatic Pol. Sea
5
2
7
3. — — — Amer. — —
10
5(6)
15 (16)
4. — Asiat. Pol. Sea —
0
0
0
5. Spitzb. prov. — — — — — —
0
3
3
6. W. Greenland, Spitzbergen prov.
23
19
42
7. — Amer. Polar Sea
0
1(2)
1(2)
8. — Asiat. — —
0
1
1
9. Spitzbergen prov. —
0(1)
3
3(4)
10. — — Amer. —
0
0
0
11. Asiatic Polar Sea —
0(1)
0
0(1)
12. W. Greenland
19
8
27
13. Spitzbergen province
11 (12)
17
28 (29)
14. Asiatic Polar Sea
2
2
4
15. American — —
i
3
4
84
75
159
I have here also included such combinations of distribution,
as, although theoretically possible, are not found in reality. It
is however of some importance to observe as well the lacking
of these as also the number of species for eaeli existing com-
bination.
Beihefte Bot. Contralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
11
162
Simmons, Eemarks aboufcthe Relations of the Floras etc.
The species common to all the four arctic districts are very
few, only 17 (19), giving 12 per ct. of the whole number, wliich
seems to speak against the looking upon the present flora of the
Polar Sea as old and directly descending from the former flora
of the regions it now occupies. The 19 species under 1. (table
III) are:
*Pylaiella litoralis
*Sphacelaria racemosa
*Chaetopteris plumosa
*Phloeosphora tortilis
* Desmarestia aculeata
*Llachista fucicola
*Chordaria fl agelli fo nn is
Laminaria cuneifolia
„ solidungula
*Fucus i n flatus
Of these the species marked with * are found in the nor-
thern part of the Atlantic as well as of the Pacific, and some of
them are still wider distributed. Only Laminaria cuneifolia and
L. solidungula do not go down into the Atlantic, but the former at
least seems to have been found in the Pacific. Phyllophora in-
terrupta is a decidedly arctic form, notwithstanding its being
found also on atlantic coasts, where it is eise substituted by Ph.
Brodiaei. However the above list will, as I have already allu-
ded to, probably get considerable additions, when we get a bet-
knowledge of the american and asiatic Polar Sea. Yet, even if
all species not found only in one of the least explored districts,
a number of about 20, were distributed, all over the arctic re-
gions, we would still get only about 25 per ct. of the whole
flora. Indeed, the groups, 6, 12, 13, containing the numbers of
species from the best known districts show a total of 98 spe-
cies, but it is very improbable that the majority of these will
ever be found in the other regions. If some will, it surely must
be some of the species that are common to the whole area north
of the Atlantic, but it must be remembered, that it is not only
through the better exploration, that Western Greenland and at
least some parts of the Spitzbergen province show so much grea-
ter figures than the other districts, but that also the natural
conditions of those coasts play their part, and that the neigh-
bourhood of atlantic, richly stocked districts has facilitated Im-
migration of Southern forms. Thus I think it will always be
necessary to uphold the assertion, that the present arctic ma-
rine flora is no unity and that its origin can hardly be in the
regions it now ocmrpies. I will give further reasons for this
opinion later, but now the flora of the Spitzbergen district must
be studied some what closer. The 120 species of that area are
disti'ibuted as follows:
Phyllophora interrupta
* Luthora cristata
* Rhodymenia palmata
* Ralosaccion ramentaceum
* Delesseria sinuosa
* Polysiphonia arctica
*Rliodomela lycopodioides
*Ptilota pectinata
* Antithamnion boreale.
Simmons, Remarks about the Relations of the Floras etc. 103
Table IV.
Distribution of species
Phaeo1
phyceae
Rhodo-
phyceae
Total
East coast of Greenland
17
16
33
Spitzbergen
2
7
9
Murman and White Sea
6
9
15
East Greenland and Spitzbergen
2
0
2
— — Murman and White Sea
7
1
8
Spitzbergen — — — —
3
8
11
In the whole province
24
18
42
Among the 42 species that are indicated as spread over
the whole province we find again the widely distributed species
of 1. in table III with two exceptions, Laminaria cuneifolia , only
found (?) in the White Sea, and Rhodymenia palmata not known
from Spitzbergen. Most of the otliers are widely spread. Of
special filterest however are Alaria grandifolia and Laminaria
Agardhii , which perhaps are confined to this area and Scapho-
spora arctica that only here enters the arctic regions.
Of the species which enter the arctic Sea along the north
coast of Europe 5, viz., Dictyosiphon corymbosus , Eudesme vires-
cens, Porphyra umbilicalis , Chantransia secundata , and Polysipho-
nia urceolata are also found in Western Greenland. It certainly
is due to the favourable conditions of immigration, that these
mostly atlantic algae here have reached so far north, as is also
the case with: Mesogloia vermiculata, Pelvetia canaliculata , Cysto-
cloniurn purpurascens, Polysiphonia nigrescens, Dumontia filiformis ,
Polyides rotundus, Lithothamnion Lenormandi , Corallina offici-
nalis , all species that nowhere eise belong to the arctic regions,
likewise as with Lithosiphon Laminariae , if that alga is really
found on the coast of Novaja Senilja. On the other side Laminaria
cuneifolia , an arctic-pacific species, here should have its limit, if
the plant found in the White Sea is rightly determined by Gobi.
Among the 9 species indicated only for Spitzbergen 3 are
endemic, viz., Turnerelia rosacea , Rhodochorton intermedium, Rh.
spetsbergense. Ceramium arcticum, lately described by Agardh
(6), is also known from northern Norway. Alaria esculenta is
dubious and perhaps also Rhodymenia pertusa , which is a pacific
species nowhere found in arctic waters. Rosenvinge (42, p. 811)
has shown, that Greenland-specimens conveyed by Kj eil man
to this species are Rh. palmata , and the same perhaps is the
case with the Spitzbergen specimens. It also would be astoun-
ding if the latter, common species there should be substituted
by such a traveller from afar. Fucus ceranoides only here enters
11*
Simmons, Remarks about the Relations of tbe Floras etc.
164
the arctic region, Odonthalia dentata and Lithothamnion colHculo-
sum are found also in other arctic provinces.
•
Of the 11 species found as well in Spitzbergen as in the
Murman Sea but not on the east coast of Greenland 7 are also
absent from the Western coast of that country. The 4 otliers,
Dictyosiphon hippuroides, Phyllophora Brodiaei, Ceramium rubrum,
Clathromorphum compactum, in all probability will be found there
yet. The two species, Pylaiella varia and Ectocarpus ovatus , that
are only found in east Greenland and Spitzbergen but not in
the southeastern part of the province, probably also will be de-
tected there. The S species from east Greenland and the south-
eastern district are not very arctic. With one exception, Lami-
naria saccharina (var.) they are found also in Western Greenland.
5 of them, Scytosiplion lomentarius , Pliyllitis fascia, Ralfsia deusta ,
Fucus vesicülosus, Rhodymenia palmata are found only in the
Southern part of the east Greenland-coast, two others, Isthmoplea
sphaerophora and Sorapion Kjellmani are not found there yet.
Lastly there are 33 species only found in east Greenland;
most of these are also known from the western coast of that
country.
The 120 species of the Spitzbergen-province are distributed
as follows: east Greenland has 85, Spitzbergen 64, the Murman
and White Sea 76. If a comparison of the East-Greenland-
flora with those of the others parts of the province is made
after the method I have previously (38, p. 219) proposed, the
result will be the following:
Table V.
East Green-
land
Common
O
U
<D
N
m
Total
East Green-
land
Common
Spitzbergen
Murman and
Wliite Sea
Total
Number of species
41
44
20
105
33
52
35
120
Per ct of total number
39
42
19
28
43
29
Number of species
1
»
12
57
70
1
12
89
102
Per ct of total number
2
17
81
1
12
87
The series of figures below I have taken from Ivjellman
(30), to show how far our knowledge of the East-Greenland-flora
has advanced since his work was written. It is easily under-
stood, in looking at these figures, why Kjellman could say:
„The scanty notices, that we possess on the marine Vegetation on
Simmons, Remarks about the Relations of tlie Floras etc.
1G5
the east coast of Greenland, point to its being like that of Spitz-
bergen". But, wben more comprehensive collections were brought
bome from east Greenland (by Hartz from Scoresby Sound and
by Bay from Angmagsalik) Rosen vinge who studied tliem
came to anotber result. He bas given especial attention to the
question about the relation of the East-Greenland-flora to that of
Spitzbergen in consequence of the idea of Kjellman, quoted
above, and he comes to tlie conclusion, that the flora is nearer
related to that of the western coast of Greenland than to that
of Spitzbergen (44, p. 154 — 57, 176 — 79). „All in all the marine
flora of east Greenland seems to show a considerable correspon-
dence with that of western Greenland“ he says (p. 17S). Not-
withstanding this, the latest author who has treated the flora of
east Greenland, Jönsson (28), says: „Thus the latest collections
from the eastern coast fui'thermore confirm Rosenvinges State-
ment. as to the difference between the marine flora of East and
West Greenland“ (p. 2). Indeed Rosenvinge speaks of diffe-
rences between the east and west coast (as also between different
parts of the latter) but, as the sentence quoted above Stands to-
gether with a reflexion about the resemblance of the marine
flora of east Greenland to that of Spitzbergen, one must get the
impression, that Rosenvinge thinks the East-Greenland-flora
nearest related to that of Spitzbergen. Also (p. 3) Ros en vinge
is quoted instead of Kjellman (cf. above), Rosenvinge in the
passage referred to (44, p. 154) speaks about the entire Green-
land flora.
The easiest method to make a comparison between the floras
on both coasts of Greenland will be the same as used above,
and by such a proceeding also the relative resemblance with the
Spitzbergen-flora will appear:
East Greenl. Common West. Gr. Total
Number of species 12 73 41 126
Per ct of total number 9 58 33
The 12 East-Greenland-species, not found on the western
coast are:
Strebionoma helophorum
Alarm flagellaris
„ grandifolia
Laminaria saccharina
„ Agardhü
Scaphospora arctica
Chantransia efflorescens
Harvcyella mirabilis
Dilsea integra
Petrocelis polygyna
Lithothamnion investiens
„ varians.
Some of ‘these are small algae or such that may on otlier
accounts easily escape the collector, and which can perhaps still
be found on the west coast, but for the great Alarm- and
Laminaria- species at least we must seek anotber way to account
for their being found only on the east coast. At all events it is
evident, that the flora of east Greenland is not by far so nearly
106
Simmons , Eemarks about tlie Kelations of the Floras etc.
related to that of Spitzbergen as Jönsson thinks, on the con-
trary we must agree with Rosenvinge that it is very closely
allied to that of the Western coast.
But here a new questioh arises: is the flora of east Green-
land uniform all along the coast? To get an answer to this
question I have noted how far soutlrwards on the coast those
species grow, wliich are not found on the west side. None of
them reaclies to tlie soutli of 65 °, for several the Southern limit,
as far as known at present, lies to the north of the 70 th
parallel. On the other liand several rnore or less common
West-Greenland-algae do not from Cape Earewell reach further
up on tlie east coast than to the 66th parallel or there about.
I have here only taken into consideration such species as are,
witliin tlie arctic regions, only found in Greenland, as these
seem most fit to tlirow light upon the problem about the
uniformity of the east-coast-flora. At least 10 such species
are only found in Southern East Greenland, viz. :
Edocarpus pycnocarpus
— siliculosus
Coilodesme bulligera
Physematoplea attenuata
Alaria Pylaii
Ayarum Turneri
Laminaris longicruris
— groenlandica
Delesseria spinulosa
Bhodochorton mcmbranaceum d)
If a compai’ison is made by means of the previous method,
we lind:
Southern
East-Greenl.
Number of species 10
Per et. of total number 12
Common
63
74
Northern
East -Ctreenl.
12
14
Total
85
Through taking into consideration also the distribution within
the Greenland-area of more widely spread algae, the percentage
of Southern species would be still more augmented at the cost of
the species common to the whole coast, but I think the difference
between the northern and Southern flora will appear as clearly, if
only the distribution of the Laminariaceae is considered. The
distinctly american species Laminaria longicruris 2) and Agarum
Turneri do not reach above 66° and about the same latitude
also the endende Lam. groenlandica , and Alaria Pylaii , arctic
only in Greenland, have their limit. On the other hand
Laminaria saccharina (var.) and L. Agardhii (dubious) have their
Southern limit, the former at 69°, the latter at 74° (?). Un-
questionably this remarkable mode of distribution must someliow
stand in connection with the former landbridge between Iceland
and Greenland , that has reached the Greenland coast between
the 65 th and 69 th parallel, as is still pointed out by the sub-
marine ridge in the Denmark Strait, That two species, Alaria
J) Also found at Jan Mayen.
9 As it is only found at one point and not (y.et?) fartber south, too
great importance must not be attached to it.
Sim mons, Remarks about the Relations of the Floras etc.
167
grandifolia and A. flagellaris , go so far south as about 65° does
not contend against this view, as they can perhaps liave
wandered other ways or more swiftly. At all events this
distribution can hardly date back to preglacial time but must
liave been effected after the maximal glaciation. If tlie land-
bridge liad been broken for ever already in tertiary time, even
with the slow progress that these algae probably are capable
of, there would have been time enough for them to blend
throughout the whole coast line. Also it seems impossible,
with the help of preglacial factors, to explain how Laminar ia
saccharina , a decidedly temperate alga, has come to grow far
up on the East Greenland coast but not in the Southern parts of
it, when at the same time extremely arctic species as Laminaria
longicruris and Agarum Turneri are found to the south of its area.
There is another feature of the distribution of arctic algae,
left almost quite out of consideration as yet, that must however
be examined, namely the distribution of the arctic species outside
the Polar Sea. The following table (VI) gives a summary of
the most important points thereof.
Table VI.
Distribution of species
Phaeo-
phyceae
Rhodo-
pliyceae
Total
S -4J
X o
5 £
Atlantic-arctic-pacific
34
30
64
40
Atlantic-arctic .
39
35
74
47
Pacific-arctic
2
4
6
4
Arctic, endemic.
9
6
15
9
It may perhaps be needed to remark, that I always use
the words atlantic, etc. only to signify species growing in the
Atlantic, resp. Polar Sea, * etc., not as terms with any other
meaning. The same species therefore very well can be called
as well arctic as atlantic, resp. pacific. The case is, that I can
not see there has been anything won with the division of the
northatlantic and arctic floras, introduced by Reinke (-10. p.
94 — 95). The autlior says himself, that he only for shortness
sake speaks of an arctic, an hemiarctic, a subarctic, and an
atlantic series of algae, but, since almost every autlior, working
with an atlantic or arctic marine flora has feit obliged to use
those terms, they have only led to confusion. The name hemi-
arctic is never used, as far as I know, but Kuckuck (34.
p. 10) has created in its stead a northatlantic series. As the
168
Simmons, Remarks about tlie Relations of the Floras etc.
referring of a species to one of tlie groups or another is solely
based upon liow far southwards or northwards the writer thinks
it to be found, there must be an everlasting interchange of
species between the groups, especially the northatlantic and the
subarctic series, as is easily seen by comparing the lists in the
above mentioned treatises and those of Rosenvinge (44) and
Börgesen (8). Comparisons of percentage of species, referred
to those series, such as are to be found in the papers quoted,
can not be of the slightest interest, as it is seifevident that, if
species that have their distribution chiefly far northwards are
ealled arctic, those with a somewhat more southerly area, sub-
arctic, a. s. o., a coastline further to the north will always show
a greater percentage of „arctic“ species, than one farther south-
wards, and vice versa — if not some special circumstance plays
in. Börgesen (8) for instance devotes severai pages to such
examinations and comparisons, as the „result“ of which it appears,
that in the flora of the Faeroes (lying in the northern Atlantic)
there is a verv great percentage of „northatlantic species“.
The table (VI) shows, that most of the arctic algae are also
found in some parts of the Atlantic (87 per ct.). Of these
again 64 (40 per ct. of total number) are also spread to the
northern part of the Pacific. Among these we will find most of
the species, which have a wide distribution in the arctic seas
and also a few species with a very wide ränge, such as are
found again in the Southern temperate region or even in the
antarctic, and also such as are spread even to the warmer
parts of the oceans. The species common to the arctic flora
and that of the Pacific are much fewer than those, which the
former has in common with the atlantic one, 70 species (44 per
ct.:. Of these 6 only are not found even in the northern
Atlantic, namely Älciria dolichorachis , * Laminaria cuneifolia,
* Rhodymenia pertusa, Rhodomela larix, Ptilota asplenioides , *Dilsea
integra. Hereto comes further Laminaria solidungula if that
species really grows in the Pacific and not only young specimens
of Gymathere triplicata are taken for it as Setchell (49, p. 260)
thinks. Of the six species three, marked with *are found also in
parts of the Polar Sea lying north of the Atlantic. Kj eil man
(30, p. 53) sees in the existence of such a distribution a proof
for the assumption of a centre of dispersion in the Polar Sea
itself. I will not deny, that so may have been, only I think
the continuity of the evolution within the Polar Sea very
doubtful. There also are atlantic species that reach far into
the arctic area, even north of Asia and America. Such are:
Chantransia efflorescens , Turnerelia Pennyi, Rhodochorton
penicilliforme, Lithothamnion foecundum ; more dubious are
Laminaria digital a, L. longicruris , Rhodochorton sparsam,
Cruoriella Dubyii. I do not however think there is too much
stress to be laid on this fact. The three pacific-arctic species,
which only go a short way into the arctic sea from Bering
Strait, viz. Maria dolichorachis , Rhodomela larix , Ptilota asple-
Simmons, Remarks about tlie Relations of tlie Floras etc.
169
nioides, doubtless are ratlier late immigrants from the Pacific,
where tfiey liave their principal area of distribution.
A group of species that must be discussed in detail, is tliat
of the endende forms in the Polar Sea. Kjellman has 27 such
species (30, p. 74 — 75), but about them it has come true to a
greater degree than he has thought probable himself, wliat he
says (30, p. 49) : — — „it is thus certainly possible that some
one or other of them, attention being now drawn to it, may
prove to go southward — — When such are withdrawn,
together with the forms now not upheld as species, we should
get only 8 or 9 arctic-endemic species. Still some new have
been found, and consequently the list of such algae now contains
the following 15:
Ectocarpus pycnocarpus
Kjellmania subcontin ua
Coelocladia arctica
Myriocladia callitricha
Maria grandifolia (?)
— oblong a
— elliptica
Laminaria groenlandica
— Agardhii.
If those species (9 per et. of the wliole arctic flora) should
without restriction be standing for the future as endemic. in
the arctic regions, tliis doubtless would give a momentous
support to the opinion of Kjellman, that the arctic flora is old
in its present area, but I think that, by submitting them to a
thorougli scrutiny, we will get a somewhat different view of
them. Most of the species are hitherto only known from the
original locality or a rather small area and will probably
gradually be found to have a much wider dispersion, as has
already been the case with several of Ivjellman’s and
Rosenvinge’s new species, or to be nearly allied to species of
Southern waters. Coelocladia arctica is the representative of a
monotvpic genus, the only one that is endemic in the arctic regions.
Even if it is hardly restricted to the west coast of Greenland,
there is nothing to be said about it at present. Kjellmania sub-
continua and Myriocladia callitricha have their nearest relatives
in the northern Atlantic. Of the three Alarias one, A. grandi-
folia , is found in the neighbourhood of the northatlantic area
of dispersion of the genus and probably also grows within
that district, the two others, seen only at one point near Bering
Strait, probably will be found also in the northern Pacific,
where the genus sliows its greatest development and is represented
by a eonsiderable nurnber of species, or at least tliese two may
be regarded as immigrants from the Pacific, which have become
differentiated after their transplantation to the Polar Sea. The
two Laminaria u seem to be bound to the arctic sea nearest to
the Atlantic, where they have their relations. On the other
C all y men i a Sch mi tzi i
Turnerella rosacea
Bhodochorton intennedium
— spetsbergense
Petrocelis polygyna
Lithothamnion arcticum.
170
S i m m o n s , Remarks about the Relations of the Floras etc.
liand, if the extremely arctic, wide spread L. solidungula
does 110t grow in the Pacific, as seems most probable after the
before. mentioned Statement of Setchell, we should there have
a true arctic species, that would give a certain snpport to the
theory of Kj eil man, as it is among the algae wlio can perhaps
with a better right than most others be set up as survivors of
the glacial period in the Polar Sea itself.
All the 6“ Rhodophyceae must be said to be little known and
pertaining to genera, as yet too insufficiently studied, to be apt
to be used to prove anything about the history of the arctic
flora. Moreover one, Rhodochorton intermedium , is said to be
identic with Rh. Rothii (Jönsson, 28, p. 2). I think already
wliat is hitherto said, will be almost enough to prove that we
can not have any right to conclude from the endemism in the
Polar Sea, that there has been a long-continuecl evolution of
species, liaving tlieir original homestead in those ice-encumbered
waters, and never liaving quitted them even during the most
unfavorable times of the iceage.
The great number of species (64, 40 per ct.) common to
the north Atlantic, the Polar Sea and the northern Pacific could
certainly also seem to support the above mentioned view of
Kjellman, but, if this circumstance is examined together with
another, I think it will sooner prove quite a different course of
development. I mean the fact that a number of species, not
growing in the Polar Sea, are notwithstanding found in the
northern parts as well of the Atlantic as of the Pacific.
J. Gr. Agardh has been the first algologist to draw the
attention to the question about the appearance in widely
different parts of the world of the same species. When he
first commented upon it in 1862 (2) he was most inclined to
think, that botanists, who profess to have found common
european species in far away seas, have been missled by some
outward likeness; corresponding but not identic species have
been found. Where still the same species occur in different
regions, the distribution is due to the currents; thus he speaks
of an american-european floral province within the ränge
of the colder part of the Gulfstream, and of a circum-
american province that is characterized by Ayarum and by
otlier Laminaria- species than the former. Even the latter
should have got its limits through currents. This view is again
discussed and upheld in another paper (4, p. 8—9 and 11) 1872,
but in the mean time Agardh has himself identified an alga
from Spitzbergen with a species described from California
( Fucus Harveyanus ) in a treatise publislied 1868 (3, p. 10) and
here he also speaks of the joint appearance of many species of
algae in the Atlantic and Pacific. He tliinks that this is due
to a current that transports algae from New Foundland and
Spitzbergen to northwestern America and Kamshatka. But as
Kjellman (30, p. 55) points out, such a current is never ob-
Simmons. Remarks about tbe Relations of the Floras etc. 1< 1
served, on the contrary he speaks of quite a net of cnrrents in
the Polar Sea, where an alga must move from one stream to
another if it should make such a voyage. Kjellman rightly
observes that such a complicated drift can hardly be thought
possible, and he therefore seeks the solution of the problem in
the former disposition of land and water and in altered hydro-
graphic conditions. As to the supposition of Agardh, that it
will probably appear bv more scrupulous examination, that the
number of species widely spread or at least common to the
Atlantic and Pacific is much smaller than hitherto presumed,
Kjellman is most disposed to assent to his opinion. However
in the latest careful work about the flora of the northwestern
coast of America (49), the only part of the north-pacific coast-
lines that can be said to be comparatively well known,
S etc hell and Gardner have, even if some old Statements
about the occurrence of atlantic species are cancelled, also
identified some algae, formerly regarded as representative
species, with atlantic ones, or at least only given them rank
of varieties. Consequently tlie number of atlantic-arctic-pacific
species has become as great as previously mentioned and also
the group of atlantic-pacific species has sooner become augmented
than diminished.
In the following table (VII) the latter algae are enumerated.
I have here also inserted separate columns for the Bering Sea
and for the northern part of the east coast of Asia, although
nearly all species are stated only from the american side.
Table VII.
Northern
Norway
CG
o
n o
z t-
2 °
ci
o Z-
o
h~,r%
5
2
©
1 &
■gw
Atlantic
coast of
America
Pacific coast
of America
cö
a>
Ul
bp
1
North eastern
coast of Asia
Pylaiella macrocarpa Fosl.
X
X
Ectocarpus terminalis Kütz.
X
X
X
granulosus (Engl. Bot.) Ag.
X
X
X
X
tomentosus (Huds.) Lyngb.
X
X
X
X
X
Phycocelis baltica (Reinke) Fosl.
X
X
X
Sphncelaria Plumula Zanard.
X
X
Clado8tephus verticillatus (Liglitf.) Ag.
X
X
p
Desmotrichum undulatum (J. Ag.)Reinke
X
X
X
X
Punctaria latifolia Grev.
X
X
X
X
X
X
Striaria attenuata (Ag.) Grev.
X
X
X
172
S i m in o n s , Remarks about the Relations of tlie Eloras etc.
Northern
Norway
Iceland
and Faeroes
Northwestern
Europo
Atlantic
coast of
America
Pacific coast
of America
Bering Sea
North eastern
coast of Asia
* Desniarestia ligulata (Liglitf .) Lamour.
X
X
X
Myrio)iema vulgare (Thur.) Sauv.
X
X
X
X
X
Castagnea divaricata (Ag.) J. Ag.
?
X
X
X
Leathesia difformis (L.) Aresch.
X
X
X
X
X
X
X
Carpomitra Cabrerae (Clem.) Kütz.
X
X
Litlioderma lignicola Kjellm.
X
X
Eryth rotrichia ceramicola (Lyngb.)Aresch.
X
X
X
X
X
Porphyra leucosticta Thur.
X
X
X
X
Choreocolax Polysiphoniae Reinsch
X
X
X
X
Chondrus crispus (L.) Stackh.
X
X
X
X
X
X
X
Gigartina mammillosa (Good.et Woodw.)
J. Ag.
X
X
X
X
X
X
X
Callophyllis laciniata (Huds.) Kütz.
X
X
X
X
*Callymenia reniformis (Turn.) J. Ag.
X
X
X
Agardltiella teuer a (J. Ag.) Schmitz
X
X
*Gracilaria eonfervoides (L.) Grev.
X
X
* Hypnea musciformis (Wulf.) Lamour.
X
X
X
X
Rliodymenia Palmetta (Esp.) Grev.
X
X
Lomentctria ovalis (Huds.) Endl.
X
X
* Plocamium coccineum (Huds.) Lyngb.
X
X
X
X
X
Delesseria alata (Huds.) Lamour.
X
X
X
X
X
X
Laurencia pinnatifida (Gmel.) Lamour.
X
X
X
Chondria atropurpurea Harv.
X -
X
* Pol ysiphohiaat rorubescens(Dillw.) Grev.
X
X
X
X
X
Callithamnion polyspernmm Ag.
X
X
X
X
X
Baileyi Harv.
X
X
Ceramium tenuissimum (Lyngb.) J. Ag.
X
X
X
Petrocelis Middendorfi (Rupr.) Kjellm.
X
X
X
Lithothamnion Sonderi Hauck
X
X
Simmons, Remarks about the Relations of the Floras etc.
173
A few (7) species in the list are markecl with *; these are
such as have also a more Southern distribution, either in the
warmer seas or äs well in the Southern as in the northern tem-
perate zone. For them the possibility of a Southern way of
immigration must be admitted, perhaps also their origin dates
far back in the tertiary period. Still of the 16 Phaeophyceae
and 22 Rhodophyceae in the table 31 species have a distribution
that can hardly be accounted for otherwise than through assu-
ming their original home to have been in the present arctic
regions.
Indeed it is no great number compared to the total of the
atlantic or pacific flora, but then we also must remember the 64
atlantic-arctic-paeific species from table VI. Thus a number of
about 100 algae, common to the northern parts of the oceans
on both sides of America is reached, at all events a rather con-
siderable part of the total figures. Moreover the numbers in
table VII could with a good right be increased by transferring
from table VI such species as are found in the Arctic Sea only in
a limited region immediately beyond the northern border of the At-
lantic as here defined. Among these are: Polysiphonia nigres-
cens , Dumontia filiformis, Corallina officinalis from the Murman
or White Seas; Maria esculenta from Spitzbergen and further
some species, found either in Western Greenland alone or besides
also at the european nortlicoast, but not in other arctic districts.
Even about these it holds true, that if they have now for the
first time entered the Polar Sea, it becomes impossible to give
any reason for their appearance also in the Pacific. On the
other hand if we think species with such a distribution to be
what I will call tertiary-polar species, i. e. such as have had their
former home in the sea around the pole, it becomes natural,
that they should have been driven soutliwards by the glaeiation
both into the Atlantic and the Pacific and there have got their
present distribution.
We now must go back to what we know about the terti-
ary flora of the polar regions, and to the conclusions that can
be drawn from that knowledge. In the miocene time there has
been a rather warm climate far up in the present arctic re-
gions, as is shown by the plantfossils found not only about 70 o
on both coasts of Greenland but also to the north of the 80 th
parallel in Grinnelland. If at all there existed tlien a flora that
could be called arctic, it must have had a very limited area.
For the present research it can liowever be left out of conside-
ration if there already so long ago were any algae that lived
under arctic conditions or if the arctic species were formed
first during the preglacial period, that is wlien the deterioration
of climate began. Species that were not able to adapt themsel-
ves to the gradually less and less favorable conditions of life,
must then either have been exstirpated or driven soutliwards
174
Simmons, Remarks about tbe Relations of the Floras etc.
from the Polar Sea through the openings between the continents.
If Bering Strait was already tlien a narrow sound, while there
were wider entrances to the Atlantic, such a distribution of land
and water must liave made it very much easier for the tertiary
polar algae to retreat to the latter ocean than to the Pacific,
which would consequently not get as many citizens from the
tertiary polar flora as the Atlantic. At first the less hardy algae
migrated soutliwards and totally left their former homestead,
then, in the same measure as the glaciation went forward, also
the arctic forms, which now must have existed, began to wander
southwards into the upper parts of the oceans, which were gra-
dually cooled down, until during the maximal glaciation an arc-
tic flora grew along the coasts far beyond its present limit.
Here arises the question, if the arctic flora then held not only
the present temperate region but also its present area besides.
The opinion of Kj eil man is, that it has never left the Polar
Sea, as it appears from liis discussion of the liistory of the flora,
and from the summary (30, p. 61): „The Flora has had its centre
of development in the Arctic Sea, Its area was more extensive
during the glacial period than at present. It has been recrui-
ted in later times by more Southern species.“
To me its seems impossible, that the Polar Sea can have
offered the necessary conditions of life for the greater part of
its present inhabitants during the maximuni of glaciation. Even
the coast of Norway, now temperate, then must have been al-
most or perhaps entirely destitute of Vegetation, because the
great inlandice formed the entire coastline. The same must have
been the case with most parts of Greenland and also other
arctic lands. Along a. glacierfront of such a thickness as it is
here the question of there can of course not have been any
Vegetation, the ice protruded to depths where all algae are wan-
ting. Indeed there must have been places here and there where
the coast was formed of rocks, but here the seaice made the
existence of a Vegetation impossible at least in the littoral region.
Even now the icefoot lies unbroken from year to year in many
parts of the arctic coasts, and this must have been the rule du-
rins: the iceage, when the climate was still more unfavorable
than now. Consequently the littoral Vegetation must have been
totally extinct in the polar regions during the maximal glaciation.
For the sub littoral algae the conditions can perhaps have been some-
what more favorable, at least locally. But even for them it must have
been extremely difficult to hold the ground. The sea has been iceco-
vered for most part of the year, in some places perhaps always,
and even at points, where there has been some open water in
the summer, they have had to fight against still stronger ene-
mies than now. AVe see how in the present arctic seas the
rock-bottom is rubbed and almost polished far down in the sub-
littoral region by the driftice, and the mud- or gravel-bottom
ploughed up so that hardly any algae can take stand there. The
most luxuriant Vegetation is always to be found in the sheltered
Sinimo 11s. Eemarks about the Relations of tbe Floras etc.
175
nooks of fjords and bays, but sucli localities are also most apt
to hold their icesheat even in summertime. Düring the iceage
a breaking up of the ice in such places can hardly have occu-
red regularly, and consequently they can not have housed any
considerable Vegetation. I will not go so far as to assert, that
there can have been no Vegetation at all in the Polar Sea pro-
per during the iceage, still I can come to no other conclusion
but that it must have been a very scanty one; all littoral spe-
cies were necessarily driven away or exstirpated, and of the
sublittoral only a very limited number can have survived in some
comparatively favorable localities. Among species that I am es-
pecially inclined to reckon as such possible survivors are Phyl-
Jophora interrupta , found even on the upploughed mudbottom
in front of smaller glaciers, and the widely spread arctic Lami-
naria solidungula. Some other common arctic species perhaps
also could come into consideration, but I think it rather unpro-
fitable to speculate upon this question, as the present distribu-
tion can be as easily accounted for in another way. Of course
those species, who were most able to stand the arctic conditions,
were only driven a shorter way southwards than others and they
followed the melting ice closely on their way back. Therefore
they came first into the Polar Sea again and took possession of
most parts of it. Doubtless this took place as well from the
atlantic side as, perhaps in a smaller degree, also from the pa-
cific. If the species in question were able to hold their ground
against the new immigration of Southern forms, they also stayed
as citizens of the now again warmer regions, where they had
outlived the glacial period. Especially this has been the case
where the nature still affords conditions of life somewhat simi-
lar to those of the arctic regions, or where immigration from the
south was difficult because the way southwards was early bro-
ken for instance at the coast from Labrador down and in Ice-
land. It must be remembered, that there has been a long time
for these migrations, which are doubtless still in progress along
the coasts as far as hydrographic and other conditions allow.
That the currents do not exercise such an influence upon the
Vegetation, as attributed to them especially by Agardh, clearly
appears from the fact, that nothwithstanding the stream that
sets in from the Bering Sea, there is only a very small number
of pacific species that has come into the Polar Sea by way of
Bering Strait, and that not a single representative of the many
peculiar pacific genera, especially the numerous Laminar taceae,
has entered here although some of them grow far north as well
on the asiatic as on the american side. On the other hand a
current can greatly influence the Vegetation of a coast by alte-
ring the climate and other conditions of life, as is clearly shown
by the arctic features of the Vegetation on the northern atlan-
tic coast of America and by the almost purely atlantic flora
along the coast of northern Norway. Of course I consider the
Gulfstream as a factor of the greatest importance for the phy-
176
Simm o ns, Remarks about the Relations of the Floras etc.
siognomy of the Vegetation at the parts of the european coast wa-
shed by its waters, but only by its influence upon the conditions
of life, not directly as a bearer of new immigrants, wliere the
necessarv ways for the migration of algae are broken. This view
is supported, f. i., by the flora of the Faeroes, that, in spite of
very favorable conditions of life, shows a more northerly cha-
racter in the proportion of brown and red algae (45 and 55 per
ct.) than even the north emmost portion of the norwegian coast
(41 and 59 per ct.) Even the west Greenland coast lias a great
number of Southern forms, that do not enter other parts of the
arctic area (23 species), and here no drift-theories can be brought
into ac-tion.
It is previously mentioned that the flora of the Polar Sea
lias a very niuch greater affinity to that of the Atlantic than
to that of the Pacific, the percentage being 87 and 44 resp.
This doubtless will be attributed by the partisans of the drii't-
theory to the mighty influence of the Gulfstream, for my part
I seek the solution of this problem in the present or former
existence of a greater number of coast-ways for immigration
and further in the previously mentioned circumstance, that a
much greater number of the preglacial-polar (the original
arctic) species here had found an asylum, while the Be-
ring Strait - way was the only one for the migration to and
from the Pacific.
The mere species-statistics and the few hints about other
points of view hitherto given, are not sufficient however
to get a clear understanding of the degree of affinity be-
tween the different floras, it also must be examined how the
families and genera are distributed outside the area here in
question.
In the following table (VIII) all families are entered (after
En gier & Prantl) and their distribution in different seas in-
dicated. Families not present in our area are set in ( ).
For the others even the genera represented within this area
are entered with their distribution (after De Toni, some du-
bious statements however excluded, as also genera not repre-
sented by identic species in the north Atlantic and Pacific).
Monotypie genera are marked with 1., 1 ? indicates that some
species more is referred with doubt to the same genus. Ge-
nera not present in the Polar Sea, but wdth identic species in
the northern parts as well of the Atlantic as of the Pacific are
marked with*.
Simmons, Remarks about the Eelations of the Eloras etc. 177
Table VIII.
Ü
1 o
1 w
| O ci
.
L
o
o
1
Families and
genera
North Atlanti«
Warmer Atlanl
North Pacific
Warmer Pacif
Indian Ocean
South temperai
and antarctic Sc
Eamilies and
genera
North Atlant!
d
1
<
©
di
£
North Pacific
Warmer Pacifi
Indian Ocean
South temperal
and antarctic Sc
Ph a e ophyceae.
Physematoplea 1.
X
1
Ectocarpaceae
Pogotrichum 1 ?
X
Pylaiella
X
X
■
X
X
Scytosiplion
X
X
■
X
Ectocarpus
X
X
X
X
X
X
Phyllitis
X
X
X
X
Streblonema
X
X
?
Striariaceae
—
—
—
—
Microsyphar 1.
X
Kjellmania
X
PJiycocelis
X
X
Coelocladia 1.
2)
Dermatocelis 1.
X
Phleospora
X
X
X
p
X
Symphyocarpus 1.
X
* Striaria 1.
X
X
Phaeostroma
X
Desmarestiaceae
Isthmoplea 1?
X
Desmarestia
X
X
X
X
X
(Chor ist ocarpa-
ceae)
l)
Dictyosiphona-
ceae
Sphacelariaceae
Dictyosiphon
X
X
?
Sphacelaria
X
X
X
>
X
X
(Myriotrichia-
Chaetopteris 1.
X
?
X
ceae)
—
—
* Cladostepltus
X
X
X
X
X
Elachistaceae
—
—
—
—
Encoeliaceae
Leptonema 1.
X
* Desmotrichum
X
X
Elachista
X
X
X
X
Punctaria
X
X
Chordariaceae
—
Lithosiphon
X
* Myrionema
X
X
X
X
Coilodesme
X
X
Eudesme
X
X
?
Omplialophyllum
X
* Castagnea
X
X
X
1.
Myriocladia
X
X
X
X
Phaeosaccion 1.
X
* Leatliesia
X
X
?
') Only mediterranean.
2) Endemie in Greenland.
12
Beihefte Bot. Centraibl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 1.
178
Simmons, Remarks about the Relations of the Eloras etc.
o
«3
_o
® 3
Families and
genera
\ North Atlantic
j Warmer Atlant
North Pacific
Warmer Pacifii
Indian Ocean
'S ®
£ ^
o o
£ °
-d J
® 1
Families and
genera
North Atlantic
Warmer Atlant
North Pacific
| Warmer Pacifii
Indian Ocean
South temperat
and antarctic Sc;
Mesogloia
X
X
X
X
X
Khodophyceae.
Chordaria
X
X
X
Bangiaceae
—
(Stilophoraceaß)
-
Bangia
X
X
X
X
(Spermatochna-
?
Porphyra
■
X
X
X
X
X
ceae)
* Erythrotrichia
X
X
?
Sporochnaceae
Conchocclis 1.
X
* Carpomitra
X
X
X
X
X
X
(Bhodochaeta-
_
Balfsiaceae
—
—
—
—
ceae)
Ralfsia
X
X
X
X
Helminthocla-
diaceae
—
Laminar iaceae
Chantransia
X
X
X
X
X
X
Chorda
X
X
(Chaetang iaceae)
—
Phyllaria
X
X
X
Gelidiaceae
Alaria
X
X
* Choreocolax
X
X
X
Agarum
X
X
Harveyella 1.
X
Laminaria
X
X
X
(Acroty Iaceae)
—
Lithodermataceae
—
p
—
Gigartinaceae
Lithoderrna
X
p
X
* Chwidrus
X
X
X
Sorapion
X
* Gigartina
X
X
X
X
X
X
(Cutleriaceae)
—
—
—
—
Phyllophora
X
X
X
Tilopteridaceae
—
Actinococcus
X
X
X
Scaphospora
X
Ceratocolax 1.
X
Fucaceae
* Callophyllis
X
X
X
X
X
X
Fncus
X
X
X
p
Callymenia
X
X
X
X
X
X
Pelvetia 1 ?
X
p
?
Ahnfeltia
X
X
X
X
X
Ascophyllum 1?
X
X
Rhodophyllida-
ceae
—
Cystoclonium
X
X
X
*) Only mediterranaen.
Simmons, Remarks about the Relation s of tlie Floras etc. 179
Families and
genera
North Atlantic 1
Warmer Atlantic ||
North Pacific
| Warmer Pacific |
Indian Ocean
South temperate 1
and antarctic Seas 1
Families and
genera
North Atlantic 1
Warmer Atlantic ||
North Pacific
Warmer Pacific ||
Indian Ocean
South temperate
and antarctic Seas
* Agardhiella 1.
X
X
X
Ceramium
X
X
X
X
X
X
Turnerella
X
X
Rhodocliorton
X
X
p
?
X
Euthora
X
X
(Gloiosiphonia-
ceae)
—
—
—
—
Rhodophyllis
X
X
•
X
X
(Grateloupia-
Sphaerococcaceae
ceae)
—
* Gracilaria
X
X
X
X
X
X
Dicmontiaceae
—
—
—
—
—
* Hypnea
X
X
X
■
X
Dumontia 1.
X
X
X
Rhodymeniaceae
Dilsea
X
X
Rliodymenia
X
X
X
X
X
X
Nemastomaceae
—
* Lomentaria
X
X
X
X
Furcellaria 1.
X
* Plocamium
X
X
X
X
X
X
Rhizopli yllida-
ceae
Halosaccion
X
X
Polyides 1.
X
D elesseriaceae
Squamariaceae
Delesseria
X
X
X
X
X
Petrocelis
X
X
(B onnemaisonia-
ceae)
Cruoria
X
X
X
Rhodomelaceae
Cruoriella
X
* Laurencia
X
X
X
X
X
X
Peysonellia
X
X
X
X
* Chondria
X
X
X
X
X
X
Rhododermis
X
Polysiphonia
X
X
X
X
X
X
Corallinaceae ■
—
Rhodomela
X
X
?
p
Clathromorphum
X
X
Odemthalia
X
X
Litliothamnion
X
X
X
X
X
X
Ceramiaceae
Corallina
X
X
X
X
X
X
* Callithamnion
X
X
X
X
X
X
Hildenbrandtia
X
X
X
X
X
Ptilota
X
X
Antithamnion
X
X
X
X
X
X
12*
1 SO Simmons, Remarks about the Relations of the Floras etc.
For convenience I have usecl different signs to mark the
distribution of families ( — ) and genera (X).
Before going into detail with the conclusions that can be
drawn from the above table, it will be useful to summarize
the distribution of the families as follows:
Table IX.
Arctic
Not arctic
Atlantic
Atlantic-
pacific
In most Seas
Northern and
Southern tem-
perate and
cold Seas
Atlantic
Atlantic
pacific and
Southern
In most Seas
Only
Indian Ocean
Total
Phaeophyceae
1
1
10 1
4
—
2
19
Bhodophyceae
—
—
14 ! -
1
i
4
1
21
Together
i
1
24 1
5
i
6
1
40
Out of 40 (marine) families 27 are represented in the Arctic
Sea and of these again 24 have a wide distribution in most
parts of the oceans. As the families, mostly at least, represent
very old types it is natural that they should have spread so
far. About the age of the few families, that have a more
narrow area, it is hardly possible to have any opinion, but for
the three arctic ones it seems most probable that the following
preglacial homesteads must be supposed: for Lithodermataceae
the Polar Sea, for Tilopteridaceae the sea south of the tertiary
landbridge. That the Didyosiphonaceae have been represented
in the tertiary Polar Sea can hardly be doubted, but on the
other hand they have another area of distribution in the south,
probably also old, as they are represented there not only by
a Didyosiphon (?) but also by an endemic genus Scytothamnus.
Of the 13 families not present in the arctic regions 6 have
a wide distribution , and 5 others only are represented in the
atlantic area. The latter are all such as only have a very
limited number of species. Probably these lead their origin
from the tertiary-atlantio flora. One family, Gloiosiphoniaceae ,
laas a distribution somewhat similar to that of the Didyo-
siphonaceae and may perhaps have been present in the tertiary
Polar Sea, although it is now entirely wanting in those waters.
As can be seen of the table IX, there is only a single family,
Acrotylaceae , that is entirely absent from the Atlantic. Perhaps
this ocean really is richer in different algae than other seas,
most probably however this apparent greater abundance of
forms is due in a great measure to the better exploration of
those waters. Future research.es perhaps will make it necessary
to take another view upon the history of some of the above-
Simmons, Remarks about the Relatious of tke Floras etc.
1S1
mentioned families, but in the light of our present knowledge
I tliink it can hardly be regarded otherwise.
An inspectionof the tableVIII further corroboratestheopinion
already pronounced, that there is a very near affinity between
the floras of the Arctic Sea and the northern Atlantic, so close
indeed, that it seems dubious, if not the marine floras of most parts of
the arctic regions are to be looked upon as merely provinces of the
atlantic flora, nothwithstanding the great differences that must
liave prevailed between the preglacial vegetations among whom
their ancestors are to be sought. It is pointed out previously that
the number of species that can witliout restrictions, be regarded
as endemic in the arctic regions is all but considerable , and
that only few species are distributed all over the arctic area.
If the present arctic flora was the result of a long unbroken
development within the area it now occupies, there would in
all probability exist a number of endemic genera, and these as
well as a greater number of endemic species must also be spread
over great parts of the area. Now only one endemic, monotypic
genus exists, that has a very narrow limit, as far as hitherto
known, and the endemic species mostly have a distribution only
within a small area. Most of them moreover pertain to genera,
where there has been doubtless of late a livelv production of
new forms, or where probably such generation is still in pjogress,
as is shown by the many closely allied or hardly distinguished
species of such genera as Laminaria , Alaria, Rhodochorton,
described from the arctic regions. Such a fact does not speak
against the assumption , that the arctic marine flora has immi-
grated in postglacial time, likewise as the atlantic flora, f. i. at
the norwegian coast, and the landfloras of the former glaciated
areas in general, as is shown by the existence in those areas of
such genera as Hieracium, Taraxacum and perhaps others,
including many local species.
Kjellman speaks of the great number of monotypic genera
as proving the considerable age of the arctic flora. Now the
number of genera is SO (43 of Phaeophyceae. 37 of Rhodo-
pJ/yceae), all with a single exception also present in the Atlantic.
Among them are 15 (19) monotypic ones, whicli indeed is a
great number, but except Coelocladia , as formerly mentioned, they
are all also atlantic, and most of them have their principal
distribution south of the Arctic Sea. Some, f. i. Pelvetia , Du-
montia, Furcellaria, Polyides , beyond doubt are to be reckoned as
tertiary-atlantic, consequently I cannot in their existence see
any cause for the supposition of a long development within the
Polar Sea. Of the 42 genera of brown algae ( Coelocladia ex-
cepted) IG are atlantic- arctic, 14 atlantic-arctic-pacific, 12 have
a wider distribution. Of the 37 genera of Rhodophyceae 7 are
atlantic-arctic, 12 atlantic-arctic-pacific, 18 have a wider ränge.
Consequently even liere the affinity between the atlantic and
the arctic flora is expressed, the atlantic genera of the arctic
flora beeing 99 in a hundred, the pacific ones only GG.
182
Simmons, Remarks about the Relations of the Floras etc.
There is anotlier series of genera entered in the table VIII
left aside as yet, viz. such as are represented by the same
species in the Atlantic and the Pacific but wanting in the
Polar Sea. Of those 4 brown and 2 red ones are only found
in the northern parts of both oceans, 3 brown and 11 red
genera have a wider distribution. Some of the former 6 at
least must be reckoned as once pertaining to the polar flora, but
not having been able to stand arctic conditions, they have, once
driven away, never returned to their former home, likewise as
most of the species in table VII. There also are genera re-
presented in both oceans, but by different species. Among them
also there probably are descendants front the preglacial-polar
Hora, but as it can hardly be asserted for most of them that
their origin is such, I have abstained from enumerating them.
Hitherto the researches made here have always been in
accordance with the theories of Reinke (40) quoted above (p. 4 — 5)
but there is another point, where something more can doubtless
be done than he thought possible. As his work has the baltic
flora and its history for its only object, he has left the relation
of the atlantic and arctic algae to. those of the Pacific quite
out of consideration. Still I think tliat if he had drawn the
latter flora into his comparisons, he would not have come to
any such result as (40, p. 98): — — „mögen auch mehrere der
nach jetzigem Befunde als atlantisch angesprochenen Species
doch vielleicht ihren Ursprung nördlich der Landbrücke ge-
nommen haben und erst später nach Süden gewandert sein,
während manche wegen ihrer Verbreitung bis über den Polar-
kreis hinaus jetzt zu den subarktischen gerechnete Art südlich
der Landbrücke entstanden und erst später in den arktischen
Ozean eingewandert ist. Dies läßt sich für den Einzelfall nicht
unterscheiden“.
Such species as are spread from the Atlantic through the
Polar Sea to the northern Pacific but not soutliwards must doubt-
less in tertiary time have had their home in the seas around
the pole. Consequently we here have found a way to determine
where genera and species have had their origin as far as the
tertiary period is concerned. Indeed we know nothing about
the preglacial limit between the polar and the pacific flora, but
it seems necessary to think that there has at least not existed
any broader and easier connection then, on the contrary perliaps
there has been still less possibility of interchange of species than by
way of the present Bering Straft. Else it would be impossible
to explain the fact, that not a single pacific genus is represented
in the Polar Sea and the north Atlantic. Had pacific genera
entered the Polar Sea we would have found some of their species
also in the northern Atlantic, at least if they lxad had time to
spread northward before the glaciation, and it would not be so
apparent, that there only has been an immigration of tertiary-
polar algae to both oceans during glacial time.
Indeed it would be an unprofitable task to try to determine
Simmons, Remarks about the Relations of the Floras etc.
183
the tertiary origin of every species and genus of the present
floras of the regions in question, as in many cases our present
knowledge of their distribution will probably prove incomplete,
but in many other instanees I think it must be possible to
settle alreadv now the question about the tertiary area.
At first I will take into consideration such genera as must
have had their sole home or at least liave been principally re-
presented in the tertiary Polar Sea, as can be concluded from
Table VIII.
Such are:
Streblonema
Maria
Pl/ycocelis
Agarum
Chaetopteris
Laminaria
Drsmotrichum
Lithoderma
Punctaria
Fucus
Coilodesme
Phyüophora
Plileospora
Cystoelonium
Striaria
Agardhiella
Dictyosiphon
Turnerelia
Fudesme
Futhora
Castagnea
Halosaccion
Leathesia (?)
Phodomda
Pdf Pia (?)
Odonthalia
Chorda
Pt /Iota
Phyllaria
Dilsea.
Genera that can in consequence
of their present distribu-
tion hardly have been anything but tertiary-atlantic are:
Sorocarpus
Scapl/ospora
Dichospora ngium
Himanth alia
Isthmoplea
Pelvetia
Halopteris
Ascophyllum
Physematoplca
Halidrys
Delamarea
Paccar ia
Pogotrichum
Sphaerococcus
Arthrocladia
Grinnellia
Goibia
Halurus
Leptonema
Compsotli amnion
Halothrix
Dudresnaya
Cutleria
Furcdlaria
Tilopteris
Polyides.
Of course the above lists cannot
have any claim to be
reckoned as complete, probably still
more genera could be
added to the former, and as to the latter there is always some
doubt left if not their tertiary home can still have been on the
north side of the landbridge (cf. the above quotation from
Keinke), but tlien we must either suppose that they have been
destroyed by the progress of glaciation on their way to Bering
Strait or also alter the previous supposition that the flora in the
old Polar Sea has been a uniform one, a theory that is rather
184
Simmons, Remarks about the Relatious of the Floras etc.
well supported by tlie distribution of species. For such genera
as Pdvetia, Ascophyttum, Halidrys, Himanthalia, Furcdlaria,
Polyides, whicli have a wide area in tlie northern Atlantic, and
are only represented by a single species, it seems liowever hardly
possible to presume an origin elsewhere, tliey must have had
tlieir tertiary liome in the same region. As for species of other
genera which could be counted as citizens of the tertiary-polar
Hora, I think it will be enough to refer to the tables I, VI,
and VII.
But still there are more algae, which probably have had
their origin in the same area. Indeed it is difficult to form an
absolute opinion about such as are at present distributed princi-
pally in the immediate neighbourhood of the limit between the
Polar Sea and the Atlantic, f. inst, in northern Norway and
iceland or somewhat fimther to the south and besides in some
arctic district to the north of the Atlantic. Algae such as
species of Microsyphar , Dennatocelis , Symplnyocarpus, Phaeostroma ,
Omphalophyllum, Pliaeosaccion , Kjellmania , Sorapion, a. o., most
probably have grown in the Polar Sea of tertiary times, and
are there now for the second time, but on the other liand it
cannot be denied, that as far as the present distribution is
known, it also allows to think of an origin south of the land-
bridge. At least a 100 species or somewhat more in the present
floras of the Atlantic, the Arctic Sea and the north Pacific after
all probability can be traced back to the tertiary Polar Sea.
However I cannot agree with Ivjellman (30, p. 56) that we
must seek tlie origin of such species, as are now atlantic-pacific,
in a glacial sea. Doubtless they are descendants of the old
tertiary flora of the Polar Sea, that was not arctic. When the
arctic conditions began to make existence difficult for that flora,
its place was filled up by the first arctic one, that may have
lived previously far north or first appeared in the preglacial
time as a result of the altered conditions of life. Lastly even
the arctic species began a migration southwards into botli oceans,
but came back again afterwards.
Still there are some algae that must be treated more in
detail, namely the Fucaceae and Laminariaceae. Kjellman
(30, p. 11 — 12) also speaks of these as especially characteristic
for the Polar Sea. The third family he mentions, the Coralli-
naceae, must be left aside as too little known, notwithstanding
its prominence in the most arctic parts of tlie Polar Sea. There
also the Laminariaceae , represented by the genera Laminaria,
Ayarum and Maria take a very great part in forming the
Vegetation, so as to qualify the arctic waters for the name „the
sea of the Laminariaceae The Fucaceae on the other hand
are, as Kjellman also points out, mostly restricted to the
less arctic parts of the Polar Sea, only there they are able to
hold extensive parts of the bottom. It is also natural, that the
Fucaceae , as mostly litoral algae, should have their principal
area south of the arctic regions.
Simmons, Remarks about tke Relation of the Floras etc.
185
Tlie genus Fucus itself however is represented in the arctic
seas by 4 species, or by 11 if the disposition of De Toni (14,
III, p. 193 — 209) is followed. Still more species are described but
the later authors have reduced the number considerably. If the
definition of species is followed, that Rosenvinge (42) has proposed
(I have used it above) we have one widelv spread arctic species,
F. infiaius , witli numerous varieties, fonnd also as well some way
down in theAtlantic as in the Pacific. The other species reported
from the latter ocean is perhaps not quite sure (as it is excluded by
Set ch eil and Gardner (49) from the flora of north Western
America). It is F. vesiculosus , the most common in the Atlantic,
that although entering the Polar Sea is not extremely arctic.
The two others, F. ceranoides and F. serratus are northatlantic
species, that only enter the Spitzbergen district a little way
north ward. Furt her we have one species, F. s piralis , in the
northern Atlantic and one (2 or 3 ?) that goes down to Southern
Europe (F. virsoides in the Mediterranean). It cannot be denied
that there is a possibility to seek the tertiary origin of the
genus as well in the Polar Sea as in the Atlantic, but I am
more inclined to think, that it first entered the latter sea as a
fugitive before the glaciation, eise it should have more repre-
sentatives in the Atlantic. In the northern Pacific the Fucaceae
are very scantily represented. S etc hell (49) has besides the
abovementioned FWws-species only one Cystophyllum and with
doubt a Cystoseira. Farther soutli in the Pacific many genera
are represented, such as have a great distribution to the soutli
in general. The Atlantic as previously mentioned has its own
genera of Fucaceae, limited to the northern part.
A still greater filterest attaches to the Laminariaceae. As
pointed out especially by Setchell (48) the familyis distributed
principally in two widely separated areas, one arctic and circum-
polar in the northern seas, another circumpolar in the Southern
hemisphere, including also the antarctic regions as far as the
conditions there allow a Vegetation of higher algae to exist.
There is however a very marked difference between these two
areas of distribution, especially wlien the Arctic Sea and the
northern Atlantic are compared with the Southern district, The
former area is characterised by 6 genera, of which one only is
(perhaps) represented within the Southern ränge of distribution.
On the other hand the forms, that give the character to the
Southern area are entirely absent from the abovementioned parts
of the northern one, but are represented in the northern Pacific
by allied genera and species or even by identic ones.
Setchell (48) gives a table of distribution to which must
be referred for particulars. Even if some new species are added
since and the area for some has got additions, the differences
are not so great as to make a new survey necessary, especially
as the alterations do not apply to the genera to which the spe-
cial filterest for this research attaches. In the above quoted
treatise Setchell divides the Laminariaceae into three tribes:
186
Simmo ns, Remarks about tlie Relations of tbe Floras etc.
Laminariideae , Lessoniideae änd Alariideae. Ali are present in
tlie north ern Pacific, but the Lessoniideae are totally wanting
in tlie Polar Sea and the northern Atlantic, wliere we only
have the genera Chorda , Phyllaria, Saccorhiza (not arctic),
and Laminaria of the subtribe Laminarieae, Agarum of
the subtribe Agareae , and Alaria of the subtribe Alarieae.
Chorda is only with reservation referred to the family
(cf. also Reinke, 41), but that is a question of minor interest
liere. Of the tliree species in the genus one is only found in tlie
Baltic, the two others indeed are found in the Arctic Sea, Ch.
Filum at a good many different points, but not very far to the
north, Ch. tomentosa only in Western Greenland. This could
speak for an atlantic origin, but as Ch. Filum is also found in
the northern Pacific, there can hardly be thought of any other
original liome tlian the Polar Sea.
Laminaria. Of this genus De Toni (14, III) enumerates
2S species (excl. Hedophyllum), of which 16 are indicated for the
northern Pacific. 8 for the northern Atlantic. In the Polar Sea
8 species should grow as indicated in table I. Of these L. gro-
enlandica , L. Agardhii, and perhaps L. solidungula are only
arctic, the other species are L. nigripes and L. saccharina , atlantic-
pac-ific: L. digiiata and L. Jongicruris , somewhat dubious as
pacific plants; L. cuneifolia only pacific and arctic. The atlan-
tic species, that do not go into the Polar Sea, however are
mostly restricted to the northern parts of the european coast \L.
hyperhorea. Gunneri , (discolor), hieroglyphica). One species, L.
Bodriguezii is only found in the Mediterranean, two species in
South Africa ( L . pallida also at St. Paul and the Crozet Islands.)
The Pacific on the other liand has not less than 10 species of
its own, also with a northern distribution. Indeed it cannot be
denied that such a distribution can have its cause in the circum-
stance that the genus was widely spread already before the
iceage, but then it becomes difficult to explain, why not a single
species goes farther down in the Pacific (one species, L. himan-
thophylla , indeed is mentioned from Southern South America by
Posteis and Ruprecht (39), but it is never found again, and
De Toni has it among „species maxime dubiae“). The fact
that the Lami nariae are entirely absent from the tropic seas also
points to a northern origin. Brom there the few Southern forms
must have strayed during the iceage (cf. Setchell, 48, p. 363).
But why do we not liave any atlantic-pacific species, wan-
ting in the Polar Sea? I think the answer must be: because
there are different species formed from the phylembryons that
have occupied the tertiary Polar Sea and been driven southward
into different areas. That a lively formation of new species
has taken place lately, or is still in progress, cannot be doubted
wlien the great number of nearly allied species is taken into con-
sideration, that has been distinguished by different authors (cf.
Setchell. 48 p. 339p If the later writers are right, who have
ranged a great many of tliem as svnonyms under comparatively
Simmons, Eemarks about tbeRelations of the JTloras etc.
187
few species, is not easily decided, at all events the number of
forms that stand very near to each other is considerable and
must be accounted for by assuming a cleaving of the previous
species within a near period. The species that are found farther
to the south must have been among the first to leave the pre-
glacial Polar Sea (or their ancestors have done it). That L. Bo-
driguezii can have come into the Mediterranean during the ice-
age is not in the least improbable. Somewhat more difficult it*
is to explain the existence of Laminaria- species at the coast of
South Africa.
Phyllaria also is probably a tertiary-polar genus, as it lias
a species common to both northern oceans, and also some way
enters the Polar Sea. That two species reach south of the Strait
of Gibraltar does not contend against such an assumption.
Saccorhiza has a distribution that seems to point to an ori-
gin in the Atlantic, but I am inclined to think, that it too has
come from the tertiary Polar Sca, together witlx the other La-
minarieae..
Agarum. This genus is represented on the wliole coast of
northern America and also on the Pacific coast of Asia, but not
in the european and asiatic parts of the Polar Sea. As all the
4 other genera of the Agareae are solely northpacific, there per-
haps could be some reason for assuming the Bering-Sea-region
to be their original home, but that would not account for the
occurrence of Agarum Turneri as far as Greenland (even on
the Southern part of the east coast) and the Atlantic shores of
America. That genus at least must have been tertiary polar
(cf. Setchell, 48, p. 373). Perhaps also the other genera have
originated north of Bering Strait, but only been spread within
a smaller area before they were driven southwards by the gla-
ciation.
That the Lessoniideaa are of pacific origin cannot be doub-
ted, and most probably they also have liad their first home in
the northern parts of that ocean, as most of them are still found
there. They must have during the iceage passed the war-
mer seas and reached the Southern temperate and antarctic
vaters, where especially Macrocystis pyrifera now has a great
area.
Among the Alariideae there are forms of so widely diffe-
rent distribution, that it is liardly possible to form any opinion
about the origin of the whole tribe. Most of them indeed are
northpacific, Ecklonia however is principally distributed in the
Southern and even in warmer seas. The genus of greatest fil-
terest here is Alaria that sliows a considerable correspondence
with Laminaria (cf. Setchell, 48, p. 36C>), as well in the distri-
bution as in the existence of a great many closely allied forms,
by some authors classified as species, by others reduced to va-
rieties. Setchell (48, p. 347) speaks of this confusion and gives
the number of species as 15 or 20. ln his table there are 18
species (De Tony has one more, A. musaefolia). I prefer to
188
Simmons, Remarks about the Relations of tbe Floras etc.
follow Set ch eil as to tlie specific clistinction. There are two
areas, wliere the Mariae are especially numerous, viz., the
northern Pacific and the border-regions between the Polar Sea
and the Atlantic. The type of the genus, A. esculenta , is widely
spread in the northern Atlantic, wliere it reaches down to the
coast of France, it is hardly arctic anywhere (Spitzbergen?) but
appears again in the northern Pacific (?).
A. Pylaii comes in within the northern parts of the ränge
of the former species (Norway, Faeroes, Maine, Bering Sea) but
is as far as known at present not distribnted very far into the
arctic regions. Tliree species, A. membranacea, A. grandifolia , and
A. fagellaris are northatlantic- arctic. One, A. dolichorhachis , is
pacific witli an arctic ränge in the neighbourhood of Bering Straft.
As previously mentioned the two species that stand as arctic-
endemic probably are to be found also ontside that sound. This
gives us 8 species, the ninth, A. linearis , is only found in Ice-
land (Jönsson (2ü) has it under A. esculenta ), all the other 9 spe-
cies are northpacific. It is apparent that such a distribution
must doubtless point to a centre of dispersion in the tertiary
Polar Sea, and to a cleaving into new forms in very late
periods.
The name „Sea of the Laminariaceae “ for the Polar Sea,
must have been still more appropriate in tertiary times than
now (cf. Setchell 48, p. 373), as the family has probably been
restricted to that area, with a few exceptions only.
It must jiow be examined how far the views here stated
are in accord with the ideas of Reinke (41) about the phylo-
genesis of the Laminariaceae. The simplest form of all is after
liis opinion (p. 51) Laminaria solidungula (Setchell has L. Phyl-
litis) and that species is not only the primitive type („die ide-
elle und embryologische Grundform“) of the family, but he also
accepts the hypothesis, that it is the original form („die Urform
des Laminariaceentypns11) from which all the different Lamina-
riaceae have sprung. This again he thinks derived from the
Flagellatae , and as far as is indicated in the treatise he seems to
assume a direct descendance from the Flagellatae , so*far as none
of the phylembryons of Laminaria solidungula should live now,
all the intermediate members of the chain should be exstirpated
without leaving any trace, as they, likewise as the Lamina-
riaceae now living, have been unfit for preservation in a fossil
state. He further has a discussion of the probabilities for and
against a monopliyletic origin of the family, but as already in-
timated, not the least that points to an assumption that more
Phaeosphoreae also could have the same ancestor among the
Flagellatae , i. e. that the Laminariaceae could descend from an-
other now existing family of brown algae, or at least have the
same origin as some or other of these. I cannot see why not
the theory of Kjellman (Engler & Pran tl, 1. 2, p. 253) should
be at least quite as acceptable, that the Laminariaceae have
branclied off from the Encoeliaceae. Indeed this is a question
Simmons, Remarks about the Relations of tlie Floras etc.
189
that can hardly ever be solved, as the most important evidence,
the extinct forms, from which the now li-ving Phaeosphoreae are
derived, will never be brought forward, bnt for the present ob-
ject it is of less importance. Otherwise it is witli the question
about the monophyletic or polypliyletic origin of the Lami-
nariaceae.
Reinke thinks that a monophyletic origin must most pro-
bably be assumed for them, even if he admits that rather weighty
arguments can be advanced against it, such as the fact, that a
Laminaria is quite as well adapted for its conditions of life as
f. inst, a Lessonia , and that the different types grow together,
especially in the Pacific. The most important evidence for the
monophyletic origin is that all other forms during their ontoge-
nesis have to pass a ^Laminaria- stage“. But there are facts, not
mentioned by Reinke, that must be taken into consideration,
and which in my opinion turn the balance in favour of the po-
lyphyletic origin of the family.
If the genus Laminaria was the original one, from which
all the others are derivates, it must be assumed that Laminaria
has several times given birth to new types, while as well the
primeval L. solidungula as other Laminaria- species, that have
through „explosion“ (Reinke) given rise to new species and ge-
nera still live, notwithstanding the very long ages that must
have passed since the differentiation from L. solidungula of f.
inst, the phylembryons of Macrocystis or Lessonia took place.
Indeed such a thing cannot be declared impossible, but mostly
those old types will be found to stand rather isolated, as we see
in the case of such plants as can be followed some way back in
the geological record, f. inst, the Gymnospermae , the Ämentaceae
and others. The genera usually are well defined, the species
likewise, and mostly the latter are few or there is only one
species to the genus. I think there can hardly be brought for-
ward any evidence of an old type, that has for ages lived be-
sides its lieterogenous offspring and than abruptly entered a new
period of mutation. But that decidedly should be the case witli
Laminaria if Reinke was right; there we at present have a
rather great number of little differentiated species, that cannot
very long ago have branched off from their common progenitors.
Moreover it can hardly be thought, especially when the distri-
bution of the genus Laminaria as it now is, is taken into con-
sideration, that a species that is now exclusively arctic should
be the ancestor of all the genera of Laminariaceae now living
solelv outside the arctic regions, or even restricted to Southern
waters alone.
It seems to me quite impossible to assume a monophyletic
origin for the wliole family from Laminaria solidungula. On
the contrary I am inclined to look upon the highly organised
genera, or at least their hypothetical Laminaria-\ike ancestors,
as much older than any now existing Laminaria. How far back
we must go to find the common phylembryons of Laminaria
190
Simmons, Remarks about the Relations of the Floras etc.
and the otlier genera must rest a matter of speculation, at all
events Laminaria must be regarded as a young genus, where
the differentiation of species lias not yet reaclied its end. % That
L. solidungula really is the first Laminaria may be possible,
even if there are other species that can be regarded as equally
primitive, but the ancestor of the wliole family it can hardly
be. It must be assumed that the origin of the Laminariaceae
is polypliyletic as far back as \ve have any possibility to follow
their phylembryons — of course their lineage will converge
somewliere down against the base of organic life, perhaps among
the Flagellatae.
Having now tried to show how the two families, which are
especially characteristic for the northern waters contribute with
regard to their distribution in an unmistakeable manner to con-
firm the opinion previously arrived to by examination of greater
parts of the fioras, I will summarize the results as follows.
The now existing joint appearance of species in the North
Atlantic and the North Pacific must be due to the emigration
to botli sides from the tertiary Polar Sea. Only in very few
cases this Community of species allows another explication.
The liistory of the floras of the northern seas must be
summarized as follows;
In the early tertiary time there was a distinct flora in the
Polar Sea, limited by a now disappeared landbridge from the
atlantic flora — probably also barred from the Pacific , as the
great difference from the present flora of that ocean indicates,
or at least possessing very small possibilities for an interchange
of species with that sea. Then the landbridges were broken
and the algae of the Polar Sea got possession of ways of mi-
gration to the south. Tlfis migration was accelerated in the
preglacial time and the Atlantic received a considerable number
of new citizens from the north, the Pacific a smaller one.
When the Iceage carne the progress of glaciation drove still
more and more species out from the Polar Sea, which became,
if not entirely void of algae, at least very poor in species.
After the maximal glaciation was over the algae again wandered
into the polar regions, and this migration must still be in pro-
gress as far as the natural conditions allow. Many of the ter-
tiary-polar genera and species have not again been able to enter
their old homesteads, as the present conditions there are averse
to it. Consequently we have a number of algae, now purely
atlantic or besides also pacific and also some solely pacific ones,
which have their original home in the Polar Sea but are now
lacking there. On the other hand there were old atlantic algae,
that during the Iceage had adapted themselves to glacial con-
ditions and after the end of the glaciation entered the Polar
Sea together with the reimmigration of the tertiary-polar species.
On the pacific side this kind of species seems entirely lacking,
but notwithstanding the result must be that the present flora
Simmons, Remarks about the Relatious of the Floras etc.
191
of the Polar Sea shows a very near analogy to the floras of
the arctic lands. That such isolated colonies are lacking as the
landplants have left in Southern mountains, must be a necessary
consequence of the absence of such ways southwards for the
algae as the mountainridges have formed for the landplants,
and also thereof that in the oceans there are no isolated
areas with conditions like those of the arctic regions.
Now it is left to try to trace some of the different stages
in the postglacial reimmigration of algae to the nortliern seas,
especially to the present Arctic Sea. We know that changes
as well in the climate as in the level of sea have taken place
in postglacial time. Such different periods ouglit to have left
some marks in the present features of the floras. The tertiary
polar flora was rather uniform, even if there are some facts that
seem to indicate certain differences already before the glacial
period between different parts of the Polar Sea. The present
arctic marine flora is less uniform, as the above tables of distri-
bution show, and therefore an attempt to trace the immigration
back is rather tempting. But it would hardly be possible at
present to carry out such an investigation into detail, and I
must restrict myself to try an elucidation of a few points.
The warm postglacial time, that we know from many evi-
dences in northern Europe, even from Spitzbergen, must doubt-
less have greatly influenced the migration of algae. This period
of warmer climate in connection witli an upheaval of the land,
that brought Spitzbergen in continuity witli northern Europe,
has, as Natliorst (36) shows, materially contributed to the colo-
nization of that archipelage with landplants. Of course also the
algae have wandered along the then existing coast, and there
are some species in the Spitzbergen - flora , wliich have in all
probability reached so far just at that time. Such are Alarm
esculenta{ ?), Fucus ceranoides, F. serratus , and the now extinct
Pelvetia canaliculata , that has been found together witli Mytilus
edulis and Cyprina islandica, which now also are found onlv in
a subfossil state. Probably there have at that time been more
Southern species and perhaps also the distinctlv temperate forms
of the Murman and White Sea date back to the same period.
That the Laminaria saccharina of northeastern Greenland
has come thither during equally favourable conditions can hardly
be doubted. Still it is not to be explained with regard only to
the present distribution of land and water why it should be
restricted to the coast north of 69°. I have previously pointed
out the interesting disposition of the Laminariaceae in east
Greenland, that seems decidedly to show the influence of a post-
glacial barrier South of Scoresby Sound, i. e., the old now sub-
marine ridge has been above sealevel in postglacial time, as the
distribution of the Laminariaceae and especially of Laut, saccha-
192
Simmons, Remarks about tlie Relations of tbe Floras etc.
rina does not allow to think of preglacial causes for its present
appearance.
Indeed there has been a great contest about tbe assuming
of a postglacial landbridge over tbe northern Atlantic, and it
is likely to be continued for sonie time yet. There bave been
brought forward many arguments for and against tbe theory
from geological as well as from botanical and zoological point
of view. Geologists at present mostly seem averse to it, but
as far as I can judge, they bave not produced any conclusive
evidence against tbe possibility of tbe postglacial upbeaval of
the tertiaiy landconnection. or at least considerable parts of it,
whieh would be enough to form ways of immigration at least
for the marine algae, probably also for tbe flora of tbe lands
in question. Thoroddsen indeed bas lately (Ymer 190-1, li. 1)
thought bt to give an advice to botanists to explain the immi-
gration out from tbe present conditions, but as he has given
no convincing proof of the impossibility of the landconnection
and has besides shown himself to be totally ignorant about
some of tbe most important botanical facts on which tlie oppo-
site opinion is based, I cannot see that he is justified in giving
any such prescription.
As it cannot be thought of quoting all the many works
wbere tbe question of the landbridge is treated, I will only refer
to one more of tbe latest, that is ratber well in accord witb
tbe view I bave adopted. It is tbe great memoir of Nansen
about the bathvmetrical features of tbe northern seas (35). The
result of tbe author, reacbed tbrougb comparison of a great
many observations, regarding tlie sculpture of the bottom of
tbe Atlantic and the Polar Sea, is that great oscillations of sea-
level must be assumed in different geological periods, even so
late as at least at tbe end of tbe iceage. How late an upbeaval
bas taken place is not distinctly said, and to judge from part
of a letter from tbe author, that Börgesen (10) has publisbed,
he seems not to assume an emergence of land so late as during
tbe warm postglacial time. But I cannot see, that bis researches
contend against such a supposition, especially when viewed in
Connection with the above mentioned Statements of Nat hörst.
If the oscillations bave been syncbronical, we must assume, that
about the same time when Spitzbergen was connected witb
northern Europe and Asia, also great parts of tbe old submarine
ridge were above sealevel, and as tbis took place in the warm
period of tbe postglacial time, there must then have ruled tlie
conditions required for immigration of a temperate flora north-
ward. Moreover Nansen (35, p. 71, 75, 123 — 126) points out
tliat tbe absence of a typical coast-platform at the Faeroes and
most part of the coast of Iceland indicates a recent submer-
gence. The loose basaltic rocks of tbose islands are very much
subject to be cut down by tbe waveaction and still caves do
only appear at present sealevel, postglacial marine Sediments are
absent above the present sboreline of the Faeroes, which also
Simmons, Remarks about 1 1 1 e Relations of the Floras etc.
193
points to the same conelusion, that a suhmergence in a very
near period is probable, or that at least no emergence lias lately
taken place.
As I have elsewhere discussed the features of the marine
flora of the Faeroes compared with those of neiglibonring
shores, that speak for a landconnection in postglacial time,
I shall not here repeat that discussion. Further research about
the question of the ways and means of migration must be left
to another occasion.
Lund, march 1905.
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Verlag Ton Georg Thieme in Leipzig.
Biologisches Centralblatt.
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Dr. K. Göbel und Dr. R. Hertwig,
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Heft 2.
riS>l«Sir-
Leipzig
Verlag von Georg Thieme
1906.
Seite
Inhalt.
Y —
Bornmiiller, Plantae Straussianae sive enumeratio planfcarum a
Th. Strauss annis 1889 — 1899 in Persia occidentali collectarum 195—270
Velenovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung
Thymus L 271 — 287
Becker, Viola cornuta L. und ortlioceras Ledeb. und ihre ver-
wandtschaftlichen Beziehungen 288 — 292
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae. (Fortsetzung) 293—842
H ö c k , V erbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer 343—36*5
Hildebrand, Über einige neue und andere noch nicht lange auf-
gefundene Cyclamen- Arten 367 — 384
Die Beiträge erscheinen in zwanglosen Heften im Umfange von
ca. 35 Druckbogen für jeden Band. Preis des Bandes 16 Mk.
Die Mitarbeiter erhalten ein Honorar von 30 Mk. pro Druck-
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„
XIV. . .
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V
XV. . .
73,-
„ vni. . .
100,—
V
XVI. . .
70,50
„ IX. . .
76,30
V
XVII. . .
65,-
„ x. . .
93,50
XVIII. . .
75,-
„ XI. . .
92,60
•n
XIX. . .
50,—
„ XII. . .
79,-
77
XX. . .
59,—
Bei Bezug der ganzen Reihenfolge statt 1397,30 nur M. 1009, — .
Plantae Straussianae
sive enumeratio plantarum a Th. Strauss annis 1889 — 1899
in Persia occidentali collectarum.
Von
J. Bornmüller,
Kustos des Herbarium Haussknecht,
Weimar.
Herr Th. Strauss in Sultanabad hatte in den Jahren 1889
bis 1899 im westlichen mittleren Persien nicht nur in der Um-
gebung seines Wohnsitzes, sondern vor allem aber in den botanisch
wenig erforschten Gebirgsländern des angrenzenden Luristan
und Kurdistan umfangreiche, höchst wertvolle Pflanzensamm-
lungen gemacht, die er in uneigennützigster Weise Herrn Hof-
rat Haussknecht in Weimar zwecks wissenschaftlicher Be-
arbeitung geschenkweise überließ. Diese Aufsammlungen wurden
seiner Zeit von Haussknecht zum größten Teil bestimmt und
in seinem Herbar eingeordnet. Zu der geplanten Zusammen-
stellung, zur endgültigen Aufarbeitung kam es indessen nicht,
und die großen letzten Sendungen, die sehr reiche Ausbeute der
Jahre 1898— 1899 enthaltend, lagen fast in ihrer Gesamtheit noch
unbestimmt da, als Haussknecht im Juli 1908 so plötzlich aus
dem Leben abgerufen wurde.
Diese Arbeiten zu erledigen, sowohl alles unbestimmte
Material zu bestimmen, sämtliche früher von Strauss ge-
sammelten Arten zusammenzustellen und nachzuprüfen und das
Ganze schließlich der Öffentlichkeit zu übergeben, erschien mir
nach Übernahme des Herbarium Haussknecht als eine not-
wendige Aufgabe, nicht minder aber auch als eine Ehrenpflicht
sowohl Strauss wie Haussknecht gegenüber, welche beide
bereits so unendlich viel Mühe und Zeit auf diese persische
Sammlung verwendet hatten.
Das Folgende enthält zunächst den ersten Teil dieser Auf-
zählung, soweit sich dieselbe im vergangenen Jahre als Neben-
arbeit anderer drängenderer Museumsgeschäfte fertigstellen ließ.
Die Fortsetzung soll alsbald erfolgen. Auch sind von Strauss
bereits neue Sendungen eingetroffen, die eine eigene Abhandlung
bilden werden.
Boiliofto Bot. CeutralbL Bd. XIX. Abt. II. Uoft'J.
14
19G
Bornmüller, Planfcae Straussiana«.
Daß sich nach Eingang besseren Materials, besonders kriti-
scher und schwer zu bestimmender Pflanzengruppen, Korrekturen
an früheren Bestimmungen in ziemlicher Zahl einstellten, war
nicht anders zu erwarten. Manche im Herbar Haussknecht
als species nova — oft nur provisorisch — auf gestellte, wohl
aber auch inExsikkaten(„plantae a. Th. Strauss inPersia occ. lectae“)
als solche ausgegebene Art mußte fallen oder unter geringerer
Bewertung einer bekannten Art als Varietät subordiniert werden.
Anderenorts fanden sich wiederum verkannte neue Arten ein,
die zu beschreiben waren, und schließlich mußte über alles
Zweifelhafte und Unbestimmtgebliebene ein Urteil gefällt werden.
Hierbei halfen mir wohl auch meine eigenen Sammlungen und
Beobachtungen, die ich auf meinen Reisen in den Jahren 1892,
1S93, 1902 in Nord- und Süd-Persien und im angrenzenden Kur-
distan gemacht hatte, über manche Klippen hinweg; andere
gute Dienste erwies mir eine aits dem botanischen Museum des
Wiener botanischen Gartens erhaltene Kollektion westpersischer
von Pichler gesammelter Arten, die wertvolle Belege zu den
in Stapfs Botanischen Ergebnissen der Polakschen Expedition
nach Persien“ neu beschriebenen Arten enthielt.
Trotz alledem betrachte ich auch diese Enumeratio nur
als eine Vorarbeit. Weitere in Aussicht genommene Arbeiten
werden nach besserer Erkenntnis schwieriger Gruppen manche
Berichtigung bringen und anhaftende Mängel beseitigen. Manche
Diagnose wird sich alsdann ergänzen lassen, die in allzu knapper
Form abgefaßt wurde, weil das vorliegende, mitunter dürftige
Material eine umfassende Beschreibung nicht zuließ. Zu bedauern
aber vor allem ist, daß Haussknecht zu den von ihm auf-
gestellten Arten weder Diagnosen hinterlassen hat, noch daß
sich irgendwelche Notizen im Herbar vorfanden, auf die sich im
Sinne Haussknechts die als neu bezeichnete Spezies rechtfertigen
ließe. Alle diese Namensgebungen behalten natürlich Hauss-
knecht als Autor im Gegensatz zu jenen Arten, die von mir
selbständig erkannt -wurden und neu zu benennen waren.
Um das Auffinden der Ortsangaben auf der Karte leichter
zu ermöglichen, führe ich hier die häufig wiederkehrenden Namen
der Städte, Dörfer, Gebirge und Distrikte in alphabetischer
Reihenfolge mit den näheren Bezeichnungen ihrer Lage an, die
Lage der größeren Städte wie Sultanabad, Hamadan, Ker-
mandschahan, Isphahan, Kaschan, Kum (Kom) als bekannt voraus-
setzend und mich auf Angabe deren Höhenlage beschränkend.
Zuvor sei über Sammelgebiet (während der Jahre 1889 — 99)
noch folgendes gesagt: Außer in der Umgebung des am Saum
der Ebene und Salzsteppe in ca. 1850 m Seehöhe gelegenen
Sultanabad sammelte Strauss in den westwärts aufsteigen-
den Alpenketten, besonders des Raswend und des weiter nach
SW. in Luristan gelegenen Schuturunkuh. Beide Gebirge bereiste
er mehreremals oder entsandte dorthin seinen im Pflanzensammeln
geschulten kurdischen Diener. Reiche Ausbeute boten auch die
etwas nördlicher gelegenen Gebirge des Distriktes Silachor, die
Bornmüller, Plantae Straussianae.
197
Gebirge bis Burudschircl und Nebawend, der Kuh-Gerru und
das Hügelland südlich von Kengower (Kurdistan). - — ■ Ebenfalls
wurde der Eiwend bei Hamadan und dessen südliche Ausläufer
mehrmals besucht, ferner die nordwärts von Hamadan befind-
lichen Gebirge Karagan und in östlicher Richtung der gleichen
Stadt die Berge Wafs. Die östlich von Sultanabad nach Kum
und Kaschan zu liegenden Berglandschaften von Indschidan.
ferner der Latetar und die mehr nördlich gelegenen Berge von
Tefresch wurden ebenfalls wiederholt besucht und lieferten wert-
volle Funde. Schließlich werden in der Aufzählung zahlreiche
Pflanzen aus der Umgegend von Chomein, Chunsar und Gulpaigan
erwähnt, Gebirgsstädte, die in südlicher Richtung von Sultana-
bad auf der Strecke Sultanabad-Isphahan zu suchen sind.1)
Ab-e-Kerr: Gebirgssee zwischen Schuturunküh und dem westwärts
gelegenen Kuh-e-Saß.
Burudschird: 1650 m; zwischen Sultanabad und Kermandschalian.
Chomein: sö. von Sultanabad, am Wege nach Isphalian.
Chunsar: sö. von Sultanabad, gegen Ispliahan zu.
Daule tabad: nw. von Sultanabad, am Wege nach Kengower- Ker-
mandschahan.
Dschapelakh: = Djoubuulagh, Distrikt am Westfuß des Baswend.
Eiwend: Gebirge, sw. von Hamadan.
Girdu: in der Umgebung von Sultanabad, Dorf (und Felsschlucht)
südlich der Stadt.
Gulpaigan: sö. von Sultanabad, am Wege nach Isphalian.
Hamadan: 1876 m (Ecbatana, die Hauptstadt Mecliens).
Indschidan: osö. von Sultanabad, dem Latetargebirge benachbart.
Kaie Bus tarn: Dorf am Ostfuß des Schuturunkuli.
Kaschan: 1093 m, ssö. von Teheran.
Karagan-dagh: Gebirge nördlich von Hamadan.
Kengower: zwischen Hamadan und Kermandschalian.
Kermandschalian (= Kirmandschali): 1474 m Seehöhe.
Kom (= Kum): 1060 m; zwischen Teheran und Kaschan.
Kuh-e-Saß: Gebirge in Luristan (Elymaea, Elam der Bibel), südwestl.
vom Schuturunkuli.
Kuh-Gerru: großer Gebirgszug in Kurdistan, westl von Burudschird
und Nehawend.
Ivuh-S ch ah -S i n d e: Gebirge w.n. westl. von Sultanabad
K u h-Sefid -Chane: Gebirge s. westl. von Sultanabad.
Latetar: Gebirge zwischen Sultanabad und Kum bezw. Kaschan.
Miankuli: Berg hei Indschidan, o.s.östl. von Sultanabad.
Mowdere: Gebirgstal und Berg in nord westl. nächster Umgebung von
Sultanabad.
Nehawend: 1770 m Seehöhe, Stadt zwischen Siütanabad und Ker-
mandschahan.
Baswend: Gebirge s.westl. von Sultanabad.
Schuturunkuli: Gebirge s.w. von Sultanabad, Luristan.
Sefidab: Gebirgsfluß am S.W. -Fuß des Schuturunkuli.
Silachor: Distrikt w.s.westl. von Sultanabad.
Taklit-i- Sol eiman: Gebirge in Kurdistan, zwischen Hamadan und
Tebris (Tauris), etwa auf halbem Wege.
Tefresch: zwischen Sultanabad bezw. Hamadan und Kum.
Teramis: Dorf n.östlich von Sultanabad am Salzsee.
') Auch einige Pflanzen aus Mesopotamien und den angrenzenden Ländern,
die Strauss im Frühjahre des Jahres 1904, von Persien kommend, in der
Richtung Bagdad-Palmyra durchquerte und wobei er einiges botanisierte,
fanden in der Aufzählung Aufnahme.
14*
198 Bornmüller, Plantae Straussianae.
T s c li a 1 - K li a t u n : s.s.westl. von Sultanabad, Gebirgszug südlicb vom
Baswend.
W a f s : Gebirge östlich von Hamadan, in der Bichtung nach Kum.
Da die St r au ss sehen Pflanzen, soweit Dubletten vorhanden
waren, auch in andere Herbarien gelangt sind, indessen nicht
numeriert wurden, so dürfte immerhin die Angabe des Sammel-
datums genügen, eine event. unter anderer Bezeichnung aus-
eeeebene Pflanze kenntlich zu machen.
o o
Bezüglich der Literaturangaben beschränke ich mich in dieser
Aufzählung darauf, auf Boissier Flora Orientalis zu ver-
weisen, soweit andere Zitate nicht unbedingt notwendig sind.
R anuncul a c e a e.
Clematis Orientalis L. — Boiss. fl. Or. I, 3.
Sultanabad: in dumetis ad pagum Saweh; 20. IX. 1896;
fl. et fr.; 1897. — Burudschird: in montanis; 28. VII. 95; fol.
Thalictrum isopyroides C. A. M. — Boiss. fl. Or. I, 6.
Sultanabad: in montanis; 20. IV. 1895. — Prope Mowdere;
5. IV. 1S89 et 27. IV. 1890. — Inter Kum et Sultanabad, prope
Chaladjistan. V. 1899. — Luristania: in monte Schuturunkuh ;
20. IV. 1895.
Thalictrum Sultan ahadense Stapf, Verh. d. zool. bot. Ges.
Wien, 1888, 550 — Th. Trautvetterianum Rgl; vergl. Bo mm. in
Ungar, bot. Blatt. Jahrg. 1901, p. 187.
Sultanabad; 27. IV. 1890; fruct. — Mowdere, 23. III. 1889.
Thalictrum elatum Murr, stipellatum Boiss. fl. Or., I. 7. —
Burudschird ; 28. VII. 1895 et VII. 1897. — Hamadan:
in monte Eiwend, 1897. — Inter Sultanabad et Kum, in m.
Tefresch; VIII. 1898.
Anemone hiflora DC. — Boiss. fl. Or. I, 12. — Ä. coronaria
L. var. parviflora Regel, A. II. Petrop. A III. (1885) 689. — „ A.
Persica Hausskn. herb., A. coronaria var. Persica Hausskn. herb,
et var. Bucharica Regel“ Hausskn. in Strauss exsicc. — Species
variabilis floribus luteis et (saepius) rubris, majusculis et minutis,
longiuscule et breviter pedicellatis, insigni.s vero foliorum et
involucelli lobulis semper abbreviatis obtusis. — A. biflora DC.,
ut cl. Regel 1. c. dicit, differt a varietatibus A. coronariae L.
supra indicatis peclunculis elongatis floribusque initio nutantibus,
formae transitoriae autem inter A. bifloram DC. et A. coronariam
var. parvifloram Regel in ditione haud raro occurrunt,
a . rubra.
Sultanabad, in collibus; 23. IV. 1889; 20. III. 1893; 20. IV.
1895. — In fauce Girdu; IV. et 23. V. 1890. — Prope pagum
Chorremabad; V. 1898. — In monte Schuturunkuh; 1897. —
Hamadan, in m. Eiwend; 1897.
ß. lutea.
Sultanabad, prope Mowdere; 1889. — In collibus; 20. IV. 1895.
— In faucibus prope Girdu; 1889. — Prope Indscliidan (6 Ears.
sö. von Sultanabad). — In territorio Dschapelakh ad pagum
Bornmüller, Plantae Straussianae.
199
Daudpeighamber (10 Fars. s.ö. von Sultanabad); 5. IV. 1892. —
In m. Schuturunkuh ; 1897.
Adonis microcarpa DC. —*A. squarrosa Stev. — Boiss. fl. Or. I,
18 (sub var. A. aestivalis L.).
Sultanabad, in neglectis, 1889; fruct.
Adonis parviflora Fisch. — Boiss. fl. Or. I, 17.
Sultanabad, in incultis; 1890; 18. IV. 1892; 23. IV. 1892.
Ranunculus edulis Boiss. et Hoh. — Boiss. fl. Or. I, 25.
Sultanabad, in montosis; 2. IV. 1895. — Indschidan; V. 1894.
— In valle prope pagum Girdu (1 Fars. südl. von Sultanabad).
— In monte Raswend; VII. 1897.
Ranunculus dasycarpus Stev. — Boiss. fl. Or. I, 28.
In monte Raswend; V. 1897. — Schuturunkuh ; V. 1897. —
Montes Tefresch (inter Sultanabad et Kum); 1898.
Ranunculus Asiaticus L. — Boiss. fl. Or. I, 31.
Prope Ckorremabad Luristaniae; V. 1898.
ß. tenuilobus Boiss.
Prope Chorremabad ; V. 1898. — Prope Schirwan extra fines
Persiae ; 10. IV. 1894 ; f. punicea.
Ranunculus oxyspermus M. B. — Boiss. fl. Or. I, 29.
Sultanabad ; in hortis locisque incultis ; 23. IV. 1892. —
Mowdere; 1889. — Inter Sultanabad et Kererud, ad basin montium;
19. IV. 1889.
Ranunculus Aucheri Boiss. — Boiss. 11. Or. I, 34. — R.
Piclileri Freyn, incl. ß. polyanthus Freyn, in Stapf. Erg. d.
Pol. Exp. II, 23. (1886). — Bornm. Bull. Boiss. ser. 2. t. IV.
(1904) p. 1079.
Sultanabad; IV. 1890. — Chaladschistan ; V. 1898. — In m.
Raswend; V. 1896. — Chorremabad; V. 1898. — In m. Tefresch;
1898. — Hamadan, in m. Eiwend; V. 1897. Die Exemplare sind
meist reichblütig und entsprechen der var. ß. polyanthus Freyn.
Die Merkmale des R. Piclileri Freyn erweisen sich als nicht
konstant.
Ranunculus repens L. — Boiss. fl. Or. I, 39.
Hamadan: in monte Eiwend; 15. V. 1895.
Ranunculus Cassius Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 48.
Sultanabad, prope Girdu; 1. VI. .1889 et 3. VII. 1892. —
Indschidan ; V. 1894.
Ranunculus Kotschyi Boiss.? — Boiss. fl. Or. I, 50.
Indschidan (6 Fars. s.ö. von Sultanabad); V. 1894. — In monte
Eiwend supra Hamadan; 15. V. 1895.
Ranunculus Constantinopolitanus Urv. — Boiss. fl. Or. I, 49.
In monte Raswend; VII. 1897. — In m. Eiwend supra
Hamadan; V. 1897.
Ranunculus arvensis L. — Boiss. fl. Or. I, 57.
Var. brevispinus Freyn, Stapf, Bot. Erg. d. Pol. Exp. II. 24.
(1886).
200
B'ornm ü 1 1er, Plantae Straussiauae.
In montibus Tofresch (inter Sultanabad et Kum); 1898.
Cbomein, in arvis ; VI. 189G.
Var. inermis Koch.
In montibus prope Kengower inter Hamadan et Ker-
mandschahan; 15. VII. 1896.
Ceratoeephalus orthoceras DC. var. glaber Freyn, in Stapf
Pol. Exp. II, 25 (1886).
In montibus prope Sultanabad ; 16. III. 1892. — Wurde von
mir in der gleichen, völlig kahlen Form auch in Südpersien im
Scliirkuh bei Yesd gefunden.
higella sativa L. — Boiss. fl. Or. I, 68.
Sultanabad: in monte Latetar; 10. VI. 1895. — In campis
prope pagum Teramis (ca. 2 Fars. n.östl. von Sultanabad ; 4. VIII.
1889); flor. et fruct.
ß. braclnjloba Boiss. fl. Or. I, 68.
Inter Kum et Sultanabad, in monte Latetar; VI. 1897. —
Die Stengel nicht nur dieser sämtlichen Exemplare sind glandulös,
sondern auch der von Balansa bei Mersina, Haussknecht am
Avroman (Kurdistan), Calvert bei Erzerum und Pauli auf Chios
gesammelten Exemplare. N. glandulifera Freyn et Sint. (Bull,
de l’Herb. 1903, 559) ist davon nicht verschieden und als syno-
nym zu betrachten.
Nigella oxypetala Boiss. var. Persica Boiss. An. Sc. Kat. 1841
(pr. sp.) = y. tenuifolia Boiss. fl. Or. I, 69.
In montibus prope Chomein ; IV. 1896.
Delphinium paradoxum Bge. — Boiss. fl. Or. I, 75.
Mowdere prope Sultanabad; VI. 1891. — Bisher nur aus
Turkestan bekannt.
Delphinium Persicum Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 77.
Montes prope Burudschird; 28. VII. 1895.
Delphinium Orientale Gag. — Boiss. fl. Or. I, 79.
Sultanabad, in arvis; V. 1890.
Delphinium Olivierianum DC. ß. Cappadocicum Boiss. pr. sp.
— Hutli, monogr. 379. — Boiss. fl. Or. I, 82.
Sultanabad, in agris: 1899. — Montes prope Kengower; 15.
VII. 1S96. — Prope Burudschird ; VII. 1897. — Gulpaigan; 1899
(capsula deorsum curvata nutante adpresse tomentosa,). — In monte
Kuh Gerru inter Sultanabad et Kermandschah ; 1898.
Bemerkung: Das seltene D. flavum DC. sammelte Strauss
in Mesopotamien auf der Reise von Bagdad nach Palmyra
zwischen Hith und Anah am 1. Mai 1894.
Delphinium Hohenackeri Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 85.
Sultanabad: Mowdere; 24. VIII. 1889 et 1890. — In m.
Raswend; VII. 1897. — In m. Kuh Gerru; 1898. — Eiwend, in
collibus ad meridiem montis; VII. 1897.
Var. Str aus sii Hausskn. herb. (pr. spec.j; lianum a basi
stricte ramosissimum dumulosum, sed forma partium floralium
praesertim petali a typo non divergens.
Prope Kesmabad in agro Sultanabadensi; 15. VII. 1895.
Bornmüller, Plantae Straussianae.
201
Delphinium saniculifolium Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 91.
Sultanabad : Mowdere; VII. 1890. — In in. Raswend; 1898.
— In m. Schuturunkuh, prope Kaie R.ustam; 19. VI. 1889, 1898.
- — In montibus ad meridiem oppidi Kengower; 15. VII. 1896. -
Die Exemplare stimmen völlig mit der von Hausskneclit
am Kuh Kilouyeli (Boiss. fl. Or. suppl. 19) gesammelten Pflanze
überein : Wurzelstock kräftig, Stengel liocli, dünn und rund,
reich verzweigt, Blüten klein, kahl (mit Ausschluß des Bartes),
blau. — Über var. aquilegifolium Boiss. vergl. Bornm. Bull. Boiss.
ser. 2. t. IV. (1904) p. 1089.
Delphinum tuberosum Auch. — Boiss. fl. Or. I, 91.
a. typicum (velutinum, sepalis hirtis, floribus caeruleis, car-
pell is glabris.
Inter Sultanabad et Kum in monte Latetar; 10. VI. 1895.
— Ditionis oppidi Kehamend in monte Kuh Gerru.
ß. leiocalycinum Bornm. var. nov.; sepalis glabris, floribus
saepius pallidis.
In monte Latetar in consortio f. genuinae; 10. VI. 1895.
— In m. Eiwend (loc. dass. Aucheriano!) in collibus meridio-
nalibus; 15. V. 1895. — In m. Raswend prope pagum Asna;
1898. — In monte Kuh Gerru; 1898. — Prope Gulpaigan;
VI. 1899. — In montibus prope Cliomein; VI. 1896.
Das verwandte D. cycloplectrum Boiss. mit ebenfalls behaartem
Sporn unterscheidet sich durch behaarte Erüchte und die
an der Basis der Blütenstiele befindlichen sehr kurzen
Brakteen. Das blaßblütige I). caerulescens Freyn., vom klassischen
Standort des 1). tuberosum Auch. (Eiwend bei Hamadan!) hat
dagegen behaarte Sepalen und ist vom Typus des I). tuberosum
Auch, kaum verschieden, umsomehr als die Behaarung auf der
Innenseite der Petalen schwankend ist. In der Blattgestalt, im
Habitus und selbst in der Behaarung sind beide Pflanzen kaum
voneinander abweichend.
B erb erideae.
I
Bongardia chrysogonum (L.) Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 99.
Hamadan, in monte Eiwend ; 15. V. 1S95 (f. monstrosa).
Leontice leontopetalum L. — Boiss. fl. Or. I. 99.
Sultanabad, in campis; 12. IV. 1889.
Leontice Eversmanni Bge. ? — Boiss. fl. Or. I, 100.
Hamadan: in monte Eiwend; V. 1897 (specimen pauperum).
Leontice minor Boiss. — Boiss. fl. Or. I. 101.
Sultanabad, in collibus argillosis; 20. IV. 1895. — Ibidem ad
pagum Mowdere; 5. IV. 1889. — Ibidem ad pagum Girdu; 1892
— Inter Sultanabad et Kererud ad basin montium ; 30. IV. 1890.
Berberis integerrima Bge. var. densiflora (Boiss. et Bulise).
Schneider, Bull. Herb. Boiss. 1905 p. 461. — Boiss. fl. Or. I, 102.
Sultanabad, in montosis ; 1890. — Ibidem ad pagum Girdu;
3. VII. 1892. — Hamadan: in monte Eiwend; 15. V. 1897. -
Pers.: serischk; f. sterilis edulis (baccis absque seminibus) in liortis
Persarum saepe colitur.
202
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Papaveraceae.
Papaver lasiocalyx Fedde spec. nov. in litt, (ex aff. G.
bracteati Lindl.). — Inter Hamadan et Tebris (Tauris) in monte
Takhti-Soleiman ; VI. 1898.
Papaver fugax Poir. — „P. Caucasicum M. B.“ Boiss. fl. Or. I,
109, p. p.
Var. virgatum (Hausskn. herb.) Fedde in litt. (var. nov.).
Inter Sultanabad et Kum, in montibus Tefresch; VIII. 1898.
— Inter Hamadan et Tebris in monte Takhti-Soleiman; VI,
1898.
Papaver floribundum Desf. — „P. Caucasicum M. B.“ Boiss.
fl. Or. I, 109, p. p.
Inter Sultanabad et Kermandschahan, in montibus prope
Burudschird; VII. 1897. (f. atricho- sphaeroidea Fedde in litt.)
Papaver Armeniacum Lam. — P. Caucasicum M. B. ß. steno-
carpum Boiss. fl. Or. I, 110.
In montibus districtus Silachor; 20. VIEL 1896. — Nehawend,
in monte Kuh-Gerru; 1898 (var. anomalum Fedde in litt.). —
Luristania, in monte Schuturunkuh prope Kaie Rustam; 21, VI.
1889 et 1898. — Hamadan, in montibus meridionalibus Elwendi ;
VH. 1897.
Papaver Lit winowii Fedde in litt. (spec. nov.).
Sultanabad, in argillosis ; 1890.
Papaver macrostomum Boiss. et Huet. — Boiss. fl. Or. I, 115.
Sultanabad, in collibus; 1889.
Papaver glaucum Boiss. et Hausskn. — Boiss. fl. Or. I, 117.
In desertis Mesopotamiae inter Kermandschahan et Bagdad,
prope Schirwan; 1894.
Papaver somniferum L. y. album Elk. — Boiss. fl. Or. I, 116.
Luristania, ad montem Schuturunkuh, prope Kaie Rustam;
20. VI. 1889.
Roemeria refracta DC. — P. rhoeadiflora Boiss. — Boiss.
fl. Or. I, 119.
Sultanabad: prope Gulpaigan; VI. 1899.
Roemeria hybrida (L.), DC. — Boiss. fl. Or. I, 118.
Sultanabad, in neglectis; 18. IV. 1892 et V. 1890 (var .velutina
DC.). — In monte Eiwend ditionis urbis Hamadan; 15. V. 1895
(var. velutino-eriocarpa Fedde).
Glaucium corniculatum (L.) Curt. — Boiss. fl. Or. I, 119.
Inter Sultanabad et Kum, in montibus Tefresch; 1898. —
Nehawend, in monte Kuh Gerru; 1898.
Glaucium elegans F. et M. — Boiss. fl. Or. I, 120.
Sultanabad, ad pagum Saweh; 1897. — Prope Gulpaigan;
VI. 1899. — In montibus Tefresch (inter Sultanabad et Kum);
VI. 1899. — Hamadan, in montibus Karagan; VI. 1899.
Glaucium grandiflorum Boiss. et Huet. — Boiss. fl. Or.
I, 121.
Bornmüller, Plantae Straussianae.
203
Sultanabad, in siccis et neglectis ; 26. VII. 1890. — Ibidem,
ad meridiem oppidi in montibus inter Girdu et Nesmabad; 2.
VI. 1889. — In montanis prope Burudschird ; 28. VII. 1895.
Var. malacoc arpurn (Hausskn. herb, pro sp.) Fedde in litt,
(var. nov.).
In rnonte Latetar (inter Sultanabad et Kum); VII. 1897.
Glaucium leiocarpum Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 122.
Prope Gulpaigan (inter Sultanabad et Isphahan); VI. 1899.
Glaucium vitellinum Boiss. et Bulise. — Boiss. fl. Or. I, 123.
Sultanabad, in monte Miankuh. prope Indschidan (7 Farsak
südöstlich von S.); 5. VII. 1889.
Glaucium Haussknechtii Bornm. et Fedde ined. (sp. n.).
Inter Kermandschahan et Bagdad prope Chanekin(Khanegyn);
3. IV. 1894; (vgl. Fedde, Monograph, d. Papaveraceen.)
Fumariaceae.
Corydalis verticillaris DC. — Boiss. fl. Or. I, 127.
Sultanabad: in valle Mowdere; 1890.
Corydalis Boissieri Praine, Bull, de l’Herb. Boiss. VII (1899)
172, tab. 6, fig. 9 — C. Persica Boiss. fl. Or. I, 127, p. p. (pl.
Szovitzii) non Ch. et Schl.
Sultanabad, in collibus ; 20. IV. 1895. — Ibidem in valle
Mowdere; 30. VII. 1891. — Ibidem in montibus ad meridiem
oppidi; 23. III. 1889. — In monte Kuh Seliahsinde; V. 1897. —
Die Art ist an den großen Blüten mit halbkreisförmig gekrümmtem
Sporn leicht zu erkennen.
Cruciferae.
Chorispora tenella (Pall.) DC. — Boiss. fl. Or. I, 143.
In montibus Tefresch; VIII. 1898.
Chorispora Persica Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 144
Sultanabad, in neglectis; VIII. 1890; fruct.; planta rarissima
ab Aucher tantum prope Ispahan inventa, nuper absme quo-
que in Persia boreali in jugo Charsan lecta, certissime a Ch. Syriaca
Boiss. specifice distincta.
Matthiola albicaulis Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 147.
Sultanabad, in monte Mowdere, in cacumine; 20. IV. 1889
et 20. VI. 1892, flor. — Prope Chaladschistan ; V. 1899 ; fl. et
fruct. — Tschal, in m. Kuh Nogreh Kerner; 25. V. 1892 (fruct.).
Matthiola revoluta Bge. — Boiss. fl. Or. I, 151.
Sultanabad, Mowdere; 2. VI. 1895. — In montosis inter
Sultanabad et Kererud (ljz Kilom. sw. der Stadt); 19. IV. 1889. -
In monte Raswend; VIII. 1899. — In montibus Tefresch; 1898.
Matthiola oxyceras DL. — Boiss. fl. Or. I, 155.
Sultanabad: Mowdere; 4. VI. 1895.
Arahis alhida Stev. — Boiss. fl. Or. I, 174.
Hamadan: in monte Eiwend; 15. V. 1895.
Cardamine uliginosa M. B. — C. ochroleuca Stapf, Pol. Exp.
II. 29 (in m. Eiwend).
204 Bo rnmüller, Plantae Straussianae.
In monte Taklit-i-Soleiman (nordöstl. von Hamadan); VT.
1899.
Nasturtium Kurdicum Boiss. et Hausskn. — Boiss. fl. Or.
suppl. 35.
Hamadan : in monte Eiwend ; VIH, 1898. — Inter Sultana-
bad et Kirmandsckah, in montibus supra Burudscliird; 1897. —
Seit ihrer Entdeckung (bei Awiheng und Sihna, durch Hauss-
knecht) war diese Art nicht wieder gefunden worden.
Alyssopsis Kotschyi Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 182.
In monte Raswend, prope pagum Asna; 5. VI. 1890. —
Hamadan, in m. Eiwend, in fissuris rupium; V. 1897.
Var. major Hauskn. herb, (nov.) — Virescens, caulibus
valde elongatis 15 — 20 cm altis, foliis multoties majoribus (0.8 cm
latis, cum petiolo 5 — G cm longis). CI. autor notavit „potius spec.
nov. A. Straussii Hausskn.“ sed nil nisi forma umbrosa vegetior
esse videtur.
Hamadan: in monte Eiwend; a. 1900.
Barbarea plantaginea DC. — Boiss. fl. Or. I, 183.
Sultanabad : prope pagum Girdu; 3. VII. 1892. — Luristianiae
in monte Schuturunkuh; a. 1S99. — Ibidem prope Kaie Rustam,
21. VI. 18S9. — Prope Burudscliird; V. 1898 (forma flor. plen.).
— Hamadan, in monte Eiwend; V. 1892.
Erysimum repandum L. — Boiss. fl. Or. I, 189.
In neglectis prope Gulpaigan; VI. 1899.
Erysimum uncinatifolium Boiss. et Huet. — Boiss. fl. Or. I, 193.
Sultanabad, in collibus; V. 1890. — Prope Gulpaigan; VI.
1899. — In monte Schuturunkuh; 1897. — Hamadan, in m. El-
wend; 1897. — Siliquae muturae desunt.
Conringia Orientalis (L.) — Boiss. fl. Or. I, 210.
Sultanabad. in campis; a. 1892 et 1895.
Conringia clavata Boiss. — Boiss. fl. Or. I. 211.
Sultanabad. in argillosis; 1890 et 1892. — In monte Schu-
turunkuh Luristianae; 1897.
Chalcanthus renifolius Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 212.
In monte Raswend; 1897. — In m. Schuturunkuh: 1897. —
Tefresch, in reg. alpina; 1897. — Indschidan. in montosis; 27.
IV. 1892. — Prope Tschal. ; 1892.
Drabopsis nuda (Belang.) Stapf, Polak. Exp. II, 30 (1886). —
Sisymbrium nudum Boiss. fl. Or. I, 215.
Sultanabad, prope pagum Girdu; 17. IV. 1892. — Ibidem in
collibus probe urbem; 22. IV. 1892.
Sisymbrium Sophia L. — Boiss. fl. Or. 1, 216.
Inter Sultanabad et Kermandschah, in m. KuliGerru; 1898
(folia tantum!).
Sisymbrium Sophia L. ß. Persicum Spreng, (pr. sp.) 1819. —
Boiss. fl. Or. suppl. p. 43. — Vergl. Haussknecht in Mitt. d.
Thür. bot. Ver. IX. 10. (Jena 1890).
Sultanabad, in ruderatis; V. 1889.
Born m ii 1 1 e r , Plantae Straussianae.
205
Sisymbrium Pannonicum Jacq. — Boiss. fl. Or. I, 217.
Sultanabad, prope pagum Dauletabad; YIII, 1890.
Hesperis Persica Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 236.
Sultanabad: in montibus prope Burudschird ; A . 1898. — Ad
Chaladscbistan ; Y. 1899. — In m. Latetar; 1898. — Hamadan,
in m. Elwend.-
Var. Aladabadensis (Stapf, Bolalc. Exp. II, 32 pr. sp.) Bornm. ;
siliqiiis glaberrimis in ditione tota, in montibus Kurdistaniae et
Luristaniae nec non in montibus inter Hamadan et Sultanabad
et Kum obvia et valde variabilis; f. leiocalyx et f. hirticalyx,
f. valde hirsuta et f. glabrescens, floribus flavidis et floribus
purpurascentibus, mixtae observantur.
Sultanabad, in collibus; 1890. — Ibidem m. valle Mowdere;
20. IY. 1889 (f. leiocalyx) ; 20. YI. 1892, c. fruct. — In m.
Scbahsinde; 1897 — in m. Raswend; Y. 1890 (f. leiocalyx) 30.
IY. 1892 (f. liirticalyx). — In monte Schuturunkuli ; 1899 (f.
glabrescens). — Ibidem, YIII. 1890 (f. typica). — In m. Latetar;
1898. — In montibus Tefresch; 1897. — Hamadan, in m. Elwend;
Y. 1897.
Herperis spec. — An II. Persica var. glabrescens ? sine fruct.
non determinanda.
In monte Taklit-i-Söleiman ad septentriones oppidi Hamadan
sito; 1899.
Sterigmostemon tondosum (M. B.) Stapf. — Sterigma torulosum
DC. — Boiss. fl. Or. I, 241.
In aridis argillosis prope Burudschird, Y. 1898. — Prope
Gulpaigan, YI. 1899. — In planitie prope Ivum ; Y. 1899.
Leptaleum filifolium DC. — Boiss. fl. Or. I. 243.
Gulpaigan, in desertis; YI. 1899 (f. vergens ad var. longisili-
quosum Freyn et Sint.*); Bull, de l’Herb. Boiss. 1903, 692.
Goldbachia laevigafa (M. B.) DC. — Boiss. fl. Or. I, 243.
ln sterilibus planitiei arenosae prope Kum; Y. 1889.
Parlatoria rostrata Boiss. — Boiss. fl. Or I, 244.
Sultanabad, in rupestribus prope Girdu; 17. IY. 1892. —
Prope Ckaladschistan, V. 1899.
Aubrietia Kotschyi Boiss. — Boiss. fl. Or. .1, 253.
Sultanabad, in montibus; 1890. — Prope Gulpaigan; YI.
1899. — In monte Ras wen d; VII. 1897. — In m. Elwend ditionis
Hamadan; 1897. — A. Elwendica Stapf, Polak. Exp. II, 83 sec.
specimina original ia a nostra planta (ut videtur in ditione liaud
rara!) non specifice diversa, mea opinione f. aprica tantum parvi-
folia.
Fibigia macroptera (Ky.) Boiss. var. microcarpa Boiss. fl. Or.
suppl. 48.
Sultanabad, in rupestribus ad pagum Girdu; YIII. 1890.
In monte Raswend, V. 1896; VH. 1897; 4. YIII. 1898. — Kuh
Scbahsinde, YI. 1897. — In m. Schuturunkuli, 1897. — Ad Bu-
rudschird; VII. 1897. — In monte Latetar; 1898.
*) L. filiforme DC. existiert nicht.
206
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Fibigia suffruticosa (Vent.) Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 259.
Sultanabad, in montosis inter Girdu et Nesmabad; 2. VI.
(1889 f. cyclocarpa Hsskn. (siliculis orbiculatis) et f. elliptica,
siliculis ellipticis). — Prope Chomein, VII. 1896. — Burudschird;
V. 1898; flor. — In monte Raswend; VII. 1897 et 1898. — In
districtu Dschapelakh; 1898. — In m. Kuh Gerru; 1898. — In
monte Schuturunkuh Luristaniae; VIII. 1898; fruct. juv. ; —
ibidem, 2. V. 1892; flor. — Tschal, Kuh Nogreh Kerner, 35. V.
1892. — Inter Sultanabad et Kirmandschah prope Kengower, in
montibus ad meridiem sitis; 15. VII. 1896. — In montibus
inter Sultanabad et Ivum, in monte Latetar; 10. VI. 1895 et
1898. — Supra Tefresch; 1897. — Hamadan, in m. Eiwend;
VH. 1896.
Fibigia umbellata Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 259.
Sultanabad, in faucibus prope Girdu; 18. V. 1890; flor. —
Prope Gulpaigan; VII. 1898; fruct. typ. — In montibus prope
Indschidan (7 Fars. s.ö. von Sultanabad); 5. VII. 1889.
Physoptycliis gnaphalodes (DC.) Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 260.
Hamadan: in monte Eiwend (loc. dass. Olivieri); 1898; fruct.
— VI. 1899, flor.
Clastopus vestitus (Desv.) Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 261. —
f. typica.
Hamadan, in monte Eiwend; VI. 1899. — Inter Sultanabad
et Kirmandschah; in monte Kuh Gerru; VII. 1898; c. fruct.
maturo !
Var. erubescens Hsskn. herb. (pr. sp.). — Forma floribus
minoribus sepalis erubescentibus fructiferis paulo tantum accres-
centibus stylo elongato a typo valde variabili non specifice diversa
esse videtur.
Hamadan: ad radices montis Karagan-dagh, inter Serdschan
et Hamadan; VI. 1899. — In monte Raswend; VI. 1899.
Straussiella bicolor (Stapf, Polak. Exp. II. 33. (1886) sub
Clastopus i Hsskn. Mitt. Thür. bot. Ver. XII. 18. (1898). — St. Iranica
Hsskn. 1. c. XI. 70. (1897) = forma unicolor Hsskn.
Sultanabad: in monte Latetar; 10. VI. 1895 et V. 1898. —
Prope Gulpaigan-; VI. 1899. — Ditionis oppidi Hamadan, in
montibus meridionalibus alpium Eiwend ; VII. 1899. — In monti-
bus Tefresch; 1897. — Burudschird, Kuh Gerru; VII. 1899.
Die Exemplare von den beiden zuletzt genannten Stand-
orten repräsentieren die typische Form (floribus bicoloribus) ;
alle übrigen haben einfarbige Blüten (f. unicolor Hsskn.).
Daß Post und Kunze (Lex. gen. phan.) die Gattung
Straussiella mit Alyssum vereinen, ist, wenn auch Clastopus ,
Fibigia, Bert er oa, Lepidotrichum, Ptilotrichum, Koniga, Physoptychis ,
Vesicaria u. a. zur gleichen Gattung gestellt werden, selbstverständ-
lich, daß aber Straussiella, noch dazu gemeinsam (!!) mit Bornmüllera,
zur Sektion Psilonema gebracht wird (während die Hausskneclit-
sche Gattung Gamosepalum als eigenes Genus anerkannt wird)
beweist, daß die Herren Verfasser dieses Lexikons niemals diese
Bornmüller, Plantae Straussianae.
207
Pflanzen, über welche sie hier richten, zu Gesicht bekommen
haben, bezw. sich auch nicht darum bemühten. In den meisten
größeren Herbarien sind Belegexemplare davon anzutreffen.
Alyssum bracteatum Boiss. et Buhse. — Boiss. fl. Or. I, 267.
Sultanabad, in collibus nec non in planitie; 1889; V. 1890;
16. Y. 1892. — Ibidem, prope Girdu et Nesmabad; 2. VI. 1889.
Ibidem, prope Mowdere, 16. V. 1892. — In montanis Indschidan,
V. 1891. — In monte Raswend; 15. V. 1895. — Hamadan, in
monte Eiwend; 15. V. 1895.
Alyssum lanigerum DC. — Boiss. fl. Or. I, 269.
Sultanabad, in montibus; V. 1890. — Prope Burudschird;
1897. — In monte Raswend ; 1898. — Hamadan, in monte El-
wend ; 1898. — Forma optime cum planta a cl. Haussknecht
in monte Sawers Kurdistaniae lecta congruens.
Alyssum marginatum Steud. — Boiss. fl. Or. I, 282.
In montibus prope Sultanabad; 22. V. 1892. — In monte
Raswend ; 1898.
Alyssum strictum Willd. — Boiss. fl. Or. I, 283.
Hamadan, in monte Eiwend; VII. 1897.
Alyssum campestre L. — Boiss. fl. Or. I, 283.
Sultanabad, in arvis; V. 1890; 1892. — Ibidem int er Girdu
et Nesmabad.
Alyssum dasycarpum Steph. — Boiss. fl. Or. I, 285.
Sultanabad, in saxosis vallis Mowdere • 2. VI. 1895.
7 > 1
Er opl lila praecox (Steph.) — Boiss. fl. Or. I, 303.
Kurdistania: inter Kirmandschah et Bagdad prope Schirwan
(extra fin. Pers.); 10. IV. 1894.
Coluteocarpus reliculatus Boiss. ß. B oissieri Hausskn. herb,
pro spec. ; foliis spathulatis multo latioribus ac in typo facile
distinguenda. — C. reticulatus Boiss. fl. Or. I, 306 p. p.
In monte Schuturunkuh Luristaniae ; VII. 1899. — Kurdi-
stania: Hamadan in monte Eiwend; VIII. 1897.
Graellsia saxifragifolia (DC.) Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 307.
In faucibus montis Raswend ; VII. 1897. — Ibidem ad pagum
Asna; 18. VI. 1892. — In monte Kuh-Scliahsinde; VI. 1897. —
Prope Chomein ; VII. 1896. — Prope Tschal, in m. Kuh Nogreh
Kerner; 25 V. 1892. — Hamadan, in monte Eiwend, in latere
meridionali ; 1895.
Pcltaria angustifolia DC. — Boiss. fl. Or. I, 307.
In monte Schuturunkuh (Luristania); 1890, fl. et. fr.
Clypeola echinata DC. — Boiss. fl. Or. I, 309.
In monte Raswend; 30. IV. 1892.
Clypeola lappacea DC. — Boiss. fl. Or. I, 310.
Luristania, in monte Schuturunkuh; 2. V. 1892.- — In monte
Raswend; 30. IV. 1892.
Eeldreichia longifolia Boiss.? — Boiss. fl. Or. I. 319.
Sultanabad, in lapidosis prope pagum Girdu; 3. VII. 1892;
specimen unicum sine fructu.
208
Bornmüller, Plantae Sfcraussianae.
Heldreichia bupleurifolia Boiss. ? — Boiss. fl. Or. I, 319.
Sultanabad, prope Girdu; 22. IV. 1892. — Clialadschistan ;
V. 1899. — In monte Schuturunkuh; VIII. 1890; specimina
omnia sine fruct. vix determinanda.
Heldreich ia erubescens Hsskn. kerb. — Planta elata
35 cm alta kabitu Lepidii latifolii; specimen unicum sine floribus
evolntis et sine fructubus, itaque vix describendum.
Sultanabad, in fauce Mowdere ; 1890.
Thlaspi perfoliatum L. — Boiss. fl. Or. I, 325.
Sultanabad, in neglectis; 1889.
Brossardia papyracea Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 33G.
In montibus Raswend ; 30. IV. 1892 et 4. VIII. 1898, flor. ;
V. 1890, fruct.; VII. 1897, deflor. — Ibidem prope A basabad;
30. IV. 1892, flor. — In monte Scliuturunkuk ; 7. V. 1892 et VIII.
1890; fruct.
Moriera spinosa Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 338.
Ditionis oppidi Sultanabad in monte Raswend; 4. VIII. 1898.
In monte Scliuturunkuk, VII. 1899. — Prope Gulpaigan, VI.
1899. — Die von mir im Jalire 1892 in Süd-Persien bei Kerman
gesammelte Pflanze (Nr. 2208 und Nr. 2360) gekört der gleicken
Art an. Die Größe der Sckötclien dieser Exemplare ist von der
westpersiscken Pflanze wenig versckieden.
Capsella bursa pastoris (L.) Mnck. — Boiss. fl. Or. I, 340.
Prope Gulpaigan; VI. 1899. — Sultanabad; 1892.
Aethionema trinervium (DC.) ß. ovalifolium Boiss. — Boiss. fl.
Or. I, 342.
Hamadan, in monte Eiwend; VI. 1898.
y. sagittatum (Boiss.) Bornm. Bull, de l’Herb. Boiss. 1905, p. 50.
Sultanabad: prope Tsckal; 15. V. 1892. — In montibus
Tefresck; 1897.
Aethionema elongatiun Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 345. — Stig-
mate in sinu sessili!
Sultanabad, in montibus inter Girdu et Nesmabad ; 2. VI.
1889. - — Prope Gulpaigan; VI. 1899. — Inter Sultanabad et
Kirmandschah prope Nehawend; 15. VII. 1895; flor. et fruct.
Aethionema stenopterum Boiss. fl. Or. I, 345. — F. simpkeior
caulibus non ramosis kabitu A. elongati, sed stylo sinu sublongiore
distincta.
Sultanabad. in monte Raswend; VIII. 1898; flor. et fruct.
Aethionema grandißorum Boiss. et Hoh. — Boiss. fl. Or. I, 346.
In monte Raswend; V. 1896; flor. — In montibus ad Bu-
rudsekird; 28. VII. 1895 (specimina fructifera pulckerrima optime
cum planta a cl. Hausskneckt in monte Pir Omar Gudrun
collecta et a Boissier in fl. Or. suppl. citata congruentia). —
Hamadan, in monte Eiwend, in collibus meridionalibus ; VII. 1897.
f. parviflora ; floribus paulo minoribus, inflorescentia saepius
elongata sed nunquam ramosa (A. membranaceum et A.
pulchellum herb. Hsskn.). — Ditionis Sultanabad in monte Schah-
sinde; VI. 1897. — Luristania, in monte Schuturunkuh ; VIII. 1890.
Bornmiill er, Plantae Straxissianae.
209
Aethionema fimbriatum Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 349.
Hamadan; in montibus Karagan-dagh; YII. 1899. — In
monte El\vendT YIII. 1898. — Die Exemplare neigen stark zu
A. schizopterum Boiss. et Hsskn. (Boiss. fl. Or. suppl. GO), welch’
letztere nach den hier vorliegenden Übergangsformen und der
von mir in den assyrischen Gebirgen im Jahre 1893 gesammelten
Pflanze kaum von A. fimbriatum Boiss. (Beschreibung!) spezifisch
verschieden zu sein scheint. — Mit aller Bestimmtheit ist indessen
A. latifolium Freyn (Bull. Boiss. 1901, 258) einzuziehen, denn
Frey ns Originalpflanzen stimmen auf das genaueste mit üppi-
geren Exemplaren des A. speciosum Boiss. et Huet (Boiss. fl. Or. I,
348) überein, welche Haus s kneclit gemeinsam (!) mit typischen
Formen am Berythdagh Cataoniens sammelte. Auch meine nord-
anatohschen Exemplare des A. speciosum halten die Mitte zu
dem sonst nicht, d. h. nur durch kräftigeren Wuchs abweichen-
den A. latifolium Freyn; cfr. Bornm., Bull. Boiss. 1905, 52.
Aethionema cristatum DC. — Boiss. fl. Or. I, 352.
Sultanabad, in declivibus; 1890. — In monte Raswend; 4.
VIII. 1898. — Persia media, prope Kum; Y. 1899.
Aethionema Arabicum (L.) Andrz. — Ae. Buxbaumii (Fisch.).
Boiss. fl. Or. I, 353. — Ditionis Sultanabad, in montibus prope
Tschal; 25. Y. 1892. — Inter Sultanabad et Kum in montibus
Tefresch; 1897.
Lepidium Draba L. — Boiss. fl. Or. I, 350.
Sultanabad, etc. in ditione vulgatum. — In montibus Tefresch;
YIII. 1898.
Lepidium crassifolium W. K. var. pachypodum (Hausskn.
herb. pr. sp.) Tliellung, Monogr. d. Gattung Lepidium.
Sultanabad, in planitiei ad laeum prope Teramis.
Lepidium latifolium L. — Boiss. fl. Or. I, 359.
Sultanabad, in planitie et praesertim in regione montana.
Lepidium Persicum Boiss. — Boiss. fl. Or. 1, 360.
Sultanabad, in monte Raswend; 4. YIII. 1898.
Lepidium vesicarium L. — Boiss. fl. Or. I, 361.
In neglectis montis Latetar (inter Sultanabad et Kum) ; 1898.
Euclidium tenuissimum (Pall.) Fedtsch. — E. Tataricum Willd.
Boiss. fl. Oi*. I, 369.
Hamadan, in monte Eiwend; 1897. — Florae Persicae civis
novus; ex Asia Media tantum notum, nuper (a. 1902) absme in
Persia boreali quoque in segetibus alpium Totschal copiosum ob-
servatum.
Euclidium Syriacum (L.) R. Br. — Boiss. fl. Or. I, 368.
In saxosis ruderatisque, in monte Latetar; 1897.
Neslia paniculata (L.) ß. Thracica Velen, pr. sp.
Sultanabad; 1889. — Prope Gulpaigan; 1899. — Prope
pagum Douletabad; VIII. 1896. — Typus (Boiss. fl. Or. I, 371)
in Persia deesse videtur.
210
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Sanier aria Iciocarpa Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 375.
Sultanabad, in declivibus; VIII. 1890. — Ad pagum Doule-
tabad ; VIII. 1896. — Prope Gulpaigan ; VI. 1899. — In saxosis
ad Nehawend; 15. VII. 1895.
Sameraria stylophora Jaub. et Spach. 111. tab. 50! — Boiss.
fl. Or. I, 375. — Silicnlis juvenaiibus puberulis.
Sultanabad, in agris herbaceis; V. 1S90 et 1892. — Ibidem
ad pagum Girdu; 3. VII. 1892. — In monte Schuturunkuh ; 15.
V. 1895. — Hamadan, in monte Ehvend; 15. V. 1895.
Nota: S. macrocarpa Boiss. et Hsskn. in monte Pir Omar
Gudrun lecta p. p. ad nostram plantam et illustr. Jaub. et
Spach t. 50 pertinet; specimina siliculis submajoribus latius
alatis rectius varietatem (non speciem) macrocarpam sistunt.
Isatis platycarpa Jaub. et Spach. — I. latisiliqua Stev. —
Boiss. fl. Or. I, 377.
Sultanabad: inter Girdu et Nesmabad; 2. VI. 1889 (var.
macrocarpa J. et Sp. t. 224 fig. 10, sed siliculis rotundatis
magnis ad var. nummulariam vergens). — Eadem forma in
monte Schuturunkuh ; 2. V. 1892. — Ibidem, prope Kaie Rustam :
var. macrocarpa J. et Sp. (fig. 10!), siliculis glabris. — Praeterea
cl. Strauss eandem speciem cum floribus vel cum fructubus
immaturis legit: in monte Raswend; 30. IV. 1892 et VII. 1897.
— In collibus prope Sultanabad; VII. 1890. — Prope Tefresch;
VIII. 1898. — Burudschird ; V. 1898. — Prope Chaladscliistan ;
V. 1899. — In monte Schuturunkuh ; V. 1897. — Hamadan, in
monte Eiwend; VII. 1890.
Isatis spec.; planta perennis sine fructu.
In monte Raswend; VII. 1897. — In latere meridionali
montis Eiwend; 15. VI. 1895.
Isatis minima Bge. — Boiss. fl. Or. I, 383.
Prope Kum, in arenosis; V. 1899.
Brassica Persica Boiss. et Hoh. — Br. elongata Ehrh. ß.
inteqrifolia Boiss. fl. Or. I, 394. - — Lipsky, Act. h. Petropol.
XIII (1893), 222.
Sultanabad: prope Mowdere; 2. VI. 1895. — Prope Saweh,
VHI. 1896.
Ernca sativa Lam. — Boiss fl. Or. I, 396.
Sultanabad, in planitie versus pagum Teramis; 13. V. 1892.
Crambe juncea M. B. ? — Boiss. fl. Or. I, 407.
Sultanabad, prope Chaladscliistan; V. 1899. — Specimen
valde incompletum sine floribus et fructubus, sed caule retrorsum
hispido et foliorum forma ad hanc speciem in Persia boreali
obviarn pertinere videtur.
C app aridea c.
Cleome ornitbopodioides L. — Boiss. fl. Or. I, 411.
Sultanabad, in saxosis vallis Mowdere; 24. VIII. 1889 (forma
vergens ad ß. subsessilem Boiss.).
Bornmüller, Plantae Straussianae.
211
Buhsea trinervia (DC.) Stapf. — B. coluteoides ßoiss. fl.
Or. I, 416.
Sultanabad, in planitie versus Teramis; 26. IV. 1889. — In
valle Mowdere; 8. V. 1892 et 4. VI. 1895. — Prope Douletabad;
VIII. 1896.
Capparis spinosa L. ß. canescens Cosson. — Boiss fl. Or. I,
420. — Inter Sultanabad et Kum, in montibus Tefrescb; VIII.
1898.
Var. parviflora Boiss. fl. Or. I, 420.
In montibus probe Cbunsar; 12. VIII. 1892.
Besedaceae.
Beseda lutea L. — Boiss. fl. Or, I, 429.
Sultanabad, inter Grirdu et Hesmabad; 1. VI. 1889. — Ibidem,
prope Mowdere; 2. VI. 1895. — Prope Douletabad; VIII. 1896.
— In monte Raswend; 28. AMI. 1892 et AMI. 1897.
Beseda bracteata Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 433.
Prope urbem Kum; V. 1889. — Specimen nondum evolutum
sed cum planta absme in planitiebus Persiae borealis observata
congruens.
Cistineae.
Helianthemum ledifolium (L.) Mill. ß. microcarpum Goss. —
Boiss. fl. Oi’. I, 441.
Hamadan: in monte Eiwend; V. 1892.
Violarieae.
Viola appendiculata (DC. pro var.) Stapf. — V. occulta Lehm.
— Boiss. fl. Or. I, 467.
Hamadan, in herbidis montis Eiwend; V. 1897. - — Sultana-
bad, in siccis lapidosis; 16. III. 1892 (f. vergens ad V. modestam
Fenzl; t. AV. Becker). — Prope Cliounsar (inter Sultanabad et
Ispliahan) in desertis, 22 — 2300 m. s. m.; 22. III. 1892 ipse legi
(Bornm. iter Pers.-turc. 1892 — 93 no. 2052 et 2053).
Viola modesta Fenzl. — Boiss. fl. Or. I, 467.
Sultanabad, in montanis; 16. III. 1892. — Prope Neliawend;
1897. — Inter Kermandschaban et Bagdad, prope Serpul; 1.MV.
1894. — Eandem speciem (= V. bractcolata Fenzl — t. AV. Becker)
ipse legi prope Sultanabad in saxosis, 1850 m. s. m., 10. III.
1892 (Bornm. exsicc. no. 2051).
Polygaleae.
Polygala Stocksiana Boiss. Diagn. II, 1, p. 59. P.
Hohenackeriana F. et M. var. Stocksiana Boiss. fl. Or. 1, 472.
P. Iranica Hausskn. in Mitt. d. Thür. bot. Ver. XA^, 6. (1900)
nomen solum.
In fissuris rupium montis Latetar (inter Sultanabad et Kum)
V. 1897. — In montibus prope Sultanabad ; 22. IAA 1892. —
15
Beihefte Bot. Contralbl. Bü. XIX. Abt. II. Heft 2.
212
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Plantula caulibus brevibus minuta, pube crispula dense canescens,
floribus caerulescentibus, alis ovatis demum auctis pallidis.
Sileneae. *
Dianthus (Verruculosi) multipunctatus Ser. ß. gracilior Boiss.
— Boiss. fl. Or. I, 483.
Kurdistania: inter Hamadan et Kermandscbaban, in monti-
bus prope Kengower; 15. VII. 189G. — Den Typus sammelte
Straus s in der syriscli-mesopotamischen Küste zwischen De'ir
und Palmyra; 10. V. 1894. — Diese bisher nur aus dem west-
lichen Gebiet der „Flora Orientalis“ bekannte, aber daselbst ver-
breitete Art war aus Persien noch nicht nachgewiesen ; doch
sammelte ich im Jahre 1893 die gleiche Varietät auch in den
kurdischen Gebirgen östlich vom Tigris.
Danthus (Leiopetali) pachypetalus Stapf, Polak. Exp. II, 10;
sec. spec. orig. — D. Straussianus Hausskn. herb, et in Straus s
exsicc.
Inter Sultan abad et Kum, in monte Latetar; VI. 1897. —
Prope Burudschird ; 28. VH. 1895. — Prope Chomein ; VH. 1896.
— In speciminibus prope Burudschird lectis f. ramulosa et f.
sessiliflora distinguenda est.
Die Stengel sind bald kahl (typisch), bald rauh, so auch an
Stapfs Originalpflanze, erhalten aus dem Botan. Museum der
k. k. Universität Wien.
Dianthus (Finibriati) libanotis Labill. — Boiss. fl. Or. I, 492.
Sultanabad, prope Douletabad ; 28. VII. 1895. — Ibidem in
districtu Dschapelakh; VII. 1898. — In monte Schahsinde ; VI.
1897. — In monte Raswend; V. 1897. — Prope Nehawend; 15.
VII. 1895. — Hamadan, in monte Eiwend, V. 1897.
Dianthus Orientalis Sims. — D. fimbriatus M. B. — Boiss.
fl. Or. I, 495.
Burudschird, in montibus; VII. 1897 (f. ramosa). - — Prope
Silachor; IX, 1896 (f. ramosa). — Hamadan, in monte Eiwend;
VH. 1897 (f. ramosa elata, 40 cm alta).
ß. obtusisquameus Boiss. fl. Or. I, 495.
Prope Chunsar; 12. VIII. 1892. — Burudschird, in montibus;
28. VII. 1S95. — In monte Raswend; 15. VH. 1892.
y. brachyodontus Boiss. etHuet. — S. dumulosus Boiss. et Hu et.
— Boiss. fl. Or. I, 495.
Sultanabad, prope Mowdere; V. 1S90. — In districtu Dscha-
pelakh; 1899 (f. recedens calyce vix colorato). — In monte Ras-
wend; VI. 1897 et VIII. 1898. — In monte Schuturunkuh ; 20.
VII. 1892. — Montes prope Chomein ; VII. 1896. — Alle
Exemplare dieser im Gebiet anscheinend häufigsten Form zeich-
nen sich durch niederen Wuchs, kurze sparrige Blätter, durch
dunkelgefärbte Kelche und Deckblätter, ferner durch die kurz-
gefranzten Blumenkronblätteraus. Stapf beschreibt diese Form als
D. Nassireddini Stapf (1. c. II. 11). Seine Originalexemplare
stimmen mit Huets Exsiccaten von Erzerum (S. dumidosus Boiss.
Bornmüller, Planta e Straussianae.
213
et Huet) vorzüglich überein. Sehr ähnliche Formen* sammelte
ich in Kurdistan im Jahre 1893, ebenso Bulise am Ivaradagh.
f. (nov.) foliaceo-s quam ata Bornm. — Squamis externis
apice in cuspidem latiusculam foliaceam elongatis; ceterum ut
var. y. brachyodontus.
Sultanabad, in monte Baswend; 4. VI. 1892.
rj. macropetalus Boiss. et Hausskn. — Boiss. fl. Or. suppl. 77.
Sultanabad, in montibus districtus Silachor; IX. 1896 (f. elata
calyce eleganter purpureo-colorato hyaline albo-marginato ; foliis
latiusculis). — Hamadan, in montibus meridionalibus Elwendi; V.
1897. — Diese prächtige, großblumige, hier meist hochwüchsige
Unterart wurde in Strauss’s Exsiccaten als die ebenfalls vom
Eiwend beschriebene D. Nassireddini Stapf (s. oben!) ausgegeben.
Durch die weniger tiefen Einschnitte der Lamina nähert sie sich,
wie diese, den Arten der Sektion Dentati. Hausskneclit
sammelte in Luristan auch zwergige Formen mit großen Blumen
von Habitus des I). Nassireddini Stapf (bezw. var. brachyodontus !) ;
es hegen somit ahe möglichen Zwischenformen der Unterarten
des vielgestaltigen D. Orient alis Sims. vor.
£. canescens Boiss. fl. Or. I, 496. — Tota planta scabra
pulverulenta.
Prope Chunsar; 12. VIII. 1892.
Diese Varietät ist nur durch das Indument vom Typus ver-
schieden; dagegen besitzt der nah verwandte D. pulverulentus
Stapf (Polak. Exped. II. 11) eine viel stärkere graue Bekleidung,
die bis zu den Hüllschuppen hinauf reicht, welch’ letztere die
halbe Höhe des Kelches erreichen sollen.
Dia n t h u s m acr anthoides Hausskn. herb. spec. nov. ;
species notabilis calyce 40 mm longo petalis magnis habitu
D. macranthi Boiss., sed squamis calycinis 4 (nee 14!) hyaline
marginatis cum nulla specie ditionis commutanda.
Luristania, in monte Scliuturunkuli, prope Kaie Bustam;
21. VI. 1889.
Dianthus crinitus Sm. y. crossopetalus (Fenzl) Boiss. — Boiss.
fl. Or. I, 496.
Sultanabad, prope Mowdere; V. 1890. — Ibidem ad faucem
Oirdu; 11. V. 1892. — Hamadan, in monte Eiwend; VIH. 1898.
Dianthus Tabrisianus Bienert. — Boiss. fl. Or. I, 496.
Hamadan, in aridis m. Eiwend; 15. V. 1895. — Stimmt mit
Haussknechts Pflanze vom Kuh Kilouyeh und meinen Exsiccaten
aus der Provinz Kerman (Bornm Nr. 2257 var. ß.) gut überein.
Zur gleichen Art gehört wohl auch Sintenis' Pflanze aus Turk-
menien no. 869, ausgegeben als D. pulverulentus Stapf (siehe
oben !).
Bemerkung: Der in Boiss. fl. Or. suppl. 78 erwähnte D.
Tabrisianus von Maregun und Dilegun in Luristan ist eine
durchaus verschiedene Art und- neu zu beschreiben (1). Ely-
maiticus Hausskn. et Bornm.). Er steht der zahlreichen (10 -12)
Schuppen wegen dem D. polylepis Bienert am nächsten und ist
15*
214
Bornmüller, Plantae Straussianae.
vielleicht als Unterart desselben zu betrachten, unterschieden
durch die reiche Vergabelung der niederen feinbehaarten (cauli-
bus et foliis scabrido -puberulis), nicht kahlen glauken Stengel
und Blätter.
Dianthus (Carthusiani) Persicus Hausskn. in Mitt. d. Thür,
bot. Ver. IX, 16 (Jena 1890).
Sultanabad, in monte Raswend; 15. VII. 1892 et VII. 1897.
- In monte Schuturunkuh, ad basin montisprope Kaie Rustam;
19. VI. 1889.
Saponaria vaccaria L. ß. grandiflora (Jaub. et Spach) Boiss.
— Boiss. fl. Or. I, 525.
Sultanabad, in incultis; V. 1890. — In districtu Silachor;
20. VIII. 1896. — Prope Burudschird; 28. VII. 1895. — Hierher
und nicht zur folgenden Art gehört Bornm. exsicc., Nr. 985;
vergl. Verh. des zool. bot. Ges. Wien, 1898, S. 563.
Saponaria linißora Boiss et Hauskn. — Boiss. fl. Or. I, 525.
Sultanabad, prope Kaie No (l/z Fars. s.w. von Sultanabad);
flor. minoribus.
Gypsophila polyclada Fenzl. — Boiss. fl. Or. I. 542.
Sultanabad. prope Mowdere; V. 1890. — Ibidem, inter Girdu
et Nesmabad; 2. VI. 1889. — In monte Raswend prop>e pagum
Ducherun; 13. VI. 1896. — In montibus Tefresch; VI. 1897. —
In monte Latetar; 10. VI. 1895. — Prope Kum; V. 1899. —
Die schön entwickelten Exemplare vom Latetar entsprechen eines-
teils den von Hausskn echt gesammelten und von Boissier
als G. polyclada Fenzl bestimmten Formen, andernteils sind sie
von G. pulchra Stapf (Pol. Exp. II, 13) nach Originalexemplaren
kaum zu unterscheiden. Letztere sammelte Pichler im gleichen
Gebiet bei Hamadan.
Gypsophila panicidata L. — Boiss. fl. Or. I, 542.
Sultanabad, in lapidosis; 1889. — Prope Burudschird; 28.
VII. 1895. — Die Exemplare entsprechen der von Freyn als
G. bicolor Freyn et Sint (Bull. Boiss. 1903, 864) beschriebenen Form.
Gypsophila virgata Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 545.
Sultanabad, in fauce Girdu; 3. VII. 1892. — In monte Ras-
wend ; 4. VIII. 1898.
Gypsophila (Hagenia) porrigens L. — Boiss. fl. Or. I, 557.
Prope Gulpaigan; IAA 1899. — Hamadan, in monte Eiwend;
VIII. 1S98.
Acanthophyllum squarrosum Boiss. fl. Or. I, 562.
Sultanabad, in declivibus saxosis; VI. 1899. — Ibidem, in
campis; 6. AH. 1889. — In monte Kuh Schalisinde; ArI. 1897.
Acanthophyllum bradeatmn Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 563. —
In montibus inter Sultanabad et Kum, in m. Miankuh prope
Indschidan; 5. VII. 1889.
Acanthophyllum crassifo/ium Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 564.
Sultanabad, in colhbus; AHII. 1890. — Ibidem prope pagum
Girdu; 1. VIII. 1889. — In monte Raswend; 25. VII. 1895;
VII. 1897 ; VIII. 1898. — Inter Sultanabad et Hamadan, in
montibus supra Nekawend; 15. AHI. 1895.
B’ornmüller, Plantae Straussianae.
215
Acanthophyllum Fontanesii Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 565.
Inter Sultanabad et Kum, in m. Miankuli prope Inclscliidan
(etwa 7 Farsak s.ö. von Sultanabad; 5. VII. 1889.
Silene (Conoimorphae) conoidea L. — Boiss. fl. Or. I, 580.
Sultanabad, in planitie ad pagum Teramis; 13. V. 1892. —
Prope Indscliidan; V. 1894.
Silene (Lasiocalycinae) racemosa Otth. — Boiss. fl. Or. I, 589.
Sultanabad, in monte Schabsinde; VI. 1897. — Schuturunkuh ;
2. V. 1892 et V. 1897. — In m. Baswend; V. 1897 et 4. VIII.
1898. — Prope Chomein ; VII. 1896. — Inter Hamadan et Tabris
in monte Takhti-Soleiman ; VI. 1898.
Silene ( Ampullatae ) Boiss. var. (no v.) gl an dulo s a Bornm.
— Tota planta dense glandulosa.
Sultanabad, in callibus, V. 1890. — Ibidem inter Girdu et
Nesmabad; 2. VI. 1889. — Ibidem in fauce Mowdere; 20. IV.
1889. — In monte Baswend; V. 1896; VII. 1897; 4. VIII. 1898.
— Ibidem ad pagum Abbasabad; A ll. et VIII. 1896. — Hama-
dan, in m. Eiwend ; VII. 1897.
Zur gleichen Varietät gehört die von Pichler am Eiwend
(Stapf, Polak. Exp, II 15) und die von Sintenis bei Kharput
in Mesopotamien 10. V. 1889 (No. 284) gesammelte Pflanze. Die
von mir in den assyrisch-kurdischen Gebirgen 12. V. 1893 an-
getroffene Form (No. 876) ist typisch, drüsenlos.
Silene (Spergulifoliae) arbuscula Fenzl. — Boiss. fl. Or. I, 612
pro var. S. spergulifoliae Desf.
Sultanabad, in montibus ditionis Silachor; IX. 1896 (f. lati-
folia, ceterum cum planta a Haussknecht in Luristaniae monte
Sawers lectis optime congruens).
Silene Montbretiana Boiss. ß. microphylla Boiss. fl. Or.
suppl. 98.
Prope Sultanabad ad Mowdere; V. 1890 (f. juvenalis). —
Inter Sultanabad et Kermandscha ad pagum Nehawend ; 15. VII.
1895. — Die Pflanze stimmt vorzüglich mit dem Original Hauss-
kneclits aus dem nördlichen Syrien überein; doch sind die
Unterschiede von der Pflanze Montbrets von Soff-dagh bis auf
das stärkere Indument der Kelche ganz unerhebliche.
Silene Ispirensis Boiss. et Huet. — Sec. Boiss. fl. Or. I, 614
= S. Montbretiana Boiss.
Sultanabad, in faucibus Mowdere; V, 1890. — Ibidem, in
planitie versus pagum Teramis; 26. V. 1889. — Übereinstimmend
mit S. Ispirensis Boiss. et Huet, E. Bourgeau pl. Armeniae
No. 45; von obiger S. Montbretiana var. ß. durch bedeutend größere
Kelche und Kapseln verschieden.
Silene erysimifolia Stapf, Polak. Exped. II, 16 (1886).
Sultanabad: prope Gulpaigan, in desertis; VI. 1899. — In
monte Raswend; 4. VI 1.1898. — Prope Nehawend; 15. VII. 1895.
— In montibus Tefresch (inter Sultanabad vel Hamadan et Kum
sitis); VII. 1897. — Die Exemplare (= S. albescens Hsskn. in
Strauss’ Exsiccaten non Boiss.) zeigen nicht die geringsten
Unterschiede von Pichlers Originalpflanze. Obwohl diese Art
216
Bornmüller, Plantae Straussianae.
besonders auch im Indument viel Ähnlichkeit mit S. albcscens
Boiss. hat, so ist letztere durch die Gestalt der Kelchzähne und
besonders durch die eigentümlich stark hervorspringenden kan-
tigen Kippen des Fruchtkelches ganz vorzüglich gekennzeichnet;
vergl. Haussknechts Exsiccaten vom Sawers und Escliker
oder jene Kotscliys vom Kuh Delu.
Silene (Auriculatae) Auchericina Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 617.
Sultanabad, Mowdere; 1890. — In monte Schahsinde; VI.
1897. — In monte Raswend; VII. 1897. — Ibidem prope pagum
Asna; 18. VI. 1892. — In montibus prope Indschidan (inter
Sultanabad et Kum); 1895. — Hamadan, in monte Eiwend; 16.
VI. 1895. — Sämtliche Exemplare, auch jene vom Eiwend, tragen
an den Kelchen mehr oder minder Drüsenhaare, ebenso Pichlers
•Pflanze von Hamadan, Haussknechts und meine Exemplare
aus Kurdistan und Luristan (var. aclenocalyx Bornm.), neigen so-
mit zu der schmierig-drüsigen var. viscosa Freyn et Sint. hin,
welche indessen in viel näherer Beziehung zu S. Bornmülleri
Freyn (Oe. B. Z. 1891, 363: hierher auch Bornm. exs. 3282, aber
völlig drüsenlos!) zu stehen scheint, als zu S. Aucheriana Boiss.
Var. gl ab r es c en s Bornm. ; tota planta parce hirtula
glabrescens vel subglaberrima.
Sultanabad, in monte Kaswend, ad pagum Abbasabad; 15.
^ I. 1889. — Prope Chomein; VII. 1896. — Die Pflanze, selbst
völlig kalil und grün, ist zweifelsohne nur eine Varietät obiger
S. Aucheriana Boiss , der sie sonst völlig gleicht.
Silene Meyeri Fenzl. ß. Persica Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 623.
Sultanabad, ad pagum Girdu, in faucibus ; 3. VII. 1892.
Silene commelinifolia Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 624.
Hamadan, in montibus Karagan-Dagh ; VII. 1899. — Inter
Sultanabad et Kermandschahan, supra Burudscliird; VII. 1897.
Die Exemplare von Karaghan gleichen teils der von Boissier
zitierten Hausskn echt sehen Pflanze vom Avroman und Schahu
(Wurzelblätter ziemlich breit), teils sind aber die Wurzelblätter
äußerst schmal, und die Stengelblätter sind nur eiförmig, nicht
rundlich; ferner ist das drüsige Indument reichlicher. Es sind
dies offenbar Übergangsformen zu S. heterophylla Freyn (aus dem
gleichen Gebiet!), bezw. kommen ihnen gleich. — Eine extreme,
fast unkenntliche Form ist var. isophylla Bornm. (nov.), Wurzel-
und Stengelblätter gleichgestaltet, linear, so bei Hamadan (leg.
Pichler).
Silene (Lasiostemones) longipetala Vent. — Boiss. fl. Or. I, 636.
Sultanabad, in monte Raswend, VI. 1896. — - Prope Gulpaigan;
VI. 1899. — Inter Sultanabad et Kum, in montibus Tefresch ;
VI. 1897.
Silene Kerneri Stapf, Polak. Exp. II, 17. (1886).
Sultanabad, inter Girdu et Xesmabad ; 2. VI. 1889. — Die
Pflanze steht der bisher nur aus den westlichen Teilen Vorder-
asiens bekannt gewesenen, von Strauss auch in den Bergen
Sultanabads aufgefundenen S. longipetala Vent. sehr nahe und
Bornmüller, Plantae Straussianae.
217
repräsentiert vermutlich nur eine schmalblättrige Form. Auch
die Exemplare der S. longipetala Vent. aus den wärmeren Gebieten
von Tefresch nehmen eine Mittelstellung zwischen dieser und
S. Kernen Stapf ein.
Silene puberula Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 636.
Luristania: in monte Seliuturunkuh ad pagum Kaie Rustani;
21. VI. 1889. — - Die fruchtenden Exemplare stimmen wohl mit
Hausskneclits Exemplaren vom Pir Omar Gudrun bis auf die
etwas schmaleren Blätter überein, doch ist der Sektionscharakter
der fehlenden Blüten halber nicht zu erkennen ; daher die Be-
stimmung immerhin zweifelhaft. Vermutlich gehört auch Hauss-
knechts (fruchtendes!) Exemplar in den Fonnenkreis der S.
Auchcriana Boiss.
Silene ( Sclerocalycinae ) Morganae Freyn; Bull, de l’Herb.
Boiss. V, 586 (1897).
In monte Seliuturunkuh; 1899. — Species inflorescentia
racemoso-paniculata (non dichotoma) a S. chlorifolia Sm. diversa;
huc pertinet quoque planta luristanica a. cl. H aus skn echt in
monte Sawers collecta a Bois si er in suppl. flor. Or. sub S.
chlorifolia Sm. citata.
Silene swertiifolia Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 640.
Sultanabad, ad Mowdere; Ab 1890; 30. V. 1892; 2. VI. 1895.
— In monte Raswend; V. 1896. — Ibidem prope Abbasabad;
15. VI. 1889. — In monte Latetar; 10. VI. 1895. — Die alpinen
Formen sind häufig schmalblättriger und sind besser als eigene
Varietät (var. Straussiana Hausskn. herb. pr. sp.) abzu-
trennen; sie bilden den Übergang zu ß. stenophyüa Boiss. — S.
Libanotica in Bornm. exsicc. ex alpibus Libani a. 1879 = S.
Makmdiana Boiss.
Silene peduncularis Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 642. — Var.
(nov.) br evip cdunculat a Bornm.; pedunculis abbreviatis
transiens ad S. laxam Boiss. et Ky.
Luristania : in monte Schuturunkuh, supra pagum Ivale
Rustani; 21. VI. 1889. — Prope Burudscliird, in montibus ad
meridiem versus ; VII. 1897. — Hamadan, in monte Eiwend :
A ll. 1897. — Ob diese von mir auch in Nord -Persien, im Elburs,
gesammelte Pflanze nicht richtiger zu S. laxa Boiss. et Ky. zu
ziehen ist, bleibt weiteren Beobachtungen Vorbehalten. Die
Varietät nimmt eine Mittelstellung ein und erfordert vielleicht
die Einziehung der S. laxa Boiss. et Ky. zu der älteren S.
peduncularis Boiss.
Melandrium eriocalycinum Boiss. ß. Persicum Boiss. et Buhse.
— Boiss. fl. Or. I, 660.
Sultanabad, in monte Schahsinde; VI. 1897. — In monte
Raswend; A'II. 1897. — Prope Nehawend; 15. VII. 1895. — In
montibus supra Burudscliird; VII. 1897. — In monte Schuturun-
kuh, in Dere Dscliah prope pagum Kaie Rustani; 20. VI. 1889.
— Hamadan, in monte Eiwend ; Ab 1897. — In montibus Tefresch
(inter Sultanabad et Kum); VII. 1897.
218
Bo rum ii Iler, Plantae Stranssianae.
Alsineae.
Buffonia Kotschyana Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 667. — Var.
ramis subsimplicibus.
Inter Sidtanabad et Kermandsclialian in montibus supra
Nehawend; 15. VII. 1895. — Inter Sultanabad et Kum, in m.
Latetar; VII. 1897. — Hamadan, in m. Eiwend; VIII. 1898.
Lepyrodiclis holost eoides Fenzl. — Boiss. fl. Or. I, 668.
In monte Baswend; VII. 1897 et 4. VIII. 1898.
Aisine juniperina Fenzl. e. lineata (Fenzl) Boiss. — Boiss.
fl. Or. I, 677.
Inter Sultanabad et Kermandsclialian, in m. Kuh Geru; VI.
1898. — Hamadan, in m. Eiwend; VIII. 1898.
Alsine Meyeri Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 683.
Sultanabad, in lapidosis fauciimi Girdu; 17. IV. 1892 fhabitu
A. brevis Boiss. sed foliis 7-nerviis).
Arenaria gypsophiloides L. var. parviflora Boiss. — Boiss.
fl. Or. 1, 694. "
Hamadan, in monte Eiwend; VIII. 1898.
Arenaria Bessert i an a Fenzl. — Boiss. fl. Or. I, 697.
Sultanabad, in catena montium inter Girdu et Nesmabad;
2. VI. 1889.
Stellaria Kotschyana Fenzl. — Boiss. fl. Or. I, 705.
a. typica (tota planta lninute et crispule pubescens).
Sultanabad, jirope Mowdere; V. 1S90 et 10. A7I. 1892.
Ibidem, inter Girdu et Nesmabad; 2. ATI. 1889. — In monte
Raswend; 4. AHH. 1898.
ß. giabra Bornm.; Bull-Boiss. 1905, 126; tota planta glabra.
Sultanabad, in districtu Silachor; IX. 1896. — Prope Ne-
hawend; 15. AHI. 1895. — In monte Raswend; 4. VIII. 1898. -
Hamadan, in montibus Elwendi ad meridiem versus sitis; AHI.
1897. — Zur gleichen A'arietät gehören die von Haussknecht
in Kurdistan und Luristan (Avroman, Schahu und Sawers), von
mir in Assyrien (Helgurd und Sakri-Jakran) und von Sintenis
in Turkmenien gesammelten Exemplare.
Cerastium inflatum Lnk. — Boiss. fl. Or. I, 721.
Sultanabad, prope Mowdere; V. 1890. — In monte Raswend;
4. AHH. 1898. — Prope Gulpaigan; 4. AHH. 1894. — Hamadan,
in monte Eiwend; V. 1897.
Spergidaria marginata (DC.). — Boiss. fl. Or. I, 733.
Prope urbem Kum, in desertis; Ab 1899.
Paronychieae.
Paronychia caspitosa Stapf, Bot. Erg. d. Polak. Exp. II,
p. 22 (1886).
Sultanabad, prope Mowdere ad rupes; V. 1890. — In monte
Raswend; 4. AHH. 1898.
Mollug in eae.
Telephium Imperati L. ß. Orientale Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 754.
Bornmüller, PI antae Straussianae.
219
In monte Raswend, prope Tschehar Khatun ; 28. VII. 1892,
c. fruct.
P o r t ul a c e a e.
Portulaca oleracea L. — Boiss. fl. Or. I, 757.
Sultanabad, in liortis; 27. VII. 1889.
T am ariscinea e.
Beaumuria squarrosa Jaub. et Spach. — Boiss. fl. Or. I, 762.
Sultanabad, in desertis salsis versus Teramis; 14. IV. 1890.
— In monte Raswend; VII. 1897. - — In monte Latetar (inter
Sultanabad et Kom); VII. 1897. — In eodem districtu prope
Tefresch; VIII. 1898.
Beaumuria desertorum Hausskn. lierb. (spec. nov.). —
Bornm. iter Pers.-turc. 1892 — 1893, exsicc. no. 3363.
In planitie prope Emsabad ad basin montis Latetar (in
Strauss exsicc. sub B. squarrosa). Auch die von Pichler bei
Chanabad in Stapf Erg. d. Pol. Exp. II 40 als B. squarrosa
Jaub. et Spach angeführte Pflanze gehört zu B. desertorum
Hausskn., welche sich von letzterer schon habituell durch die
kurzen seitlichen Zweige sofort unterscheiden läßt: Brakteen
unterhalb des Köpfchen gedrängt, daher anscheinend doppelter
Kranz sparrig abstehender Blättchen ; Blütenstiele verkürzt, reich
beblättert; Kapsel länglich, länger als breit, etwas länger als die
doppelte Länge der Kelche (bei B. squarrosa Jaub. et Spach so
lang als breit, daher die Kelche kaum überragend, mit sehr
breiter Spitze) ; Blätter der Hauptstengel wenig breiter als die
anderen, daher alle ziemlich konform. Die im Gebiet verbreitete
B. squarrosa Jaub. et Spach, stimmt dagegen mit Jaub. et Spach
Illust. tab. 247 vorzüglich überein.
Tamarix Bachtiarica Bge. — Boiss. fl. Or. I, 772.
Sultanabad, in glareosis; 1890. — Pedicellis brevibus a T.
Hohenackeri Bge., quam speciein Caucasicam cl. Dr. Stapf e
ditione (lectam a Th. Pichler in agro oppidi Hamadan) indicat,
optime distinguenda. — Auch diese Art nimmt wie T. Hohenackeri
Bge. und T. Jordanis Boiss. eine Mittelstellung zwischen den
„\rernales“ und „Aestivales“ ein.
Tamarix Pallasii Desv. var. pycnostachys Bge. — Boiss.
fl. Or. I, 773.
Sultanabad, in vallibus; 1890. — Ibidem in faucibus prope
Mowdere; 25. V. 1889; fructices 1,5 m alti.
Tamarix Pallasii Desv. J. Tigrensis Bge. — Boiss. fl. Or. I, 773.
Luristania: inter Schuturunkuh et Kuh-e-Sass, prope lacuni
alpinum Goell-e-Keherr *) ad rivulum Sefidab ; 23. VI. 18S9. -
b Dieser Alpensee, auch Keherr-e-ab von den Eingeborenen genannt,
wurde später von einem indischen Reisenden, Saw oye r, besucht, vermeint-
lich neu entdeckt und mit dem Namen „Lake Irene“ belegt. Herr
Strauss hat, datiert vom lü. Juli 1889, einen ausführlichen Bericht über
seinen „Ausflug nach dem Keher-e-ab in Luristan“ geliefert,
welcher in Band VIII der „Mittei lirngen der geographischen Ge-
sellschaft für Thüringen (Jena)“ veröffentlicht wurde.
220
B ornmüller, Plantae Straussianae.
Die Pflanze stimmt gut überein mit der von mir bei Mossul am
Tigris sowie in den östlichen Gebirgstälern (Kurdistans) des
gleichen Stromgebiets häufig angetroffenen Tamariske, die durch
die schlanken, lockeren Blütentrauben sehr merklich von typischer
T. Pallasii Desv. verschieden ist.
F r ank en i ac e a e.
Frankenia hirsnta L. var. Aucheri Jaub. et Spach (pr. sp.)
— var. erecta Boiss. flor. Or. I, 780.
Sultanabad, in planitiei locis subsalsis ; 7. VII. 1889 et VIII.
1890. — Inter Sultanabad et Kum in aridis salsuginosis montis
Latetar; VII. 1897. — Ibidem prope Emsabad; 20. VIII. 1895.
Hypericinea e.
Hypericum scabrum L. — Boiss. fl. Or. I, 796.
Sultanabad, ubique in montanis, inter Girdu et Nesmabad,
2. VI. 1889. — Ibidem in fauce Mowdere ; 25. V. 1889 et 8. V.
1892. — Prope Girdu; 3. VII. 1892.
ß. hyssopifolium Boiss. fl. Or. I, 796.
Sultanabad, in montibus; VII. 1890. — In monte Raswend;
VII. 1897.
Hypericum hirtellum (Spach) Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 798.
Inter Sultanabad et Kum, in monte Latetar, in desertis;
VII. 1897.
Hypericum heliantliemoides (Spach). — Boiss. fl. Or. I, 802.
Sultanabad, in montibus; VII. 1890. — Ibidem in faucibus
prope Girdu; 1. VII. 1889 (f. umbrosa longiramosa) et 20. IX.
1895 (f. typica). — In monte Raswend; 4. VITT. 1898. — Prope
Burudschird ; 28. VII. 1895. — Hamadan, in monte Eiwend ; 15.
V. 1895.
Hypericum leptocladum Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 808.
Luristania: inter montem Schuturunkuli et Kuh-e-Sass ad
rivulum Sefidab prope lacum Goell-e-Keherr; 24. VI. 1889. —
Die Pflanze stimmt wohl mit Haussknechts Exemplaren vom
Sawers (Boiss. fl. Or. suppl. 128) gut überein, scheint mir aber
von H. heliantliemoides (Spach) nicht verschieden zu sein. Beide
Pflanzen haben keine ausgewachsenen Kapseln, welche fast
kugelig und von Kelchlänge sein sollen; die Bestimmung bleibt
daher unsicher.
Hypericum Persicum Hausskn. herb. (sp. nov.).
Sultanabad, in montibus; 20. X. 1892, fruct. maturo! —
species nondum descripta ex aff. H. vermicularis Boiss. et Hausskn.
(fl. Or. suppl. 129) sed capsulis spliaericis fere duplo majoribus.
Huc pertinere videtur planta absme in Kurdistania Assy-
riaca lecta et sub H. Haussknechtii Bornm. (no. 965) distri-
buta: caulibus pluribus ascendentibus, a basi ramulosis in pani-
cularn compositam ramis multifloris densiusculam abeuntibus;
foliis valde revolutis, sublinearibus, obtusis, in axillis fasciculi-
feris; floribus brevissime pediceflatis, calyce 3-plo longioribus;
Bornmüller, Plantae Straussianae.
