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BEIHEFTE
ZUR
ZEITSCHRIFT
FÜR
ROMANISCHE PHILOLOGIE
HERAUSGEGEBEN
VON
Dr. GUSTAV GRÖBER
PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT STRASSBURG LE.
I HEFT
L. SAINEAN, LA CRÉATION METAPHORIQUE EN FRANÇAIS ET
EN ROMAN
HALLE Aa. D. S.
VERLAG VON MAX NIEMEYER
1905
LA
CRÉATION MÉTAPHORIQUE
EN FRANÇAIS ET EN ROMAN
PAR
LAZARE SAINÉANu
DOCTEUR ÈS-LETTRES, LAURÉAT DE L'INSTITUT
IMAGES TIRÉES DU MONDE DES ANIMAUX DOMESTIQUES
LE CHAT
AVEC UN APPENDICE SUR LA FOUINE, LE SINGE ET LES STRIGIENS
HALLE A. D.S.
VERLAG VON MAX NIEMEYER
1905
var
Qeral,
Table des matières.
Avant-propos . . . . © © + © «© © © © ww wo
Introduction . . . 2 2 2 +... . . .
I.
ee
Première Partie: Noms et cris du chat.
Le latin caffus et ses vicissitudes: Considérations chronologi-
ques (5); Hypothèses sur l’origine du mot (6); Formes romanes
de cattus (7).
Cris et gestes du chat: Cris pour l'appeler et le chasser (8);
Le miaulement et ses inflexions (8 à 11); Valeur psychique
des cris et gestes du chat (11).
. Les noms hypocoristiques du chat: Importance de cette
nomenclature (12); Loi d’alternance vocalique (12); Échange
des labiales (13); La réduplication (15); Noms enfantins du
chat (15 à 21); Noms argotiques (22); Origine des noms hypo-
coristiques (22 à 23); Remarques morphologiques (24); Témoi-
gnages littéraires (24 à 25).
Deuxième Partie: Sens des noms du chat.
. Sens romans de caftus . Fe er de ed EN
. Sens de ses dérivés . . . . Be era, wp late
. Les composés romans de cattus: Tipotanes du sujet (39);
Composés proprement dits (40 à 45); Composés par synonymie
(46 à 49); Composés latents (49 à 53); Controverses sur leur
origine ($4); Conclusion (55).
. Sens des noms hypocoristiques Me O AA e
. Composés des noms hypocoristiques . . . +... . . .
Troisième Partie: Métaphores usées.
Vie physiques (Parties du corps)
. Vie morale (Hypocrisie, flatterie) . . . .
. Vie psychique (Gaieté, oo .
. Superstitions > DCE .
. Applications ééchiniques : ;
. Ironie populaire . . . . . . .
201813
26— 32
32—39
55—68
68—71
73—75
76—77
7779
79—82
82—83
83—85
VI
A; A
ppendice sie.
A. La fouine. . +... . . . . . . . . . . . . . 86—88
B. Le singe: 8280s: say os ii à ee mr 806
C. Les strigiens . . . . . . . . . . . . . + . . + 96—117
Notes complémentaires . . . . . . . . . . . . . . . 118
Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . , . . . . 119—122
Index des notions relatives:
2) au chat . O. És à 4 à 4 à de à. 4 à 123126
b) à la fouine . 0000 + à à à ne oo ss. des. os. 126
C) au singe: a ee a ge ar ee gr DF
d) aux strigiens . , . . . . . . . . . . . . . . . 127—128
Index des mots . . . +. . m 2 1 ne ee . . . . . . 129—148
Table des noms géographiques . . . . . . . . . . . . . 148
Table des matières . . . . . . . . . . . ew ew ew VV
Avant-propos.
La métaphore embrassant toutes les manifestations de la
pensée, on pourrait dire que son domaine se confond avec celui
de la langue elle-même. Dans ce vaste ensemble, le monde des
animaux, des animaux domestiques surtout, se révèle d’une grande
fécondité pour les recherches étymologiques. (Compagnons de
l'homme, ses associés dans la vie quotidienne, les animaux domesti-
ques furent de bonne heure observés par lui; leurs cris, leurs
allures, leurs penchants, notés avec sympathie, trouvèrent une ex-
pression dans la langue et fournirent des images qui constituent
un des plus curieux chapitres de l’histoire de la langue chez les
peuples romans. Ici se manifeste principalement la fertilité de
l'intelligence populaire, la spontanéité de ses créations linguistiques.
Ce monde bien vivant est, dans ses représentants les plus
familiers, le chat en premier lieu, l’objet de cette étude. Un travail
ultérieur sera consacré au chien et au cochon, un troisième et dernier
au bétail et à la volaille de basse-cour. On possèdera ainsi, dans
un tableau d’ensemble, la somme des idées que les peuples romans
ont su tirer du monde des animaux domestiques.
Ces études s’appliquent à toutes les langues romanes, mais le
français en constitue le fond, parce que, seul, il possède un A+storique,
point de départ même de notre travail Nous avons largement
puisé dans les patois, principalement dans ceux de la France et
de l'Italie. Après avoir dépouillé les principaux recueils dialectaux,
nous avons eu la bonne fortune d’être mis en rapport avec M.
Gilliéron, et de pouvoir contrôler les données flottantes des anciens
patoisants par celles de l'actualité vivante. Avec le noble dé-
vouement à la science qui caractérise ce grand travailleur, il a
bien voulu mettre à notre disposition les matériaux inédits de son
Atlas linguistique de la France. Nous avons tiré un parti inesti-
mable des trésors accumulés dans cette magnifique publication, qui
marquera une date dans les études d’étymologie française.
Nous adressons nos meilleurs remercîments aux patoisants et
aux romanistes qui ont bien voulu nous renseigner sur les noms
enfantins des animaux domestiques (matière qu’on trouve rarement
dans les livres): MM. Ed. Edmont (Saint-Pol), Ch. Guerlin de
Guer (Calvados) et I. Jeanjaquet (Suisse romande), R. Menendez
Pidal (Espagne), M™* Carolina Michaelis et J. Leite de Vasconcellos
(Portugal). Nous remercions tout particulièrement notre cher ami,
M. Joseph Bédier, qui s’est donné la peine de lire ce travail en
manuscrit et d’en rendre la forme moins imparfaite.
Paris, novembre 1904. Lázare Sainéan
Beiheft zur Zeitschr. f rom. Phil. I. I
3
Introduction.
Les études d'étymologie romane ont certainement fait, depuis
Diez, d'incontestables progrès. Non pas que de nouvelles avenues
aient été ouvertes à la science étymologique, mais les principes
par le maître ont été approfondis et élargis, particulièrement
du côté du latin vulgaire, qui, étudié avec une véritable prédi-
lection, a grandement contribué à faire de la phonétique romane
un instrument d’une merveilleuse précision. L’empressement et la
virtuosité avec lesquels se poursuit l'établissement des types vulgaires
pour chacune des langues romanes ne laissent pourtant pas d'être
inquiétants; car, autant le procédé, comme expédient empirique,
se révèle légitime et fécond lorsqu'il s’agit de l’ensemble des idiomes
romans, ou du moins des mots appartenant au fond même de ces
idiomes, autant il devient arbitraire et dangereux, lorsqu'il s'applique
à des termes modernes ou récents. Il suffit de parcourir le ré-
pertoire de Koerting, qui en donne l'image la plus fidèle, pour
être frappé du caractère à la fois problématique et vain de cette
latinité chimérique, et de la stérilité des efforts dépensés dans cette
direction.
C'est que tout d'abord on ne tient pas assez compte de la
chronologie. Les mots les plus vénérables d'une langue et ceux
d'ane date plus ou moins récente sont jetés dans la même balance,
et on s’eflorce de rattacher les uns et les autres à la même origine.
Faire dériver, par exemple, maraud, qui date seulement du XVI*
siècle, du latin marem, homme, ou d'un type malaldus (Voir Koerting),
est non seulement une hypothèse gratuite, mais une erreur de
méthode, Multiplier ici les exemples de ce genre serait superflu,
attendu que notre travail fournira les spécimens les plus remar-
quables de ce mirage étymologique.
D'ailleurs, la raison de ces tentatives doublement illusoires,
comme point de départ et comme conclusion, est plus profonde.
Dans la division courante des mots en mots populaires et mots
savants, ou dans la répartition adoptée en Allemagne, en mots
héréditaires, empruntés ou étrangers, on constate une grave lacune
dont la méconnaissance, en enrichissant le lexique latin-vulgaire
d'une foule d'intrus, a empêché de comprendre tout un côté de
3
la langue. Nous voulons parler de la part d'originalité inhérente
à chaque idiome, de l'élaboration incessante des matériaux linguisti-
ques, de l'apport des patois, du langage vulgaire, du langage en-
fantin, de tout cet ensemble d’agents créateurs qui constitue à
coup sûr l'élément le plus intéressant et le plus vraiment national
d’une langue.
En français, ce courant créateur, complètement indépendant
du latin, se fait sentir dès le XIII° siècle et atteint son apogée
au XVI*, siècle fécond entre tous, en idées et en expressions, et
dont l’œuvre de Rabelais offre le plus puissant exemple. C'est
alors surtout que les termes patois se précipitent de tous les côtés
dans la langue, y prennent racine pour la plupart et s’acclimatent,
malgré leur humble origine, dans le nouveau milieu où ils se
trouvent transplantés. Devenus méconnaissables, isolés de leurs
modestes congénères par un changement sémantique, leur origine
s’obscurcit jusqu’à devenir à peu près impénétrable.
Ces mots patois appartiennent à la langue même; ils sont les
créations des masses, des hommes de tout âge, même et surtout
des enfants, créations qui témoignent de la spontanéité de l'esprit
populaire, ainsi que de son incessante activité. Et ce n’est pas
notre longue intimité avec la vie et la psychologie du peuple qui
nous fait voir par un prisme grossissant ce travail perpétuel des
foules sur le fond déjà existant de la langue, car des travaux tout
récents ont fait ressortir ce contingent éminemment populaire qui
l'emporte souvent sur le bien hérité, sur la /radition latine.!
Pour mettre en un relief encore plus saisissant l'élément créateur
du langage et sa merveilleuse force d’expansion, nous avons choisi
comme premier sujet d'étude le nom d'un animal qui n’a qu’une
faible attache avec la latinité de la décadence et dont le développe-
ment sémantique, étant postérieur au XII* siècle, tombe dans la
période purement nationale de chaque langue romane. Cet exemple,
du reste, se prête parfaitement à illustrer la double tendance
psychologique que nous venons d'exposer: d’un côté, le travail mental
des masses populaires sur une base donnée (le latin caf/us); de
l’autre, l'élaboration parallèle et intégrale de la même notion par
une série de véritables créations (les noms hypocoristiques de
l'animal). Ces éléments rudimentaires ont ensuite germé dans tous
les sens et enrichi le lexique de tout un monde d'idées et de
mots. La métaphore, cet agent puissant de l’évolution linguistique,
après avoir fait pousser les germes, leur a communiqué la vitalité
et le mouvement.
L'étude de la métaphore linguistique est à peine effleurée. Le
seul ouvrage à citer, celui de Brinkmann (Die Metaphern, 1878)
relève plutôt de la littérature. L’auteur se borne le plus souvent
1 Voir Ja monographie de Tappolet sur les Noms romans de parenté
(1895) et celle de Zauner sur les Noms romans des parties du corps (1903),
encore que ce dernier omette la nomenclature vulgaire et enfantine.
1*
4
à commenter les proverbes pour en déduire , l'esprit des langues
modernes“. Le point de vue philologique disparaît devant l’ana-
lyse littéraire.1
Notre étude est purement linguistique, mais nous n'avons rien
négligé de ce qui pouvait éclairer le sujet. C'est ainsi que nous
avons mis à contribution le folklore, l'épopée animale et la fable,
les observations des naturalistes, enfin les différents écrits sur la
vie psychologique et sociale des animaux domestiques.
1 La dissertation de Bull (Die französischen Namen der Haustiere in
alter und neuer Zeit mit Berücksichtigung der Mundarten, Berlin, 1902) est
une simple énumération des noms français des animaux domestiques et les
mentions patoises y sont insignifiantes. Cf. encore Fr, Bangert, Die Tiere im
altfranzösischen Epos, Marburg, 1885.
Première Partie.
Noms et cris du chat.
1. Le latin cattus et ses vicissitudes.
1. Le chat domestique est entré relativement tard dans lin-
timité de la vie européenne. Les Grecs et les Romains de l’époque
classique l'ignorent; leurs fabulistes le remplacent tantôt par la
belette (y4247, mustela) et tantôt par le chat sauvage (alAovpog,
felis). A la fin du premier siècle de notre ère seulement, on voit
apparaître le mot caffa, et cela au beau milieu d’une série d’epi-
grammes de Martial (40— 103), dans lesquelles il est question
d’oiseaux comestibles. ,, Jamais l’'Ombrie, s'écrie le poète (XII, 69),
n’a produit les chattes que nourrit la Pannonie“:
Panonicas nobis nunquam dedit Ombria cattas ...
ll faut franchir deux siècles et arriver vers l’an 250, pour trouver
une autre mention de la chatte, dans la Vulgate (Baruch, VI, 21):
»Noctuz et hirundines et aves, similiter et caffae“ Ce passage
pourrait 4 la rigueur servir de commentaire à l’épigramme de
Martial: dans l’un et dans l’autre, la chatte se trouve rangée
auprès d’animaux plus ou moins sauvages.
L'existence en latin vulgaire de caffa, au premier siècle, ne
saurait être mise en doute. La persistance du mot en daco-
roumain, sous la forme diminutive cäffusia, en est la preuve: cä/usà,
aujourd’hui propre au macédo-roumain et au transylvain du Nord
(où il est attesté dès le XVII" siècle) est certainement le plus ancien
nom de la chatte en daco-roumain, où les noms hypocoristiques
mifä (Moldavie) et pistca (Valachie) sont venus s’y ajouter plus
tard. Son existence pan-roumaine est encore démontrée par cer-
tains sens figurés toujours vivaces, et dont le principal est celui
de „menottes, fers“. Cette acception métaphorique est étrangère
aux idiomes slaves, mais on la retrouve en hispano-portugais:
gatillo, petit chat et crampon.!
1 Deriver cätwst, fers (pl. de cäfuyä, chatte), du pol. &dtuss, chambre
de torture (litt. maison du bourreau), comme le fait encore récemment Densusianu
(Histoire de la langue roumaine, I, 385), est une pure impossibilité: l’accent
et le sens s’y opposent également,
Quoi qu'il en soit, ce n’est que vers le milieu du IV* siècle
que la forme ca//us paraît chez un écrivain rustique, Palladius, avec
sa fonction nettement marquée (De re rustica, IV, 9): „Contra talpas
prodest cafos (var. caffos) frequenter habere in mediis carduetis.“
Le même rôle de preneur de souris est attribué à cafíus dans
deux passages de l’Anfhologie latine, Un sens purement technique,
de guerre, sens qu'il gardera pendant le moyen âge, est
attaché au même mot chez l'écrivain militaire Végèce (IV, 35):
„Vineas dixerunt veteres quas nunc (au 1V* siècle) militari barbari-
coque usu caffos vocant,“ Déjà les anciens désignaient certains
appareils de guerre par des noms d’animaux tels que aries, cuni-
culus, corvus, musculus, scorpio, lestudo.
Enfin, et nous nous plaisons 4 relever ce premier témoi-
gnage d'intimité entre l’homme et le chat, le diacre Jean, écrivant
vers l'an 600 la vie du pape Grégoire le Grand (540—604), en
cite le trait suivant (II, 60): „Nihil in mundo habebat preter unam
catlam, quam blandiens crebro quasi cohabitatricem in suis gremiis
tefovebat.“ Dans la suite des temps, plus d'un grand homme a
témoigné le méme attachement profond pour le chat.
Voilà à peu près les textes qui, pendant les six premiers
siècles de notre ère, présentent le mot cafws.i A partir de cette
époque, deux témoignages contemporains nous renseignent suffi-
samment sur le caractère vulgaire du mot, D'un côté, l'écrivain
bysantin Evagrius Scholasticus, qui vivait à Epiphanie, en Cvelé-
syrie, vers la fin du VI* siècle, nous apprend (IV, 23) que l'usage
vulgaire, la ouvjdeta, de son temps substituait xárta à allovpoc;
de l'autre, l'évêque espagnol Isidore de Séville (m. 636) affirme,
dans ses Origines (XI, 2, 38): „Musio appellatus quod muribus
infestus sit; hunc vulgus ca/fum a captura vocant“ C'est pendant
le moyen âge qu'on voit surgir le premier nom hypocoristique du
chat, musio ou musius, dont l'origine enfantine? sera démontrée
plus loin,
2. Les divers témoignages qu'on vient de rapporter ne nous
apprennent rien sur l’origine même de calius. Les hypothèses
étymologiques modernes se sont portées dans deux sens difiérents,
On s’est tout d’abord efforcé de rattacher cafus au latin, tendance
qui se fait déjà jour dans l'étymologie d’Isidore rapportée plus
haut. De notre temps, Hehn avait admis, dans les premières éditions
de son livre, que ca/fus était une appellation populaire ayant le
sens de petit animal, „le petit“, répondant à cotulus; mais il aban-
donna plus tard cette opinion pour s'arrêter à une hypothèse
encore moins probable, d'après laquelle ca//us serait un mot ger-
= Voir aussi Sittl, dans l'Archiv für lat. Lexicographie, V, 133
et sulv.
2 Wölfflin (Sitsungsberichte der Bayr. Akademie, 1894, p. 113), se
ralliant à Vétymologie d’Isidore, voit également dans musio une formation
nouvelle pour murio.
7
manique passé en roman.t D’autres font venir le mot du celtique.
Stokes, par exemple, postule un type Aa#lo-s, qu'il met en rapport
avec le nom ethnique gaulois Ca ou Chaiti, dont Grimm avait
déjà rapproché le néerlandais esse, chat, ainsi que le nom des
Hessois. Et Schrader est enclin à combiner les deux hypothèses
et à considérer le mot comme celto-germanique.
Il est certain que ca/fus, absolument isolé en latin où il apparaît
d’une façon presque mystérieuse, fait penser à une de ces créations
linguistiques sans histoire et réfractaires à toute analyse. Le gothi-
que ignore le mot, et sa présence tardive (après le VII® siècle)
dans les idiomes celtiques et germaniques exclut toute hypothèse
d’un emprunt de la part du latin. D’un autre côté, la merveilleuse
expansion du mot n’est pas moins surprenante. Non seulement
les noms du chat dans les familles celtiques, germaniques et slaves,
peuvent remonter à un type ca/fus, dont ils dérivent directement
dans toutes les langues romanes, mais les mêmes noms, dans les
idiomes sémitiques et fino-turcs, pourraient à la rigueur y être
réduits. Il reste pourtant un résidu irréductible (cf. le nouba
kadis, chat, dans le domaine de l’ancienne Ethiopie), et l’alternance
vocalique du nom, en germanique et en arabe,? complique encore
le problème.
En somme, après avoir examiné les diverses hypothèses
touchant l’&tymologie de caffus, on se voit contraint d’avouer qu’on
n'en sait absolument rien. On ignore et la provenance du nom
de l'animal et les modes de son voyage autour du monde.
D'ailleurs, il serait étonnant qu'il en fût autrement, puisque les
naturalistes ignorent également la souche du chat domestique, son
lieu d’origine et son expansion. La linguistique, tout à fait im-
puissante à résoudre le problème, l'abandonne à la science de
la nature.
8. Voici les reflets gallo-romans de cattus, catla3:
Au Nord: ca, co (f. cate), cou (Somme), keu (Pas-de-Cal.), kye
(f. Ayete) Namur, tye, ichyè (Liège), 12 (f. /2le) Marne.
Au Centre: cha (f. chate) et Ouest, che (f. chete) et Est, à côté
de fcha (f. tchate), tché (f. tchéle), tsa (f. tsate), tse (f. tsóte), tso (f. /sote);
sta, ste (f. stóta) Savoie, à côté de ga (f. gata) et fa (f. fata), sa (f.
sale) Dordogne.
Au Sud: ga (f. gato), à côté de ca (f. cato), cha, tha, tsa ff.
chato, tchato, tsalo).
1 Hehn, Kulturplanzen und Haustiere, Vle éd, commentée par Schrader,
Leipzig, 1901, p. 447 à 455.
2 Cf angl. &#, minet, allem. Æïfse, à côté de l'anglo-saxon cat (attesté
dés l’an 800), aha. chasza, mod. Katze, et kuts! cri pour le chasser; de même,
arabe kift (XIVes.), A côté de kouttvus (XVes,) et de la forme vulgaire
moderne katt.
3 D'après Atlas linguistique de la France. Notre transciiption se
rapproche autant que possible du frangais.
ll est à remarquer que challe s'est définitivement substitué
au masc. chat dans les Vosges et en Lorraine: la forme féminine
semble en effet chronologiquement antérieure, comme le montre
le lat. caffa et le roum. cdtuga (cf. aussi allem. Katze).
Le type cal- se rencontre au Nord et au Sud (Gasc., Lan-
gued.) à l’état pur; au Centre, avec linitiale sifflante comme en
Limousin, en Auvergne et ailleurs (Val Soana caf), Ce type, qui
se reflète encore dans le roum. causa, revient sporadiquement en
Italie (cf. Abruz. affa, à côté de galta ou jalla), où domine la
forme parallèle gas, comme dans le midi de la France et dans le
reste du domaine roman (it. ga//o, réto-rom. gat, ghiat, dyat, sarde gatlu,
ghiattu, gialtu; esp.-port. gato). C'est un développement phonétique
normal dans ces régions, et la coexistence des deux formes est
encore vivace en Gascogne et en Languedoc.
II. Cris et gestes du chat.
4, Les cris dont on se sert pour appeler les chats sont générale-
ment tirés des noms mêmes de l'animal. Ainsi, en fr.: minimini!
minel-minet! minot-minot! (à St.-Pol: mine-mine! mi-minoute!), qui
répondent à lit: minésminil micco-micco! muci-muci! et à Vesp.:
mis-misino-mis! mino-mis! (mini-miso!), mus-mus! (Galice mico-mico!
michinho-michinho! et Léon michin-michin!). Certaines de ces
formules ont pourtant gardé la forme primitive du nom hypo-
coristique, tandis que la langue générale lignore ou n’en connaît
que la forme dérivée: cf. d'un côté, le galic. gache! inconnu à
l'espagnol, et de l’autre, le port. bich-bich! bichinho-bichinho! qui
conserve le primitif dich, minet, lá où le port. ne connaît plus que
le dérivé dichano, chat.
5. Les cris servant à chasser les chats: pss-pss! (pch-pch/)
St.-Pol, pse/ Mil., ééss-biss/ Montbél. et H.-Italie (esp. dís-brs/ cri d'appel),
el Galice, et piss-piss! Roumanie (dans la H.-Bretagne, cri
d'appel). De là, quelque noms enfantins de l'animal: Parme disen,
minet, répondant à l’allem, Lise (Buse, Bizi); le valaque prsrcd, chat,
dimin. de pisd (cf. alban. piso, minet), répond à l’angl. puss (pussy);
cf. tamil pusei, kurde pishtk, afghan. picho, pers. pouchek.
Ensuite, Mil. ghice-ghicl (= gatto! gatto!), esp.-port. sape/
futel à côté de ox-te! aba-le! Abruzz. fruste (risk)! Certains de
ces cris s'appliquent également aux chiens: Calvados Æsi-ksi/ Sic.
chiss-chiss! (ghiss-ghiss!), Naples c-ci!, tandis que l'esp. case! (quesc!)
sert plutôt à appeler la bête.
6. La forme primordiale du miaulement est presque mono-
syllabique: mimi! Plus tard, cette plainte monotone s’amplifie
de toute la gamme vocalique, et, dans une troisième phase, sa
forme linguistique s'achève par l'addition d'un certain nombre de
1 Le masc, cofoc, coloit, matou, dérive du slave kotii, id,
9
consonnes, principalement des liquides. Les nombreuses mödu-
lations et inflexions de ce cri caractéristique, suivant le sexe et les
états d’âme du chat, échappent naturellement à toute transcription;
mais les patois ont essayé de tourner la difficulté à l’aide de
multiples approximations. Voici les premières formes linguistique-
ment élaborées, en remarquant que chaque modulation est susceptible
d'une forme renforcée par l'addition de la semi-voyelle y, et d'une
forme mouillée par l’absorption du même son:! mawer Luxemb.
(mais z/ myo), myawer Vosges, gnawer Malmédy; myayer (gnyayer)
Loiret, myewer Lux. myowva H.-Loire, myowga? Lozère. La forme
vosgienne, myawer, est la plus ancienne que connaisse la langue
littéraire, dans Renard le Nouvel (éd. Houdoy, v. 3200):
Et Tibiers li cas est enclos
En le dispense; à miawer
Prist si haut c’on l’oï tout cler
Ou garding ...
7. Ces formes ont subi de nombreuses amplifications, par
l’addition de consonnes simples (/, 2, r, d, s) ou composées (nd,
rl, etc.). De là:
L: myaler Jura, Vosges, etc. (au midi: miala), mawler Hainaut
(midi: mdula), myaoler (myawler) H.-Marne, Liège (midi: midula)
et gnawler Liège (Gasc. gndula); meola Charente (Albi ddgoula) et
myeoula H.-Garonne; myoler Jura, etc. (midi: miola) et myouler
Nièvre (midi: mioula, anc. pr. miular); cf. Suisse allem. maueln.
N: myanner Côte-d'Or, etc. (midi: miana), myaonner Berne,
Jersey (midi: miduna), myawgna Alpes-Mar. (Nice midugna, Auv.
miluna) et gnawgna; myonner Vosges, etc., myouna Vendée, etc.
à côté de myona; cf. Bourn. m’nana et anc. fr. mynower (Bibles-
worth, ap. Godefr.: Chat mynowe, serpent ciphele).
R: myarer Aoste (Sav. midra), myawra H.-Alpes, et myoura
Basses-Alpes; mirawı Namur; cf. allem. murren.
D: myawder Sarthe, myoder Maine-et-Loire, myouder Vendée;
cette forme se rencontre au XVI: siècle (Du Bellay, Epitaphe d'un
chat):
Ains se plaignoit mignardement
D'un enfantin myaudement.
S: myaousi Luxembourg; cf. allem. mauzen (— mauen).
ND: myander Ome, Mayenne.
RL: myarler Charente, Allier.
RN: maronner Nord.
1 D’après P’Atlas linguistique (noté dorénavant par 4.); les formes
méridionales mises entre parenthèses sont puisées dans Mistral et dans Piat.
2 L'insertion de v et de g pour éviter hiatus, à l'instar de Pit. miago-
lare et miavolare.
10
8. Ce tableau, bien qu'il soit loin d’&puiser la richesse des
inflexions du miaulement, peut cependant en donner une idée assez
exacte, Il contient la plupart des types auxquels on pourrait
simplement renvoyer les autres formes romanes: it. miagolare et
gnaulare (cf. myowga et gnawler), miavolare et dial. gnavolare (cf.
a Sic. miauliari (cf. myawier), Gênes miägna (cf. mieugna),
Piém. gnaogné (cf. gnaugna); esp. maullar (cf, mawler), mayar (cf.
myayer), miagar (cf. myowga), port. miar ou mear (cf. dl myo);
engad. miular (cf. myouler); rom. miaund (cf, myaonner) et miorlda
(cf. myarler).
9. Comme les modulations du miaulement se rapprochent plus
ou moins du cri de l'âne, de la chèvre, du cochon, du chien
particulièrement, l'expression linguistique du grondement se con-
fond parfois avec des verbes synonymes appliqués
à Váne: draire (Morbihan, etc.); cf. Génois rägna (Napl. regnole-
jare), miauler et braire (sens spécial au parmesan);
au bœuf: Meurthe-et-Mos. bonaler, Drôme béula, propr. beugler;
cf. May. miander, miauler (des chats et des jeunes veaux) et Abr.
mauld, miauler et béler (cf. Abr. l'agnelle maule);
au chien: Nièvre, Yon. ew/er (= hurler); cf. Sav. mioula (miáuna,
miäura), miauler et aboyer, Mil, mugola et Napl. gualiarı, id.;
au cochon: Pas-de-Cal. owigner, propr. grogner, etc.
Ou bien, ce grondement est rendu par des verbes au sens
général, tels que:
brailler: Morbih., Neufchät, drafller; port, berrar, bradar (cf.
gato derrador, bradador, syn. de gato miador);
bramer: Ardèche dramd;
crier: Ille-et-Vil. créer ;
gueuler: Vosges, Meuse gaoler;
piailler: H.-Marne prailler ;
pleurer: Doubs pyeurer.
Le miaulement se rapproche encore de la voix de cerlains
oiseaux, tels que le milan, le hibou (cf. pr. la machoto fai miau), etc,
10. Le miaulement revêt une forme différente lorsqu'il exprime
un état passionné, l'amour ou la colère. Pour appeler le mile, la
chatte pousse le cri caressant row-rou! ou m’rou-m'rou! De là:
fr. rouler (routonner), Liège raofer et raoler (cf. Suisse allem. ráulen),
May. rwaoder (Sarthe rwoder), Yonne rouaner; esp. marrar (morrar)
et roum. märär,; ou elle pousse des cris combinés: pr. roumiao (roumo-
roumiau, ramamian), maragnau; Sic. mamiu (mamau), marramamau
(gnarragnanau); esp. maumau, marramizar, ce dernier employé par
Lope de Vega (Gafomaguia, 1: Y al tiempo que los dos marra-
mizaban ...); cf. Suisse allem. murman (== miau).
Dans la colère, le miaulement est bref, précédé d'un gronde-
ment sourd et rauque: pr, graumela, graula (greula), raugna, re-
miauma (remoumia); Pas-de-Cal. romyonner, Sav. rioler. Lorsque,
Il
irrité ou effrayé, le chat jure (comme on dit), c.-A-d. relève ses
lèvres dans un rictus qui découvre ses dents, il fait entendre une
sorte de crachement ff... pff..., traduit par feuler (Drôme fyala),
faire foute-foute (Calvados), répondant au Sic. affufari et au Lim.
espoufida (cf. allem. fauchen, pfuchzen).
11. Le ronron, ce roulement continu et monotone qui se
produit dans la gorge du chat, fait penser au bruit d'un rouet en
mouvement: de là, filer (Vendée: filer son rouet), it. far le fusa,
faire les fuseaux, ou /ormire, travailler au tour (roum. öoarce), Piém.
Je le spole, dévider, Abr. 'ndruva, filer, ou fa l urghene, faire le
bruit de la toupie, Berg. fa "nda *! carel, Andal. hacer el carreton;
ou des formules plaisantes telles que dire son crédo (Vendée), dire
son pater (Pas-de-Cal.), dire son chapelet (Savoie).
Le terme ronronner ou filer son ronron a pour correspondants
patois: faire son rou (Loire) et faire son rou-rou (Puy-de-Dôme),
de même esp. arrullar (marrullar); ensuite, pr. ramia (roumia), Berr.
rominer (rouminer), Vendôm. rander, pr. rend (Lim. rana), rouna
(Sav. ronner), rounca (rounga, rangoula), roufa (roufla, rounfla), Piém.
ronfé, port. rufenhar (tocar o rufo), et pr. ressá, propr. imiter les
mouvements des scieurs de long (it. russar „ronfler“), à côté de
grèula (= crier comme le grillon). Remarquons, enfin, que le
ronron se confond souvent avec le grondement déjà mentionné
(cf. Suisse rounna et pr. rougna, Berg. frunfruna, etc.).
12. Quelques mots sur la valeur psychique de ces cris et
gestes. On a remarqué plus haut que le miaulement offre des mo-
dulations aussi nombreuses que variées, suivant le sentiment qui
anime le chat. Pour demander sa nourriture, par exemple, les
miaou sont d’abord doux et pressants; si on la lui fait attendre,
ils s’accentuent et atteignent un diapason très élevé, sans cesser
de garder l'intonation de la prière caressante. Pour appeler ses
petits, la chatte se sert du cri très doux et très tendre rou...
mia, qu'elle prolonge en fermant à demi les yeux; pour appeler le
mâle, elle pousse encore le cri caressant m’rou ... m'rouou, mais
avec une intonation plus énergique et moins tendre que celle
qu’elle prend pour ses petits; dans les rencontres nocturnes, ces
miaulements deviennent des cris aigus imitant presque des cris
d'enfant au berceau.
La plus grande satisfaction du chat s’exprime par le ronron;
avide de caresses, il ne sait, pour les quêter, quel tour inventer: il
va, vient, haussant la tête, faísant le gros dos (expression passée en
proverbe) et se frôlant contre la personne qu'il affectionne. Effrayé
ou irrité, le chat ne miaule pas, il jure et hérisse ses poils ou se
courbe en arc, haussant un dos menaçant.
Les jeunes chats sont tellement remuants, qu’à peine leurs
yeux ouverts, ils se mettent à jouer, exécutant les sauts les plus
singuliers et les mouvements les plus gracieux. Ces sauts et ces
gambades auxquels se plaisent les minets comme les petits enfants,
12
ne restent pas étrangers au chat adulte que l'on voit souvent, en
pleine maturité, courir et cabrioler avec mille tours après sa queue,
ou n'importe quel objet qu'on agite devant lui. Ce trait charmant
a Été saisi déjà par un des auteurs du Roman de Renart (&d. Martin,
II, 667):
7) Tiebert le chat qui se deduit
Sanz compagnie et sanz conduict,
De sa coe se vet joant
Et entor lui granz saus faisant.
III. Les noms hypocoristiques du chat.
13. Les appellations du chat, appartenant à cette seconde
catégorie, sont très nombreuses, Elles témoignent de l'importance
sociale de l'animal et de la profonde sympathie qu'il a su inspirer
à l'homme, Ces noms de tendresse sont propres aux enfants et
au langage populaire, ce qui explique leur fréquence dans les patois
et leur rareté dans la littérature, Leur intérêt étymologique n'en
est pas moins très grand, car ils ont enrichi la langue littéraire
d'une foule de mots qui y sont restés grâce 4 l'oubli de leur humble
provenance.
Le langage enfantin a jusqu'à présent attiré l'attention des
psychologues plutôt que des linguistes, et les renseignements que
nous devons à ceux-ci, sont encore insuffisants, surtout au point
de vue lexicologique;! mais, d’ores et déjà, on entrevoit la con-
tribution féconde que ces études sont appelées à apporter à l’étymo-
logie, en faisant ressortir ce côté original et universellement humain.
Un certain nombre de lois générales dominent ce genre de
créations ainsi que l’ensemble des formations imitatives. Nous ne
pouvons que les effleurer ici, afin de faciliter la compréhension des
faits ultérieurs.
Sous le rapport phonétique, l'alternance vocalique (1-a-0)
contribue A donner à cette catégorie de mots une variété sur-
prenante, laquelle a dérouté jusqu’à présent les étymologistes. On
peut y ajouter, comme complément, l'alternance consonantique des
labiales m et 4.
Sous le rapport lexicologique, la tendance à la réduplication
lui fournit un moyen autrement fécond pour étendre son domaine.
a) Loi d’alternance vocalique,
14. Une loi générale qui domine toutes les formations d'origine
enfantine, permet aux mots de cette catégorie de parcourir toute
1 Nous nous bornons à citer un seul document, très important par
l'exactitude de la notation linguistique, les Notes sur l'apprentissage de la
parole ches un enfant, par le patoisant feu Ch. Roussey, instituteur A Paris
(dans Za Parole de 1899 et 1900),
14
monch, XIX, 15; mon (le ch nasal a disparu), XX, 4; douch (ch doux
allemand), XXIV, 17. Donc, dans ces neuf cas, l’enfant prononce
cing fois I’m initial qu'il remplace quatre fois par 4 plus ou moins
pur. La forme m'ouf est particulièrement intéressante à noter
comme point de transition entre les deux sons, Cet empiètement
du 5 devient frappant dans les autres cas cités par le même ob-
servateur et que nous examinerons brièvement:
a) Initial: pefsyo (monsieur), XIX, 19, et dese! XXV, 1; pesyi
Le ga XX, 20, et mesy, XL; bouchyé (moucher), XXIV, 13; dach
mange), XXV, 11, et das‘ (manger), XXXII; ¿ató (menton), XVI, 1;
balad (malade), XXVI, 20; badeu (mon Dieu), XXVI, 7; 2o/ (montre),
XXVI, 2; basé (marcher), XVII, 8; big (musique), XXVII, 1, et
musik, XL;
B) Median: 42 (alumette), XIX, 4, et mé/, XXIIL 17; pray
(chemise), XX, 4, piz et sebis, XXXIII (a dis, la chemise, XV, 8);
rabds (ramasse), XXIV, ar (fromage), XXVI, 16, et somaz,
XXXIV; sobel sommeil), XXX U;
y) Final: dap (dame), XXI, 29.
Ces différents exemples, qui vont jusqu’au quarante-huitième
mois, terme des observations de Roussey, montrent la préférence
pour 4 aux dépens de m, et ce n'est que relativement tard (cf. mersr,
musique, etc.) que ce dernier reprend sa place dans la bouche de
l'enfant. Il ne s'agit donc pas ici d'une sorte d'incapacité physio-
logique (la prononciation nette de maman, au premier jour du
dixième mois, en prouve l’invraisemblance), mais bien d'une sorte
de prédilection ou plutôt d’affinité intime des labiales en question.
Quoi qu’il en soit, ce phénomène n'est pas exclusivement propre
au langage enfantin (cf. it, bimbo et mimmo) ou aux formations
onomatopéiques (cf. beugler et meugler); certains mots courants de
la langue en portent la trace (cf. mandore et pandore, esp. bandurria),
et diverses familles linguistiques trahissent la même tendance. C'est
ainsi que le djagatai ou turc oriental remplace par un ¿Um initial
des mots arabo-persans (musulman y devient dousourman); inverse-
ment, le basque change souvent en m le 5 initial des mots em-
pruntés au roman: magina y remonte à vagina et maino à baño.!
Le breton, pour citer un exemple plus rapproché, n'est pas moins
curieux à cet égard, et le phénomène n’a pas échappé aux cel-
tisants: „Un m ne se change pas en 4, mais tous deux se changent
en y en mutation douce et sont alors exposés à se confondre
accidentellement?
Cette explication nous paraît insuffisante, surtout lorsqu'on
tient compte de l'universalité du phénomène. En réalité, m se change
1 Voir Zeitschrift, XVII, 139.
2 Ernault, cité par V. Henry, Lexique élymologique du breton moderne,
moy 1900, p. 23. On y relève, entre autres exemples, dent pour le lat.
mentha,
15
directement en 4, p, v (cf. duvet, dial. dumef), sans avoir besoin
d'intermédiaires: bonfrer, pour montrer, est familier à tout l'Ouest,
et it. musica devient en comasque duseca, comme dans le langage
enfantin (Voir plus haut). Les noms hypocoristiques du chat
offriront des exemples autrement importants à l’appui de cette
tendance générale du langage.
c) La réduplication.
16. La répétition de la première syllabe du mot a toujours
été regardée comme un trait distinctif du langage enfantin, et cette
tendance continne à être vivace (cf. fifille, mémère). Le redouble-
ment fournit aux enfants une ressource des plus précieuses qui
leur permet, tout en disposant du méme fonds de syllabes primor-
diales, d'accroítre leur capital d'idées. Mais il ne faut y attacher
aucune précision sémantique. Ou a remarqué, en effet, que les
noms enfantins du père et de la mère, dans les langues des deux
mondes, sont rendus par un petit nombre d’articulations, dont le
sens varie incessemment, de sorte que mama signifie père en géorgien,
et papat, mère, en araucan; mama, mère et nourrice en slave, et
none, mère, sœur aînée, frère, grand’mére en osmanli.
C'est ainsi que nounou, qui n'est qu’un des aspects apophoni-
ques de mana, est rendu par l'enfant de Roussey (XVII, 27) à la
fois par nounyo, nènè, ninè, neneu; et chacune de ces formes est
susceptible d'un sens plus ou moins rapproché de l’acception primi-
tive: grand’mére, et subsidiairement nourrice, sens du lat. zonna,
qui est le même mot.! En italien, zanna (pr. nonno) signifie ,, dodo“
(cf. ninna-nanna) et dérive de la notion de grand'mére, comme
d’ailleurs, dodo lui-même (qu'on dérive, depuis Ménage, de dormir),
remonte à la même notion: Liège dada, grand’mére, et enfantin
doudou, nounou (cf. Roussey, XIII, 23), et lait, à Mayenne, à Pinstar
de /olo, lait, en rapport avec le génois /a/a, tante, /a/à, grand'mère
(en grec moderne). Expliquer les termes enfantins dont la majorité
rentre dans la sphère des créations linguistiques universellement
humaines, par des mots de la langue commune, c’est vouloir
renfermer dans des cadres figés ce qui est extrêmement fluide et
indépendant du temps et de l’espace.
17. Le grand nombre des termes hypocoristiques désignant
le chat dérive, à quelques expressions près, signalées plus loin, de
la notion mauler, l'animal étant simplement conçu comme le
miauleur, comme le miaou de nos enfants. Les anciens Egyptiens,
non plus que les Chinois, ne l’appelaient pas autrement. Les
langues romanes sont d’une richesse exubérante quant à cette
nomenclature enfantine, ayant exploité la plupart des types pho-
nétiques qui rendent le miaulement et y ayant ajouté un certain
1 Voir Herzus, dans V Archiv für lat. Lexicogr. XIII, 149—172 (,, Die
Sprache der römischen Kinderstube“).
16
nombre d'autres, qui complètent le tableau des formes expressives
du chat.
De même que maou et mar représentent des étapes phoniques
antérieures aux types renforcés miaou et miar, de même les noms
enfantins du chat ont gardé la forme primitive de la notion verbale:
*maler en rapport avec mialer, *manner avec mianner, *marer avec
miarer, *mader (cf. port. mada, miaulement) avec miader. De là,
quatre thèmes: mal, man, mar, mai (mad), qui ont servi de point
de départ à une première catégorie des noms du chat. En vertu
de la loi d’alternance vocalique, chacun de ces thèmes est sus-
ceptible d'un triple aspect phonique, selon que sa voyelle radicale
est plus on moins claire: 7, a, ou (et les nuances: e, 0, w). En
partant donc de la voyelle claire du radical, pour aboutir à la
voyelle sombre, par l'intermédiaire de la voyelle éclatante, on
obtient les types suivants,
18. Premier type: MIN, MAN, MOUN (MON) ou MIGN, MAGN,
MOUGN (MOGN).
a) mine, chatte, Eure-et-Loire, Deux-Sèvres, Char.-Inf., Bouches-
du-Rhöne; minaou, chat, Ardennes (fr, et pr. minaud, minet); Mil.
minau, minell (Parme minen), Gênes minnu, chat; mini, minet, Berry,
Berg. et Séville; mini H.-Italie (esp. dial. minino); pr. mino, chatte,
fr. minon, chat (et Mil), St-Pol-ville minout, Saintonge minoche,
minet; 1
migna, chatte, Lomb, (et mignanna); pr. mignaud, chat; Parm.
mignen, minet, Berg. migni, H.-Italie mignin; Piém. migno, chat
(pr. chatte); Galice mia (minina), minette;
menet, chat, Suisse; Piém. meno (mno), Saint. menom, minon;
mnein, id. Bol., Reggio;
b) man, dim. manan (f. mananna), minet, Milan;
Vaud myana, chatte;
c) mouna, chatte, Fribourg (Valais mounin, minet); mouno,
chatte (mownard, matou, et mounel, minet), Provence; mownow, chat,
Picardie (wall. Mons nowxow);
monin, minet, Venise (esp. dial. monino);
mogna, chatte, Milan (Berg. mognó, matou, et Venise mognin,
minet).
Les noms à la nasale mouillée (cf. migne et mine, mignon et
minon) représentent la forme primordiale conservée par des noms
propres (Mignard, Migne, Mignet).
19. Deuxième type: MIR, MAR, MOUR (MOR).
a) mire, chatte, Saône-et-Loire (Isère mira, Ardèche miro) et
Say. mir, matou; Lyon iron (mirou), chat;
1 Cf. Suisse allem, míne, chatte, et les diminutifs silésiens: mined, mindel,
minsel, minet (mawnsert, miauler).
17
mera, Chatte, Drôme, Ain (Ardèche mero, Ain meura), et merou
(meraou), chat, Drôme (Lorr. m'raou); port. (mero dim.), merenho,
minet ;
b) mara, matou, Deux-Sèvres, et maro, id., Cher, Indre, Creuse
(transcrit: maraud), Charente marao (Allier maraou), Noyon mareux
(Corblet), Vendée marou, Forez marro;
myaro, matou, Isère (Loiret myarou);
marlo, matou, Creuse (H.-Marne marlou), Vienne marouf (et
anc. fr.);
c) moro, matou,! Indre (Rouergue morro); esp. morro, dim.
morrongo (morrofio, morroncho), minet.
20. Troisième type: MIT, MAT, MOUT (MOT).
a) mite, chatte, Sarthe, Mayenne (anc. fr. mite et mitte); Rehéry
mita (Adam); Vosges mit, matou (Poit. miton, minet); anc. fr. mitaud,
mitou ;?
misti, mistin, chat (Calvados: Plessis-Grimault), à côté de
mistigrt ou mistrique (Caen): cette variante? est un compromis
entre la forme précédente et le septième type finissant en sifflante;
b) mate, matou, Cantal (Ain mafaou, Drôme mateu, Vaud mato);
fr. matou, moderne et dial. (Côte-d'Or, Jura, etc.); matolon, id.
Fribourg;
matre, matou, Béarn; mafrou, Fontenay-le-Marmion (Calvados);
martou, Deux-Sèvres;
méto, matou, Côte-d'Or;
baltu (== mattu; cf. matou), chat, Sarde (Log), et dattulinu,
minet; cf. Suisse allem. daudi, maudi, matou;
c) moute, chatte, Bessin (Eure moutte), moutin, chat, Thaon
(Calvados), et moutou, matou, Lot; cf. Bavar. mudel, minet;
moto, matou, Puy-de-Dôme (H.-Vienne, Corrèze mofou); roum.
molan, matou, et mirtan (= mortan).
21 Quatrième type: *MIL, MAL, *MOUL.
Ce type n’est representé que par le breton maloua (maloar),
matou,t par l'esp. malon, chat (Menendez Pidal), et peut-être par
l'élément final de certains composés provençaux (cf. gatímello, en
rapport avec le suisse allem. simeli, minet, à cóté de zx). Il se
retrouve également dans quelque patois allemands (Nu//, matou, et
Mulle, minet); cf. Bas-Gätin. blau (= milau), chat à longs poils.
1 Cf. Suisse allem. Murrner, Murrkater, matou (,,grognon“).
3 Ménage a indiqué le premier le caractère imitatif du nom: ,,Mite, pour
un chat ... c’est une onomatopée; les Espagnols disent mis, en appelant un
chat, comme nous mite.“ Lope de Vega appelle une des héroïnes de sa
Gatomaquia (V): Miturria.
3 Communiquée par M. Guerlin de Guer.
4 P. Sébillot, Zraditions de la Haute-Bretagne, Y, 39.
Beiheft zur Zeitschr. f. rom. Phil. I. 2
=
22. Certains sons propres au langage du chat, les gutturales
par exemple, ne figurent pas parmi les formes du verbe smrauler.
Dupont de Nemours, qui tenta de noter le langage du chat dans
un mémoire! adressé à l'Institut, dit à ce propos: „Le chat a
sur le chien l'avantage d’une langue, dans laquelle se trouvent les
mêmes voyelles que prononce le chien, et de plus six consonnes:
Um, In, leg, le A, le v et l’f. Il en résulte pour lui un plus grand
nombre de mots.“ Les noms patois du chat confirment pleinement
cette assertion. De là, une seconde catégorie des noms du chat,
à finales gutturales ou sifflantes, destinées à compléter la gamme
des modulations du miaulement.
Cinquième type: MIC (MIG), MAC (MAG), MOUC.
a) migue (miquette), chatte, Jura, Bournois; Bresse miguel,
chat (Clairvaux mmiquetíe, nom général des chattes); mico, Ardèche
et Galice, dim. miquito (cf. allem. Mieke, chatte, Suisse allem, mauk,
minet, mauker, matou, de mauken, miauler);
migon, minet, Verduno-Chälonnais;
b) maco, matou, Berry (transcrit: macaud), et macou, chatte,
Vendée; :
mago, matou, Allier (H.-Vienne: magao);
c) muchio (muchione), matou, Naples.
23, Sixième type: MIS, MAS, MOUS (MOS). Ce type, étranger
aux patois français, est familier A ceux de I’Italie et de l’Espagne.
a) misc (= mis), chat, Milan, et miscin, minet; Catal. mixa
(= misa), chatte; Tosc. micio, micia, esp. micho, micha (dim.
bicho (= micho), dichano, chat, et dichenho, minet, Portugal;
b) mach : cette forme, qui paraît étrangère aux patois romans,
est familière aux idiomes slaves (serbe macak, matou, tchèque macka,
chatte; cf. alban. et macédo-roum. madok, matou, istro-roum. mocke,
chatte;
c) mucio (mucia) et muscio (muscia), chat, chatte, Italie; esp.
dial? muxin (Colunga) et mwixo (Zamorra);
mosc (= mo), chat, et moscin minet, Milan (Naples moscit/o);
moxa (= moSa), chatte, Catalogne;
boncia, chatte, Toscane:3 cf, Hesse daunsch, matou, Wetterau
munsch, Pomér, mónz, id., à côté du suisse et bavarois mufz, mauts,
en rapport avec maunschen (maunzen, mauzen), miauler.
24. Septième type: MIS, MAS, MOUS (MOS), ou MITS, etc.
Ce type n’est qu’une variante du précédent et, 4 deux exceptions
près, familier aux mêmes patois.
1 En voir l'analyse dans Champfleury, Ze Chat, p. 198.
# Communiqué par M. Menendez Pidal.
3 Cf, Varchi: ... la gatta s'ha a chiamare gatta e non mucia o boncía,
19
a) mis, chat, Plancher-les-Mines (smiss, dans l’argot parmesan);
mizo,\ misa, Chat, chatte (dim. misino), Espagne; mifä, chatte, Mol-
davie;?
b) mats: cette forme, non plus que la forme correspondante du
type précédent, ne paraît pas avoir de représentants dans les patois
romans; elle appartient également aux idiomes slaves (serbe massa,
chatte, pol. macizk, matou); cf. macédo-roum. mafa, chatte;
c) moss, chat, Ferrare; esp. mozo; Sav. mesou, minet A; Piém.
mosi (meusi), Tosc. mogio, esp. mogi (cf. mogigato);
musso, chat, Sicile, et sarde muss’, minet; bas-lat. musto et
musius, chat (Voir ı), formant la premiere pousse aboutissant & cette
luxuriante végétation des noms d’amitié donnés à l’animal.
Le primitif de musio, sous la forme musa, revient en roman
dans les composés synonymiques tels que le catal. gatamusa, hypo-
crite (chatte: cf. danois Musekate, chatte, Nemnich) et le pr. chata-
musa, colin-maillard (= chatte), composés dans lesquels musa a la
même valeur enfantine que l’allem. Buse, Suisse allem. chafse-busi
(Voir 5).
25. Huitième type: MARC ou MARG, particulier au Centre
et au Midi de la France.
marc, matou, H.-Saône; Vosges marc4, H.-Bret. marcaou (Creuse
margaou); marco, Nièvre, etc. (Corrèze margo), et marcou, Loire-
lof, margou, Tarn, Aveyron (les deux derniers aussi en anc. fr.);
macro (= marco), matou, Cher, Nièvre;
merco, matou, Côte-d'Or (Berne merga, Loire-et-Cher mergo);
morcá, matou, Vienville (Adam), Celles morco, et Rehéry morcou
(Id); Montbél. morgou, et Plancher-les-Mines moirgau (à côté de
margo). ”
Ce dernier type exprime la notion de „gronder“, commune au
chat et au cochon: marcou où margou, chat mâle, signifie simplement
„grondeur“ (cf. roum. miorcä:, miauler). La même notion sert de
base à deux autres noms populaires du chat: Béarn. arnauf (= amd),
matou, et Lille mahon, id. (mahou, Saint-Manvieux, Calvados; H.-
Bret. mahon, mahonnet, chat noir): le premier n'est que la trans-
formation de renauf (cf. pr. rend, ronronner et gronder, et renatre,
surnom du porc), et le second une des nuances du miaulement
(maonner ou myaonner).
Et de même, Cantal gar, matou, Isère gari (garri), Drôme
garo (garro), et Cantal garou (Dauph. chal garou, chat sauvage,
Piat): cf. pr. gori (gorri), goret, rapport qui reparaît entre le fr. dial.
maro (marou), matou, et l’hisp.-port. marrano, cochon (cf. maronner,
gronder, et miarer, miauler), entre l'Isère miaro, matou, et le pr.
1 Covarruvias a entrevu le rapport entre miz et musio: „Al gato llamamos
mis del nombre antiguo suyo music.“
2 Cf. suéd. miss, néerl. mies, allem. mise (Bavar. mitz, mints), dim,
mieschen, miezchen; — alban. mitsa, russe miska; — tatare müc, etc.
2*
20
miarro (gnarro), goret; cf. Ban-de-la-Roche vora/?re (Oberlin), chat
mâle, avec le poitevin vowaler, gronder.
26. Une troisième série de ces noms hypocoristiques dérive de
l'état du matou en chasse de la chatte; de lá:
raou, chat mäle,! Lorraine (cf, Pléchatel en raou, en rut, et
fr. rouer, gronder), Yonne roxauf, matou en chaleur, May. rwdo
rau), à côté de randow (rwandou), id., d'où randouler, se plaindre
e la chatte séparée de son petit);
racdo, matou, Mayenne: la chatte est en racauf, lorsque par
ses cris plaintifs elle appelle le mâle (Ménière); Poit. en ravaut,
en rut.?
Ou bien se rapporte au sifflement que pousse le chat en colère:
faro (jaro, zore), matou, Savoie (cf. farow, hibou);
fel, chat, Picardie („rarement usité“, Corblet): cf. fewer, siffler
(du chat) et Vit. dial. /e4ppa (filippa), primitivement chatte, conservé
en composition (Napolit. gattefelippe „chatteries“).
27. Ailleurs, ces noms expriment des rapports ou des épithètes
touchant la vie physique ou morale du chat:
croup (crup), matou, Aveyron, Tarn, propr. l’accroupi (attitude
familière au chat); c'est peut-être la même posture qui explique
le rapport du nom du chat avec celui du crapaud: port. sape (zape),
chat, et sapo, crapaud (cf. Orne cabier, chat, Du Méril, et Norm.
cabot, tétard);
Jutin, Bessin, nom de chat: le rusé (= futé);
marpo, matou, Loire-et-Cher, Sarthe: „le goinfre“ ou le „voleur“
(penchants attribués au chat), sens de l’anc. fr. marpaud;
patou, matou, Saône-et-Loire (Valais, aussi, chat à gros poils);
Béarn. pato peludo, id., répondant à Vane. fr. pale pelue (= mitte
pelue);
vessard, matou, H.-Loire: propr. le puant, le chat en rut ex-
halant une forte odeur; cf. H.-Bret. pifaox, chat (Sébillot) et Béarn.
gal pitoc, chat sauvage (= chat putois).
28. Parfois, le même nom s'applique au chat et au chien,
surtout à leurs petits, à l'instar du lat. cafulus: à Isbergues (Pas-
de-Cal.), chatte se dit calette, propr. petite chienne (anc. fr. caelet:
cf. caler, chatter, et caeler, chienner); de même, le galicien gache,
chat! (cri d'appel, 4) répond à l’esp. cacho (gacho), petit chien.
Plus rarement, c'est le nom du rat qui passe au chat (le pr.
garri désigne l'un et l’autre; Rémois marou, chat ou rat): Engad.
1 Cf. Suisse allem. rdue7, chat mâle, et Osnabr. ramm, matou (Souabe
rammler), ce dernier en rapport avec le Dauphin. ramíd ronronner (des chats
en rut): dans Vargot parmesan, le chat se dit ramogn, propr. le grondeur.
2 Racaut et ravaut sont des formes renforcées 5 raaut (rwaaut) par
l'insertion euphonique d'une guiturale et d'une labiale (cf. it, miagolare et
miavolare).
21
pantigana, rat (Venise pantegana, Frioul pantiane) et Tyrol panta-
gana, chat.
29. Une derniere catégorie de ces noms enfantins est formée:
a) par le redoublement (intégral ou simplement initial: cf.
bobo et fifille): mimi, chat, fr, Romagne (cf. Pic. mi, minet), et
moumou, id, Thaon (cf. Gasc. mo, mouo, chat), à côté de drbo et
bobo, minet (Roussey, XXVI, 28); fr. mimiche (mimisse), St.-Pol
mimine, fr. moumouche (et moumoute);
b) par l’association de deux termes differents du miaulement:
mamao, minet, Venise, Mantoue (Sic. mimis, chat); Char.-Inf. marnao,
chat (Mant. margnao, Venise morgnao); Parme, Sic. marramau, chat,
et Cöme, Mil. mignao;
c) par la combinaison du nom chat avec un des noms en-
fantins: chamarao, matou, Poitou, Deux-Sèvres, et chamahon, id.;
Namur moutchié, chat (= moute-chat): cf. Lang. marmoutin, chat,
mot dans lequel se trouvent associés deux noms hypocoristiques.!
30. Rappelons un dernier nom caractéristique du chat, Ra-
minagrobis, immortalisé par Rabelais et La Fontaine. Les patois
modernes l'ignorent, mais il était encore vivace au XVII* siècle,
suivant le témoignage de Le Duchat („A Metz et dans toute la
Lorraine, le nom de raminagrobis se donne à tous les chats miles“),
et certainement avant Rabelais.2 Ce n'est donc pas „un mot de
gaudisserie que le François a forgé à plaisir“, comme le pensait
Nicot, mais bien un mot populaire, dont les éléments sont encore
transparents: raminagrobis, c’est le gros chat (gros bs) qui ronronne
(ramina). Le terme grodis,3 familier aux XV* et XVI* siècles,
contient dans son élément final un nom enfantin du chat: dis
(d’après le cri d'appel); et faire le grobis, c'était faire l’important,4
Ventendu (aussi faire le raminagrobis), image empruntée à l’habitude
qu’a le chat de faire le gros dos, lorsqu'il est en quête de caresses
(Voir 12).
En somme, la grande majorité des noms d’amitié donnés au
1 Un nom d’amitié plus général est coco ou coguiqui, donné au chat
dans une formulette enfantine du Poitou (Bujaud, Chansons populaires des pro-
vinces de T Ouest, 1895, I, 40): Le chat saute sur les souris, — Il les croque
toute la nuit, — Gentil coguigui! — Coco des moustaches, — Miro joli, —
Gentil coguigui!
2 On le trouve en effet, au XVe siècle, dans la Passion de Fesus-Christ
à personnages (cité par Burgaud des Marets, Rabelais, I, 612).
® Nemnich: grobís (groubis), chat mâle.
* Cf. ce passage de Rabelais (II, 30: „Je veiz maistre Jean le Maire
. qui contrefaisoit le pape ... et en faisant du grobis leur donnoit sa
bénédiction“) avec cet autre de Noël du Fail, où il s’agit d’un ignorant promu
magistrat par la justice vénale de l’époque (II, 25: ,, Cet habile homme allant
par la rue, saluant à poids de marc et force soie sur le dos .... avec un
haussement d'épaule et yeux sourcilleux et admiratifs en faisant bien & ra-
minagrobis .. .“),
22
chat est réductible à la notion de miauler ou à un des autres
faits et gestes de la vie de cet animal.
81. Ajoutons, en finissant, les noms argotiques du chat, les
procédés de ce langage particulier se rapprochant de ceux du
parler enfantin:
griffard (grippard), par allusion à ses griffes, et plaisamment
greffer (cf. dans RE militaire, chat, greffier, employé aux
écritures);
estaffier (estaffion), par comparaison burlesque avec un courrier
(cf. courir comme un chat maigre);
lèvre (lapin de gouttière): cf. chat, fr. pop. lapin, allem. dial,
Böhnhase, chat (lièvre des toits), angl. pussy-cat, lapin, lièvre
(= chat-minet);
Dans l'argot des chiffonniers: Gaspard (argot parmesan:
gasper, flou, gasparar, voler);
dans l’argot bellau (des peigneurs de chanvre du H.-Jura):
perro, chat, propr. chien;
dans celui des terrassiers de la Tarentaise (Savoie): grin „le
triste“, pelyu „le pelu“ et farpo „la taupe“;
dans l’argot parmesan: scapen („le fourbe“); cf. plus haut /usin;
dans celui de Val Soana (Piemont): garolfo, chat, propr. loup
garou („perciocch® i gatti quando vanno in fregola miagolano
imitando talvolta i gemiti d’uomo che muore assassinato“, Dal
Pozzo), et fájma, probablement siffleur (Archivio, ILI, 60);
dans l'argot italien: rawffa, chatte, propr. celle qui ronronne.
32. Les savants qui ont étudié l’un ou l'autre des noms
hypocoristiques du chat, isolément ou tout au moins sans jamais
en présenter un tableau d'ensemble, ont émis sur leur origine une
théorie tout autre que celle que nous venons d'exposer, Cette
théorie, soutenue d'arbord par Le Duchat! et Lacurne,? a été
admise de nos jours par Scheler,3 Darmesteter,4 Meyer-Lübke,5
et reprise tout récemment par Marchot, $ L'hypothèse de ces
savants est bien simple et se résume en la proposition: les noms
enfantins du chat remontent à des noms propres. C'est ainsi que
le wall. marcou, chat male, remonterait à Marculphus, le lorr. raou
à Radulphus, le fr. mafouw à Mathieu (ou Mattulphus), le dial. marlou
à Marulphus.
Voilà pour le français; quant aux langues germaniques et
slaves, Cihac (II, go) résume ainsi les opinions de Weigand et de
Miklosich: „Le slave marsa, chatte, et l’allem. Mieze, minet, se
1 Dans le Dictionnaire de Ménage (au mot marcou) et dans son édition
de Rabelais (UI, 117: à propos de Ramrnagrobis),
3 Dans son Dictionnaire, au mot marcou,
3 Dictionnaire s, v. matou,
4 Vie des mots, p. 109.
5 Zeitschrift, XVII, 432.
6 Grammaire des langues romanes, II, 480.
23
rapportent aux noms de Marie (serb. Matsa et allem. Mreschen);
le tchèque macek, matou, équivaut à petit Mathieu, et le russe
miska à petit Michel.“
En principe, aucun animal domestique ne se trouve désigné
par un nom propre et le folklore confirme ce fait, car „dans les
récits populaires, là même ou nous les trouvons les plus répandus. .,
les animaux n’ont pas des noms propres.“! Il y a un conte que
tout le monde connaît, le Chat-botté, et qu’on trouve déjà dans
les plus anciens recueils des contes européens, dans les NVuifs de
Straparola (1550), dans le Pentamerone de Basile (1637) et dans
les Contes de ma Mere l'Oye de Perrault (1697); il en existe en
outre de nombreuses variantes chez les peuples de l'Europe et de
PAsie (Polivka en a recueilli une soixantaine), et pourtant, dans
aucune de ces rédactions, le chat ne porte un nom propre. En
revanche, dans une œuvre littéraire telle que le Roman de Renart,
le chat porte un nom propre: Zibert, dans la rédaction française,
Diepreht, dans celle du moyen âge allemand; il s’agit ici de la
création d’un poète et non de celle du peuple.
Enfin, les noms qu’on donne parfois aux animaux avec lesquels
l’homme vit dans une familiarité affectueuse — tels, dans notre
cas, le port. Vincente, chat, et l'esp. Bartolo, à l'instar du russe
Vaska (Basile) — ne sont jamais devenus les noms usuels de ces
animaux. Le serbe Matsa, Marie, de même que l’allem. Miezchen,
signifie proprement „minette“: les grâces mignonnes de l'animal
ont fait prêter son nom au diminutif de Marie (cf. fr. Mimi et
Marie, Poit. Mignote et Marie); le russe miska signifie à la fois
petit chat et petit Michel, le nom propre et le nom d'amitié s'étant
fondus dans la même forme diminutive, et il suffit d’en rapprocher.
Vit. miscia (esp. miza) pour que toute trace de nom propre dis-
paraisse (cf. fr. dial. michefte, chatte, et Michette).?
C’est de la même façon, croyons-nous, qu'il faut envisager
les interprétations de Le Duchat et des autres: les noms d'amitié
donnés au chat ayant le même suffixe que certains noms propres
d'origine germanique, ils se prétaient facilement à une pareille
hypothèse; mais il suffit de jeter un coup d'œil sur l’ensemble
de la nomenclature pour se convaincre de son inanité. Le
béarnais arnd (rend), chat, par exemple, fait immédiatement penser
à Arnault ou à Renault, comme raou à Raoul; mais tandis que
les uns sont des substantifs verbaux tirés de rend, gronder, et de
rouer, ronronner, les noms propres remontent à Arnolt, Reginolt,
Radulf.
1 Gaston Paris, dans le Journal des Savants de 1894 (à propos de
Sudre, Sources du Roman de Renart).
2 Les locutions suivantes tirent également leur origine d'un récit ou
d'une fable: it. Ja gatta di Masino (= Tomasino; cf. angl. fom-cat) che
chiudeva gli occhi per non vedere gli topi; Béarn. la bere gute de Paulet,
douce de pate, de maulet; esp, el gato de Mariramos, halaga con la cola y
araña con las manos.
24
83. Ceci nous amène à dire quelques mots sur les suffixes
des noms du chat: à (= aud), 7 (dimin.; cf. mini, misii, cat) et
surtout on, ouf (oufle).
Le suffixe ow est caractéristique pour cette nomenclature (cf.
marcou, marlou, malou, mitou) et parait remonter à miaou: le Pas-
de-Cal. caou, matou (de ca, chat) en a subi l'influence. Cet on
final alterne tantôt avec ew (cf. Ain maten, matou, et Noyon mareu,
à côté de marou) et tantôt avec on (fr. minou et minon, Lyon.
mirou et miron, anc. fr. milow et Poit. miton).
Le suffixe 0uf (oufle) affecte, de même, les noms familiers du
chat, tels que mitouf (anc. fr. mitouflet), Vienne marouf, matou (cf.
Holiband, Dict. fr.-angl.: un gros maroufle signifie proprement un
gros et grand chat), etc.; le sicilien ga/fufu, petit chat en porte
la trace, Ce suffixe, de même que aud, a été extrait des noms
propres germaniques: Ernouf, Marcouf, Renouf . .. L'hypothèse qui
fait dériver les noms enfantins du chat des noms propres, a été
suggérée par ce fait.
34. Du riche tableau des noms familiers du chat que nous
avons présenté plus haut, un très petit nombre seulement a eu la
fortune de pénétrer dans la langue littéraire ancienne ou moderne.
Quelques mots sur ces privilégiés entre les termes patois.
La forme ancienne migne, chatte, n'a été conservée que par
le nom propre Migne et ses dérivés Mignard, Mignet; celle plus
moderne, mine, par son dérivé minaud (Anc. Th. fr., I, 290) et par
ses composés, au sens figuré, comme le grippe-minaud („archiduc
des chats-fourrés“) de Rabelais,! le type des juges rapaces,
surnom que La Fontaine a rendu au chat (VII, 16: Grippeminaud,
le bon apótre).
Il est tout naturel que des termes qualifiés de bas et de
triviaux ne se rencontrent pas dans les œuvres de haute littérature.
Il faut descendre dans les bas-fonds littéraires du XVI* siècle et
aborder cette œuvre étrange qui s'appelle /e Moyen de parvenir,
pour y trouver, dans un dialogue bravant l'honnêteté, les premières
mentions des noms familiers du chat (p. 226): „Ma mie, ma mie,
dit Vabbesse, le vôtre n’est qu'un petit minon; quand il aura
autant étranglé de rats que le mien, il sera chat parfait, il sera
marcou, margaut et maître fou.
Ce dernier nom rappelle „notre maître Mi#s“ de La Fontaine,
et on le rencontre déjà au XVI: siècle, dans un sermon de Menot:
» O, dicit mater, si eatis juxta illum quem vocatis bonhomme, et
1 Le même terme désigne, dans le Moyen de parvenir, le jeu enfantin
connu de nos jours sous le nom de la ,, Bête qui monte“: les mères pour
amuser leurs petits enfants, leurs promènent la main, en agitant les doigts, du
ventre au menton, les chatouillent en répétant grippeminaut! grippeminaut !
C'est à ce jeu que fait allusion le passage suivant (éd. Jacob, p. 392): ,,Ces
écus sont pour vous si vous, en pouvez prendre trois poignées, ha! en disant
sans rire grippeminaut!“
25
vocatis Mitis, comedet vos ...“ Et c’est vers la même époque que
Bonaventure Des Périers, dans sa XXIII* nouvelle, specule sur
l'origine du mot, émettant une étymologie qu’on a répétée depuis
à satiété.i D'ailleurs, mite lui même, dont mits est une autre forme
hypocoristique, revient déjà au XIII° siècle, dans le Roman de
Renart, dans un vers où le terme enfantin est juxtaposé au nom
proprement dit de l'animal (XXIV, 121): „Si l’une est chatte,
l’autre est mite“, c.-à-d. l’une et l’autre femme se valent. Les
dérivés ancien français du même nom, milau et mifou, se rencontrent
dans les Serées de Bouchet (éd. Roybet, III, 55): „Un gros milau
de chat, un jour visitant une garenne et voyant mon fou ainsi
accoustré, faisant si bien la chatemite, je n’eus le courage de le
chasser.“
Voilà, à peu près, ce qu’on trouve jusqu’au XVI: siècle en
fait de témoignages littéraires sur les noms familiers du chat. Cette
petite place occupée dans la littérature sera plus tard largement
compensée par l'expansion des formes secondaires, des dérivés et
composés de ces noms. Ceux-ci, perdant toute trace de trivialité,
subissent un changement profond, en s’enrichissant d’idees nou-
velles, et parviennent à se faire une place dans la langue littéraire.
Cette transformation s'opère grâce au travail métaphorique que
nous allons aborder.
1,,... Afitis, car vous sçavez bien qu’il n'est rien tant privé qu’un
chat, et même la queue qui est soueve quand on la manie, s'appelle suavis,'*
Voir 20.
Deuxième Partie,
Sens des noms du chat.
I, Sens romans de cattus.
35. Le plus ancien monument où il soit question du chat est
la vaste collection des contes d'animaux qui aboutit au XIII* siècle
au Roman de Renari, avec ses vingt-sept branches. Le chat, appelé
Tybert, n'y occupe pas la dernière place, et on y trouve plus d'un
épisode curieux de sa vie physique et morale, On a déjà men-
tionné (12) le trait charmant décrivant la grâce de ses jeux; voici
maintenant un épisode curieux au point de vue des mœurs du
temps, celui de misire Tibers lí chaz que les vilains trouvent sus-
pendu aux cordes des cloches qu'il fait sonner (XIL 1296):
Dant Tybert troverent pendant
As cordes, molt l'ont conjuré
Que il lor die verité,
S'il est bone chose ou non,
Et le malin ne se presse pas d'éclaircir leur doute: „Il ne respont
ne o ne non.“ On voit ici un des plus anciens témoignages de
la croyance populaire en la nature démoniaque du chat, considéré
comme inséparable du diable et des sorciers.
Il faut ensuite franchir quatre siècles (car les fables de Marie
de France n'offrent aucun trait de la vie du chat qui soit original)
pour arriver à La Fontaine, le peintre par excellence de la vie
morale du chat. En somme, excepté quelques observations psycho-
logiques bonnes à retenir, il n’y a rien ou presque rien, au point de vue
linguistique spécial qui nous préoccupe, à glaner dans cette immense
histoire des faits et gestes des animaux. Le dernier remaniement
de l'épo Renard le Nouvel, est, sous ce rapport, de beaucoup
plus intéressant, Ou y trouve mentionné le cri du chat (Voir 7) et
les premières applications métaphoriques de son nom.
Parmi les autres œuvres romanes qui pourraient intéresser
notre sujet sous le rapport de sa documentation linguistique, citons
le fameux Palaffo, satire tant soit peu rabelaisienne du XV* siècle,
qu'on a atribuée à tort à Brunetto Latin. La Crusca le compte
27
parmi les monuments les plus vénérables du toscan;! il faut en
rabattre et reconnaître que cet écrit informe n’a que la valeur
médiocre d’un recueil de véritables coq-d-l’Ane et de bizarreries
du parler vulgaire. L'auteur, tout en puisant largement dans l’argot
de son temps, se montre incapable de coordonner ses pensées
que de nombreuses allusions à des faits contemporains rendent
impénétrables.
Citons encore, en passant, la Gafomaquia de Lope de Vega
(m. 1635); Villustre poète y célèbre en sept sas les amours de
deux vaillants personnages, la chatte Zapaquilda et le matou
Micifuf. C'est un brillant jeu d’esprit poétique, auquel l’auteur
soubaitait une renommée universelle:
Y escucha mi famosa Gatomaquia,
Asi desde las Indias a Valaquia
Corra tu nombre y fama.
De l’ensemble des faits qu’on vient de rapporter se dégage
cette conclusion: que l’évolution sémantique du nom chat ne
remonte pas au-delà de la seconde moitié du XII* siècle, et que, en
faisant abstraction d'un cas isolé, le bas-latin musío (24°), cette
constatation nous sera d’un grand secours dans la discussion des
problèmes étymologiques, en même temps qu’elle nous servira en
quelque sorte de garde-fou contre des rapprochements imaginaires.
86. Le point de départ des sens figures du mot chal (chatte),
dans les langues romanes, a été une ressemblance plus ou moins
frappante, une assimilation totale ou partielle au physique de
l'animal ou à l’une de ses parties. Ses griffes, par exemple, ont
fourni à la technologie l’image de tout ce qui est crochu; ses
poils soyeux, à la botanique, celle des fleurs pendantes, etc. Il
faut pourtant ajouter que ces analogies sont le plus souvent super-
ficielles, sommaires et grossières, la précision des contours étant plutôt
le caractère de l’art que celui du langage, lequel se borne à rendre
approximativement et à sa façon les impressions reçues du monde
extérieur. Les métaphores linguistiques ne sont jamais adéquates
aux images des choses, elles sont souvent flottantes et lointaines,
parfois indéterminées et indéterminables. Souvent aussi le point
de ressemblance, le fer/ium comparationis, échappe, et, ne pouvant
saisir l’image qui a produit la métaphore, on se contentera d’in-
diquer des cas analogiques.
Dans le denombrement des métaphores tirées du nom chal,
nous ferons ressortir d’abord les acceptions les plus concrètes, les
plus matérielles, à savoir celles qui ont un rapport plus ou moins
direct avec le physique de l’animal, pour aboutir aux significations
1 On lit dans la préface de l'édition de Naples, 1718: „il monumento
più venerabile della lingua toscana, il codice autentico della legislazione
della Crusca“, et Varchi y trouve „migliaja di vocaboli motti proverbi ri-
boboli, e oggi di cento no se ne intenda pur uno“.
28
qui se rattachent plutôt aux penchants et allures du chat, à son
caractère moral et social.
A. D'après la forme du chat.
Le nom chat (chatte) désigne:
37. En zoologie,
a) Plusieurs espèces de poissons, principalement de la famillle
des squales, qui offrent la figure d’un petit chat:
alose feinte (appelée aussi ,,pucelle“): Royan challe, Guy. gala
(d'où fr. gate, Oleron gate);
chimère: pr. cal, fr, chat de mer, esp. galo de mar (cf. allem.
Seckatze, id.);
lamprillon: Vosges cheite;
roussette: pr. cala, Venise gafla, catal. escat; pr. gat, d'où anc.
fr. gat (Belon, 1531: Un gaf qui est ce qu’on nomme une
roussette); it. (pesce) gallo.
b) Des insectes, notamment la chenille, dont l’aspect velouté
et la conformation oblongue ressemblent à ceux d’une chatte:
chenille: Auv. cafo, Loire-Inf. chatte (Puy-de-D. chato), Béarn.
gato, H.-ltalie gatta; cf. Pic. cahou („matou“), nid de chenille, réto-r.
ghïala, ver oblong, et Suisse allem. 7ew/e/skalge, chenille;
larve de hanneton: Guern. ca/fe (Rolland, III, 247);
scolopendre: St. Malo chaite (Ibid.);
ver a soie: Bol. gaif;
ver luisant: Basse-Auv. /sa/o,! Ossola gala?
38. En botanique,
a) Des plantes pourvues d’&pines, ou à la forme rampante:
ajonc (arbuste à feuilles épineuses): catal. gatosa;
bugrane (plante épineuse): esp. gafa;
serpentine: esp. gala (cf. Ome pied de chat, renoncule rampante).
b) Les fleurs lanugineuses de certains arbres (chéne, coudrier,
noyer, peuplier, saule), comparées au pelage soyeux de l'animal,
ainsi que l’involucre des légumineuses:
chaton: fr. chal, pr. gato, it. gallo;
gousse (l'enveloppe conçue comme la larve de la plante): pr.
gato, For. galla,
c) Des arbres, dont les fleurs sont disposées en chatons:
peuplier blanc (ital. gatto).
d) Des fruits assimilés á la téte du chat:
chátaigne (petite): Mayen. cha/te;
1 Dauzat, dans l'Annuaire de l'Ecole des Hautes-Etudes, 1902, p. 126.
3 Salvioni, dans le Kritischer Jahresbericht, IV, 1, 171.
29
concombre (d'Egypte): fr. chatte; cf. it. saffa, variété de melon;
poire (pierreuse): fr. chat, pörre-chat; cf. allem. Katzenkopf, id.
89. En minéralogie, matière dure qu’on trouve dans l’ardoise:
fr. chat; cf. allem. Äaize, id.
40. En agriculture, petit tas de javelles dressées en forme de
cône: Pic. caou, cahou, propr. matou; dans les Vosges, prendre le
chat, C'est achever la fenaison ou la moisson (Sauvé).
41. Dans la météorologie populaire, petits nuages qui paraissent
monter sur le versant des montagnes: esp. gafas, H.-Italie gattoni’;
cf. Bavar. Kafz, masse de nuages sur les montagnes (à Mecklemb.,
on dit des gros nuages, der bale Kater kommt); Vallem. vulg. assimile
les vagues de la mer à une chatte grise (graue Katze).
42. Applications techniques.
a) Outils et charpentes, ou excavations:
chevalet (de couvreur): fr. chat (en argot: couvreur):
toit (pour abriter les sapeurs): esp. gatas;
canal (cf. chat de gouttière): Parme ga’;
fosse (pour planter la vigne): Monferr. gat; cf. catlus, syn. de
vinea, dans Végèce (Voir 1).
b) Diverses machines de guerre, au moyen âge:
galerie (montée sur roues, pour cheminer à l'abri): anc. fr. cat
ou chat (Froissart, I, 201: ... un grant beffroy a trois estages qu’on
menoit a roues et estoit breteskié et cuiré ... et l’appeloient les
plusieurs un cas);
machine à battre les murs (ayant la tête en forme de chat):
anc. pr. cafa, anc. it. gatto; cf. allem. Feuerkafze, machine pour
assiéger.
c) Navire, et ce qui s'y rattache:
vaisseau de guerre (au moyen âge): anc. fr. chat (XlI* s.) et
chatte (X11*), ce dernier passant en Italie (sciatta, zafta) et en
Espagne (chafa); Guill. de ‘Tyr (XII, 22), trad. fr. vers 1200: „En
celle navire si avoit nefz qu’on claime chaz qui ont bec devant
(= quædam naves rostratæ, quas gatos vocant) comme galies, mais
elles sont greigneurs.* Le bas-lat. calla, cattus (gattus), transcription
de l’anc. fr, désigne un navire du genre des galères, appellé encore
dromon („coureur“): donc, vaisseau à course rapide comme celle
du chat;! de lá, it. gatla (gatto), vaisseau couvert, anc. fr. gat,
galère (auj. dans le Roussillon, gato, barque), et fr. mod. chatke,
chasse-marée servant á la péche;
1 Kemna (Der Begriff „Schiff“ im Fransósischen, Marburg, 1901,
p. 140, 183) dérive le fr. chat, vaisseau, du norrois af, id.; mais le mot
germanique signifie lui-même ,,chat et représente la même métaphore.
30
charpente (sur laquelle passe le câble): wall. chef; esp. gala,
hune de navire;
escalier pratiqué dans une roche escarpée (qui conduit à la
mer): fr. ga? (terme pris au pr.); cf. allem, Ka/zentreppe, redens d'un
pignon crénelé,
B. D'après les parties de son corps.
43. Par analogie aux griffes du chat, divers outils plus ou
moins recourbés:
ancre: esp.-port. gafa (gato), anc. roum. cälusä et mifele corabiet
(„les chattes du navire“), image également familière aux langues
germaniques (néerl, Aa/, angl. caf, allem. Xatze) et slaves (anc. sl. 4o/va,
serbe macka, chatte et ancre; cf. magyar vas-macska ,,chatte de
fer“), et qu'on rencontre déjà dans une glose d’Hesychius (IV, 2:
yoùxes" úyxvpal), où le griffon se substitue au chat, inconnu a
l'antiquité classique;
crochet (à branches de fer): fr. chat (à griffes), pour visiter les
canons; wall. chef („chat“), engin que l’on adapte à la faux; cf.
Hain. caf, morceau de bois posant sur deux pieds et sur son ex-
trémité inférieure avec une broche de fer en tête pour enfiler la
bobine; cf. bas-lat. gaf/us, uncus ferreus trifidus, et anc. pr. gat,
crochet (nas de gat);
grappin (servant à ramener du fond de l’eau des bouts de
câble): fr. chat, chatte; cf. St. Pol co, Hain. ca/ (pour retirer les seaux
tombés dans un puits);
mouton (pour enfoncer): it, gatto; cf. Suisse allem. Chats, id.;
pièce de bois courbée reliant le joug au chariot: roum. cdfusd;
pince (pour tirer les cercles): fr. chat; cf. Dauph. chafo, morceau
de bois fendu formant compas et pince;
soupape (d'un soufflet): Gênes gafo (do mantexo);
traverse qui relie deux pièces de bois; roum. cä/usä; pr. cáto,
dalle (allem. Kaisendalken, faux-entrait); cf. bas-lat. ga/fa, trabs lignea
(G. Ferraro, Gloss. Monferr. 5. v.).
44, Le pelage du chat a fourni, à son tour:
brosse (pour nettoyer le vaisseau): Venise gafto;
drap (de basse qualité): fr. cha;
duvet: Parme ga/;
fourrure (de chat): anc. fr. cha? (Godefr, 1386: pour les pour-
filz de dessoubz douze chas);
fourrure (que les dames portent au cou): it, ga/o; cf. Suisse
allem. Cha/z, boa et gant fourré;
mèche de cheveux (sourtout embrouillés): Suisse, Sav. cala
(Genèv. caffe, boucle); et fig. imbroglio: Romagne gaffo.
45. La peau de l'animal: bourse (et l'argent qu'on y garde):
esp.-port. gato (et petite outre de peau de chat).
31
46. La queue du chat: fouet (fr. chat d neuf queues); cf. russe
koski, id., pl. de koska, chatte.
C. Emploi hypocoristique.
47. Terme d'amitié qui s’adresse à un petit garçon, à une
jeune fille ou à une jeune femme: fr. mon chat! ma chatte! de là:
garçon et jeune fille: Gasc. chat, chafo, qui se se sont défini-
tivement substitués aux lat. fus, filia (à Vinstar du crapaud en
wallon), de sorte que lillustre poète de Mirdio a pu ouvrir son
poème par ce vers:
Cante uno cáato de Prouvenço ...
père et patron (qui inspire le respect): Sic. gau; cf. argot
francais chal, geolier.
48. Nom de jeux enfantins où l’on se poursuit en courant:
fr. chat, pr. chata, cache-cache; dans ces jeux, on appelle chal,
celui qui est obligé de courir après les autres, celui à qui on
bande les yeux, etc.
D. Emploi euphémique,
49. En fr. pop., on appelle chatte, une femme douillette et
passionnée (cf. amoureuse comme une chatte); cf. argot angl. caf,
prostituée; ensuite:
nature de la femme: fr. pop. chat; cf. bavar. Ka/z et angl.
Pussy, id.;
pédéraste: argot fr. chalte; cf. allem. Kafzeenrítller („dicuntur
sodomitæ quos Ausonius fees pullarius appellat“, Stieler); en lat.
feles pullarius, chat aux jeunes garçons, homme dépravé qui guette
et corrompt les enfants.
50. Diverses locutions interjectives dans lesquelles le nom de
animal se substitue à des termes que la superstition ou la bien-
séance défend d'employer: it. catta! (dial. caltara! cattula!), exclamation
de colère et d'étonnement, et ga#fi! gaiti! gare! que Dieu nous
préserve! En fr.: c’est Ze chat! pour dire qu'on ne croit pas une
excuse vraie: challe/ jamais! ce n'est pas possible! („On emploie
cette expression lorsqu'on retire, en plaisantant, un objet qu’on
feignait d'offrir à un enfant“, Jaubert) et ma chatte! exclamation
ironique qui équivaut à: je t'en souhaite, tu peux y compter (Dottin).
Cf. Suisse allem. Chäteli! pour exprimer l'étonnement ou une male-
diction.
E. Epithétes.
51. Le dernier terme de l’évolution sémantique du nom cha/
est son emploi comme simple épithéte, se rapportant aux penchants
attribués à l’animal:
32
gourmand: anc. fr. et pop, chat, et fr. chalfe, femme très friande
(cf. friande comme une chatte); cf. fr. dial. marpo, chat (27);
ivre: catal. ga/; Rom. gatia, cuite; le Sic. pigghiar la galla, se
griser (attraper la chatte“) répond au port. tomar a gafa, id.; cf.
allem, (Autriche) Xa/s, cuite, et einen Kater haben, avoir la migraine
à la suite d'un excès de boisson;
querelleur (le chat étant très enclin aux disputes): it, gaffa,
querelle et affaire scabreuse (voler la galta, chercher noise); cf.
allem. kaisen, se disputer entre époux;
rusé (cf. éveillé comme un chat qu'on fouette): it. gaffo (uomo),
pr. cat (fin); esp. gato;
sot (cf. finaud, sot): it. gallo, rustre;
voleur (cf. lat. feles, id., et Plaute feles virginalis, ravisseur):
it. gaffo, esp. galo.
52. Applications isolées:
ce qui coule d'un creuset par accident, en fonderie (= esca-
pade): fr. chat;
enrouement subit (on ne peut alors chanter, on miaule): fr.
chat; cf. fr. pop. enrhumé, qui a des chats dans la gorge;
monnaie (anc. Norm. maille au cat, monnaie qui portait l’em-
preinte d'un chat): fr. argot chat, pièce de cinq francs, anc, écu
de six livres.
Ce dénombrement ne contient qu'une partie du développement
sémantique de la notion chat. Les formes secondaires, dérivées et
composées, fourniront un contingent autrement considérable, que
les sens figurés des noms hypocoristiques de l'animal viendront
enrichir et compléter.
II. Sens des dérivés romans de catóus.
53. Il est indispensable d’avoir recours 4 quelques critères
généraux pour introduire un peu de clarté dans l'abondance des
matériaux représentant les sens des formes secondaires du nom
chat. Ces critères seront fournis par les notions sous lesquelles
on groupera leur expression en roman. On évitera ainsi des
redites continuelles dans une matière touffue par elle-même, et on
sera à même de fournir sur chaque groupe sémantique tous les
renseignements qu'il comporte.
Mais, avant d'aborder ces nouvelles séries de significations,
nous tächerons de faire ressortir par un exemple la grande variété
de formes dont sont susceptibles certains dérivés de caltus. Il
s'agit de la notion de cha/ouiller,! qui ne remonte pas au-delà du
XUI* siècle: c'est une formation romane, c’est-à-dire analogique, ce
1 Voir l’article de Flecchia dans Archivio (TI, 318—332) et surtout la
carte chatowiller de l'Atlas linguistique (les nombreux types qui s'y trouvent
consignés ont été fournis, outre le chat, par le chien, le cochon, le coq, etc.)
33
qui explique ses nombreuses variantes absolument irréductibles au
latin.! La Gaule et la Haute-Italie ont tiré cette notion du nom
du chat, l’animal caressant par excellence, qui l'avait également
fournie au germanique (krfze/n, de kize, minet, déjà dans Panc.-
haut-allem.). Les variantes anc, fr. du mot, dont la plupart se
retrouvent dans les patois, se réduisent aux types suivants: catailler,
cateiller (chateiller), catiller (chatiller, gattiller), catoiller (chatoiller),
catouller (chatouller, gatouller) et catouiller (gatouiller); ou pourvues de
préfixes, dans les patois (Pas-de-Cal.: décatowiller, Marne décatiller A.,
et Sarthe ¿chatouiller A). Le wallon a cafí (gati, gueti), comme le
bergamasque et le provençal, dans ce dernier à côté de catilha
(chatilha, gatilha), catiga (chatiga, gatiga) et cafigoula (chatigoula),
toutes formes tirées des diminutifs, à l'instar de Vit. gaftigliare
(sgattigliare), chatouiller en grattant (Duez), et gaffarigolare, cha-
touiller de la griffe (Id.), verbes d’ailleurs d’origine dialectale.
Le même verbe a subi, en français, diverses contaminations
sous l'influence de notions analogiques telles que gratter (Aube
gratouller, Sav. gratlyi, pr. gratilha), et surtout de chátier; de là,
déjà au XIIL* siècle, casteíller (Renard le Nouvel, v. 6910: L'une
casteille, Yautre rit) et, plus tard, castouiller (Commines, VI, 7: ... ses
subjects estoient un peu chastoulleux A entreprendre auctorité ...),
à côté de Vanc. pr. castiglar (déjà dans le Donat) et cafiglar, à
l'instar de l’artésien gastiller (Pic. catiller).
Les formes secondaires du nom chat désignent:
54. En zoologie,
a) Des poisspns:
fretin (le menu poisson assimilé à des minets): pr. chase;
lamprillon (37): pr. chatilhoun, fr. chatillon (XV1* s.), dont la
forme contemporaine chafouille présente des variantes antérieures
(1450: satouille, satrouille et chatrouslle) encore vivaces dans les
patois (Rolland, UI, 137);
roussette (37): pr. cateto, VEn.galtina et galtuscio (Gênes gatlusso),
Sic. galtaredda, it. gattuccio.
b) Des insectes:
chenille (37°): Corrèze /sotilko A., H.-Italie gatfina (gattola),
Sic. galtaredda;
ver à soie (37°): Piém. gatina, Mil. gatin.
c) Des oiseaux, dont le cri ressemble à certaines modulations
du miaulement:
macreuse (double): pr. gafouniardo („grosse petite chatte“);
milouin (canard): pr. catarous (cf. calaras, matou); cf. Suisse
allem. Chätzli, canard morion.
1 Ménage, d’après Julien Taboët, dérive chatouiller du lat, catullire, être
en chaleur, dit de la chienne (et cette étymologie a passé chez Diez); Flecchia
pose des types tels que cattuculare, catticulare, etc., propr. chatter.
Beiheft zur Ztschr, f rom. Phil. I. 3
34
55, En botanique,
a) Des plantes épineuses ou agréables au chat:
bardane: Abr. gattella; Genève gaitelion, bardane, et Sav. galelion
(gatolion), capitules de la bardane;
bugrane (38): esp. galillos (gatinos) et gafuna (gatuña); Galice
uñas gatas (= gatuñas);
dentelaire (sur laquelle les chats aiment à se rouler): pr. cafusse/
(Gasc. catusso);
gratteron: Lyon. cafolle;
herbe-aux-chats: fr. ca/aire (chataire), Piém. cataria (gataria),
esp. gataria, roum. cälusnica;,
trèfle des champs (appelée „queue de chat“, à Noirmoutier):
pr. caloun, Bess. chaton, Vendée chalounette (Rolland, Flore, IV, 139).
b) Les folles fleurs des amentacées (saule, peuplier, etc.), à
cause de leur forme lanugineuse, et l'involucre des plantes:
chaton (38°): fr. chafon, métaphore datant du XVI" s. (Palsgr.
251: challon de saule), Norm. cafon, pr. caloun; Piém. cialon, fleurs
du chätaignier, it. gallíno (cf. allem. Xátzchen, angl. catkin);
gousse (38>): pr, gatilhoun, Côme gatigol;
noyau (de noix): it. gaffone (Duez) et Sic. gallaredda (et grain
de blé).
c) Les amentacées 1 elles-mêmes:
peuplier (blanc): it, gallero (gattice);
saule: pr. catié (chatié), H.-lalie galtolo (gattone), esp. gatillo,
d'où fr. gatklier (1755).
d) Des fruits, ou des tubercules:
chätaigne (38%): pr. cafí (petit chat“), chátaigne avortée;
poire (variété, 38%): pr, cafılha, propr. petite chatte; cf. Suisse
allem. Cha/zebirn, sorte de poire;
pomme de terre (bulbe pareil à la tête d'une chatte): Jura
catine (catine-catine A.), propr. petite chatte; cf. allem. Xafsenkopf,
pomme de terre.
e) Termes relatifs à la vigne:
plant noir: anc. fr. chaffine; esp. gatera, raisin noir;
vrille (à cause de sa forme enroulée); H.-Loire chaloulle (Roll.
Ill, 221).
oe aux arbres, en général:
élaguer ou couper les rejetons (— chatons): Mil. ga#nà;
fructifier ou fleurir (= pousser des chatons): pr. cafound, Berr.
chatonner (chatouner).
56. En minéralogie, caillou, dont la forme arrondie rappelle
la tête du chat: pr. cafoun (catouno), répondant au Béarn. cap de
1 Voir Nigra, dans l’Archivio (XIV, 279s.), pour l'étymologie des noms
d'arbres à chatons.
35
gat, caillou; cf. Maine /étes de chat, calcaire qui se rencontre par
petites masses rondes.
57. En agriculture, champ inculte, comparé à un petit chat,
c'est-à-dire non développé: port. gatenho.
58. En météorologie populaire, nuages qui effleurent les côtes
des montagnes (41): H.-Italie gations.
59. Applications techniques,
a) Supports et excavations:
canal (pour drainer): Vén. gattola, Ferr. galtul; cf. Monfer.
galée, sgatte (= ir à galt), creuser des fosses pour planter la
vigne (42*);
console (support à tête de chat): it. gaffello;
machine pour assieger (42>): anc. pr. gaton;
poulie (corde enroulée): Sav., Suisse catelle (pour élever les
gerbes de la grange); cf. esp. gato, cric, et allem. Xatzenrolle, id.
b) Divers outils, d’après leur forme recourbée:
crampon (43): esp. gatillo; cf. it. gallighio, jante de roue (Duez);
davier (= crochet): esp. gatillo;
égoïne (scie au manche recourbé): it. galfuccio; Galice galeño,
faucille pour couper les herbes;
gâchette (d'une arme à feu): Genève ga/illon, Sav. gatolion,
Piém. gation, catal. et port. gafilho;1
menotte (= crampon): roum. et esp. (cf. 1), d'où a incälusa,
enchaíner, et engalar, engalillar, attacher avec des liens de fer.
c) Termes relatifs au filage:
peloton (image du chat roulé sur lui-même): cf. roum. cofcd,
pelotte (anc. slave Ao/ka, chatte) et bavar. Æa/se, peloton de chanvre
roulee;
poupée (de coton ou de laine), même image que la précé-
dente: pr. cafoun (chatoun), loquette qu'on file au rouet; it. gaffone,
quantité d'étoupe bonne 4 filer; cf. Suisse allem. Chätsli, loquette
de coton ou d'étoupe qu'on prend en main pour filer; de là, les
notions de
attraper (cf. embrouiller): Mil. :ngattid; Padoue incaligio, truc,
et incatigion, brouillon ;
emmêler (des poils, des cheveux, cf. 44): Sav. encatla, Vén.
imcaligiar (ingatigiar); Ferr. ga/fiara, cheveux emmêlés, et sgaltion
(Parmo scafion), personne aux cheveux ébourifiés;
embrouiller (44): Vén. ingatiolare, H.-Italie ingatliar ou in-
gatiigliare.?
3 Cf. port. dial, (Algarve) dar ao gatilho, fig. mourir.
2 Parenti: „Noi Lombardi diremo p. es. una matassa ingattigliata, con
viva metafora esprimente l'azione di un gatto che vi avesse giucato per entro
3*
36
d) Termes relatifs aux fourreurs, etc.:
manchon (44): it. galííno; Sic. gattinu, fourrure de lapin; cf.
Yonne s‘encatiner, s’emmitoufler (= roum. incolosmäna, id., de co-
togman, matou); anc. port. gallum (manto), manteau fourré;
chagrin (peau de): Nice gafusa (= pr. pel de cat, id.).
60. Faits concernant la vie physique du chat:
être en chaleur: pr. catouneja (calouna, désirer ardemment), it.
andare in galteccio (gattesco), demander le matou (Duez), et gaéfe-
ggiare, courir la nuit comme les chats (Id.), Sic. gattíari; de là,
s'amouracher: pr. s’achalourli, it. ingattire (cf. amor de galto,
amour furieux, jaloux et querelleur); et
rut: Monferr, galurnía; cf. gatun, février (,, toute chatte a son
février“, et Béarn. low mes de la galalha, le mois de février, la
période des amours);
chatter: pr. catd (catouna, gatouna), anc. fr. chalener, chatonner
(chatouner), mod. chatter (XVI siècle); it. galtolare;
gronder: it. gaffilare, crier comme un chat (Duez; auj. Ro-
magne), bas-lat. cafillare, vocem edere instar felis (Duc.); Clairv.
catouner, bougonner, Bert. ragafoner (rogatoner); Sienne rigalfare,
Sic. catuniart (cf. gallaredda, râle des asthmatiques et des moribonds);
s'accroupir (comme le chat près du foyer): May. s’caliner, se
blottir, et s'calonner, se ramasser à la façon du chat prêt a s'élancer
sur sa proie (Du Bois); Sic. aggaltirisi, id.; Galice gafíñas, accroupi;
égratigner: esp.-port. gatear, port. agalanhar (dial. esgatear), it.
gallonare (Duez) et ragätlinare, enfoncer les griffes dans le dos
de quelqu'un;
fouiller: Piém. sgat (V.-Soana scafar); cf. Monferr. gafée, fouger
(du porc); Mayen. ragaloner (rogatoner), chercher à tätons dans
un coin; cf. roum. scofocese, fouiller, de cofoc, matou;
frétiller: Mayen. chatoner;
gambader: pr. calouneja („sauter comme un chat“), piétiner
(du lièvre et du lapin), lorsqu'ils font des tours et des détours et
qu'ils brouillent leurs traces; Genève s'¿galter, se débattre, se
divertir;
grimper: May. chatoner; Berg. galds su; esp. gakar;
ramper: Norm. ca/oner (à catons, à quatre pattes), anc. fr. cha-
fonner (KIL° siècle), auj. terme de vénerie: marcher doucement
(du chien, se trouvant près du gibier), à l'instar de Vit, aggatfonare
(cf. gation gallone, tout doucement); esp. aga/ar (= andar a gatas),
port. engatinhar (— andar de gatinhas);
röder: Piém. zaloié;
se sauver: Mil. sgatona, esp. dar galado (gatazo); pr. galado,
coll’ ugne" (cité par Galvani, Saggio s. v. gatt). Voir Mussaña, Beiträge,
p. 68; Nigra (Archivio, XV, 492) dérive H.-Italie ingattiar, de gatta, chenille,
qui remonte À la même notion (37b),
37
sortie des ouvriers; Genève galter, faire l'école buissonnière (garte,
galtance, escapade).
61. Ajoutons la chatière: fr. chatıdre (XIII° siècle), Pic. catière,
anc. fr. chatouniére (Yonne chatougnière), pr. catouniero, Nice caloniera,
Piem. catonera; it. galtaiola (gattarola), Monferr. galarora (Messine
jattalóra); esp. gatera, port. gateira. Le terme s'est d'abord géné-
ralisé: caterole (cf. it. gattarola), trou de lapin (XVI* siècle), et
catiche, trou de loutre (1690), propr. chatiére, derivant de l’anc.
cate, chatte, à l’aide des suffixes diminutifs analogues à möucherolle
et à pouliche. A la notion de chatière remontent:
cachot: Pist. ga/faiola, Piém. gatogna; cf. H.-Italie ingafiar,
emprisonner;
conduit: fr. chatidre, Pic. catière, gouttière;
soute aux poudres: port. galeira;
subterfuge: it. gallaiola;
trou (d'un robinet): pr. cafouniero; esp. galera, écubier: —
fente (d'un jupon): pr. calouniero; it. gatfarola, ouverture de devant
d'une chemise. .
62. Faits concernant la vie morale du chat:
allécher: Morv. achatir (achaiti), pr. agatı (d’où fr. pop. agater);
caresser: chalouiller (53); pr. cafelá (catouna): cf. fa catetos,
cajoler; Norm. catíner, cajoler („comme le chat qui réclame des
caresses“, Moisy), Montbél. chartt (chaitener), Berr. chatoyer (,,flatter
comme lorsqu'on caresse un chat“, Jaub.); esp. encatusar (engatusar)
et engatar;
griser (se: cf. ivre, 51): H.-Italie sngatiar; esp. galera, cuite;
fâcher: wall. s’éañner, se dépiter; pr. cafuna (catigna), encati
(et être maussade);
quereller (se, 51): it. gatligliare (aggattigliarsi), répondant à
Vanc. fr. catillier ou castillier (53), ce dernier encore vivace dans
le patois de l'Yonne, d'où castille, petite querelle (1478), mot familier
aux parlers du Centre, à coté de l'Yonn. gatille, id.; le chat est à
la fois avide de combats et très câlin, ce qui explique le double
sens de harceler (cf. l'ex. de Monstrelet s. a. 1452) et de cha-
touiller, inhérent à gafiller (castiller) et à peu près contemporain;
réto-r. ghiatinar (ghittinar), disputer, et chain (ghiatin), querelle; Sic.
catuna, id.; it. regattare (Napl. rigatfare), débattre,! disputer (cf. gafta,
querelle, 45) et regatta (génois), rigalla (Sic, et rigaltu), débat,
émulation, et course de bateaux: de lá, it. regata (anc. regatta),
d'où fr. régale; esp. regatear, ruser entre deux galères;
se taire (le chat est taciturne): pr. card;
voler (55): H.-Italie ga/d (sgata), gatínd, picorer (gatino,
1 Pieri (Archivio, XV,214) dérive rigattare d'un type recaptare, en
rappelant l’analogie sémantique de reprehendere; Caix (Studi, p.141) tirait
le verbe du fr. ergoter. Cf. Mussafia, Beiträge, 92 (Venise regatar = far a
regata), et Koerting s. v. riga.
38
polisson); esp . galear, et galuno, filou, gafaze, escroquerie (port.
£atazio, griffe de chat); cf. Suisse allem. chafgen, voler.
63. Les épithètes dérivant du nom du chat complètent la
caractéristique de sa vie morale:
espiègle: anc. fr. chalon (Des Périers: chatterie, chatonniz, espiè-
glerie), et Mayen. chatoner, faire Vespiégle; pr. catown (chatoun),
fripon, et chatisso, espièglerie, esp. galada, id.;
gourmand (51): fr. chataud (dans Rétif de la Bretonne), auj.
Yonne; Morv. chatenel; anc. fr. chalter, être friand (Oudin), et Berr.
achaití, rendre gourmand (fr, chatlerie, gourmandise); it. galleggiare
(gattolare), friander comme un chat (Duez);
hypocrite (cf. dévot comme un chat, 51): Norm. ca/aud, réto-r,
chalin, bigot; esp. galeria, hypocrisie (cf. hacer la gata); pr. catasso,
femme dissimulée (,,grosse chatte“);
rusé (51): it. galtone, esp. gatallon; cf. esp. gatada, ruse du
lièvre qui se blottit, laisse passer les chiens et rebrousse chemin;
vagabond (cf. róder, 60): wall. cat, ones catin, pr. catounié
(et paillard); it. rígattalo,
84. Maladies propres au chat ou qui les affectent fréquemment:
jaunisse: pr. catoío (appliquée aux légumineuses); cf. fr. galtine,
maladie des vers 4 soie (terme originaire du Midi);
parotides (les oreillons étant assimilés à la tête d’un chat):
it. galtoni, id. (cf. capogatlo; dans les patois: avives);
rachitique (qui ne croît pas): port. dial. (Algarve) engatado,
propr. semblable à un chat chétif;
tumeur (à l’encolure des mules): esp. gatillo (V. nuque, 65);
vomir: pr. cafound (Béarn. gatilhá), it. fure d gallini (= pr.
fa de minous, faire des minets), à l'instar du bas-lat. catillare, et
de Vangl. lo cal, id.; cf. Sav. catelá, avoir de la répugnance (caleleux,
degoütant).
65. Certaines parties du corps portent le nom du chat:
goitre: Béarn. ga/arro, propr. gros chat (= pr. ca/aras);
nuque (les petits chats ayant le derrière du cou très chamu):
esp. gatillo (principalement chez le taureau et le mulet), „que
parece gato aferrado en el“ (Covarruvias); cf. port. gato, terme de
vétérinaire, portion de chair grosse du chignon des chevaux.
66. Emploi hypocoristique: nom d'amitié donné à un enfant
(47): fr. chalon (en argot: individu charmant), Limagne gado, le
dernier venu, le petit; esp. ga#llo, gamin.
67. Emploi péjoratif:
apprenti (= petit chat): esp. ga/uelo;
femme mal mise (cf. fait comme les quatre chats): pr. cafarot
(chatarouio), et „chipie“; cf. roum. coforoanfä, vieille chatte et
vieille femme laide et acariätre;
39
hérétique: anc. fr. catier, épithète ironique donnée aux Albigeois
(Mousket, v. 28249: Li mescreant furent nommez Äatiers), qui
rappelle le sobriquet donné par les catholiques allemands aux
Bernois réformés, Katzenkússer, baiseurs de chat; dès le XIIL* siècle,
on imputait aux hérétiques de baiser le derrière d’un chat, comme
hommage au diable (qui en prenait la forme); cf. Suisse allem.
Cháteler (Chátzli), terme euphémique pour Ketzer;
marmaille (et foule): pr. catuegno, it. gallumaglia (cf. razza-
maglia), esp. galería, propr. engeance de chats;
revendeur IR disputeur, 62): it. rigattiere (de rigatiare, débattre),
pr. rigatié (le fr. regrattier a subi l'influence analogique de gratter
et de gratte), esp. regatero (regaton) et regatear, regratter; cf.
esp. galunero, celui qui vend de la viande de contrebande;
vacarme (cf. musique de chats): Romagne gaferia („engeance
de chats“).
68. Applications isolées:
avoir des reflets changeants (comme l’oeil du chat): fr. cha-
doyer (1753), it. galeggiare; esp. galeado, aux couleurs du chat
(cendré, gris, noir, jaune, blanc); cf. pensée, 71a;
brülure (faite à une étoffe par une étincelle): pr. catoun (petit
chat = petit trou, 61);
grumeau et gâteau (par assimilation à une tête de chat): anc.
fr. et dial. cafon, Suisse gatolion; pr. catoun et galilhoun;
poche (gousse, 55®): pr. gatol (gatoun); cf. it. sgatigliare, de-
bourser (Bas-Gátinais dépocher, payer).
Les sens des formes secondaires de ca//us embrassent ainsi
les manifestations les plus importantes de la vie du chat; plusieurs
ont franchi leur sphère primitive pour se généraliser dans la langue.
ll importe maintenant de compléter ce tableau par les composés
de caifus, dont nous allons constater la variété et l'importance.
III. Les composés romans de cattus.
69. Cette partie de notre travail est hérissée de difficultés et
nous nous rendons pleinement compte des ccueils dont elle est
environnée. Nulle part ailleurs, peut-être, l'étymologie romane ne
présente autant d’incertitudes ni d’obscurités, et le résultat de nos
recherches tranche tellement avec les données généralement ad-
mises que ce n’est pas sans quelque hésitation que nous le
présentons.
Avant d’aborder les diverses catégories de ces composés,
remarquons que leur premier terme reflète les diverses formes
romanes de ca/fus (3); que plusieurs de ces formes, qui témoignent
1 Voir Du Cange, s. v. cathari (cf. Norm. cafonier, qui aime beaucoup
les chats, Du Bois). L’assonnance des mots allemands, Ärfzer, hérétique, et
Katze, chat, a probablement facilité le rapprochement.
40
de pénétrations dialectales, ont subi un renforcement à l’aide des
liquides /, r, et c’est ainsi qu'une autre série vient s’ajouter à
la première: cal (gal), car (char), etc. La raison de cette am-
plification réside dans le caractère monosyllabique du masculin
(le fém. cata ignorant ce renforcement); et, en effet, cal (car)
aboutit parfois À cal? (cari) en français, et A cala (cara) en provençal,
c'est-à-dire à un mot dissyllabique. Des doublets tels que fr. dial.
capleure et carpleure, pr. caborno et calaborno, cabougno et carabougno,
viennent corroborer cette manière de voir.
Maintenant, si l'on ajoute à ces variantes multiples les nombreux
termes enfantins désignant le chat (17 à 30), ou, ce qui revient
au même, les diverses expressions du miaulement (6 à 11), on
obtient un ensemble considérable de composés que nous répartirons
dans les trois catégories suivantes:
A. Composés proprement dits.
Le second terme de ces composés peut être un nom ou, plus
rarement, un verbe; le premier est ordinairement le mot chat, et
ce n'est qu'exceptionnellement qu'il passe au second rang. Voici
les notions que ces composés représentent:
70. En zoologie,
a) Des poissons, principalement de la famille des squales:
aiguillat (variété de squale, 37): pr. cat-de-mar;
Since (appelée en Lorraine „chette d’aue“): pr. estranglo-
cat („etrangle-chat“);
leiche (variété de squale, 37): pr. ca/-de-founs (squale qui habite
les profondeurs);
roussette (54): fr. chat-rochier, pr. cat-augui£ („qui habite les
algues“) et cato-d'aigo („chatte d’eau“), d’après les endroits qu'elle
préfère.
b) Des insectes, spécialement la grosse chenille (54%) aux
poils longs, soyeux et touffus (appelée peluso en Dauphinée):
H.-Jtalie ga/ta plosa („chatte poilue“), Norm. anc. et mod. cale-
peleuse (Palsgr.: chaltepeleuse), Mle-et-Vil. chatlepelouse A, à côté du
Pic. capleu (Seine-Inf. cerpleu) et caplou en carplou), c.-à-d.
chat velu, le pendant masculin du précédent; le même insecte
s'appelle, à Guernesey, cafepeleure (source de l'angl. caterpillar,
XVII* siècle), à côté du Norm. capleure (Calvados: carpleure), c.-à-d.
pelage de chatte ou de chat (anc, fr. cafepeleüre, toison de chatte);
enfin, les variantes telles que capleuse (Oise carpleuse, Eure char-
pleuse A.) et caplouse (Calvad. carplouse, Orne charplouse A.) sont le
résultat d'un compromis entre calepeleuse el capleure; Tyrol giata-
magira (Alton), litt. chatte-pierre (sur lag. pullulent les chenilles);
= scolopendre (43°): Boul.-sur-Mer carplue („chatte pelue“), Roll.
» 247+
41
c) Des oiseaux, d’après leur cri:
cormoran (comparé à un chat noir): pr. cal-marın („chat
de mer“);
hibou (le plumage donne aux strigiens l’aspect particulier qui
les fait ressembler au chat, dont ils ont encore le cri): Pic.
co-cawan, hibou (= chat-hibou) et Yonne cha/-rouanne, id. (de
rouaner, miauler), Sav. gafarou (tsafarou, stafarou), hibou, propr.
chat-hibou;! anc. fr. et wall. de Mons cacornu (Pic. co-cornu), chat
cornu,? à cause des cornes qui ornent sa tête (cf. Génois /esta da
gallo, id.);
plongeon (son cri ressemble à un miaulement): Pic. camarın
(„chat marin“); cf. Guernes. ca/-drage, espèce de plongeon;
tarin (son chant est une sorte de ronron): St.-Amé chè-d'auné
(Roll, U, 191), propr. chat de l’aune, dont les bourgeons lui servent
de nourriture en hiver.
d) Des bêtes de la famille des félins:
lynx: chat-cervier (anc. fr. chat-loup, port. lobo-gato): esp. gato
cerval (d’où fr. serval, nom donné par Buffon au chat-tigre du
Cap);
tigre (variété de): chat-pard, c.-A-d. chat léopard (1690), à
côté de guépard (X VIII" siècle), variante d’origine dialectale (gaipard
pour gapard), répondant à Vit. gattopardo (le guépard, ou léopard
de chasse, a une tête de chat sur un corps de chien tacheté).
Et spécialement, les petits félins, semblables au chat:
civette: chaf-musqué, it. gatlozibelto; port. gato de algalia; cf.
allem. Zibelhkatse;
écureuil (appelé „petit chat“ en Normandie et en Suisse):
Berr. chat-écurieu et Montbél. chaif gatriot, propr. chat bigarré;
pr. cat-esquirol (gat-esquiro); cf. Bavar. Eichkafze, écureuil, et allem.
Katsenetchhorn, écureuil bleu;
fouine (qui miaule comme un chat): anc. fr. et dial. chafouin
(XVI' s.), pr. cat-fouin, Basses-Pyr. gatupilocha (cf. putois); catal. gal-
Jagi, Piém. (Val-S.) ceta-fougn;? anc. fr. chal-garanier (Cotgr.) et
carable, propr. chat qui gronde (de rabler, ronfler);
genette (ressemble au putois): Char. chat-putois (Roll, I, 50);
marte: anc. fr. chal de mars (Rabel. I, 13), appelé chat d'Afrique
par les premiers naturalistes; esp. gata de Panonia;
putois: Berr. chat-putois (chat-punais), pr. caf, cat-pudis et gal-
urlan (Quercy), Béarn gafpitoch; Gênes gatto spusso; cf. allem. Ellen-
katze (Elbkatze), angl. pole-cat, id. (= allem. Katzenpfütze, V. Grimm);
zibeline: anc. fr. chat-soubelin (Cotgrave).
1 Voir sur le hibou, Appendice C.
2 Cf. ce passage de V Histoire des Empereurs (ap. Godefr.): Un cacorun
(sic) que autres gens appellent huart; E. Deschamps, VIII, 65: chat cornu.
3 Voir sur la fouine, Appendice A.
42
e) Certains mammifères:
chauve-souris (sa tête ressemble à celle d'un chat): Pas-de-Cal.
cale-sourt (cosouri, ca-d'souri) et Yonne chaf-sourr; Lecce gattu-
pignula, propr. chat plumeté;1 cf. allem. Xalsenfledermaus, chauve-
souris d'Amérique;
singe (certaines variétés, p. ex. les galéopithèques, ont la taille
et la queue du chat): it. gallomammone (dial. gat-maimon), pr. cat-
mimoun (gaminoun), guenon; esp. gatopawl („chat de marais“ ou
chat sauvage), singe à longue queue;? cf. bas-allem, apkat (danois
abekal), guenon, et allem, Meerkalze, id., propr. chatte d'outre-mer,
c.-ä-d. de l’Afrique; l’ar.-esp. maïmon désigne une espèce de chat
(pers. maimoun, singe).
71. En botanique,
a) Des plantes qui affectent la sensibilité du chat:
bourdaine (arbuste qui croit dans les terrains humides): Hain.
bren-d cal;
cataire (55°): anc, fr. chatefouel, propr. feuille ou herbe-
aux-chats; it. erda galla (erba da gatti);
dentelaire (55%): pr. catfel (gatifel), propr. fiel de chat; Piém.
erba di gat;
épurge ou ricin (dont la forte odeur ressemble á celle que le
chat répand pendant la période des amours); it. cafapusza (devenue,
par étymologie populaire, cacapusga), d'où anc, fr. calapuce (et
cacapuche) ;
menthe (d'une odeur aromatique): Norm. cafepuche (V. épurge);
cf. it. menta dei galli;
térébinthe (d'une odeur forte et desagréable): Abr. cafapuazo
(calapuzzo), propr. odeur de chatte (V. épurge).
Ou qui rappellent certaines parties du chat:
Eglantier (plante épineuse): Pic. grau de cat („griffe de chat“);
lierre terrestre (de forme rampante): Norm. d’Yéres pas-de-caf;
é Rene (fleur à trois couleurs): Aube yeux-de-chal (Roll, Flore,
» 175);
préle (par allusion à la queue du chat; cf. gueue de cheval, id.):
fr. charqueue, mot d’origine dialectale, répondant au Montbél. come
de chat, prêle;
primevére: Hain. catabraie ou braille de cat (Maubeuge), plante
appelée en fr. brayelle, braie de coucou ou brairetle, c.-à-d. cri de
coucou, oiseau qui fait son apparition au printemps;
roseau (= queue de chat): Bess. cacowe; Norm. calecone, roseau
à balai;
vulnéraire: pr. ped-de-caf („pied de chat“).
b) Des amentacées:
peuplier (55°): it. (Luques) aldogatto („chat blanc“);
1 Cf. Zeitschrift, XVU, 159.
2 Voir sur le singe, Appendice B.
43
saule (55°): pr. chat-sause (gat-sause), saule marceau, répond
à l'esp. sauze-gatillo („saule-chaton “).
c) Des fruits:
poire (variété, 554): chat-britlé (chat-grillé); Suisse #rangle-chat;
pomme (variété de): capendu (1493) et carpendu (Nicot), terme
d'origine normande, propr. chat-pendu, cette pomme tenant à l'arbre
par un pédoncule très court; de là, par étymologie populaire,
courpendu (1601) et court-pendu,' cette dernière forme encore vivace.
d) Termes relatifs à la vigne:
cépage (55°): anc. fr. semorreau, gros raisin fort noir (= chat
moiraud), auj. samorseau, cépage noir dans l'Aisne (Littré, Suppl);
marcotte (assimilée à la tête d'un chat: cf. catal. capfical, id.
litt. tête fichue): it. capogalto, propr. tête de chat;
raisin (variété de): pr. estegne-cal („qui engoue les chats“); esp.
esgana-galos, raisin blanc (id.).
72. Applications techniques, d’après la ressemblance extérieure
ou la forme recourbée:
chenet (pièce de fer à tête de chat): pr. cafid (carfid), chafouec
(caufoué), propr. chat de feu, et fsolandier, id., Ardèche A (= chat-
landier); cf. it. paragalto, sorte d'écran (les chats aimant à se
tenir auprès du feu);
crochet (59>): wall. Mons capuche, crochet à une corde de
puits („chatte de puits“), Berr. chabuf (gabut), id.;
fronde (au manche recourbé): Piém. gatafrust (,,chatte-fronde“);
machine de guerre (42>): anc. fr. chat-chastel (XIII s.);
outil de calfeutrage: ‘it. calaraffa (,,griffe de chatte“);
rape (à percer): Piém. coa d’gat („queue de chat“);
rossignol (fausse clé): fr. argot carouble (carrouble, caroufle),
le grincement cause par ce crochet étant plaisamment comparé à
un chat qui ronfle.
73. Faits concernant la vie physique ou morale du chat:
cabriole: galicien finchagato, saut de voltigeur („saut de chat“);
caresser (62): Morv. et Yonne chagriot (faire le), chatouiller
(de chat gariau, chat bigarré, 70%); port. gatimanhos, minauderies
(= ruses de chat);
chatière? et cachot (cf. 61): it. gatla duia („chatte sombre“) et
catorbia (gatorbia), „chatte aveugle“ (d'où srcatorbiare), terme em-
prunté au piémontais; Abr. catubbe (= catorba);
1 Rabel. III, 13: „Vous mangerez bonnes poires crustumenies et bergua-
mottes, une pomme de court pendu, quelques pruneaux de Tours .. .“
2 L'it. bugigatto, bouge, qu’on rencontre dès le XVe siècle (Pataffio,
1,14: Ciurmate baldamente il dugigatto), est d’origine dialectale (Parme dustgot)
et répond au pr. dousigadou, boutoir (de bousipd, fouger), à l'instar du Génois
burdigottu (= bugigatto), de burdigd, fouger. Cf. Schuchardt, Romanische
Eiymol, 11, 211, et Pieri, dans l’Archivio, XIV, 371.
44
culbute; esp. gafatumba (et politesse exagérée: cf. allem, Xa/sen-
buckel), Sic. calambota, catatummulu (cf. it. capitombolo);
folätrer: Gasc. cafifoula („jouer comme les petits chats“);
ramper (60): Poit. 4 grappe-chat (aller à), sur les pieds, sur
les mains (Bas-Gätin. à grippe-chat);
vacarme (67): Gasc. galiburro, gatifurro („grondement de
chat“); Piém. catabui (cf. it. buglía, mêlée); esp. de mazagatos, tapage
infernal (= à assomme-chats).
74. Epithètes:
chétif: Clairv. chat d'átre, enfant délicat, faible ou mal nourri
(= chat qui garde le coin du feu), fr. pop. cha/-gril/é, enfant chétif;
coquet: pr. cafino! („propret comme un chat“);
emporté: pr. cafer („chat sauvage“), Mess. chabogne, homme
facile à se mettre en colère (cf, dépiteux comme un chat borgne),
mot cité par Le Duchat (dans Ménage);
hypocrite (63): pr. cato-bagnado („chatte mouillée“) et anc. fr.
chalte mouillée (faire la), XV* siècle; cato-falelo („chatte grise“),
calo-morlo (= it. galla morta, esp. gala muerta: la chatte sait faire
la morte), cato-síau (,,chatte-silencieuse“) et calo-sourno („chatte
sombre“); Piém. gata morbana („chatte malade“; cf. 88), Vénit. gata-
piala („chatte aplatie“); cf. anc. fr. paltepelu, doucereux (comme le
chat qui fait patte de velours), pr. pato mineto, id.;
maussade: Tour., Poit. chabrun, sombre (= chat noir): „A Metz,
chabrun, mine austère, refrognée, et faire le chabrun, c'est propr.
prendre la chèvre ou bouder“ (Le Duchat, dans Ménage); anc. fr.
à rechignechat („ou en tristesce de cœur“);
querelleur (51): pr. escaragno-cat (,,égratigne-chat“) et Morv.
erchigne-chat („lorsque les joueurs commencent à se fácher et à se
lancer de gros mots, on dit que le jeu va devenir erchignechat, c.-à-d,
va dégénérer en querelle“, Chambure); cf. c'est un jeu de chat, un
jeu qui tournera en noise (Rolland, IV, 99), et allem. Zaderkatze,
querelleur;
vaurien: pr. escano-cal (espeio-cat), ,,écorche-chat“; Piém. scano-
gal, it. scalzagalti, esp. pelagatos (mazagatos), id.
75. Maladies:
bouton (sur la main, sur le bras): H.-Bret. chat-foíncé (Sébillot),
peut-être chat foncé (cf. ibid. petit maow de chal, bobo);
chassieux (Oudin: chassieux comme un chat de mars): Poit.
chareilloux, Saint. careilloux, propr. aux yeux de chat (cf. Morv.
riyeux == yeux);
vertige (on l’attribuait au chat, qui lignore): it. capogatlo, vertige
des chevaux (= capogiro), propr. tête de chat.
76. Emploi hypocoristique:
bambin: Hain. cal d'mar, enfant né en mai; Berr. chacoual et
chaculot (Marne charculot), le dernier de la couvée;
45
jeune fille (47): Hain. chabourlette, fillette fräiche et dodue
(„boulette comme un chat“).
77. Noms de jeux enfantins, et spec. le colin-maillard (48):
pr. catoborgno („chatte borgne“) et calorbo („chatte aveugle“), cati-
torbo (= cateto-orbo); Picm. catorba (gatorba), it. gala orba (gattor-
bola) ou atta cieca (cf. Suisse allem. Blindchalze, id.), Piém. ciata-
losca (chatte louche“); fr. chat-brilé, chat-coupé, chat-malade, chat-
perché, variétés de jeux; Pas-de-Cal. cabouri („chat bourru“; cf.
Meuse: Chat bouri, d'où viens-tu?); pr. caladret (chatte droite“), le
vainqueur se fait porter sur les épaules du vaincu; port: gato
sapaio („chat botté“), variété du même jeu.
78. Emploi péjoratif:
cendrillon (le chat ne quittant pas le coin du feu): pr. cato-
cendrouleio, souillon;
entremetteur (de mariages): Berr. chat-bure „chat gris“ (= fin
matois);
fillette (mal bâtie); Berr. chacrotie („crotte de chat“);
pistolet: it. massagato (Duez: épouvantail pour les oiseaux);
usurier: pr. escano-cafs (manjo-cats), propr. écorche-chats (mange-
chats).
79. Applications diverses:
corset (très dégarni): Poit. cor-au-chat („corps de chat“);
doublure (en peau de chat): it. gatfofodero (chat fourré); cf.
Saint. chaffaurrer (chaffeurer), vétir à l'excès et en se déguisant;
embarras: fr. chat-en-jambes (cf. jeter le chat aux jambes de
quelqu'un, et Genève ces! où la challe a mal au pied, c'est le
point difficile);
fard: esp. mano de gato, id., et darse con mano de galo, se
farder (le chat mouille sa patte avec sa salive,! la passe et repasse
pour faire sa toilette);
flûte (cf. fr. chatte, harpe de Birmanie): pr. ca/-enfla, cornemuse
= chat enflé, d’après la forme);
galette cuite au four (68): it. (génois) et esp. gatafura (= chatte
de four); cf. Catafura et Gatifura, noms de chattes (dans la Garo-
maguia), Bavar. Ofenkafs (Gogelhopf) et Suisse allem. Bése/, biscuit
(„minet“);
perruque à queue (== queue de chatte): May. cafacoue;
potage (— pâtée de chat): Marne (Gaye) /rompe-chat, soupe
faite avec du lait; Naples caleagat!, polenta mélangée avec des
haricots;
ricochet: Clairv. pas-de-chait, d’après l’allure ondulatoire du chat;
1 Cf. la berceuse Ze chat à Jeannette (Bujaud, Chants et Chansons
Populaires de P Ouest I, 35): Le chat à Jeanette est une jolie bête, — Quand
il veut se faire beau, — Il se lèche le museau; — Avec sa salive, — Il fait
la lessive ..
46
voile (latine): anc. fr. cafepleure (Nicot, Cotgr., Oudin), proprem.
chenille (70>), à cause de sa pointe, appelée encore , oreille de
lièvre“ (Le Père René François, 1622, cité par Jal); cf. aie de
pigeon, cog-souris (= chauve-souris) et papillon, noms de voiles,
d’après leur forme plus ou moins carrée.
B. Composés par synonymes.
80. Les composés synonymiques résultent de l'association de
deux noms du chat, dont l’un représente le terme proprement dit
et l’autre le nom hypocoristique de l'animal, ou son équivalent, le
cri. Cette juxtaposition ne modifie en rien la valeur primordiale
du nom simple et ce n'est qu'ultérieurement, tout en partant de
la notion chat, que la sphère sémantique en a été agrandie. La
synonymie joue, dans cette catégorie de composés, le même rôle
que la réduplication, en sorte que le second terme renforce mor-
phologiquement le premier, et c'est uniquement sous le rapport
sémantique que sa sphère s’élargit.
Le premier exemple d'un composé synonymique dans la
langue littéraire est chattemite, dont les éléments constitutifs se ren-
contrent déjà au XIII siècle (34). Sous le rapport de la forme,
chatlemite est une appellation enfantine de l’animal,! dont le dernier
terme est l'équivalent hypocoristique du premier. La valeur primor-
diale du composé revient dans l’ancienne langue et dans les patois
modernes: dans une lettre de Joinville de 1295, on rencontre la
locution en chalemite (ap. Godefr.: Dès la porte assous le pont
jusques a la tournelle qu'on dit en chalemite), c.-à-d. en serpentine,
d’après le mouvement ondulatoire de la bête; et, dans le forézien,
chata-mila est le nom du colin-maillard, dans lequel le joueur aux
yeux bandés représente une chatte à la poursuite des souris. Le
sens ultérieur de „hypocrite“, fait allusion A un trait caractéristique
de la vie morale du chat, ainsi dépeint par La Fontaine (VII, 16):
C'était un chat vivant comme un dévot ermite,
Un chat faisant la chattemite,
Un saint homme de chat, bien fourré, gros et gras ...
Et la même image, rendue par des composés synonymiques
d’origine enfantine, se rencontre dans les autres langues romanes:?
pr. calomito (catomato, gatomieuto), cafomerouno et cafomiaucho (calo-
miauno, catomiauro); it. gaffamogna (gattamorgna); catal, calamixa
(catamoxa, gatamoixa), galamaula et galamusa.
La locution en cafimint, employée d’abord par Froissart, exprime
l'allure doucereuse que prend le chat pour surprendre ses victimes:
formée de caf et mini (dim. de cake et mine), elle veut simplement
1 Analogue aux synonymes: allem, Busekatse, Miesekatse, Miaukätzchen;
angl. pussy-cat, bas-allem. puus-katfe, etc. Cf. aussi Wackernagel, Voces, 20,
2 Ce caractère des éléments composants de chattemite se trouve déjà
indiqué dans Rolland, Faune, IV, 119 note.
47
dire à la façon du minet qui s’avance à pas de velours. Cette
démarche silencieuse du chat (même sauvage) avait déjà frappé les
premiers observateurs, et Pline en parle avec admiration.! L'origine
synonymique du composé (entrevue par Le Duchat, dans Ménage)
et, par suite, son caractère éminemment populaire,? est mise hors de
doute par les correspondants siciliens, cafamarri et 'ncalamınu, Venise
catamellon calamellon:, qui répondent au toscan gallon gallone.
Voici les notions désignées par les composés synonymiques:
8L En zoologie,
a) Des insectes:
chenille (70>): Aude caramagno (cf. 90), Béarn. gafamina;
hanneton (son bourdonnement comparé à un grondement de
chat): Lorr. chatte meurotie ou chelle miniaoue („chatte qui miaule“);
ver à soie (54>): Gironde gafemine A. (V. chenille).
b) Des oiseaux:
chevéche; Sologne chat-miant (Roll. Il, 54);
chouette: pr. catomiaulo; cf. allem. Ka/zencule;
mouette (son cri est une sorte de miaulement): esp. cafarañas
(chatte qui miaule“: cf. génois o galto ragna, le chat miaule),
devenu en port. /ataranha (tartaranha).
82. En botanique, chaton (55>): Montbél. chait-minon.
83. Application technique, tire-lire: pr. cafomaucho (,,chatte qui
miaule“), le son que rend l’argent jeté étant plaisamment comparé
à un miaulement, de même qu'en fr, ce son argentin prétend
imiter le chant de l’alouette, son /ire-lire; cf. allem. Kasse (Geld-
katze), ceinture à argent (XVIII® siècle).
84. Faits concernant la vie physique du chat:
pleurnicher (= miauler): Poit. chameuler, pleurer comme à voix
couverte;
ramper (73): Versiglio gatfomagnoni, à quatre pattes (Pieri,
Zeitschrift, XXVIU, 181), Piém. galagnau, catal. à galameus; fr. en
catimini (80).
85. Ajoutons encore:
culbute (73): pr. cafamirofo (= cabriole de minette);
vacarme (73): Sic. scafamasciu, propr. miaulement de chat.
1 Hist. Nat. X, 202: Feles quidem quo silentio, quam levibus vestigiis
obrepant avibus! Quam occulte speculats in musculos exsiliunt!
2 Cette nature vulgaire de cafimins exclut le rapprochement (tenté depuis
Ménage) avec catamini (xataunvia), menstrues, terme technique médical. Cf.
aussi la variante ca/imint (Cotgrave).
3 Depuis Covarruvias, on dérive le mot du lat. cafaractes, sorte d'oiseau
aquatique. Pour cafa = gata, cf. encatusar = engatusar, 62,
48
86. Faits concernant sa vie morale:
caresser (62): Auv. acalamiaula, cajoler, pr. cafımello (gatimello),
propr. caresse de chatte (cf. cafomiaulo, et 21): caresses que se font
en jouant deux chats avec leurs pattes (Azais), gestes et caresses des
yeux et de la joue que l'on fait aux enfants (Mistral); Pas-de-Cal.
faire cate-cate, se dit d'un jeune enfant qui frappe de petits coups
dans la main d'une personne qui le caresse (Edmont); Napl. ga/fe-
Jelippe („gentilezze amorose segrete, e fatte più con gesti che con
la voce“, d'Ambra) et Sic. galtifilippi (,,carezze svenevole delle
donne“, Traina), propr. chatteries (26); Parm. cafamienna (= pr.
catimello) et Sic. scalaminacchi, minauderies; Rouerg. cafimoto, mi-
nauderie d'enfant;
se quereller (62): pr. cafaraugna, propr. gronder comme une
chatte.
87. Epithétes:
bavard: pr. chamarrot; Saint. chamarrage (chabarrage), discours
confus (== miaulement de chat); wall. chamareite, caqueteuse;
bigarré (comme le chat zebré): Berr. chamarou (V. maussade);
cálin: pr. cafomiaulo („chatte qui miaule“); cf. Genève ca/amaula,
femme toujours dolente;
fainéant: Mayen. camiyao (= pr. calomiaulo);
hypocrite (74): fr. chattemite, etc. (V. 80);
maussade (74): pr. caramı (de ramid, ronronner) et ga-
marro (= chat qui gronde); May. chamarou, grognon, renfrogné
(H.-Bret, Mée: animal ou homme à poils longs et hérissés, et
homme de mauvaise mine, Leroux; Blais: revêche, sauvage);
H.-Italie catramonaccia, chagrin profond (de *cafamona = it. galta-
mogna, et pour l'épenthèse, it. catrafosso et calafosso), propr. (mélan-
colie de) chatte,
88. Maladies:
moisissure (les fleurettes blanchätres sur les liquides étant
assimilées au pelage des minettes): Mayen. camines (chamines) et
chamarettes ;
maladif: Abr. ca/amone („chatte-mine“), répondant à l’anc. fr.
faire la cate-catie („chatte accroupie“), imiter les plaintes d’une
chatte malade qui est tapie sur son ventre (Eust. Deschamps,
IX, 123):
Faictes bien la cate-catie ...
Et soupirez parfondement.
89. Emploi bypocoristique:
enfant (76): fr. gamin, terme récent d’origine dialectale, masculin
refait sur gamine (Clairv. gamigne), propr. chatte (= pr. gafamina),
appliquée à une jeune fille espiègle et hardie (cf. pr. chato, 47);! dans
1 D'après Schmidt-Göbel (Herrig's Archiv, XLI, 229), gamin serait
Vallem. Gemeiner, un simple soldat, et remonterait aux guerres allemandes
du XVIIIe siècle,
et Rs
Y en ao iis (can qui mule"?
bed. Ce ne e
rat
8 zes (78): pr. chamarrot (= bavard, 87);
part): Yon. cafamoise (= pr. chala-
— un pe pa pr. caramagno, 81 pl
pent savoyard (cf, Link, Suppl), puis car-
> (carimaro, carimouero), sorcier
ra (Cot. } oh Be id.; H.-Italie
e, a fn par
(ue le fe desk bu Ceres ok
oins que dorgne tout seul, et que le pr.
2 de borno. Cet affaiblissement
50
aux patois, mais dont plusieurs ont pénétré dans la langue
littéraire.
Pour embrasser les phénomènes de cet ordre dans leur
généralité, il faudrait empiéter sur le domaine sémantique des
notions chien et cochon; en réservant les cas similaires se rapportant
à ces derniers, nous ne tiendrons pour le moment compte que
des faits relatifs au chat, malgré les rapports intimes qui l’unissent
avec le chien et rendent parfois inséparable leur étude méta-
phorique.
Voici maintenant l'analyse des composés latents particuliers
surtout au provençal et au français.
94. En provençal:
caborno, à côté de calaborno et cataborno, cavité, creux, trou,
même sens que dorno, primitivement trou de chat; de là, les accep-
tions! de tanière (pr.), cabane (patois du Centre), ruche d’abeilles
(May. calibourne, à côté du Berr. dorgnon), campanule (Bessin cali-
bourne), etc.;?
cabougno, à côté de carabougno, creux d'un arbre pourri, même
sens que dougno, à l'instar du Berr. cabouinolle, cachette, trou
(= bouinotte);
cafourno, à côté de cataforno et gatihorno, repaire, recoin, propr.
fourneau de chat, cette bête aimant à se fourrer derrière les
cheminées et les fours (cf. allem. Xatsenhólle, fournaise derrière le
fourneau): Pas-de-Cal. cafourneau, petit fourneau établi sous un
four; Genève faire le cafowrnel, se dit des femmes qui se tiennent
comme accroupies sur leurs chaufferettes (Sav. se cafourner, se
cacher); port. cafurna, même sens que /wrna, grotte, caverne (V.
Coelho, Diecion. etímol.), emprunt fait au provençal;
capigná (chapigna), à côté de carpigná (charpigna), se disputer,
en parlant des femmes et des enfants, propr. peigner un chat (cf.
penchind la calo, se quereller, et fr. pop. se peigner, se prendre aux
cheveux); anc. fr. et dial. capigner (chapigner, charpigner), se battre;
cf. anc. fr. pignechat, taquin, et Genève voild où les chals se pergnent,
voilà où est la difficulté;
catacournille, Forez, bluet (= cournillo), fleur appelée en pr.
„langue de chat“;
chabatre, Limousin, débattre, propr. se disputer à la façon des
chats (batailleurs et querelleurs, 62).
95. En italien, la plupart des composés latents se rapportent
à la notion chien; les quelques exemples patois concernant le chat
seraient:
1 Cabourne désigne dans Rabelais (II, 7: le cabourne des briffaulx), un
chapeau profond tel que le portaient certains ordres de moines: ce sens du
mot qui répond au Poit, cabourne, bouge, est fondé sur le rap sémantique
entre les notions cabane et vêtement; cf. Poit. dourgnon, coiffe, propr. ruche.
2 Schuchardt (Romanische ÆEtym,, II, 139, 141) voit dans le pr. caborno,
ainsi que dans caforno (V. plus bas), tous deux inconnus à l’ancien provençal,
des dérivés du lat, caverna.
st
agaruffarsi, se quereller, propr. se disputer! à la manière des
chats (cf. pr. capigná, 94);
garusola (garösula), Mantoue, coquelicot (= Padoue rosola,
Dauph. rousola), propr. chat-coquelicot ou pavot des champs, à
l'instar du Lorr. catecolinjo, du Norm. cotecolinco, id.; cf. allem. Katzen-
magen, id. (où magen répond à l’allem. Mohn, Pic. mahon);? et les
noms siciliens de plantes tels que: cafacitru, A côté de calacitru,
oseille (plante à saveur acide), et catatufulu, pomme de terre, propr.
chatte-tubercule, c’est-à-dire bulbe pareil à la tête d'un chat (55%).
96. Les patois des Abruzzes, de Naples et de Sicile possèdent,
il est vrai, un certain nombre de composés commençant par caía,
dont la valeur est également intensive: Abr. catabisse et catafunne,
abime (cf. it. catafosso); Naples ca/acogliere, d’où le toscan catacolto,
emprunt du XV® siècle (comme son contemporain cafafascio); Sic.
cataniusu, ennuyeux, ca/aminari (Abr. catamenarsi), se démener, etc.
Mais l'élément initial de ces composés est un reflet de l'influence
grecque dans le midi de l’Italie.3
97. En français (dialectal):
calimuron, Norm. d’Yéres, mûre sauvage („chatte-müre“), ou
fruit de la ronce (Hainaut), appelée à Doubs müre de chat et à
Fribourg /sa/a miama, chatte qui miaule (Roll, F/ore, V, 190); cf.
port. calapereiro, poirier sauvage;
chabourrer, Berry, gronder (= bourrer, cf. 73), propr. gronder
comme un chat, et chafourrer, effrayer, chasser avec des cris (d’un
*fourrer, gronder, cf. gatifourro, 73), à l'instar de Vit. gaftafurato
» Spaventato da un gatto“;
chabranler, Berry, se balancer (pr. sabranid, ébranler = être
remuant comme un chat) et chabranloire, escarpolette rustique,
appelée en Bourgogne cabalance (calbalance) et en wall. cablance;
cf. Lyon. gagniveló, balancer (de niveld, niveler);
chabrotter, Berry, gratter (spec. avec la pointe d'un couteau),
et chacrotter, gratter légèrement la terre (habitude des chats avant
de satisfaire leurs besoins);
chaffourrer, anc. fr. griffonner (sens gardé par les patois, d’où
fr. pop. se chafourrer, s’egratigner), et H.-Maine fouiller, bouleverser
(d’un verbe fourrer, fouiller; cf. Vosges chafourettes, lieux d’aisance) ;
chafuter, Norm. d’Yeres, effrayer la volaille (= siffler comme
le chat en colère), et Berr. chafufin, dispute (wall. cafut, bagarre);
chafrigner (chafrogner), Clairvaux, faire le dégoûte (chafrognous,
difficile à nourrir, délicat), et Yon. cha/rignard, grognon;
1 Caix (Studi, n° 297) se demande si agaruffarsi ne serait pas un com-
promis entre garrire et arruffare, .
2 Le premier terme des composés siciliens, comme carapiai, geai, et
carcarassa, pie, est de la même nature onomatopéique que le fr, carcailler,
Poit. cracasser, crier comme la pie ou le geai.
2 Voir, pour le sicilien, Avolio, Zntrodusione allo studio del dialetto
siciliano, Noto, 1882, p. 33; et pour le napolitain, D'Ambra, au mot cafa.
4*
52
chafrioler, fr. pop., se montrer tout réjoui, se complaire (em-
ployé dans ce sens par Balzac), de l'anc. fr. et dial. affrioler, être
friand (comme un chat); cf. Poitou chafourni, satisfait ;
chatourne, Norm., soufflet, litt. tournoiement de chat (qu'on
croyait exposé au vertige, 75), et Périgord chafaurelhat, taloche
(„chat ou coup sur l’oreille“); cf. torgnole (torniole), id. et allem.
Kalzenkopf, taloche.
98. Envisageons, en dernier lieu, ceux des composés patois
qui ont pénétré dans la langue littéraire. Grâce a cette circonstance,
ils ont A peu près seuls attiré l'attention sur le problème de
leur origine, que le manque d'une vue d'ensemble rendait presque
insoluble, Il s'agit d’un certain nombre de mots français com-
mençant par ca (amplifié en cal, cal, 69), le nom ane. fr. et dial.
du chat. Les voici dans leur ordre chronologique:
caborgne, Haut-Maine, borgne, louche, à côté du Pic. caliborgne;
le mot signifie propr. „chat borgne“ et se trouve être la traduction
pure et simple d'un fait: les petits chats viennent au monde avec
les paupières closes et conservent jusqu'au dixième jour cette
cécité originelle; le vulgaire l’attribue à la hâte qu'a la mère de
mettre bas: „La gatta frettolosa fa i mucin ciechi“, dit le proverbe
italien; de là, les termes synonymes: Pic. calouc, May. et Yon. ca-
louche, Auv. chaluse (= louche comme un chat), Poit. chaueuillon,
louche (Genève: aveugle = aveugle comme un chat), Aunis ca-
mirau (Poit. mirer, regarder du coin de l'œil), Lorr. calougne, H.-
Maine calorgne (chalorgne), ce dernier se trouvant déjà dans Eust.
Deschamps (IX, 81):
S'il est bossu ou s'il est borgne,
Boiteus, contrefait ou calorgne...
cafourchon (d'Aubigné), à côté de calfourchon (Ronsard), carlli-
fourchon (Cotgr., auj. Saintonge), galfourchon (Abbé Gusteau), et
moderne califourchon; le sens premier est „chat enfourché“, par
allusion aux minets montant sur le dos de leur mère, habitude à
laquelle se rapportent les synonymes: Sav. /sofiéle, à califourchon
= en guise de petit chat), Piém. a galalin, id.; pr. fa las catetos,
faire courte échelle (— faire les minets); cf. Blais. calibourdon,
califourchon (dans le jeu de course appelé „chat“), et calicalaud
(d'un enfant qu'on porte sur le dos), Norm. calimoulelle, id. (=
moulelte).
La locution moderne à califourchon fut précédée par une
autre, à caleforchiés, qui paraît remonter à la fin du XIII siècle et
qui figure dans ce passage d'une traduction en vers des Miracles
de Notre Dame de Chartres (dans Godefroy):
Cest Guillaume avoit ‘en ronture (lire: routoure)
Dont il ert si rons (l.: rous) et tranchies (l.: tranchiés)
(a
lais), et Berr. haklandı (charibaude), feu de
san, feu de joie, propr. fouée de chat?, peut-être par
e du Ren Belit-Jean, lorsqu’on lächait dans les
sal mp Du dut Jos exa. ce Jos. consoles
e amusant, un feu de joie.
pazo vient sl sont d’origine
dis imoderne on xácento,
| sont LR à Vobligeance de M. Ant. Thomas, qui
to) DER reed la traduction des Miracles par
‘ q ra lire dans le reine
. lecture a cadeforchiés m'est irée e
xt > latin sur lequel Marchant avait ee necio
cole des sabe ee. ee p. 505 et suiv. Ce
‘oir la citation ci
le dimanche qui suit la noce à la ferme des
pou Las nates, à Vétudo'ultaricare sur le chien et
54
99. L'hypothèse sur l’existence d'un préfixe français ca (cal)
fut d’abord émise par Littré et reprise ensuite par Darmesteter:
„La particule cal doit être d'origine germanique, ou scandinave,
ou, ce qui est moins vraisemblable, basque".! On voit quelle portée
Darmesteter attribuait à la question. Présentée sous les auspices
de tels maîtres, l'hypothèse fit fortune et les meilleurs esprits en
subirent l'illusion? Tout récemment, Nigra, en cueillant dans le
champ roman une nouvelle gerbe d'exemples à l'appui de ce
préfixe, appela de nouveau l'attention sur ce problème obscur de
l’etymologie romane. Cependant, Groene s’est vainement efforcé
de circonscrire la question et de réduire presque à néant Vexis-
tence d’un préfixe ca (cal), et Schuchardt est dernièrement venu
appuyer de sa puissante originalité cette manière de voir.5
Tout en partageant son doute sur la valeur d’une particule
ca, nous différons quant à l'explication de son point de départ.
Schuchardt considère les composés de cette catégorie comme autant
de fusions verbales, chaque cas particulier exigeant un compromis
de nature différente, à savoir:
califourchon, composé de caballus et fourchon (,,caballus qui a
été en partie très défiguré et méconnu par les savants eux mêmes“);
calimande, compromis entre l’allem. Asche, limande, et le fr.
limande;
colimagon, résultante de dimagon et de Vanc. fr. escale (escaille),
à l'instar de Vanc, esp. coguerzo, d'un type coca + cortice.®
En principe, ce procédé d'interprétation verbale, lorsqu'il
n’opere pas sur des éléments homogènes et appartenant à la même
langue, est par trop complexe pour s'imposer à l'intelligence
simpliste des masses. Les explications de ce genre exigeant un
effort de mémoire considérable et une érudition peu commune,
forment un véritable contraste avec les éclosions de l'esprit popu-
laire.” Du reste, les combinaisons lexicales citées plus haut pré-
sentent de sérieuses difficultés phonétiques:
califourchon r&fl&chirait, dans son premier élément, le lat. cabal/us;
mais alors, comment se fait-il que dans aucun patois gallo-roman,
cabal n'ait abouti à cal? et, cette supposition une fois admise, com-
ment rendre compte des aspects nombreux du mot?
On ne conçoit pas non plus le compromis de calímande, cas
vraiment singulier de fusion bilingue.
L’explication fournie pour colimagon est certainement plus
1 Formation des mots composés, p. 112.
2 Salverda de Grave croit trouver en flamand l'origine de cal (V, Mélanges
Kern, 1903, Pp. 123).
3 Archivio glottologico italiano, tomes XIV et XV.
4 C vor À im Französischen, Strasbourg, 1888,
5 Zeitschrift, XX VU, 613 et suiv.
6 Ce dernier exemple est emprunté aux Rom. Etym., II, 33; les deux
autres, d'après la Zeitschrift.
7 Voir les listes similaires de Caix, Séwdr, p. 199 à 203.
qui en ont soulevé le a ive
nance dialectale, une explication des plus
a. qui se présentait dans des
O Se ae ee ne eee
M. hypocoristiques.
s Ggutés des noms enfantins du chat ne
ancre, Kateensteg, étroit (répondant
D ss soon tour échale ante does
56
premières sont de beaucoup plus nombreuses que les secondes,
leur sphère sémantique en est d'autant plus étendue. Nous ren-
voyons, afin d'éviter des redites, aux paragraphes consacrés aux
noms hypocoristiques du chat (18 à 30), en rappelant, d'un côté,
l'échange équivalent des labiales (m, b), dont quelques noms du
chat portent la trace (cf. dis et mis, sarde ballu et fr. ma/ou, port,
bicho et esp. micho); et, de l'autre, le mouillement de la syllabe
initiale (it. miagolare et gnaolare), qui est parfois réduit à la simple
nasale (cf. fr, pop. et dial, moche, gnioche et mioche), Ces noms
hypocoristiques désignent:
102. En zoologie,
a) Des poissons:
aigle marin (poisson appelé encore „ratepenade“, ou chauve-
souris): pr. mounino (,chatte“);
fretin (54): esp. morralla („port&e d'une chatte“);
lamprillon (54): Finistère minard, „gros chat“ (Roll. III, 97);
merlan: pr. mouno (,,chatte“);
squale (37); pr. maraco (Gasc. mirco, Guy. márracho), esp.
marrajo, port. marraxo;
trigle (par comparaison de sa téte cuirassée á celle du chat):
pr. minelo (petite chatte“),
b) Des insectes:
larve de hanneton (37°): Meuse macon et Guern. mago! (Roll,
II, 331);
lombric (= ver): it. mignatto („minet“), esp. miñosa, port.
minhoca (galicien moñoca);
mite: fr. migne, mite de la cire (Duez), et mignon, id. (Furetière),
Pic. mine (mène), mite, et minon, vers engrendrés dans les viandes,
les fruits, les fromages (Jouancoux);
sangsue (son corps long assimilé à celui d'un minet): it. ma-
gnalta,! mignatta (bignatta) et mignella (mignera), Sic, mignelfa;
port. bicha (,,chatte“) ;
ver à soie (81): pr. et anc, fr. magnan (Rabel. IL 11: halle-
boter après les maignans; fr. mod. magnanerie), avec les var. magna
(Gard A.), magnac (H.-Loire), magnard (Aveyr.), magnaud (Dauph.;
Ol. de Serres: magniau, Cotgr.: magnaud), magni (Forez); magnon
(Isère) et magno! (Rouergue), tous signifiant „minet“; it, mignanna
(Piém.) et mignatti (Duez; Abr. magnate); Arag. mona (,,chatte“);
ver luisant (37°): Val Furva mamauin, dim. de mamau, in-
secte (V. gata, 37°).
c) Des oiseaux:
canard garrot (54°): pr. mıdu muèu, fr. mion (Hainaut: cri du
chat), Jura miou; port. meauca;
1 Nigra, Archtvio, XIV, 280.
rl oies
a e); fr. miaular fr.
Sn Can erat
or ed ot. |
Aca eet Se een
is pel tits fe ir =
o Aa. ae Rabelais, qui Pavel pris à un
sorcier a | beaucoup préoccu ses Com-
| spécimen, leurs élucubrations à deb égard:
matto
58
mouno (mougno), chatte et guenon (Lim. singe), Quercy mono, Gasc,
mount (mounin), et mounard, mounmo (mouneno, mougnegno), id.
103. En botanique,
a) Des plantes:
bluet (94): pr. mounino („petit chatte“);
cataire (71): pr. amistouso (Quercy mistorio) et menugueto
(wminette“); fr. mineffe, anc. fr. et Vosges minon, Berr. mignonetle,
May. mionetle ;
dentelaire (71): pr. maturlo (matucel) et‘ machurlo;
gesse (plante grimpante): Meuse marcó, Troie marcou (Roll.,
Flore, IV, 209); Puy-de-Dôme mioleto;
luzerne (V. trèfle): Berr, mignonetle et St.-Pol minette (May.:
lupuline);
mandragore (herbe magique): Lim. ma/agoi (= chat sorcier)
et citrouille, Berr. matogof (martagot), herbe de pic („qui passe
pour enlever au pivert la force de percer le chêne avec son bec“,
Jaubert); V. singe, 102°;
œillet (appelé dans la H.-Marne „ceillet de chat“): Lot-et-
Gar. minoun („minet“); cf. fr. mignonelte, mignotise (d'où esp. mino-
tisas), auj. mignardise; E
trèfle (ses fleurs sont disposées en chatons très serrés); anc. fr.
et Berr. minons, May. mitons, Oise matou, Loire-Inf. mimi (Roll,
Flore, IV, 139).
b) Des amentacées: saule (71°): Mil. migna, H.-Italie mognom,
saule poilu, Canav. musa (mudja), saule sauvage.
c) Les chatons des amentacées (55°): pr. magnan (du peuplier
blanc), it. migna, mignola (de Voranger) et migno, mignolo (de Voli-
vier), Norm. Calvados mignetle et minol, Berr. mignon et minon (Ain
mnon), Bess. mine, Suisse mine/te (du saule), Cher mino (nino A.),
Creuse minodou (== minaud; de saule A.) et wall. minox; it. miciolo
(du chätaignier), Vendôme mim, May. mitons; Sav. mire, miron,
Isère miroun; cf. allem, dial. (Lausitz) minzel, buselchen, id.
d) Termes relatifs à la vigne:
brouillard (qui flétrit les vignes): Fr.-Comté magnin (Roll,
I, 239); cf. Forez magni, ver à soie (105%);
élaguer (55°): it. miagolare, Mil. gnaulari (= chatter) et
mognà (= gatind, 55°);
greffe (V. marcotte): pr. meno („chatte“, et race, espèce); cf.
anc. fr. mine, souche;
marcotte (71°; cf. couper les branches d'un arbre en dos de
chal): marcolte (1398: marcot; Ol. de Serres: marquote et margole)
et margolte, propr. chatte, d'où it. margolfa (margotto),2 à côté
1 Voir Appendice B.
3 Ménage et Diez font remonter marcotte au lat, mergus, provin,
Y à:
59
de mar golato (= fr. dial. margolate, primitivement chatte, forme
parallèle à marcotie, 102°); cf. Mil. magnó, id. (= minet?);
104. En agriculture, tas de blé (40): Lyon. miau (myd), Sav.
mya, pr. minet; cf. fr. marcollin (margotin), petit fagot (V. marcolte,
1029), et Poit. mioche (gnioche), tas de fagots, propr. minet; Pia-
cenza morgnon, tas de gerbes (== matou).
105. En météorologie, nuage précurseur de la pluie (cf. 58):
Poit. maragot, nuage qui arrive du côté de la mer (Favre), et
malagot (martagot), bande de nuages qui paraît le soir à l’horizon
du côté de l’ouest (Lalanne); ce sont des compromis entre marou
et magof (,matou “) d’un côté, entre matou et magof de l’autre (V.
singe, 102°).
106. Applications techniques,
a) Outils, d'après la forme extérieure:
chenet (83): Clairvaux minef;
cuve (sur pieds et munie d’anses, assimilée à un minet): Sic.
mucinu („bigoncia da someggiar |’ uva“), mucina („colatojo del
mosto"), propr. jeune chat, jeune chatte.
Ou d’après la forme recourbée:
crochet (65): esp. mozo („chat“), et battoir de blanchisscuse;
port. dicharo, gaffe;
pelle (pour tisonner): Mayen. rouaudé, pelle pour tirer la braise
du four (de rouauder, miauler très fort, 10);
verrou d'une serrure (cf. gatillon, gâchette 52>): it. boncinello,
propr. petit chat (donci0).
b) Termes pour fourrure et choses fourrees:
bonnet (fourre): Norm. Calvad. mignelle, bonnet de fillette
entoure d’une bande de fourrure (de Guer), Sic. mim, coiffe;
cf. wall. madou, bonnet d’enfant fait d'une petite pièce d'étoffe
(= matou?);
duvet (44): Berr. mine, plume et aigrette des graines, et
Pic. minon (wall. Mons minou, St.-Pol. minoute), duvet, poils ou
filaments cotonneux de certains graines, et St.-Pol minine (minou,
minoute), poils legers provenant de l’usure des étoffes; cf. allem.
Buse, id.;
fourrure (591): Norm. minot, St.-Pol. minoute; pr. mine, manchon,
Sav. minon (wall. minou), tour de cou en fourrure; anc. fr. mifon
(XV* s.), sorte de manchettes (Poitou et Jura, manchon; Morv.,
manche de gilet, May., cache-nez); fr. dial. mittasses, espèce de bas
sans pieds (Littré, Suppl);
gant (les griffes du chat sont emboitées dans une membrane
d'où elles rentrent et sortent comme font les doigts d'un gant):
anc. fr. et dial. (Berr., Poit., Fr.-C., Suisse) mile, sorte de gants
60
laissant le bout des doigts 4 découvert (— chatte), mitaine (XU* s.:
miltaine), id.,! Suisse meflana (bettana), et mitoufle, id. (Oudin);2
velours (cf. patte de velours): réto-r. minna („minette?“) et
Pic, minon, passementeries veloutées avec lesquelles on borde les
toilettes féminines.
107. Faits concernant la vie physique du chat:
être en chaleur (60): Berr., Poit. marauder, miauler (du matou
en rut), et aller en maraude, du chat (Deux Sèvres: des garçons)
que Pamour fait courir (cf. it. andare in gatlesco, 60); Liège marcouler
(wall. marcoller), appeler le matou (se dit d'une chatte); anc. fr.
margauder, s'accoupler, des chats (Mayen. courir après les femmes);
wall. Mons marouler, crier comme des chats en rut (et rechercher
les femmes, chercher à se marier), Jura matouler, courir le chat;
pr. minound, s'ébattre avec les matous; Lorr, raower, courir le guille-
dou; May. rouoder ou rauder (Maine rouodir, raudir), courir le
monde (de rowaud ou raud, chat en rut, 26), propr. rôder comme
un chat: de lá, anc. fr. raudır (XV* s.), mod. réder4, courir çà et
lá, parcourir (XVI* s.); Lyon mid, courtiser, faire l'amour, it. mionzo,
un amoureux (Diez);
chatter (60): pr. minound, anc. fr. et Norm. mitonner, Bas-Valais
feludea (cf. fel, chat, 26);
gronder (60): May. mionner, parler entre ses dents (Amyot:
fredonner), Bresse miauner, fredonner (= miauler); Norm. romancher
(Bessin r'manchier, May. romancer), grommeler4, Vén. rammansina
(romancina), gronderie (d'où it, ramansina, sémonce); de lá, les
notions dérivées:
pleurnicher (84): fr. miauler (Lacurne diau/er, crier, des enfants)
et muatiler (Châlon. miller, crier d'une manière perçante), it. miago-
lare, Vén. gnaular (sgnaolar), Bol. gnular; Sav. mionner (pr. mian,
plaintes), Piém. gnaogné, gnogné, gemir (= miauler), Brescia gnegna,
Marches gnagnera (Abr., Rom. gnagnara), pleurnicherie et miaule-
ment (aussi bout de la queue du chat qu’on mutile pour |’empécher
1 Ménage: „Je crois que le mot mitarnes (gands d'hiver qui sont fourrés)
a été fait de celui de mite, dans la signification de chat, par ce qu’on fait
ordinairement les mitaines de peau de chat, Les Latins ont dit de même
gala, de yadén, à cause qu’on fourroit les casques de peau de chat.“ Le
suffixe -aíne, se retrouve dans margotaize (1024), dans croque-mitaine (126b)
et dans marmotaine (119). Le mot remontant à la fin du XIIe siècle (date
du Partenopeus), trouve un pendant chronologique dans cateron (131%), deux
des plus anciennes métaphores tirées de le notion „chat“.
2 Diez dérive mitaine de Vallem. Afitte, milieu (c.-A-d. gant divisé en
deux moitiés); Körting pose un type medietadana (d'où mitoyenne).
3 Diez tire l’anc, fr. raudir, mod, róder, du lat. rotare (qui a donné
rouer); Cohn (V. Koerting s. v. rabies), du lat. rodére (qui a donné Panc. fr.
rore, ronger), et Koerting (s. v. rofare), d'un type rabidare (qui serait la base
de Panc. fr. reder, délirer).
4 May. romancines (roumancines), moustaches du chat (cf. romioner,
gronder, 10), appelées encore grondouères ou sentoudres (el, sentement, odeur),
Norm. mingrolles et Mil, mismaffi („moustaches de chat"),
af mendiant (de miller, V. MCE
t“); Vosges ramıner,
Suisse allem. mauen, Erle,
aples muchio muchio, tout blotti (= it. gatton
: Suisse mirihi, mettre A couvert (de
eier (di cal dl yo Fa se
cack er fr, amifonner (Duez: rinchiuso e ca-
me una gatta), emmilonner et emmitoufler 3 (Pic.
s ne peuvent manger que lentement et diffi-
re me (Gaye) miouler, mâcher lentement
s; pr. gnau, coup de dent, et graugna,
me. ; manger avidement (May.: sucer sa langue,
‚Pi ; des enfants); de lá, la notion de:
miami, nourriture des petits enfants, et
; miache, aliment), Pléchatel mié -
re
(marcher, aller à), marcher courbé,
r cause de vieillesse ou de douleur.
Me reporte le secoud élément du fr, mod,
ue à l'instar du port. choramigar, dans
e miar, dee (esp. miagar, 8); Vit.
im
62
108. Ajoutons:
chatiére (61): Sic. muciuluni, bouge, propr. (trou de) minet;
lucarne: Terraman. mallarole (chattière?);
vacarme (78): Vendôme ravaud, May. racaut, rut des chats et
bruit dont on ne connaît pas la cause (de ravauf, racau, chatte
en chaleur, 26); de lá, anc. fr. ravaudis, tapage.
109. Faits concernant sa vie morale:
caresser (86): Pic. amiauler, propr. flatter en miaulant, Norm.
amioler, et fr. pop, ronronner, cajoler; Abr. maule (mavele), cajolerie
(= miaulement), et Mantoue gnola, Piém. gnaogné, gnogné, pr.
gnougnd (== miauler); Mayen. miner,t Bol. mnein, cajoleur; anc. fr. et
dial. mignarder, mignonner, mignoler et mignauder (130); Naples
gnuoccole, cajoleries (= mignoccole, V. sot, 110), Sic. minnicaría,
caresse (= chatterie), et muciulu, caressant (= minet); Suisse mirthi
(de mire, minet) et mitihi, May. milonner, amidonner (de mile, milon,
minet) ;
convoiter: Morv. mionner et fr. miauler (Oudin: Tu as beau
miauler, ta as beau souhaiter . . .);
fâcher (se, 62): Berr. marauder, et May. se démiter, propr. se
mettre en colère comme un chat (cf. esp. es/ar de morros, bouder);
flairer (quêter): Sic. affutarí, propr. siffler (du chat en colère);
cf. it. fiutare;
lambiner: Abr, mugid (musciá); V. languissant, 110;
griser (se, 62): Pléch. se miner (d'où minde, pointe d'ivresse);
pr. carga la mineto, propr. charger la minette (et prene la miato,
attraper la chatte?); catal. mix, ivre („minet“), et esp. moña, cuite
(,chatte"); cf, Suisse allem. Buse, cuite légère = minet);
taire (se, 62): muci! (bucil), mucio! silence! (= minet); May.
demine, tout doucement, et fr. pop. minon-minelfe (entrer en), à la
dérobée comme une chatte.
110, Epithötes:
affecté (cf. hypocrite): May. miaulou, id., et wall. miauler, faire
des mines d’afl&terie (Rémacle); pr. mían, façons (= miaulement),
Vén. miascio (smiascio), it. smiacio (smacio, smagio), id.; it. dial.
morgne, mogne (mone, moine), mines, dim. morgnine (Côme; Mil.
gnorgne), mognine („minauderies“, Duez), et monine, id.; Brescia
mignone (minone) et Frioul mignognulis (Napl. gnuognole), façons, et
Venise gnagneo, id., Gênes gnagnue et filecche (,,chatteries“: cf.
filippe, 26); pr. minelo, mines (minouno, chatterie), et miroun-mirello,
simagrées (— minet-minette); anc. fr. minois, minaudier, mod. mr
nauder, affecter des mines (= faire des chatteries, de minaud,
minet), et Champ. mifowries, chatteries, Norm. mascarade accompagnée
d'un cérémonial burlesque (, fêtes populaires qu'on célébrait à Dieppe
1 Cf. la formulette poitevine (Pineau, Folklore du Poitou, p. 469): Minet,
ménet, d'où viens-tu?...(ceci en chatouillant le creux de la main de Penfant);
ce qui rappelle le vieux grippe-minaut (34 note).
63
le jour de l’Assomption“, Moisy); port. dichancros, minauderies (=
chatteries);
avare: wall. marou, anc. fr. mitou (,matou“);
bigot: pr. meneí („minet“) et Poit. ménette, dévote (= minette);
Périg. roumiu („qui ronronne“);
capricieux: pr. ramagnol, remamtau, caprice, lubie (= gronderie),
et roumadau (Gasc. arremido), id.; it. gnagnera, caprice (= miaule-
ment);
colère (74): Gênes futta (Lomb. fotta), id., Sic. affutu, parole
violente („il soffiar del gatto in difesa“, 10); de lá, la notion de:
moue: Aveyr. merro (,chatte“); it. boncio (chat: ,,boncio lo stesso
che broncio“, Tommaseo);
curieux (cf. fouiller, 60): Berr. miteux, id., et Yon. mitóu („jeune
chat“), homme qui se mêle un peu trop des détails de son ménage;
débauché (63): anc. fr. margou, coureur (= matou), et Liège
marcoleu, id.; pr. garri, mâle en rut (= matou);
doux: Berr. mitou, docile (cheval ou bœuf), pr. mistoun (nistoun),
apprivoisé; esp. morroncho, bénin („minet“); cf. St.-Pol minoute
(,minette“), tout ce qui est velu, doux au toucher; Alpes magn,
Béarn minous, douillet;
entêté (cf. entéié comme un chat qui vient d’être battu):
Hague mahoun („matou“), homme entêté et morose;
friand (63): Hain. miard (miou); pr. mounassarté, friandise (de
mounasso, minet);
gentil (87): pr. magnac (magnoun), minel (menin) et mirgaud
(,minet*“), Bourn. megno et mino („chat“);
hypocrite (87): Berr. miandoux, propr. miauleur (cf. Norm.
amiauler, tromper comme un chat); Pic. mife („chatte“), individu
doucereux, flatteur, insinuant (Jouanc.), pr. mito, chattemite; anc. fr.
et Poit. mifou („matou“), hypocrite (anc. argot: mendiant qui se
donnait l’air d'un malade), et mifouin (d’où mitouiner, flatter), mitouflet
(Mist. du viel Test., VI, 46126); Côme morgnon (morgnin), de morgn,
matou; esp. marrajo, id.;
languissant: fr. pop. gnan-gnan (cf. cate calıe, 88), Romagne
gran, Naples gnagnolla, Mil. gnignon; Abr. mavela mavele (cf. perde
lu maule, esser prostrato, mogio), it. moscio, muscio (Ferr. moss,
Sic. mussu) et mogio (Piem. móst), tous signifiant (faible .comme un)
minet (24%) 1: gotta mogia (cf. Marches morgio, mogio, hypocrite)
équivaut à l’esp. mojigato, chattemite (123);
maussade (87): Suisse gnauca, fille maussade (,,chatte qui
miaule“), et mionna, qui se plaint sans cesse (de mionner, gronder,
May. ennuyer de ses plaintes); pr. garrı, mauvaise humeur (,matou“),
et Piém. maruf (baruf, Dauph. barufo, moue), fâché, bourru (cf. fr.
1 Diez hésite, pour l'it. moscio, entre musteus et *muccidus; Schuchardt
(Rom. Etym. 1, 58, 60) se prononce pour le premier (auquel il réduit également
mogio); Pieri (Archtvio, XV, 217) voit dans moscio un doublet de mosso, de
motere, à l'instar de floscro (= fluxus?).
64
dial. marouf, matou, 19*); esp. moña, morrifa, tristesse (— minette),
et murrio, triste (cf. morro, chat);
querelleur (74): pr. garrowo, querelle (de garro, matou), ré-
pondant à l'esp. morra, querelle, propr. chatte (= it. galla 51);
rusé (63): May. mí („minet“), it. gmawo, habile, adroit (Duez);
esp. maula, ruse (Abr. miaula); port, bichaço et marraxo (= span.
marrajo, V. hypocrite); fr. matois (pr. maf), propr. matou (cf. minois
de mine), Suisse muiton (niton), malin, à l'instar du Bessin mar/low,
id. (= matou, 19°); d'où argot marlouserie, malice);
rustre (87): May. marco, homme grossier („matou“), et fr.
malou (Oudin: un gros malou de gouttière, un gros garçon, un
bon lourdaud);
sot (51): Suisse walou, stupide; it. mignocco, un badin (Duez),
d’où gnocco, niais; fr. minon, simple (dans a//rape-minon), Sic, minnunt
(minnali), Gallure minnanu, Sassari mignonu (V. Archivio, XIV, 399),
à côté du Sic, gnognu (niais et rusé), gnignu, gnegnu (it. gne gné,
sot, et gnegnero,? jugeotte), Rom. gnagn, Brescia gnagno (niais et
finaud), Venise gnagnao, niais; anc. fr. mion (Oudin), Sic. miuluni
(de miu/u, miau), Rom. mraca, sottise; Berr., Sav. níoche (Lyon.
gnioche = mioche, 112); Naples muchione („matou“);
vagabond (63): May. ao, id. (miaoder, róder), pr. magnın
(Mil. mognin), vaurien; wall. margou/, vaurien (margou, matou),
Chálon, margoulin, rôdeur (pr. ouvrier jeune et petit charretier,
Norm. petit marchand forain, Lyon. colporteur) ;
voleur (51): Mil. gnao, Parme graular, voler (fa el gnao = fa
el gal), et Berg. migni „minet“; Yonn. marlouf (de marlou, matou);
anc. fr. mafois (cf, langue matoise), auj. malin (V. rusé).
111. Maladies:
crasse (les minets en sont souvent couverts): wall, mène (= mine,
chatte), crasse sur la tête des nouveaux-nés;
fièvre (petite): Frioul guagnara (Mil. malaise, it. aversion), Parme
gnignelta, \&gere indisposition;
louche (cf. chassieux, 75): Sic. mic“, propr. minet (99); Pic.
minon, myope (= jeune chat);
moisir (88): Berr. grioler (= miauler) et Pas-de-Cal, miuler
(biuler); Pic. minons (wall. Mons minow, St.-Pol minoule), moisissure
en forme de duvet (comme sur les confitures).
112. Emploi hypocoristique,
a) Appliqu& aux personnes:
enfant (89): Berr, mias (— myà) et miaille (miaillon), Norm.
1 Cf. le mal Tibaut mitaine, être sot (Oudin), peut-être le mal du chat
Tibaut (ou Tibert, nom du chat dans le Roman de Renart): „Dieu gard de
mal Thibaut mitaine“ (Rabel, II, 11).
2 Suivant Caix, Pieri et Salvioni (Romania, XXVIII, 97), le Sic. gnegnu
(gnignu), jugeotte, remonterait au lat. ¿ngeníum. Ci. pour la finale du dérivé
gnegnero, la forme parallèle gnagnera, caprice (110), l'un et l'autre dérivant
des verbes patois gragna (= pr. miana, 7) et gnegná (Gênes miegna), miauler.
e. pe tM ee
Ne . menin (menit, menout
AA me ale à
“ lus (or. mopa), d'où it. = fillette
minette (terme d'amitié);
rene (cf. fr. marouf, PE frère lai
ec cf. Hain. cat d'ermile, ceux qui faisaient
2 Een de couvent des carmes);
it. boncio (Pulci), litt, chat; port. dicharo, gros
ie ‘rte (fillette).
| rn Sais
= à à pat (om me nó
E a musc, mosc, propr. chat, f. muscia,
66
tante: anc. fr. amíste (= la miste), Métivier (manque dans
Godefroy); it. magna (Duez: mot lombard), auj. Piém. migna, Gasc.
mounoune (= petit chatte; cf. Bayon. megnune, oncle).
114. Noms de divers jeux (77):
anc. fr. mine, jeu de des (Renart le Nouvel, 4558), et minette
(auj. Pic., jeu de boire); it. mine//a, jeu de trou-madame (Duez)
et minnone, jeu de cartes (Duez; déjà dans le Pataffio, III, 38); cf.
Mantoue mignin, brisque (= minet), Arag. mona, id., à côté du fr.
mist (mistigri), le trente-et-un (appelé aussi mistrom) et valet de
trèfle (au jeu de brelan); Piém. mitoccía, jeu de tarots (cf. mitouche,
fém. de mtfou, matou, 132), et esp. morra (,minette“), jeu de la
mourre, jeu de défi qui passa de l'Espagne (cf. morra, querelle, 110,
et andar alla morra, se battre) en Italie et en France (Rabel. IV,
14: Les paiges jouoient À la mourre à belles chiquenauldes);
colin-maillard (896): pr. minei-minet, id., et marcou („chat“),
jeu où l’on se poursuit en criant marcou! cf. Clairv. misseraude,
l'enfant à qui l'on a bandé les yeux (il crie: ch’ lai misseraude!) et
Vosges creuye d'milá, croix de matou, jeu enfantin („signe ou croix
tracé sur la terre pour effrayer ou faire passer l'adversaire, lui
faire manquer son coup“, Sauvé); cf. Suisse allem. Züsehi, mach
miau, id.
115. Empioi péjoratif:
chaudronnier ambulant (90): anc. fr. maignan (Rabelais, Pro-
nosficat. 5: lanterniers, ma/gnins), it. mognano, serrurier, Pic. magna-
que, Suisse, Jura magnin, fr. magnier, chaudronnier (Béarn magnr,
ramoneur, et Bourn. mégnin, rétameur); cf. Clairv. malou chaudronnia!
injure dont les enfants poursuivent les chaudronniers ambulants,
étameurs, etc., et wall. de Bouillon migneron, ferblantier qui roule
par les villages; cf. Parme mogn („matou“ = ródeur), Suisse qui,
pendant l'hiver, vend des marrons en Italie;
chiffonnier: Berr. mignaud, marchand de guenilles (mignauderie,
rebut de mobilier, et ramrgnauder, ravauder);
novice: it. marruffino (de *maruffo, fr, marouf, matou, 19),
apprenti, auj, ouvrier en laine et en soie;
marmaille: sarde maúglia, propr. engeance de chats;
usurier (78): anc. fr. #rfou (= matou).
16. Emploi euphémique,
a) Désignant des personnes:
galant; anc. fr. mignon, giton du roi, et Blais. mignonne, mai-
tresse (anc. fr, mignarde et mignole, d'où it. mignola, argot mimi),
Mantoue marcone, amant (V. prostituée); wall. margoulet (argoulet),
petit fat, propr. petit matou (V. garçon, 112);
maquereau: Berr. marlou (= matou), id., Lorr., souteneur;
67
mari (en mauvaise part): fr. malou et it. marcone! (Duez: la
pace di marcone, la besogne de Vénus), port. marco, mot d’origine
argotique (V. prostituée);
mijaurée (= chatte): Lyon. gnigneite et pr. miaureo („celle qui
miaule“); Côme mignosa; cf. it. magnosa, jeune mariée (Duez);
prostituée (49): Côme mianna (cf. pr. mian, minauderie); Poit.
menesse, femme ou fille peu riche qui affecte des airs de grandeur
ridicule (argot, prostituée; cf. pr. meno, chatte), argot minette (Clairv.:
faire minette, caresser avec la main, pop. chatouiller, et (obscène)
nlingua c. lambere vel titillare“); May. mineite, fille fainéante et
dévergondée; anc. fr. maraude (auj. Vendée méraude, femme de
mauvaise vie qui a des enfants), propr. chatte en chaleur; à l’instar
de l’anc. argot marque (terme fréquent dans les ballades de Villon),
litt. chatte, mot passé dans l’argot it, esp. et port.: Val-Soana
marcona, femme, esp. marca (marcona), femme publique (cf. galant),
port. marca, maquerelle.
b) Organes sexuels:
nature de la femme (49): St. Pol. bs („minet“), et wall. minou
(„minet“), réto-r. minna; it. felippa (= chatte, 26) et mozza (muzza),
id. (112), réto-r. muozza; cf. bas-allem. Mutze, prostitu¢e (Suisse
allem. Muss, chat);
nature de l’homme: anc. fr. marguet (XV* s., Romania, XXXIII,
573)» probablement petit chat mäle (cf. anc. fr. margou, matou).
c) Etres imaginaires: &pouvantail (92): Mil. et Monferr. magnan
(„chat“); Berg.mao (— miao); cf. Naples gnanarire, ensorceler (=
enchamarauder, 92).
d) Interjections (50): pr. miau (gnau)! nenni! bernique! fr.
minon! minon! (Oudin: dont on se sert pour refuser à une personne
ce qu’elle demande); it. micio! (per micio!), mucia! pardi!
117. Applications isolées:
balle (comparée à une chatte pelotonnte): it. bonciana (de
boncia, chatte, 23°); cf. allem. Xafze (Katzball), Cteuf, et kafzen,
jouer à la paume;
colle (coller = cramponner? cf. 59>): matou- colle, sorte de
colle, et marouf (maroufle), colle forte (1628), propr. matou;
fanons (ces excroissances étant comparées à des chatons):
Mil. magnato („minet“) et Frioul mingul (id.);
gâteau (79): Berr. miasse, miai, tarte faite avec des fruits (=
patée, 107), it. bonciarella, gaufre,? propr. petite chatte (de bozcia,
chatte, 23°); cf. Liège mirou („chat“), gâteau ayant la forme d'un
O ou d'un S;
gourdin (son renflement comparé à la tête d’un chat): wall.
marlouf (Yonne, matou); cf. angl. caf-stick, crosse pour jouer;
1 On rapproche marcone du lat. marculus, marcus, marteau, pris dans
un sens obscène (V. Koerting).
2 Suivant Caix (Studi, 212), bonciarella dériverait du lat. buccella, bouchée,
5*
68
instrument de musique (son outre comparé à un chat enflé,
79): anc. fr. muse, mod. museite (XIII*s.), primitivement petite
chatte (24°);
monnaie (45): anc. fr. mite, mitte, mod. mifaïlle, mifraïlle, petite
monnaie (1295: milaille, 1375: mistraille); Naples mignole, mognole,
argent (cf. argent mignon);
œil brillant: Béarn el d’arnaoul (— chat mâle, 25), œil grand
ouvert; ha Just l'arnaoul, faire luire l'œil, jouer de la prunelle;
tas (105): Bourn. mua (,minet'), gros tas de neige amoncelé
par le vent (Fourgs minau); esp. moralla, amas (— portée d'une
chatte).
Ajoutons la locution: des le patron minet,! de très grand matin
(les chats se levant de bonne heure), qui paraît signifier dès que
les chats sont sur leurs pattes (patron = paleron, dim, de pate,
patte), répondant à la locution synonyme dès que les chals seront
chaussés (Leroux; cf. Anc. Th. fr., VIL, 144: Vous êtes sortis du logis
avant que les chats ne fussent chaussés).
V. Composés des noms hypocoristiques.
118, On a déjà relevé, à l'occasion de l'élément composant
ca (03), cette fonction particulière à la notion chat, réduite à
renforcer simplement le dernier terme de la composition. Ce
phénomène n'est pas étranger aux noms hypocoristiques parmi les
quels mar, le nom patois du chat mâle, subit une dégradation
analogue. Les composés français marmile et marmole (ancienne
forme de marmoite, d'où Von a extrait un masc. marmo!) ne disent
proprement ni plus ni moins que les simples mie ou mote (mod.
moule, chatte); Vit, marmogio est une forme renforcée de mogio
(primitivement chat), comme l'esp. margaton est simplement l’intensif
de galon. Les uns et les autres appartiennent donc à la catégorie
des composés synonymiques, au même titre que Vit. dial. minúgall
ou l'esp. mojigato, ce dernier répondant exactement à margalon.
Voici les notions que désigne ce genre de composés:
119. En zoologie:
marmotte (ce gros rat des Alpes s'appelle ,chatte“,2 à cause
de ses proportions qui dépassent celles du rat ordinaire): anc. fr.
1 Ou bien des le patron jaquet (Norm, paquet, écureuil — petit chat, 704),
avec les variantes: fotron (Oudin Zoitron), petron (May.), pitroun (Hague),
formes diminutives analogues,
2 En allem., la femelle de la marmotte s'appelle ,chatte'*, et A Salzburg,
la marmotte elle-même Mangelkatse, calandre-chatte (V, Grimm). Quand elle
est contente, la marmotte fait entendre un bruit intérieur analogue A celui
d'un chat qui file (Brehm, II, 83), d'où l'interprétation populaire de marmotte
par bête qui remue les lèvres on qui marmotte; cf. allem. Afurmeltier, aha,
murmunti, litt. celle qui murmure (réto-r, murmont, id.): le murem montis,
conjecturé par Bochart (dans son Zierozeicon), est purement imaginnire,
cie la vide (Y. cave, 106%) fr. marmite
ancienn pieds (cf. Oudin: la marie
a rene), oe BET DP
ötensile de cuisine à pieds.
ant la vie physique et morale du chat:
marrano fr a) et Mil marabiand (anda a);
irgaton, mgnavgaton), à quatre pattes;
1.ramamiau (pr., miaulement), et esp. runrun,
ralegrin, tès dévot (= chat triste) et
chat;
Bin
anta, 2, XX er et XXIII, 236 (Jeanroy), où l'on dérive
; ene nage E, 42): Ke a sept
ne :? — Une chatte dans
ir dia, éd. Koschwitz), ces eyes ree provencaux
70
colère (110): Morv., Poit. marmoue, litt. grimace de chat;
hypocrite (110): anc. fr. marmite (= chattemite, 80; d'où mar-
mileux),! dont le sens premier revient dans saye marmite, sorte de
soie, douce au toucher, comme la robe de la chatte; pr. grapo-
minaud (cf. anc. fr. grippe-minaud); esp. margalon et mojigato (mogato),
chattemite,? Piém. mognaguacia („chatte aplatie“ — Vén. ga/a-
Diala, 74);
languissant (110): it. marmogío (barbogio), ramolli (— mogio,
110); Sic. musciuma (Abr. musciummé) et Naples musciomatleo (formé
des syn. muscio et *matto, chat, 20);
louche (111): wall. de Mons macavenle (macaveuque), qui voit
mal (surtout s'il est chassieux), propr. aveugle comme un chat (98);
sot (110): Venise marmeo (= miau „minet“).
124. Emploi hypocoristique :
bambin (112): anc. fr. marmion (cf. mion, 112);
cache-cache (114): Tarn maragnau, et cri des enfants qui
jouent. (= miau);
colin-maillard (114): Berr. cache-mite et Côte-d'Or cache-muse,
fr. cligne-musetle; cf. Morv. caiche-misseraude (dim. de misse, chatte)
et Poit. cache-misiourt (dim. de miste, chatte); Vaucluse roumiau A.
(= chat qui ronronne) et Lauraguais miaulo-miaulo (V. Revue des
langues rom., 1891, p. 271);
gamin (82): fr. pop. gromiau („gros chat“) et wall. gros gnon,
gros mignon.
125. Emploi péjoratif:
( pue (115): fr. pop. mistigrí, apprenti-peintre en bâtiments
= chat);
vendeur de marrons (115): Mil. margnac (cf. margnao, matou).
126. Emploi euphémique,
a) Organes sexuels:
membre viril (116): anc, fr. mistigouri (cf. mistigri, chat, 20°);
nature de la femme (116®): anc, fr, grodis („chat mâle“, 30),
mod, mimi.
b) Êtres imaginaires:
croque-mitaine (92): pr. mamiau, cri du chat qui mord et bête
qui effraie, Sic. mamau, mamiu, chat et cri du chat (Forez mamiu,
1 Il sert, dans le Roman de la Rose, à dépeindre „la papelardie* (v. 421):
Ele fait dehors le marmiteus,
Si a le vis simple est piteus,
Et semble sainte creature...
9 Cette étymologie perce déjà dans Covarruvias: ,,Moyigato, el dissimu-
lado vellaco, que es come el mizigato, que diziendole mis, se humilla y regala,
y despues da uñarada,* Voir aussi Mme Carolina Michaelis, dans le Jakr-
buch für romanische und englische Litteratur, XII, 307.
3 Hecart: „Pour se moquer de ceux qui louchent, les enfants disent:
Macaveule à quatre oreilles, qui saque l’bon dieu par les pieds."
71
espèce de lutin); pr. marmau (barbau),! ogre (== chat qui miaule);
fr. croque-mifaine, terme moderne qui signifie le chat (r/aine) qui
croque les enfants désobéissants (le croque-mitaine ayant remplacé
l'ancien moine-bourru), à l'instar du wall. crahé-mawé, id.; Venise
marmulone (mamutone), bête noire, répondant au Lang. marmoutin,
chat (25°);
épouvantail (116°): Côme mamao (maramao), Sic. marramau
(marramamau, mirrimimiu), propr. miaulement (it. morimeo „voci di
dolore“, Fanfani); Sic. maumma, diable (cf. Gênes máuma „fatto stra-
ordinario compiuto a caso“), propr. chat qui miaule (Sic. mamar);
pr. roumeco (raoumeco), espèce de vampire? (cf. roumiau, miaule-
ment de chat).
c) Interjections (116%): Mil. marmao! (maramao! mamao!),
jamais! propr. chat (cf. 51); Parme maraméo! peste! Naples marra-
mao! (Sic. marramau!), jamais! allons donc! esp. zape/ que Dieu
nous en préserve!
127. Applications isolées:
instrument de musique (117): fr. cornemuse (XIII: s.), primitive-
ment chatte qui gronde (Pic. corner, ronfler), mot passé en it, et
en esp. (cornamusa) ;
monnaie (117): anc. fr. marmite (,,chatte“);
thon salé (comparé plaisamment à un chat malade): Gênes
musciamme, Sic. musciumd (muciuma), d’où it. mosciamá (mosciame),
port. moxama (cf. Sic. musciumao, languissant, 123).
128. Certains noms du chat, disparus à l’état isolé, ont trouvé
un refuge dans les composés, particulièrement dans les composés
formés par synonymie. C'est ainsi que le dernier élément du
composé provençal calimello (86) atteste la valeur primordiale du
terme mello (21); le composé italien marmogio recèle, dans sa finale,
le nom hypocoristique mogio (24°); l’acception primitive de musa,
à savoir minette, résulte d'un composé tel que le catal. gatamusa
(H.-Alpes chatamusa, 89). Les composés synonymiques peuvent
ainsi fournir, à leur tour, des renseignements destinés à compléter
la série des faits déjà connus.
1 Hennicke (Mireio, éd. Koschwitz) renvoie marmau (et sa variante
murman, barban) au lat. barbarn.
2 Diez rapproche roumeco du lat. r#ma, être dévorant; Honnorat, du
pr. roumec, arbuste épineux, et Mistral, de rheumatrcam. Voir la note de
Koschwitz aux vers de Mireio, III, 299.
Troisième Partie.
Métaphores usées.
129. Un certain nombre de mots d'origine dialectale ont
réussi à s'introduire dans la langue littéraire, et très souvent à s'y
maintenir, grâce à l'oubli complet du sens originaire. Tout en
gardant leur forme patoise, ces mots ont acquis en français des
acceptions nouvelles, parfois très éloignées de leur signification
primitive. Ce double procès, phonétique et sémantique, a eu
comme résultat d'isoler dans la langue ces termes par leur forme du
type général et, par leur sens nouveau, de rendre méconnaissable
tout rapport entre l’origine dialectale du mot et son évolution
littéraire, Les mots qui se présentent dans ces conditions con-
stituent autant de métaphores usées,! lesquelles, en opposition
aux métaphores proprement dites qui ont gardé le sens primitive-
ment matériel de leur provenance, n’ont conservé que le reflet de
la notion primordiale, Ce sont des applications figurées d'un sens
exclusivement patois, dont la valeur primitive s'est par suite absolu-
ment effacée, Aussi faut-il, pour saisir le développement complet
de cette catégorie de mots, envisager les deux moments de leur
histoire: leur point de départ dans le parler populaire et leur
fortune ultérieure dans la littérature.
Voici un exemple.
Maraud paraît, au XV* siècle, avec le sens de mendiant et
de voleur, terme à la fois injurieux et plaisant comme ses syno-
nymes cogwin, gueux: il appartient en propre aux patois du Centre
où il signifie ,,matou“,? le chat mäle étant le type du rödeur et
du malin (sens argotique de maraud, en pr., espiegle). Le wall. marou
possède également les deux acceptions, matou et gueux, comme
son dérivé maroufle (35; Rabel. II, 5: marroufle), contemporain de
maraud en littérature. L’esp. marrullero, rusé (port. marralhero, à
1 Cf. Montaigne, Essais, III, 5: „En nostre commun (= langage), il s’y
rencontre des phrases excellentes, et des métaphores, desquelles la beauté
flestrit de vieillesse, et la couleur s’est ternie par maniement trop ordinaire;
mais cela n’oste rien du goust à ceulx qui ont bon nez, ny ne deroge à la
gloire de ces anciens aucteurs qui, comme il est vraysemblable, meirent
premierement ces mots en ce lustre,“
2 L'historique du mot exclut le rapprochement proposé avec le lat, mas,
marem (V. Zeitschrift, XXII, 487).
73
8 de Temprnt fr mare), et Le ace mars, remontent À I
238
SE na
mères,
= mal: et dans l'allemand (marode, Babe
ate ces vers du Mislère de Viel Testament
4 at est encore jeunette,
, | Miste, gracieuse, necte.
a fin du XVI nace, miste s'est maintenu dans certains
aa i, charmant, pr. misto, mistoulin, id.)
er ne portent ls nom. da st dou
on | suggéré ces appellations, à savoir:
celle du chat est caractérisée par sa
re animal n’a la tête si belle: esp. morro, tête
ae, de tt, passé en fe et en it), corps rond,
ea, la physionomie du chat est tantôt
tantôt maussade et furieuse: mine (XV* 5)
Det impa, dn. as appliqué à
mi du vha. minna (minja), amour; Thurn-
e min, peut Hennicke (dans Miréio, éd. Kosch-
un type
74
l'homme (se /aver la mine, dans le patois de Genève), sens gardé
par les dérivés minois (XV*s.), May. minon, pr. mincio, minois (cf,
Mouzon. faire minelte, faire belle figure); de là, les acceptions de
figure, air (avoir une mine de chat fâché) et de grimace (mines de
singe). Le fr. mine, chatte et visage de chatte,! passa au XVIII: s.
en allemand et, vers la même époque, en breton. Le terme morgue,
mine surtout hautaine (Norm.: visage, plutôt favorable), emprunté au
langued. morga, museau (V, ci-dessous), paraît remonter à la même
notion (Montbél. morgou, matou),? qui sert encore à désigner le
front (argot ma@r/ou, matou et front).
c) Sourcils, très saillants chez le chat: Norm. de Bayeux cafune,
d'où catuner, froncer les sourcils, être de mauvaise humeur comme
un chat (,à Valogne, on dit catonner“, Duméril), et cafunas, sournois,
hypocrite (Du Bois), Bessin s'catuner, froncer les sourcils (cf. pr,
encaluna, s’irriter, 62), regarder en dessous, et se couvrir, en parlant
du temps (Joret). Le terme figure uniquement dans deux passages
de la comédie Le Brave de Baif, dont voici le premier (éd. Marty
Laveaux, IL, 207):
Je vous supply, voyez sa trongne,
Comme pensif il se renfrongne,
Et ses chatunes il rabaisse..,
Chatune, sourcil (auj. dans la Mayenne), répond aux formes normandes
calune et calonne, id., propr. petite chatte. La figure contractée du
chat en colère et les sourcils fermés lui donnent une expression
terrible qui frappe l'observateur; cette attitude caractéristique a
fourni, outre le terme normand, le rouergat merro, regard oblique
et menaçant (propr. chatte, 19").
d) Bouche (surtout d’enfant ou de femme), comparée à la
jolie bouche rose du minet: Norm. margoulelte, May. margouline,
propr. (museau de) petite chatte (cf. margou, matou); le même
terme des patois du Nord désigne encore la máchoire et le menton.
Le muscau du chat est luisant, poli, et sa forme arrondie le
distingue de celui de tous les carnassiers; c'est pourquoi cet organe
porte parfois le nom du chat: pr. mougno, mouno, chatte et museau
(d'où mougnond, bougonner, Pic. mougnonner, se dit du chat qui se
frotte le museau contre qn. en ronronnant de plaisir); Naples
mugno, museau et Sic. mugna, bouderie; pr. mourre, museau et
visage renfrogné (terme introduit par Rabelais), Suisse et Sav. mor,
moro, id., en rapport avec moro, chat (19°), esp. morro, lippe (=
museau), à côté de morro, matou. Peut-être le bas-lat. musus
„rostrum, rictus“ est-il lui-même apparenté à musius, chat (24°),
s'appliquant probablement d’abord à cet animal et passant ensuite
1 La Fontaine, en parlant de Louis XI (Oeuvres, IX, 239, éd. des Gr,
Ecrivains): Je lui trouvai la mine d’un matois; et Benserade, du chat (Ib, I,
257): Puis il s'enfarina pour déguiser sa mine...
2 Horning (Zeitschrift, XXI, 457 et XXVIII, 605) pose, pour morgue,
un type morica (de morem).
e ni u, à
a de side
ave, yi mac ot du fi du Sala
| mine |contempor > musa, bouche, ee
ne RES rues, ht, 24%
Pi le derriére du cou, propr.
5
pri cipalement le petit doigt (= petit chat): Béarn
nin), er it. mignolo (mignoro, bignoro),
ce u under comme à le din
doucereux): Say.
Selon
2 minel, teton): Sic. minna, Naples? menna
bout de la mamelle, propr. petite
net tant amer l'oume, con li hom fait la fenme;
fenm > est en son l’ceul et en son le caleron’ de
76
II. Vie morale: Hypoerisie, flatterie.
132. Le chat, cet animal „doux, bénin et gracieux“, a fourni
à la langue l’image de l'hypocrisie; ! aux nombreux exemples déjà
cités (63, 74, 80, 110, 123), ajoutons celui de samte Nitouche, Ce
terme se présente, dès le XVI" siècle, sous la double forme Mitouche
et Nitouche (les deux dans Cotgrave); la forme primitive est certaine-
ment la première et la seconde est une interprétation populaire:
une sainte qui n’y touche pas (phonétiquement, la transition de
milouche à mitouche est normale, l’inverse est sans exemple). La
plupart des patois (wall, norm., bourg. poit.) ont gardé la forme
mitouche (le pr. mitoucho et le Piém. mitoccia, Nice catamitocha, en
sont des emprunts) qu'on rencontre dans l'Ovrde bouffon (1662),
. 463:
hes Elle fit la sainte Mitouche,
N'osant le baiser à la bouche.
D'un autre côté, nifouche se présente toujours dans la littérature en
un seul mot (Rabel. I, 107: Saincte Vy/owche), Ces faits permettent
de remonter à l'origine: mitouche? est le féminin de mifou, matou,
et sainte Nilouche, c'est la sainte chatte (pr, fafan mineto „tante
chatte“), la dévote par excellence, l'hypocrisie personnifiée.
133. Le chat aime à flatter et surtout à être flatté; c'est ce
qu'exprime d'abord amadouer (Régnier, Saf. VIII, 35: Je devins
aussi fier qu'un chat amadoué), c.-à-d. passer doucement la main
sur le dos d'un chat pour le rendre plus doux, le frotter douce-
ment pour l’apprivoiser. Le terme qui remonte au XVI: s,t a été
pris aux patois du Nord: wall. emadouler (madouler), amidouler
(midouler), à côté du Pic. amifouler, Ces verbes sont des dérivés
de matou ou mifow, chat mâle, et l'échange des dentales s'explique
par l’origine enfantine du mot (cf. 17 et May. amilonner, amidonner,
caresser, For. abiala, Lim. abiada, 4 côté du Lyon. amiato et Céven.
amiada, amadouer); sous le rapport du sens, amadower répond au
May. amiauler, Norm. amiouler (109), adoucir par des caresses, propr.
flatter en miaulant (cf. Frib, faire gna à un chat, le caresser en lui
passant la main sur le dos, et Suisse allem. dem Busseli miau
machen, id... Le sens premier de amadouer est donc flatter ou
1 Appliqué aux moines, il a formé le terme burlesque ckämoine. Cf.
Garasse (ap. Lacurne): „Du Moulin tourne nos mots latins en termes français
très impertinents et ridicules, comme quand il traduit doctores canonict, les
docteurs chanoines, et de là les docteurs chamoines.“ :
1 Cette forme se trouve confirmée par Minouche, nom de chatte (dans
La Foie de vivre de Zola): c'est le féminin de minou, nom dial, du maton,
5 Joubert, Dictionnaire français et latin, 1718, s. v. amadouer: Manu
felem permulcere; cf. aussi Leroux, Dict. comique, amadouer.
4 On le rencontre d'abord dans Rabelais (prologue du IIe livre) avec
le sens matériel de toucher, frotter (à côté de mitonner).
ent les n ; pour jaunir leur teint, avoir ro
r ainsi ie penonns charitables. C'est précisément le
, champi , dont plusieurs espèces ont les
ot de poils longs, épais et soyeux, semblal
Wet Toston secndairo de miche ou don
les poils de ce champignon, se rapporte
rticularité physiologique du chat, à sa fourrure
II. Vie psychique: Gaiet6, mélancolie,
84. Le ch: | est, suivant yo ths l'animal le plus joyeux ou le
ussade et sa profonde tristesse confine souvent à la folie,
y won particularité pirchique du chefs que
ga
tique « e la chatte, à l'instar du bas-lat. musio (cf. allem.
e ore gardé avec ce sens par certains composés
; (128). Le sens de ,réfléchir“ que possède encore
+
itschr fm X 5 , anda mac enr, y voit
Y € + am ri de e coucouler (de arg) Nigra (Ko-
50) t nn msn
re Le jargon ou langage de l'argot réformé, 2% éd. 1617:
e iscignent aus da, der à aquiger (prendre) de Vamadon
Tune av be qu'on nomme esclaire, eee Mr
, Genève) la madou, pour I’ , résulte de la
(cf. la midon = l’amidon), ce qui a entrainé le
ntonge: de la bonne amadoue).
le chats sont propres et que leur robe est loco
1 s'électrise aisément, et Pon en voit sortir des ¢tin-
on le frotte avec la main,“
78
muser,! pourrait se rapporter à l'attitude silencieuse du chat, à son
immobilité méditative.
135, Tandis que le jeune chat est l'image de la gaîté en-
traînante, le matou devient en vieillissant le type du mélancolique,
et dans l’argot des terrassiers de la Tarentaise (Savoie), il porte
le nom de grin, le triste, à l'instar de l'angl. grimalkın, vieux chat,
dim. de l’anc. fr. grimauld, renfrogné (May. grimaud, grognon). Sa
physionomie exprime alors presque toujours une gravité morose, et
le proverbe „Qui ne rit point a nature de chat“, en résume l'im-
pression générale. Cet état de choses a laissé une empreinte dans
le fr. chagrin, de mauvaise humeur (= chat triste), d'abord adjectif,
datant de la fin de XIV* siècle (Jean Petit, Livre du champ d'or,
1389, v. 1197):
Et sa noble teste largesce
. Degaste chagrine paresce.?
La finale du mot est Vanc. fr. grin, triste (Borel a chagrain), ab-
strait de graigner, attrister (Pas-de-Cal. grin, grimace, grigner,
grimacer, et prignon, qui se dit des chats en chaleur); Parme
morgnon (Monfer. murgnun), air renfrogné, proprem, chat mâle (29°).
L’anc. fr. disait encore en rechignechal (ou en tristesce de cœur), à
l'instar de Vallem. Kafsenangs/, grande angoisse, tandis que le com-
posé moderne Äatzenjammer désigne le malaise qui suit un excès
de boisson (cf. encore maussade, 87).
Cette origine vulgaire 3 du mot explique, d'un côté, les variantes
patoises: Yonn. chagreigne, chagrin (Brantöme dit encore chagrigneux
pour chagrin); Béarn chegren, pr. segren, sombre pressentiment,
tristesse (Mirdio, éd. Koschwitz, IX, 283: Dou paire et de la
maire a gounfla lou segren), d'où it. segrenna, femme maigre, propr.
chatte sombre (Allegri: Fingon la fama svolazzante ...e I’ avarizia
una segrenna). Et d'autre part, les acceptions secondaires telles
que: anc. fr. chagrin, humeur capricieuse et jalouse des époux
(Lacurne; cf. Furetière: querelle, brouillerie entre mari et femme,
entre amants); wall. chagrein, bigot (= sombre), et Norm. se chagriner,
s'assombrir (du temps); Metz chagregnon, difficile à nourrir, délicat
(litt chat grognon). Ajoutons que le mot français pénétra en
piémontais (sagrin et sagrinese) et en génois (sagrinase, se consumer),
136, Le chat vit seul; son inquiétude et sa mauvaise humeur
le forcent à des grimaces affreuses (Granville a compté 75 ex-
pressions différentes); il a des crises nerveuses, des troubles mentaux;
1 Du français, muser passa en italien (musare, rester immobile à regarder,
ne rien faire); sur ammusarsi, V. 1314,
2 Cité par Delboulle, dans la Revue d'histoire littéraire, VI, 301.
3 Ménage avait proposé, en passant, chagris, vieux chat qui gronde en
lui-même, mais il ajoute: ,, L'origine du mot chagrin m’est tout à fait inconnue.“
On y voit généralement une application métaphorique de chagrin, peau, mais
ce dernier est de trois siècles postérieur à chagrin, peine (V. 143).
1; de i
, Cav. M, 14: E detto cervel di gatto,
pazz il cervello del |
nn a ote
BER Bes,
Vincarnation du sorcier et, dans les
is, Vautodafé des chats était considéré
aux sorciers; de là: matou, sorcier sous
2), Berr. macaud, maraud,? marcou’ et
i Mia, nando, Ach; pr. matagof, chat sorcier
Xu promet som de a ct Yont mar ins
ne connaît le (Brehm, I, 291).
121 s, (à propos du DD SE Be à
Bak os combat. que Bit sales ee
Venra 'N ‚sel qu'emportet lo cats
Bene = Eu et
ea De
80
richard, et Béarn gafíne, petite chatte! et trésor mystérieux). Le
soir du mardi gras, les chats-sorciers allaient faire le sabbat à un
certain endroit: Suisse chaffa (chetta), assemblée nocturne des
sorciers présidée par le grand bouc (Bridel), et Vaud cAdk (,, chatte“),
réunion d’esprits se promenant dans les airs (Littré, Swppz.).
La chasse sauvage, ou chasse Arthur, porte dans le Maine (V.
Montesson) les noms de chasse-mäl et de chasse-marre (chasse-máre),
c.-à.-d. chasse-matou, malou et marro (maro) étant les noms patois
du chat mile (19): „La chasse Arthur était causée par les chats
mâles qui faisaient ce bruit de chasse en allant la nuit au sabbat*
(Dottin). Le terme se trouve déjà dans Coquillart:
Elle chasse les loup-garrous
Et les chassemares? de nuyt...
Il est donc contemporain de cauchemar (KV* s.: quauquemare et
cauquemarre, Nicot: cauchemare et chaucemare), dont le terme final
paraît remonter à la même notion de chat-sorcier (cf. plus haut
maraud). On prétend, en eflet, que le chat aime à se coucher
sur le ventre des petits enfants et sur le lit des vieilles femmes
pendant leur sommeil, et le wall. marc, cauchemar (Liège chofte-
marque = chauguemarc), à côté de mar, vient appuyer cette inter-
prétation (cf. plus haut marcou). Le composé cauchemar signifierait
donc le chat (mar) qui foule (cauche) le dormeur, de même que
le Sic. mazzamarro (mazzamareddu), cauchemar, et Napl. mazza-
mauriello, lutin, est le chat (démon ou sorcier) qui assomme (cf.
sarde batlu marruda, croque-mitaine, propr. chat qui gronde), Du
reste, la date moderne de tous ces mots (l'anc. fr. disait apesar!
comme l'esp. pesadilla) exclut une dérivation du germanique, qui
ignore la forme parallèle marc.
189. Le bruit confus du sabbat a son point de départ dans
les concerts amoureux des chats, lorsqu'ils font un vacarme infernal.4
1 Lespy: , Qu'ha la gatíne, il a la petite chatte, il est riche et on ne
sait d'où il lui est venu l'argent; dans l'esprit populaire, une idée de sorcellerie
était attachée à la possession de la ¿gatíne.* Ailleurs, on attribue au chat
noir l'origine d'une fortune subite (Roll, IV, 117).
2 Cette leçon figure dans l'édition de Jean Bonfons (de 1597?) et dans
Borel; les autres éditions ont chasse-marée, ce qui ne convient ni A la versi-
fication ni au contexte, Voir Les Œuvres de Coquillart, Reims, 1847, vol. II,
p. 78, et l'édition donné par Ch, d'Héricault, Paris, 1857, vol. I, p. 104.
3 Suivant l'Evangile des Quenouilles (MK, 10), „la cauguemare est une
chose velue d'assez doux poil‘ (serait-ce la chatte?) Dans Rabelais (IV,
prol. et 64), cauguemare a le sens de monstre aquatique („un cauguemare
d’Euphrates“), et répond à peu près à l'anc. fr. capadu (137). Aujourd’hui,
cauquemar signifie épouvantail, en Saône-et-Loire (A.).
4 Cf. Brehm, 1, 293: ,,À certaines époques de l’année, les chats donnent
de vrais concerts. Un certain nombre de chattes se réunissent autour d’un
matou: assis au milieu d'elles, celui-ci fait entendre sa voix basse, les chattes
chantent le ténor, l'alto et le soprano. On entend tous les sons possibles ...
ils font souvent un vacarme infernal,“
$1
at ee enna sb sie DUR, Sar eee
ne: itif de
ement A Vangl. caterwaul, est mt sigue de
> Vatteste déjà la farce de Pathelin:
ez ce 1 she ... Marimara!*
Car !
Elu _ :
€ ientient ramadan, musique des chats, avec
ge LETA Les formes bas-latines sont de
1 CO a role, c'est caravali (d'où Vallem.
y. charabarat, marché de chevaux et maquignonnage,
= ne et care sige exactement à dal de
a DR AEG
de biller = miller, crier, 107).
té par Percheron, Le chat, p. 52).
ara (dial. mar, matou), composé analogue au
2ntateur récent de Pathelim, M, Chevaldin
helin, 1903, p. 454) voit dans marímara, une
et dans carimart-carimara, le spécimen rac-
L a
82
du chat, cris d'amour ou de détresse, dont on ridiculisait les per-
sonnes qui se remariaient, ou, comme terme de grimoire, pour
caractériser le bruit du sabbat.!
140, Ce même bruit confus a servi parfois à désigner un
discours décousu, un langage inintelligible (cf. bavard, 87): le pr.
charabiat (sarabiat), qui désigne spécialement le patois auvergnat, et
source du fr. charabia, baragouin (terme récent venu par l'inter-
médiaire du berrichon), signifie simplement grondement de chat
(cf. pr. rabin, grondeur, et ramıd, gronder), à l'instar de rabadan
ou ramadan, déjà mentionné.?
141. Les chats ont eu leur martyrologe; il suffit de men-
tionner les autodafés de chats qui accompagnaient les feux de la
Saint-Jean, à Paris, à Metz (jusqu'à la fin du XVIII" s.) et en
Picardie, où ce divertissement se pratiquait encore au XIX® siècle,
Cette cruelle distraction paraît avoir laissé des traces dans la langue
(V. calibaude, 98). Plusieurs noms de jeux font allusion à des
supplices infligés aux chats: tel, l'esp. correr gatos (on courait à
cheval sur un chat pendu par les pieds, en lui donnant des coups
de poing sans être égratigné); tel, le pr. estranglo-cat, jeu usité
dans les fêtes de village (deux champions enlacés au cou par la
même corde, tirent en sens inverse 4 qui mieux mieux), et low jo
döu cat, jeu de la Fête-Dieu, à Aix (on jetait un chat en Pair et
on le rattrapait dans sa chute).
V. Applications techniques.
142. Le nom de la pierre précieuse camaïeu, attesté dès
1295, se présente sous de nombreuses variantes (Lacurne en
comptait plus de vingt), telles que camaheu (1313), camahieu (1389),
chamahieuS et gamahu (1354), gamahieu (1534), sans parler des
formes bas-latines (p. ex. 1295, camahutus) qui ne font que repro-
duire des variantes anc. fr. (c'était déjà l'opinion de Diez). Les
autres formes romanes sont toutes postérieures: it, cammeo et camotno
(Vén. camajin) datent du XVI" siècle; esp. camafeo (= ane. fr. ca-
maheu) est relativement moderne. Toutes ces variantes représentent
un seul et même nom hypocoristique du chat, ayant pour type
1 Le mot a d'abord été envisagé comme une onomatopée (De Guez, dans
Palsgrave); Diez a tenté de rapprocher l'élément final de charivari, de hour.
wart (mais la finale est primitivement wali, qui rappelle le synonyme ance, fr.
harvale), en proposant pour le premier le lat, cadix, verre (= bruit de verres);
on est allé jusqu'a dériver le mot de l'hébreu: tantôt du terme schebarim,
trompette synagogale (V. le Zrésor de Mistral), et tantôt de la locution biblique
chór vakhamór, bœuf et âne (V. le Grundrifs de Graber, I, 664).
2 La date récente du mot et son usage local excluent la dérivation de
l'esp. algarabía, proposée par Devic (Littré, Suppl.).
8 Palsgrave traduit le mot par l'anglais camuse, pierre précieuse (le
terme manque dans Murray), et son pendant italien camussatí, sorte d'ouvrage
aux bagues d'or (Duez), manque dans Tommaseo,
que
: -haut-allemand (sous la forme zager), tandis
€ une forme moderne et purement française.
VI. Ironie populaire.
AR a laissé son empreinte sur les
s de la soldatesque, dont la plus ancienne,
| l'hébreu, du ps latin Y ot Ménage
Die, Soak „Linterprit on de pe dl
de l’étymologie roman
nodern à dé inuenee par son homonyme (chagrin,
ant ft
prin, ce mot vient de chat et de grain, c-a.-d.
D rs pute aoe ae ee
, mais rudes, en sorte qu'on en peut polir
+ est le nom même de la roussette dont on
| a la forme parallèle française chegrin (Oudin).
6*
84
carabin, soldat à cheval, remonte au XVI" siècle. Le terme signifie
propr. chat grondeur et vient du Midi (pr. carabın, maussade, et
rabin, grognon), où il fut donné d'abord aux infirmiers (cf. carabın,
t en medicine) et aux croque-morts! des pestiférés (escarrabin
dans les actes de Montélimar de 1543), avant de désigner les
soldats de cavalerie légère qu'on employait pour les reconnaissances,
Le fr. maraude qui, à l'instar de carabin, a eu la fortune de
pénétrer dans la terminologie militaire européenne, accuse une
origine également humble et populaire. Aller en maraude, se dit
du matou (— maraud) qui róde la nuit dans les campagnes en
guettant les lièvres et les leaping; le terme fut appliqué, par analogie,
aux soldats qui Pillaient marche. Les dérivés marauder et
maraudeur, qui datent, comme maraude, de la fin du XVII siécle,?
passèrent en allemand pendant la guerre de trente ans, et en es-
pagnol (merodear, par l'intermédiaire d'une forme vendéenne mérauder,
cf. méraude, 116). Des synonymes tels que le berrichon ma/own,
maraudeur (de matou), et le fr. récent chaparder (de chat-pard, 70°),
marauder, confirment cette origine vulgaire à laquelle remonte
également anc. fr. argoulel, archer à cheval (1548), qui répond au
wall. argoulet (et margoulet, qui est le primitif), homme de rien,
vagabond qui róde et court les chemins (de margou, matou).
145. Le verbe chamailler, originaire des patois du Nord (wall.
Norm.), signifie proprement se battre ou se frapper (sens de l'anc.
fr. matller) à la façon des chats? qui s’attaquent à bec et à griffes.
En passant dans la langue littéraire, il acquit l'acception de
„frapper à coup d’espee, de hasche ou autre chose de fer, sur un
harnois ou autre fer rude“ (Nicot), et ce sens se rencontre dès
son apparition au XIV: siècle (Guiart, Royaux lignages, v. 6812):
Devant li rois ou l'en chamaille
Est li Barrois en la bataille
Qui Alemanz desatropele,*
L’acception moderne „se quereller bruyamment“ et celle de certains
patois (Norm. camailler, se culbuter en jouant, Bess, faire du bruit,
Bas-Berr. chamaille, sorte de danse ou bourrée) témoignent encore
de la valeur originaire du mot, confirmée d’ailleurs par le synonyme
pr. chamalá (d'où chamatan, samalado, vacarme). Ajoutons l’allem.
kalsbalgen, se chamailler (Frisch: rixari, se lacerari more felium;
Stieler: verbis contendere).
1 Cf. port. gato pingado, croque-mort („chat barbouillé de graisse “).
2 Pourtant, ce sens perce er dans Rabelais (I, 36): , Les ennemis
n’estoient que maraulx, pilleurs et brigans, ignorans de toute discipline
militaire."
® Darmesteter supposait, pour chamailler, un type clamaculare (cf. Dic-
tionnaire Général, Introd,, p. 133).
4 Cité par Delboulle, dans la Revue d'histoire littéraire, VI, 301,
85
En jetant un coup d’œil sur l’ensemble de ces applications
métaphoriques, on ne peut s'empêcher d'admirer le développement
auquel ont abouti des origines si modestes. Non seulement le
nom proprement dit de l'animal a été fécondé dans tous les sens,
mais encore à côté de cette souche ancienne, et parallèlement à
elle, il a poussé toute une végétation nouvelle non moins exubérante
dûe aux noms hypocoristiques du même animal. Cette nomen-
clature n’a pas jusqu'ici attiré l'attention qu’elle mérite, cependant
elle est appelée à éclairer d’un jour nouveau plus d’un coin obscur
de l’etymologie romane.
Nous avons tâché d'illustrer par un exemple ce contingent
original que nos études ultérieures mettront encore plus en évidence.
Cet élément créateur, qui est venu s'ajouter à l'héritage latin et
aux emprunts étrangers, complète la série des facteurs qui ont
successivement enrichi le trésor des langues romanes.
Appendice.
Certains animaux de second ordre en rapports plus ou moins
intimes avec le chat, auquel ils ont emprunté une partie de leur
nomenclature, possèdent un développement sémantique qui mérite
d'être étudié à part. Ce sont la fouine, le singe et les strigiens.
A. La Fouine.
1. Les Romains confondaient, sous le nom de musiela, la
belette, le putois, le furet et la fouine, espèces qui se ressemblent
beaucoup entre elles. Encore aujourd'hui, le pr. moustelo et le
Sav. deletta signifient 4 la fois belette et fouine, à l'instar du man-
chois margotín; ailleurs, c'est le putois qui fournit son nom à la
fouine: Hain. fichau (anc. fr. fissel, chat sauvage et putois); Béarn
fisséu, et Côte-d'Or pitó (Basses-Pyr. pitocha). La fouine est conçue
tantôt comme domestique (esp. garduna! = allem. Hausmarder), et
tantôt comme sauvage (pr. /eruno, réto-r. fierna). Le port. papalva,
fouine, fait allusion au caractère dévorant de la bête (cf. papar,
avaler); le Basses-Pyr. caousette, fouine A., et l'esp. dial. (montañes)
ramila, id. (Mugica, 35), sont obscurs.
2. Le nom le plus répandu de ce félin se rapporte à deux
autres particularités: la fouine se plaît dans les hêtres (cf. allem.
Buchmarder) et se nourrit de faînes. Bochart, se fondant sur une
observation du naturaliste ‚Gesner, a le premier indiqué (V. Ménage)
le type FAGINA, conservé en catalan („A cause que les fouines se
plaisent parmi les fouteaux“), comme point de départ des appel-
lations romanes, à savoir:
pr. faguino (Gasc. haino, hagino), à côté de fahino, faïno (cf.
J'ai, hêtre, et /aio, faine), Lot-et-Gar. haino (H.-Pyr. gahino, gaïno)
A.; Lim. feino (masc. feinard et fait) et foino (Var fouino);
it. (et anc. pr.) /aina; Vén. foma, fuina „warte“ (inversément,
Calvad. marte,? Aveyr. maltro, Lozère martre, fouine A.), Piém.
Côme fon;
1 Suivant l'interprétation de Schuchardt (Zeitschrift, XXIII, 391): le sens
serait petite ménagére ou garde-maison (contre les souris),
2 Cf. Galice martaraña, fouine (= marte-chatte; V. esp. cataraña,
p.47); le lat. feles désigne à la fois le chat et la marte ou le putois,
87
ot fouine (cf. f?, fou, hêtre, et faine, faîne); Berr. fouin, fouine et
patois (fou ‚ faine, et /owineau, hêtre), wall. Soine,
> pos un ES et oe ee
dernier , en tenant compte
ri Las (Berr, catafowine, maladie honteuse,
pr Ss aguenas (XVI s.), emprunté au pr.
pe So de fouine), Vin OL („fouine
pre et qui sent mauvais (, il
yl Pein) interj. de mépris, fi! (passé
JN comme celle du furet, est un mur-
aigu de douleur; de IA,
aire sa Jouine, allonger le museau;
fouiner, murmurer.
fl admetire Tinfuence analog rave en a
holl, fawyn, fouine
m, + puts = all f , fouine),
| désigr À le Valais, Pangora ou le chat à longs
>
88
6. L'extérieur de la fouine (sa taille est celle d'un chat) a
fourni la notion de contrefait: fr. chafouin (XVII* siècle), de petite
taille; port. /winho, maigre.
7. Penchants, etc. attribués à la fouine, à savoir:
goinfrerie: Suisse fowainner, manger son bien, se ruiner; de lá,
misère: pr. fahino (faino), id., et fahinous, dénué de tout;
paresse: anc. fr. fefard, paresseux, emprunté au pr. fartard (de
fait, fouine mile), Auv. fanard, indolent (= feinard, 2) et pr.
Joutnelo, paresse; H.-Maine /ouinasser, se donner du mouvement
pour ne rien faire; et, par contre,
fatigue (labeur pénible): pr. faino;
pillage: Saint. owner, chercher à piller (comme une fouine);
Yon. owner, être à Vaffut du gibier (et röder comme une fouine).
8. Et les suivants se rapportant au moral de la bête:
curiosité: Suisse /owainna, femme curieuse, indiscrète (= fouine);
fr. pop. fouiner, s'occuper des affaires des autres (imiter la fouine
qui fourre partout son museau);
dissimulation: fr. chafouin et Pas-de-Cal. foutnard, sournois;
Yon. foutgner, feindre, et May. founíque, ombragé;
lácheté: fr. fouiner, s'échapper piteusement, faire comme une
fouine (qui se cache dans un trou quand elle court quelque danger),
Clairv. fouigner, Poit. fougner; Yon. founier, faire l'école buisson-
nière (= Bert. faire la fouine); pr. fouind, s'enfuir, et quitter son
maître avant le terme fixé;
ruse: fr. pop. fowine (fouinard, fouineur), malin; May., Poit.
fouiner, ruser comme la fouine, Monferr, fund, id.; esp. garduño,
voleur rusé;
sottise: port. papalvo, sot (= fouine mâle).
9. Applications isolées:
brûlure (taches sur les feuilles de la vigne): fr. /owine, „par
comparaison avec le brillant de la peau de la fouine“ (Littré); cf.
Sav. fouinnd, dessécher, se flétrir avant d’arriver A la maturité;
rayon de soleil (coincidant avec la pluie): Genève /ouine, par
comparaison avec la queue de la fouine, à l'instar de rate, rataco
(= queue de rat), lumière de soleil, réfléchie par un miroir.
B. Le singe.
L Les animaux sauvages, à l'exception peut-être du loup et
du renard, ont fourni peu de chose au lexique roman; si le singe
a été plus fécond à cet égard, c'est qu'il est devenu familier aux
Européens grâce aux exhibitions des forains, et surtout que sa
figure et ses grimaces étaient plus propres à attirer l'attention.
Les noms romans du singe, en faisant abstraction de la
terminologie scientifique, sont peu nombreux et diffèrent générale-
ment d’une langue à l’autre. Le plus commun est le latin SIMIUS,
agi
du lien sahuin,
ns dont le mic resemble À cal du
se certains chiens et qu'ils remuent con-
s de Vitry les appelle canes sibestres, car ils
nt, Cette dernière dernière particularité se retrouve dans
ee
ROSE e toc tes
de poils blancs: de lá, anc. fr. felews,
litt. vela (Roman d’Alexandre, ap.
er 7 choumino (= chimino, simino) désigne le chat,
ene sn gato meimd, que Viterbo confond
Sur les cótes de Guinée, on désigne tous les singes
| MACACO .. 5 131: „Le nom de magui, Lemur
aké | mak£!, que font entendre quelques animaux
joutons, néanmoins, que dans le créole portugais parlé
J pe s Lusitans, 183), macaco est rendu par
m propre (Voir 5).
2? Amant vert): Avec moi le quin et
God orne tables niet mines
p Laci „Les médailles représentent Socrates
qu'on eust seu penser,
ga
Godefröy: Ces pelluz où satires abbayent comme chiens); port. dial.
(Beira-Baicha) samarrudo, singe,! propr. semblable à un pelisson de
berger (samarra),
4, Le fr. guenon, qui désigne auj. un singe de petite taille
ou la femelle du singe, était au XVI s. le nom du singe à longue
queue? du cheropilhecus ou cochon-singe, sa queue mince étant
enroulée comme celle du porc: guenon paraît être, en effet, la pro-
nonciation dialectale de gagnon (d'où gaignon, guenon), cochon,
truie, en provençal; de là, les diminutifs guenuche (XVI s.: gueniche)
et guenupe (Cotgr.), au sens actuel de guenon ou de petit singe.
5. Certains noms propres de personnes ou de pays sont
devenus des noms de singes, soit comme termes familiers, soit pour
indiquer le lieu d'extraction. A la première catégorie appartiennent:
anc. fr. berirand, vieux singe (V. Ménage), it. der/uccro, id., bertuccia
et berta,3 guenon, Sic. marlusza, Abr. martufe, id.; wall marticot,
singe (flamand marieken, russe marlyska, id.); dial. port. (Guinée)
sancho, singe (= Sancho); cf. holl. fees, singe, propr. Cornélius. A la
seconde catégorie: port, dugio, singe (= mono de Bugia), propr, singe
de Bougie, ville d'Algérie, d'où on les importait,4 et fr. /arfarín, singe
cynocéphale, ou singe de Tartarie, très commun dans cette région.
6. Faits et gestes relatifs aux singes:
bouder: anc. fr. marmouser, se fächer (Pic. s'inquiéter); pr.
mound, mounind (s'enmounina, mounineja), faire la moue, Gasc.
mona, moue (port. bouderie), mownaire, boudeur; it. pigliar /a mona
(attraper la guenon"), esp. estar de monos (être comme des singes“),
se bouder (des amoureux); cf. it. darsi alle bertuccie, se faire du
mauvais sang; |
bouquer: pr. faire mouna, se soumettre; cf. fr. faire baiser le
babouin à qn., le réduire A se soumettre (V. figure grotesque);
caprice: pr. mouno, boutade, mounel, mounino (mouninado, mouni-
narié), envie bizarre, lubie;
culbute (= tour de singe): H.-Italie similon (dimin, de simia?);
épouvantail (certains singes, p. ex. les babouins à face noire,
ont un aspect hideux; le visage du mormon est comme voilé): ane.
fr. marmot (Bouchet, IV, 61: une nourrice menasse son enfant de
la baboue ou du marmot), à côté de baboun, mannequin pour
servir d’&pouvantail (d'Aubigné), encore auj. dans la Saintonge
(Norm, et Guern.: homme de neige); pr. babowin et mouno, épou-
vantail; cf. bas-lat. moninus, sorte de monstre anthropophage (Ducange:
Ecce lupus, quem vulgo moninus vocant, hoc est humana carne
vescentem, puerum rapuit);
1 J. Leite de Vasconcellos, Philologia Mirandesa, U, 180,
2 De même, esp. mico, d’abord singe à longue queue, puis petite espèce
de singe.
2 V.Baist, Romanische Forschungen, XII, 652 (qui rejette avec raison
toute valeur mythologique),
4 Suivant Bluteau, dont l'étymologie a été récemment reprise et corro-
borée par Mme Caroline Michaëlis (dans les Miscellanea Caix, p. 120).
| a ine ga: me: faire signe des
se us propr. faire - ;
a real et Fe , faire
, bouffonnerie
le pouce contre la joue, la main en
à ber); . babouiner, remuer souvent les
Cal beaucoup et peu distinctement), et
sin ie
sete (el. pare were Easeloppat. la Eee) pest
mascarade
gt, ou formation directe de mojí,
Lt qa grimace): pr. mouninos, it. mona, esp.
payer En monnaie de singe (Rabel, IV, 2), promettre
ec des D conique permis répondent à
Le shege desert un singe“);
d’impatience comme font les singes):
Propr. claquer des dents (V. marmot, mâchoire,
(Anc. Th. fr. IX, 61), Gasc. croquer le
is Ménage), répondant au fr. pop. faire le
e a
ea Caix, p.40), ammiccare serait une dérivation
du suffixe recare AS tutoyer).
| e H. Estienne: „Marmotter, Gallis garrulare, factum
et Dares oe (cité par Clément,
" poa) aras x ee nMarmotter, c'est
semblent sek entre leurs dents.‘
92
singe, attendre en allant et venant, et au Norm. gwnoner, attendre
longtemps en vain (= faire la guenon);
railler (jeunes, les singes sont pétulants et vifs): it. dar la berta
(la as et berteggiare (sbertare), se moquer, dar de’ monnini,
s'amuser (mönnino, plaisanterie, jeu de mots, propr, espièglerie de
petit singe, et beria, tour, niche); port. pregar o mono, jouer un tour
(,coller un singe“), et mandar bugiar, envoyer promener (= faire
des singeries);
regarder avec convoitise: pr. mound, reluquer;
tromper (cf. mascarade): anc. fr. embabourner, tromper par des
cajoleries, propr. coiffer un singe (auj., en marine, engager dans
des écueils); esp. hacer un mico, poser un lapin, et port. argot
mono, fraude; cf. Suisse allem. affen, tromper.
7. Epithètes se rapportant au physique ou au moral du singe:
bizarre (cf. caprice, 6): pr. mouné/ (amounèl); cf. fr. pop. mafagot,
original, excentrique, propr. singe;
camard: pr. mount (mougne) et mounard (= singe; cf. lat. simia,
de ioc, camus); Galice macaco, petit chien camus et criard;
confus (ébahi comme un singe): wall. macaw (macasse), propr.
magot, anc. fr. marmot et quinaud (May. guenaud, penaud, ébahi);
pr. mount (mougne), mougno, Lyon monef (monin), Pic, moneux
(„honteux“); Abr, aremané ’mbertecate, rester interdit, à l'instar de
l'esp. quedarse hecho un mono (anc, fr. quigner, faire quine ou quinaulf);
gourmand: May. sagouin;
gracieux (certains singes sont très jolis): esp. moro, mignon
(monadas, mignardises), it. monnoso, gentil (Pataffio, VU, 118: E .
‘quando la monnosa va per via), et monnosino, gracieux, douillet; pr.
mouninous, minaudier; esp.-port. bonilo, gentil (= monito, petit singe);
cf. anc. gr. xa22(as, singe (= mignon);
hypocrite: anc. fr. mago! et mafagot (dans Rabel. I, 54: Cy
n’entrez pas, hypocrites, bigots, vieux malagols . . .);
imitateur (gauche ou ridicule): simge (remarquable par son
esprit d'imitation), etc.; cf. anc. gr, uo, singe (= pers, maimoun),
rapproché de wiuelodaæ, imiter;
ivre (les singes ont un goût marqué pour tous les alcools):
wall, macaw (macasse), propr. magot; pr. mounard et mounino, ivresse
(s'enmounina, se griser), mouneo, id. (cf. esp. monaso, gros singe); it.
scimiato et monno (= singe: cf. cotto com’ una monna), Terram.
scimone, cuite (= gros singe), Piém. swmia et Monferr. simmia, id.;
esp. mona (mofia), id, dans /omar la mona, se griser (litt. prendre
la guenon), répondant au pr. prene (carga) la mounino, it. pigliar
la bertuccia ou la monna (Piém. pié na sumia, Monferr. prjée ra sim-
mia, Vén. chiapar la simia); cf. allem. einen Affen haben, avoir bu
un bon coup;
laid (cf. laid comme un singe): fr. guenon, guenuche, femme
laide (Berr., femme mal peignée), et magof, homme laid, wall, magaw
(magasse), une laide femme à long menton, Bresse moun? (mounin),
si
93
a; ent man à klin.
Ba it. micco, satyre, mâle; esp. mico, mu
BR Singen apt Boccia el riales, ou tombent
m foe dn triste (cf. mouninos, chagrins, soucis);
€ la tristesse par suite de l'absence d'une
ES Perlas sers, s’ennuyer (de smona, triste); esp.
= sit Sosy monaud (Evan eh qe qui n'a
(cha en, wall. mond, id., et ons: sourd;
écourté IT “ai à it. bertone, cheval courtaud,
À à homme laid; esp. monicaco, monigole,
babouin (et dabouine, fille sotte), wall.
. monard, jobard (cf. pr. mounard, dale
et babbuasso („gros singe“), mar-
ui az), yo sae ( (13) et mormicca („guenon“),
ge“) et martuffo, rustre; it. scimunifo (Venise
i de ren (au. sem Vén. simon, id, (=
er | scimignato (Pulci), id., c’est-à-dire pareil à
| et port. mono; cf. Suisse allem. tumm wie
us 1 esi): pe (,guenon“);
ine en figure): anc. fr. marmousef (auj. Lorr. et
riangulair put ap. Livet, Lexique de Molière:
' ux): fr. singe, petit treuil, et
€ E (1634: au marmol nommé souc
AA LI 574
hat a anc. fr. marmion, argot marmousel,
e du mot de même son sens plus
ma auquel on à coupe Je ‚du
(Littré), mot resté étranger même
yé d'abord par La Fontaine,
O cum, quant au sens, à Pit,
patcreneite (Duez) et sctamigna
à l'influence nes de ang
E
=
94
soupière (anc. arg. marmouse, chaudron); cf. Bas-Gátin. marmoife,
réchaud (Marne: cuve; fr, en marine, baril);
mouton (pour enfoncer): it. beria, port. bugro et macaco; cf.
angl. monkey, id.;
pantographe (il copie mécaniquement): fr. singe (allem. Afe, id.),
et nom burlesque du compositeur typographe;
pièce d’un moulin à blé (qui moud au moyen d'un manège):
esp. maimona (certains singes étant employés dans les forges);
plongeur (dont la tête est enveloppée par un casque hermé-
tiquement fermé et garni de verres à la hauteur des yeux): Venise
simioflo, propr. petit singe; cf, Vendôme dadoin, capuchon en toile
métallique (des éleveurs d’abeilles).
9. En zoologie:
chimére (poisson): port. dugio marinho („singe de mer“);
crabe: Hague sagaon (V. méduse);
chrysalide de ver à soie (morte dans le cocon): Lyon babouin;
méduse: Bessin sagone; cf. fr. singe de mer, blennie baveuse.
10. Parties du corps:
bouche: Norm. baboín (et visage), argot fr. marmouse (et „barbe“);
caboche (les babouins ont la tête énorme): port. (argot) mona,
propr. tête de singe;
mâchoire inférieure: Yon. marmo! (d'où claquer le marmot, cla-
quer les dents sous l’action du froid; Bourn. /ocà lou marmot, id.);
menton (V. mâchoire): Yon. marmot; cf. Vendôme baboun et
fr. marmotte, fichus qui se nouent sous le menton;
prunelle: wall. Mons marmo! (= enfant, 13).
11. Noms de maladies, fréquentes chez les singes:
glandes (et leur intumescence): roum. momifä („guenon“);
maladie (grave): port. macacoa, propr. maladie de singe; cf. pr.
marmusal, maladif;
marasme des enfants (V. maussade, 7): Venise mal de simioflo
(„mal de singe“);
rhume: Pist. marmocchio (Luques marmocchiaja), propr. rhume
de singe, et marmotla („guenon“); port. dial. (Beira-Alta) ensamar-
rado,\ samarreira (de samarrudo, singe, 5).
12, Emploi péjoratif:
coquin: Norm. guenon, pr. guinaud, Come mondt (V. le mot suiv.);
croque-mort: it. monalto (Côme mondá!), propr. gros singe;? cf.
anc. fr. magogue! (1531), id., en rapport avec magol, singe;
femme (en mauvaise part): Lyon. mona (Forez: femme laide);
V. prostituée;
fou de cour: anc. fr. marmouset (et favori de prince);
1 J. Leite de Vasconcellos, Philologia mirandesa, II, 180.
2 V. Salvioni, dans Miscellanea Rossi-Teiss, p. 406 (monatto, autre forme
de monello). |
rte o API Pat Pl
(Patatfo, VI, 516: la m
moña (muñeca a at
Galice monifate (one, et, par étymo-
ci oo + Ste Etienne (Forez) mouna, Hain., Lyon
he), argot mouniche, pr. mouniflo; it. monna et
hos. |
fr. , dans Des Périers
| SE te se di ak (Nicot);
= singe,
Fe frivole; esp. bugeria, monis, babiole
illerie), et mona, garniture des torreros,
rn (ete guna):
A enons ont une belle chevelure): esp. moño
re, port. monho,? id., et monele, chevelure;
chivio ¡ a le premier indiqué cet emprunt;
: éd i rsh ar
96
cochon de lait (apprêté): Suisse marmot (V. Littré, Suppl);
colin-maillard (cf. mascarade, 6): Berr. #abouin, à côté de babifou
(= singe fou? Baif: papifou); May. malagol, jeu d'enfants;
contes en l'air: anc. fr. singes verts (Rabel., I, 24: beaux bailleurs
de baillivernes en matière de cinges verds), propr. singes verts du
Nouveau Monde, appelés calitriches ou guenons à la belle chevelure,
rares ou inconnus en Europe (d’où le sens de choses fantastiques);
corset (= corps de singe): esp. monillo („petit singe“); cf.
port. monelha, bourrelet;
escamotage: anc. fr. passe matagot! terme d’escamoteur, de
joueurs de gobelets lorsqu'ils font quelque tour d'adresse („ils
l'emploient comme une expression de grimoire pour faire croire
aux spectateurs que, sans lui, ils ne pourraient réussir à faire leurs
tours“, d’Hautel);
galette: esp. mona („guenon de four“) et Aragon monis, me-
ringue; cf. Suisse allem. Zeigaf, pâtisserie en forme de singe;
guignon: port. macaca („guenon“); cf. morte macaca, barl., mort
désastreuse;
sac: anc. fr. marmion, id. (Passion de J.-Chr,, ap. Schoene,
Ballades de Villon: le marmion est à sec); it. argot berfa, poche; cf.
allem. argot Affe, sac d'ordonnance;
tabatière: fr. pop. magot, tabatière en bouleau, dite „queue de
rat“; it. berfuccione („grosse guenon“) et micco („singe“), pot à tabac.
Ces deux dernières acceptions par comparaison avec les aba-
joues des singes, c.-A-d. les poches intérieures placées sous leurs
joues, où ils mettent en réserve des fruits, etc. pour les manger à
loisir,
C. Les strigiens.
1. La plupart des noms que portent en roman les rapaces
nocturnes, sont de formation indigène; l'héritage latin n'y est re-
presenté que par STRIGA (sarde sfrea, sfria, roum. de Bucovine
s/rigä, chat-huant!), et surtout par ALUCCUS (aloccus, uluccus)
qui a donné: it. allocco (dim. alocarello) et locco (Sienne ccaione),
Parme Zcch (Berg. loc), Naples /uccaro, Sic. luccaru, Piém. oloch,
oulouc (Monferr. urucch), Novi oluc, Mil. urluc; fr. dial., Sav., Suisse
lucheran (déjà dans Cotgrave) et /ucherou, H.-Marne ucheran (H.-
Saône ch’ran A.) et Montbél. ucherot; esp. alucon.
On pourrait y ajouter: NOCTUA (*NOCTULA): anc. it, mof/ua
(XIVe s.) répondant à Vangevin oiseau de la nuit, hibou, chouette;
anc. fr. muitre,? anc. pr. nuchola, mod. nichoulo (nechoulo, nouchoulo),
chouette, et muchoro (nuechour), Gasc. nilolo, Sav. nurtela (et ifoula,
Suisse efeula = nitoula), Dauph. nmietola, it. notlola; et, peut-être,
1 L’anc. fr. stryge, eflraie (Cotgr.) et le port. estrige, chat-huant, sont
des termes savants,
2 Voir A. Thomas, dans les Mémoires de la Société de Linguistique,
XII, 250,
97
reg hulotte; roum. dure! id., dim. de l’alba-
| ù également serbe w#na, bulg. uva.
s romanes ont suivi, pour dénominer les tepeces
— u a # .
ay tt
S > lalo, en , de la version
E CIV, e antérieure art Jérôme (HI à
de Ly à (m. RLS EEE bab recen eirice tie de
a Nord (: yet. les idiomes celtiques modernes.3
eS aig aahi.qnt: servi de: point de-départ à
atégor noms, méritent de nous arréter un
star y ie e le D ne des nuire (Brehm,
Be Eike), émission de souffles forts semblables à
d'un homme ivre qui dort la bouche ouverte: OM ché
chu-chu! chou-hou! chou-cou! L'effraie, en volant, pousse
s'il ri pitts où ais dun émises
soupir Jangonreux; le cri de la hulotte rap-
“da loupe hou-hou! hou-ou-ou! parfois rai! en
Wt! celui de la chevéche, en volant: poupou-
Be la chevéchette crie: guirrr-
duc), cri sourd prolongé semblable au mugisse-
ou chat-hua nt), cri plaintif ou gémissement grave: caw!
), cou (gou) I! cout! ( (clou-cloul), et cri prolongé, rauque:
certains strigiens claquent du bec et soufflent
ère des chats.
"rem nocturnes qu’on a tirés de ces cris,
1 sous les aspects suivants: {
deu | Caven Ll gt xn. reste 51 Pétymo-
® Zu Cobarruvias, Voir, pour l’alb, ut, Gustav
Pe Beier... a Ulysse Robert, Lyon, 1900,
de Virgile (ap. Holder, Altceltischer
ST aves de ululatu dictæ, cujus diminutivus
cut Itali dicunt, quam avem Galli cavannum nuncupant.“ Cf. anc.
n -breton 54 caouenn, caouen, hibou, caouan,
Bücheler (ap. Hold ‘tire cavannus du lat. eae an
proc Henri qu Bimaup.citasons des | ds sont em-
tenlexicon de Nemnich, et, pour la rg à l'Zdioticon
Phi, E 7
98
Simples:
a) anc. pr. can, f. caueco (gaueco) et Béarn cayeque, hibou,
chouette; anc. fr. caon et coan,! Aisne caou, Norm. cawar, f. anc. fr.
cawe (et Bessin), Pas-de-C. coeíte (anc. fr, cuelte); Aveyr, cof, hibou;
it. chit (Ven., Sic. ch), hibou; Abr. acchidle, duc;
pr. chau (f. chaua, chaueco), mod. cho (f. cheito, chuito); anc. fr.
chaon (auj. Poitou),? wall. Mons chaou (f. chawette, chawotle), Lorr. chawe
(f. chawalte); anc. fr. chauan (Rabel. IV, 57), Orne chawan (chawon)
et chon (Meuse choune), Marne chayan (chouyan) A.; anc. fr. choe
choete), m. choan,3 chouan (Ronsard), auj. Norm., Haut-Maine, etc,
chouon, chouou); anc. fr. choue, auj. Poitou (et chowatle, chouelte), Yonne
(et chioite, Vosges chouolte, Meurthe-et-Mos. chowolle A.); Vendée
chouart, efíraie; anc. fr. chue (chuette), chouette (cf. fr. mod. chuinter),
Berr. chuèche (Yon. chouèce);
Parme cid, hibou, Modène ci, Marches cioetfa, ciuetta, chouette;
Suisse et réto-r. /chuetta, id., Tyrol cóvilla, Frioul cruite; Piém. sciueta,
chouette; cf. roum. f#o#, hibou (Marian);
anc. fr. suelte, auj. Namur, Suisse (et souefle), pr. suito, suto (Jura
sute A.), May. sowalte, Lorr. swolte, Sav. sowiela, Auv. zouetla; Piém.
stlola, so'la (soeta), Venise soefa, Bol. zueta; it. assiudlo, duc (l'a est
prosthétique; cf. ci-dessus Abr. acchid/e); Novi swella, chouette, Piém.
sutton, effraie, Frioul guzfe (çuiton), chouette,
b) Galice doy, hibou; cf. allem. dial. puy, id., Nemnich.
c) Gasc. haorw, chouette (cf. Suisse allem. Haw, hibou), Char.-
Inf. houelle A.; anc. fr. hua, huan (huyan), huant („son chant n'est
que Au et cri piteux“, Nicot), auj. Norm., et Awar/, huel (huette),
huot, auj. huon (cf. huer, crier comme le hibou).
5. Amplifiés, à l’aide des labiales (v, b, p), des sifflantes (f,
h, s), des dentales (t, d) et des liquides (l, r), soit pour éviter
lhiatus, soit surtout pour rendre plus intense le cri rauque ou le
souffle prolongé.4 On obtient ainsi:
a) anc. fr. et Pic. cave (cavette, cauette), chouette, Berr. cavoche;
anc, pr. cave, mod. caveco;
Abr. chiove (Sic. chiovu), duc, dim. chiuvine (it. chrvino Nemnich);
cf. aha. kuwo, tchèque kuvik, hibou;
anc, fr. chave, anc. pr. chavesca (m. chavec), Bert. chavéche, chavoche,
For. chaviche, fr. chevéche (XIII s., chevece, chevoiche); pr. Sav. et anc.
de Staub et Tobler; les exemples slaves, au Dictionnaire élymologique de
Miklosich (1886). Voir spécialment pour le roman: Salerne, Ornithologie, Paris,
1767; S. Fl. Marian, Ornitologia poporan’ romänä, 2 vol., Cerniuti, 1883;
Bonelli, dans les Studi di filología romansa, IX, 370—489 (Les noms d'oiseaux
en Lombardie),
1 Thomas, article cité, p.249.
2 Ibidem,
3 Ibidem.
4 Voir sur ces amplifications consonnantiques, Wackernagel, Voces, p. 19 s.
et 34s. Cf aussi Chat, p. 9.
A SER À côté de ciuh, due; Bellinzona suf, id.; cf
m. dial. Zscha/ytlen, clievéche;
1a,
chahu, Oise dks, bos, Cuers cálomas, Calvi
a mm), anc. fr. cahuan, chahuan, id. (KIU° s)
lat, cauannus, 2), rapproché, à partir du
ı chat, chat-huant ou chat-hibou, à cause de
s (Y. Chas, 70%), à l'instar du pr. cabrardy
artu, ou chat qui braille (Honnorat);
' (Meuse chahoran), ou chat-hibou, et May.
> — %
po à
+
: ai lemen cette forme comme un emprunt fait au
e de la zoolo, 117: Il doit son nom de scops
Vil fait entendre dans dade loc belles soirées dE et d'actense .
7*
)
6
chahuchet, petit hibou (cf. Anjou huchefte, chevéchette, et hucheur de
nuit, hibou).
e) pr. cats (cahus), cauuche, Quercy coïs, catal. gaüs, pr. gahus
(gehus); cf. allem. Auz (Suisse Chut), Kaus, hibou;
enise chiusso (= chiü), Piém. cruss, Côme civass, hibou; Frioul
guss (zuss), chouette; roum, eres, hibou;
Galice bucho, hibou; cf. allem, dial. Wufsch, chouette des clochers.
f) Quercy choc (chouoc), hibou, Gasc. chouco, chouette; Novi
cíuc, hibou, et Piém. wc (cioch), dim. crocot, id.; cf. serbe uk, id,
albanais 47, chouette;
Gênes weco, duc, Vélay wgou (Cantal ugue), hibou; cf. Lux.
allem. Hugo, id.;
anc, pr.’ et fr. duc (XIII* s.), dim. duguet (d'où fr. duequet), du-
ganel, dugo, dugou (Gasc. digou, strigiens en gén.); it. ducco, Piém.
duch, à côté de duso (Brescia dis), dim. dosel (5°); Mil, Venise,
Tyrol dugo, Frioul dug, à côté de dut (58);
pr. mod. /uc, duc, dim. fuguet (d'où fr. fucquet); Mil. Venise
tugo, id.
g) Marne cheute, chouette (Roll. II, 39); pr. chof (chouot), hibou,
choto, chouette; Monferr. cñufl, sciutt, hibou;
Catane chiodt, duc (suppose un type chtol); Gasc. choudet, id.
(de chot), d’où fr. choudet, hibou.
h) Lorr. Aourant, hibou; wall. houretle et hurette, hulotte, d'un
primitif Aure, id., qui survit dans le suisse allem. HZüre (Höre), Züru,
hibou, et qui n’a gardé en français que les sens dérivés de cette
notion (15); roum. hores, hurez, hibou (ez, suffixe diminutif).
6. Composés:
a) Des mêmes éléments, pour prolonger la durée du cri: Lorr.,
Isère doubou, hibou (Besançon, f. bowbotle), à l'instar du lat. et anc.
fr. bubo (de là, fr. boubouler, it. bubbolare, crier comme le hibou);
Norm. houhow, hibou; cf. allem. Uhu (Huhu), Suisse Züru (Hürhu), id.
b) D'éléments divers, pour renforcer le même cri: roum. duhurez
(cf. allem. Zuhu, Nemnich), et ciuhurez (cihurez, ciurez), même sens
que le simple Aures, hibou (cf. allem, Schwhu); fr. hibou (XVI siècle),
Guern. 100, Meuse ebou A. (= huibou! cri du chat-huant, 3; cf. Lux.
allem, Hudo, id.); anc. fr. hucheran, Lorr, houcheran (cf. cheran, 1) et
Landes Aourougou, Gasc. howrouhow, hibou, à côté de ouhec, id., pr.
ahuco, hulotte, Spezia aÿco, id.
1 La forme duc se rencontre déjà, au XIIIe siècle, dans le Donat pro-
vençal (ducs, dux vel quidam avis) et dans un écrit latin contemporain (ap.
Ducange: Aves elegerunt regem quondam avem vocatam Duc, et est avis
pulchrior et major inter omnes aves); l’anc. fr. due se trouve d'abord dans
Guill, de Monglane (Godefroy, Compil). Sur la valeur des cris dou et tou,
V. 8c (pigeon) et 8i (crapaud). Cf. pourtant l’allem. dial. Grofshersog (Nem-
nich), à moins qu'il ne s'agisse ici d’une traduction littérale du nom français
de l'oiseau, grand duc,
101
7. (Certains de ces noms se rapportent au sifflement ou
des chouettes, et particulièrement au chuchotement
de Veffraie, tels: Sav. farou, hibou (cf. fr. frowr, imiter
le cri de la chouette), et few, petit duc (cf. pr. fioula, siffler, et
russe filini, hibou); Sic. Juanu (fuganu, fuchien), hibou (cf. alb.
Jufufeica, chouette); esp. bruja, port. druxa, effraie, répondant au
fr. fresaie ) et fresaud (ire siècle), H.-Bret. fersaie et fersá
; , Pr. fresago, par l'intermédiaire du Poit. presaie, Gasc.
: le groupe ers (fres) ou ders (bres) traduit le bruissement !
de l’effraie, son cri semblable au grincement d'une scie (cf,
strix stridula). Et c'est de la même source que dérivent: Anjou
rh effraie (Roll. II, 47), Galice ra/o, hibou (cf. fr. rále), et Auv.
id. ar rascle, rale), Sic. striula (= stridula), Sologne goutière,
(„A cause de son cri ordinaire gout! quand il doit faire
eig Salerne), Anjou e/ow, chevéchette, Sologne c/oudet, chouette
raison de son cri chout/! qu'il répète continuellement la nuit“,
e); Sav. cloute, petit duc (d'après son cri); cf. pr. petavel
(petuvet), grand duc (de pefá, claquer).
8. Une seconde catégorie de cette nomenclature exprime les
orts du cri des strigiens avec celui des oiseaux plus ou moins
ches d'eux, à savoir:
a) Du coucou, dont le cri plaintif se confond avec celui du
(ef. it. cuccá, cri du duc et du coucou, et cuccuja, nid du
ıcou et de la chouette; Doubs coucou, hibou A., et fr. houhou,
e de coucou; alb, éki et istro-roum. suc, coucou, du serbe
ik, hibou): Sic. cueca (Lecce cuccuascia), chouette, cuccunt, hibou,
TS Naples coccovaja, chouette (it. cuccovaja, la légende du
«rra (Sic. ir cri de la chouette (S.-Frat., coucou),
. xixxaBav, cri du hibou (Aristoph., Ois., 262),
een) et xlxufos (xixuuoc, xexvple), chouette;
Eure mule noctua (Papias), d'où encubare, huer, et cueuma (cu-
. hulotte; it. cuccuveggía (coccoveggia) et cuccumeggia, à
au (cuccumeu), ce dernier d'origine sarde; roum.
als). cucovelä, cucumeagä, chat-huant; grec mod.
x chouette, alb, Aukumade, serbe kukuvika, id.
b) Du corbeau, dont le cri a la même résonance lugubre:
. fi choe signifie à la fois chouette et corneille (Eust. Deschamps,
; 318: Yeux de corbaut, noire comme une cho) et chouette, cor-
(Cour) et femelle du hibou (cf. Guern. rahouette, choquard)
nversément, Orléan. graillon, chevêche (Salerne, p. 56), de grarlle,
or. caucalo, et cava, caüs, corneille et chouette (cf. Roman d'Arles,
el remas plus negre que corp ni que cas); anc. fr. cautwe,
4 « côté de bruisson, bruit.
2 , avis nocturna que Galli freie dicitur
g et cabal, aves nocturnæ, he ululæ dicuntur (Papias), ce dernier
lent pour cabani (cf. pr. cadan, id. 5),
102
Norm. cauvette (Cotgr.), Bessin covelte, Pic. er ven corneille (= anc.
fr. chauvelte, chouette); cf. anc. allem. kan, kawe (bas-allem. Aauke),
néerl. kaum, corneille (angl. Aaw, gémir, propr. crailler); cf. pol. kara
(slovène kavka), corneille;
pr. chava (cháuvio, charvio, chaio), corneille; Piém. ciave et cioia,
Naples ciavole, id.; esp. choya, chova, id., et Suisse chua, chuva, freux;
cf. anc. fr. et Say. chue, chuetle, corneille et chouette, Liège chawe,
id., Sav. save, freux (savaz, choucas), et faro, hibou, en rapport
avec le fr.! /reux (= *fareu; 1493: freu), et esp. sumaya, choucas,
propr. le sw? qui miaule; cf. serbe ¿ava, corneille;
pr. chaurilho (les strigiens en gén.), Frioul gore (zore), corneille,
catal. aura (= chura), hulotte, et anc. fr. sure, id.;3 Côme ciorla,
corneille et hibou (cf. alb. sorà, roum. civara, modo x tsoarú,
corneille); Sic. scaramuletta, chouette (muletta = it. mulacchia; pour
l'initial cara, cf. Sic. caragíar, geai, p. 51 note);
fr. chouc, choucas (anc. chucas), petite corneille (cf. Quercy chocou,
chouette), chocoffe, id., choucou (chouchou), espèce de chouette, chou-
quette (chouchette), choucas, et choquard (anc. chouguar), ug
tchouquelt, id.; esp. choncar, choucas (Sarde zonca, hibou); cf. fr, le
chouchement de la chouette, et le mha. chouch, hibou, en rapport
avec l’angl. chough, corneille, roum, ceucä, deck serbe cavka, id.
Autriche Tschoker!, freux ;
Piém. croass, corneille, et crui, hibou.
c) Du pigeon, dont le row! row! langoureux rappelle le gémisse-
ment du hibou (tw! fou! cri de la chouette, Salerne): Sic. fultumiu,
cri de le chouette; Venise /ugare, roucouler; cf. allem. fufen, frouer,
et Suisse Chulz, pigeon (= hibou).
d) Du milan (le hibou et le milan huent et miaulent): anc. fr.
hua, huant, huart, hibou, milan; Namur chove, milan (cf. Loire-Inf.
chovan, hibou); cf. albanais Æwff, milan, et Auf, hibou (Voir 1).
e) Du courlis (cf. le cri de la chevêchette: guirrr .../): pr.
chourouli, chevêche (et cowrouli, courlis); it. chwrd, Modène céurio,
Lomb. curlo, hibou et courlis, Rom. fururudt, id.; cf. port. curujo
(corujo), hibou (= curulho).
f) De la poule qui glousse (cf. Naples cecavoccola, chouette,
propr. couveuse aveugle,1 la vue de la chouette étant offusquée par
la lumière du jour): Piém. ciwss, hibou (cf. céwssr, glousser), et sèw/a,
chouette (Sav. sev/a) et couveuse; Gironde proque (tyoque, tyotte),
id. A., en rapport avec le Béarn proc, poussin; Char.-Inf. gwriour,
1 L’aha, 4rwoch, comeille, d'où Diez tire freux, remonte en fait à la
même origine imitative; frouer, d'ailleurs, s'applique au cri de la chouette.
2 Ce sw répondrait A Panc. fr, chowe, sowe, chouette; la variante sumacayo
est un compromis entre sumaya et cayo, corneille ur chaio).
3 Comenius, Jarwa, trad. Duez, p. 55: +... oiseaux nocturnes le hibou,
le siwre, le limarre, la cheveche
4 Cf esp. gallina ciega, bécasse (elle distingue mieux les objets au clair
de la lune qu'au grand jour), et Pyr.-Or. gallina cega, räle noire, poulette
d'eau (Roll, II, 355, 363), à côté du tchèque s/epka, poule (= Vaveugle).
hibou (Roll, II, 49), et Lot-et-Gar. Ayoko, chouette (— cloco, cou-
7 pe PET a, de Bayeux chapon de lierre, hibou (Roll,
BE 4 So, seu (ycelle qui piaule“).
> ea. bison se che également de celui de
tains mammifères, dor See
>; tout + pra du chat (cf. Lorr. chetle Ar
hibou, ch dont rapports avec les strigiens ont
_ ne ci-dessus 54).
b) D en: Sic. cuciuni, bibou et petit chien (cf. Frioul
7 oa et À en chucho (chucha), hibou si
ETAT PT Sree
Let. À
De itt surtout du petit crapaud des jardins, dont le
able à celal petit duc: Vienne clogue, chevéchette,
. ibou (Lu a rap Valais do (deu), duc A.,
ne: di, crapaud); Landes greso, eine (ci. pr
"May. pr petit duc (pousaud, crapaud); pr.
en
le mugissement le cri effrayant du
tem hibou cl
origine que paraît remonter le pr. calabrun,
Honnorat) cabrun, tète-chèvre, interprété comme
En la vie active des strigiens
u ey de mie même, l'habitude de boire l'huile des
les images des saints: pr. dewloli (Var
, efaie, Nice sussa-lampas, id.; cf. allem. dial.
Dixose chucha de la voz que deva ser chu chu,“
mot du chuchar, sucer, y voit un reste de la
at à l’effraie Vhabitude de pot le sang des petits
À Orig. XI, 7.42: „Strix vulgo dicitur amma ab amando
fertur nascentibus“. V. la note précédente,
103
te, eee
104
9. Une troisième catégorie des noms romans des strigiens se
rattache à quelques unes de leurs particularités physiques, 4 savoir:
a) Les aigrettes qui surmontent la tête de certaines espèces
leur donnent l'apparence d'oiseaux cornus: fr. cornerolte, hibou, terme
moderne d’origine dialectale, répondant au pr. cho! banu, petit duc
7 hibou cornu; V. aussi Chat, 70°); Gênes testa da gatto, hibou
tête de chat“), esp. cormichuelo, id.; cf. pr. mounegueto, chevêche
(,nonnain“), à cause du plumage serré qui couvre sa tête.
Ou d'oiseaux huppés: Bresse cheupran, hibou (cf. cheupe, huppe),
Saône-et-L. cheupron A., Vosges chaperon, à côté de huperon, wall
houperalle, id., Sav. loppaz, petit duc (cf. Genève /uppe, huppe).
b) Leur large face semble une caricature de celle de l’homme:
Naples /acciommo (sfaciommo), Sic. facciomu (facci d’omu), hibou,
chouette („A la face humaine“); de lá, aussi, leur désignation par
des noms propres: Messin chan (Jean) Aoran, hibou, et gliaudot,
Lorr. diaute, chevéche („Claude“), Poit. Jon d'au bois, moyen duc,
appelé en Anjou oiseau Jacques, chevéchette (Roll, II, 52, 56); anc.
pr. darbajohan (mod. barbajan), it. barbagiannt (barbajanni), Vén.
barbazane (Frioul barbezuan), hibou, propr. oncle Jean (cf. Sic. papa-
jannt, lalajannı, sot); Sic. jacobbu, hibou (= Jacques); cf. albanais
djon, hibou (= Djon, Jean), d'où gr. mod. yxımwng, id.
c) Leur aspect maussade explique des appellations, telles que
pr. et anc, fr. (1577) grimaud, hulotte (Avignon grimauld, Nemn.)
et anc. fr. grimaude, chevéche (Cotgr.), du pr. grim, anc. fr. grimauld,
triste, renfrogn&; catal. gamarous, hibou, répond au pr. gamarrous,
maussade (de gamarro, mauvaise humeur, V. Chat, 87).
d) Le hibou est grand chasseur de souris, sa principale nourri-
ture, de lá: Sav. chasseton, duc (Nemnich), catal. mussol et soriguer,
grand duc (= ratier).
e) Dans la Champagne, on appelle la hulotte, frembleur, „parce
que cette chouette crie en frissonnant comme tremblant de froid“
(Salerne), tandis qu’elle porte, en sicilien, le nom de pigra, paresseuse,
à cause de ses mouvements lents et lourds (Pic. /utronne, chouette,
de /ufron, lambin, musard); cf. pourtant, Parme sorazza, chouette,
c’est-à-dire celle qui prend l'essor,
f) La corneille et le chat-huant, suivant la croyance populaire,
se mangent réciproquement leurs œufs (cf. anc. pr. el caus manja
de nuech les nous de la monedula); de là, pr. bowletou (Pyr.-Or. A.),
hibou, répondant au Fr.-Comté bolofow, dénicheur, épithète donnée
ailleurs au coucou qui passe pour manger les œufs des autres
oiseaux (cf. Roll. II, 93, 116).
10. La fresaie est appellée vulgairement ofseau sorcier et
oiseau de la mort, car, lorsqu'elle vole les pattes en l'air, c'est
signe de mort pour celui qui l’apergoit (cf. allem. Toteneule et Leich-
huhn, fresaie); elle inspire l’effroi par son cri aigre et sinistre, de
la; fr. efraie (de effrayer), pr. aglai et esglari (de esglariá, effrayer),
fr canor () et oo, hibou;t fr. dial.
-Char.-Inf. cossard, pelo ek
jane. fr. limarre (V. la citation 8°); Marne kougnin,
Cévennes), charcoun, chouette (Da ;
> (tipo), ira ur ie ne
$ “et principalement machoto (machoueto), chou-
Ada zn machelte (Nemn.), Hainaut
mia at Hai t maouche et et port. mocho avec le pr. ober
>), celle à mile (cé encore Frioul cafuss, hibou, probablement
u que nous venons d'émettre sur l’origine des
as , différent sensiblement des opinions
ises, Il n'est peut-être pas superflu d'en dire
Em a envisagé seulement certains termes
1 présenté plus haut, et on s'est par
que projette tout groupement de faits
_ qu'on fait venir plusieurs de ces noms du
qu’il s'agit ici d'un ordre de faits universel,
E Matick forces romanas voue Qu'il
de eg quelques réflexions à cet &gard,?
fy bee exemple, le pr. cau (chau), ane. fr. et dial.
a. type germanique *kawa, corneille, tandis que
re: „le radical peut être germanique“; Caix
p. 249. Cf. pour le second, 8«,
i, O Ornithologia, 1646, vol. I, p. 498: „Quod ad
em attinet, videre licet pleraque per ono-
etiam aliarum nonnullarum, quales sunt cuculus,
dese À Seeker bate, gents, sed ques plas
Plug, bubo et ulula Latinis
is J 1 Ua tar, + Gri a sono avis vocabula formata sunt.“
1 tance vue parte des étymologies citées
=,
i
106
dérive Vit. chiurlo, de Vallem, Quirl, moulinet (l'acception secondaire
de ,pirouette“ est une image tirée de la notion hibou, 20), et
Diez identifie le fr, mod. courheu, courlis (Pic, corlieu, Sarde curruliu,
it. chiurli), oiseau nommé d’après son cri, avec l'anc. fr. corlien,
courrier („qui court les lieux“); Braune fait remonter à un type
germanique *gufan, crier, Vit. gufo, que Diez tirait de Paba. Auf
(hüwo), chouette. Diez constate, à propos de Aweffe, que hw est
une onomatopée à laquelle appartient également l’aha. 44wo, ,, d'où
peut-être Aue/fe est une dérivation immédiate“, En réalité, le roman
et le germanique ont puisé à la même source.t
Voici maintenant quelques autres interprétations. Diez faisait
remonter l'esp. buho (port. dufo) au lat. bubo, influencé par Vaha. d2/
et küf, Ménage dérive Vit. assiuolo de asius, asiatique (le mot latin
aurait donné ag; d’ailleurs l’a est adventice, 4*). On répète depuis
Scaliger (V. Ménage), que /resaie représente un lat. vulg. presaga
(„A cause que cet oiseau est de mauvais présage“), sans penser
que cette acception figurée possible en latin, lequel cependant
lignore, était impossible en roman où le mot au sens propre
n'existe pas. La Crusca (et Ménage) rapproche éarbagianm du mot
barba („dalla barba ch’egli ha sotto il becco“); Ferrari y voit un
compromis des mots latins ¿ubo et asıo, et Zambaldi le tire directe-
ment d'un fr. imaginaire barbe à /ean.?
Tout aussi curieux sont les avis sur l’origine du nom de
l'oiseau dw: „On le nomme un duc en françois possible quasi
comme s’il estoit conducteur de quelques oyseaux, quand ils par-
tent pour s'en retourner en estrange pais“ nous dit Belon (Historre
des Oyseaux), et son explication a passé dans Littré; „mais, ajoute
Ménage, les oiseaux de nuit ne voyant presque point le jour, cet
ofus était un mauvais guide“. Enfin, Thurneysen rapproche Aibou
(et anc. fr. houpi, catal. siboc) d'un breton hypothétique Azbdk (irl.
seboc); en fait, hibou est la forme réduite du cri redoublé du grand
duc (Diez y voyait déjà un mot imitatif), tandis que le terme
catalan répond au pr. be, chevéche (4).
13. En passant aux idées que les peuples romans ont tirées
des notions hibou et chouette, nous commencerons par faire res-
sortir les acceptions se rapportant aux faits et gestes des strigiens;
nous examinerons ensuite les défauts et qualités qu'on leur attribue,
et nous finirons par relever les idées superstitieuses que le vulgaire
attache aux nocturnes et qui en ont fait un objet de réprobation.
1 Voici un spécimen de la même tendance unilatérale: „Schwhu, hibou,
allemand moderne, emprunté au fr. chouette, influencée pe Uhu" (Kluge).
Cf. Kirchhoff (ap. Grimm; Die Eule liefs schrecklich ihre Stimme hören,
Schuhu-Schuhuhu!) et Grimm, Märchen, 69 (Eine Nachteule schrie dreimal;
Schu-hu-hu-hu!). Voir aussi Weigand, au mot Schufut (cl. 22, gredin).
2 De Gregorio (Studi glottologici, UI, p. 239, 249) dérive barbapiann:
de l'arabe ¿ab(a)gá, perroquet, et son synonyme sicilien yacoddu, de Var, ya’koub,
perdrix mâle,
auvage, anc. fr. huaille, Re TRE AN ost
ban oh
st Des abus (dee à H.-Bret. chouan, us
rer en
acai; fr. chat-huant, chou-
rés pr. cahus, veep it, gufo, esp.
ds cf. allem. Kews, homme bizare
x larges et saillants des strigiens sont dirigés en
sur le côté comme chez les autres oiseaux: la
: Vosges chouotter, ciller les yeux, et pr.
ANNE lea veux clignotants et gonflés par le
O Fe F4 , trembloter (de la lumière), et óruja, veil-
ment: Poitou bouliter = avec
par ite ouverture“, Favre), en rapport
ibou (9); it. alloccare (== civellare, regarder
chouette), /uccherare (d'où /ucchera, regard,
Godefr,, Compiém.): ...la suette Dont la clarté du
yeux,
108
mine: Naples /uccaro = alocco), Pist. loccheggiare, „star guardando
et spiando come di sottecchi“ (Petrocchi), et Piem. oloché ou 72
? oloch („faire le hibou“); esp. duhar, épier (d'où buharda, lucarne)
et argot dénoncer (d’où dwho, delateur),
15. La tête des hibous est couverte de touffes de plumes
qui lui donnent l’apparence d'une tête hérissée ou ébouriffée; de là,
brosse: fr. hure, primitivement hulotte (5*); cf. allem. Eule,
balai à poil doux;
coiffe: anc. fr. cahuef („petit du hibou“), capuchon de moine,
chouelte, sorte de coiffure (XVII* s.), et Aure, bonnet! de prêtre (=
hulotte); it. gufo, aumusse (= hibou); cf. allem. Æw/e, bonnet d’en-
fant, Zulennest, perruque, et Kaushu/, chapeau en feutre des prêtres;
Suisse allem. Chu/z, bonnet fourré (propr. hibou);
tête (hérissée): Guern. cahuche, tête (= May. chahuche, hibou),
et fr. Aure, primitivement tête de hibou (Rose, 5999: li chahuan o
sa grant Awre), ensuite de loup (cf. Aurlupé, hérissé), de sanglier, etc.,
appliquée ironiquement à l’homme (Robert le Diable, ap. Diez: la
gent barbee et ahurie); le sens propre de ahurir est rendre hérissé
d’effroi; cf. Suisse allem. Chwis, cheveux ébourifiés et personne
ébouriffée (aussi Hiirn);
toupet (et huppe): roum. dud, toupet, et cheveux ébouriffés
(le roum, duhos, anc. ciuhos, ébouriffé, hérissé, répond à l’anc. fr. et
Norm. huré, id.), et auf, ciof, id.; cf. allem. Suisse Huwel (= Eule),
personne aux cheveux ébourifiés.
16. Les cris de détresse que les hibous poussent le jour
lorsqu'ils errent à la recherche d’un refuge, et les voix sinistres
qu'ils font entendre la nuit lorsqu'ils rödent à la poursuite de leur
proie, ont laissé des traces en roman:
huer (crier comme un hibou): anc. fr. huner (= huaner), bou-
bouler; Berr. acahuer, cahuaner, huer et poursuivre de cris, cahuler
(et wall, Namur et Hain. chahuler), huer et crier de douleur, en
parlant du chien (Hain. criailler), cahuter, id. (Vendôme chahuter,
crier comme un chat-huant), chavoner (achavonter), huer; wall, chawer,
Nam. chaweler, criailler, et chouheler (Liege, Morv. chouler), appeler
en criant (Morv., imiter le cri de la chouette); Vendôme chavauder,
poursuivre à grand bruit, Suisse /w/seihi, imiter le cri de la chouette
(d’un thème /uche, abstrait de /ucheran, hibou, 1), et pousser des cris
de joie; — pr. chowcd, huer (du hibou), et alucá, appeler en criant,
Abr. aluccd, crier, Naples aloccare (alluccare), boubouler (a/uco, cri
strident), Marches luccd („gridare a squarciagola“); — it. chiurlare,
chiucchiurlare, huer (du duc) et imiter son cri,? gw/are, gufeggiare,
bouffer, souffler (du hibou): cf. Yon. agouffer, parler d'une voix
1 V. pour ce sens, Bugge (Romania, IV, 361), qui fait remonter le mot
au norrois A4úfa, coiffe (d'où, du reste, anc. fr, Auve, id.).
2 Braune (Zeitschrift, XVII, 528) tire chiurlare de Vallem, kurreln,
gronder,
109
colère (se dit aussi d'un chien qui so pétacen sur
ouverte, en aboyant avec furie); — roum. dwAdi, huer,
t. dowowner, boubouler), ciohai, gémir (de la chouette)
ez e général primitivement huer (des s/riges ou effraies);
Ben hauern, huer (de Hure, hibou);
: Yon. choucasser, propr. gémir comme un choucas
chanter avec grands éclats de voix, es les
ret wal. chowle, pleurer à chaudes larmes (Nam. chahuler,
her); Terraman. alluccd, se plaindre;
ne (cf. Hain. faire une vie de cat-huant, faire beaucoup
ab bagarre, fr, pop. chahut (ab-
, V.huer); pr. chafaret (sofaret), Poit. do e
ou tsafarorw, chat-huant (V. Chat, 70°), et chaurit,
carme, et sabbat des sorciers (de chaurto, ar
en); Naples so, Marches care e cr
/, vacarme, cri (primitivement du hibou); de
velée: fr, pop. chahut (H.-Maine: danse des sorciers
e) et chahuter, danser en imitant le cri du chat-
fu qe et jugugu (cri de la chouette), noms
nes , Opincar, p. 52); cf, anc, gr. ox,
les arbres, les strigiens prennent les positions les
; se balssent, se relévent, tournent la téte en tous
n + eta facon trés divertissante pour le spectateur.
ques en ce de l’homme et des autres oiseaux,
scops (la Posseneule des Allemands), le plus
à leo strigiens; il appelle (X, 49) satíricos molus,
nts s de tête qu’Aristote comparait déjà aux gestes des
OI ee fonerie): it. allocchería, tours ridicules du hibou;
a. bonfon; 4 rapprocher esp. chocarrero (port.
et port. choca (esp. chueca), bruffonerie, du pr.
». port. chwlo, plaisant, du pr. choulo, chouette; cf.
el (miroir de la chouette“), surnom d'un bouffon
IV siècle, rte Kaus, atellanus, scenicus,
ae 1577);
iveltare, guffare (gufeggiare), sgufare, et anc. sosare,
Y patas, 21); Piém. crolé (cf. cid, duc), Sic. euechi-
t eucculiare, id., propr. coucouer 8%), et /ucchiari;
Sod de Yosh
de l'hébreu scho far, trompette synagogale (cf.
be fer, mois où Ne célèbrent l’anni-
I
, IL, 360: gr ts zis cäträ mäscäreful, cäträ
j +7 Damé): „Polata impäräteascä au umplut'o cu
=,
110
Naples cueca, raillerie (= chouette); la chouette, en butte aux
attaques des autres oiseaux pendant le jour, se laisse assaillir et
frapper sans se défendre: cf. fr. i est leur chouette, il est en butte
à leurs railleries, répondant au Sic. essiré la cucca di tullí et au
pr. estre la macholo, être le souffre-douleurs; cf. anc. gr. ox@xta,
railler, moquer (de ox@y, petit duc);
termes de jeu: anc. fr. au hibou et à la cheveche, jeux d’enfants
mentionnés par Rabelais (I, 22), fr. mod. choueffe, jeu analogue au
jeu de Poie, et joueur qui joue seul contre deux autres (allusion
aux attaques que les oiseaux dirigent en troupe contre une seule
chouette), jew de la chouette, jeu de dupe (c.-à-d. à qui plumera son
compagnon, Oudin); Blais. chowine, sorte de jeu de cartes, et Aunis
fresaie, le neuf de pique (parce qu'il est supposé porter malheur);
it, fare (giuocar) a civella!, jouer à s'entre-frapper (pr. javanè, calotte,
et it. cierlotlo, id., propr. coup de hibou), et goffo, jeu de prime;
roum, dufna, jeu d’enfants (V. Tiktin); cf. Suisse allem, Adwele, jeu de
cartes (de Auwel, chouette).
18. Le chant du hibou et de la chouette annonce, suivant la
croyance populaire, le froid, l'orage, le vent; de là,
froid (cf. frembleur, nom champenois de la hulotte, parce que
son cri ressemble à celui d'un homme transi de froid, 9°): roum.
il bea buha, il gèle („la chouette le boit“, Marian, I, 209), et pr. a
arrapa la chiveco, il s'est enrhumé (, il a attrapé la chouette“, c.-à-d.
le froid);
orage: pr. chavano, bourrasque, nuée d'orage, ondée passagére
(= chouette), Bessin chan, oiseau de tempête (= chouan), par
étymologie populaire, chze-vent (Roll, II, 385);
vent (cf. howhow, hurlement de vent): pr. ríspo, vent glacé, bise
froide (= hibou; faire la rispo, siffler d’une voix stridente), rispa
raidi par le froid, et growa (prene) /a cibeco, se morfondre à la bise,
prendre froid en attendant dehors (cf. allem. eine Zule fangen, terme
de marine, prendre vent devant).
19. Le trou du hibou, le terrier de la chouette et le repaire
(tapissé de feuilles et d'herbes sèches) du grand duc, ont fourni la
notion de bouge, cabane (cf. mid de hibou, vieille masure inhabité):
fr. cahute (XII s.: chahule, XIV*: quahute, XVI*: cahuette), d'une forme
cahue, chouette (cf. wall. cahu, hibou), Pic. cahouletle, petite cabane
roulante de berger; pr. macholo, bouge (= chouette); esp. duhio,
cabane („nid de hibou“).
20. Applications techniques:
chasse à la pipée (des chouettes ou des chevéches attachées
près des filets, des pièges ou des gluaux servaient jadis de leurres
pour les petits oiseaux, lesquels, accourant à leurs cris, venaient se
1 Cf, Vénitien, XVe siècle, sogare alle gofe, mit den fewsten spielen
(Mussafia, Beiträge, p. 65).
ade, bolo, Y. pirouette): it. mollola (nottolina);
Epa, an Tenon, Be accroupie): port. bruja,
: esso pr. macht mia) qui signifie
> ferme terie
i ng name): pr. macholo.
Autres fait Des
a cho ue au repos, est comme ramassée sur
it, gufarsı i, ot „se cacher“;3 Galice acurujar (de curujo,
: "tapir, et serbe ducati, id. (de cua, hibou);
di cabano, froncer les sourcils, propr. faire
an, accès de colère): May. ue Poit.
de, 1); roum. du/fni (imbufni);
bou et la chouette sont des parents trés tendres
tit ce prix de leur vie): anc. fr. chouer (et
Ka ee chuyer) et suer, mod.
orme littéraire A partir du XVII siècle (=
à Vane. it. soíare (d'un type anc.
da soia, cajoler (,è voce veneziana“,
s-lat. cu be os, ehonstto); caput in terram defigere
- erecti (itn Macri, ap. Ducange), Cf, Pline, Zist.
je es par de nombreux oo rs
je; rostro et unguibus
1 tar rs lu mot exclut toute dérivation du latin (V- K dei
Romania, XXVIII, 96) rapproche gufarsí „rimplattarsi“ du
je
112
Ménage), à l'instar de accivellare, flatter; le terme choyer, au sens
de flatter et de soigner, ménager,! est donc une image tirée de
la tendresse maternelle de la chouette envers ses petits et de
l'esprit de prévoyance du hibou, lequel, sobre et prudent, épargne
la veille quelque chose pour le lendemain (cf. La Fontaine, XI, 9);
de même: May. souattoner, flatter (de sowaite, chouette), et Genève
chougner, dorloter (= chouiner); pr. chauri/ha, cajoler, Sic. cuccuniart,
flatter, mignarder; cf. allem. den Kauzen streichen, flatter, caresser
(XV* au XVII: siècle);
dormir debout (hocher la tête de sommeil, à la manière des
hibous): pr. chouca (et s'achouca, s'assoupir), chowta (chota), id., chou-
faire, personne à moitié endormie;
échouer (ne pas réussir): it. zweiveifire „riuscir vano, come gli
auguri che si tolgono dal cantare della civetta“ (Fanfani);
s'enhardir (comme la chouette à la pipée): it. inciveltire, propr.
devenir chouette ;
s'évanouir (perdre le sentiment comme les strigiens attaqués
le jour par les autres oiseaux): pr. es/avanı, se pâmer, stupéfier (cf.
Sav. stavan, hibou);?
flairer (et quéter): May. chowagner, mettre le nez partout; Sic.
cucchiart, cuccuniari, flairer, quéter;
gratter: Pic. choer (cf, anc. fr. chuer, caresser);
manger sans mácher (comme les chouettes): it. mangíare (fare)
come la civella, id.; roum. crofár, faire du bruit avec la bouche en
mangeant;
reculer: Norm. chouiner (= faire comme la choe);
relever les oreilles (la chouette, éveillée de son demi-sommeil
du jour, relève les plumes de ses oreilles, en tournant la tête de
tous les côtés): fr. chauvir (XIII: siècle, de chauve, chouette), à
côté de chovir (chouir) et chauver (chouer), agiter les oreilles en
les dressant et en les abaissant („de choe, chouette, A cause de ce
mouvement de plumes qui figure ses oreilles“, Littré); pr. chaurilha,
chauvir, et écouter attentivement (sans se montrer).
22. Qualités et défauts attribués aux strigiens:
avare: port. bufo; cf. allem. Kaus, et pol. sye, id, (= tchèque
syé, chouette), albanais #74, avare (= hibou);
beau (certaines chouettes sont d’une beauté remarquable; cf.
Rabel. III, 14: Ma femme sera coincte et jolie comme une belle et
petite chouette): fr. pop. chouelle, beau, excellent, cf. Genève chougnet
et chouguet, gentil, mignon (des enfants);
coquet (comme la chouette qui leurre les oiseaux en faisant
des signes avec la tête): anc. fr. chowetler, it. civellare (= far la
1 Le sens de ménager, épargner, conduit à celui d'esquiver (Monet:
choyer une chose, Norm. couiller, Guern. couailler). Havet (Romania, II, 331)
sépare chouer de cheyer, en faisant remonter ce dernier à un type cavicare,
2 Suivant Hennicke (dans Mirdio, éd, Koschwitz), du lat, evanescere,
s'évanouir,
coi, dar th, er cf. Vén. chiól chié! icon iron. int.
i 1 “ (Boerio), et Bayonne esparboulat, effaré,
on aux petits ciseaux qui ne savent plus où donner
d ils rcoivent un oiseau de e: Roll., II, 36);
ou “a Pair d'être gonflé par le sommeil): roum.
bu) onflé), et dufnesc, s'enfler;
fo („uomo di condizione spregiata ‘),! répondant
bc ou et coquin (V. Tiktin); cf. allem. Sr id.
huvát) en rapport avec Schiful (bas-allem. schufüt,
€ coumo uno chuito, gris comme une chouette):
tl eich, id., Piém. crec, cuite, propr. hibou;
bi = ‘pr. prene la machoto);
ilotte est lourde et lente dans ses mouvements;
SE ee I ert
va offe ouvrage), esp. gofo;
illo cn Dauph. hot, gaucher; e
re | comme une chouette): it. accivellato,
RENT ence (comme les oiseaux attirés par
mt moyen de se tirer d'affaire); cf. fr.
Yoiseau qui n’approche pas du leurre;
ous volent sans bruit au-dessus du sol): pr.
eu ux (V. étonné);
x blesse l'énorme pupille des hibous et
i cinaptite, de là leur embarras quand
fourvo yer en lire lumière): anc. fr. Auet, sot (Marot),
pelain, ap : plus sottes que des Aouhous) et Suisse
yy ac femme sotte (= chouette, V. Chat, 102°);
{ 10 ur d Vallem. Schuft.
pate ; romanza, II, 4) identifie it. vo avec
), en le ant me à un type commun: *gwbbus
aune (2 VIII, 524) gofo d'un
wder bouche bée (d'où bavar. gof, badaud, auquel
jeu
‚hr. £ ro Phil, I. 8
114
pr. cabanel, cabec, cibec (d'où it. cibeca,! Piac. sibega, blasé, propr.
chevéche), chot, choulo, du (duganel), Zoco (et „fou, insensé“), mz
choulo; — it. allocco et locco (Piém. loue, oulouc, Monferr. urucch),
assiolo (capo d’), barbagianni; chiurlo,? ciurlo, Vén. chiusso („dormi-
glione“), it. civellone, goffo (gofo, gulo); Rom. furulula; Parme er
(„hibou“), Sic. cucca („chouette“) et Gênes festa da galto (= hibou);
réto-r. pif, id., et Frioul cafuss (= hibou); — esp. loco („fou“: port.
louco, sot), d'où loquear, locura (alocado, enloquecer);
voleur (cf. larron comme une chouette): Vendôme chouelle,
maraudeur de nuit, braconnier, fr. (argot) Aidow, voleur de nuit; pr.
chabanel (,,hulotte“), écorcheur des bêtes mortes trouvées dans la
campagne (cf. faire la tartarasso, röder, marauder); it. notlolone,
rôdeur de nuit (Sic. alluccard, escroquer), et esp. (argot) lechuza
(„hulotte“), voleur de nuit, et (iron.) alguazil.
23. Quelques noms d'oiseaux, rapprochés des strigiens à cause
de leur plumage, à savoir:
buse: Lorr. chowatte (= chouette) et Anjou cossarde (de cossard,
hibou); pr. /ar/arasso, propr. hulotte; cf. russe skopa, faucon, avec
gr. 0x, hibou;
chauve-souris: wall.chawe-sort (Namur chehau-sor1), propr.chouette-
souris; it. noffola (nottolo, nottolone), répondant au gr. vuxregis,
lat. vespertilio; et Naples facciommo, propr. hibou (9); Côme faragnüia,
id. (11);
engoulevent (appelé „tette-chövre“, 8%): Norm. /resaie; pr. muecho
et nichoulo, choulo et tartarasso („hulotte“), à côté de cabrilhau (8%);
it. notfolone („grande chouette“); cf. russe /e/ek, engoulevent, et pol.
lelek, hibou;
fauvette: Pignerol séufoula A. (Piém. sivifola, chouette);
huppe (9): anc. fr. ulule (XV* s.), Modène sorassa (Parme
„chouette“, 9°); esp. buho, hibou et huppe; cf. alb. dok;, chouette et
huppe;
papillon: istro-roum. j/rig& (Weigand, VII, 353), propr. sorcière
(25); cf. écossais wich, papillon de nuit (— sorcière);
plongeon arctique (à cause des cris qu'il pousse): Award (Cotgr.),
propr. hibou;
vanneau (oiseau nocturne, timide et criard): Piém. erw}, propr.
hibou (9°); roum. ciovlica, vanneau (= ciovicd, hibou, 5°).
24. Applications isolées:
cœur (la face de l'effraie est en forme de cœur): fr. (argot)
E ,
enfant (V, caresser, 21): pr. machoulin; anc. fr, grimaud, petit
1 Horning (Zeitschrift, XXI, 453) dérive it, cibecca du lat, cibus, nourri-
ture. L'acception du dial sbega (,,schifiltoso nel cibo‘“) est une simple
restriction du sens général.
2 Caix (Studi, 270) dérive cArurlo „uomo semplice e buono a nulla“
de Vanglo-saxon ceor/, rustre; Schneller (p. 164) identifie son correspondant
tyrolien ciorlo, sot, avec l’allem. Quir?, moulinet,
_ monna e dor (les eux dela chouette Sant un june ca
) di) et Sic. luccarí (,,danari“); anc. gr. yaavé,
d’une chouette);
cf. Suisse allem. Hüru, Hári, chouette
is r | fantôme qui rôde la nuit pour enlever les
| ec
eat es (du lat. siriga, effraie et sor-
>), Gas (= sorcière; cf. pr. estre calcat per
cos, a aan, litt. être foulé par les sorcières);
a (Mil. en: esp. estrige, vampire, roum. sériga,
qui s'en vont la nuit toutes nues
tiants dérober le lait aux vaches“, Dame, cf. 8%),
;, anc. fr, fresaie et fresaude (6: de Coinci, ap.
ie, celle . Miracles de N,-Dame: ceste
drage...), à có de bruescha (pays du Foix: Borel),
, Gas y broxa (Ducange), Béarn drouche, Sarde brusciu,
22; ot fed , sorcier (= hibou), grimaudo et
ist (cf. wall caweler, courir les filles,
= . 142: Striga, a greca voce
“à die inter Moldavos denotat,
gr
116
vieille femme (= sorcière): anc. fr. houhoue, vieille sorcière
(Oudin; Hainaut: vieille femme sans dents), propr. hibou; pr.
chavant, vieille femme méchante, rrspo, femme méchante, et /ar/a-
rasso, vieille grondeuse (= hulotte);
vieille fille: roum. jormarifa (,,effraie“); Saintonge faire chouc
(faire la chouette), coiffer Sainte Catherine.!
26. Le nom du hibou, anc. fr. et pr. grimaud, a été finale-
ment appliqué, comme injure, aux protestants, probablement à cause
de leurs réunions nocturnes: ,, Defense de converser cum his qui
dicuntur huguenotz aut grímauts" (1561, ap. Godefroy). Tout en
admettant l’origine suisse du nom Auguenot (et, par suite, Vétymo-
logie Zidgenossen), il n’en est moins vrai que, passant en Languedoc,
ce nom a été rapproché vulgairement de celui du hibou, wganau
et duganau (cf. ugou et dugou), comme le prouvent les nombreuses
variantes occitaniennes du nom huguenot (V. Azaïs et Mistral).
Non seulement, ce rapprochement? trouve un pendant dans par-
paillot, autre surnom des protestants en France (du pr. parpalho,
petit papillon, et libertin, paillard), mais encore certains sens
ciaux du mot huguenot resteraient inexpliquables, en dehors de
cette hypothèse. Tels, le pr. uganau, terme de moulin d'huile
(„rondeau en bois que Von place entre chaque cabas d'olives,
lorsque la pile n'est pas suffisamment haute“, Mistral), et le fr.
huguenole, terme de cuisine („marmite de terre sans pieds où Pon
fait cuire les viandes", Littré), qui trouvent, l’un et l’autre, de frap-
pantes analogies dans les acceptions techniques du pr. machoto (20).
27. Relevons en dernier lieu un nom du chat-huant qu'on ren-
contre souvent chez les naturalistes,? mais qui a passé complètement
inaperçu par les romanistes. Il s’agit du terme gréco-latin surnía
qu'on trouve uniquement dans Festus comme synonyme de sir.x,t
et qui remonte probablement à la même origine que le synonyme
catalan chura (8°). Ce surnía paraît survivre en roman, sous la
1 Sébillot, Traditions, 1, 165: On croit que les vieilles filles sont
changées en chouettes après leur mort; dans les Vosges, les filles qui arrivent
à trente ou quarante ans sans être mariées, vont crier la chouette,
2 Le pasteur A, Mazel l'a fait, le premier, dans une notice sur l'origine
du mot Auguwenot en Languedoc (dans le Bulletin de la Société d'histoire du
protestantisme français, tome XLVII, 1898, p. 653—659).
8 A. M. C, Duméril (Zoologie analytique, 1808, p. 34) a le premier établi
le genre swrnie (surnia) dans la famille des chouettes (sans indiquer la
venance du mot); après lui, Savigny établit le genre syrmium, et le prince
Ch. Bonaparte la sous-famille des swreindes (surninæ) dans la famille des
strigidées.
4 Festus, éd. Thewrek de Ponor (Budapest, 1889), I, 456: Stri...
Græci CYPnia ap... quod maleficis mulieribus nomen inditum est (suit une
formule préservative en un grec très corrompu). Dans le Thesaurus de
Henri Estienne, au mot oúpvia, on renvoie à Festus. Le premier naturaliste
qui enregistre le mot est Ulysse Aldrovandi, Ormithología, 1646, I, 561
(svprıe); et c'est chez celui-ci que Duméril l'a déniché pour lui rendre une
nouvelle vitalité dans le domaine scientifique. y
117
forme s#rna, dans certains termes qui n’ont gardé que le sens
secondaires tirés de la notion „hibou“ (ce qui est parfois le cas
de la descendance romane de sfrrx), à savoir:
caché et dissimulé (= taciturne, 22): fr. sournois (XVI: siècle),
dérivé! de sourne (primitivement effraie), à l'instar de matois,
minois (adj.), etc.; de là, it. sornione, à côté de susornione, ce dernier
influencé par susurare, chuchoter;
crépuscule (14): anc. fr. sorne? (Nicot: brune, Oudin: principio
della notte), anc. argot sorne, nuit (déjà dans Villon), passé avec
ce sens dans l’argot espagnol (sorna); anc. pr. sorn, obscur, sombre,
pr. mod. sourno (à côté de chourno, ce dernier influencé par la
sifflante initiale des autres noms des strigiens), avec de nombreuses
formes dérivées;
lenteur (22): esp. sorna, paresse (du français ?);
raillerie (17): anc. fr. sorne (XV* siècle, ap. Littré: rians et
faisans leurs sornes du roy), d'où sorner, railler, et sornetle (1452:
sowrnelle),? moquerie (Berr. sobriquet), jeu d’esprit (Rabel. IV, 52:
Après souper feurent jouées plusieurs farces, comédies, sorneltes
plaisantes).
Ainsi, en écartant certains termes homonymes d'autre origine,{
suraia appartiendrait en propre au domaine gallo-roman.
1 Diez fait venir sowrnois du lat. faciturnus; Ménage et Scheler y voit
une altération de *sourdinoís (de sourdin).
2 Storm (Romania, V, 104) tire l’anc. fr. sorne, brune, de *seorne (sa-
dome), du lat. Saturnus.
3 Diez rapproche sornette du kymri swrn, un peu.
4 Tels que sorne, scorie, anc. fr. sournoiller, ronfler; Béarn sourna,
moucher, et it. sornacchio (sarnacchio), gros crachat.
7
Notes complémentaires.
P.2: ... qui date seulement du XVIe siècle (lire XVe si&cle),.. Nous
emploierons souvent ce tour ou des tours analogues pour dire: d’après le plus
ancien exemple actuellement connu.
PB, type gattws revient déjà dans les gloses à côté de cattus (C,
gloss, 1. 18, 49): « gattus, et (431, 12) aygıozarra gattoferus.
P. 13. Meyer-Lúbke (Zinführung in das Studium der romanischen
Sprachen, 1901, p.78) touche á la création spontanée du langage, en divisant
les mots imitatifs en primaires (Urschöpfung) et secondaires (Umprägung).
Voir les articles suggestifs de Schuchardt (Zeitschrift KV et X sur la
Lautsymbolik, ou qualité expressive de certains phénomènes qui les fait choisir
de préférence pour exprimer certaines idées, ce que Grammont appelle mors
expressifs, désignant non pas un son (onoma/opée), mais un mouvement, un
sentiment, une qualité matérielle ou morale, action ou état quelconque, dont
les phonémes entrent en jeu pour peindre l’idée,
P. 19: ... Tosc, mogio,.. Ajouter: primitivement chat, aujourd’hui
languissant (110).
Béarn arndut ,.. Ajouter: Vosges arnd, argno, chat mile; May, rendo, id.
P.20: ,,.le nom du rat qui passe au chat, Ajouter: Le chat conçu
comme chasseur des souris, de li bas-lat, murilegus (terme littéraire, à côté
du vulgaire musio), pr. ratoun (cf. Raton, dans La Fontaine) et Metz chesson,
petit chat (Roll. IV, 83), propr. petit chasseur.
P, 21: Langued, marmoutin (Roll, IV, 81).
Grobís ... Ajouter: pain de grosbis (Coquillart), c.-à-d. pain grossier,
en émiette pour les chats (cf. pr. guato, miato, pain grossier et miette, 107);
e là, érancher du grobis (Marot), locution analogue à celle de faire le grobrs.
P, 28: alose feinte... Les formes patoises d'après le Nowveau Diction-
naire général des pêches, Paris, 1868, par De La Blanchére; la variante
bordelaise agate (Roll., III, 122), pour la gate, rapprochée du nom propre
Agathe sous l'influence analogique des appellations synonymes telles que
Facquine et pucelle (Tbid.).
P. 29: H.-Italie gattoni. La véritable place du mot est au n° 58.
P. 33: Chatowiller . .. Cette forme est moderne (XVIe siècle) et dérive
de chatowille, petit chat (XVe siècle, à côté de satowille, 54), précédé par
chateille, chatille, chatoille, chatoulle (auj. dial. 55€), types des formes verbales
correspondantes, L'évolution de ces diminutifs est chronologiquement analogue
à celle de cornowille (XIIe siècle cornitie, XIII s, cornolle, XVe s, corneille,
XVIe s. cornoille et cornoaille) et de grenouille (XIIe s, reínoille, XIVe s.
renoulle). Ajoutons la forme vaudoise gafodi, chatouiller A. (de gataud; cf,
chataud, 63) et celle de la Loire chatria, tsatrouia A. (cf, pour l’épenthèse,
chatrouille et satrouille, 54).
P. 34: Caillou... Ajouter: esp. morro, morrillo, id. (= pr. catoun),
P. 38: Hypocrite... Omettre le renvoi 51.
Goitre . .. Supprimer cet en-tête, le béarn. gatarrou se rapportant à une
autre origine. :
P. 45: Flûte ... Lire: instrument de musique,
P. 59: Tas de blé...Supprimer Lyon myö et Sav. mya... Voir la carte
meule de l'Atlas linguistique: Ain meya, Saône-et-Loire myd, Genève miya,
H.-Sav, mya, et mwèa, mwela,
P. 60: Gronder. Ajouter: maronner, terme récent d'origine dialectale,
propr. miauler (7).
P. 83: pr. catomaio . .. Lire: cafomiaulo.
P. 86: ...le putois fournit son nom A la fouine „.. Ajouter: et inverse-
ment, Gironde chafouin, putois (Ariège gamartre), id. A,
P, 87: .,, wall cafougni . .. Supprimer le mot et son interprétation,
Bibliographie.
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Dictionnaires étymologiques: Fr. Diez (5 éd., 1887) et G. Koerting (2 éd.,
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Schuchardt H., Romanische Etymologien, I—II, Wien, 1898—99.
Wackernagel W., Voces varie animantium, Programme, Bále, 1869.
Nemnich, Ph. And., Catholicon oder allgemeines Polyglottenlexicon der
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IT. Français.
Ancien: J. Palsgrave (1530), J. Nicot (1606), R. Cotgrave (1611), Ducange
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froy (1880 — 1902) et A. Delboulle (dans la Revue d’histoire littéraire de la
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Moderne: A. Oudin (1656), G. Ménage (éd. 1750), A. Scheler (3 éd., 1888),
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WALLON (Pays): Verviers: L. Remacle (1844); Liège: Ch. Grandgagnage
(1845—80, et Vocabulaire des noms d'animaux ..., 1857), et H. Forir (1875);
Mons: J. Sigart (1870); Hainaut: Hécart (1833).
PICARDIE: Abbé J. Corblet (1851), et Jouancaux et Devauchelle (1880);
Démuin: A. Ledieu (1893); Saznt-Pol: Ed. Edmont (1897).
NORMANDIE: E. et A. Duméril (1849), Dubois et Travers (1856), H. Moisy
(1885); Guernesey: G. Métivier (1870); Bessin: C. Joret (1881); Hague: J. Fleury
(1886); Calvados: Ch. Guerlin de Guer (communications à l’auteur); Yores:
V. Delboulle (1876).
ILe&-DE-FRANcCE: (Seine-et-Marne) Bas-Gätinais: C. Puichard et A. Roux
(dans la Revue de Philologie française, VII, X et XI).
120
Quest: (Bretagne) Jile-et- Vilaine: Ad, Orain (1891), et Afe: A. Leroux
(1881); Z.-Maine: C. R. Montesson (3 éd., 1899); Mayenne: C. Dottin (1899);
Pléchatel: Dottin et Langouët (1901); Anjou: C. Ménière (1883),
SuD-OUEST; Poitou: L. Lalanne (1868) et L. Favre (1867); Saintonge:
P, Jönain (1869).
ORLÉANAIS ET BERRY: Comte Jaubert (1864—69); Blaísois: A. Thibault
(1892); Vendôme: P, Martelliére (1893).
Sun-Est: Morvan: Ed. de Chambure (1878); Bresse: L. Guillemant (1902)
et Verduno-Chálonnais; F,Fertiault (1896); Dijon; Cunisset-Carnot (1889);
Yonne: S. Jossier (1882),
CHAMPAGNE: Tarbé (1851); Reims: E. Sanbinet (1845); Forét de Clairvaux
Goes A, Beaudouin (1877); Gaye (Marne): C. Heuillard (1903); Mouzonnaís:
N, Goffart (dans la Revue de Champagne el de Brie, 1895—99).
LORRAINE: L, Adam (1881); (Alsace) Ban de la Roche; Oberlin (1775);
Vosges: N, Haillant (1886); Meuse; H, Labourasse (1887); Pays Messin:
D. Lorrain (1876) et E. Rolland (dans la Romania, IT et V).
2. Patois Franco-Provençaux.
DAUPHINOIS: Zsère: Champollion-Figeac (1809).
Lyonnais: N. du Puitspelu (1887—89); Fores: L,P, Gras (1863), et
Saint-Etienne: P. Duplay (Lo cla do parla gaga, 1896).
SAVOIR: A. Constantin et J. Désormaux (1902),
FRANCHE-COMTÉ: (Jura) Montbéliard: Ch. Contejean (1876), et Chätenois:
A, Vautherin (dans le Bulletin de la Société belfortaine, 1896 à 1901); Petit-
Noir: F, Richenet (1896); Plancher-les-Mines \H.-Saöne): F, Poulet (1878);
Les Fourgs: J. Tissot (1865), et Pournois (Doubs): Ch. Roussey (1894).
Suisse; Doyen Bridel et L. Favrat (1886); Genève: J. Humbert (1842);
Fribourg: L. Grangier (1864); Neufchátel: J, H, Bonhotte (1867); Bas - Valais
(Vionnaz): J. Gilliéron (1880).
3. Patois Provençaux.
Anciens: F, J. M. Raynouard (Lexique, 1838—44) et E. Levy (Supplement-
Wörterbuch, 1892 s.).
Modernes: S.G. Honnorat (1846—49), G. Azais (1877—81), Fr. Mistral
Se ne et L. Piat (1893— 94); Auvergne (Limagne): Pommerel (dans le
Bulletin de l'Auvergne de 1897— 08); Aveyron: Abbé Vayssier (1879);
Béarn: Lespy et Raymond (1886); Zimousin (Corrèze): N. Béronie (1823);
Nice: Abbé Pellegrini (1894).
tymologie: Mistral, Mireille, éd. Koschwitz, avec glossaire par
Hennicke, 1900.
III. Italien.
Ancien: Nath, Duez, Dictionnatre italien-frangais, Venise, 1678 (d'une
richesse qui depuis n'a jamais été égalée), et G. Ménage, Le oripini della
lingua italiana (2 &d,, 1685).
Moderne: N. Tommaseo et B, Bellini (1865—74), P. Fanfani (1875); P
Petrocchi (1894) et F. Zambaldi (1889).
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gans (Sicile) et P, E. Guarnerio (Sardaigne et Corse).
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PIÉMONT: V. di Sant-Albino (1859), G. Gavuzzi (1891) et Maggiore dal
Pozzo (2 éd., 1893); Val Soana: C. Nigra (dans V’Archivio, III); Monferrino:
G. Ferraro (2 éd., 1889).
GÊNES: G. Casaccia (2 éd., 1890).
LOMBARDIE: Milan: Fr. Cherubini (1839—43) et F. Angiolini (1897);
Côme: P. Monti (1845); Bergame: A. Tiraboschi (2 éd., 1873); Brescia: G.
Rosa (1877); Cremone: A. Peri (1847).
EMILIE: Romagne: A. Morri (1863); Mantoue: Fr. Cherubini (1827);
Ferrare: L. Ferri (1890); Bologne: C. Coronedi-Berti (1877); Modéne: G.
Galvani (1868) et E. Maranesi (1893); Parme: C. Malaspina (1856—59); Pia-
censa : L. Foresti (3 éd., 1882).
VENETIE: G. Boerio (1829).
SUISSE ITALIENNE: Arbedo: V. Pellandini (dans le Bolletino della Societä
Svissera italiana, 1895—96).
2. Patois du Centre.
ABRUZZES: G. Finamore (2 éd., 1893); Zerramano: G. Savini (1881);
Les Marches: A. Neumann-Spallart (dans la Zeitschrift, XX VIII, 1904).
8. Patois du Sud.
NAPLES: R. d’Ambra (1873) et E. Rocco (1880).
SARDAIGNE: G. Spano (1851) et P. E, Guarnerio (dans l’Archivio, XIII
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SICILE: A. Traina (1888) et Pitre (Voir IX).
IV. Réto-Roman.
Grisons: O, Carisch (1852); Surselve: B. Carrigiet (1882); Engadin: Z.
Palliopi (1895—99); Zyro/: Ch. Schneller (1870) et J. Alton (1879); Frioul:
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Cuervo, Apuntaciones criticas sobre el lenguage bogotano, Chartres, 1885.
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aboyer 10.
accroupir 36. 61.
adroit 64.
affecté 62.
agiter (s’) 69.
sigle marin 56.
aigrette (des grai-
nes) 59.
aiguillat 40,
ajonc 28.
aiment 61.
alécher 37.
alose 28. 118.
amant 66.
amas 68.
amouracher 36.
amoureux 60,
ancre 30.
ane 60.
apprenti 66. 70.
apprivoisé 63.
allraper 35.
aumöne 61.
avare 63.
aversion 64.
aveugle 52.
avives 38.
talle 67.
bambin 44. 65. 70.
bardane 34.
barque 29.
battoir 59.
Index des notions.
(Les chiffres indiquent les pages.)
A. Relatives au Chat.
battre 50.
bavard 48.
béler 10.
belette 5. 57.
bénin 63.
bête noire 71.
beugler 10.
bigarré 48.
bigot 38. 63. 69.
78.
biscuit 45.
bistouri 83.
blottir 36.
bluet 50. 58.
bœuf 10.
bohémien 49.
bonnet 59.
borgne 52.
bouche 74.
boucle 30.
bouder 62.
bouge 62.
bougonner 36.
bouleverser 51.
bourdaine 42.
bourru 63.
bourse 30.
bouton (sur la
main) 44.
brailler 10,
braire 10.
bramer 10.
brosse 30.
brouillard 58,
brouillon 55.
brûlure 39.
bugrane 28. 34.
cabane 60.
cabriole 43.
cache-cache 31. 70.
cacher 50, 61.
cachette 50.
cachot 37. 43.
caillou 34. 118.
cajoler 37. 48. 62.
calcaire 35.
calfeutrage 43.
califourchon (à) 52.
cAlin 48.
campanule 50,
canal 29. 35.
caprice 63.
caresser 37. 43. 48.
62. 67. 69.
cataire 42. 58.
cauchemar 80.
cavité 50.
ceinture (à argent)
47°
cépage 43.
chagrin (peau) 36.
83.
chagrin (peine) 48.
78.
chaleur
36. 60.
champignon 77.
chanson d'amour
73.
charpente 30.
(être en)
chasse-marée 29.
chasse sauvage 80.
chasser (en criant)
51.
chassieux 44.
chätaigne 28. 34.
chätaignier (fleur
de) 34. 58.
chatidre 37. 43.
chaton (fleur) 28.
34. 47. 58.
chatouiller 32. 37.
43. 67. 118.
chatter 36. 60.
chatterie 20. 62.
chaudronnier 66.
chauve-souris 42.
chenet 43. 59.
chenille 28. 33. 36.
40. 47.
chetif 44.
chevalet 29.
chevêche 47.
cheveux 35.
chèvre 10.
chien 8. 10. 18. 20.
22.
chiffonnier 66.
chimère (poisson)
28.
chouette 47. 57.
citrouille 58.
civette 41.
cochon 10. 19.
coiffe 59.
LL aa
124
colère 63. 70.
colin-maillard 45.
49. 66. 70.
colle 67.
colporteur 64.
complaire 52.
concombre 29.
conduit 37.
console 35.
convoiter 62,
coquelicot 51, 69.
coquet 44.
cormoran 41.
cornemuse 45.
corps rond 73.
corset 45.
coulage 32,
couleurs 39.
coureur 63.
courir (le monde)
course (des ba-
teaux) 37.
courtiser 60,
couvreur 29.
couvrir (se; du
temps) 74. 78.
crampon 35.
crâne 73.
crapaud 20.
crasse 64.
creuser 35.
creux 50.
eric 35.
crier 10. 61.
crochet 30. 43. 59.
croque-mitaine 49,
70. 80.
croque-mort 84.
crosse (pour jouer)
68.
cuite 32, 37, 62,
culbute 43. 47. 53.
curieux 63.
cuve 59.
dalle 30.
davier 35,
débat 37.
débattre 36. 37. 39.
50,
débauché 63.
débourser 39.
dégofitant 38.
dégoúté 51.
délicat 51.
démon 26. 79.
dentelaire 34. 42.
58.
dépiter 37,
désirer 36.
dévot 63.
discours (confus)
48. 82.
diable 71.
dispute 51.
disputer 32. 37. 50,
dissimulé 38.
divertir 36.
docile 63.
doigt (petit) 75.
dolente 48. 63.
doublure 45.
doucement 36. 46.
47. 62.
doucereux 44. 63,
douillet 63.
doux 63.
drap 30.
duvet 30, 59.
¿battre (s') 60.
ébranler 51,
écran 43.
écubier 37.
écureuil 41. 68.
effrayer (en criant)
51.
églantier 42.
égoine 35.
égratigner 36.
élaguer 34. 58.
embarras 45.
embrouiller 35.
emméler 35.
emmitoufler 36.
emporté 44.
emprisonner 37.
émulation 37.
enfant 44, 48. 49.
enrouement 32,
ensorceler 49. 67.
entété 63.
entremetteur 45.
49.
envelopper 61.
épervier 57.
épinoche 40,
épouvantail 45. 49.
67. 71.
épuisé 73,
épurge 42.
escalier (abrupt)
30.
escapade 37.
escarpolette 51. 69.
escroquer 73.
escroquerie 38.
espèce 58.
espiègle 38.
esprit follet 79.
étameur 49. 66.
êtres imaginaires
67. 70.
fâcher 37. 63.
façons 62,
fagot 59.
fainéant 48.
fanon 67.
fard 45.
fat 66.
faucille 35.
fente 37,
feu (de la saint-
Jean) 53.
février 36.
fièvre 64.
figure 74.
filaments 59,
fillette 31. 44. 45.
48. 65. 75.
flou 38. 73.
finaud 64.
flairer 62. 75.
flambée 53.
flatter 37. 63. 76,
folâtrer 44.
fosse 29.
fouet 31.
fouger 36. 75.
fouiller 36. 51.
fonine 41. 86,
foule 39. 49.
fourche 53.
fourneau 50.
fourrure 30. 36. 59.
fredonner 60,
frere lai 65.
frétiller 36.
fretin 33. 56,
friand 32. 38. 63.
fripon 38.
fronde 43.
fructifier 34.
gâchette 35.
gaffe 59.
galant 66.
galère 29.
galerie (sur roues)
29.
galette 45.
gambader 36.
gamin 65. 70.
gant 59.
garçon 31. 65,
gare! 31.
garrot (canard) 56.
gâteau 39. 67.
gaufre 67.
gémir 61.
genette 41.
gentil 63.
geólier 32.
gibet 53.
goéland 57,
goret 19. 20.
gourdin 68.
gourmand 32, 38.
gousse 28. 34.
gouttière 37.
grain 34.
grand mère 65.
grand père 65.
grappin 30.
gratter 51.
gratteron 34.
greffe 58.
griffe 38.
griffonner St.
grignoter 61.
grimace 73.
grimper 36.
griser 32. 37. 62.
grogner 10. 19. 20.
grognon 48. 51.
grommeler 60.
gronder 36. 51. 60.
69. 118.
gros bonnet 65.
grumeau 39.
guenon 42. 57. 69.
gueuler 10.
gueux 72.
hanneton 47.
barceler 37.
herbe - aux - chats
39- 42.
herbe de pic 58.
hertique 39.
hermine 57.
beure (de bonne)
68
hibou 10. 20. 41.
hameur (mauvaisc)
63.
hurler 10.
hypocrite 38. 44.
46. 48. 63. 70.
74. 76. 118.
imbroglio 30.
incalte (champ) 35.
instruments de mu-
sique 45. 68. 70.
118,
interjections
67. 71.
ivre 32.
jamais! 31, 71.
Jante 35.
jaunisse 38.
jeux 45. 66. 77.
31.
joli 73.
jugeotte 64.
lambiner 62.
lamprillon 28. 33.
56.
languissant 63. 70.
lapin 22. 66.
larve de hanneton*
28. 56.
leiche 40.
lierre 42,
lieux d'aisance 51.
lièvre 22.
limaçon 53.
limande 53.
lombric 56.
loquette 35.
louche 52. 64. 70.
loup garou 22.
lubie 63.
lucarne 62.
luzerne 58.
lynx 41.
machines de guerre
6.: 29. 35. 43.
macreuse 33.
maîtresse 66.
maladie des vers à
soie 38.
maladif 48. 73.
malaise 64.
malice 64.
malin 64. 73.
manchon 36. 59.
mandragore 58.
manger 61.
maquereau 66.
maquerelle 67.
marceau 43.
marcotte 43. 58.
mari 67.
marmaille 39. 66.
marmotte 57. 68.
marte 41.
matière dure (dans
Vardoise) 29.
maussade 37. 44.
48. 63.
mèche 30.
mendiant 61. 63. 72.
mendier 61.
menottes 4. 35.
menthe 42.
menton 74.
mère 65.
merlan 56.
miette 61.
mijaurée 67.
milan 10. 57.
milouin 33.
minauderie 43. 48.
62. 63.
mine 74.
mite 56.
moëlle 75.
moisir 64.
moisissure 48. 64.
moisson (achever
la) 29.
monnaie 32. 68. 71.
montrer (se) 61.
morion (canard) 36.
morose 63.
moue 63.
mouette 47. 57.
moustaches du chat
60.
mouton (pour en-
foncer) 30.
môûre sauvage SI.
museau 74. 75.
myope 64.
navire 29.
nature de la femme
31. 67. 70.
nature de l’homme
67. 70.
niais 64.
novice 66. 70.
noyau (de noix) 34.
nuages 29. 35. 59.
nuque 38. 75.
ogre 71.
œillet 58.
olivier (fleur de 1’)
58.
125
oncle 66.
oranger (fleur de
1 58.
oseille 51.
outre 30.
ouverture (d'une
chemise) 37.
paillard 38.
pain émietté 61.
118,
pain grossier 61.
118.
panade 61.
parcourir 60.
parotides 38.
passage (étroit) 55.
passementeries 60,
pâtée 61.
patron 31. 65.
pattes (à quatre)
36. 47. 69.
pédéraste 31.
pelle 59. 69.
peloton 35.
pelotte 35.
pensée 42.
père 31. 65.
perruque 45.
peuplier 28. 34. 42.
58.
piailler 10,
picorer 37.
pièce de bois 30.
piétiner 36.
pince 30.
pis (de vache) 75.
plant 34.
pleurer 10. 47.
pleurnicher 47. 61.
plongeon 41. 57.
poche 39.
poils 59.
poire (variétés de)
29. 34. 43.
poirier (sauvage) 51.
polisson 38.
politesse (exagérce)
43.
126
pomme (variétés
de) 43.
poupée de coton 35.
préle 42,
primevère 42.
prostituée 31. 67.
putois 20, 41, 57.
quantit (grande)
50. 51. 78.
querelleur 44. 64-
quéter 62.
queue (du chat) 60.
race 58,
rachitique 38.
raisin (variétés de)
34. 43.
räle 36. 69.
ramolli 70.
ramoneur 49. 66.
ramper 34. 44. 61.
69,
râpe (à percer) 43.
rat 20, 21, 118.
recoin 50.
redens 30,
regard (oblique) 74.
regrattier 39.
belette 86,
bouder 87.
chat 86. 87.
chercher 87,
contrefait 88.
curieux 88,
dessécher 88.
excrément 87,
feindre 88.
flairer 87.
renfrogné 48. 78.
renoncule 28,
repaire 50, sortie (des ouvriers)
répugnance 38. 37:
revêche 48, sortilège 49.
revendeur 39, sot 32. 64. 70,
ricin 42, souche 58.
ricochet 45. soufflet 52.
róder 36. 64. souillon 45.
roseau 42, soupape 30.
rossignol (fausse sourcil 74.
clé) 43. soute 37.
roussette 28, 33. souteneur 66,
40. squale 28. 40. 56,
ruche 50, stupide 64.
rumeur 69. subterfuge 37.
rusé 32. 38, 64. taire (se) 37.
72. 73. taloche 52.
rustre 32. 64, tanière 50,
rut 36, tante 66,
sangsue 56, tapage 62,
satisfait 52. taquin 50.
saule 34. 43. 58. tarin 41.
69. tas (de blé) 29.
sauvage 48. 59. 118; (de
sauver (se) 36, 37. neige) 68.
scolopendre 28.40. taupe 22.
sein 75. térébinthe 42,
sémonce 60. tête 73.
serpentine 28; (en) thon salé 71.
46. tigre (variété de)
serrurier 66, 41.
serval 41. tire-lire 47.
silence! 62, toit (pour abriter)
singe 42. 57. 69. 29.
88, traverse 30.
B. Relatives à la Fouine.
fouiller 87. maladie (honteuse) 87.
furet 86, malin 88,
fureter 87. marte 86.
griffonnage 87. misère 88.
groin 87. odeur (mauvaise)
gronder 87. 87.
interjection de mé- paresseux 88.
pris 87. piller 88,
labeur 88. putois 86. 87,
maigre 88. quereller 87,
sobriquet 49.
sorcier 49. 79. 80.
trèfle 34. 58.
trigle 56.
triste 64. 78.
trou 37. 50.
truc 35.
tumeur 38.
usurier 45. 66,
vacarme 39. 44. 47.
62. 69. 80.
vagabond 38. 64.
vague 29,
vaisseau de guerre
29.
vampire 71.
vanneau 57.
vaurien 44. 64.
veau 10, 65,
velours 60,
vendeur de marrons
66. 70.
ver 28. 69.
ver à soie 28, 33.
47. 56.
ver luisant 28. 56.
verrou 59,
vertige 44. 79.
vêtir 45.
visage 73. 74-
voile (latine) 45.
voler 37. 38. 64.
voleur 32. 64. 72.
rayon de soleil 88.
rôder 88.
ruiner (se) 88.
rusé 88,
sauver (se) 88.
sentir 87,
sot 88,
sournois 88,
tache 88,
taille (de petite) 88.
amouracher (s’) 95.
apprenti 95.
attendre (en vain)
babiole 95.
bambin 95.
barbe 94.
béquille 95.
bibelot 95.
bizarre 92.
blennie 94.
bouche 94.
bouder 90.
bouderie 90. 93.
bouffon 91.
bouquer 90.
bourrelet 96.
brouette 93.
aboche 94.
camard 92.
aprice 90.
tapuchon 94.
chagrins 93.
chat 89.
chenet 93.
chien 89. 90. 92.
chignon 95.
chimère (poisson)
94.
chrysalide 94.
cliquer des dents
91. 94.
cochon 90. 95.
tolin-maillard 96.
Compositeur (typo-
graphe) 94.
confus 92.
aburi 108, 113.
alguazil 114.
amadouer 111.
amant 113.
soupir 112.
apprivoiser 111.
attraper 113.
C. Relatives au Singe.
contes en l’air 96.
coquin 94.
corset 96.
courtaud 93.
crabe 94.
cric 93.
croque-mort 94.
cuite 92.
culbute 90.
débauché 93,
douillet 92.
ébahi 92.
enfant 95.
ennuyer (s’) 93.
épouvantail 90.
escamoteur (tour d’)
96.
excentrique 92.
fâcher (se) 90.
favori (de prince)
94-
femme (laide) 92.
94.
figure (grotesque)
gl.
fillette 95.
fou de cour 94.
galette 96.
gamin 95.
gentil 92.
gesticuler 91.
glande 94.
gourmand 92.
gracieux 92.
grimace 91.
griser (se) 92.
grommeler 91.
D. Relatives
aumusse 108.
avare 112,
bagarre 109.
balai 107.
beau 112.
birloir 111.
bizarre 167.
guignon 96.
honteux 92.
hypocrite 92.
imitateur 92.
inquiéter (s’) 90.
interdit 92.
ivre 92.
jeu d’enfants 96.
jeu de mots 92.
lai (frère) 95.
laid 92.
lubie 90.
mâchoire 91. 94,
maladie (grave) 94.
mannequin 90.
marasme 94.
marionette 95.
marmonner 91.
mascarade 91.
maussade 93.
méduse 94.
mélancolie 93.
menton 94.
meringue 96.
mignon 92.
mijaurée 94.
minaudier 92.
monnaie (de singe)
91.
moquer (se) 92,
morfondre 91.
moue 90.
moulin (pièce de)
94.
mouton (pour en-
foncer) 94.
mutiler 93.
aux Strigiens.
blasé 114.
blottir (se) 111.
bœuf 103.
bonnet 108.
bouder 111.
bouffir 113.
bouffon 109.
127
pabot 93.
nature de la femme
95-
nature de l’homme
95.
niche 92.
novice 95.
pantographe 94.
pätisserie 96.
patron 95.
plaisanter 92.
plongeur 94.
poche 96.
poupée 95.
prostituée 95.
prunelle 94.
railler 92.
reluquer 92.
rhume 94.
rusé 93.
rustre 93.
sac 96.
sale 93.
sombre 93.
sot 93.
soucis 93. ‘
soumettre (se) 90.
soupiére 93.
sourd 93.
souteneur 95.
statuette 91.
tabatière 96.
tour 92.
treuil 93.
triste 93.
tromper 92.
visage 94.
bouge 110.
bourrasque 110.
bousiller 113.
brosse 108.
buse 114.
cabane 110.
caché 117.
128
cacher 111,
cajoler 111, 112,
calotte 110.
canaille 107.
capot 113.
capuchon 108,
caresser ITI, 112.
cauchemar 115.
chat 97. 103.
chauve-souris 114.
chauvir 112,
chavirer IIT,
chèvre 103.
chien 103. 108, 109.
ciller (les yeux) 107.
cœur 114.
coiflure 108.
colère (accès de)
LIT,
colifichet 113.
coquet 112. 113.
coquin 113.
corbeau 101.
coucou 101.
courb& 113.
courir les filles 115.
courlis 102. 106.
couvet III,
crapaud 103.
cuite 113.
culbuter 111,
crépuscule 107. 117.
crier 108,
dandy 113,
danse 109.
dégourdi 113.
dénoncer 108,
diable 115.
dissimulé 117.
dorloter 112.
dormir (debout)
112,
ébouriffé 108.
échouer 112,
écolier 114,
écorcheur 114.
écouter (attentive-
ment) 112,
écrou (de pressoir)
IT.
enfant 114,
engoulevent 114.
enhardir 112,
enrhumer 110.
épier 107, 108.
épouvantail 115,
escroquer TI4,
étonné 113.
évanouir 112,
excellent 112,
fantôme 115.
fauvette 114.
femme (vieille) 116.
fille (vieille) 116,
flairer 112,
flatter 112.
fou 114.
froid 110.
froncer (les sourcils)
Cif,
gaucher 113.
gausser 109.
geler 110,
gémir 109,
godelureau 113,
gonfler 113.
gratter 112.
grave 107.
gredin 113.
grossier 107. 113.
guilledou 115.
hérissé 108,
huer 108, 109,
huppe 114.
hurler 103. 109.
immobile 113.
ivre 113,
jeux 110,
lenteur 104. 117.
leurrer 111,
lourdaud 113.
lucarne 108,
lutin 115.
manger (sans má-
cher) 112,
maquette 111,
maraudeur 114,
marmite 116,
maussade 107.
mélancolique 107.
ménager 112,
milan 102.
minauderie 113,
misanthrope 107.
monnaie 115.
moquer 110,
moquerie 117.
myope 107,
nature de la femme
115.
nuit 117,
orage 110.
pâmer (se) 112,
papillon 114.
paresse 104, 117,
penaud 113.
perruque 108.
pigeon 109.
pipée 110, 111,
pirouette 106, 111.
pleurer 109,
plongeon 114.
poinçon 111,
poule 102, 107.
protestant 116.
quéter 112.
railler 109, 110.
raillerie 110. 117.
rále 101. 102,
reculer 112,
regarder (attentive-
ment) 107.
renfrogné 107.
renverser III.
révérence 113.
röder 114.
rondeau (en bois)
116,
rusé 113.
rustre 107.
sabbat 109.
sauvage 107,
séditieux 107.
sérieux 107,
silencieux 107.
113.
sobriquet 117.
soigner 112,
solitaire 107.
sombre 107. 117.
sorcier 115.
sorcière 115.
sot 113. 114.
sournois 107. 117,
spectre 115.
stupéfier 112, 113,
tapir (se) EIT,
tête 108.
tomber 111,
toupet 108.
trembloter 117.
vacarme 109,
vampire 115,
vanneau 114.
vase (pourl’oing) LIT,
veilleuse 107.
vent 110,
voleur 114,
abujer 77.
acahuer 108.
achaiti 37. 38.
achatir 37.
achavonter 108,
agate 118.
agater 37.
agouffer 108.
ahurir 108.
amadou 77.
amadouer 76.
amadouler 76.
amiauler 62. 63.76.
amidonner 62. 76.
amidouler 76.
amioter 62.
amiouler 76.
amiste 66.
anistoufler 61.
amitonner 61, 76.
amitouler 76.
amuser 75. 77.
apesart 80.
argnd 118,
argoulet 66. 84.
amd 118,
attrape-minon 64.
aufigner 87.
aumusser 75.
babifou 96.
babion 89.
babouin 89. 90. 91.
93. 94. 95. 96.
babouine 93.
babouiner 91.
barbouset 93.
barcolle 57.
baroolette 57,
bertrand go,
bengler 14.
Index des mots.
(Les chiffres indiquent les pages.)
A. Langues romanes.
L Français (et patois).
biauler 60.
bibo 21.
bilaud 17.
billade 81.
bis 8. 21. 67.
biuler 64.
bobo 21.
bolotou 104.
boualer 10.
boubotte 100.
boubou 100,
boubouler 100,
boulieron 105.
bouliter 107.
bououner 109.
bousette 75.
braille de cat 42.
brailler 10.
brayette 42.
braire 10.
brairette 42.
bren de cat 42.
bruesche 115.
bubo 100.
ca 7. $2,
cabalance 51.
cabanner III.
cabier 20,
caboche 99.
caborgne 49. 52.
cabouinotte 50,
cabouri 45.
cabourne 50,
cacapuche 42.
cache-muse 70.
cache-mistouri 70,
cache-mite 70,
cacornu 41.
cacoue 42.
ca d’souri 42.
Beiheft zur Ztschr. für rom. Phil. L
caeler 20.
caelet 20. 53.
cafougni 87. 118.
cafounier 87.
cafourchon 52.
cafourneau SO.
cafourner 50.
cafournet 50.
cafut ST.
cahou 28. 29.
cahouan 99.
cahouette 101.
cahoulette 110.
cahu 99. 109. 110,
cahuaille 107.
cahuan 99.107. 109.
cahuaner 108.
cahuche 108.
cahue 109.
cahuet 108.
cahuette ‘110.
cahuler 108.
cahute 110,
cahuter 108.
caiche-misseraude
70.
caillebaude 53.
caillifourchon 52.
calbalance 51.
caleforchiés (à) 52.
53°
caler 20,
calette 20. 53.
calfourchon 52.
calibaude 53. 82.
caliborgne 49. 52.
calibourdon 52.
calibourne 50.
calicalaud 52.
califourché 53.
129
califourchon 52. 54.
calimachon 53.
calimande 53. 54.
calimini 47.
calimoulette 52.
calivali 81.
calorgne 52.
calouc 52.
calouche 52.
calougne 52.
camailler 84.
camaïeu 82.
camarin 41.
camines 48.
camion 49.
camirau $2.
camiyáo 48.
canifourchon 53.
canor 105.
caon 98.
caou 24. 29. 98.
capalu 79.
capendu 43.
capigner 50.
capleure 40.
capleuse 40.
carabin 84.
carable 41.
caramagne 49.
caramara 49.
caramogna 49.
caracailler 51.
careilloux 44.
caribari 81.
carimalo 81.
carimari 81.
carimoireau 49.
carmagnol 49.
carmagnole 49.
carouble 43.
9
130
carpeleure 40. 81.
carpeleuse 40.
carpendu 43.
carpigner 50,
carpleu 40,
carplue 40.
carramiau 48,
castafouine 87.
casteiller 36.
castille 37.
castiller 37.
castouiller 33.
cat 29. 30,
catabraie 42.
catafouine 87.
catailler 33.
cataire 34.
catamoise 49.
catapuce 42.
cataud 38,
cat d'ermite 65,
cat d’mai 44.
cat drage 41.
cate 7.
cate-cate (faire) 48.
cate calie 48. 88,
catecolinjo 51.
catecoue 42. 45.
cateiller 33.
cateleux 38,
catelle 35.
catepeleure 40. 45.
catepeleuse 40.
catepuche 42. 43.
caterolle 37.
cateron 60. 75.
cate-souris 42.
cati 24. 33. 38. 46.
catiche 37.
catier 39.
catière 37.
catiller 33. 37.
catimini 46.
catimuron 51,
catin 38.
catine 34.
catiner 36. 37.
catolle 34.
caton 34. 36. 39.
catoner 36.
catonier 39.
catonner 74.
catouiller 33.
catouller 33.
catouner 36.
catrabeuse 49.
catte 28. 30.
catunas 74.
catune 74.
catuner 74.
cauchemar 80.
cauette 98,
cauquemare 80,
cauwe 101,
cauwette 102,
cave 98. 105.
cavette 98.
cavoche 98.
cawan 98,
cawe 98,
cha 7.
chabarrage 48.
chabogne 44.
chabourlette 44.
chabourrer 51.
chabranler 51.
chabranloire 5 1, 69.
chabrotter 51.
chabrun 44.
chabut 43,
chacignon 75.
chacouat 44.
chacrotte 45.
chacrotter 51.
chaculot 44.
chaffeurrer 45.
chafouin 41. 87.
88,
chafouiner 87.
chafouinette 87.
chafourettes 51.
chafourni 52.
chafourrer 51.
chafr& 109.
chafrigner 51,
chafrioler 52.
chafrogner 51.
chafuter 51.
chafutin $1.
chagrain 78. 83.
chagregnon 78.
chagreigne 78,
chagrin 78. 83.
chagrigneux 78.
chagriot 43,
chahoran 99.
chahou 99,
chahouan 99,
chahu 99.
chahuan 99, 109.
III.
chahuchet 100. 108,
chahuler 108, 109,
chabut 109.
chahute 110,
chahuter 108,
chait gairiot 41,
chaitener 37.
chaiti 37.
chait-minon 47.
chalibaude 53.
chalivali 81,
chalorgne 62.
chamahieu 82.
chamahon 21,
chamailler 84,
chamarao 21,
chamarou 48.
chamarrage 48.
chamarrette 48,
chameuler 47.
chamines 48.
chamoine 76.
champoneu 105,
chan horan 104.
chaon 98,
chapalu 79,
chaparder 84.
chapelet (dire son)
11,
chaperon 104.
chapon de lierre
103.
charabia 82.
charamougne 49.
charculot 44.
chareilloux 44.
charibaude 53.
charivari 81. 82, 109,
charpigner 50.
charpleuse 40.
charqueue 42.
chasse-málé 80.
chase-mare 80,
chasseton 104.
chastoulleux 33.
chat 22, 28, 29. 30.
31. 32.
chat à griffes 30.
chataire 34.
chat à neuf queues 34.
chataud 38.
chat bouri 45.
chat-brül& 43. 45.
chat-bure 45.
chat-cervier 41.
chat-chastel 43.
chat-cornu 41.
chat-coupé 45.
chat d’ätre 44.
chat de mars 41.
chat de mer 28,
chat-écurieu 41,
chat (faire le) 81.
chatefouel 42.
chateiller 33. 118.
chatener 36.
chatenet 38.
chat en jambes 45.
chat foincé 44.
chat garannier 41.
chat-grillé 43. 44.
chat-hourant 99.
chat-huant 97. 99.
107.
chatière 37.
chatiller 33. 118.
chatillon 33.
chat-loup 41.
chat-malade 45.
chat-miant 47.
chat-musqué 41,
chatoiller 33. 118.
chaton 34. 38.
chatonner 34. 36.
38.
chatonnie 38.
chatougnière 37.
chatouille 33. 118.
chatouiller 32. 33.
37. 118.
chatoulle 34. 118.
chatouller 33. 118.
chatouner 34. 36.
chatounette 34.
chatounière 37.
chatonrne 52.
chatover 37. 39.
83.
chat-pard 41. 84.
chat-perché 45.
chat-putois 41.
chat-rouanne 41.
chatrouille 33. 118.
chat-soubelin 41.
chat-souris 42.
chatte 8. 25. 28.
29. 30. 31. 32.
45.
chatte meurotte 47.
chattemite 46.
chatte mouillée 44.
chattepelleuse 40.
chatter 36. 38.
chatterie 38.
Chattine 38.
chatton 34.
chatune 74.
chauan 98.
chaucemare 80,
chauver 112.
chauvette 99. 102.
112,
chanvir 112.
thavagne 99.
chavan 99.
chavauder 108.
chave 98.
chavéche 98.
chaveuillon 52.
chaviche 98.
chavin 99.
chavoche 98.
chavon 99. 111.
chavoner 108. 111.
chavotte 99.
chavouillard 107.
chavouin 99.
chawan 98.
chawatte 98.
chawe 98. 102.
chawe-sori 114.
chawer 108.
chawetie 98.
chawetter 108.
chawon 98.
chawotte 98.
chayan 98.
che 7.
ché d'auné 41.
chegrin 83.
chehan-souri 114.
cheran 96.
chesson 118.
chet 30. 75.
chète 7. 80.
chette 28.
chette de bos 100.
chette-miniaoue 47.
chettron 75.
cheugner 111.
cheupran 104.
cheute 100.
chevan 99.
chevêche 97.
110.
chevoiche 98.
chevolard 99.
chevotte 99,
chie-vent 110.
chiotte 98.
chivan 110,
chivotte 99.
choan 98.
chocotte 102.
chocou 102,
choe 98. 101. 112.
choer 112,
98.
choete 98.
chognard 107.
chohan 99.
choier 111.
chon 98.
choquard 102.
chotte-marque 80.
chouagner 112.
chouan 98.
114. 115.
chouart 98.
chouatte 98. 114.
chouc 102. 116.
choucas 102.
choucasser 109.
chouchette 102.
chouchou 102.
choucou 102.
choudet 100.
choue 98. 102. 105.
chouer III. 112.
chouet 107.
choueter 111. 112.
chouette 98. 101.
106. 107. 110.
112. 114.
chougner 107. III.
112.
chougnet 112.
chouheler 108.
chouine 110.
chouiner 112.
chouir 112.
chouler 108. 109.
III.
choune 98.
chouon 98.
chouotte 98.
chouotter 107.
chouou 98.
chouquar 102.
chouquesser 109.
chouquet 112.
chouquette 102.
chouyan 98.
chouyer III.
chovan 99. 102.
chove 102,
107.
131
chowotte 98.
choyer III. 112.
chue 98. 102.
chuèche 98.
chuer 111. 112.
chuette 98. 102.
chuinter 98.
chuyer 111.
cligne-musette 70.
cloque 103.
clou 101.
cloudet 101.
clouque 103.
cloute 101.
co 7. 79.
coan 98.
co-cawan 41.
coco 21.
co-cornu 41.
coette 98.
colimaçon 53. 54.
cop 99.
coquiqui 21.
cor au chat 45.
cornemuse 71.
cornerotte 104.
co-souri 42.
cossard 105,
cossarde 114,
cotecolinco SI.
cou 7.
couailler 112.
coucou 101.
coue de chat 42.
couiller 112.
courlieu 106.
courpendu 43.
courramiau 49.
court-pendu 43.
covette 102.
cracasser 51.
crahé-mawé 71.
crédo (dire son) 11.
crier 10,
croque-mitaine 60.
71.
cuette 98,
dada 15.
g*
132
dame de nuit 105.
décatouiller 33.
déluré 113.
demine 62.
démiter 62.
diaute 104.
dodeminer 69.
dodo 15. 69.
doudou 15.
duc 97. 100. 106.
ducquet 100.
ebon 100.
ecaliner 37.
échatouiller 33.
échouer 111,
effraie 97, TOT. 104,
égatter 36.
embabouiner 91.
92.
emmitonner 61,
emmitoufler 61,
encatiner 36.
enchabarauder 49.
enchamarauder 49.
67.
erchigne-chat 44.
estaffier 21.
estrie 115.
étrangle-chat 43.
euler TO,
faguenas 87.
faine 87.
fangne 87.
fawine 87.
fel 20, 60,
fengne 87.
fersaie 101.
fetard 88.
feugner 87.
feugnon 87.
feuler 11. 20,
fichau 86.
filer 11, 73.
flou 73,
fine 87.
fissel 86.
flawenne 87.
flouer 73.
fluyne 87.
foin 87.
foine 87.
fouainner 88,
fouée de chat 53,
fougner 87, 88.
fouin 87.
fouinard 88,
fouinasser 88,
fouine 41. 87. 88,
fouiner 87. 88.
founiller 87.
founique 88,
foute 11,
fresaie 101, 106,
110. 114, 115,
fresaude 101. 115.
fressaie 101.
freux 102,
frouer TOT, 102.
fureter 87. 91.
futin 20. 22.
galfourchon 52.
galmin 49.
galmiron 49.
galmite 49.
gamahu 82. 83.
gamahucher 83,
gamigne 48.
gamin 48. 49.
gamine 48,
gaoler 10,
Gaspar 22,
gastiller 33.
gat 7. 28. 29. 30,
gate 28.
gatemine 47.
gati 33.
gatille 37.
gatiller 33.
gatillier 34.
gatouiller 33.
gatouller 33.
gattance 37.
gatte 28. 37.
galter 37.
gattiller 33.
gattine 38.
gliaudot 104,
goa (faire) 76.
gnan-gnan 63.
gnanwéte 57.
gnao 65,
gnas 65.
gnawer 7.
gnawète 57.
gnawler 9, 10,
gnias 65.
gnignette 67,
gnioche 59. 61,64.
65.
gnioler 64.
gnyayer 9.
goffe 113.
goutiière 101,
graillon tor.
grappe-chat 44.
gratouiller 33.
gratter 33. 39.
grau de cat 42.
griffard 21.
grignon 78,
grimaud 78, 104.
114. 116,
grimaude 104.
grimauld 78, 104.
grin 22. 78.
grippard 21,
grippe-chat 44.
grippe-minaud 24.
62. 70.
grobis 21, 70, 118,
gromiau 70.
grondouéres 60,
gros gnon 70.
guenon 90. 92. 94.
95.
guenuche 90. 92.
93. 95.
guenupe 90. 93.
guepard 41.
gueti 33.
guinoner 92.
guvet 99.
herminette 79.
hibou 97. 100, 105.
106. 107. 110,
119.
holotte 103.
hopotte 99.
houcheran 100.
houette 98.
houhou 100, 101.
110. 113.
houboue 116,
houlette 103.
houperalle 104.
houpeu 99. 115.
houpi 99. 106.
houpou 99. 115,
hourant 100.
hourette 100.
hua 98. 102,
huaille 107.
huan 98, 102. 107.
huant 98. 111.
huart 98. 114. 115.
huau 115,
hucheran 100.
huchette 100.
hucheur de nuit 100,
huer 98, 108.
huet 98. 113.
huette 98. 106.
huguenot 116,
huguenote 116,
hulotte 97. 103.
huner 108.
huon 98.
huot 98,
huperon 104.
hure 100, 108,
huré 108.
hurette 100.
hurlupé 108,
huve 108.
huyan 98.
ibo 100,
Jacques (oiseau)
104.
jeu de chat 44.
Jon d'au bois 104.
jurer 11,
lièvre 22,
limarre 102. 105.
lolo 15.
lacheran 96.
lacherou 96.
lutronne 104.
macaque 89.
macasse 92. 93.
macaud 18.
macaveule 70. 79.
macaw 92. 93.
machette 105.
macó 18. 58.
macon 36.
macou 18.
macro 19.
madou 59. 77.
madouler 76.
magao 18.
magasse 92.
magaw 92.
magnan 56.
magnaque 66.
magnaud 56. 65.
magnier 66,
magnin 58. 66.
magnote 57.
magoguel 94.
magot 18. 56. 57.
89. 91. 92. 94.
96.
mahon 19.
mahou 19. 63.
maignan 56. 66.
mairmoin 95.
maloua 17. 80.
mandore 14.
mou de chat 44.
maouche 105.
maqui 89.
mar 68. 80. 81.
maragot 59.
m'raou 17.
Maraud 2. 17. 65.
12. 73. 79.
maraude 60, 67. 84.
Marauder 60. 62. 84.
Maraudeur 84.
Marc 19. 80.
marcaou 19. 24.
marceau 69.
marcolatte 57.
marcolle 57.
marcot 58,
marcotte 57.58.59.
marcotter 60.
marcotteux 63.
marcottin 59.
marcou 19. 22. 24.
58. 64. 79. 80.
marcouler 60.
mareux I7. 24.
margaou 19.
margau 24. 57.
margauder 60,
margo 19.
margolatte 57. 59.
margotaine 57. 60,
margotin 57. 86,
margotte 58.
margottin 59.
margou 19, 63. 67.
74- 84.
margoul 64.
margoulet 66. 84.
margoulette 74.
margoulin 64.
margouline 74.
marguet 67.
marimara 81.
marlou 17. 22. 24.
64. 66. 74. 79-
marlouette 57.
marlouf 64. 68.
marmaille 95.
marmaillon 95.
marmion 69. 70. 93.
marmioner 91.
marmite 68, 69. 70.
71.
marmiteux 70.
marmoin 95.
marmot 69. 89. 90.
91. 92. 93. 94.
95.
marmotaine 60. 69,
marmote 68. 69.
marmotonner 91.
marmotte 69.93.94.
95.
marmotter 91.
marmoue 70.
marmouse 69. 93.
94.
marmouselle 95.
marmouser 90.
marmouserie 93.
marmouset 69. 89.
91. 93. 94. 95.
114
marnao 21.
maro 17. 19. 80.
maronner 9. 19.
118.
m’rou! 10.
marou 17. 19. 20,
24. 63. 72.
marouf 17. 24. 64.
65, 66. 67.
maroufle 24. 67. 72.
marouler 60.
marpaud 20. 32.
marque 67.
marquote 58.
marroufle 72.
marsault 69.
martagot 58. 59.
marte 86.
marticot 90.
matagot 57. 58. 59.
89. 92. 95. 96.
matau 17.
mategrin 69.
mateu 17. 24.
matois 64. 117.
matolon 17.
matou 17. 22. 24.
58. 64. 67. 76.
79. 84.
matou chaudronnia!
66.
matouin 84.
matouler 60.
matrou 17.
maute 105,
133
mawer 9.
mawler 9. 10,
megnot 65. 73.
mène 56. 64. 73.
menesse 67.
menet 16.
menette 63.
méniau 65.
menin 65.
menolet 65.
menot 65.
menou 16.
méraude 67. 84.
merco 19.
meto 17.
meugler 14.
mezou 19.
mi 21, 64.
miache 61.
miachée 61.
miaille 14.
miailler 60,
mialer 9. 19.
miamia 61.
miander 10. 61,
miandoux 63.
miao 64.
miaoder 64.
miaolant 61.
miaou IS. 24.
miard 63.
mias 64. 67.
miasse 67.
miat 67.
miau 57.
miaulard 57.
miaulder 49.
miaule 57.
miaulée 61.
miauler 9. 15. 60.
62.
miauloux 62.
miauner 60.
miawer 9.
miché 96.
micher 61.
micheton 95.
michette 23.
134
midouler 76.
mié 61.
mier 61,
mignard 73.
mignarde 66.
mignarder 62.
mignaud 66,
mignauder 62.
mignauderie 66.
mignault 73.
migne 16. 24. 56,
73-
migneron 66,
mignette 58. 59.
mignon 16, 56, 58,
65. 66. 68. 73.
mignonne 66,
mignonner 62,
mignonette 58.
mignote 66.
Mignote 23.
mignoter 62.
migon 18,
millaud 61.
miller 60,
mimi 21, 58, 65.
66. 70.
Mimi 23.
mimiche 21.
mimine 21,
minaou 16.
minard 56.
minaud 16, 24. 62.
minauder 62.
mine 8, 16. 24. 56.
58. 59 66. 73.
74
minée 62,
miner 62, 69.
minct 8. 16. 58, 59.
62, 75.
minette 58, 65. 66.
67. 74. 83.
mingrolles 60.
mini 8, 16, 24. 46.
minine 59.
minnot 73.
mind 65,
minoche 16.
minois 74.
minois 62. 64. 117.
minolet 65.
minon 16. 24. 56.
58. 59. 60. 64.
67. 74.
minon-minette 62.
minon-sä 69.
minot 8, 58. 65.
minou 24. 58. 59.
64. 67. 76.
minouche 76.
minoute 8. 16, 59.
63. 64. 65.
mioche 59. 61. 65.
mion 49. 56. 61.64.
65. 70,
mionetie 58,
mionner 60. 61. 62.
63. 65.
miot 61, 65,
mioter 61.
miou 56. 63.
miouler 61.
mique 18,
miquet 18,
miquette 18,
miqui 65.
mirawi 9.
mire 16. 58.
miron 16. 24. 58.
mirou 16, 24. 68,
mis 19,
misse 70.
misseraude 66. 70.
miste 73.
misti 17. 24. 66.
mistigouri 70.
mistigri 17. 66. 70.
mistin 17.
mistouri 70,
mistraille 68.
mistrique 17.
mistron 66,
mitä (creuye d’)
66,
mitaille 68.
mitaine 60. 71.
mitau 17, 25,
mite 17. 25. 59. 60.
62, 63. 68. 70.
mitemoe 69.
miteux 63.
Mitis 24. 25.
miton 17. 24. 58.
59. 61. 62. 64.
miton-mitaine 61.
mitonnée 61.
mitonner 60, 61.
62. 76,
mitou 17 24. 25.
62. 63. 66. 76.
mitouche 66. 76.
mitouf 24.
mitoufle 60.
mitouflet 24. 63.
mitouin 63.
mitourie 62,
mitrounée 61,
mitte 17. 68.
mittaine 59. 64.
mitlasse 59.
miuler 64.
mnon 58,
mogne 65,
moineau 93.
moirgan 19.
monard 93.
monaud 93.
mone 57. 93.
monet 92. 93.
moneux 92. 93.
moniche 95.
monin 57. 92. 93.
monique 91.
monnaie (de singe)
gt.
monnequin 57.
monon 93.
morcou 19.
morgue 74.
morgou 19, 74.
mote 68,
mougnonner 74.
moumou 21.
moumouche 21,
moumoute 21.
mouni 92.
mouniche 91. 95.
mounin 16. 91. 95.
mounou 16,
mourre 66,
mouse 75.
mouser 75.
mousette 75.
mouson 75.
mousse 65. 75.
moussepin 65.
moutchié 21,
moute 17. 68,
moutin 17.
moutou 17.
moutte 17.
múre de chat 51.
muse 67. 70. 75.
77.
museau 75.
musequin 75.
muser 77. 78.
musette 67. 70. 75.
musse 75.
mya 59. 64. 118.
myaler 9,
myander 9.
myanner 9,
myaoler 9.
myaonner 9, 10.
myaousi 9.
myarer 9.
myarler 9. 10.
myarou 17.
myawder 9,
myawer 9,
myawler 9. 10.
myayer 10,
myé 61,
myewer 9.
mynwer 9.
myó 59. 61. 118.
myoder 9,
myoler 9.
myonner 9.
myouler 10.
niche 75.
nioche 64.
nio 65.
niton 64.
Nitouche 76.
nounou 15. 16.
nuitre 96.
œil de chat 83.
œillet de chat 58.
oiseau de la nuit
96.
oiseau de la mort
104.
oiseau sorcier 104.
orfraie 105.
ouigner 10.
oulette 103.
onlotte 103.
pandore 14.
papifou 96.
papion 89.
parpaillot 116.
pas de cat 42.
pas de chait 45.
passe matagot ! 96.
pater (dire son) 11.
pateuôtre (du singe)
91.
piton minet (dès
le) 68.
patte pelue 20. 44.
peleus 89. 90.
pelu 22.
Piailler 10.
pied de chat 28.
pignechat 50.
Pitaou 20.
pito 86.
pleumicher 61.
abiada 76,
abiata 76.
abusa 77.
aatamiaula 48.
ichatourli 36.
chouca 112.
poire chat 29.
poute 103.
prendre le chat 29.
presaie IOI.
pyeurer 10.
quahute 110.
quauquemare 80.
quenaud 92.
queue de chat 34.
quiafo 99.
quigner 92.
quignaud 89, 94.
quin 89,
quinaud 89. 92.
quine 89. 92. 95.
quinemine 91
quinette 95.
quiouc 102.
racaut 20. 62.
ragatoner 36.
ramignauder 66.
Raminagrobis 21.
22.
raminer 61.
rander II.
randou 20. 79.
randouler 20,
raoler 10.
raoter 10.
raou 20. 22. 23.
raouer 60,
ratacd 88.
Raton 118.
raud 20. 60.
rauder 60.
raudir 60.
ravaudis 60.
ravaut 2C. 62,
rechigne-chat 44.7
régate 37.
regrattier 39.
renáo 79. 118,
rioler 10.
róder 60.
rogatonner 36.
romancer 60.
romancines 60.
rominer II.
romionner 10, 60.
ronner II.
ronronner 11. 62,
rou 10, 11.
rouandé 59.
rouanner 10. 41.
rouauder 60,
rouaut 20.
rouer 20, 23.
roumancines 60,
roumià 69.
rouminer 11.
router 10.
routonner 10.
ruelle aux chats 55.
rwandou 20.
rwao 20.
rwoder 10. 59.
sagouin 89. 92.
93.
sagon 89. 94.
samoireau 43.
samoiseau 43.
satouille 33. 118.
satrouille 33. 118.
sentoudres 60.
serval 41.
singe 89. 92. 93.
94. 95. 96.
. singerie 9I.
135
singesse 95.
singne 89.
siure 102.
sognard 107.
sorne 117.
sorner 117.
sornette 117.
souatte 98, 112,
souattoner 112,
souette 98.
souffleur 101.
sougner 107.
sourne 117.
sournette 117.
surnoiller 117.
sournois 117.
stryge 96.
suer 111.
suette 98.
suotte 98,
sute 98.
taribari 81.
tarpo 22.
tartarin 90.
teougnin 105.
té'e de chat 35.
thoon 105.
Tibert 23. 26. 64.
trembleur 104. 110.
trompe-chat 45.
tucquet 100.
tyato 99.
ucheran 96,
ucherot 96,
ulule 114.
vessard 20.
voualére 20.
yeux de chat 42.
2. Provençal (et franco-provençal).
afounna 37.
agati 37.
aglai 104.
ahuco 100.
aluca 108,
amachouti 107. 113.
amiada 76.
amiató 76.
amistouso 58.
amounel 92.
argoulet 65.
arremido 63.
babouin 90.
barbajan 104.
barbäu 71.
barufo 63.
arnáut 19.23. 68.118. bégoula 9.
136
bettana 60.
bèula 10,
beuloli 103.
biato 61.
boubou 100.
bouletou 100, 107.
bousigá 43, 85. .
brama 10,
bresago 101.
brouche 115,
broxa 115.
ca 7.
ça 7.
caban 99. 101. 111.
cabanel 99. 107.
114.
cabanié 111.
cabano 111.
cabec 99. 114.
caborno 49. 50.
eabougno $50.
cabrarèu 99. 103.
cabriero 103,
cabrilhau 114.
cadosco 105,
çafarou 41.
cafer 44.
cafinot 44.
cafio 43.
cafourno 50.
cahus 100, 107.
cainas 103.
calaborno 50,
calabrun 103. 107.
caousette 86,
capigna 50.
carabagnado 49.
carabin 84,
carabougno 50.
caramagnado 49.
caramagno 47, 49.
carami 48.
carfio 43.
caro 20,
carpigna 50,
castiglar 33.
cat 7. 28, 32. 41.
cat auguié 40,
cat de mar 40.
cat de founs 40.
cat enfla 45.
cat esquirol 41.
cat fouin 41.
cat marin 41.
cat minoun 42.
cat pudis 41,
cáta 7. 28. 29. 30.
calä 36. 37.
cataborno 50.
catacournillo 50.
catadret 45.
cataforno 50,
catamarret 49.
catamaula 48.
catamiroto 47.
catamitocha 76.
cataras 33. 38.
cataraugna 48.
calarot 38.
catarous 33.
catasso 38,
catelá 37. 38.
cateto 33. 37. 52.
cati 33. 34.
catié 34.
catifel 42.
catifonla 44.
catiga 33.
catiglar 33.
catigna 37.
catigoula 33.
catilha 33. 34.
catimello 48. 71.
catimoto 48.
catitorbo 45.
cato 7. 28. 30.
cato bagnado 44.
cato borgno 45.
cato cendrouleto 45.
cato d’aigo 40.
cato faleto 44,
catoio 38.
catomaio 83.
calomato 46.
catomaucho
105,
47.
catomerouno 46.
cato miaucho 46.
cato miäulo 47. 48.
calo miauno 46.
cato minuro 46.
cato miloueiro 49.
cato mito 46,
cato morto 44.
catoniera 37.
cato orbo 45,
cato siau 44.
cato sourno 44,
catoun 34. 35. 38.
39.
catounä 34. 36. 37.
38.
catouneja 36.
catounié 38.
catouniero 37.
catouno 34.
caluegno 39.
catuna 37.
catusso 34.
cau 98, 105,
caucalo 101.
caueco 98.
caufoné 43.
caüs 100, 101. 104,
cauuche 100.
cava LOL.
cavec 98,
cayeque 98,
cha 7.
chaban 99.
chabanel 114.
chabatre 50.
chabeque 99.
chabiou 99.
chabo 99.
chafaret 109.
chafarou 41. 109.
chafouec 43.
chaio 102,
chalusc 52.
chamarrot 48. 49.
chamata 84.
chamatan 84.
chanavé 99.
chapigna 50,
charabarat 81.
charabari 81.
charabiat 82.
charcoun 105,
charit 109,
charpigna 50.
charvio 102.
chat 7. 31.
chat sause 43.
chata 7. 31.
chatamusa 19, 49.
71,
chatarouio 38.
chataurelhat 52.
chatelli 33.
chatié 34,
chatiga 33.
chatigoula 32,
chatilha 33.
chatilhoun 33,
chatisso 38.
chato 7. 28. 30,
31. 48.
chatomito borlio 49.
chatoun 35. 38.
chatria 118,
chatta 80.
chau 98. 105.
chaueco 98.
chaurilha 112,
chaurilho 102. 109.
chaurit 109.
chauvio 102,
chava 102.
chavan 115.
chavancou 99.
chavano 110,
chavant 99. 114.
chavantu 107,
chavec 98,
chavesca 98.
chebeque 99.
chegren 78.
cheito 98.
cheriou 103.
chetta 80,
chevrerou 103.
chibeco 99.
chiveco 99. 100.
cho 98.
choc 100. 109.
chocou 102.
chot 100. 104. 114.
chota 107. 112.
chotié 113.
choto 100.
chouc 113.
chouca 108. 112.
choucard 102. 113.
chouco 101.
choudet 100.
choulo 103.
114.
chouoc 100.
chouot 100.
chonqueli 102.
choumo 117.
chourouli 102.
chouta 107. 112,
choutaire 111.
chovon 99.
chua 102.
chuito 98. 113.
chuva 102.
cibec 99. 106. 114.
cibeco 99. 110.
cimec 99.
mi 89.
coi 98,
coïnou 103.
cols 100.
courouli 102.
Croup 20.
up 20,
damasso 105.
dimo 105.
deu 103.
digou 100.
do 103.
doc 103.
droblio 105.
du 100, 113. 114.
duc 100,
dugane] 100. 114.
dugo 100,
109.
dugou 100. 116.
duquet 100.
encati 37.
encatla 35.
encatuna 37. 74.
enmounina 90. 92.
escano-cat 44. 45.
escaragno-cat 44.
escarrabin 84.
escatifougna 87.
esglari 104.
esparboulat 113.
espoufida 11.
estavani 112, 113.
estegno-cat 43.
estranglo-cat 40.
82.
estrego I15.
eteula 96.
fa 7.
faganas 87.
faguinas 87.
faguino 86.
fahino 86. 88,
faino 86. 88.
fait 86. 88.
faitard 88,
farou 101. 102.
feinard 86. 87.
feino 86. 87.
feludza 60.
fenna 87.
feruno 86.
fiou 101.
fisseu 86.
fleinard 87. 88.
fleno 87.
foino 86.
fouainna 88.
fouina 87. 88.
fouineto 88.
fouinna 87.
fouino 86.
founilha 87.
founnä 87.
fresago 101.
ga 7-
gabus 99.
gagniveló St.
gagnon 90.
gahino 86.
gahus 100.
gaino 86,
gamarro 48. 104.
gaminoun 42.
gar 19.
garamaudo I15.
gardo-villo 105.
gari 19.
garo 19.
garou 19.
garri 19. 20. 63.
garro 19.
garrouio 64.
gat 7. 28. 30.
gat brarèu 99.
gat esquiro 41.
gat pitoc 20. 41.
gat sause 43. 69.
gat urlan 41.
gata 7. 28.
gatalha 36,
gatamina 47. 48.
gatarro 38. 118.
gate de Paulet 23.
gatelion 34.
gati 33.
gatibourro 94.
gatifel 42.
gatifourro 44. 51.
gatiga 33.
gatihorno 50.
gatilha 33. 38.
gatilhoun 34. 39.
gatillon 35. 59.
gatimello 17. 48.
gatine 80,
gatio 38.
gato 7. 28. 29.
gatodi 118,
gatol 39.
gatolion 33. 35. 39.
gato miéuto 46.
gaton 35.
gatoun 39.
gatounä 36.
137
gatouniardo 33.
gatupitocha 41.
gatusa 36.
gaueco 98.
gehus 100.
gnarro 20.
gnato 61, 118.*
gnau 61. 67.
gnauca 57. 63.
113.
gnaugna 9. 10. 61,
gnäula 9.
gnièuca 57.
gnocca 57.
gnougna 62.
gori (gorri) 19.
grapo-minaud 70.
grato-minaud 69.
graula 10.
graumela 10,
gresale 103.
grèula 10. 11.
grimaud 104. 115.
grimaudo 115.
hagino 86.
haino 86.
haou 98,
hourougou 100.
hourouhou 100.
itoula 96.
jan Voli 103.
jaro 20.
javan 103.
javanè 103. 110.
IIs.
javanel 103.
jo dou cat 82.
loco 114.
loppaz 104.
lutseihi 108.
machoto 105. 107.
110. 111. 113. 116.
machoueto 105.
machoutin 114.
machurlo 58.
magn 63.
magna 56.
magnac 56. 63.
138
magnan 56. 58, 65.
magnard 56.
maragnan 10. 70.
marcou 19. 66.
margoulet 65.
margoulin 65.
marlo 17.
marmäu 70.
marmousilho 95.
marmutin 21. 69,
71. 117.
marmusat 94.
maro 17. 19.
marracho 56,
marro 17.
marsause 69.
martou 17.
martre 86,
mat 64.
matagot 57. 58.
mataou 17.
male 17,
mato 17,
matre 17.
matucel 58,
maturlo 58.
mäula 9.
megna 65.
megnin 66,
megno 63.
megnolla 95.
megnune 66,
meina 65.
mello 71,
menet 16. 63.
menin 63, 65. 75.
menino 65,
menit 65.
meno 58. 65. 67.
menout 65.
menugueto 58.
mèola 9.
mera 17.
merco 19,
merga 19,
mero 17.
merou 17.
merro 63. 74.
melo 17.
mettana 60.
meuco 61. 75.
méura 17.
mgna 65,
miála 9,
mian 60, 62, 67.
miána 9. 64.
miaoucho 46. 65.
miära 9.
miaro 17. 20,
miarou 57.
miarro 19.
miato 61, 62. 118,
miau 10, 67.
miauco 57.
miäula 9,
miaulard 57.
miaulo 57.
miaulo-miaulo 70.
miáuna 9, 10.
miäura 10,
miaureo 67.
michoulo 105.
mico 18, 65. 95.
mietoun 57.
mièu 56.
mieugna 9. 10,
miéuna 9.
migna 66.
mignaud 16.
migneroun 65,
migno 16. 65.
mignou 65.
mina 65.
minau 68,
minaud 16,
mine 65.
minet 16. 59, 63.
65.
minet-minet 66.
mineto 56. 62, 74.
76.
minin 75.
mino 16, 58. 63.
65.
minodou 58.
minon 38.
minoun 58.
minouna 60,
minouno 62,
minous 63.
mid 57. 60.
miola 9.
mioleto 58.
mionna 63.
miou 57.
mioula 9. 20,
mirco 56,
mire 16.
mirgau 63.
mirihi 61. 62.
miro 16,
miroun 58.
miroun-mirello 62,
misto 73.
mistorio 58.
mistoulin 73.
mistoun 63.
mitihi 62,
mito 63.
mitoucho 76,
mitsowe 105.
miular 9.
mna 68.
mnana 9,
mo 21,
moino 58,
mona 90.
moniná 93.
mor 74.
morga 74.
moro 17. 74.
morro 17.
mossi 65.
möto 17.
motou 17.
moucacarié 91.
moucaco 89. 91.
mouchacho 65
mouechoulo 105.
mougne 92, 93.
mougnegnarié 91.
mougnegno 58.
mougno 58. 74. 91.
92.
mougnoná 74.
mouino gi.
mouna 16, 90, 94,
95.
mounä 90, 92.
mounaco 9I,
mounaire 90.
mounard 16. 58,
92. 93.
mounassarié 63,
mouneco 94.
mouneguelo 104,
mounel 90, 92.
mounet 16,
mouni 58. 92, 93.
mouniflo 95.
mounin 16, 58.
mouniná 90,
mouninado 90,
mouninarié 90, gl.
mounineja 90.
mounino 56, 58. 90,
91. 92.
mouninous 92. 93.
mouno 16. 56. 58,
74. 90. 91.
mounoune 66,
mounzo 92,
mouo 21.
mourre 74,
mouset gI.
mousiga 75.
moustelo 86,
musso 75.
myana 16.
myaro 16.
myaura 9.
myeoula 9.
myona 9.
myouna 9.
myoura 9.
myowga 9. 10.
myowva 9. 10,
nechoulo 96.
nichoulo 96. 114.
nietola 96,
nino 58. 65.
nioca 113.
nistoun 63.
nitolo 96.
nitsoulo 105.
20 57.
nocca 57.
noano 15.
nouchoulo 96.
nuchola 96.
auchoro 96.
muecho 114.
nuechour 96. 107.
Buitela 96.
ouhec 100,
parpalho 116.
pato mineto 44.
pato peludo 20.
ped de cat 42.
peluso 40.
penchina la cato
50,
acchiole 98.
accivettare 112.
accivettato 113.
añutari 11, 62.
afutu 63.
agaruffarsi 51.
pattigliarsi 37.
agattirisi 36.
igattonare 36.
albogatto 42.
aloccare 107. 108.
allocarello 96.
petavet ror.
pioque 102.
pitocha 86.
quina 89.
quinard 89.
quinaud 94.
quioco 103.
rabadan 81. 82.
rabin 82. 84.
rahcle 101.
ramadan 81,
109.
ramagnol 63
ramamiau 10. 69.
ramatan 81.
ramia II. 20. 82.
ramiata 81.
rana II.
rangoula II.
raoumcco 71.
ratoun 118,
raugna 10,
remamiau 63.
remiáuma 10, 69,
remièuta 81.
remoumia 10, 69.
rena 11. 19. 23.
renaire 19.
ressa If.
rigatié 39.
ripo 105.
rispa(do) 110.
rispo 105. 110, 116,
82,
8. Italien
alloccheria 109. 113.
allocchire 113.
allocco 96. 113. 114.
allucca 108. 109.
alluccari 114.
alluccata 109.
allucco 108.
ammiccare 91,
ammusarsi 75. 78.
ammussare 73.
assiuolo 98.
114.
106.
roufa IT.
rougna 11.
roumadan 63.
roumatan 81.
roumeco 71.
roumia 11.
roumiäu 10, 70, 71.
roumiéuta 81.
roumiu 63.
rouna II.
rounca II.
rounfla 11.
rounga If.
rounna II,
sa 7.
sabranla 51.
samatado 84.
sarabiat 82,
savan 99.
savaz 102.
save 102.
segren 78.
sevan 99.
sevta 99. 102.
simi 89.
singe 89,
sivitoula 114.
sofaret 109,
sorn 117.
sourná 117.
sourno 117.
sovan 99.
sta 7.
(et patois).
aüco 100.
ave maria (della
bertuccia) 91.
babbuasso 93,
babbuino 89. 93.
baboin 92.
barbagianni
106. 114.
barbajanni 104.
barbazane 104.
barbogio 70,
baruf 63.
104.
139
stafarou 41.
stevan 99.
suito 98.
sumia 89.
sussa-lampas 103.
suto 98.
suvetotte 99.
suvetta 99.
tartarasso 105. 114.
116,
tsa 7.
tsafarou 41, 109,
tsafouin 87.
tsarco 105.
tsato 7. 28.
tsatrouia 118.
tserbrejouin 103.
tserijouin 103.
tseveco IIS.
tsivrijouin 103.
tsolandié 43.
tsotiéle 52.
tsotilho 33.
tsuvetta 103.
tuc 100,
tuquet 100.
tyoque 102.
uganau 116,
ugue 100.
ugou 100. 116,
zore 20.
zouctta 98,
battu 17.
battulinu 17.
battu marruda 80.
bella donna 105.
berta 90. 92.
berteygiare 92. 94.
95. 96.
bertonar 93.
bertone 93. 95.
bertuccia 90. 91. 92.
bertuccio 90.
bertuccione 92. 96.
140
bignatta 56.
bignoro 75.
bis 8,
bisen 8,
boncia 18. 67.
bonciana 67.
bonciarella 67.
boncinello 59.
boncio 59. 63, 65.
brusciu 115,
bubbolare 100.
buci 62,
bugigatto 43.
burdigotto 43.
busigot 43.
cacapuzza 42,
calacitru 51.
calapuzzo 42.
calzagatt 45.
camajin 82.
cammeo 82, 83.
camoino 82.
camussati 82.
capogatto 38. 43.
44.
caragiai 51. 102,
carcarazza 51,
carel (fa’nda'l) 11,
cata 8. 51.
catabisse 51.
catabolda 49.
catabui 44.
catacitru 51,
catacogliere 51.
catacolto 51,
catafascio 51,
catalosso 48. 51.
catafunne SI,
catamarri 47.
catambota 43.
catamella 75.
catamellon 47. 75.
cataminari 51.
catamlenna 48,
catamone 48,
cataniusu 51,
catapuzza 42.
catapuzzo 42,
catarafía 43.
cataria 34.
catatufulu 51,
catatummulu 43.
catorba 45.
catorbia 43.
catrafosso 48.
catramonaccia 48.
49.
catta 8, 31,
cattara 31,
cattula 31,
catubbe 43.
catuna 37,
catuniari 36,
cecavoccola 102.
cervel di gatto
79.
cetafugn 41.
chió 98, 113.
chiodu 100,
chiove 98.
chiü 98,
chiucchiurlaja 109.
chiucchiurlare 108,
chiuppu 99.
chiurlare 108,
chiurli 106,
chiurlo 102.
114.
chiusso 100. 114.
chiuvine 98,
chivino 98,
ciat 8,
ciata losca 45.
ciaton 34.
ciatonera 37.
ciave 102,
ciavole 102,
ció 98.
ciocch 113.
cioetta 98,
ciofo 113%
cioia 101,
ciolé 109.
ciorla 102,
ciovetta 99,
ciù 98,
106,
ciuc 113,
ciucca 113,
ciuetta 98,
ciurlo 102.
ciurlotto 110,
ciuss 102.
ciusso 100,
ciutt 100,
civelta 99.
112, 115,
civettare 107. 109.
111, 112,
civetteria 113.
civettino 113.
civettone 113. 114.
coa d'gat 43.
coccovaja 101, 113,
coccoveggia 101,
coccoveggiare 113.
cornamusa 71.
croass 102,
crui 114.
110,
cucca 101, 107, 110.
114.
cucchiari 109, 112,
113.
cuccovaja 101,
cuccu 101.
cuccuascia IOI.
cuccufiu for.
cuccuja 104,
cucculiare 109,
cuccumeggia 101,
cuccumian 101.
cuccuni 101,
cuccuniari 109. 112,
113.
cuccupiu 99.
cuccuvaja 101.
cuccuveggia 101.
cuciuni 103.
curlo 102,
curruliu 106.
diavo 'd montagna
115.
doseul 100.
ducco 100,
duch 100,
dugo 100.
düs 100,
duso 100.
dut 100,
erba di gatt 42.
facciommo 104.
114.
faina 86.
fajma 22,
felina 57.
felippa 20. 67.
filecche 62.
filippa 20. 62.
filon 73.
fiutare 62.
foin 86,
foina 86,
fotta 63.
fridte (fruSte)! 8.
frunfruna 11,
fuanu TOL.
fuchien 101.
fuganu 101.
fuina 86.
fuiná 88,
fusa (far le) 14,
futta 63.
gammaute 83.
garolfo 22,
garusola 51. 69.
gat 8. 28. 29. 35.
64.
gata 8, 28.
gatá 37.
gatafrust 43.
gatafura 45.
gatagnau 47.
gatalin (a) 52,
gata morbana 44.
gata piata 44- 70.
gataria 34.
gatarora 37.
gatás su 36.
gatée 35. 36,
gateria 39.
gatibolda 49.
gatigol 34.
gatin 33.
gatina 33.
gatinä 34. 37. 58.
gatino 37.
gation 35.
gat-maimon 42.
gatogna 37.
gatoié 36.
gatorba 45.
gatorbia 43.
gatta 8. 28. 29. 32.
37.
gatta buia 43.
gatta cieca 45.
gtta di Masino
23.
gattafurato 51.
gattaiola 37.
gattamogna 46. 48.
gattamorta 44.
fattaorba 45.
gattaredda 33. 34.
36.
gattarigolare 33.
gattarola 37.
fatteccio 36.
gattefelippe 20. 48.
gatteggiare 36. 38.
39.
galtella 34.
gattello 35.
gattero 34.
gattesco 36. 60.
pati! 31.
gattiari 36.
galtice 34.
&attifilippi 18.
Battigliare 33. 37.
Battiglio 35.
fattillare 36.
Battina 33.
fattino 34. 36. 38.
Batto 8. 28. 29. 30.
32. 36.
Baltofodero 45.
Battola 33. 35.
fattolare 36. 38.
galtolo 34.
£altomagnoni 47.
gattomammone 42.
gatton gattone 36.
47:
gattonare 36.
gattone 34. 35. 38.
gattoni 35. 38. 118.
gattopardo 41.
gattorbola 45.
gatto spusso 45.
gatto zibetto 45.
gattu 8. 31.
gattuccio 33. 35.
gattuffu 24.
gattul 35.
gattumaglia 39.
gattupignula 42.
gattuscio 33.
gattussu 33.
gaturnia 36.
gatun 36,
ghiattu 8,
ghicc! 8.
ghiss 8.
giattu 8,
gnagn 64.
gnagnä 64.
gnagnao 64.
gnagnara 60. 64.
gnagnarire 67.
gnagneo 62.
gnagnera 60. 63.64.
gnagno 64.
gnagnolla 63.
gnagnue 62.
gnan 63.
gnao 64.
gnaogné 10. 60. 62.
gnaolar 60. 61, 64.
gnarragnanau 10.
gnaulare 10,
gnauo 64.
gnavolare 10.
gnegna 60.
gne gne 64.
gnegnero 64.
gnegnu 64.
gnero 61.
gniccar 61.
gnicché 6t.
gnignetta 64.
gnignon 63.
gnignu 64.
gnocco 64.
gnogné 60. 62.
gnognu 64.
gnola 62.
gnorgne 62.
gnorgné 61.
gnular 60.
gnuoccole 62.
gnuognole 62.
goffeggiare 113.
goffo 110. 113. 114.
gofo 99. 114.
gualiari 10.
gufare 108. 109.
gufarsi 111,
gufeggiare 108. 109.
guffo 99. 114.
gufo 99. 106. 107.
108. 113. 114.
imbertonire 95.
incatigiar 35.
incatigio 35.
incatigion 35.
incatorbiare 43.
incivettire 112,
ingattiar 35. 36. 37.
ingattigiar 35.
ingattigliare 35.
ingattire 36.
ingattolare 35.
jacobbu 104. 106.
jatta 8.
jattalora 37.
loc 96.
loccaione 96.
locch 96. 113. 115.
loccheggiare 108.
locco 96. 114.
louc 114.
luccá 108,
luccareccio 109.
luccari 115.
luccaro 96. 108.
luccaru 96.
141
lucchera 107.
luccherare 107,
lucchiari 109.
macacco 89. 92. 93.
magna 66.
magnan 67.
magnano 66.
magnate 56.
magnato 67,
magnatta 56.
magnô 59.
magnosa 67.
malmignatta 69.
mamao 21. 71.
mamau 10. 56. 70.
71.
mamauin 56.
mamiu 10. 70.
mammone (gatto)
42. 89.
mamutone 71.
mananna 16.
mao 67.
marabiand 69.
maramao 71.
marameo 71.
maramiari 69.
maras 73.
marcona 67.
marcone 66. 67.
margnac 70.
margnao 21. 70.
margolato 59.
margotta 58.
margotto 58.
marmaglia 95.
marmao 71.
marmeo 70.
marmignattu 69.
marmocchiaja 94.
marmocchio 69. 93.
94. 95.
marmogio 68. 70.
71.
marmot 95.
marmotta 69. 94.
marmotto 69.
marmutone 7T.
142
mard 73.
marottu 73.
marramamau 10.71.
marramau 10, 71.
marrufino 66,
marrusco 73.
martufe 90.
martuflo 93.
martuzza 90.
maruf 63.
marusola 69.
mattarole 63.
maúglia 66.
maule 62, 63,
maulé 10.
mauma 71,
mavele 62. 63.
mazzagatto 45.
mazzamarro 80,
mazzamauriello 80,
'mbertecate 92.
menna 75.
menona 65.
mgnangaton 69,
miaca 64.
miägna 10. 64.
miagolare 9. 10. 58.
60,
mianna 67.
miascio 62.
miaula 64.
miauliari 10.
miavolare 9. 10,
micca 69,
miccheggiä 95.
micco 8. 61.
micco 57. 89.
95.
micchetto 57.
mice 65.
micia 18, 57.
miciarole 65,
micio 18. 67.
miciola 57.
miciolo 58,
miciu 18. 64,
migna 16. 58. 66,
mignanna 16, 56,
93
mignao 21,
mignatia 56.
mignatti 56,
mignattino 57.
mignatto 56,
mignatlone 57.
mignella 56.
mignen 16.
mignera 56.
mignetta 56,
migni 16, 64.
mignin 66. 114.
migno 16. 58.
mignocco 64.
mignoccole 62.
mignola 58.
mignole 68.
mignolo 58. 75.
mignone 62.
mignonu 64.
mignoro 75.
mignosa 67.
mignota 66.
mimi 21. 59.
mimiu 21.
minau 16.
minell 16,
minella 66,
minen 16.
mini 8. 16.
minin 16,
mininu 65.
minna 75.
minnali 64.
minnanu 64. 65,
minnicaria 62.
minnicu 61.
minnigatta 69.
minnona 65.
minnone 66,
minnu 16,
minnuni 64.
minon 16,
minone 62.
minügatt 68. 69.
mionzo 60,
mirrimimiu 71,
mismalfi 60,
misc 18,
miscin 18.
mitoccia 66. 76.
miula 57.
miulu 64.
miuluni 64,
mivola 57.
mnein 16, 62,
mno 16,
mogio 19. 63. 71.
118.
mogn 66.
mogna 16.
mogná 58,
mognaquacia 70.
mogne 62.
mognin 16.
mognine 62.
mognó 16,
mognole 67.
mognon 58,
moine 62.
mona 57. 89. 90.
95.
monalda 95.
monät 93. 94.
monatto 94.
mone 62.
monello 95.
monin 16.
monina 57. 95.
monine 62.
monna 57. 92. 95.
monnino 92, 95.
monno 92.
monnosino 92,
monnoso 92.
mono 93.
morgio 63.
morgn 63,
morgna 61,
morgnao 21.
morgne 62.
morgnin 63.
morgnine 62,
morgnon 59. 63, 78.
morimeo 71.
mormicca 69, 93.
mosc 18. 65.
mosciame 71.
moscillo 18.
moscin 18,
moscio 18. 63.
mosi 19,
mösi 19. 63.
moss 19. 63.
mozza 65. 67.
mozzo 65,
muchio 18. 61.
muchione 18. 64.
muci 8. 62.
mucia 18, 67,
mugiä 62,
mucina 59.
mucino 59.
mucio 18. 62,
muciulu 62,
muciuluni 62.
muciumä 71.
mugia 58. 65.
mugna 74.
mugno 74.
mugola 10,
muninin 75.
murgnun 78.
musa 58. 75,
musare 78,
musc 65,
muscia 18, 65.
musciá 62.
musciamme 71.
muscio 18. 63. 70.
musciomatteo 70.
musciumá 70, 71.
muso 75.
mussi 19.
musso 19. 75.
mussu 19. 63. 65.
75.
muzza 67.
’ncataminu 47.
'ndruva 11.
'ngufanarse 113.
nicchiare 61.
nicchie 57.
noitola 96, 111, 114.
nottolina 111.
pottolo 114.
nottolone 114.
nottua 96.
oloch 96. 108.
oloché 108.
oluc 96.
orazione (della ber-
tuccia) 91.
oulouc 96. 114.
pantegana 21,
papajanni 104.
paragatto 43.
pigra 104. 114.
piula 103.
tabadan 81.
ngattinare 36.
ragguffato 107. .
Tigna 10. 47.
ramadan 81.
ramanzina 60.
Tamogn 20.
nutta 22.
regata 37.
regatta 37.
règattare 37.
regnolejare 10. 61.
Tigatta 37.
rigattare 36. 37.
ronfé 11,
bei-de-noapte 103.
baf 99.
bufnä 99. 110.
bufni 111. 113.
bufoits 99.
buh 99. 109.
99. 108. 110.
buhac 99.
bi 109. 113.
buhay 113.
bubnä 99.
buhnet 109.
russar II.
sagri 83.
sagrin 78.
sagrin 83.
sagrinäse 78.
sarnacchio 117.
sbertare 92.
scalzagatti 44.
scanagat 44.
scaramuleta 102.
scatamasciu 47.
scataminacchi 48.
scatar 36.
scation 35.
scemonito 93.
sciamunito 93.
sciatta 29.
scigna 89.
scigueta 99.
scimia 89.
scimiato 92.
scimignato 93.
scimmia 89. 92.
scimone 92. 93.
scimunito 93.
scina 89.
sciueta 98.
sciutt 100.
scupiu 99.
segrenna 78.
seuta 102.
sfacciommo 104.
sgatä 37.
sgaté 36.
4 Roumain (et macédo-roumain).
buhos 108.
buhurez 100.
cätusä 5. 30. 35.
cätusnicä 34.
ceucä 102.
cihurez 100.
cioarä 102.
ciocä 102.
ciof 99. 109. 113.
ciofäi 112.
ciohäi 109.
ciomvic 99.
sgatée 35.
sgatona 36.
sgattigliare 33. 39.
sgattion 35.
sgnaular 60. 61.
signa 89.
sigrino 83.
simia 92.
simiotto 94.
simmia 89. 92.
simiton 90.
simon 93.
simunito 93.
sitola 98.
siveta 99.
sivitola 99. 114.
smacio 62.
smagio 62.
smiacio 62.
smiascio 62.
smiss 19.
smona 93.
smonarse 93.
soeta 98.
sola III.
soiare 109. 111.
sorazza 104. 114.
sornacchio 117.
sornione 117,
sota 98.
spole (fa le) 11.
strea 96.
strega 115.
ciovicá 99. 114.
ciovlicá 114.
ciuf 99. 109.
ciufu 109.
ciub 99.
ciubä 115.
ciuhos 108.
ciuhurez 100.
ciurez 100.
cius 100.
ciuvicä 99.
cotcä 35.
143
stregone 115.
stria 96. 115.
striula rot.
suetta 98.
suiton 98.
sumia 89. 92.
susornione 114.
Évetta 99.
svitora 99.
taragnöla 105. 114.
tatajanni 104.
testa da gatto 41.
104. 114.
ticcia 105.
tonca 105,
tornire TI,
tugare 102,
tugo 100,
turululú 102. 114.
tuttumiu 102.
ucco 100.
urghene (fa 1) 11,
urluc 96.
urucch 96. 114.
zatta 20.
zibega 114.
zigrino 83.
ziveta 99.
zoeta 98.
zonca 102.
zovetta 99.
zueta 99.
zuf 99.
cotoc 8. 36.
cotoiu 8.
cotoroanfä 38.
cotosman 36.
cucovetä 101.
cucumeagä IOI.
cucuvea 101,
horez 100.
hurez 100.
Imbufni 111.
incätusa 35.
incotosmäna 36,
144
joimärifä 105, 116.
macioc 18,
maimunu 89.
maimufá 89.
märäi 10.
majä 19.
miauná 10,
cagnass 103.
caluss 105. 114.
cevitta 99.
chatin 37.
ciuite 98.
ciuitta 98.
gore 102,
suite 98.
çuiton 98.
catamixa 46,
catamoxa 46,
escat 28,
escatafifiarse 87.
gallina cega 162.
gamarous 104.
gat 32.
agatar 36.
alucon 96,
autillo 97.
Bartolo 23.
bojiganga 91.
bonito 92.
bruja 101. 115.
bugeria 95,
buhar 108.
buharda 108.
buharro 99.
buhio 110.
buho 99. 106. 107.
108, 114.
caio 102,
camafeo 82.
carreton (hacer el)
IT.
cataraña 47. 49. 86,
miorcäi 19, motan 17.
miorläi 10, pisicä 5. 8,
mirtan 17. puhä 99.
mifä 5. 19. 30. scotocesc 36.
moimä 89. strigä 96. 115.
momifä 89. 94. strigá 109.
5. Réto-roman.
çuss 100, giata-magira 40,
dug 100. giatemarangule 49.
dyat 8, mignognulis 62,
fierna 86. mingul 67.
gat 8, minna 60, 67.
ghiat 8. miular 10,
ghiatin 37. muozza 67.
ghiatinar 37. murmont 68.
ghittinar 37.
6. Catalan.
gatamaula 46,
gatameus (a) 47.
gatamoixa 46.
gatamusa 19. 46,
71.
gat fagi 41.
gatosa 28.
gaüs 100.
miño 65.
mix 62.
mixa 18.
moxa 18.
7. Espagnol (et patois).
chata 29,
chocarrero 109,
choncar 102.
chova 102.
choya 102,
chucha 103.
chuchear 111,
chucheria 113.
chucho 103.
chulo 109,
chumino 89,
coguerzo 54.
cornamusa 81.
comichuelo 104.
correr gatos 82.
encatusar 37. 47.
engatar 35. 37.
engatillar 35.
engatusar 37. 47.
enloquecer 114.
esgana-gatos 43.
espantada 105.
estrige 115.
fuina 87.
gacho 20,
gallina ciega 102,
garduña 86,
garduño 88.
gata 8, 28. 29. 30,
38.
gata de Panonia 41,
gatada 38.
gatado 36.
gatafura 45.
gatallon 38.
gata muerta 44.
gataria 34.
gatas (a) 36.
strigoiu 115,
stioiu 98.
fuçuÿu 109.
tsoara 102.
tsuc 101,
uture 97,
pantagana 21,
pantigana 21,
püf 99. 114.
schimgia 89,
segrin 83.
tchuetta 98.
zore 102.
zuss 100,
mussol 104.
rula 105.
sibeca 99. 115.
siboch 99. 106. 115.
soriguer 104.
xura 102. 116,
gatatumba 43.
gatazo 36. 38.
gateado 39.
gatear 36. 38.
gatera 34. 37.
gateria 38. 39.
gatillo 5. 34. 35.
38. 83.
gatino 34.
gato 8. 30. 32. 35.
gato cerval 41.
gato de Mariramos
23.
gato de mar 28.
gato paul 42. 79.
gatuelo 38.
gatuna 34.
gatunero 39.
gatuno 38.
gtuña 34.
gofo 113.
jimia 89.
lechuza 103. 114.
loco 114.
maimon 42.
maimona 94.
malon 17.
mano de gato 45.
marca 67.
marcona 67.
margaton 68. 70.
marrajo 51. 63.
marramiau 69.
marramizar 10.
marrano 19.
marrar 10.
marrullero 72.
maula 64.
maullar 111.
maumau 10.
mayar 10.
mazagatos 44.
menino 65,
merodear 84.
mesacho 65.
acurujar 111.
berrar 10.
bich 8,
bicha 8. 56.
bichaco 64. 65.
bichancros 63.
bichano 8. 18.
bicheiro 59.
bichenho 18.
bicho 18. 56.
bradar 10.
bruzator. 107. 111.
115,
draxolear 107.
miagar 10. 61.
micha 18.
michin 8.
michino 18.
micho 18. 56.
mico 57. 89. 90.91.
92. 93.
mini 8. 16.
minino 16.
mino 8.
minotisas 68.
miñosa 56.
mis 8.
misino 8.
miz 17.
miza 19.
mizo 8. 19.
mochuelo 105.
mogato 70.
moji 19. 91.
mojiganga 91.
mojigato 63. 68.
70.
mona 56. 57. 66.
89. 92. 94. 95.
96.
monada 91.
monazo 92.
moneria 91.
monicaco 57.93.95.
monico 57.
monigote 57.93.95.
monillo 96.
monino 16.
monis 95. 96.
monises 91.
mono 57. 90.
monuelo 95.
mofia 57. 62. 64.
93. 95.
moñaco 95.
moño 57. 95.
morra 64.65.66.73.
morralla 56, 68,
morrillo 118,
morriña 64.
morrion 73.
morro 17. 62. 64.
73. 74. 118.
morroncho 17. 63.
morrongo 17.
morrofio 17.
8. Portugais (et patois).
bucho 100.
bufo 99. 107. 111.
112,
bugeria 91.
bugiar 92.
bugiaria 91.
bugico 91.
bugiganga 91. 95.
buginico 95.
bugio 90. 94.
cafurna 50.
catapereiro 51.
chocarreiro 109.
choramigar 62.
chulo 109.
corujo 102.
curujo 102. 111.
engatado 38.
engatar 35.
engatinhar 36.
Beiheft zur Zeitschr. £ rom. Phil. L
ensamarrado 94.
esgätcar 36.
estrige 96.
fuinha 87.
fuinho 88.
fute! 8.
gache 8. 20.
gata 8. 30. 32.
gatafunhos 87.
gataria 34.
gatazio 38.
gatear 36. 38.
gateira 37.
gatenho 35.
gatilho 5. 35.
gatimanhos 43.
gatinhos 36.
gato 8. 30. 38.
gato de algalia 41.
gato meind 89.
145
moza 65.
mozalbillo 75.
mozo 19. 59. 65.
muchacho 65.
muixo 18.
mufieca 95.
mufieco 95.
murrio 64.
mus 8.
muxin 18.
niño 65.
pelagatos 44.
pesadilla 80.
ramila 86.
regatear 37. 39.
regatero 39.
regaton 39.
runrun 69.
sapo 20.
sauze gatillo 43.
soma 117.
ximia 89.
zape 8. 20. 71.
zumacayo 102.
zumaya 102,
gato pingado 84.
gato sapato 45.
gatum 36.
lobo gato 41.
louco 114.
macaca 92. 96,
macaco 89. 92, 93.
94.
macacoa 94.
mada 16.
marca 67.
marco 67.
maroto 73.
marralhero 73.
marraxo 56. 64.
martaranba 86.
mear 10.
meauca 56,
menino 65.
merenho 17.
10
146
miar 10. 61.
michelä 95.
michinho 8.
mico 8,18, 57. 89,
minina 16,
minha 16.
minhato 57.
minhoca 56,
minhoto 57.
miquito 18.
moga 65.
aluccus 96,
amma 103.
babewinus 89.
bubo 100. 105.
106,
caballi 101.
caccabus 101.
camahutus 82, 83.
caprimulgus 103.
caravallium 81.
allovpos 5. 6.
fovmaic 55.
yhavg 115.
YXLOVNE 104.
YOUTEG 30.
xulilag 92.
abekat 42,
Affe 92. 93. 94. 96.
affen 92.
Ämi 95.
apkat 42,
baboon 89,
Baudi 17.
Baunsch 18.
Bise 8,
Bizi 8,
Blindchatze 45.
Böhnhase 22,
Buchmarder 86,
buf 99. 106.
mocaco 89.
mocho 105,
mogo 65,
moganga 91.
mogiganga 91.
mona 57. 89. 90.
92. 94.
monaria 91.
monelha 96.
monete 95.
monifate 95.
mono 57. 92. 93.
monho 95.
monhoca 56.
mugiganga 91.
moxama 71.
papalva 86,
papalvo 88.
pinchagato 43.
ralo 101,
rufenhar 11.
B. Latin (et bas-latin).
catta 5. 6. 7. 8. 29.
79.
cattillare 36. 38.
cattus 6. 7, 29. 118.
cauua 97.
cauannus 97.
cucuba for. 111.
cucubare 101, 111.
cucuma 101,
fagina 86.
C. Grec (ancien et moderne).
xaxedBy 101.
zarte 6,
xızzaßaü TOI,
zızzaßrj 10.
#lzußog 101.
xlzuuog 101.
D. Langues
Buhu 100,
Buse 8, 77.
Busel 45.
Buselchen 58.
Buseli 62. 65. 66.
camuse 82.
cat 7. 30. 31, 38.
69.
caterpillar 40. 81.
caterwaul 81.
catkin 34.
catling 83.
cat-stick 68,
Chatz 30.
feles 5. 31. 32. 86.
gatla 30.
gattus 29. 30, 118.
moninus 90,
murilegus 118,
musio6.19.77.118,
musius 6. 19.74.75.
musus 74. 75.
mustela 86,
noctua 90,
xovzovßaie 101.
pupa) 92.
uovva 37.
TODOS 99.
vouxtepig 114.
germaniques.
chatzangst 35.
Chatzebirn 34.
Chatzebuse 19.
chatzen 38,
Chatzensee 53.
Chatzentörli 53.
chatzgrau 55.
Chätzli,31. 33. 35.
39.
chatztaub 55.
chazza 7.
Chôppli 99.
chouch 102,
chough 102.
sagui 89.
samarreira 94.
samarrudo 90. 94.
sancho 90. 91,
simia 89.
tartaranha 47.
tataranha 47.
unbas gatas 34.
Vincente 23.
zape 8. 20,
nonna 15.
otus 97.
preesaga 106.
simia 88. 92.
simius 88,
striga 90. 115.
surnia 116.
uluccus 96. 97.
ulula 103. 105.
vespertilio 114.
OxXWATW 110.
axon 99. 109. 110,
114.
ctpviæ 116,
wtog 97.
Chutz 100.
108. 114,
fauchen 11.
Eichkatze 41.
Elbkatze 41.
Ellenkatze 41.
Eule 99. 105. 108,
110,
Eulenflucht 107.
Eulennest 108,
Eulenspiegel 109,
Feuerkatze 29.
flawein 87.
fluwyn 87.
102,
Gauff 99.
Gehüri 115.
Geldkatze 47.
gimalkin 78.
Grofsherzog 100.
Habergaifs 103.
Haderkatze 44.
hauern 109.
Hausmarder 86.
Haw 98,
Hesse 7.
Hôre 100.
hraoch 102.
Hubo 100.
Hugo 100.
Huhu 100.
Hûr 115.
Hîre 100.
buren 109.
Hürhu 100.
Hira 100.
108. 113. 115.
Huw 99. 106.
Hiwel 99.
110.
Huwele 110.
Mwila 99.
biwo 99. 106.
kat 29. 30.
Kater 29. 32.
Katz 29. 31. 32.
Katzanker 55.
katzbalgen 84.
Kätzchen 34.
Katze 7. 8. 29. 30.
35. 39. 47. 53.
67.
Katzball 67.
katzen 32, 67.
Gota 97.
105.
108,
Katzenangst 78.
Katzenbalken 30.
Katzenbuckel 43.
Katzeneichhorn 41.
Katzeneule 47.
Katzenfledermaus
42.
Katzenhölle 50.
Katzenjammer 78.
-Katzenkopf 29. 34.
Katzenküsser 39,
Katzenmagen 51.
Katzenpfütze 41.
Katzenritter 31.
Katzenrolle 35.
Katzensteg 55.
Katzentreppe 30.
kau 102.
kauke 102,
kauw 102.
Kauz 100.
109. 112.
kauzen III.
Kauzhut 108.
kaw 102.
kawe 102. 105.
kit 7.
Kitze 7. 33.
kitzela 33.
Krawall 81.
kutz 7. 100,
kuwo 98.
Leichhuhn 104.
loekat 57.
Mangelkatze 68.
marode 73.
marteken 90.
Maudi 17.
maueln 9.
107.
mauen 61.
Mauensee 42.
mauken 18.
Mauker 18.
Mauki 18.
maunschen 18.
. maunzen 16. 18.
Mautz 18.
mauzen 16e 18.
Meerkatze 42. 79.
Melker 103.
merkatte 79.
miau machen 76.
Mieke 18.
Mies 19.
Mieze 19.
Milchsauger 103.
Mindel 16.
Mine 74.
Mine 16.
Minel 16.
Minz 19.
Minzel 16. 58.
Miss 19.
Mitz 19.
monkey 94.
Mönz 18.
Mudel 17.
Mull 17.
Mulle 17.
Munsch 18.
Murmau 10,
Murmeltier 68.
murmunti 68.
murren 9.
Murrkater 17.
Murrner 17.
Musekate 19.
Mutz 19. 67.
E. Langues celtiques.
couann 97.
katto 7.
147
Mutze 67.
Nachthuri 115.
Oeldieb 103.
Ofenkatz 55.
Pavian 89.
pfuchzen 11.
pole-cat 41.
puss 8.
pussy 8. 31.
pussy-cat 22.
Puy 98.
Ramm 20.
Rammler 20.
Räuel 20.
räulen 10. 61.
röskat 57.
Schuft 113.
Schufut 99. 106.
113.
Schuhu 106.
schuvut 113.
Seekatze 28.
Teigaff 96.
Teufelskatze 28.
Toteneule 104.
Tschafytlein 99.
Tschokerl 102.
tuten 102.
úfo 99.
Uhu 100, 106.
Uul 105.
Uwel 99.
üwila 99.
üwo 99.
Wutsch 100.
zager 83.
Zibethkatze 41.
Zimeli 17.
Zizi 17.
seboec 99. 106.
148
tava 102.
tavka 102.
&uëati 111,
Suk 100. 101, 111,
üuvik 99.
filinú tor.
kavka 102.
kawa 102.
&okj 100. 114.
éuki 101,
fufufeika 106.
Abruzzes.
Andalousie.
Ardennes.
Auvergne.
Aveyron.
Bergame.
Berry.
Bessin.
Blaisois.
Bologne.
Bournois.
Calvados.
Catalogne,
Champagne.
Charente.
Clairvaux.
F. Langues slaves.
koska 31.
koëki 31.
kotü 8.
kotüka 35.
kotüva 30.
kukuvika 101.
kuvik 98.
lelek 114.
G.
gon 104.
hut 97. 102.
huti 102.
malak 18.
matka 18. 30.
maciek 19.
martySka 90.
matsa 19.
mißka 19.
moëke 18,
puhaé 99.
Albanais.
kukumaëe 101.
maëok 18.
mitsa 19.
(Cités en abrégé).
Corrèze.
Dauphiné.
Ferrare,
Forez.
Gallure.
Gascogne.
Genève.
Gênes.
Gironde.
Guernesey.
Guyenne.
Hainaut,
Haute-Bretagne.
Languedoc.
Limousin,
Imprimerie de Ehrhardt Karras, Halle a. S,
Lombardie.
Lorraine.
Luxembourg.
Mantoue.
Mayenne.
Messin (Pays).
Milan.
Monferrin.
Montbéliard,
Morvan.
Naples.
Normandie.
Parme.
Picardie.
Piémont.
skopa 114.
slepka 102.
sova 99.
suva 99.
syé 112.
utina 97.
utva 97.
piso 8.
Btrik 112.
ut 97.
Table des noms géographiques.
Pistoie.
Pléchatel.
Poitou.
Pyrénées-Orientales.
Romagne.
Rouergue.
Saintonge.
San Fratello.
Savoie.
Sicile.
Toscane.
Tourraine.
Vendôme.
Venise.
Yonne.
BEIHEFIE
ZUR
ZEITSCHRIFT
FÜR
ROMANISCHE PHILOLOGIE
HERAUSGEGEBEN
VON
Dr. GUSTAV GRÔBER
PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT STRASSBURG 1, E.
Il. HEFT
P.SKOK, DIE MIT DEN SUFFIXEN -ACUM, -ANUM, -ASCUM UND
-USCUM GEBILDETEN SÜDFRANZÖSISCHEN ORTSNAMEN
HALLE Aa. D. S.
VERLAG VON MAX NIEMEYER
1906
DIE MIT DEN SUFFIXEN
-ACUM, -ANUM, -ASCUM unn -USCUM
GEBILDETEN
SUDFRANZOSISCHEN ORTSNAMEN
Dr. PETER SKOK
HALLE A. D. S.
VERLAG VON MAX NIEMEYER
1906
cn af
Meinem hochverehrten Lehrer
Prof. Dr. Wilhelm Meyer-Liibke
gewidmet.
Inhaltsverzeichnis.
Einleitung. 1—3. Aufgabe der Abhandlung. 4. Ethnologische
Grundlage der Suffixe. 5. Ihre Funktion. . . . . +. . 1-4
L Teil Über die Entwicklung der Suffixe -Acum, -Anum, -ascum
-uscum, A. Das Suffix -âcus. 1. Verhältnis von -Acus
und -iácus. 2. -Acus verbunden mit Appellativen. 3. mit
keltischen, lateinischen und germanischen EN. In belegen
-Acum, heutige Entsprechung ohne -Acum. 4. Betonnng und
Quantität. 5. Grammatische Wandelbarkeit des Suffixes.
6. Entwicklung auf dem provenzalischen Gebiete. Zusammen-
fall mit -ate und -anum. 7. Entwicklung auf dem südost-
französischen Gebiete. 8. ieu >> y. 9. Erklärung der Ent-
wicklung iacu >ieu. 10, eu>ieu 11. iacu > ia.
12. Zusammenfall mit Pal..ate, pal-atis. 13. Verhältnisse
in den Dp. Jura und Savoie. 14. acu>ai und -iacum
>ei 15. acu>au. — Konstatierung zweier Typen der
Entwicklung, 16. Sind diese zwei Typen für Jura, die
Schweiz und Val Soana anzunehmen? 17. Ob sie auch in
Nordfrankreich zu konstatieren seien? — Erklärung dieser
Erscheinung. 18. Erweiterung durch -ittus und -olus. 19. Chro-
nologische Bemerkungen. 20. Geographische Verbreitung . 5—27
B. Das Suffix -Anus. 1. Funktion des Suffixes, 2. -anus
in der Bezeichnung der Gegend. 3. -anus angehängt an
lateinische, keltische und germanische (?) EN. 4. Entwicklung
auf dem süd- und südostfranzischen Gebiete. 5. In Belegen
-anum, heutige Entsprechung obne -anum. 6. Wieder-
gabe des -ianus durch iés. Zusammenfall mit -enc.
8. Unetymologisches -t und -c. Andere Fälle des Zusammen-
falles. 10. Erweiterung durch -ïcus. 11. Funktion des
«anicus. 12, Erweiterung durch -ellus und -ïttus.
13. Geographische Verbreitung . . . . . 2 . . . . 2739
C. Über -ascu, -uscu-Suffixe. 1. Ansichten über ihre Her-
kunft. 2. -uscus. 3. Funktion. 4. Entwicklung auf dem
sid- und südostfranzösischen Gebiete. 5. Suffixtausch.
6. Schwund des Suffixes. 7. Geographische Verbreitung . 39—47
VIII
D. Teil. A. Lateinische Eigennamen . .
B. Keltische Eigennamen .
C. Germanische Eigennamen . . . . . . . .
D. Christliche Eigennamen . . . . . . . . .
E. Appellativa, «) Pflanzennamen . . . . .
B) Tiernamen . . . . . . . . . . . .
y) Bodenbeschaffenheit und Kultureinrichtungen
Fy Adjektiva: 3.2. 4... 0 e 4 oe
Anhang à. à 2-0 ws. we
Verzeichnis der modernen Ortsnamen . . 2 . +. . .
Nachträge und Berichtigungen . +. . . . 2 . . . .
— - - ——- —
Seite
48—144
145—204
204—209
209—210
210—216
216—217
217—223
223—225
226—231
232—262
263—265
Benützte Werke (ich führe nur die wichtigsten an):
Brun-Durand, Dictionnaire topographique du dp. de la Drôme. Paris 1891.
Germer-Durand, Dict. topogr. du dp. du Gard. Paris 1868.
Gourgues, Dict. topogr. du dp. de la Dordogne. Paris 1873.
Guigue, Topographie historique de 2’Ain. Trévoux 1873.
Raymond, Dict. topogr. du dp. des Basses-Pyrénées. Paris 1863.
Romans, Dict. topogr. du dp. des Hautes-Alpes. Paris 1884.
Thomas, Dict. topogr. du dp. de l’Herault. Paris 1868.
(Der Kürze halber werden diese Werke bei den Belegen nicht erwähnt.)
+
Von Urkundensammlungen wurden herangezogen:
Bémont, Rôles gascones. 2 Bde. Paris 1900. (Ro. gasc.).
Bernard, Cartulaire de l’abbaye de Savigny, suivi du petit cartulaire de
l'abbaye d’Ainay. Paris 1853. (In Collection des Doc. inéd. sur l’hist.
de France. Ser, I, 3e) (CS).
Dom Bouquet, Recueil des historiens des Gaules et de la France. Bd. I bis
XXIU. Paris 1738, (DB I—XXIII).
Chassaing, Spicilegium brivatense. Paris 1886. (Sp. briv.).
Chevalier, Archives dauphinois. Lyon 1878. (Arch. dauph.).
— Documents inédits sur le Dauphiné. 1869 ff, (Doc. inéd.).
— Cartulaire de l’abbaye de St André le Bas de Vienne, Vienne-Lyon
1869. (CV).
Cholet, Cartulaire de St. Etienne de Baigne, en Saintonge. Niort 1868. (CBai.).
Deloche, Cartulaire de l'abbaye de Beaulieu, en Limousin. Paris 1859. (In
Collection des Doc. inéd. sur l’hist. de France. Ser. I, 3.) (CB).
Desjardins, Cartulaire de l’abbaye de Conques (Aveyron). Paris 1873. (CC).
Doniol, Cartulaire de Brioude (Z.-Loire). Clermont-Paris 1863. (CBr.).
— Cartulaire de Sauxillanges, en Auvergne. Clermont-Paris 1864. (CSau.).
Grasilier, Cartulaire de Saintonge. 2 Bde. Niort 1871. (CSai.).
Guérard, Cartulaire de Saint Victor de Marseille. (In Coll. de Doc, inéd.
sur hist. de France. Ser. I, 3d.) (CM).
Guigue, Cartulaire Lyonnais, Lyon 1885. (CL.)
Marion, Cartulaires de Veglise cathédrale de Grenoble, dits cartulaire de
St. Hugues. Paris 1869. (CGr.)
Pardessus, Diplomata. T.1. 2. Paris 1843, 1849.
Pertz, Diplomatum imperii t. 1. (In Monumenta Germ. histor, Bd. I. 1826).
x
Tardif, Monuments historiques. Paris 1866,
De Vic et Vaissette, Histoire générale de Languedoc, Toulouse 1872—92.
1—15 Bde, (benützt nur 1—7). (DV,_,).
Dazu noch hie und da Cartulaire de Lerins (CLerins); Cartulaire de
Nice und Cartulaire de Lantosque (CNice, CLant.), beide letztere hgg. von
Cais de Pierlas.
*
Von den Werken über die Ortsnamen und anderen histo-
rischen Werken:
D’Arbois de Jubainville, Recherches sur l'origine de la propriété foncière
et des noms de lieux habités en France (période celtique et romaine).
Paris 1890. (D’Arbois).
— Les premiers habitants de l'Europe, 2. Aufl. Paris 1889—1894, 2 Bde,
Desjardins, Géographie historique et administrative de la Gaule romaine.
Paris 1876—1893. 5 Bde,
Hölscher, Die mit dem Suffix -acum, -iacum gebildeten französischen
Ortsnamen. Diss. Strafsburg 1891.
Longnon, Atlas historique de la France, Paris 1884, 1888, (L).
— Géographie de la Gaule au VIe siècle, Paris 1878.
Meyer-Lübke, Die Betonung im Gallischen. Sitzungsberichte der Wiener
Akademie, Phil.-hist. Klasse. Bd. CXLIU.
— Einführung in das Studium der romanischen Sprachwissenschaft. Heidel-
berg 1902.
Quicherat, De la formation frangaise des anciens noms de lieu. Paris 1867.
Williams, Die französischen Ortsnamen keltischer Abkunft, Diss, Strafs-
burg 1891. (Williams)
*
Moderne Ortsnamen sind gesammelt bei:
Joanne, Dictionnaire topographique et administrative de la France et de ses
colonies, Paris 1891 ff.
— Petit dictionnaire géographique de la France. Paris 1872.
x
Sprachwissenschaftliche Werke:
Brachet, Dictionnaire savoyard. Albertville 1883.
Devaux, Essai sur la langue vulgaire du Dauphiné septentrional au moyen-
Age. Paris 1892.
Luchaire, Etudes sur les idiomes pyrénéens Paris 1879.
Meyer-Lübke, Romanische Grammatik. Leipzig 1890. (RGr.)
Philipon, Le patois de Jujurienx, Paris 1892.
— Le patois lyonnais au XVIe siècle. Rom, XIII.
— Le patois de Saint Genis-les-Ollières (Rhône) in Revue des patois I—III.
du Puitspelu, Très humble essai de phonétique lyonnaise. Lyon 1885.
Über die Eigennamen:
Corpus inscriptionum latinarum. (CIL),
Holder, Altceltischer Sprachschatz. 2 Bde. (Holder I—II). Leipzig 1896 ff.
Schulze, Zur Geschichte der lateinischen Eigennamen. Berlin 1904. (Schulze).
Abkürzungen:
EN = Eigenname, ON = Ortsname, V = Völkername, Dp. = Departe-
ment (die Namen der Dp. sind gewöhnlich ganz ausgeschrieben oder nur mit
drei Anfangsbuchstaben angedeutet), sofr. == südostfranzösisch, j. == jetzt, sfr.
= südfranzösisch, ndfrz. = nordfranzösisch, Frkr. = Frankreich, p. = pagus,
com. = comitatus, Rom. = Romania, Zs. = Zeitschrift für romanische Philo-
logie, RC = Revue celtique, ALL = Archiv für lateinische Lexikographie. —
Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr des Beleges, die vor einem ON stehenden
geben an, wie viel Mal er in einem Dp. vorkommt. * bedeutet, dafs der ON
nicht urkundlich belegt ist. Die Belege sind gesperrt gedruckt, die Eigen-
namen in Majuskeln, die moderne Gestalt der ON kursiv.
Einleitung.
1. Die allererste Aufgabe der vorliegenden Arbeit besteht
darin, die ursprüngliche Form der mit den Suffixen -äcum, -änum,
-ascum bezw. -üscum gebildeten ON möglichst genau fest-
zustellen. Dabei sind möglichst alte Belege unerläfslich. Leider
sind sie meistenteils in Latinisierungen seit der Merowinger-Zeit
und fast gar nicht bei den gr.-röm. Autoren überliefert. Diese
_ enthalten mehr oder weniger deutliche Züge der
romanischen Eatwicklung, die wir erkennen, wenn wir sie mit der
heutigen Form vergleichen. Sie bewegen sich in gewissen Rich-
tungen; so zeigen z. B. ursprüngliche j-Verbindungen meist schon
die romanische Entwicklung, wobei aber Willkür herrscht, wie wenn
z.B. der heutige ON keine Spur von Mouillierung zeigt und dieser
DE ves mit -iacum belegt ist. Dafs das reine Willkür ist,
wir sofort. Nehmen wir z. B. Annonay (Ard.), welches
nach dem 10. 10. Jahrh. als Annoniacum belegt ist.! Aus der laut-
des -iacum in diesen Gegenden ergibt sich
sofort die ie Unten der Latinisierung; denn hier ist -iacu > y
-ieu wir später nachweisen werden), oder, was am
> ieu.
Dafs die heutige Form allein nicht ausreicht die ursprüngliche
eg ist selbstverständlich;? selbst da, wo sie klar und
gt zu sein scheint. Ich erwähne nur Chöliew (Js.). In
gibt es viele ON, welche ein Calliacum von EN
Frac (vgl. D’Arb. S. 204), und man wäre versucht
“anf *Calliacum zurückzuführen. Lautlich stünde dem
‘nichts im Wege. Nun ist es aber in CGr als Caduliacum be-
(s. auch Holder I 850), eine Form die jedoch wiederum für
a as we nicht genügt: sie würde *Chaulieu,
lieu ergeben.2 Wenn wir dagegen ein *Catulacum (v. EN
|
Le = . de Dombes, hgg. von Charpin: Annoniaci, de Annoniaco
y 0), im CL castrum de Annoniaco 1206; die roman, Ent-
atinisiert in CGr, Annonaicum 1157, Annonagicensis ager
-Lübke Einführung $ 206.
die Synkope verhindert, vgl. R. Gr. I $ 344, und
'Dbindun ig
chr. £ rom, Phil. II. 1
—
je
2
CatuLus, vgl. Schulze S. 313, 118) voraussetzen, so können wir
über *Catlacu zu einer richtigen Form gelangen. Ein Catu-
lacus scheint auch vorzuliegen in einer Urkunde von 750: Fari-
nario illo in loco noncopante Cadolaico, infra termeno Verninse
(Pertz. Dipl. bei Holder 1). Auf Merow. Münzen ist Catolaco
reichlich belegt. Wenn Holder Chelieu sub Catulliacum einführt,
so ist das nicht ganz richtig.
Als ein weiteres Beispiel sei erwähnt Zagnieu (Ain). Ohne
die älteren Belege: Latiniacum könnte man auf ein *Laniacum
schliefsen. EN Lantus ist belegt (s. Schulze S, 192).
Zur richtigen Grundform kann man demnach gelangen, wenn
man forlwährend die moderne Form mit den Latinisierungen des
Mittelalters vergleicht. — Das ist die erste und wichligste Aufgabe.
2. Die zweite besteht darin, etwas zur Aufklärung der Ent-
wicklung der Suffixe -äcu, -änu, -ascu beizutragen, insbesondere
auf dem sofr. Gebiete. Wir werden bei -acu sehen, dals neben
der diesem Gebiete eigentümlichen Entwicklung: > ieu auch die
Formen > y; > ey; > ie; > & vorkommen, von welchen einige
auch anderswo in Frk. anzutreflen, dafs sie aber hier ganz anders
zu deuten sind (I. Teil).
3. Die mit diesen Suffixen gebildeten ON liefern, da sie
meistens auf einem EN beruhen, auch sehr gutes Material zur
Namenkunde Galliens. Ich war bestrebt, diese Seite ebenfalls zu
berücksichtigen (II. Teil).
4. Die drei Suffixe entstammen auch verschiedenen ethnischen
Sphären. -Acus ist unzweifelhaft keltisch.! Ob -ascus, uscus
als ligurisch zu betrachten seien, bleibt noch immer zweifelhaft,
Es ist wahr, dafs die ON mit diesem Suffixe meistens auf dem
ligurischen Gebiete anzutreffen sind; aber es ist auch in Spanien
von D'Arb. de Jub. Les premiers habitants 112 nachgewiesen; dann
überall in Frankreich. Manche Namen mit diesen Suffixen bietet
auch Bayern. Das veranlafste D'Arb. de Jub. a. a. O. zu schliefsen,
dafs diese Gebiete von den Ligurern bewohnt waren. Dieser Schlufs
ist aber gewagt, besonders da ein strikter Beweis, daß dieses Suffix
wirklich ligurisch sei, bis jetzt noch nicht erbracht wurde, Es ist
sehr wahrscheinlich, dafs es ein solches ist, zwingend aber ist die
Annahme nicht.?
1 5. jetzt darüber auch bei Schulze S. rq fl.
2 Im Lat. kommt das Suffix -usca in einigen Pflanzennamen vor:
asinusca, atrusca, amarusca, vgl. Thomas, Mélanges d’etym. fre. S. 98 ff.
Im Sp.-port, ist das Suffix -asca und -usco in vergröbernder Funktion üblich.
Ich zitiere hier einige Beispiele aus Tolhausen Sp. Wörterbuch und Michaëlis
Port. Wörterbuch: a) Pflanzennamen: sp.-port. verdasca > *viridasca
Schofsreifser (Tolhausen), junger biegsamer Zweig (Michaelis), vel. vardasca
Rute, was man in lautlicher Hinsicht mit barbasco neben verbasco ver-
gleichen kann. Die Bedeutungsentwicklung ist hier ganz klar: der Übergang
von stark grüner Farbe zum Gegenstande, dem sie anhaftet, ist leicht
begreiflich, Port. lavrascas wilde Weintrauben, (labrusca Säuerling,
4
bt sich nun die wichtige Frage, inwiefern und in
e wir in den heutigen ON mit diesen Suffixen
u sehen haben.? Sie könnten zur Bildung von ON
, im Sp, an, gegenüber lat. labrusca vitis, uva, die
pr uscum (Georges). Port, panasco er sally den Ab-
: > nas sequel Carrasco, Scharlach — de grt
> andere Bedeutungen), carrascal Eichenwald,
tiva: borrasca Ungewitter mit anderen
\biasca der Kinder zu rabiar, port. varrasco,
h sp. verraco) neben barrio Eber, farrusca
rostiger Sp. Ps tarasca hifsliches Weibsbild.
ist meist -usco üblich; für -asco habe ich nur port. tarasco
ld port. velhusco alt, labrusco wild, par-
‚auch pardisco, port, patusco lustig (vgl. sp. pa-
Fusco dunkelfarbig. RGr US. 559 =. are
Falle mit -ejo neben ujo (S. 469), wofür aller-
pardusco, port. rabisco, rabiscar
(das Jautl. Verhältnis von dem letzten
würde. Wenn das der Fall wäre, so
co die Quantität des u gar nicht in Betracht
“Por sco ar de Daun des u hin (vgl. im Frz, lam-
nüb, ' maroute bei Thomas a. a. O, 5.105, dann frz. lambruche
Lola; nach Meyer-Lübke wäre lambruche allerdings ein
ras mit dem u in ON nicht übereinstimmt, welches, wie wir sehen
I . lambrois Rom. XVII, 144 zeigt wiederum ú. Von
Am Bp. ye sect asc(ujlus > acho, usc(u)lus >
amit wäre das in RGr II § 420 verlangte
5 ixe Len ob irgend welcher Zusammenhang zwischen
ixen 11 in ON bestehe, kann ich nicht sagen, ebenso
zwisc er lat, Pflanzennamen und dem gal. acos (vgl. noch
N | nm. 2).
a
La s, Collorgues, Coulourgues; cf. ia CB
Collonges Echreibt Joanne Dict. geogr, et
en topogra de la France, qui se
a coe du Sud-Est. Il semble dériver du latin
e a-t-il une autre origine, s'il mie ich ia Bezug au
nce germanique -ungen,“ womit ic auf
(aus lautl. Gründen). — Die Geschichte wird
ob die oben erwähnte Annahme zutrifft, da hier
che > volkswirtschahliche Ausdruck colonica (vgl. Du
len nur Erweiterung mittelst -Acus vorliegt, beweist
gobe SIT praef. MG. SS. Mer. II p. 581,34: Frater-
au 35: in Locum qui tunc Sathon nunc
old 1374. In wievielen wir das anzunehmen haben,
ı*
TS
ME ate
4
auch mit anderen Appellativen dienen. Das ist eine Frage, die
in jedem einzelnen Falle zu lösen unmöglich ist. Der Wortschatz
der gallischen Sprache ist uns sehr mangelhaft bekannt; von der
Geschichte der einzelnen Ortschaften wissen wir noch weniger, so
dafs die Frage im vollen Umfange nicht zu lösen ist. Dals wir
aber in einem jeden -ius,! das sich in heutigen ON erkennen
läfst, nicht sofort einen römischen Gentilnamen zu postulieren haben,
wie das anzunehmen D’Arb, de Jub. vielfach geneigt ist, ist für mich
selbstverständlich; z. B. bei *Castagnac (H. Gar.), *Chataignat (Ain).
Einen Gentilnamen *Casrantus gibt es nicht, und wir brauchen auch
hier in -ius nicht das bekannte róm. Gentilsuffix zu sehen, denn
es kann Castania® zu Grunde liegen. Es kann sich in diesem
Falle nicht um dieselbe Bildung, wie in Luciacus, Mercuriacus
etc. handeln. Wenn solche Bildungen auch in der Bretagne mög-
lich sind, wo seit dem achten Jahrhundert Les Rattenuc „chateau
ou cour de la fougeraie“, Terra an Prunuc „terre de la prunaie“,
Banazlec von banazl = genêt, Quelennec von quelen —
houx (s. D'Arb. à. a. O. S. 176) vorkommen, warum nicht auch
aufserhalb der Bretagne? S. 177 gibt D’Arb. de Jub. eine Möglich-
keit solcher Bildungen in frz, ON zu „Le fait est possible, mais
non prouvé,“
Über das Suff. -ius bei Baumnamen siehe RG II § 403.
2 Ta in den ON (z.B. La Vergne) kann als eine Kollektivbildung auf-
gefafst werden. Solche Bildungen scheinen schon im kelt, vorhanden gewesen
zu sein. So fafst Prof. Much (Vorlesung über das Altgallische, Sommer-
Semester 1902/3) Alisia als eine Kollektivbildung zu alisa = Erle Ali-
sineum, dann Lentia > Líms als , Lindenwald* etwa. Für derartige lat.
und roman, Bildungen vgl. A. Thomas: Essais de philologie française S. 80
bis 85,
I. Teil.
Uber die Entwicklung
der Suffixe -Acum, -änum, -äscum, -uscum.
A. Das Suffix -Acus.
1. Lange Zeit hat man -iäcus als ein selbständiges Suffix
betrachtet. D’Arb. de Jub. hat dagegen nachgewiesen (S. 149 ff),
dafs wir in -i- vielmehr das i von dem lateinischen Gentil- Suffixe
-ius zu sehen haben: Juli-acum, Curti-acum etc. Es ist môg-
ich! dafs es später? als selbständig von diesen Fällen aus auf-
gefafst wurde. Vgl. Schulze a. a. O. S. 18: so kann man einem
Sabiniacum nicht ansehen, ob SABINUS oder SABINIUS zu Grunde
liegt3
2. Wir haben schon oben die Vermutung aufgestellt, dafs
‘acum auch mit anderen Appellativen verbunden vorkommt. So
finden wir in Dp. Dord. Vernac, was genau den anderen frz. ON
Alnetum entspricht. In CS finden wir Verniacus silva in agro
Tamatensi (ungefähr um 970). Derselbe ON ist auch als Verney,
Verneto belegt. In diesem Falle kann Verniacum eine schlechte
latinisierung der roman. Entwicklung des Suff. -¿tum > ey, ay
darstellen. Aber in den Dp. Vienne, Char. Inf, wo Vergne
Vergnec 1183 heifst, liegt offenbar *Verniacum zu Grunde;
ebenso in „in Verniago“ gg6—1031 j. Le Vernhas (Aveyron)
CC. Ze Vernay kommt in den Dp. Isère, H. Savoie, Ain vor. Der
Artikel scheint auf -&tum hinzuweisen. In dem ersten Falle kann
.. | Fir diese Möglichkeit sprechen einige germanische Namen, welche
nicht mit -acum sondern mit -iacum verbunden sind: Theodebertiaca
Curtis > Tiberzey (Vendée), Rotbertiacum > Roberchies (Hennegau), Rat-
bertiaca curlis > Rapsécourt (Marne), Fulcoldiacus > Foucouzy (Aisne),
Landoldiacus > Landouzy (Aisne); dann Bittuldiaco auf Merow, Münzen.
Siehe Holder; Quicherat 37. Juroszek Zs. 27, 681.
? Auf diese Weise erklärt sich die in der Einleitung eıwähnte massen-
hafte Setzung des -iacum an Stelle des -acum in mittelalterlichen Urkunden.
Jedoch ist das meistenteils erst in den Urkunden seit dem 10. Jbrb. der Fall;
"gl. die Beispiele im II. Teile.
® Nicht nur römische Gentilicia waren die Quellen dieses j, sondern
pe die Suffixe -arius und -ius bei Baumnamen, wie wir spáter sehen
Werden,
6
-acum das lat. -&tum vertreten. Auch mit dem Suffix -uscus
kommt verna vor im Dp. Ard. Vernose. Dafs in Dp. Vienne
Vergné, Le Vergnay ein mouilliertes n enthält, beweist noch
nicht einen EN Vernıus, sondern es kann von vernia aus ge-
wonnen werden, wie Castaniacum von Castania Vernia
kommt in ON vor: wie Za Vergne (Dord.) 1197 La Vernia
1197. [Char. Inf, Corr., Lot, Lot-et-Gar; H. Vienne, H. Loire.]!
Wir haben auch einige Aunac [Char., H. Loire, Tarn-et-Gar.?),
Auniac (Lot)? welche möglicherweise neben Aunay << Alnetum auf
*Alnacum hinweisen. Jedoch habe ich für diese ON keine
sicheren Belege? Ein Cogn. Vexnus ist zwar belegt (s. D'Arb.
a. a. O. S. 544), aber in diesen Fällen wäre verna ganz verständ-
lich. Verna ist auch mit dem Suffix ¿tum belegt, so in Dp.
Yonne Vernetum 9. Jhr. > Vernoy.
Ebenso scheint es zu sein mit Fontagnac (Gard), welches sehr
oft vorkommt: Fontagneux (Gard), Fontagnac (Dord). In CBr. lesen
wir „in villa quae dicitur Fontenaco.“ Vgl. fontana mit -étum:
Fontanetum > Fontenay (Calvados), Fonienoy (Aisne) bei d’Arb,
a. a. O. S. 630ff. Ein EN Fontanıus ist nicht belegt. Fon-
taniacum kann möglicherweise ein Pendant zu vielen ON Za
Fontaine sein. Dann Canabac in „Historia Wambae regis“ bei DV.
In „Ex tabulis ceratis a. 1307 lesen wir apud Cerasiacum (auch
Cerasium, Cerisiacum belegt) j. Cerisy-/a-Salle (D. B XXII). In CS:
Rotbertus de Piniaco, daneben aber auch Pinetus, so dafs hier
auch Latinisierung vorliegen kann. Vgl. auch Pinac (Dord.). DB X
Ceresiacus villa eccl. Aurelian. in p. Namnet., dann Cersiacus
villa super Ligerim; und villare Cirasagum in valle confluent.
(DB IX), vgl. viele Cergy, Ceray. Dann Prunac (Hérault) zu
prünus, wofür ich leider keine alten Belege habe,
Also scheint es ziemlich wahrscheinlich zu sein, dafs -acum
auch im Sinne von -étum stehen konnte,
Ferner: In CB erscheint Asenacensis pagus, Asinacensis
vicaria 841, dann mit Synkope Asnagum, (auch Assenacensis
geschrieben), was Deloche mit Puy-d’Arnac identifiziert. Also ein
Asinacum von asinus, was wir mit so vielen anderen Asmöres,
Andres, Aynıöres < Asinarias in Zusammenhang bringen könnten.
Desjardins bringt noch (im CC) parrochia de Asnago rı. Jahrh.
in Ainaco 11. Jahrh. jetzt Agnac, wo n aus -sn- auffallend ist
in einem Gebiete wo -asinus > ane (vgl. Gillieron c. 41). Jeden-
1 Williams S. 77.
* Da manche von diesen ON auch auf dem Gebiete vorkommen, wo
1-Kons, bleibt, so ist es nicht gestattet dieselben auf *Alnacum zurück-
zuführen. EN AUNUS, AUNIUS ist auch belegt, vgl. Holder 1294, dann
Schulze S, 73, 130.
3 Vgl. Alniacensis, Alniensis pagus (DB X); vgl. Augnac (Ard,),
Augnat (Puy-de-Dome), Augnax (Gers); in CBr, villa Augniaco; cf. Al-
natum (H. Gar.) bei DVs. Bei Leroux, Documents sur la Marche noch
Aulnac, Aunac,
|
A it -acum zu bilden erhalten. Wir ba |
Br zu Grade ge E
us vin (Saone-et-Loire), Gaur ps
, Geldonacum > En
rm ee den Gedanken nahe legen, dals
and Kar, Zeit noch lebenskräftig war, so
piele dafür zu sprechen, dafs es zwar in
hersprache lebenskräftig war, im Volke
sc e den späten Bildungen ein Einfluís von
hat a. a. O. 126—137 nachgewiesen, dafs
«rele Wie die heutigen frz. und nital. ON
DE B I 659, in Chronicon Fontanel: Officiniacas et
lau (a, 72
uch sonst verwendet bei Ableilungen von Städtenamen :
ca urbs, pagus Chersiacus, neben anderen Suffixen
cher Funktion. Vgl. CSL XIII 3026 nautae Parisiaci,
I vais die Noten. Das dies auch in anderen Fällen
en noch die hier im Texte angeführten Beispiele bezeugen,
‚ch gontiacum > Mains, Mayence zu erklären? Es
1, dafs -Acos als ein Ableitungssuffix von Städte-
b; en worden sei (s. unten Cy meine Erklärung
à Gap und Vapincum),
zeigen, trug es immer einen Hauptakzent, mit Nebenakzent auf der
ersten Silbe. Anders in den germ. Ländern. Da bekam die erste
Silbe unter dem Einflufs des germ. Akzentgesetzes den Hauptton
und das Suffix trug den Nebenakzent. Hier wurde auf bis jetzt
unerklärte Weise “iacu (über -*iach, -*iech?) zu -ich (in einigen
ON ist auch Anlehnung an -ig zu konstatieren), -acum aber >
-ach: Marciacus, (Kar.) > Merzig (also *Martiacus); Albini-
aca > Elvenich (Rheinprov.); Tulpiacus, Tolbiacus vicus >
Zülpich (Rheinprov.); Liniacus > ZLemek (Belgien, Brabant);
Viroviacus > Werwig (Belgien); aber Antunnacum > Ander-
nach. Wenn -ach auch aus -iacum vorkommt, so wird es wahr-
scheinlich die Analogiewirkung sein: so haben wir ///sach, welches
in comtatu Ilzicha 672 heifst, actum Hilciaco, palatio regis 835;
im 13. Jahrh. Ilzecha 1233, Ilzeche 1246, Hilzich 1280.
5. Bevor wir uns nun zur Betrachtung der Entwicklung dieses
Suffixes in Sfrk. wenden, sei uns gestattet, einige Worte über die
grammatische Wandelbarkeit zu sagen.
In Merowinger Urkunden braucht es, wenn -acus mit der
Apposition villa vorkommt, nicht mit ihr im Genus übereinzustimmen, !
Diese Fälle werden wir bei der Betrachtung einzelner ON hervor-
heben, Es gibt dennoch ON, die das Femininum erhalten haben,
so Sinaca (Kar.) > Senanque (Vanduse), wo wahrscheinlich Suffix-
tausch (-inca?) vorliegt. Zur Merow, Zeit sind im Fem. belegt
Betiniaca villa > Beélhéniville, Gerniaca curtis > Gernicourt,
Catuiaca (schon in róm. Zeit) irgendwo in Dp. Basses Alpes;
Arciaca > Arcis-sur-Aube ist auch schon in róm. Zeit belegt
(S. Longnon Atlas Text); dann Tasciaca > Zhésée (Loire-et-Cher).
Aus Merow, Zeit noch: Ledriaca curtis > Zandricourt (Marne).
Die roman. Entwicklung zeigt in diesen Fällen keine Spur vom
Femininum.?
Wie wir also sehen, läfst sich von so und so vielen ON mit
-acus nur eine kleine Anzahl im Fem. nachweisen. Ich hebe das
hervor, um zu zeigen, dafs man in dieser Richtung die Erklärung
der Entwicklung von Yc’ in -acu nicht suchen darf (wie beispiels-
weise bei vai > vagus und vrai nach dem Fem,). Dafs diese
ON mit ihrer Apposition villa curtis nicht übereinstimmen, erklärt
sich wohl daraus, dafs vor der Entstehung der betreffenden villa
oder curtis (da villa überhaupt sich erst in Merow. und Kar,
Zeit herausbildete) hier nur die Benennung nach fundi vorlag,
und dafs diese Benennung, die ursprünglich jedenfalls adjektivisch
war, als selbständiger Begriff erstarrte, so dafs ein Bedürfnis nach
Übereinstimmung nicht mehr empfunden wurde. Es ist recht auf-
1 Vel. jetzt noch Schulze a. a, O. S, 12.
2 Vgl, noch Gradagua 960 Grasac (H. Gar.) bei DV;, — Ich führe
aus den Urkunden noch Fälle an, wo die Übereinstimmung vorliegt: Mutatio
Cerebelliaca im Itinerarum Antonini DB I; in villa Mulaca 981 (p. Rossi-
lionensis) DB IX; actum Strennaca villa 834 DV, Vgl. noch Darentiaca
j. Saillans (Drôme).
9
alle end, idee ic vom Fem. bis auf wenige Beispiele! keine
Ss n ist. CL bringt: Briniacas villa 869, wovon wir
ee ec Brignaies,
Dil Fam. in , Brignais (auch in j. Brignats
be Urkunden können auch auf falschen
"gol so: Audriaca villa (Longnon) > TE
\ an > Form gar keine Spur von -iacum aufweist.?
ne "Urkunde (anno 837) des Kaisers Ludwig des Helle:
Comaiag putos,” ad Anianense monasterium; derselbe
0) her t auch als Comaiacae 852 in einer Urkunde Karls
(DE di
Kasus kommt insbesondere der Abl. Pl. in Be-
einige Beispiele, wo dieser Kasus zu Grunde
; nt. À 'Orbacis monasterium > Orbats-i’ Abbaye (Marne),
Car.) monasterium, pagus Melcinensis > Redazs, ein anderes
auch im pagus Laudunensis (Aisne) > Roubais; Scal-
me) Longnon (Kar.). Daher diirfte vielleicht auch das
tb
o:
(Rhóne). ES
act?
hen heutigen -acum ON seinen Ursprung haben, wie
Aisne) < Silvacum 868, Cowrçais < Curciacus (D'Arb.
va aber doch merkwürdig, dafs in Sfrk. dieser Kasus
rs rlassen hat. Wenn Hölscher in seiner Dissertation
en » Paar Beispiele mit dem Ausgang -ais nach-
‘ sind das in alter Zeit unbelegte Formen. Thuret (Puy-
) < Ben Turiacus wird wahrscheinlich schon dem
da es sich im Norden dieses Dp. befindet.
es m inkl seeqeethlossen zu sein, in dieser Richtung
ung von -acu zu suchen.
m. $ 1. kommt ebenso in wenigen Beispielen vor. Ich
RUE > Dottignies (Belgien, Flandre
: Beauvais kann auch nom pl. sein von
> ‘was ein ganz verschiedener Fall ist, vgl. Schulze
este. kann ich kein einziges Beispiel beibringen.t
en 3, die hier in Betracht kommen könnten, sind
; de A das Neutrum sg. Vgl. einiges
ei den ON jetzt Schulze a. a. O. S. 4 ff.
siert aca curtis in Cgr. j. Valernes (Basses Alpes).
Acc. lar, fem. kommt noch in folgenden Beispielen vor: im CC
Isa ques (A $ dr 2 Ai reg will mit diesem Orte noch Avi-
\ D à er ris ist das lautliche Verhältnis nicht
5 883 bei DV, El mas de Fresagas
7 1 ee Marna
gas bei DV.
-s in den ON verdient untersucht zu werden,
10
6. Die Entwicklung von -acum, -iacum auf dem prov. Ge-
biete ist > -ac, -iac.! Hölscher hat es geogr. abgegrenzt $. 15,
nach ihm genauer Juroszek Zs, XXVII, 552 ff. Es bleibt uns nur
übrig, einige sekundäre Erscheinungen zu besprechen. Zunächst
sei der Zusammenfall von -acum mit einem anderen kelt. Suffix
-ate? auf dem grofsen Gebiete erwähnt.? Dieses Suffix dürfte im
Süden ebenso produktiv gewesen sein wie -acum. Wie pratum
> prat, so hat ate > at ergeben, und als das auslautende c
von ac verstummte, wurden die Graphien verwechselt; dann auch
die Schreibung mit -s, welche aus den Fällen wie Romanis >
Romans und -atis -atz -as gewonnen wurde. Wir haben z. B.
Mariate vicaria (Kar.) > Meyras (Ard.), welches den anderen
Mariacum entspricht; Luciate (Kar.) > Zussas (Ard.), daneben
viele Luciacum; in Dp. Gard Curtionate > Courçonas, was eine
Bildung von Cuxtio -onis,t dieses wiederum von CURTIUS ist.
Wie -acu, so trägt auch -ate den Hauptakzent. In den m.
a. Urkunden wird es auch -atum geschrieben: Lezatum (Kar.)
1 Neben -iac kommt in Urkunden auch die Schreibung -ag vor: so in
CC Sablonag 1074— 1087 j. Ze Sablona (Gir.) etc.; dann -ach: so DB XXI
Orilac, Orliach, Orillac j. Aurillac (Cantal); in CSan, Eccl. de Godoniach;
Blansac (Gard), — -ach 1156; im Cartulaire de Nice hg. von Cais de Pierlas
Orbazach, Orbazac villa, Auriach 1107.
2 Es dürfte die ursprüngliche Bedeutung des -ate = It. ensis gewesen
sein, wie aus Namausatis auf der Inschrift von Vaison (Vaucluse) zu ersehen
ist [nach Stokes roovriovg Nauevoerıg = civis Nemausensis]. Man ver-
gleiche es mit dem -ensis-Suffixe in frz. ON wie Brauvoisis > Belova-
censis, welches für Pagus-Benennungen gebraucht wird. -ensis dient aber
nicht nur zur Bezeichnung einer Gegend, sondern auch einiger Ortschaften:
so wird sich erklären Aasés Redae, eigentlich Redensis, vgl. pagus
Redensis bei DV („ville „ „qui ne subsiste plus aujourdhui“). Auf diese
Weise erklärt sich das angehängte -2 in Rodes <Ruteni, während
Rutenicus > Rouergue ergeben hat. Vgl. noch Gredenensis vicaria >
Gresès (Lozère) 998 bei DV,, auch eccl. S. Martini de Greza belegt (a. 972);
daun Agonensis vicarin 804, 1175 de Agaunico j. Agonès (Hérault), In
Notitia provinciarum: civitas Reiensium > Ries (Basses Alpes), vgl. Des-
jardins: Geogr. de la Gaule romaine III. Bd, S. 503. Schulze S. 3 will hier
nom. plur. (V Reif) sehen, was lautlich nicht pafst. — Auf -ate=ensis scheint
hinzuweisen der Umstand, daß viele Völkernamen von den Städtenamen ab-
geleitet worden sind: z,B. V Elusates, daneben civitas Elusa > Zuse von
den Römern wahrscheinlich wiederum nach dem V, Elosatium, Elusatium
umgetauft; vgl, noch Sotintes und den heutigen ON Sos (vgl. Monlezun:
Histoire de Gascogne I 5.423). Zu dem Inselnamen Ilva > Zöa bildete
man den V Ilvates, zu Veleia-Veleiates.
3 Neben -ate kommt noch -atis (vgl. unten 12) in Betracht: Cur-
bissatis 971, 1080, Corbessatz 1233, Corbessaz 1121 j. Courbessac
(Gard), Ohne moderne Entsprechung CL Corsenatis villa 984 (im Texte
aber Cortenatis), CS hat Corcenatis. Vgl. noch Tetígnax (B. Pyr.)
Titinhatz im 13. pe Die Urkunden bringen manchmal -atis, während
der moderne ON keine Spur davon zeigt: Marciolatis (Holder II) j.
Marsolat (Puy-de-Dome) und umgekehrt: Mariate j. Meyras (Ardèche), Das
-s kann auf -tz zurückgehen: Roussas (Drôme) 1211 Rossatz,
* Über die EN auf -io, -onis s. Zimmermann ALL 1903.
11
vgl. noch Lordadum ministerium > Lordaf (Ariège)
es Zusammenfall hat Hölscher unter -iacum > iat, -ias
-ia (S. 26) und iacum -acum > at, as, a dargestellt? Er hat
is) ee ganzen Süden beigebracht und es als laut-
etzliche En angenommen. Lespy, Gramm. Béarn. S. 115
aber, dafs das ausl. t heute dort gesprochen wird, ebenso
ie es die Schreibung -cq beweist: z.B. Arzacq (Bass. Pyr.).
demnach Mallas ) < Malliacus (Longnon) zu deuten
r unklar. Ob d'Arb. de Jub. S. 279 mit Marsas (H. Pyr,
e) < rciacus recht hat, soll dahingestellt bleiben. Sonst
dieser isssnenfall aufserhalb der Gascogne sicher. In Sp.
. (Beispiele meist für Auvergne) erscheint an Stelle von -ac
Laufe des 13. Jahrb. ungefähr -at.5)
Eine anderer Zusammenfall drohte in Languedoc mit -anum.
sich durch das sogenannte bewegliche n. So haben
n Dp. Hér. Campagnan, das 804 als Campaniacum belegt
it 1385 aber Canpagnanum. In Dp. Gard: Lignan: 920
2 Ir gn: cum, 1031 Irignanicus, In Dp. Drôme Charrisan:
haurisiaco 1290, Chaurisat 1344. In Pyr. orient., Aude,
yron dürfte dieser Zusammenfall besonders häufig vorgekommen
Perpignan, welches schon in der Römerzeit als Perpi-
ist, erscheint im 13. Jahrh. als Perpiniacum
pe klang ist also ganz durchsichtig. Eine andere
g mit Je” > y dürfte nicht vorkommen. Jedoch haben
Bei: >, welche dagegen zu sprechen scheinen. In
3 im CSau Alsiato villa, CB vicaria Argentadensis, Argen-
| ), de zur (13. J Jabrh.) in CL.
dem sofr. Gebiete s. später
Beispiele an: Ayac, Ayat 1263 j. Ayat (Puy-de-
siat , “AC 1263 j. Mussíac (Cantal). Die Fälle ‘wlscerhoten sich
nder Zeit: Allagnat (Puy-de-Dome), 1249 -ac, 1401 -at; Agnat
362 “né, ee kommen sogar Fälle vor, wo im 13. Jahrh, blofs -a
Mont (H. Loire), 1247 Monmaira; Pionsat (Puy-de-
44 Pionsat, Ponga, Ponciaci. In einigen Dp, dürfte -c >-t
lic ee Ah Gilliéron Atlas épi-espit (Ariège, Landes). Aus
D sich ähnliche Fälle nicht so früh konstatieren. Im Dp.
a4 sak Gurat — Auguracum, Exguratum 1380;
‚ Ischat 1382; Nantíat -iac 13. Jahrh., -iat
- Y AR 13. Jahrh., -acum 1382; Brenac 1250, -as 13. Jahrh.,
. rh., -acum 1380’ Creyssensac (Dord.) erscheint sogar
D3, -acum 13. Jhrh., vgl. noch Beonac, 1260 Beona; es ist
eben, dafs von diesen zwei letzteren Beispielen ein älteres
belegt ist, so dafs auch a <anum vorliegen könnte. Aus dem
Hae — -aco 1360, -at 1548, sogar 14. Jahrh. -ano; Chau-
AA Hautes Alpes: Charbillae — -acum 1307—
go. A iele, wo dem -ac der mittelalterlichen Ur-
, »as und umgekehrt entspricht, werden sich im zweiten Teile
e Die ganze Frage nach der Zeit der Ver-
a Konsonanten im Prov, bedarf noch sorgfältiger
hw
12
B. Pyr. Louvigny < Lupiniacensis 984, aber 1272 Lobinhom,
1307 C. de Lovinherio, 1443 La baronie de Lovigner, Lovigne
1513, Lovignher 1552. Aus diesen Belegen geht sicher hervor,
dafs es sich hier überhaupt nicht um -acus handelt, denn der
ON ist nur mit -acensis in lat. Gestalt belegt; dafs aber dieses
Suffix für Benennung der Pagi nach Analogie von anderen ON,
wo -acus tatsächlich vorhanden war, geschaffen wurde,! bezeugen
folgende Beispiele: Salmoracensis, Salmoriacensis pagus,
comitatus, daneben richtiger auch Salmoirencum, j. Sa/morens
(Isère); dann Scutiacensis comitatus j. Scodingue (in CGr.);
ebenso Stabiliacensis ager 975—992 j. Estrablin (Isère) in CV,
Der Beleg Lupiniacensis ist demnach eine Latinisierung. Lo-
bignom scheint auf *Lupinione hinzuweisen, die späteren Belege
aber auf -arius. -y kann in diesen Gegenden auch auf -arius
zurückgehen. p > v ist sehr auffallend; vielleicht sekundär durch
amtl. Einflufs entstanden. Für den Suffixwechsel vgl. Mont Pessu-
lanus > Montpellier, welches jedoch früher Mont pessularius
belegt ist.
D'Arb. de Jub. S. 237 rechnet zu Floriacus auch Zleury
(Aude). Ich glaube, mit Unrecht. Zunächst ist der ON ohne
Belege. Es wird sich da um dieselbe Erscheinung handeln wie in
Desiderius > Desery, so Florium > Mori, vgl. Courry (Gard)
< Curium 1384. Der Übergang von o > eu dürfte amtlichen
Ursprunges sein. Die ähnlichen Beispiele, die Hölscher S. 81 bei-
bringt, sind, wie er S. 43 andeutet, zweifelhaft. Holder II bringt
ebenso zu Mauriacum viele sfr. Maury ohne Belege. -y könnte
in diesen Fällen auch das Suffix -Inus darstellen; vgl. Quercy <
Caturcinus pagus, in aprov. Caerci, Rebentinus villa in p.
Carcass. > Rebenty (Aude) bei DV,.
7. Viel interessanter gestalten sich die Verhältnisse auf dem
sofr. Gebiete.
Fangen wir mit Dp. Rhöne an:
-jacu > y, hervorgegangen aus älterem eu: Chassagny, im
13. Jahrh. Chassagneu. Philipon, Rev. des patois Ill 164 nimmt
hier den amtlichen Einflufs an.
> ie: Villiacum > Vilié; Julliacum > /ulli Auch hier
kann ein älteres -eu vorliegen: > 6: Teizé < *Tasiacum, belegt
Tayseu, Theysieu, Teisé; Dract-/e-Panoux (Rhône) in CS.
Draciacus, Traceu, Draceu, Dracé, Dracieu. Andere Bei-
spiele für > &: Demaré (Rhône) < Domariacus 921; Demi <
Deniciacus villa 1089, von Puitspelu ist falsch Dionisiacus als
Etymon angegeben. Älteres ieu jetzt > y: Maximiacum >
Maysimieu in CL j. Messimy, In CL Lentiliacum > Lentilleu,
1 Es ist möglich, dafs von da aus in den Urkunden -acus hinzugefügt
wurde: Cocagne (Ain) erscheint im 10,—11, Jahrh, als ager Cosconacensis,
v. Cosconacum.
13
iacum > Montaiyneu j. Montagny.
Laos > Floireu j. Fleurieux. Auch -ay:
1 Neriacum; * Poillegnay in CL; > ey: me
982, Sarsai, Sarsay 13. Jahrh. in CL;! Zeissellay,
. rig a Das letzte Beispiel kann auch
Le Barnay < Brenacus vel Brennacus villa
i950; Athanacum > Aynay. ~ auch
in Dracé-le-Panoux: Fediniaces, in villa Dra-
Lip sti. Petri 947, was in *Pudinacus zu
nn tou tentes dios Elias “ach
. Loire: Salvinicux < Salviniacum.
) zen à "herrschen ‚dieselben Verhältnisse:
Rancé > *Ranciacu früher Rancey, Rancies.
é-la-Ville, Baugies, Baugié.
, E r. Boissiaci, Boesy, Boysie, Boisseis,
*Boissieux,
y sa. Gigny (Jura) > Giniacum CS.
5, vgl. Zuisieux (Ain) < in Lutiaco 861; vgl.
Villa Tusciaco, Tossei, Toissai, Thoissei.
< de Orbaniaco 1244; Jnjoux < Eccl.
PA 1198.
1 e 50, auch Pugnye, Pounie, Pougnie be-
Rhône, so kann auch hier y auf früheres eu
: Pluyveu, Pluvix; oder Zurcy < Luper-
De
; i : Songieux, in älteren Urkunden
Entwi ge “auch in Dp. Rhöne CL vertreten:
nso 1504, E ¡Boston ea im 12. Jahrh. Hugo de
: dominium de Coloniou. Davon in
raphie gs Rhône keine Spur. In Dp. Ain
jeu inchmal Swriev, Subtriacum, Sultriacum,
outria o, Soutriou, de Sutriaco 875; Surjoux, im
. Chargiou; Lochieu; de Lochiou 1310.
1 > By, "weichen zu e(x) fortschreiten kann: Vesenex, wo
- | is Ornex < de Ornacho, Ornay; Maconex,
la conex.
3 vu rein Beispiel Æpinoux < Spinacus 1004 ager
re die Verhältnisse ganz äbnliche sein;
des Mangels an herausgegebenen Kartularien
Beim. Die Belegstelle gibt er nicht an. Die
cum > ay bei ihm sind offenbare Latinisierungen,
e po E da
=
14
iacu > y, früher eu: Loagneu 1124 j. Louvagny près d'An-
necy < Lovaniacus 1030; -ieu: Loisieux, de Loisiaco (Doc.
in. IV); > €: (Aymo de) Chissiaco 1388 j. Chissé (Doc. in. IV).
> ey: Barberey < de Barbariaco 1110; *Saugey.
Im selben Dp. viele -iacu > y, früher -ie: Gresy, 14. Jahrh.
Greyssiaco, G-ie; oder früher -e: /arsy (S.) — 14. Jahrh. Jarse
< *Garciacu.
-acu > ex: Servolex früher Servolais, sonst ay.
Für Dp. H. Savoie gilt dieselbe Bemerkung:
iacu > y, früher -ie: (Rouletus de) Amancie 1329 (Arch. D.
j. Amancy, dann (Richardus de) Chillye j. Chilly; (Parrochia de
Cusie j. Cusy. Auch auf älteres -eu kann heutiges -y zurück-
gehen: (Guillelmus de) Montinef 13. Jahrh. j. Montigny; 1319
Druyseu und Druycie j. Droisy.!
> ier: Verner: Nernie, N-yaco, N-yer (de) Boso; dann
Terniaco j. Ternier. Es ist möglich, dafs sich auch der Beleg
Ternef auf diesen ON bezieht, denn auch Chevalier gibt die
Identifizierung mit Zernay (Isère) mit Fragezeichen, was lautlich
nicht genúgt.
> ey: * Bossey.
Die heutigen Formen in Dp. Savoie und H. Savoie bieten
meist -y.
In Dp. Isère liegen die Verhältnisse ähnlich (Beispiele aus CV
und Cgr.).
iacu > ieu: Dentaiseu < *Dentatiacu j. Demplesieu.
> ier: Biviers, belegt als Biveu, Biviu, Biviacum,? Cam-
paniacum > Campapnier,
> its: Meyssiés < Messiacum, con. de Vienne, früher Maisseu
(Devaux, Vocab.) oder Meyrié, belegt Mayreu, Mayref, Meyreu.
> ey, früher eu: Zancey, früher Lanceu, de Lanciaco
(Doc, ined. IV).
> ay: Arsay < de Arboziaco 11. Jahrh. Die Identifizierung
ist von Chevalier und recht bedenklich,
> é auf früherem eu: Sí Martin de Miséré, de Miseriaco
1261, Misereu.
> y: *Agny; *Amby.
acu > ay: acu > ay in sehr gerigem Umfange: Annonay <
Annonacus (Longnon).
In Dp. Drôme geht die Grenze weiter:
-iacu > jeux: Fontargneux, 1553 merkwürdigerweise Fon-
tanaul
> ey: Charpey < de Carpiaco 1070.
1 Nur ein einziges Beispiel aus diesem Dp. habe ich, wo heutiges -y
auf früheres -eu zurückgeht, Grésy-sur-Js2re (H. Savoie), arrondissement
Albertville, con de Grésy, im Cgr. Graiseu, Graisevum, Greysiacum.
2 Vgl, in Tabula alimentaria de Veleia: fundus Bivianus.
15
Sonst ist hier die übliche Entwicklung > ac, > iac. Im Dp.
Vaucluse und Hautes Alpes ist die sofr. Entwicklung nicht an-
zutreffen.
Est ist daher nicht ganz richtig, was l'abbé Devaux, Essai
sur la langue vulgaire du Dauphiné septentrional S. 144 in Bezug
auf jeu sagt, obwohl er die Grenze im grofsen und ganzen gut an-
gegeben hat: ann i est vrai, c'est que nous avons lá un trait
franco-provençal, développé dans l'Isère sans concurrent sérieux,
tandis que dans l'Ain, le Rhône et la Loire, le domaine de iacum
ere ja M à peu près également entre ses successeurs ieu, iat, y
Er gibt dann eine kleine Statistik von dem Verhältnisse
en in diesen Dp., aber nach l'Annuaire des Postes, wo
natürlich nur die modernen ON zu finden sind; und deshalb hat
diese Statistik nicht viel Wert,
8. Jetzt erhebt sich eine Reihe von sehr wichtigen Fragen.
Zunächst untersuchen wir, ob in den Dp, Isère, Rhône, Ain, wo
jacu > früher ieu, jetzt > y, wirklich auf amtlichem Einflusse
beruht, Die Untersuchung wird erschwert durch den Umstand,
dafs wir Angaben für mundartliche Aussprache vermissen. Ich
= einige Beispiele anführen, welche uns y-Entwicklung für
das 13. Jabrh. sichern: in CL neben Chassagnia, Chassagnia,
und Chassagneu auch (Parrochia de) Chassagni; dann ebenda
ia de) Chauciogny; ebenda: (Humbertus de) Toiry. In
Ain: Thoyry; de Toiry, Thorie, Toyrie, Toiri (13. Jahrh.).
In CS heutiges Cogny (Rhône) wird 980 als Cogniacus, Cog-
nacensis, Coniacensis 1000, und dann als Coigneu, Coigne,
Coigny belegt. In Dp. Ain: Cessy wird als eccl, de Seyssiaco,
prior de Sessier, Sessi, Sessye belegt. Leider gibt Guigue in
seiner Topographie historique nie das Jahr der Belegstelle In
Arch. Dauph. II Guil. de Viscencie, aber 1302 Stephan de
Visonscy 1302 j. Vesancy (Ain), Für Isère fehlen mir Beispiele,
‚deshalb will ich nur aus dem Buche von Abbé Devaux S. 141
zitieren: man spricht aus ,,à St. Jean-de-Bournaz: âriye (Heyrieu),
A Chaponay Eiri.“ Ich bin deshalb der Ansicht, in diesem y
eher den Sieg der dialektischen Aussprache zu sehen als den
amtlichen Einfluß. Der Vorgang dürfte derselbe sein, wie bei
dem Diphthonge ie, welcher sehr oft in diesen Gegenden kon-
trabiert wird. So in Bresse, wo -arius, -ariam > er, eri, da-
neben bietet le Terier de Bagé ier, ieri kontrahiert zu iri:
tissiri, charriri, Anires j. Asniers. Philipon nennt diese Formen
5“; jedoch kann es nach meiner Auffassung eine Uber-
von den Fällen Palat + arius in diesem Dialekte sein,
re < vaccarius, verchieri < verdicariam, ver-
ehiri. Für die Kontraktion des & > ie — i zitiere ich folgende
(nach Philipon): tint < tenet, Pirro < Petrus, nis
< nepos, pici < pettiam. Auch in alyon.! ist diese Kon-
1 Vgl. Beiträge zu Lyoner Dialekt von Zacher. Diss. Bonn,
e
16
trahierung teilweise bekannt: so diu < deus, rivira < riparia,
entirement. Aus dem Buche von Devaux S, 151 zitiere ich tino
> *tieno, Andreu, — Andre, — Andrieu, — Andry „cette
dernière forme n'est que la réduction de ie, avec chute de l’élé-
ment labial de la diphtongue. Aujourdhui Andri ne survit qu’en
quelques patois et seulement pour les noms de lieu: cht Andri
(St. Andre) d’après la prononciation de localités environantes.“!
Der Vorgang ist demnach dieser: iacu > iéu > ié > i?