221
calycis laciniis obtusiusculis, elevatim nervosis, margine glandulis
sessilibus nigris obstis, capsula ignota. — Von allen Formen des
H. lielianthemoides (Spach) scheint mir diese Art dadurch ver-
schieden zu sein, daß die obersten Verzweigungen (Cymen) des
Blütenstandes immer mehrblütig, während sie bei genannter Art
fast stets 1-blütig sind; ferner daß die Kelche bedeutend kleiner
als die bei H. helianthomoides (Spach) sind. — Zunächst sind
noch blühende Exemplare des H. Persicum Hausskn. zum Ver-
gleich abzuwarten.
Hypericum tetrapterum Fries. — Boiss. fl. Or. I, S05.
In monte Raswend; VH. 1897 et VIII 1898.
Hypericum perforatum L. — Boiss. fl. Or. I, 809.
Prope Nehawend; 15. VH. 1895. — Prope Burudschird;
VII. 1897. — Hamadan, in monte Eiwend; 10. V. 1895.
M alv ac e a e.
Malva silvestris L. ß. Mauritiana (L). — Boiss. fl. Or. I, 819.
Sultanabad, ad pagum Girdu; 26. IX. 1895. — Ibidem, in
hortis spontanea; 27. VII. 1889.
Malva vulgaris Fries. — M. rotundifolia L. — Boiss. fl. Or.
I, 820.
Sultanabad, prope Girdu; 20. IX. 1895.
Althaea officinalis L. — Boiss. fl. Or. I, 825.
Sultanabad, in herbidis; 1899. — In monte Raswendj
VII. 1897.
Var. pauciflor a Hausskn. var. nov. (herb.); floribus in
axillis subsolitariis.
Sultanabad, prope pagum Girdu ; 20. IX. 1895. — An tan-
tum forma autumnalis?
Alcea denudata Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 833.
Sultanabad, in campis ad occidentem oppidi; 16. VI. 1889;
27. VII. 1889. — Ibidem, ad pagum Girdu; 20. IX. 1895.
Alcoa Kurdica (Schlecht.) ß. Schiraziana (Alef.). — Boiss. fl.
Or. I, 834.
In monte Latetar (inter Sultanabad et Kum) ; VH. 1897.
Hibiscus Trionum L. — Boiss. fl. Or. I, 840.
Sultanabad, in cultis ; 27. VII. 1889.
Lineae.
Linum catharticum L. — Boiss. fl. Or. I, 851.
Burudschird, in siccis; V. 1898.
Linum Orientale Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 855.
Luristania, in rupestribus prope fluvium Sefid-ab inter mon-
tem Schuturunkuh et Kuh-e-Sass; 24. VI. 1889.
Linum album Ky. — Boiss. fl. Or. I, 858.
Sultanabad, prope Mowdere; 30. V. 1892 et 2. VI. 1895.
Ibidem, inter pagum Girdu et Nesmabad; 2. VI. 1889 et VIII
1890. — Prope Chomein; VII. 1896. — In monte Latetar; 10.
VI. 1895. — Hamadan, in monte Eiwend; 15. VI. 1895.
222
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Linum Ir an i cum Hausskn. herb.; differt a L. albo Ky,
simillimo caulibusque inferne albidis quoque donato floribus luteis
paulo minoribus et liabitu dumoso.
Es bleibt die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß L.
Iranicum Hausskn. mit dem vielleicht nur irrig als weiß-
blühend bezeichneten L. Persicum Boiss. identisch ist.
Hamadan, Elwendi montis in collibus meridionalibus ; 16.
VI. 1S95. — In montibus Karagan septentriones versus urbis
Hamadan sitis ; 1899.
Var. s t r ict u m Hausskn. herb. — Caulibus numerosissimis
subsimplicibus vix ramulosis.
Hamadan, in monte Eiwend 16. VI. 1895.
Die von Pichler bei Hamadan gesammelte, von Stapf
1. c. II 42 als L. macrosepalum Stapf beschriebene Lein-
art gehört ebenfalls der Gruppe vAlbiflora Boiss.“ an, unter-
scheidet sich aber leicht von L. album Ky. und L. Persicum
Boiss. durch die den Blüten gleich großen Sepalen (,,calyce
corollae aequilongo“).
Linum Austriacum L. y. squamulosum (Rud.) Boiss. fl. I, 864.
Sultanabad, in monte Raswend; 4. VIII. 1897. — In monte
Miankuh prope Indschidan; 5. VII. 1889. — In montibus Tef-
resch (inter Sultanabad et Kum); VI. 1897. — Die gleiche
Pflanze sammelte Hausskn echt in Luristan (vergl. Boiss. fl. Or.
Suppl. 139), sie stimmt aber auch vorzüglich auf die Beschreibung
von L. sterile Stapf, Polak. Exp. II 42 — 43, welches der Um-
gebung von Hamadan, also ganz dem gleichen Florengebiet, ent-
stammt. Vermutlich ist L. sterile Stapf von L. sqamulosum Rud.,
welches Buhse auch in Nord-Persien sammelte, nicht verschieden.
Geraniaceae.
Geranium tuberosum L. y. macrostylum Boiss. — Boiss,
fl. Or. I, 873.
In districtu 19. IV. 1889. — In montibus prope Indschidan;
V. 1894.
Geranium Kotscliyi Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 873.
Sultanabad, Chaladschistan ; V. 1899. — Tschal, Kuh Nogreh
Ivemer; 25. V. 1892.
Geranium collinum Steph. — Boiss. fl. Or. I, 875.
Sultanabad, in districtu Silachor; 20. VIII. 1896. — In monte
Raswend; 1899.
Var. glandulosum Hausskn. herb.; tota planta glandulo-
sissima; a Boiss ier in flor. Or. omissa,
Kurdistania, prope Sihna (Senneh); VIII. 1862 leg. cl.
Haussknecht.
Geranium rotundifolium L. — Boiss. fl. Or. I, 880.
Sultanabad, in monte Raswend; 1897. — Chaladschistan;
V. 1899.
Erodium cicutarium (L.). — Boiss. fl. Or. I, 890.
Sultanabad, in monte Raswend; 4. VIH. 1898.
Bornmüller. Plantae Stranssianae.
223
Erodtum oxyrrhynclium M. B. — Boiss. fl. Or. I, 89G.
Prope Gulpaigan (inter Sultan ab ad et Isphahan); YI. 1899.
Biebersteinia multifida DC. — Boiss. fl. 0. I, 899.
Sultanabad, prope Indscliidan (5 — 6 Fars. s.ö. von S.); 27.
IV. 1892. — In montibus Tefresch; VIII. 1898. — Luristania,
in monto Schuturunkuh ; 1897 et 1899. — Einige Exemplare
neigen zu var. leiosepala J. et Sp. (pro spec.) hin oder sind selbst
damit identisch ; sie sind jedenfalls aber durch Übergangsformen
deutlich mit dem Typus verbunden. B. leiosepala J. et Sp. ist
somit als Art nicht aufrecht zu erhalten.
Zygophylleae.
Tribulus terestris L. — Boiss. fl. Or. I, 902.
Siütanabad, in hortis locisque incultis; 28. VII. 1889.
Zyyophyllum fabago L. — Boiss. fl. Or. I, 913.
Sultanabad, in hortis spont. ; 18. VII. 1889. — Ibidem, prope
Girdu; 20. IX. 1895, c. fruct.
Peganum Harmala L. — Boiss. fl. Or. I, 917.
Sultanabad, in incultis; 18. VII. 1889. — Luristania, prope
Kaie Rustarn in monte Schuturunkuh; 21. VI. 1889.' — Pers.
„Isben“.
Nitraria ScJioberi L. — Boiss. fl. Or. I, 919.
Sultanabad, in salsis; VIII. 1890.
Butaceae.
Haplophyllum acutifolium (DC.). — Boiss. fl. Or. I, 942.
Sultanabad, in montanis; VII. 1890. — Ibidem prope
Mowdere; 20. VI. 1892, c. fruct. — Ibidem in fauce Oirdu; 1.
VI. 1889. — Prope Saweh, in montibus; VIII. 189(5. — In monte
Raswend; 4. VIII. 1S98. — Ibidem, in collibus Tschehar-Khatun;
28. VII. 1892. — Burudschird, in montosis; 28. VII. 1895. -
Luristania, in valle Sefklab inter Schuturunkuh et Kuh-e-Sass;
24. VI. 1889. — Inter Sultanabad et Kum, in monte Latetar;
10. VI. 1895 et VII. 1897, c. fruct. — Pers. „Murd“.
Außerhalb des in Betracht gezogenen Gebietes sammelte
Strauss H. filifolium Spach und H. Blanchei Boiss., beide auf
der Reise von Bagdad nach Palmyra, und zwar am 10. V. 1894
zwischen Deir und Palmyra in der syrisch-mesopotamischen
Wüste; die erstgenannte Art auch zwischen Analx und Deir am
Euphrat; (5. V. 1894.
Sapindaceae {Acer in ca e).
Acer cinerascens Boiss. var. Bormnülleri Graf Schwerin.
f. Medicum Graf Schwerin, M.itt. d. Deutsch, dendrol. Ges. 1898.
p. 113. — Pers.: Keikum, Keikuk.
Sultanabad, in monte Raswend, ad paguin Asna; 30. VII. 1890.
— In monte Latetar; 20. VIII. 1895. — In monte Schuturun-
kuh; 24. VI. 1889. — Ibidem, ad pagum Kaie Rustarn: 19. VI.
224
Bornmüller, Plantae Straussianae.
1889. — Inter Schuturunkuh et. Kuhe-Sass in valle Sefidab; 24.
VI. 1889. — In monte Latetar; 20. VIII. 1895, 1899 et VII. 1897.
f. acutilobum Hsskn.; Graf Schwerin 1. c. p. 114.
In monte Latetar; 20. VIII. 1895.
f. (nov.) connivens Hsskn. herb.; alis samarae parallelis
sese tegentibus.
In monte Latetar, VII. 1897.
Die gleiche Art, ohne Frucht (die Varietät daher unbestimm-
bar'), sammelte Strauss bei Miantascht auf dem Weg von Ker-
mandschahan nach Bagdad 31. IV. 1894. Westwärts erstreckt
sich diese Art über Mesopotamien (Sindschar, leg. Haussknecht.
- Mardin, leg. Sintenis Nr. 1280 sub A. Monspessula.no) bis
nach Cilicien und Nord-Syrien (Marasch, leg. Haussknecht).
A mp elid e a e.
Vitis Persica Boiss. — Boiss. fl. Or. I, 955.
Luristania, in monte Schuturunkuh ; 1899. — Inter Schu-
turunkuli et Kuhe-Sass in valle Sefidab ; 24. VI. 1889.
Therebinthaceae.
Pistacia vera L. — Boiss. fl. Or. II, 5.
Hamadan, in montanis . ad meridiem montis Eiwend ; VII.
1897 (f. unifoliata, sterilis ; prob, culta).
Pistacia Kliinjuk Stocks. — Boiss. fl. Or. II, 6.
Sultanabad. prope Saweh ; IX. 1897. — In monte Raswend ;
VII. 1890. — In monte Kuhi-Latetar; 20. VII. 1889. — Pers.:
Kakum; lurice: Kulchunk. — Es ist dies meist die breitblättrige
Form mit wenig Fiederpaaren, wie ich sie auch auf der Route
Niris-Schiraz bei 15 — 1600 m Höhe 9. V. 1892 traf (Bornm.
Nr. 3444); sie neigt somit zu var. populifolia Boiss. f. monopylüla;
vergl. Bornm. exsicc. Nr. 3442 vom Kuhi-Dschupar bei Kerman
in 26 — 2700 m Höhe (11. VI. 1892 legi).
Pistacia mutica Fisch, et Mey. — Boiss. fl. Or. II, 7.
In monte Raswend ; VII. 1890 (c. fruct.). — In monte
Schuturunkuh. prope Kaie Rustam; 19. VI. 1889 (ster.). — Ibidem,
in valle Sefidab prope lacum Ab-e-Keherr; 24. VI. 1889 (c. fruct.).
Ph a m neae.
Paliurus aculeatus (L.) Lam. — Boiss. fl. Or. H, 12.
Luristiania: in monte Schuturunkuh. prope Kaie Rustam;
19. VI. 1889.
Var. (nov.) incrmis Hausskn. — Aculeis nullis.
Sultanabad, in dumetis ; 1890. — Luristania in monte Scliu-
turunkuh, prope Kaie Rustam; 19. VI. 1889.
Rhamnus spathulifolia F. et M. — Boiss. fl. Or. II, 17.
In monte Raswend, ad pagum Asna; 15. VII. 1892 (f. velu-
tina fol. spathulatis acutis).
Bornmüller, Planfcae Straussianae.
225
Rhamnus spathulifolia F. et M. var. (nov.) Iranica Hausskn.
herb, et in Strauss exsicc. (pro spec.) ; tota planta glabra, sedatypo
specifice non differt.
In monte Raswend, in consortio formae genuinae; 15. VII.
1892; 4. VTTT. 1898. — Ibidem ad pagum Abbasabad ; 15. VI.
1889. — In monte Schuturunkuh Luristaniae, ad pagum Kaie
Rustam. — Inter Sultanabad et Kum, in monte Latetar; 10. VI.
1895, flor.; VII. 1897, fruct.
Rhamnus cornifolia Boiss. et Hob. — Boiss. fl. Or. II, 20. -
a ) velutina (genuina) ramis velutinis, foliis puberulis.
Sultanabad, ad rupes faucium Girdu; 20. IX. 1895. — Prope
Chomein; VII. 1896. — In monte Raswend; 4. VIII. 1898. —
Ibidem, ad pagum Abbasabad; 15. VI. 1889. — Luristania, in
monto Schuturunkuh ; 1890. — In valle Sefidab inter Schuturun-
kuh et Kuh-e-Sass; 1889.
ß. d enu d at a Bornm. (var. nov.) ; foliis glabris vel glabratis.
In monte Raswend; 1891; V. 1896; 4. VIII. 1898. — Ibidem
ad pagum Asna; 15. VII. 1892.
L eg umin o s a e.
Ononis leiosperma Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 57.
Sultanabad, prope Kaie; 15. VII. 1889. — Ibidem, ad pagum
Grirdu; 20. IX. 1895 (var. villosa Hausskn. herb.). — ^ In monte
Raswend; 15. VII. 1892. — In monte Latetar; 3. VIII. 1890. —
Luristania, in monte Schuturunkuh; 2. V. 1890. — Die Exem-
plare von den drei letztgenannten Plätzen (f. glabrescens) stimmen
genau mit Kotschys Originalpflanze vom Kuh-Daena und mit
Gaillardots Exsiccaten von Damaskus überein. Auch die von
mir im südlichen Persien, am Nordfuß des Lalesargebirges bei
ca. 3000 m Seehöhe häufig angetroffene Pflanze (Bornm. Nr. 3686;
legi 11. VII. 1892) gehört dieser Form an. — Pers. : „Uschturchar“
und „Schuturchar“.
Trigonella Persica Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 72.
Inter Sultanabad et Kum, prope Chaladschistan; V. 1899.
Trigonella aurantiaca Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 74.
Inter Kermandschahan et Bagdad ad fines Persiae prope
Khanekin; 3. IV. 1894. — In der assyrischen Ebene ist diese
Art sehr verbreitet, so z. B. im Hügelland des Dschebel Hamrin
auf dem Weg nordwärts nach Kerkuk (Bornm. Nr. 309).
Trigonella ( Pocockia ) elliptica Boiss. Diagn. — Boiss. fl. Or.
II, 87.
Sultanabad, in montibus; 1890. — In monte Raswend; VIII.
1898. — Inter Sultanabad et Kum, in monte Latetar; 1892 et
10. VI. 1895. — Hamadan, in monte Eiwend; V. 1897. — Die
von mir aus den Gebirgen der Provinz Kerman Süd-Persiens
ausgegebene, als ,, T. Persica ,1 aub. et Spach (sub Botryoloho) var.
/ at e - al at a Bornm.“ bezeichnete Pflanze unterscheidet sich durch
einen breiteren Früchelrand der Hülsen. Der Name T. Persica
J. et Sp. ist wegen des älteren Homonyms Boissiers (s. o.)
226
Bornmüller, Plantae Straussianae.
nicht anwendbar. Strauss’ Exemplare stimmen in der Frucht-
form mit Jaubert und Spach Illustr. Or. genau überein.
Trigondla radiata (L.). — Boiss. fl. Or. II, 90.
Sultanabad, in monte Raswend; 1895.
Medicago lupulina L. — Boiss. fl. Or. II, 105.
Sultanabad; 1892. — In monte Raswend; 4. VIII. 1898. —
Hamadan, in monte Eiwend; VIII. 1898. — Die stark behaarten
Formen mit anscheinend perennierendem Wurzelstock dürften der
var. Cupaniana (Guss.) Boiss. zuzuzählen sein.
Melilotus parviflora Desv. — Boiss. fl. Or. II, 109.
Inter Kermandschalian et Bagdad ad fines Persiae prope
Khanekin ; 3. IV. 1894 (etiam in'ter Hith et Anah in desertis ad
Euphratem; 1. V. 1894).
Melilotus ofßcinalis Desr. ß. laxa Boiss. fl. Or. II, 109.
Sultanabad, ad pagum Girdu; 20. IX. 1895 (determ. O. E.
Schulz; vergl. Englers Bot. Jahrb. XXIX, 1901, 702).
Trifolium stellatum L. — Boiss. fl. Or. II, 121.
Kurdistania: inter Kerind et Khanekin, prope Serpul ; 1. IV. 1894
Trifolium repens L. — Boiss. fl. Or. II, 145.
Sultanabad, 1S90.
Lotus corniculatus L. — Boiss. fl. Or. II, 165.
Sultanabad ; 1890. — In monte Raswend ; 28. VII. 1895. —
Ibidem, ad pagum Asna ; 15. VII. 1892. — - Luristania, in monte
Schuturunkuh ; 1899.
Lotus Gebelia Vent. a. genuinus Boiss. fl. Or. II. 169.
Inter Sultanabad et Kum, in montibus Tefresch; VI. 1897.
In monte Takhti-Soleiman Kurdistaniae (inter Hamadan et
Tebris); VI. 1898.
ß. Michauxianus Ser. (pr. sp.) = ß. tomcntosus Boiss. fl.
Or. II, 169.
Hamadan, in monte Eiwend; V. 1897.
Lotus lanuginosus Vent. — Boiss. fl. Or. II, 169.
In desertis ad Euphratem Mesopotamiae, inter Anah et
Dem; 6. V. 1894.
Coronilla varia L. — Boiss. fl. Or. II, 180.
Luristania, in monte Schuturunkuh, prope Kaie Rustam;
21. VI. 1889.
Glycyrrhiza glaba L. -/. glandulifera Reg. et Herd. — - Boiss.
fl. Or. II, 202.
Sultanabad, montes inter Nesmabad et Girdu; 1889. — Ibi-
dem, ad urbern 1890; c. fr. — Luristaniae in monte Schuturun-
kuh prope Kaie Rustam; 21. VI. 1889; c. flor.
Glycyrrhiza asperrima L. — Boiss. fl. Or. II, 202. — Syn. :
Astragalus (Gloiothrix) glandulosus G. v. Beck, Bot. Erg.
cl. Polak. Exp. n. Pers., II, 73 (teste cl. Haussknechtü) — Diese
von Pileher im Gebiet (Hamadan) zwischen Hissar und
Bustanek gesammelte Art beobachtete ich massenhaft auftretend
im nördlichen Persien, besonders bei Kaswin und in den Ebenen
zwischen Kaswin und Teheran. Obwohl meist von sehr niederem
Wuchs, trägt die Pflanze lebend ganz das Gepräge einer
B o r nmii 1 1 er , Plantae Straussiauae.
227
Glycyrrhiza- und nicht einer Astragalus&rt. Generisch verschieden
ist die Blüte durch das aus 2 Blättern bestehende Schiffchen
(carina dipetala).
Glycyrrhiza triphylla F. et M. — Boiss. fl. Or. II, 203. —
Meristotropis triphylla Bornm. in exsicc.
Hamadan, montes Karaghan; 1. "NU. 1899.
Sewerzowia Turkestanica Reg. et Schmalh., Act. horti Petrop.,
V. 580 (1878).
Luristania, in monte Schuturunkuh ; 1890. — Das Auftreten
dieser interessanten, bisher nur aus Zentralasien bekannten Pflanze
in Westpersien ist in hohem Grade bemerkenswert.
Astragalus (VIII. Harpilopus) corrugatus Bertol. — Boiss. fl.
Or. II, 232.
Sultanabad ; 1890.
Astragalus (VIII. Harpilobus ) campylorrhynchus F. et M. —
Boiss. fl. Or. II, 233.
Sultanabad; 1890. — In monte Raswend; 4. VIII. 1898
(1899?).
Astragalus (VIII. Harpilopus) Gyzensis Del. — Boiss. fl. Or.
II, 234.
Mesopotamia: in desertis inter Anali et Deir (inter Bagdad
et Palmyra); 6. V. 1894.
Astragalus (IX. Ankylotus ) commixius Bge. — Boiss. fl. Or.
II, 235.
Sultanabad; 1890. — Dieser Art gehört auch die von
Sintenis (Nr. 2720) bei Egin 25. VI. 1890 gesammelte, als
A. Aegiceras Willd. ausgegebene Pflanze an.
Astragalus (XIX. Stereothrix ) sphaeranthus Boiss. — Boiss.
fl. Or. II, 254.
Luristania, in monte Schuturunkuh; 28. VII. 1902.
Astragalus (XX. Malacothrix) eriopodus Boiss. — Boiss. fl. Or.
II, 257. — Syn.: A. (? Phaca) stenostachys Beck, in Stapf,
Ergeb. d. Polak. Exped. n. Pers. II, 65 (1886).
Sultanabad, in fauce Girdu; 21. IV. 1889. — In monte Ras-
wend; VI. 1899 (c. fruct. matur.). — Die Exemplare stimmen
mit Pichlers Originalpflanze des A. stenostachys Beck völlig
überein, anderseits aber auch mit Boissiers A. eriopodus
Boiss., die Herr G. Beauverd zu vergleichen die Güte hatte.
Auch in Nordpersien, besonders in der Umgebung der Stadt
Kaswin, traf ich diese Art massenhaft auftretend an; sie ist
ferner aus dem mittleren Persien bekannt und besitzt somit eine
sehr weite Verbreitung.
Astragalus (XX. Malacothrix) entomophyllus Boiss. et Hausskn.
— Boiss. fl. Or. II, 259.
Hamadan, in monte Eiwend; 15. V. 1895 (flor. violaceis, sed
foliis adpresse subsericeis).
Astragalus (XX. Malacothrix) tauricolus Boiss. — Boiss. fl.
Or. II, 259.
Hamadan, in monte Eiwend ; 15. V. 1895 et VI. 1898. —
Sultanabad, in monte Raswend; VI. 1898. — Inter Siütanabad
IG
lieihefto Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. H Heft 2.
2 28 Bornmüller, Plantae Straussianae.
et Kum, in districtu Chaladschistan; TI. 1898. (A. bulbotrichus
Hausskn. lierb.)
Astragalus (XX. Malacothrix) mollis M. B. ß. Iranicus (Bge.)
Boiss. fl. Or. II, 260.
Sultanabad, in monte Raswend; 1898. — Luristania, in
monte Schuturunkuh ; 28. VII. 1902. — Inter Sultanabad e't
Kum in monte Latetar; 10. VI. 1895. — Ibidem, in regione
Chaladschistan; 1800. V.
Var. racemis valde elongatis bracteis saepe elongatis apice
racemi comatis, floribus haud raro flavo-rubris vel sordide-violas-
centibus (? = A. comosus Bge., an forma tantum comosa.)
Sultanabad; 1890. — Ibidem, prope Mowdere; 5. IV. 1889.
In monte Raswend ; V. 1897 et 1898 (floribus rubescentibus). -
Prope Nehawend; 1898 (floribus sordide violascentibus. — Ibidem,
in monte Kuh Gerru ; 1898. — Inter Hamadan et Kum, in
montibus Tefresch; VI. 1897 et VI. 1899. — Ibidem in terra
Chaladschistan; 1899. V. (? 1898).
Astragalus chrysotrichus Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 260.
Inter Sultanabad et Kum, in monte Latetar; 10. VI. 1895
(f. grabrescens, praeter legumen tota planta glabriuscula).
Auch diese Art scheint wie A. comosus Bge. von A. mollis M. B.
spezifisch nicht verschieden zu sein. Einige der bei A. comosus
M. B. var. angeführte Formen lassen sich ebenso gut dieser Art
unterordnen und stellen offenbar Ubergangsformen dar.
Astragalus (XX. Malacothrix) Spachianus Boiss. et Bulise. -
Boiss. fl. Or. II, 261.
Sultanabad, in monte Raswend; V. 1898; ibidem forma scapo
foliiun subduplo superante. - — Luristania, in monte Schuturun-
kuh; 21. V. 1892; ibidem forma major pedunculo 30 — 40 cm
alto. — Inter Sultanabad et Kum, in montibus Tefresch; V. 1898.
— Hamadan, in monte Eiwend; V. 1897.
Astragalus (XXX. Theiochrus ) siliquosus Boiss. — ’ Boiss. fl.
Or. II, 269.
Sultanabad, in fauce Girdu ; 3. VII. 1892 (c. flor. et fr.). -
Hamadan, in monte Eiwend; 1898 (flor.).
Astragalus (XXX. Theiochrus ) Ispahanicus Boiss. — Boiss. fl.
Or. II, 270.
Sultanabad, prope Mowdere; 24. VIII. 1889. — In monte
Raswend; VI. 1899. — Prope Douletabad; V. 1896. — In
montibus Wafs (inter Hamadan et Kum); VI. 1899. — Hamadan,
in monte Eiwend; VI. 1899. — Die Exemplare dieser Art sind
alle ohne Frucht, daher die Bestimmung (ob nicht richtiger zu
A. siliquosus Boiss. gehörig?) eine unsichere. Die Kelche sind
etwas größer als bei der oben als A. siliquosus Boiss. ange-
führten, mit Hausknechts Exemplaren übereinstimmenden
Pflanze.
Astraqalus (XXXIII. Christianal) Caraqanae F. et M. — Boiss.
fl. Or. II, 272.
Luristania, in monte Schuturunkuh; VI. 1890. — Hamadan,
in monte Eiwend; 15. V. 1895; V. 1897 (cum forma virescensHsskn.).
Bornmüller, Plantae Straussianae
229
Astragalus (XXXV. Myobroma) macropelmatus Bge. — Boiss.
fl. Or. II, 281.
Sultanabad, in montanis; 1890. — Montes Tefrescli inter
Hamadan et Kum: 1898 (sine fruct., sed ovario longe stipitato,
foliis supra glabris, ceterum cano- tomentosus facile recognos-
cendus.
Astragalus (XXXV. Myobroma) Bachtiaricus Bge. — Boiss. fl.
Or. II, 287.
Sultanabad, a basin montium prope Nesmabad; 19. IV. 1889.
— In monte Baswend; 4. VIII. 1898.
Astragalus (XXXV. Myobroma) gypsaceus G. von Beck, in
Stapf, Polak. Exped. II, 66 (1886).
Sultanabad, in montibus aridis; 1890. — Prope Choremabad;
V. 1898.
Astragalus (XXXV. Myobroma) Ischredensis Bge. — Boiss. fl.
Or. II, 293.
In aridis prope Kum; 1899. — In montibus inter Kum et
Sultanabad, in terra Chaladschistan; 1899. V. — Ibidem, montes
Tefrescli; 1898. V. — Die Blätter dieser Art sind oft stark ver-
kahlt, Blättchen verkehrt -herzförmig.
Var. foliolis oblongis (non bilobis) utrimque pilosis.
Sultanabad, in monte Mowdere; 5. IV. 1889. — Luristania,
in monte Schuturunkuh ; V. 1899.
Astragalus (XXXV. Myobroma) multijugus DC. — Boiss. fl. Or.
II, 294.
In monte Baswend; VIII. 1898. — Ditionis Neliawend in
monte Kuh Gerru; VIII. 1898 et 1899.
Astragalus (XXXV. Myobroma) aegobromus Boiss. et Hoh. —
Boiss. fl. Or. II. 295.
f. caulescens Bornm. Bull. Boiss. 1905, 760 — Caule uscpie
10 bis 120 cm alto, pedunculi sfolium subaequantibus (ceterum
ut in typo. ovarioglabro, stigmate barbulato !).
Nehawend, in monte Kuh Gerru ; 1902.
Astragalus (XXV. Myobroma) Johannis Boiss. - — Boiss. fl.
Or. II, 297.
In monte Baswend; 1899.
Astragalus (XXXV. Myobroma ) apricus Bge. — Boiss. fl. Or.
II. 297.
Sultanabad, in montibus; 1890. — Es liegt nur 1 blütenloses
Fruchtexemplar vor. Frucht verkahlt.
Astragalus (XXXV. Myobroma) Elw endicus Bornm.
spec. nov.
Acaulis, dense et molliter pilis basifixis subsericeo-canescens ;
st ipulis magnis, membranaceis, petiolo breviter adnatis, subliberis,
oblongis, obtusis vel raptim accuminatis, sparse ciliatis, caudices
crassos (emortuos quoque) dense tegentibus, longe persistent ibus;
foliis 5 — 9-jugis, longe petiolatis, cum petiolo (demum non
rigescente) rhachidi folioliferae subaequilongo 14 -20 cm longis;
foliolis ovato-oblongis, conspicue brevi-petiolulatis, obtusiusculis,
16*
230
Bornmüller, Plantae Straussianae.
utrinque pilis mollibus subsericeo-velutinis, canescentibns, 12 bis
20 mm longis et 6 — 8 mm latis; racemis brevibus, breviter
pedunculatis vel subsessilibus, 5 — 7-floris, petiolo subduplo longio-
ribus, rarius subaequilongis; floribus pedicello tubum calycinum
subaequante suffultis; bracteis hyalinis, angustissime linearibus,
pedicellum 6 — 7 mm longum superantibus; calyce tubuloso,
ubique pilis longiusculis mollibus sparsim vestito, dentibus
triangulari-subulatis tubo duplo brevioribus; corollae flavae
glabrae, vexillo 22 mm longo, 6 mm lato, calyce duplo longiore;
alis angustis, 20 mm longis, quam carina (15 mm longa) quarta
parte longioribus; stylo a basi supra medium usque dense et
adpresse piloso, sub stigmate barbulato; ovario sericeo-villoso;
legumine adliuc ignoto.
Hamadan, in monte Eiwend ; 15. V. 1895.
Unter den Arten der Sektion Myobroma Unterabteilung
(Boiss. fl. Or. II, 280—281):
§ 2. Bi-vel semibiloculares
** Stylus sub apice barbulatus
ff foliola utrinque liirsuta
nimmt A. Elwendicus Bornm. insofern eine isolierte Stellung ein,
als die Blätter nur 6—8 Fiederpaare aufweisen. Bei den anderen
in Frage kommenden Arten sind die Blätter aus 15 — 20 bezw.
25 Eiederpaaren zusammengesetzt und nur A. trichostigma Bge.
zählt 10 — 14 Paare. In dem weichen Indument nähert sich die
neue Art dem A. apricus Bge., den sowohl Straus s als früher
Pichler ebenfalls am Eiwend sammelten. Diese und die nächst-
verwandten Spezies — A. Johannis Boiss., A. Olgae Bunge und
A. supralanatus Ereyn (Bull, de l’Herb. Boiss. ser. 2, tom. IV.
[1904] 760) — haben schon durch die stehenbleibenden rigiden
vorjährigen Petiolen fiederreicher Blätter eine ganz andere
Tracht.
Da die Frucht der A. Elwendicus Bornm., die allerdings bei
Feststellung der Sektion im vorliegenden Falle gar nicht in
Frage kommt, nicht bekannt ist, so könnte unsere Art eventuell
jenen 2 Arten anzureihen sein, die als Uniloculares “ eine Sonder-
stellung einnehmen. Beide Arten selbst, nämlich A. citrinus
Bunge und A. angustidens Freyn et Sint. (Bull, de l'Herb. Boiss.,
ser. 2; tom. IV. [1904] 758 — 760), besitzen aber ebenfalls reich
gefiederte Blätter mit 15 — 23 (nicht 6 — 8) Paaren und sind der
neuen Art nicht ähnlich.
Astragalus (XXXVI. Chronopus ) Vanillae Boiss. — Boiss. fl
Or. II, 291.
Sultanabad, in monte Kuh-tschal-Khatun (ad meridiem montis
Raswend); VI. 1902?
Astragalus (XXXVI. Chronopus ) Sieberi DC. var.? — Boiss.
fl. Or. II, 301.
Mesopotama: inter Hith et Anah (ditionis flum. Euphrat);
1. V. 1894. — Das einzige, zwergige, fruchtende, blütenlose
Exemplar weicht von der bisher nur aus Ägypten und der
Bornmül 1er, Plantae Stravissianae.
231
Sinaihalbinsel bekannten typischen Form durch etwas kürzer
geschnäbelte, mehr gerade Hülsen ab und dürfte sich später,
wenn mehr Material vorliegt, als eigene Art heraussteilen ; auch
sind die Blattstiele starrer (A. trigonocarpus Bornm. ad interim).
Astragalus i XXXVIII. Acanthophace) chionobius Bge. — Boiss.
fl. Or. II, 312.
Sultanabad : in monte Raswend ad pagum Asna ; 15. VII.
1892; VIII. 1899. — In districtu Dschapelakh; VIII. 1898.
ß. hirtus Boiss. 1. c. p. 313.
In monte Raswend: VIH. 1899.
Astragalus (XXXIX. Brachycalyx ) adscendens Boiss. et
Hausskn. — Boiss. fl. Or. II, 317.
Prope Chunsar (inter Sultanabad et Ispahan), in montibus;
12. VIII. 1892. — Luristania, in monte Sclmturunkuh ; 8. VII.
1890; 28. VII. 1899. — Ibidem prope Kaie Rustam; 21. VI. 1889.
- Strauss bemerkt „bildet meterhohe Sträucher“.
Astragalus (XL. Platonychium ) Parrowianus Boiss. et Hausskn.
— Boiss. fl. Or. II. 320.
Sultanabad, in monte Mowdere; 10. V. 1892.
Astragalus (XLI. Adiaspastus ) Eschkerensis Boiss. et Hausskn. ?
— Boiss. fl. Or. II, 328.
In monte Latetar (inter Sultanabad et Kum); 20. VIII. 1895.
- Die Pflanze ist reich mit Pilostyles bedeckt, daher blütenlos
und die Bestimmung (Hausskn echt s) unsicher. Die Exemplare
stimmen leidlich mit den Originalexemplaren von A. Eschkerensis
Boiss. et Hausskn., aber ebenso gut mit denen von A. janthinus
Boiss. et Hausskn. überein.
Astragalus (XLI. Adiaspastus) Michauxianus Boiss. — Boiss.
fr. Or. II, 332.
Hamadan, in monte Eiwend; VIII. 1898. — Montes Karagan ;
VII. 1899. — Wurde schon von Aue her und Pichler (!) am
Eiwend gesammelt.
Astragalus (XLIII. Stenonychium , sensu Boiss.) pycnoclado-
ides Hausskn. hab. spec. nov. interim.
Sultanabad, in monte Mowdere; 16. V. 1892. — Ibidem in
planitie Serabend; 30. VII. 1899. — Sehr ähnlich der Pflanze,
welche Beck (in Stapf, Erg. d. Polak. Exped. II, 67) als A.
floccosus Boiss. (sect. Platonychium , sensu Bunge!) bestimmte, ob-
wohl Boissiers Angabe (1. c.) „ inflorescentia A. pseudocaspiP
nicht recht stimmt. Hausskn echt bezeichnet die Pflanze
früher (in Strauss exsicc.) als A. pycnocladus Boiss. et Hausskn.,
doch hat er selbst diese irrige Annahme längst berichtigt.
Astragalus (XLIV. Rhacophorus ) Elymaiticns Boiss. et Hausskn.
— Boiss. fl. Or. II, 346.
Luristania, in monte Schuturunkuh ; 18. VIII. 1890.
Ibidem prope Ab-e-Iveherr (Göll-Keher) ad fluvium Sefidab; 24.
VI. 1889. — Die Exemplare, mit dem Original verglichen, stellen
eine var. validior (in omnibus partibus robustior) dar; andere
Unterschiede sind nicht wahrzunehmen.
232
Bornm iiller, Plantae Straussianae.
Astragalus (XLIV. Bhacophorus) gossypinus Fisch. — Boiss.
fl. Or. H, 349.
Sultanabad, in monte Baswend; 28. VII. 1S92. — In districtu
Luristaniae Silachor; 20. VIII. 1896. — In monte Latetar (inter
Sultanabad et Kum) ; 20. VIII. 1895.
Var. d. filagineus Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 350.
Sultanabad, in monte Mowdere ; 24. VIII. 1889.
Astragalus (XL VI. Bhacophorus) glaucops Hausskn.
herb. spec. nova. — vergl. Boiss. fl. Or. II, 341 — 342:
** calyx usque ad basin in lacinias fissilis.
fff bracteae late ovato-oblongae, ovatae vel orbiculares,
cymbiformes.
b. calyx 5 — 7 lineas longus
sp. nova inter 3 et 4 sistens (bracteis acuminatis !).
Fruticosus, ramis tomentosis ; spinis vetustis 2,5 — 3 cm longis,
suberectis, vix patulis; stipulis tomentosis, ovatis, triangulari-
acuminatis; foliis glaucis, indumento adpresso argyreo subapaco
obsitis, trijugis, breviter petiolatis; foliolis planis, subplicatim
nervosis, ellipticis, in spinulam breviusculam abeuntibus, ad
12 mm longis, spina petiolari crassa acerosa longioribus; axillis
4 — 5 floris, secus ramos subdistantibus vel ad apicem ramorum
aggregatis; bracteis ovatis, acutis cymbiformibus, dorso tomen-
tellis ; calycis dentibus tubo longioribus ; corollae roseae vexillo
(sicco) violaceo, 13 — 14 mm longo, quam calyx tertia parte
longiore.
Persia occid., in monte Eiwend ditionis urbisHamdan; VII, 1902.
Species bractearum forma affinis A. Muschiano Ky. et Boiss.
(vidi orig.), sed foliis 3- (non 3 — 5) jugis et habitu robustiore
subito distinguenda. A. diphtherites Fenzl primo adspectu planta
simillima foliis bijugis et praesertim bracteis multo latioribus
suborbicularibus a specie nova optime differt.
Andere orientalische Arten der reichgegliederten Sektion
Bhacophorus , welche, allein nach der Beschreibung zu urteilen,
oft schwer zu bestimmen sind, kommen im vorliegenden Falle
nicht in Betracht. Sie sind fast sämtlich im Herbar Hauss-
kn echt vertreten, liegen mir somit zum Vergleich vor.
Astragalus (XLIV. Bhacophorus) Andalanicus Boiss. et Hsskn.
— Boiss. fl. Or. II, 345.
Hamadan, in monte Eiwend; 1899. — Hamadan, montes
Karagan ; 1899. — Sultanabad, prope Mowdere ; 1897. — Prope
Nehawend; 15. VII. 1895. — In monte Latetar, inter Sultanabad
et Kum; VII. 1897. — Die Bestimmung dieser der Gruppe
Bhacophorus ( floribus non hradeolatis) angehörenden Art ist un-
sicher, vielleicht ist die Pflanze zu A. glohiflorus Boiss. zu ziehen
oder neu zu beschreiben. Haussknechts Originalexemplar ist
äußerst dürftig.
Astragalus (XLV. Pterophorus) rhodosemius Boiss. et Hausskn.
— Boiss. 'fl. Or. II, 363.
Bornmiiller, Plantae Straussianae.
233
Inter Sultanabacl et Kum, in monte Latetar; 20. VIII. 1895.
Von der Originalpflanze Haussknechts durch üppigere Ent-
wickelung aller Teile (auch der Kelche und Brakteolen !) ab-
weichend; neigt außerdem mehr zu ß. glabrescens. Die gleiche
üppige Form, aber mit filzig behaarten Stipeln, sammelte ich am
Kuhi-Dschupar bei Kerman, 10. VI. 1892, die Freyn als die
gleiche Art „/". longistylis “ bestimmte (Bo mm., iter Persico-
turcicum, 1892 — 93, Nr. 3780.).
Astragalus (XLVI. Hacrophyllium) aeluropus Bge. — Boiss.
fl. Or. II, 374.
Sultanabad, in monte Raswend ; IX. 1898, 1899. — Luristania,
in monte Schuturunkuh; 1899. — Inter Hamadan et Kum, in
monte Kuh-Tefresch ; VIII. 1898.
Astragalus (XL VII. Polystegis) piptocephalus Boiss. et Hausskn.
— Boiss. fl. Or. II. 37-1.
Luristania, in districtu Silaehor (ditionis oppidi Burudschird);
20. VIII. 1896. — In monte Eiwend ditionis oppidi Hamadan,
in collibus meridiem versus sitis; VII. 1897.
Astragalus (XL VIII. Hymenosteqis) glumaceus Boiss. — Boiss.
fl. Or. II, 377.
In monte Kuh Gerru ditionis oppidi Nehawend; VIII. 1898.
Astraqalus (XL VIII. Hyrnenosteqis) chrysostachys Boiss. —
Boiss. fl. Ör. II, 377.
a) sericeus Bornm. (indumento adpresso sericeo - argyreo). —
In montibus inter Sultanabad et Kum : Latetar; 10. VI. 1895.
— Ibidem, Kuh-Tefresch; VI. 1897. — Hamadan, montes Kara-
gan; VII. 1899. — Diese Form stimmt mit der von Pichler
bei Hamadan (Beck, in Stapf Polak. Exped. II, 69) gesammel-
ten Pflanze (!) überein. Mitunter variiert sie mit blässeren Blüten
(A. xanthostachys Hausskn. herb.) und kräftigeren Blütenständen.
ß. villosus Bornm. var. nov., indumento patule-villosa (= A.
melanostictus Freyn, Bull, de l’Herb. Boiss. V, 603).
Sultanabad, in saxosis ad Mowdere; 5. IV. 1889; 8. VI. 1890;
16 et 26. V. 1892 („1894“ Freyn). — In monte Schahsinde; VI.
1897 (indumento subadpresso). — In monte Raswend; V. 1896;
VII. 1897. — Prope Burudschird ; VI. 1898.
Bei dem reichen vorliegenden Untersuchungsmaterial finde
ich Freyns (1. c.) Einwände und sonstigen Angaben nicht be-
stätigt. Der Passus in der Diagnose „stipulis . . . undique nigro-
punctatis“ (daher der Name „melanostictus) ist zu mindestens
zu beseitigen, denn diese schwarzen Punkte erweisen sich als
abwisclibare fremde Körper, feine Frdmassen, mit denen einzelne
Exemplare, selbst den Blütenteilen anhaftend, bestreut waren.
Irgend welche Verwandtschaft bezw. Ähnlichkeit dieses „A.
melanostictus Freyn“ mit A. glumaceus Boiss. liegt absolut nicht
vor!
Astragalus (XL\ III. Hymenostegis) hirticalyx Boiss. et Kv.
— Boiss. fl. Or. II, 378.
Hamadan, in monte Eiwend; VI. 1902. — Die Pflanze stimmt
mit Kotschys Originalexemplaren überein; sie ist durch eine die
234
Bornmüller, Plantae Straussianae.
sehr armbliitigen, kurzgestielten, kurzen Blütenstände sehr auf-
fallende Spezies der Sektion Hymenost egis , die am ehesten eine
gewisse Ähnlichkeit zu A. uraniolimneus Boiss. (sec. spec. e loc.
dass.) zeigt. — Was Freyn in Kronenburgs Exsiccaten als
A. hirticalyx Boiss. et Ky. bezeichnet und in Bull, de l'Herb.
Boiss. 1901 p. 264 anführt, ist eine von Kotschys Original-
pflanze (dem gleichen Gebiet entstammend) weit verschiedene,
unbeschriebene Art (A. Wanenensis Bornm. ad int.), die große
Ähnlichkeit mit A. laguriformis Freyn (Bull, de l'Herb. Boiss.
1897) hat, ja fast ganz die gleiche Blattgestalt aufweist. Sie ist
von A. laguriformis Freyn an dem eiförmigen (nicht kugeligen)
Blütenstand und besonders an den weniger starren, kahlen
(nicht seidig behaarten, stechenden) Brakteen leicht zu unter-
scheiden.
Astragalus (XLYIII. Hymenostegis) Straussii Hausskn.
herb, (nomen solum). Fructiculosus, cespites magnos latos depressos
horridos formans, molliter subpatentim villosus, canescens; ramis
spinis validis 2 mm latis 6 — 7 cm longis subhorizontaliter patentibus
vel recurvatis armatis; foliis 6 — 10 mm longis; foliolis 5 — 6
jugis, remotis, anguste lanceolatis, 2X20 vel 2,5x25 mm latis et
longis, nervosis, spinosis, summis rliachidem spinescentem superan-
tibus ; stipulis liyalinis, reticulato-nervosis, glabris vel parce
ciliatis, partibus liberis 1 cm longis late lanceolatis; capitulis
magnis, ovatis vel oblongis, densissimis, — 4 cm latis, 5 — 7 cm
longis, pedunculis strictis villosis aequilongis (rarius breviori-
bus) saepissime multoties longioribus et e cespite longe exsertis
suffultis; br acteis dorso glabris, margine ciliatis, ovatis, abrupte
in cuspidem attenuatis, calyce vix latioribus, tubum calycinum
subaequantibus ; calycis molliter villosi demum vesicarii teneri
dentibus subulatis, tubum aequantibus; corolla (e sicco) amoene
caeruleo-violacea; vexilli basi auriculati 20 — 22 mm longi lamina
6 mm lata, obtusa vix retusa, intense colorata, inferne albida
violaceo-striata, alas carina longiores multo superante.
Sultanabad, montes inter pagum Girdu et Nesmabad; 2. VI.
1889. — In monte Scliahsinde; VI. 1897. — In monte Raswend;
V. 1896. — Burudsehird, in montanis; V. 1898. — Hamadan,
montes Karagan ; VII. 1889.
Planta elegantissima inter affines capitulis densissimis saepius
subglobosis majusculis, floribus intense caenfleo-violaceis, spinis
validis latis rigidis notabilis, ob vexillum obtusum bracteisque
dorso glabris prope A. uraniolimneum Boiss., speciem toto coelo
diversam, coflocanda et cum nulla specie sectionis „Hymenostegis“
commutanda.
ß. albiflora , floribus albis.
In monte Raswend; V. 1896 (in consortio f. genuinae).
Astragalus (XLVIII. Hymenostegis) Persicus F. et M. —
Boiss. fl. Ör. II, 382.
Hamadan, in montibus Karagan ; VII. 1899 (f. scapis tenuiori-
bus). — In monte Eiwend ; V. 1897 et VIII. 1898 (f. foliis
4 — 5 jugis; ? var. Kapherrianus Fisch.). — Die letztgenannte
Bornmüller, Plantae Straussianae.
235
Pflanze stimmt mit den von Pichler (Stapf, Polak. Exped. II,
69) im gleichen Gebiet gesammelten Exemplaren überein.
Astragalus (XL VIII. Hymenost egis) sciureus Boiss et Hoh. —
Boiss. fl. Or. II, 383. — Var. subsessilis Bornm. spicis (ut in typo
crassis) subsessilibus vel brevissime pedunculatis (= A. dictyo-
neurus Hausskn. herb.); Bornm. Bull. Boiss. 1905, 765.
Hamadan, montes Karagan; VI. 1899.
Astragalus (XLVIII. Hymenostegis Tefreschensis
Hausskn. herb.
In montibus Tefresch inter Hamadan et Kum; VII. 1897
(sub. „G. subrostriatus Bge.“ Hausskn. in Strauss exsicc.).
Die Pflanze ähnelt laxen grazilen Formen des A. sciureus
Boiss. et Holi., wie ich solche auch am klassischen Standort
„Gattadeh im Elbursgebirge“ im Jahre 1902 sammelte. Wuchs
sehr zierlich, Blütenähren kürzer und sehr locker auf schlanken
Stielen; Brakteen auf dem Rücken kahl; spezifisch von A. sciureus
Boiss. et Hoh. wohl verschieden, doch wage ich nicht, die Pflanze
zu beschreiben.
Astragalus (XLIX. Tricholobus ) tricholobus DC. — Boiss. fl.
Or. II, 386 = A. aciphyllus Ereyn, Bull, de l'Herb. Boiss. tom.
Ab (1897) 601.
Sultanabad, in angustiis prope Girdu; 21. I\r. 1889. — In
monte Raswend; Ab 1896; X. 1898. — Burudschird, in monte
Kuh Gerru; IX. 1S98. — Luristania, in monte Schuturunkuh ;
VI. 1890. — Inter Sultanabad et Kum, in monte Latetar; VI.
1897. — Die Pflanze stimmt mit Pichlers Pflanze von Jalpan
(Hamadan) und den von AAb K. Loftus im Bachtiarengebiet ge-
sammelten Exemplaren überein.
Astragalus (XLIX. Tricholobus ) Hohenackeri Boiss. — Boiss.
fl. Or. II, 387.
Sultanabad, in saxosis Mowdere; 16. Ab
Astragalus (L. Microphysa) cephalanthus DC. — Boiss. fl. Or.
II, 387.
Sultanabad, in valle Mowdere; 16. V. 1892 (fruct.); 30. Ab
1892 (flor. et fruct., pedunc. 6 — 12 cm longis). — In monte Ras-
wend; Ab 1896 (ped. 5 — 15 cm longis) et 4. AHII. 1898. — In
monte Schahsinde; 1897 (pedunc. 15 — 21 cm longis). — Inter
Sultanabad et Kermandschahan, in monte Kuh Gerru; ATI. 1902
(f. flava, floribus siccis pallidis sulphureis). — Luristania, in monte
Schuturunkuh; A7I. 1890. — Hausskn echt bezeichnete einige
dieser formen als A. fragiferus Bge. und A. Schirazicus Fisch.,
es ist mir aber unmöglich, sichere Unterschiede aufzufinden.
Sämtliche Exemplare entsprechen der Diagnose „capitulis floriferis
globosis (non ovatis ut in A. Schirazico Fisch.), corolla calyce
fructifero inclusafnecexserta utin A.frayiferoYlge .), foliis 7 — 9jugis“.
Astragalus (L. Microphysa) microphysa Boiss. — Boiss. fl.
Or. n, 388.
Sultanabad, in districtu Luristaniae Silachor; VII. 1896. -
Ibidem, prope Burudschird; VII. 1897 (— A. porphyrobaphis
Hausskn. olim et in Strauss exsicc.).
236
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Astragalus (LI. Campylanthus ) campylanthus Boiss. — Boiss.
fl. Or. II. '389.
ß. subglobosus Bornm. (var. nov.j; spica subglobosa vel
oblonga 1 — 2-plo longiore ac lata, pedunculis folia valde
superantibus.
Luristania, in valle fluvii Sefidab inter Scliuturunkuli et
Kühe Sass; 24. VI. 1889. — Inter Sultanabad et Kum, prope
Emsabad in monte Latetar; 20. VII. 1889. — Von Kotschys
Originalpflanze (!) nur durch kürzere und breitere (kopfige) Blüten-
ähren verschieden.
y. ebenidi oides Bornm. (var. nov.), differt a typo spicis
angustioribus cylindricis saepius 3 — 4-plo longioribus ac latis;
calycis laciniis brevioribus (pedunculis folium vix superantibus).
In monte Raswend; V. 1896; VI. 1897 ; VII. 1898. — Ibi-
dem: VIII. 1899: f. elongata (spica 4 — 7-plo longiore ac lata! —
In monte Schahsinde; VI. 1897. — Prope Nehawend; 15. VII. 1895.
— Montes prope Chomein ; VII. 1896.
f. leucanth a, floribus albis.
In monte Raswend; V. 1896 in consortio f. /., cujus varietas
albiflora est.
Astragalus (LI. Campylanthus) chalaranthus Boiss. et Hausskn.
— Boiss. fl. Or. II, 391.
Inter Sultanabad et Ispahan. in montibus prope Chunsar;
12. VIII. 1892.
Astragalus (LII. Poterium ) Forskahlei Boiss. — Boiss. fl. Or.
II, 393.
Inter Kermandschalian et Bagdad, prope Schirwan (Scheraban)
in desertis: 10. IV. 1894. — Inter Anah et Deir in desertis
(inter Bagdad et Palmyra); 6. V. 1894 (specimen valde in-
completum).
Astragalus (LII. Poterium) Russdii Boiss. — Boiss. fl.
Or. II, 395.
Inter Kermandschalian et Bagdad, prope Schirwan (Scheraban)
in desertis; 10. IV. 1894.
Astragalus (LII. Poterium) Brugieri Boiss. — Boiss. fl.
Or. II. 396.
Hamadan, in montibus ad meridiem Elwendi sitis; VlI. 1897.
- — Inter Kermandschalian et Bagdad, prope Miantasch; 31. III.
1904.
Die Exemplare von Miantasch, im Frühjahr gesammelt,
sind reichblühend und in diesem Zustand fast blattlos; sie sind
daher von merklich anderer Tracht als die in Sommer auf-
genommenen Exempla're vom Eiwend mit beblätterten Jahres-
trieben. Da die Zweige, Blattstiele und jungen Blätter sta: ’c
verkahlt sind, so liegt hier vielleicht eine eigene Varietät
( ß . leiocladus Bornm.) vor, umsomehr, als die Zweige und
Blätter der von mir im Jahre 1893 (4. VI.) im assyrischen Kur-
distan (bei Schaklava, also im Nachbargebiet) gesammelten Stücke
ebenfalls verkahlt sind.
B o r nmül 1 e r , Plantne Straussianae.
237
Astragalus (LIII. Megalocystis) malanogramma Boiss. — Boiss.
fl. Or. Suppl. 185. — A. remotiflorus Hausskn. herb, et in
Strauss’, exsicc non Boiss.
Sultanabad, in monte Baswencl; AM 896; VII. 1897 ; AUII. 1898;
VIII. 1899. — In monte Scliahsinde ; AU. 1897. — Montes prope
Chomein; VII. 1896. — Kurdistania, in monte Kuh Gerru; 1899.
Prope Burudschird; 1899. — Luristania, in monte Schuturun-
kuh; 28. AUL 1902 (f. foliis abbreviatis). — Hamadan, in monte
Eiwend (loc. dass.!); VIII. 1898. — Variat pilis calydnis albidis
et nigris immixtis vel nigrescentibus, caudicibus saepius foliis
vetustis spinescentibus armatis.
Obige Exemplare dieser im Gebiet anscheinend weit ver-
breiteten, aber je nach Standort und dem Stadium der Ent-
wickelung sehr Wechsel gestaltigen Art stimmen mit Pichlers
Exemplaren vom Eiwend, ausgegeben als A. remotiflorus Boiss.,
völlig überein. A. melanogramma Boiss., welcher von Boissier
nach kultivierten Exemplaren, deren Same ebenfalls von Pichler
am Eiwend gesammelt waren, beschrieben wurde, ist somit die-
selbe Pflanze, die Pichler in Herbarexemplaren nach Wien mit-
brachte, die dort als A. remotiflorus Boiss. fälschlich bestimmt
und in den Bot. Ergebn. d. Polak. Exped. n. Pers. II. p. 69 als
solche angeführt wurden. Hausskn echt wiederum stützte sich
bei der Bestimmung der von Strauss zahlreich gesammelten
Pflanze auf die Pichl er sehen Exemplare, ohne diese auf die
Richtigkeit und Übereinstimmung mit der Diagnose zu prüfen.
Herrn G. Beauverd, welcher die Freundlichkeit hatte, auf
meine Bedenken hin die Strauss’sche Pflanze mit der Original-
pflanze des A. melanogramma Boiss. des Herbar Boissier zu
vergleichen und keine wesentlichen Unterschiede auffinden konnte,
sei an dieser Stelle mein ergebenster Dank ausgesprochen.
Astragalus (LIII. Megalocystis ) Raswendicus Hausskn.
et Bornm. — Bornm. Bull. Boiss. 1905, 766.
Sultanabad, in monte Raswend; 28. VII. 1895; VI. 1896.
— Montes districtus Silachor, supra Burudschird; V. 1898 (in
consortio var. patule- villosi Hausskn.); prope Nehawend; 15.
VII. 1895.
Astragalus (LIII. Megalocystis ) Cemerinus Beck, in Stapf,
Erg. d. Polak. Exped. II. 69 (1886).
Sultanabad, in monte Mowdere: 16. V. 1892; 2. VI. 1895
(flor. et fr.). — Inter Sultanabad et pagum Teramis; 2. VI. 18891
(f. virescens, calyce minus villoso == A. porphyr obaphis Hausskn.
herb, olim, non Fisch.). — In monte Schahsinde; ATI. 1897
(fruct. ; = A. ptychophyllus Hausskn. in Strauss exsicc. olim,
non Boiss.) — In monte Raswend; V. 1896; VI. 1897; VII.
1899 (flor. et fruct.). — Prope Nehawend; 15. VII. 1895. -
Montes prope Burudschird; V. 1898. — Inter Sultanabad et Kum,
Ivuhi-Latetar: 10. VI. 1895 (fruct.). — Hamadan, in monte Eiwend
(loc. dass.); V. 1897; VIII. 1898.
Obwohl diese Art größte Ähnlichkeit mit A. ptychophyllus
Boiss. hat, ja dieser Pflanze äußerst nahe zu stehen scheint,
238
Bornmüller, Plantae Straussianae.
gehört sie der Existenz selir kleiner Bracteolen halber einer
anderen Gruppe, Megalocystis , an. — Im Gebiet ist diese Art
(wie alle anderen strauchigen Tragantharten „Gäwän“ benannt)
sehr verbreitet und wird bei Sultanabad viel als Brennmaterial
verwendet.
Astragalus (LIII. Megalocystis) Lurist anicus Bornm.
spec. nov. Suffruticosus, cespitosus, adpresse hirsutus, glauco-
viridis, rarnis tenuibus (ut videtur) prostratis, spinis longis
patentibus horridiusculis ; stipulis adpresse pilosis, hyalinis,
parte libera triangularibus late lanceolatis; petiolis elongatis,
tenuibus, spinescentibus; foliolis remotiuscide 5—7 jugis, com-
plicatis, adpresse pilosis, ellipticis vel sublineari- lanceolatis,
5 ( — 8) mm longis, 2 mm latis, acutis, non spinuligeris ; scapis
tenuibus glabris vel apicem versus tantum villosis, folia superan-
tibus vel aequantibus, ca. 5 cm longis; racemis densis, capituli-
formibus, 8 — 12-floris, ad rhaehidem albo-villosis; bracteolis,
hyalinis, sublinearibus, brevibus, 3 — 4 mm longis, pedicello bre-
vissimo subduplo longioribus, tubo calycino multoties brevioribus;
calyce subglabro sparse adpresse piloso, florifero breviter tubu-
loso mox inflato, fructifero ovato, 10 — 12 mm longo 7 mm lato,
purpureo-lineato et -reticulato: dentibus e basi triangülari subulatis,
flexuoso-cur vatis, ciliatis, tubo quadruplo brevfioribus; corolla
inconspicua, calyce tertia parte longiore; vexillo (e sicco) albido,
12 mm longo; carina apice purpureo tincta; legumine ovato-
oblongo, acuminato, subcompresso, sessile, adpresse piloso.
Luristania : in monte Schuturunkuh, in collibus occidentalibus
versus montem Kuh-e-Peris sitis; 22. V. 1889.
A. Luristanicus Bornm. ist sowohl habituell (durch die
dünnen niedergestreckten Zweige und die Art der Bedornung)
wie auch in anderer Beziehung dem A. micracme Boiss. am
nächsten verwandt, obwohl letztere (nach Haus skn echt s
Exemplaren vom Avroman) durch das dichte, weiche, abstehende
Indument der zahlreichen flachen, rundlichen Fiederblättchen,
durch schmal-zylindrische, viel größere, dichtzottig behaarte
Kelche, durch doppelt so große Blüten eine spezifisch weit ver-
schiedene Art darstellt. Neben der eigentümlichen Tracht, die
die neue Art mit A. micracme Boiss. gemein hat, ist sie vor
allen Arten der Gruppe mit dornig verholzenden Petiolen, durch
die geringe Zahl der angedrückt behaarten Eiederblättchen und
durch die fast kahlen, schön purpurn gefärbten Fruchtkelche
und kleinen Blüten vorzüglich gekennzeichnet. Auch J. Freyn,
als vorzüglichster Kenner der schwierigen Gattung Astragalus ,
hatte diese Pflanze in den Händen, vermochte dieselbe aber
nicht zu bestimmen bzw. mit einer beschriebenen Art zu identi-
fizieren.
Astragalus (LIII. Megalocystis) Bodeanus Fisch. — Boiss. fl.
Or. II, 400.
In monte Kuh Gerru (inter Sultanabad et Kermandschahan)
Ivurdistaniae: 1898. — Die Pflanze stimmt vorzüglich mit B oissiers
Diagnose (pedunculis folia superantibus, foliolis 8 — 12 jugis
B o r nmül 1 e r , Plantae Straussianae.
239
obtusis subtus elevatim reticulatis, capitulo ovato densissimb,
corolla e sicco albida [rectius lutea!]) überein und bat in der
Sektion mit A. Szovitsii Fisch, et Mey. (vidi oi'ig. ! Blättchen
sehr klein, vielpaarig) die meiste Ähnlichkeit. Gr. von Beck
vergleicht mit dieser Art seinen A. Cemerinus Beck (siehe
oben! vidi orig.!), dem die Strauss’sche Pflanze aber sehr fern
steht.
Astrag alus (LIII. Meg alocystis an sect. nov.) erlöst omu s
Bbrnm. spec. nov.
Planta in sectione valde singul aris cum nulla specie descripta
comparanda typum proprium rectius sectionem novam (Eriostoma
ad int.) sistens.
Suffruticuloso - cespitosus, humilis, multiceps, inermis (non
petiolis vetustis spinescentibus armata), tota planta (calyce et
floribus exceptis) villo brevi patulo denso cinerascens; stipulis
majusculis, villosis, nervis ramosis vel furcatis crassis percursis,
parte libera ovatis, acutis vel triangulari-late-lanceolatis ; foliis
7 — 9 cm longis paripinnatis apice spinosis, petiolo crassiusculo
longo partem foliolatam aequante vel ea paulo breviore; foliolis
remotiuscule 6 — 8-jugis, villosis, planis, ovato-cuneatis, obcordatis,
nervosis, 6 mm longis, 4 mm latis, summis spinulam crassiusculam
petiolarem superantibus; scapis gracillimis, tenuibus, suberecto-
ascendentibus, folia non aequantibus, vel patule recurvatis in
racemum laxum perpauperum floribus 3 — 4 (vel 2, vel 6)
remotis longiuscule pedicellatis compositum superpendentem
abeuntibus; br acteis hyalinis, linearibus, brevibus pedicellum
2 — 3 mm longum vix aequantibus; bracteolis binis persistenti-
bus, quam bractea paulo minoribus, ei conformibus; calyce
florifero brevi-tubuloso, 8 mm longo, cito accrescente, ovato,
demum vesicario, 10—12 mm longo et 8 — 10 mm lato; tubo
(calycino) extus et intus glabro sed fauce et dentibus e basi
triangulari-subulatis eo (tubo) 2 — 3 plo brevioribus pilis longis
albis villosissimis; floribus (e sicco albidis) roseis (?) calycem
duplo superantibus, 15 mm longis; vexilli lamina late ovata,
recurvata, alas quam carina apice violaceo-tincta longiores paulo
superante; legumine (juvenali, viridi, 8 mm longo, 3 mm lato)
adpresse villoso, ovato, versus apicem et basin aequaliter angustato,
substipitato, acuminato.
ln montanis prope Gulpaigan (inter Sultanabad et Ispahan);
25. Ab 1898.
Hoffentlich gelingt es Herrn Strauss, diese interessante
Pflanze wieder aufzufinden und ausgereifte Früchte zu sammeln,
um alsdann die systematische Stellung der neuen Art klarlegen
zu können. Ohne Rücksicht auf das Indument (pilis basifixis!) zu
nehmen, wäre man sehr leicht geneigt, A. eriostomus Bornm. der
Sektion Leucocercis (pilis mediofixis!) zuzuzählen. Auch Hauss-
kneclit hatte die Pflanze — unbestimmt und unbenannt — zur
Sektion Leucocercis gelegt, zu welcher sie der fehlenden Mal-
pighiaceenhaare halber unmöglich gehören kann, wiewohl sie
habituell und im ganzen Aufbau jenen Arten nahe steht. Die
‘240
Bornmüller, Plantae Straussianae.
neue Sektion, der unsere Pflanze mit aller Wahrscheinlichkeit
als bisher einziger Vertreter angehört, würde somit in der großen
Abteilung der Arten mit einfacher (basifixer) Haarbekleidung die
entsprechende Stellung einnehmen, welche in der Abteilmag der
Arten mit Malpighiaceen- Haaren die Sektion Leucocercis inne hat.
Astragulus (LIV. Halicacabu-s) ebenoides Boiss. — ■ Boiss. fl.
or. II. 401.
Sultanabad, in montibus 19. IV. 1889. — In monte Raswend;
VI. 1897; V. 1896. — Montes supra Burudschird; V. 1898.
Bemerkung: die von Siehe als A. Argaeus Boiss. (no. 65)
ausgegebene Pflanze (foliis-imparipinnatis!) gehört der Sektion
Pterophorus an und ist eine hochalpine Form des A. acicularis
Bunge (Boiss. fl. or. II. 365); die Etikette gibt als Standort
„Utschkapudagh, südlich von Nigde, 5. VI. 1898“ an. Dagegen
ist die von Siehe (unter no. 236 ohne Standort ausgegebene)
als A. argaeoides Hausskn. bezeichnete hochinteressante Pflanze
echter A. Argaeus Boiss.
Astragalus (LIX. Alopecias ) hymenocalyx Boiss. — Boiss. fl.
Or. II, 410.
Inter Sultanabad et Kermandschalian, in monte Kuh Gerru.
Dieselbe Art sammelte Pichler am klassischen Standort, auf
dem Eiwend bei Hamadan, doch wird sie in Stapf, Erg. d.
Polak. Exped. II, 70, irrig als A. Ponticus Pall, angeführt.
Letzterer hat eine mehr westlichere Verbreitung und ist aus
Persien noch nicht bekannt.
Astragalus (LIX. Alopecias) Jessenii Bge. — Boiss. fl. Or.
II. 417.
Sultanabad, in fauce Girdu, 3. VII. 1892. — In monte Ras-
wend; V. 1896. — In monte Schahsinde; V. 1897. — Luristania,
in monte Schuturunkuh; V. 1890. — Haussknecht bezeichnete
diese Pflanze als A. megaJanthus Freyn und A. Schahrudensis
Bge., von welch letzterer (foliis ovato-oblongis obtusis) sie sich
durch vielpaarige lanzettliche Blätter leicht unterscheidet. Sie
ist außerdem an den kurzgestielten Blütenköpfen und sehr langen
Kelchzipfeln sehr leicht zu erkennen.
Astragalus (LIX. Alopecias) Kirrindicus Boiss. — Boiss. fl.
Or. II, 418.
Sultanabad, in aridis saxosis prope Girdu; 3. VII. 1892. —
Luristania, in monte Schuturunkuh; 2. V. 1892.
Astragalus (LIX. Alopecias) superbus Bge. — Boiss. fl. Or.
II, 419.
In monte Raswend (4 Farsak s. w. v. Sultanabad); 15. VI.
1889. — Hierher gehört auch die von Sintenis bei Mardiu
6. VI. 1888 gesammelte und als A. Echinops unter Nr. 980 aus-
gegebene Pflanze.
Astragalus (LXI. Grammocalyx) Aspadanus Bge. — Boiss. fl.
Or. II, 422.
Inter Sultanabad es Ispahan, prope Gulpaigan; VI. 1899.
— In monte Raswend; V. 1896. — Hamadan, in monte Eiwend;
Bornmüller, Plantae Straussianae.
241
V. 1897. — Die Exemplare dieser bisher nur sehr dürftig be-
kannten, seltenen Art weichen z. T. durch reichpaarige (foliis
6 — 9 jugis) Blätter ab; auch sind die Köpfchen der kräftigeren
Exemplare reichblütiger, als Boissier 1. c. angibt.
Bemerkung: Der dei'selben Sektion angehörende A. cJiiono-
philus Boiss. et Heldr. wurde von W. Siehe (exs. no. 230 anni
1898) fälschlich als A. Cataonicus Bge. (Boiss. fl. Or. II, 447. sect.
Chlor ophaeus) ausgegeben. Er stimmt mit Balansas Exsiccaten
no. 479) von Bulgharmaden vorzüglich überein.
Astragalus (LXIY. Ornithopodium ) schistosus Boiss. et Heldr.
— Boiss. fl. Or. II, 429.
Sultanabad, in monte Raswend; VIII. 1899. — Inter Sultana-
bad et Teramis; 1890.
Astragalus (LXY. Onobrychium ) effusus Bge. — Boiss. fl.
Or. II, 436.
Sultanabad, in planitie; 1890.
Astragalus (LXY. Onobrychium ) Mossulensis Bge. — Boiss.
fl. Or. II, 441.
Ad fines Babyloniae prope Schirwan (Sclieraban) inter Ker-
mandschahan et Bagdad; 10. IY. 1894.
Astragalus (LXY. Onobrychium ) spec. ex. aff. A. vegeti Bge.
— Boiss. fl. Or. II, 439. — Species (calyce pilis albis et nigris
adpresse liirsuto excepto) glaberrima valde notabilis; specimen
pauperum incompletum.
Sultanabad, in planitie versus Teramis; 24. Y. 1890.
Astragalus (LXY. Onobrychium) spec.; planta elata pedalis
spicis nondum evolutis oblongis densis aterrimis; foliis infimis
bijugis, superioribus 4—5 jugis; an A. Chaborasicus Boiss. et
Hausskn. var.? = Sint. exsicc. no. 2795 (Egin; 1. VH. 1890).
Inter Hamadan et Tebris (Tauris), in monte Kurdistaniae
T akhti-Soleiman.
Astragalus (LXXY. Prosei ins ) Candolleanus Boiss. — Boiss.
fl. Or. II, 461.
Sultanabad, in planitie saxosa; 1890. — Ibidem in cacumine
montis Mowdere; 20. IV. 1889. — Montes Tefresch (inter Sul-
tanabad et Kum); V. 1899. — Hamadan, in monte Eiwend;
15. Y. 1895.
Astragalus (LXXV. Proselius ) Cuscutae Bge. var. pulcher
Beck in Stapf, Erg. Polak-Exped. II, 71 (1886).
Sultanabad; 1890. — Ibidem, prope Mowdere; 29. IV. 1889.
— In monte Raswend; 4. VIII. 1898. — Montes prope Chomein;
VII. 1896. — Die Exemplare, mit Pichlers Originalpflanze von
Hamadan übereinstimmend, sind sämtlich in Blüte (ohne ent-
wickelte Früchte) gesammelt, doch nehmen die abgewelkten
Blüten mit Fruchtansatz bereits eine hängende Stellung ein.
Astragalus (LXXY. Proselius) curvirostris Boiss. — Boiss.
fl. Or. II, 476.
Sultanabad, prope Mowdere; 20. IY. 1889. — Sultanabad;
1890. — Chaladschistan ; 1898. — Tschal; 25. Y. 1892.
242
Bornmüller, Plantae Straussianae.
— Einige Exemplare stimmen mit Kotschys Originalpflanze
von Scliiraz exakt überein. A. Rudbaricus Bge. (1869) eine dem
Autor nur in Blütenexemplaren bekannt gewesene Art, die ich
am klassischen Standort bei Rudbar i. J. 1902 in vielen Formen
sammelte, ist meines Erachtens von A. curvirostris Boiss. doch
kaum specifiscli verschieden.
Astragalus (LXXY. Proselius ) micrancistrus Boiss. et Hausskn.
— Boiss. fl. Or. II, 475.
Hamadan, in monte Eiwend; Y. 1897. — Ohne Früchte,
mit Haussknechts Originalpflanze nicht gut übereinstimmend
Blätter 3-paarig, wohl zur folg, gehörig.
Astragalus (LXXY. Proselius) cyclophyllon Beck, in Stapf,
Polak. Exped. II, 71.
Hamadan, in monte Eiwend; Y. 1897 (specimina florifera
cum exsicc. Piclileri congruentia).
Astragalus (LXXY. Proselius) ulothrix Beck, in Stapf, Polak.
Exped. II, 72. — Sec. orig.
Sultanabad, in monte Schahsinde; YI. 1897. — Tschal; 25.
Y. 1892. — Prope Gulpaigan; 25. V. 1898.
" Astragalus (LXXY. Proselius) leucophanus Bornm.
spec. nov.
Cespitosus, e radice lignosa multiceps; caulibus valde ab-
breviatis, imbricatim foliatis, pedunculisque vetustis induratis non
spinescentibus vestitis : stipulis, scapis foliisque in Omnibus partibus
indumento brevissimo (pilis strigulosis mediofixis adpressissimis)
opaco-albicante tectis; foliis oblongo-linearibus vel efliptico-
lanceolatis, 3X5 vel 4X20 latis et longis, versus basin et
apicem attenuatis, plerumque complicatis, ultimo ceteris vix lon-
giore; stipulis indumento striguloso opaco-niveis, liberis, late
lanceolatis; racemis axillaribus, longe pedunculatis , folia sub-
superantibus, ante antliesin indumento calycino aterrimis, cylin-
di’icis, densis, demum laxiusciflis; floribus patentibus, brevissime
pedicellatis; br acteis membranaceis, subulato-filiformibus, calycem
dimidium aequantibus; bracteolis minutis subulatis, persisten-
tibus; calyce tubuloso, 12 mm longo, ante anthesin pilis nigris
perpaucis albis intermixtis adpressis aterrimo; dentibus (calycis)
anguste lanceolatis, dimidio tubo longioribus, demum virescenti-
bus; corollae pallide et sordide flavae vexillo latiusculo glabro
versus apicem laminae recurvatae attenuato; alarum carina
paulo longiorum lamina late auriculata, quam unguis subbreviore;
legumine adhuc ignoto.
Hamadan, in monte Eiwend; V. 1897.
Haussknecht Idgte die Pflanze in seinem Herbar un-
bestimmt und ohne Namen zur Sektion Heterozyx, zu welcher
sie schon des Induments halber (pilis mediofixis, nicht basifixis!)
unmöglich gestellt werden kann. Nachdem ich Astragalus fuli-
ginosus Gr. v. Beck (Stapf, Bot. Ergehn, der Polak. Exped. n.
Pers. II, 72) am klassischen Standort in zahlreichen Exemplaren
zu beobachten Gelegenheit hatte, steht es für mich außer Frage,
Bornmüller, Plantae Straussianae.
243
daß die vorliegende neue Art ebenfalls zur Sektion Proselius
gehört und neben Astragalus fuliginosus Gr. v. Beclc zu stellen ist.
Beide bilden, nebst dem folgenden ebenfalls neu zu beschreiben-
den A. thionanthus Bornm. , innerhalb der großen Sektion Pro -
selius, eine Gruppe für sich, (gegenüber allen anderen Arten!)
habituell durch die schmalen, lanzettlich zugespitzten Fieder-
blättchen sehr ausgezeichnet.
Astrag alus (LXXY. Proselius ) thionanthus Bornm.
spec. nov. ex. aff. A. fuliginosi G. v. Beck et A. leucophani Bornm.
supra descripti, foliis et scapis subglaberrimis, foliolis elliptico-
lineari-lanceolatis notabilis !
Acaulis, cespitosus e radice crassa verticali 2-pluriceps et
foliolis et fragmentis petiolorum vetustorum plerumque dense
obsitus; foliis viridibus, glaberrimis vel hinc inde pilis albis
strigulosis depressis mediofixis sparsissime obsitis; stipulis
lanceolatis, indumento mediofixo-striguloso adpresso cinerascen-
t.ibus; foliolis remote 8 — 10-jugis, sublineari-elliptico-lanceolatis,
2X20 vel 2X15 (maximis 5X40) mm latis et longis; scapis
folia superantibus, 20 — 30 cm longis; racemis laxis subcaudato-
elongatis, longe pedunculatis; bracteis hyalinis, late linearibus,
calycem pilis nigris adpressis dense vestitum subaequantibus
demum subdimidioeo brevioribus; bracteolis minutis, bracteae
conformibus; dentibus calycinis parvis, inaequalibus, nigris, tubo
suo campanulato-tubuloso 4 — 5-plo brevioribus; corolla sul-
fureo-flava ad carinae et vexilli apicem dilute caerulescente,
15 — 17 mm longa, calycem subduplo superante; vexilli lamina
latiuscula utrinque attenuata, quam carina et alae paulo longiore;
legumine adhuc ignoto.
Luristania, in monte Schuturunkuh ; YI. 1899. — In monti-
bus inter Sultanabad et Kum in districtu Chaladscliistan;
V; 1899.
Die systematische Stellung dieser bis auf einige wenige,
ganz vereinzelt und daher leicht zu übersehende Malpighia-
ceen-Haare völlig kahlen Pflanze würde bei dem Mangel an
Früchten auf Schwierigkeiten stoßen — die Exemplare im
Herbar Haussknecht lagen unbestimmt der Sektion Malaeothrix
(pilis basifixis!) eingeordnet — wenn nicht die Verwandtschaft
zu A. leucophanus Bornm. und in zweiter Linie zu A. fuliginosus
G. v. Beck ganz offenkundig zu tage träte. Gelb blühende
Arten sind allerdings in der Sektion Proselius noch nicht be-
kannt gewesen, die Existenz der Brakteolen schließt aber die
Möglichkeit aus, die beiden oben beschriebenen Spezies etwa der
Sektion Erioeeras einzuordnen, ohne die Diagnose dieser Sektion
zu ändern. Natürlicher wäre es vielmehr, wie bereits oben bei
A. leucophanus Bornm. angedeutet wurde, beide neue Arten
nebst A. fuliginosus G. v. Beck aus der, sonst eine sehr natür-
lich Gruppe darstellenden Sektion Proselius auszuscheiden,
und auf diese drei Arten hin eine eigene Sektion zu gründen.
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 2.
17
244
Bornmüller, Plantae IStraussianae.
Bemerkung: Eine von Kronenburg bei Wan in Arme-
nien gesammelte Pflanze wurde (unter Nr. 83) als VA. coelestis
Boiss.?“ von Freyn in Bull, de l'Herb. Boiss. 1901, p. 265 ver-
öffentlicht. Unter der gleichen Nummer hat Tubergen auch
eine ganz andere Pflanze ausgegeben, die Freyn in seiner Be-
arbeitung der Kronenburgschen Pflanzen gar nicht anfuhrt, also
offenbar gar nicht zu Gesicht bekommen hat; denn dies ist
(unter gleicher Standortsangabe) eine blaublühende Oxytropis- Art,
0. Aucheri Boiss.! Das unter dieser Nummer (83) ins Herbar
Haussknecht gelangte Exemplar ist tatsächlich Astragalus eoe-
lestris Boiss. (bezw. ev. eine ihm sehr nah verwandte Art der
Sektion Proselius ), die übrigens nicht, wie man aus dem Namen
schließen möchte, blaublühend ist, sondern nach dem Fundort
(Göktschai = lacus coelestis) so benannt worden ist. Von der
angerichteten Konfusion ist also Freyn durchaus frei zu
sprechen.
Astragalus (LXXYI. Xiphidiurn ) Aucheri Boiss. — Boiss. fl.
Or. II, 480.
Nehawend, in monte Kuh Gerru: 1898.
Astragalus (LXXVI. Xiphidiurn) argyroides Beck, in Stapf,
Polak. Exped. II, 73. (1886).
Sultanabad, in collibus aridis; 1890. - — Montes prope Gul-
paigan; 25. V. 1898. — Hamadan, in monte Eiwend; V. 1897.
Astragalus (LXXIX. Ammodendron) Hyrcanus Pall. — Boiss.
fl. Or. H, 488.
Prope Kum in desertis arenosis; 1898.
Astragalus (LXXXIX. Laguropsis ) suhsecundus Boiss. et
Hoh. — Boiss. fl. Or. II, 496.
In monte Raswend, ad pagum Asna; 18. VI. 1892. — Sul-
tanabad in fauce Girdu: 21. IV. 1889. — Nehawend; 15.
VII. 1895.
Oxytropis Kotschyana Boiss. et Hoh. — Boiss. fl. Or.
II, 507.
Hamadan, in monte Eiwend, in latere meridionali; 16. VI.
1895. — In monte Raswend districtus oppidi Sultanabad; 4. VI.
1892 et 4. VI. 1898.
Die Exemplare stimmen mit der Pflanze aus Nordpersien,
wo ich sie mehrfach antraf, gut überein.
Bemerkung: Oxytropis Sintenisii Freyn (Osterr. bot. Zeit-
schrift XLFT. (1894) 65 — 66 ; vergl. ferner Bull, de l'Herb. Boiss.
t. III (1895) 187) aus der Flora des nördlichen Anatolien (Paph-
lagonien: Tossia) ist 'nach einer Herbar-Notiz Haussknechts
identisch mit 0. Pallasii Pers. aus der Krim. An den vorliegen-
den Exemplaren beider Arten ist in der Tat kein spezifischer
Unterschied auffindbar.
Hedysarum criniferum Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 523.
Sultanabad, in valle Mowdere; 26. et 30. V. 1892. — In
montibus Indschidan; V. 1894. — In m. Latetar; 16. II. 1895
Bornmüller, Plantae Straussianae.
245
et 1896. — Prope Gulpaigan ; VI. 1895. — In Luristaniae monte
Schuturunkuh; 1890. — Kuh Gern; ditionis oppidi Burudschird ;
1898. — Hamadan, Karagan-dagh ; VII. 1899 (var. melanotricha
Boiss. et var. pallidiflora Bornm., floribus pallidis non colo-
ratis).
Die jugendliche Traube ist dichtblütig und durch die langen
schwärzlichen Kelchzipfel an der Spitze schopfig, später ge-
lockert. Haussknecht glaubte in dieser im Gebiet anscheinend
sehr verbreiteten Pflanze das dubiöse H. trichocarpum Desv. in
DC. Prodr. II, p. 341 (vergl. Boiss. fl. Or. II, 525) zu erblicken.
Var. articulis minoribus setis brevioribus ac in forma prae-
cedente.
Sultanabad, prope Mowdere; 26. V. 1892 in consortio f.
typicae. — Hamadan in monte Eiwend; 15. V. 1895. — Häufig
ist nur ein Glied der Hülse ausgebildet, und dann ist man leicht
geneigt, die Pflanze für eine Hedysarum-Axt zu halten. Wenn
die von mir richtig als Hedysarum (H. criniferum Boiss.) aus-
gegebene Strauß ’sche Pflanze in Fed tschenko Generis Hedy-
sari Eevisio (Act. horti Petrop. XIX, 317) nach Angabe des
Herbarium Kew als eine Art der Gattung Onobrychis (!!) an-
gesprochen wird, so ist diese Bemängelung als irrig zu be-
zeichnen.
Onobrychis (sect. Eubrychideae) megataphros Boiss. — Boiss.
fl. Or. II, 532.
Sultanabad, in monte Raswend; 4. VII. 1898. — Luristania,
in monte Schuturunkuh; 1890. — Da Früchte fehlen, so bleibt
die Bestimmung trotz der „stipulae liberae“ eine unsichere;
event. nur eine Form der 0. sativa Lam.
Onobrychis (Eubrychideae) Cadmea Boiss. ß longiaculeata Boiss.
— Boiss. fl. Or. II, 536.
Burudschird, in montibus ad meridiem oppidi sitis; 28. VII.
1895. — Die reich fruchtenden Exemplare stimmen gut mit der
von Gaillardot am Antilibanon gesammelten, von Boissier
zitierten Pflanze überein.
Onobrychis (Dendrobrychideae) cornuta (L.) Desv. — Boiss. fl.
Or. II, 537.
Sultanabad, in monte Raswend; 4. VIII. 1898.
Onobrychis (Dendrobrychideae) lrancia Hausskn.
herb, (nomen solumj et in Straus s exsicc. — spec. nov.
Sultanabad, in monte Raswend ; 1895 ; V. 1896 et 1899. —
Kuhi Tefresch inter Sultanabad et Kom; VIII. 1898. — Hama-
dan, in monte Eiwend; V. 1897. — In alpinis montis Takliti-
Soleiman (inter Hamadan et Tebris); VI. 1898. — Die
Pflanze, von welcher noch acht reichbelegte Bogen im Herbar
Haussknecht aufliegen, und von welchen s. Z. auch Exem-
plare ausgegeben wurden (von Eiwend und Raswend), trägt
den Vermerk Haussknechts „pedunculis vix spinescentibus,
rectis, non persistentibus, caulibus vix tortuosis; floribus albidis
vel roseis“. Auf einer älteren Etikette führt die Pflanze den
17*
246
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Namen 0. cornuta ß mitis Hausskn. var. nov. Mit obigen Worten
ist diese im Gebiet weitverbreitete Unterart genügend gekenn-
zeichnet gegenüber der dort ebenfalls vorkommenden formen-
reichen 0. cornuta (L). — Die Trauben sind einschließlich der
Stiele 3 — 8 cm lang und ziemlich blütenreich, oft 8 blütig; die
Blüten sind blasser und größer als bei 0. cornuta (L.). Auffallend
sind noch die schön entwickelten, auf gebauschten , hyalinen
Stipeln. Eine genaue Beschreibung wird sich erst dann an-
fertigen lassen, wenn Herr Strauss Erüchte und größere Ast-
stücke eingesandt haben wird. Mit 0. Elymaitica Boiss. et
Hausskn. hat die Pflanze nichts gemein, steht dieser vielmehr
weit ferner als der 0. cornuta (L.).
Onobrychis (. Dendrobrychideae ) Elymaitica Boiss. et Hausskn.
— Boiss. fl. Or. II, 538.
In montibus prope Nehawend; 15. VII. 1895 (sine floribus
et fructibus, sed optime cum speciminibus originalibus con-
gruens).
Onobrychis ( Hcliobrychideae ) melanotricha Boiss. — Boiss. fl.
Or. II, 539.
Sultanabad, in monte Raswend; 1895 (fruct.); VIII. 1899
(flor.). • — - Montes prope Burudschird ; 28. VII. 1895 (fruct.); V.
1898 (flor.). — Luristania, in monte Schuturunkuh ; 1890 (flor.). —
Hamadan, in monte Eiwend; V. 1897 (flor.); VH. 1899 (flor. et
fruct.).
Var. robusta (? an 0. oxyptera Boiss. var. floribus coloratis
et purpureo-striatis vergens ad 0. melanotricham Boiss.).
Sultanabad, in valle Mowdere; 2. VI. 1895. — In monte
Raswend; VIII. 1899. — In monte Latetar (inter Sultanabad et
Kom); 1895.
Bemerkung: Unter den von Kronenburg am Warakdagh
am Vansee gesammelten Pflanzen führt Freyn (in Bull. Boiss.
1901, 267) unter Nr. 151 Onobrychis Atropatana Boiss. an. Die
unter dieser Nummer von Tubergen ausgegebene, im Herbar
Haussknecht befindliche Pflanze entspricht weder der von
Freyn bestimmten Art, noch ist sie überhaupt eine Onobrychis.
Ich vermag in ihr mit ziemlicher Gewißheit nur Hedysarum
nitidum Boiss. zu erkennen. Ebenso wurden unter Nr. 142 der
Kronenburgschen Sammlungen zweierlei Pflanzen, die ver-
schiedenen Gattungen angehören (! !), verteilt. Die von Freyn
untersuchte Pflanze ist eine als neu erkannte Art der Gattung
Hedysarum (H. viciaefolium Freyn) und wurde als solches aus-
führlich beschrieben (Bull. Boiss. 1901, 266). Die unter derselben
Nummer, aber vom vgleichen Standort als solche ausgegebene
Pflanze ist dagegen eine Onobrychis- Art, verwandt mit 0. Olivieri
Boiss., die Freyn in der Enumeratio gar nicht anführt, also
ebensowenig gesehen hat, wie oben genanntes Hedysarum niti-
dum Boiss. Derartige Nachlässigkeiten bei Ausgabe von Exsic-
caten sind sehr zu bedauern und bringen nicht nur den Sammler,
sondern leider auch den gewissenhaftesten Determinator unver-
dienter Weise in recht übles Licht.
Bornmüller, Plantae Straussianae.
247
Onobrychis ( Hymenobrychideae ) Olivieri Boiss. — Boiss. fl.
Or. n, 547.
Mesopotamia, inter Hith et Annah (inter Bagdad et Pal-
myra); IV. 1894. — Die dürftigen Stücke sind an den breit-
eiförmigen, auch oberseits behaarten Blättern leicht zu erkennen,
verwandt mit 0. lanata Boiss.
Onobrychis ( Hymenobrychideae ) marginata Beck (Stapf, Bot.
Ergeb. d. Polak. Exp. n. Pers. II, 75; i886).
Hamadan (loc. dass.), in monte Eiwend; VI. 1899 (sine fruct.,
sed cum speciminibus originalibus identica).
Onobrychis subnit'enz Bornm. spec. nov. sectionis Hyme-
nobrydearum. Tota planta praeter pilos longos patentes ad caules
(ascendentes vel erectos elatos) foliorumque rhachidem dispersos
glabra, glauca; stipulis triangulari-lanceolatis, distinctis; foliis
inferioribus 2-, superioribus 4-jugis; foliolis oblongo-lanceolatis,
obtusis vel acutis, utrimque glabris; racemis longe pedunculatis
laxis, elongatis; calycis hirsuti laciniis lanceolato-subulatis, tubo
subaequilongis vel sesquilongioribus ; corolla ochroleuca, con-
colore non striata, vexillo tantum basin versus laminae aurantiaco;
alis obtusis, calyce subaequilongis; vexillo carina vix longiore;
legumine late cristato areolis elongatis rectangulis, pube minuta
obsito, vel glabrescente subnitido, ad marginem spinuloso, ad
discum inermi; foveola centrah ceteris vix majore.
Hamadan, in montibus Karagan; VI. 1899.
Durch die völlige Kahlheit der Eiederblättchen ist diese der
0. Michauxii DC. zunächst verwandte Art gut gekennzeichnet.
Das kurze, graue Indument der leicht verkahlenden Hülsen ähnelt
dem der 0. radiata M. B. Der Diskus ist dornenlos, die Blüten
sind einfarbig, blaßgelb.
Onobrychis (Hymenobrychideae) acaulis Bornm. spec.
nov. secundum specimen unicum perpauperum species valde nota-
bilis: acaulis, radice lignescente crassa, ad collem lanata stipulis
majusculis latis ovato-acutis obsita; foliis bijugis, utrinque ad-
presso-hirsutis, foliolis oblongis obtusis terminali maximo orbicu-
lare, nervo crasso albido marginatis; pedunculis pilis longis
patentibus obsitis, folia superantibus, ascendentibus ; racemis
densis brevibus; calycis sericeo-adpressi laciniis tubo longiori-
bus oblongo-lanceolatis; corollae majusculae (magnitudine fere
Onob rychi dis Pallas ii M. B.) rubellae purpureo-striatae vexillo extus
piloso, carina glabra, alis minutis tubum calycinum subaequanti-
bus; legumine (juvenali) valde lanato. . .
Kurdistania: inter Hamadan et Bagdad ad lines Babyloniae
prope oppidum Chanekin; 3. IV. 1894.
Alhagi Camelorum Fisch. — Boiss. fl. Or. II, 559.
Sultanabad, in sterilibus copiose; 8. VII. 1890 (f. spinis elon-
gatis = A. Persarum Boiss. et Buhse).
Cicer Anatolicum Alef. — Boiss. fl. Or. II, 562.
Sultanabad, prope Dauletabad; 1895. — Nehawend, in mon-
tanis; 15. VIII. 1895. — In monte Baswend; VIII. 1819. — Prope
24S
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Sa weh; 1895. — Hamadan, prope Eiwend; 15. V. 1895. — Die
Mehrzahl der Exemplare gehört der var. ß glutinosum (Alef. pr.
sp.) Boiss. dieser polymorphen und besonders in der Größe des
Kelches sehr variablen Art an. Die persischen Exemplare
zeichnen sich den anatolischen Formen gegenüber durch kleinere
Kelche aus.
Cicer oxyoäon Boiss. et Hoh. — Boiss. fl. Or. II, 563.
Sultanabad, in valle Mowdere; 10. Y. 1892. — Ibidem in
fauce Girdu; 1. VI. 1889. — In monte Raswend; VIII. 1899. —
Luristania, in monte Schuturunkuh ; 1899. — Inter Sultanabad
et Ivom in districtu Chaladschistan ; Y. 1899.
Anmerkung 1: Cicer Sintenisii Hausskn. (in Sintenis exsicc.
no. 2212) von „Bacharsuk“ am Euphrat (ohne Früchte gesammelt)
stellt offenbar nur ein jugendliches C. arietinum L. dar; ebendazu
dürfte B. Edessanum Stapf (in Sintenis exsicc. no. 747) von
Urfa in Mesopotamien gehören.
Anmerkung 2: Cicer floribundum Fenzl, durch brakteen-
tragende Trauben ausgezeichnet, besitzt nach Exemplaren von
Tarbas in Sicilien, befindlich im Herbar Haussknecht, in den
oberen Stengelteilen paarig gefiederte Blätter mit einfacher
AYickelranke. Dies steht im AYiderspruch zur Angabe Boissiers
(1. c, p. 561), welcher allerdings Originalexemplare der Kotschy-
schen Pflanze bei Abfassung der Flora nicht vergleichen konnte.
C. floribundum Fenzl würde somit nicht zur Sektion Arietaria ,
sondern Vicioides gehören.
Vicia Hyrcanica F. et M. — Boiss. fl. Or. II, 571.
Sultanabad, in monte Raswend, ad pagum Abbasabad; 15.
VI. 1889. — Inter Sultanabad et Ispahan in montibus prope
Gulpaigan; VI. 1899. — Hamadan, in monte Eiwend; V. 1897.
Diese Art scheint in der Länge der Kelchzipfel zu variieren,
die westpersischen Exemplare, mit sehr stattlichen Blüten, dürften
der sehr verkürzten Kelchzähne halber als var. brachyödonta m.
abzutrennen sein. Ein Exemplar der im Herbar Haussknecht
noch unbestimmt angetroffenen Art vom Raswend trägt die
handschriftliche Bemerkung Frey ns „wahrscheinlich neu“. Die
später von Strauß gesammelten Exemplare stimmen mit der
von mir in Nord -Persien i. J. 1902 angetroffenen Pflanze und
mit Exemplaren aus Transkaspien, gesammelt von Sintenis
(no. 1806), sonst gut überein.
Vicia Michauxii Spreng. — Boiss. fl. Or. II, 577.
Sultanabad, in siccis; 1890 (f. minor = V. Persepolitana
Boiss.)
Vicia subvillosa (Led.) Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 581.
Montes prope Gtilpaigan; VI. 1899. — Montes Tefresch
inter Hamadan et Kum; VIII. 1898. — Luristania, in monte
Schuturunkuh; 2. V. 1892. — In monte Raswend; 25. V. 1890.
— Inter Hamadan et Tebris in monte Takhti Soleiman;
XI. 1898.
Die Exemplare von den beiden letztgenannten Standorten
zeichnen sich durch etwas größere Blüten, längere Traubenstiele
E o r n m ü 1 1 e r , Plantae Straussianae.
249
und blässere Blütenfarbe aus und entsprechen der Beschreibung
der nur dürftig bekannten, von Boissier in der Flora orientalis
(II, 581) als eigene Art beschriebenen V. Iranica Bo iss. , welche
nach dem vorliegenden reichen Material der mit Ledebours
Abbildung (tab. 483!) gut übereinstimmenden Vicia ( Orobus ) sub-
villosa Ledeb. sicherlich nicht spezifisch verschieden ist. Die
hervorgehobenen Merkmale erweisen sich nicht als stichhaltig,
namentlich die Länge der Traubenstiele ist sehr variabel. Die
Blütenfarbe ist meist prächtig violettrot. — V. subvillosa (Led.)
besitzt durchaus die Tracht einer Orobus- Art und nimmt in der
Sektion Cracca eine sehr isolierte Stellung ein.
Anmerkung 1: Nach einer Notiz Haussknechts und den
vorliegenden Belegexemplaren (!) ist die von Sintinis, 26. V.
1888 bei Diarbekir in Mesopotamien gesammelte, von Stapf
als V. Sintenisii Stapf (Sint. exicc. no. 718) bezeichnete Wicke
identisch mit V. Assyriaca Boiss. ; man vergleiche damit die
kurdischen Exemplare, die Barre de Lancy ausgab (!) und
Bossier zitiert.
Anmerkung 2: „ Vicia gregariau Hausskn. in Bornm.
exsicc. vom Argaeus ist als V. variegata Willd. zu berichtigen.
Anmerkung 3: Vicia Sieheana Hausskn. in Siehe exsicc. a.
1898 no. 29 aus Kappadokien ist nur eine Form sonniger Stand-
orte der V. Caesarea Boiss. et Bai. Die gleiche Pflanze, nur mit
etwas weniger intensiv gefärbten Blüten, sammelte ich ebenfalls
in Kappadokien, und zwar am klassischen Standort der V. Cae-
sarea Boiss. et Bai. bei Caesarea (!) i. J. 18S9.
Vicia Kotschyana Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 584.
Sultanabad, in monte Raswend ad pagum Asna; 18. VI.
1892. — In eodem monte ad pagum Armenorum Abbasabad;
15. VI. 1889.
Vicia villosa Rth. — Boiss. fl. Or. II, 591.
Sultanabad, in monte Raswend, ad pagum Abbasabad;
15. VI. 1889.
Ervum Orientale Boiss. (= E. cyaneum Boiss. et Ky.) —
Boiss. fl. Or. II, 598 et 599.
Sultanabad, in collibus; 22. V. 1892. — Ibidem in montibus
ad meridiem oppidi sitis; 22. IV. 1892. — Ibidem, in aridis inter
rivulum Kere-rud et oppidum; 19. V. 1889. — Die Exemplare
halten die Mitte zwischen E. Orientale Boiss. und der ganz un-
wesentlich von E. Orientale Boiss. verschiedenen, als eigene Art
E. cyaneum Boiss. et Bai. beschriebenen Form.
Lathyrus Aphaca L. var. polyanthus Boiss. et Bai. (pro sp.).
— Boiss. fl. Or. II, 602 (pr. sp.).
Sultanabad, in monte Raswend; VII. 1897 et VIII. 1899;
nihil nisi f. geminiflora (L. floribundus Velen.) esse videtur; pl.
genuina etiam prope Sultanabad; 1890.
Lathyrus Cicera L. — Boiss. fl. Or. II, 605.
Sultanabad, in incultis ; 23. IV. 1889. — Ad fines Baby-
loniae prope Chanekin (inter Kerrind et Bagdad); 3. IV. 1894.
250
Bornmüller, Plantae Straussianae.
— Beide Exemplare ohne Frucht, daher die Bestimmung, ob
etwa zur folg, gehörig, zweifelhaft.
Lathyrus sativus L. ß stenophyllus Boiss. — Boiss. fl. Or.
II, 605.
Sultanabad, in monte Baswend; VII. 1897 et VIII. 1899.
Lathyrus nervosus Boiss. — Boiss. fl. 0. II, 609.
Montes prope Chomein; 1895. — In monte Schuturunkuh;
VIII. 1898. — Ibidem prope Kale-Bustam; 21. VI. 1889. —
Hamadan, in monte Eiwend; 16. VI. 1895.
Lathyrus erectus Lag. — Boiss. fl. Or. II, 612.
Sultanabad, in siccis; 1890.
Lathyrus trijugus Bornm. spec. nov.
Sectio Orobastrum , monocarpicae, folia plurijuga (Boiss. fl.
Or. II, 601). Annuus, subglaber (parce hirtulus), caulibus erectis
(speciminis unici 15 cm alti) angulatis; stipulis semisagittatis
subulatis; petiolis inferioribus in aristam brevem, superioribus
in cirrlium simplicem incurvum abeuntibus; foliis omnibus
3-jugis, foliolis linearibus, versus apicem 3 (vel -5)-dentatis;
pedunculo 1-floro, sub apice articuläto, folium (et foliola summa)
eximie superante, apice non aristato; calycis glabri laciniis
triangulari-lanceolatis tubo nervoso brevioribus; cor oll a violacea,
calyce sesquilongore; legumine compresso lineari.
Sultanabad, in monte Baswend, ad pagum Abassabad in
saxosis; 15. VI. 1889.
Differt a L. vineali Boiss. et Noe praesertim pedunculis
elongatis sub apice articulatis, non aristatis; a L. saxatili Vent,
distat petiolo cirrhifero, floribus majoribus, pedunculis folium
superantibus; tertia sectionis species, L. bijugus Boiss. et Noe,
est planta diversissima foliis imparipinnatis donata non con-
fundenda.
Lathyrus pratensis L. — Boiss. fl. Or. II, 615.
Luristania, in monte Schuturunkuh; VIII. 1899.
Anmerkung 1: Eine von Balansa im Gebirge bei Mersina
in Sicilien gesammelte und als 0. sessilifolius Sibth. et Sm. aus-
gegebene Pflanze besitzt äußerst verlängerte und blütenreiche
Trauben und ist zum mindesten als neue Unterart zu bezeichnen:
0. elong atus Bornm. subsp. nov., differt a specie typica pedun-
culis majoribus. racemis valde elongatis (cum pedunculo 30 cm
absque eo 12 — 18 cm longis), multi- (12 — 28!) floris laxis; caly-
cibus sub anthesi minoribus et angustioribus quam in typo;
floribus purpureis; praeterea foliolis angustissimis et longissimis
(usque 11 cm longis), stipulis subulatis diversus. Dieselbe Pflanze
liegt im Herbar H aus skn echt auch von der „Gyzel. dereh“
Siciliens vor.
Schmalblättrige Formen (var. stenophyllus Bornm.) sammelte
Gaillardot am Libanon, Kotschy am Dschebel Nür und Sin-
tenis am Uludagh in der Troas (no. 293), sind aber sonst von
L. sessilifolius S. et S. nicht abweichend. Noch ist zu L. sessi-
lifolius S. et S. zu bemerken, daß sowohl Exemplare aus Griechen-
land als der Türkei (ich sammelte auch solche im Wald von
B o r n m ü 1 ] e r , Plantae Straussianae.
251
Belgrad bei Constantinopel) an Stengel und Blättern kurzbehaart
Vorkommen, während Bois sie r (1. c.) und Haläcsy (Consp. fl.
Graecae) die Pflanze als nglaberu bezeichnen. Es kommt somit
für jene ohnehin sehr schwache Unterart von 0. sessilifolius
S. et S., welche Freyn in Bull, de l'Herb. Boiss. 1897 p. 608
als 0. Tempskyanus Freyn et Sint. beschreibt, auch dieses Merkmal
in Wegfall. Übrigens besitzt das unter diesem Namen ins Herb.
Haussknecht gelangte Exemplar 6 (nicht 3-) bliitige Trauben
und ist von der typischen Pflanze kaum zu unterscheiden. Die
Blütenfarbe beider ist, wie auch Haläcsy verzeichnet, schön blau.
Anmerkung 2: ,, Vicia aurantia Stev.“ in Sintenis
exsicc. Nr. 5742 (a. 1894) gehört wenigstens nach Exemplaren
meines sowie Haussknechts Herbars zu Orobus aureus Stev.
Cercis Siliquastrum L. — Boiss. fl. Or. II, 633.
Burudsckird, in montanis; VIII. 1897. — Hamadan, in de-
clivitatibus meridionalibus montis Eiwend ; 1897. — Die west-
persische Pflanze zeichnet sich durch kürzere Hülsen aus.
Haussknecht glaubte in ihr die afghanische Art Cercis GriffUhii
Boiss. (1. c. 633) zu erkennen, unter welchem Namen die Straus s-
schen Exsiccaten auch verteilt wurden. Die gereiften Hülsen
sind durchschnittlich 6 cm lang und 1,5 — 1,8 cm breit einschließ-
lich des (ca. 2,5 mm) Flügelrandes. Exemplare aus dem Libanon
zeigen bei gleicher Breite eine doppelte Länge der Frucht
(13 cm), solche aus Kleinasien (Bornm. Nr. 2656) nur 10 cm;
indessen besitzen Exemplare aus Sicilien und aus der Krim eben-
falls sehr breite Hülsen mit noch breiterem Saum als die per-
sische Pflanze (Länge 10 cm, Breite 2,1 cm inkl. des 3 mm
breiten Saumes), so daß sich auf diese wechselnden Unterschiede
hin kaum eine Art, ja nicht einmal eine Varietät begründen
läßt.
Rosaceae — Trib. I. Amygdaleac.
Persica vulgaris Milk — Boiss. fl. Or. II, 640.
Sultanabad, in hortis; 21. IV. 1889.
Amygdalus communis L. — Boiss. fl. Or. II, 641.
Sultanabad, in hortis; V. 1890.
Amygdalus Webbii Spach. — Boiss. fl. Or. II, 642.
Var. r eticul ata Bornm. (var. nov.), foliis subtus eximie nervis
albidis reticiflatim percursis.
Luristania, in inonte Schuturunkuh, prope Kaie Rustam;
19. et 30. VI. 1889. — Sultanabad, in montibus; 1890. Pers.
Batam-i-Kuh.
Var. pubescens Bornm. (var. nov.); foliis pubescentibus,
adultis glabratis reticulatim nervosis.
Sultanabad, in montibus; 1890 (c. fruct.).
Die eigentümliche Nervatur dieser bisher nur aus dem west-
lichen Anatolien bekannten typischen Pflanze ist sehr auffällig:
vielleicht liegt eine eigene Art vor, doch sind Blüten der als
var. reticulata und var. pubescens bezeichneten Pflanze noch
nicht bekannt.
252 Bornmüller, Plantae Straussianae.
Amygdalus elaeagrifolia Spacli ß. Kotschyi Boiss. — Boiss. fl.
Or. II, 643.
Sultanabad, montes Tschehar-Khatun (ditionis montis Ras-
wend); 28. VII. 1892: (f. lanceolata , foliis angustis lanceolatis). —
Zur gleichen Form gehört die von mir (26. VI. 1893) im Sakri
Sakran des assyrischen Kurdistan angetroffene und als A. lycioides
Spach var. vestita Hausskn. et Bornm. ausgegebene Pflanze (Bornm.
exsicc. Nr. 1042), welche dort in Gesellschaft typischer A. lycioides
Spach (Bornm. exsicc. Nr. 1043, 1044) auftritt.
Berichtigung 1: „A. elaeagrifolia Spach“, Stapf in Sint.
exsicc. Nr. 124 von Biredjik am Euphrat gehört zu A. Orient alis
Ait.
Berichtigung 2: A. variabilis Bornm. f. latifolia (Bornm.
exsicc. Nr. 1039 1 vom Kuh-Sefin in Kurdistan ist wohl richtiger
als var. latifolia in den Formenkreis der A. Orientalis Ait zu
ziehen (diffei't a typo foliis majoribus latioribus in petiolum
abrupte attenuatis).
Amygdalus horrida Spach. — Boiss. fl. Or. II, 644.
Sultanabad, in montibus : 1889 (flor.) et 1890 (deflor. et fruct.).
In monte Raswend; 8. V. 1892 (flor. et fol. juven.). — Inter
Hamadan et Kum, in montibus Tefresch; VIII. 1898 (flor. et fol.).
Kermandschah. rupes prope Bisitun (flor. sine fol.). — Variat
saepius laciniis calycinis vix ciliatis! — Haussknecht bestimmte
einige der Exemplare als A. eburnea Spach ß. leiocalyx Boiss.
(= A. furcata Spach), die Blattgestalt (sehr schmal, lanzettlich,
gekerbt) deutet aber bestimmt auf A. horrida Spach hin, während
A. furcata Spach, nach Abbildung in Jaubert und Spach (Illustr.
tab. 228), ziemlich breite Blätter besitzt. Wahrscheinlich ist, daß
A. eburnea Spach nebst A. furcata Spach überhaupt nicht als
Arten aufrecht zu erhalten sind.
Bemerkung. Die in den Hochgebirgen der Provinz Ker-
man des südöstlichen Persien häufige, meist baumartige (3 bis
5 m hohe) Mandel, die ich als A. Kermanensis Bornm. sp.
nov. ausgab, gehört in die nächste Verwandtschaft der neuer-
dings von Litwinon und Sintenis in prächtigen Blüten- und
Frucht exemplaren ausgegebenen A. spinosissima Bunge; sie ist
hauptsächlich durch die andere Blattgestalt (foliis non spathu-
latis!) von letzterer verschieden. Sie tritt in den von mir be-
suchten Gebirgen sowohl mit kahlen Blättern, so am Kuhi-Häsar
und Kuhi-Nasr (Bornm. Nr. 3489 et 3488), als mit behaarten
Blättern (var. velutina Bornm.), so am Kuhi-Häsar und Kuhi-
Dschupar (exsicc. Nr. 3483 et 3484) auf. Die Exemplare tragen
ausgereifte Früchte.
Cerasus microcarpn (C. A. M.) var. tortuosa Boiss. et Hsskn.
(pr. sp.) — Boiss. fl. Or. II, 647. — Pers. : siah-tschub, bälälud,belaluk.
a. pedunculis glabris.
Sultanabad, in cacumine montis Mowdere; 20. IV. 1889. —
Ibidem, in fauce Girdu; 21. IV. 1889. — In monte Raswend;
1890.
ß. pedunculis hirsutis (hispidulo-pubescentibus).
B ornmülller, Plantae Straussianae.
253
In monte Raswend ; V. 1890. - — Ibidem: 4. VI. 1892.
Ibidem ad pagum Asna; 17. V. 1892 et VIII. 1899. — Ibidem;
4. VI. 1892 (var. pumilio Hausskn. herb. pr. sp. fructibus sub-
sessilibus typo duplo minoribus). Die sämtlichen Exemplare
zeichnen sich nur durch völlig niedergestreckten Wuchs aus;
die Frucht- bezw. Blütenstiele sind häufig sehr kurz und bald
mehr, bald minder behaart, bald völlig kahl. Daß C. tortuosa
Boiss. et Hausskn. nur eine behaartblättrige Form der C. micro-
carpa (C. A. M.) Boiss., die mitunter mit verkürzten und behaarten
Fruchtstielen auftritt, darstellt, möchte ich mit Bestimmtheit an-
nehmen. So sind selbst die von Boissier als C. tortuosa' Boiss.
et Hausskn. bezeichneten Hausskn echt sehen Exemplare vom
Sindschar und Dschebel Tak-Tak bei Orfa richtiger zu C. micro-
carpa (C. A. M.) zu ziehen, auch die von mir in Kurdistan ge-
sammelten und in „iter-Persico-turcicum 1892 — 93“ ausgegebenen
Exemplare sind deutliche Ubergangsformen: vergl. hierzu meine
Bemerkungen in Österr. Botan. Zeitschr. 1899 Nr. 1. Des sehr
niederen AVuchses halber müßte man die westpersische Pflanze
als C. diffusa Boiss. et Hausskn. bezeichnen, eine „Art“, die nur
nach sehr dürftigen Exemplaren beschrieben worden und offen-
bar, wie C. tortusa Boiss. et Hausskn., mit C. microcarpa (C. A. M.)
zu vereinen ist. Der sehr wechselnden Behaarung der Blätter
und Blütenstiele ist, wie erwähnt, am allerwenigsten spezifischer
AVert beizumessen.
Bemerkung: Die neuerdings von Sintenis in Transkaspien
gesammelte und als „C. prostrata Boiss. et Hausskn.“ (sic!) aus-
gegebene Pflanze (determ. J. Ereyn) ist ebenfalls C. microcarpa
C. A. M. var. tortuosa Boiss. et Hausskn. (pr. sp.); offenbar liegt
hier nur ein Schreibfehler Frey ns zu Grunde (Sint. exsicc.
Nr. 192, 542, 656, 2096).
Cerasus brachypetala Boiss. Diagn. — C. incisa Boiss. fl. Or.
II, 648; non Loisl. (pl. Japoniae). — C. Boissieri Hausskn. in
S trau ss exsicc.
Sultanabad, in monte Raswend; 8. V. 1892 (flor.); 4. VI. 1892
(fruct.). — Ibidem, ad pagum Asna; 15. VII. 1892. — Prope
Chunsar.
Cerasus Mahaleb (L.) — Boiss. fl. Or. II, 649.
Luristania: Schuturunkuh, in fauce Dere-tschah prope Kaie
Rustam ; 2. Ab 1890. — Schuturunkuh, ad fluv. Sefidab; 21. VI.
1889. — Pers. „Malhab“; „die Früchte finden bei den Persern
und Luren Verwendung gegen eine Kinderkrankheit“ (Strauß.).
Prunus divaricata Led. — Boiss. fl. Or. II, 651.
Nehawend, in monte Kuh Gerru; 1898.
Armeniaca vulgaris Lam. — Boiss. fl. Or. IT, 652.
Sultanabad, in hortis.
Trib. II. Pomaceae.
Sorbus Aria Crantz subsp. S. Pcrsica Hedl. Monogr. p. 70.
Luristania: in valle fluvii Sefidab inter Schuturunkuh et
Kuli-e-Sass; 4. ArI. 1889.
254
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Crataegus melanocarpa M. B. — Boiss. fl. Or. II, 661.
Luristania, ad lacura Keher-e-Goell inter Schuturunkuh et
Kuh-e-Sass; 23. VI. 1889 (fr.). — Sultanabad, in fauce Girdu;
21. IV. 1889 et 27. Y. 1890 (flor.); 1. VIII. 1889 (fruct.). — 3 bis
4 m hoher Strauch; pers. „Gurtsch“.
Crataegus Azarolus L. — Boiss. fl. Or. II, 662.
Sultanabad, in fauce Girdu; VI. 1890.
Craetaegus monogyna (Willd.) var. — Boiss. fl. Or. II, 664.
Sultanabad, in montanis; V. 1890. — Ibidem, in valle Mowdere;
25. V. 1889. — Burudschird; VIII. 1899. — Haussknecht be-
stimmte diese westpers. Pflanze als C. lieteropliylla (Flügge).
Cotoneaster nummularia F. et M. — Boiss. fl. Or. II, 666.
Luristania, in monte Schuturunkuh; 2. VII, 1890.
Var. ovalifolia Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 667.
Luristania, in monte Schuturunkuh, prope Kaie Rustam; 2.
VII. 1897 (in consortio typi!) — Inter Sultanabad et Kum, in
monte Latetar; 20. VIII. 1895 et 1897.
Trib. III. Roseae.
Hulthemia bcrberifolia (Pall.) Dum. — Boiss. fl. Or. II, 668.
Sultanabad, in desertis; 26. IV. 1889. — Ibidem; 1890. -
Pers.: AYarek, AVaräk; wird im großen gesammelt und (ebenso
bei Kaswin und Teheran !) als Brennmaterial verwendet.
Rosa lutea Mill. — R. bicolor Jacq. — Boiss. fl. Or. II, 671.
Sultanabad, in hortis; V. 1890.
Rosa sulphurea Ait. — R. Rapini Boiss. et Bai. - — R. Bungeana
Boiss. et Buhse. — Boiss. fl. Or. II, 672; suppl. 206.
Sultanabad, in declivitatibus montium; pl. spontanen; 1890.
Rosa Elymaitica Boiss. et Hausskn. — Boiss. fl. Or. II, 675.
Sultanabad: in collibus rupestribus; 1. VI. 1889. — Ibidem,
in fauce Girdu; 20. IX. 1895. — In eodem loco „var. filicaulis
Hausskn. herb.“ foliis duplo minoribus notabilis. — In monte
Raswend; 28. AHI. 1892. — Luristania, in monte Schuturunkuh,
in fauce Dere-tschah prope Kaie Rustam: AHII. 1890. — Prope
Chomein; AHI. 1896. — Inter Sultanabad et Kum in monte
Latetar; ATI. 1895. — Hamadan, in monte Eiwend, in latere
meridionali; 15. VI. 1896.
Rosa Beggeriana Schrenk. var. anserinifolia Boiss. pr. sp.
Boiss. fl. Or. 677 et suppl. 209.
Sultanabad, in fauce Girdu: 3. AHI. 1892. — Inter Hamadan
et Kum, in montibus Tefresch; AHII. 1898 (ramis insectu quodam
deformatis galliferis). '
Rosa glutinosa S. S. — Boiss. fl. Or. II, 679.
Sultanabad, in monte Mowdere; V. 1890. — In monte Ras-
wend; 1899.
Rosa Orientalis Dupont. — Boiss. fl. Or. II, 680.
Sultanabad, in districtu montano Silachor; 20. ATIII. 1896.
— In monte Raswend, prope pagum Abbasabad: 15. AH. 1889
B o r ii m ü 1 1 e r, Plantae Straussianae.
255
et 15. VII. 1892. — In territorio Dschapelakh (= Djoubulagh);
IX. 1898. — Luristania, in monte Schuturunkuh ; VI. 1890. —
Ibidem in fauce Dere-tschab prope Kaie Rustam; 21. VI. 1889.
— Kurdistania, Nehawend, in monte Kuli Germ; 1889. — Tschal,
Kuh Nogreli Kerner (12 Farsak nordwestl. von Sultanabad; 25. V.
1892. — Hamadan, in collibus ad meridiem montis Eiwend sitis ;
16. VI. 1895.
Rosa canina L. var. — Boiss. fl. Or. III, 685.
Nehawend, in monte Kuh Gerru; IX. 1899.
Rosa coriifolia Fr. — Boiss. fl. Or. suppl. 215.
Sultanabad, in montanis ; 1890. — Luristania, in monte
Schuturunkuh ; 1899. — Ibidem, ad lacum Goell-e-Keherr inter
Schuturunkuh et Kuh-e-Sass; 23. VI. 1889.
Spiraea crenata L. — Boiss. fl. Or. II, 689.
Inter Hamadan et Kum in montibus Tefresch; VIII. 1898.
Rubus caesius L. — Boiss. fl. Or. II, 692.
Sultanabad, in montanis; 1890. — Prope Burudschird; VII.
1897. — Ibidem, in monte Kuh-Gerru; VIII. 1899. — Luristania,
in monte Schuturunkuh, prope Kaie Rustam; 19. VI. 1889. -
Pers. „tut-dere“ (= Talmaulbeere).
Rubus ulmifolius Schott var. Anatolicus Focke. — R. discolor
Boiss. fl. Or. IV. 695; non Wh. et Nees.
Kurdistania, prope Burudschird; VIII. 1899. — Ibidem, in
monte Kuh Gerru ; VIII. 1899.
Potentilla bifurca L. — Boiss. fl. Or. II, 707.
Hamadan, in montibus Karagan; VII. 1899.
Potentilla Persica et Hausskn. — Boiss. fl. Or. II, 710.
Sultanabad, in valle Mowdere; 24. VIII. 1889. — Luristania,
in monte Schuturunkuh, prope Kaie Rustam; 21. VI. 1889. —
Inter Sultanabad et Ivermandschahan in montibus prope Neha-
wend; 15. VII. 1895.
Var. (nov.) subternata Bornm.; foliis radicalibus omnibus
fere unijugis sive trifoliolatis.
In monte Kuh Gerru ditionis oppidi Nehawend in consortio
f. typicae; VII. 1898. — Die meisten Exemplare weichen von
Hausskn echts Originalpflauze durch kürzeres dichteres Indu-
ment ab. Der für P. Persica Boiss. et Hausskn. so charakteristische
Blütenstand ist bei den von Strauss gesammelten Pflanzen und
ebenso bei var. subternata durchaus der gleiche.
Potentilla hirta L. a. pedata Koch. — Boiss. fl. Or. II, 713.
Sultanabad, in collibus territorii Dschapelakh (=Djouboulakli);
IX. 1898. — In monte Raswend; VII. 1887. — Burudschird, in
montanis; 28. VII. 1897. — Luristania, in monte Schuturunkuh ;
1899.
Potentilla reptans L. — Boiss. fl. Or. II, 723.
Sultanabad, in monte Raswend; 8. VII. 1895 et VII. 1897.
— Prope Chomein; VIII. et VII. 1896. — Prope Burudschird;
VII. 1895. — Hamadan, in monte Eiwend ; 15. V. 1895.
256
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Potentilla mallota Boiss. — Boiss. fl. Or. suppl. 234.
In montibus Kurdistaniae in alpibus Takhti-Soleiman (inter
Hamadan et Tebris); VI. 1898.
Agrimonia Eupatoria L. — Boiss. fl. Or. II, 727.
Sultanabad, in monte Raswend; All. 1897 et VIII. 1899.
— In montibus prope Burudscliird ; 28. A II. 1895 et ATIII. 1897.
- Kengower, in montibus Kurdistaniae; 15. A II. 1896.
Bemerkung: In Ascherson und Gräbner Synopsis AT,
425 wird das Vorkommen von Agrimonia repens L. im südöst-
lichen Europa (Balkanhalbinsel) als fraglich hingestellt. Eine
von Pichler im Juni 1874 in Rumelien („Makriköi nächst
Constantinopel“) gesammelte, aber ohne Namen ausgegebene
Agrimonia gehört zweifelsohne der in Nordanatohen sehr ver-
breiteten A. repens L. an.
Poterium Gaillardoti Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 733.
Sultanabad, in fauce Girdu; 3. VII. 1892. — Hamadan, in
monte Eiwend; VIII. 1899. — Das Exemplar vom letztgenannten
Standort zeigt eine sehr ansehnliche, bis 17 mm breite ATer-
bänderung (Easciation des Stengels).
Lythrarieae.
Lythrum Salicaria L. y tomentosum DC. — Boiss. fl. Or. II,
738. —
Sultanabad; 1890. — In monte Tschal-Khatun (südlich vom
Raswend); 10. VIII. 1898. — In monte Raswend; A ll. 1897. —
Chomein; VII. 1896.
Lythrum silenoides Boiss. et Noe. — Boiss. fl. Or. II, 739.
In m. Tschal-Khatun (südlich vom Raswend) ; 10^111.1898.
Diese Art ist neu für die Flora Persiens. Sie ist verbreitet
(doch immerhin selten) in den Ebenen Mesopotamiens, wo Noe,
Haussknecht und später auch ich sie mehrfach sammelte;
sonst ist sie noch aus Afghanistan bekannt.
Onagr ariea e.
Epilobium hirsutum L. ß. tomentosum (Vent.) Boiss. — Boiss.
fl. Or. H, 746.
Sultanabad, in humidis ; Y. 1890 (var. villoso - tomentosa
f. parviflora , teste Hausskn.); in monte Raswend; 20. ATI. 1892
(eadem forma). — Montes prope Chunsar (12. VHI. 1892) et
Tschal-Khatun; 28. ATI. 1892 (var. v illos a f. adenocarpa Hausskn.).
— Hierher gehört auch die als E. Nassirelmulci Stapf (Polak.
Exp. II, 57) beschrieben^ Form des E. hirsutum L. (teste cl. Hausskn.);
zweifelsohne keine eigene Art!
Epilobium frigidum Hausskn, Ost. bot. Zeitschr. XXIX, 51
(1879); Monogr. Epilob. p. 203 (1884).
Burudschird, in montanis ; VII. 1897.
Diese Art, die Boissier (fl. Or. II, 750) für E. organifolium
Lam. hielt, ist über Cataonien (Berygt-dagh), Armenien (Bingöll-
dagh) und das westliche Persien verbreitet. Haussknecht
Bor nmü 11er, Plantae Straussiai^ae.
sammelte sie am Schahu (Kurdistan) und am Eiwend bei Hamadan,
Kotscliy traf sie am Kuh-Daena im Bachtiarengebiet an.
Cucurbitaceae.
Bryonia dioica Jacq. ß. subsessilis Boiss. — Boiss. fl. Or.
II, 760.
Inter Sultanabad et Kasclian, in monte Mian-Kuh prope
Indschidan (7 Fars. s.ö. von Sultanabad); 5. VII. 1889. — Inter
Sultanabad et Kum, in monte Latetar (10. VI. 1895) et Clialad-
scliistan (V. 1899). — Pers. : Runas-Kuhi.
Datisceae.
Datisca cannabina L. — - Boiss. fl. Or. II, 763.
Hamadan, in montibus Karagan; VI. 1899.
F i c o i d e a e.
Aizoon Hispanicum L. — Boiss. fl. Or. II, 765.
Mesopotamia: inter Anall et De'ir (ad. Üuv. Euphrat); 6. V. 1894.
C r a s s ul a c e ae.
Umbilicus Semper vivum (M. B.) DC. (teste Hausskn.) — Boiss.
fl. Or. II, 771.
Sultanabad, in faucibus Girdu; 1. VI. 1889.
Bemerkung 1: Die von Sintenis als U. Libanoticus var.
glaber (teste Stapf“) ausgegebenen Exsiccaten Nr. 2268 (Egin; 18.
VI. 1890) und Nr. 1001 (Mardin; 13. VI. 1888) stellen nach
Hausskn echt eine unbeschriebene Art dar und sind im Herbar
mit dem Namen U. violaceus Hausskn. belegt worden.
Bemerkung 2: Im Herbar Gaillardot (jetzt Hauss-
knecht) liegt eine als U. Libanoticus var. glabrescens Boiss. be-
zeichnete Pflanze, die eine kümmerliche Form von JJ. chloranthus
Heldr. darstellt. Sie wurde bereits 23. VI. 1854 von Reygasse
im Libanon „sur les hauteurs qui dominent Eden“ gesammelt.
Aus der Flora Syriens und Palästinas ist diese Art noch nicht
angegeben.
Umbilicus Persicus Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 772.
Sultanabad, in fauce Girdu; 2. VI. 1889. — Ibidem, prope
Mowdere; 8. VI. 1890 et 16. IV. 1892. — In districtu Silachor;
IX. 1896. — In monte Raswend; VIII. 1899. — In montibus
prope Burudscliird et Nehawend; 1895 et 1897.
Umbilicus Lievenii Ledeb. — Boiss. fl. Or. II, 775.
Sultanabad, in montanis; 1890. — In montibus Indschidan
(6 Fars. o.s.ö. von Sultanabad); V. 1894. — In monte Raswend;
4. VI. 1892; 1896; VII. 1897. — Prope Tschal; 8. V. 1892.
Prope Chomein; VI. 1896. — Nehawend, in monte Kuh Gerru;
1898. — Hamadan, in monte Eiwend; V. 1897.
Sedum Steudelii Boiss. — Boiss. fl. Or. II. 790.
Prope Serpul (inter Kermandschah et Bagdad); 1. IV. 1894.
258
Bor nmü 11er, Plantae Straussianae.
Bemerkung: Die von mir in der Österr. bot. Zeitschr. 1899
Nr. 1 als Sedum rodanthum Bornm. sp. n. beschriebene klein-
asiatische Art aus der Verwandtschaft des S. Listoniae Vis
(rhizomate tuberculifero) ist eines älteren Homonyms halber
(S. rodanthum Asa Gray) von Hau ssknecht als 8. Bornmülleri
Hausskn. herb, neu benannt worden.
ZT mb elli f er a e.
Eryngium thyrsoideum Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 822.
Luristania : Prope Kaie Rustam montis Schuturunkuh •
19. VI. 1889.
Eryngium Noeanum Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 822.
Sultanabad, in fauce Girdu; 1. VIII. 1889. — Ibidem prope
Kale-nou; 15. VII. 1889. — Ibidem, sine indicatione speciali;
1890. — Inter Sultanabad et Kum in monte Latetar ; 15. VII. 1892
et VII. 1,897.
Hierher gehört auch Sint. exsicc. Nr. 2859 sub E. Nigro-
montano (Egin; 5. VIII. 1890).
Eryngium Billardieri Lar. y. Nigromontanum Boiss. et Buhse
pro spec. — Boiss. fl. Or. II, 825.
Sultanabad, in monte Latetar; VII. 1897. — Burudschird, in
monte Kuh Girru; 1898.
BupJeurum rotundifolium L. — Boiss. fl. Or. II, 837.
Inter Sultanabad et Ispahan, prope Chomein; VII. 1896.
Bupleurum Kurdicum Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 844.
Sultanabad, in montosis; 1899. — Luristania, in monte
Schuturunkuh; VII. 1898. — Hamadan, in monte Eiwend;
15. V. 1895.
Bupleurum linearifolium DC. — B. cuspidatum Bge. — Boiss.
fl. Or. II, 849. — Nehawend, in monte Kuh Gerru; VIII. 1898.
Reutera aurea DC. — Boiss. fl. Or. II, 863.
Sultanabad, in fauce Girdu; VII. 1897. — Hamadan, in
declivitatibus meridionalibus montis Eiwend; VII. 1897.
Reutera pastinacifolia Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 864.
Luristania: in monte Schuturunkuh (westliche Ausläufer des
Gebirges nahe dem Kuh Peris“); 22. VI. 1889. — Es liegen nur
Blätter und Stengel mit noch unentwickelten Blüten dieser seltenen,
mit Haussknechts Exemplaren gut übereinstimmenden, leicht
kenntlichen Art vor; in späteren Jahren von Strauss nicht
wieder gesammelt.
Pimpinella affinis Led. ß. multiflora Boiss. — Boiss. fl. Or.
II, 868.
Prope Chunsar; 12. VIII. 1892. — Burudschird, in saxosis;
28. VII. 1899.
Pimpinella Kotschyana Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 870. —
Athamantha hemisphaerica Stapf et Wettst., Polak. Exp. II, 51;
1886 (sec. specim. orig.!).
Prope Sultanabad; 1890. — Ibidem, prope Girdu; 20. IX.
1895. — In monte Raswend; 15. VII. 1892. — Nehawend, in
Bornmiiller, PHntae Straussianae.
259
declivitatibus montium ; 15. VII. 1895. — Prope Chomein ; 1895.
Hamadan, in monte Eiwend; 16. VI. 1895.
Pimpineüd Olivieri Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 870.
Hamadan, in monte Eiwend; 15. V. 1895.
Pimpinella Tragium Vill. — Boiss. fl. Or. II, 870 (ad var.
pseudotragium Boiss. vergens.*) '
8ultanabad, in rupestribus; 1890. — Luristania, prope Kaie
Rustam montis ScAuturunkuh ; 21. VI. 1889. — Hamadan,
in monte Eiwend; J.6. VI. 1895.
Scaligeria nodosa Boiss. — Boiss. fl. Or. H, 878.
Snltanabad, in montosis ; 1897 (adsunt: radix napiformis,
folia setaceo-bipinnatisecta, canles nodosi sine flor. et fruct.). —
In montibus Tefresch (inter Sultanabad et Kum); VI. 1897 (radix,
folia, caulis pedalis ramosus nondum florifer).
Bunium elegans (Fenzl sub Caro). — Boiss. fl. Or. II, 1883.
Sultanabad, in apricis; 1890. — In monte Raswend; 1894.
— Prope Chomein ; 1895. — Hamadan, in monte Eiwend ;
15. V. 1895.
Bunium caroides (Boiss. sub Elvendia) ß. Iranicum Hausskn.
herb, (pro spec.). — Differt a typo: habitu graciliore non tortuoso,
radiis longioribus, jam sub anthesi elongatis, pedicellis nunc
subnullis nunc fructu subaequilongis. An species propria ? attamen
cl. Haussknecht ipse in monte Sawers specimina simiha pedi-
cellis fructiferis longiusculis (non „brevissimis subnullis“) legit,
quae Boissier agnovit et sub Caro Elvendia Boiss. (= Elvendia
caroides Boiss.) citavit.
Sultanabad, in ditione sine loci specialis indicatione. — In
monte Raswend; 18. VI. 1892. — Hamadan, in monte Eiwend
(loco dass. Elvendiae caroidis) ; 10. VI. 1895.
Sium lancifolium M. B. - — Boiss. fl. Or. II, 888.
Sultanabad, in liumidis faucium Girdu; 3. VII. 1892.
Falcaria Bivini Host. ß. Persica Stapf et Wettst. (Erg.
Polak., Exp. II, 48, pr. sp.) Hausskn. herb.
Sultanabad, in apricis; 4. VIII. 1890. — Ibidem, prope
Teramis; 4. VIII. 1889. — Ibidem, prope Girdu; 20. IX. 1895.
— Prope Chomein; 1898 (fol. radicalia). — Luristania, in monte
Schuturunkuh ; 1899 (fol. radicalia); 1899.
Auch Haussknecht und Kotschy sammelten diese Unter-
art in Persien, so am Kuh Gelu, Avroman in Kurdistan
(Hausskn.) und am Kuh Daena im Bachtiarengebiet (Ky.Nr.677);
ferner Sintenis im nördlichen Kleinasien bei Tossia (Nr. 4878).
Bhabdosciadium Aucheri Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 898.
Sultanabad, in districtu Silachor; 20. VI. 1896. — Luristania,
in monte Schuturunkuh; VII. 1899.
*) Pimpinella multijuga Bornm. (Verh. d. zool. bot. Ges. Wien 1898)
aus dem Libanon, nach Exemplaren mit nicht ausgereiften Früchten be-
schrieben, kann ich nunmehr nach Vergleich mit Exemplaren von Sison
exaltatum Boiss. nur als eine Form des letzteren anerkennen.
Beihefte Bot. Ccntralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 2.
18
260
B o r n m ü 1 1 e r , Plantae Straussiauae.
Bhabdosciadium stenophyllum Boiss. et Hausskn. — Boiss.
fl. Ür. II, 898.
Luristania, in monte Schuturunkuli; YII. 1899. — Hamadan,
montes Karagan; YII. 1899. — Die Exemplare vom Schuturun-
kuli haben gut entwickelte Blütenstände und besonders reichlich
Wurzelblätter, die mit Hausskn eclits Originalpflanze vorzüg-
lich übereinstimmen. Diejenigen von den Karaganbergen sind
sehr dürftig, es liegen nur Blätter und Wurzelschopf vor, doch
ist die Zugehörigkeit nicht anzuzweifeln.
Bh ab dos ci ad iu m St rau s s i i Hausskn. herb. spec. no v.
Gflabrum, glaucescens, ramis a basi dichotome et stricte ramosis,
junceis, subaphyllis; foliis radicalibus , caulinis ad vaginas
brevissimas reductis; umbellis omnibus lateralibus, 2 — 3 ad ramos
valde remotis, subsessilibus vel (pedunculo 2 mm longo) brevissime
pedunculatis, parvis, 4 — 5 radiatis; involucri et involucelli phyllis
brevibus, lanceolatis, membranaceis; umbellulae flore centrali
sessili fertili, ceteris pedicellatis masculis; fructu (immaturo)
cylindrico styhs longis.
Sultanabad, in apricis aridis prope Mowdere; 25. YIII. 1889.
Die Art ist durch die eigene Tracht mit sitzenden Döldchen
längs der Zweige (nicht endständigen) gut gekennzeichnet.
Grammosciadium longilobum Boiss. et Hausskn. — Boiss. fl.
Or. II, 900.
Sultanabad, in montosis; 1890. — Ibidem, in valle Mowdere:
20. VI. 1892. — Luristania, in moAte Schuturunkuli; 1890.
Bemerkung: Nach einer Notiz Haussknechts (Herbar)
ist Caropod i um gen. nov. (C. meoides^ Stapf etWettst., Erg. d.
Polak. Exp. II. 49) identisch mit Grammosciadium platycarpum
Boiss. et Hausskn.; Yergleichsstücke liegen nicht vor.*)
Chaerophyllum macropodum Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 905.
Sultanabad: 1890 (flor.). — In monte Raswend; 1898. — In
monte Latetar (inter Sultanabad et Kum); 10. VI. 1895 (fruct.).
— Montes Tefresch; A*I. 1897. — Burudschird, in collibus; 1898.
Chaerophyllum macrospermum AVilld. — Boiss. fl. Or. II. 905.
Luristania, in monte Schuturunkuli; YIII. 1898 (sine fl. et fr.).
Scandix Iberica M. B. — Boiss. fl. Or. II, 915.
Sultanabad, in apricis: 1892. — Prope Chomein. — Projie
Nehawend; 18. A’II. 1895.
Scandix pinnatifida A’ent. — Boiss. fl. Or. II, 916.
Sultanabad. in lapidosis; 1890. — Ibidem, prope Girdu;
27. IY. 1892.
Conium macul atum L. ß. leiocarpum Boiss. — Boiss. fl. Or.II, 922.
Sultanabad, in fauce Girdu; 3. VII. 1892.
Smyrnium cordifolium Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 926.
Sultanabad, in monte Raswend ad pagum Abbasabad ; 15.
A’I. 1889. — Name der Eingeborenen : Bulhär und Kilefs.
*) Die Richtigkeit dieser bisher rui veröffentlichen Angabe wurde mir
aus Wien bestätigt!
Born müll er, Plantae Straussianae.
261
Smyrniopsis Aucheri Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 928.
Luristania, in monte Schuturunkuh prope Kaie Rustarn;
19. VI. 1889. — Einheimischer Name: Riasane.
Hippomarathrum crispum (Pers.) Ivoch. ß. longilobum (DC.)
C. A. M. — Boiss. fl. Or. II, 932.
Sultanabad, in montosis; 1898.
Prangos macrocarpa Boiss,? — Boiss. fl. Or. II, 938.
Sultanabad, ad pagum Girdu; 18. V. 1S90, sine fruct.; an
P. ferulacea (L.) var. foeniculacea Traut v. (A. H. Petrop. VII, 458,
fol. glaberrimis !) ?
Prangos uloptera DC. — Boiss. fl. Or. II, 940.
Sultanabad, inter Girdu et Nesmabad; 2. VI. 1889 et Ah 1890.
Ibidem, prope Kererud; 19. IV. 1889. — Ibidem, in valle Mow-
dere; 20. IV. 1889 et 20. VI. 1892 ; p. p. verg. ad var. brachglobam.
Var. brachyloba Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 941.
Sultanabad, in valle Mowdere ; 2. VI. 1895.
Prangos odontoptera Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 942.
Sultanabad, prope Mowdere; 2. VI. 1895. — In monte Ras-
wend; V. 1896. — Montes prope Burudscliird; VII. 1897. — In
montibus inter Sultanabad et Kum: Latetar (10. VI. 1895),
Tefresch (VI. 1897 et 1898), Chaladschistan (1898). — Gulpaigan,
in desertis; VI. 1899.
Prangos Szovitzii Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 912.
Hamadan, in montibus Karagan: VII. 1899 (specimina fructi-
fera 30 cm alta, fructus alis margine eroso-denticulatis.
Colladonia Persica Hausskn. herb. spec. nov. describenda.
Luristania. in monte Schuturunkuh; 19. VI. 1889. — In
monte Eiwend; V. 1897. — Eandem speciem legi probe Erbil in
deserto Assyriae; 6. V. 1893 (Bornm. iter Persico-turcicum a.
1892—93, Nr. 1269).
Echinophora platyloba DC. — Boiss. fl. Or. II, 947.
Sultanabad, in montibus prope Ivale-Nou; 15. VII. 1889.
Ibidem, in valle Mowdere; 24. VIII. 1889. — Ibidem, prope
pagum Teramis in desertis; 4. VIII. 1890. — Persice: cliosclia
risa; „wird gestoßen der Buttermilch als Gewürz beigemischt u.
Anisosciadium Orientale DC. — Boiss. fl. Or. II, 950.
Inter Kermandschah et Bagdad: prope Serpul; 1. IV. 1894.
Hausslcnechtia Elymaitica Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 960.
Luristania (Elymaea): in monte Schuturunkuh; 22. VI. 1889.
- Diese eigenartige Riesendolde, deren Erflehte noch nicht be-
kannt sind, sammelte Strauss zum erstenmal wieder seit ihrer
Entdeckung, leider aber ebenfalls nur in sehr jugendlichen
Exemplaren. Die nähere Bezeichnung des Standorts lautet: west-
liche Ausläufer des Schuturunkuh nahe dem Kuh Peris.
Ferula oopoda Boiss. fl. Or. II, 984.
Sultanabad, in monte Raswend in faucibus prope pagum
Abbasabad; 15. VIII. 1889.
Ferula Blanchei Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 987.
18*
262
Bornmüller, Plantae Sfci'aussianae.
In desertis Syriae inter Deir [ad Euphratem] et Palmyra;
10. Y. 1894.
Ferula rigidula DC.? — Boiss. fl. Or. II, 988.
Inter Sultanabad et Kum, in districtu Chaladschistan;
V. 1899.
S trau ss traf im Mai nur Blätter dieser Ferula an, die mit
Szovits' sehen Exemplaren übereinstimmen. Besseres Material
ist abzuwarten.
Ferula Karelini Bg. — Boiss. fl. Or. II, 993.
In desertis prope Kum; Y. 1899.
Ferula rubricaulis Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 996.
Luristania, inter montes Schuturunkuh et Kuhe-Sass prope
fluvium Sefidab; 24. VIII. 1889 (fruct. mat.).
Ferulago macrocarpa (Fenzl.)? - — Boiss. fl. Or. II. 1003.
In monte Latetar; 15. V. 1895 (nur Blätter!).
Bemerkung: „ Ferulago setifolia C. Koch“ Ereyn in Si nt.
no. 4182 = F. platycarpa Boiss. et Bai, teste Haussknecht.
Ferulago angulata Schlecht. — Boiss. fl. Or. II, 1005.
Hamadan, in montibus Wafs; VI. 1899.
Ferulago trifida Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 1006.
Sultanabad, in monte Raswend; VII. 1897 et VIII. 1898. —
Supra Burudschird; VII. 1897. — Luristania, in monte Schutu-
runkuh; 21. VI. 1889. — Hamadan, in monte Eiwend; 15. VI.
1895. — Inter Hamadan et Kum, in montibus Wafs, 1899. —
Diese Art ist nach Boissier nur aus dem nördlichen Persien
(Gilan) bekannt, ich traf sie massenhaft in den südöstlichen Hoch-
gebirgen Persiens in der Provinz Kerrnan an. Die Strauss-
schen Funde im mittleren westlichen Persien verbinden die von-
einander weit entfernten Verbreitungsgebiete. Die ähnliche
F. Carduchorum Boiss. et Hausskn. (petalis pubescentibus!), die
Haussknecht vielfach im benachbarten Kurdistan gesammelt
hat, fehlt bisher in den Strauss’schen Sammlungen.
Berichtigung: Eine von Sintenis in Transkaspien mehr-
fach gesammelte, von mir als Ferula spec. ad int. bezeichnete
Umbellifere, ausgegeben unter Nr. 457, 776, 1634, 1796 von
As-chabad, Kasandscliik und Kisil Arwat, gehört nach tab. VIII
in Act. Hort. Petrop. XXIII (1904) zu Galangania fragrantissima
Lipsky gen. et spec. nov. Act. H. Petrop. XVIII (1900).
Johrenia Candollei Boiss. — Boiss. fl. O. II, 1012.
Sultanabad, in valle Mowdere; 25. V. 1889; 20. VI. 1892;
2. VI. 1895. — In montibus inter Sultanabad et Kum, in m.
Latetar 10. VI. 1895. — Ibidem in m. Tef'resch; VI. 1897.
Ein vor kurzem aps Wien erhaltenes Orginalexemplar der von
Pichler gesammelten und in den Botan. Ergeb. d. Polak. Exped.
11, 50 (1886) neu beschriebenen Seseli leucocoleum stimmt völlig
mit obiger Johrenia Candollei Boiss. überein.
Peucedanum spec. (P officinale L .?) — Boiss. fl. Or. n, 1017.
Sultanabad, in montanis Silachor; 1895. — Es liegen nur
Wurzelstock und Blätter vor, die von denen des P. officinale L.
nicht zu unterscheiden sind.
Bornmüller, Plantae Straussianae.
263
Peucedanum Aucheri Boiss. — Boiss. fl. Or. TI, 1022.
Sultanabad, in fauce Girdu; 1890.
Peucedanum pastinaeifolium Boiss. et Hoh. — Boiss. fl. Or.
II, 1023.
Luristania, in monte Scfluturunkuh ; 1890.
Peucedanum cervariifolium C. A. M. — Boiss. fl. Or. II,
1025.
Luristania, in monte Schuturunkuh ; VIII. 1898. (Exemplare
sehr dürftig.)
Ducrosia anethifolia (DC.) Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 1036.
Neliawend, in monte Kuh Gerru; \ II. 1899 (fruct. mat.).
Zozimia absinthifolia (Vent.) Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 1037.
Sultanabad; 1890. — Ibidem, inter Girdu et Nesmabad;
2. YI. 1889. — In monte Raswend; V. 1896. — In monte Schah -
sinde; VI, 1897. — In montibus prope Burudschird; VII. 1896
et VIII. 1899. — Inter Sultanabad et Kum, in m. Latetar;
1899.
Zozimia radians Boiss. et Hoh. — Boiss. fl. Or. II, 1037.
Kurdistania, in alpinis Takhti-Soleiman (inter Hamadan et
Tebris); VI. 1999.
Zozimia leiophyl la Hausskn. herb. (spec. nov.) ■ — nornen
solum.
Die mit dieser Bezeichnung (ohne Beschreibung) im Herbar
Haussknechts liegenden 7 Stücke sind in sehr jugendlichem
Zustande (mit 1 2 fußhohen, kaum blühenden Stengeln) gesammelt,
die später in den Karagan - Bergen aufgenommenen Stücke ge-
hören zweifelsohne derselben Pflanze an, sind etwas über fußhoch,
doch sind auch hier nur wenige der gelblichen Blüten entfaltet.
Die Früchte sind völlig unbekannt. Trotzdem ist mit ziemlicher
Sicherheit die Pflanze nur als eine Zozimia zu deuten und zwar
als nächste Verwandte der Z. frigida Boiss. u. Hausskn., mit
welcher sie gleich der Z. tragioides Boiss., Z. dicliotoma Boiss.
und Z. suffruticosa Freyn et Bornm. (Bull, de l'Herb. Bossier
621, 1897) die ganz eigenartige Beschaffenheit der Wurzel (suf-
fruteszierend) und Stengel mit angehäuften holzig verhärtenden
alten Blattscheiden gemein hat. Z. Iciophylla Hausskn. ist vor
allen orientalischen und zentralasiatischen Arten durch die Kahl-
heit der Blätter vorzüglich gekennzeichnet! Der Wurzelstock
ist kompakt, die äußersten Schuppen (Blattreste) häufig zerfasert;
Blätter 2 — 4 paarig, langgestielt, Fiedern bis auf den Grund fieder-
schnittig, Abschnitt abermals geteilt in länglich lanzettliche Seg-
mente auslaufend. Stengel fast blattlos; Stengelblätter, nur an
der untersten Gabelung vorhanden, sehr verkleinert mit schmaler
weißlicher Scheide. Die obersten sehr kleinen Blätter linear oder
mit feinen Fiederschnitten. Radien der Dolde 7 — 8, sehr un-
gleich lang; die längeren zur Blütezeit etwa 2 cm lang. Hüllen
und Hüllchen je 5, länglich lanzettlich, weißberandet ; Blüten
gelb, klein ; Petalen kahl.
Zozimia, frigida Boiss. et Hausskn., die im Herbar Hauss-
knecht in zahlreichen Originalexemplaren vorzüglich vertreten,
264
Born m üll e r , Plantae Straussianae.
ist wohl die der Z. leiophylla Hausskn. am nächsten stehende,
aber — ganz abgesehen von der (kurzen, dichten, abstehenden)
Behaarung — eine in vieler Beziehung weit verschiedene Art
mit ganz anderem Blattzuschnitt. Die anderen oben angeführten
Arten kommen noch weniger in Betracht. Außerdem dürfte der
für die neue Art vom Autor gewählte Name angetan sein, eine
Verwechselung mit anderen Arten der Gattung nicht aufkommen
zu lassen.
Inter Hamadan et Kum, in montibus Tefresch (loc. dass.);
VI. 1897. — Hamadan, in montibus Karagan; VI. 1899.
Heraclemn lasiopetalum Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 1042.
Chunsar (inter Sultanabad et Ispahan), in montosis; 12. VIII.
1S92. — Luristania, in alpibus Schuturunkuh, prope Kale-Rustam;
20. VI. 1889. — Ibidem, inter Schuturunkuh et Kuh-Peris; 22.
VI. 1889. — Inter Hamadan et Kermandsehah, prope Ivengower.
— Pers. : Gulper.
Heracleum Persicum Desf. — Boiss. fl. Or. II, 1044.
Sultanabad, cult. in hortis; 5. VI. 1889. — Luristania, in
i’eg. alp. inter montem Schuturunkuh et m. Kuhe-Sass; 24. VI,
1889. — „Der Same wird von den Persern als Gewürz verwendet,
auch werden die jungen Schößlinge in Essig gelegt und genossen“
(Str auss).
Malabaila Aucheri Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 1057.
Sultanabad, in montibus; 1890. — In monte Latetar; 10. VI.
1895. — Prope Cliomein; VII. 1896.
Malabaila porphyrodiscus Stapf et Wett st., Botan. Ergeb. d.
Polak. Exp. n. Pers. II, 52 (1886).
Sultanabad, in decliv. rupestribus prope Mowdere; 2. VI.
1895. — Ibidem, inter Girdu et Nesmabad; 2. VI. 1889. — In
monte Baswend: 1894 et VIII. 1899. — Hamadan (loc. dass.),
in monte Eiwend; 15. V. 1895 et V. 1897.
Artedia squamata L. — Boiss. fl. Or. II, 1070.
Sultanabad, in monte Raswend; 1895.
Daucus Persicus Boiss. — Boiss. fl. Or. II, 1072.
Sultanabad, in faucibus Girdu; 1. VIII. 1889 et 3. VII. 1892.
— In monte Latetar; 10. VI. 1895 et VI. 1897. — In montibus
prope Gulpaigan; VI. 1899.
Bemerkung: Torilis Sintenisii Freyn in Österr. Bot. Zeit-
schrift 1892. 166 (= Caucalis Sintenisii Freyn 1. c. 1894, 144)
stimmt exakt mit Hausskn echt sehen Exemplaren des Daucus
leptocarpus. Höchst, überein. (!) Aueh ich sammelte diese im
ganzen Stromgebiet des Euphrat und Tigris verbreitete Daucus-
Art in Assyrien und x gab sie unter dem Freynschen Namen,
der nunmehr als Synonym von D. leptocarpus Höchst, zu be-
trachten ist, aus.
Daucus Carota L. var. maximus Desf. (pr. spec.) Bornm. —
Boiss. fl. Or. II. 1076.
Sultanabad, in declivibus ; 1890. — Ibidem, ad pagum Tera-
mis; 4. VIII. 1889 — in monte Latetar; VI. 1897. — Luristania,
in monte Schuturunkuh ; 1899.
B o r n m ü ] 1 e r , P] antae Straussianae.
265
Psammogeton brevisetum Boiss. — Boiss. fl. Or. 1079. — Syn.:
Athamantha grisea Stapf et Weitst, , Bot. Erg. Polak. Exp. n.
Pers. II, 51 (1886 1, teste cl. Hausskn. herb.
Inter Sultanabad et Kum, in inontibus Tefresch; VI. 1897.
Turgenia latifolia (L.) Hoffm. d) brachyantha Boiss. — Boiss.
fl. Or. I i, 1087.
Sultanabad, in incultis; 6. VI. 1889 et V. 1895. — Inter
Sultanabad et Hamadan, prope Douletabad; 1896. — Hamadan,
in monte Ehrend ; VII. 1897.
Lisaea heterocarpa DC. — Boiss. fl. Or. II, 1088.
Inter Hamadan et Kermandschah, prope Kengower ; 15. VII.
1895. — In monte Raswend; 28. VII. 1895.
Cornaccae.
Cornus australis C. A. M. — Boiss. fl. Or. II, 1093.
Sultanabad, in monte Raswend; VII. 1899.
Caprifoliaceae.
Lonicera nummularifolia Fisch, et Mey. (nom. nudum).
Jaub. et Spach. — Boiss. fl. Or. III, 7. — Sec. Rheder, Syn-
opsis of the genus Lonicera (Missuri Bot, Gard. Rap. 1903,
p. 132) rectius: L. arborea var. Persica Jaub. et Spach (pr. sp.);
syn. L. nummularifolia Jaub. et Spach.
Sultanabad, in montanis subalpinis; 1890. — Burudschird,
in montibus; 4 II. 1897. — Prope Chomein; VII. 1896. — Inter
Sultanabad et Kum, in monte Latetar; 10. VI. 1895 (flor.), 20.
VIII. 1895 (fruct.); 5. VIII. 1892 (fr.).
Var. fol. ellipticis.
Sultanabad; 1890. — Luristania, in monte Schuturunkuh,
prope Kaie Rustam; 20. VI. 1889. — Ibidem in montibus inter
Schuturunkuh et Kuh Peris; 22. VI. 1889.
Rubiacea e.
Gaillonia Bruyieri Rieh. — Boiss. fl. Or. III, 14.
Inter Sultanabad et Kum in monte Latetar; 1897.
Rnbia tinctorum L. Boiss. fl. Or. III, 17.
Sultanabad, in sepibus hortorum; 27. VII. 1889.
Rubia pauciflora Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 18.
Sultanabad, in rupestribus prope Girdu; 3. VII. 1892 et
20. IX. 1895. — Ibidem prope Mowdere; 24. VIII. 1889 et 1899.
— In monte Raswend; 15. VI. 1889 et 1897. — In districtu
Dschapelakh; IX. 1889.
Haussknecht bezeichnete diese Art in Strauß exsicc. teil-
weise als R. albicaulis Boiss., welche aber durch anderen Blüten-
stand (panicula racemosa!) spezifisch verschieden ist. Auch die
von mir aus Süd -Persien (Kerman; iter Persico-turcicum 1892
bis 1893) als R. albicaulis Boiss. var. latifolia Bornm. ausgegebene
Pflanze gehört in die nächste Verwandtschaft der R. pauciflora
Boiss. und ist als var. latifolia Bornm. dieser Art zuzuzählen.
266
B o r um ül 1 e r , Plantae Straussianae.
Crucianella glauca Rieh. — Boiss. fl. Or. III, 24.
Luristania, in alpinis montis Schuturunkuh, prope Kaie
Rustam; 21. VI. 1889. (f. verg. ad ß Gilanicam Trin. pr. sp.).
Asperula glomerata (M. Bieb.) Grisb. — Boiss. fl. Or. III, 28.
Sultanabad, in valle Mowdere; 2. VI. 1895. — In .monte
Schahsin de; 1897. — Luristania, in monte Schuturunkuh; 1889
et 1892. — Sämtliche Exemplare zeichnen sich durch „corolla
velutina1* aus (= f. eriantha Hausskn. herb.).
Asperula setosa Jaub. et Spach. — Boiss. fl. Or. III, 30.
Sultanabad, inter pagnm Nesmabad et Girdu, in montibus;
2. VI. 1889. — Inter Sultanabad et Kum, in monte Latetar;
10. VI. 1895. — Hamadan, in monte Eiwend; 1897. — In
montibus Karagan; VI. 1899.
Asperula trichodes J. Gay. — Boiss. fl. Or. III, 31.
Hamadan, in monte Eiwend; VI. 1899 (specimen unicum!).
Asperula brachyantha Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 45. —
A. Persica Hausskn. in Strauss exsicc.
Burudschird, in montanis aridis; 1897.
Hausskn echt bezeichnete die Pflanze als neue Art einer
anderen Sektion, doch stimmt sie vorzüglich mit den von
Kotschv am Kuh Daena und auch mit den von ihm selbst
in S.-AV.- Persiengesammelten Exemplaren überein.
Galium leioplnyllum Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 51.
Sultanabad, in rupestribus faucium Girdu; 1895. — In monte
Raswend, prope pagum Abbasabad; VI. 1889 et 15. VII. 1892.
— Luristania, in monte Schuturunkuh; 1890.
Var. obt usifolia Bornm. (v. nov.); foliis brevioribus obtusi-
usculis et latioribus (sed ut in typo petalis mucronatis).
Sultanabad, in districtu Silachor; 20. VIII. 1896. — Cho-
mein; VII. 1896 (f. latifolia).
ß) stenophyllum Boiss. = G. xylorrhizum Boiss. et Huet.
Sultanabad, in monte Schuturunkuh, prope Kaie Rustam;
15. VI. 1889.
/) subvelutinum (DG pro sp. Asperulae) Boiss. — Boiss. fl.
Or. III, 51.
Sultanabad, prope Mowdere; V. 1890 et 2. VI. 1895. —
Ibidem, in faucibus Girdu; 1. IV. 1892. — Ibidem, inter Girdu
et Nesmabad; 2. VI. 1889. — Ibidem, prope Kererud; 19. IV.
1889. — In montibus prope Nehawend; 15. VII. 1895. — Gul-
paigan; V. 1899. — Hamadan, in monte Eiwend (loc. dass. Oli-
vieri!); V. 1897.
Häufig sind bei dieser Art die Kronenzipfel sehr undeutlich
mukronat und außerdem sind die Blätter mitunter sehr ver-
breitert. Ob daher G. Kurdicum Boiss. et Hoh. tatsächlich von
G. leiophyllum Boiss. spezifisch verschieden ist, verdient weiterer
Beachtung.
Galium Iranicum Hausskn. herb. spec. nov.
In monte Raswend; 15. VII. 1892.
Bornmüller, Plantae Straussianae.
267
Die mit dieser Bezeichnung im Herbar Haussknecht
liegenden Exemplare sind schwerlich in den Formenkreis des
G. Kurdicum Boiss. et Hoh. oder des G. leiophyllum Boiss. zu
ziehen. Die Pflanze hat den Habitus der Asperula odorata ; die
Blätter sind sehr breit, wie die ganze Pflanze völlig kahl; die
Blütenstände der kaum verzweigten Stengel sind verkürzt und
mehr gegen die Spitze gerückt.
Galium verum L. — Boiss. fl. Or. IH, 62.
Luristania, in monte Schuturunkuh, prope Kaie Rustam in
fauce Derre-tscha; 21. VI. 1889.
ß) consanguineum Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 62.
Nehawend, in montanis; 15. VII. 1895. — Luristania, in
monte Schuturunkuh; 21. VI. 1889.
Auch Haussknecht sammelte diese Abart in Persisch-
Kurdistan im Jahre 1867 bei Pendscliwin.
Galium ceratopodum Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 6S.
Clulpaigan, in montanis; 1899 (specimen unicum mancum).
Galium nigricans Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 74.
Nehawend, in decliv. montium ; 15. VII. 1895. — Inter Sul-
tanabad et Kum in monte Latetar; 1897.
Galium coronatum Sibth. et Sm. — Boiss. fl. Or. III, 79. -
forma glaberrima foliis latiusculis.
Sultanabad, in rupestribus Girdu; 3. VII. 1892. — Ibidem,
in monte Schahsinde; 1897. — In montibus prope Chomein;
VII. 1896.
y) Persicum (DC. pr. sp.); — var. stenophyllum Boiss. fl. Or.
III, 80.
Sultanabad, in valle Mowdere; 5. IV. 1889 et V. 1890. — -
Ibidem, in fauce Girdu; 17. IV. 1892. — In monte Raswend;
V. 1896 et VIII. 1899. — Montes Tefresch (inter Hamadan et
Kum); VIII. 1898.
Callipeltis Cucullaria (L.) DC. — Boiss. fl. Or. TII, 84.
Sultanabad, in aridis; 1890. — In monte Raswend; 1899. -
Nehawend; 15. V. 1895. — Prope Kum; 1899.
Callipeltis aperta Boiss. et Bulise. — Boiss. fl. Or. III, 84.
Luristania, in monte Schuturunkuh, prope Kaie Rustam;
19. VII. 1889.
V al er i an e a e.
Valeriana sisymbriifolia Desf. — Boiss. fl. Or. III, 88.
Sultanabad, in rupestribus et in faucibus Mowdere; V. 1890.
— In monte Raswend; 15. VII. 1892. — Ibidem ad pagum Ab-
basabad; 15. VI. 1989 et 30. IV. 1892. — Prope Burudschird;
VIII. 1897. — Chomein; VII. 1896. — Prope Indschidan; V.
1894. — Hamadan, in monte Eiwend; 16. VI. 1895.
Valeriana ficariifolia Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 89
Sultanabad; 1890. — Ibidem, in fauce Girdu; 17. IV. 1892.
Valerianella tuberculuta Boiss. — Boiss. 11. Or. I II, 96.
Burudschird, in montanis; VII. 1899.
26S
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Yalerianella oxyrrhyncha F. et M. — Boiss. fl. Or. III, 98.
Sultanabad, in collibns inter Girdu et Nesmabad; 2. VI.
1889.
Valerianella cymbicarpa C. A. M. — Boiss. fl. Or. III, 101.
Sultanabad, in apricis; V. 1890, 22. V. 1892. — Ibidem, in
valle Mowdere; 2. VI. 1895.
Yalerianella Dufresnia Bge. — Boiss. fl. Or. III, 109.
Inter Sultanabad et Kum, in monte Latetar; 10. VI. 1895.
Inter Kerrind et Clianekin (ad fines Persiae) prope Serpul;
1. IV. 1894.
Dipsaceae.
Dipsacus laciniatus L. — Boiss. fl. Or. III, 116.
In montibus prope Xehawend et Burudschird, Kuli Germ;
VIII. 1897 et IX. 1899. — In monte Tschal-Khatun ; 1898.
Cephalaria dichaetophora Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 119.
Sultanabad, prope Mowdere; 1890. — Luristania, in monte
Scliuturunkuh ; 20. VI. 1889.
Die Exemplare stimmen mit den von Haussknecht am
Sawers und mit den von mir bei Riwandous in den persisch-
türkischen Grenzgebirgen Kurdistans 26. VI. 1893 gesammelten
Formen (Bornm. exs. no. 295) exakt überein.
Cephalaria Syriaca (L.) Schrad. — Boiss. fl. Or. III, 120.
Sultanabad, ad pagum Teramis in planitie; 4. VIII. 1889. —
Luristania, in monte Scliuturunkuh, prope Kaie Rustam; 31. VI.
1889. — Pers. „Gurko“.
Die aus der Umgebung von Hamadan stammende Pflanze
Pichlers, welche in Stapf, Bot. Erg. d. Polak. Exp. n. Pers.
I, 54, als C. setosa Boiss. et Holi. angeführt wird, gehört nach
Belegexemplaren, befindlich im Herbar Haussknecht, zu
C. Syriaca (L.) Schrad. — Dagegen ist eine von Sintenis im
Jahre 1888 bei Mardin (Sint. no. 1314) gesammelte und von
Stapf als C. setosa Boiss. et Hob. bestimmte Cephalaria eine
neue Art, die Haussknecht in seinem Herbar als C. Stapfii
Hausskn. bezeichnet hat. Da dieselbe noch unbeschrieben ist,
gebe ich hier eine kurze Diagnose:
C. Stapfii Hausskn. herb. — Annua, elata, stricte ramosa;
caulibus inferne tuberculato-setosis; foliis glabris, inferioribus,
pinnatis, laciniis oblongo-lanceolatis, crenato-serratis, superioribus
indivisis, integris; capitulis longe pedunculatis, sphaericis: involucri
phyllis et paleis glabris, albidis, oblongis, inferioribus brevissimis,
late ovatis, saepius latioribus ac longis, cucculatis, omnibus apice
abrupte in cuspidemv longissimam setaceam scabram pallidam
palea longiorem abeuntibus; involucelli qnadrangularis tubo dense
albo-piloso, dentibus quaternis angulorum in aristas setaceas eo
sublongiores scabras elongatis, intermediis multo brevioribus.
In der Form der kurz zugespitzten, lang begrannten Hüll-
schuppen ähnelt C. Stapfii Hausskn. der C. Syriaca (L.), indessen
sind die Schuppen von halber Länge, besonders die untersten
sehr verkürzt, cucculat, und das Köpfchen daher von höchst
Bornmüller, Plantae Straussianae.