Der Schwund des labialen Elementes erklärt sich durch die grôfsere
Betonung des e-Elementes, also durch iéu. Wo sich ¡eu erhalten
hat, da nehme ich für die Betonung des eu schwebende Akzen-
tuation an, Deshalb ist es mir etwas unverständlich, wenn Philipon
sagt: „en hiatus avec un u postonique Pé rejette sur lui son accent:
Matheus, Onceu, Deu, Bertolomeu.“ Richtig ist aber, wenn er
sagt: Ve peut conserver son accent et à la place de l’u disparu
apparaît alors un r inorganique: Andrer, Iners, Andriers, Bertolo-
miers.“ Und auf diese Weise erklärt sich die Entwicklung von
iacu > ier.
Die Durchführung dieses y dürfte jüngeren Datums sein, wie
es Inf. cachi < cacher, meingy < manger, die Subst. chivra
< chevre, chin < chien, chiri < chaise zeigen, welche Formen
nach Philipon im 17. Jahrh. konstant sind. Es gibt auch Beispiele
aus dem 16. Jahrh.: eydy < aider, arrachy < arracher, und,
wie wir gesehen haben, auch aus dem 13. Jahrh.
Bemerkenswert ist daneben die Form Floriu < Floriacum,
welche der Form diu < deus genau entspricht. Daneben findet
sich -iou. Ob hier wirklich der Triphthong vorliegt oder ou blofse
Schreibweise ist, vermag ich nicht sicher zu sagen. Es wechselt
manchmal mit -ieu: so Cociew (Aim): Domus Coce, Cociou,
Cossieux, seit 1233 belegt; in CL im ı2. Jahrh. (Eimardus de)
Loirou, daneben Luiriaci decima; Marcillieux (Ain) Marsilia,
Marseillou. Vgl. im 14. Jahrh. in Lyon siou < sebum, was
auch als sieu, siu vorkommt. Hier hat sich der mittlere Vokal
des Triphthonges dem Velar angeglichen. Es könnte aber auch
Schreibung sein, wie cuvro, couvro < cuprum, jours, jors
bezeugt.
9. Was die Entwicklung von -iacu > ieu betrifft, so ist sie
so zu erklären: nach dem sofr. Gesetze wird a nach Pal. zu (i)e.
Nur müssen wir uns fragen, ob früher der Ausfall des Gutturals
stattgefunden hat oder der Übergang Pal. + a > (i)e. Marego,
Silvego, Miserego, welche Formen l'abbé Devaux $. 143 aus
dem Cgr. anführt, scheinen mir nichts zu beweisen, weil sie auch
Latinisierungen sein können; ebenso Salceneg im Cartulaire de
1 Es ist jedoch hervorzuheben, dafs die Kontraktion nicht gleichzeitig
in allen Stellungen stattgefunden hat; z. B, die Form *tieno findet sich
nirgends; es ist also zu schliefsen, dafs sie zuerst vor Nasalen eingetreten sei.
2 Über die Reduzierung von ie >i vgl. R. Gr. 1 $ 178.
17
Cluny. Die Formen wie Orbagnoux! würden für das sehr grofse
Alter des Ausfalls des *cY sprechen, so dafs a noch nicht zu e
fortgeschritten sein konnte. Jedoch könnte, wie wir gesehen haben,
diese Form nur eine Schreibweise für Orbagniu sein. L'abbé
Devaux hat den Ausfall des *c* für später angenommen als Pa >
ie. Aber das ist nur eine Annahme, um für die Erklärung des
Unterschiedes zwischen ieu und ay irgend welchen Anhaltspunkt
bekommen zu können. Ein sekundäres au kann nach dem Pal.
eu werden, wie calce >cheuz Philipon Rom. XII, S. 542?
carru > chier, carnem > cher beweist. Wenn wir Octavum
vicus > Oitier ® (Isère), a, 1247 Oyties cf. Devaux S. 431 (Fufsnote)
und Pictavu > Poitou gegenüberstellen, so sehen wir, dafs der
pal. Kons, im Sofr. anders wirkt als im Ndfr. Das bestätigt auch
chenevo! (savoy. stenave, stenéve), welches sich neben cha-
nava® findet, gegenüber dem nfr. chanvre; am glänzendsten aber
die Formen im savoy, (chat-e) stet, staita, dann (chose) stieuse,
De stieu (s. Brachet, Dict. savoyard. und Gilliéron Atlas: chose);
Freiburg (15. Jahrh.) carru > cher, carne > chers, cher (vgl.
Zs. 24, S. 208). Also in Bezug auf die Wirkung des vorhergehenden
Pal, auf 4 gehen das Ndfr, und das Sofr. nicht vollständig Hand
in Hand. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dafs der Schwund des
*cY diesem Übergange vorangegangen ist.
Es ist zu beachten: P*la] scheint nur zu e fortzuschreiten.
Noch ein Umstand scheint dafür zu sprechen, dals ”cY früher
ausgefallen ist, als der Übergang a>ie. In älteren Urkunden
finden wir iacu > eu, nicht ieu, wo also a auf gleiche Weise
behandelt wurde wie Pa]: z.B. Claseu, Cleyseu im 12. und
13. Jh. [im 13. Jh. beginnt auch Cleysieu (montes de)], Devaux
hat das auch bemerkt, aber anders erklärt; ieu im 13. Jh. ist
noch sehr selten.®
1 Vel. bei l'abbé Devaux S. 139: La prononciation actuelle (sc, v. ieu),
comme ai, varie d’un pays à l'autre, Pour ne citer que quelques examples
autour de Grenoble, on dit Provézyü (Betonung?); à Biol et aux environs,
on dit Vyeriaw (Virieu), à S. Didier-de-la-Tour: Vzéryaw; à Trept,
Kremü (Cremieu).* Es dürfte auch in diesem Falle eine solche dialektische
Werschladenheit vorliegen,
d ise zeigt Gilliéron Atlas linguistique (chaux) keine
ähnliche moderne Form.
3 , Géogr. de la Gaule au VI. siècle; vgl. Uchaud (Gard) später.
4 5, jetzt auch Gilliéron, Atlas linguistique, c. 234.
5 5, Zacher, Beiträge zum Lyoner Dialekt.
. % Ich führe Beispiele aus CL an: Archiacum 984, Archieu; Buli-
mieu, Bulligniaco 987; Bulliaco, Bullieu neben Bulleu; prioratus de
Charpieu; territorium de Parillieu 1229; Poillieu eccl. neben villa de
Poilleu; (Umbertus) Quirieu neben portus Quiriaci; (Vicentius de) Birieu
; dann aus Cartulaire de Dombes hg. von Charpin: Boulieu, Bolieu;
vin ees 1173—1190, auch Cuissilieu, Cussilieu geschrieben;
jerra de Balbinien 1060; apud Coindrieu 1251; villa de Sargieu, da-
auch villa de Sarzis; Satilieu, Satillieu in CV Satilliacus 996,
Im Dp. Drôme noch: Porta dicta de Clairieu.
Beiheft z. Zeitschr, f. rom, Phil. IL 2
—
18
Dieses Ergebnis würde zu dem Nfr. stimmen, wo fagu > fou
beweist, dafs “gY früher ausgefallen ist als a > e.
10. Wie ist dann eu>ieu zu erklären ?
Die Ergebnisse der Untersuchung l'abbé Devaux’, wann ¡eu
an die Stelle von eu getreten ist, gelten im grossen und ganzen
auch für das Dp. Rhöne, und höchst wahrscheinlich auch für das
Dp. Ain. „On peut donc placer au milieu du XIV* siecle le dé-
veloppement de la graphie ieu, comme de la graphie ier (< ariu)“;
nur dafs im CL ieu schon im 13. Jh. häufiger um sich greift, als
das im Dp. Isère der Fall ist. L'abbé Devaux, welcher annimmt,
dafs iacu von allem Anfang *iego ergeben mülste, ist geneigt,
den Schwund des i dem gespr. Vulgärlatein in der Dauphiné zu-
zuschreiben: „le latin populaire a dit Miserego pour Miseriego
comme il disait paretem pour parietem, quetum pour quietum.
Quand, plus tard, on &crira par exemple Virieu au lieu du Vireu
du XI" siècle, li ne représentera plus celui de Viriacum, mais
sera un produit nouveau de la diphtongaison de é (S. 144)“. Nun
ist Devaux S. 145 fl. zum Ergebnis gekommen, dafs im Haut
Dauphiné die Diphthongierung des q erst mit dem 13. Jh. beginnt,
und erst im 15. Jahrh. ganz herrscht. Nach den Angaben von
Philipon herrscht in Bresse im 13. und 14. Jh. die Diphthongierung
in Pieros, pieci, aber Matheus, Onceu, deu, Bartolomeu,
Andreus, letzteres Wort kommt auch als Andrios, Andriers
vor. Im 14. Jahrh, erscheinen in Lyon beide Formen: pecy und
pieci, pera und piera < petra, secho und siecho < *sedicum,
Nizes und Nizies < Nicetius.t Wir können Abbé Devaux’ Aus-
führungen etwas modifizieren und sagen: die Diphthongierung von
q vor u beginnt schon mit dem 13. Jahrh.?
Dals es nun eine zweite Diphthongierung sei, nachdem die
erste (Pa > ie) dem vulgärlateinischen Gesetze anheimgefallen
wäre, wie es Abbé Devaux will, ist unannehmbar, da es jetzt schon
eine ausgemachte Tatsache ist, dafs die Entwicklung a>e im
Laufe des 8, Jahrhs, vollzogen wurde (cf. Rom. Gram. I, $ 255) und
quietus > quetus gewils viel älter ist? Vgl. Meyer-Lübke Ein-
führung $ 101.
11. Bisher haben wir eine andere Entwicklung von -iacu,
die im Norden des Dpts. Ain stattgefunden hat, nicht betrachtet.
Nach den urkundlichen Belegen scheint hier iacu > iat (vgl. auch
1 Vgl. Rom, XII, 545.
2 Viel ähnliches bietet für die sofr. Behandlong von ieu die von eu im
Limousinischen, Vgl. Chabaneau, Grammaire limousine, S. 48 ff.
5 Wenn er a, a. O. S. 449 sagt „ou bien Vi a été attiré dans la syllabe
précédante: *Ariego = Ayreu, *Masiego = Maiseu", so ist das eine
Art Selbsttäuschung, wie CL Ornaceu 1231 j. Ormacieux (Isère) [im CV
Ornaceiacum villa 1157 latinisiert, was eine roman, Vorlage *Ornacei
(vgl. 14) voraussetzt; andere Belege für dieselbe Ortschaft in CGr. sind;
Ornacevum, Ornatiacum, Orniciacum], Maceu, Veraceu (12. Jabrh.)
j. Varacieu (Isère) in CV etc. beweisen,
19
Juroszek Zs. XXVII 559 f.) zu ergeben: z. B. Chaveyriat, seit dem
10. Jabrh. als Cavariacus belegt. Nun müssen wir uns fragen: wie
verhält sich dieses ia zur ieu-ié-Entwicklung, welche für das Sofr,
charakteristisch ist? Philipon (Rom. XVI 270) ist geneigt anzu-
nehmen, dafs hier -iacum von Anfang an zu iat geworden ist.
Mit dieser Annahme stünde aber dieses Gebiet zu isoliert. In
älteren Urkunden lesen wir für heutiges -iat -ie bezw, ieu und
somit ist ein Zusammenhang gegeben: so Germagnat (Ain) < Ger-
maniacus, Germignies, Germinia; Grezia/ (Ain) < Graisiacus,
Graisies, Greisieu, Greziat; Floriat (Ain) < de Floriaco,
Flories, Fluria; Cha (seit 13. Jh. belegt): parr. de Chiliaco,
eccl. de Chiliaco, Chilie; Condeyssiat (Ain) seit 912 in loco qui
dicitur Condoiseu, de Conduxiaco, de Conduxia, Con-
doizieu, Condoiseas; Brlhat (Ain): eccl. Biliaci, Bilie, Bilia,
dann Bilieu, eccl. de Biliaco; Bereysiaf (Ain) < Bereysia, Be-
raciaco, de Beraysiato, parr. de Berisie, In CL lesen wir:
Chavagna (Ain): Chavaigneu, Chavaignia. Diese Beispiele, die
sich leicht vermehren liefsen, weisen auf den Übergang von aus-
lautenden ie = ia hin, Leider sind wir nicht imstande anzugeben,
wann dieser Wandel stattgefunden hat, weil die Topographie
historique von Guigue die Jahreszahlen nicht angibt. Im 14. Jahrh.
zeigt Bresse nach Philipon davon noch keine Spur. Es ist dieselbe
Erscheinung, die in Vionnaz und Bresse pede über pie > pya
ergeben hat! In manchen Fällen können wir auch auf *iei -ie
-ia zurückgehen, vgl. lectus > lya in Jujurieux (Le patois de
Jujurieux v. Philipön S, 73). Ich glaube, damit fällt die Annahme
Philipons weg. Spuren von einer solchen Entwicklung sind sehr
vereinzelt auch in der Dauphiné anzutreffen, so Parzeu, welches
auch als Parzia belegt ist, ebenso in CL Montaignieu — Mon-
tania; im Dp. Isère Pusignan in CS Pusigniacus, Pusigna,
einmal im Arch. dauph. I Pusinief.
12. Nun ereignete sich auf diesem Gebiete der Zusammenfall
von Placu und P-ate, Pal-atis. Nach der Regel, die Philipon
gegeben hat (vgl. R. Gr. I $ 266) erwartet man hier Pal.ate>a,
pal.atis aber >ies: laicha — laissé, kemèchia — comencé,
meitä < medietate; aber albergies <albergatos, chauchies
<calcatos. Polliat, Attignat, Virial, Foissat, Mauziat, Martignal,
Maillai? wären, da sie mit -ie nicht vorkommen, als mit Suffix
-ate gebildet anzusehen, das dann mit -iacu zusammengefallen ist.
Infolgedessen konnten die mittelalterlichen Schreiber -ate von -acu
nicht mehr unterscheiden. Sie geben für alle ON die Endung
-iacu, und hie und da -ado, -ato.
1 Vgl. auch fua < focu, lua < locu, Zs. XII, 297 ff. R. Gr. I $ 198.
Rom. 547, pia 545. « ,
2 t ist nur moderne Schreibweise, welche in den Urkunden nur hie und
da vorkommt, z.B. Affignat (Ain) in CS Atinies, Attignia, Attigna,
ebenso im CL. Heutiges -s kann ebenso wechseln mit -t: Yanneyras (Isère)
im CS Janeyra, Janeyrat.
2*
ll
20
Wir sind imstande, das Gebiet, wo dies stattgefunden hat,
genauer zu umgrenzen. Die südliche Grenze geht durch die Mitte
des Dp. Ain: von Thoissey durch Pont-d’Ain, Outriaz nach Billiat,
Nantua und umfalst, kann man sagen, im grofsen ganzen den
Norden des Dp. Ain und den Süden vom Dp, Jura. — K. + ate
hat regelrecht a ergeben. Wenn wir daneben die Latinisierungen
mit -acu antreffen, so ist das Willkür, z.B. Van/wa, Die älteren
Formen sind Nantuadis, Nantuado, daneben Nantuaco; vgl.
auch den keltischen Völkernamen Nantuates.! K. + -atis wird hier
zu -az, -as: Chablenas (Rhône) im CS Cablionatis.?
Der Zusammenfall mit dem Suffix -ate ereignete sich auch
anderswo in Sofr., so z, B. Moidieu, welches als villam quae nomi-
natur Moydiacus, 986 Mogdiacensis auftritt; älter ist -atis:
Moydatis 981, Modiatis 977, 1005, 1018. Es wird dasselbe
Wort sein wie in Moydans (H.-Alpes) Mogdanis, Ferner zitiere
ich Meyrieu (lsère), belegt 975—993, 1004—5, 1023 Mariatis,
aber 967 in villa Mariaco; dann Moissieu (Isère) Mossiatis villa
937—8, aber 1018—19 Moxiaco, de Moissaco 1088—1119.
13. Die Verhältnisse in Dp. Savoie und Jura weiter zu ver-
folgen, war mir leider nicht möglich wegen des Mangels an Car-
tularien. Jedenfalls scheint im Dp. Jura -ieux nicht mehr vor-
zukommen, Aus diesem Dp. habe ich mir nur ein Beispiel notieren
können für -ie > -ia (parrochia de) Soucie 1324 j. Soucia (in
1 Auch auf andere Weise ereignete sich auf diesem Gebiete der Zu-
sammenlall mit -ate, Im nórdl, Teil vom Dp, Ain hat ay >a ergeben. Wie
digitus > da wird Belley > Bella (s. Philipon: Le Patois de Jujurieux,
S, 32). Die ältere Stufe -ai ist nachweisbar: z.B. in Péronas: Peron ai,
Perona, Peronaz (seit 1106) < *Petronacum von *PETRO, onis, cf. PE-
TRONIUS (cf, Devaux 5, 136), dann in Jullenay im CS j. Fultenas (Rhône),
vielleicht auch noch in Marsonnas (Ain): de Marsonaco, Marsona, Ma-
cornai (?). Der letzte Beleg bei Guigue dürfte Verschreibung sein, da wir
im CL 1275 de Marzonay, parrochia Marzonay finden, Vielleicht auch
Chavannas (H.-Savoie), wenn der latinisierte Beleg Cavanaicum eine rom,
Gestalt *Chavanai darstellt, daneben aber findet sich auch ein Beleg Ca-
vanniacum, — Im Dp, Isère habe ich ein Beispiel wo heutiges a auf älteres
an zurückgeht: Polienas in CGr, Polenau, Polinau, derselbe ON in Arch.
Dauph. (2 Mal) Polenaf und Polhonaz. Vielleicht *Pollionacum von
PorLıo, Cf. Rom, XIII 543 clavem > cla, plur. aber cles; dann S. 562 vra <
veracum neben veray.
2 Vgl. noch Savadatis (a. 1055) in CV j. Savus (Isère) und Sento-
latis (a. 830) in CGr, j. Satolas (Isère); für den Schwund des Nasals vgl,
Sanctum Symphorianum > S, Saphorin Doc. 11234. Cercenatis 858
im CS ist wahrscheinlich zu identifizieren mit Cercenaz in CGr, j. Sarcenas
(Isère). Ein anderer Beleg im CS ist vielleicht eine Latinisierung: Acer-
cenacus vel Cercenacus 1010, -az, -as ist auf dem sofr. Gebiete ziemlich
häufig anzutreffen: *Charbonnas (Ain), *Charinas (Ain) etc., auch in Urkunden;
(Guillermus de) Frontanas a. 1179 in CL Asprenaz 1264; cappellanus
molendinum, parrochia Orlenas, Orlenaz 13. Jahrh, Weitere Beispiele:
*Beríaz (Ain) neben *Beriat; *Bollonas (Ain), *Brenas (Ain). Das aus-
lautende -z, -s kann aber auch blofs graphisch sein: Marsolas (Ain) 1308
Marzola; Lacenas (Rhône) im CS Lacenaa, Lacena und auch Lacenas,
Vgl. noch dazu (Johannes) Borseuz und prioratus de Borzeu 1283 in CL.
_
Arch, dauph. IL). — Wie sich im Dp. Savoie Clery neben dem
mundartl. Cliarié, Gemilly — Zemelié, Gilly — Zeli& neben
Chambery — Stambry (vgl. Brachet, Dict. savoyard 178) gegen-
einander verhalten, ist mir unklar. Hier scheint -y wirklich unter
amtlichen Einflusse entstanden zu sein: aber Stambry! —
14. Eine andere Entwicklung ist die von -ay, die am meisten
anzutreffen ist in den Fällen, wo dem -acum kein Palatal vorher-
geht, -ay kann weiter zu -ey fortschreiten, was ganz natürlich ist,
und schliefslich zu e monophthongiert werden, wodurch wiederum
der Zusammenfall mit -é aus -ieu eingetreten ist. -ei (-ay) kommt
aber auch in den Fällen vor, wo -iacum vorliegt; sogar in den
Urkunden wechselt es vielfach mit -ie, -ieu: S. 137 fl. führt l’abbé
Devaux Parca — Parcia — Parceu; Æreisseu — Breissei an. In
Doc. inéd. U: Boucieux-le-Roi j. Bocey curia regis 1379, ebenda
Clerieux — Clarei. Auch CL kennt solche Formen. Im Dp. Ain
ebenso: Zuisieu, de Lutiaco 861, dann Luyseis, und eine sich
darauf gründende Latinisierung Luseiaco. Im Dp. Drôme: Fiancey,
1158 de Finceu, aber schon 1483 Fiancey. Hier ist vielleicht
an eine Reduzierung des Triphthonges *iai — *iei> ei zu denken.
Im Alyon. kommen beide Reduzierungen vor: ie und ei:! so MO.
leit 624, und liet 53,15, esgleisi und esgliesi; dann demei <
dimedium, aber meidi und medi; daneben fast immer Nisies <
Nicetius und liere <legere. Also konnte es auf der Stufe
iacu>ie sich leicht mit iaco >> ei (siehe unten) kreuzen. Da
aber ieu am häufigsten vorkommt, so werden alle drei vermengt,
15. Wie ¡acu >ieu, so acu>au, ou vgl. lacu > lau:
ee In CS lesen wir de Appinaco (1000 un-
spätere Belege enthalten ein falsches i: Appeniacus,
Apiniacus 1098, Apiniacus 1070, j. Apinost (Rhône)2 Mit
Wahrscheinlichkeit haben wir in -od im Dp. Ain -acu zu
sehen: *Corbonacum > Corbonod, wo *Corbonacum allerdings
nicht belegt ist; vgl. aber Rostonnaco 861 j. Rothonod (Ain),
was für diese Deutung sprich? Charnos (Ain) wird immer als
villa Charnauz, Charnaus, Charnoux belegt. Diese Belege
stammen erst aus dem 13. Jahrh.t
Wir haben vor uns zwei Typen der Behandlung von -acu:
1. wo “c* vollständig schwindet wie in lacu > lau, und zwar
us a Zacher, Beiträge zum Alyoner-Dialekt, S, 24, cf. Devaux S. 156;
D’
+ . de Jub. Les prem. hab. II, 108 will hier -oscus schen, -st
ist hier vielmehr blofse Schreibweise, übertragen aus den Fällen, wo wirklich
aca vorlag.
2 Williams o. c. S, 10 führt Beispiele für ein kelt, Suffix -ot an,
A Interessant ist die Form vreou neben veray, die nur zweimal vor-
kommt (s, H. Iserloch, Darstellung der Mundart der delphin. Mysterien).
sie
grôfstenteils in den Fällen, wo dem -acum ein Palatal vorhergeht.
Es gibt auch Beispiele für K. + acu. 2. wo “c* >i; meistenteils
in -acu, wo kein Palatal vorhergeht, aber auch in Pal. + acu.
16, Der Gegensatz pflanzt sich vielleicht dann weiter zu den
Francoprovenzalen nach Italien, in die Schweiz und dann weiter
ins Dp. Jura fort. Für das letztere Dp. zitiere ich Beispiele nach
Hólscher; *Cavariacus > Chavéria, Cressia > Cresciacus L. Il,
Gisia < Giziacus, Thoissia < Tusciacus L. II, Chancia < *Can-
tiacus, Zhoiría < Turiacus, Flerial < Floriacus, Dessia < De-
ciacus, Marigna < Mariniacus, Martignat < Martiniacus.
Lauter Beispiele, wo Pal + acu vorliegt. Arfenaz kann *Artonatis
sein, oder -ay, -ey >a. Daneben aber haben wir -acu > ay:
Charnay < *Carnacum, Frontenay < *Frontonacum, Chatonay
< *Capitonacum, Chambley < *Camulacum; auch -iacum
> ey; *Campaniacum > Champagney, Germiniacum > Ger-
migney. S. Hölscher S. 53. Diese ey-Entwicklung, welche in
Doubs über iei (wie überhaupt in Frankreich) entstanden ist und
lautlich das nfr. -y vertritt, erscheint besonders im Dp. Doubs, vgl.
Hölscher S. 51. Bretigney < Brittiniacus, Champagney < Cam-
paniacus, Amancey < Amantiacus, Flagey < Flaviacus. Vor-
läufig mufs ich sagen, dafs das Verhältnis dieser Formen zu den-
jenigen im Dp. Ain nicht recht klar ist, da mir die urkundlichen
Sammlungen aus diesen Dp. fehlen; denn hier ist auch die Ent-
wicklung *iei > ié, ia denkbar, wie auch L. J. Juroszek Zs. 27, 560
annimmt. Aber dann bleiben die Fälle iacu > ei unerklärt, Ich
weifs nicht, ob man hier zwei verschiedene Behandlungen von iei
annehmen darf, wie das in alyon. der Fall ist.
In Freiburg im 15. Jahrh. haben wir folgende Formen: Mon-
taniacu > Montanie, Montagnie; Agie > Agiacu? Marliacu —
*Meruliacu > Marie; Favriniacu, *Fabriniacu > Favarnier;
Avrie > Eburiacu? Altiniacu > Autignie. Ältere Beispiele habe
ich nicht. Girardin Zs. 24, S. 210 nimmt hier an *iei, -ie, -i, was
auch möglich ist, vgl. challie < catalectu, lectu heute yi. Da
mir die älteren Belege fehlen, so kann ich das Verhältnis zwischen
den Formen in Freiburg und denjenigen im Dp. Rhône, Ain,
Isère, Savoie nicht statuieren.
Für Vaud habe ich ähnliche Beispiele wie in Freiburg aus
„Archives dauphinoises“; (Stephanus de) Disie j, Disy, im 14. Jahrh,,
hier auch -ier: Janolye 14. Jahrh. j. Genolier.
In Italien (Val Soana) Alliacum > Agé; hier lectu yit:
die ON weisen demnach auf die ältere Stufe hin.
Für Dp. Jura, Schweiz, Val Soana schliefse ich vorläufig nur,
dafs hier unsicher bleibt, ob zwei Typen der Behandlung des "c"
vorliegen.
17. Bevor wir an die Erklärung dieser Tatsache herantreten,
sei uns gestattet, diesen Gegensatz auch in Ndfrkr, zu verfolgen.
Von vornherein mufs ich sagen, dafs das von mir gesammelte
23
Material, welches den Dict. topogr. oder den Cart. entnommen ist,
nicht über alle Zweifel erhaben ist.
Im Dep. Marne (Dict. top.): Bagneux < de Belniaco 1155;
sonst ist hier -ay -ey: Barbariaco > Barberey. Im selben Dp.
Montorieux, Montaurieux 1687 und daneben Montoury (ein and.
ON.) < *montem Auriacum. In diesem Dp. gibt es mehrere
-eux ohne ältere Belege. Vigneux < Viniacus 1162, jedoch
weisen andere Belege Vinoit 1165, Vinioit 1172 auf Vinetum
1210. Das Verhältnis ist mir unklar.
Im Dp. Meuse (Dict. top.): Merdeuville: Herberici villa? 701,
702 Herberiaca villa, aber 952 Harboldi villa. Das Beispiel
ist ganz unsicher. Bové << Bauviacum 870, Boviacum 948.
Sonst ist in diesem Dp. iacu > y, vielleicht aus álterem ey: Jssey
< Isciacus 925, /uvigny < Joviniacum 874, Gevigney 1264.
und daneben Zowlly < Polliacum 1045. Auch in
diesem Dp. gibt es -eux ohne ältere Belege: Prigneux.
In Dp. Eure-et-Loire (nach Holder 1): Brai-acum j. Brou;
vgl. Brageac (Cantal).
In Dp. Nièvre (Dict. top.): *Bors-de-Marcioux, ebenda 11 Mal
*Marcy. Viele auf -oux ohne ältere Belege; es kann -olus sein.
*Powilleux, *Pouillot, daneben *Poutlly < *Pauliacum.
In Dp. Meurthe (Dict. top.): 3 Blenod < Bladenaco 836,
Bladenacum 870, Bladenau 875, Blenou 1295. Galiand <
Gaiacum im 10. Jahrh. Sonst hier die Entwicklung (i)acu > -ay,
-ey, -y.
In Belgien Gemblacus (Namur) > Gembloux (Merowing. Zeit)
Longnon; Stabulacus > Síavelot (Liège), sonst in Belgien Tur-
nacus > Tournay. Niederländer in Zs. 24 S.g (die Mundart von
Namur) erwähnt noch Templiacum > Temploux.
In Côte-d'Or: Nantoux < Nantuacus (Car.) Longnon.
In Elsafs-Lothringen: Rembacus > Rembas (Longnon).
Im Cartulaire de Chartres haben wir Argentiacus > Argençon,
wo der Suf.-Tausch nur auf der Stufe *Argengo möglich zu sein
scheint. Im selben Cart. Bociacum > Boisset. Ebenso /usiers <
Josiacensis cella, Gisiacus, Josiacum, Gizei, Gesei, Gesia-
cum. Das Verhältnis dieser Formen ist mir nicht verständlich.
Ebenda Telliacum, Tilleium > 7+illeau oder 73//y nach Guérard.
Das Beispiel also äufserst unsicher. Wadriacum, Wadreium >
Gaudres. Diese letzteren Beispiele wären denjenigen in Char. Inf,
Char., Vienne ähnlich, wo wir viele ON. auf -ec finden, daneben
auch ay. Array < Arciacus 781 (Vienne), Civray < Severi-
acum, Benassay < Benaciacum 889, Bernezay < Bernaciaco.
Daneben aber -e, welches auf früherem -ec beruht: Ad/ef < in
Abliaco 969, Ablec 1155, Marigné — Marignec 1353, Alle <
Alliacus 673, Ailec 1092. Aber auch y: Aufigny < Autiniaco,
Autignec 1184, wo der amtliche Einfluls vorliegen kann. In
diesem Dp. auch Formen, welche auf völligen Schwund von "c"
hinweisen: Chambonneau < (villa cui nomen est) Camboniaco
a
26
nicht an die Akzentstelle gebunden, vgl. noch Segusiúm > Suse;
im Lyon. noch ulli (Il mouill.) < acucula (Puitspelu S, 110).!
18. In späterer Zeit wurde -acus durch das Suffix -ïttus
erweitert. Dafs das eine spätere Bildung ist, sieht man an der
Gestalt -aguet: Or/haguet (Aveyron, Corrèze, Dordogne), im 11. Jahrh.
Aureliageto; *Chauliaguet (Cantal), *Gaillaguet (H. Gar.) etc.
Diese Erweiterung konnte ich auf dem sofr, Gebiete nicht nach-
weisen. Vielleicht liegt die Ursache darin, dafs das auslautende
-ieu, -ay keine passende Stütze für -ittus war, was gerade die
Tatsache bestätigt, dafs diese Erweiterung keine ursprüngliche,
sondern eine sekundäre ist. Desjardins bringt z. B, für Or/haguel
auch Aureliacensis, Aureliaco (11. Jahrh.), daneben im 12. Jabrh.
in einer in prov. Sprache abgefalsten Urkunde Aurlaguet, Aur-
Ihaguet. Auf dem Gebiete, wo diese Or/haguet vorkommen, gibt
es auch viele Aurilhac, Orlhac (vgl. den zweiten Teil) In der
Auvergne findet sich neben Can/hac auch das obenerwähnte Cau-
lhaguet, im Dp. H. Gar. neben Gaillac auch Gaillague. Es ist
demnach anzunehmen, dafs zwei -ácum ON in derselben Gegend
und mit derselben Grundlage später durch das Hinzufügen dieses
Suffixes unterschieden wurden. Dasselbe dürfte der Fall sein bei
der Erweiterung durch ein anderes verkleinerndes Suffix -olus.
Das geht hervor aus Campaniagolum prope Campaniacum
(ca. 860) in CB, Im selben Cartulaire noch Spaniagol j. Espa-
niagol (Corr,). -olus, das sonst in ON häufig vorkommt, findet
sich in dieser Verbindung selten. Vgl. noch B 12.
19. Wie germ, EN zeigen, steht es fest, dafs dieses Suffix
zur Merow. und Karol. Epoche lebensfihig war. Das ist der einzig
sichere Anhaltspunkt für die Chronologie,
Für die Chronologie wären dann zu verwerten offenbare ge-
lehrte Bildungen wie Pontiaceg (Basses Alpes) 1385 Ponteac?;
Bestiac (Gers), Ob Marciae (Gers) < Martiacus, und Zorsiac <
Tauriciacus (H. Loire),3 ebenso zu beurteilen sind, mülste speziell
untersucht werden, was bei der jetzigen mangelhaften Überlieferung
nicht möglich ist; es konnte nachträglich -iac eingeführt werden
von den Fällen wie 7auriac, Auriac, Mauriac, auch deshalb, weil
-iacum viel häufiger vorkommt als K. + acum (vgl. Juroszek: Zs.
27, S. 559)4 Nicht hierher gehören Fälle im Dp. Jura und Ain
wie Chavéria, Cressia, Thoissia, wo iacu > ie — ia; fi konnte auch
1 Die Note bei Devaux S. 449, als Korrektur zu der S, 142 1.5 ge-
gebenen Erklärung von -acum, verstehe ich nicht,
2 Oder vielleicht liegt in diesem Falle *Pontei-acum zu grunde; cf.
Juroszek, Zs. 27, 678: * Méolans (Basses Alpes) < *mediolanum für die
Behandlung vjv. Dann wäre es nicht gelehrt,
® In Chron. de S. Marcial hg. von Agier-Duplès aber regelrecht Torsac,
4 Vel, noch -iac in: *Antoniae (Dord.); *Cou/ouniac (Dord.), *Chava-
niac (Gard,) aber 1715 Chavagnac; Sioniac (Corr.) in CB. Siuiniacus,
*Bouliac (Gard.), Colias (Gard) 1150 Colliaco, Wie werden diese ON
mundartlich ausgesprochen ?
27
hier das palatale Element des Diphthongen aufsaugen wie Martigna
< Martiniacus, Savigna < Sabiniacus, Cogna < Coniacus
Das wären die sprachlichen Merkmale für den terminus ad
quem. Für den terminus a quo besitze ich nichts. Die Annahme
D'Arb. de Jub. $ 5, S. 146, dafs -iacum ON nur nach der róm.
hervorgegangen sind, läfst sich nicht halten, da man
dem Kelt. ein Gentilsuffix yo nicht absprechen kann.! Die kelt.
und róm. EN,, welche hier vorkommen, helfen uns für die Chrono-
u gar nichts, da auch nach der röm. Eroberung die kelt, Namen
noch fortbestehen, wie die -anum ON beweisen.
Dieselben Bemerkungen über die Chronologie, die hier gemacht
sind, gelten auch für die -anum, -uscum, -ascum ON,
20. Über die geographische Verbreitung ist wenig neues zu
sagen. Am seltensten scheint acum vorzukommen in der Provence
und in dem Dp. Pyrénées Orientales. Dafs diese Tatsache auf
den ethnologischen Verschiedenheiten beruhen könnte, ist wahr-
scheinlich. Ganz sicher ist es nicht, denn wir finden z.B. auf
dem aquitanischen Gebiete, wo Iberer safsen, -acum ON in Hülle
und Fülle. Die ältesten Belege für -acum ON in diesen Gegenden
stammen aus dem 6, Jahrh.? n. Chr,, wo die kelt. Bevölkerung schon
ingst romanisiert war. Es ist allerdings möglich, dafs dieses
Faktum mit der Eroberung der iberischen Länder durch Gallier in
Zusaminenhange steht? Und dann muís man immer mit der Tat-
sache rechnen, dafs das Sufix auch zur Zeit der germ. Invasion
lebensfähig war. Es wäre daher auch möglich, dafs -acum in
späteren Datums sei, etwa aus der Zeit, wo sich der
Brauch, die ON mittels -acum zu bilden, weiter ausgestaltete.
B. Das Suffix -anus.
L Es ist schon längst erkannt worden (vgl. Flechia à. a. O,
[Suffix -anus], D'Arb. de Jub. o.c. S. 162), dals das Suffix -anum
in den gallo-romanischen ON eine gleiche Funktion vertritt, wie
das schon besprochene -acus. Neben der Formel EN + anum,
gibt es einige Adjektiva + anum als ON. Diese sind, soviel ich
bis jetzt ermitteln konnte, albus,‘ altus,5 medius.6 Dafs es auch
1 Vgl. Feyouapos Ovidioveos, Eozıyyogei& Kovdihieoc; vgl. Schulze
a a, o. S, 20 ff.
2 Marsas (Gir.), im 6. Jahrh. Marciacus.
* Cf. darüber Luchaire, Sur les idioms pyrénéens S. 25. Auf der S, 37
er weiter von der „Celtisation“ der aquitanischen Stämme,
4 *albanus meist in Verbindung mit montem: 2 Montauban (Drome),
(Tarn-et-Gar.), 3 Montauban (Dord.).
8 #altanus: Les Autanes (H. Alpes) Altana 739; Autane (H. Alpes,
Drôme [Altana 805)).
* medianus: (Savoie) im CGr. Meianes; gem aber in
anderen Appelativen: Sarremesan (H. Gar, Lot), Sarre-
e (Aude), < #serra mediana; Sauvemea (B. Pyr.) 1323 Seubemea,
Saubemeaa 1385 < *silva mediana,
>
an andere Appellativa hinzutreten könne, werde ich im folgenden
nachzuweisen versuchen, Wie bei -acum, so auch hier, ist diese
Funktion vielfach unsicher, Man kann nämlich nicht mit Sicherheit
sagen, ob Montaniacum (s. D'Arb. S,285 und Holder II) und
Campaniacum (s. D'Arb. S. 210 und Holder I) wirklich von den
EN abgeleitet sind, oder ob sie von den Appellativen campania,
montania, welche ohnehin in der franzôs. Topographie sehr
verbreitet sind, durch -acum erweitert wurden, wie das beispiels-
weise bei filicaria! der Fall ist. Dasselbe gilt auch für Cam-
panianum (s. D’Arb. S. 210) und Montanianum (ib. 286), welche
allerdings in etwas beschränkterem Umfange nachzuweisen sind,
Pieri in seiner Arbeit „Toponomastica delle valli del Serchio e
della Lima Cap. II“ will etwas ähnliches nachweisen: Fronsolano
zu fronde, Gambano zu gambo, Quarquilana von quercus,
Gruvitano zu rubus, Selvano und Salvano zu silva; dann in
Cap. UI Gambrano zu cammarus Also in sehr beschränktem
Mafse; denn die Funktion bei der Bildung von ON von den
Pflanzen und Tieren übernehmen -&tum bezw, -arius, Wir finden
zu merula in Sfr. *Merulacum und vielleicht *Merulanum (cf.
MERULLA), dann zu berula *berulanum. Abeillan (Her.) könnte
man auch als von abelha abgeleitet auffassen,.doch findet sich von
einem *apiculanum in den Urkunden keine Spur, so dafs ich
vielmehr geneigt bin, darin eine Ableitung von dem EN APELLIUS
zu sehen. Ebenso ist zweifelhaft ob wir in Draguignan (Var.) <
Draconianum dasselbe Wort suchen müssen, welches in Drago-
mires < *draconarias vorliegt. In vielen urkundlichen Mor-
lanum und heutigen Morlans könnte man eine Deminutivform
von morus sehen, cf. bei Pieri o.c. p. 94 Monte Morlo, umso
eher, als man hier nicht, wie D’Arb. de Jub. fälschlich annimmt, an
ein Deminutivum vom EN Maurus denken kann. Vielen *Pina-
cum in Eccl. de Pinac, Piniacum in CS. Pinetum (s. D'Arb,
S. 624) scheint Pinianum 1025 j. Pignan (Her) zu entsprechen,
desgleichen Prugnanes (P. Or.). Dasselbe ist auch bei vielen Orsan
der Fall, welche man sowohl durch ursus als auch durch den EN
Ursıus erklären kann. Aber gerade von den für die franz. Topo-
nomie sehr charakteristischen Pflanzennamen alnus und verna
kann man, abgesehen von unsicherem *Vernosan (Ain), welches
wahrscheinlich von *vernosus (vgl. viele Vernoux) gebildet ist,
keine Bildung auf -anum nachweisen? Um Alles zusammenzu-
fassen, die Tier- und Pflanzennamen kann man in den ON mit
-anum vermuten, nicht aber streng nachweisen.
1 Faugeras (Drôme) 1374 Faugeyrac; Falgayrac (Dord.) 1282 de
Falgueyraco; Fougerac (Dord.), Fougerat (Char.) < *lilicariacum neben
vielen Les Fougères < Filicarias; bei DV, Felgares villa,
1 In Piemont heifst ein ON Alisanum (a. 1199), welchen Deecke auf
alisos = Erle zurückführt, dann ein Bach im Dep. Aube Hosain, älter
Ausain < *Alisanus, Aber auch ein Göttername Alisanus ist belegt. Cf.
Jahrbuch für Gesch., Sprache und Litteratur Elsafs-Lotringens 10, $. 10.
29
Eher aber die Appellativa, welche sich auf Boden und mensch-
liche Kultur beziehen. Zu den oben erwähnten campaniae und
montaniae füge ich noch folgende hinzu: castellum hat viele
castellanum ergeben, ebenso capella. L'Orto/an (Gard) könnte
man durch ein Deminutiv von hortus — hortulus erklären vgl.
bei Pieri o.c. S. 91 Ortola, Nortola. In Sauvan, Salvan könnte
man die Ableitungen von silva sehen: silvanum. Von den
anderen Wörtern führe ich noch an: cumba, vicus, urbs, cam-
pus und mons. —
2. Eine noch im Lat. übliche Funktion hat sich in den ON
erhalten, nämlich die Adjektiv-Bildung von den Städtenamen zur
Bezeichnung der Gegenden: z.B. colonia Salonitana, obwohl
diesen Dienst im Galloromanischen das Suffix -ensis übernommen
hat. So haben wir pagus Gabalitanus > Gévaudan von Gabalis
>Javouls, pagus Tolosanus > Toulousain, von Tolosa > Toulouse;
Bigorritanus > Bigourdain von Bigorra > Bigorre; pagus Gra-
tianopolitanus > Graisivaudan von Gratianopolis > Grenoble;
Empuritanus pagus in den Merow. Urkunden > L'Ampur dan :
pagus Elisanus > L'Eusan von Elusa > Æause; dann „le pays de
Labour < Lapurdum oder ZLabourdan. Vgl. dagegen in Ndfrk.
pagus Belovacensis > Beauvorsis, woher auch der nfrz. Brauch
die Gegend durch ensis > ais zu bezeichnen.
3. Weit überwiegender ist dagegen die Bildung: EN + anum,
ganz entsprechend EN + acum. Die Personnamen, welche da vor-
kommen, lassen sich abgesehen von vielen anderen dunkler Herkunft
in a) keltische, b) römische einteilen. Germanische lassen sich nicht
mit Sicherheit nachweisen. So z. B. a) Borus,t Domartos (?),2
Gornus,? Lauxus,t SkGODANNIUS,5 TALANTUS, 6 Vınpos? etc.;
b) Ceusıus,s TuLutos,S Servius,i® Rurmaos, 4 Coxngcis (D'Arb.
S. 358), AuxeLtus (ib. 434), SkmpPrRoN1US,!2 Lurarius,1% Marcius
(ib. u Maxıus,!# JuLius (ib. 142), FLavius (ib. S. 235), etc. etc.
3 #Gourdan (Ardèche, H.-Gar., Alpes-Mar.).
4 Lauranus locus in Carcassensi pago 884; *Lauran Gers. Vgl. D'Arb,
Rev, Celt. XVI, 130,
5 de villa Segodanniano 1066 j. Serdynid. Vgl. Rev. Celt. XI, 480 ff.
# Talairan (Aude).
7 De in CGr,, nach Marion vielleicht Ze Veyer (H.-Alpes).
die Quantität des i vgl. Vindonissa > Vendenesse (Saone-et-Loire) s.
D'Arb. a. a. O. S. 583.
£ Celsianus vilaris in pago Empuritano 874 (DB, VI.
% Tollianum (843) j. Zullins (Isère),
lo Servían (Hérault), aber de Cerviano 1065; *La Servianne (Bouches-
M Rutilianus villa in suburbio Nemausensi a, 813 bei DV,.
2 Semprugnanum in CGr., von Marion (mit Fragezeichen) mit Sa-
vournon (H,-Alpes) identifiziert.
# Ludazanum in CM.
™ Matran (Hérault), Mayran (Gard).
Pr
30 ;
Es wire ganz falsch, wenn man darin das Bestehen dieses Suffixes
vor und wahrend der rémischen Epoche sehen wollte. Denn die
Unannehmbarkeit einer solchen Annahme läge auf der Hand.
Dieses Suffix wurde nach der Eroberung Galliens in die französ.
Toponomastik eingeführt. Ich schliefse mich der Erklärung, welche
Prof. Meyer-Lübke! inbezug auf das Verhältnis der -acu und
-anu ON gegeben hat, an, Die -anum ON weisen danach auf
römische Siedlungen mit römischer Bevölkerung hin. Diese doppelte
Provenienz von Namen beweist nichts anderes als die Tatsache,
dafs die Römer zu dieser Zeit von den Kelten einige Namen an-
genommen haben, oder, da diese ON auf eine Bevölkerung mit
lateinischer Sprache hinweisen, dafs die Kelten schon damals ro-
manisiert waren. Es werden sich wahrscheinlich auch andere
Provenienzen von den in den ON enthaltenen Personennamen
nachweisen lassen, griechische, illyrische und ligurische etc., was
wiederum auf dieselbe Art zu erklären ist.
Anders wäre es natürlich mit germ. Namen; denn wir wissen,
wann die Germanen in Gallien eintreten. Leider habe ich nur
wenige Beispiele, wo man germanische Namen vermuten könnte:
*Baudan < *Baldanum, und *Æriolan < *Fridulanum, aber
ohne ältere Belege. Da könnte man auf den Fortbestand dieses
Suffixes während der germanischen Epoche schliefsen.
4. Jetzt wollen wir die lautliche Entwicklung betrachten,
welche viel einfacher ist, als die von -acus. Beginnen wir mit
den südlichen Dpts, und zwar von Westen nach Osten.?
ı Vgl. Einführung $ 215; dann von demselben: „Ein Corpus topographi-
cum orbis antiqui“ in Zts, für die österr, Gymnasien. 53. Jahrg., Heft 8—9.
2 Bevor ich an die Betrachtung der lautlichen Gestalt herantrete, will
ich einige Bemerkungen über die grammatischen Verhältnisse dieses Suffixes
vorausschicken. Nach der modernen Gestalt kommt es sowohl im Fem, als
im Mask. vor, Die Beispiele dafür sind in Hülle und Fülle vorhanden. Ich
zitiere nur urkundliche Beispiele: Vatiana, civitas Burgundiae, DB I, 170c
(ex Anonymo Ravenate); Simiana j. Simiane (Bouches-du-Rhône) in CM.;
Ruffiana, urbs Nemetum bei Ptolomaeus DB I, 78b; „et est ipsa pecia de
vinea in com. Nicensis prope civilatis, prope muro antiquo qui pergit ad
Arisana‘ lesen wir im Cartulaire de Nice 1002. Liviana in Tabula Peu-
tingeriana DB I; Marignana (Longnon Kar.) j. A/arignane (Bouches-du-
Rhone) neben *Afarignan (Gers), *Afarignans (Pyr.-Or.). — In den Urkunden
kommen auch solche Fälle vor, wo es mit villa nicht übereinstimmt; „et villa
Tauriniano“ (a, 950) DBIX; de villa Tortiliano DB IX, in villa Sau-
riniano 985 DB IX. Hier kann -o auch Nom. sein, cf, Paciano villa in
p. Gerundensi 922 DB IX; Daviano Mutatio DB I, 111. Wenn man die
grammatischen Verhältnisse in wirkliche übersetzt, so heifst das, dafs wir vor
uns zwei Klassen von -anum ON haben; T, diejenigen, die an fundus oder
ager anknüpfen oder die ursprünglich ein Neutrum waren, 2, die mit villa,
colonia, terra ursprünglich übereinstimmten. Dals diese zwei Klassen auch
zwei zeitlich verschiedene Schichten darstellen, ist wohl nicht anzunehmen. —
Dem -es der modernen ON entsprechend, findet man auch in den Urkunden
ein Akk, pl. fem. -as: so bei DV, in Maridianas 871; Salmazanas,
mansus Belloloco concessus 1007—1108 in CB; Velcianas villa in p. Ot-
mensi (a, 980) DB IX; Andanas locus in CS, an. — Die modernen ON
31
Auf dem südwestfrz. Gebiete gestalten sich die Verhältnisse
folgendermafsen :
a) der Schwund des Yn’, welcher im Béarn Dehnung mit sich
bringt: in Bas-Pyr, Bardda < *Barbanum; Casterda < Castella-
num, Morlda < Morlanum, Moulida < Molianum, Le Chrestida
mehrere Male, daneben auch Les Chrestiannes. Die moderne amt-
liche Orthographie hat vielfach -an wiederhergestellt, wo frúher
-Aa war: wie z.B. Montauban, 1540 Montauba; Barban 1440
Barbáa. Dieser Schwund ist weiter in Hautes-Pyr., Gers, Aude,
und im Languedoc zu konstatieren. Aude: Petianum villa a. 889
bei DV, > Pasa; Asperazano 1095 > Esperaza; Constancia-
num > Cons/aussa; castrum de Lupiano > Loupra.
Pyr.-Or.: Folianum > Feuilla; Lupianum > Ziupia; Api-
anum (a. 991) > Pía.
In Hérault hat die moderne amtliche Orthographie n wieder-
aa:
Cornelha 1363 > j. Corneilhan; Aureillan < 815 Aurelia;
Lignan < 1384 Ligna; aber Cesseras < 898 Cesaranus.
H.-Gar.: (Bernardus de) Juliano bei DV, > Julia,
Tarn-et-Gar.: Guassaranum ministerium j. Gasseras (Longnon).
Gironde: Ayllans 1243, Aylano (cantjun de) > Ayllas in
Ro. gasc.; ebenda Rustanus de Landirans > Landiras.
ar.: Gassas < Stus. Vicentius de Agassano (cf. im
U. Teile Acaciacum) in Ro. gasc.
Aus den Dp. Char. Inf. kann ich nur anführen: Zes Romas im
CB. Romas 1078, vorausgesetzt, dals es *Romanis ist.
Im Dp. Ardèche: (Petrus de) Rosanis 1303 > Rosas in CBourg.;
villa de Galexiano j. Galezas in Doc. inéd. II < *Galatianum;
e (a. 943) > Chalias (d'Arb. S. 205).
In Dp. Drôme: Alixan > 1193 Aleissa; Chabrillan > 1171
Chabreilha.
Auf den Zusammenfall, der sich infolgedessen mit -acum er-
. eignete, wurde schon hingewiesen (Aj).
b) Sonst ist die gewöhnliche Darstellung: an. In Dp. Basses-
Pyr. finden wir noch -ains: Les Marsains, — 1289 Los Mar-
sains, Los Marsanhs 1376, Marsoinx 1719, Marseings 1728,
< *Marcianis; Domesan — 1193 Domesang, Domezan
13. Jahrh,, Domazanh 1287 (liegt auf dem baskischen Gebiete)
=< *Domatianum; Urdains, — Ordains 1739, Urdainz 1402; !
*Burgussain 1247; Osserain — de Osaranho 1256, Osran
zeigen ee ein -s am Ende. In vielen Fällen ist es blofs ein ortho-
graphisches Anhängsel: Tollianum (Kar. L.) j. Tullins (Isère); in anderen
aber ist es Kymco ogisch berechtigt. In mittelalterlichen Urkunden kommen
-anum im Abl. vor: so Pavasianis villa in p. Lugdunensi (a. 898)
DB VII; Blidanis villa 960 bei DV,; Mutatio Vancianis im Itinerarium
DBI, t11; actum villa Sitilianis 896 DB IX und das bekannte
Aurelianis > Or
ldans,
+ Vgl. oe Earvquc (Gers).
A
32
13. Jahrh., Lo Sarrainh (auf dem baskischen Gebiete). In den
Belegen -anh, wo jetzt nur -an: Argnan — 1385 Anhanh
< *Anianum. Da diese ON teils auf dem baskischen Gebiete,
teils in der Nähe desselben liegen, so geht uns diese Entwicklung
eigentlich nicht an. Da sie aber dem Béarnischen nahe stehen,
so kann man -anh wiederum nicht als Bezeichnung jenes eigen-
tümlichen Nasallautes ansehen, (bonus > bongn), da dieser ge-
rade hier nicht vorkommt (vgl. Luchaire, Etudes sur les idiomes
pyrénéens S. 249 fl).
c) Auch die Entwicklung des a + Nasal zu o spiegelt sich
in den ON hie und da wieder. Pisançon (Drôme) früher Pisan-
cianum; noch im 14. Jahrh. Novayson, N-ssano, Noveysiano j.
Noveisan (Doc. inéd. 2, Bd.); (Rostangnus de) Corniliano 1288 j.
Cornillon, belegt auch Corniliani (Petrus). Die Hinzufügung des
n erklärt sich aus der Latinisierung und aus der Analogie von
anderen ON auf -on < one.
Im Dp. Hérault ohne n: (Marie Raimère de) Valrano jetzt
Valros (DV;).
In Dp. Lot-et-Gar,: In Ro. gasc. homines de Agulano jetzt
Aiguillon.
d) auf dem sofr. Gebiete wird Pal. + anu >in:1 in Dp.
Dröme: Pairanum 1050, Pairi 1193 > Peyrins.
Jedoch ist es sehr merkwürdig, dafs das in den Urkunden
belegte -in jetzt wieder als -an hergestellt wird, so: Coucourianne
1538 Coquerina; Malossanes — 1556 les Malaussines; Royans
— 13. Jahrh. Roins, Roinum 1080; Tersane — Tercina 1200,
Tercine 1403, Tersanum 1514. Diese Tatsache ist mir unklar.?
Im Dp. Isère: Brocianus > j. Pressin; Calessianum > jj.
Chaleyssin; Mathaysana > j. Mafhaysine. In den Urkunden:
Merzianis, Merzino 975. Trecin < Trecianum; Taulianensis,
Tollianum j. Zu/ins. Mit dem Schwunde des n: Aloianae j.
Alloíx wenn es nicht eine Latinisierung ist, was viel wahrschein-
licher ist, cf. in Dp. Drôme Pairi.® In Arch. Dauph. sind mehrere
-in angegeben: Bregnino, Bre-o j. Bernin (wo der Schwund
der Palatalisation auffällt); (Brunetus) Chayssins; (Herlinus de)
Chiglino, Chillius; de Illino j. Zins; stagnum de Lancino j.
Lancin; Divisino D-so (La Bastide de) j. Divisin; par. de Doissino
j. Doissin.
Auch im Dp. Isere ist jene Erscheinung zu beobachten, wie
im Dp. Dröme (in den Urkunden -in, j. -an): Chaysillina, C-ss-a,
Chey-a (de) parrochia im 14. Jahrh. j. Chichihiane. Ebenso im
Dp. Hautes-Alpes in einem jedenfalls nicht ganz sicherem Beispiele:
Chabarini, C-is (Collis de), j. Chapeiran (Arch. dauph. II).
1 Vgl, darüber auch Devaux S. 113 ff.
2 Vel, in Nordfrankreich Aurelianis > afr, Orliens, nfr. Orléans.
2 Vgl. noch im CS Zrigny (Rhône) 1351 Irignis, daneben einmal
Irignins; ebenso Agny (Rhône) im CS Dagninus, Daygnins,
|
33
Im Dp. Savoie: S. Cassianus j. > S, Cassin; jedoch zeigt
Myans, im Cgr. Meianes, Meians, Mea, Mians, Myani
<*medianis keinen Einflufs des vorhergehenden Pal.
Im Dp. Ain vielleicht *Poncin << *Pontianum. Jedoch gibt es
in diesem Dp. auch Beispiele von Pal. + anu > an: *Hairans
< *Arianum, vgl. Gantian. Insbesondere aber im Dp. Savoie:
Mons Melianus > j. Mont Melian; *Domian; *Sarvian < *Servi-
anum oder *Silvianum. Es ist nicht ganz klar, wie es sich
eigentlich mit diesen ON verhält. Finige zeigen ein entschieden
gelehrtes Gepräge. Sie können als sehr späte Bildungen aufgefasst
werden,
e) Es gibt Fälle, wo man den nfr. Einfluss sieht, der durch
die Behörde erfolgt ist: so a) -senme: in Dp. Basses Alpes: Fon-
teiana > j. Fontienne; in Dp. Ain: Valenciennes; dann b) -anne in
Pyr.-Or. Lloussannes; in Dp. Basses-Pyr. Bonneciannes 1741, Gensanne;
Vaucluse: Sanne < Aciana,
5. Es kommt vielfach vor, dafs der ON in den Urkunden
mit -anum belegt ist, die moderne Gestalt aber keine Spur davon
; insbesondere im Dp. Aude, So: Asilianum superius, villa
in territ. Narbonensi a. 878, erscheint in den Urkunden bei DV, ,
immer so belegt, j. Asie; Cepianum, (lieu de diocèse de Nar-
bonne) j. Cepie; Macrinianum villa in Narbonensi a, 782 j. Magrie;
Prulianum villa 804, Prolhanum 1363 j. Prowille (Her); Bicianum
a.gıı, Bisano j. Pise (Aude). Im Dp. Hérault Cartouire — 936
Carturanis villa; Causses-et-Veyran — 1210 Cauciana, Caussa
1327; Ceilhes-et-Rocosels — 1103 Silias, 1222 Celianum (der
heutige Name erst von 1625 an); Mas de Quarci — 814 Quarci-
anum. Bei DV: Quatorzanum j. Quatorze (Aude); Tautiranum,
Tausiranum (a. 908) villa in p. Carcass. j. Taurise-en- Val (Aude);
Virzilianum, Virgilianum villa 1150 j. Verzeille; Trenciano,
o j. Trausse (Aude); (Raimundus Ferrandus de) Laurano
Laure (Aude). Im Dp. H.-Gar.: Nouellanes villa (a. 960) j.
Im Dp. Ardèche: Mixanum in Vivariensi le 950) j.
Meisse, "Im Dp. Drôme: Upie — 1231 castrum de Upiano,
Upianum 1307, Le Chastel du Piet (volksetymologisch!), Upian,
Upien 1421, Ulpian 1617. Im Dp. Gard: Octabianum vel
Sanctus Petrus de Octavo, villa in Territorio Nemausensi erscheint
nur einmal mit -anum, die moderne Form weist auf Octavum
zurück > Uchaud, vgl. Oitier (Isère); es dürfte also wohl eine
e Latinisierung sein, Cornicianum j. Cornèse (Aude).
Brosses (Vienne), 975—997 in Brocianis Cornilianum j.
Corneille (Aude), vgl. in Cornilio > Cormis. Im Dp, Tarn:
castrum de Dorgnano j. Dourgne. — Wahrscheinlich auf eine
und dieselbe Ortschaft dürfte sich beziehen: Calcum praedium
(10. Jahrh.) Mon. Stabul., Caucus villa (10. Jahrh.) in pago Carcass.;
dann aber Caucano, locus in p- Sonelietensi (a. 958) [bei DB Ix]
844 Caucana in p. Narbon. — Es ist dabei eine Tatsache zu
Beiheft zur Zeitschr. £ rom. Phil, II. 3
a e
34
bemerken: alle diese ON weisen nach ihrer modernen Gestalt auf
den Auslaut -ia zurück, D’Arb, de Jub. bat in seinem Werke
S. 375 eine Reihe von Beispielen angeführt, wo der röm, Gentil-
name auf -ius in der Feminin-Form erscheint, wie z. B, Aria > Aıre.
Jenes anum ist also entweder bei einigen Belegen als falsche
Latinisierung aufzufassen, oder, da sie in jetzigen ON im Nom. in
weiblicher Form erscheinen, als acc. auf -ane und von da aus
latinisiert. Für die letzte Annahme spricht der Umstand, dafs
Azille (Aude) auch Azillan heifst (DV, Ind.); dann de monte
Rixano (1019), de Montraissan im ı2. Jahrh. (in einer Urkunde
in prov. Sprache!) j. Montreísse (Cantal); und dann, wie aus den
obigen Belegen zu ersehen ist, einige früher in ganz roman. Ent-
wicklung nur an nicht anum hiefsen, bei ihnen also eine falsche
Latinisierung unmöglich ist.!
6. Es gibt noch ein Paar Beispiele, wo -ianus durch iès,
¡ers (< arius) wiedergegeben ist; so Neffianum j. Neffs (Hèr.):
990 castrum Niffiani, 1059 Nifianis, aber 1273 Neffiariis und
1733 Neffian oder Neffier; dann Salianum, Celianum 1135
j. Sahèrs (B.-du-Rh.); vielleicht Sinianum j. Sagmer (Var);
Affaniès (Hérault), St. Affanian, noch 1760 Affanhan. Ebenso
ist merkwürdig, dafs Montpellier in den älteren Belegen Mont-
pessularius, in den späteren Latinisierungen als Mons pessulanus
erscheint, Hier haben wir es mit einem Suffixtausch zu tun, dessen
ratio mir unklar ist.?
7. Der Zusammenfall ereignete sich auch mit verschiedenen
anderen Suffixen. Schuld daran ist in manchen Fällen der nord-
französische Einflufs; so vor allem mit dem germ. Suffix -ing
> prov. enc; Les Rapaillans (Drôme) — Raspalhenc 1413,
Rapaheno 1605; Parnans (Drôme) — Pernanz 1196, Parnancum
1327, Pernenc 1460 (nicht ganz klar; wahrscheinlich nicht hierher
gehörig); Morran (Isère) — Moirencum castrum dioec. Gratianopol.
1109. Garnerans (Ain) — Garnerens, Garnerans; Jassans (Ain)
in CS Jassens; Zcorans (Ain) — Ecorrens, Ecorens, Ecoran
seit 1278 belegt; Dortan (Ain), — belegt Dortemt, Dorten,
Dortencus, Dortentus, in CS seit 855: contulimus cellam
Dortincum, de Dordingo, de Dortenco, Dortento, Dortenc,
Dortans; Bohan (Ain) — eccl. de Buenco, de Boent, Buhens,
Buenc seit dem 13. Jahrh.; Z’Oisans (Isère) — Oysenco, Oysencio
1 Vel. noch in Sp. briv, Jausan, Jauzan, Josan, Jouza 1250—1263
j. Jose (Puy-de-Dôme).
2 Vielleicht sind die Beispiele aus Dp. Hérault mit der Erscheinung,
welche Mufshacke, Französische Studien IV, S. 20 bespricht, in Zusammenhang
zu bringen: im 14. Jahrh. erscheinen nämlich die Formen ia>ie: capelanie,
notarie, compagnie, draparie, baglie, Marie, mit Accentverschieb
malautié, foulié, plur. fouliès, friponariés; also vielleicht id > ie.
Jedoch stelle ich das, da mir bei Appel. ähnliche Beispiele abgehen, nur als
eine Vermutung hin,
35
(curia, de), Petrus et Stephan Oyssenc; S, Moirans (Drôme) —
S, Moyrenc 1540, St. Moyreng 1574; Auffanans (Ain) Offeningo
villa (a. 952), campus de Ouffanens, Omfanens. Ob in einigen
Fällen vielleicht das kelt. Suffix -incus wie in Alisincum, Age-
dincum, Vapincum(?) vorliege, läfst sich natürlich nicht aus-
machen.
8. Man kônnte ON anführen, wo ein unetymologisches t
bezw. c erscheint. Jedoch dürften sich nicht alle Fälle auf die
gleiche Weise erklären lassen (vgl. darüber Chabaneau, Rom. VIII, 110 fl.
und Paul Meyer, Rom. VII, 107 ff.): Aulan (Drôme) — Aulancum,
Aulanco 1383, Aulanc im 18. Jahrh., Ollan 1705; Ardessan
Arderancum, Airancum 908, Ardenancum 1021,
Arderanum 1121, Arderagum 1144, Ardairancum 1109,
Arderanum 1322, Ardesanum 1384 (alle diese Belege werden
sich schwerlich auf die Ortschaft im Dp. Gard beziehen). Zu be-
merken ist, dafs Chabaneau a. a. O. -nc -c nur auf dem gascogn.
Gebiete nachweist. Aus Dp. Drôme nur obiges Beispiel. Vgl.
IL Teil Ardinacum. 2. -t Arnans (Ain) in vicaria Arnant 900,
Arnanx, Arnant, Arnens, Arnen, Arnant 1227 in CL. Aber
Clerans d) — Clarentium 1158, eccl. de Clarens (im
1 th.) — C. de Clarenxs, Clarenthis, Clarentiis dürfte
nicht hierher gehóren. Vgl. die Endung mit Tauru-entum.
9. Andere Fälle, wo, wie in den obigen, das Verstummen aus-
lautender Konsonanten den Zusammenfall mit sich brachte: z. B, Mas
Duran (Dord) — Mansus Durandi 1345, Masus Durandi
1499; Allan (Dróme) — Sancta Maria de Allondo 1183, castrum
de Allando, terra Allandi 1442, Allondum 1362, Allundum
1540, ra im 17. Jahrh., Allond im 18, Jahrh. ist etwas un-
tig (wegen des Wechsels an—on). Vielleicht ist es auf
he Stufe zu stellen mit Rossan (Rhöne) — Rossontis villa,
Rossonis villa (um 1000 ungefähr), wo sich on > an wie Lug-
dunum > dialektisch Lian erklärt, Vgl. noch Doalon im CM j.
Dolan (Lozère).
10. Das Suffix -anus wurde auch durch ein anderes Suffix
u. welches auch sonst in ON vorkommt: so bei Pagus-
bezeichnungen wie: Cenomanicum > Ze Maine, Perticum > Le
dre ral read Aventicum > Avenches, erweitert: anicus. Darüber
bereits D'Arb. de Jub. o. c. S. 569—578 gehandelt. Die Ent-
or ist vollkommen identisch mit monicus > 1, morgue
und 2. monge und colonicus > 1. colorgue uud 2. colonge.
L Die Fälle, wo modernes -an auf früheres -on zurückgeht, sind häufig.
Ich zitiere Mulcedonum 830 j. Moussidan (Dord.); Forêt de Bouan (Dord.),
Silva Boon, Boonz. Im Dp. Drôme Chabrillan, 1282 Chabrillon; Chaissan,
pro reina de Chesson; Daillan — 1413 Grangia Dalhonis. So kann
man in vielen Fällen blofs der modernen Gestalt nicht ansehen, ob sie auf
-anum, -incum, -onum oder -ione zurückgeht.
3*
a
——
36
Die Entwicklung -argue gehért den siidlichsten Dp. an; sie umfafst
also: Aude, Hérault, Tarn, Aveyron (vgl. Rowergue < pagus
Rutenicus!), Lozère (Canonica > Canourgue Quicherat), Ardèche,
Bouches-du-Rhône, Vaucluse (Limenica vallis, Kar.) > Limergue),
Var (Lonicus > Lorgues und Mayranicae > Meyrargues Quicherat
S. 33), Basses-Alpes und einen Teil vom Dp. Tarn-et-Garonne
(Gibiniargues, c. de Puy-Cornet), Cantal (Chalinargues) und Puy-
de-Dóme (Pou/argues). In Auvergne dagegen -ange. Das
eigentliche Gros dieser ON liegt auf dem rechten Rhöneufer, und
zwar insbesondere in Languedoc und Auvergne — soweit es mir
möglich war, auf Grund des vorhandenen Materials eine Statistik
aufzustellen. Aus Basses-Alpes! habe ich nur Bedexanicus
> Bissargues; fir Dp. Drôme nur Caturanges 1005. Für die
Bestimmung der Grenze kann auch colonicum dienen. In Gard
z. B, wo -anicus > argues, ergibt auch colonicum > Colorgues;
im Dp. Corréze, wo anicus > anges (Laurestanicus > Lostanges
Quicherat), da auch Collonges. Collonges kommt vor: im Dp. Ain
(hier auch *montanicus > Montanges), H.-Savoie (hier auch
*campanicus > Champanges), Rhône, Savoie, Isère; dann Char.-
Inf.: Coulonge, Char.: Coulonges; [im Dp. Alpes-Maritimes! und H.-
Pyr.: Collongus]; Dp. Puy-de-Dôme: Colongas 1250—1263 in
Sp. briv. j. La Collange.
Der Übergang des vorkonsonantischen n in dieser Gruppe zu
r scheint jüngeren Datums zu sein. Einige Belege sprechen dafür,
dafs er erst im Laufe des 13. oder 14. Jahrh.’s ganz zum Durch-
bruche gekommen ist. Zuerst haben wir nämlich ganz unsynkopierte
Formen: anegues: so im Dp. Gard Porcayrargues — 1146 Por-
cayranegues. Im selben Dp. kann man noch für das 13. Jahrh.
-anegues nachweisen: Galargues — villa Galacianicus 1007,
Galazanegues 1219; Domessargues — 1239 Domensanegues.
Ebenso im Dp, Hérault: Suuteyrargues; Centrairanegues 1174;
Coussergues — 804 Caixanego, 1079 Cossanegues, Caissa-
nigis 1107, de Coccianeges 1156 (das Verbältnis der Belege
ist mir unklar); aber merkwürdigerweise bei Ga/argues (Hérault),
schon 987 Galhiargues, während 1027 Galazanicis, 1150
Galadanicus, Galargues 1226. Andere Beispiele siehe bei der
Besprechung der einzelnen ON.
Die Belege, die wir oben für -argues beigebracht haben,
zeigen, dals wir im Auslaute -es keine etwa moderne offizielle
Darstellung sehen müssen, sondern dafs es auch aprov. war. Es
ist also -anicus, -anicum(?) oder anicos? anzusetzen, wie schon
1 Das Dp. Hautes-Alpes geht nicht mit: Prata Monacorum j. Zes
Monges; Pratum Domenge j, Le Pre-Domenche, wo sich ch vielleicht
durch den schriftsprachlichen Einflufs erklärt.
2 In späteren (etwa seit 10., 11. Jahrh.) Urkunden kommt auch -anicis
vor. Es wird sich wohl um eine Latinisierung des -anegues, -argues
handeln, -anicum versehe ich deshalb mit Fragezeichen, weil meine
in alter Zeit sämtlich -s im Auslaute zeigen. Man wird also zwischen
37
Paul Meyer, Rom. 24 S. 544, erkannt hat. Es fragt sich nun, ob
wir dasselbe auch für -anges anzusetzen haben. Wenn man
monicus > monge, dann Cominges < Convenicum! ansieht,
so ist die Frage ohne weiteres zu bejahen. Dasselbe bezeugt auch
ot 8 im 13. Jahrh. (s. Rev. celt. XX, 440)? Andererseits gibt
und CSau immer -anicas für Sawxrilanges? Dem folgte auch
bara: S. 34. Wie Dp. Landes, H.-Gar., Tarn-et-Gar, (Collonge),
Lot-et-Gar. ans zeigen, wo ich anicus > ange, enicus
> inges nachweisen konnte, kommt % auf einem Gebiete vor, wo
ca ga nicht palatalisiert,* und das ist wohl bei der Erklärung von
diesem Falle zu berücksichtigen. Für Gascogne gibt Mistral
mounge an. Es ist also auszugehen von *anyu, wie bei -aticu
> adyu (apr. -atge). Diese Übergangsform ist auch belegt. Für
es bringt Longnon aus Karol. Zeit Celsinaniae, vgl.
Paten 1271 j. Poussanges (Puy-de-Dôme) in Sp. briv.5 -as
kann auch Latinisierung sein,
Auf dem sofr. Gebiete scheint auch -anche vorzukommen
(neben anges: vgl. in CL curtile de Dozanges und anfangs be-
sprochenes Cyulonges). CV und Gr haben mehrere ON auf -anicus,
deren moderne Entsprechungen unbekannt sind; so CGr: Druc-
-anicus und ‚ani cos wählen müssen. Man findet in Urkunden meist diese
ung: villa Bonantianicus 1004 j. Boulousargues; villa Gala-
cianicus 1007, on Galazanegues, Dafs auch -anica eine falsche Latini-
sein kann, zeigt villa Athatianica 1099, aber 1179 Dassanepues.
Für -anicos zitiere ich villa Alairanicos 804, Alairanichos 1008,
ehe ‘gues (Hérault), was jedenfalls nichts beweist, da es auch ein -anicus
kann (u > 0).
1S, A. Thomas, Essais de la philologie française S. 1 ff.
2 Vgl. noch campus canonicus 1380 > camp-Canorgue 1479 j.
(Gard).
3 Vgl. noch im CB Zostanges (Corr.) — Laustangas oder Laustan-
bic Laurestanecas 913.
A dieser Entwicklung ist diejenige von aticus>atge (vgl. auch
s Uceticus > L'Uiège pe gegenüber Uses) zu vergleichen. Es findet sich
auch die Form -atgue, welche mir Herr Dozent Dr. Karl v. Ett-
r liebenswürdig mitteilt. Ihre geographische Verbreitung ist mir unbekannt.
Im Memorial des nobles von Montpellier (also im Gebiete von -argues) Rev.
Tg rom. Bd. IX messatgue (Jahr 1111, 1174, 1125), clergues etc,
pesatge, usatges, eretgia, ebenfalls in Montpellier (zwei Ur-
ie aus der 1. Hälfte des XII. Jahrh., Rev. des lang. rom. II). Vom
des Nfrz. ist hier noch eine Bemerkung zu machen. Während
wir -aticus >age haben, begegnen wir andererseits Aventicum > Avenches,
Perticus > Ze Perche, porticus > le porche. Wie ist dieser Gegen-
er erklären? Es wird sich hier wohl um zwei verschiedene Stellungen
(2) - Lantes handeln. Im ersten Falle konnte vtv > d noch werden, im
zweiten aber mulste t bleiben, infolgedessen erhalten wir zwei verschiedene
n. Der Vorgang wäre also ähnlich wie bei nitidus >nette,
eidus>moite gegenüber malehabitus > malade, malesapidus >
ea cay > tiède.
§ 439: im prov. amic neben amiu: „es scheint, dafs auf
zu untersuchendem Gebiete c nach allen Vokalen vor u
sei, en die auslautenden Vokale fielen.“ Vielleicht werden auch
etwas zur Bestimmung der Grenze beitragen,
38
talanicae, Dructelanice, in Doc. inéd. II Tabellianica 1288.
Für -anche darf man vielleicht anführen *Rivoiranches (Isère), vgl.
im selben Dp. *Les Rivoirans, wofür ich leider keine Belege habe,
sodals auf dieses Beispiel kein Wert zu legen ist. Für die Dauphiné
gibt Mistral mänchi und mangi < manica, sodals also die
Doppelform auch in Appellativen zum Ausdrucke kommt.
U. Die Funktion dieses neu entstandenen Suffixes -anicus
ist ganz dieselbe wie die von -acum und -anum. Es kommen da
wie bei diesen augenscheinliche Gentilicia vor: wie AUKELIUS
(D'Arb. S. 571), Atsuctus (ib.), Acurius (ib. 570), BuLLIus (ib. 571
Cersinus (ib. 573), ARmunius (ib.), Juctus,! Marcertivs (ib. 574),
Marius (ib. 575), Maxınıus (ib.), Martinius (ib), Perronius (ib.
576), QuiwriLius (ib.), SaBınıus (ib. 577), Sivinius (ib.), VENERIUS
(ib.). Auch keltische EN kommen vor: CANTILLIOS (ib. 572), GALATIUS
(ib. 576); für die germ, EN vgl. IL Teil Dxucranus (s. oben),
Roparıus.?
Analogien zu lüpari-acum® findet man auch hier: so
Porcarianicus > Porcayrargues (Gard) und Portiragues (Hérault),
Vom lautlichen Standpunkte ist dieser letztere ON auffallend.
Es ist belegt: 1035 Porcaimiaco (was Thomas in Por-
cairaniaco nicht ganz zutreffend korrigiert), 1115 castrum de
Porcairanicis, Porcairaneges, Porcairangues 1179, Por-
cairaignes 1313(!), Portiragues 1760. Was es für eine volks-
etymologische Umgestaltung sein mag, weifs ich nicht. Jedenfalls
ist sicher, dals das zweite r durch Dissimilation verschwunden ist.
Diesen Vorgang werden wir gerade bei diesen Bildungen zu be-
obachten oft Gelegenheit haben. Das vortonische ai’ wurde zu
i reduziert (was wir im IL Teile auch oft antreffen werden): so
*Porquiragues. Jetzt fragt man sich nur, wie sich t an Stelle
von k eingefunden hat? —
12. Andere Erweiterungen des Suffixes -anus sind nicht
wichtig und werden bei der Besprechung der einzelnen ON zur
Sprache kommen. Diese Suffixe sind -ellus, -ittus: RKelhanetle
(Dr) — Relhaniae castrum; *Quillanet (Aude) neben Onillan
(Aude); -ellus: Barancianellum, locus in pago Carcassensi
(a. 981) DV;.
13. Was die geographische Verbreitung dieses Suffixes betrifft,
so konnte ich es, soweit mir das gesammelte Material das gestattete,
nachweisen in folgenden Dp.: Gironde (49), Landes (10), Basses-
Pyr. (14), H. Pyr. (25), Pyr.-Orient. (17), Aude (34), H.-Gar. (21),
Gers (58), Tarn-et-Gar. (6), Lot-et-Gar. (19), Lot (1), Aveyron (3),
Hérault (94), Bouches-du-Rhône (21), Gard (67), Drôme (60), Isère
1 # Jullianges (H. Loire), *Fulianges (Lozère).
RÉ (a. 972) bei DV, S.273. Vgl. den EN Roparıo
bei DV,.
3 “Loubeyrai (Puy-de-Dôme), vgl. *luparios > Louviers,
(11), Savoie (6), Vaucluse (14), Var. (15), an der Rhône
Basses-Alpes (8), Dordogne (*10), Corrèze (*5), Al i
4), Ariége (10), Ardèche (*5), Cantal (*1), Charente er), Puy-de-
Dôme (*1), Haute-Vienne (*3), Charente-Inferieure (*3), Lozère (*1),
Be (*1). Zusammen also 643 ON. Viele von ihnen sind uns
nicht urkundlich gesichert; deshalb besitzt diese Statistik nur einen
kleinen Grad von Wahrscheinlichkeit. Das gilt namentlich für die
Dp., welche mit Sternchen versehen sind. (In diese Statistik
sind nur solche ON aufgenommen, welche auf den Typus EN
+ anum zurückgehen.) Besonders fällt die sehr grofse Anzahl
von ON in Gallia Narbonensis auf. In Gallia Lugdunensis dürfte
die Zahl dieser ON viel gröfser sein, als es unsere Statistik zeigt;
leider sind die betreffenden Dictionnaires noch nicht erschienen.
Sporadisch treten diese ON auch in der Auvergne auf, wo -anicus
ziemlich beträchtlich ist. Auf allen diesen Gebieten kommen auch
die -acum ON vor, sodals eine Abgrenzung nicht möglich ist.
C. Über -ascu-, -uscu-Suffixe.
1. Der erste, der diese Suffixe auf dem gallischen Boden
systematisch studierte, war Giovanni Flechia. In seiner Arbeit „Di
alcune forme de’ nomi locali dell’ Italia superiore* 1871 S. 60—74
hat er angenommen, dafs hier ein ligurisches Suffix vorliege, wie
auch nachher Müllenhoff „Deutsche Altertumskunde“ III. Bd. S. 189
gegen Zeufs „Grammatica celtica“ S. 775 getan hat. Als Grund hatte
Flechia S. 62—63 angeführt ihr ältestes Vorkommen in der Genuater-
und Viturier-Tafel (a. 113 vor Chr.) und den Umstand, dafs sich
diese Suffixe nur auf dem ligurischen Gebiete finden. Seitdem ist
Das, de Jub. zweimal auf denselben Gegenstand zurückgekommen,
einmal in „La propriété foncière et les noms de lieu en France“
ns 593—601, und das zweite Mal in „Les premiers habitants
de l'Europe“ 2. Bd., wo er über Ligurer spricht. Die Annahme
Flechia's übernimmt er stillschweigend und benutzt die mit diesen
Suffixen gebildeten ON, um die Ausbreitung der Ligurer zu be-
stimmen. Jedoch ätheint es, dals man dabei auf einen Umstand
nicht genug acht gibt. Die Statistik dieser ON zeigt, dafs sich
das Gebiet dieses angeblich ligurischen Suffixes mit dem einstigen
keltischen Gebiete fast genau deckt. Die Ausnahme macht nur
Corsica, wo man moderne ascu-ON antrifft, wo aber nach D’Arb.
e Jub. Kelten nie sefshaft waren. Es fragt sich nun, wie alt (ur-
ich nämlich) die -ascu-ON in Corsica sind. Sie konnten
2 von Genua aus leicht gekommen sein! In den Urkunden
E sie nicht belegt zu sein, wenigstens bringt D'Arb. kein
Da sich nun also asco- und das keltische Gebiet decken, so
2 Im korsikan. modernen ON kommt auch ein -aca-Auslaut vor, und
D'Arb. 0. c. 2. Bd. S. 97 folg. zieht sofort den Schlufs: acus sei auch ligurisch,
>.
42
A) -ascu-uscu.
Im Dp. Basses-Pyr. ist die Entwicklung -osc vgl. Aubosc.
Bei einigen, wie Balasque — de Balasco 1539 (vgl. Behasque)
ist man jedoch im unklaren, was -e bedeuten soll; es kann die
französierte Form von -asca sein, oder ein graphisches Zeichen
dafür, dafs c gehört wird. Die heutige Sprache zeigt scu > ch:
buscu > büch (s. Gillieron Nr. 186), aber die Orthographie der ON
geht gewöhnlich auf die alte Sprache zurück.
In anderen languedocischen und provenz. ON ist teilweise
Verstummung auslautender Konsonanten eingetreten: im Dp. Héraut:
S. Sixte d'Avenas < Avanascus 1236;1 aber auch -sc: Salase
< de Salasco 879; — im Dp. Tarn-et-Garonne: Caioscum > j.
Caillou (vgl. bo < boscus in Auvergne),? aber Leribosc zeigt die
Erhaltung, — ebenso im Dp. Haute-Garonne: Lavernosc3 In dem
letzten Dp. haben wir auch Verdach, was mit anderen Verdaches
< *viridascas zusammenzuhängen scheint. Hier hätten wir
demnach ganz moderne Entwicklung zu sehen, vgl. Gilliéron c. 186
buch. — Im Dp. Ardèche: Vernosc; Vanose — de Vanosco im
13. Jahrh., während Dp. Gard den Schwund bietet: Branoux —
im 14. Jahrh. Branosco und Branasco (vgl. darüber D'Arb. S. 598).
Im Dp. Ardèche haben wir auch eine Form, welche das Verstummen
des s° zeigt: Bonetus de Gilloscho 1218 in Colect. de Cart, de
Dauph. j. Gi/hoc. In derselben Sammlung kommt 1192 de An-
dalosco, Andalosc 1207, Andaloc vor. Vielleicht wird dasselbe
Sadroc (Dord.) aufweisen.
Eine vollständige Darstellung zu geben, ist vorläufig unmöglich,
da das Material fehlt. Etwas besser bestellt ist man am linken
Rhöne-Ufer. Die provenzalischen ON sind einfach, sehr compliziert
ist dagegen das Sofr. Im Dp. Bouches-du-Rhône zeigt Cadarot,
belegt in CM immer Cadarosco, das vollständige Verstummen.
Das auslautende -t werden wir auf dem sofr. Gebiete bald kennen
lernen. — Vielleicht ist dasselbe zu sehen auf der rechten Seite
der Rhône: im Dp. Lot: *Seno¢ < *Senuscus. — Dp. Var da-
gegen zeigt volle Erhaltung: Cagnosc, belegt: in Caniusco; Flayosc
im 11. Jahrh. Flayosc; dann Arfignose; aber im CL auch Andosta
11. Jabrh. In Vaucluse ebenfalls das Verstummen des c: *Senos
< *Senuscum; — Dp. Alpes-Maritimes dagegen Erhaltung:
Magagnosc, — ebenso Dp. Basses-Alpes: Vilhose im CM Viliosco
1038; dann Aubignosc. In Albiols, welches als Albiosc belegt ist,
wird Suffixtausch vorliegen (-olus). — In Hautes-Alpes Erhaltung:
*Revillase < *Rubiliascum?, Prasc.
Im Dp. Drôme sind die Verhältnisse complizierter: a) man
findet die Verstummung des auslautenden c: Chanos, belegt Chanosco
1 Vgl. noch im Dp, Drôme Brascum 1379 j. Bras; Le Brusc j, Ze
Brus und eine andere Ortschaft Ze Brusc.
2 Gillierons Atlas linguistique Nr. 186 zeigt hier büch, büych, Also
dürfte hier Volksetymologie im Spiele sein.
3 Vgl. Solmsen, Studien zur lat. Lautgeschichte, S. 102 Zaverna, lavernio.
43
960, Canoschum 1090, aber 1551 Chanot, Chanod 1568,
Chanauds 1604 (woraus zu ersehen ist, dafs s nicht ausgesprochen
wird); b) die Verstummung des s°: Chamaloc: 13. Jahrh. Chamalost,
Chamalosco 1299,! oder c) die vollständige Verstummung wie
Ornosc im 13. Jahrh. j. Larnaud.
Ähnliche Verhältnisse wie im Dp. Drôme sind auch auf dem
übrigen sofr. Gebiete zu konstatieren. Im Dp. Isère: Venosc, aber
daneben auch -oz: Chanos. Die letztere Schreibung scheint älter
zu sein, denn im 13. Jahrh. ist sie im CL anzutreffen; dann der
Schwund: ‚Brignoud, belegt Brinoscum, Brinosc. -osc und -ost?
wechseln in den Urkunden: im CGr: Bracoscum 976, Bracosto
1050 j. S. Mamert. — Ebenso im Dp. Rhône: hier erscheint in
-ascu, -oscu t an Stelle des c: Momelast, Genost im 13. Jahrh.;
dann Chambost, 1000 Chambosco; Zibost, 967 Biboscho, Biboc
1286; aber auch der vollständige Schwund: -oux: Garnioux —
Gerniost, Jarniost im CS. x wird wahrscheinlich desselben
wie in jeu-ieux. — Dasselbe im Dp. Ain: -ost:
Niost, belegt Novioscus, Noioscum 971, dann de Niesto,
Neosto, Noesco, Noyost; Chardenost; Beost, Beynost seit 1183;
mit der Verstummung des s: Chambot in CL Chambost, Chim-
bost; auch manchmal, wie schon oben angedeutet, mit angehängtem
d geschrieben; also -od, -oud: Genod, belegt Genost (dasselbe ist
der Fall auch im Dp. Jura Zarnod: Larnosch 1124, vgl. Rev. Celt.
XXIV, 166); auch -oz: Marbos, im CS Marbos, Marbo, Mar-
boseus seit 974 (wie ersichtlich, z nicht ausgesprochen); hierher
vielleicht unbelegtes *Argnoz < *Anioscus. In diesem Dp. gibt
es viele ON, welche auf -oux, -od ausgehen, wir haben aber
keine älteren Belege? Dann -x: Varax, belegt Varasc.t — Im
Dp. Jura ebenso: oz: Siguroscus > Siros, Hagnoscus, bei DB
Haganoscus 854 > Onos (bei Sachs-Vilatte Aussprache: Onos). _
Die allgemeine Tendenz sowohl auf dem sofr. als auch in
anderen sfr. Gebieten ist die teilweise oder vollständige Verstummung
der scu-Verbindung im Auslaute. Man darf selbstverständlich
nicht vergessen, dafs die Orthographie dieser ON einesteils auf
der Entwicklung, die die Sprache noch im Mittelalter erlangt hat,
und andererseits auf dem amtlichen (nfrz.) Einflusse fulst. — Wie
aus den Belegen zu ersehen ist, wechseln -ost und -osc. Auch
bei den ae ee scheint dieser Wechsel stattgefunden zu haben:
Vel. Paul , Rom. XX,83. Er erwähnt eine Form Chamaloht
(13- pa al auf erstummung des se hinweist,
auch im Dp. Hautes-Pyrénées *Ansost, *Arbeost.
: Ke z.B, Treveux, was man mit Trevasco in der Provinz Bergamo
kann, Guigue bringt folgende Belege: seit 1010 Trevos, Trevoz,
-x, -ost, Trevotz, Trevolx, Trevolz, Trevoulz Trevous, Trevouz,
Trevo, Trevol, Treves, Trevoult, Trevoulz, villa Trevosi, Trivoli,
Trevolii etc. („semble remonter à une haute antiquité*). Was ist Tri-
vultium?
4 Vel. bei Flechia S. 73 Varasca (Bergamo), Varaschi (Torino), was
er von VARIUS herleitet,
ii
44
L'abbé Devaux bringt nur maresc, maret — marais, während
piscem > peys, farseisont > (3. P. pl.) -iscunt (a. a. O. S. 171).
Er nennt maresc, maret „mi-savant“, boscus > buec und bosc
ist dann sehr merkwürdig (a. a. O. S. 203), jetzt nur bwe. -sc
> -st kommt auch in Nordfrankreich vor: Blanuscus 950 > Blanot
(Saone-et-Loire), Camblosco > Champlost (Yonne). Gegenüber
piscem ist zu bemerken, dafs es eigentlich nicht hierher gehört, da
se* sich anders entwickeln könnte als sc”; desgleichen farseisont,
welches sowieso eine analogische Form ist; wir können aber nicht
behaupten, dafs die L sg. farseis > -isco wirklich lautgesetzlich ist,
da sie wiederum von -iscis, isci! beeinflufst werden konnte, Es
liegt demnach kein Grund vor, maresc, maret als „mi-savant“ an-
zusehen. Vielleicht wird es sich hier um folgende Erscheinung
handeln, -uscus und -ustus wechseln ja: so it. abrostola — fr.
lambrüche; vgl. noch bei Thomas Mélanges d'etymologie S. 105 ff.:
amarusta;! vgl. bei Livius 42,7 Carustum oder Carystum, was
nach Müllenhoff Il, 189 als Caruscum zu lesen ist. Wenn wir
das auch für unsere Fälle annähmen, so wäre die Entwicklung
folgendermafsen darzustellen; -ustus oder -ustis > -oz vgl. Con-
drustis > Condroz (Meyer-Lübke, Betonung S. 16, 42), -ustum
(-usto) > -ost oder -osc.
Nur zwei mir bekannte Beispiele scheinen auf eine dem nfr.
ähnliche Auflösung hinzuweisen, nämlich sc > is: im Dp, Isère
Allosch > Alloíx (nach Marion in CGr), im Dp. Ardèche (Kar.)
Paliarascus > Palharös. Oder vielleicht haben wir in diesem
letzten Beispiele Suffixtausch zu sehen (ès > ensis). Hierher
wird vielleicht gehören im Dp. Lozère Meyrueis, belegt im CM
Mairossium, Mairosium (offenbare Latinisierungen), Mairois,
Mairoix.?
B) -asca-usca.?
Aus den Dp. Hérault, Tarn-et-Gar., Lot-et-Gar., Basses-Pyr.
habe ich keine Beispiele. Aus Dp. Tarn bringt CC Andoca 1110
j. Andougue, wo man vielleicht ein verstummtes s oder -cc- ver-
muten darf. Aus Dp. Lot nur *Zoulousque, Im Dp. Ardèche
scheint die Palatalisation schon eingetreten zu sein: *Peyroche, wenn
man es mit vielen anderen *Peyrache < *petrasca in Zusammen-
hang bringen darf, Sie herrscht weiter in Clar,-Inf.: *Semouche,
wenn man es mit anderen *Senuscum in Zusammenhang bringen
darf, dann in Puy-de-Döme: *Manarache, wenn es -asca enthält,
ebenda *Peyroche, Wie zu ersehen, finden sich auf dem rechten
Rhöne-Ufer nur recht spärliche Beispiele.
In der Provence sind die Verhältnisse etwas verwickelter. —
! Vel brustum neben bruscum, Meyer-Lübke, Zu den lateinischen
Glossen (Wiener Studien 25, S. 94 ff.).
9 buscus lautet im älteren sofr, buec, vgl. Devaux (Index).
9 Dafür wurde auch die Arbeit von Paul Meyer, c et g suivis d’a en
prov. Rom. 24, 529 ff. herangezogen.
45
Im Dp. Bouches-du-Rhône tritt keine Palatalisierung ein: Gratiasca
> — Im Dp. Var ein unsicheres Beispiel Brasca in
CM von Guérard mit La Bracasse identifiziert, was nicht stimmt.
Von anderen Beispielen fehlen moderne Entsprechungen. — Für
Dp. Vaucluse nur *Za Valmasque. (Andere Beispiele s. unten.) In
Alpes-Maritimes ebenso keine Palatalisierung in * Pelasque, * Pier rasquas,
Lantusca > Lantosque, *Gordolasca, *Agiasque; aber *Mauruche,
wenn es -usca enthält, weist auf Palatalisierung hin.! In Basses-
wie hier: Manuasca, Manoasca in CM j. Manosque, wo
die Vokalisation Schwierigkeiten macht. Müllenhoff II, 189 hat
auch einen Beleg Manuesca, O. Schultz Zs. 18, 428 führt aus
1206 Manosca an, Bei Curioscum in CM j. Curiusque ist eine
ähnliche Bemerkung zu machen, wie sub A) im Dp. Basses-Pyr.
Aber *Verdaches < *viridascas,? *Ziouche würden wiederum, voraus-
gesetzt, dafs sie auf -asca-usca beruhen, Palatalisation aufweisen. —
Im Dp. Vaucluse wiederum keine Palatalisation: Vindausca
> Venasque, was auch die Ergebnisse von Paul Meyer S, 555 be-
stätigen. — Im Dp. Dröme fehlen Beispiele. — In Hautes-Alpes
erscheint Palatalisation: Nevache < Annavasca 739,? Nevasca 1118,
Nevascha 1225, Nevaschia 1330, Nevachia 1358, Nevasia
1334, bemerkenswert Nevaysse 1568. Vielleicht auch *PénacheA
Dann auch -aisse wie in dem eben erwähnten Belege: Severaisse
< Severasca, vgl. in Lou trésor dou felibrige: mouicho,
mouisso in den Alpen. In demselben Dp. auch unpalatalisierte
Form: *Æasque, cf. Paul Meyer |. c. S.555. In den Alpen scheinen
also sporadisch palatalisierte Formen vorzukommen, Diese Dpts.
zeigen auch die Erhaltung des in Auslaut getretenen s (bei
boscus). — Im Dp. Isère kommt nur die palatalisierte Form vor:
Gilivache, belegt im CGr. Girvascha, wo der Swarabhakti-Vokal
sehr auffallend ist. — Für Dp. Ain habe ich ein unsicheres Bei-
spiel: Senoches, im 15. Jahrh. Senosches, 1114 Senochias, aber
Guigue hat auch einen Beleg Senolcas; die Belegstelle und das
Jahr gibt er wie gewöhnlich nicht an. — Im Dp. Doubs ebenfalls
Palatalisierung: Centusca > Sanfoche, dann vielleicht *Pisse-Vavache.
Im CM kommt eine andere Entwicklung zur Verzeichnung:
Albaros, Alberussum, Alberuscum, Albaruffum, Alborus-
sum, nach Guérard Aubusson (Vaucluse). Vgl. nach der Angabe
mousso < musca in Dauphiné. Khnliche Entwicklung
zeigt Bramousse, im 14. Jahrh. Bramoscus (vgl. D'Arb,, Prem. hab,
S. 107), wo jedoch dem heutigen Namen nach auf -usca zu
schliefsen ist. Vielleicht sind hierher zu ziehen auch Chavanosse
1 Da es in der che Vallauris liegt, also in einer Gegend, wo Palatali-
sierung in diesem Dp. nicht vorkommt, so könnte es möglicherweise ein
Francesismus sein, v. Paul Meyer, Rom. 24, 544.
* Die Ortschaft liegt im Arr, Digne, wo die Palatalisation durch andere
ON barsa t ist, s. Paul Meyer, Rom. 24, 552.
ra Solmsen, Studien, S. 139 Annavus,
: Für -asca spricht Penasca in der Prov, Como.
y
46
(Ain): 1321 La ville de Chavanuce, vgl. im CL (Petrus capelanus
de) Chavanosco, (mausus de) Chavanos, parr. de Chavanosco,
(alle aus dem ı2. Jahrh.), sofern sie sich nicht auf den ON im
Dp. Isere beziehen. Im Dp. Var la Colle Craissinousse — im CM
Crixonosa, locus prope Calars, was vielleicht ein *Crixsionusca
postuliert. Im CM noch Cadarossa, Cadrarossa j. Caderousse
(Vaucluse)! ganz entsprechend dem ON Cadarot (Bouches-du-
Rhöne). Hier hätten wir also eine Reihe von Beispielen, wo die
Gruppe sc* durch reinen Spirans, wie auch oben schon bemerkt
wurde, vertreten ist.
5. Jetzt möchte ich ein paar sekundäre Erscheinungen be-
sprechen, Zunächst den Suffixtauschh Riacioscum in CGr. wird
von Marion mit Roissard (Isère) identifiziert. Es erklärt sich wahr-
scheinlich zunächst durch den Tausch mit -ascus, welcher dem
-uscus am nächsten? steht und dann durch das Verstummen des
ausl. -sc (st). Ähnliche Erscheinung bietet auch Silva de Maiasco
in demselben Cartulaire j. Forét-de-Mayard (Isère). Mehr Schwierig-
keiten bietet dagegen Basciascus a. 739 (bei Marion CGr.) j.
Boissieu (Isére). Man mufs den Vorgang sich etwa so vorstellen:
wie cher < carne, cheuz < calce zeigt, konnte Pal. + a in
sofr. auch in gedeckter Stellung zu (ile werden (cf, auch R. Gr.
$ 262) und so bekommen wir *Basciescu, und nun dürfte sich
bei dem Verstummen des auslautenden sc (st) das in diesem Dp.
so verbreitete Suffix -iacu > ieu eingestellt haben. Dieselbe Er-
scheinung zeigt Fifriew, belegt Vitroscho im CV, wo doppelter
Suffixtausch vorliegt? Wahrscheinlich auf dieselbe Weise dürfte
Albariacus, belegt im CStH > j. Albarel ergeben haben; hingegen
hat castrum Albiols 1096 in CL j. A/biosc das Verstummen des
auslaut, 1 die Hinzufügung von sc herbeigeführt.
6. Wie wir bei -anum und -acum schon gesehen haben,
finden wir auch hier den Schwund des Suffixes, jedoch nur in
wenigen Beispielen: Lavarioscum in CGr. von Marion identifiziert
mit Lavars (Isère), welcher ON 1318 de Lavario heiíst (Arch,
Dauph.). Ob hierher auch Artonoscos j. /Aragne (pays de Gap,
Holder 1) zu ziehen ist, weils ich nicht, da der moderne ON in
keinem Falle mit dem alten zusammengehört. Wie dieses Beispiel
1 Bei Paul Meyer, Rom. 24, S. 557 ein Beleg Chaarossa, wo vdv ge-
schwunden. Vgl. auch Rom, XX Le Langage de Die,
* Diesen Übergang zeigt auch Zarascon (Bouches-du-Rhône), welches
bei Ptolomaeus und Strabo Tupovoxo v. heifst, vgl. D'Arb., Les prem. II, 105.
Vgl. mit diesen ON Maiascus, Maiasch j. Maas? (H.-Marne) Rom.
XXV, 95.
3 Wie erklárt sich oi in vortoniger Silbe? Vgl, die Belege für *Maria-
cum > Meyrat (Ain), einmal bei Guigue Moiria (Moria, Moriac) neben
Mayria.
. * Analoge Erscheinung haben wir in Orange < Arausio, Aurasica,
Aurasca, wo die letzte Stufe -asca durch ein in ON häufigeres Suffix -enga
(germ, -ing) vertauscht wurde, Vgl, Zs. 10, S, 425—429,
47
zu erklären ist, ist dunkel, jedenfalls müfste man, um eine be-
friedigende Erklärung zu versuchen, mehrere ähnliche haben. Es
ist möglich, dafs dieser Fall auf einen Gebrauch von -oscus hin-
weist, wie ihn Müllenhoff III in Nit. hervorgehoben hat, wo man
nämlich von den bestehenden ON aus neue Adjektiva für die Be-
zeichnung der Gegend bilden kann: Comasco (zu Como), Berga-
masco (zu Bergamo) etc. cf. bei Mistral: Mounegasc, Mouna-
gasco „habitant de Monaco“, dann Gillieron Atlas Nr. 3 méntünäsk.
Für nördlichere Gegenden konnte ich gar kein Beispiel finden.
Jedoch müfste man dies für unser Gebiet nachweisen. Auf diese
Weise erkläre ich mir z. B. den Schwund des Suffixes in Vapin-
cum > Gap. — Inc ist im Prov. ja sehr beliebt und dient be-
sonders in dieser Gegend (cf. Gilliéron Atlas Nr. 3) auch zur Ab- .
leitung der Adjektiva, welche die Abstammung aus einer Ortschaft
bedeuten, wie 2. B. Coundrieulenc „aus dem Orte Condrieu“. (Mistral,
Lou poemo dou Rose). Nun konnte sich bei Vapincum eine
falsche Interpretation sehr leicht einstellen: Vapincus „aus Gap —
die Leute aus Gap“, und von da aus bildete man Gap. -ing
kommt in sfr. ON sehr oft vor. Aber, wie gesagt, um diese leicht
verständliche Erscheinung auf Lavarioscum anzuwenden, müfste
man mehr Beispiele haben. Dazu kommt es, dafs wir gerade über
die ON auf dem linken Rhöne-Ufer am schlechtesten unter-
richtet sind.
7. Über die geographische Verbreitung dieser Suffixe hätte
ich gar nichts Neues zu sagen, da dies schon ausführlich von
D’Arb. de Jub., Les premiers habitants de l’Europe B. 2? S, 115
geschehen ist. Nur inbezug auf die Chronologie móchte ich auf
den ON Onos (Jura) hinweisen, welcher einen germ. EN HAGANUS
enthält (siehe den II. Teil). Das sichert uns also den Fortbestand
dieses Suffixes zur Zeit der germ. Periode. Auch da mufs man
demnach vorsichtig sein, wenn man aus dieser Art ON auf das
ehemalige Vorhandensein der Ligurer schliefsen wollte.
IL. Teil.
A. Lateinische Eigennamen.
Zu Grunde wurde Schulze, Zur Geschichte der lateinischen
Eigennamen gelegt. Gelegentlich werden jedoch auch, wo es der
lautliche Zusammenhang nahelegt, einige keltische EN berührt.
Auf nähere Prüfung dieser Namen, ob sie etruskischer etc. Provenienz
sind, lasse ich mich nicht ein, da dies zum grofsen Teile schon
bei Schulze geschehen ist und zu keinem besonderen Resultate
führen würde. Der Kürze halber gebe ich bei den Belegstellen
nicht die Seiten an, da sie in den den Kartularien beigefügten
Indices leicht nachzuschlagen sind; desgleichen bei den Zitaten
aus Holder. Obwohl Vollständigkeit angestrebt wurde, konnte sie
doch nicht wegen des Mangels an topographischen Dictionnaires
und Kartularien erreicht werden.
1. Accaus, Accava, Accavus sind reichlich belegt (vgl.
Holder I), sie haben dem Suffixe nach keltisches Gepräge. Viel-
leicht liegen sie vor in Acavanos locus in pago Lemovicino et
in vicaria Asnacensi 841 in CB. Der ON ist nicht zu beurteilen,
da die moderne Entsprechung fehlt. Nach Solmsen, Studien $. 125
ist der Name pálignisch. S. jetzt auch Schulze S. 47.
2. Aziliacum sive ipsa Turris j. La Zour d'Elne (Pyr.-Or.)
945 bei DV, geht wahrscheinlich auf *Aciliacum zurück von
Acırıvs; vgl. Azille oder Azillan (Aude) bei DV,.
3. *AcuLius (vgl. D'Arbois 376f) hat einigen ON zur
Grundlage gedient, so Aguliana villa in einem Diplom Ludwigs
des Stammlers (a. 878); in Car. Rous. Aguliana ist vielleicht
identisch mit diesem ON; dann *Aguillan (Drôme), *Arguillanes
(Ardèche). Wir haben also -ü zu Grunde zu legen. Vgl. in
Aguliaco in der Chronik S. Benigni Divionensis (DB VII), und
Eguilly (Aube, Eure-et-Loire) < *Aculiacum (s. Holder I, 33).
Hierher wird vielleicht auch *Gusllae (Gironde) gehören. Den Fall,
wo der Artikel verwachsen ist, zeigt wahrscheinlich Zégw/lac (Dord.),
Laguilhacum im 13. Jabrh. Ob wir in *Peguilhan < *podium
Aculianum zu sehen haben und in *Préguillac < *pratum
Aculiacum, ist unsicher. Der EN wäre aus CIL 589 ACULEIA
zu erschliefsen; vgl. noch bei Schulze 111 ACULENUS.
49
4. Von Acwrius Schulze 403 haben wir Acutianum mo-
nasterium (DB) und im Dp. Gard Agusan, welches im 14. Jahrh.
als Aguzanum belegt ist. Hierher gehören vielleicht noch *Za-
gusan (Gers); *Sarragusan (Gers) <*serrum Acutianum.
Mit -anicus: Guzargues (Hér.) villa, castrum de Agusanicis
922, Gusargues 1688. S, D’Arbois 571.
Die ON in Nordfrankreich weisen auch auf ü hin: Aguisy
(Oise), vgl. D'Arbois 189.
Vom Cogn, Acutus CIL. II, 2450 vielleicht: *Gudannes (Ariège).
5. Häufig sind die ON, wo wir EN, welche von albus ab-
geleitet sind, erkennen. Albus liegt vor in: Awbac (Gard) 1616.
Ob hier ein Cogn. Arpus anzunehmen ist, ist nicht sicher. Man
es mit vielen *montem albanum in Südfrankreich .
(s. unten 622), Häufiger kommt Arsıus (vgl. Schulze 119) vor:
Albiacus haben wir in Aldiac (H.-Gar., Lot [967]), Aubiac (Gir.,
Lot-et-Gar.), Aubiat (Puy-de-Dôme) in Sp. briv. 1263 Albiacus,
Albias (T,-et-G.), vielleicht auch in *Les Daujats (Ain) und *Argeats
(Ain); dann haben wir in com. Arvernico, in vicar. Nonatense Al-
biatus, zur selben Zeit auch Albiacus geschrieben. Dazu: A/by
(H.-Sav.), 1353 de Albiaco (Inv. de Ar. V.).
*ALBENUS: Aubenac 1489 (Dord.); Aubenas (Ardèche), im
13. Jahrh. Aubenaci conventus (DB. XXII), bei DV, mit -ate:
Albenate (a. 950); Aubanas (Gard) 1782 Aubenas. ALBENUS ist
nicht belegt; vgl. aber ALFENUS bei Schulze 120, und ebenda
S. 119 ALBIENUS.
Azmuus (vgl. noch Holder I, 82): *Zes Arbillais (Ain).
Viel häufiger dagegen ALsınıus (vgl. Schulze 118 £.): Arbignieu
< de Albiniaco 14. Jahrh. (Ain); Aubignac 1461 (Gard); Arbigni
Ain}: Albignies, Arbinia in CS.; Aubignas (Ard.) < Albiniacus
-; Albigny (Rhône); Aubignac (Gard) Elbignac 1461,
Aubagnac 1824.
Arsanius (vgl. Schulze 533): Aldagnac (Aveyron, Cantal);
Aubagnat (H.-Loire), Aubagnac (Gard, Hér.); Aubagnat (H.-Loire)
1670. Auch das Cogn, ALBANUS ist belegt CIL. II, 2038.
Fast dieselben EN kommen in ON mit -anum vor. Albian
ee 1 Häufiger kommt albanus vor, das sich schwerlich auf
das Cogn, Asus beziehen wird: so Guillelmus de Alba in Bigorra
in Tabulae ceratae a. 1308, vielleicht das heutige Æauban (H.-Pyr.).
Am häufigsten finden wir albanus in Verbindung mit montem:
| so zwei Montauban (Drôme), Montauban (B.-Pyr.); Montauban (T.-et-
G), drei Montauban in Dord., blofs Aldan im Dp, Tarn. Es ent-
vielen Montblanc in Frankreich. Montblanc (Hérault) hiefs
1197 Mons albus. S. 620.
ALBANIUS: S, Ztienne-d’Albagnan (aber Albinianus villa 844,
de Albaniano 776; solchen Wechsel zwischen -inius und -anius
1 Alfrava hält Müllenhoff III, 180 für nicht lateinisch,
Beiheft x Zeitschr, f rom. Phil, II. 4
Pr =
50
werden wir öfters beobachten können), bei DV,: Albanianum
vilare in pago Cerasia (a. 869); im Dp. Landes: Aubagnan.
ALBINIUS: Aubignan (Vaucluse); bei DV, noch Albinianum
vilare in p. Bisuldunensi (a. 844).
*ALBASIUS:1 Albasian, auch Albasiane, Albasicen, in
Albasini 984; vgl. bei DV. castrum de Albasio > Aubars (Gard).
Dagegen Aubazac (H.-Loire) in Sp. br. Obazac (in einer französisch
geschr. Urkunde!) 1337 verlangt *Albati-acum. ALBATIUS ist
reichlich belegt, s. Schulze 119 etc.
Die ON mit -uscus: vielleicht Alboscum, Aboscum in agro
Forensi 970; Aubosc (B.-Pyr.), Es könnte auch der Dativ vom
Artikel + boscus sein, vgl. Alboscarios 11.—12, Jahrh. < Les
. Albusquiès (Aveyron) in CC. Ausıus: Afio/s (B.-Alp.), 1096 Albiosc
in CL. In CM wird auch ein Albioscus erwähnt? ALBINIUS :
Aubignose (B.-Alpes).
Eine Ableitung von albus ist vielleicht auch ALsücıus3. Das
lange ü ist belegt, s. Schulze, S. 119. Im Dp. Corr. A/bussac <
Albuciacus in vicaria Beenatensi in CS. Eine Unregelmäfsigkeit
im Vokalismus zeigt Aubessas (Gard), 1344, 1732 als de Albussaco
belegt. Wie hier i > e zu erklären ist, ist mir unbekannt. Mit
-anum: *Arbussan (L.-et-G.). Mit -anicus: Aubussargues (Gard),
villa de Albussanicis 1381. Vgl. noch Albucione > Aubusson
(H.-Loire) bei D'Arbois 509. Die Schreibung Albucius ist auf
den Inschriften die häufigste. Es gibt auch Albutius: so ALBU-
TIANUS auf einer Inschrift in Gallia cisalpina, und ALsutivs Capito
in Hispania.
In diese Sippe gehört vielleicht auch ALBARIUS: Aldariac (Gard)
1209 Albara; bemerkenswert ist Ænbayrac (H.-Alpes), 1423 de
Aubeyraco, wo au- zuerst als Artikel im Dat. empfunden und
dann durch die Präposition en ersetzt wurde. Ob in vielen Aubrac
(Aveyron), Aubras (Gard), dann in nordfranzösischen Aubray, Aubri4
die Synkope vorliegt, läfst sich nicht behaupten, da die Belege
fehlen. Vgl. auch die Namen ALBRENUS, ALBRICIUS bei Schulze.
Auch in den ON mit -uscus: Albarioscum (Barafier?) (H.-Alp.);
a. 739 eine colonia quae dicitur Albarioscus. Aubusson (Vaucluse)
wird in CM mit Albaros, Alberussum, Alberuscum, Alba-
ruffum, Alborussum identifiziert; schwerlich richtig, vgl. vielmehr
das obenerwähnte Albucione. Hier ist man nicht sicher, ob EN
oder das Appellativum albara — Aevxn) (vgl. Meyer-Lübke in
Arch. f. lat. Lexic. XII) vorliegt. Arparıus CIL. X, 88 nur einmal;
vgl. bei DV, ALBARUS judex und die Ableitungen: ALBARINUS
1 Für -asius vgl. bei Holder 1,247 Cavar-asius, Gervasius,
Gildasius,
1 Vgl. Chevalier, Gall. christ. nov, I, 5. 559—560 Albiosc und Le Biosc.
2 Albücius hält Müllenhoff III für ligurisch.
‘Im südfranzösischen Aubri wird germ, ALBERICH vorliegen; vgl. DV
Albaricus, Albri.
fe
51
CIL. XII, 1157; V, 2845; dann bei Schulze 119, 344 ALRARENIUS.
Holder I verzeichnet auch Albar-ascus a. 839. Aber — wie
gesagt — es ist auch möglich, dafs hier albara = 2evx% vorliegt;
vgl. bei DV, Albaria > Ze mon! Albère, DV;: Albariis im
13. Jabrh. > A/bars (Aude), DV,: Albaron (château dans la
Camargue); vgl, EN Arsaron Sancho in Sp. briv.
Hierher wird auch gehören *Aubéjac (Cantal) < *Albei-acum.
Arseıus Schulze 119, 345.
6. Zu ALINA, ALINNA, ALINNIUS bei Schulze 70 wird gehören
Alignan (Hér.), seit dem 12. Jahrh. als Alinia, Alinana, Aligna-
num belegt. Vgl. noch bei Holder 1,95 Atuinivs und CIL X
ALLEMNIUS und ALENIUS, Ein ON mit -uscus wird in Gallia
christ. noy. I, coll. 385 erwähnt: prior Sancti Martini de Alinhosco.
7. ALLARIUS ist in südfranzösischen ON ziemlich verbreitet.
So im Dp. Her. Akyrac („mieux Alayrac“), welcher ON aber in
Urkunden mit dem Suffixe -anicus belegt ist: villa Alairanicos
804, Alairanichos got, Alairanicum 1206. Es wird entweder
schlechte Latinisierung oder schlechte Identifizierung seitens des
Verfassers vorliegen; das letztere ist wahrscheinlicher, da im
17. Jahrh. Aleyrargues vorkommt, Alairacum seit 12. Jahrh.
Im Dp. Drôme Aleyrac, im 18. Jabrh. Aleyras; im Dp. Gard vier
Alairac, im Dp. Corr. Alleyrat, und in CB Aleyracus in Vicaria
Usercensi. Hierher gehören zwei Lafyrat (Ain), belegt als De
Aloyria, de Alleyria, Alleiria, Alleyrias; dann vielleicht Lrrac
Force doch unsicher, da es in 945 als Leyracum belegt ist,
und auf *Lariacum (s. 441) zurückgehen kônnte, die späteren
Belege aus 1292 und 1331 eccl. Sti. Petri de Alliraco, Alhiracum
könnten ein prothetisches a (von ad) enthalten.
Mit -anicus: Leyrargues oder Lairargues (Her. 1809) L'Hair-
argues 18. Jahrh., eccl. de Aleyranicis 1280.
Im Sp. briv. erscheint Alayras, prioratus Voltae 1288, da-
neben 1263 Bertrandus, Guillelmus, Raymundus Alayrans. Es
kónnte hier vielleicht der námliche ON vorliegen: also < *Al-
larianis.
ALLARIUS ist nur im Fem. belegt: ALLARIA CIL IX; Ararıus
s. bei Schulze 345. In CB kommt vor zweimal: ALARIA, uxor
Ademari de Archiaco, uxor Arnaudi de Rausers; wahrscheinlich
germanisch, vgl. auch Förstemann 1? Alaheri 52,
8. Attius Schulze 423: *Alliacum: *Monfaillac (Dord.),! im
selben Dp. noch sechs andere Av//ac, welche seit dem 12. Jahrh.
belegt: sind. Zyliac im selben Dp. bietet ai’ > ei, das in den
Urkunden des 14. und 15. Jahrhs. mit i- wechselt: Ilhacum,
Yihacum. Montaillac erscheint am Ende des 11. Jahrhs. als
A Hierher vielleicht auch zwei Montailloux (Ain),
4*
oo
52
Monte Aliado. Im Dp, Ariège ein *Ailaf; Aillac (H.-Loire)
17. Jahrh. Aillat in Sp. briv.; dann vielleicht *7//ac (Gir.).
Die ON mit -anum: in einer Epistel des Papstes Agapes II.
951 in comitatu Narbonensi eine villa: in villa Alianeto (voraus-
gesetzt, dals eto = ïttus).
Arırus übergegangen in die n-Dekl.: Aillon (Savoie), prioratus
de Aylhone im 14. Jahrh. (D'Arb, de Jub. 509), dann Alionacum
villa pertinens ad eccl. Cenom. (DB VI), vgl. Allionici, Allioncus
in CGr., nach Marion vielleicht Agwzel/es (H.-Alpes), was lautlich
nicht geht. Vgl. bei Schulze 307, 345 Axto.
9. Neben ALstus CIL X, 1403, V, 1813 gibt es auch Aucrus
mit der Ableitung Aucırıus (Aucissa, AUCEIA), welchen wir von
ALsius auf dem Gebiete, wo 1° > u, nicht zu unterscheiden ver-
mögen. CL parrochia S, Desiderii de Auciaco 1285 > S. Didier-
d'Aussiat (Ain); im selben Dp, noch ein Aussiat, Mit dem -ate,
nur in falscher lat. Gestalt, kommt in CS vor: Alsiato villa, in
patria Arvernica, in com. Talamitensi; ein anderer ON heifst Hal-
ciacus villa Mon. S, Amandi (899) in einer Urkunde Karls des
Einfáltigen (DB VIN); dann in com. Tardanensi Auchiacus villa;
Aussac (Char.) < Alciagus (Lo. Mer.).
Auf Arsıus können sich nicht beziehen Ausa/ (Puy-de-Dôme) in
Sp. briv. Auzac, Auzat 1263; Dausat-sur-Nodable (Puy-de-Dôme)
1401 Auzat-sur-Nodable; *Ausaf (Ariège, H.-Vienne), Ausas
(H.-G.). Sie sind leider nicht urkundlich belegt, aber durch das
z ist Arsıus ausgeschlossen, denn “si > ss. Aurrus ist belegt;
s. Schulze 130, auch Aurus, In den Ableitungen kommt in Súd-
frankreich Aucıus einmal vor: Oehan (Gard), im 17. Jahrh. locus
Sti. Hilari de Ausiliano; vgl. CIL XII AuciLtus, ÁUCILIA, Aucius.
Vgl. dann Ozillac (Charente-Inf.), belegt im CB Ausiliacum villa,
Osylliacense territorium, Oxiliacensis eccl.; dann in CSau.
El coin Dauzillac.
10, Atvinius liegt in zwei ON vor: A/vignac (Lot), in CB
als Alviniaco belegt und in Arvignan (Gard) — Arvignane
1607. ALvinius kommt auf den Inschriften nicht vor, wohl aber
Arvıus, welcher im ON Aluiaco (Merow. Münzen) erscheint. Ein
anderer ON Alviniaco 11, Jahrh, Aluiniaco kommt in CB vor
j. Vignac (Char. e”, c"* de Barbezieux). Der Herausgeber bringt
noch Auvignac (Char. c"* de Montils), vgl. noch ebenda Daluilac
(de Alviniaco) sacerdos 1109—1121. Fignac zeigt uns be-
merkenswerten Schwund der ersten Silbe, der sich dadurch erklärt,
dafs sie als Dat. des Artikels empfunden wurde.
11, Amanrius ist als EN oftmals belegt: s. Schulze 121. Es
scheint nicht blofs lateinisch zu sein: wir haben einen Flufsnamen
Amantia > Amance (Seine). *Amantiacus erscheint in Amancy
(Rhône) im 11. Jahrh. Amanciacus in CS, auch als Mancy belegt.
Als eine Ableitung ist AMANTINIUS (s. Schulze 121) zu betrachten:
53
Mantigny (Rhône) < in CS als Amantiniacus villa in agro Tar-
natensi (1000) belegt. Vgl. auch *Manteney (Ain).
Mit -anum: Amantiana in Gesta de Concilio Tolosano 1119
(DB XIV). Dafs hier eine Ortschaft gemeint ist, beweist die Aus-
drucksweise „prior Amantianensis“. Auch mit dem Suffix -anicus:
Amantianicus colonia in p. Magalonensi 844 in einem Diplom
Karls des Kahlen (DB VIII). Interessant ist auch La Mausson (Hér.)
< Fluvius Amansionis 1055, 1121 Amancio, La Mausson
1630. Holder I bringt noch den Flufsnamen Amance (Nebenfluls
der Aube) und Aumance (Allier); vgl, noch den V, Amantini
zwischen Save und Drau. Unverständlich ist, wenn Holder I, 112
für Amasse (Tourraine) belegtes Amatissa zu *Amantissa korrigiert.
12. Amatius, s. Schulze 120, 125, 345 und Cogn. AMATUS
CIL II, 2486, steht in Ameysiew (Ain), welches nur in folgenden
ngen belegt ist: eccl Ameysiaci, de Amaysiaco,
Amaysieu, Amaisia. Auf einer Inschrift, die da gefunden ist,
liest man Valentinus actor fundi Amatiaci.
Mit -anum wahrscheinlich: Amaysinio, A-no, A-ssino (de)
im 14. Jahrh. erhalten im Familiennamen Amaysin (Arch. Dauph. II),
13. Die vulgärlat. Form Amitus 1 statt Azmicivs scheint vor-
zuliegen in ON: Amilhac (Hér.) Amiliacum villa 1178, Amilacum
1190, dann Ameliacum, auch Amilarium 1194, was als eine
Verschreibung zu betrachten ist. Im Dp. Gard Amilhac, welches
im 11. Jahrh. ohne a- erscheint, mit a- seit 18. Jahrh. (also un-
sicher, ob hierher gehört): 1721 Le fief d’Ameliac und Amaliac.
Holder I nimmt auch für Milhae (Vienne) *Amiliacu an. Jedoch
sind auch andere Amutos, Ammicta, ÁMMICIUS belegt, so dafs wir
mit entschiedener Sicherheit nicht behaupten können, dafs es gerade
vulgärlateinische Formen sind, denn Amiliacu, Amiliavu mit
einem m sind uns erst aus späterer Zeit belegt.
Auch mit dem Suffixe -uscus kommt AMILIUS vor: Amilhos-
cus im 10. Jahrh. (bei D'Arbois, Les prem. hab. II, S. 158).
Mit -anum nur in dem Namen: Bertrandus d’Ameilhan
1191 bei Chevalier, Cart. eccl. S, Petri de Burgo.
14, Vielleicht kann man aus *Ampiac (Aveyron) auf Amprus
3 Schulze 257, 345) schliefsen. Dieser EN, durch -ullius er-
, würde dann vorkommen in Ampuliacus villa (930) in
) Lemovicino, dann bei DV, Ampuliacus villa in pago Tolo-
zano j. Ampouillac (H.-Gar.) (a. 967). Asprous ist auf den In-
schriften mehrmals belegt: CIL IX Ampivs (fünfmal), X, XIV; dann
Aupeivs CIL I, 2400, und cogn. Ampertivs CIL VIL Ameur-
Livs ist nicht belegt (vgl. CarurLus). Auf AmpeLrtus bezieht
sich wahrscheinlich Ampihat (H.-Loire) 17. Jahrh, Ampilhac im
13. Jahrh. in Sp. briv.
= bei DVy,, im Index die EN der christl, Bischöfe AMELIUS und
AMELIE; vgl. bei DV, Amils, alos in vicaria Coliensi, j, S. Quintin (Ariège).
i
O
54
15. In ,Ex gestis Ambasiensium Dominorum“ (bei DB XVII)
wird „villam nomine Anaziacum prope Baugenciacum“ erwähnt.
Heutiges Ennezac (Puy-de-Dome) erscheint als Anazac in „Scripta
de feodis ad regem spectantibus“ (DB XXII); heutiges Aneysieu
1282 im Namen eines gewissen (Jacobus de) Anaysiaco (oficialis
curiae Viennensis), Diese ON lassen einen *ANATIUS postulieren.
Für die Möglichkeit eines ANATIUS vgl, ANATINIUS Schulze 346.
16, Ænkirch (Kreis Zell) nach Holder I, 137 < *Anchariacu;
auf dieselbe Grundlage dürfte hinweisen mit -anum: Ancheranus
vilare in pago Narbonensi 849 in einer Urkunde Karls des Kablen
(DB VIII und DV,). AncHarivs ist in CIL II, X, XII oftmals
belegt.
17. Anıcıus liegt vor in Nissan (Hérault), 1199 Anicianum,
einmal auch Aniscianum geschrieben. Der heutige Name erscheint
seit dem 17. Jahrh. Vgl. noch bei DV, Anicium, nom latin du
Puy. Anıcıus CIL IL, 3119, (abl.) C. Anıcıo CIL IL 2554.
18. Ansıus ist in ON mit -acum und -anum vertreten.
Im Dp. Hérault haben wir ein Agnac, das im 13. Jahrh. als Agania
belegt ist, im 14. Jahrh. als Anhacum, so dafs wir nicht wissen,
ob Agania ein Fehler oder eine andere Ortschaft ist. (Im Dict.
top. von Thomas kommen schlechte Identifizierungen oft vor.) Im
Dp. Dord.: Argnac, welches im 11. Jahrh. Aunac (St. Saturninus
de Aunac) heifst, was wiederum ein Identifizierungsfehler sein dürfte.
Agnac (H.-Loire) identifiziert Chassaing in Sp. briv. einmal mit
Augnac, ein anderes mal mit (Bernardus d’) Amnac 1362. Die
erste Identifizierung ist ganz falsch; der Beleg könnte sich beziehen
auf Aunac 1247 j. Augnat (Puy-de-Dôme), vgl. Aln-iacum oder
Auni-acum in der Einleitung. Dann: *Agnac (Lot-et-Gar.);
*Aignac (Loire-Inf.), Hierher auch eccl. de Anhac 1060 j. Mac
(Ariège) bei DV,, wo man den oft vorkommenden Abfall des An-
lauts a sieht. Im CB noch de Aniaco (12. Jahrh.).
Die ON mit -anum: im Dp, Her. Aníane — im 8. Jahrh.
Anianum, seit dem 9. Jahrh, dem heutigen Namen entsprechend
Aniana, Im Dp. Gers *Aignan; Aignan (Basses-Pyr.) im 14. Jahrh.
Anhanh. Es dürfte auch der Heiligenname Srus-ÁNIaNUS vielen
Ortschaften den Namen gegeben haben. So haben wir S. Aignan,
seit dem 14. Jahrh, so belegt. Interessant ist im selben Dp. Zes
Saintagnantz, welches seit dem 13. Jahrh. belegt ist, so „versus
sanctum Anianum, ad sanctum Anhanum“ 15; im Kataster heilst
die Ortschaft Les Saints Agnats. Ich erkläre mir diesen Plural so:
ursprünglich dürfte die Ortschaft *Anianis geheïfsen haben, was
*Anhanz ergab, und eine Vorstellung von der pluralischen Gestalt
erweckt haben dürfte. Es könnte sein, dafs diese Ortschaften nicht
von einem Heiligen ihren Namen erhalten haben, sondern dafs das
römische Annianum zu christlicher Zeit das Adj. Sanctus erhalten
habe. Ein solcher Vorgang ist bei ON in Frankreich nicht selten
55
(s. Wir haben S. Aniani Monasterium in Septimania
(DB V). Quicherat a. a. O. sieht ganz richtig im Ch = sanctus:
Chiniane (Hérault).
Auch mit -anicus haben wir eine Bildung. So in CM:
Agnaniga, welches Guérard, wohl unrichtig, mit Garrigues (Gard)
identifizieren möchte. Auch ANIANUS ist belegt.
19. Im Dp. Pyr.-Orientales *Ansignan, dann *Ansigny (Savoie)
wahrscheinlich zusammen, Für EN vgl. Ansios (Schulze
241, 405) ANCIUS, ANCILIUs.
20. Anrius hat in ON folgende Vertretungen, In CL parrochia,
villa de Anceu 1269, vgl. auch Guillelmus de Anziaco; im Dp.
Charente Amsac; dann im Dp. Rhône ein Ancy, welches im 11. Jahrh.
de Anciaco heilst.
Als Ableitungen von diesem EN sind zu fassen: *Anrıcıus,
Antissae (Dord.) 13. Jahrh.; in CC im Jahre 823 eine „villa Anti-
ciaco, nach Desjardins Ansa/-le-Lual (Puy-de-Dôme), ich weils
nicht ob richtig. Dieselbe Synkope sollte in Znzago (Oberitalien,
Holder 1, 159) y vorliegen < (nach Holder I) *Anteciacum oder von
Awricius. Auch ANTISCIUS ist belegt CIL I, 1101. DV, Antici-
acum villa Sa p. Arvernico (a. 823).
Mit -anum: *Ansan (Gers), *Antichan (H.-Gar., H.-Pyr.) wird
wahrscheinlich auf *Antiscianum zurückgehen.
Antonius: Antoniacum, Antonac in CB. oi* > i- wird
vielleicht aufweisen: in CL (Henricus de) Anthigniaco, dominus
S Crucis 1277, vgl. Coloniacum > Coligny. Dann *Antignac
Charente-Inf., Cantal, Corrèze, H.-Garonne). Im Dp. Dord. An-
loniac; *Aniagnac (Lot-et-Gar.); *Antugnac (Aude). Vgl. Antogny,
in Nordfrankreich, vgl. in Spic. briv. *Antoing (Puy-de-
Dôme) < *Antonius.
Mit -anicus: Anfignargues (Gard).
Vielleicht ist als eine Ableitung auch *ANTENUS (vgl. bei Schulze
123 ANTENIUS) hierher zu ziehen in *An/ennac; dann *ANTUTIUS
in *Antutianum > *4Antuzan (Ariège); vgl. bei Holder I, 163 Cod.
tradd. eccl. Raven. 35. 21.
21. In CIL IX ist Arerrius belegt, welches in Aberlhan
vorzuliegen scheint (H£r.).! Manche Belege im Dict. topographique
weisen auf Albinianum (1167) hin. Wahrscheinlich schlechte
, denn es heifst auch Aubilianum, und 1° schwindet
hier nicht. Ältere Belege sind Abelino (!) 1059, de Abellano
1142, Abelliano 1142. Im Dp. Isère Aveillans, in Doc. inéd. IV
Avelhans, Avil-s, A-llians (1400 ungefähr), in CGr Avelhanae,
Avillant kann nicht hierher gehören, weil Pal. + anum hier > in.
A Nach A. Thomas RC XX, 216 *Apilianum. Jedoch mufs man fragen,
woher man wissen kann, dafs wir Apilius anzusetzen haben?
€
56
22. Arrıus ist auf den Inschriften fast immer mit pp belegt.
Jedoch setzen einige Ableitungen auch Arıus voraus, *Appia-
cum oder *Apiacum liegt vor in vinea de Aypeu 1223 in CL;
*L'Achat (Ain) gehört vielleicht auch hierber; dann vielleicht auch
Apchat 15. Jahrh, j. Apchat (Puy- de-Döme) in Sp. briv., auch
Atchiac, Atchiaci, Atciac ebenda belegt, was mir nicht ganz
verständlich ist (vgl. sapiam > sapcha). Mit -anum: bei DV,
in villa Apiano 991 > Pia (Pyr.-Or.).
Von Appius dürfte Arrınıus CIL II, 2818 abgeleitet worden
sein: Apinost, belegt im CS Apiniacus, Appeniacus, Apiniacus,
Apinacus villa; vgl. *Apinac (H.-Loire) < *Appinacum,
Arıus wird vorausgesetzt von APELLIUS CIL IX, 4138: in CC
Abeliac j. Billac (Aveyron) < *Apelliacum vgl. oben 21. Abeilhan
(Hérault); ebenso von Arisius Schulze 71; in CM: Abiciacum in
valle Rostanensi j. S. Sever-de-Rabestan (H.-Pyr.); vgl. Abziacum
villa (p. Cabill.) BB VII (a. 915). Im Dp. Dord. sechsmal Adzac,
Abjac, Ajac; der älteste Beleg stammt aus dem 12, Jahrh.: Apsa-
cum, Abzacum. Derselbe ON in Char. und Gir.
23. Arsorıus kommt in folgenden ON vor: Arboras (Dp.
Rhöne); dann in CV 1083 „in villa Arboriaco in pago Viennensi“.
24. Für Arrıus Schulze 110 habe ich in den ON keine
sicheren Belege: *Apprieu (Isère) sieht sehr gelehrt aus, wenn es
überhaupt hierher gehört; vielleicht *Avriewx (Savoie), *Ævrieu
(Isère); Abríac (Corr.) ist sicherer.
Apr-itius cogn, CIL II, 2342, auch Apritis 2346: *Abrillac
(Dord.) und im Dp. Ain *Avrillat. ad Briliaco villa in „ex
chronico Eucolismensi“ (DB VII) gehört vielleicht auch hierher.
APRIUS erweitert durch -inius: Abriniacus cum ecel. S, Jo-
hannis in dióc. Gratianop. 1032 in einer Urkunde der Königin
Ermengarde (DB VIII).
-icius: *Avrissteux (Ain) <*Apriciacum, *Avressieux (Savoie);
vgl. dann bei Devaux im Glossar Avriceu, -ef.
Holder I, 167 identifiziert Apriancum vicus in vicaria User-
censi mit jetzigem Adriac, Chabrignac (Corr.) oder Chevry (Seine-
et-Marne). Apriancum erscheint auf Merowing. Münzen. Die
Identifizierung wird wohl unrichtig sein. Das Suffix kann ich nicht
beurteilen. Dürfte es -anicus sein?
25. Im Dp. Char.-Inf. Archiac erscheint als Castellum Ar-
chiaci (DB XII); dazu Archieu in CL 984 Archiacum; sie
stellen vielleicht ArCHIA dar; vgl. bei Devaux im Glossar noch
Archeu j, S. Jean d'Arché (à Limandres).
26. Das Cogn. Arsutus, im CIL V belegt, finden wir im
Dp. Her. in einer Ortschaft Arguzac, belegt einmal 1100 < *Ar-
gütiacum.
27. Arıus CIL II, 5627: Serenus Arıonıs, vgl. Holder I, ist
in ON mit -acum, -anum vertreten, nicht aber mit -uscum,
57
-ascum. So Ariacum: in Heyriewx (Isère), belegt Ariaco 9, Jahrh.;
in CGr pratum de Airaga (Dp. Bouches-du-Rhône) 1094; *Arrias
(Ardèche). D’Arbois S. 379, 381 und nach ihm Holder sind ge-
neigt hierfür *Arriacum anzusetzen von ARRIUS; doch mülste,
wie einige andere Beispiele zeigen, j bleiben: Sarriac (H.-Pyr.) und
viele Barriac (vgl. Juroszek, Zs. XXVII, 559). Mit den überlieferten
Formen können wir aber vollkommen auskommen, In CC: vicaria
Ariacensis 2. Jahrh. Ich glaube nicht, dafs Arjac (Aveyron)
Ariacus ist, wie D'Arbois a. a, O. will; aufser wenn es wie Aujar-
gues < Aurianicus zu beurteilen wäre, Sarriac und Parríac
wären dagegen. Zeyriat (Ain) belegt seit 1300 Eria, Hériat,
Heyria; Ayreu in Doc. inéd, II bezieht sich wahrscheinlich auf
Heyrieux (Isère), vgl. Devaux 249. Hierher wird nicht gehören:
im CB Areac, Areiac, Reiac j. Arriac (Char.-Inf.). Es gehört
wahrscheinlich zu AR«GIUS oder AR£DIUS, welche in mittelalter-
lichen Urkunden öfters vorkommen.
Als eine Ableitung ist wahrscheinlich Arınıus Schulze 125 zu
fassen: *Arignac (Ariège).
Die ON mit -anus: *A/rans (Ain); Arran (Gard), Eyran 1562.
Dann: *Æyran (Gironde). Es ist schwer zu bestimmen, ob wir
hierher auch Sandeyran (Gard) zu ziehen haben; der ON ist im
Jahre 1549 als „La tour et mas de St. d’Eyran“ belegt, was man
als eine volksetymologische Auflösung auffassen könnte. ARRIUS
aber: Arriana villa (in Roussillon?) in comitatu confluentino
(a. 981) in einer Urkunde des Königs Lothar (DB IX) und DV,
Arrianum, locus in p. Elenensi (a. 857) sind wahrscheinlich mit
DV, Arrian (chäteau dans le confluent ou Roussillon) j. Arrıa
(Pyr.-Or.) identisch.
28. Armacianicus 951 j. Aymargues (Gard), Armadanegues
villa 1118, Armasanica 813; dann im selben Dp. Armatianicus
971 jetzt unbekannt, Vgl. noch eccl. S. Saturnini de Armazanitis
1205 in CL. Der Beleg aus 1118 erklärt sich als schlechte Latini-
sierung; man fafste z als “d' auf. Solche Latinisierungen werden
wir öfter antrefíen. Der moderne ON zeigt den Ausfall von z,
welches nicht auf ’dY zurückgeht. Dafür habe ich noch drei Bei-
spiele aus den ON: Gratiasca > Gréasque (s. 152), Lucernanicus
> Lorlanges (Corr.) (s. 446), Galatianicus > Galargues (Gard)
411). Bemerkenswert ist auch r > y (vgl. R. Gr. I, 475), Cha-
aneau 9.92: eimari — prov. armari, aybre < arbor, poyre
< portum. In ON nur ein Beispie. AKMATIUS kommt in CIL
VII, 830 ARMATIUS Senorinus vor.
29. Arunrius CIL VIII, Auf *Aruntiacum dürften sich
beziehen *Ronsacg (Landes) und *Ronsiewx (Loire). In CIL Il, 1842
mit zwei r: Arrunti M. servus, s. auch Schulze 72 etc.
30. AsELLUS kommt selten vor. Im 12. Jahrh, Asellac, von
Desjardins in die Umgebung von Montpezat (Quercy) gesetzt,
u
58
| 31. Asperıus (s. Schulze 254» 347) ist meistens in ON mit
-anum zu belegen; so in zwei ON im Dp, Gard: Espeiran,
welche in den áltesten Urkunden Aspiranum heiísen (a. 879, 1119),
dann Espeiranum, Speiranum. Für -acum hat Holder I
Spirago (Pavia) < *Asperiacum und franz. Aprey. Hierher mit
-anum: Aspiran (Hérault) — Aspirianus 804, bei DV, noch
Notre-Dame-d’Aspiria j. Espira de l'Agly (Pyr.-Or.); vgl. bei
DV, noch Aspiragum, villa (a. 960).
32. D'Arbois 462 leitet Zpernay oder Epernex (Savoie) vom
| röm. Cogn. ASPRENUS (vgl. Schulze 186 Asprenas) ab. Die Rich-
tigkeit wird durch den ON (Hugo de) Asprenaz in CL 1264
nahegelegt. Eine andere Ableitung dürfte in Asperazano 1095
j. Esperaza (Aude) DV, vorliegen << *Asperatianum. Vgl. bei
DV, noch Aspres, locus (a. 1030) (= ad ipsos Aspres).
33. Mit Aterius (Schulze 269) dürfte zusammenhängen: Bona
Adiriaci, wahrscheinlich in p. Engolismensi (DB XII), vgl. noch
in CBai. Ladirac.
34. Arrius (vgl. Arrio bei Holder 1) und Accius sind infolge
lautlicher Entwicklung zusammengefallen, in den Ableitungen sind
sie erkennbar. Davon ist Ascıus Schulze 347 (AscıA bei Holder 1)
zu unterscheiden. Assac (Gard) — Eyssacum 1456 weist aul
*Asciacum hin; ebenda Mas-d’Assac; Essieu (Ain) Ayssieu 1249
< *Asciacum; *Assieu (Isère); *Axra! (Ariège), in CBr villa Asiag
< *Atti- oder *Acci-acum. Auf *Asciacum wird wahrschein-
lich noch zurückgehen: Zssac (Dord.) — Yssacum 13. Jahrh.,
Eychacum 1343; dann *£yssac (H.-Loire). Vgl. bei Schulze 426
Assıus, welcher neben Ascıus auch in Betracht kommt,
-inius: Atiniacum locus juris Monasterii S. Salvi (DB XI),
vielleicht als Attiniacum zu lesen. Im Dp. Ain drei Aitignat, im
Dp. Savoie zweimal. Holder 1, 275 ATrınus.
Von Accius — Accimius : Assignan (Hérault), Derselbe ON
wird im 10, Jabrh. zweimal mit einem s und z geschrieben (vgl.
DV;), die heutige Schreibung ist seit dem 13. Jahrh. anzutreffen,
Die ON mit -anum: Sanne (Vaucluse) in CM Aciana, Azana.
Art-ıLıus (Schulze 448 f.): villa quae dicitur Attilianus in
territ, Narbonensi (a. 902). Im Index zu DBIX wird dieser ON
mit Azilles (DV, hat Asille ou Azillan [Aude]) identifiziert, was
lautlich nicht geht; vgl. bei DV, Attilian village („ancien nom
du lieu de Quarante“). Vgl. ebenda EN ArtıLıo „fondateur ou
restaurateur de S, Thibery.“
Arrıus durch -Icius erweitert: *Aflissane (Basses-Pyr.) ATTICIUS
ist bei Schulze 428 belegt.
Zu unterscheiden davon ist Asıus. Dieses liegt in folgenden
ON vor: Eysac (Gard), welches merkwürdigerweise 1211 als Essat
erscheint, was wohl als Verschreibung zu betrachten ist, denn die-
59
selbe Ortschaft erscheint in 1461 als Plan d’Ayzac wieder. Im
Ardèche *Aizac, im Dp. Ain *Æïsieu. Im CL dagegen (Prior
de) Azaco, dann Azaf-Chatenet (H.-Vienne) und Azas (H.-Gar.),
im Dp. Drôme Asieu, 1119 Aziacum scheinen auf < *Atiacum
zurückzugehen. So hätten wir zu unterscheiden Arıus (s. Schulze
68) mit einem t von Arrius. Die Ableitungen bestätigen das:
Arerrıus (Schulze 151, 440): im Dp. Hérault Adil/an, Adillanum
990, Adelianum 12. Jahrh. < *Atillianum, ebenso S. Marcel
d'Adeillan, — de Adellano 1137; und eine Ableitung ATISTIUS
(Schulze S. 70) oder Atissius (CIL VI, 5816): Adissan, welcher in
1323 als de Deyssano erscheint, im 16. und 17. Jahrh. aber die
heutige Form, so dafs wir eigentlich über den Wert des Anlauts
a im Unklaren sind. Vgl. im CV in Aticiaco (a. 970). Arıus
und Arırıus (nach Schulze S. 155, 440 1) sind reichlich belegt,
CIL XII, auf einer Inschrift aus Béziers lesen wir: D. M. Attiae
Feliclae bene merenti T. Atius Vitalis Miles de suo posuit Wie
sich Atius zu Attius verhält, vermag ich nicht zu sagen.
Merkwürdig ist der von DV, zitierte ON Attilianus (a. 902),
de Azillano, Villa in Narbonensi (a. 1127) j. Asie; Asilianum
superius (a.878). Der moderne ON postuliert *Acilia von ACILIUS;
s. oben 2, vgl. auch DV; Asiliensis sive S. Martinus de Masia,
alias abadia de Azil j. Ze Mas d'Asil < *Acilium.
35. Arrius Schulze 269 liegt wahrscheinlich in Adriacus
in pago Belcinensi (DB IX) vor. In manchen Fällen dürfte er mit
*Ari-acu zusammengefallen sein. Vgl. noch Adriliacus villa in
p. Aurellian. (DB X); ArkıLıus bei Schulze 269.
36 Auoıus liegt vor in Audiacus locus in CSau, und in
Aujac (Gard), welches so im 14. Jahrh. belegt ist, In CS bringt
Doniol noch Audiacus, welches in einer Urkunde (S. 331) Audac
geschrieben wird, in der Karte 327 aber Auziaco; vgl. Auzat
(Puy-de-Döme). Mit -anum: *Aujan (Gers).
87. Es gibt ein Cogn. AUGUR, inschriftlich belegt. Vielleicht
darf man es sehen in heutigem ON Guraf (Dordogne), welcher
im 14. Jabrh. als Auguracum belegt ist, — daneben ist ein
anderer Beleg Exguratum. Lat. augur hatte ü. Ein sicheres
Urteil aber ist allerdings nicht möglich, weil wir zu wenige und
zu späte Belege haben. Daher ist es auch zweifelhaft, ob *Ze
Gouíran (H.-Alpes) und *?égouiran (< Podium Augurianum?)
hierher gehören.
38. Aurrus Schulze 73 liegt vor in Auliacus villa in pago
Arvernico, auch Aulac einmal (CSau.). Im Dp. Dordogne Aulhar,
im 14. Jahrh. wird es As Ulhacum geschrieben (wahrschein-
lich a ou, vgl. v ja > Auliacum bei Dauzat 9), einmal
Alhacum, was wohl verschrieben sein dürfte. In CS Owiy
2) < Auliacus villa in pago Lugdunensi, welches Ayleu (!),
uilliacus 1033 geschrieben wird. Aw/ha/ (Puy-de-Dôme) ist
Pr Ws
60
vielleicht mit dem oben erwähnten Belege im CSau. identisch; *Aulhal
(Corr.); *Audiac (Cantal, Lot, Lot-et-Gar.); *Aulías (H.-Loire). *Auliadet
in Cantal läfst deutlich das Suffix -ate erkennen: < *Auliate +
ittum, *Auliou (Aveyron) wird vielleicht *Aulione sein.
Auch AuLus ist belegt; vgl. Aulanae boscus in CGr (Isère),
wenn es nicht vielmehr *avellana wäre, vgl. Devaux S, 159, 165.
39. Sehr viele südfranzösische ON sind von AURIUS ab-
geleitet! Neben Aukıus scheint es, dafs wir auch *Okıus (s. bei
Schulze Oretus S. 349) zugrunde zu legen haben, das dem Ver-
hältnisse von aurum und orum entsprechen würde, Jedoch ist
es nicht ganz sicher, da mir die Kontrolle über die betreffenden
Urkunden abgeht. Auf Orıus bezieht sich vielleicht Ouriac (de
Ouriaco 1181, was auch au* > ou? sein könnte) Dord.; daneben
im selben Dp. Auriac (1365). Im Dp. Gard haben wir zwei Auriac,
welche in Urkunden als Auriac (1380) und Oriac (Noriac 1412)
belegt sind; Za Combe d’Auriac (Gard) — La combe Doria 1552.
Im Dp. Cantal: Auríac: Auriacus 1337, Auriat 1407 (Sp. briv.).
*Auriacum wird in (Petrus de) Oyreu in CL vorliegen, vielleicht
auch in Æuiriat (Ain), ad Yureacum, Uyria. CS erwähnt eine
Oriacus villa in agro Forensi, 937—993 Oriacus silva in agro
Tarnatensi. Hierher vielleicht *ZL'Oréac (H.-Alpes).
Diese Doppelform scheint auch in den Ableitungen vorzu-
kommen: AURINIUS und Orısıus (vgl. bei Schulze Oxenius 349
und Cogn. Aukısa CIL V: Aurinae uxori auf einer Inschrift in
Gallia cisalpina und Oxinus auf einer Inschrift in Macedonien CLL
II, 633 (in Colonia Augusta Julia Philippi) (Orata statt aurata
ist bekannt): im Dp. Corr. Orgnac, ebenso im Dp. Ardèche Orgnac,
welches Longnon mit Auriniacus belegt; dann *Orwiac (Cantal,
Lot), Ornhac (Lot) bei DV, Auriniacum alos 961, dann *Ornac
(Tarn). In H.-Pyr. Orignac, bei Longnon ebenso mit Auriniacus
belegt. Im Jahre 841 in einem Diplom des Kaisers Lothar heifst
eine villa, welche zum Monasterium Flaviniacense gehörte, Origni-
acum (DB VIII), ebenda Oriniacum, villa regia, Dagegen: Aurignac
(H.-Gar.). Da wir die mundartliche Aussprache vermissen, so
können wir nicht sagen, ob die obenerwähnten ON auf dem amt-
lichen Einflusse beruhen, oder die tatsächliche Aussprache andeuten.
Dasselbe ist der Fall bei AURELIUS. Auch AukriLius kommt
vor (seit dem 2. Jahrh. in Rom, s. Lindsay S. 24f). AURELIUS
liegt vor: Aurelhacum 1384. CC bietet Aureliacensis, Aure-
liaco, welche Desjardins mit Or/haguet identifiziert. Die Schreibung
mit o wird sicherlich auf dem amtlichen Einflufs beruhen, denn in
‘ El Vel. Auribat 1120—1134 < Auria vallis, Auribat 1105 (Landes)
in r.
2 In Limousin, Auvergne, Rouergue kann au’ > ou abgeschwächt
werden. Chabaneau, Gram. limous.: L’affaiblissement de ai — ei, au — ou
quand ces diphtonges ne portent pas l'accent, doit remonter assez haut, dans
notre dialecte; mais il ne commence A se marquer dans l'écriture que vers la
fin du XIVe siècle: repousar, pouzar, ouvit,
61
einer provenzalisch geschriebenen Urkunde aus dem 12. Jahrh.
heifst der ON Aurlaguet, Aurlhaguet latinisiert einmal Aure-
liageto. Auriliacum > Aurillac, welches im 9. Jahrh. in einem
»Fragmentum Historiae Franciae“ (DB VII) Auriliacum heifst.
Jedoch ist es nicht ganz sicher, ob wir Aurëliacum oder Auri-
liacum zu Grunde zu legen haben, da ei? >i (vgl. Dauzat S, 74).
Die Nebenform *Orilius (vgl. bei Schulze S. 443 Orırııus) liegt
vielleicht vor in Aurillac (Cantal), welches im 13. Jahrh. Orillac,
Orilac, Orliach geschrieben wurde (, Excepta et memoria histo-
riaram Johannis a Sancto Victore“, DB XXI), in Sp. briv. de
Aureliaco 1224; Orlha (Lot), in CB Aureliacus, ist wahr-
scheinlich wie oben zu beurteilen; Ordiae (Dordogne) seit 13. Jahrh.
Im Dp. Hérault haben wir Ormac, welches als Orlacum 1182,
Orlhacum 1212 belegt ist.! Hierher vielleicht *Doriiae (Aude).
In Sp. briv. Orlac (H.-Loire) — 1352 Orlat; dann Or/éat (Puy-de-
Dôme) 1250, *Orlac (Char.-Inf.). Auf dem südostfranzösischen
Gebiete bleibt natürlich diese Doppelform unentschieden; *Or/y
(Savoie).
Eine andere Ableitung vielleicht *AUKENTIUS: Aurenciacus
villa in Carcassensi 870 (DB VIII, DV,), vgl. mit -anum:
*Aurensan (Gers, H.-Pyr.).
Es ist nicht sicher, ob wir einen Aukıcıus anzusetzen haben:
Auriciacus villa pertinens ad Monasterium S. Dionisii 862 (DB
I); eccl. de Auriciaco heilst in 1115 das heutige Aversienx
get in CGr, was sehr merkwürdig wäre; indessen wird hier
ahrscheinlichkeit nach u für v stehen und die Grundlage
demnach *Apriciacu (v. Apricius, s. Aprius) sein, vgl. auch bei
Devaux 137 Avrisseu (12. Jahrh.) j. Aorissicux (Isère). Für Aurt-
aus finde ich keine Belege, vgl. bei Schulze 551 AURICUS.
Die ON mit -anum: Aurignana; Aurenzana, beide in CM.
“Aur? (Pyr.-Or.). *Aurelianum liegt vor in S. Jean d'Aurei-
than (Hérault), S. Jean d’Aurelia 815, dann in *Aureilhan (Landes,
Hole) Merkwürdig ist der ON Zreuran- Cabrières, welches
Aurelianum 918 heifst, Aureliacum 816, Aureliatis 1031,
Aurlac 1161, aber Lieuran 1649, Aliurano 1097. Diese Ent-
wicklung ist sehr schwer zu erklären. Wir múísten annehmen,
dafs Aurritus im Volkslatein zu *AreLıus wurde, was nicht
statthaft ist, da nur au—u > u— u, und a- im ON als Präpos.
ad aufgefafst wurde, und infolgedessen abgeworfen, und dann die
Umstellung des r—l. Dann bleibt dennoch unerklärt der Tri-
phthong und warum das Wort die Mouillierung eingebüfst hat. Anu.
Lius ist zwar auf den lateinischen Inschriften in Südspanien CIL U
belegt. Übrigens gibt es viele ON in Südfrankreich, welche Lizuran,
Lieurac heilsen und welche sich unschwer auf Liber-acum, -anum
zurückführen lassen. Es liegt also wahrscheinlich ein Fehler in
— —--—
1 Zum Übergang von lin fi vgl. Bourciez, Notes de la phonétique
gasconne RPhFP VIII, 62—64.
Pr
64
44. Baxsius ist CIL IX sehr häufig belegt; vielleicht in
*Bebian (Gard) erhalten.
45. Ziemlich häufig ist BarLsıus anzutreffen: Barby (Savoie)
in CS Balbiacus in agro Savoyensi (1010?), vielleicht identisch
mit Balbiaco villa 998 in CV, es wird auch Balbeium, Balbe-
rium, Bapbir, Barbiacum belegt, was nur latinisierte Übergangs-
formen andeutet, in Doc. in@d. IV Balbiaci, Balbie, Barbie
(auratus de). Baubiac (Gard), 1558 Le mas de Baubian, was
sich nach 1 A, erklärt. Balbiac (Ardèche), bei Longnon Balbiacus.
In CL noch (Guigo de) Balbeu; vgl. in Nordfrankreich Balbiac
(ensis) p. > Baugy. — Zwei Bag: (Ain), belegt als Balgiaco,
Baugia, Baugies, seit dem 9. Jahrh,
Von den Ableitungen ist BaLuuivs (s. Schulze 403) zu nennen:
Balbiniacum in p. Lugdunensi 1174 > Barbigni (DB XV), viel-
leicht identisch mit (terra de) Balbinieu 1060 in CDombes, *Bar-
dignat (Ain). Vgl. cogn. BaALBINUS, BALBINIANUS CIL III.
Dann Barsırıus CIL XIV und cogn, BausıLLa CIL X: *Bar-
billieux (Ain), vgl. auch Barsırıus Schulze 349.
46. Barıus kommt in CIL III, 1629, 3 vor, dann BALLS
Schulze 206. Davon abgeleitet *Balinius: *Balignac (Tarn-et-Gar.).
Barıus: mit -anicus: *Baillargues (Hérault). In Ro. gasc. Hospitalis
S. Jacobi de Ballaco 1253 j. Bayac (Dord.).! Balavo j. Barllou
(Loir-et-Cher.) bei Holder 1 ist auch in *Baliavo zu korrigieren;
vgl. Balioialum > Bailleul (Nord, Eure).
47. Barassan (Hérault), dazu Begol-le-Bas (Hérault), welches
990 villa Baraciaco seu Barciaco in vicaria Begosense hiels,
Vgl. Baracıo CIL II, 2749.
48. PBARBARIUS ist zu Grunde zu legen für Barberey (Savoie)
eccl. de Barbariaco 1110; vgl. in diesem Dp. auch Barberas: in
Doc. inéd. IV Barabaraci, de Barbaras 1319. Barbaira (Aude)
wird -anus enthalten, da bei DV, Barberan (a. 1061), Barbayrac
(Hérault) 1185 Barbarianum; bei DV castrum de Babairano
im 13. Jahrh. Mit -anicus: eccl. de Barbarangis in Doc. indd.
Il; in Sp. briv. Barbaranghas 1337 j. Barbaranges (Cantal) [gh
kann g andeuten, wie Barghac j. Barjac (Gard) im selben Spic.
beweist). Vgl, cogn. BarsArıo CIL II, 2333, Barsarus,
49. Barnatıus (Schulze 439) meist in ON mit -anum:
* Barbazan (H.-Gar.), in CM Barbaza j. Barbazan-Dessus (H.-Pyr.),
vgl. *Barbazanville (Corrèze). Barbezeacum in Pictonibus (DB
XII) für jetziges Barbesien ist eine schlechte Latinisierung, da hier
acu nicht >ieu. Im CBai. erscheint der ON ganz korrekt Bar-
bezillum, Berbezillum, Berbecilum, Berbezil und dürfte sich
auf < vervecile beziehen.
1 S, Chabaneau S, 99 1h > y in bas-limous,
65
50. Basirius Schulze 440 kommt einige Male vor: s. bei
Holder I, 356; dazu Montbazilla: (Dord.) 1555 Mons Bazalha,
1480 monte Bazalano, 1692 Montbazaliat, vgl. papilione >
pabailhon; dann *Bazeillac (H.-Pyr.). Basuaus kommt auch in
mittelalterlichen Urkunden als EN vor.
51. Bassıus kommt sehr häufig in der Toponomie Südfrank-
reichs vor. Es ist von Baccius CIL II, VIII zu unterscheiden, vgl.
auch CIL XII cogn. Baccarus, Baccavus. Hierher wird gehören:
Baciacum super ripam Carantae, a. 852 (DB VIII).
Bassus, Baccius oder Barrius (Schulze 423) liegt vor in
Bassac wet 13. Jahrh.; *Bassac (Char.) und *Bassicu (Ain). Viel
häufiger ist Bassi-acum oder *Baxi-acum (vgl. bei Schulze
> 214 Baxıus) > *Baissac (Gard), *Beyssac (Lot); *Bessas (Ardèche);
(H.-Gar., Lot-et-Gar.), Beyssac (H.-Loire) im Sp. briv.
a 1321.
Von den Ableitungen: Bassinius (Schulze 214): Bassiniagum
villa 1030, vgl. zwei *Bassignac (Cantal, Corr.); bei DB XIV Bassi-
nacus in Arvernia j. Bassignat (Ex act. Sanct. et. ill. vir. gestis). —
*Beyssenac (Corrèze) << *Bassienacum (s. Bassıenus bei
Schulze 213) oder *Bascienacum; dann Bassillac (Dord.), erst
im 16. Jabrh. belegt, von Bassırıus bei Schulze 447.
Die -anus-ON: Bassus, Baccıus oder Bartıus: *Bassan
(Bouches-du-Rhône); *Bassanne (Gir); Bassen (Her.), Bacianum
villa 990, Basianum 1210, Bassanum 1323; in CM Bacianes.
Von Bassıus oder Baxıus: zwei Barssan (Hérault); dann „fiscos
juxta Bassianum villam, in com. Narbon.“ 881; *Bassían (Drôme).
Dunkel ist Bessan (Hérault), welches der modernen Form gemäfs
im 13. Jahrh. als Baissanum erscheint, früher aber als Betianum
040, Becianum 1134, Bessanum 1194 belegt ist; die Zusammen-
ziehung von ay! > e ist sonst zu dieser Zeit nicht anzutreffen.
Der Herausgeber führt noch Belege Bitignanum, Bitinianum
villa 1053 an, was aber gar nicht palst und, wie öfter in diesem
Dict., eine schlechte Identifizierung ist.
52. Mit dem cogn. Basrerna CIL III [D XIX] dürfte Za-
e) — villa de Basternaco 942, Basternas 1393,
Basternas 1459 [wo sich die Entwicklung des Suffixes durch den
en Einflufs erklären dürfte, da die Belege aus
1303, 1459 acum > as zeigen] zusammenhängen,
53. Berrus (davon Berrius und Berio]: Bellacum castrum
in Marca lemovicina, in Chron. Ademari Cabanensis (DB X). Zellac
ne) > Bellacus bei Longnon. Der n-Stamm: Bellonate
vgl. Bezconius bei Brambach. Belliacum: Zillac (Lot),
Beliacus ou Biliacus. Wir wissen nicht, ob * Zi/hac (Corr.);
Billiat (Ain); Billiat (Ain): belegt eccl. Billiaci, Billie, Billia;
daneben im selben Dp. *Zes Zilliets und Billiew: eccl. de Billiaco,
eit >i zeigen, da die Quantität von Bırrıus, Bırıus (Schulze
Beiheft zur Zeitschr. £ rom. Phil. 11, 5
EUR
66
S. 423) nicht bekannt ist. CIL IX, 6409 bringt allerdings Biliorum
‚mit I longa (s. Schulze 423). Auf diese letzten ON beziehen sich
vielleicht: de Biliaco eccl. Balmensis (DBXV) und Biliacum,
eccl. in pago Aeduensi 935 (DB VIII). Chez-Biltiac (Dord.); Bilhac
Loire) in Sp. briv. 1365 Bilhaco. Ohne eit >i in Berlhac
(Dröme), Belliac, Belhac 1630 belegt; der Einschub von r erklärt
sich durch volksetymologische Anlehnung an berle, welches in
Languedoc und Gascogne berlho heifst. *Belliac (Cantal) und im
Dp. Isère Billieu — (Albertus de) Billiaco im 13. Jahrh.
Von den Ableitungen kommen *BeLLrrivs (vgl. bei Holder I
Bellitiona), Berrcıus CIL IX und *Berrmius (vgl. bei Holder I
BELLINUS, BELLINA) vor: *Beausac (H.-Loire); *Beauziac (Lot-et-Gar.)
und eine unsynkopierte Form *Belizac (Gard) fordern *Bellitiacum,
Berricius (vgl. Schulze Bellicus, -ius, S. 42, 292, 428): *Bellissac
(Lot-et-Gar.). Vielleicht gehören hierher auf den Merow. Münzen:
Belciacum und Balciacum; vgl. noch *Æaussac (Gard). — BEL-
LINIUS: Beligneux (Ain), und Zeligniat (Ain), als Belignia, Bel-
lignia belegt. In CS Beliniacensis ager, Beliniacus villa. Vgl.
das keltische BrLuwos, BELINOS.
54, *Bestiac (Ariège) dürfte sich auf cogn. Bestia CIL X
beziehen, vgl. Bestisiacum j. Böis»y (DB XI). Jedoch zeigt
Bestiac keine volkstiimliche Behandlung der Gruppe sti.
55. Branprus: Blanzago in Arvernia in CBr, wahrscheinlich
identisch mit Blanciago im selben C., dann viele Alanzac,
Blanzay, welche man bei Holder I verzeichnet findet. Vier Planzac
(Dord.). Vielleicht zeigt *Ba/anzac (Char.-Inf.) nur ein parasitisches
a. In Ro. gasc. Dominus de Blenzac j. Blanzac (Char.-Inf). Auf
Blandiacus wird sich wahrscheinlich auch Blangiacas silva 937
beziehen (DB IX); vgl. Z/angy in der Picardie. Die Entwicklung
der Gruppe nd] ist hier sehr interessant: 1. bleibt: Z/andy (Seine-
et-Marne), wahrscheinlich gelehrt, und wie Nemetiacus > Vemply
zu betrachten; 2. n&: Blangy (picardisch); 3. nz: Blansac. Merk-
würdig ist Æ/ausac (Gard) — 1147 Blandacum, 1156 Blanzach,
Blandiacum, Ælausat (mit u) 1533. Der Herausgeber E. Germer
Durand hält es für eine Alteration von Baudiliacum, von dem
hl. Baudile, welcher der Patron des Vikariats Aausac war, was
lautlich nicht möglich ist.
Mit -ascus: Blansasca (Alp. marit.).
BLANDUS: mit -ate: Ælandas (Gard) villa Blandatis 921.
Cogn. BLANDUS ist reichlich belegt: CIL VIII.
56. Nach D’Arbois S. 439 liegt cogn. Bonus in folgenden
ON vor: Im Dp. Ain Bonas im 14. Jahrh. Bonaz < *Bonatis?
und Bonay; Bonac, *Bonnac (Cantal, H.-Vienne); Bonagum (a. 960)
j. Bonnac (Ariège) bei DV,, *Bonnat (Creuse, Puy-de-Dôme), Davon
abgeleitet *Bonrrius: Bonzac (Gir.); in pago Viennensi Bontiaco
villa a, 928 (DB VIH). Bonirus ist belegt, vgl. Holder 479. Da-
67
neben Bonneciannes (B.-Pyr.) Bonesiannes 1741, welches ein ge-
lehrtes Gepräge zeigt. Vgl. die Namen Bonacıus, BONACUS,
Bowatus Lumbardus, clericus regis.
Bonus mit -uscus: Bognoscum in CGr. Boniewx (Vaucluse)
gehört nicht hierher, da es bei DV, im 13. Jahrh, als Bonilis
und in CM Bonils, Bonilz (daneben ein unverständlicher Beleg
Boniletae) belegt ist.
57. In den ON sind wir nicht imstande Broccıus, Bruccıus,
Brurrius zu unterscheiden. Dafs sie auf den Inschriften denselben
EN darstellen, kann man nicht behaupten. In CS Brussieux (Rhône)
< Bruciacus in agro Bevronensi 980, derselbe ON in CL (terra
Git), Bromas Bruceu, weist auf ü; vgl. *Brussac (Aveyron und
). Brossac (Char.) in CBai. Brociaco, Brocaco, (Fulco et uxor
Aleaiz) de Bruciaco. Hierher werden nicht gehören zwei Brusac
Dora) Bruzacum im 13. Jahrh., Aruzac (Ardèche), vielleicht *Brüti-
acum von Brürvs (Georges). In germanischen Ländern ist BRUTTIUS
noch ersichtlich: Bruttiacum > Prwtig (Preufsische Rheinprov.).
Auch Broussy (Marne), als Bructiagum belegt, ist wohl ein lat.
Bruttiacum (Holder I, 624).
In „Borciaco villa in com, Arvern. super fluvidm Helerim“ 982
(DB IX), in CS Burziacus villa in agro Monte Aureacensi 1023,
vielleicht die Umstellung des r vor wie in Brenacus > Barnay
Sage Im Dp. Dordogne fünf Zoursac, von denen eines 1110
ordacum latinisiert, jedenfalls falsch. In CL (Johannes) Borseuz,
(prioratus) de Borzeu 1283; im Dp. Isere 13. Jahrh. Borceo,
B-eu, B-siaco; dann Borciaco, villa in com. Arvernico, super
Muvium Helerim. (DB IX). Boxcius ist nicht belegt; vgl. aber bei
Schulze Burcmvs 110, ebenda Bursivs und Burtio(s); vgl. die
ital. ON Burciano pr. Arezzo, Burgiano pr. Firenze, die ebenda
sind.
Die -anum-ON; in Bruciano villa 878 (DB VIII), dieselbe
Ortschaft in CL Breciano 984, Brociano 843, j. Bressin (Isère),
Chevalier identifiziert Brosses (Isère) auch mit Brocianis 975—997.
Im Dp. Gard zwei Proussan: Brucianum villa 878, Brocianum
1060, Brosanum 1146; *Broussan (Var); vgl. Prossain (Ardèche).
Mit -anicus: Poussargues (Gard): Brossanicae 1384, Boussar-
gues 1620. Der Schwund des ersten r erklárt sich durch Dis-
68. Burnus CIL X, CIL VIII [Bjultia Hortensia Lurdinia
rca Auf Bultiacus geht wahrscheinlich zurück: Bolziacus
mons 975—993 j. Bossieux (Isère), auch Bulzeu 982. In CB
Boussae (Lot) heifst Bulciacus. Der -anum-ON: (Bo de) Bol-
zanis 1162 in Cart. de Bourg. Vgl. auch CIL X Borcta.
59. Für Cazsarıus habe ich nur ein Beispiel: S/resin (Isère),
belegt Cesarino (a. 956) in Recueil de Chartes de Cluny, a. 924
s*
y
68
ebenda Cisiriano, a. 975 Cesariano ebenda; vgl. Devaux |. c.
113, vgl. S. 311.
60. *Calciacum oder *Caltiacum (von Carrıus bei Schulze
138), vgl, Carıcıus CIL VIII, Carcaeus 6736, hat in südfranzö-
sischen ON keine sicheren Representanten: Chauciogny 12. Jahrh.
in CL wäre *Calcioniacum. In CSai, Calziacum, Cauziacum
wäre nach Chasilier vielleicht Chalezaf oder Chausat (Char.-Inf.),
wovon Chalezat *Caletiacum von CaLerius (Holder 1) verlangen
würde. Mit Chausat vergleiche man auch Schulze 148 CAUTIUS,
Causus. Vom lautlichen Standpunkte ist Chalezat selbstredend
mit den Belegen nicht zu identifizieren.
Mit -anum vielleicht hierher Calsanum villa, dep. ab eccl.
Cenoman. 832 (DB). S. Jean-de-Chaussan (Rhône) in CS Chauczans,
‚ Chauczons, Chauzans, Chossan und de Calcianis (15—16)
was eine Latinisierung sein kann, wird wahrscheinlich nicht hierher-
gehören, da wir hier -ianu > in erwarten. Calsan (Ariège) heilst
1070 Calsan (DV,); Causse-et-Veyran (Hér.) wird bei DV, (a. 990)
als Calsanum belegt.
61. Cogn. Carpus CIL X: *Choudan (Ain) und *Choudanne
(Ain).
82. Chaleyssin (Isère) wird belegt in CGr. Callessianum
(a 830), in CV Calexianum a. 927, ebenda noch im 11. Jahrh.
Calaxiano. Alle diese Belege könnten Latinisierungen sein.
CaLexius oder CALESSIUS sind nicht belegt, vielleicht CALIXTUS:
also *Calixti-anum, vgl. Sextianum für die lautliche Entwicklung.
Die lautliche Gestalt gestattet es nicht mit Caracıacus (Schulze 15)
und CALAASIUS (ebenda 299) in Zusammenhang zu bringen.
63. Carus ist nur zweimal belegt CIL I, 1180: C. Marius
C. L Salvius Callus, VII, 16493: M. Pompeius Callus. In ON auch
nur zweimal: Callaco villa in patria Arvernica, in com. Brivatensi,
in vicaria Radiatensi; dann wahrscheinlich in *Challey (Aim); Challay.
Nach Longnon mufs Calagum in der Peutingerischen Tafel zu
Caliacum korrigiert werden, wie die moderne Entsprechung
Chailly en Brie (Seine-et-Marne) zeigt, vgl. bei DV, Callavum
(a. 782) villa in pago Narbonensi, j. Cail/au (Aude), welches ebenso
in Calliavum zu korrigieren ist.
Weit häufiger kommt Calli-acum vor von CALLtus s. Schulze
138, 171: Caillac (Lot) in Ro, gasc. de Cayllac im 13. Jahrh.;
*Challiac (Drôme), ebenda Caillat und Le Caillat; es ist jedoch
wegen ca- zweifelhaft, ob diese zwei letzten hierhergehören. In
CS Chaléai (Jura) ist als Chaleya, Chalaye, Chalie belegt: viel-
leicht *-ei-acum. Im Dp. Ain Chillia, belegt seit 1322 als (parr.
de) Chiliaco, Chilie, Im Dp. H.-Savoye *Chilly; dann *Cheyliac
(Dord.); Chillac (Char.) in CSai. Chalac, in CBai. Caliac, Calia-
censis rivus, Chalac 1225, Chaliac, schon 1077 (Guillaume de)
69
Calac, Chillac; Chiac (H.-Loire) in Sp. briv. seit 1192 Chili-
acus belegt, daneben ebenda ein Beleg Chisliacum, wo s nur
eine falsche Latinisierung des i sein dürfte, welches sich vor I’
entwickelt. Die Entwicklung von ait > ei —i haben wir mehr-
mals gesehen. Hierher vielleicht *Qwï/ac (Dord.).
Mit -anum: Cailla (Aude) ist bei DV als Kallianum villa
in Fenioletensi belegt (a. 898). Chalias (Ardèche) heifst 943 Cha-
lianus (s. D'Arbois 205). Cuil/an (Hérault) — Callianum 1187;
Callian (Var) belegt seit 1038; *Callian (Gers). Wahrscheinlich
hierher: Quilhan (Gard) Quillano 963, *Quillan (Aude). Im Dp,
H.-Alpes Za Queylana heifst 1493 Caylana, Queylane 1497;
*Quillanet (Aude).
CALIN1US, da es einmal auch mit II belegt ist (s. D'Arbois
§. 205), ist eine Ableitung von Cazrius (vgl. Schulze 138). Es
kommt auf etruskischen und oskischen Inschriften als KALINIS vor.
Calinacus villa heifst eine Ortschaft in CSau, Vielleicht gehören
ge: nen LS (Dord.) und *Cauna (Landes). Dafs u hier auf
zurückgehen könnte, wird durch Calniacus villa S. Germ. Autios
à dann Calnacus villa super Isaram in Chron, Frodoardi
j. Chauni, dann in CB (Gerardus de) Chalnac 1100 j.
at) nahegelegt. *Chaunac (Char.-Inf). *Caliniacum >
aes (Lot-et-Gar.); Challignac (ar. de Barbezieux, Char.-Inf.) in
CBai. de Caliniaco, Calinac; dann zwei Chalagnac (Dord.) seit
13. Jahrh, so belegt; vgl. Chaligny (Meurthe-et-Moselle) und Cali-
gnago (Pavia).
64. Carventius kommt sehr oft auf den Inschriften vor. In
CB erscheint Calvenciacum, Calvinciacum, Caluenzas,
Chauuenzas. Der Herausgeber identifiziert es mit Chevanceaux,
e de Montlieu, ar. Jonzac, was lautlich nicht stimmt.
65. Carvıus kommt sehr häufig vor: in CL villa de Calveu
12. Jahrh.; *Calviac (Gard), zwei *Cauviac (Gard); Calviac (seit 1153)
[Dord., Lot, Lot-et-Gar.]. Chauvac (Corr.) heifst in CB Calviacum;
es ist ein Latinismus, wahrscheinlich *Calvacum. Dasselbe dürfte
der Fall sein bei drei Chauvac (Drôme), in 1232 castrum de
Chovaco, erst 1314 de Chauviaco; vgl. noch Calvates, villa
(a. 806) bei DV, Dann dürfte hierher gerechnet werden „ad
Calbanum pogium in p. Ruscion“ 981 (DB IX). — Hierher noch
de Calviaco veteri 1263 j. Choviat (Puy-de-Dôme) in Sp. briv.
Carvus in n-Dekl. CIL III, 3791 Catvo Severi £: Charvonay
a) in CS belegt Calvonacus villa.
' eg Cazvius ist CALVINIUS abgeleitet, CIL XII cogn, CALVINUS
vor: *Chalvignac (Cantal); *Cauvignac (Gir.); *Cal-
= ee. Chauvignac (Corr.), die zwei letzteren in CB Calvi-
acum. Im Dp. Cantal noch *Calvanhac, welches schwerlich
hierher gehören wird. Hierher noch *Moncalvignac (Tarn-et-Gar.)
AR Calviniacum. In Ro, gasc. (Willelmus de) Calvi-
niaco, Calminiaco.
u
70
Hierher *CaLvicinius [vgl. Schulze 139 CArvicıus, dazu noch
Calvicione 1157, Calvitione 1060 j. Calvisson (Gard)]: Calbi-
cinianum villa (DB IX), vorausgesetzt, dafs b nur eine schlechte
Latinisierung sei (vgl. bei Schulze 139 noch CALBILwS). CALVILIUS
Schulze 139: mansus de Calviliano (Ardèche),
66. CamiLtus Schulze 140 (auch Camizius): Camiliacum
> Chemillat (Ain) 1276 Chimillacum; zwei *Chemiliew (Ain) de
Camiliaco, de Chemiliaco 1100; *Mont-Chemillat (Ain); *Cha-
millac (Corr); *Camillac (Gir.), Camiliacum kommt häufig auf
Merow. Münzen und in Nordfrankreich, vgl. Holder I, 718, vor.
67. Campanius (vgl. Schulze 352, 532) kommt sehr häufig
vor. CAMPANUS nur einmal: de Campanacus in aice Brivatensi,
in vicaria Radicatensi. Im Dp. Gard zwei Campaniacum 896 j.
Campagnac; im Dp. Dord. zehn Champagnac, Campagnac; im Dp.
Isère Champagnier: in CGr und Doc. inéd. IV Campaniacum. Auch
mit dem Suffix -olus erweitert Campaniagolum locus in orbe
Lemovicino, in territ. Tornensi, prope Campaniacus et Pardinas
situs 860 in CB. — Ob in Campagna (Aude) -acus oder -anus
vorliege, läfst sich nicht entscheiden. Campagnan (Hér.) hiefs 804
Campaniacum, seit 14. Jahrh. aber Campaignanum; Campagnan
(Gard). Vgl. viele Ableitungen von campus in II D.
Neben CAMPANIUS verlangen viele ON *Campinius (vgl. CIE
2284 bei Schulze canpiniei), so DBIX Chempiniaco apud Vau-
denses 962. Holder I bringt mehrere Beispiele aus Nordfrankreich:
Campeneac (Morbihan, bretonisch!), Campigny (Aisne). Als eine
blofse Variation zu Campanius möchte ich es nicht betrachten, wie
D’Arbois S. 210 tut, zumal da wir Camrius (Schulze 115) und
CAMPILIUS (ebenda 115) finden: Campiliacus > Champillet (Indre),
bei DV, Campilianum villa in p. Helenensi (a, 876); Champion
(in Lothringen) < Campio(n) s. Holder I, 723. Also CAMPINIUS
könnte von Campius (Schulze 115) abgeleitet worden sein. Vgl.
auch die von Schulze a, a. O. angeführten italienischen ON Cam-
pigno, Campignano, Campigliano.
Auch CAMPONIUS ist anzusetzen: eccl. de Camponiaco 1150
in CL, vgl. Champougny (Meuse), und Camponi V. in Aquitanica
im Tale Campan (H.-Pyr.); Campona ON in Panonia inferior.
Dann noch Campuaus CIL II, 6824: *Campusan (H.-Pyr.).
Campatius CIL VIII [912] cogn. *Campazan (H.-Pyr.). Ob diese
EN zusammenzustellen sind, weils ich nicht.
68, Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung von Can-
diacum wegen der Behandlung ndj. Die Gruppe bleibt in
Candiac (Gard) 1098 Candiacum! und Chandieu (Isère), welches
1 Juroszek denkt Zs. XX VII, 681 an Candidiacum, was wohl möglich,
nicht aber nachweisbar ist, Nach Devaux o.c. 5, 114 wäre Blandin (Isère)
<*Blandianum; jedoch unsicher, da die Belege fehlen,
71
als Candiaco in CS belegt ist, dann in Arch. dauph. Candef,
Candiaco; eccl. de Candaico in episc. Vienn. 998 (DB XI).
Die letzte Schreibweise ist wohl als Verschreibung oder wie Cam-
a nach Cambrai aufzufassen.
In Nordfrankreich wird aber ndj regelrecht zu ny: Candi-
acum > Changé. Hierher vielleicht auch Chongeat (Ain).
Ableitungen von *Canbius sind vielleicht *CANDINIUS und
Canpıtivs: Candillac (Dord.): inclusa de Candilhaco 1457, und
Candiniacum cum capella in com. Viennensi 998 (DB Ill). Mit
-anicus: im Dp. Hérault Candillargues, belegt Candianicas 960,
villa Candianicus (a. 985) bei DV,, Candelacis 1031, Candel-
sera 1093, castrum de Candilhanicis 1304, Candilhargues
Vom lautlichen Standpunkte aus ist der ON nicht ganz klar.
sich, worauf geht Ih zurück? Für *CANDINIUS habe ich
keine Belege, für Canomius nur CIL X, 5588, s. Schulze 144.
Dazu vgl. Candelium (a. 1143) j. Candeil (Tarn) bei DV,.
69. Canus ist in südfranzösischen ON häufig anzutreffen:
Canac (Tarn, Aveyron, Tarn-et-Gar., Gard, da in latinisierter Form
Caniacum 1384 belegt); *Chanac (Corr.) in Sp. briv. de Chanaco
1385; *Chanat (Puy-de-Dóme) in Sp. briv. 1250—1263 Chanac;
*Chénac (Char-Inf). Im Dp. Ain 8 Chanay [auch mit dem Artikel
Ze Chanay, in welchem Falle vielleicht *cannetum (s. Körting
1883, 1841), vgl. Caneto (a. 1110) j. Cane! (Aude) bei DV, oder
cassanétum vorliegen dürite] curatus de Chagnay, de Chanei,
seit 935 belegt; merkwürdig ist daneben ein anderer Beleg Cani-
sium, welchen Guigue bringt, lm selben Dp. kommen noch vor
Chanas, Chanéaz ohne ältere Belege.
_ Auch mit dem Suffixe -ascus: Canascus locus, bei Brioude
Diese Wurzel kommt sehr häufig vor: Canavos,
Canaus, vgl. bei Holder I, 731 die neukelt. Sippe; CANAVILLUS;
vgl. in CL (Berengarius de) Canavaco 1291, (Petrus de) Cani-
viaco ebenda 1200.
Ebenso häufig Cantus (Schulze S. 144): *Chagnoc (Drôme);
gi (Dordogne), *Caignac (H.-Gar., Cantal, Tarn, Tarn-et-Gar.),
zwei *Chignac (Dordogne), *Chignaquet (Dord.). Chanéac (H.-Loire)
und *Chandac (Ardèche) sind wegen der i-Verbindung sehr merk-
würdig, wenn sie hierher gehören (vielleicht *Canei-acum von
Canuius Schulze 144): in Sp. briv. 1405 de Chaneaco; Chaniat
(H.-Loire) in Sp. briv. 1287 de Chamnhat. Im Dp. Ain zwei
Chégnieu, belegt als Chagnieu.!
Mit -anum: in CM Cagnana vallis, welche Ortschaft Guérard
mit La Cayrane identifiziert, was lautlich nicht pafst; bei DV,
or villa in Narbonensi (a. 782); dann „villa Caniano in
> Als eine volksetymologische Verunstaltung sind zwei Campniac (Dord.),
©, Canhac, Caignac im 12, 13. Jahrh., zu erklären, indem
darin den Zusammenhang mit campus suchte,
-
72
com. Empurit. (a. 982) in einer Urkunde des Königs Lothar für
das Kloster des hl. Petrus in Rodez (DB IX).
Von Cantus ist vielleicht *CaxiLtus abgeleitet: Candlac (Lozère)
in Sp. briv.; vgl. CANINIUS bei Schulze S. 141.
Mit -uscus: in CS Chanos, j. ein Bach. Im Dp. Drôme
Chanos, villa Chanosco 960, villa que Canoscus vocatur 1030,
im J. 1447 als Lou Chanaus belegt, was wahrscheinlich nur ortho-
graphisch ist, dann Chanasium, Chanascum, 1551 Chanot,
Chanod, Chanauds. Im CM Kagnoscum, Chainosc, jetzt
S. Jaques-de-Cagnosc (Var).
Zu Cano(n) j. Chinon (Indre-et-Loire) vgl. villa de Canonac
951, in qua piscatura habet Mon. Crassense (DB IX), dann in
Sp. briv. Chanonac 1293 j. Chanonat (Puy-de-D.). Vgl. Canonis
villa > Chenville. Bei Schulze 142 CANONIUS.
CIL X Caneıus (aber VIII 4515 Canneius): *Candjan (Gir.).
*Canicius : *Canissac (Aveyron), vgl. bei Schulze 142 CANTTIUS.
Hierher vielleicht auch *Canezac (Tarn), vgl. CIL VIL 2567, 6
Julius Canervs, vgl. dann Canetis villa auf Merow, Münzen;
dann Canetomum j. Ze Villeret (Eure) bei Holder 1.
70. Capatius (Schulze 145) : *Cabezac (Aude); mit -anum
(Johannes de) Cabazan in Ro. gasc.
71. Ob cogn. Caper, wie D'Arbois S. 435, 537, 590 sehen
möchte, oder capra in vielen *Capracum vorliege, kann man
nicht entscheiden. *Chaërac (Char.), *Chebrac (Char.). Auch mit
-anum: *Le Rocher Chabran (H.-Alpes), *Bois-de-Chabran (Drôme),
*Chabran (Char.).
Sicherer vielleicht Carrıus (Schulze 234): Chabriac (Gard)
Cabriac 1619, s. bei Holder I Beispiele für Italien und Nord-
frankreich. Creurac, Civrac, Civray, Civry, welche er an dieser Stelle
anführt, gehören nicht hierher, sondern höchst wahrscheinlich zu
*Severiacum. Schwieriger zu beurteilen ist Cadriac (Dord.),
welches 1460 ripayrium de Cabiraco belegt ist Es kann Ver-
schreibung sein. Hierher auch Chevry (Ain), belegt seit 1235 als
Ecl. de Chivriaco, de Chivrier, Chivrie, Vgl. die keltische
Entsprechung *Bucciacum.
Mit -anicus: in CB Cabrianecum in vicaria de Juliaco.
Eine Ableitung ist *Carkınıvs, vgl. CIL XII Capronta: Chabri-
gnac (Corr.), Chabrignacum im 13. Jahrh. (DB XXI); *Chabrignac
(Char.), zwei *Chadrignae (Dord.). Dann Carrraus CIL VIII:
*Chabrillac (Cantal), *Chabretilac (Dord.), vgl. ebenda viele La Cha-
brela, Chabrelie, Chabrelles, Chabrerie [es könnte auch ein Appelati-
vum sein]. Mit -anum: drei Chabrillan (Drôme) Chabreilha 1171,
aber 1282 Chabreillion (s. I B). —
In CSau. lesen wir: Cabraraco villa in p. Arvernico, in
vicaria Ucionensi. Wir haben viele La Cabrière, Cabrières, Cha-
briöres, Chevrier, Chevrière in ganz Frankreich: < caprarias, Hier
73
könnten wir von caprariacum ausgehen. Doch ist auch CAPRARIUS
CIL X belegt.
72. D’Arbois S. 472 leitet ganz zutreffend Capdenac (Lot)
von Capitonacus, vgl. Capduelh, caduel < capitolium,
po att < capitellum. Die Abschwächung des o* > e geschieht
Hierher ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch Chafonay
Ju) zu ziehen: Pertz, Captonaco, palatio publico (s. Holder
1950): vgl. dazu *Chatonnax (Ain); *Chatonod (Ain). *Cap-de-
Naguet (Aveyron) dürfte wahrscheinlich eine volksetymologische
Auflösung sein: < Capitonacum + ïttus Wie capitellu >
cadet, so könnten *Cadenac (H.-Gar.); *Chadenac (Char.-Inf., H.-
Loire) — vgl. in lautlicher Hinsicht Chadeni! < Capitolium (Char.-
Inf.) — auch Capitonacum sein. Uber Cogn. Carrro vgl. bei
D'Arbois a. a. O.
73. Der bekannte römische Cogn. Carbo, -onis hat nur in
zwei súdfranzósischen ON Spuren hinterlassen: *Charbonnaz (Ain);
*Carbonat (Cantal), vielleicht *Carbonatis, *Carbonate; bei DV,
Carbonacum, palatium regium, a. 822.
74. Carcırıvs Schulze 172: (Willelmus de) Carciliaco 1158
in CL, wofür der moderne ON fehlt.
75. Cassıus kommt häufig vor: Chessy (Rhône) in CS Cas-
siacus; im Dp. Isère Chessieu, welches als Casiacensis vicus vel
ager 1050, Cassiacus 890, Chaceu, Chasseu, Chassieu belegt
ist; im Dp. Ain Chessieux: de Chaisiaco, Chaseu, Chayseu,
Chaisie, seit 12. Jabrh. belegt. *Chassac (Gard, Corr.) seit 15. Jahrh.
belegt, *Chassat (Dord.) im 15. Jahrh. Chassac und *Chassieg
r) gehören wahrscheinlich nicht hierher, wohl aber Queyssac
Quayssacum 1382; zwei *Cheyssac (Dordogne); *Cheyssac
; vgl. noch bei Mistral: Fonscais > Fonscassius.
_ Auch mit -anum: zwei Cassan (Hér.) Cayssanum villa 1210,
de Cassiano 1080, Chaissan (Dröme) 1484 serrum de Chesson,
1000 Cheyssan. Heute S. Cassien (Isère), S. Cassin (Savoie);
(Gers) ist nicht sicher. Mit -anicus: Carssargues (Chà-
teau, diocèse de Nimes) Cart. de Nimes.
Die Ableitungen vielleicht: *CasseLius oder CassırLus Schulze
449: Chasselay (Rhône) in CS Cacellacus, Cacelliacus 919;
*Chassellas (Saone-et-Loire). *Casstrivs: *Cassillac (Her) Boaria
de Cassiliaco 1116, de Casiliaco 1174; vgl. CIL XII CassıorLus
oder CGassenius Schulze 147: Chassignieu (Isère);
es wäre hier vielleicht auch *cassinus gegenüber cassanus wie
castinus gegenüber castanus möglich, s. Cassaniacum: Chassagny
(Rhöne), 960 Chassagniaco, Chassagneu in CS; vgl. Cassa-
homagus, Cassanoialum bei Holder I.
=. À Für diese ON würde eher CATTIUS, Schulze 76, passen, jedoch s. Cassan
(Hérault)
nn.
a
74
Mit -ascus: bei Guérard, Divisions de la Gaule p, 151: ager
Cassiascensis in Viennensis 1.
76. *Cauros, Caurrus CIL UI, X, selten in ON: in CBr
„de villa quae dicitur Caulaco,“ ebenda wahrscheinlich dieselbe
Ortschaft Cauliago in patria Arvernica, in vicaria Nonatensi, j.
Caulhae (Lozère), 1288 Chaulhac in Sp. briv.; *Chauliaguet (Cantal).
Caulac in CSau. identisch vielleicht mit Chaulac 1263 j. Chauliac
(H.-Loire) in Sp. briv.
In CL eccl. de Cauliniaco 1206. In CBr belegtes Culi-
gnago in patria Arvernica in aici Ambronensi dürfte auch hierher
gehören. CAULINIUS ist nicht belegt.
77. CeLstus, ein bekannter Name, hat auf dem gallorömischen
Boden Celsiacus ergeben: Sourcieux (Rhône) in CS als Celsiacus
villa in valle Bevronica 920 belegt; dann Serceu, Sourciacus.
In CB vineis de Celsiaco. Hierher vielleicht auch Celsihiacus
villa in agro Jarense 1029 in CS; dann parr. de Cilseu im
13. Jahrh. in CL.
Für -anum habe ich nur ein Beispiel: Celsianus villaris in
p. Empuritano in einer Urkunde Karls des Kahlen 844 (DB VII).
Eine Bildung von Celsius ist CeLsnius (Schulze 148): Celsi-
nianum monasterium, Celsiniacus, ovilis Celsinanias; Celsi-
nanicas locus in CSau., lauter Belege, welche sich auf Sauxrillanges!
beziehen. Die Entwicklung .ist ganz in der Ordnung: n—n >
I—n: Bononia > Boulogne; Bologna (Meyer-Lübke, Einführung
S. 187). el® > au ist auch verständlich. Cogn. CeLsinus ist
häufig auf den Inschriften.
78. Die lateinische Entsprechung zum gall. Carvıos (s. II B)
wäre CERVIUS, welcher in ON ebenso vorkommt, jedoch mit Servıus
- zusammengelallen ist. In CS Cerviacus villa in agro Tarnatensi
970, dann Cerviacus villa in Monte Aureacensi; vgl. Sargé (Sarthe)
< Cerviacus. Mit -anum: Cervianum castrum in territ, Narbon.
j. Cervian (DB XVII); dann in einer Urkunde Karls des Kahlen
(855) Cirvians in comitatu Ausonense (DB VIII). — In CL Cer-
variacum 1144 wird sich als Appell + arius + acum erklären
(man erwäge auch Silvariacum l).
79. Ciconivs liegt in einigen ON vor: Ciconiacum >
Sigognac (Dord.); *Sigognac (Gir.). Vgl. (Bertrannus de) Ciconiis
j. Sigogne (Char.-Inf.).
80. Crus ist reichlich belegt. Es scheint, dafs es mit 1
anzusetzen ist: Ceillac (H.-Alpes) Vallis Celiaci 1119, Valis Ciliaci
1178, vgl. Cilliacum villa Monast, S, Vedasti (a. 890) DB IX.
Mehrere Beispiele bieten die -anum-ON: Cilianum, Cellans,
Celans, Celanz, Selianae, Silianae, Silanz in CM: 1° Sillans
1 Nach A, Thomas RC XX, 440 ist Celsinanicas anzusetzen, da hier
11 kein 1 darstellt,
75
(Var), 20 Seillans (Var). Dieselbe Ortschaft erscheint als Cilianum
villa in comitatu Forojuliensi 884 (DB VIII) belegt; dann in CC de
villa Ciliano in comitatu Narbon. (Ende des 11. Jahrh.) j. Celian
(Aude). In CL noch eccl. de Cellian 1206.
81. Kelt. Cisrius oder róm. Cincius (i?) liegt in Cissan
(Her) vor, Der ON ist als Cincianum 822, dann auch Cinci-
nianum belegt. Dann; Cinsend (Gard) (-end nur Graphie!): villa
Cincianum 837, Sincianum 999. Von Cincrus dürfte abgeleitet
sein *CincıLivs: in CS ad Cinciliacum (gegen 1000). Mit
Cirrus hängt vielleicht zusammen *Cinrrius (vgl. CIL VII Cıx-
Rio m.): Cintriacum in CB; dann Cintriacum j. Cintray
). Kelt. Cintivs steht wahrscheinlich im Zusammen-
hange mit cintu-, wie z. B. in CinTu-GEnus, air, Cet-gen „der
Erstgeborene“ und dürfte demnach dem lat. Primus entsprechen
(5. unten).
82. Circius Schulze 172 liegt in wenigen ON vor: In CSau
in Cirsago locus, und dann vielleicht in Cercenas j. Sarcenas
(Isère), in CS als Cercenatis villa in agro Tarnantensi belegt (858),
dazu im selben C. Acercenacus vel Cercenacus villa in agro
Forensi (1010 ungefähr), Vgl. auch Circiacus vicaria, j. S. Denis
(Indre). Auch ein Cercıus ist belegt CIL II, 1788 und Cexcenius
Schulze 172. In CDombes granzia de Cercenacio 1273; vielleicht
ist diese Ortschaft identisch mit Monte de Cercenay, Sercenay,
Sersonay im 14. Jabrb. in Arch. Dauph. j. Mont Saxonnex
(H.-Savoie). Vgl. noch in Ro. gasc. (Sabina de) Cirtiaco im 13. Jahrh.
83. Cırıus als cogn. ist CIL XII 5685 belegt; auch Cırıacus
kommt einmal auf den Inschriften vor: CIL II, 2267. In ON
haben wir Ciriacus locus cum silva in agro vallis Bevronensis 975
in CS; vgl. Ciriacum, curtis super Ligerim (a. 929) BD IX. Wir
wissen nicht, was für eine Quantität der Vokal hatte, da das
jetzige *Ciriez (Ain); *Céyras (Puy-de-Dôme) unbelegt sind.
84. Crarıus: *Clerac (Char.-Inf.); *Clairac (Lot-et-Gar., Dord.,
dreimal im Dp. Gard, Dróme, Herault) < *Clariacum. Im Dp.
Drôme drei Clerien; 1360 Clairieu, Clariacus 1091, Claireu
1150; im Dp. Isère Cleriu, in CV Silvius de Cleriaco 1157, in
CL curtile de Clireu 12. Jahrh., C/ery-Fontenex (Savoie) in Doc.
inéd. IV. Clayriaco, Cler-o, Cley-o (de). Clayrac (Tarn-et-Gar.)
in Ro. gasc. im 13. Jahrh. homines de Cleyrac, — CLaxus: *Claracg,
*Clarac (B.-Pyr., Dord.).
Mit -anus: in villa Clariano 952 (DB VIII); Clariana
castrum 657 (DB IX). Im Dp. Gard zwei Claíran, Cleyran, seit dem
13. Jahrh. belegt. Im Dp. Dordogne *Cause-de-Clerans. Hierher
e Fontelairant (Puy-de-Dóme) < fontem Clarianum,
Mit Crarıvs dürfte *CLARENTIUS zusammenhängen: Clarensac
(Gard) 1027 Clarentiacus und im Dp. Hér. Clarence oder
Clarensac, mansus de Clarencia seu de Clarenciaco.
Lie
ee
76
Zu den obenerwähnten *Claracum erwähne ich noch Cla-
rasca bei Müllenhof III, 178, welches er für ligurisch hält. Für
CLARENTIUS habe ich aus den Inschriften keine Beispiele.
85. Heutiges Cieysieux (Ain) wird in CS als Claiseu, Cley-
seu, Cleseu belegt, auch Cliseuz, in CS ebenso: Clayseu,
Cleyseu, Cleysieu (12. Jahrh.). Also es geht zurück auf Clati-
oder Clasi-acum Vgl. Clasia fl. j. Za Claise (Tourraine) bei
Holder I. Cratıus CIL IX, 368, CrATıA. Crasıus ist nicht belegt.
86. CLEMENTIUS kommt auf den Inschriften selten vor: im
Dp. Ain Clmencia, belegt seit 1184 als eccl, de Clemenciaco;
*Clémencial (Ain); Clémensaé (Puy-de-D.), in CSau. u. Br. als Cle-
mentiag, Clemenciac belegt; Clémensat (H.-Loire), 1250 Cle-
mensac in Sp. briv.
Dann *C/amensac (Aveyron, Corr.) bei DB IX Clamentiacum
villa in com. Scutindis (a. 903); in CDombes vineam ad Clamen-
sou vielleicht.
Mit -anum: S. Martin-de-Clömensan (Hér.) 1178 de Clemen-
tiano; *Clmensanne (B.-Alp.).
87. Mit Coiacus j. Coyecgues (Dp. Pas-de-Calais) dürfte
Acoyeu (Ain) zusammenhängen; der ON ist ist belegt als eccl. de
Cohiaco 1149, Acouieux; *Coyac (H.-Loire), Coros, Corus ist
reichlich belegt, vgl. Holder 1, 1063 und Schulze 155.
88. Corus, CIL XII, 1181 Cota Maxuma, konnte ich nur
in zwei ON finden: Colas (Gard), Colliaco aus der Merowinger Zeit,
Coliaz 1151, Coliacum 1188, Coliatz 1237; es scheint im
heutigen ON -atis zu stecken. Hierher wird vielleicht auch *Cu/ha/
(Puy-de-D.) gehören,
89, Neben vielen Colonicum gibt es ebenso viele Coloni-
acum. Im Dp. Ain Coligny und Colongny, Coligny ist immer als
Coloniacum, Colognacum, Coloignacum im CS belegt. In
CL noch (Hugo de) Coloneiaco, dann (dominium de) Coloniou.
*Colognac (Ardèche, Gard); *Cwlouniac (Dord.). Ob sie gerade
von CoLonıvs abgeleitet sind, kann man nicht wissen. Bemerkens-
wert ist, dafs Cofigny (Ain) in der dortigen Mundart Coligna
gesprochen wird (s, Clédat, Revue des patois 11). Colognia ist
auch als Cologneu belegt; im selben Dp. noch *Colognat. Vgl.
noch Co/onzat (Lot) — Colongas bei Deloche, eine mir unverständ-
liche Bildung, wenn es überhaupt hierher gehört.
90. D'Arbois S. 365 leitet Communay (Isère) von cogn. Com-
munis. Derselbe ON wird in CV auch als „in Comnaco villa
922 und Comennayco, in CL (Berno de) Comenay belegt, so
dafs ü im modernen ON sekundär zu sein scheint, etwa Anlehnung
an comune, Auch villa Comugniaco 928 (DB IX) dürfte sich
auf denselben ON beziehen.
uch
77
91. Conarivs cogn. II CIL 6010: Connezac (Dord.), Conazac
im 13. Jahrh. Die Abschwächung des at > e ist öfter zu kon-
statieren. |
_ 82. Cosstantıus: Constantianum villa 1157 bei DV, j.
Costaussa (Aude). Mit -anicus: Confessargues (Gard) Mansus
Constantianicus 1070; vgl. *Constensons (Aveyron) < *Con-
stantione.
93. *Coxnivs scheint nicht belegt zu sein. Bei Livius kommt
nur Corms vor; vgl. Schulze 576 CoxBio; aber wie corvus >
corbus, so könnte auch Coxvius Schulze 156, 234 CorBius er-
geben; dann bleibt noch Curvius Schulze 155 und die Möglichkeit
einer Ableitung mittels -iacum und -ianum von dem Appellativum
corvus zu berücksichtigen übrig. In ON kommt Corbiacum
häufig vor: in CC Corbiago (Ende 11. Jahrh.) j. Courdiac (Lot-et-
Gar.); *Corbiac (Dordogne); *Courbíac (Char.-Inf, Ariège, Lot-et-
Gash, Courbial. Hierher wird wahrscheinlich *Corby (Ain) gehören.
Auch mit -anum: Corbianum > zwei Corbian (Hérault),
villa de Corbiano 1103; villas quae vocantur Corbianum per-
tinens ad Mon. S. Petri Vienn. 907 (DB IX); *Courbiían (Gir., Lot-
et-Gar.); *Corbían (Lot-et-Gar.).
Von *Cormus scheint abgeleitet worden zu sein: CORBELIUS
CIL Tl, vgl. auch Curves Schulze 155: in CC „in Corbiliaco“
996—1031; Courbillac (Char.); in villa Corbeliano in qua aliquid
habet Mon. S. Teuderii in einer Urkunde Hugos Kónigs von Pro-
vence aus 928 (DB IX).
Corveissiat (Ain) scheint einen EN wie *Corvissius zu postu-
lieren; der ON ist seit 1258 belegt: Corveysia. Für zwei Cour-
bessac (Gard) werden wir etwas ähnliches postulieren dürfen: 971
in terminium de villa Curbissatis, 1080 villa Corbessatis, Cor-
bessaz 1121, Corbessatz 1233, Corbessac 1479. Vgl. Vin-
donissa.
_ Auch Corso, onis CIL I [37761]: Corbonan, Corbonant
j. Corbonne in CGr. Wenn die Identifizierung Marions richtig ist,
so dürfte hier nicht das Suffix -anus, sondern die Dekl. -a, -ane
vorliegen; vgl. Corbonacus > Corbeny (Aisne).
94. Cordéac (Isère) ist sehr merkwürdig, wenn es hierher
gehört, denn hier ergibt acu > ay, oder au — ou; es wird wahr-
scheinlich ate vorliegen und dann eine graphische Anlehnung an
das südfranzösische -ac, Dann die Behandlung von dj! Hier
kann diese Gruppe bleiben, wie Candien < Candiacum beweist.
Dazu *Cowrgeac (Char). Coxpivs CIL XIV. Dann als Ableitung
*Coxpitrius, vgl. CIL II, 1542 Acilia Sex. f. CorbiLLa: *Cordeil-
lan (Gir).
85. CIL VIII Corentus, cogn. Coxıntmus. Dazu vielleicht
Curenciacus villaris in p. Narbonensi; *Courensan (Gers).
78
86. CORNELIUS kommt in Südfrankreich in -acum und -anum
ON vor. *Cornillac (H.-Alpes), Cornillac (zweimal, Drôme) hiefs 1251
Cornillan; *Zes Curnillats (Ain). Mit -anum: Corneilhan (Hér.)
1035 Cornelianum, Cornelha 1363; Corneliana villa in p.
Carcassonensi 870 (DB VIII); in Corniliano in p. Redensi 888
(DB IX); bei DV,: Cornilianum villa > Cornella (Pyr.-Or.),
DV, Cornilianum > Corneille (Aude); vgl. Cornilio > Cornils;
dann zwei *Corneillan (Gers). Mit -anicus: in locum qui dicitur
Cornilianicus 909 (DB IX).
97. Zu cogn. Corrıo CIL IH, 1798 könnte man *Corrıvs
denken: Corrıus wird verlangt von *Courpiac (Gir.), dazu als eine
Ableitung *Coxprnius, vgl. Corpennius Schulze 155. *Courpígnac
(zweimal Char.-Inf.).
98. Crassius (und Crassiacus CIL VIII, 1336, 360):
*Oraissac (Lot), *Crassy (Ain) von Crassus, Für den ON Craz im
selben Dp. bringt Guigue einen Beleg Craciaco 1110, was nicht
stimmt. *Grassac (Char.).
99. Crisprus (über die Kürze des i s. Schulze 157 Note 1):
Crispiacum in CV, nach Marion wäre es vielleicht Charpieux,
was lautlich nicht geht. Im Dp. Ain Crepiat und Crepieux, der
letztere ON ist seit 1183 Crispiaco belegt. In CC Crispiacus
914 j. Crespiac (Aveyron).
Mit -anum: Crispianum villa in terr. Narbon., und Crispi-
anus villa in p. Bisuldunensi 844 (DB VII). Im Dp. Gard Crespian,
1138 Crispianum.
Eine Ableitung von Crispius ist Crispinius CIL IX, 5867,
und cogn. CRISPINUS (s. Schulze 156 f.): Crepignac (Corr.) in CB
Crispiniacus; ebenda auch Crispinianicas. Im Dp. Ain Cré-
pignal, Mit -anum: Crispiniani villam in com. Bisuld. 899
(DB IX). Nordfranzösische Beispiele s. bei Holder J, 1168— 1169.
100. Cueros ist belegt: CIL II, VIII. Vorausgesetzt, dals er
ü hatte (vgl. bei Schulze 283 Cüpiennii), wird er vorliegen in:
*Coupiac (Gard, Hér., Aveyron), *Coupiaguet (Aveyron), vgl. *Cbupy
(Ain).
101. Cupinus CIL XII (vgl. auch Holder 1) hatte vielleicht
ü: *Cubsac (Gironde), *Cubja! (Dord.) Cubzacum 1365.
Auch in den -anum-ON: Cubitiano villaris in p. Petrae
Pertusae 842 (DB VIII). Als eine falsche Latinisierung gehört
vielleicht hierher Cuvicianus, villa Mon. Crassensis 876 (DB VIII).
Dann in Ro, gasc. Cupzan im 13, Jabrh. Vgl. noch cogn.
Cupitus, CUPITIANUS.
102. Cumus hatte ü (Georges): es ist nicht von Cor1us zu
unterscheiden (s. Holder Corius): Couyrac (Dord.), 1559 Coyrac;
*Coirac (Gir.). Hierher ist vielleicht *Ze Courac (Gard) zu rechnen
— ll
79
wo der Schwund des i-Vorschlages vorliegen kann wie in Couran
(Hérault) 1064 de Coyrano. *Ze Couyran (Gard). Daneben zeigen
einige ON ú*: *Curac (Char.), *Cwrry (Aisne), *Curey (Manche),
vgl. Curago (Beluno). Ob sie hierher zu ziehen sind, weils ich
nicht. Vgl. Courry (Gard) Curium 1384.
Mit -anum: Coriani portae Narbonae 914 (DB IX), vgl.
»Cuirrhano vico in com. Auson,“ 982 (DB IX); vgl. *Coiranne
(Isère); bei DV, (Robertus) Coriani.
Ableitung von Corıus oder Curius dürfte Corınıus
sein: *Corignac (Char.-Inf). Auch *CokeLLus. CORELLIUS als
cogn. kommt in CIL IX vor. Courlac (Dord.) 1078 Curlac, Corlac
im 13. Jahrh. vielleicht *Corellacum.
Zu Curs mit -anum: Curianum promontorium! (DB I).
Ourienne (Savoie): in CGr Coroana, Curruana, Curiana, Curi-
anae, Curruanum, wird wahrscheinlich nicht hierhergehören ;
auch die nordfranzösische Form des Suffixes wäre hier merkwürdig.
Vgl. *Curan (Aveyron).
103. Currıus kommt in ON häufig vor: DBX Cruciacus
seu Curciacus alodium in com. Milidun. Ich habe kein Beispiel
solcher Umstellung finden können. Zwei *Coursac (Dord.); *Cour-
chac ea) seit 1310. Im Dp. Ain Courcy, in CS als Corzeu,
x us belegt. In CBai. Corsiac, Acorciac j. unbekannt,
Curciac, Acurciac. Merkwürdig sind Cursac (H.-Vienne) in CB
Cursiacensis vicaria, dann Cursiaf (Ain), belegt seit 951 als
Curtiacus villa, Curtia, Curcia, weil sie u statt o zeigen. i
Schulze 260 finden wir auch Cursıvs, doch ist die Quantität nicht
Mit -anum: *Coursan (Aude) bei DV 1180 Corcianum; in
Curtiano 967 (DB IX); *Corsin (Isère). In CL (Humbertus de)
Corzans 1294, *Corsanf (Ain). Vgl. noch (Martinus de) Cursan
im 13. Jahrh. (Ro. gasc.) j. Cursan (Gir.).
Von den Ableitungen sind zu erwähnen: CuxrTinius Schulze
78 in Curtiniaco 899 (DB IX); vgl. toskan. ON Cortigno, Corti-
gnano ebenda.
_ Dann *CURTENUS: Courtenay (Isère), seit 885 belegt; vgl.
bei Schulze a. a. O. Cortennano.
*CURTELLIUS, vgl. bei Brambach CuRTELIA prepusa Marti
Loutio; *Courtelieu (Ain) 1280 Corteilleu.
C CIL VII, IX, XII: *Ze Courtillac (Gir.), *Courtillas
(Char). Es kônnte auch eine Bildung von cortile sein; dann
wäre der Artikel in ON im Dp. Gir, erklärlich.
104. Auf den Inschriften kommen Cusivs, Cunus, Cussius
vor (s. Schulze 158, 78, 426a). Inwiefern sie in den ON zu
rsche sind, ist schwer zu bestimmen, da wir die Quantität
nicht wissen. Nur einmal auf einer Inschrift aus Mailand ist
——
1 Vgl. darüber Desjardins, Géogr, de la Gaule rom. I, S. 263,
Br
80
Cutiae mit apex versehen; vgl. auch Schulze 78. Cuciacus in
comitatu Arvernico 889 (DBIX), Cuciacus in p. Meldensi 839
(DB VI). Das erste ist bei Holder mit Cusset (Allier), das letzte
mit Cuisy (Seine-et-Marne) identifiziert, Also *Cussiacum und
*Cutiacum gleich latinisiert. Cusıus oder Curius finden sich in
Cuisia (Jura); Cuisiat (Ain) belegt als Cuisiacus, Cuysia, Cusi-
acus, einmal auch de Crusiaco (wahrscheinlich verlesen für
Cuisiaco); Cusieu (Ain) seit 13. Jahrh. als de Cusiaco, de Cuisia
belegt (13. Jahrh.); dann im Arch. dauph. Cusiaco j. Cusieu (Loire),
ebenda parrochia de Cusie j. Cusy (H.-Savoie). Cutiacum werden
verlangen: *Cuzac (Lot), *Cusac (Dord.). Cussac wird im Jahre
1142 als Cutiaco belegt, wahrscheinlich schlecht latinisiert oder
identifiziert. Vgl. noch mit -anum: Cutiano, Cuciano locus
975— 992 in pago Viennensi. Cusstus: vgl. Cussanus villa in
com. Belicensi (a. 861) (DB VIII), in villa Cussana in p. Ruscino-
nensi 981 (DB IX). Cussac (Aveyron) in CC Cutiaco 838 latini-
siert. Cussac (Gir.) in Ro. gasc. Cusac geschrieben (13. Jahrh.).
Cuciacus villa in p. Vellaico 975 bei DV j. Cussac (H.-Loire).
Ob Cusciacus villa in Aquitania (838) bei DB VI nur eine Schreib-
weise ist, kann man nicht wissen, bis es nicht identifiziert ist. Auch
*Curnus, Curria neben Curius kommt vor (s, Holder I, 1209),
vgl. Küllig (Coblenz). Fast alle südfranzösischen Cussac möchte
Holder I, 1209 auf Acutiacum zurückführen, was lautlich nicht
geht.!
Daneben haben wir zu unterscheiden Cocıus Schulze 426,
Corrius und Cosius Schulze 158 Coci-acum liegt in Cociw (Ain)
seit 1233 als Domus Coce, Cociou, Cossieu belegt, vor, und
*Coussac (H.-Vienne) bei Longnon als Cociacus belegt. Cosiacus
dagegen in Corsia (Jura).
105. Darmarıus ist nur einmal mit -acum belegt in CBr
villa quae dicitur Dalmaciaco; s. D’Arbois 339. Zu dem bereits
von D’Arbois erwähnten Daumazan (Ariège) füge ich noch Dom-
mazane (Drôme) 1297 Territ. de Dalmasana hinzu. Den Schwund
des 1° wird vielleicht *Damazan (Lot-et-Gar.) zeigen, Dazu noch
*Dalmazane (Corr.). Auch im frühen Mittelalter war der Name
üblich, vgl. Index onomasticus zu DV,,
106. Für Decrus (auch Deccius geschrieben) habe ich in
Südfrankreich keine sicheren Belege: *Dessac (Corr.). Dessia (Jura)
wird nicht hierher gehören, weil es in CS als Deissia belegt ist.
Nicht hierher werden gehören die Formen, welche Holder 1, 1248
unter Deciacum (wahrscheinlich nach D’Arbois S. 409) bringt:
Dizy, bei Pardessus als Disiacum (a. 662) belegt, dann ein
anderer ON Ditiagus 713 (vgl. D’Arbois S. 227) Disy age
dann Dry (Yonne) und Dissa’ (Sarthe). Es ist klar, dafs all
diese ON nicht unter einen Hut zu bringen sind.
1 Über diese Gruppe, die bei Holder aufserordentlich vermengt ist, siehe
jetzt Juroszek, Zs, XX VII, 686,
Disrus ist belegt: CIL III 1624*, vgl. Disinrus und Disocnus.
Mit Ditiacum vgl. man Ditiano sive Bellona, sive Curtinellas 920
(Gard); vgl. damit auch Dicrus Schulze 32. Dem ON im Dp. Jura
wird Desstus Holder 1272 oder Dexıus (Schulze 272) genügen.
107. Decimius, belegt CIL IX, 3148, ist in folgenden süd-
französischen ON zu belegen: Dizimiew (Isère), in CL de Dissi-
mieu 1220; in Dp. H.-Savoie *Desingy; vgl. noch bei Holder
Decimiacum (Yonne). Chevalier hat für Disingy einen unsicheren
Beleg Designaci decima 14. Jabrh. Hierher wird gehören: Di-
siniacus, Dissinniacus villa Mon. S. Germ. Autiss. > Disangy
(DB IX).
108. DENTATIUS, von dem bekannten röm. Cogn. DENTATUS,
wird in Demptézwux (Isère), belegt als Dentaciacum, in CV (Hugo
de) Dentasiaco, im 14. Jahrh, Denteysieu, vorliegen.
109. Denicé (Rhône) in CS als Deniciacus villa 1087, Dini-
ciacus belegt, vgl. Dennecy (Nièvre) seit 13. Jahrh. so belegt: Puits-
setzt in ,,Phonétique lyonaise“ Dionisiacum an, ohne die
le anzuführen. Lautlich genügt es nicht, aufser wenn wir
, dafs es von Denis aus gebildet wäre. Auf Dioni-
siacum könnten vielleicht zurückgehen: *Denzy (Seine-et-Oise),
*Denizel (Saone-et-Loire), dann Denes£ (Maine-et-Loire).
110. Zu Dociacus, welches D'Arbois 228 in Doussay (Vienne)
und Doucy (Savoie) nachweist, möchte ich noch hinzufügen: *Doussac
(Dordogne). Doissac (Dord.), so 1053, Doichacum 1365, dann
Dussac (Dord.) 1337, Duschac 1337, Duchacum 1365, vgl.
Dupchac in episc, Petracor. a. 1121 (DB XIV), werden hierher
nicht gehören; vgl. mit diesen zwei letzten ON Dosso, Dossonius
(Holder I, 1310) und Dussius (Schulze 423).
Mit -anum zwei *La Doussane (Hautes-Alpes).
11. Zu Doliacus in Vita Haduindi 1. 2, dann Dolis villa
in Vita Mevenni 5. Anal. Boll, dann zu mehreren Dolus j. Deols
> Dol-de-Brelagne (llle-et-Villaine) stelle ich noch Doliana
_ DV, identifiziert mit Dolan oder Doulan (Vaucluse) < *Do-
lanum. Dazu wahrscheinlich *Dou/hac (H.-Vienne), vgl. Cogn.
- Doro CIL III und Duzio CIL II.
112. Zu Dominacus > *Dompnac (Ardèche) ist wahrschein-
lich auch *Dompniat (Corr.) zu stellen. Ohne Synkope *Domenac
(Lot). Höchst auffallend ist Dominargues wegen der Bewahrung
vortonigen i. Der ON wurde vielleicht gebildet zu einer Zeit,
als die Synkopegesetze zu wirken aufhörten, und das schon bei
anderen ON bekannte Suffix argues angehängt wurde.
us. Domimus: Domitiacum ist in Südfrankreich ziemlich
häufig: *Donsacg (B.-Pyr.) 13. Jahrh.; *Donzac (Tarn-et-Gar., Gironde,
Landes), vgl. D’Arbois S. 230. Dazu wird wahrscheinlich auch
Beilieft x. Zeitschr, f. rom, Phil. II. 6
u
Demiciacensis ager in diöc. Lugd. (DB IX) gehören. Vgl. Donzy
(Nièvre) Domiciacus 600. *Donzenac (Corrèze) wird vielleicht auf
*Domitianacum zurückgehen, Beispiele für Nordfrankreich s. bei
Holder I, 1303.
114, Doxatius, vgl. CILX cogn. Donatus Donatianus, liegt
in folgenden ON vor: Donnazac (Tarn). Bei DB 1,426 Dona-
tiacum Monasterium puellarum prope Vesontionem. In CSau.
Donaziago, -tiago, wahrscheinlich identisch mit Donazac 1250
— 1263 j. Donnesai (Puy-de-D.). Im selben Dp. noch ein Donnezat
und Donazac. *Donnezac (Gir.).
-anum; Donacianum j. S. Felix (Ariège) bei Longnon,
115. Draguignan (Var) wird einmal in CM als Dragognan
belegt. Dafs wir ein *Draconianum zu Grunde zu legen haben,
zeigt dieser Beleg. Dxaconius ist nicht direkt belegt, vgl. Dra-
CONIAE CIL III cogn. Vgl. aber auch viele Dragonières (Aveyron,
Isère, Vendée), so dafs man hier auch ein Appell. sehen konnte,
116. Drüsıvs wird vielleicht in *Drugeac (Cantal) vorliegen.
Mit mehr Sicherheit darf man hierher ziehen Drusteux 1449. Holder
führt unter Drociacum Drugy (Somme) auf, wie der Vokal und der
Konsonant zeigen, ohne jede Berechtigung. Drociacus wird wahr-
scheinlich eine latinisierte roman. Entwicklung von Drüss(i)-acus
darstellen, vgl. CIL IX DkussrA, Dxussius; vgl. D’Arbois S, 230:
*Droussac (H.-Loire), vielleicht identisch mit Drociaca villa in
vicaria Brivensi (a. 917) bei DB IX.
117. Wenn Dusiaca villa j. Zousey bei Toul (Holder) richtig
wäre, so könnte man dieselbe Grundlage für Doyseu in Arch.
Dauph. j. Doizieu (Loire) fordern. Vgl. Dorius und Durius.
us. Was die ursprüngliche Form von Lestignac (Dord.) 1395
sein mag, ist schwer zu bestimmen, Vielleicht haben wir in
den Artikel zu sehen, und dann wäre darin vielleicht Estanıus CIL
IX, 3542 oder STENNIUS IX, 1826 zu erkennen. Fúr den ver-
wachsenen Artikel vgl. drei Legui/hac (Dordogne): Laguilhacum
13. Jahrh., L'Agulhacum 1382 < *Aculiacum: Zespinassat (Dord,);
Espinazac 1105 << *spinaceacum. Dafs etwas ähnliches in
unserem Falle vorliegt, wird vielleicht durch *£tigny (Yonne), *Etagnac
(Char.) nahegelegt.
119. Fabricius (über die Kürze des i s, Schulze 518 Note):
Fabriciano villa in com. Narbonensi (a. 951). Im Dp. Aude
*Fabresan wird wegen des z hierher nicht gehören; vgl. *Fabresse
(Marne), dann in Ro. gasc. (Galfridus de) Fabriciis (13. Jahrh.).
Farsac (Drôme) scheint auf *Falciacum zurückzugehen: 1430
Oschia de Falsa, Fons de Fausa 1508, La Font de Farsa 1542.
Es gibt mehrere gleichklingende ON: *Farsac (H.-Vienne), *Farssac
(Tarn), vgl. dazu Le Harcilanne (ein Bach im Dp. Basses-Pyr.). Über
a
83
Farcırıus s. Schulze 272, 356. 1° > r ist auf diesen Gebieten
unerhört.
120, Fabiargues (Gard), wird 1345 als Mansus de Fabayra-
nicis, was wahrscheinlich schlechte Latinisierung ist, belegt; (der
chreiber erinnert sich, dafs -anicus hier -argues ergeben hat,
und kontaminierte dann beide Formen), 1634 Faviargues. Zu
Fanrus möchte D'Arbois S. 438 auch Fajac und Fajan (Aude)
stellen. Da diese ON als Fabiacum bezw, -anum nicht belegt
sind, so kann man wohl daran zweifeln, umsomehr, da wir in
diesem Dp. haben: S. Esteve-d'Oulavian, Roubia, wo man die Er-
haltung vj und bj deutlich sieht.
121. Da wir keine Belege für *Fasillac (Dord.) haben, so
können wir über den etymologischen Wert des ‘z’ nichts sagen;
vgl. Cogn. Facırıs und Fadiliacum! > Zailly (Marne).
122. Farerıus kommt CIL IX vor: dazu tenementum Fa-
leyrac 1670 (Dord.). Vielleicht enthält Faleviacum prope Nigellam
(DB XI) einen Schreibfehler.
123. Fanıus CIL IX, 2647: vielleicht dazu *Les Fagnan (Dord.).
124. Farivs: Schulze 272 erscheint in Fayrac, aber im
13. Jahrh. Afayrac, Feyracum 1365; dann im selben Dp. *Ca-
Fayrac; s. dazu noch das Cogn. Farıanus CIL II, 6179.
125. Zu Feruciacum, welches auf Merowinger Münzen vor-
kommt, bringt Holder I, 1494 Fursac (Creuse)? eine synkopierte
Form, wo sich e” > u durch labiale Nachbarschaft erklärt. Andere
Formen sind unsynkopiert: *Ferrussac (H.-Loire, Lot-et-Gar., Tarn-
et-Gar.), *Ferroussac (Puy-de-Dôme), *Ferroussat (Puy-de-Dôme),
*Ferrussac (Lozère, Gard); Ferrussac (Her): Ferroussat 814,
Ferruciacum 1120; vgl. bei DV, Ferrucius villa in Albigensi
j Castel ferrus (Tarn-et-Gar.). In CBr Ferruciago, dann eine
Variante Ferriciaco fiscus, ubi possessio Mon. St Dionysii (um
1008 ungefähr), vgl. Féricy (Seine-et-Marne), und Fericiaco in p.
Milidunensi a. 878 (DB IX). Vgl. Ferivıus (Schulze 166).
Mit -anum vielleicht Fursannes (H.-Vienne), -anicus: Zür-
sanges (Puy-de-Dôme).
-—— FERRONIUS (Schulze 165). Ferroniana in CLer,, vom Heraus-
geber mit Ferane (Bouches-du-Rhône) identifiziert: lautlich decken
sich diese zwei ON nicht; vgl. viele La Ferronire.
Noch *Ferıssius ist anzunehmen: Fereissac locus in CSau.
_ *FERRENTIUS vgl. CIL VII, [619] FERRENTIANUS cogn.: Fer-
ransac (Dord.), 1363 Ferrensacum; *Ferrensac (Tarn-et-Gar.).
4 Dasselbe tut auch Juroszek Zs. XXVII, 564. Vielleicht haben wir
hier *Fa -acum bezw. *Fadi-anum zu sehen (vgl. Holder I, 1491).
CB Firciacensis vicaria; vgl. Ferciacus villa pert. ad Coma-
(a. 820) bei DB VI,
6*
84
126. Festius Schulze 167: Festiacum (in Majus Chronicon
Lemov. bei DB XXI) > Zeytiat (H.-Vienne), wo die Entwicklung
von sti auf nicht volkstümlichen Charakter hinweist; in CB Fis-
ciacum postea Festiacum in vicaria Lemovicensis. Hierher dürften
de Fessago alodium pertinens ad S. Anton, Ruten. in Testamentum
Raimundi 1. com. Ruten. 961 (DB IX), *Fessy (H.-Savoye, Isère),
*Fessieux (H.-Loire), *Fissac (Char) gehören.
Eine Ableitung von diesem EN liegt in Festinius (Schulze
S. 167) CILX vor: Fitignicu (Ain), De Phitigniaco 13. Jahrh.;
im Dp. Isère Féfigm' in Doc. inéd. IV Festegnino, Fe-tig-o;
vgl. *Feligny (Jura), *Festigny (Marne); Festiniacus villa Mon.
S. Germ. Autiss. (a. 884) DB IX.
127. In CBr. kommt einmal Filciago vor, dann bei DB IX
Filciacum villa Mon. S. Vedasti (890), im CM Filciacum, welches
Guérard mit ix (Bouches-du-Rh.) identifiziert. Da die mod.
Formen fehlen, so können wir nicht sagen, ob diese ON irgend-
welchen Zusammenhang mit Feliciaco 1275 j. Félicial (Ain), mit
-anum in CBr villa cujus vocabalum est Feliciano von FrrLıx
(Schulze 525) oder Fericius (ebenda 189), haben. Es ist auch
etwas anderes möglich, Wir haben nämlich im Dp. Gard Æon/-de-
Fouzan, 1011 Villa Felzane, dann Fons de Feuzano, (liegt hier
überhaupt das Suffix -anum vor, da 1011 -ane?). Dieser letzte
ON scheint von dem Appellativum feuze > filice abgeleitet zu
sein. Dafs es auch die oberen seien, läfst sich nur vermuten.
128. Fipentiacus D’Arbois 340 liegt zu Grunde in: Vic-
Fesensac (Gers) < vicus F.; zwei Fiancey (Drôme) sind sehr merk-
würdig belegt: Finciaci, Franciaci (könnte eine Verschreibung
für Fianciaci sein), Faieiaci 1157, de Finceu 1158, Fienceya-
cium (-acium angefügt an die moderne Form).