269
eigenartiger Tracht. Die Stengelblätter tragen, was allerdings
auch bei C. Syriaca (L.) vorkommt, an der Basis hin und wieder
kleine Fiederblättchen.*) Mit der neuerdings beschriebenen,
ebenfalls annuellen Cephalaria Sintenisii Freyn (Österr. bot. Zeit-
schrift, J. 1893, 27 ; phyllis liirtis acuminatis non aristatis ! ) liegt
keine Verwandtschaft vor.
Cephalaria microcephala Boiss. — Boiss. fb Or. III, 125.
Sultanabad, in rupestribus faucium Girdu; 2. IX. 1895. —
In montanis Silachor; IX. 1896. — In ditione oppidi Kum,
prope Saweh; 1896. — Hamadan, in montibus AVafs; 1899.
C ephalaria axillaris Hausskn. herb. ex. aff. C. mi-
crophalae Boiss. — Species curiosa heterocephala: capitulo summo
(axillari) subsessili maximo quam cetera ramorum lateralium longe
pedunculata (magnitudine C. microcephalae Boiss. vel C. hirsutae
Stapf) plus duplo majore; foliis et caulibus glaberrimis vel |)arce
puberulis; species dubia; an varietas C. microcephalae in ditione
haud ra.ro obviae, an insecti cujusdam ictu f. deformata?
Sultanabad, in monte Raswend; VIII. 1899. — In monte
Schahsinde; VI. 1897. — Nehawend, in monte Kuh Gerru;
VIII. 1899. — Burudschird in montosis; VIII. 1897. —
Hamadan, in monte Eiwend in declivitatibus meridionalibus ;
VII. 1897.
Bemerkung: Die von Sintenis bei As-chabad in Trans-
kaspien gesammelte Cephalaria (exsicc. no. 1044), die ich als
C. microcephala Boiss. bestimmte, weicht von den westpersischen
Formen durch dichte dünn -wollige Haarbekleidung an den
unteren Stengelteilen und der Blattunterseite ab ; sie ist als
var. subl anata Bornm. (v. nov.) zu bezeichnen.
Scabiosa Olivieri Coult. — Boiss. fl. Or. III, 141.
Sultanabad, in districtu Dschapelakli ; IX. 1898. — Silachor;
20. VIII. 1896. — In montanis prope Burudschird ; VIII. 1899.
ß) longiseta Bornm. in exsicc., iter Persico-turc. 1892 — 93
(pro spec.); setis duplo longioribus ac in typo.
Sultanabad, in montanis Dschapelakli, in consortio typi;
IX. 1898.
Scabiosa Palaesiina L. var. Persica Boiss. — Boiss. fl. Or.
III, 145.
Sultanabad, in monte Raswend; V. 1896; 28. VII. 1895;
VIII. 1898. — In monte Latetar ; 10. VI. 1895. — Luristania,
in monte Schuturunkuh , prope Kaie Rustarn; 20. VI. 1889. -
Hamadan, in monte Eiwend; VIII. 1898.
Dieser Varietät gehört auch die von Pichler am Eiwend
gesammelte, von Stapf als S. setu/osa F. et M. ausgegebene
Pflanze (aristae longe exsertae!) an.
var. calocephala Boiss. — Boiss. fl. Or. III, 144.
*) Boi C. Syriaca sind die (meist fehlenden) Wurzelblätter ebenfalls
fiederschnittig geteilt: die darauf basierende Einteilung bei Boissier 1. c.
ist daher hinfällig.
270
Bornmüller, Plantae Straussianae.
Kurdistania, extra fines Persiae inter Kermandschahan et
Bagdad prope Schirwan (Scheraban) ; 10. IV. 1894.
Pterocephalus plumosus (L.) Coult. — Boiss. fl. Or. III, 147.
Sultanabad, in monte Baswend; 1895 (f. vergens ad var.
nov. macroch aetus Boi'nm.; involucri setis 11 mm longis et
capitulis fructiferis 40 mm diametricis a typo [capitulis fructi-
feris 25 mm latis] di versa). Die andere extreme Form (var.
brachych aetus Bornm.) besitzt nur 6 mm lange Grannen;
vergl. Bornm. exsice. von Amasia (Anatolien).
Bemerkung: Pterocephalus involucratus S. S. sammelte
Strauss außerhalb Persiens in Mesopotamien zwischen Anah
und Deir der Boute Bagdad-Palmvra am 6. Mai 1894.
Pterocephalus canus Coult. — Boiss. fl. Or. III, 151.
Sultanabad, Mowdere, in rupestribus; 25. V. 1889, 20. V.
1892, 2. VI. 1895. — In monte Baswend; VII. 1897, VIII. 1899.
— Luristania, prope Ivale Bustam montis Schuturunkuh ; 21.
VI. 1889. (Fortsetzung folgt.)
Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L.
Von
Prof. Dr. J. Velenovsky,
Prag.
Nachdem ich in meiner Abhandlung „Nachträge zur Flora
von Bulgarien, Prag, 1903“ (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wiss.)
einige Studien über die orientalischen Thymus- Arten veröffent-
licht habe, wo auch die schematische Darstellung der Ver-
zweigungsart der Sektion Serpyllum bildlich veranschaulicht war,
verfolgte ich in den folgenden Jahren die verwandtschaftlichen
Beziehungen nicht nur der orientalischen, sondern auch aller
anderen Arten dieser Gattung in der Absicht, um festzustellen,
ob die morphologische Orientation der blühenden und sterilen
Sprosse für die Einteilung sämtlicher Arten verwendbar ist. Zu
diesem Behufe habe ich das Material der Herbarien Born-
müllers, Haussknech ts, Freyns, dann dasjenige der
Museumsherbarien in Prag und Belgrad (Adamovic) verglichen,
wofür ich hier den Vermittlern den besten Dank sage.
Es gibt nicht sobald eine Gattung, welche systematisch so
vernachlässigt wäre, wie eben die Gattung Thymus. Eine wenn
auch nur oberflächliche Durchsicht der floristischen Werke, so-
wie der Sammelwerke größeren Stils (z. B. Conspectus Nymans)
überzeugt uns, was für Konfusionen und widersprechende An-
schauungen über die Begrenzung und Stellung der einzelnen
Arten bei den Autoren herrschen. Es gibt auch keine voll-
ständige Monographie, aus welcher wir eine Übersicht über die
Verbreitung der Arten gewinnen und eine Einsicht in dieselben
schöpfen könnten.
Opiz war der erste, welcher seine Aufmerksamkeit den
Thymus- Formen eingehend gewidmet hat. Seine Studien be-
ziehen sich aber lediglich nur auf die mitteleuropäischen Arten,
welche recht spärlich sind. Die zahlreichen „Arten“, welche er
aufgestellt hat, sind zum großen Teile nur hybriden Ursprungs
oder nur minderwertige Varietäten der Stammarten. Opiz be-
schrieb bekanntlich alles, was sich auf irgend welche Weise
unterscheiden ließ. In dieselbe Kategorie gehören die „feinen“
Arten, welche H. Braun und Kerner veröffentlicht haben.
272 V elenovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L.
Celakovsky liat zuerst die orientalischen Thymi eingehend
und ernstlich behandelt und mit Nachdruck darauf hingewiesen,
daß die Arten der Flora von Boissier eigentlich Konglomerate
der verschiedensten Sachen sind, bei welcher Gelegenheit er
einige hübsche neue Arten aufstellte. Leider hatte Celakovsky
nur ein beschränktes Material zur Verfügung, sodaß er bei
einigen Arten über die Variation nicht urteilen konnte und die-
selben folglich für selbständige Arten gehalten hat.
Eine übersichtliche Arbeit über die Gattung Thymus hat im
Jahre 1890 V. Borbas veröffentlicht, in welcher wiederum
hauptsächlich nur die mitteleuropäischen Formen berücksichtigt
werden. Hier gab auch Borbäs die neue Einteilung, welcher
die Behaarung des Stengels zugrunde liegt.
Eine kritische Darstellung der Opizsclien Thymi hat im
Jahre 1882 Deseglise veröffentlicht (Soc. cl'etudes scient.
d’ Angers).
Die Schwierigkeit der Gliederung der Thymus- Arten besteht
darin, daß man keinen festen Standpunkt kennt, auf welchem
die Systematik aufgebaut werden sollte. Nicht einmal die Ein-
teilung in einzelne Sektionen ist demnach bei den Autoren über-
einstimmend. Borbäs wollte nach der Behaarung der Stengel
die Einteilung der Sektion Serpyllum durchführen. Ich will
zwar zugeben, daß die Behaarung des Stengels bei einigen Arten
charakteristisch ist. gleichzeitig muß ich aber auch hervorheben,
daß auch je zwei evident verwandte Arten (T. Jankae ■ und T.
balcanus, T. striatus und T. Velenovskyi , T. Callieri und T. dal-
maticus usw.) ganz andere Behaarungsformen aufweisen. Sehr
schön ist das Einteilungsmerkmal, welches sich auf die Anasto-
mose der Blattnervation gründet. Die anastomosierenden Arten
sind durchweg unter allen Arten leicht erkennbar, leider aber
sind diese Arten so spärlich, daß uns wieder die Anastomosen
wenig aushilflich erscheinen. Die Bekleidung der Blätter diente
besonders Opiz als Leitfaden, obwohl sie nicht einmal für eine
Varietät haltbar werden kann. Man findet fast überall kahle
und ganz behaarte Formen in derselben Art. Viel konstanter
stellt sich schon die Drüsenentwickelung auf den Blättern und
Kelchen heraus.
Auch die Länge und Form der Blütenkrone kann durcli-
geliends bei den einzelnen Sektionen nicht maßgebend sein. In
der Sektion Pseudothymbra kann man alle Übergänge von lang-
röhrigen bis in die kurzröhrigen Korollen verfolgen.
Zu allen diesen Schwierigkeiten gesellt sich noch die große
Variabilität einzelner Arten auf verschiedenen Standorten und
in verschiedenen Ländern. Die trockenen und kalkhaltigen
Standorte erzeugen in der Begel behaarte, kleinblättrige, schmal-
blättrige und gedrungene Formen, die feuchten und alpinen
Standorte verkahlte, großblättrige und stattliche Formen. Hierzu
kommt noch, daß die im Sommeranfang aufblühenden Formen
derselben Art anders aussehen als die im Spätsommer oder sogar
Velenovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L. 273
im Herbst aufgeblähten. Endlich kann man in allen Ländern
zahlreiche Hybriden zwischen einzelnen Arten vorfinden. Es
vermischen sich nicht nur nächstverwandte Arten, sondern auch
Arten aus verschiedenen Sektionen. Die Hybridation zwischen
einzelnen Arten geht in einigen Gegenden so weit, daß man an
manchen Standpunkten überhaupt keine reinblütigen Arten vor-
zufinden imstande ist. Die meisten feinen „Arten“, welche
Opiz, Borbäs, Braun beschrieben haben, sind hybriden Ur-
sprungs, soweit ich aus dem getrockneten Materiale urteilen
konnte.
Meine Einteilung, welcher ich die Orientation der blühen-
den und sterilen Sprosse zugrunde gelegt habe, scheint für die
Begrenzung der Sektionen und einzelner Gruppen die besten
Dienste zu leisten, insbesondere auch in dem Ealle, wenn wir
gleichzeitig die übrigen Merkmale (Korollenform, Behaarung,
Kelchform, Nervation) berücksichtigen. Auf dieser Grundlage
habe ich in folgender Abhandlnng alle Thymi eingeordnet und
definiert. Die Feststellung der Verzweigungsart bei einer Spezies
ist gewiß keine schwere Aufgabe, wenn man ein gut und voll-
ständig gesammeltes Material vor sich hat. Elende, abgebrochene
Stücke sind freilich unbrauchbar. Man muß daher überall darauf
achten, daß beim Sammeln die sterilen Sprosse mitgenommen
werden — also ein ähnliches Verfahren, wie wenn man Rubi
aufsammelt, oder wenn man die Car ex- Arten nach der Beschaffen-
heit der Rhizome untersucht.
Die Feststellung der Verzweigungsart führt uns fast immer
zur leichten Enträtselung auch der verdecktesten und abenteuer-
lichsten Formen. Ich bin bei dieser Methode ausnahmslos im-
stande, jede Thymus- Art augenblicklich nach der Verzweigung
in die richtige Verwandtschaft zu stellen. Wenn wir an einem
Thymus-Stocke bald diese, bald jene Verzweigungsart beobachten,
so können wir sicher sein, daß es ein Mischling zwischen zwei
Sektionen ist. Die Beobachtung der Verzweigungsart ist uns
demnach auch zur Feststellung der Hybriden dienlich. In
einigen Gegenden Böhmens ist z. B. ein Thymus weit verbreitet,
weeher als eine Form von T. praecox gelten könnte, aber durch-
weg endständige Blütenstände trägt und dabei mehr oder
weniger behaart erscheint. Es ist gewiß ein Mischling in ver-
schiedener Stufe zwischen dem T. praecox und T. lanuginosus.
Eine unangenehme Seite hat unsere Methode der Thymus-
Untersuchung, nämlich die, daß wir nach den bloßen Beschreibungen
anderer Autoren, welche die Verzweigung nicht berücksichtigten,
die beschriebene Art verwandtschaftlich abzuschätzen nicht ver-
mögen. Sogar die Abbildung kann uns darüber nicht belehren.
Aus dieser Ursache habe ich in meiner Arbeit nur solche Arten
berücksichtigt, welche ich persönlich am untersuchten Materiale
vergleichen konnte.
Die Area geographica ist bei einzelnen Arten nur in groben
Zügen angedeutet. Eine nähere Beschreibung in dieser Hinsicht
-74 Y e 1 en o v s ky , V orstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L.
soll in der definitiven Monographie, welche ich in der Zukunft
hersauszugeben gedenke, stattfinden.
Die mitteleuropäischen Thymi sind weniger von Interesse,
indem sie nur wenige gute Arten darstellen; die eigentliche
Heimat dieser Gattung ist Südeuropa, welche wieder zwei Brenn-
punkte der Hauptvertretung hat: die Pyrenäische Halbinsel nebst
dem ihr gegenüberliegenden Afrika, dann die Balkanhalbinsel
und der derselben sich anschließende asiatische Orient. Aus
diesen Gegenden holen die Botaniker die schönsten und mannig-
faltigsten Thymus- Arten, welche sie nur blindlings aufgesammelt
haben. Ich bin überzeugt, daß hier noch unzählige unbeschriebene
neue Arten Vorkommen, welche uns in der Zukunft die syste-
matische Einteilung der ganzen Gattung erleichtern und ergänzen
werden.
Es ist interessant, daß die zwei erwähnten Brennpunkte
großenteils verschiedene Sektionen oder parallele Vikariatformen
beherbergen. Es ist der gleiche Fall wie bei der Gattung
Centaurea , deren Area mit derjenigen von Thymus zusammen-
fällt.
Sekt. I. Coridothf/m us Bchb. f. Suffruticosi, rami erecti,
omnes florentes simplices vel opposite ramosi omnino lateraliter
(infra spicam anni praecedentis egredientes), spica densa sim-
plici terminati, rosulae steriles minutae numerosae laterales,
bracteae imbricatae latae magnae foliis difformes, calyx a dorso
compressus, anceps.
T. capitatus L. (sub Satur.).
Diese Art stellt uns den halbstrauchigen Typus dar, welchem
sich alle anderen halbstrauchigen Thymus- Formen mehr oder
weniger nähern. Hier findet man nirgends einen sterilen ver-
längerten Sproß, alle Aste sind hier blühend und seitlich unter-
halb des vertrockneten abgeblüten Zweiges entspringend (aus den
vorjährigen Blattrosetten). Die blühenden Zweige verbleiben
einfach oder verzweigen sich in diesem Jahre abermals in seit-
liche einfache blühende Ästchen. Alle Zweige tragen in den
Achseln kurze, kleine, sterile Blattrosetten.
Sekt. II. Vulf/ares Nym. Suffruticosi, rami erecti, florentes
omnino lateraliter infra siecum apicem caulis anni praecedentis
egredientes, simplices vel ramosi verticillastra vel spicas termi-
nales gerentes. Passim (sed rarius) loco rami florentis egreditur
rarnus sterilis, qui in varietatibus etiam ut stolones elongatur,
procurrit et iteratim ramos florentes vel steriles emittit. Praeterea
rosulae breves steriles laterales. Eolia revoluta, subenervia. Calyx
bilabiatus, dentes tres superiores latiores, bini inferiores diversi
subulati.
T. hirtus AV., T. Loscosii Wk., T. carnosus Boiss., T. Zygis
L., T. silvestris Hffg. Lk., T. aestivus AVk., T. vulgaris L., T.
hyemalis Lge., T. Reuteri Bouy, T. Barrelieri Iiouy, T. arunda-
nus Wk.
V el e no vsky , Vorstudien zu einer Monographie der Gattung ThymusL. 275
In der typischen halbstrauchigen Form ist diese Sektion
leicht zu präzisieren. Die Aste sind sämtlich aufrecht, zumeist
blühend, einfach oder wiederholt verzweigt, mit ebenfalls blühen-
den Seitenästchen. Nur hier und da steht an der Stelle, wo ein
Blütenzweig emporwachsen sollte, ein steriler Zweig, welcher
ebenfalls einfach oder verzweigt- ist. Die sterilen Zweige scheinen
nur jedoch eine Ausnahme von der Regel zu sein und ihr Er-
scheinen hängt vielleicht von den Standortsverhältnissen ab.
Ich glaube ferner, daß es auch biologische Ursachen auf dem
Standorte sind, unter welchen sich sogar Formen entwickeln
(T. Zygis , T. Loscosii u. a.), bei denen die sterilen Sprosse sich
bedeutend verlängern und die Form von Stolonen annehmen.
Diese sonderbaren Formen sind auch habituell von den auf-
rechten holzigen weit abweichend, indem sie mehr an die kriechen-
den krautigen Arten der Sektion Serpylla erinnern. Das Vorkommen
und die Entwickelungsbedingungen dieser Formen sollten in
ihrer Heimat noch näher studiert werden. Das Eine haben alle
Thymi dieser Sektion gemeinschaftlich, daß nicht nur der blühende
Stengel, sondern auch die sterilen Äste im nächsten Jahre an
der Spitze absterben, sodaß wieder andere Seitenäste unterhalb
der vertrockneten Spitze treiben.
Sekt. III. Orientales m. Suffruticosi, densissime ramosi,
rami tenuiter filiformes fere ornnes florentes, simplices vel ramu-
losi, infra siccum apicem caulis anni praecedentis lateraliter
egredientes, folia angusta, flores solitarii vel pauci in axillis
bractearum a foliis haud diversarum apicem brevem pauciflorum
formantes. Calyx et corolla ut in Serpyllis. Oriens.
T. cappadocicus Boiss., T. Haussknechti Vel., (T. decussatus
Bth.?).
T. Haussknechti sp. n. Suffruticosus, dense caespitosus,
ramis strictis densis tenuibus simplicibus sat dense ad flores
usque foliosis spica simplici brevi pauciflora terminatis in
axillis rosulas breves gerentibus undique puberulis, foliis glauces-
centibus anguste spathulatis in petiolum longe attenuatis
glabris basi tantum parce ciliatis carnosulis vix manifeste
nervosis glandulis citrinis minutis dense conspersis, bracteis
foliis similibus, floribus parvis breviter pedicellatis, calyce breviter
camjjanulato hispidulo sparse glandulis consperso, dentibus in-
ferioribus rigide subulatis pallidis ciliatis tubum et labium superius
subaequantibus, dentibus superioribus triangularibus acutis, corolla
pallida vel alba.
Folia plurima 1 cm longa, 2 mm lata, spica 8 mm lata,
calyx 4 mm longus, planta 10 — 20 cm alta.
Armenia turcica, in rupibus ad Euphratem (Egin) a. 1890
lg. Sintenis, qui eum sub nomine T. Chauhardi (n. 2715) divul-
gavit. T. Chauhardi est liaec species nec affinis nec similis.
Diese Sektion steht der vorhergehenden sehr nahe, mit
welcher sie durch die Verzweigungsart sowie durch die kurzen
Blattrosetten übereinstimmt. Durch die armblütigen, einfachen
Infloreszenzen ist dieselbe jedoch ziemlich gut charakterisiert.
U)
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. IT. Heft 2.
27(> V eie no v sky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung ThyinusL.
Ich möchte vermuten, daß es ein in Südosteuropa verbreiteter,
die Sektion Vulgares im Wsten vikariierender Typus ist, welcher
wahrscheinlich noch andere nicht bekannte Arten enthalten
wird. Der T. decussatus Benth. aus Arabien hat zwar hohe,
verzweigte Stengel, könnte aber endlich auch hierher eingereiht
werden.
Sekt. IV. Anomali Rouy. Suffruticosi, ramificatio ut in
sectione Vulgares, sed rami steriles elongati nulli. Rosulae steriles
laterales numerosae. Folia revoluta. Flores in axillis foliorum
1 — 2 ni ad apicem ramorum foliosorum pauci dispositi, rami
florentes supra flores rosulam sterilem foliorum gerentes, calyx
longe tubulosus, dentes superiores longe triangulari-lanceolati,
inferiores subaequantes subulati, corolla tubo sat elongato exserta.
T. Antoninae Rouy et Coincy, T. Portae Freyn. Hispania.
Es ist dies gewiß eine selbständige Sektion, welche zwar
durch die Kelchform gewissermaßen an die Sekt. Mastichina er-
innert, durch die angeführten Merkmale jedoch gut charakterisiert
ist. Die blühenden Aste sind bald kurz, bald etwas mehr ver-
längert. In Schultzs Herb. norm. Cent. 15 (leg. Laguna) wurde
T. Antoninae irrtümlich als T. Mastichina ausgegeben.
Sekt. V. Ma st ich inae Wk. Suffruticosi, caules omnes
florentes elati recti rarnosi ramis verticillastra densa multiflora
gerentibus infra siccum apicem lateraliter egredientes, rosiflae
steriles numerosae laterales, folia plana lata, enervia, tomento
adpressissimo vestita, calyx minu« evidenter bilabiatus dentibus
omnibus subsimilibus subaequilongis longe subulatis plumoso-
pilosis, sub fructu expansis, corolla tubo brevi vix exserta.
Hispania.
T. Mastichina L., T. tomentosus W., T. Fontanesii Boiss.
Reut.
Eine schon habituell leicht erkennbare Sektion, deren Ver-
treter sämtlich sehr hohe, lang verzweigte, krautige Blütenstengel
tragen, welche zuletzt am Grunde verholzen und hier aus den
Blattrosetten im nächsten Jahre neue Blütenstengel treiben. Die
oberen Kelchröhren sind sehr lang und schmal, wodurch sie den
unteren fast ähnlich aussehen. Die Blätter sind- flach, spatel-
förmig, nirgends abstehend behaart, manchmal verkahlt, dick-
lich, nervenlos. Zu dieser Sektion wird von Willkomm auch
sein T. arundanus gerechnet, womit ich nicht einverstanden
bin. Die Kelchform erinnert zwar einigermaßen an T. Masti-
china, kann jedoch ^auch mit dem T. hirtus W. verglichen
werden. Die Blätter sind aber ausgesprochen von derselben Art
wie die Blätter der Sektion Vulgares. Diese Pflanze hat das
Aussehen einer Hybride zwischen T. Mastichina und T. hirtus.
Sekt. YI. Thymcistra Nym. Omnes notae ut in sect.
Vulgäres, sed bracteae magnae, latae, interdum membranaceo-
coloratae. Hispania,
T. algarhiensis Lge., T. albicans Hffg., T. capitellatiis Hffg
Velenovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L. 277
Diese Sektion zeigt deutliche Beziehungen nicht nur zur
Sektion Vulgares , sondern auch zur Sektion Serpyllum. T. capi-
tellatus z. B. könnte ganz gut dicht neben dem T. carnosus Boiss.
stehen, während der T. algarbiensis vielmehr einen krautigen
Typus darstellt.
Sekt, VII. JPseudothymbra Benth. Suffruticosi et her-
bacei, flores plerumque in spicam simplicem terminalem multi-
floram conferti, calyx bilabiatus, dentes superiores tres latiores,
inferiores diversi subulati. Bracteae permagnae, latissimae mem-
branaceae coloratae, corolla tubus angustus e calyce longe ex-
sertus. Ramificatio in suffruticosis eadem ac in sectione Vulgares,
in herbaceis caides florentes partim terminales partim laterales
proveniunt, Folia diversa. Species omnino hispanico-africanae.
a) Suffruticosi. T. membranaceus Boiss., T. longiflorus Boiss.,
T. Funkii Coss., T. Broussonetii Boiss., T. coloratus Boiss. Reut.
b) Herbacei. T. ciliatus Benth., T. cephalotus L., T: villosus
L., T. granatensis Boiss.
Die Vereinigung aller hier genannten Arten unter einer
Sektion bietet gewisse Schwierigkeiten. Alle haben ein gemein-
sames Merkmal, nämlich die langröhrige Ivorolle, andere Merk-
male variieren aber bedeutend. Die drei ersten Arten gehören
sicher zusammen, sie zeigen gleiche Verzweigung, gleiche Blätter
lind gleiche Blüten. T. Broussonetii besitzt aber schon breite
Blätter. T. coloratus hat wieder krautige kleine Bracteen. T.
Portae Freyn gehört schon wegen der Form der Ivorolle nicht
hierher. Die vier letzten Arten sind ebenfalls untereinander
wenig verwandt. Der T. granatensis hat flache breite Blätter
und lange sterile kriechende Ausläufer, zu welchen die blühen-
den Stengel seitlich stehen, der T. villosus hat dagegen schmal-
lineale Blätter und endständige Blütenstengel, zu welchen die
sterilen Aste seitlich stehen. Der T. cephalotus L. ist in diesen
Merkmalen dem T. villosus gleich. Hier kommt man tatsächlich
in Verlegenheit, ob man die Form der Korolle oder die vegeta-
tiven Merkmale höher schätzen soll. Wenn wir die Korolle bei-
seite lassen, müßten wir die drei oben zuletzt genannten Arten
in die Sektion Serpyllum einreihen.
Sekt. VIII. Piperelia m. Suffruticosi, raini recti foliosi
inflorescentia elongata racemosa vel paniculata pedicellato-glandu-
losa pauciramosa terminati, rami steriles breves, folia rigida
ovata plana nervosa et glandulosa. Flores pedicellati, in axillis
foliorum summorum (non bractearum) foliis inferioribus similium
pauci fasciculati, calycis labium superius latum dentibus 2 — 3 nis
brevibus late triangularibus, inferioribus subulatis, tubus sat
elongatus, corolla sat exserta,
T. Piperelia L. Hispania.
Die bereits erwähnte einzige Art aus dieser Sektion ist wohl
gut charakterisiert, habituell an Calamintha origanifolia Vis.
erinnernd. Früher wurden zu dieser Sektion auch T. teucrioides
Boiss. und T. caespiticius Hffg. gerechnet, was aber ungerecht-
278 V eleno vsky , Vorstudien zu eiuer Monographie der GattungThymus L.
fertigt ist, da diese Arten überhaupt zum T. Piperella, keine ver-
wandtschaftlichen Beziehungen auf weisen.
Sekt. IX. Jlicantes m. Herbacei, caules longe repentes
in stolones steriles abeuntes et anno sequenti porro in stolonem
continuantes, remote foliosi, ramulos laterales erectos iteratim
ramulosos gerentes, caules floriferi racemo paucifloro terminati
laterales basi ramulos steriles vel alios florentes gerentes, calyx
breviter campanulatus, labium superius latissimum dentibus late
triangularibus, inferioribus binis late triangularibus trinerviis.
Bracteae foliis similes, folia angusta, fere enervia, basi vaginatim
connata. Hispania, Canares.
T. cacspiticius Hffg, Lk., T. micans Sol.
Sekt. X. Serpt/llum Bentk. Caules herbacei vel basi
passim parum lignescentes, procuinbentes, repentes vel ascendentes,
ramos florentes et rarnos numerosos steriles elongatos foliosos
edentes. Rami florentes verticillastra remota vel spicas terminales
gerentes, simplices vel ramulosi. Folia saepius plana nervosa
vel revoluta. Calyx campanulatus evidenter bilabiatus, dentes
superiores trianguläres latiores, inferiores bini valde diversi subu-
lati. Corollae tubus calyce inclusus vel parum exsertus. Sectio
in tota area generis dispersa, species numerosissimas amplectens.
a) Suberecti. Rami steriles e basi ascendenti suberecti,
stolones procumbentes vel repentes nulli. Rami steriles anni
praecedentis in inflorescentiam spicatam basi saepius ramulis
florentibus auctam abeuntes. Praeterea ramuli florentes simplices
ex axillis foliorum anni praecedentis.
a) Caules undique hirti, nervi foliorum prominuli non ana-
stomosantes.
1. T. lanuginosus Mill. (T. pannonicus All.). In tota area.
ß) var. Kostetet zkyanus Opiz. Europ. med., Oriens.
y) var. Marsch allianus W. Europ. med., mer., Oriens.
d) var. brachyodon Borb. Oriens.
2. T. Kotschyanus Boiss. Hohen. ( T . vestitus Hausskn., T.
arthroclados Stapf). Oriens.
3. T. Balansae Boiss. Ky. ( T . Daenensis Cel., T. lancifolius
Cel., T. pubescens Boiss. Ky*, T. densus Cel., T. Jalpanensis
Stapf, T. Elwendicus Stapf, T. Hayderensis Stapf). Oriens.
ß) var. Pseudomarschallianus Vel. Oriens.
4. T. Syriacus Boiss. Oriens.
5. T. lanceolatus Desf. (T. aJgeriensis Boiss. Reut.). Africa,
Hispan.
6. T. pallidus Coss. Africa-Hispan.
7. T. odoratissimus M. B. ( T . cimicinus Blum.). Oriens.
ß) Caules undique hirti, nervi prominuli margine anastomo-
santes.
8. T. hirsutior M. B. {T. transsilvanicus Schur, T. comosus
Heuff.). Europ. med.
y) Caules ad angulos reverse pilosi vel bifariam pilosi, nervi
arcuati non anastomosantes.
Velenovsky,V orstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L. 279
9. T. ovatus Mill. (T. istriacus H. Br., T. montanus W. K.,
T. subcitratus Schreb.). In tota area generis.
ß) var. clandestinus Schur. Transsilv.
y) var. Hervieri m. Gallia.
10. T. nummulariaefolius M. B. Caucasus.
11. T. Borbdsii H. Braun. Europ. austr. Orient.
ö) Caules undique brevissime puberuli, nervi e mesophyllo
vix prominuli, folia margine valde revoluta.
12. T. bracteosus Vis. Penins. balcan.
13. T. teucrioides Boiss. Sprun. Penins. balcan.
b) Pseudorepe ntes. Stolones steriles procumbentes elon-
gati vel repentes ex axillis foliorum caulis anni praecedentis.
Praeterea ramuli florentes simplices ex axillis foliorum anni prae-
cedentis.
u) Stolones anni praecedentis in spicam elongatam basi
ramosam abeuntes.
14. T. heterotrichus Grsb. Oriens.
ß) var. albiflorus Hausskn. Vel. Oriens.
y) var. einer ascens Vel. Penins. balcan.
15. T. leucostomus Hausskn. et Vel. Oriens.
16. T. conspersus Cel. ( T . hirtus Raf., T. lycaonicus Cel.).
Eur. mer., Oriens.
17. T. Tosevi Vel. Penins. balcan.
ß) var. thessalus Vel. Tbessalia.
y) var. hirtiformis Vel. Bulgar., Macedon.
18. T. thasius Vel. Eur. mer., Oriens.
ß) var. grandiflorus Hausskn. Graecia.
ß) Stolones anni praecedentis in spicam simplicem abeuntes.
* Folia late elliptica, coriacea, rami steriles suberecti vel
procumbentes, flores majores.
19. T. nitidus Guss. Sicilia.
20. T. Bornmülleri Vel. Oriens.
** Folia latiora, bracteae haud difformes, rami steriles repentes.
21. T. Löwyanus Opiz. (T. stenophyllus Opiz, T. linearifolius
Wimm. Grab., T. angustifolius Rchb. et Autor, al.). Eui’. med.,
mer., Oriens.
22. T. confertus G. G. (T. nervosus Gay). Gail., Hispan., Afr.
23. T. moesiacus Vel. Oriens.
24. T. squarrosus Fisch, et M. (T. rigidus Schott et Ky,
T. Sipyleus Boiss., T. rosulans Borb.). Oriens.
25. T. dalmaticus Freyn. (T. Petteri Berger, T. longicaulis
Presl). Ital., Sicil., Eur. austr. Orient., Penins. balc.
ß) var. carstiensis Vel.
26. T. Aznavouri Vel. Oriens.
27. T. Callieri Borb. Oriens.
28. T. zygioides Grsb. (T. glaucus Friv.). Oriens.
29. T. serpylloides Bory. (T. angustifolius Webb.). Hispan.
*** Folia angusta, bracteae magnae valde difformes, rami
steriles saepe abbreviati minus repentes.
280 Vel enovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L.
30. T. holosericeus Cel. Oriens.
31. T. cilicicus Boiss. Bai. Oriens.
32. T. rcvolutus Cel. Oriens.
c) Repentes. Rami steriles hornotini repentes anno se-
quenti porro in stolones steriles repentes elongantur. Caules
fiorentes igitur tantum laterales simplices e canlibus repentibus
egredientes. Stolones saepe radicantes et jam hoc anno in ramos
equidem repentes steriles divisi.
a) Nervi secundarii plus minus ve prominuli margine anasto-
mosantes.
33. T. pulcherrimüs Schur (T. marginatus Kern.). Eur. austr.
Orient.
34. T. sudeticus Opiz. (T. carpathicus Cel.). Eur. med.
35. T. Kerneri Borb. Eur. austr. Orient.
b) Nervi secundarii plus minusve prominuli, non anastomo-
santes.
a ) Caules horiferi breves simplices.
36. T. praecox Opiz. (T. nummularifolius Cel.. T. humifusus
Bernh., T. rigidus AY. K.. T. Ortmannianus Opiz, T. polytrichus
Kern.). Eui’. med.
37. T. angustifolius Pers. (T. inodorus Lej., T. dolomiticus
Cost.l. Eur. med., Asia med.
38. T. Sinfenesri Cel. (T. angustifolius Flor, liispan.). Ern’.
mer.
39. T. thracicus Vel. Oriens.
40. T. longidens Yel. Oriens.
41. T. ocheus Hldr. Sart. Oriens.
42. T. Adamovici Yel. Serbia.
43. T. Jankae Cel. Eur. austr. Orient., Oriens.
ß) var. FröMichianus Opiz. Eur. austr. Orient.
y) var. Skorpili Vel. Bulgar.
4) var. imbricatus Cel. (T. sedoides Cel.). Oriens.
44. T. balcanus Borb. [T. Vandasii Yel.). Penins. balcan.
ß) var. brevidens Yel. Bosnia.
45. T. dreatensis Batt. Afr. bor.
46. T. paronychioides Cel. Ital., Sicil.
47. T. Beichardii Pers. Balear.
48. T. Zattarellus Pomel. Afr. bor.
49. T. Munbyanus Boiss. Reut. Afr. bor.
ß) Caules floriferi elongati simplices.
50. T. Chamaedrys Fries. ( T . alpestris Tausch, T. Trachselia-
nus Opiz, T. pulcherrimus Yel.). Eur. med. bor.
ß) var. prostratus Hornem. Grönl.
51. T. Chaubardi Boiss. Hldr. ( T . Sibthorpii Benth.). Oriens.
52. T. Luinquecostatus Cel. China.
53. T. Rohlenae Vel. Eur. mer.
V eien ovsky , Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L. 281
54. T. Herba barona Lois. Corsica.
y) Folia rigida, tenuiter linearia, bracteae latae, valde
difformes.
55. T. atticus Cel. Penins. balcan.
50. T. comptus Friv. Penins. balcan.
57. T. striatus Vahl. (T. acicularis W. K.). Eur. austr. Orient,
ß) var. pindicus Vel.
58. T. Velenovskyi Pohl. Montenegro.
59. T. Dominii Vel. Penins. balcan.
00. T. livrsutus M. B. (T. Boissieri Halacs.). Oriens.
01. T. pulvinatus Cel. (T. humillimus Cel., T.alsinoides Form.,
T. ciliato-pubescens Halacs.). Oriens.
c) Nervi, secundarii e mesophyllo carnoso non prominuli
obsoleti. folia minora, spathnlata, carnosula.
02. T. spathulaefolius Hausskn. et Vel. Oriens.
03. T. carnosulus Vel. Bulgar., Roman., Tarn1.
Descriptio specierum variettaumque novarum.
T. Balansae Boiss. Ivy. var. Pseudomarschallianus m. A t.ypo
recedit: foliis praesertim inferioribus latius ellipticis obtusis,
superioribns oblongo-lanceolatis medio latissimis, omnibus petio-
latis. nervis non a basi sed tota longitudine e nervo medio egre-
dientibus minus' prominulis, dentibus calycinis superioribns bre-
viter triangularibus herbaceis parvis. — Facie eximie revocat
T. Marsch allianum W., a quo tarnen caule basi magis lignoso,
ramis strictis, spica terminali capitato-abbreviata, calycis tubo
longiori etc. bene dignoscitur.
In Armenia turcica, in pascuis ad Sipikir a. 1890 leg.
Sintenis.
T. ovatus Milk var. Hervieri m. Rami longe procumbentes
tenues apice tantum ascendentes spica oblonga simplici terminati
tota longitudine caules erecto-ascendentes simplices spica simplici
terminatos edentes, rarni steriles ascendentes. — In Gallia, ad
litora Ligeris (Loire) a. 1883 leg. Hervier.
Planta curiosa, quae ramis procumbentibus simplicibus potius
T. Chamaedrys Fr. revocat, sed nullibi videmus stolones steriles
repentes. Notae aliae respondent omnino typico T. ovato.
T. heterotrichus Grsb. var. albiflorus Hausskn. Vel. In
Armenia, Cataonia leg. Haussknecht. Foliis rigidis margine vix
revolutis glandulis magnis conspersis fere glabris, calvce glandulis
crebre consperso.
T. Tosevi Vel. var. thessalus m. Floribus longius pedicella-
tis et calycis dentibus valde elongatis a typo discedit. In Olympo
Thessalo leg. Kindl.
T. Tosevi Vel. var. hirtiformis m. Foliis angustioribus
utrinque longe patule hirtis. In Bulgaria ad Kistendyl leg.
Mrkvicka, in Macedonia leg. Kindl. — Haec planta magnopere
282 Vel e n o v s k y , Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L.
revocat verum siculum T. hirtum Raf (T. conspersus Cel.), sed
certe ab eo discedit calycibus et floribus minoribus, glandulis
in calyce paucioribus pallidioribus, dentibus minus eburneo-rigidis,
foliis angustioribus.
T. thasius Tel. var. g randiflorus Hausskn. Yel. Foliis latio-
ribus. statura robustiori, floribus majoribus, magis capitatis. In
Graecia (Agrapha) leg. Hausskn echt.
T. leucostomus Hausskn. Vel. E proxima affinitate T.hetero-
trichi , cujus habet dimensiones et habitum. Caulibus longe
ciliatis, foliis omnino anguste linearibus in petiolum sensiin
attenuatis minute scabriusculis fere toto margine longe cilia-
tis glandulis magnis sparse conspersis elevatim nervosis, calyce
longiori, labio superiori tubo longiori, dentibus rigido-
subulatis ciliatis, tubo elevatim nervoso glandulis magnis obsito
ad nervös longe ciliato, calyce ore eximie albo-piloso.
In Paphlagonia, Wilajet Kostambuli a. 1892 leg. Hauss-
kn echt.
T. Bornmülleri sp. n. E. proxima affinitate T. nitidi Guss.
Late diffusus procumbens, caulibus undique breviter puberuhs
sat crassis remote foliosis et ramosis ubique in spicam simplicem
ovatam multifloram abeuntibus praeterea caules alias ascendentes
florentes laterales edentibus, foliis rigidis glabris basi tantum
sparse ciliatis late ellipticis vel obovatis antice obtuse
rotundatis vix manifeste petiolatis glandulis magnis rubellis
crebre conspersis elevatim arcuatim crasse nervosis,
bracteis foliis fere majoribus ovato-orbiculatis rigidis
uti folia glandulosis margine tantum ciliatis ne r vis crassis
arcuatis margine anastomosantibus percursis, calycis
longiuscule pedicellati majusculi tubo campanulato patule hirto
nervoso glandulis magnis rubellis dense obsito, labiis
subaequalibus, dentibus omnibus ciliatis, inferioribus rigide
subulatis tubum subaequantibus, superioribus late triangularibus
acutis.
Eolia plurima 1 cm X 7 mm, capitula H/2 — 2 cm X 1 — Hfecm,
calyx 4 — 5 mm longus. — In Bithynia, in regione alpina (2500 m)
in Olympo a. 1886 leg. Bornmüller.
T. dcdmaticus Freyn var. carstiensis m. Omnibus partibus
robustior, bracteis non reflexis coriaceis, floribus multo majoribus,
calyce late campanulato dentibus latioribus, superioribus late
triangularibus trinerviis saepe paucidentatis. — In arvis siccis
Carstiae leg. Tommasini (herbar. Belgrad.).
T. balcanus Borb. var. brevidens m. Stolonibus glabratis,
foliis late ellipticis obtusis nervis prominulis apice folii con-
fluentibus, bracteis non coloratis foliis similibus, calycis late
campanulati dentibus brevissimis. — In Bosnia, in m. Ostys sedlo
leg. Yandas.
T. Adamovici sp. n. E proxima affinitate T. praecocis Opiz.
Multicauhs, caulibus longissime repentibus simplicibus
caules florentes rectos breves numerosos edentibus apice in
stolonem simplicem rosuliferum dense foliosum abeun-
Velenovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L. ‘283
tibus teretibus unacum foliis et stolonibus densissime velu-
tinis, stolonibus caulibusque florentibus praeterea glandulis
rubellis crebre eonspersis foliis carnosulis ellipticis mar-
gine subrevolutis utrinque glandulis rubellis eonspersis
subtus rubellis basi tantum pauce ciliatis, nervis haudpromi-
nulis non anastomosantibus, bracteis foliis conformibus similiterque
velutinis et glandulosis margine dense ciliatis, floribus in capi-
tulum simplex parvum confertis parvis, calyce breviter pedice-
llato brevissime campanulato patule hirto et crebre glandulis
rubellis consperso labiis subaequalibus tubo fere duplo longioribus
dentibus binis subulatis sublierbaceis ciliatis, superioribus breviter
triangularibus, corolla birtella et crebre rubello-glandulosa.
In saxis serpentinis ad Bryjani prope Gforni Milanovac
Serbiae centralis a, 1893 leg. Adamovic.
Revocat minorem T. praecocem rarnis dense foliosis et dense
floriferis simpbeibus. Species excellens inter Omnibus Repen ti-
bus, indumento velutino, glandulis densissimis rubellis etiam ad
caules eonspersis, capitulis minutis, foliis subtus rubris primo
aspectu dignoscitur. An semper serpentini incola?
T. Dominii sp. n. Ex affinitate T. compti Friv., cui babitu et
diinensionibus similis est. Caulibus longe repentibus in
stolones steriles remote foliosos abeuntibus unacum caulibus
florentibus undique breviter puberulis, foliis viren tibus longe
lineari-spathu latis in petiolum tenuem longe attenuatis ob-
tusis glabris basi tantum pauce ciliatis margine integris ob-
solete nervosis et glandulosis, caulibus florentibus rectis
elongatis in spicam valde interruptam laxifloram abeunti-
bus, bracteis foliis similibuslineari-lanceolatis floribus multo
brevioribus parvis margine molliter ciliatis caeterum glabris ener-
viis et eglandulosis, floribus longe pedicellatis, calycis tubo longe
campanulato subtus molliter piloso supra glabro fere
eglanduloso labio superiore tubo longiori, dentibus tribus
triangulari-subulatis ciliatis, inferioribus labio superiore subbrevi-
oribus ciliatis herbaceis non rigidis, tubo ore valde albo-piloso,
corolla longius exserta.
In Thessalia in m. Pindo Tympliaeo in subalpinis a. 189G
leg. S i n t e n i s (n. 462). — Dedico dom. dr. Car. Dominio, floi’ae
bohemicae scrutatori diligentissimo.
T. . spathulaefolius Hausskn. Yel. Habitu, diinensionibus et
affinitate plene affinis T. carnomlo Yel. bulgarico, sed dignoscitur
ab eo: tota planta a d p r e s s i ssime cano-tomentosa
frevera decora !), calyce, bracteis foliisque glandulis rubellis
magnis sparse obsitis, dentibus calycinis inferioribus molliter
ciliatis, caeterum tota planta eciliata, bracteis foliis similibus,
calyce longius tubuloso, labio superiori inferiori
breviori dentibus minutis triangularibus.
In Armenia turcica, in collibus ad Hassanova a. 1890 leg.
Haussknecht.
2S4 Yel enovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L.
Einige Bemerkungen zur Sektion Serpyllum.
T. lanuginosus Milk Nach Vergleichung mannigfaltiger
Variationen dieser Art aus verschiedenen Landein Europas und
des Orients kann ich tatsächlich eine präzise Grenze zwischen
den angeführten Varietäten nicht ziehen. Wenn man diese
Varietäten als Arten anerkennen wollte, so müßte man konsequent
noch andere ,, Arten“ aus diesem Formenkreise aufstellen.
T. Balansa e Boiss. Ivy. Die angeführte Synonymik ist
ganz gerechtfertigt und stützt sich auf ein großes Material,
welches ich verglichen habe.
Die von Celakovsky und Stapf auf gestellten Arten aus
dieser Verwandtschaft sind durchweg nur durch die Blattform
und Behaarung definiert, obzwar eben diese Merkmale bei der
genannten Art ins unendliche variieren. Celakovsky hat
übrigens seine Arten nur auf Grundlage einzelner Stücke, ohne
ein größeres Vergleichsmaterial zu untersuchen, beschrieben. Die
angeführte Varietät könnte wohl auch als eigene Art angesehen
werden, wenn sie in ihren Merkmalen beständig und weiter ver-
breitet ist. Von Haussknecht wurde sie im Herbar als
T. Marscliallianus bestimmt.
T. lanceolaius Dsf. Das, was ich unter diesem Namen aus
Afrika zur Vergleichung hatte, ist vom T. syriacus Boiss. ganz
im Sinne Boissiers (Fl. Or.) verschieden. T. algeriensis Boiss.
Reut, aus Algerien im Herbarium Frey ns ist mit dem T.lanceo-
lafits identisch.
T. ovatus Mill. Die zitierten Synonyme können nicht ein-
mal eine ordentliche Varietät vorstellen. Diese Art ist übrigens
eine recht wenig variable. Die erwähnte Varietät T ’. clandestinus
Schur aus Siebenbürgen ist aber eine bemerkenswerte Form,
welche habituell der Stammform wenig ähnlich ist. Es ist
interessant, daß die Behaarung des Stengels bei dieser Art (T.
ovatus) in allen Ländern konstant ist. Im Süden Europas be-
wohnt sie ausschließlich nur hohe Berge und überall meidet sie
kalkhaltige Substrate. In Böhmen z. B. beobachtete ich diese
Art niemals auf Kalkfelsen, sodaß sie z. B. bei Prag gar nicht zu
finden ist und nur durch die Arten T. praecox und T. lanuginosus
vertreten wird.
T. nummulariaefolius M. B. kommt nur im Kaukasus vor und
wurde früher unrichtig mit anderen Formen in Europa ver-
wechselt. Nach dem spärlichen Materiale, welches ich gesehen
habe, kann ich nicht bestimmt sagen, ob er spezifisch von der
vorhergehenden Art vzu trennen ist.
T. Borbäsii H. Braun ist eine schön charakterisierte Art
und verrät nach meiner Ansicht keinen hybriden Ursprung.
T. bracteosus Vis. und T. tcucrioides Boiss. Sprun. sind zwar
habituell einander wenig ähnlich, aber trotzdem verwandt und
demselben Verbreitungsgebiete angehörend. Den T. teucrioides
mit dem T. Pipereüa L. zu vereinigen, halte ich für ganz un-
gerechtfertigt.
Velenovsky, Y orstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L. ‘285
T. heterotrichus Grsb. ist nicht nur auf der Balkanhalbinsel,
sondern auch im ganzen Oriente weit verbreitet und durch die
Verzweigung und andere Merkmale überall leicht erkennbar.
T. Tosevi Vel. besitze ich schon aus allen Ländern der
Balkanhalbinsel, wo er den verwandten T. conspersus Gel. zu
vertreten scheint.
T. thasius Vel. habe ich zuerst von der Insel Thasos be-
schrieben; ich finde aber weitere Belege dieser Art von andern
Standorten Südeuropas und des asiatischen Orients. Die angeführte
Varietät hat zwar ein eigenartiges Aussehen, kann jedoch als
selbständige Art nicht angesehen werden. T. thasius wurde
von den Autoren früher auf die verschiedenste Art und Weise
bestimmt.
T. Löwyanus Opiz ist eine sehr polymorphe Art und überall
zur Hybridation geneigt. Hier könnte man Gelgenheit finden,
ganze Scharen von „feinen“ Arten zu beschreiben.
T. confertus G. G. ist eine gute Art,
T. dalmaticus Freyn ist eine in Südeuropa und im Oriente
weitverbreitete und allerwärts leicht erkennbare Art. Sie hat
lange, dürre, entfernt beblätterte, zweiseitig behaarte Stengel,
welche in eine einfache Blütenähre enden. Die Blätter sind
länglich, kahl (am Grunde spärlich gewimpert), mit wenig her-
vortretenden Nerven. Die Blütenstengel sind kurz, einfach in
einem Blütenköpfchen endigend und der ganzen Länge nach
aus dem Stengel reichlich und reihenweise emporwachsend.
Diese Art wurde gewiß früher mit dem T. Rohlenae Yel. ver-
wechselt, weil dieser ähnlich aussieht und in demselben Gebiete
verbreitet ist. T. Rolüenae hat aber eine ganz abweichende
Verzweigung und andere Blütenverhältnisse und bewohnt aus-
schließlich nur die wärmsten Mediterranlagen, während der T.
dalmaticus auch auf die hohen Berge hinaufsteigt.
T. Callieri Borb. ist die auf der Balkanhalbinsel, in Taurien
und überall im asiatischen Oriente verbreitete Art. In einigen
Formen erinnert er sehr an den T. dalmaticus oder den T.
zygioides. Vom ersteren ist er aber gleich durch die Blattform
und die runde Behaarung des Stengels, vom letzteren durch
die auffallende rötliche Farbe aller Pflanzenteile sofort ver-
schieden.
T. Kerneri Borb. ist eine gute Art und auf den Bergen des
Balkans weit verbreitet.
T. praecox Opiz weist zwar mannigfaltige Variationen, was
die Dimensionen und die Behaarung anbelangt, auf, die Ver-
zweigungsart bleibt jedoch überall so konstant, daß man leicht
jede Form erkennen kann. Diese Art ist mehr in Mitteleuropa
als im Süden verbreitet.
T. Sintenisii Cel. ist sehr nahe verwandt mit dem T.
angustifolius Pers., welchen er im Süden Europas vertritt.
T. Jankae Cel. ist im Oriente und auf der ganzen Balkan-
halbinsel sehr weit und in verschiedensten Formen verbreitet.
Durch die Verzweigung, die kurzen Blütenstengel mit köpfiger
286 Vel enovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L.
Infloreszenz sowie durch die Behaarung und die rigiden Stengel-
blätter ist er gut gekennzeichnet.
T. balcanus Borb. ist ebenfalls auf den Bergen der Balkan-
halbinsel allgemein verbreitet, aber gewöhnlich von den Autoren
unrichtig bestimmt. Gewöhnlich wird er mit dem T. Jankae
verwechselt, welchem er wohl sehr ähnelt, aber von demselben
gleich durch die abwechselnde Behaarung des Stengels ver-
schieden ist. So ist er z. B. ganz gemein in Bosnien, Serbien,
Montenegro usw. In Bulgarien und Macedonien gehört er zu
den charakteristischen Gebirgspflanzen.
T. Chamaedrys Fr. bewohnt den hohen Norden und die Berge
Mitteleuropas. Die Behaarung und anderen Merkmale dieser
Spezies sind dem T. ovatus Moll, gemeinschaftlich, die Ver-
zweigungsart aber ist ganz verschieden. Einige Gebirgsformen
des T. ovatus weisen nicht selten niedrigen Wuchs auf, auch
werden die Stengel mehr niederliegend und sind nur mit einer
einfachen Ähre beendet, sodaß der T. ovatus in solchen Fällen
auffallend an T. Chamaedrys erinnert und von den Autoren
leicht mit demselben verwechselt wird. Es kommen auch häufige
Hybriden zwischen den beiden Arten vor.
T. atticus Cel., T. comptus Friv. und T. striatus Vahl sind
einander nahe verwandt, wenn auch spezifisch verschieden.
Einige stattliche, robuste Formen mit großen Blüten des T.
striatus lassen sich vom T. atticus nicht leicht unterscheiden.
In meiner früheren Arbeit (1. c.) habe ich diese drei Arten
zwischen die Pseudorepentes gestellt, weil sie nicht selten eine
terminale Blütenähre besitzen. Nachdem ich aber jetzt ein
großes Material aus verschiedenen Ländern verglichen habe, so
gelangte ich zur Überzeugung, daß der Verzweigungstypus der
Repentes überall geltend ist, und daß die endständige Ähre
gleichsam eine Ausnahme von der Regel bildet. Der gleiche
Fall kommt übrigens auch bei dem gemeinen T. praecox Opiz
vor, welcher typisch in sterile Ausläufer endet, hier und da
jedoch auch eine endständige einfache Blütenähre trägt. Diese
Erscheinung ist wohl als eine Abnormität aufzufassen, welche
dtrrch abnormale Standortsverhältnisse oder durch die ungewohnte
Blütezeit bedingt wird. Ähnliche abnormale Verzweigungen
kommen auch bei den Rubusarten vor, wo z. B. auch sogar die
diesjährigen Sprosse am Ende aufblühen können.
T. Velenovskyi Rohl. ist dem T. striatus sehr nahe, durch
die Behaarung des Stengels und die sonderbare Kelchbildung
jedoch als selbständige Art zu trennen. Auch der T. Dominii
Vel. gehört in denselben Zyklus wie die Arten T. atticus,
striatus , comptus und Velenovskyi , sodaß es klar wird, daß dieser
Thymus-Typus auf der Balkanhalbinsel sich reichlich gegliedert
hat. Zu demselben tritt noch eine Varietät, welche Formänek
auf dem Berge Peristeri (Hindus) gesammelt hat (var. pindicus
m.), welche sich vom typischen T. striatus Vahl durch kürzere
und breitere Blätter, lang zugespitzte Brakteen und den kahlen
Kelch unterscheidet.
Velenovsky, Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus L. 287
T. hirsutus M. B. und T. pulvinatus Cel. sind zwei sehr
nahe verwandte Arten und sind in einigen Formen schwerlich,
zu unterscheiden. Auch der T. Immillimus Cel. stellt nur eine
alpine, gedrungene Form dar, welche insbesondere auf dem
klassischen Standorte (Ida Troadis) auffallend lang zugespitzte
Brakteen besitzt. Meiner Ansicht nach sollte der T. pulvinatus
nur als Varietät bei dem T. hirsutus stehen.
T. carnosulus Vel. und T. spathulaefolius Hsskn. Vel. sind
durch die Blattbildung von allen Thymen dieser Sektion sehr
abweichend und leicht erkennbar. Die zweite oben genannte
Art ist durch die Behaarung ganz weiß und hierdurch sehr
zierlich.
Viola cornuta L. und orthoceras Ledeb.
und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen.
Von
Willi. J3ecker.
(Hedersleben.)
Viola cornuta L. Sp. pl. ed. II. (1763) p. 1325.
Perennis, cum pedunculis ad 35 cm usque alta. Radice
pluricipite in caudiculos aphyllos abeunte. Caulibus gracilibus,
internodiis plusminusve elongatis, glabris vel ad angulos sparse
retrorso-pilosis. Foliis ovatis basi truncatis vel subcordatis apice
obtusiusculis copiose obtuso-crenatis supra plerumque glabris subtus
praecipue ad nervös et margines ut stipulae albido-pilosis petio-
lum pilosum subaequantibus vel duplo superantibus. Stipulis
triangulari-ovatis palmato-incisis lacinia terminali maiore vel
irregulariter dentatis petiolum subaequantibus vel paullum supe-
rantibus. Floribus longe pedunculatis conspicuis; sepalis lineari-
lanceolatis longe acuminatis appendicibus non conspicuis quadra-
tis: petalis violaceis oblongis, infimo obcordato calcare longissimo
cylindrico acutiusculo appendices calycinas fere 8 — 12 mm supe-
rante. Capsula sepalis breviore.
Syn.: V. cornuta Gren. et G-odr. Fl. Fr. (1848) p. 187. —
Rouy et Fouc. Fl. Fr. III. (1896) p. 37. — Parlat. Fl. ital. IX.
(1890) p. 196. — G-audin Fl. helvet. II. (1828) p. 217. — DC.
Prodr. I. (1824) p. 301 (quoad pl. pyren.). — Lmk. et DC. Syn.
(1806) p. 400. — Roem. et Schult. Syst. veg. V. (1819) p. 389
(quoad pl. pyren.). — Willk. et Lge. Prodr. fl. Hispan. II. (1880)
p. 700. — Wittr. Viol. Stud. I. (1897) p. 103.
V. calcarata ß pyrenaica L. Sp. pl. ed. I (1753).
Exs.: Reliq. Mailleanae 82. — Dörfler Herb. norm. 4311.
— Billot Fl. Gail, et Germ. exs. 932. — W. Becker Viol. exs.
91. — Soc. Rochel. (1889) 2596. — Schultz Herb. norm. 434.
Abbild.: Wittr. 1. c. tab. VII. fig. 93 — 96. — Vill. Catal.
Strasb. tab. 5. — Rchb. Pl. crit. III. tab. 267. — Rchb.
Ic. 4514.
Becker, Viola cornuta L. und ortlioceras Ledeb.
289
Blütezeit: Juni — August.
Verbreitung: Pyrenäen, in der alpinen und subalpinen
Region vom Vallee d’Aspe und dem Pic d’Anie bis zu den
Pyren. de l'Aude und den Corbieres (sec. Rouy et Fouc.
Fl. Fr.).
Ich habe die Art in zahlreichen Exemplaren von folgenden
Standorten gesehen:
Basses-Pyrenees: Pic d’Anie, Vallee d’Aspe, Gourzy
(Desvaux), Les Eaux Bonnes (Bubanii.
Haute-Pyrenees: Lac d’E.staing, Chambasque pres Cau-
terets 1200 m (Duffour), Cauterets, Gavarnie (Bordere), Heas
(Comte de Franqueville), Gedre (Bordere), Bareges, Pic du Midi
de Bigorre (Engler), Vallee de Louron, Mauleon Barousse
(Irat).
Hautes-Ga rönne: Esquierry, Port d'Oo, Lac de Seculejo
(= Lac d’Oo) ad Bagneres de Luclion (Charpentier), Vallee du Lys
L’Hospice, en montant au Port de Venasque (Timb.-Lagr., Ney-
rau t), Val d’Aran.
Ariege: Vallee de Savignac supra Ax.
Pyr.-orient: Montagne de Mosset, Prades.
Aude: Courbieres.
Hispania: Puerto de Salau, Monseny, Cerdana ad Salva-
naire in summis vall. Llaudure.
Viola cornuta ist auch für die westlichen Alpen, den
Schweizer Jura und die Florenser Apenninen angegeben. Gau-
din Fl. helvetica: „In pascuis Jurae, Raius; praeter eum nemo
in Helvetia reperit“. Haller. Fortasse etiam planta, quam habuit
Raius, eadem est ac var. II nostra y V. calcaratae , quae etiam
in M. Jura inventa est.“ — Pariatore Fl. ital. : Monte Senario,
Apenninen von Floeenz S30 m. — Arcangeli Comp. fl. ital.
(1882): V. cornuta L. A Montesenario (Pari.), dubbia. — Rouy
et Foucaud Fl. Fr.: Le V. cornuta a ete aussi trouve (seme
ou plante?) dans les päturages du Grammont (Haute-Savoie).
Seit langer Zeit nicht bestätigt, halte ich diese Angaben für
mehr oder weniger unglaubwürdig. Exemplare, von E. Thomas
„sur Montagny“ (Waadt) gesammelt, scheinen der Kultur zu
entstammen.
Die von Willkomm (It. hisp. II. 416) als V. cornuta be-
zeiclinete Pflanze steht der V. Bubanii Timb. nahe. Sie gleicht
der V. cornuta nur annähernd in der Form der Nebenblätter,
deren Behaarung aber auch für die Verwandtschaft mit V. Bubanii
spricht. (Portugal, Prov. Entre Douro e Minho, in pinguibus
prope sanctuariam Hermita de N. S. del Moncayo in latere
orientali montis eiusdem nominis ad alt. c. 4000 ped. Julio
1850). V. moncaunica Pau.
290
Becker, Viola cornuta L. und orthoceras Ledeb. etc.
Viola orthoceras Ledeb. Fl. ross. I. (1842) p. 258.
Perennis, cum pedunculis ad 50 cm usque longa. Radice
pluricipite in caudicidos aphyllos abeunte. Caulibus gracilibus
internodiis plusminusve distantibus glabris vel sparse retrorso-
pilosis. Foliis inferioribus ovatis vel superioribus oblongis, Om-
nibus basi plerumque sensim attenuatis rarius abrupte an-
gustatis (inferioribus) apice acuminatis repando-crenatis pe-
tiolo-brevissimo indumento foliorum et stipularum ut in
praecedente. Stipulis ovato- acuminatis conspicuis dimidiam
laminae attingentibus vel superantibus irregulariter acuto-den-
tatis. Floribus longe pedunculatis conspicuis; sepalis lineari-
lanceolatis longe subulato-acuminatis appendicibus non con-
spicuis subquadratis ; petalis violaceis oblongis infimo obcordato
calcare longissimo subulato appendices calycinas fere 8 — 12 mm
superante. Capsula sepalis breviore.
Syn.: V. orthoceras Boiss. fl. or. I. (1867) p. 463.
V. cornuta Kupffer in Tent. syst. Yiol. fl. ross. (1903)
p, 13.
Exs.: Szovitz Exs. Armen, (herb. hört, petropol.).
Verbreitung: Mingrelien und Armenien
Blütezeit: Juni- Juli.
Mir haben die von Szovitz in Armenien gesammelten
Exemplare in größerer Zahl Vorgelegen1). Dr. Kupffer (Riga)
erklärt sie 1. c. für völlig übereinstimmend mit V. cornuta L.
aus den Pyrenäen und bezeichnet infolgedessen die Pflanze
Transkaukasiens als V. cornuta L. Der spezifischen Vereinigung
beider kann ich mich nicht anschließen. Viola orthoceras unter-
scheidet sich von V. cornutu in der Hauptsache durch ansehn-
lichere Höhe, schmälere, zugespitzte, an der Basis verschmälerte
Blätter, sehr kurzen Blattstiel und größere Nebenblätter mit
spitzeren Einschnitten.
Beide Arten sind aber phylogenetisch sehr nahe verwandt.
Dies ergibt sich aus ihrer auffallenden habituellen Ähnlichkeit
und aus der Existenz von Übergangsformen in den Pyrenäen,
die in den Merkmalen der Blätter und Nebenblätter bis zu
einem gewissen Grade zur V. orthoceras neigen. Die Areale
beider Formen liegen sehr weit auseinander. Bei der Existenz
inklinierender Formen muß es als ausgeschlossen gelten, daß
beide ohne gegenseitige Beziehungen entstanden sind. Ihre
Areale müssen vielrqehr ursprünglich ein zusammenhängendes
Gebiet gebildet haben, welches infolge klimatischer und viel-
leicht auch geologischer Ursachen auf isolierte Provinzen redu-
!) V. orthoceras ist auch von Nord mann auf der Gora Samomlia
(nicht Gor. SomLia . wie auf der Scheda steht) nordöstlich von Batum,
westlich Kaukasus, gesammelt worden. (Briefl. Mitteilung des Herrn Dr.
Kupffer).
Becker, Viola cornutaL. und ortlioceras Ledeb. etc.
291
ziert wurden. Man darf bei der weiten westöstlichen Aus-
dehnung annehmen, daß der Typus schon in präglazialer Zeit
von den Pyrenäen bis zu den armenischen Gebieten ver-
breitet war.
Für die ununterbrochene Verbindung der beiden extremen
Areale spricht aucli noch der Umstand, daß auf der Balkan-
halbinsel Formen existieren, die mit V. cornuta und ortlioceras
wegen ihrer habituellen Ähnlichkeit phylogenetisch verwandt
sein müssen. Es sind drei Unterarten der Kollektivspezies
V. lutea s. 1., in erster Linie V. Orphanidis und dann die ihr
nahe stehenden V. Nicolai Pant. und prolixa Panc. In der
Hauptsache unterscheiden sich diese Sippen nur durch kurzen
Sporn und breitere Sepalen und Petalen, während die übrigen
Kriterien untergeordneter Art sind. Da das Areal der Balkan-
formen zwischen den Gebieten der beiden anderen liegt, so darf
angenommen werden, daß auch die Stammform dieser Formen
dem präglazialen Urtypus angehörte und durch die noch heute
existierenden auffallenden Unterscheidungsmerkmale gegen V. cor-
nuta und ortlioceras ausgezeichnet war. Ein äußerst interessantes
Phänomen bildet aber die in postglazialer Epoche erfolgte
weitere Ausgliederung des zentralen Typus nach Norden hin,
die sich dann auch über Westeuropa fortsetzte, während der
westliche und östliche Typus in den klimatischen Verhältnissen
der angrenzenden Gebiete die einer Verbreitung günstigen Be-
dingungen nicht fand.
Ich bezeichne den präglazialen Typus in seiner Gesamtheit
als V. palaeocornuta (Bezeichnung rein theoretischen Wertes).
Dieser gliederte sich ungefähr vor Beginn der Eiszeit in drei
Arten höheren Alters: V. cornuta s. h, V. lutea s. 1. und
V. ortlioceras s. 1. Es wäre wohl angebracht gewesen, die zweite
präglaziale Form als V. Orphanidis s. 1. zu bezeichnen, da die
Subsp. V. Orphanidis Boiss. ihr morphologisch zweifellos am
nächsten steht. Da ich aber bisher die Formenkreise immer
nach der zuerst publizierten Unterart benannt habe, so mache
ich auch hier keine Ausnahme.
Die V lutea s. 1. läßt sich in 10 Sippen gliedern, von denen
die V. Bubanii Timbal das Areal der V. cornuta L. mit bewohnt
und sogar in westlicher Lichtung überholt hat.
Folgendes Schema gibt eine übersichtliche Darstellung der
Entwicklungsgeschichte der V. palaeocornuta , die gleichzeitig
die Basis für eine wissenschaftliche Systematik bildet.
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 2.
20
292
Becker, Viola cornuta L. und orthoceras Ledeb. etc.
Viola palaeocornuta.
V. cornuta s. 1. V. lutea s. 1. V. orthoceras s. 1.
cd
CD
c.
V?
o
bd
CD
Nach der Niederschrift dieser Arbeit konnte ich eine neue
Spezies Viola disjuncta aus dem Altai aufstellen. Sie gehört
auch der V. 'palaeocornuta an und verrät, daß dieser Typus im
Tertiär in Asien eine viel weitere Verbreitung als heute hatte.
Näheres in der Publikation, die demnächst in dieser Zeitschrift
erfolgen wird.
Conspectus Florae Turkestanicae.
Übersicht sämtlicher bis jetzt für (len Russischen Turkestan
[d. h. für die Gebiete: Transkaspien, Syrdarja, Fergana,
Samarkand, Semiretschje, Semipalatinsk (außer dem östlichen
Teile), Äkmolly, Turgai und Üralsk (jenseits des Uralflusses)
nebst Chiwa, Buchara und Kuldsha] als' wildwachsend an-
gewiesenen Pflanzenarten.
Zusammengestellt von
Olga Fedtschenko und Boris Fedtschenko
(St. Petersburg).
(Fortsetzung.)
VI. Crucifercie.
33. Matthiola R. Br.
195. M. albicaulis Boiss. in Annales des Sciences naturelles, II. Ser.,
vol. XVII. p. 46. 1842. — Boiss. Fl. or. I. 147.
Hesperis alyssifolia DC. Syst. veg. II. 447. — De 41ess. icon.
II. tab. 61.
Kopet-dagh.
var. alaica Korsh. Fragm. fl. Türkest. X. 14. 1898 (an
species propria?).
Transalai-Kette, längs des Flusses Tarascha, 10000'
(Korshinsky).
196. M. odoratissima (M. B.) R. Br. in Ait. Hort. Kew (ed. 2a).
IV. p. 120. — Led. Fl. ross. I. 109. — Boiss. Fl. or. I. 149.
— Schmalhausen, Flora von Mittel- und Südrußland N. 147.
Cheiranthus odoratissimus Pall. Ind. Taur. — M. B. Casp.
116 N. 22. — M. B. Fl taur.-caucas. II. 122.
Kopet-dagh; Uralsk-Glebiet, Akmoly-Gfebiet.
In Turkestan kommt eine Reihe Formen von Matthiola
vor, welche durch verschiedene Autoren als selbständige
Arten beschrieben worden sind, jedoch, wie es scheint,
zu einem und demselben Zyklus gehören, den wir, nach
dem Beispiele von Trautvetter und Schmalhausen,
M. odoratissima (M. B.) R. Br. nennen.
Aus der Reihe der erwähnten Formen führen wir jetzt
folgende an :
294
Fedtsclienko , Conspectus Florae Turkestanicae.
f. tatarica Trautv. Plantas mess. a, 1874 in Armenia a
Pr. Radele et in Daghestania ab A. Becker fact. comm.
N. 27 (Acta Horti Petropol. IV. 104). 187(5.
Hcsperis tatarica Pall. Reise durch, verseil. Prov. Russ.
Reichs. I. App. N. 117 t. L. f. 1 — 2.
Matthiöla tatarica DC. Syst. veg. II. 170. — Led. Fl. ross.
I. 100. — Boiss. Fl. or. I. 150.
Diese Form wird angeführt für das Uralsk-Gebiet (am See
Indersk), Transcaspien und außerdem, von Eversmann,
„in itinere Buchariam versus“. Wird auch, mit f.
glabrata Litw., für das Nordufer des Aralsees an-
> gegeben.
f. robust a (Bge.) B. Fedtsch.
Matthiöla robust a Bge. Reliqu. Lehman. N. 60. — Boiss.
Fl. or. I. 149.
Transcaspien: Airakli und in der Umgebung von
Novoalexandrovsk (L e hm a nn).
f. tanaicensis DC. Prodr. I. 134. — Trautv. 1. c.
M. fragrans Bge., Ind. Sem. horti Dorpat. (1839.) — Led.
Fl. ross. I. 110.
Diese Form wird für den Turkestan nur von Conti (Les
especes du genre Matthiöla) angeführt, und zwar die
Form a var. longepetiolata Conti für die Ufer des Indersk-
Sees (Lehmann) und subsp. claghestanica Conti für
Kisyl-Arvat (Becker).
Außerdem stellt Conti in seiner nachgelassenen Arbeit
(Les especes du genre Matthiöla. Tire ä part des Me-
moires de THerbier Boissier. Geneve 1900) noch zwei
neue Arten auf, welche zu demselben Zyklus gehören:
M. songarica Conti 1. c. p. 42.
Nach Conti folgende Fundorte:
„Songarei (Meinshausen ex exped. Sclirenk. 1S40 — 43),
desertum Uralense (Turczaninow — 1845), am Indersken-
see (Lehmann ex Bunge Reliqu. Lehman. N. 59).“
M. superba Conti 1. c. p. 23.
Nach Conti: Songarei (Sch renk).
Es gehören wahrscheinlich zu demselben Zyklus, M. odora-
tissima , auch die zwei rätselhaften Angaben in der Ar-
beit von Karelin (Reise zum Caspischen Meere in den
..Sapiski“ der Kais. Russ. Geogr. Gesellscli. N. 1883) für
die östlichen Küsten des Caspischen Meeres: Matthiöla
sinuata und ^Matthiöla n. sp.
Anmerkung. Zur Zahl der Formen desselben Zyklus
gehört wahrscheinlich auch die von Freyn (Plantae ex Asia
Media) angeführte M. farinosa Bge. in Boiss. Fl. or. I. 150
(= M. revoluta d' farinosa Conti), welche Sintenis im Vor-
gebirge des Kopet-dagh sammelte.
197. M. obovata Bge. Reliqu. Lehman. N. 58. — Boiss. Fl. or. I.
152.
Berge im oberen Laufe des Serawschan (Lehmann).
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
295
198. M. flavida Boiss. Diagn. pl. nov. or. I. fase. 6 p. 9. 1845.
— Boiss. Fl. or. I. 151.
M. int&grifolia Komarow, Beiträge zur Flora des turke-
stanischen Hochlandes, Serawschan - Bassin, N. 109.
1896.
F ergana : Namangan-Kreis, Türia-kurgan (Skorniakow !).
Ziemlich gemein auf Abhängen und Gräten in den
Bergen desPamiroalai: Serawschan, Schugnan,Roschan.
199. M. runcinata Bgl. in Suppl. II. ad enumer. pl. Semenow.
N. 66 a (Bull, de la Societe Imper. des natur. de Moscou.
1870 p. 255).
In der Umgebung von Chodshent (Ssewertzoff !).
Es sind nur unvollkommene Muster blos aus einer einzigen
Örtlichkeit vorhanden. Wahrscheinlich wird diese Art
auch zu der Vorigen gezogen werden müssen.
200. M. chenopodiifolia Fisch, et Mey. Ind. (I.) Sem. hört Petrop.
p. 33. 1835. — Led. Fl. ross. I. 110. — Boiss. Fl. or.
I. 153.
M. hesperoides Less. in herb. reg. berol.
Ostufer des Caspischen Meeres ; Sandwüste Kisyl-kum
(in den Gebieten von Syr-darja, Chiwa und Buchara).
201. M. Stoddarti Bge. Reliqu. Lehman. U. 62. — Boiss. Fl. or.
I. 154.
Cithareloma vernum, Krassn. Vers. Entwickl. Fl. v. Tian-
Schan, 336.
Syr-darja-Gebiet, Semiretschje-Gebiet. Buchara: Ker-
mine, Kabadian, Agatme.
W. Lipsky (Beiträge zur Fl. von Zentral-Asien II. N. 109
stellt drei Formen* 1 2 3) dieser Art auf:
a. incana Lipsky,
ß. glandulosa Lipsky,
/. papillosa Lipsky.
34. Diptychocarpus Trautv.
202. D. strictus (Fisch.) Trautv. Emmer, pl. Schrenk. songor.
N. 116 (Bulletin de la Soc. Imper. des Naturalistes de
Moscou, 1860, p. 108). — Boiss. Fl. or. I. 145.
Raphanus strictus Fisch, in M. B. Fl. taur. caucas. III.
p. 452 in nota. 1819.
’) In den Bemerkungen des Herrn Lipsky über diese Art (1. c.) ist
eine Reihe von Fehlern vorhanden, sodaß wir es für nötig halten, sie hier
zu korrigieren:
1. Bei der Form ß. glandulosa führt Lipsky als Autor Bge. an. Das
ist nicht richtig, denn bei Bunge (1. c.) findet sich eine solche
Benennung nicht.
2. Forma a incana Lipsky. In den folgenden Zeilen heißt sie ti/pica.
Eins von beiden.
3. Von Lehmann wurde die Pflanze nicht im Jahre 1812 gesammelt,
wie Lipsky (1. c.) behauptet, sondern im Jahre 1812, wie es
A. Bunge anführt.
296
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
Chorispora stricta DC. Syst. veg. II. 436.
ALloceratium strictum Hook et Thoms. Journ. Linn. Soc.
V. 129, 135.
Matthiola Fischeri Bernh. h. erfurt. p. a. 1835. — Led.
Fl. ross. I. 110.
Orthorhiza persica Stapf. Die botan. Ergehn, der Polak -
sclien Exped. n. Persien in 1882. II. T., p. 38. 1886.
Chorispora stenopetala Pgl. et Schmalh. in E. Regel Descr.
pl. nov. in Act. Hort. Petr. V. 239.
Semiretsckje-Gebiet, Svr-darja-Gebiet, Turgai-Gebiet,
Transcaspien, Uralsk-Gebiet (bis zum See Indersk);
Buchara, Kuldsha.
35. Parrya R. Br.
203. P. exscapa C. A. Mey. in Led. Ic. pl. fl. alt. t. 86. 1829. —
Led. Fl. alt. III. 28. 1831. — Led. El. ross. I. 132. — Hook.
Fl. br. Tnd. I. 131.
ln der Hochgebirgszone : Tian-schan, Alai- und Trans-
alai-Ivette, Pamir, Serawschan.
204. P. eriocalyx Rgl. et Schmalh. in E. Regel Descr. pl. nov. fase.
5 (Acta Horti Petropol. V. 1. 234).
Tian-schan: Terekty, Aksai (Kaulbars!); Pamir.
In Turkestan kommt auch eine Ubergangsform zur vorigen
Art vor, f. media Korsh.
205. Parrya nudicaulis (L.) Boiss. El. or. I. 159. 1867.
Cardamine nudicaulis L. Sp. pl. (ed. 1 a) p. 654. 1753.
Parrya macrocarpa R. Br. in Parry, Voyage bot. app. I.
270. 1824 (seorsum 1823j. — Led. Fl. ross. I. 181.
Dshungarischer Alatau, Tiam-schan, Pamiroalai.
Es kommen verschiedene Formen dieser Art vor:
var. turhestanica Korsh. Fragm. Fl. Türkest. N. 15.
var. asperrima B. Fedtsch., Flora des westlichen Tian-
schan N. 103.
var. linearifolia Rgl. Enum. pl. Semenow. Suppl. II.
N. 71a.
var. aspera Rgl. Pl. Radd. X. 197.
206. P. Beketoivi Krassn. Versuch d. Entwicklungsgesch. d. Fl. d.
Tian-Sckan p. 334. 1888.
Tian-schan.
207. P. siliquosa Krassn. Versuch d. Entwicklungsgesch. d. El. d.
Tian-Schan p. 334. 1888.
P. longicarpa (Krassn., Aufzählung (Spissok) der Pflanzen
von Tian-schan.
208. P. stenocarpa Kar. et Kir. Enum. pl. Songor. N. 70 (Bull,
de la Soc. Imperiale des Natural, de Moscou, 1842) — Led.
Fl. ross. I. 751.
P. stenoloma Schrenk in Fisch, et Mey. Ind. (VIII). Sem.
hört. Petrop. p. 69. — Fisch, et Mey. Enumer. (2a) pl.
nov. Schrenk. p. III.
Fedtsckenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
297
Hesperis Kunawarensis Kgl. Suppl. II. ad Ennmer. pl.
Semen. N. 96 d.
Tarbagatai, Dshungarischer Alatau, Tian-scban, Pamiro-
. alai.
Man unterscheidet : var. major Komar., Beiträge zur Flora
des turkestanischen Hochgebirges, Serawschan - Bassin,
N. 113. — Serawschan.
209. P. pinnatifida Kar. et Kir. Enumer. pl. songor. N. 69 (Bull,
de la Societe Imperiale des Natural, de Moscou, 1842). —
Led. Fl. ross. I. 751. — Boiss. El. or. I. 159.
Dschungarischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai.
Es sind verschiedene Varietäten vorhanden:
var. oligodenia Trautv. Enumer. pl. songor. Schrenk.
N. 89.
var. Kizil-arti Korsh. Eragm. fl. Türkest. N. 16.
210. P. fruticulosa Kgl. et Schmalh. in E. Kegel Descr. pl. nov.
fase. 5 N. 32 (Act. Hort. Petrop. V. 237). 1877.
Tian-schan, Pamiroalai.
Man unterscheidet die Varietäten:
v. subintegra Kgl. 1. c.,
v. runcinata Kgl.
211. P flabellata Kgl. in E. Regel et Herder Enumer. pl.
Semenov. Suppl. II. (Bulletin de la Societe Imperiale des
Naturalistes de Moscou, 1870, II, p. 261.)
Cheiranthus himalayensis , Rupr. Sert. tiansch. p. 39.
P. ramosissima Eranchet Plant. Poncins, p. 346.
Tian-schan; Alai-Kette, Transalai-Kette, Pamir.
36. Cithar eloma Bge.
212. C. Lehmanni Bge. Delect. sem. h. Dorpat 1843 p. 6. - — -
Bge. Reliqu. Lehman. N. 123. — Boiss. El. or. I. 238.
Sandwüste Kisyl-kum; Repetek (Transkaspien).
213. C. vernum Bge. in Linnaea XVIII. 149. — Bunge Reliqu.
Lehman. X. 124. — Boiss. Fl. or. I. 239.
Sandwüste Kisyl-kum (in den Grenzen des Syr-darja-
Gebietes und Buchara). Transkaspien.
37. Clausia Korn. Trotzky.
214. C. turkestanica Lipsky, Beiträge zur El. von Zentral- Asien
II. N. 117. 1904.
Diptychocarpus ? hispidus Rgl. descr. pl. nov. fase. 5.
(Act. Hort. Petr. V. 230).
Diptychocarpus seravschanicus , Komarow. Beiträge zur
Fl. des turkestanischen Hochgebirges, Serawschan-
Bassin, N. 104. 1896.
D. hispidus Rgl. v. robustus Korsh.
D. hispidus Rgl. siliquis longioribus Litw.
Transkaspien, Samarkand-Gebiet, Syr-darja-Gebiet.
Hissar, Schahrisäbs, Baldshuan, Darwas.
298
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
Lipsky (1. c.) unterscheidet, außer der typischen Form,
folgende Varietäten :
ß. sübintegrifolia Lipsky,
1. siliquis glabris,
2. siliquis stipitato glandulosis,
y. glandulosissima Lipsky.
215. C. hispida (Rgl.) Lipsky, Beiträge zur Flora von Zentral-
Asien II. N. 118. 1904
Chorispora hispida Rgl. in Rgl. et Herder, Supplem. II.
ad enumer. pl. Semenow. N. 93 a (Bulletin de la Soc.
Imper. des Natur, de Moscou 1S70 p. 206).
Syr-darja-Gebiet, Samarkand-Gebiet.
Lipsky (1. c.) unterscheidet zwei Varietäten:
a. lasiocarpa Lipsky 1. c.,
ß. leiocarpa Lipsky 1. c.
216. C. mollissima Lipsky, Beiträge zur Fl. von Zentral- Asien
II, N. 119.
In den südwestlichen Vorbergen des Tian-schan: (Sai-
lyk (A. Regel).
217. C. Olgas (Rgl. et Schmalh.) Lipsky, Beiträge zur Fl. von
Zentral- Asien II. N. 120.
Diptychocarpus Olgae Rgl. et Schmalh. in E. Regel, Descr.
pl. nov. fase. 5 (Act. Hort. Petrop. V. 231). 1S77.
Samarkand-Gebiet, im Sarawschan-Bassin bis auf 5000 ' ;
Dshisak.
218. C. sarawschanica (Rgl. et Schmalh.) Lipsky Beitr. zur Fl.
von Zentral- Asien II. N. 121. 1904.
Diptychocarpus sarawschanicus Rgl. et Schmalh. in E.
Regel Descr. pl. nov. fase. 5 (Act. Hort. Petrop. V.
231,). 1877.
Serawschan (O. A. Fedtschenko).
219. C. aprica (Stepk.) Korn. Trotzky Ind. sem. h. casan. p. a.
1839.
Hesperis aprica Poir. Encycl. metli. Supplem. III. 194.
1813. — Led. Fl. ross. I. 173 .
Cheiranthus apricus Steph. in Willd. Sp. pl. III. 518.
1800.
Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet.
Anmerkung. In den Bemerkungen von W. J. Lips ky zur Gattung
Clausia („Revisio mono^raphica“ in seinen Beiträgen zur Flora von
Zentral- Asien II) kommen mehrere Fehler vor, weswegen es zuweilen
unklar bleibt, was eigentlich der Autor sagen wollte. Im nachstehen-
den führen wir die von uns bemerkten Fehler an:
1. Bei N. 117 ( Clausia turkestanica ) steht eine Anweisung (1) auf
eine Anmerkung, die Anmerkung selbst fehlt jedoch.
2. Bei N. 118 ( Clausia hispida) wird als „Synon. : Chorispora hispida
Rgl.“ angeführt, aber ohne genaue Zitatenanfülirung.
3. Chorispora hispida Rgl. (= Clausia hispida Lipsky) hat, nach
Lipsky, immer borstenhaarige Früchte, obgleich Regel ganz
bestimmt behauptet „siliquae piloso hispidae vel rarius glabrae“.
4. Von dem Exemplar aus der Umgebung der Stadt Werny, welches
Regel zu Ch. hispida zieht, erwähnt Lipsky gar nicht.
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae. 299
5. Diptycliocarpus seravschanicus Komarow (nec Rgl. et Schmalh.)
wird auf Seite 41 als Synonym von CI. turhestanica Lipsky be-
trachtet, und dasselbe auf Seite 42 durch Anführung von Herbar-
exemplaren bestätigt; auf Seite 43 wird D. seravschanicus Ko-
marow (nec Rgl. et Schmalh.) willkürlich und, ohne Beweise
aus Komarows Herhar anzuführen, mit C. hispida Lipsky identi-
fiziert.
6. Beinahe bei allen Arten der Gattung Clausia vergißt es Lipsky,
den Namen der Autoren anzuführen, welche die gegebenen
Arten zuerst aufgestellt haben (obgleich sie dieselben zu anderen
Gattungen gezogen hätten), wie es in der botanischen Nomen-
klatur angenommen ist.
7. Bei einer Art ( Clausia aprica) führt zwar Lipsky den Namen
des Autors an. der zuerst diese Art beschrieben haben soll, irrt
sich aber dabei, denn zuerst wurde diese Pflanze nicht von
Poiret beschrieben (Hesperis aprica , im Jahre 1813), sondern
von Willdenow ( Cheiranthus apricus Steph. apud Willd. Sp.
pl. III. p. 518, im Jahre 1800).
38. Atelanthera Hook, et Tlioms.
220. A. perpusilla Hook, et Tlioms. Jonrn. Linn. Soc. V. 138.
— Hook. Fl. br. Ind. I. 133.
Alai (Korsliinsky).
39. Nasturt ium R. Br.
221. N. officinale R. Br. in Ait. Hort, Kew. (ed. 2a) IV. p. 110.
1812. — Led. Fl. ross. I. 111. - — Boiss. Fl. or. I. 178. -
Hook. Fl. br. Ind. I. 133. — W. Lipsky, Beiträge zur Fl.
von Zentral- Asien I. N. 5.
Dictyosperma Oh/ae Rgl. in E. Regel, Descr. pl. nov. N. 12
in „A. P. Fedtsclienko’s Reise nach Türkest an“ Lief. 18.
Pirea , Durand in Index gener. plianerogamor. p. IX.
Pirea Olgae Durand, Komarow, Beiträge zur Fl. des
turkestan. Hochgebirges N. 116, p. 87.
Sisymhrium Nasturtium aquaticum L. Sp. pl. (ed. la)
p. 657. 1753.
Tian-schan, selten, an feuchten Orten bei Bächen;
Pamiroalai : Alai-kette, Serawsclian. Transkaspien : in
Vorbergen des Kopet-dagh.
222. N. ampfiibium (L.) R. Br. in Ait. Hort. Kew. (ed. 2 a), IV.
p. 110. — Boiss. Fl. or. I. 180.
Sisymhrium amphibium L. Sp. pl. (ed. la) p. 657 (ex parte).
1753.
Nasturtium natans , Meyer, Reise d. Kirg.-Steppe p. 378.
Cochlcaria natans C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 90.
Cochlearia aquatica C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 88.
Roripa amphibia Bess. Enumer. p. 27 N. 825.
Gebiete: Turgai (Fluß Irgis1), Akmolly, Semipalatinsk,
Semiretschje (Ajagus).
Es werden verschiedene Formen dieser Art unterschieden:
*) Diese Angabe führt Boissier (1. c.) unter der Bezeichnung „Tus-
comania“ an, was natürlich ein Irrtum ist.
300
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
1. je nachdem das Blatt ganzrandig oder mehr oder
weniger eingeschnitten ist; f. indivisum DC. nnd f.
variifolium DC.; 2. nach dem Charakter des Wuchses
und je nachdem die Pflanzen mehr oder weniger
untertaucht sind: f. terrestre und f. aquaticum ; end-
lich nach der Form der Schötchen : f. siliculis ellipticis
und f. siliculis suborbiculatis.
223. N. palustre (Leys.) DC. Syst. veg. II. 191. 1821. — Boiss.
Fl. or. I. 179. — Led. Fl. ross. I. 112. — Hook. Fl. br.
Ind. I. 133.
Sisymbrium palustre Leysser Flora Halensis. Halae
Saxicae 1783 p. 166. N. 679.
Gebiete : Akmolly, Semipalatinsk, Semiretschje, Samar-
kand, Syr-darja, Transkaspien ; Kuldsha, Buchara,
Chiwa; Tarbagatai; Vorberge des Dshungarischen
Alatau und des Tian-schan.
224. X. brachycarpum C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 8. 1831.
- Led. Ic. pl. fl. ross. I. 291. — Led. Fl. ross. I. 113. —
Boiss. Fl. or. I. 180.
Turgai-, Akmolly- und Semipalatinsk-Gebiete.
225. X. austriacum Crantz, Stirp. austr. I. 15. T., II. f. 1 — 2.
1762 (ex Beck. Fl. v. Niederösterr. 464). — Boiss.1) Fl. or.
I. 180.
Jßoripa austriaca Bess. Enumer. 103.
Cochlcaria austriaca Led. Fl. ross. I. 160.
Camelina austriaca P. Br. in Ait. Hort. Kew. (ed. 2a)
IV. p. 93.
Turgai-Gebiet: Oberlauf des Fl. Ilek (Lehmann).
40. B arbarea R. Br.
226. B. vulgaris R. Br. in Ait. Hort. Kew. ("ed. 2a) IV. p. 109.
1812. — Led. Fl. ross. I. 114. — Boiss. Fl. or. I. 183. —
Hook. Fl. br. Ind. I. 134.
Erysimum Barbarea L. Sp. pl. (ed. la) p. 660. 1753.
B. lyrata Aschers. Fl. Prov. Brand. 85.
Var. arcuata Rchb. Fries. Nov. ed. 2, 2u7.
B. arcuata Rchb. in Flora (1822) I. 296. — Led. Fl. ross.
I. 115. — Boiss. Fl. or. I. 183.
B. taurica DC. Syst. veg. II. 207.
B. iberica DC. Syst. veg. II. 207.
B. lyrata ß. iberica. Kurtz Aufz. d. Waldb. Zeil Pfl. 36.
Turgai-Gebiet, Akmolly-Gebiet, Transkaspien, Vor-
bei'ge des Tarbagatai, des Dshungarischen Alatau, des
Tian-schan und des Pamiroalai (Alai- und Transalai-
Ivetten, Serawschan).
!) Bei Boissier (1. c.) sind die auf diese Art bezüglichen Zitaten, fehler-
haft angeführt : für Ledebour nennt er Camelina austriaca, für K, Braun —
Cochlearia. Außerdem meint Boissier, die Pflanze sei zuerst von Jacquin
(sub Myagro, Jaqu. Fl. Austr. tab. 111) und nicht von Crantz beschrieben,
wie es aber doch wirklich der Fall ist.
Fedtschenko, Conspeetus Florae Turkestanicae.
301
var. minor (C. Koch).
B. minor C. Koch in Linnaea XIX. p. 55. — Boiss. Fl.
or. I. 184.
B. plant agineo Franchet, Mission Capus 225.
Hochgeb irgsform ; kommt in der alpinen Zone des
Westlichen Tian-schan und des Serawschan vor. Hier-
her gehört wahrscheinlich auch Sintenis’ Pflanze
aus dem Kopet-dagh ( B. plantaginea Freyn Planta
ex Asia media).
227. B. stricto, Andrz. in Bess. Enum. pl. Volhyn. p. 72. — Led.
Fl. ross. I. 115.
Akmolly-Gebiet (bei Omsk; nach Angabe von Siasow,
häufiger als die vorige Art), Semipalatinsk- Gebiet,
Semiretschje-Gebiet (Lepsa).
41. Arabis L.
228. A. Montbretiana Boiss. Ann. Sc. natur. 1842 p. 53. — Boiss.
Fl. or. I. 169.
A. Sogdiana Komarow, Beiträge zur Flora des turkesta-
nischen Hochgebirges. Serawschan-Bassin. X. 122
p. 89. 1896.
Serawschan, 3500 — 5000' (Komarow!); Kopet-dagh
(Litwinow!).
229. A. aurirulata Lam. Encycl. I. 219. 1789. — Led. Fl. ross.
I. 118. - - Boiss. Fl. or. I. 169. - Hook. Fl. br. Ind. I. 135.
Turitis patula Ehrh. Beitr. All. 158. 1792.
Arabis patula Wallr. Sched. 354.
Tian-schan; Serawschan (bis 7000'); Transkaspien.
Es werden zwei Formen unterschieden:
v. leiocarpa und
v. dasycarpa Andrz.
230. A. hirsuta Scop. Fl. Carn. (ed. 2 a) II. p. 30. — Led. Fl.
ross. I. 118. — Boiss. Fl. or. I. 170.
A. stenopetala AVilld. Enumer. h. Berol. Suppl. 46.
Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet.
231. Ä. albida Stev. in Cat. Hort. Gorenk. p. 51. 1812. — Led.
Fl. ross. I. 117. — Boiss. Fl. or. I. 174.
A. alpina (ex parte), Hook., Fl. br. Ind. I. 135.
Westlicher Tian-schan.
var. umbrosa Boiss. Fl. or. I. 174.
A. viscosa DC. Syst. veg. II. 216.
Katty-kurgan (0. Fedtsclienko).
232. A. ionocalyx Boiss. Diagn. pl. nov. or. Ser. I. fase. 8 p. 20.
— Boiss. Fl. or. I. 176.
A. albida var. umbrosa Litwinow, Pflanzen des Trans-
kaspischen Gebietes des Kopet-dagh (Litwinow, Walter).
233. A. Karafcgina Lipsky, Beiträge zur Flora von Zentral-
Asien. I. N. 4. 1900.
Katategin, Darwas.
302
Fedtsclienko, Couspectus Florae Turkestanicae.
234. A. kokanica Rgl. et Schmalh. in E. Regel, Descr. pl. nov.
N. 13 in „A. P. FedtSchenko’s Reise nach Turkestan“, Lief. 18
p. 6. 1881.
Pamiroalai : Alai-kette, Pamir, Serawschan.
235. A. pachyrhiza Kar. et Kir. Enumer. pl. Songor. N. 65. 1842.
— Lecl. El. ross. I. 749.
Hesperis pachyrhiza Trantv. Enumer. pl. Schrenk. N. 124.
Akmolly-Gebiet: am Flusse Atassu und in den Bergen
Tscliukoman iSclirenk!); Semiretsclije-Gebiet: zwischen
Ajagus und dem Bache Donsyk auf dem Berge Bischtas
(Karelin und Kirilow!).
236. A. erysimoides Kar. et Kir. Enumer. pl. songor. N. 66. 1842.
— Led. Fl. ross. I. 749.
Akmolly-Gebiet : am Fuße der Berge Ak-tau bei dem
Flusse Manaka (Schrenk). — Zwischen den Flüssen
Tscliulak und Ai (Karelin und Kirilow).
237. A. incarnata Pall, in herb. Lambert ex DC. Syst. veg. II.
210. 1821. — Led. Fl. ross. I. 119.
Semipalatinsk-Gebiet : am Irtysch (Politow).
238. A fruticulosa C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. p. 19. — Led.
Fl. ross. I. 119.
Semipalatinsk-Gebiet : Arlcat-Gebirge und zwischen Semi-
palatinsk und Sergiopol. Semiretschje- Gebiet: Ajagus
(Karelin und Kirilow). Tarbagatai; Dshungarischer Ala-
tau; Tian-schan (Santas — Krasnow!).
Stschegleeff (Supplement zur Altai-Flora, Moskau 1854,
N. 19) unterscheidet zwei Formen:
a) minor (A. fruticulosa C. A. Mey., Kar. Kir. Enum. pl.
alt. IST. 61 et Enum. pl. song. N. 64). In montibus
Songoriae prope Ajagus.
(Die andere Form b) major — vom Altai).
239. A. tibetica Hook, et Thorns. in Hook. Fl. of br. Ind. I. 136.
— 1872.
Beim Serawschan-Gletscher (Komarow!).
Var. pinnatifida Komarow, Beiträge zur Flora des turke-
stanisclxen Hochgebirges. Serawschan-Bassin, N. 120. —
1896.
A. tibetica ß. bucharica Lipsky, Beiträge zur Fl. von
Zentral- Asien. I. N. 3. 1900.
Serawschan, Hissar, Jakkobag, Schahrisäbs, Kopet-
dagh.
240. A. pendula L. Sp. pl. (ed. la) p. 665. 1753. — Led. Fl. ross.
I. 122.
Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet; Semiretsclije-
Gebiet, Tarbagatai, Dsliungarischer Alatau, Tian-schan,
Serawschan.
303
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
42. Turritis L.
241. T. glabra L. Sp. pl. (ed. la) p. 669. 1753. — Led. Fl. ross.
I. 116.
Arabis perfoliaia Lam. Encycl. meth. I. 219. — Boiss.
Fl. or. I. 167.
Arabis glabra Crantz Stirp. Austr. 36. — Hook. Fl. br.
Ind. I. 135.
Akmolly-, Semipalatinsk- und Semiretselije-Gebiete.
Tarbagatai, D s hu n gar is ch er A 1 atau , Tian-schan, Pamiro-
alai (Serawschan) ; Kopet-dagh.
43. C ardamine L.
242. C. hirsuta L. Sp. pl. (ed. la) p. 655 (ex parte, var. «).
1753. — Led. Fl. ross. I. 127. — Boiss. Fl. or. I. 100.
As'liabad.
243. C. parviflora L. Syst. Naturae (ed. Xa) 1131. — Led. Fl.
ross. I. 128.
Wird angeführt für die Gebiete von Akmolly (Omsk), Se-
mipalatinsk (Irtysch am Nor Saissan), Buchara (Schahri-
säbs — Capus), Transkaspien (Karelin). Es ist möglich,
daß einige dieser Angaben, und vielleicht sogar alle, sich
auf vorige Art beziehen.
244. C. impatiens L. Sp. pl. (ed. la) p. 655. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 128. — Boiss. Flor. or. I. 161. — Hook. Fl. br. Ind.
I. 138.
Dshungarischer Alatau ; Tian-schan (besonders in
Fichtenwäldern); Pamiroalai: Magian.
44. Farsetia Turr.
245. F. spathulata Kar. et Kir. Enum. pl. song. N. 71. — Led.
Fl. ross. I. 752.
Semiretschje-Gebiet; Dshungarischer Alatau: Arganaty.
45. Fibigia Med.
246. F. suffruticosa (Vent.) Boiss. Fl. or. I. 259. 1867.
Lunaria suffruticosa Vent. Cels. t. 19.
Brachypus asper Lefl. Fl. ross. I. 133.
Kopet-dagh.
46. Graclsia Boiss.
247. G. saxifragaefoÜa (DC.) Boiss. Annales des Sciences natu-
relles. Botanique. 1842 p. 172. — Boiss. Fl. or. I. 307.
Var. yezdana Boiss. Fl. or. I. 307.
Kopet-dagh: in den Bergen bei As’liabad (Litwinow).
304
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
47. Buching er a Boiss.
248. B. axillaris Boiss. Diagn. pl. nov. or. ser. I. fase. 8 p. 29.
— Boiss. Fl. or. I. 305.
Serawschan (5000 — 8000'), Hissar, Kopet-dagh (5000 bis
0000').
Außer der typischen Form unterscheidet Komarow noch
ßumbrosa Komarow, Beitr. z. Fl. des türkest. Hochgebirges,
Serawschan -Bassin, N. 182 (neben dem Pass Mura, bei
der oberen Grenze der Waldzone).
48. Aly ssurn L.
Odontarrhena.
249. A alpcstre L. Mant. 92. — - Boiss. Fl. or. I. 268-
Odontarrhena alpestris Led. Fl. ross. I. 142.
Od. tortuosa C. A. Mey. in Led. Fl. alt, III. 00.
Od. hirta Schrenk in Fisch, et Mey. Enum. (la) plant,
nov. Schrenk. p. 95. — Led. Fl. ross. I. 754.
Turgai-Gebiet, Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet,
Semiretschje-Gebiet. Tarbagatai.
Vax. microphyllum (C. A. Mey.) Rgl. Plantae Radd. p. 31* in
adnot.
Od. microphylla C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 03.
Alissum microphyllum , Meyer, Reise 493, 490.
Tarbagatai, Akmolly-Gebiet.
Var. obovatum (C. A. Mey.) Rgl. Pl. Radd. p. 31 in ad 4 not.
Od. oborata C. A. Mey. in Led. Fl. alt, HI. 01 (ex parte).
Tarbagatai.
Var. suffrutescens Boiss. Fl. or. 1. 26S.
A. alpestre v. suffruticosum (lapsu!) Boiss. Litwinow,
Pflanzen des Transkaspischen Gebietes, I. N. 92.
Kopet-dagh.
250. A. arqenteum Wittm. Summ. IV. 430. — Boiss. Fl. or.
I. 270.
Odontarrhena argentea Led. Fl. ross. I. 141.
Od. obtusifolia C. A. Mey. Ind. Caucas. I. 181.
Wird für den Tarbagatai. vielleicht fehlerhaft, statt der
vorigen Art, angeführt.
Eualyssum.
251. A. persicum Boiss. Annales des Sciences naturelles. Bota-
nique. 1842. p. '152. — Boiss. Fl. or. I. 279.
Kopet-dagh.
252. A. lenense Adams in Memoires de la Societe Imperiale des
Naturalistes de Moscou, V. 110.
,4. Fischerianum Led. Fl. ross. I. 138, 753.
,4. altaicum C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 55.
Tui’gai - Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet, Tarbagatai;
Sandyk-tas.
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
305
Es wird auch var. dasycarpa Trautv. angeführt (Enum. pl.
Schrenk. N. 95).
253. A. minimuni Willd. Sp. pl. III. 464. 1800. — Led. fl. ross.
I. 140. - — Boiss. Fl. or. I. 281. — Hook. El. br. Ind.
I. 141. •
A. desertorum Stapf, Botan. Ergehn, der Polak. Exped.
nach Persien. II. 34.
A. minutum (lapsu), Meyer, Beise, 294.
Im ganzen Turkestan, außer der Hochgebirgszone.
Es kommt auch die Varietät vor:
var. türkest anicum (Rgl. et Sclimalh.) B. Fedtsch. in B. Fedt-
schenko, Flora des westlichen Tian-schan I. N. 108.
A. turkestanicum Rgl. et Sclimalh. in E. Regel, Descr.
plant, nov. N. 15 (ex parte), in A. P. Fedtschenko,
Reise nach Turkestan, Lief. 18.
A. desertorum Stapf ß. aralocaspium Lipsky in Lipsky,
Beitr. z. El. von Zentral- Asien, II. N. 135.
254. A. marginatum Steud. in Schimp. pl. exs. — Boiss. Annales
des Scienses naturelles. Botanique. 1842. p. 157. — Boiss.
Fl. or. I. 282.
Transkaspien.
Var. cryptopetalum (Bge.) Boiss. El. or. I. 283.
A. cryptopetalum Bge. Reliqu. Lehmann. N. 78.
Sy r-darj a-Gebiet.
255. A. Szovitsianum Fisch, et Mey. in Index IV. sem. horti
Petrop. 1837 p. 31. — Led. Fl. ross I. 139. — Boiss. Fl.
or. I. 283.
Serawschan; südwestliche Vorberge des Tian-schan;
Transkaspien; Buchara; Baissun, Hissar, Kabadian.
256. A. campestre L. Syst. nat. ed. X. 1130. 1759. — Led. Fl.
ross. I. 141. — Boiss. Fl. or. I. 283.
Semiretschje-Gebiet, Transkaspien, Buchara, Fergana-
Gebiet; Dshungarisclier Alatau, Tian-schan, Pamiroalai.
Var. micranthum (Fisch, et Mey.) Trautv. Enum.pl. Schrenk.
N. 97.
A. micranthum Fisch, et Mey. Ind. I. sem. horti Petropol.
p. 22. — Led. Fl. ross. I. 140.
Tarbagatai, Sandyk-tas, Kopet-dagh. ,
Psilonema.
257. A. dasycarpum Steph. in Willd. Spec. plant. III. p. 469.
1800. — Boiss. Fl. or. I. 285.
Psilonema dasycarpum C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 51.
— Led. Fl. ross. I. 137.
Uralsk-Gebiet, Turgai-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet ,
Syr-darj a-Gebiet, Semiretschje-Gebiet. Samarkand-
Gebiet und Transkaspien; Dshungarisclier Alatau,
Tian-schan, Pamiroalai.
F edtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
306
Meniocus.
258. A. linifolium Steph. in Willd. Spec. plant. III. 467. 1800.
— Boiss. Fl. or. I. 286.
Meniocus linifolius DC. Syst. veg. II. 325. — Led. Fl.
ross. I. 134.
Meniacus (lapsu!) linifolius , Meyer, Reise, 269.
Turgai-, Akmolly-, Semipalatinsk-, Semiretschje-, Syr-
darja-, Samarkand - Gebiete, Transkaspien, Cliiwa;
Dshungarischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai.
259. A. cupreum Frevn et Sintenis in Freyn, Plantae ex Asia
media (Bulletin de l'Herbier Boissier 1903 p. 695).
Krasnowodsk.
Gehört wahrscheinlick zur vorigen Art.
49. Ptilotrichum C. A. Mey.
260. P. canescens (DC.) C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 66. -
Led. Fl. ross. I. 143.
Alyssum canescens DC. Syst. veg. II. 322.
Akmolly-Gebiet : am Fuße des Berges Altyn-tübe.
50. Be rt.ero a DC.
261. B. incana (L.) DC. Syst. veg. II. 291. 1821. — Led. Fl.
ross. I. 135. — Boiss. Fl. or. I. 290.
Alyssum incanum L. Sp. pl. (ed. la) p. 650. 1753.
Gebiete: Uralsk, Turgai, Akmolly, Semipalatinsk; Vor-
berge des Dshungarischen Alatau und des Tian-schan.
262. B. spathulata (Steph.) C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 48.
— Led. Fl. ross. I. 135, 753.
Alyssum spatlmlatum Steph. in Willd. Sp. pl. III. p. 465.
Clypeola Schangini Sievers in Pall. n. nord. Beitr. VII. 274.
Clypeola altaica Schangin Manusc. ex Led. Fl. ross. I. 135.
Turgai-Gebiet : Vorposten Chanski und Fl. Kaindy
(Lehmann). Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet.
51. Alyssopsis Boiss.
263. A. Kotschyi Boiss. Diagn. pl. nov. or. Ser. I. fase. 6 p. 14.
1845. — Boiss. Fl. or. I. 152.
Kopet-dag|i, 7000 — 9000' (Litwinow !).
52. Draba L.
Chrysodraba.
264. D. alpina L. Sp. pl. (ed. la) p. 642. 1753. — Led. Fl. ross.
I. 146. — Boiss. Fl. or. I. 297. — Hook. Fl. br. Ind. I. 142.
Dshungarischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai.
Fe dtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
307
265.
266.
267.
268.
269.
270.
271.
273.
274.
Eine sehr polymorphe Art. Es sind folgende Varietäten
beschrieben:
v. Arseniewi B. Eedtscli.. Flora des westlichen Tian-schan,
N. 113.
Westlicher- Tian-schan.
v. pamirica 0. Eedtsch., Pflanzen von Pamir N. 16 (..Bei-
träge zur Kenntnis der Flora und Fauna des russischen
Reiches“ Lief. 5 p. 10).
Pamir.
v. Korshinskii 0. Eedtsch., ibid. p. 11 N. 17.
Pamir.
Eine sehr nahestehende Form ist Pseudodraba Kizilarti Korsh.
(Skizz. d. Yeget. d. Türkest. S. 88 K. 2).
D. Alberti Rgl. et Schmalh. in E. Regel, Descr. pl. fase. 5
(Acta Horti Petropol. V. 237). 1877.
Hochgebirgszone des westlichen Tian-schan.
D. hissarica Lipsky, Beitr. z. El. von Zentral- Asien II.
K. 128. 1904.
Hissar-Kette.
D.\darivasica Lipsky, Beitr. z. Fl. von Zentral- Asien. II.
N. 129.
Darwas.
D. odudiana Lipskv, Beitr. z. El. von Zentral - Asien, II.
N. 130.
Darwas.
I). cilyida Adams ex Fisch, in DC. Syst. veg. II. 337. —
Led. El. ross. I. 146.
D. ochroleuca Bge. Enumer. alt. p. 52. — Led. Fl. ross.
I. 147.
I). pilosa Adams y. commutata Rgl. Pl. Radd. I. 185.
Dshungarischer Alatau, Tian-schan.
Diese Art stellt zu Praha alpina sehr nahe und ist viel-
leicht nur eine Form derselben.
P. oreades Schrenk in Fisch, et Mey. Enumer. (2 a) pl. nov.
Schrenk. p. 56.
Dshungarischer Alatau.
P.physocarpa Komar. Beitr. z. Fl. des türkest. Hochgebirges.
Serawschan-Bassin, N. 178.
Serawschan.
P. melanopus Komar. Beitr. z. Fi. des türkest. Hochgebirges,
Serawschan-Bassin, N. 179.
Serawschan, Hissar, Karategin, Schahrisäbs; Dshunga-
rischer Alatau.
D. alticola Komar., Beitr. zur Fl. des türkest. Hochgebirges,
Serawschan-Bassin, N. 181.
Serawschan; westlicher Tian-schan.
D. linearis Boiss. in Ann. Sciences naturelles. Botanique.
1842. p. 167. — Boiss. Fl. or. I. 303. — Hook. Fl. br. Ind.
I. 144.
Westlicher Tian-schan; Serawschan.
Beihefte Bot. Ccntralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft l.
21
308
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
275. D. Olgae Rgl. et Schmalh. in E. Regel, Descr. pl. nov.
N. 18 in A. P. Fedtschenko’s Reise nach Turkestan, Lief. 18.
1881.
Samarkand-Gebiet, Hissar, Darwas, Karategin, Kulab.
270. D. repens M. B. Fl. taur.-cauc. II. 93. — Boiss. Fl. or. I.
301. — Led. Fl. ross. I. 147.
Tarbagatai, Dsliungarischer Alatan, Tian-sclian ; Pamiro-
alai (bei dem Gletscher von Schtschurowsky — var.
affinis TLed.] Rgl.).
277. D. turkestamca Rgl. et Schmalh. in E. Regel, Descr. pl. nov.
N. 17 in A. P. Fedtschenko’s Reise nach Turkestan, Lief. 18.
1881.
]). Tranzschdii Litw. Fragmenta florae Turkestanicae.
N. 2 (Arbeiten des Botanischen Museums der Kaiser-
lichen Akademie der Wissenschaften, I.). 1902.
Westlicher Tian-schan, Alai- und Transalai-Ketten,
Pamir, Karategin.
278. D. alajica Litw. Fragm. fl. türkest. N. 3 (Arbeiten des Bot.
Museums d. Kais. Akad. d. Wiss. I.). 1902.
Alai.
Leucodraba.
a) Scapus glaber.
279. D. fladnicensis Wulf, in Jacq. Mise. I. 147. t. 17 f. 1. —
Hook. Fl. br. Ind. I. 183.
D. Wahlenbergii Hartm., Led. Fl. ross. I. 150.
Dsliungarischer Alatau, Tian-schan.
Es werden die Varietäten angeführt:
homotricha Led.,
. caulescens Traut v.
280. D. lactea Adams in Mem. de la Soc. Imp. d. Natur, de
Moscou V. 194.
Wird von einigen Autoren als selbständige Art angeführt
( Dsliungarischer Alatau, Tian-schan), gehört aber, nach
Ledebour, zu der vorigen Aid.
b) Scapus pubescens, interdum paucipliyllus.
281. D. frigida Sauter, Bot. Zeit. VIII. 1. p. 72. — Led. Fl. ross.
I. 149.
D. stellata DC. Prodr. I. 169.
D. nivalis Lilj. in Vet. Akad. Handl. Stockh. (1793) p. 208.
Dshungari^cher Alatau, Tian-schan.
282. D. uczkolensis B. Fedtsch. (Leucodraba.)
Caules subterranei, elongati, ramosi, foliis vetusti obtecti,
collo rosulis foliorum viridium praediti. Folia oblongo-
lanceolata, viridia, pilis albidis obtecta. Scapi adscen-
dentis vel suberecti, pilis raris stellatis obtecti (praesertim
in parte inferiorij. Racemus laxiusculus, elongatus. Pe-
dicelli flore subbreviores, post anthesin fructu longiores.
Fedtsch enko, Conspectus Florae Turkestanicae.
309
Calycis laciniae latae oblongae, viridescentes, margine
albidae, corolla fere duplo breviores. Corollae albidae.
Ovarium [et fructus junior] basi latum versus apicem
attenuatum, stylo breviusculo coronatum, glaberrimum.
Scliugnan: Utsch-kol, 22. VII. 1897 (Korshinsky !).
Die Pflanze wurde schon von Korshinsky selbst als neue
Art betrachtet und (im Herbar) als D. pamirica Korsh.
benannt. Wir behalten jedoch diesen Namen nicht, weil
Utsch-kol schon außer den Grenzen des eigentlichen
Pamirs liegt, in dem Sinne, wie dieselben in der „Pamir-
Flora“ von 0. A. Fedtsch enko angenommen werden.
283. D. altaica (C. A. Mey.) Bge. Delect. sem. h. dorpat. 1841.
p. VIII. — Led. Fl. ross. I. 754.
D. rupestris R. Br. v. altaica C. A. Mey. in Led. Fl. alt.
III. 71.
D. siliquosa auct.
? D. an lasiopkylla Royle, Bge. Reliqu. Lehman. N. 81.
Dshungarischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai.
Es werden die Varietäten angeführt:
v. pusilla Kar. et Kir.,
v. leiocarpa ,
v. pusilla ,
v. qlabrescens Lipsky, Beitr. z. Fl. von Zentral- Asien II,
N. 124.
284. D. hirta L. Syst. (ed. Xa.). 1127. — Led. Fl. ross. I. 151.
? D. siliquosa Kar. et Kir.
Tarbagatai, Dshungarischer Alatau.
Man unterscheidet die Varietäten :
v. leiocarpa Rgl. in Regel et Til. Fl. ajan. p. 49.
v. dasycarpa (C. A. Mey.) Rgl 1. c.
D. dasycarpa C. A Mey. in Led. Fl. alt. III. 79.
v. subamplexicaulis (C. A. Mey.) Rgl. 1. c.
D. suhamplexicaulis C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 77.
285. D. incana L. Sp. pl. (ed. la) p. 643. — Led. Fl. ross. I. 152.
D. confusa Ehrh. Beitr.
D. coniorta Ehrh. Beitr. VII. 155. — Led. Fl. ross.
I. 152.
Berg Arkat, Tarbagatai, Dshungarischer Alatau, Tian-
schan, Pamiroalai.
Varietäten :
v. liebecarpa Lindbl., Rgl. et Til. Fl. ajan. p. 57,
v. confusa Rgl. et Til. ibicl.,
v. multicaulis Rgl.
Alai-Kette.
Drabella.
286. D. nemorosa L. Sp. pl. (ed. la) p. 643. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 154.
D. nemoralis Boiss. Fl. or. I. 302.
Im ganzen Turkestan.
21*
310
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
Es werden die Varietäten angeführt:
v. leiocarpa Lindbl. Led. El. ross. I. 154,
v. hcbecarpa Lindbl. Led. ibid.
2S7. D. media Litw. Fragmenta florae turkestanicae N. 1 (Ar-
beiten des Botanischen Museums der Kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften, Band I) 1902.
D. nemorosa (ex parte) Kar. et Kir. Enumer. pl. alt. N. 79.
— Kar. et. Kir. Enumer. pl. alt. N. 87.
D. nemoralis (ex parte) Komarow, Beitrag z. El. des
turkestanisch. Hochgebirges, Serawschan-Bassin N. 101 .
D. linearis (ex parte) Komarow, ibid.
Dshungarischer Alatau, Tian-schan, Alai-Kette, Pamir,
Serawschan, Hissar, Karategin, Schahrisäbs,Kopet-dagh.
Es werden die Varietäten angeführt:
v. lasiocarpa Lipsky, Beitr. z. Fl. von Zentral-Asien II.
N. 126,
v. leiocarpa Lipsky ibid.
288. D. Huetti Boiss. Diag. pl. nov. or. Ser. II. fase. 5. p. 31. —
Boiss. Fl. or. I. 302.
Serawschan.
Erophila.
2S9. D. praecox Stev. in Mem. d. 1. Soc. Imp. d. Natur’, d. Moscou.
III. 269.
D. verna y. Led. Fl. ross. I. 156.
Erophila praecox DC. Prodr. I. 172. — Boiss. Fl. or.
I. 303.
Serawschan (auf der Höhe von 2000 — 4000'), Trans-
kaspien.
290. D. verna L. Sp. pl. (ed. la) p. 642. — Led. Fl. ross. I. 155.
Erophila vulgaris DC. Prodr. I. 172. — Boiss. Fl. or. I. 304.
Tian-schan, Serawschan, Buchara, Transkaspien.
291. D. minima (C. A. Mey.) Led. Fl. ross. I. 156.
Erophila minima C. A, Mey. Ind. Caucas. 184. — Boiss.
Fl. or. I. 303.
Samarkand (O. A. Fedtschenko ! !).
53. Cochlearia L.
292. C. Armoracia L. Sp.pl. (ed. la) p. 648. 1753. — Led. Fl. ross.
I. 159. — Boiss. Fl. or. I. 246.
Akmolly-Gebiet: Omsk (Golde); Semiretschje-Gebiet :
Stadt Werpy (Krasnow).
Für das Ili-thal ist auch C. grandiflora DC. (Syst. Veg. II.
368) angegeben.
54. Taphrospermum C. A. Mey.
293. T. altaicum C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 173. 1831. —
Led. Fl. ross. I. 194.
In der Hochgebirgszone : Dshungarischer Alatau,
Tian-schan, Pamiroalai (Alai- und Transalai-Ketten).
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
311
294. T. platypetalum Schrenk in Fisch, et Mey. Enumer. (2a) pl.
nov. Schrenk. p. GO. 1842.
Dshungarischer Alatau.
55. Tetracme Bge.
295. T. quadricornis (Steph.) Bge. in Ind. sein, horti Dorpat.
1836. — Bge. Reliqu. Lehman. IST. 121. — Led. Fl. ross. I.
194. — Boiss. Fl. or. I. 31G.
Erysimum quadriocorne Steph. in Willd. Sp. pl. III. 514.
1S00.
Notoceras quadricrne DC. Syst. veg. II. 204.
Gebiete: Uralsk (Indersk Berge).
Akmolly, Semipalatinsk, Syr-darja; Transkaspien.
Dshungarischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai (Alai,
Berg-Buchara, Serawschan, Pamir).
Es wird auch die Varietät var. longicornis Rgl. (Suppl. II
ad Enumer. pl. Semenow, N. 107 c.) angeführt, welche
eine Ubergangsform zur folgenden Art bildet.
296. T. recurvata Bge. Reliqu. Lehman. N. 122. Boiss. Fl. or. I
317.
Syr-darja, Transkaspien, Buchara.
53. Hesp eris L.
297. H. matronalis L. Sp. pl. (ed. la) p. 663. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 171. — Boiss. Fl. or. I. 233.
Akmolly- Gebiet, Semipalatinsk - Gebiet, Tarbagatai,
Dshungarischer Alatau, Tian-schan.
57. Trichochiton Komarow.
298. T. inconspicuum Komarow, Beitr. zur Flora des turkasta-
nischen Hochgebirges, Serawsclian-Bassin. N. 224.
Serawschan, Schahrisäbs, Denau, Jakkabag, Kopet-dagli.
Es wird auch die Varietät v. umbrosa Komar. angeführt
(Komarow, ibid.).
58. Mal c olmi a R. Br.
299. M. africana (L.) R. Br. in Ait. Hort. Ivew. (ed. 2 a) IV.
p. 121. 1812. — Led. Fl. ross. I. 170. — Boiss. Fl. or. I. 223.
— Hook. Fl. br. Ind. I. 146.
Hesp eris africana L. Sp. pl. (ed. la) p. 663. 1753.
Gebiete: Uralsk, Turgai, Akmolly, Semipalatinsk,
Semiretschje, Syr-darja, Samarkand; Transkaspien;
Buchara; Tian-schan; Pamiroalai.
Man unterscheidet folgende Formen:
typica.
laxa (Lam.) Boiss. Fl. or. I. 223.
M. laxa DC. Syst. veg. II. 440. — Led. Fl. ross. I. 171.
Hesperis laxa Lam. Encycl. meth. III. 325.
312
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
trichocarpa (Boiss. et Buhse) Boiss. Fl. or. I. 223.
3L trichocarpa Boiss. et Buhse Aufzähl. p. 21.
intermedia (C. A. Mey.) Boiss. Fl. or. I. 223.
31. intermedia C. A. Mey. Verz. Pfl. Caucas. p. 186.
stenopetala (Bernh.) Boiss. Fl. or. I. 223.
31. stenopetala Bernh. Hort. Erfurt. 1832. — Led. Fl.
ross. I. 170.
Überall in der Steppenzone, in den AVüsten und in den
Vorgebirgen; kommt aber auch in den Bergen vor:
Dshungarischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai (bis 10500'
— Korshinsky).
300. 31. runcinata C. A. Mey. Verz. Pfl. Caucas. p. 186. 1831. —
Led. Fl. ross. I. 171. — Boiss. Fl. or. I. 223.
Wird von Franchet für die Umgebung von Samarkand
(Sadagan) angeführt; im Herbar des Kais. Bot. Gartens
ist noch ein zweifelhaftes Exemplar vom Mogol-tau vor-
handen.
301. 31. strigosa Boiss. Annales des Sciences Naturelles. Botanique.
1842. p. 70. — Boiss. Fl. or. I. 224.
Transkaspien.
302. M. contortuplicata (Stepli.) Boiss. Fl. or. I. 224.
Cheiranthus contortuplicatus Steph. in Willd. Sp. pl.
III. 521.
Sisymbrium contortuplicatum DC. Syst. veg. II. 483. —
Led. Fl. ross. I. 183.
Hesperis contortuplicatus , Karelin, Reise auf dem Kas-
pischen Meere 138 (Schriften der Geograph. Gesell-
schaft X).
Transkaspien: Mangysclilak (Becker), östliches Ufer
des Kaspischen Meeres (Karelin), Tedshen (Litwinow);
Semiretschje (Krassnow).
Außer der typischen Form wird noch eine f. glabrata Freyn
et Sintenis (Freyn Pl. ex As. media) angegeben.
303. 31. Ledebouri Boiss. Fl. or. I. 224. 1867.
Sisymbrium contortuplicatum ß. rectisiliquum Fisch in litt.,
Poir. Suppl. Enc. meth. III. 195.
Sisymbrium Meyeri, Led. Fl. ross. I. 184.
AVird für die Berge Mogol-tau angeführt, aber die Be-
stimmung ist zweifelhaft; wurde noch für das Akmolly-
Gebiet (Umgebung von Omsk) angeführt, wird aber in
der neuesten Flora (M. Siasow, Postgoldeana) nicht er-
wähnt.
304. 31. torulosa (Desf.) Boiss. Fl. or. I. 225. — Hook. Fl. br.
Ind. I. 146.
Sisymbrium torulosum Desf. Fl. alt. II. 84. t. 159.
Transkaspien; Krassnows Angabe für den Tian-schan
ist unbegi’ündet.
Folgende Formen werden angeführt:
subdentata O. Kuntze, Plantae Orient, ross. p. 167 (Acta
Horti Petrop. X).
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
313
scorpiuroides (Boiss.) 0. Kuntze ibid.
31. scorpiuroides (Boiss. Ann. Sc. natur. Botan. 1842
p. 74.
31. torulosa y. leiocarpa Boiss. Fl. or. I. 225.
contortuplicata Boiss. Fl. or. I. 225.
305. 31. scorpioides (Bge.) Boiss. Fl. or. I. 225.
Dontostemon scorpioides Bge. Reliqu. Lehm. N. 101.
Semiretsclije, Serawsclian, Buchara, Sandwüste Kisyl-
kum.
306. 31. brevipes (Kar. et Kir.) Boiss. Fl. or. I. 227.
Sisymbrium brevipes Kar. et Kir. Enumer. pl. Song. N. 106.
— Led. Fl. ross. I. 760.
Dontostemon brevipes Bge. Reliqu. Lehm. N. 100.
3falcolmia Karelini Lipsky, Beitr. zur Fl. von Zentral-
Asien, II. N. 116.
31. skorpiuroides , Freyn Pl. ex As. med. (Bull. herb. Boiss.
688. 1903.
Strepto*toma desertorum v. circinnata Freyn 1. c. 690.
Semipalatinsk-Gebiet, Semiretschje, Sy r-darj a-G einet,,
Samarkand-Gebiet, Transkaspien; Buchara.
Außer der typischen Form unterscheidet man noch ß. lasio-
carpa (Lipsky).
Nach Lipsky (1. c.) gehören zu seiner 3Ialcolmia Karelini
(= 31. brevipes) auch 31alc. ( Dontostemon ) circinnata und
3Ialc. ( Dontost .) scorpioides (pro parte).
307. 31. circinnata (Bge.) Boiss. Fl. or. I. 227.
Dontostemon circinnatus Bge. (Reliqu. Lehman. N. 99.
Sandwüste Kisyl-kum; wird auch für Transkaspien
angegeben.
308. 31. Bungei Boiss. Fl. or. I. 226. 1867.
Dontostemon grandißorum Bge. Reliqu. Lehman. N. 98.
Fedtschenkoa turkestanica Rgl. et Schmalh. in E. Regel,
Descr. pl. nov. N. 20 in A. P. Fedtschenko’s Reise
nach Turkestan, Lief. 18. 1881.
Malcolmia grandiflora 0. Kuntze, Plantae orientali-rossicae
(Acta Horti Petrop. X. p. 167).
Semiretschje, Syr-darja-Gebiet, Fergana, Samarkand-
Gebiet, Transkaspien; Buchara: Baissun, Hissar, Kara-
tegin, Baldshuan, Kulab, Kurgan-tiibe, Kermine und
in der Nähe der Stadt Buchara.
Außer der kahlen Form kommt viel gewöhnlicher f. lasio-
carpa Rgl. vor. Außerdem wurde von E. Regel noch
die f. macrantha Rgl. beschrieben. Nach Litwinow
gehören jedoch alle diese Formen schon zur folgenden
Art ( 3t. turkestanica Litw.).
309. 31. turkestanica Litw. Schedae ad herb, florae ross. IV.
N. 1005. 1902.
31. Bungei Boiss. var. lasiocarpa Rgl. et macrantha Rgl.
in Rgl. et Herd. Pl. Semenow. Suppl. II. N. 957 (ex
Litwinow 1. c.).
314
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
M. Bunge i Lipsky, Beitr. z. Fl. von Zentral- Asien, I. IST. 115
(ex parte). — AY. Zinger in Act. h. Jurjew. II. 229.
Fergana-Gebiet, Osch-district (Litwinow). Laut der Zitaten,
welche wir Litwinow’ s Anmerkungen (Schedae 1. c.)
entnehmen, hat diese Art eine ziemlich weite Verbreitung
in der Steppenzone von Turkestan.
310. M. hispida Litw. Pfl. des Transkasp. Geb. I. N. 79.
Transkaspien, am Fuße der Berge bei As’habad
(Litwinow).
311. M. hyrcanica Freyn et Sintenis, Freyn PI. ex As. med.
(Bull. herb. Boiss. 1903, p. 688).
Transkaspien.
Anmerkung. Unerläutert bleiben folgende Arten:
1. Dontostemon dentatus, Struve et Potanin, Tarbagatai 485 (Tar-
bagatai).
2. Ifaleolmia nana , Dutliie in Alcock. Pamir-Comm. (Pamir).
59. Strept oloma Bge.
312. S. desertorum Bge. Reliqu. Lehman. N. 113. — Boiss. Fl.
or. I. 238.
Syr-darja-Gebiet (Sandwüste Kisyl-kum), Semiretsclije-
Gebiet (Balchasch und die "Wüste Kaman — Krassnow),
Transkaspien, Buchara (Sandwüste Kisyl-kum).
60. Si s y m b riu m L.
Alliaria.
313. S. Alliaria (L.) Scop. Fl. carniol. (ed. 2 a) II. p. 26. 1772.
— Led. Fl. ross. I. 182. — Hook. Fl. br. Ind. I. 151.
Erysimum Alliaria L. Sp. pl. (ed. la) p. 660. 1753.
Alliaria officinalis DC. Svst. veg. II. 489. — Boiss. Fl.
or. I. 212.
Westlicher Tian-schan (sehr selten) ; Darwas ; Seraw-
schan; Kopet-dagh (Firjuza — Litwinow).
Arabidopsis.
314. S. toxophyllum (M. B.) C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 142.
1831. — Led. Fl. ross. I. 185. — Boiss. Fl. or. I. 213.
Arabis loxophylla M. B. Fl. taur. cauc. III. 448. 1819.
In Turkestan weit verbreitet.
315. S. pumilum Steph. in AVilld. Sp. pl. III. 507. 1800. — Led.
Fl. ross. I. 181. ' — Boiss. Fl. or. I. 213.
S. kokanicum Rgl. et Schmalh. in E. Regel Descr. plant,
nov. N. 21 in A. P. Fedtschenko’s Reise nach Tnrke-
stan, Lief. 18. 1881.
S. hirtulum Rgl. et Schmalh. ibid. N. 22.
Sehr weit verbreitet.
Folgende Formen werden angeführt:
var. typicum ,
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
315
var. foliosum (Hook, et Thoms.) Litw. PL Turcom. N. 65.
8. foliosum Hook, et Tlioms. in Journ. Linn. Soc. Y. 160.
— Hook. Fl. br. Ind. I. 148.
var. reflexum Litw. 1. c.
var. Vienne Litw. 1. c.
var. elongatum Litw. 1. c.
var. alpinum Korsh. Fragm. fl. Türkest, p. 410.
316. S. Griffithianum Boiss. Diagn. pl. nov. or. Ser. II. fase. 1,
p. 23. — Boiss. Fl. or. I. 214.
Transkaspien.
317. S. mollissimum C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 140. — Led.
Fl. ross. I. 185 et 760. — Hook. Fl. br. Ind. I. 147.
Arkat-Berge ; Alai, Pamir, Schugnan.
Es wird auch die Varietät: var. pamiricum Korsh. (Fragm.
Fl. Türkest. N. 21) angezeigt.
318. S. halophilum C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 143. — Led.
Fl. ross. I. 185.
Wird für die songorisch- kirgisische Steppe von Meyer
angezeigt und von keinem anderen Autoren mehr an-
geführt. Trautv etter (Enumer. pl. Sclirenk. N. 134)
äußert die Vermutung, daß diese Pflanze nur eine Form
der folgenden Art ist.
319. S. salsugineum Pall. Reise durch versch. Prov. des russ.
Reiches II. App. N. 114 t. V. — Led. Fl. ross. I. 185.
Akmolly-Clebiet, Semipalatinsk-Gebiet.
Trautvetter unterscheidet var. robustum Trautv. (Enum.
pl. Schrenk. N. 134).
320. S. Sewerzowi Rgl. Suppl. II. ad Regel et Herder Enumer.
pl. Semen. N. 104 c (Bulletin de la Societe Imperiale des
Naturalistes de Moscou 1870. II. p. 274).
Berge Sülükty südlich von Chodshent (Sewerzow).
321. 8. Thalianum (L.) Gay et Monn, in Ann. des Sc. natur. Ser.
I. vol. VII (1826) p. 399. — Led. Fl. ross. I. 184. — Boiss.
Fl. or. I. 124.
Arabis Thaliana L. Sp. pl. (ed. la) p. 665. 1753.
Akmolly- Gebiet, Semipalatinsk- Gebiet, Semiretsclije-
Gebiet. Tian-schan, Pamiroalai; Serawsclian, Schugnan.
322. S. nudum (Bel.) Boiss. Fl. or. I. 124.
Arabis nuda Beianger Voyage aux Indes Orient. (Icon sine
N. 44 descr.). — Boiss. in Ann. Sc. natur. 1842. p. 54.
— Hook. Fl. br. Ind. I. 137.
Sisymbrium brevipes Kar. et Kir. (ex parte).
Semiretschje -Gebiet, Syr-darja-Gebiet, Samarkand-
Gebiet, Transkaspien; Buchara; Baldshuan, Kalaichum.
Nach Boissier gehört unsere Pflanze zu ß. bracliycarpa
.Boiss. (Fl. or. I, 215, welche mit Arabis scapigera Boiss.
Ann. Sc. natur. 1842 p. 54 identisch ist.)
323. S. humile C. A. Mey. in Led. Icon. fl. ross. t. 147. 1S30. -
Led. fl. alt. III. 137. 1831. — Led. Fl. ross. I. 184. — Hook.
Fl. br. Ind. I. 148.
31G
F edtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
Hocligebirgszone des Tian-schan und auf dem Pamir.
324. S. parvulum (Schrenk) Lipsky, Beitr. z. Fl. von Zentral-
Asien II. N. 112. 1904.
S. Thalianum Kar. et Kir. Enum. pl. alt. N. 96 (ex
parte).
Diplotaxis ? parvulu Schrenk in Fischer et Meyer Diagn.
pl. nov. a Schrenk lect. (Bulletin de l’Acad. de St.
Petersb. II. 1844. p. 199). — Trautvetter Enumer. pl.
Schrenk. N. 172.
Akmolly-Gebiet: Ters-akkan (Schrenk); Semiretschje-
Gebiet : Arkat-Berge (Ivarelin und Ivirilow).
325. S. mollipilum Maxim. Fl. tangut. N. 99. 1889.
Transalai-Kette ; Pamir.
326. S. glandulosum (Kar. et Kir.) Maxim. Fl. tangut. p. 61.
N. 98.
Arabis glandidosa Kar. et Kir. Enumer. pl. Song. N. 67.
— Led. Fl. ross. I. 750.
Dshungarischer Alatau, Pamir.
Sophia.
327. 8. Sophia L. Sp. pl. (ed. la) p. 659. 1753. — Led. Fl. ross.
I. 180. — Boiss. Fl. or. I. 216. — Hook. Fl. br. Ind. I. 150.
8. tenuissimum Karel. et Kir. Enum. pl. alt. N. 99.
Sophia Lobelii Goettard., Rupr. Sert. tiansch. p. 39.
Im ganzen Turkestan weit verbreitet.
Es werden auch die Formen angezeigt:
v. brachycarpum Boiss. Fl. or. I. 216 und
f. nana Lipsky in Paulsen, Plants coli, in Asia Media and
Persia, Cruciferae, N. 19.
Irio.
328. S. erucastroides (Stapf) Bornm. Fl. Elbursgeb. (Bull, de I herb.
Boiss. 1904. p. 1263).
Brassica erucastroides Stapf Bot. Reise Polak. Exped. II.
36. 1885.
S. Columnae forma glabrescens, floribus majoribus (Lit-
winow).
Transkaspien.
329. S. sinapistrum Crantz Stirp. austr. (ed. 2 a) I. p. 52. 1769.
S. pannonicum Jacq. Collect. I. 70. — Led. Fl. ross. I.
179. — Bbiss. Fl. or. I. 217. — Hook. Fl. br. Ind.
I. 150.
8. altissimum L. Sp. pl. (ed. la) p. 659.
Erysimum sinapistrum Rupr. Sert. tiansch. 39.
Sehr weit verbi’eitet.
Es kommt auch die Form vor:
v. brachypetalum (Fisch, et Mey.) B. Fedtsch. (S. pannonicum
Jacq. ß. brachypetalum Stschegl. Suppl. Fl. alt. X. 30,
Fedtschenko, Conspecfcus Florae Turkestanicae.
317
S. bracl/ypetalum Fisch, et Mey. Enum. (2 a) pl. nov.
Schrenk. p. 58. 1842).
330. 8. Irio L. Sp. pl. (ed. la) p. 659. 1753. — Led. Fl. ross. I.
179. — Boiss. Fl. or. I. 217.
Transkaspien : As’habad (Litwinow) ; Buchara: Schira-
bad (Capus).
331. S. Loeselii L. Cent. pl. la p. 18. N. 49. 1755 (idem in
Amoen. acacl. IV. p. 279. 1759). — Led. Fl. ross. 178. —
Boiss. Fl. or. I. 218. — Hook. Fl. br. Ind. I. 151.
Erysimum Loeselii Rupr. Seid, tiansch. p. 39.
Im ganzen Turkestan.
Es kommen verschiedene Formen vor:
v. glabrum , v. hispidum.
332. S. pilosissimum Trautv. Increm. Fl. phaenog. ross. N. 5851
(Acta Horti Petrop. IX. p. 369). 18S6.
Transkaspien.
333. 8. subspinescens (Fisch, et Mey.) Bge. Reliqu. Lehman.
N. 103.
Brassica subspinescens Fisch, et Mey. Bull, de la Soc.
Imper. des Natur, de Moscou 1839. 145 (nomen solum).
S. turcomanicum Lehm, (nomen) in herb. Petrop.
Ostufer des kaspischen Meeres und Nordufer des
Balchasch.
334. S. junceum M. B. Fl. taur. cauc. II. 114. — Led. Fl. ross. I.
177. — Boiss. Fl. or. I. 219.
S. angustifolium Rgl. et Sclimalh. in E. Regel Descr.
plant, nov. N. 23 in A. P. Fedtschenko’s Reise nach
Turkestan. Lief. 18. 1881.
Weit verbreitet.
Von Varietäten werden folgende angezeigt:
O O O
var. songoncum Rgl. Suppl. Enum. pl. Semen. N. 98b,
var. latifolium Korsh. Fragm. fl. Türkest. N. 24.
335. S. decipiens Bge. Delect. sein. li. Dorpat. 1844. — Bge.
Reliqu. Lehman. N. 106. — Boiss. Fl. or. I. 219.
Berge am oberen Serawschan (Lehmann).
336. 8. brassicaeforme C. A. Mey. in Led. fl. alt. III. 129. —
Led. Fl. ross. I. 178.
Weit verbreitet.
337. 8. ferganense Korsh. Fragment a florae Turkestaniae N. 22
(Bulletin de l’Academie Imperiale des Sciences de St. Peters-
bourg. 1898. Decembre. IX. N. 5).
Fergana-Kette.
338. S. turcomanicum Litw. Pflanzen des transkaspischen Ge-
bietes. N. 74.
Kopet-dagh (Litwinow).
339. S. heteromcUlum C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 132. — Led.
Fl. ross. I. 178.
Semiretschje-Gebiet; Berge K aratau; Pamir.
Es wird auch die Varietät v. glabrum angeführt (Lipsky).
318
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
340. 8. iskandericum Komarow, Komarow, Beitr. z. Fl. des tür-
kest. Hochgebirges, Serawsclian-Bassin, N. 149. 1896.
Serawschan, Darwas.
Nach der Meinung von Korshinsky ist es nur eine Form
der vorigen Art (S. heteromallum C. A. Mey., v. glabrum
Korsli.).
Vdarum.
341. S. officinale iL.) Scop. Fl. carniol. (ed 2a) II. 26. — Boiss.
Fl. or. I. 220. — Led. Fl. ross. I. 176.
Erysimum officinale L. Sp. pl. (ed. la) p. 660. 1753.
Chamaepilum officinale Wahr. Sched. crit. I. 377.
Akmolly-Gebiet: Omsk.
342. S. adpressum Trautv. Increm. fl. phaen. ross. N. 5848 (Acta
Horti Petrop. IX 18S6.
S. sp. n. Hausskn. Iter Orient, 1867 (Mesopotamia).
S. tetraonoides Boiss. et Hausskn. in Boiss. Fl. or. Suppl.
p. 43. 1888.
Transkaspien (Litwinow).
Ribera.
343. S. runcinatum Lag. in DC. Syst. veg. II. 478. — Led. Fl.
ross. I. 182.
Transkaspien (Radde).
Malcolmiastrum.
344. 8. Korolkowi Rgl. et Schmalh. in E. Regel. Descr. pl. nov.
fase. Y. p. 240. N. 41 (Acta Horti Petrop. V.). 1877.
Sisymbrium mongolicum Maxim Fl. Mongol. p. 61. N. 148.
Jlalcohnia mongolica Max. in Bull, de l’Academie de
St, Petersbourg XXY1. 422. 1880.
Semiretschje- Gebiet : Sogoty und Tscharyn (Krassnow).
Terskei-Alatau ; Alai und Transalai-Kette (Paß Ters-
agar).
345. 8. sulphureum Korsli. Fragm. fl. Türkest, p. 411 t. III. f. 2
(Bulletin de l'Acad. de St, Petersb. Dec. 1898. IX.).
Pamir.
Anmerkung. Einige Literatur-Angaben blieben ganz unerläutert:
1. Sisymbrium album (Karelin, Reise Kasp. Meer, p. 142).
2. Sis. multifidum (Meyer, Reise song. Step. p. 269, 400).
3. Sis. tenuifolium (Meyendorff, Voj-age ä Bokliara p. 379).
\
61 . E u tre m a R. Br.
346. E. alpestre Led. Fl. ross. 198. 1841.
CocJdearia integrifolia DC. Syst. veg. II. 369. 1821.
Smelovskia integrifolia C. A. Mey. in Led. Fl. alt, III. 168.
In der subalpinen Zone des Tarbagatai, Dshungarischen
Alatau, Tian-schan und Pamiroalai (Serawschan, Karategin).
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
319
Man unterscheidet var. hissaricum Lipslcy (Lipskv, Beitr.
z. Fl. von Zentr.-As. II. N. 136). Diese Varietät ist je-
doch nicht im Hissar, sondern nur im Bassin des Seraw-
schan, am Nordabhange des Passes Mura gesammelt
worden.
Diese Art sollte eigentlich den Namen E. integrifolium (DC.),
B. Fedtsch. tragen, denn die Art, welcher Bunge in
der Gattung Eutrema denselben Artsnamen beigibt (pafria
ignota; cfr. Ind. Sem. li. Dorpat. 1839) wurde später
aufgestellt als in 1821, wenn unsere Pflanze zum ersten-
mal beschrieben wurde.
347. E. Edwardsii R. Br. in Parry’s I. Voyage Bot, app. p.
CCLXVII. t. A. 1824 (seors. 1823). — Led. Fl. ross. I. 197.
E. Richardsii (lapsu), A. Regel, Reisebriefe in Bulletin
de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou.
1S77 p. 122).
In der Hochgebirgszone des Dshungarischen Alatau,
des Tian-schan und des Pamiroalai (Alai-Kette).
348. E. Przewalskii Maxim. Fl. Tangut, p. 68. N. 115 t, 28.
0. Fedtschenko, Pamir-Flora, N. 74.
Braya oxycarpa Korsli. in sched. (nec Hook, et Thoms.
Journ. Linn. Soc. V. 168).
Pamir.
62. Conringi a Rchb.
349. C. Orient alis iL.) Andr. in DC. Syst. veg. II. 508. - — Boiss.
Fl. or. I. 210.
Brassica orientalis L. Sp. pl. (ed. la) p. 666. 1753.
Erysimum orientale R. Br. in Ait, Hort, Kew. (ed. 2a).
IV. p. 117. — Led. Fl. ross. I. 192.
Erysimum perfoliatum Crantz Stirp. austr. (ed. 2 a) I. 27.
Serawschan ; Transkaspien.
350. C. austriaca (Jacq.) Rchb. Fl. germ. 686. — Boiss. Fl. or.
1. 210.
Brassica austriaca Jacq. Fl. Austr. III. 45. t. 283.
Erysimum austriacum DC. Syst, Veg. II. 509.
Goniolobium austriacum G. Beck, in Sitz. Zool.-Bot, Ges.
(1890) 19. — G. Beck. Fl. v. Niederösterr. 479.
Wird für Buchara angezeigt (Tengi-charam — Capus).
351. C. clavata Boiss. Ann. Sc natur. Botanique. 1842. p. 84. -
Boiss. Fl. or. I. 211.
Sisymbrium perfoliatum C. A. Mey. Verz. Pfl. Caucas.
p. 188. — Led. Fl. ross. I. 178.
Serawschan, Kopet-dagli.
352. C. planisiliqua Fisch, et Mey. in Ind. sem. (III.) horti Petrop.
1837. p. 32. — Boiss. Fl. or. I. 211. — Hook. Fl. br. Iod.
I. 152.
Erysimum planisil\quum Led. Fl. ross. I. 192.
Semiretschje, Syr-darja-Gebiet, Fergana, Serawschan,
Schugnan, Transkaspien; Tian-schan (selten).
320
Fedtsc-lienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
Es wird auch die Varietät angeführt:
var. ochroleuca Schrenk in Fisch, et Meyer. Enumer. (la)
pl. nov. Schrenk. p. 97.
63. Sm elov s k i a C. A. Mey.
353. S. calycina (Steph.) C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 170.
1831.
Lepidium cdtycinum Steph. in Willd. Sp. pl. III. 433.
1800.
Hutchinsia calycina Desv. Journ. bot. III. 168. ■ — - Led.
Fl. ross. I. 200.
Hutchinsia pectinata Bge. in Led. Fl. ross. I. 201.
Tarbagatai, Dshungarischer Alatau, Tian-schan, Pa-
miroalai.
Es werden verschiedene Varietäten angeführt:
var. typica Egl. et Herder. Suppl. I. ad Enumer. pl. Semen,
a) incana Rgl. ibid.
var. pectinata (Bge.) Rgl. et Herd. 1. c.
a) elongata Rgl. et Herd.
b) densiflora Rgl. et Herd.
H. pectinata y densiflora Rgl. et Herd. Enum. pl.
Semen. N. 114.
354. S. alba (Pall.) B. Fedtsch., B. Fedtschenko. Flora des west-
lichen Tian-schan, Nr. 169.
Hutchinsia alba Bge. Ind. sem. li. Dorpat. 1839. IV. et
VIII. — Led. Fl. ross. I. 201.
Sisymbrium atbum Pall. Reise durch verschied. Prov. des
russ. Reiches III. Append. N. 102, t. U. f. 1. 1776.
Smelovskia cinerea C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 171. 1831.
Wurde für Tian-schan und Pamiroalai angeführt; nach
unseren erneuerten Untersuchungen gehört aber die tur-
kestanische Pflanze zu S. sisymbrioides (Rgl. et Herd.)
B. Fedtsch.
355. S. flavissima Kar. et Kir. Enum. pl. songor. N. 117 (Bul-
letin de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou 1842).
Hutchinsia flavissima Led. Fl. ross. I. 764.
Sisymbrium flavissimum Kar. et Kir. Eniim. pl. alt. N. 91
(Bulletin de la Societe Imperiale des Naturalistes de
Moscou. 1841)-
Tarbagatai, Dshungarischer Alatau, Alaikette; Buchara
(Capus).
356. S. sisymbrioides (Rgl. et Herd.) B. Fedtsch.
Hutchinsia sisymbrioides Rgl. et Herd. Suppl. I ad Enum.
pl. Semen. N. 114a (Bulletin de la Societe Imperiale
des Naturalistes de Moscou 1866, N. 3, p. 99).
Tian-schan, Alai -Kette.
357. S. annua Rupr.
Smelovskia (Hutchinsia) annua Rupr. in Osten-Sacken et
Ruprecht Sertum tianschanicum 39.
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
321
Hutchinsia annua , Krasnow, Tian-schan (= Versuch
einer Entwickelungsgeschichte der Flora des östlichen
Tian-schan) 344.
Tian-schan, Pamir’.
358. S. tibetica (Tlioms.) Lipsky Beitr. z. Fl. von Central -Asien
II. N. 134 (Acta Horti Petrop. XXIII), 1904.
Hutchinsia tibetica Thoms. in Hook. Icon. pl. t. 900.
1852.
Capseüa Thomsoni Hook, in Journ. Linn. Soc. V. 1861.
p. 172. — Hook. Fl. br. Ind. I. 159.
Pamir (0. A. und B. A. Fedtschenko).
64. Ery simum L.
359. E. sisymbrioides C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 150.
Led. Fl. ross. I. 186. — Boiss. Fl. or I. 188.
Gebiete: Turgai, Akmolly, Semipalatinsk; Transkas-
pien; Serawschan (am Ffer des I.skander-kul — Ivo-
marow).
360. E. repandum L. Amoen. Acad. III. 415. — Led. Fl. rosS.
I. 191.
Es wird diese Art angeführt für den „Turkestan, am
Tiimen (Sewerzow)“, doch wo sich diese Örtlichkeit be-
findet, ist uns unbekannt.
361. E. cheirauthoides L. Sp. pl. (ed. 1 a) p. 661. 1753. — Led.
Fl. ross. I. 189.
Semipalatinsk- Gebiet, Akmolly -Gebiet: Serawschan
(nur von Tranchet, nach der Sammlung von Capus
angeführt).
362. E. macilentum Bge. Enumer. pl. Chinae-bor. N. 36. — Led.
Fl. ross. I. 761.
Tarbagatai.
363. E. canescens Roth. Catal. I. 76. — Boiss. Fl. or. I. 193.
E. Andrzejowskianum Bess. Enumer. p. 27, N. 838. —
Led. Fl. ross. I. 190.
Sisymbrium canescens Trautv. in Act. hört. Petr. X. 400.
Gebiete: Turgai, Akmolly, Semipalatinsk, Semiretschje.
Tarbagatai, Dshungarischer Altau, Tianschan, Pami-
roalai.
Es werden verschiedene Formen angeführt:
var. subintegerrimum Trautv. Enum. pl. Schrenk. N. 140.
E. canescens Roth. s. str.
E. Andrzejowskianum Bess. 1. c.
E. exaltatum Andrz. in Bess. Enumer. N. 1554.
Led. Fl. ross. I. 190 et 761.
var. subruncinatum Trautv.
E. crepidifolium Rchb. Pl. crit. Ic. I. t. 6 f. 13.
Ic. fl. germ. II. t. 62. — Led. Fl. ross. I. 192.
364. E. Babatayhi Korsh. Fragm. Fl. Türkest. N. 26 (Bull, de
l’Acad. de St. Petersb. 1898 Dec.).
Kabadian: in den Bergen Babatagh (Korscliinsky).
322
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
365. E. verrucosum Boiss. et Gaill. in Boiss. Diagn. pl. nov. or.
Ser. II. fase. 6 p. 12. 1859. — Boiss. Flor. 1. 194.
var. Badghisi Korsh. Fragm. Fl. Türkest. N. 25.
Hügel Badghis an der Grenze von Transkaspien und
Afghanistan.
366. E. odoratum Ehrh. Beitr. VII. 157. — Led. Fl. ross. I. 192.
E. pannonicum Crantz Stirp. aust. I. 30.
Cheiranthus erysimoides L. Sp. pl. (ed. la) p. 661. 1753.
E. cheiriflorum Wall. Sched. 367.
Wird für die Umgebung von Semipalatinsk angezeigt.
367. E. hieracifolium L. Cent. pl. la p. 18. N. 50. 1755 (idem
in Amoen. acad. IV. 279. 1759). — Hook. Fl. br. Ind.
I. 153.
E. strictum Gaertn. Fl. Wetter. II. 451. — Led. Fl.
ross. I. 189. — Boiss. Fl. or. I. 196.
E. Marschallianum Andrz. in M. B. Fl. taur. Caucas.
III. 441.
E. cheiriflorum Franchet Plantes du Turkestan p. 231
(nec Wallr.).
E. virgatum Both. Catalect. I. 75.
Sisymbrium hier acifolium Trautv. in Act. Hort. Petrop.
V, 27.
Akmolly - Gebiet , Semipalatinsk -Gebiet; Tarbagatai,
Dsliungarischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai (Seraw-
schan).
368. E. divaricatum Czern. in Turcz. Animadvers. (Bulletin de
la Societe Imper. des Naturalistes de Moscou 1854. IV.
P- 314).
E. virgatum var. Karel. et Kir. Enumer. pl. Song. N. 110.
Akmolly -Gebiet: beim See Balchasch (Sclirenk); Se-
miretsch je -Gebiet: Arganaty (Karelin und Kirilow).
369. E. collinum (M. B.) Andrz. in DC. Prodr. I. 198. — Led.
Fl. ross. I. 186. — Boiss. FI. or. I. 196.
Cheiranthus collinus M. B. Fl. taur. cauc. II. 119.
Erysimum versicolor var. dentata, Trautv. Enum. pl.
Schrenk. IST. 136.
Tian-schan: bei Werny (Sewertzow); Pamiroalai:
Seravschan ( W. Komarow); Akmolly -Gebiet (Schrenk).
370. E. leucantliemum (Steph.) B. Fedtsch., B. Fedtsclienko, Flora
des West! Tian-schan N. 154.
Cheiranthus ' leucanthemus Steph. in Willd. Sp. pl. III.
521. 1800.
E. versicolor Andrz. in DC. Prodr. I. 198. 1824. — Led.
Fl. ross. I. 186. — Boiss. Fl. or. I. 197.
Cheiranthus versicolor M. B. Fl. taur.-cauc. II. 119. 1808.
Sisymbrium leucantliemum Trautv. in Act. hört. Petr.
X. 400.
Weit verbreitet.
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
323
Die gewöhnliche Form dieser Art nennt Trautvetter var.
runcinata (Trautv.). (E. versicolor var. runcinata Trautv.
Enumer. pl. Schrenk. N. 136).
371. E. gaudanense Litw. Plantae Turcoman. I. 59 (Arbeiten
des Botan. Mus. des Akad. der Wissenschaften I. p. 33).
Kopet-dagh (Litwinow).
372. E. leptophyllum (M. B.) Andrz. in DC. Prodr. I. 198. — Led.
Fl. ross. I. 186. — Boiss. Fl. or. I. 203.
Cheiranthus leptophyllus M. B. Fl. taur. cauc. II. 119.
Sisymbrium leptophyllum Trautv. in Act. hört. Petr. II.
500.
E. versicolor v. inteqerrima Trautv. Enumer. pl. Schrenk.
IST. 136.
Akmolly- Gebiet, Transkaspien.
373. E. persepolitanum Boiss. Diagn. pl. nov. or. Ser. II. fase. 6
p. 11. — Boiss. Fl. or. I. 203.
Kopet-dagh 6700 — 10000' (Litwinow).
Nach Freyn’s Meinung gehört Litwinow’sche Pflanze zu
E. ischnostylum Fr. et Sint.
374. E. altaicum C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 153. 1831. -
Led. Fl. ross. I. 188. — Boiss. Fl. or. I. 206. — Hook. Fl.
br. Ind. I. 154.
E. Cheiranthus E. Regel, et Herder Enumer. pl. Semen.
N. 105 et 106, probabiliter atque Persoon Synops.
plant. VI, 199 (= Cheiranthus erysimoides L. Sp. pl.
(ed. la) p. 661).
Erysimastrum altaicum Rupr. Sert. tiansch. p. 39.
E. lanceolatum Meyer Reise 400.
E. sp. near lanbeolatum R. Br. (E. pumilum Gaud.) Duthie
in Alcock Pamir Bound. Comm. N. 14.
Sisymbrium cheiranthus Trautv. in Act. Hort. Petr.
IV, 108.
E. crassipcs , O. Fedtschenko, Verzeichnis der Pflanzen,
gesammelt in den Jahren 1868 — 1871, N. 140.
Akmolly- Gebiet (Fluß Manaka, Ulutau); Tarbagatai,
Dshungariseher Alatau, Tian-schan, Pamiroalai.
Hauptsächlich kommt var. humill imum Led. (Fl. ross. I. 1S8)
vor, aber auch var. subviride Led. und var. subincanum
Led. Litwinow (Pl. Aral. N. 18) beschreibt eine var. lon-
gistylum Litw. aus dem Syr-darja- Gebiet, Buljukkum.
375. E. purpureum Auch, in Boiss. Pl. Aucher. in Ann. Sc.
natur. Botanique. 1842. p. 82. — Boiss. Fl. or. I. 207.
Westlicher Tian-schan, Serawschan (var. türkest anicurn
Franchet, Plantes du Turkestan p. 231).
376. E. ischnostylum Freyn et Sint. in Freyn Plantae et Ajia
media (Bulletin de l’herbier Boissier. 1903, p. 570).
Kopet-dagh.
Außer der typischen Form wird auch (j brach ycarpum 'F reyn
et Sintenis (in Freyn 1. c.) angegeben.
99
Beihofto Bot. Ceutralbl. Bd. XIX. Abt II. Heft 2.
324
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
Diese Art ist nach Freyn in dem Boissier’s (Flora orien-
talis) System der Erysimum- Arten neben den E. pulchel-
lum Boiss., E. pallidum Boiss. und E. pectinatum Bory.
Cliab. zu stellen, ist aber dem E. persepolitanum Boiss.
viel näher, als den eben genannten drei Arten.
65. Syrenia Andrz.
377. S. sessiliflora (DC.) Led. Fl. ross. I. 193, 1841. — Boiss.
Fl. or. I. 209.
Erysimum sessiliflorum DC. Prodr. I. 196. 1821.
Zwischen Orsk und Taschkent.
378. S. siliculosa (DC.) Andrz. in Led. Fl. alt. III. 162. — Led.
Fl. ross. I. 193. — Boiss. Fl. or. I. 109.
Erysimum siliculosum DC. Prodr. I. 196.
Cheiranthus montanus Pall. Reise durch versch. Prov.
russ. Reiches I. app. W. 115.
Turgai- Gebiet, Semipalatinsk - Gebiet, Syr-darja-Ge-
biet, Transkaspien, Tarbagatai.
0. Kuntze in seiner Arbeit (Plantae orientali-rossicae,
Acta Horti Petrop. X. p. 169) vereinigt alle Arten von
Syrenia unter dem Gemeinnamen Syrenia quudrangula
0. Kuntze ( Cheiranthus quadrangulus l'Uerit. Jedoch,
ein älterer Name wäre der Gemeinname Syrenia montana
( Cheiranthus montanus Pall. 1771).
66. Christolea Camb.
379. Ch. crassifolia Cambess. in Jacquem. Yoyage dans 1’Inde.
Botan. 17. t. 17. — Hook. Fl. br. Ind. I. 154.
Parn/a microcarpa, B. Fedtschenko, Beitr. zur Fl. d.
Pamir N. 14.
Auf dem Pamir nicht selten.
Ivorshinsky nennt die Pflanze Ch. crassifolia var. typica
(Korsh, Fragrn. Fl. Türkest. N. 28).
380. Ch. pamirica Korsh., Ivorshinsky, Skizzen der Vegetation
von Turkestan p. 89.
Ch. crassifolia Cambess. v. pamirica Korsh. Fragrn. fl.
Türkest. N. 28.
Ausschließlich auf dem Pamir, viel seltener als vorige
Art,
Anmerkung. Zu einer der Arten von Christolea gehört wahrschein-
lich auch die von Alcock angeführte Drabaliyperborea (Duthie in
Alcock, PI. Pamir bound. comm. N. 10 vix Desv.).
67. Leptaleum DC.
381. L. filifolium (Willd.) DC. Syst, veg. II. 511. 1821. — Led.
Fl. ross. I. 176. — Boiss. Fl. or. I. 243.
Sisymbrium filifolium Willd. Sp. pl. III. 495. 1800.
Leptaleum linifolium (lapsu), Ivorshinsky, Skizzen der
Vegetation von Turkestan, p. 14.
Fedtschenko, Conspectas Florae Turkestanicae.
325
Lept oleum filiforme (lapsu) Rad de, AViss. Ergehn, p. 58.
Uralsk- Gebiet (Indersk- Berge), Turgai- Gebiet, Syr-
darja-Gebiet, Samarkand -Gebiet, Semiretsehje- Gebiet,
Kuldslia.
Hierher gehört wahrscheinlich auch L. longisiliquosum
Ereyn PL et Aj. med. (Bull. herb. Boiss. 1903, G92) aus
Transkaspien.
68. Braya Sternb. et Hoppe.
382. B. rosea Bge. Ind. sem. h. Dorpat, a. 1839 p. VH. — Led.
Fl. ross. I. 195 et 763. — Hook. Fl. br. Ind. I. 155.
Tian-schan, Pamiroalai (Alai- Kette, Pamir).
Es werden folgende Varietäten angeführt:
var. albißora Maxim. Enum. pl. Mongol. p. 66. N. 164.
B. aenea Bge. Delect. sem. h. Dorpat, a, 1841. p. VIII.
var. albiflora Maxim, forma gracilis 0. Eedtscli., in 0. Fedt-
schenko, Pamir -Pflanzen Nr. 33.
var. simplicior (Korshinski) B. Fedtsch.
Braya aenea v. simplicior Korsli. Fragm. fl. Türkest.
N. 29.
var. multicaulis (Korsh.) B. Fedtsch.
Braya aenea v. multicaulis Korsh. 1. c.
383. B. Scharnhorsti Rgl. et Schmalh. in E. Regel Descr. pl.
nov. fase. 5 (Acta Horti Petrop. V. 241].
Beketowia tianschanica Krassn., Krassno w, Versuch der
Entwickelungsgeschichte der Flora des östlichen Tian-
schan, p. 335, 1888.
Braya Sternbergi (lapsu), Krassnow ibid. p. 344.
Tian-schan; außerdem eine zweifelhafte Angabe für
den Pamir.
384. B. pamirica (Korsh.) 0. Fedtsch, in 0. Fedtschenko, Pamir-
Pflanzen, p. 11, N. 34.
Erysimum pamiricum Korsh., Korshinsky, Skizzen der
Vegetation von Turkestan, p. 88, N. 3.
Pamir.
69. C am elin a Crantz.
385. C. sativa (L.) Crantz, Stirp. Austr. I. 17. — Boiss. Fl. or. I.
311. — Led. Fl. ross. I. 196.
C. sativa v. ylabrata DC. Syst. veg. II. 516. — 0. Kuntze
Pl. or. ross. 164.
Myagrum sativum ß L. Sp. pl. (ed. la) p. 641.
Akmolly -Gebiet (in Feldern), Semipalatinsk- Gebiet,
Transkaspien; wird auch für den Tian-schan an-
geführt (Krassnow).
386. C. microcarpa Andrz. in DC. Syst. veg. II. 217. 1821. -
Led. Fl. ross. I. 196.
C. silvestris Wallr. Sched. 847. 1823. — Boiss. Fl. or.
I. 311.
99*
326
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
C. sativa v. pilosa DC. Syst. veg. II. 516.
C. sativa v. Irispida 0. Ivuntze PI. or. ross. 164.
Hat eine sehr weite Verbreitung.
Es wird auch die Varietät angeführt:
var. albiflora (Kotschy et Boiss.) B. Fedtsch.
C. silvestris var. albiflora Boiss. Fl. or. I. 312.
C. albiflora Kotschy et Boiss. PI. cilic. Ivurd. Exs. 52.
C. rumelica Velen. Fl. bulgar. p. 43.
70. Brassica L.
387. B. nigra (L.) Koch Deutsch. Fl. IV. 713. 1833. — Led. Fl.
ross. I. 217. — Boiss. Fl. or. I. 390. — Hook. Fl. br. Ind.
I. 156.
Sinapis nigra L. Sp. pl. (ed. la) 668. 1753.
Semipalatinsk - Gebiet.
388. B. rapa L. Sp. pl. (ed. 1 a) p. 666. 1733. — Led. Fl. ross.
I. 216. — Boiss. Fl. or. I. 391.
B. campestris , subsp. 1 et subsp. 3, Hook. Fl. br. Ind.
I. 156.
Gebiete: Turgai, Akmolly, Semipalatinsk, Syr. darja,
Samarkand.
In wildem Zustande kommt die Ruderalform vor (var.
campestris L.).
389. B. Napus L. Sp. pl. (ed. la) p. 666, 1753. — Led. Fl. ross.
I. 217. — Boiss. Fl. or. I. 392.
B. campestris subsp. 2 Napus, Hook. Fl. br. Ind. I. 156.
Ruderalpflanze im Tian-schan und am Serawschan. — Wird
außerdem kultiviert (var. oleifera DC.).
390. B. Tournefortii Gouan. 111. p. 44. t. 20. f. A. — Led. Fl.
ross. I. 217. — Boiss. Fl. or. I. 393. — Hook. Fl. br. Ind.
I. 156.
Transkaspien bei Krasnowodsk (Becker), Insel Ogurt-
schinsky (Karelin).
391. B. elongata Ehrh. Beitr. VII. p. 159. — Boiss. Fl. or.
I. 393. '
Erucastrum elongatum Led. Fl. ross. I. 219.
Brassica armoracioides Czern.
Transkaspien.
Angeführt wird hauptsächlich die Varietät:
var. integrifolia Boiss. Fl. or. I. 394.
B. persica Boiss. et Hoh. Diagn. pl. nov. or. Ser. I. fase.
8 p. 26.
392. B. juncea ( L.) Czern. Consp. pl. Charkov. p. 8. 1859.
Hook. Fl. br. Ind. I. 157.
Sinapis juncea L. Sp. pl. (ed. la), p. 668. 1753. — Boiss.
Fl. or. I. 394.
B. Besseriana Andrz. in Ind. VII. sem. hört. Petrop.
1841. p. 57.
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
327
Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk- Gebiet, Semiretschje-
Gebiet, Yorgebii'ge des Tian-schan, Serawschan, Berge
Siilukty, Chiwa.
393. B. arvensis (L.) 0. Kuntze1 PL or. ross. p. 164.
Sinapis arvensis L. Sp. pl. (ed. la) p. 668. 1753. — Led.
Fl. ross. I. 218. — Boiss. Fl. or. I. 394.
Akmolly-Gebiet (Omsk), Samarkand-Gebiet, Trans-
kaspien; Buchara: Scliirabad (Capus), Vorgebirge des
Tian-schan.
71. Eruca DC.
394. E. sativa Lam. Fl. frany II. 496. — Led. Fl. ross. I. 221.
— Boiss. Fl. or. I. 396. — Hook. Fl. br. Ind. I. 158.
Brassica Eruca L. Sp. pl. (ed. la) p. 667. 1753.
Wird im ganzen Turkestan kultiviert; verwildert und
ruderal in der Kulturzone des Tian-schan, Fergana, am
Serawschan, in Transkaspien und in Chiwa.
72. Moricandia DC.
395. M. Winkler) Pgl. Descr. pl. nov. in Act. Hort. Petr. IX. 612.
Hissar, Kulab, Baldsliuan und Ivabadian.
396. M. tuberosa Komar., Komarow Beitr. z. Fl. des turkestanischen
Hochgebirges, Serawschan-Bassin, N. 222 (Arbeiten der
Naturforscher-Gesellschaft an der Universität von St. Peters-
burg. XXVI.). 1896.
Magian.
73. Capselia Moench.
397. C. bursa pastoris (L.) Moench. Meth. 271. — Led. Fl. ross.
I. 199. — Boiss. Fl. or. I. 340. — Hook. Fl. br. Ind. I. 159.
Thlaspi bursa pastoris L. Sp. pl. (ed. la) p. 647. 1753.
Ruderalpflanze, überall, sogar in der alpinen Zone ver-
breitet.
398. C. draboides Korsh. Fragm. fl. Türkest. N. 31 (Bulletin de
LAcad. Imp. des Sciences de St. Petersbourg. 1898. Dec.).
Pamir.
Außer der typischen Form beschreibt Korshinsky
(1. c.) auch var. sagittata Korsh.
399. C. procumbens (L.) Fries. Mant. I. 14. — Boiss. Fl. or. I. 340.
Lepidium procumbens L. Sp. pl. (ed. la) p. 649. 1753.
Capselia elliptica C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 199.
Led. Fl. ross. I. 199 et 764. — Hook. Fl. br. Ind. I. 159.
Hutchinsia procumbens Desv. Journ. Bot. III. 168 (1814).
Meyer Heise 494.
Gebiete: Uralsk, Semipalatinsk, Semiretschje, Syr-darja,
Samarkand; Transkaspien; Buchara; Tian-schan, Pa-
miroalai (und Pamir).
Es wird auch angezeist:
var. mtegrifolia Koch Synops. fl. germ. et lielv. p. 79.
328
Fe dt sch en ko, Conspcctus Florae Turkestanicae.
74. Lepidin m L.
Cardamum.
400. L. sativum L. Sp. pl. (ed. 1 a) p. 644. — Led. Fl. ross. I. 203.
— Boiss. Fl. or. I. 354.
Transkaspien (verwildert).
401. L. Aucheri Boiss. in Ann. Sciences naturelles. Botanique.
1842. p. 195. — Boiss. Fl. or. I. 354.
Transkaspien.
var. Borszcovi Rgl. Suppl. II. ad Rgl. et Herd. Enumer. pl.
Semenow. X. 118 ff.
Sandwüste Kara-kum (Borszcow); Transkaspien.
Cardaria.
402. L. Draba L. Sp. pl. (ed. la) p. 645. 1753. — Led. Fl. ross.
I. 202. — Boiss. Fl. or. I. 356.
Gebiete : Uralsk, Turgai, Semipalatinsk, Semiretschje,
Syr-darja; Transkaspien, Buchara, Tarbagatai.
Es wird auch die Varietät var. longistylum Trautv. an-
geführt.
403. L. diversifolium Freyn et Sint. in Freyn Pl. ex As. med.
(Bull. herb. Boiss. 1903 p. 698).
Ivraknowods.
404. L. repens (Schrenk) Boiss. Fl. or. I. 356. 1867.
Physolepidium repens Schrenk in Fisch, et Mey. Enumer.
(la) pl. nov. Schrenk. p. 97. 1841. — Led. Fl. ross. I. 766.
Weit verbreitet.
405. L. propinquum Fisch, et Mey. in Hohenacker Enum. pl.
Talyscli. p. 142. — Led. Fl. ross. I. 202. — Boiss. Fl. or. I. 356.
Ostküste des Kaspischen Meeres (Karelin) Buchara
(Capus).
Lepidiastrum.
406. L. crassifoiium Waldst. et Kit. PL rar. Hungar. I. 4. t. 4.
— Led. Fl. ross. I. 208. — Boiss. Fl. or. I. 357.
Gebiete von Turgai, Akmolly, Semipalatinsk, Semi-
retschje, Syr-darja; Transkaspien, Kuldsha.
407. L. ferganense Korsh. Fragm. florae Turkestaniae X. 32
(Bulletin de l’Academie Imper. des Sciences de St. Peters-
bourg 189S Decembre).
Westlicher Tian-schan; Fergana: bei der Stadt Osch
und bei dem Dorfe Mody. Kuldsha.
408. L latifolium L. Sp. pl. (ed. 1 a) p. 644. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 206. — Boiss. Fl. or. I. 359. — Hook. Fl. br. Ind.
I. 160.
Weit verbreitet.
Es wird eine ganze Reihe von Varietäten angeführt:
var. pubescens Led. Fl. ross. I. 207.
var. glabrum Led. 1. c.
Fedtscli enko, Conspectus Florae Turkestanicae. 329
L. latifolium var. acutum C. A. Mey. in Lecl. Fl. alt.
III. 189.
var. intermedium Korsh.
var. lanceölatum Bge. Reliqu. Lehman. IST. 135.
var. substylatum Bge. 1. c.
var. platycarpum Trautv. Enum. pl. Schrenk. X. 159.
var. linearifolium Trautv. 1. c.
var. obtusifolium Trautv. 1. c.
var. affine (Led.) C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 189.
L. affine Led. Ind. sem. p. Dorpat. 1821 p. 22.
409. L. obtusum Basin. in Bull. Acad. des Sciences de St. Peters-
bourg II. 203. — Boiss. Fl. or. I. 359.
Turgai-Gebiet, Syr-darja-Gebiet, Transkaspien, Chiwa,
Buchara.
410. L. amplexicaule Willd. Spec. pl. III. 436. — Led. Fl. ross.
I. 207.
Akmolly- Gebiet : Omsk ; am Irtysck (Pallas), Semipala-
tinsk- Gebiet (Kokbekty); Ostufer des Kaspischen
Meeres (Karelin, nach M. Bogdanow; sehr zweifel-
hafte Angabe).
411. L. cor datum Willd. in DG Syst. II. 554. — Led. Fl. ross.
I. 207. — Boiss. Fl. or. I. 359.
Turgai-Gebiet, Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet ;
Pamir.
Es werden die Varietäten angeführt:
var. orbiculatum Trautv. Enum. pl. Schrenk. N. 160.
var. ovatoorbiculatum Trautv. ibid.
var. ellipticoorbiculatum Trautv. ibid.
412. L. eremophdum Schrenk in Bulletin phys. math. de l’Academie
Imper. des Sciences de St. Petersbourg II. 199.
Akmolly-Gebiet: bei Tersakan (Schrenk).
413. L coronopifolium Fisch. Catal. h. Gorenk. 1808 p. 79. —
Led. Fl. ross. I. 203. — Boiss. Fl. or. I. 360.
Uralsk-Gebiet (Indersk-Berge), Turgai-Gebiet, Akmolly-
Gebiet. ^ orgebirge des Dshungarischen Alatau.
Tr aut vetter unterscheidet folgende Formen dieser Art:
var. genuinuni Trautv. Enum. pl. Schrenk. X. 155.
var. songoricum (Schrenk.) Trautv. ibid.
L. songoricum Schrenk in Fisch et Mey. Enum. (la) pl.
nov. Schrenk. p. 98. — Led. Fl. ross. I. 765.
1. typicum ,
2. orbiculatum,
3. pubcrulum ,
4. pinnatifidum.
Die dritte A arietät (var. lacerum Trautv. ibid.) gehört schon
zur folgenden Art.
414. L. lacerum C. A. Mey. in Led. Ic. fl. alt. t. 162. — Led.
Fl. alt. III. 191. — Boiss. Fl. or. I. 360. — Led. Fl. ross.
I. 203.
330
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
L. coronopifolmm var. lacerum Trautv. Fnum. p].
Schrenk. N. 155.
Semiretschje-Gebiet, Serawschan, Syr-darja-Gebiet.
Folgende Formen werden unterschieden:
var. persicum Bge. Reliqu. Lehman. X. 132.
var. canum Bge. 1. c.
415. L persicum Boiss. Ann. des Sciences naturelles. Botanique.
1842. p. 196. — Boiss. Fl. or. I. 360.
Transkaspien ( Paulsen).
416. L. sübalpinum Komar., Ivomarow, Beitr. z. Fl. des turkestan.
Hochgebirges, Serawschan-Bassin, N. 203. 1896.
Serawschan (subalpine Zone), Karategin, Hissar, Darwas.
417. L. karataviense Rgl. et Schmalh. in E. Regel Descr. pl. nov.
fase. 5, N. 45 (Acta Horti Petrop. V. 242). 1877.
In den Bergen Karatau (westliche Vorberge des
Tian-schan).
Dileptium.
418. L. ruderale L. Sp. pl. (ed. la) p. 645. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 204. — Boiss. Fl. or. I. 361. — Hook. Fl. br. Ind.
I. 160.
Weit verbreitet als Unkraut.
Hauptsächlich kommt die Varietät vor:
var. apetalum Willd.
L. apetalum Willd. Sp. pl. III. 441.
L. micranthum Led. Ic. pl. fl. alt. I. 22. t. 92. — Led.
Fl. ross. I. 205.
L. incisum Roth. Nov. Cat. I. 224. — Boiss. Fl. or.
I. 362.
L. ruderale v. micranthum B. Fedtsch., B. Fedtsclienko,
Beitr. z. Fl. d. Pamir, N. 24.
419. L. perfoliatum L. Sp. pl. (ed. la) p. 643. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 206. — Boiss. Fl. or. I. 362.
Im ganzen Turkestan, geht aber in den Bergen nicht
hoch auf.
Es kommt auch die Varietät vor: ramosissima O. Kuntze
(Pl. Orient, ross. p. 167).
420. L. fastigiatum Led. Fl. ross. I. 205.
Syr-darja-Gebiet.
75. Hymenophy sa C. A. Mey.
421. H. pubescens C. A. Mey. in Led. Ic. fl. alt, I. t. 165. 1831.
Led. Fl. alt. III. 181. — Led. Fl. ross. I. 208.
Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet, Semiretschje-
Gebiet, Syr-darja-Gebiet, Tarbagatai.
422. H. macrocarpa Franchet Plantes du Turkestan. Mission
Capus. 233 (Annales des Sciences naturelles. Botanique. XV.).
1883.
Buchara : Kudkuduk(Capus) ; Magian : Schink (W. Komarow).
Fedtsclienko, Conspectns Florae Turkestanicae.
331
76. Str off an ovia Kar. et Kir.
423. S. panicidata Rgl. et Selimalli. in E. Regel Descr. pl. nov.
fase. 5 (Acta Horti Petropol. V. 242). 1877.
Westlicher Tian-schan ; Pamiroalai; Serawschan, Älai,
Karategin.
424. S. sagittata Karel. et Kir. Enumer. pl. alt. N. 124 (Bulletin
de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou 1841).
— Led. El. ross. I. 770.
Am Fuße des Tarbagatai.
425. S. intermedia Kar. et Kir. Enum. pl. Song. N. 132 (Bulletin
de la Societe Imperiale des Natural, de Moscou 1842. XV.).
— Led. Fl. ross. I. 770.
Lepidium Kirilowi Trautv. Enum. pl. Schrenk. N. 162.
Tarbagatai (Sclirenk), Dshungarischer Alatau (Ivarelin
und Kirilow), Tian-schan (Krassnow), Kopet-dagh
(Litwinow).
426. S. brachyota Kar. et Kir. Enumer. pl. alt. N. 12 (Bulletin
de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou, 1841).
- Eiscli. et Mey. Enum. (2 a) pl. nov. Schrenk. p. 62. -
1842. — Led. Fl. ross. I. 770.
Lepidium ? desertorum Schrenk in Fisch, et Mey. Enum.
(la) pl. nov. Schrenk. p. 99. 1841.
Semiretschje-Gebiet : am Flusse Ajagus, Tentek; am
Balcliasch.
77. Phy s alidium Fenzl.
427. Ph. graelsiaefolium Lipsky, Beitr. zur Fl. von Zentral-Asien,
I, N. 8. 1900.
Hissar, Darwas.
• 78. Aethionema R. Br.
428. Ae. carneum (Soland) B. Fedtsch., B. Fedtsclienko, Flora
des westlichen Tian-schan, N. 176.
Thlaspi carneum Soland in Bussei, The natural history
of Aleppo II. p. 257 t. 11 (2. Auflage 1794; die l.Aui'h
erschien im Jahre 1756).
Thlaspi peregrinum Poiret, Encycl. metli. II. 541.
Aethionema cristatum DC. Syst. veg. II. 560. — Led. Fl.
ross. I. 207. — Boiss. Fl. or. I. 352.
Syr-darja-Gebiet,Fergana, Samarkand-Gebiet : Buchara :
Schirabad (Capus); Transkaspien.
429. Ae. trinervium (DC.) Boiss. Fl. or. I. 342. 1867.
Hutchinsia trinervia I)C. Syst. veg. II. 387. 1821.
Aethionema sagittatum E. Rgl. Suppl. II. ad E. Regel et
Herder Enumer. pl. Semen. N. 118h. — A. Regel
Reisebriefe (Bulletin de la Societe Imperale des Na-
turalistes de Moscou 1877 p. 362).
Westliche Vorberge des Tian-schan; Berge Ivaratau;
Kopet-dagh.
332
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae.
79. Diloplria Thoms.
430. I). salsa Thoms. in Hook. Kew. Journ. Bot. V. 20 and IV.
t. 12. — Hook. Fl. br. Ind. I. 161.
D. kaschgarica Rupr. in Osten-Sacken et Ruprecht Sertum
tianschanicum p. 40.
Hochgebirgszone des Tian-schan; Pamir, Alai.
80. Stub endo r ff i a Schrenk.
431. S. orientalis Schrenk in Fisch, et Mey. Diag. pl. nov. in
Bulletin phys.-math. de l'Academie Imp. de St. Petersbourg
III. 309. 1845.
Akmolly-Gebiet ; Berge Chantau und in der Steppe
bei dem Bach Daba-Gainar (Schrenk); Dshungarischer
Alatau; Tian-schan; Alai-Kette; Karategin.
432. S. aptera Lipsky, Beitr. z. Fl. von Zentral-Asien I, N. 12
(Acta Horti Petrop. XVIII.). 1900.
Hissar.
Ebendaselbst kommt auch die Varietät vor:
var. isatidca Lipsky 1. c.
81. D i d y mophys a Boiss.
433. D. Fedtschenkoana Rgl. in E. Regel, Descr. pl. nov. N. 10
in „A. P. Fedtschenko's Reise nach Turkestan“ Lief. 18.
1881.
D. Fedtschenkoae , A. P. Fedtsclienko, „Im Chanat von
Kokan“ p. 80 („A. P. Fedtschenko’s Reise nach Tur-
kestan, Lief. 7).
Westlicher Tian-schan (oberer Lauf des Maidantal -
B. Fedtsclienko!!); Serawschan; Alai-Kette; Transalai-
Kette: Paß Tersagar (B. Fedtsclienko!!); Pamir.
82. Hel dr eiclii a Boiss.
434. H. longifolia Boiss. Ann. Sciences natur. Botanique. 1842.
p. 187. — Boiss. Fl. or. I. 319.
Transkaspien.
83. Wi n klera R gl.
435. TT. patrinioides Rgl. in Acta Horti Petropol. IX. p. 617.
Baldshuan, Kulab.
436. TF. silaifolia (Hook, et Thoms.) Korsh. Fragm. fl. Türkest.
X. 34 (Bulletin de l’Acad. Imper. des Sciences de St. Peters-
bourg 1898. Decembre.).
Heldreichia silaifolia J. D. Hook et Thoms. Journ. Linn.
Soc. V. 176. 1861. — Boiss. Fl. or. I. 320.
Darwas, Roschan und Schugnan.
Fedtscheuko, Conspectus Florae Turkestauicae.
333
84. Meg acarpaea DC.
437. M. laciniata DC. Syst. veg. II. 417. — Led. Fl. ross. I. 167.
— Boiss. Fl. or. I. 321.
M. angulata DC. Svst. veg. II. 418. ■ — Led. Fl. ross. I.
167 (in adnot.).
Uralsk - Gebiet : Indersk- Berge; Turgai- Gebiet, Ak-
molly- Gebiet, Semipalatinsk- Gebiet, Semiretschje- Ge-
biet, Syr-darja-Gebiet; Kossuldur in den Vorbergen
des Dshungarischen Alatau.
438. J\L gigantea Bgl. in Suppl. II ad enumer. pl. a cl. Semenow
lect. N. 90a (Bulletin de la Societe Imperiale des Natura-
listes de Moscou, 1870 fase. 2, p. 263).
Westlicher Tian-schan und Vorberge des Pamiroalai
i Berge Kcharly-tau).
439. M. gracilis Lipsky, Beitr. zur Fl. von Central -Asien I. X. 9.
1900. (Acta Horti Petrop. XVIII).
Ivarategin, Darwas.
440.
441.
442.
85. Thlaspi L
Th. arvense L. Sp. pi. (ed. la) p. 646. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 162. — Boiss. Fl. or. I. 323. — \ Hook. Fl. br. Ind.
I. 162.
Akmolly-, Semipalatinsk -Gebiet, Tarbagatai, Dshun-
garischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai (Alai-Kette,
Serawsclian).
Th. Kotschyanum Boiss. et Hoh. in Boiss. Diagn. pl. nov.
or. Ser. I fase. 8 p. 39. 1849. - - Boiss. Fl. or. I. 324.
Westlicher Tian-schan: Südlicher Abhang der Fer-
gana- Kette (Litwinow); Pamiroalai: Darwas (Kor-
shinsky).
Th. perfoliatum L. Sp. pl. (ed. la) p. 646. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 163. — Boiss. Fl. or. I. 325.
Semiretschje -Gebiet (bei Werny), Syr-darja-Gebiet,
Fergana- Gebiet, Transkaspien ; Pamiroalai: Turkestan-
Kette, Berge Nuratau und Serawsclian bis auf 8000
bis 9000'.
443.
Th. cochleariforme DC. Syst. veg. II. 381. 1821.
ross. I. 164.
Th. alpesfre Hook. Fl. br. Ind. I. 162.
Th. montanum v. elatum Karel. et Kiril. Enum. pl.
N. 89.
Led. Fl.
songor.
Tarbagatai, Dshungarischer Alatau, Tian-schan.
Hierauf bezieht sich, wahrscheinlich, auch die Angabe von
Francliet (Plantes Poncins) über das Vorkommen von
Th. alpinum v. Poncmsii Francliet beim Taldyk- Pali in
der Alai-Kette.
444. Th. ccratocarpon (Pall.) Murr, in Nov. Comment. Goett. V.
26. 1774. — Led. Fl. ross. I. 162.
334
Fe titsch en ko, Conspectus Florae Turkestauicae.
Carpoceras sibiricum Boiss. I)iagn. pl. nov. or. Ser. I.
fase. 8 ]). 37. — Boiss. Fl. or. I. 332.
Lepidinm ceratocarpon Pall. Keise durcli verschiedene
Provinz, russ. Beiches II, Append. p. 740 X. 112. tab.
U. 1773.
Turgai- Gebiet, Akmolly- Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet ;
Serawschan.
86. P eit ar i a L.
445. P. turkmena Lipsky, Beitrag z. Fl. von Central -Asien. I.
N. 6. 1900.
Kopet-dagh, von 2 — 7000' (Litwinow!), Germab, Clio-
dsha-kala und Barni (Radde). Suluklu und Ivarakala
(Sintenis).
87. CI yp eola L.
446. C Jontlüaspi L. Sp. pl. (ed. la) p. 652. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 144. — Boiss. Fl. or. I. 308.
Südwestliche Vorberge des Tian-schan; Serawschan;
Transkaspien.
var. microcarpa (Moris) O. Kuntze, Plantae oriental rossicae.
C. microcarpa Moris Diar. Scienz. Ital. N. 13, p. 7. —
Boiss. Diagn. pl. nov. or. S. I, fase. 1, p. 74. — Boiss.
Fl. or. I. 308.
Transkaspien.
447. C. echinata DC. Syst. veg. II. 328. — Boiss. Fl. or. I. 309.
Buchara : Schirabad, trockene Steppen (Korshinsky).
88. Isati s L.
Sameraria Desv.
448. 1. armena L. Sp. pl. (ed. la) p. 670. 1753. — Led. Fl.
ross. I. 210.
Sameraria armena Boiss. Fl. or. I. 375.
Wird für das Uralsk- und das. Syr-darja-Gebiet an-
geführt,
449. I. turcomanica Ivorsh.; Korshinsky, Skizzen der Vegetation
von Turkestan p. 89. X. 5.
Transkaspien.
Korshinsky (1. c.) unterscheidet f. typica Korsh. und
f. lasiocarpa Korsh.
450. I. Aitchisoni Korsh. Skizzen der Vegetation von Turkestan
p. 90, X. 6.
Transkaspien.
451. 1. hullata Aitch. et Hemsl. The botany Afg. delim. Corn-
miss. p. 37. 1888.
Transkaspien.
Boissieriana B. Fedtsch.
452. I. Boissieriana Rchb. f. in Journ. of Botany XII . 1876.
p. 46.
Fedtsclienko, Conspecfrus Florae Turkestanicae.
335
1. heterocarpa Rgl. et Schmalh. in E. Regel, Descr. plant,
nov. N. 27 in A. P. Fedtsclienko’s Reise nach
Turkestan, Lief. 18, 18S1.
Serawschan; bei Tschinas.
Eremoglastra.
453. 1. trachycarpa Trautv. Increm. fl. pliaen. ross. N. 5858 (Acta
Horti Petrop. IX.) 1886.
Transkaspien ; Kopet-dagh.
454. 1. emarginata Kar. et Kir. Enum. pl. songor. N. 126. (Bul-
letin de la Societe Imperiale des Natural istes de Moscou
1842. XV). — Led. Fl. ross. I. 767.
I. violasccns Bge. Rel. Lehman. N. 140. — Boiss. El. or.
I. 376.
Sem iretsch je- Gebiet: Kly (Karelin und Kirilow); Syr-
darja-Gebiet, Kuldsha, Transkaspien.
Glastum.
455. I. leuconeurci Boiss. et Buhse, Aufzähl, der in Transkauk.
u. Pers. gesam. Pflanzen p. 28. — Boiss. El. or. I. 379.
Kopet-dagh.
456. I. frutescens Kar. et Kir. Enum. pl. alt. N. 118 (Bulletin
de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou 1841).
— Led. Fl. ross. I. 767.
Semipalatinsk.
457. I. tinctoria L. Sp. pl. (ed. la) p. 670. 1753. — Led. El. ross.
I. 212. — Boiss. El. or. I. 380. — Hook. Fl. br. Ind. I. 163.
Tian-sclian, Alai-Kette. Wurde auch für Transkaspien
angeführt.
Es kommt die Varietät vor:
var. tianschanica B. Fedtschenko in B. Fedtsclienko, Flora
des westlichen Tian-schan, N. 179.
458. I costata C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 204. — Led. Fl.
ross. I. 211.
I. leiocarpa Golde, Pfl. von Omsk, N. 63.
I. tinctoria Siasow, Postgoldeana N. 60.
I. oblong ata Meyer, Reise 269.
Akmolly- Gebiet, Semipalatinsk -Gebiet; Tarbagatai.
Angeführt wird auch var. hebecarpa Led. (Fl. ross. I. 211).
459. 1. littoralis Stev. in 1)C. Syst. veg. II. 568. — Boiss. Fl. or.
I. 381. — Led. Fl. ross. I. 211.
Wird für Transkaspien angegeben : var. hebecarpa (DC.)
Boiss., O. Ivuntze pl. Orient, ross.
460. 1. laevigata Trautv. Sanier, et Isat. (Bulletin de l'Acad. de
St. Petersbourg VIII, p. 342). — Led. Fl. ross. 1. 766.
Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet.
461. 1. lasiocarpa Led. Fl. ross. I. 211.
I. hebecarpa C. A. Mey. in Led. Fl. alt. III. 205.
Kar. et Kir. Enum. pl. alt. N. 119.
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicao.
336
1. Sibirien Trautv. Sanier, et Isat. p. 342.
Akmolly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet, Tarbagatai.
462. I. aleppica Scop. Delic. Insubr. II. 31. t. 16. — Boiss. Fl.
or. I. 382.
Kopet-dagh.
Angeführt wird auch f. gJabra Litw. (PI. turcom. I. N. 129).
463. I minima Bge. Del. sein. li. Dorpat. 1843, p. VII. — Bge.
Reliqu. Lehman. N. 141. — Boiss. Fl. or. I. 383.
1. songarica Schrenk in Bull. phys. math. de l’Acad’emie
de St. Petersbourg III. 500. 1845.
Semiretschje-Gebiet, Akmolly-Gebiet. Syr-darja-Gebiet,
Transkaspien ; Kuldsha; Kabadian.
464. I hirtocciUx Franchet Plantes du Turkestan, Mission Capus
234 (Annales des Sciences naturelles. Botanique XV). 1883.
Buchara: zwischen Kudkuduk und Ispantuda (Capus).
89. Chart oloma Bge.
465. Ch. platycarpum Bge. in Botan. Zeitung II. p. 249.
Bunge, Reliqu. Lehman. X. 87. — Boiss. Fl. or. I. 336.
Isatis platycarpa Bge. in Ind. sem. Dorpat. 1843. VII.
Kommt ausschließlich in Wüsten vor; wurde von
Lehmann in Agatme und Batkak-kum gesammelt,
von Korolkow und Krause in Aristan-bel-Kuduk
(Nordabhang der Berge Nuratau); in Dshingildy auf
einem bewässerten Felde, und zwischen Karak-ata und
Adam-kir-ulgan ; von A. Regel — zwischen Repetek
und Ischak-rabat: von Androssow, Litwinow und
Tranzscliel — in Repetek.
90. P ach y p terigium Bge.
(— Pachypteris Kar. et Kir.)
466. P. densiflorum Bge. in Eoiss. Fl. or. I. 373. 1867.
Darwas.
Ivorshinsky (Fragmenta florae Turkestaniae N. 36) unter-
scheidet zwei Formen dieser Art: var. iypicum und var.
glabrum Korsh.
467. P. multicaule (Kar. et Kir.) Bge. Reliqu. Lehman, in ad
not. ad N. 143. — Boiss. Fl. or. I. 374 in adnot. ad-
P. lamprocarpum Bge. 1867.
Pachypteris multicaulis Kar. et Kir. Enumer. pl. song.
N. 127 (Bulletin de la Societe Imperiale des Natura-
list es de Moscou. 1842. p. 159). — Led. Fl. ross.
I. 767.
Semiretschje-Gebiet, Syr-darja-Gebiet (in den Steppen
am Flusse Syr-darja — Borsczow), Serawschan, West-
licher Tian-schan (Berge Karatau und Mogol-tau).
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
337
Es werden folgende Formen unterschieden:
a) typicum Rgl. Suppl. II. ad Enumcr. pl. Semen. N. 119 c,
ß) dasycarpum Rgl. ibid.,
y) leiocarpum Rgl. ibid.
468. P. lamprocarpum Bge. Reliqu. Lehman. N. 143. — Boiss.
Fl. or. I. 374.
P. multicaule y. leiocarpum Max. Fl. Mongol. IST. 181.
Am Flusse Jan-darja (Lehmann); zwischen Ak-Metschet
und Taschkent (Stoddart), Kuldsha (A. Regel).
Nach Maxim owicz (1. c.) ist diese Art nur eine Form
der vorigen.
469. P. brevipes Bge. Delect. sem. h. Dorpat. 1843, p. VIII. -
Boiss. Fl. or. I. 374.
Westlicher Tian-schan (Fergana- Kette, am Flusse
Karaungur), Alai-Kette, Serawschan, Kopet-dagh.
Es werden die Varietäten unterschieden:
var. typicum Rgl. in E. Regel, Descr. plant, nov. N. 29
in A. P. Fedtschenko’s Reise nach Turkestan. Lief. 18.
1881,
var. Jieterotrichum (Bge.) 0. Kuntze, Pl. or. ross. p. 168.
P. heterotrichum (Bge.) in Boiss. El. or. I. 374.
P. brevipes var. hirtulum Rgl. 1. c.
470. P. stelligerum Franchet, Plantes du Turkestan. Mission
Capus, p. 227 (Annales des Sciences naturelles. Botanique.
XV.). 1882.
Buchara (Schirabad — Capus).
91. Tau sch er ia Fisch.
471. T. lasiocarpa Fisch, in DC. Syst. veg. II. 503. 1821. — Led.
Fl. ross. I. 213. — Boiss. Fl. or. I. 371. — Hook. Fl. br.
Ind. I. 164.
T. desertorum Royle 111. pag. 72 t. 17.
Im ganzen Turkestan verbreitet.
Es wird auch die Varietät angeführt:
var. gymnocarpa (Fisch.) Boiss. Fl. or. I. 372.
Tauscheria gymnocarpa Fisch, in DC. Syst. veg. II. 564.
Led. Fl. l’oss. I. 213.
92. Neslia Desv.
472. N. paniculata (L.) Desv. Journ. bot. III. 162. 1813. — Led.
Fl. ross. I. 214. — Boiss. Fl. or. I. 371. — Hook. Fl. br.
Ind. I. 164.
Myagrum paniculatum L. Sp. pl. (ed. la) p. 641. 1753.
Akmolly-Gebiet (Omsk), Semiretschje -Gebiet, Samar-
kand-Gebiet — Wüsten und Vorjoerge, Transkaspien :
Tian-schan — steigt in den Bergen bis 5000 — 6000'.
338
Fe d t schenk o, Conspectus Florae Turkestanicae.
93. Spirorhynchus Kar. et Kir.
473. S. sdbulosus Kar. et Kir. Enum. pl. Song. N. 218 (Bulletin
de la Societe Imperiale des Natur, de Moscou XV.). 1842.
— Led. Fl. ross. I. 768. — Boiss. El. or. I. 385.
Semiretsclije-Gebiet, Syr-darja-Gebiet, Transkaspien.
Es wird auch eine Varietät beschrieben:
var. robustus 0. Kuntze (Plant. Orient, ross. p. 169).
94. Calepina Adans.
474. C. Corvini (All.) Desv. Journ. bot. III. 158. — Led. El. ross.
I. 221. — Boiss. El. or. 1. 409.
Crambe Corvini All. Fl. ped. N. 937.
Transkaspien (Karelin; von neueren Forschern nur
von Sintenis gesammelt).
95. Octoceras Bge.
475. 0. Lehman nianum Bge. Reliqu. Lehman. N. 149. — Boiss.
Fl. or. I. 370.
Syr-darja- Gebiet: am Flusse Syr-darja, lehmige Wüste
(Lehmann); Buchara (Lehmann, Capus); Transkaspien
(Korshinsky und Sintenis).
Es wird auch eine Varietät beschrieben :
var. tedshenicum Korsh. Fragm. fl. Türkest. N. 37.
96. Euclidium R. Br.
476. E. syriacum (L.) R. Br. in Aiton Hort. Ivew. (ed. 2a) IV.
74. 1812. — Led. Fl. ross. I. 167. — Boiss. Fl. or. I. 368.
Hook. Fl. br. Ind. I 165.
Änastatica syriaca L. Sp. pl. (ed. 2a) p. 895. 1763.
Soria syriaca Desv. Journ. bot. 1813. III. 168. t. 25 f. 3.
Uralsk-Gebiet, Turgai-Gebiet, Akmolly-Gebiet, Semi-
palatinsk-Gebiet, Semiretschje-Gebiet, Syr-darja-Gebiet,
Fergana, Samarkand-Gebiet; Transkaspien, Buchara;
Pamiroalai.
477. E. tenuissimum (Pall.) B. Fedtschenko, Notulae criticae
Turkestanicae I, N. 5. — Fedtschenko, B., Flora des west-
lichen Tian-schan, p. 151, N. 131.
Yella tenuissima Pallas, Reise durch verschiedene Pro-
vinzen russ. Reiches III. Append. p. 780, N. 103. t,. U.
f. 2. 1776.
Bunias tatarica Willd. Sp. pl. III. 413. 1800.
Euclidium tataricum DC. Syst. Veget. II. 422. — Led.
Fl. ross. I. 167. — Boiss. Fl. or. I. 369.
Hralsk-Gebiet, Turgai-Gebiet, Akmolly-Gebiet, Semi-
palalinsk-Gebiet, Syr-darja-Gebiet, Samarkand-Gebiet,
Transkaspien, Kuldsha, Buchara.
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
339
Die von einigen Autoren angeführten Varietäten (wie z. B.
var. pinnatifidum ) haben keinen systematischen Wert.
97. Bunias L.
478. B. cochlearioides Murr, in Cornm. goett. VIII, p. 42 t. 3 ex
Lech Fl. ross. I. 226.
Semipalatinsk-Gebiet, in der Nähe des Nor-Saissansee;
Transkaspien (Karelin; von neueren Forschern nicht
bestätigt).
98. Lachnoloma Bge.
479. L. Lehmani Bge. in Delect, sem. horti Dorpat. 1843, p. VIII.
— Boiss. Fl. or. I. 369.
Semiretschje, Syr-darja-Gebiet, Fergana, Samarkand-
Gebiet, Transkaspien, Kuldslia; Buchara: Kabadian.
99. Cr am b e L.
480. C. Kotschyana Boiss. in Diagn. pl. nov. or. Ser. I. fase. 6,
p. 19. 1845. — Boiss. Fl. or. I. 406. — Lipsky, Beitr. z. Fl.
von Zentral- Asien II. N. 140.
C. cordifolia Hook. Fl. br. Inch I. 165.
C. Sewerzowi Rgl. Suppl. II. ad Rgl. et Herch Enum.
pl. Semen. N. 120 f (Bulletin de la Societe Imperiale
des Naturalistes de Moscou. 1870. N. 3, p. 282).
C. edentula Fisch, et Mey. in Karelin Pl. Turcom. (Bulletin
de la Societe Imperiale cles Natur, de Moscou. 1889,
p. 145, nomen). — Trautv. Contrib. ad fl. Turcomaniae
N. 40 (Acti Horti Petrop. IX. 441). — Korsli. Fragm.
fl. Türkest. N. 39 (an huc).
C. palmatifida Rgl. et Schmalk. in E. Regel Descr. pl. nov.
in Act. Hort. Petrop. V. 243.
Semiretsclije-Gebiet : Kendyk-tas; Tian-schan; Alai-
Kette, Serawschan; Berge Kharly-tau; Karategin,
Transkaspien.
481. C. darvasica Korsh. Fragm. fl. Türkest. N. 41 (Bulletin de
l’Academie Imperiale de St. Petersb. 1898. Decembre).
Darwas.
482. C. schugnana Korsh. Fragm. fl. Türkest. N. 40 (ibich).
Schugnan.
483. C. orientalis L. Sp. pl. (ed. la) p. 671. — Boiss. Fl. or. 1. 407.
Wird für Transkaspien angeführt (Karelin) und, zweifel-
haft, für das Fergana-Gebiet, zwischen Andishan und
Margelan (Paulsen).
484. C. tatarica Jacq. Mise. II. 274. — Led. Fl. ross. I. 222. -
Boiss. Fl. oi’. I. 406.
Wird angezeigt für den Irtysch (Pallas, nach Lede-
bour) und für Transkaspien (Karelin).
Var. aspera (M. B.) Boiss. Fl. or. I. 406.
23
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XLX. Abt. lf. Heft 2.
340
Fedtschenko, Conspectus Florae Turkestanicae.
C. aspera M. B. Fl. taur. cauo. II. 90. — Lecl. Fl. ross. I. 223.
Wird für Transkaspien angegeben.
485. C. juncea M. B. Fl. taur. cauc. III. 421. — Led. Fl. ross. I.
223. — Boiss. Fl. or. I. 407.
Höchst zweifelhafte Angabe ( C . juncea v. glabrata
Frejm et Sintenis, in Freyn Plantae ex Asia Media)
für die Umgebung von Krasnowodsk (Sintenis).
100. B apistrum Desv.
486. B. rugosum (L.) All Fl. ped. p. 257 t. 78. — Boiss. Fl. or.
I. 404. — Led. Fl. ross. I. 223.
Myagrum rugosum L. Sp. pl. (ed. la) p. 640. 1753.
Transkaspien.
487. B. orientale (L.) DC. Syst. veg. II. 443. — Led. Fl. ross. I.
224. — Boiss. Fl. or. I. 404.
Myagrmn orientale L. Sp. pl. (ed. la) p. 640.
Wird für die Ostküste des Kaspischen Meeres angeführt
(Karelin); von neueren Forschern nicht gesammelt.
101. Cryptosp ora Kar. et Kir.
488. C. falcata Kar. et Kir. Enum. pl. song. N. 131 (Bulletin de
la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou. XV.). 1842.
— Led. Fl. ross. I. 768.
Semiretschje-Gebiet, Syr-darja-Gebiet, Fergana, Samar-
kand-Gebiet, Transkaspien. Buchara: Hissar, Schahri-
säbs, Kurgantepe, Kulab, Baldshuan, Gusar, Karschi,
Kitab. — Kuldsha.
Man unterscheidet die Varietät:
var. bulbosopilosa O. Kuntze Pl. Orient, ross.
489. C. dentala Freyn et Sint. in Freyn Pl. ex As. med. (Bull,
de l'herb. Boiss. 1903, p. 693).
Transkaspien.
102. Anchon ium DC.
490. A. elichrysifolium (DC.) Boiss. Fl. or. I. 240. 1867.
Sterigma elichrysifolium DC. Syst. veg. II. 581. 1821.
Matthiola persica DC. Syst. veg. II. 168.
Var. violaceum Komar., Komarow, Beitr. zur Fl. des turke-
stanischen Hochgebirges, Serawschan-Bassin, N. 223.
Serawschan: auf Felsen der alpinen Zone im Tale von
Karakul (Komarow).
103. Goldbachia DC.
491. G. laevigata (M. B.) DC. Syst. veg. II. 577. 1821. — Led.
Fl. ross. I. 215. — Boiss. Fl. or. I. 248. — Hook. Fl. br.
Ind. I. 166.
Baphanus laevigatus M. B. Fl. taur. caucas. II. 129. 1808.
• Fedtschenko, Conspectus Florae Tiirkestanicae.
341
Goldbachia testragona Incl. sem. h. Dorpat. 1822, p. 9. -
Led. Fl. ross. I. 215.
G. torulosa DC. Syst. veg. II. 577. — Led. Fl. ross. I. 215.
Draba muralis Regel et Herder, Enurn. pl. Semenov. N. 87.
Gebiete : Uralsk, Turgai, Akmolly, Semipalatinsk,
Semiretschje, Fergana, Syr-darja, Samarkand; Trans-
kaspien; Bucliara; wird auch für den Pamir angeführt
(vielleicht wegen Verwechselung von Etikuetten ?).
Es werden die Varietäten unterschieden :
var. genuina Boiss.
var. adscendens Boiss.
f. torulosa (DC.) 0. Kuntze Pl. or. ross.
f. reticulata 0. Kuntze ibid.
492. G. verrucosa Komar., Komarow, Beitr. z. Fl. d. turkesta-
nischen Hochgebirges, Serawschan-Bassin. N. 159 (Arbeiten
der Naturforscher - Gesellschaft an der Universität von
St. Petersburg, Band XXVI). 1896.
Magian; Ivabadian: Babatag; Schahrisäbs.
104. C li o r ispora D C.
493. Ch. tenella (Pall.) DC. Syst. veg. II. 435. 1821. — Led. Fl.
ross. I., 169. — Boiss. Fl. or. I. 143. — Hook. Fl. br. Ind.
I. 166.
Baphanus tenellus Pall. Reise durch versch. Prov. d. russ.
Reichs III., Append. N. 105 t. L. f. 3. 1776.
Im ganzen Turkestan verbreitet, ausgenommen die
höheren Bergregionen.
Es werden folgende Formen angeführt:
typica Rgl., glabriuscula Rgl. und pilosa Rgl. (in E. Regel
et Herder Enumer. pl. Semenow.).
494. Ch. Greigi Rgl. Descr. pl. nov. in Act. Hort. Petr. VI. 296.
Tian-schan.
495. Ch. exscapa Bge in Led. Fl. ross. I. 169. 1841.
Ch. Bungeana Fisch, et Mey. Enumer. (la) pl. nov. Schrenk.
p. 96.' 1841.
Überall in den Hochgebirgsregionen : Dsliungarisclier
Alatau, Tian-schan, Pamiroalai.
Folgende Formen werden angeführt:
typica Rgl.
pilosida Rgl.
caulescens Trautv.
hispidissima B. Fedtscli. Flora des westlichen Tian-schan.
N. 133.
496. Ch. elegans Cambess. in Jacquem. Voyage dans Finde IV.
Descr. des collections botaniques par Mr. Cambessedes,
p. 15. 1844.
Ch. sabidosa Hook. Fl. br. Ind. I. 167 (ex paxte),
Komarow, Beitr. z. Fl. des turkestan. Hochgebirges,
Serawschan-Bassin, N. 102.
Westlicher Tian-schan, Serawschan.
23*
342
Fedtsclienko, Conspectus Florae Turkestanicae. *
497. Ch. sibirica (L.) DC. Syst. veg. II. 437. 1821. — Led. Fl.
ross. I. 169. — Hook. Fl. br. Ind. I. 167.
Baphanus Sibiriens L. Sp. pl. (ed. la) p. 669. 1753.
Semipalatinsk - Gebiet, Semiretschje, Dshungarisclier
Alatau, Tian-schan, Alai-Kette.
498. Ch. songorica Schrenk in Fisch, et Mey. Enumer. (2a) pl.
nov. Schrenk. p. 57. 1842.
Ch. sibirica var. Kar. et Kir. Ennmer. pl. song. N. 96. —
Led. Fl. ross. I. 758.
Ch. sibirica var. songorica , 0. Fedtschenko, Pamir-Pflanzen
N. 23.
Tarbagatai, Dshungarisclier Alatau, Tian-schan, Pa-
mir.
499. Ch. macropoda Trautvet. Enumer. pl. Schrenk. N. 119
(Bulletin de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou.
1860).
Dsungarischer Alatau, Tian-schan, Pamiroalai.
Es wird auch die Varietät angeführt:
var. glabra Franchet (Plantes de Poncins).
105. St er ig m a DC.
500. S. tomentosum (Willd.) DC. Syst. veg. II. 579. — Led. Fl.
ross. I. 215.
Cheiranthus tomentosus Willd. Sp. pl. III. 523.
Sterigmostemon tomentosum M. B. Fl. taur. cauc. III.
444.
Cheiranthus? littoreus Pall. Reise durch versch. Prov. d.
russ. Reiches. II. App. N. 115 t. K. f. 2.
Sterigma sulphureum y. angustifolium Boiss. Fl. or. 1.241.
Cheiranthus sidphureus Rüssel Alepp. (ex Boiss. 1. c.).
LValsk-Gebiet (Indersk-Berge, Nowoalexandrovsk), Ak-
molly-Gebiet, Semipalatinsk-Gebiet.
501. S. torulosum (M. B.) DC. Syst. veg. II. 580. — Boiss. Fl. or.
I. 241.
Cheiranthus torulosus M. B. Fl. taur. cauc. II.
Sterigmostemon incanum M. B., Fl. taur. cauc. III. 444.
Freyn pl. ex As. med. (Bull. herb. Boiss. 1903, p. 691).
Kopet-dagh.
106. T etraemidium Ivorsh.
502. T. bucharicum Korsh. Fragm. fl. Türkest. N. 38 (Bull, de
l’Academie Imp. des Sciences de St. Petersbourg 1898.
Decembre).
Buchara : Baissun (Korshinsk}r).
Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher
Binnengewässer.
Von
Dr. F. Hock.
. >
Bei der Untersuchung über Allerweltspflanzen in N.-Deutsch-
land, deren Hauptergebnisse in den Beiheften zum Botanischen
Centralblatt (Bd. XVIII) mitgeteilt wurden, ergab sich, daß solche
weit verbreitete Pflanzen vorwiegend 3 Gruppen von Beständen
angehören, nämlich den durch den Menschen beeinflußten Be-
ständen (Kunstbeständen), den Meerstrandbeständen und den
Süßwasserbeständen. Die Bestände der ersten Gruppe habe ich
bezüglich ihrer Zusammensetzung in meiner Arbeit „Pflanzen
der Kunstbestände Norddeutschlands als Zeugen für die Ver-
kehrsgeschichte unserer Heimat“ (Forsch, zur deutschen Landes-
u. Volkskunde. XIII. Heft 2. [Stuttgart, Engelhorn, 1900]) unter-
sucht; sie zeigen sich namentlich durch die Verkehrsgeschichte
des Menschen beeinflußt. Den Pflanzen unseres Meeresstrandes
widmete ich eine Untersuchung, die ich in den Beiheften zum
Botanischen Centralblatt. X. 1901. S. 377 — 389 veröffentlichte,
sie ließ wenigstens 2 Genossenschaften unter diesen erkennen,
von denen die eine als „Genossenschaft norddeutscher Strand-
pflanzen“, die andere als „Genossenschaft mitteleuropäischer
Strand -Steppenpflanzen“ bezeichnet wurde. Auch bei dieser ist
die Gesamtverbreitung z. T. durch den menschlichen Verkehr
mitbeeinflußt. Es lag daher nahe, auch die 3. Gruppe von Be-
ständen, von welchen einzelne Glieder jetzt in allen Erdteilen
auftreten, hinsichtlich der Verbreitung der ihr zugehörigen
Pflanzengruppen zu prüfen. Weit verbreitete Wasserpflanzen
verdienen deshalb besondere Aufmerksamkeit, da es fast sicher
ist, daß die ersten Pflanzen auf der Erde Wasserpflanzen waren.
Man könnte daher zunächst, wenn man hört, daß einige Wasser-
pflanzen weit verbreitet sind, denken, diese wären unmittelbare
Abkömmlinge der ursprünglichsten Pflanzengruppen der Erde.
344 Höck, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
Um auf solche Fragen im zweiten Teile der Arbeit noch
eingehen zu können, werde ich im ersten Teile nicht nur die
Gesamtverbreitung der Verwandtschaftsgruppen , denen unsere
Gefäßpflanzen der Binnengewässer angehören, kurz angeben,
sondern auch die Verbreitung weiterer Gruppen, die für ihre
Abstammung zunächst in Betracht kommen, vergleichsweise
schildern.
Die Abgrenzung der Wasserpflanzen gegen Mitglieder
anderer Bestände feuchter Orte ist schwer, namentlich lassen
sie sich von Pflanzen der Sümpfe, feuchter Wiesen, der Erlen-
brüclier usw. schwer trennen. Dennoch weiß jeder Pflanzen-
kundige, daß für die hier angedeuteten Fragen nur die echten
Wasserpflanzen in Betracht kommen. Selbst die Uferpflanzen
sind meist nur Abkömmlinge von Landpflanzen, die sich feuchten
Orten ängepaßt haben. Um daher nicht zu viele Pflanzen in
die Untersuchung hineinzuziehen, beschränke ich mich vor-
wiegend auf die Arten, die auch Graebner „Botanischer
Führer durch Norddeutschland“ (Berlin [Gebr. Borntraeger]
1903, S. 85) als Wasserpflanzen bezeichnet hat, also solche, die
stets untergetaucht oder schwimmend Vorkommen und ziehe nur
wenige andere, z. T. nur anhangsweise heran. Es wird aber der
Begriff Wasserpflanze nicht ganz so eng gefaßt, wie ihn Kerner
(Pflanzenleben 1. Auf!., I, S. 69) faßt, der selbst Arten wie die
Seerosen, deren Blätter Luft unmittelbar auf nehmen, nicht
diesen zurechnet; denn mag auch der Ernährungsart nach
richtig sein, diese den Sumpfpflanzen zuzurechnen, so gehören
sie bei der Betrachtung von Beständen doch zweifellos unter
die Wasserpflanzen; sie sind diejenigen, die dem Beschauer
meist als die bezeichnendsten aller Wassergewächse erscheinen,
obwohl sie gelegentliche Austrocknung der Gewässer ertragen.
Es zeigt dies, daß eine scharfe Trennung der Wasser- und
Sumpfpflanzen nicht leicht möglich ist; für die Verbreitungs-
fragen ist diese auch unwesentlich; denn eine Verbreitung im
lebenden Zustande durch das Wasser kann nur bei wenigen Ge-
fäßpflanzen in Frage kommen, nur bei den wenigen, welche gar
nicht im Boden befestigt sind, z. B. Hottonia , Lemna und Cera-
tophyllum: und diese wachsen meist in ruhigen Gewässern, so
daß eine weite Verbreitung auf dem Wege nicht eintritt (vergl.
Kerner a. a. 0.); die Samen oder Früchte aber sowie abgerissene
Stengelteile von ihnen können ebenso leicht wie von anderen im
Wasser lebenden Gewächsen durch das AVasser selbst verbreitet
werden.
Die Fragen, welche hier gelöst werden sollen, sind:
1. Lassen sich aus der Verbreitung in N.- Deutschland
Gruppen von ähnlicher Gesamt -A'erbreitung (Genossenschaften)
unter den Wasserpflanzen erkennen?
2. Spricht die Gesamtverbreitung der Arten oder Gattungen
oder ihrer A7erwandten dafür, daß sie ursprüngliche AVasser-
Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 345
pflanzen sind, oder daß sie Nachkommen von Landpflanzen
sind *) ?
3. Welche Arten sind besonders weit verbreitet, und welche
Gründe waren dafür maßgebend?
Deshalb sollen im ersten Hauptteil der Arbeit die tatsäch-
lichen Angaben über die Verbreitung der Arten zunächst für
Norddeutschland ziemlich genau zusammengestellt werden und
daran kurze Angaben über die Gesamtverbreitung der Arten
und ihrer Verwandten angeschlossen werden.
In dem zweiten Hauptteil der Arbeit sollen Mutmaßungen
über die Verbreitung der Arten und ihrer Verwandten geäußert
werden.
Um eine gewisse Einteilung nach ihrem Verhalten im
Wasser anzudeuten, sei (hauptsächlich nach Schenck, Biologie
der Wassergewächse, Bonn 1886) durch u (vor dem Pflanzen-
namen) gekennzeichnet, daß die Art meist untergetaucht vor-
kommt, während durch s die Schwimmpflanzen gekennzeichnet
sind* 2); unter den ersten sind durch u* die ausgezeichnet, welche
stets untergetaucht sind, da im Gegensatz zu diesen wenigen
die meisten über Wasser blühen; endlich ist den wenigen Arten,
welche in fließenden Gewässern Vorkommen, ein f hinzugefügt,
da die größte Zahl von Wasserpflanzen stehende Gewässer be-
wohnt (vergl. hierzu A scher son in Leunis, Synopsis der
Pflanzenkunde I, 730 f.).
1. Jetzige Verbreitung der norddeutschen Süßwasserpflanzen.
I. Salvinia 3). 11 — 13 Arten hauptsächlich in warmen
Ländern, bes. Amerikas und Afrikas; die einzige lebende ver-
wandte Gattung Azölla , die bei uns eingeschleppt vorkommt
(vgl. Beihefte zum Bot. Centralbl. XVII, 1904, S. 209 f.), ist ähn-
lich verbreitet, doch reicht eine Art über Indien nach Australien.
Die Gattung 8. trat schon im Tertiär in Europa auf, ist jetzt
dort nur vertreten durch:
1. s 8. natans : Auf stehenden und langsam fließenden Ge-
wässern schwimmend, in der belgisch -niederländischen Ebene
') Reichtum an Wasserformen wird von Hallieru. Senn als Beweis
für verhältnismäßiges Alter einer Gruppe angesehen und kann nur in diesem
Sinne Bedeutung haben (vgl. Senn in Beih. z. Bot. Centralbl. 17. 1904.
S. 147).
2) Ihnen schließen sich von Sporenpflanzen besonders Characeae an,
während andere Algen frei schwimmend Vorkommen und die Hauptvertreter
des Planktons in Binnengewässern bilden.
3) Die allgemeinen Angaben über die Verbreitung der Gattungen oder
anderer Artengruppen stammen großenteils aus Engler-Prantl, Nat.
Pflanzenfam. oder Engl er s Pflanzenreich, die über die Verbreitung der
Arten aus den bekannten Ploren norddeutscher Gebiete von Ascherson-
Graebner, Prahl, Abromeit, Buchenau, Schube usw. , doch
unter Ergänzung durch neue Angaben, soweit sie mir bekannt geworden;
namentlich wurde vielfach noch Ascher so n-Graebners Synopsis zu
Rate gezogen.
346 Höc k , Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
stellenweise, im größten Teil der nordwestdeutschen Ebene wie
in Schleswig -Hol stein fehlend (früher bei Harburg und bei
Lübeck, wohl nur eingeschleppt bei Hamburg, wie wohl auch
bei Lauenburg, wo sie 1887 in der Nähe des Bahnhofs im Holz-
liafen zahlreich auftrat [da sie oft mit Flößholz verschleppt
wird]), in NO.- Deutschland ihre N.- Grenze erreichend, am
häufigsten in Brandenburg und Schlesien, doch auch noch bei
Wörlitz, Magdeburg, im südlichsten Mecklenburg, auf Rügen,
bei Stettin, in Posen und Westpreußen. (Südwärts bis zu den
Mittelmeerländern, auch in N.-Afrika und N.- u. W.- Asien, ost-
wärts auch im Amurgebiet, Japan und China; auch in Missouri
u. dem mittl. New York beobachtet [Maxon, Proc. Un.-St. Nat.
Mus. XXIII, 1901, 644]).
II. Pilularia : 6 Arten; außer unserer 1 in den Mittelmeer-
ländern, die einer neuseeländischen Art nächst verwandt ist,
während unsere einer bolivianischen zunächst stellt; noch je
1 Art aus Amerika und Australien; fossil nicht sicher erwiesen
wie die einzige verwandte lebende Gattung Marsilia , die mit
50 Arten bes. in warmen Ländern der Erde vertreten ist, davon
4 in Europa, 1 auch in S.- Deutschland.
2. u P. globulifera : An zeitweise unter Wasser stehenden
Orten 1). am häufigsten im Nordseegebiet, nach 0. bis Nieder-
schlesien, Brandenburg und Hinterpommern. (Außerdem in W.-
Eui’opa von Bergen in Norwegen bis Portugal sowie in S.-Europa
in Italien u. Corfu (nicht in Griechenland], in S.- und Mittel-
rußland).
III. Isoetes : Über 50 Arten über den größten Teil der
Erdoberfläche, doch am meisten in N.- Amerika u. Europa; die
Mehrzahl der Arten wächst stets oder meist unter Wasser;
unsere einander sehr nahe stehenden Arten leben gleich einer
ihnen verwandten Art aus den Pyrenäen nur unter Wasser;
fossil läßt sich die Gattung bis zur Kreide zurück verfolgen ; im
Tertiär kommen schon sehr an unsere Arten erinnernde Ver-
treter vor; verwandte Gattungen sind nicht bekannt.
3. u* I. lacustre : Nur unweit der Küsten, aber da von
Bremen bis Livland (nicht in Belgien und den Niederlanden,
sonst in W.-Europa von den Pyrenäen bis Skandinavien und
N.-Rußland 2) , und auf mitteleur. G-ebirgen, auch in N.- Amerika
von Labrador bis New Jersey und zum Oberen See).
4. u* I. eclrinosporum : Ähnlich wie vorige Art, aber viel
seltener und in verschiedenen Gebieten noch nicht erwiesen
(doch auch im belg. Limburg, mehrere von unserer abweichende
Formen werden auch aus N.- Amerika genannt, ebenso aus Island
und Grönland, während diese Art in W.-Europa südwärts nur
bis Mittelfrankreich reicht).
IY, Sparganium : Etwa 15 Arten. Auf d. nördl. Erdhälfte
i. d. gemäß, u. kalten Zone, bes. in Skandinavien reich ent-
fi Daher auch von Gr a ebner zu den Uferpflanzen gerechnet.
2) Nach Schenck a. a. 0. auch in 5V. -Sibirien.
H ö c k , V erbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 347
wickelt, auf d. südl. Erdhälfte nur 1 neuseel. Art sicher bekannt;
fossil sicher schon im Tertiär verbreitet. Die Gattung steht
ganz vereinzelt und ist vielleicht näher verwandt mit den auf
die warmen Länder der östlichen Erdhälfte beschränkten Pan-
danaceen als mit den früher mit ihnen zu einer Familie ver-
einten, gleich ihnen über den größten Teil der Erde verbreiteten
Typlmceen 1).
5. u S. minimum : Heidetümpeln, Seen u. Gräben d. Nord-
u. Ostseegebiets, sowie i. d. Lausitz (Nord- u. Westeuropa, südl.
Mitteleuropa, N.-Asien u. N.-Amerika).
6. u S. diversifolium : Oft mit vor. u. ähnl. verbreitet, doch
aus Ostpreußen nicht bekannt (ebenso nicht aus S.-Europa, aber
wahrscheinlich in N.-Asien).
7. u S. affine : Im Gebiet noch weniger verbreitet (Hannover,
Mecklenburg, Westpreußen) (sonst in W.-Europa weiter bis Island
u. Portugal u. auch in N.-Asien ostw. bis Japan).
8. u f 8. simplex : Ziemlich allgemein verbreitet (ganz Europa,
W.- und Mittelasien, in 0.- Asien durch Verwandte vertreten, aber
spärlich in N.-Amerika).
9. u S. ramosurn : Allgemein verbreitet (im größten Teil
Europas und der Mittelmeerländer, auch in Japan).
V. Potamogeton : Etwa 60 Arten in Süß- (seltener Brack-)
Wasser über die ganze Erde verbreitet2), nächst verwandt Rup-
pia, die in 1 Art im Salz- und Brackwasser verbreitet ist.
10. s P. not ans : East allgemein verbreitet (über große Teile
beider Erdhälften zerstreut, vgl. diese Beihefte XVIII. S. 401).
11. s P. polygonifolius : Vorwiegend in den Heidegebieten
von NW. -Deutschland u. Schlesw.-Holst., doch auch in Mecklen-
burg, Westpreußen, Brandenburg und der Prov. Sachsen an
einigen Orten (auch südw. im Gebirge, dann in W. [in Norwegen
nordwärts bis 66° 50': BlyttJ u. S.-Europa, Asien, N.- Afrika u.
Neu Seeland).
12. sf P. fluitans : Sehr zerstreut durch das Gebiet (über
den größten Teil Europas; die Hauptform vielleicht auch in
Indien, andere auch in N.-Afrika u. Amerika).
13. s P. coloratus : Sehr selten, nur in NW.-Deutscliland (in
Schlesw.-Holst. nicht erwiesen) u. Pommern (W.- u. S.-Europa.
Mittelmeerländer, Socotra, Westindien).
14. sf P. alpinus : Zerstreut im ganzen Gebiet (N. u. Mittel-
europa, Daurien, Afghanistan, Tibet, N.-Amerika). .
15. u f P. perfoliatus: Meist häufig, fehlt auf den Nordsee-
inseln (Europa außer dem äußersten S., auch in allen anderen
Erdteilen erwiesen, vgl. diese Beihefte XVIII, S. 401).
16. u f P. praelongus : Am häufigsten im östl., weniger im
westl. Gebiet, fehlt auf den Nordseeinseln (N.-, W.- u. Mittel-
Europa, W.-Sibirien, Japan, N.-Amerika).
den
9 Unsere Typha-Arten kommen auch im Wasser vor, gehören aber zu
Uferpflanzen.
2) In Europa nur unsere Arten.
348 Höc k, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
17. uf P. lucens : Meist nicht selten, auch westfries. Inseln
(ganz Europa außer dem äußersten N. u. S. ; außerdem N. -Afrika,
AV .- u. N.-Asien, Himalaja, N. -Amerika).
IS. u P. zizii : Beobachtet nach Asclierson-Graebner in
den Niederlanden, NW. -Deutschland, Schleswig-Holstein, Branden-
burg, Posen, W.- u. O. -Preußen (auch im siidl. Mitteleuropa, AV.-
Europa, Turkestan, Himalaja, China, N.-Amerika, Australien).
19. u P. gramineus : Zerstreut d. d. Gebiet, auch auf den
Nordseeinseln (N.- u. Mitteleuropa, selten in Spanien u. Italien,
auch in Serbien u. N.-Amerika).
20. ti P. nitens : Zieml. selten, aus Posen unbekannt (sehr
selten im siidl. Mitteleuropa, ferner verbreitet in W.- u. N.-Europa,
in O.-Europa südw. bis Litauen).
21. u P. crispus : Meist häufig, auch auf Nordseeinseln be-
obachtet (im größten Teil Europas und von Teilen aller anderen
Erdteile angegeben, vgl. diese Beihefte XIII, S. 401).
22. uf P. compressus : Nicht selten im Gebiet, auch auf
Texel (seltener im siidl. Mitteleuropa, auch im siidl. Norwegen,
im SO. von Corcyra, nicht aber vom festländischen Griechenland
bekannt, ferner in Sibirien u. N.-Amerika).
23. u P. acutifolius : Sehr zerstreut durch d. Gebiet, fehlt
auf den Nordseeinseln (seltener im siidl. Mitteleuropa, ferner in
W.- Europa [Skandinavien?] u. Teilen von S. -Europa, sowie in
Australien).
24. u P, obiusifolius : Ähnlich wie vor., doch auch auf Föhr
ebenfalls im übr. Europa ähnlich vor., aber nordwärts bis zum
südl. Norwegen u. in Schweden bis zum siidl. Norrland ; außerh.
Europas in W.-Sibirien u. S. -Persien).
25. uf P. mucronatus : Sehr zerstreut, doch in allen Teilen
des Gebiets (Mitteleuropa, in Schweden nordwärts bis Gestrik-
land, in Norwegen fehlend, N.-Amerika südwärts bis Mexiko).
26. u P. pusillus : Meist nicht selten, auch auf den Nordsee-
inseln (fast d. ganze Erde außer Australien u. Polynesien).
27. u P, rutilus : Selten, für Mecklenburg u. Schlesien nicht
erwiesen, in NW.-Deutschland nur am Jadebusen (Buchenau,
Ivrit. Nachträge z. Fl. d. nordwestdeutsch. Tiefebene S. 7). (In
Mitteldeutschland sehr selten, in S.-Deutschland fehlend; sonst
in W.-Europa über Schweden [nicht Norwegen] bis AV.-Rußland
u. in N.-Amerika).
28. li P. trichoides: Sehr zerstreut, fehlt wahrscheinlich in
Mecklenburg u. Pommern (AY.- [aus Skandinavien nur vom südl.
Schweden], Mittel- u. S.-Europa [nicht in Griechenland], Algerien,
Palästina).
29. uf P. pectinatus : Meist häufig, auch auf den Nordsee-
inseln (über d. größten Teil der Erde verbreitet, vergl. diese
Beihefte XVIII. S. 401).
30. u P. fÜifonnis: Selten, vorwiegend im östl. Gebiet, in
Schleswig-Holstein nur im SO. bis zum AVittensee, in NW.-
Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 349
Deutschland nur im Dümmer See, in den Niederlanden fehlend
(Island, Fär-Öer, Irland, Schottland, Dänemark südl. Skandina-
vien, N.- u. W.- Rußland, auch in Asien, Australien, Afrika,
Amerika, doch nur in wenigen Gebieten, vgl. diese Beihefte
XVIII, S. 401).
31. uf P. densus : Häufiger nur im Nordseegebiet, im östl.
Gebiet selten, in Mecklenburg nur in der Elbmarsch, in Pommern
und Schlesien fehlend (W.- u. S. -Europa, W.- u. S.-Asien, N.-
Afrika, nordwärts für Skandinavien fraglich).
VI. Zannichellia: Mit Ausnahme Australiens fast über die
ganze Erde verbreitet, nächst verwandt Althenia, die außer einer
mittelländisch - atlantischen Art nur 3 australische Arten besitzt.
Einzige Art:
32. u* Z. palustris: In stehenden und fließenden Gewässern,
auch im Brachwasser, durch das ganze Gebiet verbreitet, auch
auf den Nordseeinseln (durch ganz Europa sowie durch große
Teile der anderen Erdteile verbreitet, vgl. diese Beihefte XVIII,
S. 401).
VII- Naias : In etwa 20 Arten über die ganze Erde mit
Ausnahme der kältesten Gebiete verbreitet, in Europa außer
unseren Arten nur noch eine VI minor nahe stehende in Finn-
land und eine aus dem gleichen Verwandtschaftskreis in den
Mittelmeerländern.
33. u * N. rnarina : Untergetaucht in Binnengewässern,
seltener in Brackwässern; im Nordseegebiet des Deutschen
Reichs fehlend, obwohl vorkommend in Belgien und den Nieder-
landen (im größten Teil Europas, doch selten auf den brit, Inseln
und in S.-Europa, ferner in Asien, N.-Amerika u. Kuba, andere
Formen finden sich in Afrika, Australien, Polynesien u. S.-
Amerika, die Art ist ohne nahe Verwandte, vgl. Ren die in
Engl er’ s Pflanzenreich IV, 12, S. 7 ff.).
34. u* N. flexilis : In Seen, nur an wenigen Orten in Pom-
mern, Brandenburg, West- uncl Ostpreußen (N.- u. W.-Europa u.
N.-Amerika; in Mittel- u. S. -Amerika mehrere verwandte
Arten).
35. u N. minor: In Seen, seltener in Gräben, fehlt ganz in
NW.-Deutschland, Schleswig-Holstein u. Mecklenburg und wird
auch nach NO. wieder seltener (vorwiegend in den Mittelmeer-
ländern, doch auch in Asien u. Afrika weit über diese Erdteile
verbreitet, in England nur fossil; nahe Verwandte besonders in
Indien).
VIII. Elisma: Nächst verwandt folg. Gatt.; einzige Art:
36. s E.natans: Nur nordwestl. von einer Linie: Dauphine-
Eifel - Harz - Görlitz - Lauban -Dresden - Driesen - Posen - Bromberg-
Tuch 1 -Könitz -Schlochau-Colberg (vgl. Ascherson-Graebner,
Synopsis I, 388) (W.-Europa von N.-Spanien bis W.-Jütland).
IX. Caldesia: Außer unserer Art eine auf N.-Australien be-
schränkte und eine von dort bis Indien reichende; verw. vor.
350 Höc k, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
Gatt, und Aliö-ma, die durch alle 5 Erdteile verbreitet ist,
auch in unseren Gewässern . aber mehr als Uferpflanze vor-
kommt.
37. s C. parnassifolia: Nur in Mecklenburg, Pommern,
Westpreußen, Brandenburg u. Posen (außerdem im südl. Mittel-
europa, Litauen, Frankreich, Italien u. Ägypten; in anderen
Formen in dem oberen Nilgebiet. Madagaskar, Indien, China u.
Australien. (Nach Buchenau ist unsere Form nur eine ver-
armte, daher selten fruchtende [doch noch so bei Bromberg
ziemlich reichlich] der tropischen; vgl. Ascherson-Graebner,
Synopsis I, 38Gj.
X. Echinodorus : Außer unserer Art nur eine im tropischen
Afrika, alle anderen (etwa 16) in Amerika. Auch diese Gattung
schließt sich gleich der vor. Alisma1) ziemlich nahe an.
38. u E. ranunculoides : Nur in dem westl. Ebenengebiet,
ostwärts bis Vorpommern u. Brandenburg (in den deutschen
Mittel£rebiro-en fehlend, aber wieder in der W. -Schweiz u. dem
österreichischen Küstenland, sonst vom südl. Skandinavien durch
W.- nach S.-Europa bis Griechenland, NW. -Afrika und auf den
Kanaren).
XI. Hydrilla : Nächst verwandt folgender Gattung. Ein-
zige Art:
39. u H. verticillata : Nur in Pommern im Odergebiet unweit
Stettin und im südl. Ostpreußen (sonst in Rußland, S.- u. 0.-
Asien, Australien, Mauritius, Madagaskar u. dem oberen Nil-
gebiet).
XII. Hclodea : Ursprünglich auf Amerika beschränkt, bei
uns nur infolge von Einschleppung vertreten durch:
10. u E. canadensis: Seit etwa 1/z Jahrhundert sich im
ganzen Gebiet ausbreitend (auch in großen Teilen des übrigen
Europas, in Indien, Australien u. Neu Seeland eingeschleppt).
XIII. Hydrocharis : Vereinzelt stehende Gattung, die mit
den beiden vorigen zur gleichen Familie gehört. Umfaßt außer
unserer Art noch sicher eine in 0.- Asien, ist außerdem für
Madagaskar u. Australien angegeben.
41. s H. morsus ranae: In stehenden und langsam fließenden
Gewässern häutig im ganzen Gebiet, auch auf den fries. Inseln
(Europa außer dem äußersten N. u. S.; Sibirien, Dsungarei).
XIV. Stratiotes : Einartige, vor. nächst verwandte Gattung.
42. u S. aloides: In stehenden und langsam fließenden Ge-
wässern, bisweilen unter Wasser blühend, allgemein mit Aus-
i) Gleich, dieser gehört zu unseren Uferpflanzen Sagittaria sagittifolia
(eine Form auch in fließenden Gewässern), eine in Europa und Asien weit
verbreitete Art aus der gleichen Familie, sowie der ähnlich verbreitete Bu-
tomus umbellatus, aus der nächst verwandten Familie, auch Scheuchzeria und
Triglochin , aus der Familie der Scheuch zeriaceen, welche die Alismataceen mit
den Potamogetonaceen verbindet, treten an feuchten Orten auf, sind aber
keine echten Wasserpflanzen. Auch sie sind in Europa und Asien weit ver-
breitet, unsere Triglochin- Arten auch durch große Teile Amerikas.
Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
351
nähme der Nordseeinseln verbreitet (W.-Enropa z. T. wohl nur
gepflanzt, Mitteleuropa u. O.-Europa).
XV. Scirpus. Nach Aschers on- Gr aebn er, Synopsis : Etwa
300 über die ganze Erde zerstreute Arten, vorwiegend an
feuchten Orten1), davon eine echte Wasserpflanze (nach Graeb-
ner, Botan. Führer durch N.-Deutschland) :
43. u S. flu/tans: In Heidetümpeln und Gräben, mit Sicher-
heit nur in der Nähe der atlantischen Küste von Belgien und
den Niederlanden, über das niederrheinisch- westfälische Gebiet
und Braunschweig nach NW.- Deutschland, Schleswig- Holstein
(früher auch Mecklenburg), der Prignitz, Nieder -Lausitz (u. An-
halt früher). (Atlant. Europa vom mittl. Skandinavien bis Por-
tugal, dann in Italien, Afrika, Asien, auch auf den Sundainseln,
Neu Guinea [vgl. Bot, Jahresber. NX All, 1, 393] u. in Austra-
lien). In Europa sonst ohne nahe Verwandte.
XVI. Lemna : In 7 Arten über die ganze Erde verbreitet,
nahe verwandt nur folgender Gattung:
44. u L. trisulca : In Gräben und Seen des ganzen Gebiets;
auch auf den Nordseeinseln (fast ganz Europa außer d. äußersten
N.; Asien, N.-Afrika, Amerika, Australien; ohne nahe Ver-
wandte).
45. s L. minor : Ahnl. wie vor. verbreitet (außerh. Europas
noch G verwandte Arten).
46. s L. gibba: Etwas seltener als vor., aber durch das
ganze Gebiet (und über den größten Teil der Erdoberfläche)
verbreitet; vgl. diese Beihefte XVIII, 401; ohne nahe A7er-
wandte.
XATLL Spirodela: Außer unserer Art noch eine von Arorder-
indien bis Australien u. Polynesien bekannte Art,
47. s S. polyrrhiza: Zerstreut über das ganze Gebiet (wie
fast ganz Europa, Madeira, Afrika, Asien, Amerika, Australien,
vgl. diese Beihefte a. a. 0.).
XATII. Wolffia: Nächst verwandt d. beiden vorhergehenden
Gatt, Außerh. Europas noch 7 Arten, in Europa nur:
48. s IV. arrliiza: Nur belgisch- niederländische u. schlesische
Ebene sowie unweit Potsdam (Mitteldeutschland, Polen, S. -Eng-
land, Frankreich, Iber. Halbinsel, Italien, Afrika, S.-Asien,
Australien).
XIX. Montier. AVeit verbreitet, nächst verwandt der vor-
wiegend nordische Verbreitung zeigenden, doch auch in Austra-
lien und Neu Seeland vertretenen Gatt, Claytonia. Umfaßt wohl
nur eine Gesamtart, welche in flutenden Formen auftritt:
49. uf M. rivularis : Arorwiegend im westl. Gebiet, ostwärts
bis Ruhland - Kalau- Brück - Belzig - Rathenow - Salzwedel - Boitzen-
burg (Ascherson-Graebner, Fl. d. nordostd. Flachlandes 294)
0 Gleich vielen anderen Vertretern der Cyperaceen und einigen der
ihnen gewöhnlich als nächst verwandt betrachteten echten Gräser, z. B.
Glyceria / luitans , die aus allen Erdteilen angegeben wird, vgl. diese Beihefte
XVIII. 40:J.
'352 Hock , Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
und vereinzelt in Posen (vorwiegend W.- [in Schweden nordw.
bis Norrland] u. S.-Europa; die ihr nahestehende M. minor an
feuchten Orten ähnlich, doch weiter verbreitet u. außerh. Euro-
pas auch in N.- Afrika, W.- u. Mittelasien, N.- Amerika u. im
antarkt. Amerika1)).
XX. Nymphaea : Weit verbreitet, bei uns nur:
50. s N. alba : Im ganzen Gebiet (seltener die vorwiegend
nordeurop. Unterart N. candida ) (fast ganz Europa, N.-Afrika
u. Vorderasien; ihr nächst verwandt die nordamerik. N. odorata).
XXI. Nuphar : Nördl. Erdhälfte (vor. u. einer südostasiat.
Gatt, nächst verwandt2)). Noch weitere unseren nahe stehende
Arten in Mitteleuropa u. N.-Amerika.
51. s X. luteum : Im ganzen Gebiet, meist häufig (fast ganz
Europa, W.-, N.- u. Mittel -Asien).
52. s N. pumilum : Weit seltener, aber über den größten
Teil des Gebietes zerstreut (außer Posen) (N.-, 0.- u. Mittel-Europa,
Sibirien).
XXII. Gerat ophyllum: In den gemäßigten Teilen der Erde
weit verbreitete Gattung ohne nahe Verwandte (vielleicht nächst
verw. den Kymphaeaccen). Außer einer ungarischen nur die bei
uns vorkommenden Arten bekannt.
53. u* C. submersum: Zerstreut im ganzen Gebiet außer
NW. -Deutschland, doch wieder in den Niederlanden (ganz Europa
außer dem N.3) u. 0., auch Algerien).
54. u * C. demersum : Häufig im ganzen Gebiet (im größten
Teil Europas außer Griechenland [im Gegensätze zu vor. auch
in Schottland u. Irland], N.-Afrika, Sibirien, China, Kapland,
Australien, N.- u. S.- Amerika, vgl. diese Beihefte XVIII,
S. 401).
55. u* C. platyacanthum: Aus dem Gebiet nur aus Branden-
burg bekannt und auch dort neuerdings nicht gefunden (sonst
aus Mitteldeutschland. Frankreich, England und von Kiew an-
gegeben; vor. Art nahe stehend).
XXIII. Banimculus § Batrachium: Weit verbreitet, wenn
auch am formenreichsten in Europa. Daher sind die Formen
sehr verschieden zu Arten zusammengefaßt, deshalb ist auch die
Verbreitung außerhalb des Gebiets schwer anzugeben. Am deut-
lichsten von den anderen Arten verschieden (durch kriechende
an den Knollen wurzelnde Stengel und lauter fiederförmige,
gelappte Blätter) ist :
56. sf jR. hederaceus : Ostw. nach Ascherson-Graebner
nur bis Wolmirstedt - Stendal - Salzwedel - (Rostock ?) - Lübeck (an-
gebl. doch fragl. für d. Lausitz u. Posen) (sonst nur in W.-Europa
u. dem südl. Skandinavien).
!) Die Gesamtart M . fontana wird sogar von den Auckland-, Campell-
iind Macquarric- Inseln südlich von Neuseeland angegeben (Cockayne in
Transact. New Zealand Institute. XXXVI. 1904. p. 319).
2) Familie nur aus Wasser- und Sumpfpflanzen gebildet.
3) In Skandinavien nur in Schonen und dort selten (Neuman,
Sveriges Flora. S. 517).
Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 3513
57. ii B. aquatilis : Allgemein verbreitet (wie über den
größten Teil der Erde, vgl. diese Beihefte XVIII, S. 396) aber
sehr veränderlich. Aschers on-Graebner (Flora des nord-
ostdeutschen Flachlandes) trennen von der Hauptform: B. hetero-
phyllus , die sie noch in weitere Formen zerlegen:
B. paucistamincus: Etwas seltener als die vor., aber wohl
im Gebiet allgemein verbreitet;
C. confervoides : aus NO. -Deutschland nur von West-
preußen u. Ostpreußen bekannt (auch von Island, Irland,
Skandinavien u. N.-Bußland angegeben;
D. Petiveri : in NO.- Deutschland nur in der Nähe der
Ostsee, auch in Schleswig - Holstein u. NW. -Deutsch-
land ;
E. confusus : in NO.-Deutschland nur aus der Altmark
u. W. -Preußen bekannt, dann aber wieder in den Nieder-
landen (in W.-Europa weiter verbreitet, ferner im südl.
Schweden, in den russ. Ostseeprovinzen u. angeblich auch
im Harz).
58. u B. circinatus ( divaricatus ): Seltener als vor., aber doch
wohl in allen Hauptteilen N.-Deutschlands (wie durch fast ganz
Europa u. ostwärts bis Russisch -Turkestan).
59. u B. hololeucus : Nur in der belgisch -niederländischen
und nordwestdeutschen Ebene (vor reich! 1/z Jahrh. auch bei
Neumünster) beobachtet.
60. u B. baudotii ( marinus ): Im Brackwasser der Nord- und
Ostsee (auch in den außerdeutschen die Nord- und Ostsee be-
rührenden Ländern).
61. uf B. finit am-: Sehr zerstreut durch ganz N.- Deutsch-
land (belgische Ebene?) (wie durch große Teile Europas).
XXIV. Kasturtium : Weit verbreitet
62. u N. officinale1): Weit verbreitet; vgl. diese Beihefte
XVIII, 396.
XXV. Subularia : Außer unserer Art noch 1 im tropischen
Afrika.
63. u 8. aquatica : Auf dem Grunde von Teichen nur im
Schleswigschen und Braunschweigischen sowie in der nieder-
ländisch-belgischen Ebene von einzelnen Standorten bekannt
(durch Europa, N.-Asien und N. -Amerika verbreitet).
XXVI. Aldrovandia: Einzige Art:
64. s A. vesiculosa : Sehr zerstreut in Westpreußen, Posen,
Brandenburg und Oberschlesien (auch zerstreut in Österreich-
Ungarn, S.-Frankreich , N. -Italien, W. -Rußland und über Indien
bis Australien).
b Auch N. amphibium, Cardamine amara u. a. Kreuzblütler kommen
oft im Wasser vor. — Als Uferpflanzen spielen auch die Elatine -Arten stellen-
weise eine Rolle.
354 Höc k, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
XXYI1. Call it rieh e : Über den größten Teil der Erde ver-
breitet, im äußersten Norden selten, in der S.-Hälfte Afrikas
fehlend x) (Verwandtschaft fraglich).
65. uf C. stagnalis: Zerstreut durch das ganze Gebiet (im
größten Teil Europas und südwärts bis Vorderindien, Habescli
u. Makaronesien).
66. uf C. venia: Gemein im Gebiet (u. über die ganze nörd-
lich-gemäßigte Zone verbreitet).
67. u C. h amul ata : Durch das ganze Gebiet, wenn auch
seltener als vor. (nordwärts noch bis Island u. Grönland).
68. u* C. auctumnalis : Nur nördl. u. westl. von Branden-
burg- Potsdam- Spandau - Berlin - Beeskow - Czarnikow (über große
Teile der nördlich -gemäßigten Zone; in Europa vorwiegend im
W. u. S.).
XXVIII. Trapa : 3 Arten der alten Welt (nächst verwandt
den Jussieucae. die als Wasser- und Sumpfflanzen gerade in der
neuen Welt vorwiegend auftreten).
69. u T. natans: Sehr zerstreut in Schlesien, der Provinz
Sachsen, Anhalt* 2) u. Brandenburg, sehr selten in Ostpreußen,
neuerdings fehlend in Westpreußen, Pommern, Mecklenburg,
Schleswig -Holstein u. NW.- Deutschland (aber früher viel weiter
verbreitet und stellenweise auch angepflanzt; zerstreut in großen
Teilen Europas, weit häufiger in S. -Europa).
XXIX. Myriophyllum: In etwa 18 Arten über den größten
Teil der Erde verbreitet (Beste eines M. in Tertiärschichten
Japans). Nächste Verwandte: Schlammbewohnende Ralorrhagis-
Arten3). In Europa nur:
70. u M. verticillatum : Durch das ganze Gebiet nicht selten
(fast ganz Europa außer dem äußersten Norden, NW. -Afrika;
nach Rein auch in Japan).
71. uf 31. spicatum : Zerstreut durch das Gebiet (im größten
Teil Europas, NW.- Afrika; nach Rein auch in Japan).
72. 31. alterniflorum : Vorwiegend im NW. u. an der Ostsee
(nach Ascherson-Graebner bis Vorsfelde - Wendland -Menz
bei Rheinsberg- Eiirstenberg- Lyclien - Feldbei'g; östl. landeinw.
bis Polzin u. zu den Kr. Deutsch- Krone -Schlochau- Pr. Stargard)
(Skandinavien, W.- u. SW. -Europa, auch NW.-Afrika).
XXX. Rippuris : Über den größten Teil der Erde (außer
Afrika?) verbreitet (nach Schindler den Santalaceen nächst
verwandt, sonst meist an vor. angeschlossen). Nur die Art :
') Außer den im eigentl. Norddeutschland vorkommenden Arten findet
sicli in der niederländisch -belgischen Ebene noch die vorwiegend westeurop.
C. obtusangula.
2) Vgl. Lindau, Zur Geschichte der Spitznuß und des Kühn auer Sees
bei Dessau. Ein Beitrag zur Landeskunde von Anhalt. (Verh. d. bot. Ver-
eins d. Prov. Brandenburg. XLVII. 1905. S. 1 ff.).
3) Diese Gattung hat ihren Ursprung in südländischen Gebieten und
schließt sich (gleich vor.) den Onotheraceen zunächst an (vgl. Schindler in
Engl er s bot. Jahrbüchern. 34. Beibl. Nr. 79. S. 42 ff.).
Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 355
73. u H. vulgaris: Durch ganz Europa (u. ostw. bis O.-Asien,
nach SO. bis Australien, auch im südlichsten u. nördlichen
Amerika ; die am nordischen Meeresstrand vorkommende M.
maritima wird davon wohl als Art abgetrennt, doch nach
Petersen in „Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien“ mit
Unrecht).
XXXI. Heliosciadium (von Drude in „Engler-Prantl,
Natürl. Pflanzenfam.“ zu Apium1) gerechnet): enthält außer
5 europäischen Arten, von denen 2 nach N.-Afrika reichen,
davon eine über Habesch zum Ivapland, noch eine südafrika-
nische Art.
74. u H. inundatum : Nur im NW. des Gebiets, an der
Ostsee und in der Lausitz (südl. Skandinavien, W.- u. SW.-
Europa, NW.-Afrika).
XXXII. Hottonia : Außer unserer Art nur noch eine im
atlantischen N. -Amerika (Gatt, etwas vereinzelt, nächst verwandt
den auf die gemäßigten Gebiete der alten Welt beschränkten
Soldanellinae).
75. u H. palustris: Im ganzen Gebiet meist nicht selten (fast
ganz Europa außer dem äußersten Norden, sowie in Kleinasien
u. Sibirien).
XXXIII. Limnanthemum 2) : Hauptsächlich in wärmeren
Ländern der ganzen Erde in etwa 20 Arten; unsere Art ver-
einzelt, die Sekt. Waldschmidtia bildend.
7G. s L. nymphaeoides: Zerstreut im Gebiet; in Schleswig-
Holstein nur im südl. Teil, in Posen und im östl. Brandenburg
ganz fehlend; stellenweise nur durch Verpflanzung (im größten
Teil Europas und durch das gemäßigte Asien bis China und
Japan).
XXXIV. Utricularia 3): Mit mehr als 200 Arten hauptsäch-
lich in den warmen, doch auch in den gemäßigten Ländern (im
äußersten N. ganz fehlend); in Europa nur unsere Arten aus der
Sekt. Lentibularia.
77. u U. vulgaris: Zerstreut durch das Gebiet (im größten
Teil Europas, NW.-Afrika, N.-Asien u. N. -Amerika).
fl Die so erweiterte, etwa 20 Arten umfassende Gattung ist „von den
südlichen Florenreichen über die Gebirge der Tropen bis zum nordischen
Florenreiche verbreitet“; ihre beiden nächsten Verwandten sind auf N.-
Amerika (einschl. Mexiko) beschränkt. Von den antarktischen nach den
nordischen Gebieten reicht auch die Gattung Jlydrocotyle , die uns ebenfalls
eine Wasserpflanze geliefert hat.
2) Der Gattung nicht fern steht Menyanthes trifoliata, die auch in
unseren Gewässern vorkommt, doch mehr eine Sumpfpflanze ist; sie ist bei
lins weit häufiger als obige Art, hat auch eine ähnliche Gesamtverbreitung,
reicht aber im Gegensatz zu ihr nach N. -Amerika, von wo Gray noch eine
zweite Art der Gattung nennt, während Gilg (in „Engler-Prantl,
Natürl. Pilanzenfam.“) die Gattung als einartig betrachtet urtd die Art noch
als südwärts längs den Anden verbreitet angibt.
3) Mehr Ufer- als eigentliche Wasserpflanzen sind die N.- Deutschland
wohl nur in Schlesien erreichende Lindernia , ferner Limosella u. Litorella
(Über die Verbreitung dieser bei uns einartigen Gattung vgl. Ascherson-
Festschrift. S. 39 u. 40. Anin. 2).
Beihefto Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 2.
24
356 Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
78. u TJ. neglecta : Selten, aber wohl in keinem Hauptteil
des Gebiets ganz fehlend (Europa außer dem äußersten N., 0.
u. S. u. östl. N.-Amerika).
79. u ZT. intermedia : Sehr zersteut, doch anscheinend auch
keinem Hauptteil des Gebiets ganz fehlend (Europa außer dem
S., N.-Asien u. N. -Amerika).
80. u U. ochroleuca : Nur in Mecklenburg, Pommern, Ost-
preußen u. Schlesien erwiesen (auch in Skandinavien u. Finn-
land, sowie in Böhmen, Bayern u. Baden).
81. u TJ. minor: Meist nicht selten (im größten Teil Europas
außer dem S., Sibirien, W.-Asien, N.-Afrika u. N.-Amerika).
82. u TJ. brernii : Nur in Nordschleswig bei Hadersleben und
in Schlesien bei Görlitz (dann in Mittel- u. S.- Deutschland, den
Alpenländern u. Ungarn, sowie andererseits in Dänemark u.
Skandinavien).
XXXV. Lobclia Sekt. Hemipogon : Fast 100 Arten, bes. in
Amerika, Australien u. S.- Afrika, doch auch einige im trop.
Afrika, 3 — 4 in Asien u. 2 in Europa, nämlich außer folgender
eine in W.-Europa u. Makaronesien.
83. u L. dortmannia : Nur in Seen und Teichen von NW.-
Deutschland, Schleswig -Holstein und an der Ostsee, in Deutsch-
land bis etwa zur Weichsel ostwärts (W.- Europa von den russ.
Ostseeprovinzen und Skandinavien bis England u. Frankreich
sowie in N.-Amerika).
2. Allgemeine Ergebnisse aus der Vergleichung
der norddeutschen Wasserpflanzen.
Da die echten Wasserpflanzen und Uferpflanzen sich nicht
scharf trennen lassen, wie verschiedene anmerkungsweise ge-
nannte Arten zeigen, können auch aus den Zahlen nur an-
nähernd vergleichsweise Schlüsse gezogen werden. Doch sind
derartige Zahlen ja immer nur als Schätzungswerte, nicht als
unbedingt sichere anzusehen, da die Umgrenzung der Gattungen
und Arten durchaus keine sichere ist. Es können daher diese
wohl mit anderen ähnlichen Schätzungswerten verglichen werden.
Stellen wir zunächst die Zahlen der Familien. Gattungen und
Arten von Binnengewässerpflanzen denen aller Gefäßpflanzen in
N.-Deutscliland gegenüber, wie sie aus meiner Arbeit in d. Ab-
handl. des Bot. Vereins der Prov. Brandenburg XLI, 1899,
S. LIV mit geringen Abänderungen sich ergeben, so zeigt sich
folgende Übersicht :
Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 357
Familien
Gattungen
Arten
Gefäßpflanzen
109 1)
528
1550
Wasserpflanzen
26
35
83
Also auf 100 bezogen:
24 o/o
62/3%
5 Vs °/o
Es zeigt dies eine fast vollständige Übereinstimmung in der
Vergleichsziffer der Wasserpflanzen mit allen Gefäßpflanzen hin-
sichtlich der Zahl der Gattungen und Arten aber eine mehr als
dreimal so große Ziffer für die Zahl der Familien; diese kommt
daher, weil verschiedene Familien ganz oder fast ganz aus
Wasserpflanzen gebildet sind.
Stellen wir diesem nun noch für die Arten einen ent-
sprechenden Vergleich der großen Verwandtschaftsgruppen zur
Seite :
Gesamtzahl
Wasserpflanzen
V ergleichszahl
Gamopetalae
439
9
2,1 %
Archichlamydeae
684
26
3,8 o/o
Monocotyleae
377
44
11,8%
Conifereae
5
0
0 o/o
Filicineae
45
4
8,9 o/o
Es zeigt dies außer dem ja allgemein bekannten gänzlichen
Fehlen der Nacktsamer unter den Wasserpflanzen vor allem das
starke Überwiegen der Einkeimblättler. Dies tritt noch stärker
hervor, wenn wir die erstgenannten beiden Gruppen, wie es
wohl auch natürlicher ist, zu einer zusammenzählen; dann stehen
nämlich unter den Wasserpflanzen 44 Einkeimblättler 35 Zwei-
keimblättlern gegenüber, während in der Gesamtzahl unserer
Gefäßpflanzen 377 Einkeimblättlern 1123 Zweikeimblättler gegen-
überstehen. Das hieraus deutlieh hervortretende Vorwiegen der
Einkeimblättler vor den Zweikeimblättlern würde sicher noch
mehr hervortreten, wenn man alle Bewohner feuchter Standorte
jeder dieser Gruppen denen trockener Orte gegenüberstellte; es
zeigt eine entschiedene Vorliebe der Einkeimblättler für Feuchtig-
keit im Vergleich zu den Zweikeimblättlern. Diese Vorliebe
tritt aber am wenigsten hervor bei der bei uns artenreichsten
Familie dieser Gruppe, den Gräsern, die durch ihre große Arten-
zahl so recht eine Anpassung an das Leben der Neuzeit zeigt,
!) Die Wppuridaceen sind hierbei von den Halorrliagidaceen getrennt.
24*
358 H ö c k , V erbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
und echte Wasserpflanzen fehlen bei uns ganz in der auf der
ganzen Erde heute artenreichsten Familie der Einkeimblättler,
also unter den Orchidaceen , die noch dazu durch ihre volle An-
passung an Kerbtierbestäubung ihre hohe Entwicklung über die
ältesten Einkeimblättler zeigen; aber in diesen beiden Familien
sind trotzdem Bewohner feuchter Standorte nicht selten. Dies
gilt noch mehr von den Cyperaceen, der nächst den Gräsern
bei uns artenreichsten monokotylen Familie, obwohl auch nur
1 Art aus dieser Familie oben genannt wurde. Aber das starke
Hervortreten der Einkeimblättler unter den Wasserpflanzen ist
hauptsächlich durch die Vertreter der Helobiae oder, wie sie des-
halb vielleicht besser genannt werden, Fluviales bedingt, also der
Gruppe, von welcher neuerdings vielfach behauptet wird, daß in
ihr der Ursprung der ganzen Klasse der Einkeimblättler zu
suchen sei. Doch auch die Ordnung, welche Engler noch
niedriger stellt, die Pandanales , ist bei uns nur durch Wasser-
und Sumpfpflanzen vertreten und hat außer unseren beiden
Familien, den Typliaceen und Sparganiaceen nur noch eine aus-
schließlich in warmen Ländern der Erde vertretene Familie, die
Pandanaceen. Ganz aus Wasserpflanzen gebildet ist die Familie
der Lemnaceen , die äußerlich betrachtet, ihrem Aufbau nach
den einfachsten Eindruck unter allen Samenpflanzen macht,
wenn auch dieser einfache Bai; meist durch Bückbildung heute
erklärt wird, sie daher gewöhnlich eine höhere Stellung bei der
Anordnung der Pflanzenfamilien angewiesen erhält.
Ein etwas stärkeres Hervortreten der minder hoch ent-
wickelten Familien unter den Wasserpflanzen zeigen auch die
Zweikeimblättler. Dies geht schon aus der Betrachtung der
oben genannten Gattungen sofort hervor, wenn wir darauf
achten, daß 13 von ihnen Archichlamydeae und nur 4 Gamo-
petalae sind, geht nur aus obigem Vergleich der Arten weniger
deutlich hervor, weil TJtricularia verhältnismäßig artenreich bei
uns ist. Auffallend ist, daß die im Verhältnis artenreichste
Archiclilamydeen - Gattung aus obiger Übersicht Banunculus ist,
also ein Vertreter derjenigen Gruppe der Zweikeimblättler in
deren Nähe man neuerdings den Ursprung der Einkeimblättler
vielfach sucht. Koch näher diesem gemeinsamen PTrsprung der
Decksamer aber steht vielleicht die Familie der Nymphaeaceen^
die nur aus Wasser- und Sumpfpflanzen gebildet ist, und der
Gruppe der Banales wird neuerdings auch immer Ceratophyllum
zugerechnet. Die anderen, überhaupt oder wenigstens bei uns
nur durch Wasserpflanzen vertretenen Familien, nämlich die
Callitrichaceen und die Halorrhag'idaceen *), von denen die Hip-
puridaceen neuerdings getrennt werden, sind hinsichtlich ihrer
verwandtschaftlichen Stellung nicht mit genügender Sicherheit
unterzubringen, da sie in mancher Beziehung sehr einfache Ver-
J) Wenn auch diese vielleicht durch die nur aus der Gattung Trapa
gebildeten Hydrocaryaceen sich den verhältnismäßig hoch stehenden Ono-
tlieraceen anschließen.
H ö c k , V erbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 359
liältnisse aufweisen, die vielleicht ähnlich wie bei den Lemnaceen
zu erklären sind. Jedenfalls scheinen auch unter den Zweikeim-
blättlern niedrig entwickelte Formen häufiger sich dem Leben
im Wasser anzupassen als hochstehende. Die vier bei uns
artenreichsten Familien dieser Klasse, die Korbblütler, Rosaceen,
Hülsenfrüchtler und Caryophyllaceen sind unter unseren Wasser-
pflanzen nicht vertreten, und die zwei Vertreter der nächstdem
artenreichsten Familie, der Kreuzblütler, die oben aufgezählt
wurden, sind fast mehr Ufer- oder Sumpfpflanzen als echte
Wasserpflanzen, zeigen jedenfalls nahe Beziehungen zu Arten,
die gelegentlich auch außerhalb des Wassers wachsen.
Ehe auf weitere Folgerungen aus diesen Verwandtschafts-
verhältnissen eingegangen wird, muß die Verbreitung der Arten
berücksichtigt werden. Berücksichtigen wir dabei zunächst vor-
wiegend die Verbreitung in N.- Deutschland, so tritt eine Gruppe
deutlich hervor, die als atlantisch-baltisch zu bezeichnen ist,
deren Glieder ihre Hauptverbreitung in N.- Deutschland unweit
der beiden begrenzenden Meere haben. Nach den voranstehen-
den Verbreitungsangaben lassen sich als Glieder dieser Gruppe
mehr oder minder deutlich erkennen:
Pilularia globulifera
Isoetes lacustre
„ echinosporum
Sparganium minimum
„ diversifolium
„ affine
Potamogeton polygonifol ins
„ coloratus
,, (nitens?)
„ ( densus ?)
Elisma natans
Echinodorus ranuncidoides
Scirpus fluitans
( Wolffia arrhiza?)
Montia rivularis
Rannnculus1) liederaceus
„ hololeucos
„ baudotii
Subularia aquatica
Callitriche auctumnalis
Myriophyllum altern iflorum
Helosciadium inundatum
(Limnanthemum nymphaeoides ?)
( Utricularia och rolcuca ? )
Utricularia bremii
Lobelia dortmanna
*) Auch mehrere Formen von Ji. aquatilis schließen sich liier an;
ferner schließen sich einige nur die belgisch - niederländische Ebene er-
reichende Arten an, wie R. foeniculaceus u. trichophyllos.
3G0 H ö c k , V erbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
Werden auch die eingeklammerten , weniger deutlich sich
liier anschließenden Arten außer Acht gelassen, so sind noch
immer reichlich 20 Arten vorhanden, die entschiedene Zunahme
ihrer Verbreitungshäufigkeit in N.- Deutschland nach N.- u. W.
hin zeigen und auch sonst in Europa ihre Hauptverbreitung im
W. (z. T. auch wieder südlich der Pyrenäen u. Alpen) zeigen,
mindestens im 0. und SO. seltener sind; die meisten fehlen z. B.
in Griechenland ganz.
Diese schließen sich daher eng an eine Gruppe von Strand-
pflanzen an, die ich ihrer Verbreitung nach als Genossenschaft
norddeutscher Strandpflanzen bezeiclinete (Beihefte zum
Bot. Centralbl. X. 1901. S. 380). Die vorstehende Aufzählung
läßt sich um weitere Bewohner feuchter Orte leicht vervoll-
ständigen nach Graebner, Die Heide Norddeutschlands (Leipzig
1901) S. 35 f., wo die in N.- Deutschland vorwiegend auf das
Heidegebiet beschränkten Arten aufgezählt sind. Endlich sind
natürlich nahe Beziehungen zu Roths bekannter Gruppe atlan-
tischer Pflanzen1) vorhanden; sobald die Untersuchung über N.-
Deutschland ausgedehnt würde, könnte sie daraus ebenfalls ver-
vollständigt werden. Da es sich hier um echte Wasserpflanzen
handelt, wird natürlich der größere Reichtum an Feuchtigkeit
in der Nähe der beiden Meere die Verbreitung dieser Pflanzen
mitbedingt haben, d. h. ihre Einbürgerung nur in bestimmten
Gebieten; ihre Befähigung zur Verbreitung ist ausführlich durch
Sclienck iDie Biologie der Wassergewächse, Bonn 1886) dar-
gestellt worden.
Nach vorstehender Erörterung ist es nicht wunderbar, daß
keine Gruppe diesen gegenübergestellt werden kann, deren Ver-
breitungsgebiet vorwiegend im SO. dieses Erdteils liegt, wie das
bei Strandpflanzen (Genossenschaft mitteleuropäischer Strand-
Steppenpflanzen; vgl. Beihefte zum Bot. Centralbl. X, 1901,
S. 385) und gleichfalls sowohl unter den Unkräutei’n als auch
unter den Waldpflanzen deutlich hervortritt. Zwar zeigt die
vorstehende Übersicht auch einige Arten, die in N.- Deutschland
wesentlich auf den O. beschränkt sind: aber diese zeigen nicht
in ihrer Gesamt Verbreitung eine solche Ähnlichkeit, daß man
sie als Genossenschaft zusammenfassen könnte.
Dagegen könnte man den atlantisch-baltischen Wasser-
pflanzen wohl eine Genossenschaft weitverbreiteter
Wasserpflanzen gegenüberstellen, denn viele im größten Teil
Norddeutschlands auftretende Wasserpflanzen sind durch fast
ganz Europa und oft weit über dessen Grenzen verbreitet. Es
gehören dahin etwa (die fett gedruckten sind aus allen 5 Erd-
teilen erwiesen):
0 Vgl. Roth, Über die Pflanzen, welche den atlantischen Ozean auf
der Westküste Europas begleiten. Berlin 1883.
Höck, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 3G1
Sparganium simplex x)
ramosum
Potamogeton * j natans
fluitans
perfolicitus
lucens
crispus
f pusillus
* pectinat us
Zannichdlia * palustris
Naias marina (fehlt N W.- Deutschi.)
Hydrocharis morsus ranae
Lemua trisulca
* minor
* gibba
Spirodela polyrh iza
Nymphaea alba
Nuphar luteum
Ceratophyll um demersum
Manunculus f aquatilis
cirdnatus
fluitans
JVasturtium *f offlcinale
Callitriche * stagnalis
f verna
h amul ata
Myriophyllum vert icittatum
spicatum
Hippuris vulgaris
Hott oni a palustris
Utricularia vulgaris
neglecta
intermedia
minor.
Um die weite Verbreitung besonders zu kennzeichnen, seien
die in Neu- Seeland beobachteten Arten durch * gekennzeichnet,
die aus Chile und dem Feuerland erwiesenen Arten durch f, da
dies die beiden uns fernsten Gebiete sind.
Das Vorhandensein vieler weit verbreiteter Wasserpflanzen
legt die Annahme nahe, diese als unmittelbare Abkömmlinge
ganz alter Pflanzengruppen zu betrachten, da wohl unstreitig
die ältesten Pflanzen auf der Erde Wasserpflanzen waren. Der
Gedanke ist selbstverständlich sofort für die Arten zurück-
’) Eingeschleppt ist S. simplex auch auf Neu Seeland (Transact. New
Zealand Institute. XXXVI. 11)04. S. 223); doch fügen Battandier u. Tra-
but noch in ihrer neuen Flore analytique et synoptique de l’Algerie et de
la Tunisie“ der von Munby herrührenden Angabe über das Vorkommen
dieser Art, wie schon früher in der „Flore d'Alger“, ein „N. V.“ hinzu, wo-
durch diese für ganz Afrika fraglich wird.
362 Hock, V erbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
zuweisen, deren nächste Verwandte Landpflanzen sind, also für
alle Gfamopetalen obiger Aufzählung, für die zwei Kreuzblütler
und das eine Doldengewächs. Bei den übrigen Arten können
wir ihn nicht so unbedingt ab weisen, wenn ein Wahrscheinlich-
keitsbeweis dafür auch schwer zu führen ist.
Bei den Sporenpflanzen finden wir noch sehr häufig heute
Neigung zu feuchten Orten; Algen findet man vorwiegend an
solchen, und unter diesen möchten einige Gruppen sein, deren
Vorfahren nie echte Landpflanzen waren. Unter den hier allein
berücksichtigten Gefäßsporenpflanzen scheint dies darum un-
wahrscheinlich, weil diese ausschließlich verscliiedensporig sind,
und man gewohnt ist, die verscliiedensporigen als höher ent-
wickelt von gleichsporigen abzuleiten. Doch ist diese Annahme
nicht sicher. Jedenfalls gab es schon viele verschiedensporige
Gruppen unter den Gefäßpflanzen des Kohlenzeitalters; es gab
damals bekanntlich auch verschiedensporige Schachtelhalme, die
heute ganz fehlen. Trotzdem ist wahrscheinlich, daß zur Stein-
kohlenzeit von trockenen Erdstrichen noch wenig gesprochen
werden kann, daß die damaligen Gefäßpflanzen Wasser- oder
Sumpfpflanzen waren, jedenfalls nicht Bewohner trockener Stand-
orte. Dies macht es daher nicht ganz unwahrscheinlich, daß
auch die heutigen Wasserfarne unter ihren Vorfahren keine
eigentlichen Landpflanzen haben, und auch bei den Isoetaceen
wäre wohl möglich, daß die landbewohnenden von wasser-
bewohnenden abzuleiten seien, ihre Vorfahren also sämtlich
Wasser- oder Sumpfpflanzen1) waren.
Unter den Samenpflanzen scheint eine solche Annahme zu-
nächst dadurch zurückgewiesen werden zu müssen, daß die Deck-
samer von Nacktsamern herstammen, diese aber vorwiegend
Landpflanzen sind2). Wenn es auch sehr wahrscheinlich ist,
daß die heutigen Nacktsamer dem ursprünglichsten Stamme
aller Samenpflanzen weit näher stehen, als die heutigen Deck-
samer, so wird doch schwerlich jemand aus einer der heute
lebenden nacktsamigen Gruppen die jetzigen Decksamer un-
mittelbar herleiten wollen.
Da die Cycadofilices , welche anscheinend das Zwischenglied
zwischen Samen- und Sporenpflanzen bilden3), schon in der
’) Ihre Zurtickführung auf Sifjillarien u. Lepidophyten spricht dafür
(vgl. Potonie in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. I. 4. S. 753), wie
die der Salvintaceen auf Sphenoplnyllaceen (vgl. eb. S. 518).
2) Daß vielleicht nicht alle Nacktsamer eine einheitliche Gruppe bilden,
sondern die Cycadaceen u. Ginkgoaceen sich wahrscheinlich an Farne, die
Coniferen an Lycopodiaceen anschließen, wurde von mir schon im Bot. Cen-
tralbl. 1898. Nr. 44/45 hervorgehoben; aber wahrscheinlich hat nur der erste
dieser Zweige sich zu Decksamem weiter entwickelt. Die heutigen Cyca-
daceen zeigen in ihrer Anpassung an die echten Tropen noch immer ein
großes Feucht-igkeitsbedürfnis. •
3) In dieser Beziehung stimmen wohl alle Forscher, die sich neuerdings
mit der Frage beschäftigt haben, überein.
Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 363
Steinkohlenzeit auftreten, werden wir es bei diesen auch wohl
mit Mittelgliedern zwischen Land- und Wasserpflanzen, wenig-
stens nicht mit Bewohnern trockener Standorte zu tun haben.
Welche Gruppe der Decksamer die ursprünglichste ist, bleibt
noch zweifelhaft. H. Hallier (vgl. Ber. d. deutsch, bot. Ges.
XXIII. 1905, S. 87) glaubt diese in den Magnoliaceen erkannt
zu haben; aber auch er ist nicht der Meinung, daß eine der jetzt
lebenden Magnoliaceen -Gruppen unmittelbar als Vorläufer aller
Decksamer betrachtet werden kann, sondern konstruiert als
solche die hypothetische Gruppe der Drimytomagnolieae1). Auf-
fallend ist aber jedenfalls, daß von den nur aus Wasser- und
Sumpfpflanzen gebildeten die Nymphaeaceen und Ceratophyllaceen,
denen sich als dritte nur bei uns nicht vertretene Gruppe noch
die Podostemaceae anschließen, den Magnoliaceen und ihren
nächsten Verwandten nahe stehen, und daß eine Vermittelung
gebildet wird, durch die Panunculaceen, unter welchen auch
Ranunculus § Batrachium wieder dem Leben im Wasser an-
gepaßt ist.
Dazu kommt noch, daß einige dieser Gruppen, namentlich
die Nymphaeaceen wieder nahe Beziehungen zu den Einkeim-
blättlern zeigen und unter diesen wieder zu solchen Familien,
die ganz oder vorwiegend aus Wasser- und Sumpfpflanzen ge-
bildet sind. Es wäre daher wohl annehmbar, daß die ältesten
Samenpflanzen auch noch Wasser- oder Sumpfpflanzen waren,
und daß die Familien, welche nur aus Bewohnern feuchter Orte
bestehen, wenigstens z. T. unmittelbar von Wasserpflanzen2)
stammen, nicht rückgebildete Landpflanzen sind. Ein Beweis
dafür oder dagegen ist so lange nicht zu geben, bis mehr un-
zweifelhafte und vollständige Reste bedecktsamiger Pflanzen aus
früheren Erdzeitaltern vorliegen. Aufallend scheint aber dafür
der niedrige Bau vieler solcher Familien zu sprechen und ihr
teilweise schwerer Anschluß an Familien, die vorwiegend aus
Landpflanzen gebildet sind.
Würde diese Annahme für die eine oder andere Familie
unter diesen an Wahrscheinlichkeit gewinnen, so wäre bei diesen
(z. B. Ceratophyllum3 ) [auch Typha ]) die weite Verbreitung leicht
zu erklären, da die Pflanzen sich wenig veränderten seit der
Zeit, in welcher auf der Erde geringe klimatische Gegensätze
herrschten. Bei den anderen weit verbreiteten Wasser- (und
') Auch ich glaube unbedingt an monopliyletischen Ursprung der
Angiospermen, bezweifle aber, daß eine heute noch lebende Familie den
ersten Vertretern dieser Gruppe so nahe steht, daß sie mit ihnen zu einer
Familie gerechnet werden könnte.
2) Bei den Eiukeimblättlern scheint die Vorliebe für feuchte Standorte
sich mehr erhalten zu haben, als bei den Zweikeimblättlern, jene zeigen in
der Beziehung mehr Anklänge an die Ursameupflanzen, als diese.
3) Die Wasserblütigkeit deutet bei diesen auf einfachen Bau; vielleicht
sind auch Callitrichaceen- u. Myriophyllum- Arten wasserblütig, sicher einige
Hydrocharitaeeen u. Potamoyetonacecn (vgl. Knutli, Handbuch der Blüten-
biologie).
364 Höc k, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
Sumpf-) Pflanzen ist die weite Verbreitung großenteils wolil auf
die Tätigkeit der Vögel zurückzuführen, die Samen, Früchte
oder Stammesteile leicht verschleppen (vgl. Sehende a. a. 0.).
Wie im allgemeinen die Bewohner trockener Standorte
höher entwickelt sind als die Wasserpflanzen, zeigen auch die
weitverbreiteten unter beiden Gruppen einen Gegensatz, da bei
den Arten trockener Standorte die weite Verbreitung mutmaß-
lich immer erst in ziemlich neuer Zeit durch Anpassung an den
menschlichen Verkehr erreicht ist. während die Allerweltspflanzen
feuchter Orte wohl z. T. schon lange eine weite Verbreitung
hatten und diese mehr durch Anheftung an Vögel bedingt
wurde, obgleich der menschliche Verkehr auch in einigen Fällen
unterstützend mitgewirkt haben mag.
Eine lückenlose Abstammung von Wasserpflanzen ist nur
für Sporenpflanzen wahrscheinlich. Daß aber gerade die nied-
riger entwickelten Gruppen von Decksamern reich an Wasser-
pflanzen sind, ja mehrere dieser Familien ganz aus Bewohnern
feuchter Orte bestehen, deutet darauf hin, daß auch ihre Vor-
fahren beständig reichen Mengen von Niederschlägen angepaßt
waren. Mag auch der Übergang von Wasser- zu Landpflanzen
schon bei den Archegoniaten sich ausgebildet haben, so sind
doch diese sämtlich insofern noch dem Wasserleben angepaßt
als sie eine Befruchtung durch Vermittelung des Wassers all-
gemein verlangen. Auf der Stufe der Nacktsamer paßten sich
die Pflanzen dem Luftleben an, auf der der Decksamer fast all-
gemein einer Bestäubung durch Vermittelung der Tiere oder des
Windes1). Ob aber alle Samenpflanzen oder wenigstens alle
Decksamer diesen Übergang durchmachten und nur einige von
ihnen sich gewissermaßen zurückbildeten, indem sie sich wieder
dem Wasserleben anpaßten, oder ob einige Decksamer nie sich
dauernd dem Wasserleben abwandten, hängt hauptsächlich
davon ab. ob die Gruppe der Samenpflanzen bezw. Decksamer
wirklich einheitlich ihrer Entstehungsweise nach ist, was immer
noch etwas zweifelhaft bleibt. Meines Erachtens spricht bei den
Decksamern wenigstens die Wahrscheinlichkeit dafür. In dem
Falle wäre nur eine Neigung zum Wasserleben bei einigen
niederen Gruppen vererbt, die dadurch auch Aussicht hatte,
sich lange zu erhalten, daß die ersten Landpflanzen wahrschein-
lich einem feuchtheißen Tropenklima angepaßt waren, Dörr-
pflanzen sowie Gewächse gemäßigter Länder erst viel später
sich entwickelten.
Geringe Ausbildung der Prothallien, welche die Samen-
pflanzen in ihrer Entwickelung so wesentlich von der Mehrzahl
der Gefäßsporenpflanzen scheidet, findet sich auch bei den
Wasserfarnen; Bildung von Spermatozoiden, also Befruchtungs-
J) Ob wirklich alle Windblütler unter den Decksamern, wie Senn
(a. a. 0.) es für wahrscheinlich hält, von Tierblütlern herzuleiten sind, ist
mir doch noch fraglich.
Hock, Verbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer. 365
körpern mit selbständiger Bewegung, läßt sich noch bei Cycada-
ceen und Ginkgoaceen , also unzweifelhaften Samenpflanzen und
entschiedenen Landpflanzen erkennen. Wenn endlich Senn (in
diesen Beiheften XVII, 1904, S. 136) „die Verwachsung der
weiblichen Sporophylle“, also das Hauptmerkmal der Decksamer als
Schutzmittel „gegen Insektenfraß“ bezeichnet, so läßt sich schwer
einsehen, warum dies Mittel nicht einfach allgemein als Schutz-
mittel „gegen Tierfraß“ gelten kann; denn längst bevor es echte
Kerbtiere gab, hat es sicher Wassertiere gegeben, welche die
Pflanzen schädigten, und daß Schutzmittel bei Fortpflanzungs-
werkzeugen zur Erhaltung der Art besonders wirksam waren,
ist selbstverständlich. Es ist daher keins der Hauptmerkmale
der Samenpflanzen allgemein und der Decksamer im besonderen
unbedingt an ein Landleben gebunden. Es kann die Ausbildung
der Ursamenpflanzen sowohl als der Urdecksamer in einem Zu-
stande stattgefunden haben, in dem die Pflanzen dem Wasser-
leben noch gar nicht oder wenig entwöhnt waren. Der Ent-
stand, daß Wasserbestäubung gerade bei niedrig entwickelten
Decksamern verkommt, legt den Gedanken nahe, ob diese
Art der Bestäubung nicht mindestens ebenso alt ist als Wind-
bestäubung und noch älter als Tierbestäubung. Tatsächlich
braucht man den von Senn (a. a. 0. S. 1531 im Anschluß an
Hallier aufgestellen Stammbaum der niedersten Decksamer nur
ganz geringfügig zu ändern, um die Mehrzahl der Wasserblüher
darin zu finden1).
Jedenfalls spricht dies dafür, daß noch im Wasser oder
wenigstens amphibisch lebende Pflanzen sich zuerst zu Deck-
samern entwickelt haben, wenn auch die große Formenmannig-
faltigkeit dieser Gruppe erst durch Anpassung an das Luftleben
nnd damit an Wind - und Tierbestäubung sich entwickelte. Daß
sich unverändert Süßwasserpflanzen seit der Zeit der ersten
Decksamer erhielten, ist sicher nicht anzunehmen, daß solche
t) Ungefähr in folgender Weise :
Ceratophyllaceae
Nympliaea-
ceae
Magnoliaceae
Uanunculaceae
Gymnospermae
M onocotyledoncs
apocarpicae
366 H ö c k , V erbreitung der Gefäßpflanzen norddeutscher Binnengewässer.
jemals wirklich überall in Binnengewässern oder Brackwässern
zu finden waren, ebensowenig. Aber zur Erklärung der weiten
Verbreitung kann das hohe Alter vieler Familien von Wasser-
pflanzen wohl herangezogen werden, wenn auch die Einzel-
verbreitung wohl immer durch Mitwirkung der Vögel sehr be-
einflußt sein mag und auch der menschliche Verkehr hierbei
sicher gleichfalls fördernd gewirkt hat, nur in geringerer Menge,
als bei der Verbreitung der Unkräuter.
Über einige neue und andere noch nicht lange auf-
gefundene Cyclamen-Arten.
Von
Prof. Dr. Friedrich Hildebrand,
Freiburg i. B.
1. Cyclamen creticurn nov. sp.
Im letzten Sommer sandte mir Herr Professor Miliarakis
aus Athen 27 Knollen eines Cyclamen , welches derselbe von
Kreta aus der Malaxagegend unter der Bezeichnung „weiß-
blütiges Cyclamen“ erhalten hatte. Die meisten dieser Knollen
begannen im September Blätter zu treiben, welche bis zum
Januar auswuchsen, wo dann auch bald Blütenknospen er-
schienen, welche, an manchen Pflanzen bis zu 12, Anfang Februar
sich zu öffnen begannen, wobei ich nun erkennen konnte, daß
hier eine neue, meines Wissens nach noch nicht beschriebene
Cyclamen- Art vorliegt1), für welche der Name Cyclamen creticurn
der geeignetste sein dürfte.
Die Knollen dieses Cyclamen creticurn sind denen von
Cyclamen balearicum sehr ähnlich, nämlich plattgedrückt-kugelig
und mit Büschelhaaren bedeckt, welche an den trockenen Knollen
meist abgeraspelt waren. Die Wurzeln entspringen in einem
Büschel unterseits aus der Mitte der Knolle, manchmal stehen
sie, wie bei Cyclamen cyprium und libanoticum , exzentrisch, durch
einseitiges Wachstum der Knollen.
Die Blätter, welche im Laufe des Winters sich an einem
Kurztriebe aus der Mitte der Knollen erheben und mit ihren
Stielen eine Strecke im Boden entlang kriechen — auch bei den
ziemlich nahe an dessen Oberfläche liegenden Knollen — haben
Spreiten, welche sich nicht nur durch Form, sondern auch durch
Zeichnung sehr verschieden verhalten, nicht nur bei den einzel-
nen Exemplaren untereinander verglichen, sondern auch manch-
mal an einer und derselben Pflanze. Am allgemeinen haben sie
J) In dem kürzlich erschienenen Conspectus Florae gracae von E. Hai as cy
ist sie nicht zu finden.
368 Hildebrand, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten.
eine verkehrt herzförmige Gestalt; der Rand ist aber sehr ver-
schieden, manchmal ohne alle Vorsprünge, in anderen Fällen
treten solche Vorsprünge mehr oder weniger stark hervor. Das
Grün der Blattoberseite ist ein sehr dunkles, düsteres, wie es
bis dahin nur bei Cyclamen balearicum gefunden wurde, und
wodurch das Cyclamen creticum im großen Gegensatz zu dem
sonst in der Form ähnlichen, aber freudig grünen Blättern von
Cyclamen repandum tritt. Auf diesem dunkelgrünen Grunde
treten die silberigen Zeichnungen in sehr verschiedener Weise
auf : meistens folgt auf eine dunkelgrüne Basis eine Zone von
Silberflecken, welche aber verschieden scharf ausgeprägt ist,
manchmal zusammenhängend, manchmal nur aus einzelnen ge-
trennten Flecken gebildet. In anderen Fällen zeigt die ganze
Blattoberfläche eine silberige Marmorierung, aber niemals fand
sich an den 16 beblätterten Exemplaren ein Fall, wo die Blätter
einen Silberspiegel an ihrer Basis hatten, an welchen sich der
dunkelgrüne Rand anschloß, wie dies vielfach bei Cyclamen
balearicum der Fall ist. Unterseits sind die Blätter immer
karminrot gefärbt.
Die Stiele der Blüten, deren erste sich im Kalthause Anfang
Februar öffneten — bei den an der gleichen Stelle kultivierten
Exemplaren von Cyclamen balearicum gingen dieselben erst An-
fang März auf — kriechen, wie bei den meisten Cyclamen- Arten,
eine Strecke im Boden fort, ehe sie mit ihrem durch Keulenhaare
gebräunten dickeren Teil über die Erde treten.
Wie die Laubblätter, -so zeigen auch die Kelchblätter nicht
ganz gleiche Form, indem sie bald schmäler, bald breiter sind;
an dem Ende gehen sie in eine scharfe Spitze aus; am Rande
sind sie kaum merklich gewellt. Sie tragen auf dem Rücken,
besonders nach der Spitze zu, zahlreiche gebräunte Keulenhaare.
Ihre Nervatur ist eine merkwürdigerweise sehr verschiedene,
teilweise derjenigen von Cyclamen balearicum sehr ähnlich, wo
nur 1 Mittelnerv in das Blatt tritt, welcher seitliche, wieder
an ihrer Spitze sich verzweigende Aste trägt. Meistenteils
treten aber 3 Nerven in das Blatt, von denen der mittlere sich
nach beiden Seiten, die seitlichen nur nach außen hin sich ver-
zweigen. Zu diesen beiden äußeren Nerven treten noch manch-
mal 2 seitliche, unverzweigte hinzu, sodaß im ganzen 5 Nerven
in das Kelchblatt eintreten. Höchst merkwürdig ist es, daß
manchmal an einer und derselben Blüte die Nervatur der
5 Kelchblätter eine verschiedene ist, wie sich durch genaues
Aufzeichnen dieser Blätter im frischen Zustande feststellen ließ,
wo die Nerven auf der Innenseite der Kelchblätter sehr leicht
durch ihre braunrote Farbe kenntlich sind, während sie in Dauer-
präparaten fast verschwunden sind und gar erst in getrocknetem
Material ganz verwischt.
Die sehr durchsichtige Blumenkronrölire gleicht einer Kugel,
an welcher etwa ein Drittel abgeschnitten ist, sie ist also am
Schlunde der Blüte stark zusammengezogen, was man besonders
an den Knospen kurz vor dem Aufgehen gut erkennen kann.
Hi 1 d e b r an d , Über einige neue aufgefundene Cyclamen- Arten. 369
Die 5 Zipfel zeigen an ihrer Basis keine Öhrchenbildung. Sie
sind von länglich-eiförmiger Gestalt, an der Spitze abgerundet
und hier, kaum merklich, mit kleinen Einbuchtungen versehen;
sie werden bis zu 22 mm lang bei 9 mm Breite. Am Rande
tragen sie ganz spärliche Keulenhaare; auf ihrer Ober- und
Unterseite findet sich hingegen keine Spur von Haaren.
Die Farbe der Blumenkrone ist im großen und ganzen und
bei den meisten Exemplaren eine rein weiße; auch der Schlund
ist meistens rein weiß; manchmal hingegen schwach rosa an-
gehaucht. Bei einigen Exemplaren zeigte sich auch eine solche
leichte Rötung an der Spitze der Zipfel und an einem Exemplar
waren die Blumenkronen fast vom Schlunde ab hell rosenrot
gefärbt, bis zur Spitze dunkler. Die Zipfel werden von mehreren,
bis an 15 Nerven durchzogen, welche sich manchmal nach der
Spitze hin gabeln. Nur ganz selten sind diese Nerven an ihrem
Ende rötlich gefärbt, ähnlich wie die ganzen Nerven bei Cyclamen
balearicum. Das Rot verschwindet aber an den auf gegangenen
Blüten sehr bald, sodaß dieselben dann rein weiß sind und nicht,
wie bei den meisten Exemplaren von Cyclamen balearicum , von
schmutzigroten Streifen durchzogen, welche sich bei diesem
in die Röhre der Blumenkrone hinein fortsetzen. Diese Er-
scheinung ist besonders von Interesse, da sie zeigt, wie das
Cyclamen creticum , ebenso wie in den Blättern, namentlich auch
im Jugendzustande der Blüten dem Cyclamen balearicum. ähnlich ist.
Die Antheren haben ganz kurze Filamente und sind an
ihrem Ende abgerundet. Auf dem Rücken sind sie mit mehr-
zelligen Papillen bedeckt. In der Jugend sind sie rein zitronen-
gelb — die von Cyclamen balearicum sind hellgelb — nur in der
Mitte verläuft ein schwach rötlicher Streifen. Später zeigen sie
aber an ihrem oberen Teil, nachdem dieser von Pollen entleert
und gegenüber dem unteren etwas zusannnengeschrumpft ist,
kleine schwärzliche Pünktchen, welche dadurch entstanden sind,
daß die hier liegenden Papillen sich dunkelbraun gefärbt haben.
Diese schwarz punktierte Zone schließt sich scharf an die untere
Region der Antheren, welche zitronengelb bleibt, sodaß, wenn
man in die Blüte hineinsieht, sich hier um den Griffel herum
zuerst eine schwarz punktierte Zone schließt, auf welche dann
im Umkreise eine etwas geschwollene, zitronengelbe folgt; eine
höchst eigentümliche Erscheinung, welche wieder zu denjenigen
gehört, deren biologischen Wert man nicht erkennen kann,
namentlich im Vergleich mit den Antheren des so nahe ver-
wandten Cyclamen balearicum. Noch eine andere Eigenschaft
der Antheren ist hervorzuheben, welche darin besteht, daß hier,
bei Cyclamen creticum , der Kegel derselben immer geschlossen
bleibt, während er bei Cyclamen balearicum durch ihr Zurück-
biegen sich einige Zeit nach dem Aufgehen der Blüte öffnet,
was für dieses Cyclamen balearicum sehr charakteristisch ist.
Der Griffel ragt kaum über den Schlund der Blumenkrone
hervor und trägt an seiner Spitze eine leicht vertiefte Narben-
höhlung.
370 Hildebr and, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten.
Die Aufrollung der Blütenstiele nach der Befruchtung hat
die Art mit den Verwandten gemein.
Die Kapseln sind etwas platt gedrückt im Gegensatz zu den
mehr rundlichen von Cyclamen balearicum.
Die Hauptcharaktere des Cyclamen creticum sind hiernach
folgende:
Knollen platt-kugelig mit Büschel haaren bedeckt, an der
Unterseite ein Wurzelbüschel tragend.
Blätter im Spätherbst erscheinend, verkehrt herzförmig,
teils ganzrandig, teils mit vorspringenden Ecken. Oberseits
dunkelgrün mit Silberzone oder zerstreuten Silberflecken, nie
mit Silberspiegel.
Blüten im Frühjahr: Kelchblätter eilanzettlich, scharf zu-
gespitzt, von 3 oder 5 verzweigten Nerven durchzogen. Röhre
der Blumenkrone kugelig; Zipfel an Basis unbeohrt; eiförmig
lanzettlich, meist rein weiß; Schlund manchmal rosa an-
gehaucht. Filamente sehr kurz. Antheren an der Spitze stumpf,
auf dem Rücken mit halbkugeligen Zellenbuckeln, während der
Blütezeit sich nicht voneinander biegend. Griffel kaum
über den Schlund der Blumenkrone hervorragend mit vertiefter
Narbenhöhlung. Fruchtstiele aufgerollt.
Vaterland: Kreta.
Das Cyclamen creticum ist besonders durch seine große
Ähnlichkeit mit Cyclamen balearicum interessant, welche derartig
ist, daß man versucht sein könnte, beide Pflanzen als Varietäten
einer Art aufzufassen. Die Verschiedenheiten liegen haupt-
sächlich in der meist rein weißen Farbe der Blüten des
Cyclamen creticum , während bei Cyclamen balearicum die Zipfel
der Blumenkrone von schmutzigroten Adern durchzogen sind,
welche sich bis in .die mehr längliche Blumenkronröhre hinein
fortsetzen. Fernere Unterschiede zeigt der Kelch, wie in dem
Vorstehenden näher angeführt wurde, und weiter kommt bei
den Blättern von Cyclamen creticum nie ein Silberspiegel an der
Basis von deren Spreiten vor, wie dies oft bei Cyclamen balearicum
der Fall ist.
Im allgemeinen kann man auf den ersten Blick das Cyclamen
creticum von dem Cyclamen balearicum durch seine größeren
leuchtend weißen Blüten unterscheiden.
Höchst interessant ist es, wie diese beiden Arten sich inso-
weit voneinander entfernten Gegenden, wie es Kreta und die
Balearen sind, so ähnlich ausbilden konnten.
2. Cyclamen mirabile nov. sp.
Zugleich mit den Knollen von Cyclamen Pseud-ibericum ,
welche ich im September 1901 durch Herrn van Tubergem
aus Haarlem erhielt und welche derselbe aus Smyrna bezogen
hatte, kam eine Knolle, welche sich in der Form nicht wesent-
lich von den Knollen des Cyclamen Pseud-ibericum unterschied,
Hildebrand, Über einige neue aufgefnndene Cyclamen-Arten. 371
welche aber, als sie zum Austreiben kam, auf den abweichend
geformten Blattern höchst merkwürdige rote Flecken in deren
Jugend zeigte, sodaß ich hier sogleich eine noch unbekannte
Art von Cyclamen vermutete. Diese Vermutung hat sich nun,
nachdem die Pflanze im Herbst 1904 endlich zum Blühen kam,
als richtig bestätigt, sodaß ich nunmehr diese Art beschreiben
kann, für welche ich gern einen Namen nach den roten Flecken
auf der Oberseite der jungen Blätter gewählt hätte; da aber ein
solcher, wenn er kurz und verständlich sein soll, nicht zu machen
ist, so nenne ich die neue Art nach der genannten wunderbaren
Zone roter Flecken auf den Blättern Cyclamen mirabile.
Die Knolle ist schwach platt gedrückt, hat eine korkige
Oberfläche und treibt ihre Wurzeln aus dem Umkreise ihrer
unteren Hälfte, welche unten, wie bei Cyclamen neapolitanum ,
ganz wurzellos ist.
Die Blätter, von denen die meisten erst nach den Blüten
im Herbst über die Erde kommen, haben an langen, im Boden
hinkriechenden, sehr stark behaarten Stielen eine Spreite von
rundlich-nieren förmiger Gestalt. Der Rand derselben ist nicht
gebuchtet, wie bei Cyclamen Pseud-ibericnm , sondern hat nur
ganz kleine Vorsprünge, welche mit einem weißlichen, die hier
liegenden Wasserspalten verratenden Pünktchen endigen. Im
ausgewachsenen Zustande ist die Oberseite der Blätter dunkel-
grün und zeigt eine Zone von schwach silberigen Flecken,
welche nach der Mitte der Blätter zu schärfer abgegrenzt sind
als bei Cyclamen Fsmd-ibericum. Die Unterseite der Blätter ist
dunkelkarminrot gefärbt. Sehr abweichend von allen anderen
Cyclamen- Arten verhalten sich nun aber die der vorliegenden
Art in ihrer Jugend durch Erscheinungen, welche auch an ge-
trocknetem, zur Blütezeit gesammelten Material zu erkennen sein
werden, da sie erst nach der Blütezeit verschwinden.
Die eine hauptsächlich merkwürdige Eigenschaft ist die,
daß die später silbrig weiße Flächenzone auf der Blattoberseite
zuerst schön karminrot ist. Das Rot der Flecken verliert sich
erst ganz allmählich und war noch vorhanden, als die Pflanze
im Oktober 1904 zum Blühen kam. Es zeigte sich in jedem der
4 Herbste, in welchen die Pflanze zur Beobachtung kam, in
ganz gleicher Weise, sodaß diese Erscheinung schwerlich eine
abnorme, sondern wohl für die Art charakteristisch ist.
Mit weniger Sicherheit kann man dies von der anderen
Eigentümlichkeit der beobachteten Pflanze sagen. Sobald die
Blattspreiten über die Erde kfmimen, sind nämlich ihre beiden
Hälften, wie bei allen anderen Cyclamen- Arten, gegeneinander
geklappt. Sie biegen sich aber hier, bei Cyclamen mirabile, viel-
fach, namentlich die zuerst erscheinenden, nicht sogleich in die
Horizontale auseinander, sondern rollen sich mit ihrem Rande
nach der Mittelrippe zu um, sodaß sie dann, was sehr interessant
ist, den jungen Blättern von vielen Viola- Arten ziemlich ähn-
lich sind. Die Umrollung verliert sich erst ganz allmählich bei
dem vollständigen Auswachsen der Blätter im Spätherbst. Ob
Beihefte Bot. Centralhl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 2.
372 Hildebrand, Über einige neue aufgefundene Cyclamen- Arten.
hier eine durch abnorme Kultur hervorgerufene Erscheinung
vorliegt, kann erst im Verlauf längerer Jahre ganz sichergestellt
werden, namentlich erst nach Erziehung von Sämlingen. Immer-
hin bleibt es interessant, daß hier die Jugendzustände der Blätter
so ähnlich denen sind, wie sie sich bei vielen TVo/a-Arten mit
ähnlich gestalteten, nierenförmigen Blättern finden.
Außer der Zone roter Flecken auf den jugendlichen Blättern
der vorliegenden Pflanze zeigen nun aber namentlich auch die
Blüten, daß wir hier eine neue, noch unbeschriebene Art von
Cyclamen vor uns haben.
Die Stiele derselben kriechen nicht in der Erde entlang,
sondei'n erheben sich, aus der Mitte der Knolle entspringend,
direkt aufwärts. Ob dies nur infolge der hohen Bodenlage
des beobachteten Exemplares geschah, muß dahingestellt bleiben;
es kann für die Art gleichfalls charakteristisch sein, darf aber
in die Diagnose einstweilen nicht aufgenommen werden.
Die Kelchblätter sind von lanzettlicher Gestalt, am Rande
schwach gewellt, ähnlich denjenigen von Cyclamen cyprium ; auf
dem Rücken und namentlich am Rande sind sie sehr stark mit
Keulenhaaren besetzt, sodaß dieser Rand, mit der Lupe be-
trachtet, bewimpert erscheint. In jedes Kelchblatt treten, ähn-
lich wie bei Cyclamen ibericum , Coum und alpinum 5 Nerven
ein, welche aber stärker verzweigt sind als bei den genannten
Arten ; der mittlere nach beiden Seiten hin, die beiden rechts
und links folgenden nur nach der Außenseite; die beiden äußeren
sind ganz unverzweigt.
An der Blumenkrone ist die Röhre kugelig-länglich; die
Zipfel sind eiförmig, fast so breit wie lang, im Gegensatz zu
den ähnlich gefärbten, aber sehr langgestreckten von Cyclamen
cilicicum. Sie runden sich nach ihrem Gipfel etwas ab und
gehen dann in eine scharfe Spitze aus; unterhalb dieser Spitze
haben sie am Rande einige verschieden stark hervortretende
Zähne. An ihrer Basis bilden sie keine Ohr che n, was be-
sonders auffallend ist, da dies bei allen andern Herbstblühern,
mit Ausnahme von Cyclamen cilicicum, geschieht. Auf der
Außenseite sind sie mit ziemlich vielen Keulenhaaren —
nicht Köpfchenhaaren — versehen. Im Innern sind sie von
nur 3 Nerven durchzogen, von denen, als Ersatz für die zahl-
reichen Nerven der meisten anderen Cyclamen-Arten, der mitt-
lere nach beiden Seiten hin, die beiden seitlichen nur nach
außen hin steil aufstrebende, an der Spitze manchmal wieder
verästelte Zweige tragen. Die Farbe des Blumenkronzipfels ist
ein helles Rosenrot, sehr ähnlich wie bei Cyclamen cilicicum ,
von denen diese Zipfel aber sehr durch die Form und Nervatur
— Cyclamen cilicicum hat zahlreiche unverzweigte Nerven —
abweichen. An ihrer Basis haben diese Zipfel einen dunkel-
karminroten Fleck, welcher mit einigen feinen Strahlen in das
Rosenrot der Zipfel übergeht und seitlich nicht bis an deren
Rand reicht, wie dies bei den ähnlichen Flecken von Cyclamen
persicum der Fall ist. Dieser Fleck geht über den Schlund der
H i 1 d e b r a n d , Über einige neue aufgefundene Cyclamen- Arten. 373
Blumenkrone hinaus, ein wenig in deren Röhre hinein und teilt
sich dann in 3, bald scharf zugespitzte Streifen, welche gleiche
Länge und Breite haben.
Die kurz gestielten gelben Antlieren gehen in eine sehr
lange, scharfe Spitze aus und sind auf dem Rücken mit ab-
gerundeten Zellenbuckeln bedeckt.
Der Griffel schließt mit seiner Spitze gerade am Schlund-
rand der Blumenkrone ab; diese Spitze ist abgestumpft und
trägt eine nicht sehr vertiefte Einsenkung, die Narbenhöhle.
Die Früchte konnten einstweilen nicht beobachtet werden,
da die Blüten nicht ansetzten, was vielleicht wegen der Selbst-
bestäubung geschah, wahrscheinlich aber, weil die Pflanze zur
Blütezeit zu stark bewässert wurde, denn die Blütenstiele faulten
von unten her ab.
Die Diagnose des Cyclamen mirdbile ist hiernach folgende:
Knollen kugelig-platt mit korkiger Oberfläche, an der
Unterseite mit zerstreuten Wurzeln.
Blätter nach den ersten Blüten im Herbst erscheinend.
Spreite nierenförmig, ganzrandig, in der Jugend mit einer Zone
karminroter Flecken, welche später silberig werden.
Blüten im Herbst: Kelchblätter lanzettlich, am Rande
schwach gewellt, von 5 Nerven durchzogen, die 3 mittleren ver-
zweigt. Blumenkronzipfel eiförmig, an Basis nicht öhrch en-
bildend; nach abgerundeter, schwach gezähnter Spitze in ein
scharfes Ende ausgehend, auf der Außenseite mit Keulen-
haaren versehen, von 3 verzweigten Nerven durchzogen,
hell rosenrot, am Grunde mit karminrotem Fleck, welcher
mit 3 scharfen Spitzen in das Innere der kugelig-länglichen
Blumenkronröhre übergeht. Antheren lang und scharf zugespitzt.
Griffelspitze den Blütenschlund nicht überragend, mit Narben-
höhlung.
Vaterland: Umgegend von Smyrna? Kleinasien?
Besonders charakteristisch sind für Cyclamen mirabile die
roten Flecken auf den jugendlichen Blättern, wodurch es sich
von allen anderen bekannten Cyclamen- Arten unterscheidet.
Ferner ist die starke Behaarung und Nervatur des Kelches
charakteristisch, besonders aber die durch Keulenhaare bewirkte
Behaarung der Blumenkronaußenseite und deren 3 verzweigte
Nerven, endlich die sehr lang zugespitzten Antheren.
Die meiste Ähnlichkeit hat das Cyclamen mirabile in der
Form der Blätter und der Blütenfarbe mit dem gleichfalls im
Herbst blühenden Cyclamen cilicicum , von welchem es sich aber,
neben anderen Dingen, namentlich durch die bekorkte Knolle,
sowie durch Form, Behaarung und Nervatur der Blumenkron-
zipfel wesentlich unterscheidet.
3. Cyclamen hiemale.1)
Als mir im vorigen Frühjahr Herr W. Siche aus Mersina
das Cyclamen hiemale mit dem Ersuchen übersandte, eine Be-
J) Gartenflora 1904.
374 Hilde b rand, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten.
Schreibung desselben möglichst bald zu veröffentlichen, da
konnte eine solche keine ganz eingehende sein, wenn mir auch
leidliches Material zu derselben vorlag. Die mir später von
Herrn Siche in zahlreichen Knollen übersandten Exemplare
sind nun Anfang Dezember vorigen Jahres schön in Blüte ge-
kommen. sodaß ich nunmehr die früher gegebene Beschreibung
ergänzen, teilweise auch verbessern kann.
Die plattgedrückten, unten allein aus der Mitte bewurzelten
und mit Büschelhaaren bedeckten Knollen haben aus der Mitte
ihrer Oberseite an stets nur einfacher Achse einen Büschel von
Blättern getrieben, deren Stiele, ungeachtet die Knollen nicht
tief im Boden eingesenkt sind, dennoch in demselben eine
Strecke lang fortkriechen, ehe sie mit ihren Spreiten hervor-
treten.
Diese Spreiten zeigen nun bei allen 24 Exemplaren eine
merkwürdig große Übereinstimmung in ihrer Form, was gegen-
über vielen anderen Cyclamen- Alten, z. B. C. neapolitanum. sehr
auffallend ist. Sie sind nämlich immer nierenförmig-rundlich
und zeigen am Rande niemals Vorsprünge, auch an den Stellen
nicht, wo die als helle Pünktchen sich dem bloßen Auge zeigen-
den Häufchen vor Wasserspalten liegen. Auch die Zeichnung
auf der Blattoberfläche ist bei allen Exemplaren die gleiche,
der von Cyclamen ibericum ähnliche; sie besteht nämlich in einer
von dem dunkelgrünen Grunde nach der Mitte der Blätter scharf
in Zacken sich abhebender Silberzone, während die nach dem
Rande der Spreite in das Dunkelgrün derselben verlaufenden
Zacken allmählich in dieses Grün verlaufen. Kur an einem
Exemplar findet sich keine geschlossene Silberzone auf dessen
Blättern, sondern nur ein Kranz von getrennten silberigen
Flecken. Auf der Unterseite zeigen die Blätter sonderbarer-
weise mehr Verschiedenheit, indem sie hier bei einigen Exem-
plaren rein grün gefärbt sind, bei anderen mehr oder weniger
braunrot angehaucht.
Vielleicht ist es durch die Kultur veranlaßt, daß, gegenüber
den im vorigen Frühjahr von ihrem heimatlichen Standort er-
haltenen Pflanzen die Blätter der im Kalthause in Töpfen ge-
zogenen Exemplare, eine bedeutendere Größe erreicht haben, in-
dem sie gegenüber der Länge von 3 cm bei 5 cm Breite jetzt
eine Länge von 7 cm bei 9 cm Breite zeigen.
In der Entwicklungszeit weichen diese Blätter von denen
der verwandten Arten namentlich dadurch ab, daß sie schon im
Laufe des August anfangen, über der Erde zu erscheinen und
bis Ende September an den meisten Exemplaren vollständig
entwickelt sind. Hiermit hängt es denn auch zusammen, daß
schon Ende September bei einigen Exemplaren die Blüten-
knospen über der Erde erscheinen; jedoch ging erst am 5. No-
vember die erste derselben auf, welcher dann bald mehrere
folgten. Die Blütezeit reichte bis in den Februar hinein, wo sie
mit dem Anfänge derjenigen von Cyclamen Coum und ibericum
zusammenfiel.
Hildebrand, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten. 375
Gegenüber der früher ausgesprochenen Vermutung, daß die
Blütenstiele am heimatlichen Standort nicht weit im Boden
kriechen möchten, sondern bald gerade aufrecht wachsen, zeigen
dieselben ganz das gleiche Hinkriechen im Erdboden wie die der
andern verwandten Arten.
An den lanzettlichen, unten nicht verschmälerten Kelch-
blättern, welche nach oben scharf zugespitzt sind, ist die Be-
haarung von derjenigen der Kelchblätter von Cyclamen Coum
und ibericum abweichend. Es finden sich hier nämlich die
Keulenhaare nur an dem Rande des oberen Teiles, nicht sehr
viele auf. dem Rücken, während dieser bei Cyclamen Coum und
ibericum dicht von ihnen bedeckt ist. Auch sind die beiden
Zellen, welche die Keule bilden, viel kürzer, etwa nur halb so
lang, wie bei den genannten Arten. Die Nervatm’ der Kelch-
blätter ist hingegen insofern derjenigen von Cyclamen Coum und
ibericum ganz ähnlich, als 5 Nerven in jedes Blatt eintreten.
Diese Nerven verzweigen sich aber in den Kelchblättern der
verschiedenen Exemplare sehr verschieden : der mittlere hat
immer 1 oder 2 Seitenäste, die beiden rechts und links stehen-
den zeigen je einen Seitenzweig, oder auch nicht, die beiden
äußersten sind unverzweigt. Die Variation ist hier eine ziem-
lich große und bietet wieder einen derjenigen vielen Fälle, welche
zeigen, daß Verschiedenheiten auftreten können, von denen
keine dem betreffenden Träger derselben vor dem andern von
Vorteil ist, eine ganz nutzlose Verschiedenheit, welche der Aus-
lese keine Handhabe bietet.
Die 5 Zipfel, in welche die länglich-kugelige Blumenkron-
röhre ausgeht, sind eiförmig-rundlich und meistens größer als
bei den verwandten Az’ten. Cyclamen Coum und ibericum , etwa
15 mm lang und 13 mm breit; sie bilden an ihrer Basis keine
Öhrchen. Es treten in dieselben nicht viele Nerven ein, welche
daher ziemlich weitläufig stehen, sie spalten sich nach oben
hin nur selten. Ihre Farbe ist ein leuchtendes Karminrot. An
allen, über 20, beobachteten Exemplaren hatte dies Karminrot
vollständig die gleiche Nüance und es zeigte sich kein Ab-
weichen derselben zum helleren oder dunkleren. Die dunkel-
karminrote Zeichnung an der Basis dieser Zipfel zeigt sich nun
aber nach den Beobachtungen an lebendem Material anders, als
dies nach den Untersuchungen von den im vorigen Frühjahr
vorliegenden halb vertrocknetem Material angegeben wurde, in-
dem hier die Zeichnung ganz ähnlich derjenigen von Cyclamen
Coum und ibericum ist; der dunkelkarminrote Fleck grenzt mit
3 scharfen Spitzen an das Weiß des Bluinenkronschlundes.
Die Zeichnung im Innern der Blumenkronröhre ist nun durch-
aus nicht bei allen Exemplaren die gleiche und zeigt sehr große
Verschiedenheiten. Kaum verhalten sich in dieser Zeichnung
die Blüten des einen Exemplars ganz genau so wie die andern.
Unter den IG in Bezug auf diesen Punkt beobachteten Exem-
plaren fanden sich nicht weniger als 10 Verschiedenheiten:
Nur in einem Falle ging von der Basis der Zipfel nur ein ein-
376 Hildebr and, Übei- einige neue aufgefundene Cyclamen- Arten.
facher dunkelkarminroter, sich, nach unten scharf zuspitzender
Streifen in die Blumenkronröhre hinein. In den andern Fällen
waren diese Streifen durch kleine Bogen an ihrem oberen,
breiteren Ende miteinander verbunden, oder es lagen dunkelrote
kurze Streifclien, beide nach oben gegabelt, zwischen je 2
langen Streifen. Es würde zu weit führen, alle die Einzelheiten
zu beschreiben, und es mag nur darauf aufmerksam gemacht
werden, wie hier gleichfalls ein Variieren vorliegt, welches der
sogenannten natürlichen Zuchtwahl keine Handhabe bietet, in-
dem die verschieden stark und verschieden geformte Ausbildung
dieser roten Streifen und Fleckchen im Innern der Blumenkron-
röhre für den Träger derselben von absolut gar keinem Vorteil
sein kann, also auch nicht für den einen von größerem, dem
andern von kleinerem. Hinzugefügt mag noch werden, daß
diese Zeichnungen sich bei den Blüten eines und desselben
Exemplars meist ganz gleich verhalten. Es kommen aber auch
bei den Blüten eines und desselben Exemplars manchmal Ab-
weichungen vor, ja sogar in einer und derselben Blüte zeigt sich
an der Basis der einzelnen 5 Zipfel die Zeichnung manchmal
nicht vollständig gleich.
Die verhältnismäßig lang gestielten Antheren, welche in
eine scharfe Spitze ausgehen, sind von gelber Farbe und haben
am Grunde ihres Rückens einen sehr verschieden stark aus-
gebildeten roten Streifen, welcher manchmal auch auf das Fila-
ment übergeht. Auf ihrem Rücken, besonders am oberen Teil
desselben, sind sie mit langen kegeligen Papillen versehen,
welche aus mehreren Zellen bestehen und sich ähnlich wie bei
Cyclamen Courn und Verwandte verhalten.
Der Griffel ragt nur wenig aus dem Antherenkegel über
den Rand des Blumenkronschlundes hervor. An seiner Spitze
trägt er, ehe die Blüte aufgeht, unter einem Papillenkegel einen
Papillenkranz, ähnlich wie bei Cyclamen Coum und ibericum ,
welcher beim Aufblühen durch Verschleimung des Papillenkegels
von dessen Zellen bedeckt wird.
Nachdem die Blüten sowohl nur mit. sich, als untereinander
bestäubt waren, setzten sie alle, fast ohne Ausnahme, Früchte an,
deren Stiele sogleich nach dem Abfallen der Blumenkrone in
der für die meisten Cyclamen- Arten charakteristischen "Weise
sich aufrollten. Die erste Kapsel reifte schon Mitte April,
während bei den anderen Cyclamen -Arten die Reife der Kapseln
nicht vor Juni beginnt.
Das Cyclamen l/iemale wächst in Bergwäldern bei Kon-
stantinopel im Süden des Bosporus in einer Höhe von ca.
400 Metern und nicht, wie früher angegeben wurde, im nörd-
lichen Kleinasien. Obgleich dasselbe in der Mitte stellt zwischen
Cyclamen ibericum und Coum: so ist die Pflanze schwerlich ein
Bastard, indem einesteils die beiden genannten Arten in der Kälie
des Fundortes von Cyclamen hiemale nicht Vorkommen, andern-
teils alle Exemplare ungemein untereinander sich gleichen, was
bei Bastarden doch höchst selten der Fall ist.
Hildebrand, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten. 3 1 7
Eine andere Frage ist die, ob alle Cyclamenpflanzen , welche
unter dem Namen Cyclamen Atkinsii in den Gärten verbreitet
sind, wirklich, wie angegeben wird, Bastarde zwischen Cyclamen
Coum und Cyclamen ibericum sind, oder vielleicht ein Teil der-
selben das Cyclamen hiemale. Es wäre möglich, daß dieses schon
vor Zeiten, mit anderen Cyclamen- Arten vermischt, aus seiner
Heimat, dem Orient, eingeführt worden, und daß man dasselbe,
da es eine Mittelbildung zwischen Cyclamen Coum und Cyclamen
ibericum ist, für einen zwischen beiden gebildeten Bastard ge-
halten und, vermischt mit den wirklichen Bastarden, verbreitet
hat. In Bezug auf die Benennung der in den Handelsgärten
vertriebenen Cycl am ew -K nollen herrscht ja eine ganz ungemeine
Verwirrung, obgleich es nach dem Erscheinen meiner Cydamen-
Monographie etwas besser geworden ist. Manchmal werden unter
einem und demselben Namen verschiedene Arten eingeführt und
verbreitet, manchmal ein und dieselbe Art unter verschiedenem
Namen. Da die beiden leicht durch ihre so ungemein verschiedenen
Blättern zu unterscheidenden Arten, Cyclamen Coum und Cyclamen
ibericum , bei unseren Kulturen nicht sehr kräftig wachsen, ebenso
das Cyclamen Atkinsii , der vermeintliche Bastard zwischen beiden,
während das Cyclamen hiemale , wie sich an den kürzlich in den
Freiburger botanischen Garten eingeführten .Exemplaren zeigt,
sehr üppig gedeiht, so wäre es denkbar, daß die von letzterem
schon vor Zeiten in die Gärten eingeführten Exemplare das
Cyclamen Coum und ibericum hier und da ganz unterdrückt
haben, zumal auch die von den Ameisen überallhin verschleppten
Samen des Cyclamen hiemale zwischen jenen beiden Arten viel-
fach aufgegangen sein werden. Nach allem wird es höchst
wahrscheinlich, daß das Cyclamen hiemale nicht erst kürzlich in
unsere Gärten gekommen ist, sondern schon vor längerer Zeit,
wo es für einen Bastard zwischen Cyclamen Coum und Cyclamen
ibericum gehalten wurde.
4. Cyclamen libanoticum.1)
Als ich vor einer Reihe von Jahren das Cyclamen libanoticum
zuerst beschrieb, da lagen mir zwar zahlreiche getrocknete, sehr
vollständige Exemplare dieser interessanten Art vor, welche
Herr E. Hart mann im Libanon gesammelt hatte, außerdem
auch einige frische, aber nicht sehr vollkommene Pflanzen; dies
Material reichte aber doch nicht aus, um eine umfassende
Beobachtung der Art anzustellen, was erst im Laufe mehrerer
Jahre möglich war. Diese Beobachtung ergab nun verschiedene
bemerkenswerte Resultate, sodaß es mir angezeigt erscheint, auf
diese Art noch einmal zurückzukommen und eine genauere
biologische und morphologische Darstellung von derselben zu
geben, als dies früher möglich war.
b Englers bot. Jahrb. 1898 S. 477 und N euberts Garten Magazin
1899, Heft 10.
378 Hi 1 d e b r and, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten.
Die aus dem Libanon bezogenen Exemplare setzten im
Frühjahr 1891), nachdem ihre Blüten untereinander bestäubt
worden waren, gute Früchte an, deren Samen sogleich nach
ihrer Beife im Sommer gesät wurden und im Herbst in zahl-
reichen Keimlingen aufgingen. Diese Keimlinge verhalten sich
zuerst ganz so, wie diejenigen der anderen bekannten Cyclamen-
Arten, indem ihre Knollen schon anfangen, sich in der Erde
zu bilden, ehe das erste Blatt über derselben erscheint. Dieses
hat in seiner Spreite eine rund lich-nieren förmige Gestalt, selten
ist es am Gipfel zugespitzt; seine Oberseite ist immer gleich-
mäßig dunkelgrün, ohne alle Silberzeichnung, welche erst auf
den späteren Blättern und zwar in sehr verschiedener Aus-
prägung erscheint. Die Knolle geht in dem ersten Jahre aus
der ursprünglich spindeligen Form in eine vollständig kugelige
über und hat den Wurzelbüschel genau in der Mitte ihrer
Unterseite. Später wächst sie mehr in die Breite als in die
Höhe, sodaß sie plattgedrückt wird, und da das Wachstum an
der einen Seite meistens stärker ist. als an der anderen, so sitzt
nun der Wurzelbüschel nicht mehr in der Mitte der Knollen-
unterseite, sondern mehr oder weniger seitlich von dieser, ähn-
lich wie dies bei Cyclamen cyprhim der Fall ist. Dies wäre nun
nichts besonders Merkwürdiges; höchst interessant ist es aber,
daß die Oberfläche der Knolle im Laufe der Zeit Eigentümlich-
keiten und Wandlungen zeigt, durch welche die Art zu-
erst zu denjenigen gehört, welche eine behaarte
Knolle haben, später zu denjenigen, deren Knollen
an der Oberfläche korkig sind. Da mir bei meiner ersten
Beschreibung nur ältere Knollen zur Beobachtung Vorlagen, so
stellte ich natürlich das Cyclamen libanoticum zu denjenigen,
deren Knollenoberfläche korkig ist. In frühester Jugend zeigt
die Knolle, wie bei allen anderen Cyclamen- Arten, nur ganz
spärliche Keulenhaare, deren beide, die Keule bildenden Zellen,
an ihrem Ende abgerundet und nur eine ganz kurze Strecke
voneinander getrennt sind. Zwischen diesen Haaren treten
nun sehr bald zahlreiche andere in dichtem Bestände hervor,
welche auf ihrer ersten Entwicklungsstufe ganz den gewöhn-
lichen Keulenhaaren gleichen, aber alsbald sehr von diesem ab-
weichen. Ihre beiden unten vereinigten Zellen wachsen näm-
lich an ihrem Ende, wo sie von einander getrennt sind, ganz
ungemein, wohl bis zu 1 mm, in die Länge, sodaß nun aus der
Anlage zu einem Keulenhaar ein Büschelhaar entstanden ist,
allerdings nur ein 2zelliges. Durch den dichten Bestand dieser
Haare machen aber diese Knollen ganz den Eindruck von den-
jenigen, welche mit mehrarmigen Büschelhaaren bekleidet sind.
Namentlich lassen sich die 2zelligen Büschelhaare sehr schön
beobachten, wenn man die jungen, bei dem Keimen in die Tiefe
der Erde dringenden Knöllchen so umsetzt, daß sie dicht auf
der Erde liegen, wo sie sich alsbald mit einem weißen Filz von
Büschelhaaren bedecken. Erst nach einiger Zeit bräunen sich
diese — auch innei’halb der Erde — und zwischen ihnen hört
Hildebrand, Über einige neue aufgefnndene Cyclamen-Arten. 3 ( 9
mit dem Wachstum des Knöllchens in der ersten Vegetations-
periode auch die Bildung neuer Haare auf.
In der zweiten Vegetationsperiode erwacht dann bei der Aus-
dehnung der Knolle die Bildung von Büschelhaaren von neuem,
ist aber keine so starke mehr, wie in der ersten Vegetations-
periode, sodaß allmählich die Büschelhaare weitläufiger stehen, als
früher, da bei Ausdehnung der Knolle nicht der gehörige Nach-
schub gebildet wird; eine Korkbildung ist aber noch nicht zu
bemerken. Diese tritt vielmelir erst in der dritten Vegetations-
periode ein, wo nun die Neubildung von Büschelhaaren ganz
auf gehört hat. An diesen über 2 Jahre alten Pflanzen, welche
selten schon blühbar sind, hat die Knolle eine Breite von etwa
14 mm bei einer Höhe von 10 mm, ist also schon etwas platt-
gedrückt. Ihre Oberfläche ist nun, mit Ausnahme der Region
um den Wurzelbüschel, ganz von Haaren entblößt, keine neuen
Haare werden auf ihr gebildet; anstatt dessen ist die Bildung
einer Korkschicht eingetreten, deren Zellen hart und braun sind.
Durch das starke Wachstum der Knollen und der inneren neuen
Korkschichten platzen die äußeren nun derartig voneinander,
daß die Knolle ein ebensolches netzartiges Aussehen auf ihrer
Oberfläche bekommt, wie die jungen Knollen des Cyclamen neapo-
litanum und Verwandten, wo die Korkbildung auf der Knolle
von Anfang an charakteristisch ist.
Es bilden hiernach, wie schon gesagt, die Knollen von
Cyclamen libanoticum eine höchst interessante Mittelstufe zwischen
den mit Büschelhaaren und den mit Korkbildung versehenen,
indem sie in den ersten 2 Jahren zu den ersteren gehören,
später zu den letzteren.
Die Sämlinge kommen bei gewöhnlicher Kultur, wo die
Knolle innerhalb des Erdbodens liegt, meist erst im dritten oder
sogar erst im vierten Jahre zum Blühen. Nachdem im ersten
Jahre sich nur das eine Blatt an ihnen entwickelt hat, erscheinen
im nächsten Jahre schon deren mehrere, welche nun namentlich
noch melrr Verschiedenheiten zeigten, als dies bei den Original-
pflanzen der Fall war. Die Gestalt ist allerdings nicht sehr
mannigfaltig, sie ist im allgemeinen verkehrt herzförmig, ent-
weder vollständig ganzrandig oder es tx-eten einzelne Ecken mehr
oder weniger stark hervor. Um so mannigfaltiger ist die Zeich-
nung auf der Blattoberseite. Zwar findet sich hier meistens auf
dem grünen Grunde eine silberige, ununterbrochene, nach dem
Blattrand zu in das Grün übergehende Zone. Bisweilen aber ist
diese Zone durch gifine Stellen unterbi’ochen. Besonders zeigte
sich dies an einer der Originalpflanzen, von welcher aus diesem
Grunde nach Selbstbestäubung Nachkönxmlinge gezogen wurden.
An diesen waren die Silbei’flecke zum Teil noch kleiner, an
einem Exemplar fehlten sie fast ganz. Im Gegensatz hiei'zu
finden sich aber unter den Sämlingen, welche von solchen
Originalpflanzen gezogen wurden, dei’en Blätter eine ganz ge-
schlossene Silbei’zone zeigten, solche, bei denen an der Basis der
380 Hildebr and, Über einige neue aufgefundene Cyclamen- Arten.
Blattspreiten auch ein Silberspiegel auftrat, ähnlich wie sich dies
bei Exemplaren von Cyclamen neapolitanum zeigt. Wir haben
hier also einen Fall von starkem Variieren der Blattzeichnung
vor uns, welcher zeigt, daß die eine oder die andere Färbung nicht
als charakteristisch angesehen werden kann, zu welcher Meinung
man leicht kommen könnte, wenn man nur ein oder nur wenige
Exemplare zur Beobachtung hätte.