129, Zu Firminiacum j. Firmenich (bei Köln) stelle ich De
Firminiaco (S. Martini cella) pert. ad Mon. Insulae Barbara 971
(DB IX); *Firmignac (Aveyron); vgl. Firminy (Loire), Vgl. den
christl Namen FERMINUS und Fırminus, Schulze 167.
Mit -anicus: Firminargues (Gard) Firminhanicae, Firmi-
nargie 1526.
130, Figeac (Lot), vgl. D'Arbois 231, kommt vom 8. Jahrh.
an als Figiacus belegt vor; einmal auch in CC Fiaco. Im Dp.
Tarn Æiac, im Dp. H.-Alpes Pré-Fiasque, Diese ON könnten zu-
sammenhängen, vgl. auch Fiacus villa in p. Tornodorensi (a. 872)
(DB VI); und Fidiacus bei Pertz dpl. 97, 30. Fiprus ist
belegt.
131. Ze Filan (Drôme) El Filang 1327, La forest de Filhan
1540; Fillan (Drôme, ein Bach), Le ruy de Fillian 1547; im
Dp. B.-Pyr. Hid/ani, Filhan 1538, Hillan 1540 werden zusammen-
gehören. Vgl. CIL IX Firuus (fünfmal), CIL II Fitta Bace.
85
182. Zu den S. 163 von D'Arbois angeführten Vertretungen
von Flor(ijacum möchte ich noch folgende südfranzösische Formen
: Floirac, Florac (Gard) 1309, Floraco 1262, aber 1009
villa Frodnaco und 1860 Frugnat, was ich mir nicht erklären
a Fleurac (Dord.) — Floyracum 13. Jahrh.; Æoirac (Dord.);
Foirac (Dord.) in CC Floriaco. Hierher wahrscheinlich auch
*Flerial (Jura); Aleurieux (Rhône) in CS Floireu, Floriacus; im
Dp. Ain zwei Flewrieux, belegt als Fluiriaco, Fluyreu; eyrial
(Ain) belegt als Flariaco (latinisiert, da ey auch auf ai- zurück-
gehen kann), de Fluyriaco, Florier, Fluyria; *Alorac (Lozère).
Mit -anum: */teurian (H.-Gar,); Florian (Gard) seit 16. Jahrh.
belegt; vielleicht auch *Alorins (H.-Savoie); Les Morins (H.-Alpes)
mit merkwürdigem Beleg aus 1465 Flohans,
Von den Ableitungen sind zu nennen: Frorınıus (vgl. FLo-
KONIUS Schulze 480) Flourgnac (Dord.), ohne Synkope Æeurignac
(Char.), vgl. Fleurigny (Yonne), auf Merow. Münzen Fluriniacus
j. Fleurigny (Ule-et-Villaine).
133. Zu den Ausführungen von D’Arbois S. 233 ff. über
Flaviacus füge ich folgende südfranzösische Beispiele hinzu:
*Flaujac (Lot), Flaujac (Aveyron) in CC Flaviaco, Flaviago; im
Dp. Dordogne Flawviae, Flayac und Flaujeac, 1555 Flauiac und
Flaviaco. In Ro. gasc. Portus de Flaujagas (13. Jahrh.) j. Flau-
jagues (Gir.). In CBr cultura de Flayaco, in villa de Flayaco;
vgl. vel. Flayat (Creuse). *Flaviac (Ardèche, H.-Loire); Flevieux (Ain)
> *Flaiveu, vgl. Flévieu bei Devaux S. 327 (a. 508) Flavi-
acum, zeigen die Erhaltung des v. vj > %: *Flageac (H.-Loire);
*Flagy ps: *Flagey (Doubs). Also inbezug auf die Be-
handlung des vj bieten uns diese ON höchst interessante Beispiele:
1. wi bleibt in Ardèche und H.-Loire; 2. vi> vj > ug in Dor-
dogne, Lot, Aveyron und Gironde; 3. vi >y (vgl. Blavia >
Blaya, s. dariiber jetzt bei Juroszek Zs. XXVII, 569) in Brioude,
e, Var;! 4. vi > iv im Dp. Ain (vgl. *sabius >
saive); 5. vi >É in H.-Loire, Savoie, Doubs. Im Dp. Dordogne
liegen die Verhältnisse am verwickeltsten: 1. neben Flaugeac
finden sich viele Flageas, Flageat; 2. neben Flauyac (Mayn. de
D es viele F/ayac, was sich durch verschiedene Kreuzungen
dürfte, einmal liegt Dp. Dordogne im Norden des gas-
E Gebietes, wo vj > uf, ein anderes Mal im Westen des
t Mit Unrecht zieht Holder 1, 1496 hierher: Le Flex
Dp. Dordogne (im Dp. Vienne kann es auf Flaviacum zurück-
Ehen) es ist gt als Fleisch, Flexus 1364. Zu beachten ist
Fleac (Charente, Char.-Inf.), welches sich nur durch die Mittelstufe
*Flay-ac erklärt.
_ # Es ist auch FLams belegt: CIL VI, 3388, XIV, 2379, s. Solmsen,
Studien zur latein. Lautgeschichte S. 73, 200. Dann würde natürlich diese
weis zu erklärende Entwicklung, s. Juroszek, Zs. 27 S. 567 ff., entfallen,
a
: Gaius bei Solmsen 5.73, so vgl. die ON Gaviacum ; Gai-
Pe
86
Im Dp. Var zwei Belege für *Fla(v)ioscum: Flayose, Flayos-
quet (vgl. CM Index),
Mit -anum: Æ/avienne im Dp. Bouches-du-Rhône (Röm.);
dann Monast. S. Aegidii in Valle Flaviana (in der Note: prope
Fersen a DB VI und Flayvins im Cart. de Valbonne (s, Devaux
S. 527).
Von den Ableitungen kommt nur FrAvınıus vor (CIL II, 2854,
2868): Flavignac (H.-Vienne) in CB Flaviniacensis vicaria. Viel-
leicht liegt die Synkope vor in: Flawgnac (Lot), vgl. Flauniacus
j. Flogny (Yonne).
134. Zu Flacciacus bei Holder I S, 1496 gesellen sich
folgende südfranzösische ON: Flaxieu (Ain) belegt als villa de
Flassiaco, locus Flaxiaci, Flaccieu (seit 1136); Flacieux
(Rhône) in CS als Flaciacus belegt; dann *Æ/assieu (Isère);
*Flassac (Vienne). Unsicher ob -anum oder -acum: *Flassa
(Pyr.-Or.).
ON mit -anum: Flacciano villa in Com. Redensi in einer
Urkunde aus 881 des Königs Karloman. Ob hierher auch Fla-
zanum villa in Rossil. com. 950 in einer Urkunde des Papstes
Agapet gehört, kann man nicht sicher sagen; doch ist es wahr-
scheinlich, da in den Urkunden cj sowohl mit z als mit s als ss
wiedergegeben wird. *Plassans (Var); *Flassan (Vaucluse). In CL
eccl, S, Marie de Flaciano 1206. Ob hierher auch Fracianum
villa in com. Narbonensi 933 bei DV gehöre, ist unsicher.
135. *Flamenac (Char.); *Flamman (Her.), *Le Flaman (Gir.),
vgl. Flamanville (Seine-Inf.) dúrften zusammengehóren. Vgl. cogn.
FramMa CIL VIII, X; dann FLAminivs bei Schulze 108.
136. In CM ein Flufsname Fluvianus j. La Fluvia (Kata-
lonien); auch ein Fluviano vilare 898; dann Fluvianus fluvius,
alveus (DB VI). Ein Fruvivs ist nicht belegt, vielleicht FuLvius?
ON Fontienne (Basses-Alpes) ist in CM als Fonteana, Fon-
teiena, Fontelana (| wahrscheinlich latinisiert, da hier |’ als y
ausgesprochen wird). Vielleicht haben wir es hier mit einer Grund-
form *Fonteiana zu tun, weil sonst die Behandlung des ti un-
verständlich ware. Die nordfranzösische Gestalt des Suffixes ist
doch auffällig. Dann in CC (Bernardus de) Fontiano. Fon-
cianum villa in Carcassonensi j. Foniits-d’Aude 1095 bei DV,
wird inbezug auf tj ähnlich zu beurteilen sein, FontIus ist nicht
belegt, FoxtEius aber reichlich CIL U, IX, X, XII, ebenso Fonti-
NIUS Schulze 212, 293.
*Fontitius: Fonteillac (Dord.), vgl. aber auch Les Fonteilles
(Creuse), La Fontile (Puy-de-Dôme), so dafs einigermalsen zu
zweifeln ist, ob FontiLius oder ein Appellativum anzusetzen ist.
Wir haben schon I A die Schwierigkeiten angedeutet, ob wir
in vielen heutigen Fonfagnac, Fontagny und ebenso zahlreichen
Fontenay EN oder Pendants zu vielen anderen Fontaines, Fontenelles
87
zu sehen haben. Hierzu noch *Les Fontagneux (Drôme, Isère),
ı gehört Fonfanieu (in Doc. inéd. IV de Fontanalibus und
Fontanilis, was richtiger sein dürfte) wahrscheinlich nicht
hierher. In CBr haben wir „villa quae dicitur Fontenaco in p.
Arvernico“, Neben Foxtaxıus scheint eine Nebenform Fontinius
vorhanden gewesen zu sein: Fontiniacum prädium eccl. Tull.
(DB XI)
Mit -anum: *#onfanéan (Gir.); *Fontainant (Savoie).
137. Zu Fortiacum > Forsago gesellt sich in Südfrankreich
Fortiano villa in qua aliquid habet Mon. Sti. Petri Rodez 982;
einmal auch Furtianus superior et minor; vgl. *Fourson (Lot) <
Fortione; *Forsac (Corrèze). Vgl. den EN Foxcius Corder in Ro.
gasc. (im 13. Jahrh.).
138. Zu Folliacum in Vita Praecordii gesellen sich viele
südfranzösische Folianum: Folianae terminium in p. Gerund. 922,
dann „in valle Foliano“ 950; Fuliano villa in valle Confluent.
(DB IX); in CM Folianum > Fulda (Pyr.-Or.): im Cart. Rouss.
heifst Fulhd Faulianus und Folianus (die letztere Schreibung
Ben, die erstere ist wohl Latinisierung); im Dp. Dröme drei
Faullens: de Fullans 1540, Fouillane, Fulbane 1627; Pré
Fouillan (H.-Alpes). Vgl. bei DB XV Folliacum villa Corbeiensis
mon. j. Le Foullois. Im Dp. Isère *Æburilleux könnte Folliacum
sein, aber vgl. auch Fouilloux, Foutllouse, Fouilleuse < *foliosum
von folium. Für EN s. CIL IV Forum (asc), CIL IX, 1455, 3, 80
Forıus oriens, X Fora, FoLLIA,
189. Fronrius (vgl. CIL XII Frontra Marciane) hat in ON
eine ganze Sippe ergeben. Der älteste Beleg stammt von 662:
in Fronciaca villa (Pertz. Dipl); DB XII Fronciacum in „Ex
historia pontif. et comitum Engolis.“). Dazu vgl. *Fronsac (H.-Gar,,
Gironde, Dord.), vgl. *Frons (Aveyron); bei DBX „abest uno plus
a castro Frontiaco, insula Dornonia in Terit. Burdiga-
lensi" j. Fronsac (Gir.), in Ro, gasc. Frunciacum, Fronciacum.
Mit -anum: Frontiana (Röm.) eine Station zwischen Cessero
und Forum Domitii.
Sehr häufig sind die Vertretungen von *FRONTENUS: in CBr
„in villa Frontenago“; Frontenay (Jura) in CS merkwürdigerweise
als Frontena, Frontenas belegt (wahrscheinlich dialektische Aus-
sprache, in burgund. ey > a); /renfenas im Dp. Rhône wird wahr-
scheinlich -ate enthalten. *Frontenex (Savoie) gehört (mit -acu)
auch hierher; *Fronienac (Gir., H.-Loire, Lot). Im Dp. Rhône
gibt es neben Frontenas auch Frontonas, welches in dieser Gestalt
seit 1179 in CL (Guillermus de Frontonas) belegt ist. Es dürfte
der n-Stamm von derselben Wurzel sein, vgl, Holder 1, 1500 auf
einer Inschrift: Ratiu Brivatiom FRoN1U Parte(lso) nios jeuru; vel.
*Fronton (H.-Gar.). Es wäre natürlich auch möglich, dafs in
ee
allen diesen ON Fronto (Schulze 45, 315) vorliegt, da die Ab-
schwächung des o’ > e häufig vorkommt.
Eine andere Ableitung wäre Froxtınıus CIL XII (auch cogn-
FRONTINUS häufig): Frontignan (Hér.) Frontinianum castrum
1051; *Frontignan (H.-Gar.); *Frontigny (Rhône, Saone-et-Loire);
*Frontignac (H.-Vienne, Lot-et-Gar.) < Frontiniacum; vgl. damit
Frontignes (H.-Gar.). Daneben die Form *FRONTANIUS vgl. FKON-
TONIUS CIL U: obediencia de Frontaigniaco 1170 in CL.
Die keltische Entsprechung dieses Namens dürfte TaLus,
Tauus sein. S, II B.
140, Zu Fusciacum, D’Arbois S. 238 füge ich noch fol-
gendes bei: Foissiat (Ain), seit 1076: Parr. Foyssiaci, Foissia;
*Fuyssieux (Isère); Foíssac (Aveyron) in CC Fossiago, Foisago
im 11, Jahrh. (Gard, Tarn-et-Gar.). *#oussac (Vienne), *Foussaguel
(Gard) und Fossiex (Ain) belegt seit 1340, verlangen vielleicht
*Fauciacum von Faucius Schulze 365, 555, curia Faucia 151.
Fuscinius, eine Ableitung von Fuscius (vgl. cogn. Fuscınus
CIL Il, X): *Foussignac (Char); in CDombes (Guigues VII comes
ac dominus) Fucigniaci, in Arch, dauph. II Fuciniaci 1343 j.
Le Faucigny (H.-Savoie, Savoie). Hierher wahrscheinlich mit
-anicus: Foussignargues 1698 Faussignargues. Faucius: *Fous-
sargues (Gard): Faussargues 1715.
141, Fosianum villa regia wird in einer Urkunde des Königs
Karloman aus 881 (DB IX) erwähnt. Dazu wird auch Fosignana
(1078 ungefähr) in CNice gehören. Fosınıus ist belegt, s.
Schulze 171,
142, DV, hat für Fustiniacum zwei Beispiele: Fustiniago
(a. 945) villa in pago Tolosano, dann ein anderes (a. 1058) für
Fustígnac (H.-Gar.), Vgl. CIL VII, 8062 Fusrius Babius.
143. Zu Fouzilhon (Hérault), welches 1323 als Fodiliono
belegt ist, gehört wahrscheinlich auch owsilhac (Corr.). Ich finde
nur Fubrus, dann Fupioranus, bei Schulze 239 belegt. Voraus-
gesetzt, dafs u kurz war, so würden wir hier *FubiLtus haben.
144, FuLcin(1jus Schulze 169: Folcinianum (a, 966) bei
DV;. Moderne Entsprechung fehlt. Hierher: Fulciniacum im
CDomina j. Faucigny (Savoie).
145. Sehr reich vertreten ist in südfranzôsischen ON Gavi-
acum, welches manchmal infolge der lautlichen Entwicklung nicht
leicht von Gabiacum, Gai-acum, Gaudiacum, Galbiacum zu
trennen ist. Gangeac (Dordogne) 1153 Gaviac, Gayac 13. Jahrh.
(der Wechsel von -ug und y < yj ist in Belegen zu beobachten),
Gaugeacum 1317, Gauiat 1555. Ob dasselbe Etymon auch
Gageac (Dord.) verlange, ist nicht sicher, da sich 1109 Gaiacensis
Gaiac 1377 findet, also mit Gai-acum von Gaius auszukommen
89
st Im Dp. Gard zwei Gaujac, 1218 Honor de Gauiac, aber
1247 Gaudiaco, wird also wahrscheinlich nicht hierher gehören.
Ebenso unsicher ist /awjuc (Ardèche). Sicherer dagegen Jauviac
(Dordogne), Gagiacum 785 in Exandonensi pago in CB wird
entweder *Gai-acum oder Gavi-acum darstellen. In CM Gaviac.
ON mit -anum: *Gaujan (Gers) vielleicht.
Gaviutius CIL UI, Gavinrus CIL II: cultura de Gauilgaco,
Javiliaco, Gaviliaco. Es ist unsicher, ob wir in Gauliacum
villa in com. Cadurc. (DB IX), im Dp. Dordogne zwei Gauliac;
* Jaulhac (Cantal), in CL (capellanus de) Jaulleu 1243, dann fünf
Gaulegeac (Dord.) < Gaulei-acum die Synkope sehen müssen, da
wir auch *Gavzivs postulieren können: vgl. GAULINIANUS CIL 6284,
GAULANUS CIL X, 3019, GAUL-oTUS bei Livius 38, 19, 2, dann bei
Schulze 172 GAULENUS, GAULONIUS,
Gavintus! (Schulze 76): Javiniaco villa in com. Lugdunensi
998 in einer Urkunde des Königs Rudolphs von Burgund. Mit
-anum: Gavignan (Gard) belegt 1463, vgl. Gevenich (Rheinprov.)
und auf den Merowinger Münzen GAVINIACO. Ob in (Aimericus
de) Jauniaco 1106—1119 die Synkope vorliege, ist zweifelhaft
(CB), da wir ON Gaunia haben, dann GAunus CIL Ill, 10950,
CIL VI, 3500 GauniA, Gaunius bei Schulze 76; vgl. */aunac
(Ardèche), * Jaugnat (Char.).
146. Gaudiacus von Gaupivs: drei Gaujae (Gard), Gaui-
acus 1060, Gaudiacum 1247, Gaugiacum 825; */aujac (Ar-
deche); dann in CL (Johannes de) Joiaco 12122 Weitere nord-
französische Belege s. bei Holder I, 1990.
Mit -anum: */aujan (Her). -anicus: Gawjargues (Gard.),
1376 P. de Caussanis belegt, was mit *Gaudianicus nichts zu
tun hat. Vgl. jedoch Gavianum oben.
147. Zu Gaiacum j. Gaggiago (Domodossola, Italien) ge-
Sellen sich folgende südfranzösische ON: Jayat (Ain), belegt seit
1082: in villa Jaiaco, Geiia, de Geya, Jeya, Jaya; */ayac
(Char.-Inf.), Im Dp. Dordogne drei /ayac, seit dem 13. Jahrh. so
belegt, auch Geac 1447, und viele andere Jayas, Jayal; *Geac
(Char.-Inf.); *Giat (Puy-de-Dôme) 1401 Giac.
Mit -anum: In CV: in monte Gaiano 925, auch Jaianus,
Jaine (wahrscheinlich dieselbe Ortschaft) (Chevalier identifiziert es
mit Génas [Isère], was lautlich nicht pafst3) Ein anderes Gajanus
vilare Monast. Sti. Policarpi in com. Redensi 844 (DB IX) j. Gaja-
eb-Villedieu (Aude). Vgl. bei DV, noch Gaia locus in territorio
olozano 1071 j. Gaja (H.-Gar.). Im Dp. Gard zwei Gajan, 957
Gaians, Gaianum 1007.
1 Oder Gabinius, der nach Förstemann I? germ. ist (7).
* In CS Joieu, Joious, Joyacus, Joyeux; cf, *Yoyeux (Ain).
2 Vgl. im Dp. Isère Les Geymonds,
90
148. Für GALERIUS habe ich in den ON nur einen Beleg:
Jaleyrac (Cantal). Vielleicht hierher auch Gelarianus villa in
agro Argenteo (a. 825) bei DB VI.
149. Gentius ist sowohl in -acum- als in -anum-ON ver-
breitet. In CC a Genzago (11. Jahrh.), in Ro. gasc, Genciacum,
Gensacum, Genzak (im 13. Jabrh.) j. Gensac (Gir.); Gensac (Char.)
in CBai. Gentiaco, Gensac; *Gensac (H.-Gar.); /ansac (Drôme)
1200 Gensac, de Gentiaco 1227, *(H.-Pyr., Tarn-et-Gar., Char.)
* Jansiac (Basses-Alpes). Im Dp. H.-Loire Genza/ in Sp. briv. 1070
Gensat; in Sp. briv. Gensac 1303 j. S. Blaise (H.-Loire).
Gentianum: CGr Gentianum; *Gensanne (B.-Pyr.), de Gen-
zane 12. Jahrh. Merkwürdig ist in CBr „villa quae dicitur Genti-
anedo in com. Arvernico in Bezug auf -edo. *Gentianne (B.-Pyr.);
* Jansane (Creuse), */ansanas (Creuse), vgl. bei DV, (Arnaudus)
Genciani.
150. „In Generaco villa in qua Mon. S. Aegidii campos et
vineas habet“ in einem Sendschreiben des Papstes Johann VIIL
878 (DBIX). In Südfrankreich kommt Gener(i)-acus mehrere
Male vor: Generac (Gard) 821 Generiacum, Generacum 879,
de Geneirago 1060; Génerac (Gironde) villa Genneirac in CB.
Vgl. bei Holder I Generiacum > Gendrey.
Mit -anicus: Ecclesia de Generanicis 1276, de Genay-
ranicis j. Générargues (Gard); vgl. Generville (Aude, Eure-et-Loire).
151. Zu Gradiacus j. Gray (H.-Saone), s. Holder I, gesellt
sich als eine Ableitung Gradiniacus villa in agro Solobrensi 968
in CS, wenn es nicht *Gratini-acum darstellt, s. unten. Vielleicht
*Gradianum in Graia, de Greiano in CSai. j. Grayan (Gironde).
152. Wir haben in den ON Gratius von Gkacics (auf den
Inschriften auch Graccivs) zu unterscheiden: *Grazac (Tarn, H.-
Loire, H.-Gar.!), *Grasac (Her), *Gresac (Char.); Gresiat (Ain),
belegt Graysiacus, Graysies, Greysieu, Greziat in CS (vgl.
auch ebenda Graise); Grézicux (Rhône) in CS Grasiacus, Grasi-
acensis, Greziacum 1174 (DB XV); Grésy (H.-Savoie) in CGr
Graiseu, Graiserum, Graisiacum. Im Dp, Rhône zwei Grösieu,
Hierher vielleicht auch Grizac (Lozére).2
Davon verschieden ist: in CBri Graissago; Gressac (Gard)
Graziacum 1344, Le Grezat 1731; Greissac (Gard) Grisacum
1365, Graissat 1824; vgl. GKaxius CIL V oder Grassius
Schulze 173.
ON mit -anum: *Gresian (H.-Pyr.), drei Gresan (Gard). Für
diese letztere Ortschaft bringt Dict. top. einen Beleg Gragnano
905, was wahrscheinlich nicht hierher gehört, und Gradanum
1 Bei DV, ist dieser ON also Gradagua villa (a. 960) belegt, vgl, die
obige Erklärung.
2 Vgl. noch in CC Graisago 1065, was infolge des Mangels der mod,
ON nicht zu beurteilen ist,
91
1115 wird eine falsche Latinisierung sein (d > z); Grasan (Hérault)
de Grazano 1088; Gresan oder Grazan (Hérault), belegt 1085
Gradanum (was wie oben zu beurteilen ist), aber 1118 Graza-
num; *Grasan (Gers); vgl. Aquae Gratiani > Arx-en-Savoie.
In den Ableitungen: Gxacırıus CIL Il, 5484: *Grésillac (Gi-
ronde); dann die Belege für Ganzignan (Gard) Grasilhanum
1310, Graisignan 1789 (was mit den mod. ON in keinem Zu-
sammenhange steht).
Gwactnivs bei Schulze 85, 172: Graciniacum > Chapelle-
Gresignac (Dord.), de Grasinhaco 13. Jahrh.; *Gresignac (Char.),
vier Ye bey (Dord.) 1243 C. de Greziniaco; cf. in CBr, Gri-
siniago. Vgl, auch GkaAëCINIUS, GRAECINUS bei Schulze 81, 522.
Dagegen von GRATIUS — Gratinius CIL IX, XII: *Gradignan
(Gironde).
Mit -ascus: Gratiasca > Gréasque (Bouches-du-Rhône)
belegt in CM Grezascha, Grazasca, Gratiascha (ich weils
nicht ob sich darauf der Beleg Gardasca bezieht, wie Guerard
Für den sekundären Schwund des *z" vgl. Aymargues (s, 28),
Lorlanges (s. 451).
153. D'Arbois bringt S. 247. Griniacus in Zusammenhang
mit Graniacus von GRANIUS mit Hinweis auf die Assimilation
von zwei i, was nicht zutreffend ist. In den ON haben wir die
zwei Namen zu unterscheiden: *Gragnague (H.-Gar.), *Le Gragny
Bere) Auch *Grann-acum scheint vorzukommen: in CBr
ranago, vgl. *Ze grand Granay (Loire), Grannum auf den
Merowinger Münzen j. Grand (Dp. Vosges). Über Grannos siehe
Holder I, aber auch Schulze 237a Gränius und D’Arbois a,a.O.
*Grannione > Grañon (Spanien), Gragnolet (Isère) < *Grannio-
littum, vgl. dazu den Namen einer Frau IHCh 52: GRANNIOLA
d(e)i. — *Greignac (H.-Vienne). —
Eine Ableitung dürfte *GkANULIUS sein: Granouillac (Lot)
< Granuliacum in CB; vgl. auch *Granouillit (H.-Loire); vgl.
GRANILLA CIL X cogn. und Gkaxonius Schulze 480.
Dagegen Griniacum häufiger: Grigny (Rhöne) in CS als
Grinacas, Grigneu, Grignieu, Grigny; *Grignac (Cantal). Aber
auch hier kann in einigen Fällen i’ auf ai! zurückgehen, wie
Grignol (Dordogne) beweist: 1072 Granol, Grainol 1099, Gra-
nolium 1135, Granolh in einem Sirventes von Bertran de Bom;
Greniols 1310, Grignaus 1450. Dann mit -anum: Grignan
(Drôme) castrum de Grainan 1119, Graignanum 1262, Grasi-
gnanum 1252 (merkwürdige Latinisierung, wenn es richtig identi-
fiziert ist), de Greyniaco 1415, Grainham 1393. Vgl. aber
Grinniacae (casae, domus) j. Grinaghe (Berg.).
154. In villa Honeriaco, in p. Minervensi a. 898 (DB IX)
dürfte vielleicht Honoxivs enthalten. Honorivs als ON kommt in
Vita Winebaudi vor: in agello vicino, nomine Honorius; vgl.
Honorisiacus (Holder I) und L’Honor-de-Cos (Tarn-et-Gar.).
92
155. Hostiaz (Ain), belegt seit 1130 Territorium Hostiarum
(offenbar latinisiert), de Hostiaco, Ottiaz, Hostiaco sieht ganz
gelehrt aus, wenn man es mit Hostiacum > Ussago (Friaul)1
vergleicht. Hosrius CIL II.
Hosritius: Hostiliacus in Praeceptum Caroli Magni pro eccl.
Cenomanensi bei DB.
156. Icnıus CIL 111: *Igniacum kommt mehrere Male vor:
*Jgny (Rhône), *Jgnac (Gir.); vgl. *Zgnaux (Ariège). Andere Bei-
spiele in Nordfrankreich */gney (Vosges, Meurthe-et-Moselle), *Zgny
(Cher, Haute-Saonne, Seine-et-Oise, Marne); vgl. dann */gnanville
(Somme, Seine-Inf.), *Zgnon (Cote-d'Or).
( 157. */ouac (H.-Vienne); */wac (Char.) gehen vielleicht aut
| *Jov(i)-acu zurück, Hier haben wir vielleicht einen ON vor uns,
dessen Grundwort von einem Götternamen herrührt; vgl. Alajou >
Ara Jovis (Hérault), Funjoux; Fangeaux (Gers), Fanjeaux (Aude)
Fano Jovis 1344 bei DB XXIII und DV,. Doch mülste diese
| Annahme von der Archäologie und Geschichte bestätigt werden.
158. In CB 832 erscheint ein pagus Juconciacus, Gegun-
tiacus, dann auch Jocondiacus, Die ersten zwei Belege dürften
falsche Latinisierungen sein, ndj > nz (s. Juroszek Zs. XXVII, 680).
Vgl. * Jagonzas (H.-Loire), dann * Jonzier-Epagny (H.-Savoie), /on-
gieux (Loire). S, D'Arbois S, 250,
159. Júvenrios CIL II, VIII, X (belegt auch mit dem
Schwunde von v: Juentia CIL IX, XII, 3310, über die Kürze des
u s. Schulze 281, 482) liegt vor: in Jovenciaco, Juvenciago
in CS; dann Juventiacum villa Mon. S. Vedasti 890 (DB IX);
dann in vico Jovinziaco 894 in einer Urkunde des Königs Ludwig
von Provence; einst Jovinzieux j. S. Dona! (Drôme), vgl. /ouancy
(Jonne) < Jovenciacum. Bei DV zwei Juvenciacum palatium
regium a. 832; dann /onzac (Charente-Inf.) belegt in CSai. Joen-
ziacum, Joanzach; in CBai, Joenzac. (Damit entfällt die
Identifizierung von D’Arbois S. 251 mit Jucundiacum).
160 Jovinius CIL Il, 495, vgl. Jovenius CIL Il: /uvignac
(Hérault) Juviniacum 799; * /uvigny (H.-Savoie). Vielleicht hierher
auch * /wignac (Charente). /ovignac (Char.) weist aber entweder
auf ü oder o hin. Vgl. viele nordfranzösische /wvigny bei D'Arbois
S, 254.
161. Sowohl in ON mit -anum als -acum kommt JuLius vor.
Zu den von D’Arbois S. 141 bereits besprochenen ON füge ich
noch folgende hinzu: Juillac (B.-Pyr.) St. Pierre de Julhac 1227;
drei /uillac (Dord.), Jullyac 1457. Julia (Puy-de-Dôme) in Sp.
1 Holder I bringt hierher Ussac (Corr.); Ussy (Calvados), jedoch alle
ohne Belege; vgl. Stiago (Ven.).
93
briv. Julhat; dann ebenda Julliat (H.-Loire) Julhac, Julhat 1669.
ae (Char.); Jullié (Rhône) in CS Julliacus.
Eine Ableitung dürfte *JULIENUS sein: _/udrenas (Rho.) in CS
als Jullenay, Jullienas belegt; über ay > a vgl. IA.
Mit -anus: /wil/ans (Bouches-du-Rhône) in CM. häufig belegt.
Fontjuliane (Drôme), Jullianne; Les /ullianes, Julian (Drôme) der
letztere ON erscheint als Riparia de Julho, Julha 1508, Jullas
1530. Julian (Hér.) Jullians (Vaucluse); * /ullin (Rhône). In CC
Juliani Mansus 1065—1087, ebenda Julianus, j. S. /ulien-de-
ad (Aveyron). Bei DV, Jullanum villa in p. Narbonensi;
bei DV Julianum castrum. Es ist nicht klar, was La
(Basses-Alpes, Charente) /uéliens (Drôme), Julien (Var)
darstellen soll, ob Julianum, wo ien unter frz. Einflusse entstanden
wäre, oder nfr. Jullien. Mit -anicus: * /w/hanges (H.-Loire), * Juli-
anges (Lozere).
163. Juniacum ist ebenfalls in ON ziemlich häufig an-
zutreffen; so /uniac (Dord.), Junniac 13. Jahrh, Jupnhac 1382;
Juniat (H.-Vienne); /unhac (H.-Loire); vgl. */ugnon < Junione
und */ugny (Côte-d'Or, Deux-Sèvres); */ugné (Loire-Inf., Sarthe,
Maine-et-Loire). Dazu noch Juniacum fiscus in Substancionensi,
a.898 bei DV,.
163. Jüstiacum ist wahrscheinlich anzusetzen für: Jussieux
(Rhöne) in CS belegt in villa Jussiaco 1100; */ussy (H.-Savoie);
* Jussac (Cantal, H.-Loire, H.-Vienne), * /ussa/ (Puy-de-Dôme), * /ussas
(Char.-Inf.), vgl. Nordfrankreich * /wssay (Deux-Sèvres), * /ussé (Ille-
et-Vilanie), * /ussey (H.-Saone, H.-Marne); /wssy (Aisne, Nièvre,
Yonne, Cher.),
Mit -anum: Jussanum Monasterium Vesuntione (DB V), auch
Jussianum. Wegen der Behandlung der stj-Gruppe sieht /ustían
(Gers.) ganz gelehrt aus.
Justinus: * /usliniac (Ariège), vel. */ustigny (Eure-et-Loire,
Seine-et-Marne),
Justirius, vgl. cogn. Justia CIL IL, 2799: La Plaine de
Justilianne, belegt 1676.
164. Unter Laboriacus verweist Holder Il, 125 ohne jede
jede Berechtigung auf Lauriacum. Ich habe aus CS Laboriacus
villa in agro Tarnatensi (1030 ungefähr). Für die Vergleichung
mit den modernen ON habe ich *Zavours (Ain), dazu noch *La-
vaury (Allier), Man darf es vielleicht mit Lanurivs, Schulze 162
in Zusammenhang bringen.
165. Latini-acus kommt in ON häufig vor; s. D’Arbois
S. 144: Lagneu (Ain) belegt als Laigniacum, Laigneu; Zagniat
(Ain) belegt als Ladunium, ager Ladiniacensis; Zagniu (Ain)
villa Latiniacus. Vgl. einen Beleg in CS Mansus ad Lada-
niacus (953?). *Zagneux (Savoie). In CBr kommen Ladiniacus
wi
| -
| 94
und Latiniacus vor. In Dp. Rhône ZLegny — Lagniacus be-
legt; in Dp. Loire Zeignrewx könnten auch auf *Laniacum zurück-
gehen; Lanrus Schulze 192. Viele südfranzösische Ledignac (Corr.,
H.-Vienne, Dord., Aveyron, Lot-et-Gar., Cantal), *Zadignat (H.-Loire).
| Für -anum nur ein Beispiel: drei Zedignan (Gard), Ladignan
| 1037, Ledignanum 1050, Ladinanum 1216, dann bei DV;:
(Bernardus Rogerii de) Lediniano j. Ladigne (Aude).
166. Lavinius kommt ebenso häufig vor: Lavignac (Drôme)
| so 1413; Lavignac (H.-Vienne) in Ro. gasc. (Asso de) Lavinnac;
| *Lavignac (Corr.), *Lavignague (Gir.); *Lavigny (Jura). Ob wir
| auch eine Nebenform LAVANIUS anzusetzen haben, ist nicht sicher:
| Experandieu Cité de Lemovices n. 81 p.180 hat eine Inschrift
D(is) M(anibus) Lavanus et Noma vivi posuerunt (bei Holder 1).
| Vielleicht ist es überhaupt nicht in LADANUS zu korrigieren,
wie Holder will. In ON Lavani-acum: Zavagnac (Hérault)
804—806 Lavania, Levaunachum 922, Villa de Lavainag
et de Lovainag 1126 (o vielleicht aus labialer Nachbarschaft);
dann *Lavagnac (Gir, Aude); vgl. Lavagnes (Her). In Lavania
| mansum unum 804—820; im selben Dp. Lavagnol und im Dp,
| Gard La Lavagne, 1391 Lavagnol.
| Mit Abschwächung des ersten a wird es *Zevignac (Lot-et-Gar
[Holder Laugnacum, Leugnacum, schwerlich identisch], H. Gar.,
Landes), Daneben gibt es in Südfrankreich viele Laugnac so im
Dp. Gard: villa de Leugnaco 993, villa de Lunacho 1146 (?),
Podium de Launiaco 1196, Locus de Lonhaco 1461; Laugnac
(Lot-et-Gar.), dann *Zaunac (H. Gar.); *Launaguet (H. Gar); dann
über ganz Frankreich zerstreute Zaunay (worunter sich, nebenbei
gesagt, eine grofse Anzahl auf Art. + alnetum zurückführen lassen
dürfte, da ja auch Launoís, Launoy vorkommt). Wir können nicht
behaupten, dafs in diesem Falle romanische Synkope vorliege, da
wir Launrus CIL V, 8752, Launio, LAUNILLUS belegt finden.
Glück hat im Kompositionsteile -launos in Are-launum etc. (bei
Holder II, 159) eine Kontraktionsform aus *lavenos ‚fröhlich‘,
w. llawen, pret. Juan, corn. lauen, louen, lowen angenommen.
LAVENUS als cogn. kommt auch vor: CIL XU, 2230, vgl. *
(Sarthe). — -anicus in CM Launanicus, was Guérard mit Zau-
nanel (H.-Alpes) identifiziert; der moderne ON verlangt -ïttus.
Launus war auch im Mittelalter üblich: vgl. CBai Launus, Launo,
LAUNONE, LAUNONI. Nach Förstemann I? ist es germanisch.
167. Lavius cogn. CIL IL, 2792, 1269, vgl. Schulze 38, 179
kommt in den ON selten vor; sicher ist nur Lavicu (Loire), welches
in CDomb. im 13. Jahrh, (Jaucerandus de) Laviaco, in Arch.
dauph. (Bernardus de) Laveu, Lavief, Layviaco belegt ist,
*Laujac (Gir.) ist wegen des Mangels an Belegen unsicher, wie
Flaujac < Flaviacum, so könnte es auf Laviacum zurückgehen,
aber vgl. Laudiacum.
95
168. Lavari-oscum kommt in CGr vor, von Marion wird
es mit Lavars (Isère) identifiziert; vgl. noch *Zaveyron (Drôme,
Landes); *Zaveyrone (Ardèche); * Laviron (Doubs); *Zavironne (Puy-
de-Dóme); und Lavariaco j. Zavaré (Sarthe), welches Holder
Il, 161 fälschlich unter Lauriacum stellt; dann Lavarioscus im
Testament d'Abbon, wabrscheinlich identisch mit den obenerwähnten
ON. Für EN vgl. Lavaratus Holder II, 165, LAVARIS.
169. Laeniws Schulze 187 ist nicht sicher in ON nachzuweisen.
Es ist manchmal zusammengefallen mit Lanivs Holder Il, CIL
V 4191, X, dazu auch Schulze 192. Nach Holder Laniacus >
*Lrignac (Cantal) und *Legueux (Ain) könnten beides sein.
*Lagneux (Savoie) könnte auch < Latiniacum sein, vgl. Zagnieu
(Ain) < Latiniacum. Sicherer ist *Laniacum in *Zagnac (Ave-
yron), vgl. dazu *La Lagne (Basses-Alpes); *Zagnes (Vaucluse),
dann *Zagnon (Cantal, Flufsname); dazu *.Zeignon (Namur). Holder II
führt alle südfranzösischen Zignac und französische Zigny auf Lae-
niacum zurück; für die betrefíenden ON bringt er keine Belege;
s. Lini-acum.
170. Sabha von Laubius Schulze 179 liegt vor in
Lodiacensis pagus: j. Zoudéac (DB XV) (Côtes-du-Nord, breto-
nisches Gebiet). In Südfrankreich habe ich folgende unbelegte
ON: *Zaujac (zweimal, Gironde, vgl. oben Lavi-acum); bei DV,
Laudatis locus in Vivariensi (a. 950) Vgl. Laudiacus im
6, Jahrh, > Mont Louis-sur-Loire (Dp. Indre-et-Loire),
171. CIL IX kommt Lartius vor. *Larti-acum (wofern es
wiederum mit Art. *Artiacum nicht zusammengefallen ist) scheint
vorzuliegen: in zwei Larzac (Dord.), so seit dem 13. Jahrh. belegt;
*Larsac (Gard), Auch Larcıus ist belegt, s. Schulze 83.
Vielleicht wird *Zarsenac (H.-Loire) ein *Lartienacu von
Larrıenus Schulze 84 darstellen.
172. Auf Leonius dürfte vielleicht Zeognan (Gir.) zurück-
, Bei DB VIII in „De laudibus Berengarii 1, IV 160 kommt
Leoniana urbs seu Sti. Petri Burgus, ubi erat Sti. Petri basilica“
vor; dann bei DV, Leonianum villa in pago Narbonensi. Vgl.
bei DV auch Leonius (abbas St. Hilarii).
173. Levivs: in CL (Girinus de) Leviaco, dann *Leviac (Gers.)
en) < *Levei-acum.
Ableitung von diesem EN dürfte Levinius sein: in Levi-
niago 924 j. Livinhac (Aveyron), dann Levinac (Dord.). In CB
(Artmandus de) Liviniaco 1110; in CS Liviniacus vel Luvi-
niacus villa in agro Forensi g80 (labiale Nachbarschaft!) könnten
auch Ableitungen von Livius darstellen. *Levignac (H.-Gar; Lot-
et-Car); *Levignacg (Landes), Livimus ist CIL V, 1009 belegt.
Auch könnte man an i—i>e-—i wie in vicinus >vezin denken.
‘Livivs in ON s. bei D’Arbois S. 155. Mit -anum: in Tabula
tie
96
Peuting. Liviana; und Livianum castrum in finibus Prov, Narbon.
*Liviniacum > zwei *Livinhac (Aveyron).
174. Cogn. Liber ist in ON auch anzutreffen: so in CM
Liberacum, welches Guérard nicht identifiziert. Hierher dürften
gehören: *Lieurac (Ariège); zwei Ltvrac (Dord.) Leurat 13. Jahrh.,
Leoratum 1326, Leuracum 1382, Liouratum 1454, Liora
1723; *Lieuriac (Cantal); *Zroriac (H.-Loire); vgl. *Lieuras (Isère).
In ON mit -anum: Zieuran (Hér.) 990 villa Liuranum,
dann *Zioran (Cantal). Nordfranzôsische Liberiacum > Livry
s. bei Holder Il, 204. Mit -anum noch *Zibran (Bouches-du-Rh.),
*Le Lieuran (Lozere); *Livran (Gir.).
175. JLacinius Schulze 108 kommt auch in ON häufig vor.
Da Holder U, 209 fast alle Liciniacum in Frankreich aufgezählt
hat, so beschránke ich mich auf -anum-ON: Zesignan (Hér.) Lizi-
anum 1065, Lisignano 1097; Lesignan (Drôme) so seit 1238.
Lezignan (Aude) im CM Lezignanum, Lesiniana. Lusignan
(Lot-et-Gar.) in CC (Hugo de) Laziniano 1108, wo das -a- des
Beleges auffällig ist; vgl. noch Zusignan (Char.-Inf., Vienne), Lusi-
gnat (Ain, Creuse).1 Lezignan (H.-Pyr.) vgl. Lesignat (Char). Bei
DB VII Liciniano locus in pago Narbonensi 847 in einer Ur-
kunde Karls des Kahlen. Bemerkenswert ist Votre-Dame-de-Lignan
(Gard), belegt Lerignano 1310, Nostre Dame de Lignan 1530,
La gleire de Herignan 1540, Nostre Dame de Lesignan.
Wie sich diese Belege zu einander verhalten, ist nicht klar, vgl.
den sekundären Ausfall des Yz" bei Gratiasca > Gréasque (siehe
oben 152).
176. Mit Liconrus Schulze 67, vgl. noch Lıco-rıx darf
man vielleicht in Zusammenhang bringen: Legonano vel Ligo-
gnano (vallis de) in CM, von Guérard identifiziert mit Logognane
(valle de) Bouches-du-Rhône. Im selben Dp. ist Zigagnan im
selben C als Legunium, Leguinum, Leonium, Leung, Leo-
gnum (das Verhältnis der Belege ist mir nicht verständlich) belegt,
vgl. bei Longnon Géogr. S. 500 Licaniacus vicus (a. 475—480).
Er hält es für „une forme corrompue“ von Liciniacus. Hierher
vielleicht auch Ligonac (Dord.), vgl. ebenda Zigon.
177. Wie in Frankreich Lüciacus verbreitet ist, zeigt das
Verzeichnis bei Holder II, 298. Ich beschränke mich auf die Hin-
zufügung noch einiger ON, Zussac (Her, Dord., Gard) Lussas
Ardèche), bei DV, eccl. S. Mariae in Luciacense a, 950; Zucy
Ain), vgl. ebenda Zucinge > Lücinga; Lucey (Savoie). Im CS
Champlecy (Seine-et-Loire) < Campus Luciacus. Gehören
1 Diese ON würden nur dann hierher gehören, wenn in ihnen derselbe
Fall wäre wie in Zusignan (Vienne), welches im 13. Jahrh. Lizignen hiefs,
s. D'Arbois 257. Es ist daher auch Lucısıus Schulze 85 ganz gut möglich.
97
hierher auch *Zuchac (Charente), *Zuchaf (Haute-Vienne), *Luchat
(Creuse) ? 1
Ebenso häufig kommt es in ON mit -anum vor: In CV
Cronnum Luciani; *Zussan (Gers, Gard); Lucian (Her); Lussan
(Her.); *Zussant (Char.-Inf.); *Zussan (H.-Gar.); *Luxan (Gir.) viel-
leicht. Bei DV, noch Luciano 1058 j. Zussan-Bouconne (H.-Gar.).
In Zussaye (Drôme), belegt als Luzaias 1240, Lussayas 1342,
Lussaye 1620, darf man vielleicht *Luciacas sehen.
Von den Ableitungen von diesem EN kommen vor: *Lucenus,
vgl. CIL XII, 4063*% Lucena Dubita: Lucennacum villa in parr.
Viennensi 885; vielleicht identisch mit Zusinay (Istre) in CGr
Lucennacum, welches vom lautlichen Standpunkte, wie Devaux
S. 284 zeigt, nicht klar ist (c* > is); *Zucenay (Rhône) (wie ist die
mundartliche Aussprache ?); Lusenac (Ariège).
Lucintus (vgl. Schulze 85, 183): *Lusignat (Ain), *Lusignac
(Dord.), *Zusignat (Creuse). Zusinay (Isère) wird in CV Luci-
niaco latinisiert, jedoch vgl. Lucenacum. Zwei Loustgnac (Char.-
Inf) gehören nicht hierher, sondern vielleicht zu LAUCINNA, Lau-
SENNA oder Laucius (vgl. Schulze 85). Mit -anum vielleicht
Lusignan (Lot-et-Gar.), vgl. Licinianum 175.
Lüctrius (i nach Schulze 412 und nach Georges) s. D'Arbois
S. 262: Lusillat (Puy-de-Dôme) in Sp. briv. Lucidiacus, was zu
korrigieren wäre, wenn Chassaings Identifizierung richtig ist;
spätere Belege sind Luzilhacx, Luzilhat. Vgl. Luciliacus
vicus, errichtet 529—546 j. Luzill£ (Indre-et-Loire).
Bei DB XI lesen wir Lucidiacus vicus, pertinens ad abatiam
Casae Dei. Moderne Entsprechung fehlt. Vgl. CIL XII cogn.
Lucwus und Schulze 348 Lucipetws.
Es ist unsicher, ob Lisinangus vel Lusinangus locus in p.
Lugdunensi (a. 930) hierhergehört.
178. Luriacum kommt in Zoirieu (Isère) vor, belegt in CGr
als Loreu, Luyriacum; dann Zuyriux (Ain) belegt seit 1100
de Luyriaco, de Luyreu, Lhuirieu, Luyrieu In CL kommt
Loirieu (Aimo de) und (Emarus de) Loirou, auch Luireu und
Luiriaci (villa, decima) vor, alle im 12. Jahrh. *Loírac (Gir.),
*Loiras (Hérault). Lurivs CIL III; vgl. Holder 11 S. 350. Daneben
gibt es auch Lorius: Hubert 746 LORII; dann Lormus CIL
XII, 4400, vgl. Holder II, 287. Vielleicht haben wir Lürıus von
Loxws in ON zu scheiden. Vgl. ON Lorium an der via
Aurelia bei Bottaccia und Castel de Guido. Loxinus: *Lorignac
(Char.-Inf).
tej >ch kommt nach Gilliérons Atlas vor in Haute-Vienne (Chälus,
); Corrèze (Seilhac, Meymac, Larche, La Roche-Cauilhac);
ie (Villefranche-de-Belvés); Lot (Souillac, Gourdou, Cahors); Lot-et-
Gar. (To "Agenais); Cantal (Pleaux, Massiac, Les Termes); Haute-Loire
Chamalières, Ristord, Solignac-sur-Loire); Ardèche (S. Agréve-
| Vion); Gard (Alais, Barjac, Uzès) [s, die Karte acier] also auf
einem Streifen, welcher ziemlich zusammenhängt, I 1
Beiheft zur Zeitschr, £ rom. Phil. II. 7
——
- |
98
179. Luniaco kommt bei DB XI vor: „in villa dicta Luni-
aco in valle Clusa“ 1028; in CL (Arduinus de) Lugniaco (cano-
nicus Matisconensis) j. Zugny (1219); vgl. viele Zugny (Aisne,
Saone-et-Loire, Cöte-d’Or, Cher). Im Dp. Ain Zugny, belegt (domus
de) Loignie (zu erklären wie ina > ona und Lugdunum >
Lyon), de Lugniaco 1272. In Sp. briv. Lunhac, Luynhac 1263
j. Lignat (Puy-de-Dôme), vgl. vocitus > vide. Luna: Lunac
(Aveyron) in Sp. briv. 1381 Lunac; *Lunaguet (Tarn).
Lompnas (Ain) wird seit 12. Jahrh. de Lomniaco, de Lothna,
de Lonnaco, Lonnax, Lompnas belegt. Das Verháltnis dieser
Belege ist nicht ganz klar. Im selben Dp. auch Zompnieu seit
13. Jahrh. Curatus Longnarum, de Lomgnis, de Lognyou,
Logniou. Auch Zompnes seit 12. Jahrh. castrum Lonnarum,
Lompnarum, Lognes, Lugnes, de Lonnis, Lompnis, Es
scheint also, dafs mpn = ii andeutet. Vgl. Beiträge zum Lyoner
Dialekt von A. Zacher S.44, wo die Verdoppelung des n im Alyon.
erwähnt wird (dann ri geschrieben als gn, ign, in und sehr häufig
nn). Hierher vielleicht *Zonnac (H.-Loire), *Lowignac (Corr.). Viel-
leicht haben wir hier Luniacum bezw. Lun-acu zu sehen, vgl.
luna > lona im Südostfranzôsischen. Jedoch vgl. auch LAUNIUS
unten.
-anum: in CB Lunianas villa, S. Petro dimissa, ubi eccl. de
Agolas (11. Jahrh.).
Vielleicht beziehen sich diese ON auf den Kultus der Göttin
Luna, worüber zu entscheiden die Aufgabe der Archäologie sein wird.
180. Zu Lücaniacus (Holder II, 296) sind noch Zugaynac
(Lot, Gir., Loire-Inf, Lot-et-Gar.), dann in CBai. Luganiaco villa
1075—1081 („qui était près du château d’Archiac“) zu ziehen.
Bei Ausonius wird EN mit ü gemessen: Villa Lucani mox potieris
-aco. Mit -anum: *Zugagnan (H.-Pyr.).
Ob dieser EN etwas mit Lucos zu tun hat, weils ich nicht.
Vgl. Luconnacum in einer Urkunde des Königs Ludwig von
Provence 892; vgl. CILIX Luco, XII Luconranus. Bei DV,
Lucum villa in Redensi (a. 889) j. Zuc-sur-Aude (Aude), ebenda
Lucum villa in Biterensi j. Luc (Hérault) und manche anderen
werden sich auf lucus = Hain (s. Georges, wo auch einige ON
in Gallien angeführt sind) beziehen.
Es gibt auch viele ON, welche auf *Lucanum zurückgehen:
In CC vicaria Luganensis (a 1031—1061) j. Lugan (Aveyron),
Lugan (zwei Tarn, Tarn-et-Gar.). Hier ist eine Ableitung von dem
obenerwähnten lucus möglich.
*Lucoius: Lucoiacum > S, Martin de Ligaujac (Gard) Loco-
giacus 925, Lucoiacus, Licouiacum 1170.
181. Der bekannte röm. EN Lutativs scheint in Ludazanum
in CM vorzuliegen. Es wird von Guérard mit Lazanne identifiziert.
Vgl. bei DV, noch S. Nazaire de Lodazan,
99
182. Der bekannte römische EN Lucurtius steckt vielleicht
in Luguiliacum in Vivariensi a. 950 bei DV,.
183. Zogrian (Gard) ist in Dict. top. 1001 Logradano be-
Der Beleg ist mir unverständlich; seit 1161 erscheint es als
de Logriano belegt. Cf Lucrio X, CIL UI Luckıa cogn.
184. Lurrus und seine Ableitungen kommen in ON massen-
haft vor. So: Loupiac (Cantal, Aveyron [alos de Lupiaco, a. 961
bei DV;], Gironde, Lot), vgl. D'Arbois S. 263 *Lupiac! (Gers). Ob
(Aude) -acum oder -anum enthalte, ist nicht zu ent-
scheiden. Auch Lupus (vgl, DV.) ist nachzuweisen: so identifiziert
Deloche (mit Fragezeichen allerdings) Lupiacus villa in orbe
Lemovicino et in vicaria Asnacensi, ubi locus ad illo Bosco dictus
891, in einer anderen Urkunde Lupiacus in p. Caturcino, mit
Laubat (Corrèze), wo der moderne ON auf Lup-acum hinweist;
*Laubac (Cantal), vgl. *Laubague (H.-Gar.). Für die Schreibung vgl.
nn (Dord.): L'Olméde 1672 < *Ulmeta. *Loudat =
Lowvat (Bach im Dp. Charente-Inf.); vgl. Zoubant (Ariège), dann
*Loubens (Ariège, H.-Gar., Gir., Landes) < *Lúpincum. — Lupi-
caga pogius in p. Rossil. supra litus maris a, 981 (DB IX) wird
wabrscheinlich eine Schreibweise fir *Lupiaga sein, vgl. Albiga,
Albia j. Ar. Hierher werden vielleicht noch gehören: Lochieu
(Ain) 1310 de Lochiaco, de Lochiou, dann *Zochac (Alpes-Mar.)
10. . in CLer.
ON mit -anum: in villa Lupiano, in com. Rossill 982;
dann Lupianum in Occitania 1134 j. Lhupia; Loupian (Hérault)
Lupianum villa 990, de Lopianis 1002; *Zoupian (Lot-et-Gar.).
In CBr noch „in villa quae dicitur Lopiago“; im Dp. Ain
noch Zupieu (für ü aus ú o s. R. Gr. I, $ 353), was dieselbe Ent-
wicklung wie *Apiacum > Aipew zeigen würde, vgl. aber auch
Lochieu.
Es scheint indessen, dafs wir Lurrus von Luppius zu unter-
scheiden haben. Wenigstens in den Ableitungen, Lupiniacum >
= peel (Char) in CBai. Lobiniaco, Lubiniaco, Lobiniac;
(Char., Corr.); vgl. Loubigné (Deux-Sèvres), Loubinoux
a) = *Lupin-acu, vgl. Lupiniacus villa in p. Cabilon.
869) and und in p. Lugdun. (a. 843) DB VIII. Dem gegenüber
Loupinat (Lot-et-Gar.). In Nordfrankreich Zowvigny, Louvigné,
Soll man damit den Gegensatz zwischen Louppy (Meuse),
(Loire) eh Nata (Allier, Cher) erkliren? Auf diesen one
och hinzuweisen: La Loupe (auch Flufsname) [Eure-
= nes (Gir.), aber La Loube (Var), Loubes (Gir.) und
Ge Lu Louve, Loue (Flufsname), Zouvemont (H.-Marne); ebenso
Loubillé (Deux-Sèvres), aber Loupille (Eure-et-Loire). Auf den In-
1 amet Zs. XX VII, 576 setzt für diesen ON *Lü(p)piacus, Ich
weiís nicht, ob mit Recht,
7*
100
schriften: cogn. Lupro CIL II, 6010, CIL VIII LupurA und Lur-
PULA, Lurpus, CIL XII Luppa; vgl. die Belege bei Holder II.
Ebenso ist mit pp anzusetzen: *Lupponate > ZLuponas (Ain)
belegt in CS als Loponas, Lopona, auch Lupiniacum, was
jedenfalls eine schlechte Latinisierung ist. Dasselbe verlangt auch
Loupoigne (Brabant), belegt als Luponium; vgl. Lupeigne (Aisne).
Ob Lupus und Lurrus etwas gemein haben, weifs ich nicht.
*Luperus: *Lupei-acum: so in de Lobegiaco alodium et
eccl. a. 961 in Testamentum seu potius codicillus Raimundi I com,
Rutenensis (DB IX), was eine Latinisierung wäre, j. Lowbejat (Corr.),
dann *Zoubejac (Dord., Tarn-et-Gar., Lot, Cantal), *Zoudijac (Tarn-
et-Gar.), *Loubajac (H.-Pyr.), vgl. Loubejon (Lot).
*Luprissius: *Loubeissargues (Cantal).
Sehr häufig kommt Lurzrcıus vor: Luperciacum in CV j.
Zurcy (Ain) 885, belegt auch Luier (?), Luherciaco, Lurciaco,
Lurce, Lucien (?), Luriceu, Lurcieu, Lurceu; Zurcieux (Rhône),
949 in CS Luirciacus vel Lurciacus in Valle Bevronica; dann
Luperciaco villa in com. Scutingensi (ungefähr 846) DB VIII;
Lubersac (Corr.) < Luperciacus in CB; im Dp. Dordogne zwei
Libersac, 1346 Lubersacum; im Dp. Lot Loubressac (Vienne, Lot),
vgl. im Dp. H.-Vienne La Loubresse << Lupercia, ZLoubarset (Cantal)
in Sp. briv. Lobarses < *Lüpercittum; aber Zupersat (Creuse) <
*Lupperciacum. In CBai. Loberciac, Loperciac (da wahr-
scheinlich latinisiert!), Aloberciac, Das u statt o bezw. ou erklärt
sich durch labiale Nachbarschaft (vgl. aber auch opacus > mbac!).
Mit -anum: *Zoubersan (Gers), vielleicht *Z/oursannes (Pyr.-Or.).
*LUPERCENUS: *Loubersenac (Ariège).
Lopraius, vgl. CIL IX cogn. Lurırra, Luritrus: Lubeliacus
villa monasterii Carrofensis (DB VIII); in CBr „villa quae dicitur
Lubiliaco“; im Dp. H.-Loire Lubilhac 1299 in Sp. briv.; vgl.
Loubill£ (Deux-Sèvres).
Lupanius: Zouvagny (Savoie) in CS Lovaniacus 1030, Lo-
agneu 1124; vgl. Lowvagny (Calvados), Zowannec (Cotes-du-Nord),
Louan (Seine-et-Marne); Zouans (Indre-et-Loire), Louvaines (Maine-
et-Loire). Interessant ist La Haute-Aubagne, 1494 Lobayne, wegen
der volksetymologischen Umgestaltung.
185. Zu Holder II, 368 *Macriniacum j. Mechernich (Rhein-
provinz) bringe ich noch Magrignan (Hér.); bei DV, Macrini-
anum villa in Narbonensi a. 782 j. Magrie (Aude) (über ni > y,
was auch hier zu konstatieren ist, vgl. R. Gr. I S, 433); vgl. dazu
noch Magrignes (Gironde), Magrin (Tarn, Aveyron). CIL Il
MACRINIUS,
186. Madernatis ist in Doc. inéd. II belegt, dann Maernatz,
es wird identifiziert mit Marnas, latinisiert auch Marniaco, Es
geht auf das Cognomen Maternus, MATERNA zurück, welches auf
den Inschriften sehr häufig vorkommt.
101
187. Zu den Ausführungen von D’Arbois S, 265 über Magni-
acus füge ich noch folgende südfranzösische ON hinzu: drei
Magnac (Dordogne), Manhac 1344; Magna: (Aveyron), Magnas
(Gers); Maignac seu Manihac in vicaria de Negromonte in CB;
*Magnagues (Lot); Magny (Rhône) in CS Magniacus. Im Dp.
Ain Magnet; Mogneux (Ain), Magnieu im 14. Jahrh. de Magni-
aco; Magny (Ain) de Maimaco, de Maimiaco (diese zwei Be-
lege, falls sie keine Verschreibung enthalten, werden schwerlich
hierher gehóren, s. 198), de Magniaco, Magnie seit 1153;
eu (Isère) > vielleicht Campum Magniacum; vgl. in CL
prioratus de Megnay 1245. *Montmignac (Loire-Inf) > montem
Magniacum; *Chamagny (Savoie), vgl. ON im Dp. Isère); *Pour-
magnac (Lot) > forum Magniacum. In Sp. briv. Manhac 1334
j. Maynac (Cantal); *Magnier (Isère), *Magny (Savoie).
ON mit -anum: *Magnan (Gers), *Magnan (H.-Alpes), zwei
*Magnan (Drôme); *Magnane (H.-Alpes); *Ze Magnin (Rhône,
Savoie) vielleicht; *Ze Magnans (Basses-Alpes), *Maignan (Gir.).
Bei DB VII Magnianacus villa in p, Tolozano super Fluvium
Fiscavum a, 854 in einer Urkunde Karls des Kahlen dürfte wahr-
scheinlich Magnanac (H.-Gar.) sein; vgl. Magnanon (Char.).
MaGxio, onis: *Magnoac (H.-Gar.) auf dem gascogn. Gebiete,
deshalb Schwund des Yn’. Vielleicht hierher auch Magnenay
Savoie) in Arch. dauph. (Hugonetus de) Manignia; vgl. auch
agnenoux (Creuse).
Vgl, den EN MaGneus (frater Petri de Funteynes) in Ro. gasc,
Auch EN Manivus ist möglich.
188. Zum Cogn. Major wird Majorac (Aveyron), in CC als
Majoriaco 933 belegt, gehören.
189. CIL Ill ist MaLcio als Cogn. belegt; daraus Marcıus:
*Malci-acum würde dann zugrunde liegen in Maussac (Hérault,
Corrèze, H.-Alpes), jedoch ohne ältere Belege.
Maussane (Bouches-du-Rhône) identifiziert Guérard mit Mamu-
ciana in CM, was lautlich nicht geht; *Maussan (Vaucluse),
*Maussan (Tarn).
Vielleicht hierher *Malsignat (Creuse). MaLcisius ist nicht
190. Malliacus kommt als Personenname mehrere Male vor,
‚ Holder Il, 396; als ON sehr oft: drei Maillard (Ain), Maillat
als Fines Masliaci, territ. de Mallia, de Malliaco (seit 13. Jahrh.)
belegt (der Beleg Masliacum ist mir unverständlich); *Mailly (Ain),
Maillac (Hér.) Alod. de Malliaco 1082; Mailhac (Aude) im CM;
*Maillas (Landes); *Mailhac (H.-Vienne, Dord., Gard), *Malliac
Va *Malhac (Gard); vielleicht auch zehn Mayac (Dord.) de
Majac 1120, vgl. aber auch Maiacum IIB. *Mailhat (Puy-de-D.),
im Sp. briv. 1263 Malhac, Masliac, *Maillac (Corr., H.-Gar.).
all
—
104
sind vielleicht mit dem Cogn. Marmoris CIL IX [887 1] in Zu-
sammenhang zu bringen. Vgl. auch Mirmius CIL XIL und Mermian
(Hér.), de Mermiano 1156.
185. In ON ist es unmöglich Martiacum von Marciacum
zu unterscheiden; wohl aber sind Martius und Marcıvs in den
Ableitungen erkennbar. Martius: Mars (Gard) S. de Martio 1163.
In einigen ON ist die j-Verbindung durch -z ausgedrückt; es ist
wahrscheinlich nur eine Schreibweise, welche in Urkunden häufig
vorkommt. Mit z ist dargestellt: zweimal Marzac (Dord.) Domus de
Marzaco 1400, *Marsat (Dord.). Gewöhnlicher aber mit s: zwei
Marsac (Dord.), Marszac 1181, *Marsac (Tarn-et-Gar., Gironde),
Vgl. im Dp. Nievre Marzy, belegt eccl. de Marsiaco 887, de
Marziaco 1100, Marzeium 1150, Marciacum 1287. In anderen
Fällen ist die j-Verbindung durch ci, ss, ¢ dargestellt: so *Mareciat
(Saone-et-Loire, Gers), *Marcía (Jura, Ain), Marcieux (Savoie) in
CS Marciacus villa; auch im Dp. Nievre Marcy; mit ss nur
Marssac (Tarn) bei DV, Marchiacum 1163 belegt. Hierher
vielleicht *Marchat (Ain). Vgl. Gilliéron Atlas acier (in Savoie cj
> ch in einigen Kommunen). Hierher dürfte auch Marcac in CBr
zu stellen sein, vielleicht identisch mit Marsac, Marsiacus,
Marssat 1250 j, Marsat (Puy-de-Dôme).
ON mit -anum: zwei Marsane (Drôme), Marsana 1178, de
Marssana 1341; Marsane (Gard); Les Marsains (B.-Pyr.) Los
Marsains 1289, Los Marsants 1376, Marsoinx 1719. Marsan
(Gers) in Ro, gasc. Marsan, Marchan, Marthan, Marthoni,
Marzan (13. Jabrh.). Merkwürdig wäre in Bezug auf die Endung
Marcina villa in CM, wenn es nach Guérard Marcialy (Vaucluse)
wäre. Im Dp. Gard drei Massane, Marzanicus (s. unten) 1038,
Marsane 1435. *Marzan (Creuse). Mont-de-Marsan (Landes) 1276
Mons Marciani. Vielleicht hierher auch *Palmerchan (Gard) <
*Vallem Marcianum. In CL kommt g8ı villa de Marciano,
Merciano vor, vielleicht identisch mit CV Merzianis 975—993,
Merzino (villa de). Vgl. ci > ch (pik.): Marcian(ensis eccle-
sia) > Marchiennes (Nord) DB XIIL — Anicus: Marcianicus
villa dioc. Magalon. (DB XI), was man mit grofser Wahrscheinlich-
keit mit Massargues (Ardèche, drei Gard) vergleichen darf; Massar-
gues (Gard) — Marsanicae 1215; dann *Massanges (Puy-de-Dôme).
Ob hierher auch *Massalgues (Tarn) gehöre, ist nicht sicher.
Sichere Beispiele für -anicus > -algue habe ich nicht. In CM
Marzaneges j. Mazargues (Bouches-du-Rhône). rs (rcj) > ss ist
sehr üblich [vgl. Arzacio (a. 1156) j. Assas (Hér.) bei DV,]: so
Massanes (Gard) Marsane 1435, früherer Beleg „villa quae vocat
Marzanicus* 1038, bezieht sich vielleicht auf Massargues im
selben Dp. Es ist daher möglich, dafs in vielen *Massac (Aude,
Char.-Inf, Tarn, H.-Gar., Vienne); Massane (Pyr. or.) *Marciacus
bezw. Marciana vorliegt; aber es kann auch Mattiacum (vgl. 196)
vorliegen.
105
Die Ableitungen:
1. Marcus CILIX (oder MARcELLIUS): Massillac (Gard)
Marciliachum 1146, 941 Marceglago; zwei Marcillac (Dord.),
] ] de Marcillaco 1400; in Sp. briv. Marsilhac seit 1250
j. Marcillac (Puy-de-Dôme). Marcillac (Aveyron) in CC seit
12. Jahrh. so belegt. Marcillieux (Ain), belegt als Marsiliacum,
Marsilia, Marseillou, Marselieu, Marseilleux, Massilieu;
im Dp. Ain noch ein Marcillia, welches im Arch, dauph. Marcillef,
Marcilleu heilst. Marcilly (Rhône). — ON mit -anum: Calm-
Marcillane (La) 1311; Marcillanum villa in pago Auscensi 817
B VI). Marseillan (Hérault) — Marcelliano 1098. — Anicus:
'assillargues (Gard) de Massilianicis 1345, Marcilhanicae
1384, im Dp. Hérault Marsillargues, ebenda auch Marsilian; *Mar-
cellange (Puy-de-Dôme).
Dagegen 2. Marricius (vgl. auch MARTELLUS): Martillac
(Dord.) so 1484, drei Martillac (Gir); Martiliacum bei DB IX
„Ex chronico Ademari Cabanensis “); *Martaillac (Lot-et-Gar.), vg).
auch viele Marteille.
1. Maxcryius vgl. Marcınus CIL II, XII Cogn. und Schulze
188: Marciniacensis ager (970 ungefähr); Marciniacum villa
super Ligerim 543 (DB IX), vgl. dazu viele Marcigny in Nord-
frankreich.
2. Martinivs (s. D’Arbois S, 279): Martiniacus villa, Mar-
} (Gir.); Martignat (Ain), *Martignat (Ariège, Lot), *Martigna
ara), Martignat (Puy-de-Dôme), Martigny (H.-Savoie); dann Mar-
tiniacus a. 844 colonica in pago Magalonensi bei DB VIIL! Mit
-anum: Martignan (H.-Gar., Vaucluse), Martinianum sive Artizum
a. 960 j. Artix (Ariège) DV. Mit -anicus: Martignargues (Gard),
Martiniacum colonia 850; de Martinhanicis 1314, de Marti-
gnargues 1346.
1. Marc(i)enus: Marcenat (Cantal, Lot [in CC Marcen-
nago]); dann vielleicht Massenacus locus in fine de Marciaco
villa 970 j. Ze Massenet (Rhône); *Marzenay (Jura).
2. Martenus: *Martenex (Haute-Savoie), * Marienod (Haute-
Savoie); in CB Geraldus de Martennac, Martemniac, Mar-
tempniac 1118,
In n-Deklination Marcio CIL II, XII Cogn.: Marcionacum,
de Marsona, de Marzonaco, de Marconay, de Marzonay
1208 belegt) j. Marsonas (Ain), in CL 1275 Marzonay.
'MARTO -onis: in CC Martonag, Martonnaco 12. Jahrh.
Martiotus vgl. CIL 11 [2750] Cogn. MartioLa: Marsolas (Ain)
seit 1308 Marsola belegt; bei Holder II, 422 Marciolatis j.
Marsolat (Puy-de-Dôme); vgl. *Marso/ (Puy-de-Dôme).
*Marrisıus: *Martisan (Tarn-et-Gar.); vgl. *Martisay (Indre)
und *Martaisé (Vienne); vgl. bei Holder II, 446 Marticiacus O.
2 Die Stelle heifst: in eodem pago colonicam Amantiniacum, quae &
|} vocatur, (Falls nicht Mantiniacum zu lesen ist.)
— .
106
um Limoges auf Merowinger Münzen, Prou 2039: MARTICIACO.
Für das letztere vgl. *Martissan (Tarn-et-Gar.). Vgl. MARTIDIUS
CIL XII,
Auch Mars -tis: Martanicae a. 966 bei DV, im Testament
von Manfred, vicomte de Narbonne,
Mit -uscus: in CM im 0. Jahrh. Marzoscus, nach Guérard
vielleicht Marsons (Basses-Alpes).
* Massillan (Vaucluse), *Massillargues (Aude) vielleicht < *Mas-
sellianum oder *Massillianum bezw. -anicum; über EN siehe
Schulze 189.
196. Marrivs Schulze 275 oder Macius 184: Maciacus bei
Longnon II j. Massiac (Cantal); *Massac (Charente-Inf); *Massat
(Ariège); dann in CBr Maciag; Masse ER Maciacus 1016,
Maceium 1057 (latinisierte rom. Entwicklung!) in CV; Massieux
(Ain) belegt im CS als Maceu, Macieu; *Massiat (Ain), vgl.
Massiacum locus in CSau. vielleicht identisch mit Massíac (Cantal).
*Mattionacum wird vielleicht in *Massonex (Ain) vorliegen,
Vgl. Matto Lutevi f. CIL XU, 1431.
Von *Mattiacum haben wir *Matiacum zu unterscheiden:
Marius CIL III, 5319, 5119, X und Schulze 275 in CS Maysiacus,
Mayseu j. Meysieu (Isère), *Meysieux (Loire) könnte sowohl zu
Marius als auch zu Masıus Schulze 189 gehören, vgl. in CV
Masiatis (a. 994) und im selben C Masianus locus oft belegt
(a. 927). Auf Matiacum weisen wahrscheinlich hin: in Mazago
in CC j. Mazac (Aveyron), und *Mazac (Dordogne); Musac (Gard)
1620 Majac. In CS wird Maszizux (Rhône) nicht hierher gehören,
da es 1024 Moisiacus heilst.
ON mit -anum: Macianicus in com. Arelatensi (CM), j. nach
Guérard Ze Mas-de-Macy (Bouches-du-Rhône), was nicht stimmt,
Marius: in Mazana villa in valle Petrariensi 982 (DB IX).
Alle diese EN sind auch in den Ableitungen vertreten: *MAT-
TINIUS: *Matignac (Aveyron). Masınıus CIL 4515: *Mésigny (H.-
Savoie); Masinianum villa in Narbonensi a. 782 j. Masignan (Aude)
bei DV,. -anicus: Masiniargues (Cantal),
Massıus Holder U, 455 ist nicht nachzuweisen, wohl aber
*Massınıus und MassırLıus Schulze 189: Massignieu (Ain) in villa
Mazinaco, Massigneu 1110. Maciliagum in CGr j, Machilly
(H.-Savoie), vgl. Massiliacus j. Marcillé-la- Ville (Mayenne).
197. Mauriacum kommt ebenso sehr häufig vor. Moyria
(Ain), seit 13. Jahrh. belegt; Ville Morieu (Isère); in CM Mauriac
(Aveyron) Mauriacum; andere Mauriac (Cantal [in Sp. briv. Mau-
riac, Mauriacus], Gironde, Dord. [Mouriaco 1262]), Mauriat
(Puy-de-Dôme), *Moiré (Rhône); Mauriat (Dordogne); in CBr, „in
territorio de Maoriag“; Moriat (Puy-de-Dôme) 1293 Mauriac in
1 In Sp. briv. Massiat 1261 Macsiat, auch Marssiac, wo in letz-
terem Beispiele Dissimilation ss >rs wie in Massilia > Marseille vorliegt.
107
2e
wird amtliche Aussprache, oder au- > ou aufweisen, vgl.
pri im Dp. Dord.); Mouyrac (Lot). Maurus (als christlicher
Name Ei häufig): *Mauras (Ardèche), *Maura! (Ariège, H.-Gar.).
Mit -anum: In CV Maurianensis 953—954, Maurien-s,
Maurigen. civitas j. S. Jean-de- Maurienne (Savoie). In CS wird
La Maurienne (Savoie) als Muriana (1010?) [wahrscheinlich auf
Grund der o-Aussprache latinisiert] belegt. Im Dp. Savoie kann
*Maurin < *Maurianum oder *Maurinum sein. *Maurian „(H.-
Gir), Maurus: in CM Maurana j. Maurans (Bouches-du-Rhône);
*Mauran (H.-Gar,, Gers, Tarn, Jura), vgl. in Ro. gasc. (Bernardus,
Johannes) de Mauran; *Moranne (Landes); Puymauran (H.-Vienne)
<*podium Mauranum. Mit -anicus: Mauriange (Corrèze),
vielleicht identisch mit Mauriangas in vicaria de Faisco in CB;
*Moranges (H.-Loire, Puy-de-Dôme) < *Mauranicus; in CM
Mauranicus, welchen ON Guérard mit Mauris identifiziert, was
jedoch inbezug auf das Suffix nicht stimmt, da der moderne ON
*Mauriensis verlangt.
MaAurinıus: *Maurignac (Dord., Lot-et-Gar.), vgl. Morigny
in Nordfrankreich; mit -anum: Maurinianae vallis 920. Vgl.
noch bei DV, Maurium, und im Sp. briv. de Monte Maurino
1319 j. Montmorin (Puy-de-Dôme).
MaAurerrius (vgl. S. Maurilius, andegav. episcopus DB VIII):
Maurillac (Dord.) 1363 Maurellac; vgl. Les Maurilloux Viel-
leicht mit Synkope: Le Mourliac (Dord.) 1620 Mourlac. Mit
-anum: Maureilhan (Her.) 804 Maurellanum, Maurillan 1681;
*Maureilhan (Landes); Maureillas (Pyr.-Or.). Vgl. auf Merowinger
Münzen MAVRILIACO
MAURENTIUS: Me 1245, de Morenceu in CL ji.
Morancé (Rhône), vgl. dazu noch Moranzy-les- Fermes (Aisne). Wie
Cincianum > Cissan (s. 81), so könnte hierher auch Mauressac
) gehören. Mit -anum: Maurencianas in vicaria Spa-
niacensis in CB; dann in CBr Maurincianegas; im Dp. Gard:
Mauressargus: B Maurussanègues 1216, aber 1211 Mau-
ressargues, 1717 Maurensargues, aber noch wahrscheinlicher
Mauricius.
Miele Maury in Südfrankreich enthalten kein -acum, vgl. IA
; deshalb von Holder Il, 486 falsch unter Mauriacum ge-
bracht: Auch *Maura, Maurias kommt in ON häufig vor; vgl.
auch Maurisca colonica.
Holder II möchte Mornac (Char., Char.-Inf.) mit Maurinacum
zusammenstellen. Ich möchte ihm darin nicht folgen. Es mag
sein, dafs Morgny (Eure, Aisne, Seine-Inf.) [vgl. Morniacum
villa in Praeceptum Caroli Magni pro eccl. EN De bei DB V]
auf *Mauriniacum zurückgehe, dort ist au > o lautgesetzlich;
aber Mornas (Char.) ist offenbar von Mornans (Dröme), so belegt
seit 1304, Mornas (Vaucluse), Morna! (Creuse), Mornon (Gir.) nicht
zu trennen, wo aber au bleiben mülste, Ob o oder au enthalten,
ie
108
ist bei Mornay (Ain), de Mornaco, Mornais 13. Jahrh.; *Mornay
(Isère), *Le Mornet (Savoie); *Mornex (H.-Savoie, Ain) nicht sicher.
Mornay im Dp. Drôme scheint hierher nicht zu gehôren: 1009
Mornadeis belegt. Mornas (Drôme) ist als Mornassio 1483
belegt, was jedenfalls eine Latinisierung ist. *Mornhac (Dordogne).
Longnon hat für Mornac (Char.) Belege Muriacus, und dann
Murniacus, was wohl genügen dürfte. Bei DV, Morenatus,
Marenatia, Murenas locus in p. Arausione sive Aurasione a. 819,
822, 837 j. Mornas (Vaucluse) scheint die unsynkopierte Form
aufzuweisen.
Ebenso ist es sehr fraglich, ob man Za Morlaye (Oise) in
Merowinger Urkunden Morlacas vico publico, auf *Maurulacae
(S. 487) zurückführen darf. Der ON ist sehr verbreitet: Morlac
(Cher), Morlaix (Finistèrre) etc. In Südfrankreich haben wir
nämlich: Morldas (Basses-Pyr.), Morlanne (B.-Pyr.), vgl. Morlain-
court (Meuse), Morlincour! (Oise); dann *Mor/hon (Aveyron),
*Morlon (Creuse). Morlanum, v. Mon. S. Martini Tur. (DB IX);
*Morlan (Ain); Vallis de Morlanis > Morlains (Somme) DB XXII;
Morlanum > Morlas (DB XII); Mourlan (Alpes-Mar.), Les Mour-
Jans (Alpes-Mar.), Mourlan (Gir.); bei DV, Morlanensis, Morla-
norum moneta a. 1128, Also haben wir gar keine Berechtigung
hier -au- anzunehmen. Vielleicht ist eine Deminutivbildung von
morus morulus anzunehmen.
Mit -usca vielleicht: *Mauruche (Alpes mar.).
MAURELLUS, MAUKICIUS, MAURINUS sind auch im Mittelalter
sehr beliebte Namen.
188. Maxim-acum kommt hier und da vor: Maismacensis
Abbatia in Lemovicino j. Maímac (DB XII), im CB Meimacum
postea Maismac in vicaria Rosuriensis; in CC de Maismago
1032—1060 j. Maymac (Aveyron). Andere Maymac in Cantal,
Tarn; *Meymac (Cantal, Corrèze). Unsynkopierte Form bietet
Messimy (Ain) in villa Maximiaco, eccl. Maysimiaci, Maissi-
mieux, Meissimi (1153, 960); Meximieux (Ain), de Maximiaco,
Maysimiaco etc, 1070; im Dp. Rhône ebenso Messimy; dann
vielleicht Meyssinhac (H.-Loire); *Massignac (Char,) ist unsicher, vgl.
Schulze Maccenius 184. Über mj > fi vgl. Sabersky, Zur pro-
venzalischen Lautlehre S. 83.
Mit -anum: Maximana curtis, villa eccl. Aurelian. 990 in
einer Urkunde Hugo Capets (DB IX); *Meymans (Drôme), Maes-
mans 1233; mit -anicus: Meymargues (Cantal). *Maximianum
> *Massignan (Aude), jedoch s. die obige Bemerkung.
Maximinus CIL II Cogn.: bei DV, Maximinianum villa in
p. Narbonensi a. 836; vgl. dazu Maximinum superius, villa in
pago Narbonensi.
199. Bei vielen heutigen Mei/hac und Milhac ist die Etymo-
logie sehr schwierig zu bestimmen. In einigen dürfte Ameliacum
109
(von AEmnivs) die Grundlage sein: so Mac (Dord.), 1115
Miliacum, aber 1156 C. Ameliacum, Ameilhac 1156, Melhac
1471. Es könnte in einigen auch Miliacus zugrunde liegen, vgl.
CIL VII, 1336, 709 Miliaci. Die Quantität ist unbekannt. Auf
den Merowinger Münzen kommt Milico vor, identifiziert mit Milhac-
de-Nontron, Das würde vielleicht für 1 sprechen. Im Dp. Hé-
rault Miliac (ou Milician), 804 Miliacus fiscus, Miliciano 804,
Milcianus im 13. Jahrh. Diese Belege können natürlich für die
nicht beweisen. Milieu (Ain), 859 Villula Milliaci, Im
selben Dp. auch *Mi//et und *Les Millets, Milly (Rhône) ist in CS
als Milliacus, de Miliaco in Valle Bevronense 1000 belegt, im
CDombes (Petrus de) Milleu 1090. Milieu (Isère) im Arch, dauph.
de Millef. Also ist es nicht ganz sicher, ob wir zwischen Maeli-
acum und Miliacum zu unterscheiden haben. Auf den Inschriften
kommt auch Mecius und Menus (Schulze 193) häufig vor, vgl. bei
Holder II, 539. CIL XII, 3745 (aus Nimes) C. Mélius C.f. (also 3).
Also Agminius, MéLics, Maettus, MiLıus sind in den ON zu-
sammengefallen. Meillac (Basses-Pyrennées) Melhac 1402, Mesllac
(Aveyron) in CC Meliaco, Meliago.
ON mit -anum: in villa Miliano in com. Narbon, 951 in
einer Urkunde des Papstes Agapet IL In CGr und CL vor-
kommendes Monte Meliano j. Montmelian (Savoie) sieht ganz ge-
lehrt aus oder gehört vielleicht garnicht hierher; im Arch. dauph. II
(Agnellus de) Millian j. Millin (Isère).
In n-Deklination: *Mellionate > Merllonax, belegt in villa
Milonaco, de Mellionaco, Mellyona, Mellona, Melionaz,
seit 1110,
200. *Meuaus vgl. CIL VIII Merıcıo, dann *MeLLrrius vgl.
Merrrrus CIL VIII: *Meäsey (H.-Saone, Yonne), hierzu als synkopierte
Form *Meusac (H.-Vienne); neben *Milissieux (Loire), vgl. Milesse
(Sarthe) < Milicia, synkopiert *Meussac (Char.), Meussia (Jura).
Jedoch fehlen mir vollstándig die Belege für diese ON, vgl. Mil-
ante vallis (La portion inférieure de la vallée de la Cèze,
affluent du Rhône) Kar. Dafs die Synkope möglich ist, scheinen
zu beweisen: Militiano, villa S. Petri dicta in com. impur. (982)
in einer Urkunde des Königs Lothar; dann Milcianus fiscus,
cujus duae partes juris sunt eccl. Uretiensis (896) in einer Urkunde
des Königs Ludwig von Provence (DB IX); die letzte Ortschaft
erscheint in CM als Miliciana villa in com. Aquensi, dann Milci-
anensis, Melcianensis vel Milianensis (?), was Guérard mit
Meynes (Gard?) identifiziert, was aber lautlich garnicht stimmt. Vgl.
auch Mitıtius CIL XII, dazu Milízac (Finisterre), Milisiac (Morbihan).
201. Zu den von D’Arbois S. 447 besprochenen Mercuriacus
a -Gemilly (Savoie), Mercury (H.-Loire) füge ich noch
hinzu: DB VIII Merceriaco sub regio Sallita a. 870 in p. Valla-
vensi he vielleicht für Mercüriaco stehen. *Mercoiras (Ar-
déche). — Ohne -acum ist nachzuweisen: im Dp. Drôme:
nn.
A
110
Mercurol — castrum Mercuriolum 1064; dann drei Ze Mercou
<< castrum de Mercurio; -inus: La Mercouline, 1612 La Mer-
corine 1612,1 ebenda Mercouly; -incus: im Dp. Hérault Mer-
courant, 1809 Mercoren, ebenda auch ein Flufsname Mercory;
Mercorens (Haute-Savoie); viele Mercoeur (Lozère, Haute-Loire
[in Sp. briv. Mercures], Puy-de-Dôme [Mercorius]), Mercoire
(Lozère), Mercruy (Rhône), Mercueil (Cote-d'Or), Mercuer (Ardèche),
Mercues (Lot); Mercure (H.-Marne, Vendée); -ittus: Mercuret (H.-
Loire). Vgl. bei Caesar Comt. VI, wo für die Gallier gesagt wird:
deum maxime Mercurium colunt, cf. noch bei Holder Il, 572.
Paul Monceaux in „Revue historique“ Bd. 35 ist geneigt in allen
diesen ON den Gott Mercurius zu sehen, worin man ihm auch
beipflichten kann (s. seinen Artikel Le grand temple du Puy-de-
Döme),
ON mit -anum: bei DV, Mercurianum villa in Narbonensi
(a. 782) j. Marcorignan (Aude)?; dann vielleicht in Merclans (Drôme),
Marclan 1513; im Dp, Isère *Marcollin; -anicus: Marcollange
(Puy-de-Dôme) (r—r > r—|).
MERCURINIUS vgl. in Cart. de Nîmes: Mercorinus (a. 902):
*Marcorignan (Aude).
202. Merduel oder Marduel (Rhône) heifst in CS Merdacus
villä in agro Tarnatensi 926. Es ist interessant wegen des Suffix-
tausches; es scheint, dafs sich dieser auf der Stufe acu > ou er-
eignete und dann sich -olus einmischte. Mit Merdaillac (H.-Loire)
vergleiche man afr. merdaille „troupe des gens méprisables “
(Godefroy). Fórstemann ? Sp. 1119 bringt auch EN Marpo, MARDULF
mit latein. merda in Zusammenhang.
203. In CB „in villa Membriaco in orbe Lemovicino, et in
vicaria Verdensi sita“ 913; man vgl. *Membrey (H.-Saöne), *La
Membrolle (Indre-et-Loire, Loire-et-Cher, Maine-et-Cher), CIL IX
[3442, 3535b] dann X ein Cogn. Memor.
204. Der bekannte römische EN MererLivs kommt in ON
ziemlich selten vor: *Medillac (Char.). Hierher wahrscheinlich „in
villa Medelliaco, in quae aliquid habet Mon, S. Teuderii* a. 928
in einer Urkunde des Comes Hugo von Provence (DB IX); vgl.
dann zwei *Medillac (Dord.), so 1260.
Mit -anum: Medeillan (Hérault) oder Medaillan, Metilianum
1128, auch Metaliano 1156, Metellianum 1211, dann *Medilian
(Char.-Inf); Medellanum villa in Narbonensi a. 782 bei DV, j.
Madaille, grange, près de Lespignan (Cassini); vgl. in Tabula ali-
mentaria de Veleia Metellianus fundus,
205. Monti-acum, vgl. Cogn. Montranus CIL VII, ist nicht
oft anzutreffen. Sechs *Monsac (Dordogne, H.-Vienne), *Monsaguel
1 Es kann auch das Suffix -ianus vorliegen,
111
(Dord.), Monthieu (Ain) in CS Monteuc, Monteux wird nicht
-acu enthalten, sondern wahrscheinlich auf < *montellus zurück-
Viel häufiger dagegen Montaniacum, s, die Beispiele bei
Holder II, 626. Daneben gibt es eine Nebenform Montiniacus
(Aveyron), Montiniacense in CC; in Montiniaco in CBr, Mon-
tignac (Dordogne), Castellum Montiniacum im 9. Jahrh, Diese
zwei Nebenformen dürften sich vielleicht wie Castanus und
Castinus verhalten. — Montan-acum scheint vorzuliegen: in
Montanay (Ain), belegt seit dem 10. Jahrh. de Montaniaco, de
Montaneisio; Monfaney (Ain) 1223 Montanie, Montanez.
Es ist merkwürdig, dafs neben diesen so verbreiteten -acum
ON sehr spärliche auf -anum vorliegen: *Montignan (Gers);
-anicus: Montignargues (Gard) Montinanegues 1169.
Dafs man hinter Montaniacum und Montiniacum keine
Personennamen suchen darf, wird wahrscheinlich auch die Lage
der betreffenden Ortschaften bestätigen. So gibt Joanne in seinem
Dictionnaire topographique et administrative bei 44 ON für deren
17 an, dafs sie sich auf den Hügeln befinden, drei haben Schlösser;
die übrigen 24 auf der Meereshöhe 55 —ı500 m, Jedoch bedarf
die Sache diesbezüglich noch genauer Untersuchung.
Eine andere Ableitung dürfte *montalis und montellum
sein: *Montalieu (Isère), vgl. Montaillon (Deux-Sèvres), Montaillon
(Ariège), *Monfals (Aveyron). — In einer Urkunde aus 843 Mon-
telianos villa in pago Cersaniae (DB VIII), vgl. viele Monterl,
Montel in Südfrankreich, dann Monte! in Sp. briv. 1091 Montellius;
Moniels (Hérault), Montilium villa in Gabalitano. Vgl. noch
*Montaillac (Lot-et-Gar.) und Montiliachus villa pertinens cum
eccl. ad Mon, Argentoilum 1003 (DB X).
Auch Montanum kommt häufig vor: S. Montant (Drôme) 1552
Montan ohne St; Montans (Tarn) etc. Der letzte ON erscheint
bei DV, im Jahre 966 als de Montaningos belegt, später aber
als Muntanum (a. 972) oder Montaniense ministerium (a. 920).
Vielleicht steht in irgend welchem Zusammenhange auch Les
Monlezes (Gard) 1387 Montesiae; Montésan (Ain), Montesargues
(Gard) 1780. Vogl. bei Mistral mountesoun, afrz, montaison.
Montivs mit -uscus: Montiosco, Monciosco, Monzosco
aus dem 10. Jahrh. in Urkunden von Cluny.
206. Morrus CIL X. Moliacum scheint vorzuliegen in:
*Mouillac (Gir., Tarn-et-Gar.), Molhac (Dord.) 1304; vgl. *Mouily
(Meuse), *Mowillon (Côte-d'Or).
ON mit -anum: Le Moulida, so seit 1385 L’ostau deu Moliäa,
Les Moliäa 1535. Mit -anicus: „de villa mea quae vocatur
Molliangas in Vicaria Spaniacensi seu Faurcensi“ 927—932,
nach Deloche Monanges (Corrèze) ?
207. Morticıus CIL Ill: *Molessiat (Ain) vielleicht,
112
208. Musciacum ist häufig anzutreffen: In CM Musciacum,
nach Guérard j. Mouse (Var), wo dem modernen ON nach Latini-
sierung vorliegt. De Musciaco, Mussiaco j. Moissac en Querci
bei DB IX (Tarn-et-Gar.), in Chron. de S, Martial Moichac. Moissac
(Dord., Cantal, H.-Alpes [Moyssac 1301]), Moissac (Gard); Moss-
sieux (Isère) ist in CV als (Ademarus de) Moisiaco 1088—1119,
villa Moxiaco 1018—1019, Mossiatis villa 937—938 belegt. —
Es ist nicht sicher, ob hierher Moussac (Gard) Mozac 1169,
Mociacum 1228, de Mossiaco 1314, *Moussac (Vienne), dann
in CGr Moussiacum, Mouxiacum j. Mouxy (Savoie), in Arch.
dauph. Moussye, Mouxiaco gehören. (Mucius hat ü, s. Schulze
194; kann also nicht vorliegen).
ON mit -anum: *Mouchan (Gers), dagegen Moussan (Aude)
bei DV, Mociano, Mosciano, Mossiano; Moussans (Hérault),
Moncenum 1138, Mosanum villa 1182, Mocianum 1190, auch
Modanum 1213; *Moussan (Drôme). *Mussanne (H.-Alpes), Mis-
sanes 1518 wird vielleicht zu Mücius gehören; Mutiano villa in
com. Belicensi 861 in einer Urkunde Karls des Königs v. Provence
(DB VIII) zu Mütius (Schulze 194).
*MuUscILLIUS vgl. CIL 1853 MusciLLus: Missiieu (Rhône) in
CS Musciliacus vel Mussiliacus villa (a. 1000).
209. Natali-acum kommt in ON ziemlich häufig vor: zwei
Nadaillac (Dord.) Nadaillac 1099; *Nadatihac (Puy-de-Dôme),
*Nadaillat (Puy-de-Dôme), *Nadaillac (Aveyron, Lot); Nadilhac (Lot
Naddilac (Aveyron). Holder hat noch Nar/hae (Dord.) Nadiliacus
in Test. Elaphii a. 586, was nicht sicher ist, denn Yt* schwindet
hier nicht.! Vgl. noch *Vadal (Puy-de-Dôme); *Vadalie (Dord.).
NATALIUS ist nicht überliefert, wohl aber CIL VIII Cogn. Nararus,
Ill Nararınus,
Mit -anum: Vadailhan (Her.) villa de Nadallan 1180; dann
S. Marie de Nadailhan, eccl. de Nataliano 990,
Vgl. Naillae (Indre, H.-Vienne), Vailly (Yonne).
210. Nagvius wird wahrscheinlich vorliegen in Vevían (Aude),
bei DV, als Nivianus villa in Narbonensi (a. 782) belegt. Man
vergleiche auch Neviasca in Tabula alimentaria.
211. Varnhac (Dordogne), im 13. Jahrh. Narnac bei DB XXI,
dürfte zu NARNIA Schulze 478 gehören.
212. Navius CILX: vielleicht *Naujac (Gir.), *Naugeat (H.-
Vienne).
Navicius CIL V: vielleicht in *Vaussac (Lozère, Aveyron);
dann im Dp. Dord. *Naussannes, so belegt seit 1286.
213. Zu Nepotiacus > Vivesé (Lüttich), Viveses (Lüttich)
s. Holder II stelle ich aus Südfrankreich *Vebouza? (Puy-de-Dôme);
1 Man vergleiche diesen ON vielmehr mit Naillat (Creuse) << Anali-
acus RC XXII, 225, s. auch unten Novelliacum.
113
*Nebouzan (H.-Gar.). Cogn. Neros CIL I, VI [4977], Cogn. Nu-
POTIA, Nepotianus, VIII, 2568 Nerorıus,
214. Nigriacum > Neyrac (Aveyron) bei Quicherat S. 35,
dann Negrinac in CBai. verlangen EN Nisrıus bezw. Nicrinus;
CIL III Cogn. Nierinus; vgl. noch NIGKIANUS, NIGRINA.
215. Sehr viele ON gehen auf Novelliacum oder Novali-
acum zurück: Noaillac (Corr.) in CB in villa Noalliaco, in CSau.
Novaliaco, Nuva-, Null-, Nualac; in CBr Nualiaco, Nueli-
aco. ai” aus ei” erklärt sich wie pabailhon < papilione. Bei
DV, Noviliacus locus in p. Rutenico (a. 874). *Noalhaf (Puy-
de-Döme, Loire, Ain); Nolhac (H.-Loire); *Noalhac (Gard, Lozère,
Corrèze, Gironde, Aveyron). Im Dp. Dord. zwei Nowaillac, Noa-
Ihac 1462: dann im selben Dp. vier Naitlac, im 13. Jahrh. Noa-
Ihac; Neuillac (Char.-Inf.). Vgl. Noviliacus im 6. Jahrh. > Weullé
(Touraine) und viele nfrz. Newly; dazu noch bei DV, Novalius
locus in pago Narbonensi (a. 800 ungefähr).
In ON mit -anum: *Norlhan (Gers), Noaillan (Gir.) in Ro,
gasc. Noalhan, Noalhano, Noailla, auch Noylan, Noyllan
im 13. Jahrh.; Mourlhan (H.-Pyr.); in CV Noviliani fons 937—993.
216. Zu *Octaviacum j. Zavigny, it. Tavagnacco, dann
Octaviacum j. Zuviet (Belgien, Namur); Tavy (Belgien, Luxem-
pare) stelle ich Octavianum locum, in quo Mon. S. Cucuphatis
in Diôc. Barcin. 878 in einer Urkunde Ludwig des Stammlers
(DB IX); im Dp. Hérault Sainte-Magdelaine-d’Octavian (ganz gelehrt),
1518 Octobian; vgl, CM Octobianum, von Guérard identifiziert
mit Donobian (Aveyron), was nicht palst.
217. Occo (ALL 13) Schulze 72, dann CIL VIII, 4660 Occıa,
XII Occus, Occıa: dazu Occiacum:! Cellam quoque de Occiaco
in einer Urkunde Konrads (DB IX); dann bei DV, Ociacum villa
in Vivariensi a. 950. Hierher als Ableitung vielleicht *Occistus:
Occisianus villa in agro Argenteo 825 (DB VI), bei DV, wird
dieselbe Ortschaft auch als Occisio belegt,
218. Ouws, CIL III, 250 Orıus primus, kommt in ON nicht
häufig vor: *O/hat (Puy-de-Dôme); *Olly (H.-Savoie); *Ouilly
(Rhóne); dann Huillieux (Ain), belegt seit 859 in villula Uillacio,
Uilicio, eccl. de Oleiaco, apud Auleu, apud Uliacum subtus
Grolea. In den ON aus Dp. Isère, Rhône könnte auch *Auli-
acum vorliegen. Vgl. noch in CB „vinea de Oliado“ 943—948;
bei DB IX noch Oulliacum villa Mon. S. Eligii in einer Urkunde
des Königs Lothar, und *O%ac (H.-Pyr.). Mit -anicus vielleicht:
Huliargues (Gard), le lieu d’Oulliac 1704.
219. Orbatiacum kommt in den Urkunden manchmal vor:
in CNice Orbazach, Orbazac 1156; Orbatiacus villa in com.
— ——
1 Was Holder falsch für Oisy (Belgien, Namur) als Etymon angibt,
Beiheft zur Ztschr. für rom. Phil. IL 8
e
114
Lemovicino in einer Urkunde Karls des Kahlen 876 (DB VIN),
auch Orbaciacus geschrieben, in CB postea ad illo Salente j.
Le Saillent (Corrèze). In CM Orbatachum, Orbazag in com.
Venciensi nach Guérard Gorbasse? (Var). In modernen ON kann
ich es nicht nachweisen, deshalb ist es nicht sicher, ob tj vorliegt.
*OkBATIUS ist nicht belegt. OxBasius Schulze 364 genügt nicht.
Orsıcıus CIL V, 1851 (s. Holder II): *Orbessy-Dessous (H.-
Savoie); *Orbassy (Savoie); *Orbessan (Gers).
Oxsius CIL IX, XIV, cogn. Orkus XI, Schulze 364.
220. *Orbiniacum wird vielleicht in *Herdignac (Loire-Inf.)
vorliegen, vgl. Herbilly (Loire-et-Chér) < Orbiliacus nach Holder
II, 2052, und Orbiniacus, Orbaniacus im 6. Jahrh. j, Orbigny
(Indre-et-Loire) s. Longnon Géogr. S. 283. Der Name ist vielleicht
von Orsıus (Schulze 221) abgeleitet.
221. Orcırıus Schulze 64: Orsillac, Orzilliacum im CM,
nach Guérard vielleicht Ozillae (Char.-Inf.), welche Identifizierung
falsch sein dürfte, vgl. Auciliacum 9.
222. In ON kommen die Varianten ı. Ornati-acum und
2, Ornaciacum vor: 1. *Ornesac (Gers), vielleicht *Dournasac
(Dord.); 2. Ornacteux (Isère) im CGr, Ornacevum, Ornatiacum,
im CL villa de Ornaceu 1231, im CV villa Ornaceiacum 1157
(latinisiert wahrscheinlich auf der Grundlage *Ornacei). Vgl CIL
VII [612] cogn. ORNATA.
223. Im CSau. eccl. de Ozac, Oziacus fiscus regius in
Lemovicino pago 846 (DB VIII) wird wahrscheinlich auf *Oti-
acum von Orius (Schulze 202) zurückgehen; vgl Osiacum >
Oisy (Nord) bei Holder II. Vielleicht hierher auch Duysiaf (Ain)
1438 Duiziat, Duysia, vgl. noch in pago ,Oxiacense”
(11. Jabrh.) in CC.
224, Paccivs kommt auch in Südfrankreich vor; nordfranzö-
sische Beispiele s. bei D'Arbois S. 164: Pacciacum > *Passieux
(Savoie), *Passac (Vienne). In n-Dekl. Paccionacus locus in pago
Rotenico a, 813 bei DV..
Mit -anum: Paciano villa in p. Gerund. (a. 922) bei DB;
mit -anicus: Paciangas, locus in villa Darciliaco (976?) in CS.
225. Pasnıus (Schulze 203) kommt auf den Inschriften selten
vor; s. CIL IX, 3633: in CS Paniacus locus 1022—1032; *Pa-
gneux (Ain); Pagnac (Dord., H.-Vienne); *Pagney (Jura); Pagnagues
(Lot-et-Gar.).
Mit -anum: in CGr Pagnanum; *Pagnant (Puy-de-Dôme). —
Holder IL 925 gibt *Paniacum an, jedoch ist Panıus, soviel
ich sehe, nicht belegt, aufser wenn wir ihn aus PAnıcıus (Schulze
203) erschließsen wollten.
115
226. Parıus, ParLivs s. Schulze 206, dazu noch Cogn. PALLO
CIL 11, 5109, CIL VIII Parxia und Cogn, PaLiiaxos: *Palliacum:
in CL Palliaci domus, ad Cluniacense mon. pertinens 1244;
*Pailhac (H.-Pir.); *Paílhas (Aveyron); *Paillat (Puy-de-Dôme); vgl.
Paillé (Char.-Inf); Palliacum > Pailly (Yonne) bei Holder IL
Mit -anum: *Paillan (Gers); -anicus: Paillargues (Puy-de-
Parınivs Schulze 206 in: Pa/ignan (Her.) Palignanum 1305.
Ob in *Paugnac (Dord.), welches mit Paunac (Dord.) Possesio
Pala xiansios Dons Pounat zusammenzugehüren scheint, die
Synkope vorliege, ist nicht sicher.
227. Der bekannte römische Gentilname Parıkıus liegt vor
in $. Pierre-de-Papiran (H£r.), Papiranum villa in com. Agathense
1097, villa Pabeirani 1120, villa Pabirani 1223, Pabeirano
1131. Es scheint, dafs die moderne Form unter volksetymologischem
Einflusse von papier entstanden ist. Für -acum nur ein Beispiel:
Pabeirac (Le moulin de ce nom était dans la presq le de Ma-
rennes) in CSau. Unsere ON weisen hin entweder auf i oder e,
während Schulze 86 und Georges Belege für Papirius bringen.
Jedoch beachte man auch die Formen Parkıxıo und PAPERIS,
welche Schulze a. a. O. bringt.
228. Cogn. Passer ist in CIL, dann Passerıus CIL XII und
Schulze 213 belegt. Darauf dürften sich zwei ON beziehen: Pas-
siraco, Passirac, Passeirac, belegt seit 1077 in CB j. Passirac,
c de Brossac (Char.-Inf.); dann mit -anum: Passeranis ager
(a. 975) in p. Salmoriacense in CV.
229. *Passınıvs, vgl. Passınıa Schulze 213. Dazu wird
Passignac (Charente-Inf.), belegt in CBai. in Passiniaco, Mons
Passiniac gehören.
230. Auf dem Gebiete, wo tr > yr wird, sind PATRIUS
(Schulze 102), Perrus, Pakius (Schulze 206, 424) zusammen-
gefallen. Im CB heilst Peyra/ — Pariacensis vicaria (H.-Vienne).
Für Le Peyrat bat Longnon Pariacus. Dagegen für Peyra (Ain),
Peyrieu (Isère, Ain [de Pariaco, de Periaco, de ‚Peyriaco seit
1010]) dürfte wirklich Pariacum die Grundlage sein; vgl. *Paréac
(H.-Pyr.). Für Peyrat (Corr) hat CB Padriacus sive Pairacus;
Patriacus fiscus in pago Lemovicino 903 (DB IX); für Payrac
ot) CM Pairacum; *Peyriac (Hérault), *Peyrac (Dord.); Peyriac
) erscheint bei DV, als Petriacus, Periachum, Periag
eu (a. 1070), Piriacum belegt; vgl. noch in CB für Peirat:
Abbas Petras. *Petracum dürfte vorliegen in Perrex (Ain): in
agro Poriate, Perroes, Perresc, Perees, Perezt, Peres (seit
dem 10. Jahrh.). Jedoch sind die Belege nicht ganz durchsichtig;
vgl. noch im selben Dp. *Les Perrets (Ain); *Le Perrat (Ain), Im
CB Illa Pedraga, mansus im Monronte (913 ungefähr).
gr
haci
116
Petro, -onis vgl. PETKONIUS: Peronnas (Ain), belegt seit 1106:
De Peroniaco, de Paroniaco, Peronai, Perona, Peronaz;
*Pironac (Char.); vgl. viele Peyron (Drôme), sodafs in diesen zwei
ON auch ein Appellativum vorliegen könnte.
Mit -anum: Peyrins (Drôme) 1050 Payranum, Pairi 1193
Pairi, Payris 12. Jahrh, de Payrano 1247; bei DV Payrano
(eccl. de) a. 1119 j. Payra (Aude).
PATRINIUS: Patriniacum villa in Burgundia bei DB VIII j.
Perignat (Ain zweimal); villa Patriniaco in pago Uscarensi a. 885
(DB IX); drei Peyrignat (Dord.) so belegt seit 13. Jahrh. [auch
Petroniacus ist möglich]; im CL de Padriniaco eccl. 984, de
Parriniaco; *Peyrinhac (Lot); *Perignac (Char, Char.-Inf.); *Ze
Perignat (Puy-de-Dôme). Der letztere ON kommt immer als Petri-
acensis vicaria (seit 940, 947) im CBai. belegt vor, was offenbar
nicht genügt. Mit -anum: Peyrinha 1381 j. Perignan (Aude).
Parricius: im CB Patriciacum in vicaria Vertedensi j. Ze
Vert, *Payrissac (Corr.); *Payrissat (Lot); dann nach D’Arbois S. 342
Parcieux (Ain) und Percy (Isère); *Perissac (Gir. Char.-Inf.); *Pey-
rissac (Corr.); Peyrissas (H.-Gar.); *Parissieux (Ain); vielleicht auch
*Parsac (Char). Mit -anum: Patricianis bei DV, (a. 1070) j.
Peyrissas. -anicus: *Perissanges (Puy-de-Dôme). Vgl. noch Par-
riciacus villa (DB: Carolus Magnus pro monasterio Turon.).
ParxıLıus: de Padriliaco in CB j. Peyrilhac (H.-Vienne);
*Peyrillac (Dord.); dann in CL Parillieu 1229; Peyrillac (Lot-et-
Gar.); vgl, auch Peyrilles (Lot). Mit -anum: *Perillanes (Tarn);
vgl. noch Parelianum j. vielleicht Chapareıllan nach Marion.
Petronius: Petronianellum, villa in com. Agathensi a. 972
bei DV. Mit -anicus: Parignargues (Gard) Petroniacum 812,
Patronianicus 898, Pedrognanicus 931, Parinanicae 1108,
Pairinanicae 1205, Perignargues 1435, Parignargues 1551.
e~ > a wird sich durch den Einflufs des folgenden r erklären.
Zu Pariniacus > Parné (Mayenne) stelle ich *Font-de-Par-
gnans (Dord.), *Parnac (Lot), *Parnans (Drôme).
231. Cogn. Parpus kommt CIL IX, 1728 etc. vor. Vgl. „in
villa Pardiaco, in vicaria Brivensi“ (a. 917) bei DB IX. Wegen
der Erhaltung “dj werden Ze Pardiacg (B.-Pyr.) und Pardiac
(Ariege) schwerlich hierher gehören. Der letzte ON kommt bei
DB IL als Pardiniaci com. vor, Diese zwei ON liegen auf dem
gasc. Gebiete, deshalb wäre hier nj > y anzunehmen (vgl. R. Gr. I
$ 512), vgl. noch *Monpardiac (Gers) << *montem Pardiniacum.
i DV, Pardiniacum in Chronicon eccl. S, Pauli Narbonensis.
Vgl. Pardinae 1250 j. Pardines (Puy-de-Dôme). Merkwürdig wäre
Pradeaux (Creuse), wenn es sich nach Deloche auf De Pardaniaco
in CB bezóge. Der moderne ON scheint vielmehr auf *pratellos
zurückzugehen.
Auch Cogn. PakDaLAS, ParvaLus ist belegt CIL VIII, IX,
117
PARDALIS III, 2332, PARDALA 3069. *Pardalianum > Pardailhan
(Her.), Pardellan 1216, Pardelhanum 1362; *Pardaillan (Dord.).
232. DBIV Pastoriacum, hospitiolum in Cadurcino terri-
torio, vielleicht identisch mit Pasturac (Lot); vgl. noch bei Holder II
Pasturíaux (belg. Hennegau), Pasturago (Mailand), vgl. aber auch
die ON La Pastourie (H.-Gar.), Les Patures (Nord), Le Paturier
(Isère), welche von Appellativen herrühren.
233. Parerts, welches auf den christlichen Inschriften vor-
kommt, wird wohl in *Padirac (Lot) < Pateriacum vorliegen,
Andere Beispiele habe ich nicht.
234. Heutiges Payerne (Kanton Vaud) [wie ist die mund-
artliche Betonung ?] in CV actum de Paterniaco 1014 Paterni-
acensis prior 1135 in CS, in Arch. dauph. prior de Paternay.
*tY >y in diesen Gegenden s. R.Gr.1 $ 436. Im Dp.
Gironde Padernac; vgl. noch im Dp. Hérault Villa Padornogo j.
Gigean. Holder stellt hierzu sämtliche südfranzösische Parnac, ohne
irgendwelche Belege anzuführen. In Nordfrankreich ist es möglich,
dafs Pargny, Pargnay auf diese Grundlage zurückgehen. S. bei
DV, Padernum j. Padern (Aude); im Dp. Hérault Paders < S.
Michaelis de Padernis 1156.
PATERNIUS kommt häufig vor, s. CIL III und Schulze 192.
235. Pauciacus von Paucius Schulze 151 wird vorliegen;
in cultura de Pauziaco, bei DB IX Pauciacum in p. Tull., zwei
Paussac (Dord.), wofür der Dict. top. aus dem 13. Jahrh. den Beleg
Perssac hat, was selbstverständlich nicht stimmt, aber 1365
Paussacum. Wegen des z wird *Pouzac (Dord.) nicht hierher-
gehören. Vgl. noch bei DV, Pauchiacum villa (a. 804).
Mit -anum: Paussant (Gard) de Paussano 1343.
Hierher vielleicht auch Pociacensis ager 882, Pociagus
villa 882 j. Poussieu (Isère) in CV, aber auch Poccivs kommt vor,
s. Schulze 426.
236. Auf dem südostfranzösischen Gebiete konnten PAULIUS
und PoLLius Schulze 424a zusammenfallen, während das übrige
enzali Gebiet dieselben bekanntlich auseinanderhalten mufs;
vgl. Powillon (Landes), belegt in Ro. gasc. Polio, Polion (castrum
de), Im Dp. Ain haben wir Pouillat belegt Polies, Pollia, Poli-
acum, Polliaz (seit 984); Pollieu (Ain) im 13. Jabrh. Poilliaco,
Pouillou, Poiliou, Poulieu, Poulieux; Polly (Ain) seit
10, Jahrh. ad Pulliacum, Pollie, Poullier; auch Pauleux- Julien
Ain) dürfte hierher gehören; im Dp. Rhône: Powilly in CS
©. Jahrh.) Poliacus; vgl. noch in CV terra de Puliaco in p.
Vienn. (10. Jahrh.). Auf dem provenzalischen Gebiete: Pauliac
r, Dord. viermal), Pauhat (Puy-de-Dôme) 1250 Paolhac in Sp.
briv.; *Paulhae (H.-Loire); Pauilhac (Gers) in CM Paulac; Paulhac
(Cantal) in Sp. briv. Paulhacus, Pauliacus; Paulhaguet (H.-Loire);
wu
—
118
im Dp. Char.-Inf. Powillac, belegt im CBai. Paolac, Paiolac,
Paulac 11. Jabrh.; dann Pauliacus Monasterium j. S. Sernin
(Aude); bei DV (Bernardus Poncius de) Paolhaco j. Paulhac (H.-
Gar.). *Polliacus vielleicht aber in *Pouillac-Orignac (Gironde),
* Pouliacq (B.-Pyr.). Hierher noch: Campaulíac (H.-Gar.) < *campus
Pauliacus.
Porrıo, -onis: Pollionnay (Rhône), belegt in CS Pollenay,
Pollonay, Poillenay, Pollioney, auch ı257 Poillegnay im
CL; dann Pofiénas (Isère) in CGr Polenau, Polinau, Pollenau,
im Arch. dauph. Polhonaz,
ON mit -anum: Paulianne (Drôme) 1540 Le Mandament de
Peolhane;1 Paulhan (Gard), 1349 Polhano; Paulhan (Hér.),
Paulianum 881. Von PAULUS: *Poulan-Pouzols (Tarn).
PAULINIUS: Poulignac (Dord.), zwei Polignat Paoulignac 1203;
Polignac (Char.-Inf.) in CBai. Pauliniaco, Paulinac (12. pr
Poulignac (Char.); vgl. Puliniacum situs in com. Rutenensi (DB XI);
*Paulagnac (Puy-de-Dôme); Poligny (H.-Alpes), castrum de Polli-
naco 1271. Mit -anum: *Paulignan (Aude); Polignan (H.-Gar.).
In manchen ON dürfte PorLınıus Schulze 366 zu Grunde liegen;
vgl. jedoch auch *Polemni-acum.
237. *Pecci-acum, vgl. bei Longnon Geogr. S. 328 Piciacus
in La Tourraine, ist nicht selten anzutreffen: *Pessac (Gir.), *Pessat
(Puy-de-Dôme), *Pessay (H.-Savoie); vgl. noch tenimentum de
Pissaca (Dord.) und *Pessac (Corr.).
Mit -anum: Pecianum monast. in Vasconia (DB X); *Pessan
(Gers); in CGr Peccianus Torridus; vielleicht hierher auch Peti-
anum villa in com. Petrapertusiensi 888 (DB IX), Über Paccıus
s. Schulze 308.
238. Percennius CIL IX und Schulze 87 oder Parsınus
Schulze 207 werden vielleicht vorliegen in: Persigna! (Puy-de-Dôme),
jedoch nicht sicher, da dieser ON in Sp. briv. Presinhac 1250
heifst. Man könnte auch denken an eine Weiterbildung von
Precius Schulze 318: *PRECINIUS.
239. Perrerus CIL III und PERPETUUS als Cognomen kommt
häufig vor. Auf *Perpetiacum lassen schliefsen: Perpeziacum
in vicaria Uzercensi in CB, vielleicht identisch mit Zerpesac (Corr.);
Perpezal (Puy-de-Dôme) in Sp. briv. mehrere Male Perpezac;
Perpezac (Dord.), belegt einmal Perbessac 1521; vgl. Perpetiacus,
v. eccl. Aurelian. (DB IX).
240. Persıus CIL II, 2743 und Il: *Persiacum > Parcitux
(Ain) im CS De Parciaco, ager Parciacensis 980, Parceu,
Parcieux, auch Partiaco, de Perciaco, Perceu, Percieu;
* Parsac (Creuse, Gir.), *Parcey (Jura). Mit -anum: *Parsan (H.-Pyr.);
1 Wie ist dieser Beleg zu beurteilen ?
119
vgl. noch Parsac (Char.) (< Pard-iacum?). Jedoch ist es möglich,
dafs in einigen *Paxcıus ein Primitivum von PArcınıvs Schulze 74
und Parcırıa CIL V vorliege: *Paralla (Dord.).
241. Cogn. PssrTiLLus ist reichlich belegt, s. Holder II, 1009.
Hierher dürfte gehören: im CC Pestiliago j. Pestillac (Lot), dann
*Petillat (Creuse); vgl. *Petille (Drôme); *Perillon (Pas-de-Calais).
*Pesrinius vgl. CIL X Pestanıa und Schulze 527 PESTANIUS:
} oder Pitigny (Ain), belegt als Petugnie, Pistignie,
Pitigny 1198— 1210; vgl. *Pafigny (Savoie),
243, *Piliacum von Prius CIL IX und Schulze 456, vor-
ausgesetzt dafs 1 war, wird vorliegen: in eccl. S. Petri de Pelliaco
in CL; Piliacensis vicaria in Petragorensi p. 947 in „Ex Chronico
Ademari Cabanensis“ (DB VIII), zwei Pillac (Dord.), vicaria Pibi-
acensis, Piliacum 1171; Pillac, c® d’Aubeterre (Char.-Inf.) 1146
Pillach in CBai.
Mit -anum: zwei Pei/han (Her) Peyanum villa 899, Pili-
anum villa 896. Der Beleg aus dem Jahre 899 ist mir wegen
des y unverständlich.
*Pricivs: in CM Pellitiana, Piliciana j. Pellissane (Bouches-
du-Rhône).
248. Villa Peciliano, villa in com. Rossil. a. 899, in CC
de Peceliago 1032—1060 j. Passellac (Aveyron) und in CL
Paisselay ne), Paisselleis (1100 ungefähr), Passiliacus vel
Pessiliacus villa in agro Tarnantensi (980 ungefähr) in CS
gehören vielleicht zusammen. Ein Primitivum *Pescıus von PEs-
CENNIUS wäre denkbar und dieses wiederum erweitert entweder
durch -ellus Schulze 80, oder -1llus.
244. In CS kommt Planciacus vel Plannacus vor, (das
Verhältnis dieser zwei Formen ist mir unverständlich, vielleicht nur
Verschreibung); in CGr Plancianum, von Marion mit Plainans
identifiziert, was lautlich nicht geht; vgl. Cognomen PLANCIANUS
CIL IX.
245. In ON haben wir PLarrus CIL IX, 1444 (PLATIA
Rurisa) und *Prassıus vgl. Prassa bei Schulze 366 zu unter-
scheiden; *Platiacum > Plazac (Dord.) Plazat 1169, Plazaco
1477; in CL nemus de Plaiseu 1214 (aber 1210 nemus illud
dicitur li Plaissier de Piniaco); *P/aisac (Charente). Mit
-anum: Plaisians (Drôme) Plazianum 1216, de Aplaysiano
1203, de Plasiano 1217. Mit PLATIUS vgl. man auch keltische
ung platio-dannos BJ 64, 43, 67,7 bei Holder II.
*PLassiacum: sechs Plaissac (Dord.), Ze Pleyssac 1723, vgl.
*Plassac (Char.-Inf)! Mit -anum: Plarssan (Hérault), Plaxanum
* In Ro. gasc, castrum Poncii de Mirabel Plessak.
120
villa 826, Plaissanum 1171, Pleissan 1626. Vgl, noch Plessac
(Char.); Playchac (Lot-et-Gar.).1
246. Plautiacum von PLAUTIUS, PLAUTUS wird vorliegen
in: „in CSau. cultura de Plauziago in p. Talendensi*; dann de
Plauciago, mansus Monast. Saviniacensi (DB XI); *P/ausat (Puy-
de-Dóme), 1401 Plozat; vgl. noch Holder Plause/ (Puy-de-Dôme).
247. Polemniacum in ON ist manchmal von Pauliniacum
nicht zu scheiden. Poligmac (H.-Loire) ist bei DB XII „Ex chron.
monast. S. Petri Aniciensis als Podemniacum belegt (d wahr-
scheinlich Schreibfebler); dieses d erscheint mehrere Male, Podom-
niaco, Podompniaci etc, Bei DB Polemniacum monast. in
Ducatu Burgundiae j. Pohignr. Hierher vielleicht *Poullogny (Ain)
(o würde sich aus der labialen Nachbarschaft erklären).
Auf den Inschriften erscheint auch Poremius CIL IX: hierher
Poleymieux (Rhöne) in CS Poleymeu, Poleymieu In den Be-
legen erscheint auch hier o, das sich wie oben erklärt: Polomiacus
villa in agro Tarnantensi (1000 ungefähr), auch Poloniacus ge-
schrieben [vgl. oben Zoulogny (Ain)]; in CL auch Polamiaco (eccl.
de) 984, dann Poloimeu, Polomeu 12. Jahrh.; vgl. noch *Po-
lemie (Lot).
CIL X PoLEmINIUS: *Po/minhac (Cantal).
248. Pompei-acum: in CBr villa Pompeiago; *Pompejac?
(Lot-et-Gar.); *Pompiac (Gers) jedoch vgl. auch eccl. de Pompiaco
a. 1250, und CIL XII 460, 3337 Pomprus; *Pompejac (Gir). Dann
hiefs Mas-d’Agenais (Lot-et-Gar.) 585 castrum Pompeiacum.
Pomponius: Ponponiat (Dord.) 12, Jabrh. Pomponhac. Hier-
her wahrscheinlich auch: Pompignac (Gir.) in Ro. gasc. (Bertran
de) Ponpenac; *Pompignat (Puy-de-Déme);* *Pompignac (Cor.);
*Pompignat (Creuse).
Mit -anum: zwei Pompignan (Gard) Vallis Pompinianae 1384;
*Pompignane (Hér.); *Pompignan (Tarn-et-Gar.).
249. Pontiacum liegt folgenden ON zu Grunde: Poncien
(Ain); in CBai Ponciac, Pontiac 11. Jabrh. j. unbekannt; in Sp.
briv. Ponciacus 1250 j. Pronsa/ (H.-Loire) Pionsat 1294.4 Im
1 Es könnte hier auch Appelat. plais, plaissa Hecke, afrz. plaissié,
plaisseiz, plaissier, nordfranzösischer ON Plessís vorliegen, s. Körling
Nr. 7239, was mir umso wahrscheinlicher erscheint, als man #PLASSUS oder
*PLASSIUS erst mit Mühe aus PLASSA erschliefsen muß.
2 Pompeliagus villa in p, Agenensi a, 680 wäre nach DV, j. Pompejac
(Lot-et-Gar.). Wie ist, wenn die Identifizierung richtig ist, dieser Beleg zu
beurteilen ?
8 Für oi! >i in Basse-Auvergne vgl. Dauzat o.c. 5. 100 inodiare >
Zuidsa; conoistrai > kunitre.
4 i wird ein Gleitelaut zwischen p und o sein, vgl.popula > pyibulaé
s. Dauzat Etudes linguistiques S. 29, obwohl sonst als Gleitelaut w zu erwarten
wäre (vgl. ebenda Fufsnote, und im Glossar S. 159 pwi< pontem). — Der
ON wird auch als Punsat belegt; Holder identifiziert auch den Beleg bei
Greg. de Tours mit ihm, was nicht geht,
121
Dp. Dord. Ponchal: Punchac 1122, Pounhiac 1178 (unverständlich),
Ponchacum 1360.
*PonTıo, onis: (Guil. de) Ponczonatis 1228 in Arch. dauph.
j. Ponsonas (Isère), in CL 1268 Ponsenas; vgl. viele Ponson, und
CNimes Pontio.
ON mit -anum: in CV Pontiana, Pontianum villa in p.
Viennensi 902; vgl. damit *Poncin (Ain), *Poncín (Loire) und *Zes
Poncins (Savoie);! dann „Pontianae insulae, a. 1112 in „Ex histor.
Pontif. et. com. Engol.“ (DB XI); *Ponsan (Gens); Ponsas (Dröme)
locus de Ponsanis 1503.
Pontus dagegen in Pont-acum: Pontacg (B.-Pyr.) Pontacum
970, Lo cami Pontagues 1429; *Pontac (Gir.); *Pontaix (Drôme);
vgl. Pontonis j. Pontonx (Landes).
Pontuius Schulze 366: *Pontejac (Gers); vielleicht auch Pontiac
(B.-Pyr.) so belegt 1385 und *Puntíac (Lot).
*Ponticius, vgl. Posticus CIL VII, IX, X: *Pontissac (Dord.);
vgl. bei Greg. Tor. lib. vitae patrum: silvae Ponticiacenses.
PoxtiNtuS, Schulze 212 und CIL IX Cogn. Pontina, Pon-
tignat (Drôme) Pontignas 1650; vgl. Pontigny (Yonne); Pontigné
(Maine-et-Loire) und im 6. Jahrh. Pontiniacus (dans la partie
de Berry).
Posts CIL Il, 3433 und Schulze 212: Les Pontillacs
(H.-Alpes) 1512 Pontilassi; vgl. noch *Pontaillac (Char,-Inf.) und
Holder 11, 1034. Mit -anum: in Pontiliano, villa in com. Rossil.
(982) in einer Urkunde des Königs Lothar (DB IX).
250. Popitivs Schulze 216a: wahrscheinlich in *Pbouvilien
(Ain); vgl. Popiliaco in Vita Donobü j. Porl/é; Popiliacum in
p 1omanico (in Praeceptum Childeberti bei DB IV); dann bei
VW, Popilianus villa in comitatu Redensi (a. 989).
251. *Poppianum von Porrıus Schulze 17 liegt in Popian
(Her) Popianum castrum 996 vor.
252. - Porciacum: *Poursac (Char.); Porcieu (Isère) [im Dp,
Vaz kann Porcieux nicht -acu enthalten, vielleicht *porcile];
Poussy (H.-Savoie); *Poursat (Char.). *Possac (Gard) 1750 Poussac,
re aber hiefs diese Ortschaft campus Canonicus > Camp
Etwas häufiger kommen die Belege für Porcianus vor:
Poursan (Her.) Villa Porcianus 960, Castrum de Porsano 1290;
Porcianus, castrum Porteanum j. château Porcien
dann pagus
LR Porcianum (DB XXI) j. S. Porgain (Allier); vgl. Poursin
= vgl. Porcina Schulze 421: *Poussignac (Lot-et-
1 Puncianum castrum et eccl, (a, 1119) identifiziert DV, mit Pieusse
(Aude), was doch nicht geht,
wi
ee
Gar., Gir.). -anum: Porcinianum villa in valle Conf. a. 985 in
ciner Epistel des Papstes Johann XV (DB IX), auch in CRouss,
Mit -anicus: *Poursanges (H.-Loire); *Poussange (Creuse);
*Poussanges (Creuse). Für diese zwei letzten und für Poussy,
Poussac könnte auch Poccius Schulze 426 genügen.
253. In villa Postumiaco in com. Uscarensi 885 (DB IX).
Posrumus kommt häufig auf den Inschriften vor, vgl. *Posthomy
(Aveyron); dann in CM Postemana villa von *Postumus vielleicht.
254. Cogn. POTENS, POTENTIANUS, POTENTINUS Schulze 525
sind häufig auf den Inschriften zu belegen. *Potentiacum wird
vorliegen: in CB (Arcambaldus) Poenzaco 1061—1076; Poden-
ciacum castrum j. Podemsac (Gironde), ebenso in Ro. gasc. im
13. Jahrh. (DB XXI).
PoTENTINIUS: „in Potentiniaco, villa in pago Lemovicino,
a. 845 (DC VII); vgl. Pouançay (Vienne); Pouancé (Eure-et-Loire,
Maine-et-Loire). Merkwürdig wäre Potensac (Gir.), wenn es hierher
gehörte.
255. Primiacum (von Primus CIL Il, 5606, XI, Cogn.
Primus háufig) s. D'Arbois S. 300 wird vielleicht vorliegen in
*Pringy (H.-Savoie); *Preignac (Gir.).
Mit -anum: zwei Premian (Her) 1235 Purmianum 1135
(vielleicht *Prumianum, u wegen der labialen Nachbarschaft, vgl.
nprov. proumié), aber 1182 Allodium de Premiano; in CLer.
Primianus (irgendwo in der Umgebung von Arles); vielleicht
*Premin (Isère); *Pretgnan (Gers, Corr.’ Tarn).
Prnsırrrvs, vgl. CIL 111 Cogn. Pximitta, PRIMILLUS: *Premillac
(Dord.); im Dp. Ain Prémillieu, seit 1100 als de Prumilliaco,
Prumilliex, de Prumillieu, de Promilie belegt, in CL terra de
Prumillia 12. Jahrh.; Promilhac (Aveyron), vielleicht identisch mit
territorium de Promillaco, a. 1166, in sp. briv. Prumilhac 1293;
vgl. noch bei DV Primulac (in Narbonais). Vielleicht gehört
hierher auch Parmillieu (Isère), in CS Palmilleu, Parmilleu,
in CL Palmiliaco 1150. Mit -anum: *Promilhanes (Lot).
Auch Prımus kommt vor: S. Johannes de Primago, parrochia,
a. 1080 bei DV,. Oder ist vielleicht hier Primius wirklich als
Zahlwort aufzufassen: vgl. S. Petrus de Octavo j. Uchaud (Gard);
Octavum vicus im 6. Jahrh. nach Longnon Géogr. S. 202 j. Over
(Isère), was lautlich stimmt, jedoch ist L.'s Erklärung, gegeben in
der Fuísnote, wonach -i- aus Octavium wäre, zu verwerfen, Viel-
leicht auch Promeyrac (H.-Loire), Primeyrac 1288 in Sp. briv.:
< *primariacum von primarius > premier. Ordinalia kommen
in ON häufiger vor: bei DV noch Quatorzanum j. Qualeourse
(Aude), dann Septimus villa j. Pounserme (Aude).
1 Über mj > fi siehe Sabersky o. c, S. 83; Dauzat o. c, S. 47, 2°,
123
256. Priscius CIL III kommt häufig vor: in CSau. villa de
Pressaco, auch als Preisago in CBr belegt, scheint hierher zu
gehören. Pressial (Ain) in CS: de Preyssiaco, Prissia, Preissia,
Pressia belegt; zwei Prechacg (B.-Pyr.) Preciani (nach dem Heraus-
geber des Wörterbuches: com. de Cesar), Prexac 11. Jahrh.; *Pre-
chac (Landes); im Dp. Dord. zwei Preyssac: 1247 Preichac, Prey-
sac 1318, Preychacum 14. Jahrh.!
Mit -anum: Preixan (Aude) bei DV, (Bernardus de) Preis-
sano, vielleicht identisch mit Pressanum seu Prissanum, cas-
tellum prope Carcassonam (in Petri Hist. Albig. DB XIX), auch
Prexiano geschrieben (854) in DB VIII; Preissan (Aude). Hier-
her vielleicht (Humbertus de) Prissino j. Pressins (Isère). Dann
mit -anicus: Priscianicus vicus Lugdunensis, villa super Cala-
ronam 485 j. S. Didier-sur- Chalaronne.
Pxiscrnius vgl. CIL III Cogn. PRISCINUS: Pressignac (Dord.),
Prescignac 13. Jahrh.; *Pressignac (Char). Vgl. Prisciniacus
vicus im 6. Jahrh, j. Pressigny (Indre-et-Loire) und Prissiniacus
bei Holder Il, 1046, was vielleicht nur eine Latinisierung ist.
*Priscitiius vgl. PriscırLus III CIL: *Precillac (Dord.); *Pre-
cilly (Vienne).
Hierher gehören vielleicht auch *Darnepressac (Ardèche)
< *darna Prisciacus; s. über darna’ = Teil bei Holder J;
*Trapreyssac (Dord.) < *Trabs Prisciacus.
257. Privatius CIL II, 5684, Privatianus CIL VIII kommt
nicht háufig vor: Preyvezieu (Ain), wo der Vokal in der einen Silbe
gegenüber Privezac (Aveyron) in sp. briv. Privazac 1381, Priva-
sacum cella Casae-dei monast. (DB XIV) auffállig ist. Ob hierher
*Pritzac (Corr., Char.) gehöre, weils ich nicht; vgl. für den Ausfall
des “vw” Avitacum > Aydaf (s. oben 43). — Sanctus Privatus
kommt in der südfranzösischen Toponomie häufig vor.
258. Proliaco, in vicaria Ambronensi in p. Arvernico in
com. Telamitensi in CBr; im CL „liberi de Proilleu 1267;
Prouilleux (Ain) seit 14. Jahrh. belegt; Prowillac (Lot); bei DB XXII
„apud Prullacum“ „Ex tabulis ceratis a. 1303—1304 j. Prowille
(Aude), nach DV, aber ist dieser ON mit Prolianum castrum
a. 1063 zu identifizieren; vgl. Preuillv (Indre-et-Loire).
Mit -anum: S. André-de-Prolian (Her) de Proliano 1156
prior de Prolhano 1323; in CM Prolianum j. Prowillan (Gers);
dann ebenda Proliana in Com. Arelatensi j. Aroutllany (Bouches-
du-Rhöne); dann im Dp. Hérault Prulianum villa 804 und so
ne j. Prouille; vgl. auch Bruliano locus in p. Ruscin. (a. 981)
1 Ob hierher auch *Pressac (Vienne) und *Pressy (H.-Savoie) gehören,
ist schwer zu entscheiden, da die Belege fehlen und PRECCIUS Schulze 424
genügen würde,
124
Ein ProLrus oder Prunus ist nicht belegt. Man könnte diese
ON auf *Proc(u)lacum, bezw. Proc(u)lanum zurückführen; je-
doch zeigt die Überlieferung gar nichts davon; vgl. Les Prowillères
(Sarthe), was ein Appellativum verlangen dürfte. Procurus kommt
mit der Synkope sehr oft auf den Inschriften vor: CIL XIV ProcLa
(achtmal) für PROCULA, PROCLIANUS, [PRO]CLIANA.
258. Probiacum vgl. Cogn. Pronus: *Probiac (Gard).
*Prosmimus vgl. CIL I Cogn. ProsıLLA, IX *PkOBILTANUS:
de Probilanicas alod, et eccl. (a, 961) im Testamentum Raimundi I
comitis Rutenensis (DB IX); bei DV, ebenso Probilanicas a. 960
und in CC decimas de Prebilangas 1087—1107; vgl. Prowilly
(Marne) < Proviliacus bei Holder IL
Proparıus bei DV IV, CIL II Cogn. Proratus, PROBATA:
Provayseu, Proveysiacum in CGr j. Proveysieux (Isère).
260. Pucnus vgl. Pucnı CIL XII, 5686, 724 (Gen.) kommt
häufig vor: Pogniacum, Pounyacum j. Pugny-Chatenod (Savoie)
in CGr; Pougny (Ain) belegt seit 1250 Pugnye, Pounie, Pougnier;
Poignat (Ain), was aber auch mit ager Podiniacensis verglichen
werden kann; Pugny (Rhöne) in CS Pugniacus, Pugneu 947;
im Dp. Isère Pugny-Chatenod, in Arch. dauph. Pugniaco, P-ieto,
Puigneto (de, latinisierte Aussprache: Puigné). *Ponhac (Dord.)
Pognat (Puy-de-Dôme); *Pugnag (Gironde). Hier geht Holder II
von *Puniacos aus und unterscheidet zwischen ü und ü. Aus
dem Beispiele aus Dp. Ain sieht man, dafs o” unter palatalem
Einflusse > u sein kann. Ähnlich dürfte sich Pugny (Deux-Sevres)
erklären lassen.
261. Pusaxus CIL 111739 Cogn. (i?) oder Porius Schulze
216: vielleicht in *Poisey (Ain); Porstew (Ain) belegt Poisiaco,
Poysieu; *Poísieux (Ain) dann Ze Poisat (Ain) Poizatum 1145
in CL; vgl. bei DBIX „in villa Poisiaco a. 928 in einer Urkunde
des Comes Hugo v. Prov. Mit -anum gehört vielleicht in diese
Gruppe bei DV,: castrum de Poisano, was aber gegen tj spricht,
CIL III Cogn. PüsıLLa, auch IX PosıLrA s. Solmsen, Studien
zur lat. Lautgeschichte S. 97: dazu Pousilhac (Gard) castrum de
Posilhac 1221, de Posiliaco 1176.
262. Pusignan (lsère) ist immer als Pusiniacus belegt: im
DS Pusigniacus, Pusignan, Pusigna, Pusignan im 15. Jahrh.;
im CL (Guido de) Pusiniaco, (civis Lugd.) 13. Jahrh., einmal in
Arch. dauph. II Pusinief. Die Suffixentwicklung ist bemerkenswert.
Es ist ausgeschlossen, dafs das Suffix anus vorliegt, da Pal+ anus
>in. Wir haben uns die Sache wohl auf folgende Weise vor-
zustellen: iacum > ia (was in unserem Falle auch belegt ist) und
dann tritt der Suffixtausch ein, was sich wohl daraus erklärt, daß
iacum > ia in diesem Dp. selten ist. CIL III Cogn. Pusınnıo,
Pusinio, PUSINNUS, PUSINNA.
125
Paunac (Lot) belegt Poznac, in CB Puzinacum, wird
hierher wegen ze Verschiedenheit der Vokale (u) nicht gehören.
Jedoch bea man die Vokalverháltnisse bei PüsırLa und
PosiLLa!
263. Püurius: Bublane (Ain), villa Publiana, Bublens,
Bublan, de Bublana (seit 13. Jahrh.) belegt. Jedoch unsicher.
Vielleicht mit -iacu: *Publier (H.-Savoie).
Pluvy (Ain), seit 1286 als Pluyveu, Pluoix, Pluois belegt.
Pruvivus ist nicht belegt. Vielleicht Públi-acum?
264. Purerrivs CIL IX, 2368. Vielleicht hierher Pourillan
(H.-Alpes).
265. Quarrieux (Ain). Die Gruppe -tr- ist wohl nicht ur-
sprünglich, vgl. Quiteriacum bei DB XXII j. Guitry (Eure). Diese
zwei ON dürfte *Questoriacum am besten erklären. Cogn.
Quesror ist CIL VIII [2554, 11] belegt.
266. Quinrius (auf den Inschriften auch QUINCTIUS ge-
schrieben) s. auch D'Arbois 156: in CC Quinciago; Quissac
(Gard) Quintiacum 1274; *Quissac (Lot); *Quinsac (Gard); Quin-
cieux (Isère) in CGr Quincevum (latinisiertes *Quinceu), Quin-
ciacum, Quintiacum; *Qwincieux (Ain); Quincié (Rhône) im CS
Quinceyus (latinisiertes Quincey), Quinceu, Quinciacus;
Quincieux (Rhône) Quinceu 15. Jahrh.; *Quinsac (Dord., Gironde)
In Ro. gasc. Kinsac, Kynsac]; Quincy (H.-Savoie); vgl. noch bei
V, Quenciagum, villa in p. Carcass. a. 981, wo der Vokal auf-
fällig ist. Ebenda noch Quinciacum locum super Garonnam
(a. 1105) j. La Salvefat, sur la Garonne, entre Salles, & S, Julien
sur la Garonne.
Mit -anum: in CM Quintianum mons; dann bei DV,
Quincianus villa in p. Narbonensi (a. 782); im Dp. Drôme noch
Quincent (ruisseau) Quinsans 1484, Rivus de Quinsan (1520).
*QUINTENUS: Quintenas (Ardèche) im CV (prior de) Quin-
tiniaco 1106—1112 belegt, auch ad Quintenas 1095.
Qointinivs Schulze 229: in villa Quintiniaco in p. Uscarensi
885 (DBIX); Quintiniacum villa in Burgundia in „Ex chronico
S. Benigni Divionensis“ (DB VII). Mit -anicus: Quinhignargues
1479 (Gard), Quintignanicus 994.
Quintitivs CIL IM und QuiscriLivs bei Schulze 443: *Serre
de Quintillan (Aude); mit -anicus: Sarnte-Croix-de-Quintillargues
1688 (Hér.), Quintilanegues 1146.
In N-Dekl.: Quinr10: Quincion, villa in p. Cadurcino et
vicaria Casiliacensi j. Quinson (Lot) in CB. Dann re (Isère)
14. Jahrh. Quinczonas in Arch. dauph.
Quistus vielleicht in *Quintan (Lot-et-Gar.).
267. Quiriacus castrum Vienne 565 (DB Il); derselbe ON
im CL Quirieu 13. Jahrh. j. Quiricu (Isère), ebenso in CS,
EE
126
268. Raga! (Isère) ist in CS im 15. Jahrh. als Ragia belegt.
Es würde mit Rabiagum (dans la vicairie de Puy d’Arnac) in CB
[nach Deloche Rabof? (Corr.), was nicht stimmt] lautlich stimmen;
5. Devaux S. 327 ff Vgl. noch in CS Allo de Raybiaco (1140
ungefähr). Vgl. aber bei DV, Ragiatis in Vicariensi a. 980.
Ramus ist nicht belegt (vgl. aber bei Schulze gt RABIL1US),
wohl aber Raıus CIL II, IX Rata für Ravius s. Solmsen, Studien
S. 73. Germ. Racio Försteman Sp. 1007 kommt für den ON bei
DV, in Betracht, genügt aber für die ON im Dp. Isère nicht.
269. Ranıus Schulze 281: *Ragnac (Dord.); dann bei DV,
S. Petrus de Ragnaco in com, Ruthenico a. 1051 j. Rignac (Aveyron).
Andere Belege sind in CC Riniacus, Regnaco, Regniaco 1061
— 1065.
*Rariacum nur gelegentlich: Reyrieu (Ain) in CS de Rariaco,
Rayreu, Rariacus villa in agro Parciacensi 980; Reyrac (Lozère).
Mit -anum: *Ze Reyran (Gir.); *Reyran (Bach, Var). Vgl. noch
bei DV, Rairacus villa (a. 1139). Raxıus kommt nicht vor, wohl
aber Cogn. Rarus CIL X [642].
270. Rancé (Ain) ist in CS als Ranciacus, Rancies, Ran-
cey belegt; Ranciat (Puy-de-Dôme) 1250 Ranciat, Rancia in
Sp. briv., vgl. *Rancy (Senie-et-Loire). Vielleicht ist zu Grunde zu
legen *Rantiacum von Ranrius Schulze 78 und Rancius 281;
vgl. Rantiuttus CIL DI, 5513. Mit -anum: *Ranganne (Char.
Char. Inf.).
Vgl. *Rantinius: Rantigny (Oise); Ranteil (Tarn); Ranton
(Vienne). CIL Il, 2825 Ranro.
271. Rabejac (Hérault) geht mit einem anderen Rabejac im
selben Dp. vielleicht auf *Rapidiacum zurück. Raprpius CIL X.
Thomas, der Herausgeber des Dict. topogr., bringt aus 1153 einen
Beleg Riviniacum, was wohl eine schlechte Identifizierung sein
dürfte,
272. Da ReLiios nicht belegt ist, so möchte ich folgende
ON auf *Reg(u)lacum oder *Reg(u)liacum zurückführen:
*Rillieux (Ain); jedoch wird Reiliew (Ain) 971 als Religiacum
belegt, vgl. auch Religiacus villa Monast. Insulae Barb. bei DB,
aber andere Belege sind Relliaco, Rilleu, Rillieu, demnach
gehört es also nicht hierher. RELIGIUS ist nicht belegt, vgl. Re-
Gitius Schulze 444. Rilhac (Corr.) in Sp. briv. Reillac 1206,
Rialhac 1271, Rilhac; zehn KReillac (Dord.), 1485 Mayn. de
Relhaco; *Reylac (Gard); *Rilhac (H.-Loire, Lot, Puy-de-Dôme),
*Reilhaguet (Cantal, Lot). Vgl. noch bei DB VIII Reliacus villa
in p. Arciacensi und Riliacus in p. Andegavensi; in CBr noch
Rilago.
Mit -anum: Reliana, Reilana j. Keillane (B.-Alp.), in Kar.
Zeit auch Reglana geschrieben (könnte also auch *Regulana von
tl
127
Regulus sein);! Relianeta, Reguaneta, Reillaneta j. Retlhanete
(Drôme) in CM; dann Tenementum de Re/hands 1485 (Dord.)
< *Rellianensis. Vgl. noch Relano villa in com. Rossil. a. 950
(DB IX).
273. *Regi-acum, vgl. Recus Holder II, 1113 und Resıvs
Schulze 220, wird vielleicht vorliegen in: *Ze Riac (Gard); *Le
Rocher-du-Riac (H.-Alpes). Mit -anum: Za Reyanne (Bach, Gard).
Hier ist nicht ausgeschlossen, dafs obl. -ane vorliege, da ein Dorf,
das der Bach durchläuft, Rey heifst. In CM Riannum, Riantium
(latinisiert Riant), Rianni, Rianz j. Rrans (Var); *Réans (Gers).
Vgl. auch Remus Schulze 215.
274. Rericius ist reichlich belegt, s. Holder U, 1178: Redessan
(Gard) — villa Redeciano in com. Nemausense 909.
275. Zu Remiciaco super Ligerim (a. 943) bei DB IX wird
sich vielleicht Rensejac (Dord.) stellen; vgl. noch Remcionacus
villa Mon. S. Hilarii Pictav. DB IX. Vielleicht gehören diese ON
zum Cogn. Remicius CIL XII, 5686. *Remiciacum, *Remicei-
acum, *Remicionacum.
276. Romanıus Schulze 368 ist in ON sehr verbreitet, vgl.
D'Arbois S. 304: Romagnieu (Ain), belegt seit 1150 als eccl. Ro-
magniaci, Romaniaco, Romanieux; vgl. ebenda Komandche
< Romaniscas; im CL eccl. de Romanaco 1206; dann Ro-
maniacus campus a. 557 in Aimoni monachi Floriacensis de gestis
Francorum (DB U); Romagneu (Isère); Romagnat (Puy-de-Dôme)
von Longnon, Géogr. S. 510 identifiziert mit Romaniacus campus
a. 560 bei Greg. de Tours. Im CM Romagnacum in com. Sene-
censi, welches Guérard fraglich mit Rowanne (B.-Alpes) identifiziert,
was lautlich nicht geht; *Roumagnac (H.-Vienne); *Romanieux
(Ardèche).
Mit -anum: de Romaniano, locus in Arare a. 968 in einer
Urkunde des Kônigs Lothar (DB IX); dann Romagnano in com.
Bisuldunensi 899 in einer Urkunde Karls des Einfältigen (DB IX);
dann in CM Romagnana prope Fluvium Vuelnam, vielleicht
Romagnac (Bouches-du-Rh.) nach Guerard. Merkwürdig ist die
Doppelform Romanans oder Romanin (Ain), Romanins 1313. -ins,
wenn -anus vorliegt, wäre bekanntlich nur nach einem Palatallaut
Es ist zu bemerken, dafs in der südfranzösischen Toponomie
sehr häufig Romanus allein vorkommt: Romana villa in com.
Lugd. 998 (DB XI), vier *Romans (Ain); *Romans (Isère); *Roman
(Gard); Romans (Ain) de Romanis 912; Romas (B.-Pyr.), Arromas
im 12. Jahrh. (nach gasc. Gesetzen!), Romaas 12. Jahrh.; im Dp.
Drôme viermal, wo aber bei Romans ar. de Valence der älteste
4 Vgl. in Vita Vedasti Reguliacum (Holder II) von REGULIUS Schulze
220, Leider fehlt die moderne Entsprechung.
128
Beleg 908 Romanis ist, später aber Rotmanensis, Rotomanum,
Rotmani 1096. Im Dp. Hautes-Alpes fünfmal. Die obigen ON
könnten daher nur eine Frweiterung mittels -acum, -iacum,
-ianum von romanus sein. Jedoch wird die Archeologie darüber
zu entscheiden haben.
Mit -anicus: *Romaniargues (Cantal); auch *Romange (Jura)
< *Romanicus. —
Interessant ist Le Romejac (ein Bach, Gard), welches 1614
Rieu Mejan < *rivus medianus hiefs; später mit -c geschrieben.
Das war nur dadurch móglich, dafs -n nicht gesprochen wurde.
277. *Roumillac (Drôme); in CB Romeliacus in vicaria
Barrensi (irgendwo im Dp. Lot); in CL Rumiliaci (prior Petrus),
Rumilleu, Rumillieu j. Rumilly (H.-Savoie); *Roumaillac (Corr.) ;
*Roumaillac (Dord.). Mit der Synkope vielleicht Æomb/y (Pas-de-
Calais); *Romblaz (H.-Savoie),
Roauzius ist belegt, s. Schulze 368 etc.
278. CILIX Romakrus: *Roumieux (Drôme) vielleicht; *Ro-
mejae (Dord.) < *Romeiacum.
279. Der bekannte rôm. EN. Roscıus kommt in ON nicht
häufig vor: *Roíssac (Char., Ardèche). ÆRoussiux (Drôme) Castrum
de Rosseu 1266, Rossiacum 1305 und *ARossy (H.-Savoie) sind
nicht hierher zu ziehen, Vgl. *Roissonne (Isère).
*Roscenus: Roussenac (Aveyron) in CC als Rucenniaco 819
belegt; *Xoucenac (Dord.) Roscenacum 1090, decanatus de Ron-
cenaco 1143, Rochenac 1143; vgl. noch in CSau, Roisnago
locus.
*RoscıLıus: Æoussillac (Vaucluse).
*Roscınıus: Roussignac (Gard); vgl. Roscinione > Rossillon
für die Behandlung sci,
Mit -anum vielleicht: *Russan (Gard); *Russargues (Gard).
280. Rotelíat (Aim), belegt 1470 de Roteliaco, verlangt tt.
Rotre.tus ist nicht belegt, wohl aber Rorrio CIL XIII, 2104.
281. Rüssus: *Roussac (H.-Vienne) wird immer in Chron. de
S, Martial als Rossacum belegt. *Roussac (Dord.); *Ronssac (H.-
Alpes); Roussas (Drôme) 1211 Rossatz, wahrscheinlich -atis.
282. Rodilhan (Gard) Rodilanum könnte vielleicht auf
*Rütilianum (s. Schulze RúriLivs) beruhen; vgl. noch *Les Ro-
dillions (Allier); *Rodeilhac (Var) spricht gegen die Länge von i.
Bei DV, Rutilianus villa in suburbio Nemausensi a. 813; bei
DViv Rutillans (château aux environs de l’abbaye de Lézat); im
CM Rutillagus 1062, welche ON wegen des Mangels an modernen
Entsprechungen nicht zu beurteilen sind.
283. Rubiacum ist ziemlich häufig anzutreffen: ÆRoubrac
(Her.); zwei Robiac (Gard) de Robiaco 1119; Roulia (Aude) kann
129
auch -anum enthalten; bei DV, noch Rubiacum abbatia a. 901;
Rougéac (H.-Loire) bei Longnon II Rubiacus, vgl. Rougé (Loire-
Inf); zwei *Rougeat (Ain); hierher vielleicht auch im CBr in parr.
ico, in vicaria Brivatensi, in villa cui vocabulum est Roiaco.
Mit -anum: Rubiano, villa in p. Rossil. 981; Rubianus
ager j. Roubian (Bouches-du-Rhône) [Kar.].
RUBENUS vgl. Rußenıus Schulze 220 dann RUBENNIUS, RUBENA
CIL II, 4402: *Rouvenac (Aude).
Rupinios: Rowvignac (Gard) 1430 Rovignaco; im Dp. Hérault
vier Rowvignac, belegt villa Rubia, in villa Roviniaco vel Lumi-
gnago, de Ruviaco vel Remugnaco 987, Robianum 996.
Das Verhältnis dieser Belege ist nicht klar. Lumignaco, Re-
mugnaco dürften vielleicht falsche Lesungen sein. Rubia, Ru-
viaco beziehen sich vielleicht auf Roudrac im selben Dp. Jedoch
muís darüber der Lokal-Geschichtschreiber entscheiden.
Ruseırıus CIL IV, 842, X, vgl. aber auch CIL III, 6017, 12.
13 Rosııus: *Rowvillac (Drôme); Mas-Rouvillac (Gard) heilst 895
merkwürdigerweise „in terminium de Ubilionicas, in valle Anagia,
in hunc comitatum Nemausense“, 1551 Roubillargues; ebenso
merkwürdig ist Roubillac (Gard): Rovinanague 1203, Rouvillac
1824. Hier hat wahrscheinlich der Herausgeber Belege, welche
sich auf verschiedene ON beziehen dürften, zusammengeworfen.
Bei DB, Rovilianicae a.966. Mit -ascus vielleicht: *Ze Moullin-
Revillasc (H.-Alpes).
N-Dekl. *Ze Roubion (Fluís bei Montelimar), dann *Xobions
(Vaucluse), *Robion (Basses-Alpes, Alpes-Mar.).
Rubus, welches bei Schulze S. 424 mit ü angegeben ist, ist
vielleicht eine echt lateinische Entsprechung des Rurıus. Unsere
ON verlangen entweder ti oder o. Auch Russıus ist belegt s.
Schulze a. a. O.
284. Zu den Ausführungen von D'Arbois S, 307 über Ruf-
fiacum füge ich noch folgendes hinzu: Rot/fiew (Ardèche) in CV
eccl. S. Martini de Rufiaco 1106—1112; zwei Æuffieu (Ain) seit
12. Jahrh. belegt: Rufiacum, de Ruffiaco, eccl. Ruffiaci, Ro-
phiou; im CC Roffiaco, Rufiaco j. Roffiac (Cantal); Ro/fal
(Loire-Inf.); Rouffiac (Cantal, Aude, Charente [im CBai, Rofiac,
Rofiaco villa], Charente-Inf., H.-Gar., Lot); im Dp. Dord. sechs
Roufiac; dazu noch (Hérault) Rufas, Rufiacum 1118, Rofiacum
1118, wo der Schwund des j auffällig ist; Æow/fiac (Aveyron) ist
bei DV Rufiniacum, curtis in p. Rutenico a. 937 belegt (gasc.
Gebiet, vgl. 185).
Rurintus Schulze 221: Rofiniacum in vicaria Rarrensi in
CB j. Roufignac (Lot); im Dp, Dord. fünf Rouffignac, belegt seit
1335; Roufignac (Corr., H.-Vienne, Char,, Char.-Inf.).
Ruemus Schulze 123: Roufilhac (Lot). -anicus: Rouffillange.
Mit -anum: vgl. Rufiana urbs Nemetum bei Ptolom. (DB 1).
Beiheft z. Zeitschr, f, rom. Phil, II. 9
Le
130
Rurrus als Vorname ist auch im Mittelalter beliebt (s. einige
im CSai. 11). Alle diese EN kommen auch massenhaft vor. Ru-
FINUS Cogn. CIL III, II, 5661 Rurinius, RusiLLA CIL II, 815, 5124.
285. Runius kommt CIL XII, 5102 vor, s. Schulze 368: im
CSau. cultura de Runiaco in vicaria Ucionensi; *Rognac (Dord.),
*Rougnac (Char.), *Rogna (Jura); Rognac (H.-Loire) 1443 Runhac
im Sp. briv., *Rorgnais (Savoie); vgl. auch bei Holder II, 1247
Runiacum j. S. /osse (Pas-de-Cal.). Rognac (Bouches-du-Rhône)
< Roniacus bei LIL *Rognonas (Bouches-du-Rhône) < *Rü-
nionacum. Vgl auch Ronıus Schulze 132 und Fórstemann
Sp. 1062.
286. Sabazan (Gers), dann Cebazan (Hér.) Zebezan 859, de
Sabaza 1101, Sabazan 1625 sind lautlich sicher identisch; vgl.
noch dazu Sabacianicus im CM nach Guérard vielleicht Le Savan
(Vaucluse), was lautlich nicht stimmt; dann Sabazac 1267, Saba-
ziacum, Cebaziacum j. Cebasat (Puy-de-Dôme) im Sp. briv.
SABBATIUS ist belegt. SABBATIA CIL III suppl. Nr. 9588 (Salona),
SABBATIUS, Mann der Vigilantia, Schwester des Kaisers Justinus L;
CIL V, 8120 drei SABBATIUS, was ganz gut past.
287. Sapınıus Schulze 222 etc. kommt in ON mit -acum
sehr häufig vor. Ich habe wenige Beispiele für -anum. $
(Ain) gehórt nicht hierher, da es als Sarbiniacum, Salviniacum
belegt ist, daneben auch Savigniacum, Savigne, Savignieu;
Savigny (Rhône), bei D'Achery Spec. t. V, p.110 Saviniacus
(10. Jahrh.), dafúr in CS auch einmal Sapiniacensis, was nur
eine Latinisierung sein dürfte. Savignac (Aveyron) kommt in CC
als Selvaniaco belegt vor. Zwei Sevignac (Hér.), drei Savignac
im Dp. Dord., vier Sövrgnac (im Dp. Basses-Pyr.) 1270 Sevignag,
Savinhacum 1286; vgl. bei DV noch Seviniacum in Pago
Rutenico a. 934, dann noch in Ro. gasc. (Amandinus de) Savin-
gnac. Sauvagnac (Gard), welches der modernen Form gemäfs
auf *Silvaniacum zurückgeht, erscheint einmal als Savagnac
belegt; umgekehrt Savagnac (Hérault) erscheint in der Karte von
Cassini als Sauvagnac; vgl. Savanac (Dord.). Es ist viel wahr-
scheinlicher, dafs diese letzten ON auf *Silvaniacum zurückgehen.
Bei DV, noch Saviniagus villa in p. Elesano a. 680 j. Savignac-
Laussonne (Gers); bei DV, Sabiniagum sive Mairacum, villa in
p. Carcassonensi j. Marrac (Aude). Im Dp. Loire zwei Savigneux,
in Sp. briv, Savinhacus 1381; s. noch das Verzeichnis bei Holder
Il, 1381.
Mit -anum: Savinianis villare eccl. Narbon. (a. 884) bei
DB IX; mit -anicus: Saviniangae, vill eccl. 8. Marcelli Cabil.
Hierher wird nicht gehôren: Savignargues (Gard) Salvananegue
1138, Savinanicis 1156, Salvananicis 1175. Bei DV, Bavi-
nianus villare in parr. Redensi, a. 883 j. Savignac (Ariège); vgl.
auch den Beleg bei DB.
131
288. Ceyzerial (Ain), belegt Saisiriacum, Seysiriaci, Say-
siria, Cesiria; *Ze Coyzeriat (Ain); Céysirieu (Ain), ebenso de
Saisiriaco, Sesiriaco, Ceserieux belegt (seit 12. Jahrh.) werden
vielleicht auf *Sacer-iacum von Cogn. Sacer zurückgehen.
289. Dunkel ist Sa/agnac (Creuse), welches im CB als Sela-
bunac erscheint, lautlich aber damit nicht zu vereinigen ist. Im
13. Jahrh. Salanhacum (DB XXI). Im CB erscheint noch Selania-
cum in vicaria de Juliaco; vgl. noch bei DB VIII in Salanaco, villa
Monast. 8. Audochii Augustod. (a. 859). In Chron. de S. Martial
auch Salanac für Sa/agnac (Creuse), also Selabunac vielleicht
Verschreibung. Im CC erscheint Solanac 1087—-1107, von
Guérard mit Simhalac (Aveyron) identifiziert; vgl. noch im CBr.
Solaniaco, was sich vielleicht auf den ON im Dp. Creuse beziehen
könnte! Wenn die Identifizierung von Gu£rard richtig sein
sollte, so würde der heutige ON an conucula > kuljna*® in
Vinzelles, und coloigni im alyon. erinnern. Saranıus ist belegt:
Schulze 369, SALANUS bei Ovid, ex Ponto 2, 5. 1.
290. Sancrius (zusammengefallen mit Sancıus; vgl. Holder
II, 1348; Santivs CIL XIII, 6607; vgl. noch SENTIUS und SinTIUS)
kommt auch häufig vor: im CL eccl. de Sanciaco 984; *Ze Sancey
(Ain); Sanciat (Ain) de Sanciaco 1271; Sansac (Cantal) im CC
Sanciago; *Sansac (H.-Loire); vielleicht auch *Sinsac (Dord.);
s noch Holder II, 1348.
Mit -anum: Sansan (Gers), vielleicht identisch mit Sancianis
in CC und Santianus in CRousill.; bei DB VIII Santiane villula
in > re Scutingensi (a. 846).
tus oder SENTINIUS Schulze 228: *Saintignac (Avey-
po in CBr in cultura de Sentinago; in CSau. Terra de San-
tiniac; vgl. bei Holder II Saïnf-Zgny (Rhône).
*SANCTILIUS oder SuNTIL1IUS Schulze 229: Santilliacus villa
in agro Gofiacensi (a. 1000 circa).
Für Sentenac (Ariège) hat Holder II Sentiniacus, was nicht
ganz geht; vgl. *Santenay (Ain). SENTENNUS ist belegt.
291. Sedeilhac (H.-Gar.) und Sadillac (Dord.), belegt 1363
Sadelhac, Sedalhacum, Sedilhac im 16. Jahrh, gehören höchst
wahrscheinlich zusammen. Hierher vielleicht auch Sitilianus villa
in com. Avenion. (a. 896) in einer Urkunde des Königs Ludwig
von Provence (DB IX). CILX Sarıuıus (zweimal), vgl. CIL IX
SATELLIVS; auch Seritivs ist belegt, s. Schulze 458. Die Ab-
des a im Anlaut zu e kommt häufig vor; deshalb ist
eine sichere Entscheidung nicht möglich.
292. In CLant, kommt (Gérard de) Saciag vor; dann Saci-
acum im CGr; *Sassac (H.-Loire), Zu unterscheiden wäre Satiag
1 Man könnte hier an eine Ableitung von solanum (von solum) denken;
“el. Solanum in pago Tolozano j, Souda (Ariège); vel. solarium (I D);
aber auch SOLANIUS ist belegt, Schulze 371.
g*
132
im CBr, vielleicht identisch mit Sézac (Corr.). Auf den Inschriften
kommen vor: CIL VIIL Sattics, vgl. noch VIII Sarronius, Cogn.
Sarra CIL VIII [9097]; vgl. Schulze 224, daneben auch mit einem
t: Sarıa CILX, vgl. Sarus IL, 5465, Saro VIIL
*SattıLıvs vgl. SATTELLIA Schulze 225: Satilliacus superior
996 j. Satilicu (Ardèche) im CV, vgl. noch Satiniangum im CGr.
*Sarro -onis, vgl. Sarronius: *Sa/onay (Ain) belegt de
Satenay (seit 12. Jahrh.), vgl. noch *Sothonay (Ain).
293. Cogn. Saryrus kommt auf den Inschriften häufig vor.
Sadirac (Gir., Dord., zweimal im Dp. Gir., B.-Pyr. 11. Jahrh.). In
CC in vicaria Saddiraco in p, Caturcino im 11. Jahrh.; hierher
auch Ceyras (Hérault) villa fiscus Saturatis 804—820, Ceiracum
1029, Sedratis (DV,), Seirac, Seiras 1008, wo also sehr frühe
Synkope vorliegen dúrfte; vgl. bei Holder Saturiacus villa (a. 67 3)
j. Sarry (Marne).
Mit -anum: Saduran (Gard zweimal) 1254 de Sadoirano,
rector eccl. de Sadoirano. Merkwúrdig ist Satwrargues (Hérault),
vielleicht ist eine Beeinflussung von Satyrus móglich. Die Belege
sind übrigens sehr unklar: 8. Sesteiranegues 1157, Scurdu-
rengues 1226, de Saturanicis 1538, Santurargues 1684, aber
1440 ganz korrekt villa de Saduranicis. Hier dúrfte es sich
wiederum um Belege verschiedener ON handeln, die der Heraus-
geber zusammengeworfen hat.
Mit -uscus vielleicht: *Sadroc (Dord.).
294. DB IX hat „villam scilicet quae vocatur Saxiacum in
comitatu Deensi“ in einer Urkunde des Königs Ludwig von Pro-
vence; dann bei DB XIX Saxiacum castrum in Carcass. j. Saissac
(Aude); Sarssac (Lot) bei DV, Saxiacum monasterium; dann
S. Benoit- de-Cessieu, 859 Saxiaco im C de Ainay (vgl. Philipon
R. C. XX, 293); Sayssac oder Sayssaco 1250 j. Ceyssac (H.-Loire);
hierher wahrscheinlich auch Saisac 1253 j. Cissac (H.-Loire) in
Sp. briv., dann Seyssagueto (de) 1466 j. Ceyssaguet (H.-Loire).
Mit -anum vielleicht: Sarssims (Isère) in Doc. inéd. II apud
Saisinum.
Saxıus ist belegt: CIL II, 5414, Saxta, IX. Auch Sassıus
Schulze 369 wäre lautlich môglich.
205. SEMPRONIUS kommt nur in einem Beispiele vor. Sem-
prugnanum in CGr, von Marion (mit Fragezeichen) identifiziert
mit Savournon (H.-Alpes), was lautlich nicht geht, Vielleicht hierher
auch Samprinianum (a, 966) bei DV,.
296. Serenius Schulze 229 ist auch häufig anzutreflen: in
CB „in allio loco...Sereniaco“ 896; *Serignac (Lot-et-Gar,,
Tarn-et-Gar,, Gard, Lot), vgl. *Serenac (Tarn).
Mit -anum: zwei Serignan (Hérault) Surignanus villa 990
(wahrscheinlich verschrieben), später Sirignanum und Serinha
133
1368; *Berre-de-Sérignan (Drôme) in Serinham 1489; *Serignan
auclnse
Es scheint auch hier die Synkope vorzukommen: im CC
Serniaco, Serniag, Serniago 1010—1053; *Bégude-de- Sernhac
(Gard); Sernhac (Gard) Sarnacum 1169, eccl. de Sarnhiaco 1386;
(Char., Creuse); Zes Sarniacs (Char.), Sarniat (H.-Loire)
im CBr Sirnac. Man beachte jedoch auch Cerxıus Schulze 271
und Saxnivs Schulze 224.
297. Sirius Schulze 229 oder Cerıus Schulze 271: *Sérac
(Lot-et-Gar.), *Seyrac (H.-Gar.) im CC eccl. de Serraco ıı. bis
12, Jahrh. (wahrscheinlich mit serrum in Zusammenhang gebracht);
Ceyras (Gard) Seyracum 1384. Auch Sarıus Schulze 224 wäre
nicht ausgeschlossen.
Mit -anicus: Sunt- Jean-de- Ceirargues (Gard) Seyranegues
1237, de Seyranicis 1295. Vgl. Serio (n) j. ein Ciron (Neben-
flufs der Gar.), zwei Cerons O. (Gir.) bei Holder IL.
298. Secunpıvs kommt in einigen ON vor: Segonciacum
in vicaria Exandonensi j. Segonsac (Lot); dann Segonciacus par-
rochia prope Alpes (a. 812) in einer Urkunde Karls des Kahlen;
vgl. auch Segontiacus villa Monast. 8. Eugendi bei DB VII,
was lauter Latinisierungen von ndj > nz wären. *Segonzac (Dord);
im Dp. Aveyron im CC Segonziaco; Segunzac 1247 j. Segonzal
(Puy-de-Dôme) im Sp. briv., z zeigt, dafs hier SEGONTIUS (vgl.
D'Arbois, Les noms gaulois, 8. 80) nicht vorliegen kann. Hierher
wahrscheinlich auch *Segougnac (Lot-et-Gar.), vgl. Verecundiacum.
8. noch das Verzeichnis bei Holder II, 1426.
Mit -anum: „villam Secundianum in valle confl. (a. 985)“
bei DB IX.
209. Severus kommt in ON mit -acum, -iacum und
-anum sehr häufig vor. Im CL: Sivreu, Sivreuz, Sivriaco,
Sivrieu (11.—12. Jahrh.); Civrieux (Ain) de Sivriaco 984, *Cevraz
(Ain). Chevalier identifiziert de Sivriaco (1080?—1075) im CV
mit Surieu (Isère), vgl. dazu noch die Formen Seureu, Siureu,
Suireu bei Devaux 165; im Dp. Jura Civriat, im CS Civria belegt,
In CBr in patria Arvernica, in vicaria Nonatense, in villa Severiaco;
DB XI Sivriacum, castrum in Aquitania. *Cirurac (Lot), *Sieurac
N. Tarn); *Sieuras (Ardèche, H.-Gar.). Im Dp. Dord. sechsmal
Siorac; *Storac (Char.-Inf.), im Dp. Lot noch zwei Ciewrac; vgl.
noch bei DB V Sibriacus pagus. Das sind lauter synkopierte
Es gibt auch ON, wo keine Synkope vorkommt: Severac
(Gard), 1174 (G. de) Seveiraco; Severac (Aveyron) im CC Severi-
acensis, Severiago; Sevirac (Hér.) locus de Seveniacho 1271
(verschrieben?) Severac in der Karte von Cassini; dann in Puy-de-
Civerac; im Dp. H.-Loire Civeyrac (zweimal) im Sp. briv.
Civayrac 1552; im Dp. Lozère ebenso Civeyrac, *Civérac (Puy-de-
Dóme). Hierher vielleicht mit vortonischer Synkope Cyourat 1401
j. Surat (Puy-de-Dôme) in Sp. briv.
134
Mit -anum: Siverana villa in com. Empur. (a. ot) bei
DB IX und Siurana castrum Hispaniae montanis bei DB XII.
Wie musca > mouicho, mouisso so Severasca > La
Severaisse (Bach, H.-Alpes), belegt „inter duas Severiascas“ 1148,
Severaista flamen 1178, Severayssa 1373, Severaychia 1393;
im selben Dp. noch Za Severaissette; vgl. noch das Verzeichnis bei
Holder II, 1531.
300. SexTIACUM ist ziemlich häufig (zusammengefallen mit
Cesti-acum und Cessi-acum von Cesrius und Ckssıus), Zwei
Seyssac (Dord.) Saichac 1346; vgl. auch Saxiacum und Sisci-
acum (IIB). Nach D'Arbois 8. 320 wahrscheinlich auch Cessiew
(Isère); Holder II, 1534 bringt noch *Cessey (Doubs); *Cessíal (Ain,
Jura); *Sextia (Bouches-du-Rhône).
Mit -anum vielleicht: *Seíssan (Gers),
Der älteste Beleg für *Sextiacum ist wahrscheinlich bei
Longnon Géogr. au VI* 8.600 Sexciacus vicus vel domus cum
eccl. belegt bei Gregor von Tours,
SExTINIUS, vgl. CIL III [4459] Cogn. Sextina: „in villa quae
dicitur Sestiniaco“ im CBr, im CSau. Sestinac locus, wahr-
scheinlich identisch mit Sestinhac 1274 j. zerstört im Dp. Puy-
de-Döme (Sp. briv.).
301. Sienrus CIL Ill: Segny (Ain), wofür auch Sanıus
Schulze 228 möglich ist. Sanna! (Corr.) identifiziert Deloche mit
Signacus, was merkwürdig ist, (nn ist im Alyon, manchmal Be-
zeichnung für N; ob das hier der Fall ist, ist schwer zu entscheiden,
da wir die mundartliche Aussprache nicht kennen). Mit -anum:
zwei Signan (Gard), Garica Signanese gı6, Vallis Sinnani
13. Jahrh,
302. Auf dem südostfranzösischen Gebiete sind SıLvıus, SER-
VIUS, SıLvıus zusammengefallen. Cervıus von Servius kann man
unmöglich unterscheiden. Endlich ist nicht sicher, ob Pa in
Sergeac (Dord.) de Sergiaco 1053; zwei Sargeac (Dord.); dann
Sergy (Ain) de Sergiaco, 1110 Sersie, Sergier, Sergie; dann
*Sorgieu (Ain); in CDomb. Sargieu (villa de), auch villa de Sarzis:
*Serviacum oder *Sergiacum zu suchen haben.
Sekvius oder Cexvius: mit -anum: Servian (Hér.) castrum
de Cerviano 1065; *La Servianne (Bouches-du-Rhône); *Sarvian
(Savoie) (auch = Silvianum möglich).
ServiLius CIL IX: *Servillat (Ain), *Serveillac (Dord.).
SEKVATIUS, vgl. SERVATUS CIL III, dann auch Servatius
Lupus, der bekannte Gelehrte im Mittelalter: *Servisey (Ain). Mit
-anum: *Servezanne (Gard); *Sarbazan (Landes); vgl, Servationum,
in Vivariensi a. 950 bei DV:
*Servicius: *Servissac (H.-Loire).
Weiter kommt der Zusammenfall von SıLvıus Schulze 371 und
SALVIUS Schulze 93 in Betracht: vgl. silva > saube, sauva.
135
Sırvanus kommt ziemlich häufig vor: *Salban (Lot-et-Gar.), Salvan
(Her.); Les Sauvans (Gard); Mas-de-Sauvan (Gard), Sauvan (Drôme),
Sauvane (Drôme) Salvana 1540; S. Sauvant (Char.-Inf). *Silva-
nicus > Salvangis colonia (nach 1032) im CS. — Silvanacum
wahrscheinlich in *Servanoc (Tarn-et-Gar.). Viel verbreiteter ist
*Silvani-acus: eccl. de Sylvaniaco 984 im CL; Za Tour-de-
Salvagny ) im CS Salvaniacus, Salviniacus belegt; Sa/-
vagnac (Hér.) seit 16. Jahrh. belegt; *Sa/vanrac (Cantal); *Servagnat
(Jura); *Sauvagna! (Lot-et-Gar.); Sauvagnac (H.-Gar.); *Sauvanjac
(Char.); *Saubagnac (Landes) in Ro. gasc. Saubanac; *Soubagnac
(H.-Pyr.); *Ze Saubagnac (B.-Pyr.); vgl. noch bei DV, Selvani-
acum villa in parr. Rutenico (a. 819); Sauvagnat (Puy-de-Döme)
Salvagnac 1250 in Sp. briv.
Mit -anum: *Sauvagnan (Ariège), *Soubaignan (Gers); *Salví-
gnanne (Tarn), dazu vgl. Sarvınıcs Schulze 93.
SILVINIUS Schulze 393: vielleicht Servigna/ (Ain), de Servignie,
de Servigniaco, Servignia, Servigniat (seit 13. Jahrh.); bei
DBIX Silviniacus, villa in p. Cabilon (a. 890). Mit -anicus:
im CBr Silvignanicus in p. Arvernico, in com. Brivat.; bei DV,
Silvinianicus, villa in parr. Nemausensi (a. 819). Im Dp. Gard
Souvignargues, Silvagnanicus 1031, Salviananegues 1125, Sal-
Vagnargues 1435 gehôrt zu SILVANIUS.
SALVIACUM oder Sırvıacum: *Sa/viac (Lot); *Sauviac (Gers,
Gir.); Sauviac (Hérault) [die Belege 813 locus de Salignacio et
Salignanello dürften nicht auf diesen ON Bezug haben]; Sauvia!
(Puy-de-Dôme) 1401 Salviat in Sp. briv.; *Za Saugral (Jura);
Sauviat (H.-Vienne). Andere Beispiele siehe bei D'Arbois 8. 312,
Mit -anum: Sauvian (Hér.) de Salviano 1070; vgl. noch
que homines de) Saubion in Ro. gasc. j. Saubion (Landes) <
Salvione.
*SALVENTIUS: Salvenciacum in CM j. Sawvensa (Aveyron);
-anicus: *Sauvessanges (Puy-de-Dôme).
*SaLvicius: *Saubissan (H.-Pyr.).
303. Cognomen Simitis CIL III oder Sımurıus Schulze 232:
*Semillac (Char.-Inf.); *Semeillan; vgl. Similiacum bei DB XII.
304. Sımus CIL II, 2315: Les Simians (zweimal, Gard),
Simiane (Bouches-du-Rhône) in CM Simiana; Champ-Simian (H.-
Alpes) wird merkwürdigerweise 1526 campus Symeandi belegt;
deshalb nicht sicher, ob hierher zu ziehen.
805. Socıus Schulze 233, vgl. CIL X SociLIa: Soucieux
De) belegt im CS Sociacus, Soceu, Socieu; *Soussac (Gir.);
Soucia (Jura, Ain). Hierher wird nicht Sowzy (Rhône) gehören,
obwohl es als Suciacus in CS belegt ist (auch $. Stephanus de
Sauczy). Soussal (Puy-de-Dôme), vielleicht identisch mit Sociacus
villa (a. 1252) in Sp. briv.
Mit -anum: *Soussans (Gir.).
—
136
306. Neben SOLLEMNIUS s. D'Arbois 328, welcher in Solem-
niacensis ager j. Solignac (H.-Loire); Solignac (H.-Vienne) in
Cronicon de S. Martial immer als Solemniacensis belegt, scheinen
einige ON *Sorr(o)mıus zu fordern: *Souloumiac (Hér.); Soleymieu
(Isère) im CS Soloymeu; im Arch. dauph. II de Solomef j.
Solomieu (Isère). In Doc, inéd. relat. au Daup. erscheint (Ray-
mundus de) Sollempniaco 1288. Es ware interessant zu wissen,
ob sich das auf die ON im Dp. Isère beziehe, In CL Solomi-
acum; Solomiat (Ain) apud Solomiacum, Solomia 1145; *Soley-
mieux (Loire); *Solomiac (Gers, Tarn-et-Gar.). Hierher vielleicht
auch: Solminhac (Dord.) eccl. de Solminhac 1457, dann Solvi-
nhac 1471 < *Solominiacum; vgl. (P. G.) de Solomnac. Viel-
leicht ist doch an mnj > mj zu denken; vgl. aber auch PoLum-
NIUS und POLEMIUS,
307. Sornius CIL X: *Sourniac (Cantal); *Sourgnac (Dord.),
dann vielleicht auch *Sornac (Corr.). Jedoch fehlen die urkund-
lichen Belege. Vielleicht auch Saturni-acum?
308. Auf ein Sophroni-acum geht vielleicht “Soufrignac
(Char, Dord.) zurück. CIL IX Cogn. Sopyron.
308. Für STATIUS Schulze 37 habe ich aus DV, Statianum
villa in Narbonensi (a. 862).
310. Surerıus kommt in ON mit -acum und -anum häufig
vor: Stiperiacum: *Souderac (Char.); Soubirac (Dord.); vgl. noch
*Superiat (Ain).
Besonders häufig in ON mit -anum: vier *Soubeyran (Gard,
zweimal H.-Alpes); *Soubrran (Gers, zwei Landes); *Soubeyran oder
*Soubeyras (Her.) seit 1168; Soubeyran (Drôme), Sobeyra, Sobey-
rana 13. Jabrh. Im CB Superiana villa in p, Caturcino prope
villam Fanum 860; dann *Za Soubeyranne (zweimal Gard, Ardèche).
Auch mit der Synkope: *Soubran (Char.-Inf.), *Le Rocher-Soubran
(Drôme), *Subrane (Dord.). SUPERIUS ist belegt, obwohl eine Ab-
leitung von super nicht ausgeschlossen ist.
311. Sukxtius Schulze 235 im CBri. Sorciacus in p. Briva-
tensi, in vicaria Nonatensi, vielleicht identisch mit Sowrsac (Corr.).
Deloche möchte diesen ON mit Sulciacum im CB identifizieren,
was nicht sicher ist, da in diesem Dp. I nicht > r. Dagegen
Sourzac (Dord.) Petrus de Sorziaco 1080; Soursy (Rhône), dann
bei DV, Sorsat eccl. in Tolozano j. Sorgeat dürften nicht hierher
gehören, sondern vielleicht Surdi-acum von Surbus Schulze 240
darstellen.
Vgl, noch Sortiliano, villaris S, Aniani Mon, (a. 899) bei
DB IX < *SURTILIOS.
312. CIL X, 5970 TALLENTIUS: nur ein Beispiel: Talenti-
acus villa in agro Monte Aureacensi 1002 im CS; hierher wahr-
ue
137
scheinlich auch Talancieux (Ardèche) c” d’Anonnay; vgl. in Nord-
frankreich Talensac (Ille-et-Vilaine).
313. Auf dem südostfranzösischen Gebiete sind Türıus
(Georges) und Taurus zusammengefallen. Tauriacum liegt vor:
in Zauriac (Tarn-et-Gar.) im CC Tauriaco; im CC Tauriacus j.
Tauriac (Lot) und (Aveyron). In Thorría (Ain), vgl. im selben Dp.
Thoire, belegt de Toria, de Tauria, de Thoyri, seit 11. Jahrh.;
*Thoiria (Jura); Thoiry (Savoie), belegt im CGr Thoiriacum,
Toirevum (latinisierte Vorstufe Thoireu); im Dp. Ain ebenso
Thoyry, belegt de Toiry, Thorie, Thoyrie (seit 13. Jahrh.)
könnte, wie gesagt, auch Türiacum vorliegen; vgl. de Tuyriaco
j. Tirieu (Isère) wie vocitus > vuide — vide.
Auch Taurus ist in ON nachzuweisen: Taurane campus in
p. Gerund. (a. 922) bei DB IX, vielleicht identisch mit Zourran
(Gir.); dann Ze 7oras (Drôme, Bach) Rivus de Taurano 1344.
Ob -anica oder -inca, ist in *7bramche (Rhône) nicht ersichtlich.
Bei DV, noch Tauranum alos j. Zowran (Aude); vgl, ebenda noch
Taurus villa. Thorana in Arch. dauph. j. 7’horanne (Isère).
Taukısıvs CIL XII, 3361: s. D'Arbois S. 333 Zhorigny (Rhône)
in Torriniaco 0950, in Toroniacas 983, Tauriniaco 971,
auch de Torognieu in valle Bevronensi; dann vielleicht TAwri-
gneux (Ain), belegt im CS Turine, Turigneu; *7'hurígnat (Ain),
Hier au” > u: vgl. Uriage (Isère) im CDomina: Auriatge, Au-
riatgum. — Mit -anum: in villa Tauriniano in valle Confluent,
(a. 950) bei DBIX. Zwei Zaurignan (Ariège) bei DV, Taurini-
acum (a. 854) Taurinianum (871); Zaurinya (Pyr.-Or.) im CRouss.
Taurinianus. — Tauxtus mit -anum: Bartolomeus Toyrans
notarius publicus im CLant. (oder Türius). —
Türıms s. D’Arbois S. 333: 7owrliae (Lot-et-Gar.) < Turi-
liacus. —
D'Arbois S. 331 verlangt für nachstehende ON Tauricciacus.
Auf eine solche Grundlage würde nur Taurcianus vicecomitatus,
zur Karolinger Zeit j. Le Tursac hinweisen. Auch für ON
wie Torcieux (Ain), belegt im CS Torceu, Toceu, Torcieu; dann
in Torciaco villa in pago Engol. (a. 852) bei DB VIII j. Torsac
(Char) geht das noch. Aber auf diese Grundlage kann nicht
zurückgehen Zorciac (H.-Loire), weil es im Sp. briv. als Estour-
Siac 1401 belegt ist; vgl. noch zwei Tursac, Tursal (Dord.) [seit
13. Jahrh.], und noch Roguefor!-de-Tursan (Landes) in Ro. gasc,
castrum de Rupeforti de Tewersano (vielleicht schlechte Lesung
für Taursano?).
314. Temniac (Dord.), belegt 1305 Tempniacum, Temp-
nhacum 1397, Entegnacum 1586 geht vielleicht auf *Temoni-
acum von Temonıus CIL IX, 5052 zurück.
815. Für Te£rentius habe ich einige Beispiele: 7rensacq
(Landes) jedoch ohne ältere Belege; im CBai. noch Trensiac,
FF
|
138
Atrensiac j. Zransac (Char.-Inf) c”* de Montlieu. Mit -anum:
Tressan (Hérault: villa de Trenciano seu de Trinciano 990,
Terencianum 1130; auch Tercianum 1150, was für die Lati-
nisierung damaliger Zeit charakteristisch ist, Man sieht, dafs der
Schreiber auf Grund der romanischen Form die lateinische sucht
(sec. ns > ss, auch rs > ss), DV, identifiziert Trencianum
villa in p. Narbonensi 869 mit Trausse (Aude).
316, Tertius ist auf den Inschriften und in den ON ziemlich
häufig. Terciacum im CB j. Zersac (Lot); Tarsacg (Basses-Pyr.)
Tergag 1286, Tarsac 1344; Tersac (Dord) Terssac 1324;
*Tersac (Lot-et-Gar.); *Tarsac (Gers); *Terssac (Tarn) bei DV,
Terciachum 1163.
Mit -anum: vielleicht Trecianensis ager, Trecianus villa
915 j. Tressin (Rhône), vgl. aber auch Terentianum; Zérsane
(Drôme) Tercina 1200, Tercine 1403, Tarsanum 1514, Ter-
sane 1594; *Zarsanne (Puy-de-Dôme); *Tessan (Gar.).
317. Tittus, CIL XIV, 780 Tırııa kommt häufig vor: Tillac
(Gers) Tiliacus villa in agro Forensi, im CS; dann in CL fon-
tanetum ad Telliaco im 13. Jahrh.; Tex/har (Corr.).
Mit -anum: zwei 7eillan (Gard) Tellianum 850; Tilianum
901, Tellan 920; bei DV, Telianum, Tellianum villa in parr.
Nemausense (a. 813) j. S. Silveste-de-Tellan. Hier ist wiederum die
Frage, ob Titus oder das Appelativum tilia vorliege. Auch
TerLius kommt vor, s. Schulze 267.
*Tuanius: Tiliniacus villa in p. Oscarensi (a. 859) in einer
Urkunde Karls des Kahlen bei DB VIII.
318. Im CIL X kommen Tinerus, TENNIUS vor. Auf Tenni-
acum scheinen zurückzugehen: *7ignac (Ariège), *7eignar ie à
Vienne), * Zeigneux (Drôme); * Tignac (Lozère); *Tignieu (Isère); im
CL Tigneu 1250, und in villa de Tigniaco; im Dp. Ain *7ignat.
310. *Tizac (Gir.); im CL in Tisiaco im 13. Jahrh., wahr-
scheinlich identisch mit Thrsy (Rhône): in Tisiaco gB84— 990;
*Tizac (Dord.) 1273 gehören wahrscheinlich zusammen. Jedoch
Tirs (nach Georges und Schulze) kann nicht zu Grunde liegen.
Man vergleiche Tısıanus und seine Sippe bei Schulze 159 ff, wo
aber die Quantität des -i- nicht bekannt ist.
320. Tortiliano villa (inter eccl. Vienn, et Mon. Aeduense
bei DBIX); dann im Dp. Drôme Tortilianum 887 j. Albon,
Ein TorTıLıus, soweit ich sehe, ist nicht belegt; vielleicht hier
TERTULLIUS,
321. Cogn. Trirus CIL IX: vielleicht geht auf Tritiacum
> *Trisac (Cantal) zurück; vgl. bei Holder 1, 30 noch Tritiniacum.
822. Der bekannte römische Name Tutus dürfte vielleicht
in *Toulousque < *Tüllüsca vorliegen. Doch fehlen alte Belege.
139
323. Tis: Tulliacum villa S. Apri im 10, Jahrh. bei
DB IX; wahrscheinlich auch Tuilliacum villa Mon. S. Mansueti
10. Jahrh. (bei DB IX); im CB Toliagum, nach Deloche wäre es
mit Zérllet (Corr.) zu identifizieren, was lautlich nicht pafst; *Zewi/lac
(Gir.); vgl. noch CL Tuulleu im 13. Jahrh.
Mit -anum: Tollianum (a. 843) j. Zullins (Isère).
324. Einige frz. ON, welche auf Türnacum zurückgehen,
bat schon D’Arbois S. 364 angeführt. In Südfrankreich ein *Tur-
nacum > Tornac (Gard) Tornagus 814, Tornacus 922; Thour-
nay (Drôme): 1080 villa Turna; 1449 Tornaias (vielleicht *Tur-
nacas anzusetzen). Merkwürdig sind Belege für Zormas (Ain): in
villa Tornaco, Tornati, Tornaca, apud Tornos, Tournaz,
Tornai. Vgl. im CL (Guichardus, Henricus Laurentia) de Tournous
im 13. Jahrh. *Zurnac (Dord.), *Turnac (Ariège). — Zwei *Turni-
acum > ager Torniacensis im 13. Jahrb, im Dp. Ain; Thorni-
acum villa cum eccl. pert. ad Mon. S. Petri Viennen. (a. 967) bei
DB IX; Zournhac (Aveyron), *7owrniac (Ariège, Cantal [bei DV,
Tornagum]), Lot).
Mit -anum: TZournan (Gers), belegt zur Karolinger Zeit als
Tornanum; dann *7ournans (Doubs).
825. *Turrturıus vgl. CIL IX, 1970 Turruria Nice, kommt
selten in ON vor: Zourtoirac (Dord.) Turturiacum 1025, Tosto-
riacense, Tusturiacense 1182 (s statt r in diesen zwei Belegen
erklärt sich durch falsche Latinisierung, in diesen Gegenden kann
s* > r sein, vgl. Arnac < Asinacus.
326. Tüsciacum von Tuscius CIL VIII, XII: *7horssia
(Jura); 7hoyssey (Ain): in villa Tusciaco, Tosciacum, Tossi-
acum, villa de Thoissy, Thosey, Toissai (seit 10. Jahrh.); bei
DBXI Tusciacum villa in com. Lugd. (998 in einer Urkunde
des Königs Rudolph von Burgund), Tuscius wäre demnach mit
Tossıus CIL XII zusammengefallen, — Zu unterscheiden wäre
Toccrus, welches auf den Inschriften auch vorkommt: 7ossiat (Ain),
t de Tocia, de Tociaco, Tocies, Tocieu, Toussa (seit
1173); Toussieux (Ain) de Toceyo, Toceu, Tossieu (seit
12. Jahrh.); im Dp. Isère Toussieux, im CS als Toceu, Tocieu
belegt. Mit -anum: *7oussans (H.-Gar.).
8327. CIL VII Urcıvs: Ulciacum super Notram fluvium in
„Ex vita Caroli Magni per monachum Engolismensem descripta“
bei DBV; im CB Ulciacum in vicaria Uzercensi, nach Deloche
Ussac (Corr.). Heutiges Oulchi, bei DB XIV Ulciacum castellum
comitis Campaniae weist auf ü zurück. Ob hierher auch Oussial
(Ain), belegt als Hucies, Ocies, Oucia (seit 13. Jahrh.) im CS
gehört, ist nicht sicher, da auch Occius Schulze 424a zu Grunde
liegen kann.
|
——
328. CIL XIV Ummriús, vgl. auch Umpricrus Schulze 245:
Holder I, 30 Umbriacus. Mit -anum führe ich noch an: Um-
brianus locus im CLer. j, Notre-dame-d'Embrian (Var) 1030—1044;
vgl. noch Umbraniaco villa im CBr.
329. Uniac (Aude), Ogny (Ain), dann Oniacum villa eccl.
S. Marcelli Cabilon. a. 885 bei DB IX werden wahrscheinlich zu-
sammengehéren, Der ON im Dp. Ain und der Beleg bei DB IX
kénnen auf ü hinweisen, da hier una > ona. CIL XIV, 1038,
2605 Cogn. Unio, XII, 5686 Untus.
330. Holder I, 30 hat Uriacus. Dieselbe Grundlage scheint
zu verlangen *Urac (Gers, H.-Pyr.); vgl. CIL XII Cogn. Unto,
URITTO, URITTIA.
831. Ursanrus CIL X [Cogn. Urbanos ist sehr häufig]: im
CBr. Orbaniacus, in CSau. Urbaniago villa in pago Talemdiso,
in vicaria Ambronense, dieselbe Ortschaft heifst ebenda , cultura
de Orbagnago“; Orbagnoux (Ain) de Orbaniaco 1244.
332. *Uxsrmios, vgl. CIL XU, 1683 ...a Urbi[ci]lla: *Urbillac
(Ardèche), *Urbillat (Puy-de-Dôme).
333. Ursıus (s. D’Arbois S. 385) kommt in ON mit -acum
und -anum vor. Ursiacum ist seltener: vielleicht im CL (Gui-
fredus de) Hurceu 1222; vgl. de Ursiaco, villa eccl. Nivernensi
a. 886 bei DB IX; dazu noch Orssaz 1254 im CL, *Orsaix (H.-
Savoie). Urs(i)Janum dagegen häufiger: Orsan (Gard) Orsanum
1310; *Orsain (Charente-Inf.); *Orsans (Aude, Doubs); bei DV,
Orsianum in Vivariensi a.950; dann Ursian villa in pago Urgel-
lensi a. 946. *Orsane (Ardèche, Flufsname), *Orsans (Aude, Doubs).
Als Ableitungen sind wahrscheinlich zu fassen:
1. URsENUS Schulze 203; vgl. CIL X, 3149 UKSENA: *Orcenac
(H.-Loire),
2. Ursimus CIL II, 5158, 5587: *Orsignac (H.-Loire).
3. Uksıuıvs Schulze 261, vgl. CIL 111 UxsıLLa, URSILIANUS
* Orsilhac (H.-Loire); vgl. bei Holder I, 30 Ursiniaca cortis und
Ursiliacus,
Im Mittelalter kommt der Name Ursus häufig vor; s. CSai.
Il Index; als Cognomen ist er auch auf den Inschriften zahlreich,
s Indices zu CIL.
334. Urius CIL IX, 2975: bei DV, Utiacum, villa in Viva-
riensi (a. 950); vgl. dann im CL eccl. S. Andree de Usiaco a. 984,
dann ebenda Ysiaco und Isieu.
Mit -anum: zwei Usan (B.-Pyr.) erwähnt im 10. Jahrh., dann
vielleicht Uzano, villaris Mon. Montis rotundi a. 897 bei DB IX.
335. Der bekannte Name VALENS oder VALENTIUS Schulze
376 liegt zu Grunde in: Valentiaco locus in vicaria Adriacensi
141
a.917 bei DBIX. Mit -anum: Valenciennes (Ain); wahrscheinlich
auch Valencin (Isère) villa de Valencins 1363 (im Texte Valan-
cins), dann (Bartolomeus) Valensani 1291 im Arch. dauph.
*VALENTINIUS: im Dp, Drôme „ad Pontem Valentinianam“
1282 j. Le Pont.
336, Der bekannte römische Gentilname VALERIUS kommt
manchmal in ON mit -anum und -acum vor. *Valeriacum >
Vallery (H.-Savoie); im CL (Rodulphus de) Valeriaco im 12. Jahrh.
Mit der protonischen Synkope: *Valrac (Hér.); hierher vielleicht
auch *Vauriac, *Vaurias (Dord.).
Mit -anum: Valerianis sive Bagnilis, locus in Septimania
a. 839 bei DB VI; mit der Synkope: „in Valrano locus ibi eccl.
habet Mon. S. Cucuphatis a. 986 bei DB IX; im Dp. Hérault gibt
es fünf Valras, welche auf *Valerianum zurückzugehen scheinen:
so Valras-le-Haut: de Valrano 1068, de Valerias 1153, de
Valirano 1170, Valdras 1518; und dann noch im selben Dp.
Valros 990 Valeros, 1130 Valranum. Mit -anicus: Valerargues
(Gard), de Valayranicis 1314; vielleicht mit der Synkope Vaw-
rargues (Gard).
1. *VaLerisius: Valerisiacum villa Mon. S. Medardi a. 893
bei DB IX.
2. *VALERINIUS: merkwürdig ist Valerignaca curtis j. Va-
lernes (B.-Alpes) in CGr. Das Verhältnis des Beleges zu dem
heutigen ON ist nicht verständlich.
$37. VaLrus, CILIX Varıa, auf den Inschriften auch VALLIUS
Schulze 376: *Valliacum > Vaillac (Lot); in alio loco vocabulo
Valiaco in CBr, identisch wahrscheinlich mit de Valiaco 1078 j.
Vailhac (H.-Loire) in Sp. briv.; Vellag in CC 1070— 1090 j. Veillac
(Aveyron); vgl. bei Holder II, 30 Valliacus.
Mit -anum: Vailhan (Hér.), castrum de Vallano 1178; Vel-
lianne (H.-Alpes). Merkwürdig wäre Veillan (Corr.), wenn es „in
Valentinianam“ 1165—1170 nach Deloche CB wäre. Vgl. in
Tabula alimentaria de Veleia: fundi Valiani.
338. Bei DB I kommt Vatiana civitas Burgundiae vor; hierher
auch Vatiacum, villa eccl. S. Marcelli Cabilon. a. 885 bei DB IX.
Hierher vielleicht Veyzia/ (Ain) de Veziaco 1184. Über Varıus
s. Schulze 249.
339. VENANTIUS liegt vor in: Venanciacum villa MS.
Hilarii in p. Carcass. a. 981 bei DBIX; derselbe ON bei DV,
Venantianum alosium in p. Carcassensi a. 961 j. Bencausse (Aude);
vgl. den Namen des bekannten Dichters Venantıus Fortunatus,
340. Vencius CIL XIV: Venciac, Vinciac im CBai. j.
Vinsac (Char.); *Vinsac (Dord.); Vensat (Puy-de-Dôme) in Sp. briv.
Vensac, Vensacz, Venssa 1250; *Vanciat (Ain); *Vensac (Gir.);
|
142
vgl. Venciacum, villa pert. ad eccl. S. Martini Turon. bei DB IX
und Vinciacum (10. Jahrh.) bei DB IX. Vgl. auch Vinrius,
Vintia CIL X Vintium > Vence (Schulze 17), und auch Mutatio
Vancianis bei DB 1; dazu noch Vensıus Schulze 166, VENTIUS 252.
1. Vente(nus) CIL IX: Ventenacum castrum, castrum Nar-
bonensi 1217 j. Ventenac (Aude) 856 Ventenachus bei DB VIII
(Ariège); *Ventenat (Creuse); vgl. noch bei DB IX Venteniaco
villa in com. Carcassonensi dürfte Latinisierung sein.
2. Ventinivs Schulze 252: *Ventignac (Dord.), vgl. Ventini-
acus villa in p. Gerund. bei DB IX,
3. *VENTULUS vgl. VENTULANIA CIL X: Ventulano locus in
valle Petrar. a. 982 bei DB IX.
4. VENTILIUS Schulze 252: * Ventillac (Tarn-et-Gar.); * Ventaillac
(Lot). Vgl. noch CIL III Ventiora.
341. Venertus (vgl. CIL XIV Index VENERIUS und BEN&-
RAUS): Vénéricu (Isère). Mit der vortonischen Synkope sehr häufig:
podium de Vindreu im CL im 13. Jahrb.; *Vindry (Rhône) belegt
im CS Vindreu 1228, Vindriacus (um 1000 ungefähr); Venri-
acus (11. Jahrh.) j. aber Za Veyrie (Aveyron) nach CC, was nicht
stimmt; vgl. im Dp. Drôme Mons Veneris > Montvendre; termi-
nium Veneris 1140 > Vendres (Her.).
Mit -anum: *Zes Vendrans (Vaucluse); * Vendras (Gard); Puy-
Vendran (Dord.); *Pré-Vendran (H.-Alpes); *Moulin-de-Veindran
(Gard); Vendran (Gard) seit 1423. Es kônnten hier natiirlich auch
die Ableitungen von Venus, Veneris vorliegen, worüber die lokale
Geschichte zu entscheiden hätte. Mit -anicus: Venranicis 1051,
Venranichos 961 villa, de Vendranicis 1528 j. Vendargues (Hér.);
hier wäre eine Übergangsform *Vendrargues anzunehmen, wo
das erste r durch Dissimilation geschwunden wäre; ebenso im Dp.
Gard Vendargues, 924 villa Veneranicus; vgl. noch *Veindranges
(Loire) und im CS Veindranges, Vandranges.
342. VERECUNDIUS ist in einigen ON nachweisbar: *Ver-
gognac (Hér.), zwei *Vergoignan (Gers); dagegen Vergonciag in
CBr, identisch wahrscheinlich mit Vergonsat 1443 j. Vergonzac
(H.-Loire) in Sp. briv. zeigt ndj > nz, wie auch die anderen
Beispiele.
343. Verius Schulze 425, vgl. *Vesian (Hér,, Pyr.-Or.); zwei
*Vezac (Dord., Cantal), *Vesay (Ain).
VeciLius Schulze 250: Vezillac (Gard), belegt Ten. de Vezi-
nena, Vezinaria 1329, erst 1747 Vezilia, welche Belege nicht
stimmen; *Veselly (Ain). Zum letzten ON s. Vsseuus Schulze 256,
was hier besser palst.
344. Vimus Schulze 102, 425: *Vibianum vielleicht in *Ze
Vigean (Cantal, Vienne); im Dp. Drôme 1310 Lacus de Vibiano.
— |
143
*Vigus: in Vibaco villa in pago Lugdunensi a. 885 bei
DB IX. Man fragt sich aber, ob dieses Vibacum nicht eine Lati-
nisierung von Vevey (Kanton Vaud) wäre, wofür D’Arbois S. 548
Vibiscus gibt. Über Vısıus vgl. ebenda. Als eine Variante wird
ebenda Vivius aufgefafst; vgl. dafür (Petrus) Viviaci 1244, (Petro-
netus) Viviani 1312 in Arch. dauph. IL
345. Holder I, 30 führt Vibriacus vicus an. Dazu werden
in Südfrankreich folgende ON gehören: La Rogue-de-Vibrac (Hér.);
* Vibrac (Char.); * Vibrac (Char.-Inf.); * Viblac (H.-Vienne). Viskius,
Visio Schulze 103, 108. Mit dem ON in Haute-Vienne vgl.
VisLius 183.
Mit -anum: in Vibrano, villa in p. Minerb. a. 898 bei DB IX.
Vgl. noch *Vibrezac (Cantal).
846. Vicius 261, Viccius Schulze 380: vielleicht in *Vessac
(Aveyron), *Vessat (Dord.); aber Vissac (H.-Loire) im Sp. briv. de
Viciaco 1078—1091, Vissac, Vissat und *Vissaguel (H.-Loire)
zeigen eine andere Qualität; indessen ist auch Vetrius belegt,
womit wir auch für die obigen ON auskommen können (über
Vettius s. D’Arbois S. 451).
847. D’Arbois S. 335 hat Victoriacus besprochen: Victo-
riacum castrum prope Brivate a. 827. Die Synkope scheint hier
sebr alt zu sein: bei Ermoldus Nigellus Victriacum. *Vitriaz
(Ain); Vitrac (Puy-de-Dôme) 1250 in Sp. briv. S. das Verzeichnis
bei D’Arbois.
Vitrieu (Isère) wird im 10. Jahrh. als Vitrosco belegt; dann
im CV Vitros, Vitroscho, Vitroscus. Sicherlich wird hier Suf-
fixtausch vorliegen; vgl. S. 46.
348. Vicius Schulze 267 und Vittius: Viliacum j. Villicu
im CGr (Ain) [der Beleg de Vialleu wird auf I schliefsen lassen,
vgl. R.Gr. I $ 37]; Vilhé (Rhône) Villiacus im 15.— 16. Jahrh.,
im CL in Viliaco 984; *Vilhac (Ariège); Villac (13. Jahrh.) Vilha
(Dordogne).
Mit -uscus: Vilhosc (B.-Alpes) im CM Vilioscus, Viloscus.
349. (Anselmus de) Vinneu im ı2. Jahrh. in CL, wahr-
scheinlich identisch mit Vigneu 1334, Viniaco (de) 1339 in Arch.
dauph. II j. Vignieu (Isère), bei DV XIV Vinniacum castrum dioc.
Gratianop., dann * Vigneux (Ain), * Vigny (Ain) gehören wahrschein-
lich zusammen. Vgl. noch bei DV, Viniacum fiscus in p. Narbon.
a.899. Vinnius kommt in CIL XIV, 1864, 2032 vor (vgl. Lindsay,
Lat. Spr. S. 136). Auch *Vinxus ist zu fordern: Vinay (Isère):
Vinnacum, Vinai, Vinaicum, Vinniacum im CGr. Vgl. noch
Vinaciacum villa in p. Carcassensi a. 870 bei DB VIII, dazu
VINATIUS bei Schulze 380. Vgl. DV, Vinionis, villa p. Carcas-
sensi (a. 854).
144
Mit -anum: *Ze Vignan (Gir.). — Es fragt sich hier wiederum,
ob nicht die Ableitungen von vinea vorliegen,
350. CIL VII Vinpemia, VINDEMIALIS als Cognomen: dazu
Vendemian (Her.), Vendemianum 1171, Vindemianum 1187.
351. Im CV: Verliacus villa 975—993 j. Verlieux (Ardèche),
im CL (Guigo de) Verleu im 13. Jahrh.; Ver/hac- Trescou (Tarn-et-
Gar.) bei Mistral Viriliacum, bei DV, auch Varliagus (a. 961);
Verlac (Aveyron) im Sp. briv. Verlhacus 1381 gehören zusammen.
VırirLıus ist häufig, vgl. Cogn. Viriuis.
352. Vitiliacus villa Mon. S. Apri (ro. Jahrh.) bei DB IX
und Vidiliaca villa pertin. ad eccl. Tull. bei DB VIII in pago
Bituricensi wird wahrscheinlich mit Vidaillac (Lot) belegt im 10. Jahrh.
als de Vidaliaco alod. pert. ad Marciliacum bei DB IX; dann
*Vidaillal (Creuse) zusammengehören; vgl. noch Vidiliacum in
Borgundia j. Vehay (?) bei DB XIV, Vireruius CIL VIII (Georges).
Mit -anum: Vitiliano villare in pago Narbonensi a. 849 bei
DB VIII j. Vedillan (Aude) nach DV,
853. Visago villa in p. Engolismensi a. 852 bei DB VII
und Visiacus, villa Mon. Valliliensis a. 853 dürften zusammen-
gehören. Virius Schulze 464; vgl. noch CIL XII Vrrio, VıTioLa.
Mit -anum: Vizana curtis bei DB IX a. 955; *Visan (Vau-
cluse), vgl. *Visancourt (Isère) ?
354. Vos: Volhac (H.-Loire) bei DV, Voliacus locus
a. 1097; *Fowsllac (Char, Char.-Inf.); *Vorlhac (Aveyron); *Vor/hat
(Puy-de-Dôme).
Mit -anum vielleicht: (Girard de) Vollino in Arch. dauph.
I, 315.
355. Zwei Volognat (Dp. Ain), belegt seit 1143 de Voloni-
aco, Voloniet, Volognies, Volongnia, Volagne, Volognia
haben als die Grundlage vielleicht *Volumniacum von VOLUMNIUS
CIL IX, XIV; vgl. Polemniacum > Polgm. Doch ist auch
VorLoxta belegt, s. Schulze gg.
356. Vornıus Schulze 99: Vonnas (Ain), belegt als Volniacus
ager, Vanna, Vonnaz; doch finden wir keine Spur von nj.
357. CIL II Cogn. VorLrtıa, Vorrıo oder Vorstus Schulze 44:
hierher vielleicht *Volzac (Cantal); vgl. bei Holder I, 31 Vulciacus.
Als Ableitung vielleicht: *VoLratius, vgl. bei Schulze 131
VorracıLıus: Vultaziacum in centena de Vinogilo j. Vouwsesac
(Corrèze),
145
B. Keltische Eigennamen.
Hier wurde Holder, Altkeltischer Sprachschatz zu Grunde ge-
legt. Es ist jedoch hervorzuheben, dafs bei heutigem Stande der
Wissenschaft eine strenge Scheidung zwischen den lateinischen und
keltischen EN unmöglich ist. Insbesondere gilt das für diejenigen
EN in unserer Abhandlung, wo neben „s. Holder“ noch „s.Schulze“
steht.
358. Acinnacum ecclesia 961 j. Cemac (Lot) bei DV,,
Jedenfalls müssen wir hier ein -ss- voraussetzen, da Yc’ > 2.
Holder I, 249 verzeichnet Assıno. Hierher vielleicht auch Assenat
(Her.), eccl. de Assenaco in episc. Vapincensi.
359. Aconıus, dessen Simplex Aco(N) in drei ON des Dp.
Dordogne: Agonac, in Urkunden mit und ohne j: Agoniacum,
Agonag im 13. Jabrh., zur selben Zeit Agonhac, im 18. Jahrh,
Agonat; dann Agugnac wo o- > u dem palatalen Einflusse zu-
zuschreiben ist. Merkwürdiger ist Zygoniac ebenda; ey wird
vielleicht nur eine Abschwächung des Anlauts a zeigen, welche
öfter anzutreffen ist. — Mit -anum: *Guignan (Gir.).
Aco und Aconiws sind inschriftlich reichlich belegt; siehe
Holder 1, 850 f.
360. In Ayac, Ayat 1263 j. Ayaf (Puy-de-Dôme) Sp. briv.
und *Ajac (Dp. Aude) könnte man vielleicht *Adi-acum oder
*Ai-acum sehen von Apius oder Arus, welch letzterer öfter vor-
kommt als Abius (Holder I); auch Acıus kommt (im Mittelalter)
vor (s. DB VIII).
361. Alanhac 1249, Alaignat 1401 in Sp. briv., j. Allagnat
(Puy-de-Döme) wird vielleicht ein *Alaniacum verlangen; dazu
vgl. Cogn. Aranıs CIR (bei Holder I) und Z’Allagnon (affluent
del’Allier) < *Alanione; aber auch der germanische EN ALAIN,
Aranus (DB VIII) ist zu berücksichtigen.
362. In S. Etienne-d' Alensac (Gard), 1170 de Lensaco, 1620
Allensa haben wir wiederum einen Fall, wo a in spáteren Ur-
kunden hinzutritt. Es ist deshalb nicht sicher, ob es zu *Allanti-
acum, vgl. ALANCIACOFITVR auf Merowinger Münzen, j. Halansy
) und Zilenz an der Mosel gehört; vgl. Alengon (Orne),
Langon (Bouches-du-Rhône) bei Holder 1, 74.
Mit -anum: Alentianus 1158 bei DV,; DV, Alancianus
villare prope Narbonam a, 857.
363. Dem lat. ALBus entspricht im Keltischen Ares. Diesem
Verhältnisse nach dürfte sich Arrıus zu ALBUS stellen. Von
Arpius dürfte abgeleitet worden sein ein *ALPENUS, welcher in
Aupenac (Hérault) vorliegt (17. Jahrh. belegt). Zu Ares vgl. im
Dp. Drôme Zarps — 1343 Montanea d’Alpich, 1456 La Mon-
tagne d’Alpe, Mont Alpi 1513, La montagne de Lars 1661, und
Beiheft zur Ztschr, £ rom, Phil, II, se
Lam
zurückginge. Loognon bringt einen Beleg Ambaciacum Der
heutige ON postuliert Ambatiacum, ebenso Amboise (Loire-et-
Cher), weiches als Ambazio belegt ist, bei Fortunatus Ambatiae
ad vicum properat deducere turmas; vgl Holder 1, 113. Cognomen
367. Naillar erscheint immer in de S. Martial
als Analac. Der heutige ON geht also auf < *Analiacum
wie Thomas Rev. celt XX richtig
368. Anbius liegt zu Grunde in Ange (Char.), bei DB VI
Andiagum seu Andiacum; bei DV Andiacum (a. 781) Im
Dp. Drôme Beata Maria de Andiaco j Le Primré. Vielleicht
Vom ANDIUS wird abgeleitet sein *ANDILLUS, welches
Andelat vorzuliegen scheint; dann *Andilliacum > *Andillae
(Tarn), *Andilly (Haute-Savoye) In CL lesen wir (Johannes de)
147
Andeliaco, de Andiliaco und villa, taschia Andiliacus >
Andilly (Rhône). In CC im 11. Jahrh. Andaliago, Andaliaco,
Andialiaco; vielleicht wird hier *ANDALIUS vorliegen.
Vielleicht ist auch als eine Ableitung aufzufassen: ANDARIUS
vel Andariacum in agro Tarnatensi (1000 ungefähr in CS1).
Mit -anum: *Andiran (Lot-et-Gar.), *Zandiran (Gers, Gironde, Lot-
et-Garonne).
Anpovs liegt vor in: Andavum > Zaudou (Gard). In CLer.
heiíst eine Ortschaft im 11. Jahrh. Andosta, im Dp. Var, wahr-
scheinlich << *Andusca. Hierher noch Andanus locus in For-
nolense in CSau.
369. Zu Angeriacus vicus > j. S. Jean d'Angely (Char.-Inf.)
und Aingerey (Meurthe-et-Moselle) Holder I, 453 habe ich aus CL:
(G. de) Angeriaco oboedientia Sti, Justi, dann (Petrus de) An-
gireu 1221, derselbe ON auch (Petrus de) Angiriaco; vgl. dazu
Anger, Angeris > fl. j. /'Zndre.
370. Zu ON Anvinium > j. Anvaing in Belgien (Henne-
gau) s. Holder I läfst sich vielleicht *Arviar (H.-Loire) vergleichen.
Anvius ist nicht belegt.
371. Ambronay (Ain), seit 8. Jahrh. belegt, wird in den Ur-
kunden fast immer mit j-Verbindung geschrieben, so in CL juxta
villam Ambroniacum, 1144 Ambroniacensis ecclesia, conventus,
abbas. Die heutige Gestalt kommt seit dem 13. Jahrh. vor. Es
hatte also nie einen mouillierten Konsonant; daran ändert nichts
die Latinisierung „archipresbyter de Ambrogniaco.* Die Schreib-
ungen mit j sind falsch, es ist Ambronacum anzusetzen, welcher
Stamm im v. Ambrones vorkommt. CS auch nur Ambroniacus
villa (1000 ungefähr).
872. *Andressac (Lot) wird vielleicht mit dem bei Gregor.
de Tours vorkommenden ANDARCIUS zusammenhängen. < *An-
darciacum.
373, In CS heilst ein ON um 1030 ungefähr „in agro Fo-
rensi, in fine de Arcoliaco“; vgl. den EN Arco(n) Holder I, 184
< *Arculiacum.
374. In Vita Domitiani 2, 16: In Arandato. Derselbe ON
kommt im Dp. Ain vor: Arandas, belegt in Arandato, de Aran-
daco, eccl. S. Petri de Aranda, Arendaz, Arendas seit 426.
Im selben Dp. kommt auch Ayandoz vor, was entweder *Aran-
dacum oder *Aranduscum ist; ebenda auch Arandon, belegt de
Arandone. Derselbe Stamm ist noch nachzuweisen wahrscheinlich
in Arandis O. der Celtici in Lusitania, j. Owrigue; bei Plinius
Aranditani V,; dann *Arandunum O. j. Hourndze, was Holder
… # Es ist auch möglich, dafs hier ein germanischer Name vorliegt: vel,
Förstemann I? Sp. 103 ANDAHAR (ANTHERI).
10*
148
aus CIL XI, 4155: [Dlis M(anibus) T. Jul. Aviti vicini [lis vicani]
Arandunici pos. gewinnt, Der obige ON aus Ain enthält -ate.
Vgl. noch Randanum vicaria j. Randan (Kar).
375. ARGENTIUS liegt in Argensac (Dord.) vor. Es ist sehr
zweifelhaft, ob wir in Argenfan (Gard) das Suffix -anus zu sehen
haben, es ist nur als de Argento-Clauso 1345 belegt: Über
ARGENTOS s. D'Arbois S. 531.
In CM lesen wir: Archantioscus, Archentioscus, Archin-
coschus, Arcincosa, Arcincoscus (villa et vallis), welche Belege
Guérard mit Charagouse oder Saragouse identifiziert. Lautlich sind
die Namen selbstverstándlich nicht identisch. Merkwürdig ist da-
neben auch die Wiedergabe g* durch ch, da es sehr nahe liegt,
dies mit Argantiuscus zu identifizieren. Übrigens vgl. Thurneysen
Keltoromanisches, S, 8 und 11.
Argentus *ate > Argenta! (Corr.), belegt in CB als vicaria
Argentadensis, Argentadum.
Mit -anum: *Argenloulan (Dord.).
876. D’Arbois (bei Holder I) leitet Arnac von Ar(i)nacum,
wabrscheinlich angeregt durch Flechia S. 15. Das wird durch
Arignac, Aregny nicht bewiesen, weil für súdfranzósische ON, welchen
auch ARNOS, ARNIUS CIL V, 522: [L. Arnius L. f. Pup. Bassus mil.
leg. XV Apolinaris] genügt, eine ältere unsynkopierte Form nicht
belegt ist. Vielmehr liegen in Arignac, Aregny ARINIUS und ARENIUS
vor, welche belegt sind. Die Synkope ist môglich, aber nicht nach-
weisbar. So haben wir Arniacus villa, pertinens ad Monasterium
S. Dionysii a. 862 (DB XI). Im Dp. Drôme vier Larnac, wo 1 den
verschmolzenen Artikel darstellen soll, denn der älteste Beleg
stammt aus dem 14. Jahrh.: ecclesia de Arnaco 1314 und dann
haben wir ein fünftes Arnac im selben Dp., wo noch heutzutage
der Artikel getrennt geschrieben wird: Z’Arnac, In Cantal: *Arnac.
*Arniacum > *Argnat (Puy-de-Dôme); im Dp. Gard auch ein
Argnac in Moulin d’Argnac, welches im Dict. top. mit Mansus de
Armadanicis identifiziert wird. Armadanicis wird sich wohl
auf Aymargues beziehen (s. IA). Für Arnas (Rhône) hat Quicherat
einen Beleg (wahrscheinlich aus CS) Arnacus, ohne Angabe des
Jahres. An -acus > -as ist in diesem Dp. zu zweifeln, da hier
acu>ay, ey; ey aber nur in Bresse und im Burgund. zu a
weiter fortschreiten kann: < *Arnate.
*Arxos scheint vorzuliegen in *Arnogilum > Arnoul (Char,
Holder 1); vgl. Arno, -onis: Erat quidem Martinus de Arnonis
Cohorte (= in curte Arnonis in Burgund, villa cognomine) und
den Flufsnamen Arn (Hérault) Arnus.
Es ist schwer zu sagen, ob parrochia de Arnant 1227 im CL,
Arnans (Ain) seit 900 Arnant, Arnanx, Arnens, Arnen, -anum
enthält, da auch *are nantum, s. Meyer-Lübke Beitr. S. 13 mög-
lich wäre,
149
Joanne hat fünf *Arnac, zwei *Arnave (Ariège); dann *Arna-
ville, *Arnonville, drei *Arne, zwei *Arnette, *Arnicourt, *Arnières,
zwei *Arnon, Les Arnoux (Nièvre) etc. Dieser Stamm scheint sehr
verbreitet zu sein. Dazu kommt vielleicht als eine Ableitung *Ar-
nicius in Armissac (H.-Loire). Vgl. noch Flechia Arnago (Trentino).
Jedoch hat Holder für Arnac-Pompadour (Corr.) Artonacum. Es
scheint also doch, dafs alle diese ON auf Arn-acum, Arni-acum
nicht zurückgehen werden.
377. -acus, angehängt an einen n-Stamm, kommt häufig
vor: so Aponai 1223 in CL, vgl. Apponiacus villa bei Orléans.
Wenn man diese ON mit Appoigny (Yonne) g. Jahrh. Epponiacus
zusammenhält, so würde man auch hier eine ähnliche Grundlage
ansetzen dürfen: *Eppon-acum. D'Arbois Les noms gaulois S,116ff.
bespricht eine ganze Sippe von keltischen Namen, welche mit epos
im Zusammenhang stehen; vgl. aber auch Arra Holder I, 167 und
Arronius bei Schulze 66.
378. *Arconac (Ariège) dürfte Arco(in) enthalten, welcher
einigemale auf den Inschriften vorkommt, s. Holder I, 184.
379, Aronnacum, parrochia dioecesis Cadurcensis ist 630
bis 655 belegt (DB IV). Vielleicht ist nn nur Verschreibung für
rr. AÁRRO(n) kommt auf den Inschriften einigemale vor, vgl. Holder
TR
380. Vielleicht darf man mit ArurLonus CIL V, 5605: Ca-
murius APULLONI f. den ON Abolnaco, Abulnaco in com. Ar-
vernensi in einer Urkunde des Königs Ludwig in Zusammenhang
bringen. Man könnte auch an germ. EN Assorenus (s. Fórstemann
12 Sp. 11) denken.
381. Arrtıus! erfreut sich in ON grofser Verbreitung. Auch
ein EN *Axcivs scheint vorhanden gewesen zu sein: vgl. ARCEIUS,
ARCINIUS, ARcioni (bei Holder I, 183—184), welchen wir in den
ON nicht unterscheiden können. Im Dp, Rhône Kery, in CS 599
Arciacus in pago Rodanensi. Im Dp. Ain Artat (die Schreibung!)
1080 Arciacus; im selben Dp. auch *Arcieu. Im Dp. Gard
Chälcau-d’Assas, 1763 Chateau d'Arsas; *Arsac [Cantal, Charente,
Corr. H.-Loire); *Arsague (Landes).
Von den Ableitungen sind zu nennen: -enus: *Artenacum
> *Artenac (Her); *Arthenac (Char). Indessen ist es nicht ganz
sicher, ob wir da eine Ableitung auf -enus anzunehmen haben.
Ein o* kann sehr leicht zu e abgeschwächt werden, wie das bei
Capdenac < Capitonacus, und Consorannis < Couserans (Aude),
civitas Consorannorum der Fall ist. Dann wäre es vielleicht
besser, *Artonacum anzusetzen, wie in Arnac (Corr.): Arnacum
3 a D'Arbois 381 ff. und die Korrekturen dazu von Juroszek
Zs. XXVII, 682
= |
antea Artonacum in vicaria Luperciacensi in CB. So würde artu,
artonos dem cattu, onos, epu, eponos genau entsprechen.
Im Dp. Gard und Hérault finden wir drei ON, welche Zarsac
heifsen, von denen einer seit 11. Jahrh. belegt ist: Larsacum,
Larsacquis, Larsach; dann eine andere Ortschaft bei DV,
Larciacum villa in Rutenico a. 865. Es ist nicht zu entscheiden,
ob wir in 1 den Artikel sehen müssen. Da aber LARTIUS und
Larsros inschrifilich belegt sind (s. Schulze 84), die einfachere
Form aber *Arsac von denselben ON nirgends, so ziehen wir vor,
darin *Lartiacum oder -siacum zu sehen.
* Viarsac (Drôme) < *vicus Artiacus.
Dann von Arrıus ein *ARTISSIUS abgeleitet: *Artissac (Dord.)
vgl. *ARTISIUS in Artisiacus > Artezé (Holder I, 227).
Die uscus-ON: Artonoscum, nach Marion und Holder
Laragne (H.-Alpes), was keine lautlichen Anhaltspunkte für sich
hat. ARTINIUS CIL VI, 3186: Artignose (Dp. Var).
382. Arcisus Arenteri filius CIL U, 733: *Arcisac (H.-Pyr.)
mit -anum: zwei *Arcizans (H.-Pyr.)
383. Zu Ataciaco vico auf Merow. Münzen (Holder 1) wird
man wohl Dassargues (Gard) stellen kónnen: villa Athatianica
1099 wird offenbar schlechte Latinisierung sein, 1125 Attassyanica,
Adasanicae, Dazanegues 1171, Dassanegues 1199. Vielleicht
steht der EN mit dem Flufsnamen Atax-acis > Aude in irgend
welchem Zusammenhange; vgl. dazu V. Atacini, und Cog. ATACINUS,
ATACINA; und von da aus dürfen wir vielleicht auf das Vorhanden-
sein eines *Aracıus schliefsen.
384. Ob Avantius und Aventivs identisch sind, vermag ich
nicht zu sagen. Jedenfalls sind beide nicht selten. Wir haben
vy. Avantici und ON Aventicum. Ob gerade heutiges Avensac
(Gers) AVENTIUS darstellen soll, oder vielmehr einen Ort, der der
Göttin AVENTIA gewidmet ist, wird die Lokalgeschichte zu entscheiden
haben. Auf *Avantiacus geht zurück: Vanchy (Ain) und Vancia
(Ain), locus qui Axancia (!) dicitur, parrochia de Avancia, apud
Avanci, Avancie, Avanciat, seit 5, Jahrh. nach Guigue nach-
weisbar.
Mit -anum: *Avensan (Gir.); dann Aventınıus in *Aventienan
(H.-Pyr.).
385. Avaros liegt vor in Veyran (Hèr.), 922 Molins de
Avairano, dagegen Veuranegues 804, de Veiranicis 1156;
Villa Vairago 990 dürfte als eine schlechte Latinisierung auf
Grund des verst. n betrachtet werden, wie es 1501 Vayra belegt
ist. Ob bei -anicus eine andere Ortschaft vorliegt, läfst sich
nicht entscheiden.
886. CIL XII, 1088 bringt Minervai [T]ulla Aucaronıs [£]
v.s. [I] a. Desjardins bringt im CC einen ON Aucaliago (envi-
rons d’Entraygues?)
EE
151
887. Mit Aginnum bei Nitiobriges j. Agen (Lot-et-Gar.),
dann Contra Aginnum > Condren (Aisne) Holder I, 58 dürfte
en Agenat (eccl.) > Genat (Ariège) bei DV, <
*Aginnate. Vgl. Brivate > Brioude und Brivatiacum <
Brivesac; vgl. auch DV, M. Acınus vir. illustris.
388. BALARUS, ein lusitanischer EN ist nach Stokes = pa
(vgl. Holder 1). Bararıus ist zwar nicht belegt, aber möglich.
Wir haben zwei Balayrac (Hérault), belegt seit dem 16, Jahrh,,
im Dp. Dordogne Baleyrac; ein anderer ON Mansus de Balirac
1471, zeigt ey? > i, was im Limousin. ganz in Ordnung ist.
zeigt Balírac (B.-Pyr.), belegt seit 10. Jahrh., wo aber
*Valeriacum vorliegen kann. Es ist auch zu erwägen, ob nicht
dahinter VALERIUS steckt, welcher auf den Inschriften häufig
BALERIUS geschrieben wird: so CIL X. Vgl. in Corsica hiefsen
Balago: nach Pausanias die Flüchtlinge tovg pvyadas.
389. „De Balasco molinum“ in einer Urkunde des Königs
Lothar (p Gerundensis), dann Balasque (B.-Pyr.) de Balasco
1536 darf man vielleicht mit dem ersten Bestandteile in Balodorum
j- Baleure (Saône-et-Loire) vergleichen; vgl. Ballan (Indre-et-Loire,
Manche), dann * Ballancourt (Seine-et-Oise), *Ballans (Char.-Inf.),
Ballat (Saône-et-Loire), *Ballay (Ardennes, Pui-de-Dóme), Ballons
(Drôme) — Ballonis 1337, welche aber alle ll zeigen, und bei
DV, noch EN Baran (abbé de Sorède).
390. Balizar (Gir.) dann Ballasiaci oder Ballaciaci villa
in einer Urkunde aus 839 (Ager von Cessieu, Isère) könnte man
mit Balatedo j. Balesmes (Indre-et-Loire), Balatodorum in pago
Remensi bei Pard. dipl. n. 118 t. 1. p. 86: dann mit Balatonium
villa in solo Portensi O. j. Æa/ham (Ardenne), Balatonna villa bei
Pard. dipl. n. 328 t. 2 p. 105 (a. 637); dazu ist noch BALATONIUS
BC 1899, BALATULLA, zu vergleichen; also *Balatiacum. Palezal
(Creuse) 1257 Balazac verlangt in der Tat tj vgl. A. Thomas
RC XXI, 217.
381. Baianus villa in pago Minerbensi erscheint 844 in
einer Urkunde Karls des Kahlen (DB VIII), dieselbe Ortschaft aber
Babiano vel Baiano (DBIX). Da die moderne Form fehlt, so
ist der letzte Beleg schwer zu beurteilen; vgl. Barus Cogn. CSL V, 774
Baio, und silva Baina, 915 Bayana j. Bayance (Drôme).
392. Baccoriacum kommt in CGr vor, von Marion mit
Bascuiricu (Isère) identifiziert. Der EN ist vielleicht abgeleitet von
Baccos bei Hübner Exemplar 200, bei Rufinius h. e. 2, 33 Theophan.
ge 1. p.24 de Boon: Tatra Povpürog lorogel maga rob
avrod Backing Tor IAnoov Baxnovpıov axyxods, sonst ist
der EN mit einem c bei Aminian belegt, vgl. Bacorus in Anali del-
linstituto 1885: M. Ulpius Bacorus. Mit -anum vielleicht: (Petrus
de) Becoiran j. Bougueyran (Gir.) in Ro. gasc.
—
mm
152
393. Von Banus haben wir wenige Beispiele in den ON:
*Bagnac (Dord. Lot.): Bagny (Rhône) in CS Bagniacus in agro
Tarnatensi 1023. Ob dazu Batinac (Dord.) gehört, ist zweifelhaft
(vgl. in Roman de Flam. die Bezeichnung in für 5). Vgl. Banıo
VEREcuNDo CIL UI, 5076, dann Banıcrus, Banio(n). Baniola,
Baniolum > Bagneux kann vielleicht nur Balneolum sein, deshalb
wohl nicht mit diesem ON zu vergleichen.
394. Banrıus: s. Holder 1, 243 (auch bei Schulze 212)
Banzai (Puy-de-Dôme) in sp. briv. Banssac 1250, auch Banzat;
in CBr u. Sau. de Banciaco villa, Bansaco, Bansiag. Vielleicht
sind alle diese Belege identisch. Mit -anum: eccl. de Bancianis,
in Doc, inéd, IL.
395. Wir müssen *Barıus vgl. Barus Holder I, 354 u. *BaRRius
(Holder I, 354) von BARRUS unterscheiden: Bariacum (s. Holder
I, 350) Bairag in CC j. Berrac (Gers), *Beirias (Ain), *Berial (Ain)
*Beyriat (Ain), in CL (Andreas, cumba, terra, decima de) Baireu,
*Berrias (Ardèche), *Birac (Charente, Lot-et-Gar). Holder zieht
hierher noch Zarjac, ohne Dp, und Beleg anzugeben! *Barriacum
> Barriac (Cantal), in CL de Barriaco; vgl. Barrac (Hérault).
Zu Barus noch (Deude de) Barasc, G. Barasc in Ro. gasc. im
13. Jahrh. Mit -anum: *2iran (Gers, zweimal in Dp. Dord.).
Von *Barws ist *BARILLUS abgeleitet, vgl. Parilla CIL X, 2265,
und Barrıca, BakiCILLO, *Barillan (Gard); *Baraillan (H.-Gar.).
In einem Zusammenhange mit derselben Wurzel dürften no
Barentenagus j. Barennac in CB, vgl. Barontus; dann Baraci-
acum villa 990 bei DV [vgl. Baracé (Maine-et-Loire) und Baracto
CIL II, 2749] stehen.
Bareyrac (Dord.) dürfte ein Pendant zu vielen Za Barrière
(Gers, Ariège, Gard) sein: < *barrariacum.
896, *Baxpıus wäre vielleicht ein Gentilname zu BARDOS
(Holder 1, 348). Jedoch haben wir in ON keine sicheren i
Im Dp. Gard fünf Barjac, welche seit 12. Jabrh. de Barjaco,
Barjacii belegt sind. Merkwürdig ist Bardejan, welches ggo
Barbeianum hiefs; auch Barbos scheint vorzukommen: Johannes
de) Podiobardaco j. Puech bardat Lot-et-Gar); vgl. Barda j. Barde
in CBai.
Eine Ableitung wäre *BARDENUS: *Bardenac (Char) Dann
*BARDENTIUS: *Bardensac (Dordogne). Vgl. noch die mittelalter-
lichen EN wie Bardet Bernardus, Archelmus Bardi, Constantinus
Bardinus, Helias Bardo im CSai. II.
307. CIL X, 6776 bringt einen Cogn. Barusıus. Auf *Ba-
tus(ijacum dürfte sich Batusaco in patria Arvermica, in com.
Brivatensi (im CBr.) beziehen; vgl. mansum de Batsac 1064-1087
(environ de Bournazel‘) nach Desjardins CC. Vielleicht geht auf
dieselbe Wurzel *Badaillac (Cantal); Badaillac, Badaillat (Dord.) <
153
*Bataliacum zurück, dann vielleicht in CL Baassac, Baassat
(ex ortarie de) << *Bataciate; vgl. in bat, bret. baz „stock“ w. bath
,coin“ pl. bathan. Für *Baracius und *Bararıus habe ich keine
Belege; vgl. Baro CIL VIII und Baronivs XII, s, auch Schulze 31.
398. Mit Basoretenses vicani in CIL II, 3673 könnte man
Bazordan (H.-Alpes) vergleichen.
399. Bascıus: Basciascum in CGr. (in Testam. Abbonis)
identifiziert Marion mit Barx (Isère) oder Boissieu (Isère). Holder
entscheidet sich für das letztere; s. Einleitung IC,
400. BLaius kommt manchmal vor, s. Holder I, 444 und
Schulze 185. Vielleicht darf man ihn in *Æ/ajan (Haute-Garonne)
erkennen?
401. Zu Blavia > Blaye (Gir.) wird vielleicht *Blaviniacun
> Blavignac (Cor. Lozère) gehören.
402. BLanos, wenn es überhaupt ein EN ist, findet sich in
einigen ON mit -uscus: Blanoscum 1095 j. B/anot (Seine-et-Loire),
einmal auch Blenoscus und Blanuscus geschrieben; vgl. Blanio-
brigensis CIL II, 2902; Blanoilus j. Zleneau (Yonne), Blanona
O. in Liburnia j. Vrama. Auch Branıs vgl. BLANNIUS bei
Schulze 423: bei DV, de Blaniaco vel Blanaco eccl. 1098 >
Blagnac (H.-Gar.); Blagnat (Drôme) — de Blanhiaco 1430; vgl.
noch Blaniacum in p. Nivernensi (DB XV); (prepositura de)
Blagnagues im 13, Jahrh. j. B/ognac (Gir.), Mit -anum: *Blaignan
(Gir. H.-Pyr.)
403. BLATTIUS (Schulze 423) wird auf den Inschriften auch
mit einem t geschrieben, Südfranzösische ON weisen auf tt zu-
rück: CBr villa quae vocatur Blaciac, vielleicht jetzt Alassac (H.-
Loire). In CGr identifiziert Marion Blaciacum (?) mit ,,Flassicu
ou Balesieu“, was lautlich nicht geht. Vielleicht gehört hierher
auch *Blessar (Creuse). Holder hat noch Plassae (Gir.), 615 Blac-
ciago belegt. Der Anlaut erklärt sich vielleicht durch volksetym.
Anlehnung an place.
404. Berenos oder BELINOS, eine keltische Gottheit, wird
wahrscheinlich vorliegen in Belnaco, Bellnat, Belnevilla in
com. Arvernico (in CBr). Darauf wird sich wahrscheinlich auch
beziehen Bonac (Dord.), belegt 1485 Beunac, dann Beonac (Dord.),
1260 Boria de Beona, wo eu>eo zu beachten ist, vgl. Ciotat
ON <civitate. Vgl. aber auch Peone im selben Dp., so dafs
diese Etymologie für diesen ON nicht sicher ist, und Belenava>
Bellenave (Cote-d'Or) und Belenate > S. Bennet (Puy-de-Dôme),
Hierher vielleicht mit -anum: pratum de Beunant 13. Jahrh. im
CL; dann leglise de Belinhano in der Diöcese von Beziérs bei
Leroux Doc. I, S. 126,
hen
154
405. Besstus,! Bıssıus und teilweise Bassıus (lat, Schulze
350) sind in ON zusammengefallen: *Bissienx (Ain); Bissiacum
in CV, dann Doc, inéd. IV Bissiaco, Bissie, B-ye (eccl.) re 4
(Savoie): dann in CS Biciacus vel Bissiacus super rivulum
Scaravacum 1010; #issy (bei Holder I, 410) < in Bissiaco, Gegen
1 scheint vielleicht zu sprechen Bissonnum villa > Besson (Gir.),
wenn es einen Zusammenhang mit Bissus hat D'Arbois S. 457
leitet von Bessıus *Bessenus: in Bessenay (Rhône) Bessenacus
villa ab. Ob in vier Beyssac (Dord.) Bassıus oder Bessius an-
zunehmen ist, läfst sich nicht feststellen, da sie nicht belegt sind.
Von Brsstus ist abgeleitet: *Bessintus: Bessignan (Drôme), 1275
Bessignanum, 1296 castrum de Businano wird entweder eine
Verschreibung sein, oder ein Einflufs des Labials, vgl. Liciniacum
> Lusignan.
Von Bıssıus ist zu unterscheiden Bisius (vgl. auch Schulze
133): Bisiacus villa in pago Lugdunensi 871, 875, im 13. Jabrh.
Bisiaci par. Im Dp. Ain Fisiat und eine andere Ortschaft Bisiewx,
als Bisiacus seit 842 belegt. Zwei *Bizac (Char.-Inf.); *Bizag
(Gard) 876 Bizagum aber 890 Bidagum, was vielleicht eine
falsche Latinisierung ist, sind nicht sicher. — Es ist vielleicht auch
*Besus zu unterscheiden: *Besac (Hérault); *Besenac (Dord.), seit
12. Jahrh. so belegt. Über Besıus s. Holder I, 409.
406. Bercıus Holder I, 401: Bersac (H.-Vienne) > Berci-
acus bei Longnon. Zwei Bersaf (Dord.) 13. Jahrh.; ebenda Ze
petit Bersac, Wie Brenacu < Le Barnay (Rhône), so durfte Ber-
ciacu — Barciacu ergeben: eccl. de Barciaco in p. Lemovicino
(DB XIV). Ze Bersac, Barsas 1203, Barsanum 1206, Barza
1210. — In CM Barcianeges, Barzaniges, Barzaneges:
Guérard identifiziert (mit Fragezeichen allerdings) mit Bramegean
ou Branegean, was lautlich nicht geht. Hierher Barcianicae 1209
j. Bassargues (Gard); vgl. villa Bartianicus in CLer. (Var). —
Für Berciacum noch; In CL Berciaci dominus, Berzia. In
CB Berciacus im 9. und 10. Jahrh. j. Zerchat (Corrèze). Im Dp.
Gironde Bersac: in Ro, gasc. im 13. Jahrh. Barsac, Bersac und
(homines de) Berciaco,
407, Bexacus ist sehr verbreitet: Benac (Arge, H.-Pyren.);
Benagues (Arge) vgl. Williams S. 34, Benac (B.-Pyr.). In CBr. Be-
nago, ebenda Begnago (da wir nicht wissen, wie heute die Ort-
schaft heifst, so wissen wir nicht, welche Form richtig ist), Benacus
locus wird immer in latein. Texten mit einem n geschrieben. Ob
es daher mit benno- in Canto-bennum in Zusammenhang zu
bringen ist, bleibt zweifelhaft, vgl. Meyer-Lübke, Zs. XIX, 274. Die
Überlieferung von franz. ON láfst uns natürlich, was die Dop:
konsonanz anbelangt, fast immer im Stiche. Benaias vico auf
1 Vgl. Schulze 39: Bessus und D’Arbois S. 457, wonach dieser Name
nicht hierher gehören würde,
155
Merowinger Münzen j. Benayes (Corr.) wird kein -acus enthalten.
Es gibt auch Bennius. Dazu werden vielleicht gehören: *Bignan
(Drôme); *Bignac (Char.); *Bignac (Dord.); *Brgnal (Gir.); vgl. noch
Bentjac (B.-Pyr.), 11. Jahrh. Banayacum, Beneigac 1376. Vel.
auch Bena F. (Holder I, 397).
408. Brrius ist ein seltener EN. Holder bringt nur einen
Beleg: CIL VII, 17022 Seia Birius Fortunatus. Brrieux (Ain):
eccl. Biriaco, prioratus Biriaci, homines Byreu, de Bireu, seit
1168 belegt; *Brrac (Lot-et-Gar., Char., Gir.); vgl. noch *Biran
in 395. Merkwürdig ist Biragum sive Belad 1040 j. Berat (H.-
Gar.) bei DV,, wenn es hierher gehört, weil es 1 zeigt.!
408. Mit Bibacon im Germanischen bei Hermunduren, bei
Ptol. Bıßaxov, dann Bib-ali j. Val Brbalo, ein V. in Hispania
Tarraconensis, Bib-esia (Flufs in Spanien) j. Æibey kann man
nicht Zibost (Rhône) in Biboscho 967 in CS, in CL auch einmal
Biboc 1286 vergleichen; vgl. *Bibos (Seine-Inf.); *Bibowillel (Isère).
Die ON sichern uns 1 und bb. *Bıssus finde ich nirgends belegt.
410. Bidisciacus > Bessé (Maine-et-Loire), Hölscher ver-
gleicht damit Zessac (Char); Le Bessaf (Loire). Dieselbe Wurzel
kommt vielleicht in *Betusciacus > Bioussac (Char.) vor; vgl.
Bedociacus villa in agro Rodanensi (um 1010 ungefähr) im CS,
CIL II, 4055 C. Beruscrus Tertius. Hierher vielleicht auch Be-
dexanicus locus in territ. Relianae nach Guérard > Zissargues
(Basses-Alpes) im CM.
411. Bereysiat (Ain), belegt Bereysia, in villa Beraciaco,
Beresiaco, Birisiaco, de Baraysiato, parr. de Berisia, seit
9. Jahrh. bei Longnon (Kar.) Bericiacum, wird wahrscheinlich mit
Barisiacum (a. 661) j. Barisis (Aisne) bei Pertz zusammenhängen.
Wie gewöhnlich, gibt Guigue das chronologische Verhältnis dieser
latinisierten Belege nicht an. Barısıus ist nicht belegt; vgl. Barıus.
412. Merkwürdig ist Befirac (Hérault) — Bitinianum et
Betinianum 1105, dann Betenac 1175, Betignanum 1325
wegen i >r, Wir haben einen EN mit -tt- vorauszusetzen; vgl.
Betinae ON j. Belhines (Dp. Vienne) und Bettinis ON auf Mero-
winger Münzen, Holder 1,412; dann Bittiniaca curtis > Bitigmi-
court (Aube). S. die Belege für Brrrivs bei Holder I, 430, Bırrıcus,
BrrraLtos,? Bırrıo. Dagegen mit einfachem t: *Bedenac (Char.-
Inf); Betiniaca > Begní (Ardennes); Bedenense monasterium >
1 Da der ON auf dem gascognischen Gebiete liegt, so kann Berat auf
*Bellate zurückgehen, was in „sive Belad'* 1040 zu erkennen wäre, Dem-
nach dürfte Biragum entweder nichts mit diesem ON zu tun haben oder eine
erung sein. :
2 Vgl. vicaria Bealiacensis forte pro Betaliacensis j. Betaille bei
Déloche in CB. Es verlangt auch tt, aber der erste Beleg mit dem Ausfalle
des t ist unverständlich,
Lee
156
Bédène (Aveyron); vgl. im Dp, Ariège Bedeillac; da es aber auf dem
gascognischen Gebiete vorkommt, so könnte es *Vitelliacum dar-
stellen; vgl. aber auch Betheliaca villa in p. Aurelian. (DB IX).
Vgl. dazu BITILLA.
413. Für Bedilhan erwähnt der Herausgeber des Dict. top.
du Dp. de Gard eine keltische Inschrift BIALAAANO, der ON
ist aber 926 als villa Bitiliano belegt, was auch die moderne
Form verlangt. Es ist daher sehr schwer, die inschriftliche Form
(s. Holder I, 417) zu beurteilen. Für den EN vgl. Brrizza CIL
Ill, 7458: Coniux tua BITILLA.
414. Biveu, Biviu, Biviacum, Bieu j. Biviers enthält den
kelt. Brvius, welcher dem lateinischen Vivius entspricht. Hierher
vielleicht auch die ON *Bevas, *Bevey, *Bevieux, *Bevy (sämtlich im
Dp. Ain); für 1 > e in diesen Gegenden, vgl. saleva < salivam.
Philipon, Pat. Jujur. S. 8; spina > epena; also es wäre vielleicht
anzusetzen *Bivate, *Bivaco und Biviacum. Kelt, bivos =
lat. vivus.
415. Braccıus kommt häufig vor: so drei Brassac (Dord.),
seit 14. Jahrh. belegt, Brassac (im Dp, Tarn-et-Gar.) Brassiacum
g61 bei DV, in CB vicaria de Brassiaco, offenbar latinisiert,
*Brassac (Tarn, Hérault, Puy-de-Dôme 926, H.-Alpes); vgl. Braxi-
aco 990 (Rhône). Vielleicht steht auch Braconac (Tarn) < *Brac-
conacum in irgendwelchem Zusammenhange mit diesem EN;
vgl. dazu noch Bracon, Braconet. CIL VI, 3387: T.Fl.... liberto
Braco Justinus patri==onus b. m. f, wo aber nur ein c vorliegt.
Belege für Braccıus s. bei Holder I.
416. Brennus und seine Komposita kommen häufig in der
Topographie vor: *Brenaz (Ain), in CL im 13. Jahrh. de Brenato,
Brignais in CS wird -acas enthalten, s. S.g. Ærennat (H.-Loire);
in Sp. briv. 1390 Brennacus j. Brenat (Puy-de-Dôme); *Brenac
(Aude, Dord.); Bregnier (Ain), de Breniaco, seit 13. Jahrh. Andere
ON zeigen uns Umstellung von re > er: Ze Barnay (Rhöne) >
Brenacus villa in valle Bevronensi in CS 950 (?); vielleicht auch
*Bernac (H.-Pyr, Lot-et-Gar.), vgl. Bernacus villa Mon. S. Germ.
Autiss, (DB VIII). D'Arbois S, 496 bringt mit diesem EN auch
BRiNnius in Zusammenhang, aber mit welchem Recht, gibt er
nicht an:! wir haben schon Brinniacum oben erwähnt, dazu noch
*Brignac (Corr., Dord.). Auch Brennivs; vgl. Pregnier (Ain) und
ebenda Bregnes. Brenan (Ain) erscheint ohne ältere Belege. Holder
gibt Beispiele auch für *Bxinnos, so Brinnacus > Bernis (Aisne),
Brinnaicus > Bernay (Orne), so dafs 1 kurz wäre, iin Brignac
dürfte unter dem Einflusse des nachfolgenden Palatals entstanden
1 Zeuss, Gram, celt, S, 85 führt einige Beispiele für ¿—1-Wechsel in
heutigen kelt, Sprachen an; Cunobilin, Cunobiline und Kvvoßeilurog.
Virgilius und Vergilius darf man nicht damit vergleichen.
ll
p
157
sein. Im Dp. Hérault Brignac wird auf Apriniacum zurückgehen,
da es als Abriniacum 1182, aber 1119 Abroniacum belegt ist.
Ob auch bei anderen Prignac diese Korrektur vorzunehmen ist,
bleibt zweifelhaft, da z. B. Brignacs seit 868 als Briniacas villa
erscheint.
Mit -anum: *Ze Breignan (Ain), leider ohne ältere Belege;
vgl. *Monibrignan (H.-Vienne).
Brinosc 1100 j. Brignoud (Isère) wird hierhergehören. In
CGr als Bregum, Brinosch, Brinoscum belegt,
Hierher vielleicht: *Bernezac (Char.-Inf.) < *Brennati-acum,
belegt im CSai. I als Bernazac. BRENNATUS ist nicht belegt.
417. Es ist nicht möglich in ON Berrrius, Briccius und
Breccrus zu unterscheiden. *Bressac (Dord.); *Pressieux (Savoie);
*Bressac (Drôme); *Bressieu (Rhône). Bressieux (Isère) in CV als
Brissiacum belegt. Breyseu, Breysseu, Breisiaco im 13.
Jabrh. wird wahrscheinlich nicht hierhergehören; ebenso wird
Brissac (Her., Gard), die Reduzierung ei* > i zeigen, wie es tat-
sächlich im Dp. Hérault belegt ist: Breisach, Breixac 922,
Breissac 1156, Brissiacum seit 11. Jahrh.; vgl. Brexıus, Bxıs-
cıus oder Bxrxivs bei Holder I.
Von Bxrrrus ist BRITTENIUS abgeleitet: *Brelegny (Ain); *Bre-
figney (Doubs). Von Bxiccius vielleicht: Briciniacum villa et
eccl. (DB X). |
418. Bertiniacum in Burgundia (DB XIII) und Zertignat
(Puy-de-Dôme) in Sp. briv. Bertinat 1401; dann Bertiniaca
curtis j. S, Blin (H.-Marne) verlangt BkRTINIUS, vgl. berto=— nitidus,
pulcher. Es könnte auch german. sein. Auch Berrus: (Port de)
Bertaco 13. Jahrh., in Ro. gasc.
419. Borus: Boyeux (Rhône) wird im CS allerdings mit
Fragezeichen mit Boyacus identifiziert. Derselbe Beleg wird aber
von Guigue auf Boyeux (Ain) — Boyacus in agro Tarnatensi 1020
bezogen; *Buya/ (Ain). Über Borus s. Holder I, 472. Mit -anum:
Boujan (Hérault) — Boianum 937, Buianum villa 990, Bojanum
seit 12, Jahrh.
420. Vollständig dunkel ist der ON Bohas (Ain); es wird
im 13. Jahrh. belegt als Bodago, de Boaco, villa de Buaz,
Bua, Buas, Boha, Bohaz. Wenn man es mit el Boac in CC
vergleiche, so dürften wir Bodaco als eine Latinisierung betrachten;
vgl. Boates V. in NG: In prov. Novempopulania civitas Boatium
und Boarıus CIL III, 1934; Boacias f. Liguriens j. Vara, dann
ad Boas Dalmatiae locum (Ammian). Zohan (Ain) eccl. de
Buenco, seit 13. Jahrh., enthält das Suffix -ing, das in diesem
. reich vertreten ist. Im Dp. Dord. zwei Bouan: 1199 Baon,
1209 Boon, 1460 Boan; dann *Bouan (Ariège); *Bouhans (Saone-
et-Loire); in CBai. Boac, acqua (cours d’eau, près de Chillac)
[Charente]
158
421. *Bouclans (Doubs), wo unsicher ist, ob überhaupt -anum
vorliegt, darf man vielleicht mit BocuLA nach D'Arbois zu air. boc.
< *bucco in Zusammenhang bringen. Vgl. Bocconi ON in Gallia
Narbon, j. vielleicht Loucon (H.-Gar.) und bei Holder I Boccus.
Hierher vielleicht auch Bocurus CIL XII, 2903. Auf ein *Boccu-
rianum geht zurück: Bowcorran (Gard): Bocoiranum 1027, 1555
Bocqueyranum, locus de Becoyrano 1461; vgl. in Arch, dauph.
1261 mandamentum Bucurionis j. Bougueron (Isère) << *Buc-
curione.
422. Buccius ist in den ON häufig anzutreffen und dürfte
ein Verhältnis zu Cogn. Buccos, welcher „Ziegenbock“ bedeutet,
haben, s. Holder I, 626. In CB Bociacum j. Boussac (Creuse);
Bossieu (Isère): im C Bonnevaux: Bucciacum, Buceu, Boc-
cium, Boceu; *Zossey (H.-Savoie); *Bossieux (Ain); Bossiacum
villa 972 j. Boussac (Lot) bei DV,. In CS Boziacensis ager,
auch Buziacensis ager 1019; wegen des Fehlens des modernen
ON ist diese Latinisierung nicht zu beurteilen. Neben diesen ON
mit o finden sich auch solche mit u: Bussac (Drôme), seit 17. Jahrh.
so belegt; drei Bussac (Dord.) 1380 Bussacum; Bussac (Char.-Inf.)
bei Longnon Bussiacus. Wahrscheinlich liegen zwei verschiedene
EN zu Grunde; vgl. Holder I, 644 BussI-ENUS.
ON mit -anum: *Pré-Boussan (H.-Alpes); *Boussan (Ariège,
Gir, H.-Gar.); Bucianum vicum super Maternam flumen: Ex vita
S. Reguli episc. (DB).
Von den Ableitungen von diesem EN kommt vor: BucciN1us
CIL OL Vielleicht in *Boussenac (Ariège) < *Buccenacum.
Ob in einigen von diesen ON auch Burnus (vgl. Schulze 215)
oder Borrius Holder I, 496 enthalten ist, läfst sich nicht beweisen,
da *Butti-acum dasselbe ergeben würde. Jedenfalls eine Ab-
leitung von diesem EN liegt in Za Boutignane (Gard) seit 17. Jahrh.
belegt, vor, < *Büttiniana; vgl. bei Schulze 215: Bo
dann in CM Boutenachum j. Boutenac (Aude) < *Buttenacum.
Über Burrus vgl. Holder I, 646.
Zu unterscheiden ist *Buscius, vel. BusciLLA (nach Stokes zu
latein. fuscus): eccl. Busciani in parr. Cabilonensi 1023 (DB X).
Boissey (Ain) als Par. Boissiaci, Boesy, Boysie, Boisseis be-
legt; *Zozssac (H.-Vienne); im Dp. Dordogne *Borssac (ebenda viele
Boyssard, Boisse, Boisset, Boisseuil, Boisseron, Boissiöre, welche lauter
Ableitungen von buxum sind: buxétum, *buxariolum, buxa-
ria etc.), wenn hier etwa nicht *buxacum vorliegen dürfte,
423. Burrus und Burrivs sind nach südfranzösischen ON
mit ü anzusetzen; dagegen *Æurey (Eure, Meuse); *Bury (Oise).
Wir haben vielleicht zwischen Burius und Burkıus zu unter-
scheiden (s. Belege für beide EN bei Holder). So haben wir: in
villa Boriaco 928 (DB VIII), Boriaco locus 975—992 in CV.
*Bourrac (Char.), — Besonders häufig in ON mit -anum: Börri-
anum in CM; vgl. Burriana urbs Hispaniae (DB XIX). In CSau
159
Mansus de Borriana; dann *Bowrran (Lot-et-Gar.), Baurianicas
in CBr dürfte vielleicht latinisiertes *Borianicas sein. — Eine
Ableitung von Burrus ist vielleicht *Burkerıus, vgl. aber im
Mittelalter BokkezLus bei DV,: Pré-Borrellan (H.-Alpes) Clotum-
Borellum 1410, aber 1450 Pratum Borrelenchus, so enthält
der moderne ON nicht -anum, sondern -enc,
In H.-Alpes auch La Buriane, Burriane, seit 12. Jahrh. so
belegt, würde auf fi weisen, aber vgl. viele Hubac (Drôme, Gard,
Hérault); Ubac (Gard, H.-Alpes) < opacus.
In CC wird Bourran (Aveyron) Borranio latinisiert; *Bourran
(Lot-et-Gar.); *Bourrianne (Cantal),
424. Büxnos: Bornacum in CM j. Bournac (Aveyron),
Bornago 838; Bournay (Isère) in CGr Bornacum (vgl, ebenda
Borna fluvius j. La Bourne). Merkwürdigerweise wird dieser ON
in Arch. dauph. II mit de Ambornay (castrum) identifiziert. Jedoch
ist es nicht ausgeschlossen, dafs sich der Herausgeber Chevalier
irrt und der Beleg vielleicht auf Ambronay (Ain) sich bezieht. Zwei
*Bournac (Dord.); *Bournac (Hérault). — Daher auch Burnıvs:
zwei Bourgnac (Dord.), Bornac 1117, Bornhacum 1360; *Bour-
gnac (Gard); *Burgnac (H.-Vienne); vgl. Burnomagus > Bournand
(Vienne, Saone-et-Loire). *BURNIO, ONIS: Bourgnounac (Tarn). Vgl.
CIL II, 2484 Camalus Burnt f(ilius).
425. BULLIUS ist nach den ON mit ü anzusetzen. Bouliac
Gard); vier Bowillac (Dord.), wo auch Zowllaguet — mit dem
uffix -ittus erweitert worden ist, was, nebenbei bemerkt, ganz
jung ist —, belegt im 13. Jahrh. *Bowilac (Tarn); *Bouillac (Avey-
ron) Buliago 838; *Boulieu (Isère). Heutiges Bully (Rhône) wird
als Buylleu 1267, Bullieu, Bulliaco, Bulleu (im 13. Jahrh.)
belegt, wo ü sekundär unter dem Einflusse des folgenden Palatals
entstanden sein kann; vgl. *Burlac (Aude), drei *Bullac (Lot). Im
CDombes wird Bondiew (en Vivarais) als Boulieu, Bolieu 1095
belegt; die heutige Form zeigt deutlich den volksetymologischen
Ursprung. Hierher wird nicht gehören Bou/iac (Gironde), welches im
6. Jahrh. Vodollacus vicus in Territorio Burdegal. hiefs; s. Longnon
Cheer 548. Für v>b in gasc. ON siehe Vasates > Basas (Gir.).
Mit -anum: zwei Bouilan (Drôme) 1539 Croix Bolhane.
Hierher vielleicht *Bowilland, *Bouillant, * Bouillants (Char.-Inf.). Mit
-anicus: zwei Bowillargues (Gard) Bulianicus 916.
Von Burtivs dürfte *BULLINIUS abgeleitet worden sein; vgl.
Burroxıus CIL XIL Bouligneux (Ain) Bulligniaco 987, Bolo-
niacum, Bulineu belegt (kann auch Bulloniacum sein, vgl.
eeepc > Coligny). Boliniaco villa in com. Lugd. a. 998.
Ein anderes Bulliniacum liegt in p. Carcass, (DB VIII). *Bollonaz
Ain) vielleicht << *Bullonate, wie Bolionacum 899 j. Bouillonac
rae bei DV,.
'Arbois 511 bringt Bullione 1052 j, Boulhon (Puy-de-Dôme).
Der EN dürfte keltisch sein; vgl. Holder 1, 631 und Schulze 350,
160
Zu den erwähnten ON noch: Bullonne in pago Wapincensi, Bul-
lonium in dioecesi Traiectensi. Hierher vielleicht auch: zwei
Boulazac (Dord.) Bolazac 13. Jahrh. << *Bullatiacum; über Bur-
LATIUS, BULATIUS s. Schulze 350.
426. Zu Bourius stellt D'Arbois S. 458 Boutenachus 1185,
j. Boutenac, was jedoch nicht geht, weil der moderne ON tt ver-
langt, wie bei DV auch Bottenacum tatsáchlich belegt ist; vgl.
Burrus CIL II, Burro CIL IL Zu Bourius darf man vielleicht
folgende ON stellen: zwei Boujac (Gard), Bouzac 1812; Bouza
(Dróme), Bougeac en Rochas 1650.
427. Zu Burdillensis pagus (Dord.) stellt sich vielleicht Bour-
deliac (Gard), Bordelianum 1078, Bourdeille 1518; dazu vgl.
noch Bordelan (Rhöne). Der EN ist vielleicht zu suchen in Cogn.
Burpo, Burbu bei Holder I, 638; Buxponus CIL XII;! davon ist
vielleicht *Buxpınıus abgeleitet: eccl. S. Martini de Burdiniaco
in CDombes; vgl. Burdigna — Burdigne (Rhöne). Vgl. noch Bor-
dezae (Gard) de Bordezaco 1345, Bordeza 1715.
428. Mit Bussuttus, BussuLLa s. Holder I, 645 dürfte in
Zusammenhang stehen: Buslana villa in Aquitania, pert. ad Mon.
S. Germ. a Pratis (a. 829).
429. Die Wurzel car- hat sehr viele EN ergeben. Carus,
welcher auch lateinisch ist, allein kommt sehr selten in ON mit
-acum vor, am meisten Carıus (vgl, auch Schulze 114). Auf
*Caracum dürfte sich beziehen; *Carac (Dord.). N-Stamm: Caro,
onis CIL Ill: *Cheronnac (H.-Vienne); vgl. CARoN1US CIL II, 4117.
Es könnte im obigen ON car = Stein vorliegen.
Carius (auf den Inschriften daneben auch CARRIUS CIL V,
2459, CARRIAE, vgl. in ON im Cart. rouss. Carriago RC XI, 488).
In CL (castrum de) Chireu 13. Jahrh.; *Chirac (Drôme, Corrèze,
Char., Loz., H.-Loire, Gard); *Cherac (Char.-Inf.); *Cheyrac (Dord.,
H.-Loire). Merkwürdig ist wegen des Suffixes: *Chiriac (Savoie),
wenn es hierher gehört, denn hier -iacum > *iai > ie >i; viel-
leicht -ate, und orthographisch angelehnt an südfranzösisches -ac;
vgl. Chiriaci curtis (a, 927) bei DB VIII. Chirac (Lozère) in CM
Cyriacum 1062, Chiriacum 1079, bei DV heifst dieselbe Ort-
schaft (St. Petrus et Gerardus de) Cairago, auch Cheiracensis
aicis (a. 825). Die Bemerkung Paul Meyers in Rom. 24, 560, dafs
es Cyriacus sei, ist demnach hinfällig. Chirac (H.-Loire) in Sp.
briv. 1443 Cheyrat. Queyrac (Gir.) dürfte Cariacum sein, da-
gegen Bonvesse-Quirieu (Isère) nicht, da es auf dem Gebiete liegt,
wo ca>cha, sondern wahrscheinlich *Quiriacum, Cairag en
Quercy heifst de Cairago 961 (DB VIL). In CSau Cheriaco in
p. Arvernico, in vicaria Nonatensi,
1 Es ist auch zu beachten, dafs im Mittelalter Cart. de Nimes BORDELLUS
vorkommt.
—
161
ON mit -anum: Cheyran (Gard), aber 1345 Parr. de Coyrano.
Es ist wahrscheinlich eine schlechte Identifizierung oder Ver-
schreibung. Vielleicht gehört nicht hierher $. Beneset-de-Cheyran
(Gard), welches 103 Villa Sancti Benedicti de Octodano heifst,
und dann 1463 Locus Sti. Benedicti de Uchezano, also ist
hier Uchezan > Cheyran, “z" >r (s. R.Gr.I $456), ey ist viel-
leicht nur eine Schreibweise; für den Abfall des U- vgl. Ugernica
> Jarnégue (Gard). Sicherer scheint *Carianum vorzuliegen in
Queyran (H.-Alpes); Villefranche-du-Queyran (Lot-et-Gar.); vgl. die
Schreibung Caturcinus > Quercy. In Ze Cayran (Dord.) ist der
Artikel auffällig, vielleicht hier quadranum von quadrum, vgl.
Bellum quadrum > Beaucaire. Dann bei DV Cheiranum villa
in p. Tolozano; *Cheyran age Peay vielleicht *Brougueyran
(Gir.) < *broga Carianum. Cayranne (Vaucluse) in Arch. dauph.
Cayrana, Qua-an.
*Cararus: Caraiacum locus in p. Magdalonensi 837 (DB VI).
Dann Caratius Holder I, 774: *Caratiacum > Chareisiat (Ain);
in CSau. villam cujus vocabulum est Caraisago in patria Arvernica,
in aise Cheiracensi; dann Caraciacus irgendwo in Burgundien in
Fredegarii Cholastici Chronicon (a. 605) (DB II).
Carisıus Holder I, 788 und Schulze 147 für 1: Carisiacum
> Cariseu (Isère) in CS wird wahrscheinlich nicht hierher gehören,
denn wir erwarten hier ca > cha; vielleicht ist oboedientia de
Quariseu 13. Jahrh. in CL richtiger, dann (Guilelmus dictus de)
Cariseu; vgl. Carisiacum > Quierzy. In CSau „in villa Cari-
siaco, in patria Arvernica, in com. Brivatensi“. Vgl. Carriciacus
alodus, villa Nuchariensis Mon. j. Charsay (DB X).
Carinus, Caruyius (vgl. auch Schulze 146): *Charinaz (Ain).
In CSauBr kommt Cariniacum, in cultura de Carignaco in
vicaria Ucionensi, dann als Carniaco, Charniaco, Chargnac,
(s. dafür den Artikel Carn-acus), Karinnacus villa; in Sp. briv.
noch Charignac 1455. Mit -anum: Carinianum (DBI); vgl.
bei Schulze 146 ON Carignano.
CARANTOS, CARANTIUS CIL Ill, IX: Carantacum > Charantay
hóne). Über andere Carantiacum s. bei D'Arbois S. 211 und
older 1, 767. Mansus de Caranciaco 961 bei DV, j. Cransac
(Aveyron); Cransac (Her) Merkwürdig ist Carancianum 1002,
wenn es nach DV, Crausse (Aude) wäre. Solche Fälle, wo au an
Stelle des n fälschlich gelesen wurde, erwähnt Schulz-Gora (Festschrift
für Tobler S.192f.). Dann Carenrius: G. de Carensano 1224 j.
Carsan (Gard). Die Entwicklung ist hier sehr merkwürdig: zu-
nächst *Caressanum, wo sekundär ns > ss wie Cincianum >
Cissan (Hérault) und dann sekundäre Synkope, welche hier ziemlich
jung wäre: Carsanum 1320, wofür ich leider keine anderen Be-
lege habe. In Sp. briv. Charensac 1250— 1263 j. Charensat (Puy-
de-Dôme). CARENTIUS ist nicht belegt; es dürfte, wenn es über-
haupt bestanden, latinisiertes Carantius sein.
Beiheft z. Zeitschr, f, rom, Phil. II. 11
—
*CarıLıus vgl. CIL II, 2865 Carita: Cariliacum villa dep.
ab. eccl. Cenom. 832 (DB VI). Holder I: Cariliacum > Charly
(Aisne). In Südfrankreich keine sicheren Beispiele: Charly (Rhöne)
immer belegt als Carliaci villa 13. Jahrh., parr. de Charleu,
Charlieu; dann *Char/as (H.-Gar.); *Carlac (Tarn); Carlatense
castrum (a. 1148) j. Carlat (Cantal) nach DV,; dann noch bei DV,
Carla-le- Comte < Carliagum (a. 961). Sie können jedoch auch
auf *Carol(ijacum zurückgehen.
430. CAVARIUS kommt öfter in ON vor: Cavariaco in com.
Lugd. 998 in einer Urkunde Rudolphs IIL, Königs von Burgund j.
Chaveyrat (Ain); *Chaveria (Jura). Im Dp, Gard vier Caveirac, in
terminium de villa Cavariaco 893; im Dp. Hérault Caveírac, 1343
Cavayracum. Vgl. V. CÄväres, Cavarı nach Zeufs „die Riesen“,
und Cavaros, ein gallischer König in Trakien. Hierher wahr-
scheinlich auch Caviriacum, eccl. Vindocin. monast. (DB XIV);
Cabiriacum in Vicaria Rusuriensis in CB ist wahrscheinlich nur
als Latinisierung aufzufassen.
*Cavarnac (Dord.) wird vielleicht auf *Cavarinacum zurück-
gehen; Cavarinacum villa in CV (index) (a. 871). Über Cava-
KINUS s. Holder 1, 874. :
Vielleicht mit -uscus: *Chavarot (Puy-de-Dôme); *Chavaroux
(Puy-de-Dôme); Chavaroche (Cantal) ist als Cavarocca belegt.
431. Camaros Holder 1, 708, 717: Camariacum > (Bompar
de) Chamayreu 13. Jahrh. in CL, In CB Chamairacum 1245,
Camerachus j. Chameyrac in terra Brivensi (Corr,). Camaracus
liegt vor in *Chamarac (Dord.), vgl. Cambray.
Es ist unklar, ob hierher auch Camarcıus zu stellen ist:
Camarciacus > Camarsac (Gir.); vgl. Chambrecy (Marne) < Ca-
marciacum.
*CAMAKANUM scheint vorzuliegen in *Chambran (H.-Alpes).
432. catu = Kampf ergab viele EN. In Südfrankreich
kommen folgende vor: Catrus CIL Ill (dreimal), IX lea
vgl. Schulze 76: vielleicht *Casac (Aveyron, H.-Gar.); Chazay
Jedoch sind diese Beispiele nicht ganz sicher, da die älteren Be-
lege fehlen.
*CAT-ENUS vgl. bei Schulze 76 Carenius: *Chadenac (Char.-
Inf); vgl. Channay en Anjou < Catenacus; Capitonacum ist
auch nicht aufser Acht zu lassen. V. CATENATES; für -enus s. bei
Holder 1, 1440: Vind-enae.
Cat-atius: Cadaliacus villa (Corr.) 11. Jahrh., nach Deloche
Casillac. Mit -uscus: in CM Catalioscus 11. Jahrh. Vgl. Ca-
TALIA CIL XII, 2657, CataLos CIL V, 907, davon villa Catala-
cense in Audoeni vita S. Eligii 1. 1
Car-1110s, vgl. CarıLus Cogn. bei Brambach, CIL V, 4186.
Carır ...: Cadillacum prope Burdigalam, heute Cadillac (Gir.)
bei DB XX; *Cadilhac (H.-Gar.), zwei Cadillac im Dp, Dordogne.
pe
163
Catitiaco kommt auch auf den Merowinger Münzen vor. Mit
-anum: *Cadillan (Bouches-du-Rhône), *Caderlhan (Gers, Tarn-et-
Gar., H.-Pyr.).
Carırıus: *Chadirac (Dord.). Chatrat (Puy-de-Dôme) wird
nicht hierher gehören (tr statt dr!); vielleicht ist *Catturacum
anzusetzen, vgl. Cattorosco in p. Arelatensi, Pard. dipl. t. 2, p. 371.
DB XI hat Cathriacum, ubi eccl. habet Mon. S, Salvi. Die Synkope
werden aufweisen: *Chidrac (Puy-de-Dôme); *Chadriat (HeLoire)
1255 Chadriac in Sp. briv. Mit -anum: *Chadran (Var); dazu
noch Chadrac (H.-Loire), in CSau. de Chidraco.
Catinius vgl, Schulze 76: *Chadignac (Char.-Inf.); mit -anum:
ne (Gers).
_ Caturus: mit -uscus Cattoroscum in CGr, bei DB IX
villam quam vocant Catorosco 963, auch Catharoscus in CM
j. Cadarot; vgl. Cadarossa in CM — j. Caderousse (Vaucluse).
ON verlangen demnach ‘t’, ebenso Chaarossa a. 1141
(Catarosca) bei Paul Meyer Rom. XX: Le langage de Die au
XIII" siècle,
Im Dp. Dordogne: Chadourgnac, welches vielleicht ein *Catu-
r(i)jniacum darstellt, vgl. Caturzıus CIL I, 5289.
Wie oben schon gesagt wurde, identifiziert Deloche Kata-
liacum mit Casillac (Corr.). Was t > z anbelangt, so ist es nicht
ganz unmöglich, obwohl auch in den ON ganz selten; vgl. Biterris
> Bésiers. Aber es gibt viele heutige Casillac, welche in den
Urkunden als Casiliacum belegt sind. Im Dp. Hérault vier
Cazilhac, villa de Casiliaco 1150, Casiliacum 1107. Cazillac
(Lot) in CB Casiliacum, Casliacensis. Bei DB VI Casiliacus
villa in Aquitania pertinens ad Pratis 829; in CBr ,,in cultura de
villa Casiliago“ 103. Casırrus ist belegt, CIL II, 4743; dazu
‚gen. Kasiloi, EN eines salassischen Königs oder eines
anderen Magistrats (Holder 1,822); vgl, auch bei Schulze 271 und
550 ON Casilinum,
Im Dp. Hérault Catunian, 998 Chatunianense, In CILIX
ist CATUNIUS belegt, aber unser Fall verlangt tt. Es dürfte eine
Weiterbildung von Carros sein, CIL IL 5042: Altero Festi et
Cattuni Montanihe f.; dazu noch Schulze 76.
Zu dieser Wurzel dürfte möglicherweise *CATArnos oder
*Carernos gehören; vgl, SEGIARNUS, COVARNUS, Dousarnos, Es
erscheint in Cadarnaco oder Cadernaco in CBr, ebenda auch
als Quadernac geschrieben, vgl. Queyrac < Cariacum. In CS
Charnay (Rhône) als Caarnacus in agro Tarnatensi belegt (970
ungefähr), Caarnaco 1021; in CL (Johannes de) Chaernai im
12, Jahrh. In CSau: in villa Catarnaco, in p. Brivatensi, in vicar.
Nonatensi. Bei DBX Caderniacus in p. Andegavensis; Jader-
nacus vicus in p. Arvernico gehört vielleicht hierher, *Chadernac
(H.-Loire); vgl. auch *Chadernolles (Puy-de-Dôme). Wie alle diese
Belege und modernen ON zeigen, ist an Cognomen QUATERNUS
nicht zu denken.
11%
—
a
164
Cararus mit -uscus: Cadarosca j. Caderousse (Vaucluse)
Cadaroscus > Cadarof (Bouches-du-Rhône). D’Arbois S. 600
stellt es mit gr. CATHAROS zusammen.
Eine Ableitung von catu ist vielleicht CaTuLLUS: Catullacum
> Chélieu (Isère) s. Einleitung S. 1 f.
483. Ein gallischer EN Cavannus ist nur zweimal belegt;
Cavanos auf einer Silbermünze. Kafavvos dürfte die griechische
Aussprache sein. Für die modernen ON ist *Cavannacum und
*Cavanniacum anzusetzen. Es ist fraglich, ob wir überall in
Cavannacum einen EN zu sehen haben. Es kommt überall in
Frankreich vor. Auf dem Gebiete, wo p > v, ist es mit *Capan-
nacum zusammengefallen. Wir beschränken uns blofs auf Süd-
frankreich. In CC Cavanago 1075 j. Cavanac (Aude). *Chavannaz
(H.-Savoie) in CGr „Cavannaicum ou Cavanniacum“ ist, wie
gesagt, zweideutig. — *Cavaniacum: Cavagnac (Lot) in CB Ca-
vaniacus villa; drei *Cavagnac, Chavagnac (Dordogne); *Gavagnac
(Gard); *Chavaniac (Gard). *Ohavagneux (Isère); Chavagnat (Ain)
aber Cabaniacus in CGr; Chavagna (Ain) in CS Chavenna,
Chavagneu, Chavagnia, Chavania; drei *Chavagneux (Ain);
Chavanay (Ain) Mansus de Chavanei; *Chavagneux (Loire) sind
zweideutig. Im Dp. H.-Loire zweimal Chavagnac: in Sp. briv.
Vielleicht ist auch gestattet, dieses Wort mit cavannus abr,
couann, afr.choe,! prov. cau, chau in Zusammenhang zu bringen,
vgl. Holder I, 872. Es wiirden also diese ON eine Stätte be-
zeichnen, wo sich Eulen befinden, eine Höhle; vgl. Cavanı? (Lot) >
cavanarium.! Neben vielen Ortschaften, welche diese Namen tra
befinden sich (nach Joanne's Dictionnaire) grofse Waldungen. Jedoch
miifsten alle diese Ortschaften diesbezüglich untersucht werden.
Vinea de Cavaneiaco in CL 984 könnte eine Latinisierung
sein. Auch ohne -acum: Cavannas > Chevannes (Seine-et-Oise),
Cavana vicaria j. Chavanne (Rhône). In -ius brauchen wir wiederum
das Gentil-Suffix nicht zu sehen, da viele heutige ON auf Cavan-
nia hinweisen: *Chavagne (Char.-Inf., Ille-et-Vilaine, Deux-
Vendée); *Chavagnes (Maine-et-Loire, Vendée). Über Cavaniacum
siehe D’Arbois S. 475 und Holder I, 871 und Joanne, Dictionnaire
géographique. Mit -anum nur: *Cavagnan (Lot-et-Gar.).
Gibt es ein Verhältnis zwischen CAVANNIUS und CAVINNIUS
Schulze 76? Caviniacus > Cavignac (Dord., Gir.); vgl. im Dp.
Dord. Cavigne — Capvignies 1056. Chevignat (Ain); in CS Che-
vinay (Rhóne) belegt Chiviney, Chiviniaco. Hierher auch parr.
de Chivignay 13. Jahrh. in CL. D’Arbois S, 458 ist geneigt darin
eine Ableitung von Cavius zu sehen. Ist vielleicht da nicht viel-
mehr dasselbe zu sehen wie in castanus und castinus, vgl.
Castiniacum > Chatignac (Char.)? In *Chavenat (Char.), *Cavenac
(Gard) dürfte die Abschwächung des -a- vorliegen; vgl. Brivezar.
1 stevan „choue“ im Savoyischen geht zurück auf cavannus (Brachet,
Dict. savoyard),
165
Zwei *Cabanac (Dord.), *Cabanac (H.-Gar., H.-Pyr., Gir., Lot) gehören
wahrscheinlich zu vielen Cadane > capanna.
Auch mit -uscus: in CS Chavanoz (Isère) belegt als Chava-
nosc, Chavanost. Dieser ON dürfte identisch sein mit (Petrus
de) Chavanosco, (parrochia de) Chavanosc, (mansus de) Cha-
vanos 12. Jahrh. in CL; vgl. noch *Chavanod (H.-Savoie).
In diesem Zusammenhange noch Cavırıus Schulze 77 als eine
Ableitung vielleicht von Cavrus CIL U, Schulze 76, welcher eigentlich
in das vorhergehende Kapitel gehört: *Cavillac (Dord.); Chevillard
(Aïn) villa de Chiviliaco, seit 935 belegt; in CL Cheviliaci
montis 1176. Im Dp. Ain noch Ühavilieu, 1157 de Caviliaco,
Cavilleu. Dann mit -anicus: Cavillargues (Gard): Cavillanicae
1384, Cavilhargue 1435.
434. Der bekannte kelt. EN CamuLos diente folgenden ON
als Grundlage: Camulacum > Chamolay (Isère); *Camuliacum
> Chamouillac (Char.-Inf.). Auf dem südlichen Gebiete scheinen
*Chambiai (Cantal) und *Chamblay (Jura) die Synkope aufzuweisen;
vgl. in Nordfrankreich Chamblay und Chamëly. — Dann *Camulati-
acum > drei Beispiele aus dem Dp. Dord. Camblazac, Camlasac,
Hospitium de Camblazac 1365. Über *Camucatius vgl. CIL
XII, 3645: Camulatiae Severae; XII, 2480: C. Valerius Seno-rigis f.
vivus sibi et Valeriae. In einigen ON könnte auch
CAMILLUS Schulze 290 vorliegen; vgl. *Chimilin (Isère) < *Camilli-
anum Devaux 0. C. 114.
Mit -anum vielleicht: *Camblanes.
435. CANTRIUS, CANTRUS Holder I: Cantriacum 1144; der-
selbe ON erscheint auch als (Bernardus de) Cheintriaco in CL.
Die moderne Entsprechung ist unbekannt. Von CANTRIUS verlangt
A. Thomas RC XXII, 220 eine Ableitung *CANTRETIUS für Chan-
trezac (Char.): Cantrecianensis eccl. in der Chronique von Ademar
de Chabannes.
436. *Chardonnay (Ain) dürfte einen n-Stamm repräsentieren;
vgl. Chardonnet (Saöne-et-Loire) Cardoniacus, wo jedoch j nicht
berechtigt ist. In CSau. ebenso „in cultura de Cardoniaco"; im
Dp. Tarn *Cardonnac. *CarDo ist nicht belegt. Zu demselben
Stamm auch Cardaillac (Lot) in Ro, gasc. (Bertrandus de) Carde-
lhaco, Cardilaco im 13. Jahrh., in Sp. briv. Cardalliaco; *Car-
daliac (Dord.); *Cardilhac (Hérault). In CIL V, 2462 Qu. Baebi C.
f. Caron Maria C. f. Tertia uxor soll nach Pauli venetisch sein;
vgl. auch Schulze 45 CARDELIA und EN CaxoırLıacus. Hierzu
noch *Cardeillac (H.-Gar.).
*Carbius Schulze 145: in Cardiaco villa in CSau. Auch
Carous kommt vor: CIL X, 8042, 31: *Cardan (Gir.)
437, CABALLIUS kommt auf den Inschriften ziemlich háufig
vor, Aus den südfranzösischen ON habe ich folgende Beispiele:
N
in CC „en Cavaillac“ 11.—12. Jahrh.; Cavaillac (Gard) strata de
Cavalac 1164; *Cavaliat (Gar.); *Cavarllac (Gir.).
438. Chésery (Ain), belegt als Casiriaco, a Chiziriaco,
Kaseriacum, Cheystri (?!), de Cheysiraco, Cheisirier, Che-
sery, seit 1140 wird wahrscheinlich mit dem Frauennamen CASARIA,
belegt bei Fortunatus, oder mit Caserıus Schulze 147 zusammen-
bängen. Die Belege sind nicht ganz durchsichtig; leider gibt
Guigue die Jahreszahlen nicht an.
439. Cameos kommt nur in ON mit dem Suffix -uscus vor.
So in CS heiíst Chambost (Rhône) Chamboscus (1000 ungefähr)
in CL eccl., parr. de Chambosco 1150. Daneben findet sich im
Dp. Ain Chambof ohne ältere Belege. Hierher dürfte gehören in
CDombes Chimbosc 1276.
Für Camervs nur zwei Beispiele: *Chamby (Ain) und in CV
„villa quae dicitur Cambaicus“ (1. Hälfte des 11. Jahrh.) in anderen
Urkunden Cambiacus, also wahrscheinlich eine V
Für Cambiac (Dp. H.-Gar.) setzt Holder 1, 711 *Cambelliacum,
was nicht notwendig ist, da wir mit Cambiacum a
können.
CAMBARIUS CIL XII, 3505, CAMBARUS CIL Y, 2590. Camba-
racum > Le Chambarac. Cambariacum dagegen in *
(Savoie); *Cambayrac (Lot). In CC ,villam suam Combariacus“
in p. Bicelmense 1062 dürfte nicht hierhergehören; vgl. CoMBARO-
MARUS, in ON Combaristum (Maine-et-Loire). — Mit dem Suffix
-anum selten: Chambaran (Drôme) Silva Cambaran 1062.
Von CamBarius dürfte *CambaRELLUS abgeleitet worden sein:
Chamber lhiac (Dord.) belegt als Chambralhaco, Chambarlhacum,
Chambarliat 1503. —
-uscus wird enthalten: Chambalot 1245 in CL; vgl. im
CBai. molendinum de Cambalo j. Chamballon (Char.).
440, Carvius, vgl. CIL VIII, 9384: Liccaius Carvi f. ist in
ON nicht sicher nachzuweisen. *Charvieu (Ain, Isere) könnte auch
auf Calviacum zurückgehen, *Les Chargeans (H.-Alpes) könnte
*Cardianum sein. Dann zwei Surjoux (Ain) belegt Chargiou
im 13. Jahrh.
Carvitıus, vgl. Schulze 4511, auf den Inschriften CakBILIUS
CIL II, s. Holder 1, 820: *Charbillat (Ain); zwei *Charbillac (H.-Alp.).
Mit dem Sufixe -anus: Carvilianum, Carbilianum, Carbil-
lanus villa Massiliani j. Caravaillan. Im Dp. Puy-de-Dôme Char-
villat identifiziert Chassaing mit terra de Cavanhac 1263 in Sp.
briv,, was lautlich gar nicht geht.
Carvantus CIL Il, 8308: *Carvargnac (Dordogne).
441, Caxtius s. Holder 1,818, CIL II CaktEla, IX Cogn.
CARTUS; vgl. CARTI-MANDUOS, KARTI-LITANOS, und Carto-briga
> Chartreuve (Aisne); dann CARTO und CARTOkIUS; dazu auch
167
Schulze 145. Cartiacum scheint vorzuliegen in zwei *Carsac
(Dord.), belegt seit dem 13. Jahrh. Zwei *Charsac (Drôme), dann
vielleicht Ohierzac (Char.-Inf.).
Mit -anum: ,,villam de Carciano eccl. Gerundensi“ 886
(DB IX). Dieselbe Ortschaft erscheint in einer anderen Urkunde
Quarcianum villa geschrieben (881), auch Quertianum (a. 922).
Mit -anicus vielleicht in CC: Garcangas, Quarciangas Guar-
zanguas 948.
Cartinius Schulze 145: Cartignac (Gir). Carcenac- Peyrals
(Aveyron) wird als Cartennacum locus in p. Rutenico belegt,
was aber nicht pafst; vgl. Cartennacum in Vivariensi (beide bei
DV,); wir könnten aber mit *Cartien-acum auskommen.
Cartus CIL IX: vielleicht *Cherfan (Ain). Dazu noch *Car-
fassac (Lot). Cartacius ist nicht belegt.
442. Canrıus Holder I, 751 und Schulze 144. Cantiacum
> Chancia (Jura).
CANTENUS Holder I, 746: Cantenag (Dord.), Cantenagus;
*Cantennac (Gironde).
Canruus, vgl. Liv. 22, 57, 3 und Schulze 144a: Cantili-
acensis silva, Chantiliaco, Chantillac in CBai.; Ohantillac (Char.,
H.-Loire); Cantillac (Dord.). Mit -anicus: in CBr in vicaria Can-
tilianico in patria Arvernica.
CANTINIUS CIL VIII, 7272 und Schulze 144: *Chantignieu (Ain);
Chantignat (Puy-de-Dôme), 1250—1263 Chantignac.
443. *CanT-ARIUS, vgl. Holder 1, 747 CANTERIUS: Cantari-
acum > drei Chantérac (Dord.) Cantairac 1122. Dann die Flufs-
namen: Can/arana (Roussillon), zwei Canlerane (Gard) Vallatum de
Canterranas 1310!; zwei *Canteranne (Hér.); Chanteranne (Puy-
de-Dôme, Haute-Vienne). Bei DV, (Fortius de) Cantirano im
13. Jahrh. j. Cantiran (Gers). £
N-Stamm dürfte vorliegen in *Chantonnax (Ain) < *Cantonate,
vgl. Cantonıus Schulze 144; vgl. *Chanfonnay (Saône).
Dann *CantuLius: Cantoliano j. Chantilin (Isère) auf den
Merowinger Münzen Cantoliano fec. Vgl. Cantullus (a. 972);
Cantul (a. 1069) j. Canfuels (Aveyron) und Cantogilum villa in
p. Ruthenico (a. 936) j. Canfeuges (H.-Loire) bei DV,.
444. CAMMIUS ist sehr selten auf den Inschriften anzutreffen;
s. Holder 1, 721; vgl. auch Schulze 31, In Südfrankreich nur ein
*Camiac,
445, Für Camonius Holder I, 721 nur ein Beispiel: *Cha-
mognat (Ain).
1 Hier scheint es vielmehr, dafs kein -anum, sondern Acc, -ane vor-
liege, da andere Flufsnamen Aander, welche auf dem germ, Gebiete liegen,
auf Nom, *Cantaria hinweisen.
168
446. Zu Camisiacum > Changy (Marne) dürfte *Chamisac
(Dord.) gehören, Für Camisius keine Belege; vgl. Holder I, 721.
447. Es ist sehr schwer zu sagen, was für ein Etymon wir
für viele südfranzösische Cahusac zu suchen haben. Cahusac (Tarn
[Causagum 1035 bei DV,], Gers, Dord. [Chausac 1188, Cau-
sacum]); *Causac (Lot-et-Gar.); *Canjac (H.-Gar.). Mit diesem
letzten ON vergleiche man auch Caligiacum locus in Vivariensi
(a. 950) bei DV,. Vielleicht steht h an Stelle eines ausgefallenen
d, vgl. Cahors < Cadurci; also < *Cadus(i)-acum; vgl. CIL
Il, 5248 Cabus Laroni f(ilius). Vgl. bei Chabaneau S. 75 Öubahi
< obedire, trahire < tradire. Für einige würde auch CAUTIUS
Schulze 148 vollkommen genügen.
448. Zu dem Cogn. Caurus CIL V 725 [vgl. Caurü, Cau-
RINUS, CAURION Stadt der Lusitani] ist ein Gentilname *Caurıus
denkbar. In CBr Chauriac locus, Choriat 1401 in Sp. briv. j.
Chorial; Chauriat (Puy-de-Dôme); *Caurac (Gard) < *Caur-acum.
Caurus in ON mit -anum: Chauranne (Hautes-Alpes), Ripa
Chaurane (1377) [vielleicht blofs Acc. -ane!]; *Choranne (Bach
im Dp. Drôme), *Côte- Chaurianne (Drôme); vgl. im selben Dp. viele
Choriol, Chauriols.
*CAURISIUS: Chaurisan (Drôme), Chaurisat 1344, de Cau-
risiaco 1290.
Vgl. Chauranche, Chorenchii, Corenchii j. Choranche
(Isère), wahrscheinlich -inca.
449, Carmanos: Charmagneu (Drôme), Haramaneum 1153,
Charmaneum 1153, Pedagium de Carmaniaco (offenbar Latini-
sierungen!); dann ebenso Caramagium in CGr in agro Idrico j.
Charamanay <*Carmanacum. Caxmanos kommt auf den Münzen
der Atrebates vor; s. Holder I, 790; vgl. auch viele Caraman in
Südfrankreich (H.-Gar.) bei DB XIX Carmanum castrum et marchio
natus in Narbonensi prov. prope Ruscinonensem in Petri Historia
Albigensium.
CARMINIUS Schulze 174: Chermignac (Charente-Inf.), in CSai,
Chermegnac; *Carmignan (Gard).
*CARMENTIUS: *Carmensac (Aveyron) ?
450. Für Cariacus hat Holder I, 758 Cappy. Für Süd-
frankreich habe ich zwei Beispiele: Chapra! (Drôme), de Chapiaco
1183, Chipiacum 1441; im Dp. Ain Chappiat seit dem 14. Jahrh.
so belegt. Vielleicht haben wir Carrius anzusetzen: CIL XII
bringt einige Male Carpıus. Es ist auch eine Ableitung *CAPPILIUS
anzusetzen: Chipilly (Somme) < Cappiliacum; vgl. im Dp. Drôme
Champignol — 1539 Capilhonolo, was sich unter Annahme von
pp aus der Anlehnung an champignon erklärt,
Hierher werden wahrscheinlich *Chapieu (Isère); *Les Chapiewx
(Savoie); *Chapias (Ardèche) gehören.
169
451. *Chapponay (Rhône) erscheint im CL 1257 (Bartolomeus
de) Chapponay 1257. *Chaponnay (Isère), Damit ist zu vgl.
Carpo CIL XI, 5027; vgl. Carrıus, dann Caponago (Mailand).
Holder vergleicht auch Capnié (Lot), jedoch mit Unrecht, da wir
nicht wissen, was sich unter dem Anlaute versteckt (-arius?). Vgl.
*Chaponeau (Loire).
Hierher dürfte auch Chaponost (Rhône), belegt in CS als
Chaponno, Chaponnoz, Chaponost < *Capponuscus gehören.
Was für ein Verhältnis zu vielen Cappas > Chappes (Aube, Jonne,
Eure-et-Loire); Cheppes (Dp. Marne); Cappis (Flufsname in Gallien)
besteht, kann ich nicht sagen. Vgl. Cappanum unter 597.
452. Choysy (H.-Savoie) fordert *Causi-acum, Vgl. CAUSIA
CIL III, 4889. Damit soll zusammengestellt werden *Chausan
(Drôme); *Cauzans (Cantal, Vaucluse); für den letzten ON vgl. auch
Caurius.
453, In Südtrankreich kommt ziemlich häufig *Cattal-anum
vor: >*Catalan (Gers); La Catalane, Les Catalans, Le Catalan (H.-
Alpes); Catalèa (B.-Pyr.). Vgl. Carros. Es ist auch möglich, dafs
diese ON von den Katalanen herrühren.
454. Mit Cacava bei Schuerm. darf man vergleichen „villam
ae vocatur Cacavianus“ (eccl. Gerundensis) in einer Urkunde
Karls des Dicken (a. 886) DB IX.
455, CAMURIACUS kommt CIL X vor: vgl. *Camurac (Aude);
s. bei Holder 1, 729 Camuxus.
456. Vielleicht hängt mit Carmo Adnami libertus *Carma-
tiacum > Cormazac (Dord.), Hospitium de Carmazaco 1365 zu-
sammen.
457. Chichiliane (Isère), nach den Belegen im Arch. dauph.
s. oben S. 32, scheint auf *Caciliana zurückzugehen. Holder I
hat CACILLUS und Schulze 350 Cacırıvs, Hierher vielleicht Cachi-
liacum (auch Gachiliacus DB IX geschrieben) in parr. Gratian.
a.885 (DB IX), dazu vgl. in Cacenaco in parr. Cabillon a. 894
(vgl. IB) zu Cactus, Cacus Schulze 484.
458. Cabiac (Gard) 1714, dann *Cabías gehen wahrscheinlich
auf Cabiacum zurück, s. bei Holder 1 Camus, CIL XII Cogn.
CABIATUS,
459. Crnto(n) s. Holder I, 989; vgl. auch Schulze 149:
Sonthonax (Ain), belegt als Centonas, Santonas, Santonax,
e®>a"> 0" ist hier regelmäfsig. Dann Santonax (Jura) im CS
Centonas, Santonas 15.—16. Jahrh. Von Centius Schulze 149
ist *Centinivs, vgl. ebenda CENTINUS, abgeleitet: in CL (Stephanus,
curatus beate Marie de) Centigniaco; dann Cintiniacum in
vicaria de Juliaco in CB. Für den letzteren ON ware eine andere
Ableitung von Cintius Schulze 354 auch möglich,
170
*Centus: Centusca > Santoche (Doubs
In Centernacum villa (899) bei DV, scheint eine Ableitung
mit dem Suffixe -erno zu sein, Vgl. Centones > Senton (Her.).
460. Cicivs und Cissius sind zusammengefallen, s. Holder
I, 1012 und 1033. In CC Ciciago 961; im Dp. Corrèze Cissac,
Ciciacus belegt; Otssac (Gir., Aveyron, H.-Loire); in CB Ciciagum
in vicaria Spaniacensi sita seu proxime, et non longe a villa
Marco (861).
461. Cornos, wenn es überhaupt EN ist, hat Cornacum
ergeben: *Cornac (Lot); Cornas (Ardèche) < Cornate (Kar.), *Cour-
nac (Aude); vgl. auch Cornacon ON in Panonia inferior, dann
Cornacates, ein Volk in Panonien. Corniacum > Corgnac (Dord.)
13. Jahrh. von Cornius Schulze 77. S, Williams S. 46. Nach
Holder I, 1129 würde hierher auch *Gornac (Gir.) gehören. Vgl.
viele Gournay, welche er bringt. Jedoch nicht sicher. Vgl. Cornone
im Dp. H£rault,
Die Ableitungen sind vielleicht *CoRnATIUS: Cornazac (Dord.).
In CSau. Cornaciacus, Cornazago in patria Arvernensi in vicaria
Ucionensi (auch Cornezago geschrieben), vielleicht identisch mit
Cornezac (Cantal). *Cornassac (H.-Loire, Puy-de-Dôme), verlangt
dagegen *Cornaci-acum. Vgl. bei Flodoardi hist. Rem. eccl. 2, 11
in pago Tardonensi in villa Corneciaco. Dann *Corwitius oder
*Cornerius: Corniciano cella in p. Carcassonensi 881 (DB IX),
nach DV, j. Cornéze (Aude).
462. Connos, welchen man zu ir. conn „sensus“, connaidhe
stellt, hat Connacum ergeben, [vgl. Connaco-rrx, ein Galater] >
Connac (Aveyron) Connago in CC; Conac (Char.-Inf.). Hierher viel-
leicht Masconnex (Ain), belegt Maconay, Masconex seit 1189
< *mansus Connacus.
Conan (ein Flufsname im Dp. Rhône) wird nicht hierher ge-
hören und Acc, -ane enthalten: in CS belegt: Colna, Colensis
ager.
Häufiger erscheint Connius: Cognac (H.-Vienne, Char. [als
Coignacum DB XXI belegt], Coniaci burgus DB XI); *Coignac
(Corr.). Cugnac (Dord.) Cunacum 1145, Cunhac 1400 zeigt
vielleicht o? > u. Cogny (Rhône) in CS Cogniacus, Coniacensis
980, dann Coigneu, Coigne, Coigny belegt. Connac (H.-Loire)
1321 Conhac in Sp. briv. Mit -anum vielleicht Cognin (Savoie)
in Doc. IV Cognino.
*CoxniLtuUS vgl. CIL XII ConniocA: *Conilhac-de-la- Montagne
(Aude).
463, Conpus als EN erscheint in CIL XII, VI, und als zweites
Compositionsglied in Seyocoxbus „vieux citoyen“ nach der Über-
setzung von D’Arbois. Vielleicht liegt es in ON vor: Condac (Char.-
Inf.) bei Longnon als Condacus belegt, Condacus villa in p.
—
171
Carnotino (DB VII); vgl. *Conpacus in ir. EN Conpacu, Jedoch
ist es angesichts vieler Condat, Condé, welche auf Condate zurück-
gehen, nicht ausgeschlossen, dafs in diesem Falle auch Condate
vorliegt, vgl. Conda! (Dord.) Condat 1175, Condacum 1365.
Eine Ableitung von Convos dürfte ConpiLius sein: vgl.
ogeis Koderlieuc; in ON Condillac (Drôme), castrum de
Condilaco 1360, im 14. und 15. Jahrh. schwankt Condilhat
und de Condilhano, was auf die Verstummung der auslautenden
Konsonanten hinweist; *Condilhac (Charente).
Eine andere Ableitung dürfte vielleicht in Conpıcıo CIL X,
XII, XIV vorliegen: *Condissas (Gironde), Dann *Conpussrus:
Condeissiat (Ain) seit g12 belegt in loco qui dicitur Codoiseu,
de Conduxiaco, de Condoipso (!) de Conduxia, Condoysiaco,
Condoizieu, Condoisias; in CL (territ. de) Condoisieu 1092,
Condosseu, Condossyaco, Die Entwicklung von oi: > ei ist
etwas ungewöhnlicher, doch miifste das die Vorstufe zu oi >i
sein. Condusorgues (ruisseau, Gard) — Conduzonicis
1444 Condesorgues dagegen weist vielleicht auf *Condütio-
nicus.
Vielleicht ist gestattet in Condrieu (Rhône), ein *Condariacum
zu sehen. Der ON ist in CL als castrum de Condriaco 1251
belegt, dann Condreu, Coindreu, Coindriaco, Coindrieu
1251, wo das vortonige i mir unerklärlich bleibt. Über Conparius
vgl. VER-CONDARI-DUBNUS, TAR-CONDARIUS; vgl. noch *Condroux
(Sarthe); *Conaros (H.-Loire) *Condres (Lozère).
464. Conrivs: Holder I 1108 Contiacum > *Consac (Char.-
Inf.). Bei DB XI Conziacus villa Mon. Saviniacensi in agro
Tarnantensi j. Conzy (Rhône) (960 ungefähr); dann Consicu (Ain)
seit 1107 villa de Conziaco, prior Conziaci, decima de Conzeu,
kónnten *Condiacum sein.
*Contittus: vgl. Contilly (Sarthe), in Südfrankreich nichts.
*CoNTINIUS: in CSau. „eccl de Continiaco"; vgl. Contigné
(Maine-et-Loire), Contigny (Allier).
*Conterius: *Contezac (Dord.).
465. Corınıus ist mehrmals mit einem t belegt (CIL III, 5626,
Vil, 8801). Die Südfranzösischen ON verlangen Corrinivs, welcher
eine Ableitung von Corrios! sein dürfte, Coffignac (Var), belegt
in CLer. Cotinacum, Cotinnacum, Cottinach; in CM einmal
Codiniacum, Cotigniacum und Quintignacum (!), wenn es
richtig identifiziert ist, vgl. Cotigny (Manche).
Davon ist zu unterscheiden Coroxrus; vgl. CIL III, 4888
CoTONIAE: Codognan (Gard) Codonianum 1094; Coudougnan
(Her); s. bei Holder S. 1143 Cotonaco bei Grenoble; dann
1 Coctiacus, vicus publicus in Praeceptum Caroli Magni pro eccl,
Cenomanica (DB V.) ist vielleicht eine Latinisierung für *Cottiacus.
-
172
Codonhat 1441 j. Codenhat (Puy-de-Dôme) in Sp. briv. Vgl. noch
portellum de Coteanicis bei DV.
466, Commıos, ein schon bei Caesar vorkommender gallischer
EN, kommt in ON öfters vor: *Commiac (Gard, Lot). *Commatos:
Commaiacae locus pertinens ad monast. Anianense 852 (DB VIII),
derselbe ON auch Comaiagas 837 (DB VI). Vgl. Cumiacum
v. in pago Nivern. (a, 890) bei DBIX. Comıus Schulze 271 und
CumiaA 166 sind auch zu berücksichtigen.
Mit -anus: Coméan (H.-Alpes) Commeanum 1390 (vielleicht
< *Commei-anum). Hierher dürfte gehören: ,,villam Cummiano“
951 in com. Carcass. (DBIX). Zu einem *Commeianum (von
*CoMMEIUS) möchte ich Combejean (Hér.) rechnen. Es ist als
Cuminjanum villa 889 (!!), eccl. Cumexano 950 belegt. Der
Einschub des b würde sich durch Einmischung von cumba, welches
in ON häufig vorkommt, erklären (vgl. in diesem Dp. 16 Combe).
Dasselbe ist der Fall bei $. Jean-de-Combajargues, belegt als
Cumajacas 799, Comaiacas 820, Commajacas 853, Coma-
jagac 1154. Hier ist Suffixtausch anzunehmen.
Commnius, Comminus CIR 316: *Comminac (Ariège); in CBr
„in com. Arvernico, in villa quae dicitur Cuminiaco.“
Comisius Schulze 292: Comisiacus villa Sti Mon. Turon.
(DBX); vgl. Commisciacus > Commissey (Jonne) bei Holder 1.
467. Cocıus vgl. CoGI-DUBNUS erscheint in einigen ON: In
CB Cogiacus villa in p. Lemovicino et in vicaria Asnacensi 869;
bei DV; Cogiacum villa in p. Rutenico. In CBr Cogiaco in
patria Arvernica, in com. Brivatensi, auch Cojago geschrieben,
wahrscheinlich identisch mit Coiac lo blanc 1256 j. Cougeat (H.-
Loire), auch Coghat, Coughat in Sp. briv. geschrieben. Auch
Corus Schulze 155 wäre möglich.
468. Compreignac (H.-Vienne) und Compregnac (Aveyron) ver-
langen entweder 1 oder e: *Comprinniacum oder *Compren-
niacum. Conpreignac ist als Compriniacus belegt, EN wird sich
mit Comprinnus CIL VII zusammenstellen lassen; vgl. RC XIV
304 A. Thomas.
469. Cougoussac (zwei Aveyron, zwei Lozère). Auf den ON
im Dp. Lozère bezieht sich wahrscheinlich in CBr Cogociaco in
com. Arvernico, in vicaria Radicatensi; dann zwei Cougoussac (Gard).
Diese ON fordern eine Grundlage *Cocociacum; vgl. auf den
gallischen Silbermünzen K@KOCIOC, wie Robert liest (bei Holder
I, 1059), was unsere ON stützen. Bei DV, heilst Cuxac-d' Aude
Cucuciacum (a. 1002), Cuguciacus (a. 990), Cugciacum (a. 959),
Cucuciacum, Curcuciacum (?) sive Geminiacum (1032); vgl.
dazu auch Cuxa (Pyr.-Or.) belegt als Coxanum monasterium (968).
Ob diese letzten ON mit den obigen in Zusammenhang zu bringen
sind, weils ich nicht,
173
470. In Cucuniano villa in suburbio Petrapertusensi (a.951)
in einem Sendschreiben des Papstes Agapet, wo er die Privilegien
des Klosters von Carcassonne bestätigt; vielleicht identisch mit
*Cucugnan (Aude); wegen ch kaum Holder I, 1059 Coconiaco ON
j. Chaucouin (Seine-et-Marne) bei Pertz; vgl. CucuLxıus Schulze 150.
471. CIL VII, 1396 bringt Cocurus; vgl. Coucourianne (Drôme)
1538 Coquerina. Unser ON verlangt cc: *Coccuros.
472. Zu Corcoras fl. in Noricum j. Gurck stellt sich in CS
villa de Corcoirac; vgl. CORCURETI in Adamanni vita Columbae,
s. Holder I, 1118. Vgl. noch *Courcoury (Char.-Inf.) und *Cour-
couronnes (Seine-et-Oise).
478. Zu Cormones, Cormonense castrum j. Cormons in
Gradisca, Corma vicus j. Cormes (Sarthe, Alpes-Mar.), und zu
Cormaco in Adamanni vita Columbae darf man in CBr. vor-
kommendes „in com. Brivatensi, cujus nomen est Corminiacus“
stellen.
474. *Corrousac (H.-Gar.) < *Corotiacum, vgl. den Bei-
namen Mars’ (s. Holder I, 1134) CIL VII, 93a Deo Marti Corotiaco
Simplicia Proce v. p. |. m.
475. Ckixsius, welcher auch als CRIXIUS, CRIXIA geschrieben
wird, kommt in südfranzösischen ON öfters vor; vgl, dazu D’Arbois
S. 222. Man kann in diesem Falle den Gentilnamen von dem
Cogn. Crixsus, Crixus nicht unterscheiden. Im Dp. Dordogne
Creyssac im 13. Jahrh. Creyschac; im selben Dp. *Le Cressac;
*Cressac (Charente), Crecy (Rhône), im CS als Criciacus, Crisi-
acus und (testimonio de) Criceu 1124 belegt. Üressieu (Ain) —
Villa Cressiaci 859; Cressia (Jura) bei Longnon Cresciacus.
Creissag in einer in provenzalischer Sprache abgefafsten Urkunde
in CC wird nicht hierher gehôren, da es nach Desjardins auch als
Crassiago belegt ist. Vgl. bei DV, Crissagum villa in com,
Carcass. (931). Jedoch wäre in einigen ON auch Crırtrıus Schulze
79 môglich.
Dafs Crixsius mit 1 anzusetzen ist, beweisen auch seine Ab-
leitungen. In CS Oressiieu (Rhône), belegt als Crissiliacus,
Crisciliacus villa in agro Bessenacensi 1003, auch als Trischi-
liaco (wo tr- mir unverständlich, wahrscheinlich blofse Verschreibung),
Crissileu 1279. *CrixsILIUS ist nicht belegt.
Oreissan (Hérault) — Cresciantis 804 — Creixanum 952,
Creysano 1132. Dafs -anum hier vorliegt, kann man nicht be-
haupten. Für -antum siehe Beispiele bei Holder I, 158: Medu-
antum, Tarnant-one, Numantia, locus Brigantinus.
476. Devaux S. 249 (Note) und 321 will in Cremieu (Isère)
ein Stramiacum sehen, jedoch ohne jede Berechtigung. Der ON
ist belegt in CL als (Willelmus de) Crimeiaco (Latinisierung), de
174
Crimeu 1121, Crimiaci villa 1250. Cremius ist CIL XII, 4150
belegt. Eine Ableitung davon *Ckemiius: „in Crumiliaco in
aice Brivatensi“ in CBr., vgl. Prumileu < Primiliacum. Uber
Stramiacum s. später.
477. In CIL XI, 1146 (Tabula alimentaria v. Veleia) fundum
Crossiliacum. Als Simplex zu CrossıLıus ist vielleicht *Crossıus
zu denken. In CSau. apud Crossiacum, locus; vgl. Croissy (Oise,
Seine-et-Oise). Hierher gehören vielleicht auch *Crossac (H.-Loire,
Loire-Inf.); *Croussac (Corrèze).
478. Zu Crucilia > Croixille (Mayenne) vgl. in Südfrankreich
*Crouzillac (H.-Loire, Corr., Lot-et-Gar.); *Crousillat (H.-Vienne);
vgl. im Dp. Gard Za Crousilla, Mansus de Crousilhada,
479. A.990 villam Churchuciaco in p. Bitterensi (bei DV).
Im 5. und 2. Bande identifiziert aber DV Curcuciacus (a. 857
und 1152) mit Cuguciacus (s. oben 369). Mir scheinen eher
diese zwei Belege nicht zu trennen zu sein. *Curcucıus steht
vielleicht im Zusammenhange mit Cuxcus (Holder I); vgl. *Cur-
culiacum > Gorlago (Bergamo) bei Holder I. Vielleicht dann in
n-Dekl, *Cúrconiacum: S. Martín-de- Corcognac (Gard) de Cor-
quonaquo 1441, der andere Beleg Mansus de Corsenaco wird
wahrscheinlich nicht hierhergehóren.
480. Mit den ON Cuculla, Cucullae j. Auch! (Salzburg),
Cucullus > Cogols in der spanischen Provinz Gerona darf man
vielleicht noch Ze Quiquilhan (Bach im Dp. Gard) — Cuquilhan
1731 — Coquilhan (Cart. hydr. du Gard) < *Cucullianum ver-
gleichen (oi >i). Es kann auch lat. cuculla vorliegen.
481. Heutiges Darazac (Corrèze) und Darayseu (par. de)
1265 in CL verlangen ein *Daratiacum; bei Longnon nur als
Daraciacum belegt, ebenso in CB. In CB Durazat (für Darazar)
wird wohl einen Schreibfehler enthalten. Bei Holder I wird es
mit ir. dair „quercus“, gen. darach < *darac-as (c-Stamm) in
Zusammenhang gebracht, was für unsere ON nicht zutrifft; vgl.
Darantasia und Darentiaca 333 (Drôme) j. Ze Pontaix (Drôme).
Dararıus ist nicht nachweisbar.
482. Danıus (oder Dannıus vgl. Schulze 423) ist reichlich
belegt, s. Holder 1, 1222, vgl. Sego-danni-anum. Dagniacum
villa in p. Lugdun. 885 (DB IX) j. Dagneux (Ain), Danneu,
Daigneu; *Daignac (Gir.). Vgl. auch DaGnus, cancelarius in
Aquitania (a. 816), und Dagnensis pagus (a. 817) bei DV,.
Mit -anum: *Dagnan (Gers). Vgl. nordfranzósische Dagny
(Seine-et-Marne, Aisne); Daigny (Ardennes).
SEGODANNIUS kommt mit -anum vor: de villa Segodanniano
1066 j. Serdynid (Pyr.-Or.), vgl. RC XI, 480ff Die Behandlung
der Gruppe gd ist merkwürdig, ich habe leider keine analogen
Beispiele.
AA
175
483. Devay (Nievre) < eccl. de Davaco 1121 (ein anderer
Beleg de Davaiaco wird nur als eine Latinisierung der romanischen
Entwicklung zu betrachten sein) Zu *Davus s. Holder I, 1246
gesellt sich *Davinivs vgl. Holder I Davina: Davignac (Corr.).
Davius: Davianum j. Veynes (H.-Alpes) (die Entwicklung unver-
stándlich); -anicus: in CC Daviangas 11.—12. Jahrh.; dazu noch
DB 1 ,Daviano mutatio“, Darejean (Aude) bei DV, Daveganum
villa 1067 verlangt vielleicht Davaus. Vgl. Davollano 1161 bei
DV, — DaviLus (Holder ]).
484. Damus (s. bei Cicero ad Att. 4, 3, 3, CIL VII, 1146;
Schulze 240) läfst sich in folgenden ON nachweisen: „villa quae
dicitur Damiacum, Damiago in urbe Lemovicino, in pago Tor-
nensi et in vicaria de Torinna“ (932) in CB; vgl. Damiac (H.-Gar.).
*Les Damians (H.-Alpes). Vgl. Damigni (Orne) < *Daminiacus
von Damintus bei Holder I, 1218 und Damate in Vivariensi
(a. 950) bei DV.
485. Aus DAILUS, was nach Stokes und Ernault „blind“
bedeutete (vgl. das lat. Cognomen Carcus), bildete man vielleicht
*Darrius: *Daillac (Corrèze), dann Daillanourt; Daillan (Drôme),
1413 Grangia Dalhonis, campus de la Dalha. Man erwäge auch
die Möglichkeit de + Alliacum.
486. Mas-de-Daynac vielleicht < *Dagenacum, vgl. ON
Dagenis j. Dain-en-Sauluois (Elsafs-Lotr.).
487. Déviacum von Dxvius Holder I, 1275 liegt vielleicht
in *Deviat (Char.) vor. Als eine Variante von DEvius wird Divius
zu betrachten sein: Divione > Dijon (Cötes-d’Or), dazu La Di-
jonne (Drôme) < Divione 1240, Dujon 1245; vgl. Diviacum,
villa eccl. Matisc. (DB IX), falls es nicht eine schlechte Latinisierung
für Divione wäre Auch Diva statt Déva: im Dp. Dordogne
Diva > Dives, 1409 Divo, lo grano de Divas 1526, Im Dp.
Hérault ein merkwürdiges Z’Andiole, 1789 La Vionne, 1828
L'Andiole, auf einer Inschrift Dilona; vgl. für Devius, Derus in
Deiotaros. Das Verhältnis dieser letzten Formen zu einander ist
mir unklar. S, bei Holder I, 1289 andere Dive in Frankreich,
dazu vgl. (Petrus de) Divac 13. Jahrh. in Ro, gasc.
Eine Ableitung zu Devius ist Devitius: *Devillac (Lot-et-Gar,,
Lot). Devırrus, Devicrıa Holder I, 1275. Daneben zweimal auf
den Inschriften Dıvırıa CIL XII, 2498; vgl. Devilly (Nièvre), dann
Deville (Ardennes, Manche, Seine-Inf.).
Als eine Ableitung ist vielleicht auch Drvrrius zu fassen:
S. Marlin-de-Divisan, 1323 Vicarius de Divizano. Die Belege
Dunzano 959, De Donza 973 werden wahrscheinlich nicht hierher
gehören; vgl. Divitia j. Deuts (auf dem rechten Rheinufer), Da-
neben die Formen mit &: Deviciacum > Devecey (Doubs); *De-
vessel (Ardèche). Neben Divitia auch Dévitia > La Devèse (Aude,
un
CT,
176
Aveyron, Cantal, H.-Pyr., Gir.). Im Dp. Drôme viele Devès, welcne
als de Devezio 1494, Devez 1599, Deveysius 1363 belegt sind;
vgl. Le Devise! (H.-Alpes), 1413 Devesium, dann Za Devine (ein
Bach), wo auch 1—i > e —i vorliegen kann.
488. Dicnus zeigt i. Deshalb werden die südfranzösischen
ON Digna (Jura), in CS Digna, Digniacus, Dignat; Dignac
(Char.); Digny (H.-Savoie); *Dignac (Corr., Gir, zwei H.-Loire)
vielmehr auf Dinıus hinweisen, wie es in der Tat für Digny (Eure-
et-Loire) < Diniacus vorliegt. Der Name ist keltisch; vgl. Drno-
MAGIUS, DINOMOGETIMARUS; vgl. Dinia > Digne en Provence.
Dinacus, Diniacus in vicaria Rarensi (Corr.) in CB.
Les Dignans wird wahrscheinlich auf Dicnus zurückgehen, da
es 1556 Le Denias heifst.
489. Docırıus (Schulze 21), dazu *Dousillae (Dord.) 1122
Duzilac.
490. Dommuus ist CIL V, 443 belegt. Vielleicht hierher *Do-
mian (Savoie), wenn es überhaupt -anum enthält. *Dommiliacum
> Doumillac (Lot-et-Gar.).
481. In CBr. lesen wir Domaciago, welche Ortschaft mit
Domezac (Corr.) zu identifizieren ist; vgl. Domase (Puy-de-Dôme);
*Dommezac (Gir.). Domatius CIL Ill, X.
Mit -anum: Domatianum > Domazan (Gard), villa de Do-
mezano 1211, de Domazano 1294; Domesain (B.-Pyr.) Dome-
sang 1293, Domazanh 1487.
Domatius ist zu vergleichen mit Doméius CIR 1572, CIL
VII, 1336 Domeros f(ecit).
Domessargues (Gard) 1235 Domensanicis, Domensanegues
1237 verlangt DoMENTIUS, was nicht belegt ist; vgl. auch *Domancy
(Savoie),
492. Draccıus Holder L 1313, liegt in Dract-le-Panoux
(Rhöne) vor, in CL Draciacus, Traceu, Draceu, Drace, Dra-
cieu belegt; vgl. Dracy (Nièvre) <Draciacum 1233. Im selben Dp.
wird Tracy-sur-Loire als Draptiacus, Dractiacus im VI und
VI. Jabrh. belegt; de Traciaco 1147; für dr->tr- vgl. die
obigen Belege, dann Ladrech, La Drech j. Za Trech (Hérault).
Wie dieser Wandel zu fassen ‘ist, ist mir nicht klar (volksetymo-
logische Anlehnung an trace?),
493. Schuermann 2028 bringt Drinus: hierher vielleicht
*Drignac (Cantal).
494. Zu Durbon (H.-Alpes, cf. ubac < opacus), belegt als
Durbo 1116, Dorbonus 1135, Dorbon 1193 [im selben Dp,
auch Durbonas major mons Durbonis 1138] darf man als
-acum-ON Dorbonacum in episc, Lugdunensi (a. 998) DB XI
hinzufügen. Vgl. La Dourbie (Hér.) Dorbia flumen 1110, Gard:
Dourbie, de Dorbia 1156, und Durbis flumen in Brittanien.
il
177
405. Duxıus Holder I, 1382 und Schulze 160 — Dorieu
(Rhône), in CS volksetymologisch latinisiert: eccl. de duabus rivis.
Auf ü weist auch Doire (Cantal) hin. Hierzu ist auch villa Duri-
oscho in CV zu ziehen. Aber Durianne (H.-Loire) ü.
Name ist vielleicht in Zusammenhang zu bringen mit
Dura, welches auch ü aufweist: Dora Ballea und Riparia in Piemont;
Duero heifst lat. Durius (*duiro > duero). D’Arbois will darin
Dhu-ra aus dheu „laufen“ sehen; s. Les premiers hab, S, 133 ff.
406. Zu dem gall. Durnacos, welches zu durno, air. dorn,
plur. duirn „Faust, geballte Hand“ und „ein Mafs“ gehört, darf
man vielleicht auch Dournazac (H.-Vienne) < *Dürnatiacum
hinzufügen. Durno- ist ziemlich verbreitet in der frz. Toponomie:
Le Dourn (Tarn); Dourne (Ariège, ein Bach); Dournon (Jura, H.-
Savoie); weitere Beispiele s. bei Williams S. 58. Vgl. de Dorni-
tiaco in Nivernensi j, Dornecy (DB XIX) (also Dorniciaco).
497. Dunivs nur einmal auf den Inschriften belegt CIL
VI, 188; vgl Dinomacius, DünomArus; dazu habe ich Duniana
insula pertinens ad monasterium S, Aniani in p. Narbonensi (a. 844)
DB VIIL
498. In CL erscheint ı225 (Aymo de) Doaiseu, dann
Duaiseu, dann wiederum Duasiacum mit verschiedenen anderen
Lesarten: Duassiacum, Urrasiacum, welche aber leicht in
Duasiacum zu korrigieren sind, Vielleicht darf man hierin Duatus
(Holder 1) sehen.
499. Zu Ebriacus > Poré-le- Polín (Sarthe) stellen sich in
Südfrankreich *Forac (Gir.); vgl. Zoré (Maine-et-Loire); Zvrey (Jura);
Tory (Côte-d'Or, Eure, Oise, Seine). Wenn */Æery (Isère) dazu
‚so würde es keine Synkope zeigen: *Eburi-acum. Was
die Behandlung des prot. e betrifft, so vergleiche man: Srvrac,
Sivry € Severiacum. Mit erhaltenem e sind folgende ON zu
nennen: *Zpry (Jonne, Seine-et-Marne, Seine-et- Oise); *Eoreux
(Ain, ebenda Zvreux, Jvroux); dann Zvron (Mayenne) <*Eburone.
Hierher vielleicht auch Montebracum villa (a. 991) bei DV, <
*montem eburacum. Esrius soll eine synkopierte Form von *
Esvrivs sein, s. Holder I, 1398; vgl. Eburovices > Ævreux (Eure).
Eine weitere Bildung von Euros ist *EBURULUS, welcher
zweimal vorzukommen scheint: in Sidon. Apollinar. ep. 3, 5, 2 Ebo-
rolacensis praedii, und vielleicht „ab Ebrulliano“ (locus in p.
Ruscinon 981) in einer Urkunde des Königs Lothar (DB IX).
Unter dasselbe Etymon sind vielleicht zu stellen: Ebriis
> Feore am Doubs (?); Feores (Aube) heifst auf einer Merowinger
Münze (Prou 2556) *EBRORA VICO (Holder I, 1394), wo das
erste R zu streichen wäre.
- 600. Von Eno-sux CIL Ul, 4725, Eno-cLia (vgl. dazu EN
amit Doppel-n bei Holder I, 1439— 1440, was man bei den keltischen
Beiheft zur Ztschr, f rom. Phil. 11, ı2
A
178
und lateinischen EN öfters antrifft) wäre an *Exos zu denken: dazu
„villam Enuscho in com. Bisuldunensi“ in einer Urkunde aus 951
(DB IX).
501. */rissac (Aveyron) geht vielleicht auf *Erici-acum von
Ericus in CIL II, 12014, 265 zurück; vgl. ZL'Erissac (Dord.);
*Leyrissac (Dord.) — auch L'Erissac geschrieben (vgl. im selben
Dp. Zeyrisse).
502. Zu dem FanuLa (?) CIL XII, 5713, vgl. noch Fanu,
Fanus bei Habert, wird vielleicht (Gauzebertus) de Fanlaco in
CB gehören.
503. Frangy (H.-Savoie), dann Frimiacum villa in com.
Redensi 931 (bei DV, locus dans les environs de Donazac [Aude]);
S. Sebastien-de-Fremian (Hérault) eccl. S. Seb, de Froemiano 1102,
de Fromiaco 1195 gehören wahrscheinlich zusammen; vgl. bei
Holder I, 1500 Fremmo(n) CIL V, 2272; dann CIL V, 2973: C.
Lemonius C. f. Mollo sibi et Fremantlonı uxor I.
504. *Gaverius vgl. Gavero Holder 1: Gavirac (Dordogne).
Es ist unsicher, ob hierher als synkopiert zu rechnen sind: Gauriac
(Gir.). Holder I, 1992 gibt für diesen ON Gaviriacus ohne die
Quelle anzugeben. */auriac (Dordogne). In CBr. villa Jauriag,
wahrscheinlich identisch mit Jauriac, Jauriacus 1155—1156 j.
Jauriac (H.-Loire). Vgl. dazu Gauxinus CIL II, 3180 und Ga-
BERIUS Schulze 162.
505. GaBriacus kommt häufig vor. Zu den bei D'Arbois
S.436 gegebenen Beispielen füge ich noch folgende aus Südfrank-
reich hinzu. Bei DV, Gabriacum fiscus a, 806; (Guillelmus de)
Gabriac in CC; *Gabriac (Gard); Gabriac (Hérault) Gabriacum
fiscus 804; Gevriewx (Ain) communitas de Gevriaco 1443; *Giury
(Ain). Es wäre nicht ausgeschlossen, dafs auch *Gauriac (Gir.),
Gauriaguet (Gir.), und * /awran (Lot-et-Gar.)! hierher gehören.
Von den Ableitungen sind zu nennen: *GaBrissius und *Ga-
BRETIUS (oder -ITIUS): Geovreissiat (Ain), belegt als Gevreset, de
- Gevreseto, Gevreissia (o* hat seinen Ursprung aus der
vor v); *Geovrersset (Ain). Andere ON weisen auf tj hin: /avresac
(Char.) in Cronique de S, Martial Javarzac,? *Gipresac (Char.-Inf.);
und dann mit der Umstellung des r: * Javerzac, * Javarsac (Dord.);
vier *Giversac (Dord.) Givarzacum 1341, Javerzaco 1370, Vgl.
noch /abrusac (H.-Loire).
Auch GabriLLUS Holder I, 1510: Javerlhae (Dord.) belegt
seit 1264.
1 Vgl, Holder I, 1510 GABRANUS, — An einen Zusammenhang mit
GABRIUS = CAPER, wie es D’Arbois S. 436 tut, glaube ich nicht.
A * Auch germ, GEBAHARD Fórstemann 12633 wäre möglich: *Geba-
ardi-acum,
179
506. GaLLiacum von GALLIUS war auch fruchtbar. In CC
Galiaco 964 j. Gaillac, Galliacus 838; in CB Galiaco 823 in
Caturcino pago. * /allieu (Isère); Gaillac (Tarn) in Ro. gasc. (homines
de) Galliaco; *Gaillac (H.-Gar.). Ob hierher auch *Gayac (Dord.)
gehört, soll dahingestellt bleiben, _/arl/eux (Ain) belegt in CS als
Jailleu, Jaillieux und Jalliaco. “*Gaï/hac (Hér.). Hierher viel-
leicht auch Gilhac-et-Brussac (Ardèche); sicher ist Gaillaguet (H.-
Gar.) < galliacum + ïttus.
GALLINIUS Schulze 307 und Garrinıa CIL VII: Geligneux
(Ain), belegt seit 1152 als Gelyniaco, Gilignieu, de Juligneu
(Verschreibung?); Gelineu. Mit -anum: Gallinianum in CM
j. Gallignan (Bouches-du-Rhône); vgl. Galignano in Toscana
bei Schulze 171.
GaLLicius Schulze 171 und CIL VIII, 3637 GaLticia: Gali-
cian (Gard) Galichan 1779, Gallissian 1780.
507. GALBIACUM liegt sicher in zwei Galbiac (Gard) Garbi-
acum 1256, de Galbiaco 1321 zu Grunde, In ,Galgiacus
villa Farae-Monasterii“ (um 841 ungefähr) DB VIII dürfte es wohl
auch vorliegen. Ob in vielen anderen Gawjac Gaudiacum oder
Galbiacum vorliege, ist — wie 146 gesagt — nicht sicher zu
bestimmen. Vgl. */augé (Vende); */augey (Côte-d'Or). Gaza
kommt massenhaft vor; Garpıius CIL IX (fünfmal).
508. Zu Gargagnago (prov. Verona), welches auf Gargoni-
acum wohl von GarGoNIUS Schulze 171 zurückgehen könnte, wie
Holder I, 1983 ansetzt, gesellt sich in Südfrankreich /argagnac.
Von derselben Wurzel: Gargaillan (Hér.); vgl. Fundum Gargili-
anum legavit Scaevola Dig, 32, 41, 3; s. bei Schulze 172 GAR-
GELLIUS, GARGILIUS und GARGALLUS. Garg- scheint in ON sehr
produktiv gewesen zu sein: *Gargan (H.-Vienne); *Gargan-Villar
arn-et-Gar.); *Gargas (H.-Gar,, Vaucluse, Isère, H.-Pyr.); *Gargo
); *Gargoile (Gir.); Jarjayes (H.-Alpes) < Gargaia 1080.
Im Dp. Drôme La Jargeatie <Gargatas 1022. Gargogilus>j.
Jargeau (Loire); vgl. auch Gargarius > Garguier (Bouches-du-
Rhóne).
Auch in der Onomastik: GARG-ENUS, ein Fúrst der Boier,
GARG-iLIuUs sehr häufig, ebenso GARGONIUS; GARGOKIX (vgl. bei
Holder I, 1983 die Belege).
Hierher vielleicht: vallis Gargiana, auch Garjana, Garjania
in CM, nach Guérard Garguier oder Garguille (valle de) (Bouches-
du-Rhóne), was nicht stimmt,
509. Zu Garuli, ein Volk südlich von Apennin, darf man
vielleicht Jarleu 1245 in CL stellen; vgl. * /arlac (Char,-Inf.), dann
Jarie (Deux-Sèvres) und Garelianus cellula, subjecta Monasterio
S. Hilarii sito in p. Helenensi (DB VI), mehreremale so belegt,
510. In CB kommt einmal (Elisius de) Jadaliaco, mansus
12*
A
180
(1059 ungefähr) < Gadaliacum; vgl. viele *Gazelle (Ardèche,
Cantal, H.-Loire, Lot-et-Gar.). Gaparıs bei Holder I, 1511.
511. Galacianicus 1007, de villa Galazanicus 1027, ein-
mal auch Galadanicis 1156, was nur eine Latinisierung für d>z
ist, j. Galargues (Gard), Über das Cognomen GALATA s. Holder
I, 1615 und D’Arbois 576. Für den sekundären Ausfall von “z*
vgl. Aimargues (s. oben 28).
512, Javeysieux (Drôme) 1615 Gavesieu, und Gevesé (Ille-
et-Vil.) dürften zusammengehören und ein *Gabatiacum als
Grundlage haben. Als ON kommt das Symplex in Gabatum im
alten Berry j. Levroux vor. Im Dp. Drôme noch S, Marcel-lès-
Valence hierher 1245 Tenementum de Gavaisa, terra de Javay-
sano 1261, Javaysan 1276.
513. Galgan kommt in CC in latinisierter Form Galganio
vor. Vielleicht darf man darin *Gallicanum sehen? Als Cogn.
kommt Garrıcus häufig vor, s. Holder J, 1950.
514, CIL V,3517 GAMIANUS; davon *Gamius: *Gamiac (Lot);
vgl. *Gangy (Calvados).
515. CIL XI, 3222: L. Garrr (l. Sappi?) Secundi. Für die
Möglichkeit der Lesart Gappi spricht vielleicht *Gapprllac (Vaucluse),
dann zwei Gapian (H.-Alpes).
516. Garus kommt sehr häufig vor. Hierher *Gati-acum
> *Les Gazacs (H.-Gar.). Holder bringt Gatiaco > Chezy (Loiret),
was lautlich nicht pafst. Gaciaco auf Merowinger Münzen wird
bei Holder 1, 1511 für Gisia (Jura) angeführt, der moderne ON
verlangt demnach Gatiaco.
517. Zu Gabianus bei Habert 574 (bei Holder 1) stellt sich
in Südfrankreich Gabianum > Gabía (Aude); bei DV, Gabianum
villa in Narbonensi (a. 782) j. Pon/-Sepme (près l'étang de Cabes-
tang); Gabian (Hér.) < Gabiana 954; im Dp. Drôme Jubiane,
Gibiane 1307.
518, *Gauvagnan (Gers) scheint *Galvanianum zu postu-
lieren; vgl. GAUVAIN im höfischen Epos und GALVANUS, frater
Galfridi in Ro. gasc.
519. Gennıus Holder I, 2001 und Schulze 357: *Genniacum
> Gignac (Drôme) de Giniaco 1280; *Gignac (Lot); im Dp, Hérault:
Gignachum 1094; Gigny (Jura) in CS Giniacum, Gigniacum;
*Gignay (Ain); Genihac 1304 (Dord.); *Gígna! (Puy-de-Dôme)
1401. In CSau. Ginniaco, Ginnaco, Gignaco. In CM Gign-
acum j. Gignac (Bouches-du-Rhöne), ebenda Ginnatum, Ginn-
acum j. Gignac (Vaucluse). Vgl. ADGENNORIX, ADGENNUS, AD-
GENNONIS. Vielleicht *Genn-acum > *Genac (Char.).
Mit -uscus: (Humbertus de) Genost ı2. Jahrh. in CL.
181
520. Gemmitus Holder I, vgl. auch GemeLLIUS Schulze 441:
Gimilleu 1240 in CL; dann Gemiliacum in CB j. /umillac;
*Gemilly (Savoie); zwei Jumillac (Dord.) dioecesis Gemiliacensis
580, Gemiliacus 7. Jahrh, Jumilhacum 1365, wo sich e >u
aus labialer Nachbarschaft erklärt.
Gemicrus läfst uns vielleicht auf ein Simplex *Gemius vgl.
Gemo Schulze 108 schliefsen: Gemiaco villa in patria Arvernica,
in vicaria Talamitensi ohne moderne Entsprechung; vgl. *Gingean
(H.-Savoie).
*GEMATIUS: * /ameysieu (Isère), wenn es nicht vielmehr Gama-
tius ist; s. die Schreibungen GAMATUS für GIAMATUS. *GEMU-
TIUS: *Gemozac (Char.-Inf.).
Geminius CIL XII und Schulze 108: Geminiaco locus in
CSau. und Giminiacus in CS; vgl. *Gemigny (Loiret); /umigny
(Aisne). Mit -anum: Geminiano sive Cuguciano (ecclesia de)
a. 950 bei DV, j. Cuxac-d’Aude.
521. Gessius: *Gissac (Aveyron, Gard); im Dp. Drôme zwei
Geyssans, villa Gissianum 950, zwei villa Gessianum 952, Jaisas
1221; im selben Dp. noch Geyssons Jesson 1659 < *Gessione.
Daneben haben wir zu unterscheiden *Gis-acum, *Gisi-
acum: Gisac (H.-Loire) vgl. in CBr. cultura de Gisago in com.
Brivatensi; vgl. *Gisancour! (Eure); *Gisay (Eure). Vgl. CIL II,
12014, 290: Gisaco, aber Catalogue du musee d’Amiens: Gesaco
Aug. Saturninus Secci, fil, v, s. l. m.; dann Gisacum ON in der
Nähe von Vieil-Evreux: Druta Gisaci civis. So hätten wir viel-
leicht auch hier ein Beispiel, wo @ und i wechseln. Gisiacus >
Gisia (Jura). Vielleicht darf man Gisariae O. j. S. Albin (Mäcon-
nais ?), und Giserac (Lozère) vergleichen; vgl. Giseriacum ON in
Burgund, Gisus ist germ., s. Förstemann 12, 644, Gisio, Gisa,
auch als zweiter Bestandteil in germ. EN üblich.
522. In Galatien gibt es eine Stadt Germia (s. Holder 1).
Diese Wurzel scheint auch in den Personennamen häufig vorzu-
kommen: GERMO, GERMULLUS, GERMUS, GERMERIUS, In den ON
habe ich *Germillac (Dord.); vgl. GermiLLa, Rossi, I. chr. R. IV, 116,
94 et 88. 36. Hierher vielleicht auch *Germinían (Gir.); vgl. Ger-
minio > Germinon (Marne). Holder hält Gersunus (siehe auch
Schulze 36) für einen germanischen Namen, s. auch Förstemann
12 Sp. 929.
523. Zu Gevıssı V, bei Baeda h. e. 2. 8 (bei Holder I) ge-
sellt sich vielleicht Grewssac (Aveyron); vgl. Cieurac <*Severiacum.
524. Germani-acum kommt in der französischen Toponomie
häufig vor; vgl. D’Arbois S. 242 fi, Holder I, 2012. Germignac
(Char.) wird in CBai. als Jermanac, Aiermanac, Ajermanes
und Germanes belegt. Die letzten zwei Belege sind in Bezug
auf die Endung dunkel. Die Belege zeigen auch, dafs das i+ aut
ai— zurückgeht.
D
525. Mit *Garacum > Garac (H.-Gar.) vgl. Garos CIL
Il, 3302 (vielleicht derselbe EN in Garkivs, GARRIA CIL V, 6013,
Gaxrus Schuermann 2362, da ja die Konsonantenverdoppelung
in den keltischen und lateinischen EN öfter anzutreffen ist), Garo-
MARUS CIL II, 6010, 94. Auch Gerus ist belegt CILXU. Auf
*Geri-acum gehen vielleicht zurück: Giriacum in pago Lugdu-
nensi 1174 j. Giry; dann Girial (Ain) im 13. Jahrh. Ciriacus;
Girieu (Ain), belegt als Cella Giriaci, castrum de Gireu, Jurieu
(vgl. Juri-acum!) seit 1095. *Girac (Gard) J. de Giraco 1345.
Sengeyrac (Dord.) wird als Sengeyras 1273, S. Geyracum 1365
belegt, damit vgl. Geyrac (eine andere Ortschaft im selben Dp.)
seit 13. Jahrh. belegt; *Geriac (ebenda), Hierher wird nicht ge-
hören Girac (Lot), welches in CB als Igeracus, Agaracus, Agi-
racus oder A Girac belegt ist; vgl. noch Girac (Char,) und mit
-anum: *Font-Giran (Dord.).
Als Ableitung *GARELtUS (vgl. GARENIUS bei Schulze 146):
Gareliacus, Garelianus cellula in p. Carcassensi a. 825 j. Gar-
lieux (Aude), wo die Endung nicht klar ist, falls es gut identi-
fiziert ist,
Man vgl. noch Giriniacus j. Gergny (Aisne).
526. Gorbus kommt auf einer Inschrift bei Allmer-Dissard
(Boissieu p. 355, 43) nur einmal vor: Bononius GoRDUS medicus
castrensis. Davon *Gorpius: *Gordianum > $. Ætienne-de-Gor jan
so belegt seit dem 12. Jahrh.; *Gord-anum: *Gourdan (Ardèche,
H.-Gar., Alpes-Mar.); *Gordiacum vielleicht in *Gourgé (Deux-
Sèvres); Gourgeon (H.-Saöne) <*Gordione; vgl. Gordes (Vaucluse);
dann Gourdans (Ain) — de Gordanis, de Gordano (seit 1183).
Mit -anicus; Gordanicus cellula > Goudargues (Gard), wo
sich der Schwund des ersten r wohl durch Dissimilation erklärt.
Im selben Dp. auch Gordus j. #ont-Bouteille Vilare Gordus 921,
Gors, Gorcs 1380, Gors noch 1692; vgl. *Zes Gors (Char.);
*Gours (Gir) und dann viele Gour; Gourd (Rhône, Loire). Auch
im Dp. Hérault Cageneuve: Casanova sive Gordanicum 820.
Als eine volksetymologische Auflösung ist vielleicht zu betrachten:
S. Georgues-d'Orques < Cella de Gordanico 1154, S. G. de
Dorgues 1535. Zu den vielen heutigen Gourdon vgl. Gourdon
(Hérault) < Feudum de Gordone 1161; Saucerre (Cher): Gor-
donis castrum. Vielleicht haben wir in Gordolasque (Name eines
Wildbaches im Dp. Var) < *Gordülasca zu sehen.
527. Auf den kelt. EN GIAMATUS, GIAMALLUS, welche die-
selbe Wurzel wie lat. hiems haben, dürften sich vielleicht *Gim-
malac (Aveyron); *Gimmazane (Corr.) beziehen.
528. Zu Girv-ense monasterium (Irland) bei Holder J, 2023
gehört vielleicht *Girvana in vier Gervane (Dröme), passus de
Gervana 1309, Gervana 1262, ad Pontem Girvane 1294;
*Gervans (im selben Dp.) im 15. Jahrh, Girvant; Gervans (ebenda),
— |
183
villa quae dicitur Gervanciaco 909 (latinisiert), Girvant 1323;
mit -asca: Girvascha j. Gillivache (Isère). €
529. CS bringt eine villa Gramiacus in agro Forensi (um
970 ungefähr). Vielleicht haben irgend etwas gemein mit diesem
ON *Gramagnac (H.-Vienne) und *Gramat 1 (Lot); vgl. eine Variante
Gramato zu Epomanduodurum; dann villa Gramacianicus que
vocant Paliarius (j. Pailhös, von palea) (Hérault) 960 [vgl. damit
Gramasie (Aude)], welches bei DV, als Garmacia erscheint;
dann *Gramensac (Dordogne).
530. Gricciati kommt auf den Merowinger Münzen vor.
Vielleicht hierher *Grissac (Tarn); vgl. auch Grisciacus villa
(DB XI). Vgl. Grirnius Schulze 424.
53L Zu Grussius villa in pago Turonico (Holder I) [<Greux
(Indre-et-Loire)] stelle ich noch folgende ON zusammen: Groissiat
(Ain), belegt 1084 (prioratus et capella de) Grossiaco, Groissia;
dann im Dp. Aude Gruissan.
532. Zu den schon von D’Arbois S, 148 gebrachten Beispielen
für Icciacum bringe ich noch folgende südfranzösische: *Fssac
(Puy-de-Dôme) schon bei D'Arbois a. a. O. Wie Icciomagus >
Usson (Loire) D'Arbois a. a. O., so vielleicht *Icciacum > Ussac
(Car volksetymologisch 1553 La Font de Sac belegt; *Ussac
(Corr.); *Uchac (Landes); vgl. Montussan (Gir.) << *montem Icci-
anum, Im Dp. Hérault */ssac; im Dp. Ardèche *Jssac und *Jssas;
vgl. Zssey (Meuse); /ssé (Loire-Inf.); Zssay (Eure-et-Loire); Iccione
> Jsson (Marne); Jssoncourt (Meuse).
Von Icaus ist Ecctus zu unterscheiden, s. Holder I, 1404.
*Ecciacum > *Zssieu (Ain); *Essía (Jura); vgl. viele andere Æssey
(Meurthe-et-Moselle, H.-Marne).
Von Icaus ist weiter *Isıus oder Irıus Holder Il, 86 zu
unterscheiden: Zee (Ain), Dieser ON ist sehr merkwürdig bei
Guigue belegt: De Yssiaco, de Isiaco, de Ysiaco, de Ysseu,
Essieu, Ezieu, Isieu (seit 11. Jahrh.). Vielleicht beziehen sich
diese Belege auf verschiedene Ortschaften; vgl. Æssieu (Ain). Vgl.
Jet (Ille-et-Vilaine, Mayenne). Es gilt dasselbe für /eeures (Indre-
et-Loire) < Iciodurum (Röm.); /eeure (Côte-d'Or) < Isiotrum
(Kar.), was zu *lsiodurum zu korrigieren ist; vgl. bei Longnon
S. 273 Iciodorum vel Isiodorum vicus. Demgegenüber steht
Iciodurum > /ssorre (Puy-de-Dôme). D’Arbois a. a. O. vermengt
diese ON. Für Iccıus vgl. noch /s (Côte-d'Or) Hiccium (siehe
Williams S. 62), Iccia villa > Jsse (Marne), Juroszek Zs. 27, 698,
womit auch 1 bewiesen wird.
Mit -anum vielleicht: *Z:san (Gir.); *Zssans (Doubs),
533. Inciacum castrum territ. Camerac, bei DB XV darl
1 Für diesen ON hat Mistral den Beleg: Communitas Gramatensis,
€
om
man vielleicht mit Zusac (Puy-de-Dôme) vergleichen. Dagegen
würde vielleicht Enza (bei Holder I, 38 mit Fragezeichen) < Incia
(bei Plinius Incian) sprechen, Vgl. INCENUS bei Holder II.
534, Jurieux (Rhône) und /wrignac (Char.) scheinen zurück-
zugehen auf *Juri-acum bezw. *Jurini-acum. Jorignac (Char.-
Inf.) aber weist auf ü oder o. Mit der Synkope: terra de Jurniaco
in CS (1030 ungefähr), in CSau. Pois Jurnacus; * /ourniac (Dord.,
zweimal), im 13. Jahrh. Jornhac. S. bei Holder II Jurıus, Juro-
NIUS, JUKICUS?
535, Jurceu (conventus, domus, monialis) in 1225 im CL;
Joursac (Cantal) in Sp. briv. Joursac, Jurssac 1285; /ourssaf
(Puy-de-Dôme) scheinen auf Jürciacum zurückgehen; vgl. /our-
chane (H.-Loire), CIL XII Jurca Cogn., Holder IL
536. Laxt-acum liegt vor: in Layrac (H.-Gar.) in CM Lair-
acum, in CC Lairag wahrscheinlich dieselbe Ortschaft; vgl. noch
Leracum (DB XII) j. Zerac; Leyrieu (Isère), wofür Chevalier eccl.
Sti. Martini de Lerisiaco bringt, was lautlich aber durchaus nicht
stimmt, in Arch, dauph. Leyrieu. Bei DV, Leyracum villa in
p. Uzetico (a. 945). Im Dp. Ain *Zeyriat, ebenso im Dp. Creuse.
*Layrat (Puy-de-Dôme); *Zayrac (H.-Gar., Lot-et-Gar.), vgl. Lari-
acus in Burgundia 11. Jahrh, (DB VI). Im Dp. Ardèche Leyronac
< *Larionacum von *Larıo. Der Name des Lago di Como ist
uns als Larios überliefert. Als EN kommt es CIL IX, 1855 vor;
s. Holder I], 144— 146 und Schulze 84. Dabei kommen noch in
Betracht viele *Zaire; *Zeyre (Ardèche, Cantal, H.-Loire, Puy-de-
Dôme); *Zaire (Corrèze, Doubs, Loire, Mayenne, Puy-de-Dôme,
Deux-Sèvres); *Laires (Pas-de-Calais); *Lairon (H.-Savoie); vgl, noch
bei Holder Larriacus >j. Larré.
Mit -anum: *Zeran (Aude) vielleicht.
537. Lamius, vgl. Schulze 87 Lamia (umbrisch, nach Conway),
Lamus, ist sehr selten auf den Inschriften. *Lamiacum kommt
in CBr vor: in aice Cantilanico in villa quae dicitur Lamiago;
im Dp. Ain wahrscheinlich *Zeymiat, vgl. in CS Lamacus vel La-
miacus villa in agro Tarnatensi (1005). Vgl. damit *Laméac
(H.-Pyr.); *Lamécourt (Oise).
538. Lacceius kommt CIL IX, 2726 vor; vgl. Schulze 358.
Auch Lacıus kommt vor, s. Schulze 163. Lacci-acum scheint
belegt zu sein für Zassay (Mayenne), auf Merowinger Münzen
AACCIACOVI und LASCIANICO (s. Holder 11, 116). Wenn da-
gegen Holder a. a. O. für andere Laciacum Alatiacum ansetzt,
so ist das offenbar falsch. Hierher noch *Zassiew (Ain). Dagegen
*Leyssac (Dord.); *Zeyssac (Corr., H.-Loire); in CC Laiciacensis
vicaria 996— 1031 j. Zaissac (Aveyron) scheinen *Lasciacum zu
verlangen. Lascıus ist nur einmal belegt: CIL II, 2988 Cogn.;
das scheint aber Lascıvus, welches als Cogn. massenhaft vorkommt,
Br
185
zu vertreten; dazu noch Lascranus Schulze 296. Unseren ON
genügt auch Lassıus Schulze 359.
Lacenas (Rhône) in CS als Lacenaa, Lacenas, Lacena
belegt, ist mit Lacenus CIL V, 2095 nicht in Zusammenhang zu
bringen. Der moderne ON verlangt entweder cc oder ss oder cj.
Vielleicht *Laccenus von *Laccios. Vgl. Laccobriga Holder II, 116.
539. Laurus CIL Il, IX, XII Cogn. kommt in folgenden
ON vor: *Zaurac (Ardèche); *Zauras (Aveyron); Lauraco villa in
com. Redensi 931 in einer Urkunde des Königs Rudolph, nach
D'Arbois RC. XVI, 130 Zaurac (Aude); andere Lawrac (H.-Gar.,
Gers); Zaurat (Drôme); *Zauras (Ain); in CD (Petrus de) Lauraco
miles 1263. Lauri-acus: in CSau. und Bri. Lauriacus villa; in
Lauriacensis pagus j. Le Lauragais ist j latinisiert; Lauriac (Gers);
Loirae (Gir.) wäre nach D’Arbois (a. a. O.) < Lauriacus, jedoch
bringt er dafür keine Belege. Vgl. viele Laure, Laurel,
In ON mit -anum: Lauranus locus in Carcassensi pago 844;
bei DV, Lauranus villa in p. Carcassensi j. Laure (Aude); Lau-
rigano a. 898 dürfte sich nach Albia, Albiga > Aldi (Tarn)
erklären; dann "Zauran (Gers).
Es ist nicht sicher, ob *Zornay (H.-Savoie) < *Laurinacum
ist: CIL X Cogn, Laurinus, LAURINA; vgl. auch CIL XII Lorınus,
Nach D'Arbois a. a. O. ist Laurus keltisch = ir. Jour ,,suf-
fisant".
Hängt mit diesem EN LAURENTIUS zusammen? Zu Lauren-
tiaca > Lorenzaga (Friaul) gesellen sich in CM vorkommendes
Laurinzanicus und *Zaurensanne (Gir.).
540. Zu dem ersten Bestandteile des in pago Wapencense
vorkommenden ON Latiomaus 739 (Renov. testam. Abbonis)
bringe ich *Latiacum: Leysiew (Ain), seit 1360 so belegt. In
CSau. Lasiacus territorium, Lasiacus vicus eccl. S, Nazarii
Aeduensis 936 (DB IX) 936 Laisiacus. Dazu lassen sich noch
folgende moderne ON hinzufügen: Zaiziat (Jura); Laizé (Saöne-et-
Loire); Zaisy (ebenda), Zesan (Gard) Lezanum 1207; *Zésan
(H.-Gar.) werden wahrscheinlich nicht hierher gehören, Vgl. CIL
Ill, 3466 Lario, X Laria P, f. Auleia Prima; Holder II, 159 Larios
und Schulze 176.
541. Bei DV, wird S A/re (Lot) a. 961 als alos, de Lan-
giaco belegt. Zur selben Grundlage dürften noch gehören Langeac
Loire) in =? briv. als de Langiaco und bei DV, Langat
Le 1011), eccl in com. Gabalitanensi belegt; *Zangeac (Gard);
*Langeas (Creuse). Auf den ON in H.-Loire oder Creuse dürfte
sich Langiacus locus im CBr beziehen. Mit -anum vielleicht
*Langin (H.-Savoie), belegt im Arch. dauph. Langiis, Langinis,
L-no, L-ns, L-guins (de), Für *Lancius vgl. Langobriga.
542. LEenTIACUM ist stark vertreten: Lansac (Lot) Lensiacus
043—948 in CB. Zusammengefallen mit Lantivs vgl CIL X
en.
186
*LANTIA oder mit Lancius CIL II, 573. *Lansac (Pyr.-Or., Dord.).
In CB auch de Lanzaguas mansus 1059. Im Dp, Ain *Zanzieu;
im Dp. Rhône Zancié in CS Lanciacus; im Dp. Isère Zancey
belegt in CGr Lanceu.
Lentius Holder Il, 184 und Schulze 191. Lentiacum könnte
man mit Lentia > Zins (Oberösterreich) vergleichen (nach Much
in Vorlesungen im Sommersemester 1903 über die gallische Sprache
[Wien] „Linde“); vgl. Lentinum > Zemply (Puy-de-Dôme).
Von Lenrius — LENTENUS: Lentennacum villa in Burgundia
11. Jahrh. (DB VII); vgl. Lanfenay (Ain) seit 1205 als De Lante-
niaco, Lantenais, Lentenay, Lenteney belegt,
Lentinius vgl. CIL VIII, X Lentinus; *Zentignac (Dord.);
*Lentigny (Loire); Lantignie (Rhône) aus Lantignieu 1300. Hier-
her vielleicht auch Lintinianum villa in territ. Narbon. a. 983
bei DV,.
Lenticgus: Zentilly (Rhône) in CS als Lentiliacus 975, Len-
tilleu belegt; *Zentillac (Lot); *Zintillae (Corr.). Interessant ist
Dintillat (H.-Loire), welches nach Sp. briv, 1271 (P. de) Lentihac
hiefs. L- wurde als Artikel aufgefafst, abgeworfen und durch de
ersetzt,
*LENTULIUS oder LENTULUS Schulze 313: *Lantouilly (Ain).
Im Dp. Dröme haben wir Puyssac, welches 1037 Terra de
Lauzatis belegt ist (mit u); spätere Belege aber weisen auf n hin:
Lanszas 1223, Parr. de Lansas 1231, de Lanssas 1253, 1710
Puy-Lansas. Es ist also eine Zusammenziehung von *podium
Lanciatis, welche mir etwas unverständlich ist; vgl. einigermalsen
Purgnon < Podium Urnionis 1232, Puergnon 1555. Die Zu-
sammenziehung ist in unserem Falle ganz modern. Die Zusammen-
ziehungen bei den ON, welche mit Podium + EN gebildet sind,
sind nicht selten: Pui/acher (Hér.): Poium ad Maires 804, Poig-
lechier 1159, oder Pujaut (Gard): Castrum Podii Alti 1175.
Zu LAnT- dürfte Lantosque (Alpes-Mar.) gehören, welches in
CNice im 12. Jabrh. als Lantosca, Lantuscia erscheint; vgl.
noch *Zantignac (H.-Gar.) und Lanticiaco j. Lanzac (Lot) auf
Merowinger Münzen (Holder Il; 143). Der moderne ON ist in
lautlicher Hinsicht merkwürdig.
543. Liccus, air. EN, kommt auch als n-Stamm Licoo auf
den Inschriften vor; s. Schulze 31. In CILIX auch *Liccia, CIL X
Licca Bardi f,
Es scheint, dafs wir viele heutige Zrssac (H.-Loire, Aritge,1
Dord., Corrèze); Líssteux (Rhône) in CS Lissiacús 980— 990,
auch Lisseu auf *Licci-acum oder Lissi-acum von
1 Diese Ortschaft erscheint bei DV, a. 968 als Lacianense ministerium,
wo der vortonische Vokal doch aulfällig wäre. Aber dieselbe Ortschaft er-
scheint a. a, O, auch als Liciagum 1040, Wahrscheinlich haben diese zwei
Belege hier nichts zu tun,
él
187
Schulze 424 zurückzuführen haben. Dagegen *Petit-Lessac (Char.),
wenn es hierher gehört, verlangt 1; vgl. Legues (Gard) Villa Licas
909, eigentlich zu *Liccas zu korrigieren, Leccae 1273; vgl. bei
DV, Lecas, villa in Narbonensi (a. 782). In CL lesen wir „in
villa Lisciaco in pago Viennensi“ 976. Auch Lisctus kommt
vor: CIR 825 L. Liscius gentilis, auch Lisco, Liscus (Holder II, 239).
Es ist möglich, dafs in Zissac, Lissieux auch lissos, ir. less „ein
mit einem ringsumlaufenden Erdwall befestigter Wohnsitz“ steckt.
In CBr lesen wir Lecarnago, vielleicht < *Liecarnacum.
Im Dp. Gard viele La Liquière und Le Liguiere, La Licayrola
1437 sind zu vergleichen mit Zicairac (Aude) bei DV, de Licai-
raco 1089. Der ON verlangt *Liccarıus, während nur LICARIUS
belegt ist: CIL VIII, 8960.
Mit -anum habe ich nur ein Beispiel: Licianum in CM j.
Llissa (in Catalonien). Vgl. Lichans (Basses-Pyr.) Lixans 1385,
Lissans 1475, Lixantz 1480, Lexans 1608, dann Zéhan (H.-
Pyrennées) < *Liscianum. Vgl. noch Licionicas > Lissorgues
(Aveyron) in CC.
544. Zu Lisia (Flufsname in Vita Mauronti 3 ASS 5. mai
Up. 53e: Secus Lisiam), dann Liso CIL III, 6424 und Lısıus
Schulze 181 gesellt sich vielleicht *Zigrew (Ain), im 13. Jahrh. Lis-
sien geschrieben, *ZLisac (Tarn-et-Gar., Vienne); *Zisay (Char.-Inf.);
*Lizieux (H.-Loire).
Hierher vielleicht: Lizaa (B.-Pyr.) < *Lisiana.
545. In CGr kommt Luxiviacum vor, Marion identifiziert
es (jedoch mit Fragezeichen) mit Zoëx (H.-Savoie), was lautlich
nicht geht. Vielleicht darf man es mit Luxovium, O. der Sequaner
j. Luxeu en Franche-Comté in Zusammenhang bringen; vgl. auch
Luxiacum j. Zichy (Nièvre), aber Luciaco 859, Luchiacum 1120,
-Lyssiacum 1278, Lichiacum 1478, Lischy 1540; woher Holder
U, 356 den Beleg hat, gibt er leider nicht an.
546, Villa Luzernanicas, Luzernangas in CBr, Lucer-
nanjas 1267 j. Lorlanges (H.-Loire) in Sp, briv.; vgl. A. Thomas
RC XX, 3. In Bezug auf den Schwund des 'z' vgl. Gratiasca >
Greasque über Grazasca. In Sp. briv. finden wir für dieselbe
Ortschaft Luzernanias belegt. LucerNus ist aus Luceknio Holder
Il, 298 und Lucernius Schulze 182 zu postulieren. Die mehrfach
beobachtete Dissimilation n—n > I—n ist auch hier zu kon-
statieren.
547. Luisieu (Ain) Lutiaco 861 in einer Urkunde des Königs
Karl von Provenze; Zuyseis (Ain), belegt de Luseiaco (was nur
eine latinisierte romanische Entwicklung ist), de Luziaco, eccl. de
Luyseis seit 1270. Es scheint ü gehabt zu haben. *Zusar (Char.-
Inf.); vgl. Lusiacum > Lusay (Deux-Sèvres). Mit -anum: *Zusan
(Landes); *Zusans (Doubs); *Zuisans (Doubs). Lurius ist nicht
—
belegt; vgl. Lutia Stadt der Arevaci; dann Luro, LUTONIA bei
Holder II, 354 und Lureus für Lurevus Schulze 23,1
Es gibt auch ON, welche auf ü oder o hinweisen: *Loisieux
(Savoie); *Zorsia (Jura); *Louzac (Char.); vgl. Lorius Schulze 180.
548. Pard. dipl. n. 241, t. 1, p. 227: Villa quae vocatur
Matrius, quae est in oppido Camliacense. Damit kann man
vergleichen Mayre (Isère, Ardèche, Puy-de-Dóme) < *Matra; dann
*Matriacum, welches in südfranzôsischen ON nicht zu erkennen
ist, weil lautlich mit Mariacum zusammengefallen. Dagegen
gehen Madriat (Puy-de-Dôme), wofür Holder 11 Maceriacus hat,
was lautlich nicht stimmt; Madriat (H.-Loire); *Madrias (Ardèche),
in CBr, und Sau. Madriaco, villa de Madriag wegen der Be-
wahrung des t wahrscheinlich auf *Materiacum zurück. Uber
Marrıus s. Holder II, 468.
Eine Ableitung dürfte Markısıus sein: Mayrinhac (Lot) kommt
in CB als Matriniacus, Madriniacus, Mairiniacus belegt vor.
Mayrinhac (Aveyron, Corr,) in CC Madrinago (11. Jahrh.); Ma-
driniacus villa in patria Arvernica, in com. Brivatensi, in vicaria
Ucionensi, auch in CSau.; vgl. noch *Merignac (Char., Char.-Inf,
Gir., Ille-et-Vilaine, H.-Vienne); *Merignas (Gir.); *Merignat (Ain,
Creuse); *Mérignenx (Loire), für welche indessen auch Mariniacus
in Betracht kommt; dann noch *Meyrignac (Dord.). MATRINIUS
CIL III, 1301, XII, IX und Schulze 192.
549. Manrius kommt häufig auf den Inschriften vor, siehe
Holder 1, 411 und Schulze 274. In Südfrankreich sind folgende
Manti-acum zu nennen: Mansa (Corr.) in Chron. de S. Martial
Mansac. Auch Mancıus Schulze 360 ist ebenso gut möglich.
Dagegen sind zwei Mansac (Dord.), Menzac 1243, Manzac 1383;
Mansac (Corr.); Manziat (Ain), in villa Manciaco, de Manziaco,
Manzie, Manzia (seit 10. Jahrh.), nicht sicher, da wir nicht
genau wissen, wie -nz ausgesprochen wird, z. B. schreibt Dict. de
postes Monsac (Char.-Inf.); Mansaf (Creuse), während Dict. ad-
ministrative Manzat; vgl. *Amandiacum (II D) Merkwürdig ist
Mantiat, wenn es auf dasselbe Etymon zurückgeht.
ON mit -anum: *Mansan (H.-Pyr.); *Mansant (Gers).
Auch ManTus ist belegt: CIL III, dann Manto CIL V, 2988
*Mantonacum > Mantenay (Ain), belegt in villa Mentoniaco,
de Mentonaco, de Mantenio, de Mantonaco, de Menthonay,
Mentoney, Manteney, einmal auch (wahrscheinlich mit Ums
des Vokals, was dem Schreiber zuzuschreiben ist) Montanaco
(seit 10. Jahrh.).
Vgl. *Mantoche (H.-Saöne); *Mantois (Seine) > *Mantusca
bezw. -uscum.
188
1 Vgl. auch Lusivs CIL IH, IX (fünfmal), IX Cogn. LUSIANUS, dazu
noch Schulze 184.
189
550. *Maus(i)-acum wird vielleicht vorliegen in: *Mausac
(Char.-Inf.); *Mausat (Puy-de-Dôme), in CS apud Mauziacum
1298, ebenso in CBr. und Sp. briv. belegt. Es kommt in Alvernia
auch Mozac vor: Mozacum in Alvernia in Tabulae ceratae Petri
de Condeto (DB XII). Also das würde für au>o in Puy-de-
Dôme sprechen. Dann Mauzac (H.-Gar. [DV, identifiziert diesen
ON mit Marciagus locus in einer Urkunde aus 1072, was lautlich
nicht geht], Dordogne [Mausacum 14. Jahrh.]); vgl. viele Mausé
in Nordfrankreich.
Ob hierher auch Moziano in vicaria Uzercensi (10. Jahrh.)
gehört, ist wegen des o zweifelhaft. Vgl. *Mosanne (Eure-et-Loire);
*Mosas (Isère); *Mosé (Maine-et-Loire, Nord), Hier könnte man
vielleicht an einen ähnlichen Fall denken wie in Clot-Mosan (H.-
Alpes), wo o ein Produkt von o + 1 ist: Clotum Molsano im
15. Jahrh,, dann Clotum Molesano, wahrscheinlich dasselbe Ety-
mon wie in Mowlezan (Gard), de Molazano 1119, Molezanum
1405; vgl. Molisiaca bei Holder II, 618. Mausio wäre nach
Fórstemann 1?, 1118 germanisch; vgl. aber auch Holder II, 487
Mausaros, MAUSAKUS.
551. Dem *mapos, acy. map, w. mab, air, maic würde
vielleicht *Mapius ! entsprechen, was in den Ableitungen MAPILIUS
BE 1882 p. 121, Mapittus, Marica CIL XII, 1950, MAPINIUS,
Maroxos (Beiname Apollos)? vorliegen dürfte. Auf *Mapiacum
würde Mépreu (Isère) zurückgehen: in CS als Maipeu, Maipieu,
Meypieu belegt, Vielleicht *Mepin (Isére) Maipin 1228, Mey-
pino 14. Jahrh. s. Devaux o. c. 318 < *Mapianum; vgl. *Machy
(Aube); *Machy (Rhône, Somme). Ob Maipa O. in den Ardennen,
bei Pertz Dipl. 62 (a. 692) p. 55, 32 ebenso zu beurteilen ist, weifs
ich nicht. pj >ip hat im Dp. Isère auch in den Appellativen
Anklänge; s. Devaux o, c. 317 f.
552. In CV wird Za Mataisine (Isère) als Mathaysiana
belegt („in ea parte que dicitur..., pars episcopatus Gratianopolit.).
Es dürfte wahrscheinlich mit dem Matratus CIG 29 in Zusammen-
bang stehen: *Mattatiana. Man vgl aber auch Maltasiana
i Longnon: au confluent de la Roisonne et de la Bonne, c”*
de Sïevos [Isère] Kar.)
553. Macconius CIL XI, 193 dürfte in Maconiagum vor-
liegen, nach Marion entweder Maconir oder Champagnieu (Isère).
(Aisne) weist offenkundig auf cc hin. *Maccon-acum
vielleicht > *Maconnex (Ain) (s. auch 462); *Maconod (Ain); vgl.
Macquigny (Aisne). Lautlich, glaube ich, würde in Isère Maconièr
1 Vel. Fick-Bechtel, Griechische Personennamen, 2. Aufl, S. 228: Iltıd-
Thawo- zu neis: Meadagyic, Heıdinnog, Mardégec, Medias, Hardras, Mar
divas, Haıdloxn, Haıdoroopog, Haudımv.
2 Vgl. Mabono Fonte in CS, was D’Arbois RC XIV, 152 auf MAPONUS
zurückfübrt.
190
stimmen und zwar müssen wir Einmischung von -arius annehmen
(deshalb fi unterblieben); vgl. noch bei Holder II, 365 Maccognago
Terra à Macugnaga (Novarra). Vielleicht hierher auch *Macanan
Gir.) > OS pire eax *Macognin (Ain) > Macconianum.
554. Maius vgl. Matoxrx und Schulze 185: Maiacum viel-
leicht in *Majac (Tarn-et-Gar.); dann in „Maiasco (silva de)“ in
CGr von Marion mit Mayard identifizier. Vgl. noch bei Pard.
dipl. n. 64, t 1, p. 35 Villa Maii. Hierher noch Maianum villa
(a. 990) j. ue (Hér.), Ob ein Verhältnis zwischen dem
Belege und der jetzigen Form besteht, weils ich nicht.
555. Magentiacum ist in südfranzösischen ON folgender-
malsen vertreten: Magenciacense S. Launomarii Monasterium in
Arvernis j. Mainsac. In CB (Willelmus de) Maenzac, de Main-
zaco, In CS Maginciacus villa in agro Monte Aureacensi,
Maienciacus villa 950, Mainciacus. In CL Mayenceu 1260,
Moderne Entsprechungen wären noch *Mainzac (Char.); *Marnzal
(Creuse); *Minsac (Dordogne, Drôme 1121); *Mensac (Drôme)
Mainzac 1145, de Majenziaco 1224. In Sp. briv. 1250
rase identifiziert Chassaing unrichtig mit Moissa? (Puy-de-
Dôme), was nicht geht. Für diesen ON vgl. vielmehr *Musci-
acum (s. oben 208). MacenTius konnte ich bisher nicht belegen;
vgl. Mogontia später Magantia > Mainz, frz, Mayence, it Magonza.
(Mainz wird dial. als Moinz ausgesprochen).
566. Mit Maginaco bei Pard. dipl. n. 177, t. 1, p. 132 (ca.
a. 570) darf man vielleicht Ad Mainanos, mansus prope Camai-
racus (880) vergleichen (CB); dann in CM Mainosco vgl. BSAF
1886: [Deo] Mercurio Sex. Sulpicius Maginus. Da die modernen
Entsprechungen fehlen, so ist das nicht ganz sicher, da in auch ü
andeuten könnte; vgl. Matno in CDomina.
557. Mit -mageto- in Admagetobriga darf man „(in
villa de) Magdaco in pago Arvernico“ in CSaul. vergleichen: <
Magetacum; vgl. *Mogetacum.
558. Merrius Holder Il, 579 und Maccıvs Schulze 185
sind in den ON zusammengefallen, in mittelalterlichen Urkunden
wird dafür Meciacum geschrieben: Messia bei Longnon II Meci-
acus; *Messac (Char.-Inf.); vgl. Messac (Ille-et-Vilaine), bei DB XVII
Messiac, castellum veteris de Monte in „Ex Radulphi de Diceto
imaginibus historiarum“. Daneben sind Muscius und Messrus!
Schulze 33 zu unterscheiden: Meyssia/ (Ain) belegt 1368 Meissia;
*Meyssac (Corr.); dann Meissiacus villa 1055, auch Mesciacus
ager 1022—1023 in CV j. Meyssiés (Isère); vgl, auch Missiaco
(a. 867) villa in qua ecclesiam habet Mon. S. Petri Vienn. (DB IX),
dann Mesciacum, Misciacum (DB IX).
1 Vgl. Messianus fundus in Tabula alimentaria de Veleia.
_
191
*Merro, onis, vgl. in Tabula Alimentaria de Veleia METTUNTA.
Über das Verhältnis zwischen -unius und -onius s. etwas bei
Müllenhof III, 181. *Mettonacum > *Mellonnex (Ain). — Von
Mescıus — Mezscenıus CIL Ill: Meyssinhac (H.-Loire).
559. In CL kommt zweimal Murineu 1222 j. Murinieu vor;
es weist auf ü zurück. Doch könnte es auch *Mauriniacum
sein; vgl. Devaux o. c. S. 261, Murinius ist nicht belegt, wohl
aber Moxivs und Murkıus; s. Holder Il, 655 und 658. Murıus:
Muriano villa in p. Gerundensi (a. 922). Nach den Beispielen,
welche Holder I, 658 bringt, mülste man ü ansetzen: Moreux
(Belgien, Hainaut); Morhe/ (Luxemburg) Moirago. Für ü spricht
aber: *Muriac (Adéche); *Murieu (Loire); dann *Murinais (Isère)
und Murigny (Marne), wofür Holder Moriniago hat. Moirans
(Drôme): Saint Moyrenc 1540 entscheidet hier gar nicht, da es
auch *Mauringus sein kann, *Mouyrac (Lot), auch nicht, da hier
die Reduzierung von au” > ou vorliegen könnte, also auch auf
Mauriacum zurückgehen; vgl. noch Moyrazds (Aveyron) > *Mori-
acensis. Für die Beispiele, welche Holder bringt, könnte man
auch *Mauriacum ansetzen und Muriacum als Latinisierung
auffassen.
560. DB VII Monianus villa in pago Helenensi. Damit
könnte man *Morgné (Ille-et-Vilaine); *MWorgnard (Vivarais); *Mogné-
ville (Meuse); *Mogne (Bach im Dp. Aube) vergleichen; vgl. in Vita
Treveri 1, 3: Rivulus, qui dicitur Monienta! und *Mougny (Nièvre,
H.-Savoie). Bei Holder II, 624 *Monniacum oder Mauniacum
j. Moigny (Seine-et-Oise) etc. Monius bei Holder II, 624.
561. Moydieu (Isère) wird im CV als Modiaco 1083, Mo-
diatis 1075, aber Moydiatis 1036—1050, Moidiacum 975 bis
986, dann im 14. Jahrh. Moydies belegt. Der richtigere Beleg
ist jedenfalls in agro Mogdiacensi (975—993). Es ist selbst-
verständlich, dafs wir hier kein dj zu sehen haben; s. Devaux
S. 306 und 431 (Fuísnote). Der Beleg aus 975—993 läfst sich
mit Mogdanis 988 j. Moydans (H.-Alpes) vergleichen. Es scheint
hierher auch *Moidons (Jura) zu gehören. Schon D’Arbois hat für
den ON in H.-Alpes MoGeTos vorgeschlagen (s. Les Noms gaulois
chez César et Hirtius S. 75, und dort die ganze Sippe von EN
MOGET-), was lautlich genügt. Ob hierher auch *Modane (Savoie)
gehört, ist nicht sicher; vgl. *Modène (Vaucluse). Wir hätten also
*Mogetatis, *Mogetanis.
562. Vielleicht wird Mu/fieu (Ain) mit Muro(s) CIL III, 5485
zusammenhängen; vgl. auf den Merowinger Münzen Mufoienos.
*Mouffy (Yonne) würde aber auf ü hinweisen.
663. Zu Mercennacum j. Marsanny-la-Cóte, belegt in Pertz
1 Vgl. Moignans (Bach, Ain) << Monienta bei Guigue.
hu.
RT
192
dipl. n. 42, p. 40,2 (a. 664) läfst sich Mercenac (Ariège), dann
(Gisbertus de) Mercenaco 1364, dann Marcenat (Cantal) 1401
vergleichen. *Mexcenus dürfte eine Ableitung von MERCIUS sein;
s. Holder II, 552. In vielen Fällen dürfte Merciacum mit Mar-
ciacum zusammengefallen sein; jedoch gehen vielleicht auf Mer-
ciacum zurück: *Mercey (Côte-d'Or, H.-Saöne, Saône-et-Loire) ;
* Mercy (Allier, Yonne, Meurthe-et-Moselle, H.-Savoie); dann vielleicht
(rs > ss) in; Messanges (Côte-d'Or, Landes); *Messargues (Allier);
(auch *Metti-anicus ist möglich), aber es sind lauter ON ohne
ältere Belege. CIL VII, 1336, 700 Mexcios fe(cit).
564. NVantua (Ain) wird als Nantuadis, Nantuado Abatia,
dann Nantuacum 1144, Nantuacense Monast. in p. Lugdun.
a. 885 (DB IX), Nantoas, Nantuas belegt. Wir haben schon
S. 20 erwähnt, dafs hier kein -acu, sondern -ate vorliegt. Es liegt
wahrscheinlich ein u-Stamm vor. Auch der n-Stamm ist in ON
belegt: *Vanton (Saône-et-Loire, Yonne); Cha/eau-Landon (Seine-et-
Marne) Nantonis bei Longnon (über nant- siehe bei Williams
S. 67). Auch in den Personennamen: NANTONIUS, NANTONICNOS.
Nannay (Niévre) im 6. Jahrh. Nantiniacus, im 7. Jahrh. Nanto-
niacus, Nannay 1132, wird wohl auf *Nantin-acus oder
*Nanton-acus zurückgehen.
Von derselben Wurzel wahrscheinlich auch NANTIUS, was
häufig vorkommt, und man kann nicht behaupten, wie Holder nach
dem Vorgange von D’Arbois tut, dafs es wegen -ius ein Tömischer
Gentilicium ist; vgl. z. B. CIL XIII, 5485 Nantioxix. Für Nanti-
acum habe ich: in CB Nantiacum in vicaria Padriliacensi.
*Nanciat (Ain); *Nancy (H.-Savoie). Merkwürdig sind *Vanthiat
(Dord.); *Nanthrat (H.-Vienne). Diese gehen vielleicht auf *Nan-
tei-acum zurück; vgl. Pompiae > Pompeiacum, da sonst die
Behandlung K + tj unverständlich wäre. Vgl. dann viele /Vangon,
Nanson < *Nantione; dann Vans (Alpes-Mar., Jura, Var, Doubs);
Nant (Ain, Aveyron, Savoie, H.-Savoie, H.-Loire, Isère, etc.); dann
Nantaux (H.-Savoie); Vanteau < Nantellus. *Nantaus ist nicht
belegt. Vgl. Forga de Nanzac ı222 (Dord.).
ON mit -anum: Nantianis curtis, alod. Monasterium S. Apri
(DB IX).
Für Nantizius habe ich in Südfrankreich keine Belege; vgl.
Nantili£ (Char,-Inf.); *Nantilly (H.-Saöne).
565. Neriacum erscheint auch sehr häufig als ON. So
sechs Neyrieu im Dp. Ain: villula Neriaci 859; vgl. ebenda Ney-
rolles und Neyron; Vaugneray (Rhône), belegt im CS als Neri-
acensis vallis, Neriacensis ager 980, Valnerey, Vaneyreu,
Vannereu, wo die Palatalisierung des n auffällt; *Le Neprae
1 Oder vielleicht ist unser Fall dem Mempty <Q Nemetacus gleich-
zustellen; vgl. Juroszek Zs, 27; zuerst wäre *Nantac und dann von den
Fällen wie Auriac, Mauriac, Barriac etc. -iac herübergenommen,
193
(Aveyron, Ardèche) in CC „in vicaria Neriacense“ 959, in CBr.
„in cultura quae dicitur Neiraco“; Neyrac-les- Bains (Ardèche,
H.-Alpes); *Mérac (Lot-et-Gar.); *Neyrague (Lot); Le Neyret (Savoie);
*Véry (Rhône); *Neyrac (Gir.) in Ro. gasc.; NVeyrieux (Loire), im
Arch. dauph. de Neyriaco.
In vielen Fällen dürfte es mit Nariacum zusammengefallen
sein: vgl. in CL (Gerardus de) Nayreu (miles) 13. Jahrh., aber
dieselbe Person heifst auch „de Neyreu“, so dafs hier eine Ent-
scheidung unmöglich ist.
Mit -anum nur ein Beispiel: Nayranne (Dröme) 1627 Neyrane;
vgl. bei DV, (Chevalier de) Neirano.
Über Nerıus siehe Holder II, 721, CIL III Nertanus und
Schulze 363.
566. Nerviacum in einigen Beispielen: Nervícu (Rhône)
Nerveu 1258, Nerveiacum 1174 (latinisiert auf der Grundlage
Nervei, -ei und -eu wechseln ja, vgl. S. 21), Nerviacus villa 1000
in CS; *Nervieux (Loire). Für den EN vgl. Nexvir in Gallia
belgica; dann den Flufsnamen Za Nièvre: Molendinum super Ner-
vium fluvium im 13. Jahrh., Riparia Nervii 1298; dann Nerva
Schulze 363.
Vgl. mit -ascus: (Campana de) Nerbasc im 12. Jahrh., dann
l’ostau de Monant de Narbasc 1385 in Cart. de Sorde.
567. Nertiacum! wird vorliegen: */Versac (Char.); im CS
Nerciacus villa in agro Forensi 991 (?), Nercieux, Nercieius;
MNerciat (Ain), im 14. Jahrh. Nercia. Vielleicht gehören auch
hierher viele Marcy (H.-Marne, Nièvre [: Narciacus 9. Jahrh.]);
Nargais (Deux-Sèvres); Varçay (Indre); Varcé (Maine-et-Loire); vgl.
auch *Warcejat (Char.-Inf.).
Dann in CB Narcianus villa in urbe seu pago Lemovicino
943—948. A
Vgl. *Vercillac (Char.). Uber Nerriys vgl. Holder II.
568. Zu Nebiasca fluvius, vgl. D’Arbois, Les premiers habi-
tants, gesellt sich mit -anum: Nebian, Nibianum et Nebianum
990, Nibianum 1123 (Hérault), dann *Vebías (Aude). Vgl. Holder
11, 695 NyBtog xorauod > Neyra.
569. Für Novius habe ich nur ein Beispiel: ,,Ecclesia de
Noviaco“ 1471 (Dord.); vgl. Noviomagus > Noyon (Oise).
Mit -uscus ebenso nur ein Beispiel: Most (Ain) wird als
Noioscum, de Noyosco, Neosco, Niesto, Neosto, Noyost,
Neyost belegt (seit 971), für die Behandlung oi” >i vgl. Coligni
< Coloniacum.
Novarıvs vgl. CIL III Cogn. Novatus, 11 NovATIANUS: *Le
Col-de-Noveysan (Drôme); zwei /Voveysan (Drôme) de Novaisano
1 Vgl. Vers (Gard), 1121 Ners, Nercium 1247.
Beiheft z. Zeitschr. f, rom, Phil. EI. 13
194
(Drôme) de Novaisano 1191; vgl. Noaziacus, dependentia
F is in com. Pictav. (DB IX).
Novicius CIL II, 5693, Cogn. VIII: Novicianicus villa in
p. Nemausensi (a. 813); vgl. *Veussargues (Cantal); dann vgl. No-
vicios villa in p. Nemausensi a. 813 bei DV,.
570. Mit Nosio villa in Vita S. Desiderii ep. Caturcensis
cap. 17 (in Albiensi territ.) vgl. Nosiacus fiscus, vicus in Milidu-
nensi com. (DB X); vgl. *Norsy (Seine-et-Oise, Seine, Seine-et-
Marne); *Noizay (Indre-et-Loire); Noise (Deux-Sèvres) unter welchen
einige vielleicht auf < *nücëtum zurückgehen dürften. Vgl. *Vosac
(Lot) und auch *Vousillac (Vendée).
571. OBELLIUS, OBELtA, OBELLIANUS, OBILUS kommen ziemlich
häufig auf den Inschriften vor, s. Holder II, 821, dann vgl. ON
Obeleses Matres, Obilonna. Vgl. dazu Hubiliacus vicus in
p. Cabillon (a. 885) in einer Urkunde des Kaiser Karls des Dicken
(DB 1X); auch Oviuvs CIL I, 4317 ist belegt; vgl. Ouveillan (Aude)
bei DV, [(im Texte S. 286 Oveliano (a. 978)], Ovilianum (a. 990),
Ovilis (a. 999; in derselben Urkunde wie Ovilianum)! belegt, in
CC Ovili 996—1031'; vgl. noch andere *Ouzile (Manche, Cal-
vados, Seine-Inf., Somme), Vgl. noch bei DV, Obiles villa in
pago Narbonensi (a. 813); DV, Poncius de Obilione (a. 1125);
aber vgl. a. 1120 Petrus d'Obillan und Bernardus de Obillos
(zweimal); so dafs wir nicht wissen, ob hier roman. b oder latein.
vorliege,
572. Zu Ordonus > Ordon (Seine-et-Marne) bei Holder II
möchte ich Ordonnas (Ain) stellen, belegt seit dem 12, Jahrh. als
Ordinato, Ordenassum, Ordonax, vgl. dazu im CL Ordenas,
Ordinacii, Ordinati eccl., Ordinato (villa de) [i dürfte wahr-
scheinlich die Latinisierung des zu e abgeschwächten o darstellen]
< *Ordonate; *Ordonnac (Gir.); *Ourdenac (Ariège); vgl. *ordos,
ir. ord, ordd, acy. ord,.w. gordd, acorn. ord, abrett. (h)ird; und
Ordovices. *Ordanum > Ordan (Gers); Urdains (Basses-Pyr.),
Urdaitz 1255, Urdainz 1402, Ourdains 1730.
Dazu vielleicht *OrbiL1us: *Ordilly (Rhône). Für Orbo, -onis,
Orpıtıus habe ich keine Belege.
573. *Pasi-acum: zwei Peyzieux (Ain), belegt seit 943 in
agro Pasiacho, parrochia de Payse, Peysiaco, Payseu, Poy-
sieu (?); *Pesicu (Ain); *Le Pésieu (Bach, Ain); zwei Peyzac (Dord.),
Peyzacum 1408; *Payzac (Gard); *Payzac ( Ardèche); * Peyzai
(Creuse); *Peycieux (Savoie); Paysac (H.-Loire) 1235 in Sp. briv.
Mit -anum: *Peysan (Landes) vielleicht.
CIL UI, 2004 Pasta, VII Pasıenus, Pasenıus, Holder Il, 951
Paso.
1 Welcher Beleg vielleicht als Nom. aufzufassen ist, vgl. Aldi (Tarn) <
Albia, Albiga geschrieben; s. S. 33.
—
195
574. Persac ist 1097—1110 als Paraciacum belegt; auf
dieselbe Grundlage gehen zurück: vier *Parassac (H.-Alpes); vgl.
* Parassal (Isère) und Parassay (Cher) Parreciacum 1429 (viel-
leicht < *Patriciacum). Dagegen Paraza (Aude) verlangt tj.
PARACIUS ist nicht belegt, wohl aber Parassıus CIL XI, 2943,
was aber nicht genügt; s. Holder II, Der ON im Dp. Cher könnte
wohl *Patriciacum sein.
575. Palariacus, ethnicum eines pagus CIL V, 4992. In
Südfrankreich drei Palayrac (Dord.), so seit 13. Jahrh., * Palayraguel
rg vgl. ebenda Las Palayras; *Palayrac (Aude); vgl. Palaire
Vendée, Drôme). Pararus kommt CIL IL, 5709 vor. Vgl.
Palerago villaris in p. Petrae pertusae (a. 842) DB VIII; Pala-
raracus (was wahrscheinlich ein Druckfehler ist) villa Mon. Cras-
re 76), vielleicht identisch mit obenerwähntem Palayrac
Aude
Dagegen Palharès > Paliarascus (s. S.44) und Pailherey
(Drôme) Palheriacum 1518, Paillares 1178 dürften nicht hierher
gehören, sondern zu palearis, e, palearium „Spreuboden“ oder
zu paliero, paiero (Mistral) gehören.
576. Pırivs CIL XII, 5722: in CS (Stephanus monachus de)
Pipiaco 1096, in CL ebenso de Pipiaco im 13. Jahrh.
577. Pinsac (Lot) wird in CB als Penciacus in vicaria
Cambolivensi belegt; im Dp. Dordogne noch zwei *Pénsac, In der
Provinz Geronna Pinzachus im 10, Jahrh,, dann Pintia j. Valla-
dolid. D’Arbois RC XIII, 286 hält Pınrıus für Quintius; vgl. noch
CIL III Cogn, Pıncıus, Pincio.
578. In CL haben wir parr. Pisiaci, mansus de Pisiaco
987, daneben mandamentum de Pisaiz, de Piseis, Piseiz; ebenso
in CV Pisaicus locus 1030, j. Pisieu, Pysiacum villa 967. Im
Dp. Ain zwei Pizay, worauf sich wahrscheinlich die Belege aus
CL beziehen; vgl. noch *Pisay (Loire) CIL III, 3128 Plrivs, wo
uns I gesichert ist; vgl. Holder II, 1010.
578. *Pugeac (Dord.); Pugieu (Ain) Pugy 13. Jahrh. und
nemus de Pugiaco 13. Jahrh. in CL werden vielleicht zusammen-
zustellen sein. Pucivs CIL 2380; s. Holder II, 1052.
580. In CS haben wir Polosiacus in agro Tarnantensi
(4.950). Da die Urkunden in Bezug auf die Wiedergabe der i-
V gen äufserst ungenau vorgehen, so könnte man diesen
ON mit Polossat (Istre) vergleichen. Vielleicht haben wir darin
eine Ableitung von Porrüx, Porrücıs zu sehen, welcher auch bei
den Kelten bekannt war (s. Holder Il); vgl. auch die Nebenform
PoLoces auf den Inschriften.
681. Reni-acum ist in ON zahlreich vertreten, sowohl in
den südfranzösischen als in den nordfranzösischen. In CL: Rineu,
13*
_—
196 .
Ringneu; (Aimo) prior de Riniaco 1180; im Dp. Ain -
eccl. de Riniaco, Rinna, Rignies, Rignia, Rigna 1120; dann
zwei Rignicu (Ain) De Riniaco, versus Rineu, Rignieux (1191);
Rignif (Rhône) im CS Rigniacum; Rigny (Loire) Rigniacus
10. Jahrh. Reignar (Carr) heifst in CB Rignacus vel Riniacus;
in CBr, „de ponte qui dicitur Riniacus“ vielleicht identisch mit
Riniac 1223 (H.-Loire) in Sp. briv. *Reignat (Puy-de-Dôme), Im
CB Riniaco, Rinac (Ende 11. Jahrh.) j. Reiynac (Charente-Inf.).
Viele andere s. bei D'Arbois S. 393. — Desjardins im CC bringt
auch Ruthiniacense, Rutiniacense für heutiges Rignac; wenn
man damit Rodinag in CM j. Rognac (Bouches-du-Rhône), wo die
Entwicklung klar ist, vergleicht, so ist in diesem Falle, falls die
Identifizierung richtig ist, der Schwund des “t* ziemlich auffällig,
jedoch könnte man Rose ae < Rutenicus, gegenüber Rodes <
Ruteni vergleichen. Rutimus ist nicht belegt.
582. Rıxa Holder Il, 1198: im Dp. Hérault zwei Rasssac,
Raixacum 1120, Rixac 1184, Reissac; Rexaco villa in +
Narbon. 899 bei DB IX; *Reíssac (Lot-et-Gar.); *Rissac (Creuse);
Raissac (Ariège, Aveyron, Tarn, Aude [bei DV, Resciacum villa
in p. Carcass. a. 870]); *Rarssaguel (Tarn); *La Raissague (Aude).
Vgl. noch de monte Rixano (1029), de Montreissan im
12. Jahrh. (in einer Urkunde in prov, Sprache) j. Montreisse (Cantal).
Rescıus ist nicht belegt.
583. Riacioscus in Testamentum Abbonis (a. 739) identi-
fiziert mit Koissard (Isère), was lautlich nicht ganz durchsichtig ist.
Arch. dauph. II haben noch ein Beleg: de Roissanis; vgl. RIATIUS
(Aquileja) CIL V, wo wiederum die j-Verbindung nicht stimmt.
584. Rurrius Schulze 424 wird nach den ON ü haben:
Rouillac (Dord.); vgl. ebenda Les Rouillas, Rouillat, Rouillon; in CS
Mons Ruillacus vel Montruel, wo man -acus nur als ein durch
Latinisierung angehängtes Suffix auffassen kann, vgl. Mons aure-
acus j. Mont-d'Or im selben C.; dann Roliacum villa super
fluviam Noiram in Engolismensi pago 812 in einer Urkunde Karls
des Kahlen (DB VIII), auch Ruliacus minor, villa in p. Engolis-
mensi geschrieben. *Rowilhac (Lot); *Rouilhat (Puy-de-Dôme);
*Rouillac (Char). Holder Il, 1244 gibt Rürsacus an, was nicht
zutrifft. RuLra Holder Il, 1044.
585. Saujan (Gard) heiíst 825 Salatianum. Die
ist hier doch auffällig, Dagegen verlangt wahrscheinlich Salazar
(Gard) Solazacum 1384, Salazac 1550, Sallezac 1620 dieses
Etymon. SALATIUS, was am besten genügen würde, ist nicht belegt.
CIL V kommt Sarasıus vor, VIII Cogn. SaLasus; vgl. Schulze 369.
586. Sarıus Holder II, 1310, auf den Inschriften auch SAL-
LIUS, SeLius und CzLıus sind in ON nicht zu unterscheiden, (CIL
XII Serra, auch mit 11: Serıius, SeLrus, SELLIA, s. Holder Il, 1461];
Pa.
197
vgl. auch er 224, 89, 227. Beide scheinen reichlich vertreten
zu sein. Seilhac (Corr.) im CB Salliacensis vicaria; Saillaf
Vienne) bei LII Salliacus; *Sarllac (Lot); zwei *Saillac (Dord);
*Saillac (Drôme). Im CL Selleu, Selliaco, Silliaco, Siliaco j.
vielleicht Ceilat (Ain). Seyliac (Dord.) Seylhac 1508; Celhac (H.-
Loire) im Sp. briv. 1443 Seilhac oder Selhac; Si/hac (Ardéche);
Les Ducillacs (Dróme), locus dictus en du Silha 1445, wo die
des Du- recht interessant ist. Es erklárt sich wahr-
scheinlich aus dem Umstande, dafs man nicht den ON, sondern
die Einwohner bezeichnen wollte.
Mit -anum ebenso häufig: *Sey/an (Gard); Salianum, Celi-
anum j, Saliers (Bouches-du-Rhône); *Seillans (Var); *Seillan
Gar.); *Sailhan (H.-Pyr.); *Sarllans (Pyr.); *Sillans (Var). Les Sail-
lans (Isère) gehört wahrscheinlich nicht hierher, denn viele Sai//ant,
vgl. z.B. in Sp. briv. Sailhens, Salhenz j. Saillant (Puy-de-Dôme),
dürften auf saliens, -entis von salire zurückgehen.
Die Ableitungen sind vielleicht: 1. SALLINIUS Schulze 224:
Salagnat (Ain), belegt (?) de Saliniac, Saligniac, Silignia; *Sa-
lignac (Char.-Inf., Gir., B.-Alpes); vier Sa/gnac (im Dp. Dord.) 1115
Salenac, 1122 Salaihnach, Salanac 1152, Saleniacum 1240.
Mit dem letzten ON vgl. SALENUS, -1US bei Schulze 224. Die '
ichte wird zu entscheiden haben, ob vielleicht in einigen
von diesen ON nicht eine Ableitung von salinae vorliege; vgl.
Salinas, Salinis j. Salies-de-Bearn (B.-Pyr.); vgl. dann auch sali-
narias > Saunière (Creuse, Saône-et-Loire). Vielleicht liegt die
Synkope vor in: „in villa Salniago“ im CBr., vielleicht identisch
mit Saunat, Saunac 1250 in Sp. briv. j. Saunaf (Puy-de-Dôme);
Le Sonnay (Rhône) — Saugnatis villa in agro Floriacensi (um
1000 ungefähr). 2, SeLenius Schulze 227: *Selligneux (Ain); *Sé-
lignac (Ain); Séligney (Jura). Vgl. Siliniacum villa in Burgundia
(bei DB VII): Siligna! (Ain), Silinies, Siligna, wo vielleicht das
erste 1 lang ist; vgl. Sitrus Schulze 232. Mit der Synkope: *Seu-
gnac (Char, -Inf),
N-Deklination: Seillonnas (Ain) eccl. de Selonato, Selinnaco,
Selluenaco (seit 1103); vgl. im selben Dp. Sx/on. *SALLIO oder
*SELLIO sind gleich möglich; vgl. Za Srille (Flufs, Ain) > Sallia,
fluvius (a. 878).
587. Samnius Holder Il, 1350 oder Sanıus wird vorliegen:
in villa Samniaco in com. Arvernico, in vicaria Ucionensi in
CSau., vielleicht identisch mit Sagna! (Creuse); in CSau. auch als
¿cultura de Sagnaco“, Sannaco geschrieben; im CS Justus de
Saniaco, laicus 9g60— 978; fünf Sagnac (Drôme). Es wäre auch
eine Ableitung von sagno — Binse möglich.
588. Sarrıus vgl. Cogn. Sarko CIL XII, 3622, dann SARRA,
SARRANUS, SARRUTUS: Sarriac (H.-Pyr.); vgl. noch “Sérieux (Savoie).
Mit -anum: Sarrianis potestas Cluniacensis Mon. (DB X),
Sarrians (Vaucluse); *Sérian (Gers).
198
589. Vielleicht gehören Suriacns villa in Espinacensi pago
(a. 860 oder 861) in einer Urkunde Karls des Kahlen, Sorriat
(Ain) und Sauriacum, villa eccl, S. Marcelli Cabillon. (a. 885) in
einer Urkunde Karls des Dicken, zusammen. Uber Saurios siehe
Holder II, 1384. Vgl. noch „in villa Sauriniano in Confluent.“
(a. 985) bei DB IX.
590. *Escayrac (Lot), dann *Zes Esqueranes (Ariège) dürften
zusammengehören; vgl. noch *Zicayre (H.-Gar.); *Escaro (Pyr.-Or.).
CIL XII, 3270 Scarıus; CIL Il, 4970 Scarus; V, 1430 SCARO.
591. CIL Il, 6707 Scaurus, CIL XI Cogn, SCAURIANUS,
*SCAUKINIUS wird gefordert von: De Scauriniaco (a. 573) im
Testamentum Aredii Pard. dipl. t. 1 n. 150 p. 137; dazu C
(Dord.) Eschaurniac 1025, Eschornacum 1365.
592. Im CIL kommt Cogn. SENNUS vor (auch mit einem n:
CIL MI, 5426; XII, 847); Schulze 40 hält auch diesen EN für
gallisch. Auf ein Senacum scheinen hinzuweisen *Senac (H.-Pyr.);
Cenac (Dord.), 1149 Prioratus de Senaco. Hierher wahrscheinlich
auch *Sénéjac (Aveyron, Gir.) > Senei-acum y. *SENEIUS,
Dann Seniacum von Sentus (gewöhnlich mit nn, s. Holder
II, 1479 und Schulze 228): *Cignac (Aveyron), Seniac, prioratus
S. Martialis in Lemov. bei DB XVII. Vielleicht gehören auch hier-
her drei Sinhac (Dord.) domus de Sinhaco 1562, Signac (Dord.).
Mit -anum: Sinianum in com. Forojuliensi in CM, nach Guérard
Seignier? vgl. aber auch Signiacum 301.
Senitius Schulze 228: Sanillac (Dord.) 1199 Seneillac, im
13. Jahrh. Senilhacum; eccl. nova de Sinilhac 1300;
(Gard.) castrum de Sennilhach 1156. Mit -anum: Sinilianec
alod. in com. Auson, (DB IX), — Vielleicht hierher noch Senaillac
(Lot).
Senicius (s, Holder II, 1474 Senequs, SENECIA, SENICIA, auch
mit zwei n: SENNICIA) Schulze 228: Syniciaci dominus im 13. Jahrh.
im CL, dieselbe Ortschaft im CS Siniciacus villa in agro Solomia-
cense 1003. Im Dp, Ain Stnissiaf und Sénissiat. Jedoch kommt
auch Sinicrvs CIL VIII vor. Vgl. noch Senisciacus villa in
Matisconensi com. (a. 871) bei DB IX; bei DV, Seniciachum
villa (a. 806).
*SENULLIUS: *Senonillac (Tarn).
Mit -uscus, -usca sind wabrscheinlich gebildet: *Sénos (Vau-
clase); *Séno! (Lot-et-Gar.), *Sénouche (Char.-Inf.), Sénoches (Ain) er-
scheint seit 1145 Senochias, Senosches, Senoche.
593. Sisciacum in vicaria Noviacensi im CB. Siscius kommt
in CIL II vor. Hierher vielleicht noch: Síssac (H.-Vienne), vgl. de
Sisiaco villa eccl. Viennensi (a, 858) in einer Urkunde des Königs
Karl v. Prov., wo freilich, da die moderne Form fehlt, der Wert
des s nicht zu beurteilen ist; vgl. noch Siciacum villa eccl, Matise.
199
(DB IX). Mit -anum vielleicht *Seíssan (Bouches-du-Rh.); vgl. noch
Seisanicus in aice Brivatensi im CBr,
594. SoLLrus Holder II, 1608 und Schulze 239; vgl. D’Arbois
S, 327: drei Sowsllac (Dord.); Soliacensis S. Mariae eccl, dioc.
Burdig. j. So/ac bei DB XV wird wahrscheinlich eine Latinisierung
sein und nicht hierher gehören; Sowil/ac (Lot) bei DV, S. Maria de
Soliaco; vgl. noch im Dp. Ain Solliard.
*Sorinıus vgl. ager Solinius bei Schulze 563: zwei Swlignat
(Ain) de Soliniaco, de Sulignaco; im CC Sollinago 997— 1031
j. Solinhae (Aveyron); *Solignac (Dord.) Solinhacum 1400; Solignat
(Puy-de-Dóme) Solignac 1401 in Sp. briv. Es kónnte hier auch
Solemniacum vorliegen, vgl. auch SoLonius Schulze 239; im
Chronique de St. Martial (S. P. de) Solonnac, wo aber die moderne
ung nicht bekannt ist und bei DV, Solonellum, villa in
com. Redensi (a. 870).
595. Salmoriacensis pagus kommt in den Urkunden häufig
vor; Salmoriacum ebenso häufig j. Sermerieu (Rhöne), belegt
Salmaireu, Salmeyrieu, Sermerieux (15.—16, Jahrh.); im CB
seras j. Chaumeirat; hierher wahrscheinlich auch Samériat oder
Séméria (Ain); im CBai. Saumeirac j. Soumeras (? Char.-Inf.); vgl.
noch Sommery (Seine-et-Loire) im CS Salmiriacus im 16. Jahrh,;
dann vgl. noch Salmoirencum j. Sermorens (Isère); vgl. bei Flechia
S, 54 Sumirago, Samarale und den Familiennamen Salmoiraghi.
Es wäre danach Solimariacum von kelt. SOLIMARUS anzusetzen.
Die Umstellung der Vokale ist doch merkwürdig!
598. *Esparsac (Tarn-et-Gar.) und *Eyparsac (Corr.) gehören
sicherlich zusammen; vgl. noch Zparcy (Aisne). Spartıus ist belegt,
s Holder II. *SPARTINIUS: *Espartignac (Corr.).
597. Espeyrac (Aveyron) heilst in CC ad Espeyrago (11. Jahrh.).
SPARUS bei Holder 11, 1625. Dieselbe Grundlage ist vielleicht auch
für Spiriacum, villa Vireliacensis monast. (DB XVIII) zu postulieren.
598. Tarenius Schulze 94: vielleicht *7a/ayac (Aveyron).
509. TaLasius Holder II, 1708, öfter aber Tarassıus ge-
schrieben; vgl. auch Schulze 94: Talaisagus vicus (Cantal), im
CLerins Talaisag, Talaixac; auf Tarassıus geht zurück: *7a-
layssac (Aveyron); aber *Zalasac (H.-Pyr.); *Talazargues (Gard) ver-
lang *Tararıus. Bei DV, Talasianicus, villa in p. Narbonensi
a. 836 j. Talairan (Aude) ist wahrscheinlich verschrieben für Ta-
larianicus (s. unten).
600. Tararıus Holder Il, 1709: Zäleyrae (Gard) 1262
Talairac; Le Taleyrac (Gard, Bach); im Sp. briv. Za/atrat (H.-Loire)
1247 villa Talairac, vgl. noch im Sp. briv. Thaillerat 1401 j.
S. Blaise (Puy-de-Dôme).
Mit -anum: Zü/airan (Aude) bei DV (baron de) Talairan.
601. Taxiws CIL XII 1872 Schulze 89 kommt in ON häufig
vor: Tariacum > *Tayrar (Lot-et-Gar.), *Zéyrac (Dord.); Teyricu
Ain); cree Tiriae (Aude): Thérac, c'* de Gonds (Char.-
belegt im CSai. Tairac.
Mit -anicus: De Teirangas 11.—12. Jahrh. im CC, von
Dani identifiziert mit Zürengues, was lautlich nicht palst, oder
baben wir vielleicht hier einen ähnlichen Suffixtausch wie in An-
dusianicus j. Andusengue vor uns, s, D’Arbois S. 570.
1. Taracıvs Holder II, 1726 vgl. auch Schulze 97: *Zarassac
(Hér.); vgl. aber noch im CL eccl. S. Mariae de Terracia im
12, Jahrh., was auf ein Appell. hinweisen würde, nfr. terrasse.
2. *Taravius, vgl. CIL IX, 6078, 158 Taravems: Tara-
viacus villa in agro Gofiacensi 990 j. Tarare! (Rhône) im CS; vgl.
in Sp. briv. Taravelle 1364 j. Tanavelle (Cantal), dann bei Holder
II, 1730 Taravus > Tharaux (Gard).
3 Vgl. noch Taralago, villa in valle Confi. (a. 958) in einer
Urkunde des Königs Lothar bei DB IX, wenn es nicht zu *Talarago
zu korrigieren ist (s. oben) Holder II, 1738.
Auch Taxus scheint vorzukommen: Taranicus, alpes in
Vivariensi bei DV, (a. 950) j. Ze Tanargues, montagne, wo sehr
junge Dissimilation r — r > n —r zu beobachten ist.
602, Tannivs Holder ll, 1721 ist in ON nicht häufig: Tani-
acum in com, Avalensi (a. 880) bei DB IX; *Zagnac (Gard) 1346;
vgl. Taninacus locus in villa Tasiaco 984—993 in CS,
603. Zu dem Flufsnamen Tarnus dürfte sich gesellen: Tarnac
(Petrus de, testis) 1194 in CS; centena Tarnacensis j. Tarmac
(Limousin); *Tarnac (Corr.); *Tarnac (Dord.)
Tarnacensis ager im CL j. Zérnay (Isère) s. Holder Il, 1735
Tarnatense castrum; im CL Tarnans, Tarnant im 13. Jahrh.;
vgl. noch Tarnesca villa in p. Ruthenico a. 862.
604. Tiyssac (Pyr.-Or.) könnte sich vielleicht auf *Tasciacum
beziehen, vgl. bei Holder 1, 30 Tasciaca, Tascilliacum > *Thes-
sillac (Lot). Tascius und TascıLLus s. bei Holder U, 1745, 1744.
605. Tarrıus (auch mit einem 1: Tarıa CIL XIV) CIL Xu
s. Holder Il, 1709 (vgl. auch Schulze 94) dürfte vielleicht dem
römischen FRONTO entsprechen (talus = frons als zweiter Bestand-
teil sehr häufig in kelt. EN). — Taliacus, Talliacus, Tasliacus
villa in Beoronica, nach Guérard Tallo! was nicht ganz paíst (in
CS); *Taillac (B.-Pyr.); *Tayac (zweimal Dord.); *Taillac (Gers),
Taillac (Drôme); *Tailhac (H.-Loire); in Ro. gasc. (Petrus Arnaldi
de) Tailac.
Mit -anum: Taliano locus in p. | Sonelit (a. 958) bei DB VII;
*L- Taillan (Gir.); *Talian (Var).
Tarıcrus Schulze 94 vgl. Tari1icus CIL Il, Taucus Holder
Il, 1709: Talissae (Dord.); vgl. noch Talexano (a. 871) im Com,
Bisuldunensi (DB VIN).
TaLtussius Holder II, 1712: *Ta/essac (Dord.); *Talissien (Ain),
belegt Talluysiaci, Taluxiaci, Talussiaci, de Thalusseu,
Talyssieux (seit 1180—1100).
606, Tasiacus kommt in ON einige Male vor: Thersé (Rhône)
Tasiacus in agro Tarnatensi 832, Tayseu, Theyzieu im CS;
in CSau. villa de Taisaco; dann vielleicht *ZAésac (Dord., Pyr.,
Lot-et-Gar.), Thézac (Char.-Inf.) im CSai. belegt als Taizaco, ebenso
in Sp. briv. Jedoch ist zu bemerken, dafs einige von diesen Thézac
auch *Titiacum von Tirius Schulze 425 enthalten könnten.
Desgleichen ist es nicht sicher, ob in vielen heutigen 7Adsan
(Gers, Aude, Gard, Her.) < *Tasianum vorliege. Der älteste Beleg
stammt aus 833: Tezanum villa in p. Russil; im Dp, Her. Thésan:
de Tesano 977, de Teciano 1105, Tedan 1123, Tedanum
1127. Die letzten Belege können Latinisierungen sein (d > z).
*Titianum genügt vollkommen. *Zajan (H.-Pyr.) könnte *Tatianum
von Tarrus Schulze 97 darstellen. Vgl. viele Taizy, Taizé in
Nfrkr. — Ein Tasıus finde ich nicht belegt. TATIUS genügt den
sfrz. ON nicht, Vgl. aber Tasi-nemetum O. in Noricum,
607. Auf Tourius von toutus = got. piuda (Toutorix =
Theodorich) vgl. Cogn. Toutus CIL III, dann Taurius CIL II, 2773:
beziehen sich vielleicht: Zorseu (Isére) im CV als Tausiacensis
ager 925, Tosciacus, Tosiacus villa 994 belegt; vgl. bei DB
IX Tausiacum villa im 10. Jahrh. Dann *Zousae (Lot); Zousac
(Char.-Inf.) im CBai. Tauzac. Türıus Schulze 247 ist wegen der
Länge ausgeschlossen.
*Toudenac (Gir.) vgl. Touro CIL XI Cogn. Vgl. bei Holder
Il, 1755 Taudiniaco villa und Tudiniacum, Todiniacum j.
Toigné (Sarthe).
Mit -anum vielleicht: *7owsan (Tarn-et-Gar.).
608. Varios, Veris! (lat.), Virivs (lat) konnten in ON
zusammenfallen (auf dem Gebiete, wo ai > ei: >i). 1, Vari-
acum scheint vorzuliegen in: Villeveyrac (Hér.), Vairacum alodium
et villa eccl. S, Felicis in pago Agathensi 1034; Véria oder Veyra
(Jura), belegt im CS Veries, Vayres, Vayria, Vayres, Veira,
Veyria; Feyriat (Ain) 1246 Villa de Vairia; vgl. auch im CL
silvula eminens de Vareiaco, Vareio, Varey im 13. Jahrh. (< Var-
acum); Veiracus, terra prope podium uxellod bei DB IV; *Veyrac
(H.-Vienne); *Veyras (Ardèche); im Dp. Hérault viermal Veyrac;
im Dp. Gard zweimal Veyrac: 1554 Vayrac; nach D’Arbois S. 339
noch Véry (H.-Savoie).
Mit -anum: *Veyran (Lot-et-Gar.); Veyranne (Ardèche); *Vey-
rans (Ardèche). Mit -anicus: Vérargues (Hérault) 1684, de Vey-
ranicis 1111, de Vayranicis 1201.
1 Auf den Inschriften auch Verkius: CIL XIV Index,
—
S. 339 möchte D'Arbois noch Véry (Vaucluse) und Guéry (Lot-
et-Gar.) hierher zielen; jedoch mit Unrecht.
Im CM kommt Veiranae vor j. Les Véranes (Vaucluse); und
Veiranicus colonica apud Bergemulum, nach Guérard vielleicht
Verjons (Var), was lautlich nicht stimmt.
VARIUS, welches auch nichtkeltisch sein kann s. Schulze 249,
ist vielleicht abgeleitet von einer Grundform, deren Ableitung in
Ambi-vareti vorliege. Darüber vgl. Glück, Kelt. Namen S. 22 f.
Demnach wäre Vari-acum dasselbe wie lat. Liberi-acum. Va-
RETIUS liegt vielleicht vor in Varezago villa in pago Arvernico;
auch Vazerago im CSau. geschrieben.
VARENIOS CIL 111, X, XU: zwei *Varagnac (Dord.): vgl. ebenda
Varagne; vielleicht hierher mit vortonischer Synkope * Vargnac (Hér.).
*Varutus: vgl. de Variliis j. Vareille (Ain); CIL II Vagina:
zwei Varaillac (Her.).
*VARENTIUS: St. Genies-de- Varensal (Hér.) Varensac 1625.
2. Verus (lat.) wird vielleicht vorliegen in Vérac (Gir.); eccl.
Sti, Johannis de Veray 1120 j. Verel-de-Monibel (Ain). Zu -el vgl.
Varensal (oben).
Die Ableitungen sind:
a) Veractus Schulze 379, auf den Inschriften kommt immer
nur VERATIUS vor (CIL XIV), was in unserem Falle nicht genügt:
Varacieu (Isère), belegt als Veraceu in CV und in Arch. dauph.
Veracef, Verasevo; vgl. bei Holder 1, 30 Veratiaco. Vgl. auch
VERAX Schulze 379.
b) *Vexisius: Virisieu (Ain), belegt Verisieux; Vérisiewx (Ain).
c) *Verenus: apud Verennai im CL im 13. Jahrh.
d) Verisıus CIL XIV: Veyrignac (Dord.), prioratus de Veri-
niaco (ohne ey-); vgl. *Vérignon (Ain).
3. Vinius Schulze 380 (I longa) kommt auf den Inschriften
und in den ON recht zahlreich vor. *Viriacum > Virac (Dord.),
so im 9, Jahrh. Virac (Dord.) 1226; Viriat (Ain) de Viriaco,
Viria, Viries (seit 1184) belegt; Wirieu (Ain), de Viriaco 1150;
Virieu (Isère) im CGr. Vireu, Virevum; Viry (Savoie), belegt im
14. Jahrh. in Arch. dauph. II de Viriaco, V-ie, V-es.
Virintus CIL U, 1251: Viriniacum villa eccl, S. Marcelli
Cabillon. a. 885 bei DB IX; im CL (capellanus de) Virigniaco im
13. Jabrh., dazu *Virignin (Ain) mit -anum vielleicht.
609. Von Vassıus wäre Vaccius Schulze 376 zu unterscheiden:
Vassieux (Isère) Vaceu im CS > *Vacciacum. *Vessieux (Ain);
* Vaissac (Tarn-et-Gar.); Varssiat (Jura); im CBai. Vaseac, Vassiac
dagegen *Vassiacum; vgl. Vassy (H.-Marne) < Vassiacus D'Arbois
S. 333; der Beleg scheint da eher eine willkürliche Latinisierung
zu sein.
Mit -anum: *Za Veissanne (Drôme).
Vassırrrus CIL XIV, 2746, 2857 oder besser VASSALLUS: de
Vassaliaco in CS j. Vassaliew (Loire); Vessilieu (Isère) in Arch,
203
dauph. de Vassaliaco; *Persaillat (Ain); Versailleux (Ain) belegt
de Vassaliaco, Vassaliacho, Vasseyliaco, Vasselie, Varsaleu;
vgl. Massalia > Marseille. Vassiliago 904—030, im 10, Jahrh.
Vasseliago im CC j. Valayssoc (Aveyron), wo die Umstellung der
Konsonanten zu konstatieren ist.
*VASSENIUS: *Vassagnac (Corr.), * Vessignat (Ain).
610. Holder I, 30 hat Vatiliacum. Jedoch verlangt Vatileu,
Vatilievum im CGr, j. Vatilicu (Isère) entweder tt oder *Valtili-
acum von VALTILIUS (nach Müllenhof Ill, 191 ligurisch). Für den
Schwund von 1* vgl. Bagé < *Balbiacum.
611. Vercius CIL XIV, 1052, 4424: *Verciacum: *Vercia
(Jura); *Verciew (Isère) in CL (Boso de) Verceu im 13. Jahrh. *Puy-
de-Versac (Dord.); vgl. *Virsac (Gir.).
Mit -anum: *Za Versane (Dord.); *Versanes (Dord.); Les Ver-
sannes (sechsmal im Dp. Drôme): In Versanis 1399.
Vexcezuus CIL XIV, 4008: Versilhac (H.-Loire) a. 1381 in
Sp. bir., vgl. Verciliacum, villa in qua campum habet Mon. S,
Mansueti bei DB IX im 10, Jahrh. CILX VerciLta.
*Vexcio, -onis: Versonex (Ain): de Versonay, Versenay, Ver-
senai (seit 12. Jahrh.).
612. Zu Vergiacum Mon. in p. August. im 10. Jabrh. bei
DB IX j. Vergi wird vielleicht Vergesac in Sp. briv. 1401 (H.-Loire)
< *Vergetiacus gehören; vgl. im Dp. Gard Vergése, 1925 Ver-
geda (kann Latinisierung sein), Verzeza 1151, Vergesiis 1384.
Vgl. VERGO-BRETUS. Als eine Ableitung ist wahrscheinlich auch
VERGILIUS zu fassen: bei DB IX Verzeliano villa in com. Carcass.
951, wahrscheinlich identisch mit Virzilianum, Virgilianum villa
1150 bei DV j. Verzeille (Aude).
613. Zu Venosc (Isère) [wahrscheinlich identisch mit Venusca
vallis in p. Viennensi a. 848 bei DB VII]! gesellt sich vielleicht in
Vennago im 11.—12, Jahrh. j. Vennac (Aveyron) in CC; dann
Vannac (Dord.) 1382 Vennac, Vannacum 1365.
Vennus darf man postulieren aus: VENNI CIL XIV, 370,
Vennontus CIL XIV; vgl. Cogn. Vesna und Vena; CIL IX, 2255
VEssıus, dazu noch bei Schulze 22 Vennus und Venacus, VENEIUS
Schulze 378: Venejan (Gard), de Venejano 1121.
614. Viarius CIL VII: *Viasac (Lot, Aveyron); vgl. *Viason
(H.-Savoie).
615. Vinvos: *Vindacum > Vindac locus im CSau., auch
Vendiacus rivulus im selben Dp.; hierher vielleicht Venzac, Venzay
im CBai. j. Vanzac (Char.-Inf.).
Mit -anum: Vendanum im CGr., nach Marion vielleicht Z
Veyer (H.-Alpes), was nicht palst. Vendenesse < Vindonissa zeigt
EL VisbIus Schulze 22,
1 Vgl. auch Fanose (Ardèche),
pm
204
Mit -asca: Venasque (Vaucluse) Vennasca (11. Jahrh.) wird
bei DV, als Vendesca (a. 1160) castrum 1160 belegt (
Suffixtausch) und von D'Arbois 600f. mit Vindausca, was aut
einer Inschrift aus dem drittem Jahrh, erscheint (CIL XII), identifiziert.
Bei DB VII a. 863 Venasca castrum in Provincia, aber auch
Vendascensis episcopus. Für nd > n auf diesem Gebiete habe
ich keine Belege.
C. Germanische Eigennamen.
Den vorangehenden zwei Gruppen gegenüber ist diese ziemlich
klein. Es scheint indessen, dafs Nordfrankreich diesbezüglich mehr
bieten wird als Südfrankreich,
616. Aspo hat in ON mit -anum einige Spuren hinterlassen:
Abonaneges villa (a. 1172) bei DV, und verweist auf Podium
Abonis > Puechabon (Her); vgl. Los Abbéanches (Ain), wo viele
Gegenstände aus gallorömischer Zeit gefunden sind. Mit -anum
allein vielleicht *Adjenans (Doubs); hierher bei DV, Abuniacum,
Habunianum villa in Narb. 978 > Bougnea (Aude). Vgl. Förstemann
12 Sp. 11.
617. Aımo kommt sehr häufig (s. DB IX) vor, In den ON
begegne ich nur Aimoniacum, (nom d'un bois Neuvic Montguion)
in CBai. (10757).
618. Zu dem Apo Förstemann 1?, 56 dürfte vielleicht ge-
hóren Mesaudac (dans la viguerie de Blaye) 11. Jahrh. in CBai.
> *mansum Aldacum.
Hierher auch: *Audinac (Ariège); Le Dignac (Dord.), 1540
Daudignac. Vgl. den sehr beliebten EN AUDEBERTUS; AULENNUS,
AUDEJERIUS in CSai, Il, dann bei DV, ALDANA, uxor; ALDEMARUS,
ALDEFONSUS ebenda.
619. Ein EN Arrarıvs ist auf den Inschriften nicht belegt,
und doch kommt er in südfranzösischen ON mehrmals vor, In
CBr. Alteriacus, Altariacus villa, wahrscheinlich identisch mit
Alteyrac 1401 j. Auteirac (H.-Loire) in Sp. briv. In CC Alteriaco,
Altairaco j. Alteyrac (Lot). Im Dp. Gard Alteyrac, P. de Altaraco
1373 Ebenda auch Altariacus, j. unbekannt. Alleyrac (Lozère);
dann im CSai. Autirac, Outirac j. Ze Zirac, c"* de Lorignac.
In einer Urkunde Chlotars UI Alteriacus 644. Im Dp. Ain Outríaz,
in einer Urkunde Lothars, 855 Altriacum. Wir können nicht
behaupten, dafs es gerade Alteriacum ist, aber der Stamm scheint
in der französischen Toponomastik beliebt zu sein. So führt Holder I
Altricus, Altreia, j. A{rich in Rheinpreufsen, Altrisiacus vicus;
Autre < Altrum (Ardennes), und Dict. topogr. et administr. eine
Masse anderer ON: Antrac (H.-Loire) 1401 in Sp. briv., zwei *Au/rans
(Isère); Autröche (Indre-et-Loire), Aufrèches (Oise) wahrscheinlich mit
205
-Iscus; dann Autreville und Autrecour!. Das jetzige Dorf Autrey
(in Borgogne), zu Merow. Zeit < Alteriacum, erlaubt uns viel-
leicht auch in Ouriaz die Synkope zu sehen. Die südfranzösischen
ON zeigen meist unsynkopierte Formen: Auteyrac (H.-Loire) in Sp.
briv. Autariacus 1091, zwei Aufeyrac im Dp. Gard. Manchmal
sind diese ON als Altariacus belegt. Zeyran in Hérault: 982
Ternantis, in 1100 aber Alteyranicis. Diese zwei Belege haben
inlich mit einander nichts zu tun. Al- wurde als Dativ
aufgefalst und dann abgeworfen, vgl. oben Le Tirac (Char.). - Ich
vermute in *ALTERIUS einen germanischen EN, vgl. in Cde Nimes,
dreimal Autexkıus bei Leroux, Documents sur Marche auch AUTERIUS,
AUTARIUS (DB VIII), dann AUTIER, vgl. auch ALTEKANNUS, AUTER-
RANNUS (DB IX). Jedoch kônnte man in diesen ON auch an den
Zusammenhang mit altare denken, Darüber wird die Lokalgeschichte
zu entscheiden haben.
620. Audrac im CSau., dann Commeudra! (Drôme), belegt
als Combe Audrac 1407, dann viele andere Audrat, Audran
dürften sich auf *Aldar(ijacu bezw. *Aldar(ijanu beziehen.
Zwei Audran (Hérault), Audrans (Drôme), L'Audran 1821, zwei
Audran (Dröme), Audrans 1391; Audran (Gard). Hierher vielleicht
die unsynkopierte Form Audiracg (B.-Pyr,) Audirac 1385. Der
Name dürfte germanischen Ursprungs sein: *ALDHARI, s. Fôrstemann ?
Sp. 57 ALDRUS, Arvara. Vgl. im Cart. de Nimes ALDERIUS, dann
bei Leroux: AUDERIUS, AUDIERS, AUDARIUS; vgl. DV, Alderii
villa (a. 851), in p. Carcassensi, jedoch auch Addarii (a. 828) be-
legt, j. Villalier (Aude).
621. Amblariacum in CGr. j. Amblerieu und *Amblagnieu
(Isere) dürften vielleicht im Zusammenhange stehen. Ich vermute
hier einen germ. EN Amacuaki Förstemann I Sp, 76; vgl. dann
für den letzten ON zwei AMBLINUS, AMALINI Sp. 78; dann im CBai.
AMsLARDUS, DV, AmaLaxicus; DV, AMALRICUS.
622. Der heutige ON Annonay (Ardèche) gehört zu jenen
vielen ON, welche heute keine Spur von einer j-Verbindung zeigen,
in den Urkunden aber meistenteils mit j-Verbindung belegt sind:
in CL de Annoniaco 1206. Die richtigere Form in CGr. in agro
Amonagicensis, Annonaicen, 1157 Annonaicum; was den
Auslaut betrifit, so sind diese Belege latinisierte romanische Ent-
wicklungen < Annonacum. ANNO und ANNONIUS sind auch auf
den römischen Inschriften belegt: CIL XII, 4590: ANNONI — An-
NONIA. Auch im Mittelalter war dieser EN vorhanden, s. Cart. de
Nimes: ANNO, presbyter; DV, Anso und Förstemann 1? Sp. gg.
Vgl. DV, S. 363 Annonas, villa (a. 1015).
623. Ein It. EN Armanıvs ist nicht belegt, s. aber ARMANNUS
in Cart. de Nimes (a. 917) und DV,; vgl. DV, ARMAFREDUS. Wir
finden Armaniacum bei DB XII im frühen Mittelalter > Armagnac
in Gasc, In Sp. briv. aber 1364 Arminhat. Ein anderes *Armagnac
206
befindet sich im Dp, Dordogne, und dann Loire. Armagnac in
Gascogne ist seit 960 bekannt. Es wird auch als Arminiacum
comitatus in gesta Philippi Tertii Francorum regis (DB XX), comes
de Hermegniaco belegt; in Ro, gasc. de Arminach, de Erminac
(12, Jahrh.). Im Dp. Dordogne L'Hermignac (Dord.). In Betracht
kommt auch Akmintus Schulze 127.
624. Longnon erwähnt Astariacus pagus. Auf dieselbe
Grundlage dürften mehrere ON hinweisen *MHonf-d'Astarac (Gers);
*Estirac (H.-Pyr.); *Esterac (Aude); vgl. Asteriacus ON j. Beauvoir?
(Holder I, 149). Für As/arac bringt DV, eine ältere Form Astai-
racum (a. 1079). Vielleicht gehört hierher *Etriac (Char). Der
EN dürfte germanischen Ursprungs sein: Fórstemann Sp. 129 ASTHAK;
dann DV, Asıkrıus, archidiaconus Caturcensis; DV, ASTAKE,
ASTERIUS,
625. Thonac (Dord.), seit 14. Jahrh. so belegt, Zonnac (Tarn)
< vielleicht *Attonacum, Arro, onis ist reichlich belegt s. Holder
I, 276 und DB VIIL Vgl. Atoniaca fiscus in Cron. Frodoardi
(DB VII). Auch bei DV, ATTO, ATO und ATHo geschrieben.
626. Zu Baldacus > Baudeux bei Holder S. 330 gesellt
sich Mas- Baudan (Gard) < *mansus Bald-anus von germanischem
Batpus. Vgl. Baudoncour! (H.-Saone), Baudonvillers (Meuse).
Dagegen sind wir bei -iacum nicht sicher, ob der germanische
Name vorliege: *Beaujan (Lot-et-Gar.),! Baujac (Gard). Wie Bau-
diacum villam bei Pard. dipl. n. 300 t.2 p.70 (a. 642!) dann
Baudiliacum villa pert. ad Mon. S. Germ. Autiss. a. 863 (DB VILL
j. Pouilly (Yonne) zeigen, dürfen wir in u nicht 1° sehen. Baumus ist
belegt: CIL VI, 3594. Holder verweist auf Bouutos, Boudiobriga.
BAUDILLIUS kommt bei Greg. de Tours vor. Vgl. noch *Boujac
(H.-Gar.); *Bujac (Gir). Wohl aber dürfte auf Baldi-acum zu-
rúckgehen: Balzac (Aveyron), als Balciac, Balciaco in CC belegt.
Batpinus: *Baudignan (Landes); vgl. Baudignies (Nord), *Bau-
dignard (Var). — Über Barous und Batpinus vgl. Fórstemann?
Sp. 235 u. 236.
637. Brün-iacum: *Ærugnac (Lot-et-Gar.); im CS Curtile
de Bruniacum, identisch wahrscheinlich mit vinea de Bruniaco
1223 im CL; bei DV, Bruniacum 1142 j. Brugnac (H.-Gar.).
Mit -anum: *#rugnan (H.-Gar.). — Brunus als Vorname
kommt in mittelalterlichen Urkunden häufig vor: Brunus, BRUNO,
BkunsLLus, BKUNETUS, Bruna (f) im CSai. II, in CNîmes.
Holder 1,633 hat noch Brunium j. Brignon, jedenfalls *Bru-
nione; dann Bruniola, Brinolium j. Brignolles (Var); vgl. noch
*Brunittum > Prune! (B.-Alpes).
628. Domarius, nach Förstemann Sp. 342 germanisch:
Demaré (Rhône) in CS als „in Domariaco 950, Domariacus
1 Baudéan (H.-Pyr.) dürfte jung sein.
208
Manasseu 1228 könnten vielleicht den germanischen EN Mannico
(Menika) s. Fórstemann I, 903 enthalten.
637. In „Müneriaco“ villa in qua aliquid habet Mon. S.
Teuderii 926 in einer Urkunde des Comes Hugo v. Prov. wird den
germanischen EN Munimaxr, MonaCHAkIUS enthalten, s. Fórste-
mann?, 1137. Vgl. noch *Mondré (Manche), *Mondrecourt
(Meuse).
638. Roderanicas heifst ein ON (a. 972) im Testament von
Garsinda, comtesse v. Toulouse bei DV,, S. 273 [localité inconnue,
près Carlencas € Levas (Hérault), canton de Bedarieux] Man
könnte hier den germanischen EN RotHkek sehen, vgl. ROD-GERIUS,
Rop-nextus bei DV,. Dann bei DV, Rotharias, villa in p. Rutenico.
Bei DV, EN Ropaxio Bernardino, Vgl. noch ON: DV, S. Martinus
de Rodoniag (a. 1090) eglise de Unnet (H.-Gar.), ebenda noch
homines de Rodiniago (a. 1090) in derselben Urkunde (wahr-
scheinlich auch dieselbe Ortschaft, DV, S. 722).
639. *Romaran (Rhône), *Ramerac (Hér.) gehören vielleicht
zusammen. Vgl. HkuMHEkI, RoMACHAR bei Fórstemann! Sp. 749
oder vielleicht eher mit Rormarus, vgl. DB VIII, 208; dazu noch
(Petrus) Romerıus in Ro. gasc. Vgl. DV, Romarici villa (a. 855)
j. Remiremont.
640. Mit Rafiliacus seu Basilica et Basilicus villa eccl.
Aurelian (DB X) könnte man *Rafarllac (Dord,) vergleichen. S.
RarıLo Förstemann I Sp, 1006.
641. Raspaillac (Her) Respaillac (carte de Cassini), *Ras-
paillac (Avoyron, Lozère), vgl. Raspai! (Lot-et-Gar.); Les Mans
(Drôme) 1413 Raspailhenc (also < Raspaling) gehôren zusammen.
S. Förstemann Sp. 1036. Vgl. noch *Rapissat (Creuse).
642, Rastignac (Dord.) Hospitium de Rastinhaco 1483, vgl.
noch Restiniacus, villa Mon. Sti. Martini Turon. (DB IX); wahr-
scheinlich germanisch. S. Förstemann I Sp. 1036. Hierher vielleicht:
*Ratougnac (Dord.), *Rastassac (Lot), *Rostassac (Lot), *Rastouillac
(Lot-et-Gar.).
643. In Rostonnaco, villa in com. Belicensi (a. 861) in
einer Urkunde des Königs Karl v. Provence, j. Ro/honod (Ain), auch
Rotono geschrieben. Vgl. Fórstemann I Sp. 1064 Rusto und DV,
ROSTANNUS.
644. In mittelalterlichen Urkunden, wie z. B, in CSai., erscheint
Rorecerius, Darauf dürfte sich (Terra de) de Rogeriach im
selben C beziehen.
645. Randanum in Kar. Urkunden j. Randan (Puy-de-Döme)
ist vielleicht germanisch. — Vgl. -rand als zweiten Bestandteil im
germanischen EN. Förstemann 11, 1246 Ranvo,
209
646. Gasseras (Tarn-et-Gar.), belegt bei Longnon Gassar-
anum ministerium scheint einen germanischen EN zu enthalten;
vgl. Wassus Förstemann.
647. In Ro. gasc. kommt (Rudolphus) Guidelak vor. Der
Zuname könnte wohl auf *Widil-acus von germanischem WIDILO
zurückgehen.
648. *Gaudignac (Dord.) > Waldin-iacum, vgl. afr. GAUDIN
und VALDOLENO, VALDOLINA (s. Waltemath: Die fränkischen Elemente
im Französ. S. 36); Gaudillac (Dord.) Mayn. de Gaudilhaco <
*Waldil-iacum.
649. Goffieux (Rhône), im CS als Goffiacus belegt, geht
vielleicht auf *Wolf-iacum zurück. Puitspelu S. 94 hat einen
Beleg Wofiacus; die Fundstelle gibt er nicht an.
D. Christliche Eigennamen.
Hier führe ich einige christliche und griechische Eigennamen
an. Es ist besonders auffallend, dals diese Gruppe schwach ver-
treten ist, da sonst die Zahl der ON, denen ein christlicher Eigen-
name mit dem Adjektiv sanctus zu Grunde liegt, sehr gros ist,
650. Im Dp. Dordogne gibt es ein Agassas, welches als
Sanctus Vicentius de Agassano belegt ist, also ein *Acacianum
verlangt. Denselben EN scheinen zu verlangen Agassac (Gir.) in
Ro. gasc,: de Agathac (!); *Agassac (H.-Gar.); *Aguessac (Aveyron);
nicht aber *Ægassieux (Ain), welches vielleicht auf *Aquaceacum
zurückgeht: vgl. nprov. eigasso < *aquacea und andere Ab-
leitungen von aqua. ACACIUS ist ein christlicher Heiliger.
651, ALExIUS kommt selten vor. Alixan (Drôme); seit 915
Villa de Alexiano, Aleissa 1192. Wir dürfen vielleicht in
*Alixas (im selben Dp.) dieselbe Grundlage annehmen (auch als
Bachname kommt es vor), Nicht sicher, ob mit -acu oder -anu
gebildet *AÆxas (Ardèche); vgl. *Allissans (Allier).
652. Mansal (Puy-de-Dôme) wird zweimal Amanziaci par-
rochia, oder Amanzac, dann in Namen: Astorgius Amanziaci,
Johannes de Amanziaco belegt, seit 1263 (Sp. briv.). Es scheint
demnach, dafs wir *Amandiacum anzusetzen haben von EN
AMANDUS.
653. ANEMIUS kommt selten in den ON vor; nur einmal in
CS in „Animiacensis, Aynimiacensis, Inimiacensis ager“ (a. 994),
welche Belege wegen Mangel des modernen ON nicht ganz durch-
sichtig sind; vgl. Anemius, Bischof von Albi bei DV IV,
654. Arcabius: damit dürfte vielleicht zusammenhängen der
ON Arcaiatis bei DV, (a. 950).
Beibeft zur Ztschr, £ rom. Phil. 11 14
212
(Tarn)] zusammenhängen; vgl. Nabirat (Dord.), Ebiracum 1283,
Nabirac 1489. Über aparia s. Holder I, 165. Vgl. noch Guil-
lelmus de Abeira bei DV,. Jedoch kommt auch APERIUS
Schulze 270 in Betracht.
664. Mit berula > berle dürfte Berlane (B.-Pyr.) 1368 zu-
sammenhängen. Dieser ON scheint verbreitet zu sein: *Zes Berlans
(Gir.); *Berlan (Tarn, Char.-Inf); *Berland (Isère, Rhône); vgl. in
Tabula Alimentaria de Veleia fundus Berullianus; dann bei Mistral
Font-de-Berliero (Bouches-du-Rhône) < *berularia und bei DV,
Berleriae fons (a. 975).
665. Im Dp. Gard drei Césérac (seit 17. Jahrh.); im Dp.
B.-Pyr. La Bastide-Cézéracq, belegt seit 12. Jahrh. dürften auf
cicéracum von cicér (Georges) zurückgehen. Mit -anum: im
Dp. Drôme vielleicht La Siseranne, Nemus de Sozeiranas 1194,
Ceserana 1245.
866. *Castagnac (H.-Gar.); *Chasiagnac (Corr.); *
(Ain) gehen auf Castaniacum zurück. Daneben ist bemerkens-
wert Castignan (Her.).! Castanus und Castinus wechseln ja,
Hier soll eine ähnliche Erscheinung vorliegen. Hierher noch drei
Chatenay (Ain), Castaniacum, prior Castaneti, parr, de Casta-
neis, Chastanay, Chastenay (seit 9. Jahrh.), wo allerdings auch
-etum vorliegen könnte, und Castaniacum wäre dann Latini-
sierung; im CBai. Chastanac.
667. Cassanus ist nicht nur in Cassaniola, Cassanoialum,
sondern auch in ON mit -acum belegt. Cassagnac (Lot); vgl.
viele Cassagnes, Cassagnas, Cassanatis; Cassanaticum >
Sassenage (Isère). Mit der Synkope: eccl. de Casnac 13. Jahrh.,
Quasnac, castrum de Casnago 1333; vgl. Chainal (Puy-de-Dôme);
Cheynac (Ardèche). Uber s* >i vgl. Patois de Vinzelles von Dauzat
S. 28. Über andere Beispiele vgl. Meyer-Lübke, Betonung im
Gall. S. 41 ff. >
668. Zu den S. 6 erwähnten Cerasiacum gesellt sich
Cerzat (H.-Loire), belegt in Sp. briv. Cerasac 1272, dann Cerassac,
Cerazac, de Ceresiaco, Cezerat belegt; vgl. DV, Ceresius,
locus in p. Bisuldunensi.
669. Mit droui — ,,variété de chêne dont le gland a la
cupule herissée de petites pointes“ (Mistral) dürften vielleicht
folgende ON zusammenhängen: Drowillac (Corrèze); Le Drouillac
(Dord.) Drouilla, Drouillas vgl. Drowillasson und Drouillard-des-
Bois (Gir.); dann Drusllat (zweimal im Dp, Ain): Durlies, Durille,
Durlya, Durlia, Druylles, Druillard, Druillat (seit 13. Jahrh.);
vgl. Drouilly-sur-Isson (Marne) bei Holder I 1330 Drulliacus,
1 Vgl. Castiniacus villa in com. Bellovacensi (DB X).
213
Drulleius. Dieses Appellativum kommt auch sonst oft in der
Topographie vor: -eta: Dromiedo (Gard); Les Drouillèdes (Gard);
-ia: Dreuilhe (Ariège, H.-Gar.), La Druye, Drulho 1429, La
Drulhe; Drulhes, Drulia 1027 (Gard); Drouill: (Basses-Alpes,
Creuse); Drouille! (Gironde) [kann -@tum und -ittus sein]; Les
Druillets (Ain) [nur -ïttus]; Dru/he (Tarn-et-Gar.); Drulhes (Cantal),
670. Vielen ON Les Fougères < Filicarias entsprechen
*Filicariacum > Faugéras (Drôme) 1374, Faugeyrac; Falgayrac
(Dord.) 1282 Hospitale de Falgueyraco; Falgayra! (Dord.), vgl.
ebenda Falgairet; Fougerac (Dord.); Fougerat (Char.); vgl. dann
viele Fougeray (Ille-et-Villaine); Æougeré (Maine-et-Loire, Vendée);
vgl. bei DV, Felgares villa in p. Rossilionensi; Felgars in parr.
Bisuldunensi und Felgeirolas (a. 855) villa in p. Ausonensi; DV,
Felgerias (a. 998) j. Faugéres (Ardèche); Felgarias (a. 890) j,
Falguières (Gard); bei DV, église de Falgairolles, Æawgères,
(seigneurs de) Felgar (Victor) Fougeras; bei DV, noch de Fal-
gairolas (a. 961) j. Frejairolles (Tarn), und Falgairas (a. 1150),
villa in archiepiscopatu Narbonae. Zu filex — filicis wird wahr-
scheinlich auch Fonf-de-Fouzan (Gard) gehören, villa Felzane 1011,
Fons de Feuzane 1263,
671. Millery (Rhône), belegt in CS Millereu, Milleriacus,
Millireu; Milleriacum 984 in CL; *Milleraí (Ain); vgl. noch
*Millery (Côte-d'Or, Meurthe-et-Moselle, Saône-et-Loire) dürften
Pendants zu vielen Milidres in Frankreich sein: *Miliari-acum
von milium (le millet), über dessen Kultur s. Desjardins $. 452,
672. Ernault (bei Holder II, 600) hat meiner Ansicht nach
Mépillat (Ain) ganz zutreffend als „lieu abondant en neflier“ erklärt.
Es ist belegt als in villa Mispiliaco, Mespillie, Mespileu,
Mespliaci, Mespiliaco, Mespillieu, Mespilia (seit 10. Jahrh.)
vgl. miepla, niepla — nefle im Savoy. s. Brachet Dict. Savoy.].
er auch Merpiliac (Corr.), wo s° > r ganz in Ordnung ist.
Auch in anderen ON ist mespillus nachzuweisen: *mespillarium;
*Mepiller (Saône-et-Loire); *Les Mipliers (Saône-et-Loire); *Mesplier
(Dord.); *Mespids (Gers); *mespilletum: *Mesplöde (Landes, B.-Pyr.),
vielleicht auch drei *Mespowle! im Dp. Dord., vgl. nespola im
Italienischen; dazu noch *Mespouli2 (Lot); *Mespel (Tarn); *Mespaul
(Finistère); *Mespies (Allier); *Mespoules (Lot). Über mespillum
gallicum s. Desjardins S. 443.
673. Zu Malva fl. j. Maur (Loiret) gehören: Malvanus
torrens j. Le Malvan (Alp.-Mar.).! Malva kommt oft vor: Mauves
als Flufsname (Cóte-du-Nord, Ardèche, Loire-Inf, Ornes); Malves
(Aude); *Malvie (Dord.); *Malvi?s (Aude) < malvarium. *Malval
1 Vgl. Malvagneu im CDombes 1168—1173; in Sp. briv, de Mal-
vanhaco 1390 j. Mauvagnat (H.-Loire), dann Malvagnaguet 1390 j.
Mazvagnaguet (H.-Loire) <*Malvaniacum.
ll
—
sn
214
(Rhône) vgl. aber auch Marvacus CIL VII, 1336, 622. Vielleicht
ist hierher auch Mardos (Ain) zu ziehen: Marbosco im CS (vgl.
Parodi Rom, XXVII, 236 *malba in ital. Mundarten). 1° > r ist ja
auf dem südostfranzösischen Gebiete ganz in der Ordnung. Es
kann aber auch *malus boscus sein; vgl. viele Maldos in Süd-
frankreich.
674. Im CS haben wir (Robertus de) Piniaco und eine
andere Ortschaft daneben Pinetus, ebenso CL nemus de Piniaco
1185, apud Piniaco 1240, daneben lo Pinei, Pinetus Johannes.
Keiner von den Herausgebern hat versucht, diese ON zu identi-
fizieren. Es ist nicht ausgeschlossen, dafs es sich um eine und
dieselbe Ortschaft handelt. -&tum wäre etwa die Grundform und
-jacum falsche Latinisierung, da hier iacum > ey. -acum liegt
aber sicher vor in: (Eccl. de) Pinac, vgl. daneben viele inet.
Uber die Kultur von pinus in Gallien s. Desjardins $. 439.
Auch mit -anum: *Ze Four-de-Pignan (Gard); Pignan (Hér.)
Pinianum castrum 1025, Piniacum 1156; im CV Piniacum,
Pinianum, Pignanum j. Pignans (Var). Piniana, castrum infra
cujus terminos alod. habet Mon. S. Cucuphatis, 986 in einer Ur-
kunde des Königs Lothar (DB IX); in Pignano, vicus in qua
Mon. S. Aegidii vineas habet 878 in einer Urkunde des Papstes
Johann VIII. (DB IX); im CGr. Pinianum. Vgl. aber auch Pınıus
Schulze 133, 209.
675. Villa de Poimia 1223, vinea de Poimie, mansa de
Pomiaco 1158 —1179 im CL entspricht anderen ON, welche auf
pométum zurückgehen: Pomoy (H.-Saöne), Pommeys (Rhône);
Pommay (Eure-et-Loire). pomarius: Pomayrol, Pomiès, Pomarède
(Aude, Lot, H.-Gar., Hér., Landes); *Pommeraye (in Nordfrankreich)
< *pomaréta; hierher noch *Pomaray (Savoie). Pomérieux (Rhône)
wird nicht -acum enthalten, da es in CS als Pomariolis villa in
agro vallis Bevronicae vorkommt, wohl aber Poumayrac bei
Mistral.
676. Pxiinus: *Prunac (Her); *Prugnanes (Pyr.-Or.); vgl.
prun&tum > Prunoy (Yonne); prunarius > *Prunids in ganz
Frankreich. Progny (Rhône), Prunacus villa in agro Tarnantensi
1000. Hier i > o, wie in Lugdunum > Lyon, una > ona.
677. Panacea: *Panassac (Dord*) *Panassac (Gers).
678. Zu Ratiatum j. Rezé (Loire-Inf) Desjardins I, 286
gehört vielleicht auch Æézac (in Dp. Char.-Inf.); im Dp. Dord. sechs
Razac, 1669 Village de Rageat, in den Urkunden Rezac, Rezach.
Die Grundlage dürfte vielleicht kelt. rate = fougère, welch letztere
auch in ON häufig vorkommt, sein,
679. Salciac, Salciacus, Salsiacus 1155— 1156 (H.-Loire,
jetzt zerstört) im Dp. briv., Sarciacus, villa in p. Tardanensi
Be
PE"
215
(DB VII) j. Sarcev (Rhône), belegt auch in CS Sarsay, Salsiacus
(seit 982); Sausac (Hér.), eccl. de Salziaco 1157 im CV, (z wie
> in sauze > salice), *Saussac (Drôme) 1627 Saulsat könnte man
mit Sausse (H.-Gar.) > salice, La Saussave (Seine-Inf., Eure)
< salicéta, Saussey (Côte-d'Or) < salicétum, Sausses (Basses-
Alpes, Ardèche) in Zusammenhang bringen. Auch Sarrıus Schulze
227 ist möglich.
Mit -anum: Saussan (Hér.), Salzano 1169. 1 *Salicina:
Saussignac (Dord.) 1053, Salsinac 1117; vielleicht auch *Surcignan
(Gir.), *Sarsignan (Ardeche).! Vgl. bei Mistral saussino, „variete
de saule, très petite comme en Guienne“. Im CSai Mons de Sal-
sinac. 2. *Saussenac (Tarn.); für Saussenac (Gard) gibt Mistral
(nach Dict. top.) den Beleg Socenacum und Somniacum, welche
lautlich hier nicht passen. Vgl. auch SALTIENUS Schulze 224. 2. Sali-
ciarius: Sarsireu 13. Jh. im CL. Vgl. bei Mistral Saussieiro
npetite oseille sauvage en Guienne und sausiero (prov, sauzer)“
„saussaie*.
680. L'Epigny (zweimal Savoie); Lépigny (Savoie) sind nicht
belegt. Vielleicht darf man diese ON mit Zprnowsx (Ain) 1004 Spi-
nacus, ager Spinacensis in Zusammenhang bringen. Wenn sie
mit spina zusammenhängen, so wären sie als gelehrt zu betrachten,
da hier epina > epena;? vgl. noch im CL domina de Lespinaci
1205. Vgl. auch Sprn(n)1us Schulze 236.
Mit -anum: Zespignan (Hér.) de Laspiniano 1156. Las-
pignanum 1157, Lespinianum 1122, ganz unsicher; vgl. ON
Spignano bei Schulze a. a. O.
Spinacea: quercus de Espinaceu 1249; dazu stimmt Zes-
pinassal (Dord.), Espinazac 1115, Lespinassa 1484; aber
Espinazac (Ardèche) weist auf ti hin. Vgl. bei DV IV Espinasse
(forêts à deux lieues de Toulouse), L'Espinasse, couvent de l’ordre
de Fontevrault. Bei Mistral espinasso, espignassa (l), espi-
nacho (d), aprov. espinassa „grosse épine; endroit plein d’épines,
Mistral gibt noch folgende ON: Espinassel; Espinasse, L' Espinassiero
< *spinaciariu-a; Espinasson > *spinacione; Les Espinassounels,
Espinassoux (Gard).
681. Seg/an (H.-Gar.) geht vielleicht zurück auf *secalanum.
Vgl. seglan (champ de seigle, en Périgueux); vgl noch Segland
(Eure-et-Loire). Die Belege fehlen.
682. VERNA: Vernacum > zwei Vernac (Dord.); *Verna
(Isère) < *vernate. Mit -uscus: Vernosc (Ardèche) im C Dombes
(Jacobus de) Vernosco 1281, Mit -anicus vielleicht: Vanvenargues
(Bouches-du-Rhóne) < *vallem Vernanicúm. Vgl. eine andere
Auffassung bei D'Arbois S. 544. *Verniacun > Vergnac (Dord.); im
1 Vgl. DV de Salsinhano j. Salsigne (Aude),
2 Vel, *Epeneux (Ain) << *spinosus,
—
216
CC Verniago 996—1031 j. Ze Vergnas (Aveyron); im CL de
Verniaco g84, und ad Virniacum locus im
Im Dp. Ain: Ze Vernoux, La Vernouse, Vernoux in Vivarais
< *vernósus; dazu mit -anum *Fernozan (Ain).
683. Ornus= Esche. Mit -uscus scheint Ornosc ge-
bildet zu sein. Der ON ist im 13. Jahrh. unter dieser Gestalt
belegt, j. L'Arnaud. Diesen ON kann man auch mit Urnasca
(12. Jabrh.) > Urnásch vergleichen. Vgl. mit -acu: Ornex (Ain)
— De Ornacho, Ornay 1153.
f) Tiernamen.
684. Von kelt branos (Rabe) dürfte vielleicht Branoscus,
Branascus (14. Jahrh.) j. Branoux (Gard) abgeleitet worden sein.
Der ON dürfte dann vielen anderen Za Corbière entsprechen; vgl.
Brans, près Villars (Basses-Alpes). Hierher vielleicht *Branlac
(Gir.) <*branul-acum;! vgl. Branlasses (Niévre). S. eine andere
Auffassung bei D'Arbois S. 598.
685. Es ist schwer zu entscheiden, ob in vielen heutigen
ON Colomban COLOMBANUS oder eine Ableitung von columba vor-
liegt. Colomlan (H.-Alpes, Ain); im CNice St. Columbanus castrum
im 12. Jahrh. Quicherat S. 68 erwähnt einen Vorgang bei der
Ortsnamenbildung, wo dem ursprünglichen ON durch falsche Inter-
pretation Sanctus vorhergesetzt wird. Dafs eine Ableitung von
columba möglich ist, scheint Columbangas 838 in CC zu be-
weisen, wo das -anicus-Suffix vorliegt; vgl. Columbarium cella
super fluvium Taceram in pago Imporitam, und viele Colombidres
in Frankreich.
686. Zu vielen Luparias > Lonviers gesellt sich *Luparia-
cum > ZLoubeyrat (Puy-de-Dôme), in Dp. briv. Loupbayrat 1401
geschrieben; vgl. im CBr. in villa de Lubiriaco.
687. Marlat (Creuse); Marlieu (Ain) apud Marliacum 1180,
de Marleu, in agro Marliacense (seit 10. Jahrh.); im CBr. „villa
quae dicitur Marlago; *Marlicu (Isère); Mar/at (Creuse), in Sp.
briv. Castel-Marlhac, 1185 Castel-Marlac; *Merlat (Isère); *Mer/-
hae (Cantal), Merihiac (Corr. bei DV, noch Merlac in p. Gerund,
905: Merlacum werden auf merul-acum bezw. -iacum von
merula zurückgehen. Vgl. Chaumerliac (Corr.) < calma Meru-
liacum; und Merliacum O j. Meslay (Eure-et-Loire) bei Holder.
Bei Longnon castrum Meroliacus j. Casted-Marlhac. Auch eine
unsynkopierte Form scheint vorzukommen: *Meroly (Ain).
Mit -anum: *Marliannes (Creuse); *Marlan (Aveyron, Loire-
Inf); Merlan (Ain, Landes). Mit -anicus: Marlanges (Cantal). Vgl.
noch *Marolland (Savoie) und Merland (Ain), belegt Marlant,
Marland.
1 Vgl, aber auch branil ,,espèce d'herbe très commune dans les jardins,
en Bas-Limousin‘ (Mistral).
F
217
Auch sonst kommt merula sehr häufig in ON vor: Mar (Aisne,
Savoie); *Marlemont (Ardennes); Marles (Somme, Pas-de-Calais,
Seine-et-Marne); Za Merk (Ain, Ardèche, Isère, Landes, Loire,
Lot-et-Gar.; Savoie, Nièvre, Cantal); *Merlemon! (Oise); Les Merles
Gad? Meuse, Oise, Tarn-et-Gar., Yonne, H,-Loire); Ze Merle
(Gard) — locus de Merulo 1461.
Hierher vielleicht auch Marksay (Rhône) << merulatiacum;
vgl. Mistral „merlado“ nichée de merles, afrz. merlaison „chasse
du merle“ (Godefroi).
Es ist allerdings auch cogn. MERULA belegt: s. D’Arbois S. 564.
688. Zu den ON Porcarias > Porquiers, Porchiers gesellt
sich Porcheyrac (Dord‘) < porcari-acum, Uber Porfiragues s. S. 38.
689. Taupiniac, Taupignac im CSai j. Taupignac (Char.-
Inf.) geht auf *Talpiniacum zurück; s. bei Georges talpinus.
690. Vulpécula (aprov. volpilh): Mansus Vowspi/lac (Corr.)
(1e > s!); *Volpillac (Aveyron) wird vielleicht identisch sein mit Vul-
piliagum, villa in p. Tolozano a. 780 bei DV,, im CRousill.
ebenso Vulpiliago 1067; in der Prov. Gerona Vulpelach
(10. Jahrh. Vulpiliacus); vgl. im Dp. Gard La Volpellire; im Dp.
Isère La Verpillöre apud Vulpilleriam 1203; La Polpiliöre
(H.-Loire).
y) Bodenbeschaffenheit und Kultureinrichtungen.
691. Agernac (DB XII Ex historia pontif. et com, engol.)
ist vielleicht identisch mit Ajarnacum j. /arnac (Char) Dazu
vgl. Agarnagensis j. Agarnagues (partie du Toulousain) im CLant.;
dann Aganargues < Agarnanicus, wo der Schwund des ersten r
sich durch die bekannte Dissimilation erklärt und Agarne (Gard),
Vielleicht darf man auch eine Interpretation versuchen. Die Wurzel
scheint dieselbe zu sein wie in Agedincum, was Glück mit montanus
zutreffend übersetzt (Gall. Namen S. 15.ff.). Das Suff. wäre wie in
‘is-arnos „ferreus“ und die Bedeutung wäre ebenso „montaneus“,
Dazu wäre Montaniacum lat. Entsprechung, — Vgl. noch in Dp.