Wie schon gesagt, kommen die Sämlinge des Cyclamen
libanotium bei gewöhnlicher Kultur der Knollen innerhalb des
Erdbodens bei uns meistens nicht vor dem dritten Jahre in
Blüte, vielfach auch dann noch nicht. Anders verhält sich die
Sache, wenn man die Sämlinge so einpflanzt, wie dies gewöhn-
lich bei der Kultur des Cyclamen persicum geschieht, wo man
den oberen Teil der Knollen frei über den Erdboden hervor-
ragen läßt. Um den Erfolg solcher Kultur zu erproben, setzte
ich von den Sämlingen, welche nach Aussaat im Juni 1903 im
Herbst aufgegangen waren und deren Knollen etwa 2 cm tief
im Boden lagen, einen Teil so ein, daß die Knollen ganz frei
dem Boden auflagen. Diese Knollen erreichten im Verlauf des
Frühlings 1904 einen Durchmesser von ca. 6 mm vermöge der
Assimilation des einzigen in der ersten Wachstumsperiode sich
ausbildenden ersten Blattes. Im September wurden die ersten
Anfänge von neuen Blättern sichtbar, und nach nicht langer
Zeit zeigten sich an mehreren der Exemplaren auch Blüten-
knospen, welche sich nun zu ganz normaler Größe bis zum
Februar 1905 entwickelten, wo sie aufgingen, während die
Blätter, namentlich die letzten, bei der ungewöhnlichen Kultur
nicht so groß wurden, wie an den innerhalb des Erdbodens
kultivierten Knollen. Diese Pflänzchen machten einen sehr
eigentümlichen Eindruck mit ihren großen Blüten. Es zeigt
dieser Versuch, wie durch veränderte Kulturweise die
Blütezeit einer K eimlingspf 1 anze um mehrere Jahre
vorgerückt werden kann.
Die Blüten der zahlreichen von den Originalpflanzen er-
zogenen Sämlinge geben nun namentlich ein sehr interessantes
Beispiel dafür, Avie eine Pflanze, wenn sie in Kultur genommen
wird, in ihren Sämlingen sogleich zum Variieren kommt. An
den Kelchen zeigt sich dieses Variieren weniger, dessen Blätter
lanzettlich sind, am Rande etwas geA\rellt und meistens von 5 Nerven
durchzogen, deren mittlere 3 sich am Ende bald mehr bald weniger
verzAveigen. Auf dem Rücken der Kelchblätter stehen sehr
\riele dichtgedrängte Keulenhaare, auf der Innenseite nur wenige.
Auf dieser Innenseite sind die Nerven, besonders der mittlere,
durch rote Farbe stärker hervortretend, als auf der Außen-
seite.
Wenn hier am Kelch das Variieren nur ein schwaches ist,
so tritt es an der Blumenkrone bei den Sämlingen um so stärker
hervor. Zwar zeigten sich schon an den Originalexemplaren und
an dem getrockneten Material die Zipfel an Länge und Breite
etwas verschieden; bei den Sämlingen traten aber diese Ver-
Hildebrand, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten. 381
scliiedenlieit'en viel stärker hervor, indem die einen lange, schmale
Blumenkronzipfel zeigten, die andern kurze, breite; ein Fall wurde
sogar beobachtet, wo die Blumenkronzipfel radförmig ausgebreitet
waren, und zwar bei allen Blüten des betreffenden Exemplars,
ähnlich wie bei einigen der heutigen Formen von Cyclamen per-
sicum. Namentlich tritt aber das Variieren in der Farbe der
Blumenkronzipfel auf. Auch hier war das Rot derselben an den
getrocknet und lebend erhaltenen Originalpflanzen nicht ganz das
gleiche, etwas heller oder dunkler, aber die Zeichnung an der
Basis der Zipfel war überall die gleiche. Bei den Blüten der
Sämlinge erster Generation traten nun aber in der Färbung der
Blumenkronzipfel sehr weitgehende Veränderungen ein, während
der dunkelkarminrote 3 spitzige Fleck im Innern der Blumenkron-
röhre überall ganz der gleiche blieb. Die Zipfel waren nämlich
in ihrer Gesamtfärbung teils viel dunkler rosa, als bei den Original-
pflanzen, namentlich nach der Spitze zu. teils war deren Färbung
viel heller, manchmal sogar rein weiß. Die hauptsächlichste Ver-
änderung zeigte aber der dunkelkarminrote Fleck an der Basis
der Blumenkronzipfel. Von der großen Mannigfaltigkeit dieser
Veränderungen läßt sich kaum eine Beschreibung in Worten
geben. Einesteils war der T-förmige Fleck zu einem kleinen,
länglichen Fleckchen in der Mitte der Zipfelbasis reduziert, andern-
teils war er vergrößert und strahlte mit verwaschenen Umrissen
in das Rosa der Zipfel hinein. In noch andern Fällen gingen
seine dunkleren Ausstrahlungen fast bis zur Spitze der Zipfel,
mehr oder weniger stark sich von dem rosaroten Grunde der-
selben abhebend. Besonders bemerkenswert waren aber solche
Fälle, wo der T-förmige Fleck sich in einen breiten, dunkelrosa
Streifen verwandelt hatte, sodaß der ganze Zipfel dunkelrosa
war und nur einen schmalen hellroten Rand hatte. An einem
Exemplar hatten bei allen Blüten die Zipfel eine merkwürdige
grünliche Spitze.
Diese verschiedene Zeichnung der Blumenkronzipfel war nun
weiter nicht nur an den Blüten einer und derselben Pflanze viel-
fach eine unstete, sondern namentlich auch an den Zipfeln einer
und derselben Blüte. Im allgemeinen waren die Blüten, welche
sich nur durch die verschiedenen Nüancen des Rot von den Stamm-
pflanzen unterschieden, untereinander gleich gefärbt; trat hin-
gegen eine Veränderung des karminroten T-förmigen Fleckes ein,
so war diese Veränderung nicht nur an den verschiedenen Blüten
eines und desselben Stockes eine sehr unstete, sondern auch an
den Zipfeln einer und derselben Blüte. Zur Verschönerung der
Blüten trugen diese Farben Veränderungen aber nicht bei, wohl
jedoch die Veränderung des matten Rosa der Originalpflanzen
in ein dunkleres, leuchtenderes Rosa oder in reines Weiß. Die
Zukunft muß lehren, ob durch weitere Kulturen sich noch weiter
gehende Veränderungen in den Farben der Blüten von Cyclamen
libanoticum werden erreichen lassen.
Inbezug auf die Behaarung der Blumenkronzipfel auf ihrer
Innenseite mag noch hinzugefügt werden, daß die hier sich sehr
382 Hildeb rand, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten.
zahlreich findenden Köpfchenhaare nicht immer einfen Kopf aus
nur 4 oder 8 Zellen bestehend besitzen, sondern daß dieser Kopf
oft atis sehr vielen Zellen besteht. Durch diese dicken Köpfchen-
liaare zeichnet sich das Cyclamen Ubanoticum weiter von allen
Cyclamen- Arten, mit Ausnahme von Cyclamen cyprium, aus.
Der Band der Blumenkronzipfel ist bei Cyclamen Ubanoticum
gegenüber anderen Cyclamen- Arten, wo sich hier vereinzelte
Keulenhaare finden, vollständig haarlos.
5. Cyclamen Pseud-ibericum.
Die Beschreibung, welche ich von Cyclamen Pseud-ibericum
im Jahre 1901 in diesen Beiheften gab, war nach einem mir
von Herrn Tuber gen aus Harlem übersandten vollständigen
Exemplar und mehreren von anderen Exemplaren genommenen
Blüten gemacht. Später erhielt ich noch ein weiteres Exemplar,
welches dem beschriebenen in allen Punkten, besonders auch in
den Blättern, vollständig glich. Von diesen beiden Exemplaren
erntete ich nun im Sommer 1903 zahlreiche Samen, welche im
Herbst gut aufgingen. Wenn nun auch von den so erhaltenen
Sämlingen augenblicklich — November 1905 — erst einer eine
Blütenknospe zeigt, so möchte ich doch diese Gelegenheit, wo ich
im Obigen andere neue Cyclamen- Arten besprochen habe, benutzen,
um die Keimungsgeschichte dieser sehr konstant sich zeigenden
Art zu geben, namentlich auch deswegen, weil diese Sämlinge
alle in ihren Blättern vollständig untereinander übereinstimmen,
was bei den Arten der Gattung Cyclamen eine große Selten-
heit ist.
Wenn der Keimling mit seiner noch von der Samen-
haut eingeschlossenen und noch eingerollten Blattspreite über
der Erde erscheint, so ist innerhalb der Erde seine Achse erst
sehr schwach angeschwollen, aber mit schon gebräunten, zwei-
zeiligen Keulenhaaren versehen. Wenn der Cotyledon sich
dann ausbreitet, so ist das Knöllchen spindelig, aber noch nicht
kugelig geworden, und seine Hauptwurzel hat einige Seiten-
wurzeln getrieben. Die Cotyledonarspreite ist meist rundlich, an
der Spitze schwach ausgerandet, seltener länglich und etwas zu-
gespitzt. Diese Verschiedenheit ist um so merkwürdiger, als die
Blätter an den älteren Pflanzen sich untereinander vollständig
gleichen. Auf seiner Oberseite zeigt der Cotyledon auf dunkel-
grünem Grunde verschieden stark hervortretende Silberflecken.
Seine Unterseite ist dunkelkarminrot.
Auf dem Knöllchen zeigen sich nun zweierlei Haare, näm-
lich die gewöhnlichen Keulenhaare, deren beide langgestrekte
Zellen am Gipfel nur ganz wenig voneinander getrennt sind,
und außerdem zweischenkelige Haare, deren beide nicht sehr
lange und dabei ziemlich dicke Zellen horizontal ausgebreitet
sind, dazwischen auch Übergangsstufen. Diese letzteren zwei-
schenkeligen Haare sind insofern besonders interessant, als sie
Hildebrand, Über einige neue aufgefundene Cyclamen-Arten. 383
wie die Anfänge von jenen Büschelhaaren ausselien, welche für
andere Cyclamen- Arten, z. B. Cyclamen ibericum , später so
charakteristisch sind. Hier bei Cyclamen Pseud-ibericum folgt
nun aber nicht die Bildung von Büschelhaaren, sondern es tritt
alsbald, während das Knöllchen kugelig wird, die Korkbildung
auf demselben ein. In interessanter Weise verschieden zeigt sich
nun die Farbe dieser Knöllchen, je nachdem sie dem Licht aus-
gesetzt sind. Befinden sie sich in der Tiefe der Erde, so sind
sie rein weiß, werden sie aber von der Erde entblößt und da-
durch dem Licht ausgesetzt, so sind sie nach einiger Zeit mit
roten Pünktchen übersät, welche dadurch hervorgebracht werden,
daß unter der aus 2 — 3 Zellagen bestehenden Korkschicht
Gruppen von 2 — 5 Zellen liegen, welche Zellen etwa den doppelten
Durchmesser der Korkzellen haben und mit schön karminrotem
Safte erfüllt sind.
Bis Ende April haben die Knöllchen einen Durchmesser von
4 mm erreicht und die an der Oberfläche der Erde dem Licht
ausgesetzt liegenden sind fast vollständig rotbraun geworden,
indem nun die meisten der unter der Korkschicht liegenden
Zellen mit blutrotem Saft erfüllt sind, und nur bei ganz wenigen
der Saft farblos geblieben ist. Die nur mit wenig Erde be-
deckten Knöllchen sind nicht so dunkel, wie die ganz frei liegen-
den ; die ganz in der Tiefe der Erde befindlichen sind noch voll-
ständig weiß geblieben und färben sich erst später durch Bräu-
nung der Korkzellen braun.
Ebenso wie das Knöllchen ist inzwischen nun auch die
Cotyledonarspreite ganz rund geworden. In einigen Fällen zeigt
sich an der Basis ihres Stieles ein kleines Zäpfchen, welches
sich aber niemals in der ersten Wachstumsperiode zu einem
Blatt ausbildet. Schon Mitte April fangen die Cotyledonen der
Keimlinge an zu vergilben und abzusterben.
Mitte September (1904) tritt nun an den Keimlingen das
erste Laubblatt hervor und bis Ende Januar (1905) sind an allen
Pflänzchen bis zu 3 Laubblätter entwickelt, durch deren Assimi-
lation die Pflanzen aber noch nicht derartig erstarken, daß sie
in dieser zweiten Wachstumsperiode schon zum Blühen kommen.
Erst in der dritten Wachstumsperiode, jetzt im Herbst 1905,
zeigt sich einstweilen nur bei einem der Sämlinge eine Blüten-
knospe. Es sind nun an jedem der über GO Sämlinge 4 bis
5 Laubblätter erschienen, welche, wie schon oben gesagt wurde,
an allen Exemplaren die vollständig gleichen sind, nämlich
verkehrt herzförmig, am Bande unregelmäßig, aber nicht tief
gebuchtet, auf der Oberfläche eine Zone unregelmäßiger Silber-
flecken auf dunkelgrünem Grunde, auf der Unterseite dunkel-
karminrot.
Dieser Umstand der vollständigen Gleichheit der Blätter ließ
es mir geeignet erscheinen, auf die Keimpflanzen von Cyclamen
Pseud-ibericum näher einzugehen, indem bei meinen an den
Cyclamen- Arten seit langen Jahren angestellten Beobachtungen
384 Hildebr and. Über einige neue aufgefundene Cyclamen- Arten.
nur noch bei Cyclamen Coum (d. h. dem echten, nicht dem
fälschlich oft so benannten Cyclamen ibericum ) eine vollständige
Gleichheit der nierenförmigen, dunkelgrünen und ganz flecken-
losen Blätter sich findet, während bei allen andern Arten nicht
nur die Blätter der einzelnen Pflanzen von denen anderer In-
dividuen derselben Art abweichen, sondern dies auch mehrfach
bei den Blättern eines und desselben Stockes in derselben oder
in den aufeinander folgenden Vegetationsperioden geschieht.
Verlag von Georg Thieine iu Leipzig.
Biologisches Centralblatt.
Unter Mitwirkung von
Dr. K. Göbel und Dr. R. Hertwig,
Professoren in München.
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Band XIX.
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Heft 3.
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1906.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas
und Yorderasiens. (Mit Tafel I — VI und 2 Karten.) . . . 385 — 560
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Internationale Monatsschrift
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E. A. Schäfer L. Testut
(Edinburg) (Lyon)
und
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Die bisher erschienenen Bände kosten:
Bd. I— V M. 274,50 l Bd. XIII M. 76,10
„ VI „ 77,50 „ XIV „ 48,30
* VH „ 87,- „ XV „ 73,-
„ VHI 100,- „ XVI „ 70,50
„ IX „ 76,30 „ XVII 65,-
„ X 93,50 „ XVIH 75,-
„ XI „ 92,60 „ XIX 50,-
„ XII 79,- „ XX 59,-
Bei Bezug der ganzen Reihenfolge statt 1397,30 nur M. 1009,—.
Monographie
der alpinen Erigeron-Arten Europas und Vorderasiens.
Stadien über die Stammesgeschichte derselben auf Grund ihrer
morphologischen Beschaffenheit und geographischen Verbreitung.
Von
Dr. Fritz Vierhapper.
Wenn trotz mannigfaltiger Bemühungen vieler namhafter
Botaniker die Systematik der Gattungen Trimorpha und Erigeron1)
noch immer zu keinem befriedigenden Abschluß gekommen ist,
so hat dies meines Erachtens weniger in der Kompliziertheit
ihrer Gliederung, als vielmehr in der verfehlten Art der Behand-
lung des Themas seinen Grund. Von lediglich der Übersicht
dienenden, nicht ins Detail gehenden monographischen Be-
arbeitungen des ganzen Erigeron- Genus (im weiteren Sinne) ist
» ebensowenig eine Lösung des Problems zu erhoffen, wie von
Studien, die sich, alte Einteilungen als Axiome voraussetzend,
nur auf eine oder mehrere Arten eines kleinen Gebietes be-
ziehen.
Ein vergleichend-morphologisches Studium der Arten eines
größeren, natürlich begrenzten Territoriums unter gleichzeitiger
Berücksichtigung ihrer Beziehungen zu den anderen Arten der
Gattungen, ihrer geographischen Verbreitung und mutmaßlichen
Vorgeschichte, sowie mit einer weitgehenden Abschätzung der
Möglichkeit der Neubildung von Formen durch direkte An-
passung, Hybridisation usw., mit einem Worte, eine moderne
Auffassung der Frage, halte ich für den einzigen Weg, der
schließlich zum Ziele führen kann, ln diesem Sinne erschien
mir nun eine kritische Behandlung der Arten der europäischen
und vorderasiatischen Hochgebirge und der Arktis noch am
meisten Aussicht auf Erfolg zu haben, einmal, weil die Ent-
wickelungsgeschichte der Flora dieser Gebiete relativ — aller-
dings nur relativ — gut bekannt ist, und zum zweiten aus rein
technischen Gründen, da nur aus diesen Gebieten die Beschaffung
y
!) Zu Trimorpha gehören die gewöhnlich als Erigeron acer und alpin«. s
bezeichueten Pflanzen.
Boihefte Bot. Contralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
2G
386 V i erhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
eines halbwegs erschöpfenden Yergleichsmateriales — einer für
die Durchführbarkeit einer solchen Studie unerläßlichen Be-
dingung — möglich ist.
Entsprechend den eben erörterten Gesichtspunkten habe ich
auf die Beziehungen der in Betracht kommenden Formen unter-
einander und zu den anderen Arten Europas und zu außer-
europäischen Typen soviel als möglich Rücksicht genommen.
Im ersten Teile sollen durch eine kurze vergleichend-morpho-
logische Betrachtung unter Heranziehung jeweilig besonders auf-
fälliger Beispiele insbesondere diejenigen Merkmale hervorgehoben
werden, welche mir für die Systematik der Trimorp/ia- und
Erigeron- Arten aus irgend einem Grunde bedeutungsvoll zu sein
scheinen ; eine monographische Besprechung der einzelnen Rassen,
ihrer Ähnlichkeiten und Unterschiede, sowie ihrer geographischen
Verbreitung, also eine Schilderung des Standes der Dinge, wie
er sich uns heute tatsächlich offenbart, im zweiten und eine
Darstellung des mutmaßlichen Entwicklungsganges der Arten
im dritten Teile soll die Prämissen liefern für das System der
in Betracht kommenden Formen, das heißt eine Gruppierung
derselben, welche nicht ein der Übersicht dienendes Schema,
sondern ein möglichst naturgetreues • Abbild ihrer Stammes-
geschichte sein soll.
Ich benutzte folgende Herbarien :
Herbar Boissier und Barbey-Boissier (Chambesy) .... hb. B.
Kgl- botanisches Museum Berlin hb. Be.
„ G. Beauverd (Chambesy) hb. Beauv.
„ G. v. Beck (Prag) hb. Beck.
Botanisches Institut Belgrad hb. Bel.
Botanisches Gartenmuseum Breslau hb. Br.
„ E. Burnat (Vevey) hb. Bu.
.. A. v. Degen (Budapest) hb. D.
„ Delessert (Genf) hb. De.
„ Museo di Storia naturale in Florenz hb. E.
„ L. Eavarger (Wien) hb. Fa.
„ E. v. Haläcsy (Wien) hb. H.
„ A. v. Hayek (Wien) hb. Ha.
,, Bot. Lehrkanzel d. Hochsch. f. Bodenkult. (Wien) hb. H. B.
,, H. Freili. von Handel-Mazzetti (Wien) hb. H. M.
„ E. Janchen (Wien) hb. Ja.
„ Juratzka im Erzherz. Rainer-Gymnasium (Wien) hb. Ju.
., Kerner im botan. Institut der Universität Wien hb. K.
„ L. Keller (Wien) hb. Ke.
., Botanisches Museum Kopenhagen hb. Ko.
„ Museum Ferdinandeum in Innsbruck hb. M. F.
,, Landesmuseum in Laibach hb. M. L.
Botan. Abteil, des naturhist. Hof museums in Wien hb. M. P.
Neilreich (in der botanischen Abt. des natur-
historischen Hofmuseums in Wien) hb. N.
„ des naturwissenschaftlichen Vereins an der
Universität Wien hb. nat. V. U.W.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 38 (
Herbar F. Ostermeyer (Wien) hb. 0.
„ E. Preissmann (Wien) hb. P.
„ F. Pax (Breslau) hb. Pax
„ Pokorny und Reichardt im pflanzenphysio-
logischen Institute der Universität Wien hb. P. I.
„ K. Rechinger (Wien) hb. R.
„ K. Ronniger (Wien) hb. Ro.
„ A. Teyber (Wien) hb. T.
n F. A. Tscherning (Wien) hb. Tsch.
„ Botanisches Institut der Universität Wien . . . hb. U. V.
„ J. Witasek (Wien) hb. W.
„ der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien hb. z. b. G.
Die Vorstände, bezw. Besitzer dieser Herbarien seien gleich
allen denjenigen, welche mich bei diesen Studien sonst irgendwie
unterstützten, hiermit meines besten Dankes versichert.
Wien, Botanisches Institut der k. k. Universität, im März 1905.
I. Vergleichende Morphologie der Yegetationsorgane und der
Blüten.
A. Die Vegetationsorgane.
Im Gegensätze zu vielen einjährigen Verwandten der Ebenen
— insbesondere derer Nordamerikas — sind die Trimorplia- und
Erigeron- Arten unserer Alpengebiete und der Arktis gleich den
meisten anderen alpinen Kompositengattungen (z. B. Aster,
Doronicum, Senecio , Leontopodium etc.) fast ausnahmslos peren-
nierende Gewächse. T. acris, die formenreiche Vertreterin dieses
Genus in den Ebenen und überhaupt niederen Lagen des
gemäßigten und subarktischen Europa und Asien, die ich noch
des öfteren zum Vergleiche heranziehen werde, ist entweder
zweijährig oder perennierend. Im ersteren Falle bleibt die
primäre Wurzel als kurze Pfahlwurzel erhalten, und es unter-
scheiden sich solche zweijährige Formen durch die Verstärkung
des zwischen dieser und dem oberirdischen Stengel eingeschalteten
Achsenstückes von einjährigen Erigeron- Arten (E. Canadensise tc.).
Wenn dagegen T. acris ausdauernd wird, geht die Pfahlwurzel
zugrunde, und das eben erwähnte Achsenstück wird zum Rhizom,
an welchem jetzt kräftige, wenig verzweigte Adventivwurzeln
die Rolle der ehemaligen primären Wurzel übernommen haben.
Eventuell auftretende basale Seitensprosse wachsen im zweiten
Jahre zu Köpfchen tragenden Stengeln heran.
Offenbar auf ebendieselbe Art dürften die Rhizome der
alpinen Typen entstehen. Dieselben sind je nach dem Substrate,
in welchem sie wurzeln, kürzer oder länger, dünn- oder dick-
20*
38S Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
walzlich, unregelmäßig knotig und mannigfach hin- und her-
gebogen oder gerade, selbst braun, oben von den matt-dunkel-
braunen oder rotbraunen Besten der Blattscheiden bedeckt, un-
verzweigt oder verzweigt. Oben tragen die Bhizome und ihre
Aste Blütenstengel und Innovationssprosse, welche sich in der
nächsten Vegetationsperiode zu Blütenstengeln verlängern. Alte
Stöcke unserer alpinen und arktischen Arten mit reich ver-
zweigten Rhizomen bilden kleine, ziemlich dichte Rasen mit
fünfzehn und mehr Stengeln und mehreren Innovationssprossen.
Polsterförmige Typen, wie in den Anden (z. B. E.pulvinatus) gibt
es in den europäisch- asiatischen Gebirgen ebensowenig wie in
der Arktis. T. pycnotricha , die zweijährig ist, dürfte, trotzdem sie
in vielen Merkmalen mit der Gruppe der T. alpina übereinstimmt,
doch wohl von T. acris abzuleiten sein.
"Während demnach die unterirdischen Stämme keine für die
Systematik irgendwie verwertbaren Charaktere aufweisen, zeigen
die oberirdischen Achsen einige Mannigfaltigkeit in Bezug auf
Art und Höhe des Wuchses, Grad der Verzweigung, Färbung,
Verteilung und Beschaffenheit der sie bekleidenden Tricliome,
und es können einige Differenzen in diesen Merkmalen, weil mehr
oder minder erblich festgehalten, zur Unterscheidung einzelner
Typen verwendet werden.
Die Höhe des "Wuchses und der Grad der Verzweigung der
köpfchentragenden Achsen sind bis zu einem gewissen Masse
korrelative Merkmale, denn je höher der Wuchs, desto reicher
ist im großen und ganzen die Verzweigung. Der Typus der
Verzweigung ist ein cymöser. Sämtliche Achsen schließen dem-
entsprechend mit terminalen Köpfchen ab. Unterhalb der Hüll-
blätter der Köpfchen tragen die Achsen zweiter und höherer
Ordnung gar keines oder nur eines bis zwei Hochblätter.
E. uniflorus und Verwandte sind die Formen mit den
kürzesten Achsen. Bei E. uniflorus selbst sind die Stengel oft
ganz unterdrückt, sodaß die Blütenköpfchen gewissermaßen im
Rasen sitzen. Gewöhnlich ei'reiclien aber die Stengel der Arten
dieser Gruppe doch die Höhe von 1 — 5 cm. Für E. uniflorus ,
den häufigsten Typus, beträgt die Durchschnittshöhe etwa 4 cm,
üppige Formen (E. negledifonnis) werden aber bis zu 15 cm
hoch. Mit den relativ geringen Längendimensionen der ober-
irdischen Achsen dieses Verwandtschaftskreises ist fast stets
völlige Un Verzweigtheit derselben verbunden. Nur ganz aus-
nahmsweise kommt es bei E. uniflorus zur Anlage einer Knospe
in einer Achsel eines seiner Stengelblätter. Der einzige E. Cilicicus ,
ein Verwandter des E. uniflorus aus Kleinasien, scheint relativ
häufig verzweigt zu sein. Für E. uniflorus, hispidus1) usw. sind
aber die infolge ihrer Unverzweigtheit einköpfigen Stengel ebenso
charakteristisch, wie etwa für Aster alpinus , Leontopodium alpi-
num oder Doronicum Clusii , und man kann wohl mit vollem
Rechte annehmen, daß es sich da um ein in hohem Grade erb-
x) = frigidus Boissier.
Vierhapp er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 389
lieh fixiertes Merkmal handelt. Wenn aber einmal bei E. uni-
florus verzweigte Stengel Vorkommen, so ist dies offenbar als
Rückschlagserscheinung zu deuten. !)
Die Arten vom Typus der T. alpina, alba und des E. poly-
morphus haben ebenso oft unverzweigte als verzweigte köpfchen-
tragende Stengel. Die Verzweigung ist aber verhältnismäßig
gering, denn es kommt nur zur Ausbildung von 1 — 4 mehr oder
minder aufrechten, kürzeren oder längeren Seitenachsen, die,
wenn man die Stengel selbst als Achsen erster Ordnung auffaßt,
als solche zweiter Ordnung zu bezeichnen sind. Diese Achsen
sind entweder kürzer als der zwischen dem obersten Aste und
dem Terminalköpfchen befindliche Teil der Hauptachse, oder
überragen ihn auch. Manchmal sind sie aber gleich diesem
selbst sehr verkürzt, wodurch die Köpfchen gehäuft werden, wie
dies namentlich bei T. intermedia nicht selten zu sehen ist.
Sehr charakteristisch ist zumeist T. alba und in noch höherem
Gerade der kleinasiatische E. Zederbaueri in bezug auf die Ver-
zweigung. Die Hauptachse trägt hier, und zwar zu allermeist
etwa in halber Höhe, oder sogar noch tiefer, bei E. Zederbaueri
fast an der Basis, eine oder mehrere Seitenachsen erster Ord-
nung, deren Köpfchen gewöhnlich mit dem von der Abstammungs-
achse getragenen Köpfchen auf gleicher Höhe stehen. Es kommt
dadurch eine eigentümliche tiefgabelige. Verzweigung zustande,
welche einigermaßen an die Gabelung bei Hi eracimn furcatum
erinnert. In geringerem Grade zeigt manchmal auch E. pöly-
morplms eine solche Gabelung, die natürlich dem Wesen nach
von der gewöhnlichen Verzweigungsweise durchaus nicht ver-
schieden ist. Bei T. borealis und Cappadocica sind die Achsen,
wenn überhaupt verzweigt, gleichfalls mitunter tief gegabelt.
Die Stengelhöhe schwankt bei T. alpina , alba, E. polymorphus
und Verwandten etwa zwischen 0,5 und 25 cm und beträgt bei
ersterem im Durchschnitt ca. 12 cm, also mehr als das Doppelte
derer des E. uniflorus. Besonders hochwüchsig sind T. inter-
media und E. Montenegrinus, die illyrische Form des E. poly-
morphus. Gewisse Typen aus der Verwandtschaft der T. alpina,
wie T. borealis und Hungarica, nähern sich dem Wüchse nach, in-
sofern als sie fast konstant unverzweigte Achsen besitzen, mehr
dem E. uniflorus, als der T. alpina. T. Epirotica und nana können
völlig wegen ihrer niedrigen, einköpfigen Stengel ohne genauere
Untersuchung sehr leicht mit ersterem verwechselt werden.
Innerhalb eines Formenkreises, z. B. des E. polymorphus, welchem
Typen mit hohen, mehrköpfigen, und solche mit niedrigen, ein-
köpfigen Achsen angehören, sind naturgemäß die ersteren vor
allem an den unteren, die letzteren an den oberen Verbreitungs-
grenzen desselben zu suchen.
Die stattlichste alpine Trimorpha Europas ist T.Attica. Bei einer
Durchschnittshöhe von mindestens 2 dm ist sie, indem an den
') Exemplare mit verzweigtem, mehrköpfigem Stengel beobachtete ich
einmal im hb. H.M. (Tirol: Glungezer bei Innsbruck) und einmal imhb. Be. :
(Tirol: Wormser Joch).
390 Yie r happ er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
oft abstehenden Seitenachsen nicht selten wiederum Zweige, also
Achsen dritter Ordnung, auftreten, relativ reich verzweigt, so
zwar, daß das gesamte Verzweigungssystem als eine entweder
gedrungene oder lockere Rispe zu bezeichnen ist. Manchmal
sind die Seitenachsen sehr verkürzt, und es sind dann die
Köpfchen in ähnlicher Weise gehäuft, wie dies bei T.intermedia
nicht selten der Fall ist. Die schöne T. Abyssinica , obwohl nicht
perennierend zweifellos eine nahe Verwandte der T. Attica ,
gleicht dieser an Höhe des Wuchses und ist auch in ähnlicher
Weise verzweigt.
Der Grad der normalen Verzweigung der T. acris oder
gewisser im Himalaja vorkommender Trimorpha- Typen ( multi -
caulis [Wall.] usw.) wird aber selbst von den üppigsten Formen
der T. Attica niemals erreicht. Ebensowenig kann der hoch-
wüchsige E. polymorphus Illyriens in dieser Beziehung etwa mit
dem amerikanischen E. Philadelpliicus oder annuus verglichen
werden. In diesen großen, reich verästelten Formen haben wir
die relativ älteren Vertreter der Gattungen Trimorpha und Eri-
geron zu sehen, T. alpina, E. polymorphus und uniflorus dagegen
mit ihren arm- bis einköpfigen Stengeln sind offenbar depauperierte,
abgeleitete Typen.
Innerhalb des Verwandtschaftskreises der T. alpina dürfte
demnach T. horealis , die zumeist einköpfig ist, jünger sein, als
die ebenso häufig ein- als mehrköpfige T. alpina , während diese
selbst wieder in bezug auf die vielköpfige, hochwüchsige T. acris
als abgeleitete Form zu betrachten sein dürfte. Daß aber an-
dererseits die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen ist, daß
auch ein verzweigter von einem un verzweigten Typus abstammen
kann, werde ich im folgenden des näheren begründen.
Während der Anthese sind die oberirdischen Hauptachsen
entweder gerade, oder aber mehr oder minder stark gebogen,
um sich aber dann zur Zeit der Fruchtreife wieder gerade zu
strecken. Namentlich stark tritt die Biegung bei den, wie
erwähnt, stets einköpfigen Achsen des E. uniflorus auf, dem sie
dann ein ganz eigentümliches Gepräge verleiht, ohne jedoch, wie
Kerner angibt, von spezifischer Bedeutung zu sein. Es sind
vielmehr gar nicht selten die Stengel verschiedener Individuen
des E. uniflorus an einem und demselben Standorte gerade oder
gebogen. Auch bei T. alha sind gebogene Achsen sehr häufig
anzutreffen. Sie dürften überhaupt bei allen zur Sprache
kommenden Arten Vorkommen, ohne freilich bei irgend einer
anderen so häufig zu sein, wie bei E. uniflorus und Verwandten.
Die Biegung ist entweder an der Basis des Stengels am größten
und gleicht sich dann gegen die Mitte zu aus, oder erstreckt
sich gleichmäßig über den ganzen Stengel. Auch die Seiten-
achsen sind häufig gebogen. Histologische Charaktere dürften
wohl als Ursache dieser Verhältnisse nicht nachzuweisen sein.
Von der zur Zeit der Fruchtreife erfolgenden Geradestreckung
der Achsen wird später noch die Rede sein.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 391
Im Inneren unten massiv, mit mächtigem Markgewebe er-
füllt, sind die Stengel außen durch 5, 10, 15 oder 20 mehr oder
minder stark hervortretende, aus kollenchymatischem Gewebe
gebildete Längskanten stärker oder schwächer 5 — 20 rippig.
Gegen oben zu werden die Rippen mit abnehmendem Stengel-
umfange sukzessive schwächer, um gegen das Köpfchen zu zu
verschwinden. Die oberen Teile der Stengel sind aber nicht
drehrund, sondern seichter oder tiefer gefurcht. Dementsprechend
sind die Querschnitte durch die unteren Achsenpartien mehr oder
minder ausgesprochen regulär 5 — 20 eckig, durch die oberen da-
gegen sternförmig. Daß dieser Bauplan den mechanischen An-
sprüchen der Achsen in vollendeter Weise Rechnung trägt,
braucht wohl nicht des weiteren begründet zu werden. Gemein-
sam mit dem inneren mechanischen Gewebe, das aus je einem
jedem Gefäßbündel außen vorgelagerten Baststrang und einem
geschlossenen, an der Innenseite der Bündel das weite Mark
umfassenden Bastzylinder besteht, bedingen diese collenchyma-
tischen Rippen als äußeres mechanisches Gewebe die Biegungs-
festigkeit der oberirdischen Achsen. Die Fünfzahl der Rippen
steht mit der Blattstellung naturgemäß in innigstem Zusammen-
hänge. Die Blätter sind nach 2/s angeordnet. Die fünf den
Mittelrippen von fünf aufeinanderfolgenden Blättern entsprechen-
den Rippen der Achsen kann man als Hauptrippen, und die
zwischen je zwei Hauptrippen in der Ein-, Zwei- oder Dreizahl
auftretenden Stränge als Nebenrippen bezeichnen. Nicht selten
sind übrigens die Rippen auch im unteren Teile der Stengel
nicht deutlich ausgebildet, so daß diese auch hier schon als
drehrund angesprochen werden können. Da ich wiederholt Ge-
legenheit. hatte, an Exemplaren einer Art von einem und dem-
selben Standorte alle Übergänge in der Mächtigkeit der Aus-
bildung der Rippen zu finden, glaube ich, dieses Merkmal nicht
zur Unterscheidung von Formen heranziehen zu dürfen, wie
Kerner dies getan hat.1)
Die Art der Färbung der oberirdischen Achsen ist meines
Erachtens manchmal — allerdings nicht für sich allein — von
einer gewissen Bedeutung für die Systematik. In der Regel
sind die Stengel grün, durchaus nicht selten aber bei manchen
Arten auch am ganzen Umfange der ganzen Länge nach, oder
auch nur an den Kanten oder nur in der Nähe der Nodien, oder
schließlich gar nur im unteren Teile dunkelpurpurn gefärbt.
Das Merkmal dieser Färbung fand ich stets mit der im all-
gemeinen nur individuellen, in manchen Fällen jedoch schon
fast spezifisch gewordenen Fähigkeit, Anthokyan überhaupt in
größerem Maße auszubilden, vereinigt. Wenn eine Erigeron- Art
gelegentlich dunkelpurpurne Blüten und Involukralschuppen auf-
weist, so hat sie dann in der Regel auch rote Achsen (z. B. E.
uniflorus), während Typen mit grünen Hüllblättern gewöhnlich
auch grüne Stengel besitzen (z. B. E. polymorphus). Es scheint
b In Anmerkungen seines Herbars.
392 Viert apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
sich demnach für unsere alpinen Trimorpha- und Erigeron- Arten
das Merkmal der größeren oder geringeren Fähigkeit der Pflanze,
Anthokyan auszubilden, überhaupt, aber nicht das der Purpurn-
oder Grünfärbung der Stengel im besonderen hie und da zur
Unterscheidung von Formen zu eignen. Eigentlich spezifische
Charaktere sind aber hierin ebensowenig zu finden, wie in der
histologischen Eigentümlichkeit der Wurzeln und Achsen, daß
jedem ihrer Gefäßbünde] in der Regel 1 — 3 endodermale, ein
ätherisches Öl1) führende Gänge vorgelagert sind.
Ihrer ganzen Länge nach sind die Achsen mit Trichomen
besetzt. Doch ist die Verteilung dieser Haargebilde in ver-
schiedenen Fällen verschieden. Am stärksten behaart sind in
der Regel die obersten Teile der Achsen unmittelbar unter den
Köpfchen. Besonders bei E. Unalaschkensis sind die obersten
Teile der Achsen in einen dichten Pelz von Haaren gehüllt. Wäh-
rend aber bei E.uniflorus, polymorphus und einigen Verwandten
die Behaarung nach abwärts zumeist allmählich abnimmt und zu
unterst am schwächsten ist, wird sie bei T. alpina und ins-
besondere bei T. strigosa nach unten zu wieder dichter und ist
an der Stengelbasis fast so dicht, wie an der Spitze, ein Ver-
halten, wie es auch bei T. aeris die Regel ist. T. strigosa selbst
ist nichts anderes, als eine unter anderem an der Stengelbasis
sehr stark behaarte, mit T. alpina s. s. vikarierende Rasse. Bei
der Besprechung der Art der Trichome (S. 18 ff.) komme ich auch
nochmals auf ihre Verteilung am Stengel zu sprechen.
Aus dem über das Verhalten der oberirdischen Achsen der
Trimorpha- und Er igeron -Arten Gesagten ergibt sich somit, daß
gewissen ihrer Charaktere, so vor allem den Längendimensionen
und dem Grade ihrer Verzweigung, so groß auch die Variabilität
innerhalb einzelner Typen sein mag, doch bei der Unterscheidung
vieler Rassen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt.
Auf Grund eines Vergleiches des Verhaltens der Achsen allein
könnte man aber, da oft eine Übereinstimmung zweier Typen in
demselben nur die Folge von Konvergenz, hervorgerufen durch
die Gleichheit äußerer Einflüsse, sein kann, doch in keinem ein-
zigen Falle zu sicheren Schlüssen über die systematische Wertig-
keit der Formen gelangen. Man kann beispielsweise, wenn man
einen sehr niedrigen, einköpfigen Typus unserer Alpen vor sich
hat, ebensowenig jemals mit Bestimmtheit sagen, daß es sich
um E. uni fl o ms handelt, als man aus der reichen Verzweigung
einer anderen Pflanze mit vollem Rechte ihre Zugehörigkeit zu
T. Attica behaupten kann.
Ganz analoge Verhältnisse finden wir bei Betrachtung der
Blätter. An ihren obersten Teilen sind die Rhizome und ihre
Zweige mit vielen matt-dunkelbraunen oder rotbraunen, von den
Baststrängen der ehemaligen Gefäßbündel parallel durchzogenen
Resten der Scheidenteile der vorjährigen Blätter bedeckt. Diese
Organrudimente, die noch zum Schutze der Knospen verwendet
•) Dasselbe wird bei E. Canadensis sogar gewonnen.
Vierhapper, Monographie (1er alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 393
werden dürften, weisen bei den einzelnen Arten keine Unter-
schiede auf, und es soll daher von ihnen nicht weiter die Rede
sein.
Die Laubblätter treten an den köpfchentragenden Stengeln
in zwei mehr oder minder scharf voneinander geschiedenen
Regionen auf: als Grundblätter an der Basis der Stengel un-
mittelbar über dem Boden eine Rosette bildend und als Stengel-
blätter gleichmäßig am ganzen Stengel verteilt. An den Inno-
vationssprossen treten naturgemäß nur Basalblätter auf. Einer
dritten Region gehören die Involukralschuppen oder Hüllblätter
der Köpfchen an. Die Basalblätter können in Ermangelung noch
tiefer inserierter Blattgebilde abweichenden Baues als Nieder-
blätter, die Stengelblätter als Mittelblätter, die Hüllblätter als
Hochblätter bezeichnet werden.
Es läßt sich leicht beobachten, daß die Grund- und Stengel-
blätter nach 2 5 gestellt sind. Der Übergang von den ersteren zu
den letzteren ist meist ein ziemlich allmählicher, der vom ober-
sten Stengelblatt zum untersten Hüllblatt mitunter ein unvermittel-
ter. Der Gegensatz zwischen einem typischen Grund- und einem
typischen Stengelblatte ist aber sowohl was Größe, als auch was
Form anbelangt, ein ebenso großer, wie der zwischen einem
solchen und einem Hüllblatte.
Während die Hüllblätter stets zur Köpfchenhülle und die
Grundblätter, gleichfalls durch Stauchung der sie trennenden
Internodien, zur Basalrosette vereinigt sind, werden die Stengel-
blätter je nach der größeren oder geringeren Höhe des Stengels
durch längere oder kürzere Internodien voneinander getrennt.
Die Grundblätter überdauern fast bei allen Formen die
Anthese. Nur bei besonders hochwüchsiger T. Attica gehen sie
unter Umständen schon vorher zugrunde. In allen anderen
Fällen aber sterben sie erst nach dem Ausreifen der Früchte ab,
und die Blätter der Innovationssprosse überdauern den Winter.
Abgesehen von den ersten unmittelbar auf die Kotyledonen
folgenden sind die Blätter um so kleinex-, je höher sie an den
Achsen inseriert sind, die Hüllblätter sind die kleinsten.
Die Grundblätter sind nicht nur die größten, sondern auch
die am besten ausgebildeten Blätter. Ihre länglich-ovale oder
verkehrt-eiförmige Spreite ist allmählich in einen schmäleren, oft
flächig verbreiterten, stielartigen Teil zusammengezogen, welcher
sich an der Insertionsstelle an der Achse zu einer kleinen, die
Achse fast zur Hälfte umfassenden Scheide verbreitert. An den
unteren Stengelblättern wird dieser Stiel sukzessive kürzer, die
oberen Stengel- und die Hüllblätter sitzen, das heißt, sie ent-
sprechen nur mehr dem Spreitenteile. Sämtliche, oder doch
wenigstens die unteren Basalblätter sind stumpf, die Stengel-
und Hüllblätter und oft auch die oberen Grundblätter spitz, die
Basalblätter dünn oder dicklich, die Stengel- und Hüllblätter
dünn, alle behaart, von einer einzigen, an den unteren unter-
seits stark hervortretenden Mittelrippe der ganzen Länge nach
durchzogen und im Gegensätze zu vielen (ausschließlich amerika-
o o
394 Vierh apper, Monographie (1er alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
nischen) Typen aus anderen Sektionen, deren Grundblätter ge-
sägt oder sogar verschiedenartig geteilt sind (von der Fransung
der Spitze der Hüllblätter abgesehen) fast ausnahmslos ganz-
randig und stets ungeteilt1).
In den Details der Gestalt, Größe, Breite, Ausbildung der
Spitze, Konsistenz, Färbung, Behaarung der Blätter — nament-
lich aber der Grund- und Hüllblätter — herrscht unter den hier
in Betracht kommenden Arten große Mannigfaltigkeit. Eine
richtige, taktvolle Sonderung der in größerem oder geringerem
Maße erblich fixierten und zäh festgehaltenen von den durch
geringfügige Änderungen der äußeren Faktoren leicht beeinfluß-
baren Merkmalen der einzelnen Formen kann der Systematik
der Gattungen Trimorpha und Erigeron sehr zustatten kommen.
Gewöhnlich besitzen die alleruntersten Grundblätter der
einzelnen Sprosse eine relativ große, kurz gestielte, breite, ver-
kehrteiförmige, vorn häufig ausgerandete, nicht selten in ein fast
wie aufgesetzt erscheinendes Spitzchen zusammengezogene Spreite
von dicklicher Konsistenz und nähern sich so noch einigermaßen
der Beschaffenheit der Kotyledonen. Die folgenden Blätter
zeigen erst, indem ihre Spreiten schmäler, an der Spitze nicht
mehr ausgerandet, weniger stumpf oder sogar spitzlich und
dünner sind, gewissermaßen die definitive Gestalt der Laubblätter,
deren Modifikationen für die Unterscheidung der meisten Rassen
von größter Bedeutung sind. Der Grad, in welchem sich diese
Blätter von den Erstlingsblättern in Gestalt, relativer Breite,
Form der Spitze und Konsistenz unterscheiden und sich den
Stengelblättern nähern, ist nämlich bei verschiedenen Typen
verschieden groß. Bei gewissen Arten, z. B. bei E. uniflorus ,
Cilicicus und hispidus haben auch die auf die primären folgen-
den Laubblätter — abgesehen von den allerobersten, deren
Spreiten meist schmäler und mehr spitzlich sind, noch relativ
breite, verkehrteiförmige (d. h. der breiteste Teil liegt in der
oberen Hälfte), an der Spitze oft sogar noch ausgerandete, relativ
dickliche Spreiten, während die Spreiten der oberen Basalblätter
von E. polymorph us in der Regel absolut genommen länger und
relativ schmäler, länglich oval (der breiteste Teil ist also in der
Mitte der Spreite), bis sclimal-lanzettlich , allmählicher in den
Blattstiel zusammengezogen, spitzlich, oder wenn schon stumpf-
lich, so doch nicht ausgerandet und von dünnerer Konsistenz
sind. E. polymorphus ist inbezug auf die relative Breite der
Blätter sehr variabel. Von den Formen der Alpen mit relativ
breiten, ovalen Blattspreiten bis zu denen der Pyrenäen, welche
durch ihre schmalen, fast linealen Blattspreiten ausgezeichnet
sind, gibt es alle möglichen Übergänge. E. Aragonensis der
Pyrenäen ist von dem nahe verwandten E. hispidus der Sierra
T. alpina und Attica z. B. kommen gelegentlich mit entfernt grob
gesägten Blättern vor.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 395
Nevada unter anderem durch seine schmäleren, spitzeren Grund-
blätter verschieden.
Auch in der Gruppe der T. alpina unterscheiden sich viele
Rassen gerade durch die relative Breite, Spitzenbeschaffenheit
und Konsistenz ihrer Basalblätter. Die stumpfen, spateligen
Blätter der T. Epirotica erhöhen die äußere Ähnlichkeit dieser
Pflanze mit E. uniflorus. Stumpfe Blätter von verhältnismäßig
großer Breite der Spreiten und Stiele und dicklicher Konsistenz
zeigt auch T. Hungarica. Der wesentlichste Unterschied der
T. alpina , die übrigens inbezug auf Blattbreite fast ebenso vari-
abel ist wie E. polymorphus , und in T. überaus (Hut.) eine sehr
schmalblättrige Form besitzt, von diesem Typus besteht vor
allem in den schmäleren, spitzeren Spreiten und schmäleren Stielen
ihrer Basalblätter. Noch schmälere Blätter von dünnerer Kon-
sistenz hat T. borealis. T. Pyrenaica endlich, die Pyrenäenform
der T. alpina , und vor allem T. Olympica besitzen das schmälste
Laub mit schmal - lanzettlichen bis fast linealen, meist zuge-
spitzten Spreiten.
Welchen Wert ich den Unterschieden in der Blattform-,
Größe- und Konsistenz für die Systematik der Formen innerhalb
der einzelnen Yerwandtschaftskreise unserer Trimorpha- und Eri-
geron-Arten beimesse, dürfte aus dem Gesagten hervorgehen. Es
ist von vornherein zu vermuten, daß — abgesehen von durch
direkte Bewirkung vonseiten momentan einwirkender Faktoren
veranlaßten Modifikationen — die Formen mit relativ schmalen,
in der Mitte breitesten, spitzen, dünnen Blattspreiten, also die-
jenigen, bei denen eine möglichst rasche Annäherung der suk-
zessive entstehenden Blätter an die Form, relative Größe und
Konsistenz der linealen bis lineal -lanzettlichen, unten breitesten
Stengelblätter erfolgt, im Vergleiche zu denen mit breiten, in
der oberen Hälfte breitesten, stumpfen, dicklichen Blattspreiten,
bei denen also möglichst viele Basalblätter die Form der Koty-
ledonen beibehalten, unter sonst gleichen Verhältnissen die phylo-
genetisch jüngeren, abgeleiteten Typen sind. Diese Vermutung
gewinnt an Wahrscheinlichkeit durch die Tatsache, daß in den
meisten Fällen auch noch andere Gründe dafür sprechen, schmal-,
spitz- und dünnblättrige Trimorpha- und Erigeron- Formen im
Vergleiche mit sehr nahe verwandten Formen mit breiten,
stumpfen und dicken Blättern als die genetisch jüngeren Typen
anzusehen. Aus diesem Grunde wären z. B. T. borealis und E. Ara-
gonensis im Vergleiche zu T. alpina beziehungsweise E. hispidus
als später entstandene, abgeleitete Formen zu deuten. Selbst-
verständlich können solche Erwägungen nur dann von Wert sein,
wenn sie unter gleichzeitiger Berücksichtigung aller anderen
Merkmale der in Frage kommenden Pflanze durch an möglichst
großem Vergleichsmateriale statistisch ermittelte Daten gestützt
werden. Innerhalb der einzelnen Arten können aber noch immer
durch die Einwirkung äußerer Faktoren Schwankungen in dem
einen oder anderen der angegebenen Merkmale, vor allem der
39(> Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
absoluten Größe und Konsistenz der Spreiten bervorgerufen
werden, ohne daß aber dadurch das Gesamtbild geändert würde.
So groß sich demzufolge die Bedeutung der besprochenen
Charaktere der Basalblätter für die Detailsystematik der alpinen
Trimorpha- und Erigeron- Arten erweist, so gering ist im Ver-
hältnisse der systematische "Wert der anderen Merkmale dieser
Organe. Der Typus der Nervatur ist überall ein- und derselbe.
Von der Achse aus treten in die Blätter 3 — 7 parallele, von
vielen mechanischen Zellen begleitete und daher rippig hervor-
tretende Gefäßbündel, von denen das mittlere, indem es die
größte Zahl mechanischer Elemente mit sich führt, weitaus das
kräftigste ist und, auf der Unterseite mächtig hervortretend und
oft auch durch bleiche Färbung von der übrigen Blattfläche sich
abhebend, als Mittelrippe das Blatt der ganzen Länge nach
durchzieht. Gewöhnlich wird diese Mittelrippe von je einer
parallelen, viel schwächeren, ihr sehr genäherten und sogar
manchmal sich stellenweise mit ihr vereinigenden Seiten-
rippe begleitet. Diese Kippen laufen zumeist bis über die Mitte
der Länge des gesamten Blattes mit ihr parallel, um erst dort
von ihr abzubiegen. Sie senden im unteren Teile des Blattes
nur gegen die Ränder zu Seitenrippen und verästeln sich dort,
wo sie sich von der Hauptrippe entfernen, welche dann auch
erst von dort an Seitennerven, die den oberen Teil des Blattes
versorgen, abgibt. Außerhalb der eben erwähnten, der Mittel-
rippe sehr nahe gerückten Seitenbündel durchziehen meist noch
je 1 — 2 Paare äußerer Seitenrippen den zumeist mehr oder
minder flächig verbreiterten Blattstiel, lösen sich aber schon an
der Grenze von Blattstiel und Spreite in Seitennerven auf. Die
Seitennerven verschiedenen Grades sind untereinander durch
netzige Verzweigungen verbunden.
Wenn der gesamten Pflanze die Fähigkeit, viel Anthokyan
auszubilden, innewohnt, so sind auch die scheidigen Teile der
Basal- und Stengelblätter gleich den sie tragenden Knoten der
Achsen purpurn gefärbt. Der grüne Farbenton der Blätter ist
in der Regel ein relativ dunkler. Die Tatsache, daß bei E. uni-
florus die Blätter auch in getrocknetem Zustande dunkelgrün
bleiben, bei E. polymorphus aber gelbgrün werden, erinnert mich
an ein ähnliches Verhalten von Dianthus glacialis beziehungs-
weise alpinus1). Beide Male handelt es sich im ersteren FallQ
um eine Urgebirgs-, im letzteren um eine Kalkpflanze. Auch
T. alpina , die meist auf Urgestein wächst, hat fast stets in ge-
trocknetem Zustande dunkelgrünes, T. Hungarica dagegen, eine
mit ersterer vikarierende, auf Kalk vorkommende Rasse gelb-
grünes Laub.
Die Behaarung der untersten Blätter ist im allgemeinen
schwächer als die der oberen und nimmt nach oben immer
mehr zu, so daß die Hüllblätter in der Regel am stärksten be-
!) Vergl. Vierhapper, Zur Syst. u. geogr. Verbr. alp. Dianth. Gr.
fSitzungsber. k. Akad. Wissensch. math. nat. Kl. Bd. CVII. Abt. I. 1898).
Vierliapper, Monographie cler alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 39 1
haart sind. Formen, wie T. strigosa, hei denen der untere Teil
des Stengels besonders dicht behaart ist, haben auch sehr stark
behaarte Basalblätter. Im Alter verlieren die Blätter die Be-
haarung in größerem oder geringerem Grade. Absolut kahle
Blätter hat keine der in Bede stehenden Arten. Stets ist der
Band der Blätter, und zwar sowohl der Stiele als auch der
Spreiten, mit Trichomen besetzt. Selbst die Farben der ab-
gefallenen Blätter vergangener Vegetationsperioden haben mit-
unter am Bande noch zahlreiche Trichome. Die Unterseiten
sind in der Begel stärker als die Oberseiten, die Bippen stärker
als die übrigen Teile der Blattfläche behaart. Was die Basal-
blätter im besonderen anlangt, so neigen im allgemeinen die
Formen aus der Verwandtschaft der T. alpiua und Attica zu
einer starken Behaarung der Blattflächen, während im Formen-
kreise des E. uniflorus und polymorplms verkahlende Blattflächen
nicht selten zu linden sind. Innerhalb der einzelnen Gruppen
herrscht aber wieder große Mannigfaltigkeit. So hat T. strigosa
viel stärker behaarte Blattflächen als die anderen Formen der
T. alpiua , während die Spreiten der T. borealis noch schwächer
behaart sind als die der T. alpina. Diese ist übrigens inbezug
auf die Stärke der Behaarung selbst, in ähnlicher Weise wie
T. acris , sehr variabel. Feben Formen mit beiderseits stark be-
haarten Spreiten finden wir bei beiden Arten auch solche, deren
Blattflächen nur unterseits schwach behaart sind. T. angulosa,
Droebachiensis usw. sind ja Typen, welche sich von echter T. acris
durch die viel schwächere bis (abgesehen vom Bande) ganz ver-
schwindende Behaarung der Blätter und unteren Teile der Achsen
unterscheiden. Auch E. pohjmorplms ist iubezug auf die Stärke
der Behaarung seiner Blätter schon an einem und demselben
Standorte ungemein veränderlich. Feilreich unterscheidet
bereits von seinem E. alpinum, das mit Scopol is E. polymor-
plms identisch ist, nach dem Grade der Behaarung zwei Formen,
ein ß) hirsutum mit rauhhaarigen Stengeln, Blättern und Hüllen
und ein ß) glabratum mit ziemlich kahlem Stengel, kurz-
gewimperten, sonst kahlen Blättern und flaumigen Hüllen, von
denen allerdings ß) sehr selten sein soll. Ich selbst hatte wieder-
holt Gelegenheit, mich an reichem Materiale von E. polymorplms
zu überzeugen, daß oft an einem und demselben Standorte neben
Individuen mit oberseits und unterseits ziemlich stark behaarten
und solchen mit beiderseits kahlen Blattflächen alle möglichen
Ubergangsformen gedeihen. Im allgemeinen ist jedoch E. poly-
morphus viel schwächer behaart als T. alpina. Für E. uniflorus ,
den nahen Verwandten des E. polymorplms. sind kahle Spreiten
wenigstens der untersten Blätter ziemlich konstant. E. Argaeus
dagegen, der Vertreter des E. uniflorus , auf dem trockenen Erd-
schias-Dagli, hat über und über dicht behaarte Spreiten. Fähere
Daten über die Verteilung und vor allem die Art der Trichome
folgen in dem diesen Organen geltenden Abschnitte.
Gleich denen der T. acris führen die Blätter der von mir
in dieser Hinsicht untersuchten Trimorpha- und Erigeron -Arten
398 Yierhapper , Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
beiderseits reichliche Spaltöffnungen. Auch die Epidermis der
Außenseite der Hüllblätter enthält noch zahlreiche Stomata.
Die Stengelblätter, immer ungestielt, spitz und vom Stengel
unter einem kleinen Winkel aufrecht abstehend oder nach aus-
wärts gebogen, nähern sich in Form und Dimensionen umsomehr
den Hüllblättern, je weniger Internodien sie von diesen trennen.
Je höher sie am Stengel inseriert sind, desto kleiner, dünner und
schmäler werden sie, und desto weiter ist der breiteste Teil ihrer
Fläche nach unten gerückt. Die untersten gleichen noch mehr
den Laub- als den Hüllblättern, indem ihre Spreiten nicht eben
selten noch den breitesten Teil oberhalb der Mitte haben (z. B. bei
T. Attica usw.). Die obersten sind aber immer, die untersten
meistens gegen die Basis zu am breitesten, so daß oft im Gegen-
sätze zu den verkehrt - eiförmigen Spreiten der Basalblätter läng-
lich eiförmige Blattflächen oder doch lanzettliche mit breiterem
basalen als apikalen Teile zustande kommen. Die obersten sind
an unverzweigten Stengeln oder an den Seitenachsen verzweigter
gewöhnlich schmal lineal-lanzettlich xind sehen schon den Hüll-
blättern sehr ähnlich, selten breit- lanzettlich bis länglich -eiförmig.
Fungieren sie jedoch als Tragblätter seitlicher Zweige, so sind sie
oft breit eilanzettlich bis eiförmig, zumeist mit spitzem apika-
lem Teile. Namentlich groß sind sie bei gewissen offenbar
von feuchten, schattigen Stellen stammenden Formen der T. alba
(E. Khekii), was denselben im Zusammenhänge mit der bereits
geschilderten Verzweigung M ein ganz eigenartiges Aussehen ver-
leiht. Gleich den Basalblättern sind auch die des Stengels nach
75 gestellt und umfassen ihn einzeln bis zu 2/ 5 seines Umfanges.
Niedere Stengel wie die des E. uniflorus tragen nur 2 — 5, mittel-
hohe wie die von T. cdpina 5 — 10, seltener mehr oder weniger,
hochwüchsige wie von T. Attica 10 — 30 Stengelblätter. Stets
sind die untersten Internodien die kürzesten, in der Regel die
mittleren, nicht selten aber auch die obersten die längsten.
Namentlich bei T. alba ist diese Verlängerung des unmittelbar
unterhalb des ersten Hüllblattes des Köpfchens befindlichen Inter-
nodiums oft sehr groß und' verleiht dieser Pflanze ihr charakte-
ristisches Gepräge. Je kleiner und dünner die Blätter mit zu-
nehmender Insertionshöhe werden, desto geringer werden ihre
Ansprüche in mechanischer Beziehung und desto weniger sind
die Bastmassen im Gefolge der Gefäßbündel ausgebildet. Die
Mittelrippe, wie bei den Basalblättern von selbständigen, dünneren
Seitenrippen begleitet, tritt an den oberen Blättern nur mehr
sehr schwach hervor. Inbezug auf Färbung und Behaarung
stimmen die Stengelblätter mit den Grundblättern überein. Bei
besonders anthoky anreichen Formen sind oft die Stengelknoten
und zugleich die Scheidenteile der Stengelblätter purpurn gefärbt.
Die obersten Stengelblätter sind bei Typen mit oben intensiv
behaartem Stengel gleichfalls dicht haarig, z. B. bei E. Unalasch-
kensis.
9 Vergk S. 5.
V ierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 399
Vergleichend histologische Untersuchungen der Vegetations-
Organe verdanken wir vor allem Parmentier (In Ann. sc. nat.
bot. 8. ser. II [1896] und in Mem. soc. Dub. [1896]; vergl.
Gillot in Bull. herb. Boiss. IV. app. I, p. 13 — 17 [1896].) Dieser
Forscher konnte nicht nur in der Beschaffenheit der Trichome,
sondern auch im Vorhandensein oder Fehlen von Sekretzellen im
Mesophyll, in der Größe und Zahl der Stomata, in der Streifung
der Kutikula der Blattepidermis und in der Form und Art der
Begrenzung ihrer Zellen, in der Dicke der Epidermis und des
Mesophylls, in der Größe und Anordnung der Pallisadenzellen,
in der Zahl der Bastbündel in den Blütenstielen usw. Unterschiede
zwischen einzelnen Typen ( T . Attica, alpina, E. umflorus) kon-
statieren. So sehr ich aber auch von der großen Bedeutung
vergleichend histologischer Untersuchungen für die Systematik
überzeugt bin, so kann ich doch anderseits nicht umhin, lxervor-
zulieben, daß ich nicht glaube, daß dieselben — von den Tricliomen
abgesehen — für die Unterscheidung der Arten wirklich durch-
greifend verwertbare Anhaltspunkte liefern werden. Infolge der
großen Labilität histologischer Charaktere dürfte es sich vielmehr
herausstellen, daß an dieselben äußeren Faktoren angepaßte Typen
verschiedener Gruppen histologisch einander sehr ähnlich sind,
während umgekehrt an verschiedene Verhältnisse angepaßte
Formen einer und derselben Art einen ganz verschiedenen
inneren Bau aufweisen können. Parmentiers auf diesem Wege
erzielte Ansicht, daß E. unifiorus „un E. alpinus plus helio-
xerophil" sei, ist denn keineswegs befriedigend. Jedenfalls er-
scheint bei Verallgemeinerung solcher Resultate größte Vorsicht
geboten.
Die obersten Blätter, die Hüllblätter oder Involukralschuppen1),
haben infolge ihrer durch äußere Einwirkungen weniger beein-
flußbaren Funktion des Schutzes der Blüten (vor allem der Frucht-
knoten) bei allen Typen einen ziemlich einheitlichen Bau und
weisen im allgemeinen nur solche Differenzen auf, die denen der
Basalblätter vollkommen analog sind. Sie sind stets sitzend,
schmal -lineal bis breit -lanzettlich, in der Regel zu unterst, oft
aber auch in der Mitte am breitesten, spitz bis spitzlich2), von
dünner bis fast häutiger Konsistenz, außen und zumeist auch an
den Rändern haarig, gegen die Spitze zu am Rande durch dünne
Trichome wie zerschlissen erscheinend, auf der Innenseite kahl, von
einem gewöhnlich nur auf der Innen(Ober-) seite hervortretenden
Hauptnerven, dessen Bündeln ebenso wie den Wurzel- und Stamm-
bündeln ein bis drei endodermale Harzgänge vorgelagert sind,
und (wenigstens die unteren) von mehreren mit ihm parallelen
gleichfalls oft von Harzgängen begleiteten Seitennerven, deren
Verästelungen sich mit denen des ersteren netzartig vereinigen,
b Eber Histologie der Hüllblätter vergl. Daniel in Ann. sc. nat.
bot. 7. Ser. VII. XI (1890).
2) So erscheinen sie dem freien Auge oder unter der Lupe. Hei
stärkerer Vergrößerung sieht man, daß sie stumpf sind.
400 Vi erhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
durchzogen und an den Rändern bis gegen die Spitze sehr
schmal häutig umsäumt. In der Zahl etwa zwischen 25 und 60
schwankend, sind sie den allgemeinen Blattstellungsgesetzen ent-
sprechend in mehreren dicht gedrängten Spiralen angeordnet
und bilden in ihrer Gesamtheit das Involukrum der Köpfchen.
Große Köpfchen haben begreiflicherweise eine größere Anzahl
von Hüllschuppen als kleine. Der allgemeinen Erscheinung
gemäß, daß die Blätter, je höher inseriert, desto schmäler und
kürzer sind, haben die äußeren die größten, die innersten die
kleinsten Breitendimensionen. Erstere sind meist auch etwas
dicker als letztere. In der Regel sind die Hüllblätter unter allen
Blattgebilden eines Individuums am stärksten behaart, und zwar
gilt dies begreiflicherweise insbesondere von den Blättern der
äußeren Windungen der Spiralen, während die inneren an den
von jenen mehr minder vei’deckten Teilen nur sehr schwach
behaart oder kahl sind. Zur Zeit der Fruchtreife sind alle Hüll-
schuppen zurückgeschlagen und es verkahlen jetzt auch die zu
äußerst stehenden in größerem oder, geringerem Grade.
Erigeron- Typen wie uni florus, hispidus und Ärgaeus, welche
schon durch den Besitz relativ breiter Basalblätter ausgezeichnet
sind, haben auch relativ breite Hüllblätter, deren äußere in der
Regel nicht unten, sondern in der Mitte am breitesten und
infolgedessen als lanzettlieh zu bezeichnen sind. Umgekehrt
haben Formen mit relativ schmalen Laubblättern, wie nament-
lich E. polymorphus und die Formen aus der Gruppe der T. alpina
auch schmälere, lineal -lanzettliche bis lineale Blätter der Hülle
mit der breitesten Stelle an der Basis. Gewöhnlich liegen die
äußeren Hüllblätter den inneren an. so daß die Hülle gewisser-
maßen einen schalenförmigen Behälter darstellt, in welchem die
Blüten sitzen, und nur in seltenen Fällen, so namentlich bei dem
arktischen Typus TJnalasehkensis , in geringerem Maße auch bei
Formen des E. uni florus selbst — namentlich im Norden und
in den Karpathen — erscheint die Hülle, indem ihre äußeren
Blätter nicht eng an die inneren anschließen, gelockert., ein für
diese Typen sehr charakteristisches Verhalten. Manchmal,
namentlich auch bei den eben erwähnten Formen, sind die
oberen Teile der Hüllschuppen nach außen gebogen.
Der Grad der Behaarung der Hüllblätter entspricht bei den
einzelnen Formen naturgemäß dem Grade der Behaarung der
anderen vegetativen Organe. So haben in der Gattung Tri-
morpha die Typen, welche an den Stengelbasen und Blättern
am stärksten behaart sind (. T . acris , strigosa), auch die stärkst
behaarten Hüllblätter und umgekehrt ( T.borealis , Droebacliiensis).
Unter den Arten der Gattung Erigeron hat schon der bekannt-
lich durch kahle Blattflächen ausgezeichnete E. uni florus ein reich-
haariges Involukrum. Er wird aber noch übertroffen von den
auch an Laub und Achsen stärker und länger behaarten süd-
lichen und nordischen Rassen (E. hispidus , Argaeus etc. einer-
seits, E. TJnalasehkensis andererseits), deren Köpfchen mit einem
dichten Filz oder Pelz von Haaren bekleidet sind. E. poly-
V ierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 401
morphus itnd Verwandte, die an Achsen und Laub am spär-
lichsten und kürzesten behaarten alpinen Typen, haben auch die
am wenigsten behaarten Hüllen.
Die Färbung der Hüllblätter ist wie die der Stengel je nach
der geringeren oder größeren Fähigkeit der betreffenden Pflanze,
Anthokyan zu bilden, grün oder purpurn. Formen mit dunklerem
Laub und purpurnen Stengeln, wie beispielsweise T. alpin a,
borealis, JE. uniflorus und Unalaschkensis , haben gewöhnlich auch
purpurn gefärbte Hüllen, und zwar erstreckt sich die Färbung
an den äußeren Schuppen vom bleichen häutigen Rande ab-
gesehen meist über die ganze Außenfläche des betreffenden
Phyllomes. Die inneren Schuppen sind am Basalteile, weil
dieser von den äußeren überdeckt wird, in der Regel bleich-
grünlich und meist nur an den Spitzen purpurn überlaufen, vTie
man dies oft an T. alpina , Epirot ica etc., seltener an E. poly-
morphus zu sehen bekommt. Da die Purpurfärbung nur an dem
Lichte ausgesetzten Organen zustande kommt, können wir es
ohne weiteres verständlich finden, daß die Färbung gewöhnlich
nur auf der Außen -(Unter) seife der Schuppen auftritt, daß nur
Hüllschuppen mit zurückgebogenen Spitzen (E. Argaeus) an
diesen auf der zur Außenseite gewordenen Oberseite gefärbt
sind, und daß der Grad der Färbung der Stärke der Behaarung
verkehrt proportioniert ist. Sehr schön können wdr diese Korre-
lation bei E. uniflorus beobachten, dessen stark zottige Involukren
grünliche Hüllblätter besitzen, während an den schwächer be-
haarten diese Organe, und zwar die äußeren der ganzen Länge
nach, die inneren nur im oberen Teile, oft sehr lebhaft purpurn
gefärbt sind. Meist hängt jedoch dieser Gegensatz mit der Ent-
wickelungshöhe zusammen, indem mit Zunahme derselben der
Grad der Behaarung abnimmt, der der Färbung aber wächst.
Der Eindruck, den zwei in dieser Richtung divergierende Indi-
viduen machen, ist ein so auffällig verschiedener, daß man im
ersten Momente versucht wäre, dieselben als verschiedenen
Formen angehörig zu betrachten, wTenn es nicht Tatsache väre;
daß mitunter an einem und demselben Standorte beiderlei Typen,
durch mancherlei Zwdschenformen verbunden, durcheinander
wachsen. Typen kalter Gebiete, wie der nordische E. Unalasch-
kensis , deren Involukralschuppen mit einem sehr dichten Pelze
langer Haare bekleidet sind, fuhren nicht nur in den Hüll-
sclmppen, sondern auch in den Trichomen reichliches Anthokyan,
wodurch dann die Involukren besonders dunkel purpurn bis
schwärzlich gefärbt erscheinen. Hie und da ist dieser Farb-
stoff auch in den Zellen der Involukral-Trichome anderer Typen
aus der Verwandtschaft des E. uniflorus (z. B. E. hispidus, uni-
florus selbst) zu beobachten, was für ihre nahe Verwandtschaft
mit den genannten arktischen Arten spricht.
Die Betrachtung der Stengel- i:nd namentlich der Hüll-
blätter bestätigt uns, daß diejenigen Merkmale, deren Diver-
genzen wir bereits bei Besprechung der basalen Laubblätter als
zur Unterscheidung von Rassen geeignet bezeichnet haben, also
27
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
402 Vierlia pper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
vor allem die relative Breite der Blätter, wirklich systematisch
bedeutsam sind, indem die auf Grund von Unterschieden in
diesen Charakteren eruierten Formen auch unter Berücksichtigung
aller anderen Faktoren als vollkommen berechtigte Rassen er-
scheinen. Ja die Untersuchung der Hüllblätter kann vielleicht
sogar noch zu sichereren Schlüssen als die der Laubblätter führen,
weil erstere bei weitem nicht in dem Grade wie diese dem oft
in hohem Maße individuell umformenden Einflüsse äußerer
Faktoren unterworfen sind.
Wichtige Anhaltspunkte für die Systematik unserer Tri-
morpha- und Erigeron- Arten liefert eine vergleichende Unter-
suchung der Trichome ihrer Vegetationsorgane, wie ja nach der
Bedeutung der Trichonm für die Systematik so vieler Kom-
positengattungen gar nicht anders zu erwarten ist. Die Haar-
gebilde finden sich in sehr verschiedener Länge auf allen
Flächen der grünen Organe mit Ausnahme der Innenseite der
Involukralschuppen, am dichtesten in der Regel an den unteren
und oberen Teilen der Stengel, an den Rändern der Basal-,
Stengel- und Hüllblätter, sowie auch auf den Außenflächen der
letzteren sitzend, weniger dicht auf den mittleren Teilen der
Stengel- und auf den Blattflächen. Selbst die Reste der ab-
gestorbenen Blätter sind zumeist noch an den Rändern mit
Trichomen bekleidet, denen hier noch die Funktion des Knospen-
schutzes zufallen dürfte.
An allen von mir untersuchten Arten finden sich mehr-
zellige Deck- und Drüsenhaare mit auf der Längsrichtung des
Trichoms senkrechten Querwänden. Jede dieser beiden Kate-
gorien kommt wieder in zwei verschiedenen Modifikationen vor,
einer großen und einer kleinen. Die Deck haare (pili simplices)
sind stets einzellreihig. Die großen (pili simplices magni)1),
sicherlich vor allem dem Transpirationsschutze dienenden, haben
etwa 0,3 — 1,5 mm Länge. Sie erheben sich auf einem meist vier-
zeiligen Sockel, der in der Höhe der Epidermiszellen liegt, und
bestehen aus vier bis fünf dickwandigen, kurzen Basalzellen,
'welche weiter als hoch sind, und ebensovielen oder noch mehr
in die Länge gestreckten, zylindrischen Endzeilen, deren letzte als
längste oft länger ist als ihre beiden Vorgängerinnen zusammen-
genommen. Die kleinen Deckhaare (pili simplices parvi)2), viel
dünner und kürzer als die großen, haben einen einzelligen Sockel
und bestehen aus vier bis fünf Basalzellen, die bei gleicher Form
viel kleiner sind als die der großen Deckhaare, und auf welchen,
mitunter rechtwinkelig abgebogen, eine einzige Endzeile sitzt,
die etwa so lang ist als alle Basalzellen zusammengenommen.
Nicht selten ist der Übergang zwischen Basal- und Endzeilen
kein so plötzlicher, sondern wird durch Zellen intermediärer
Gestaltung vermittelt. An JE. Zederbaueri , einer bisher nur am
Erdschias-Dagh gefundenen Pflanze, beobachtete ich Deckhaare
t) Siehe Taf. I, Fig. 1 — 3.
2) Desgleichen.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 403
von der Größe der großen und Gestalt der kleinen eben be-
schriebenen, abgesehen von der nicht rechtwinklig abgebogenen,
sondern in der Richtung des Haares stehenden Endzeile.
Die großen Drüsenhaare (pili glanduliferi magni)1), stets aus-
gesprochene Sekretionsorgane, sind in der Regel zwei-, seltener
einzellreiliig, also Drüsenzotten oder einfache Drüsenhaare, auf
meist vierzelligem Sockel und sechs bis zehn Zellen lang. Diese
Zellen, von denen immer zwei auf gleicher Höhe stehende einer
einzigen analogen Basalzelle eines großen Deckhaares entsprechen,
sind zusammen von der gleichen Größe und Form wie diese.
Die oberen Zellen nehmen an Gi'öße ab und die obersten bilden
ein einfaches Köpfchen, welches sehr intensiv eine offenbar mit
der der Ölgänge identische oder ihr doch sehr ähnliche Substanz
sezerniert. Sind diese Drüsenhaare einzellreihig, so gleicht je
eine Basalzelle einer solchen eines großen Deckhaares an Größe
und Gestalt. Die kleinen Drüsenhaare (pili glanduliferi parvi)
verhalten sich zu den kleinen Deckhaaren ähnlich wie die großen
Drüsenhaare zu den großen Deckhaaren. Auch sie sind entweder
ein- oder zweizellreihig, also auch entweder einfache Drüsenhaare
oder Drüsenzotten, und enden mit einem Köpfchen. Eine Se-
kretion konnte ich jedoch nicht beobachten. Die basalen Zellen
dieser Drüsen- oder besser Köpfchenhaare stimmen, wenn es sich
um einzellreihige Haare handelt, einzeln, wenn um zweizellreihige,
zu je zweien, mit je einer analogen Basalzelle der kleinen Deck-
haare überein. Ganz besonders kleine Köpfchenhaare besitzt
E. Libanoticus.
Als einen fünften Tricliomtypus kann man wohl die im Gegen-
sätze zu den stets unter einem rechten oder doch einem sehr
großen spitzen Winkel von den Flächen abstehenden Deck- und
Drüsenhaaren immer gerade nach vorwärts gestreckten einfachen
ein- bis dreizelligen Zäckchen ansehen, welche, bei allen Arten
an den Rändern der Spitzen der Hüllschuppen auftretend, diese
wie gefranst erscheinen lassen. Es gehören dieselben zu jenen
so häufig vorkommenden Gebilden, durch welche der Gegensatz
zwischen Trichomen und Blattzähnen verwischt wird. Denn
man kann sich — gerade bei Trimorpha und Erigeron —
manchmal schwer entscheiden, ob man das betreffende Gebilde
als ein Trichom, oder als eine zahnartig vorragende Zelle oder
Zellgruppe der Randepidermis ansprechen soll.
Mit den soeben beschriebenen Elementen dürfte die Zahl
der bei unseren Trimorpha- und Erigeron- Arten vorkommenden
Trichome erschöpft sein. Es treten keineswegs alle diese Trichom-
typen bei allen Arten auf, und auch die vorhandenen sind keines-
wegs gleichmäßig über alle Organe verteilt. Von den allen Arten
gemeinsamen Trichomen an den Hüllschuppenspitzen abgesehen
sind die großen Deckhaare am weitesten verbreitet, indem sie
bei allen Arten, wenn auch bei gewissen drüsigen ( T . alba ,
E. Zederbaueri), nur äußerst spärlich, zu finden sind. Sie re-
>) Siehe Tafel 1, Eig. 2 und 3.
404 Y ierh. apper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
präsentieren wohl ohne Zweifel ein phyletiscli altes Stadium.
Sie sind es ja, welche uns die Stengel und Hüllen der meisten
Arten als rauhhaarig oder wollig erscheinen lassen. Die großen
Drüsenhaare kommen nur wenigen ( T . Attica, alba, JE. Cilicicus),
die kleinen Deck- und Drüsenhaare den meisten Arten zu. Im
allgemeinen bevorzugen die Drüsenhaare gleich den kleinen Deck-
liaaren die Stengel und die Flächen der Blätter, die kleinen
Drüsenhaare vor allem der Hüllblätter, und meiden die Bänder
der Blätter, während die großen insbesondere auf den durch sie
gewimpert erscheinenden Blatträndern und in geringerer Menge
auf den Stengeln und Flächen der Blätter auftreten, auf den
Hüllschuppen aber oft sowohl Bänder als auch Flächen reichlich
bekleiden.
Die Bedriisung ist bei den südlichen Typen Europas zweifel-
los eine viel reichere, als bei den nordischen. In den Mittelmeer-
gebieten gibt es Formen ( E . Cilicicus ), welche alle fünf Trichom-
typen aufweisen. An den Typen der Alpen fehlt immer die eine
oder andere Sorte von Trichomen. Die echt alpinen Bassen
T. Attica und alba haben zahlreiche große Drüsen, neben denen
man bei T. Attica spärliche, bei alba oft gar keine Deckhaare
beobachten kann. Die kurzen Deck- und Drüsenhaare scheinen
diesen Typen ganz zu fehlen. Die großen Drüsenhaare verteilen
sich auf alle vegetativen Organe dieser Pflanzen mit Ausnahme
der kahlen Innenseite der Hüllblätter und der Bänder derselben,
die im unteren Teile gleichfalls kahl, im oberen aber gefranst
sind. Bei denjenigen Arten, welche unsere Alpen mit dem
Horden gemeinsam haben, das ist sowohl bei T. acris als auch
bei T. alpina , beziehungsweise borealis , E. uniflorus und nächsten
Verwandten, fehlen hingegen gerade diese mehrzellreihigen
großen Drüsenhaare, und es treten zwischen den großen Deck-
haaren auf den Flächen der grünen Organe die bereits be-
schriebenen kleine Deckhaare auf; nur auf der Unterseite der
Hüllblätter und wohl auch am Bande werden sie durch die
kleinen Drüsenhaare vertreten. Durch das reichliche Auftreten
solcher kleiner Deckhaare an den Stengeln unterscheiden sich
die Formen des E. uniflorus aus den Alpen und der Arktis von
denen der Gebirge des Mittelmeergebietes, welche statt dieser
Trichome meist kleine Köpfchenhaare besitzen. Während die
großen Deckhaare — bei T. acris kurz gerade und oft fast starr,
bei T. alpina, E. uniflorus, TJnalaschkensis dagegen lang, weich
und kraus hin- und hergebogen — sowohl auf den Stengeln
als auch auf den Flächen und Bändern der Blätter auftreten
und auf den Bändern und Flächen der Hüllblätter besonders
häufig und wohl entwickelt sind, sind die kleinen Deckhaare vor
allem auf den Stengeln und den Flächen der Basal- und Stengel-
blätter, die kleinen Drüsenhaare hauptsächlich auf der Außen-
fläche der Hüllschuppen und mitunter auch der Laubblätter
und vereinzelt an den unteren Teilen des Bandes der ersteren
zu finden. Der obere Teil des Bandes der Involukralschuppen
ist wie bei allen anderen Arten gefranst. Die Deckhaare treten
Vier Kapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 405
mitunter an den Vegetationsorganen von Formen trockener
Standorte, die eines ausgiebigen Transpirationsschutzes bedürfen,
in viel größeren Mengen auf, als an denen verwandter Typen
feuchterer Gebiete. So sind die Blätter des am trockenen Erd-
scliias-Dagh endemischen E. Argaeus bedeutend stärker behaart,
als die des am Taurus heimischen E. Cilicicus.
Phylogenetisch sind offenbar die Deckhaare die ursprüng-
lichen, älteren, die Köpfchenhaare die abgeleiteten, jüngeren
Trichomtypen. Die einzellreihigen Köpfchenhaare können wir
uns vielleicht dadurch aus den kurzen Deckhaaren hervor-
gegangen denken, daß statt der langen Endzeile oder aus der
Zelle unterhalb dieser das Köpfchen zur Entwickelung gelangte.
Die Annahme, daß es sich in diesen beiden Gebilden wirklich
um homologe Organe handelt, wird durch die Tatsache be-
kräftigt, daß miteinander sehr nahe verwandte Typen, wie E.
uniflorus und hispidus , sich, während sie in den großen Deck-
haaren übereinstimmen, gerade dadurch voneinander unter-
scheiden, daß der eine Typus zwischen diesen kurze Deck-
haare, der andere kurze Drüsenhaare besitzt. Unter den Ver-
wandten gleicht E. Unalaschkensis inbezug auf die Bekleidung
dem uniflorus, E. Argaeus und Cilicicus dem hispidus. Bei Trimorpha
herrschen ganz analoge Verhältnisse. Die kleinasiatische T.
Cappadocica verhält sich z. B. zu T. alpina der mitteleuropä-
ischen Gebirge, oder E. maior zu polymorphus, oder T. Hispanica
der iberischen Halbinsel zu T. acris der Ebenen des gemäßigten
Europa und Asien genau wie E. Argaeus vom Erdschias-Dagh zu
unserem E. uniflorus oder wie E. maior der spanischen Sierra
Nevada zu unserem E. polymorphus. Der Umstand, daß manch-
mal neben vielen kurzen Deckhaaren auch noch einzelne Drüsen-
haare oder umgekehrt Vorkommen, scheint mir meiner Annahme
nicht zuwiderzulaufen, sondern vielmehr dafür zu sprechen, daß
wir es mit sehr nahe verwandten Typen zu tun haben.
In ähnlicher AVeise lassen sich vielleicht auch die großen
Drüsenhaare, wie sie sich beispielsweise bei T. alha und Attica
finden, genetisch auf große Deckhaare zurückführen. Ist dieser
Gedanke, der in der vollkommenen Übereinstimmung dieser
beiden Trichomtypen in ihren basalen Zellen eine Stütze findet,
richtig, so sind T. Attica oder alha — wenigstens inbezug auf ihre
Trichome — im Vergleiche zu T. alpina als abgeleitete Formen
zu bezeichnen.
Bastarde zwischen einem drüsigen und einem haarigen
Typus (z. B. T. alha und alpina) sind wohl manchmal an der
Art der Mischung drüsiger mit haarigen Trichomen zu erkennen,
doch ist auf Grund der Erfahrungen, die man in neuerer Zeit
über die Merkmale der Bastarde gemacht hat, keineswegs immer
von vornherein zu erwarten, daß solche Hybride sich auch immer
bezüglich der Art der sie bekleidenden Trichome intermediär
verhalten werden.
Der Inhalt der Zellen der Trichome ist, von dem Sekret
der Köpfchen der großen Drüsenhaare abgesehen, im allgemeinen
406 V ierliapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
farblos, sodaß sie in getrocknetem Zustande in der Regel weiß
erscheinen. Nur bei der nordischen Art E. Unalaschkensis ent-
halten nicht nur die Zellen der äußeren Epidermis, sondern auch
die der großen Deckhaare der Involukralschuppen , wie bereits
erwähnt, reichlich Anthokyan, wodurch die Hüllen ein dunkel-
purpurnes bis schwärzliches Kolorit erhalten.
Der Besitz sehr zahlreicher langer Haare gestattet es dieser
Form, den roten Farbstoff, der offenbar von großer ökolo-
gischer Bedeutung ist, in großen Mengen zu produzieren. Jeden-
falls sind die Gründe der starken Behaarung nordischer Formen
zum Teil ganz anderer Art, als der der südlichen Rassen. Ab
und zu beobachtete ich übrigens die Fähigkeit, Anthokyan zu
bilden, auch bei den Involukralhaaren der Karpathenform des
E. uniflorus , und des E. hispidus. Es erscheint mir dies als ein
Hinweis auf die nahen Beziehungen des E. uniflorus unserer
Alpen und des E. hispidus zu ihren Verwandten in der
Arktis. Bei E. eriocephalus und gelegentlich auch bei E. Una-
laschkensis kommt manchmal in den Zellen der Trichome „eine
gelbliche Modifikation des Anthokyans“ vor, welche aber bei
Verwendung von Salzsäure eine mehr oder minder lebhafte
Rotfärbung annimmt.1)
Die Trichome bleiben im allgemeinen an den betreffenden
Organen lange erhalten. So fallen sie an den Achsen erst ab,
wenn diese nach dem Ausstreuen der Früchte zu verdorren be-
ginnen, mit einem Worte, wenn sie funktionslos geworden sind.
Die vertrockneten Reste der basalen Blattscheiden sind, Avie
schon erwähnt, noch immer am Rande mit Trichomen und zwar
mit großen Deckhaaren besetzt, wodurch wohl die große Be-
deutung der Trichome für die Gattungen Trimorpha und Erigeron
illustriert wird.
So wichtig aber auch die Trichome für die Unterscheidung-
einzelner Arten sind, so wenig können sie bei einer Einteilung
des Genus in größere natürliche Gruppen verwendet werden.
Ja, gerade die bei uns häufigsten Arten ( T . alpina und E. poly-
morphus ) zeigen, obwohl sie ganz bestimmt zwei verschiedenen,
wohlbegründeten Gattungen zugehören, offenbar weil sie unter
ganz analogen Vegetationsbedingungen gedeihen, ganz genau
ebendieselben Trichome , während andererseits miteinander
zweifellos nahe verAvandte Arten, wie T. alpina und Attica , in-
bezug auf die Bekleidung sehr weit voneinander verschieden sind.
Man darf eben nie vergessen, daß die Trichome, so verschieden-
artig sie auch beschaffen sein mögen, doch infolge ihrer offenbar
großen Abhängigkeit von äußeren Faktoren sehr labile Organe
sind, und daß Merkmale, in denen sie drcergieren, nur mit
größter Vorsicht zur Unterscheidung Aron Arten herangezogen
werden dürfen.
J) Nach Abromeit in Bibi. bot. H. 42 B. p. 67 (1899).
Vierhapp er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 107
B. Die Blüten.
So groß auch die Bedeutung der Blüten — namentlich in
einem Merkmale - für die Feststellung der beiden Gattungen
Trimorpha und Erigeron ist, so gering ist verhältnismäßig der
Wert ihrer einzelnen Charaktere für die Systematik innerhalb
der einzelnen Formenkreise. Denn wir haben es in diesen meist
mit Organisationsmerkmalen zu tun, welche von äußeren Faktoren,
deren Einwirkung ja bei derRassenbildung innerhalb der Gattungen
ohne Zweifel eine große Bolle spielt, schon so unabhängig ge-
worden sind, daß sie, an den einzelnen Arten nicht mehr variierend,
nur mehr als Merkmale der Gattungen selbst systematischen
Wert haben.
Eine ziemlich beträchtliche Variabilität finden wir noch in
der Größe der Köpfchen, die ein typisches Anpassungsmerkmal
zu sein scheint. Nach Analogie mit anderen Gattungen haben
im allgemeinen die alpinen Trimorpha- und Erigeron- Typen
größere Köpfchen als die Arten der Ebene. Die Köpfehen der
T. alpina , eines alpinen Typus, messen zur Blütezeit im Durch-
schnitte etwa 7 — 8, die der T. aeris , einer Art. der Ebene, 6 mm.1)
Nur das Terminal köpf chen erster Ordnung erreicht mitunter fast
den normalen Durchmesser der Köpfchen der T. alpina. Die anderen
alpinen Arten stimmen zum Teil, wie T. Attica , alba , E. polymor-
phus , mit T. alpina vollkommen überein, zum Teil haben sie, wie
E. uniflorus, hispidus etc., etwas kleinere Köpfchen aber immer
noch größere als T. acris. Doch ist die Köpfchengröße
innerhalb der einzelnen Arten selbst wiederum Schwankungen
unterworfen. Während der normale Köpfchendurchmesser des
E. uniflorus etwa 6,5 mm beträgt, gibt es in hochalpinen Ge-
bieten (namentlich der südlichen Schweiz) Zwergformen mit kaum
halb so großem Durchmesser der Köpfchen und in anderen
Gegenden wieder Typen, deren Köpfchen der T. alpina var.
grandiflora nicht viel nachgeben.
In der Kegel hat von einer und derselben Art eine reich-
licher verzweigte Form kleinere Köpfchen, als eine unverzweigte,
was zum Teil wenigstens seinen Grund auch darin haben dürfte,
daß das Terminalköpfchen meist größer ist als die seitenständigen,
und bei einköpfigen Trimorpha- oder Erigermi- Arten, gemäß dem
Modus der Verzweigung, nur Terminalköpfchen vorhanden sind.
Namentlich schön sieht man diese Erscheinung bei E. polymorphus ,
dessen hochwüchsige illyrisehe Basse wesentlich kleinere Köpf-
chen besitzt als der übrigens selbst wieder in dieser Hinsicht
variable Typus der nördlichen Kalkalpen. Umgekehrt findet
aber auch, was namentlich vom Substrate abhängen dürfte, eine
Förderung der Köpfchengröße statt,, wofür insbesondere die
großköpfige T. alpina ; der Tiroler- und Schweizer alpen, T. grandi-
flora (Hoppe), und E. polymorphus, der in der Kegel auf Matten
wachsend kleinere, auf Felsen größere Köpfchen trägt, Zeugnis
ablegen.
!) Gemessen an den Spitzen der Involukralschuppen.
408 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Interessant ist es, daß Bastardierung mitunter eine Ver-
größerung der Köpfchen bewirkt, wie sie in anderen Fällen
(z. B. bei Viola- oder £h/tf<zne//a-Bastarden) die Ursache einer
Vergrößerung der Korolle ist. T. neglecta Tirols und der Schweiz,
höchst wahrscheinlich ein Abkömmling von Hybriden, zwischen
T. alpina und E. uniflorus. die, was Größe der Köpfchen an-
belangt. manchmal fast die in dieser Beziehung innerhalb der
Gattung obenan stehenden Arten aus der Verwandtschaft des
E. pulchellus (z. B. E. Thunbergii) erreicht, beweist dies zur Ge-
nüge. Die Köpfchen von E. Hiilsenii allerdings, dem Bastard
von T. acris und E. Canadensis, sind kaum größer, als die der
letztgenannten Stammart.
Daß die Tatsache, daß innerhalb eines Formenkreises in der
Regel diejenigen Typen, welche (horizontal oder vertikal) höhere
resp. breitere Lagen bewohnen, relativ armköpfig sind, ge-
wissermaßen als Funktion dieser Höhen- resp. Breitenlage auf-
zufassen ist, geht unter anderem daraus hervor, daß Formen,
die normalerweise auf tiefliegende Standorte gemäßigter Klimate
angewiesen sind, größere Köpfchen bekommen, wenn sie in größere
Höhen oder Breiten gelangen.
Uber die Anordnung der Köpfchen habe ich bereits gelegent-
lich der Besprechung der Verzweigung der oberirdischen Achsen
einige Daten mitgeteilt. Unsere alpinen Trimorpha- und Erigeron-
Arten mit ihren entweder konstant ein- oder ein- bis wenig-
köpfigen Achsen stammen aller Wahrscheinlichkeit nach von
Formen mit reichen Köpfchenständen ab, wie sie heute noch
in den Gebirgen des südlichen Asien und in den Ebenen der
gemäßigten Zone der alten und neuen Welt zu Hause sind (wo-
mit nicht gesagt sein soll, daß sie direkt von diesen herzuleiten
sind). Daß diese Inflorescenzen zymösen Aufbau haben, ist an
relativ armköpfiger T. Attica. ja selbst an T. alpina noch ebenso
leicht zu erkennen, wie an reich verzweigten Exemplaren
der T. acris.
Die Köpfchenstände eines wohl entwickelten Individuums
dieser Pflanze haben folgenden Aufbau : Die oberirdische Achse
erster Ordnung von durchschnittlich 25 — 35 cm Höhe schließt
mit einem Köpfchen ab, welches sich zu allererst entwickelt und,
von allen das größte, beinahe die durchschnittliche Köpfchen-
größe von T. alpina erreicht. Aus jedem der Laubblätter der
Achse, höchstens abgesehen von den 1 — 2 allerobersten, kommt
ein Sproß zweiter Ordnung. Von diesen Sprossen bringen es
jedoch in der Regel nur die von der Mitte an aufwärts zur Aus-
bildung je eines terminalen Köpfchens. Unter diesen ist das des
obersten Sprosses am meisten gefördert und sukzessive nach ab-
wärts folgen die der anderen Sprosse zweiter Ordnung in der
Höhe der Entwicklung (Aufblühzeit und Größe). Während die
allerobersten Sprosse zweiter Ordnung unverzweigt sind und gar
keines oder nur ein bis zwei Laubblätter tragen, haben die mitt-
leren zumeist mehrere Blätter und bringen aus den Achseln aller
oder doch der oberen zwei bis drei derselben meist sehr ver-
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 409
kürzte Sprosse dritter Ordnung hervor, die von je einem Köpf-
chen begrenzt sind. Von diesen sind wiederum an jedem Sprosse
die jeweilig obersten und im ganzen die der obersten Sprosse
zweiter Ordnung die geförderten. Durch den Grad der Ver-
kürzung der Sprosse zweiter und dritter Ordnung wird das Ge-
samtbild nicht unwesentlich modifiziert. Vereinfachungen dieses
Verzweigungsmodus ergeben sich sehr häufig dadurch, daß die
Verzweigung, indem in den Achseln der unteren Stengel-
blätter keine Knospen zur Ausbildung gelangen, erst über der
Mitte der Hauptachse beginnt, oder dadurch, daß keine Achsen
dritter Ordnung gebildet werden, Komplikationen verhältnis-
mäßig selten durch die Ausbildung einzelner Achsen vierter Ord-
nung, deren Köpfchen, wenigstens bei echter T. acris , wohl kaum
jemals zur Blüte gelangen.
Von unseren alpinen Arten kommt noch T. Attica dem
eben geschilderten Typus zunächst. Doch bilden sich bei ihr
aus den unteren Stengelblättern keine Seitensprosse, die Ver-
zweigung beginnt vielmehr meist im obersten Teile des Stengels,
seltener schon in der Mitte. Achsen vierter Ordnung kommen
nie, solche dritter Ordnung nur bei üppigen, schon von der
Stengelmitte an verzweigten Exemplaren zur Entwickelung.
Während die Zahl der Köpfchen der T. acris zehn meistens
überschreitet, ja sogar nicht selten das vier- bis fünffache be-
trägt, ist sie bei T. Attica meist kleiner als zehn. Die Formen
vom Typus der T. alpina , alba und des E. polymorplius sind
noch viel mehr reduziert." Die Verzweigung der Achsen erster
Ordnung unterbleibt entweder ganz oder beginnt meist erst
gegen ihre Spitze zu, seltener (namentlich oft bei T. alba) schon
in der Mitte, und es werden meist nur 1 — 4 Seitenäste zweiter
Ordnung ausgebildet, Seitenachsen dritter Ordnung *) kommen
nur äußerst selten zustande. A on Achselknospen der unteren
Stengelblätter ist natürlich gar keine Spur vorhanden. Die kon-
stant einköpfigen Typen aus der Verwandtschaft des E. uniflorus
vergegenwärtigen uns das vorgeschrittenste Stadium inbezug auf
die Reduktion der Gesamtinflorescenzen.
Der spreuschuppenlose und kahle Blütenboden ist hohl und
hat die Form eines rundlichen Kissens, welches, je nachdem die
den einzelnen Blüten entsprechenden Grübchen kleiner oder
größer und ihre Ränder schmäler oder breiter sind, ein sehr ver-
schiedenartiges Aussehen hat, und dessen Durchmesser so ver-
änderlich ist wie die Größe des Köpfchens. Im Grunde der
Grübchen sieht man einen kurzen Bündelrest, der je einer aus-
gefallenen Blüte entspricht.
Die Köpfchen sind stets heterogam. Inbezug auf die
Beschaffenheit der Blüten untei’scheiden sich die Angehörigen
der Gattungen Trimorpha und Erigeron sehr wesentlich. Hierin
liegt ja der Unterschied, auf Grund dessen ich die Trennung in
zwei Gattungen vornehmen zu müssen glaubte.
’) Ich beobachtete sie beispielsweise bei T. alba.
-ilO V i erh ap per, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Die Arten der Gattung Erigeron (E. uniflorus , pohjmorphus
und Verwandte) haben nur zweierlei Blüten1 2): rein weibliche
des Strahles mit zungen förmigen Kronen und zwitterige der
Scheibe mit röhrigen Kronen und nähern sich dadurch der
Gattung Aster. Bei den anderen ursprünglicheren, der Gattung
Conyza a) sehr nahestehenden Typen, die als Genus Trimorpha
zusammengefaßt werden (T. alpina und Verwandte; von Formen
der Ebene T. acris ), sind die Korollen der Blüten des Strahles
zum Teil röhrig zungenförmig zum Teil röhrig ohne Zunge,
sodaß dieselben — kurz gesagt — dreierlei Blüten3):
zungenförmige und engröhrige (zungenlose) weibliche des
Strahles und rührige der Scheibe besitzen. Diese Merkmale
lassen keine Abhängigkeit von äußeren Faktoren erkennen, sie
scheinen denselben vollkommen entrückt zu sein und können
mit Hecht als Organisationsmerkmale bezeichnet werden. Wäh-
rend der Gegensatz zwischen den Blüten des Strahles und denen
der Scheibe stets ein scharfer, wesentlicher und durch keine
Zwischenform überbrückter ist, indem die ersteren stets rein weib-
lich und die der Scheibe stets zwitterig sind, ist der Hnterschied
zwischen den zun gen förmigen und röhrig-fädlichen Blüten des
Strahles bei den Arten der Gattung Trimorpha nur ein gradu-
eller, denn es treten nicht selten zwischen beiden Typen solche
mit allmählich größer werdender Zunge auf, wodurch es sehr
wahrscheinlich wird, daß die Zungenblüten aus den engröhrigen
Blüten, die selbst wiederum von der hermaphroditischen weit-
röhrigen Blüte der Scheibe durch -Verkümmerung der Staub-
gefäße* und Engerwerden des Tubus hervorgegangen sein dürften4),
durch fortschreitendes Zunehmen der Zygomorphie entstanden
sind.
Die Aufblühfolge der Blüten ist eine zentripetale. Gleich
den Hüllblättern sind sie in Spiralen („Reihen“) angeordnet. Da
mir viele Arten nur in der Schonung bedürftigen Herbar-
exemplaren Vorlagen, war es mir leider nicht möglich, über die
für die Systematik übrigens meiner Meinung nach ohnehin
ziemlich belanglosen Zahlenverhältnisse, in denen die ver-
schiedenen Blutenformen in den Köpfchen der einzelnen Typen
auftreten, genauere vergleichende Untersuchungen anzustellen.
Die absolute Zahl der Blüten ist natürlich von der Köpfchen-
größe abhängig, mit welcher sie wächst. Arten wie E. Argaeus,
hispidus usw., welche nur kleine Köpfchen ausbilden, haben da-
her im allgemeinen weniger Blüten als andere mit größeren
Köpfchen. Von Typen mit verschieden großen Köpfchen haben
selbstverständlich die kleinerköpfigen weniger Blüten als die
größerköpfigen.
J) Siehe Taf. 1 Eig. 16 u. 17.
2) Siehe Taf. 1 Fig. 4 — 6.
3) Siehe Taf. 1 Fig. 7 — 15.
4) Vergl. Üxkül 1-Gy llenb and: Phylogenie der Blutenformen und
der Geschlechterverteilung bei den Compositen. (Bibi. bot. H. 52. 1901.)
V i e r h a p p e r , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 411
Bei unseren alpinen Typen schwankt die Zahl der zungen-
förmigen Blüten — sowohl bei Trimorplia als auch bei Erigeron —
etwa zwischen 25 und 180, ist aber meist größer als 50, und es
sind die Blüten in einer bis drei Spiralwindungen an der Peri-
pherie des Blütenbodens angeordnet. An sie schließen sich bei
Trimorplia , der Zahl nach ebenfalls sehr verschieden, meist nur
in einer oder zwei Spiralwindungen die röhrig-fädlichen Blüten:
zumeist, namentlich bei T. acris , sind sie durch Zwischenformen
mit verkürzten Zungen mit den Zungenblüten verbunden. Die
Köpfchen der T. acris enthalten überhaupt mehr engröhrige als
zungenförmige weibliche Blüten, und erstere nehmen dann zwei
bis drei Spiralen für sich in Anspruch, während die Zungen-
blüten oft nur die äußerste Spiralwindung des Umfanges des
Blütenbodens besetzt halten und schon in der zweiten in die
röhrig-fädlichen Blüten übergehen, wodurch sich diese Spezies schon
sehr der Gattung Conyza nähert, deren Arten überhaupt nur
mehr engröhrige weibliche Blüten besitzen. Zwischen diesem
Verhalten und dem bei gewissen Verwandten der T. alpina
(z. B. T. Epirot iea ), die nur sehr wenige engröhrige Blüten be-
sitzen, gibt es alle möglichen Zwischenstufen. Den Arten der
Gattung Erigeron fehlen, wie schon erwähnt, die engröhrigen
Blüten vollständig.
Das Zentrum des Blütenbodens, die Scheibe, wird bei allen
Trimorpha- und Erigeron- Arten von den rührigen Zwitterblüten
eingenommen, welche gleichfalls in sehr wechselnder Anzahl,
meist etwa zwischen 80 und 100, manchmal aber in viel
geringerer Menge — Kirchner1) beobachtete in Köpfchen von
T. Attica bisweilen mir eine einzige Zwitterblüte — vorhanden
sind.
In der Beschaffenheit des Pappus stimmen alle alpinen
Typen miteinander überein. Der Pappus hat bei aller. Blüten
eines Köpfchens ein- und dasselbe Aussehen. Er ist bei alle n Arten
einreihig und besteht zumeist aus 20 — 25 gewöhnlich zählte
ich 23 — borstlichen Strahlen2), welche ötwa die Röhre der
Zungenblüten an Länge erreichen (3 — 4 mm . oft bräunlich gefärbt,
ziemlich dick und etwas brüchig sind. Die Strahlen bestehen
aus fünf oder mehr Reihen von spitzen Zellen, welche
ziemlich weit nach außen ragen und das obere Ende der-
selben zwei- bis dreispitzig erscheinen lassen. T. acris3)
samt dem ganzen Kreise ihrer Verwandten unterscheidet
sich von den ihr nahestehenden alpinen Typen durch viel
längere (5 mm lange) und dünnere, biegsamere, schwach
glänzende Strahlen des Pappus und erinnert auch in dieser Hin-
sicht an Conyza. Die Strahlen erreichen hier die Zungen an Länge.
Infolge dieser Eigenschaften ihres Pappus ist T. acris selbst
dann, wenn sie sich — was bei Formen höherer Lagen mitunter
') Beiträge zur Biologie der Blüten. Stuttgart 1891. S. 8(5.
ä) Siehe Taf. 1 Fig. 18. u. 19.
3) Siehe Taf. 1 Fig. 18.
412 Vie r h a p p e r , Monographie der alpinen Eri ge ron- Arten Europas etc.
der Fall ist — durch den Besitz einer geringeren Anzahl von
Köpfen und relativ längerer Zungen auszeichnet, auf den ersten
Blick von T. alpina zu unterscheiden. Uber die Färbung der
Pappusstrahlen, ein Merkmal, das häufig zur Unterscheidung von
Formen herangezogen wird, kann ich, da sich der Pappus im
Herbare stets bräunt, keine vergleichenden Angaben machen.
Die Korollen, namentlich der Zungenblüten1), bieten mancher-
lei zum Teil in ihren Unterschieden für die Detailsystematik
wichtige Charaktere. Die zarte, enge Röhre der Korolle ist etwa
2 — 4 mm lang, geht außen an ihrem oberen, schief nach ein-
und abwärts zugestutzten Ende in die Zunge über und ist unter-
halb dieser Stelle, also dort, wo bei den Scheibenblüten die
Antheren sind, ganz wenig erweitert. Inbezug auf die Länge,
Breite. Färbung und die Zahl ihrer Nerven sind die Zungen der
verschiedenen Typen sehr veränderlich und es liegen in diesen
Differenzen zum Teil wertvolle Anhaltspunkte für eine natür-
liche Systematik der Formen.
Sie sind schmal- bis breitlineal, am oberen Ende entweder
ungekerbt und stumpf, oder kurz zweilappig mit stumpfen, oft
ungleichen Lappen und spitzer Bucht zwischen denselben. In-
bezug auf die Länge herrscht gi’oße Mannigfaltigkeit. Bei den
alpinen Typen sind die Zungen im Gegensätze zu T. acris und
Verwandten, deren Zungen die Röhren an Länge kaum über-
treffen, fast stets bedeutend — meist lVa bis 2mal — länger als
die zugehörigen Röhren und bilden infolgedessen einen viel
augenfälligeren Schauapparat als diese. Aber auch innerhalb der
alpinen Typen herrschen Unterschiede, welche teilweise sogar
verschiedene Rassen charakterisieren. So sind die längeren
Fahnen des E. Aragonensis mit eines jener Merkmale, auf Grund
derer diese Art von dem nächstverwandten E. hispidus zu
unterscheiden ist. Im allgemeinen haben überhaupt die süd-
lichen Formen (z. B. E. hispidus) kürzere Zungen, als die ihnen
nahe verwandten Rassen aus dem Norden (E. uniflorus). Nie-
mals erreichen jedoch die Zungen die absolute und auch relative
Länge derer verschiedener Typen anderer Gruppen des Genus
Erigeron , z. B. gewisser Verwandter des E. pulchellus (E. Thun-
bergii usw.) oder des nordamerikanischen E. grandiflorus Hooker.
Bei diesen überragen die Fahnen die Hüllblätter um deren ganze
Länge, während sie bei den Arten unserer Alpen kaum jemals
mehr als um die Hälfte der Länge der Hüllblätter über diese
hinausragen.
Auch inbezug auf die Breite der Zunge herrscht große
Mannigfaltigkeit. So schmal-lineale Zungen wie bei T. acris
kommen unter den alpinen Ai’ten niemals vor. Unter diesen
haben im allgemeinen die der Gattung Erigeron angehörigen
Arten etwas breitere Zungen, als die der Gattung Trimorpha.
Je breiter die Fahnen, desto größer auch die Zahl der sie durch-
ziehenden Gefäßbündel, wenn man schon Stränge mit einem
!) Siehe Taf. 1 Fig. 10, 14, 17.
Vier happ er, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 413
bis zwei Gefäßen mit diesem Ausdruck bezeichnen will. Wäh-
rend die Zungen der T. acris nur eines bis zwei solcher Bündel
haben, finden wir bei denen der alpinen Typen zumeist derer
drei bis fünf. Die Bündel enthalten, wie erwähnt, eines oder
mehrere Spiralgefäße und durchlaufen, ohne irgendwelche
Seitenäste abzugeben, die Zungen bis gegen ihre Spitzen hin,
untereinander und zu ihren Rändern parallel, und biegen sich,
bevor sich die Zunge in ihre Endlappen spaltet — falls über-
haupt solche vorhanden — gegeneinander, so zwar, daß, wenn
derer vier sind, sich je zwei benachbarte mit ihren Rändern
berühren. Jede solche Berührungsstelle entspricht einem Lappen
der Zunge. Ist nur ein Bündel vorhanden, so endet es unter-
halb der Bucht zwischen den beiden Lappen, oder, wenn die
Zunge nicht gelappt ist, mitten unter ihrer Spitze.
Gewöhnlich sind die Zungen nach außen gebogen, dadurch
wesentlich die Augenfälligkeit der Köpfchen erhöhend, bei E.
hispidus sogar — wenigstens kann man dies nach den vor-
liegenden getrockneten Belegen schließen • — und bei E. BitJnynicus
(nach Sibthorp) mit spiralig eingerolltem oberen Teil, seltener
vollkommen aufrecht ( T . Olympica).
Große Mannigfaltigkeit zeigen die Zungenblüten in der
Färbung ihrer Zungen. Die Röhren sind, wie ja gar nicht
anders zu erwarten ist, bleich. Die Intensität des Farbentones
der Zungen entspricht im großen und ganzen der größeren oder
geringeren Menge des der Pflanze gewissermaßen zur Verfügung
stehenden Anthokyans. In den Details herrschen aber große
Unterschiede. E. polymorphus z. B. besitzt lebhaft rosa gefärbte
Zungen. T. alpina , Attica und andere sind durch dunkelrosa
gefärbte Zungen ausgezeichnet. Bei E. uniflorus aber ist der
Farbenton der Zungen ein helles bis dunkles Lila, das manch-
mal fast ins Weißliche geht. Eine allgemeine vergleichende
Untersuchung der Farben der Zungen war leider nicht durch-
führbar, da ich viele Formen nur in getrocknetem Zustande
untersucht habe. Für T. alpina konnte Bonnier1) konstatieren,
daß die Intensität der Färbung ihrer Zungen mit wachsender
Höhe des Standortes nicht zunimmt. Daß aber die Färbung der
Ligulae vom Substrat abhängt, hat Rikli2) an E. uniflorus
konstatiert. Diese Art besitzt nämlich auf Kalkboden dunkelrosa,
auf Urgestein hellrosa bis weißlich gefärbte Korollen.
An der Außenseite der Röhre, namentlich gegen diejenige
Stelle zu, an welcher sie in die Zunge übergeht, finden sich, auf
die unteren ober- und unterseitigen Partien der im übrigen
ganz kahlen Fahne übertretend, in ziemlicher Menge Tricliome3),
und zwar, wie es scheint, bei allen Arten 3 — 8 Zellen hohe
zwei- oder einzellreihige Köpfchenhaare und viel seltener, und
nur bei gewissen Arten, insbesondere bei Trimorpha-Typen
%
b Bonnier, In Bull. soc. bot. Fr. XXVII. 1880. p. 104.
2) Rikli, In Ber. seliweiz. Ges. H. XIV. 1904. S. 130.
3) Vergl. auch Warming in Haustein bot. Abh. III. H. 2. 1870.
414 \? i e r h a p per, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
(T. alpt na, Cappadocica , acris, pycnotricha ), ausnahmsweise und
einzeln auch bei manchen Erigeron-Typen (E. hispidus), ein-
zellreibige Deckhaare, welche, vielmals länger als die Köpfchen-
haare, 1-3 basale und 3 — 5 Endzeilen, deren letzte spitz und
von besonderer Länge ist, besitzen. T. Attica und alba haben,
nach den von mir untersuchten Blüten zu schließen, keine Deck-
haare. aber dafür zweierlei einzellreihige Köpfchenhaare, und
zwar kürzere, die 4 — 5 Zellen, und längere, die 8 — 10 Zellen lang
sind. Die letzteren treten um das obere Ende der Röhre so
häufig auf, daß dieses wie gebiischelt erscheint. Bei E. melano-
cephahis aus den Rocky Mountains führen die Zellen der Trichome
der Korollen wie die der Hüllschuppen Anthokyan.
Die „röhrig-fädlichen“ Blüten der Arten der Gattung Tri-
morpha l) sind nichts anderes als Zungenblüten mit sehr ver-
kürzten Zungen. Die Röhren gleichen inbezug auf Form,
Größe, Färbung und Behaarung2; vollkommen denen der Zungen-
blüten. Die äußeren sind oben wie schief abgestutzt, so zwar,
daß der erhöhte, rundlich abgegrenzte äußere Randteil der Zunge
entspricht, also zygomorph, die inneren, im Anklange an die
Blüten der Scheibe, auf die sie phyletisch zurückzuführen sind,
mehr oder minder aktinomorph, mit drei bis fünf Zipfeln des
Saumes3), Wie schon erwähnt, treten zwischen den beiden
Blütentypen Ubergangsformen auf, welche sukzessive von außen
nach innen immer kürzere Zungen besitzen.
Die zwitterigen Röhrenblüten der Scheibe weisen wohl
bei allen Trimorpha- und Erigeron- Arten nur denen der Zungen-
blüten analoge Unterschiede auf. Im Gegensätze zu diesen und
den zungenlosen, engröhrigen weiblichen Blüten sind sie stets
aktinomorph4), mit röhrigem Tubus und fünf- — seltener vier-
teiligem Saume. Ihr Tubus ist bedeutend weiter, als der der
Randblüten, hat dickere Wände als dieser und erweitert sich
etwas unterhalb der Mitte dort, wo die Staubgefäße inseriert
sind, um weniges. Die schmäler oder breiter eiförmigen Zipfel
des Saumes sind mehrmals kürzer als der Tubus, spitzlicli und
durch spitze Buchten getrennt.
Inbezug auf die Form und Länge der Korollen der Zwitter-
blüten herrschen einige Verschiedenheiten, die denen der zungen-
förmigen Korollen analog sind. Die am höchsten ansteigenden
Formen haben im allgemeinen kürzere und gedrungenere Tuben
mit breit-eifönnig-dreieckigen Zipfeln des Saumes und umgekehrt
die Formen niederer Standorte und der Ebenen schlankere und
längere Blumenkronröliren mit längeren, schmäleren Zipfeln des
Saumes. Wie bezüglich des Pappus verhält sich T. acris , die
Vertreterin der Gattung Trimorpha in den Ebenen, auch beziig-
!) Siehe Taf. 1 Fig. 8 u. 13.
2) Siehe Taf. 1 Fig. 11 u. 15.
3) Vergl. Üxküll-Gyllenbänd, 1. c. Fig. 6b — e u. Taf. 1, H.
4) Ganz ausnahmsweise kommen auch Zwitterblüten vor, welche in-
folge Förderung des äußeren Randes und Saumes zygomorph sind, wie ich
dies einmal an E. uniflorus beobachten konnte.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 415
lieh der Korollen der Scheibenblüten konstant abweichend, indem
dieselben bei ihr im Vergleiche zu den alpinen Arten schlanker
und zartwandiger sind, die schmälsten Saumzipfel besitzen und
im obersten Drittel verhältnißmäßig stark erweitert sind.
Den Tubus durchziehen fünf gleich denen der Zungen nur
eines bis wenige Spiralgefäße führende Bündel, welche, wie dies
ja bei Kompositen die Regel ist, meist von je einem großen 01-
gange begleitet, von der Basis der Röhre bis unter die Spitze
je einer Bucht zwischen zwei Saumzipfeln reichen und dann
parallel mit den Außenrändern der beiden die Bucht einschließen-
den Zipfel bis zu deren Spitze sich fortsetzen, um hier mit dem
Ende des Nachbarbündels zusammenzustoßen.
Außen trägt die Korolle, namentlich im oberen Teile des
Tubus, ziemlich viele in gleicherweise wie die der Zungenblüten
gestaltete ein- bis zweizellreihige, 4 — 8 Zellen lange Köpfchen-
haare und bei manchen Typen, namentlich bei T. alpin a. neglecta
usw., seltener in der Gruppe des E. unißorus , spitze. ‘2 — Szellige,
einzellreihige Deckhaare, die manchmal, ähnlich wie die Köpfchen-
haare von T. Atfica, büsclielig gehäuft sind und die anderen
Haare an Länge bedeutend übertreffen.
Die Art der Färbung des oberen Teiles, vor allem des
Saumes der Scheibenblüten — der untere Teil des Tubus ist
stets bleich — ist wieder vom Antliokyangehalt der betreffenden
Pflanze abhängig und nur insoweit ein konstantes und für die
Systematik brauchbares Merkmal, als dieser konstant ist. Daß
dies manchmal der Fall ist, wurde bereits mehrmals hervor-
gehoben. Arten mit hellgrünem Kolorit der Blätter und Hiill-
scliuppen und hellrosa gefärbten Zungenblüten, wie E. polymor-
phus, maior usw. haben mitunter leuchtend gelbe Scheiben, resp.
Säume der Korollen der Scheibenblüten, Arten mit dunkelgrün
gefärbtem Laub, dunkelpurpurnen Hüllschuppen und lilafarbigen
Zungen, wie E. unißorus oder T. borealis dagegen auf der ganzen
Fläche oder doch an den Spitzen lebhaft purpurn gefärbte Zipfel
des Saumes ihrer Scheibenblüten. Während demnach dieses
Merkmal der Färbung der Scheibenblüten bei Arten, deren
Färbung überhaupt ziemlich stationär ist, sich in der Systematik
ganz gut bewährt, ist es bei anderen Typen mit bald hellerem,
bald dunklerem Kolorit bei geringerem oder größerem Antlro-
kyangehalt, wie z. B. bei T. alpina , gleichfalls ziemlich bedeuten-
den Schwankungen unterworfen. Im Alter färben sich übrigens
auch die anfänglich gelben Zipfel der Röhrenblüten purpurn.
Staubgefäße sind nur in den zwitterigen Blüten der Scheibe
enthalten. Den zungenförmigen und engröhrigen zungenlosen
Blüten des Strahles fehlen sie vollständig. Sie sind dem Tubus
in seiner unteren Häfte, dort, wo er sich erweitert, mit den
Filamenten angewachsen und alternieren mit den Zipfeln des
Saumes. Ihre Färbung ist hellgelb, Trichome sind keine vor-
handen. Die dünnen, bandförmigen Filamente werden von je
einem zur Anthere führenden Bündel mit Spiralgefäßen durchzogen
und sind viel länger als die schmal-lanzettlich-pfeil förmigen,
416 Vi erh. a p p er , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
an den Bändern nnr lose aneinanderhaftenden Antheren, deren
schmale Theken durch ein breites, nach oben zu über sie hinaus
zu einem schmal - lanzettlicli- dreieckigen Gebilde verlängertes
Konnektiv getrennt werden und nach unten zu kurz geschnäbelt
sind. Zur Zeit der vollen Entwickelung reichen die Antheren
gerade bis zu den Zipfeln der Fetalen, ja manchmal, wenn die
Röhre der Korolle relativ kurz ist, überragen sie sogar den Saum.
Die Thecae öffnen sich intrors mit schmalem Längspalt. Die
Folienkörner sind kugelig, ganz kurz-stachelig mit mehreren vor-
gebildeten Durchtrittsstellen für die Pollenschläuche.
Fast vollkommene Übereinstimmung herrscht im Baue des
Gynaeeeums. Die Fruchtknoten sind an allen Blüten eines
Köpfchens von gleicher Beschaffenheit. Sie sind von außen
nach innen stark zusammengedrückt und, von der Breitseite ge-
sehen, schmal elliptisch. An den beiden Seiten haben sie je
eine aus einem Sklerenchymbündel, dem nach außen ein Ölgang
vorgelagert ist, bestehende starke Rippe. Im übrigen sind ihre
'Wandungen im Gegensätze zu vielen anderen, vor allem amerika-
nischen, Erigeron- Äxten meist ganz nervenlos und auf den stets
grünen Flächen vollkommen glatt. Selten treten drei starke
Rippen auf (z. B. bei T. pycnotricha). Die ganze Fläche der
Üvarien ist mehr oder minder dicht mit den für die Frucht-
knoten vieler Kompositengattungen charakteristischen aufrecht
abstehenden Deckhaaren bekleidet. Den Bau dieser Haare hat
Schenk1) zuerst genauer geschildert. Sie bestehen aus drei
Zellen, von denen zwei der Wand des Ovars zugekehrt sind,
während sich die dritte auf der von diesem abgewendeten Seite
befindet. Von den beiden inneren Zellen ist die basale sehr
kurz, relativ dünnwandig und durch Feuchtigkeit imgemein
quellungsfähig, die obere und die äußere Zelle sind bedeutend
länger — letztere ist so lang wie die beiden inneren zusammen —
haben dicke Außenwände und weichen am oberen Ende des
Trichoms mit den Spitzen voneinander ab, sodaß das Haar
zweispitzig erscheint. Die Haare persistieren und spielen nach
Schenk bei der Verbreitung der Früchte eine nicht unwesent-
liche Rolle. In verschiedenen Fällen haben sie verschiedene
Länge, doch "kann diesem Verhalten ebensowenig wie der rela-
tiven Menge dieser Trichome systematische Bedeutung zu-
gesprochen werden.
Die Griffel und Narben sind nicht bei allen Blüten von
gleicher Beschaffenheit. Während nämlich die weiblichen Rand-
blüten, sowohl die zungenförmigen als auch die engröhrigen,
zungenlosen, dünne schlanke Griffel und lineal - zylindrische
Schenkel mit ziemlich kurzen, reduzierten Fegehaaren — die-
selben haben ja liier keine Funktion zu erfüllen — besitzen,
haben die zwitterigen Blüten der Scheiben relativ dicke, ge-
drungene Griffel mit viel stärkeren keulig-zylindrischen Griffel-
schenkeln, deren um die Enden befindliche Fegehaare sehr
i) Bot. Zeit. XXXV. 1877. S. 409 ff.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 417
reichlich und kräftig entwickelt sind. Im übrigen sind alle
Griffel vollkommen kahl und im oberen Teile samt den Schenkeln
purpurn fingiert, seltener, z. B. in den gelben Scheibenblüten
und auch oft in den Zungenblüten des E. polymorphus , intensiv-
oder bleichgelb gefärbt. Das Narbengewebe befindet sich in je
einem randständigen Längsstreifen auf der Innenseite der Griffel-
schenkel.
Zur Zeit der Fruchtreife werden die Köpfchen tragenden
Achsen steifer und strecken sich, wenn sie gekrümmt waren,
gerade, wie dies namentlich an E. uniflorus und nächsten Ver-
wandten schön zu sehen ist, deren Individuen, während sie zur
Blütezeit die Köpfchen durch Krümmung des Stengels der aus-
trocknenden Wirkung des Windes entrückt haben, jetzt ihre
Stengel unter beträchtlicher Versteifung und oft auch Ver-
längerung1) dem Winde entgegenstrecken, um ihm die reifen
Achaenen preiszugeben.
Die Hüllschuppen verkahlen zunächst in größerem oder ge-
ringerem Grade, nehmen durch oft erst jetzt erfolgende Antlio-
kyanbildung eine intensiv purpurne Farbe an (E. uniflorus, poly-
morphus), (was vielleicht mit der besseren Ausnützung der Wärme
für die heranreifenden Früchte in Zusammenhang steht), erhärten
schließlich und werden zurückgeschlagen, sodaß ihre Spitzen jetzt
schief nach abwärts gerichtet sind, ohne sich aber zurückzu-
rollen. Die Ivorollen fallen ab und die Achaenen2), an denen
die schon beschriebenen Haare erhalten bleiben, werden samt
dem gleichfalls persistierenden, als Fallschirm3) und überhaupt
zur Erleichterung des Fliegens dienenden Pappus den Lüften
preisgegeben.
Der die ganze Achaene erfüllende Embryo besteht aus einem
sehr kurzen, dicken Wiirzelchen und zwei mächtigen, länglich
verkehrt-eiförmigen, an der Spitze etwas ausgerandeten Kotyle-
donen, welche die winzige Plumula einschließen.
Wie schon zu Beginn des der Blütenmorphologie gewidmeten
Teiles hervorgehoben wurde, gibt es, abgesehen von der aller-
dings besonders wichtigen Zahl der Blütentypen, eigentlich kein
einziges Merkmal, das in seinen Unterschieden derartig konstant
wäre, daß man auf Grund desselben allein irgendwelche zwei
alpine Trimorpha- oder Erigeron- Arten jederzeit mit voller Be-
stimmtheit auseinanderhalten könnte. Nur die Formen der
Gruppe der T. acris , insgesamt Typen der Ebenen, sind durch
ihre längeren, dünneren Pappusstrahlen und die kürzeren
Zungen der Blüten des Randes von allen alpinen Typen immer
') Au Stöcken des E. Unalaschkensis fand ich die Blütenstengel von
11, die Fruchtstengel von IG cm Länge, als Beweis für das beträchtliche
nachträgliche Längenwachstum derselben.
2) Über den Bau der Fruchtwand vergl. Heineck, Beitrag zur
Kenntnis des feineren Baues der Fruchtschale der Kompositen. Inaug-Diss.
Leipzig. 1890.
3) Vergl. z. B. Vogler, Ü. d. Verbreitungsinittel der Schweiz. Alpen-
pflanzen. (Flora 89. B. Erg. B. 1901.) — Frieb, Der Pappus als Ver-
breitungsmittel der Kompositenfrüchte. (Ost. bot. Zeitschr. LI. 1901.)
28
Beihefte Rot. Ontralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
418 Vi erhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
ohne Schwierigkeit zu unterscheiden, differieren aber unterein-
ander auch nur durch Charaktere ganz gradueller Natur. Inner-
halb dieses Formenkreises kann man ebenso wie innerhalb der
Gruppe der T. alpin a, des E. uniflorus oder polymorphus nur
auf Grund einer vergleichenden Betrachtung aller vegetativen
und floralen Merkmale unter gleichzeitiger Berücksichtigung der
geographischen Verbreitung aller Typen zur Erkenntnis der
natürlichen Rassen gelangen.
Sämtliche alpine Erigeron- Arten sind insektophil. Als Be-
sucher fungieren insbesondere Falter, Fliegen, seltener Käfer
etc.1). Als Anlockungsmitte] für die Insekten sind die durch
Anordnung, Form und Farbe der Zungen- und Röhrenblüten
als augenfälliger Schauapparat ausgeprägten oberen Flächen der
Köpfchen besonders geeignet; als Nahrung dient den Insekten
der Honig, den ihnen nach Hermann Müllers2) Untersuchungen
die zwitterigen und eventuell auch die engröhrigen weiblichen
Blüten darbieten. Ob auch die Zungenbliiten Honig sezernieren,
hat H. Müller nicht untersucht.
Die Zwitterblüten sind proterandrisch. Autogamie innerhalb
derselben Blüte ist vorerst ganz ausgeschlossen. Da, wie schon
Kerner3) nachgewiesen hat, und wie auch ich an reichlichem
Trockenmateriale konstatieren konnte, innerhalb eines Köpfchens
die Narben der weiblichen Blüten schon belegungsfähig sind,
wenn der Pollen in den Antheren der Zwitterblüten noch nicht
reif ist, kann schon in diesem Stadium Selbstbefruchtung inner-
halb eines Köpfchens erfolgen. Auf jeden Fall werden zunächst
Narben rein weiblicher Blüten mit dem Pollen der zwitterigen
belegt, den die Antheren auf die geschlossenen, mit Fegehaaren
bedeckten Spitzen der Griffelschenkel abgelagert und so für die
Insekten leichter erreichbar gemacht haben. Selbstbestäubung
innerhalb einer und derselben Blüte kann zu dieser Zeit unmöglich
eintreten, da die innen an den Griffelschenkeln in zwei marginalen
Streifen liegenden Narben zwischen diesen verborgen und für
Pollen nicht zu erreichen sind. Später wachsen zumeist die
Griffel der Zwitterblüten in die Länge und werden so über die
Zipfel des Saumes gehoben, die Schenkel biegen sich zunächst
so auseinander, daß ihre Spitzen sich noch berühren, später aber
spreitzen sie vollkommen, allerdings ohne sich einzurollen. Ihre
Narben können jetzt mit fremdem Pollen belegt werden. Später
soll durch Verschränkung der Griffeläste Autogamie ermöglicht
werden.4) Vielfach scheinen sich übrigens die Griffelschenkel
überhaupt gar nicht über den Saum zu erheben und nur als
mit den Fegehaaren den Pollen der Antheren abstreifende
Organe zu dienen. Wenigstens spricht die Tatsache, daß in
') Vergl. Ivnuth, Handb. d. Blütenbiol. II. 1. 1898. S. 590.
2) Alpenblumen. S. 445 — 447. 1881. Vergl. auch Ekstam in Troms.
Mus. Aarsh. XVIII. 1897.
3) Kerner, Pflanzenleben II. 1891. S. 311.
4) Kerner, Pflanzenleben. 2. Aufl. II. 1898. S. 323.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 419
vielen Köpfchen verschiedener Arten, wenn die Zungenblüten
schon längst Früchte angesetzt haben, die zwitterigen noch
immer keine vorgestreckten Griffeläste zeigen und in ihren
Acliaenen auch keine entwickelten Embryonen enthalten, sehr
zugunsten dieser Annahme.
Blütenbiologisch stellen die Arten der Gattung Trimorpha
im Vei'gleiche zu den Erigeron- Arten ein höheres Stadium dar,
womit übrigens keineswegs gesagt sein soll, daß sie etwa gene-
tisch \on ihnen abzuleiten sind. Daß vielmehr im Gegenteile
phylogenetisch Trimorpha ein älteres Stadium als Erigeron sein
dürfte, wird später ausführlich begründet werden. Sicherlich gilt für
die Köpfchen aller von mir untersuchten Arten der Gattung
Trimorpha das, was H. Müller von denen der T. alpina sagt:
„Die Blütengesellschaften des E. alpinus bestehen also aus drei
Klassen von Individuen mit verschiedenen Funktionen: 1. Weib-
liche Bandblüten, die gleichzeitig mit ihrer Fahne der Augen-
fälligkeit und mit ihrem Stempel der Fruchtbildung dienen.
2. Weibliche fahnenlose Blüten zwischen Band und Mitte, die
nur der Fruchtbildung dienen. 3. Zweigeschlechtige, die Mitte
einnehmende Blüten, die am meisten Verschiedenartiges leisten,
indem sie a) Honig produzieren und den Besuchern darbieten,
b) die männlichen Befruchtungskörper hervorbringen, durch die
eine Befruchtung der beiden anderen Blütenklassen erst ermöglicht
wird, c) mit ihren Narben der Befruchtung, und zwar wahrscheinlich
bei ausbleibendem Insektenbesuch der Selbstbefruchtung, dienen“'.
Für unsere alpinen Arten der Gattung Erigeron gelten nur
der erste und dritte von den eben zitierten Sätzen. In ihren
Köpfchen ist ja, weil ihnen die engröhrigen („fahnenlosen“)
Blüten fehlen, die Arbeitsteilung nicht so weitgehend wie bei
den stammverwandten Trimorpha- Typen.
Der Umstand, daß durch Insekten Fremdbefruchtung bewirkt
wird, macht es verständlich, daß an Orten, wo verschiedene Tri-
morpha- oder Erigeron -Arten zusammen Vorkommen, Bastarde
auftreten. Von der großen Anzahl alpiner Trimorpha- und
Erigeron- Formen, die bisher als Bastarde beschrieben wurden,
dürften in der Tat manche, nach ihrem morphologischen Ver-
halten zu schließen, hybriden Ursprunges sein. Leider wird die
Beurteilung der Bastardnatur von Erigeron- Individuen meistens
dadurch erschwert, daß die Pollenbeschaffenheit nicht immer als
charakteristisches Merkmal mit liei’angezogen werden kann. Denn
von E. Hiiltsenii , der bekannten Hybride zwischen T. acris und
E. Canadensis , in deren Staubbeuteln nach meinen Beobachtungen
überhaupt kein Pollen zur Entwickelung kommt, abgesehen, fand
ich alle anderen Individuen, deren morphologische Beschaffen-
heit ihre Bastardnatur mit einiger Sicherheit an nehmen ließ, (z. B.
bei T. Attica X angulosa, T. Attica X E. polymorphus), im Be-
sitze von mehr oder minder, allerdings niemals sehr reichlichem
Pollen x), über dessen Keimfähigkeit ich natürlich keine Angaben
*) Leider ist an Herbarmaterial eine durchgreifende Untersuchung
420 Vie rhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
machen kann. Aus diesem Verhalten glaube ich jedoch nicht
schließen zu müssen, daß die fraglichen Individuen keine Bastarde
sind, sondern vielmehr, daß innerhalb der Gattung Erigeron durch
wechselseitige Kreuzung relativ nahe verwandter Arten unter
Umständen fruchtbare Hybriden oder doch solche mit gutem
Pollen zustande kommen können. Daß andererseits eine Kreuzung
einander so fernstehender Arten, wie es T. acris und E. Cana-
densis sind, eine unfruchtbare Nachkommenschaft liefert, darf
wohl nicht Wunder nehmen und steht mit der eben aus-
gesprochenen Annahme keineswegs in Widerspruch.
Die Möglichkeit der Existenz fruchtbarer Hybriden ver-
bunden mit der einer eventuellen Steigerung der Fruchtbarkeit
eines Bastardstockes im Laufe der Jahre legt die Vermutung
nahe, daß dieselben fortgesetzt fruchtbare Nachkommenschaft
erzeugen und so eventuell „zu Arten werden“ können, eine Ver-
mutung, die mir namentlich für die Kreuzung T. alpina X
E. uniflorus einen großen Grad von Berechtigung zu haben
scheint; denn ich glaube, daß T. neglecta , ein Typus, der in
morphologischer Hinsicht völlig intermediär zwischen den ge-
nannten Arten steht, aber völlig fertilen Pollen hat und reichlich
fruchtet, ein solcher zur Art gewordener Abkömmling von Hy-
briden derselben sein kann. Die Lösung der Fragen, ob T. neg-
lecta wirklich der ausgesprochenen Vermutung entspricht, wie
weit er sich bejahenden Falles in seiner Nachkommenschaft
konstant erhält, ob eine Aufspaltung in die Stammarten nach
der Mendel’ sehen Regel stattfindet oder nicht, ob eventuell Ver-
mehrung durch Parthenogenese oder Nuzellarembryonenbildung
eintritt und die Konstanz der T. neglecta verständlich macht,
wäre nur durch jahrelange ausgedehnte an Ort und Stelle
durchzuführende Kulturversuche und experimentelle Eingriffe
möglich.
Die Verbreitung der Früchte erfolgt durch den AVind oder
möglicherweise auch — nach Fngler1) — durch \7ögel. Das
spezifische Gewicht des aus Achaene und Pappus bestehenden
Flugapparates ist ein minimales. Diese Tatsache macht uns die
ungemein große AVanderungs- . und Besiedelungsfähigkeit der
Trimorpha- und Erigeron -Arten verständlich. Bei großer Luft-
feuchtigkeit soll nach Schenk2) das Flugvermögen der Früchte
noch dadurch gefördert werden, daß die Trichome der Achaenen
infolge Quellens der inneren Basalzellen spreitzen, wodurch das
A7olumen des Flugapparates vergrößert, das spezifische Gewicht
aber verringert wird.
dieser Verhältnisse sehr erschwert, ja unmöglich, da man vielfach nicht
ganze Serien von Entwickelungsstadien untersuchen kann. Der Proteran-
drie wegen eignen sich nur eben im Aufblühen begriffene Zwitterblüten
zur Pollenuntersuchung.
!) Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt. I. 1879.
p. 120). Vergleiche auch Vogler, P., Über die Verbreitungsmittel der
schweizerischen Alpenpflanzen. (Elora. a. a. 0.).
2) ln Bot. Zeit. a. a. 0.
Vier kapp er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 421
II. Beschreibung der einzelnen Formen.
Cassini war der erste, welcher aus der Tatsache, daß es
Erigeron - Arten mit zweierlei und solche mit dreierlei Blüten
gibt, tiefgreifende, systematische Konsequenzen zog, indem er
das alte Lin ne’ sehe Genus Erigeron in zwei Gattungen trennte,
von denen die eine — Trimorpha — die Arten mit dreierlei
Blüten, und zwar rührigen Zwitterblüten der Scheibe und eng-
röhrigen weiblichen Blüten des Randes, deren äußere in je eine
Zunge verlängert, während die inneren zungenlos sind, die andere
— Erigeron im engeren Sinne — die Arten mit zweierlei Blüten,
und zwar rührigen zwitterigen Blüten der Scheibe und eng-
rührigen weiblichen Zungenblüten des Randes, umfaßt. De Can-
dolle hat im Prodromus Cassinis Einteilung mit der scheinbar
nur formellen Abweichung akzeptiert, daß er die beiden Gruppen
als Sektionen einer Gattung, Erigeron im weiteren Sinne Linnes,
subsumierte, ein Vorgehen, das von den meisten Floristen nach-
geahmt wurde. Auch in den großen Werken von Endlicher,
Engler und Prantl usw. findet sich De Candolles Einteilung
mit einigen geringfügigen Abweichungen, die ihren Grund haupt-
sächlich in dem Bedürfnisse hatten, verschiedene Artengruppen
oder einzelne Arten als eigene Sektionen abzusondern, im Prin-
zip angenommen.
Daß aber De C andolle nicht so weit ging wie Cassini
und die beiden Gruppen nicht als Gattungen gelten ließ, sondern
zu einer Gattung vereinigte, erklärt sich wohl daraus, daß er,
wie schon aus den Worten: „Erig. Alpini var. aliae plurimis
aliae paucissimis floribus foemineis tubulosis donatae demonstrant
strictam huius sectionis ( Trimorphaea ) cum priore affin itatenU
(Prodr. 1. c.) hervorgeht, auf Grund der Beobachtung, daß
manchmal bei gewissen Trimorplien nur sehr wenige Zungen-
blüten auftreten. der Ansicht war, welcher sich leider, nicht zu
Gunsten der Systematik der Gattung, viele Forscher anschlossen,
daß seine beiden Sektionen durch Übergänge miteinander ver-
bunden sind. Dies war auch die Ursache, warum er die beiden
Euerigeronten E. polgmorplms (= glabratus) und uniflorus mit
Trimorpha alpina zu einer vollkommen unnatürlichen Sammelart:
Erigeron alpinus vereinigte.
Dieser Ansicht kann ich nun absolut nicht beipflichten.
Von Übergängen, wie sie De Candolle und viele andere
Autoren annehmen, ist gar keine Rede. Vor allem sei hervor-
gehoben, daß ich an sehr reichem Vergleichsmaterial von E. uni-
florus und polymorplius niemals ein Stück gesehen habe, welches
auch nur eine Andeutung einer zungenlosen weiblichen Blüte
zeigte und infolgedessen als Übergang zu Trimorpha hätte auf-
gefaßt werden künnen. Umgekehrt künnen aber auch Trimorplien
mit nur sehr wenigen zungenlosen weiblichen Blüten keineswegs
als Übergänge zu Erigeron gedeutet werden. Ja selbst die
wenigen Exemplare, welche ich als wahrhaftig nur zweierlei-
422 Vierhap per , Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
blutige T. alpin a oder borcalis bezeichnen zu müssen glaube,
erscheinen bei Berücksichtigung der Gesamtheit ihrer anderen
Charaktere meist als so typische T. alpina oder borealis, daß
auch sie durchaus nicht als Zwischenformen anzusprechen sind.
Ich glaube auf Grund dieser Erfahrungen ohne weiteres
behaupten zu können, daß die Grenzen zwischen Trimorpha und
Erigeron sehr scharfe, zum mindesten ebenso scharfe sind wie
zwischen Conyza und Trimorpha, von denen erstere gegenüber
letzterer Gattung nur die kurzen oder fehlenden Ligulae als
kaum durchgreifendes Unterscheidungsmerkmal aufweist, und es
erscheint mir demgemäß viel natürlicher, Trimorpha , wenn schon
nicht mit Conyza zu vereinigen, so doch von Erigeron ab-
zutrennen und als eigene Gattung wieder herzustellen. Will
man aber Trimorpha nicht den Rang einer Gattung geben, so
trägt man den natürlichen Verhältnissen noch viel mehr Rech-
nung, wenn man sie mit Conyza als mit Erigeron zusammen-
zieht. oder überhaupt nur eine, Conyza, Trimorpha und Erigeron
umfassende Gattung anerkannt. Von den drei Gattungen Conyza ,
Trimorpha und Erigeron stellt in genetischer Hinsicht, wie an
anderer Stelle1) des ausführlicheren dargetan wird, Conyza das
älteste, Erigeron das jüngste Stadium dar.
A. Die Arten der Gattung Tr imorpha.
Gemeinsame Merkmale :
Flores radii feminei exteriores ligulati, interiores semper
fere eligulati, anguste tubulosi, disci hermaphroditici, tubulosi.
Squamae erectae. Pappiis subsplendens vel opacus, rufus vel
albidus.
Trimorpha Cassini Dict. sc. nat. III, suppl. p. 65 (1816).
Erigeron Linne gen. plant, ed. I. No. 653 (1737); ed. V.
No. 855 (1754). p. p.
Trimorphaea Cassini Dict. sc. nat. XXXVII, p. 462 et 482
(1825).
Erigeron Sectio Trimorphaea De Candolle, Prodr. syst. nat.
regn. veg. V, p. 290 (1836); Endlicher, Gen. plant, p. 378 (1836 —
1840); Boissier, Flor. or. III, p. 162 (1875); Asa Gray, Contr.
North. Am. Bot. I. Not. Comp, in Proc. Am. Ac. nat, sc. 8, p. 95
(1880 — 81); Syn. Fl. North. Am. Gamop. p. 219 (1886); Hoff-
mann in Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV, 5, p. 164
(1894).
Durch die Gliederung dieser Gattung in zwei Sektionen
glaube ich den natürlichen V erhältnissen Rechnung zu tragen,
denn es erweisen sich die Arten jeder der beiden Sektionen als
untereinander näher verwandt als eine derselben mit irgend einer
Art der anderen Gruppe.
') Vergl. Abschn. III.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 423
a) Sectio Brachyglossae.
Biennes vel perennes. Caules semper fere ramosi, pleioce-
phali. Caulium, foliorum, squamarum pili simplices magni bre-
ves vel medii, recti, Capitula parva vel media. Ligulae involu-
crum parum, rarius multum excedentes. Pappi subsplen-
dentis setae tenues fructificandi tempore aclieniis triplo longiores,
involucra mul tum superantes.
Trimorpha Sectio Brachyglossae Vierhapper hoc loco.
In diese Gruppe gehören Trimorpha acris und ihre nächsten
Verwandten. Ausnahmslos Pflanzen der Ebenen, sollen sie hier
nicht Gegenstand eingehenderer Erörterung sein.
Es sei nur hervorgehoben, daß die Gruppe in ihrer
Verbreitung auf Europa, das nördliche Afrika und auf Asien
beschränkt und nur durch ganz wenige Arten im nördlichen Nord-
amerika vertreten ist, im übrigen aber dem neuen Kontinente
fehlt. Innerhalb ihres großen Areals ist sie in eine Reihe geo-
graphischer Rassen gegliedert, deren wichtigste hier namhaft
gemacht werden mögen.
Die weitaus häufigste Art der Gruppe ist T. acris (L.), eine
über die Niederungen des gemäßigten und südlichen Europa
sowie des gemäßigten Asien weit verbreitete, inbezug auf Grad
der Verzweigung, Stärke der Behaarung, insbesondere was die
großen Deckhaare anbelangt, Größe der Köpfchen etc. ziemlich
veränderliche Pflanze. Von ihr nicht allzuscharf geschieden ist
die in den Alpen nicht gerade seltene T. angulosa (Gaud.), eine durch
gewöhnlich purpurn überlaufene Stengel und das fast völlige
Kehlen der großen Deckhaare charakterisierte Rasse (vielleicht
Kalkform?) und die skandinavische T. Droehachiensis (0. E. Müller)
Im pontischen Gebiete Europas, schon in Siebenbürgen,
vor allem aber in Südrußland, wohnt die stattliche T. Podolica
(Besser).
Während die bisher besprochenen Typen an ihren Stengeln
keine Drüsen-, sondern zweierlei, große und kleine, Deckhaare
führen, kommt auf der iberischen Halbinsel eine der T. acris ,
sehr nahestehende Rasse vor, welche ganz ähnlich wie die
mediterranen Macroglossae statt der kleinen Deckhaare Drüsen-
haare führt, und welche ich als T. Hispanica benenne.1) Ab-
gesehen von dieser charakteristischen Art der Bekleidung unter-
scheidet sich dieselbe — als Gebirgspflanze — auch durch
größere Köpfchen und längere Ligulae von T. acris.
Sehr charakteristische Rassen vertreten die T. acris in den
nördlichen Gebieten Europas und Asiens. Dieselben sind im
Gegensätze zu ihren südlichen Verwandten durch mehr minder
dunkles Kolorit ihres Laubes, dunkelpurpurn gefärbte Involukral-
schuppen und das Fehlen der Deckhaare, anstelle derer zahlreiche
*) Standorte: Iberische Halbinsel, Spanien, Provinz Teruel. Sierra de
Valacloche. Calc. 1500 m (E. Reverclion, PI. d. Esp. Nr. 796. 18913: hb.
Tscli. ; hb. U. V.). Sierra de Camerena Calc. 1600 m (E. Peverchon, PI. d.
Esp. Nr. 796: hb. U. V.).
4*24 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
sehr kurz gestielte, fast sitzende Drüsenköpfchen am oberen
Stengel und an der Hülle auftretep, ausgezeichnet. Ich denke
vor allem an die skandinavischen Typen T. polita (Fries.) und
rigida (Fries.), die sibirische T. elongata (Ledebour), die von
Sibirien bis ins westliche boreale Nordamerika reichende T. armeri-
folia (Turcz.), eine der wenigen Vertreterinnen ihres Genus in
Nordamerika1), und die wohl kaum von ihr zu unterscheidende
T. racemosa Nutt. aus Grönland.
Während T. acris und die sie vertretenden Rassen im mitt-
leren und nördlichen Europa im allgemeinen die Gebirge meiden,
steigt erstere im Mediterran-Gebiete bis zu Höhen von 2000 m.
Sowohl Boissiers als auch Willkomms und Langes Angaben
bezeugen dies. Nach ersterem (Flor, or.) ist sie in den Gebirgen
des Orients bis zu 12000', nach letzterem (Prod. Fl. Hisp.) in der
Sierra Nevada bis zu 6000' Meereshöhe zu finden. Daß T. acris
unter solchen Umständen gelegentlich diesen geänderten Verhält-
nissen angepaßte neue Rassen ausgegliedert hat, darf wohl nicht
Wunder nehmen. Im Anhänge werden einige solcher mutmaß-
lich aus T. acris hervorgegangener Typen besprochen. In Mittel-
europa, dessen größere Erhebungen von makroglossen Typen
bewohnt werden, ist es zu keiner solchen Ausgliederung ge-
kommen. Nur gelegentlich, und wie es den Anschein hat, stets
vereinzelt, findet sich T. acris in größeren Höhen, und es ist
nicht ohne Interesse, zu beobachten, daß solche Individuen aus
höheren Lagen durch relativ niedere Stengel, größere Köpfchen
und längere Ligulae, also gerade durch jene Merkmale aus-
gezeichnet sind, durch welche sich die schon längst an die
alpinen Verhältnisse angepaßte Gruppe der Macroglossae von den
Brachgglossae unterscheidet. Die wegen ihres drüsigen Indu-
rnentes früher erwähnte T. Hispanica ist auch wegen ihrer
großen Köpfchen und langen Ligulae bemerkenswert, denn sie
ist ein sicherlich aus T. acris hervorgegangener Typus, von dem
es sehr wahrscheinlich ist, daß er die großen Köpfe und langen
Ligulae erst sekundär, in Anpassung an die geänderten Verhält-
nisse der hohen Lage, erworben hat,
b) Sectio Macroglossae.
Perennes. Gaules non raro simplices, monocephali. Caulium,
foliorum, squamarum pili simplices rnagni medii vel longi, plus
minus flexuosi. Capitula parva — magna. Ligulae involucrum
semper multum superantes. Pappi opaci setae fragiles, fructifi-
candi tempore aclieniis duplo tantum longiores, involucra non
multum excedentes.
Trimorpha Sectio Macroglossae Vierhapper hoc loco.
!) Vor kurzem liat Green eine neue Form aus Nordamerika beschrieben,
die mir leider nicht bekannt geworden ist: E. jucundus (Pittonia III, p. 165
[1896 — 98]), der T. Droebachiensis nahestehend. Erigeron spatulatus Vest (sec.
D. C. Prodr.) ans St. Thomas, eine Art mit grobgesägten Blättern, gehört,
obwohl sie De C an dolle in die Sectio Trimorphaea stellt, wohl nicht
hierher.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 425
Subsectio Hirsutae. Pili magni caulium, foliorum, squama-
rum tantum vel praecipue simpliees.
1. Triniorpha alpina.
Humilis, media vel elata. Gaules 2 — 40 cm alti, unus vel
pauci ex eodem rhizomate, erecti vel parum curvati, virides vel
purpurei, simpliees, monocephali vel ramosi, ramis 1 — 10, erecto-
patulis, vel curvato-erectis , vel erectis, monocephalis, elongatis,
summorum capitulis caulem primarium superantibus, vel breves,
capitulis interdum paene sessilibus. Folia basalia crassiuscula
vel tenuia, oblonge obovato-vel elliptico-vel lanceolato-spatu-
lata, 1 — 12 cm longa, 3 — 12, saepius 6—9 mm lata, ima
obtusa, apice non raro apiculata, superiora saepius acutiuscula.
Caulina 2 — 25, internodiis breviora, aequalia vel — imprimis
ima-longiora, oblonge elliptica vel oblonge ovato-lanceolata vel
lineari-lanceolata, ramorum, si adsunt, 1 — 2 anguste lineari-lanceo-
lata, superioribus intei'dum exceptis acuta. Squamae 35 — 80,
involucrum plus minus dense brevius vel longius hirsutum for-
mantes, erectae, lineari-lanceolatae, purpureae vel virides, raro
atropurpureae, 1 — 1,3 mm latae, longissimae 5 — 9 mm longae.
Indumentum caulium et foliorum pili simpliees magni longi vel
breves multi vel pauci, in bis parvis multis intermixtis, squa-
marum pili magni multi glanduliferique parvi pauci. Caules
imprimis in basi — interdum etiam usque ad apicem — longe
et dense, non raro densissime hirsuti, rarius glabrescentes, folia
in pagina utraque et in marginibus plus minus dense liirsuta,
rarius in faciebus glabrescentia, involucra plus minus dense et
longe liirsuta. Capitula parva, media vel magna. Pappi setae
3 — 4 mm longae. Flores ligulati ca. 60 — 150, ligulis ca. 3,5 bis
6 mm longis, roseis vel purpureis, ca. 0,8 — 1,2 mm latis, eligulati
numerosi, rarius pauci, rarissime deficientes, tubulosi flavidi vel
apice purpurascentes, interdum atropurpurei.
Trimorpha alpina Vierliapper hoc loco, non J. E. Gray,
Nat, Arr. Brit, pl. II, p. 467 (1821).
Erigeron alpinum Linne, Sp. pl. p. 864 (1753).
Synonyme: E. alpinus Nynian, Consp. Flor. Eur. p. 388
(1878 — 82) p. p.; Ledebour, Fl. Ross. II, p. 490 (1844—46) p. p.;
Baumgarten, Enum. stirp. Transs. III, p. 120 (1816); Schur, Enum.
plant. Transs. p. 309 (1866); Brandza, Prodr. floi\ Rom. p. 266
(1879 — 83); Reichenbach, Fl. Germ. exc. p. 240 (1830 — 32) p. p. ;
Koch in Flora XVIII, p. 261 (1835) et Syn. Fl. Germ. Helv.
p. 354 (1837); Sauter, Flor. Gefäßpfl. Herz. Salzb. 2. Aufl., p. 49
(1879); Wulfen, Fl. Nor. ed Fenzl p. 695 (1858) p. p.; Pacher u.
Jabornegg, Flor. Kämt. I, 2, p. 75 (1884); Hausmann, Fl. Tir.
p. 429 (1851); Kerner in Sched. Fl. Aust, Hung. Nr. 252 (1881);
Fritsch, Exk. Fl. Ost. p. 563 (1897); Garcke, 111. Fl. Deutschi.
426 Vie rhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
17. Aufl., p. 300 (1895)1); Prantl, Exk. El. Bayern 2. Aufl., p. 487
(1894) 0; Kraentzle in Mitt. bayr. bot. Ges. München Nr. 34, p. 432
(1905)1); Gaudin, El. Helv. V, p. 265 (1829); Gremli, Exk. El.
Schweiz, p. 193 (1867); Scliinz u. Keller, Fl. Schweiz p. 521
(1900); Lamarck, Fl. Fr. II, p. 140 (1778); Villars, Hist. pl.
Dauph. III, p. 236 (1789); Grenier et Godron, Fl. Fr. II, p. 98
(1850); Rouy, Fl. Fr. VIII, p. 155 (1903) p. p. ; Bertoloni, Fl. It.
IX, p. 190 (1853); Arcangeli, Comp. Fl. It. p. 340 (1882); Will-
komm et Lange, Prodr. Flor. Hisp. II, p. 33 (1870).
E. alpinum ß majus Boiss. Fl. or. III p. 166 (1875); Halacsy,
Consp. fl. Graec. II, p. 15 (1902) non Boissier, Voy. Esp. 1. c.
E. alpinas var. a et 4 Be Candolle, Prodr. syst. nat. regn.
veg. Y, p. 291 (1836) p. p.
E. alpinus incl. var. ß glabratus und y elatior Grecescu,
Consp. Fl. Rom. p. 293 (1898).
E. alpinus var. a intermedius , ß typicus , y grandiflorus Bri-
quet, Nouv. not, flor. sur les Alp. Lern, in Ann. Cons. et Jard.
bot, Geneve III, p. 112 ff. (1899).
E. alpinus var. a) typicus , b) hirsutus , c) pleiocephalus , d) gran-
diflorus, ß) strigosus , y) intermedius Fiori e Paoletti, Flor. anal.
It. III. 1. p. 234 ff. (1903).
E. alpinus a ) typicus , ß) hirsutus, y) macranthus, e) Funlcii,
£) humilis Rouy 1. c.
E. alpinus subsp. typicus v. intermedius, hirsutus, gracilis.
Rikli, Beitr. z. Kenntn. Schweiz. Erig. II, Übers, u. syst. Glied.
Erig. Schweiz. Fl. in Ber. Schweiz, bot. Ges. XIV, p. 131 (1904) non
Beck und f. elongata bei Chenevard in Bull. herb. Boiss. ser. II,
IV, p. 642 (1904).
E. alpinus c) albiflorus (?), d) pleiocephalus Willkomm, Führ,
p. 292 (1863).
E. rupestre , asteroides (?), hirsutum, gl ah rum, alpestre Hoppe
in exs.
E. glabratus Schur 1. c. (?) non Hoppe.
E. neglectum Simonkai, Enum. flor. Transs. p. 302 (1886) p. p.
non Kerner.
Stenactis alpina Cassini in Biet. XXXVII, p. 462 (1825).
Tessenia alpina Bubani, Fl. Pyr. ed. Penzig II, p. 264
(1900) p. p.
Tessenia glabrata Bubani 1. c.
Abbildungen2). Reichenbach. Ic. Flor. Germ. Helv. T. 914
I, 1 — 6 non II (1854) u. T. 915, I. — Taf. II. Fig. 1 — 4.
0 Aus Bayern und dem Deutschen Reiche überhaupt habe ich keine
Belege der T. alpina gesehen. Die Beschreibungen der zitierten Airtoren
gelten aber dieser Pflanze.
2) Die Abbildungen in Lamarck Enc. pl: 681, 2 (1786); Engl. Bot. V,
T. 775 (1866) und Sturm Deutsclil. El., welche T. alpina darstellen, bringen
in den beigegebenen Analysen nur zweierlei Blüten, die rührigen zwitterigen
der Scheibe und die weiblichen Zungenblüten des Bandes, zur Darstellung.
V ierhapper, Monographie der alpinen Erigerön-Arten Europas etc. 427
Standorte1). Tianschan2). Gebiet des Ili-Flusses. Ketmen
(hb. Br.).
Turkestan. (Kuschakewicz: hb. B. als E. acris
ß) Poclolicus). — Sairam 7000' (Regel It. Turk. 1877 : lib. B. als
E. alpinus var polycephala C. Winkl.).
Afghanistan. Kurrum Valley (Aitehison 1879: hb. B.).
Elburs. Ghilan (Aucher-Eloy "Herb. or. Nr. 47: hb. B.i.
Kaukasus3). Transkaukasien. Weg zum Pesceral von Sekar
(R. Virchow 1881 : hb. Be.). — Tuchetien. Mons Dano 1600 hp.
(Ruprecht hb. B.). — Salatavio alpes. (12—1300 m mit E. pulchellus:
hb. B.). — Mons Vermamouth (Schirajewsky 1902: hb. Tsch.).
Balkan. Parnass. Regio alpina (J. Guicciardi 1855. Held-
reich, Fl. Graec. exs. hb. B., hb. Bel., hb. z. b. G.).
Ban ater Alpen. Branu Planina (Pancic 1845: hb. Bel.).
Karpathen. Transsilvanisclie Alpen. Königstein 6500
ped. (Kotschy 1850 Plant. Transs. herb. Schott Nr. 161: hb. B., hb.
Be., hb. Bel.); Kalk, 1900 m (Schube 1894: hb. Pax.). — In
Monte Butschetsch alt. 6500 ped. (Kotschy 1850: Trans. Herb.
Schott, hb. Bel.). — Arpascher Alpen. Vurtop. 7500' (Schur
1850: hb. z. b. G.).
Rodnaer Alpen. Stiovu. Kalk (Fuss: hb. Pax); Kalkfelsen
1500 m (Pax 1895: hb. Pax); (Weberbauer 1895: hb. Pax); Halas
(Feclde 1895: hb. Br.); Kozon 6000 ped. (Kotschy, 1850 Plant.
Transs. Herb. Schott: hb. M. P.l; Verfu Cozonjisului, Kalk 1900 m
(Pax 1900 m: hb. Pax); Ceahlau in der Moldau (Zach. Pantu u.
Prokopianu 1897: hb. bot. Inst. Bukarest); Kalk 1800 m (Pax
1900: hb. Pax). — Comitat Besztercze Naszod. Rodna. Craciunel
(Degen 1902: hb. I).); Galatin, in cacumine (Degen 1902: hb. D.);
Ilenökö (Degen 1902: hb. D.); Korongyis (Degen 1902: hb. D.i;
Cisca (Degen 1902: hb. D.). — Gyergyoeer Alpen. Nagv Hagy-
mas, Kalk 1700 m (Pax 1896: hb. Pax); (Weberbauer 1896: hb.
Br.); (Pax 1900: hb. Pax).
Alpen4). Steiermark. Turrach. Ufer des Turrachersees.
(Krenberger 1867: hb. H.); Rothkofel, Glimmerschiefer 5 — 6000'
(Strobl 1875: hb. K.); Gregerlnock 2000 m sol. selbst. (Fest 1898:
hb. H. M.).
Salzburg. Lungau. Lessachtal. Wasserfallgraben 1500 m
(Vierhapper 1903: hb. U. V.); Weißbriachtal ca. 1300 m
0 In dieses Standortsverzeichnis wurden alle sechs im folgenden separat
beschriebenen Formen der T. alpina auf genommen. Nachträge zu den Stand-
ortsverzeichnissen siehe am Schlüsse der Arbeit.
2) Aus dem Altai sah ich keine typische T. alpina, bezweifle aber
keineswegs ihr Vorkommen daselbst. Aus dem Himalaya liegt mir eine
annähernde Form vor (comm. Haiis 1872: hb. K.).
3) Nach Ledebour (1. c.) auch am Ararat (leg. Par rot).
•*) Das Vorkommen der T. alpina in Nieder- und Oberösterreich ist
höchst unwahrscheinlich. Unter den zahlreichen mir vorliegenden belegen
sah ich einen einzigen von der Ilaxalpe (Sonklar 1862: hb. U. V.) stam-
menden und einen vom Dachstein (ex. Herb. Kerner: hb. BrA In beiden
Fällen dürfte es sicli um Etikettenverwechslungen handeln. Immerhin er-
scheint mir ein Vorkommen der Pflanze am Dachstein noch eher möglich
als auf der Raxalpe. Auch aus Bayern habe ich 7’. alpina nicht gesehen,
halte es jedoch nicht für ausgeschlossen, daß sie dort wirklich zu finden ist.
428 V ierhapper , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
(Vierhapper 1899: hb. U. V.); Zederbaustal 1300 ru (Vierhapper
1899: hb. U. V.); Yorberge des Mosermandl 1700 m (Vierhapper
1904: lib. U. Y.); Murwinkel ober Muhr (Vierhapper 1898: hb.
U. V.); Altenberggraben, ca. 2000 m (Vierhapper 1903: hb. TJ. V.).
— Pinzgau. Fusch (Spitzel: hb. H., hb. M. P.); Walchraffel
(Spitzel: hb. z. b. G.); Rathausberg (Pelikan: hb. M. P.). —
Plattenberg bei Krimi 6000 — 6400' (Simony 1852: hb. z. b. G.).
Kärnten1). Saualpe (Wulfen: hb. M. P.); Landkogel (Wul-
fen: hb. M. P.). — Mautlien: Würmbacher Alpe (Keller 1901:
hb. Ke.). — Lessachtal: Frolinalpe. Kleiner Hoch -Weißstein
(Jabornegg 1876;: hb. H.) — Sagritz (Pacher: hb. M. P.). —
Walliger Alm (D. Pacher: hb. H.) — Kloyden bei Mallnitz (hb.
z. b. G.). — Liesertal ca. 1600 m (Vierhapper 1903: hb. U. V.).
— Mallnitz. Felswand (Barroyer 1S69: hb. z. b. G.). — Heiligen-
blut (Funke: hb. Be.); (ex. Herb. Link: hb. Be.); (hb. Be., hb.
M. P., hb. N.); Pasterze (Hoppe: hb. M. P.); (Pappetz: hb. M. P.);
(Freyberger: hb. z. b. G.l; 1900—2100 m (Preissmann: hb. P.);
Großglockner (hb. M. L.) ; (Witasek 1899: hb. W.); Fleistal (Hayek
1903: hb. Ha); Gößnitz (Scheitz: hb. M. F.); Großglockner, Weg
zur Stüdelhütte (Schoenach: hb. M. F.).
Tirol. Mitteltirol. Lienz (Scheitz; hb. M. F.); Schleinitz
bei Lienz, sol. schist. 1900 — 2000 m (Eichenfeld 1883: hb. O.,
hb. P.) ; (Eichenfeld 1886: hb. P.); (Pichler 1893; hb. D.l. — Tri-
stacher Bergwiesen, Dolomitboden (Eichenfeld 1883: hb. O.);
Tristacher Alpe (Hb. Ortner; hb. M. F.). — Kaiseralpen (Pichler
1892: hb. D.); Ködnitz (Scheitz: hb. M. F.) ; Matreyer und Kalser-
törl (Engler 1869: hb. B.). — Praegraten, Dorferalpe 6000'
(Gander 1865: hb. Br.); Dorferalpe, Gipfel (hb. z. b. G.) —
Glanzer Alpe bei Windisch Matrey (Herb. Krem er 1881 : hb. z.
b. G.). — Virgen. Iseltal. Bergeralpe. Sol. calc. schist. mixt.
6 — 7000‘ (Außerdorfer 1875: hb. F.. hb. U. V.) ; Steinkar (Gander
1864: hb. M. P.). — Tristen, Weißenbach, 15 — 2200 m (Treffer
1884: hb. D.). — Hopfgarten (Scheitz : hb. M. F.). — Tribachalpe
bei Sand (Kremer 1881 : hb. z. b. G.). — Zillei’taler Alpen (Herb.
Gebhardt : hb. M. F.); Floitengrund (Kerner 1860: hb. K.) —
Wattental. Ober Vaz, Kiederleger. Schiefer, ca. 1800 m (Handel-
Mazzetti 1900: hb. H. M.). — Valsasstal. Alpe Gravers (Niggl
1867: hb. Iv.). — Kavistal. Klammeralm (Kerner: hb. K.) —
Schmirn (Herb. Hofmann: hb. M. F.i. — St. Jodok (Heufier
1839: hb. M. F.). — Pfitscher Joch (Hübl : hb. F.). — Sterzing
(Liebl 1851: hb. z. b. G.); Jaufental. Schiefer, ca. 1700 — 1800 m
(Hellweger: hb. H. M.. hb. U. V.); Jaufen, sol. schist. 1600 m
(Hüter 1882: hb. D.); Finsterstem, sol. schist. 2400 — 2500 m
(hb. D.). — Platzerberg bei Gossensaß, Schiefer. 2390 m (Hüter
1888: hb. H.); 2250 m (Hüter 1S89: hb. M. F. : T. überaus !);
2200 m (Hüter 1891: hb. D. : T. uberansl ); 2000 m (Handel-
0 Daß die Pflanze auch am Seeberg an der kärntnerisch - krainiscben
Grenze vorkommt, wie es im lib. M. P. liegende Exemplare besagen, er-
scheint mir nicht recht glaubwürdig.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 429
Mazzetti 1901: hb. H. M.). — Yennatal am Brenner (Hein 1903:
hb. T.) ; sol. schist. 2100 m (Hüter 1889: bb. D.); Hühnerspiel
(Zimmeter 1868: hb. M. F.); Brenner-Brenner bad, Schiefer, 1400 m
(Handel-Mazzetti 1904: hb. H. M.). — Gschnitztal. Blaser (Kerner
1873: hb. K.); (Engler 1875: hb. Be.); sol. calc. 7000 F. (Kerner
hb. Bel., hb. M. P., hb. U. V.); Paclail und Kugelwand (Kerner
1874: hb. K.); Truna (Kerner 1873: hb. K.); Padaster (Kerner
hb. Br., hb. K.); (Kerner 1873: hb. K.); (Degen 1895: hb. D.);
6000' (Kerner 1874: hb. F.) ; sol. schist. calc. 1800 — 2400 m
(Kerner Fl. e. A. H. Nr. 252: hb. B.. hb. Be., hb. Beck, hb. Bel.,
hb. D., hb. F., hb. H., hb. M. F., hb. M. P., hb. R., hb. U. V.);
Gschnitz (Kerner: hb. B., hb. Be., hb. Bel., hb. Br., hb. F.,
hb. U. V.) ; Schiefer u. Kalk gemischt 1500 m (Handel-Mazzetti 1902 :
hb. H. M.); Antimoni 1600 m (Sarnthein : hb. U. V.). — Wald-
rast (Klammerth 1900: hb. W.) ; Obernberger Joch (Kerner 1870:
hb. K.); Nockspitz (Uechtritz 1858: hb. Br.). — Alpeinertal
(Schueller: hb. M. F.); (Petter: hb. R.); (Kerner 1867: hb. K. ) ;
hinteres Alpein (Sarnthein : hb. M. F.) ; Alpeiner Schafscheide
(Heufier 1890: hb. M. F.); Alpeinerferner, Gneis (Val de Lievre
1857: hb. M. F.j. — Serlosspitze (Kerner: hb. K); (Heufier 1837 :
hb. M. F.) ; (Kerner 1868: hb. K.j; (Yal de Lievre 1857: hb. M. F.).
— Stubaital. Daumbühel ober Ranalt (Kerner 1869: hb. K.). -
Sellraintal. Längentaler Alpe. Schiefer (Handel-Mazzetti 1900 :
hb. H. M.); Zirmbachalpe (Handel-Mazzetti 1894: hb. H. M.);
Lisens, Glimmerschiefer 4971' (Val de Lievre: hb. M. F.). —
Ifinger (Hausmann: hb. M. F.); Kolman (P. Melo: hb. Be.);
Ritten (Hausmann hb. Be., hb. M. F., hb. M. P.); bei 3800' be-
ginnend (Hausmann: hb. M. F., hb. M. P.); (Saut er 1843: hb.
U. V.). - — Naturnser Alpen (Isser: hb. M. F.); Schnals (Heufler
1839: hb. M. F.). — Lazins (Bamberger 1853: hb. M. F.). -
Ötztal. Gurgl. (Petter 1863: hb. R.); Rofen (Kerner 1867: hb.
K.); Rofen: Brücke zur Zwerchwand (Kerner 1867: hb. K.);
Huber-Sölden (Heufler 1839: hb. M. F.) ; Zwieselstein (Ginz-
berger und Zederbauer 1900: hb. U. V.); Fend-Heiligenkreuz
(Engler 1871: hb. Be.). — Stilfserjoch (Wettstein 1893: hb. U. V.);
Stilfserjochstraße 1900 m (Pax 1885; hb. Br.); Stelvio sol. calc.
4()00‘ (Los: hb. M. F.j; Franzenshöhe (Degen 1893: hb. D.);
Schiefer, ca. 2000 m (Handel-Mazzetti 1902: hb. H.M.); Gurgler-
tal und Stilfserjoch (E. Beck 1876: hb. Beck). — Suldental un-
weit Gomagoi (Engler 1871: hb. Be.). — Yintschgau. Finster-
miinz (1843: hb. M. 14): (Engler 1871: hb. Be.); Nanders-Finster-
münz (Üchtritz 1858: hb. Br.); Nanders 5 — 7000' (Üchtritz 1S58:
hb. Br.); Grane 4000' (Üchtritz 1858: hb. Br.); Resclienspitz
6 — 7000' (Üchtritz 1858: hb. Br.).
Südtirol. Ober - Drauburg. Nicolsdorf, (Statzer 1892: hb.
Ha.); Innichen: (Stapf: hb. M. F.); Sexten (Hüter: hb. Br.);
Kreuzberg sol. schist. calc. 5000' (Hüter 1875: hb. F. ) ; Kreuz-
berg (Winkler 1876: hb. Br.); Prax (Hell: hb. M. F.). — Enne-
berg. St. Vigil. Furkel. Schiefer. 1500 — 1700 m (Handel-
Mazzetti 1902: hb. H. M.). — Fassa (Facchini: hb. M. P.j;
430 Vierh apper , Monographie der alpinen Erigerou- Arten Europas etc.
Fedaja. Pordoj. Augit. 2400 m (Handel -Mazzetti 1903: hb.
H. M.); Sasse i di Roca bei Alba. Augit. Ca 2400 in (Handel-
Mazzetti 1903: lib. H. M.); Podon (Herb. Sonklar 1864: hb. R.);
Podon italiano (Bernard: hb. U. V.); Marmolata (Pappetz 1841:
hb. M. P.); Col de Rodella (Briquet, Herb. Tir. mer. 1896: hb.
De.); Sella (Sardagna 1885: hb. U. V.); Col de Sella (Briquet
Herb. Tir. mer. 1896: hb. De.). — Grödnerjocli (Jauchen 1903:
hb. Ja.); Tscliampejajoch — Puzhütte (Juraschek 1899: hb. Ha.);
Campedelloalpe — Seiseralpe (Zimmeter 1871: hb. M. F.);
Seiseralpe (Herb. Eismann: hb. M. F.); (Engler 1868: hb. Be.);
Melaphyr 7000' (Val de Lievre 1869: hb. M. F.); Westfuß des
Plattkofel, Kalk 6 — 7000' (Val de Lievre 1869: hb. M. F.); ober
Pasils (Val de Lievre 1875: hb. M. F.). — Bozen (Hausmann:
hb. M. P.), (Ducke: hb. Be.). — Schiern (hb. Be.); (Hausmann:
hb. Be.); (Beck 1881: hb. Beck) ; Gipfel (hb. Br.) ; 2400 m (Kugler
1878: hb. Br., hb. M. P.); Molignon, Dolomit 2400 m (Kugler
1874: hb. Br.; hb. M. P.) ; (Kugler 1874 in Baenitz Herb.
Eur. : hb. H.i; Roßzähne (Hausmann: hb. M. F.). — Paneveggio.
Porphyr. 1800 — 2000 m (Eichenfeld 1894 : hb. P.) ; Vallespaß,
Porphyr 2246 m (Rechinger 1895: hb. R.); Rosetta (Pala-
gruppe) ca. 2300 m (Rechinger 1895: hb. R.). — Valsugana.
Montafon (Ambrosi: hb. F.). — Trient (Perini: hb. F.).
Bondon (Perini: hb. F.); (Val de Lievre 1865: hb. M. F.). —
Montegazza (Aterlo: hb. M. F.) — Monte Campedio (Briquet:
Herb. Tir. mer. 1897: hb. De.). — Vallarsa. Al’ometo (Kerner
1S68: hb. K.). — Roveredo. Montagna (Cristafoni: hb. M. F.). —
Iudikarien: Lenzada (Boni: hb. M. F.). — V. Genova. Bedole
(Sardagna 1879: hb. U. V.). — Campiglio (Sardagna: hb.
U. V.); Campiglio di Rendena (Boni: hb. M. F.). — Folgaria,
Carneti (Heufier 1842: hb. M. F.). — Nonsberg. Proveis.
Schiefer. 1850 — 2000 m (Handel - Mazzetti 1901: hb. H. M.). -
Valle Vallorz (Sardagna 1883: hb. U. V.). — Ultental. St. Ger-
traud. Schiefer. 1380 m (Handel-Mazzetti 1902: hb. H. M.);
Spinale (Boni: hb. M. F.). — Val di Non. Tuena (Los: hb.
M. F.). — Mortelltal (Tappeiner: hb. M. F.). — Monte Baldo
(Engler 1870: llb. Be.j.
Italien. Belluno. Torno di Canale. Fra la Forcella di
Cesuretta e il Costan di Miel (Tanfani: lib.F.). — Monte Baldo
(Bauherini: hb. F.). — Prope Incudine in Valcamonica (Caldeni
1866: hb. F.). — Sponda lunga 2300 m (Pariatore : hb. F.J; Tonale
Paß (Ricca: hb. F.) ; 2000 m (Pariatore 1870: hb. F.); sopra
Tospizio 2030 m (Pariatore 1870: hb. F.). — Val Furva. Sta.
Catarina (Levier 1870: hb. F.).
Tirol. Nordtirol. Kitzbühler Alpen (Traunsteiner: hb.
M. F.); im Sande der Voralpenbäche (mit E. 'polymorphus) (Traun-
steiner: hb. M. F.); Sintersbach (Traunsteiner: hb. M. F.).
— Zirler Mähder (Ebner: hb. K.); (Heufier 1836: hb. M. F.);
(Val de Lievre 1856: hb. M. F.); (Kerner 1867 : hb. H., hb. K.).
— Imst. Steinjoch (Ebner, Kerner: hb. K.); Galtberg(Zutteroth : hb.
M. F.). — Leclxtal. Holzgau. Salzlalpe (Zimmeter 1889: hb. M. F.).
Vier happ e r , Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 431
Vorarlberg. Krumbach (hb. M. P.) ; Hinterer Seekopf 6300'
(Sendtner 1852: hb. U. V.); Fellborngipfel (hb. P.); Freschen
(Custer : hb. Be. ; hb. De.).
Schweiz. Engadin. Oberes Engadin (Rehsteiner: hb.
z. b. GL); Samaden (Herb. Mercier: hb. B.); 6500' (hb. B.);
5200' (Moritzi 1837: hb. De.); (Rapin: hb. De.); (Strampf
1864: hb. Be.); St. Moritz (Winkler 1872: hb. Br.); Val de Fain
(Engler 1868: hb. Be.); Sils-Silvaplana (Engler 1868: hb. Be.);
Sils, Kalk (Rechinger 1899: hb. R.); Heutal bei den Bernina-
häusern (Behnsch 1900: hb. Br.); Berninastraße (Wettstein
1899: hb. U. V.); Tarasp (Wagner 1888: hb. Br.); Tarasp-Ardetz
(Wagner 1886: hb. Br.); Zernetz (hb. Br.); St. Moritzdorf
1000 m (Preissmann 1900: hb. P.); Münstertal. St. Maria
(Engler 1871 : hb. Be.).
Italien. San Bernardino, sopra il villagio (De Notaris
1873: hb. F.). — Insubrien. M. Legnone (Ducommun Fl. Ins.
1883: hb. B.). — Monte Generoso (Engler 1868: hb. Be., hb. Br.). —
Ossola. Cascata della Croce (Boni 1888: hb. F.) ; Val Formazza
(Rossi 1889 : hb. F.). — Val di Vedro. Alpe Salevo. 1900 m
(Rossi 1889: hb. F.). — Val Toggia (Rossi 1889: hb. F.) ; Val
Bognama, 2000 m (Rossi: hb. F.).
Schweiz. Glarus. Sandalp. 5—6000' (mit E. polymorphiis)
(Lindenberg 1862: hb. B.); Rigi (Bamberger 1855: hb. De.);
Planken bei Engelberg (Herb. Alioth 1836: hb. De.). — St. Gott-
hard (hb. De.); Hospital (Herb. Martens 1840: hb. Be.); Urseren-
tal. Canton Uri (Herb. Meyer: hb. M. P.). — Grimsel (Scharer:
hb. Be.). — Obergestlen (1890: hb. B.). — Berner Alpen. Gemmi
(mit E. polymorph us) (Haller hl. hb. De.). — Stockhorn (hb. De.);
(hb. M. P., Übergangsform zu T. Hungarica). — Simplonpass
(Herb. Fauconnet 1867 : lib. De.); Granitfelsen 850 — 1200 m
(Wolf 1878: hb. Br.); Schönharn (Ronniger 1900: hb. Ro.). -
Wallis. Vall Saas (hb. z. b. G.); Mt. Foully (hb. z. b. G.) ;
Zermatt (Herb. Mercier 1844: hb. B.); (1845: hb. B.) ; (Herb.
Alioth 1861: hb. De,); (1862: hb. Br.); (1871: hb. B.t; Gletscher-
Moränen 1800 m (Wolf 1892: Baenitz Herb. Eur. : hb. Ro.);
Gornergrat, oberhalb des Riffelhauses 2600 m (Ronniger 1898:
hb. Ro.). Val d'Anniviero, Alpe de Torrent, ca. 2000 m, sol.
schist. sil. (Beauverd 1900: hb. Beauv.) ; Col de Fenetre (Herb.
Mercier: hb. B.) ; Lafnischmatten (Herb. Briquet 1886: hb. De.);
Val de Bagries, Maseriat, 1750 m (Chenevard 1877: hb. Br.);
Lourtier 1600 m; sol. schist. (Beauverd 1902: hb. Beauv.);
Martigny (Tscherning 1866: hb. Tsch.); Bourg St. Pierre
(Deseglise 1874: hb. K.); Großer St. Bernhard (Herb. Thomas:
hb. De.); Fionnay (hb. B.). — Waadt. Bex (Herb. Thomas:
hb. B., hb. M. P.); (Herb. Mercier 1860: hb. B.); Javernaz (hb. M. P.);
St. Marcel (hb. M. P.); Le Sepey. Vallee d’Ormonds 1710 m (mit
E. polymorphus ) (Coli. Kiener. Rel. Mail! No. 294, 1858: hb. Br.:
hb. M. P,); Val Salvan (hb. M. P.); Chamoseise (De Candolle 1825,
hb. De.); Anzeindaz (Droin: hb. De.).
432 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Fr an zösich- Schweizerisch er Jura. Jura (Herb. Mercier :
lib. B.); (Guillemin 1840: hb. Be.); Mont Saleve (Herb. Fauche
1821: hb. B.); (Clmvin 1861: hb. De.); (Guinet 1874: hb. De.);
Reculet (hb. De.); (Herb. Fauconnet: hb. De.). Col de la Foucille
(Herb. Mercier: hb. B.) ; La Dole (A. De Candolle 1822: hb. De.);
Noirmont pres de Rousses — 1600 m (Herb. E. Michalet 1856:
hb. De.) ; Creux du Yent (Lerch 1871 : hb. z. b. Gr.); 1400 m (Jaccard
1873 : hb. M. L.).
Alpen. Haute Savoye. Alpes Lemaniennes. Pointe
d’Angolon 2000 m; Roc d’Enfer 2000 — 2250 m; Mont Billiat
1900 m; Hautforts, 2400 m; Col de C.oux: Cornette de Bise
2300 in; Bord du lac Vert. 2000 m; Tete du Geant 2300 m;
Pic de la Corne; Pointe de Nantau; Pic de Linleux 1900 m;
Mont Ouzon 1800 m; Chateau d’Oche 2000 m; Dent d’Oche
2000 ni; Signal de Bostan 2400 m und 1900 in; Cretes du
Grenarion 2400 m; Yallon d’Odda 2000 m; Col d’Emaney vers
la Tour Sallieres 2000 — 2500 m : Col de Tanneverge 2000 m ;
Pointe de Sambet 2000 m; Pointe des Avoudruz 2400 m;
Grands Yans du cöte du lac de Gers; Col de Colloney; Pointe
de Pelouse 2450 m: Pointe de Plate 2000 m; Cote d’Arbroz
1700 — 1800 in; Pointe de Vesine; Pointe de Chalune 2000 m;
Pointe de Chavache 2000 m; Mt. Gardy 1800 ni: Col du Jorat
vers Gagnerie 2200 — 2400 m; Dent de Velass 2000 m; Col de
Loveux; Pointe de Chavache 1900 — 2000 m; Vallon du Haut
de Taney 1500 — 1800 m; Villand 1700 m; Signal d’Entre II
Pertuis 2000 — 2100 ni; Pic de Boree 1800 — 1900 m; Col du
Cheval Blanc sur le plateau de Vieux Emosson 2300 in; Col du
Grenairon 2400 m; Pointe ä Boilion 2500 m: Col de Barbarine
2200 m: Glacier des Fonds pres Barbarine; 2300 m: Cosque de
Gredon (Briquet Flor. Alp. Lern. 1887 — 1904: hb. De.). Alpes
d'Annecy. Massiv de la Filliere. Col de Chipay ca. 1700 m;
Chaine de Freies (Beauverd: herb. Beauv.); Breson (Herb. A. De
Candolle: hb. De.); Massiv des Annes. Pointe d’ Ahnet ca. 1800 in;
sin- calc. jur. (Lias) (Beauverd 1903: hb. Beauv.); Taine sommet
1900 m (Beauverd 1903: hb. B.); Ballajoux sous le Freux 1500 m
(Beauverd 1902: hb. B.); Mijoux (Herb. Mercier 1861: hb. B.);
Mont Trelod (Huguenin: hb. F.). — Granier pres Chambery (Herb.
Schleicher: hb.B.,hb. Be.). — MontMiri(1871 : Herb.Micheli: hb. De.).
Savoyen. Col de la Seigne et Chapin (Herb. Knuth : hb.
Be.); AMllee de Birard au dessus de la Pierre a Birard (Briquet
Flor. Chaine hb. De.); Aiguilles rouges (1893: hb. De.); Mont Blanc
Herb. Reboul: hb. F.); (Herb. Fauconnet 1846 : hb. De.). — Bord du
glacier de Talefie (Herb. A. De Candolle 1838: hb. De.). — Col
Joli pres Haute luce (Coli. E. Perrier 1861. Rel. Mail! Nr. 335;
hb. Br., hb. De., hb. M. P.); Aiguille verte (Herb. A. De Candolle
1838: hb. De.). — Vanoise (Herb. Fauconnet 1857 : hb. De.).
Italien. Piemont. c Piccolo S. Bernardo. Fra il laghetto
de Yernesy e la Tete Chargeur (Tanfani 1890: hb. F.); Lis
Moris (hb. M. P.); Cramont (Pariatore 1899: hb. F.); Vallee de
Cogne, Chavonis 1800 m (AVilczek 1897: hb. De.); S. Giacomo,
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 433
vallon de fenestre sur Eutragne, (Biirnat 1876: lib. Bu.); Yaldieri
(Burnat 1876: hb. Bu.).
Ha utes Alpes. Col de Bayard au dessus de Gap 1200 m
(Rec. par E. de Yallon: Billot El. Gail. Germ. exs. Nr. 3110: hb.
De.); Foret du Plegne de Chaudun pres Gap (Herb. Gariod 1864:
hb. U. Y.); Gap, Seuze au Fauhy (R. Blanc: Billot. El. Gail.
Germ. exs. Nr. 2277 : hb. De.); Briancon (Guerin: hb. B.); Lautaret
(R. Negra 1887 : E. Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 25 Nr. 2445:
hb. De., hb. M. P.); La Grave (Mathonnet 1859: Rel. Maill. 1281:
hb. M. P.); La Chalp (Herb. Fenzl. : hb. M. P.); (Mathonnet: hb.
M. P.) ; Col de l’Agnel (Maille 1828: hb. M. P.); Mont Cenis
(Bouvier: hb. De.); (Herb. Martens 1835: hb. Be.); (1854: hb. F.,
hb. U. V.); (1855: hb. F.j; Roccia Melone: presso Susa alla casa
d’Asti (hb. F.); Monte Yiso (Boissier 1852 : hb. B.); (Grenier 1860 :
hb. F.).
Basses alpes. Fugeret (Reverclion et Derbez PI. Fr. 1S88:
hb. U. V.); Mont coyer pres aurent (Reverclion et Derbez PI. Fr.
1887: hb. B.).
Alpes maritimes. Saint Martin d’Entraunes, Montagne
du Langeron (1875 : hb. B.) ; desert de saint Barnabe (Reverclion
1875: hb. Bu.); Madonne delle finestre (Boissier 1852: hb. B.);
(E. Bourgeau: PI. alp. mar. 1861: hb. De., hb. F.j; Madonna e
col di fenestre (Caruel 1887: hb. F.); Col de finestre (Consolat
1870: hb. Bu.); Montee du Col fenestrelle vers du val fenestre
(Burnat 1876 :hb.Bu.). — Alpes de Tende.M. Ciambalaur. Silice2200 — -
2300 m ; calc. 2000 m ; Val. Miniere : Cima di Ciavroiren. Calc. 1700 —
1900 m; Castello Icevolai, pres delle Corsene, calc. 2200 m;
Cima della Fascia, rochers de la Crete , calc. 2400 m (Alle V. B.
B. C. 01 *): hb. Bu.); Lac pres Yastera sopra de Fontanalba 2200 m
(Burnat 1886 hb. Bu.); Sommet du Mont Saccarello pres de la
Briqua (Burnat 1886: hb. Bu.). — Vallon de Veillos; versant nord
du Mt. Rignoso a IM. du Mounier. Pel. calc. 1900; Mt. Mounier,
sur le col de Gipes, calc. 2500 m (Alle V. B. B. C. 02 J): hb. Bu.).
— Alpes de St. Etienne de Tinnee. Col de Pel (Consolat 1876:
hb. Bu.) ; calc. 2200 m ; Pointe des 3 Hommes. Gres sil. 2500 m ;
Pointe des 3 Hommes sur Demandols. Gres sil. 2750 m; Entre
Busse de Triboulet et le Mt. Peiron. Calc.. 2400 m (Alle: V. B. B. C.
02 : hb. Bu.). — Col des 30 Souclies sur Entraunes. Calc. 2028 m
(V. B. B. C. 02: hb. Bu.). — Alpes d’Ormea. Cima Cinajera.
Calc. 2100 m; Entre Ormea et le Colle de Pizzo. Sil. 1700 m
(beide V. B. B. C. 00 hb. Bu.); Monte della Guardia; Mont Auto-
roto 1400 — 1500 m; Mont Ormetta; Alpe delle Archetti 1800 m
pres Pizzo d’Ormea (alle: V. B. C. 97 :* 2) hb. Bu.); Pic d’Ormea
depuis Chionea (Vetter, Gremli, Burnat 1880: hb. Bu.); Pizzo
d’Ormea (H. Groves: hb. F.). — Cima Verzera, Corsaglia, calc.
') V. B. B. C. 00 (01) (02) = Voyage botanique dans les alpes mari-
times de E. Burnat, J. Briquet, F. Cavillier 1900 (1901) (1902).
2) V. B. C. 97 (98). = Voyage botanique dans les Alpes maritimes
fran^aises de John Briquet et Francois Cavillier en 1897 (1898).
29
Beihefte Hot. Contralbl. Bd. XIX. Abt. II. Holt 3.
434 Vie r happ er, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
1900 m; Pizzo di Conolia, sur Yiozene, calc. 2500 m; Alpe
Rascoira, au nord du Mongioje. Sil. 2000 in: Entre Monnesi et
le Col de Tanarello. Calc. 2000 m (alle Y. B. B. C. 00: hb. Bu.);
Montagnes d’aurent (Derbez: hb. Bu.); Sirnol vers de Venouson
(Burnat 1875: hb. Bu.); Mont de la Chens (Roubert 1878: hb. Bu.);
Entre la Certosa di val Pesio et le colle qui meme a Limone
(Yetter. Gremli, Leresche 1880: hb. Bu.); Ext. sup. du vallon qui
va de Testa di Marges au vall de Molieres (Burnat 1875: hb. Bu.);
Esteng, sources du Var (Burnat 1885: hb. Bu.); Esteng, vers le
petit lac de Lausson (Burnat 1874: hb. Bu.). — Val Stura. Cima
di Yaccia, versant de Sambuco (Briquet 1895: hb. Bu.); Entre
Barsezio et Argentera (Cavillier 1895: hb. Bu.); Vallon de la
Cima delle Lose au dessus d’ Argentera (Briquet, Cavillier 1895:
hb. Bu.): Col de la Maddalena (Burnat 1883: hb. Bu.); Col delle
Scolletas, entre les vall. del Piz et Ponte Bei’nardo (Briquet 1895 :
hb. Bu.i. — Environs de Beuil. Tete du Sapet ; Entre Vignals et
Robion (beide V. B. C. 98: hb. Bu.). — Haute vallee du Var.
Mont Saint Honorat vers de Guillaumes 2000 m (V. B. C. 98:
hb. Bu.). — Environs de Garessio. Cime du Mont Gale. 1600 m;
Cresta di Monte Berlino 1500 m; Mont Mindino 1300 m. —
Alpes d'Albenga. Entre le monte Alpe et le Monte delle Gettine
(alle V. B. C. 97 : hb. Bu.). — Alpes maritimes de Ligurie. Mont
Fronte (Burnat 1882 : hb. Bu.) ; Briga. Tanarello (Ungern Stern-
berg 1872: hb. F.).
Apennin.1) Ligurisch-Etrurischer Apennin. Rondinaja
(Caruel 1853: hb. F.); Tre Potenze (Pariatore : hb. F.) ; Belvedere
(Giannioni: hb. F.); Inter Barigazzo et Montefiorino (Pirotta 1881:
hb. F.); Libro aperto 1939 m (Pariatore: hb. F.); Balzo (Paria-
tore: hb. F.); 1900 m (Pariatore: hb. F.); Alpe di Borga. Calc.
(Pariatore 1863: hb. F.); Macendo 1400 m (Pariatore: hb. F.);
Apennin von Bologna (Savil838: hb. M. P.). — Abruzzen. Vettore
e il Yettoretto (Gemini 1877: hb. F.); Ma j eil a 8000' (Groves 1885:
hb. F.); Sirente 6000' (Groves : hb. F.). — Pizzo di Sivo: (schmalblättr.
Form!) (Gemmi 1877: hb. F.); M. Corno sopra Pietra Camele
(schmalblättrige Form!) (E. et A. Huet du Pavillon 1856 : hb. B.,
hb. M. P.).
Frankreich- Auvergne. Mt. Dore (hb. Ko.).
Pyrenaeen. Pyrenaees orientales. Porte (Herb. Bubani
1871: hb. Lh V.); Montlouis (Sennen 1897: hb. U. V.); La Llagone
(Bubani 1839: hb. F.); Yallee d’Eynes. Llaurenti - Ventagolli
(Naudin: hb. De.). — Basses Pyrenaees. Col de Tortes (Rouy
1893 : hb. LT. V.). — Hautes Pyrenaees. Gavarnie (Dupuy : hb.
U. V.); (Bordere 1872: hb. De.); Port de Gavarnie (Rouy 1893:
hb. U. V.); Yignamale (Dupuy: hb. U. V.). — Maupas 3147 m
(Franqueville: hb. F.); Cumpareil (Bordere: hb. M. P.); Esquierri
(hb. Br.); Gedre (Bordere: hb. Be.) ; Conmeli (Bordere 1871 : hb.K.);
Pic d’Ereslide (Herb. Perrot; hb. De).; Port d’Oo (Herb. Perrot:
b Von Korsika, wo T. alpina nach Bertoloni, Arcangeli, Rouy etc.
gleichfalls wächst, habe ich keine Belege gesehen.
Vier li a p p e r , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 435
hb. De.). — Maladetta (Endress 1831: hb. M. P.); Basive 3000 m
(Herb. Tremols 1873: lib. H.) — Pic du midi du Pau (Herb.
Beianger: hb. De.). — Bareges (Graves 1854: hb. De.).
Serrama de Cuenca (Gandoger: hb. De.).
Verbreitung. Himalaya (?). Tianschan. Gebirge Tur-
kestans und Afghanistans. Kaukasus. Parnaß. Karpathen Sieben-
bürgens : Banater-, Transsilvanische und Rodnaer Alpen. Alpen
mit Ausschluß des östlichen Teiles der nördlichen und südlichen
Kalkalpen. Französisch- Schweizerischer Jura. Apennin. Kor-
sika (?) 1). Gebirge der Auvergne. Pyrenäen. — Alpine und
subalpine Region. — Verhält sich in ihren Ansprüchen an das
Substrat in verschiedenen Teilen der Alpen verschieden. In den
Ostalpen ist sie vorwiegend kalkfeindlich, in den Westalpen
bodenvag.
T. alpina ist eine außerordentlich veränderliche Pflanze. Sie
variiert namentlich inbezug auf Höhe des AVuchses, Grad der
Verzweigung, Länge der Aste, Form der Blätter, Stärke der Be-
haarung, Größe der Köpfchen, Länge der Ligulae und Zahl der
zungenlosen weiblichen Blüten, und man findet oft in einem eng-
umgrenzten Territorium mehrere ganz verschieden aussehende
Formen. Es dominieren aber auch in gewissen Gebieten des
weiten Areales der Gesamtart ganz bestimmte Formen, welche
anderen Gebieten fehlen, sodaß gewissermaßen bereits eine geo-
graphische Gliederung angedeutet ist. Da sich aber diese ver-
schiedenen Formen nicht scharf abgrenzen lassen, sondern noch
durch Zwischenformen nicht hybriden Ursprungs miteinander
verbunden sind, habe ich sie im Gegensätze zu bereits schärfer
abgegliederten Typen wie T. Transsilvanica , die ich als ge-
sonderte Rassen besprochen habe, von T. alpina nicht ab-
getrennt und behandle sie im folgenden als Formen dieser
großen Spezies.
T. alpina tritt in folgenden Hauptformen auf:
a) Trimorpha gracilis.
Humilis vel media, raro elata. Habitu gracili. Gaules tenues,
simplices vel parum ramosi, ramis plus minus elongatis. Folia
basalia elliptico-spatulata, ca. 6 — 9 mm lata, superiora saepe acu-
tiuscula, caulina parva, saepe internodiis breviora. Caules pur-
purascentes vel virescentes. Folia in utraqüe pagina plus minus
dense hirsuta. Capitula parva — magna.
T. gracilis Vierhapper hoc loco.
E. alpinus ssp. typicus v. gracilis Tavel bei Rikli 1. c.
Synonyme. E. alpinus , a) typicus , b) hirsutus , c) pleio-
cephalus, dj grandiflorus Fiori et Paoletti 1. c.
E. alpinus der meisten Autoren.
Abbildungen. Taf. II, Fig. 1.
Standorte. Die im vorausgehenden für T. alpina namhaft
gemachten Standorte beziehen sich, soweit sie nicht bei einer
der anderen fünf Formen erwähnt werden, auf T. gracilis.
i) Ex lit.
29*
436 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Verbreitung. G-esamtareal der T. alpina.
Der weitaus häufigste und wohl auch ursprünglichste Typus.
Der relativ schlanke Wuchs, die ziemlich langen Seitenäste, die
breiten Blätter und die nicht allzustarke Behaarung sind für ihn
charakteristisch. T. grandiflora (Hoppe) Vierh. (hoc. loco) ist eine
großköpfige, T. überaus (Hüter) pro var. spec. E. uniflorus eine
schmalblättrige Varietät. Willkomms Bezeichnung polycephalus
gilt wohl überhaupt für mehrköpfige Formen der T. alpina.
Formen ohne zungenlose Blüten sah ich vom Navistal (Kerner:
lib. K.) und der Zirmbachalpe im Selraintal (Handel-Mazzetti:
hb. H. M.) in Tirol.
b) Trimorpha calcarea.
Habitum speciei Erigeron polgmorphus revocans. Caules
et folia plus minus glabrescentia, illi saepe purpurascentes,
haec dilucide viridia. Involucra sparse hirsuta, virescentia.
Ceterum priori aequalis.
Trimorpha calcarea Vierliapper hoc loco.
Synonyme. E. Prantlii Dalla Torre, Alpenflora p. 219
(1899) nach der Beschreibung.
Standorte. Tirol. Ritten (Hausmann: hb. M. P.); Imst
Steinjoch (Ebner: hb. K.); Tristacher Alpen (Eichenfeld: hb. 0.);
Sella (Sardagna: hb. U. V.); Monte Baldo (Engler: hb. Be.) —
Schweiz. Engadin. Sils (Rechinger: hb. R.). Alpes Lemaniennes.
Pic de Linleux (Briquet: hb. De.).
Verbreitung. Alpenkette. — Auf Kalkboden.
Diese Pflanze ist nichts anderes als eine verkahlende Kalk-
form der T. alpina. Es ist nicht ohne Interesse, daß auch
T. Hungarica , ein offenbar ebenfalls auf Kalksubstrat ent-
standener Typus, sich durch verkahlende Vegetationsorgane aus-
zeichnet. Von dieser Pflanze unterscheidet sich T. calcarea durch
den viel schlankeren Wuchs, dis spitzeren, dünneren Basalblätter
mit schmäleren Blattstielen, die schwächer behaarten Involukren
und kleineren Köpfe. Infolge ihrer Kahlheit kann T. calcarea
Anlaß zu Verwechslungen mit E. polgmorphus geben, dem sie
habituell sehr nahe kommt.
c) Trimorpha compacta.
Caules crassiusculi, simplices. Folia basalia obtusa, caulina sat
longa et lata, internodia superantia. Caules foliaque plus minus
dense (pilis in illis patentibus), involucra saepe densissime hirsuta.
Capitula media — submagna.
Trimorpha compacta Vierhapper hoc loco.
Synonyme. E. alpinus ß. ti/picus Briquet 1. c. p. 113 excl.
Syn. cl. Beck. FL N. Oe.
E. alpinus 7 grandiflorus Briquet 1. c. non Hoppe.
E. alpinus ssp. typicus ß. hirsutus Rikli 1. c. non Briquet,
vix Graudin.
Standorte. Besonders typische Exemplare sah ich von den
Alpes Lemaniennes, z. B. Dent du Velass, Cornette de Bise,
Pointe Pelouse, Signal de Bostan, Cretes du Grenairon etc.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 437
Verbreitung. Westalpen, insbesondere in den westlichen
Schweizer Alpen ; hier mit T. intermedia, in den Alpes maritimes
mit T. strigosa durch zahllose Zwischenformen verbunden.
T. compacta kommt habituell, insbesondere in großköpfigen
Typen ( E . grandiflorus Briquet), der T. Hungarica oft sehr nahe,
unterscheidet sich aber von ihr durch die viel stärkere, mehr
abstehende Behaarung der Vegetationsorgane und durch dünnere,
im getrockneten Zustande nicht gelblich werdende Blätter. Auch
von T. neglecta ist sie durch die viel stärkere Behaarung und
außerdem durch die viel längeren Stengelblätter, von T. gracilis
durch robusteren Wuchs, längere Stengelblätter und stärkere
Behaarung verschieden. Der Umstand, daß dieser mit T. graci-
lis, intermedia und strigosa durch viele Zwischenformen nicht
hybrider Abkunft verbundene Typus nicht über das Gesamtareal
der T. alpina gleichmäßig verbreitet ist, sondern in gewissen
Gebieten, so in den Genfer Alpen, sehr häufig auftritt, in
anderen aber, wie in Tirol, selten ist, veranlaßte mich, seiner
speziell Erwähnung zu tun.
d) Trimorpha intermedia.
Elata. Caules ramosi, pleiocephali, ramis brevibus, inflores-
centia totali plus minus compacta. Eolia superiora obtusa vel
acutiuscula, caulina internodia saepe superantia. Caules, folia,
involucra hirsuta. Capitula media — magna.
Trimorpha intermedia Vierhapper hoc loco.
Erigeron intermedius Schleicher pl. exs. et ap. Reichenbach
El. germ. exc. p. 240 (1830 — 32).
Synonyme. E. alpinus ß. ramosus und y. hirsutus Gaudin
1. c. (?)
E. Schleichen Moritzi, Pfl. d. Schweiz p. 384 (1832).
E. alpinus c intermedius Gremli, Excursfl. Schweiz, 3. Anfl.
p. 219 (1877).
E. ELeg et schweiler i Brügger in Berlepsch, Schweiz p. 109 (1862);
Nyman Consp. Fl. Eur. Suppl. II. 1, p. 174 (1889).
E. alpinus a intermedius Briquet 1. c.
E. alpinus b Pioni Pantu et Procopianu in Bul. Erb. Jnst.
Bot. Bukarest Nr. 1 p. 112 (1901).
E. alpinus y intermedius Fiori et Paoletti 1. c.
E. alpinus ssp. typicus y intermedius Rikli 1. c.
Abbildungen. Taf. II Fig. 2.
Standorte. Karpathen. Moldau. Ceahlau (Z. Pantu und
Procopianu 1897: hb. Bot. Inst. Bukarest). — Vorarlberg (Custer:
hb. Be.). — Schweiz. Engadin. Moritzdorf (Preissmann: hb. P.);
Tarasp-Ardetz (Wagner: hb. Br.); Berninastraße (Wettstein: hb.
U. V.) etc. St. Gotthard (hb. De.). — 4-lpes Lemaniennes. Pic
de la Corne; Pic de Linleux; Chateau d’Oche; Dent d’Oche;
Viland; Col de Tanneverge; Barbarine etc. — Basses Alpes.
'Mont Cenis (Huguonin : hb. U. V.). — Alpes maritimes. Ormea.
M. Ormetta (Burnat: hb. Bu.j.
438 Vierli apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Verbreitung. Karpathen: Rodnaer Alpen. Alpen: Vorarl-
berg, Engadin, Wallis, Piemont, Genfer Alpen, Alpes maritimes.
— Insbesondere Westalpen.
T. intermedia ist durch ihren hohen, robusten Wuchs und
die reiche Verzweigung ihrer Stengel ausgezeichnet und erinnert
hierdurch an T. Attica. Mit T. compact a und gracilis ist sie
durch alle möglichen Zwischenformen verbunden. Gleich T. com-
pacta tritt sie sehr charakteristisch nur in den westlichen, be-
sonders häufig, wie es scheint, in den Genfer Alpen auf und ist
in den östlichen Alpen, z. B. in Tirol ( Virgen [ Gander : hb. M.P.];
Dolomiten etc), sowie auch in den Karpathen (Rodnaer Alpen : hb.
De.) z. T. nur in annähernden, sich an T. gracilis oder comp acta
anschließenden Formen vertreten. T. Pioni (Pantu und Proco-
pianu) ist ein sehr kräftiger, spitzblättriger, ungemein stark be-
haarter Typus, dessen kleine Deckhaare vielfach Übergänge zu
Köpfchenhaaren darzustellen scheinen. Vielleicht ist sie ein
Bastard zwischen T. Attica und alpina.
e) Trimorpha strigosa.
Humilis vel media. Caules strictiusculi, simplices, moriocephali vel
ramosi,oligo(2 — 3)-cephali,capitulis subsessilibus. Folia eis formae T.
gracilis forma aequalia, minus flaccida. Caules imprimis in basi,
folia in utraque pagina et in margine densissime et longe hirsuto-
strigosa, Capitula parva vel media.
Trimorpha strigosa Vierhapper hoc loco.
Erigeron alpinus ß. strigosus und b oligocephalus Fiori et
Paoletti 1. c. non E. strigosum Mühlenb. in Willd. sp. pl. III
p. 1956 (1804) nec Bigelow, Fl. Bost. ed. II p. 302 (1824).
Abbildungen. Taf. II Fig. 3.
St andorte. Fast alle Standorte aus dem Apennin gehören
hierher. (Mit Ausnahme von: Pizzo di Sivo (Gemmi hb. F.);
Corno sopra Pietra Camele (Huet de Pavillon hb. B., hb. F.).
Die Exemplare von den meisten Standorten aus den Alpes mari-
times (z. B. St. Etienne de Vins (Consolat), Col de Fenestrelle
(Burnat); Pic d’Ormea (Vetter, Gremli und Burnat), Mont Ciam-
balaur; Mont Mounier; Col de 30 Souches; Cima Verzera; Pizzo
di Conolia; Monte della Guardia (V. B. B. C. 97 — 02: alle hb. Bu.)
sind annähernde Formen.
Verbreitung. Apennin. In den Alpes maritimes durch
Zwischenformen mit T. compacta und gracilis verbunden.
Durch die sehr starke Behaarung — insbesondere der unter-
sten Teile der Stengel und Blätter über dem Rhizomkopf — ist
T. strigosa sehr gut charakterisiert. An manchen Stellen der
Alpen gibt es annähernde Formen sowohl von T. gracilis als
auch compacta.
f) Trimorpha Pyrenaica.
Humilis, rarius media. Caules simplices, monocephali, rarius
ramosi, oligocephali. Folia basalia anguste lanceolata, saepe
acuta. Caules foliorumque facies glabrescentes, involucra parce
hirsuta. Capitula parva vel media.
V ierh app er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 439
Trimorpha Pyrenaica Vierhapper hoc loco.
Erigeron alpinus Forme II E. Pyrenaicus und ß ramosus
Rouy 1. c. p. 358.
Aster Pyrenaicus Pourret in Mem. Acad. Toni. III p. 308
(1788) et in Timbal et Lagrave, Rel. Pourr. p. 114 (1875) (extr.
Bull. Soc. sc. phys. nat. Toul. II) sec. Rouy 1. c. (??)
Abbildungen. Taf. II, Fig. 4.
Standorte. Pyrenaeen. Porte (Herb. Bubani: hb. U. V.);
Yallee d’Eynes. Llaurenti (Naudin : hb. De.); Montlouis (Sennen:
hb. U. V.); La Llagone (Bubani: hb. F.) ; Col de Tortes (Rouy:
hb. U. V.); Gavafnie (Bordere: hb. De.); (Rouy 1893: hb. U. V.);
Maupas (Franqueville: hb. F.); Basive (Herb. Tremols: hb. H.) ;
Bareges (Graves : hb. De.).
Verbreitung. Pyrenaeen. — In annähernden Formen auch
schon ab und zu in den Westalpen.
Durch die schmalen Blätter und die relative Kahlheit der
Oberflächen ihrer vegetativen Organe ausgezeichnet, ist T. Pyre-
naica die auffälligste unter den Rassen der T. alpina. Doch ist
sie von dem gleichfalls in den Pyrenäen vorkommenden Haupt-
typus (T. gracilis ) keineswegs spezifisch verschieden. Sie er-
innert einigermaßen an T. Epirotica , unterscheidet sich aber
von ihr durch die wenig- (meist ein-) stengeligen Rasen, die
schmäleren, spitzeren Blätter und grüne, nicht purpurn fingierte
Hüllschuppen.
Die T. alpina der Banater und Transsilvanischen Alpen ist,
soweit ich dies nach dem spärlichen Material beurteilen kann,
von T. gracilis durch stärkere Behaarung der Hüllen und
stumpfere Blätter verschieden und vermittelt zwischen dieser
einerseits und T. Transsilvanica und Hungarica andererseits. Wollte
man ihr einen eigenen Namen geben, so wäre Schurs Bezeich-
nung „ elatior “ (E. alpinus a elatior Schur 1. c.) anzuwenden.
Formen, die von T. Hungarica kaum zu unterscheiden sind,
finden sich mitunter in den Alpen, so vor allem auf der kärnt-
nerischen Saualpe, ein Vorkommen, das deswegen besondere
Beachtung verdient, weil die Saualpe der östlichste Standort der
T. alpina in den Alpen ist, im Murwinkel im Lungau (Vierhapper:
hb. U. V.) etc.
T. uberans (Hüter pro var. sp. E. uniflorus) ist, wie schon
erwähnt, ein seiner schwachen Blätter wegen leicht zu erkennen-
der Typus aus Zentraltirol (Brennergebiet) der vielleicht durch
Mutation entstanden ist.
Eine auffällige Form der T. alpina beherbergt der Apennin
(Pizzo di Sivo [Gemmi : hb. F.] ; Corno sopra Pietra Garnele
jH. de Pavillon: hb. B.; hb. M. P.]). Es ist eine relativ kahle,
durch die auffällig schmalen Blätter und das dunkle Kolorit an
T. borealis erinnernde Pflanze.
Uber E. Funkii Schultz hip. (in hb. 1851 sec. Nyman, Consp
Fl. Eur. p. 388 [ 1878 — 82 \= Conyza ambigua Funk exs.), der nach
Nyman eine Form der T. alpina sein soll, bin ich ebensowenig
440 yie rhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
ins Klare gekommen wie über E. muralis Lapeyrouse (Suppl.
bist. pl. Pyr. p. 133 [1818]), den der Autor in die Nähe seines
E. alpinum stellt.
Die Angabe Torrey und Gray’s (Fl. North. Am. II p. 169
[1841]), daß T. alpina auch in den Rocky Mountains vorkommt,
ist sicherlich irrig.
2. Trimorpha Cappadocica.
Humilis. Caules 5—7 cm alti, erecti vel parum curvati,
simplices, monocephali vel infra medium ramurn unum ipsos
aequantem, simplicem, erectum vel patentem, monocephalum
edentes. Folia basalia cinerascenti-viridia, imis paucis late vel
anguste elliptico-spatulatis, longe petiolatis exceptis lanceolato-
spatulata, breviter petiolata, acuta, 2,5 — 5 cm longa, lamina in
medio, ubi latissima, 4 — 6 mm lata, caulium 2 — 4 multo minora
et angustiora, lineari-lanceolata vel anguste lineari -lanceolata,
ramorum singula caulinis aequalia vel nulla. Squamae 40 — 50
involucrum hirsutum formantes, erectae, exteriores anguste lanceo-
latae, parte apicali tantum purpurea, ceterum cinerascenti-viri-
des, in medio, ubi latissimae, 1,2 mm latae, longissimae 7 — 7,5 mm
longae. Indumentum caulis per totam longitudinem, foliorum in
pagina utraque nec non in margine pili magni recti permulti
glanduliferique multo breviores multi immixti, squamarum prae-
cipue pili magni. Capitula media. Pappi setae 3,5 mm longae.
Flores marginis ligulati ca. 60, ligulis ca. 3 mm longis, 0,5 — 0,8 mm
latis, radii tubulosi, purpurascentes.
Trimorpha Cappadocica Vierhapper sp. n.
Synonyme: Erigeron alpinus Lam. in Tchihatch. As. min. 3,
p. bot. II. p. 234 (1860) (?) non L.
Abbildungen. Taf. II, Fig. 5.
Standorte: Kleinasien. Erdschias-Dagh. 2300 m (Zeder-
bauer: Reise n. d. Erd. D. (Arg.): hb. M. P., hb. U. V.).
Verbreitung. Kleinasien: Erdschias-Dagh. — Alpine Region.
Eine sehr interessante Pflanze aus der Verwandtschaft der
T. alpina etc. Sie unterscheidet sich von allen mir aus Europa
und Kleinasien bekannt gewordenen Formen dieser Gruppe da-
durch, daß sie an den vegetativen Organen statt der kurzen
Deckhaare Drüsenhaare besitzt, also auf ganz dieselbe Art wie
E. Argaeus , hispidus und Cilicicus von ihren nördlichen Ver-
wandten. Von T. Olympica, der sie nahe steht, ist sie, ab-
gesehen von der Bedriisung, noch durch die manchmal schon an
der Basis verzweigten Stengel und die breiteren Basalblätter, von
T. pycnotricha , die Zederbauer gleichfalls vom Erdschias-Dagh
mitgebracht hat, durch den ausdauernden Wuchs, die spärliche
Verzweigung, dickere Pappusstrahlen und größere Zungen, von ihren
drüsigen Verwandten in den Alpen durch den Besitz zahlreicher
langer Deckhaare leicht auseinanderzuhalten.
3. Trimorpha Olympica.
Humilis. Caules 3 — 7 cm alti, erecti. vel parum curvati,
simplices, monocephali. Folia basalia imis perpaucis minoribus
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 441
latioribus obtusis exceptis anguste lanceolato - spatulata, breviter
petiolata, acuta, 2 — 3 cm longa, lamina in medio latissima,
2 — 3 mm tantum lata, caulina 4 — 6 minora, angustiora. Squa-
mae 40 — 50 involucrum plus minus hirsutum formantes, erectae,
anguste lanceolatae, per totam longitudinem dilucide vel obscurius
purpureae, in medio vel ad basin latissimae, 1 mm latae, longissi-
mae 7 — 7,5 mm longae. Indumentum foliorum, imprimis in
margine, et caulis pili simplices magni et parvi, involucri pili
magni glanduliferique sparsi. Foliorum pagina superior demum
glabrescens. Capitula media. Pappi setae 3,5 mm longae. Flores
marginis ligulati ca. 60, ligulis 4,5 mm longis, 1 mm latis, disci
tubulosi purpurascentes.
Trimorpha Olympica Vierhapper hoc loco.
Erigeron Olympicum Schott et Kotschy in Ost. bot, Woc.henbl.
VII. S. 230 [1857] et in Tchihatcheff, As. min. 3. p. bot. II.
p. 234 (1860).
Abbildungen. Taf. II, Fig. 6.
Standorte: Kleinasien. Bithynisch. Olymp. (Aucher d'Eloy:
Herb. d. Or. Kr. 3102: hb. B.); (Pichler, PI. Rum. Bith. 1874: hb. B.).
Thracien. Kalofer (Pichler, PI. Rum. Bith. 1874: hb. K.).
Verbreitung. Bitliynischer Olymp und Balkan. — Alpine
Region.
T. Olympica steht unserer T. alpina nahe und unter-
scheidet sich von ihr vor allem durch die viel schmäleren
Blätter und — nach Schott und Kotschy — auch durch die
aufrechten Ligulae. Ob letzteres Merkmal wirklich konstant ist,
läßt sich wohl nur an den natürlichen Standorten der Pflanze
beurteilen.
4. Trimorpha Rhodopaea.
Habitu speciei Erigeron uniflorus. Humilis vel nana. Cau-
les singuli vel pauci ex eodem rhizomate, 1 — 10 cm alti, parum
vel valde curvati, simplices, monocepliali. Folia basalia evidenter
rosulantia, viridia, oblonge elliptico-vel obovato-spatulata, breviter
vel longius petiolata, superioribus interdum acutiusculis exceptis
obtusa, 0,5 — 5 cm longa, lamina 4— 9 mm lata, caulina 3 — 7 ba-
salibus saepe vix breviora, internodia superantia vel aequantia.
Squamae 5(3 — 60 involucrum longe et clense hirsutum formantes,
erectae, lineari-lanceolatae, obscure virides vel purpureae, ca.
1,2 — 1,5 mm latae, longissimae ca. 6 — 6,5 mm longae. Indu-
mentum caulium et foliorum pili simplices magni crispuli multi
vel plurimi, parvis multis imprimis in illis intermixtis, squamarum
pili magni longi plurimi glanduliferis sparsis intermixtis. Gaules
longe hirsuti, folia in utraque pagina et in marginibus hirsuta,
antiquitate totaliter fere glabrescentia, involucra longe et den-
sissime hirsuta. Capitula media vel magna. Pappi setae 3,5 mm
longae. Flores ligulati 100 — -120, ligulis roseis 4 — 6 mm longis,
1 mm latis.
Trimorpha JRhodopaea Vierhapper sp. n.
442 Yierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Synonyme: E. uniflorum Velenovsky Fl. Bulg., p. 278 (1891)
p. p. (?) non L.
E. alpinum Velenovsky, Fl. Bulg. Suppl. I, p. 159 (1898)
non L.
E. uniflorus Adamovic in Engler Bot. Jahrb. XXVI, p. 189,
191, 201 (1899) non L.
Abbildungen: Taf. II. Fig. 7.
Standorte: Balkan. Rumelien. Bhodope- Gebirge. Mus-
salla 2000 m (J. Wagner PI. Rum. or. exs. cur. Dr. de Degen
1892: lib. D.); M. Belmeken (Gheorgkieff : hb. H.). — Serbien.
Mindher Balkan (Paneic 1879: hb. B., hb. Bel., hb. Br.). Mindjor
(Moravac Plant, serb. rar. 1898: hb. Br.). Stara Planina. Pirot
(Petrovic 1886: hb. H.); 2100 m, Solo schist. (Adamovic 1891:
hb. M. P.); M. Kopren, Solo granitico (Adamovic 1900: hb. Bel.).
Verbreitung: Balkan. Rhodope. Ostserbische Gebirge. —
Alpine Region.
Infolge ihres niederen AVuchses, der stets unverzweigten,
einköpfigen Stengel, der oft relativ breit spateligen, im Alter
verkahlenden, ausgesprochen rosettig gehäuften Basalblätter und
der sehr langen, dichten Behaarung der Stengel und Hüllen
kann diese Pflanze bei oberflächlicher Betrachtung leicht mit
E. uniflorus verwechselt werden. Dies sind zugleich auch die
wichtigsten Merkmale, welche sie von den meisten anderen
Trimorphen unterscheiden. Die nächsten Beziehungen verbinden
sie entschieden mit T. Transsilvanica. Ich zögerte lange, ehe
ich mich entschloß, sie von diesem Typus, der sich eigentlich
nur durch konstant schwächere Behaarung von ihr unterscheidet,
abzutrennen. Auch der T. Hungarica steht sie ungemein nahe.
Abgesehen von der stärkeren Behaarung ist sie von ihr gleich
T. Transsilvanica durch den viel niedrigeren Wuchs, die aus-
gesprochene Basalrosette und die im getrockneten Zustande
grün bleibenden Blätter verschieden.
Inwieweit Velenovsky s E. uniflorus mit unserer Pflanze
identisch ist, vermag ich in Ermanglung von Herbarbelegen
nicht zu entscheiden. Obwohl ich keinen einzigen E. uniflorus
aus Bulgarien gesehen habe, zweifle. ich nach der sonstigen Ver-
breitung dieser Pflanze nicht, daß sie tatsächlich auf den Ur-
gebirgen des Balkanzuges noch vorkommt.
5. Trimorpha Transsilvanica.
Habitu speciei Erigeron uniflorus. Humilis vel nana. Cau-
les singuli vel pauci ex eodem rhizomate, 0,5 — 5 cm alti, parum
vel valde curvati, simplices, monocephali. Folia basalia evidenter
rosulantia, viridia, elliptico-vel obovato-spatulata, breviter vel
longius petiolata, superioribus interdum acutiusculis exceptis ob-
tusa, 0,5 — 5 cm longa, larnina 4 — 9 mm lata, caulina. 1 — 7 basa-
libus et internodiis breviora, rarius haec aequantia vel superantia.
Squamae 50 — 60 involucrum dense kirsutum formantes, erectae,
lineari-lanceolatae, obscure virides vel apice vel totaliter pur-
purascentes, ca. 1,2 — 1,5 mm latae, longissimae ca. 6 — 6,5 mm
V ierh apper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 443
longae. Indumentum caulium et foliorum pili simplices magni
crispuli pauci, parvis imprimis in illis multis intermixtis, squa-
marum pili magni longi multi, interdum colore purpureo tincti,
glanduliferis sparsis intermixtis. Gaules et folia sparse liirsuta,
haec antiquitate totaliter glabrescentia, involucra longe et dense
liirsuta. Capitula media. Pappi setae 3,5 mm longae. Flores
ligulati 80 — 120, ligulis roseis 3,5 — 4 mm longis, 1 mm latis.
Trimorpha Transsilvanica Vierhapper sp. n.
Synonyme: Eriqeron nanus Schur, Enum. pl. Transs.
p. 309 (1866)?
E. alpinus Nyman, Consp. Fl. Eur. p. 388 (1878 — 82) p. p.
E. uniflorum Simk., Enum. fl. Transs. p. 302 (1886) p. p.?
non L.
E. negledum Simk. 1. c. p. p.; Grecescu, Consp. Fl. Rom.
p. 294 (1898) non Kerner.
Abbildungen: Taf. II, Fig. 9.
Standorte: Siebenbürgen. Transsilvanisclie Alpen. But-
schetsch (Baumgarten 1827: hb. U. V.); Grohotitsch (Fuß: hb. K.);
6500' (Kotschy, Plant. Transs. Herb. Schott Nr. 160, 1850: hb.
B., hb. Be.); Malajester Grat, 1900 m, Kalk (Pax 1891: hb. Pax,
hb. Br.); La Omu, 2508 m, Grasmatten (Pax 1896: hb. Pax);
2350 m, Kalk (Limpricht 1902: hb. Br.); in cacumine montis
Bucsecs alt. 2500 m (Degen, Pl. Hung. exs. 1902: hb. D.).
Verbreitung: Karpathen: Transsilvanische Alpen. — Alpine
Region.
T. Transsilvanica steht der T. Bhodopaea sehr nahe. Sie
gleicht ihr im Habitus vollkommen und unterscheidet sich nur
durch viel schwächere Behaarung und noch niedrigeren Wuchs.
Die relativ geringe Bekleidung hat sie mit der viel robusteren,
höherwüchsigen T. Hungarica der Belaer Kalkalpen, mit der sie
überhaupt in sehr nahen Beziehungen steht, gemeinsam. Infolge
ihres oft pygmaeenhaften Wuchses, der gebogenen, stets ein-
köpfigen Stengel, der relativ breitspat eligen, auf den Flächen
völlig verkahlenden Blätter und des starken Indumentes der
Hüllen wurde sie mitunter mit E. uniflorus verwechselt. — Ob
Schur unter seinem E. nanum wirklich diese Pflanze gemeint
hat, geht aus seiner Diagnose, da er den Blütenverhältnissen
keine Bedeutung beilegt, nicht mit Bestimmtheit hervor. Da
er den E. uniflorus noch außerdem anfülirt, ist es immerhin
möglich. Die Pflanze vom Königstein habe ich mit T. alpina
vereinigt.
6. Tr im orphci Ihm garica .
Humilis vel media. Caules 2 — 18 cm alti, erecti vel parurn
curvati, firmuli, simplices, monocephali vel raro ramosi, ramis
1 — 4 monocephalis. Folia basalia viridia, crassiuscula, siccitate
saepe lutescentia, 1 — 7 cm longa, oblonge elliptica vel ex oblonge-
obovato subspatulata, obtusa, rarius superiora acutiuscula, breviter
444 Vi erliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
petiolata, petiolis illis omnium aliarum specierum latioribus, usque
ad 2,5 mm latis, laminis itsque ad 10, saepissime 4 — 6 mm latis;
caulina 2 — 7, inferiora lanceolata vel anguste ovato-lanceolata,
obtusa vel acutiuscula, superiora angustiora, acuta. Squamae
50 — 60 involucrum dense hirsutum formantes, erectae vel subre-
curvatae, exteriores anguste lanceolatae, ca. 1,5—2 mm latae,
imprimis in apice purpureae, longissimae 7 — 9 mm longae. In-
dumentum caulium pili simplices magni, crispuli, longissimi sparsi
pilique parvi sparsi, foliorum et squamarum tantum fere pili
magni longi, in bis longissimi, folia ima saepe glabrescentia.
Caules et folia parum, haec etiam in pagina utraque pilosa, in-
volucrum imprimis in basi dense et longe lanato-pilosum, pilis
summis non raro colore purpureo tinctis. Capitula media vel
magna. Pappi setulae ca. 4 mm longae. Plores ligulati ca.
100 — 150, ligulis 4 — 7 mm longis, ca. 0,8 mm latis.
Trimorpha Hungarica Vierhapper sp. n.
Synonyme: Erigeron alpinum Wahlenberg, Flor. carp.
princ. p. 262 (1814); Hazsl. in Abh. z. b. V. II, p. 6 (1852); Neilr.
Aufz. Ung. Slav. Gefäßpfl. p. 102 (1S66); Uechtr. in Oe. B. Z.
XVI, p. 212 (1866) u. XXI, p. 66 (1871); Nyman, Consp. Fl.
Eur. p. 388 (1878 — 82 1 p. p. et al. aut. non L.
E. glabratus Neilr. 1. c. Fritze u. Ilse in Verh. z. b. G. XX,
p. 472 (1870) non Hoppe.
E. alpinus u. glabratus Knapp, Pfl. Galiz. Buk. p. 115
(1872).
E. alpinus var. carpaticus Uechtr. in exs. non E. carpaticus
Gris. Schenk.
E. negledus Sag. u. Schneider, Flor. Centr. Karp. p. 220
(1891); Pax, Grundz. Pflanzenverbr. Karp. I (in Engl. Drude,
4 eg. d. Erde II [1898]); Rikli. Erig. negl. in Ber. Schweiz, bot.
Ges. H. XIV, p. 14 — 33 (1904) p. p. non Kerner.
Abbildungen: Taf. II, Fig. 10.
Standorte: Karpathen. Belaer Kalkalpen. Tal von
Ivoszielsko (Uechtritz 1856: hb. Br.); (Fritze 1863: hb. Br.). —
Novy (Bodmann 1889: hb. Pax). — - Drechselhäuschen (hb.
M. P.); (Kolbenberger 1864: hb. Br.); (W. Wagner 1877: hb.
Pax); (Ullepitsch 1882: hb. U. V.). — Stirnberg 5000', Kalk
(Ascherson, Kuhn 1864: hb. Be.); Gipfel (Ascherson 1864: hb.
Be.); 1600 m (Sagorski, Flor. Carp. princ. 1888: hb. D., hb. Pax).
- — Kopapaß (Bodmann 1896: hb. Pax). - — Skopapaß (Uechtritz
1856: hb. Pax); 6000' (Fritze 1863: hb. Br., hb. U. V.); (Bod-
mann 1896: hb. Pax). — Durlsberg (1853: hb. Pax). — Thö-
richter Gern (Scherfel: hb. M. P.) ; (Haussknecht 1863: hb. Be.).
— Rothe Lehnen 4 — 5000' (Reimann 1864: hb. Be.). — Kupfer-
schächte 5000' (Pax 1882: hb. Pax.).
Kesmarker Gruppe. Weißer See 4500' (G. 1864: hb. Pax);
5200' (Engler 1864: hb. Be.).
Tatra (Scherfel 1864: hb. z. b. G.) — Hohe Tatra, Frosch-
seen: Granit 1900 m (Weberbauer 1894: hb. Pax.).
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 445
Verbreitung: Nördliche Karpathen. — Alpine und subalpine
Region.
Durch ihren steiflichen Wuchs, die fast stets einköpfigen
Stengel, die dicklichen, in getrocknetem Zustande gelblichen,
stumpfen, allmählich in einen sehr breiten, flächigen Stiel ver-
schmälerten Blätter, ein Merkmal, das bei keinem anderen Typus
so charakteristisch auftritt, das dichte, lange Indument der Hülle
und die sehr großen Köpfchen ist T. Hungarica von der T. al-
pina unserer Alpen im allgemeinen leicht auseinander zu halten.
Allerdings tritt dieser überaus polymorphe Typus in den Alpen
gelegentlich, und zwar in den verschiedensten Gegenden, in
Formen auf, welche eine Unterscheidung von T. Hungarica sehr
erschweren. Eine Berücksichtigung sämtlicher Merkmale
ließ mich jedoch, wenn ich in Unkenntnis über die Herkunft
eines Individuums entscheiden sollte, ob dasselbe aus den Alpen
oder Karpathen stamme, fast niemals im Stiche.
Der steifliche Wuchs der T. Hungarica gab Anlaß zu ganz
ungerechtfertigten Verwechslungen mit T. neglecta , die
durch das viel dunklere Kolorit ihres Laubes und ihres Involu-
krums sowie durch die bei weitem nicht so breiten Blattstiele
unschwer von ihr auseinanderzuhalten ist.
Wenn Hazslinsky von einer glattblättrigen Eorm seines
E. alpinus spricht, so meint er damit vielleicht den mutmaßlichen
Bastard zwischen T. Hungarica und E. uniflorus (T. Uechtritzii
m.), der gelegentlich zwischen den Stammeltern oder auch un-
abhängig von ihnen auftritt und von T. Hungarica in der
Tat durch stärker oder ganz verkahlende Blattflächen, größere
Köpfchen und ein noch dichteres, längeres Indument der Hüllen
verschieden ist.
Von T. Transsilvanica unterscheidet sich unsere Pflanze vor
allem durch den robusteren Wuchs, die viel breiteren Blattstiele
und größeren Köpfe.
Nach Pax ist T. Hungarica bodenvag.
Besonderes Interesse verdient eine am Drechselhäuschen
vorkommende, überaus robuste, bis zu 40 cm hohe, reich beblätterte
und verzweigte, 2 — 5 köpfige Rasse der T. Hungarica , deren
Charaktere ich, da sie nur ganz zufällig auftritt, nicht in die
allgemeine Diagnose mit einbezogen habe. Wahrscheinlich ver-
hält sie sich zu T. Hungarica ebenso wie T. intermedia zu T. alpina.
In der Form der Blätter unterscheidet sie sich von T. intermedia
ebenso, wie T. Hungarica von T. atpina. Ich benenne sie hier-
mit T. robust a. Da sie gar keine Köpfchenhaare hat, ist die
Wahrscheinlichkeit, daß sie ein Bastard der Kombination T. At-
tica X Hungarica ist, nicht allzu groß. Ihr einziger Standort
ist: Drechselhäuschen (Heuffel: hb. U. V.); (Hazslinsky: hb. z. b.
G.); (Lang: hb. Pax); (Engler 1867: hb. Br.); (Wagner 1883:
hb. Pax).
Am Djumbir (Sattel südlich an der Spitze des Djumbir im
Hintergründe des St. Ivaner Tales. Schutt aus gr. gn. rotem
446 Vi erhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Sandstein und Neocom-Kalk: lib. z. b. Gr.), dem jeglicher eclit
alpine Trimorpha- und Erigeron- Typus zu fehlen scheint, sammelte
Stur eine Pflanze, die meines Erachtens eine alpine Form der T. acris
ist. Uber die interessante Tatsache, das T. acris gerade dort, wo
keine echt alpine Trimorpha auftritt, alpine Formen ausgliedert,
Vergleichs. man noch das im dritten Teile gesagte.
7. Trimorpha Epirotica.
Nana, humilis vel media, saepe habitu speciei Erigeron uni-
florus. Gaules saepe complures ex eodem rliizomate, 1 — 25 cm
alti, erecti vel parum curvati, simplices monocephali vel rarius
ramosi, ramis 1 — 2 erectis, simphcibus, monocephalis, summis
ipsos aequantibus, imis multo brevioribus. Folia basalia anguste
obovato — vel elliptico — vel lanceolato-spatulata, longe vel
breviter petiolata, 1 — 10 cm longa, ima obtusa, saepe emarginata,
superiora acutiuscula, lamina in exemplaribus elatis 8 — 14, in
liumilibus et nanis 3,5 mm lata, caulina 1 — 6 ovato-lanceolata
vel sicut ramorum 1 — 2 anguste lanceolata. Squamae 40 — 60
involucrum breviter et sparse hirsutum formantes, erectae, lineari-
lanceolatae, purpurascenti-vel obscure virides, 1 — 1,3 mm latae, lon-
gissimae 5,5 — 6 mm longae. Indumentum caulium et foliorum
pili simplices magni admodum multi, parvis in liis multis, in illis
paucis intermixtis, squamarum tantum fere pili magni. Gaules
et folia parum hirsuta, liaec antiquitate in faciebus plus minus
glabrescentia, involucrum parum breviterque hirsutum. Capitula
parva vel media. Pappi setae 3 — 3,5 mm longae. Flores ligulati
ca. 60 — 80, liguhs ca. 3,5 mm longis, 0,8 — 1 mm latis, eligulati
perpauci, tubulosi apice purpurascentes.
Trimorpha Epirotica Yierhapper sp. n.
Synonyme: Erigeron alpinum Bertoloni, Fl. It. IX,
p. 190 (1853) p. p.; Boiss. Fl. Or. III, p. 165 (1875) p. p. ; Nyman,
Consp. Fl. Eur. p. 388 (1878 — 82) p. p.; Haläcsy, Consp. flor.
Graec. II, p. 16 (1902) p. p. non L.
E. uniflorum Baldacci in Nuov. Giorn. bot. It. V, p. 14
1898) non L.
E. alpinus ß) amhiguus Fiori et Beguinot, Flor. anal. d. Ital.
(III, 1, p. 235 (1903).
Abbildungen: Taf. II, Fig. 8.
Standorte: Balkan. Thessalien. Olymp. Regio alpina
prope cacumen (Heldreich 1851: hb. B.). — Fpirus. Tsumerka
(Baldacci: It. Alb. [Epirot.] III, 1895, Nr. 317: hb. D.).
Apenninische Halbinsel. Abruzzen. Monte Marron e
6000' (Groves 1882: hb. F.). — Mte Vettore (Marzialetti 1831:
hb. F.); Vettore et il Vettoretto (Gemmi 1873: hb. F.). — Velino
(Cherici 1879: hb. F.). — Monte Sirente 6000' (Herb. Groves
1877: hb. F.). — Pizzo di Sivo (Herb. A. Orsini: hb. F.) ; (Par-
iatore 1856: hb. F.); (Pariatore 1876, Übergangsform zu T. stri-
gosa : hb. F.).
Vier Lapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 447
Verbreitung: Balkan: Olymp und Tsumerka. Apen-
ninische Halbinsel: Abruzzen. — Alpine Region.
Gleich T. T ranssilvanica und Rhodopaea nähert sich T. Epi-
rotica infolge ihrer zumeist niederen Stengel und ihrer ver-
kahlenden Blätter dem Erigeron uniflorus. Ja sie ahmt sogar
7,11m Unterschiede von diesen beiden dessen Habitus noch da-
durch besonders täuschend nach, daß sie oft mehrstengelige Rasen
bildet, wodurch sie auch insbesondere dem E. Elbursensis sehr
ähnlich sieht. Von T. T ranssilvanica und Rhodopaea unter-
scheidet sie sich überdies durch kleinere Köpfe mit viel
schwächer behaarten, lichter kolorierten Hüllen, von letzterer
auch durch die im allgemeinen schwächere Bekleidung, von
T. Isaurica durch den perennen AVuchs und schmälere Blätter,
von T. strigosa aber insbesondere durch den meist viel niedereren
Wuchs und die relative Kahlheit aller Teile, vor allem aber durch
die fast ganz verkahlenden Blätter und die wenig haarigen
Hüllen, welche an die der etwas stärker behaarten illyrischen
Rassen des E. polymorphus erinnern.
Mit Riori’s E. ambiguus konnte ich die Pflanze nicht
identifizieren, da Fiori gerade diejenigen Exemplare, welche
ich für die typischesten der T. Epirotica halte, im Herbarium
Florenz als E. glabratus bezeichnet hat.
Interessant ist die sporadische Verbreitung der Pflanze. Die-
selbe dürfte wohl mit dem Umstande Zusammenhängen, daß
früher die balkanische mit der apenninischen Halbinsel durch
eine Landbrücke verbunden war, auf welcher die Wanderung
der Pflanze in ost-westlicher Richtung erfolgt sein dürfte.
Die Abruzzen bewohnt T. Epirotica gemeinsam mit T. stri-
gosa, mit welcher sie, wie es scheint, nur ausnahmsweise durch
Zwischenformen (hybrider Abkunft?) verbunden ist. Ich glaube
nicht, daß erstere als hochalpine Rasse der letzteren zu deuten,
sondern vermute, daß ihr der AVert einer selbständigen geo-
graphischen Rasse zuzuerkennen ist, ohne jedoch die Frage be-
antworten zu können, ob sie sich direkt von T. alpina oder aber
von dem in Kleinasien vertretenen Stamme der T. pycnotricha
und Isaurica abgegliedert hat. Viel eher bin ich geneigt, die
von T. Epirotica durch viel schmälere Blätter verschiedene
T. Pyrenaica Rouy als alpine Rasse der T. alpina anzu-
sprechen.
8. Trimorpha borealis.
Humilis — elata. Gaules unus vel plures ex eodem rhizo-
mate, 3 — 30 cm alti, erecti, parum curvati vel flexuosi vel recti,
viride,s vel purpurei, plerumque simplices, monocephali, raro
ramosi, ramis 1 — 5 (rarissime) — imo iam e medio enascente,
erectis, simplicibus, monocephalis, rectis vel parum curvatis,
foliis 1 — 3 instructis vel nudis, 0,5 — 12 cm longis, superioribus
caulem ipsum paene aequantibus vel subsuperantibus. Folia
flaccida, tenuia, raro crassiuscula, obscure — rarissime dilucide-
448 Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
viridia, basalia angustissime elliptico-lanceolato-, raro obovato-
spatulata, plus minus longe petiolata, apice obtusa, saepe brevis-
sime apiculata, rarius acutiuscula, 2 — 15 cm longa, 2 — 10, saepis-
sime 3 — 5 mm lata, caulina 5 — 20, internodiis brevioribus vel
longioribus separata, minora, erecta, anguste lanceolata, ima ob-
tusa, superiora acuta, ramorum minima. Squamae ca. 50 — 70,
involucrum plus minus dense liirsutum formantes, erectae, lineari-
lanceolatae, obscure virides, saepissime purpureae, 1 — 1,5 mm
latae, longissimae 5 — 9 mm longae. Indumentum caulium et
foliorum pili simplices magni medii admodum multi, parvis inter-
mixtis, squamarum paene tantum pili simplices magni longiores,
crispub. Caules foliaque — liaec etiam in faciebus — parce,
involucra densius hirsuta. Capitula parva — magna. Pappi setae
4 — 4,5 mm longae. Flores ligulati ca. 80 — 100, bgulis roseis,
4 — 5 mm longis, eligulati non multi.
Trimorpha borealis Vierliapper spec. nov.
Synonyme: Erigeron alpinum Hooker, Flor. Scot. p. 242
(1821); Smith, Engl. Flor. III, p. 423 (1825); Wahlenberg, Fl.
Lapp. p. 207 (1812),, Fl. Suec. p. 517 (1826); De Candolle, Prodr.
syst. nat. regn. veg. V, p. 291 (1836); Hartmann, Handb. Skand.
Flor. p. 196 (1838); Fries, Nov. Flor. Suec. Mant. III, p. 111
(1839); Nyman, Sver. Phan. I, p. 31 (1867); Blytt, Norg. Flor. H,
p. 564 (1874); Nyman, Consp. Fl. Eur. p. 388 (1878 — 82) p. p.;
Groenlund, Isl. Flor. p. 80 (1881); Rosenvinge, Fl. Groenl. (Medd.
Groenl.) III, p. 699 (1887 — 94); Norman, Norg. arct. Flor. II,
p. 345 (1895).
E. neglectus Kerner, Sched. flor. Aust. Hung. Nr. 254 (Text)
p. p.; Tavel, Üb. Erig. negl. in Ber. Schweiz, bot. Ges. H. V,
p. 82 — 85 (1895) p. p.; Rikli, Erig. negl. in Ber. Schweiz, bot.
Ges. H. XIV, p. 14 — 33 (1904) p. p.
E. uniflorus Fl. Dan. Tab. 292 (1766) (?) ; Smith, Engl. Fl.
III, p. 423 (1825) nach Nyman, Consp. 1. c.
E. alpinum ß) ramosum Wahlenberg 1. c.
E. alpinus 1 grandiflorus, tenuifolius. leucocephalus * minor
Fries 1. c.
E. alpinus ß) macrocephalus , y) leucocephalus , 6) glabrescens ,
e) minus Blytt 1. c.
E. alpinus ß) leucocephalus , /) fastigiatus Rosenvinge 1. c.
Abbildungen: Flora Danica Tab. 292 (1766) (?) ; Reichen-
bach, Ic. flor. Germ. Helv. T. 914, II (1854); Rikli 1. c. Taf. I,
Fig. 3. — Taf. II, Fig. 11.
Standorte: Skandinavien. Nystuen. In monte „Stugunaasi“
1100 m (Baenitz 1875 in Baenitz Herb. Eur. Nr. 2686 (hb. Br., hb. F.,
hb. H., hb. M. P., hb. 0.). Fillefjeld (Blytt hb. Ko.). - Dovrefjeld (Bock:
hb. B.) ; (Goeppert: hb. Br.); (Coli. Liebmann : hb. Br.); (Otto: hb.
M. P.); (Grisebach : hb. F.); (Blytt: hb. B., hb. F., hb. Ko.); (Lindeberg:
hb.Ko., hb. U. V.); (Un. it. 1828: hb. Be.); (Jess.: hb. z. b. G.); (1843:
hb. B.); Kindberg 1862 : hb.H.); (Coll.H. Falk 1875: hb. K, hb. U. V.);
Kongswold (Lindblom: hb. Ko.); (Pariatore 1851: hb. F.); (Zetterstedt
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 449
hb. Be.); (1861: hb. B.); (Zetterstedt 1870: lib. U. Y.); (Lindberg
1882: hb. K.); (Neumann 1899: hb. Ha.); Drivaschlucht (Schube
1889: hb. Be.); Drivstuen (Pariatore 1851: hb. F.); (Haglund u.
Kallström 1898: hb. D., hb. U. V.); Fogstuen (Ün. itin. 1828:
hb. U. V.); (1851: hb. F.); Giätuygen 62° n. Br. 1000 m (Baenitz
herb. Eur. 1891 : hb. div.j; Yerkin (Pariatore 1851; hb. F.) ; (1852:
hb. Ko.); (Köchel 1858: hb. N.); (Zetterstedt 1854: hb. Be.);
(1861: hb. B.); Jerkinshoe 62° n. Br. 1200 m (Baenitz 1891:
hb. Br. [mit E. uniflorus] hb. Ive., hb. Ko., hb. M. P., hb. Ro.,
hb. Tsch.); Kampesotr. : Gudbrandsdalen 900 m (Rekstad 1890:
hb. D.); Yaage (Norsson: hb. Ko.); Bergen (Blytt 1864: hb. Be.);
Gansdals Sanatorium (Johansen 1877 : hb. Ivo.). — Rörstad
(Cederstralile 1856: hb. Br.). — Grindadden 4000' (Blytt 1863:
hb. F.). — Yasendlifjeld am See, Nelinwand 2800' (Blytt
1863: hb. F.) — Loohoe (Blytt: hb. F.). - — Jemtland. Ares-
kutan (Andersson 1839: hb. Ha.); Areschoug 1856: hb. M. P.);
(Leaström 1870: hb. F.); (Carlson 1889: hb. Ko.); 650 m (Waro-
dell 1885: hb. U. V.); (Nordlindt 1890: hb. D.); (Ugyla 1892:
hb. R.); Snasahögen (Lagerheim 1841: hb. Ko.); (Warodell 1881 :
hb. U. V.); Quelle des Handölan (Lagerheim et Sjögren 1844:
hb. B., hb. Be., hb. Br., hb. F., hb. M. P.); Ähre Kyrka (Krok
1856: hb. Br.); Herjedalen (Almquist: hb. F.); (Thedenius 1842:
hb. Be.); Hagelien, Torpen (Blytt: hb. B., hb. M. P., hb. U. Y.);
Sundalen (Scheutz: hb. Br.); (Wahlenberg 1806: hb. Be.) — Nord-
land (Lessing: hb. Be.); Bodoe (Pariatore 1851: hb. F.); Jacobs-
fifill (Thienemann: hb. M. P.); Siglefjord (Thienemann: hb. M. P.).
Lappland (hb. M. P.); (Andersson: hb. Be., hb. M. P., hb.
U. V.); (Deinbolds: hb. Be.). Lulisches Lappland (Andersson 1864:
hb. M. P.); Ujumvats (Andersson 1864: hb. Ivo.); Njunnas (Laesta-
dius 1821: hb. Ivo.); Finnisches Lappland (Fellmann: hb. Be.);
Tornisches Lappland: Quickjock (Westberg 1842: hb. M. P.);
Kilfisjarir (Malenberg 1867 : hb. Be.). — Finnmark. Talvig (Zetter-
stedt 1868: hb. Ko.); Tromsö (Otto 1822: hb. M. P.); (Pariatore
1851: hb. F.); (Warming 1885: hb. Ko.); Qualok bei Hammer-
fest (Pariatore 1851: hb. F.). Vasboltenfjeld (Warming 1885: hb.
Ko.); Soröe (Christy 1836: hb. M. P.). — Nord - Finnmarken.
Maasoe (Fries 1864: hb. Ko.); Alten Elv (Lalin. PI. Norv. arct.
18S4: hb. Ivo.).
Lofoten (Sommier 1878: hb. F.); Harstadt (Engler 1882:
hb. Be.); Flakstad (Landmark 1889: hb. D.).
Schottland. Alpen (Hooker: hb. M. P.); Ben Lawers (1834:
hb. M. P.); Ceova Mountains (1834: hb. M. P.) ; Gien Jala (Gra-
ham: hb. Ko.).
Färöer (Forchhammer : hb. Be.).
Island. Nordwestküste. Heide beiLatravik; Lambadal: Dyre-
fjord (Beide Ostenfeld 1896). — Nordküste. Horgardal (Davidsson
1902). (Alle hb. Ko.).
Der T. alpina sich nähernde Typen: (Strenstrup 1840);
(Krabbe 1863) (beide hb. Ko.); (Singowitz 1881: hb. Be.): Myootn
(Lundgren: hb. F.); Vallanes (Jönsson 1893); Langarvatn; Bir-
30
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
450 Yie r happ er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
tingahalt; Grjotlials; Stadarhrann (alle Toddersen 1886); Armule
(Strenstrup) ; Hredavatn; Asbirgi (1895); Vidimyr; Reykholt (beide
Grönlund 1876); Esja (Grönlund 1868); Myrdalssand (Thoroddsen
1893) ; Westmanna-Insel: Heimaly (Poulsen 1903); As(Jönsson 1893);
Mellern Reykianes oz Hofnarholm (1890) (alle lib. Ko.). — Ost-
küste. Seydisfjord (Ostenfeld 1896); (Poulsen 1904); Seydisfjor-
dur; Seydisfjordarheid (Jönsson 1893, 1894). — Südküste. Vik
(Jönsson, PL Isl. 358, 397, 1901); Drangshlid (Jonsson, PL Isl.
Nr. 100, 166); Eskefjord (Poulsen 1903); Kirkjubol (Jönsson
1894) (alle lib. Ivo.). — Westküste. Mafahlid; Ingjaldshöll; Hola-
liolar; Sölvahamar; Büdir; Stadarfell Kjarlaksstadir (Jönsson,
PL Isl. Nr. 329, 454, 623, 640, 750, 1191. 1212); Haxä (Beturs-
son 1894) (alle lib. Ko.). — Nordwestküste. Glomm Jöskal (Wendel
1876: lib. Be.); Reykjavik (Betui’sson 1894: lib. Ko.); (Ostenfeld
1895: lib. U. V.).
Typen ohne zungenlose weibliche Blüten,1) Nordwestküste.
Reykjavik (Warnung u. Holm 1884: hb. Ivo.).
Grönland (Col. Friedriclisthal Ed. Hohenacker: lib. B.)
(Wormskjöld); (Raben); Julianeliaab (Vahl: lib. Ko.); sin. Aglait-
sik, Amitsuarsik (Vahl 1828); Ivugsuak: Tasermint (Hartz 1889);
Ilua (Lundholm 1889) (alle hb. Ko.).
Typen ohne zungenlose weibliche Blüten x). Sin Baats
Revier: sin. Amarulik (Vahl 1830); Arsukfjorden (Lindhard 1899);
Ekaluit. Ameragdla, Ameralik (Ostenfeld, Hansen 1895); Kaumanit,
65° 12' (Hansen 1885); Lindenows Fjord, 60° 30'; Kap Torden-
skjöld, 1500'; Iluilek, 400 m (beide Dansk geol. og geogr. Und. of
Gronl. 18S3 — 84); Ilua (Lundholm 1889); Kangigdlek Kingua
(Sylow 1881) (alle Eberlin : hb. Ivo.).
Labrador (hb. M. P.)(?).
Verbreitung: Skandinavien. Lofoten. Schottland. Färöer.
Island -(verbreitet). Grönland (nur im südlichen Teil, an der
Westküste bis 65°). Labrador (?). — Gebirge. In den nördlichen
Teilen des Gebietes bis zur Küste.2)3).
T. borealis ist die nordische Vertreterin des großen Formen-
kreises der makroglossen Trimorphen. Sie steht der T. alpin a
sehr nahe und kann bei weiterer Umgrenzung des Spezies-
begriffes mit ihr als Art vereinigt werden. Ein reiches Ver-
gleichsmaterial ließ mich zu dem Schlüsse gelangen, daß T. bore-
alis zwar eüi ziemlich formenreicherTypus ist — allerdings bei
weitem nicht in dem Grade wie T. alp in a — der vielfach,
insbesondere in seinen isländischen Formen, dieser sehr nahe-
x) Vielleicht zum Teil T. borealis X E. uniflorus. (Vergl. C. Die Bastarde).
2) Nach AVahlenberg (FL Lapp. 1. c.) kommt die Pflanze in Lappland
niemals im Gebirge selbst vor („numquam in alpibus ipsis provenit“); nach
Buysman (G. Chr. XXV i, 1886) wächst sie in Island nur in der Ebene.
3) T. borealis ist sicherlich keine ausgesprochene Kalkpflanze, wie dies
Bikli von seinem E. neglectus, zu welchem er ja auch T. borealis rechnet,
behauptet. Die Seltenheit der Kalke und die Häufigkeit der T. borealis im
Norden lassen an und für sich schon Bikli s Annahme als unzutreffend
erscheinen. Damit soll jedoch nicht gesagt sein, daß sie nicht Kalkboden,
wenn sie ihn antrifft, bevorzugt.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 451
kommt, daß man aber doch den natürlichen Verhältnissen da-
durch am besten Rechnung tragen dürfte, daß man sie der
T. alpina als eigene Rasse koordiniert. Als allen Formen der
T. borealis gemeinsame Merkmale sind insbesondere die fast stets
dunkelgrünen, relativ dünnen und schmalen Blätter zu nennen.
Zu allermeist sind die Stengel trotz des oft sehr hohen Wuchses
unverzweigt und einköpfig und es erhalten dadurch die Individuen
oft den Habitus der T. negleda. Auf die Unterschiede der
T. negleda von T. borealis komme ich noch bei Besprechung
der ersteren zurück. Viel seltener als bei T. alpina sind bei
T. borealis verzweigte, also der T. intermedia entsprechende
Formen. Aber die Äste verzweigter Exemplare von T. borealis
sind viel länger als bei T. alpina und aufrecht, so daß die Pflanze
einen ganz anderen, etwa an den der T. Abyssinica gemahnenden
Habitus erhält.
Fries suchte bereits den Formenreichtum der T. borealis
durch Aufstellung einiger Varietäten zu charakterisieren. Groß-
köpfige Formen bezeichnete er als ( Erigeron ) grandiflorus , für
welche Bezeichnung wohl Blytts Name „ macrocephalusu vor-
zuziehen ist. kleinköpfige als minor. Verzweigte Typen sind als
T. ramosa (Wahlenberg) zu bezeichnen. (Z. B. Skandinavien.
Jemtland. Areskutan [Andersson hb. Ha.]). Fries1 E. leucoce-
phalus (z. B. Island. Horgardal: [Davidsson hb. Ko.]) mit dicht
wollig-haarigem Indumente entspricht vielleicht dem Bastarde
T. borealis X E. uniflorus.
Von besonderem Interesse ist es, daß es in Grönland Formen
der T. borealis ohne zungenlose weibliche Blüten gibt. (Siehe
Standortsverzeichnis.) Dieselben sind entweder als Hybriden des
E. uniflorus mit typischer T. borealis aufzufassen, oder sie
dürften aus letzterer auf ebendieselbe Art wie die später noch
zu besprechenden dimorphen Formen der T. Nevadensis aus trimor-
plien Formen ebenderselben Art, nämlich durch Reduktion der
eligulaten weiblichen Blüten, entstanden sein.
9. Trimorpha negleda.
Media. Gaules 5 — 25 cm alti, unus vel pauei ex eodem
rhizomate, erecti, stricti, rigidi, rarius subcurvati, purpurei, rarius
virescentes, simplices, inonocepliali, rarissime ad apicem ramum
unicum erectum, aphyllum, 2 — 3 cm longum edentes. Folia
basalia crassiuscula, oblonge obovato-spatulata, 1 — (5 cm longa,
2 — 7, saepissime 4—6 mm lata, obscure viridia, obtusa vel supe-
riora pauca vel compluria acutiuscula, apice saepe mucronulata,
caulina 5 — 12 erecta, internodia vix superantia, late lanceolata,
acuta, ceterum basalibus aequalia. Squamae 60 — 80 involucrum
albide lanato-hirsutum formantes, lineari-lanceolatae, plus minus
obscure purpureae, 1 — 1,5 mm latae, mediae, quae longissimae,
6 — 8 mm longae. Indumentum caulium, foliorum, squamarum
pili simplices magni, sublongi, crispuli, parvis imprimis in cauli-
bus, glanduliferis in margine inferiore squamarum intermixtis.
Caules et folia plus minus sparse hirsuta, haec saepe in pagina
HO*
452 Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
utraque glabrescentia, involucrum admodum lanato - liirsutum.
Capitula media — permagna. Pappi setae 3,5 — 4,5 mm longae.
Flores ligulati ca. 80 — 150, ligulis 4 — 5 mm longis, 0,8 — 1 mm
latis, eligulati complures vel pauci, tubulosi apice purpurascentes—
atropurpureae.
Trimorpha neglecta Vierliapper hoc loco.
Erigeron neglectus A. Kerner in Ber. naturw. med. Ver.
Innsbruck III, p. LXXI (1872); in Baenitz Herb. Eur. Lief.
XXXIII, Nr. 40, Prosp. p. 3 (1878); in Sclied. ad flor. exs. Aust.
Hung. Nr. 254 (1881) p. p.
Synonyme: E. neglectus Pacher, Nachtr. Fl. Kärnten p. 52
(1894); Tavel, Über Erig. negl. in Ber. schw. bot. Ges. H. V, p. 82
bis 85 (1895) p. p. ; Fritsch, Exkurs fl. Oest. p. 563 (1897); Schinz
u. Keller, Fl. Schweiz, p. 521 (1900); Rikli, E. negl. in Ber. Schweiz,
bot. Ges. H. XIV, p. 14 — 33 u.p. 131 (1904) p. p. non aut. Hungaria
nec Scandinaviae.
E. alpinus 6 neglectus Briquet Nouv. not. flor. Alp. Lern, in
Ann. Cons. Jard. bot. Gen. III, p. 114 (1899).
E. alpinus Forme III. neglectus Rouy, Fl. Franc. VIII.
p. 159 (1903).
E. alpinus Ny man, Consp. Fl. Eur. p. 388 (1878 — 82) p. p.
Abbildungen: Rikli 1. c. Taf. I, Fig. I, II. — Taf. II,
Fig. 12.
Standorte1): Alpen. Kärnten. Malnitzer Tauern, 6000 —
7000' (Jabornegg: hb. K.); Heiligenblut (Spitzel: hb. M. P.).
Tirol. Pfitschtal. Burgumeralm (Kerner 1869: hb. K.). —
Finsterstern bei Sterzing sol. schist. 2400 — 2500 m (Hüter
1882: hb. B., hb. D., hb. F., hb. Ke., hb. M. P., hb. O., hb.
z. b. G.). — Gschnitztal. In graminosis alpinis montium in valle
Gschnitz sol. calc. 1800 — 2400 m (A. Kerner, Fl. e. A. H. Nr. 254:
hb. B., hb. Be., hb. Beck., hb. Bel., hb. F., hb. H., hb. Ko., hb. M.
F., hb. M. P., hb. U. V.); Blaser (Kerner 1870: hb. Be., hb. Bel.,
hb. F., hb. H., hb. K.); 1900 m (Sarnthein: hb. U. V.); 6000*
(Herb. Fritze: hb. H.); 7000' (Kerner: hb. M. P.); 6500' (Engler
1875: hb. Be.); 2000 m (B. Stein: hb. M. P.); 7000' (Obrist 1875:
hb. Bel., hb. De.); solo calc. 7000' (Kerner: hb. B., hb. Bel., hb.
Br., hb. F., hb. H., hb. M. F., hb. M. P., hb. U. V., hb. z. b. G.);
solo calc. 7000' (Kerner 1877: Baenitz, Herb. Eur. Nr. 3340:
hb. Br., hb. F., hb. H., hb. M. P., hb. U. V.); Padaster (Degen
1895: hb. D.); Truna (Kerner 1873: hb. K.). — Grödnerjoch
(Janchen 1893: hb. Ja). Fedajapaß-Padon. Matten, ca. 2000 m.
Mit T. alpina (Vierhapper 1905: hb. U. V.).
Schweiz. Alpes de Bex. Lavarraz. (Herb. Mercierl860: lib.B.).
Frankreich. Col de la Chamoseuze ca. 2100 m. Massiv
de Gd. Meseron (Beauverd 1890: hb. Beauv.) — Alpes Lema-
i) Eür Salzburg ist die Pflanze noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen.
Fugger und Kästner (Mitt. Ges. Landesk. 1891) geben sie für den
Pinzgau an. Meine Angaben (Verh. z. b. G. XL VIII. (1898) p. 117. XLIX.
(1899) p. 418. LI. (1901) p. 587) beruhen auf Verwechslungen mit E. uni flor us
respektive T. alpina.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 453
niennes. Pointe de Beccor 2200 m (Briquet Fl. Alp. Lern. 1897:
hb. De.); Pointe de Cornebois 2200 m (Briquet Fl. Alp. Lern.
1897 : hb. De.). — Arete entre dents de Valere et Yalerette 2000 —
2300 m (Briquet Fl. Alp. Lern. 1898: hb. De.). — Bochers de
l’Aiguille de Varens, 2400 — 2480 m (Briquet Fl. Alp. Lern. 1902:
hb. De.); Pointe a Boilion 2500 m (Briquet Fl. Alp. Lern. 1904:
hb. D.). — Alpes Maritimes. Environs de Beuil. Forets de melezes
entre Lanneset et Quartier (Y. B. C. 1898: hb. Bit.).
Verbreitung: Alpen. — Bewohnt dasselbe Gebiet wie T. al-
pina, tritt aber nur sehr sporadisch auf. — Alpine Begion.
Daß Kerner diese Pflanze auffiel, war eine glänzende Be-
tätigung seines eminenten Scharfblickes. Ihr Wesen besteht,
und dies hebt Kerner ausdrücklich hervor, darin, daß sie
zwischen den beiden häufigsten Erigeronten, T. dpi na und
E. uniflorus , morphologisch die Mitte hält1). Von ersterer hat
sie den hohen Wuchs, die großen Köpfe und vor allem die
zungenlosen weiblichen Blüten, von letzterer die fast stets un-
verzweigten Stengel, die dicklichen, spateligen, auf den Flächen
verkahlenden Basalblätter und die wollig -zottige Bekleidung und
purpurne Färbung der Hüllen. In der Art des Wuchses, der
Breite der Blätter usw. hält sie zwischen beiden Typen die
Mitte. Wenn Kerner die Möglichkeit, daß T. neglecta ein
Bastard zwischen den beiden genannten Arten ist, ab weist, so
tut er dies ausschließlich deswegen, weil nach seiner Ansicht
T. neglecta auch im Norden vorkommt, wo es keine T. alpina
geben soll. Spätere Autoren, vor allem Tavel und Bikli, haben
Kerners Ansicht mit denselben Argumentationen bestätigt.
Die Versuchung, T. neglecta mit der skandinavischen ma-
kroglossen Trimorpha zu identifizieren, ist in der Tat eine sein-
große. Gewisse Exemplare der letzteren sind kaum von ersterer
zu unterscheiden. Ein reichliches Vergleichsmaterial zeigt jedoch,
daß T. borealis, so nenne ich den E. alpinus resp. neglectus der
skandinavischen Autoren, eine weitaus variablere Pflanze ist als
die echte T. neglecta, daß sie infolge der ähnlichen Form der
schmalen Basalblätter und der namentlich durch die schmalen,
kurzen, aufrechten Stengelblätter bedingten Schlankheit der oft
einköpfigen Stengel allerdings dieser nicht selten zum Ver-
wechseln ähnlich sieht, daß sie aber oft viel höherwüchsig
wird und auch mitunter in verzweigten Exemplaren vorkommt,
welche weder im Formenkreise der T. alpina noch bei T. neg-
lecta ihresgleichen finden. In einem Merkmale aber, und zwar
in der Konsistenz der Stengel und Blätter, sind auch die sonst
vollkommen mit T. neglecta übereinstimmenden Exemplare der
T. borealis von ersterer fast stets zu unterscheiden. T. borealis
besitzt nämlich dünnere, weniger fleischige Blätter und zumeist
auch grazilere, weniger rigide Stengel als T. neglecta.
So wenig also auch T. borealis und neglecta morphologisch
divergieren, so verschiedenartig scheinen sie mir dennoch in-
Über ihre Unterschiede von T. Hungarica siehe hei dieser.
454 Vier happ er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
bezug auf ihre Abstammung zu sein. Während ich nämlich
T. borealis für eine nordische Easse der T. alpina halte, glaube
ich in T. neglecta infolge ihrer zwischen denen der T. alpina
und des E. uniflorus vollkommen intermediären Merkmale den
Abkömmling von Bastarden zwischen diesen beiden Arten zu
sehen. Der völlig fertile Pollen und die große Fruchtbarkeit der
Pflanze machen es wahrscheinlich, daß es sich wenigstens zum
Teil um bereits durch Generationen erblich fixierte, um zu einer
Art gewordene Bastarde handelt. Die sporadische Verbreitung1)
des Typus deutet auf seine polytope Entstehung hin. Die Tat-
sache. daß T. neglecta auch an Lokalitäten vorkommt, wo — wie
auf gewissen Genfer Alpen — die eine ihrer mutmaßlichen St?mm-
arten (E. uniflorus) fehlt, spricht keineswegs gegen ihre hybride
Abkunft, denn es ist sehr leicht möglich, daß entweder T. ne-
glecta sekundär in diese Gebiete eingewandert, oder aber, daß
E. uniflorus daselbst ausgestorben ist. Riklis Versuch, T. ne-
glecta gewissermaßen als edapliisclie (l£alk-) Form der T. alpina
zu deuten, halte ich schon aus dem Grunde für mißglückt, weil
die Pflanze (z. B. in Tirol) auch auf Urgesteinen vorkommt.
T. neglecta ist also, um es nochmals zu wiederholen, so
paradox es auch klingen mag, wenn man dies von einer Pflanze
behauptet, bezüglich derer Kerner, der Begründer der Theorie,
daß aus Bastarden Arten werden können, gerade gegenteiliger
Anschauung war, meines Erachtens eine zu einer Art, und zwar
zu einer Art mit sehr stabilen Merkmalen gewordene Hybride.
Daß es aber außer T. neglecta noch anders gestaltete Bastarde
zwischen T. alpina und E. uniflorus iE. Bhaeticus Brügg.) geben
kann, ist ganz gut möglich.
Anhang.
I.
Hier sollen einige Typen besprochen werden, deren syste-
matische Stellung mir nicht vollkommen klar geworden ist. Sie
gehören wohl alle zu den Brachyglossae und sind vom ersten
abgesehen als infolge Anpassung an alpine Vegetationsverhält-
nisse den 3Iacroglossae habituell sehr ähnlich gewordene Glieder
dieser Gruppe aufzufassen.
Trimorpha Asadbaren sis.
Perennis(?). Caules 20 — 30cm alti. ad apicem ramosi, ramis 5 — 6
brevibus, 0,5 — 2 cm tantum longis, simplicibus, capitulis paene capi-
tatis. Folia basalia vix rosulantia, lanceolato-spatulata, 2 — 4 mm
longa, 5 — 6 mm lata, acuta, caulina permulta, ca. 20, erecta,
lanceolata, sessilia, internodia parum superantia. Squamae ca. 50,
involucrum cinerascenti-hirsutum formantes, erectae, anguste
lanceolatae, 1 mm latae, longissimae ca. 6 — 6,5 mm longae. In-
r) Ii i k 1 i konnte in der Schweiz, obwohl er ein riesiges Material unter-
sucht hat, nur 23 Standorte von T. neglecta nachweisen.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 455
dumentum caulium pili simplices magni breves recti parvis
paucis glanduliferisque parvis pluribus intermixtis, foliorum pili
magni et parvi. squamarum fere tantum magni. Gaules breviter,
imprimis ad apicem hirsuti, folia in marginibus ciliata, in facie-
bus glabra, involucrum breviter cinerascenti-hirsutum. Capitula
parva vel vix media. Pappi setae 4,5 — 5 mm longae. Flores
ligulati GO — 80, ligulis ca. 3 mm longis, 1 mm latitudine angu-
stiores, eligulati multi.
Trimorpha Asadbarensis Vierhapper sp. n.
Synonyme. Erigeron alpinum var. Kotschy in exs.
Abbildungen. Taf. III, Fig. 3.
Standorte. Nordpersien. Elburs. Asadbar. (Kotschy
PL Pers. bor. 1843, N. 481: lib. M. P.).
Verbreitung. Nordpersien. Elburs.
Diese durch ihren hohen, schlanken Wuchs ausgezeichnete
Trimorpha, welche durch die reiche Beblätterung ihrer Stengel
und die kaum angedeutete Basalrosette von allen europäisch-
kleinasiatischen Typen verschieden ist, hält in gewisser Be-
ziehung die Mitte zwischen der acris- und c/pmu- Gruppe,
ersterer, der sie entschieden näher steht, sich insbesondere durch
die relativ langen, biegsamen Pappusborsten , letzterer durch
die langen Zungen der Randblüten nähernd. Sie hat sich offen-
bar in Anpassung an die eigenartigen klimatischen Verhält-
nisse des Elburs -Stockes ausgegliedert und ist wahrscheinlich
gleich der ihr noch zunächst kommenden T. Orientalis (Boiss.
Diagn. pl. nov. or. ser. II. III. p. 7, 1856 als Erigeron ) (= E.
acre ß confertum Boiss. Flor. or. III. p. 166 [1S75]) von T. acris
abzuleiten.1) Als alpiner Typus ist sie nicht anzusehen.
Trimorpha pycnotricha, Isanrica und Nevadensis.
In den südlichen kleinasiatischen Gebirgen und in der
spanischen Sierra Nevada werden die Macroglossae durch Formen
vertreten, welche sich wohl erst in jüngerer Zeit als diese selbst
von brachyglossen Typen in Anpassung an alpine Verhältnisse
abgegliedert haben, und zwar in jenen durch T. pycnotricha und
lsaurica , in dieser durch T. Nevadensis.
Der Grund, warum diese Formen von verschiedenen Autoren
und Sammlern, z. B. von Boissier und von Hüter, Porta und
Rigo zu T. alpina gezogen wurden, liegt offenbar vor allem
darin, daß sie, als alpine Pflanzen, zum Teil größere Köpfchen
und stets längere Ligulae als T. acris besitzen. Sie unterscheiden
sich aber durch den oft zweijährigen Wuchs, die im Verhältnis
zur geringen Höhe reiche, oft schon an der Basis beginnende
Verzweigung der oberirdischen Achsen, die kurzen, geraden,
steiflichen, langen Deckhaare, die meist kurzen Involukralblätter,
die oft längeren, dünneren, biegsameren Strahlen des Pappus
') In diese Verwandtschaft gehören auch gewisse im lib. B. und M. P.
liegende, als E. Elbursensis Boiss. bestimmte Typen (Elamout [Aucher-Eloy
Herb. d. Or. Nr. 4749: hb. B.]) und M. Eiwend supra Hainaden [Hauss-
kneclit It. Or. 1867 : hb. M. P.]j.
456 Vi erliapper, Monographie (1er alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
und schließlich durch die geringe Breite der Ligulae von
T. alpin a und Verwandten und nähern sich in allen diesen
Merkmalen so sehr der T. acris , daß Grund genug vorhanden
ist, anzunehmen, daß diese Typen noch in näheren Beziehungen
zu dieser stehen, als dies für die Macroglossae wahrscheinlich ist.
1. Trimorpha pycnotricha.
Biennis. Caules complures ex eodera caudice, 3 — 10 cm alti,
erecti vel curvati, iam a basi ramosi, ramis simplicibus mono-
cephalis vel imis iterum ramosis, plerumque curvatis, aphyllis
vel folia 1 — 2 linearia gerentibus, summis axem primarium
aequantibus. Folia basalia plurima, lanceolata, vix petiolata,
2 — 5 cm longa, plerumque 4—6 mm lata, acuta; caulina ramo-
rurnque lineari -lanceolata, basalibus breviora. Squamae 40 — 60,
erectae, angustissime lineari-lanceolatae, sicut folia basalia obscure
virides, longiores 5 — 6 mm longae. Indumentum caulium et folio-
rum pili simplices magni breves, firm ul i, recti, parvis multis
glanduliferisque parvis paucis intermixtis, squamarum pili magni
caulinis aequales glanduliferique pauci. Caules et involucra
dense breviter liirsuta, folia vel in pagina utraque dense breviter
hirsuta, vel rarius nervis exceptis glabrescentia. Capitula media.
Pappi setae 4 — 5 mm longae. Flores ligulati 30 — 60, ligulis
2 — 4 mm longis, vix 1 mm latis.
Trimorpha pycnotricha Vierhapper hoc loco.
Erigeron (Trimorphea) pycnotriclmm Schott et Kotschy
in exs.
Synonyme. E. pycnotriclmm Schott et Kotschy, Anal,
bot. III (ined.); Kotschy Diar. Cilic. 1853; Reise cilic. Taur.
p. 382 (1858); in Tchihatch. As. min. III. bot. II. p. 234 (1860).
E. alpinnm Boiss. Fl. or. III. p. 165 (1875).
Abbildungen. Taf. III, Fig. 4.
Standorte1). Kleinasien. Taurus. Bulgar Magara.
7500 ped. (Kotschy, It. eil. in Taur. alp. ..Bulgar Dagh“ Nr. 303,
30c, 1853: hb. B., hb. M. P. mit T. acris). — Boulgarmaden
(Balansa 1855: hb. B.).
Erdschias-Dagh. 2900 m (Zederbauer, Reis. n. d. Erd. D.
(Arg.) 1902: hb. M. P.).
Verbreitung. Vorderasien: Libanon?1) Cilicischer Taurus.
Erdschias-Dagh. — Alpine Region.
Der größtköpfige von den hier anhangsweise besprochenen
Typen, welcher noch am ehesten Anlaß zur Auffassung geben
könnte, daß er, ein Vertreter der T. alpina im Taurus, mit den
Macroglossae in direkten Beziehungen steht.
9 Ob der Typus auch im Libanon vorkomnit, kann ich nicht mit Be-
stimmtheit behaupten, glaube es aber auf Grund eines im hb. B. liegenden
Exemplares vom „Haut -Libanon“, das allerdings, da ihm alle Blüten fehlen,
nicht sicher bestimmbar ist, annehmen zu dürfen.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 457
Mit T. acris ist er zum Teile durch Zwischenformen verbunden.
Die im Interesse des Verständnisses der systematischen Stellung
der T. pycnotricha sehr wichtige Frage, ob diese hybrider Ab-
kunft sind oder nicht, vermag ich leider nicht zu beantworten.
Der von Zederbauer am Erdschias-Dagh — leider nur in
einem Exemplare — gesammelte Typus steht schon der iberischen
T. Nevadensis ungemein nahe und ist vielleicht mit mehr Recht
zu dieser als zu T. pycnotricha zu ziehen. Doch läßt sich mit
einem einzigen Individuum diese Frage nicht endgültig ent-
scheiden. Der Umstand aber, daß am Argaeus neben T. pycno-
tricha auch noch ein typisch makroglosser Typus (T. Cappadocica )
vorkommt, erhöht, da auch sonst, von den Abruzzen allgesehen,
nirgends zwei makroglosse Typen (aus der Sectio Hirsutae ) zu-
sammen Vorkommen, die Wahrscheinlichkeit, daß T. pycnotricha
und infolgedessen auch T. Isaurica und Nevadensis keine
Macroglossae sind.
2. Trimorpha Isaurica.
Biennis (vel annua?). Gaules usque ad 5 Cm alti, simplices
vel in basi tantum ramum unicum simplicem edentes, curvati.
Folia basalia evidenter rosulantia, late elliptico-spatulata, breviter
petiolata, obtusa, 1 — 3 cm longa, S — 10 mm lata. Squamae an-
guste lineari-lanceolatae, 4 — 5 mm tantum longae, purpurascentes.
Ceterum priori aequalis.
Trimorpha Isaurica Vierliapper sp. n.
Synonyme. Erigeron alpinum Boissier, Fl. or. III, p. 165
(1875) p. p.
Abbildungen. Taf. III, Fig. 5.
Standorte: Kleinasien. Isaurien. Mt. Anemas 6000'
(Heldreich 1845 : lib. B.).
Verbreitung. Kleinasien. Isaurien. Mt. Anemas. — Alpine
Region.
Infolge ihrer ausgesprochenen Basalrosette von sehr auf-
fälligem Habitus, ist diese Pflanze, die mir leider nur in spär-
lichen Belegen zur Verfügung steht, sicherlich mit T. pycno-
tricha zunächst verwandt und hat gewiß ebendieselbe Abstam-
mung wie diese.
Über ihre eventuellen Beziehungen zu T. Epirotica ver-
gleiche man das bei dieser Gesagte.
3. Trimorpha Nevadensis.
Perennis vel biennis. Gaules usque ad 8 cm alti, a medio
ramos paucos 2 — 3, plerumque brevissimos, capitulum terminale
non aequantes edentes. Folia basalia numerosa, anguste lanceo-
lata, brevissime petiolata, acuta, 3 — 5 cm longa, 2 — 5 mm lata,
in pagina utraque dense breviter hirsuta. Gapitula parva, rarius
media. Ligulae 3 mm longae, 1 mm spatio angustiores, flores
eligulati perpauci vel nulli. Ceterum praecedentibus aequalis.
458 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Trimorpha Nevaclensis Yierliapper hoc loco.
Erigeron alpinus ß Nevadensis Hüter, Porta et Rigo in exs. non
E. Nevadensis Weddel, Chlor. And. I. p. 194 (1857) nec A. Gray
in Proc. Am. Ac. VIII. p. 649 (1873).
Synonyme. E. alpinuni Boiss. Voy. Esp. p. 302 (1837) p. p.
E. alpinus Willk. Lange. Prodr. Flor. Hisp. II. p. 33 (1870)
p. p.; Nyman, Consp. El. Eur. p. 388 (1878 — 1882) p. p. non L.
Abbildungen. Taf. III. Fig. 6.
Standorte. Iberische Halbinsel. Sierra Nevada. In
summis pratis 8000' (Boissier lib. M. P. 1 Stück unter mehreren
Exemplaren von E. maior ); In summis calcareis 7000' (Boissier
1837: lib. B., hb. Be., lib. M. P.); (Alioth 1853: hb. z. b. G.). —
Picacho de Veleta (M. Winkler, Peise südl. Span. 1873: hb. Be.).
— Mulahacen. 32 — 3300 m, mit E. maior (Hüter, Porta et Rigo
It. III. Hisp. Nr. 564: hb. U. V.).
Verbreitung. Iberische Halbinsel : Sierra Nevada. — Alpine
und hochalpine Region.
T. Nevadensis scheint zum Teil gemeinsam mit der ihr
habituell sehr ähnlichen Hochalpenform des Erigeron maior vor-
zukommen, die aber, abgesehen von dem für jeden echten Eri-
geron charakteristischen vollkommenen Fehlen eligulater weiblicher
Blüten auch noch durch eine größere Zahl von Zungenblüten
und breitere Ligulae von unserer Pflanze auseinanderzuhalten
ist. Die Unterscheidung wird aber gewöhnlich dadurch er-
schwert, daß T. Nevadensis meist nur sehr wenige oder mit-
unter überhaupt keine zungenlosen Blüten besitzt.
Es kommen nämlich auf der Sierra Nevada, abgesehen von
E. hispidus drei Typen vor: 1. Trimorpha Nevadensis, ausgezeich-
net durch wenige zungenlose Blüten; 2. ein wahrscheinlich von
ihr abstammender und mit ihr durch Übergänge verbundener
eligulater Typus, und schließlich 3. Erigeron maior , der von ganz
anderer Abstammung ist.
Die Frage, ob das Auftreten von schwierig zu klassifizieren-
den Zwischenformen zwischen T. Nevadensis und E. maior in
der Sierra Nevada auf die Existenz von Bastarden zurück-
zuführen ist, oder ob es sich hier wirklich einmal, was ja theo-
retisch auch nicht ausgeschlossen wäre, um nicht hybride
Übergänge einer Trimorpha zu einem Erigeron- artigen Typus,
wie ich sie — vom mediterranen und europäisch - borealen 9
Gebiete vielleicht abgesehen — sonst nirgends beobachten
konnte, handelt, wäre nur durch Beobachtungen an Ort und
Stelle zu lösen. Sollte es sich nun wirklich so verhalten, daß
Typen mit zweierleibliitigen Köpfchen die direkten Deszendenten
der T. Nevadensis sind, so würden diese doch keineswegs den
Gattungsnamen Erigeron erhalten dürfen, da sie, wenn auch
morphologisch von ihnen nicht zu unterscheiden, doch ganz an-
derer Abstammung sind.
*) Vergl. T. borealis.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 459
Der Umstand, daß der Artname Nevadensis bereits für
amerikanische Erigeronten gebraucht wurde, kann wohl, da es
sich in diesen Fällen um wirkliche Erigeron- Arten handelt, nicht
hinderlich sein, aen Namen Nevadensis auch für die hier be-
sprochene Trimorpha zu gebrauchen.
In der „Flora orientalis“ identifiziert Boissier eine von
Au eher am Elamaut entdeckte Pflanze (Elamaut [Aucher-
Eloy, Herbier d'Orient Nr. 4749: hb. B.]) mit E. Elbursensis.
Diese gehört aber in die Gattung Trimorpha und zwar, soweit
ich dies nach dem vorliegenden, sehr spärlichen Materiale beur-
teilen kann, in die Verwandtschaft der T. pycnotricha. Das
gleiche gilt von einer von Haussknecht am Eiwend gesam-
melten Pflanze (M. Eiwend supra Hamaden [Haussknecht It. or.
1867 : hb. M. P.]), welche im hiesigen Hofherbar als E. Elbru-
sensis erliegt. Der Prozeß der Ausgliederung alpiner Brachy-
glossae aus Formen der Ebenen scheint sich demnach in ver-
schiedenen Gebirgen vollzogen zu haben.
A n h a n g.
II.
Von besonderer Bedeutung für das Verständnis der Phylo-
genie der Maeroglossae ist die Tatsache, daß dieselben auch in
den Gebirgen Mittelasiens, vor allem im Himalaja, durch den
europäischen sehr nahe verwandte Typen vertreten werden.
Eines solchen Typus (T. Kumaunensis) werde ich noch bei Be-
sprechung der T. Attiea anhangsweise Erwähnung tun. Hier
soll vor allem eine Form beschrieben werden, welche unserer
T. alpina sehr nahe steht :
Tr im orph a Kuh uw uren sis.
Biennis. Elata. Habitus specierum T. Attiea vel alpina f.
intermedia. Radix perpendicularis, brevis. Caulis unicus ca. 25 —
45 cm altus, apice ramosus, ramis paucis, longissimis ca. 5 cm
longis. Folia flaccida, obscure viridia, basalia emarcida, caulina
oblonge elliptica, apieulata, inferiora 8 — 10 cm longa, usque ad
15 mm lata. Indumentum speciei T. alpina. Caulis partes in-
feriores et folia ima totaliter glabrescentia. Involucra cineras-
centi - hirsuta. Capitula media — submagna. Flores eligulati
multi. Cetera speciei T. alpina.
Trimorpha Kunawurensis Vierhapper sp. n.
S y n o n y m e. Erigeron acris var. 1. alpinus Hook er et Thom-
son in exs.
E. alpinus var. 1. alpinus proper Hooker, Fl. Brit, Ind. III.
p. 255 (1882) p. p. (?).
Abbildungen. Taf. VI. Fig. 2.
b Boissier, Diagn. 1. c.
460 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Standorte. Nordwestliches Ostindien. Kunawur.
Regio alp. 13 — 14000 ped. (Hooker fil. et Thomson Herb. ind.
or.: lib. B.1), lib. Be.).
Verbreitung. Himalaja. Kunawur. — Alpine Region.
Dieser Typus gehört sicherlich zu den Macroglossae und ist
mit unserer T. olpina sehr nahe verwandt. Seine Unterschiede
von dieser sind eigentlich nur gradueller Natur: der zweijährige
W uchs, die gedrungene Gesamtinfloreszenz, die großen flakziden
Stengelblätter, welche im Alter gleich den Stengeln verkahlen,
und die relativ stark zottigen Involukren.
Aus dem Altai habe ich, abgesehen von dem später bei
T. Attica erwähnten, leider keinen typisch makroglossen Typus
gesehen. Dennoch zweifle ich nicht, daß auch dieses Gebirge
der T. alpina nahestehende Formen beherbergt.
Im Himalaya und in den Gebirgen Vorderindiens gibt es
auch noch mehrere Trimorphen: z. B. T. multicaulis (Wallich)
Vierh. im Himalaja (Kamaon [Wallich: hb. M. P.]), T. Lesche-
naultii (D. C.) Vierh. im Nila Giri-Gebirge (Nilgherries: [hb. M.
P.], Nilagiri [PI. Ind. or. ed. Hohenacker 1016: hb. B., hb. M. P]),
welche, ausgezeichnet durch hohen Wuchs, verzweigte Stengel
mit langen Seitenästen, kleine Köpfchen, kurzen Pappus und
mittellange Ligulae vielleicht zu einer eigenen gleich den Brachy-
glossae einen Übergang zu Conyza vermittelnden Sektion zu ver-
einigen sind. Von einer zusammenfassenden Schilderung dieser
Arten kann natürlich, da das aus diesen Gebieten zur Ver-
fügung stehende Material viel zu lückenhaft ist, gar keine
Rede sein.
Noch innigere Beziehungen als die zuletzt erwähnten asia-
tischen Arten verbinden einen Typus aus dem Hochlande von
Abyssinien mit unseren Macroglossae. Derselbe sei hier kurz be-
schrieben als
Trimorpha Abyssinica.
Elata. Biennisi?). Radix (rhizoma?) perpendicularis recta,
fusca, brevis. Gaules 1 — 2 ex eadem radice, 40 — 60 cm alti,
recti, a medio vel ad apicem ramosi, ramis rectis vel parum
curvatis, ipsos aequantibus vel subsuperantibus, 3 — 20 cm altis,
simplicibus vel in axillis foliorum capitula non evoluta, sessilia
ferentibus. Folia basalia rosulantia, mox emarcida, e lamina
flaccida, oblonge elliptica vel lanceolata sensim in petiolum ei
subaequilongum attenuata, 5 — 20 cm longa, ca. 7 — 18 mm lata,
apice obtusiuscula, parum apiculata, caulina ca. 20 — 30 et ramo-
rum singulorum, cum adsunt, 1 — 5 multo minora, sessilia, lanceo-
lata, acutiuscula. Squamae 50 — 80, lineari-lanceolatae involucrum
breviter cinerascenti-hirsutum formantes, obscure virides, ca.
1 — 1,6 mm latae, mediae, quae longissimae, 8 — 10 mm longae.
Indumentum caulium. foliorum, squamarum pili simplices magni
’) Im hb. B. liegt unter dieser Etikette auch ein drüsiger der T. Ku-
maunensis und Attica sehr nahestehender Typus.
V i er h app er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 46 1
meclii vel breves, parvis sparsis intermixtis. Gaules et folia parce,
involucra densius breviter hirsuta. Capitida media — permagna.
Pappi setae 5 — 6,5 mm longae. Flores ligulati 100 — 150, ligulis
purpureiis, 5—6 mm longis, eligulati tenues permulti, tubulosi multi.
Trimorpha Abyssinica Yierhapper hoc loco.
Erigeron Abyssinicus Schultz Bip. in Ascherson et Schwein-
furth, Beitr. Fl. Aeth, p. 284 (1867).
Synonyme: E. glabratus ß Abyssinicus Falke in exs.
Abbildungen. Taf. VI. Fig. 3.
Standorte. Abyssinien. Sebit. Gallas Hochland. (Coli.
Steudner Nr. 413, 1862: hb. Be.). — Dschan Meda 8500' s. m.
(Schimper Nr. 1204, 1863: hb. Be.).
Verbreitung. Hochland von Abyssinien.— Subalpine (?) Region.
T. Abyssinica ist eine überaus auffällige Pflanze, welche
Merkmale der Macroglossae und Brachyglossae oder einer Sektion
von Canyza in sich vereinigt. Die großen Köpfe, langen Ligulae
und relativ steifen Pappusstralilen weisen auf erstere, die zarten,
engen, zungenlosen weiblichen Blüten und die bedeutende Länge
des Pappus auf letztere hin. Da aber von diesen Charakteren
gerade die erstgenannten (Größe der Köpfchen etc.) in An-
passung an die Verhältnisse des hohen Standortes sekundär er-
worben worden sein dürften, während diejenigen, in welchen die
Beziehungen zu C onyza zum Ausdrucke kommen, den Eindruck
von ursprünglichen machen, halte ich es nicht für geraten,
T. Abyssinica direkt mit den Macroglossae zu vereinigen. Ihr
Verhältnis zu diesen ist wohl ein ähnliches wie das der früher
besprochenen Typen: T. pyenot ric/ia etc.
Aus den Gebirgen des östlichen Asien und aus der neuen
Welt sind mir bisher, von der in Labrador vorkommenden
T. borealis abgesehen, keine Macroglossae zu Gesicht gekommen.
Die Angaben Korbes’ und Hemsleys (Enum. pl. China in Journ.
Linn. Soc. XXIII, p. 418 [1886 — 1888]) und Palibins (Consp.
Fl. Kor. in Act. Hort. Petr. XVII, p. 110 [1899]), daß E. alpinus
in Korea wächst, konnte ich leider ebenso wenig kontrollieren, wie
die amerikanischer Autoren vom Vorkommen dieser Art in den
Rocky Mountains etc.
Subsectio Glandulosae. Pili magni caulium, folioriun, squa-
marum tantum vel praecipue glanduliferi.
1. Trimorpha Attica .
Magnifica, valde elata, raro media. Caules 15—60 cm alti,
unus, rarius 2 vel plures ex eodem rhizomate, erecti, rarius
parum curvati, firmi, crassi, vii’ides, semper fere vel a medio,
vel demum in supei’iore parte ramosi, 1 — 40-cepliali, ramis
primariis 1 — 15 , erectis vel curvato-erectis vel erecto-patulis,
superioribus caulem ipsum aequantibus vel plus minus, interdum
valde, superantibus, 2 — 15 cm longis, cum plures, mediis longis-
simis — simplicibus vel ramos 1 — 3 secundarios ipsorum cliarac-
462 Yie rliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
teres dimensionibus minoribus correpetentes edentibus. Inflores-
centia totalis diffusius vel contractius cymoso-paniculata. Folia
flaccidiuscula, viridia vel obscure viridia, apice obtusiuscule api-
culata, basalia in anthesi sicut caulina ima saepe iam emarcida,
cum adsunt, oblonge obovato-vel elliptico- spatulata, longe
petiolata, 3 — 25 cm longa, 5 — 25 mm lata, obtusa vel acutius-
cula, caulina 8 — 45, erecta, basalibus breviter petiolatis exceptis
basi lata sessilia, oblonge obovata, vel oblonge elliptica vel an-
guste oblongo-elliptica, internodia multurn superantia, inferiora
et media 1 — 12 mm longa, usque ad 20 mm lata, summa ovata,
acuminata, breviora et angustiora, ramorum — nisi sunt nudi —
minima. Squamae ca. 40 — 60, involucrum glandulosum forman-
tes, erectae, lineari-lanceolatae, obscure virides vel purpurascentes,
1 — 1,5 mm latae, mediae, quae longissimae, 7—9 mm longae.
Indumentum caulium, foliorum, squamarum paene tantum pili
glanduliferi magni, simplicibus magnis interdum, imprimis ad
basin caulium et foliorum, intermixtis, in apice squamarum tantum
pili marginantes. Caules, folia, involucra dense glandulosa. Capi-
tula media vel magna. Pappi setae 4,5 — 5 mm longae. Flores
ligulati 60 — 100, ligulis 5 — 6 mm longis, ca. 1 mm latis, roseis,
eligulati multi, tubulosi pauci.
Trimorpha Attica Vierliapper hoc loco.
E. Atticus Yillars, Hist. pl. Dauph. III, p. 237 (1789).
Synonyme. E. Atticus Yisiani, Fl. Dalm. Suppl. I. p. 58
(1872); Walilenberg, Fl. Oarp. princ. p. 263 (1814); Neilreich,
Aufz. Gefäßpfl. Ung. Slav. p. 102 (1866); Knapp, PH. Galiz. Buc.
p. 115 (1872); Fritsch, Exkursfl. Öst. p. 563 (1897).
E. Villarsii Bellardi, App. ad Flor. Ped. p. 38 (1792); Will-
denow, Spec. plant. III, p. 3, p. 1958 (1804); De Candolle, Prodr.
syst. nat. regn. veg. V, p. 291 (1836); Nvman, Consp. Flor. Für.
p. 388(1878 — 82) ; Yeleno vsky, Fl. Bulg. Suppl. 1, p. 159 (1898) (?);
Beck, Yeg. ill. Land, in Engler u. Prantl, Veg. d. Erde Y, p. 447
(1901); Baumgarten, Enum. stirp. Transs. III, p. 119 (1816); Schur,
Enum. plant. Transs. p. 309 (1866); Reichenbadh, Fl. Germ. exc.
p. 240 (1830 — 32); Koch in Flora XVIII, p. 262 (1835) u. Syn.
Flor. Germ. Helv. p. 354 (1838); Pacher u. Jabornegg, Fl. v.
Kärnten I 2 p. 75 (1884); Sauter, Flora Gefäßpfl. Salzburg 2. Auf!.,
p. 50 (1879); Prantl, Exkursfl. Bayern, 2. Aufl., p. 487 (1894);
Garcke, 111. Fl. Deutsch!. 17. Aufl., p. 300 (1895); Fleischmann,
Fl. Tirol, p. 428 (1851) p. p.; Gaudin, Fl. Helv. Y, p. 269 (1829)
p. p. ; Gremli, Exkursfl. Schweiz p. 193 (1867); Scliinz u. Keller,
Flor. Schweiz p. 521 (1900); Briquet, Fl. Alp. Lern, in Ann.
Cons. Jard. bot. Geneve III, p. 112 (1899); Rikli, Beitr. Kenntn.
schw. Erigeron II. in Ber. Schweiz, bot. Ges. XIY, p. 133 (1904);
Grenier et Godron, Fl. Fr. II, p. 97 (1850); Gillot in Bull. herb.
Boiss. II. app. IV. p. 21 (1894) und IY. app. I, p. 13 (1896);
Rouy, Fl. Fr. VIII, p. 154 (1903) p. p. ; Bertoloni, Fl. It. IX,
p. 189 (1853); Arcangeli, Comp. fl. It. p. 340 (1882).
E. intermedius Trachsel sec. Koch, Syn. Fl. Germ. Helv.
p. 355 (1838) non Schleicher.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 463
E. Carpaticus Grisebach et Schenk, It. Hung. in Wiegmann,
Arch. p. 336 (1852); Simonkai, Enum. flor. Transs. p. 302 (1886);
Grecescu, Consp. Fl. Rom. p. 294 (1898); Sagorski u. Schneider,
Fl. Centr. Karp. p. 220 (1891).
E. glandulosus Cariot et St. Lager, Et. fl. (ed. YIII) p. 461
(18S9).
E. Villarsii b Transilvanicus Schur 1. c.
E. acer var. ? Murbeck, Beitr. Fl. Südbosn. Here, (in Lunds
Univ. Arsskr. Tom. XXYII) p. 103 (1891).
E. Villarsii a procerior , ß villosus (?), y uniflorus(?) Gau-
din 1. c.
E. Villarsii forma erecta und diffusa Gillot 1. c. (1896).
E. Villarsii a procerior , ß Carpaticus , y villosus , rj unifio-
rus (?) Rouy 1. c.
E. alpinus 6 Atticus Fiori et Paoletti, Fl. an. It. III, p. 233
(1903).
Abbildungen. Bellardi 1. c. tab. YH; Bot. Reg. VII,
t. 583 (1821); Loddiges, Bot. Cab. vol. XIV, t. 1390; Reichen-
bach, Ic. Fl. Germ. Helv. Tab. 915, II, 1 — 3 (1854). — Taf. III,
Fig. 1.
Standorte1). Balkan. Montenegro. Durmitor (Pancic:
hb. Bel.); (Führer 1896: hb. D.).
Dalmatien. Mt. Orjen (Pichler 1868: hb. H., hb. K.).
Herzegowina. Mostar. Porim supra Zinfljepolje. ca. 1400 m
(Yandas 1893: hb. U. V.); Yelez prope locum Jarac kuk ca. 1500 m
(Vandas 1893 : hb. H., hb. U. V.).
Bosnien. Ylasic- Plateau, 1700 m (Brandis 1889 Flor. Bosn.
hb. U. Y.); Westbosnien, Jedovnik bei Grabovo (1650 m) Kalk
ca. 1520 m (Handel Mazzetti, Reise naturw. Yer. Un. Wien n.
AVestbosnien 1904: hb. LT. Ab).
Karpathen. Siebenbürgen. „Transylv.“ (Baumgarten hb.
M. P.). Transsilvanisclie Alpen. Krajuluj (Baumgarten 1827 : hb.
M. P., hb. U. Ab). — Rodnaer Alpen. Korongyis 4500 p. (Czetz hb.
Al. P.). — Comit. Beszertcze Naszod. Rodna. Craciunel (Degen
1902; hb. D.); sub cacumine „Gaura“ (Degen 1902: hb. D.).
Ungarn. Belaer Kalkalpen. (Scherfel 1875: hb. H.) ;
Drechselhäuschen (Jermy: hb. U. V.); (Hazslinsky: hb. H., hb. J.,
hb. P. J., hb. R.); (Lang: hb. AI. P., hb. Pax); (AYagner: hb. Pax);
(Fritze 1863: hb. Pax); (Scherfel 1864: hb. z. b. G.); (Kolben-
heimer 1872: hb. Br.); (AVetscliky 1872: hb. Pax); (Scherfel 1879:
hb. Br., hb. U. Ab, hb. z. b. G.i: (Ullepitsch 1882: hl). U. A . :
2000' (Wetschky : hb. H.); 4000' (AVetscliky 1872: hb. z. b. G.);
Kalkfelsen (Fritze 1872: hb. Pax). — Langer See (Hazslinsky:
hb. F.). — Com. Szepuviensis (Wahlenberg: hb. Al. lb).
9 Nach Velenovsky 1. c. wächst die Pflanze auch im Rhodope-Ge-
birge am Musalla. Leider liat mir Velenovsky trotz meines Ersuchens
keine Belege zur Verfügung gestellt.
464 Vier li ap per , Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Alpen. Salzburg. Lungau. Höllgraben bei Kendlbruck
1200 m (Yierliapper 1905: lib. U. 55). — Murwinkel. Muhr
1100 m (Yierliapper 1899: lib. U. Y.).
Kärnten. Fiatnitz (Pacher: lib. M. P.). — Pasterze (Wulfen:
hb. M. P.). — Mautlien. Felsen zwischen der oberen Frondell-
und Kronhoferalpe 1900 m (Keller 1901 : hb. Ke.).
Tirol. Innervillgraten (Schleitz: hb. M. F.). — Anrass
(Gander, Außerdorfer: hb. M. F.); (Außerdorfer : hb. Br.); (Hüter
1857: hb. M. P., hb. U. Y.). — F'assa (Faccliini: hb. M. P.). —
Paneveggio. Porphyr 1500 m (Eichenfeld 1892: hb. P.); 1400
bis 1500 m (Eichenfeld 1895: hb. H., hb. P., hb. R.). — Schiern
2400 m (Kugler 1878: hb. M. P., hb. U. 55). — Lavaze bei Ca-
valese (Gelmi 1890: hb. U. V.).
Italien. Belluno. FMssa. Padon Italiano (Facchini: hb. M.P.).
5'orarlberg. Yoralpen von Vorarlberg (Custer 1844:
hb. Be.). (?) *)
Schweiz. Stockliornkette (Lagger: hb. M. P.); (Trachsel
1826: hb. U. 5’.). — Faulhorn (Christmann 1855: hb. P. «]., hb.
z. b. G.). — AVaadt. Bex(Favrat: hb. U. 55); (Thomas hb. De., hb.
M. P.); (Thomas 1818: hb. De.); (Murat 1857: hb. M. P.);
1500 m (Favrat 1874: hb. H.). — Chateau d'Oex (Herb. Dupin:
1856 : hb. De.) ; Anzeindaz (Droin : hb. De.) ; Lavarraz (hb.
M. P.). — Engadin. Val Bevers. 1900 m (1891: hb. Ko.)
— 557allis. Tombrullee (Thomas: hb. M. P.); 57allee de Brim
(Chenevard 1887: hb. M. F.); 57al Saas et Mt. Fouly (hb. M. P.).
— Zermatt (Thomas hb. De.); (FMvrat 1870: hb. K.); (Wolff in
Baenitz Herb. Eur. 1880: hb. Br., hb. D., hb. H. ) ; sol primitif
1900 m (Magnier Flor. sei. exs. Nr. 3296: hb. Br., hb. H.,
hb. 51. P., hb. U. 5’.); Glacier de Zermatt (Herb. Fauconnet: hb.
De.). Zwischen Zermatt und Zmett (Herb. Alioth 1861: hb. De.);
St. Nicolas (Herb. Haller: hb. De.); Nicolaital zwischen Zermatt
und Tasch (Herb. Alioth 1852: hb. De.); 57alsoret (Guinet: hb.
De.: zu T. alba neigend); Bourg St. Pierre. 51. St. Bernard; sol.
sid. 1630 m (Schmidely in Dörfler Herb. norm. Nr. 4134: hb.
51. P., hb. U. 55); Entre Stalden et St. Nicolas (Briquet Fl. Val.
1888: hb. De.); A'ergis (Huet de Pavillon 1854 Exs. pl. 57al. dict.
Genev. : hb. P.).
Italien. Piemont (hb. 51. P.); Lis Moris (hb. M. P.);
Yaldieri (hb. 51. P.); (Burnat 1876: hb. Bu.); 5rall. inf. de Lau-
ronsa (Burnat 1876: hb. Bu.j; Vall. de fenestre, sur Entragne,
chemin du col de fenestre, au dessus de San Giacomo (Burnat
1876: hb. Bu.). — Fond du Val Pesio, pres le pas de Babanot
(Burnat 1872: hb. Bu.). — Crammont 2000 m (Briquet Herb. Mont
Blanc 1889: hb. De.). — Vallee de Cogne, pres de la Cascade
1600 m (Wilczek 1897 : hb. De.); Banna Plenja 1350 m (AVilczek
1897 : hb. De.). — Alpes de Salse (Rostan 1863: hb. De. zu T. alba
neigend).
0 Auf dem betreffenden Spannbogen befinden sich zwei Exemplare,
von denen das eine T. Attica, das andere T. intermedia ist.
Vier happ er, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 465
Frankreich. Haute Savoye. Alpes Lemaniennes. Dent
du Viland (Beauverd 1899; Briquet Fl. Alp. Lern.: hb. De.);
Grand Vans du cöte du lac de Gers (Briquet Fl. Alp. Lern. 1898 :
hb. De.); Pic de Boree 1800 — 1900 m (Briquet Fl. Alp. Lern.
1904: hb. De.); Dent d:Oche 1900 m (Bonchard 1898: hb. Ha.).
— Alpes d’Annecy. Vergy (Herb. Dupin: hb. De.); (Herb.
Fauconnet: hb. De.); (Herb. Michaud : hb. Br.); Descente
Vergy du Cöte du Reposoir (Herb. Fauconnet: hb. De.); Vallee
de Reposoir (Herb. Fauconnet: hb. De.); 5500' (J. Müller hb. Ju.);
Vallee du Reposoir, sur la pente orientale du Mery (F. Michaud
1850: hb. De.); Col de Baiafras (Herb. Micheli 1871: hb. De.) —
Alpes granitiques. St. Pierre de Mt. Cantjoux (Herb. Fauconnet
1832 : hb. De.).
Savoyen. Tarentaise. Vallee de la Loux (Perrier: hb. De.).
Dauphine. Boscodon pres Embrun (Boutigny : hb. De.)
H autes Alpes. Lautaret (hb. Ko.); (Grenier 1847: hb. U. V.);
Lautaret pres la Grave (Coli. L. Mathonnet 1858: Rel. Mail!. 125:
hb. De., hb. M". P.); Prairies du Lautaret (R. Neyra 1887 :
F. Schultz Herb. norm. nov. ser. Nr. 2445 : lib. De., hb. M. P.
hier mit T. intermedia.). — Gap. Seuze au Fahy (R. Blanc:
Billot Fl. Gail. Germ. exs. Nr. 2277 : hb. De mit T. alpina). —
Monte Viso (Herb. Jordan: hb. z. b. G.).
Basses Alpes. Mont Cenis (Huguenin Nr. 948: hb. M. P.,
hb. U. V.).
Alpes maritimes. Esteng. Aux sources du Var (Burnat
1877 : hb. Bu.); (Burnat 1885: hb. Bu.); (Reverclion 1875: hb. Bu.).
— Col de la Montiere ou de Planton 2200 m (Burnat 1887 : hb.
Bu.). — Vallee de la Madonna de fenestre (bords du torrent)
entre la Madonna et St. Martin Lantosque (Burnat 1874: hb.Bu.).
— Vall Ellero. Entre les giar de Poutet sott et ceux de Poutet
sopr. (Burnat, Vetter et Leresche 1880: hb. Bu.). — Bossueniyos.
Haute vallee de la Roja, Kalk. 1900 m (V. B. B. C. 1902: hb. Bu.).
In monte della Stella pi'ope thermas Valderias (J. Ball 1860. hb. Ko.).
Verbreitung. Balkan: Rhodope. (P)1) Gebirge Montene-
gros, Süddalmatiens, der Herzegowina und Bosniens. Karpathen:
Transsilvanische Alpen. Rodnaer Alpen, Belaer Kalkalpen. Alpen
mit Ausschluß des östlichen Teiles der südlichen und nördlichen
Kalkalpen. Namentlich in den östlichen Teilen seines Areales,
sehr sporadisch. — Subalpine und alpine Region.
Die stattlichste aller hier behandelten Arten. Ihr Habitus
ist der einer riesigen, sehr üppigen T. intermedia. Gleichwie bei
T. alba , von welcher sie sich auch in kleinen Exemplaren durch
den robusteren Wuchs unterscheidet, sind bei T. Attica alle ober-
irdischen vegetativen Organe mit großen Köpfchenhaaren reich-
lich besetzt. In einigen Gebieten, namentlich — nach Riklis
Beobachtungen — im Engadin, ferner in Wallis und in Piemont,
ist sie mit dieser durch Zwischenformen, welche, soweit ich es
beurteilen kann, wohl hybriden Ursprunges sein dürften, verbunden.
b Nach Velenovsky 1. c.
Beihefte Bot. Ccntralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
31
466 Vierli apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Von T. alpina und Verwandten ist sie durch das drüsige
Indument leicht zu unterscheiden. Parmentier hat T. Attica
und alpina vergleichend histologisch untersucht und eine Reihe
von Unterschieden konstatiert. Er sagt hierüber: VE. Villarsii
differe VE. alpinus: 1. par l’existence de poils capites peu
nombreux, melanges avec les autres sur la feuille, mais existant
exclusivement sur la tige et le pedoncule floral ; 2. par la presence
de cellules secretrices sous les palissades de la feuille et ä
contenu brun-jaunätre; 3. par les epidermes foliaires a cuticule
finement striee, le superieur ä cellules recti-curvilignes, l’in-
ferieur ä cellules onduleuses ; 4. par la plus faible epaisseur des
epidermes et du mesophvlle; 5. enfin par le nombre plus restreint
des faisceaux libero-ligneux du pedoncule floral.“
„L. E. alpinus est donc plus hei io phile que E. Villarsii. Son
parenchyme en palissades est plus developpe; et ses caracteres
anatomiques indiquent perfaitement de quelle nature sont les in-
fluences du milieu dans lequel on le recontre.“
Wie aus meiner Diagnose hervorgeht, variiert T. Attica
inbezug auf Höhe des AVuclises und Grad der Verzweigung
ziemlich beträchtlich, ohne jedoch auch nur annähernd die Va-
riabilität der T. alpina zu erreichen. Inbezug auf die Art der
Bekleidung ist sie aber sehr konstant.
Eine Gliederung der Pflanze innerhalb ihres Gesamtareales
erscheint kaum angedeutet. Man kann zwar sagen, daß die
Formen der Karpathen im allgemeinen durchschnittlich etwas
kleinere Köpfchen haben als die der Alpen, insbesondere in deren
westlichem Teile, doch finden sich auch in den Karpathen Typen
mit größeren und in den Alpen solche mit kleineren Köpfchen.
Niederwüchsige, wenig- (bis 1 ?) köpfige Individuen, wie sie mit-
unter Vorkommen, sind wohl nur Kümmerformen, die überaus
üppigen, hochwüchsigen Exemplare, die Handel-Mazzetti in
Westbosnien gesammelt hat , offenbar Produkte sehr günstiger
äußerer Faktoren. Ein auffälliger, jedoch auch wohl kaum als
geographische Rasse abzutrennender Typus ist die forma diffusa
Gillot (z. B. Zermatt [Wolff: hb. De., hb. H.]) mit weit ausladen-
den Asten; desselben Autors forma erecta entspricht der normalen
Pflanze.
Die Pflanze der Alpes Lemaniennes ist durch im getrock-
neten Zustande gelblich werdende Blätter charakterisiert (z. B.
Pic de Boree [Briquet: hb. De.]).
Unter den hier behandelten Trimorpha- Arten nimmt T. Attica
eine ziemlich isolierte Stellung ein. Ihrer nur mehr sporadischen
Verbreitung entsprechend ist sie wohl im Aussterben begriffen,
eine Pflanze, die etwa eine ähnliche Vorgeschichte hat wie
Wulfenia u. a. Jedenfalls ist sie ein uralter Typus. Ihre Be-
ziehungen zu den übrigen europäisch- vorderasiatischen Arten,
T. alba ausgenommen, sind, wie erwähnt, sehr lose. Zwischen-
formen zwischen ihr und E. polymorphus sind sicherlich hybriden
Ursprunges.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 46 1
Nahe Verwandte scheint T. Attica im Himalaya und Altai
zu haben. Im folgenden beschreibe ich einen Typus, mit
welchem sie zweifellos in sehr innigen Beziehungen steht, als:
Trimorpha Kumaunensis.
Elata, perennis. Caules ca. 40 cm. alti, in apice tantum
parum ramosi, ramis 1 — 4 erectis, imis ca. 3 — -12 cm sub apice
enascentibus, 4 — 12 cm longis, summis brevissimis, inflorescentia
totali compacta. Folia remote denticulata. Capitula media.
Flores ligulati ligulis lilacinis x), ca. 4 — 9 mm longis, eligulati multi
vel pauci. Ceterum cum specie T. Attica congruens.
Trimorpha Kumaunensis Vierhapper sp. n.
Synonyme. Erigeron alpinus var. 1. alpinus proper Hooker,
Flor. Brit. Ind. III. p. 255 (1882) p. p. (?).
Abbildungen. Taf. VI, Fig. 1.
Standorte. Nordwestliches Ostindien. Kumaun.
Byans. Kuthi Yangli Valley 12 — 13000' (J. F. Duthie Flor. N.
\V. India Nr. 5680: hb. Be., hb. U. V.) - — Himalaja. Lahuli:
In pratis alpinis 13 — 14000' (Herb. AV. Haus: hb. B.)* 2)
Verbreitung. AVestlicher Himalaja. — Alpine Region.
T. Kumaunensis steht also der T. Attica überaus nahe und
unterscheidet sich von ihr durch die geringere, erst gegen die
Spitze der hohen Stengel beginnende Verzweigung, durch mehr
aufrechte Aste, mitunter entfernt gezähnelte Blätter3), längere
Ligulae und, wie es scheint, oft viel weniger zungenlose weib-
liche Blüten.
Ein ganz ähnlicher Typus scheint auch im Altai zu Hause
zu sein. Leider ist das mir zur Verfügung stehende ATergleichs-
material (Duhmberg: hb. B.) zu spärlich, um zu einem bestimmten
Urteile gelangen zu können.
2. Trimorpha alba.
Media, rarius humilis vel elata. Caules 3 — 25 cm alti, unus
vel pauci ex eodem rhizomate, curvati vel flexuosi, rarius recti,
plus minus tenues, virides vel purpurascentes, simplices, mono-
cephali, ad apicem saepe nudi, vel iam a medio vel basi, rarius
ad apicem ramosi, ramis 1 — 5 etiam in basi vel medio nascenti-
bus caulem primarium subaequantibus vel subsuperantibus, erectis,
curvatis, rarius rectis, 2 — 15 cm longis. Folia obscure viridia,
saepe flaccida, basalia oblonge elliptico-spatulata, longe petiolata,
2 — 15 cm longa, 3—15, saepius 6 — 10 mm lata, ima obtusa,
apice mucronulata, superiora acutiuscula, caulina 3 — 10 sessilia,
erecto-patula, oblonge elliptica vel oblonge obovata vel lanceo-
lata — superiora interdum ovato-lanceolata — acutiuscula — acuta,
non raro apiculata, interdum permagna, media ca 1 — 7 cm longa,
1 — 18 mm lata, ramorum, nisi hi nudi, 1 — 4 anguste lanceolata
!) „leightblue.“
2) Im hb. B. liegt auch ein drüsiger, der T. Kumaunensis sehr nahe-
stehender Typus aus Kunawur.
3) Bei T. Attica kommen nur ganz ausnahmsweise schwach gesägte
Blätter vor. oi •
4G8 Vierli apper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
vel lineari-lanceolata, minuta. Squamae 40 — 70, involucrum
glandulosum formantes, erectae, lineari-lanceolatae, virides vel
obscure virides, raro purpurascentes, 1 — 1,3 mm latae, longissimae
4 — 10,5 mm longae. Indumentum caulium, foliorum, squamarum
paene tantum pili glanduliferi magni, simplicibus magnis inter-
dum, imprimis ad basin caulium et foliorum, rarius involucri
intermixtis, in apice squamarum tantum pili marginantes. Cau-
les, folia, involucra glandulosa, caulium basis et foliorum imorum
margines sparse liirsuta. Capitula media vel magna. Pappi
setae 4- — 5 mm longae. Flores ligulati ca. 100 — 150, ligulis
3,5 — 4 mm longis, 1 — 1,2 mm latis, roseis vel albidis, eligulati
multi, tubulosi pauci.
Trimorpha alba Vierhapper hoc loco.
Erigeron Villarsii 6 albus Glaudin, Fl. Helv. Y. p. 270 (1829).
Synonyme. E. rupestris Schleicher, Cat. plant. Helv. ed. IV.
p. 16 (1821) nornen nudum; Vierhapper in Dörfler Herb. norm.
Nr. 4133 (1901).
E. Villarsii Hausmann, Fl. Tir. I. p. 428 (1851) p. p. non
Bellardi.
E. alpinus b rupestris Gremli, Exc. Fl. Schweiz, 3. Aufl., p. 219
(1878).
E. mixtus Arvet Touvet, Add. mon. Pilosella et Hieracium
Daupli. suiv. descr. autr. pl. p. 19 (1879), sec. Gillot in Bull. herb.
Boiss. IV, app. I. p. 13 — 17 (1896).
E. alpinus e Schleicher i Fiori e Paoletti, Fl. an. It. HI 1. p.
234 (1903).
E. Schleicheri Gremli, Neue Beitr. Fl. Schweiz I. p. 14 (1880);
Nyman, Consp. Fl. Eur. Suppl. II. 1 p. 174 (1889). — Schinz et
Keller, Fl. Schweiz p. 521 (1901); Rikli, Syst. Glied. Erig. Schw.
in Ber. Schweiz, bot Ges. XIV. p. 133 (1904;, non Moritzi, Pfl. d.
Schweiz p. 384 (1832).
E. Gaudini Brügger in Jahresber. naturf. Ges. Graubünden
XXIX (1884/5) sep. p. 60 (1886).
E. Villarsii forme mixtus ß latifolius Rouy, Fl. France VIII
p. 155. 1903).
E. Khekii Murr in Allg. bot. Zeitschr. V. p. 24 (1899).
E. Breunius Murr in Allg. bot, Zeitschr. V. p. 24 (1899).
Abbildungen. Taf. III, Fig. 2.
Standorte. Alpen. Steiermark. Gottstalgraben (Original-
standort des E. Khekii Murr.) Sekkauer Zinken, 1600 m (Hayek
1899: hb. Ha.); 1300 — 1500 m (Khek 1900 : hb. Ha., hb. P., hb. U. V.).
Salzburg. Lungau. Weißbriachtal 1400 m (Vierhapper
1899: hb. U. V.); Margarethener Graben 1100 m (Vierhapper 1903,
1904: hb. U. V.).
Kärnten. Malborghet (Ressmann 1885: hb. R.). — Mallnitz,
Kloyden (hb. z. b. G.). — Heiligenblut (hb. Be.); rupes calc. ad
flumen Gösnitz (1828: hb. Br.); Pasterze (hb. R.); Fleistal (Hayek
1903 : hb. Ha.).
Tirol. Pustertal. Ahrn (Hüter: hb. Br.); Täufers 4— 5000'
(Außerdorfer 1860: hb. K.); Tefereggen (Hüter 1865: hb. Br.);
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 469
4000' (Hüter 1864: lib. U. V.); St. Peter, Klamm 1300 — 1400 m
(Treffer 1880: hb D.); (Treffer 1881: hb. z. b. G.); Lienz 1800 m
(Statzer: hb. Ha.). — Brenner. Sterzing. Finsterstern (Wett-
stein 1894: hb. U. V.). — Gossensaß (Originalstandort des
E. Breunius Murr.) sol. schist. mic. 1100—1300 m (Hüter 1884:
hb. H., hb. M. F.); solo schist. 1130 — 1150 m (Hüter 1887; hb.
Ho.); (Hüter 1898: hb. D.); rup. schist. 1100 m (Hüter 1900
hb. Ha.); rup. schist. 1150 m (Murr 1902: hb. Ha.); 1250 m
Schieferfelsen (Murr: hb. P., hb. U. V.); Felsen im Tale (Vier-
liapper 1905: hb. U. V.); in rupibus schistosis intra Gossensaß
et jugum Brenner 1000 — 1300 m (Murr in Dörfler Herb. norm.
Kr. 4545, 1902: hb. U. V.); zwischen Brenner und Brennerbad,
Schiefer, ca. 1400 m (Handel-Mazzetti 1904: hb. H. M.). — Finster-
münz (Seelos: hb. z. b. G.); in rupium fissuris (1843: hb. M. F.);
Paß (Schramm 1856: hb. Br.); Festung (Engler 1871: hb. Be.);
Kanders 5 — 7000' (Uechtritz 1858: hb. Br.); Tösens: Schildach-
Lawens, Bündnerschiefer, 1600 m (Handel-Mazzetti 1905: hb.
H. M.). — Schiern (Hausmann: hb. M. F., hb. U. V.).
Schweiz. Engadin. Yal Fain. 2300 m (Rechinger 1899:
hb. R.); Ruine Steinsberg bei Ardetz (Behnsch 1901: hb. Br.);
St. Moritz (Winkler 1872: hb. Br.); Vulpera, Clemgiaschlucht
(Behnsch 1898: hb. Br.); Ruine Steinsberg bei Tarasp (Wagner
1886: hb. Br.). — Splügen (1822: hb. Be.) — Wallis. Simplon-
paß. Granitfelsen 850—1200 m (Wolf: hb. De.); südlich vom
Simplon (Bernoulli 1886: hb. H.); Zermatt (Thomas: hb. M. P.) ;
(Herb. Fauconnet: hb. De.); (Wolf 1880 in Baenitz Herb. Eur.
hb. H.); 1600 m (Tripet 1878: hb. H.); St. Nicolas (hb. B.).
Martigny (Reichenbach hl.: hb. Br.); (Tscherning 1876: hb. T.);
Triant (hb. Br.); (1843: hb. M. P.); (Herb. Fauconnet 1859: hb.
De.); (Herb. Dupin 1859: hb. De.). Val Salvan (hb. M. P.).
Sembrancher (Favre 1876: hb. U. V.); Bovernier (Deseglise 1872 :
hb. K.). Val Saas (1873: hb. M. L.). Entre Lourtier et l’hotel
du Getroz (Cliavin 1863: hb. De.). Val Bagnes. Roch, granit.
(Favrat 1871 : hb. K, hb. U. V.); ad rupes 1400 m (Morthier 1873:
hb. z. b. G.); Mazeriat 1750 m (Chenevard 1877: hb. Br.); Schlucht
der Dranse bei Mauvoisir 1320 m (Bernoulli 1885: hb. D.'; Mo-
räne des Breneygletschers 2100 m (Bernoulli 1885: hb. D.); 1750
bis 2000 m (Bernoulli 1885: hb. D.) ; 1750 — 2000 m (Bernoulli 1895
in Dörfler hb. norm. Nr. 4133 (hb. M. P., hb. U. V.). Pont de
Foient (Thomas : hb. M. P.). St. Bernhardt (Tscherning 1867 : hb. T.).
Italien. Piemont. Chavonis. Vallee de Cogne. 1800 m
(Wilczek 1897 : hb. De.).
Alpes maritimes. Env. de Bomil. Cime de Barrat. Gres
rouge 1800 m (V. B. B. C. 02: hb. Bu.). -- Val Stura. Vallon
de Custis. Cima di Vaccia. (Briquet 1895: hb. Bu.). — Entre
Vinadio et les planches (Burnat 1883: hb. Bu.).
Verbreitung. Alpenkette vom Sekkauerzinken bis zu den
Seealpen. Fehlt den nördlichen und südlichen Kalkalpen. —
Subalpine bis in die alpine Region.
470 Vierhappe r, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Ein ziemlich unveränderlicher, relativ formenarmer, gut ab-
gegrenzter Typus. Durch die meist langen Seitenäste und die
oft großen Basal- und Stengelblätter erhält der sonst etwa an
den der T. alpina oder des Erigeron polymorph us gemahnende
Habitus dieser Pflanze ein ganz eigenartiges Gepräge. Gleichwie
bei T. Attica und E. Zederbaueri sind bei T. alba die Trichome
der Vegetationsorgane fast ausschließlich Köpfchenhaare.
E. Breunius Murr, und der von diesem absolut nicht zu
unterscheidende E. Khekii desselben Autors sind nichts anderes
als besonders üppige, hochwüchsige und großblättrige Formen
der T. alba.
Von T. Attica unterscheidet sich T. alba durch den viel
niedrigeren Wuchs, die zarteren Stengel und Äste und die
schwächere Verzweigung, also durch ganz dieselben Charaktere
wie T. alpina von T. intermedia. An gewissen Orten, zum Bei-
spiel im Wallis, in Piemont und besonders häufig — wie Rikli
angibt — im Engadin kommen Zwischenformen zwischen T. Attica
und alba vor. Dieser Umstand zusammen mit dem im früheren
Satze ausgesprochenen legt es nahe, ebenso wie T. gracilis und
compacta mit intermedia auch T. alba mit Attica spezifisch zu
vereinigen. Wenn ich aber trotzdem die beiden Typen als Arten
trenne, so tue ich es hauptsächlich auf Grund der Erwägung, daß
diese Zwischenformen nur an sehr wenigen Orten auftreten und
es überdies nicht bekannt ist, ob dieselben nicht hybriden Ur-
sprunges sind, daß aber im übrigen T. Attica und alba sehr
scharf voneinander verschieden sind (zum Beispiel im Lungau,
wo ich sie selbst zu sammeln Gelegenheit hatte), daß letztere im
allgemeinen eine ebenso wohl charakterisierte Pflanze ist wie
erstere, und daß T. alba im ganzen illyrisch-karpathischen Areale
der T. Attica überhaupt gar nicht vorkommt. Correns’ (Ber.
Schweiz, bot. Ges. V. p. 89 [1895]) Beobachtung, daß am Furkapasse,
wo T. Attica und alba zusammen Vorkommen sollen, keine
Übergänge zwischen beiden existieren, ist leider, da die Be-
stimmung der T. alba von Tavel nicht bestätigt wurde, nicht
einwandfrei. Viel wichtiger ist Gremli’s Angabe (1. c.), daß
„A. Schleich eriu (= T. alba) eine gute Art ist, welche im Gegensätze
zu dem auf Matten vorkommenden E. Villarsii (= T. Attica )
stets auf Felsen wächst, denn sie deutet darauf hin, daß T. Attica
und alba sich nicht nur morphologisch, sondern auch in ihren
Ansprüchen an das Substrat vollkommen verschieden verhalten.
Ich selbst glaube nach all dem Gesagten, daß T. Attica und
alba zwei wohlbegründete, natürliche Arten sind, bin mir aber
keineswegs vollkommen darüber im klaren, ob T. alba gene-
tisch als ein von T. Attica herzuleitender, depauperierter Typus
oder aber als eine drüsige Rasse der T. alpina aufzufassen ist,1)
halte aber doch erstere Annahme für die viel wahrschein-
lichere.
J) Wie dies z. B. Bapin (Guide du bot. dans le cant. de Vaud p. 300
[1842]) und Cot t et und Castella (Guide du bot. dans le canton de Fri-
bourg p. 208 [1891]) annehmen.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 471
B. Die Arten der Gattung Erigeron.
Gemeinsame Merkmale:
Flores radii fendnei ligulati, disci hermaphroditici, tubulosi,
eligulati feminei omnino deficientes. — Squamae erectae vel squar-
rosae. Pappus opacus, rufus vel albidus.
Erigeron Cassini, Dict. sc. nat. XY. p. 481 (sec. Endlicher,
Gen. plant, p. 378 [1836 — 40]); XXXVII p. 462 et 482 (1825).
Erigeron Linne, Gen. plant. Ed. I. Nr. 653 (1737); ed. V.
Nr. 855 (1754) p. p.
Erigeron Sectio Euerigeron De Candolle, Prodr. syst. nat.
regn. veg. V. p. 283 (1836); Endlicher, Gen. plant, p. 378
(1836 — 1840); Boissier, Flor. or. III. p. 162(1875); Asa Gray, Contr.
North. Am. Bot. I. Not. Comp, in Proc. Am. Ac. art. sc. 8, p. 87
(1880 — 1881); Syn. Fl. North. Am. Gamop. p. 207 (1886); Hoffmann
in Engler und Prantl, Nat. Pflanzenfam. IV. 5. p. 164 (1894).
Die europäischen Arten dieser Gattung teile ich gleichfalls
zwei Sektionen zu, welche ich für natürliche Gruppen halte, weil
sich die Arten innerhalb jeder derselben untereinander näher
stehen als eine derselben irgend einer Art der anderen Gruppe.
E. pulchellus und andere asiatische sowie auch amerikanische
Arten bilden eine dritte natürliche Sektion, welche in Europa
nicht vertreten ist. Viele amerikanische Arten gehören zu ganz
anderen Sektionen.
a) Sectio Pleiocepliali.
Caules in speciebus omnibus mono-vel pleiocepliali. Squamae
anguste lineari - lanceolatae, erectae, capitulo arcte adpressae.
Caulium partes superiores et involucra pilis simplicibus magnis
brevibus vel mediis, non purpurascentibus vel glanduliferis
obsita, numquam lanata. Pappi setae fructificandi tempore in-
volucrum parum excedentes.
Erigeron Sectio Pleiocepliali Vierliapper hoc loco.
1. Erigeron amphibolus.
Plus minus elatus, raro humilis. Caules 10 — 30 (raro 5) cm
alti, robusti, rarius graciles, erecti vel curvati, simplices, mono-
cephali vel a medio vel ad apicem ramos 1 — 8 simplices, mono-
cephalos, ipsos aequantes edentes. Folia basalia oblonge obovato-
vel elliptico-spatulata, obtusa, longe petiolata, usque ad 7 cm
longa, maiorum lamina 10 — 12 mm lata, in exemplaribus robustis
non raro marcescentia, caulina 8 — 25, intemodiis brevibus a sese
remota, imis exceptis basi lata sessilia, late ovato-lanceolata,
acuta, saepe acuminata, media ca. 2,5 — 5 mm lata. Squamae
60—70 involucrum hirsutum formantes, erectae, lineari-lanceolatae,
obscure virides vel purpureae, 1 mm latae, mediae, quae longissi-
mae, ca. 7 mm longae. Indumentum foliorum et caulium pili
simplices magni plus minus recti plurimi parvis simplicibus
paucis, glanduliferis perpaucis intermixtis, squamarum pili magni
recti plurimi et glanduliferi parvi pauci. Folia in utraque pa-
gina, caules, involucra dense liirsuta. Capitula magna vel per-
472 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
magna. Pappi setae 4,5 mm longae. Flores marginis ligulati
ca. 150 — 180, ligulis roseis, 4,5 mm longis, 0,8 — 1 mm latis.
Erigeron amphibolus Ledebour, Flor. Ross. II. p. 486 (1844
bis 1846).
Synonyme. E. pulchellus Boissier, Fl. or. III. p. 164 (1875)
non (Willd.) D. C.
E. uniflorus Boiss. 1. c. p. p.
E. alpinus ß maior Freyn in sched., non Boiss.
Abbildungen. Taf. IV. Fig. 2 und 3.
Standorte. Kaukasusländer. Daghestan 1650 hp. ; Dj ulti-
dagli 1750 hp. — Tuschetia 5000 — 6000'; Tindal. M. Antschabal
1300 — 1600 hp. (alle Ruprecht hb. B.). — Lazistan. Bousdomna-
dagh. Khabokhor 2400 m (1866: hb. B.). — Transkaukasien.
Abastuman. Sclikar (Virchow 1881 : hb. B.). — Gourien (Arda-
senoff : Flor. alp. de lachaine Adjaro-Imeretienne 1893 : hb. B.). —
Adjarien: Mt. Khino (N. Alboff 1893: hb. B.). — Mingrelien (N.
Alboff Transc. 1893: hb. B.). — Mt. Askhi (N. Alboff Transc.
1893: hb. B.). — Distr. Tscliernomorsky (Prov. de la Mer Noire)
(Alboff Transc. 1893: hb. B.). — Circassie (Plant de Circ. N. Alboff
Transc. 1893 : hb. B.) ; Mont Adzitonko 3300 m (Alboff PI. Transc.
1894: hb. B.); arete Khag. Kytzyrkha(N. Alboff PI. Transc. 1894:
hb. B.). — Ossetien. Gletscher Zei am Ardonflusse (Brotherus
PI. Cauc. Nr. 569, 1881: hb. Ko.).