Dord. Borderia de Agarn und Agedunum in Doc, inéd. j. Ahun
(Creuse).
692. Mit Acaunum, Agaunum von acauno „Stein, Fels“
dürfte Agaunacum in p. Engolismensi zusammenhängen (DB).
698. Ardiran hängt vielleicht mit *ardis air aird ,,Spitze*
zusammen. Arderancum, Airancum 918, Ardenancum
1021, Arderanum 1121, Arderagum 1144, Ardairancum 1169,
Arderanum 1322 gibt Germer-Durand als Belege für Ardessan
(Gard), was offenbar lautlich nicht zusammengehört, Diese Belege
würden vielmehr mit der Ortschaft im Dp. Lot-et-Gar. lautlich
stimmen; -c würde sich wie bei venenum > bezenc, tantum
en
—_
218
bene > tabenc, sinum > senc erklären, s. Chabaneau Rom. VIII,
113 Vgl. noch Z’Ardane (Bach, B.-Pyr.). S. Williams S. 27.
684, Mit *brogilum, welches in afrz. breuil, bruelle; prov.
broils, bruels, bruelha; it. broglio vorliegt, dürften zusammen-
hängen: Breuillac (Char., Char.-Inf, Vienne); Zrowillae (zweimal
Dord.) Brolhacum; Arourllague! (Dord.); vgl. im selben Dp.
Brouillas,; Brouillat, Brouillet. Im CL campi de Bruleu, de Bru-
liaco, podium de Bruliaco, Johannes Brullat, Brulaz. Also
*brogilacum; vgl. Brugilum in p. Cenomanico j. Ze Breuil, Pard.
dipl. n. 230 t.1. p.203 (a. 615); dann Brullioles (Rhône); im Dp.
Gard Le Brouillet,
695. Car (= Stein) + -avos: Caravos, vgl. Carav-anca
CIL U, IL, 6298; Caravis ON in Hispanien. In zwei ON: (Jo-
hannes de) Charavay, ı3. Jahrh. im CL, und „villam vocatam
Caravianum im p. Emporit. 881 in einem Diplom des Königs
Karloman (DBX); et villam Cavavianum (DB VIII) 844 dürfte
vielleicht zu Caravianum zu korrigieren sein. Vielleicht sind hier-
her zu zählen: Cravasca im CGr., ebenda auch Cravioscum.
In Prov. Genua auch zwei Cravasco, in Ivrea Craviase. Müllen-
hof II, 193 ist der Ansicht, dals craou von der Wurzel car =
Stein entstanden ist, vgl. Cravum sive ager lapideus in mittel-
alterlichen Urkunden. Wie ist c in crauc zu erklären? Die ur-
sprünglichere Form caravo- dürfte sich im lombard. (Mailand)
erhalten haben. Da haben wir caravée (caraveto) — macia,
macereto, sasseto etc. Flechia S.81 möchte es mit clap in Zu-
sammenhang bringen; aber die Wörter, welche er ebenda anführt,
weisen alle auf -pp- zurück, er nennt sie nur „per aventura mere
varietá die forma!". —
696. Vom kelt.carn „congeries lapidum“, „Haufen, Hügel“
wurde wahrscheinlich *carn-acum, -iacum gebildet, Charnay,
Charnas (Bernadus de) Charnauz im 12. Jahrh. in CL. Im
Dp. Ain: Charnay, *Le Charnay; Charnoz (Ain) belegt seit 13. Jahrh.
villa de Charnauz, Charnaus, Charnoux, im Arch. dauph. II
Charno. Ebenda auch Charnosco 1330; ob es mit den ON
im Dp. Ain zu identifizieren ist, gibt Chevalier nicht an. *Carmac
(Lot).
*CARNIACUM: *Curniac (Lot); *Chargnac (Dord.); S. Remy-de-
Chargnat (Puy-de-Dôme) 1250—1263 Charnac in Sp. briv. Siehe
andere ON bei Holder I, 79, 793.
Ob Charnod (Jura) auch -acu enthalte, bleibt unsicher, da
mir die Belege fehlen. Vgl. noch Williams S. 46 ff. Auch CARNIUS
ist belegt, s. Holder I, 791.
Für die Bedeutung füge ich noch folgende Angaben aus
Joannes Dictionnaire hinzu: „Carnac (Morbihan) befindet sich ‚dans
un pays de landes, d'étangs, de dunes, sur une colline‘, Charnay
—
220
vioscus 739 im Testament von Abbon. *Gravillae (Dord.), vgl.
Grivilly (Rhône), in CS Griviliacus in agro Tarnatensi und *La
Graville (Gironde, Lot, Seine-Inf.); *Gravillon (Rhône).
GRAVIDS, GRAVINIUS, GRAVILIUS sind nicht belegt. Hier könnten
vielmehr die Ableitungen von kelt. grava vorliegen; wie z.B. in
np. gravihas „lieu graveleux“ < *graviliaceus, dann graveno,
grabeno (rouerg.) [aprov. gravena] „gravier terrain graveleux“;
grevenoux, < gravenosus; graviho „petit gravier“ < *gravilia;
gravèu < *gravellum. gravas „grande grève, lieux
lit d'un torrent, ravin“ < *gravaceum (Mistral).
705. *Gorti-acum >: vier Goursac (Dord.), einmal merk-
würdig als eccl. de Gornhac archiep. de Exidolio belegt; *Gowrsac
(Char.); *Goursa/ (Dord.) stellen sich wahrscheinlich zu gall. gortos
= lat. hortus „garten“. Vgl. viele Or/olan, Ortol, Ort, Jardin
als ON,
706. Zu gronna, nach Zeuís „loca palustria et herbosa*
gehört vielleicht *Grugnac (Lot) < *gronniacum.
707. Miseriacum von Miser und Maceriacum von ma-
ceria sind vielfach nicht zu unterscheiden. Míseré (Isère) im CGr.
Miseragum, Miseregum, Misereu, auch Misereaco; dann in
com. Telamitensi, in vicaria Bonorensi Miseriacus villa; im Dp.
Ain Miserial, seit 1154 als Meseriaco, Miseriaco, de Meze-
riaco, Mizeria belegt; Mizericux (Ain) Miseriaco, Misereu,
Misere, i in der unbetonten Silbe kann sekundär sein (vgl. Belege
für Miseriat). Diese ON könnten auch auf Miseri-acum zurück-
gehen. Im Dp. Loire ebenso Mizerieux; Mesayrac (Lot) im CB
de Beaulieu Miseriacus; Ze Col-Miseyral (Drôme), im 17. Jahrh.
Meseyrat, Mezerac.
Sicher Maceriacum > zwei Mégériat (Ain): Maysiria, Mey-
seria, Meyzeriat, Masiriaco (seit 996). Im CBr. Meseirag in
com. Arvernico, in vicaria Brivatensi, im Sp. briv. Mazeracs und
Marazac, so mehreremale mit Umstellung von z und r, Mare-
ziacus 1078 j. Mazerat-Aurouse (H.-Loire). Mara! (Puy-de-Dôme)
wird ebenfalls mit Mazerac 1293 von Chassaing identifiziert, jedoch
nicht überzeugend (vgl. Lucernanicus > Lorlanges). Dann Ma-
zeyracus 1381 in Sp. briv. j. Maceyral-Crispinhac (H.-Loire); Me-
zairac 1262 j, Mazerat (H.-Loire). Im CS Masziriacus villa in
agro Forensi 1000, Mazeiras (Corr.) in CB Allas Mazerias;
*Mazerac (Gir. Tarn-et-Gar.); vgl. Mazéres (Gir.). Méserac (Gard)
villa Mezeria 945, Mezeyrat 1781. *Mézerac (Aveyron, Loire-
Inf). Es sind Seitenstücke zu vielen Macerias > Maséres, Mésiers
in Frankreich! Maceriaco curtis in com. Tholomitense 898
(DB IX); Maserac (Hérault) Mazeran 1840; Mazeyrac (Ardèche);
! Vgl. afr. maisere, meisere, meisiere = muraille,
221
Mazeyral (Creuse); Maceriaco in CBr. D’Arbois S.480 will auch
hier Macer sehen. Die Lokalgeschichte wird zwischen diesen
zwei Etymologien zu entscheiden haben,
Mit -anum: *Mazeran (Gard).
708. Mallac (H£r.), villa de Mallaco 1185; datum Mellaci
1121 im CV; Mellatis (a. 877), Melatis 952 bei DV, j. Mellas
(Ardèche); dann bei DV, ebenfalls Mellacum villa in p. Ruthenico
a. 934 j. Mellac (Aveyron).
Mit -ascus: ager Mellascensis in Viennensi 1 bei Guérard
»Divisions de la Gaule“ p. 151; im CL (Guilermus de) Momelast,
Mommalastum 1249, Monmalas, Monmalast < *montem
Mellascum; vgl. Malascus, castrum Malasti j. Montolisu (Aude).
Diese ON dürften mit mellum (ir. meall , Hügel“) s. Glück
S. 138 zusammenhängen. Monmalast wäre dann vielleicht eine
Übersetzung wie Linguaglossa in Italien, Ziundorf in der Schweiz;
s. Meyer-Lübke Einführung $ 211. Es könnte auch natürlich se-
kundär sein, da Monmalast erst im 13. Jahrh. belegt ist.
709. L'Ortolan (Gard) 1551, Les Ortolans 1585; im CL
(Petrus) Ortolani, (Johannes) Ortolano im 13. Jahrh.; bei DV,
(Gilius de) Ortolano. Es liegt sebr nahe diese ON mit (Petrus
de) Orto, (Martinus de) Orto, (P.) Ortalis, (Martin) Ortals bei
DV, in Zusammenhang zu bringen. Afrz,, aprov. ort<hortus
ist ja vorhanden; ebenso hortulanus > ourtoulan, ourtouran
(Var), Ourtalan, Ourtala (l.), in apr. ebenso, in afrz. ortelain
= jardinier (vieux). Im Dp. Gard Zortoux, Ortoli 1239,
Hortols 1517; im selben Dp. auch viele Zes Morts; in Nord-
frankreich gewöhnlich /ardin als ON.
710. Zu Ollarias > Odliöres (Rhône) von olla gesellt sich
*Ollariacum: im CBai, Doleirac, Dolerias, Adolerias viel-
leicht. Die heutige Entsprechung fehlt.
71 Perra: 1. *petrosus: *Perosan (Ain); vgl. bei DV,
Petrosa villa (a. 498). 2, petrula: *Zeyrolan (Gir.); vgl. Petro-
lianum villa in comun. Agatensi a. 972 bei DV,; und Peyrolles
(Bouches-du-Rhóne, Gard, Aude, Tarn); bei Mistral Peirolo,
Peiroro (m.) rom. Peirola. S. bei DV, Petrolae, villa in Re-
densi (a. 889) j. Peyrolles (Aude).
petra (oder Perrus) + ascus: *Perrache (Rhône); *Parrache
(H.-Alpes); *Pierache (Vosges); vgl. noch *Pierrascas (Var). Pe-
trasca + anus: Peyrascanes (Hér.), 1303 Mansus de Peyrascanas,
Mit -usca: *Peyroche (Ardèche, Puy-de-Dôme),
712. Pradaches (Dord.), locus vocatus las Pradachas, darf
man mit pradesco, pradasco (querc.) bei Mistral „prairie au
bord de l'eau, pré palustre“ vergleichen; also > pratasca. Auch
mit -ing: praden, pradenc (l.g.) -enco,
222
713. Zu vielen Riparias > Æivires stellt sich mit -acum:
Ribérac (Dord.), Castellum Ribairac 10. Jahrh, (Raimundus de)
Ribeirac 1180; in Ro. gasc. domus Ribperiaci *Ribeyraguet
(Dordogne).
714. Sırva: Silvacus villa bei DB VII; *Servas (Ain), Silva,
Serva 15.—16, Jahrh. Desjardins Géogr. de la Gaule rom. $. 436
„le Silvacum, ou district forestier du Laonnais et du Parisis“,
wo deutlich wird, dafs hier silva vorliegt. Hierher: Soudac (B.-Pyr.),
Lo Sobac 1487; Les Soubacs; Le Subaya (Bach); vgl, im
selben Dp. Le Soubestre << silvestris, Saubeste 1188, Sobeste
1576, Soubeste 1409 und Sobamea j. Sauveméa < silva me-
diana; Soobagnos j. Sauvagnon < *Silvanione; dann *Sawvas
(Ardèche); *Sauvaf (Cantal).
715. Solacum, Solacensis S. Mariae eccl. (DB IX) j. Solar;
mit -anum: So/an (zweimal Gard) < Solanum 1207 scheinen zu-
sammenzugehören. Bei DV, noch Solanum boscum in p. Tolozano;
Solanum villa in com. Tolosano j. Sou/a (Ariège). In Ro. gasc.
Solako, Solak (villa de) j. Sou/ac (Gir.) Es dürfte ,solum“ zu
Grunde liegen. Sola kommt als ON auch vor: Soule, Sole,
Seule, Syule (Homines de) j. Souk (B.-Pyr.) in Ro. gasc.; vgl. bei
DV, Solaticum in com. Rutenico j. Sou/ages- “Bosaeval (Ariége).
Solaria bei DV, presidium regium in Arelatensi a. 822; dazu ON
Soulaire (Maine-et-Loire); Sou/aires (Eure-et-Loire) ; Soulières (Marne);
Soulière (Corr.); Souli? (Hér.); als Pendant dazu mit -acum: *Sou-
larac (Ariège); *Solerieux (Drôme), S. Kórting S. 884 sölärium
prov. solars, soliers „Stockwerk, plattes Dach“. Zur
des ON dürfte besser solum „Grund, Boden, Bauplatz“
passen,
716. Zu salarius Kórting 8278 wird vielleicht Salerans (H.-
Alpes) gehören, Es ist belegt: 1178 Salaranum, Salarani
14. Jahrh, Salaroni 1408, aber merkwürdigerweise 1125 Eccl.
Salardani, was mir nicht verstándlich ist.
717. Teulana j. Toulanne (B.-Alpes) in CM geht vielleicht
auf *tegulanum von tegula zurück; vgl. zwei Ortschaften Te-
gulata in Itinerarium Antonini.
718. Taberna erscheint in der franzôsischen Topographie
sehr häufig; s. Zaverne; vgl. auch Zabern in Elsafs. Hierher mit
-uscus: Tavernosí (Ain), belegt 1344. Auch in Italien: Tavernasco
in der Provinz von Mailand. Auch mit -acum: *7averny (Seine-et-
Oise); *Tavernay (Seine-et-Loire); * Taverna! (H.-Loire).
718. Urbanus kommt hier und da in ON vor: Orbana,
villa eccl. Lugd. a. 878 bei DB IX. Dieselbe Ortschaft heifst auch
Urbana a. 859 bei DB VII; im Dp. Tarn. Orban, Im CS villa
Urbana j. Filk-Urbane (Rhône).
er
223
720. Zu Verchóres (Rhône, Saône-et-Loire, Manie-et-Loire)
ist als ein Pendant Verchery (Rhône) aufzufassen, belegt im CL
Verchireu, Verchayreu 13. Jahrh. Vgl. bei Puytspelu varcheri
= „dot, part d’heritage“; in den Urkunden vircaria im CV — „terre
pour le bétail, metairie“ (Du Cange VI, 8964), was für die Be-
deutung des ON besser palst.
721 Wie pagus — paganus, so vicus — vicanus: bei
DV, noch Vicanum in Vivariensi (a. 950); Ze Vigan (Gard) locus
de Vicano 1050; es ist möglich, dafs hier vicanum volksetymo-
logisch an Stelle von Avicantus (Inschrift v. Nimes) angetreten.
Der ON heifst 542 Civitas Arisitana. Dann Paroisse-du- Vigan
(Gard) Vicano 1462; Vicanum vicaria in Lemovicino bei Deloche.
Auch vicus allein kommt im ON vor: s. Mistral.
722. Vigneras (Dord.) Vinhayrac 1320 < *vineariacum
von vinearia.
728. Germ. warda wird vorliegen: Guardana, Gardana
im CM j. Gardanne (Bouches-du-Rh.); vgl. Garde ebenda; dann
Guardiola im selben cartulaire.
F. Adjektiva.
724. Asus: (Guillelmus de) Alba in Bigorra (in Tabulae
ceratae a. 1308), vielleicht j. Hauban (H.-Pyr.). Am häufigsten
finden wir albanus mit montem: Zwei Montauban (Drôme); Mont-
auban (Basses-Pyr.), Montauban (Tar.-et-Gar.). drei Montauban (Dord.),
und es entspricht Montblanc in Nordfrankreich, aber auch in
Südfrankreich Montblanc (Hér.), welcher aber 1197 Monsalbus
hiefs. Blofs Alban im Dp. Tarn.
726. ALTUS: Les Autanes (H.-Alpes) Altana 739; Autane
(H.-Alpes, Drôme [Altana 805]).
726. *Foranus von foras: Sigurel-Foran (H.-Alpes); Ze Bois-
Æouran H.-Alpes); Champ-Fouran (H.-Alpes) Campus Foranum
1232, 1232 Rivus campi Forani; Champ-Foura (H.-Alpes); Font-
Æourane (H.-Alpes); Fouran (zweimal H.-Alpes); Fouranne (Drôme);
Ordas (B.-Pyr.) Oras im 13. Jahrh.; vgl. forain.
727. Jaunac (H.-Pyr., Ard.) wird zu anderen Jau/nay (Vienne)
bei Longnon Gelnacus im Zusammenhang stehen. Im Dp. Dröme
Fauconières, früher L’Eissartaria de Jalnac, lo Mas de Jaunac
12. Jahrh., Jonac 1509. Vgl. gelnacum in Vita Leodegarii et
Girini 4. 68. Daneben besteht auch Gelon-acum O. j. vielleicht
Gelenard (nach Holder I, 1895 im Dp. Saöne-et-Loire). Vielleicht
darf man in oben erwähnten ON die Syncope sehen. Man ver-
gleiche damit Gellona (Hérault) j. S.-Gutlhem-le-Desert, *Gillonay
(Isère); Gillorgues > Gellonicus (Aveyron). Dann Gelli O. j.
224
Gilles (Eure-et-Loire); dazu vielleicht *Ge/ay (Rhône), *Gela! (Ariège,
Puy-de-Dôme), *Gilley (Doubs), dann viele Gil/y. Mit diesem ON
vergleiche man gellos „braun“, gegenüber sl. zelenü.
728. Mepıus: medianus: Myans (Savoie) im CGr. Meianes,
Meians, Mea. Mians, Myani belegt. Medianus kommt gewöhn-
lich in Verbindungen mit Appellativen vor: *Sauméjan (Lot-et-Gar.)
< silva m. Das Auslauts-a ist wahrscheinlich nach Analogie anderer
-anum verloren gegangen(?) Sarremézan (H.-Gar., Lot), Sarre-
migeane (Aude) > *serra mediana; Mas méjean (Ardèche) <
mansus m.; Sawveméa (B.-Pyr.) 1373 Seubemea, Saubemeaa
1385, Sobamea 1538, Souba mea 1548 < silva m. Andere
Mediana-us sind: Méjean (Bouches-du-Rhône); *Méjeanne (Ardèche),
La Méanne (Corr, H.-Loire); Les Méans (H.-Alpes). Auch viele
podium medianum; auch podium medium: zwei Ze Pey-Mey,
aber 1460 de Podio Meya, Pey Mié 1339, Podio Meya, Pey-
my (alle im Dp. Dord.).
729. Raugiacus villa in p. Lemovicino et in vicaria As-
nacensi seu Asinacensi sita 841 in CB; dann Rogiacus ager in
Com. Viennensi 964 im CV; Koujan (Hér.) castellum de Royano
1059, Rogianum 1172, Roganum 1258 werden wahrscheinlich
zusammengehören. Es könnte hier vielleicht *Raudiacum bezw,
*Rodiacum -anum vorliegen; vgl. im Lat. raudus, rödus, rudus
(ein gall. Lehnwort im Lat. nach Kretschmer). Vgl. Raudii campi
bei Vercelli in Piemont. Hierher dürften noch folgende ON ge-
hören; *Royas (Ardèche, Isère), Royat (Ariège, Puy-de-Dôme [im
Sp. briv. 1401 Royac)). Mit -anum: *Royan (Char-Inf.); Les
Royannez (Dróme); in diesem letzten Dp. sehr viele Le Royans —
Roianum 1040, Roins 1523, Les Roions, villa Roioni 970,
dann sechs Xoyannais, Im CC Roianis j. Æoanne (Loire). Le
Royans (Drôme, Isère), Roianum, pagus Roianensis 1040, Roi-
num 1086; Roias 1100, Terra de Roanis 1332; St /ean-en-
Royans (Dróme) — Villa St. Joh. de Roins. Im CL Campus Roian
(13. Jahrh.); und (Girardus de) Roieu (miles) < *Rodiacum. Vgl.
noch im CM eccl. de Rodanis j. S. Jean (Var). Prov, roia,
roga geht vielleich auf rodia nicht rubea. In Betracht kommen
noch Roivs Schulze 194 und *Ropıvs, erschlossen aus RODIENUS
und Ropionius, Schulze 222,
730. Vicinus kommt sonst in ON ziemlich häufig vor. Mit
-acus: Vicinacus vicus bei DB XI j. Voisin lieu dürfte nur Latini-
sierung für *vicinus locus sein, aber in Vesenex (Ain) belegt de
Vesinai, Vesinex, Vesenay seit 1228 (hier in > en; zu be-
merken ist, dafs die Dissimilation i-i> e-i demnach älter ist als
in > en), wird in der Tat *vicinacum vorliegen; vgl. noch Vesignin
(Ain) < vicinianum. Daneben zeigen aber im Arch. Dauph. Il
Visignie, Visinef (terra de) 1319 und * Wicignaf (Ain), wenn sie
hierher gehören, andere Behandlung.
225
731. Viripis: *Verdan (Savoie); dann vielleicht in Castéra-
Verdusan (Gers) < *castellanum viridosanum.
Hierher mit -ascus: viele Verdache, Verdaches (Basses- Alpes);
vgl. bei Flechia S. 72 Verzasca; vgl. Appell. Verdache bei Mistral
und verdasca im Sp. u. Port.
732. *Vouydane (ein Wald im Dp. H.-Alpes) geht vielleicht
auf *Vocitana zurück. Im Savoy. vocitus > vouide, voade
(vgl. Brachet, Dict. savoyard).
Beiheft zur Ztschr. für rom. Phil. II. 15
Anhang.
733. Zu /arsy (Savoie) S. 14 Z. 6 gesellen sich noch folgende
südfranzösische ON: /arcieu (Isère), in Arch. dauph. apud Jarseu
(14. Jahrh.), Ze Gassac (ein Bach im Dp. Hérault), belegt 1122
usque ad Garciacum et ad flumen Erauris, schon 1173 Molen-
dinum de Gassac. Hierher ist wahrscheinlich auch S. Petrus de
Guarciaco, ecclesia in Tholosano (a. 997) bei DV zu ziehen, wofür
aber moderne Entsprechung fehl. Man vergleiche noch Jarzi-
acum > /arsé (Maine-et-Loire) bei Longnon, Gersan (Char.-Inf.)
und (Petrus, Vitalis) Gassiat in Ro. gasc. Es liegt sehr nahe, in
allen diesen ON den beliebten spanischen EN Garcia, welcher in
Ro. gasc. massenhaft vorkommt, zu sehen.
734. *Bracariacum ist in zwei sicheren Beispielen vertreten:
Bragayrac (H.-Gar.) und Bergerac (Dordogne), welch letzteres
jedenfalls unter volksetymologischer Anlehnung an berger entstanden
ist. In Ro. gasc. ist es als Brageraco, Brageriaco, Bragerac,
Bregeraco, Brigeraco, Brugeraco villa (13. Jahrh.) belegt,
ebenso im CSai. II Brageiraco. Mit der Grundlage vgl. bracarius
„Hosenfabrikant “.
785. *Blolonnay (Ain), belegt als Bletonnay, Blotonée,
gehört zu anderen zwei *Blelonnay (Ain), *Le Bletonnet. Wir wissen
nicht sicher, ob hier -acus vorliegt, da -&tum ebenso gut möglich
ist. Der ON hängt wahrscheinlich mit den bei Mistral angeführten
Appelativen „bletouno “ — bagouette, petite gaule, bletounet = bois
de melèzes, dans les Alpes, zusammen; vgl. dazu noch bloto =
chenevotte, tige de chanvre tillé, en Forez mit Blote (Holder I)
auf den Merowinger Münzen j. Blot-1*Eglise (Puy-de-Dôme). Wäre
vielleicht nicht möglich, alle diese Wörter, da sie ja tt verlangen,
mit dem bei Marcellus medicus überlieferten Pflanzennamen blut-
thagion, vorausgesetzt natürlich, dals -agion ein Suffix ist, in
Zusammenhang zu bringen?
736. Buciniacus villa pertinens ad monasterium Crassense
(a. 876) in einer Urkunde Karls des Kahlen (DB VIII) ist vielleicht
mit Buziniacus villaris in p. Petrae Pertusae identisch und ent-
spricht vielleicht dem modernen ON Bouzignac (Aude). Vgl. noch
Pr
227
Businiaca villa in Polyptyque de S. Arnaud und Bucinus Portus
bei Holder I. Hierher dürfte mit -anicus gehören: Buzignargues
(Her.) so 1625, aber der Beleg eccl. S. Stephani de Bezanicis
1095 scheint hierher nicht zu gehören. Bei DV haben wir noch
Buzinacum villa in com. Petrae Pertusae (a. 860). Die Belege
sichern uns -c-; vgl. daher Ab-BUCILLUS.
737. Zu Blariacum j. Berk an der Maas (Holder, Longnon)
gesellt sich in Südfrankreich Blairach (terre des environs de Pont-
Abbé).
788. Zu S.151 Z. 4. Brivezac (Corr.), belegt in CB Briva-
ciacum in vicaria Asnacensi, bei DB VII Brivaciacus fundus in
quo cellula Afrensis, dann bei Leroux, Documents sur Marche
Brivasac, Brivasaco, Brivazac. Die Belege sichern uns also
*Brivatiacum. Dies Etymon ist dann mit Brivatiom auf der
Inschrift aus Vieux-Poitiers und mit Brivates > Brivé (Loire-Inf.)
zu vergleichen. Des weiteren ist nicht zu vergessen, dafs sich
Brivate > Brioude (H.-Loire) zu Brivezac, da sie ja nicht weit
von einander entfernt sind, wie Chatuzange (Drôme) zu Chatuse
(ein Bach in demselben Dp.) verhalten kônnte.
739. Aus *Barcugnan (Gers) und *Barcugnas (H.-Gar.) dürfen
wir vielleicht auf das Vorhandensein eines EN *BARCUNIUS schliefsen;
vgl. Quenvendani fili BARCUNI bei Holder 1.
740. Zu Basıus CIL V, 4858 wäre als Ableitung *BASINIUS
denkbar (vgl. Basınus, Basına, nach Holder I fränkisch); dazu
Basignan (Gers). Hierher vielleicht auch Basellanum, eine Ort-
schaft, erwähnt im CM; vgl. BasiLa bei Holder I. Mit Basıus
vgl. *Bayzan (Ardèche).
741. *Barbanus kommt häufig in den ON vor: Barban
(B.-Pyr.) Barbaa 1400; Berbda (B.-Pyr.); Barban (H.-Alpes);
Champ-de-Barban (H.-Alpes); Puybarban (Gir.), in Ro. gasc. Pugs-
barban < podium b.
742. Mit Batiana j. Mirmande (Drôme) auf der Tab. Peu-
tingeriana Holder I, 359 ist mit -acum *Bazac (Char.) zu ver-
gleichen.
748. Chaudeyrac (Lozère), belegt im CM Caldayracum,
*Chaudeyrac (H.-Loire) und *Cauderan (Gir.) gesellen sich zu vielen
anderen Chaudières < Caldarias, Caudiès (Pyr.-Or.).
744. Zu Crauna, Cravana j. Craonne (Aisne) bei Holder I,
vgl. noch dazu Craon (Cher, Mayenne, Vienne, Marne); Cravan
(Ch.-Inf.), und viele Cravant, gesellt sich mit -acum: Craoniacum
castrum in pago Petragor. (DB X), wahrscheinlich identisch mit
Crognac (Dord.), welches als Craoniacum, de Craunhac 1285,
Croynak 1348 belegt ist. Hängen alle diese ON mit cravum
„ager lapideus“ zusammen?
15*
228
745. *Caizac (Aveyron, Cantal); *Quésac (Cantal, Lozère)
gehen vielleicht auf *Casiacum zurück; vgl den Beleg villa de
Casiaco 1176 für Chasey (Ain), was übrigens nicht ganz stimmt,
*Casıus wäre ein Symplex zu Casıcrus (s. S. 163).
746. *Dilhac (Cantal) und *Dillanges (Corr.) hängen wohl
zusammen. Vielleicht liegt Deruıus CIL III, 2921, 169 zu Grunde.
747. Zu dem auf den Merowinger Münzen belegten Dari-
aco j. Dierré (Indre) bei Holder I gesellt sich in Südfrankreich
Dairac (Chatelaine de Barbezieux) in CBai. Damit vgl. noch
Dirac (Char., Char.-Inf.) und Dariac (Tarn-et-Gar.). Es ist viel-
leicht an ir. dair, cy. dar pl. deri wie in *Darimagos > Dermagh
(Irland) zu denken,
748. Zu Démaré Nr. 628 gesellt sich noch vielleicht *Don-
merac (Char.).
748. Für zahlreiche Fontana > Fontaine, Fonlan, Fontaines,
Fontains, Fontans, Fonlanes brauche ich wohl keine Belege anzu-
führen. Es gibt aber noch Ableitungen davon: *Fontana! (Puy-de-
Döme, -äcus?) und mit -icus Fontanges (Cantal).
750. Jujurieux (Ain) ist in CS als Jusireus, Jusireu, Ju-
siria, Jusirieu belegt. Guigue in seinem Dictionnaire bringt
noch folgende Belege: Prior Jusiriaci, eccl. Juseriaci, de Juy-
siriaco (seit 1141). Die Ortschaft dürfte sehr alt sein; es sind
da auch Medaillen von Aurelian, Faustina und Gordian gefunden.
Das zweite j des modernen Namens wird wahrscheinlich auf Ys*
zurückgehen und nicht auf *c”, wie rojé < rosarium, cerijé gegen-
über söze > salice, puze > pulice, vesin, luiza > lacertam, wovon
aber ijô > avicellum, s. Philipon Patois S, 32 eine Ausnahme macht,
zeigen. Es wird also ein Jus(e)iriacum zu Grunde liegen; vgl.
damit /usiers (Seine-et-Oise) und Jusiacum villa in i
(in „Ex Chronico S. Benigni Divionensis“) bei DB VU. Der Name
ist vielleicht germanisch; vgl. bei Förstemann ? Jusirıac und JusıLa.
751. Zu S.95 Nr. 169. Für Liniacum habe ich folgende
Vertretungen: Pard. dipl. t.2 p.423 hat eine Ortschaft Liniacus,
dann in Vita Humberti 2, 13 Liniacas (s. Holder 11). In den
modernen ON ist es weit verbreitet: Ligneux (Ain), belegt als
custos Ligniaci, Lignei, prior de Ligneu, Lignieu; ganz un-
verständlich ist mir der Beleg Lehennacum, vielleicht hat er mit
diesem ON garnichts zu tun. Bei DB VI Liniacus villa in pago
Meldensi (a. 839), dann Liniacus villa monasterii S. Vedasti
(a. 890), vielleicht derselbe ON *Zignac (B.-Pyr., H.-Vienne); Lignal
(Puy-de-Dôme). Auch *Lin-acum scheint vorzukommen *Linac
(Lot); *Zinas (Gir.); vgl. *Linay (Ardennes) und Linogile villa
(a. 884), villa Linonis j. Lignon, was sicherlich in *Linionis, wie
Holder II, 237 auch tut, zu korrigieren ist, aber auch Zinon (Lot,
Ille-et-Vilaine).
aa
—
Auch in ON mit -anum: Lignan (Her) Lignanum 1187,
Linha 1384; Zignan (dreimal im Dp. Gironde); Lignane (Bouches-
du-Rhône, Drôme).
Diese ON könnten mit lat. linum zusammenhängen, denn alle
ON stimmen in der Länge des i überein. Davon abgeleitet ist
*Linariacum > Lignerac (Corr.), in CB als Linairac belegt, wo
man also die Übertragung der Palatalisation sieht. Ob dasselbe
auch viele heutige Zigmidres, Lignerolles, Ligneron, Ligneroux (Corr.)
zeigen, soll dahingestellt bleiben; vgl. jedoch Linerolus villa in
Chronicon S. Benigni bei Holder II und Zinard (Creuse, H.-Vienne,
Char., Lot). Doch kommt Linarivs auch als EN vor; s. CIL VIIL
752. Lamatrac (Char.); Lamerac (Char.), belegt in CBai, als
Lamairac, Lamarac, Lamariaco (villa, eccl. de). Man könnte
hier an eine Ableitung *lamaria von lama „Sumpf, Morast“ denken.
Vgl. noch Lamassac (zweimal, Lot-et-Gar,) und Lameyrand (Puy-
de-Döme), belegt in Sp. briv, Lacmayras, Lacmaira. Wie ist
hier Lac- zu beurteilen? Dagegen Zimayrac (Aveyron); Zimerac
(Char,); Limevrac (Dord.); Zimeyras (Dord.) gehören wohl zu
limarius (Georges) von limus „Kot, Schlamm‘,
753. Für podium medianum S, 224 Nr. 728 habe ich
folgende Beispiele: in CM pogium medianum in territ. Bruniolae,
nach Guérard jetzt vielleicht Merjans (Var), was nicht stimmt;
Puech-Méjan (dreimal Gard), 1144 Podium Meianum. Vielleicht
ist Pied-Méjan (ein Berg im selben Dp.) nur eine nordfranzósische
Verunstaltung. Peyméan (Dröme); Péméa (Drôme) 1640 Peu Meyan.
Medianus kommt noch in folgenden Verbindungen vor: Mons
medianus bei Deloche j. Miège-Mon! (Corr.), also medius allein,
vgl. Peymieux (Drôme) in Pediomyen; Peymée (Drôme); Campus
medianus: Camp-Méjan (Gard); Champ-Méan (H.-Alpes), belegt
schon 1343; und Chaméan (H.-Alpes) belegt 1343 Campum me-
dianum; *calama mediana: Chaumiane (Drôme) 1486 Calma
Media; Choméane (Drôme) 1169 Calma Mediana; rocca m.:
La Roche-Méane (zweimal H.-Alpes); pratum medianum: Pré-Mian
(H.-Alpes); costa m.: Cóte-Mianne (zweimal, Drôme) 1413 Costa
Mediana; Cost-Miane (H.-Alpes); und zuletzt Clos-Méjan (Gard).
Zu serra! m. sei noch nachgetragen: Seramian (Dröme); Serreméan
(dreimal, Drôme); Serméan (Drôme); Sarrameyan (B.-Pyr.). Zu
medianum, -a sei noch erwähnt: Man (dreimal, Gard); Lae-
Mésan (H.-Alpes) und im selben Dp. vielleicht auch Masan; Méjan
(dreimal, Hérault); Le Man, Les Méans (beides im Dp. H.-Alpes) ;
Ze Méhan (H.-Alpes); Le Mian, La Miane, Les Mianes (alles im
Dp. H.-Alpes); Man, Les Möannes (beides im Dp. Drôme); Mian,
Mians (Dröme); dann bei DB Mediana, Medianum, locus in
1 Vgl. sp. sierra = Berggegend, Gebirgskette; in südfranz, ON noch
Nerpolsei-Serre (Isère); Serre-Pouly (Drôme),
PSS
230
p. Rossil. Milieu (Isère) wird schwerlich zu Nr. 199 gehören, da
Chevalier einen Beleg ad Mediano 1036—1050 hat. Es ware
merkwürdig, wenn sich die Belege Mediana, Mejane, Mejana,
Maiane nach Guérard auf Maillanne (Bouches-du-Rhône) bezögen
(s. dagegen S. 102 Z. 3). Diese Belege dürften sich vielmehr be-
ziehen auf Méjean (s. S. 224 Nr. 728), eine Ortschaft, welche in
demselben Dp. liegt. Hierher vielleicht noch Zamijeanne (Aude).
754. *Margaillan (H.-Alpes); *Margaillan (Bouches-du-Rhône);
Margallana in CM, welchen Beleg Guérard auf Magnane (Basses-
Alpes), mit Fragezeichen allerdings, bezieht, und Marguliagum,
villa in territorio Biterensi (a. 842) bei DV sind wohl mit dem
Appellat. margal, margau, margai, mirgalh (bei Mistral) in Zu-
sammenhang zu bringen. Dazu vgl. Margalier (Gard) mit mar-
gaieiro, margalhèiro „champ où le raygras abonde“< *marga-
liaria, Der Beleg bei DV ist mit margoui, margoul „plongeon,
grèbe, oiseau“, margouio, margoulho „castagneux, oiseau“ zu
vergleichen. Mistral hat noch Margoye (monticule près de L'Isle,
Vaucluse).
755. Der Herausgeber des Dict. top. du Dp. de Gard hat
die Belege für Monfeirargues, Montesorgues und Montesargues ganz
vermengt. 1. Monteirargues (Gard) ist bei ihm 1345 als (A. de)
Montusanicis belegt, 1474 aber Monteyrargues; 2. Monte-
zorgues (Gard) erscheint 1249 Montissanicis und 1277 dreimal
als Montusanicis; 3. Montesargues (Gard) Montairanicae, Der
zweite ON durfte -onicus enthalten, die anderen -anicus, Der
erste Bestandteil des ersten ON erscheint auch sonst in der süd-
französischen Toponomastik: Mon/ayro/ (Lot-et-Gar.); mit -acum
vielleicht in Montareu in Doc. inéd. j. Montarieux (Ain). Vgl.
damit die Appellativa mounteyróu, mountairóu „petit monceau,
tas, amas“ bei Mistral Der zweite und der dritte ON
dieselbe Etymologie haben. Mit dem Belege Montusanicis
können wir auskommen, wenn wir an ü und an Consorannis>
Couserans denken. Doch auch Zes Montèses 1381 Monthesiae
sind vorhanden.
756. Zu Perpignan (Pyr.-Or.), welches auch, wie schon $, g
gesagt, bei DB auch als Perpiniacum erscheint, gesellt sich noch
Perpignan (Gard); mit -acum vielleicht Prépigneux (Ain).
757. Zu Rupiacum in Vita Haduindi j. Ze Rocher (bei
Holder II) bringe ich mit -anum: in colle Rupianum (a. 563) in
„Ex vita S. Teuderii Abbatis Viennae“ (DB II). Rupianus ager
in CM, wofür Guérard auch Rubianum planum bringt und es
mit Roubian identifiziert, wird eine falsche Latinisierung sein. Mit
Rupiacum vgl. noch Rochacum und Ropago im CBr. *Rurros
ist nicht belegt, ist vielleicht aus Rurırıus CIL IX (und Georges)
zu erschlielsen,
ah
231
758. *Rouveirac (zweimal, Gard) wird mit vielen La Rouveyre
(Ard., H.-Loire); Rouvière (B.-Alpes, Ard., Gard, Lozère), Les Rou-
rières (Tarn, Var) entsprechen: *rübariacum von rübus.
759. Rovoiranicae villa in Rutenico (a. 865) bei DV ent-
spricht vielleicht dem ON Rauref (Gard) Roveretum und Rovereto
(Südtirol): < *roborianicae.
760. Mit Caerelliacum > Zrlach, Cerley s. Meyer-Lübke,
Einführung 124 dürften folgende südfranzösische ON zusammen-
hängen: Sereilhac (H.-Vienne) in Chronique de St. Martial Saralhac,
ebenso bei DB XXI, Sérillac (Corr.), Sereillac (Dord.), welches im
13. Jahrh. merkwürdigerweise Ceraules heifsen sollte; mit -anum:
Sereillan (Gir.). Mit vortonischer Synkope vielleicht Sarliac (Dord.),
1220 St. Petrus de Sarlhac; S. Blaise-de-Sarihac (Puy-de-Dôme)
in Sp. briv. Sarlhac, Sarlhaco 1293. Vgl. Sarlat (Dord.), belegt
als Sarlatum in späten Urkunden. Über er>ar in Nontron
s. Chabaneau S. 28. Es könnte aber auch germ. SAkILO (SERILO,
SERULUS) zu Grunde liegen; s. Förstemann Sp. 1074.
761. Stramiacus, palatium regium super Rodanum prope
Lugdunum in Vita Lud. imper., dann mehrere Male Stremiacus.
Devaux und DB (s. S. ı73 f. Nr. 476) wollen darin Crémieu sehen.
Stramiacum liegt dagegen sicher zu Grunde in Æs/ramiac (Gers).
Für 7ramoyes (Ain) bringt Guigue folgende Belege: Stramiacum,
actum Stramiatis palatii, capelanus de Tremoyes, Tramoyes.
Die obigen Belege beziehen sich wahrscheinlich auf diesen ON.
Die Entwicklung des Suffixes ist mir ganz unklar.
762. Escurac (Gir.) und Scureiacum, ubi duo mansi per-
tinent ad S. Petrum Catalanum werden zusammengehören. Vgl.
Escoire (Dord.). Bei Holder Il, 1419 wird Scureiacum mit Lcury
(Marne) identifiziert. Scureiacum ist ein latinisiertes *Scurei,
welches vielleicht eine Vorstufe des Zcury war. Für den EN,
welcher zu Grunde liegt, vgl. SCURREIUS CIL XIV, SCURRA X und
ScorıLo bei Holder II.
763. Stalliacus in vicaria Asnacensi in CB. Auf dasselbe
Etymon dürfte *Estillac (Lot-et-Gar.) zurückgehen. STALLIUS CIL
II, 2676.
764. Espeillac (Aveyron) und Spaliano, locus in territ.
Massiliensi in CM gehören zusammen. SpaLIa Cogn. bei Holder
Il, 1622.
Verzeichnis der modernen Ortsnamen.
(Die Zahlen geben die Seiten an.
Ain.
a) -ácum.
L’Achat 56.
Acoyeu 76.
Ambérieux 146.
Ambronay 147. 159.
Ameyzien 53.
Arandoz (7) 147.
Arbigni 49.
Arbignieu 49.
Les Arbillats 49.
Arcieu 149.
Argeas 49.
Artiat 149.
Attignat 19. 58.
Avrillat 56.
Avrissieux 56,
Bagé 64. 203.
Bagé-la-Ville 13.
Barbignat 64.
Barbillieux 64.
Bassieu 65.
Beiriaz 152,
Béligneux 66,
Bellignat 66,
Bereyziat 19. 156.
Beriat 152.
Bévas 156.
Bévey 156.
Bévieux 156,
Bevy 156.
Beyriat 152.
Billiat 19, 65.
Les Billiets 65.
Billieu 65.
Hier werden auch etwaige orthograpbische
Fehler berichtigt.)
Birieux 155. Charbonnaz 73.
Bissieux 154. Chardonnay 165,
Biziat 154. Chareiziat 161.
Bizieux 154, Charinaz 161.
Bletonnay (?) 226. Charnay 218.
Blotonnay (?) 226. Le Charnay 218,
Bohas 157. Charnoz 21. 218,
Boissey 13. 158. Charvieux 166.
Boissieu 13. Chasey 228.
Bonas 66 Chataignat 5.
Bonay 66. 212,
Bossieux 158, Chatonnaz 73.
Bouligneux 159. Chatonod 73.
Boyeux 157. Chavagna 19. 164.
Brégnier 156. Chavagnat 164.
Bretegny 157. Chavagneux 164.
Buyat 157. Chavanay 164.
Ceillat 197. Chaveyriat 162.
Cessiat 134. Chavilieu 165.
Cessy 15. Chégnieu 71.
Cevraz 133. Chemillat 70,
Ceysérieu 131. Chemillieu 70,
Ceyzériat 131. Chessieux 73.
Le Ceyzériat 131. Chevignat 164.
Chaley 68. Chevillard 164.
Challay 68 Chevry 72.
Chamby 166. Chézery 166.
Chamognat 167. Chillia 19, 68,
Chanay 71. Ciriez 75.
Le Chanay 72. Civrieux 133.
Chanaz 71. Clémencia 76,
Chanéaz 71. Clemensiat 76.
Chantignieu 167. Cleysieux 76.
Chappiat 168, Cocieu 16, 80,
Charbillat 166.
Cocogne 12,
Coligny 55.76. 159.
193.
Colognat 76.
Colongny 76.
Condeyssiat 19.171,
Conzieu 171.
Corbonod 21,
Corby 77.
Corey 79.
Corveissiat 77.
Coupy 78.
Courtelien 79.
Crassy 78,
Craz (7) 78.
Crépiat 78.
Crépicux 78,
Crépignat 78.
Cressieu 173.
Cuisiat 80.
Curciat 79.
Les Curnillats 78.
Cuzieu 80,
Dagneux 174.
Les Daujats 49.
Douillat 212.
Duysiat 114.
Eisicu 59.
Epinoux 13. 21,
209. 215.
Essieu 58. 183.
Evieu 63.
Evreux (?) 177.
Féliciat 84.
Fitignieu 84,
Flaxieu 86,
__ Mill
Fleurieux 85.
Flevieux 85.
Fleyriat 85.
Floriat 19.
Foissiat 19. 88.
Fossieu 88.
Géligneux 179.
Geovreisset 178.
Geovreissiat 178.
Germagnat 19.
Gévrieux 178.
Gignay 13. 180.
Giriat 182.
Girieu 182.
Gravagnieu 219.
Gréziat 19. 90.
Groissiat 183.
Heyriat 57.
Hostiaz 91.
Huillieux 113.
Huiriat 60.
Injoux 13.
Ivreux (?) 177.
Ivroux (?) 177.
Izieu 133.
Jailleux 179.
Jayat 89.
Jujurieux 228.
Joyeux 89.
Lagniat 93.
Lagneu 93.
Lagnieu 2. 93. 95.
Lalleyriat 51.
Lancieu 186.
Lantenay 186.
Lantouilly 186.
Lassieu 184.
Lauras 1g5.
Legneux 94.
Leymiat 184.
Leyriat 184.
Leyzieu 185.
Ligneux 228.
Lizieu 187.
Lochieu 13. 99.
Lompnas 98.
Lucy 96.
Lugny 98.
Luisieux 13. 21.
Luisieu 187.
Lupieu 99.
Lurcy 13. 100.
Lusignat 96. 97.
Luyrieux 97.
Luyseis 13. 187.
Maconnex 13. 170.
189.
Maconod 189.
Magnet (?) 101.
Magneux 101.
Magny 101.
Maillat 19.
Maillard 101.
Mailly 101.
Mantenay 53. 188.
Manziat 19. 188.
Marchamp 102.
Marchat 104.
Marciat 104.
Marcilliat 105.
Marcillieux 16, 105.
Margnolas 103.
Marignat 103.
Marignieu 103.
Marillat 103.
Marlieu 216,
Marsonnas 20. 105.
Martignat 19. 105.
Marzolas 105.
Massiat 106.
Massieux 106.
Massignieu 106.
Massonex 106,
Meillonnas 109.
Mepillat 213.
Mérignat 188.
Meroly 216.
Messimy 108.
Mettonnex 191.
Meximieux 108.
Meyriat 46. 102.
Meyrieu 102,
Meyssiat 190.
Mézériat 220,
Millerat 213.
Millet (?) 109.
Les Millets (?) 109.
Milieu 109.
Misériat 220.
Mizérieux 220.
Molessiat 111.
Montailloux 51.
Montanay 111,
Montaney 111.
Montarieux (?) 230.
Mont-Chemillat 70.
Mornay 108.
Mornex 108.
Moyria 106.
Muffieu 191.
Nanciat 192.
Nantua 20. 192.
Nerciat 193.
Neyrieu 192.
Noaillat 113.
Ogny 140.
Orbagnoux 13. 17.
140.
Ornex 13. 216.
Oussiat 139.
Outriaz 204.
Pagneux 114.
Parcieux 116. 118.
Parissieux 116.
Pauleux-Julien (?)
117.
Pérignat 20 116.
Péronnas 116.
Le Perrat oder
Peyrat (?) 115.
Les Perrets (?) 115.
Perrex 115.
Pétigny oder Pi-
tigny 119.
Peyriat 115.
Peyrieu 115.
Peyzieux 194.
Pézieu 194.
Le Pézieu 194.
Pizay 195.
Pluvy 13. 125.
Poignat 124.
Le Poisat 124.
Poisey 124.
233
Poisieu 124.
Poisieux 124.
Polliat 19.
Pollieu 117.
Poncieu 120,
Pougny 13. 124.
Pouillat 117.
Pouilly 117.
Poullogny oder
Pologne 120.
Pouvilieu 121.
Prémillieu 122. 174.
Prépigneux 230.
Pressiat 123.
Preyvezieu 123.
Prouleu 123,
Pugieu 195.
Quatrieux 125.
Quincieux 125.
Rancé 13, 126.
Reilleu 126.
Reyrieux 126.
Rignat 196.
Rignieu 196.
Rillieux 126.
Romagnieu 127.
Roteliat 128.
Rothonod 21. 208.
Le Rougeat 129.
Ruffieu 129.
Saint-Didier-d’Aus-
siat 52.
Salagnat 197.
Samériat oder Sé-
méria 199.
Le Sancey 131.
Sanciat 131.
Santenay 131.
Sathonay 132.
Savigneux 130.
Ségny 134.
Sélignac 197.
Sellignieux 197.
Sénissiat 198.
Sergy 134.
Servillat 134.
Servignat 135.
Servisey 134.
234
Silignat 197.
Sinissiat 198,
Soiriat 198.
Solliard 199.
Solomiat 136.
Songieu 13.
Sonthonnax 169.
Sorgieu 134.
Sothonnay 132.
Sulignat 199.
Supériat 136.
Surjoux 13, 166,
Sutrieu 13.
Talissieu 201.
Teyrieu 200,
Thoiria 137.
Thoissey 13. 139.
Thoyry 15. 137.
Thurignat 137.
Thurigneux 137.
Tignat 138.
Torcieu 137.
Tornas 139.
Tossiat 139.
Toussieux 139.
Tramoyes 231.
Vanchy 150.
Vancia 150.
Verel-de-Montbel
202,
Verissieux 202.
Versaillat 203.
Versailleux 203.
Versonnex 203.
Vesancy 15.
Vesenex 13, 224,
Vessieux 202,
Vessignat 203.
Veyriat 201.
Veyziat 141.
Vezay 142.
Vezelly 142.
Vicignat 224.
Vigneux 143.
Vigny 143.
Villieux 143.
Viriat 19. 202.
Virieu 202.
tit
Virisieu oder Veri-
zieu 202
Vitriaz 143.
Volognat 144.
Vonnas 144.
b) -Anum (anicus).
Les Abbéanches (7)
204.
Airant $7.
Arnans (?) 35. 148.
Le Breignan (?) 157.
Bublanne 125.
Chertan 167.
Choudan 68.
Choudanne 68,
Colomban 216.
Corsant (?) 77.
Gantian (?) 33.
Gourdans 182.
Hairans 33.
Macognin 190.
Merlan 216.
Merland 216.
Montanges 36.
Morlan 28. 108.
Perozan 221,
Poncin 33. 121.
Romanans oder
Romanin 127.
Saint Didier-sur-
Chalaronne 123.
Valenciennes 33-141.
Vernozan 28. 216.
Vesignin 224.
c) -ascum, -us-
cum.
Algnoz 43. +
Béost 43.
Beynost 43.
Chambot 43. 166.
Chardenost 43.
Chavanosse 45.
Genod 43.
Marboz 43. 214.
Niost 43. 193.
Sénoches 45. 198.
ee
Varax 43.
Tavernost 41. 222.
Trévoux (7) 43.
Alpes-Maritimes,
a)
Lochac 99.
b)
Gourdan 29, 182.
Le Malvan 213.
Mourlan 108,
Les Mourlans 108,
c)
Agiasque 45.
Blansasca 66,
Gordolasca 45.
Lantosque 45. 186.
Magagnosc 42.
Mauruche 45. 108,
Pelasque 45.
Pierrasquas 45.
Ardèche,
a)
Airias 57.
Aizac 59.
Annonay 1. 14.
205,
Aubenas 49.
Aubignac 49,
Augnac 6.
Balbiac 64,
Berrias 152,
Bessas 65.
Bruzac 67.
Chanéac 71.
Chapias 168.
Chaynac 212,
Chomerac 219.
Colognac 76,
Darnepressac 123.
Dompnac 81.
Espinazac 215,
Flaviac 85,
Gilhac-et-Brussac
179.
Issac 183.
Jaujac 89.
Jaunac 89, 223.
Laurac 185.
Leyronac 185.
Lussas 10, 96.
Madrias 188.
Mariac 102.
Mauras 107.
Mazeyrac 220.
Mellas 221.
Mercoiras 109.
Meyras 10,
Muriac 191.
Neyrac-les-Bains
193.
Le Neyrac 192,
Orgnac 60.
Quintenas 125.
Roïffieu 129.
Roissac 128.
Romanieux 127.
Royas 224.
Satilien 132.
Sauvas 222.
Sieuras 133.
Silhac 197.
Talancieux 136.
Urbillac 140.
Verlieux 144-
Veyras 201.
bi
Aiguillanes 48,
Bayzan 227.
Brossain(?) 67.
Chalias 31. 69,
Galezas 31.
Gourdan 29. 1
Veyranne 201.
Veyrans 201.
c)
Gilhoc 42.
Palharès 44. 195.
Peyroche 41. 44.
221.
Vanosc 42. 203.
Vernosc 5. 41. 42.
215.
Ariège.
a)
Aillat 52.
Arconac 149,
Arignac 57. 148.
Audinac 204.
Auzat 52.
Axiat 58.
Bedeillac 156.
Benac 154.
Bénagues 154.
Bestiac 66.
Bezac 63.
Bonnac 66.
Boussenac 158.
Comminac 172.
Courbiac 77.
Darnac 219.
Jarnat 207.
Justiniac 93.
Lieurac 61. 96.
Lissac 186.
oubersenac 100.
.uzenac 97.
lartignat 105.
assat 106.
wrat 107.
rcenac 192.
c 54.
denac 194.
liac 116.
sac 196.
t 224.
nac 131.
“ac 222.
: 138.
Tourniac 139.
Turnac 139.
Vilhac 143.
b)
Antuzan 55.
Artix 105.
Bouan 157.
Boussan 158,
Calzan 68.
Daumazan 80,
Les Esqueranes 198,
Gudanes 49.
Saint-Felix 82.
Sauvagnan 135.
Savignac 130.
Soula 131. 222.
Taurignan 137.
Aveyron.
a)
Aguessac 209.
Albagnac 49.
Ampiac 53.
Arjac 57.
Aubrac 50,
Balzac 206.
Billac 56.
Bouillac 159.
Bournac 159,
Brussac 67.
Caizac 228.
Canac 71.
Canissac 72.
Cap-de-Naguet 73.
Carcenac-Peyralès
167.
Carmensac 168.
Castaillac 219.
Cazac 162.
Ceignac 198.
Cissac 170.
Clamensac 76.
Compregnac 172.
Connac 170.
Cougoussac 172.
Coupiac 78.
Coupiaguet 78.
Courbiat 77.
Cransac 167.
Crespiac 71.
Cussac 80.
Espeillac 231.
Espeyrac 199.
Firmignac 84.
Flaujac 85.
Foissac 88.
Gieussac 182.
Gimmalac 182.
Gissac 182,
Irissac 177.
Isagues 9. 63.
Ladignac 94,
Lagnac 95.
Laissac 184.
Lauras 185.
Limayrac 229.
Livinhac 95. 96.
Loupiac 99.
Lunac 98,
Magnac 101.
Majorac 101.
Marcillac 105.
Matignac 106.
Mauriac 106.
Maymac 108.
Mayrinhac 188.
Mazac 106,
Meillac 109.
Mellac 221.
Moyrazès 191.
Nadaillac 112.
Naddilac 112.
Naussac 112.
Neyrac 112.
Le Neyrac 192.
Noalhac 113.
Orlhagnet 26. 62.
Pailhas 115.
Passellac 119.
Privezac 123.
Promilhac 122.
Raissac 196.
Raspaillac 208.
Rignac 126. 196.
Rouffiac 129.
235
Roussenac 128.
Saintignac 131.
Sauvensa 135.
Savignac 130.
Sénéjac 198.
Sévérac 133.
Sinhalac 131.
Solinhac 199.
Talayac 199.
Talayssac 199.
Tauriac 137.
Tournhac 139.
Valayssac 203.
Veillac 141.
Vennac 203.
Le Vergnas 5.211.
216,
Verlac 144.
Vessac 143.
La Veyrie 142.
Viazac 203.
Voilhac 144.
Volpillac 217.
b)
Bourran 159.
Curan 79.
Donobian 113.
Galgan 180.
Lugan 98.
Marlan 216.
Saint-Julien-de-
Pigagnol 93.
Tarenques(?) 200.
Aude.
a)
Ajac 145.
Bouillonac 159.
Boutenac 158, 160.
Bouzignac 226,
Brénac 156.
Builac 159.
Cabezac 72.
Campagna (?) 70.
Camurac 169,
Cavanac 164.
236
Conilhac-de-la-
Montagne 170.
Cournac 170.
Cuxac-d'Aude 172,
181.
Dorliac 61.
Esterac 206.
Garlieux(?) 182.
Laurac 185.
Lavagnac 94.
Licairac 187.
Loupia(?) 99.
Mailhac 101,
Mairag 102.
Mairac 130,
Massac 104.
Nebias 193.
Palayrac 195.
Peyriac 115.
Raissac 115.
La Raissague 196,
Rouffiac 129,
Rouvenac 121.
Saint-Sernin 118.
Saissac 132,
Tiriac 200.
Uniac 140.
b)
Antugnac 55.
Azille oder Azillan
33. 34. 48. 58.
59.
Barbaira 64.
Bencausse 141.
Bougnea 204.
Caila 68,
Celian 75-
Cépie 33.
Corneille 33. 78.
Cornèze 33. 170.
Costaussa 31. 77.
Coursan 79.
Cucugnan 173.
Crausse 161.
Davéjean 175.
Esperaza 31. 58.
Fabrezan 82.
Fajan 83.
Fontiés-d’Aude
86.
Gabia 180,
Gaja-et- Villedieu
89.
Gruissan 183.
Ladigne 94.
Lamijeanne 230.
Laure 33. 185.
Léran 184.
Lézignan 96.
Loupia 31.
Magrie 33. 100,
Marcorignan 110.
Masignan 106,
Massignan 108.
Massillargues 106.
Moussan 112,
Névian 112.
Orsans 140.
Ouveillan 194.
Palaja 210,
Palajanel 210.
Paraza(?) 195.
Pasa 31.
Paulignan 118.
Payra 116,
Pérignan 116.
Pieusse 121,
Preissan 123.
Preixan 123.
Prouille 123.
Quatourze 33.
Quillan 38. 68,
Quillanet 38.
Roubia 83. 128.
Saint-Estève-d'Ou-
tavian 83.
Sarremigeanne 27.
224.
Serre-de-Quintillan
126.
Talairan 29, 199,
Taurise-en-Val 33.
Thézan 201,
Touran 137.
Trausse 33. 138,
Vedillan 144.
Verzeille 33. 203,
Basses-Alpes.
a)
Jansiac 90.
Pontiacq 26,
Rouanne(?) 127.
Salignac 197.
Valernes(?) 9. 141.
b)
Bissargues 36, 155.
Cheyran 161.
Clémensanne 76.
Fontienne 33. 86.
La Jullienne 93.
Magnane 230.
Le Magnans 101,
Reillane 126,
Taulane 222,
c)
Albiols 42. 50,
Albiosc 46,
Aubignosc 42, 50.
Curiusque 45.
Liouche 45,
Manosque 45.
Marsons 106,
Verdache 225.
Verdaches 42, 45.
225.
Vilhosc 41. 143.
Basses-Pyrénées
a)
Arzacg 9. 11,
L’Arzague 9.
Audiracq 205.
Balirac 151.
La Bastide-de-Cé-
zéracq 212.
Bénac
Bénéjac 155.
Claracq 75.
Donzacq 81.
Juillac 92,
Lignac 228,
Meillac 109.
Méracq 102.
Meyrac 102.
Le Pardiacq 116,
Pontacq 121,
Pontéac 121.
Pouliacq 218.
Préchacq 123.
Sadirac 132.
Le Saubagnac 135,
Sévignac 130.
Soubac 222,
Taillac 200.
Tarsacq 138.
Tétignax 10.
b)
Aignan 32. 54,
L’Ardane 218,
Attissane 58,
Barban 31. 227.
Berbäa 31. 227.
Berlane 212.
Bonneciannes 33. 67.
Burgussain 31.
Capdelaas 219.
Caplane 219.
Casteráa 31.
Cataläa 169.
Le Chrestiäa 31.
Les Chrestiannes 31.
Domezain 31. 176.
Le Harcilanne 82,
Hillant 84.
Gensanne 33, 90.
Gentianne 90,
Labourdan 29.
Lichans 189,
Lizha 187.
Markan 102.
Les Marsains 31.
104.
Montauban 31, 49.
223.
Morláa 31,
Morlhas 108,
Morlanne 108,
_
Mouliäa 31.
Le Moulida 111.
Oràas 223.
Osserain 31.
Sarrameyan 229.
Romas 127.
Sauveméa 27. 222.
224.
Urdains 31. 194.
Uzan 140.
c)
Aubosc 42. 50.
Balasque 42. 151.
Béhasque 42.
Bouches-du-
Rhóne.
a)
Félix 84.
Gignac 180.
Rognac 130. 196.
Rognonas 130.
Sextia 134.
b)
Bassan 65.
Bramegean oder
Branegean 154.
Brouillany 123.
Cadillan 163.
Férane 83.
Flavienne 85.
Gallignan 179.
Gardanne 223.
Garguille (?) 179.
Juillans 93.
Libran 96.
Ligagnan 96.
Lignane 229.
Logognane 96.
Maillanne 102. 230.
Margaillan 230.
Marignane 29. 103.
Le Mas-de-Macy (?)
106.
Maurans 107.
Maussane 101.
Les Mayans 102.
Meyrargues 103.
Méjean 224. 230.
Pellissane 119.
Roubian 129. 230.
Romagnac 127.
Saliers 34. 197.
Seissan 199.
La Servianne 29.
Simiane 30. 135.
Vauvénargues 215.
c)
Cadarot 40. 42. 46.
163. 164.
Gréasque 44. 57.
91. 187.
Tarascon 46,
Cantal.
a)
Albagnac 49.
Arnac 148.
Arsac 149.
Antignac 55.
Aubéjac $1.
Auliac 60.
Auriac 60.
Aurillac 10. 26. 61.
Badaillac 152,
Barriac 57. 152.
Bassignac 65.
Belliac 66.
Bonac 66.
Bonnac 66.
Brageac 23.
Caignac 71.
Caizac 228.
Calvagnac 69.
Carbonat(?) 73.
Carlat 162.
Chabrillac 72.
Chalvignac 69.
Chamblat 165.
Chauliaguet 26. 74.
Cheyssac 73.
Cornezac 170,
Dilhac 228.
Drignac 176.
Drugeac 82.
Grignac 91.
Jaleyrac 90.
Jaulhac 89.
Joursac 184.
Jussac 93.
Ladignac 94.
Laubac 9. 99.
Leignac 94.
Lieuriac 96.
Loubéjac 100.
Loupiac 99.
Marcenat 105. 192.
Marmagnac 103.
Massiac 11. 106.
Mauriac 26. 106.
Maymac 108.
Maynac 101.
Merlhac 216.
Meymac 108.
Moissac 112.
Orniac 60.
Paulhac 117.
Polminhac 120.
Quézac 228.
Reilhaguet 126.
Roffiac 129.
Roufhac 129.
Salvaniac 135.
Sausac 131.
Sauvat 222,
Sourniac 136.
Tourniac 139.
Taizac 138.
Vézac 142.
Vibrezac 143.
Volzac 144.
b)
Barbaranges 64.
Bourrianne 169.
Cauzans 169.
Chalinargues 36.
Fontanges 228.
Lioran 96.
Maillargues 102.
Marlanges 216.
237
Maziniargues 106.
Meymargues 108.
Montreisse 34. 196.
Neussargues 194.
Romaniargues 128.
Le Vigean 142.
Charente.
a)
Abzac 56.
Angeac 146.
Ansac 55.
Arsac 149.
Arthénac 149.
Aunac 6.
Aussac 52.
Auvignac 52.
Bardenac 152.
Bazac 227.
Bessac 155.
Bignac 155.
Bioussac 155.
Birac 152. 155.
Bourrac 158,
Breuillac 218.
Brossac 67.
Chabrac 72.
Chabrignac 72.
Chantillac 167.
Chantrezac 165.
Chassieq(?) 73.
Chatignac 164.
Chavenat 164.
Chebrac 72.
Chillac 68.
Chirac 160.
Cognac 170.
Condilhac 171.
Courbillac 77.
Courgeac 77.
Courtillas 79.
Cressac 173.
Curac 79.
Deviat 175.
Dignac 176.
Dirac 228,
Doumerac 228.
Etagnac 82.
FF
Fougerat 28. 213,
Foussignac 88,
Génac 180.
Gensac 90.
Germignac 181,
Girac 182,
Goursac 220,
Grassac 78.
Grézac 90.
Grézignac 91.
Jarnac 217.
Jaugnat 89,
Javrezac 178.
Jovignac 92.
Juac 92,
Juignac 92.
Juillaguet 93.
Jurignac 84.
Lamairac 229,
Lamerac 229.
Limerac 229,
Lézignat 96.
Loubignac 99.
Loubignat 99.
Louzac 188.
Luchac 97.
Mainzac 190,
Marillac 103.
Massignac 108.
Médillac 110,
Mérignac 188.
Meussac 109.
Mornac 107. 108.
Nercillac 193.
Nersac 193.
Parsac 116,
Parzac 119,
Perignac 116.
Petit-Lessac 187.
Pironac 116,
Plaizac 119.
Plessac 120.
Poulignac 118,
Poursac 121,
Poursat 121,
Pressignac 123,
Priézac 123.
Roissac 128.
Rouffiac 129,
Roufignac 129.
Rougnac 130.
Sargnac 133.
Les Sarniacs 133.
Souvanjac 135.
Souberac 136,
Soufrignac 136,
Le Tirac 204. 205.
Vibrac 143.
Vignac 52.
Vinsac 141.
Vouillac 144.
b)
Chabran 72,
La Jullienne 93.
Ranganne 126.
Charente-
Inférieure,
a)
Antignac 55.
Archiac 56.
Arriac 57.
Balanzac 66,
Bédénac 155.
Bernezac 157.
Bizac 154.
Blanzac 66.
Breuillac 218.
Bussac 158.
Chadenac 73. 162,
Chadignac 163.
Chalezat 68,
Challignac 69.
Chamouillac 165.
Chaunac 68.
Chauzat 68,
Chénac 71.
Cherac 160,
Chermignac 168.
Chevanceaux (?) 69.
Chiersac 167.
Clérac 75.
Conac 170.
Condac 170.
Givrezac 178.
Jarlac 179.
Jayac 89.
Jonzac 92.
Jorignac 184.
Jussas 93.
Lorignac 97.
Loubat 99.
Louzignac 97.
Luzac 187.
Marignac 103.
Massac 104. 106.
Messac 190.
Mansac 188.
Mauzac 189.
Mérignac 188,
Mornac 107.
Neuillac 113.
Orlac 61,
Ozillac 52. 114.
Passignac 115.
Passirac 115.
Pérignac 116.
Périssac 116.
Pillac 119.
Plassac 119,
Polignac 118,
Pontaillac 121.
Pouillac 118.
Préguillac 48,
Reignac 196.
Rézac 214,
Roufhac 129.
Roufignac 129.
Salignac 197.
Sémillac 135.
Seugnac 197°
Sivrac 72, 133.177.
Soumeras 199.
Taupignac 217.
Thézac 200,
Touzac 201,
Transac 138.
Vanzac 203.
Vergné 5.
Vibrac 143.
Vouillac 144.
b)
Ballans 151.
Berlan 212.
Bouilland(?) 159.
Bouillant(?) 159.
Bouillants 159.
Cravan 227.
Gerzan 226,
Lusignan 96,
Lussant 97.
Médilian 110,
Orsain 140.
Ranganne 126,
Les Romas 31.
Royan 224.
Saint-Sauvant 135.
Soubran 136.
c)
Sénoche 44. 198.
Corrèze.
a)
Abriac 56.
Albussac 50.
Allassac 146,
Alleyrat 54,
Antignac 55.
Argentat 14,
Arnac-Pompadour
149.
Arsac 149,
Saint-Jean-d’Angely Aulhat 60.
148.
Bassignac 65.
il
Berchat 154.
Beyssenac 65.
Bilbac 65.
Brignac 156.
Brivezac 151. 164.
227.
Cazillac 162. 163.
Chabrignac 56. 72.
Chameyrac 162.
Chamillac 70.
Chanac 69. 71.
Chassac 73.
Chastagnac 212.
Chaumerliac 216.
Chauvac 69.
Chauvignac 69.
Chirac 160.
Cissac 170.
Clamensac 76.
Coignac 170.
Crépignac 78.
Croussac 174.
Crouzillac 174.
Daillac 175.
Darazac 174.
Davignac 175.
Dessac 80.
Dignac 176.
Domezac 176.
Dompniat 81.
Donzenac 82.
Drouillac 212.
Espaniagol 26.
Espartignac 199.
Eyparsac 199.
Forsac 87.
Fouzilbac 88.
Ladignac 94.
Lavignac 94.
Laubat 99.
Leyssac 184.
Lignerac 229.
Lintillac 186.
Lissac 186.
Loubejat 100.
Loubignat 99.
Louignac 98.
Lubersac 100.
Maillac 101.
Mansac 188.
Manzac 188.
Maussac 101.
Mayrinhac 188.
Mazeiras 220.
Mergnat 103.
Merlhiac 216.
Merpiliac 213.
Meymac 108.
Meyssac 190.
Noaillac 113.
Noalhac 113.
Orgnac 60.
Orlhaguet 26.
Payrissac 116.
Perpezac 118.
Peyrat 115.
Peyrissac 116.
Pissac 118.
Priézac 123.
Pompignac 120.
Rabot(?) 126.
Reignac 196.
Rilhac 124.
Roufignac 129,
Roumaillac 128.
Sannat 134.
Le Saillent 114.
Seilhac 197.
Sérillac 231.
Sézac 132.
Sioniac 26.
Sornac 136.
Soursac 136.
Tarnac 200.
Teilhac 138.
Teillet (?) 139.
Vassagnac 203.
Vouspillac 217.
Voutezac 144.
Ussac 139. 183.
b)
Barbazanville 64.
Dalmazane 80.
Dillanges 228.
Gimmazanne 182.
Lorlanges 57.
Lostanges 36. 37.
Mauriange 107.
La Méanne 224.
Monanges 111.
Preignan 122.
Veillan 141.
Creuse.
a)
Balezat 151.
Blessac 153.
Bonnat 66.
Bousssac 158.
Darnat 219.
Flayat 85.
Fursac 83.
Langeas 185.
Leyriat 184.
Luchat 97.
Lupersat 100,
Lusignat 96. 97.
Mainzat 190.
Malsignat 101.
Mansat 188.
Marlat 216.
Mazeyrat 221.
Merignat 188.
Mornat 107.
Naillat 112.
Parsac 118.
Pétillat 119.
Peyzat 194.
Pradeaux 116.
Rapissat 208,
Rissac 196,
Salagnac 131.
Sagnat 197.
Sargnac 133.
Vidaillat 144.
b)
Jansane go.
Jansanas 90.
Marliannes 216,
Marzan 104.
Poussange 122.
239
Dordogne.
a)
Abjac 56.
Abrillac 56.
Abzac 56.
Agonac 145.
Agugnac 145.
Aignac 54.
Aillac 51.
Ajac 56.
Antissac 55.
Antoniac 26, 55.
Argensac 148.
Armagnac 205.
Artissac 150.
Aubenac 49.
Aulhac 59.
Auriac 60,
Azerat 210.
Badaillac 152.
Badaillat 152,
Bagnac 152.
Bainac 152.
Baleyrac 151.
Bardensac 152.
Bareyrac 152.
Bassac 65.
Bassillac 65.
Bayac 64.
Béonac 153.
Bergerac 226,
Bersat 154.
Bésenac 154.
Beyssac 154.
Bignac 155.
Boissac 158.
Bonac 153.
Bouillac 159.
Bouillaguet 159.
Boulazac 160.
Bourgnac 159.
Bournac 159,
Boursac 67.
Brassac 159.
Brénac 11. 156.
Bressac 157.
Brignac 156.
Bruillac 218.
=
240
Brouillaguet 218.
Bruzac 67,
Bussac 11. 158.
Cabanac 165,
Cabriac 72.
Cadillac 162.
Cahusac 168.
Calviac 69.
Camblazac 165.
Campagnac 70.
Campniac 71.
Cardaliac 165.
Candillac 71.
Caniac 71.
Cantenag 167.
Cantillac 167.
Carac 160.
Carsac 167.
Carvaignac 166.
Castellnau-et-Fay-
rac 83.
Cavagnac 164.
Cavarnac 162,
Cavignac 164.
Cavillac 163.
Cénac 198.
Chabreillac 72.
Chabrignac 72.
Chadirac 163.
Chadourgnac 163°
Chalagnac 69.
Chamarac 162,
Chamberlhiac 166.
Chamizac 168.
Champagnac 70,
Chantérac 167.
Chapelle-Grésignac
90,
Chargnac 218,
Chassat 73.
Chaunac 68.
Chavagnac 164.
Cheyliac 68,
Cheyrac 160,
Cheyssac 73.
Chez-Biliac 66.
Chignac 71.
Chignaquet 71.
"Chourgnac 198.
Clairac 75.
Clarac 75.
Connezac 77.
Contezac 171,
Corbiac 77.
Corgnac 170.
Cormazac 169.
Cornazac 170.
Coulouniac 26, 76.
Courlac 79.
Coursac 79.
Couyrac 78.
Le Cressac 173.
Creyssac 173.
Creyssensac 11,
Crognac 227.
Cubjat 78.
Cugnac 170.
Cusac 80.
Doissac 81.
Le Dignac 204.
Dournazac 114.
Doussac 81,
Douzillac 176,
Le Drouillac 212,
Dussac 8r.
L'Erissac 178,
Eygoniac 145.
Eyliac 51.
Eyzerat 210,
Falgayrac 28, 213.
Falgayrat 213.
Flageas 85.
Flageat 85.
Flaujeat 85.
Flauviac 85.
Flayac 85.
Fayrac 83.
Fazillac 83.
Ferransac 83.
Fleurac 85.
Floirac 85.
Flourgnac 85.
Fontagnac 6,
Fonteillac 86.
Fougerac 28, 213,
Fronsac 87.
Gageac 88.
Gandillac 209.
Gaudignac 209,
Gaugeac 88,
Gaulegeac 88,
Gavirac 178,
Gayac 179,
Geriac 182.
Germillac 181,
Geyrac 182.
Giverzac 178. 207.
Gramensac 183.
Gravillac 220.
Grézignac 91.
Goursac 220.
Goursat 220,
Gurat 11, 59.
L'Hermignac 206,
Issac 11, 58.
Jauriac 178.
Jauviac 89.
Javarzac 178. 207,
Javerlhac 178.
Javerzac 207.
Javezac 178.
Jayac 89.
Jayas 89.
Jayat 89.
Journiat 184.
Juillac 92.
Juniac 93.
Jumillac 181,
Ladignac 94.
Lansac 186,
Larzac 95.
Léguillac 48, 82.
Lentignac 186,
Lespinassat 82.
Lestignac 82.
Lévinac 95.
Leyrissac 178.
Leyssac 184.
Libersac 100,
Ligonac 96,
Limeyras 229,
Liorac 11.
Lissac 186. 187.
Livrac 96.
Loubejac 100,
Lusignac 97.
Lussac 96.
Magnac 101.
Mailhac 101.
Malagnac 102.
Malignac 102.
Manzac 188.
Marcillac 105.
Marsac 104.
Martillac 105.
Marzac 104.
Marzat 104.
Mauriac 106.
Mauriat 106.
Maurignac 107.
Maurillac 107.
Mauzac 289.
Mayac 101,
Mazac 106.
Médillac 110.
Mérignague 9.
Meyrignac 188.
Milhac-de-Nontron
109,
Millac 109.
Minzac 190.
Moissac 112.
Molhac 111.
Monsac 110.
Monsaguel 110,
Montaillac 51,
Montbazillac 65,
Montignac 111.
Mornhac 108.
Le Mourliac 107.
Nabirat 212.
Nadaillac 112.
Nailhac 112. 113.
Naillac 146.
Nantiat 11.
Nanthiat 192,
Narnhac 112.
Nouaillac 113.
Orlhaguet 26.
Orliac 61.
Ouriac 60.
Pagnac 114.
242
Pontaix (?) 121.
Le Pontaix 174.
Pontignat 121.
Le Prieuré 146.
Puyssac 186,
Roumieux 128.
Roumillac 128.
Roussas 10,
Roussieux 128,
Rouvillac 129.
Sagnac 197.
Saillac 197.
Saint-Donat 92.
Saussac 215.
Solerieux 222.
Taillac 200.
Teigneux 138,
Thournay 139.
Les Versannes 203,
Viarsac 150.
b)
Aguillan 48,
Albon 138.
Alixan 31. 209.
Alixas 209.
Audrans 205,
Audran 205,
Aulan 35.
Autane 225,
Avoyan 63.
Bassian 65.
Bayance 151.
Berre-de-Sérignan
133.
Bessignan 154.
Bignan 155,
Bois - de-Chabran
72.
Bouillan 159.
Chabrillan 31. 72.
Chaissan 73.
Chambaran 166.
Chatusange 227.
Chaumiane 229.
Choméane 229.
Chausan 169.
Choranne 168,
Le Col-de-Noveysan Plaizians 119.
193.
Cornillon 32.
Ponsas 121.
Le Pont 141-
Cöte-Chaurianne168. Quincent 125.
Cöte-Mianne 229. Reilbanette 38, 127. Baussac 66,
Coucourianne 32. Le Rocher-Soubran Bégude-de-Sernhac
173.
Les Dignans 176,
Domazane 80.
Feuillans 87.
Le Filan 84.
Fillan 84.
Fontjuliane 93.
Fourane 223.
Gervane 182.
Gervans 182,
Geyssans 181.
Julian 93.
Les Julianes 93.
Julliens 93.
Lésignan 96.
Lignane 229,
Magnan 101,
Malossanes 32.
Marignane 103.
Marsane 104.
Mayran 102.
Méan 229.
Les Méannes 229,
Merclans 110.
Meymans 108,
Mian 229.
Mians 230.
Montauban 49. 223.
Montmeyran 102,
Mornans 107.
Moussan 112.
Nayranne 193.
Noveysan 32, 193.
Parnans 116.
Paulianne 118.
Péméa 229.
Peyméan 229.
Peyrins 32. 116,
Pisançon 32.
Plainans (?} 119,
La Plaine-de-Justil-
lianne 93,
136.
Romans 127.
Royannais 224.
Les Royannez 224.
Royans 32.
Le Royans 224,
Saint- Marcel-lès
Valence 180,
Saint-Agnan 54.
Les Saintagnantz54.
Saint-Montant 111.
Sauvan 29. 135.
Sauvane 135.
Seramian 229.
Serméan 229.
Serreméan 229.
La Sizeranne 212,
Soubeyran 136.
Tersane 32. 138.
Le Toras 137.
Upie 33.
La Veissanne 202.
c)
Chamaloc 43.
Chanos 42. 72.
Larnaud 43. 216,
Gard.
a)
Alairac 51.
Albairac 50,
Alteyrac 204.
Amilhac 53.
Assac 58.
Aubac 49.
Aubagnac 49.
Aubanas 49,
Aubessas 50.
Aubignac 49.
Aubras 50,
Aujac 59.
Auriac 26. 60,
Baissac 65.
Barjac 64. 152,
Baubiac 64.
Baujac 204.
133.
Bélizac 66.
Bizag 154.
Blanzac 10.
Blauzac 66,
Bordezac 160,
Boujac 160.
Boulinc 26. 159.
Bourdeliac 160,
Bourgnac 159.
Brissac 157.
Cabiac 169.
Calviac 69.
Campagnac 70,
Canac 71,
Candiac 70.
Cavaillac 166,
Cavaliat 165.
Cavenac 164.
Caurac 168.
Cauviac 69.
Césérac 212,
Ceyras 133.
Chabriac 72.
Chassac 73.
Cháteau-d'Assas 149.
Chavaniac 26, 164.
Chirac 160.
Clairac 75.
Clarensac 75.
Colias 26, 76.
Colognac 76.
La Combe-d’Auriac
60.
Commiac 172,
Conqueirac 219,
Cougoussac 172.
Le Courac 78.
Courchac 79.
Courbessac 10.
Courçonas 10,
Eysac 58.
Ferrussac 83.
Floirac 85.
Florac 85.
Fontagnac 6. 86.
Fontagneux 6.
Foussaguet 88,
Gabriac 178,
Galbiac 179.
Gaujac 89, 179.
Gavagnac 164.
Générac 90.
Génolhac 9.
La Génolhague 9.
Girac 182.
Gissac 181.
Greissac 90.
Gressac 90.
Jarnac 207.
Langeac 185.
Larsac 95. 150.
Laugnac 94.
Lignan 11.
Lirac 51.
Lussac 96.
Mailhac 101,
Malhac 101.
Malliac 101.
Marignac 103.
Mas-d'Assac 58.
Mas-Rouvillac 129.
Massilac 105.
Mézérac 220,
Moissac 112.
Montmoirac 103.
Moulin - d'Argnac
148.
Moussac 112,
Noalhac 113.
Payzac 194.
Le Petit-Bersac 154.
Possac 37. 121. 122,
Pouzilhac 124.
Probiac 124.
Quinsac 125.
Quissac 125.
Reylac 126.
Le Riac 127,
Robiac 128.
Roubillac 129.
Roussignac 128.
Rouveirac 231.
Rouvignac 129.
Saint-Etienne-
d’Alensac 145.
Saint-Martin-de-
Corcognac 174.
Saint-Martin-de-
Ligaujac 98.
Sanilhac 198.
Salazac 196.
Saussenac 215.
Sauvagnac 130.
Sérignac 132.
Sernhac 133.
Sévérac 133.
Tagnac 200.
Taleyrac 199.
Le Taleyrac 199.
Tornac 139.
Ussac 183.
Vassac 62.
Veyrac 201.
Vézillac 142.
b)
Aguzan 48.
Airan 57.
Antignargues 55.
Ardessan 35. 217.
Argentan (?) 148.
Arvignan 52.
Aubussargues 50.
Audran 205.
Aujargues 57. 62.
Auréjan 62.
Avéjan 63.
Aymargues 57. 91.
148. 180,
Barillan 152.
Bassargues 154.
Bébian 64.
Bedilhan 156.
Boucoyran 157.
Bouillargues 159.
Boulouzargues 37.
Boussargues 67.
La Boutignane 158.
Broussan 67.
Camarignan 103.
Camp-Méjan 229.
Canterane 167.
Le Capelan 219.
Carmignan 168,
Carsan 161.
Cavillargues 165.
Cheyran 161.
Cinsend 75.
Clairan 75.
Clayran 75.
Clos-Méjan 229.
Codognan 171.
Contessargues 77.
Le Couyran 79.
Crespian 78.
Dassargues 150.
Domazan 29. 176.
Domessargues 36.
176.
Dominargues 81.
Espeiran 58.
Fabiargues 83.
Firmignargues 84.
Florian 85.
Font-de-Fouzan 84.
213.
Le Four-de-Pignan
214.
Foussargues 88.
Gajan 89.
Galargues 36. 57.
180.
Galician 179.
Garrigues (?) 55.
Gaujargues 89.
Gauzignan 90.
Gavignan 89.
Générargues 90.
Goudargues 182.
Grézan 90.
Huliargues 113.
Lédignan 94.
Lézan 185.
Lignan 210,
Logrian 99.
243
Lussan 97.
Marignane 103.
Martignargues 105.
Mas-Baudan 30. 206.
Mas-Mailhan 102.
Le Mas-Mallian 102.
Mas-de-Sauvan 135.
Massane 104.
Massanes 104.
Massargues 104.
Massillargues 105.
Mauregsargues 107.
Mayran 29. 102,
Mazeran 221.
Méjan 229.
Mérignargues 103.
Meynes (?) 109.
Monteirargues 230.
Montézargues 111.
230.
Montignargues 111,
Moulezan 189.
Moulin-Malhan 102.
Moulin - de-Vein-
dran 142.
Nôtre-Dame de Lig-
nan 96.
Orsan 28. 140.
L'Ortolan 29. 220.
221.
Ozilhan 52.
Parignargues 116.
Paroisse-du-Vigan
223.
Paulhan 118.
Paussant 117.
Perpignan 230.
Pied-Méjan 229.
Peyron 62.
Pompignan 120.
Porcayrargues 36.
38.
Puech-Méjan 229.
Quilhan 68.
Quintignargues 125.
Le Quiquilhan 174.
Rédessan 127.
La Reyanne 127.
16*
244
Rodilhan 128, '
Roman 127.
Le Roméjac 128.
Russan 128.
Russargues 128,
Saduran 132.
Saint-Bénézet-de-
Cheyran 161.
Saint-Jean-de-Cei-
rargues 133.
Saint- Jean-de-Com-
bajargues 172.
Saint-Silveste-de-
Teillan 138.
Sandeyran 57.
Saujan 196.
Les Sauvans 135.
Savignargues 130.
Servezanne 135.
Seylan 197.
Signan 134.
Les Simians 135.
Solan 222,
Soubeyran 136.
La Soubeyranne 136.
Souvignargues 135.
Talazargues 199.
Teillan 138.
Tessan 138.
Thézan 201.
Valerargues 141.
Vaurargues 141.
Vendargues 142.
Vendran 142,
Vendras 142.
Vénéjan 203.
Le Vigan 223.
c)
Branoux 42, 216.
Gers.
a)
Armagnac 205.
Augnax 6,
Avensac 150.
Berrac 152,
Bestiac 26,
Cahusac 168.
Estramiac 231.
Laurac 185.
Lauriac 185,
Leviac 95.
Magnas 101. -
Maliac 102.
Marciac 26.
Marciat 104.
Mont-d’Astarac 206.
Montpardiac 116.
Ornezac 114.
Panassac 214.
Panilhac 117.
Pompiac 120. 192.
Pontejac 121.
Sauviac 135.
Savignac-Laussonne
130.
Sieurac 133.
Solomiac 136.
Taillac 200.
Tarsac 138,
Urac 140,
Vic-Fézensac 84,
b)
Aignan 54.
Ansan 55.
Aujan 59.
Aurensan 67.
Avtzan 63.
Barcugnan 227.
Basignan 227.
Biran 152. 155.
Cachan 73.
Cadeilban 163.
Cadignan 163,
Callian 69.
Cantiran 167,
Castéra -Verdusan
225.
Catalan 169,
Corneillan 78.
Courensan 77.
Dagnan 174.
L’Eusan 29,
Gaujan 89,
Gauvagnan 180.
Grazan 90,
Justian 93.
Laguzan 49.
Landiran 147.
Lauran 29.
Loubersan 100.
Lussan 97.
Magnan 101.
Mansant (?) 188,
Marignan 29. 103.
Marsan 104.
Mauran 107.
Mirannes 102,
Montignan 111,
Mouchan 112,
Noilhan 113.
Orbessan 114,
Ordan 194.
Ordan-Laroque 31.
Paillan 115,
Persan 118.
Ponsan 121,
Preignan 122,
Prouillan 123.
Réans 127.
Sabazan 130.
Sansan 131.
Sarraguzan 49.
Seissan 134,
Sérian 197.
Soubaignan 135.
Soubiran 136.
Thézan 201,
Tournan 139.
Vergoignan 142.
Gironde.
a)
Abzac 56.
Agassac 209.
Aubiac 49.
Balizac 151.
Bersac 154.
Bignat 155.
Birac 155.
Blagnac 153.
Bonzac 66.
—
Bouliac 159.
Branlac 216.
Brussac 67.
Bujac 206.
Cabanac 164.
Cadillac 162.
Camarsac 162,
Camillac 70.
Cantennac 167.
Cartignac 167.
Cauvignac 69.
Cavaillac 166,
Cavignac 164.
Cissac 170.
Coirac 78.
Condissas 171.
Courpiac 78.
Le Courtillac 79.
Cubzac 78.
Daignac 174.
Dignac 176.
Dommezac 176.
Donnezac 82,
Donzac 81.
Escurac 231.
Flaujagues 85.
Frédignac 207.
Fronsac 84.
Frontenac 87.
Gauriac 178.
Gauriaguet 178.
Générac 190.
Gensac 90,
Gornac 170,
Grésillac 91.
Guillac 48.
Ignac 91.
Illac 52.
Laujac 94. 95.
Lavagnac 94.
Lavignague 9. 94.
Libardac 207,
Linas 228,
Loirac 97. 185.
Loupiac 99.
Lugagnac 98.
Marsac 103,
Marsas IT, 27.
iii
Martignas 105.
Martillac 105.
Mauriac 106.
Mazerac 220.
Mérignac 188.
Merignas 188.
Monillac 111.
Naujac 112.
Neyrac 193.
Noalhac 113.
Ordonnac 194.
Padernac 117.
Parsac 118.
Périssac 116.
Pessac 118.
Plassac 153.
Podensac 122.
Pompejac 120.
Pompignac 120.
Pontac 121.
Potensac 122.
Pouillac-Orignac
118.
Poussignac 122.
Preignac 122.
Pugrag 124.
Queyrac 160. 163.
Quinsac 125.
Le Sablona 10.
Sadirac 132.
Salignac 197.
La Salvetat 125.
Sauviac 135.
Sénéjac 198.
Sigognac 74.
Soulac 222.
Soussac 135.
Teuillac 138.
Tizac 138.
Toudenac 201.
Vensac 141.
Verac 202.
Virsac 203.
Yvrac 177.
b)
Avensan 150.
Aylas 31.
Bassanne 65.
Les Berlans 212.
Blaignan 153.
Bouqueyran 151.
Boussan 158,
Brouqueyran 161.
Camblanes 165.
Canéjan 72.
Cardan 165.
Cordeillan 77.
Courbian 77.
Cursan 79.
Eyran 57.
Le Flaman 86.
Fontanéan 87.
Germinian 181.
Gradignan 91.
Grayan 90.
Guignan 145.
Issan 183.
Landiran 147.
Landiras 31.
Laurenzanne 185.
Léognan 95.
Lignan 229.
Livran 96.
Luxan 97.
Macanan 190.
Maignan 101.
Montussan 183.
Mourlan 108.
Noaillan 113.
Peyrolan 221.
Puybarban 227.
Le Reyran 126.
Sarcignan 215.
Semeillan 135.
Séreillan 231.
Soussans 135.
Le Taillan 200,
Tourran 137.
Le Vignan 144.
Hautes-Alpes.
a)
Brassac 156,
Brisague 9.
Ceilac 74.
Cornillac 78.
Enbayrac 50.
Maussac 101.
Moissac 112°
Neyrac-les-Bains
193.
L'Oréac 60.
Parassac 195,
Poligny 118.
Les Pontillacs 121.
Le Rocher-du-Riac
127.
Roussac 128.
b)
Autane 27. 223.
Les Autanes 27.
223.
Barban 227.
Bazordan 153.
Les Bois-Fouran
223.
La Buriane 159,
Chambran 162.
Chaméan 229.
Champ-de-Barban
227.
Champ-Fouran 223.
Champ-Méan 229.
Champ-Simian (?)
135.
Chapeiran 32.
Les Chargeans 166.
Le Catalan 169,
La Catalane 169.
Les Catalans 169.
Chauranne 168.
Clot-Mozan 189.
Colomban 216.
Coméan 192.
Coste-Méane 229.
Les Damians 175.
La Doussane 81.
Les Florins 85.
Font-Fourane 223.
Fouran 223.
Charbillac 11. 166. Gapian 180.
245
Le Gouiran 59.
Lac-Mézan 229.
Launanet 94.
Magnan 101,
Magnane 101.
La Marejanne 102.
Margaillan 230.
Mazan 229.
Le Méan 220.
Les Méans 224. 229.
Le Méhan 229.
Le Mian 329.
La Miane 229.
Les Mianes 229.
Moydans 20. 191.
Mussanne 112.
L'Oran 62.
Oriane 62,
Pourillan 125.
Pré-Boussan 158.
Pré-Fouillan 87.
Pré-Mian 229.
Pré-Vendran 142.
La Queylana 69.
Queyran 161.
La Roche-Méane
229.
Le Rocher-Chabran
72.
Romans 128.
Salerans 222.
Savournon 29. 132.
Sigouret-Foran 223.
Soubeyran 136.
Veillianne 141.
Le Veyer (?) 29,
203.
Veynes 175.
Vouydane 225.
c)
Baratier (?) 50,
Bramousse 45.
Fiasque 45.
Laragne (?) 46. 150,
Le Moulin-R évil-
lasc 129.
Névache 45.
246
Parrache gt, 221, Launac 94.
Launaguet 94.
Laurac 185.
Layrac 184.
La Sévéraisse à34. Lévignac 94.
La Sévéraissette Magnanac 101.
Pénache 45.
Pré-Fiasque 84.
Sévéraisse 45.
Révillasc 42, Maillac 101.
Magnoac 101.
Haute-Garonne, Marignac 103,
a) Massac 104.
Agassac 209. Maurat 197.
Albiac 49. Mauressac 107.
Ampouillac 55. Mauzac 189.
Antignac 55. Paulhac 118.
Aurignac 60. Peyrissas 116.
Auzas 52. Rouffiac 129.
Azas 59. Sauvagnac 135.
Barcugnas 227. Sédeilhac 131.
Bayssac 64. Seyrac 133.
Berat 155. Sieuras 133.
Blagnac 153.
Boujac 206.
Bragayrac 226, Antichan 55.
Brugnac 206, Baraillan 152.
Cabanac 165. Barbaran 64.
Cadenac 73. Blajan 153. 227.
Cadilhac 162. Boussan 158.
Caignac 71. Brugnan 206,
Cambiac 166. Caraman 168,
Campauliac 118. Frontignan 65.
Cardeillac 165. Gaja 89.
Castagnac 4. 212. Gourdan 29. 182,
Fleurian 85.
Léran 185.
Lussan 97.
Lussan-Bouconne
Caujac 168,
Cazac 162.
Charlas (?) 162.
Corrousac 173.
Damiac 175. 97.
Fronsac 87.
Fustignac 88.
Gaillac 26. 179.
Garac 182, Maurian 107.
Les Gazacs 180, Nébouzan 113,
Gensac 90,
Gragnague 9. 91. Julia 31.
Grazac 8, 91.
Lantignac 186,
Laubague 9. 99.
Mailban 102,
Malhan 102.
Martignan 105.
Gaillaguet 26. 179. Mauran 107.
Noueilles 33.
Péguilhan 48.
Polignan 118.
Sarreméjan 224.
Sarremézan 27,
Seglan 215.
Seillan 197.
Toulousain 29,
Toussans 139.
c)
Lavernosc 42,
Verdach 42.
Haute-Loire.
a)
Agnac 54,
Aillac 52.
Ampilhat 53.
Anviac 147.
Apinac 56,
Arnissac 149.
Arsac 149.
Aulias 60.
Aubagnat 49.
Aubazac 50,
Aunac 6.
Aupinhac 146.
Auteirac 204, 205.
Autrac 204,
Auvernat 211.
Azerat 210.
Beaurac 66,
Beyssac 66.
Bilhac 66.
Blaisac 66.
Blassac 153.
Brennat 156,
Celhac 197.
Cerzat 212.
Ceyssac 132,
Ceyssaguet 132,
Chadenac 73.
Chadernac 163.
Chadrac 163,
Chadriat 163.
Chanéac 71.
Chaniat 71.
Chantillac 167.
Chavagnac 164.
Chaudeyrac 227,
non
Chauliac 74.
Chaumilhac 219.
Cheyrac 160.
Chillac 69.
Chirac 160,
Cissac 132, 170,
Gisac 181.
Grazac 90.
Jabouzac 178.
Jagonzas 92.
Jauriac 178,
Julliat 93.
Junhac 93.
Jussac 93.
Ladignat 94.
Langeac 185.
Larsenac 95.
Leyssac 184.
Lioriac 96.
Lissac 186,
Lizieux 187.
Lonnac 98,
Lubilhac 100.
Madriat 188.
Marminhac 103,
Mauvagnaguet 213.
Mauvagnat 213,
Mazerat 220,
lll
Mazerat-Aurouse
220.
Mazeyrat-Crispin-
hac 220.
Meyssinhac 108.
Montmoirac 11.
103.
Nolhac 113.
Orcenac 140.
Orlac 61.
Orsignac 140.
Orsilhac 140.
Paulhac 117.
Paulbaguet 117.
Paysac 194.
Pionsat 120.
Polignac 120.
Promeyrac 122.
Rilhac 126.
Riniac 196.
Rognac 130.
Rougéac 129.
Saint-Blaise 90.
Saint-Georges-
d’Aurac 62,
Sansac 131.
Sarniat 133.
Sassac 131.
Servissac 134.
Solignac 136.
Tailhac 200.
Talairat 199.
Tavernat 222.
Torciac 26, 137.
Vailhac 141.
Vergezac 203.
Vergonzac 142.
Versilhac 203.
Vissac 143.
Vissaguet 143.
Volhac 144.
b)
Durianne 177.
Jourchane 184.
Jullianges 38, 93.
Lorlanges 91. 187.
La Méanne 224.
Moranges 107.
Poursanges 122.
Hautes-Pyré-
nées.
a)
Arcisac 150.
Avézac-Prat 63.
Bazeillac 65.
Bénac 154.
Bernac 156.
Cabanac 164.
Estirac 206.
Jaunac 223.
Laméac 184.
Loubajac 100.
Massas 11.
Oléac 113.
Orignac 60.
Pailhac 116.
Paréac 116.
Saint-Séver-de-
Rabestan 56.
Sarriac 57. 197.
Sénac 198.
Soubagnac 135.
Talazac 199.
Urac 140.
b)
Antichan 55.
Arcizans 150.
Aureilhan 61.
Aurensan 61.
Avajan oder Avé-
jan 63.
Aventignan 150.
Avézan 63.
Barbazan- Dessus 64.
Baudéan 206.
Bigourdain 29.
Blaignan 153.
Cadeilhan 163.
Campan 70.
Campazan 70.
Campusan 70.
Grézian 90.
Hauban 49. 223.
Léchan 187.
Lézignan 96.
Lugagnan 98.
Mansan 188.
Nouillan 113.
Parsan 118.
Sailhan 197.
Saubissan 135.
Tajan 201.
c)
Ansost (?) 43.
Arbeost (?) 43.
Haute-Savoie.
a)
Alby 49.
Alpigay 146.
Amancy 14.
Andilly 146.
Bossey 14. 158.
Chavannaz 20. 164.
Chilly 14. 68,
Choysy 169.
Cusy 14. 80.
Desingy 81.
Droisy 14.
Le Faucigny 88.
Fessy 84.
Flagy 85.
Frangy 178.
Grésy-sur-Isère 14.
Grésy 90.
Jonzier-Epagny 92.
Jussy 93.
Juvigny 92.
Loëx (?) 187.
Lornay 185.
Machilly 106.
Martenex 105.
Martenod (?) 105.
Martigny 105.
Mercy 192.
Mésigny 106.
Montigny 14.
Mont-Saxonnex 75.
Mornex 108.
Nancy 192.
247
Nernier 14.
Olly 113.
Orbessy-Dessous
114.
Orsaix 140.
Pessay 118.
Poussy 121.
Pressy 123.
Pringy 122.
Publier 124.
Quincy 125.
Romblaz (?) 128.
Rumilly 128.
Ternier 11.
Vallery 141.
Very 201.
122,
b)
Champanges
Florins 85.
Giogean (?) 181.
Langin 186.
c)
Chavanod (?) 165.
Haute-Vienne.
a)
Ambazac 146.
Bellac 65.
Bersac 154.
Boissac 158.
Bonnac 66.
Burgnac 159.
Cheronnac 160.
Cognac 170.
Compreignac 172.
Coussac 80,
Crousillat 174.
Cursac 79.
Darnac 219.
Doulhac 81.
Dournazac 177.
Farsac 82.
Feytiat 84.
Flavignac 86.
Frontignac 88.
Gramagnac 183.
248
Greignac 91.
Jouac 91.
Juniat 93.
Jussac 93.
Ladignac 94.
Lavignac 94.
Lignac 95. 228.
Luchat 97.
Mailhac 101.
Marcognac 102.
Mérignac 188.
Meuzac 109.
Monsac 110.
Naillac 112.
Nanthiat 192.
Naugeat 112,
Pagnac 114,
Peyrat 115.
Peyrilhac 116.
Roufignac 129.
Roumagnac 127.
Roussac 128,
Saillat 197.
Sauviat 135.
Séreilhac 231.
Sissac 198,
Solignac 136.
Veyrac 201.
Viblac 143.
Teignac 138.
b)
Chanteranne 167.
Gargan 179.
Montbrignan 157.
Puymauran 107,
Hérault.
a)
Agnac 54.
Aleyrac 51.
Amilhac 53.
Arguzac 56,
Artenac 149.
Assenat 145.
Aubagnac 49.
Aupenac 145.
Avizac 63.
Balayrac 151.
Barbayrac 64.
Barrac 152.
Bésac 154.
Bournac 159.
Brassac 156.
Brignac 157.
Brissac 157.
Campagnan TI, 70,
Cardilhac 165.
Cassillac 73.
Caveirac 163,
Cazillac 163.
Clairac 75.
Coupiac 78.
Cransac 161,
Ferrussac 83.
Gabriac 178.
Gailhac 179.
Le Gassac 226,
Grassac 90.
Issac 183.
Larsac 150,
Lavagnac 94.
Loiras 97.
Lussac 96.
Maillac 101.
Mallac 221.
Maussac 101.
Montagnac 7.
Ornac 61.
Pauliac 117.
Peyriac 115.
Prunac 6. 214.
Rabejac 126,
Raissac 196.
Ramerac 208.
Raspaillac 208.
La Roque-Vibrac
143.
Roubiac 128. 129,
Rouvignac 129.
Ruffas 129,
Saint Genies-de-
Varensal 202.
Salvagnac 135.
Sausac 213,
Sauviac 135.
Savagnac 130,
Savignac 130,
Sévirac 133.
Souloumiac 135.
Tarassac 200,
Valrac 141.
Varaillac 202,
Vargnac 202,
Vergognac 142.
Veyrac 201.
Villeveyrac 201.
b)
Abeillan 28. 55.56.
Adillan 59.
Adissan 59.
Affanies 34.
Albian 49.
Aleyrargues 37.
Alignan 51,
Aniane 54.
Aspiran 58.
Assignan 58,
Audran 205.
Aureillan 31.
Baillargues 64.
Baissan 65,
Barassan 64.
Bardéjan 152,
Bassan 65.
Bessan 65,
Bétirac 155.
Boujan 29. 157.
Buziniargues 227.
Caillan 69.
Candillargues 71.
Canteranne 167.
Cartouire 33.
Cassan 73,
Castignan 212.
Catunian 163.
Causses-et-Veyran
33. 68.
Cazeneuve 182.
Cébazan 130.
Ceilhes-et-Rocosels
33.
Cesseras 31.
Chiniane 55.
Cissan 75.107.161.
Combejean 172.
Corbian 77.
Corneilhan 31. 78.
Coudougnan 171,
Couran 79.
Coussergues 36.
Embayran oder Am-
beyran 146.
Flamman 86,
Frontignan 88,
Galargues 36.
Gargaillan 179.
Grazan 91.
Guzargues 49,
Jaujan 89.
Jullian 93.
Leyrargues 51.
Lieuran 61, 96.
Lieuran-Cabrieres
61.
Lignan 31. 229,
Loupian 97.
Lucian 97.
Lussan 97.
Madaille 110,
Magrignan 100.
Mairan 29, 102,
Marseillan 105.
Marsilian 105.
Marsillargues 105.
Mas-de-Quarci 33.
Maureilban 107.
Mazerac 220.
Médeillan 110,
Mermian 104,
Meyrargues 103.
Moussans 112.
Nadailhan 112,
Neffès 34.
Nissan 54.
Pailhès 183.
Palignan 115.
Pardailhan 117,
Paulhan 118.
—
Peilhan 119.
Pignan 28. 214.
Plaissan 119.
Pompignane 120.
Popian 121.
Portiragues 38. 217.
Poursan 121.
Prémian 122.
Prouille 33. 123.
Ramejan 210.
Valros 32. 141.
Vendargues 142.
Vendemian 144.
Vérargues 201.
Veyran 150.
Vezian 142.
Villemagne 190.
c)
Peyrescanes 41.
Chavagneux 164.
Chélieu 1. 164.
Chessieu 73.
Clériu 75.
Communäy 76.
Courtenay 79.
Crémieu 173. 231.
Demptézieu 14. 81.
Dizimieu 81.
Evrieu 56.
249
Percy 116.
Peyrieu 115.
Poliénas 20. 118.
Polossat (?) 165.
Ponsonas 121,
Porcieu 121.
Poussieu 117.
Proveyzieux 124.
Pusignan 19. 124.
Quincieux 125.
Roujan 224. 221. Fessy 84. Quinsonnas 125.
Saint-A ndré-de- Salasc 42. Fétigni 84. Quirieu 125.
Prolian 123. Saint-Sixte-d’Ave- Flassieu 86. Rageat 126.
Sainte-Croix-de- nas 42. Les Fontagneux 87. Romagneu 127.
Quintillargues Fouilleux(?) 87. Saint-Martin-de-
125. Isère. Fuyssieux 88. Miseré 14.
Saint-Etienne-d’Al- a) Gillonay 223. Soleymieu 135.
bagnan 49. Agny 14. Heyrieux 15. 57. Surieu 133.
Saint-Etienne-de- Amblagnieu 205. Ivory(?) 177. Ternay 14. 200.
Gorjan 182. Amblerieu 205. Jallieu 179. Tignieu 138.
Saint-Jean-d’Au- Amby 14. 146. Jameysieu 181. Tirieu 137. 200.
reilban 61.
Sainte-Magdelaine-
d’Octavian 113.
Saint-Marcel-d’A-
deillan 59.
Saint-Martin-de-
Clémensan 76.
Saint-Martin-de-
Divisan 175.
Saint-Pierre-de-
Papiran 116.
Saint Sebastian-
de-Frémian 178.
Salvan 29. 135.
Saturargues
Saussan 215.
Sauteyrargues 36.
Sauvian 135.
Sérignan 132.
Servian 29. 134.
Soubeyran oder
Soubeyras 136.
Teyran(?) 205.
Thézan 201.
Tressan 137.
Vailhan 141.
Valras 241.
Apprieu 56.
Arzay 14.
Assieu 58.
Avrissieux 61.
Bascuirieu 151,
Bilieu 66.
Biviers 14. 156.
Bonvesse - Quirieu
160.
Bossieu 158.
Bossieux 67.
Boulieu 159.
Bournay 160.
Bressieux 21. 157.
Cariseu 161.
Cessieu 134.
Chamagnieu 101.
Chamolay 165.
Champagnier 14.
70.
Champagnieu 189.
Chandieu 70. 77.
Chapieu 168.
Chaponnay 169.
Charvieu 166.
Chassignieu 73.
Chatonay 73.
Janneyras 19.
Jarcieu 226.
Lancey 14. 186.
Leyrieu 184.
Lieuras(?) 96.
Loirieu 97.
Luzinay 97.
Maconièr 189.
Magnier 101.
Manissieux 207.
Marigneu 103.
Marlieu 216,
Massé 106.
Mépieu 189.
Merlat 216.
Meyrié 14.
Meyrieu 20. 102.
Meysieu 106.
Meyssiès 14. 190.
Milieu 109. 230.
Miseré 220.
Moissieux 20. 112,
Montalieu 111,
Mornay 108.
Moydieu 20. 191.
Ornacieux 18. 114.
Parmillieu 122.
Toisieu 201.
Toussieux 139.
Varacieu 18. 202.
Vassieux 202.
Vatilieu 203.
Vénérieu 142.
Vercieu 203.
Vessilieu 202.
Vignieu 143.
Ville-Morieu 106.
Vinay 143.
Virieu 202.
b)
Alloix 32.
Autrans(?) 204.
Berland 212.
Bernin 32.
Bressin 32. 67.
Brosses 67.
Chaleyssin 32. 68.
Chantilin 167.
Chapan 219.
Chapareillan 116.
Chichiliane 32.169.
Chimilin 165.
Combant 219.
Lancin 32.
Marcollin 110.
Mathaysine 32.
La Mataisine 189.
Mépin 189.
Millin 109.
Prémin 122,
Pressin 123.
Rivoiranches(?) 38.
Les Rivoirans 38.
Romans 10. 127.
Le Royans(?) 224.
Saint-Cassien 73.
Saissin 132.
Sérezin 67,
Thoranne 137.
Trécin 52.
Tullins 29. 31. 32.
139.
Valencin 141.
c)
Alloix(?) 44.
Baix(?) 153.
Boissieu 46, 153.
Brignoud 43. 157.
Chavanoz 41. 165,
Forêt-de-Mayard
46. 190,
Gillivache 45. 183.
Lavars 46. 95.
Roissard 46. 95.
Saint-Mamert 43,
Vénosc 43. 203.
Vitrieu 46. 143.
Landes.
a)
Arsague 149.
Cauna 69.
Lévignac 95.
Maillas 11. 101.
Préchac 123.
Ronsacq 57.
Soubagnac 135.
Trensacq 137.
Uchac 183.
b)
Aubagnan 50.
Aureilhan 61.
Baudignan 206.
Luzan 187.
Maureilhan 107.
Merlan 216.
Messanges 192.
Mont-de-Marsan
104.
Moranne 107.
Peysan 194.
Roquefort-de-Tur-
san 137.
Sarbazan 134.
Soubiran 136.
Lot.
a)
S. Afre 185.
Albiac 49.
Alteyrac 204.
Alvignac 52.
Andressac 147.
Auliac 60.
Auniac 6,
Bagnac 151.
Beyssac 63.
Billac 65.
Boussac 67. 158.
Bullac 159.
Cabanac 164.
Caillac 68.
Calviac 68.
Calvignac 69.
Capdenac 73. 149.
Cardaillac 165.
Carnac 218.
Carniac 218,
Cartassac 167.
Cassagnac 212.
Cavagnac 164.
Cénac 145.
Cieurac 72. 133.
181,
Colonzat (?) 76.
Commiac 172,
Cornac 170.
Craissac 78.
Cressensac 210,
Cuzac 80.
Devillac 175.
Domenac 81.
Escayrac 198,
Figeac 84.
Flaujac 85. 94.
Flaugnac 86.
Fourmagnac 101.
Frontenac 87.
Gamiac 180.
Gignac 180.
Girac 182.
Granouillac 91.
Grugnac 220.
Lansac 185.
Lanzac 186,
Lentillac 186.
Linac 228,
Loubéjac 100,
Loupiac 99.
Lugagnac 98,
Magoagués 101.
Marcenat 105.
Marminiac 103.
Martignat 105.
Mayrinhac 188,
Mézayrac 220.
Mouyrac 107. 191.
Nadaillac 112.
Nadilhac 112,
Neyrague 193.
Nozac 194.
Orlhac 26, 61,
Orlhaguet 60,
Ornhac 60,
Orniac 60,
Padirac 117,
Parnac 117,
Parniac 116.
Pasturac 117.
Paunac 125.
Payrac 115.
Payrissat 116.
Pestillac 119,
Peyrinhac 116,
Pinsac 195.
Pontiac 121,
Poussignac 121.
Prouillac 123.
Quissac 125.
Rastassac 208,
Reilhaguet 126,
Rilhac 126.
Rostassac 208.
Rouffiac 129.
Roufignac 129.
Roufithac 129.
Rouilhac 196,
Saillac 197,
Saissac 132.
Salviac 135.
Segonzac 133.
Sénaillac 198.
Sérignac 132.
Souillac 199.
Tauriac 26, 137.
Tersac 138,
Thessilac 200,
Tourniac 139.
Touzac 201.
Vaillac 141.
Ventaillac 142.
Viazac 203, o
Vidaillac 144.
b)
Promilhanes 122.
Sarreméjan 224.
Sarremézan 27,
c)
Sénot (?) 42.
Toulousque 44, 138
Lot-et-Garonne.
a)
Agnac 54.
A
Antagnac 56.
Aubiac 49.
Auliac 60.
Bernac 156.
Birac 152. 155.
Brugnac 206.
Causac 168.
Clairac 75.
Courbiac 77.
Crouzillac 174.
Devillac 175.
Doumillac 176.
Estillac 220.
Ferrussac 83.
Frontignac 88.
Ladignac 94.
Lamassac 229.
Laugnac 94.
Layrac 184.
Lévignac 94. 95.
Loupinat 99.
Lugagnac 98.
Martaillac 105.
Mas-d’Agénais 120.
Mauriguac 107.
Montaillac 111.
Nérac 193.
Pagnagues 114.
Peyrillac 116.
Playchac 150.
Pompéjac 120.
Poussignac 121.
Puechbardat 152.
Rastouillac 208,
Reissac 196.
Sauvagnat 135.
Segougnac 133.
Serac 133.
Sérignac 132.
Tayrac 200.
Tersac 138.
Thezac 201.
Tourliac 137.
b)
Aiguillon 32.
Andiran 147.
Arbussan 60.
Ardiran 217.
Beaujan 206.
Bourran 159.
Cavagnan 164.
Corbian 77.
Courbian 77.
Damazan 80.
Gassas 31.
Landiran 147.
Loupian 90.
Lusignan 96. 97.
Meilhan 102.
Mérilhan 103.
Mirannes 102.
Quintan 125.
Salban 135.
Sauméjan 224.
Veyran 201.
Villefranche-du-
Queyran 161.
c)
Senot (?) 198.
Lozère.
a)
Alteyrac 204.
Aurillac 62,
Canillac 72.
Caulhac 26, 79.
Chaudeyrac 227.
Chirac 160.
Civerac 133.
Cougoussac 172.
Ferrussac 83.
Florac 85.
Giserac 181.
Grizac 90.
Naussac 112,
Noalhac 113.
Quézac 228.
Raspaillac 208.
Reyrac 126.
Tignac 138.
b)
Julianges 38. 93.
Le Lieuran 96.
©)
Neyrueis (?) 44. 103.
Puy-de-Dôme.
a)
Allagnat 11. 145.
Anzat-le-Luat 65.
Auzat-le-Luguet
146.
Apchat 56.
Argnat 148.
Aubiat 49.
Augnat 6. 54.
Aulhat 59.
Auzat 52,
Auzat 59. 63.
Ayat II. 145.
Aydat 63. 123.
Banzat 152.
Bertignat 157.
Bonnat 66.
Brassac 156.
Brenat 156.
Cebazat 130.
Ceyras 75.
Chaigat 212.
Chanat 71.
Chanonat 72.
Chantignat 167.
Charensat 161,
Charvillat 166.
Chatrat 163,
Chauriat 168.
Chidrac 163.
Choviat 69.
Civerac 133.
Clémensat 76.
Codenhat 173.
Compains 7.
Cornassac 170.
Culhat 76.
Dauzat-sur-Nodable
52.
Donazac 82.
Donnezat 82.
Ennezac 54.
Ferroussac 83.
Ferroussat 83.
251
Fontanat (?) 228.
Gelat (?) 224.
Giat 89.
Gignat 180.
Insac 184.
Jourssat 184.
Juilac 92.
Jussat 93.
Layrat 184.
Lignat 98. 228.
Loubeyrat 38. 216.
Luzillat 97.
Madriat 188.
Mailhat 101.
Manzat 209.
Marat 102. 220.
Marcillac 105.
Marmilhat 103.
Marsat 104.
Marsolat 10,
Martignat 105.
Mauriat 106.
Mauzat 189.
Moissat 190.
Moriat 106.
Nadailhac 112.
Nadaillat 712.
Nébouzat 112.
Noalhat 113.
Olhat 113.
Orléat 61.
Paillat 114.
Paulagnac 118,
Pauliat 117.
Le Pérignat 116.
Perpezat 118.
Persignat 118.
Pessat 118.
Pionsat 11.
Plauzat 120.
Pognat 124.
Pompignat 120.
Ranciat 126.
Reignat 196.
Rilhac 126,
Romagnat 127.
Rouilhat 196.
Royat 224.
252
Saint-Blaise 199. Maureillas 107.
Saint-Blaise-de-Sar- Thézac 201.
Ihac 231. Teyssac 200.
Saint-Remy - de- La Tour-d’Elne 48,
Chargnat 218,
Sannat 197. b)
Sauvagnat 135. Ansignan 55.
Sauviat 135. Arria 57.
Ségonzat 133. Aurignan 61.
Solignat 199. Cantarana 167.
Soussat 135. Castillane 219.
Surat 133. Comeilla 78.
Urbillat 140. Cuxa 172.
Vensat 141. Espira-de-l'Agly
Vitrac 143. 58.
Voilhat 144. Fenilla 31.
Yssac 183. Fuilla 87.
b) Lhupia 99.
Chanteranne 167.
Fontclairant (?) 75.
Jose 34.
Lameyrand 229,
Marcellange 105,
Marcollange 110.
Massange 104.
Moranges 107.
Pagnant 114.
Paillargues 115.
Périssanges 116,
Poulargues 36,
Poussanges 37.
Randan 148. 208.
Sauvessanges 135.
Sauzillanges 37. 74.
Tarsanne 138,
e)
Chavarot 162,
Chavaroux (?) 162.
Manarache 44.
Peyroche 41. 44.
221,
Pyrénées-Orien-
tales.
a)
Flassa (?) 86,
Lansac 186,
Lloursannes 100.
Lloussannes 33.
Llupia 31.
Marignans 30°
Massane 104.
Perpignan 11. 230.
Pia 31. 56.
Prugnanes 28. 214,
Serdynia 29. 174.
Taurinya 137.
Vézian 142.
Rhone,
a)
Albigny 49.
Amancy 52.
Ancy 55.
Andilly 147.
Apinost 21. 40. 56.
Arboras 56.
Arnas (?) 148.
Aynay 13. 210,
Bagny 152.
Le Barnay 13. 67.
154. 156.
Bessenay 154.
Boyeux 157.
Bressieu 157.
Brignais 9, 156.
157:
Brussieux 67.
Bully 159.
Chablénas 20°
Chapponay 169.
Charantay 161.
Charly 162.
Charnay 163.
Chassagny 12. 73.
Chasselay 73.
Chazay 162,
Chessy 73.
Chevinay 164.
Cogny 15.
Condrieu 171,
Crécy 173.
Cressilien 173.
Demaré 12. 206.
228.
Denicé 12. 81.
Dorieu 177.
Flacicux 86.
Fleurieux 13. 86.
Frontigny 88,
Gelay 224.
Goffieux 209.
Grézieu 90.
Grézieux 90.
Grigoy 91.
Grivilly 91.
Igny 91.
Irigny 32. 210.
Juliénas 20. 93,
Jullié 12. 93.
Jurieux 184.
Jussieux 93.
Lacenas (?) 185.
Lancié 186.
Lantignie 186,
Légny 94.
Lentilly 13. 186.
Lissieux 186, 187.
Lucenay 97.
Lucieux 100.
Magny 101,
Malvat 213.
Mantigny 53.
Marcilly 105.
Marlesay 217.
Le Massenet 105.
Mazieux 106.
Merduel 110.
Messimy 12. 108,
Millery 213,
Milly 109.
Missilieu 112.
Moiré 106.
Montagny 13.
Morancé 107.
Nervieu 193.
Néry 193.
Ordilly 194.
Quilly 59. 113.
Paissellay 13. 119.
Pollionnay 118.
Poleymieux 120.
Pomérieux 214.
Pouilly 117.
Progny 214.
Pugny 124.
Quincié 125.
Quincieux 125.
Reccy 149.
Rignié 196.
Saint-Igny 131.
Sarcey 13. 215.
Savigny 130.
Sermerieu 199.
Le Sonnay 197.
Soucieux 135.
Sourcieux 74.
Sourzy 136.
Souzy 135.
Taravet 200.
Theizé 12, 201,
Thisy 138.
Thorigny 137.
La Tour-de-Sal-
vagny 135.
Vaugneray 13. 192,
Verchery 223.
Villié 12. 143.
Vindry 142.
b)
Agny (7) 32.
Berland 212.
lelan 160.
yy (?) 32.
n 93.
Magnin 101.
¡aran 208.
t-Jean-de-
1aussan (?) 68.
nche (?) 137.
sin 138.
Urbane 222.
c)
st 43. 155.
nbost 43. 166,
3onost 41. 169,
ioux 43. 207.
ache 41. 221.
Savoie.
a)
gny 55-
"sieux 61.
eux 56.
veraz 64.
erey 14. 64.
7 64.
154.
eux 157.
gny 101.
ery 21.
apieux 168.
ay 69.
?) 160.
4
ıtenex 75.
180.
L’Epigny 215.
Lépigny 215.
Loisieux 14. 188.
Louvagny 14. 100.
Lucey 95.
Magnenay 101.
Magny 101.
Marcieux 104.
Mercury - Gemilly
109.
Méry 102.
Le Mornet (?) 108.
Mougny 191.
Mouxy 112.
Le Neyret 193.
Orbassy 114.
Orly 61.
Passieux 114.
Patigny 119.
Peycieux 194.
Pugny-Chatenod
124.
Roignais 130.
Rossy 128.
Saugey 14.
Sérieux 197.
Servolex 14.
Thoiry 137.
Viry 202.
b)
Cognin 170.
Curienne 79.
Domian (?) 33. 176.
Les Dorléans ?) 62.
Friolan (?) 30. 207.
Fontainant (?) 87.
Le Magnin 101.
Marolland (?) 216.
La Maurienne 107.
Maurin 107.
Modane (?) 192.
Mont-Mélian 33. 109.
Myans 27. 33. 224.
Les Poncins 121.
Saint-Cassin 33. 73.
Saint-Jean-de-Mau-
rienne 107.
Sarvian 33. 134.
Verdan 225.
Tarn.
a)
Andillac 146.
Bouillac 159.
Bourgnounac 159,
Braconac 156.
Brassac 156.
Cahuzac 168.
Caignac 71.
Canac 71.
Canezac 72.
Cardonnac 165.
Carlac 162.
Donuazac 82.
Farssac 82,
Fiac 74.
Gaillac 179.
Grazac 90.
Grissac 183.
Le Lauragais 185.
Lévéjac 95.
Lunaguet 98.
Marssac 104.
Massac 104.
Maymac 108,
Ornac 60.
Raissac 196.
Raissaguel 196.
Saussenac 215.
Senouillac 198.
Serenac 132.
Sieurac 133.
Terssac 138.
b)
Alban 49. 223.
Berlan 212,
Dourgne 33.
Lugan 98.
Massalgues (?) 104.
Mauran 107.
Maussan 101.
Montans IIT.
Orban 222.
Périllanes 116.
253
Preignan 122.
Poulan - Pouzols
118.
Salvignanne 135.
c)
Andouque (?) 44.
Tarn-et-Garonne.
a)
Aunac 6.
Albias 49.
Balignac 64.
Bayssac 65.
Beauziac 66.
Brassac 156,
Caignac 71.
Calignac 68.
Calviac 69.
Canac 71.
Clayrac 75.
Dariac 228.
Donzac 81.
Esparsac 199.
Ferrensac 83.
Ferrussac 83.
Lizac 187.
Loubéjac 100.
Loubijac 100.
Majac 190.
Marignac 103.
Marsac 104.
Mazerac 220,
Moncalvignac 69.
Moissac 112.
Mouillac 111,
Sérignac 132.
Servanac 135.
Solomiac 136.
Tauriac 187.
Vaissac 202.
Ventillac 142.
Verlhac-Trescou
144.
Tauriac 137.
b)
Cadeilhan 163.
Castelmayran 102,
Aganargues 217.
Agnac 6.
Ambeyrac 146.
L'Ampourdan 29.
Andusenque 200,
Antennac 55.
Aynac 7.
Balesieu 153.
Barbigni 64.
Barennac 152,
Barjac 152.
Bassignat 65.
Beauvoir 206.
Le Bersac 154.
Bonlieu 159.
Notre- Dame-
d'Embrian 140.
Pignans 214,
Reyran 126.
Rians 127.
Saint-Jean 224.
Seignier 34. 198.
Seillans 75. 197.
Sillans 74. 197.
Talian 200.
Verjons (?) 202.
©)
Artignosc 42, 150.
Cagnosc 42,
La Colle-Craissi-
nousse 46.
Flayosc 42. 86.
Flayosquet 86.
Gordolasque 182.
Pierrascas 222,
b)
Aubignan 50.
Cauzans 169.
Cayranne 161.
Dolan 81.
Doulan 81.
Flassan 86.
Jullians 93.
Lazanne 98,
Maillane 102.
Marcialy (?) 104.
Martignan 105.
Massillan 106.
Maussan 1017.
Sanne 33. 58,
Sarrians 197.
Le Savan 130.
ON ohne Départementsangabe.!
Boucieux-le-Roi21. Le Chambarac 166. Issas 183.
Cabias 169.
Cairag en Quercy
160,
Caissargues 73.
La Calm-Marcillane
106.
Camiac 167,
Cap-de-Laine 219.
Caravaillan 166.
La Cayrane 71.
Charagouse oder
Saragouse 149.
Carla-le-Comte 162,
Castel-Marlhac 216.
Charamanay 168.
Charpieux 78.
Chaumeirat 199.
Choriat 168.
Clérieux 21,
Cussac 80.
Disingy 81.
Dominargues 81.
Fajac 83.
Flassieu 153.
Font-d'Eyrand 62,
Foussignargues 88,
Gaillac 179.
Giry 182,
Jargagnac 179.
Jumillac 181.
Lassac 146.
Lerac 184.
Maimac 108,
Mainsac 190.
Mas-de-Daynac 175.
Mauriés 107.
Meilhac 108,
Messia 190.
Milhac 108,
Montagny 7.
Montagnieu 7.
Murinieu 191.
1 Hier sind angeführt diejenigen südfranzösischen ON, von welchen ich das
Dp. nicht angeben kann
Parcei 21.
Persac 195.
Le Peyrat 115.
Pisieu 195.
Poligni 144.
Pont-Sepme 180.
Puy-d’Arnac 6.
139.
Rouffillange
129.
Saint - Benoit - de-
Cessieu 132.
Saint-Georgues-de-
Orques 182.
Saint-Jean-d'Arché
56.
Solac 199. 222.
Sorgeat 136.
255
Tallot 200.
Tarnac 200,
Le Tursac 137.
Saillans 197.
Le Vert 116.
II. ON., welche zum Vergleiche herangezogen wurden.
Abbenans 204.
Ablet 23.
Agarne 217.
Agen 151.
Aglié 22.
Agnielles 52.
Agonès 10.
Aguisy 49.
Ahun 217.
Aignac 54.
Aillé 23.
Aillon 52,
Aingerey 147.
Aire 34.
Alajou 92.
Albarel 46.
Albars 51.
Albi 185. 194.
Les Albusquiés 50.
Alençon 145.
IL” Allagnon 145.
Allan 35.
Alpago 145.
Altrich 204.
Amance 52. 53.
Amancey 204.
Amasse 53.
Amboise 148.
Amiens 146.
Andernach 8,
L’ Andiole 175.
Angoin 7.
Aniéres 6.
Antogné 55
Antogny 55.
Antoing 55.
Anvaing 147.
Appoigny 149.
Aprey 58.
Arandas 147.
Arandon 147.
Arçay 23.
Arcis-sur-Aube 8.
Aregny 148.
Argençon 25.
Argentat 148.
Arlempdes 211.
Arn 148.
Arnago 148.
Arnave 149.
Arnaville 149.
Arne 149.
Arnette 149.
Arnicourt 149.
Arnières 149.
Arnon 149.
Arnonville 149.
Arnoul 148.
Les Arnoux 149.
Artenaz 22.
Artezé 150.
Asnières 6.
Asniers 15.
Assas 104.
Aubais 30,
Aubray 50.
Aubri 50.
Aubusson 50.
Auchy 146.
Aude 150,
Auffanans 34.
Auliadet 60.
Auliou 60.
Aumance 53.
Aunay 6,
L’Aupillon 146.
Aups 146.
Aure 62,
Autigny 23.
Autre 204.
Autréche 204.
Autréches 204.
Autrecourt 205.
Autreville 205.
Autrey 205.
L’Auvergnac 210,
Auvers 211.
Auvers-le-Hamon
211.
Auvers-sous-Mont-
faucon 211.
Auvers - sur - Oise
211.
Aveillans 55.
Avenches 35. 37.
Avessac 62.
Avrechy 63.
Ayniéres 6.
Azat-Chatenet 59.
Bagneux 23. 152.
Bailleul 64.
Baillou 64.
Balesmes 151.
Baleure 151.
Balham 151.
Ballan 151.
Ballancourt 151,
Ballat 151.
Ballay 151.
Ballons 151.
Baracé 152.
Barberey 23.
Barbezieu 64.
La Barrière 152.
Baudeux 206.
Baudignies 206.
Baudoncourt 206.
Baudonvillers 206.
Baugy 64.
Bazas 63. 159.
Beaucaire 161.
Beauvais 9.
Beauvoisis 10. 29.
Bédène 159.
Bégni 155.
Bellenave 153.
Belley 20.
Bénassay 23.
Bénayes 154.
Béone 153.
Bériat 20.
Bériaz 20.
Bernay 156.
La Bernède 63.
Bernezay 23.
Bernis 156.
Le Bessat 155.
Besse 155.
Besson 154.
Bétaille 155.
Bétheniville 8
Béthines 155.
Betignicourt 155.
Bétisy 66.
Béziers 163.
Bibey 155.
Bibos 155.
Bibouillet 155.
Bigorre 29.
Bissy 154.
Blandas 66.
Blandy 66.
Blangy 66.
Blanot 40. 44. 153.
Blanzay 66.
Bléneau 153.
Blénod 23.
Blerik 227.
Le Bletonnet 226,
Blot-l’Eglise 226.
256
Bohan 34. 157. Le Brus 42,
Bois-de-Chaourse 7. Le Brusc 42,
Bois-de-Marcioux Bruttig 67.
23. Burciano 67.
Boisse 158. Burdigne 160.
Boisseron 158. Burey 158.
Boisset 23. 158. Burgiano 67.
Boisseuil 158, Bury 158.
Boissi 24. Cabanne 165.
Boissitre 158. La Cabrière 72,
Bollonaz 20. 159. Cabriéres 72.
Bologna 74. Cahors 168.
Bonieux 67. Caillau 68,
Bottignans 158. Calignago 69.
Bouan 35. Calvisson 70.
Bouclans 158. Cambrai 71. 162,
Boucon 158. Cambon 24.
Bouban 157. Campénéac 70.
Bouilhon 159. Campigliano 70.
Bouilly 206. Campignano 70.
Boulogne 74. Campigno 70.
Bouqueron 158. Campigny 70,
Bournand 159, Campougny 70.
La Bourne 159. Candeil 71.
Bovée 23. Canet 71.
Boyssard 158, Canourgue 36.
La Bracasse 45. Canteuges 167.
Bracon 156. Cantuels 167.
Braconet 156. Cap-d'Ouillet 219.
Branlasses 216. Capnié 169,
Brans 216. Caponago 169,
Bras 42. Cappy 168,
Brasc 42. Captelat 219.
Brégnes 156. Carignano 161,
Brénaz 20, 156. Carnac 218.
Brétigney 22, 157. Castelferrus 83.
Brignolles 206. Cavaillon 219.
Brignon 206. Cavaniè 164.
Brioude 227, Cavigne 164.
Brivé 227. Cavrasca 41.
Brou 23. Caudiès 227.
Brouillas 218. Cergy 6.
Brouillat 218. Cérisy-la-Salle 6.
Brouillet 218. Cerley 231,
Le Brouillet 218. Cerons 133.
Broussy 67. Cerzy 6.
Brullioles 218, Cessey 134.
Brunet 206, Cessiat 134,
Ceyras 132,
Cintray 75.
Ciotat 153.
Civray 23. 72.
Civriat 133.
Civry 72.
La Chabrela 72,
Chabrelie 72.
Chabrelles 72.
Chabrerie 72.
Chabrieres 72.
Chabrillan 35.
Chadernolles 163.
Chadeuil 73.
Chailly-en-Brie 68,
Chaissan 35.
Chaléat 68,
Chaligny 69.
Chamballon 166,
Chamblay 165,
Chambly 165,
Chambonneau 23,
Chambrécy 162.
Champagney 22.
Champignol 168,
Champillet 70,
Champion 70.
Champlécy 96.
Champlost 44.
Chanay 162,
Chancia 22. 107.
Changé 71.
Changy 168,
Chantonnax 168.
Chantonnay 107.
Chape 219.
Chaponeau 169.
Chappes 169,
Charbonnaz 20,
Chardonnet 165.
Charinaz 20.
Charly 162.
Charnay 22, 218,
Charnod 218,
Charnos 219,
Charsey 161,
Chassellas 73.
Chartreuve 166.
—
Chäteau-Landon
192,
Chatenay 212.
Chatillon 219.
Chatonay 22.
Chatuse 227,
Chaucoin 173.
Chaudières 227.
Chaume 219.
Chaumelh 219.
Chauni 69.
Chauriols 168,
Chavagne 164,
Chavagneux 164.
Chavanne 164.
Chavannes 164.
Chavaroche 162.
Chavéria 22. 26,
162.
Chenville 72.
Cheppes 169.
Chevrière 72.
Chevry 56.
Chézy 180.
Chinon 72.
Chipilly 168,
Choranche 168.
Choriol 168,
La Claise 76,
Clarence 75.
Clérans 35.
Cogna 27.
Cogols 174.
Coisia Bo,
La Collange 36.
Collonge 37.
Collonges 3. 36. 37.
Collongues 3. 36.
Collorgues 3.
Colombières 216.
Colorgues 36,
Combe 172.
Cominges 37.
Commissey 172,
Conan 170,
Condat 171.
Condé 171.
Condren 151,
il
Condres 171.
Condros 171.
Condroux 171.
Condroz 44.
Conduzorgues 171.
Conques 219.
Les Conquières 219.
Constensons 77.
Contigné 171.
Contigny 171.
Contilly 171.
Cordéac 77.
Corbeny 77.
La Corbière 216.
Cormes 171.
Cormons 173.
Cornas 170.
Corneroux 24.
Cornils 33. 78.
Cornone 170.
Cortennano 79.
Cortignano 79.
Cortigno 79.
Cotigny 171.
Coulonge 36.
Coulonges 36. 37.
Coulourgues 3.
Courbessac 77.
Courgais 9.
Courcouronnes
173.
Courcoury 173.
Courry 12. 79.
Couserans 149,
Coyecques 76.
Craon 227.
Craonne 227.
Cravant 227.
Cravasco 218.
Craviosco 218.
Creissan 173.
Cressia 22. 26. 173.
Croissy 174.
Croixille 174.
Crossac 174.
La Crousilla 174.
Cuiry 79.
Cuisia 80.
Cuisy 80.
Curago 79.
Curey 79.
Cusieu 80.
Cusset 80,
Dagny 174.
Daigny 174.
Daillan 35. 175.
Daillancourt 175.
Dain-en-Sauluois
175.
Damigni 175.
Darne 219.
Denezé 81.
Denizet 81.
Denizy 81.
Dennecy 81.
Deols 81.
Dermagh 228.
Dessia 22. 20.
Deutz 175.
Devay 175.
Devecey 175.
Devès 176.
Devesset 175.
La Devèze 175.
Déville 175.
Dévilly 175.
La Devine 176.
Le Devizet 176.
_Dezéry 12.
Dicy 80.
Dierré 228,
Digna 176.
Digne 176.
Digny 176.
Dijon 175.
La Dijonne 175.
Disangy 81.
Dissai 80.
Disy 22.
Dives 175.
Dizy 80.
Doire 177.
Doizieu 82.
Dolan 35.
Dol - de - Bretagne.
81,
Beiheft zur Ztschr. für rom. Phil. IL
Domaze 176.
Donzy 82.
Dora Baltea 177.
Dornecy 177.
Dortan 34.
Dottignies 9.
Dourbie 176.
La Dourbie 176.
Le Dourn 177.
Dourne 177.
Dournon 177.
Doussay 81.
Dracy 176.
Dragoniéres 28. 82.
Dreuilhe 213.
Drouillard-des-Bois
212,
Drouillasson 212.
Drouille 213.
Les Drouillèdes
Drouillet 213.
Les Drouillets 213.
Drouilly-sur-Isson
212,
Drugy 82.
Druiédo 213.
Drulbe 213.
Drulhes 213.
Durbon 176.
Duero 177.
Eauze 10. 29,
Ecorans 34.
Ecury 231.
Eguilly 48.
Elba 10.
Ellenz 145.
Elvenich 8.
Eakirch 54.
Enza 184.
Eparcy 199.
Epeneux 215.
Erlach 231.
Escaro 198,
Escayre 198.
Escoire 231.
Espinasse 215.
L’Espinasse 215.
Espinasset 215.
257
Espinassie 215.
L'Espinassiero 215.
Espinasson 215.
Les Espinassounels
215.
Espinassoux 215.
Essey 183,
Essia 123.
Estrablin 12.
Etigny 82.
Evreux 177.
Evron 177.
Evry 177.
Eymeux 40.
Eyrenville 62.
Fabresse 82.
Fahy 24.
Failly 83.
Falguières 213.
Fangeaux 92.
Fanjoux 92.
Fauconières 223.
Faugères 213.
Fay 24.
Fay-les-Essarts 24.
Fericy 83.
La Ferronière 83.
Festigny 84.
Fétigny 84.
Firmenich 84.
Firminy 84.
Flagey 22. 85.
Flamanville 86.
Flériat 22. 85.
Fleurigny 85.
Fleury 12. 107.
Flogny 86.
Flori 12,
La Fluvia 86.
Fonscais 73.
La Fontaine 6. 228.
Fontaines 6. 228.
Fontains 228.
Fontagny 86.
Fontan 228.
Fontanes 228.
Fontanieu 87.
Fontans 228.
17
258
Font-de-Berlièro
212,
Les Fonteilles 86.
Fontenay 6. 86.
Fontenelles 86.
Fontenoy 6.
La Fontille 86,
Forzago 87.
Foucouzy 5.
Fougeray 213.
Fougeré 213.
Les Fougères 28,
213.
Fouilleuse 87.
Fouillouse 87,
Fouilloux 87.
Le Foullois 87.
Fourson 87.
Fouzilhon 88,
Fréjairolles 213.
Frignicourt 24.
Frontignes 88.
Frontigny 88,
Frontenas 87.
Frontenay 22. 87.
Frons 87.
Fronton 87,
Frontonas 87.
Fronzolano 28.
Gaggiago 89.
Gauliaud 23.
Galignano 179.
Gambano 28.
Gambrano 28,
Gangy 180,
Gap 7. 47.
Garnerans 34.
Gargagnago 179.
Gargas 179.
Gargo 179.
Gargoile 179.
Garguier 179.
Gaudrez 23.
Le Gavardan 207.
Gazelle 180,
Gelat 224.
Gelenard 223.
Gembloux 23.
Gemigny 181.
Genat 151.
Gendrey 90.
Generville go.
Genolier 22.
Gergny 182,
Germigny 22,
Germinon 181,
Gernes 207.
Gernicourt 8, 207.
Gevenich 89.
Gevezé 180,
Les Geymonds 89.
Geyssons 181.
Gigean 117.
Gigny 180.
Gilles 223.
Gilley 224.
Gillorgues 223.
Gilly 224.
Gisancourt 181.
Gisay 181.
Gisia 22, 181.
Givardon 207,
Gizia 180.
Gordes 182.
Gorlago 174.
Les Gors 182,
Gour 182.
Gourd 182.
Gourdon 182.
Gourgé 182.
Gourgeon 182.
Goumay 170,
Gours 182.
Gragnolet 91.
Graise 90,
Gramal 183.
Gramazie 183.
Grand 91.
Le Grand-Granay
gl.
Granouillit 91.
Grañon 91,
Gravigny 219.
La Graville 220,
Gravillon 220.
Gray 90.
Grenoble 29.
Greux 183,
Grezès 10.
Grignol 91.
Grinaghe gr.
Grivy 219.
Gruvitano 28,
Gueures 7.
Guéry 201.
Gurck 173.
Halanzy 145.
Haussignémont 24.
La Haute-Aubagne
100.
Herbeuville 23.
Herbignac 114.
Herbilly 114.
L’Honor-de-Cos gr,
Hortoux 221,
Les Horts 221,
Hournèze 147.
Hozain 28,
Hubac 159.
Ignanville 91.
Ignaux 91.
Igney 91.
Ignon 92.
Illzach 8.
L'Indre 147.
Inzago 55.
Is 183,
Issans 183.
Issay 183.
Isse 183.
Issé 183.
Issey 23. 183.
Issoire 183.
Isson 183,
Issoncourt 183.
Ivré 177.
Ivrey 177.
Ivry 177.
Izé 183.
Izeure 183.
Izeures 183,
Jardin 220, 221.
La Jargeatte 179,
Jargeau 179.
Jarjayes 179.
Jarle 179.
Jarnègue 161.
Jarnoi 207,
Jarnois 207.
Jarzé 226,
Jassans 34.
Jangé 179.
Jaugey 179.
Jaulnoy 223.
Javouls 29.
Jodoigne 7,
Jonzieux 92.
Jouancy 92,
Jugné 93.
Jugnon 93.
Jugoy 93.
Jumigny 181.
Jusiers 23. 228.
Jussay 93.
Jussé 93.
Jussey 93.
Jussy 93.
Justigny 93.
Juvigny 23. 92.
Kander 167.
Kuchl 174.
Kuttig 80,
Labour 29,
Lacenas 20,
La Lagne 95.
Lagnes 94,
Lagoon 95,
Laigné 94.
Laire 184,
Laires 184,
Lairon 184,
Laiziat 185,
Laiz& 185.
Laizy 185.
Lamécourt 184,
Landricourt 8.
Langon 145.
Landouzy 5.
Larnod 43.
Larps 145.
Larré 184.
Larzicourt 24.
Lassay 184.
La Lavagne 94.
Lavagnes 94.
Lavagnol 94.
Lavaré 94.
Lavaury 93.
Lavenay 94.
Laveyron 94.
Laveyrone 94.
Lavieu 94.
Lavigny 94.
Laviron 94.
Lavironne 94.
Lavours 93.
Laudou 147.
Laumède 99.
Launay 94.
Launois 94.
Launoy 94.
Laure 185.
Lauret 185.
Leignieux 94.
Leignon 95.
Lempty 186.
Lenick 8.
Lentigny 186.
Lèques 187.
Levroux 180.
Leyre 184.
Leyrisse 177.
Lezat 11.
Lichy 187.
Lignerolles 229.
Ligneron 229.
Ligneroux 229.
Lignières 229.
Lignon 229.
Ligny 95.
Ligon 96.
Linard 229.
Linay 229.
Linon 229.
Limergue 36.
Linguaglossa 221.
Linz 4. 186.
La Liquière 127.
Le Liquière 187.
Lissorgues 187.
Livry 96.
Lizay 187.
Llissa 187.
Loisia 188.
Lompnes 98.
Lordat 11.
Lorenzaga 185.
Lorgues 36.
Louan 100.
Louans 100,
Louannec 100.
Loubant 99.
Loubarset 100.
La Loube 99.
Loubejon 100.
Loubens 99.
Loubes 99.
Loubigné 99.
Loubillé 99.
Loubinoux 99.
La Loubresse 100.
Louchy 99.
Loudéac 95.
Loue 99.
La Loupe 99.
Loupes 99.
Loupille 99.
Loupoigne 100.
Louppy 99.
Louvagny 100.
Louvaines 100,
La Louve 99..
Louvemont 99.
Louviers 38. 216.
Louvigné 99.
Louvignies 99.
Louvigny 12. 99.
Luc 98.
Luc-sur-Aude 98.
Lucinge 96.
Lugny 98.
Luisans 187,
Lupé 99.
Lupeigne 100.
Luponas 100.
Lusay 187.
Luxémont 24.
Luxeu 187.
Luzillé 97.
Lyon 98. 214.
Maast 46.
Maccognago 190.
Machy 189.
Macquigny 189.
Macugnaga 190.
Magnanon 101.
Magnenoux 101.
Magnoux 24.
Magonza 190.
Magrignes 100.
Magrin 100.
Mailhaux 102.
Maillant 102.
Maillesais 102,
Le Maine 35.
Mainz 7. 190.
Malbos 213.
Maligny 102.
Malvie 213.
Malviès 213.
Mantoche 40. 188.
Mantois 188.
Marcigny 105.
Marcillé-la - Ville
106.
Marconnave 102.
Marcy 23. 104.
Maretay 103.
Margalier 230.
Margoye 230.
Marigna 22.
Marigné 23.
Marillet 103.
Les Marilloux 107.
Marisy 103.
Marle 217.
Marlemont 217.
Marles 217.
Marmignolle 103.
Marnas 100.
Mars 103.
Marsanny-la-Cöte
191.
Marsol 105.
Marsolat 105.
Martaise 105.
259
Marteille 105.
Martigna 105.
Martignat 22. 27.
Martigues 103.
Martisay 105.
Marzenay 105.
Marzolas 20.
Marzy 104.
Le Mas-d’Azil 59.
Mas-Duran 35.
Matouge 40.
Mauria 107.
Maurias 107.
Maury 12. 107.
La Mausson 53.
Mauve 213.
Mauves 213.
Mauzé 189.
Mayence 7. 190.
Mayre 188.
Mazères 220.
Mechernich 100.
Méligna 102.
Mélisey 109.
Membrey 110.
La Membrolle 110.
Méolans 26.
Mepiller 213.
Mercey 192.
Mercy 192.
Mercoeur 110.
Mercoire 110.
Mercorens 110.
Mercory 110.
Le Mercou 110.
La Mercouline 110.
Mercouly 110.
Mercourant 110.
Mercrouy 110.
Mercueil 110.
Mercuer 110.
Mercuès 110.
Mercure 110.
Mercuret 110.
Mercurol 110.
Mercury 109.
Mérigneux 188.
Mérigue 103.
17*
260
La Merle 217.
Le Merle 217.
Merlemont 217.
Les Merles 217.
Merzig 8.
Meslay 216.
Mespaul 213.
Mespel 213.
Mesplède 213.
Mesples 213.
Mesplès 213.
Mesplier 213.
Les Mespliers 213.
Mespoules 213.
Mespoulet 213.
Mespoulié 213.
Messac 190,
Messanges 192.
Messargues 192,
Meussia 109.
Meysieux 106,
Méziers 220,
Miège-Mont 229.
Milesse 109.
Milières 213,
Milissieux 109,
Milisiac 109,
Milizac 109,
Millery 213.
Mirmande 227.
Mizerieux 220.
Modéne 191,
Mogne 191.
Mognéville 191.
M oidons 191.
Moignans 191.
Moignard 191.
Moigné 191.
Moigny 191.
Moiran 34.
Moirans 191.
Mondré 208.
Mondrecourt 208.
Les Monges 36.
Montaillon 111.
Le Mont-Albère 51,
Montals 111.
Montayrol 230.
Montaurieux 23,
Montblanc 49. 223.
Mont-d’Or 196.
Monteil 111,
Montel 111.
Montels 111.
Monte Morlo 28,
Les Montézes 111,
230.
Montezan 111,
Montezorgues 230.
Monthieu 111,
Mont-Louis-sur-
Loire 95.
Montmignac 101.
Montmorin 107.
Montolieu 221,
Montorieux 23.
Montoury 23.
Monipellier ı2. 34.
Montvendre 142.
Moranzy-les-Fermes
107,
Moreux 191.
Morigny 107.
Morgny 107.
Morhet 191.
Morlac 108.
Morlaincourt 108.
Morlaix 108,
La Morlaye 108.
Morlhon 108.
Morlin 108,
Mormoiron 103.
Mornac 107. 108,
Mornay 108.
Mornon 107.
Mouffy 191,
Mougny 191.
Mouillon 111.
Mouily 111,
Moussidan 35.
Mozanne 189.
Mozas 189.
Mozé 189.
Murieu 191.
Nadal 112,
Nadalie 112.
Naillac 112,
Nailly 112.
Nançon 192,
Nannay 192,
Nans 192.
Nanson 192,
Nant 192,
Nantaux 192.
Nanteau 192.
Nantilly 192.
Nanton 192.
Nantoux 23.
Nargais 193,
Narçay 193.
Narcé 193.
Narcéjat 193.
Narcy 193.
Nempty 66. 192.
Nervieux 193.
Neuilly 113,
Neullé 113.
Neyrieux 193.
Neyrolles 192,
Neyron 192.
Neyva 193,
La Nièvre 193.
Nivezé 112,
Nivezes 112.
Noalhat 113.
Noisy 194.
Noizay 194.
Noizé 194.
Normanville 219,
Nortola 29.
Nouzillac 194.
Noyon 193.
Ohrn 62.
Ollières 221.
L’Oisans 34.
Oisilly 62.
Oisy 113. 114.
Oitier 17. 33. 124,
Onoz 43. 47. 207.
Orange 46.
Orbais-l'Abbaye 9.
Orbigny 114.
Ordon 194.
Ordonnas 194.
Orioux 24.
Orléans 31. 32.
Orsans 140.
Ort 220.
Ortol 220,
Ortola 29.
Oulchi 139.
Ourique 147.
Ouville 194.
Padern 117,
Paders 117.
Pagney 114.
Pailley 114.
Pailly 116,
Polaire 195.
Las Palayras 195.
Parassat 195.
Parassay 195.
Pardines 116,
Pargnay 117.
Pargny 117.
Parnans 34.
Parné 116,
La Pastourie 117,
Pasturago 117.
Pasturiaux 117.
Les Patures 117.
Le Paturier 117.
Payerne 117.
Penasca 45.
Le Perche 35. 37.
Petille 119.
Petillon 119.
Peymée 229:
Le Pey-Mey 224.
Peymicux 229,
Peyrilles 116,
Peyrolles 221,
Peyron 116,
Pierache 221.
Pinet 214.
Pisay 195.
Plauzet 120.
Plessis 120,
Poillé 121.
Poitou 17.
Polemie 120,
Poligni 120.
Pomaray 214.
Pomarède 214.
Pomayrol 214.
Pomiès 214.
Pommay 214.
Pommeraye 214.
Pommeys 214.
Pomoy 214.
Poncin 121.
Pondaurat 62.
Ponson 121.
Pontigné 121.
Pontignoux 24.
Pontigny 121.
Pontillou 24.
Pontoux 121.
Porchiers 217.
Porcien 121.
Porcieux 121.
Porquières 217.
Posthomy 122.
Pouangay 122.
Pouilleux 23.
Pouilliaux 23.
Pouillon 117.
Pouillot 23.
Pouilly 23.
Pounserme 122.
Pourzin 121.
Pré-Bourellan 159.
Précilly 123.
Le Pré-Domenche
36.
Pressigny 123.
Preuilly 123.
Prigneux 23.
Les Prouillères 124.
Prouilly 124.
Pruniés 214.
Prunoy 214.
Puechabon 204.
Pugny 124.
Puilacher 186.
Pujaut 186.
Purgnon 186.
Puy 54.
Quarquitana 28.
Quatourze 122.
Quercy 12. 161.
Quierzy 161.
Quinson 125.
Rancy 126.
Ranteil 126.
Rantigny 126.
Ranton 126.
Les Rapaillans 34.
208.
Rapsécourt 5.
Rauret 271.
Razés 10.
Rebais 9.
Rebenty 12.
Rembas 23.
Remicourt 24.
Remiremont 208.
Rezé 214.
Rey 127.
Riez 10.
Rigny 196.
Rivières 222.
Roanne 224.
Roberchies 5.
Robion 129.
Robions 129.
Le Rocher 230.
Rodez 10. 196.
Les Rodillons 128.
Roffiat 129.
Rogna 130.
Roissonne 128.
Romanéche 127.
Romange 128.
Rombly 128.
Ronsieux 57.
Rossan 35.
Rossillon 128.
Roubais 9.
Roubion 129.
Rouergue 10. 36.
196.
Rougé 129.
Rouillon 196.
Roussas 128.
La Rouveyre 231.
Rouviére 231.
Les Rouvières 231.
y
Rovereto 231.
Royas 224.
Les Saillans 197.
Saillant 197.
Saint-Albin 181.
Saint-Bennet 153.
Saint-Blin 157.
Saint-Denis 75.
Saint-Etienne d’Al-
vernes 211.
Saint-Guilhen-le-
Desert 223.
Saint-Josse 130.
Saint-Julien-d’Avi-
zas 63.
Saint-Moirans 34.
Saint-Porgain 121.
Saint-Quintin 53.
Saint-Saphorin 20.
Salies-de-Béarn 197.
Salmorens 12.
Salsigne 215.
Salvano 28.
Salvinieux 13.
Samarate 199.
Santoche 40, 45.
170.
Santonax 169,
Sapignycourt 24.
Sarcenas 20, 75.
Sargé 74.
Sarry 132.
Sassenage 212,
Satolas 20.
Saubion 135.
Saucerre 182.
La Saugiat 135.
Saumiére 197.
La Saussaye 215.
Sausse 215,
Sauvagnon 222.
Savaz 20.
Savigna 27.
Savigneux 130.
Scodingue 12.
Segland 215.
Seillon 197.
Seillonnas 197.
261
Séligny 197.
Selvano 28.
Senton 170.
Sermorens 199.
Servagnat 135.
Servais 9.
Servas 222.
Sigogne 74.
Siroz 43.
Sivry 177.
Soleymieux 136.
Sommery 199.
Sos 10.
Le Soubayet 222.
Le Soubestre 222.
Soucia 20.
Soulages-Bonneval
222.
Soulaire 222.
Soulaires 222.
Soule 222.
Soulié 222.
Soulière 222.
Soulières 222.
Spirago 58.
Stavelot 23.
Sumirago 199.
Suse 26.
Taizé 201.
Taizy 201.
Talensac 137.
Tanavelle 200.
Tavagnacco 113.
Taviet 113.
Tavernasco 222.
Tavernay 222.
Taverne 222.
Taverny 222.
Tavigny 113.
Tavy 113.
Teilleau 23,
Temploux 23.
Tharaux 200,
Thésée 8,
Thoire 137.
Thoiria 22. 137.
Thoissia 22. 26.
139.
262
Thundorf 221.
Thuret 9.
Tiberzey 5.
Tilly 23.
Toigné 201.
Toulouse 29.
Tournans 139.
Tournay 23.
Tousey 82.
Tracy-sur - Loire
176.
La Trech 176.
Ubac 159.
Uchaud 17. 33. 122.
Uriage 137.
Ussago 91.
Usson 183.
L’ Uzège 37.
Uzès 37.
Vaissiat 202,
Val Bibalo 155.
Vallodolid 195.
Vara 157.
Varagne 202.
Varasca 43.
Varaschi 43.
Vareille 202,
Vassalieu 202.
Vassy 202.
Vehay 144.
Veindranges 142.
Velay 63.
Vence 142.
Vendenesse 29. 202.
Vendres 142.
Verchères 223.
Vercia 203.
Vergèze 203.
Vergi 203.
Le Vergnay 6.
La Vergne 4. 6.
Vergné 5. 6.
Véria od. Veyra 201.
Verna 215.
Le Vernay 5.
Vernègue 211.
La Vernoux 216,
Vernoux 28. 216.
Le Vernoux 216.
Vernoy 6.
La Verpillière 217.
Very 201.
Vevey 143.
Vias 63.
Viason 203.
Vignéux 23.
Villallier 205.
Le Villeret 72.
Villers- Marmery
103.
Visancourt 144.
Voisinlieu 224.
La Volpellière
217.
La Volpilière 217.
Werwicq 8.
Yevre 177.
Yevres 177.
Yvré-le-Polin 177.
Zabern 222.
Zülpich 8.
Nachträge und Berichtigungen.
S.5 Z. 11: Nachstehende ON wurden gesperrt anstatt kursiv gedruckt:
Vernac, 5.6 Z. 14: Vernoy, Z.2 von unten: Agnac, Anm. 3: Augnac,
Augnat, Augnax; S. 11 Z. 8: Arsacg; S. 13 Z.8 von unten: Zochieu; S. 17
Z.1: Orbagnoux; S.20 Z. 16: Meyrieu, Anm. 1 Z.3: Belley; S.21 Z, 1,2, 3:
Cléry, Gémilly, Chambery; S. 42 Z.1,2: Aubosc, Balasque, Béhasque; S. 48
Nr.2 Z. 3: Azille; S. 91 Nr. 153 Z. 12: Granouillac; S. 94 Nr. 166 Z. 3:
Lavignac; S. 95 Nr. 173 Z. 4: Lévinac; S. 96 Nr. 176 Z. 9: Ligonac; S. 102
Nr. 192 Z. 10: Meyrac; S. 103 Z. 25: Meyrueis; S. 105 Z. 28: Artix; S. 120
Nr. 248 Z. 6: Pompignac.
S. 7 Z.2 von unten (Note 2): S. 47 statt Cg.
S. 7 Z. 20: vgl. jetzt Grundrifs I 2. Aufl. S. 388.
S. 8 Z. 22: Vaucluse statt Vanduse.
S.9 Z. 15: Resbacts hätte gesperrt gedruckt werden sollen: Resbacis.
Desgleichen S. 13 Z. 3: Poillegnay, Z. 8 von unten: Chargiou; S.14
Z. 15 von unten: Maisseu; S.43 Z. 13: Momelast, Genost, Z, 10 von
unten: Siguroscus; S.72 2.7: Lou Chanaus; S.75 Nr. 84 2.7: Cleyrac;
S. 76 Nr. 87 Z.3: Acouieux; S.87 Nr. 138 Z. 11: folium; S. 89 Z. 20:
Gaunia; S.91 Nr. 153 Z, 1: Griniacus, Nr. 154 Z.4: Honorisiacus;
S. 102 Nr. 192 Z. 10: Mayrac; S. 115 Nr. 229 Z. 3: Passiniac; S. 127
Z. 3: Rellianensis.
S. 9 Anm. 1 Z. 4: Gir. statt Gid.
S. 10 Anm. 1 Z, 3: CSau, statt CSan.
S. 10 Anm. 2 Z.8: DV,_, („ville... statt DV („ville ...
S. 10 Anm. 2 Z. 19: In RGr. 1 $ 606 wird Sos direkt auf Sotiates zu-
rückgeführt, Ich habe hier dagegen an ein dem Zause >Elusa und Elusates
entsprechendes Verhältnis gedacht, wonach Sos etwa *Sotium darstellen
würde, da Sotiates ein Völkername ist. Diese Annahme scheint den Laut-
gesetzen besser zu genügen.
S. 10 Anm. 2 Z.5 von unten: Zause statt Zuse.
S. 12 Z.2 von unten: Cocogne statt Cocagne.
S. 19 Z.6 von unten: Foissiat, Mansiat statt Fotssat, Mausat.
S. 23 2.5 und S,24 Z.4. Für Montorieux und Orioux kommt Mons
aureolus in Betracht.
S.29 2.16: Begorra statt Bigorra.
S. 31 Z. 12: Zu den Fällen, wo n fälschlich als u gelesen wurde, vgl.
Abhandlungen (Festschrift für A. Tobler) S.192f. Ähnliche Erscheinungen
264
sind noch S. 33 Z.17 von unten; S. 36 Z. 11 von unten; S.53 2.7; S.66
Nr. 55 Z.12; S.77 Nr.92 Z.2; S. 138 Z.7; S.141 Nr. 339 Z.3. Wäre dann
S.121 Anm. 1 Pieusse > Puncianum unmöglich?
5,32 Z.8 von unten: Chillins statt Chillius,
S. 33 Z.4 und S. 112 Nr.208 Z. 3 von unten: Füge noch hinzu: Muzin
(Ain), belegt in Mutiano, villa de Musino.
S, 41 Z. 20: Tavernost statt Tavernosc.
S. 43 Z, 15: Jarnioux statt Garnioux.
S.49 Nr.5 2.5: 724 statt 622.
S.51 Nr,7 Z. 13: 536 statt 441.
S.53 2.2: Manteney ist hier zu streichen, s. S. 188 Nr. 549 Z. 14.
S.53 Z. 12: s, gleiche Bemerkung schon bei Meyer-Lübke, Betonung $. 15.
S.57 Nr.28 Z.9: 546 statt 446.
S. 57 Nr.28 Z. 10: 511 statt 411.
S.59 Z,10: welches statt welcher. Ähnliche Fehler wird der Leser
selbst berichtigen können.
S, 61 Z.8 von unten: a—u statt u—u,
S. 64 Nr.46 Z.2: *Balinius hätte *BALINIUS gedruckt werden sollen.
Ebenso S. 148 Nr. 375 Z,3 von unten: ARGENTUS; S. 152 Nr, 395: BARILLA,
5.65 Nr. 53 Z.3: Bellonate (Ain) ist zu streichen. Der ON gehört
überhaupt nicht hierher, da es Bellouate heilst,
S.67 Nr.57: Bei einigen hier angeführten ON könnte man an den Zu-
sammenhang mit dem Appellativum brosse denken; vgl. La Brosse (Isère)
und Brousse, welches sehr verbreitet ist.
5.69 Z.18: Autiss. statt Autios.
S. 74 Nr,77 Z. 5 von unten: Füge noch hinzu: DB XII (Index) schreibt
Soucillanges.
S.74 Nr.78 Z.7: Mit Cervariacum vgl. Cerveyrieu (Ain), worauf sich
vielleicht dieser Beleg auch bezieht. Der älteste Beleg, welchen Guigue für
diesen ON bringt, lautet In Severiaco, dia anderen sind de Silveriaco,
Cerveriacum; Severiaco dürfte demnach eine Verschreibung sein, Silva
hat in den ON dieses Dpts, Spuren hinterlassen; s. Nr. 714, dann Serve-
Farget, Serve-Gachée, Serves-Basses, La Servette,
S, 86 Z.3 von unten: S. 6 statt IA,
S, 89 Nr. 146 Z. 5: Yaujan gehört wegen des Anlauts nicht hierher;
desgleichen Nr. 505 Z.7 Jauran,
5.91 Z. 19: s, 546 statt 451.
5.92 Nr. 159 Z.8: Zu Yonsac (vgl. die Schreibung Jonssac en Saintonge
im Index zu DBII), welches auch von Juroszek Zs, XXVII, S, 680 auf
Jucundiacus zurückgeführt wird, möchte ich bemerken, dafs die romanische
Konsonantenverbindung nz, rz in den Urkunden sehr verschieden wieder-
gegeben wird. Wo heute rz oder nz, da bieten die Urkunden rs, ns; vgl.
Nr, 195, 394, 406, 555, 626.
5.96 Nr.175 Z.7: Lusignan (Vienne) ist bei DB XI als Liziniaci
castellum, DB XIX Leziniacum (13. Jahrh.) belegt,
S. 97 Anm.ı Z. 3: Gourdon statt Gourdou.
S. 99 Nr. 184 Z.9 von unten, Lupin-acu ist nicht die Grundlage für
Loubinoux, Der ON enthält kein -acus, sondern ein anderes Suffix,
>
S.
S.
S.
265
104 Nr.195 Z.24 Marciana statt Marcina.
107 Z.9: Gar. statt Gir. .
113 Nr. 215. Bei manchen von den hier angeführten ON wäre an
novalis — Brachfeld zu denken. Auch dieses Appellativ kommt in der
französischen Toponomastik häufig vor: NVoailles (Oise), Noaillat oder Noit-
liat (Ain).
S.
S.
S.
S.
COSINA
122 Z.5 Possac statt Poussac.
122 Z.2 von unten: Quatourse statt Quateourze.
129 Z.23: Moulin statt Moullin.
147 Z.7: Füge noch hinzu: Zandeyrat (Cantal) in Sp. briv.
.148 Z.2 von unten: Meyer-Lübke Betonung statt Meyer-Lübke Beitr.
. 149 Nr. 378 Z. 1: ARCO(ni) statt Arco(in).
151 Z.2 von unten: Istituto statt Instituto.
151 Nr. 391 Z.4: CIL statt CSL.
. 152 Nr, 397 Z. 4: noch statt nach.
153 Z. 2: ir. statt in.
. 153 Nr.401; *Blaviniacum statt *Blaviniacun.
157 Z.4: Brignais statt Brignacs.
157 Z.9: Bregnum statt Bregum.
161 Z.15 von unten. Füge noch hinzu: vgl. *Charignin (Ain).
.161 2.17: Chareisiat statt Chareisiat.
161 Z. 19: aice statt aise.
161 Z.1 von unten. Füge noch hinzu: vgl. *Charancin (Ain).
162 Z.5. Füge noch hinzu: vgl. CAarluat (Ain), belegt De Charliaco.
170 Nr.462 Z.4: Muconnex statt Masconnex, ebenda 1181 statt 1180.
170 Nr.462 Z.7: Colnensis statt Colensis.
171 Z.1 von unten: Condros statt Coraros.
174 Nr. 479 Z. 3: 469 statt 369.
177 Nr.498. Füge noch hinzu: Man vgl. mit diesen Belegen Duysiat
(Ain), belegt Duisiat, Duysia.
nn nn
179 Nr.507 Z.6: Vendée statt Vende,
184 Z. 3: Inciam statt Incian.
190 Nr.558 Z. 1: MAECIUS statt MACCIUS,
191 Nr, 559 Z. 8: Ardèche statt Adéche.
. 198 Nr. 592 Z. 14: Siniliane statt Sinilianec.
.199 Nr.595. Hier wäre auch ein Zusammenhang mit saumure >
salemoria denkbar, insbesondere da muire in Genf moire lautet (s. Diction-
naire général). Vgl. Saumur (Maine-et-Loire) > Salmurium bei Sachs-
Villatte.
S.
S.
Dann entfällt jede lautliche Schwierigkeit.
203 Nr. 615 Z. 2: Cartulaire statt Dp.
209 Nr. 648 Z. 3: Gandillac statt Gaudillac. S. oben den Nachtrag
zu S. 31 Z. 12.
S.
S.
S.
214 Nr. 679 Z.2: Sp. statt Dp.
215 Z.4: La Saussaye statt La Saussave.
234 Sp. 2 zwischen Z. 12 und 13 v.u. ist einzufügen: Virignin (?) 202.
Druck von Ehrhardt Karras, Halle a. S.
BEIHEFTE
ZUR
ZEITSCHRIFT
FÜR
ROMANISCHE PHILOLOGIE
HERAUSGEGEBEN
VON
Dr. GUSTAV GRÖBER
PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT STRASSBURG LE.
III. HEFT
H. FREDENHAGEN, ÜBER DEN GEBRAUCH DES ARTIKELS
IN DER FRANZÖSISCHEN PROSA DES XII. JAHRHUNDERTS
HALLE A.D.S.
VERLAG VON MAX NIEMEYER
1906
ÜBER DEN
GEBRAUCH DES ARTIKELS
IN DER
FRANZÖSISCHEN PROSA
DES
XIII. JAHRHUNDERTS
MIT BERÜCKSICHTIGUNG DES NEUFRANZÖSISCHEN
SPRACHGEBRAUCHS
EIN BEITRAG
ZUR HISTORISCHEN SYNTAX DES FRANZÖSISCHEN
VON
HERMANN FREDENHAGEN
HALLE A. D. $.
VERLAG VON MAX NIEMEYER
1906
Vorwort.
Vorliegende Arbeit, erweiterte Fassung einer Strafsburger
Doktorschrift, sucht einen möglichst klaren Überblick über die viel
behandelte Frage vom Gebrauche des Artikels im Französischen
zu geben. Es war zu diesem Zwecke alles zusammenzufassen, was
über die Frage bisher geäufsert worden ist. Doch begnügt sich
die Arbeit nicht damit, das Facit aus den bisherigen Unter-
suchungen zu ziehen, sie versucht vielmehr, die Erscheinungen,
die das artikellose und vom Artikel begleitete Nomen darbietet,
aus einheitlichen Gesichtspunkten zu begreifen und die
Richtigkeit dieser Gesichtspunkte gegenüber anderen Auffassungen
darzutun. 7
Zu Grunde gelegt wurde dieser Arbeit ein Uberblick über
den neufrz. Sprachgebrauch beim Artikel, den auch in der Um-
gangssprache kennen zu lernen mir ein siebenmonatlicher Aufenthalt
in Frankreich Gelegenheit gab. Herangezogen wurden von gram-
matischen Darstellungen vor allem Mätzners Syntax u. Grammatik
und die als Materialiensammlung sehr zu schátzenden „Questions
de grammaire“ von Robert (Amsterdam, o. J. [1886].) Weiterhin
wurden alle wichtigeren einschlagigen Grammatiken verwertet: die
»Grammaire des Grammaires“ von Girault-Duvivier, Diez’ „Gramm,
d. rom. Spr. u.s. f. bis auf Licking und Meyer-Lübke, sodafs
ich hoffe, nichts tibersehen zu haben.
Die Grundlage fiir die Untersuchung des Artikelgebrauchs im
Altfrz. bildeten vor allem die in der Finleitung angeftihrten Texte
des 13. Jahrhunderts, deren gesamtes Sprachmaterial vollstandig
berücksichtigt wurde. Eine fortwährende Vergleichung mit der
neufrz. Ausdrucksweise war dabei erforderlich, da die ganze Frage
vom genetischen Standpunkte aus aufzufassen war. Inwieweit
es mir gelungen ist, diesen Standpunkt zur Geltung zu bringen,
mag der Leser selbst entscheiden.
Zur Prüfung der gefundenen Normen wurden die Spezialarbeiten
über Fragen der frz. Syntax in weiterem Umfange berücksichtigt.
In erster Linie kommen hier die „Vermischten Beiträge“ von A. Tobler
(insbes. 1, 57 ff., Il, 44 ff., 96ff., Ill, 24 ff, 120ff.) in Betracht, die
mir die wesentlichsten Dienste leisten mufsten, da es mir vergönnt
war, zwei Semester in Berlin Toblers Vorlesungen über „Historische
VI Vorwort,
Syntax des Französischen“ zu hören. Ferner habe ich von
Meyer-Lübke, sowohl durch seinen Aufsatz „Zur Syntax des
Substantivums“ (Zs. f. r. Ph. XIX, 1895, S 305 ff. und S. 477 fl.)
wie durch seine Ausführungen in der „Grammatik der roman.
Sprachen“ (III, 1899, bes. §§ 141 —ı99, 366f.) vielfache Anregung
empfangen. Den Ausgangspnnkt und die Grundlage für die psycho-
logische Betrachtung hingegen verdankt die Arbeit den Ausführungen
des Herm Professor G. Gróber im ,,Grandrifs f. rom. Phil.“ 12,
S. 274ff. und in seinen Vorlesungen über „Französische Syntax“,
(Vgl. Einl. S. 2.) |
Die Einzelabhandlungen, die ich für diese Arbeit benutzte
und von denen mir drei durch die königliche Universitätsbibliothek
zu Upsala in zuvorkommender Weise zur Verfügung gestellt wurden,
gestattet die Zusammenstellung S. Xf. zu überblicken: sie be-
ziehen sich auf alle Epochen der frz. Sprache, von den ältesten
Denkmälern bis auf die neueste Zeit. Was sie Förderndes
bieten, wurde dankbar mit Quellenangabe in der Abhandlung ver-
wertet. Einige Abhandlungen über den neufrz. Sprachgebrauch,
die mir vorgelegen haben, wurden nicht eigens aufgeführt, weil sie
teilweise auf unsicheren Grundlagen fufsen und deshalb zu keinen
sicheren Ergebnissen gelangt sind.
Das Register am Schlufs enthält nur solche Angaben, die
nicht schon aus dem vorangeschickten Inhaltsverzeichnis zu ersehen
Schliefslich ist es mir nicht nur eine Ehrenpflicht, sondern
auch ein persönliches Bedürfnis, Herrn Prof. Dr. Gröber für
das warme Interesse und die mannigfachen Anregungen, die er
meiner Arbeit hat zuteil werden lassen, auch an dieser Stelle meinen
tiefgefühlten Dank auszusprechen.
Strafsburg i, E., 20, Dez. 1904.
H. F.
I. Abschnitt.
Die altfrz. Eigennamen ohne Artikel.
A. Die Personennamen:
B. Die geographischen Bezeichnungen: . . . . . +. .
$ 2. a) Ortsnamen; b) Inseln . . . ©. . 2 . . ee . . . .
$ 3. Ländernamen: a) weibliche, b) mánnliche . . . . . . ;
$ 4. a) Flüsse, b) Gebirge, c) Meere u.s. wW. . . . . . . . .
$ 5. Vôlkernamen . . . . . 2 ee ee ew . « + . . .
C. Die periodischen Zeitbestimmungen:
Anhang: Geographische und zeitliche Bestimmungen (artikel-
los) mit ihren Appellativen:
$7. a) Verhältnis der Unterordnung, b) Prädikatives Verhältnis
D. Appellativa in der Funktion von Eigennamen:
$ 8. a) als Eigennamen verwendet, b) in der Anrede, c) Titulaturen
II. Abschnitt.
Das artikellose Appellativum.
$ 9. Dasartikellose Nomen alsasyndetische Ergänzung
$ to. Dasartikellose Nomeninadverbialen Ausdrücken:
a) Art und Weise, b) Ort, c) Zeit, d) Präpositionalien
$ 11, Das artikellose Nomen als Glied eines Verbal-
begriffs: a) als Obj. eines transit., b) als log. Subj. oder
Prädikat eines intrs. Verbums, c) durch eine Präposition ver-
knüpft. ar en Se AA en RS ee a
$12. Das artikellose Nomen als Prädikatsnomen im
synthet. Urteil: a) im Nom., b) im Akk., c) nach Präpos.,
d) bei zu ergänzender Kopula (appositionell) . . . . . .
$ 13. Das artikellose Nomen in der Apposition: a) als
Satzglied, b) im Sinne substant. Zusammensetzungen .
$ 14. Das artikellose Nomen im Vergleichungssatze.
$ı5. Das artikellose Nomen als determinierende Be-
stimmung: a) attributiv (Subst. u. Adj. + Determinanten)
b):prädikativ 206 ce a cena dr N ee LE ts
Seite
ty = 00 00 Un
15
17
20
td
GU
38
65
71
73
75
vii Inhalt,
516, Das artikellose Nomen in Abhängigkeit von Aus-
drücken der Menge, . . E à y .
$ 17. Das artikellose Nomen als eh pa
Verben, b) von Partis, und Adj... +... a. gs. sm
$ 18. Das artikellose Nomen als Gattungabeneichnnugs
a) Abstrakta, b) Konkreta (einschl, Sammel- und Stoffnamen)
$19. Das artikellose Nomen in formelhaften und sprich-
wörtlichen Wendungen: a) Sentenzen, b) formelh. Aus-
CLIO isn NE am soe Pe & Toma
$ 20. Dasartikallose Nomen imvsrkörstanäatse ») Ace
rungen des Affekts, b) verkürzte Relativsátze . , . . . +.
$21. Das artikellose Nomen in Begriffshäufungen: a) An-
reihung, b) Doppelte Setzung. . » = 20 2 mm a un
$22. Das artikellose Nomen beiadverbialgesteigertem
MOTE OA al ara a RS
$23. Das artikellose Nomen in negativen oder negativ
zu denkenden Sätzen: a) verneinend, b) fragend, c) be-
dingend, d) sonstiger Ausdr. des Nichtwirklichen, e) bei nicht
bejahendem übergeord. Salze , . . , » 2 2 2 2 . . 00.
$24. Das artikellôse Nomen im bid ee Re-
Tptivastee. pim) re 3 ma a le OT EE
$25. Das artikellose Nomen bei voraugohamden Ad-
jektiv: a) absolut, b) von Adverbien begleitet, c) Pronominal-
adjektiva , . . LU -- + Ta
$26. Das arlikellens Nomen in der Mehrzahl. este |
HI, Abschnitt.
Der unbestimmte Artikel,
§ 27. Der unbestimmte Artikel bet Artbegriffen: a) ohne,
b) mit vorangehendem Adjektiv . . . - 2 2 nn . « .
$ 28. Derunbestimmte Arikel in adverbialen Ausdrücken:
a) Ort, b) Zeit, c) Art und Weise (Mittel) . . . . , - ,
$ 29. Der unbestimmte Artikel beim ständigen Objekt
eines Verbums (vgl $11). . . a, we A
$ 30. Der unbestimmte Artikel beim Prädikatsnomen im
analytischen Urteil . .... Sr
$31. Der unbestimmte Artikel in der Apposition wh
IV. Abschnitt.
Der bestimmte Artikel.
A. Vor genannten Begriffen:
B. Vor angedeuteten Begriffen:
$ 33. Ohne zugehörige Determination: a) Appellativa, b) Infinitive,
c) Pronominalsubstantiva, d) ae ? subst,
tive und f) subst. Adverbien . . . . é .
77
95
98
114
122
125
127
127
130
132
Inhalt.
$ 34. Mit zugehöriger Determination: a) subst., b) adj. Attribut,
c) attrib. Relativsatz (determinat. Artikel!), d) desgl. Kon-
junktionalsatz, e) desgl. adverb. Ausdruck, f) Infinitive mit
abhäng. Objekten . . . . . . . . . . . . . . . .
C. Bei unmittelbarer Hindeutung auf die Erzählung:
$ 35. Der bestimmte Artikel zur Hindeutung auf Neben-
umstände der Rede: a) Zeitangaben, b) allgemeine Neben-
umstände, c) Ortsangaben . . . . 2 . 2 we . . . .
$ 36. Der bestimmte Artikel bei zusammenfassenden No-
mina: a) allg. Natur, b) sinnlich und affektisch . . . .
D. Vor bekannten Begriffen: . . . . . 2 . . . . . .
I. Der bestimmte Artikel vor gemeinverständlichen Art-
begriffen:
$ 37. a) selbst. Satzglieder, b) in zsges. Eigennamen, c) unterscheid.
Appositionen, d) im appos. Anruf und Ausruf . . . . . .
11. Der bestimmte Artikel bei einzigen Arten ihrer Gattung:
111, Der bestimmte Artikel bei Eigennamen: . . . .
$ 39. Personennamen , . . Ba a : ,
§ 40. Ortsnamen: Appellativa als Ortsn., b) Ortsn. als Appellativa .
$ 41. Ländernamen: a) sonst ohne A., b) nur mit A. . . . . .
$ 42. Flüsse, Gebirge, Meere u.s.w. . . . 2 . . . . . . .
$ 43. Kalendarische Zeitbestimmungen . . . . . . . . . . .
IV. Der bestimmte Artikel vor Pluralien zur Bezeichnung
der Gesamtheit:
$ 44. a) Appellativa, b) Eigennamen (bes, Vôlkernamen) . .
V. Der bestimmte Artikel bei Gattungsbegriffen: . , . .
$45. Bei Gattungsbegriffen " konkreter und =e abstrakter Vor-
stellungen. . . . eo 8
§ 46. In festen Verbindungen mit ; Verben (rel. ss Ir q, Sek, ;
$ 47. Beim distributiv verwendeten Gattungsbegriff . . . . .
V. Abschnitt.
Der Teilungsartikel.
$ 48. Das artikellose Nomen mit de im Teilungssinne.
$49 Der bestimmte Artikel mit de im Teilungssinne .
a a) Nite Pa OE eA rn a ce
b) Sachregister . . . . . . . . + . . + . +...
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194
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Berücksichtigte Einzelabhandlungen.
a) Über gröfsere Zeiträume der frz. Sprache:
Altfrz.: Gellrich, Remarques sur l’emploi de l’article en vieux
francais, Diss., Langenbielau 1881 (Leipzig).
Hemme, Über die Anwendung des Artikels in der franzós.
Sprache, Diss., Göttingen 1869.
Húbner: Syntakt. Studien úber den bestimmten Artikel bei
Eigennamen im Altfrz. u, im Neufrz,, Diss., Kiel 1892.
Schayer, Zur Lehre vom Gebrauch des unbestimmten und
des Teilungsartikels im Altfrz, u. im Neufrz., in den „Berliner
Beiträgen“ (Diss.) XIII, Roman. Abteilung Nr. 7, 1897.
Schneider, Die elliptische Verwendung des partitiven Aus-
drucks im Altfrz., Diss., Breslau 1883.
Neufrz.: Funge, De l'emploi de l'article, Prgr., Braunsberg 1864.
Geijer, P, A., Om artikeln, dess ursprung och uppgift, särs-
kildt i franskan och andra romanska sprâk, in den ,,Studier
i Modern Spräkvetenskap“ I, Upsala 1898, S. 183—219.
Grasserie, R. de la, De l'article (morphologie et syntaxe),
in den , Mémoires de la Société de Linguistique de Paris“,
IX, 1896, S. 285 ff,
Grotkass, Beiträge zur Syntax der frz. Eigennamen, Diss.,
Göttingen 1886,
Heller (1), De la supression de l'article devant les substantifs
joints aux verbes, Prgr., Berlin 1856. (Mit ausführlicher
Theorie über den Gebrauch des Artikels!)
— (Il), in Herrigs Archiv XX, S, 225fl. (Ergänzung des
Vorigen).
Klint, Ax. (I), Bestämda Artikeln vid franska Noms Communs,
Prgr., Stockholm 1872.
— (Il), Utelemnande af Artikeln vid franska Noms Communs,
Prgr., Stockholm 1876.
Lundborg, N., Sur l'article de la langue française, Diss.,
Helsingborg 1887.
Plattner, Zur Lehre vom Artikel im Französ., Progr., Berlin
1897 (Über den Gebrauch des Artikels bei Ländernamen).
Städler, G.L., Article partitif, Teilungsartikel? in Herrigs
Archiv XXXVI, S. 299 fl.
b) Über einzelne Jahrhunderte und Autoren:
1. Jahrh, Carlberg, Etude sur |’usage syntaxique dans la Chan-
son de Roland, Diss., Lund 1874.
Berücksichtigte Einzelabhandlungen. XI
Koch, Der Artikel im altfrz. Rolandsliede, Diss., Greifswald
1902.
12. Jahrh. Kôhler, Syntaktische Untersuchungen über Les quatre
livres des Rois, Diss., Erlangen 1888.
13. Jahrh. Haase (1), Syntakt. Untersuchungen zu Ville-Hardouin
und Joinville, Oppeln 1884.
Raumair (1), Über die Syntax des Robert von Clary, Diss.,
Erlangen 1884.
— (Il), Über die Syntax Heinrichs von Valenciennes, Prgr.,
Würzburg 1888.
Schumacher, Zur Syntax Rustebuefs, Diss., Kiel 1886.
14. Jahrh. Riese, Recherches sur l’usage syntaxique de Froissart,
Halle 1880.
15. Jahrh. Eder, Syntakt. Studien zu Alain Chartiers Prosa, Diss.,
Würzburg 1880.
Müller, Ernst, Zur Syntax der Christine de Pisan, Diss.,
Greifswald 1886,
Stimming, Die Syntax des Commines, Zs. f. r. Ph. 1, 1877,
S. 489 ff.
Toennies, La syntaxe de Commines, Berlin 1876.
16. Jahrh. Platen, Syntakt. Studien zu Rabelais, Leipzig 1890.
Zander, Études sur l’article dans le français du XVIe siècle,
Lund 1893.
17. Jahrh. Haase (11), Franz. Syntax des XVII. Jahrhunderts, Oppeln
u. Leipzig 1888.
Nicht zugänglich! waren mir die folgenden beiden Abhand-
lungen:
Fleck,, Eine Untersuchung über den Gebrauch des Artikels
im Französischen, Prgr., Dortmund 1885. (Vielleicht nur
angezeigt, nicht erschienen ?)?
Horak, Inwieweit im 17. Jahrhundert der Gebrauch des
Artikels im Französ. vom heutigen Sprachgebrauch abwich,
Zs. f. d. Realschulwesen XVIII, 1893, S. 385 ff.
1 Kurz vor der Drucklegung, d.h. etwa 7 Monate nach Abschlufs
dieser Arbeit im Manuskript, wurde ich zufällig von geschätzter Seite auf
die neuerschienene Dissertation von G. Humpf, Beiträge zur Geschichte des
bestimmten Artikels im Französischen, Marburg 1904, aufmerksam gemacht.
Die Ausführungen des Herrn Verf. berühren indes vorliegende Arbeit nicht,
da kein einheitlicher Gesichtspunkt für das Wesen des (von ihm ausschliefslich
behandelten) artikellosen Nomens aufgestellt wird.
2 Freundl. Mitteilung des Herrn Professor Fleck an der Königl. und
Städt. Oberrealschule in Fulda, Bruders des bereits verstorbenen Verfassers
obiger Arbeit.
Einleitung.
La raison, pour marcher, n’a souvent qu'une voie,
Boileau, Art poét. I, 48.
Es ist eines der charakteristischen Merkmale des Lateinischen,
dafs das Substantiv für sich (d. h. ohne Artikel) auftritt, einerlei
ob die modernen Sprachen im selben Falle einen der Artikel
setzen oder nicht.! Das Lateinische verstand es, durch Stellung
oder Anwendung von Attributen des Nomen so zu determinieren,
dafs ein Mifsverstindnis beim Hörer ausgeschlossen war. Wie
kommt es, dafs das Französische und die anderen neulateinischen
Sprachen seit ihrer ersten Ausprägung die Verwendung des Artikels
zeigen ?
: Die eine Möglichkeit wäre die, dafs nur das Schriftlatein dieser
altertümlichen Ausdrucksweise sich bediente. Denn wie weit das
vulgäre Latein den Artikel schon zur Zeit unserer klassisch-
lateinischen Schriftsteller verwendete, darüber mangelt uns jeder
Aufschlufs in der Uberlieferung.2 Eine andere Auffassung ent-
wickelt Meyer-Lübke, Zs. f. r. Ph. XIX, S. 305 ff: Bei der Verbal-
flexion beobachten wir, dafs in dem Mafse, wie sich in den
romanischen Sprachen die latein. Endungen hinter dem Stamme
abschleifen, die obligatorische Setzung der Personalpronomina vor
der Verbalform notwendig wird (vgl. lat. cant-o, cant-as, cant-at und
nfrz. 27 $81, tú Sat, il sat); ebenso könnte auch das Substantiv den
1 Um ein Beispiel vor Augen zu führen, so heifst es in Cäsars gallischem
Krieg 1.1. c. III, ı von den Helvetiern: „His rebus adducti et auctoritate
Orgetorigis (vgl. deutsch: durch Orgetorix’ Ansehen oder durch das A. des
O.) permoti constituerunt ea quae ad proficiscendum pertinerent comparare
... Ad eas res conficiendas biennium sibi satis esse duxerunt; in tertium
annum profectionem lege confirmant.“ Das Neufrz. würde bei wört-
licher Übersetzung vor lege und biennium (= un espace de deux ans) des
unbestimmten, in den übrigen Fällen des bestimmten Artikels bedürfen. —
Lundborg S. 4 meint, das s in dus entspreche dem Demonstrativpronomen
sskr. sa, als Artikel verwendet; dieser letzteren Auffassung steht jedoch ent-
gegen, dafs fi/ius auch „ein Sohn“ bedeuten konnte, also -s für den Lateiner
nicht mehr die Wirkung hatte wie einstmals.
3 Geijer S. 189 glaubt, dafs der Artikel in der lebenden Sprache viel
eher üblich war als die Grammatiker ihm Aufmerksamkeit schenkten.
Beiheft zur Zeitschr. f. rom. Phil. III. I
2
Artikel in gleichem Mafse zu sich genommen haben, wie es Kasus-
endungen im Romanischen verlor. Aber das Unzulängliche dieser
Erklärung, worauf Meyer-Lübke selbst hinweist, liegt darin, dafs
der Artikel gar nicht dazu dient, Kasusformen zu ersetzen,! dals
dies vielmehr durch Präpositionen, de und ad, geschieht.
Wir wollen indessen hierüber keine eigene Meinung äulsern,
da wir nicht über die Geschichte des Artikels? zu handeln haben.
Unsere Untersuchung geht vielmehr darauf aus, das allmähliche
Vordringen des Artikels beim Substantiv im Franz. nachzuweisen,
indem wir dabei eine Zwischenstufe zwischen der klassisch-lat. Zeit
und der neuesten frz. Periode, das 13. Jahrhundert, zum Aus-
gangspunkt unserer Betrachtungen wählen. Dazu reichen die blofs
empirischen Feststellungen des damaligen Sprachgebrauchs, wie sie
die Spezialarbeiten liefern, noch nicht aus. Wir werden vielmehr
in jedem einzelnen Falle, in dem der bestimmte, unbestimmte oder
Teilungsartikel auftritt oder nicht auftritt, uns fragen müssen,
welches psychologische Motiv die jedesmalige Setzung oder
Nichtsetzung wohl hatte. Es geschieht dies im Anschlufs an die
Aufstellungen, die Prof. Gröber im „Grundrifs f. r. Ph, 14, S. 274 fl
und in seinen Vorlesungen über französische Syntax gemacht hat.
Indem wir den nfrz. Sprachgebrauch in weitestem Umfange dabei
zum Vergleiche heranziehen, werden wir zu einem Einblick in die
Entwicklung des heutigen Sprachgebrauchs gelangen.
Die zu behandelnde Periode und die zu Grunde gelegten
afrz. Texte sind nicht willkürlich gewählt. Die Texte stammen
aus dem Anfang, aus der Mitte und aus dem Ende des 13. Jahr-
hunderts. Den Prosaikern aber wurde der Vorzug
weil sie den verstandesmäfsigen Sprachgebrauch, der den Ausgangs-
punkt für die Beurteilung der Sprechweise einer Periode bilden
mufs, mit grölserer Sicherheit und in grôfserem Umfang erkennen
lassen als die stilistisch schwieriger zu beurteilenden Dichterwerke,
Am geeignetsten wären für unsern Zweck Urkunden, Rechtsbücher
und dgl, bei denen eine Veranlassung zu gehobener Rede über-
haupt nicht vorliegt. Solche Werke fehlen zwar im 13. Jahrhundert
1 Das wird noch von Lundborg S.4f, R. de la Grasserie S. 391
behauptet.
Dieselbe wird im Zusammenhang darzulegen gesucht in der angeführten
Abhandlung von Geijer. — Meyer-Lübke, Gramm. III, $ 191 nimmt mit
gutem Grunde an, dafs der unbestimmte Artikel sich später
als der bestimmte. Interessant ist es, dazu die Beispiele aus klass.-latein.
Antoren zu vergleichen, in denen unzs pe augenscheinlich schon im
Sinne des unbestimmten Artikels verwendet wurde und die Funge S 3
(nach ihm Lüdke, Herrigs Archiv XLIV, S. 133) zusammenstellt. Es leise
sich daraus nämlich ein Schlufs auf das tatsächliche Alter des bestimmten
Artikels machen. Diez, Gramm. III, S, 20 meint zwar, jener Gebrauch
von wus habe „nach individueller Auffassung, nicht in "Gemäfsheit eines
gebietenden pme ee statigefunden, und „gewöhnlich lasse sich mus
als Zahlwort oder unbestimmtes Pronomen verstehen “ (vgl. Einl. AS
mes L allein in den meisten von Funge beigebrachten Beispielen ist
um der Fall.
ee
3
in Frankreich durchaus nicht, aber ihr Text ist zu stabil und ein-
förmig, um für sprachliche Untersuchungen genügende Ausbeute
zu liefern. Wir sind daher auf die grofsen Geschichtswerke an-
gewiesen, die dem vierten und fünften Kreuzzug gewidmet sind
und das Zeitgenössische aus primärer Quelle wiedergeben. Es
sind folgende:
1. Geoffroi de Ville-Hardouin (zitiert: VH.), La conquête
de Constantinople (verfafst nach 1207), und sein Fortsetzer
2. Henri de Valenciennes (zitiert: HV.), Histoire de l’em-
pereur Henri, beide hsgg. v. N. de Wailly, Paris 1872.
3. Robert de Clari (zitiert: RC.), La prise de Constantinople
(verfafst nach 1216), hsgg. v. C. Hopf in den Chroniques gréco-
latins, Berlin 1873. In ders. Ausgabe: La devision de la terre de
oultremer et des choses qui y sont, Brief an Papst Innozens III.
(zitiert: (RC.)).
4. Récits d'un Ménestrel de Reims (zitiert: MR.), (verfafst
zwischen 1260 und 1268), hssg. v. N. de Wailly, Paris 1876.
5. Jean, sire de Joinville (zitiert: Jv.), Histoire de Saint-
Louis (darin auch einige Urkunden; endgült. Fassung zwischen
1305 und 1314, haupts. schon 1272), Credo (1251 bezw. 1288)!
und Lettre à LouisX (1315), hsgg. v. N. de Wailly, Paris 1874.
Da der Artikel zugleich substantiviert, so sind alle Ausdrücke,
bei denen er auftritt, in diesem Falle als substantivisch aufzufassen.
Hierher können gehören Adjektiva, Partizipia, Grundzahlen, Infinitive
und Adverbien.2 Von den Substantiven kommen natürlich alle
diejenigen nicht in Betracht, die schon mit anderen adjektivischen
Pronomina (Demonstrativa, Possessiva, Interrogativa, Indefinita) 3
verbunden sind. Im übrigen beginnen wir mit den Fällen, die
dem Latein. am nächsten stehen, d.h. den artikellosen Eigennamen
und dem artikellosen Appellativum des Altfranz., behandeln hierauf
das Auftreten des unbestimmten und des bestimmten Artikels und
zum Schlufs das des Teilungsartikels, der erst in jüngerer Zeit
seine grolse Verbreitung erlangt hat. Eine möglichst grofse Mannig-
faltigkeit und Übersichtlichkeit in der Auswahl und Anordnung der
Beispiele wurde erstrebt, möglichste Vollständigkeit der Belege aber
nur da, wo es wünschenswert schien (so bes. $$ 4, 5, 7b, 8a, 10,
11, 12d, 13b u. Anm. 3, 15a 2. Abs. u. b, 17—20, 21b, 23b—e,
24, 25 Anm. 1, Schluís des II. Abschn., Anm. 1, 27b, 29—31,
37 a, b, d, 38, 39 u. Anm. 2, 40—49).
Schliefslich ein Wort über die Terminologie. Wir sind uns
bewufst, mit der gewohnten Bezeichnung nicht immer im Einklang
zu sein, wenn wir vom Substantiv als vom „Nomen“ schlechtweg
1 Vgl, zu den Daten Gröbers franzós. Litteraturgesch. im Grundrifs
II, 1, S. 722f., 985 und 1016f.
3 Bei den letzten drei Gruppen haben wir nur sein Auftreten, nicht
sein Ausbleiben zu berücksichtigen,
3 Vgl. $25, Anm. 5.
1*
4
reden (da doch nur das Nomen substantivum den Artikel zu sich
nehmen kann), wenn wir „artikelloses Nomen“ sagen und
artikelloses Appellativum meinen (da doch beim Eigennamen nicht
die Artikellosigkeit, sondern das Auftreten des Artikels im Franz.
das Bemerkenswerte ist) und wenn wir „Gattungsnamen“ ledig-
lich für die Bezeichnung der Gattungsbegriffe vorbehalten und ihm
den „Artnamen“, d.h. die Bezeichnung einer Form der Gattung,
gegenüberstellen (da Unterscheidungen dieser Dinge in den Gram-
matiken nicht gemacht werden); die Deutlichkeit, hie und da auch
die Notwendigkeit, im Ausdruck zu wechseln, empfahlen die An-
wendungen dieser Benennungen. Den Ausdruck „absolutes Sub-
stantiv“ für artikelloses Substantiv entlehnen wir Meyer-Lübke,
Zs, f. r. Ph. XIX, S. 305 ff. — Man wird diese Freiheiten um so
eher gerechtfertigt finder, als sie dem, welcher das Ganze der
Arbeit überblickt, kaum zu Mifsverständnissen Anlafs geben können.
Wir gruppieren die Substantiva also folgenderma(sen:
Substantiva (Nomina)
Eigennamen _ Appellativa (Gemeinnamen)
» << Se
(Individualnamen) Gattungsnamen Artnamen
(Gattungsbegriffe) (Artbegriffe)
I. Abschnitt.
Die altfranzösischen Eigennamen ohne Artikel,
Unter allen Nomina scheinen die Eigennamen ganz besonders
befähigt zu sein, den Artikel von sich zu weisen. Auch im Deutschen
entbehren sie ihn ja zum gröfsten Teile, denn ein Individuum, das
nur in einem einzigen Exemplare existiert, ist ja schon durch die
blofse Namensnennung bestimmt. Dennoch treffen wir nicht bei
allen Arten von Eigennamen die gleiche Funktion an. Nur eigent-
lich die Personennamen nämlich tragen jenen ausgeprägten
Charakter der Individualität, während bei geographischen Be-
nennungen, wie Ländernamen, Flüssen, Gebirgen etc., die Neben-
vorstellung des Ortes, beim Gebrauch von Zeitbestimmungen,
wie Monatsnamen, Wochentagen etc., die in einer begrenzten
Mehrheit vorhanden sind, ein Appellativum der Zeit dem Sprechenden
mit vorschwebt. Es ist danach begreiflich, dafs diese beiden Arten
von Eigennamen gar bald dem analogischen Einflufs der Appellativa
erlagen und wie sie den Artikel anzunehmen begannen. Die
Personennamen dagegen blieben fester, ja sie haben vielleicht
ihrerseits die Appellativa mehr beeinflufst als sie von diesen be-
einflufst wurden; denn es gibt eine Gruppe von Appellativen, die
gerade nach dem Vorbilde der Personennamen, weil ihnen be-
grifflich verwandt, artikellos blieben ($ 8).
Doch mit dem Artikel bei Eigennamen haben wir uns hier
noch nicht zu beschäftigen. Die Aufgabe dieses ersten Abschnittes
wird vielmehr sein, zu zeigen, in welchen Fällen und aus welchen
Gründen die Setzung des Artikels, besonders bei den letztgenannten
Arten von Eigennamen, in der behandelten Periode noch unterblieb.
A. Die Personennamen.
§ 1. Für einen Personennamen kommt in der Regel nur ein
Träger in Frage; es bedarf daher eines besonderen Hinweises auf
diesen durch den Artikel nicht, Aber ein solcher ist selbst dann
überflüssig, wenn der Name sich auf mehrere Träger beziehen
kann; denn in diesem Falle wird ihm ein unterscheidendes Attribut
oder eine Apposition beigefügt.
.
Wie noch im Franz. mit den Personennamen, so wurde im
Latein. mit allen Substantiven ohne Unterschied verfahren; dafs
dabei sicher auch Satzton und Satzzusammenhang den Hinweis
auf das Gekannte ersetzten,! mag hier nur angedeutet sein.
Für die Appellativa übernahm diesen Hinweis später der Artikel,
indem dieser bald als ihr charakteristischer Begleiter erschien,
wurden sie von den Eigennamen auch äufserlich schärfer als bisher
getrennt. Unter den letzteren haben im Franz. die Personen-
namen am deutlichsten die ursprüngliche (latein.) Art der Be-
handlung bewahrt.
Wir führen somit aufser alleinstehenden Personennamen
auch solche mit Attributen und Appositionen an. Wo die
letzteren den Artikel haben, bezieht er sich nur auf diese ($ 37 c),
nicht auf den Personennamen. Das „samt“ vor Heiligennamen
nimmt ebensowenig wie das deutsche „Sankt“ den Artikel zu sich:
beide sind eine blofse Wiedergabe des ,,sanchus* der Kirchen-
sprache, Dasselbe gilt von altfr, dans < dominus.?
Ein mit dem Artikel verbundener Personenname ist gewöhnlich
schon als Appellativ verwendet (s. IV. Abschn. D III Einl). Über
einige andere Fälle vgl. $ 39.
Alleinstehend: Uns chevaliers de Hielemes ki Lyenars avoil
non HV.508. ...uns chapelains de Post, ki Phelippes esioit apielés
eb. 522. (li empereres) monta sor un sien cheval Moriel eb. 509.
Moriaus fu navrés en deus lus eb, 509. ..,/{ empereres fu armés
el monlés sor un cheval Bayart,? por chou ke Moriaus, ses autres
chevaus, estott navrés eb. 519, 533, 541. — +... Henris (sc de
Valenciennes) vit all à all tor les fais ki la furent eb. 501, 504.
(Esclas) esloit en guerre contre Burille — ki ses cousins germains
estoi! eb. 505 ff — Jl eu un empereur en Constantinoble, Manuaus
eut à non RC. XNIIL — — ... aités fianche en Nostre-Segnor... ki
por le pechié d’Adan el d'Evain soufri marlyre . ..el par le propre
mort Jhesu-Crist en fumes raçaté HV. 537. Zi là stet Machedone,
dont Phelippes fu rois; et la fu nés Alexandres... El en che
val se combati Pompéius de Rome contre Julius César, et à fu
Julius César desconfis eb, 570. Molt se prouverent bien nosire
gent à ecle desconfilure elc....; cascuns à fu ou líu d'Olivier el de
Rollant eb. 633. — (Acre) fu reconquise ou lans Solehadin ef ou
fans le rot Phelipe MR. 1. ...e/ fu acomplie la prophecie que on
dit que Mellins avoit dite eb, 335. — +... lame de Abel, quant il
1 Auch Geijer S. 187 äufsert, dafs ein Römer den Mangel des Artikels
nie empfunden haben könne.
2 Meyer-Lübke, Gramm, $ 160, erklärt afrz, dans, pr, me, it. don daraus,
„dals schon im Vlt., vielleicht noch vor Ausbildung des Artikels, domnu
domna mit dem Namen zu einer ziemlich bedeutungslosen, nur eine isse
Höflichkeit ausdrückenden Partikel herabgesunken war, die nun natürlich nicht
mehr die Fähigkeit besafs, den Artikel an sich zu ziehen."
2 Der Hsg. setzt dayart an dieser Stelle mit kleinem Anfangsbuchstaben.
Die folgenden Parallelen rechtfertigen aber, glaube ich, meine
7
fu lues, vint ou cors de Noé; el quant Noés fu mors, si revint ou
cors de Habraham Jv. 462.
Mit Attributen: ...en la chapele de Saint Marc, la plus
bele qui sort VH.25. ...et fu coronez à grant joie et à grant honor
d'empereres Baudoms al mostier Sainte-Sophie eb. 263. ...el ce
Ju as octaves de la feste saint Remit eb. 76. — Zi fu droit une
nuit saint Piere, le premerain jour d'auoust HV. 525. Et ki ch
morra por lui (d.h. Jésu-Crist), il ira ou sain Saint Abraham
par devant lui eb. 537. ...dist cascuns le patre nostre saint Julien
eb. 544. — ...4e rot Henri d'Engleterre, celui qui fist saint Tho-
mas de Cantorbie occire MR. 12. Par la lance saint Jaque!
eb. 21. — Or dil saiïns Anciaumes que ce sont des menaces Nostre-
Signour Jv.40. ...il fu nez le jour saint Marc euvangeliste
après Pasques eb. 69. Par saint Nicholas! eb.256. Ainsi mourut
sainte Agnès eb. 355 etc. — ... mult en loerent Dam Dieu VH.
162, 253. Ne place dam let Dieu que ja mais me soit reprové que
je fuie de champ eb. 359. ...d l'aiue Damedieu RC. XII, 9;
XVII, 12. Vgl. $8a. La royne, qui nouvelement estoit relevée de
dame Blanche, dont elle avoit geu à Taffe, ariva à Sayelte Jv. 593.
En la terre le conte Thibaut de Champaigne se croisa... Jofrots
de Joenvile qui ere seneschaus de la terre, ... Gautiers de Gai-
gnoru, Gautiers de Monbeliart, Eustaices de Conflans,
Guis dou Plaissie ses freres, Henris d’Ardillieres, Ogiers
de Saint-Cheron, Vilains de Nuilli, Jofrois de Vile-Hardoin
li mareschaus de Champaigne etc. etc. VH. 5. ...o/ un saint home
en France quí ot nom Folques de Nuilli eb. 1. — Henris de
Valenchienes HV. 501. Pieres de Douay et Reniers de Trit
el Ansiaus de Chaeu etc. eb. 515. Si i esgarderent Pieron de
Braiescuel et Nicholon de Maïlli etc. eb. 522. — Mi fu...
Bauduins de Biauveoir, Mahiex de Wauslaincourt ...
Wistasses de Canteleu, Ansiax de Caieu, Reniers de Trit
etc. etc. RC.1, 2. — ... Godefrois de Bouillon et la baronnie
de France orent conquise Anttoche el Jherusalem MR. 1. ...Alains
de Rouci i estott eb. 109 u.s.f. — Or avint ainsi que Oliviers
de Termes...lessa le roy etc. Jv. 16. ...dous serjans le roy,
dont li uns avoit non Guillaume de Boon el li autres Jehan de
Gamaches cb. 240.
Mit Appositionen (vgl. $$ 13, 31 und 37c): Enterrez fu
delez son pere au mostier de monsegnor Saint Estiene à Troies
VH. 37. Lors coronerent à empereor Henri... le diemanche après la
feste madamme sainte Marte en aost...el ce fu en l'an de l'in-
carnation Nostre-Seignor Jesu-Crist mil deus cens ans el six
eb. 441. .../ diemanche après la feste madamme sainte Marie
Chandelor eb. 458. — Ei avoit eu après celi la fille monseigneur
Fmbert de Biaugeu MR. 353. Puis avint que messires Loueys ot
4 Besser damle (= damne) Dieu zu lesen. Vgl. Diez, Gramm. III, 25
Anm. Haase (I), S. 41. Mifsverstanden noch bei Gellrich $. 43.
despendu foul le sien... Quant madame Blanche le sot, si vint au
rai etc. eb. 301. — La léaultei dou roy peut l'on véoir ou faist de
monsegnour Renaut de Trie Jv. 65. ...en ses darrenieres paroles
reclamott-il Dieu et ses sains, el especialment monsignour saint Jaque
el madame sainfe Genevieve eb. 70.
...se croisa... Johan Foisnons, el mainies autres bones gene
VH. 5. Roberz Malvoisins,... Engerrans de Bove, Roberz, ses
freres etc. eb. 7. ...4 message le conte Baudoin furent Coenes de
Bethune et Alars Magueriaus eb. 12. ...se croisa Pierres
Bromonz eb.45. Pierres Coiseaus eb. 114. — moll avoit (dí
empereres) grant desirier de trover Burille son anemi; car Johan-
misses, ses oncles, U avoit ochis son frere l'empereour Bauduin
HV. 506. — ... Bauduins li cuens de Flandres el Henris ses
/reres,... Symons li cuens de Monfort et Guts ses freres RC.
1,1. — A son bon signour Looys... Jehans sires de Joinville, ses
seneschaus de Champaígne, salut et amour et honnour Jv.1. ...le
pere Jean Caym de Sainte- Manchost eb. 412. Si li fu enditiez
Estiennes Boilyaue eb. 718.
B. Die geographischen Bezeichnungen.
Bei den Ländernamen gibt sich ihre Natur als Appellativa
schon im Latein. aus ihrem gemeinsamen, ohne Rücksicht auf ihre
Endung weiblichen Geschlecht zu erkennen, welches zeigt, dafs in
ihnen allen die Vorstellung des Appellativs /erra sich assoziativ
geltend machte, z.B. Zgyptus f. Die übrigen geographischen Be-
zeichnungen erscheinen im Latein. in zusammenhängender Rede
daher auch gern von ihrem Appellativ begleitet, das den Eigen-
namen dem Hörer verständlich zu machen diente: urbs Roma,
Tiberis amnis, Vesuvius mons etc. Bei diesen Verhältnissen kann
es auffallen, dals diese Namen afr. den Artikel weniger häufig zu
sich nehmen als die Gemeinnamen. Für dieses Ausbleiben des
Artikels gilt es eine Erklärung zu finden, vor allem bei den Städte-
namen, die ihn noch bis zum Neufrz. fast durchaus von sich weisen,
Was die Völkernamen angeht, so haben sie eigentlich nie andere
Geltung als die von Appellativen gehabt, da sie wie diese einen
Plural bilden; wir werden sie daher auch im Zusammenhang mit
diesen zu behandeln haben. Nur einige besonders auffällige Ver-
wendungen von Völkernamen im Afrz, ohne Artikel werden hier
schon zur Sprache kommen.
$2, Ortsnamen; Inseln.
Den Personennamen stehen die Städtenamen und anderen
Ortsbezeichnungen am nächsten. Sie erscheinen mehr als
andere geographische Bezeichnungen als fest umschriebene Gebiete,
sind gewöhnlich nur dem auf einem geographischen Gebiete Hei-
mischen bekannt und stehen für den gemeinen Mann, der nur
seine nächste Umgebung zu kennen pflegt, in einem Gegensatz zu
=
9
den Namen von Ländern und Provinzen (§§ 3 und 41). Aus
diesem Grunde haben sie meistens keinen Artikel. Das gilt selbst
von einer grofsen Anzahl von Ortsnamen, die aus noch deutlich
erkennbaren Appellativen gebildet sind (z. B. Longchamp, Joinville);
solche Namen sind als urspriingliche Appositionen aufzufassen (vgl.
§ 13 und § 4o Anm. 1).
Wenn der Artikel trotzdem afrz. wie nfrz. bei den Städte-
namen auftritt, so spielen besondere Umstände mit (cf. $ 40).
Den Städtenamen schliefsen sich, wie natürlich, in der Funktion
diejenigen der kleineren Inseln mit häufig nur einer Ortsanlage
an, während die gröfseren den Ländernamen gefolgt sind.
a) Ortsnamen.
... Folques de Nuilli — cil Nuillis sil entre Laigni sor
Marne et Paris VH.1. RC.I, 1. París Jv.46, 73 etc. ...Zn-
nocent, apostoile de Rome VH. 1f. etc. HV. 544. Machatres de
Sainte-Manehal! (= Sainte-Menehould, Marne) VH. 5. Gauliers
de Saint-Denise eb. 7. MR. 16. ...se croisa li quens Baudoins
de Flandres et de Hennaut à Bruges VH.8. ... pristrent un parle=
ment à Sotsons eb. 11. RC.L 1. Jv. 57. en Venise VH. 14. RC.
V etc. por Jerusalem reconquerre VH. 18. MR. 1f, 28. Jv. 133,
470 etc, en Babiloine VH. 30. RC. V. MR. 45f. Jv. 183f. etc.
à Plasence en Lombardie VH. 32. à Genne ef à Pise eb, 32.
RC. V. à Troies, en Champaigne VH. 35. RC.I, 1. ...au conte
de Bar-le-Duc Thibaut VH. 39. ...li cuens Hues de Saint-Pol
eb, 40 etc. — ... Henri l'empereour de Constantinoble HV. 501,
504 VH. 70, 72. RC. L 1. MR. 1, 243. Jv. 139 etc. ... uns
prés ki sont par de la Salembrie (= Selymbria am Marmarameer)
HV, 504f. à Berua (= Beroé, Thracien) HV. 506. ... fornons
vers Phinepople (= Philippople) eb. 513, 542. à Crucemont (=
Krytzimos, Thracien) eb. 545. ... des Grifons d'Andrenople (=
Adrianople) eb. 549. à Nikö-le-Grant (= Nicäa) eb. 553 (vgl.
$ 37c Schlufs). à Naples (= Apros) eb. 565. à Trahinople (=
Trajanople) el ...d Miessynople (= Mosynople) eb. 568 etc. —
su. di vesques de Hanetaist (= Halberstadt) en Alemainge el maistres
Jehans de Noion RC.1, 1. ...en Babylome ou en Alexandre
eb. V. — Godefrois de Bouillon et la baronie de France orent con-
quise Antioche el Jherusalem MR.ı. ...la terre de Surie fors
seulement d’Acre eb. 1. RC.I, 1. Jv. 11. ...e/ arriverent à Sur
(= Tyrus) MR. 6. Jv. 434. ... sen veul aler en Escaloingne (=
Ascalon) à Solehadin MR. 8, 40. — ... i morut à Thunes (=
Tunis) Jv. 5. devant Damiete eb. 7, 9. ... le conte de Joingny
eb. 14. Zi saínz roys fu à Corbeil à une Penthecousle eb. 35.
...gisi à Marseille eb. 56. ou bois de Vinciennes eb. 59. ... la
conlescee de Bouloingne eb. 66. en Carthage eb. 69. à Blehe-
court el à Saint Urbin eb. 122. ... aloit en pelerinaige à Maho-
mel, à Maques (= la Mecque, vgl. $ 40b; den in Egypten Krieg
führenden damals ein geläufiger Ort) eb. 360 etc.
10
Mit Appellativen zusammengesetzt: Jofrois de Vile-
Hardoin VH. 5 etc. Gautiers de Gaudonville... Robers de
Froevile eb.6. Joffrois de Joinvile eb. 39. Jv. 1. Hugues de
Chaumont VH. 50. ... Eustaices de Heumont, Johans ses freres,
Baudoins de Nuevile eb. 361. — s'en ala contreval le Braz trosque
à Boche d’Avie eb. 310 (auch einfach: Avre eb. 125, 127). ...#/
vinrent à un port que on apele\ Boukedave RC. XL, 34 (= Abydos;
vgl. $40). — ...el fu porteiz à Longue Jaue (= Longaut bei
Chätillon-sur-Marne), en une priorei de nonnains qu'il avoit fondée
MR. 333. — +..me conta li sains roys que il ne sa mere, gu
estoient à Montleheri (= Montlhéri, Seine-et-Oise), me oserent
revenir à Paris Jv. 73. ...à une abbaye de Premoustret qui est deles
Chastel-Thierri, que on appelle Val-Secr eb, 80, 82 (= Val
Secret, Aisne). ...un chastel que on appelle Taillebourc (= Taille-
bourg, Charente-Inférieure) eb. 100f. ... ma premiere femme que
fu suer le conte le Graniprei eb. 110. ...el dedans le Rone trou-
vames un chastel que Pon appelle Roche de Glin (= Roche-de-Glun,
Drôme) eb. 124. X fonda l'abbaye de Saint-Mathé de Roan... et
fonda celle de Lonc-champ eb.723. ...en une mout grant maladie
que tl of à Fonteinne-Bliaut eb. 21 (= Fontainebleau, Seine-et-
Marne), ...zindreni au conte de Montfort eb. 50. El lors il
appeloit monsignour Perron de Fonteinne et monsignour Geffroy de
Villette eb. 59.
Kirchen: ...apres le coronerent à Sainte Sophie VH. 222
(Konstantinopel). — ...e/ (fu Loueys) enoinz de la sainte ampoule
que Dieus envoia des cieus à saint Remi MR. 5 (Reims). — ...4
cuens Henris descend! de ses sales de Trois pour aler oir messe à
Saint Estienne Jv. 90. Li evesques d’Acre...me fist prester la
maison au curéi de Saint-Michiel eb. 415.
b) Inseln,
„.. se logierent en une ysle que on appelle! Saint Nicolas enz
el port (bei Venedig) VH. 47. ... fu devisé que il prendroient port
à Corfol (= Korfu), une ysle en Romenie eb, 110, à Corfaut
RC. XXXL Ænsi corut l'os trosque à Nigre. Nigre est une mult
bone ysie VH. 123 (= Negroponte oder Euböa), ... me reguierent
ke jou lor laisse Estives (= Theben) fout quitement, et Negrepont
el toute le hierre ki est de Duras juskes à Macré HN. 593, 604,
681 ff. ...en une ysle que on apele’ Andre (== Andros, ägäisches
Meer) VH. 123. — Or vous dirons dou rot Richart qui estoit en
Chipre MR. 57. Jv. 15 f. — ... nous veismes une grant ylle en la
mer quí avott à non! Pantennelée (= Pantalaria, zwischen Sizilien
und Afrika) Jv. 640.
1 Dafs diese Konstruktion nicht, wie es nach $ 12b scheinen könnte,
Einflufs auf die Artikellosigkeit des in prädikativer Stellung befindlichen Orts-
namens ausübt, zeigen zahlreiche Belege im $ 40, wo im gleichen Falle der
Artikel auftritt,
ill
11
$3. Ländernamen.
Die Annahme des Artikels bei Ländernamen wurde dadurch
verzögert, dals sie im Mittelalter vorzugsweise in der latein. Form
(fast nur von Chronisten und anderen Lateinkundigen) gebraucht
wurden, während das Volk gemeinhin keine Kenntnis von Ländern
besafs, die nur einige Meilen von seinen Wohnorten fernlagen.
Das zeigt sich schon daran, dafs diese Namen z. T. ihrem Laut-
bestande nach gelehrt sind: Z/adie, Portugal etc. Solche gelehrten
Wörter konnten nur im Gedankenaustausch mit Gebildeteren
dargeboten werden, und so kam es, dafs die Namen noch lange
wie Personennamen behandelt wurden. Volkstümlich waren nur
das eigne und die angrenzenden Länder: France, Allemagne,
Espagne.
Im Nfrz. haben Ländernamen aus dem oben S. 8 angegebenen
Grunde den Artikel angenommen. Am festesten hat sich die
artikellose Form in stehenden Verbindungen bewahrt, besonders in
volkstümlichen Namen nach den Präpositionen de und en: z.B. in
Titeln „ror de France“, oder in ,venir de Allemagne, aller en Espagne"
u.s.w, die man im Nfrz. als Archaismen bezeichnen kann. Im
übrigen vgl. über die Behandlung der Ländernamen im Nfrz. $ 41.
Wir scheiden zur Beleuchtung der dort gemachten Aufstellungen
schon hier die afrz. Ländernamen weiblichen und männlichen
Geschlechts.
a) Ländernamen weiblichen Geschlechts.
... Richart, roi d'Engleterre VH. 1, 3. Jv. 48 en Engle-
terre MR. 50. ...et il vint al jor que il li orent mis, par Cham-
baigne et parmi France VH. 42, 3, 5 etc. RC. I, 1. Jv. 1, 82.
MR. 13, 63 etc. ... a pristrent un commun accorl qui fu teix que
il... enterrotent en Brie et en Champaingne par devers France Jv. 82.
VH. 3, 12. ...0f un saint home en France qui ot nom Folques de
Nuilli VH. 1, 27, 42 etc. HV.507. RC. I, 2. MR. 1, 3ff, 11 etc.
Jv. 1, 48, 55 etc. Ænsi chevauchierent parmi Borgorgne...et par
Lombardie VH. 47, 32. RC. Il, 4. MR. 148, 191. ... sen alott
en Puille VH. 33. MR. 214, 232. ...alerent al duc Oedon de
Borgoine VH. 38, 41, 47 etc. MR. 324, 328. Jv. 82, 417 etc.
...se croisa li cuens Baudoins de Flandres el de Hennaut à Bruges
VH. 8, 12, 40 etc. HV. 506f. RC. I, 1. MR. 72ff, 275 etc. Jv.
108 etc. Li rois de Ungrie st nos tolt Jadres en Esclavonie VH.
63, 262, 264. RC. XIV, 11. en Æsclavonie VH. 63, 77, 101.
...revindrent li message d’Alemaigne eb. 91, 72, 101 etc. RC.
XVII; XXIX. MR. 50, 65 etc. ...et passerent au passage de mars
en Surie VH. 79, 95 ff, 102 etc. MR. 42. Jv. 132. ... /ohanis
qui ere rois de Blaquie el de Bougrie (= Valachic et Bulgarie)
VH. 202, 273 etc. vers Blaquie HV.505. RC. XXI, 16. ...uns
des plus fors chastiaus de Romenie VH. 282, 322, 416, 481. en
Romenie eb.412, 424. 11V.507. ...dont estot Romenie perdue à
toz jorz VH.422. ...as destruite Romenie eb.425. Vgl. $41a. —
»..foz cels de Flandres et de France et de Normendie HV. 507.
MR. 27, 93 etc. ee OS fes
Bohaigne HV.532. El là sist Machedont, dont Phelippes fu rois
eb. 570. — £l tenoit (la duchoise Elienor) le Mainne ef Anjo gecko
el Limoge et Tourainne MR.6. ... estoil (Henris) en Escoc
il avoit une grant besoingne à faire eb. 18. Jv. 21. ...of trois fille
dont l'une fu reine d’Espaingne MR. 21. Jv.72. ...ef fant erra
qu'il vint en Osteriche MR. 65. — A son bon signour Looys, fil
dou roy de France, par la grace de Dieu roy de Navarre Jv.1, 75.
Li roys...parloit à Puys de la porte au comie de Bretaigas eb.
35, 64. ...on des vol mener en Egypie eb. 131f, 140, 145 ff. etc.
. «al avoit estei fiz sainte Helisabethe de Thuringe eb.g6. ...d
roys d’Angleterre vint en Gascoingne pour guerroyer le roy de
France eb. 100. ...nous frouvames une montaigne foute ronde qui
estoít devant Barbarie eb. 128. ... un paveillon que li roys d’Er-
mente (= Arménie) envoía au roy de France eb. 142, ... li cuens
d'Arloís qui puis fu roys de Sezile eb. 200f, 209 etc. Uns
autres Sarrazins ... quí estoit nes de Morentaigne (= Mauritanie)
eb. 372. (Li Tartarin) estoient sougiet à prestre Jehan et à l'empe-
reour de Perce eb. 474. ...messires Dragonés, uns riches hom de
Provence eb. 650.
b) Ländernamen männlichen Geschlechts.
»= li quens Loeys de Blois et de Charteín VU. 3, 6, 12, 40 etc.
HV.666. RC.Lı. ...l quens Baudoins de Flandres et de Hennaut
VH. 8, 12, 54 etc. HV. 506. ...el jurerent sor sains, que il trotent
par les destroig de Marroc VH. 48. Jv. 493. — ...chisi que je
vous nomme ichi estoient de Franche el de Biauvesis (= Beauvaisis)
RC.1, 2. 1 y fu d’Aminois mesires Pierres de Amiens eb, 1, 2. en
Aminois eb. 1,3. — Et tenoit (la duchoise) le Mainne el Anjo
(Jv.93) el Poiteu (Jv.48) ef Limoge et Touraínne MR. 6. — ... 8
cuens de Bouloingne qui puis fu roys de Portingal Jv. 96. Ces
gens que il menoient en Egypte, (li marcheant) prenoient en Orient,
par ce que quant li uns des roys d'Orient avoit desconfit l'autre, sí
prenoit les povres gens que tl avoit conquis el les vendo aus marcheans
eb. 280. ...li cuens d'Artois eb. 200.
à
$4. Flüsse, Gebirge, Meere u.s.w.
Das gleiche wie von Ländernamen gilt auch von Bezeichnungen
der Gebirge, Flüsse und Meere. Aus dem afrz. z. T. artikellosen
Gebrauch dieser Ausdrücke! ergeben sich nfrz. Archaismen wie
1 Noch im 17. Jahrh. belegt Haase (II) S. 43 bei Dichtern das Aus-
bleiben des Artikels für männliche wie weibliche Flüssenamen. — Dafs trote-
dem im 17. Jahrh, die Setzung männlicher Flufsnamen ohne Artikel etwas
ganz Ungewöhnliches war, beweist folgende Stelle in einem Briefe
an seinen Freund Claude Brossette vom 7- 1. 1709 [betr. Art poétique 111, 285:
De Styx et d'Achéron peindre les noirs torrents]: „Vous croyez que “Du
Styx, de l'Achéron peindre les noirs torrents’ serait mieux. Permettez-
13
Chálons-sur-Marne, Bar-sur-Aube u.s.w. gegenüber modernerem
Francfort sur le Main, Anvers sur T' Escaul, Valcour sur la Sambre?
Bemerkenswert ist ferner, dafs in unseren Texten der artikellose
Gebrauch fast nur für Flüssenamen weiblichen Geschlechts be-
legt ist, ein Umstand, der für die im $ 42 zu ziehenden Schlüsse
von Belang ist.
Den Namen der Berge erscheint zuweilen ein mons ohne
Artikel vorgesetzt; in diesem Falle wurde es wobl als notwendiger
Bestandteil des Namens empfunden (vgl. $ 6, am Schluß).
a) Flüssenamen (in und aufserhalb Frankreichs).
su el ven ala à Vernon, un chastel qu'il avoit, qui moul est
biaus et bons el bien seanz sour Seinne MR. 115, 257. Jv. 7278
...on ne le puel assegier (d.h. de chastel de Gatllart) que d'une part,
el est touz avironneis de Seinne MR. 260. ...sı contremonta un pou
Marne jusques endroit Rueil eb. 344. Atant passerent tuil; car
Marne estoit petite a donc eb.345. ...un chastel que on appelle
Taillebourc, qui siet sus une male riviere que l'on appelle Carente
(= la Charente) Jv. 100. De Damiele a une journée jusques à Tamis
par terre el siet sor un bras de Nil (RC. 33). Im selben Text
zweimal / Nil; vgl. § 42a.