Armenien. Szandschak Gümüschkhane. Karagoelldagh in
alpinis (P. Sintenis it. or. 1894 Nr. 7174: hb. M. P. : hb. U. V.).
Verbreitung. Kaukasusländer. Armenien. — Alpine
Region.
Gleich E. polymorphus scheint dieser insbesondere durch die
oft breiten, eiförmigen, meist lang zugespitzten Blätter charakte-
ristische Typus namentlich inbezug auf die Verzweigung ziem-
lich variabel zu sein. Neben ungemein üppigen, robusten Exem-
plaren mit sehr stark gerippten Stengeln (Kaukasus-Typen) gibt
es auch solche mit grazilen, ungerippten Achsen (armenische
Typen). E. amphibolus ist zweifellos mit E. polymorphus , dem
der schlanke armenische Typus auch habituell sehr ähnlich sieht,
nahe verwandt. Vor allem unterscheidet er sich aber von ihm
durch den viel reicher beblätterten Stengel, das viel dunklere
Kolorit und dichtere Indument aller vegetativen Organe. Sollte
E. Caucasicus Steven (Mem. soc. nat. Mose. IV. p. 63 [1813]),
von dem ich leider keine Originalbelege gesehen habe, der aber
unserer Pflanze zweifellos sehr nahe steht und sich eigentlich,
wie Ledebour selbst zugibt, nur durch breitere, eiig-schwach
herzförmige Blätter mit nahezu umfassendem Grunde von E.
amphibolus unterscheidet, mit diesem zu vereinigen sein, so hätte
der pleiocephale Erigeron des Kaukasus den Namen E. Caucasicus
zu führen.
Die Durchsicht eines größeren Materiales wird vielleicht zu
dem Resultate führen, daß E. amphibolus in zwei geographische
Rassen, in eine robuste, steife kaukasische und eine kleinere,
schlankere armenische zu trennen ist.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 473
Unter den von Alb off verteilten, als E. amphibolus be-
stimmten Pflanzen befindet sich auch ein Typus, welcher ob
seiner kurzen Hülle und seiner überaus langen Ligulae in den
Uormenkreis des E. pulcliellus (Willd. sp. pl. III. p. 2019 [1804]
sub Astere , D.C. Prodr. syst. nat. regn. veg. V. p. 287 [1836])
gehört. Auch Boissier konfundiert in der „Flora orientalis“
vollkommen irriger Weise E. amphibolus mit E. pulchellus. Diese
Pflanze, gleichfalls durch sehr hohen Wuchs ausgezeichnet, aber
durch ihr größtenteils drüsiges Indument und vor allem durch
riesige, bis über 1 cm lange Zungen ausgezeichnet, gehört meines
Erachtens in einen ganz anderen Formenkreis, der von Armenien
an (E. Armenum Boiss.) über alle mittelasiatischen Gebirge ver-
breitet ist und im japanischen E. Thunbergii in Asien sein öst-
lichstes Endglied hat.
Während der Drucklegung dieser Arbeit erhielt ich durch
die Freundlichkeit des Herrn J. Bornmüll er- Weimar Belege eines
Erigeron aus dem Elburs, der offenbar mit E. amphibolus sehr
nahe verwandt ist, sich aber von ihm durch das besonders starke
haarige Indument und das Auftreten relativ vieler Köpfchen-
haare an Stengeln und Blättern unterscheidet. Er sei hier als
eigene Form beschrieben:
Er igeron II yrcanicus.
Humilis. Caules 5 — 10 cm alti, simplices, monocepliali vel
ad apicem ramos 1 — 2 breves, monocephalos edentes, bi-tricephali,
tenues. Indumentum caulium et foliorum pili simplices magni
plurimi, glanduliferis parvis inultis intermixtis. Involucra dense
villosa. Corollae flore roseo vel albo. Ceterum cum specie E.
amphibolus congruens.
Erigeron Hyrcanicus Bornmüller et Yierhapper sp. n.1)
Standorte. Nordpersien. Elburs. In rupibus alpium
inter Getschesär et Gerab in trajectu Gerdene-Bary. (J. u. A.
Bornmüller: J. Bornmüller Iter Persicum alterum 1902 Nr. 7487 :
hb. Bornmüller, hb. U. V.) ; in rupibus alpium inter Asadbar et Gerab
in trajectu Gerdene Bary 28 — 2900 m (von diesem Standorte
auch eine forma albiflora ) (Bornmüller J. P. a. 1902 Nr. 7495 u. b.:
hb. Bornmüller); Demavend in fauce prope Junesa 2700 m (Born-
müller J. P. a. 1902 Nr. 7499: hb. Bornmüller).
Verbreitung. Elburs. — Alpine Region.
Habituell steht die Pflanze infolge ihres grazilen Wuchses
der zarten Form des E. amphibolus aus den armenischen Ge-
birgen und den kleinen von Ruprecht in Dagliestan gesammel-
ten Exemplaren dieser Art zunächst, unterscheidet sich aber
auch von ihnen durch die verhältnismäßig reichliche Bedrüsung
und starke Bezottung ihrer vegetativen Teile.
') Leider konnte dieser Typus nicht mehr abgebildet werden.
474 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
2. Erigeron Zeder baueri.
Perennis, humilis. Caules 6- — 7 cm alti, erecti vel parum
curvati, flexuosi, jam parum supra basin ramosi, rami 1 — 4 sim-
plices, caulem primarium aequantes vel superantes, plus minus
curvati, simplices, monocephali vel iterum ramos 1 — 3 mono-
ceplialos edentes. Folia viridia, basalia ima mox emarcida, ob-
longe obovato-spatulata, superiora lanceolato-spatulatavel anguste
lanceolata, 2,5 — 5 mm longa, acuta, lamina usque ad 7 mm lata,
caulium 3 — 4 minora, angustiora, ramorum minima, linearia, vel
nulla. Squamae involucrum glandulosu,m formantes, ca. 40,
ereetae, exteriores anguste lanceolatae, purpureae, in basi, ubi
latissimae, 0,7 — 0,9 mm latae, longissimae 5,5— 6,5 mm longae.
Indumentum foliorum paginae inferioris et marginis pili sim-
plices magni breves recti et glanduliferi, paginae superioris,
caulium, squamarum paene tantum vel omnino pili glanduliferi.
Capitula parva vel media. Pappi setae 4 mm longae. Floi’es
ligulati 80 — 120, ligulis roseis, 3 mm longis, 0,6 mm latis, tubu-
losi flavidi.
Erigeron Zederbaueri Vierhapper sp. n.
Abbildungen. Taf. IV, Fig. 4.
Standorte. Kleinasien. Erdschias-Dagh 2800 m (Zeder-
bauer: Reise n. d. Erd. D. (Arg.): hb. M. P., hb. U. V.).
Verbreitung. Kleinasien. Erdschias-Dagh. — Hoch-
alpine Region.
Diese durch ihre schon an der Basis verzweigten Stengel
charakteristische Pflanze ist der einzige mir aus dem Gebiete
bekannte drüsige Angehörige der am Erdschias-Dagh außerdem
noch durch einen haarigen Typus der Eleiocephali (Argaeus:
Tchihatcheff, As. min. 0. Est. 1858: hb. B.), der mit E. poly-
morph us identisch sein dürfte, vertretenen Gattung Erigeron.
3. Erigeron polymorphus.
Humilis — elatus. Caules 2 — 40 cm alti, unus vel plures ex
eodem rhizomate, erecti vel saepius parum curvati, raro sub-
flexuosi, virides, rarius purpurascentes, simplices, monocephali
vel ramosi, ramis 1 — 5 ad apicem, interdum imo iam e medio,
enascentibus, simplicibus, monoceplialis, rectis vel subcurvatis,
nonnumquam ita abbreviatis, ut inflorescentia totalis compacta,
caule parum breviores vel longiores, foliis 1- — 3 instructis, vel
nudis, imo, qui longissimus, 1 — 10 cm longo. Folia flaccidiuscula —
flaccida, dilucide viridia, exsiccata saepissime flavido- viren tia,
basalia anguste elliptico-vel lanceolato-, rarius subobovato-spatulata,
ima obtusa, apiee emarginata, superiora interdum acutiuscula,
1 — 20 cm longa, 2 — 12, saepius 3 — 6 mm lata, caulina 3 — 12,
suberecta, sessilia, rarius inferiora breviter petiolata, lanceolata,
inferiora internodiis semper longiora, superiora saepe breviora,
acutiuscula — acuta. Squamae 40 — 60 involucrum virescenti-, rarius
cinerascenti-hirsutiusculum formantes, ereetae, anguste lanceolatae,
virides, rarius purpurascentes, 1 mm latae, mediae, quae longissi-
mae, 6 — 7 mm longae. Indumentum caulium pili simplices magni
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 475
medii crispuli sparsi, interdum omnino deficientes, et parvi per-
multi, cauli accumbentes, foliorum et squamarum imprimis pili
magni, in his glanduliferis parvis, paucis intermixtis. Gaules
sparse hirsuti, saepe glabrescentes, folia vel utrinque plus minus
dense adpresse hirsuta, vel glabrescentia — glabra et margine tan-
tum ciliata, involucra sparse et subbreviter, raro densius hirsuta.
Capitula parva vel media vel submagna. Pappi setae 3,5 — 4 mm
longae. Flores ligulati 100 — 150, ligulis dilute roseis vel albido-
roseis, 4—5 mm longis, 0,8 — 1,2 mm latis, tubulosi plurimi, in
anthesi saepissime purpurascentes.
Erigeron polymorplium Scopoli, Flor. Garn. ed. II. tom. II.
p. 160 (1772).
Synonyme. E. glabratus Hoppe ap. Bluff et Fingerhut,
Comp. Flor. Germ. sect. I. tom. II. p. 364 (1825); Tchihatcheff
in exs. : Nyman, Consp. Flor. Eur. p. 388 (1878 — 82); Schur, Enum.
plant. Trans, p. 309 (1866) (?) ; Neilreich, Aufz. Gefäßpfl. Ung.
Slav. p. 102 (1866) p. p. (?); Koch in Flora XVIII p. 266(1835) u.
Syn. Flor. Germ. Helv. p. 355 (1838); Fritsch, Exkursfl. Öst. p. 463
(1897); Fleischmann, Übers. Fl. Krain p. 148 (1844); Pacher u.
Jabornegg, Fl. Kämt. I, 2, p. 76 (1884); Sauter, Fl., Gefäßpfl.
Salzb. 2. Auf! p. 49 (1879); Hausmann, Fl. Tir. p. 429 (1851);
Garcke, 111. Flor. Deutschi. 17. Aufl. p. 300 (1895); Prantl, Ex-
kursfl. Bayern 2. Ausg. p. 487 (1884); Gaudin, Fl. Helv. V p. 268
(1829); Gremli, Exkursfl. Schweiz p. 193 (1867); Schinz u. Keller,
Fl. Schweiz p. 521 (1900); Grenier et Godron, Fl. Fr. II p. 98
(1850).
E. alpinum Nyman, Consp. Flor. Eur. p. 388 (1878 — 82) p. p. ;
Halacsy, Consp. flor. Graec. II p. 15 — 16 (1902) p. p.; Grisebach,
Spie. flor. Rum. Bith. II p. 187 (1844) excl. var. ß ; Boissier, Fl.
or. III p. 30 (1 875) p. p. ; Baldacci in Bull. herb. Boiss. IV p. 634
(1896); Beck, Veg. Illyr. in Engler u. Drude, Veg. d. Erde V (1901);
Beck et Szyszylowicz, Plant. Cern. Alb. p. 151 (1888); Visiani,
Fl. Dalm. II p. 57 (1847); Murbeck, Beitr. Fl. Süd’bosn. Here,
p. 103(1891) (Lunds Univ. Arsskr. T. XXVII); Beck, Fl. Südbosn.
Here. III p. 158 (1887); Reichenbach, Fl. Germ. exc. p. 220
(1830 — 32) p. p. ; Schlosser et Vukotinovic, Flor. Croat. p. 789
(1869); Fleischmann, Übers. Fl. Krain p. 148 (1844); Wulfen, Fl.
Nor. (ed. Fenzl) p. 695 (1858) p. p. ; Halacsy, Fl. N. Oe. p. 262
(1896); Garcke, 111. Fl. Deutschi. 17. Aufl. p. 300 (1895) p. p. ;
Prantl, Exkursfl. Bayern, 2. Ausg. p. 487 (1894) p. p. ; Villars,
Hist. pl. Dauph. III p. 236 (1789) p. p.; Bertoloni, Fl. 1t. IX
p. 190 (1853) p. p. ; Willkomm u. Lange, Prodr. Fl. Hisp. II p. 30
(1870) p. p. non Linne.
E. unißorum Boissier 1. c. p. p. ; Wettstein, Beitr. Fl. Alb. in
Bibi. bot. H. 36 p. 70 (1892); Fleischmann, Übers. Fl. Krain p. 148
(1844) non Linne.
E. polymorphus Vierliapper in Dörfler, Sclied. Herb. norm.
Nr. 4131 u. 4132 (1901).
Tessenia glabrata Bubani, Fl. Pyr. ed. Penzig II p. 265
(1900) p. p.
476 Vierli apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
E. polymorplium var. 1—6 Scopoli 1. c.
E. alpinum ß De Candolle, Prodr. syst. nat. regn. veg. V
p. 291 (1836).
E. alpinus a hirsutum, ß glabratum Neil reich, Fl. Niederöst.
p. 332 (1859); Maly, Fl. Steierm. p. 84 (1868); Duftschmidt, Fl.
Oberöst. p. 444 (1870).
E. alpinus a typicus , ß glabratus Beck, Flor. Niederöst.
j). 1171 — 72 (1893); Pospichal, Flor. öst. Küstenland II p. 880
(1899).
E. alpinus ß glabratus Haläcsy, Fl. Niederöst. p. 262 (1896).
E. alpinus C glabratus (excl. ß ambiguus) Fiori e Paoletti, Fl.
anal. It. III 1 p. 235 (1903).
E. alpinus subsp. glabratus Rikli, Übers, syst. Glied. Erig.
Schweiz in Ber. Schweiz, bot. Ges. H. XIV p. 133 (1904).
E. alpinus t intercedens p. p. max. £ furcatus, r/ exalt atus,
ö glabratus Briquet, Nouv. Not. Flor. Alp. Lern, in Ann. Cons.
Jard. bot. Geneve III p. 114 — 116 (1899).
E. alpinus 6 intercedens und E. alpinus Forme I glabratus
a genuinus p. p., ß Hoppeanus, y furcatus , ö exaltatus Rouy,
Fl. Fr. VIII p. 157 — 158 (1903).
E. uniflorus ß glabratus Arcangeli, Comp. flor. It. p. 341
(1882) p. p.
Abbildungen. Reichenbach, Ic. flor. Germ. Helv. T. 914
III 7 (1854). — Taf. IV Fig. 5.
Standorte. Kleinasien. Argaeus. (Tchihatcheff 1858 :
hb. B.)
Karpathen. Siebenbürgen. Petra Gallina bei Petrosa.
Kalk 3800' (Kerner: hb. T.) (?) — Ungarn. Tatra. Krivan
(Krzisch 1860: hb. T.) (?) — Belaer Kalkalpen. Drechselhäus-
chen. (Uechtritz 1856: hb. Br.) (?)
Balkan. Griechenland. Doris. Kiona 7000' (Haläcsy
It. Graec. 1888: hb. H.). — Ätolien. Korax (Haläcsy 1896:
hb. H.).
Epirus. Tsumerka. Bresanipaß (Baldacci It. Alb. [Epir.] III
1895 Nr. 317 : hb. B.). — Distr. Zagnione Popingaze et Gamila
(Baldacci It. Alb. [Epir.] IV. 1896 Nr. 370: hb. D.). — Peristeri
2196 m (Gipfel). Kalk. (Haläcsy It. Graec. II. 1893: hb. B.,
hb. Be., hb. D., hb. H., hb. Ko., hb. M. P., hb. Ro., hb. U. V.).
Albanien. Distr. Tremeti. M. Nimerka 1. d. Badelonia
(Baldacci It. Alb. II. 1894, Nr. 254: hb. B., hb. D.. hb. U. V.).
— &ar Dagh. Ljubitrn 2600 m (Dörfler It. Turc. 1890:
hb. U. V.).
Montenegro. Kom. (Pancic: hb. Bel.); M. Javarje (Pancic:
hb. Bel.); Durmitor (Pancic: hb. Bel.). — Maly Maglic (hb. Beck.,
hb. M. P.), Veliki Maglic (hb. M. P.), Kom. Kucky (hb. M. P.),
Rupa Konska (hb. Be.) (alle : Szyszylovicz It. Mont. 1886). x) —
0 Vom Dziebeze hat Szyszylovicz eine Gebirgsform der T. acris mit-
gebracht (hb. Beck).
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 47 t
Volujak (Knapp 1869: hb. Be.); (Beck PI. Bosn. Herz. exs. 1888:
hb. Beck).
Dalmatien. Orjen (Dreer: hb. z. b. G.).
Herzegowina und Bosnien. Crvanj Planina, Abhänge
des Zimomor 1700 — 1900 m (Janchen 1905: hb. U. V.); Yelez
Planina, Klenci, 1300 — 1500 m (Janchen 1905: hb. U. V.). —
Maglic; Lelja Planina; Treskovica; Bjelasnica; Yelez bei Mostar;
Prenj Planina, Otis, Lupoglav; Plasa und Cvrstnica; Vranica
Planina, Yitrusa : Kalk (leg. Beck); Prokoskojezero (leg. Schwarz);
Zec Planina (leg. Schwarz); Dinara Planina: Troglav : Ylasic bei
Travnik (leg. Beck) (alle Beck PI. Bosn. Herz. ser. I, II, 1885
bis 1896: hb. Beck); Dinara gegen Uniste (Brandis Fl. Bosn. 1893:
hb. Beck); Prenj Planina. Lupoglav 1900 m (Yandas Fl. Here,
centr. 1893: hb. U. V.); Cvrstnica bei Jablanica (Brandis Fl. Bosn. :
hb. U. V.); (Yandas Fl. Here. bor. 1891 : hb. M. P.) ; Preschkaviza
6600' (1871: hb. Be.). — Zwischen Glarnoc und Hrasticevo, nörd-
lich der Rudic Kosa. Kalk 1440 m ; Jedovnik bei Grahovo.
Kalk 1600 — 1650 m: Mala Klekovaca, Kalk 1760 m (alle: Handel
Mazzetti und Janchen, Reise nat, Yer. Un. AVienn. Westbosn.
1904: hb. U. V.); Livno. Golja. Gipfelregion, Kalk 1700 m;
Glarnoc. ATtorog, Kalk, 1600 m (beide: Stadlmann und Faltis,
Reise nat. A7er. LTn. AVienn. AVestbosn. 1904: hb. U. Ab).
Karst und südliche Kalkalpen. Kroatien. Lejeniza-
tal (Borbäs 1876: hb. U. V.). — Fuzine. Bitoraj. (Hirc 1885;
hb. U. V.).
Krain. Alpen (Scopoli: hb. M. L.). — Schneeberg (Herb.
Tommasini: hb. B.); (Kerner: hb. K.); (Heufier: hb. z. b. G.).
— Nanos (hb. M. L.); (Tommasini: hb. M. L., hb. z. b. G.);
(Dolliner: hb. M. L.)) (Agardh: hb. M. P.); Podkraj (hb. M. L.).
Planina (Breindl 1862: hb. M. IA). — Tarnowaner-
wald. Mali Goljak (hb. Al. L.); A7oiska bei Idria (Dolliner: hb.
M. L.). — Iulische Alpen. AVocheiner Alpen (Graf: hb. Be.i;
Crnaprst (hb. Al. L.); (Dolliner: hb. Al. L.); (Preissmann 18(50:
hb. P.) ; (Rastern 1861: hb. M. L.); 1800 m (Recliinger 1893:
hb. R. ; hb. U. Ab). — Planina Suha unter der Rodica (Paulin
1899: hb. M. L.). — Zary (hb. Al. L.). — Alpe Komna (Rechinger:
hb. R., hb. U. Ab). — Velopolje, Fuß des Triglav (hb. Al. L.);
Mangart (Vierhapper 1902: hb. U. Ab). — Steiner Alpen (Paulin:
hb. M. L.): Steiner Sattel (Herb. Breindl: hb. M. P.) ; (Derganc
1894: hb. Lb V.); AYeg zum Ursprung der Feistritz (Graf: hb.
Be.). — Seeberg (Graf: hb. Al. P.).
Südsteiermark. Steiner Alpen (hb. Al. P.); (Mayr 1857:
hb. K.). — Ushova (AA7eiss 1858: hb. z. b. G.). — Sanntaler Alpen.
Sanntal auf Felsen. Sulzbach (AVeiss 1858: hl). Ju., hb. AI. P.,
hb. z. b. G.); Raduha (Kocbeck: hb. U. V.); Kalk 1800 m (Ilayek
1898: hb. Ha.).
Krain. Karawanken. Starschitz (Jansche 1853: hb. Al.
L.) ; (Rastern 1865: hb. M. L.); Saplata bei Höflein (1841 und
1865: hb. M. L.); Alpe Koschuta bei Neumarkt (Jansche 1853:
hb. M. L.); Alpe Belscica (Jansche 1849: hb. AL L.); Alpe Ze-
4(8 Vier liappe r, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
lenica nächst Loibl (Jansche 1853: lib. M. L.); Loiblpaß (Engler
1869: hb. Be., hb. K.); Alpe Kotsclma bei Lengent'eld (Jansche
1849: hb. M. L.); (Plemel 1857: hb. M. L.); Alpe Svecica (Plemel
1857 : hb. M. L.); Golica-Mittagskuppe (hb. M. L.); Voralpe Stol
bei Veldes (Rastern 1868: hb. M. L.).
Südkärnten. Petzen bei Bleiburg über 5000' (Kristof
1869: hb, K., hb. M. F., hb. M. P.). — Vellachtal (Krasan 1869:
hb. Ja.); Bad Vellach (Eisenstein: hb. T.); (Krenberger 1866:
hb. H.); Seeberg 4000' (Krenberger 1872: hb. H.). — Obir
(Kristof 1871: hb. z. b. G.); Hochobir 1800 m, Kalk (Jabornegg
1887: hb. D., hb. U. V.). — Loibl (Herb. Wulfen: hb. M. P.). —
Kotschna, Bärenbad 6300', Kalk (Krenberger 1896: hb. H.);
Mittagskogl und Zweispitz (Ressmann 1884: hb. U. V.) — Do-
bratsch, 2150 m (Dörfler, Herb. norm. Nr. 4132: hb. B., hb. M. P.,
hb. U. V.); Villacheralpe (Wulfen: hb. M. P.); Kalk 6500' (Breid-
ler 1867 : hb. U. V.). — Kanaltal (Ressmann 1875: hb. M. L.);
(Ressmann 1877: hb. Br., hb. M. P.); Wolfsbach, Kalk, 850 m
(Jabornegg 1889: hb. D., hb. R., hb. U. V.); Kühweger Alpe
(Ressmann 1889: hb. U. V.). — Raiblertal (hb. z. b Gl.); (Brand-
mayer 1871: hb. z. b. G.); (Krenberger 1873: hb. H.) ; (Jabornegg
1875: hb. H.); Raiblersee (Breindl 1881: hb. M. P.); zwischen
Raibl und dem See, 950 m (Preissmann 1887: hb. P.); Luschari-
berg, Gipfel (Pernhoffer 1878: hb. R.): Wischberg (Beck 1903:
hb. Beck); Bärenlahnen, Kalk 6000' (Hüter 1875: hb. F.); Pon-
tafel, Bombaschgraben 800 m (Preissmann 1883: hb. P.) — Gail-
taler Alpen (Jabornegg 1860: hb. Br.) — Plöcken (Jabornegg
1868: hb. H.) ; (Klammerth 1901: hb. W.); 1200 m (Preissmann
1882: hb. P.). — Mauthen, ob. Frondellalpe 1400 m (Keller 1901:
hb. Ive.); ob. Valentinalpe 1700 m (Keller 1901: hb. Ke.).
Küstenland. Flitscher Alpen (Tommasini 1865: hb. Br.);
Lipnikalpe (Tommasini: hb. z. b. G.); Dol bei Predmej, Kalk
(Rechinger 1894: hb. R.). — - Kanin 1200 m (Rechinger 1894:
hb. R.); 6000' (Tommasini: hb. z. b. G.). — Matajur (Tommasini:
hb. M. L., hb. z. b. G.); Caporeto (Karfreit) (hb. M. L.) ; (Pappetz:
hb. M. P.). — Alpe Sliemivrch im Tolmeinschen (Tommasini: hb.
M. L., hb. z. b. G.). — Colaurat bei Woltschacli (Tommasini:
hb. M. L., hb. z. b. -G.). — Solcano am Isonzo (Tommasini: hb.
M. L., hb. z. b. G.) ; Am Isonzo bei Görz (Herb. Breindl: hb.
M. P.). — Mali Golak (Tommasini: hb. z. b. G.) : Nanos (Marche-
setti 1870: hb. H.). — Smrekovo Draga (Tommasini: hb. z. b. G.).
Italien. Friaul. Raccolanatal bei Chiusaforte (Janchen
1902: hb. Ja.); Inter Chiusaforte et Pontebba (Richter: Fl. It.
1891 : hb. H.). — Matajur, reg. mont. et alp. (Caruel 1885 : hb.
F.j; Valle di Bombasch (Caruel 1885: hb. F.); Forcella di Siena
e Pra di Boscoli (Tanfani 1889: hb. F.); Zucco di Boor 1000 bis
2000 m (Tacconi: hb. F.). — Venetien (Pariatore: hb. F.); Laro
Cadore (Pariatore: hb. F.) ; Savergne (Pariatore: hb. F.); Sesis
(Pariatore: hb. F.); Razzo di Vigo (Pariatore: hb. F.); Antelao
(Pariatore: hb. F.); (Herb. Koechel: hb. N.); Agordo, Montatt
(Herb. Martens 1818: hb. Be.); Monte Croce (Tanfani 1889: hb.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 479
F.); Sopra Auronzo (Tanfani: hb. F.). — Monte Cavallo (Kellner
1841: hb. M. L., 1846: hb. F.); (Herb. Tanfani 1882: hb. F.);
Canal di Cimolais (Hüter 1882: hb. D.). — Monti di Asiago.
Sette Communi (Caruel 1890: hb. F.). — Val Frinzola (1890: hb.
F.). — Monti Lesinii; Malira (G-oh’an: Fl. Veron. 1886: hb. F.).
Südtirol. Sextener Alpen 6000' '(Engler 1872: hb. Be.);
Kreuzbergalpe 5300' (Engler 1877: hb. Be.); Tal der schwarzen
Rienz gegen die Drei-Zinnenhütte. Kalk 1900 m (Handel-Mazzetti
1902: hb. H. M.); Landro (E. Brandmayer 1872: hb. H.); Felsen
(Vierhapper 1905: hb. U. V.); Brückenkopf von Landro (Strauss,
Maly, Brandmayer 1872 : hb. z. b. Gr.); Lienz, Kerschbaumeralpe,
Kalk 6000' (Glander 1872: hb. K); Prags, Hochalpe (Grasser
1888: hb. Ha.); Pragser See 4960' (Schoenach: hb. K.); (Oster-
meyer 1895: hb. O.); Sexten (Hüter: hb. Br.); Alsersteinalpe,
Kalk 1800 m (Sauter: hb. M. F.); 6 — 7000' (Hüter 1875: hb.
F., hb. M. P.) ; M. Croine, Kalk 1500 — 2000 m (Porta 1884 :
hb. F.) ; M. Croce (Bentzel 1872 : hb. Br.) ; Kalk 5 — 6000' (Hüter
1874: hb. F., hb. M. P.); Andraz (Hüter: hb. Br.); (Vierhapper
1905 : hb. U. V.) ; Kalk 4 — 5000' (Hüter 1869 : hb. Br.) : Cortina
(Poech 1842: hb. M. P.) ; Fedajapaß, Kalk 2100 m (Handel-
Mazzetti 1903 : hb. H. M.) ; Campitello-Fedajapaß (Vierhapper
1905: hb. U. V.); Contrinboden (Juraschek 1899: hb. Ha.); Ca-
nazei ; Sejajoch (1863: hb. R.). — Enneberg, St. Vigil: Furkel
Schiefer und Kalk 1500 — 1700 m (Handel-Mazzetti 1902 : hb. H. M.).
— Valsugana. Montalon (Ambrosi : hb. F.) ; Duren (Sardagna 1885 :
hb. U. V.) ; San Martino di Castrozza (Bargagli 1892 : hb. F.) ;
M. Roxta (Degen 1900 : hb. D.). — Schiern (v. Grabmeyer : hb.
z. b. G.) : (Eschenlohe : hb. M. F.) ; (Hausmann : hb. M. F.) ; (Herb.
Poulsen 1843: hb. Ko.); (Malkowsky 1863: hb. z. b. G.); Kalk
5 — 7000' (1869: hb. M. F.); Kalk 8000' (Val de Lievre 1869:
hb. M. F.); 1600 m (Vierhapper 1902: hb. U. V.): Grödnerseite
(Zimmeter 1873: hb. K.); Plateau gegen Ratzes 2300 m (Vier-
happer 1905: hb. U. V.); Seiseralpe (1851: hb. U. V.); Alpen
um Botzen (Grabmayer : hb. U. V.) ; (Sauter : hb. U. V.) ; Lang-
kofelhütte (Janclien 1903: Herb. nat. Ver. U. VV.) ; Castelazzo di
Paneveggio (Sardagna 1882 : hb. U. V.); Mte. Roca (Bentzel 1872 :
hb. Bel.). — Monte Baldo (hb. M. P.); Val Aviana (Heufier 1842:
hb. M. F.) ; Costabella 6200 ' (Bracht 1842 : hb. F., hb. M. P.) ;
Bondon (Val de Lievre 1865: hb. M. F.); Monte Spinale (hb.
M. F.) ; (Engler 1873 : hb. Be.) ; Iudikarien, Lenzada (hb. M. F.) ;
Campiglio (Sardagna hb. U. V.) ; Salurn, Corno di Tres. Kalk
1500 — 1700 m (Handel-Mazzetti 1902: hb. H. M.); Peiler Cima
(1867: hb. M. F.) ; Braulio (Rainer: hb. VI. P.).
Italien. Bormio. Stelvio (Pariatore 1861; hb. F.) ; (Levier
1871: hb. F.); 1436 in, et Spondalunga, 2200 m (Cornaz : hb.
H.) ; Valtellina (Herb. Levier 1870: hb. F.); Spondalunga, Kalk
(Longa 1892 : hb. Tsch.) ; Valteline. Sasso Garibaldi (Levier
1870: hb. F.). — Monte Baldo (hb. F.) ; Ferrara (Sintenis 1881:
hb. Br.); Costabella (Tanfani 1890: hb. F.) ; Val de Basiana
(Caruel 1888 : hb. F.). — Alpi Bresciani (Pariatore 1863 : hb. F.) ;
480 Vie r liapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Dosso alto 1900 m (Pariatore 1864: hb. F.). — Bergamo. Mte.
Presolana (Cota 1844 : bb. F.) — Prov. Como. Alpen (Ganavaglio :
bb. M. P.).
Zentralkette der Ostalpen. Steiermark. Schöckl bei
Graz (Herb. Streinz: hb. P.); (Pittoni 1843: hb. M. P.) ; (Herb.
Fürstenwärther 1864: bb. U. V.); (Derganc 1893: bb. U. V.);
Gipfel 1400 m (Frank 1885: bb. W.); Plateau 1400 — 1500 m,
Kalk (Preissmann 1881 : bb. P.). — Mixnitz. Teichalpe 1480 m
(Preissmann 1895: hb. P.); Teichalpengraben 1150 m (Preissmann
1895: bb. P.). — Köflacli. Stubalpe (Herb. Pittoni: bb. Be., bb.
M. P.); (Haläcsy 1861: bb. H.). — Brandkogl (Herb. Wittmann
1852: bb. H. B.) — Pusterwald. Hochwart (Hatzi: hb. Ha.);
Gumpeneck, gegen das Walcherntal, Kalk ca. 1500 m (Hayek
1901: bb. Ha.). — St. Lambrechten: Krebenzen, Urkalk 6000'
(Strobl 1875: bb. K.); Eisenbut (Heufler 1833: hb. z. b. G.).
Salzburg. Lungau. Tweng (Jauchen 1898: hb. Ja.); Rad-
städter Tauern, 1500 m, Kalk (Vierbapper 1898: bb. U. V.);
Zederbaustal, 1200 m (Vierbapper 1899: bb. U. V.). — Pinzgau.
Gastein. Naßfeld (Rauscher 1852 : bb. M. P.); Moserboden (Wag-
ner 1879: bb. Br.).
Kärnten. Friesach. Krebenzen 5800' (Jabornegg 1877:
bb. H. mit E. uniflorus). — Wintertal (Pacher: bb. M, P. mit
E. uniflorus); Sagritz (Pacher: hb. M. P. mit T. alpina). —
Heiligenblut (bb. M. P.); Pasterze (Hoppe: hb. Br., hb. M. P.);
2100 m (Preissmann 1880: bb. P.); Jungfernsprung 1100 m,
Serpentin (Preissmann 1880: hb. P.); Gamsgrube (Pappetz 1841:
bb. Br.); Leitertal (Vierbapper 1905: bb. U. V.).
Tirol. Alpen des Pustertales. Schoenacb 1876: bb. K.) ;
Großglockner. Weg zur Stiidelbiitte (Schoenacb 1880: bb. Br.);
(Witasek 1899: bb. W.). — Dorferalpe. Gipfel (hb. M. L.) ; Virgen,
Kalk und Schiefer, 5500 — 7700' (Außerdorfer 1871: bb. Br., hb.
H., bb. M. P.i. — Zillertaler Alpen 1800 m (bb. M. F. mit T.
alpina); Zemmgrund, Schwarzenstein (Kerner: bb. K.). — Pfitscher-
tal (Hausmann: bb. Br.); Wildseespitz (Kerner 1868: bb. K.) —
Brenner. Griesbergtal, Sillursprung, Schiefer!!’ (Ronniger 1889:
bb. Ro.); Hübnerspiel iZimmeter 1868: bb. M. F. mit T. alpina);
Blaser, Kalk 7000' (Kerner: bb. z. b. G.)(?); Alpeinertal (Petter 1855:
bb. R.); Lizum (Walter: bb. H. M.). Ortler (Kamphövener: bb. Ko.).
Nördliche Kalkalpen. Niederösterreich. Sonnwend-
stein (= Gostritz) (Wettstein: bb. LI. V.); (Pokorny 1858: bb. P. J.).
(Reuß 1867 : bb. H.); (Beck 1875 : bb. Beck); (Kolbe 1877 : bb. U. V.);
Mitterdorfer herb. nat. Ver. Un. W.); (Recbinger 1881: bb. R.). - —
Schneeberg (hb. Be., bb. P. J.); (Herb. Portenschlag: bb. M. P.);
(Simony sen.: bb. Tsch.); (Gegenbauer: bb. R.); (Fenzl: bb. M. P.) ;
(Beck: hb. Beck); (Mabmfeldt: bb. Ivo.); (Bauer 1816: bb. U. V.);
(Boos 1825: bb. z. b. G.); (Pappetz 1834: bb. M. P.); Breindl
1847: bb. Br.); (Juratzka 1852: hb. Br., bb. Ju.); (1855) bb. B.);
(Hein 1860: hb. T.); (1861: hb. K.); (Boehm 1861: bb. H. B.);
(Sonklar 1865: bb. U. V.); (Beck 1878: bb. Beck); (Keller 1878:
bb. Ke.); (H. Braun 1880: bb. M. P.); Hochschneeberg (bb. M.
V i e r h ap pe r, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 481
P.); (1838: hb. M. P.); Gipfel (Penzl 1853: hb. M. P.); Grafen-
steig (Ostermeyer 1881: hb. 0.); Heuplagge (Bernhardt 1857 : hb .
P. J.) ; 1500 m (Beck 1882: hb. Beck); (Beck 1886: hb. Beck);
Kuhplagge (Neilreich 1848: hb. N.); (Eonniger 1897: hb. Eo.);
Waxriegl (Petter 1863: hb. E.); (Pernhoffer 1876: hb. E.): Baum-
gartner (Bechinger 1899: hb. E.); Saugraben (Neilreich 1850:
hb. N.); (Kremer 1882: hb. z. b. G.); Ochsenboden (Neilreich
1850: hb.N.); Krumbachgraben (Neilreich 1847: hb. N.); Kaiser-
brunn (Beck 1876: hb. Beck); Alpleck (Ostermeyer 1882: hb.
0.); Mamau wiese (Spreitzenhofer 1881: hb. z. b. G.). — Schober
(Ganglbauer: hb. Beck). — Beichenau. Grünschacher (Halacsy
1872: hb. H.); (Bechinger 1897: hb. B.). — Eaxalpe (Hein 1859:
hb. T.); (Sonklar 1862: hb. U. Y.); (Keller 1879: hb. Ke).; (Beck
1880: hb. Beck); (Ostermeyer 1880: hb. 0.); (ex herb. Kremer:
1881: hb. z. b. G.); (Kaimann 1887: hb. M. P.); Plateau (Spreitzen -
hofer 1869: hb. z. b. G.) ; Jakobskogel (Petter 1866: hb. B.);
(Pernhoffer 1875: hb. E.) ; Waxriegelsteig (Eonniger 1903: hb.
Bo.); Wetterkogl (1857: hb. Pokorny: hb. P. J.); Lichtensternalpe
(Neilreich 1850: hb. N.); Schlangenweg (Bernhardt 1862: hb. P.
J.); Eishütten nächst dem Sehröckenfuehskreuz, ca. 1700 m (Beck
1882: hb. Beck); großes Höllental (Neilreich 1847 : hb. N.). —
Göller, Spitze (Widerspach: hb. M. L.). — Ötscher (Tessedik:
hb. T.); (Dolliner 1838: hb. M. L.); (1853: hb. K.); (Teyber 1896:
hb. T.); Krummholzregion (Beck 1884: hb. Beck); kleiner und
großer Ötscher (Nevole 1902: hb. U. V.); kleiner Ötscher
(Beck 1878: hb. Beck). — Alpl (1845: hb. N.) — Dürrenstein
(Ganglbauer 1880: hb. Beck); (Teyber 1896: hb. T.) ; Herrnalpe
(Juratzka 1856: hb. Ju.); Hühnerkogl (Nevole 1903: hb. U. V.);
Scheiblingstein (Nevole 1903: hb. U. V.) ; Hetzkogel (Nevole 1903:
hb. U. Y.) ; großer Hetzkogl (Eaimann 1887 : hb. M. P.) — Yor-
alpe (Frank: hb. W.); (Beck 1875: hb. Beck).
Nordsteiermark. Schneealpe (Beck 1881: hb. Beck). —
Hochschwab (Herb. Fenzl: hb. M. P.); (Herb. Kerner 1846: hb.
B., hb. H.) ; (Tscherning 1886: hb. Tsch.) ; gegen das Hochschwab-
hotel, 1600 m (Yierhapper 1902: hb. U. V.); Kulmalpe, Kalk,
1500 m (Handel-Mazzetti 1903: hb. H. M.); Irocandienkalk (Stur:
hb. z. b. G.). — Leoben. Wildfeld (Breidler 1867: hb. U. V.). —
Yordernberg. Trenchtling (Breidler 1863: hb. U. V.); Paß Stein
(Breidler 1867: hb. LT. Y.); Eeichenstein, Grüblkaar, Kalk 1450 m
(Preissmann : hb. P.). — Admont. Kalkgebirge, Alpenregion
(Strobl 1869: hb. K.); Pyrgas 5000' (Strobl 1880: hb. M. P.) ;
5000' Kalk (Strobl 1874: hb. M. P.) ; Scheibleckeralm (Preyer:
hb. T.) — Hieflau. Sulzkaar, Kalk (Hayek 1897: hb. Ha.);
Tamischbachturm (Preyer: hb. TV); 1800 m (Frank 1890: hb. W.);
Südseite (Beck 1879: hb Beck). — Aussee. Alpen; Sattel;
Tannenrist an der Ischler Straße, ca. 750 m; Langmoosalm am
Eöthelstein, 1700 m; Steirertörl 1558 m; Trisselwand 1700 m;
Gamsstelle (alle Favarger 1903—1904: hb. Fa.); 1000 in
(Bechinger 1904: hb. Fa.). — Dachsteingruppe. Schladminger
Bamsau. Feisterkaar (Baumgartner 1902: hb. Ha.).
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3. 32
482 Vie r liapper , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Oberösterreich. Reichraming. Kalk (Steininger 1889:
hb. U. V.); Losenstein 350 m (Steininger 1890: hb. U. Ah); Losen-
stein, Schiffweg, Kalk (Steininger 1889: hb. Br.) — Pyrgas (Zeller
1859: hb. Br.); (Steininger 1881: hb. Br.); Hofalm (Oberleitner
1864: hb. U. V.); Tonboden 4000 — 5000' (Oberleitner 1864: hb.
Bel.); 1600 m (Sterneck 1897 : hb. Ko.). — Warscheneck (hb. H.).
Hoher Nock (Zeller: hb. z. b. Gr.). — Windiscligarstener Alpen
(Oberleitner : hb. Ro.); Kalk (Oberleitner 1865: hb. Be.); Kalk
1500 m (Oberleitner in Schultz Herb. norm. Cent. 9 Nr. 872: hb.
Be., hb. Bel., hb. Br., hb. Ko., hb. M. P.); Postmeisteralpe (Oster-
meyer 1883: hb. O.). — Großer Priel (hb. M. L.) ; (Stoitzner 1855:
hb. Be.); (Zimmeter 1881: hb. W.). — Traunstein (Haläcsy 1861:
hb. H.); (Vierhapper 1892: hb. H. B., hb. U. V.); Fuß, auf Kalk
(Yierhapper 1892: hb. U. V.); Farragrube 1150 m (Ronniger 1885:
hb. Ro.); Plateau (Dörfler 1886: hb. U. V., hb. AV.). — Ebensee.
Eibenberg 5096' (Degen 1881: hb. D.) ; Kranabethsattel 1550 m
Ginzberger 1894: hb. U. V.). — Ischl (Kurzwernhart: hb. P. J.) ;
Hütteneckalm (Oborny 1888: hb.U. V.). — Anzenau-Goisern, Salinen-
weg (Stohl 1889: hb. U. V.): Schafberg (Liebl 1862: hb. Be.); (Oster-
meyer 1883 : hb. 0.); (Kremer 1886 : hb. z. b. G.) ; (1890: hb. H.).
Salzburg. St. Wolfgang. Schafberg (Herb. Schultz bip. :
hb. M. P.); (Hayek 1S90: hb. Ha.). — Salzburg (Spitzel: hb. B.);
Gaisberg, Gipfel (1828: hb. B.); Untersberg (hb. U. V.); (Katz-
mann: hb. M. P.); (Stohl: hb. M. P.); (Hinterhuber: hb. M. P.,
hb. U. V.); (Eismann: hb. Br., hb. M. P.) ; (Tscherning 1888:
hb. Tsch.); Weg zur steinernen Stiege (Hoppe: hb. M. P.); Fir-
mianalpe (Hoppe 1817: hb. F., hb. M. P., hb. U. V.). — Hallein.
Oberalm (Stohl 1875: hb. R.). — Golling. Ofen (Kamphövener:
hb. Ko.); Gratzerspitze (Keck: hb. Br., hb. M. P., hb. U. V.);
3000' iHerb. Pittoni : hb. M. L.); Kroatenloch (Rechinger 1887:
hb. R.). — Hirschbühel 4000' (Eysn 1873: hb. Br., hb. U. V.) ;
1200 m, Kalk (Eysn: hb. M. F.). — Frohnwies (1862: hb. B.). —
Lofer (Spitzel: hb, M. P.); Nebelsberg (Spitzel: hb. M. P.);
Loferer Alpe, Kalk 1400 m (Hayek 1891 : hb. Ha.). — Zwing,
Hierzbach (hb. M. L.); Weg zum Hierzbachtal (Hein 1899:
hb. T.)
Tirol. Nord tirol. Waidring. Platte (Wilhelm 1877 : hb.
H. B.). — Alpen um Kitzbühel (Traunsteiner: hb. M. F., hb. M. L.,
hb. M. P.); Kitzbühler Horn (AValdmüller 1846: hb. Ju.); Kalk
6197' (Val de Lievre: hb. M. F.); Kalk 1950 m (Handel-Mazzetti
1904: hb. H. M.); im Sande der Yoralpenbäclie (Traunsteiner:
hb. M. P.); Lämmerbühel (Yal de Lievre 1856: hb. M. F.);
Leitneralpe (Traunsteiner : hb. M. F.) ; (Gottlieb 1890: hb. Gottlieb-
Tannenhain). — Kufstein. Hinterkaiser (Kerner 1860: hb. K.).—
Achensee. Rofanspitze (Zimmeter 1885: hb. De., hb. M. F.);
1800 — 1900 m (Bornmüller 1894: hb. U. Ah); Jenbach. Sonn-
wendjoch (Kerner 1861: hb. K.); (Gremblich 1875: hb. Br.);
Kalk 2150 m (Handel-Mazzetti 1904: hb. H. M.). — Alpe Zerein
(Woynar 1875: hb. Br.). — Schwatz. Georgenberg. Platte 4000'
(hb. M. F.). — Innsbruck. Haller Anger. Kalk 1800 — 1900 m
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 483
(Hellweger 1901: lib. U. V.); Haller Salzberg (lib. M. F.): (Heufier
1838: kb. M. F.); 5000' (Heufier 1840: lib. Be., hb. M. F., hb.
M. P.); Frau Hütt. Kalk. 2000 m (Murr 1887: lib. U. V.). —
Arzler Scharte (Roth: hb. z. b. G-.); Solstein (Heufier: hb. M.
F.) ; Höttinger Alpe. Ton. 4800' (Val de Lievre 1853: hb. M.
F.); Muttekopf (Witasek 1900: hb. W.); 2100 m, Konglomerat
(Keller 1903: hb. Ke.). — Lechtal, Holzgau (Zimmeter 1889: hb.
M. F., hb. U. V.).
Vorarlberg. Montafon. Schruns. 1800 m (Bornmüller 1894:
hb. D.); Feldkirch: Hoher Freschen (Ebner 1854: hb. K.) ; Krum-
bach (Spitzel: hb. Be); Gafoljoch. 6500' (Dügl 1878: lib. Bel.);
Algäuer Alpen. Fellhornkamm. 6100'. Sandstein (Caflisch
1860: hb. Be.).
Bayern. Alpes Bavariae. (Herb. reg. mon.: hb. F.) ;
(Schultes: hb. div.). — Kamerlinghorn (1876: hb. z. b. G\). —
Jägerkamp-Rothwand (Wilhelm: hb. H. B.) ; Rothe Wand, 4000
bis 5000' (Stephan 1860: hb. Br.); Schliersee: Spitzingsee - Neu-
haus (Engler 1871: hb. Be.). — Partenkirchen. Krotenkopf
(Prantl 1871: hb. K.); Wetterstein, Nadel (Prantl 1871: hb. K.);
Aschau (Eisenhut 1886: hb. Br.).
Westliche Alpen. Schweiz. Appenzeller Alpen. (Mönch:
hb. F.); (Herb. Pittoni: hb. M. P.); (Stein: hb. M. P.); (Herb.
Rehsteiner 1847: hb. M. L.. hb. U. V.) ; (Herb. Rehsteiner 1849:
hb. Be., hb. M. P., hb. P. J., hb. z. b. G.); Ebenalpe 5000' (Schulz
1854; hb. Br.); (Herb. Gansange 1861: hb. Be.); Krugalp, Paß
am alten Mann (Johow 1854: hb. Be.); Fuß der Wildkirchli-Fels-
wand (Herb. Zollikofer 1860: hb. Br.). — Glarus (Bockmost hb.
De.); Sandalp 5 — 6000' (Lindenberg 1862: hb. Be.) ; Flims, Segnes-
paß (Degen 1897 : hb. D.). — Unterwalden. Plankenalp bei
Engelberg (Herb. Alioth 1856: hb. De.). — Berner Oberland
(Fischer 1854: hb. F.); Grindelwald (Benzon 1868: hb. Ko.);
Scherfelberg (Eckler: hb. Be.); Scheideck (E. Beck: hb. Beck);
Lauterbach: Jungfrau (Rehsteiner: hb. T.); Wenger Alpe (Tscker-
ning 1866: hb. Tsch.); Gemmi (Gerhard: hb. M. P.); (Herb. Flo-
tow: hb. Be.); (M. Guthrieck: hb. De.): (Haller fil. : hb. De.);
Oldenalpe (Leresclie 1867: hb. De.). — Stockhorn. (hb. M. P.);
(Trachsel: hb. Be.); (Winkler 1862 : hb. Br.) ; Gipfel 7000' (Tscher-
ning 1872: hb. Tsch.). — Freiburg. Vudetz (Deseglise 1878:
hb. K.); Moleson (Murat: hb. M. P.); (Herb. Mic.heli 1862: hb.
De.); (Herb. Alioth: hb. De.); La Berra (Vetter: hb. Br.).
Waadt. Bex (Thomas: hb. B., hb. Be., hb. Br., hb. M. P.); An-
zeindar (Thomas: hb. M. P.); (Herb. Mercier: hb. B.); Vallee
d’Ormonds. Le Serpey 1710 m (Coli. C. Kiener, Rel. Maill. 1858:
hb. M. P.); Sex Rouge 1700 m (Briquet Flor. Alp. Vaud. 1886:
hb. De.); ad torrentem la Grand Van (Herb. Dupin: hb. De.);
Ormonts (Herb. Micheli: hb. De.); Lavarraz (hb. M. P.); (Herb.
Mercier 1860: hb. B.); Aigee (Hb. Roux: hb. De.); Mont d’Arvel
(Herb. Dupin : hb. De.); Naye (Favrat: hb. B., hb. Be.); Vallon
de Plans, Don de Ros Mosson, 1260 m (1870: hb. F., hb. HO ;
Paneygrossaz, 2200 m (Wilczek 1901 : hb. U. V.); Chateau d'Oex :
484 Viert apper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Dorenaz (Herb. Leresche: lib. B.); (Herb. Dupin: bb. De.). -
Graubünden. Piz Languard, 8 — 9000' (Engler 18(58: hb. Be.);
Engadin. Val Bevers 1900 m (Lorenzen 1891: bb. Ko.). —
Wallis (Ivuensberg: bb. M. P.); (Schleicher: bb. De.); Simplon
(Herb. Dupin 1866: bb. De.); Val Salvan (hb. M. P.).
Französisch-schweizerischer Jura. Jura (hb. M. P.); M.
Saleve (M. Michaud : hb. De.) : Reculet (hb. B.) ; (Herb. Mercier : hb.
B.); (Herb. Fauconnet; hb. De.); (Herb. M. Michel 1871: hb. De.);
(A. Guinet 1874: hb. De.); 5500' (Heklreich 1842: hb. F.); Col
de la Foucille (Herb. Mercier 1861: hb. B.); Mijoux (Herb. Mer-
cier 1861: hb. B.); Ain 1520 m (Herb. E. Michalet Plant. Jura
No. 90: 1856; hb. De.); Colanbrei (A. Ginnet 1879: hb. De.); Le
Dole 1600 m (Flagey 1878: hb. Br.); Mont Tendre (Meylon: hb.
B.); Creux du Vent (Payot 1852: hb. De.).
Frankreich. Haute Savoye. Alpes Lemaniennes. Massiv de
Niflon, Grand Chaux 1800 m; Pointe de Foillys, 1800 m; Mont
Bilhat; Roc d’Enfer 2000 — 2200 m; Gredon 1900 m; Degres de
Sommans ; Tourbiere de Sommans ; Dent d'Oche 2000 m ; Mt.
Ouzon 1850 m; Pointe de Taveneuse; Crete de Chaufleury,
1900 m; Cornette de Bise 2300 m; Dent du Vilans 2000 m; Vi-
land, 1700 m ; Pic de Linleux; Rochers a la Chargue au bas de
la cascade de Taveneuse; Haut de Morge; Montagnes de Mans;
Grammont; Vire 1800 — 2000 m; Hautfleury 1900 m; Haute
Pointe, 1800 m; Cosque de Gredon 17 — 1900 m: Ponte d’Angolon
2000 m ; Chalets de Zore, Hautforts ; Rochers de la Gorge de Lens
d'Aulph 1800 m : Aiguille de Varens, 1600 — 2000 m : Pointe deVesine
2000 m; Mt. Gardy, 2000 m; Yallon de Säles 15 — 1800 m; Col
de Bellecomte 1500 m; Pointe de Chalune 2000 m; Lovenex;
Col d’Ugeon 1800 m; Salanife, Kalk 2000 m: Yallon d’Emaney ;
Tour Salliere 2000 — 2100 m; Col de Tanneverge, 2000 m: Signal
de Bostan 2000 m; Pointe de Sambet 2000 m; Lac de Gers; Pointe
des Foges 2300 m; Aiguille de Yarens 1800 m; Pic de Boree
18 — 1900 m; Yallon d’Eau Noire: Barbarine 1900 m (Briquet
Flor. Alp. Lern. 1888 — 1904: hb. De.); Roc d'Enfer (Puget 1867:
hb.De.); Taninges (Herb. Dupin: hb. De); Dent d'Oche (Ducommun
1859 : hb. Br.) ; Mt. Trelod (Huguenin : hb. Br.) ; Grenoble, Revel (Par-
iatore: hb. F.); Chambery: Margeriaz (Huguenin: hb. F.). — Alpes
d’Annecy: (Herb. Michel: hb.De.); Brezon (Herb. Perrot : hb.De.);
(Herb. Fauconnet: hb. De.): Mt. Brizon (Reuter 1848: hb. B.); (Herb.
Michel 1871 : hb. De.); (Coli. Crozot-Bourgeau 1862 Rel. Maill. 335a :
hb. Br. , hb. De., hb. Ivo., hb. M. P.) ; a la cache (Coli. Crozot-Bourgeau
1863: Rel. Maill. 1280: hb. Br., hb. De., hb. Ko., hb. M. P.); M. Yergy
bei Brizon, 1900 m (Thimothee 1896: Dörfler Herb. norm. No.
4131: hb. B., hb. M. P., hb. P., hb. U. V.); Rochers de la glaciere
au Brizon (E. Bourgeau, Alp. Sav. 1860: hb. De.); Yergy (Herb.
Dupin: hb. De.); (herb. Fauconnet: hb.De.); (Pariatore 1854; hb.
F.) ; 1700 m (P. Gave 1889; Soc. Daupli. 1890: hb. B., hb. F.);
Mt. Bargy (E. Bourgeau: PI. alp. H. Sav. 1864: hb. De., hb. M.
P.). — Rosary, ä la Tournette, 1900 m; Crete des Anges 1800 m,
Kalk; Col de Glieres 1500 m, Kalk; Tete Ronde 1900 m, Kalk;
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 485
Plateau et col de Loup, 1600 — 1700 m, Kalk; Col de Loup, aux
Anges 1700 m; Parnal, Kalk 17 — 1800 m; Les Fretes 1700 m,
Kalk; Lapiaz des Collets, 1630 m. — Aravis: Tourdenant, Kalk,
1800 m; Mont Mery, Kalk, 1800 m; Golet de la Creuse, 1800 m:
Combe de la Rouelle, Kalk, 1900 m; Sommet de la Gde Forelaz,
2466 m; Mont Miry, 2100 m; Porte du Aravis 2200 m. — Massiv
de Filliere. Mt. Lachat, Traversier, Kalk, 1700 m; Parmelan,
sommet 1850 m, Kalk; l’Ovine, ceux Anges, Kalk, 1700 m;
Sommet des Anges a la Balme, 1900 m, Sil.; Lapiaz de Loup,
aux Anges, 1600 m; Lapiaz de Bois de Collets 1450 m, Kalk:
Lapiaz urgonien du Haut du Collet 1600 m: Lapiaz des Anges
1700 m; Creux, aux Frets, 1600 m (Beauverd (1900 — 03: lib. B.
und hb. Beauv.). — Mt. Mery (hb. F.). —
Savoyen: Mt. Grenier (Chabert: hb. B.); inter Col Bon-
homme et St. Gervaes 4000' (Herb. Gansange 1830: hb. Be.). —
Isere. Entre le Mont Seneppe et le plateau de Loulos pres la
Mure, 14 — 1500 m (1887 u. 88: Soc. Dauph. 2. ser. 1890: hb. B.,
hb. F.).
Hautes Alpes. Barcelonnette (Herb. Petit: hb. Ko.). La
Grave (Coli. Mathonnet, Rel. Maill. 1281 : hb. M. P. mit T. alpina).
Basses Alpes. Mont Coyer pres aurent. (Reverchon et
Derbez PI. Fr. 1887 : hb. B.). — Mont Cenis (Rostan Exs. pl. alp.
Cot.t. 1880: hb. U. V. mit E. uniflorus).
Piemont. Lis Moris. (hb. M. P. mit E. uniflorus). —
Alpes Maritimes. Alpes de Tende. Vallee moyenne de
Casterino, Kalk, 14 — 1500 m; M. Ciambalaur, Silice, 22 — 2300 m;
Cima di Gaurone, Kalk, 1700 m. — Yal Miniere. M. Macruera,
Kalk, 2000 m : Cima di Ciamairen, Kalk. 2000 m (Alle V. B. B.
C. 01:, hb. Bu.) — Mont Agnellino (Burnat 1874: hb. Bu.); —
Beuil, Kalk, 1500 m (Y. B. B. C.. hb. Bu.); Col de Jallorgues
(Burnat 1877: hb. Bu.). — Limone (1852: hb. B.) ; Entre le col
Carbone et il Colle (Burnat 1891); Vallee de S. Giovanni de Li-
mone (Burnat 1892: hb. Bu.). — Cima Yerzera, vall. sup. de la
Corsaglia, Kalk, 1900 m: (V. B. B. C. 00: hb. Bu.); Col de Fe-
nestre (Goaty, Borlet et Consolat 1870: hb. Bu.); Montagnes
d' aurent (Derbez 1890: hb. Bu.). — Vall Stura. Entre Grange
et le col della Maddalena (Cavillier 1895: hb. Bu.).
Apennin. Bolonesisch-Modenesisclier. Lago Scaffajolo (Erb.
Narducci: hb. F.); Apennino di Filettino (Rolli 1856: hb. F.). —
Alpi Apuani (Erb. C. dei Semplici 1881: hb. F.); Tambura
(Bertoloni: hb. M. P.); (Savi: hb. F.); (Guidoni hb. Ko.): M. Corchia
(Rossi: hb. F.). — Abruzzen. Mt. Vettore e Vettoretto (Pariatore
1856: hb. F.). — Campanien. M. Meta (Reneci 1871 : hb. F.).
Pyrenäen. Pyrenees orientales. Yallee d’Eynes (1858: hb.
B.); La Llagone (Bubani 1839: hb. F.). — Hautes Pyrenees.
Campvieil (Bordere 1860: hb. De.). —
\ erbreitung. Kleinasien: Erdschias - Dagh. Balkan: ins-
besondere in den Gebirgen des westlichen Teiles der Halbinsel:
Griechenland, Epirus, Albanien, Montenegro, Herzegowina und
Bosnien, Dalmatien. Karst. Südliche und Nördliche Kalkalpen.
48b Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Nördliche Schweizeralpen. Jura. Alpen Savoyens. Zerstreut in
der Zentralkette der Ostalpen, in den Graubündtner und Walliser
Alpen sowie in den Piemontesischen, Cottisclien, Grayischen und
Seealpen und im Apennin bis zu den Abruzzen und Bergen
Campaniens. Pyrenäen. — Das Vorkommen der Pflanze in den
Karpathen (Siebenbürgen und Tatra) ist mir sehr zweifelhaft.
Jedenfalls ist sie aber in diesem Gebirgssystem sehr selten. — Auf
der Balkanhalbinsel und in den Alpen vikariert sie gewissermaßen
mit T. Bhodopaea beziehtmgsweise T. alpina und E. uniflorus ,
indem sie gerade in denjenigen Gebieten dominiert, in welchen
jene beiden Arten fehlen oder doch selten sind, während sie um-
gekehrt in den Zentren der Verbreitungsgebiete dieser Arten
nur sehr spärlich vertreten ist oder gar nicht vorkommt. Sie ist
ein ausgesprochen kalkholder Typus und bewohnt die alpine
\md mit besonderer Vorliebe auch die subalpine Region der Ge-
birge und hat, im Gegensatz zu E. uniflorus und T. alpin a, nicht
selten im Kiese der Flußbetten sekundäre Standorte inne.
Es ist schier unglaublich, daß diese so charakteristische,
weit verbreitete Pflanze von so vielen Autoren völlig verkannt
und nur von so wenigen (nach Scopoli das erstemal von
Gaudin) richtig beurteilt wurde. In bezug auf Höhe des
Wuchses, Grad der Verzweigung, Breite und Konsistenz der
Blätter, Stärke der Behaarung der vegetativen Organe und Hüllen,
Größe der Köpfchen usw. ist E. polymorphus nicht eben ver-
änderlicher als irgend eine Art seiner Verwandtschaft. Das in
getrocknetem Zustande gelblichgrüne Kolorit der Blätter und oft
auch der Hüllen, die trotz aller Veränderlichkeit innerhalb ge-
wisser Grenzen immer relativ spärliche und kurze Behaarung
der Assimilationsorgane und die lebhaft rosenrote Farbe der
Zungen sind aber für diese Pflanze so charakteristisch, daß ich
mich halbwegs gut präparierte Exemplare stets auf den ersten
Blick, ohne vorherige Untersuchung der Blüten, zu erkennen
getraue.
Von T. alpina, als deren verkahlte Form E. polymorphus von
sehr vielen Autoren ebensosehr mit Unrecht angesehen, als er
von anderen mit ihr identifiziert wird , ist er durch das voll-
ständige Fehlen zungenloser weiblicher Blüten, das lichtere
Kolorit des Laubes und die schwächere Behaarung, insbesondere
der Stengelbasen, fast stets ohne Schwierigkeit auseinander zu
halten. Formen der T. alpina ohne zungenlose Blüten sind
enorm selten und nur an der starken Behaarung der Stengel-
basen zu agnoszieren. Die Kalkform: T. calcarea kommt dem
E. polymorphus habituell sehr nahe, hat aber stets zungenlose
weibliche Blüten. Nicht hybride Ubergangsformen zwischen T.
alpina und E. polymorphus habe ich, obwohl mir aus den ver-
schiedensten Gegenden, insbesondere aus den Ostalpen, Genfer
Alpen und Alpes Maritimes ein sehr großes Vergleichsmaterial
zur Verfügung stand, niemals beobachten können.
Auch von E. uniflorus ist E. polymorphus in der Regel
leicht zu unterscheiden. Ein- oder mehrköpfige Stengel, hell-
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 48 (
grünes Laub, dünne, elliptisch-spatelige Basalblätter (mit der
größten Breite in der Mitte der Spreite), lineal-lanzettliclie In-
volukralblätter, relativ wenige kurze, steifliche, gerade, große
Deckhaare der Stengelhüllen und rosafarbige Ligulae sind meistens
für diesen, fast stets einköpfige Stengel1), dunkelgrünes Laub,
dickliche, verkehrt-eiförmige Basalblätter (mit der größten Breite
oberhalb der Mitte), schmal-lanzettliche Involukralblätter, zahlreiche
lange, dünne, hin- und hergebogene, große Deckhaare der Stengel
und Hüllen und lila oder weißlich gefärbte Ligulae für jenen
charakteristisch. Wenn auch nicht bei allen Formen jeder der
beiden Arten alle angeführten Merkmale zugleich anzutreffen
sind, so genügt doch immer die Gesamtheit dei Charaktere, um
mit Sicherheit zu entscheiden, ob man es mit E. polymorphus
oder uniflorus zu tun hat. So sind beispielsweise Kalkformen
des E. uniflorus mit — wenigstens in getrocknetem Zustande —
gelblichgrünem Laube und rosafarbigen Ligulae oder die apen-
ninisclien Typen derselben Art mit relativ kurzen Tricliomen der
Involukren an den stets einköpfigen Stengeln, den breitspateligen
Basalblättern und in ersterem Falle dem dichten, langen, wollig-
zottigen Indument der Hüllen, in letzterem an der dunklen Lau'b-
färbung ebenso leicht als zu E. uniflorus gehörig zu erkennen,
als hinwiederum gar kein Zweifel darüber bestehen kann, daß
niederwüchsige Alpenformen des E. polymorphus mit einköpfigen
Stengeln oder die Balkantypen mit ihren dichtzottigen Hüllen
- in Anbetracht der bezeichnenden Form der Basalblätter, der
rosenroten Ligulae und — in ersterem Falle — der kurzhaarigen,
grünen Involukren, in letzterem der oft mehrköpfigen Stengel
zu E. polymorphus gehören.
Wie in anderen Formenkreisen, so lassen sich auch in dem
des E. polymorphus gewisse morphologische Verhältnisse mancher
Typen als Funktionen des Standortes derselben erkennen. Formen
tiefer Standorte weisen häufig hohe mehrköpfige, solche hoher
Lagen niedrige einköpfige Stengel auf : in humösem Mattenboden
wurzelnde Exemplare bilden oft nur einstengelige Stöcke, wäh-
rend Individuen, die auf Fels- oder Geröllboden wachsen, meist
mehrere Stengel treiben und Basenform annehmen. Ich halte
es für überflüssig, solche Formen mit eigenen Namen zu belegen.
Es bleibt dem Kulturversuche Vorbehalten, sie auf ihre Konstanz
zu prüfen.
Eine Gliederung in geographische Bassen ist bei E. poly-
morphus in noch viel geringerem Grade angedeutet als bei E.
uniflorus oder T. alpina. Da die einzelnen Typen nur sehr
schwach voneinander geschieden und durch mannigfache Über-
gänge miteinander verbunden sind, begnüge ich mich mit einer
ganz kurzen Charakterisierung derselben.
a) Erigeron ylahratus.
Humilis — elatus, strictiusculus. Caules simplices, monocephali
vel ramosi, interdum furcati, pleiocepliali, ramis plus minus elon-
’) Ausnahmen überaus selten.
488 Vie r li a pp e r , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
gatis, a basi ad apicem aequaliter foliosi. Folia basalia admodum
multa. Squamae virides vel purpurascentes. Involucra sparse et
breviter liirsuta.
Erigeron glabratus Hoppe 1. c.
Synonyme: E. alpinus e intercedens, £ furcatus, glabratus
Briquet 1. c. usw.
Abbildungen. Tat. IV, Fig 5.
Verbreitung. Im gesamten Areale der Art mit Ausnahme
der griechischen Berge und Pyrenäen.
Die weitaus häufigste Form.
b) Erigeron Graecus.
Involucra dense cinerascenti-hirsuta.
Erigeron Graecus Vierhapper subsp. n.
Synonyme E. alpinum Haläcsy Consp. Fl. Graec. 1. c.
p. p. non L.
Standorte. Griechenland. Kiona (Haläcsy hb. H.); Korax
(Haläcsy: hb. H.). — Epirus. Peristeri (Haläcsy hb. H. etc.).
Verbreitung. Gebirge der Balkanhalbinsel.
In annähernden Formen auch auf bosnischen Bergen, am
Wiener Schneeberge usw.
c) Erigeron Montenegrinus.
Elatus, flaccidus. Folia tenuia.
Erigeron Montenegrinus Vierhapper subsp. n.
Synonyme E. alpinum Beck et Szyszylowicz 1. c. p. p.
non L.
Standorte: Montenegro. Besonders typisch: Rupa
Konska (Szyszylowicz : hb. Be.). —
Verbreitung. Illyrien.
In annähernden Formen auch in Kroatien (Bitoraj bei Fu-
zine). Ein durch die Schlaffheit aller vegetativen Organe sehr
auffälliger Typus.
d j Erigeron exalt atus.
Medius-subelatus. Caules ramosi, ramis brevibus, capitulis
subsessilibus, inflorescentia totali compacta.
E. alpinus tj exalt atus Briquet 1. c.
Standorte. Alpes Lemaniennes. Pointe de Vesine;
Mt. Gaidy (Briquet hb. De.).
Verbreitung. Genfer Alpen.
Es ist nicht uninteressant, daß in den Genfer Alpen, der
Heimat der typischen T. intermedia, auch eine sich ihr im
Habitus einigermaßen nähernde Form des E. polgmorphus vor-
kommt.
e) Erigeron unifloroides.
Habitu speciei T. Epirotica. Humilis, dense caespitosus.
Folia basalia permulta, elliptico-spatulata. Caides simplices, mo-
nocephali, ca. 3 — 6 cm alti, basi tantum folia ferentes, apicem
versus nudi. Squamae purpurascentes.
Erigeron unifloroides Vierhapper subsp. n.
Standorte. Basses Alpes. Mont Coyer (Reverclion et
Derbez: hb. B. mit T. alpina).
Vierhapper , Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 489
Alpes Maritimes. M. Ciambalaur. M. Macruera (V. B. B.
C. hb. Bu.).
Verbreitung. Südlicher Teil der Westalpen.
Eine sehr auffällige Form der gegen das Mittelmeer zu an
Endemismen überaus reichen Westalpen.
f) Erigeron occidentalis.
Folia anguste lanceolato-spatulata.
Erigeron occidentalis Vierhapper subsp. n.
Synonyme. Tessenia gl abrat a Bubani p. p.
Standorte. Alle Standorte der Pyrenäen. — Haute s
Alpes. Barcelonnette (Herb. Petit: hb. Ko.).
Verbreitung. Pyrenäen. Hautes Alpes. Annähernde For-
men in den Genfer Alpen.
Das Vorkommen einer schmalblättrigen Form des E. poly-
morphus in den Pyrenäen, die auch eine analoge Rasse der
T. alpina (T. Pyrenaica ) und den gleichfalls durch den Besitz
schmaler Blätter ausgezeichneten E. Äragonensis beherbergen,
ist von großem Interesse. Es deutet auf ein Entstehen dieser
Typen durch analoge Anpassung an ebendieselben ökologischen
Faktoren. Es möge hier darauf hingewiesen werden, daß auch
andere Formenkreise in den Pyrenäen durch schmalblättrige
Sippen vertreten werden ( Gentiana occidentalis Jakowatz bezw.
Bostani Reuter aus dem Formenkreise der G. acaulis L. bezw.
verna L.).
Während die hauptsächlich auf Urgesteinsboden wachsende
T. alpina auch eine Kalkform (T. calcarea) ausgegliedert hat,
gibt es keine an Urgestein angepaßte Rasse des E. poly-
morphus.
E. macrophyllum Herbich, den Ny man zu E. glabratum
stellt, gehört, wie Simonkai an im Herbar Haynald befind-
lichen Originalbelegen konstatieren konnte, zu T. Podolica
(Besser) Vierh. — Torrey und Grays E. glabratus aus den Rocky
Mountains (Flor. North. Am. II, p. 169 [1841]) ist mit unserem
E. polymorphus sicherlich nicht identisch.
4. Erigeron niaior.
Medius vel elatus. Caules 5 — 30 cm alti, erecti vel curvati
vel flexuosi, a medio ramosi, ramis 1 — 8 simplicibus, mono-
cephalis, 1—12 cm longis, superioribus ipsos aequantibus, imis
vix brevioribus, saepe nudis, rarius simplices, monocephali. Folia
basalia ima mox emarcida, superiora oblonge elliptico vel
obovato-spatulata, longe petiolata, obtusa, saepe mucronulata,
2 — 10 cm longa, maiorum lamina 1 cm tantum lata, caulina
5 — 15 multo minora, lanceolata vel late lanceolata, acutiuscula —
acuta, ramorum foliosorum 1 — 2 anguste lanceolata. Squamae
40 — 60 involucrum hirsuto-glandulosum formantes, erectae, line-
ari-lanceolatae, obscure virides, 1 — 1,2 mm latae, longissimae
5,5 — 7 mm longae. Indumentum caulium pili simplices magni
490 V i erliapper , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
recti et parvi sparsi, interdum multi et glanduliferi parvi per-
multi, foliormn paene tantum pili simplices magni, squamarum
pili simplices magni non admodum multi, rarius plurimi, glan-
duliferi parvi permulti. Folia in utraque pagina plus minus
dense liirsuta, caules et involucrum dense glanduloso-liirsuta.
Capitula parva — magna. Pappi setae 3,5 — 4 mm longae. Flores
ligulati 100 — 150, ligulis roseis, 4 — 4,5 mm longis, 0,8 mm latis.
Erigeron maior Vierhapper hoc loco.
E. alpinuni var. maior Boiss. Voy. Esp. p. 302 (1837) erw.
Synonyme. E. alpinum Boiss. 1. c.
E. alpinus Wiük. Lange, Prodr. Flor. Hisp. II, p. 33 (1870)
p. p.; Nyman, Consp. Fl. Eur. p. 388 (1878 — 92) p. p. non L.
Abbildungen. Taf. IV, Fig. 6.
Standorte. Iberische Halbinsel. Sierra Nevad a. (Herb.
E. Boissier: lib. B.); (Boissier et Reuter, It. Alg.-Hisp. leg.
Reuter 1849: hb. B.): (Alioth 1853: hb. z. b. Gr., hb. De.);
(Hüter, Porta et Rigo, It. Hisp. 1879: hb. U. V.); in summis
pratis 8000' (Herb. E. Boissier 1837: hb. B., hb. Be., hb. M. P.);
in summis jugis calcareis 7000' (Herb. E. Boissier 1837: hb. B.,
hb. Be., hb. M. P.); reg. alp. a la Cardiguela (E. Bourgeau, PI.
d. Esp. 1851: hb. B.); ad rivum Monachil infr. St. Germino
(Herb. E. Boissier: hb. B. O.!); Mulahacen 3200 — 3300 m sol.
scliist. (Porta et Rigo, It. III. Hisp. Nr. 564: hb. B. , hb. H.,
hb. M. P., hb. U. V.); Picacho da Yeleta 23—2600 m sol. scliist.
(Hüter, Porta et Rigo, It. Hisp. Nr. 439: hb. B., hb. Be., hb. Br.,
hb. F., hb. M. P.). In monte Darnajo (Alioth 1853: hb. De.).
Yerbreitung. Iberische Halbinsel. Sierra Nevada. - — Von
der hochalpinen bis in die voralpine Region. — Wie es scheint,
mit Vorliebe auf Kalk.
Eine inbezug auf Höhe des Wuchses, Grad der Verzweigung,
Stärke der Behaarung, Größe der Köpfchen etc. offenbar infolge
der Yerschiedenartigkeit der Standorte (voralpine- nivale Region,
Kalk-LTrgestein) sehr variable Pflanze. Von T. Nevadensis
ist sie ebenso wie von T. Attica (E. Villarsii ), mit welcher
sie Boissier vergleicht, schon habituell, von letzterer über-
dies durch das vollkommene Fehlen zungenloser weiblicher
Blüten, durch den zumeist niedrigeren Wuchs, die viel ein-
fachere Verzweigung und die viel geringere Bedrüsung sehr
leicht auseinander zu halten. Zwischen T. Nevadensis und
E. maior gibt es intermediäre Formen, welche, durch niederen
Wuchs, starke Behaarung und kleine Köpfchen ausgezeichnet,
vielleicht hybrider Abstammung sind. (Man vergleiche auch das
bei T. Nevadensis Gesagte.)
Von dem sehr nahe verwandten E. polymorphus unter-
scheidet sich E. maior vor allem dadurch, daß seine kleinen
Trichome Köpfchenhaare, und nicht wie bei diesem einfache
Deckhaare sind.
Übergänge zwischen E. maior und frigidus fehlen ebenso
vollständig wie etwa solche zwischen E. uniflorus und poly-
morphus, woraus hervorgeht, daß E. frigidus ebenso wenig als
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 491
eine hochalpine Form des E. maior als umgekehrt dieser als ein
aus jenem in tieferen Lagen entstandener Typus aufzufassen ist.
Gewisse morphologische Übereinstimmungen der beiden Pflanzen,
wie vor allem der Besitz von Köpfchenhaaren sind nicht so-
wohl als Zeichen ihrer innigen Beziehungen als vielmehr als
der Ausdruck ihrer so sehr analogen Anpassung an ebendieselben
Standortsbedingungen aufzufassen.
Anhang.
Auch im Himalaja lassen sich noch charakteristische Ver-
treter der Pleiocephali konstatieren. Vor allem möchte ich hier
eines Typus gedenken, den ich neu beschreibe als:
Erigeron Himalajensis.
Bhizoma et caudex lignosa. Caules pauci ex eodem rhizo-
mate, erecto-ascendentes, 25 cm longi, basin versus diametro
magno, a medio parum ramosi, ramis 2 — 5 ipsos non aequantibus,
monocephalis. Folia basalia anguste elliptica, sensim in petiolum
lamina in margine remote sursum-denticulata breviorem angustata,
ca. 5 cm longa, 2 — 6 mm lata, caulina 6 — 10 sessilia, anguste/
lineari — elliptico-lanceolata, superiora acuminata. ramorum i—A
minuta, lineari-lanceolata. Squamae ca. 50, erectae, arcte/ubi
adpressae, lineares, virides, 1 mm latae, longissimae ® mm
longae. Indumentum caulium, foliorum, squamarum pili simplices
magni, breves, recti, sparsi, parvis paucis intermixtis et glan-
duliferi medii multi. Caulium partes basales et folia inferiora
antiquitate glabrescentia, partes superiores, folia summa, involucra
glanduloso-puberula. Capitula media, sicut. flores ab eis speciei
E. polymorphus non divergentia.
Erigeron Himalajensis Vierhapper sp. n.
Standorte. Himalaja. Tamilauna und Karidorpaß (Jaeschke
hb. U. V.); Karakorum Paß ca, 14000' (Heyder: hb. K.).
Verbreitung. Himalaja. — Alpine Region.
E. Himalajensis stellt dem E. monticola De Candolle (Prodr.
syst. nat. regn. veg. p. 286 [1836]), der wohl auch als Vertreter
der Pleiocephali im Himalaja aufzufassen ist, zweifellos sehr
nahe, unterscheidet sich aber von ihm, so weit sich dies nach
De Candolles Diagnose beurteilen läßt, vor allem durch das
drüsige Indument.
Am Faloripaß hat Jaeschke noch eine andere (einjährige?)
Art gesammelt (Faloripaß, Jaeschke: hb. U. V.), welche viel-
leicht ebenfalls den Pleiocephali angehört. Sie unterscheidet sich
von E. Himalajensis durch dünnere Stengel, viel länger ge-
stielte Basalblätter mit bedeutend breiterer, breit elliptischer
oder verkehrt -eiförmiger Lamina, breitere Stengelblätter und
insbesondere durch das ziemlich gleichmäßige, abstehend dicht-
haarige, nicht drüsige Indument der Vegetationsorgane.
Einjährige Arten der Ebenen der neuen Welt (vom Typus
des E. Philadelphicus (Linne sp. pl. p. 863 [1753]) sind vielleicht
die Stammformen unserer alpinen Pleiocephali.
492 Vi erhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
b) Sectio Monocephali.
Caules speciebus tribus exceptis semper monocephali. Squamae
lanceolatae vel anguste lanceolatae, erectae vel squarrosae, capi-
tulo arcte vel laxe adpi’essae. Caulium partes superiores et
involucra pilis simplicibus magnis saepe longissimis, flexuosis,
non raro colore purpureo tinctis obsita, saepe lanata. Pappi
setae fructiiicandi tempore involucrum parum excedentes.
Erigeron Sectio Monocephali Vierhapper hoc loco.
1. Erigeron Unalasehkensis.
Humilis, nanns vel medius. Caules singuli vel plures ex
eodem rhizomate, curvati vel flexuosi, virides vel brunnescentes
vel purpurascentes, 1 — 20 cm alti, ad apicem incrassati, semper fere
simplices, monocephali, raro ramosi, 2 — 3 cephali. Folia flaccida,
obscure viridia, basalia anguste vel elliptico- vel obovato-spatu-
lata, longe petiolata, apice obtusa, raro emarginata, brevissime
apiculata, 1 — 6 cm longa, 2 — 7 mm lata, caulina 2 — 10 sessilia,
lanceolata, internodiis multo longiora, inferiora obtusiuscula —
acuta, superiora et summa capitulum saepe superantia, semper
acuta. Squamae 40 — 80 involucrum dense et longe lanato-hirsu-
tum nigricascenti-purpurascens vel purpurascenti-violascens for-
mantes, anguste lanceolatae, arcte vel laxe sibi adpressae, erectae
vel subpatulae, apice saepe recurvatae, in pagina exteriore
per totam longitudinem et in interiore ad apicem recurvatam
obscure-atropurpureae vel violascentes, 0,8 — 1,3 mm latae, lon-
gissimae 5 — 8 mm longae. Indumentum caulium et foliorum
pili simplices magni perlongi, tenues, flexuosi, parvis multis vel
paucis intermixtis, squamarum paene tantum pili magni longis-
simi. Pilorum caulium et squamarum cellulae colore purpureo
tinctae. Caules imprimis ad apicem plus minus dense lanuginoso-
hirsuti, ad basin sparsius hirsuti, foha marginibus ciliato-hirsutis
exceptis plus minus glabrescentia, involucra dense lanato-liirsuta,
atro- vel violaceo-purpurea, Capitula media vel parva, rarius
submagna. Pappi setae, immaturae tantum visae, 3 — 3,5 mm
longae. Flores ligulati SO — 150, ligulis albidis (an semper?)
ca. 2,5 — 3,5 mm longis, 1 mm non latioribus, tubulosi permulti.
Erigeron Unalasehkensis Vierhapper hoc loco.
E. pulchellum ß Unalaschkense De Candolle, Prodr. syst, nat,
regn. veg. V. p. 287 (1836).
Synonyme. E. alpinum Pursh, Flor Am. sept. p. 532 (1814);
Lessing in Linnaea VI p. 126 (1831) non L.
E. humile E. Graham in Edinb. N. Phil. Journ. (Okt. bis
Dez. 1828) p. 175 (?).
E. uniflorum Hooker, Fl. Bor. Am. II p. 17 (1840); Torrey
& Gray, Flor. North. Am. II p. 169 (1841); Ledebour, Fl. Ross.
II p. 490 (1844 — 46); Herder in Bull. soc. nat. Mose. XXXVIII
p. 389 (1865) p. p. ; Asa Gray, Syn. Flor. North. Am. Gamop. p.
207 (1886) non L.
E. arcticus Rouy, Fl. Fr. VIII p. 160 (1903).
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 493
E. uniflorus var. pulchellus Fries, Nov. Flor. Suec. p. 112
(1832 — 42); Summ. Veg. Scand. p. 184 (1846); Blytt, Norg. Flor.
II p. 564 (1874); Abromeit in Bibi. bot. H. 42 B. p. 67 (1899).
E. erioceplialus Abromeit 1. c. p. p.
Abbildungen. Taf. V. Fig. 16.
Stand orte. Arktisches Nordamerika. Fl. Bor. Am. (Grise-
bach: hb. Be.); (Hooker 1837: lib. M. P.). — Minho inlet. (lib.
K.). — Port Clarence (Kjellmann Exp. Yega 1879: hb. F.). -
Mercy Bai: Ballast Reacli (Miertschuy, Rhus invest. hb. F.).
- — Uperiminsk. (hb. M. P., 1857: hb. M. P.); America borealis
(Hb. Kunth. hb. Be.). — Artic Sea Coppermine River & Cap>
Alexander (Roe 1851: hb. M. P.). — Five Hawser Bay. (Parry
1821: hb. Ko.). Labrador, (hb. B.); (hb. Be.); (hb. M. P.); (Goetz:
hb. M. P.); (Pareyss: hb. M. P.); (Weitz 1872: hb. B.); Hebron
(Wenck: hb. Be.); Okkak (Glitsch: hb. B.); (Weitz 1856: hb. P. J.);
Hoffenthal (Ed. Hohenacker 1848: hb. B.); Rarna (Sornbugur
1891: Fl. Labr. Coast: hb. U. V.).
Tschuktsclien-Halbinsel. An der Behringstraße. Sutke-
hafen (Aurel u. Krause: Reise Tschuktsch. Halbinsel Nr. 118:
hb. Be.); Sankt Laurentius-Bucht (A. Chamisso: hb. Be.).
Nord-Sibirien. Ad. fl. Taimyr 741/4° (Exp. Sibir. Acad.
1843: hb. M. P.).
Wajgatsch. Cap Grebeny (Kjellmann u. Lundström 1875:
hb. B., hb. U. V.).
Skandinavien. Norwegen. Tromsö. Lyngyen. Guolas-
javra (Haglund u. Källström 1899: hb. D., hb. U. Y.); Lille Elve-
dal, Trondfjeld (Haglund u. Källström 1899: hb. U. V.).
Spitzbergen. Isfjorden. Kolboy (Kjellmann 1872: hb. F.).
— Advent-Bay (Fries PI. in it, Suec. pol. coli. 1868: hb. Ko.);
(Nathorst 1882: hb. Ko.); Bell Sund 50' s. m. (1838 hb. Ivo.).
Grönland. Neakornatz (1836); sin. Pakitsok 69°27' (1833)
(beide hb. Ko.). Lyngmarken (Fries 1871: hb. Ko.); Ivorsoarsuk
iRink: hb. Ko.); Aomhavn (Andersson 1870); Capt. Sabine (beide :
hb. M. P.); Tigyak i. N. Stiomfjord (Sörensen 1894: hb. U. Y.); In-
guerit 72° 4'; Kikulasiorfik. Laxefjord 1700', 72°35'. Basalt-
plateau (beide Ryders Exp. 1886: hb. Ko.). — Westküste. Umanak-
fjord 70 — 71°; Umanak: Korne (beide Vanhöffer 1892, 93: hb.
Ko); Uvernivik (1857: hb. M. P.); Disco: ad latera inferiora
alpium (Vahl: hb. Ko.); Basalt. Fyllas Togt (Warming 1884);
Gieseckes Dal. (M. Porsild 1902 Nr. 324); Mellemfj orden, 09°45‘
(M. P. 1902 Nr. 120) (alle hb. Ko.); Kuyak vid Mudderbugten (M.
P. 1902: hb. U. V.); Hammersdal 70° 15' (M. P. 1902 Nr. 287);
Ved Amnarastigsar Snak; Kuanersuit, 69° 35' (beide M. P. 1 898; ;
Nordfjorden. Kumanit (M. P. 1902 Nr. 544); Unartuarssuk 69°55‘
(M. P. 98 Nr. 661); Ekalunguit Jtivnerit (M. P. 1898) (alle hb.
Ko.); Asungafungak (Holm 1886: hb. Br.; hb. Ko.); Narsak;
Lyngmarken (beide Fries 1871); Nugsuak penins. Denstore Dal
70° 30'; Ivilik, 70° 20', Ivlosternebog (beide M. P. 1902); Jakobshavn
(Vahl); (Sylow 1883); Godhavn (1862); Ujaragsuit, Godthabs-
Fjord (Hansen 1865); Cap Tordenskjöld (beide Eberlin 1884) (alle
494 Vie r h ap per , Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
hb. Ko.); Artak (Rink 1886: hb. Be., lib. U. Y.); Uinanak;
Nutarmint (beide Rink 1886: lib. Ko.); Gr. Holsteinborg (Warnung
u. Holm: hb. Be., lib. U. V.); Holsteinborg: Isortok (Kolderup
u. Rosenvinge 1886: hb. Be., hb. Ko.); Vajgatsch, Kingigtok
1600', 70° 08'; Patoot, 70° 12'. 1920' (beide Hartz 1890);
Igdlorpait 70° 13' (M. P. 1902); 61° 4' (Kolderup u. Rosenvinge
1888); Jensens Nunatak 62° 30'. 4100'; Ungoriarsik, Nordre
Strömfjord 1100' (beide Kornerup 1878, 79) (alle hb. Ko.). —
Ostküste. Danmarks (Exp. Dan. in Groenl. 1891 — 92: hb. Ko.);
(Hartz 1891: hb. Ko., hb. U. V.); Scoresby Sund, 8 — 900' (Hartz
1891, 92); Jamesons Land (Hartz 1891) (beide hb. Ko.); Clavering-
Insel (2. Deutsche Nordpol-Exp. 1869 — 70; lib. Be; lib. Ko. [mit
E. eriocephalus\ , lib. M. P.).
Island. Sydri Pollar (Thoroddsen 1896: hb. Ko.); Brattif-
jallgardur (Stefansson 1895: lib. Ko.); Sölvadalsbotn (Stefansson
1S91 : hb. Ivo.).
Verbreitung. Arktisch - circumpolare Zone: Arktisches
Nordamerika. Labrador. Grönland (West- und Ostküste).1). Ark-
tisches Asien und Europa. Island (Nordküste). Spitzbergen.
Kerner äußert sich in den handschriftlichen Aufzeich-
nungen seines Herbares über diesen Typus folgendermaßen: „Daß
die vorliegende Pflanze dem E. uniflorus nahe verwandt ist,
unterliegt keinem Zweifel, aber sie als einfaches Synonym zu
dieser Art zu zitieren“ (wie bei AValpers. Repert. VI p. 574)
„scheint mir ungerechtfertigt. Ich halte sie so wie E. frigidus Boiss.
für eine von E. uniflorus L. zu sondernde Art.“ Meine Ansicht
über E. Uncdaschkensis stimmt mit der Kerners vollkommen
überein. Abgesehen von den durch die infolge reichlicher
Anthokyanspeicherung in den Involukralblättern und Tri-
chomen schwärzlich oder seltener violett purpurn gefärbten
Hüllen ist diese ausgezeichnete Art auch durch die stets rela-
tiv langen Stengelblätter, deren oberste die Köpfchen meist
überragen, und vor allem durch die dünnen, schmalen, an der
Spitze meist nicht ausgerandeten Basalblätter auch von den ihr
infolge gleichartiger Anpassung an analoge ökologische Faktoren
oft sehr nahe kommenden arktischen Formen des E. uniflorus,
mit dem sie gewöhnlich verwechselt wird, sehr auffällig ver-
schieden, und wenn auch oft in einzelnen der genannten Cha-
raktere sich der nordischen Form desselben (E. eriocephalus ) be-
trächtlich nähernd, doch bei Berücksichtigung der Gesamtheit
ihrer Merkmale nie mit ihm zu verwechseln.
Die Variabilität des E. Uncdaschkensis ist — begreiflicher
Weise — keine sonderlich große. Wie E. uniflorus tritt auch
er mitunter in winzigen, kleinköpfigen Kümmerformen (E. hu-
milis Grah.?) auf, mitunter erscheint er aber auch als ganz statt-
liche Pflanze mit großen Köpfchen, ab und zu ist er sogar ver-
zweigt. Besondere Beachtung scheint mir z. B. ein in Grönland
J) Nicht häufig in Südgrönland: verbreitet und gemein von Disco
(c. 69°) nordwärts in West-Grönland und im Scoresbysund in Ostgrönland
(nach Ostenfeld, briefl. Mitt.).
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 495
und dem nordischen Amerika (z. B. America borealis Herb.
Kunth: lib. Be.) infolge seiner nicht schwärzlich-, sondern mehr
violett-purpurn gefärbten Hüllen zu verdienen.
In den Rocky Mountains wird E. Unalaschkensis durch den
ihm ungemein nahestehenden, durch schmälere Blätter und
längere Ligulae nur wenig verschiedenen E. melano,eephalus A.
Nelson (First. Rep. Fl. Wyom. p. 136 und 206 [1896] pro var.
sp. E. uniflorus) (Torr. Bot. Club. 26. p. 246 (1899) pro spec.1))
vertreten. Belege dieser Spezies sah ich u. a. von folgenden
Standorten: Rocky Mountains. Summits. 49° N. 7 — 8000' (Coli.
Dr. Lyall 1861 : hb. B., hb. Be.); Colorado. San Cuan (Ehrlich
1879: hb. Br.); Mt. Evans 12500 ft. Coli. E. Greene 1873: hb.U. V.).
Als E. humile hat Graham eine zwergige Kümmerform
mit nur fünf (?) -blättrigem Involucrum und tetrameren Korollen
der Diskusblüten beschrieben. Ich zweifle zwar nicht, daß E.
humile zu unserer Pflanze zu ziehen ist, glaube aber doch nicht
den gut fundierten Namen „ Unalaschkensis “ einer nur für eine
abnormale Form bestimmten Bezeichnung opfern zu sollen.
Im hb. B. liegen Exemplare des typischen E. Unalaschkensis ,
die nach der Etikette Engler am Stilfserjoch (Schweiz 2900 m)
gesammelt hat. Sollte wirklich E. Unalaschkensis dort vor
kommen,2) so wäre dies wohl eines der interessantesten Glazial-
relikte.
2. Erigeron uniflorus.
Humilis, rarius nanus vel medius. Caules plerumque com-
plures ex eodem rliizomate, plus minus curvati, rarius — imprimis
vetustate — erecti vel flexuosi, virides vel purpurei, 0,1 — 20 cm
alti, semper simplices, monocephali. Folia crassiuscula, obscure
viridia, exsiccata rarissime lutescentia, basalia inferiora brevius
vel longius petiolata, obovato-spatulata, apice saepe emarginata,
superiora aequalia vel oblonge elliptico-spatulata, acutiuscula,
obtuse apiculata, 0,5 — 8 cm longa, 2 — 9, saepissime 4 — 7 mm
lata; caulina 3 — 10, sessilia, lanceolata, inferiora internodiis lon-
giora, obtusiuscula — acuta, superiora saepissime breviora, raro
aequalia vel longiora, semper acuta. Squamae ca. 40 — 80 , invo-
lucrum cinerascenti-hirsutum vel lanato - hirsutum formantes,
anguste lanceolatae vel lineari-lanceolatae, arcte vel laxe sibi
adpressae, erectae, apice interdum recurvatae, virides vel extus vel
apice reflexa etiam intus purpurascentes — obscure purpurascentes,
0,8 — 1,5 mm latae, longissimae 4 — 10 mm longae. Indumentum
caulis pili simplices magni longi — perlongi, tenues, flexuosi, rarius
strictiusculi, recti, parvis multis intermixtis, non raro his domi-
nantibus, foliorum imprimis pili magni, squamarum paene tantum
pili magni albidi vel colore purpureo admodum tincti, longissimi,
semper fere flexuosi, glanduliferis parvis paucis intermixtis.
x) Nach Nelson wahrscheinlich = E. Simplex Greene, Fl. Franc. :187
p. ( 1897). p. p.
‘-) Es kann ja vielleicht eine Verwechslung beim Aufspannen statt-
gefunden haben.
496 Vie rliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Caules modo paene glabrescentes, modo — imprimis ad apicem —
sparsius vel densius hirsuti vel lanato hirsuti, folia marginibus
ciliatis exceptis glabrescentia, involucra plus minus dense cineras-
centi-hirsuta — vel hirsuto-lanata, non raro sparse liirsuta ac inde
purpurascentia — atropurpurea. Capitula parva — permagna,
saepissime media. Pappi setae 3 — 4,5 mm longae. Flores ligulati
GO- — 150, ligulis roseis, lilacinis, albido-lilacinis vel albidis, ca
2,5 — 5 mm longis, 0,8 — 1,2 mm latis, tubulosi multi, plerumque
apice purpurei.
Erigeron uniflorus Linne Spec. plant, p. 864 (1753).
Synonyme. E. unifiorum Nyman, Consp. Flor. Eur. p. 388
(1878 — 82) p. p. ; Ledebour, Flor. Ross. II p. 490 (1844 — 46) p. p.;
Sibthorp, Flor. Graec. IX p. 52 (1837); Boissier, Flor. or. III p.
167 (1875) p. p. ; Velenovsky, Flor. Bulg. p. 278 (1891) (?); Baum-
garten, Enum. stirp. Transs. III p. 120 (1816); Schur, Enum. plant.
Transs. p. 309 (1866) p. p. ; Simonkai, Enum. Flor. Ti’anss. p. 302
(1886); Brandza, Prod. Floi\ Rom. p. 266 (1879 — 83); Grecescu,
Consp. Flor. Rom. p. 294 (1898); Wahlenberg, Flor. Carp. pi'inc.
p. 262 (1814); Neilreich, Aufz. Gefäßpfl. Ung. Slav. p. 102 (1866);
Sagorski u. Schneider, Flor. Zentralkarp. p. 221 (1891); Knapp,
Pflanzen Gal. Buk. p. 115 (1872); Reichenbach, Flor. Germ. exc.
p. 240 (1830 — 32); Koch in Flora XVIII p. 266 (1835) u. Syn.
Flor. Germ. Helv. p. 355 (1838); Kerner, Sched. Flor. Aust. Hung.
Nr. 253 (18S1); Fritsch, Exkursfl. Oest. p. 563 (1897); Beck, Fl.
Nied. Oest. p. 1172 (1893); Haläcsy, Fl. Nied. Oest. p. 262 (1896);
Maly, Flor. Steiei’m. p. 84 (1868) (?); Pacher u. Jabornegg, Fl.
Käi’nten I 2 p. 76 (1884); Wulfen, Fl. Nor. ed. Fenzl p. 695
(1858); Fleischmann, Übers. Fl. Krain p. 148 (1844) p. p.; Sauter,
Fl. Gefäßpfl. Salzb. 2. Aufl. p. 50 (1879); Hausmann, Fl. Tir. I
p. 430 (1851); Prantl, Exkursfl. Bayern, 2. Ausg. p. 487 (1894);
Garcke, 111. Fl. Deutschl. 17. Aufl. p. 300 (1895); Gaudin, Fl.
Helv. V p. 267 (1829); Gremli, Exkursfl. Schweiz p. 193 (1867);
Schinz u. Keller, Flor. Schweiz p. 521 (1900) ; Rikli, Beitr. Kennt.
Schweiz. Erig. II in Ber. Schweiz, bot. Ges. H. XIV p. 130 (1904);
Villars, Hist, plant. Dauph. III. p. 235 (1789); Grenier et Godron,
Fl. Fi\ II p. 99 (1850); Gillot in Bull. herb. Boiss. II app. IV
p. 24 (1894); Briquet, Nouv. not. flor. alp. Lern, in Ann. Cons.
Jard. bot. Geneve III p. 117 (1899); Arcangeli, Comp. Fl. It. p.
341 (1882); Foucaud in Bull. Soc. Bot. Fr. XLVII p. 83 f. f .
(1900); Willkomm et Lange, Prodr. Fl. Hisp. II p. 33 (1870) p, p.;
Linne, Flor. Suec. ed. II. p. 288 (1755); Wahlenberg. Fl. Lapp,
p. 207 (1812): Fl. Suec. p. 518 (1826); Hartmann, Handb. Skand.
Flor. p. 196 (1838); Fries, Nov. Flor. Suec. Mant. III p. 111
(1839); Nyman, Sver. Phan. I p. 31 (1867); Blytt, Norg. Flor. II
p. 564 (1874); Rosen vinge, Fl. Grönl. (Medd. Grönl. III p. 699
[1887 — 94]); Normann, Norg. arct. Flor. II. p. 345 (1895); Abro-
meit in Bibi. bot. H. 42 B. p. 67—68 (1899) p. p.
E. alpinum y De Candolle, Prodr. syst. nat. regn. veg. V. p.
291 (1836).
Vierhap per, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 497
E. alpinus var. 6 uniflora Hooker, Flor. Brit. Ind. III p.
256 (1882.) '
E. alpinus ß uniflorus Grisebach, Spie. flor. Rum. Bith. II
p. 187 (1844).
E. nanum Schur. 1. c. (?).
E. alpinum Bertoloni, Fl. It. IX p. 190 (1853) p. p.
E. alpinus ?/ uniflorus Fiori et Paoletti, Flor. anal. It. III 1
p. 235 (1903).
E. alpinus sousesp. I. uniflorus Rouy, Fl. Fr. VIII p. 159
(1903).
Tessenia alpina Bubani, Fl. Pyr. (ed. Penzig) II p. 264
(1900) p. p.
E. uniflorus var. albidus u. purpur ascens Gillot 1. c.
E. uniflorus f. nana, var. glabrescens ; var. neglediformis
Rikli 1. c.
E. uniflorus f. nana Kränzle in Mitt. bayer. bot. Ges.
München Nr. 34 p. 431 (1905) (?).
E. arcticus Rouy 1. c. p. 160 p. p.
E. eriocephalus Yahl in Fl. Dan. T. 2299 (1840); Rosen-
vinge 1. c.
E. uniflorum ß erassicaule Blytt 1. c.
Abbildungen. Linne Fl. Lapp. tab. IX (1755) (als Aster
caule unifloro foliis integerrimis, calice villoso, subrotundo); Flora
Danica tab. 1397 (1810); tab. 2299 (1840); Sibthorp, Flora Graeca
tab. 867 (1837); Sturm Deutschi. Flora XIX 2; Engl. Bot. 34 t.
2416; Reichenbach, Ic. flor. Germ. Helv. T. 914 fig. I\T 8 — 9
(1854). — Taf. Y Fig. 6 — 11, 13 — 15, 171).
Standorte. Tibet. Westliches Tibet. 15 — 18000'. Alpine
Region. (Hooker fil. u. Thomson Herb. Ind. or. coli. J. J. :
hb. B.).
Kaukasusländer. Transkaukasien. Distr. Tschernomorsky
Provinz de la Mer Noire. Adjumniko (Alboff, Transcaucasie
1893 Nr. 49: hb. B.); Mt. Fichte (Alboff, Ti’ansc. 1893 Nr. 495:
hb. B.). Abktasien.M. Adzitonko 3300 m (N. Alboff: PI. Transc.
1894: hb. B.). — Daghestan. M. Botschal 1650 lip. (Ruprecht:
hb. B.). — Tuchetien. Antschabal 1300—1600 lip.1) (Ruprecht:
hb. B.). — Kaukasus. Ossetien. Kasbeck 9000' (Relimann exs.
it. Cauc. 1873 Nr. 464: hb. B.); Ad. fl. Terek (Brotherus 1881,
Plant. Cauc. No. 568: hb. Be.).
Kleinasien. Bithynischer Olymp (hb. B.); (Sibthorp: hb.
M. P.); (Clementi 1850: hb. B.j; (Pichler 1874: hb. B.); 2200 bis
2400 m (Engler: 1887: hb. Be.); Spitze (1847: hb. M. P.).
Balkan. Rhodope.) (?).
p Figur 3 auf Tafel V stellt eine — möglicherweise als Bastard auf-
zufassende — Übergangsform von E. uniflorus zu E. amphibolus dar. Man
vergleiche das im Abschnitte C. Die Bastarde Gesagte.
2) Nach Velen ovsky (1. c.) am Musalla. Leider wurden mir die
Originalbelege nicht zur Verfügung gestellt.
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
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498 Vi e r li a p p e r , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Karpathen. Siebenbürgen. (Baumgarten: hb. M. P.);
(Salzer: hb. M. P.); (Schur.: hb. H.); (Herb. Winkler 1868: hb.
Pax). — Arpascher Alpen (Schur 1830 : hb. M. P.). — Butschetsch,
in pascuis editissimis (Schur: hb. M. P.); 6500 ped. (Kotschy
1850 : Plant. Transs. herb. Schott. Nr. 160 : hb. R.) ; 2508 m
(Römer 1886: hb. Tscli.); Malajester Grat. Kalkkonglomerat
1900 m (Weberbauer 1896: hb. Br.) — Krajuluj 6500' (Kotschy
1850. Plant. Transs. Herb. Schott Nr. 161 : hb. M. P.). — Bul-
lason 7500' (Fuß: hb. K.).
Ungarn. Banat. Branu Planina. (Pancic 1845: hb. Bel.).
Tatra. (Hazslinsky: hb. M. P.); (A. G. Scherfel 1863: hb.
z. b. G.). — Am 5-Seenkessel , Granit (Seidel 1867 : hb. Br.). —
Kohlbachtäler (A. Scherfel: hb. M. P.); kleines Kohlbachtal
(Schübel 1877: hb. Pax); (Ficinus 1882: hb. Pax); 5000' (Pax
1882: hb. Pax); Granit 1800 — 2000 m (Weberbauer 1895: hb. Br.);
(Pax 1901: hb. Pax); Seewand (Sagorsky 1888: hb. W.); 1600 m
(Sagorsky: hb. Pax); Großes Kohlbachtal 1700 m, Granit (Pax
1893 : hb. Pax). — 5 Seen (Scherfel : hb. M. P.). — Czerwony
Wierch (Rehmann Exs. flor. Gal. hb. z. b. G.); (Grzegorzek 1854:
hb. Br., hb. P. J.). — Polnischer Kamm (Liinpricht 1874: hb.
Br.). — Eistalerspitze (Grzegorzek: hb. Pax). — Felkertal (Scherfel:
hb. Ive.); 1800 m (Engler 1880: hb. Be.); (Scherfel 1883: hb. U
V.). — Liptauer Alpen (Rochel 1830: hb. U. V.). — Racskova-
See (hb. De., hb. Ha., hb. M. P.) ; (1810: hb. Iv., hb. z. b. G.). —
Belaer Kalkalpen. Siroka (Bodmann 1889: hb. Pax).
Alpen. Nieder -Oster reich. Schneeberg. Schneegruben
gegen den Saugraben 1780 m (Beck 1882-: hb. Beck).
Ober-Österreich. Großer Priel (hb. M. L.) (?).
Steiermark. Hochwart (hb. M. F.); (Gaßner: hb. Br.). —
Sölk. Kesselberg. Spitze. 7300'. Glimmerschiefer (Strobl 1869:
hb. K.). — Schladminger Alpen. Hochwildstelle, Neualmscharte,
Schiefer, 2350 m (Hayek 1901 : hb. Ha.) : Schladminger Tauern,
Placken 2100 m (Hayek 1902: hb. Ha.); Steinkaarzinken, 2250 m
(Hayek 1902: hb. Ha.). — Hochgolling. Glimmerschiefer. 7500'
(Breidler 1868 : hb. U. V.). — Radstädter Tauern : Schiedeck bei
Schladming, 2000 m (Hayek 1902 : hb. Ha.); Steirische Kalkspitze-
Ivamp, 1800 m (Hayek 1902: hb. Ha.). — Lambrechter Alpen
(Herb. Hölzel: hb. z. b. G.); Lambrechter Kühalpe (Herb. Heyn:
hb. T.). — Krebenzen (Hölzl: hb. K.). — Turrach. Eisenhut.
Kohlenschiefer 6000 — 7700' (Strobl 1875: hb. K.).
Salzburg. Lungau. Lessach: Preber, 2400 m. Urgestein.
Göriach: Hochgolling, Urgestein; Liegnitz: Hocheck; Weiß-
briach: Steirische Kalkspitze (Vierhapper 1897 — 1900: hb. U. V.);
Radstädter Tauern. Windfeld. Kalk (Strobl 1870: hb. H.);
Quarz (Strobl 1870: hb. H.); Speyereck : Gipfelregion ; Murwinkel;
Pleisnitzkogel : Weißeck ca. 2500 m; Altenberggraben; Moritzen
um die Schwarzseen (Vierhapper 1898 — 1903: hb. U. V.). — Pinz-
gau. Gasteiner Alpen (Herb. Pichlmayer: hb. U. V.); (Pichler
1871: hb. Iv.); Gamskarkogel (Klammerth: hb. W.); (Pappetz
1841: hb. M. P.); (Preuer 1865: hb. U. V.); (Herb. Knuth 1873:
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 499
hb. Be.); 8000' (Herb. Gransange 1836: hb. Be.); Naßfeld (hb. Br.,
hb. M. L., hb. M. P.); (Freyberger: hb. M. F., hb. P. J., hb. R.,
hb. U. V.); (Pichler 1871; hb. H., 1897: hb. D.); (Wagner 1898 :
hb. Br.); Ebene (Pichler 1875: hb. K.); Rathausberg (Pelikan:
hb. M. P.); (Pappetz 1841: hb. M. P.); Graukogel (Beck 1895:
hb. Beck); Rauriser Goldberg (Storch: hb. U. V.); 2300 m, Gneis
(Eysn: hb. Ke., hb. U. V.). — Fuscher Alpen (Spitzel: hb. B.,
lib. Be., hb. Br., hb. Ha., hb. M. P. , hb. P. J.) ; Moserboden
(Aust: hb. P.); (W. Wagner 1879: hb. Br.). — Ober - Pinzgau
(Spitzel: hb. M. P.); Felberfall (Ebner: hb. K.); Krimi. Platten-
berg 6000 — 6400' (Simon}^ 1852: hb. z. b. G.). — Kühkar (Hein
1886: hb. T., 1899: hb. T.). — Hirzbachtal. Fugbachalpe (Hein
1898: hb. T.); Zwing-Hirzbachtal (hb. M. L.); Schmiedtenhöhe
(Beck 1879: hb. Beck). — Golling. Gratzerspitze (Keck 1860:
hb. U. V.) (?); Salzburg: Gaisberg (Kitte: hb. Br.) (??).
Kärnten. Friesach. Krebenzen (Jabornegg 1864: hb. U. V.).
- Wintertal (Pacher: hb. M. P. mit E. polymorphus). — Wall-
nock (Pacher 1880: hb. U. V.). — Ochsenbrettalpe (Pacher: hb.
M. P.). — Liesertal: Lanischkessel 2200 m (Vierhapper 1903: hb.
U. V.). — Maltatal. Faschauneralpe 6000' (Jabornegg 1880: hb.
H.). — Hochkreuzgruppe. Schareck. Schiefer. 2400 m (Kühler
1899; hb. Ro.). — Ober - Vellach. Kapponiger Alm. (Pacher
1880: hb. Br.); obere Holzgrenze (Pacher 1855: hb. U. V.).
Malnitzer Tauern (Jansche: hb. M. L.); 6000 — 7000' (Jabornegg
1873: hb. H., hb. K.); Lanze bei Malnitz (Berroyer: hb. z. b. G.);
Göslspitz (Hackel 1868 : hb. z. b. G.). — Pfandlscharte (1901 :
hb. Beck). — Heiligenbluter Alpen (Lehmann 1838: hb. Be.);
Großglockner (Herb. Wulfen: hb. M. P.); (Bilimek: hb. P. J.);
Pasterze (hb. M. P. , hb. z. b. G.); (1828: hb. Be.); (Funke: hb.
Be.); (Hoppe hb. Br., hb. F., hb. Ha., hb. M. P. , hb. U. V.);
(Spitzel: hb. M. P.); (Herb. Pittoni : hb. M. P.); (Hinter huber: hb.
M. P.); (Freyberger: hb. U. V.); (Rottenberg 1862: hb. Be.);
(Müller 1864: hb. Br.); (Beck 1878: hb. Beck); (Pacher 1887: hb.
U. V.); iHayek 1903: hb. Ha.); St. Johanneshütte (Stückerl 1864:
hb. Ha.): Gamsgrube (Hayek 1903: hb. Ha.); Ködnitz (Vierhapper
1905: hb. U. V.); Leitertal (Vierhapper 1905: hb. U. V.). (Hier
auch bei ca. 2200 m auf einem mit Humus bedeckten Felsblocke
die Varietät neglectiformis zusammen mit der gewöhnlichen
Pflanze). — Windisch- Feistritz. Ivotschna. 6000' (Krenbei'ger
1871: hb. H.).
Krain. Wochein. Erna prst. (Preißmann 1860: hb. P.).
Tirol. Zentraltirol. Großglockner. 7—8000'. Urgestein (Hüter
1874: hb. M. P.). — Kais: Bergertörl. (Beck 1881: hb. Beck);
Dörfer Alpe. Gipfel (1812: hb. M. P.). — Lesacher Alpen. Groß-
Gößnitz (Scheitz: hb. M. F.); Windisch-Matrey : Gschlöß (Herb.
Kremer 1881: hb. z. b. G.); Alpe Frößnitz (Gander 1858: hl).
M. P.); Schleinitz; Niggler Leite. Urgestein. 7000' (Gander
1872: hb. Be., hb. M. P.); Innervillgraten (Scheitz: hb. M. F.) ;
Mühlwald, 7000' (Außerdorfer 1870: hb. Be.); Lappach. Alp-
jacher Neviß, 24 — 2600 m (Treffer 1885: hb. I).): Luttach.
500 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Schwarzenbach 2270 m (Treffer 1880: hb. z. b. Gr.); 2290 m
(Treffer 1879 in Baenitz Herb. Eur. hb. Bel., hb. F. , hb. H.);
Weitfeld 22 — 2700 m (Treffer 1897: hb. Ha.). — Zillertaler Alpen.
Zeramgrund (Witasek 1902: hb. W.); Schwarzenstein (Kerner:
hb. K.). — Navistal. Tarntaler Köpfe (Kerner 1868: hb. K.);
Gegen das Wattental (Kerner: hb. K.); Navisjoch, Lizum (Sarnt-
hein: hb. M. F.); Lizum (Sarnthein: hb. M. F.); Hippold, Kalk
und Schiefer, 2630 m (Handel - Mazzetti 1902: hb. H. M.). —
Pfitschtal (Meßner: hb. M. F.); (Hb. Brecht: hb. M. F.); Wild-
seespitz (Kerner 1868: hb. K.). — Glungezer (Heufier: hb. M.
P.); Schiefer, 2300 m (Handel-Mazzetti : hb. H. M.); Patsch erkofl
(Roth 1853: hb. Br., hb. Iu.); Sterzing: Rilfserjoch 4000' (Schmuck:
hb. P. J.) ; Finsterstern (Wettstein 1894: hb. U. V.); Urgestein,
24 — 2500 m (Hüter 1882: hb. B., hb. Ke.); Brenner: Dornspitz-
Kreutzspitz 7 — 8000' (Kerner 1868: hb. K.); Wolfendornspitze
2772 m (Ronniger 1889: hb. Ro.); Hühnerspiel (Kerner 1868:
hb. K.); (Vierhapper 1905: hb. U. V.); 21 — 2600 m (Ronniger
1889: hb. Ro.); 2000 m (Lange 1897: hb. Ko.); Schiefer, 2400 m
(Handel-Mazzetti 1902: hb. H. M.); Obernberg. Tribulaun (Ebner:
hb. K.); Steinacherjoch, zwischen Gschnitz und Obernbergtal
(Kerner: hb. B., hb. Be., hb. Bel., hb. Br., hb. F., hb. H.);
Gschnitztal, Obernberg-Mutten joch, 7000' (Kerner 1871: hb. K.);
Gschnitz (Kerner: hb. U. V,); Schmurzjoch (Kerner 1871 : hb. H.);
Leithenjoch (Wettstein 1895 u. 96: hb. Ü. V.); Padaster (Sarnthein:
hb. M. F.); (Kerner 1881: hb. K.); Urgestein und Kalk, 2000 —
2400 m (Kerner, Fl. e. A. H. No. 253: hb. B., hb. Be., hb. Beck,
hb. Bel., hb. D., hb. F., hb. H., hb. Ko., hb. M. F., hb. M. P.,
hb. U. V.); Blaser (Kerner 1870: hb. K.); (Zimmeter 1871: hb.
M. F.); 2200 m (Sarnthein: hb. U. V.); Kalk, 7000' (Kerner: hb.
B., hb. F., hb. M. P., hb. U. V.); Truna (Kerner 1873: hb. H.);
Kirchdachspitze (Kerner : hb. K.). — Stubaital. Dresdenerhütte
(Sarnthein: hb. M. F.) ; Egessengrat (Sarnthein: hb. M. F.); Al-
peinertal (1855: hb. R.); Hinteres Alpein (Sarnthein: hb. M. F.).
- Axams. Haide. 22 — 2300 m (Handel-Mazzetti 1898: hb. H. M.).
— Seilrain. Fotscherfern er - Hochgraf joch. Schiefer, 2650 m
(Handel-Mazzetti: hb. H. M.). — Telfs. Grieskogel - Hocheder,
Schiefer 27 — 2800 m (Handel-Mazzetti 1900: hb. H. M.). — Ser-
loßspitze (Kerner 1868: hb. K.). — Roßkogel (Heufier: hb. z. b.
G.); (Zimmeter: hb. M. F.); (Heufier 1837: hb. M. F.); (Handel-
Mazzetti 1897: hb. H. M.). — Ötztal. (Kerner 1874: hb. K.); Fencl
(Wettstein: hb. U. V.); Kirchenkogl (Pokorny 1856: hb. P. J.); Fend-
Niedertal (Kerner 1867 : hb. K.); Gurgl: Rotmoos (Pokorny: hb. P.
J.) ; Rofner-Schnalsertal8300' (Simony 1855: hb. M. P.). — Langtaii-
fers. Jöchl 9800' (Simony : hb. M. P.). — Stilfserjoch(Wettstein 1893:
hb. U. V.); Dreisprachenspitze-Ferdinandshöhe, Schiefer, 2800 m
(Preißmann 1901: hb. P.). — Wormserjoch (hb. Be.) ; (Herb. Rainer:
hb. M. L.); (Gandlach: hb. M. F.); Wormser und Stilfserjoch,
westlicher Zug des Trafoitales (Engler 1871 : hb. Be.); Braulio
(Rainer: hb. M. P.). — Nanders. Pizlat (Zimmeter 1888: hb. M.
F.); Gegen das Langtauferstal, 7 — 9000' (Uechtritz 1858: hb. Br.);
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 501
Finstermünz (1843: hb. M. F.). — Rittneralpe (Hausmann: lib.
Iu.). — Brixen. Schiefergebirge (Schmuck: hb. M. F.).
Südtirol. Pustertal. Alpen (Stainer: hb. K.); (Hofmann: hb.
Iu., hb. P. J.); Sexten. Eisenreich, Schiefer, 7—8000' (Hüter
1875: hb. F.); Oberbacher, Schiefer und Kalk, 2600 m (Hüter
Fl. Tir. 1878: hb. De.); Helmspitze (Winkler 1878: hb. Br.);
Rienztal. Flödricher Höllenstein (Pappetz 1843: hb. M. P.);
Dürrenstein (Vierliapper 1903: hb. U. V.). — Cimone della Pala(hb.?).
Fassa. Alpen (Sardagna 1862: hb. U. V.) ; Duronpaß. Rosen-
gartengruppe. Augitporphyr, 2280 m (Handel - Mazzetti 1904:
hb. H. M.); Sellajoch (Juraschek 1899: hb. Ha.) ; Padon, Augitpor-
phyr. 2400 m (Vierliapper 1905: hb. U. V ): Sattel zwischen Averau
und Nuvolau, ca. 2400 m (Vierliapper 1905: hb. U. V.) ; Roßzähne
(Engler 1868: hb. Be.); Neunerspitz (Heufier 1837 : hb. M. F.). -
Enneberg. Heiligenkreuz. Armentar wiesen. Kalk. 1900 m (Handel-
Mazzetti 1902: hb. H. M.). — Seiser Alpe (Herb. Tappeiner: hb. M.
F.). — Schiern (Hausmann: hb. M. F., hb. M. P.); (Herb. Eschen-
lohe: hb. M. F.) ; (1851 : hb. U. V.); (Val de Lievre 1874 : hb. M. F.) ;
Kalk, 2100 m (Kugler 1872: hb. Br.); Kalk, 8000' (Val de Lievre
1872: hb. M. F.); Kalk, 7000' (Hüter 1874: hb. F., hb. M. P.);
Gipfel, 2500 m (Vierliapper 1902: hb. U. V.); Mohlknechtjoch
(Beck 1881 : hb. Beck). — Rosengarten (hb. Ko.) — Botzen.
Alpen (Sauter: hb. U. V.); Schoenant (hb. Br.); (Zallinger: hb.
Ju., hb. P. J.). — Valsugana (Ambrosi: hb. F.) ; Sette Laglii,
Porphyr (Ambros: hb. M. F.). — Trient. Nonsberg. Rabbi.
Val Bresino - Alpe Zoccolo. Schiefer, 2400 m (Handel - Mazzetti
1902: hb. H. M.); Valle Vallorz (Sardagna 1883: hb. U. V.) ;
Ultental. Langenspitz. (Kämmerer 1880: hb. O.); Cima di Monte
Peiler (Los: hb. M. F.); Kalk (Los 1867: hb. M. F.); Val di
Genova (Sardagna 1879: hb. U. V.); San Giulano, Pinzolo (Sar-
dagna 1879: hb. U. V.). — Monte Roca (Bentzel 1872: hb. Bel.).
Italien. Belluno. Larcagno , Cima delle Canetti (Ambros :
hb. F.); Laro Cadore. Savergna; Col Quaterna (Beide: Flor.
Bell. etForojul.: hb. F.). — Stelvio. Cantoniera S. Maria 2535 m
(Baenitz Herb. Eur. 1878: hb. M. P.); Bormio, Spondalunga,
2200 m (Levier PI. env. Bormio 1870: hb. F.) ; Piz Umbrail
2290 — 2750 m (Cornaz 1878: hb. H.); Rossesi, 2300 m (Paria-
tore: hb. F.); 2000 m (Pariatore 1861: hb. F.); Cima di Braulio
28 — 2900 m (Pariatore: hb. F.).
Tirol. Nordtirol. Kitzbühler Alpen (hb. M. P.); (Traun-
steiner: hb. M. F.); über 5000' (Traunsteiner: hb. M. L.); Schiefer-
alpen (hb. M. L.); Kitzbühler Horn (Waldmüller 1849: hb. Ju.);
Gaisstein, 6 — 7000' (Traunsteiner 1844: hb. Be., hb. M. F.);
Griesalpe (Traunsteiner: hb. z. b. G.); (Klotzsch: hb. Be.). —
Kellerjoch bei Rattenberg (Gottlieb: hb. Gottlieb). — Jenbach.
Sonnwendjoch (Kerner 1863: hb. K.); Markspitze (Woynar 1887:
hb. U. V.j; Hochiß, 2200 m (Vierliapper 1905; hb. U. V.).
Hall. Salzberg, 5000' (1840: hb. M. F.); Innsbruck. Solstein,
8000' (Zimmeter 1884: hb. M. F.). — Marienburger Alpen. (Treu-
infels: hb. Br.). — Arlberg. St. Kristof, Glimmerschiefer, 1750 m
502 V i e r li a p p e r , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
(Preißmann 1901: hb. P.). — (?) "Wengenalp (Sonnenburg: hb.
M. P.); Wildtrafkogel (hb. Be.).
"N orarlberg. Algäu. Krummbach. (Herb. A. Braun: hb.
Be.); Fellhorn (1869: hb. H.); Gipfel (1848: hb. P.); Sulzfluh
27 — 2800 m (J. Boi'nmiiller 1895: hb. U. V.).
Bayern. Berchtesgaden. Watzmann (Vierhapper 1893: hb.
U. V.). — Schliersee. Rote WTand-Miesing (Engler 1871: hb. Be.).
Schweiz. Montafon. Länersee (Ebner 1884: hb. K.). -
Stilfserjoch (Wagner 1886: hb. Br.). — Glarus. Schilt (Dufft:
hb. K.). — Appenzeller Alpen (hb. Be., hb. M. P.); (C. Stein:
hb. M. P.). — Unterwalden. Engelberg. Plankenalp und Planken-
grat (1836: Herb. Aliotli: hb. De.). — Berner Alpen. Wengen-
alp (Herb. Benzon 1868: hb. Ko.); Faulhorn (hb. B.); (Winkler
1862: hb. Br.); 2600 m (Ronniger 1898: hb. Ro.); Sulaly (Tscher-
ning 1867: hb. Tsch.); Gemmi (Herb. Fauconnet: hb. De.);
(Gutw. ; hb. De.); Alpe de l’Olden (Leresche 1867: hb. De.).
— Graubünden. Cliurwalden (hb. Ko.); Oberes Engadin (Reh-
steiner: hb. z. b. G.); Schafberg ca. 2600 m (Lorenzen 1889:
hb. Ko.); Dürrenboden; Strela-Paß; Flüelen-Paß (alle: 1871: hb:
Ko.); Samaden. Pic de Samaden. Gipfel (1855: hb. B.); Weg
zum Piz Ott hinter dem Piz Padella (Strampf 1866: hb. Be.); Val
Fain. Eingang (Recliinger 1899: hb. R.); Tschiffer 8000' (Engler
1868: hb. Be.); St. Moritz (Winkler 1872: hb. Br.); Lavirum
(Hb. Mercier: hb. B.); Bernina (Tscherning 1866: hb. Tsch.);
(1849: Herb. Alioth: hb. De.); Berninastraße (Wettstein 1899:
hb. U. V.); Mortaratschgletscher (Strampf 1871: hb. Be.); Albula
(hb. Br.); Weißenstein (Behnsch 1898: hb. Br.); Crestamara
(Ronniger 1900: hb. Ro.) ; Flims : Segnespaß (Degen 1897 : hb.
D.) ; Flimserstein (Degen 1896 : hb. D.) ; Pontresina. Piz Lan-
guard (Ronniger 1900: hb. Ro.) ; Julierpaß. 2600 m (A. Born-
müller 1897 : hb. FL V.) ; Stella. Ufer der Julier, 1800 m (C. J.
Mayer 1901 : hb. Ro.). — Uri. Splügen (hb. Be.). — Freyburg.
Mortois (hb. Be.). — Waadt. Liazon (Mermoc 1885: hb. D.);
Bex (Thomas : hb. De.) ; Lavarraz (hb. M. P.) ; (Thomas : hb.
B.) ; Paneirossaz (1842: hb. B.) ; (Herb. Mercier 1860: hb. B.);
Javarnaz (hb. M. P.), Sommet (A. de Candolle 1825: hb. De.);
Val Enzeindaz (Schleicher Fl. Helv. : hb. De.) ; (Haller fil. hb.
De.) ; (Droin : hb. De.) ; Dent de Morde (De Candolle 1825: hb.
De.) ; (A. u. E. Bürdet 1877 : hb. De.). — Furkapaß 7000' (Degen
1883 : hb. D.) ; Reußursprung (hb. M. P.) ; St. Gotthard (hb. B.);
(Jaeggi : hb. Ju.) ; (1834: hb. B.) ; Rhonegletscher (Petter 1867:
hb. R.) ; (Degen 1898 : hb. D.) ; Grimsel (Hb. Seringe : hb. Be.).
Wallis. Simplonpaß. Schönhorn (Ronniger 1900: hb. Ro.);
Val Annivier. Torrent. 2000 m. Silice (Beauverd 1900 : hb.
Beauv.) ; Alpe de Saxore. Mont Gele, 2630 m. Urgestein (Beau-
verd 1891 : hb. Beauv.) ; Col de Zermontanaz (Lerch 1871 : hb.
z. b. G.) ; Zermatt. Schwarzsee (hb. B.) ; (Ruyel 1838: hb. M.
P.) ; (1859 : hb. B.) ; (Reuter 1859 : hb. De.) ; Fuß des Cervin
(1859: hb. B.)l; Val St. Nicolas (Herb. A. Haller: hb. D.); Riffel
(Biner: hb. Ko.); (Herb. Mercier : hb. B.); (Reuter 1859: hb. B.);
V i e r li a p p e r , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 503
(1862: Herb. Fauconnet: hb. De.); Gornergrat (Winkler 1862:
hb. Br.) ; (Degen 1895 : hb. D.) ; Bagnes (Rapin : hb. De.) ; Col
de Fenetre (Herb. Fauconnet : hb. De.) ; St. Bernhard (hb. M.
P.) ; (Reuter: hb. B.) ; (1853: hb. B.) ; (Deseglise 1873: hb. K.);
Großer St. Bernhard (Limprieht 1862 : hb. Br.) ; (Haußknecht
1862: hb. Br.); Gorental (Lagger : hb. M. P.) ; Col Ferret (Herb.
Knuth : hb. Be.); Col de Balme (Herb. Knuth : hb. Be.).
Italien. Val Tellina (Herb. Mercier 1845: hb. B.) ; Monte
'Generoso, Gipfel (Engler 1868: hb. Be.); Ossola. Val Toggia (Rossi
1889: hb. F.) ; Ghiacciajo d'Aurona (Rossi 1888: hb.F.). — Piemont.
Monte Rosa. Belvedere (Rossi 1884 : hb. F.) ; Gressoney St.
Jean (Piccone 1871 : hb. F.) ; Yalsesia. Riva (Carettio 1858: hb.
F.) ; Großer St. Bernhard 1800 m (Pariatore 1849 : hb. F.) ; Lis
Moris (hb. M. P.) ; Col de Geant (Pariatore 1849 : hb. F.) ; Cra-
mont. Spitze (Pariatore 1849 : hb. F.) ; Mt. Blanc (1861 : hb.
U. V.) ; Kleiner St. Bernhard (Tanfani 1890 : hb. F.) ; Alpes de
1‘ Assiette (Rostan 1864 : hb. De).
Frankreich. Haute Savoye. Alpes Lemaniennes. Montagne
de Salanife, Kalk, 2000 m ; Aiguille de Varens, 2400 — 2488 m;
Col de la Portettaz; Hautforts, 2000 — 2460 m; Cornette de Bise
2300 — 2438 m; Col d’Anterne, 2000 m; Col de Lechaud, 2300
bis 2490 m ; Signal de Bostan, Sommet, 2450 m ; Yallon de Folly,
2400 nt: Signal de Folly, 2709 m; Col du Fourneau, 2200 m;
Mt. de Grange, 2430 m; Mt. Gardy, 2100 m; La Cornba sur
Tanay; Pointe de Sambet, 2250 m ; Tete Pelouse, 2450 m ; Col
du Derochoir, 2300 m ; Pointe des Foges ; Entre 1‘aiguille de
A'arens et la Tete de Colloney, 25 — 2600 m ; Barbarine, Glacier
des Fonds, 23 — 2500 nt ; Eau Noire 1900 m ; Col de Barbarine,
2400 m ; Cheval du Buet 23 — 2400 m ; Plateau du Yieux
Emosson, 2200 m ; Cheval Blanc sur le Yieux Emosson, 2400 m;
Pointe de Finive (alle : Briquet Fl. Alp. Lern. 1887 —1903 : hb.
De.) ; Hautforts 2400 m (Chenevard 1888 : hb. De.) ; Col d’An-
therne (A. de Candolle 1835 : hb. De.). — Alpes d’Annecy. Aravis.
Grand Cret. Spitze. 2400 — 2585 in; Grande Forelaz, 2666 nt;
Petite Forelaz, 2400 m; Combe de la Balmaz, 2200 nt, sur la
Clusaz ; Combe de la Rouelle, 2200 m (alle: Beauverd 1903:
hb. B., bezw. hb. Beauv.). — Chambery. Margeriaz (Huguenin
446 : hb. F.) ; Brezon (Herb. Dupin : hb. De.) ; (De Candolle
1821: hb. De.); Brizon (1866, Herb. Fauconnet: hb. De.).
Mt. Meri (1848 u. 1851, Herb. Fauconnet: hb. De.); (1871,
Herb. Micheli : hb. De.); 7 — 8000' (Heldreich: hb. F.) ; Sommet
(Herb. Fauconnet : hb. De.); Sommet au dessus de la Chartreuse
du Reposoir (Reuter 1850 : hb. B.) ; Reposoir (1808, Herb. Perrot:
hb. De.) ; Chateau d'Oex, 2200 m (A. u. E. Bürdet 1881 :
hb. De.).
Savoyen. Col du Bonhomme (Müller: hb. F.) ; Col deVoza
(hb. De., hb. U. Y.) ; Tarentaise. Vanoise (Herb. Fauconnet : hb.
De.) ; (Herb. Dupin 1859 : hb. De.) ; Pralognan, col de la Ya-
noise, chalets de la Gliere 2200 — 2473 m (Gillot 1893 Soc. pour 1'
et. Fl. Fr. Helv. No. 290: hb. B.) ; Brides (Herb. Fauconnet:
504 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
18G7: hb. De); Mont Iseran, 2600 m (Gillot 1893: Soc. pour F et.
Fl. Fr. Helv. Nr. 291: lib. B.). —
Hautes alpes. Nevaclie (Lannes 1864 : hb. F., lib. U. V.); La
Grave. Plateau d’Emporis, 2500 m (R.onniger 1899: hb. Ro.); Aux
Feneraux pres du villard d’arene (Maille PI. Daupli. 1828: hb.
M. P.); Lautaret (Bordere: hb. B.); (Sieber 1829: Herb. Fr. Nr. 86:
hb. De., hb. M. P.) —
Basses alpes. Mont Cenis ( Bou vier 1861 : hb. De.); pres la
ramasse (hb. Be.); Entre Colmars et Annot: Col de Lignin,
Sommet (Burnat 1885: hb. Bu.); Lacs de Lignin: pied du Carbon
et du Grand Coyer (Burnat 1885: hb. Bu.).
Alp es Marit imes. Südliches Piemont. Valdieri. Col de
Druos; Val Castiglione; Col Merciera au Col Lombarda, Isola;
"N al de Lauronsa; Col de Lauronsa; Sommites de Col entre le
vall de Vallosco et le val Meris; Lacs de val Scura, ext. sup. du
vall de Vallosco (alle: Burnat 1S74 — 83: hb. Bu.). — Alpes de
Tende. (Gentili 1872: hb. B.); Col de Tende (hb. M. P.); (Bur-
nat 1872: hb. Bu.); Monte Bissa (Pariatore 1870: hb. F.); Bissa.
Sommets pres le Col de Tende (E. Bourgeau, PI. Alp. mar. 1861:
hb. De., hb. F., hb. Ko., hb. M. P.). — Yal Miniere. Mont Ma-
cruera, Silice 2300 m; Entre Mt. Macruera et Scandai, Silice,
2300 m: Mont Bocche Rosse, Kalk, 2400 m. — Cima delle
Saline, Kalk. 2600 m; Cima di Pertega, Kalk. 2000 — 2400 m. —
Cima Marguarais, Kalk. 2300 — 2500 m; Castello Frippi, Kalk,
2200 — 2300 m: Colla del Pas, Kalk, 2500 m; Cima delle Fascia,
Sil. 2490 m; M. delle Corsene, Kalk, 2200 — 2300 m; Cima del
Yescovo, Sil. 2250 m; Corsene, Castello Icevolais, Kalk, 2200 m.
— Massiv de Mounier. Mont Mounier. Kalk, 2300 — 2400 m;
2800 m; Sur le col de Gipes, Kalk, 2500 m; Cima negra, Kalk,
2500 m; Tete de Sadours, Kalk, 2200 m; Col de Crousette,
Kalk, 2400 m: Vallon de Sellavieille, Kalk, 2300 m. — - St.
Etienne de Tinee. Mont Triboulet, Kalk, 2450 m: Col du Cia-
valet, Kalk. 2300 m. — Salzo Moreno. Cöte de Morgon, Cri-
stallin, 2500 m; Monts Pel Brun et Aiga, Cristallin, 27 — 2800 m.
— Val de la Roja. Mont Rognoso, Kalk, 2500 m. — Cime
entre l'Escalion et le col de Jallorgues, Sil. 2748 m; Cime
entre 1‘Escalion, Entraunes, Sil. 2700 m; Col de Jallorgues, Sil.
2748 m. — Upega, Cima Missoun, Silice 2350 m. — Mont
Mongioje, Kalk. 2500 m. — Entre le Pizzo Conolia et Cima Revelli,
Kalk, 2300 m; Viozene. Cima Revelli, Kalk, 2400 m. — Cima
di Yelega, Sil. 2380 m. — Environs de Beuil. Mont Demant,
Kalk, 2500 m; Tete du Sapet, Sommet 1800 m; Cime de Raton,
Sommet, 2060 m: St, Lauveur sur Tinee: Lauvet d’Ilonse; Tete
de Giarons; Pointe de Cluos: Montagne des Cluos, 2000 m; Tete
des Anguilles 1900 m. — Haute vallee du var. Saint Honorat,
2500 m; St. Martin d’Entraunes: Sommet de la Frema, 2300 bis
2600 m. — Pizzo d’Ormea: Sommet de la Punta del Zucco,
2370 m (alle V. B. B. C. 1897—1902). — St. Etienne des Monts.
Lacs des Yins (Consolat 1876); Col de Fenestre (Goaty, Borlet
u. Consolat 1870); Cima. del Resdour entre vallees de S. Anna
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 505
et du Riofreddo de Vinadio (Cavillier 1895); Col de Jallorgues:
Mont Mounier, Col de la Vallette; Vallon de Longon. au dessus
de Roca et St. Sauveur; Extr. sup. du Vall. Coma Mauro; Col
del Vej del Bone, Sommet; Lac del Vej del Bone au nord du
Mt. Clapier. - — Alpes de la Tende. Sommet de l’Abisso; Mont
Bertrand, Sommite. — St. Martin d’Entraunes: Entre les Tourres
sur Chateau neuf et Trotta; St. Martin Lantosque. Cima del
Belet. Ext sup. Nanduebis; Sommet de col de fenestrelle, entre
les vals de fenestre et val Rovina (alle Burnat 1875 — 87) (alle
hb. Bu.); Col de Fenestres (Herb. Tlxuret: hb. F.). — Vall. sup.
Stura. Enchastrage 2500 m; Argentera, Vallon de Buriac; Cima
di Vaccia, Sommet, 2400 m; Becco a-lto del Piz; Vallon del Piz;
Pietra Porzio: Mont Ciaval (alle Briquet u. Cavillier 1895);
Eclausette sur le lac de la Maddalena (Burnat 1883) (alle hb. Bu.);
Val Stura (Caruel 1887: hb. F.). — Entre Vallees de Tinee et
Stura. Col de Ferro, Sommites; Col de Pelouse, sommet; Colla
longa, sommet, entre les vallees de Tinee et de Vinadio. —
Sources du var. Esteng. Col de Sanguiniere; Vers le petit lac
Lausson (alle Burnat 1877 — 85: hb. Bu.). — M. Bego; Scianare
(Ungern -Sternberg: hb. F.).
Apennin. Apuanische Alpen. Tumbreve (Savi: hb. F. mit
E. polymorphus). — Flora Praetutiana. M. Cornaz (Herb. Orsini:
hb. F.j. — Abruzzen. M. Vettore (Caruel: hb. De.); Sirente 6000'
(Groves : hb. F. mit T. Epirotica) ; Mt. Majella, Valle Canella,
reg. alp. sup. 2500 m (Levier, Plant. Keap. : hb. F. i; 7500' (Gro-
ves: hb. F.).
Korsika. Monte Cinto. Cristallin. 25 — 2700 m (Burnat, Bri-
quet et Cavillier, Voy. en Corse 1900: hb. Bu., hb. U. V.).
Frankreich. Auvergne. Les Mts. Dore. Entre du val
des enfers sur un rocher de trachyt (Groves 1838: hb. De.).
Pyrenäen. Pic du midi (Bonne 1862: hb. De.); (Philippe:
hb. De.); Vignemale (Bordere: hb. De.); Port d’Oo (1858: hb. B.);
reg. nival. 9900' (J. Lange: hb. Ko.); Andorra. Mt. Canillo (1849:
Herb. Fauconnet hb. De.); Hautes Pyrenees: Monne (Bordere:
hb. K.); Pic blanc (Bordere 1865: hb. F.); Sommet de Montcalm
(Herb. Perrot: hb. De.); Maladetta (Herb. Perrot: hb. De.); Pyr.
cent. (Benthain 1840: hb. B. mit E. Aragonensis).
Skandinavien. Lomseggen (Blytt: hb. F.); Horungerno
(Blytt 1864: hb. Bo.): Storenuten beim See Vinsterrand, 3500‘
(Blytt 1863: hb. F.); Etnedalen: Valders (Herb. Lange: hb. Ivo.);
Gudbrandsdalen (Norsson: hb. Ko.). Dovrefjeld (hb. B.); hb.
Ko.); (hb. M. P.); (Boeck: hb. Be.j: (Liebmann: hb. Ko.i: (Thie-
nemann: hb. M. P.) ; (Engelhardt: hb. F.); (Goeppert: hb. Br.);
(Andersson: hb. K.); (Jessen: hb. z. b. G.); (Lindblom 1837: hb.
B. ) ; (Jensen 1856: hb. Ko.); (Kindberg 1862: hb. H.): (Mac 1863:
hb. Be.); ijdnsson 1865: hb. z. b. G.); (Jönsson u. Falck 1865:
hb. Br., hb. Ko., hb. U. V.): (Falck 1875: hb. Br., hb. Ko; (Nord-
stedt 1903: hb. F.); Kongswold (hb. Ko.); (Pariatore 1851 : hb. F.);
(Küchel 1853: hb. N.); (Ahlberg 1875: hb. H.); 900 1000 m
(Baenitz: Herb. Eur. 1891: hb. H., hb. Ko., hb. R.); Blanhoe (hb.
506 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Ko.); (Jensen 1856: hb. Ko.); Knudshö (hb. Ko); (1852: hb. Ko.);
(1882: hb. Be.); (Johannsen 1889: hb. R., 1899: hb. U.); (Haglund u.
Källström: hb. D.); Jerkind (hb. Ko.»: (Pprlatore 1851: hb. F.); (Zet-
terstedt 1854: hb. Be., hb. M. P. ; 1870: hb. U. V.); (Mortensen
1871: hb. Ko.); Hjärkinsko. Reg. alp. (Lindberg 1882: hb. K.);
Fogstuen (Boissier u. Reuter 1861: hb. B.); Storhoe (hb. Ko.). ■ —
Lullateich (Fooein: hb. Ju.). — Kirkevara; Anadnas; Wallikarsa
(1856: hb. Be.) — Herjeadalen (Thedenius 1842: hb. Be.) — Jemt-
land (Ljogren 1846: hb. Be.); Areskutan (1846: hb. B., hb. Ko.);
(Sjögren 1846: hl). M. P): Snasahögen (hb. F.); (Wikström 1844:
hb. M. P.); (Holm 1898: hb. Ko.). — Trondfjeld. Lille Elvedal
(Haglund u. Källström 1894: hb. U. V.). — Lappland (Herb. Trat-
tinick: hb. K.) ; (Deinbolds: hb. Be.); (Andersson; hb. M. P.); Lu-
lisches Lappland (hb. M. P.); (Andersson: hb. De); (Laestadius:
hb. Br., hb. M. P.); (Hubener 1840: hb. B.); Njunnas (Laestadius
1821: hb. Be., hb. Ko., hb. M. P.); Quickjock (Wichura: hb. Be.,
hb. Br.); (Andersson 1864: hb. K. , hb. M. P., 1868: hb. Ko.);
Jejunnalsfjen (Kjorkmann 1864: hb. Be.); Tornisches Lappland
Karesuando (1833: hb. M. P.); (Areschoug 1840: hb. M. P.);
(Wikström 1844; hb. M. P.); (Laestadius 1847: hb. Ko.); Kilpis-
jaur (Malenberg 1867 : hb. Br.). — - Alpe Kiolen (Pariatore 1851 :
hb. F.). — Finnmark. Tromsdalstind (Blytt: hb. B., hb. M. P., hb.
U. V.i; (Schube 1889: hb. Br.); Kaafjord. M. Succabassi (Sommier,
PI. Norv. 1879: hb. B., hb. F.); Kaafjord; Alten Elv (beide Warming
1885: hb. Ko.); vid Raipas (Lalin : hb. Ko.); Allekaisedalen (1842:
hb. Ko.); Tromsö. M. Floiefjeld (Sommier, Plant. Norv. 1879: hb.
F.): West-Finnmarken. Hukö (Reuterman 1875: hb. H.); Maasoe
(Fries 1864: hb. Ko.). — Maalselven. Isdaltind (Norma: hb. Ko.);
Hofangs Soter (1856: hb. Ko.).
Island. A Gern (Herb. A. Braun: hb. Be.); Krahla (Thie-
nemann: hb. Be.) Grjothals (Feddersen 1886: hb. B.); Ofjord
(Krabbe 1863: hb. B.); Geldingsa (1894: hb. Ko.); Herdabreidar-
lindir (Thoroddson 1884: hb. Ko.); Barkardalsbrunir (Stefansson
1891: hb. Ko.); Mödruvellir (Stefansson 1894: hb. Ko.); Bratifjall-
gardur (Stefansson 1895: hb. Ko.).
Nowaja Semlja (Lehmann: hb. M. P.); Matotschkin Scharr
(Otto u. Ekstam 1891: hb. B., hb. Be.).
Ostsibirien. Alpe Schibet (Turczaninoff: hb. Be., hb. Br.)1).
Spitzbergen. Isfjörden. Kolboy (Kjellmann 1872: hb. Be.).
Grönland: (hb. K.); (Dreger: hb. B.j: (Giesecke: hb. M. P.) ;
(Lichtenfels: hb. Br, hb. M. P.); (Raben); (Wormskjöld); (Müller
1840) (alle hb. Ko.); (1853: hb. B.): (Rink 1857: hb. F.); (1861: hb.
K.): (1883: hb. Be.); Igdlorsoit, 60° 10' Ikarisarsiak ; sin. Ikertok
66°45'; sin. Amarulik; sin. Baats Revier: Ujuraksoak, Ujuragsuit,
64u48': (alle Yahl 1828 — 32); Kangerdluarsuk (Warming); Kon-
gendlinks, Kingua (1884) (alle hb. Ko.); Arksut(Rink: hb.Be., hb.
Ko.); Arsuk 61° 10' (Rink: hb. U. V.); Igdlorsuit 61 °4'; Arsuk Fjord,
Foxhavn (Beide: Kolderup-Rosenvinge 1888: hb. U. V.); Sermiliar-
’) Über diese Pflanze vergleiche auch Abschnitt III.
Vierhapper , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 50 (
suk; Kingua Neriak, 61° 35'; Kingua Tasiusak 61° 45' (alle Hartz
1889); Kingua Tiningnertok 62° 30' (Kornerup 1878); Kanger-
dluarsuk Kingua 60u35' (Eberlin 1883); Buxefjord 63° 45' (Kor-
nerup 1878); Erederikdal (Lundholm 1889); Korsarsuk (Rink);
Ilua 59°55‘ (Lundholm 1889) (alle hb. Ko.); Ilua, lat. bor. 59u55‘
(hb. B.). — Westküste. Gfodhavn (Schmidt 1869: lib. B.); Godthaab
(Vahl); Kobbefjord (Rink 1866); Godthaab Fjord, N. fr. Ujaragsuit
(Hansen 1885) (alle hb. Ko.): Tasiusarsik 65° 40' (Knuthson 1889);
(Rüttel 1897 [dem E. eriocephalus sehr nahekommend!] (beide hb.
Ko.); Ivaumanit Dalen (Jensen 1885: hb. Ko., hb. U. V.); Kap
Tordenskjöld, 1500' alt.; Umanak-Fjord 63° (beide Eberlin 1884 u.
1885); Kangerdlua, Fiskefjord 400' alt, 64()55' (Hansen 1885);
Nordre Strömfjord 500' (Kornerup 1879): Sukkertoppen : Sondre
Isortok (Kolderup -Rosenvinge 1886) (alle hb. Ko.). — Ostküste
(Vahl); Kung Oskars haven (Berlin 1883): Tersisak Chr. 4. 2500';
Niakornak Chr. 4. 2000' (beide Sylow 1881); Ekkalemint: Dron-
ning Marias Dal (Graham); Tasiusak, Angmagsalik, 65()40' (Bay
1892) (alle hb. Ko.); Clavering Insel (2. Deutsche Nordpol-Fxp.
1869 — 70; hb. Be., hb. M. P.).
Nordamerika. Fl. Bor. Am. (Hooker 1837: hb. M. P.);
Loe Kinghise lat. 65° 50‘ N. (Joylon: hb. M. P.).
Verbreitung. Tibet. Kaukasus. Bithvnischer Olymp.
Balkan1): Rhodope (?). Karpathen: Banater Alpen, Transsil-
vanische Alpen und Tatra. Alpen: Zentralkette der Ostalpen,
sehr selten im östlichen Teile der nördlichen (Schneeberg, Priel(?))
und südlichen (Erna prst) Kalkalpen, häufiger in den westlichen
Teilen dieser Ketten: Westalpen. Apennin: Apuanische Alpen,
Cornaz, Abruzzen. Korsika (M. Cinto). Auvergne (M. Dore).
Pyrenäen. Gebirge Skandinaviens2). Island3). Arktisches Europa
und Asien. Nowaja Semlja. Spitzbergen. Grönland4). Arktisches
Nordamerika. — In Tibet, im Kaukasus und in den mittel-
europäischen Gebirgen nur in der hochalpinen und alpinen
Region. — In der Schweiz z. B. ist sein höchster Standort bei
3600 m (Monte Rosa), sein tiefster bei 1200 m (Tessin: Val d’Ossola:
1200 m (nach Rik 1 i 1. c.). Nach meinen eigenen Beobachtungen geht
er in den Ostalpen — im Gegensatz zu E. polymorphus — nie in
die Täler, beginnt erst bei ca. 1900 in und ist in der Region
zwischen 2200 und 2600 m am häufigsten. In der Region von
1900 bis 2200 m wächst er mitunter in Gesellschaft der die
letztere Höhengrenze nach oben selten überschreitenden aber viel
weiter als 1900 m talwärts reichenden T. alpina. — Auch in
Skandinavien und selbst noch in Lappland bevorzugt E. uni-
florus die Alpen, um erst in der Arktis bis zu den Küsten
herabzusteigen. Schon Wahlenberg charakterisiert den Unter-
]) Aus Montenegro, wo E. uniflorus nach Visiani (Fl. Palm. Suppl. II. 2,
p. 27 [1881]) Vorkommen soll (am Durmitor), habe ich keine Belege gesehen.
2) Das Vorkommen des E. uniflorus in Schottland ist zweifelhaft.
3) Rikli 1. c.
4 Nur im nördlichen Teile. Sehr selten.
■*) West- und Ost-Grönland, bis etwa zum Polarkreise.
OOS Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Ai'ten Europas etc.
schied seines Vorkommens in Lappland von dem der T. borealis
mit den Worten : E. uniflorum „in alpibus elatioribus“, E. alpinum
(= T. borealis ) „numquam in alpibus ipsis“ provenit. — Den An-
gaben Kerners1), Bonniers2) und anderer, daß E. uniflorus nur
auf kalklosem, bezw. Kieselboden gedeiht, widersprechen u. a. die
Beobachtungen Biklis3), Briquets4), Vallots5), Burnats®) etc.,
nach welchen die Pflanze auch auf Kalk, ja in gewissen Ge-
bieten der Westalpen (z. B. in den Alpes Lemaniennes und
Maritimes) sogar häufiger auf Kalk denn auf Urgestein vorkommt.
Meines Erachtens verhält sich E. uniflorus in verschiedenen
Gegenden verschieden. Während er z. B. in der Zentralkette
der Ostalpen, wo auch ich ihn niemals auf Kalkboden antraf,
offenbar kalkarme Böden bevorzugt, scheint er in den Westalpen
zum mindesten auf Kalkboden sich ebensowohl wie auf Urgestein
zu befinden.
E. uniflorus ist die variabelste aller hier besprochenen Arten,
eine Tatsache, die erst auf Grund der Kenntnis seines Werde-
ganges vollauf zu verstehen ist. Hier beschränke ich mich auf
eine Darstellung seines Formenreichtumes, Mutmaßungen über die
Ursachen desselben dem dritten Teile dieser Arbeit überlassend.
Die Variabilität erstreckt sich vor allem auf die Höhe und
Art des Wuchses der Stengel, Zahl und Form der Basalblätter,
Färbung des Laubes, Stärke der Behaarung der Vegetations-
organe, Länge der Trichome, Größe der Köpfchen, Färbung der
Ligulae usw. Bei Beurteilung derselben darf nicht übersehen
werden, daß ein und dasselbe Individuum in verschiedenen Ent-
wickelungsstadien sehr verschieden aussieht, indem zur Blütezeit
die Stengel weich und gebogen und die Hüllen stark behaart
sind, während zur Zeit der Fruchtreife die vertrocknenden Stengel
straff werden und sich gerade strecken und die Hüllschuppen
verkahlen und häufig auch einen lebhaft purpurnen Farbenton
annehmen. Eine Vergleichung gleicher Fntwickelungsstadien,
am besten gerade aufblühender Exemplare, ist also eine für die
richtige Beurteilung dieser und auch verwandter Arten unerläß-
liche Bedingung.
Selbstverständlich sind Formen üppiger und tiefer liegender
Standorte in der Kegel kräftiger entwickelt als Typen dürftiger
Plätze und höherer Lagen (f. nana Rikli). (Vergl. Taf. V, Fig. 10.)
Sehr auffällig ist die von Rikli beobachtete Beeinflussung
der Färbung der Ligulae durch das Substrat. Auf Kalkboden
wachsender E. uniflorus hat dunkelrosa (forma purpurascens
Gillot) auf Urgestein vegetierender hellrosa, lila oder weißlich
gefärbte Ligulae (forma albida Gillot). Meine diesbezüglichen,
allerdings nur an getrocknetem Material durchgeführten Be-
obachtungen haben Riklis Angabe bestätigt.
0 Yerh. z. b. G. XIII. (1863). p. 254.
2) Ann. sc. nat. ser. VI. bot. T. X. (1880).
3) A. a. 0.
4) A. a. O und auf den Etiketten des Herbier Delessert.
3) Bull. soc. bot. Fr. XXXIV. (1887). p. 28.
c) Auf den Etiketten seines Herbares.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 509
Noch eines anderen, wahrscheinlich mit dem Substrate zu-
sammenhängenden Umstandes sei hier Erwähnung getan. Während
zumeist die Blätter des E. unißorus in getrocknetem Zustande
dunkelgrün bleiben, werden sie manchmal, und zwar wie es
scheint, vorzüglich bei auf Kalkboden gewachsenen Formen ähn-
lich wie bei E. polymorphus gelblichgrün. Besonders schön
zeigen dies Exemplare aus dem Delessertschen Herbar (z. B.
Entre l’Aiguille de Yarens et la Tete de Colloney, 25—2600 m
Burnat: hb. De.).
Nicht zu übersehen ist der Gegensatz zwischen Formen des
E. unißorus mit dünnem, zur Zeit der Anthese *), mehr oder minder
stark gekrümmten Stengel und oft kleinen oder mittelgroßen
Köpfchen, dem häufigeren Typus (vergl. Taf. Y, Eig, 6) und
gewöhnlich höherwüchsigen mit dickem, bereits zur Blütezeit
aufsteigendem Stengel und häufig auch größeren Köpfchen,
wie er nicht nur in den Alpen, sondern auch im Norden
besteht. Die hochwüchsige steifstengelige Form der Alpen,
welche schon oft Anlaß zu Abwechslungen mit T. neglecta
gab* 2), hat Rikli als var. neglectiformis bezeichnet. Sie ist ins-
besondere in den westlichen Alpen nicht selten anzutreffen. Im
Norden sind dem E. neglectiformis analoge Formen oft noch
viel auffälliger (vergl. Taf. V, Fig. 15) und täuschen im Wüchse
T. borealis vor, von welcher sie aber, ganz abgesehen von den
fehlenden zungenlosen weiblichen Blüten, schon durch die
breiteren Basalblätter und die in der Regel viel stärkere Be-
haarung der Involukren leicht zu unterscheiden sind. Der dem
E. unißorus sehr nahestehende E. eriocalyx des mittleren Asien
zeigt übrigens ein ganz analoges A7erhalten, indem er, selbst ge-
wissermaßen dem häufigen gebogenstengeligen Typus des E. uni-
ßorus entsprechend, in E. petiolaris (C. AVinkler) m. eine dem
E. neglectiformis analoge Form zu besitzen scheint. — Höchst
wahrscheinlich ist der direkte Einfluß verschiedenartiger eda-
phischer Faktoren die Ursache dieses verschiedenen Verhaltens
des E. unißorus in verschiedenen Gebieten seines Verbreitungs-
bezirkes und auch der ihm sehr nahestehenden Rassen.
Auch der Gegensatz zwischen Formen mit zur Blütezeit3)
stark behaartem Involukrum von grauem Farbentone und
solchen mit im selben Stadium schwach behaartem, meist pur-
purnfarbigem Involukrum (var. glabrescens Rikli) (vergl. Taf. V,
Fig. 7), wie sie insbesondere in gewissen Gegenden der Alpen
nicht selten auftreten, ist ein ziemlich beträchtlicher.
Während jedoch die letztgenannten Formen des E. unißorus
keine deutlichen Beziehungen zwischen der Art ihrer Merkmale und
*) Zur Zeit der Frachtreife werden auch die Stengel dieses Typus
steifer und strecken sich gerade. (Vergl. Taf. V, Fig. 9.)
2) Auch ich habe diesen Irrtum begangen. Meine Angaben vom Vor-
kommen der T. neglecta im Lungau (V. z. b. Gr. a. a. O. Vergl. bei T. neglecta )
beziehen sich auf dieser Pflanze ähnliche Formen.
3) Gegen die Fruchtreife zu verkahlen auch diese mehr oder minder.
510 V i erliap p er , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
ihrem Verbreitungsgebiete erkennen lassen und eigentlich für
kein Gebiet allein charakteristisch sind, kann man auch mehrere
Typen dieser weit verbreiteten Art unterscheiden, welche auf
ganz bestimmte Areale beschränkt und, zum Teil in ihrem Ge-
präge gewissermaßen die Eigenart dieses Gebietes wiederspiegelnd,
als geographische Rassen zu bezeichnen sind. Der Grund, warum
ich diese Rassen nicht etwa gleich E. hispidus dem E. unifiorus
koordiniere, ist der, daß dieselben im Gegensätze zu diesem durch
eine Reihe von Zwischenformen nicht hybriden Ursprungs mit-
einander verbunden sind, welche noch deutlich die nahen ent-
wicklungsgescliiehtlichen Beziehungen der einzelnen derselben
erkennen lassen und darauf hindeuten, daß die geographische
Sonderung innerhalb des E. unifiorus im weiteren Sinne noch
keineswegs abgeschlossen, sondern vielmehr erst in vollem
Gange ist.
Schon die Tatsache, daß im allgemeinen im westlichen
Teile der Alpen — gerade wie bei T. alpina (ssp. compacta) -
üppigere Typen mit vielfach die Internodien überragenden
Stengelblättern viel häufiger anzutreffen sind als in den östlichen
Teilen dieses Gebirges, weist auf den Beginn einer geogra-
phischen Gliederung hin.
Als schärfer abgesonderte Sippen glaube ich die folgenden
namhaft machen zu sollen.
a) Erigeron unifiorus s. s.
Plus minus laxe caespitosus. Pygmaeus — subelatus. Caules
sparse hirsuti vel glabrescentes. Folia saepissime obscure viridia,
basalia pauca vel multa, lamina media magnitudine, lata, brevius
vel longius petiolata, caulina, imprimis superiora, internodiis saepe
breviora, rarius omnia longiora, summa capitulum non superantia.
Squamae saepissime arcte sibi adpressae, ereetae, pilis longis
plerumque albidis, colore purpureo non tinctis vestitae, antiqui-
tate glabrescentes et saepe purpurascentes , 10 mm semper bre-
viores. Involucra densius vel laxius cinerasenti-hirsuta. Capi-
tula parva — magna, raro minima. Ligulae lilaeinae vel albidae,
rarius roseae, media longitudine, ereetae vel patulae, non revo-
lutae.
Erigeron unifiorus Linne 1. c.
Synonyme, Abbildungen, Standorte: die bei E.
unifiorus s. 1. angegebenen, soweit sie nicht noch bei den fol-
genden Rassen angeführt werden.
Verbreitung. Areal der Gesamtart mit Ausschluß der-
jenigen Gebiete, welche bei den folgenden Sippen noch namhaft
gemacht werden.
Weitaus der häufigste und veränderlichste Typus. Die oben
besprochenen Formen (var. neglectifonnis usw.) sind ausnahmslos
seine Abarten. Die folgenden Rassen variieren zwar vielfach
in ähnlichem Sinne, aber innerhalb viel engerer Grenzen.
b) Erigeron Bithynicus.
Humilis. Dense caespitosus. Caules dense hirsuti. Folia ba-
salia multa, lamina magna, breviter petiolata. Involucrorum pilis
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. oll
media longitudine dense hirsutorum squamae erectae. Capitula
magna. Flores radii ligulis roseis, revolutis.
Erigeron Bithynicus Vierhapper hoc loco.
Synonyme. E. uniflorus Sibthorp 1. c. et aliorum.
Abbildungen. Sibthorp 1. c. — Taf. V, Fig. 13 u. 14.
Standorte. Kleinasien. Bithynischer Ülvmp (Clementi
1850: hb. B.).
Dem E. Daenensis ungemein nahestehend und nur durch
breitere Basalblätter von ihm verschieden. Der zurückgerollten
Ligulae tut schon Sibthorp Erwähnung und bildet sie ab. Am
bithynischen Olymp gibt es auch dem E. unifloru.s var. nanus
Rikli entsprechende (vergl. Taf. V Fig. 14) und von diesem nur durch
kürzere, steifere Haare abweichende Kümmerformen, mit welchen
der typische E. Bithynicus durch Zwischenformen verbunden ist.
c) Erigeron Tatrae.
Humilis, luxurians. Folia basalia multa, caulibus aequilonga.
Squamae squarrosae, apicibus reflexae. Involucri pilorum cellulae
admodum colore purpureo tinctae. Cetera speciei E. uniflorus s. s.
Erigeron Tatrae Vierhapper hoc loco.
Synonyme. E. uniflorum Wahlenberg 1. c. et al. aut. Hung.
Standorte. Karpathen. Tatra. Felkertal (Scherfel: hb.
K.), (1883: hb. U. V.). — Kalkalpen. Siroka (Bodmann : hb. Pax.).
A erbreitung. Karpathen: Tatra. In annähernden Formen
auch in den Transsilvanischen Alpen.
Eine durch die üppige Entwicklung ihrer Basalblätter und
die abstehenden, ein lockeres Involukrum bildenden Hüllschuppen
sehr charakteristische und durch letzteres Merkmal einigermaßen
an den arktischen E. eriocephalus erinnernde Form, die ich von
keinem Standorte der Alpen gesehen habe. — Der E. uniflorus
des Kaukasus erinnert durch seine an den Spitzen zurückge-
krümmten Hüllschuppen an E. Tatrae , ist aber doch zu wenig
auffällig, als daß seine Abtrennung von E. uniflorus s. s. ge-
rechtfertigt wäre.
d) Erigeron Valesiacus.
Humilis — pygmaeus. Folia basalia angusta. Capitula parva —
minima. Involucra purpurascentia , pilis brevibus parce hirsuta.
Ligulae roseae vel albidae.
Erigeron Valesiacus Reuter in herb.
Synonyme. E. uniflorus var. minimus Rikli sec. Chenevard
in Bull. herb. Boiss. ser. II. IV. p. 042 (1904)??
Abbildungen. Taf. V, Fig. 8.
Standorte. Alpen. Wallis. Val St. Nicolas. Riffel
(Reuter: hb. B.); Schwarzsee (Reuter: hb. De.); Val Annivier.
Torrent 2000 m. Silice (Beauverd : hb. Beauv.).
Verbreitung. Walliser Alpen.
Die zierlichste aller hier beschriebenen Sippen. Ein charak-
teristisches Produkt der an zwergförmigen Endemismen reichen
Walliser Alpen.
512 V i erh apper , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
e) Erigeron Aprutii.
Capitula media — parva, squamis viridibus, pilis brevibus
hirsutis. Cetera sp. E. uniflorus s. s.
Erigeron Aprutii Vierliapper hoc loco.
Synonyme. E. alpinus y uniflorus Fiori et Paoletti 1. c. p. p.
E. alpinum Bertoloni 1. c. p. p.
E. uniflorus Arcangeli 1. c. p. p.
Standorte. Die für E. uniflorus s. 1. aus dem Apennin
angegebenen.
Verbreitung. Apennin.
Eine vom echten E. uniflorus durch die kürzer behaarten
Hüllen nur sehr wenig abweichende und gerade durch dieses
Merkmal einigermaßen an E. polymorphus erinnernde Pflanze.
f) Erigeron eriocephalus.
Caules ad basin pilis longis dense obsiti. Folia caulina inter-
nodiis multo longiora, summa capitulum superantia. Squamae
laxe adpressae, squarrosae, apice reflexae, 9 — 11 mm longae,
involucrum densissime lanuginoso-liirsutum formantes. Pilorum
caulium summorum et squamarum cellulae in planta typica albae,
in formis ad sp. E. uniflorus vergentibus saepius colore purpureo
admodum tinctae.
Erigeron eriocephalus Vahl in El. Dan. t. 2299 (1840).
Synonyme. E. eriocephalus Buchenau u. Eocke, 2. deutsche
Nordpolfahrt, 2. Bd. Bot. p. 42 (1874); Lange, Stud. Grönl. Fl.
in Bot. Tidskr. XII p. 146 etc. (1880) (?); Nathorst in Engler, bot.
Jahrb. XIV p. 189 etc. (1891) (?); Abromeit in Bibi. bot. H.
42 B. p. 67 (18Ö9).
E. alpinum Berlin, Ofv. Kgl. Vet. Ak. Förh. 1884 Nr. 7 p.43p.p.
E. arcticus Rouy 1. c. p. p.
Abbildungen. Vahl, 1. c. — Taf. V. Fig. 17.
Standorte1). Grönland (hb. B.). — Westgrönland. Uma-
nak, Neakornak (Vahl 1836 0!: hb. Ko.); Holsteinburg (Hartz
1890: hb. Ivo.); Disco. Manetlat 70° 8' (Pedersen 1898: hb. Ko.);
Omenak (Vahl, O!: hb. Ko.). — Ostgrönland. Claveringinsel
(mit E. Unalaschkensis !) 2. Deutsche Nordp. Exp. 1869: hb.
Ko.). — Pingo 3000', 72° 38' (Ryders Exp. 1886: hb. Ivo.); Tas-
siusak 73° 22' (Ityders Exp. 1887: hb. Ko.).
Nowaja Sem 1 ja. Matotschkin Scharr (Ekstam 1895: hb.
B., hb. Be., hb. Ko.): (Eilden 1897 : hb. Ko.). — Rogatschew-
Bucht (Kjellmann u. Lundström PI. in Suec. pol. lect. 1875:
hb. Ko.). (Etwa zwischen 67 und 73°).
Waygatsch. Johannesfjeld (Eilden: hb. Ko.).
Sibirien. Boganida-Eluß. 711/4° (Exp. Sib. Ac. 1843: hb. Ko.).
Verbreitung. Grönland. Nowaja Semlja. Waygatsch.
Arktisches Asien.
An dem dicht wollig-zottigen, farblosen Indument der Hülle
ist E. eriocephalus unschwer zu erkennen. Man könnte versucht
sein, ihn mit dem in Grönland so häufigen E. Unalaschkensis
0 Dieselben sind bei E. uniflorus s. 1. nicht angeführt.
F
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 513
zu verwechseln, wofür namentlich die in der zitierten Ab-
bildung spitzlich gezeichneten Basalblätter sprechen, wenn
nicht Vahl in seiner Diagnose der bei diesem Typus stets
purpurn tingierten langen Deckhaare der oberen Stengelpartien
und der Hüllschuppen, des wichtigsten Unterschiedes desselben
von E. eriocephalus , die ihm doch sicher auf gef allen wären,
mit keinem Worte erwähnt hätte. Auch die kolorierte Ab-
bildung der Flora Danica spricht nicht dafür, daß E. erioce-
phalus mit TJnalaschkensis identisch ist, denn sie zeigt zwar die
Hüllschuppen selbst violett, die Trichome der Stengel aber so-
wohl als auch der Hüllen weißlich. Ich reproduziere hier das
in der „Flora Danica“ über E. eriocephalus Gesagte:
„ Erigeron eriocephalus (J. Vahl): caulibus basi subcaespitosis,
simplicibus, villosis, foliis integerrimis, radicalibus oblongo-sub-
spatulatis, in petiolum attenuatis, glabriuseulis , ciliatis, superio-
ribus linearibus, acutis, villosis, calathio solitario, perielinii squa-
mis linearibus, acutis, squarrosis, densissime lanatis, disco longio-
ribus, radium subaequantibus. J. Vahl Mnscpt. Invenit Vali-
lius parce loco humido parum terra obducto ad 200 pedes supra
mare et prope rivulum ad Niakarnak Coloniae Umanak Grön-
landiae. Floret Julio.
„Similis Er. unifloro , differt capitulis et squamis.“
Aus Grönland habe ich außer typischem E. eriocephalus auch
zwischen ihm und typischem E. uniflorus intermediäre Formen
gesehen. Dieselben, meist durch mehr oder minder purpurn
fingierte Deckhaare der Hülle — ohne daß jedoch diese selbst
wie bei E. TJnalaschkensis ein schwärzlich purpurnes Ansehen
hätte — ausgezeichnet, sind im nördlichen Europa und in der
Arktis, insbesondere der alten Welt gar nicht selten. E. erioce-
phalus ist ja nichts anderes als das Endglied einer Reihe von Formen,
welche, von typischem E. uniflorus ausgehend, in der zunehmen-
den Stärke der Behaarung immer mehr und mehr die Anpassung
an ein extremes Klima erkennen lassen. Außer diesen Zwischen-
formen, die keineswegs hybrider Abkunft sind, gibt es in der
Arktis auch, wie bereits bei E. TJnalaschkensis erwähnt wurde,
solche zwischen diesem und E. uniflorus , welche jedoch, wenn
meine im dritten Teile dieser Studie dargelegte Auffassung des
ersteren richtig ist, als Kreuzungsprodukte oder Abkömmlinge
solcher aufzufassen sind. Wegen der großen morphologischen
Ähnlichkeit der einzelnen Typen ist es jedoch schier unmöglich,
sich über’ die Abkunft jedes Individuums Klarheit zu ver-
schaffen.
Sollte es sich an Originalbelegen des Vahlschen E. erioce-
phalus, die ich leider nicht gesehen habe, feststellen lassen, daß
derselbe dennoch mit E. TJnalaschkensis identisch ist, so müßte
die hier besprochene Pflanze, da Rouys’ Name E. arcticus sowohl
für Zwischenformen zwischen ihr und E. uniflorus als auch für
E. TJnalaschkensis zu gelten scheint, neu benannt werden.
G. Bonnier hat den E. uniflorus der Arktis mit dem der
Alpen histologisch verglichen. (Rev. gen. bot. VI p. 521 [1S94J).
34
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
ol4 Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
3. Erigeron Daenensis.
Humilis. Caules plures ex eodem rhizomate, 5 — 10 cm alti,
erecti vel parum curvati, firmuli, virides, simplices, monocephali.
Folia basalia permulta, crassiuscula, obscure viridia, anguste obo-
vato-vel elliptico-spatulata, breviter petiolata, 1—3 cm longa,
2—5, plerumque 3—4 mm lata, apice obtusa, emarginata, superiora
acutiuscula, caulina 2—6, erecta, anguste lanceolata, acuta, summa
internodiis multo breviora. Squamae 40—60 involucrum hirsu-
tum vel lanato-hirsutum formantes, erectae, lineari-lanceolatae,
obscure virides, 1—1,2 mm latae, mediae, quae longissimae,
7—9 mm longae. Indumentum caidium, foliorum, squamarum
pili simplices magni longi, recti vel crispuli plurimi, glanduliferis
parvis. in illis etiam simplicibus parvis sparse intermixtis. Caules
dense hirsuti, folia in faciebus et in margine crispule hirsuta,
antiquitate in pagina utraque paene glabrescentia, involucra hir-
suta vel lanato-hirsuta. Capitula submagna. Pappi setae 4,5—5
mm longae. Flores ligulati 60—100 (?), ligulis 3—4 mm longis,
1 — 1,2 mm latis, tubulosi permulti.
Erigeron Daenensis Vierliapper spec. nov.
Synonyme. E. frigidum Kotschy in exs. (PI. Pers. austr.
Ed. R. F. Hohenacker 1845 Nr. 711) non Boissier.
E. uniflorum forma stenophylla Boissier in herb, et in Flor,
or. III. p. 165 (1875) non E. stenophyllus Hook et Arn. in Hook.
Comp. B. M. II p. 49 (1835) nec aliorum.
Abbildungen. Taf. V, Fig. 12.
Standorte. Südpersien. Ivuh Daena. In fissuris rupium
reg.' altiorum (Th. Kotschy PL Pers. austr. Nr. 761, 1842: Ed.
R. F. Hohenacker, 1845: hb. B., hb. Br., hb. Ko., hb. M. P.,
hb. U. V.).
V erbreitung. Südpersische Gebirge. Kuh Daena. — Hoch-
alpine Region.
Durch seine zahlreichen relativ schmalen Blätter, ihr lang-
haariges, nur wenige kurze Deck- und spärliche Köpfchenhaare
führendes Indument, die aufrechten Involukralschuppen und die
verhältnismäßig großen Köpfe ist E. Daenensis von den meisten,
durch die Gesamtheit dieser Merkmale aber von allen anderen
Monocephali verschieden und nähert sich einigermaßen der von
mir als Turkestanicus bezeichneten Form des E. uniflorus. Be-
sonders nahe kommt ihm aber eine am bithynischen Olymp
wachsende Rasse dieser Art.1) Dieselbe, nur durch breitere
Blätter und etwas schwächere Behaarung von E. Daenensis ver-
schieden, ist mit den am bithynischen Olymp vorkommenden
kleinköpfigen Formen des E. uniflorus durch Zwischenformen
verbunden. — Man vergleiche auch das bei E. Elbursensis Gesagte !
4. Erigeron Libanotieus.
Nanus vel humilis. Caules plures ex eodem rhizomate,
tenues, 1 — 5 cm alti, simplices, monocephali, rarius ad apicem
1) Leg. Clementi (hb. B.).
V ie rh app er, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 515
ramo unico vel binis brevibus bi-tricephali, erecti vel parum
curvati. Folia basalia oblonge obovato-vel elliptico-vel lanceolato-
spatulata, 0,5— 2,5 mm longa, 2 — 6 mm lata, superiora acuti-
uscula, caulina 1 — 5 anguste lanceolata, multo minora, omnia
obscure viridia. Squamae 40 — 50, involucrum dense cinereo-
liirsutum formantes, erectae, vel parte superiore reflexae, lanceo-
latae vel anguste lanceolatae, obscure virides vel ad apicem,
rarius per totam longitudinem, purpurascentes, 0,6 — 1,2 mm latae,
mediae, quae longissimae, 4 — 6 mm longae. Indumentum caulis
et foliorum pili simplices magni, breves, recti et parvi pauci et
glanduliferi brevissimi plurimi, squamarum pili magni multi,
glanduliferi pauci. Caules patule et sub dense cinereo-liirsuti, folia
in pagina utraque pilis glanduliferis granulato-asperula, margine
dense et rigidiuscule ciliata, involucra dense cinerascenti-hirsuta.
Capitula minima vel parva. Pappi setae 3 — 3,5 mm longae.
Flores ligulati 60 — 100, ligulis 4,5 — 5 mm longis, 1 — 1,3 mm latis.
Erigeron Libanoticus Vierhapper sp. n.
Synonyme. Erigeron uniflorum Boissier, Flor. or. III. p. 165
(1875) p. p. non L.
Abbildungen. Taf. V, Fig. 1.
Standorte. Syrien. Libanon. Cedros (Bossier 1846: hb.
B.); Makmet (Ehrenberg: hb. Be.); (Ehrenberg 1822: hb. B. ) ;
Makmet supra Cedros (Herb. Peyron 1883: hb. B.); Dscharcl
Arasyn 10000 ped. (Kotschy It. Syr. 1855: hb. B.).
Verbreitung. Syrien. Libanon. — Hochalpine Region.
Ein dem E. Cilicicus sehr nahestehender Typus, der jedoch,
wie ich mich an relativ reichlichem Vergleichsmateriale über-
zeugen konnte, durch die infolge der Kleinheit der Köpfclien-
liaare viel weniger hervortretende Bedriisung, die kleineren
Blätter und oft winzigen Köpfchen von jenem konstant ver-
schieden ist.
5. Erigeron Cilicicus.
Humilis vel elatus. Caules 2—16 cm alti, erecti vel parum
curvati, simplices, monocephali vel ad apicem parum ramosi,
ramis 2—3, brevibus, caulem primarium non aequantibus, mono-
cephalis, capitulis interdum fere sessilibus. Folia basalia viridia,
1—9 cm longa, oblonge obovato-vel elliptico-vel late lanceolato-
spatulata, breviter petiolata, obtusa, interdum obtuse mucronu-
lata, vel superiora acutiuscula, lamina usque ad 13 mm lata,
caulina 2—8, anguste vel late lanceolata, usque ad 6 mm lata.
Squamae 30—50, involucrum dense cinereo-hirsutum formantes,
arcte adpressae, exteriores lanceolatae, obscure virides, apice
tantum purpureo, vel — indumento breviore — omnino purpureae, in
medio, ubi latissimae, 1,2— 1,5 mm latae, longissimae 8 mm longae,
interiores erectae, rarius apice refracto, intus purpureo. Indu-
mentum caulium pili simplices magni et glanduliferi breves
multi, pilis parvis sparse intermixtis, foliorum pili magni multi,
glanduliferi sparsi, squamarum pili magni plurimi, glanduliferi
pauci. Caules plus minus aequaliter pilosi, folia in margine plus
:J4*
516 V ierh ap p er , Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
minus dense ciliata, in faciebus sparse pilosa, non raro, imprimis
supra, glabrescentia. Involucra pilis non tinctis modo dense,
modo laxius hirsuta, modo cinerascentia, modo purpurascentia.
Capitula parva vel media. Pappi setae 3,5 mm longae. Flores
ligulati 60—120, bgulis 3,5 mm longis, 0,6— 1,2 mm latis, tubulosi
purpurei vel flavidi.
Erigeron Cilicicum Boissier in Kot§chy exs. (Iter Cilic. in
Taur. alp. Bulg. 21b, 76 d, 131 d, 150, 197b); Reise eil. Taur.
p. 382 (1858).
Synonyme. E. Cilicicum Tchihatcbeff, As. inin. 3. p. bot.
II. p. 235 (1860).
E. uniflorus Boissier, Fl. or. III. p. 165 (1875).
Abbildungen. Taf. Y, Fig. 2.
Standorte. Kleinasien. C'ilicischer Taurus. „Bulgar-
d agli“ 8000 Fuß (Kotsch.yIt.Cil. Nr. 21b, 76 d, 131 d, 150, 197b,
1853: lib. B., hb. M. P.). — Au dessus de Bulgarmaden (hb.
B.). — Bulghar Magara 2600 m (W. Siehe Bot. Reise nach Cil.
hb. D., hb. U. V.). — Mont Shei Dagh. Vers le sommet rare 7000'
(1884: hb. B.).
Verbreitung. Kleinasien. Cilicischer Taurus. — Hochalpine
Region. Nach Tchihatcheff von 1600 bis 2924 m.
E. Cilicicus ist eine der wenigen Arten aus der Verwandtschaft
des E. uniflorus , welche gelegentlich mit mehrköpfigen Stengeln
vorkommt und dadurch ihre Herkunft von verzweigten Typen der
Ebenen dokumentiert. Von E. uniflorus unterscheidet er sich,
abgesehen von dieser nicht selten auftretenden Verzweigung der
oberirdischen Achsen, insbesondere noch durch den Besitz vieler
kurzer Drüsenhaare an diesen. Von E. hispidus ist er durch die
breiteren Hüllschuppen und die meist beträchtlich größeren Köpf-
chen leicht auseinanderzuhalten. E. Argaeus ist, wie schon er-
wähnt, nur eine sehr starkhaarige Rasse des E. Cilicicus.
6. Erigeron Argaeus.
Nanus. Caules 0,5—4 cm alti, erecti vel parum curvati, sem-
per simplices, monocephali. Folia cinerascenti-viridia, 1—4 cm
longa lamina usque ad 6 mm lata, oblonge obovato-spatulata,
obtuse mucronulata, superiora oblonge elliptico-spatulata, obtusa,
caulina 2—3 lanceolata. Squamae 30, involucrum lanato-villosum
formantes, arcte adpressae, exteriores lanceolatae, obscure purpureae,
in medio, ubi latissimae, 1,4— 1,5 mm latae, longissimae 5—6 mm
longae, inferiores apice refracta etiam supra obscure purpureae. In-
dumentum caulium, foliorum, squamarum pili simplices magni
plurimi et glanduliferi breves. Caules plus minus aequaliter
dense pilosi, folia basalia in utraque pagina et in margine dense,
squamae densissime pilosae, paene lanatae, raro laxius pilosae,
squamis purpurascentibus. Squamarum pili nonnulli interdum
purpurei. Capitula parva. Pappi setulae 3—3,5 mm longae. Flores
ligulati 50—80, rosei vel roseo-lilacini, ligulis 3,5 mm longis,
1mm latis, tubulosi flavidi.
E. Argaeus Vierkapper sp. n.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 517
Abbildungen. Taf. V, Fig. 3.
Standorte. Kleinasien. Erdschias-D agil 3000 m. (Siebe
Flor. or. Prov. Cappad. Arg. 1898: hb. M. P., hb. U. V.); 2900
bis 3200 m (Zederbauer: Reise n. d. Erd.-D. (Arg.): hb. M. P.,
hb. U. V.).
Verbreitung. Kleinasien. Erdschias-Dagh. — Hochalpine
Region.
Eine sehr zierliche Pflanze, welche insbesondere dem E. Cili-
cicus des Taurus, mit welchem sie auch von Haußknecht
(ined.) identifiziert wurde, nahe steht und sich von ihm nur
durch den niedrigeren Wuchs, die konstant kleineren Köpfchen
und vor allem durch die — auch auf den Flächen — viel stärker
behaarten Blätter unterscheidet. Von E. hispidus , dem sie gleich-
falls habituell sehr ähnlich sieht, ist sie durch die viel dichtere
Behaarung, vor allem der Blätter und der oberen Teile der
Stengel, sowie durch die breiteren, dunkelpurpurn tingierten
Hüllschuppen und die geringere Anzahl derselben leicht aus-
einanderzuhalten.
7. Erigeron hispidus.
Nanus vel humilis. Caules 1—6 cm alti, erecti vel parum
curvati, simplices, monocephali. Folia einer ascenti-viridia, basalia
0,5—3 mm longa, summis elliptico-spatulatis acutiusculis exceptis
obovato-vel oblonge obovato-spatulata, breviter petiolata, in apice
non raro emarginata, lamina usque ad 7 mm, saepissime 3—5 mm
lata, caulina 2—7 lanceolata vel lineari-lanceolata. Squamae
40—60, involucrum hirsutum vel lanatum formantes, arcte ad-
pressae, erectae, exteriores lineari-lanceolatae, virides, in medio
vel supra, ubi latissimae, 0,8 — 1 mm latae, longissimae 5—6 mm
longae. Indumentum caulis et foliorum pili simplices magni,
plerumque albi, flexuosi, longi plurimi parvis glanduliferisque
non tarn multis intermixtis, squamarum pili magni plurimi
longissimi, glanduliferi pauci. Caules plus minus aequaliter hirsuti.
Folia in margine semper, in faciebus plerumque hirsuta, non
raro autem glabrescentia. Involucra pilis non tinctis lanato-
liirsuta alba, vel hirsuta cinerascentia. Capitula parva, raro
media. Pappi setulae 3—3,5 mm longae. Flores ligulati 60—120,
ligulis 3,5—6 mm longis, 0,8— 1,2 mm latis, apice interdum re-
curvatis, tubulosi flavidi vel purpurascentes.
Erigeron hispidus Vierliapper hoc loco.
Aster alpinus var. hispida Lagasca et Rodriguez, Desc. pl.
alp. Sierra Nevada in Anal. Cienc. V. p. 287 (1802).
Synonyme. Erigeron frigidus Boissier in De Candolle,
Prodr. syst. regn. nat. veg. VII. p. 274 (1838). Nyman, Consp.
Flor. Eur. p. 388 (1878—1882); Willkomm et Lange, Prodr.
Flor. Hisp. II. p. 33 (1870); Gautier in Bull. soc. bot. Fr.
XXXVIII. Sess. extr. p. XV (1891) p. p.
E. unifiorus ß frigidus Gandoger in Bull. soc. bot. Fr. XXXIX,
p. 319 (1892) p. p.
Abbildungen. Boissier, Voy. Esp. p. 302 t, 89(1839—1845).
— Taf. V, Fig. I.
.)18 Vierhapper, Monographie (1er alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Standorte. Iberische Halbinsel. Sierra Nevada 10000
bis 11000'. In glareosis (Boissier 1837: hb. B., hb. M. P.); 10000
bis 11000' (Willkomm 1844: hb. M. P.). — Picacho di Veleta 10000
bis 11000' (H. M. Willkomm 1845 Hb. Hisp.: hb. M. P.); in
summis reg. niv. (Funk 1848: hb. K., hb. M. P., hb. z. b. G.); (Reuter
1849. Boissier et Reuter : It. Alg. Hisp.: hb. B.); region neigeuse (E.
Bourgeau PI. d. Esp. 1851 : hb. B.); regio alp. sup. (P. del Campo
1851: hb. Ivo.); region alpine (Bourgeau PI. d. Esp. 1854 Nr. 1247:
hb. M. P.); 3400 m (Hackel It Hisp. -Lus. 1876: hb. M. P.); ad
nives (M. Winkler Reise südl. Span. 1873: hb. Bel.); in summis
(M. Winkler Reise Span. Port. 1876: hb. K.) ; 3000—3300 m;
sol. schist. (Hüter, Porta, Rigo It. Hisp. Nr. 438, 1879: hb. B.,
hb. D., hb. H., hb. M. P.); (Porta et Rigo It. III. Hisp. 1891
Nr. 556: hb. B., hb. D., hb.H., hb. Ro., hb. U. V.). Gipfel (Coli. Balb.
1851: hb. Ko.). — Mulahacen (Alioth 1853: hb. De.); (Jimenes
Plant, regn. Gran. 1873: hb. U. V.); 9000' (M. Winkler Reise
südl. Span. 1873: hb. K.); 3000— 3300 m sol. schist. (Porta et Rigo
It. III. Hisp. 1891 Nr. 556: hb. B., hb. D., hb. H., hb. Ro.,
hb. U. V.). — Circa Cueva de Panderon (Alioth 1853 : hb. De.).
Verbreitung. Iberische Halbinsel: Sierra Nevada. — Hoch-
alpine Region.
E. Jiisjjidus steht dem E. unifiorus sehr nahe, ist aber vor
allem durch das Auftreten vieler Drüsenhaare neben den Deck-
haaren an Stengeln und Blättern und dann auch durch die rosa
tingierten Zungen von diesem stets leicht zu unterscheiden. Über
seine Unterschiede von E. Aragonensis vergleiche man bei diesem.
Nach Marcailhou d'Aymeric (Rev. bot. Toulouse X, p.
675 [1892]) und Gandoger kommt E. hispidus („ frigidus '•)
außer in der Sierra Nevada auch in den Pyrenäen, nach letzterem
sogar auch in den Westalpen vor. Ich kann diese Ansicht nicht
teilen, glaube vielmehr auf Grund zahlreicher mir vorliegender
Belege mit Bestimmtheit behaupten zu können, daß der E. „ fri-
gidus“ der Pyrenäen nichts anderes ist als E. Aragonensis , der
der Westalpen aber zu E. unifiorus gehört.
Gand oger zieht ganz gegen seine sonstige Gewohnheit
seinen E. frigidus als Varietät zu E. unifiorus und vereinigt E.
Aragonensis mit ersterem. Die Unterschiede dieser drei Typen
sind aber so beträchtliche, daß man bei aller Anerkennung ihrer
nahen Beziehungen doch sicherlich den natürlichen Verhältnissen
am besten Rechnung trägt, wenn man sie einander koordiniert.
Da Lagascas und Rodriguez’ Diagnose unzweideutig ist
und der Name vhispidusa gegenüber gleichen, anderen Arten
geltenden Bezeichnungen amerikanischer Autoren (Nutton usw.)
die Priorität hat, ist er auch dem jüngeren, wenngleich gebräuch-
licheren „ frigidus “ Boissiers vorzuziehen.
8. Erigeron Aragonensis.
Nanus vel humilis. Gaules 1— 7 cm alti, erecti vel parum
curvati, simplices, monocepliali. Eolia basalia viridia, 0,5 — 4 cm
longa, anguste obovato-vel elliptico-spatulata vel lineari-lanceo-
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 519
lata, breviter petiolata, saepe acutiuscula, lamina usque ad 7, sae-
pissime 2 — 3 mm lata, caulina 2 — 5 lineari-lanceolata, rarius lan-
ceolata. Squamae 50 — 60 involucrum densissime hirsuto-lanatum
formantes, arcte adpressae, raro apice reflexae, erectae, exteriores
lineari-lanceolatae, in medio, ubi latissimae, 1 — 1,3 mm latae,
virides, longissimae 6 — 7 mm longae. Indumentum caulis et
foliorum pili simplices magni crispati, in lioc parvis multis, in
illis glanduliferis paucis intermixtis, squamarum tantum fere
magni longissimi, valde flexuosi. Folia in margine et in faciebus
hirsuta, demum plus minus, interdum totaliter glabrescentia,
caules imprimis in parte superiore hirsutissimi , interdum sicut
involucrum hirsuto-lanatissimi. Capitula media vel paene magna,
rarius parva. Pappi setulae 3,5 mm longae. Flores ligulati ca.
100 — 150, ligulis 4 — 9 mm longis, 0,8 — 1,2 mm latis, tubulosi
flavidi.
Erigeron Aragonensis Yierhapper sp. n.
Synonyme: Aster Pyrenaeus Pourret, Chi. Narb. No. 128,
in Mein. Acad. Toul. III p. 308 (1788), et in Timbal et Lagrave
Eel. Pour. p. 114 (1875) (extr. du Bull. Soc. Sc. phys. nat. Toul.
II p. 1 — 147). ?
Erigeron alvinum Lapeyrouse, Hist. abr. pl. Pyr. p. 511
(1813) p. p. non L.
E. uniflorus Willkomm et Lange, Prodr. Flor. Hisp. II p.
33 (1870) ; Grenier et Godron, Fl. Fr. II p. 99 (1850) p. p. ;
Nyman, Consp. fl. Eur. p. 388 (1878 — 82) p. p. et Suppl. II. 1
p. 174 (1889) et aliorum autorum non L.
E. frigidus Freyn et Gautier in Bull. soc. bot. Fr. XXVIII.
p. 52 (1881). Gautier in Bull. soc. bot. Fr. XXXVIII sess. extr.
p. XV (1891); Marcailliou d’Aymeric in Rev. de bot, X p. 675-
680 (1892); Rouy, Suit. Fl. France II p. 79 (1891) non Boissier.
E. uniflorus var. frigidus Gandoger in Bull. soc. bot. Fr.
XXXIX p. 319 (1892) pp.
Tessenia aJpina Bubani, Flor. Pyr. ed. Penzig II p. 264
(1900) p. p.
E. alpinus subsp. frigidus Rouy et Foucaud, Flor. Fr. VIII p.
160 (1903).
Abbildungen: Taf. V Fig. 5.
Standorte: Pyrenäen. Valle d'Eynes (Herb. Fauche
1828: hb. B.) ; (1830: hb. B.) ; 7000 ped. (hb. B.) ; (ex herb.
Koechel : hb. N.) ; (Coli. Moquin-Tandon No. 252. 1848: hb.
M. P.) ; (hb. Be.). — Pic du midi (hb. Ko.) ; (Filippi hb. T.). —
Nuria (Herb. F. Tremols 1870 : hb. H.). — Andore : Mons Ca-
nillo (E. Bourgeau Pyr. Esp. hb. B.) ; (1847: hb. D.); (Herb.
Fauconnet 1849 : hb. i)e.). — Cambre d’Are et Mont Bonis (Herb.
Irat 1846: hb. D., hb. F.) ; Combredita prope Mont Bonis (Herb.
Irat 1846 : hb. De.). — Les lacs de Caranga 2600 m (G. Gautier:
Fl. Narb. Corb. Pyr. 1881: hb. B.). — Pic de Geant 2900 m
(Gautier Fl. Narb. Corb. Pyr. 1882 : hb. M. F.). — Mt, Canigou
(M. Maille : hb. D., hb. De.) ; Mt. Canigou-Montagne (hb. F.).
Montagne (hb. F.). — Monnee (Bordere 1872 : hb. De.).
520 Vi e r h a p p e r , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Verbreitung. Östliche Pyrenäen. — Hochalpine Region.
Es ist kaum zu verstehen, daß diese so auffällige Pflanze
nie die ihr gebührende Würdigung gefunden hat. Obwohl sie
durch ihre schmäleren Blätter, das dichte, wollig-krause Indu-
ment des oberen Stengelteiles und Involukrums, die großen Köpfe
und vor allem die viel längeren Ligulae — E. Aragonensis hat
die längsten Zungen unter allen hier besprochenen Arten und
erinnert in dieser Hinsicht an den amerikanischen E. grandi-
florus Hooker — sehr auffällig ist und sich durch alle diese
Merkmale sowohl von E. hispidus als auch von E. uniflorus, von
ersterem noch überdies dadurch unterscheidet, daß sie wie E.
uniflorus am Stengel außer den großen zahlreiche kleine Deck-
haare und nicht wie dieser Drüsenhaare besitzt — wurde sie
dennoch von den einen Autoren mit dem ersteren, von den an-
deren mit dem letzteren verwechselt.
Der Umstand, daß E. Aragonensis in der Bekleidung mit E.
uniflorus übereinstimmt und sich von E. hispidus wesentlich
unterscheidet, erweckt den Anschein, daß er mit jenem in näheren
Beziehungen steht als mit diesem. Die Verb reitungs Verhältnisse
der in Rede stehenden Arten, insbesondere die Tatsache, daß
E. uniflorus in den Pyrenäen, ohne daß Übergänge vorhanden
wären, gemeinsam mit E. Aragonensis wächst, machen es jedoch
wahrscheinlicher, daß sich die Sache umgekehrt verhält, denn
es ist nicht anzunehmen und widerspricht den ganzen sonstigen
Verbreitungs Verhältnissen der hier ab gehandelten Arten, daß zwei
zunächst verwandte Typen ein gemeinsames Areal bewohnen.
Die Annahme, daß E. Aragonensis trotz des bedeutsamen Unter-
schiedes in den Trichomen ein Abkömmling des E. hispidus ist,
der unter geeigneten Verhältnissen von der Sierra Nevada nach
den Pyrenäen gelangt ist und sich in Anpassung an die dort
herrschenden Vegetationsverhältnisse zu E. Aragonensis um-
gestaltet hat, scheint mir demgemäß mehr Anspruch auf Be-
rechtigung zu haben.
Ob Pourret unter seinem Aster Pyrenaicus diese Pflanze
oder den in den Pyrenäen gleichfalls vorkommenden E. uni-
florus oder gar T. alpina verstanden hat, ist aus seiner Diagnose
„Caule unifloro, foliis alternis, strictissimis calycibusque villosis“
unmöglich zu entnehmen.
9. Erigeron Elbnrsensis.
Nanus. Caules 1 — 5 ex eodem rhizomate, 0,1 — 5 cm longi,
erecti vel parum curvati, virides, simplices, monocephali. Folia
basalia crassiuscula, oblonge obovato-spatulata, 1 — 3 cm longa,
capitula aequantia vel superantia, 3 — 4 mm lata, obtusa, caulina
1 — 3 internodia multum superantia, basalibus non multo breviora,
angustiora, etiam obtusa. Squamae 30 — 50, involucrum breviter
hirsutum formantes, erectae, anguste lanceolatae, virescentes, ad
apicem plus minus purpurascentes, 1—1,3 mm latae, longissimae
5—6 mm longae. Indumentum caulis et foliorum pili simplices
mägni breves, recti, parvis et (in illo) glanduliferis parvis inter-
V ierhapper. Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 521
mixtis, squamarum pili simplices magni breves recti, imprimis
in tergo et marginantes multi a basi usque ad apicem. Caules
dense, breviter, patule hirsuti, folia in marginibus dense ciliata,
in pagina utraque glabrescentia, involucra breviter hirsuta. Capi-
tula parva. Pappi setae 3,5 mm longae. Flores ligulati ca. 80,
ligulis tantum 2,5 mm longis, 0,7 mm latis.
Erigeron Elbursensis Vierhapper hoc loco.
Erigeron Elbrusense Boissier, Diagn. pl. nov. or. ser. I.
fase. 11. p. 1 (1849).
Synonyme. E. Elbrusense Boissier, Fl. or. III. p. 165
(1875) p. p.
Abbildungen. Taf. IV. Fig. 1.
Standorte. Nord-Persien. Elburs. Hasartschal in part.
occ. m. Elbrus (Th. Kotschy, Pl. Pers. bor. 1843. Ed. R. F. Ho-
henacker 1846: hb. B., hb. Br., hb. M. P., hb. U. V.). — In
frigidis alpium Totschal 3800 m. s. m. (Bornmüller It. Pers. alt.
1902. Nr. 7501 : hb. Bornmüller, hb. M. P., hb. U. V.).
Verbreitung. Elburs. — Alpine Region.
E. Elbursensis ist eine der kleinsten Erigeron- Arten. Von
E. uniflorus und Verwandten unterscheidet er sich, wie schon
Boissier richtig bemerkt, durch das viel kürzere, haarige und
nicht wollige Indument, die (durchschnittlich) kleineren, oft fast
sitzenden Köpfchen und die kürzeren Ligulae: „Planta vix pol-
licaris, capitula paulo minora eis E. uniflori , a quo praeter capi-
tula e caespite non exserta differt involucro breviter hirto nec
lanato, ligulis discum paulo tantum excedentibus“ (Boissier 1. c.).
Von E. uniflorus subsp. Bithynicus , dessen Zwergformen ihm nahe-
kommen, ist er durch schmälere Blätter von E. Daenensis durch
die viel kleineren Köpfchen leicht auseinander zu halten.
Nach H ei in er 1 (in Stapf Beitr. Fl. Lyc. Car. Mes. I. in
Denkschr. k. Akad. AViss. L. Bd. matli. nah Kl. p. 110 [1885])
wächst am lycischen Akdagh eine Mittelform zwischen E uni-
florus und Elbursensis.
Anhang.
Mit den hier besprochenen Arten ist die Liste der Mono-
cephali lange nicht erschöpft. Die Gebirge Mittel- und Ostasiens
und namentlich die Kordilleren und Anden der neuen AVelt be-
herbergen noch zahlreiche verwandte Formen. Im folgenden
muß ich mich aus naheliegenden Gründen darauf beschränken,
in Kürze die häufigsten derselben namhaft zu machen.
Im Himalaja, Alatau, Altai, in den Gebirgen um den Baikal-
see und auch noch in nördlichen Gebieten Sibiriens werden die
Monocephali durch einen relativ sehr mächtigen, hochwüchsigen
Typus vertreten. Es ist E. eriocalyx (Ledebour) (= E. alpinus
ß eriocalyx Ledebour, Flor. Alt. IV. p. 91 [1833]), in Fl. Ross. 1.
c. als Synonym zu E. uniflorus gestellt. Von E. uniflorus ist
er vor allem durch den robusteren Wuchs, reicher beblätterte
Stengel, viel größere Basalblätter und die größeren Köpfe ver-
schieden, steht, ihm aber zweifelsohne sehr nahe. Ich sah Be-
522 Y ie rli app e r, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
lege von nachfolgenden Standorten: Baikalgebirge (Turczaninow
1829: hb. B., hb. M. P.). — Sibirien. Jenisei. Dudinka 69°
35' n. (Arnell 1876 : lib. Be.). — Altai (hb. M. P.) ; (Ledebour:
hb. Be., hb. M. P.) ; (Politow : hb. U. V.) ; Flor. or. Altaica
(1839. Hb. Bunge: hb. M. P.). — Alatau (C. A. Meyer 1841:
hb. B.). — Himalaja (hb. B.) ; (Jaeschke : hb. Be.) ; In monti-
bus altioribus 14000' (Jaeschke 1868: hb. K.) ; Lahoul (Jaeschke:
hb. U. V.); Falori-Paß (Jaeschke : hb. U. V.) ; Djalori-Paß (Heyder:
hb. K.) ! Tschaudon-Paß (Jaeschke : hb. U. V.).
Im Alatau wächst E. petiolaris, eine Rasse, welche von E.
eriocalyx durch die steiflichen, aufrechten, noch reicher beblät-
terten Stengel, also z. T. durch analoge Merkmale wie E. neg-
lectiformis von typischem E. uniflorus verschieden ist. Sie wurde
von Winkler als Aster alpinus var. petiolaris bezeichnet. Ich
untersuchte folgende Belege: Alatau (C. A. Meyer 1841 : hb. B.);
Kungei Alatau. Kakvirok, ad fontes fl. Kabin majoris. reg. alp.
(Brotherus 1S96: Herb. Mus. Helsingfors. PI. Turk. : hb. B.).
Der Typus der turkestanischen Gebirge — Turkestan (Fetis-
sow 1880: hb. B.) ; Mont Alexander 9000 — 10000' (Fetissow
1880 : hb. Be.); Aryslyn 9000 — 10000’ (Regel It. Turk. hb. F.,
hb. M. P. , hb. U. V.); In montibus Isussamyr 8000 — 10000'
(Fetissow 1881: hb. B.) ; Karsk 9000 — 10000' (Regel It. Turk.
1879 : hb. Ko.) — weicht von E. eriocalyx und petiolaris durch
niedrigeren, meist gedrungeneren Wuchs und bedeutend dichtere
Behaarung der Vegetationsorgane ab. Letzteres Merkmal unter-
scheidet ihn auch von E. uniflorus. dem er schon sehr nahe
steht. Er figuriert in manchen Herbarien als E. uniflorus var.
incana C. A. Winkler. Da bereits ältere Homonyme existieren,
schlage ich vor, ihn als E. Turkestanicus zu bezeichnen.
Während die bisher besprochenen Formen durch unver-
zweigte , einköpfige Stengel ausgezeichnet sind , ist E. oreades
(Schrenk) Fisch, u. Mey. (Ind. sein. hört. Petr. XI. Suppl. p. 17
sec. Ind. Kew.) {— E. uniflorus ß oreades Schrenk, Enum. alt. pl.
nov. p. 39 (1842)), der mir leider nicht bekannt geworden ist,
nach Schrenks Diagnose zu schließen, ein Vertreter der Mono-
cephali mit mehrköpfigen Stengeln.
Die Gliederung dieser Gruppe ist sicherlich in Asien eine
viel reichere, als hier angedeutet wurde. Es ist nicht ausge-
schlossen, daß das Studium eines reicheren Materiales ergeben
wird, daß auch E. eriocalyx in dem Sinne, wie ich ihn hier auf-
fasse, eine mehrere Sippen umfassende Kollektivspezies ist. Viel-
leicht ist auch die von mir zu E. uniflorus gestellte Pflanze vom
Gebirge Schibet in Nordsibirien nicht als zu diesem gehörig,
sondern als depauperierte Form des E. eriocalyx aufzufassen.
Morphologische Charaktere allein erweisen sich als vollkommen
unzureichend zur Lösung dieses Problemes.
Zum Schlüsse sei noch in wenigen Worten der amerikani-
schen Sippen der Monocephali gedacht. Es wurde bereits an
anderer Stelle hervorgehoben, daß E. Unalaschkensis in den
Rocky Mountains durch den ihm sehr nahestehenden E. melano-
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 523
cephalus vertreten wird. Eine mit diesem sehr eng verwandte
Pflanze ist E. leucotrichus (Rydberg in Bull. Torr. CI. 28 p.33 [1901]).
Als etwas stärker abweichende, aber sicherlich zu den Monoce-
phali gehörende Arten sind E. lanatus und grandiflorus Hooker
(Flor. bor. Am. II. p. 17 t. 121 und p. IS t. 123 [1840]) sowie
die kalifornischen E. Macounii und elatior Greene (in Pittonia III
p. 162 u. 163 [1896 — 98]) zu nennen. In den Anden sind wahr-
scheinlich Spezies wie E. Andicola De Candolle (Prodr. syst. nat.
regn. veg. V p. 287 [1836]) (Chilenische Anden) und der an der
Magelhänstraße vorkommende schmalblätterige E. Myosotis Per-
soon (Syn. II p. 431 [1807]) u. a, die Repräsentanten der Mönocephali.
Ob auch die von Hoffmann (in Engler u. Prantl Nat.
Pflanzenfam. IV 5) in einer eigenen Sektion ( Oritrophium ) ver-
einigten Arten1) aus der Verwandtschaft des E. pulvinatus Wed-
dell (Chlor. And. I p. 194 [1855]) der Anden Bolivias in
diesem Sinne aufzufassen sind, mag dahingestellt bleiben, ist
aber keineswegs von vornherein ausgeschlossen.
C. Die Bastarde.
Bastarde spielen in den Gattungen Trimorpha und Erigeron
im allgemeinen keine große Rolle, und auch bigenerische Hy-
briden sind nicht eben häufige Erscheinungen. Während E.
Hülsenii Vatke (Oe. B. Z. XXI p. 346 [1871]), der charakte-
ristische Bastard aus T. acris und E. Canadensis gar keinen
Pollen in den verkümmerten Antlieren besitzt und infolgedessen
sehr leicht als Hybride zu erkennen ist, verfügen die anderen
mutmaßlichen Bastarde, soweit ich dies an getrocknetem Ma-
teriale beobachten konnte, über bald größere, bald geringere
Quantitäten anscheinend guter oder doch von solchen nicht
unterscheidbarer Pollenkörner, so daß, um solche Kreuzungen zu
erkennen, vollkommene Vertrautheit mit den morphologischen
Charakteren ihrer Stammeltern unerläßliche Voraussetzung ist.
Die Tatsache, daß es zwischen Trimorpha- und Erigeron- Arten
Bastarde gibt, beweist wohl die nahe Zusammengehörigkeit dieser
beiden Formenkreise, bedingt aber keineswegs ihre Vereinigung
zu einer einzigen Gattung.
Die Merkmale der Bastarde halten entweder zwischen denen
ihrer Stammeltern die Mitte oder sind mit denen einer der bei-
den Stammpflanzen identisch.
Bisher sind folgende Trimorpha- und AV^mm-Bastarde be-
kannt geworden.
1. T. Attica X T. alpina (intermedia) — E. intermedius Trachsel
sec. Brügger in Jahresber. naturf. Ges. Graub. XXIII,
p. 105 (1880) non Schleicher = E. Trachselii Dalla Torre.
2. T. Attica X T. acris — E. Favrati Gremli N. Beitr.
El. Schweiz. I, p. 14 (1840).
3. T. Attica X T. angulosa — E. glareosum Brügger I. c.
*) Humboldt, Bon pl and und Kotschy fassen sie wegen der
keulig verdickten Griffel als Sektion von Aster ( Oritrophium ) auf.
524 Y ierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
4. T. alpina X T. angulosa — ohne binären Namen Brügger
1. c. p. 104.
5. T. alpina (intermedia) X T. angulosa — E. paradoxum
Brügger 1. c. p. 105.
6. T. alba X E. uniflorus — E. Christii J. 0. Wolff bei
Chenevard in Bull. herb. Boiss. 2. ser. IV. p. 642 (1904).
7. T. alpina X E. polymorphus ■ — E. Helveticum Brügger
1. c. p. 105.
8. T. alpina X E. uniflorus — E. Rhaeticum Brügger 1. c.
p. 105.
9. T. alpina (intermedia) X E. uniflorus — E. Engadinense
Brügger 1. c. p. 105.
10. T. angulosa X E. polymorphus — ohne binären Namen
Brügger 1. >c. p. 105.
Von keinem einzigen dieser angeblichen Bastarde habe ich
Originalbelege gesehen, so daß ich mich aller Kritik enthalten
muß. Ich selbst habe in den von mir revidierten Sammlungen
folgende mutmaßliche Hybriden angetroffen :
1. Trimorpha Attica X Trimorpha angidosa (E. glareosus
Brügger).
Habitu sp. T. angulosa , sed indumento glanduloso sp. T. At-
tica revocans. Capitulorum magnitudine inter parentes media.
Standort. Alpen. Schweiz. Zermatt: Gletschermoränen.
1500 m (Wolf in Baenitz herb. Eur. als E. Favrati : hb. U. V.).
2. Trimorpha Attica X Erigeron polymorphus ( T. Vandasii
Vierhapper).
Habitu elato, caule valde folioso, indumento glanduloso sp.
T. Attica , foliis squamisque angustis, dilucide viridibus sp. E.
polymorphus revocans. Pilis glanduliferis quam in sp. T. Attica
paucioribus et floribus femineis eligulatis paene deficientibus
inter parentes medium tenens.
Standort. Balkan. Herzegowina. Mostar. Velez. 1500m
(Vandas Flor. Here, centr. 1893: hb. H., hb. U. V.).
Ein ähnlicher Typus auch in Burnats Sammlung: Südliches
Piemont. Val de fenetre, San Giacomo, route de la Madonna:
hb. Bu.).
Die hybride Abkunft der T. Vandasii glaube ich mit voller
Bestimmtheit behaupten zu können. Über die Stammeltern
kann, da an dem betreffenden Standorte in der Herzegowina
keine anderen Arten als die genannten Vorkommen, gar kein
Zweifel sein.
In den Antheren der schon in ziemlich vorgeschrittenem
Stadium befindlichen Zwitterblüten befindet sich Pollen in
mäßiger Menge. In den Fruchtknoten sind keine heranreifen-
den Embryonen zu beobachten, ein Umstand, der übrigens des-
wegen nicht als Beweis für die Sterilität des Bastardes ver-
wendet werden kann, weil auch Arten in diesem Stadium viel-
fach noch keine wohlentwickelten Keimlinge aufweisen.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 525
Im folgenden zähle ich diejenigen Typen auf, deren Ba-
stardnatur ich nur für möglich halte, weshalb ich es auch unter-
lasse, ihnen binäre Namen zu geben.
1. Trimorpha alba X Trimorpha alpina (?)
Indumento glanduloso-hirsuto inter sp. T. alba et T. alpina
intermedia, habitu modo hanc modo illam revocans.
Standorte. Alpen. Tirol. Innervillgraten (Scheitz: hb.
M. F.). — Schweiz. Wallis. Simplonpaß. Gondo. Granit. 850 —
1200 m (Wolf 1878: hb. Br.); Yal Bagnes. Granit (Favrat 1871:
hb. K.) — Alpes maritimes. Col de Pelousette, sur Salzo Moreno.
Gres. 2500 m (Y. B. B. C. 1902: hb. Bu.).
2. Trimorpha borealis X Trimorpha polita (?)
Statura, caule bicephalo, indumento glanduloso ad apicem
caulis et in involucris pilis magnis immixtis, capitulorum magni-
tudine inter sp. T. borealis et polita medium tenens, floribus
femineis ligulatis longis, abrupte in eligulatos transeuntibus illam,
hanc indumento praecipue glanduloso revocans.
Standort. Skandinavien. Norwegen. Dovre (Jönsson
u. Falck, 1865: hb. P.).
8. Trimorpha alba X Erigeron polymorphus (?)
Habitu, coloratu, foliis sp. E. polymorphus , indumento sp.
T. alba.
Standort. Westalpen. Monte Cenisio (Pariatore 1850:
hb. F.).
4. Trimorpha alpina X Erigeron polymorphus (?) (E. Helveti-
cas Brügger).
Forma a: Glabritie caulium et foliorum sp. E. polymorphus,
floribus femineis eligulatis praesentibus sp. T. alpina revocans.
Standorte. Alpen. Kärnten. Pasterze (Freyberger: hb.
z. b. G.).
Tirol. Campitello - Fedajapaß, in Gesellschaft der mutmaß-
lichen Stammeltern (Vierhapper 1905: hb. U. V.).
Es ist auch möglich, daß diese Pflanze mit der von mir
als T. calcarea bezeichneten Kalkform der T. alpina iden-
tisch ist.
Forma ß. Caulium et foliorum indumento evidenter hir-
suto sp. T. alpina , florum femininorum eligulatorum absentia sp.
E. polymorphus revocans.
Standorte. Alpen. Kärnten. Pasterze (Hoppe : hb. M. P.).
Tirol. Campitello -Fedajapaß zwischen den mutmaßlichen
Stammeltern (Vierhapper 1905: hb. U. V.).
Möglicherweise auch nur eine Form der T. alpina, ohne
zungenlose weibliche Blüten, wie ich deren eine bei Besprechung
dieser Art namhaft gemacht habe.
Vielleicht war der durch Bastardierung hervorgerufene
Formenreichtum der Erigeronten auf der Pasterze der Grund
dafür, daß Hoppe so viele Formen beschrieben hat1).
*) Vergleiche unter den Synonymen der T. alpina.
526 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Forma y. Caulium et foliorum indumento parum liirsuto
inter parentes medium tenens, involucri viridis glabritie sp.
E. polymorphus , floribus femineis eligulatis praesentibus sp.
T. alpina revocans, foliis valde auctis hybrida designata.
Synonym. E. alpinus y intercedens Briquet 1. c. p. p.
Standort. Alpen. Alpes Lemaniennes. Pre de Scaix,
au dessus des Aralets deVernant (Briquet, Fl. Alp. Lern. 1892 : hb. De.).
Die Bastardnatur dieser durch die bedeutsame Förderung
ihrer Assimilationsorgane sehr auffälligen Pflanze halte ich für
sehr wahrscheinlich.
5. Trimorplia Hungarica X Erigeron uniflorus (?). *)
Habitu, foliorum forma, capitulorum magnitudine et ligu-
larum colore sp. T. Hungarica, foliorum glabritie et florum
femineorum absentia sp. E. uniflorus vel foliorum basalium
forma et involucrorum indumento hanc, floribus eligulatis prae-
sentibus illam revocans.
Standorte. Karpathen. Tatra (Schultz Herb. norm. n. s.
C. 29, Nr. 2847: hb. B., hb. Be., hb. M. P., hb. UV.); (Veselsky
1860: hb. R., hb. z. b. Gr.); Gralizien, 1600 m (Wagner 1889 in
Magnier Fl. sei. exs. Nr. 2224: hb. Br., hb. H., hb. M. P.) ;
Kleines Kohlbachtal. Seewand (Sagorski 1887: hb. Br.); 1600 m
(Sagorski 1888: hb. Br.). — Zentralkarpathen (Jabornegg 1857:
hb. M. P.). — Belaer Kalkalpen. Drechselhäuschen (Bosmacki
1856: hb. T.); (Ullepitsch 1886, 1892: hb. U. V.); (Pax 1893: hb.
Pax); Roter Lehm (Ullepitsch 1892: hb. De., hb. U. Y.); (Pax
1893: hb. Pax); Kalk, 1600 — 1700 m (Ullepitsch 1892: hb. U. V.);
Durlsberg (Scherfel 1864: hb. z. b. Gr.) ; Stimberg, 1600 m (Sa-
gorski 1888: hb. D.).
Außer ihrem morphologisch intermediären Verhalten läßt,
sich nichts Positives namhaft machen, was für die Bastardnatur
dieser Typen spräche. Es muß ausdrücklich hervorgehoben
werden, daß die Art des Vorkommens der beiden Stammeltern
— E. uniflorus wächst fast nur in der aus Urgestein aufgebauten
Hohen Tatra, T. Hungarica fast nur in den Belaer Kalkalpen -
das Zustandekommen einer Bastardbildung einleitenden Wechsel-
befruchtung nicht gerade begünstigt. Der Umstand jedoch, daß
E. uniflorus dennoch gelegentlich auch in den Belaer Kalkalpen
und T. Hungarica ebenso in der Hohen Tatra auftritt, und daß
an Zwischenformen nicht hybriden Ursprunges absolut nicht
gedacht werden kann, veranlaßt mich dennoch, diese Formen
— unter Vorbehalt — als Bastarde aufzuführen.
6. Trimorplia borealis X Erigeron uniflorus (?).
Foliorum basalium forma florumque femineorum praesentia
sp. T. borealis , caulium partium superiorum et involucrorum in-
dumento albide lanuginoso- liirsuto sp. E. uniflorus revocans,
statura inter parentes medium tenens.
Synonyme: E. alpinus y leucocephalus Blvtt 1. c.
Standorte. Skandinavien. Dovre (Jönsson 1865: hb.z. b. Gf.);
(Murbeck Fl. Norv. 1886: hb. U. V.). — Kundshö (1882: hb. Be.).
') E. Uechtritzii Vierh. in lit.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 527
Von diesem Typus gilt mutatis mutandis das über den
vorigen Gesagte. Es sei nur hervorgehoben, daß ich die Wahr-
scheinlichkeit des Zustandekommens Bastardierung vermittelnder
Kreuzbefruchtung in diesem Falle für viel größer halte als in
jenem. Möglicherweise gehören einige der für Grönland und Island
angegebenen Formen der T. borealis mit eligulaten Blüten hierher.
7. Erigeron amphibolus X Erigeron uniflorus (?)
Foliorum et squamarum coloratu dilucido et caulibus interdum
bicephalis sp. E. amphibolus , caulibus plerumque monocephalis, foli-
oruni basalium forma et indumento capitulorum longo densoque
sp. E. uniflorus revocans.
Synonyme: E. uniflorum var. albiflora Ruprecht in exs.
Abbildung. Taf. IV. Fig. 3.
Standorte. Kaukasus. Tuchetien. Antschabalar. 1300
bis 1600 hp. (Ruprecht: hb. B.).
Wenn auch diese Hybriden zufällige Bildungen sind, deren
Kenntnis an und für sich für das Verständnis der Phylogenie
der Gattung völlig belanglos ist, so wird doch vielleicht die
gesicherte Tatsache, daß es überhaupt Erigeron- Hybriden gibt,
für den Deszendenztheoretiker nicht immer ohne Bedeutung-
bleiben. Wenn es nämlich — wie dies für andere Bastarde
bereits geschehen ist — gelingen sollte nachzuweisen, daß hy-
bride Erigeron - Stöcke im Laufe der Jahre eine Steigerung ihrer
Fertilität erfahren, und daß sie imstande sind, Nachkommen-
schaft mit im Laufe der Generationen sich erhöhender Frucht-
barkeit zu liefern, so würde es uns leichter möglich werden,
daran zu glauben, daß es auch heute schon gewissermaßen
zu Arten gewordene Hybriden gibt, wie ich in T. neglecta
eine solche zu sehen vermeine. Dem Kulturversuche und Ex-
perimente steht da noch ein weites Feld der Betätigung offen.
III. Phylogenetische Ergebnisse.
Das den Arten der Gattungen Trimorpha und Erigeron wie
überhaupt den Kompositen eigene große Wanderungsvermögen,
für welches insbesondere auch die große Verbreitung Zeugnis
gibt, die der amerikanische E. Canadensis in der alten Welt
und sogar in Australien gefunden hat, und ihre immense An-
passungsfähigkeit sind zwei für das Verständnis des Entwick-
lungsganges dieser beiden Pflanzengruppen sehr wesentliche
Momente. Das erstere läßt es verständlich erscheinen, daß sie
so große Gebiete besiedeln, die letztere, daß sie sich in denselben
auch halten und in großer Mannigfaltigkeit gliedern konnten.
AVenn sich auch das Studium der Stammesgeschichte der
beiden Gattungen dadurch, daß sie in den meisten Gebirgen
durch Paare infolge analoger Anpassung einander sehr ähnlich
sehender \md daher oft schwer unterscheidbarer Typen vertreten
werden, zunächst einigermaßen kompliziert, so wird es doch,
wenn man einmal die morphologischen Verhältnisse richtig zu
beurteilen gelernt hat, gerade wegen dieses Formenparallelismus,
der die formverändernden — und neubildenden Wirkungen der
528 Vie rhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
äußeren Faktoren gleich an je einem Artenpaare zu beobachten
gestattet, wesentlich erleichtert und überaus anregend.
Daß die Sonderung der Linne’schen Gattung Erigeron in
zwei Gattungen, Trimorpha und Erigeron s. s. wirklich berechtigt
ist, dürfte aus der Schilderung des mutmaßlichen Entwicklungs-
ganges der in Rede stehenden Arten, welche die Aufgabe dieses
Abschnittes sein soll, mit voller Bestimmtheit hervorgehen.
Nichts spricht mehr für die Berechtigung der Annahme eines
diphyletischen Ursprunges der unsere Alpen bewohnenden Eri-
geronten als die unabweisbare Tatsache, daß dieselben, soweit
sie zu Trimorpha gehören, mit Arten der den Gebirgen vor-
gelagerten Ebenen Europas und Asiens aus der Gattung Tri-
morpha selbst und Conyza sehr nahe verwandt sind, während
die europäischen and asiatischen alpinen Arten der Gattung
Erigeron s. s. verwandter Formen in den Ebenen der alten Kon-
tinente entbehren, anstatt dessen aber zu vielen amerikanischen
Formen in innigen Beziehungen stehen. Während wir demnach
für die alpinen Trimorphen annehmen dürfen, daß sie sich in
der alten Welt aus Arten der Tiefländer, wie sie heute noch in
Asien Vorkommen, ausgegliedert haben, könnten wir für die An-
gehörigen der Gattung Erigeron s. s. diese Annahme nur dann
vollkommen ungezwungen machen, wenn es wahrscheinlich wäre,
daß wenigstens im späten Tertiär noch nahe Verwandte der-
selben die Ebenen Asiens und Europas bevölkert haben. Da
aber gar nichts zugunsten dieser Hypothese spricht und gar
kein Grund ist, einzusehen, warum alle diese Formen seit der
Tertiärzeit auch aus dem südlichen Europa ausgewandert oder
gar ausgestorben sein sollen, so liegt die Annahme viel näher,
daß diese alpinen Erigeron -Arten nicht in der alten, sondern in
der neuen Welt aus Arten der Tiefländer entstanden, und dann
erst nach Asien und schließlich auch nach Europa gelangt sind.
Die Berechtigung, Trimorpha und Erigeron als Gattungen
aufzufassen, ergibt sich auch aus folgenden Erwägungen. Ver-
sucht man es, diese beiden Gattungen auf die hypothetische Ur-
form der Kompositen mit homogamen, nur Zwitterblüten ent-
haltenden Köpfchen zurückzuführen, so lehren einige ganz ein-
fache Schlüsse, daß Trimorpha Erigeron nicht gleichwertig ist,
sondern vielmehr ein phylogenetisch älteres Stadium repräsen-
tiert. In den Köpfchen der hypothetischen Urform — inner-
halb der Astereae Conyzinae ist eine solche heute noch durch
die in ihren Köpfchen nur Zwitterblüten bergende nachUxküll-
Güllenbands Schema I gebaute Gattung Linosyris vertreten
— stellte sich nämlich offenbar zunächst dadurch eine Arbeits-
teilung ein, daß die gegen den Rand der Köpfchen zu inserierten
Zwitterblüten, indem sie durch den Verlust ihres Andröceums,
der begreiflicherweise eine Verengung ihres Tubus zur Folge
hatte, rein weiblich, und so nur mehr in den Dienst der Frucht-
bildung gestellt wurden. So wurde aus dem homogamen Köpf-
chen der Urformen ein heterogames mit zwitterigen Blüten der
Scheibe und rein weiblichen, enger rölirigen des Strahles, ein
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 529
Stadium, wie wir es bei vielen Conyza- Arten heute noch an-
treffen. Die Umwandlung zwitteriger in kleinere rein weibliche
Blüten dürfte für die in Bede stehenden Typen insofern von
Vorteil sein, als dadurch bei gleicher Größe der Köpfchen und
gleichem Substanzaufwande eine erhöhte Samenproduktion er-
möglicht ist, während die Erzeugung einer geringeren Pollenmenge
nicht von Nachteil sein kann. Das Bedürfnis der Erhöhung der
Augenfälligkeit behufs sichererer Anlockung der Insekten ver-
wandelte nun das unscheinbare Con yz a - K ö p f c h e n dadurch in
einen auffälligen Schauapparat, daß die äußersten der zungenlosen
weiblichen Blüten allmählich unter fortgesetzter Förderung des
nach außen gewendeten Teiles ihres Saumes sich in Zungen-
blüten umwandelten, sodaß aus dem lieterogamen Köpfchen mit
zweierlei ein solches mit dreierlei Blüten, und zwTar hauptsäch-
lich der Pollen- und Honigbereitung dienenden fünfstrahligen
zwdtterigen der Scheibe, nur der Fruchtbildung dienenden ein-
symmetrischen zungenlosen weiblichen der inneren und sow’ohl
der Fruchtbildung als auch als Schauapparat dienenden ein-
symmetrischen weiblichen Zungenblüten der äußeren Spiralen des
Saumes: das Trimorpha- Stadium hervorging, das unleugbar Conyza
gegenüber eine Erhöhung der Organisation aufvreist. Noch
weiter vorgeschritten ist schließlich Erigeron, indem hier sämt-
liche rein weibliche Blüten als Zungenblüten ausgebildet sind
und so gleichzeitig zur Fruchtbildung und Anlockung der In-
sekten Yerv'endung finden. Wir sehen also, vom homogamen
Urtypus ausgehend, zunächst bei Conyza und dann bei Trimorpha
eine progressive Erhöhung der Organisation durch progressive
Steigerung der Arbeitsteilung, bei Erigeron neuerdings eine Ver-
vollkommnung der Organisation, aber diesmal nicht durch
Steigerung, sondern durch Beduktion der Arbeitsteilung bedingt.
Die Besiütate dieser spekulativ-morphogcnetischen Erwägungen
scheinen mir im Zusammenhänge mit den pflanzengeographischen
Tatsachen die Separierung von Conyza, Trimorpha und Erigeron
als Gattungen in der Bedeutung von drei phyletisch ungleicli-
w’ertigen, auf verschiedener Höhe der Stammesentwückelung
stehenden Gruppen vollauf zu rechtfertigen. Die folgenden
Zeilen gelten der mutmaßlichen Stammesgeschichte unserer alpinen
Trimorphen und Erigeronten. Der Natur der Sache nach soll
die Besprechung zwei Abschnitte umfassen, von denen der erste
Trimorpha, der zweite Erigeron zum Gegenstände hat.
A. Die Gattung Trimorpha.
Die vergleichend-morphologische Untersuchung führte zur
Unterscheidung zweier Sektionen innerhalb der Gattung Trimorpha,
von denen die eine, Brachyglossae , dem Con yz«- Stadium noch
näherstehend, größtenteils Arten der Ebene, die andere, Macro-
glossae, nur Arten der Gebirge umfaßt. Daß diese Gruppen
wirklich phyletisch berechtigt sind, ergibt sich aus der Tatsache,
') Ich will damit nicht sagen, daß ich glaube, daß die hier besprochenen
Erigeron- Arten von ebensolchen Trimorphen abstammen.
35
Beihefte Bot. Contralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
.)30 V ie rliap per, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
daß alle Arten innerhalb jeder der beiden Gruppen untereinander
näher verwandt sind als irgend eine derselben mit einer Art der
anderen Gruppe.
Uiese beiden Formenkreise haben sieh wohl unabhängig von-
einander in der letzten Periode der Tertiärzeit aus der Gattung
Conyza , die, bekanntlich in der alten und neuen Welt verbreitet,
eine ziemlich große Anzahl relativ ursprünglicher, reich ver-
zweigter, kleinköpfiger Formen nach Art der europäischen C.
ambigua umfaßt, durch sukzessive Entwickelung unter gleich-
zeitiger Reduktion der Verzweigung etc. in der bereits ge-
schilderten Weise ausgegliedert. Der Grund, weshalb ich den
Zeitpunkt der Entstehung soweit zurückdatiere, liegt darin, daß
uns heute die Typen der beiden Gruppen vollkommen separiert
entgegentreten, daß es keine nicht hybriden Ubergangsformen
gibt, daß weder irgend ein brachyglosser Typus, wenn er zufällig
einen höheren Standort inne hat, zu einem makroglossen wird,
noch umgekehrt eine in die Ebene steigende makroglosse Art
sich in eine brachyglosse verwandelt. Als primären Entstehungs-
herd beider Sektionen glaube ich in erster Linie Ostindien auf-
fassen zu sollen, das nach Hooker1) derzeit 8 Conyza- Arten —
in Wirklichkeit dürften deren wohl mehr sein — und auch,
namentlich in den Gebirgen, Formen beherbergt, welche zwischen
Trimorpha und Conyza die Mitte halten. Viel unwahrschein-
licher ist es mir, daß auch in Europa eine Ausgliederung von
Trimorpha- aus Conyza- Typen erfolgt ist, denn dieser Kontinent
entbehrt der für Indien so charakteristischen Mannigfaltigkeit
der Conyza- Arten und der diese mit den Trimorphen verbinden-
den Formen, und es ist kein Grund anzunehmen, daß dieselben
hier ausgestorben sind. Später werde ich übrigens auf diese
Möglichkeit nochmals zurückkommen.
Die von Engler2) zitierte, hauptsächlich von englischer Seite
vertretene Ansicht, daß E. alpinus eine Varietät des E. acris ist,
oder allgemeiner gesagt, daß die makroglossen direkt von den
bracliyglossen Trimorphen abstammen und Trimorpha somit mono-
phyletischen Ursprunges ist, halte ich nicht für ganz zutreffend,
weil nichts auf besonders nahe Beziehungen irgend einer brachy-
glossen zu einer makroglossen Form hindeutet, der Annahme
aber, daß beide Trimorpha- Gruppen auf Conyza-axtige Stammformen
zurückzuführen sind, scheint mir nichts im Wege zu stehen.
Die Brachyglossae sind also hauptsächlich Arten der Ebenen.
Die große Transportfähigkeit ihrer Früchte ermöglichte es ihnen,
von den Stätten ihrer Entstehung aus sich über große Teile des
gemäßigten Asien und über fast ganz Europa auszubreiten, bis
in die Arktis und, offenbar auf dem Wege über diese, auch
nach Nordamerika vorzudringen. Augenscheinlich infolge direkter
Anpassung an die verschiedenen Vegetationsbedingungen der
okkupierten Gebiete gliederte sich die Stammform der Brachy-
glossae in eine Reihe geographischer Rassen, wie T. acris , angu-
J) Fl. Brit. Ind. 1. c.
2) Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt. I. (1879). S. 114.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 53 1
losa, Hispanica, Podolica, polita, elongata , armeriaefolia, jucunda etc.,
von denen T. acris als die im gemäßigten Asien und Europa weitest
verbreitete der Urform zunächst stehen dürfte, während T. angu-
losa nur den Alpen, T. Hispanica dem westlich-mediterranen,
T. Podolica dem pontischen Florengebiete, T. polita , elongata und
armeriaefoliae dem Norden eigen sind und T. jucunda nur in
Nordamerika vorkommt.
Von besonderem Interesse ist die Tatsache, daß es im Taurus
und in der Sierra Nevada auch alpine Vertreter der Brachy-
glossae gibt (T. pycnotricha , Isaurica, Nevadensis\ welche dort
vielleicht in Anpassung an die alpinen Verhältnisse direkt aus
Arten der Ebenen (T. acris ) entstanden sein dürften. Ob auch
T. Asadbarensis des Elburs in diese Kategorie gehört, oder ein
echt bracliyglosser Typus ist, oder aber direkt von einer orienta-
lischen Conyza abstammt, ist mir ungewiß geblieben.
Selbst im allgemeinen Arten der Ebenen, haben die Brachy-
glossae noch in hohem Grade die ursprünglichen Charaktere
ihrer Conyza- artigen Stammformen beibehalten, die Zweijährigkeit,
den hohen Wuchs, die reiche Verzweigung, die kleinen Köpf-
chen etc., die alpinen Typen aber können trotz mancher in An-
passung an die Vegetationsbedingungen der Hochgebirge er-
worbener Charaktere, wie des z. T. perennierenden Wuchses, der
größeren Köpfchen, längeren Ligulae und niederen Stengel, in-
dem die letzteren — im Gegensätze zu denen der echten J lacro-
glossae — verzweigt sind oder doch Ansätze zu Seitenachsen
tragen, doch nicht ihre direkte Abstammung von brachyglossen
Typen der Ebene verleugnen.
Gleich diesen alpinen Brachyglossae , in ganz analoger An-
passung an alpine Verhältnisse, dürften auch die Macroglossae,
die durch eine Reihe morphologischer Charaktere wie perennen
Wuchs, niedere, wenig- bis un verzweigte Stengel, große Köpfchen
und lange Ligulae stets als alpine Arten gekennzeichnet sind,
aus Formen der Ebenen, allerdings wahrscheinlich nicht aus
brachyglossen Trimorphen, sondern aus Conyzen und, ihrer
schärferen Abgliederung entsprechend, schon zu einer viel
früheren Zeit hervorgegangen sein. Die Frage, ob diese Aus-
gliederung gleichzeitig an mehreren Punkten der asiatischen und
europäischen Gebirge erfolgt ist, oder ob nur die ersteren als
Bildungsherd aufzufassen sind, von wo aus erst dann die Formen
nach Westen wunderten, ist, wie schon erwähnt, schwer zu ent-
scheiden. Immerhin findet die letztere Annahme in gewissen
Anzeichen Unterstützung. Während nämlich, wie auch schon
angedeutet wurde, die dem Himalaya ebenso wie dem Berglande
von Abyssinien, das in T. Abyssinica auch eine alpine Trimorpha
besitzt, vorgelagerten Ebenen heute noch von den dortigen al-
pinen Typen zum Teil nahestehenden Conyza- Arten bewohnt
werden, gibt es in Europa von den wegen ihrer entfernten Be-
ziehungen zu den Macroglossae wohl gar nicht weiter in Betracht
kommenden Arten C. ambigua und Oouani abgesehen, heute
nur Brachyglossae , d. i. T. acris und ihr nahestehende Arten,
532 Vierli apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
die wir wolil als sehr nahe Verwandte, aber kaum als Ahnen
der Macroglossae anspreclien dürfen : denn es bestehen erstens
heute gar keine Zwischenformen zwischen irgendeinem bracliy-
glossen und makroglossen Typus Europas, und es sind zweitens
Arten wie T. pycnotricha etc., von denen man mit Sicherheit an-
nehmen kann, daß sie alpine Brachyglossae sind, ohne weiteres
als solche zu kennen, weil sie der T. acris noch viel näher
stehen als irgendeinem makroglossen Typus. Der Einwand,
daß dieser Umstand möglicherweise so erklärt werden könnte,
daß T. pycnotricha , Ncvadensis etc. nur deswegen noch der
T. acris viel näher stehen als etwa die makroglosse T. alpin a,
weil sie wohl erst in viel späterer Zeit entstanden seien als diese,
die somit auch als von T. acris — allerdings viel früher — zur
Abgliederung gelangte Typen aufzufassen seien, erscheint mir
nicht stichhaltig, denn man müßte dann die Frage, wie die
große Ähnlichkeit der makroglossen Himalaja-Typen T. Kuna-
vmrensis , Kumaunensis etc., die sicherlich nicht von T. acris
direkt abstammen, mit den analogen Typen der Alpen: T. inter-
media, Attica etc. zu erklären sei, durch die gewiß unberechtigte
Hypothese beantworten, daß die Macroglossae in den Gebirgen
Europas entstanden und erst sekundär nach Asien gelangt sind.
Nach all dem Gesagten glaube ich also nicht an eine poly-
tope Entstehung der Macroglossae und noch weniger an eine
Entstehung derselben in Europa, sondern halte vielmehr den
Himalaja für den primären Bildungsherd dieser Gruppe. Ganz
unabhängig vom Himalaja scheinen im Hochlande von Abyssinien
alpine Trimorphen (wie T. Abyssinica ) entstanden zu sein. Und in
ganz analoger Weise wie sich T. Abyssinica aus den nordost-
afrikanischen Conyzen ausgegliedert hat, dürften sich aus den
ostindischen Conyzen schon im Tertiär durch allmähliche An-
passung schließlich Typen von der Art der T. Kunawurensis
und Kumaunensis als der (Repräsentanten zweier verschiedener
Subsektionen der Macroglossae entwickelt haben. Arten wie
T. Leschenaultii in den Nilgherries und T multicaulis im Hima-
laya stellen, nach ihrem morphologischen Verhalten zu urteilen,
auch phyletisch Ubergangsformen zwischen der Gattung Conyza
und den makroglossen Trimorphen dar. Vom Himalaja aus
erfolgte offenbar gleichfalls schon in der Tertiärzeit die Be-
siedelung zunächst der umliegenden mittelasiatischen, dann der
vorderasiatischen und schließlich der mittel- und südeuropäischen
Gebirge. Die beiden Gruppen Hirsutae und Glandulosae gelang-
ten offenbar auf einem und demselben Wege: Himalaja-Turke-
stan-Kaukasus-Kleinasien nach Europa.
Was zunächst die Hirsutae anbelangt, so waren ihre Schick-
sale ziemlich mannigfaltige. In großen vertikalen Höhen zu
vegetieren gewohnt, waren sie viel mehr als die später zu be-
sprechende, zu den Glandulosae gehörige, in tieferen Lagen ge-
deihende T. Attica dem trockenen Hauche des asiatischen Steppen-
klimas entrückt und konnten sich deshalb in Gebieten erhalten,
in welchen diese längst verschwunden ist. In Anpassung an
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 533
die verschiedenartigen Yegetationsbedingungen der verschiedenen
Gebiete gliederten sie sich in eine relativ große Anzahl geo-
graphischer Rassen , aus deren heutiger Verbreitung man unter
gleichzeitiger Berücksichtigung ihrer gegenseitigen verwandt-
schaftlichen Beziehungen zu ziemlich klaren Vorstellungen über
die Art und Weise, wie die Besiedelung Europas stattgefunden
haben dürfte, gelangt.
Wie schon erwähnt, erfolgte die Wanderung offenbar vor
allem in der Richtung Himalaja-Turkestan-Kaukasus-Kleinasien.
Während sich im Kaukasus ebenso wie in Turkestan und im
Tianschan1), der auch vom Himalaja aus besiedelt worden
sein dürfte, die normale T. alpina , die wahrscheinlich ein der
mutmaßlichen Stammform sehr nahestehender Typus ist, erhielt,
bildete sich am bithynisclien Olymp eine sehr gut abgegrenzte
Art (T. OJympica ), der wir auch, als Bestätigung der schon von
En gl er2) betonten nahen Verwandtschaft der Eloren beider
Gebirge im Rhodope, nochmals begegnen.
Der Umstand, daß am Erdschias-Dagh noch ein scharf ab-
gesonderter Typus (T. Cappadocia) vegetiert, deutet darauf hin,
daß auch im Taurus, von welchem dieser Vulkan so viele For-
men erhielt, noch Macroglossae existieren dürften.
Es sei hier nochmals hervorgehoben , daß in Vorderasien
auch die Brachyglossae mehrere den echten Macroglossae infolge
analoger Anpassung sehr nahekommende alpine Rassen zur Aus-
gliederung brachten. T. pycnotricha im östlichen Taurus und am
Erdschias-Dagh und die ihr sehr nahestehende T. Isaurica im
westlichen Taurus sind als solche Rassen zu nennen. Eine mit
T. pycnotricha sehr nahe verwandte, ja vom Typus des Erd-
schias-Dagh kaum zu unterscheidende Pflanze (T. Nevadensis)
beherbergt die Sierra Nevada. Wir begegnen hier zum ersten-
male der interessanten Tatsache der nahen Verwandtschaft
alpiner Formen des Taurus und der Sierra Nevada, welche ich,
wie ich später gelegentlich der Besprechung der Gattung Eri-
geron des näheren auseinandersetzen werde, auf eine im späten
Tertiär mögliche, über das südliche Mittelmeerbecken und Nord-
afrika erfolgte Wanderung alpiner Elemente des Taurus nach der
Sierra Nevada zurückzuführen nfeneigt bin, wenn ich auch zu-
gebe, daß in dem hier erwähnten Falle immerhin auch an die
Möglichkeit, daß der Taurus- und Sierra Nevada-Typus (T. pyc-
notricha und Nevadensis) durch analoge Anpassung an alpine
Verhältnisse aus einer in den Ebenen weit verbreiteten Stamm-
form (T. acris) entstanden ist, gedacht werden kann.
Vom Kaukasus aus erfolgte also in ost-westlicher Richtung
die Besiedelung des Balkan und der Gebirge Mitteleuropas. Um
in diese zu gelangen, haben die Hirsutae , ihrer heutigen Ver-
breitung und den gegenseitigen Beziehungen der einzelnen
') Wahrscheinlich auch im Altai.
2) A. a. O.
o34 Vi er hap per, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Rassen gemäß zu schließen, zwei Wege benutzt, deren einer vom
Haemus aus in die Karpathen und von diesen aus wohl auch in
die östlichen Alpen führte, während auf dem anderen gewisse
Typen aus den mittelgriechischen und epirotischen Gebirgen in
den Apennin und die westlichen Alpen gelangten. Daß die
Hirsutae auch gleich den GlanduloSae und Pleiocephali die illy-
rischen Gebirge durchwanderten, erscheint mir sehr zweifelhaft,
weil uns heute in dem großen Gebiete von den epirotischen Ge-
birgen im Süden bis zu den Kärntner Alpen im Norden keine
Spur einer hirsuten Trimorpha begegnet. Für eine Wanderung
in der Richtung Epirus- Apennin scheint mir die heutige Ver-
breitung der T. Epirolica (Thessalischer Olymp, Epirus, Abruzzen)
beweisend zu sein. 'Wahrscheinlich erfolgte dieselbe in Zeit-
räumen, in welchen die Adria viel schmäler war als dies heute
der Fall ist. Daß die Hirsutae auch in der Richtung Rhodope-
Karpathen-Ostalpen wanderten, ist aus den nahen Beziehungen
der einander in diesen Gebirgen vertretenden Rassen: T. Rho-
dopaea (Rhodope), Transsilvan i ca (Transsilvanische Alpen), Hun-
garica (Tatra) und der Eungarica ähnlicher alpina (Ostalpen) mit
großem Grade von Wahrscheinlichkeit zu folgern.
Sehr interessant ist die Tatsache, daß in den Rodnaer-Alpen
noch echte T. alpina vorkommt, während sonst in den Kar-
pathen, sowohl in den Transsilvanischen Alpen als auch in den
Belaer Kalkalpen, eigene Rassen zur Ausgliederung gelangt sind,
oder doch wie in den Banater und Transsilvanischen Alpen Uber-
gangsformen zwischen T. Transsilvanica und alpina Vorkommen.
Es scheinen mir diese auffälligen Tatsachen dafür zu sprechen,
daß T. alpina selbst demjenigen Typus, der ursprünglich vom Kau-
kasus in den Balkan und von hier in die Karpathen gewandert
ist, zunächst steht, wenn schon nicht mit ihm identisch ist.
Während am bithynisehen Olymp, im Rhodope-Stocke, in den
epirotischen Gebirgen, in den Transsilvanischen Alpen und in
den Belaer Kalkalpen, den verschiedenen klimatischen Verhält-
nissen dieser Gebiete entsprechend, sich verschiedene neue Rassen
bildeten, konnte sich in den Rodnaer Alpen echte T. alpina er-
halten. Ob das merkwürdige Vorkommen dieser Rasse am Parnaß
auf ähnliche Weise zu deuten ist, mag dahingestellt bleiben. Die
Annahme, daß ein einziger Typus gewandert ist und sich in ver-
schiedene Rassen gegliedert hat, erscheint mir in dem hier ge-
gebenen Falle bei weitem plausibler als die Hypothese, daß zu
verschiedenen Zeiten verschiedene Typen gewandert sind.
Wie haben wir uns nun die Besiedelung der Alpen zu
denken? Von den drei Möglichkeiten, daß sie von den Kar-
pathen, von Illvrien oder vom Apennin aus erfolgte, erscheinen
mir nur die erste und dritte diskutabel zu sein. Das Vorkommen
der T. alpina am Parnaß ist vielleicht, wenn nicht als Folge
der Glazialzeit, so zu deuten, daß dieser Typus im späten Tertiär
im südlichen Balkan häufig war, und man kann sich ganz gut
vorstellen, daß sie über die damals viel schmälere Adria hinweg,
sei es durch den Wind oder durch Vögel, in den Apennin
V i e r li a p p e r , Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 535
transportiert wurde, von wo aus sie in die Westalpen und in
den Jura gelangen konnte. Andererseits ist aueli eine Be-
siedelung der Ostalpen von den Karpathen aus keineswegs un-
denkbar. Die nahe Verwandschaft der T. strigosa des Apennin
und der Westalpen mit der T. alpina des Parnaß spricht ebenso
zugunsten der ersteren wie die nahen Beziehungen gewisser
ostalpiner Macroglossae (z. B. von der Saualpe) mit T. Hungarica
zugunsten der letzteren Annahme, wenn, was ich aber nicht für
wahrscheinlich halte, nicht beide Ähnlichkeiten als Folgen gleicher
Anpassungen an analoge Vegetationsbedingungen aufzufassen
sind. Von besonderem Interesse ist es auch, daß im Karst und
im östlichen Teile der nördlichen und südlichen Kalkalpen die
Macroglossae vollständig fehlen. Ob dies von jeher so war, oder
ob sie erst in jüngerer Zeit aus diesen Gebieten verdrängt wur-
den, wird sich wohl nie mit Sicherheit angeben lassen.1)
Von den Alpen aus, die zu Ende der Tertiärzeit jedenfalls
schon T. alpina oder doch eine ihr sehr nahestehende Stamm-
form beherbei’gten, erfolgte dann die Besiedelung der Pyrenäen
und des Nordens, wo je eine eigene Rasse ( T . Pyrenaica und
borealis) zur Ausgliederung kam. Daß diese Wanderungen im
Verlaufe der Eiszeiten erfolgten, während welcher die die Alpen
von den Pyrenäen und von Skandinavien trennenden Tiefländer
ein derartiges Klima aufwiesen, daß sie geeignet waren, die aus
den Alpen herabsteigenden Typen zu beherbergen, bedarf wohl
keiner weiteren Auseinandersetzung. Der Weg in die Pyrenäen
führte zweifellos über die Auvergne.2) Der Umstand, daß das
Areal der T. borealis , der nordischen Rasse der Macroglossae ,
auf Skandinavien, die Lofoten, Schottland, die Färöers, Island
und Grönland 3) beschränkt ist, während dieser Typus im nordi-
schen Asien und in der Arktis fehlt, läßt mit Bestimmtheit an-
nehmen, daß dem Norden makroglosse Trimorphen nur von
Mitteleuropa zukamen, (im Gegensätze zu den Brachyglossae , die
von Sibirien aus bis zum Eismeere vordrangen). Daß aber ge-
wisse, insbesondere die isländischen Formen der T. borealis der
T. alpina noch sehr ähnlich sehen, während umgekehrt in den
Alpen Anklänge dieser an T. borealis sehr selten sind, deutet
wiederum darauf hin, daß es T. alpina war, welche nach Nor-
den gewandert ist und sich dort erst in Anpassung an die Vege-
tationsverhältnisse des Nordens umgeprägt hat, wobei diese Um-
prägung um so schwächer war und heute in ihren Folgen um
so schwerer zu konstatieren ist, je weniger durch die gegebenen
klimatischen Verhältnisse Grund zu einer solchen vorhanden
war.
In den Zeiten der großen Vergletscherungen teilten die
Macroglossae der Alpen das Schicksal der anderen Alpenpflanzen.
b Man vergleiche das in Abschnitt III P Gesagte.
2) Ob T. alpina in Korsika vorkommt, weiß ich nicht. Eine eventuelle
Besiedelung Korsikas ist wohl von den Seealpen aus erfolgt.
3) Ihr Vorkommen in Amerika bezweifle ich. Jedenfalls ist sie sehr
selten.
536 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Sie wurden aus den Alpen verdrängt und gezwungen, sieli in
die dem Gebirge vorgelagerten Tiefländer, soweit deren Klima
jetzt für ihre Aufnahme geeignet war, und auch in die Gebirge
Italiens zurückzuziehen. Es erfolgte also jetzt eine neuer-
liche Besiedelung des Apennin. Die große Formenmannig-
faltigkeit der T. alpina in diesem Gebirge dürfte vielleicht da-
rauf zurückzuführen sein, daß in dasselbe mehrmals — einmal
vom Balkan — einmal von den Alpen aus — einander nicht
vollkommen gleiche Formen gelangten. Daß sich T. alpina
während der Eiszeit aus den Alpen auch in den Balkan zurück-
zog, so daß vielleicht T. alpina vom Parnaß als Glazialrelikt
aufzufassen wäre, erscheint mir weniger wahrscheinlich. Viel
eher bin ich geneigt, an eine sekundäre Besiedelung der Balkan-
halbinsel von den Karpathen aus zu denken.
Erst nach Ablauf der Eiszeiten konnten die Macroglossae
ihre ehemaligen Wohnsitze in den Alpen und Karpathen wieder
zurückerobern. Daß Änderungen des Klimas nach der Eiszeit
ebenso wie vor derselben Umprägungen der Formen und die
Entstehung neuer Rassen veranlaßt haben können, ist selbst-
verständlich. Einige der von mir als Subspezies unterschiedenen
Typen wie T. strigosa, Pyrenaica, compacta, calcarea, ja vielleicht
auch T. Hungarica und Transsilvanien dürften erst postglazial
entstanden sein. Die Entstehung der T. calcarea wurde wohl durch
den Einfluß des Kalk-Substrates veranlaßt. T. intermedia ist
vielleicht wenigstens zum Teile nicht als geographische Rasse,
sondern als Rückschlagsbildung — ich denke vor allem an die
ganz vereinzelt in den Karpathen auftretenden Exemplare dieser
Pflanze — zu deuten. T. gracilis , der heute am weitesten ver-
breitete Typus, dürfte der mutmaßlichen Stammform zunächst
stehen, T. compacta vielleicht zum Teile nur als luxuriante Form
eines sehr üppigen Bodens zu betrachten sein. Daß der Prozeß
der Formneubildung und Konsolidierung der einzelnen Rassen
auch heute noch nicht zum Abschluß gelangt ist, braucht wohl
gar nicht hervorgehoben zu werden.
Die Frage, wann die einzelnen Besiedelungen, inwieweit vor
oder nach der Eiszeit, erfolgten, läßt sich für die Hirsutae eben-
so wie für alle anderen Gruppen nur in ganz allgemeinen Um-
rissen beantworten. Die Wanderung der alpinen Brachyglossae
vom Taurus in die Sierra Nevada ist wohl sicher schon zu Ende
der Tertiärzeit erfolgt, in Epochen, in denen Kleinasien noch
durch eine ziemlich kontinuierliche Festlandsbrücke mit dem
westlichen Nordafrika verbunden und in denen auch die klima-
tischen Verhältnisse derartige waren, daß die wandernden For-
men auf verschiedenen Punkten des weiten Gebietes zwischen
Taurus und Sierra Nevada festen Fuß fassen konnten. Macro-
glossae dürften zu Ende des Tertiär außer in Vorderasien schon
im Balkan, im Apennin, in den Karpathen, Alpen und vielleicht
auch Pyrenäen gehaust haben. Inwieweit sich aber die dama-
ligen Formen und die Grenzen ihrer Areale mit den heutigen
decken, läßt sich auch nicht annähernd beantworten. Die vorder-
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 537
asiatischen, balkanischen und apenninischen Typen konnten ihre
Areale auch während der Eiszeiten behaupten, während die
Formen der Alpen in den Epochen der großen Vergletscherungen
aus ihren Wohnsitzen vollkommen verdrängt wurden, in den
wärmeren Interglacialzeiten aber wieder teilweise einwandern
konnten, sodaß beständige Verschiebungen ihrer Areale statt-
fanden. Daß auch der Norden schon zu Ende des Tertiär
Macroglossae beherbergte, erscheint mir zweifelhaft. Wahrschein-
lich wurden sie ihm erst im Diluvium zugeführt.
Wesentlich einfacher als bei den Hirsutae liegen die ATer-
hältnisse bei den Glandulosae. Unsere T. Attica steht jedenfalls
mit der asiatischen T. Kumaunensis und wohl auch mit Typen des
Altai in nahen Beziehungen und ist vielleicht als westliche Rasse
derselben aufzufassen. Während sich mir aber die Erkenntnis
der nahen Verwandtschaft der T. alpina und der anderen Hir-
sutae Europas mit Typen des Himalaja gewissermaßen von selbst
auf drängte, weil es in Vorderasien einige Formen gibt, welche
das europäische Areal der Hirsutae mit dem zentralasiatischen
verbinden, erkannte ich in T. Kumaunensis nur durch Zufall
eine nahe Verwandte der T. Attica, da in dem riesigen Ge-
biete zwischen dem Dache der Welt im Osten und Illyrien im
Westen jegliche Zwischenformen fehlen. Die Tatsache aber,
daß T. Attica , deren isolierte Stellung auf ein hohes Alter
schließen läßt, mit einem Himalaja-Typus eng verschwägert ist,
macht es im Vereine mit früheren Erwägungen wahrscheinlich,
daß auch ihr Entstehungsherd im höchsten Gebirge der Erde
zu suchen ist. Von hier dürften schon im Tertiär Formen in
die Gebirge Turkestans und von hier aus in den Altai so-
wohl als auch gen Westen in die nordpersischen Gebirge
und von hier aus über Kleinasien in den Balkan gelangt sein.
V on dieser Halbinsel aus drang T. Attica , die sich wohl damals
schon ausgegliedert hatte, über Illyrien einerseits, wo sie uns
heute noch, sichtlich im Aussterben begriffen, an einigen Punkten
begegnet und den Karst in die Alpen, über den Haemus -
nach Velenovsky kommt sie im Rhodope vor — andererseits
in die Karpathen. Ob eine Besiedelung der Alpen auch auf dem
Wege über den Apennin erfolgte, mag dahingestellt bleiben,
ln den Alpen hat sich nun von T. Attica , die ihrer ganzen Ver-
breitung nach hier sowohl als auch in den Karpathen und, wie
bereits erwähnt, auch in Illyrien den Eindruck einer im Aus-
sterben begriffenen Pflanze hervorruft, wahrscheinlich in An-
passung an andere edaphische Faktoren eine eigene Rasse
T. alba — abgegliedert, deren Areal sich nahezu ganz mit dem
der Stammform deckt. Der Grund, warum die Glandulosae in
ganz Vorderasien — im Gegensätze zu den Hirsutae — keinen
einzigen Vertreter aufweisen, ist, wie schon einmal betont wurde,
offenbar darin zu suchen, daß diese Formen, wie heute noch
T. Attica und alba,1) an einen Aufenthalt in geringeren ver-
*) Daß dies für T. Kumaunensis nicht gilt, kann aus den spärlichen zur
\ erfügung stehenden Daten nicht ohne weiteres geschlossen werden.
538 Vi erhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
tikalen Höhen als die Hirsutae angepaßt waren und daher dem
in diesen sich immer mehr und mehr geltend machenden Step-
penklima zum Opfer fielen.
So ungefähr läßt sich die Entwickelung der makroglossen
Trimorphen unter der Voraussetzung einer monotopen Entstehung
im Himalaja verstehen. Wägen wir nun nochmals die Chancen
für eine gleichzeitige Ausgliederung derselben in verschiedenen
Gebirgen , also einer polytopen Entstehung aus einer und der-
selben oder doch mehreren einander sehr nahestehenden Arten
der den Gebirgen vorgelagerten Ebenen ab. Daß diese Art
nicht T. acris oder eine der ihr nahe Verwandten war, wurde
bereits hervorgehoben. Es müßte sich vielmehr um Conyza- artige
Typen gehandelt haben, wie sie heute noch in Ostindien und
Nordostafrika Vorkommen. Es ist ja immerhin nicht aus-
geschlossen, daß derartige Typen auch in Europa, als hier in
der Tertiärzeit milderes Klima herrschte, verbreitet waren, und
auf analoge Art wie im Himalaja auch im Kaukasus und in
den Alpen durch sukzessive Anpassung an die Vegetations-
verhältnisse der Hochlagen alpine Rassen ausgliederten. Später,
als die Eiszeit begann, mochten dann die an wärmeres Klima
gewöhnten Stammformen ausgewandert oder ausgestorben sein,
ohne jemals wieder zurückzukehren, während die in den Zeiten
der Vergletscherungen gleichfalls verdrängten Macroglossae nach-
träglich neuerdings ihre Areale besiedelten. Die weitere Ent-
wickelung der Gruppen durch Gliederung in geographische
Rassen hätte sich in einer der bereits geschilderten ganz gleichen
Weise abgespielt.
Gegen die Hypothese der polytopen Entstehung, die man
früher noch für viele alpine Gruppen gelten ließ, während man in
neuerer Zeit doch skeptischer geworden ist x), sprechen in unserem
Falle zwei nicht unwesentliche Momente: 1. Der Umstand, daß
es doch eigentlich sonderbar ist, daß alle Ubergangsformen von
den mutmaßlichen Arten, als deren Reste man eventuell noch
die im südlichen Europa verbreitete Conyza ambigua deuten
könnte, zu den Macroglossae vollends ausgestorben sind, und
2. die geringe Wahrscheinlichkeit, daß gewissermaßen durch
Zufall in ganz verschiedenen Gebieten (Alpen, Kaukasus, Hima-
laja) einander so überaus nahestehende Deszendenten aus einer
Stammform entstehen können. Diese beiden Momente ent-
scheiden also in unserem Falle zu ungunsten der Annahme der
polytopen Entstehung der makroglossen Trimorphen. Daß man
aber, wenn man eine monotope Entstehung annimmt, den Ent-
stehungsherd im Himalaja und nicht in Europa zu suchen hat,
das ja zum Teil ganz abgeleitete Typen beherbergt, wurde schon
des öfteren betont.
!) Yergl. z. B. Jeroscli, Geschichte und Herkunft der schweizerischen
Alpenflora. Leipzig 1903.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 539
B. Die Gattung Erigeron.
Wesentlich anders gestaltet sich das Studium der Phylo-
genie unserer alpinen Erigeron -Arten , die, wie gleich hervor-
gehoben sei, gleich den Macroglossae durch den perennen Wuchs,
die niederen, wenig oder gar nicht verzweigten Stengel, großen
Köpfchen und langen Zungen stets als Alpenflanzen gekenn-
zeichnet sind. Brauchen wir doch nicht erst über ihren mut-
maßlichen Entstehungsherd im Zweifel zu sein, da wir ja infolge
des vollkommenen Fehlens irgendwelcher mit ihnen verwandter
Typen in den Tiefländern der alten Welt und der geringen
Wahrscheinlichkeit, daß solche in der Tertiärzeit noch da-
selbst existierten, und seither insgesamt ganz und gar ver-
schwunden sind, schließen dürfen, daß dieselben aus Amerika
stammen, dessen Tief- und Hochländer noch zahllose Arten be-
herbergen, deren nahe Beziehungen zu unseren beiden Gruppen
evident sind. Amerika ist die Heimat der Gattungen Erigeron
und Aster. Wie dieselben entstanden sind, wird sich wohl niemals
vollkommen befriedigend beantworten lassen. Es sei hier nur die
Andeutung eingeschaltet, daß die erstere vielleicht von den in den
Hochländern von Mexiko, Peru, Chile etc. verbreiteten Conyza-
Typen oder deren Vorfahren im Sinne der früher ausein-
andergesetzten Entwickelungsrichtung ihren Ausgang genommen
haben könnte. Jedenfalls datiert die Ausgliederung der Gat-
tung Erigeron sehr weit zurück. Daß aber auch heute noch
ähnliche Prozesse im Gange sind, wird durch das Auftreten
gewisser an Zungenblüten armer oder ihrer ganz entbehren-
der Formen der T. Nevadensis und eben solcher der T. borealis,
(auf Island und Grönland), wahrscheinlich, von denen anzu-
nehmen ist, daß sie in viel jüngerer Zeit als die echten
Erigeron - Typen sich von trimorphen Ahnen abgegliedert haben.
Solche Typen dürfen naturgemäß nicht den echten Erigeron -
Arten koordiniert werden.
Und, um nun gleich auf diese selbst zu sprechen zu kommen,
so handelt es sich zunächst um die Beantwortung der Fragen,
in welchem Verhältnisse die Pleiocephali zu den Monocephali
stehen, ob die Aufstellung und Koordinierung dieser beiden
Gruppen als phylogenetischer Kategorien wirklich berechtigt
ist, wie und wo sie sich vom großen Stamme der Gattung Eri-
geron abgegliedert haben, usw.
Für die Trennung der Pleiocephali und Monocephali als
zweier distinkter phyletischer Gruppen spricht ganz analog wie
für die der Prachyglossae und Macroglossae vor allem der Um-
stand, daß je zwei Typen einer der beiden Gruppen unterein-
ander näher verwandt sind als irgend ein Typus der einen zu
einem der anderen Gruppe. Die Annahme, daß die Pleiocephali
und Monocephali monophyletischen Ursprunges sind, wäre, da
fast in jedem Gebirgsstoeke Europas und Vorderasiens ein
monocephaler und ein pleiocephaler Typus vertreten ist, nur
unter de]- sicherlich ganz falschen Voraussetzung möglich, daß
ij40 Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
sich eine gemeinsame Urform in jedem dieser Gebirge in je
einen monoceplialen und pleiocephalen Typus gegliedert hat. Es
ist viel wahrscheinlicher, daß die Stammformen der Plciocephali
und Monocephali schon in der neuen Welt zur Ausgliederung
gelangt sind, und daß in der alten die beiden Gruppen eine
getrennte Entwickelung genommen haben. Gleich den alpinen
Trimorphen sind sie zweifellos aus Arten der Ebenen enstanden.
Da es aber in Europa und Asien derzeit keine solchen Typen
gibt und wohl auch früher kaum gegeben hat, in Amerika aber
echte Erigeronten sehr häufig sind, kann man wohl mit Be-
stimmtheit annehmen, daß unsere beiden Gruppen aus der neuen
Welt stammen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sie schon als alpine
Typen den alten Kontinent betreten haben, wird durch folgende
Betrachtungen erhöht. Die Besiedelung Asiens von Amerika
aus erfolgte offenbar auf dem Wege über die Arktis. Wenn
auch diese damals für Typen der Ebene passierbar gewesen sein
mag, was heute nicht mehr der Fall ist, sodaß diese Gelegen-
heit hatten, auf diesem Wege in die neue AVelt zu gelangen, so
ist doch nicht einzusehen, warum sich dann diese Typen hier
nicht irgendwo bis auf den heutigen Tag erhalten haben, umso-
mehr als man doch, wenn man ihnen schon die Fähigkeit zu-
erkennen will, eine Reihe alpiner Formen auszugliedern, an-
nehmen müßte, daß sie schon seinerzeit in großer Formenmannig-
faltigkeit existiert haben. Aus dem Gesagten dürfte also er-
hellen, daß die Ahnen der Monocephali , und, wahrscheinlich ge-
trennt von ihnen, auch die der Plciocephali bereits als distinkte
alpine Typen in die alte AVelt kamen und sich hier „durch
allmählichen Transport von Gebirgsstock zu Gebirgsstock“ *)
immer weiter nach AVesten verbreiteten, bis die Säulen des
Herkules ihrem weiteren Vordringen eine Grenze setzten.
AVas nun zunächst die Pleio:ephali anlangt, die vom Hima-
laja an in den meisten Gebirgen des westlichen Asien und des
südlichen Europa vertreten sind, so weisen diese noch ziemlich
leicht in die Augen fallende Beziehungen zu Arten der Ebene
auf. Namentlich gilt dies von den Himalaya- Typen: E. monti-
coJa und Himalayensis, welche in ihren Köpfchen dem einjährigen
E. Philadelphicus noch sehr nahe kommen. Daß es gerade Formen
des Himalaja sind, welche diese Beziehungen am auffälligsten
zur Schau tragen, ist sehr bezeichnend und entspricht voll-
kommen der Ansicht, daß die Pleiocephali auf amerikanische
Formen zurückzuführen sind* 2).
*) Engter, a. a. 0., S. 114.
2) Es sei liier ausdrücklich hervorgehoben, daß die in den Gebirgen
Asiens ziemlich reich gegliederte, in großer Formenmannigfaltigkeit (es seien nur
die Namen E. pulchellus , Thunbergii , multiradiatus , Armenus genannt) von
Japan bis Vorderasien verbreitete Gruppe des E. pulchellus , deren eine oder
andere Art mitunter mit einem mono- oder pleiocephalen Typus verwechselt
wurde, wegen ihrer isolierten Stellung hier nicht weiter Berücksichtigung
gefunden hat.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 541
Gleich, den Macroglossae wanderten auch die Pleiocephali
vom Himalaja aus nach Westen, von Gebirge zu Gebirge vor-
dringend und sich in Anpassung an die verschiedenen klima-
tischen Verhältnisse in verschiedene geographische Rassen gliedernd.
So entstand im Kaukasus und im Berglande Armeniens der
mit dem europäischen, schon am Erdschias-Dagh in einer an-
nähernden Form vorkommenden E. polymorphus in nahen Be-
ziehungen stehende E. amphibolus , im Elburs der ihm sehr nahe-
stehende E. Hyrcanicus, am Erdschias-Dagh auch der drüsige
E. Zederbaueri. Die weitere Wanderung erfolgte auch hier in
der bereits für die Macroglossae angedeuteten Weise. Die innige
Verwandtschaft des E. Zederbaueri vom Erdschias-Dagh mit dem
gleichfalls drüsigen Typus der Sierra Nevada, E. maior , legt
wiederum den Gedanken nahe, daß die Besiedelung der spa-
nischen Sierra Nevada von Kleinasien aus direkt über den damals
großenteils trockenliegenden südlichen Teil des Mittelmeerbeckens
und die Höhenzüge der nordwestafrikanischen Küste erfolgte.
Die Annahme, daß diese Wanderung' auf dem Umwege über die
Alpen stattfand, dürfte, da allenthalben, auch im Balkan, wo sie
die Eiszeit hätten überdauern können, derartige Formen fehlen,
von der Hand zu weisen sein.
Auch die Invasion Griechenlands geschah von Kleinasien
aus. Schon am Argaeus findet sich neben E. Zederbaueri eine
annähernde Form des für die Alpen so charakteristischen, von
E. amphibolus abzuleitenden E. polymorphus. Diese Art, eine
ausgesprochene, wahrscheinlich in Kleinasien entstandene Kalk-
pflanze, gelangte über Griechenland, Albanien, Illvrien und den
Karst in die südlichen und nördlichen Kalkalpen. Den Weg
über das aus Urgestein aufgebaute Rhodope- Gebirge in die
Karpathen hat E. polymorphus bezeichnenderweise nicht ein-
geschlagen. Die wenigen Belege, die ich aus den Karpathen
gesehen habe, sind sehr zweifelhafter Natur. Ob E. polymorphus
gleich T. Epirotica direkt in den Apennin gelangt ist, muß
dahingestellt bleiben. Die Besiedelung der östlichen Zentralalpen,
wo E. polymorphus nur sporadisch und fast ausnahmslos auf
Kalkboden auftritt, und der Westalpen, wo er auch nur auf
Kalkboden, so insbesondere in den Genfer Alpen, gedeiht, und
des Jura kann von zwei Seiten, von den Ostalpen und vom
Apennin aus, erfolgt sein. In die Pyrenäen dürfte E. polymor-
phus von den Westalpen aus — wahrscheinlich im Diluvium
gelangt sein. Inwieweit im übrigen diese Besiedelungen vor,
während und nach der Eiszeit erfolgten, vermag ich nicht im
Detail zu beurteilen. In den Zeiten der starken Vergletsche-
rungen hat sich E. polymotphus jedenfalls in die Gebirge der
apenninischen und balkanischen Halbinsel zurückgezogen, um
dann, als das Eis zurückwich, neuerdings in die Alpen ein-
zudringen. Nach dem Norden ist E. polymorphus im Gegensätze
zu T. alpina und E. unifiorus nicht gelangt. Sein ausgesprochenes
Kalk- und Wärmebedürfnis haben ihn offenbar daran verhindert.
Die Gliederung in verschiedene kleinere Rassen wie E. Graccus in
542 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
den griechischen und epirotischen Bergen Montenegrinus in
Montenegro, glabratus in den Alpen und im Apennin, exaltatus
in den Genfer Alpen, unifloroides in den südlichen Westalpen
und occidentalis in den Pyrenäen erfolgte zweifellos infolge
verschiedenartiger klimatischer Einflüsse und ist, der schwachen
Abgrenzung der einzelnen Typen nach zu schließen, offenbar
sehr jungen Datums, also vielleicht erst inter- oder postglazial.
Auch die Monocephali hat die alte von der neuen Welt er-
halten. Doch war der Entwickelungsgang dieser Gruppe ein
viel komplizierterer als der der Pleiocephali. Der Grund hierfür
liegt vor allem in den verschiedenen ökologischen Bedürfnissen
der Arten der beiden Sektionen. Weil die Monocephali größten-
teils Urgesteinspflanzen und viel weniger wärmebedürftig sind als
die Pleiocephali und auch die makroglossen Trimorphen. konnten
sie sowohl von Amerika als auch von Asien und Europa aus
die Arktis besiedeln, während dies den beiden anderen Sektionen
nicht gelungen ist.
In Amerika also sind offenbar schon in der Tertiärzeit aus
Arten der Ebenen in Anpassung an die eigenartigen Vegetations-
verhältnisse der Hochlagen der Andenkette die Stammformen
unserer Monocephali entstanden. Ob diese Ausgliederung eine
monotope war, ob sie in Mexiko, in Kolorado oder weiter süd-
lich in Bolivien oder gar in Chile, oder gar polytop, zugleich
in mehreren dieser Gebiete stattfand, ist selbstverständlich nicht
zu entscheiden. Doch ist es Tatsache, daß heute noch die Mono-
cephali fast in allen Teilen des 13000 km langen Kettengebirges
der neuen Welt Vertreter haben, so an der Magelhänsstraße
E. Myosotis , in den chilenischen Anden E. Andicola. in Bolivien
die wahrscheinlich auch hierher zu zählende Gruppe des E. pulvi-
natus , in Kolorado und den Rocky Mountains die unseren Formen
schon sehr nahestehenden E. melanoceph alus , Macounii , elatior,
grandiflorus , lanatus etc. Diese oder doch deren Stammformen
waren es, welche, vom Entstehungsherde immer weiter nach
Korden vordringend und gewohnt die hochalpinen Vegetations-
verhältnisse zu ertragen, sich auch in der Arktis heimisch fühlen
konnten und einerseits das ganze zirkumpolare Gebiet okkup-
pierten, anderseits aber nach Asien eindrangen. Von E. mela-
nocephalus oder einer ihm sehr nahestehenden Form gliederte
sich E. Unalaschkensis , der arktische Vertreter der Monocephali ,
ab und besiedelte im Laufe der Zeit das ganze aktische Amerika
bis an die Küsten von Labrador im Süden, Gi’önland, das ark-
tische Asien und Europa, Spitzbergen usw.
Mit E. lanatus und grandiflorus nahe verwandte Formen
wanderten (über die Behringsstraße) nach Asien ein und drangen
hier in nordost-südwestlicher Richtung vor, allmählich fast alle
Gebirge Asiens und schließlich auch Europas besiedelnd und
sich , den Vegetationsverhältnissen der verschiedenen Gegenden
entsprechend, in eine große Anzahl geographischer Rassen glie-
dernd. So entstanden in den zentralasiatischen Gebirgen vom
Baikalsee im Osten bis zum Dach der Welt im Vesten E. erio-
V i er h app e r, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 543
calyx und petiolaris , in den Gebirgen Turkestans E. Turkestanicus ,
in den südpersischen Gebirgen E. Daenensis, im Elburs E.Elbursensis.
In Tibet bereits tritt typischer E. uniflorus auf, der uns dann erst
wieder im Kaukasus begegnet. In Gebieten mit so extremem
Klima wie Persien hatte ein monocephaler Typus (E. Daenensis)
infolge seiner Fähigkeit, in den höchsten Regionen zu vegetieren,
begreiflicherweise am meisten Aussicht, sich zu erhalten.
In den an das Mittelmeer angrenzenden Gebirgszügen Li-
banon und Taurus, bildete sich je eine gut abgegrenzte Art: E.
Libanoticus und der diesem nahestehende E. Cilicicus. Vom
Taurus aus wurde der Erdschias-Dagli besiedelt. Es entstand
dort eine eigene Rasse: E. Argaeus, dessen nahe Beziehungen
zu E. Cilicicus unverkennbar sind.
Zu den interessantesten Tatsachen gehört auch in dieser
Gruppe die auffällig nahe Verwandtschaft der Typen des öst-
lichen zu denen des westlichen Mittelmeerbeckens, des E. Libano-
ticus, Cilicicus und insbesondere Argaeus zu E. hispidus der
Sierra Nevada. Es dünkt mir sehr wahrscheinlich, daß auch
die Stammformen dieser Typen seinerzeit diejenige Wander-
straße im Süden Europas (Kleinasien — Agäisches Meer — südlicher
Balkan —Unteritalien- Sizilien— Nordafrika — Iberische Halbinsel)
benutzt haben, auf welcher die Ahnen der T. fNevadensis und
des E. maior aus dem Orient in die iberische Halbinsel gelangt
sind. Wann diese Wanderungen fördernde Verhältnisse existiert
haben, vermag ich nicht zu beurteilen. Hatte die Brücke
wenigstens stellenweise für eine Alpenvegetation geeignete Punkte,
so kann bei dem eminenten Ausbreitungsvermögen der Arten
die Wanderung schon im späten Tertiär, vielleicht in kühlen
Epochen, sonst aber wohl erst in der Eiszeit, in welcher, als die
Alpen vergletschert waren , in diesen Breiten ein für die Aus-
breitung alpiner Typen günstiges Klima geherrscht haben kann,
wenn auch der Weg damals schon vielfach unterbrochen war,
erfolgt sein. In der Sierra Nevada hatte aber die Wanderung
dieser durch ihr drüsig-haariges Indument ausgezeichneten Formen
noch nicht ihr Ende erreicht. Es drang vielmehr, wahrscheinlich
während der Eiszeiten, da die iberische Halbinsel für alpine Pflanzen
passierbar sein mochte, E. hispidus oder seine Stammform nach
Norden bis zu den Pyrenäen vor und gliederte hier in Anpas-
sung an die klimatischen Verhältnisse dieses Gebirges eine eigene
Rasse, welche gleich den meisten anderen Monocephali statt der
Köpfchenhaare einfache Deckhaare besitzt: E. Aragonensis aus,
der dort neben echtem E. uniflorus vorkommt.
Mitteleuropa wurde zweifellos schon vor der Glazialzeit vom
Kaukasus aus besiedelt. Über Armenien und den bithynischen
Olymp, vielleicht auch über die Krim, dürften die Vorfahren
des E. uniflorus in die Gebirge des nordöstlichen Teiles der
Balkanhalbinsel gelangt sein, in welcher sie übrigens heutzutage
gar nicht mehr Vorkommen oder doch sehr selten sind. Am
bithynischen Olymp hat. sich eine eigene Rasse, JJ. Bithgnicus,
erhalten, deren nahe Beziehungen zu dem südpersischen E. Dar-
544 Vierh ap per, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
nensis die Möglichkeit offen lassen, daß sie mit diesem gemein-
samen Ursprunges ist. Jedesfalls aber stammen die Rassen des
E. uniftorus im Kaukasus, den Karpathen, Alpen, im Apennin,
in den Pyrenäen und in Skandinavien von einer und derselben
Urform ab, welche, vom Kaukasus aus auf einem der beiden
Wege nach Osten vordringend, zunächst in die Karpathen ge-
langt ist. Von den Karpathen aus, wo eine charakteristische
Form (E. Tatrae) entstand, dürften dann erst die Alpen besiedelt
worden sein. E. uniftorus verleugnete in diesen ebenso wenig
wie in jenen seine Vorliebe für Urgestein und sehr hohe Lagen.
Hier wie dort findet er sich nur in Höhen von über 2000 m,
zumeist auf Urgestein, und fehlt in den kalkreichen Belaer Alpen
ebenso wie in den nördlichen und südlichen Kalkalpen (von ganz
vereinzelten Standorten abgesehen). Von den Seealpen aus erfolgte
die Besiedelung Korsikas und des eine eigene Rasse, E. Aprutii,
beherbergenden Apennin — an eine Einwanderung von Epirus aus
in dieses Gebirge ist, da E. uniftorus heute in den epirotischen
Gebirgen fehlt, kaum zu denken — von den Französischen Alpen
(Hautes, Basses Alpes etc.) über die Sevennen, wo heute noch
E. uniftorus vorkommt, die Invasion der Pyrenäen. Die Pyre-
näen erhielten also zweimal, einmal vom Norden, einmal vom
Süden, monocephale Typen zugeführt, und es findet die be-
merkenswerte Tatsache, daß zwei Typen einer und derselben
Gruppe, obwohl seinerzeit als geographische Rassen, d. h. durch
Anpassung an verschiedene klimatische Faktoren getrennter Ge-
biete entstanden, jetzt dennoch ein- und dasselbe Areal bewohnen,
durch die Art ihrer Entstehungs- und Wanderungsgeschichte
eine ganz befriedigende Erklärung1).
In den Zeiten der großen Vergletscherungen der Alpen und
Karpathen wurden selbst die nichts weniger als thermophilen
Monocephali gezwungen, ihre Höhen zu verlassen und sich in
südlichere Gebirge (vielleicht wurde jetzt erst der Apennin be-
siedelt) zurückzuziehen und in die Tiefländer, welche erst durch
die jetzt sich einstellenden bedeutenden Temperaturdepressionen
zur Aufnahme von Hochgebirgspflanzen geeignet wurden, herab-
zusteigen, um erst dann, als das Klima wfleder milder wurde,
neuerlich in die Berge zurückzukehren. Aber auch eine zweite
Straße, nach Norden, war ihnen jetzt offen. Im Zeitalter des
Zurück weichens der großen Gletscher mag also E. uniftorus nach
Skandinavien gelangt sein, in dessen Gebirgen er heute noch
wohnt, und von wo aus er dann gleich E. Unalaschkensis einen
großen Teil der Arktis (Lappland, Island, Grönland, Nowaja
Semlja) zum Teil unter entsprechenden, durch die Eigenart des
') Vergl. Wettstein, Grundzüge der morph. pflanzengeogr. Methode
des PfLanzensyst. Jena 1898. p. 33: „ . . Es ist aber hier noch ein dritter
Fall möglich, nämlich der, daß die Anpassung der am weitesten auseinander
liegenden Arten eine schon so verschiedenartige geworden ist, daß beide in
demselben Gebiete nebeneinander ihre Existenzbedingungen fanden, daß
also die eine Art, in das Areal der andern gelangt, neben ihr Vorkommen
kann.“
V i e rliap pe r, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 545
Klimas der neu okkupierten Gebiete bedingten Modifikationen
(E. eriocephalus) besiedelte. So ist E. uniflorus gleich E. Una-
laschkensis eine arktische Pflanze geworden. Die Tatsache, daß
sich die Areale dieser beiden Typen teilweise decken, findet ein
Analogon in dem eben geschilderten Verhalten des E. Arago-
nensis und uniflorus in den Pyrenäen. Kreuzungen zwischen
E. uniflorus und Unalaschkensis dürften vielleicht zum Teil die
Ursache der unleugbaren Formenmannigfaltigkeit der Monoce-
phali im Norden sein, für deren Erklärung übrigens noch ein
Umstand in Betracht kommt. Es ist nämlich höchst wahrschein-
lich, daß eine Besiedelung des Nordens mit monocephalen Typen
nicht nur von Amerika und Europa, sondern auch von Asien
aus erfolgte, indem E. eriocalyx und petiolaris nach Norden
drangen. Typischer E. eriocalyx kommt tatsächlich am Jenissei
noch bei 67 o n. B. vor. Vielleicht hat nun E. eriocalyx im
Norden eine kleinerköpfige Rasse ausgegliedert, die vom echten E.
uniflorus kaum zu unterscheiden , sich dann weiter verbreitete.
Gelegentlich im hohen Norden vorkommende hochwüchsige
Formen des E. uniflorus sind vielleicht solcher Abstammung.
Aus dieser Tatsache würde sich die Annahme ergeben, daß im
Verlaufe der Eiszeiten auch solche eigentlich auf E. eriocalyx
zurückzuführende Typen aus der Arktis in die Tiefländer Europas
gelangen konnten und dann, als das Eis zurückging, auch in die
Alpen eindrangen, um auch hier die Formenmannigfaltigkeit zu
erhöhen. Ja sogar E. Unalaschkensis kann damals in die Alpen
gelangt sein. Im Berliner Herbar befindliche Exemplare des E.
Unalaschkensis von Graubünden bekräftigen diese Mutmaßung.
Sollten sie wirklich von dorther stammen, so wäre dies eines der
interessantesten Glazialrelikte.
Es gibt gar kein Argument, welches dafür spräche, daß mit
dem Ende der Eiszeit die Formneubildungsarbeit der Monoce-
phali ihr Ende erreicht hat. Offenbar erst in jüngster Zeit ent-
standene Formen wie E. Valesiacus deuten vielmehr darauf hin,
daß die Monocephali in ihrer Entwicklung noch immer nicht
zum Stillstand gekommen sind.
C. Die Wanderstraßen.
Eine Betrachtung der AVege, welche die einzelnen Trimorpha-
und Erigeron-G ruppen bei ihrer ost -westlichen Wanderung ein-
gesclilagen haben, ergibt einige nicht uninteressante Daten,
welche vielleicht einmal durch Vergleiche mit den AVanderungen
anderer alpiner Pflanzengruppen allgemeinere Bedeutung er-
langen dürften.
Den Weg von Amerika bis Mittelasien haben nur Angehörige
der Gattung Erigeron zurückgelegt. Die Arktis wurde nur von
den Monocephali , der am wenigsten thermophilen Sektion, okku-
piert. An der Besiedelung Asiens beteiligten sich Monocephali
und Pleiocephali gemeinsam. Das A'hrdringen erfolgte längs der
von Nordosten nach Südwesten streichenden großen Kebfren-
36
Beihefte Bot. Centralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 3.
54(1 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
gebirge (Baikal ische Gebirge — Altai — Karatau usw.). Gelegent-
liche Wanderungen monocephaler Typen nach Norden dürften
von Zeit zu Zeit stattgefunden haben. Der Himalaja wurde
von den Erigeronten wohl vom Norden aus besiedelt. Vom
Himalaja an schlossen sich auch die Macroglossae , welche wohl
erst sekundär in die Turkestanischen Gebirge und den Altai ge-
langt sein dürften, den weiter nach Westen vordringenden Eri-
geronten an. Von Zentral- nach Vorderasien benutzten wohl alle
Gruppen ebendieselben Wege. Die Gebiete Elburs, Kaukasus,
Daena, Libanon, Taurus, Erdschias, Bithynisclier Olymp, welche En-
demismen aller oder mindestens einer dieser Gruppen beherbergen,
markieren heute noch die Richtung dieser Wanderungen. Der
Erdschias wurde sicherlich vom Taurus aus besiedelt.
Die Wanderstraßen, welche die Trimorphen und Erigeronten
nach Europa führten, lassen sich aus deren heutiger Verbreitung
und den Verwandtschaftsverhältnissen der einzelnen zum Teil
heute noch ganz deutlich erkennen. Am schwierigsten ist es,
den Zusammenhang zwischen den Formen des Taurus und den
ihnen zweifellos sehr nahestehenden der Sierra Nevada zu er-
klären. Die Vermutung, daß im späteren Tertiär, als anstelle
des ägäischen Meeres sich noch Festlandsmassen erhoben, be-
trächtlichere klimatische Depressionen vorausgesetzt, die Bedin-
gungen für eine ost-westliche Wanderung über den Balkan, Unter-
italien und Sizilien nach der nordwestafrikanischen Küste einmal
günstigere waren, als dies heutzutage der Fall ist1), sowie der
Umstand, daß es drei Gruppen sind, welche im Taurus und in
der Sierra Nevada durch sehr nahe verwandte Formen vertreten
werden, und schließlich die Erwägung, daß an eine Wanderung
dieser Typen vom Taurus auf dem Umwege über die Alpen und
Pyrenäen in die Sierra Nevada infolge des Fehlens aller Formen
dieses engen Verwandtschaftski’eises in den Alpen gar nicht zu
denken ist, bestärken mich in der Annahme einer direkten Be-
siedelung der Sierra Nevada vom Taurus aus. Jedesfalls ist die
Richtigkeit dieser Annahme nicht unwahrscheinlicher als die der
Hypothese, daß die Stammarten dreier verschiedener Gruppen in
der Sierra Nevada einerseits und im Taurus beziehungsweise am
Erdschias-Dagh andererseits ganz analoge Formen ausgliederten.
— Der Atlas beherbergt heute keine Erigeronten. Sie sind ent-
weder überhaupt nie dorthin gelangt oder aber, was wahrschein-
licher ist, schon ausgestorben. Von der Sierra Nevada gelangten
dann Monocephali — offenbar in der hierfür insbesondere ge-
eigneten Eiszeit — auch in die Pyrenäen.
Die Besiedelung der mitteleuropäischen Gebirge erfolgte
wohl hauptsächlich vom Kaukasus aus. Von hier dürften die
!) Trennende Meeresarme mußten kein Hindernis bilden, da der Trans-
port so leicht durch den Wind verbreitbarer Früchte, wie sie die Trimorpha-
und Erigeron- Arten besitzen, wie erst neulich wieder von Vogler (a. a. O.)
behauptet wurde, wenn auch nicht die Regel, so doch möglich ist.
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 54 1
Typen über die Gebirge an der Südküste des Pontus und viel-
leicht zum Teil auch über die Krim in den Balkan eingedrungen
sein. Drei Wanderstraßen benutzten die Typen der verschie-
denen Gruppen, um in die Alpen zu gelangen. Die erste führte
von dem wohl direkt vom Kaukasus und bithynischen Olymp
besiedelten Rhodope - Gebirge in die Karpathen und von diesen
aus in die Alpen. Sie wurde von den Urgestein bevorzugenden
makroglossen Trimorphen und den Monocephali betreten. Die
zweite, von den drüsigen Makroglossen und den kalkholden Pleio-
cephali benützt, verband, die albanisch-montenegrinischen Gebirge,
Ulyrien und den Karst durchsetzend, Griechenland mit den Ost-
alpen. Auf der dritten endlich, welche wahrscheinlich von Epirus
über die damals schmale Adria und längs des Apennin nach den
Westalpen führte, sind wohl nur Macroglossae gewandert.
Von den Alpen aus fanden dann, hauptsächlich in der Eis-
zeit, Besiedelungen des Balkan, Apennin, Korsikas (von den
Seealpen aus), der Pyrenäen (von den Westalpen aus über
das französische Zentralmassiv) und endlich des Nordens (Skan-
dinaviens etc.) statt. Umgekehrt drangen zur Eiszeit wohl
auch nordische Typen nach Mitteleuropa und können schließ-
lich auch bis in die Alpen gelangt sein. Während von den
Alpen aus nach dem Balkan, Apennin und den Pyrenäen Ver-
treter aller drei Gruppen wanderten, konnten nach dem Norden
nur Trimorphen und Monocephali , vom Norden in die Alpen
überhaupt nur Monocephali gelangen.
In der folgenden Tabelle (nächste Seite) sind die wichtigsten
Wanderungen der einzelnen Gruppen übersichtlich zusammen-
gestellt.
D. Gegenseitige Beziehungen der einzelnen
Gruppen, ihre geographische Verbreitung be-
treffend.
Der in den beiden ei’sten Kapiteln dieses Abschnittes unter-
nommene Versuch, die Entwicklungs- und Wanderungsgeschichte
jeder einzelnen Gruppe an und für sich darzustellen, hat zu dem
Resultate geführt, daß die Arten jeder dieser Gruppen einander
ausschließende Areale oder doch (T. Attica und a/ha) Standorte
eines und desselben Areales innehaben, was wahrscheinlich jedes-
mal die Eolge davon ist, daß dieselben durch direkte Anpassung
an die verschiedenen ökologischen Bedingungen, denen sie in den
betreffenden Arealen beziehungsweise auf den betreffenden Stand-
orten ausgesetzt waren, entstanden sind, daß also die einzelnen
Typen jeder dieser Gruppen vikarierende Arten im Sinne Drud es
sind. Drude1) versteht nämlich unter vikarierenden, korre-
spondierenden oder Repräsentativformen aus einer Pflanzensippe
an verschiedenen Stellen ihres Areals „im Sinne der Deszendenz-
theorie“ „neu entstandene Ableitungsformen“, welche „in ihren
verschiedenen Ursprungsorten auf einen gemeinsamen Anfang
ihrer Bildung“ hinweisen. — Auf eventuelle Beziehungen zwischen
*) Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart 18‘JO. p. 124.
) Man vergleiche die Verbreitungskarten 1 und 2.
548
Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Vierliapper. Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc. 549
Arten verschiedener dieser Gruppen wurde bisher keine Rück-
sicht genommen. Bei genauerem Zusehen lassen sich jedoch
gewisse Tatsachen ermitteln, welche auf solche gegenseitige Be-
ziehungen hindeuten.
Was zunächst die Trimorphen anbelangt, so wurde bereits
des auffälligen Umstandes Erwähnung getan, daß in gewissen
Gebirgen (Taurus, Sierra Nevada), in welchen Macroglossae an-
scheinend fehlen, sei es, daß sie dort nie existiert haben, sei es,
daß sie ausgestorben sind, alpin gewordene Brachyglossae deren
Stelle vertreten. — Vergleicht man die Verbreitung der hirsuten
und glandulosen Macroglossae in Europa, so findet man, daß beide
Gruppen in der ganzen Alpen- und Karpathenkette, letztere aber
außerdem in Ulyrien verbreitet sind, ohne daß sich irgend ein
Grund für dieses abweichende Verhalten geltend machen ließe.
Ein Vergleich der Verbreitung der Pleiocephali und Mono-
cephali ergibt zunächst, daß sich ihre Areale zum Teile aus-
schließen, zum Teile aber decken. Bei genauerer Betrachtung
stellt es sich jedoch heraus, daß sich auch in letzterem Falle die
Areale der betreffenden monocephalen (z. B. E. uniflorus und
hispidus ) und pleiocephalen (E. polymorphus und maior ) Typen
entweder der vertikalen Lage oder aber dem Substrate nach
ausschließen, indem erstere höhere Lagen und Urgestein, letztere
tiefere Lagen und Kalkboden bevorzugen. So wird es auch ver-
ständlich, daß sich in Gebieten, welche (wie der Jura) sich nicht
bis zu jener Höhe erheben, unterhalb welcher Monocephali nicht
existieren können, oder welche ganz aus Kalk aufgebaut sind (wie
die nördlichen Kalkalpen) nur Pleiocephali finden, während in Ge-
birgen, welche aus Urgestein bestehen, diese gewöhnlich fehlen
oder doch auf die Kalkeinlagerungen beschränkt sind, und daß
schließlich in hochgehobenen Gebirgen, welche Kalk und Ur-
gestein in Wechsellagerung enthalten, beide Typen ihr Fort-
kommen finden. Insbesondere trifft das Gesagte für E. uniflorus
und polymorphus im östlichen Teile der Alpen zu, da hier diese
beiden Typen wirklich bodenstet sind, während in den West-
alpen, wo E. uniflorus bodenvag ist, die Erscheinung nicht mehr
so auffällig zutage tritt. Es verhalten sich also auch Monocephali
und Pleiocephali wie vikarierende Arten, indem sich ihre Areale,
wenn auch nicht horizontal, so doch vertikal ausschließen, ohne
daß man sie jedoch in Wirklichkeit als solche bezeichnen kann.
Es schließen sich nämlich die Areale dieser Typen aus ganz
anderen Gründen aus als die der einzelnen Arten einer Gruppe.
Während nämlich in diesem Falle die Ursachen der Sonderung
der Areale darin zu suchen sind, daß die betreffenden Typen
erst in Anpassung an die klimatischen und edaphischen Verhält-
nisse der betreffenden Gebiete aus einer Stammform entstanden,
wunderten die Stammformen der Arten zweier verschiedener
Gruppen schon als gesonderte, allerdings nahe verwandte, mit
besonderen Dispositionen ausgestattete Typen in diese Gebiete
ein und besiedelten dann erst, ihren verschiedenen Dispositionen
entsprechend, einander ausschließende Areale. Im ersteron Falle,
550 Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
dem eigentlichen Vikarismus, war die Besiedelung verschiedener
Gebiete durch eine Stammform das primäre und die Sonderung
derselben in getrennte, den diversen Bedingungen angepaßte
Rassen das sekundäre, im letzteren Falle dagegen, den ich als
Exklusion bezeichnen möchte, ist das Vorhandensein ver-
schiedener, allerdings sehr nahe verwandter Rassen das pri-
märe, die Okkupierung getrennter Gebiete aber das Sekundäre.
Ein stammesgeschichtliches Studium insbesondere unserer Alpen-
pflanzen wird ohne Zweifel für beide Fälle Belege erbringen.
Die Arten der Gattung Gentiana Sectio Thylacites oder der
Gattung Dianthus Sectio Barbulatum, Subsectio Alpini sind bei-
spielsweise vikarierende, die beiden Rhododendren unserer Alpen
dagegen vielleicht sich exkludierende Arten. In den meisten
Fällen dürften sich die Exkludenten als Abkömmlinge in anderen
Gebieten vikarierender Typen heraussteilen, und es ist anzu-
nehmen. daß heute vikarierende einmal sich exkludierende Nach-
kommen liefern werden.
Ich verstehe also, kurz gesagt, unter vikarieren den Rassen
einander zunächststehende Typen, welche sich ausschließende
Areale bewohnen und in direkter Anpassung an diese Areale
aus einer Stammform entstanden sind, unter sich exkludierenden
dagegen solche, welche, auch sehr nahe miteinander verwandt,
gleichfalls einander ausschließende Areale bewohnen, in denen
sie aber nicht entstanden sind, sondern welche sie vermöge
ihnen eigener verschiedener Dispositionen bereits als fertige
Arten bezogen haben.
Die Macroylossae stehen mit den Pleiocephali sowohl als
auch mit den Monocephali in so losen verwandtschaftlichen Be-
ziehungen, daß im vornhinein zu erwarten ist, daß sie in ihrer
Verbreitung vollkommen unabhängig voneinander sein werden.
Doch gibt es Fälle, in welchen sich dies wenigstens auf den
ersten Blick nicht so zu verhalten scheint. Ich denke vor allem
an die merkwürdige Tatsache, daß T. alpina in den Ostalpen
fast gänzlich (die Rasse calcarea abgesehen) auf Urgestein, E.
dolymorphus dagegen auf Kalkboden beschränkt ist, sodaß erstere
nur in den Zentralalpen, letzterer, einzelne zufällige Standorte
auf Kalklagern in der Zentralkette abgerechnet, nur in den nörd-
lichen und südlichen Kalkalpen vor kommt, sodaß ich meine
Untersuchungen mit dem Vorurteile begann, daß diese kon-
vergenten, sich habituell überaus ähnlich sehenden Typen vika-
rierende Arten seien. Die Tatsache, daß sich die Areale der-
selben in den Ostalpen ausschließen, ist insbesondere aus dem
Grunde bemerkenswert, weil T. alpina in den Westalpen (z. B.
in den Genfer- und Seealpen) oft auch auf Kalkboden wächst,
ja in den Belaer Alpen sogar durch eine wenn schon nicht
kalkholde, so doch bodenvage Rasse vertreten wird. Es verhält
sich also T. alpina ganz genau wie E. uniflorus , der auch im
östlichen Teile der Alpen nur auf Urgestein, in den nördlichen
und südlichen Kalkalpen aber (vom isolierten Standorte am
Schneeberg und der Örna prst abgesehen) fehlt, in den West-
V ierhapper , Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc- 551
alpen dagegen bodenvag ist. Worin liegt aber der Grund dieser
merkwürdigen Erscheinung? Man könnte fast geneigt sein zu
glauben, daß die Besiedelung der östlichen Kalkalpen mit Trimor-
phen und Erigeronten zu verschiedenen Zeiten erfolgte, daß die
Pleiocephali eher anwesend waren als die Macroglossae und Mono-
cephali , und daß das Eindringen dieser kalkfeindlichen Elemente
und ihre Anpassung an das ungewohnte Kalksubstrat durch
Ausgliederung eigener kalkholder Formen, dadurch, daß schon
in ihren biologischen Ansprüchen (Insektenbesuch u. dgl.) völlig
äquivalente Typen vorhanden waren, erschwert oder ganz ver-
hindert wurde, respektive daß eine Auslese zu ihren Ungunsten
stattfand1). — Ganz analog wie T. alpina und E. polymorphus in
den Ostalpen verhalten sich T. Hungaria und E. uniflorus
( Tatrae ) in den nördlichen Karpathen, indem erstere fast nur
auf die Belaer Kalkalpen, letzterer fast nur auf die hohe Tatra be-
schränkt ist. Die Gründe für dieses Verhalten sind ebenso un-
bekannt wie für jenes.
Der Umstand, daß sich die Areale verschiedener Trimorpha-
und Erigeron-Arten decken, ermöglichte auch das Entstehen von
Bastarden durch Wechselbefruchtung. Einige derselben wurden
ja im vorausgehenden besprochen. In einem Falle glaube ich
Grund zur Annahme zu haben, daß aus einem solchen Bastarde
eine Art geworden ist. Ich meine T. negleda, welche, sicherlich
keine geographische Rasse, wahrscheinlich einer Kreuzung
zwischen T. alpina und E. uniflorus ihren Ursprung verdankt.
E. Möglichkeiten der Formneubildung.
Wie aus der ganzen bisherigen Darstellung zu ersehen ist,
sind fast alle hier besprochenen Typen geographische Rassen,
für deren Ausgliederung wir direkte Anpassung an die ver-
schiedenen Vegetationsverhältnisse der verschiedenen Areale oder
an die sich ändernden Vegetationsbedingung-en innerhalb eines
und desselben Areales annehmen müssen. Wie in allen solchen
Fällen, in denen ausreichende Kulturversuche ausgeschlossen sind,
ist es auch hier unmöglich, exakt zu beweisen, daß wirklich
direkte Anpassung bei der Entstehung der verschiedenen Tri-
morpha- und Erigeron- Typen die Hauptrolle gespielt hat. Aber
wohl kaum ein zweitesmal legen es uns die morphologischen
Verhältnisse fast aller Arten mehrerer Gruppen im Vereine mit
ihrer geographischen Verbreitung so sehr nahe, an die Bedeutung
der direkten Anpassung als formneubildender Faktor zu glauben,
wie eben bei unseren Trimorpha- und Erigeron -Typen. Als
Argumente für die Richtigkeit meiner Ansicht seien viererlei
Tatsachen ins Treffen geführt.
1. Die Unterschiede der einzelnen Rassen äußern sich größten-
teils in Merkmalen, deren Beeinflussung durch äußere Faktoren
*) Man vergleiche Nägelis Auseinandersetzungen über Achillea atrata
und moschata in Bot. Mitt. II. 1 p. 128 (186(i) (aus Sitzungsber. d. k. k. Akad.
d. Wiss. in München).
552 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
möglich, ja sogar wahrscheinlich ist, z. B. im Grade der Stengel-
höhe, Stärke der Behaarung, Länge der Korolle etc., also in An-
passungsmerkmalen, während Charaktei’e, in welchen sich die
Arten aller Gruppen oder doch einer Gruppe gleichen, wie die
Art der Blüten der Köpfchen, Beschaffenheit der Sexualorgane etc.,
tatsächlich den äußeren Faktoren vollkommen entrückt und als
Organisationsmerkmale zu bezeichnen sind.
2. Die verschiedenen Rassen weisen eines oder mehrere erb-
lich festgehaltene Merkmale auf, welche mit Rücksicht auf die
klimatischen Verhältnisse des betreffenden Gebietes besonders
zweckmäßig erscheinen.1) Der allen Formen zukommende perenne
Wuchs und wohl auch die gleichfalls allen eigene gesteigerte
Schaufälligkeit der Köpfchen seien hier in erster Linie genannt.
Ferner hat z. B. der nordische E. Unalaschkensis durch reich-
iches Anthokyan in den Hüllschuppen und ihren Trichomen
Schwärzlich-purpurn fingierte Hüllen, was wohl mit der Aus-
nutzung der Wärmestrahlen des Lichtes in Zusammenhang stehen
dürfte. Arten trockenerer Klimate wie E. Argaeus haben wahr-
scheinlich zur Erhöhung des denselben offenbar besonders nötigen
Schutzes gegen zu starke Transpiration sehr stark behaarte
Stengel, Blätter und Hüllen. Es sei hier einschaltend bemerkt,
daß ich glaube, daß die Haarbekleidung nur den in Entwicklung
begriffenen Organen in diesem Sinne zugute kommt, an den
ausgewachsenen Blättern aber auch bei noch so dichter Stellung
der Trichome, außer wenn sie, was aber bei unseren Arte« nie
vorkommt, als Filz auf tritt, nicht transpirationshemmend wirken
kann. An den Hüllen allerdings stehen die Haare bei vielen
Rassen zur Zeit der Anthese noch so dicht, daß man ihnen wohl
diese Funktion nicht wird absprechen können. Sehr häufig
scheinen nicht erbliche Merkmale von äußeren Faktoren ab-
hängig zu sein. So sind Formen tiefer Lagen und üppiger
Standorte im allgemeinen höherwüchsig und oft reicher ver-
zweigt als solche höherer Lagen und dürftigerer Stellen, auf
Matten wachsende Formen meist wenig-, auf Felsboden ge-
deihende vielstengelig etc. Derartige Merkmale haben, solange
sie nicht erblich festgehalten werden, im Interesse der Formneu-
bildung gar keine Bedeutung, erhalten sie aber in dem Momente,
als sie erblich fixiert sind.
3. Die Typen einer und derselben Gruppe bewohnen ein-
ander ausschließende Areale und unterscheiden sich nur durch
Anpassungsmerkmale, in deren Eigenart oft noch der Einfluß
gewisser dem betreffenden Gebiete eigener klimatischer Faktoren
erkennbar ist.
4. Typen verschiedener Gruppen, welche ein und dasselbe
Areal innehaben, konvergieren, das heißt, sie zeigen meist große
') Die Bedeutung mauclier solcher konstant mit bestimmten äußeren
Faktoren im Zusammenhang stehender Merkmale ist mir nicht klar ge-
worden. So vor allem die Eigenart der Blätter vieler auf Kalk gedeihender
Typen, im getrockneten Zustande sich gelblich zu färben, die Unterschiede
der- Kalk- und Urgesteinsform des E. imiflorus in der Blütenfarbe etc.
Vierhappe r, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
553
Übereinstimmung im ganzen Habitus oder doch in gewissen An-
passungsmerkmalen. Diese Konvergenz ist ja der Grund, wes-
halb man so häufig, lediglich nach der bedeutsamen äußeren
Ähnlichkeit urteilend und die unterscheidenden, aber das
äußere Aussehen gar nicht beeinflussenden Organisationsmerk-
male übersehend , zwei ganz verschiedenen Gruppen angehörige
Hassen desselben Areales als Varietäten einer einzigen Art an-
sali oder gar für identisch erklärte. Die so häufige Verwechs-
lung der für die Alpen charakteristischen Typen T. alpina und
E. polymorphus oder der nordischen T. borealis und E. uniflorus
geben Zeugnis hiervon. Als bezeichnende Fälle von Konvergenz
dieselben Gebiete bewohnender Typen seien hervorgehoben:
A. Konvergenz in bezug auf den Habitus :
a) Die Ärten der Alpen : T. alpina und E. polymorphus.
b) Die Arten des Nordens: T. borealis und E. uniflorus.
B. Konvergenz in bezug auf einzelne Merkmale:
a) Reichtum an Köpfchenhaaren bei Formen des südlichen
Kleinasien: T. Cappadocica (. Ma .j1), E. Zederbaueri (P.)1),
Libanoticus (Mo)1), Cilicicus (Mo.) und Argaeus (Mo.),
sowie der Iberischen Halbinsel: T. Hispanica (B.)\
E. maior (P.) und frigidus (Mo.).
b) Besitz schmaler Basalblätter bei den Rassen der Py-
renäen: T. Pyrenaica (Ma.), E. occidentalis (P.) und
Aragonensis (Mo.).
c) Dunkles Kolorit der Laub- und Hüllblätter bei nordi-
schen Formen: T. borealis (Ma.), E. uniflorus (Mo.).
d) Starke Behaarung der oberen Teile der Stengel und
der Involukren bei nordischen Formen: E. eriocephalüs
(Mo.), E. Unalaschkensis (Mo).
e) besonders kräftiger, hoher Wuchs bei Formen des
Himalaja und überhaupt Innerasiens: T. Kunawurensis
(Ma), E. Himalajensis (P), E. eriocalyx (Mo).
Neben der direkten Anpassung sind andere formneubildende
Faktoren jedenfalls nur von untergeordneter Bedeutung. In
einem einzigen Falle halte ich es für möglich, daß durch Hybri-
disation eine neue Form: T. neglecta , der man den Rang einer
Art wohl kaum wird absprechen können, hervorgegangen ist.
Diese Tatsache, vereint mit dem Umstande, daß es auch noch
andere Trimorpha- und Erigeron- Hybriden gibt, erlaubt es anzu-
nehmen, daß auch in Hinkunft Bastardierungen bei der Weiter-
entwickelung unserer Gruppen eine Polle spielen können.
Daß ich als Anhänger der Ansicht, daß alle hier besprochenen
Rassen mit einer einzigen Ausnahme durch direkte Anpassung
entstanden sind, nicht geneigt bin, hier an eine Artbildung im
Sinne Darwins zu denken, bedarf wohl keiner ausführlicheren
Motivierung.
') Ma. — Macroglossae, P. - Pleiocephali, Mo. = Monocephali, B =
Brachyglossae.
2) Soweit es sich nicht um Abänderungen von Orgnnisationsmerk-
malen wie der Art der Blüten handelt.
554 Vierhapper, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
Auch den Anteil, welchen Mutation am Zustandekommen neuer
Formen genommen hat2) und derzeit nimmt, möchte ich im ge-
gebenen Falle nicht allzuhoch bemessen, da Typen, welche ganz
unvermittelt unter ihren Verwandten auf treten und neue Charak-
tere an sich tragen, eigentlich gar nicht Vorkommen. Nur die
durch sehr schmale Blätter ausgezeichnete T. uberans Hüter
und die oft ganz vereinzelt unter typischer T. alpin a beziehungs-
weise Hungarica auftretenden riesigen Exemplare von T. inter-
media resp. robust a *) — die übrigens auch Bastarde mit T. Attica
oder, was noch näher liegt, anzunehmen, Rückschläge oder Produkte
eigenartiger edaphischer Verhältnisse sein können — erwecken
den Gedanken, daß auch unter den Trimorphen sprungweise
Abänderungen Vorkommen können. Genauere Ergebnisse könnten
nur umfassende Kulturversuche bringen, die ich mir Vorbehalte.
Die Frage, ob auch andere geographische Rassen von Trimor-
pha und Erigeron derzeit mutieren, könnte nur durch intensive
Beobachtungen in der Natur und exakte Experimente beantwortet
werden. Nach meinen Beobachtungen an getrocknetem Material
deutet nichts auf ein derartiges Verhalten. Ob auch für sie
einmal, ähnlich wie für die Hieracien, eine Zeit lebhafter sprung-
weiser Veränderungen einzelner Merkmale und erblicher Fixierung
der neu erworbenen Charaktere durch spätere Generationen —
Mutationsperiode genannt — kommen wird, vermag niemand zu
sagen. Es verhüllen uns diesen Ausblick die undurchdringlichen
Schleier der Zukunft.
1) Luxuriante Form der T. Hungarica.
Erigeron
3r Stammbaum,
i Trimorpha- und Erigeron -Arten Europas und Vorderasiens **)
ien.
nes amerikanischen Typus.
E. Cilicicujs
. .
Y ierhapper, Monographie der alpinen Erigeron -Arten Europas etc. ooo
Analytischer Bestimmungsschlüssel.
1. Köpfchen mit zweierlei Blüten: röhrigen und 9 engröhrigen
Zungenblüten + (Trimorpha)
Köpfchen mit dreierlei Blüten: $ röhrigen, 9 engröhrigen zungen-
losen und Zungenblüten + (Erigeron)
2. Mit Wurzel. Zweijährig (oder ausdauernd?). Stengel reich ver-
zweigt, 40—60 cm hoch, Aste lang. Basale Stengelblätter fehlend.
Köpfchen groß T. Abyssinica
Mit Rhizom oder wenn mit Wurzel und zweijährig: Stengel höch-
stens bis zu 30 cm hoch und Köpfchen mittelgroß bis klein
3. Mit Rhizom ausdauernd. Innovationssprosse stets vorhanden.
Große Deckhaare lang, weich, hin- und hergebogen (Macroglossae)
Mit Wurzel (oder Rhizom?) zweijährig oder perennierend. Große
Deckhaare kurz, steiflich, gerade ( Brachyglossae )
4. Stengel drüsig (Glandulosae)
Stengel drüsig-haarig oder haarig (Hirsutae)
5. Stengel erst an der Spitze verzweigt, Aste aufrecht. Blätter z. T.
gesägt. 9 zungenlose Blüten oft spärlich T. Kumaunensis
Stengel oft schon vou der Mitte an verzweigt, Äste aufrecht-ab-
stehend. Blätter ganzrandig. 0 znngenlose Blüten viele
6. Robust. Stengel 15 — 60 cm hoch, 1 — 40 köpfig meist aufrecht.
Basale Stengelblätter oft fehlend T. Attica
Grazil. Stengel 3 — 25 cm hoch, 1—5 köpfig, aufrecht-ansteigend.
Basale Stengelblätter stets vorhanden T. alba
7. Stengel drüsig-haarig T. Cappadocica
Stengel haarig
8. Blätter höchstens 3 mm breit T. Olympica
Blätter breiter als 3 mm
9. Stenge] bis zu 45 cm hoch, mehrköpfig. Stengelbasen und Blätter
verkahlend T. Kunawurensis
Stengel meist niederer als 20 cm, wenn aber bis zu 45 cm hoch,
dann Stengelbasen und Blätter behaart
10. Stengel meist 1 — 10, selten bis zu 25 cm hoch, stets einköptig.
Basalblätter breitspatelig, stumpflich
Stengel meist über 10 cm hoch, ein- oder mehrköpfig. Wenn unter
10 cm hoch: Basalblätter sclimalspatelig oder spitzlich
11. Hülle kurzhaarig T. Epirotica
Hülle langhaarig
12. Stengel und Blätter dicht behaart T. Rliodopaea
Stengel und Blätter zerstreut behaart T. Transsilvanica
13. Mehrzahl der Basalblätter stumpf. Stengel meist steifaufrecht, ge-
wöhnlich einköpfig. Stengelbasis schwach behaart. Hülle dicht
haarig oder intensiv purpurn
Mehrzahl der Basalblätter spitzlich. Stengel meist aufrecht-an-
steigend, ebensooft mehr- als einköpfig. Stengelbasis meist stark
behaart. Hülle minder dicht haarig, meist nicht intensiv pur-
purn (T. alpina)
14. Blätter in getrocknetem Zustande gelblich. Blattstiel der Basal-
blätter breit, flächig. Hülle schwach purpurn T. Hungarica1)
Blätter in getrocknetem Zustande dunkelgrün. Blattstiele schmal.
Hüllen meist intensiv purpurn
15. Stengel einköpfig, wenn mehrköpfig: Aste lang. Basalblätter
dünniich, schmal T. borealis
Stengel einköpfig, sehr selten zweiköpfig mit kurzen Ästen.
Basalblätter dicklich T. neglecta
16. Stengel mehrköpfig, meist über 20 cm hoch T. intermedia
Stengel ein- oder mehrköpfig, nicht über 20 cm hoch
2
24
3
4
21
5
7
6
8
9
10
11
13
12
14
16
15
17
l) Die hochwüchsige Form T. robusta unterscheidet sich von T. intermedia
meist durch stumpfe Basalblätter.
556
Vierhappe r, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
17. Stengel und Blätter verkahlend. Blätter meist nicht über 4 mm
breit. Hüllen kurzhaarig T. Pyrenaica
Stengel und Blätter mehr oder minder behaart, wenn verkahlend:
Blätter breiter als 4 mm
18. Stengelbasen und Blätter sehr dicht haarig-zottig T. strigosa
Stengelbasen und Blätter mehr oder minder stark behaart oder
verkahlend, aber nicht dicht haarig-zottig
19. Stengel und Blätter verkahlend, letztere in getrocknetem Zustande
gelblich werdend T. calcarea
Stengel und Blätter mehr oder minder stark behaart, letztere im
getrockneten Zustande nicht gelblich werdend
20. Stengel bl ätter länger als ihre Internodien T. compacta
Stengelblätter kürzer als ihre Internodien / T. gracilisx)
[21. Wuchs nicht rasig. Stengel schlank, 20 — 30 cm hoch, mit zahlreichen
(ca. 20) Blättern T. Asadbarensis
Wuchs rasig. Stengel höchstens 15 cm hoch, mit wenigen (höch-
stens 8) Blättern
22. Basale Stengelblätter breitspatelig (bis 10 mm breit) T. Isaurica
Basale Stengelblätter schmal spatelig (höchstens 6 mm breit)
23. Zweijährig. Q zungenlose Blüten viele T. pycnotricha
Zweijährig oder ausdauernd. $ zungenlose Blüten wenige T. Ne-
vadensis
24. Stengel ein- bis mehlköpfig. Blätter der Hüllen lineal, drüsig oder
kurzzottig ( Pleiocephali)
Stengel fast stets einköpfig. Blätter der Hüllen lineal-lanzettlicli
bis schmallanzettlich, langzottig bis wolligzottig, sehr selten kurz-
zottig (Monocepliali)
25. Stengel drüsig
Stengel drüsig-haarig oder haarig
26. Stengel bis zu 25 cm hoch. Blätter schwach gezähnt E. Himalajensis
Stengel bis zu 7 cm hoch. Blätter ganzrandig E. Zederbaueri
27. Stengel drüsig-haarig
Stengel haarig
28. Stengelblätter schmallanzettlich. Hüllen kurzzottig E. maior
Stengelblätter breitlanzettlicli. Hüllen langzottig E. Hyrcanicus
29. Meist robust. Stengelblätter breit länglich-eiförmig bis eiförmig-zu-
gespitzt, Köpfchen meist groß . E. amphibolus
Grazil. Stengelblätter lanzettlieh-elliptisch bis lineal. Köpfchen
klein bis groß (E. polymorphus)
30. Stengel nur an der Basis beblättert. Basalblätter zahlreich E. uni-
floroides
Stengel gleichmäßig beblättert
31. Hülle grauhaarig
Hülle grün oder purpuru
32. Habitus lax. Blätter sehr dünn
Habitus gedrungen. Blätter dicklich
33. Stengel hoch, verzweigt. Aste kurz,
drungen
Stengel unverzweigt oder verzweigt,
floreszenz locker
34. Basalblätter schmäler als 4 mm
Basal blätter meist breiter als 4 mm
E. Graecu-s
E. Montenegrinus
Gesamt-Infloreszenz ge-
E. exaltatus
Äste lang. Gesamtin-
E. occidentalis
E. glabratus
35. Stengel drüsig-haarig oder drüsig-zottig
Stengel haarig bis wollig-zottig
36. Köpfchenhaare der Stengel sehr klein E. Libanoticus
Köpfchenhaare der Stengel mittelgroß bis groß
37. Blätter auf beiden Seiten dicht behaart E. Argaeus
Blätter beiderseits spärlich behaart bis verkahlend
18
19
20
22
23
25
35
26
27
28
29
30
31
32
33 -
34
36
39
37
38
• !) Eine sehr schmalblättrige Form ist T. über ans.
Vierkapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc. 557
38. Hüllschuppen schmal lanzettlich. Stengel nicht selten mehrköpfig
E. Cilicicus
Hüllschirppen schmal lineal-lanzettlich. Stengel stets einköpfig
E. hispidus
39. Basalblätter sehmal-spatelig. Hüllen sehr dicht wollig-zottig.
Zungen 4 — 9 mm lang E. Aragonensis
Basalblätter breitspatelig, oder wenn schmalspatelig, Hüllen nicht
dicht wollig-zottig. Zungen 3 — 6 mm lang
40. Basalblätter spitz, an der Spitze nicht ausgerandet. Stengelblätter
die Köpfchen meist überragend. Stengel oben dicht wollig-zottig.
Hüllen schwärzlich - purpurn, mit purpurnen Tricliomen E. Una-
laschkensis
Basalblätter stumpf, an der- Spitze meist ausgerandet, selten spitz.
Stengelblätter zumeist die Köpfchen nicht überragend. Stengel oben
meist haarig, selten wollig-zottig. Hüllen grau, mit farblosen oder
purpurnen Trichomen aber nie intensiv schwärzlich-purpurn
41. Blätter schmal spatelig, meist schmäler als 4 mm. Hüllschuppen
aufrecht. Köpfchen klein bis groß
Blätter breitspatelig, meist breiter als 4 mm, wenn schmalspatelig:
Köpfchen klein. Hüllschuppen aufrecht oder zurückgebogen.
Köpfchen sehr klein bis groß (E. uniflorus s. 1.)
42. Köpfchen klein E. Elbursensis
Köpfchen mittelgroß bis groß E. Daenensis
43. Hüllblätter aufrecht. Köpfchen klein bis groß. Ligulae zurück-
gekrümmt E. Bithynicus
Hüllblätter aufrecht oder zurückgekrümmt. Köpfchen klein bis
groß. Ligulae aufrecht
44. Stengelblätter länger als die Internodien. Hüllblätter locker an-
hegend, zurückgekrümmt. Hüllen dicht und lang wollig-zottig
E. eriocephalus
Stengelblätter meist kürzer als die Internodien, wenn länger: Hüllen
nicht dicht wollig-zottig. Hüllblätter meist eng anliegend, selten
zurückgekrümmt. Hüllen zottig bis wollig-zottig
45. Hüllblätter zurückgekrümmt E. Tatrae
Hüllblätter aufrecht
46. Stengel nicht über 3 cm hoch. Basalblätter schmalspatelig. Köpf-
chen sehr klein. Hülle kurz-zottig E. Valesiacus
Stengel oft über 3 cm hoch. Basalblätter breitspatelig. Köpfchen
klein bis groß, wenn sehr klein: nicht kurz zottig
47. Hüllen kurz-zottig E. Aprutii
Hüllen langzottig E. uniflorus
40
41
42
43
44
45
46
47
Tafel-Erklärung. x)
Tafel I.
Fig. 1. Trichome am Stengel von Trimorpha alpina: Große und kleine
Heckhaare.
„ 2. Trichome am Stengel von Trimorpha Attica: Großes Deckhaar und
große Köpfchenhaare.
„ 3. Trichome am Stengel von Erigeron Argaeus: Große und kleine
Deckhaare und mittlere Köpfchenhaare.
„ 4. cT Blüte von üonyza ambigua.
4-
„ 5. 9 zungenlose Blüte von Conyza ambigua.
„ 6. Oberer Teil der Korolle einer 9 Bandblüte von Conyza ambigua.
„ 7. cf Blüte von Trimorpha acris.
4"
„ 8. 9 zungenlose Blüte von Trimorpha acris.
„ 9. 9 Blüte mit kurzer Zunge von Trimorpha acris.
!) Tafel I Kasper (Wien) del., II — VI Hinterberger (Wien) phot.
oöb Vierhappe r, Monographie der alpinen Erigeron-Arten Europas etc.
9 Zungenblüte von Trimorpha acris.
Oberer Teil der Korolle einer 9 zungenlosen Blüte von Trimopha
acris.
cf Blüte von Trimorpha alpina.
+
O zungenlose Blüte von Trimorpha alpina.
O Zungenblüte von Trimorpha alpina.
Oberster Teil der Korolle einer 9 zungenlosen Blüte von Tri-
morpha alpina.
cf Blüte von Erigeron polymorphus.
+
9 Zungenblüte von Erigeron polymorphus.
Pappusstrahl von Trimorpha acris.
„ „ „ alpina.
558
V
Fig.
10.
11.
12.
T
13.
14.
7)
15.
11
16.
17.
1?
18.
19.
Vergrößerung :
iDer Figuren 1, 2, 3, 6, 11, 15, 18, 19:
l
4, 5, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 16, 17
ca. 40 mal,
„ 4i/- „ .
Tafel II.
Fig.
n
11
11
11
11
11
Fi,
g. 1-12.
Trimorpha Sectio Macroglossae Subsectio Hirsutae
1-4.
Trimorpha
alpina.
1.
11
gracilis: Übergangsform zu compacta Tiroler Alpei
Stubaital.
2.
11
intermedia Genfer Alpen: Chateau d'Oche.
3.
11
strigosa Abruzzen: Pizzo d Ormea.
4.
11
Pyrenaica Pyrenäen: Gavarnie.
5.
11
Cappadocica Erdschias-Dagh.
6.
11
Olympica Bithynischer Olymp.
7.
V
Rhodopaea Rhodope: Musalla.
8.
11
Epirotica Epirus: Tsumerka.
9.
11
Transsilvanica Transsilvanische Alpen : Butsets.
10.
11
Hungarica Belaer Kalkalpen.
11.
11
borealis Skandinavien: Kampesotr: Gudbrandsdalen.
12.
11
neglecta Tiroler Alpen: Gschnitztal: Blaser.
In 1/.2 der natürlichen Größe.
Tafel III.
11
11
11
11
Fig.
Fig. 1 — 2. Trimorpha Sectio Macroglossae Subsecrio Glandulosae.
1. Trimorpha At.tica Karpathen: Bodnaer Alpen.
2. „ alba Walliser Alpen: Val Bagnes.
Fig. 3—6. Trimorpha Sectio Brachyglossae.
3. Trimorpha Asadbarensis Elburs: Asadbar.
4. „ pycnotricha Taurus: Boulgarmaden.
5. „ Isaurica Isaurien: Mont Anemas.
6. „ Nevadensis Spanische Sierra Nevada: Mulahacen.
In 1;2 der natürlichen Größe.
Tafel IV.
Fig. 1. Erigeron Sectio Monocephali.
1. Erigeron Elbursensis Elburs : Hasartschal.
Fig. 3. Intermediaerform zwischen E. uniflorus und ampliibolus
Kaukasus: Tuclietien: Antschabalar.
Fig. 2, 4 — 6. Erigeron Sectio Pleiocephali.
2. Erigeron ampliibolus Kaukasus: Lazistan : Bousdouan-dagh.
4. „ Zederbaueri Erdschias-Dagh.
5. „ polymorphus Kärntner Alpen: Wolfsberg.
6. „ maior Spanische Sierra Nevada: Monachil.
In 1/2 der natürlichen Größe.
Vierliapper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
559
Tafel V.
Fig. 1 — 16. Erigeron Sectio Monocephali.
Fig. 1. Erigeron Libanoticus Libanon: Makmat.
„ 2. „ Cilicicus Cilicischer Tauras : Bulghar Magara.
„ 3. „ Argaeus Erdschias-Dagli.
„ 4. „ hispidus Spanische Sierra Nevada.
„ 5. „ Aragonensis Östliche Pyrenäen: Lacs de Caranga.
„ 6 — 11, 13 — 15, 17. Erigeron uniflorus.
„ 6. Erigeron uniflorus s. s. blühend: Schweizer Alpen: Fleims.
„ 7. „ uniflorus f. glabrescens Tiroler Alpen: Dürrenstein.
„ 8. „ Valesiacus Schweizer Alpen: Wallis: St. Nicolas.
„ 9. „ uniflorus s. s. fast verblüht : Tiroler Alpen : Gschnitztal :
Blaser.
„ 10. x) „ „ f. nana Schweizer Alpen: Engadin.
„ 11. „ „ s. s. Kaukasus: Kasbeck.
„ 13. „ Bithynicus Bithynischer Olymp.
„ 14. „ „ Zwergform: Bithynischer Olymp.
„ 15. „ uniflorus s. s. Übergangsform zu neglectiformis Skandi-
navien: Do vre: Kongswold.
„ 17. „ eriocephalus Nowaja Semlja.
„ 12. „ Daenensis Südpersien: Kuh Daena.
„ 16. „ Unalaschkensis Skandinavien: Tromsö: Lyngyen.
In !/2 der natürlichen Größe.
Fig.
11
1.
2.
3.
Tafel VI.
Fig. 1 — 3. Trimorpha: Exotisch-alpine Arten.
Trimorpha Kumaunensis Ostindien. Himalaya: Byäns. Kuinaun.
„ Kunaiimrensis Ostindien. Himalaya : Kunawur.
„ Abyssinica Abyssinien: Dschan Mida.
In 1 2 der natürlichen Größe.
Erklärung zu (len Verbreitungs-Karten2).
Karte I.
Verbreitung von Trimorpha Sectio Macroglossae und einiger Arten der
Sectio Brachyglossae in Europa und Vorderasien.
Die ausgezogenen, geschlossenen Linien bedeuten die Areale der Ma-
croglossae u. zw.:
1.
Rot: Subsectio Hirsutae
von Trimorpha alpina,
la.
11
11
gracilis,
lb.
11
11
calcarea ,
compact a,
1 c.
n
11
Id.
n
intermedia,
le.
ii
11
strigosa ,
lf.
ii
11
Pyrenaica,
2.
V)
11
Cappadocica,
3.
ii
11
Olympica,
4.
ii
11
Bhodopaea,
5.
if
Transsilvanica ,
6.
ii
11
Httngarica ,
7.
ii
11
Epirotica,
8.
ii
borealis,
9.
„ „ neglccta.
') Rechts von Fig. 6. Die
2) Autor del.
Blau: Subsectio Glandulosae
1. von Trimorpha Attica,
2. „ „ alba.
5G0 Vierh apper, Monographie der alpinen Erigeron- Arten Europas etc.
Die punktierten, geschlossenen Linien bedeuten die Areale einigen
Brach yglossae u. zw.
Roth :
I.
von
Trimorpha
Asadbarensis,
H.
n
11
pycnotricha ,
III.
11
Isaurica,
IV.
n
11
Nevadensis ,
V.
n
11
Orientalis (vom Elburs).
Die roten, ausgezogenen Pfeile bedeuten die mutmaßlichen Wander-
wege der Sectio Macroglossae Subsektio Hirsutae , die blauen, ausgezogenen
der Sectio Macroglossae Subsectio Glandulosae , die roten, punktierten der
alpinen Brachyglossae.
Karte II.
Verbreitung von Erigeron Sectio Pleiocephali und Monocephali in Eu-
ropa und Vorderasien.
Die ausgezogenen, geschlossenen Linien bedeuten die Areale u. zw.
Blau: Sectio Pleiocephali Rot: Sectio Monocephali
la. von Erigeron amphibolus, 1. von Erigeron Unalaschkensis ,
lb. „
11
Hyrcanicus,
2.
11
11
uniflorus ,
9
n
11
Zederbaueri,
2 a.
11
11
uniflorus s. s..
3. „
??
polymorphus,
2 b.
11
11
Bithynicus,
3 a. „
91
glabratus,
2 c.
11
Tatrae ,
3b. „
11
Graecus,
2d.
11
11
Valesiacus ,
3 c. „
11
Montenegrinus,
2e.
11
11
Aprutii,
3d. „
11
exaltatus,
2f.
11
11
eriocephalus,
3e. „
11
unifloroides,
3.
11
11
Daenensis ,
3f. „
11
occidentalis,
4.
11
11
Libanoticus ,
4- „
11
maior.
5.
11
11
Cilicicus,
6.
11
11
Argaeus,
7.
11
11
hispidus,
8.
11
11
Aragonensis,
9.
11
11
Elbursensis.
Die blauen, ausgezogenen Pfeile bedeuten die mutmaßlichen Wander-
wege der Pleiocephali, die roten der Monocephali.
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