In Verbindung mit Städtenamen: ... Folques de Nuilli — cis
Nunllis siet entre Laigni sor Marne et Paris VH. 1. ... Quant li
rois le sot, st fail semonre ses fieveíz el fail meneir perrieres et man-
goniaus, el la grant trebuche d’Aubemarle que li cuens de Bouloingne
avoil fait faire à Mousteruel sour for d’Jonne (= Montereau-
Faut-Yonne, Seine-et-Marne) MR. 357. Z/ otroia (li roys) à sa
mere à fonder l'abbaïe dou Liz delez Meleun-sur-Seinne (Melun,
Seine-et-Marne) Jv. 724.
b) Berge. *
».. Joffrois li mareschaus de Champaigne passa Moncenis VH.
33. Ensi chevauchierent parmi Borgoigne et parmi les mons de
Mongeu et par Moncenis eb. 47. Chils mons a nom Libans...
Lybans est uns mons en Fenice (RC. 32). De pres a un moni qui a
nom Syna (RC. 33)-
Analogien:5 „..en la terre de Fenice est Acre et Baruth el
mons Lybans ... D'Acre a VI lieues jusques à Nazaret el VI lieues
moi de vous dire que vous avez en cela l'oreille un peu prosaique (!) et qu'un
homme vraiment poète ne me fera jamais cette difficulté, parce que ‘de Styx
et d'Achéron” est beaucoup plus soutenu que ‘du Styx, de l’Achéron’ etc.
2 Vel. die trefflichen Zusammenstellungen solcher Benennungen bei
Hübner S. 135, Anm. 5.
3 Dasselbe beweisen die Belege bei Koch $ 92. — Dagegen scheinen
im 12, Jahrhundert auch ‘ie männlichen Flufsnamen den Artikel noch
nicht zu sich genommen zu haben, vgl. Köhler S. 9,
4 Vgl. weitere afrz. Belege bei Gellrich S, 15, 54, 65 £
5 Weitere Belege dieses Gebrauches gibt Hübner S. 124.
—
jusques à mont Thabor et IIIT lieues jusques à mont Charmel
(RC. 32). Vgl. noch $7c.
c) Meeresteile.
Les autres nés qui n'erent mie cele part guenchies, furent entrées
en boche d'Avie; et ce est la où li Braz-Saint- Jorge chiel en la
grant mer. El corurent contremont le Braz fresque à une cilé que
on apele Avie etc, VH. 125, 476, 479 (= Mündung der Darda-
nellen ins Ägäische Meer; doch scheint damit auch der Hafen
Avie = Abydos xat’ ¿goya bezeichet worden zu sein. Vgl. $ 2a).
$5. Völkernamen.
Es gibt im Altfrz. einige wenige Fälle, in denen bei Völker-
namen das Ausbleiben des Artikels sich nicht in gleicher Weise
erklären läfst wie bei anderen Appellativen. Wir müssen hierbei
ebenfalls Anlehnung annehmen teils an die latein. Grundform, die
dem Schriftsteller artikellos aus gelehrten latein. Werken geläufig
war, teils aber auch an die Personennamen und an den jedesmal
entsprechenden Stadt- oder Ländernamen, bei denen das Fehlen
des Artikels berechtigt war, weil sie fast nur im Singular vorkamen.
Die Beispiele sind nicht alle gleich einwandfrei, doch wurden,
um das Material hier zu erschöpfen, alle diejenigen Stellen an-
geführt, in denen im Nfrz. die Hinzufügung des bestimmten Artikels
das Natürlichste sein würde,
... gue úl vos preigne pilié de Jerusalem qui est en servage de
Turs VH. 27, 70. Et Venisien (= les Vénitiens) se comencent d
croisier à mult grant foison eb. 68, 234. ...ne perdirent notent li
noz, fors que une nef de Pisans qui ere plaine de maarchandise
eb. 220, .,,5e af esloient poesteif de la cilé, six home seroient pris
de François el six de Venisiens; el cil jureroient sor sains que il
esliroient à empereor celui cui il cuideroient que fust plus à profit de
la lerre eb. 234. ...3l savoient ke Francois nes amoient de riens
HV. 628. MR. 284. Chis empereres amoit moult Franchois RC.
XVII, 12; LIL — ... mouvieles li vindrent ke Commain esloient
entré en se lierre, et Blascois (= les Comains et les Valaques) HV.
504, 521, 540 etc. Zi de chou furent Grifon (= les Grecs) moll
dolent eb. 567, 586, 671 etc. MR. 243. ...car Lombart s’ahalis-
soient bien ke il ne devott de riens partir à le tierre HV.571, 572,
593, 628 etc. MR. 228. — ...ok vaurrés-vous passer, ne en quel
tere de Sarrasins vaurés-vous aler? RC.V. MR, 1. ,.-+l vinrent
à Genure el parlerent à Genevois RC, VI, 5; XXXIV, 27; XXXVL
— ...ef arriverent à Sur; car plus de terre ne lenoient adonc
crestien! (= les chrétiens) en la contrée de Suri MR. 6, 150,
155 etc. ..,/4 rois Ferrans el sa gens... lournerent les dos. Ey
Englois les enchaucen! etc. eb. 128.
14
1 Hierher gehört auch .,.rex eret à cels dis soore pagiens Eul. 12
(vgl. Diez III, 5.19 u. 38), das Meyer-Lübke Gramm. III, $ 179, S. 213
durch die vorangehende Präposition zu erklären sucht (s. IV, Abschn,, Schluß,
Anm, 1). Vgl. Belege für faien bei Gellrich S. 14, Koch $ 94 ff.
ah
15
C. Die periodischen Zeitbestimmungen.
§ 6, Die Namen der Tageszeiten, Wochentage, Monate,
Jahreszeiten und Festtage, sowie in Anlehnung hieran auch
einige allgemeinere Zeitbestimmungen, erscheinen im Altfranz. eben-
falls, häufig nfrz. Gebrauche entgegen, ohne Artikel. Der Grund
wird darin liegen, dafs man sich in alter Zeit diese Namen als
Individualbegriffe dachte, d. h. dafs die Zeitbestimmung nur in
einem einzigen periodisch wiederkehrenden Exemplare zu bestehen
schien.t Im Nfrz dagegen tritt bei den meisten dieser Bezeich-
nungen gerade die Vorstellung der Wiederholung und des mehr-
fachen Vorhandenseins in den Vordergrund, und man begann sie
daher als einzelne Vertreter derselben Gattung aufzufassen; darum
setzt das Neufranz. in diesen Fällen meistens den Artikel. Die
Monatsnamen stehen noch heute stets artikellos, und die Wochen-
tage dann, wenn der betr. Tag der laufenden Woche (d.h. der
dem Tage der Aussage vorhergehenden oder der folgenden) an-
gehört, z. B.: je suis arrivé jeudi (sc. passé); je partirar jeudi (sc.
prochain).
Da aber in alle diese Erscheinungen der Artikel auch schon
afrz, eingedrungen war (vgl. §§ 35a und 43), so kommen für
unsere Zusammenstellung nur diejenigen Fälle dieser Zeitbestim-
mungen in Betracht, die in unseren Texten nur als Individual-
namen ausgelegt werden können (vgl. aber $ 10c). Abweichungen
von nfrz. entsprechender Ausdrucksweise werden dabei besonders
bemerkt.
Tageszeiten: Zi une nuit, à mie nuit, misirent le feu ès
nés VH. 217. Ei wespres tere ja bas eb. 244 (nfrz. les vépres hier
= le soir, la nuil). Ensí furent trosque à vespre bas eb. 363.
El ceste chace si fu entre none el vespres ensinques retenue eb. 303. —
El quant che vin! vers mie nutl, si s'en fui li empereur hors de le
pile RC. LI, LX, LXXIX etc. — ...tl esloit entour mie null MR.
70. El li roial li remanderent que il trotent Pendemain dedens tierce
ete, eb. 97. Zi dura lí estours jusqu'à basse nonne eb. 127.
» +. eh descendirenl en Acre un lundi à nonne eb. 140. Zi monterent
sour meir un lundi matin, et arriverent à Douvre à vespres (= nfr.
le soir) eb. 296. El quant ce vint à relevée, on li demanda etc.
eb. 324. — .../i soudans venoil, touz jours, jouer aus eschez après
relevée Jv.145. En ces choses arder mist-il jusques à midi eb. 266.
Or avint... que je me dormat à matines eb. 731.
Wochentage: /oesdi (nfrz. le jeudi) après mi-quaresme, en-
trerent tuil ds nés VH. 236. La somme del conseil st fu lels: que ils
ralorneroient lor afaire l'endemain, qui semadis ere eb, 240. Ensi
dura cil afaires trosque à lundi matin (nfrz. jusqu'au lundi-malin)
eb. 241. — ...e li manda (lí rois) par frere Garin que il alendist
Jusqu'à lundi MR. 276. — Samedis estoit ...et venimes en Cypre
1 Vel, Tobler, Verm, Beitr, II, 108,
>
le tiers samedi Jv.129. Dont, se il vous plaist, nous les assaurons
vendredi etc. eb. 262. Granl grace, fist-tl, devons à Nostre Signour
de ce qu'il nous a fait tex dous honnours en ceste semainne, que
mardi, le jour de quaresme-prenant, nous les chassames de lour her-
berges etc. eb. 279.
Festtage: ...ı vindrent ld la premiere semaine de quaresme
VE. 14, 30. ...ce fu à la quinzaine de Pasques eb. 099, 261.
Ensi se partirent del port de Corfol la veille de Pentecoste (nfrz. de
la P.) eb. 119). Joesdi après mi-quaresme entrerent luil ès nés eb.
236, 323, 403. ...e (fu) Costantinople prise le lundi de Pasque
florie eb. 245, 350. £l quant vint à trois semaines après Noël,
st les envoía en la terre de Romenie eb. 404. — ...sr estoit le saisons
entre feste tous sains et noël RC.LX. Après avint par un devenres,
entor X jours devant pasques flouries etc. eb. LXX, — Ainsi
demoura Blondiaus de ci qu'à Pentecouste (nfrz. la P.) MR. 81.
Ainsi furent dès la Tous-sainz jusqu'à quaresme-prenant en teil
destroit eb. 388 (nfrz. le mardi-gras). Est ce lt froumenz que vous
nous deviez ameneir pour faire des gastiaus en quaresme? eb, 417. —
...{l fu nez le jour saint Marc euvangelisle après Pasques Jv. 69,
110, 440, 499, 544. de vendredi devant Penthecouste (s.0.) eb.
146, 148, 827. Nous venimes la sematnne devant Nouël eb. 193.
...de jour de quaresme-prenant (s.0.) eb. 216, 261, 299. Zn
quaresme el ds auvens croissoit li nombres des povres eb. 720, 261,
328 etc.
Monate: Ænsi s'en ala li marchis al chapitre à Cystials, qui
est à la sainte Crois en seplembre VH. 45. ...el passerent au
passage de mars en Surie eb. 79, 103, 235, 302. .../a veille de
la saint Jehan-Baptiste en juin eb. 127. ... fu devisé que lí noveaus
empereres seroil encoronez à la feste monseignor saint Pere, entrant
august eb, 193, 441. — £l fu droit une nuit saint Piere, le pre
merain jour d'auoust AV. 525. — ...d P'asumpcion notre dame à
my-aoust el en septembre (RC. 31). Cil arbre sont méur entour
la fin de moy (eb. 33). — ...el il estoit adonc septembres MR.
256. — Maintenant que mars entra etc. Jv. 146, 731. «.. 05
lestres me vinrent le secont dimmange de joing eb. 855.
Jahreszeiten: Seigneur, il est ore yvers RC. XUL, 9. —
Il est yvers entres, el nos ne poons mais movoir de ci fresque à la
Pasque VH. 86 (nfr. l'hiver est entré). — Si y a, en esté tant de
mouskes ei de mouskerons que tl wosent issir hors de leur tentes...
En yver si issent hors de leur tentes RC. LXV, 52. — Maintes foi
avint que en estei il se alloit seoir ou bois de Vinciennes Jv. 59,
502. ...les denrées enchierissent en yver pour la mer qui est plus
Selonnesce en yver que en estei eb. 502.
Anlehnungen an obigen Gebrauch:? ...se zus y
16
2 Die Erklärung gibt Tobler à. a. O. II, 108, — Hierher gehört auch
das bei Schumacher $. 8 unerklärte Beispiel aus Rustebuef (Kressner) 38,
89 ff.; Prenes.,.de l'escorce de l'avaine Pilé premier jor de semaine,
Si en feres un amplastre, Es steht hier premier for de s. etwa = diemanche.
pe
eV
17
demourés tier jour, li empereres el si traiteur ont pourpallée une
grant traison RC. XXUL 16. — ... s'il ne le rendoient (le chastel)
dedenz tiers jour, il les feroil lous prendre MR. 254. — A Poitiers
Ju li roys près de quinteinne Jv.08. El vous commandons que vous
en rales vers vostre signour el dedens quinzainne vous sois ci-arriere
eb. 455. Vgl. $ 35a. — ...s¢ estoit le saisons entre feste lous
sains et noel RC.LX. — L'endemain de feste saint Berthemi
Papostre, trespassa de cest siecle li bons roys Loys Jv. 759: — » St
avint une mult grant mesaventure en l’ost, endroit hore de vespres
VH. 88. .../'endemain, quant fu hore de tierce etc. eb. 160.
Ensi dura cil assals ... trosque vers hore de none eb. 237. ...ed
des fist herbergier bien endroit hore de midi eb. 373. (Vgl. $7a
am Schlufs.)
Anhang.
$7. Geographische und zeitliche Bestimmungen
(artikellos) mit ihren Appellativen.
Nachdem wir alle Arten von Eigennamen betrachtet haben,
ist noch auf einen Unterschied zwischen Personennamen einerseits
und Orts- und Zeitbestimmungen andrerseits hinzuweisen, der darin
besteht, dafs bei der Zusammensetzung mit entsprechenden Appel-
lativen jene einfach hinter dieselben treten (z. B. /e roi Henry IF),
diese zumeist durch ein de zu denselben in Beziehung gesetzt
werden (z. B. la ville de Paris, l'empire d'Allemagne, le fleuve de
Seine, le mois d’Aoüt, afrz. l’hore de none u.s. w.). Es erklärt sich
dies daraus, dafs hierbei die Personennamen keiner Gattung unter-
geordnet werden, die mit ihnen verbundenen Appellativa vielmehr
Appositionen und somit bewegliche Zusätze für den einzelnen
Personennamen sind, während bei Orts- und Zeitbezeichnungen
jeder Name unter ein bestimmtes Appellativ (wie ville, village, empire,
royaume, fleuve, rivière, monlagne, mots, heure u.s, f.) subsumiert wird,
das in den einzelnen Fällen immer dasselbe bleibt, Diese Unter-
ordnung erfordert im Franzôsischen hier wie sonst bei Appellativen
ein de [vgl. nfrz. le titre de rot, le nom de fraitre $ 15a].
Diesen Aufstellungen scheint nur nfrz. ,,/e mon! Sinai“ zu
widersprechen. Afrz. finden wir die Ausdrucksweise ohne de nicht
nur bei Bergen, sondern vereinzelt auch in fast allen übrigen hier
behandelten Gruppen. In diesem Falle kommt die zweite mögliche
Konstruktion zur Geltung und der Eigenname tritt prädikativ zu
seinem Appellativ hinzu: /e mont (sc. nommé) Sinai, Wir stellen
derartige Beispiele unserer Autoren am Schlusse gesondert zusammen.
Es werden hier nur Eigennamen ohne Artikel berücksichtigt.
Im übrigen vgl. $ 40 ff.
1 Vgl, auch z. B.; ...entre vous crestiens estes fil de Dieu, et de son
non de Crist estes appelei crestian Jv. 448. ,,.7e vourroie bien avoir le
non de preudome eb. 32,
Beiheft zur Zeitschr. £ rom. Phil 111, 2
—.
a) Verháltnis der Unterordnung.
Ortsnamen: ... parti de la cité d’Avie VH. 321. Ænsi fu
destruite la noble cites de Phynepople eb. 401. ... il misent le fu
en le vile, si que bien en i eut ars le grandeur de le chité d'Arras
RC, XLVI, 40. ...e di chilés de Machedone sist desus (le Val
de Phelippe) HV. 570. ...pour la cited de Troyes penre se il
pootent Jv. 82. ...tl se desconfirent el misirent dedens la citei de
Saintes eb. 101, ... la cités d'Anthioche se pert entre ses mains
eb. 523. +... je demeur en la cited de Tyrple (= Tripoli) avec di
eb. 523. ...les povres aveugles de la cilet de Paris eb. 724 u.ä. —
Sen va l'empereres fuiant par les rues al chastel de Bouchelion
VH. 243. Eisen ala au chastel d'Estanemac eb. 400, 402 (sonst
gewöhnlich Estanemac, 8. $ 40b). ...des atendoit soz le chastel
de Moniac eb. 440. ...se dí roys...m'eust baillié le chastel de
Montleheri à garder etc. Jv.48. Uns cordeliers vint à li ou chastel
de Feres eb. 55. ... aus murs dou chastel de Kayre eb. 5182
(sonst li Kaires, s. $ 40b). ...et prist le chastel de Tabarie (=
Tibériade) eb. 528. ... just li roys el ses os devant le chastel
d'Arsur eb. 563 (sonst auch /’Arsur, s. $ 40b). ...e{ prist le
chastel de Lynei (= Ligny) eb. 682. ...le chastel de Carthage
eb. 738. — ...la vile de Jadres est mout boine RC. XUL, 9; XIV.
...estott li pors de le mer dedens les murs de le vile de Sur eb.
XXXVII, 29 (s.0.). inst avironna li bons roys de gens de religion
la ville de Paris Jv. 729. — Lors se partirent del port d’Avie
tuit ensemble VH. 127. Si l'emmena venz el aventure au port de
Mougon eb. 325. — ...il li seroif plus grans honnours de refermer
le boure de Satette, que li Sarrazin avoient abalu, que de faire une
forteresse nouvelle Tv. 553. -.. 4 roys ot assouvie la forteresce dou
bourc de Jaffe eb. 563. — ...et chevauchierent les batailles ...
trosque endroit le palais de Blaquerne VH.163f, 169. RC. XXIV;
XLIV, 37. ...cil qui empereres seroil .. . aroil le palais de Bou-
chelion el celui de Blaquerne eb. 234. RC. LXXX, 64. — si firent
une assaillie cil de la tour de Galathas VH. 160. RC, XLIII, 37. —
Puis of grant guerre... pour Pabbate de Lizeu (= Luxeuil) Jv. 681.
De son tens furent edefiées plusours abbaies: ... Pabbate de Saint-
Antoinne delez Paris,...Pabbate de Malbisson etc. eb. 691.
. +» plusours maisons de religion, entre lesquiex Pabbate de Royau-
mont porte Ponmour el la hautesce eb. 723. — ...Iote la terre
d'autre part del Braz devers la Turquie, el l'isle de Grece VH. 528.
HV, 584. ...sí sen fu li estores alés en l'isle de Corfaut-RC,
XXXI; CXI, 82. £l li dux de Venice el li Venicien eurent l'isle de
Crete et l'isle de Corfaut et l'isle de Mosson el encore autres
assés que il í amerent eb. CXI, 82. Zi tuif li autre baron faisoient
2 Die Änderung dieser Stelle in dou Kayre, wie Hübner S, 119 vor-
schlägt, ist nicht zulássig, weil auch sonst in unseren Texten Ortsnamen, die
gewöhnlich den Artikel zeigen, in Verbindung mit ihrem Appellativ artikellos
Mecque),
sind (s. o. ¿'Estamemac, l'Arsur; cf. auch Magues §2a = nfrz, la
19
ainsi, fors que li rois Richarz qui estoit en isle de Chipre MR. 56.
Jv. 13, 618.
Ländernamen: ...vint une compagnie de mult bone gent de
l'empire d’Alemaigne VH. 74, 279. ...il melra lot l'enpire de
Romante à l'obedience de Rome eb. 93, 304. ...dla noble citez de
Phynepople, qui ere des trois meillors de l'empire de Costantinople
eb. 401. RC. XVIL — Zi dl ses cors ira avec vos en la terre de
Babiloine VH. 93, 188, 198. ...ef furent passé en l'eslé en la
terre de Surie iuit eb. 229. RC. V. MR.1, ...ume des plus
halles honors de la terre de Romenie VH. 304. la terre de Bel-
veisis eb. 413. ...l dux de Venice... manda tous chiaus de se
tere de Venice RC. XI ...é porroit bien aler en le tere de Cou-
slantinoble eb. XVIL ...z de volotent coroner à roi à estre sires
de se tere de Blakie eb. LXIV. ,...e{ arriva en la terre de
Pontiu MR. 19. ...esloif en la terre de Jerusalem eb. 28.
... à reconguerre la terre de Egypte Jv. 8. ..« Mahius de Mon-
morenci, qui ere uns des meillors chevaliers del roiaume de France
VH. 200. Jv. 30, 72 etc. ...st de requist que... donnast le
rotalme de Salonigue VH. 264. HV. 610, 646. RC, XCIX. ...#
rotaumes de Jherusalem estoit fous perdus RC. XXXII, 26. MR.
141. Jv. 436. ...6ct denoit (Ferris) trois roiaumes de son heritage,
cest à savoir le roiaume de Pouille el celui de Sezile et celui de
Calabre MR. 214. ...ou réaume de Egyte, ou réaume de Je-
rusalem etc. Jv. 252. ...il avoit fait sa nef ou réaume de
Noroe (= Norvège) eb. 493. — Lors dona l'emperere Baudoins au
conte Loeys la duchée de Niqué VH. 304. Lors après dona la
duchée de Finepople à Renier de Trit eb. 304. — ... et en cuida
avoir la contei de Champaingne MR.67. ...ı fu saisis de la
contei de Hainaut eb. 423. ...il lessa au roy, par pats j'aisant,
fa conlée de Ango Jv.75. +... li cuens de Champaigne vendi au rot
o. le fié de la contée de Bloiz, le fié de la contée de Chartres, le
fié de la contée de Sanserre, le fi de la vicontée de Chasteldun
eb. 87, Li roys s'en vint par la coniée de Provence eb.663. —
« «tl ala par le país de Normandie MR. 108.
Flüsse: ... Zenris, li freres l’empereor, les alendott soz le
chaslel de Moniac, qui siet sor le flum d’Arte VH. 440. ...el
alirames ... que nous envoieriens nostre harnois à charrelles à Ausonne,
pour mettre ıllec en la riviere de Saonne Jv. 119. «.. quant cist
dui ru de ces dous fonleinnes viennent ensemble, ce appele l'on le fleuve
de Jourdain (= nfrz. le fleuve du Jourdain; s.a.u. b), /d où
Diex fu bauptisies eb. 570. —
Gebirge: ...chevauchierent parmi Borgoigne el parmi les
monz de Mongeu etc. VH. 47. RC.II,4. ... totes les gens qui
Jurent dès le mont de Moncenis trosque à Lion sor le Rone eb. 153.
Et si í trova on le tunike qu'il (= nostre sires) avoit vestue, que on
lí despoulla, quant on l’eut mené au mont de Cauvaire RC. LXXXIL
(4 fluns) cort parmi le mont de Liban (s.a.u. b und $4b) #
parmi les plains d'Arcade; . .. el queurent (les fontaines) desoubs le
2*
20
mont de Gelboë (RC. 32). De Jherusalem jusques au moni de
Sinay a XXII journées par desers (RC. 32). De Damiete ne
au mont de Synay a VIII journées (RC. 33). Li chastiaus .
bien demie-licue haut es montaignes de Liban Jv. 575.
Zeitbestimmungen: ...sí avint une mult grant mesaventure
en Post, endrott hore de vespres VH. 88. .../l'endemain, quant fu
hore de tierce, si firent une assaïllie cil de la tor de Galathas eb. 160.
Ensi dura cil assals „..drosque vers hore de none eb, 237. ...«
les fist herbergier bien endroit hore de midi eb, 373. ... Nous la
trouvames entour l’eure de vespres Jv. 128. ...dli solaus perdi sa
clartet, el ne vil-on nule goute endroit l'ore de none eb, 796. — Et
tsst fut Johannis tot le mois d'avril devant Adrenople VA. 473.
... 2 seroient à l'issue d'eslé, el mots d'octubre, à tot lor pooir, en
la praerie de la cité d'Andrenople eb. 497. Jv.769. Ceste desconfilure
fu faite en Pan Nostre Seigneur mil deus cent el qualorze, ou mois
de joignet MR. 290. Jv. 855. Afan! vint li nouviaus fans que lí
mots de mai fu entreíz MR.03. Au mois d'aoust, enirames en
nos neis à la Roche de Marseille Jv. 125. — ... les grans froidours
del tens d’yvier HV. 554. — ...il ala un jour par les festes de
Pasques touz seus en un jardin MR. 80.
b) Prädikatives Verhältnis.
Lors fu li consels des barons tel que il se herbergeroient entre le
palais de Blaquerne et le chastel Buimont, quí ere une abate close
de murs VH. 164 (= château de Boémond oder Cosmidium).
...{ se logierent en Visle Saint-Nicholas VH. 56, RC.X. —
» + et la depart li fluns Jourdains la terre d’Idumde el de Galilée
el de Jherusalem (RC. 32). ...2 nous couvient passair le flun
Jourdain MR. 380 (s. o. a). — Del piet du mont Liban naissent
ZI fontaines (RC. 32). Vgl. § 4b. Zi sires d’Arsur isst de la ville
el se mist ou Mont Saint-Jehan Jv. 547. — Le jour Noël, je
el mi chevalier mangiens avec monsignour Perron d’Avalon Jy. 196.
D. Appellativa in der Funktion von Eigennamen.
$8. Den Übergang von den Eigennamen zu den Sachnamen
bilden diejenigen Appellativa, welche sich jenen in der Funktion
anschliefsen und aus diesem Grunde artikellos auftreten. Ihre Be-
sonderheit besteht darin, dafs sie etwas nur in einem Exemplare
Vorhandenes bezeichnen. Im Afrz. war dieser Gebrauch bei weitem
ausgedehnter als im Nfrz. Es gehören hierher astronomische und
meteorologische Benennungen, die von Diez, Gramm, lll, S. 25 f.
angeführt werden (vgl. auch Tobler, Verm. Beitr. 1, 58 f.; Meyer-
Lübke, Zs, f. r. Ph. XIX, S. 324; Ders., Gramm. d. r. Spr. III, $ 143),
und endlich stellen wir dazu die dem kirchlichen Ritus entlehnten
Bezeichnungen, Namen von Krankheiten, Himmelsrichtungen, Winden,
allegorische Namen u.ä, die sonst auch den bestimmten Artikel
haben (vgl. $ 38). Wir führen sie in einem Alphabete auf.
il
Das Neufrz. kann bei fast allen diesen Wörtern den Artikel
nicht entbehren. Inwieweit der Gebrauch mit Artikel schon afrz.
in unseren Texten sich findet, wird $38 zu lehren sein. Wir
geben daher hier nur solche Beispiele, in denen das betr. Wort
nur als Eigennamen aufgefafst werden kann.
In der Anrede dient jedes Nomen zum Ersatz eines
Personennamens, für den die Anrede Stellvertreter ist; es tritt
also in diesem Falle artikellos auf.
Dasselbe gilt von Titulaturen, die vor einen Eigennamen
treten, denn sie kommen vorzugsweise in der Anrede zur Ver-
wendung. Ihr Gebrauch in anderer Satzverbindung ist erst über-
tragen; sie erscheinen dann als ein Bestandteil des Eigennamens.!
a) Appellativa als Eigennamen verwendet.
...quant Antecris venra, pour tout destruire Jv. 473. ...tl
entra en Osteriche ainsi comme aventure le menoil MR, 78. — Nous
devons croire... en baptesme, au sacrement de l'autel, en mariaige etc.
(vgl. croire en Dieu) Jv.830. ... Vostre Sires lor fist lever un vent
que on apele? Boires VH. 242. — ...1l ere saisis de Corinthe el
de Naples, deus cites qui sor mer sient, des plus forz desoz ciel VH.
gor. ,..ce estoil la plus gentis dame de crestientei MR. 7. RC,
XC, 69. Jv. 364. Vgl. § 38 ...de Crist somes apelei crestien Jv.
776. — El cil Folques, dont je vos di, comença à parler de Deu
VH. 1, 3, 18 etc. HV.5o2f, 507, 510 etc. RC. 1, 1; IV etc.
MR. 4, 5 etc. Jv. 1, 5, 12 etc. Zi c'est grans honte au royaume
de France el au roy quant il le souffre, que à peinne puet l'on parler
que on ne die: „Que dyables y ait part!" Jv. 687. Vgl.$38. ...1
avoif double tierceinne et menoison mout fort et la maladie de Post
(vgl. $ 38) en la bouche et es jambes Jv. 10 (= la fièvre double
tierce). — ... elle vouloit dou feu ardoir paradis. ..et de Pyaue
esteindre enfer, que ja mats n'en fust point Jv. 445, 395, 801 etc.
Vgl. $38. — Or disons donc que fois est une verlus qui fail croire
Jermement Jv. 771. Vgl. $378. ...el sembloit que foudre cheist
des ciex eb. 159. — I avint que nostre nets hurta devant lille de
Cypre, par un vent qui a non? guerbin Jv. 39 (= le garban). —
mariage s. 0. baplesme. menoison (= la dyssenterie) s. o. double
tierceinne und Jy. 306. ...4 huz ere sí granz que il sembloil que
terre el mers fondist VA. 172. Vgl. $ 38. Alés avant hardiement;
el bien sachiés ke se mors ne men destorne, vous ne serés hui devant
mot le montant de quatre pits HV. 530. MR. 60. Jv.41. Vgl. $ 38.
— El sachiez que de cele partie del Bras Saint-George devers occi-
dent, pot en failloit que il ne Pen avoit tolu près de la moitié VH.
1 Meyer-Lübke, Gramm, III, Lis erklärt die Artikellosigkeit der
geistlichen Titel weniger aus ihrem häufigen Gebrauch in der Anrede als aus
dem starken Einfluís der latein. Form. Vgl. zu sains und dans $1 (auch
dort Anm, 2).
2 $2 Anm. ı findet hier entsprechende Anwendung.
—
- RC. XCIL Jv. 4093. ...unes très grons roches merveillouses,
qui sont en la fin dou monde devers Orient ]v. 473, 639. — Seur
chele pierre si avoit un empereur jelé de covore... gui lendoit se main
vers patenisme RC. LXXXVI; XC, 69. MR. 148 £, 168, 173 Jv.
364, 529. Vgl. 538. Après sí li prist moult grans talens de ver
sen frere qui en paisnie estoíl en prison RC, XXVL ...chil ki si
grant penilanche souffreroit por Nostre Segnor ... bien aroit desiervi
paradis HV. 643, 534. MR. 465. Jv. 24, 28, 69. J] nous couvient
Premierement parler dou flum qui pd! sp se el de Paradis
terrestre Jv. 187, 189. (RC. 33). — Si avini que renommée qui
parlout vole vint jusques au rot Phelipe MR. 94. — ...s1 en devoit
estre sainle crestienteiz moul irie MR. 146. ...que la roïne seroit
à un jour dedens Peglíse de Sainte Croiz eb. 31. ]v.729. Vgl. $ 38.
„el là alourna-on mout de commandemenz qui estotent necessaire à
sainte Eglise MR. 145, 183, 424 etc. Jv. rg 50, 692. Vgl. $ 38.3
A soleil levant tout droit, li Sarrazins devant nommet...nous amena
bien quatre mille Turs à cheval Jv. 264, 371, 375. Vgl § 38. —
Enqui of si grant bruit ef sí grant noise que il sembla que terre
Jondist VH. 28, 172, 218. HV. 519. MR. 226, 286. Vgl. $ 38.
b) Appellativa in der Anrede,
++. dux lor respont: Signor, je ai veues vos letres VH. 16,
„uch A message respondirent: Sire, nos volons etc. eb. 17. ...respont
al message: Bel sire, vos nos avez dif etc. eb. 144. — Bian
segnor, vous ki chi estes assamblé HV. 523. Biaus Sire Deus,
dist-il, plaise vous etc, eb. 529. Biele fille, or solls sage el cor-
boise eb. 558. Mais biaus dous sire, nos sommes au departir eb. 559.
..stre cuens, li pechiés en seroit vostres eb. 582. Por Diu, cuens,
che n'a mestier eb. 586. Por Diu, sire cuens des Blans Dras
eb. 588, 685. Dame, el vous meismes venrés avoec eb. 615. Par
mon chief, castelains eb. 636. Or biaus amis, fait li empereres
au message eb. 646. — Ha biau sire Kyrsac, vous estes mort
RC. XXI, 17. Ríbaus puans, om vous pendera jà eb. ey 17.
„Naie, fist li empereur, je n'en ferai plus que fait en ai „N
dist li dux, garchons malvais;...“ eb. LIX, 48. — Zi la roine
... dist: Sire patriarche el vous seigneur baron tuit MR. 31.
Cuens de Tripe, cuens de Tripe, tenes vo serement eb.44. Roés,
or vous tieng-jou, et vous ferai-je la teste coupeir eb. 46 etc. — Sire
de Waleri, dist li roys etc. Jy. 168. Chiers sire, je vous faiz
à savoir etc. eb. 2. Braus fiz, fist-il eb. 21. Seneschaus, fist-il,
quex chose est Diex eb. 26, 32. Sire Diex, fait lí sains, pourquoy
nous menaces-lu? eb. 40, Zi li dist: Maistres, dites vostre volented
eb. 46, 49. +... et crioit: Chasteilon, chevalier! Où sont mi preu-
dome? eb. 391. ...J'escria mout felonnessement, ef li dist: „Orde
longaingne, que voulez-vous dire?“ eb. 428. ...e dist ainsine:
® Auch sains Esperia wird von Gellrich S. 35 ohne Artikel belegt,
2. B. Chev, au lyon (Holland) 4984, 6784. Vgl. $ 38.
De
23
Sire cuens de Champaingne eb. 81. Sire chevaliers, vous ne
faites pas que courtois... Sire vilains, vous ne diles mie voir eb. 91.
Sire clers, fist li roys eb. 118. Biaus sire sains Jaques eb.225.
Connestables, alés devant, ef je vous suivrai eb. 233. Signour
chevalier, rendés-vous eb. 311. ... quant li enemis (s. $ 37a)
m’anvoieroit aucune templacion, que je deisse: Ennemis, ne le vaut
eb. 775.
o) Titel.
El après (l’apostoiles) i envoia un suen cardinal, maistre Perron
de Capes, croisié VH. 2. maistre Johans de Noion eb. 105. Maistre
Pierres de Chappes, qui ere cardonialx de par P'apostoile de Rome,
Innocent eb. 377. — ...uns prestres estost, maistres Foukes avoil à
non ...maistres Jehans de Noion qui estoit eslis à estre evesques
d'Acre RC.1, 1. ...fist chis clers plus de proeches par sen cors un
par un que toul chil de Post fors seigneur Pierron de Braiechoel
eb. LXXV, 60. — Zi li legaz de France of à non maistres Roberz
de Courson MR. 146. — Maistre Robert de Sorbon, ... tl le faisoit
mangier à sa fable Jv. 31f. ... porta un chevalier à terre, tout de-
vant les piez dou cheval frere Renaut de Vichiers, qui estoit lors
mareschaus dou Temple eb. 185, 382. ...freres Guillaumes de
Sonnac, maistres dou Temple eb. 269, 381. ...maistres Nicholes
d’Acre eb. 361, 363. ...et estoient (li Tartarin) sougiet à prestre
Jehan et à l’empereour de Perce eb. 474.
Während wir bisher nur einmal vorhandene Begriffe ins Auge
fafsten, werden wir uns in den folgenden Abschnitten mit solchen
zu beschäftigen haben, die innerhalb derselben Gattung in vielen
Exemplaren vorkommen. In diesem Falle erscheint das Fehlen
einer pronominalen Bestimmung schon viel weniger begreiflich.
Denn wenn neben einem ¿le homo und einem homo quidam das
einfache komo noch bestehen blieb, so genügt es, wie wir sehen
werden, nicht, zu sagen, dieses werde da angewandt, wo jene
ersteren beiden nicht in Frage kommen konnten. Es wird daher
zunächst die Aufgabe des nächsten Abschnittes sein, zu zeigen,
welches die eigentliche Funktion des artikellos bleibenden Appel-
lativs war, das sich im Afrz. noch einer im Vergleich zum Neufrz.
weit ausgedehnteren Verwendung erfreute.
II. Abschnitt.
Das artikellose Appellativum,
Über das Wesen des absoluten oder artikellosen Appellativams
hat Girault-Duvivier etwas Richtiges vielleicht schon heraus-
gefühlt, wenn er es auch nicht klar zum Ausdruck bringt. Er sagt:!
„On ne met point l’article devant les noms communs, quand, en
les employant, on ne veut désigner ni un genre ni une espèce ni
un individu ni une partie quelconque d'un genre ou d'une espèce,
c'est-à-dire quand on ne veut rien déterminer sur l'étendue de
leur signification.“ Und vorher schon? hatte er geäufsert:
... on ne doit jamais en faire usage (d. h. de l’article) avant ceux
(d.h. ces noms) qu'on prend indéterminément... Un nom est
pris indéterminément, lorsqu'on s'en sert uniquement pour réveiller
l'idée qu'on y attache“ Zur deutlichen Erkenntnis des Sach-
verhaltes bedürfen wir indes einer positiven Begriffsbestimmung.
Mätzner° wies darauf hin, „es herrsche hier in vielen Fällen die
Rücksicht auf den Begriff als solchen vor, ohne dafs man die
Sphäre seiner Existenz abgrenzt.“ Er gibt nicht näher an, wie er
das Wort „Begriff“ ausgelegt wissen will; wir sagen wohl deutlicher:
Das artikellose Appellativ bezeichnet den mit seinem Namen ver-
bundenen Vorstellungsinhalt.4 Dieser Vorstellungsinhalt ist die
Abstraktion dessen, was sich gemeinsam in den Individuen, die
ein und dasselbe Nomen bezeichnen kann, in den verschiedensten
Variationen vorfindet.
Es liegt in der Natur der Sache, dafs der blofse Inhalt einer
Vorstellung keinen Hinweis auf ein Verhältnis desselben zum
Hörenden gestattet, also nicht selbständig im Satze auftreten kann,
vielmehr meistens zur Ergänzung schon geäufserter, näher be-
stimmter Vorstellungen dient. Immerhin wird zuweilen der „Be-
griff“ dazu verwandt, individuelle Vorstellungen zu ersetzen, falls
der Satzzusammenhang eine Mehrdeutigkeit der Beziehung aus-
schliefst. Da jedoch dies nicht das Ursprüngliche sein kann, so
1 Grammaire des Grammaires 1%, 1873, S. 222,
3 Ebend. $. 214.
3 Syntax d, nfrz, Spr. $ 284.
4 Die Ansicht Ayers, gramm, comparée, 4. A., 3 173, 1, dafs das
Substantiv ohne Artikel „aufhöre Substantiv zu sein‘, wird auch von Geijer
S, 2001, vertreten,
—
25
werden wir unsere Darstellung mit einigen Erscheinungen beginnen,
in denen die eigentliche Natur des artikellosen Nomens deutlich
zu Tage tritt (88 9—ı7); in ihnen hat sich denn auch, wie wir
sehen werden, sein Gebrauch bis zum Neufrz. am festesten bewahrt.
Erst dann werden wir uns den afrz. Verwendungen des artikellosen
Nomens zuwenden, in welchen der nfrz. Ausdruck mehr oder
weniger abweicht, und die Erklärung dieser Abweichungen ver-
suchen ($$ 18—26).
$9. Das artikellose Nomen als asyndetische Er-
gänzung.
Die einfachste Verwendung des artikellosen Nomens besteht
in einer Ausdrucksweise, die sich auch im Nfrz. noch sehr häufig
findet: Ein Nominalbegriff schliefst sich an einen vorangehenden
adverbialen Ausdruck asyndetisch an, um die in demselben liegende
Vorstellung in einer gewissen Richtung zu limitieren, Vgl. nfrz.
hier-soir, demain-matin u. dgl. Eine eigene Funktion im Satze
haben die an letzter Stelle stehenden Nomina nicht: „heute abend:
gestern morgen“); ja sie haben ihre nominale Bedeutung soweit
eingebüfst, dafs man sie den lat. Adverbien mane und sero an die
Seite stellen könnte.
... un joesdi maitin fu lor assaus alornes VH. 170, 237B.
El le vendredi matin, se traistrent les nés ef les galies et li autre
vaissel vers la vile eb. 237. Ensí dura al afatres trosque à lundi
matin eb, 241. MR.296. Cele nuis trespassa el vint li jors qui fu
al mardi maitin VH. 248. MR. 140, 372. — ... il arriverent à
Sur à un mercredi matin MR. 51. Ainsi demoura le samedi jusques
au diemenge matin eb. 279. — Ef quant che vint à l’endemain
matin, li empereres commanda à quarante chevaliers ke il fussent
apparellié d'aler o lui HV. 596. VH.237C. MR. 377. — +... se
couchu dormir, mais pou i reposa; el se leva bien matin MR. 411
(= sehr früh). ... mous mistren! en prison en la sente de la galie
... Leans fumes à tel meschief, le soir, tout soir (= ganz spät
abends), gue nous gisiens si à estroil que mi pié estoient endroit le bon
conte Perron de Brelaingne, el li sien estoient endroit le mien visaige
Jv. 356.
§ 10. Das artikellose Nomen in adverbialen Aus-
drücken.
Den adverbial verwendeten Substantiven des vorigen Para-
graphen schliefsen sich solche Verbindungen an, in denen das
artikellose Nomen den Bestandteil eines adverbialen Ausdrucks
bildet, Es verbindet sich hierbei mit Präpositionen wie avec, sans,
contre, pour, par, parmi, à, de, en u.s.w. und fügt zu ihnen die
Grundvorstellung des neu entstehenden Ausdrucks, während
die Präposition die adverbiale Funktion bewirkt. Die Artikel-
losigkeit erklärt sich hier wie sonst aus der Anwendung des
Nomens als eines unlimitierten Begriffes; die Art dieser Verbindung
pr
y
26
aber rührt daher, dafs derartige Adverbien zur Zeit der Entstehung
dieser Ansdrucksweise in der Sprache mit anderen Mitteln nicht
wiederzugeben waren (vgl. avec pitié = mitleidsvoll, rührend, sans
raison — grundlos etc). Der Präposition an sich kann das Aus-
bleiben des Artikels natürlich nicht zugeschoben werden! (vgl.
$$ 28 und 35),
Unter den verschiedenen Arten der auf diese Weise gebildeten
adverbialen Bestimmungen sind die der Art und Weise vorwiegend;
minder häufig sind die des Ortes und der Zeit. Diese Ver-
hältnisse sind ganz erklärlich, da sich mit ersterer Art viel leichter
eine abstrakte Vorstellung verbindet als mit den Orts- und Zeit-
begriffen (vgl. $ 28).
Besonders deutlich wird die enge Zusammengehörigkeit von
Nomen und Präposition in sogenannten Präpositionalien, in
denen die folgende Determination den bestimmten Artikel beim
determinierten Nomen zu verlangen scheint (vgl. $ 34a): z. B. par
grâce, aber par la gräce de Dieu, avec raison, aber avec la raison
d'aujourd'hui. Wenn wir nun daneben noch nfrz. finden: à cause
de santé, en fail de richesse, à défaut d'argent u.s.f, so ist für
den Sprechenden die adverbiale Wendung verbunden mit dem
attributiven de schon ebensogut wie die Zusammensetzung parmi
zu einer Art Präposition geworden, von der ihrerseits wieder
eine nominale Bestimmung abhängig gemacht wird; da Verhältnis-
worte sich aber nur aus „Begriflen“ zusammensetzen können, so
ist das Ausbleiben des Artikels in solchen Wendungen gerecht-
fertigt. Auch das Altfrz. bietet hierfür viele Belege; sie sind hier
innerhalb der Gruppen, alphabetisch geordnet, vorgeführt.
a) Adverbien der Art und Weise:
à: „..neoserent revenir à Paris jusques à fant que cil de Paris
les vindreni querre à armes Jv. 73.
u... ef leur fist baillier deniers à charretées MR. 96 (= wagen-
weise) . .. el alirames, li cuens de Salebruche el je, qu nous en-
voieriens nostre harnois à chareltes (= zu Wagen) à Ausonne
v. 119.
; .. el s'en parti de Post à chelée par nuit RC. LXVI, 53 (=
verstohlen).
... el fu li parlemenz à cheval en mi les champs VH. 147.
HV, 642. RC. LV. Jv. 165, 178, 201 etc.
... si fu la chose devisée à conseil que on irait en Babiloine
VH. 30. MR. 68, 73, 227 (=in geschlossener Beratung, unter
vier Augen).
... ef se fist roingnier tout à coup en la presence dou roy
Jv. 104 (= sogleich).
1 Meyer-Lübke, Zs, f, r. Ph, XIX, 490 fafst die gg" in
folgende Regel: „Nach Präpositionen fehlt der Artikel, es sei
dafs dem Substantiv ein Possessiv, fofus, ein von de tetes Substantiv
oder Genitiv oder ein Relativsatz folge.“ 5, Schluís d. IV. Abate Anm, I.
ll
27
Li empereres, autresi cum à cri (— „au cri d'alarme‘, passe
le Braz Saint George, il et sa gens, qui ainz ains, qui mics miele
VH. 485.
... a nestoit pas teix que il se deust desraimbre à deniers
Jv. 343 (= für Geld).
Alant ez vous les Flammens venus à desroi et desordeneis
MR. 284.
... si fiert à destre et à senestre et il et se gent RC. XXXII, 25.
MR. 110. Jv. 239.
Jou ne voel mie ke vous ne autres puissiés à droit dire ke je vous
faille de covenances HV. 601. RC. XLI, 35; LXVI, 53. MR. 239,
446. Vgl. par.
... ef stvotent à espouron cels ki devant brogotent el alotent
caçgant HV. 542 (= spornstreichs).
Quant li Alemant virent que il chassotent à folie, il Sen vin-
drent ariere Jv. 575 (= törichterweise).
... ctl quí estoient descendu à terre des galtes el des vissiers,
furent remis enz à force VH. 238; eb. 234. HV.672. RC. XX, 15;
XXIV. MR. 98, 211. Jv. 352, 630. Vgl. par.
... ef vouloit (li arcevesques) penre tout à fuerre quanque Sainz
Remis avoit vaillant MR. 466 (= durch Raub). Vgl. en.
... et à son disneir le servi li rois Henriz d’Engleterre à genous
MR. 15. à genoillons Jv. 731.
... 3 looíl que il se traisist d main destre sur le flum Jv. 230,
231, 571.
Signour, ne regardez qu'à main senestre, pour ce que chascuns
i fire Jv. 217, 220, 571.
Quant Blondiaus of ces paroles, st en fu à merveille kes
MR. 79. RC XL, 35; XC, 70. ... si en fu à merveilles doulans
MR. 24, 26, 76. HV. 567.
si Sen ala chascuns en sa terre d mesaise de cuer MR. 351.
... el fu morz une piece après en une maison Dieu, povres et à
meschief MR. 288.
... j'ai deus jourz de bonne terre ahennable d’aragis de vigne;
si le lo que tu les faces à moitié MR. 405.
. el passerent le Braz-Saint-George à navie VH. 305. MR. 54.
... nulz ne pooil passer la dile yaue par devers aus, se nous ne
la passiens à nou MR. 191; eb. 216, 235 etc. (=a la nage).
... à painne pouoit on dureir pour la pueur MR. 172; eb. 388.
Jv. 40, 51. Zt à paines savoient chil encore de le compaignie l’em-
pereour ü il estoit HV. 511; eb. 563, 598 etc. RC. XV; CIV.
La sejorna li empereres une grant pieche tout à pats HV. 554.
La prophecie dou preudome est averte à partie Jv. 613.
... je me parti de Joinville ... à pié Jv. 122, 165, 196.
HV. 642.
St comme le nef se fu ahurtée à chele tour, si se prent li Veni-
ciens à piés el à mains au miex qu'il peut RC. LXXIV, 59; LXXVI.
... ét donnoif à potgnies aussi bien les siens deniers comme il
fesoit ceus que il avoit gaingniés Jv. 418 (= handevoll).
... si alerent li vesque et li clerc qui en Post estoient, à pour-
cession encontre aus RC. LXVI, 54; LXXX, 63. Vgl. en.
++. se i nous savoit à séjour (von Aufenthalts wegen — dafs
wir hier verweilten), #7 n’i venrort pas espoir MR 412.
à senesire s. à desire.
un. se devez à cels qui sont desherilé à tort rendre lor heritages
VH. 92; eb. 144. MR. 185, 239. Jv. 38, 112,
Or avint ainsi que en son sacrement il (d.h. mes prestres) se
pasma ... et (je) le deis que il feist tout à trait el tout belement
son sacrement Jv. 300 (= à loisir, ruhig weiter).
contre: En sa terre il ne sont mie entré, quar il la tient à
fort ef à pechié, contre Dieu el contre raison VH. 144. HV. 528,
573 etc. Jv. 63.
de: E! quan! il vint à l'entrée de le porte, il i of sí grant
priesse, ke ld à on ferott cascun de baston el de verghe sor le
liesle, juroient-1l ke tout à enterroient HV. 597.
Uns serjans le roy el uns des Sarrazins s'i porlerent à terre li
uns l'autre de cop de lance Jv. 542.
... si de salua ... el puts l'inclina, el non mie de cuer HV. 572.
MR. 400.
... il y en ot plusours qui de desesperance se noierent en la
mer JV. 533.
un. el diroi se barbe el deschirott ses caveax de duel RC.
XXXVII, 29.
. pour ce que li uns aidast l'autre de foy, couvint que etc.
v. 496.
à ...¢f si li cairent as piés de gote RC. XII, 9. Jv. 595 (=
de joie). 4
...en mains leus refurent les eschieles des més si aprochies, que
cil des lors el des murs et cil des eschieles S'entreferoient des glaives,
de main tenant VH. 237 (= de main à main).
e. «1 n't aura ne saint ne saínte qui ne tramble de paour à sa
venue (d.h. à la venue de Dieu) Jv. 822
Sachiez que lá of mainte lerme plorée de pitié VH. 31. MR. 283.
El tant i sist (Solehadins) que le kierlés fu de rekief ausi grande
en le vile comme ele i avoit esté RC, XXXV; eb. XCIV, 72. Jv. 696,
698 etc. (= von neuem, weiterhin).
El bien sachies de veritei, qui est sans conscience, il vil beshau-
ment MR. 459.
...4 Sarrazín ...traioient à nous de visée parmi le flum Vv.
194; eb. 296 (— zielend, en visant).
en: ...ceus que il trouverent en abit de religion, les prestres
et les autres religious, n'occistrent pas Jv. 480.
29
... {ant i geloit-on de pierres de lassus des murs que il sanloıt
en aises Ril y fussent enfoï? es pierres RC. LXXV, 60.
El lors dist tout en audiance etc. MR. 189. Vgl. en oïance.
.el fu feruz parmi le vis d'un glaive, el en aventure de
mort VH. 160 (= tôtlich).
Li fiuz fu apeleis en bautesme Phelipes MR. 14; eb. 76, 214.
. sera dog les jors de se vie honnerés el ramenteus en bien
apriès se mort HV. 534.
. li serjans vint en ma heberge deschaus, en chemise el en
brates Jv. 510; eb. 505.
Atant Saprocent les batailles d'ambesdeus pars et chevaucent en
conrot HV. 536.
.quant il couvenra que deffense en soit faite, nous voulons
qu'elle soit faite communement en conseil de preudoumes Jv. 713.
. devant la table le roy... mangott messires li roys de Navarre,
en cote el en mantel de samit Jv. 93.
Li roys sailli de son lif...et se ala mettre en crois devant le
cors Nostre-Signour Jv. 39; eb. 622.
A ce dois mettre l'entente comment les gens et ti rough viveni en
id el en droiture desous tot Jv. 749.
. et apporta les couvenances en escript Jv. 511.
. el il en baisa l’empereour en fot HV. 670.
Sainte Souphie en griu chest Sainte Trinitls en franchois RC.
LXXXV, 67. MR. 212. Jv. 394.
... s'en vinrent devant Phinepople en fuerre HV. 515 (= plün-
dernd). Vgl. a.
. aucunes gens st disotent que li roys ne tenoit ces devant diz
fiez que en gaige Jv. 87; eb. 112, 302 etc.
en grieu s. en françois.
.nos mourrons en haine mortel lí uns viers l'autre HV. 586.
. nous cuidons esire quile de tous nos pechies, se nous nous poons
laver en yaue avant que nous mouriens Jv. 448.
. vint jusques à le Venisce, à il trova se gent en jote el en
grani solas HV. 647.
..je me parti de Joinville... deschaus el en langes Jv. 122
(= en chemise).
. el toutes les congregations et li pueples de Paris les convoterent
jusqu'à Saint Denis, en larmes et en pleurs MR. 360.
. Burilles lor vint en larrechin el lor fist une envaïe HV. 506.
.. di baron... deussent garder le lour pour bien emploter en
lieu el en tens Jv. 170. MR. 185.
Ll me demanda se je lavoie les pies aus povres le jour dou grant
jeudi. „Sire, dis-je, en maleur! les piez de ces vilains ne laverat-je
Ja“ jv. 29.
2 So ist zu ändern gegenüber dem sinnlosen „er foi des Textes. Vgl.
Zs, f. r. Ph. III, 98.
30
Après ne tarda gaires que uns haus ber de France... fu envois
de
IS AR AAA
i ala, si Pestrangla en murtre
Et en oiance fu devisé que il en troient outre mer VH. 30 (=
in öffentl. Versammlung). Vgl. à conseil und en audiance,
Li empereres ala à le maistre eglyse d'Athaines en orison
HV. 681.
...ensi sejornerent en país el en repos VH. 191. Jv. 49, 55,
614 etc.
Se Diex l'envoie adversitei, si le reçoif en patience Jw. 741.
„uch est bien fol hardis qui se ose metire en Sel peril atout
autrui chalel ou en pechté mortel Jv. 127.
+..cWest li rois de Nubie, qui est venus en pelerinage en cheste
vile RC. LIV, 45. Jv. 76, 508.
en pleurs s. en larmes.
Celi jour porte l'on croix en processions Jx. 69. Vgl. à.
...el piece a que on dit en proverbe: „Tani grate chieure que
mal gist“ MR. 119; eb. 466.
en repos s. en pats,
.. fu senefiance que Diex envoieroit lou Saint Esperil en sam-
blance de feu Jv.827 (= feuerartig).
...commenca à crier en sarrizinois Jv. 374.
en lans S. en lieu.
.. ol ocis cels en traison qui s'erent rendu à lui VH. 398.
HV. 505. RC. LXII, 50. Vgl. par.
entre: ... ef dist entre denz trois moz en françois que nous
n'entendimes pas MR, 212.
outre: ... vous ales ouire commandement Jv, 574.
Nous commandons que baillis ne prevoz qui soit en nostre 0
ne greve les bones gens de leur justice outre droiture Jv. 706.
... el estoit hardis outre mesure MR. 335. Jv. 820.
par: Ae vous tenroie-jow par alonges? HV. 560.
El jureront et promeltront que... il ne les soutenroni par don
ne par promesse ne par amour Jv. 699. ...chil ki che fail à son
segnor, tl ne li monstre mie ke il l'aim par amours HV.636. MR. 331.
. ef ctl qui voudront aler en ost en propres persones, ne soient
pas contraint à rachater leur voie par argent Jv. 712.
Quant li empereres vit ke par assaut ne porroit le castiel avoir,
si fist sonner le retrait HV. 678.
.. lí roys des Tarlarins ...envoia querre par asseurement
plusours roys qui n'esloient pas encore venu à sa merci Jv. 490 (= mit
Freigeleit).
+. .se aucuns lor vausist mesfaire par aventure, ke il Sen
pevussent defendre HV. 561. RC. CVIII, 80. Jv. 628 (= zufällig).
31
Et au cheval reparoit auques Ril avoit esté espouronnés par be-
soing HV. 511.
...ne nt avoil sommier qui ne fus! cöuvers d'un vermel samit
qui si estoit lons qu'il trainoit bien VII pits ou VIII à cascun par
derriere... lout par cointise el par nobleche RC. CXVII, 85 (= aus
Prunk und Vornehmheit).
...manderent... par messages, qu’il parleroient moult volentiers
à lui un jor et par conduit RC. CVI, 79.
Li vout (li rois) — et le fist par conseil — que ses fius fust
couronnes à Rains MR. 15; eb. 447 (= mit Überlegung).
Li Sarrasin envoierent au soudanc par coulons messagiers par
trots fois Jv. 163 (= durch Brieftauben).
...nous seriens trop blasmet, se vous ainsi mouriez çaiens par
deffaute MR. 201 (= durch Nachlässigkeit).
... s’en parti par mal el par deffiance MR. 235.
El lors Sen parti une compaingnie de la bone gent de l'ost par
descorde qu'il eurent à Henri le frere l’empereor Baudoin VH. 434.
...el menja ses chevax (acc. pl.) par destrece VH. 400.
HV. 563. >
...da royne Blanche le besoit (d.h. le fil sainte Helisabeth de
Thuringe) ou front par devocion Jv. 96.
par don s. par amour.
...81l orent auques grans sodées, bien les durent par droit
avoir HV. 643. MR. 186, 190, 238 etc. Vgl. à.
. . . et firent roi par election MR. 69; eb. 134.
. . . el soloient cha en arriere giuer (= jouer) par encantement
RC. XC, 70.
Et bien voient ke se il par sens u par engien u par treuage
donnant, wentrent en le chité, tos les ı convenra par forche morir de
Jain HV. 579.
... mous trouvames bien six mille Turs, par esme Jv. 222; eb.
418 (= schätzungsweise).
«el enqui fu sa nés empirie, et par estovoir le convint se-
jorner liver el pais VH. 325. MR. 106.
dl disoil que nous deviens si fermement croire les articles de la
foy ...que nous maiens nulle volenté d’aler encontre par parole ne
par fait Jv. 43.
... elle lour dist que ja par famine ne sen sroient Jv. 400.
Par foi! nous aviemes oi dire que vus vus combatiés as Grius
RC. XLIX; eb. LIV, 45. MR. 5 etc.
Coment porroil estre prise tels ville par force, se Diex meismes
nel fait VH. 77; eb. 137. HV. 579, 592 etc. RC. XXII, 18; XLIV,
37. MR. 117, 129 etc. Vgl. à.
. . ch fait (lí rois) semonre ses fieveiz el ses amis et par homage
et par amours MR. 331; eb. 431.
Mahommez nous dit à la mort que par yaue seriens sauf Jv.448.
... A roys... fist entaillier en la dite chapelle, par ymaiges,
l’Annunciation Nostre Dame Jv. 134.
bo.
32
„.. ses peres la perdi (d.h. la terre) par jugement Jv. 65.
«sí y misent si bele pais que onques puis ne furent par mal
ensanle RC. XV. MR, 235.
...povres menestriers qui par veillesce ou par maladie ne po-
vient labourer Jv. 722.
... Se nous ces deus potemes ensamble ajoindre par martage,
dont primes seroil nostre país legiere à faire HV. 693. Jv. 81.
«il Sen ala en sen pais à Tripe par mautalent RC. XXXII,
26. Jv. 810.
«il ne pourroient vaincre le bon roy par menaces Jv. 342;
eb. 708.
Si avint par meschance que lí cuens Guis de Saint Pol estoi
aleiz veoir des traieurs des engins el une pierre... chéi sour la
leste MR. 332.
quant li empereres voit ke il ne puel le castiaus avoir par mes-
sages, molt di desplaist HV. 616.
Sou vin trempoit (li roys) par mesure Jv. 23; eb. 667.
» » . pouriraist-on sus les porlaus des moustiers, comment Kyrsaat
avoit esté empereres par miracle RC. XXV, 21. par miracle de
* Dieu eb. LXXIV, 59.
Les fourmens et les orges, ıl les ravoient mis par monciaus
enmi les chans Jv. 131 (= haufenweise).
... tl ne le disent que par moquerie Jv. 387.
Nous deffendons que baillif ne prevost ne travaillent nos sougriez
en causes que il ont par devant aus menées, par muemenl de lieu en
autre Jv. 711 (= durch Verlegung, Vertagung).
. . . couvotteus sont (Lombart) de gaaingnier par nature MR. 228.
par noblece s. par coinlise.
Se i (d.h. Diex) te donne prosperilé, si l'en merci humblement,
st que lu ne sotes pas pires ou par orgueil ou par aulres manieres
lv. 741.
? Aucun i en avoit qui les paíoit par paour MR. 443. Jv. 708.
RC. XXII, 18; LXXIV, 50.
par parole s. par fail.
... baron... furent moult abaubi el disent que ch'estoit par
pechté qu'il riens ne pooient faire ne forfaire à le chilé RC. LXXI.
v. 840.
3 ... fist mellre grant multitude de femmes en Tostel, qui par
povretei s’estoient mises en pechié de luxure Jv. 725.
... 4 prelaz doit les pecheeurs atraire par predicacion el par
bon essemple MR. 182.
par promesse s. par amour.
Par dehors ches columbes si estoient pourtraites et escrites par
prophelie toutes les aventures el toutes les conquestes qui sont avenues
en Constantinoble RC. XCIL 70.
„„. bien porra avenir que nous serons delivrei par raangon
MR. 389.
8 10a. IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 33
...ne ne pouoif par raison le droit oir de son cors deseritier
MR. 273; eb. 322, 457 etc. Jv. 336, 568.
... mandotent cascun jor li Lombart ke il lor tenist chou ke il
lor avoit en convent par satrement HV. 599. MR. 53.
...eb asseurerent la convenance . .. par Sairemens et par
chartres pendanz VH. 98.
... Les ondes de la meir porloient la nave par semblant jusques
aus nues MR. 70. Jv. 813.
par sens s. par engien.
... el conta l’empereeur comment il esloit condamneis à terre
perdre par sentence definitive MR. 239.
...acoucha au lit et senti bien que il devoit par tens Irespasser
de cest siecle à l'autre Jv. 738 (= bald).
... df empereres...ne remaint mie ke tl par traches ne les
Jace sivir (d.h. les anemis) juskes au soir HV. 565 (= von weitem).
...uns siens freres li avoit tolu l'empire de Coustantinoble par
{raïson RC. XVII; XXVII. Vgl. en.
... je loeroie bien que on presisi X galies el que on mesist le
vaslet en une et gens avec lui, el qu'il alaissent par trives au rivage
de Coustantinoble etc. RC. XLI, 35.
par vieillesse s. par maladıe.
pour: ... encore n'ere mie venus li marchis de Monferal qui
ere remés arriere por afaire que tl avoit VH. 79.
...se on le pot avoir pour or ne pour argent MR. 202.
Por ce que vos alez por Dieu el por droit et por justice, si
devez à cels qui sont desherité à tort, rendre lor heritages VH. 92.
HV. 600.
por justice s. por droit.
pour or Ss. pour argent.
... warderent l’ost pour peur que les batailles l’empereur...
ne damaissent l'ost RC. XLV, 30.
...de chou li reprient tout li preudome de Post ke tl, por Diu
el por pité, les en laist aler quitement HV. 660.
près de: ...se il en cheste esperanche le feissent, che fust
auques priès de raison HV. 562.
sans: Or ne porent-il veoir ke il mais peust remanoir sans
bataille HV. 526.
... nous voulons que nus qui doive chevauchie ne soit semons d’aler
en ost Sans cause necessaire Jv. 712.
. . pour chou ke il assembla sans commandement, li preudome
de Post disent Ril avoit fait un fol hardement HV. 508. Jv. 712.
Si comme il venoit as castiax ef as chilés, se li rendoil on sans
contredit RC. XCIX, 76. MR. 313, 377.
... vostre signor sont li plus haut home qui sotent sans corone
VH. 16.
...je me levai dou consoil, el en ting quanque il raporterent,
sans debat Jv. 111; eb. 574.
Beiheft zur Zeitschr. £ rom. Phil lil, 3
34 IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 10, b.
Et il vint sans delai MR. 358; eb. 440.
...s'en repaírent à Andrenople sans destourbier HV. 550.
MR. 51, 152. ...s’en vint par la grace de Dieu sans destourbiers
.. tn la terre de Surie MR. 430 (= unbehelligt), Siehe d.
...si evusi esté pris sans faille et retenus, se li empereres ne
Jusi HV. 508; eb. 616, 626 etc. MR. 111, 278 etc.
«+. eb il y venroient sanz faute Jv. 520.
... les saintes Escriplures nous dient que li moinnes ne puet vivre
hors de son cloistre sans pechié mortel, ne que it poissons puel vivre
sans yaue Jv. 658.
... vous nos fesisies gesir as cans sous le gielée el sur le noif,
sans loge et sans pavellon HV. 636.
«+. di empereres vit ke Lyenars ne pooil escaper sans mort u
sans prison HV. 509.
Des grans denters que li roys mist à fermer Jaffe ne couvient-il
pas parler, que c'est sanz nombre ]v. 561.
+». Ju more en ce lempoire sans oir de son cors MR. 28. ...sans
oirs de leur cors eb. 69.
sans pavellon s, sans loge.
sans pechié mortel s. sans yaue.
sans prison S. sans mort.
...el fu couvenz3 que il renderoient touz les prisons delivres
sans raançon MR. 393.
«les escommentoit (li evesques) à tort el sans raison MR. 185;
eb. 327.
"...jou en voel remanoir sans souspeçon HV. 561; eb. 617.
Jv. 713.
selon: ...se aucuns a action encontre doy, ne le croi pas jeusques
à tani que lu en sachen la veritt; * car ainst le jugeront ti conseillier
plus hardiement selon verilé, pour toy ou contre toy Jv. 747.
b) Adverbien des Ortes.
de: ...sı chevauchierent encosie aus tot de front RC. XLVII, 42.
en: ...de Constantinoble lor venoient aidier en barges VH. 160,
RC. LV.
» ++ des aulres gens qui n'avoient mie si grant mestier en balaille,
Jurent es grans nés tl VH. 155. RC. LXVI 53. Jv. 251.
... À Venicien comencent à envoier chevaus el palefroiz à Tost,
en baliaus, de cels que il avoient gaaigniez dedenz la vile VH. 175.
..ses consaus li loa ...que il sen venist à Damiete en galies
Jv. 9.
. Ssaillí en la mer, dont úl fu en yaue jusques aus esseles Jv, 162.
El pour ce ne vouloit-11 pas perdre les Assacis en lieu là où il
ne puel riens gaaingnier Jv. 453 (= ebendort).
®5,$ ır, Anm. 9.
$ ıob. IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, 35
...el en fu portez en litiere VH. 396. ...ef assez en apor-
doit-on en litlieres qui à grant mesaise venoient eb. 290.
Je ai un camoël en maison qui est le plus orde beste RC. XXV,
21 (= daheim).
...mes chashaus est en marche; el se je looie au roy la de-
mourée, l'on cuideroit que ce fust pour mon proufit Jv. 424 (= an
der Grenze).
... nous dist uns preudoms prestres ..., car tl n'ot onques perse-
eucion en paroisse etc. Jv. 129.
Quant chil le virrent en pits, si furent si esbahí etc. RC.
LXXIV, 59 f. (— debout).
... a chaiens un haut homme en prison RC. LU, 44.
... li Sarrasin fesoient faire caves en terre par devers lour ost
Jv. 195; eb. 263 (= im Boden). ...nous sommes en terre de
guerre MR. 110 (= in Feindesland). Ebenso: en terre de pats
Jv. 491. en tere de Sarrasins RC. CXI, 82.
jusques: ...et fist tant qu'elle of une corde bonne et grant qui
avenoit jusques à terre MR. 49. Jv. 150.
... des ondes de la meir porloient la nave par semblant jusques
aus nues el rabaissoient jusques en abisme MR. 70.
outre: ... fu devisé que il en iroient outre mer VH. 30; eb.
32, 71 etc. MR. 6, 367 etc. Jv. 14, 67 etc.
par: ...venoit de viers Salenyke, et estoit venus par aighe
HV. 666.
Et quant il voloient aler par yaue, si passoient en barges RC. LV.
...de totes les conquestes que nos ferons de terre ne d’avoir,
par mer ou par terre, la moitié en aurons VH. 23, 162. HV. 642.
RC. XXXV f.; XLIV, 37. MR. 51, 236 etc.
... et passerent perilloussement par neis et par pons Jv. 101.
par terre (= zu Lande) s. par mer. ... quatre Turc vindrent
par le signour Gautier quí gisoit par terre Jv. 175; eb. 292 (=
am Boden).
par deçà: E! la damoisele fu renvoite par deçà meir MR. 19.
par desoz: ...el mistrent mineors qu'il avoient par desoz
terre, por le mur trenchier NH. 353.
par devers: Esturions...le assist (d. h. de chastel) par devers
mer, el Toldres li Ascres par devers terre VH. 476.
près de: ...et puis descendoil si parfont qu'il sembloit que la
neis entrast en abisme; et estoit près de terre MR. 66 (= nahe am
Grunde).
sour: Ænsi corurent par mer tant que il vindrent à Cademelte,
à un trespas qui sor mer sit VH. 121. MR. 119 (= am Meere).
Li François disotent que il ne se savoient mie si bien aidier sor mer
com il savotent par terre VH. 162. Jv. 379 (= auf dem Meere).
trosque: ...e{ fondi les murs trosque en terre VH. 442.
3*
36 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 10c, d.
c) Adverbien der Zeit.
à: Ensi en vinrent puis la desconfiture qui ot esté le joiedi à
soir; st vinrent en Costantinople le semadi à soir VH. 368.
ains: ...s¢ me meleraí ains jour en mer RC. XXXVI. MR.
109 (= vor Tagesanbruch). Vgl. $ 35a.
après: Nous nous requeillimes le mardi après diner de relevée
Jv. 305.
.»» de jour de le Paske, apriès mangier, se parti li empereres
dou Cyire HV. 647.
de: Or avint que li rois avoit nourri un menestrel d'enfance
qui avoil non Blondiaus MR. 77 (= von Jugend auf).
Li frere le roy guietotent de jour, et nous li autre chevalier
guieliens de nuit les chaz Jv. 193; eb. 209. ...4 Griphon de le
Serre avoient mandé de plain jor...d vostres messages... ke u
venissent à le Serre HV. 620.
de nuil s. de jour und MR. 161, 377.
par: Nul evesque il n’avoient enoint, aingois acheloient les eveschiés
ctl qui les voloient avoir, par années Jv. 783 (= jahrweise, all-
jährlich),
Et lors prist Eustaices de Saubruit deus messaiges, el les envoia,
par jor el par nuit, en Constantinople VH, 282. RC. LXV, 52.
MR. 105.
Et quant che vint à l'endemain par matin, li os se desloga el
s'arma HV. 524; eb, 564. RC. XXV, 20; XLIV, 39. MR. 56.
par nuil (= nächtlich) s. par jour und VH. 227. RC, XXI,
15. MR. 49.
Chascuns regardoil ses armes tels con à lui convint; que de fi
sevent que par lens en aront mestier VH. 132. RC. LIX, 48 (=
baldigst).
d) Präpositionalien.
à: Ensi alerent à force de rimes VH. 467. Vgl. par force de.
Lombart disoient ke il demandoient le tierre à oes l'emperreis el
à oes l'enfant HV. 598 (= pour).
de: Sire, nos somes à doi venu de par les hals barons de France
VH. 18; eb. 141, 195 etc. HV. 538, 574 etc. RC. XLII, 37; LXXIL
MR. 17, 28. Jv. 34, 81 etc. (par ist = part, nfrz. hier; de la
part de. Aber noch: de par le roi).
El l'endemain proia l'empereres as contes et as barons el ses fils
meismes que il por Dieu s’alassent herbergier d'autre part del port
VH. 191. Jv. 289. Vgl. $ 25c.
en: El li roial li remanderent qui il... le couperoient (à. h.
Porme devant Gisors) en despit de lui MR. 97. Jv. 362, 455:
El entre celes ymaiges, sí en avoit une quí ere laborée en forme
d'empereor VH, 308. RC. XCL MR. 35.
lll
$ rod. IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 37
... avoit jurel sur sains que il ne serott ja mais roingniez en
guise de chevalier 4 etc. Jv. 104.
El fu receus Henris li freres l'empereor Baudoin en la seigneurie
come baus de l'empire, en leu de son frere VH. 387. MR. 30, 278,
470. Vgl. $ 34a (nfrz. au lieu de).
el fist faire un cuir de buef de quatre doubles en maniere
d'un oef MR. 161.
. el bien seust quil Piroit veoir à brig jours en milieu de
sa terre MR. 88. (RC. 34).
Je vos commant à loz, en non de penilanche, ke vous poingniés
encontre les anemis Jhesu-Crist HV. 538. Ebenso en nom de Dieu’
Jv. 19; eb. 48, 68. MR. 10.
Je prot à touz mes loians amis qui ci sont qu'il manjucent avec
mot, en remembrance des dous apostres MR. 280. Jv. 498.
par: ... elle promeloil à rendre monseigneur Erart de Chasenat
mil mars d'argent à sa voulentes et par abandon de ses biens MR.
326 (= mit Überlassung von).
...ed sí le fai par conseil de preudomes el de nettles gens Jv.
751; eb. 707.
.. il not onques persecucion en paroisse, ne par defaut d'yaue
ne de trop pluie etc. Jv. 129.
St baron li loerent ke il alast à Salenyke ... por chou ke tl ne
peust estre mis ariere par defaute de segnor HV.560. Jv. 55, 659.
... avoif esiei nouvelement delivreis de la prison par eschange
d'un autre chevalier MR. 253.
El sen ala par esforz de cheval jusqu'à Gisors MR. 112.
... À pelerin les en cachierent par forche de bataille RC. XLIV,
37. MR. 58. Jv. 292. Vgl. à force de.
...¢f dist par droit el par jugement des maisires que li rots
averoil la garde de Saint Remi MR. 472.
Sire, nos le vos aiderons à prendre (d.h. Jadres) par mal de
cels qui le vuclent destorner VH. 84 (= en dépit de).
... el li prierent qu'il les traitast par ordre de droit MR. 215;
eb. 217.
... sachiés bien ke je n’eusse nule fianche en nostre repaire; ains
Just cascuns de nous pierdus par droite famine el par soufraite de
viande HV. 529 (= aus Mangel an).
...dé hom se dott bien travellier ke il ensiuce le vou de se grace
par traitement de plaine verité HV. 501.
La profeie par uevre de la resurrection Nostre Seignor poez
veoir par lou lyon qui resuscite son lioncel au fiers jour Jv. 804.
4 Diez III, 37, Carlberg S. 31f., Meyer-Lübke Gr. III, $ 196 be-
handeln en guise de gleich guomodo als Adverb der Vergleichung (s. $ 14),
was es dem Sinne nach, aber nicht der Form nach ist.
5 Tobler, Verm. Beitr. II, 108 sieht „en nom Dieu‘ als erstarrte lat,
Formel an. Ebenso Haase (I) S. 38.
38 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $$10d; 11.
pour: El por espéranche d'avoir boin hostel, dist cascuns le
paire nostre saint Julien HV. 544.
...e{ pour honnour de nous, on les avoit fait peindre par
dehors („die Eier“) de diverses colours Jv. 376.
«+. mull fail mal quí por paour de mort fait chose qui li est
er à tors jors VH. 379. RC. XLIII, 36. MR. 222. Jv. 251,
629, 733.
.. à cui il rendgient treu et servaige chascun an, pour raison
dou pastourage de lour bestes Jv. 474.
sans: ...nous commandons que il (d.h. 4 baillif) ne dessaisissent
home, de sesinne que il heingne, sans congnoissance de cause |v. 712.
El estoit sans terre, povres el au dessous, el sans esperance de
recouvreir jà mais MR. 433.
El tuit cil qui avoient afatre, venoient parler à lí (d.h. au roy),
sanz destourbier de huissier ne d'autre Jv. 59. Siehe a.
sour: ...el face d'on crier en Post que tut li autre mueble
fussent aportei en l'ostel au legat, sur peine de escommentement Jv. 107.
§ 11. Das artikellose Nomen als Glied eines
zusammengesetzten Verbalbegriffs.
Wie die absolute Form des Nomens mit einer Präposition zu
einem neuen Adverbialbegriff verschmolz, so dient sie auch zur
Bildung von Verbalbegriffen, die zur Zeit ihres Auftretens in der
Sprache durch einfache Zeitwörter nicht auszudrücken waren, weil
die Bildungsmittel der Ableitung versagten. Zu diesem Zwecke
verbindet es sich mit einem Verbum allgemeiner Natur, d.i.
einer Bezeichnung allgemeinster Arten des „Tuns“ oder „Zustands“,
wie faire, rendre, mettre, donner, prendre, tenir, avoir, être, aller,
venir u.s. w„! indem es die Art der Tätigkeit oder des Zustands
anzeigt, Diese Verschmelzung der Funktionen des Substantivs und
Verbums kann in zweierlei Weise geschehen: entweder bildet das
Nomen das Objekt zum Zeitwort (z. B. temir 2éte) oder es schlielst
sich mittels einer Präposition an dasselbe an (z. B, #irer
d'embarras). In jedem Falle ergänzen sich Verbal- und Nominal-
begrifi, welch letzterer, wie beim Adverbium, als das Mafsgebende
den Ton trägt. Das jeweilige Verbum hat in diesen Verbindungen
einen gegenüber seiner eigentlichen Bedeutung abgeblafsten Sinn,
sodafs sich noch nfrz. avoir faim (= sich im Zustand des Hungers
befinden) deutlich von avoir de l'argent (= Geld besitzen) unter-
scheidet.?
1 Inwiefern diesen Ausdrücken sich ganz natürlich auch andere an-
green, die scheinbar keine so allgemeine Bedeutung haben, hat Klint (uy
S.30f. nachgewiesen. An derselben Stelle gibt er auch an, wie
Substantivbegriffe vorzugsweise sich mit ganz bestimmten Verbal ver-
binden,
2 Vgl. Gröber, Grundrifs I? S, 301.
ill
Sita. IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 39
Bei einer Verwandlung ins Passiv wird natürlich das Objekt
zum Subjekt, ohne dafs dies an der Artikellosigkeit des Nomens
etwas änderte; ebenso bei intransitiven Verben (vgl. afrz. consels
fu pris, vint novele u. dgl.).
Die eigenartige Bildung dieser Verbalbegrifie macht es er-
klärlich, dafs ihre Steigerung nicht durch Adverbien, sondern durch
Attribute geschieht, die zum Nomen hinzutreten: z.B. faire à aucun
tombe bele et riche jm. prächtig und reich beerdigen u. ä.
Die Sammlung der Beispiele ist vollständig.3
a) Das Nomen ist Objekt eines transitiven Verbums,
apporter: ... nus ne osoit venir de Damiete pour aporter
garnison Jv. 292 (= verproviantieren).
El en ces paroles on leur aporta nouveles que lí cuens estoit
mora MR. 64 (= melden).
aquerre: ... el en toutes marches où autre chevalier aloient pour
aquerre los MR. 138.
32 Zwei Bemerkungen seien noch zu diesem Paragraphen gestattet, Die
eine betrifft die Anordnung der Beispiele. Tobler fordert in den Verm.
Beitr. II, S. 104, Anm. Scheidung derselben nach dem nfrz. Sprachgebrauch,
in welchem man entweder den bestimmten oder den unbestimmten bezw.
Teilungsartikel erwarte, „Ausdrücke wie fowrner bride, ouvrir boutique,
avoir peur gehören keineswegs in denselben Tiegel." Nach diesem Grund-
satze verfährt auch Schayer, S. 84 ff, und 144 ff, was er S, 5f. ausdrücklich
betont. Wenn nun die vorliegende Arbeit von jener trefflichen Bemerkung
keinen Gebrauch macht, so geschieht es aus zwei Gründen: Zunächst ergiebt
sich a priori, dafs wir keine „zusammengesetzte Verbalbegriffe vor uns
haben, wenn das Nomen den Artikel erhält, da dann die enge Verbindung
zwischen Nomen und Verbum nicht besteht (vgl. $$ 29 und 46). Aber auch
die Tatsachen zeigen, dafs wir uns hier auf einen unsicheren Boden begeben
würden. Schon afrz, nämlich finden sich nebeneinander avoir force und avoir
la force, faire fealté und la fealt£, oir messe und la messe, faire chevau-
chées und une chevauchée, faire bataille, avoir la bataille und faire une
assaillie, moustrer la parole und une parole. Wir werden auf solche Par-
allelen im einzelnen stets verweisen, Man wird aber zugeben, dafs es schwer,
wo nicht unmöglich sein würde, bei einer Sonderung der Fälle ohne Artikel,
wie sie Tobler fordert, in jedem einzelnen Falle das Richtige zu treffen, da
man nicht wissen kann, wie sich nun das Neufrz, in einer inzwischen er-
loschenen Wortverbindung ausdrücken würde, Vgl, noch Meyer-Lübke,
Gr. d. rom, Spr. III, $. 210, Klint (II) S.4. Auf diese Schwierigkeit weist
auch Schayer am Schlusse seiner Abhandlung S. 151 selbst hin. —
Die andere Bemerkung bezieht sich auf die Stellung von Nomen und
Verbum, Meyer-Lübke betont Zs.i.r. Ph, XIX, 484: „Der Unterschied
(zwischen der artikulierten und der absoluten Form beim Objekt des Verbums)
geht auch daraus hervor, dafs im ersten Falle die Stellung eine freie, im
letzteren eine gebundene ist, Verbum Objekt u.s, w.'* und legt Gewicht auf
die Bemerkung Toblers, Verm, Beitr. II, 107: „Besonders leicht wird so
der Artikel beim substantivischen Sachobjekt wegbleiben können, weil, wenn
erst das Subjekt und das Verbum gegeben sind, weniger leicht Unsicherheit
bezüglich der einzelnen möglich ist, die als Objekt gemeint sind.“ In der
Mebrzabl der Fälle besteht diese Stellung allerdings; doch geht zuweilen bei
demselben Ausdruck das Nomen voran, ohne eine Verschiedenheit des Sinnes,
wie aus den Beispielen ersichtlich ist (s. z. B, avoir partie u. a.)
40 II, Abschnitt: Das artikellose Appellativum, $ iia:
aquester: ... el il n'aqguesloil se honte non MR. 10.
assener: ... el li fu jourz asseneis cerlains que il i fust
MR. 469 ff. (= Termin bestimmen).
avoir: ... el la garderent de ci à tant quelle ot aage de
marier MR. 134.
(li cuens de Brelaingne) a eu absolucion par la court de Rome
v. 671.
¿ ... pour ce que il eussent acotson d'aler en le terre de Con-
stantinoble RC, XXIX.
... se aucuns a action encontre toy (= agitiert), ne le croi pas
jeusques à tant que tu en saches la verité Jv. 747.
... ja puis, che dist, n'aront aide de lui ne des siens HV. 667.
... Zul cil qui avoient afaira, venoient parler à lí Tv. 59;
eb. 60, 488. El sachies que mull of afaires l'empereres Henris en
droit Costantinoble VH. 460.
El ce fist-il, pour ce que li emperieres eust aliance à cestui
grant riche home Jv. 592.
... el avoil barbe grant et blanche, qui li venoil jusques enmi
le pis MR. 197.
... al entendotent au furrer comme chil ki bien besoigne en
avoient HV. 518.
El li gens ki avoec moi fu venue, fu encore plus à malaise ke
moi; jou noc se bien non aviers aus HN. 636 (= es gut haben,
nfz. avoir du bien) ... :/ cuidoient avoir bien (= eine Belohnung
zu empfangen) Jv. 286,
(le baillif) jureront que il ne recevront don nul... de home qui
soil de leur baillie ne d'autres qui cause ayent (= in Streitsache
schweben) ne gui plaiden! par devant aus Jv. 697.
. nuls ne venoil à lí (d.h. au roy) qui faillist d avoir che»
vance de vivre (= sein Auskommen haben) Jv. 727.
un. el fu pris... Guillaumes de Nuilly, qui colpes ni avoit
VH. 231 (= Schuld haben).
. «il ne pooient avotr solas ne confort de nule part RC. XXXVI.
... el of conseil (li rois) qu'il s'en revenroil en France MR. 10;
eb. 74, 150. RC. XLVIII, 42. CIL Jv. 149, 169, 179 etc.
.... si vouloit (lí rois) miex lessier aler de son droit que avoir
contens à la gent de sainte Esglise Jv. 750.
Solehadins li envoía pain et vin el viandes ainsi comme il lí avoit
couvenant MR. 49. Jv. 500. ... il lour orent couvent4 que à lour
requeste il lour occiroient le soudan Jv. 288; eb. 386, 513 etc.
MR. 295.
Cil Loueys fu preus el hardis el combatans ef ot euer de lion
MR. 76.
* Im Glossar ist cowvent in diesen Verbindungen vom Hsg. als part,
perf. aufgefafst. Doch kommt cowvene auch als Substantiv vor; s, unter
faire, tenir und Anm. 9,
$ ııa, II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 41
... se di dist (nostre sires) que il Pemportast (la touaile) et qu'il
la toucast as malades, el qui creanche i aroit, st seroit netiés de se
maladie RC. LXXXIII, 66.
... quant chil ki Lienart tenoient virent venir l'empereour ...
il n'orent cure d’atendre HV. 510; eb. 565, 661. RC. LXV, 52.
MR. 200f. (= versuchen).
... cil de Mielent orent descort à leur evesque MR. 215.
Et portoient (cil de la Haulequa) les armes au soudanc, fors que
lant que il y avoit difference, dest à savoir ensignes vermeilles etc.
Jv. 282 (= sich unterscheiden).
... n'ai ja paour ne doutanche ke il contre vous puissent eure
durer HV. 516. ...il of paour et doute ke ses chevaus ne fust mors
ou mehaigniés eb. 511, eb. 577.
... cil quí tel murtre faisoit, n’avoit droit en terre lenir
(= berechtigt sein) VH. 224; eb. 272. ... car nous avons droit
et il ont fort (= recht haben) MR. 41; eb. 125 etc. Jv. 65,
532, 715.
-.. st fist drechier ses engiens a assalir à le vile, tant que chil
de le vile virrent qu'il ne pooient mie avoir durée RC. XIV, 11; eb.
XLVI, 40. HV. 516 C.
Cil qui oont entendement sen devoient bien espoanter et esbahir
quant les créatures qui n'ont point d’antendement en furent esbahies
Jv. 796 (nfz. avoir de l’entendement).
... ne ni avés castiel ne recet à vos atiés esperanche de
garant avoir HV. 523. MR. 171, 432.
«+. quant il ont fain, st œvrent le sac, et manguent Jv. 489;
eb. 586.
. el aités fianche en Nostre Segnor HV. 537. Jv. 406, 715.
. el cuiderent (cil de Phinepople) que ja mais li Franc n’aussent
force VH. 399. HV. 660. Siehe auch § 46.
Et pour chou veut-il (Henris de Val) dire et traitier aucune
cose dont il ait garant el tiesmoignage de verité HV. 501; eb. 523.
Soiez asseur que nous n'averons mais garde (= keine Not
haben, keinen Schaden leiden)5 MR. 70; eb. 109, 214 etc. RC.
XLIV, 38, LX. Jv. 371, 397. VH. 381.
Et cele felonnie n'ai jou pas oubliée en tel maniere ke vous n'en
atiés gueredon tel come vous avés desiervi HV. 636.
(4 princes Buymonz) avoit guerre al roy Lion VH. 230.
... à à ot aucuns Lombars ki orent honte de chou ke il fuioient
HV. 629.
... di cuens Renauz se metoit en poursui de faire lait et honte
le conte de Saint Pol, mais il n'en pooit avoir lieu (= Gelegenheit
finden) MR. 272.
5 Aus dieser Bedeutung des Altfrz. ergibt sich die neufranzôsische —
„sich in Acht nehmen, sich hüten“ ganz von selbst. Die Auffassung von
Klint (II) S. 31 Anm.: „Vid garde i je n'ai garde ir ne — en. Se
Herrigs Archiv 1875“ (fehlt Band und Seitenzahl!) ist mir unverständlich und
ist mir auch sonst nirgends begegnet.
—
42 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, § 11a
+++ st comme vous orres ça en avant se j'ai lieu ef tans dou
dire eb. 419.
El si lost comme li Sarrasins m'apercheveront, si n'aront loisir
d'aus armer RC. XXXVL
Quant uns enfers hons qui avott mal dedens le cors etc. RC,
LXXXV, 67.
... nous sommes maubailli, se Diex nen a merchi RC. XXXVI.
HV. 625. MR. 230, 303.
El bien avotent à celui point nostre gent mestier de tel secours
HV. 542, 575, 586. RC. XLVII, 40, LXVI, 53. Jv. 38. VH. 65,
132 (= nötig haben). ... ¿ls porterent ds nés ... tos les engins
qui ont mestier à vile prendre VH. 76 (= Nutzen haben für),
- li prelas doit les pecheeurs atraire par predicacion el par bon
essemple, el en doil avoir misericorde MR. 182.
... of un saint home en France qui ot nom Folques de Nuilli
VH. 1. HV. 505. RC. XXI, 16. MR. 3. Jv. 39 etc.
... se vous volés avoir país as Lombars, il convient premiere-
ment etc, HV. 649. MR. 228, 338. Jv. 478, 492. Vgl. $ 46.
... il ot paour el doute ke ses chevaus ne fust mors u mehaignils
HV. 511; eb. 516. MR. 44, 55. Jv. 77, 286 etc.
Que dyables y ait part! Jv. 687. El lors il lour demandoil de
sa bouche: ,,A-il ci nullui qui ait partie? Ei cil se levoient que
partie avoien! eb. 59.
. il ont pechié outre mesure Jv. 820.
(Zyenars) ot pitié de chou Kil biersoient st cruelment le nostre
gent HV. 508. RC. XXXIII, 26.
.. je avoie de ceste vile plait à ma volonté, el vostre gent le
sont folu (= Vertrag schliefsen) VH. 83.
El de chiaus ki citent, Cest miens ke il mais atent pooir del
relever HV. 530; eb. 650. VH. 165. RC. LXV. MR. 88, 9, 30.
Jv. 461, 814 etc.
-.. il avoient pourpose à aler en Babyloine RC V; eb. XCIX.
70. ... el avoient pourposement de liwer esloire qui tous ensanle
les y passast eb. V; XXXIII, 24.
oy avoit raison (dist li roys), par quoy il li devoit bien
donner (d.h. /a terre au roy d'Engleterre) Jv. 65 (= im Recht sein),
. se vous cuidiés que je ne mi hoir n'eussiens reprouvier,
Je vous iroie guerre secours au conte d'Anjou Jv. 226.
(4 rois) s'acorda au respit de trois ans que li chevalier quisent
au legat pour avoir respit des deles qu'il devoient aus bourjois
MR. 368.
... il lour enseigna la maniere comment il averoient roy, el
il le creurent Jv. 475 (= monarchische Verfassung bekommen).
» des goutes el les maladies de Jourcelle me penroient, que ja
mais n'auroie santeí Jv. 23 (RC. 31).
... HM & renderoit le chastel dedens un mois, se il n’avoil se-
cours du roi Richart MR. 106; eb. 453.
ll
§ 11a. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativam. 43
. il ne pootent avoir solas ne confort de nule part RC, XXXVI.
. onques puis n'orent talant de revenir MR. 448. Jv. 336.
... car nous avons droit et il ont tort MR.41; eb. 232.
Jv. 63, 532.
Toldres li Ascres ... avoit trives à Pempereor Henri NH. 453.
RC. LXXXVI MR. 166, 168.
... se Dieu plaisoit il averoient victoire MR. 153; eb. 1.
Jv. 479.
Nous devons croire fermement que li saint etc. ... averont vie
ct joie pardurable Jv. 838.
chanter: ... mi ami de l’ordre de Citiaus sont relevei pour
chanter matines MR. 70 (vgl. aber nfrz. sonner les malines neben
chanter, dire matines Heller (I) 9f., (U) 236 Anm.).
Si fist li rois chanter messe l'evesque de Tournai MR. 280;
eb. 307, 369. Jv. 471.6 Siehe auch §§ 29 u. 40.
commencer: ... se nous metons arriere-dos le paour Nostre-
Segneur ... el nous commencomes guerre li uns viers l'autre etc.
HV. 587.
conquerre: ... bien sembloit estoire qui terre deust conquerre
VH. 120; eb. 122 (kann auch heifsen „die ganze Erde“, s. $ 8a;
besser:) Jchele porte n'estoit onques ouverte devant la que li empereur
revenoit de bataille et il avoit terre conquise (= Landeroberungen
machen) RC. LXXXIX; eb. CVI, 70. Nostre gent coitierent Lombars
... ef conguisent tierre sur aus juskes à le maistre porte (= Boden
gewinnen) HV. 655.
crier: ... si vos crient merci, que il vos preigne pitié de
Jerusalem VH. 27. RC. XXII, 17, LXXX, 63. MR. 64, 222. Jv.
104, 278 etc. (= anflehen).
demander: Zors demanda conseil que il feroit VH. 429.
MR. 341. Jv. 226, 231.
El li marchis demanda à l'empereor novelles de sa fille l'em-
pereris Agnès VH. 496 (= sich erkundigen).
dire: ... fouz li mondes disoit bien de lui MR. 27.
.. se il Pen savoil que demandeir, il (li rois) l'en feroit dire
droit par ses pers MR. 357; eb. 446 (pass.), 471.
(Zi cuens) dist ke il li donroit boines (seurtés). Et de chou dist
il folie, por sot HV. 609.
Par fot, vous dites mal MR. 349.
Ou de sa mort ou de sa vie dirai-je nouvelles au roy Jv. 578
(= berichten).
. al dist que j’avoie mout bien dit; „et vous dirai, dist-il,
raison pourquoi (= begründen) Jv. 428.
* Es stimmt also nicht, wenn Haase (I) S. 39 bemerkt, dafs nur chanter
la messe vorkomme.
44 IL Abschnitt: Das artikellose Appellativam. $ 11a.
... si cuida qu'elle dist verilei MR. 302.
... & cuens Pierres Mauchers revela contre la court, el dist
vilonnie à la roine, el se parti de court vilainnemeut MR. 360.
donner: Or prof jou Dieu ke, se il lí plaist, il vos doinsi
Jorche de sormonter vos anemis el acroissanche de vostre hounour
HV. 559 (= vermehren).
... au passer que lí Sarrasins fist, messires Jehans li donna
arriere-main d'une espée parmi le bras Jv. 550 (= jm. eins ver-
setzen).
ur. ef pour eus donner confort, dist il ke il fussent tout
asseur HV. 511.
Lors dona congie (l'empereres) as homes el as fames que il ot
rescous VH. 449. RC. XVII, ı2f. Jv. 171, 307, 417 etc.
Li empereres ... mande ses barons el lor prie ke il li doinsent
consel etc. HV. 560.
(Li roys) dist que il donroil cuer à ses ennemis (se úl atendoit)
Jv. 149 (= ermutigen).
El ces galies nous donnerent famine, que nus ne nous osoil
venir de Damiete pour aporter garnison Jv. 292 (= aushungern).
Or proi jou Diu ke, se il li plaist, il vos doinst forche de
sormonter vos anemis HV. 550.
Et cuidoit que Solehadins ne s'en donnott garde, mais si faisoit
il MR. 209; eb. 229 (= achtgeben).
Diex le doinst grace de faire sa volenté tous jours Jv. 754.
. ja Dex de glore ne li doínst hounour HV. 535; eb, 524.
E roys ... lour donna journée Jv. 520; eb. 762 (= Termin
setzen).
li prelaz doit donneir penitence au pecheeur MR. 183.
Les freres des Sas, il (li roys) les pourveut el lour donna place
sur Seinne par devers Saint-Germain-des-Pres Jv. 728 (= ansiedeln).
(4 baron) donnerent (aus messages) pooir de jurer en leur
ames VH. 13G (= ermächtigen).
... je li doing poissance de mettre en sa subjection toute la
terre Jv. 483.
.. luit cil qui le veoient Pen donnoient el pris el los MR.
44 (= preisen und rühmen).
. pour ce que la besoingne est grosse, je vous donne respit
v. 419.
? +». prioient la Mere Dieu qu'elle li donnast santei Jv. 597»
... d'emperreis dist ke úl l'en donnast seurtés HN, 609
(= sicher stellen).
Signour, pour Dieu, alons à aus (d.i aus enemis); que nous
lour donnons temps etc. Jv. 531.
. adès lor donoït Nostre Sires terme de lour délivrance Jw.
820 las in Aussicht stellen).
..« ef requirent (si ami) le conte Gautier, son pere, qu'il &
donnast terre MR. 138 (= belehnen).
8 11a. IL Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 45
. se Ü par sens u par engien u par treuage donnant
n'entrent en le chité, toz les i convenra par forche morir de fain
HV. 579 (= Tribut zahlen).
.-. toutes heures donnerent il triwes le marchs RC, CV, 78.
MR. 333.
... pour chou ke Dex lor donnast hounour el victore contre
leur anemis HV. 524. Jv. 484.
. ainsi comme vous verrés se Diex vous donne vie Jv. 732.
envoyer: ... si leur envota Diex confort RC. XXXIV, 27.
Ensi si nous envotera Diex consel, se lí plaist RC. XXXVI.
(4 abeiz) requist au rot qu'il envotast garde à Saint Remi en
l'eglise MR. 477 (= Verwaltung einsetzen).
. lour envoloit secours Jv. 545.
faire: ... Lombart ne voelent enviers lui faire pais ne acorde
HV. 650.
E! pourparlerent entr'eus deus que il feroient aliance au roi
Jehan d'Angleterre MR. 274.
(di Blac) estoient entalenté d'aus faire anui, s’il faire le pevussent
HV. 515; eb. 627. RC. LIX, 48.
. sí fist apresteir son oire, et fist arrot, qu'il avoit deniers
et chevaus MR. 191 (= Aufwand machen).
Li Grieu lor faissoient si sovent assaillies que il nes laissorent
reposser VH. 166, 168. Vgl. $ 29.
El firent avantgarde et arrieregarde, et chevauchierent
vers Gisors MR. 96, 104 (= hin und her manóvrieren). Siehe
auch $ 46.
. el firent bataille de lor chevaliers à pis VH. 178.7
... et lor dites bien que il ne me resoignent point car je... lor
voel faire bien et hounour HV. 574. Jv. 445 (= Wohltat erweisen).
Seigneur or pensés du bien faire8 RC. XVIII, 13, XLIX, LXXVIL
HV. 516 (— Tüchtigkeit zeigen). Vgl. $ 46.
(nous commandonsque no baillif) ne semoingnent que Pon face
chevauchie pour avoir de leur argent Jv. 712 (= Heeresdienst zu
Pferde leisten). Et firent chevauchiées vers le Dimot etc. VH.
397; eb. 495 (= ausreiten). Siehe auch $ 29.
Quant li roys vouloit chevauchier, je li fesoie compaingnte
Jv. 501.
. el commanda (li roys) que on y receust celles (femmes) quí
vourroient faire contenance à vivre chastement Jv. 725 (= sich
betragen).
7 Schayer S. 53 fafst in diesem Beispiel bataille als Prädikatssubstantiv
auf; wo ist der zugehörige Objektsakkusativ?
® Das Beispiel könnte auch zu $ 46 angeführt werden, indem man die
Artikel zum Substantiv, statt zum Infinitiv (vgl. $ 33b), zieht; die Ver-
schmelzung der Präpositionen de oder à mit dem Artikel eines zwischen diese
und den Infinitiv tretenden Substantivs ist bekanntlich im Afrz. Regel.
46 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. § ıra.
message eurent fail convent à mi el à me gent etc.
RC. xl, 8 q übereinkommen).
e... el fist de sa main desire crois par deseure l'iaue MR. 212
(= sich eee
E onques puis nen oy parler ke demande fust faile des
chotes bas, dits Jv. 64 (= verlangen). Vgl. 3 29.
Tot fait faire deffense endroit li des engins aus Sarrazins
que nous aviens gaaigniés Jv. 269 (= sich verschanzen). ... el quant
il couvenra que deffense en soil faile, nous voulons quelle soit
faite communement en conseil de preudoumes eb. 713 (= verbieten).
... me soités mie contre mon droit; car dont feriés vous des-
loíaulé viers moi el viers vous HV. 602; eb. 592.
. ne ne vous fis onques tort ne desraison MR. 282.
+++ vous me faites painne el domage MR. 454; eb. 229, Jv.
173, 216.
... úl (i empereres) est chi venus à vous por droit faire el
por droit prendre HV. 576; eb. 646, 649. MR. 185, 188, Jv. 664,
694 etc. Siehe auch $ 46.
Lors fu cri par tote Post ... que los li avoirs fust aportez el
assembles, si con il ere asseuré el juré et fais escomuniemens
VH. 252 (= Bannfluch verhängen).
Enqui rendirent cil de la terre la ville à lor seignor ... el dí
Sirent fealté VH. 111; eb, 269. HV. 560, 648. MR. 292, 422
(= huldigen). Siehe auch § 46.
Sí respondi (lí marchis) as messages qu'il s'en conseilleroil ... el
Júst moult feste des messages RC. Il, 4.
... él nous couvint dous fois descendre en la terre de nos ennemis
pour faire feu el cuire viande Jv. 614. Siehe auch $ 46.
un. apres sí fist on jurer seur sains ... queild femme forche
ne ferotent RC. LXVIIL, 55. MR. 203. Jv. 249, 460, 557.
Mais on li fist grace MR. 399 (= begnadigen).
... & roys lour devoil jurer aussi à lour faire gret de dous
cens mille livres Jv. 359 (= befriedigen).
El sa mesnie firent havo! (= butin? Glossar) de guanque il
avoit MR. 195 (= sich aneignen).
ct fist homage au roi, de la terre que il prenoit MR. 12;
eb. 246, 431. VH. 202. HV. 560, 648.
vu. el fisent mult honneur as messages le duc de Venice
RC, VII. HV. 574.
On m'a fait honte MR. 416; eb. 229, 272 etc.
„u. PEscriture qui dit par la bouche David le prophete: Faites
jugement el justice en touz tans MR. 2.
(Li dux de Venise) escrioit as suens que il le meissent à terra,
ou se ce non il feroil jutise (= justice) de lor cors VH. 173.
RC. XXV, 20. MR. 2.
... li cuens Renaus se metoit en poursuit de faire lail el honle
le conte de Saint Pol MR. 272.
§ 11a. IL Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 47
... comenga chascuns à faire mal en sa terre VH. 303; eb.
138. HV. 574 (umgekehrte Stellung!). RC. XI, 7 (dss.), XXV, 20.
MR. 218 (umg. St), 399. Jv. 121, 429. Vgl. $ 46.
... et li Venisien lor firent marchté si plenteuros com il
convint de toutes les choses que il coment à chevaus et à cors d’omes
VH. 56. RC. VI, 5f.
.. el revenrons au roi de Navarre qui avoit fait mariage
de sa "fille au fil le conte Mauclerc de Bretaingne MR. 356. Jv. 584.
En la terre le conte Tibaut de Champaigne se croisa Garnters
li evesques de Trotes ... el maintes autres bones genz dont li livres
ne fatt mie mention VH. 5; eb. 6 etc. MR. 287.
. ne ne fu qui Pen feist moleste MR. 267. ... ef ainsois
teur fist donneir bonne seurtet de lui que ja mais ne li ferott molestei
eb. 85. Das Glossar zeigt in beiden Fällen die Form moleste.
. pour ce que il parloient haut en ma chapelle et que il fai-
soient noise au prestre, je lour alai dire que il se teussent Jv. 297.
Vgl. $ 20.
... al ne vous fera ja tort ne outrage là ou nous soiens
MR. 411.
La peussiez veoir tante bele vaissellemente d'or et d'argent porter
à Postel le duc por faire parement VH. 61.
.. vous me faites painne et domage MR. 454.
Lors orent li dux de Venise el li baron grant travail, tote cele
semaine, por faire país VH. 90; eb. 123. HV. 545, 648. MR.
224, 227. Jv.75, 539. Siehe auch § 46. Zi sen vint (la roïne)
en la sale où li prince et li prelat estoient, et fist faire país par
les huissiers MR. 187 (= Stillschweigen gebieten).
Li cardonaus ... en fist pardon à toz cels qui irotent et qui
morroient en la bataille VH. 427. MR. 386.
Hl faisoient souvent parlement ensemble MR. 339 (= tagen).
Siehe auch $ 20.
. tuit cil firent pechié mortel qui li loërent Pallée Jv. 736.
... nus Deus ne l'osoit atendre, ains li faisoient tuit place
MR. 100.
. il envoya le conte Gautier en Babiloinne et en fist present
au soudanc Jv. 537 (= schenken).
. wt ot si couart ki maintenant ne fust garnis de hardement
et desirans de proeche faire Jv. 517.
Nous vous prions mierchi de par no segneur l’empereor ke vous
por Diu li fachiés raison HV. 586 (= Vernunft zeigen).
Li roys ot consoil que il feroit response au soudanc de Damas
par ses messaiges propres Jv. 444.
. eb li firent faire robe d’escarlate et de vair fourrée MR.
317 (= bekleiden mit).
LH avoient fait sairement enviers moi et enviers mon fill HV.
603; eb. 608. Jv. 114, 694. Vgl. $ 46.
.. el ne veulent faire satisfaccion à l’Esglise Jv. 62.
~
48 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. § 11a.
Onques nus de la cité ne de la terre ne fist semblant que il se
tenist ; lui NH. 146. HV. 529, 542. MR. 79 (= sich den Anschein
geben).
... moult bien li promissent à faire lui servige RC. LIL, 45.
Vgl. $ 46.
... il lor avoit mandé ke il feroit volentiers pais à aus ... mats
Ril fussent st home et Kil li fesissent houmage et seurté HV. 648,
eb. 608 (— Bürgschaft stellen).
el li fu faite tombe bele et riche MR. 133; eb. 307 (=
begraben).
...et dient encore (lí Robertois) que on leur fait tort dou
roiaume pour ce que il (d.h. Robers) estoit ainsneis MR. 5; eb. 282, *
356 f. etc. Jv. 63.
...U ne firent onques Iraison VH. 214.
«el les galies demourerent au port de Naples, n'onques puts
n'en fist on uevre MR. 237 (= benutzen).
~+.5t le batoient el faisoient vilonnie MR. 443. HV. 602.
v. 508.
y Le samedi fist li roys voile Jv. 146; eb. 126 (= aussegeln).
ferir: Quant li cuens de Flandres ot chou, si feri cheval des
esperons RC. XLVIL, 42. MR. 58, 100, 126. Vgl. hurter. Afant
fierent chevaus des esperons MR. 384.
hurter: ...quant il virent liu el tans, cascuns endroit sor, lanche
baissıe, hurle cheval des esperons HV. 539. Vgl. ferir.
jeter: ...s1 geterent ancres RC. LXXIV, 58.
jurer: ...il li avotent juré feeuté et seur sains qu'il se
tenroient du tot à lui comme à lor seigneur RC. XXXIV, 27. Vgl. § 46.
lever: Qui à ce temps disoit voir devant le prevost ou qui vouloit
son sairement garder qu'il ne fust parjures ..., li prevoz en levoit
amende, et estoit punis Jv. 716. Vgl. payer.
louer: ...si parlerent (li message) au duc de Venice et disen
che qu'il estotent quis, que il quetotent passage à liwer à An che-
valiers et leur harnas et à CM hommes à pié RC. VI, 5 (= Kosten
der Überfahrt vereinbaren).
mander: Quant Solehadins aperçut sa molesce et sa nicetei, sí it
manda pluseurs fois bataille MR. 7; eb. 40, 122 etc.
...«si dí manda conduit d’aleir parleir à lui MR. 258 (= um
Freigeleit ersuchen).
... 4 rois Richars vous mande deffiance MR. 90 (= Fehde
entbieten).
El lors manda (li apostoiles) as barons et as pelerins salut
VH. 107; eb. 293. MR. 7.
. ..faites mandeir vostre arriere-ban de quoi il à a asseiz, el
mandeiz secours MR. 122; eb. 259.
ll
§ ira Il. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, 49
mettre: ...pour mettre amour entre mes enfans et les siens
Jv. 679.
...ne ne vuel que nus m'en mete blasme MR. 175.
...fu requis Joffrots de Vile-Hardoin, li mareschaus de Cham-
paigne, qu'il alast al siege d’Andrenople, et que il meist conseil de
cele guerre VH. 283; eb. 289. HV. 543, 665. RC. XXXVI; CV. 79.
MR. 6, 38. Jv. 321, 402 etc. (= regeln).
Puis ke li empereres l’ot commandé, nus ni mist contredit
HV. 514.
... quant sa gent virent que li roys metoil deffense en li, il
pristrent cuer Jv. 236, 259 (= sich wehren).
...el it rois en fist abatre les murs et i mist garnison à leur
coust MR. 334.
Et se leur fist on jurer seur sains que il main ne meterotent
seur moine ne seur clerc ne seur prestre RC. LX VIH, 55. Jv. 479, 509.
. comme il (d.h. Dieus) fist Jacob, cui il mist non Israel
Jv. 845 (= benennen).
... vos prient por Dieu... que vos veuilliez mettre paíne coment
il puissent avoir navie el estoire VH. 18; eb. 84.
Li connestables vint à l’empercour, el mist pié à terre silost
comme il le vit HV. 669. MR. 46. Jv. 243 (= absteigen).
mouvoir: ... je men rirai en Engleterre, el si lost comme je i
venrai, je mouverai le roi (de France) guerre MR. 64 (= bekriegen).
ouir: Zi per orent conseil entr'eus que il (d.h. li rois) le feist
encore resemonre par devant lui et pour oir droit MR. 251; eb. 471
(= sich Recht sprechen lassen).
. «el st lor dist que il oïssent messe del Saint Esperit VH. 25.
RC. XCVU, 75. MR. 87, 102, 191 etc. Jv. 90.
...se pensa que tl le querroil par toutes terres de ci à tant que
il en orrott nouveles MR. 77. VH. 438. Jv. 427, 439, 640 etc.
payer: Nous deffendons qui li baillif...ne contreingnent...
nos sougiez à pater amende Jv. 708. Vgl. lever.
passer: El passerent mer, et trouverent le roi Phelipe à Mon-
toon MR. 17, 249, 295 etc. Vgl. repasser.
penser: Or revenrons aus barons qui ne pensotent se mal
non envers la roine de France MR. 339. Vgl. dire.
perdre: ZI li papes respondi (à l’empereor) qu'il nen feroit
rien, ains le condamna à perdre terre MR. 239. Vgl. conquerre.
porter: ...chiaus que nous avons chi nommés, li plus rike
hommes estoient et si portoient baniere RC. I, 2. Jv. 217, 468, 807.
el si n'avons mie tous chiaus nommés qui portoient banieres RC.
I, 2. Jv. 136.
El Vesposa l’empereres Henris au mostier Sainte Sophie... el
porterent corone ambedus VH. 458.
Beiheft zur Zeitschr. f. rom. Phil, III. 4
50 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 11a
...e li jura à porter foi et lotauté d'ore en-avant HV. 546.
wes je vi un chevalier ... qui pour un grant oulraige que li
cuens de la Marche li avoit fait... avoil jurei sur sains que il ne
seroil ja mais roingnies en guise de chevalier, mais porteroil greve,
aussi comme les femmes fesoient, jusques à tant que il se verroil ven-
gies dou conte de la Marche Jv. 104 (= lange Haartracht haben.
Auf porter greve bezieht sich „/esoien!“).
j Li roys amoil toutes gens ... qui portoient habit de religion
v. 727.
...qui ne porte pere el mere honeur, il pert la soie MR. 433.
Jv. 751 (= ehren).
«+t jura à porter foi ef loiauld d'ore en-avant HV. 546,
A ton pere et à la mere porte honneur el reverence Jv. 751.
El bien li porterent lesmoing cil qui ld furent, que par son
bien faire furent rescous VH. 332.
pourchacier: Zi palriarches de Jerusalem... avoit pourchacié
asseurement des Sarrasins, ei esloit venus vers le roy pour li aidier
à pourchacier sa délivrance Jv. 364 (= sich Freigeleit verschaffen).
(Zi baron) dirent (al marchis de Monferrat) qu'il ne s’esmaiast
mie d'avoir pourchacier, que il lí dourroient grant partie de l'avoir
que li cuens de Champaingne avoit laissié as croisiés RC. IV.
prendre: Znsi pristren! congié por raler en lor pais VH. 32.
HV. 641. RC. Ml, 4; VI, 6. MR. 18, 268. Jv. 349, 379 etc.
Ensi murent lí six message... pristrent consoïl entr'aus
VH. 14, 423 (pass). HV. 505. RC. I; IL, 3. MR. 11, 53. Jv.
348 etc. (= beratschlagen).
El prist cuer en lui el escria: Saint Sepulere! El se fiert entre
Sarrezins MR. 44; eb. 127. Jv. 239 (= Mut fassen).
«.ssé vous nous voulez mentir par ordre de droit, nous penriens
droit el feriens droit par devant vous MR. 217; eb. 248.
...dlour disoit qu'à tiex gens devoient-il penre exemple Jv.
689; eb. 805.
Si y preingne garde li roys quí ore est Jv. 42; eb. 34, 55.
RC. LIX, 48. MR. 123, 414 etc. (= achtgeben).
...enst fina la chose que de faire les chartres pristrent à
l'endemain jor VH. 30. RC. XLIV, 38. MR. 65, 130, 372 etc. Vgl.
$ 29. ...et prindrent journée qu'il se assembleroient par devant
la citei de Troyes Jv. 82; eb. 301 (= sich verabreden).
Chascuns prist ostel tel cum lui plot VA. 251. RC, LXXX, 63.
Quant nous fumes ale jusques en mi le flum, sí trouvames terre
ld où nostre cheval pristrent pié Jv. 216.
..se Diex n'en preïst pitié etc. VH. 278. Vgl. b,
Lors comencierent à movoir les nés et li vissier; et fu devisé que
il prendroient port à Corfol VH. 110. RC. XL, 35. MR. 65, 130,
372 etc. (= landen).
+ «él vous mandent el prient que vous en preingnies raançon
MR. 84.
lll
$ 11a. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 51
Pregne cascuns reconfort en sot-meismes HV. 520.
... 4 soudans ne vout onques penre seurtet de Templiers ne
d’Ospitaliers ne d'homme vivant, fors le cors le roi MR. 178. Vgl.
donner.
...il se recueillerotent es nés ef es vatssiaus, por prendre terre
par force VH. 154; eb. 137, 173. MR. 375 (= landen).
... ch sí le requist qu'il prendroit trive à deus anz NH. 487.
... el prisent trives à trois jours MR. 59. Vgl. $ 29.
... loz les engins qui ont mestier à vile prendre VA. 76.
prier: Vous vous prions mierchi de par no segneur l’empereor,
ke vous por Diu li fachiés raison HV. 586. Häufiger ist crier
merci (s. d.), das der Hsg. auch an dieser Stelle in der Übersetzung
verwendet.
querre: ...vous feriés vostre grant hounour, se vous nous aliés
guerre aide Jv. 226. ...la contesse avoit quis ajue au conte de
Poitiers et au conte d’Anjo MR. 404. Siehe requerre.
. . . el envoierent à la pape un borjois de Plaisence pour querre
asseurance d’aleir parleir à lui de pais MR. 228. S. pourchacier.
... À n'a point de ressort; il nous couvient querre avouei MR.
448 (= Rechtsbeistand suchen).
...ne onques plus perillosement gens n’alerent querre bataille
VH. 431. Siehe auch $ 46.
... tant de gent li queroient mal VH. 104 (= nachstellen).
... St quisent plait qu'il se rendroient VH. 391; eb. 85 (=
einen Vergleich antragen). Vgl. $ 20.
... a envoterotent à Papostoile de Rome Innocent, et en France
et en Flandres, et par les autres terres, por querre secors VH. 388.
Jv. 139, 226, 238.
recevoir: Dont passerent outre sans damage rechevoir HV. 566.
rendre: ... je requis à Guillemin, mon nouvel escuier, qu'il me
rendist conte Jv. 417 (= Rechnung ablegen).
... il à of aucuns Lombars ki orent honte de chou ke tl futotent;
si rendirent estal (== s'arrêterent), mais trop le fisent à envis
HV. 620.
Lors je plorat el ren di graces à Dieu Jv. 416; eb. 436, 483 etc.
Or devons grei et grace rendre (d.h. à Dieu) dou peril dont il
nous a delivrez eb. 634.
Et bien fu drois ke gueredons li fust rendus de le grant
honte et de le grant vilonnie ke il fist à son segnor HV. 632 (= ver-
gelten).
... à cui il rendoient tréu el servaige chascun an Jv. 474.
Au Temple et à P'Ospital il (d.h. li Viex de la Montaigne)
rendoit lors tréu Jv. 453; eb. 474.
repasser: Adonc sen parti li chevaliers sans congié prendre, el
repassa meir MR. gt. Vgl. passer.
4*
ü D |
52 I. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. § 11a.
requerre: ... sen fu aleiz Jehans d’Avesnes en Alemaingne au
roi son serourge, el li requist ajue MR. 420; eb, 437.
Li bourjois li requirent assolucion (d.h. à leur evesque) MR.
215. Jv. 532.
Et prisent un grant jour entr’eus que Solehadins venroit devant
Acre... el feroit requerre au roi Guion bataïlle MR. 36.
... el leur en requisi conseil comment il en ouvreroi MR. 95;
eb. 103.
«+. 5 requist (li roys) aus pers de France jugement et droit
MR. 251,
“m. ne onques pour ce ne se voul humilier ne requerre merci
à la roine MR. 190.
...vous requerez oulrage el chose qui estre ne puel MR. 271.
El li dux lor respondí (d.h. aus messages) que il lor requeroil
respil al quart jor VH. 17.
retenir: En toutes ces choses que nous avons drdenées pour le
proufil de nos sougiez el de nostre royaume, nous relenons à nous
pooir d'esclaretr, d'amender, d'ajouster et d'amenuisier, selone ce que
nous aurons conseil Jv. 719 (= sich vorbehalten).
savoir: ...par quoy Diex lour en sache gret Jv. 18. MR.454.
==. il ne savoient mol que l'empereres s'en fust fuis la nuit
VH. 248; eb. 301. RC. XXV, 19; XXVIIL MR. 208.
«él cuiderent bien que lí remananz fust loz perduz „.. que il
n'en savoient novelle VH. 368. El fu meneiz lí rois de chastel
en chastel que nus n'en sol nouveles MR.65; eb. 77, 325. Jv. 244,
292, 481 (= Bescheid wissen).
souffrir: ...arés fianche en Nostre-Segnor, ki por nous soufri
paine el torment, et ki por le pechié d’Adan et d'Evain soufri
marlyre HV. 537.
tenir: El li livrerent ce que mestiers li fu,... et chevaliers de
son lignage pour compaingnie fenir MR. 139. Vgl. $ 46.
Englois sont traiteur et felon, ne ja ne fen tenront couvenant
MR. 293. Jv. 508, 518, ... malvaisement tindrent convent à lor
seignor VH. 49; eb. 103. MR. 440.
A justices tenir et à droitures soies loiaus el roides à tes sou-
ges Jv. 747.
...à empire tenir couvient moul sage homme el viguereus
MR. 438.
(Li cuens de Japhe) dist (au roy) que se il pooit tant faire que
il peust heberge tenir aus chans dedans un an, que il fero sa
grant honnour se il demourott Jv. 425 (= sich halten). Li # kgas
me dist... comment ce pourroit estre que li roys peust tenir heberges
à st pou de gens comme il avoit eb. 426, 427.
Et pour ce avoit à non Jousticieres pour ce que il tenott très
bien joustice MR. 2. Jy. 747.
$ Ira, b. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 53
. . nous i avons eslut tel... quí bien est poissans de tenir lot
el gentix hons et haus hons etc. RC, XCV.
... quant Pieres Vens vil ke Bauduins Paloit si apriessant, st li
rent s'espée et fianche prison à tenir HV. 631.
Toute vois nous tindrent-il promesses Jv. 518 B.
... ctl qui tel murtre faisoit, n’avoit droit en terre tenir VH.
224. MR. 16.
Li roys dist (au Beduyn)...que il tenist veritei de ce que il
prometoit Jv. 215 (= erfüllen).
tendre: ...e/ li autres ymages tendott main en un vilain
lieu, st disoit: „Icht, fait li ymages, les boutera-on (d.h. les conquerans
de Coustantinoble) “ RC. XCI (= hinweisen).
trouver: Quant nous fumes alet jusques en mi le flum, si trou-
vames terre là où nostre cheval pristrent pié Jv. 216 (= auf Grund
stofsen).
b) Das Nomen ist (logisches) Subjekt oder Prädikat
eines intransitiven Verbums.
estre: Anuis seroit de raconter combien cascuns 1 gaaigna
HV. 656.
dl est avis que se vos ne faisies ce qu'il vos mandent, que il
seroient encontre vos VH. 294. HV. 518, 559, 585. RC. XXV, 20; XLIL
Et si en fu bataille à mult grant meschief à la nostre gent
VH. 310.
... por savoir s'il s'en poroient fuir par Paighe, se besdins en
estort HV. 661. MR. 418. Jv. 765, 822.
...e fu couvens® que il renderoient tous les prisons delivres
sans raançon MR. 393; eb. 450.
... ki piert un sí preudome comme il est, chou est damages
sans restorer HV. 513.
Et bien fu drois ke gueredons li fust rendus HV. 632; eb. 636,
638. RC. XCVIIL Jv. 523.
Des Grex 1 avoit tant sor la rive venuz que ce n'ere fins ne
mesure VH. 218.
...ce seroil honle aus amiraus se vous partiés de nos prisons
à jeun Jv. 375.
...st se mel-il en mer anchors qu'il fust jours RC. XXXII, 26;
eb. LXXIX. Jv. 84, 178, 206 etc.
El se loja devant la vile et vit, et il et sí baron, que il n'estoit
mie leus de la fermer en tel point VH. 449 (= es besteht die
Möglichkeit).
... el fesoient les plus douces melodies et les plus graciouses, que
c'estoit merveille de Poyr Jv. 525. VH. 128. MR. 44.
9 So steht richtig in der Hdschr. (vgl. das Glossar zum MR.). Der Hsg.
hat es nicht glücklich in couvent geändert, Siehe auch Anm. 4.
54 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 11b, c.
++. el vos donroie ce que mestiers vous seroil trosque à la
Pasque VH. 195. HV. 503, 520. RC. XLVIIL 42. MR. 16, 44. Jv.
71f, 182, 264 etc.
El dedenz cel sejor pristrent des bles en la terre, que il ere
motssons VH. 126.
El quant il fu nuiz, cil qui estotent en la cilei... s'en isstrent
/ors VA. 374. HV. 575. MR. 70, 177.
El si n'en reprenes plus la parole; car ce seroit painne perdue
MR. 84.
...par quoy il affiert bien que paíz y sort Jv. 65.
Après st fiston demander as evesques se che seroil pechiés
d'aler i (d.h. à Constantinobk) RC. XXXIX, 33.
-++Diex envoia le feu dou ciel qui se espandoït sor les sacrefices;
el fu senefiance que Diex envoieroit lou Saint-Esperit Jv. 827 (=
es bedeutet), Zi ce fu senefiance et profecie que Diex osleroil
sa benéigon de la loi des Juis eb. 832.
«il seroit bien dans de vous marier MR. 71. Or se fail lí
contes dou roi Jehan, el bien í revenrons quant lans el lieus en sera
MR. 144; eb, 174. Si se pensa li rois Phelipes...que ore estoil
lans el saisons de conquerre Normandie eb. 246.
Veriteiz est que li jora fu assis, et la roïne à fu MR. 31; eb.
45. HV. 567, 676. Jv. 551, 783.
prendre: ...sf prist al Grieu maladie VH. 326. MR. 335,
433 (ecigckebite Stellung).
Quant li baron le virent sí humilier, st leur en prist pilies
MR. 303. VH. 27, 364. Jv. 278, 399. Siehe a.
Or avint que il li prist talant d'aleir outre meir MR. 6, 428.
venir: .../es enfans, jusques à tant que barbe lour venott,
li soudans les mourrisseit en sa maison Jv. 281.
...{#{ ne lour en vint onques se maus non MR. 132; eb. 316
(= übel ausschlagen),
Là lor vint novele que mult des pelerins s'en aloient par autres
chemins à autres porz VH. 51, 354. Vgl. $ 29.
«. ,lant ke nouvieles li vinrent, ke Commain eslotent entré en
se Herre HV, 504; eb. 551, 627 etc. VH. 276. RC. LXVI, 54. MR.
67, 246 etc. Jv. 555.
«+. à fart leur venroil secours se mestiers estoi! MR. 209.
ce) Das Nomen
ist durch eine Präposition mit dem Verbum verknüpft.
abattre: ...e fu liez el abalus à terre MR. 205.
aller: ...un ymage de nostre dame... que li empereur portent
avec aus quant il vont en balaille RC. LXVI, 53.
... él pour la fort menuison que il avoit, lé couvint coper le font
> er toutes les foiz que il descendoit pour aler à chambre
v. 306.
ll
$ ire. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 55
Ah! chevalerie, comme tras à declin! MR. 132 (= verkommen).
++. nous nous en trons en maison, quí est assez près de ci
MR. 418 (= unter Dach gehen).
...onques rois de France n'issi sí richement de bonne vile pour
aleir en ost MR. 363; eb. 366. Jv. 712 (= in den Krieg ziehen).
... que il fussent aussi honni comme cil qui par son pechié alott
en pelerinaige à Mahomet, à Maques, sa teste descouverte Jv. 360.
... comment porroil ce avenir que je lairoie ct ce pueple que j'ai
ci amener, el m'en iroie à sauvelei? MR. 387 (= sich in Sicherheit
bringen).
Et cele compaignie alott al prince en soldées VH. 230 (=
Dienste nehmen im Heere jmds.).
. ..Sfouz ses consaus li loa (d.h. au roy)... que il demourast
en sa neif, tant que tl veist que sa chevalerie feroit qui aloit à terre
Jv. 7; eb. 155 (— landen). |
«les batailles des Grés comencent à aler en vote; el se
traistrent ariere vers un palais etc. Jv. 180; eb. 239 (= sich in
Bewegung setzen). Siehe auch § 46.
ardoir: ...s¢ furent mult dolent et mult en orent grant pitt,
cum ıl virent ces halles yglises et ces palais riches fondre et abaïssier,
el ces granz rues marcheandes ardoir à feu VH. 203.
assembler: Zr tol cel an, ne passa onques deus mois que il
n’assemblassent à parlement à Compaigne VH. 11.
atourner: Zi quant il (d.h. Dex) voit kil (d.h. li home)
s’alornent à malisse... dont en prent-il si cruel venganche HV. 502.
avenir: ... il n’estott mie de si haut parage que il avenist à
rot MR. 28 (= auf den Thron kommen).
avoir: ... vous m’aviez en couvenant que vous priericz pour
moi MR. 194. RC. XI, 7. Jv. 2, 21. ... 4 mandoient cascun jor di
Lombart ke il lor fenist chou ke il lor avoil en convent par saire-
ment HV. 599. RC. LXII, 51. MR. 382 (= abgemacht haben).
... vous ne devez mie avoir en desdaing ce que Diex fist
pour nostre enseignement Jv. 29.
... ¿il me dist que je ne le devote pas avoir en desptt, car
Diex l'avoit fait Jv. 688.
... et depuis Pont eu (d.h. Peglise de Saint-Remi) li arcevesque
de Rains en garde MR. 467 (= in Verwaltung haben).
Li dux de Venise qui ot à nom19 Henris Dandole VH. 15; eb.
70. RC.I, ıf, XUI, 9 etc. MR. 2. Jv. 153f., 196 etc.
u... st leur dist si faitement li empereur Bauduin, quil avoit
Morchofle en prison RC. CIX. MR. 169, 196, 234.
10 Dafs avoir à nom eine stehende afrz. Wendung ist, beweist neben
der Häufigkeit ihres Auftretens auch die dem estre appelez angepalste Kon-
struktion mit dem doppelten Nominativ. Im übrigen sind Ausdrücke wie
„als etwas haben, geben, nehmen, annehmen (avoir à, donner à, prendre à,
recevoir à) u.ä.“ unter $ 12c eingereiht.
56 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, Bra
..- of la dame en proposement de venir à lui VH, 318,
.. + U savoit bien que li rots Pavoil en souspegon par mauvaises
laíngues MR. 281.
bouter: ... si prent-on Morchoflès, si le mainnezon à une de
ches coulombes „.. Quant Morchofles fu lassus, si le bouta on jus à
terre RC. CIX,
chacier: ... 4 fempieste cacha vos vassiaus sor terre et
furent brisié HV, 666.
chargier: ... /a damoisele li fu chargie en garde MR. 399
(= anvertrauen).
chöoir: ... on le porroil si espouantetr de ses pechiez qu'il en
cherroil en desesperance MR. 182,
Si avint que maladie le prist, el chéi en langueur MR. 432.
... dedans le tiers jour que Pon chiet en pechié, s'en doit on
resuscitier par lui confesser Jv. 805.
... cat à terre, comme chil ki ne pol mais HV. 509. MR. 126,
conduire: Sire Diex, conduiés-les à sauveté RC, XLVII, 41.
decouper: El se li Latin vausissent, tl m'eussent tot decopé en
pechies RC. XVII, 14, XXI, 18. Les engins le roy ... il les de-
coperent par pieces Jv. 370.
deffendre: ... li roys emprist à deffendre maistre Robert
de paroles, de tout son pooir Jv, 36 (= in Schutz nehmen).
delivrer: ... cis consaus li fu donnes .., pour ce que, se il i
meschtoil de sa gent, par son cors les peust delivrer de prison Jv.9.
demourer: Or vous dirons de l’abei qui demoura à court
etc. MR. 477.
D'enqui en avant demoura li rois Phelipes en país MR. 291;
eb. 352. Jv. 590.
El puis est demourés (li cuens) par deviers lui (d. h. Pemperreis)
en prison HV, 610; eb. 613, 632.
departir, soi: /chans ef Baudouins se departirent de court
plus tost que il porent MR. 400, Vgl. partir.
descendre: Uns cordeliers vint à li ou chaslel de Feres, la on
nous descendimes de mer Jv. 55, 105.
El cum il vindrent là, si descendirent à pié VB, 116, HY.
597. RC. LXXV, 60. Jv. 257, 286 (= absteigen).
„u. el pristrent le port par force „.. el descendirent à terre
VH. 78. RC, LXXV, 60. MR, 51. Jv. 147, 150 (= aussteigen,
landen).
desirer: ... je ne mangerai ja mais en ma vie se je n'ai d'une
chose que je desir d mor! MR. 202 (= „fürs Leben“ gern haben).
Br
$ irc. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 57
devenir: ... 4 distrent que il venist veoir le cors Nostre
Signour, quí estoil devenuz en sanc el en char entre les mains au
prestre Jv. 50 (= zu Fleisch und Blut werden).
deviser: ... se il Le volent audier, tu feras quanque il de-
viserunt de bouche VH. 71 (= anordnen).
entrer: ... el puis descendoit (la neis) si parfont que il sembloit
que la neis entrast en abisme MR. 66.
... li rois Richarz fu entreiz en meir atout mout grant
chevalerie MR. 93; eb. 247.
Li rois de Navare ... entra en saisine des fiez MR. 357
(= sich bemächtigen).
eschaper: ... ef li rois quant il [fu] escapés de prison,
... St sen vint à Sur RC, XXXIV, 27.
estro: ... Dex vous en soit en aide Jv. 854. Je m'en venge-
rote volentiers, st vus prie que vus men solls en aiue RC, XIV, 10,
... mult fu granz li gaienz. El lors furent mult à aise et
mult riche VH. 323. RC. XVII, XXXVIII, 26. MR. 87.
... sí gelerent ancres. Et quant il furent à ancre, si com-
menchicrent durement à assalir RC. LXXIV, 58.
... el leur mandoit qu'il fussent tuit dedens quarante jourz à
Gisors à armes MR. 252 (= unter Waffen stehen).
. » la vostre (vie) est bien en aventure Jv. 226 (= gefährdet sein).
.. monsignour Huon de Trichastel ... qui estoil avec moy a
baniere Jv. 222; eb. 297 (= Bannerträger sein). Vgl. porter
baniere unter a.
... il estott en bière en ma chapelle Jv. 297 (= aufgebahrt sein).
.. et furent grant piece à conseil MR. 169; eb. 219
(= beraten).
... e furent (li mesage) huil jourz à court qu’onques ne porent
estre oí MR. 230.
Jehans de Walerie ... blasma le roy et son consoil de ce que il
estoient en demeure Jv, 232 (= sich aufhalten, zögern).
... furent en despulaison tout le jour Jv. 371.
Ensi ere [oz en discorde con vous oz VH, 97.
... lor dist Conkes de chou ne fussent en doutanche HV. 613
(— besorgt sein).
... & dist Conkes wen soit en effroi HV. 682; eb. 686.
... maintes bones genz de Borgotgne dont li non ne sont mie
en escrit VH. 45 (= aufgezeichnet sein).
Tandisque il estoient à esme de penre la ville, on li manda de
Post le duc que il walast avant Jv. 556 (= élre en passe im Begriff
stehen).
... Sesmul à une ajornée, el vint par un des bors de la vile où
li Popelican erent à estage VH, 400 (= hausen).
El si tost qu'il fu en estat pour parler, il requist que on li
donnast la croiz Jv. 107; eb. 657.
—
58 IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, $iic
Toute cele semainne fumes en festes et en quarolles Jv, 110,
... et ld fu elle à garison MR. 318 (= in Sicherheit sein).
(4 Lombarí) misent hors de le vile fox des François ki en
garnison £ estotent HV. 573.
Quant il fu laiens à genoullons, et chil li keurent-il sus à
haches, as espées, si de ferirent durement RC. LXXIV, 59.
... un haut hom ki avoit nom Esclas el estoit en guerre
contre Burille HV. 505. MR. 226.
... (à où Pon disoit que la Magdeleinne avoit estei en hermi-
laige dix-sept ans Jv. 663.
Quant li roys estoil en joie, si me disait etc, Jv. 32.
... this Jchans ... venoit à court cascun an devant chou qu'il
Just par mal de le court RC, LXIV (= sich schlecht stehen mit),
El li gent ki avoec moi fu venue, fu encore plus à malaise de
moi HV, 636.
Et ainsi le fiz=je tant comme nous fumes en mer Jv. 640.
Quant li rois Guis le sol, si fu a mesaise de cuer MR, 37.
Jv. 611 (= betrübt sein).
... quant li roys ou li soudans meurt, cil qui sont en mes-
sagerie, soit en paennime ou en crestientei, sont prison el esclave
Jv. 364 (= sich auf Gesandtschaft befinden).
Dieu merci, li enherbemens ne fu mie à mori MR.60; eb. 71
(— tötlich sein),
(di roys) estott longuement en oraisons, avant que il alast le
soir gesir avec sa femme Jv. 527.
El assemblerent lí baron el li dux de Venise en un palais où ff
dux ere à ostel VH, 91; eb, 259 (= wohnen).
Seigneur, mal le failes, soiés en país, vous ne failes mie bien
RC, XXI, 18. VH. 100, 165. MR, 87 (= ruhig sein).
Quant Nostre Sires voit que li hom et le feme sont en pechié
etc, HV, 502. ,.. nude si laide meselérie west comme desire en
pechié mortel Jy. 27.
... li marechaus dou Temple oy dire que je estote en peril
Jv. 574; eb. 631.
... et tout esloient à pié laiens RC. LXXVIf (= stehen).
... li chevaliers fu en prés, el quant il fu en piés, st tratst
s'espée RC. LXXIV, 59 (= aufrecht zu stehen kommen).
.J ai un grant plait en la court...si me couvient estre
ehaseune semainne à plait MR. 405 (= vor Gericht stehen).
... di rois Richarz Sen estoit aleis en Engleterre atout le mieuz
de ses barons, Si se pensa li rots (Phelipes) que ore (Richars) estoit
à point MR. 104 (= mattgesetzt sein, vgl. mettre, venir), ...4
Ju en point de messonneir eb. 407 (= im Begriff stehen).
Li Venicien disent que leur vaissel mestoient mie à seur, Sil
n'estoient en port RC. XLII, 37.
El vuel que vous en soiez maintenant en possession MR. 402;
eb. 442 (= Besitz ergreifen von),
cl
8 ııc. IL Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 59
Et li tans estoit chauz, el crestien estotent en presse MR. 384
(= in der Klemme sein).
...sen frere, qui en paisnie esloil en prison RC, XXVI; CIX.
MR. 46, 78, 171 etc. Jv. 330, 347 etc. Zt quant Kyrsacs fu hors
de prison, st cul moult grant gote de sen fil RC. LI, 44. Jv. 328.
. . il esliroient à empereor celyi cut tl cuideroient que fust plus
à profit de la terre VH. 234 (= jm. frommen).
...je voi que se je descent de ceste nef, elle sera de refus
Jv. 15 (= im Stiche gelassen werden).
. se Rollans puel testre de nul d'aus en saisine, il aront
acreu sour lour piaus HV. 640 (= habhaft werden).
...se Diex lor donoit que il à peussent venir, il serotent à
sauveté VH. 406. MR. 211.
.. Ji empereres ert à sejour en Constanlinoble HV. 504.
MR. 298.
. sí vos crient merci, que il vos preingne pitié de Jerusalem qui
est en servage de Turs VH. 27 (= geknechtet sein).
...# virrent qu'il furent à terre (avec la galie) el qu'il ne
peurent avant aler RC. XXV, 19. Jv. 8, (156).
ferir: ... Ef quant crestien virent le rot ainsi maintenir, sí
Jierent en meir à un tas, el prennent terre MR. 375.
fuir: Ve place dam le Dieu que jà mais me soit reprové que je
fuie de champ VH. 359.
. et of st pou espace de fuir que il la couvint metre sour un
sommier, el fuir en voies à Mons en Hainaut MR. 318 (— flüchten,
vgl. aler en voie).
gesir: ...s1 but ef manja quanqu'il li plot, ei jut à famme
MR. 131.
. il ne nasqui onques cors seur tere ne sains ne sainte qui sí
rikement ne si noblement geust en sepullure comme fatsoit chis em-
pereur RC. XCII, 71 (= begraben sein).
hair: E! en son bien faire li rois Richarz le regardoit, et en
ot grant envie; car le haott d'armes de piece a MR. 100. ...4
cuens Gauchiers de Saint Pol et li cuens Renauz de Bouloingne, qui
trop se haotent d'armes eb. 268 (= aus Herzensgrunde, d.h.
tötlich hassen?). Auch sonst kommt im MR. arme — ame vor
(z.B. 119, 327, s. Glossar), doch stellt der Hsg. im Glossar unseren
Ausdruck zu armes = Waffen, Waffentaten. Bei Godefroi ist die
Wendung oder eine ähnliche nicht belegt.
issir: ...on dott molt faire por issir hors de prison HV. 592.
. si lanchoit on un pont hors par où li chevalier pooient issir
hors à terre lot monté RC. XLII, 36.
jeter: ...sí homme et ses gens el chis Morchuflds qu'il avoit
jeté de prison, vinrent à lui et se lí disent etc. RC. LVIL, 48; eb.
LXI, 50 (= aus Haft befreien).
9
60 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ ııc.
jurer: ...li dux lor livra les soes charlres...el jura sor
sains à bone foi à bien lenir les convens qui erent ès chartres NH.
31; eb. 36. HV. 621, 687. RC. XXXIX, 34; XXXIV, 27. MR.224,
421. Jv. 104, 154 etc. (= jurer sur reliques).
laissier: Alant le larssierent en país MR. 201. RC. XVIII, 13.
Jv. 145, 432. ;
lever, soi: Par l'accort el le conseil aus autres barons et le duc
de Venise, se leva en pies Coenes de Bethune... el respont al mes-
sage VH. 144. RC. XCV (= aufstehen).
mener: ...avani que la desputaison fust menée à fin etc.
Jv. 53.
...ct fu meneis en prison en Babiloine MR. 45 (= ein-
kerkern).
. . «el sí lí demandai, se il menroit bien nostre gent à terre
Jv. 152; eb. 317 (= jm. landen).
mettre: Or en soil en lor aide li Sire por cui li nostre se
metent en abandon HV. 532; eb. 679. MR. 449 (= hingeben,
preisgeben).
. . quant il vint à une liwe près de nos gens, si mist ses gens
en awatt el fist ses embuskemens RC. LXVI, 53.
« .€l pour vostre cuer, me dist-il, mellre à aise, me dist-úl que
je vous deisse que il a aliri sa besoingne pour aler en France Tv. 610.
El li rois le fist metre en aniaus et bien gardeir MR. 163.
...se Diex n'en preist pitié, con aussent perdue tole la conquesle
que il avoient faite, el la crestienté mise en aventure de perir!
VH. 278, Jv. 12, 20, 546 (= gefährden), ...7e li vi quatre foiz
metire son cors en aventure de mort Jv. 6f, 9 etc.
Par molt d'autres pechiez qui furent en la vieille loi ( Juif)
furent mis en chetivorsons Jv. 820 (= in Gefangenschaft ge-
raten). Vgl. venir.
Si mist (lí aubalestriers) un carrel en coche MR. 131, Jv. 377
(= zum Schufs „auflegen “).
un. et fist deus eschicles de tani de gent comme il avoit, el les
mist en conroi MR. 112; eb. 155. Buriles...ol ordendes ses
batailles el mises en conrois HV. 526.
...nous nous melons à coules ei à genous, et prions Nostre-
Signour Jv. 204; eb. 205.
Sí mette it roys ses deniers en despense Jv. 427.
Si mist arriere dos toute couardie HV. 508; eb, 587 (= hint-
ansetzen).
...#l li meloient en escharpe grant foison d'or el d'argent
Jv. 497 (= mitgeben).
Robers de Clari ... a fait metre en escril le verité RC, CXX.
...Ü n'esloit de riens tenus à la lettre mettre en execution
Jv. 67.
lll
$ ttc. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 61
Et mirent tout le pais à feu et à flamme MR. 120 (=
brandschatzen).
. travaillerent tant, à l’aide de Dieu, que li afaires fu mis à
fin en tel maniere etc. VH. 199. MR. 294.
..t mirent le país à fuerre MR. 253 (= plündern).
(Dist la roine:) „...joai biaus enfanz de mon seigneur; je les
melerai en wage, el bien trouverat qui me presierai sour eus“
MR. 301 (= verpfänden).
..vous en aleis à Gisors qui est près de ci, et vous metes à
garison MR. 111 (= verschanzen).
...ct ala devant l'autel et se mist à genoilz mult plorant
VH. 68. RC. LXXIV, 59. Jv. 204f. Vgl. estre.
.el furent mis en litiere el furent aportei Jusques Mon-
Baier MR. 335 (= aufbahren).
Le roine se mist en mer RC. XX, 15; eb. XXXI, 23 (= sich
einschiffen). ... nous les mesrons outre mer eb. XII, 8 (= úber-
setzen).
. . se vous en parleiz plus, je vous meterat à mesaise MR. 48
(= übel mitspielen).
.. grant multitude de femmes.... qui par povrelei s'estoient
mises en pechié de luxure Jv. 725.
..pour ce que il ne se meissent en peril Jv.548. VH.
278C. je ne metterat ja lant de gens...en peril de mori cb. 15.
... sí se fierent (li Griu) en aus mout radement; mats onques
nul des Franchois le merchi Dieu ne misent à pig RC. LXVI, 54.
.. se je le meloie en plait ordenei (dist li roys), je mespenrote
vers li qui est mes hom, se je li meloie son droit en plait Jv. 677
(= auf den [üblichen] Rechtsweg verweisen). Vgl. tenir.
... dedenz cel termine arote ma terre si mise à point, que je
ne la porote reperdre NH. 195 (= ordnen) ... ef pensoif quelle le
meleroit (d.h. son adversaire) à point en tans el en leu MR. 185
(= jm. eins versetzen). Vgl. estre, venir.
. À Venicien disent que leur vatssel n’esloient mie à seur, s'il
n'estoient en port; st prisent consel qu'il les\l meteroient en port
RC. XLII, 37.
. dist ke il le conte des Blans Dras delivrast, et le mestst
en possession de le baillie del rotaume de Salenyke HN. 646;
eb. 649.
... cuens Renanz se meloit en poursuit de faire lait et
honte le conte de Saint Pol MR. 272.
... St de fist metre en prison RC. XXVI; CVII, 81. MR.
107; 52 etc. Jv. 356; 706. ... sí fisent Kyrsac sen pere metre
hors de prison el se femme RC. LU, 43f.
11 So die Hdschr. Vgl. Zs. f. rom, Phil, III, 97. Der Hsg. hat: elles,
y
62 If, Abschnitt: Das artikellose Appellativum, Site.
un. sé entrerent li waissel dedias le port furent mis à
sauvelé1? RC. XLIV, 37. MR. 444.
++» li dux de Venise ... fu los armez, el chief de la soe galie
.+. et escrioit as suens que il le meissent à terre VH. 173. MR.
100. Jv. 35, 375, 377. mellre pié à terre s. unter a.
„u. el de fist ensevelir con empereor honorablement, el metre en
terre NH. 223. Jv. 297, 582 ... di envoterent tous les os le conte
Gautier de Brienne, pour mettre en terre benoite Jv. 465; eb. 518.
+.» se fu me voulotes laissıer aleir, je l'apenroïe trots sens qua
faverotent grant mestier, se tu les voulotes metre à uevre MR. 462.
Jv. 18, 4of.
Nostre Sires... mist en volenté à un siergant ke il lor fist
à savoir ke il erranment retornassent arriere HV. 640 (= eingeben).
monter: ... el monterent en meir baut el lié el joíant MR
128. Eimonierent sour meir à une saint Jehan MR. 6; eb. 51 etc.
Vgl. remonter.
mouvoir: Si en fu merveilles meuz à pitié MR. 144; eb.
397, 434-
partir, soi; ... el se partí de court vilainnement MR, 360;
eb. 448. Vgl departir.
porter: En tel maniere me porlerent dous fois par terre, el
une à genoillons Jv, 322.
vu. ef ld firent crestien leur tras porleir à navie, el passerent
de flun MR. 176.
„.. ef se portent à terre par desus les croupes des chevans
MR. 101; eb. 415. Jv. 185, 201, 223. Zi assemblent as Blas el as
Commains el porte cascuns le sien par tierre molt felenessement
HV. 539. Jv. 322 (= zu Boden strecken).
prendre: Vous savés bien, faíst-al, ke li chiles est mote, el jou
vous i prent en condur! sor me treste HV.682 (= sicher geleiten).
«OS vos dirons ce que nos avons pris à conseil VH. 20
= beschliefsen).
Li roys prist les sairemens desus dis des amiraus à gret Jv. 361.
El il prenoit en grei ce que on lí faiso MR. 135 (=
aufnehmen),
rachater: ... el si avoit (Sursacs) un frere qui avoit d nom
Alexis, que il avoit rachaté de prison de Turs VH. 70.
ramener: ... dous cens chevaliers que ıl ramena de prison
Jv. 460.
.» prierent que Diex .., de ramenas! à joie el d santel
Jv. 118,
. ainsi nous ramena Diex à sauvetei Jv. 581,
14 Die hdschr, Lesung assauveté (vgl. Zs. f rom. Phil. III, 97) ist sicher
ein Schreibfehler, Vgl. estre, ramener,
k ll
$ irc. Il. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 63
remanoir: ... el lels ¢ of qui remestreni à ancre si près
de la vile, que il geloient à perrieres el à mangonials li un as autres
VH. 238 (— vor Anker liegen).
Ensi remest adont ceste cose en estrif HV. 605 (= in der
Schwebe bleiben).
remettre: ... d grant painne la remist Pon à point Jv. 608
(= wieder zu sich bringen).
remonter: Si remonta sour meir atout la roïne el s'en revint
en France MR. 11. Vgl. monter.
ressusciter: Au fierz jour vraiement Nostre Sires resuscita
de mort à vie Jv. 803.
revenir: Zchele porte n'estoit onques ouverte devant la que li
empereur revenoit de bataille RC. LXXXIX.
St sen revint (li empereres) arriere en palais RC. XXII, 18.
Or avint que li rois Richarz fu revenuz de paumoison
MR. 59 (= wieder zu sich kommen).
... quant nous revenimes de prison Jv. 171; eb. 417.
saillir: ... el saut en meir, tous armeiz MR. 375.
savoir: ... fant sai jou bien de guerre, ke ki requiert ses
anemis asprement ... plus en sont legier à desconfire HV. 535. MR.
110, 223 (— kriegskundig sein).
Lors veissieg la cité de Costantinoble mult esformier des Venissiens
et des Pisans . et d'autres genz qui de mer savoient VH. 466
(= seekundig sein).13
tenir: Meismement les bones villes et les communes de ton roy-
aume garde en l’estat et en la franchise où ti devancier les ont
gardées ... el les tien en faveur el en amour Jv. 749.
... je Thomas, arcevesques de Rains, reconnois que je lieng en
commande dou roi France, mon seigneur, la garde de Saint-Remi *
MR. 473 (= [widerruflich] betraut sein mit).
„Zi jou pri, fait l’emperreis, à monsegneur l’empereour, st comme
à mon droit avoué, ke il me tiegne à droit.“ „Dame jou voel volen-
fiers, fait li cuens, ke tl à droit vous tiegne HV. 610.
... dí evesque de Bretaingne ont tenu le conte de Bretaingne
bien sept ans en excommentement Jv. 671.
tenir en faveur 5.0. |
... il me demanda se je tenote riens de lignage a l'em-
pereour Ferri d’Allemaigne Jv. 326 (= verwandt sein).
Et d'enqui en avant li rois tint Normandie et toute la contrée
en pats MR. 267; eb. 403, 442 (reflex.) Jv. 478.
... puis dist tel cose dont li empereris le tint à parole si
comme vous orés HV.607 (= beim Wort nehmen).
18 Daneben findet sich ... li Venicien quí plus savoient de la mer
VH. 239, ohne Beziehung auf ein bestimmtes Meer.
. |
64 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $11c
... mais nous lenes en platt ordenei entre nous et le si
de Joinville Jv. 676 (= vor ein regelrechtes Schiedsgericht ziehen).
Vgl. mettre.
Ensi le tint longuement en prison VH. 70. MR. 77, 84. Jv. 465.
El lenoit soissante fammes ou plus en soingnelage MR. 241
(= unterhalten).
tirier: /e rescousismes aus Sarrasins qui l’avorent hiri à terre
Jv. 197; eb. 222.
touchier: ... en feri l'un parmi le euer; el li dur touchierent
a fute Jv. 116. Vgl. $46. ... di Sarrasın ... louchieren! en
Jute aussi comme brebis Jv. 377; eb. 519.
tourner: ... jou ne voell mie Ri tourt à aucun a anut de
tant traitier sor mon prologhe HV. 503 (= langweilen).
... preudom ne doit convoilier cose ki li tourt à deshonnour
HV. 689 (= schänden).
... quant ce oërent cil de Post Pempereor Morchoflds, si se des-
confissent el lornent en fuie VH. 271. MR. 156. Jv. 52, 259. Quant
li Griu virent chou, sí tornent en futes RC. XVIII, 13; XXXII, 25.
... por chou ne nous destraing mie à che ke nous faisons cose
ki nos tourt à honte HV. 588,
Quant Nostre Sires voit ke li hom et le feme sont en pechié el
il tournent à repentanche etc. HV. 502 (= reuig werden).
tresbuchier: ... el puis sí le faiche on tresbuskier à terre
RC. CIX. ... a se leva de de table par st grant air Ril tresbucha
par terre le maistre dois à il séoit HV. 650.
trespasser: Cr vous lairons esteir dou rot Phelipe ... qui tres-
passa de vie trois jours après la Madeleinne MR. 308 (= ableben).
trouver: ... se je vous truis en mensonge, vous le comparrez
chierement MR. 265.
venir: ... l'empereres Baudouins el tout li autre iroient fors, se
Johannis venoit à bataille VH. 354.
... ainsi comme crestien venotent de chattivison, li rois les
faisoit revestir MR. 396; eb. 477. Vgl. mettre.
... Zi flumaire estoient si roit...ke, se par les miracles de Diu
n't passoit on, nus hom n'en peust venir à chief HV.563. MR. 293.
. Chus Jehans ,.. venoit à court cascun an, devant chou qu'il
Just par mal de le court RC. LXIV. MR. 401.
Et pour chou kil venissent à garison plus tost, cascuns jetoit
jus tel armes Kil portoit HV, 541 (= sich in Sicherheit bringen),
...#{ vous en donront lant comme il vous venra en grei MR.
84 (= belieben).
„..fist apareillier une neif... Et quant il vint long en meir
etc. MR. 245.
—
§ 12a. IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, 65
... et da gens del pais vindrent à merci al fil Pempereor de
Constantinoble VH. 123. RC. XIV, 11.
Zt avint un jor ke lí cuens vint à parlement ou castiel à Salenyke
HV. 607; eb. 689. MR. 319.
Biaus Sire Dex, dist il, plaise vous ke nous hui nos puissons
vengier des Blas el des Commains, s'il vous vient à plarsir HV. 529.
.. ore savoil elle bien qu'il venroil à point ce qu'il avoit dit le
li MR. 186 (= zum Austrag kommen), Vgl. estre, mettre. Sire,
or otits comme li afaires vin! à point HV. 620 (= auslaufen).
Vgl. mettre. ... mol si couart ki maintenaul ne fust garnis de
hardement, el desirrans de proeche foire, Sil en pooit venir en point
eb. 517, 592 (= es ermöglichen).
un. el li orages asserisa, el vint la nave à port de salut MR. 66.
Alant vous lairai à parleir dou roi Hanri; si dirai dou rot
Richari son fil qui vint à terre MR. 27 (=landen). Jv. 162.
.- quant Diex vint en terre Jv. 462; eb. 783 (= herniederkommen).
véoir: ... tant gne on pooit veoir à oil, ne pooit-on veoir se
voiles non de nés el de vaissiaus VH. 120.
$12. Das artikellose Nomen als Prädikatsnomen
im synthetischen Urteil,
Die unpersönlichen Verbalausdrücke, wie #/ es/ nuíz u. a. ($ 11b)
nähern sich der noch nfrz, sehr verbreiteten Verwendung des
artikellosen Nomens im synthetischen Urteil (d.h. im Ausdruck
neuer Erkenntnis)! Dieses Urteil besteht aus der Gleichsetzung
eines Subjektsbegriffs mit einem Prädikat durch die Kopula ¿/re
oder die kopulativen Verben devenir, rester, paraître, sembler, être
appelé (s. u.) u. dgl., denen sich auch signifier beiordnet, da es —
synonym mit s'appeler, se dire u.ä. — kein direktes Objekt zu sich
nimmt. Das Prädikatsnomen dient hier dazu, dem Subjekt einen
neuen Begriff beizulegen,? der nicht mit ihm schon gesetzt ist,
z.B. Alexandre le Grand était roi de Macédoine. Vor der (blofsen)
Begriffsbezeichnung aber ist der Artikel nicht üblich (vgl. $ 31).
In demselben Sinne steht das artikellose Nomen als prädi-
kativer Akkusativ bei den Verben „zu etwas machen, ernennen,
erwählen usw.“, denn „on le fil empereur“ ist nur eine andere Aus-
drucksweise für „i/ devint empereur“. Dafs bei der passiven Kon-
struktion auch hier die Nominativform wieder eintritt (s. o.), bedarf
keiner Erörterung (vgl. $ 11).
Das prädikative Nomen kann ferner durch eine Präposition
mit dem Verbum verknüpft werden. Vielleicht erhält es in diesem
Falle die Eigenschaft eines Prädikatsnomens durch die zwischen
Präposition und Substantiv zu denkende Nominalform der Kopula:
1) Vel. Gröber, Grundrifs I®, S. 274.
Eine ganz verschiedene Auffassung von dem Wesen des Prädikats-
substantivs ohne oder mit unbestimmtem Artikel findet sich bei Schayer
S. 381., 541.
Beiheft zur Zeitschr. f rom. Phil, Ill. 5
—
66 Il. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 12a.
Je l'ai choisi pour (sc. être) compagnon. (Vgl. ... maistres Jehans
de Noion qui estoit eslis à estre evesques d'Acre RC. 1, 1 statt einfach:
eslis à evesques d'Acre).
In einzelnen Fällen wird die Konstruktion verständlich, wenn
man einen Nebensatz mit kopulativem Prädikat ergänzt. Diese
Erscheinungen leiten zur Apposition hinüber (vgl. $ 13 und dort
Anm. 1). Es gehört hierher die Ordinalzahl in Ausdrücken wie
dui fiers, lui quart u.ä.
a) Im Nominativ:
estre: ... el il ere prestres VH 1. ... cl quens Tibaus
ere jones hom eb, 3. Jv. 94. ... cil dui conte erent nevou le roi
de France VH. 3. ... Jofrois de Joenvile qui ere seneschauz de
la terre eb. 5. ... la contesse Marie sa feme, quí ere suer le conte
Tiebaut de Champaigne eb. 8. ... de conte Gaultier de Brene qui
Sen aloit en Puille conquerir la terre sa fame, ... qui ere file de
roi Tancré eb, 33. ... au conte de Bar-le-Duc Thibaut, qui ere
cosins al conte qui mors estoit eb. 39. ... Tyerris qui fu fils le
conte Phelippe de Flandres eb. 48. ... Giles de Traseignies qui ere
hom liges au conte Baudoin de Flandres et de Hennaut eb. 54, :..je
sui vials hom et febles eb. 65. ... il metra tot l'empire de Romanie
à la obedience de Rome, dont ele ere partie pieça eb .03. — ... tf est
mestier ke cascuns soil preudom et loiaus endroit soi, Or soit cascuns
de nos faucons et nostre avresaire soient bruhier HV.520. ... je
vos pri à los communement ke vous soiés hui cest jor frere li uns à
l'autre eb. 527. Joffrois, ki mareschaus estoit de nostre ost ele.
eb, 528. Vous weis bien ke che West mie geus d'enfant ne solas
eb. 530. ... vous ki boin crestien testes et lout preudome el.
eb. 538. ... gardés ke vous jd... ne sonls ombrage vers lui. .
Car molt est grans honte à jentill feme quant ele desdaigne son mari
eb. 558. Si baron li loerent ke il alast à Salenyke ... por chou ke
li Lombart ki gardien en estoient, li feissent homage eb. 560. Avoies-
tu paour ke ilne fust envers loi trahitres? eb. 577. ... chou n'estoil
mie mervelle, se Dex voloit consentir, ke il en coussent lor
eb. 598. Vivien, ki castelains estoit de Salenyke etc. eb. 612. — Si
avint en ichel tans, que li papes Innocens estoit apostoiles de Roume,
et Phelippes rots de Franche, uns autres Phelippes ert quí esloit em-
pereres d’Alemaingne RC.1, 1. ... el moult d'autres chevaliers haus
hommes qui Flamenc estotent et d'autres país eb. 1,2. ... Thumas
uns clers ses freres qui canoines estoit d' Amiens eb. 1,2. ... st laissa
LM, livres as croisits et à chelui qui après lui seroit kievelaines el
sires des croisiés eb. IL HV. 567. MR. 104. ... un vaslel quí
estoit freres à le femme l'empereur d’Alemaingne eb. XVIL ... 4
empereres qui enfes estoit li pardonna sen mautalent eb. XXI, 15.
..» el estoient haut home eb. XXI, 16 —... el of un fil biau bacheler,
qui clers esloit MR. 20. ... je penroie volentiers vostre sereur a
femme, el seroil contesse de Pontiu eb. 20f. ... fu marrige au
conte Simon qui fu freres germains au conte Renaut de Bouloingne
+
$ 12b. IL, Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 67
eb. 21. ...eten of trois filles, dont Pune fu roine d'Espagne eb. 21.
.. el fusuer germainne Parcevesque Guillaume Blanchemain eb. 13.
Si Barrois se tint bien, car il estoit chevaliers esmeretz eb. 58. —
.. estoit li chemins chemins pleins de gens à armes ef sanz armes
Jv.73. ... dou conte de Bouloingne, qui estoit oncles le roy eb. 72.
. st enfes comme il estoit eb. 71. ... la royne de Jerusalem, qui
estoif droite hoirs dou royaume eb. 78. ... li baron de France...
estoient auques tuit parent le conte Perron eb. 80. Ymberz de Biaugeu,
qui puis fu connestable de France eb. 94. ... il sembloit que ce
fussent granches (= des granges) eb. 130. ... il sembloit que ce
fussent montaignes eb. 131. ... ce mest pas geus partis (= das
ist nicht „gleich verteiltes Spiel“, d. h. eig. ein Sangswettstreit, eine
tenson, vgl. eb. 576: li geus nous est mal partis) eb. 627. *
Kopulative Verben: ... el entrerent el palais ... et mult
sembla bien corz à riche prince VH. 212. HV 519. Lors devint li
marchis hom de l’empereor Henri eb. 496. HV. 546. ... il des
occiroit touz, ou il devenroient crestien Jv. 367. ... et en ot dous
filles dont l’ainsnée demoura roïne de Chipre MR. 67. ... avoit tant
de la terre conquis sor als que rois Sen ere faiz riches VH. 202.
. il s'estoit fais empereres par traïson RC. XXVIII. Vgl. auch b).
Et pour ce (Raous) avoit à non Jousticteres pour ce que il fenoit
très bien joustice MR. 2. ... entre vous crestiens estes fil de Dieu, et
de son non de Crist estes appelei crestian Jv. 448. Et puis li vesti-on
de rochet, ... qui senefie chastei. Après li mist-on Pamit sour le chief,
qui senefe humilitei; et puis l’aube, ... quí senefie virginitel
MR. 180. Zt puis après li mist-on le phanon ou bras senestre qui
senefie aslinence etc. eb. 181.
b) Im Akkusativ:
appeler: Or apele on tous chiax de le loy de Romme Latins
RC. XVII, 13. Ll % fist chaucier uns solers que li clerc apelent san-
dales MR. 180. ... uns preudoms prestres que on appeloit doyen de
Malrut JV. 129. ... une maniere de pains que Pon appelle becuis
eb. 190. ... un engin que Pon appele perriere eb. 203. ... sur
ces cercles gielent piaus de moutons que l’on appelle piaus de Damas
eb. 250 On appelle les païsans dou país poulains; dont messires
Pierres d’Avallon, qui demouroit à Sur, oy dire que on me appeloit
poulain pour ce que j'avoie conseillié au roy sa demourée avecques les
poulains eb. 434.
avoir: La terre d'autre part del Braz si avoit seignor un Grieu
que on apeloit Toldres li Ascres VH. 313. ... el of en chascune
eschiele connestable preudomme el gentil homme qui les gouvernoit
MR. 123. Vgl. eslire.
clamer: Quant li rois d'Espaingne Soi clammeir traiteur, ne
Zi fu pas bel MR. 126.
5*
pe
68 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 12b,c.
envoyer: El requeroient que on leur envoiast chevelain gentil
homme el preudomme MR. 159. Vgl. eslire.
eslire; .,. el eslirent messages deus chevaliers et deus clers VH. 105.
Confesse-toy souvent, el esli confesseur preudome Jv. 742 (= choisis
pour confesseur un prud’homme, nicht, wie der Hsg. übersetzt: wn
confesseur prud’ homme).
faire: Jcil Alexis .., se fist empereor en tel traison com vos
aves oí VH. 70. HV. 528. RC. LXI,50. Zi si vous ofrot avoec,
Blakie-le-Grant dont je vous ferai segnour HV. 548. Ne demora
waires après que li empereres, ses freres, le fist balliu de toute se
tere el kemandeeur RC. XXVI, 22. Ef sot (Phelipes) comment di
chastelains se estott maintenus, el le refist chastelain MR. 267. Dont
fist ... li empereres chevalier l'enfant à moll grant hounour HV. 605.
was di cuens de Poitiers que il (d.h. li roys) avoit fait chevalier
nouvel à une saint po Jv. 93% Ohne Objektsakkusativ:
Biax Sire, li Franc ont conquis Constantinoble, et fait empereor
VH. 325.4
laissier: (/’empereres) laissa (Salenyke) garnie de sa gent, el il laissa
chevelaine Reignier de Mons VH. 289. MR. 401. Ohne Objekts-
akkusativ: Quant li cuens d'Anjo ot saisi Hainnant et laissié cheuetain
pour garder sa terre, si sen revint en France MR. 424.
mettre: ... el fist garnir le chastel, et i mist chevelain prett-
domme et sage MR. 449.
nommer: sachies qu'onques mais ne l'avoil nommei empereeur
MR. 289.
ce) Nach Prápositionen:
apporter: Au roy apporlerent divers joiaus à present (= zum
Geschenk) Jv. 591.
avoir: ... sen ala al roi Phelipe d’Alemaigne qui avoit sa seror
à feme VH.70. RC. XXXIII, 26. Jv. 65, 495, 665. ... # la
3 Daneben konstruierte man afr, auch: ... ef chil de la terre d'autre
part del Bras si avoient fait un segnor d'un Griu que on appeloit Toldres
li Ascres VH. 313 D. Durch Verschmelzung dieser letzten oder einer ähn-
lichen Konstruktion mit der obigen erklären sich vermutlich folgende Ponge
Jaisons de chest vaslet empereur! RC. XXI, 18; L. ... ef
vinrent tout ensamble, li prisent conseil entr'aus de qu'il | ferovent ch Parr ts:
d'aus et seigneur eb. Il. .,, et assemblerent li per et lí baron de France
pour faire roi de l’ainsnei frere MR. 3f; 69 — Jv. 4761, Et de mon-
seigneur Robert firent (li baron) conte de Dreues MR. 5. . +. dl avotent fait
chievetain d'un Sarrasin qui avoit à non pomelo Jv. 196. ... je trouvai
un gonbrion @estoupes à un Sarrasin ... et fis escu dou gamboison
eb. 241. ... selonc ce que il se prouvoient bien en la bataille, lí soudans en
Jesoit amirans eb, 285.
+ Schayer S.82 stellt dieses Beispiel zu den en Vi 11).
„Faire empereor™ ist dann zu deuten: „eine Kaiserwahl
vereinzelten Beispiel möchte ich aber auf ein solches Verhalten nicht schliefsen,
$ 120. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 69
desiroient mult avoir à dame VH. 318. ... si manda au roi Phelipe
... qu'il li renderoit le chastel dedenz un mots se il n’avoil secours dou
roi Richart. Li rois li ofroia, mais qu'il eust en ostage le fil au
chastelain MR. 106, 231 (= als Geisel).
beneir: ... ff evcsques de Chaalons ... beney en abbei monsignour
Jehan de Mymeri Jv. 672.
connoistre: ... pour col ne connissiés vous dont l’un des enfans
à seigneur? RC. Cl. ... reconnoistre à seigneur eb. XL], 35.
... ma fille me veut deseritier ne ne me veut connoistre à père MR. 321.
couronner: ... en chel jor meesme sui corrounés à empereeur
RC. XXIV; XXVIII; LI, 44. ..: se dl le voloient coroner à rot, à
estre sire de se tere de Blakie, que il tenroit se tere et sen roaume
daus eb. LXIV..
demourer: Z} couvint par vive force que lt rois demourast en
ostage tant que Damiele fust rendue au commandement le soudan
MR. 178.
donner: ... Zi baron li loerent ... que il li mandast qu'il li
donnast se fille à femme RC. CXVI, 84. ... vous avez une fille,
lequele je vous pri, sil vous plaist, que vous me doingniez à moillier
HV. 547. ... el donra à Wistasse le tierche partie de toute se tierre,
avoec se fille, en fief eb. 694 (= als Lehen).
envoyer: ... il envoterent leur enfanz en ostages MR. 294.
eslire: ... il jureroient sor sains que il esliroient à empereor
celui cui il cuideroient que 'fust plus à profit de la terre VH. 234.
RC. XCHI, 71. ... fu esleus (Ferris) des barons d’Alemaingne
à roi d’Alemaingne MR. 214.
mettre: ... el li meteroient leur enfanz en ostages MR. 292.
nommer: ... si s’asanlerent tout chil de Post pour oir ct pour
escouter qui on nommeroit à empereeur RC. XCV.
prendre: ... el prist l'empereris à femme qui estott suers le rot
de Franche RC. XXI, 15. MR. 14, 17 etc. Jv. 80, 466, 592, ... se
il pouoit tant faire que il Pen peust meneir, ele le penroit à seigneur
MR. 7.
recevoir: ... la gens del pais me mandent que il me recevront
volentiers à seignor VH. 276. Je ne le voil recevoir à abbei Jv. 672.
relever: sí avoient relevé à empereor l'empereor Sursac VH. 182.
requerre. ... el n'en estoit demouret que une seule fille. El il
la requist à famme MR. 67, 73.
sacrer: Ainsi sSacorderent tuit au mainsnei, el fu sacreiz à Rains
@ roi MR.5. ... el le sacra el enoinst à evesque eb. 180.
tenir: El quant hi Venisien voient le confanon Saint Marc à la
terre, el la galie lor seignor qui ot terre prise devant als, si se tint
e
70 IL Abschnitt: Das artikellose Appellativam. § 12c,d.
chascuns à hont, el vont à da terre tuit VH. 174. —... à nou fenoit
pas à seigneur MR. 48, 88, ... el le tenoient aussi comme pour
signour Jv. 72. — Quant li rois et li legas el li autre baron virent
qu'ainst estoit, st se tinrent.á musart MR. 178. ... el se tint pour
musari quant il i vint eb. 365. -.. se nous laissons aler ches gens
en leur país, nous serons mats tous jours lenu pour malvais el pour
trikeeur RC. XII, 8. Adont quant il eut sis en le catiere
se le tinrent tout pour empereur XCVU, 75. ,.. eslurent deus des
plus sages el leur chargierent la letre de ia: ol qui disoit que cil
de Mielent tenroient & fait quan quecil dui feroient MR. 229 (= ein-
halten), ... /e prince @Antioche qui me lenoit pour parent el qui
m'avoit envoié querre Jv. 431. ... el voulons que li bedel soient nommé
en pleine assise, ou autrement ne soient pas tenu pour bediaus eb. 705.
...je me merveil moul que vous ne lí avez envoié lant dou vostre que
vous l'eussiez retenu à ami eb, 452, 402.
d) Bei zu ergänzender Kopula (appositionell s. 8. 86):
.. je vous demant se vous crées que la Vierge Marie, qui Dieu
porta en ses flans el en ses bras, enfantast vierge, e que elle soit
mere de Dieu Jv. 51. ... lí baron de France virent le roy enfant el
la royne, sa mere, femme estrange eb. 72. ... il amoit miex
mourir bons crestiens que ce que il vesquist ou courrous Dieu el
sa mere eb. 363. y fu ... mesires Engerrans de Bove, lui quart
de freres RC. 1,2, Mesires Henri) ... s'en parti de l'est à chelte
par nuit li trentisme de chevaliers eb. LXVI, 53. Zi él meismes
i vint lui dixisme de chevaliers HV. 642. ... je vous delivrerat vous
vintime de chevaliers MR. 47. ... si y , moy disiesme de
chevaliers el moy tiers de banieres Jv. 112 u.ä,
Zweifelhaft ist mir die Funktion von premier in Sätzen wie:
. descendi-il meismes tos premiers à la terre VH. 179: ... jo
juerrai fous premiers HN. 595. „Je tous premiers (y sui de trop)"
Jisi-il Jv. 657. Tout premier je vous dirai de monsignour Gauchier
de Chasteillon eb. 390. Fai premier ce qui afiert à Diet... al
je tout premier fait escrire ce qui afiert aus trois choses desus diles
eb, 35.
5 Haben wir in den letztangeführten ze wur Bez
(oder appositionellen) Gebrauch vor uns? Oder nicht das Ad-
verbium premiers (premier + adv, s) in der Bedentung von premrerement
= zunächst, lat. ac primum quidem, nfrz, d'abord (ci. VH. 93. HV. 533
Jv. 34)? Dieser Sinn könnte auch vorliegen in folgenden drei Fällen:
assembla premiers Jaques d’Avesnes et la soe maisnie VH, 160. u
Loeys s'en issi premiers à la soe bataille eb. 358, 359. . . oes Bremer
i entrera, il avera mil besans MR. 171. Ganz unzweifelhaft a ber ist die
adverbiale Form in folgenden Fällen belegt: Zt cil de la wile es
mains que il ne firent à premiers VH.241. Chil asquels il fu commandé
poinsent premiers HV. 542 (Beziehung auf einen Plural!) Beneoite soit
Veure (dit la chievre) que je vous aletai premiers MR. 418 auf
das Femininum, nicht auf den Akk. Plur!) ... As je premiers. cest
euvre en Acre Jv. 777 (Nicht als erster, sondern „zuerst, in erster
y
_
= = == _— SO +
$13. IL Abschnitt: Das artikellose Appellativum, 71 |
$ 13. Das artikellose Nomen in der Apposition.
Das Ausbleiben des Artikels beim Prädikatsnomen (bes. $ 12 d)
erklärt dasjenige in der Apposition, da sie als die Verkúrzung
eines relativischen oder konjunktionalen Nebensatzes mit kopulativem
Prádikat aufzufassen ist, als dessen Prádikatsnomen sie sich an das
Subjekt oder Objekt des Obersatzes, meistens einen Eigennamen,
anlehnt: z. B. Masinissa, rex Numidiae = Masinissa, qui fuit (cum
esset u. dgl.) rex Numidiae. Die Ergánzbarkeit der nicht ausge-
sprochenen Satzglieder deutet beim Sprechen der Tonfall, in der
modernen Orthographie die Interpunktion an.
Da die Apposition ständig Substantiva begleitet,! so tritt
sie besonders häufig auf in substantivischen Zusammen-
setzungen und in zusammengesetzten Eigennamen (vgl. $ 1 ff.). |
Die Form premier (ohne adverb. s) spricht nicht gegen die Auffassung
von fremiers als Adverb; sie ist auch in einer Handschrift des Rustebuef
(13. Jhd.) belegt (bei Schumacher S,7f., der jene Stelle mifsverstanden
t), wo die Handschriften B und C das normale Aremters zeigen, und zwar À
in der Verbindung guand — premier(s) = ,,sobuld als“. Dasselbe haben wir
in dem von Stimming 5.500 unter premier 2, aus Commines 2,4 heran-
gezogenen Beispiel; das adverbiale s fiel in jüngerer Zeit hier gerade so ab
wie in mesme(s). Als adverbial möchte ich endlich gegen Stimming auch die
von ihm a, a. O, unter 3, beigebrachten Ausdrücke für premier que = „früher
als“ auffassen.
Den prädikativen oder appositionellen (artikellosen) Gebrauch von premiers
stelle ich fürs 13. Jahrh, hauptsächlich deshalb in Abrede, weil selbst in Be-
ziehung auf ein Feminioum und eine Mehrzahl, wie aus zweien der obigen
Beispiele hervorgeht, nicht das zu erwartende première bezw. premier eintritt,
sondern die Form premiers ruhig verbleibt. Ein weiterer Grund für meine
Annahme ist es, dafs in unseren Texten analoge Beispiele für solchen prädi-
kativen (appositionellen) Gebrauch mit Artikel, der doch bei einer Ordnungs-
zahl so nahe läge, nirgends sich finden; die von Haase (I) S, 36 zitierten
entsprechen keineswegs: Li patriarches Le li premiers qui parla Jv. 167.
«+. Cestoit li premiers par devers Babiloine eb. 266, da hier li premiers
nicht unabhängiges, sondern abhängiges Prädikatsnomen ist; dasselbe gilt von
dem Beispiel, das Köhler S. 16 anführt. Beweisend würden nur Beispiele
sein wie ,, di patriarches parla li premiers“; solche Belege geben die von
mir herangezogenen Spezialarbeiten erst vom 15. Jhd. ab (cf. Stimming S. 500
a. a. O. unter 1, Toennies S. 79, Gellrich S. 73f., Platen S. 30). pa
Von dieser Zeit an (Anfang des 15. Jabrh.) finden sich denn auch in der
Sprache jene Fälle belegt, die ich fürs 13. Jahrh. noch vermifste, Eder S. 14
bringt aus Alain Chartier je ein Beispiel für die Beziehung auf Feminioum
und Plural und gleichzeitiger Kongruenz in den Endungen, während in einem
dritten Beispiel keine Kongruenz stattfindet, also das Adverbium vorliegt,
Dasselbe gilt von folgenden nach den Zitaten von Platen $. 30 aus Rabelais
(ed. B. Desmarets) aufgefundenen Beispielen; Les Menades premieres faisoient |
incursion sur les Indians 485 V.40. ... se jettoit derechef en l'eau, la |
teste Premiere 177 1 23; dagegen Qui fu premier (= prius), soif ou |
Aufser den bereits angeführten Arbeiten, die mit Ausnahme von Toennies |
sämtlich die Möglichkeit eines adverbinlen premiers hier nicht in Betracht |
ziehen, vgl. Schayer S. 57, Haase (II) S. 39f. (beide prädik. Auffassung) |
und Koch $ 125 (ohne tieferes Verständnis).
1 Dadurch unterscheidet sie sich von den unter $ 12d besprochenen
Erscheinungen,
y æ
72 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 13a, b.
Sie kann bierbei auch unmittelbar vor das Substantiv treten,
So finden wir nfrz. neben chou-fleur, polsau-frontière? auch
chef -lieu.s
a) Als Satzglied,
-..al tens Innocent, apostoile de Rome, el Phelipe, roi de France
et Richart, rot d'Engleterre NH. 1. Et après (l’apostoiles) í envoía
un suen cardonal, maistre Perron de Capes, croisié eb.2, De cele
estoire si Ju chevelaignes Johans de Neele, chastelains de Bruges
eb. 48. ...uns Griex, hala hom, qui ere apeles Lasgur eb. 301.
Johannis, rois de Blaquie el de Bougrie eb. 442. — Li baron li dirent
que Henriz, cuens de Champaingne, ... avoit une fille bele et gente
MR. 13. ...4 cuens de Pontiu fu mors, el ot un fil, biau bacheler,
qui clers PE eb. 20, ..,or ai-je trop vescu, quant li garçons de
France, fius au mauvais roi, m'est venus ocirre eb. 25. (Jehans)
avoit un sien neveu, fil de son oncle le conte de Bretaingne eb, 245.
...s'en fut à Clerevaus, où il avoit un sien oncle, frere sa mere
eb. 135. ...je Solehadins, rois de Babiloine, lais à touz jourz per-
petueilment à Saint- Jehan de P'Ospital d’Acre mil besanz d'or eb. 207.
Thomas, par la grace de Dieu arcevesques de Rains eb. 473. — A
son bon signour Looys, fil dou roy de France, par la grace de Dieu
roy de Navarre, de Champaigne et de Brie conte palasin, Jehans,
sires de Joinville ... salut el amour el hounour TJv. 1. ...Ü man-
derent à Symon, signour de Joingville,...quwiles venist secourre
eb. 84. ...se croiserent Robers li cuens d’Artois, Auphons cuens de
Poitiers, Charles cuens d'Anjou, qui puis fu roys de Cesile ...; el
se croisa Mugues, dus de Bourgoingne, Guillaumes cuens de Flandres,
freres le conte Guion de Flandres etc. eb. 108. ... fu nes Jehans
mes fiz, sires de Ancerville eb, 110. .., el occistrent monsignour
Huon de Trichastel, signour de Conflans eb. 222. .../reres Guil=
laumes de Sonnac, matstres dou Temple eb. 269. Nous y envoiames
... monsignour Baudouin d’Ibelin, seneschal de Cypre, el monsignour
Guion d’Ibelin, conestable de Cypre eb. 339. Zi palriarches de
Jerusalem viex hom el anciens eb. 364 +++ monsignour Jacque
de Castel, evesque de Soissons eb. 393. ...messires Giles li Bruns,
conneslables de France eb. 569. ...uns miens chevaliers, quí avoit
non monsignour ré de Monson, peres l'abbeï Guillaume de Saint-
Michiel eb. 620. ... le conte de Chalon, oncle au signour de Join-
ville eb. 680.
b) Im Sinne substantivischer Zusammensetzungen.
Nachstehend: ,../a wetlle de la saint Jehan Baptiste om
juin VH. 127. RC. LXXXIL ...e fu suer germainne Uarcevesque
2 Das Wörterbuch von Sachs-Villatte, kl. Ausg. 1900, gibt „/rontiäre"
auch als Adjektiv an. Für unsere Fälle ist aber diese Bezeichnung u
3 Vel. Lücking, Gramm. $ 89, 2. — Darmesteter, Traité de la for-
mation des mots composés, 1894*, S. 139 ff,
ll
§§13b;14 IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 73
Guillaume Blanchemain MR. 13. ...4 cuens Guillaumes Longue
Espée qui estoit freres le roi d’Engleterre eb.278. ...il fu nes le
jour saint Marc euvangeliste après Pasques Jv. 69.
«él moult d'autres chevaliers haus hommes qui Flamenc
estoient RC. 1, 2; LXXXI, 64. — ...el dist: Sire patriarche el vous
seigneur baron tuit, vous avez esgardei etc. MR. 31. Aland eslul un
chevalier sage homme eb. 80. El fist avant-garde et arriere-garde
de chevaliers preudommes et d'aubalestriers eb. 104. El prisent un
coulon mesagier (= Brieftaube) gut avoit ested nourris en Babiloine
eb. 159. — #t ces choses lour envoia-ı] par dous freres preescheours
qui savoient le sarrazinois Jv. 134, 444. ...frere Raoul, le frere
preescheour eb. 401. Pour garder ceus qui ouvreroient à la chaucie,
fist faire li roys dous beffrois que l'on appelle chas-chastiaus eb. 192,
203, 205 etc. Ændementres que il s'en fuioit, uns joennes vallez
gentis hom se mist à lí chacier eb. 519. ... A roys donnoil chascun
jour si grans et si larges aumosnes aus povres de religion, ...d
povres femmes veuves et à celles qui gisoient d'enfant etc. eb. 722.
Voranstehend: Lombar! furent ou castiel amont, el li nostre
message les assegierent sus el arsent le maisire porte HV. 621, 655.
« «¿il se leva de le table par st grant air, Ril trebucha par terre le
maistre dois, à il seoit eb. 650. Dont fait drechier mangoniaus . ..
et fait traire el jeter à le maistre fremelé eb. 674. Li empereres
ala à le maistre eglyse d’Athaines enorisons eb. 681. — Ebenso: un
sien maistre ballin RC. XXI, 15. maístre meneur eb. XLVII, 41.
Li maistres auteus eb. LXXX, 67. MR. 436. — de maistre con-
seilleeur MR. 240. aus maístres estages (— Hauptquartiere) eb. 378.—
quatre maistres venz JV. 39. 4 maisires artilliers eb. 281. les
maisires nothonniers eb. 623f. maisires queus le roy eb. 626.
maistres serjans le roy eb. 639. — Sí se mucha en le maison a
une veve dame en le vile RC. XXI, 16. ...et se herberja chiez une
veve famme MR.78. ...en l'onnour dou miracle que Diex fist dou
dyable que il geta hors dou cors de la fille de la veuve femme Jv. 588. —
... fu portes à Rouen en Normandie el fu enfouis en la mere
eglise MR. 27, 133. Lors nous dist uns preudon presires, que on
appeloit doyen de Malrut etc. Jv. 129. Li roys y envoía par un
messagier chevalier eb. 163. ...uns traitres serjans, quí avoit à
non Marcel etc. eb. 311.
$ 14. Das artikellose Nomen im Vergleichungs-
satze.
Dem Altfranzósischen eigentümlich ist der Gebrauch des ab-
soluten Nomens in Ausdriicken der Vergleichung, die mit comme
gebildet werden.i Es handelt sich dabei darum, ein Individuum
1 Es werden hier nur die einfachen Vergleiche ins Auge gefafst, nicht
iertere mit comme — ainsi, die noch Meyer-Lübke (Gr, IH, $ 180 ff,
insbes, $ 183) mit unserem Fall auf gleiche Stufe stellt. Wir betrachten diese
als sentenzenartige Ausdrücke, s. zu $ 19. — Die Artikellosigkeit des Nomens
nach vergleichendem gue (= quam), die Meyer-Lübke a. a. O $ 180,
nn.
_ 8
—q
74 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, $ 14-
mit einem anderen auf gleiche Stufe zu stellen in der Weise, dafs
man in dem letzteren ein oder mehrere Merkmale des ersteren
wiederfindet. Man zieht also den Vergleich unter einem Bilde,
aber in der Beschaffenheit dieses Bildes besteht zwischen dem
Altfrz. und Neufrz. ein Unterschied. Während nämlich im Neufrz.
wo der unbestimmte oder Teilungsartikel steht, einzelne beliebige
Arten einer Gattung zum Vergleiche herangezogen werden, wie sie
der Sprechende vor Augen hat, kommt es dem Altfranzosen nur
auf Hauptmerkmale, d.h. auf das Begriffliche an; aus diesem
Grunde ist für ihn der Artikel entbehrlich.” Es schliefst sich dieser
Gebrauch des artikellosen Nomens eng an den im synthetischen
Urteil an.
El fu receuz Henris li freres de l'empereor Baudoin en la
seigneurie come baus de l'empire VH. 385. — ...el le fist ensevelir
con empereor honorablement eb. 223. ...et à chel jour il fu coronés
hautement comme empereres par de volonté de sen pere RC. LVI;
CVII, 80. — ...sí vos proient comme à seignor que vos vos À
meles alsí etc, VH. 293. ...el di obeirent come à seignor eb. 311.
... Uf empereres... dist ke or se conienisi cascuns come preudom
HV. 533, 656. N’ venismes-nous mie ensamble comme compaignon?
eb. 585. ... mous nos aparellons por labourer ensi comme vilain
eb. 585. El se nous n'avons nul tref, ... girons nous don! as cans
aussi comme maslin? eb. 590. Nous sommes chi ausi comme prison
eb. 592, 655. Ld ne fu mie Gossiaus li Moines laniers, ams si
maintint comme chevaliers preus et aidans eb. 653. Ensi fist hi
cuens des Blans-Dras se pais, el remest à l'empereour comme baillius
eb. 687. — ... st leur heurt sus, si les fatsoit aussi fuir devant lui
comme bestes RC. LXXVL Jv. 446. Zi si Ë trova-on le beneoile
corone, dont il (d.h. nostre sires) fu coronés, qui esloit de joins mariens
aussi pougnans comme fers d'alesnes RC. LXXXIL ...dist quil
voloit partir comme chevaliers eb, XCVUL — ... ct se feri entr'eus
voíseusement comme chevaliers hardis que il estoit MR. 09. ...Æt
la fist alourneir richement comme fille de rot et suer à roi eb. 18.
a... el fu remis li rois Guis el la roïne en la seigneurie comme rois
el sires eb, 56, 102, 307. ...el fu enfouis comme evesques en
la mere eglise eb. 195, 307. Quant li cuens Ferrans [of ainsi
parleir, si le crét comme fous que il fu eb.274. ...et se fiert
entr'eus comme lions familleus eb, 285. .,. avoit laíssié à Avin-
gnon el s'en estoit parks mauvaisement comme traitres eb. 340.
. el avoient les teus aust rouges comme charbons ardenz eb, 392. —
Li saige home dotvent faire dou lour aussi comme execoutour Jv.34.
Ll bréoient aussi comme femmes, quí traveillent d'enfant eb. 303.
...& Sarrasin ...touchierent en fute aussi comme brebis eb. 378.
.. il la trenchent (d.h. la char) aussi comme pain noir eb. 487.
Schayer $, 122£, 126 ff. und Zander S. 1 erwähnen, ist in unseren Prosa-
texten durch beweisende Beispiele nicht belegt.
2 Einige Beispiele für die nfrz. Art mit unbestimmtem Artikel findet man
unter $ 27a.
lll
$ı5a, IL Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 75
$15. Das artikellose Nomen als determinierende
Bestimmung.
Einfache Vorstellungen, die durch ein einziges Wort wieder-
zugeben sind, gibt es in allen Sprachen verhältnismäfsig wenige;
wo daher bei der Entstehung neuer Begriffe neue Benennungen
nötig werden, da lag es nahe, zu Zusammensetzungen von Worten
greifen. Im Deutschen geht diese Zusammensetzung bis zur Wort-
verschmelzung: vgl. Krankenhaus, Wasserglas u. s. w., nach dem
von Zusammensetzungen mit nominaler Kasusform beim
determinierenden Nomen (vgl. Wirtshaus). Im Frz. (wie in den
andern roman. Sprachen) war dies nicht möglich (vgl. jedoch $ 13b)
nachdem die Kasusformen beim Nomen verloren gegangen waren ;
es determiniert den Grundbegriff durch ein folgendes Attribut,
das mittels einer Präposition (gewöhnlich & oder à seltener andere
Präpositionen) daran angeknüpft wird: maison de santé, verre
d'eau, salle à manger, chasseur à cheval, dockur en droit. Da
die determinierende Bestimmung, wie in den deutschen Kompositis,
stets allgemein, ohne Beziehung auf ein bestimmtes Gegenwärtiges
gedacht ist, so ist auch die Setzung des Artikels nicht erforderlich.
Das Neufranz. und Altfranz. stimmen in diesem Gebrauche völlig
überein,
Den zusammengesetzten Substantiven entsprechen einige von
präpositionalen Determinanten begleitete Adjektiva, die Godefroy
in dieser Konstruktion nicht belegt. (Anders sind die Fälle des
$ 17b aufzufassen!)
Die determinierende Verbindung (de + artikelloses Nomen)
kann, wie jedes Attribut, auch prädikativ gebraucht werden.
a) Attributiv.
1. Substantivische Zusammensetzungen: de: ...&
loles les conquestes que nos ferons de terre ne d'avoir, par mer
ou par terre, la moitié en aurons, et vos l'autre VH.23. Lors peussies
veoir lante bele varsselemente d'or el d'argent porter à Postel le
duc eb, 61. ...et li cousirent la crois en un grant chapel de coton
par devant eb. 68. Enqui furent lotes les nés ensemble .., el asses
d'autres nés de marcheanz quí avec aus s'erent aroulies eb. 119.
««.lant que on pooif véoir à otl, ne pooil-on veoir se voiles non de
nés el de vaissiaus eb. 120. — ...puis vont au lavement de
confession, plourant en vraie repentanche de cuer HV, 502.
Vous véés bien ke che nest mie geus d'enfant ne solas eb. 530.
...jà Dex de glore ne li doinst hounour eb, 535. ...mous testes
tout confiessé el monde de toz pechiés et de toutes ordures de vilenie
eb. 538. ... jut al Corthiac; chou est une riche abbeye de moines
gris eb. 573. ... lor deviserent trois manieres de país eb. 580.
un.de fiert de Pespée parmi le coiffe de fier eb.631. ... li Grifon
dient ke molt ont boin restor de segneur eb. 663. — (Li croisié)
portoient enson les lanches grans torkes de candeilles RC. XI, 9.
Si avoit ITT buisines d'argent devant dui qui buisinoient eb. XII, 9.
wu
he.
76 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, $ 15a.
«leva une si grant tormente en le mer el une si grant lempeste
que de vent que de lonnoire que d’esclistre etc. eb. XXV, 19.
Or estoil li pors de Coustantinoble moult bien fremés d'une moult
grosse caaine de fer eb. XLUL 37. ...ne n'i avoit cheval qui me
Just couvers de couvretures d'armes ou de dras de soie eb.
XLVIL 40. ...e/ fisent faire par deseure les tors de pierre boines
lors de fust eb. LXI, 49. — Quant li rois Guis de sot, si fu à
mesaise de cuer MR.37. ...et li moustroient trop grant semblant
d'amour eb. 39. ...el merveilles faisoit d'armes el à el sa
partie eb. 45. ...el vint la nave à port de salut eb. 66. ...el
of euer de lion eb. 76. ...et chanterent lone tans en calices
d’estain el de fust eb. 86. El fist maintenant escrire unes lettres
en son seel de deffiance au roi Phelipe eb. 88. — ... si parle de
ses granz chevalertes el de ses grans faíz d'armes JV. 2. ...de
goules et les maladies de fourcelle me penroient eb. 23. i ama
lant loules manieres de gent qui Dieu créoient et amotent etc. eb, 30,
...vous estes fiz de vilain el de vilaine eb. 36. ...uns grans
maistres de divinitei estoit venus à lí eb. 46. ...il ot une grant
desputaison de clers et de Juis ou moustier de Clygni eb. 51.
...znt à li de par le roy atout une leltre de créance eb. 71.
...l'yaue devenott ou chaut dou jour aussi froide comme de fon-
teínne eb. 189 ( bei zu ergänzendem Grundwort).
à: ...vint mille sergenz à pié VH. 21, 178, 188 etc. Zr
avoit bien ès cing nés sept mille homes à armes eb. 376, 429. —
...el moull d'autre boine gent à cheval et à pié tant de milliers
nous n'en savons le nombre RC. 1,3. ...ld où il avoit bien sis
mille homes à cheval Jv. 155. Li Sarrazin à pié entroient toutes
les nuts en Post eb. 177. ...qu'i lenroit tous les jours de se vie
XM hommes à armes en le tere d'outre mer À sen coust RC.
XXXIL, 23. Jv.11. ...ce que il pourroient avoir de gent à armes
Jv. 82. Adongues si furent aportées IT caïeres à or RC, LI, 44. —
El la fist atourneir richement comme fille de roi et suer à roi MR.
18. ...et tendirent leur treis el leur pavillons tout entour le chastel
au gel d'une aubalestre à four eb. 104. Jv. 206, 547. ... denotl
une hache danoise à charpentier Jv. 355.
Andere Präpositionen: Ef Amés Buffois refu connesta-
bles en fief HV.670. — ... fous Les jours il cod a notes ses
heures, el une messe de Requiem sanz note Jv.54. Je li vi aucune
fois, en ester, que ...il venott ou jardin de Paris, une cote de chamlot
vestue, un seurcol de tyreteinne sanz manches etc, eb.60. ..,estoit
li chemins pleins de gens à armes el sans armes eb.73. ... 4%
gaaignour vent chascuns labourer en sa terre à une charue sans
rouelles eb, 188,
2. Adjektiva + präpositionale Determinanten: ...
si demanda li rois, fers en foi (= glaubensfest) el bien creans en
Dieu, queis eure il estoit aus maroniers etc. MR. 70. — ...et bien
savons que vous estes gentis hons et preus de chevalerie (= ritterlich)
PA
$$ 15b; 16. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 77
el loiaus eb. 141. — ...estoit (Hi soudans) trop destrois de cuer
pour Damiete qu'il cuidoit perdre eb. 165 (= niedergeschlagen). —
El estoit de grant aage et estoit vermaus en vis (= frisch aussehend,
von frischer Gesichtsfarbe), ef avoit barbe grant et blanche eb. 197. —
«.. Diex donne grant don el grant grace au chevalier crestien que wl
seuffre estre vaillant de cors Jv. 560 (= körperlich kräftig). —
+. et estoit (di roys), comme il me sembloit, merveillousement lies et
aises de cuer eb. 766 (= heiter).
b) prädikativ:
Les leltres erent de creance VH. 15 (Vgl. S. 76,2. 20:) Jv. 71).
en. je vos deffent ... que vos ne assaillicz ceste cité; car ele est de
crestiens, el vos testes perelin eb. 83. — ...' il venott ou jardin de
Paris ... mout bien pigniez el sans coife Jv. 60. ... il ne fireni
coper le pont qui esto de neis eb. 164. ... sa balaille ... estoil
doute de chevaliers de son linnaige eb. 247. Ses robes estoient de
camelin ou de pers; ses pennes de ses couverlours el de ses robes
esloient de gamiles, ou de jambes de lievres, ou d'aigniaus
eb. 667. ... des nos chars sont d’ome el de femme, ce est de dous
pieces eb, 786. ... Pansconne, quí toute esloit d'or el toute carkie
de rikes pierres precieuses RC. LXVL 54. ... ¿il né avoit gons ne
verveles ne autres membres qui à fer aparlenissent qui tout ne fussent
d'argent, ne si ni avoit colombe qui ne fust ou de jaspe ou de
pourfile ou de rikes pierres precieuses. Et li pavement de le
capele estoit d'un blanc marbre si liste et si cler que il sanloit qu'il
Just de cristal eb. LXXXU. ... de taule quí seur l'autel estoil, ert
d'or el de pierres precieuses. ... Entor l'autel avoit unes colombes
d'argent qui portoient un abitacle seur l'autel ... quí tous estoit
d'argent massís eb. LXXXV, 67.
$ 16. Das artikellose Nomen in Abhängigkeit
von Ausdrücken der Menge.
Wie die präpositionale Qualitätsangabe hinter Nomina jeder
Art ohne Artikel auftritt, so insbesondere nach allen allgemeinen
Ausdrücken der Quantität, welche der Ergänzung durch Angabe
des Stoffes oder der Individuen bedürfen, aus denen sich die
Menge zusammensetzt. Hier erscheint die Qualitätsangabe artikel-
los, wenn es bei ihrer Nennung nur auf die Begriffssphäre an-
kommt: ,,4 y avait peu de gens, assez de vin etc.“
Im Afrz. finden wir diese Ausdrucksweise schon wie im Nfrz.
Eine Verschiebung hat nur insofern stattgefunden, als das Altfrz.
auch sagen konnte: „por ¢ avoil gens“, das de ihm also scheinbar
entbehrlich war. Doch steht hier, wie $ 22 lehren wird, das genz
in keinem Abhängigkeitsverhältnis zu por.
Die übergeordneten Mafsangaben können Substantiva, Ad-
verbia (einschl, der Negation ne, die dann das Vorhandensein einer
Quantität verneint), neutrale Pronomina (2 B. Jo ce qu'ils
A
78 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. § 16.
avaient de nourriture) oder aus dem Prädikat des Satzes ergänzbar
sein (z. B. sans faire de deties). Der letztere Fall ist afrz. nicht
belegt, dagegen einige Fälle, in denen eine dem partitiven de
übergeordnete allgemeinere Mengevorstellung nur als vorschwebend
zu denken ist; sie liegt dann dem Gedanken nach in einer voran-
gehenden oder folgenden bestimmten oder unbestimmten Zahlangabe.
(Im Deutschen setzen wir die Präposition „an“: z. B. „Man brachte
an Wild und Geflügel mehrere hundert Stück zusammen“ u. dgl.).
Beim Sprechen wird die Abhängigkeit von einer nicht ausgesprochenen
Quantitätsvorstellung oft durch eine Pause vor der
ausgedrückt, die andeutet, dafs ein passender allgemeiner Aus-
druck der Quantität vergeblich zu finden gesucht wird (Vgl. die
Beispiele!); die hinzugefügte Zahlangabe ist dann als Apposition
aufzufassen (vgl. auch nfrz.: i/ y a eu cent hommes de luës).\
Substantive Mafsangaben: ... en Venise cuidotent trover
plus grant plenté de vaissiax que à nul autre port VH. 14.
... dariere ces chevaliers, avoit grant plentei de sergans Jv. 94. — (&
navies fu) bien à trois tanz qu'il n'aust en Post de gens VH. 56.
El tenoit (la duchoise)... bien trois tans de terre que li rois ne
tenoit MR. 6. — ... se vos donra deus cent mil mars d'argent VH. 93.
. il le vous couvenra raiembre de deus cens mile mars d'esterlins
MR. 84. —... les menerent si près de la porte que grans fés de
pierres lor getott-on sor als VH. 167. ... sí amassa grant gent,
el ce fu une mervoille de gent eb. 328. ... se il amenoil forche
de gens, lí castiaus li seroit rendus et delivrés HN, 619. —... da
eu un peu de destourbier eb. 666. Si descent-il à tere à pié...
en un peu d'espace de tere qui estoit entre le mer el le mur
RC. LXXV,60, — ... ef tenoit bien li frons del feu, sí cum xl aloit
ardant, demie liewe de terre VH. 204. ... el firent grani gaieng
de proies, de prisons, de robes, de viandes eb. 226, — Et de
chiax qui plus y fisent de proeches el d'armes, de riques el de
poures, vous savons-nous nommer une partie RC. 1,3% ... on
vendoil le mesure de blé de le vile C besans eb. XXXIV, 27. ... uns
markaans i vint quí amena une nave de blé eb, XXXIV, 27f. ... à
avoit bien de hauteur du pont dusques à tere près de XL toises ou
plus eb. XLIV, 38. Z/ portoit trois aunes de toile atachies sour
une lance MR. 198. — ,.. il vont bien en une nuit VI journées ou
FH ou VIII Pesrure RC. LXV, 52, ... on à vendoil un sestier
de vin XT saus eb. LX. ... 4 rike cangeeur qui avoient devant
aus les grans mons de besans el les grans mons de pierres pre
cieuses eb. XCL ... si avoit bien cascune (colombe) trois brachies
à homme de groisseur eb. XCI, 70. ... sí ne des douterent ne ne
prisierent nient plus que un trope d’enfans eb, CXII, 82. — ...#
n'avoit pas plus de soissante mil livrées de terre MR, 16. Jy, 86,
112. ...4 quita li cuens de la Marche dix mille livres de parisis
1 Die dabei nfrz. stattfindende Kongruenz von fués mit hommes erklärt
in scharfsinniger Weise Tobler, Verm. Beitr, III, 24 fi,
5 16. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 79
que úl avoit en ses coffres Jv. 103. — ...el li charja or el argent
el grant foison de chevaliers el de puceles MR. 18. ... grant
foison de baronnie eb. 110. ... la grant fotson de gens qui
moururent en ces dous crotsemens ]v. 69. ... je Solehadins, rois de
Babrloine, lais à touz jours perpetueilment à Saint Jehan de l'Ospital
d'Acre mil besanz d'or MR. 207. ... sí demanda plein bacin
@iaue eb, 212. El en ceste espace de fans li rois Jehans envota
d Rome eb. 299. ... un grant troupel de païsans eb. 428. — Li
celier le roy estoient tel, que sa gent avotent fait en mi les chans ...
grans moyes de lonniaus de vin Jv. 130. ... elle emporte cent paire
de lettres el plus eb. 139. ... (li pot) tiennent bien trois muis ou
quatre de vin eb, 141. ... il courul sur tout plein de Sarrazins
quí lenoïent monsignour Raoul de Vaunou eb. 227, 240, 354. ... a
Templier y avoient fait mellre grant quanlitei de planches de sapin
eb, 269. ... 4 soudans vouloit penre raisonnable somme de deniers
de lí eb. 342f, ... grans monciaus d'os de gens mors eb. 472.
... ld sus avoit trouvei grant nombre de gens eb, 481.
Mafsadverbien: Mult fu li oz bele el de bones gens. Onques
de tant de gent nus hom plus belle ne vit VA. 56. HV. 512, 598,
610 etc. ... (chil de Pise) leur respondirent qu'il n’aroient mie tant
de vaissaus RC, VI, 5; 1,3; XII, 10 etc. ... yal tant de bien
of dire de Solehadin etc, MR. 10, 37, 05. ... je ne melterat ja
tant de gens comme il a céans en peril de mort Jv. 15, 98, 303. —
... en tel jor, encor i of mult pot de croisies VH. 68, 130. HV. 656.
... en pou d'eure MR. 219. ... dst pou de gent Jv. 419.— ... assez
en tot de mors et de pris VH. 161. HV. 563. ... assez avoient
souffert de cos celle journee Jv. 237, 381. — Et mult fu Nostre Sire
loez pitousement par as los de ce que en si petit de terme les of se-
corus VH. 183.— ...eten i of mult de mors el de pris eb. 323.
HV, 539, 633. Zt moult conquist chis presires d’avoir à porler en
de sainte tere d'outre mer RC,1, 1f. MR. 42, 75 308 etc, Celi jour
porte Pon croix en processtons en mout de liens Jv, 69, 74, 135 etc.
+=. (que il la garnissent (d.h. la vile) à moins que il porroient de
gent, el li autre le venissent secoure VA. 341. HV. 520, .., ne rien
ni esploila, ains Sen revint à meins d'avoir el à plus de honte
MR. 305, 427. — El de chiaus qui plus y fisent de proesches el
d'armes, ... vous savons nous nommer une partie RC.1,2; XII, 8.
HV. 513. MR. 6, 416. Jv. 41, 136. — Se dl evust en Pieron Vent
autant de loíauté comme il avoit de trahison, mervelleusement fesist
à prisier d'armes HV. 631, 690. Jv. 97. — ... el faísoil trop de mal
à tous clers et à toutes gens d'ordre MR. 241. Jv. 152.—... lí de
manderent combien il vourroit donner au soudanc d'argent Jv. 342. —
El bien tesmoigne Joffrois li mareschaus de Champaigne, quí ceste
ocvre dita — qui ainc n'i menli de mol à son escient ... — que
onc si bele chose ne fu veue VH, 120. ... ne me souvini onques de
pechié que j'eusse fait Jv. 354f. — Mesires Hlenris) ... Sen parti de
Post à chelée par nuit ... que waires de gens ne le seurent
80 II. Abschnitt; Das artikellose Appellativum. $$ 16; 17
RC. LXVI, 53. MR. 330. — ... la gens del país erent mult esfrié; et
n'ere mie de mervoile VH. 387. RC. XXV, 21. — dl n't entendoient
point de droit HV. 562, 508. MR. 34, 159. Jv. 111, 114, 149 etc. —
un. El ce n'estoït pas de merveille Jv. 105. — ... l'empereres mn’ avoit
de garnison por son cors à cel point ke un seul gasygan HV. 511.
(Die Abhängigkeit von der Negation ist hier vielleicht nur schein-
bar oder der Begriff „nicht mehr ... als“ einzuschalten. Vgl. die
Beispiele des letzten Absatzes).
Neutrale Pronomina: Toldres li Ascres ... porchaça de
gent quanque il en pol avoir VH, 322, 343, 442. — Lombart ... lor
laissierent lentes ef pavellons ef quankes il avoient de harnois
HV. 657. — ...s1 em faites ce que Dieus vous enseignera de bien
MR. 4. ... el fu li arcevesqnes presens à quanqu'il pot avoir de con-
seil eb. 471. — ..,#l manderoient ce que il pourroient avoir de gent
à armes jy. 82. VH. 327. Je gelai hors ce d'argent que je y
trouvai eb. 385. Avec li recela ce que il pot de gent eb. 551. (Das
partitive de hängt bei guangue eigentlich von dem nicht aus-
gesprochenen demonstr, Korrelat ,,/an/“ ab.
Vorschwebender Mengebegriff: Æ/ sachiez que ils (2)
porterent ès nés de perieres el de mangoniax plus de trois cens VH.76.
... onc ne perdirent vaillant un denier de rien qu’i aussient eb. 448.
.., il avoient, entre granz el pelis, de vaisials dix sept, et al (=U
enemi) en avotent bien soixante eb. 468. Or y eu tant d'autres
ehevaliers ... que nous ne vous savons mie tous nommer de vaillans
chevaliers el de preus RC.1,2. ... él n'avoil demourei avec le ray
de riches homes que mot Jy. 328. Plusours en y ol de mors eb, 273. —
... di chastelains envoia en Engleterre au rot Richart qu'il le venist
secourre; car il estoit si appressiez que pou de sa gent à avoil de re-
menant MR. 106. Zi seaus de la lettre estoit brisies si que il ni
avoit de remenant fors que la moïtié des jambes de ' ymaige dou sel
le roy Jv.66, ... il ne me fu demourei de remenant que douze
vins livres de tournois eb. 136. Nous nous requeillimes (= schifften
uns ein) le mardi après diner de relevée, el dui de mes chevaliers que
je avoie de remenant, el ma mcsnie eb. 305. ... de tous les che=
valiers qui vindrent en vostre compaingnie ,.. il n'en a pas en ceste
ville cent de remenant eb. 423. — I y fu... mesires Engerrans de
Boye lui quart de freres RC.I,2, Mesires Henri) ... Sen parti
de Post à chelée par nuit li trentisme de chevaliers eb, LXIV, 53.
El il meismes à vint lui dixisme de chevaliers, par mer, sans plus
HV. 642. ... je vous delivrerat vous vintime de chevaliers MR. 47:
e... si y alei, moy disiesme de chevaliers et moy liers de banieres
Jy. 112 wä,
$ 17. Das artikellose Nomen als Sinnesergänzung
von Tätigkeit und Zustand.
Häufig dient das artikellose Nomen im Frz, zur Sinnesergänzung
einer vorangehenden Angabe von Tätigkeit und Zustand, wenn
$ 17a. I. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, 81
diese Ergänzung begrifflich gedacht ist; im ersteren Fall handelt
es sich um ein transitives oder intransitives Verbum, im letzteren
um ein passives Partizipder Vergangenheit oderein Adjekt-
tivum, deren Sinn einer Vervollständigung bedarf oder fähig ist.1
Die Verknüpfung geschieht durch die Präposition de (afrz. zuweilen
a), welche meist dem lat. Ablativ oder Genitiv entspricht. Es
fallen hier zusammen die Konstruktionen des abl. causae (z. B.
gaudere, laetari injurüs = se réjouir d’ injures, ira inflammatus =
enflamm de colère, contentus miseria = content de misère), des abl.
instrumenti (z.B. abundare divitiis = abonder de richesses, munire
urbem militibus = garnir une ville de soldats, refertus opibus = rempli
de trésors), des abl. limitationis (z.B. dignus laude — digne de
gloire), des abl. separationis (z. B. carere, egere pecunia — man-
quer d’ argent, liberare curis = délivrer de soins, inanis cupiditatibus
= vide de passions) und des gen. objectivus (z.B. accusare pro-
ditionis = accuser de trahison, plenus justiciae = plein de justice); endlich
schliefsen sich die Verba des Urteils an, die schon das Latein.
mit de konstruierte (z. B. judicare, tractare, agere, collogui etc,
de aliqua re, vgl. nfrz, parler d’affaires u. á.).
Die mutmafsliche entsprechende Konstruktion im Lat. wurde
jedesmal in Klammern angemerkt; die kausalen und instrumentalen
Verknüpfungen überwiegen bei weitem und auf sie lassen sich auch
die meisten anderen zurückführen.
a) Ergänzung einer Tätigkeit:
... & cuens Jofrois del Perche s’accocha de maladie VH. 46.
Mahius de Monmorenci ... acoucha de maladie eb. 200. ... il ne
demoura mie ou castelain ne en cels dou castiel ke il ne moru cele
nuit de fain et de froit et de males aises HV. 569, 579, 582.
RC. XXXII, 24. MR. 261, 389. Jv.400. ...¢/ bréoient aussi comme femmes
qui traveillent d'enfant MR. 395, 423. Jv.722 (sämtlich abl. causae).
Li empereres s’est un petit desjeunés de pain bescuit et de
vin HV. 514. Apriès a fait garnir Salembrie de chevaliers el
de siergans eb. 561. Johannis li rois de Blaquie les avoit mult
appressez de guerre VH. 311. Zt fist li dux les pons si bien
warnir el couvrir as costés d’esclavinnes et de totle etc. RC.
XLIV, 38 Jv. 391. Dont sarma de tout, fors ke de hiaume HV. 565.
RC. XLV, 39. ... sí des font-il toutes (d.h. les nés) emplir de bien
seske legnne el de lardons dedens le legnne RC. LX. ... el se
vivent de lait et de formage et de char eb. LXV, 52. Jv. 487.
si fist ferreir le tronc de Porme de bandes de fer tout entour
MR. 97. ... el li pais peuploit (= wimmelte) de gent eb. 111.
Alors veissiez barons el chevaliers harnechier (= rüsten) de chevaus
el Parméures, de treis el de paveillons eb. 252. ... l'Escriture
dit que Dieus ne se veut mie servir de rapine ne de toute eb, 368.
ı Nur wo diese Verbindungen zu stehenden Wendungen geworden sind,
gehören sie zu $ ııc bezw. $ 15a, 2. Abs.
Beiheft zur Zeitschr. f. rom. Phil. III. 6
=
82 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ı7a
Ou chief dou cloistre, d'autre part, estoient les cuisines ele. ...; de
celi chief servoit l'on devant le roy el devant la royne de char, de
vin et de pain Jv.97. El la chicvre fist la terre, el ahenna de
froument MR. 407. ... aucun de mes chevaliers me manderent que,
se je ne me pourveoie de deniers, tl me lairoient Jv. 136. .., com-
manda li roys que l'on clousist nosire ost de fossés par devers
Damiele eb. 197. ... nuls ni traioit ne d'arc ne d'arbelestre
eb. 229. ... #7 di emprisirent la coliere de son cheval de feu
gréjois eb. 267. ... el fesoie tremprer le vin aus vallez d'yaue
eb. 503. (Nous commandons que no baillif) ne grevent nostre gent
de nouvelles exactions, de tailles ne de coustumes nouvelles
eb, 712. ... ainsi comme li escrivains qui a fait son divre, qui
l'enlumine d'or el d’azur, enlumina li die roys son royaume de
belles abbaies eb. 758 (sämtl. abl. instr.)
„u. Se il evust en Pieron Vent aulant de loiaulé comme il avoit
de trahison, mervelleusement fesist à prisier d'armes HV, 631 (abl.
limit).
SL vos envoierat le frere ma fame; si le mel en la Dieu
main (qui le gart de mort!) el en la vostre VH.92, ... di seroient
fol cil qui serviroient Dieu, se nous ne cudiens que il eust pooir de
nous eslongier nos vies el de nous garder de mal et de meschéance
Jv. 253. Dont je vous di, fisi-il, que Diex donne grant don el grant
grace au chevalier chrestien, que il seuffre estre vaillant de cors et que
il seuffre en son servise en li gardant de pechié mortel eb. 560.
Nous voulons el establissons que lui nostre baillif ... se gardent de
gen de dez et de tavernes eb. 702. — Beim Sturm auf Konstan-
tinopel: Et fist li dux des pons si bien warnir el couvrir as coslés
d'esclavinnes el de toile, que cil qui t montassent pour assalir n'eussent
warde de quarriaus d’arbalestes ne de saietes RC. XLIV, 38.
— Esclas, uns haus hom ki Burile guerrioit „.. couroit souvent
sour lui et l'afoiblioit molt de gent el d'amis el de castiaus
HV. 545. — Jou ne voell mie ke vous ne autres puissiés à droit dire
ke je vous faille de covenences eb. 601. Mieus nous véent-il
que nous failliens de couvenan! que nous laissiens nostre
essillier et destruire MR. 304. ... la contesce li en failli de
couvent eb. 326. Ne vous ne di failliez me de droit eb. 275
(= ihr tatet ihm nicht Unrecht), — Or disons donc que grant grace
nous fist Diex li tous puissans, quani il nous defendi de re a
de peril à Pariver Jv. 165 (sämtl. abl. separ.).
... U seroit bon que on traitast de pats à l'empereeur MR. 227.
Nach dem Bannstrahl des Papstes: Ei fu li empereres (Ferris
greveíz plus que il n'avoil onques ester, el plus se doula de trahison
eb. 239, 266. Nach einem nächtlichen Brande: Que a ce anuil
eslei, que nous oimes parler de feu? Jv. 648 (sámtl. lat. de).
Vereinzelt steht: (Zi baron) renvoyerent à li (= au roy) el li
manderent que il feroient volenhers entendre la royne de Cypre a
pats, se il li plaisoit. Et li roys lour manda que à nulle pais úl
n'entenderoil Jv. 85.
$ 17b. IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 83
b) Ergánzung eines Zustandes:
Partizipia: ... wirent l'empereeur embrasé dire el de mau-
talent HV. 510. Jv. 646. ... el s'en vont au treif le roi tuit
enflammei d'ire el d'ardeur MR. 392. ... le wile seroit perdue de
Jain RC. XXXIV, 27. ... el moul en froverent mors de maladie
par les rues touz puanz MR. 56 (sämtl. abl. causae).
Et por ce en envoierent lí cuens el Henris ses freres de lor nés
chargies de dras et de viande el d'autres choses VH.48. Jv. 146,
487. Sí peussies venr flori le Braz-Saint- Jorge contremont de
nés el de vissters VH. 127. ... de chastel Buimont, qui ere une
abaïe close de murs eb. 164. Jv. 334. Jl a isles ci près ... qui
sont habilées de gens et laborées de bles el de viandes el d'autres
biens VH. 131. ... dl sembloit que tole la campaigne fust coverle
de batailles eb. 179. RC. XLU, 36; LXXIV, 58; XLVIIL, 40.
Jv. 146, 235, 241. ... el vindrent à l’Espigal, une até qui sor mer
siet, el ere poplée de Latins VH. 305. ... il avoit une colonne en
Costantinoble, enmi la vile auques, qui ere une des plus halles et des
miels ovrées de marbre quí onques fus! veue d'oil eb. 307.
... nt of sí couarl ki maintenant ne fust garnis de hardement
HV. 517. Zchele tours estoit ... moult bien warnte de gent des-
fensavie RC. XLII, 37; LXXIV, 58f. MR. 8, 172. Jv. 572.
... tout furent de joie raëmpli HV. 544. ... lout estotent aussi
comme lrenchié de froidure el de dolour eb. 643. et passa le
pont ki fats estoit de plances longhes el estroiles eb. 659. RC, LXXXVI.
Seur chele pierre sí avoit un empereur jeté de coivre RC. LXXXVI;
LXXXVIIIf. etc. ... wue cote moull rike qui toute esto cousue à
boutons d'or eb. XCVI, 74. Jv. 633. El quant il furent aparetllié
el d'armes el de chevaus, si s'en alerent droit à Biauvais MR. 96,
88. ... el joint Pescu au col qui esloit poínz de sinople à trois
chastiaus d'or eb. 126 (= mit Grün bemalt) ...sa gale ariva toule
peinte, dedens mer el dehors, à escussiaus de ses armes Jv. 158. —
(Richars) avoit les paumes percies de largesce MR. 129. Vous ne
Jules onques asseviz d'or ne d'argent; mais je vous en asseviral
encor encut eb. 211. Ei fut li cors le rois embaumeiz de baume
eb. 335. ... mus vatssiaus ni pouoif passeir se à paínne non, qui ne
Just ars de feu grejois eb. 388. — El devant la table le roy, ...
mangoil messires li roys de Navarre ... bien pares de courroie, de
Jfermail el de chapel d'or Jv.93. Asa desire séoïent six roy
couronnet, bien paret à pierres preciouses eb. 482. Li roys avoit
veslu ... seurcot et mantel fourrei de hermines eb, 94. ... (4
cloistres) estoit environnes de chevaliers el de sergans eb. 95.
... chascune large avoit un pennonel de ses armes batu à or eb. 158.
Presque luil sont vestus de seurpelis ...; de touailles sont en-
torteillies lour lestes eb. 252. ... li cuirs de nos jambes devenait
tavelés de noir el de terre eb. 291. ... foules ces choses estotent
fleureties de ambre eb. 457. ... /rourames un oralour, en la
première voute, blanchi de chaus eb. 638. ... acous/umei esloil
6*
|
—
84 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativam, $$ 17b; 18,
+++ que six vins povres fussent foul adès repeu ... de pain, de
vin, de char ou de poisson eb. 720 (sämtl. abl. instr.).
-.+ cl qui demorroient en la terre, seroient tenu de service à
l'empereor tel con ordenes seroit VH. 235 (abl. limit.).
S'1l de mesaises moroil par aucune mesaventure, . .. sí en serés
au mains relés de trahison HV. 582 (gen. obj.)
Adjektiva: ... et il li dist que ele ere grosse d'enfant
VH. 496 MR.460. ... aucuns dit que je sui enceinte d'enfant
MR. 187. ... si fu fous forseneiz d’ire el de mautalen! MR. 375.
Phelippes, ses fiz aisnes, fu malades de fievre carte Jv. 738.
... dist que celle jornée tert à aus dure et de misere el de pleurs
et de chativetés eb. 836 (sämtlich abl. causae).
... sa galie artva toute peinte ... à escussiaus de ses armes
lesquex armes sont d'or à une crois de gueules patée Jv. 158, 516
(Ausdruck der Wappenkunde; abl. instr.).
...0s en trons riche d'avoir el de viande VH. 198. HV. 547
(abl. limit.).
Et getoit-on leur de lassus pos pleins de pois boulie el fu
grijois el grandesmes pierres RC. LXXV, 60. MR. 213. Jv. 73, 268,
289 etc. (gen. obj.).
$ 18. Das artikellose Nomen als Gattungsbezeichnung.
Nicht blofs als Vervollständigung oder genauere Bestimmung
anderer Vorstellungen, wie in den bisherigen Fällen, sondern als
selbständiges Satzglied steht das artikellose Nomen zur Bezeichnung
der Gattung, wenn eine Aussage im Hinblick auf Allgemein-
gültigkeit gemacht wird, d.h. wenn der Redende den Hörenden
andeutet, dafs das Prädikat für jede Art der Gattung gelte, welche
er sich unter dem Nomen vorstellen wolle; für diesen Zweck genügt
die Angabe des Begriffs! Demnach kann hier das artikellose
Nomen sogar als Subjekt auftreten.
Die Gattungsbegriffe können entweder konkreten (sinnlichen)
oder abstrakten (unsinnlichen) Vorstellungen entsprechen (z. B.
leo; amicitia), Zu den Konkreten rechnen wir auch die Sammel-
und Stoffnamen (z. B. numerus; vinum), denn „Wein“ schlecht-
hin bezeichnet die Gattung, welche alle verschiedenen Sorten von
Wein zusammenfafst.?
1 Tobler. Verm. Beitr. II, 110f. fafst die hierher gehörigen Er-
scheinungen als „Eigennamen“ auf: „— oder vielmehr die Namen, die ihnen
beigelegt sind, haben nicht alles mit Eigennamen wie Cicero, Rom, Sirius,
Durendal gemein, da sie nebenher doch auch zur Bezeichnung sei es bestimmter
sei es beliebiger Einzelner der Gattung dienen; aber sie treten völlig in die
Ordnung der Eigennamen ein, sobald sie in dem vorher gekennzeichneten
Sinne (d.h, der „gesamten Gattung‘) gebraucht werden“,
2 Vgl. Meyer-Lübke, Gramm. III, $ 186: „Es ist aber wohl denkbar,
dafs man einen Stofínamen oder Tiernamen in die Form kleidet, die ihn als
allgemein bekannt erscheinen läfst (s. IV. Abschn, DV Einl.), damit
die Idee der Gesamtheit, der Gattung erwecken will", Die meisten
lil
$ 18 a, b. IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 85
Im Nfrz, ist die artikellose Verwendung der Gattungsnamen
nicht mehr üblich (Vgl. §45ff), Auch im 13, Jabrhundert sind nur
noch geringe Reste des artikellosen Gebrauchs vorhanden, und
zwar (von Sammel- und Stofínamen abgesehen) fast ausschliefslich
bei Abstrakten (Vgl. $ 45a). Sämtliche Belege aus den Texten
sind angeführt.
a) Abstrakte:
Li uus aporta bien, et li autres mauvaisement (del gaieng); que
covoilise, qui est racine de lot mals, ne laissa VH. 253. — Pregne
cascuns reconforl en soi-meisme, car desconfors n'i vaut notent
HV. 520, — Nach der Kaiserwahl: mous 1 avons eslut tel comme
nous saviemes à nostre ensient quí boins i est, el en quí empires
(= die Herrschaft) est bien emploiés RC, XCV,73. — ... nous
sommes prest de faire droit partout où drois nous menra MR. 185.
HV. 692. — ... ll a amour entre le rot de France, vostre frere
el entre le roi d’Alemaingne MR. 427. Jv. 456. ... si en fautes ce
que vous cuidiez que bon soit ef que consaus (= die Überlegung)
vous en aporlera eb. 442. — Li sainz roys ama fant verilé que
neis aus Sarrazins ne vout-il pas mentir Jv. 21. Nostre Sires ouvra
en li el li envota santei tantost eb. 107. El lí roys li demanda où
tl avoif apris françois eb. 395. ... un frere de l'Ospital quí
savotl sarrasinois eb, 809. Vgl. $45b. Bone chose est de pats;
guar en terre de país manguenl cil qui vont à quatre pies, l'erbe
pesiblement etc. eb. 491, 680. Se Diex l'envoie adversité, si de
recoif en patience... Se il te donne prosperité, st Pen merci hum-
blement eb. 741. ... especialment vilains seremens el hereste fat
abalre à ton pooir eb, 753. Que pechtes soil ordure, ce tesmoigne
li paiens qui dist que se pechies estoit aumone, ne le feroit-il pas, car
trop est vils chose eb. 805. Vgl. § 45b. Salemons dist que joulise
et drois jugemens plait plus à Nostre Sagnor que offrande ne autres
dons. (S.u. §19a). Æ7 pour ce vous en toucherat un petit pour
enseignier ceus à cui jouslice appartient eb. 824.
b) Konkreta :
Sit departi-on (le tere) avani as contes etc. ... Se # ed tel à
cui on donna CC fiés à chevalier (nfz. par chevalier), à fel 7 euf
C etc RC. CVIL — ... & fist jeuner tant come Pon puel faire
home (vgl. dtsch. „jemand“) sanz mourir Jv. 586. ... fois est
une verius qui fail croire fermement ce que hons® ne voit ne ne sat
Grammatiken stellen Gattungsnamen, Stoffnamen und Abstrakte,
da sie alle der Pluralformen entbehren, nebeneinander, während in Wirklich-
keit ,, Gattungsname der übergeordnete Begriff ist.
3 Hierber gehört ursprünglich auch or (afrz, hom, om, on, en, an) =
man, das, wie alle Gattungsbezeichnungen, anfangs ohne, später auch mit
Artikel gebraucht wurde: /'onm (afrz. l'om, l’on, Pen, l'an), Schon im
13. Jh. ist es zum neutralen Pronominale erstarrt. Dasselbe gilt von chose:
Or avint chose (= Or il avint) MR. 119. Jv. 90, 695. ... pour chose que
y
86 IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 18b.
mais que par oir dire eb. 771, 813. .,. je le doing toutes les bene-
issons que bons peres puel donner à fil eb. 754.
Sammel- und Stoffnamen: ... vos prient por Dieu ...
que vos veuilliez mettre paíne, comment il puissent avoir navie et estoire
VH. 18. RC. XL 7. Zt tindrent Post en icele partie trosque à l'entrée
de liver; et lor venoit marcheandise de Rodestoc el de la marine
VH. 397. — +... se AAA lí castiaus lí serott
rendus el delivrés HV. 619. — ... li prelaz doit les pecheeurs atraire
par predicación el par bon essemple ... ef alegier partie de sa penance
MR. 182. Jv. 68. — ... tout chil, fait li ymages, qui mainent en
Coustantinoble un an, doivent avoir mantel d'or aussi comme jou at
RC. LXXXVIII, 69.1 — — Zi à tos ces chevaus el ces gens iert telx la
convenance que il porteront viande à nuef mois VH. 21, 93, 103.
HV: 542. RC. XXXII, 24; XXXIIL 24 etc. Jv. 614. — ... el prisent
li Venicien marten de maisons, s'en couvrirent leur nés st qu'il jou-
notent le marien, el après prisent sarmen! de vigne, si en couvrirent
le marien RC. LXIX, ... si commenchierent durement à assalir ef a
traire et à lancher et à geler fu gritoís as tours eb. LXXIV.
MR. 53. — ... et di charja or el argent (eb. 301) el grant
de chevaliers MR. 18, 45. ... el (fist) donner avoine aus &
eb. 23. ... el nequedent Solehadins li envoia pain (Jv. 328) el vin
Jv. 141, 496) el viandes MR. 49, 280, ... ne lessai-je pas que je
ne jeunasse louz les vendredis de quaresme après, en pain el en yaue
Jv. 328, 496. El fu li vaissiaus bien cousus et bien poies, el fu
assis sour liege en lel maniere qu'il ne pouott tumeir ne afondreir
MR. 161. ... je vueil mangier char de mouton eb. 205. ...d
nous quí aviens tel maladie, venott chars pourrie ès genetves Jv. 291.
wees vous mangiez char au vendredi!“ eb. 327. (Mes cuers) sera
plus durs que pierre s'il ne part en deus moitiez MR. 371. ,.. 4
commencierent à fraïre saïeles aus ars furcois aust menuemeni comme
plueue chiet dom ciel eb. 374. ... el commencierent cil des lerraces
à geleir grosses pierres el pets agus, et reverseir iaue bouillant
pour eus eschaudier eb. 384. ... la terre est si crasse qu'elle portera
Jroument tout adds sans fiens metre eb. 405. — L'endemain je lí
envoiai drap pour faire une robe... et li envoiai une lirelaine el
cendal (eb. 94) pour fourrer la robe Jv. 138. ... piaus de moulons
que Pon appelle piaus de Damas, conrées en alun eb. 250. ... vinl
au roy el it presenta lait pris en pos eb. 394. ... je f'esoie acheter
ma porcherie de pors el ma bergerie de mes chasiris, el farine el
vin pour la garnison de l'oslel eb. 502.
vous en dites (Indikativ! Aber vgl. $ 24) = four ce que etc. Jv. 677. ... se
nous trouvons chose qui li desplaise (d.h. à Dieu), que nous Le ( metiens
hors cb. 636. (Den gleichen Sinn scheint mir chose zu haben in dem bei
Schayer S.52 aus Cligés 566 angeführten Beispiel.) Erstarrt sind ferner
schon im Afrz. Ausdrücke wie piega, autrefois und dgl.
* Zander S, LA, führt eine ganze Reihe solcher artikellos gebrauchter
Mafsangaben noch fürs 16. Jahrh. auf,
ES
$ 192. IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 87
$ 19. Das artikellose Nomen in formelhaften und
sprichwörtlichen Wendungen.
Eine weitere Eigentümlichkeit des Afrz. zeigt sich in der Art,
wie es die absolute Form des Nomens in Sentenzen und formel-
haft sich wiederholenden Ausdrücken verwendete. Die Erscheinung
läfst sich direkt aus der vorhergehenden ableiten. Hier wie dort
wird die Aussage nicht für einen einzelnen Fall gemacht, sondern
im Hinblick auf Allgemeingültigkeit. Noch nfrz. leben Spuren
dieses Sprachgebrauchs fort in Ausdrücken wie ,, Pauvreté n'est pas
vice“, ,,Contentement passe richesse“; Y sie sind als Archaismen zu be-
trachten und werden in einer Zeit entstanden sein, wo es noch
möglich war, den Gattungsbegriff artikellos auszudrücken. Deutlich
heben sich hiervon später entstandene Sentenzen ab wie: „La bourse
ouvre la bouche“, „La familiaritd engendre le mépris“,* und eine
heute gebildete Sentenz würde dem jetzigen Sprachgebrauch gemäfs
ebenso den Artikel zeigen.
Den sentenzenartigen Ausdrücken stellen sich afrz. solche
Wendungen an die Seite, die formelhaft, bisweilen innerhalb des
Satzbaues, auftreten. Es sind erstarrte, nicht für einen einzelnen
Fall geprägte, sondern allgemein verwendbare, z. T. aus der lat.
Rechtssprache u. s. w. stammende und übersetzte Wortverbindungen,
zuweilen Fachausdrücke einer einzelnen Klasse von Menschen oder
Lieblingswendungen eines einzelnen Autors, die in jedem möglichen
Zusammenhange vorkommen. Dazu gehören endlich auch solche
Sätze, in denen das regierende Prädikat schon an sich den
Begriff der Allgemeingültigkeit einschliefst (es ziemt sich, es
ist erforderlich, wünschenswert u. dgl.).
a) Sentenzen:
Mais murtres ne puet estre celes VA. 224. — Car confiessions
o vraie repentanche de cuer st est eslavemens de loz visses HV. 523.
... voloit dou tout obéir à l'empereor comme à son droit signor; car
hon, che dist, ki son segneur faut à son besoing, ne dott avoir re-
spons en cour! eb. 571. ... car preudom ne doit convottier cose
ki li tourt à deshonnour eb, 689. — ... ef souvent avient que sages
hons fait grant folie MR. 109. Ei c'est di vices ou monde qui plus
destruit en homme raison el droilure eb. 190. ... Mais sachiez
vraiement que boidie (= tromperie) ne puel estre celle à la pardefin
eb. 316, ... quí ne porle pere el mere honcur, il pert la soie
eb.433 — +... or me diles les raisons pour quoy preudom vaul
miex qne beguins JV. 32. ... pour ce que cors sanz chief ne vaut
riens à redouler, ne genl sans roy eb. 262. ... li saiges dil que
mesaise que lí om ail ou cuer, ne lí doit parer ou visaige eb. 604,
1 cf, Ze Roux de Lincy, Le livre des proverbes français, tome II,
série XIV, Paris 1859.
3 2,2, 0. S. 323 £
88 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ tga, b.
Salemons dist que joutise el drois jugemens plait plus à nostre
Seignor que offrande ne autres dons eb. 824.
Geflúgelte Worte: ... Mais n'avient pas souvent que teis
aventure avieingne de teil homme que on ne le sache; car ce que mesnie
seven! west mie souvent cele MR. 263 ... El l'autre fille (dou rot
de Chipre) ot messires Erarz de Rameru; et en cuida avoir la conti
de Champaigne, mais il remaint asseis de ce que fous pense eb, 67.4
... À Vilains dist en un proverbe que „En un mui de cuidance n'a pas
plein pot de sapience“ eb. 109. Si apela (Phelipes) monseigueur Alain
el li dist: „Alain, se tu le loes, il est bon que no gent soienl arme”
El respondi messires Alains au rot: „A bele cure vial fondre (= recht-
zeitig Vorkehrungen treffen) etc.“ eb. 111. ... ef piece a que on
dit en proverbe: „Tant grate chievre que mal gist“ eb. 119, 362.5
+++ on suet dire que „Cuidars el esperars furent dui musari*
eb. 121.8 ... el on dist piece a que cuers vrais ne puel mentir
eb. 303. ... mieus vaut folie relaissier que folie poursivre eb, 350.7
... ef on dit piece a: „Biaus semblans fait musart lié“ eb, 431$
... ef dit Pon piece a: Cut conscience ne reprent, | Plus lost à mal
qu'à bien entent eb. 459% ... voir dit cil qui dit que Pon ne doit
femme croire Jv. 605.10
b) Formelhafte Ausdrücke:
Mafsangaben: ... on vendoif le mesure de blé de le vile C
besans, qui ne fesist mie plus que sestier el demi à Amiens RC
XXXIV, 27. Jchele plache si a bien arbalestée el demie de long el
près d'une de lé eb. XC, 69. — ... el tant ala par les estranges contrées
que il ot bien demourei an et demi MR.77, 117, 225. Jv. 16. ...e
tant renderons parmi an comme li dui chastel valent MR. 166 (= in
Jahresfrist). ... el furent venues foules les naves en jour el demi
eb. 374. — Si vous requierent (li evesque) ... que vous commandes à
vos prevos el à vos baillis que tous ceus qui se soufferront escommenies
an el jour, que on les contreingne par la prise de lor biens à ce que
il se facent absoudre Jv. 62, 670 (= in Jahr und Tag).
Formeln: Ænsi alerent à force de rimes, lote la vesprée tant
con jorz lor dura VH. 467. — Vor einer Schlacht: Don? Henris
de Valenchienes dist bien el aferme ke onkes mats, à nul jor de se wie,
n'avoit veu plus biel jour de celui. K’i vaut alongemens?
Fortführung der Erzählung): Les escieles s'entre-aprocierent etc. HV.
2 Vgl. Le Roux de Liney, a.a.O, II, 175, mit Anführung unsrer Stelle,
4 Ebend. I, 240,
5 Ebend. 1,164 mit Anführung unsrer Stelle.
6 Ebend, II, 493 mit Anführung unsrer Stelle,
Y Ebend. II, 349 belegt: Mieulx vault soy tarre que folie dire,
® Ebend. II, 496.
® Ebend. II, 279 mit Anführung unsrer Stelle.
10 Ebend, 1,231: Souvent femme varie, Bien fol est qui s'y fie. Ver-
breitetes Sprichwort!
$$ 19b; 20. IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 89
531£ .,. el nostre gens les encaucent foules votes tant ke trache lor
en dure eb. 543. Beim Zweikampf: ... mais nul autre mal ne se
font, ne de sieles ne se remuent eb. 630. ... quant Baudouins a
son poindre repris, si met main à espée el keurt sus à Pieron Vent
eb. 630, — Quant li baron le seurent, si dist aucuns que dehait eusi
quí en caloit de chou que Alexes estoit mors RC. LXU, 50. — Mais
faites mandeir vostre arriere-ban de quot tlt a assets, el mandeiz secours ;
el sour avoir et sour fié perdre (= bei Verlust von Vermögen und
Lehen) que nus n't demeurt MR. 122. Alani es-vous un message,
batant à esperons eb. 102 (= sporenklirrend). ZY Sen vont costorant
terre eb. 441 (= an der Küste fahrend). — ... sí me rendi mal
pour bien Jv. 676 (Bibelsprache). Sire de Joinville, foi que doi vous
(= sur la foi que je vous dois), je ne bé mie si tost à partir de ci
eb. 766, ... je li establi un autel... ld où Pon chantera à tous-
jours mais en l'honneur de h; et y a rente Derpaimälurne establie
pour ce faire eb. 707.
Bei allgemein gültigem Prädikat: ... 4 Venisien lor
firent marchié si plenteuros con il convint de totes les choses que il
covient à chevaus et à cors d'omes VH. 56. Cil palais fu un des
plus biax el des plus delitables que unques oel peussent esgarder, de loz
des deliz que il covient à cors d'ome, que en maison de prince doit
avoir eb. 134. ... foles choses qui mestier ont à cors d'ome eb.
310. — Mi of sí grant plenté de los biens comme on poroil sous-
haitier por cors d'ome aaisier HV. 557. (elle est) entechie de loutes
boines teches ke damoisele doi avoir en sot eb, 555. — ... el fist
alourneir ce que tl couvenoit à rot au couronnement MR. 15. Zi fist
apareillier viandes à grant plantei, sí comme il couvient d court de
rot eb. 62. ... el le fu fait tombe bele el riche teis comme il aferoit
à rot eb, 133. ... Ü mafert mie à evesque qu'il soit foueres en
vignes eb. 192. Li cors le roi fu enseveliz el alourneis si comme il
apartenoil à cors de si haut rot eb. 307. — Li roys me donna une
pierre, et frouvai une tanche dedans, de brune colour, et de tel façon
comme tanche doit estre Jv. 602.
$ 20. Das artikellose Nomen im verkürzten Satze.
Zuweilen scheint dem Sprechenden die blofse Nennung des
Begrifís zum Verstándnis ausreichend, wenn es darauf ankommt,
sich so kurz wie móglich auszudrücken. Man denke noch fürs Nfrz.
an militärische Kommandos wie ,, Présentez — arme!“ , Arme —
repos! Auch das Afrz. kennt diese Ausdrucksweise des Befehls,
und man findet sie in unseren Texten belegt durch Schlachtparolen,
Kampfausdrücke, überhaupt Äußerungen des Willens oder
Affekts bei ausgelassenem Prädikat. Sie kommen in weiterer An-
wendungdann auch innerhalb einesSatzzusammenhanges vor und bilden
Muster für Ausdrucksweisen bei ähnlichen Situationen:1 z.B. Les
1 Dafs ursprüngliche Ausrufe später sehr wohl wieder Glieder eines
zusammenhängenden Satzganzen werden können, hat Tobler, Verm, Beitr,
ee el
90 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, $ 20a.
cavaliers avancèrent lance batssée etc. Vgl. auch $ 33a und $ 37d.
Verkürzte Ausdrucksweise, bei der nur das Subjekt und
eines Relativsatzes ausgesprochen werden, haben wir endlich
auch in den im Afrz. häufigen Wendungen wie faire que sages; das
identische Prädikat ist dabei aus dem übergeordneten Satze zu
ergänzen. Vgl. Tobler, Verm. Beitr. I, 11.2
a) Aufserungen des Affekts:
Lors baissent les lanches et poignent les chevaus en escriant:
Lombards! (= nieder mit den Lombarden!) banieres desploies HV.
628. .., cascuns endroil soi, lanche baissie, hurle cheval des esperons
en escriant Saint Sepulere! mull humlement eb. 539. MR. 44
(= zur Ehre des heiligen Grabes!) ... el Grin di vont encontre . .
et aportent les ancones et si li font polucrone (= vivat!) HV. 663. —
Tai tot, à diables! fu menz, ce ne puet esire MR. 325. „Zhomas,
par la grace de Dieu arcevesques de Rains, à touz ceus qui ces letres
verront, salut! eb. 473. — A son bon signour Looys ... Jehans,
sires de Joinville, ses seneschaus de Champaigne, salut et amour el
honnour, el son servise appareillié! Jv. 1. El lors il me porterent à
terre el me saillirent sor le cors pour moy coper la gorge. ... El
cis Sarrasins me lenoit tous jours embracié („um mich zu schützen“),
el crioit: „Cousin le rail“ eb. 322.
Innerhalb eines Satzes: ... cascuns endroit soi, lanche
baissie, hurte cheval des esperons HV. 359, 629. Lors baissent les
lanches et poignent les chevaus en escriant: Lombars! banteres des-
ploies eb. 628. .., baniere desploïe MR. 283, 365. — ... sí
vous dirons dou conte de Blois qui monta sour meir; el en venoit à
Marseilles, voile croisié MR. 66. ... par le despit qu'il ot dou roi
Phelipe qui li courut sus espée traite à Gerberoi eb. 86, 266. Atant
ez vous le roi Richart, lance sour fauire eb. 125. — ... je n'avoie
onques lors hauberc vestu? Jv. 103. — ... si s'en ala le nouvele
par le child: , K'esl que n'est?" — „Par foil Morchoflös est empereur,
III, 129 ff. gezeigt. — Es gibt in t, Denkmälern Beispiele für diese Er-
scheinung, die sich nicht unmittelbar aus der Kommandosprache
lassen, z.B. Bel avret cors, bellezour anima Eul. 2 u. dgl.; sie sind aber dur
Analogie an jene erstarrten Wendungen zu erklären. Meyer-Lübke, der
bei Besprechung unsrer Erscheinung Gramm, III, $ 172 die Rolle des Affekts
nicht vermerkt, erblickt in jenen abgeleiteten Fällen à. a, O. $ 161 einen Rest
aus der Periode, wo es gar keinen Artikel gab. Oder sollte nicht vielmehr
das Metrum in der Poesie für den wechselnden Gebrauch bisweilen maß-
gebend sein? Vgl. Koch § 196f. — Weitere Äußerungen hierzu bieten
Tobler, a.a. O. II,97, Meyer-Lübke, Zs, f. r. Ph. XIX, S. 489.
3 Schayer S,123 behandelt diese Ausdrücke (allerdings im weiteren
Sinne) unter den Vergleichungssätzen (s. $ 14), trotzdem Tobler, auf den er
selbst verweist, an obiger Stelle sowie in einer zugehörigen Anmerkung klar
bewiesen hat, dafs von einer Vergleichung hier keine Rede sein kann,
® An einen verbalen Ausdruck ($ 11) ,,vestir hauberc“, wie ihn Haase
(D) S. 40 annimmt, möchte ich erst glauben, wenn vestir in solchen Verbin
mehrfach nachgewiesen wird. Godefroy und Littré belegen nur ... vestirent
. +» haires Fragm. de Valenc, R 25, was sich nach $ 26 erklären läfst,
ll
§§20a,b; 21. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 91
s'a seigneur mordri!“ RC. LXII, 504 (= ein mit Hast sich ver-
breitendes Gerücht), — Zi se mut de Nostre Dame entre lui et la
roine et ses freres et leur fammes, deschauz et nuz pies MR. 369.
b) Verkürzte Relativsätze:
„u. el por ce sí fait que sages, qui se tient devers le mielx
VH. 231. MR. 304. Jv. 326. ... dont il firent moult que saige Jv.
621, 637, 842. Adonc respondi li cuens de Tripe ...: Sire, vous
diles que sages MR. 39. ... A ce conseil se tint i rois, sí fist que |
fous eb. 11, 316. Jv. 52, 366. Dites-vous, fist-il, que je feisse que |
mauvaiz, se je m'en aloie? Jv. 433. |
§ 21. Das artikellose Nomen in Begriffshäufungen.
Die Schulgrammatiken pflegen anzugeben (cf. noch Mätzner,
Gramm. $ 177€), dafs in „energischen Aufzählungen“ der Artikel |
wegbleibe, z. B. hommes, femmes, enfants, tous furent tuts. Sie be- |
merken aber nicht, dafs in diesen ,,Aufzáblungen“ der Artikel |
ebenso gut stehen könnte: /es hommes, les femmes el les enfants
Jurent tous tués, Also kann die blofse Anreihung der Grund für
das Fehlen des Artikels nicht sein; auch ist nicht recht ersichtlich, |
warum die letztere Fassung des gewählten Beispiels nicht mit eben- |
soviel „Energie“ sollte gesprochen werden können wie die erstere. h
Die psychische Ursache scheint vielmehr darin zu liegen, dafs jene '
artikellos augereihten Nomina sich als Einzelmomente des allgemein |
übergeordneten Begriffes ,,/es gens“ darstellen und ihn zerlegen
sollen zum Zwecke der Verdeutlichung. An die dem Hörenden '
vorschwebenden Individuen denkt man dabei nicht, denn das |
Wesentliche für diese Partitio ist der Begriffsinhalt der Nomina. Das
Neufrz. fafst sie gern am Schlusse durch einen allgemeinen Zahl-
begriff (in unserem Beispiel durch ,,/ous“) zusammen; es fügt auch
bisweilen c'es/-d-dire ein, woran sich zu erkennen gibt, dafs jene
artikellosen Nomina in der Aufzählung als Prädikate (nommés ...)
gedacht sind. Die Zusammenfassung begegnet im Afrz. noch so
gut wie gar nicht, trotzdem es von dieser Ausdrucksweise aus-
gedehnten Gebrauch macht. Vgl. noch Diez, Gramm. Il, 35.
Ähnlichen Ursprung haben adverbiale Ausdrücke, zumeist des
Ortes oder der Zeit, die durch doppelte Setzung eines und des-
selben (artikellosen) Nomens gebildet werden, indem die beiden
Teile, mittels einer Präposition verbunden, die nicht bestimmten
oder nicht bestimmbaren Anfangs- und Endpunkte eines Aus-
gedehnten angeben, z. B. zis-d-vis, de jour en jour etc. Das jeweilig
zuletzt stehende Substantiv kann auch durch aufre ersetzt werden:
vgl. de temps à autre mit de temps en temps (deutsch: von Zeit zu
Zeit). In diesen Wendungen scheint die übergeordnete Vorstellung
4 Der Hsg. unterläfst vom Doppelpunkt ab die Setzung einer zum Ver-
ständnis doch wohl notwendigen Interpunktion, Wir machen hier den Vor-
schlag zu einer solchen,
—
92 IL Abschnitt: Das artikellose Appellativum, § 21a.
die Gegenseitigkeit oder die in Einheiten zerlegte Aus-
dehnung zu sein, die durch die Begriffszerlegung vergegenwärtigt
werden sollen. Der Umstand nun, dafs im Nfrz. daneben Ausdriicke
stehen wie d’un bout à l'autre u.s.w., läfst darauf schliefsen, dafs
die artikellosen Wendungen Archaismen sind, die sich aus früherer
Zeit erhalten haben. Wir fahren sämtliche in unseren Texten vor-
kommenden Beispiele dieser Erscheinung an.
a) Anreihung (Partitio):
(Alexis) s'en fu tornes vers Cosiantinoble, el laissa tendue trés et
paveillons VH. 158. Si l'en mena venz el aventure au port de
Mougon eb. 325. (Johannis) cor! par tot le pais et prent homes el
James el anfanz et protes eb. 442, 414, 419. — ... ol monstrée
de crois, à Nostre Sires rechut, por son povre pueple raçater, mort et
passion HV. 539. ... quant il virent liu el tans, cascuns endroil
sot, lanche baissie, hurle cheval des esperons eb. 539. Lombart sen
fuirent en leur fortereche, et lor laissierent tentes et pavellons eb.
657. Lendemain, les assaillirent mesléement siergant et chevalier
ensamble eb. 675. Dont fait mander siergans, chevaliers et ar-
balestriers, el fait tout son pooir semonre eb. 687, ... du
maintenant les fist prendre, el petíz el grans VH. 416, 468. ... ef
tout li haut homme et clerc et lat el petit el grant demenerent sí
grant goie à Pesmovoir etc. RC. XIII, 9. ... sí avoit marchis tous
chiax de Sur et Genevois el uns el aulres fous à sen acort eb,
XXXIV, 27. ... el autres gens de le cité et dames et demiseles
estotent montées as murs de le chité eb. XLVII, 41. Prestre el clerc
revestu, Englés, Danois estoient el gens d'autres nations, si vienent-1l
à Post as Franchois à pourchession eb. LXXX, 63. ... aust avoit-il
eu cheval el hauberc comme uns chevaliers eb. XCVIIL — ... de
traist d'une part à une fenestre à conseil, qui faisoit huis el fenestre
MR. 68. ... si lí otroia le congié, et lí donna roncin et robe nueve
eb. 82. ... el abatoit chevaliers et chevaus, el arajoil hiaumes
de testes el escuz de colz eb. 99. Et s'entreviennent si très durement
de piz el de chevaus quil faisoient la terre bondir eb. 101. El
s'assemblerent (lí chien) au leu de cors et de piz eb. 415. ... ef se
ferent sour les blasons sí roidement que il rompen! potiraus el ceingles
eb, 101. El fist assaillir el jour et nuit eb, 130, 213, 423. ... mus
ne pert aus creniaus ne aus porles nuit ne jour eb. 377. -.. par
ld (= Damiete) nous vient tous lí biens, bleis el autre chose eb. 165,
Sí prist bourdon, escharpe el esclavine, et s'alapina au mieuz qu'il
pot et Sen vint lout droit en Acre eb. 199. +... 4 evesques respondi
que il assous ne seroient se il ne faísoient haut et bas sa voulentei
eb. 215. ... vous avez deserví à perdre cors et avoir eb. 230,
449. — Jl disoit que foys el creance estoit (Singular!) une chose où
nous deviens bien croire fermement Jv. 45. Sire, cist signour gu dí
sont, arcevesque, evesque, m'ont dit que je vous deisse etc. eb. 61,
762. Li roys avoil vestu une colle de samit ynde el seurcol el mantel
de samit vermeil eb. 94. ... et lour fist faire serement que foy el
ui
§§ 21a, b; 22 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 93
loiautei porteroient à ses enfans eb. 114. ... mous ne veismes que
ciel et yaue eb. 127. ... si treuvent en lour royz cel avoir de
pois que Pon aporte en ceste terre, c’est à savoir gingimbre, rubarbe,
Zignalæcy et canele eb. 189. ... quant il falloit à aucun chevalier
coutel ou courroie, gans ou asperons ou autre chose, il l'aloit
enbler eb. 417. ... nous voulons que il (d.h. À serement) soient pris
en pleinne assise devant tous, el clers et lais, chevaliers el ser-
jans eb. 701. ... nous voulons que tut baillif vieil, viconte,
prevost el majeur soient, après ce que il Seront hors de leur offices,
par l'espace de quarante jours ou pays eb. 714. Garde que tu ates
en ta compaignie preudomes et loiaus qui ne soient pas plein de couvoi-
lise, soient religieus, soient seculier eb. 745.
b) Doppelte Setzung:
Ausdruck der Gegenseitigkeit: ... se combatotent main
à main as haches et as espèes VH. 171. ... ef furent tuit coste à
coste arengié eb. 236. RC. LXXIV, 58. Jv. 229. — Henris (de
Valenchienes) vit oell à oell toz les fats ki la furent HV. 501. Zi
mal ke mal (= wenn wir ein Übel gegen das andere abwägen),
encore nous vaurroil il mius ke nous nos en fuissons hors dou país eb. 588.
— ... el feroient li cheval coup à coup ou sablon de ci aus genouz,
et les genz à pié aussi MR. 155. — Je en averai une couronne es
ciex plus que les angres, qui le voient face à face Jv. 50, 773.
Ausdruck von Einheiten einer Ausdehnung: (Alexis)
les mena de respil en respit et lor fatsoit d'ores en altres petiz
paiemenz et povres VH. 208. ... el chevaucha de cité en cité
eb. 269. ... sí com il venoit de chastel en chastel, si li furent
rendu de par l’empereor eb. 300. MR. 65. El ensi lor comencierent
noveles à venir de jor en jor malvaises VH. 336. HV. 505. ... el
chevauchierent de jornée en jornèe, tant que il vindrent al chastel
de Nequise VH. 349. — ... li empereres Henris vait se gent sermon-
nant d'esciele en esciele HV.527. — ...de kief en kief de le
caaine avoit galies de Grius qui aidoient le caaine à defendre
RC. XLIV, 37f; LXI, 50. — ... il cuidoit perillier de coup en
coup ou d’eure en eure MR. 70. Zi le menoient de marche en
marche eb. 137.
Ersatz des zweiten Teils durch autre: ... il n’i demourra
Pierre sour autre MR. 220. ... ne onques n'avoil véu ... que nus
royaumes ne nulle signourie fust onques perdue ne changie de signourie
en autre, ne de roy en autre, fors que par defaute de droit
Jv. 659. ... de signourie à autre eb. 55. Nous deffendons que
baillif ne prevost ne travaillent nos sougiez en causes, „que tl ont par
devant aus menées, par muement de lieu en autre eb. 711.
§ 22. Das artikellose Nomen bei adverbial ge-
steigertem Verbalbegriff.
Im Nfrz. besteht der Gebrauch, dafs nach jamais ein Subjekt
artikellos auftreten kann, bei dem man sonst den unbestimmten
| —
94 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 22b.
oder Teilungsartikel erwartet, z. B. Jamais homme n'a eu plus de
succès avec aussi peu de mérile\, doch wäre auch der Artikel (wm
homme) nicht ausgeschlossen. Im Afrz. ging diese Erscheinung noch
viel weiter: hier hatte jedes zum Verbum hinzutretende, auch nicht
negative Adverbium den Einfluls, dafs die dasselbe umgebenden
Nomina, falls ihre Vorstellung ohne Beziehung: auf Bekanntes oder
Beliebiges gedacht war, wie in obigem Beispiele, des Artikels ent-
behren konnten, einerlei ob sie Subjekt, Objekt oder mit Präpositionen
verbunden waren. In den letzteren Fällen wurde das Substantiv
direkt vom Verbum abhängig gedacht, und das Adverb bezeichnete
den Umfang, in dem sein Begriff gelten sollte; da wo das Sub-
stantiv Subjekt ist, fehlte der Artikel auch dann, wenn Jamais
hinter dem Verbum stand. Auf dem Adverbium liegt dabei
der Satzton, gerade so wie er auf avcun ruhen würde, wenn dieses
im obigen Beispiele statt des temporalen negativen Adverbs jamais
angewendet worden wäre; alles andere sind nur das Adverbium
erläuternde Nebenbegriffe, die des Artikels nicht bedürfen, weil &ie
keine gegenwärtigen Objekte bezeichnen. Der Umstand, dals
hauptsächlich Adverbia von negativer Bedeutung in Frage
kommen, weist schon auf die Erscheinung des folgenden Para-
graphen hin.
Es ist schon bemerkt worden (§ 16), dafs, soweit es sich
hier um Adverbien der Quantität (oder der Negation) handelt, ein
nominales Objekt auch mittels de an dieselben angefügt werden
kann; so haben wir afrz. oft Parallelen desselben Gedankens in
der einen wie in der anderen Ausdrucksweise. Doch ist der
psychologische Grund für das Ausbleiben des Artikels hier wie
dort ein anderer,?
Positive Adverbien: ... @ lor sembla que il n'avoient
mie encore assez gens croisiés VH. 11, 42, 53, 140 etc. ... se il
i ol assés joie et solas, che ne fait mie à demander HN. 557, 525.
u... st vous trouverons assés navie pour CM mars, se vus volés
RC. VI,6; XXI, 16; CIL MR. 125, 293. — ... mull í of gens
navres el mors VH. 88. — Por ere jorz (oder: eures) que on ne
feist assaillies eb, 168, 348. ... trop estoient peu gent RC. XLVI, 40.
— ... madame la royne a bien gent pour le deffendre (d. h. le
royaume) Jv. 436. — El tant i menra gent ke il i enterra, che dist,
par forche HV. 615. — El lí marchis de Monferras y meloil plus
paine que nus qui y fust d'aler en Coustantinoble RC. XXXIM, 24.
El avoit (Richars) plus à despendre estellins que li rois de France
darisis MR. 53. Jv. 199. ... 2 savoient bien ke il estoienl assés
1s, Lücking, Gramm, $ 318, Anm. 5.
* In unserem Falle ist eben von „Quantität“ überhaupt nicht die Rede.
Es ist derselbe Unterschied wie der im Nfrz. zwischen ¿l ma pas trouvé de
place (quantitativ = il n'a trouvé aucune place vacante) und sl we pas
trouvé place weeny: = il n'a pas pu se placer), den Heller (1) S.
useinandersetzt,
(Il) S. 246—249 in sehr scharfsinniger Weise a
§§ 22b; 23. II Abschaitt: Das artikellose Appellativum. 95
plus gent ke nostre François wierent HV. 628. — En maintes
manteres i ot paroles dites el retraites VH. 189.
Negative Adverbien: ongues hom de son aage ne fu
plus amés de ses homes ne de l'autre gent VH. 37, 65, 84. ... il
ne nasqui onques cors seur terre ne sains ne sainte qui si rike-
ment ne si noblement geust en sepulture RC. XCH, 71. ... lors
commencierent sa gens à faire le graingneur duel que ongucs gent
Jeissent MR. 133, 202, 363. Jv. 4, 55. — «++, ce fu la plus
granz dolors qui onques avenist en ost VH. 89, 92, 94. ... onkes
à offre con lor fesist de par Pempereour ne respondirent HV. 580,
582, 674. MR. 46. Jv. 244, 438. — ...ne onques ne vit-on gens
plus rikement ne plus noblement aler RC. XIX. ... & roi estoit li
plus larges hons qui onques chaugast esperon MR. 83. Jv, 105, 129,
163 etc. De la bouche fu-ıl si sobres que onques jour de ma vie
je ne lí oy devisier nulles viandes ... onques jour de ma vie je ne
li oy mal dire de nullui Jv. 22. — ... le kierlés est st grans en cheste
vile que il ni a waires viande ne blé, dont nous nous puissons
longement souslenir RC. XXXVI. — ... il mi avoil mais vile qui
se tenist fors Sur et Escalonne eb. XXXII, 26. — ... seur chele
porte si avoit un pumel d'or, qui esloit fais par tel encantement que
lí Griu disoient que já tant comme li pumax i fusil, caus de tounoirre
ne carro en le chité eb, LXXXVIIL — Z/ 4 empereres respondi,
que femme de si bas parage ne prendroil-il ja eb. CXVI, 84.
VH. 191. HV. 578, 663. ... 2 dis! el aferma à sol meismes que
ja mais jour ses cuers ne seroil à aise ne en pais MR. 87, 442.
Jv. 215. — ... puis lor fisent li nostre jurer sor sains ke jà mais
encontre vous ne se meleroient ne en castiel ne aillours HV, 621.
RC, CXVIL, 85. El 4 cuens leur jura que já à mort ne à vie
n’averoil (ses fius) danrée de sa terre MR. 138. — ... ld troveren!
Pempereor Sursac si richement vestu que por noient demandas! -on
home plus richement vestu VH. 185. — ... nos ne troveriens mie
marchié en autre leu VH. 86. ,.,. il n'avoient mie viandes ne
avoir dont il y peussent aler RC. XVI; CH. — Zi loules vois ne
vous end Pas à chose que je en deisse pour maisire Robert deffendre
Jv. 38.
$ 23. Das artikellose Nomen in negativen oder
dem Sinne nach negativ zu denkenden Sätzen.
Dieselbe Wirkung wie jene (negativen) Adverbien übte afrz. |
schon die Negation me an sich aus. Denn da das Negative ja
doch zumeist nur in der Vorstellung des Sprechenden vorhanden ist,
also auf dasselbe nicht als auf ein Gegenwärtiges hingewiesen werden |
kann, so ist es begreiflich, dafs in verneinenden Sätzen die
begriffliche Verwendung des Nomens beibehalten wurde, wenn es
nicht irgend etwas dem Hörer Vorschwebendes zu verneinen galt.
Auch mag sich auf diese Weise die Artikellosigkeit der sogenannten
Füllwörter der Negation, der Ausdehnungsbezeichnungen pas, point,
96 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. § 23a.
mie erklären, die schon afrz. zu Adverbien der Verneinung erstarrt
erscheinen ($ 22).
Den eigentlich negierten, d. h. mit der Negation »e versehenen
Sätzen schliefsen sich solche an, die dem Sinne nach negativ
sind. Dieser Art sind u.a. Fragesätze (direkte und indirekte)
und Bedingungssätze, wenn die in ihnen vorkommenden
Nomina nicht als Realität, sondern nur als etwas Vorgestelltes (in
Frage Stehendes, Hypothetisches u. dgl.) gedacht sind.
Endlich gehören hierher infolge von Gedankenassoziation
Sätze, die von den oben genannten abhängig sind,
a) Verneinende Sätze:
... il vere hore de nuit ne de jor que l'une des batailles ne
Just armées par devant la porte VH. 165. El il les menoil par respit,
ne chose geil lor crdantasi ne tenotl eb. 209. ... ongues nus
weschiva Post de Venise que maus ou honte ne lí avenist eb. 231.
El si avotent pou de viande, que marchiés nes pooit sevre eb. 351.
— Zi lors n'avoil de toute nostre gent armés fors ke l’ariere-garde
dl -garde HV. 506. ... 4 plains estoit tant ingaus ke il wi
avoit mal pas ne cose ke destorber les peust eb. 526. ... en douze
grans jornées ne croissoil ne blés ne orges ne vin ne avaine eb. 514.
vu. & cans estoil si plains Ril n't avoit fossé ne mont ne val
eb, 519, ... ne mi avés casliel ne recel à vous aïés és
de garant avoir eb, 523. Ji n'a encore, che dist, de vous eus homage
ne sairement eb. 576. ... on ne puel mie faire grant hardement
de legier ke il n'y ait folie eb. 676. — ... i n'avoieni ne viande
ne avoir dont il se peussent soustenir RC. XVI, 12; XXXUI, 24.
... de sic à II liwes ne n'avoit passage à aler en Constantinoble
... fors à chu pont eb. XLIV, 37. ... ne mi avoif chenal qui ne
Just couvers de couvrelures a’armes etc. eb. XLVIL 40. (Zi Commañ
sont une gent sauvage qui ne erent ne semment ne n'ont borde =
maison eb LXV, 52. ... après sí fist on jurer seur sains ...
il à femme forche ne feroient ne ne despoullieroient de drap que bs
eust vestu ... Et se leur fist-on jurer seur sains que il main me
meleroient seur moine ne seur clerc ne seur prestre, s'il n'esloil
en desfense, ne qu'il ne froisseroient eglise ne moustier eb. LXVIIL, 55.
Bench le vile fu prise, ne fist-on mal md poure n'a rike
eb. LXXX, 64 — ... je me voi ci enlour homme plus preudomme
el plus loial de vous MR. 32. ... el jul enqui une grant piece que on
ni senti ne pous n’aleinne eb, 58. ... il n'encontroit chevalier,
qu'il ne meist a terre eb. 100. El s'enireviennent d'une sí grant
vertu que saingles ne poilraus ne leur porent aïdier que chascuns
d’eus ne cheist à terre eb. 126. ...ne rien n'oïrent de nulle part
n'a murs n'à porles n'a tourneles eb. 171. ... el bien
qu'elle n'avoit enfant en ventre eb. 187. ... je n'ai seigneur
ou monde fors Papostoile eb. 189. ... ne ne trouvons en lui ne
secours ne aide eb. 259. — J! me dis! que je me gardasse que je ne
demenlisse ne ne desdeisse nullui ... puisque je n'i auroie ne pechié ne
—
$ 23a—d. IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, 97
doumaige ou souffrir Jv. 24. sa mere ... n'avoil ne parens ne
amis en lout le royaume de France eb. 72. ... tf n'avoit ne país
ne treves aus Sarrazíns eb. 135, 419 etc. ... guant je arivat, je
n’os ne escuier ne chevalier ne varlet que je eusse amenet avec moy
de mon pays eb. 157. «+. n'aviens ne haubers ne escus eb, 272.
... ld où il ne pleut nulle fois goutle d'yaue eb. 291. (Hier steht
goulle noch in eigentlicher Bedeutung.) Æ je ne dis mot eb, 648.
Nous commandons que baillis ne prevos „.. ne greve les bones genz
de leur service oulre droiture eb. 706. ... ne que nul de ceus quí
soient desous nous, soit mis en prison pour debde que il doivent eb, 706.
u... da Déilei el la Trinitei et le Saint-Esperit ne puel poindre mains
d’ome; car ce est si graus chose ... que tex ne puet veoir, ne oreille
vir ne lengue raconter eb. 770 us. fF.
b) Fragesitze:
Lyenars fu navrés en le main — ne sai de sajete ou d’espee
HV. 510. ... vous meismes poés ore bien savoir, se cette demande
est raisnable et Sil ia raison eb, 646, 648 (Vgl. $ 11a,S 42.) — Ha,
Dieus! Qui retenra mais chevalerie, largesce et courtoisie?
MR. 132. .., el prisent garde à leur privileges, se (= ob) par
aventure i averoil chose qui mestier leur eusí eb. 467. — Or vous
demanl-je, fist li evesques, se vous penriés ne or ne argent par quoy
vous regéissiez de vostre bouche nulle riens, qui fus! contre le sacrement
de l'autel Jv. 47. Heremies dist: O vous qui passes par la voie, re-
gardez se il est dolours qui se preingne à la moie eb. 791.
c) Bedingungssätze:
... mul fait mal, qui (= lat, si quis) por paor de mor! fail
chose qui li est reprovée à los jors VH. 379. ... se il a entre vous
par aucune mesaventure courous ne ire, ke lout soil enlrepardonné
HV. 527. Sil nous font faire el ortriier par forche cose ke nous
ne doions, en non Diu li forche paist le pré, et on doit molt faire
por issir hors de prison eb. 592, 648. — ... se lí rois Jehans ou
si oir vousissent venir au roi (de France) et li requeissent saisine de
leur terre parmi droit faisant, .,. il (= Jehans) la deust ravoir
MR. 457. ... se 4 arcevesques veul dire chose qui valoir lui puisse,
si le die eb. 469. — ... se vous parlés, au mangier, de chose qui
nous doie plaire, si diles haut Jv. 31. ... ous ceus que il pooit
alleindre qui disoient de Dieu ne de sa Mere chose deshoneste ne
vilain sairement, que il les fesoient punir griefment eb. 685 (Relativ-
satz mit hypothetischem Sinn). Se /u liens riens de l'autrui ...,
se Cesl chose cerleinne, rent-le sans demourer; el se Cest chose
douteuse, fai-le enquerre eb. 748. Vgl. aber $ 18 Anm. 3.
d) Sonstiger Ausdruck des nicht Wirklichen:
«++ li rois fu trop doulanz quant il le sot (que li prisons estoit
ocis); car il en eust grant raançon ou eschange de gentil homme
Beiheft zur Zeitschr. f. rom, Phil, IL 7
ar
98 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativam. $$ 23e; 24.
MR. 164 (Sinn: er bekommt es nicht), ... la coste estoil si roile
que d peinne (1) Si poott lenir chevaus Jv. 572.
e) Bei nicht bejahendem übergeordnetem Satze:
Se vous .,. melés vostre fianche en lui (d.h. Dieu), ... n'aiés
Já paour ne doutanche kil (= li enemi) contre vous puissent eure durer
HV. 516. ... fist commander à ses homes ke on waportast en Post
cose, dont hom ne bieste peust vivre eb. 568. ... il ne m'est pas
avis ke il ail en vostre requeste raison eb, 585. ... ne nous desiraing
mie à che ke nous faisons cose ki nous tourt à honte eb. 588, 684.
... i ni avoit ne gons ne verveles ne autres membres qui à fer
apartenissent, qui tout ne fussent d'argent RC. LXXXU. Ne place à
Dieu que je me rende à paien ne à Sarrazin MR. 389. ... el
estoit si tristes que nus n'en pouoit parole traire eb. 401. Or acor-
deren! entre aus que il n'averoient pooir de faire chaucise, par quey
il peussent passer par devers les Sarrazin eb. 214. ...naviens pouoir de
vestir haubers eb. 256. (S.$ 20, Anm. 3.) Nulz n't soit si hardis devant
toy que il die parole qui atraie el esmeuve à pechié eb. 746. — .…. il ferait
volenliers puis à aus sil offroient cose à il evust raison HN. 648.
.. Sil en i a nul qui pent mauvestié ne tricherie, ne si aproche
ja MR. 280. ... pour ce que vous vous gardés de faire sairement
que il ne couviengne faire par raison Jv. 568. Nous voulons que fuif
nostre Prevost el nostre baillif se tieingnent de jurer parole qui fieingne
au despit de Dieu eb. 702, Garde-toi de esmouvoir guerre ... contre
home creslien eb. 752.
$ 24. Das artikellose Nomen im verallgemeinern-
den Relativsatze.
Allgemeinhett der Beziehung besteht afrz. auch da, wo ein
Nomen durch einen verallgemeinernden Relativsatz bestnmmt wird.
Die Konstruktion ist nicht dieselbe wie im Nfrz.; sie wlrd in
der Regel gebildet mit pour ... que und folgendem Konjunktiv,
wobei das betreffende Nomen ‘(artikellos) hinter die Präposition
tritt. Schon der Gebrauch des Konjunktivs, des „Modus der Pro-
jektion“,1 in dieser Verbindung zeigt uns, dafs wir es nicht mit
etwas wirklich Vorhandenem, sondern nur mit einer Fiktion des
Sprechenden, mit etwas blofs Vorgestelltem zu tun haben. Die
artikellose Verwendung des Substantivs in dieser afrz. Konstruktion
scheint daher selbstverständlich,
Et à fisent crier par tole Post que nus ne fust si hardis qu'il
passast cel ordenement por cri ne por noise que il oist VH. 356.
El sachiez que onques hom n'en ol plus (d. h. du bulin) pour altesce
ne pour proesce que úl eust, se ensi non con il fu devisé et fait
eb, 254. Ne por desireche ke vous sactés en lui, ne le destraÿ
onkes de plait HV. 582. ... ne ja mais por cose k'il me sacent
1 Vgl. Gröber, Grundrifs IP, S. 274. -
lll
§§ 24; 25. IL Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 99
dire ne faire ne proumelre, ne m'assentirat à iaus ne à lor consaus
eb. 603, 622, 635. Vermächtnis Saladins an die Johanniter von
Akkon: „..en sil maniere que pour guerre qui soil entre nous el
cresliens nes laira on à pair MR. 207. El ne vout (li cordeliers)
onques demourer avec le roy, pour priere que tl li seust faire, que
une seule journée Jv. 56. Lt disoil que nous deviens croire si ferme-
ment les articles de la foy que pour morl ne pour meschief qui
avenisi au cors, que nous n’alens nulle volented d'aler encontre eb. 43,
49. Ne pour dons ne pour despens que Pon feist en cel host...
li roys ne requist ne ne pris! onques aide... dont on se plainsist
eb. 105. ...1/ escria à ceus dou chastel que pour mal que i di
feissent, que il ne rendissent la ville eb. 536. — ...ne ja (/adres)
par pooir que nos aions, recovrée ne sera se par ceste gent non
VH. 63. ...avoient pourposement de liwer estotre qui tous ensanle
des y passast RC. V. ...il est granz mestiers à nous el au peuple
que il ait rot en France qui gouverne le roiaume MR. 4. ...ne je
n'oy onques dire que li Beduyn, qui estotent sousjet aus Sarrasins, en
vausissent pis de chose que tl lour eussent tolue ne robée etc. Jv. 248.
... mout bien me servi dows ans, miex que hom que j'eusse onques
enlour moy ou pays eb. 415. Vous estes trop hardis quant vous
parlés de chose que je face eb. 567. ... fist enquerre par tout le
royaume el par lout le pays où Pon pourrott trouver home qui feist
bone justice et roide eb. 717.
$25. Das artikellose Nomen bei vorangehendem
Adjektiv.
Sehr verbreitet ist afrz. der Gebrauch des artikellosen Nomens bei
vorausgehendem quantitativ oder affektisch steigerndem Adjektiv
in den Fällen, wo der nfrz, Sprachgebrauch den unbestimmten
oder Teilungsartikel erfordern würde. Nun ist es ja auch schon
an sich ganz begreiflich, wenn der unbestimmte Artikel bei einem
Substantiv, dem ein Bestimmungswort voraufgeht, länger entbehrt
werden konnte, als wo ein solches fehlte; denn in jenem Falle war
der erst nachträglich auszusprechende Substantivbegriff schon von
vornherein in eine bestimmtere Sphäre verlegt. Aber auch in
anderen Sprachen lassen sich Parallelen heranziehen; so tritt im
Deutschen und Englischen jedes Nomen artikellos auf, dem ein
(organisch gebildeter) Genitiv vorangeht: in meines Vaters Garten,
in King John's palace (— in dem G. m. V., in Ihe palace of K, J.);
aufserdem vergleiche man bei Tobler, Verm. Beitr. I, 57 f. und
Meyer-Lübke, Gramm. d. r. Spr. III, $ 174 afrz. Ausdrücke wie
s'amie main, deu merci’
2 Für die letztere Erscheinung führen wir hier kurz die wenigen Bei-
spiele unsrer Texte an, Sie belegen dieselbe aufser für Drew merci nur für
vorausgehendes relativisches cas und für autrui: ... tant itravailierent que país
en fu, Dieu merci! VH.90. MR. 60, 194. Ha, sire, pour Dieu merchi,
il na nul homme chaiens muchié RC. XXI, 16; XXI, 17. Jv. 399. —
(Alexis) fist son tré tendre enmi l'ost; et li marchis de Monferrat le suen
7*
—
100 IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $25
Das Mafsgebende ist demnach, dafs die attributive Bestimmung
vorangeht. Folgt dagegen das Adjektiv, so ist ein Ausbleiben
des Artikels nicht so ohne weiteres verständlich, da ein nach-
folgendes Adjektiv einen bereits gewonnenen Begriff nur noch
nachtráglich determiniert. Mit den nachstehenden Adjektiven haben
wir uns hier also nicht zu beschäftigen.?
Dieselbe Funktion wie andere Adjektiva haben auch die Pro-
nominaladjektiva wie autre, lel3 etc,
Aber unsere Erscheinung kommt in den vorhandenen Belegen
nicht immer rein zum Ausdruck; oft ist der Tatbestand dadurch
verdunkelt, dafs die Artikellosigkeit des Nomens selbst dann möglich
war, wenn das Adjektivum fehlte. Wir werden daher zunächst
solche Beispiele bringen, die sich nicht anders als durch den
Einflufs des Adjektivums erklären lassen. Der Übersicht halber
werden wir dann auch eine Auswahl von Beispielen folgen lassen,
in denen auch andere Ursachen wirksam gewesen sein konnten;
wir führen sie in der Reihenfolge auf, wie wir die einzelnen Fälle
des absoluten Substantivs oben besprochen haben, zugleich um ein
Bild zu geben von der grofsen Verbreitung, die dieser Sprach-
gebrauch im Altfranzösischen hatte.
Bemerkenswert sind in unsrer Zusammenstellung diejenigen
Fälle, in denen das Adjektiv noch durch ein Adverbium wie moll,
plus, si® und dgl. bestimmt wird, da sich die Artikellosigkeit viel-
leicht hier am längsten bewahrt hat und noch nfrz. recht häufig
findet,
delez, en cui garde li rois Phelippes l’avoit command VH. 112. ...dor
distrent que perdus ert li empereres Baudoins et lor sires li cuens
de cui terre et de cui pais al estoient et de cui maisnie eb, 370. ...les
femmes qui filles úl avot prises à forche, le sacoient par les gernons
RC. XXV,21. ...el celui en cui chief elle asserroit la couronne, cil
seroit rois MR. 31. ...je n'ai seigneur ou monde fors l'apostoile, en cul
protection je sui eb. 189. ...ce fesoit-il par le consoil de la bone mere
qui estoit avec li, de cut consoil il ouvroit Jv. 105. .,.messires Gobers
d’Apremont , ,., en cui compaingnie je Jehans, sires de Foinville, pas-
sames la mer en une nef que nous louames cb. 109. Je ving au conte de
Soissons, cui cousine germainne j’avoie espousée eb, 238. ...monsigneur
Gautier, signour de Rinel, cui fille Fehans, sires de Foinville, prist puis
à femme cb. 466. (Li Tartarin) estoient sougiet à prestre Jehan et a
l’empereour de Perce, cui terre venoit après la seue eb. 474. — Li esta-
blissement que il lour donna, ce fu pour tenir le peuple en pais; et furent
tel que nus n’i ravist autruí chose etc, eb. 478.
2 Die Meinung, als habe jedes attrib. Adjektiv Einflufs auf das Fehlen
des Artikels, die Schayer S. 13 mit Recht verwirft, findet sich noch bei
Haase (II) $57. Dem gegenüber geht Schayer allerdings zu weit, wenn er
diesen Einflufs überhaupt bestreitet (vgl. dazu hier $48!). Zur y
vieler von uns angeführter Beispiele bedient er sich S. 59—76 des Ausdrucks
„logisches Prädikat“, der mir nicht ganz verständlich ist. Vgl. auch S, 111
Anm. 1. Fürs Neufrz, vermag er auch nur verkürzte Sätze beizubringen, die
sich nach $ 20 erklären.
5 Nach Meyer-Lübke Gr. III, $ 196 haben te? und sí vor Ad
als „Ausdrücke der Art und Weise“ keinen Artikel. „Sie schliefsen meist
eine Ausscheidung aus, es wird die ganze Gattung in Vergleich gezogen.“
a
$ 25a. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 101
&) Steigernde und schwächende Adjektiva (Qualitätsadjektiva),
grant (petit): grant chose nos ont requise, el bien semble que
il béent à halt afaire VH. 19. Avec lui en alot... granz partie
de la bone gent de Champaigne eb. 33, 51. RC.IV. ... dont il re-
fureni grant honte, el mulf en furent blasmé, el dont granz mes-
aventure lor en avint puis VH 50. ...el furent receu à grant
feste el à grant joie eb. 56. Là ot grant discorde de la graindre
partie des barons el de l'autre gent eb. 60. Enqui troverent le conte
de Loeys à grant plenté de bons chevaliers eb. 53, 68, 191. MR.
45, 54. Jv.94. ...sí en recevriens grant blasme el nos et nostre
terre VA. 62. ...poi í of des rues où il n'eusl grant estor
d'espées etc. eb. 88. ... par la defaute des autres, lor couvint grant
meschief à faire eb. 107. ... A grant bien fu atorné al serjant,
et mult fu volentiers en Post veuz eb. 122. .,./l'emperieres Alexis
les atendoit à granz batailles el à granz corroiz de l'autre part
eb. 156, ...en of grant pris eb, 160. Ensi dura la guerre grant
piece eb. 216. HV. 557, 578. MR. 19. Jv. 32, 143 etc. ...e
chevaucha à tote sa bataille encontre les fuianz grant aléure VE. 362.
«+ «él lí vens les acachoit grant alture* vers le navie RC. LX;
LXVI, 53 ...sí se mel-il à le voie, si s'en commenche à aler
grandesme aléure* eb. XXXVII, 29. ...sı sen va vers Gisors
grant alöure MR. 112 (= in voller Fahrt, im Trabe). — Les
escieles s'aprocierent par grant orguel et par grant ire HN. 532.
Cele nuit n'orent en Post ke grant joie el grant solas eb. 544,
569, 591. ...4 marchis Guillaumes de Montferrat ke vous el it
vostre ont mandé grant piech'a eb, 608. MR. 82. ...z voit lors
el pense ke grans biens en poroil venir HV. 694. — ...assés y
eut peres et meres...qui grand duel fisent de leur amis RC. IX.
MR. 08. (li croisié) portoient enson les lanches grans torkes de
candeilles RC. XII, 9. ... al oïrent les sons des buisines et des labors
qui faisoient grant noise eb. XLII. ...nous l'avons gelé de grant
catliveté eb. LIX, 48. — ... vous veez bien que Robers ne set nient,
et se vous en faites roi, li regnes en porra bien empirier et entre nous
naistre granz descore MR. 4. Æf se crotsa, el esmut grant gent
avec lui eb. 6. ...el li charja or el argent el grant foison de
chevaliers el de puceles eb. 18. Jv. 53. ...estoil en prison en Babi-
loíne en grant destresce MR. 46. ... et vous ferai grant bonter
eb. 47. ...el of (Richarz) en son cuer grant envie el grant
felonnie eb. 57. ...el fu la damoisele amenée richement ef à grant
compaingnie eb. 76. ...d grani solempnilet eb. 76. ... aloul
grant chevalerie eb. 91. ...el assembla grant ost eb. 119 etc. —
...en grande aventure de mort fumes lors Jv. 11. ...par quoy
grant poour doit avoir que cele mexelerie lí dure eb. 28. Grant
mal apert avez fait quant vous estes mi fil etc. eb. 37. ... el k dist
4 Der Hrsg. Hopf liest an allen drei Stellen à /'eure statt a/éure, was
aber keinen Sinn gibt. Die vorgeschlagene Ánderung finde ich nachträglich
schon Zs. f, r. Ph, III, 97 verzeichnet,
4
102 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. § 25a,
que il avoit fail grant folie eb.53. El li chevaliers dist que encore
avoit tl fait greingnour folie etc. eb. 53. ...i y en ot des
barons qui reguistrent à la royne granz terres que elle leur donnast
eb. 72 ... l'autre (fille) of messires Herars de Brienne dont grans
lignaiges est issus eb. 78, (dl cloistres) estoil environnes de chevaliers
el de serjans qui tenoient grant espace eb. 95. ...se esforcierent
à grant meschief eb. 101. ...1l disoit que il trouveroit grant
aide en ¡a eb, 102. ... 4 roys ol, par la pais fesant, grant
coup de la terre le conte eb. 103 (vgl. nfrz. beaucoup!) etc. —
„neh petit esploit firent la où il alerent VH.50. ... lor faisott
(Alexis) d'ores en altres petiz paiemens et povres eb, (a
empereres) of vestu une colle de vermel sami à Petites crotscles d'or
HV. 541. ...puis est avenu que la croiserie fu de petit esploit
v. 734
; bon (mauvais): ...7/ /or baillerent bones chartres pendans
VH. 13. El pristrent conseil entr'els que il envoieroient bons mes-
sages encontre les pelerins eb. 52, 210. RC. V; XIV, 10. ...4
orent bon vent VH. 111, 133. £l Diex lor dona bon tens eb. 126.
Lor fist tote la cité fondre et abatre, qui ere mult bone et mult riche,
el en bon país eb. 414. — Zt por esperanche d'avoir boin hostel,
dist cascuns le patre nostre saint Julien AY. 544. «.. li loent ke il
li doinst (se fille), pour chou ke il de meilleur cœur Pen sierve el
plus volentiers eb. 548. St cuidoient ore nostre genl avoir ferme
país el boine acorde, maïs ore primes commence i guerre eb. 606, —
«« «el st bailla-on boin conduit à aler avee ha dusques en sen país
RC, VII. Sí des fist très bien loier (d.h. les voiles) et atakier à
boines cordes as mas, el fist faire bons pons par deseure et bons
puts encoste de cordes eb. XLIV, 37f. ... et fisent faire par deseure
les lors de pierre boines lors de fus! eb. LXI, 49. ... st prisent
boíns caauvles, st traisent leur nés au plus près Kil peurent des
murs eb. LXXI, 56. — ...vous en avez mousirée bonne ratson
MR. 5, 426. Et orent bon vent ef bon oret eb. 98.
chierent jusques à l’orme de Gisors... à bones haches tranchans el
à bons marliaus picois eb. 98. Or regardous comment nous en
irons en avant en bonne maniere eb. 227. ...el le vuel de bon
cuer el de bonne voulentei eb. 282. El rendi Pame à Nostre
Seigneur; el bonne opinion en a-on etc. eb. 306. ....e l'en donna
bonne chartre à son séel eb. 403. — ... madame la royne vosire
mere... — à cui Diex bone merci face — etc. Jv, 18. ...4
venimes à bon port eb. 16. ... auquel roys deveroil savoir meil-
lour grei en la fin de sa guerre eb. 48. ... tuit crioient à Nostra
Signour que tl li donnast bone vie el longue eb, 73, 118. He
sire! dist lí prevoz, vous en ayés bon reconfort eb.244. El croient
que quant li om meurt pour son signour ou en aucune bone entención,
que Pame d’aus en va en meillour cors el en plus aaisié que devant
eb. 249. ... Zi qui, fist lí roys, trouverez-vous à meillour marchid?
eb. 439. «+. eh fist enquerre par tout le royaume el par tout de
on Pon pourroit trouver home qui feist bone justice et roide eb, 717
$ 25a. II. Abschnitt: Das artikellose Appellstivum. 103
Sores diligens d'avoir bons prevos et bons baillis eb. 753. —
... el lí Grieu les comencent à hair el À porter malvais cuer
VH. 303. ... si leur fait-il crever les tex et destruire el de male
mort mourir RC. XXI. 15. ... ef quant il se furent consellié, si
eurent malvais consel eb. LXV, 52. Biau seigneur, nous soumes en
mauvais point etc. MR. 226. Mais la force le roi croissoit adès,
et li Flammenc decroissoient ... el st estoient de mal acort eb. 287.
... adès me douterai que vous ne me faciez male part eb. 406.
tint (la conte’ de Namur) jusqu'à un jour que mauvaise renommée
courut des fiuz aus bourjois de grant lignage de Namur eb. 442.
Au contraire, disoit-il que male chose estoit de penre de Pautrui
Jv. 33. ... fichent le soir de nuit, ou de jour quant il fait mal tens,
en unes manieres de herberges eb. 250. El li roys dist que male
encontre eust leix moquerie eb. 387.
Andere Adjektiva: Or porrotz oir estrange proesce
VH. 173. Or oïez estrange miracle eb. 175. Sachiez que assez
genz me mostrent bel semblant eb. 194, 284. — ... plourant en
vraie repentanche de cuer HV. 502. Vos estes chi assamblé en
estrange contrée eb. 523. ... li cuens ... refist nouviaus ho-
mages et novieles seuretés eb. 605. ... si come il fu puis séu
par droite prouvanche eb. 606. ... chil des vaissiaus lor jetoient
vive chauc es ielx eb. 665. — ... ef tenrott bien li frons del feu,
si cum il aloit ardant, demie lieue de terre NH. 204. RC. LXVI, 54.
Jv.575. ... dura bien une nuit et demi jour RC. XV. ... i sen
revint arriere en Coustantinoble par fine poverté eb. XXI, 16. ...sí
respondi au vaslet que bele caanche li estoit avenue eb. XXX, 23.
... aporteroient tout à Post à droite partie hors euxtius (= outils)
et viande eb. LXVIII, 55. ... navoit remés en le chité fors poure
gent eb. LXXX, 63. ... et fu mis (li avoirs) en kemune warde
de Post eb. XCVUI. — Z fist soupeir ses chevaliers et sa gent de
haute eure MR. 23. ... ef mout se conjoïrent st comme preudons
doil faire el preude fame eb. 49. ... il n'est pas merveille quant
prodom chiet, mais ce est merveille quant lost ne se relieve Jv. 805,
32. Confesse toy souvent, et esli confesseur preudome (= un prud
homme) eb.742 (s.S. 68.) El commencierent à geteir grosses pierres el
brutanz MR. 54, 384. El sen ala par terre à privée mesnte
eb. 65, 109, 245. ... el bien seust-il qu'il l'iroit veoir à briez
jourz en mi lieu de sa terre eb. 88. ... dirent certes qu'il faísoit
bien, et li venott de bon cuer et de gentil eb. 137. ... st demanda
plein bacin d’iaue eb. 212. ... il vouloient entr'eus parleir à lu
o sauf conduit alant et venant eb. 227. ... estott ja aleız si avant
qu’il estoit melleiz sour le conte Renault; et i avoit enqui merveillous
estour eb. 285. ... el en traist avant faus tesmoins eb. 311. —
... à Paler que nous feismes outre mer, une nets en semblable fait
avoit estei perie Jv. 14. ... ce estoit trop laide chose de vaillant
home de soy enyrrer eb. 23. Et se traveillol ainsi li saínz hom à
son pooir, comment il les melleroit (d.h. des gens) en drotte vote et
—
104 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 25a, b.
en raisonnable eb. 58. El en brief tens li vens se feri ou voile
eb. 127. ... estotent en grief courine li uns vers l'autre eb. 154.
... foule sa mesnie escria à haute vois: Chasteillon! eb. 174, 278.
... il y avoit lons merriens pour ce qne li Sarrasin ne se ferissent
parmi Post eb, 263. ... ef sont lié à fors courroies de buef
eb. 341. ... des siens (conseilliers) que il ot amenez d’esiranges
terres eb. 348. ... ainçois offre certainne somme de deniers pour
l'amende eb. 708. ... nous voulons que il (d.h. li serement) soient
pris en pleinne assise eb. 701, 705. ... que nuls de nos baillis
ne lieve amande ... se ce West en plein plait eb, 707. etc.
b) Adjektiva von Adverbien begleitet:
si: El ne vos merveillies mie se li termes est lons, quar il covient
mult penser à si grant chose VH. 19. Enqui ot si grant bruit el
si grant noise que il sembla que terre fondist eb. 28. ... el om
requis vostre compaignie de si alle chose ensemble faire con de la
rescosse Nostre Seignor eb. 29. ... cl prodom aust si gran!
ochoison de remanoir eb. 67. Dedenz si cori lerme ne puis vottre
couvent assovir eb, 195. ... pot avoient gent à si perileus leu om
il aloient eb. 348, etc. — El quan! il (d.h. Dex) voit Fil (d.h. di
home) s’atornen! à malisse ..., dont en prent-il si cruel venganche
etc. HV. 502. ... il me requierent si grant tort eb. 591. ... if
seven! ke jou sui à si grant meschief etc. eb. 591. Sires
envoía si grans plentés de tos biens en nostre ost, ke tout furent de
Joie raempli eb. 544, 557. +... sí grant essauchement à le esglise
de Rome fist Nostre Sires as crestiens eb. 544. Cle nuit Ril fist si
grant froit...i au à Naples eb. 564 etc. — ... de si grant
afaire se devoit-on bien conseillier RC. Us = “fisent st grant
goie le nuit etc. eb. XUL f, 9. ... si y misent sí bele país que onques
puis ne furent par mal ensanle eb. XV. ... si li loerent st st baron
qu'il envoiast se sereur à si haut homme et à si rike homme comme
li empereres esioit eb. XIX. Chist est vaillans et hardis, quant si
grant hardement entreprist à faire eb. XXIL 18. ... sí nous
merveillons mout que vous estes quis en chest país, qui de si loing-
taines lerres estes eb, CV], 79 etc. Quant li baus (de Sur) vil que
ainsi estoit et que si grant seigneur le venoient assegier, si leur
manda qu'il leur renderoit Sur MR. 52. ... sí en ol en son euer si
grant courrous el sí grant tre etc. eb. 87. ... & ospitaus de
faiens est de si grant charilei guongnes malades qui gaienz fusil ne
failli à son desir eb. 202. ... el vout Jerir sí grant coup comme
il porril enteseir etc. ab. 205. ... el i of si grant presse (à l'aulel)
que on ne porrott avenir au hanap eb. 281. ... st estoient en sí grant
destroit que il n'avoïent porroir d'eus severe mb ase tos 384. El
guant Sarrezin les virent à si grant ml d st s'esforcierent plus
et plus eb, 385. — ... pour ce que vous . . aves si bone volentet
relenquiriés ]v. 49. . mangotent de chevaliers si grans foisons que
je ne soy les nombrer cb. 97. ... se Diex me m'eust aidié ... je
5 25b. II. Abschnitt: Das artikellose Appellativam. 105
l'eusse souffert à peinne par sí lone temps comme par l'espace de six
ans eb. 112, ... dedans les trois samedis fu si grans baguenas
en la mer devant Damiete, que ıl y ot bien douze vins vessiaus ...
brisiez el perdus eb. 182. Quant il virent ce, il en orent sí grant
despit eb, 288. Si grant forson en í avoit que touz li fluns estoit
Pleins de mors eb, 289. etc.
mout: Engui of muli grant pueple assemblé de son lignage
et de ses homes VH, 37. Enqui trova mult grant plenté des abes
et des barons eb. 45; 54. El Venisien se comencent à croisier à mul!
grant foison eb, 68. Nostre pelerin orent mult grant joie et
mult grant pitié de cele crois eb. 68. Et al matin fist mult bel
jor et mult cler eb, 78. ... P'Estanor, où il avoit mult bone
vile el mult riche eb. 159. ... el à assaillierent mult grant
assall et mulf fort eb. 353. — ... jou puis avoir en moi-meismes
molt grant duel et molt grant despil AV. 503. Dont fist le jour
de le Tiephane li empereres chevalier l'enfant à moll grant hounour
eb. 605. — ... il estoil si preudons, que Damediex faisoit moull
grans miracles pour lui RC. 1, 1, 2 à envoient moult boins
messages pour lui eb. W,4. ... el li baron ... fisent moult
grant feste de lui eb. Ul, 4; XX, 14. ... en Grece a moult rike
terre el moult plentive de tous biens eb. XVIL ... sí s'en vinl
ou mousler là où Kyrsacs estoit en moult poure robe el en moult
poure vesteure eb. XXII, 18. Adont fist li dux de Venice moult
merweillex engiens faire el moult biaus eb. XLIV, 37. — ... zees
ti Solehadin qui est ci près à mout grant gent MR. 38. Si a
moul grant fiance en vous eb. 38. Jv.70. ... sí ol au cuer
moul grant angoisse MR. 44. ... À rois vous fait mout grant
honeur eb. 73. El quant il le sot, si en fu trop doulans; et ot
mout grant droit eb. 160, etc, — li m'est moul grans honnours
en la pais que je fais au roy d'Angleterre Jv. 65. Mout grant dou-
maige fist à nostre gent eb. 528. ... Nostre Dame de Tourtouse, là où
if avoit mout grant pelerinaige eb. 597. Zi y fesoit Nosire
Dame mout grans miracles eb. 597. ... moult beles miracles
eb. 660.
plus: ... en Venise cuidoient trover plus grant plenté de
vaisiax que à nul autre por! VH. 14. ... el fu uns des homes del
monde qui fist plus bele fin eb. 37. Li marchis Bonifaces de Mont-
ferral est mull prodom et uns de plus proisiez qui hui cest jor
vive eb. 41. ... dessus le palais de Blaguerne, où il issoient plus
soventes fois etc. eb. 169. — ... da où il estoit en plus grant
peril MR. 70. — ... quant uns hom se fait tuer par le commande-
ment son signour, que Dame de li en va en plus aisié cors qu'elle
n’estoil devant Jv. 400. ... or vous ai-je logié en plus biau lieu
que vous ne fustes hyer eb, 567. ... par quoy cil qui venront à
son autel que il y eussent plus grant devocion eb. 767.
aussi: Sí! eurent grant gote el grant feste demente par devant,
encore demenerent-il adonques aussi grant ou greingneur RC. XII, 10.
q
106 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $25b,c.
==. @ est eschapez de aussi grant peril ou de plus que nous
ne feimes Jv, 42. EX quash alle 204: que il furiveiiies TA CE
aussi grant duel comme se elle le veist mort eb. 107.
trop: ... el lí moustroient trop grant semblant d'amour
MR. 39. ... quant cil de la court les perçurent, si leur firent trop
laide chiere eb. 230.
e) Pronominaladjektiva :*
autre: ... aval en Provence se croisa Pierres Bromons el autres
gens dont nos ne savons pas les nons VH. 45. Ensi lor failli ii
evesques d’Ostun „.. el autre gent assez qui mult en furent blasmé
eb. 50. Ld lor vint novele que mult des pelerins s'en aloient par
autres chemins à autres pors eb. 51. ... nos ne troveriens mie
marchté en autre leu eb, 86. — Ke vaut autre allonge? HV. 556.
Et d'autre part, il ne lor faisoit cose ki lor anuiast eb. 567, 581.
... si renvoia d'autre part outre mer un sien parent RC, XX, 14.
Ou chief dou cloistre, d'autre part, estoient les cuisines Jv. 96, 83,
191 etc. (S.$ 10d, S, 36.) ... si rot autres Lombars ke jou mie ne vous
sat nommer HV. 583. — ... el autres abés el autres clers assés,
que nous ne vous savons mie tous nommer RC. 1,2. ... el il kemanda
® Der Ausdruck „Pronominaladjektiv‘ wird hier wie auch 6 27b
und $ 34b mit Bedacht gewählt, Er bezeichnet solche Pronomina, die wie
andere Adjektiva das Substantiv als Träger einer Eigenschaft
den Artikel vor sich nehmen können, im Gegensatz zu den gee ed bie >
Pronomina", die mit dem Artikel parallel beim Substantiv gebraucht, d,
an seiner Stelle verwendet werden. Für die letztere Gruppe, zu der u. a. ie
Demonstrativa cist, ci? (vgl. Einl. z. IV. Abschn.), die Possesiva mes, fes, ses etc.,
Fragewort quels, die Indefinita mains, tos (= jeder, afrz. zuweilen auch in
der Bedeutung ganz, pl. alle, 5. u; cf. nfrz. de toutes parts) gehören, kann
also von einer Setzung oder Nichtsetzung des Artikels überhaupt nicht die Rede
sein (vgl.S. 3). Es ist daher ein Mifsgriff, wenn Schayer a. a. O. (s, o. Anm. 2)
die Possessiva dieser Gruppe zum Beweise heranzieht, wie aus seinen Bei-
spielen S. 46f., 50f., 126—128 hervorgeht. Auffallen kann die Artikellosigkeit
nur bei „Pronominaladjektiven“, von denen die Possesiva miens, art
suens etc. (vgl. $$ 27b und 34b) normalerweise ohne Artikel
auftreten, Alıfrz. er or soe merci, mien escient (Meyer- Im
$ 168) erklären sich nach |
Werden die Promin a djektiva substantivisch verwendet (vgl. afrz, Z!’un
et l'autre, les miens, lequel u. dgl.), so bezeichnen wir sie folgerichtig als
„Pronominalsubstantiva“ (vel. §§ 32, 330, 34a), im Gegensatz zu den
„substantivischen Pronomina“, die einen ganzen substantivischen Aus-
druck ersetzen (z.B, die Personalia, das Relativum und Fragewort que,
quot u,s.f.); hierher gehört tos (= ganz, pl. alle), das im Nfrz. fast
lich (afrz. s. 0.) appositionell gebraucht wird, d.h. syntaktisch von dem zu-
gehörigen Substantiv unabhängig ist 2, B, fous les hommes = die
alle u. 5. w. (Nb, Ähnlich ist der Unterschied zwischen dem adjektivischen
und dem appositionell verwendeten Zahlwort afr. andui: d'ambes-deus
VH. 90, 287. HV. 536, 623 gegenüber par andeus les costés VH. 511. Vgl.
Haase (I), S. 39; Raumair (I), S. 20f,)
Mit dieser Terminologie ist z, B. die fürs Neufrz. gar nicht ausreichende
Unterscheidung von ie und satzunbetonten, oder die historisch un-
richtige von verbundenen und absoluten Possessiven aus der Welt geschafft,
_
§ 25¢. IL. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, 107
autre fois qu'ele le festst venir avant eb. XXI, 16. ... disent
entr'eus qu'il departesissent monseigneur Guion de se femme ... el qu'il
li donnaissent autre chevalier qui fust plus soufisant à estre rots
eb. XXXIII, 26. — Mais la chose fu muée en autre ploi en pou
d’eure MR. 219. — Or vous dirat-je autre chose, fist li evesques
Jv. 48. ... ne l'en demoura (d.h. ou roy) que sept cens (chevalier)
que li vens ne les eust dessevrés de la compaignie le roy et menez en
Acre et en autres terres estranges eb. 147.
tel: ... Sor ces six si mistrent lor afaire entierement, en tel
maniere que ıl lor baillerent bones chartres pendanz VH. 13, 46.
HV. 515, 587f. etc. RC. XII, 8; XLIII, 36. MR. 161. Jv. 25, 38,
41 etc. — ... quant nostre gens virent kil en tel terre Sestoient
embatu, nus ne se doit mervellier, se il furent desconforté HV. 514.
... cascuns jetoit jus tels armes Ril portoit eb. 541. Et bien avoient
à celui point nostre gent mestier de tel secours eb. 542. Toz li monz
ki véoil l’empereour errer par tel tans, s'esmervelloit à il aloit
eb. 564. etc. — ... st leur dist le marchis qu'il irott parler à aus
à Sessons à tel jor comme il li avoient nommé RC, Ill, 4; XXIV.
... st vous trouverons assés navie pour CM mars, se vus volés, par
tel couvenant que g'irai avec etc. eb. VI, 6. Quant ... li Sarrasin
Paperchoivent, si eurent tel haste de chelui sivir que onques ne si
armerent eb. XXXVII, 29 u.s.f. — Mais n’avient pas souvent que teis
avenlure avieingne de teil homme que on ne le sache MR. 26.
... mest mie teis qu'il doie teil roiaume maintenir eb. 34. ... el
tint le roiaume en tel point comme li rois Guis eb. 69. ... sí en
ot teil jote que nus hous nou porroil relraire eb. 107. etc. — ... dist
(4 roys) que son peuple ne lairoit-il ja, mais feroit tel fin comme il
feroient Jv. 10. El il me dist qu'il avoit tiex atpurs brodez de ses
armes qui li avotent coustei huit cens livres de parisis eb. 25. ... que
on die à l'ennemi quant il envoie tel templacion: Va-fen! eb. 44.
Et li chevaliers dist que encore avoit-il fait greingnour folie d’assembler
tel desputaïson eb. 53. ... une grans maladie pris! le roy à Paris,
dont il fu à tel meschief etc. eb. 106. etc.
Als nicht beweisend für unseren Fall sind Beispiele wie die
folgenden anzusehen (s. S. 100):
Et par vive force monterent des chevaliers sor les eschieles
VH. 171. Dont se mist cuens au chemin et lassa chelui de Thebes
par mauvais consel HV. 680. ... disent qu'il n'en renderoient
mie sans grans avoir RC. XXVI. ... si men conseilliez en bone
foi MR. yo. Li Sarrazin amenerent la perriere de grant jour
Jv. 209. Vgl. § 10.
. el donroient plain pootr à aus de faire toutes choses,
aufrelant con lt seignor VH. 11. ... chil ki fera mauvais sam-
blant doit bien testre banis de le glore de Nostre Segnour HV. 534.
... St euf grant peur de chu diable quí tant avoit fait de mal
Lu
bn.
108 IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum, $250
RC. XXI, 17. ... à est granz mestiers à nous el au peuple etc.
MR. 4. «... dont il me sot bon gré toute sa vie Jv. 157. Vgl $ 11.
Or sachies que cil cuens Tibaus ere joenes hom VH. 3. ...manda
li empereres monsegneur Cuenon de Biethune, ke il avoil adiés trové
sage chevalier et loial HV. 574. Zehis cers estott moult preu-
dons et moult boins clers RCI, 1, „et des assout (la pape) el
les tint pour bons crestiens MR. 232. ... maintes grans joies en
sont en paradis de ceus qui en ces dous polorinoigié moururent vraı
crotsté Jv. 69. Vgl. $ 12.
Et delez aus séoit l'empereris qui ere fame al pere el marasire
al fil, el ere suer al roi de Hungrie, bele dame el bone VH. 212.
Uns chevaliers de Hielemes, ki Lyenars avoit non, preudom durement
el de grant pooir HV. 508. ... Pierres d'Amiens boins chevaliers
el preus et qui moult y fist de proeesches RC.I,2. Henris de Coonne
qui estoil en Post le duc de Bourgoingne, saiges chevaliers ]v. 276.
...trouvames ld tout le pooir dou soudan sur la rive de la mer,
moult beles gens à regarder eb. 148. Vgl. $ 13.
...puisqu'il fu assis en le catere Coustentin, st Paourerent tol
comme saint empereeur RC.XXIV. ...on t trova IT pieches de le
vraie crois aussi groses comme le gambe à un homme el aussi longes
comme demi foise eb. LXXRIL ...e/ regna une piece comme
preudons que il esloit, et la roïne preude famme MR. 28. Vous
deistes comme hastis musarz Jv. 27. Vgl. $ 14.
Mult parere de grant cuer VH. 67. Or eslisies deus sages
homes et preudomes el de boine renommée entre vous HV. 581. Ci
Roberz estoit de petit esciantre ne riens ne savoit MR. 3. Nous le
" frouvames gisant . .. sus couverlours de menu vair Jv.176. Vgl. $15.
Enqui troverent le conte de Loeys à grant plenté de bons che-
valiers el de bones gens NH. 53. ... mais puis fist-il tant de
males œvres, ke ja mais ne poroient estre amendées en Sounour HV.
679. Or y eul tant d'autres chevaliers de Franche el de Flandres
etc. RC. 1,2. ... avons ci-ariere escriptes partie de bones paroles
el de bons enseignement nostre saint roy Looys Jv. 68. Vgl. $ 16.
. virent la cité fermée de hala murs el de halles tors VH.
77. «+. estes vestus de plus riche camelin que li roys n'est Jv. 36.
de el fisent ches tors de fust bien hourder par dehors de boines ais,
el bien couvrir par deseure de boines cuirs RC. LXI, 49. ...et #
rois le fist garnir (dh. de chastel) de bonne gent MR. 108. Vgl. § 17.
il erent mult de grant peril eschampé VH. 216. Por noient
quesist-on plus biel chevalier de lui AV. 541. ...onques si biaus
estoires ne si rikes ne fu veus ne assanlés en nule tere RC. XI, 10.
...e{ trouverent le roi Henri qui merveilles fist grant feste de la
venue à la pucele MR. 18, ...il ne demourra ja demi pié entier de
os qu'il ne soit touz debrisiés Jv. 341. Vgl. $ 22.
un. sevent que nule gens n'ont sí grant pootr d’aus aïdier
con vos el la vostre gens VH, 18, 27. ...n'ont cure de là faire
lone sejour HV. 661. Sí fisent si grant goie le nuit qu'il wi eut
si poure qui ne fesist grant luminatre etc. RC. XII, 9. Zu
lll
§§25c; 26. IT. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. 109
respondirent qu'il ni avoit autre conseil qu'il Sen alast hastivement
en Engleterre MR. 103. El li roys lour respondi que se li soudans
vouloil penre raisonnable somme de deniers de li, que il manderoil
à la royne que elle les paíast pour lour delivrance Jv. 342. Vgl. § 23.
$26. Das artikellose Nomen in der Mehrzahl
Ähnlich scheinen die Verhältnisse da zu liegen, wo das Sub-
stantiv selbst im Plural stand. War doch afrz. nicht die Möglich-
keit vorhanden, in diesem Falle etwas dem unbestimmten Artikel
Ähnliches an die Stelle zu setzen, da der Plural dieses Artikels
eine zu spezielle Bedeutung besafs;! der Teilungsartikel aber, der
im Nfrz. üblich ist, war in der von uns betrachteten Periode noch
im Entstehen begriffen ($5 48 f.). Da aufserdem die blofse Setzung
des Plurals zu Milsverständnissen keinen Anlafs bot, wo nur eine
beliebige Anzahl von Wesen derselben Art im allgemeinen ins
Auge gefalst war, so war dieser Gebrauch ganz unbedenklich, so-
lange der Plural noch durch die Nominalflexionen (m. N. —, Obl.-s;
f. N. Obl.-es) für das Ohr bemerkbar gemacht werden konnte. Es
bedarf wohl nicht der Rechtfertigung, dafs auch hier nur solche
Beispiele als beweisend herangezogen werden, die auf andre Weise
nicht zu erklären sind; man wird dabei die vielleicht zunächst
überraschende, im Grunde aber doch selbstverständliche Beobachtung
machen, dafs es in ihnen die artikellosen Pluralia sind, die den
Satzton tragen, während in früheren ähnlichen Fällen der Nach-
druck auf einem anderen Worte lag.
Als Subjekt: Lors vinrent nostre chevalier au pont, el arba-
lestrier avoec els ke li empereres í avoit envoiés HV. 653. — ... el
quarrel voloient si dru, et tant À getoit-on de pierres de lassus des
murs etc. RC. LXXV, 60. — ... ef si estes en vostre país, el tous
jourz vous croisteront gent MR. ı22. El avint un jour que chevalier
de son lignage aloient au lournotement eb. 136. Zt tous fust eschapers
(di prisons), se ne fussent boulengier qui estoient relevei pour prestir
eb.164. Adont furent drecies eschieles et atachies aus murs eb.172.
«++ chevetains dou chastel vit qu'il n'averoit nul secours, el que
viandes li apetisoient eb. 453. — +... sus les fossés gaitoient arba-
lestrier, touz les soirs, el serjant Jv. 179, 254. ...gens estranges
que marcheant prenoient en estranges terre (ohne s!?) pour vendre
eb. 280, 584. La maladie commença à engregier en Post em tel
maniere ... que il couvenoit que barbier ostassent la char morte eb.
303 ...quant l'on orra nouvelles que li roys donne bien el large-
ment, chevalier li venront de toutes pars eb. 427.
Als Objekt: A l'entrée de la quaresme après, le jor que om
prent cendres etc. VH.8. ,..la fins dou conseil si fu tels que il
envotercient messages, les meillors que il poroient trover eb. 11. HV.
592, 619. RC. V1,6. Nos ferons vuissiers à passer quatre mille
15, Einl. zum III, Abschnitt,
je”
TE
110 II. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 26.
el cine cens chevaus VH. 21. ...e/ avoient tenduz trez et pavillons
eb, 112, 158. ... envoierotent au conte Gautier de Breine, qui adone
tenoil Brandis qu'il lor envoiast vaissiaus por aler à Brandis eb,
113. ...fanl que on pool vevir à otl, ne pooil-on veoir se voiles
non de nés el de vaissiaus eb. 120. Ha isles ci-près, que vos poez
veoir de ci eb.131. Zi choisirent el pié de la montaigne paveïllons
bien à trois lines de Post eb. 139. ...e/ paroles í ot de maintes
manieres es leires eb. 141. Lors pristrent bons messages et escristrent
letres eb. 288. RC. XV. MR. 50. etc. — Dont fist tant l'emperreis
ke ele ot chevaliers aparelliés AV.611. Dont fait drechier man-
goniaus eb, 674. MR. 53. ...ef chil dedens . . . jeloient pierres el
traioient quarriaus molt espessement HV. 675, 677. Fer
passieres à s'espée pour monter amont eb.675. El si avoit vilains
ki à mostre gent jetotent de pieres eb. 677. ...puis fist querre
carpentiers partout, por faire escieles, el bierfrois el grans cliters
eb. 678. — Sí kemanda-on as messages que i livaissent waissiaus
à passer jun chevaliers RC. VI, 5. .g'irai avec el le moitié qu
armes porront porter de toute Vinice ‘eb. VI, 6. MR. 37. Sí amit...
tymbres qui grant goie demenoient RC. XIII, 9. Nous avons chains
‚en ceste vile nés et galies ef barges el aulres vaissiax eb. XXXVI.
...si fisent sonner buisines d'argent el d'airain dusques a C
el tabours et tymbres tant que trop eb. XLI, 36. El fist-on parler
lalimiers à lui eb. LIV, 45. MR. 43. — ...e merveilles faisoit
d'armes et il el sa partie MR. 45. Jv. 190. . il faisoit engins
charpenteir à grant plantel: MR. 54. El fist mardi er viandes à
grant planlei eb, 62. ...el vout enprunteir deniers à un bourjois
eb. 68. Lors donc veissiez ribauz el garcons à pié et à cheval
espandre par ce Biauvoisin, el penre bues el vaches el porciaus el
brebis et oies el chapons el gelines et chevaus à charrue el
paísanz eb. 94. — +... dou remenant de l'avoir au mort font au-
mosnes Jv. 34. Et fesoit estendre tapis pour nous seotr enlour li
eb. 60. Celi jour porte l'on croix en processions en mont de lieus
eb. 69. ... vous aves couvenances au conte Perron de Brelaú
eb. 81. ... tous bons chevaliers, quí avoient eu pris d'armes de ga
mer el de ld eb. 173, 277. +..el y envoioit gens qui portoienl une
mantere de pains que l'on appelle becuis eb. 190. ...4 Sarrasın
fesotent faire caves en terre par devers lour ost eb. 195 u. 8, £
Nach Präpositionen: ...4/ ne sí accorderoient mie; que
ce ere sor crestiens (= contre des chrétiens), el il n'estoiend mie
por ce meu, aint voloient aler en Sure VH.95. Jv. 278 El &
baron ralornerent le lor (assaul) par devers la terre et de perrieres
et de mangoniaus VH. 164. (La convenance fu lels:) ...doner deus
cens mille mars EA à cels de Post, el viande à un an à peliz
el à granz eb. 188. . il ne m'est pas avis, ke il ail en vosire
requesie raison, me ke vous mie deussiés tel cose requerre à bregiers
HV. 585. El li trahitres ... s'iert alotiés à Lombars parmi deniers
el perpres d'or ke il en avoit recheues eb. 639. — El si y fu dí
abbes de Los en Flandres qui estoit de maisons de l'ordre de Chistiax
lll
$ 26. IL Abschnitt: Das artikellose Appellativum, 111
RC.1, 1. Pierres de Braiechel che fu chis de poures el de rikes
qui plus y fist de proesches eb.l, 3. ...si entrerent en barges el
en galies eb, LX. — ... je vous delivrerai vous vintime de chevaliers
à chevaus el à armes et à viandes MR.47. ... ef chanterent
donc tans en calices d'estain et de fust eb. 86. ...et r faísol
(Phelipes) asseis ce qu'il vouloit defors forteresses eb. 108. ... Mais
pour ce ne demoura mie qu'il n’alast en fournoiemenz el en poin-
gneiz de guerre eb. 138. ...el fu mandeis (Jehans sans Terre)
par lelres des barons eb. 139. ...je Solehadins ...lais à tous
jours perpetueilment à Saint Jehan de l'Ospital d' Acre mil besanz d'or
pour linceus el pour couvertoirs à couvrir les malades de laiens
eb. 207. — ...on se doit assemer en robes el en armes en tel
maniere que li preudome de cest siecle ne dient que on en face trop etc.
Jv. 38. Dariere ces trois barons, avoit bien trente de lour chevaliers,
en cottes de drap de soie eb. 94. ...il avoit fait fondre grant
partie de son or en pos de lerre eb. 141, 189. .../e plus des Sar-
rasins estoient montei sur jumens eb. 174. Nous le trouvames gisant
sus couverlours de menu vair eb.176. ...cercles de tonniaus loiés
à perches eb.250. ...uns Sarrasins ...v'n{ au roy el li presenta
lait pris en pos eb. 394. ...4 Ture en amenoient les autres ba-
failles le roy, ferant el balant de maces el d'espées eb. 235. —
“Mit dem Erörterten sind die Erscheinungen erschöpft, in denen
in unsren afız. Texten das artikellose Nomen noch Verwendung
fand! In einzelnen Gruppen lassen sich unschwer mannigfache
1 Wir stellen hier noch kurz die wenigen Fälle zusammen, bei denen
unsrer Überzeugung nach entweder eine Nachlässigkeit im Ausdruck des
Schriftstellers vorliegt oder die hdschr. Überlieferung nicht in Ordnung ist.
Sie begegnen fast nur bei VH und RC, einmal bei Jv., für RC. wurde die
Collation der Hdschr. Zs. f. r. Ph. IH, S. 96ff. sorgfältig verglichen: cil des
vissiers saillent fors et vont à la terre, qui aínz ains, qui miels miels, Lors
veissies assaut grant et merveillox (übers. un aussaut) VH. 174. (Vielleicht
Erinnerung an die Kommandosprache? s. $ 20.) Zt chevauchierent trosque
à une terre qui Equise est apelde, que la mers clooıt tote fors que une part.
Et à l'entrée par ou on entroit, avoit du ancienement forteresce de murs,
de tors et de fosses eb. 454 (nfız, une forteresse), Der Usurpator Murzuphles
wurde gefangen: El l'empereres Baudoins en fu mult lies, et em prist conseil
à ses homes, qu'il en feroit d'ome (= jemand?) gui tel murtre avoit fait de
son seignor eb. 306 (nfz. d’un homme). Nach Aufhebung der Belagerung
Adrianopels: Et sachies que on le tint à grant miracle, de vile qui ere
aprochie de prandre con ere ceste, que il la laissa eb. 475. (Die hier ziem-
lich freie Übersetzung (!) des Hsg. hat une ville; sind die beiden letzten Bei-
spiele vielleicht eine verächtl. Ausdrucksweise? Schayer S. 62 stellt sie als
Beispiele zu seinen scharfsinnigen Ausführungen vom „logischen Pradikat*,
Vgl. $25 Anm.2. Meyer-Lübke führt VH.475 ohne nähere Er
Gramm. hu, 191, S. 224 an.) — Isaak Angelus (genannt 4 vas/és) ersticht
den ihn ver nden Exekutivbeamten (bailíí) des Kaisers: Quant di serjant
et le gent quí estoient avec barlliu (s. u.) virrent que li vaslés avoit si pour-
Jendu le baïlliu (|), sí Sen fuirent RC. XXII, 17. Das Volk will nun Isaak
zum krónen: Si envoient-il pour patriarche (s.u.) quí a meesme
d'iluec estoit en sen palais, qu'il venist coroner un nouvel empereeur qu'il
—
112 U. Abschnitt: Das artikellose Appellativum. $ 26.
Unterschiede der Bedeutung, ja vielleicht eine gewisse Entwicklung
erkennen, abgesehen davon, dafs der im Nomen enthaltene blofse
Begriff (oder negativ: das Fehlen einer Beziehung auf sinnlich
Gegenwärtiges) überall die treibende Ursache für die Entbehrlichkeit
des Artikels bildet. Zunächst haben wir solche Erscheinungen an-
getroffen, die auch dem Neufrz. wohl bekannt sind, und sind dann
schrittweise zu solchen übergegangen, in denen Abweichungen vom
Neufrz. zu erkennen waren; zum Schlusse folgten diejenigen Fälle,
in denen das Neufrz. den Artikel — und zwar den der Bedeutung
nach zunächststehenden unbestimmten oder Teilungsartikel — fast
durchweg verlangt. Die letzteren bilden demnach den Übergang
zu dem im nächsten Abschnitt zu behandelnden unbestimmten
Artikel; aus den dort festzustellenden Parallelen zu diesem Ab-
schnitt wird sich deutlich zeigen, wie der unbestimmte Artikel all-
mählich Gebiete erobert, die bisher noch vom artikellosen Nomen
beherrscht wurden.
avoient eslut. Quant li patriarches (|) ot chou, si dist qu'il n'en feroit nlent
etc. eb. XXII, 18. (Diese beiden Beispiele auch bei Raumair (I) S. 4 un-
erklärt.) Vor der Kaiserwahl wird folgendes ausgemacht: ... se on esiit le
marchis (! sc. de Monferrat) ou le conte Loeis de Saint Pol ou se on eslit
un poure chevalier, que chis qui ert empereur, ait les palais sans nul contre-
dit, ne de marchis (Kann sich nur auf d en Marquis von Monferrat beziehen!)
ne du conte de Flandres ne d'un ne d'autre eb. XCIII, 72. (Oder sollte in
den letzten drei Beispielen das Afrz, in Bezug auf „nnr einmal vorbandene“
Personen doch weiter gegangen sein, als Tobler Verm. Bir. I, 59 aus de ror
cort schliefsen zu sollen glaubt?) — Zu à ı avoit wis que on ouvroit bien
eb. XLIII, 36 vgl. $27 Anm. 3. Die Lesung des Hsg. Si message appa-
reillierent eb. III, q ist bereits Zs, f. r. Ph. III, 97 in d message berichtigt.
— Ses nons estoit Secedin le fil seic Jv. 199; die Stelle ist zweifelhaft
1, wegen des auffälligen Obliquus im Prädikatsnomen nach estre, 2, wegen
folgender Parallelstellen: ...%2 avaient fait chievetain d'un Sarrazin qui
avoit à non Scecedin Le fil au seic eb, 196. Scecedins que je vous ai
devant nommei (Nominativform !) eb. 198. —
II. Abschnitt.
Der unbestimmte Artikel.
Obwohl der unbestimmte Artikel im Afrz. der Form nach mit
dem Zahlwort uns gleichlautet, ist er mit ihm doch in der Be-
deutung keineswegs identisch! Das Zahlwort steht vielmehr nur
im Gegensatze zu einer Mehrheit und hat rein quantitativen
Sinn, während der unbestimmte Artikel andeutet, dafs es für den
Redenden gleichgültig sei, welche besonderen Unterscheidungs-
(Art-)merkmale der Hörende bei dem ausgesprochenen Substantiv
denken wolle, also die Qualität unbestimmt läfst. Im ersteren
Falle liegt der Ton auf dem Zahlwort (## ror), im letzteren auf
dem Nomen (un roz). Der unbestimmte Artikel ist somit die Fort-
setzung des von Diez, Gr. 111, S. 83 besprochenen Indefinitpronomens?
und dient wie dieses zunächst dazu, einen Gegenstand in die
Rede einzuführen.
Demnach bezeichnet der unbestimmte Artikel, gleich lat.
aliquis, griech. tig, eine beliebige Art des mit dem Nomen
benannten Begriffes.3
Der alten Sprache eigentümlich ist die Verwendung des un-
bestimmten Artikels auch im Plural. Doch hatte er in diesem
Falle keineswegs die Bedeutung der Mehrzahl des nfrz. Teilungs-
artikel. Er ward vielmehr nur bei solchen Pluralien gebraucht,
die eng zusammengehörige Dinge, eine Paarung (z. B. unes oreilles)
oder eine als teilbar, also aus einer Mehrheit gleichartiger Einzelner
zusammengesetzt denkbare Ausdehnung (z. B. unes plaines) bezeichnen;
infolgedessen kommt die Erscheinung auch nicht allzu häufig vor.
Die Beispiele dafür sind, wo es angängig war, stets am Ende eines
jeden Absatzes gesondert zusammengestellt.
1 Die gegenteilige Ansicht vertritt Schayer S, 7f.
2 Schon im Lat. findet sich unss zuweilen in Zusammensetzungen mit
Indefinitpronomina, z. B. unusquisque (afrz. umgekehrt chascun). Ähnlich
noch frz. aucun, quelqu'un, les uns — les autres (s. $ 33). und deutsch ,,irgend
ein, was für ein, solch ein“ u.s.w. Im 16. Jahrh. wurden ferner aucun und
quelque vielíach im Sinne des unbestimmten Artikels gebraucht (vgl. Zander
S. 18ff, Darmesteter & Hatzfeld, le seizième siècle, S. 261 f.).
3 Vgl. hiemit die Definition bei Schayer S. 9.
Beiheft zur Zeitschr. £ rom. Phil. IIL 8
a
114 III. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. $ 27.
$ 27. Der unbestimmte Artikel bei Artbegriffen.
Der unbestimmte Artikel war zunächst in allen den Fällen
ein Bedürfnis, in denen das blofse Nomen wegen der Allgemeinheit
seiner Beziehung Unklarheit hervorgerufen hätte Wie erwähnt,
konnte man afrz. noch sehr gut sagen: il envoierent messages ($ 26).
Durfte man aber auch sagen: #/ envoierent message (für un message)?
Die $ 11 behandelten verbalen Ausdrücke wie avoir nom, dienten
dazu, einen Nominalbegriff mit verbaler Funktion auszustatten,
wobei das Nomen nicht mit Beziehung auf ein Einzelnes gedacht
war, sondern begrifflich verwendet wurde, Diese begriffliche Ver-
wendung liegt in dem obigen Beispiel nicht vor, wo vielmehr
envoierent seine konkrete verbale Bedeutung besitzt und ihm ein
von der Handlung betroffenes Objekt beizugesellen ist. Oder wie
war derselbe Gedanke passivisch ohne unbestimmten Artikel aus-
zudrücken? Wäre wohl der Ausdruck chevaus i eret (für uns chevaus)
ebenso unzweideutig gewesen wie vint novele (= es ward gemeldet)
— Beispiele, die den beiden oben gegenübergestellten völlig
parallel sind —?
In den vorgeführten beiden Fällen steht der unbestimmte
Artikel vor Artbezeichnungen, und man kann beobachten, dafs
er in der Tat bei diesen Begriffen im Afrz. zuerst unentbehrlich
wurde. Die Setzung des unbestimmten Artikels vor den Art-
begriffen zeigt an, dafs der Redende nun zum Ausdruck zu bringen
sich gewöhnt hatte, dafs er sich die unter den Begriff fallenden
Unterarten oder Individuen im Augenblick des Sprechens ver-
gegenwärtige — was der Lateiner noch nicht tat — und dafs
er eine Art zu wählen dem Hörenden im gegebenen Falle überlassen
könne oder wolle! Zu diesen Artnamen gehören auch absolute
Zeitbestimmungen (wie un soir, une fois) und subst, Adverbien
(wie un peu).
Eine Einschränkung bezúgl. des Gebrauchs des unbestimmten
Artikels bei Artbegriffen mufs jedoch gemacht werden. Es war
nämlich zu beobachten ($ 25), wie Bezeichnungen der beliebigen
Art bei vorangehendem Adjektiv im Altfrz noch artikellos
bleiben konnten, Die Ursache und zugleich die aufserordentliche
Verbreitung dieses Sprachgebrauches im Afrz. wurde bereits fest-
gestellt. Trotzdem hat sich hie und da auch in diesem Falle
schon afrz. der unbestimmte Artikel eingestellt. Ein Unterschied
der beiden Ausdrucksweisen ist aber nicht schwer zu erkennen:
der Artikel konnte solange fehlen, als das von dem vorausgehenden
Adjektiv begleitete Nomen trotz der Allgemeinheit seiner Beziehung
zum Verständnis des Satzzusammenhangs hinreichte — und das
1 Wie man die subst. Bezeichnungen, bei denen der unbestimmte Artikel
im Afrz, aufiritt, etwa logisch ordnen könne, hat Schayer S. 13ff. zu
zeigen gesucht. Wir nehmen hier von solcher Einteilung abstand, da sie für
die Anwendung und Nichtanwendung des unbestimmteu Artikels, die bei
jeder einzelnen Erscheinung denselben psychologischen Grund hat, belanglos ist.
lll
8 27a. III. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. 115
war afrz. in der Regel der Fall —; trat jedoch ein Angeschautes
oder im Geiste Vergegenwärtigtes in den Vordergrund, so wurde
nach Analogie derjenigen Nomina, denen kein solches Adjektiv
voranging (s. 0.), der unbestimmte Artikel gesetzt. Der letztere
Fall ist allerdings in unserer Periode verhältnismäfsig selten; nur
Joinville macht schon ausgedehnteren Gebrauch davon. Die
Sammlung von Beispielen dieser letzten Gruppe ist ziemlich voll-
ständig.
a) Artnamen ohne voraufgehendes Adjektiv:
Als Subjekt: Zn cel termine mut uns estoires de Flandre
par mer VH. 48. ... lor vint une compagnie de mult bone gent
de l'empire d’Alemaigne eb. 74, 138. El dont se drega uns abes de
Vals de l'ordre de Cistials et lor dist etc. eb. 83. Là si fu morz
uns haus hom? de Flandres eb. go. RC. XXXIII, 24. Zi dedenz
cel sejor lor avint une mesaventure VA, 112. — Uns chevaliers
de Hielemes, ky Lyenars avoit non etc. HV. 508. ... vint uns
messages à Pemperecur ki li dist etc. eb. 515. Puis lor commencha
uns capelains de Post ki Phelippes estoit apielés eb. 522. Si ri fu
... uns presires estoit, maistres Foukes avoit à non RC. l, 1.
... messires Engerrans de Bove lui quart de freres; li uns en eut à
non Robers, li autres Hues, et uns clers leur freres eb.1,2. ... uns
hons d’aage qui le seut, sí en cut pitié du marchis eb. XXXIU, 26.
.. uns markans i vint quí amena une nave de blé ev. XXXIV, 27.
Tant que uns Genevois sailli avant, si dist eb. XXXVI. ... onques
le grace Dieu wen n'eurent warde, fors une nés markaande
qu'ilueques estoit venue eb. LX. — Et uns chevaliers saut entre
deus etc. MR. 24. Afant se departi de Post au roi Richart une espie
et Sen ala tout droit à la Riole eb. 120. Et mourut, il et la roine
sa famme, el en demoura une fille eb. 134. ... et de li isst uns
fiuz qui ot la fille le due de Baviere eb. 142. ... uns apostumes
li leva en mi l'eschine par dedenz le cors eb. 195. ... el fu apa-
reilliez uns varlez etc. eb. 205. ... uns macecriers saut avant, el le
fiert d'une hache et l'ocit eb. 222. Z fu une foiz uns leus qui
avoit deus jourz de terre ahennable etc. eb. 405. — ... à Paler que
nous feismes outre mer, une neiz en semblable fait avoit estei perie
Jv. 14. Uns cordeliers vint à li ou chastel de Feres eb. 55. ...je
ameroie miex que uns Escoz venist d’Escoce et gouvernast le peuple
etc. eb, 21. Zi si servoit à la royne ... uns Alemans de l’aage
de dix-huit ans etc. eb. 96. ... el ne li fu demourei de tout son
harnois que sa chape que elle ot vestue, el un seurcol à mangier
eb. 137. La maniere dou feu gregois estoit teix que il venott bien
devant aussi gros comme uns lonniaus de verjus eb. 206. ... uns
Beduynz estott venus qui li avoil dit que il enseigneroil un bon guei
2 In haus hom wie in jeune homme, jeunes gens und ähnlichen Zusammen-
setzungen eines Adjektivs mit homme oder gens ist das erstere der eigentliche
Träger des Sinnes. Derartige Fälle gehören daher nicht zu b).
8*
y
118 TIT, Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. $ 27a, b.
espouser, à une abbate de Premousirei eb. 80. ...li cuens Henris
descendi de ses sales de Troies pour aler oir messe à Saint Estienne,
le jour d'une Penthecouste eb.90. ...el fist aporter à un enfant
son fauchon eb. 116. ...de jour d’une feste Nostre Dame eb,
120. etc, — ... él vint à toute Sost en uns prés ki soni par delà
Salembrie HV. 504. Si est Blackie une moult fort lere, qui foule est
enclose d’unes montaingnes RC. LXIV. di rois Richarz ...estoit
armeiz d’unes armes vermeilles MR. 126. Lors m'envoia Diex
un Sarrazin ...vestu d'unes brates de toile escrue Jv. 321.
In absoluten Zeitbestimmungen: Zur lor dura cil
perils el cil travaus près de dix jors, tant que un joesdi-maitin fu
lor assauz atornes VH. 170. — Cesie desconfilure fu faite de là
Phinepople un joesdi AV. 542. Wistasses, li freres l'empereour, vint
à Dragmes, un soir, encontre son frere eb. 571. MR. 109. Jv, 203.
IT avint un jor ke li cuens vint à parlement ou castiel à Salenyke
HV. 607, 627. VH. 167. RC. XVII; XXI, 16. MR. 22, 46. Jv. 31.
etc. ... hi empereres ... s'en ala une viesprée en Salenygue HN.
644. — ...du bescuit mi avoit-il mie tele kierté; ains en avoient
auques à leur ost maintenir une pieche RC. LX. MR. 28, 48. Jy.
664. Sí avint, sí comme Jehans li Blaks se gesott une malinde en
se tente, que mesires S. Dimitres vint etc. RC. CXVI, 84. — Si ann!
un tans après la mort le roi Godefroy el le roi Baudouin son frere
etc. MR. 2. Or avint que li rois Richarz se gisoit une nuit en son
lit et ne pouoit dormir eb. 86. ...et descendirent en Acre un lundi
à nonne eb. 140, 296. ... ef furent la tuit ensemble un samedi au
soir eb.210, 276. Puis avint un termine après que li rows Phelipes
tint un parlement à Monloon eb. 268, Il fu une fois uns leus qui
avoil deus jours de lerre ahennable eb. 405. Jv. 26.
Vor substantivischen Adverbien: Æ/ 4 matins fu
biels, un pot après le soleil levant VH. 156. ...4l nos troverent ter
un poi fravelliés HV. 535, 608, 613 etc. ...se y sejournerent un
peu tant qu'il furent bien rafreski RC, XI, 10; XXX VII, 29: .,.el
arriverent à Sur un pou devant la mie nuit MR. 7, 13, 16 etc.
... me couvrent larssíer un pou de ma matiere ]v.76, 172, 232 etc. —
(li empereres) s'est un petit desjeunés de pain bescuñt et de vn HN.
514. Eile se parti de ıllec, el ne tarda que un petit; si revint à
nous etc. Jv. 632, 824.
b) Artnamen mit voraufgehendem Adjektiv.
-. U li cousirent la crois en un grant chapel de colon par
devant VH.68. ...sí avint une mult grani mesaventure en Post
eb, 88, ‚une granz partie de cels qui voloient Post depecier...
parlerent ensemble eb. 113. Or oiez une grant merveille eb, 308.
..une cilé que on apele la Rousse, qui ere en un mult plentereus
leu eb. 402. Si ere une mult grans feste eb. 64. — ...
Ril avoit fait un fol hardement HV. 508. ...ki piert un si
preudome comme il est, chou est damages sans restorer eb, 513.
$ 27b. III. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. 119
... menant une si grant tempieste ke bien cuidoient contrester à nos
Jfourriers eb. 528. La fu li empereres une grant pieche eb. 551,
554, 664. MR. 27, 94, 184 etc. Vgl.$ 25a, S. 101,2. 26. Ki vous ra-
conteroil ses gistes juskes à Salenyke, che seroit uns grans anuis HV. 564.
(chil fluns) avoit une grant archie de # eb. 567. Li Lombart
avoient une grant irahison pourparlte eb. 624. ...et st Pa fai
loter sous un povre ronchin, les pits loiés par desous le ventre eb.
632. Et st of un petit siergant ke on apteloit Capitiel eb. 654.
... Cestoient robeour de vaissiaus ki assailloient une grant nef eb.
664. ... 21 emmenerent une petite nachiele à il n’avoit riens eb.
665. ...dont pevussiés oir un si grant polucrone de palpas el
d'alcontes ... ke toute li terre en trambloit eb. 672. — ... ch'estoit
une fine merveille RC. XIII, 10; LXXV, 60. Après si avint que
une grans meslée leva entre les Veniciens el le menue gent des
pelerins eb. XV. Chis empereres Manuvaus avoit un moult bel fil
de se femme eb. XIX. ...qu'il venist coroner un nouvel emperceur
qu'il avoient esluf eb. XXI, 18. ...si y troverent tant d'or el
d'argent comme une fine mervelle eb. XXIV. ...lea une si
grant tormente en le mer el une st grant tempeste etc. eb.
XXV, 19. Or estoit li pors de Constantinoble moult bien fremés
d'une moull grosse caaine de fer eb. XLMI, 37. ... avort une
crois enmi le front, qui li avoit esté faite d'un caut fer eb. LIV, 45.
Chis rois si sejornoit en une moult rike abeïe en le chilé eb.
LIV, 45. ...uns des vissiers l'empereur li fist un lait fait eb.
LXIV. ...sí akeut à faire sonner ses butsines ef timbres et à faire
un si grant beubant que trop eb. LXXI, 57. ...si veoient-il une
fausse posterne dont li wis avoient esté osté eb. LXXV, 60. ...il
t fisent un grant pertruis eb. LXXV, 60f. Zt li pavement de le
capele estoit d'un blanc marbre eb, LXXXIIL 65. ...uns rikes
empereres eb. LXXXV, 67. ...uns enfers hons qui avoit mal
dedens le cors etc. eb. LXXXV, 67. ... devant chu moustier de Sainte
Souphie avoit une grosse colombe eb. LXXXVI. Ens enmi chu
curre avoit un haut siege eb. LXXXIX. ...ef li autres ymages
lendoit main en un vilain lieu etc. eb. XCI. Encore y avoit-il
ailleurs en le chit? une greignour mervelle eb. XCII, 70. Après
se li affula-on par deseure un moult rike mantel eb. XCVI, 74.
... el valoient mix li warnement qu'il avoit seur lui, que li tresors à
un rike roi ne faiche eb. XCVII, 75. ...si li amena-on un blanc
cheval eb. XCVII, 75. — (Henris) estoit en Escoce, où il avoit une
grant besoingne à faire MR. 18. ... une morteil traison eb. 33.
El prisent un grant jour entr'eus eb. 36. (la perriere) geloil une grant
bracie dou mur eb. 56. El fu... envoiez en un fort chastel eb. 65.
Et le prist uns grans orages eb. 66. ...el fenoit un grant
Parlement de ses barons eb.73. ...1enez Alain de Rouci, un povre
vavasseur eb. 114. Si prist une grosse lance eb. 100. ...une
granz maladie le prist eb. 117, 158. ...s’enireviennent d'une
si grant vertu etc. eb. 126. Zi avoit une st orrible pueur en
Damiete des cors etc. eb, 158. ,..une grant hache en sa main
y
120 TIT. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. $ 27b.
eb. 205. Ainsi se maintint li empereres un grant tans eb. 215.
«+» 4 offrons un si grant tresor que nous l'en avulons lout eb. 228.
«+. li apostoiles fist assembleir un grant concile pour condamneir
Pemperecur eb. 238. ...el chéi en une grant mescréance eb. 239.
.. el assemblerent une sí gran! gent etc. eb. 274. Puis avint
une merveilleuse aventure en Flandres eb. 315. ...vous testes
uns granz sires el forz...et je sui une petite chose et de povre
affaire eb. 406, 462. ...je sui uns grans hons...lu ies une
lasche eriauture eb. 409. ...sé refail une mout grant se-
monse eb. 426. — ...en une mou! grant maladie que il of à
Fontaine-Bliaut etc. Jv. 21. ...li phisicien ... me disoient que j'avoie
une grosse teste el une froide fourcelle eb, 23. ...d anoit
contei que une (?) grans maistres de divinitei estoi! venus à lí eb. 46.
«¡Dot une grant desputaison de clers el de Juis ou moustier de
Clygni eb. 51. ...il pristrent un commun acort qui fu tex etc.
eb. 82. Aus pica des degrez (de Pesglyse) vint au devant de li uns
povres chevaliers eb. 90. ... tint dí roys une gran! court à
Saumour en Anjo eb. 93. ...stiet (lí chastel) sus une male riviere
que l'on appelle Carente eb. 100. ...il otrent un grant descort
natsire entre le roy d'Anglelerre et le conte de la Marche eb, 102.
. pour un grant outraige que li cuens de la Marche li avoit fail
eb, 104. ...une grans maladie prist le roy à Paris eb, 106.
. . cuida descendre en une esirange maison eb. 117. Zn la mer
nous avint une fiere merveille eb, 128, ... nous dist uns preu-
doms prestres etc. eb. 129. ...uns forz venz ot rompues les
cordes des ancres de sa nef eb. 137, 149. ... je frouvat une petite
nef eb. 151. ...nous fiz ariver devani une grosse bataille de
Turs eb. 155, 256, Messires Baudouins de Reins, uns preudom
qui estoit descendus à terre eb. 157. A nostre main desire, bien le
trail à une grant arbalestrée, ariva la galie ld où l'enseigne
Saint-Denis estoit eb. 101. ...tl estoient venu à un grant terire
de roches taillies eb. 190. ... li fluns se flatissoit ès caves el refaisol
une grant fosse eb, 195. ...il a aussi comme une grant haye
qui vient ardant vers nostre chastel eb. 208. Et sachiés que ce fu
uns très-biaus fais d'armes eb, 229. ...(l avoit dit que il en-
seigneroól un bon guei eb. 215. ...une grans route de Turs
vint hurler à nous eb. 223. Sus un bas cheval bien fourni seo
eb. 237. ...uns vaillans Sarrasins ...pris! la cole le conte
d'Artois etc. eb. 261. ... vint veoir le couvine de nostre ost, sur un
petit roncin eb. 265. ... jour d'un grant vendredi eb. 277.
... estoient logie en une petile lente eb, 283. ... li cuirs de nos
jambes devenoil tavelés de noir et de terre, aussi comme une vieille
heuse eb. 291. ...avini une si grans meschéance à nostre gent
eb. 311. ...uns viex Sarrasıns chevaliers, ..de portott aus
chambres privées à son col eb. 325. ...se feri en nostre pavillon
une grans tourbe de joenes Sarrazins eb. 337, 449. «++ par celle
porte entroit Pon en un grant paveillon eb. 345. ...dist uns
saiges hom Sarrasins en del maniere eb. 348. ...nous remenerent
lll
$ 27b. TIL. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. 121
bien une grant lieue ariere vers Babiloíne eb. 374, 389. Uns
provres pechierres eb. 389. ZI] avoit un mou! vaillant home
en Post etc. eb. 393. ... Diex vous sait pejor grei d'un petit
pechié ... que úl ne fait à nous d'un grant eb. 448. ... i avoit
montei à un trop haut lertre eb. 481. À sa senestre, avoit age-
noillié un mout bel home eb. 482. ... li avoit Pon fail une grant
Josse et large en terre eb. 497. ... orent-il fal, en remembrance
de ceus que il avoient enterrel, une grant montaingne sur aus
eb. 498. ... il desconfist une grant quantiter de Sarrazíns eb. 527.
... U cuidoit faire un gran! gaaing eb. 540. ... elles reçoivent
un grant coup d’espie eb. 549. ... vint à moy uns grans peuples
de la Grant-Hermenie eb. 565f. ... fist une pelite bible (= baliste)
que al getoit ens eb. 583. ... lí avoit donnet une joene ourse eb. 583.
... fist aporter li roys des Tartarins une grant taillour d'or eb. 586.
Fesons une grant aumosne eb. 595. ... me fist uns miens chevaliers
...une grant debonnaireteleb. 020. (Li roys) establi un general
establissement sus les sougies par tout le royaume de France eb. 693.
De croire ce que l'on ne voit, me dist lí roys Loys ... une haute
parole eb. 772. ... nostre gent que om metoil en un grant parc
tout clos de murs de lerre eb. 808. ... une grans foisons de
jeunes gens sarrasins entrerent ou clos ld où l’on nous tenoit pris
eb, 812. ... il amenerent un petit home sí vieil, par samblant,
comme hom poist estre eb, 813. — ... de Plaisance se partirent
unes mult bones gens qui s'en alerent par autres chemins en Puille
VEL 54 ... entrax el l'empereur avoil uns grans caneus, uns
grans conduts par où Piawe venoit en Constantinoble RC. XLVII, 42.
... sé avoif unes waules „.. quí estoit (1) portles d'unes grosses
colombes moult rikes eb. LXXXV. 67. ... sí 4 caucha on unes
vermeilles cauches de samit eb. XCVI, 74. El portoient uns glaives
vers d uns dons fiers de Bohaigne HV. 532. .,. se prendeni d
parler el à dire uns biaus mos polis eb. 692. ... fa queue dou
feu qui pariott de li, estoit bien aussi grans comme uns grans glaives
Jv. 206. Cette berrie commensoil à unes Irds-grans roches mer-
veillouses eb. 473.
Pronominaladjektiva:... une autre partie comanda li
cuens de son avoir à relenir por porter en Post HN. 36. El après
une autre quinzaine revindrent li messaige d'Alemaigne eb. 91.
El ne tarda guaires après que sen ala uns autres hals hom de
Post eb. 109. — ... se vous une autre fois vous embalés en autel
peril ... nous vous vous (2) rendons chi orendroit tout chou ke nos
tenons de vous HV, 5126, Jv. 61. Zi empereres .., passa un fun
desous le Gige, et l'endemain en passa un autre plus grant HV, 573.
Adoni se rapenserent d'un autre barat eb, 604. — ... & papes
Innocens estoit apostoiles de Roume, ef Phelippes rois de Franche, uns
autres Phelippes erl qui esloit empereres d’Alemaingne RC. 1, 1.
Si refisent une autre cuelloite et enprunterent lant de deniers comme
il peurent eb. XU,8, ,.. il se rasanlerent un autre jour, fout li
122 III. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. §§ 27b; 28.
baron et li Temples et i Hospitaus eb. XXXUI, 26. Or vus dirons
d'une autre aveninre eb. LXVI, 53. ... 4 Franchois fisent faire
uns autres engiens que on apeloit cas eb. LXIX. — ... fuit hh
loerent ... que il entrast en une autre netf Jv. 14. ... El une
autre dame .., ne li souffri mie, aïnçois disoif que il avoit encore
l'ame ou cors eb, 106. ... en alo en un autre vatssel devant le
roy eb. 155. Or a une autre mauvaise maniere ou país en la
patennime eb. 312. (Zi Sarrasin) ne peuent lessier lour femmes ...
que jà mais la puissent ravoir, se il ne voit un autre homme gesir
à li avant que il la puisse ravoir eb. 360. Uns autres Sarrasins
++. disoil encontre et disoil ensi etc. eb. 372. ... pensoie que se de
roys Sen venoit en France, que je men troie vers le prince d’Antioche
u». Jusques à tant que une autre alte me venist ou pays eb. 431.
.,+ dour aprisi une autre créance que Mahommes n'avoit
eb. 459. — je voulote re un autre marchié à lí eb, 499. Uns
aulres serjans le roy ... prist les dous chevaus et les emmenoit
pour embler eb. 542. ... “een une aulre grans guerre entre
de conte Thybaut de Bar et le conte Henri de Lucembourg eb. 682.
— — El puis s'en vint à Salemyke, à Ü basti un tel plait dont
Lombart se repentirent en le fin HV. 572. ... leix preudom comme
il estott devott bien estre alendus à un tel besoing Jv. 157. Après
la salle, avoit une tel tour comme devant eb, 345. ... sains roys
... feist envis une tel mauvestié eb, 761. — — (lí apostoiles) à
envoía un suen cardonal, maistre Perron de Capes VH. 2. Ensi le
tint longument en prison el uns suens chevaliers fu montes à cheval
eb. 160. .., uns siens freres li avoil tolu l'empire de Coustan-
tinoble par traïson RC. XVIL ... sí renvoía d'autre part outre mer
un sien parent eb. XX, 14. ... el lí manda salut par un sien
druguement MR.7. ... el lrouverent le duc à un sien chastel
eb. 84, 93, 128 etc. ... il arriverent à Baionne, une sienne cited
eb. 119, ... el uns siens fiuz bastara saísi la terre el la tint
eb. 243. ... je envoiai un mien escuier après, pour savoir comment
ce avoit eslei Jv, 115, 229. ... uns siens chevaliers li tenoit le
frain eb, 220. ... 4 Sarrasin ferirent un mien chevalier
eb, 577. etc.
$ 28. Der unbestimmte Artikel in adverbialen
Ausdrücken.
Im zweiten Abschnitt ($ 10) war festgestellt worden, dafs unter
den präpositionalen Verbindungen adverbialer Natur, die afrz. den
Artikel entbehren konnten, die der Art und Weise weitaus die
Mehrzahl bildeten, während die des Ortes und der Zeit bedeutend
hinter jenen zurückstanden. In Ausdrücken dieser Art, wo der
unbestimmte Artikel erscheint, liegen die Verhältnisse umgekehrt.
Hier sind es die adverbialen Angaben des Ortes, die gegenüber
denen der Zeit und Art und Weise eine verhältnismäfsig grofse
Verbreitung aufweisen. Die Ursache dafür liegt in der Natur
der beiden Ausdrucksweisen; beim artikellosen Nomen herrscht
$ 28a. III. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. 123
der Begriff, beim unbestimmten Artikel die Anschauung von Kon-
kretem vor.
&) Angaben des Ortes:
à: ... of un lornoi en Champaigne, à un chastel qui ol nom
Aicris VH. 3. — Le nuit se jut à un casal HV.681. — ... 82
encontra par aventure un jor Morchofle le traileur à un destrott
RC, CVII, 80. — ... à la paroy dou cloistre où li roys mangoit
. mangotent encore à une table vingt que evesque archevesque Jv. 95.
. une male riviere que l'on appelle Carente, la où on ne puel passer
que d un pont de pierre moul estrott eb. 100. Je me assis d une
Jenestre eb. 407.
chiez: ... el se heberja chiez une veve famme MR. 78.
dejouste: Or ne porent-il veoir ke il mais peust remanoir sans
bataille, à chou ke lor anemi estotent assis priés d'aus, dejouste une
bruiere HV. 526.
devant: La int li roys d'Angleterre el li cuens de la Marche,
pour combatre devant un chastel que on appelle Taillebourc Jv. 100.
en: ... il entrerent el palais ... el troverent le duc et son con-
seil en une chambre VH. 18. A/ matin si fu li parlement en une
vergier, à l'abaïe madame Sainte Marie de Sotsson eb. 43. ... se
logterent en une ysle que on appelle Saint-Nicolas enz el port eb. 47.
El se comencent à asembler, en unes places granz qui estoient dedenz
Costantinople eb. 244. — Ni ot grant plenté de toz biens ... tout
aussi comme on les puisast en une fontaine à il soursissent HV. 557.
... jut le nuit en un bois eb. 573. Dont se mist l'endemain à le
vote en une galie etc. eb. 682. ... ont trouvé Michalis en une
abbeïe à il estoit herbregiós eb. 691. — „... or vous en alés tout
ensanle, et je vuz sivrrat entre mi el toute me gent, et si soiés en un
lieu [quil leur nomma], etc. RC. XVII. 13. ... X autre (disen!)
que on le boulist en une caudiere eb. XXV, 20. ... sí Sen ala
vers Acre en un loron, là si se loja eb. XXXIV, 27. ... et se her-
begierent illueques tout ensanle en unes mansion(s) qui à estoient
eb. LV. ... qu'il les atenderoient en unes plaches qui enluec davant
estoient en le chité eb. LXXVIII, 63. Zi sí i trova-on en une fiole
de cristal grant partie de sen sanc (d. h. del sanc nostre signeur)
eb. LXXXIL — ... entra-1l en la sale où li rois Henriz estoit acoudeiz
en une couche MR. 23. ... el manderent Solehadin le roi que il
fust à un jour à eus en un lieu où dl le manderent eb. 33.
... il trouva un homme en une vigne fouant eb. 191. Adonc
fist Solehadins or et argent penre et le fist fondre en une paële
de fer eb. 211. ... el fu morz une piece après en une maison
Dieu eb. 288. — . . . passames la mer en une nef que nous
1 Im Text steht gui. Wegen ¿=l afrz. vgl, z.B. VH. 283.
—
124 III. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. § 28 a, b.
louames Jv. 109. ... se deffendoit en une maison à la Massoure
eb, 233. ... lour mesnies, lour femmes, lour enfans fichent le soir
+++ en unes manteres de herberges que il font de cercles de
tonniaus lotés à perches eb. 250. ... ou bout dou tertre vil seoir un
roy ... en un throne d'or eb. 481. ... s'en alerent à un amiral
qui estoil en un derire devant le matstre des arbalestriers atout bien
mil homes à armes eb. 544. L'endemain just lí os en un lieu que
on appelle Passepoulain eb. 567. ... il tenotent lour parlement en une
vis qui descendoit de l'une chambre en l'autre eb. 607.
en mi: ... ls masses d'or estoient demourtes à descouvert en
mi un sien chastel Jv. 141.
emprès: ... mous dist que nous nous treissiens empres une
maison deffaite Jv. 223.
par: ... sí s'en ala dusques au mouster Sainte Sophie par uns
alooirs qui alootent de sen palais dusques au mouster RC. XXIU, 18.
... Alexes isst hors de le chil par une porte que on apele le porte
Roumaine eb. XLIV, 38. ... on mi puel entrer ne issir fors par
un destrott eb. LXIV,
par-desous: ... li marescaus de nostre ost esgarda par-desos
un casal el pierchut le gent Burile HV. 528.
parmi: Zi uns en cuida passer parmi un soif (= Gehege)
en un courtil etc. Jv. 117.
sour: (La terre) est son nevou gui ci siet entre nos sor une
chatere VH. 144. — Et li fist les ieus crevetr, el meneir adès après
lui, sour un asne, en toutes les bonnes viles où il alo MR. 240.
Si avint un jour que il chevauchoit fous armas, sour un grant
destrier fres el nouvel eb. 428. — ... je trouvai trois homes mors
sur une charrette Jv. 115. ... le trouvat tout armei síant sus une
forme (= chaise) eb, 172. ... de dessierenl gísant sur une
table eb. 177.
b) Angaben der Zeit:
à: Lors furent assemblé à un dimanche à l'isglyse Saint Marc
VH. 64. Et s'en partirent a une vesprée eb, 226. — Il avint à
une Pentecouste, ... he li empereres ert à sejour en Constantimoble
HV. 504. — (Li croisié) Sasanlerent à un jour tout à Sessons
RC. Il, 3£; eb. LXIV. — Zi monterent sour meir à une saint
Jehan MR. 6. Lors fu alournei par le consal aus barons que la
roine seroit à un jour dedens l'eglise de Sainte Croiz eb. 31, 149%
... @ arriverent à Sur à un mercredi malin eb. 51. ... él
vinrent à un matin devant Gisors eb. 104, 247. — Li sains roys
Ju à Corbeil à une Penthecouste Jv. 35. (Zi roys) avoit fait
chevalier nouvel (le conte de Poitiers) à une saint Jehan eb, 93.
+. U n'avoient onques veu autant de seurcos ne d'autres 2
de drap d'or el de soie à une feste, comme il of dä eb. 97.
$$ 28b, c; 29. III. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. 125
en: ... li roys manda louz ses barons à Paris en un quaresme
Jv. 730.
endroit: ... El fu endrott une nuit saint Piere, le preme-
rain jour d’auoust HV. 525.
par: Après avint par un devenres enlor X jours devant pasques
fleuries etc. RC. LXX. VH. 1790 C. — ... el monterent sour meir
par un mardi matin MR. 140. Chis mandemens fu aportés à
Pempereour ... par un joesdi absolu HV. 647.
c) Angaben von Art und Weise (auch konkret: des Mittels):
à: Et pensa (la rotne) en son cuer quelle se feroit avalar jus
des créniaus d une corde par ses damotseles par nuit MR. 49. —
... li gaaingnour vont chascuns labourer en sa terre d une charue
sanz rouelles Jv. 188.
atout: ... vint à li de par le roy atoul une letlre de cré-
ance Jv. 81.
de: ... i le feri d’unes corgies parmi le vissage RC. LXIV.
. si le feri d'une lanche parmi le cors eb. CXVI, 84. — ... fu
navrez ... d'un glaive parmi les espaules Jv. 225; eb. 353. —
... et Pocist d’un coutel MR. 208.
par: ... perdue avoit la véue par une plate qu'il ot el chief
VH. 67. — ... et fu pris des Sarrasins par une chevauchie
que li Crestien fisent RC. XXI, 16. ... sí leur manda par un
message, et pria etc. eb. XLVII, 41. — Ainsi comme il estoit en
ceste pensée, li rois regarda par une archiere MR. 80. ... sí de
firent penre (d.h. Penfant) par un escuier eb. 137. Ceste parole
fu reporté à Solehadin par unes lelres qui furent trouvées en se
coffres eb. 240. Et li cuens dou Perche i fu morz par un ribaut
qui... l'ocist d’un coutel eb. 298. ... par un prestre eb. 360.
— Li roys y envoia savoir par un messagier chevalier Jv. 163.
Il avint que nostre nets hurla devant Ville de Cypre, par un vent
qui a non guerbin eb. 39. (Li roys) m'envoia querre par un vallet
de sa chambre eb. 603. (Li Sarrazın) nous firent demander — par
un frere de l’Ospital qui savoit sarrazinois —, de par le soudan,
se nous vorriens estre delivre eb. 809.
pour: ... li roys fu demoures en Acre, pour un home à
armes que il avoit en sa compaignie Jv. 11.
$ 29. Der unbestimmte Artikel beim stehenden
Objekt eines Verbums.
Die Behandlung der adverbialen Ausdrücke weist uns auf
noch eine Parallele mit dem vorigen Abschnitte hin. Auch ein
Nomen mit unbestimmtem Artikel nämlich kann stehendes Objekt
eines Verbums werden, wenn angezeigt werden soll, dafs der
Redende sich des Vorhandenseins mehrerer Arten bewulst ist; hier
126 LIT. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel, 8 29.
behält — im Gegensatz zu $11 — das Verbum seine volle
Selbständigkeit bei. Es wird dem Verbum dann eine beliebige
Art des Nominalbegriffs als Begleiter beigegeben, auf die sich seine
Tätigkeit in der diesem Ausdrucke zu Grunde liegenden An-
schauung beständig richtet: vgl. nfrz. faire un discours, afrz. moustrer
une parole.
Dieser Gebrauch war nicht sehr verbreitet, Selbst im Nfrz.
zieht man ganz überwiegend jenen lebhafteren (artikellosen) Ge-
brauch dieser umständlicheren Ausdrucksweise vor, und die Belege
für den unbestimmten Artikel sind bei unseren Autoren des
13. Jahrhunderts denn auch gegenüber den Fällen, in denen er
wegbleibt, fast verschwindend gering. Sie können aber als Zeugen
dafür dienen, dafs schon damals der unbestimmte Artikel selbst in
das festgegründete, noch bis zum Neufrz. fast unerschüttert da-
stehende Gebäude dieser verbalen Fügungen einzudringen im
Begriffe war, weil die neue Anschauungsweise auch hier sich Geltung
zu verschaffen suchte,
chanter: ...sí canta-on une messe du saint esperit RC.
XCIV, 73. PR §§ 11a und 46.
faire: ... 4 Grieu lor firent une assaillie VH. 167. Vgl.
$ 11a.
El li dist que il ki dirott, mais il li feroil avant une demande
etc. Jv. 447; eb. 26, 45, 48, 51 etc. Vgl. $ 11a.
Burilles lor vint en larrechin el fist une envate HV. 506.
... ef faisant une noise sí grant Kavis estoit ke loule le plaigne
en Iremblast AV. 518. Vgl. § 11a.
..la gens menue de la vile el lí musart firent un parlement
par eus MR. 219. Vgl. $ 11a und hier prendre, tenir.
«el lour fist un signe de sa touaille Jv. 374 (ofrz. faire
signe),
fiancier: Don! ont entre eus une rive fianchie HV. 668.
mander: ...manderent li Lombart une pais à l'empereour
HV. 646.
moustrer: ...il lor mostra une parole el dist etc. VH. 194.
Vgl. $ 46.
prendre: Zi puis si alirierent el prisent un jour de li coroner
RC. LVI, 46. Vgl. § 11a.
. dirai de Michalis ki fist tant à l'empereor Ril prist un
parlement à lui por pais faire HY. 688; eb. 689. VH. 11. Vgl.
faire, tenir.
.. puis prisent unes trives à nostre gent HV. 623. Vgl. $ 11.
querre: Or lor querons un plait VH. 62. Vgl. $ 11a.
tenir: Puis avint un termine après que li rois Phelipes tint un
parlement à Monloon MR. 268; eb. 306. Vgl. faire, prendre:
venir: ...sí vint une novele en Post dont il furent mult dolent
VH. 73. Vgl. $ 11b.
§§ 30; 31. III. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel. 127
$ 30. Der unbestimmte Artikel beim Prädikats-
nomen im analytischen Urteil.
Während das Prädikat des synthetischen Urteils, dem Subjekts-
begriff gleichgesetzt, ihm ein neues Merkmal hinzufügt (vgl. $ 12),
deutet das analytische Urteil an, dafs der Subjektsbegriff als Art-
erscheinung unter den Prädikatsbegriff als Gattung unterzuordnen
sei; dort ein Erkenntnisurteil, hier ein Subsumptionsurteil.!
Das analytische Urteil ist daher fast ausschliefslich in Wort-
erklärungen (Nominaldefinitionen) am Platze: „/a rose est une fleur“
bedeutet nämlich zugleich, dafs die Blume dem Inhalte nach in
dem Subjektsbegriff „Rose“ enthalten ist (— eine „Art“ Blume
ist die Rose); das Auftreten des unbestimmten Artikels ist hier
daher völlig verständlich.?
Viel derartige Beispiele sind in unseren Texten nicht schon
anzutreffen,3 wie aus ihrer Natur sich versteht.
... le chastel Buimont, qui ere une abate close de murs VH.
164. — ... Pendemaín jui al Corthiac; chou est une riche abbeye
de moines gris HV. 573. — Or est Blakie une tere qui est du do-
maine l'empereur ... Si est Blakie une moult fort tere RC. LXIV.
Or est Commaine une tere qui marchist à Blakie, St vus dirai quel
gent chil Commain sont. Che sont une gent sauvage, qui ne erent
ne semment etc. eb. LXV, 52. ...s’en ala à Niké-le-grant, qui une
boine chités est eb. LXXIX. ...puis se di vesti-on le palle, une
maniere d’afulement esloit, qui batoit sur le col du pié par devant,
et par derriere estoit si lons que il Sen chaingnoit eb. XCVI, 74. —
... fois est une vertus, qui fait croire fermement Jv. 771.
$ 31. Der unbestimmte Artikel in der Apposition.
Dem Gebrauche des unbestimmten Artikels im Prädikat ($$ 27a
und 30) entspricht seine Anwendung in der Apposition. Wie
diese syntaktisch zu erklären ist, haben wir bereits an anderer
Stelle ausgeführt (vgl. $ 13). Der unbestimmte Artikel in der Ap-
position ist jedoch im Altfrz. wie noch im Neufrz. ziemlich selten,
El ensı corurent contremont le Braiz-Saint- Jorge, tant que il
vindrent ... à Saint-Estiene, à une abbaiel qui ere à trois lieues de
$ 30 1 S. Gröber, Grundrifs I? S. 274.
2 Vgl. $ 12, Anm. 2.
3 Selbstverständlich gehört nicht jedes Prädikatssubstantiv mit unbe-
stimmtem Artikel cinem analytischen Urteil an. Auch im synthetischen Urteil
kann der unbestimmte Artikel stehen (vgl. die Beispiele zu $ 27a unter
„ Pradikatsnomen“ S. 116), im analytischen Urteil dagegen ist er unerläfslich.
$ 31 1 Die Apposition ist hier dem Beziehungsworte schon völlig angeglichen,
indem sie, wie dieses, eine Präposition zu sich genommen hat; sie entspricht
also nicht mehr unmittelbar einem verkürzten Nebensatz (s. $ 13). Dasselbe
haben wir durchgehends im Deutschen: „Er begab sich zu Richard, dem
Könige von England‘ ist gebräuchlicher als „Er begab sich zu Richard,
König von England“. Das Neufrz. hat aber die letztere Ausdrucksweise
(ohne „Kasus“-Angleichung). — Vgl. dazu das von Eder S. 31 beigebrachte
zweite Beispiel.
——
128 TIT. Abschnitt: Der unbestimmte Artikel, § 31.
Costantinoble VH. 127. ...el fu devisé que il prendroient port à
Cor fol, une ysle en Romenie eb. 110. ...el vindrent à l’Espigal,
une cilé qui sor mer sil eb. 305, 387. MR. 191, 372. Jv. 137.
...el vindrent por herbergier à Cortacople, un casal où Henris li
freres l’empereor Baudoin ere herbergies VH. 383. — ...uns
estoil, matsires Foukes avoit à non, qui estoit de Nuelli, une parroisse
qui est en d'evesquie de Paris RC.1,1. ...Pierres d'Amiens boins
chevaliers el preus . .. et Thumas uns clers ses freres eb.1,2. ...e
fist porler l'ansconne avec lui, un ymage de nostre dame que li
Griu apeloient ensi eb. LXVI, 53. ...4/e rotame de Salenike, une
tere qui estoit bien XV journées loins de Coustantinoble eb, XCIX, 76.
— ... di rots Henris estoit à Gerberot, une abaie de moines noirs
à quatre lives de Biauvais MR. 22. ...fist li rois Phelipes assaillir
enforciement, et geteir Male Voisine, une perriere qu'il avoit trop
bonne eb. 56. ...el arriverent à Dicpe, un port de Normendie qui
estoit siens eb. 93. ... 4 rois envoia devant Nior, un chastel fort
et bien seant qui estoit au roi englois, une partie de sa gent eb. 107,
115, 335. .../urent mener au Caire, en un chastell qui siet de-
Jors Babiloine eb. 157. El s'en ala en Danemarche, un pais taweus
eb. 428. — ... celle huche que je ouvri estoit à Nichole de A
un serjant le roy Jv. 385. ...messires Dragonés, uns riches
hom de Provence, dormoit la matinée en sa nef etc. eb. 650.
Auch in diesem dritten Abschnitt können wir vielleicht eine
gewisse Stufenfolge der Entwicklung wahrnehmen. Der unbestimmte
Artikel wurde, wie es scheint, zuerst unentbehrlich bei Artbegriffen
ohne vorangehendes Adjektiv, während er bei solchen mit der-
artigem Adjektiv, altfrz. noch entbehrlich, zum Neufrz. ebenfalls
durchgeführt erscheint. Nächstdem drang er im besonderen am
meisten vor bei adverbialen Ausdrücken des Ortes, weniger in
solchen der Zeit, der Art und Weise, des Mittels etc. Als
stehendes Objekt beim Verbum sowie im Prädikatsnomen
und in der dazu gehörigen Apposition findet er auch nfrz. nur
spärliche Verwendung.
Aber die Bestimmung der „beliebigen Art“ eines Nomens
war nicht die einzige, zu der in der Rede das Bedürfnis sich
geltend machte. Viel wichtiger und umfassender ist beim Substantiv
die verweisende Bestimmung auf etwas dem Hörer Bekanntes,
und das führt uns auf das Gebiet des bestimmten Artikels.
1 Anm, siehe vorige Seite.
IV. Abschnitt.
Der bestimmte Artikel.
Von einem ganz anderem Standpunkt aus wird das Substantiv
betrachtet, das den bestimmten Artikel erhält Denn hier
sind es nicht mehr beliebige, sondern bestimmte Vertreter einer
Gattung, auf die es dem Redenden ankommt „hinzuweisen“, Und
wie der frz. bestimmte Artikel seiner Form und Bedeutung nach
dem lat. z//e, einem Demonstrativum der 3. Person, entspricht, so
ist es auch zunächst etwas zeitlich früher im Geiste des Hörenden
schon Vorhandenes, auf das er rückweisend hindeutet.
Der bestimmte Artikel ist also ein Demonstrativum und
dient dazu, auf ein oder mehrere Vertreter einer Gattung hin-
zuweisen, sei es, dafs von ihnen bereits die Rede war oder dafs
auf sie hingewiesen werden kann als schon im Gedankenkreise des
Hörenden befindlich.!
Seine ursprünglich demonstrative Kraft tritt noch heute öfters
hervor in afrz. Ausdrücken wie de la sorie, de la façon, pour le
coup u. dgl. Ob umgekehrt im Afrz. auch „das Demonstr, cel? die
Stelle des bestimmten Artikels einnehmen“ konnte, wie Diez,
Gr. III, 79 meint, mufs vorläufig dahingestellt bleiben, da noch nicht
untersucht ist, inwieweit in solchen Fällen die Emphase mitspielt.
Im allgemeinen deutet c/ im Gegensatz zum bestimmten Artikel
an, dafs die Verwechslung des von ihm bezeichneten Gegenstandes
mit anderen auszuschlielsen sei.
Vier Hauptarten der Verwendung des bestimmten Artikels
lassen sich unterscheiden: A. das bezeichnete Objekt war bereits
genannt; B. es wurde zwar nicht selbst genannt, aber schon an-
gedeutet; C. es steht mit unmittelbarer Hindeutung auf die
gegebene Erzählung; D, der in dem Substantivum liegende Be-
griff bedarf gar keiner Beziehung auf das Vorhergehende, da er
auch ohne sie unmittelbar verständlich ist,
1 Nichts zu tun hat der bestimmte Artikel mit der Bestimmung des
Begriffsumfangs des Nomens, den Maetzner, Gramm, d .nfrz, Spr. § 171,
im Auge hat, wenn er schreibt: „Der Artikel dient dazu, das Substantiv,
welches im Singular oder Plural den Gegenstand an und fir sich ausdriickt,
nach der Sphäre seiner Existenz für die Anschauung des Redenden zu
bezeichnen.“
Beiheft zur Zeitschr. f. rom. Phil. JL. 9
"#7
130 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, $ 32.
Zahlreiche Parallelen zum zweiten Abschnitt werden das all-
mähliche Umsichgreifen auch des bestimmten Artikels dartun.
A. Der bestimmte Artikel vor genannten Begriffen.
$ 32. Die eigentlichste und vielleicht umfassendste Verwendung
des bestimmten Artikels besteht in der demonstrativen Hinweisung
auf etwas, das im Zusammenhang der Rede bereits genannt wurde,!
Im Altfrz, findet sich dieser Gebrauch des Artikels auch bei In-
finitiven.2
Denselben rückweisenden Sinn zeigt der bestimmte Artikel in
dem relativischen Pronominaladjektiv /eguel, da er sich ja
hier nur auf etwas Vorausgehendes beziehen kann; dieses Pronomen
hat gewöhnlich substantivische Funktion (z.B. les soldats, parmi
lesquels (sc. soldats) se trouvait un jeune officier . . ,)
« ++ Polques de Nuilli (cil Nuillis siet entre Laigni sor Marne et
Paris); el il ere prestres el tenoit la paroisse de la ville VH. 1,
... el l'apostoiles envoia en France el manda al pias (s. 0.) que
il preeschast des crois par s'aulorilé eb. 2. ... et manda (l'apastoiles)
le pardon (s. $ 46) tel con je vos dirai etc... pe mull Sen croisierent
por ce que li pardons ere sí granz eb. 2. En la terre le conte
Tibaut de Champaigne se croisa ... Jofrois de Joenville qui ere sene-
schaus de la terre eb.5. ...Si furent mult grant gent, et cil
furent pou; si commença li estors el la mellée; ne demora mie longue-
ment que li pou ne porent endurer le trop eb. 482, etc, — ...a
vint à toute s’ost en uns prés ki sont par delà Salembrie etc....a
tout adiés crotssoit li os de jor en jour HV.504f. ...le feri parmi
le costé de le lanche, st ke di fiers en parut d'autre part, el chil ki
le cop ne pot soustenir, cai à terre eb. 500. ... li empereres com-
manda à quarante chevaliers ke il fussent apparellit d’aler o lui. Ne
quedent bien en à of autres soíxante ki avoec les quarante entrerent
(en Salenyke) eb. 596 etc. — ... li cuens Tiebaus morut, si laissa
LM as croistés RC.IL ...17 sacorderent entr’aus qu'il envoteroient
pour le marchis de Monferras en Lombardie... Si message s’apareil-
lierent, si s'en alerent au marchis eb. 1,4. #1 li message respon-
dirent qu'il envoiast messages avec aus en Franche, et il leur feroient
volentiers paier les + mars eb. VI,6. ...4 dux vit, quil ne
pootent mie tous les deniers paier eb. XII, 8. etc. — Si avint un
tans après la mort le roi Godefroi el le rot Baudouin son frere, qui
furent roi de Jerusalem li uns après l'autre etc. MR. 2. ...4 rol
en ot un fil ef une fille. Li fiue fu apeleis en bautesme Phelipes .. .
el la damoisele Agnès eb. 14. Li rois ses peres vit l'enfant
sage el preu eb. 15. ...ef i envoia ses letres et dis chevaliers :. el
li rendirent la letre eb, 17. etc. — ... madame la royne , . . me pria
1 Von Geijer S. 195 als „anaphorische Verwendung“ des bestimmten
Artikels bezeichnet.
2 Vgl. Tobler, Gótt. gel. Anz. 1875, S, 1072,
§ 32. VI, Abschnitt: Der bestimmte Artikel. i3i
...que je di fasse faire un livre...el à l'aide de Dieu li livres
est assouvis, en dous parties Jv. 2. ...pour ce que vous et vostre
frere +.» y puissent penre bon exemple el les exemples mettre à
oevre eb, 18. Son vin trempott par mesure, selonc ce qu'il véoit que
li vins le pooit soufrir eb. 23. Dela dite royne ot li cuens Henris
dous filles eb. 78. Aucun d’aus s'entremisent d’apaisier le conte
Perron audit conte Tybaut eb, 80. A Pasques „.. mandai-je mes
homes el mes fieves à Joinville; el la vegile de la dite Pasque ...
Ju nez Jehans mes fiz eb. 110, etc. —
Infinitive: El sachiez que onques hom n'en ot plus (d.h. dou
gaain) pour altesce ne pour proesce que ıl eust, se ensi non con il fu
devisé et fait, se embli ne fu. El de l'embler, cil qui en fu revois,
sachieg que il en fu fail grant justise VH.254f. „... Or si vos
conseilliez, se vos le porroiz faire ne soffrir* Li message ... parlerent
ensemble cele nuit, si s'acorderent al faire eb. 23f. „.. vez queil
seurlei vous voules que nous vous en faciens, el nous soumes prest dou
faire MR. 35. ... tint lí roys une grant court à Saumur en Anjo;
„.. à la table le roy manjoit, empres li, li cuens de Poitiers etc.
... Devant le roy, servoit dou mangeir li cuens d'Artois ses freres
etc. Jv. 93f. Mal apertement se parlireut li Turc de Damiete ...
el grant doumaige nous firent au partir eb. 164. Nach der Landung
bei Damiette: Or disons donc que grant grace nous fist Diex li tous
puissans, quant il nous deffandi de mort et de peril à l'ariver eb. 165.
ZI alerent secourre le grant nef, ki bien eust esté traite, se ... nostre
François wevussent mis consel au secourre eb. 665,
Relativum /eguel:3 ... est tl mestiers ke jou retorne à traitier
sor le propre matere por lequele jou commenchai à traitier ceste oevre
HV. 503. ... ne n'i avés castiel ne recel „.. fors les escus el les
espées el les chevaus, et l'aide de Dieu premierement, liquele vos serra
prestée, pruec ke vous sotés confiès à vo pooir eb, 525. Biele fille, or
sotiés sage ef courloise. Vous avés un home pris, avoec lequel vous
vos en alés, kt est auques sauvages etc. eb. 558. ... tl avoit envoié
un evesque el un viel chevalier par lesquels il lor avoil mandé etc.
eb. 648. etc, — ... sí vous dirons de l’apostoile Innocent liqueis
of entendu que la terre d'ouiremeir estoit en la main aus Sarresins
MR. 144. ... ef firent escrire unes lelres, esqueis i avoit escrit
deur mesaise el leur mortalilei eb. 159. Après li vesti-on la tunique,
qui doit estre verz, en laqueil on lit l'epitre etc. eb, 181. Zi rois
Jehans a une fille de sa femme, de par laqueil li roiaumes de Jhe-
rusalem vient eb. 233. ... Zi cestotent li dui homme en terre qui
plus se haoient, el par lesqueis cil descorz estoit monteis eb. 286. —
5 Ein substant. gueZ (Obl. = euf, s. $25 Anm. 1), nicht etwa, wie
Haase (1) S. 50 meint, ein adjekt. Attribut , ohne vorangestellten determina-
tiven Artikel“ findet sich in folgenden beiden Fällen: .../e four de la saint
aque, quel pelerins je estoie et qui mains biens m'avoit fait Jv. 438. (Hier
iert ja auch quel gar nicht mit Zelerins!) „..four l'honour dou roy,
en quel messaige il estoient venu eb. 455.
g*
132 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, §§ 32; 33+
Li secons livres vous parlera de ses granz chevaleries el de ses grans
hardemens, liguel sont tel que je li vi quatre fois mellre son cors en
aventure de mort ]v.6. Or avint ainsi que Oliviers de Termes ...
lessa le roy ef demoura en Cypre, lequel nous ne veismes puis d'an
el demi après eb. 16. ... ne onques ne lí oy nommer le dyable,
liquex nons est bien espandus par le royaume eb, 22. ... li ‘rendres’
escorchoit la gorge par les ‘erres qui y sont, lesquiex senefient les
ratiaus au diable eb. 33. La pais qu'il fist au roy d'Angleterre,
fist il contre la volentei de son consoil, liguex disoit etc. eb. 65.
... em ce gue il raporlerent au roy, pourrez oír moul de merveilles,
lesquex je ne vue pas conter etc. eb. 135. L'empereris de Conslan-
tinoble ... emporla cent paire de letires el plus, ... esquiex lettres
nous eslions tenu par nos sairemens, que... nous y estiens tenu d’aler
par nos sairemens eb. 139. +... soudans venoit lous jours jouer
aus eschez, après relevée, sus les nattes qui estoient au pié de son lil;
laquel natle sur quoy tl sot que li soudans s'asséoit lous les jours,
il Penvenima eb. 145. etc.
B. Der bestimmte Artikel vor angedeuteten Begriffen.
$ 33. Für den rückweisenden Gebrauch des bestimmten Artikels
genügt auch schon eine blofse Andeutung, d.h. die Gewilsheit,
dafs die in dem bezeichneten Objekt enthaltene Vorstellung schon
mit einem voraus genannten Begriff gesetzt war; dann kann gar
kein Zweifel über die Beziehung des Demonstrativums obwalten
(vgl. z.B. l/s entrérent dans la chambre el regardèrent par la fenêtre
u à). Eine Eigentümlichkeit des Franzós. ist es, der mittels avoir
oder eines ähnlichen Verbums ausgedrückten Zuerkennung dieses
(mit dem Artikel versehenem) selbstverständlichen Besitzes
die Angabe seiner Beschaffenheit prädikativ hinzuzufügen (z. B.
elle avait les cheveux noirs), während wir im Deutschen eine ein-
fache Aussage geben („Sie hatte schwarzes Haar“). Im affektischen
Stil kann dabei der Verbalbegriff fortbleiben: J/s s’approchérent du
trône, da téte découverte (deutsch: „mit entblöfstem Haupte“; vgl.
$ 20). Dem Gebrauch der Appellativa schliefst sich afrz, auch
hier derjenige der Infinitive! an.
Dasselbe finden wir bei dem fragenden Pronominal-
substantiv /equel (z.B. Vous demandes ma sœur?
im Afrz. auch bei dem verallgemeinernden relativischen Auswahl-
pronomen lequel que (vgl. $ 34). Ebenso bei possessiven und
indefiniten Pronominalsubstantiven (« mien das Meinige,
des siens die Seinigen, l'autrui fremder Besitz u.s.w.; l'un, l'autre,
les uns, les aulres u.s,f.), da von dem Besitzer —, der natürlich
bekannt sein mufs, — auch auf den Besitz, von einem unbestimmten
Teil eines Ganzen —, welcher der Vorstellung gegenwärtig ist, —
1 Erwähnt bei Meyer-Lübke, Gramm, IH, $502, — Vgl. auch hier
§ 32 Anm. 2,
a
|
$ 33a. IV, Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 133
auch auf den Rest geschlossen werden kann. Das Gleiche gilt
auch von Teilangaben einer bekannten Menge, d.h. entweder
Bruchteilen (z. B. /a moitié, les trois quarts etc.) oder bestimmten
Individuen der betr, Menge (z. B. le premier venu), wobei immer
vom Ganzen auf den Teil geschlossen wird. Endlich verhalten
sich so die substantivischen Comparative, da mit etwas Voraus-
gehendem ein Vergleich angestellt und etwas Bestimmtes ausgewählt
wird (z.B. Vous me demandez l'opinion de mon frère; le mieux
sera de le consulter lui-même), Desgl. die (ebenfalls meist kompara-
tivischen) substantivischen Adverbien (z. B. au-dessus, du moins
u. 4.); dafs dabei ein folgender Relativsatz (2. B. au plus tost qu'il
pot) sich nicht etwa auf den Artikel bezieht, sondern „beziehungs-
los“ ist, hat Tobler gezeigt, Verm. Beitr. I, 143 fl.
a) Appellativa,
Appellativa als selbstverständliche Nebenbe-
griffe: (Li message) atendirent tresci que au quart jor que il (= li
dux de Venise) lor of mis; il entrerent el palais quí mult ere riches
el biax, el troverent le duc et son conseil en une chambre VH. 18.
perdue avoit la veue par une plate qu'il of el chief eb. 67.
a+ «SE À fraist les ialz de la teste eb.70. ...nuls nel poist croire,
se il ne le veis! à Poll eb. 128. Vgl.$11c,S.65. Die Flotte nähert sich
Konstantinopel: Z/ maintenant traient à la ferme terre plus droit
que il onques puent eb. 134. etc. — ... él monta sor un sien
cheval Moriel, el le hurla des esperons HV. 509. Lyenars fu navrés
en le main eb. 510, ... tl s'en torna le pelit pas, le pignon el poing
toul ensanglenté eb. 511. ... disans li raso par ansdeus les costés
eb. 511 (s. $ 25 Anm. 5). Ef bien saciós ke il en notierent ds fluns juskes
à mil u plus eb. 553, 563. L'endemain, par malin, + mut de Naples;
mais chil ki les osteus devoient prendre murent avant eb. 564. ...
cuens dul mander ou castiel ke on li aportast les clés eb, 622. (%
message) descendirent et saluerent Michalis de par U'empercour, et li
baillerent les lettres eb. 691. etc. — Ei de Champaingne y fu li
mareschiax et Ogiers de Saint Cherun el Macaires de Sainte Mane-
hout etc. RC. 1,2. Quant li pelerin furent tol asanlé en Venice el
il virrent le rike navie qui faite estoit, les rikes nés, les grans dro-
mons el les vissiers d mener les chevax et les galies, si Sen
merveillereit moult eb. X, ... st l'en menerent en une laverne; si le
muchierent derriere les lonniaus, Li laverniers et se femme esgar-
derent moull chele gent etc. eb, XXV, 20. Après cria-on par Post
que tol venissent au sarmon el Venicien el un et autre le diemanche
par matin eb. LXXIII, 57. etc. — ... vous veez bien que Robers ne
sel mient, el se vous en failes roi, li regnes en porra bien empirier
MR.4. ... el sen fuit en une chambre, el fu bien li huts fermeis
eb. 24. Sire, distuil je lo, que vous li olroiez la bataille, el je ne
dout ne tant ne quant que nous n'aiens la victoire eb, 47. ... sí
of au cuer mout grant angoisse eb, 44. El pensa (la roine) quelle
se feroil avaleir jus des creniaus (de Sur) à une corde par ses
|
134 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 334
damoiseles par nuit eb. 49. Ainsi furent tout Tiver que riens wi
esploitierent (en Terre sainte). Et li rois Richarz aloit joueir par les
isles de meir et weoir les dames eb. 54. etc. — ... sailli en la
mer, Pescuaucol, le glaive ou poing |v. 8. ... il avoit ... la maladie
de Post en la bouche et ds jambes eb. 10. ... il ne véoient pas
comment la nets peus! soufrir les cos des ondes eb. 14. Li sains
roys fu à Corbeil à une Penthecouste. ... Li roys descendi après mangier
ou praél desouz la chapelle, et parloit à l’uys de la porte au conte
de Brelaingne eb. 35. Au contraire, disoit-il, que male chose estoit
de penre de l'autrui eb. 33. Diex ... de gardoit tous jours dès
Senfance jusques à la fin eb. 71. Ou chief dou cloistre, d'autre part,
estoient les cuisines, les bouteilleries, les paneleries et les des-
penses eb. 97. Quant nos gens virenl que nous n'averiens point de
galie, il se lessierent chéoir de la grant nef en la barge de cantiers
eb. 152. +... li baron ... se pristrent à donner les grans mangiers
el les outrageuses viandes eb. 170 (= die üblichen etc,)?, 183 u.s. £
Zuerkennung selbstverstándlichen Besitzes®: (Ze
dux de Venise) sí avoit les ialz en la teste biaus el si n'en veoil
gote VH. 67. El engut of Guillaumes de Chanlite brisié le bras
d'une pierre eb. 167. Et li marchis Bonifaces de Monferat of Ta
teste colpée eb. 500. ... si vint illueques un rois qui toute avoit
le char notre et avoit une crois enmi le front RC. LIV, 45. Zi
rois Richarz ot mout le cuer enflet dou roi Phelipe qui avoit l'oneur
d'Acre MR. 60. ... el trouverent qu'il avoit le col brisié eb. 68.
«+ À rois Richars avoit le plus de sa gent avec lui et la navie
apareillie eb. 129. i (= Richars) avoit les paumes percies de
largesce eb. 129. ... li soudans porle les armes d'or Jv. 148.
... ef of la jambe brisie eb. 201. ... el lors li chöoient les
lermes des yex mout grosses eb. 244, u. à —— .,. el saillirent
en la mer, trosque à la gainture luit armé, des Aielmes laciez el
les glaives ès mains VH. 156. St mist arriere dos tole couardie, el
se feri en els, l'espée traite AV. 508, ... si Pa fait loier sous un
povre ronchin, les piés loiés par desous le ventre, au plus viument
k'il pot eb. 632. ... el fu meneiz, les mains liées derriere le dos,
devant Solehadin MR. 211. Nous alames avec li, et lour courumes
2 Um etwas schon Gesetztes oder Angedeutetes handelt es sich nach
meinem Empfinden auch in dem folgenden, von Tobler Verm. Beitr. ILE, 1
als ursprünglicher „Ausruf* ($ 37d) erklärten Beispiel: En la parfor
Ardane es les vos tos entrés; Lors lor covint sofrir les tres grans povretés
(= die zu erwartenden, unausbleiblichen Entbehrungen). Zi n'oserent aler
n'a chastiaus n'a cités RMont, 85, 6.
3 Meyer-Lübke, Gramm. III, $ 161 meint, dafs die hier $ 20a Abs, 2
besprochene Erscheinung als ein Vorläufer der vorliegenden r
(vel. dazu $ 20 Anm. 1) und dafs man wohl „in der Setzung des
eine durch die folgende prädikative Bestimmung bedingte Einschränkung des
Begriffes sehen dürfe,“ Indessen findet sich der Artikel, wie die ex
Beispiele unseres Paragraphen zeigen, auch ohne dafs cin prädikatives
folgt, sodafs dieses die eigentliche Veranlassung zum Anftreten des Artikels
nicht bilden kann,
—
$ 33a, b. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 135
sus, les espées trailes Jv. 277. ... tl y avoit gens sarrasins
apparerllits, les espées toutes nues eb. 330, 354, 390. ... se fert
en nosire paveillon une grans tourbe de joenes Sarrazins, les espées
gainles eb. 337, 377. ... el au son dou siblet saillirent bien de la
sente de la galie quatre vins arbalestrier bien appareillit, les arba-
lestres montées, et mistrent maintenant les carriaus en coche
eb. 377 u.ä.
b) Infinitive:
Beim Angriff auf den Hafen von Konstantinopel: ZY li Greu
firent mult grant semblant del retenir (= tenir tête) etc. VH. 157.
Desgl.: ... ans que li estore parfinast, vint uns chevaliers de la masnie
Henri, ... qui ol nom Eustaices dou Marchots; ... el le fist mult
bien à Penz metre’ (= Hineindrängen der Feinde in die Stadt),
si que grant pris l’en dona l’on eb. 168. Nach der Botschaft Ville-
Hardouins an Bonifacius von Montferrat: Æ/ sachies que mult fu
volentiers veuz Joffrois li mareschaus au relorner ... de cels de l’ost
et de cels de la citó qui mult volotent la pais d’ambedeus pars eb. 287.
El cum il ot esté en la terre et vint al partir, li Bougre de la terre
se furent assemblé eb. 498. — ... li empereres ... s'adrecha vers
un Blac. Et quant vint à laprogier, il le feri parmi le costé
HV. 509. ... serent devant Phinepople, ensi comme vous avez oi pour
les fourriers garder. Et endementres kil entendoient au furrer...,
à tant es vous venir sour aus Blas et Commains eb. 518. Cele nuit
deviserent lor batalles, et ordenerent ki poindroil premerains se che venott
à Passambler eb. 522. Et de chiaus ki ciéent, C’est niens ke il mats
aient pooir del relever eb. 539. ... Mais, biaus dous Sire, nos
sommes au departir, che m'est avis eb. 559, 675. — ... fout li
haut home el clerc et lai el petit et grant demenerent si grant gote à
Pesmovotr, que onques encore si faite goie ne si fais estoires ne fu
veus ne ois RC. XIII, 9. Quant li empereres vit qu'il (= li Franchots)
venotent vers lui el vers se gent pour combatre, si dist à se gent:
nSeigneur, or pensés du bien faire5; or vus poés vus bien venger
d'aus eb. XVIII, 13. Ne ja tant comme il vont, riens ne carkeront
(4 Commain) ne ne prenderont devant au repairier; mais quant il
repairent, dont sí acuellent proies eb. LXV, 52; LXVI, 53. — ... avoient
une grant maladie en leur bouche qui leur toloit le boivre el le man-
gier MR. 158. Es wird ein Streifzug gegen die Sarazenen vor-
geschlagen: Certes, dist li legaz, il me semble que il vauroit mieus
li aleirs que li demoureirs eb. 175. +... se il avotent de rien
mespris il estoient prest de l’amendeir eb. 217. — ... preudom est
si grans chose et sí bone chose que neis au nommer emplist-il la
bouche Jv. 32. ... et quanque nous cuiderons qui li plaise (d. h. à Dieu),
# Die von Stimming, Zs. f. r. Ph. I, S. 578 vertretene Auffassung, wo-
nach hier /” nicht der Artikel, sondern „der Akkusativ des persônl. Fürworts
der dritten Person und Objekt zu ens metre' sei, ist, wie es scheint, nicht
gestützt, da man dann vielmehr ,,à lui mettre enz‘‘ erwarten mülste,
5 Vgl. § 11a, Anm. 8.
a
136 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 833b, c.
nous devons esforcier hastívement dou penre eb. 41. Nach einem
Vorschlag, den man dem Könige macht: Li roys mot pas conso
dou faire el ainsi demoura la besoigne eb, 169. (Li qe Eregois)
Jaisoit tel noise au venir que il sembloit que ce fust la foudre dou
ciel eb. 206. Beim Flufsübergang: Zr il estoit bien voirs que il en
i of des noïés au passer eb. 217. El li roys se tourna devers gra
foison de chevaliers, sí bien armez que Cestoil merveille dou regarder
eb. 485. Toutes les foiz que nous chevauchiens armei, tutt li cinquante
chevalier manjoient en mon ostel au revenir eb, 504. (Li menestrier)
Jesoient les plus douces melodies el les plus graciouses, que Cestoil mer-
veille de Poyr eb. 525. m... deschargons cest povre home de ses
enfans; el preingne chascuns le sien, el je en penrai un“ Chascuns
en prist un, et se combatotent de l'avoir eb, 595.
ce) Pronominalsubstantiva:®
Fragepronomen /eguel: Nous vos partirons trois país, si
verrons lequele vous prenderés HV. 581. Sire arcevesques, voulez-vous
oir droit, liqueis dott avoir la garde de Saint-Remi, ou vous on di rois?
MR. 471. Or vous demant-je, fist-il, lequel vous ameries miex, ou
que vous fussiós mesiaus ou que vous eussiés fait un pechié mortel?
Jv. 27. Or vous vueil faire une demande: que se li roys vous avoit
baillie la Rochelle à garder, qui est en la male marche, el il m'eust
baillié le chastel de Montleheri à garder, qui est ou cuer de France
el en terre de país, auquel li roys deveroit savoir meillour grei en
la fin de sa guerre, ou à vous qui averits gardée la Rochelle sanz
perdre, ou à moy qui li averoie gardé le chastiel de Monileheri sanz
perdre? eb. 48,
Verallgemeinerndes Relativ lequel que: Lors dona
li marchis Bonifaces à Geffroi de Vile-Hardoin, le mareschal de
Romenie el de Champaigne, la cité de Messinople à loles ses aparlenances
ou celi de la Serre (laquele que il ameroit miek) VH. 496. „Par
Mahom! dist Solehadins, . . . je vous delivrerai vous vintime de chevaliers
el à armes el à viandes ...“ Atlant fist venir Solehadins tous les
prisons devant lui, el dist au roi: „Or prenez les queis vint que
vous voures.* MR.47. ... ef ne peust mie remanoir que liqueis
que soil, ne perdist se la bataílle durast longuement eb, 101.
Possessiva: ,.. el li avoit doné del suen cine cens livres
por aler avec lui el vovaje VH. 54. ... (Alexis) set que vos avez mis
le vostre, ef que vos testes povre; si vos donra deus cent mil mars
d'argent etc. eb. 93. ... el loz les jors de sa vie tendra cing cens
chevaliers en la Terre d'oltremer al suen, qui garderont la Terre
eb. 93. Je vos claim cuile ce qui remaint en la nef dou mien
eb, 122, ... di donerent tan! dou lour que país firent à lui eb. 123. |
etc. — ,.. s'ahalissoient de venir sor lui et de prendre dou sien
% Vgl. $25, Anm. 5.
8 33c. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 137
HV. 637. — ... el avoient despendu le leur MR. 169. ... El je
connois tout la maniere de Lombarz et que couvoiteus sont de gaaingnier
Par nature, que nous averons pats parmi le nostre eb. 228. ... al
despendoit le sien trop folement eb. 241, 6. — ... li saige home
... doivent faire dou lour aussi comme execulour en deverotent faire
Jv. 34. Sire je vous pri pour Dieu que vous me donnés dou vostre
eb. 90, 382. ... li baron ... deussent garder le lour pour bien
emploier en lieu el en tens eb. 170. ... el donnoil tout le sien et
l'autrui eb. 418. — — ... Car se tout chil ke sont en Roumenie
eussent encontre Burille et les siens, ... ni pevussent-il là riens
conquerre, se Dex proprement ne lor aidast HV. 507. Or en soit en
lor aide li Sires por cui li nostre se melent en abandon eb. 532,
540f, 621. — ... li baron ... ne s’acorderent mie que li marchis
i mesist (d.h. in den Ausschufs für die Kaiserwahl) les siens, mais
il Sacorderent bien qu'il en ı eust aucuns des siens RC, XCIL, 71.
— Dieus qui n'oublie mie lesesiens, envoia une maladie au conte
Phelipe MR. 60. Jv. 375. — ... el cuidoient que nous fussiens des lour
Jv. 234.
Indefinita: ... ef chevauchierent li uns après l'autre, si
con il erent ordené VH. 163. (Li Blac) guerpirent Lyenart et Senfui
li uns cha, et li autres la HV. 510, 540. ... je vos pri à toz
communement ke vous soiés hut cest jor frere li uns à l'autre eb. 527,
586f., 642. ... nous nous saingnerons tut ensemble, et bevera lt
uns dou sanc à l’autre en forme d'aliance MR. 35. ... ef che-
vauchierent vers Gisors, et cl de Gisors revinrent contr’eus. Et
paleterent asseiz li uns contre l'autre eb. 96. ... vous conferay ce
que je vi et oy de ses saintes paroles et de ses bons enseignemens, pour
ce qu'il soient trouvei li uns après l’autre pour edefier ceuz qui les
orront Jv. 19, 59, 110 etc. — ... Maintenant li six message s'age-
notllent à lor piez mult plorant; et li dux et tuit li autre Sescreverent
à Plorer de la pitié VA. 28, 32, 38 etc. ... il se merveillerent mult
el distrent li un as autres etc. eb. 77, 179. Ki donc fus! là, molt
peust veir asprement paleter et bierser les uns contre les autres
HV. 507, 520, 539 etc. (Li empereres) s'est un petit desjeunés de
pain bescuit et de vin. Si fisent li autre — ki Porent — eb. 514,
542, 505 etc. ... ef li marchis Sen en (2) ala en son país et li
autre aust cascuns RC, VI, 5; XXXIX, 31. Quant li Venicien oirent
chou, si sestotjrent li un, li autre disent qu'il n'i pooient aler eb. XI, 7.
Li archier commenchierent à tratre li un aus autres MR. 42, 284.
... il avoit plus en la querelle que luit li autre eb. 170. ... le vous
envoi-je (d.h. le livre) pour ce que vous el vostre frere el li autre
gui Porront y puissent penre bon exemple Jv. 18, 101 etc. ... el
li manda mout de bonnes et de honnestes paroles. Entre les autres,
li manda que il estoi prez de li aidier à conquerre la Terre sainte
etc. eb. 133, 217. ... sa gent avoient fait en mi les chans ...
grans moyes de lonniaus de vin... el les avotent mis les uns sus
les autres eb. 130, 68, 290 etc.
a
138 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 334.
d) Teilangaben:
Bruchteile: ... de foles conquesies que nos ferons de terre ne
d'avoir, par mer ou par terre, la moitié en aurons el vos l'autre
VH. 23, 86. 234. gira: avec el le moïtié qui armes porront porter
de toute Vinice RC. VI, 6; LVL Jv, 511. — Ænsi fu devises lí assaus
que les trois batailles pa sept garderoient Post par defors, el les
quatre troient à l'assaut VH. 170. — ... si tesmoingnent li Griu
que les II pars de l'avoir du monde estoient en Coustantinoble, et le
tierche partie esparse par le monde RC, LXXXI, 64. ... on avoit
fant ocis d'eus que la tierce partie n'en estoil mie demourde saínne
ne haitie MR. 105. Jv. 149. ... el laissa (li rois) à la terre d'outre
meir la tierce partie de son tresor qui mout estoit grans. el l'autre
fiers aus povres el l'autre tiers à la couronne de France gouverneir
et defendre MR. 306. — ... quant Pon prent les cités des ennemis,
des biens que Pon treuve dedans, li roys en doit avoir le tiers, el lí
pelerin en doivent avoir les dous pars Jv. 186. — ,.. nous preísmes
quarante livres pour nos despens, el le remenant commendames à
garder au commandeour dou palais dou Temple eb. 412.
Bestimmte Individuen:.,. / ne furent que dose qui les
les sairemens jurerent de la partie des Franchots ... De cels fu lí
uns li marchis de Monferrat etc. VH. 09, 256. ... l’une des
parties se travailla à ce que li os se departist et li autre à ce qu'ele
se lenist ensembre eb. 100. ... el eslistrent (K baron) messages =
chevaliers ef deus clers, ... El cil jurerent sor sains
il feroient le message en bone foi, et qu'il repaireroient à Post. Mult
le tindrent bien li trot, et di quars malvaisement etc, eb. 105f.
... ef fu devisé que il prendroient port à Corfol, une ysle en Romenie,
el li premier atlendroient les darraiens tant que il seraient ensemble
eb, 110. — ... Vous veés bien ke che n'est mie geus d’enfant ne solas;
anchois est si crueus bataille, ke se li uns de nous tenoit l'autre, je
ne quil mie qu'il le rendist por cent mil besans, ke il ne Poc
HV. 530 (Zwei Heere als zwei Personen gedacht), À /ant Sentre-
baisent (li empereres et sa fille), et puis se departent li uns de l'autre
eb. 559, 604. ... À l’un engieloient li pié, et à l'autre les mains,
ou lierc i doit et li nés au quart el au quint crevoit lí bouche par
destreche eb. 563. ... el en ol trois filles, dont Pune fu roine
d’Espaingne et l'autre contesse de Guelles, et la tierce contesse de
Rouci MR. 21. — 1 y fu „.. mesires Engerrans de Bove, lui
de freres; li uns en eul à non Robers, li autres Hues RC, 1, 2;
XXI, 16. Isaak Angelus wird von Häschern im Hause einer
Witwe aufgespürt: Le boine femme respondi, si dist: „Aa sire, pour
Dieu merchi, il n'a nul homme chaiens muchié“; el il kemanda autre
fois qu'ele le fesist venir avant, ou Sele nel faisoit venir, qui? ae
prendre Pun et l'autre eb. XXI, 16f. — De la dite royne ot li cuens
1 Vel $ 28, Anm, 1.
_
$33d,e. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 139
Henris dous filles, dont la premiere fu royne de Cypre, et l'autre
ol messires Herars de Brienne Jv. 78. ... li grans cuens
+... of trois fis: li premiers ot non Henri, li secons of non Tybaut,
li tiers ot non Estienne eb, 89, ... en ces dous crotsemens, Cest à
savoir en celi de Egypte el en l'autre là où il mourut en Carthage
eb. 69, 76. Überfall dreier Soldaten auf einen Geistlichen: Zi
clers lendi s'arbaleste el trait, et en feri l'un parmi le cuer; et li dui
touchierent à fuie eb. 116. ... une grans maladie prist le roy à
Paris, dont tl fu à tel meschief, . .. que l’une des dames qui le gardoit
li vouloit traire le drap sus le visaige, et disoit qu'il estoit mors eb. 106.
... dous mout vaillans bacheliers, dont li uns avoit non monsignour
Villain de Versey et li autres monsignour Guillaume de Danmartin,
qui estoient en grief cousine li uns vers l’autre eb. 154, 101, 117.
Li patriarches fu li premiers qui parla eb. 167. ... quant li fluns
(= li Nils) vient en Egypte, il giete ses branches, aussi comme je ar
ja dit devant. L'une de ses branches va en Damiele, l'autre en Alixandre,
la tierce à Tenis, la quarte à Raxi eb. 191. Devant nous, avoit
dous serjans le roy ..., à cut li Turc ... amenerent tout plein de
vileins à pit, quí lour getoient motes de lerres ... Au darraien, il
amenerent un vilain à pié, qui lour gela trois fois le feu gregois
eb. 240. VH. 493. RC. XCIV, 72. us. f.
e) Substantiv. Komparative :
Si ere une mult grans feste, el í fu li pueples de la terre, et li
plus des barons et des pelerins VA. 04. ... ef ordena illueques se
gent et fist XVII batalles ... Après si envoia le plus de ches XVII
batailles entour Post as Franchois environ, el les autres retint avec lui
» etc. XC. XLIV, 38. ... 4 rois Richars avoit le plus de sa gent avec lui
etc. MR. 129. ... le plus des Sarrazins estotent monted sur jumens
Jv. 174, 183. A ce conseil s'acorderent li plus MR. 170. — El lí
conte el li baron descendirent à la terre, el se erbergierent el palais
el en la vile entor ; et li plusor tendirent lor paveillons VH. 135, 303.
+». € troverent lor gens mult malades et mult navrées les plusors
eb. 471. — ... lors ke Lombars les perchurent, li plus isniaus
cuida estre lí plus lens à rentrer ou castiel AV. 658. Ensí a (hi
) les Lombars assegiés, ki mie n'en sont joiant; ains vaurroit
bien estre li plus hardis aïllors ke illuec eb. 660. — ... por ce si
Sait que sages qui se tient devers le mielx VE. 231. — Atant s'aprochierent
des 08 et se joindrent ensemble ... et en orent li Englois le pieur
MR. 124, 365 (= den Kürzeren ziehen), — Si avoit li rois qui
mors fu, IT sereurs mariées; si avoit uns chevaliers mesire Guis de
Luisegnan en Poitan Paínsnee, à cui lí roiames estoit eskeus, ef mes-
sires Hainfrois de Touron avoit le maïnsnée RC. XXXII, 26. Ci
rois Raous si ot de sa famme deus fius, dont li ainsneiz of non
Roberz, el li mainsneis ot non Loueys MR. 3: Einer der Pairs
rät nun, den jüngeren Sohn auf den Thron zu setzen; „aber,
fügt er hinzu, Dieus le sel que je nou di se pour bien non, el autant
m'est li ainsneiz comme li puisneiz“ eb. 4.
wu
_
ees
140 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 33t-
f) Substant, Adverbien:
El mult fu Nostre Sire loez pitousement par as loz de ce que en
si petit de terme les of secoruz, et de si bas con il estoient les ot mis
ad desore VH, 183. ... mult of bien fail son affaire el mull cuida estre
au desseure eb. 208 (iur oben drauf; aber:) König Johann von der
Walachei hat die Franzosen auf fast allen Punkten zurü
El sachies que mult erent al desor (also = drunter durch?)$; gue
defors le cors de Constantinople n'avoient relenu que ces deus cites
(d.h. Selymbria und Bizoe) eb. 421. — Schlacht zwischen Eng-
ländern und Spaniern: A/ant s’aprochierent les os el se joindrent
ensemble, la premiere esciele à la premiere... el en orent li Englors
de pieur. Mais la seconde esciele les secourut viguereusement, el moul
chargierent leur aversaires. Quand la seconde esciele des Espaingnous
zit au desouz sa partie, si se fierent entr'eus viguereusement etc,
M.Rı24. Zi estoit sans terres, povres el au dessous eb. 433. —
... a savoient bien que au loing ne la porroient-il tenir (d.h. la
aile) eb. 334.
Komparativisch: Abmachungen der Venetianer mit den
Kreuzfahrern: Zant vos feromes al mains, en tel forme que on donra
por le cheval quatre mars, el por Tome deus NH. 21. HV. 582.
RC. LXIX. MR. 121, 232. — Robers de Bove ... fist le message
al pis qu'il pot VH. 106. Jv. 341. ... se vos nel faites, nos vos
ferons le pis que nos porrons VH. 146. — su... girons nous dont
as cans aussi comme maslin?" ,,Vos girés, dist Aubrelins, au mins
ke vous porés et ke vous sarés etc,“ HV. 590, 619. RC, X; XIV, to,
MR. 65. ... sí ordena le miex qu'il peut se bataille RC, XXXUL, 25;
XCIX, 76. ... el faites dou mieuz que vous porres MR.47. —
Tant ont fait Lombart ke il ont jeté ambes as el le tiere d'un dé
dou plus HV. 507. ... nostre gent se penoient d'els aprocier au
plus ke il pooient eb. 627. ... ul ne cuidoit avoir demoureí que un
soir au plus Jv.481. — ... il le fera savoir à l'empereour, el Pi
fera acorder; el puis li relaira savoir au plus tost k'il pora HV. 694.
RC. XV. MR. 57, 96. Jv. 697. — se confiessierent di preudome par
Post, el puis rechurent corpus Domini, cascuns endroil soi, au plus
devotement Vil pot HV. 524. ... si se metent au fuir viers Cri
stople au plus efforchiement ke il onkes puent eb. 629. ... si La
fait loier sous un pauvre ronchin, les pits lotés par dessous le ventre,
au plus viument Kil peut eb, 632. — ... il le wolott marier au
plus hautement quil porroit RC. XIX. ... sí s’alorna au plus
belement qu'il peut eb. XXXL ... se /raisent au plus près des
murs pour assalir eb. XLIV, 38. — ... se parti de la chambre au
plus cotement qu'elle pot MR. 8.
® Der Herausgeber übersetzt sinngemäfs: ... rs étaient bien bas etc.
mir? Les vielleicht „a? desos" zu lesen sein? Vel. die beiden AS
eispiele,
eS
$ 34- IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 141
$ 34. Einen schon angedeuteten Begriff begleitet der bestimmte
Artikel auch in den Fällen, wo das Substantiv determiniert ist, da
alle näheren Bestimmungen schon in dem Substantivbegriff enthalten
sein müssen; der Artikel bringt hier die Zusammengehörigkeit der
Begriffe zur Anzeige.
Die Determination eines Nomens kann zunächst geschehen
durch ein attributives Substantiv mit de (z.B. le fils du roi,
les bains de mer, le duc d’Enghien, dem ein attributer Infinitiv
parallel geht (z. B. la gloire d'être prince). Hierher gehört auch
der Artikel des Fragepronomens ¿equel, insofern es als „Auswahl-
pronomen“ auf ein Attribut hindeutet (z. B. Lequel de ces messieurs
avez-vous vu); im Altfranz. in ähnlicher Weise bei dem ver-
allgemeinernden relativischen Auswahlpronomen /equel que. Es
mögen hier ferner diejenigen afrz. Verbindungen eines artikulierten
Nomens mit folgendem de gesondert zusammengestellt werden,
welche die nfrz. Grammatik als „zusammengesetzte Präpositionen
zu bezeichnen pflegt (z.B. au lieu de, au-dessus de, le long de la
rivière etc.; vgl. $ 10d).
Als determinierend kommt ferner in Betracht das attributive
Adjektiv (z. B. la wie immortelle, les grandes tours et les petites),
auch wo es im Komparativ steht, denn in diesem Falle weist der
Artikel auf bestimmte Individuen hin, die einen höheren Grad einer
Eigenschaft besitzen, als alle übrigen Mitglieder derselben Gattung
(z.B. les meilleurs amis, deutsch Superlativ: die besten Freunde).
Die gleiche Funktion haben possesive und indefinitive Pronominal-
adjektiva (afrz. miens, /uens, suens etc, autre u. dgl.), von denen
die ersteren nfrz. nur noch substantivisch verwandt werden (z. B.
mes enfants et les vólres (sc, enfants), sowie das Fragepronomen
lequel, das afrz. auch adjektivisch auftritt; endlich Ordnungszahlen
(z. B. la troisième année).
Dieselbe Funktion haben die attributiven Relativsätze (z. B
la lellre que Pai reçue), konjunktionale Nebensätze (z.B. /a
Joie, quand ils arrivèrent, fut grande, eine weniger im Nfrz. als im.
Afrz. übliche Ausdrucksweise) und adverbiale Bestimmungen
z.B. la grève dans la ville).
Schliefslich ist noch fürs Altfranz. zu bemerken, dafs Infinitive’
mit dem Artikel bei verbaler Funktion u. a. durch ein direktes
oder indirektes Objekt determiniert werden (z. B. a/ departir de lor
pais etc.).
1 Hierher die Ausdrücke r/ poussa les hauts cris, traiter de la bonne
(belle) façon, faire la fine voix, la grosse voix, écrire de la bonne (belle)
encre (Tobler, Verm. Beitr. II, 19). — Über tos (toute ville, toute la ville,
toutes les villes, afrz, auch tote for, totes voies) vgl, $ 25, Anm. 5.
2 Einige (z. B. Geijer S. 194) sehen den bestimmten Artikel nicht nur
in diesem, sondern auch in den anderen hier besprochenen Fällen als Deter-
minativpronomen an,
Vgl. $ 32, Anm, 2,
m mn m AA a
|
142 IV, Abschnitt: Der bestimmte Artikel, $ 344
Keine determinierende Wirkung haben solche Adjektiva, die
(voranstehend) nur eine subjektive Wertangabe durch den Redenden
bezeichnen, ohne in Gegensatz zu anderen Qualitátsmerkmalen zu
treten (z.B. la belle femme, les jeunes-gens, la jolie figure, les deux
enfants etc.); dasselbe gilt von Relativsätzen, die nicht das voraus-
gehende Objekt attributiv erkláren, sondern einen angefangenen
Gedanken in der Art einer Apposition weiterführen (z. B. i se rendi-
rent à la mairie, qui se lrouvait au milieu de la ville), Solche Fälle
gehóren nicht hierher und haben in anderen Paragraphen ibre
sinngemäfse Erledigung gefunden.
a) Bei substantivischem Attribut,
Appellativaundsubstantivische Pronominat; ...i
ere prestres et lenoit la paroisse de la ville VH. 1. ...la re
nommée de cel saint home ala tant qu'ele vint à l'apostoile de Rome
eb. 2, ...el ce fu à l'entrée des Advens eb. 3. En la terre le
conte Tibaut de Champaigne eb.5. ...la fins dou conseil si fu etc.
eb. II. ...nos vos dirons ce que nos avons pris à conseil, se nos à
metre nostre grant conseil el le commun de la terre que il
Potroít eb. 20. La somme de cest avoir...st monte quaire-vini
mille mars eb. 22. L'endemain al tiers jor, manda li dux „..son
grant conseil eb.25. .../or dist que il... priassent Dieu que il les
conseillast de la requeste as messages eb. 25. etc. — (0 hom) se doit
bien travellier ke il ensiuce le vou de se grace HV. 501. +... puts
vont au lavement de confession eb. 502. ... dont estent-il (d. h. Dieu)
sor aus le largheche de se grace et de se majesté eb. 502. .,.com
nos trovons en le divine page de le sainte escripiure eb, 502, +... to
li biens ... gist ow cuer de chascun eb. 502. Dex, ki sel et voit les
repostailles des cuers etc. eb. 502. ...prisent consel ke il irotent
vers Blaquie por requerre l'ayue el le forche d'un haut hom ki
avoil nom Esclas eb. 505. El li tralulres, en le cui aide il aloient,
Siert aloités à Lombars parmi deniers el perpres d'or eb. 639. etc, —
Chi commenche li estoires de chiaus qui conquisent Coustantinoble
RC, 1, 1. Adont si manda lí dux tous les haus homes de le vile
eb. VI, 5. ...e/ fisent moult honneur as messages de duc de Venice
eb. VIL ... 5st fisent li pelerin monter as castiaus des nés lous les
prestres el les clers eb, XII, 9. etc. — . .. uns fans après la mort le roi
Godefroi MR. 2, ...volentiers meist conseil à delivreir la sainte Terre
des mains aus Sarresins eb.6. ...el furent un mois en la
menaide des vens eb.6, ...monla par une fause posterne en la
chambre la roine eb.8. ...ef vint au lit dou roi qui dormoit
eb. 8. etc. — ...i se gouverna lout son tens selonc Dieu et selone
l'Eglise el au profit de son regne Jv.2. ...ce qui affiert au
gouvernement dou peuple eb.3. ...à l’onnour dou vrai cors
saint eb.4. ...des le commencement de son regne jusques à la
4 Über den Begriffsumfang des Wortes „subst, Pronomen" vel. $25,
Anm. 5.
—
$344. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 143
fin de sa vie eb. 4. ...on ne li fist mie assez, quant on ne le mist
ou nombre des marlirs, pour les grans peínnes que il souffri ou
pelerinaige de la crois eb. 5. ... pour épargnier le doumaige de
son peuple eb.6. A P'esmouvoir Post le roy, rot grant noise de
frompes eb. 231. ...en l'une des bandes estoient les armes l’em-
pereour...en l'autre bande esloient les au soudane de Babiloine eb.
198. ...onques en la voie d'outremer ld où je fu, je wi ví colles
brodées, ne les roy ne les autrui eb. 25 (bei fehlendem Substantiv!
Nfrz. l'autrui, la Saint Jeans u. dgl. Vgl. Haase (1) S. 34) u.s. £
Eigennamen: ...apres l'incarnalion Nosire Segnor Jesu-
Crist, al tens Innocent, aposloile de Rome, et Phelipe, rot de France
etc. VH. 1. Juif cil quí se croisseroient et feroient le servise Deu
un an en Post, seroient quile de toz les pechiés eb. 2. ...et ce fu à
l'entrée des Avenz eb. 3. ... cil dui conte erent nevou le rot de
France el sí cousin germain, el nevou le rot d’Engleterre de l'autre
part eb. 3. ...en la chapele de Saint-Marc, la plus bele qui soit
eb. 25, 64. ...ce fu as octaves de la feste saint Remi eb. 76.
Ensi fu... Costantinople prise le lundi de Pasque florie eb. 245. etc.
— ...4es preudomes ki furent à le desconfiture de Henri l'em-
pereour de Constantinoble et de Burile HV. 501. ... dont molt fu
grans damages à le gent de Flandres et de Haynau eb. 506. etc. —
Ichi commenche li prologues de Coustantinoble RC. Überschrift.
Après si y fu di castelains de Couchi eb.1,2. ... st di disent que
li baron de Franche le saluoient eb. III, 4. Si se met à le voie à
aler vers le mouster Sainte Sophie eb. XXII, ...#/ vindrent à Jadres
le nuit de le feste S. Martin eb, XIV, 10. — ...Godefrois de
Bouillon et la baronnie de France orent conquise Antioche et Jheru-
salem MR. 1. Mauvaisement leur souvient de l'Escrilure qui dit par
la bouche David le prophéte etc. eb. 2. Et quant la roïne Elienor
==. 08 parleír de la bonter et de la prouesce et dou sens el de la
larghesce Solchadin, si l'en ama durement eb.7. II oí parler de
la grant charitei de l’ospital de Saint Jehan d’Acre eb. 199. —
A son bon signour Locys, fl dou roy de France, par la grace de
Dieu roy de Navarre etc. Jv. 1. ...me pria ... que je li feisse faire
un livre des saintes paroles et des bons faiz nostre saint roi Looys
eb. 2. ...et alerent au moustier Nostre-Dame en la ville eb, 181.
«» le jour de la feste de saint Sebastien eb. 199. etc.
5 Es besteht aber doch ein Unterschied zwischen jenen afrz, und den
vergleichungsweise beigefügten nfrz. Beispielen. Während nämlich bei jenen
das vorher schon ausgesprochene Substantiv unbedingt zum Artikel wieder
hinzugedacht werden mufs, ist das bei diesen gar nicht mehr der Fall. Be-
sonders die Heiligennamen erhalten im Nfrz., wenn sie zur Bezeichnung ihres
Festes dienen sollen, den weiblichen Artikel nur in Analogie zu der volleren
Ausdrucksweise mit la fête, aber nicht etwa, weil eine „Ellipse“ des Wortes
Jête bestände, wie es die meisten Grammatiken darstellen. La saint Jean,
la Pentecôte, le Rhin, le Sinai, le Saint Bernhard stehen sich hinsichtlich
des Artikels völlig gleich, der hier wie überall auf einen bekannten Begriff
(Fest, Flufs, Berg) bindeutet. (Zu l’autrur vgl. $ 33c Abs, 3 = S. 127, Z. 9).
144 IV, Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 34a, b.
Infinitive: Zi rois... otroia le congié de passeir le fun
MR. 380. Maistre Robert de Sorbon, pour la grant renommée que
il avoit d’esire preudome, il le faisoil mangier à sa table Jv. 31
...nous voulons que tl (= li serement) soient pris en pleinne assise
devant tous, ...d ce que il doulent à encorre le vice de parjurer
eb. 701.
Attribut zum Fragepronomen /egue/: Mais il convient,
Jail-ıl, ke nous atirons liquel de nos barons remanroni ichi por le
terre garder HV. 561.
Attribut zum verallgemeinernden Relativ lequel
que: ...ıl les conduiroil salvement . . . à Salenique ou en Costantinoble
ou en Hongrie, lequel que il voldroient des trois VH. 393. ...#l
n't avoif autre conseil qu'il s'en alast hastivement en Engleterre, et en
menast avec lui de ses homes lesqueis que il vourott et qui plus li
seroient pourfilable MR. 103.
Attribut bei Präpositionalien: Sire, les cousins est
mors; ... Por Dieu le volons prover que tu preignes la crois el se-
queures la terre d'outremer el leu cestui NH. 38, 41. ...cascuns À
Ju ou liu d'Olivier el de Rollant HV. 633. Vgl. $ 10d. ...et fu
mors au grei de ses voisins MR. 196. Zi assembla tant de gent
comme il pot; mais ne fu rien au regart de l'ost que Solehadins
avoit assembler eb. 37. ...i ensut Nostre Signour ou fait de la
crois Jv. 5, 89. Aus pies des degrez (de l'esglyse) vint au devant
de li uns povres chevaliers eb. 90. ...messires Fmbers de Biaujeu
.. qui n'estoil pas là, aingois estoit au dehors de Post eb. 173, 7248
...nous chargierent li Sarrasin tous de pylés que yl traioient at
travers dou flum eb. 208. ...li cors de nos gens que il avotent
lues, vindrent au desus de l'yaue eb. 289.
b) Bei adjektivischem Attribut:
Adjektiva und Partizipia: Ll ne vos merveillies mie, se
la laie gens ere en discorde; que li blanc moine de l'ordre de Cistiaus
erent altressi en discorde en l'ost HV. 97. ... ne dog di biens ne regist
mie ou plorer ne el simple habit HV. 502. El Dex ... rendra à
cascun se desierle selonc le devin jugement eb. 502. Ki là fust à
cel point assés peust veoir banieres el escus . . . el desus toutes l'ensegne
emperial eb. 525. Por Diu, souviegne vous des preudomes anciens
ki devant nous ont esté eb, 534. «+. gardés ke vos ne laissiés vo boin
usage pour l'autrui mauvais eb. 558. El si demoura encore lt
cuens en se ballie, el fu raviestus des rotaus gonfanons eb. 605.
. i cos lí coula sour le bras diestre eb. 605. ... lí cos lí cola
sour le bras diestre eb. 631. etc. — Puis sí manda-on tous les
barons croistés RC, VIL ... puisqu'il avoient le droit oir quí
deserilés estoit, bien li pocient aidier à sen droit conguerre eb. XXXIX, 34.
Alexis issi hors de le chité par une porte que on apele le porle
Roumaine eb, XLIV, 38. ... el fu Kyrsaacs saisis du siege
8 34b. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 145
emperial eb. LII, 44. Adon! si s'asanlerent li haut homme, li rike
homme, el prisent consel entr'aus, que le menue gent n'en seurent
mot, ne li poure chevalier de Post eb. LXXX, 63. ... on ne de-
parti onques au quemun de Post ... fors le gros argent ... El les
Dierres precieuses et li grans tresois quí remest à partir, ala st
males votes comme nous vous dirons après eb. LXXXI, 64 f. etc. —
. ne ne pendoit (Raous) pas les maufaiteurs à son braieul comme font
orendroit li mauvais prince MR. 2. Or avint un pou après que li
rois Loueys ... ajut au lit morteil eb. 16. ... et Sen ala (lí rots)
aus chambres courtoises lous desespereiz eb. 25. ... tenrott (la
roine) la couronne roial en sa main eb. 31. ... tant ala par les
estranges contrées que il ot bien demourei an et demi eb. 77. ... vous
testes hors des mains l’arcevesque quant à la late justice eb. 478 etc.
— Et ces autres choses ai-je fait escrire aussi à Ponnour dou vrai
cors saint Jv. 4 ... des dures paroles meuvent les mellées dont
mil home sont mort eb. 24. Je n’os parler à vous, pour le soutil
sens dont vous estes, de chose qui touche à Dieu eb. 26. (li ennemis)
voit que les bones œuvres que li hom a faites ne li puet-il tollır
eb. 43. di hom lays quant il of mesdire de la loy crestienne, ne
doit pas desfendre la loy crestienne eb. 53. ... les livres qui parlent
des princes mescríans eb. 55. ... ne onques puis nen oy parler
que demande fust faite des choses desus dites eb. 64. ... Pem-
preinte dou seel brisié est semblable au seel entier eb. 67. ... Avec
le prince vindrent trot menestrier de la Grant Hyermenie eb. 525,
565. ... vindrent li message à un grant signour de la par fonde
Grece, liquex se fesoit appeler le grant Commenie et signour de Tra-
Jentesí eb. 591. etc.
Komparative:.../a fins dou conseil si fu tels que il envoieroient
messages, les meillors que il poroient trover VH. 11. ... vostre
signor sont li plus haut home qui soient sans corone eb. 16. ... 4
conseils ere de quarante homes des plus sages de la terre eb. 25.
. en la chapele de Saint Marc, la plus bele qui soit eb. 25.
Jadres en Esclavonie qui est une des plus forz cites del monde eb. 63.
Or oïez une des plus granz merveilles et des greignors aventures
que vos onques oïssiez eb. 70. etc. — ... en cascune de nos batailles
m’avoıl ke vint chevaliers ... et en toute le menour de Burile en ot
neuf cens HV. 543. ... vous eslirés juskes à trente homes des plus
preudomes ke vous porés trover en ceste ost eb. 645. ... bien evussent
relenue la plus grant partie de lor gent eb. 656. — ... chiaus
que nous avons chi nommés, li plus rike homme estotent RC. I, 2.
. nous vus mandames pour le plus preudomme que nous saviemes,
el qui le greigneur consel pooit metre en nostre afaire eb. IV.
Adont dist li marchis ... que on y envotast bons messages des plus
sages chevaliers eb. V. (Morchofles) renvoia (se gent) la où il veoit
que li graindres besoins estoit eb. LXXIV, 58. etc. — ... ce estoit
la plus gentis dame de crestientet et la plus riche MR.7. ... li
mieudres consaus que nous vous sachiens donneir, ce est etc. eb. 11.
Beiheft zur Zeitschr. f rom. Phil Ill. 10
|
146 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. $ 34b.
Si ot en son cuer la graingneur joie qu'il cust eu onques mais nul
Jour eb. 81. ... monteiz sour le plus courant destrier que vous
aies eb. 111, ... el fu (Jehans) li pires rois qui onques fu eb, 244.
etc. — ... el dist que Pen li feist venir le plus gran! clerc et de
plus grant maistre des Juis Jv. 51. ... tint U roys une grant
court sur +.» te fu la miex arte que je veisse onques eb. 93.
... où temps dou plus grant meschief que lí os eust onques estel
eb. 171. ... envoía li soudans cing cens de ses chevaliers, les miex
montez que if pot trouver eb, 184. etc.
Pronominaladjektiva": AY li dux dist qu'il en parleroit
à la soe gent VH. 24. ... nude gens n'ont si grant pooir, qui sor
mer soient, con vos el la postre gens eb. 27. ... lí dux lor liura
les soes chartres eb. 31. ... li message rejurerent les lor chartres
à lenir, el les sairemenz à lor seignors el les lor eb. 31. etc. —
... of pitié de chou Ril biersoient sí cruelment le nostre gent HV. 508.
zu. Sor ne remansis! li batatlle de le partie des Blas el des Commains,
bien croi ke de le nostre partie ne remansist-elle pas eb, 519. El
sí relenés encore assez de le soie tierre eb, 586. ... li cuens denoit
demourer deviers l’emperreis juskes à tant ke ... elle evusi mise les
sotes garnisons dedens (ses castiaus) eb. 609. etc. — . . . des batailles
l'empereur el les noes batailles Sestoient ja st aprochies, di
arbalestrier U’ EN traivient bien en nos gens RC. XLVIIL 42.
Toutes ches mervelles . „. trouverent li Franchois en Constantinoble quant
il Peurent conquis, ne je ne quit mie par le mien ensient
nus hons conterrés peust nombrer mie toutes les abeies de le
eb. XCI, 71. tout li baron ... disent entr aus qu'il fesisent pa mihi
el qu'il esleussent leur X, el disent au duc de Venice qu'il des
siens X. eb. XCII, 71. — ... el avez tant à faire de vos besoingnes
que vous ne porriez entendre à la moie MR. 194. .., se je descent
de cesle nef, ... pour ce gue chascuns aime autrelant sa vie comme je
faiz la moie, n'oseroit nuls demourer en ceste nef JV. 15. ... St pres
de li que ma robe touchoit à la seue eb. 37. ... vostre estas plait
miex à Nostre-Signour em ce cas que ne fait li miens eb. 49.
o... À rois ne requist ne ne prist onques atde des siens barons ...
«ent on se plainsist eb. 105. Nostre engin geloient aus lour, el di
lour aus nostres eb. 193. etc. — — ... envolerent lor messages
l’une partie el Vautre à Rome eb. 31. ... cil Folques ... comenga
à parler de Deu par France et par les autres terres entor VEL 1.
cil du conte erent nevou le roi de France el si cousin germain, el ne
vou le roi d'Englelerre de l'autre part eb. 3. En l'autre an après
que cil preudon Folques parla ainsi de Deu, ol un tornoi en
eb. 3. etc. — El les autres batailles, ki ordentes estoient, repoig-
nent cranment HV. 540. etc. — El de(s) ches M, chevaliers n't avoit-
il mie plus d'un millier; qu'il estoient alé as autres pore RC. XI, 7.
Si parti-on le vile en IT moitiés, si que li pelerin en eurent l'une
© Vgl. $ 25, Anm, 5.
_
$ 34b, c. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 147
moitié el li Venicien l'autre eb. XIV, 11. — ... Quant li cuens de
Tripe ot ainsi parlei, st respondirent tuit li autre traiteur el dirent
etc. MR. 41. — ... el fuit li autre chevalier vindrent après nous
Jv. 35. ... avec les autres villes que cuens de Champaingne ardoit,
ardi-il Esparnay et Vertus et Sezenne eb. 83. El une autre dame,
qui estoit à l’autre part dou lit (dou roy), ... disoit qu'il avoit en-
core Pame ou cors eb. 106. Mout en y ol de noiez en l'un fleuve
el en Pautre eb. 201. — — „je demant, dist-il (= li malades
Solehadins), le pié destre devant de Morel le bon cheval le grant maistre
de gaienz, ...“ ... Atant fu li chevaus ameneis ... el fu apareillies
uns varlez, une grant hache en sa main el un tronche en l'autre et
dist: „Lequeil pit est ce que li malades demande?“ etc. MR. 203
bis 205.
Ordnungszahlen: ... il vindrent lala premiere semaine
de quaresme VH. 14. Les premieres nés qui vindrent devant la
ville, aancrerent el atendirent les autres eb. 78. La tierce bataille
fist li cuens Hues de Saint-Pol eb. 149. La quarte bataille fist li
cuens Loeys de Blois et de Chartain eb. 150. La quinte bataille
fist Mahius de Monmorenci etc. eb. 151. La siste bataille firent
des gens de Borgoigne eb. 152. La setime balaille fist li marchis
Bonifaces de Monferrat eb. 153. (La convenance ert telx:) Tot el
premier chief, metre tot l'empire de Romante à l'obedience de Rome etc.
eb. 188. etc. — Zi fu droit une nuit saint Piere, le premerain
jour d’auoust HV. 525. Au fier jor, s’est li empereres meus de le
Rousse eb. 566. Trois jors à sejorna; el quant che vint au quart,
il Sen ala à le Gige eb. 572. — ... si le fiert au premerain
coup en l'uel RC. XXXIll, 25. ... sí demanda ci cuens de Flandres
le premiere batatlle ... l'autre batalle eut li cuens de S. Pol
... le tierche batalle eut mesires Henris li freres le conte de Flandres
eb. XLV, 38. — Zt la furent huit jours; el au neuvieme jour
commanda li rois englois Post à erreir MR. 120. — ... di livres en
dous parties. La premiere partie st devise comment il (= saint
Looys) se gouverna tout son lens selonc Dieu. ... La seconde partie
dou livre st parle de ses grans chevaleries Jv. 2. En la dareniere
partie de est livre parlerons de sa fin eb. 17. Ll fu corones le
premier dymanche des Advens eb. 70.
c) Bei attributivem Relativsatz:
A l'entrée de la quaresme après, le jor que om prent cendres
VH. 8 Des paroles que li dux dist bones et belles ne vos puis tout
raconter eb. 30. ... fu vois le domage qui à la terre d’outremer
est avenuz eb. 38. Del duel ne convient mie à parler, qui illuec fu
fais eb. 37. Nostre pelerin orent mult grant joie et mult grant pitié
de cele croiz (que dux of prise), por le sens et por la proesce
que il avoit en lui eb. 68. ... el tratstrent à la prison où l’em-
periere Sorsac estoit eb. 182. Verkündigung der Kaiserwahl: #7 nos
le nomerons en l'eure que Diex fu nez: le conte Baudoin de Flandres
10*
148 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 34c.
et de Hennaut eb. 260. etc. — Ei veut (Henris de V.) ke Pounours
ke Nostre Sires fist illuec à l’empereour et à chiaus de l'empire, soit
seue communement HV. 501. (Lyenars) pierchut l'or guel et le beubant
ki viert en eus eb. 508. ... por Diu gardés ke li paine ne li tra-
vail ke vos avés eu ne soient pierdu eb. 523. Et li capelaín ki
estoient en l'osl celebrerent le sierviche Nostre-Segneur eb. 524.
... alles fianche en Nostre Segneur, ... ki por le peché d’Adan el
d'Evain soufri martyre por l'ocoison del mors ke il morsent en le
pume eb. 537. ..- li capelains ... ol monstrée le crois à Nostre
Sires rechut ... mort et passion eb. 539. etc. — Après si nommerons
les vesques qui à furent RC. I,1. Après s'asamblerent lout li conte
el lí haut baron qui croisié estoient eb. IL. ... al li dourroient grant
parlie de l'avoir que li cuens de Champaingne avoit laissié as croisits
eb. IV. Quan! li pelerin ... virent le rike navie qui faite estoit
... si s'en merveillierent moult el de le grant ríqueche que 1l trouverent
en le vile eb. X. Et trestout et grant el petit plorerent de pec el de
le grant gote quis eurent eb. XUll, 9. ... él avoient jd près de
foul despendu, que ens u sejorner qu'il avoient fait, que ens u Eo
loter qu'il avoient donné au navie eb, XVI, ııf. etc, — ,,.
Loueys) enoinz de la sainte ampoule que D'eus envoia des cieus à
Remi MR. 5. Quan! Solehadins l'entendi par la letre que i drugue-
mens lí of baillie, sí en fu moul diez eb, 7. Dame, distil, vees à
la galie toute preste qui vous atent eb. 8. (li rots Phelipes) n'avoil
pas oublié la très grant honte que lí rois Henris li avoit faite de
sa sereur eb, 22. Ainsois qu'il fust couchiez, entra-il en la sale on
li rois Henriz esloit acoudeis en une couche eb. 23. ... el au pas-
seir que li rois engleis cuida faire, li Barrois le saisi par le col
eb. 58. Jv. 175, 221. etc. — ... lí cuens Pieres d'Alençon, ses fiz,
y fu... qui me recorda la belle fin que il fist Jv.4. ... on nel
fist mie assez, quant on ne le mist ou nombre des martirs, pour les
grans peínnes que il souffri ou pelerinage de la crois eb, 5.
lí en avint ainsi que par la menoison qu'il avoit, que il lí couvint le
soir couper le font de ses braies eb. 10. ... li Turc ne nous vindrent
penre en la ville... pour l'amour o Dix avoit au roy, qui la
poour meloít ou cuer à nos ennemis eb, Se tu creins Dieu, si.
te creindront toutes les riens quí te on eb. 12. Zt cesle chose
ramenti-je le pere le roy qui orendroil est, pour les coles brodées
d armer que on fait hut el le jour eb, 25. A grant peinne firent
treire le roy de Sesile dou peris ld où il estoil eb. 201. ... ce Ju
à Pariver que nous feimes devant Damiete eb, 7. ... au partir
qu'il fist de la Massourre etc. eb. 9, 140, 174. ... à Paler que
nous feismes outre mer, une net en semblale fait avoit estei perie
eb. 14. A l'assambler que li roys de Sesile fist aus Turs ete
eb. 201. etc,
$
% Vel. § 28, Anm, 1.
_
$ 34d, e. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 149
d) Bei attributiven Konjunktionalsatz :
El quant il lor conta les noveles comment il avoit esploitié, mult
en firent grant joie VH. 34. Ef lors lor vint la novele que P'empereres
Alexis avoit Irais les oels à Pempereor Morchuflös eb. 272, 317, 381.
El aporta les nowelles que la damme ere venue de Lombardie eb. 450.
HV. 657. RC. XXI, 15. CUL Zus fu la convenance faite ... let
mis li termes quant li valles de Costantinoble vendroit VH, 99. —
... dant que li cuens de Sarut Pol fist le jugement que aussi devoit-il
(= Aliaumes de Clari) partir comme uns chevaliers RC. XCVII.
.++ Robers de Clari ... a fait metre en escril le verité, si comme
ele (= Coustantinoble) fut conquise eb. CXX. — Sí prisent (lí baron)
de lui le serement que il s'amenderoit à leur voulenté MR. 303. El
quant li cuens de la Marche wit la maniere comment lí rois ouvrott,
si le douta mout eb. 304. Jv. 339. La raisons pourquoy on lí loa
ces choses, si esloit teix etc. Jv.8, 590. ... il ne les en vout onques
croire. La raisons pourquoy —, que il dist que il en donroil cuer
à ses ennemis eb. 149 (Verkúrzter Nebensatz!). ... or me dites les
raisons pourquoy preudom vaut miex que beguins eb, 32, L’endemain
que ce nous fu avenu, m'apela li rois lout seul etc. eb. 39. ... el
Je vous donrat tant que la coulpe niert pas mote mais vostre, se vous
ne voulez demourer eb. 437.
e) Bei attributivem adverbialem Ausdruck:
Ort: ... tu vois le domage qui à la tere d'outremer est avenus
VH. 38 etc. RC. IV; XXXII, 23. MR. 46. Mult fu grans la re-
nommé par les terres quant cil dui halt home se croisserent VÍ. 3.
Ensi s'en ala li marchis al chapitre à Cystials, qui est à la sainte
Crois en septembre eb. 45. Li Venicien sí orent la partie devers le
port, où les nès estoient eb. 87. — Molt fu grans lí encaus apriès
Burile et apriès se gent HV. 543. El Lombart furent ou castiel
amont, el li nostre message les assegierent ld sus eb, 621. — ... se
il estoient si hardi que il osassent venir jusques à l'orme devant
Gisors, il les tenroit à preus el à hardis MR. 97. ... mais que lant
facent qu'il laissent le siege devant Damiele eb, 166, 168. ... lone
fans a que j'ai desirrei à mourir entre les povres de gaiens eb. 200.
— ... je fu en sa compaignie ou pelerinaige d'outre mer Jv. 19.
„.. ongues en la vote d’oulre mer ... je wi m colles brodées eb. 25.
El en toutes les autres eles el eu prael Pen milieu mangoieni de
chevaliers si grans foisons que je ne soy les nombrer eb. 97. Z’alte
y estoit si perillouse etc. eb 572.
Zeit: El ensi avint que le semadi devant mi-quaresme, vint
Constentins li Ascres à sa grani ost devant l'Andremile VH. 323.
El ceste mesaventure si avint le jor devant la veille madame Sainte
Marie Chandelor eb. 410. Lors coronerent à empereor Henri, lo frere
Pempereor Bauduin, le diemenche après la fesie madamme sainte
Marie en aost eb. 441. — ... je vous assoil, de par Diu, de tos les
pechiés ke vous onques feistes jusques au point d'ore HN. 538. —
EE
150 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 34e, f
... di croisit et li Venicien envoierent (pour le fil de Kyrsac) par le
consel du marchis de Monferras leur maïstre, si comme vous avés of
en Pestoíre devant, etc. RC. XXIX. — .,. & roys el la royne se
requeillirent en lour neis le vendredi devant Penthecouste Jv. 146.
... de vendredi devant la Trinité eb. 150. Nous venimes la se-
mainne devant Nouël eb. 193. ... je eusse bien mestier de reposer
pour les bleceures que j'avoie eu le jour devant eb. 255. Nous venimes
le jeudi devant l'Ascencion en ce lieu eb. 347.
Art und Weise: ... mul! se plainstrent de cels qui avotent
faile la mellée entre Pempereor et le marchis VH. 283. ...#
estotent dou satrement devers le roi de Blaquie et devoient les Frans
trair eb. 339. — ... li empereres ... chevauga viers le gent Burille,
dont il of moll desiré le bataille HV.531. ... & empereres dist
ke or se contenist cascuns come preudom; car il véotent bien ke li be-
soins en estoi! venus eb. 533. Zi ensi ert faite li atiranche entre
nous, el demourrons bein amic eb. 581. Et i avommes aulresi bien
endurées les paines et les lravaus por Nostre Segnor eb. 585.
... mous vos assaurons de tout de mesfait, el en prenderons le pechié
sor nous eb. 594. Tant en i ot ke chil ki conter les devotent en pier-
dirent le conte eb. 596. ... tl de navrerent ou chief et en le main.
Ne onkes por chou ne guerpi l'assaut; ains Pen donnerent le pris au
deparlir tout chil ki à l'assaut estoient eb. 675. — (Solehadins) n'a-
tent autre chose que le descort entre vous el vos barons MR. 30.
... el envoi maintenant un legal en France el un en Engleterre el un
en Alemamgne, el en toutes les terres desouz la loi de Rome eb. 50.
.. il en avoit bien le pouotr eb, 92. ... el parmi ceste parole fu
faite Pacordance entr'eus deus eb. 114. — Les gens le roy, quí
deussent debonnaïrement les gens relenir, lour loerent les estas pour
vendre lour danrées (= die Verkaufsstánde) aussi chier, si comme Pon
disoil, comme il porent Jv. 170. Or est teix la coustume entre des
Crestiens el les Sarrazins etc. eb, 364. Lors commença li hulins
entre les Sarrasins el les serjans au maistre des arbalestriers eb. 545.
f) Infinitive mit abhängigen Objekten:
Mainte lerme i fu plorie de pitié al departir de lor pats, de
lor gens et de lor amis VH. 47. El ensi fu respoities lé alers de
Andrenople à cele fois eb. 478 (= la marche sur Andrinople). ... el
ploura asseis au deparitr d'eus MR. 369. El à Pentrer en la
barbacane, rescoul messires Erars de Walery monsignour Jehan, son
frere, que li Ture en menotent pris Jv. 295.
C. Der bestimmte Artikel bei unmittelbarer Hindeutung
auf die Erzählung.
Weniger verständlich erscheint auf den ersten Blick das Auf
treten des bestimmten Artikels auch da, wo eine direkte r
auf einen vorausgehenden Ausdruck garnicht vorhanden ist. In
_
$ 35a. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 151
diesem Falle mufs uns der Zusammenhang selbst Aufschlufs über
die Bedeutung des Artikels geben. Betrachten wir nämlich die
betreffenden Beispiele genauer, so erkennen wir, dafs der Artikel
mit unmittelbarer Hindeutung auf die im Verlaufe der Er-
zählung vorgebrachten Ereignisse gesetzt wird. Das vom Artikel
begleitete Substantiv fügt dann entweder Nebenumstände hinzu
oder falst das Vorhergehende unter einem Worte zusammen.
$ 35. Der bestimmte Artikel zur Hindeutung auf
Nebenumstände der Rede.
Recht häufig steht der bestimmte Artikel bei Nomina, die Neben-
- umstánde der Erzählung bezeichnen. Der Sprechende geht dabei
von dem gerade behandelten Ereignisse aus und beleuchtet die
bei dessen Eintreten bestehenden Verhältnisse. Es kommen
hauptsächlich Zeit und allgemeine Umstände in Frage (z.B. /e
lendemain, tls travaillérent jusqu'au soir. Le temps était beau, le
jour était clair; à la fin), aber auch der Ort, obwohl bei ihm
meistens eine genauere Angabe verlangt wird, (doch vgl. sur-/e-
champ, à l'endroit même u. dgl.).
a) Zeitangaben:
Allgemeine Zeitangaben: ... & dux lor respondit que
il lor requeroit respit al quart jor VH. 17; eb. 18, 296. ... distrent
que il parleroient ensemble et lor en respoudront lendemain eb. 24,
30. HV. 524. RC. III, 4. MR. 49. Jv. 128, 138. etc. Z’endemain
al fierz jor manda li dux ... son grant conseil VH. 25. MR. 62.
94. Jv. 337. etc. ... des enqui en avant, de quel eure que il les
en semonroient, dedanz les (= der folgenden) quinze jors, que
il lor donrvient navie à bone foi VH. 117. Et li jorz fu bels el
clers et li venz dolz et soés eb. 119. HV. 506, 526. etc. Dedanz
la semaine lor rendi-un de la lerre grant part VH. 320. — ... le
jour meesme avoit li empereres Audromes envoié sen balliu el ses gens
pour lui prendre et destruire RC. XXII, 18. ... sí estoil le saísons
entre feste tous sains et noël eb. LX. — ... et fu tout Pan malades
MR. 71. ... el manda au conte que tl espouseroil sa sereur lendemain
des vint jourz à Amiens eb. 76. — Et ceste chose ramenti-je le
pere le roy quí orendroit est pour les coles brodées à armer que on
fait hut et le jour Jv. 25, 62, 670. ... touz les jours il oot à
nole ses heures, el une messe de Requiem sanz note, et puis la messe
dou jour el dou saint, se il y cheott, à note eb. 54. A la quin-
geinne après, li Turc ... prirent plusours de lour galies desus nostre
ost eb. 292, 456. Je estoie à l'instant enmi la chambre le roy, el
oy ces paroles eb. 440.
Tageszeiten: Al malin, si fu li parlemenz en un vergier
VH. 43, 78. HV. 570, 662. MR. 98. etc. Ensi se herbergierent la
nuit devant la tor WM. 159f., 369. HV. 506, 573. RC, XII, 9;
=
152 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 35a
XXIII, 26. MR. 62, 79. Jv. 209, 380. etc. ... un soir, à la mie
nuit VH. 222, 470. MR. 7, 162. Jv. 263. etc. Zors pristrent a
la vesprée un parlement cil de lost VH. 239. ... el ardi (la vile)
tote cele nuit et l’endemain trosque al vespre eb. 247. RC. LXXVIII,
63; LXXXIIL. 66. Jv. 380. ... chenauchierent tole la nuit, que il
repairerent d’Andrenople, trosque à Pajorner VH. 369. Johannis
. eve venus à l'enjornée devant Andrenople à tote s’ost eb. 371.
MR. 210, 210, 229. Ænsi alerent à force de rimes ... tote la nuit
trosque à Pendemaín al jor VH. 467. — ... el quant che vint au
demain etc. HV. 506. ... lí empereres ... ne remain mie ke il
par traches ne les face sivir juskes au soir eb. 565, 671. MR. 210.
— » +. Quant che vint vers le jour (= als es dämmerte), ... sf
se melil en le mer un peu ains le jour RC, XXXVII, 28f. Vgl.
$ıoc. —... et Pendemaín ains le LL (s. 0.). monta sour meir
MR. 62. ... jusques au jour eb, 70. . par la force de la
maladie de Post se pasma-il le soir par - plato fois Jv. 10, 128,
356£ ... mut de Joinville à l'anuitier eb. 84, 254, 304. Lt
Sarrasin à pié entroient loules les nute en Post eb. 177. ... sus
les fossés gaitotent arbalestrier fous les soirs eb, 179. Li roys res-
pondi a l'amiral que il revenist à la relevée eb. 453 (= am Nach-
mittag), #4 st fist-il en un point dou jour eb. 485, 189.
Wochentage: Æ le vendredi malin [B: El le joesdi
matin], se traistrent les nés el les galies et lí autre vaissel vers la
vile NH. 237. ... il ratorneroient lor afaire ... le diemanche lote
jor, et le lunedi iroient à Pasaul eb. 240. ... el ensi allendirent
le semadi et dimenche eb. 240. Cele nuis trespassa, el vint li jors
qui fu al mardi maitin eb. 248. El ensi en vinrent puis la des-
confiture quí of esté le jotedi à soir; el si vindrent en
le semadi à soir eb. 308. — Adont cria-on par Post que lol venissent
au sarmon „.. le diemenche par malin RC. LXXIU, 57. Quant
the wink li dela par matin, si s'atornerent moult bien tot li pelerin
eb. LXXIV, 58. — Toute celle semainne fumes en festes el en quarolles,
que mes freres li sires de Vauquelour el li autre riche home qui la
estotent, donnerent à mangier chascuns li uns après l'autre, le lundi,
le mardi, le mercredi el le jeudi Jv. 110. Je lour dis le vendredi
etc. eb. 111. Z y eut un si grant feu que il dura le vendredi, le
samedi et le dymanche eb. 370.
Feste:! A l'entrée de la quaresme après, le jor que om prent
cendres, se croisa lí cuens Baudoins de Flandres etc. VH. 8, 424.
Ensi fu já del tens passée lant que li quaresmes fu eb. 108, 228,
233 etc. ... de la saint Johan en un an ... devoient h baron
el lí pelerin estre en Venise eb. 30. Ensi s'en ala li marchis al
chapitre à Cystials, qui est à la sainte Croíz en seplembre eb. 45.
Après la Pasque, entor la Pentecoste, encomencierent d movoir À
pelerin de lor país eb. 47. La veille de la saint Marlín eb. 77.
1 Über den (weiblichen) Artikel bei Heiligenfesten vgl. noch $ 34, Anm. 5.
_
—
§ 35a, b. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 153
El la summe de lor conseil fu tels que il seroient encor avec els tresque
à la saint Michel eb. 117. 108. ... tant que il vindrent, la veille
de la saint Jehan-Bapliste en juin, à Saint Estienne eb. 127.
... et entor la Chandelor fu el aprocha lí quaresmes eb. 228,
Ensi firent la Pasque florie et la Grand Pasque après eb. 251,
352. Endementiers fu tant del tens passé que li Noël fu passes
eb. 457. — Dont vint di fieste de le Nativité HV. 571. au Noël
eb. 572. Dont fist le jour de le Tiephane li empereres chevalier
l'enfant à molt grant honnour eb, 605 (RC. 33f.) (= l'Épiphanie).
le jour de le Paske eb. 647. — à le pasque ... entre le penle-
couste el Paoust RC.IX. au noel eb. XVII; LXIX. ... sí fu
près de l'entrée du quaresme eb. LXIX. — Zi fu couronneis à Rains
le jour de la Touz Sains MR. 15, 388. Solehadins me mande ba-
taille au jour de la saint Jehan Decollace eb. 40, 155. «++ à
là saint Michiel eb. 147. ... au jour de la saint Jehan eb, 208,
250. ... di rots de France tenoit un parlement à Maiente entour la
Madeleinne eb. 306, 308. — 1 fu coronez le premier dymanche
des Advenz Jv. 70, 184, 720. VH. 3. ... tout le quaresme
eb. 291, 617. ... /antost que la Pasque fu venue eb. 293. ..- le
jour de la Pentecouste eb. 147£, 827. Acorde fu que hi roys
descenderoit à terre le vendredi devant la Trinitei eb. 150, .. . l'ende-
main fu la grans bataille dou quaresme-prenant eb. 298, 325
(= mardi gras) ... pour lesdites maladies acouchat ou il malades en
la mi-caresme eb. 299. Nous venimes le jeudı devant Ascension
en ce heu eb. 347. 368.
Monate: ,.. el del termine fu ja tant alé que li seplembres
aprocha NH. 69. Mais faites une chose que je vos dtrat: demoressies
trosque al marc eb. 195, 198. — Puis manda-on tous les croisies
-.. quil fusent lol en Venice entre le pentecouste et l'aousl sans nule
faille RC.IX. — ... el fist ses hommes semonre pour estre à son
couronnement aus oclaves de la mi-aoust MR. 309. Zi rois respondi
que il en averott conseil jusqu'à la septembre au parlement eb. 477.
Jahreszeiten: Zus dura la guerre grant piece, lrosque enz
el euer de l'iver VH. 216, 198, 397. ... el furent passé en l’esté
en la terre de Surie tuit eb. 229. — ... si alerent en Honguerie
séjourner tol liver RC, XIV, 11; XVI, 11. — Zr fu là tout l'iver
après MR. 6, 54. ... 1] alendoil la saison dou nouviau tans
eb. 92£ (= printemps). — Zi soudans de Babiloinne ... attendott le
roy qu'il venist en Egyple au nouvel temps Jv. 144.
b) Allgemeine Nebenumstände:
Li marinier traient les ancres et laissent les voiles al vent aler
VH. 133, 119, 176, 217. ... /rova l'empereor Henri el palais de
Blaquerne, seant al mengier, el li dist etc. eb. 465. — À celui
malin, pour le douchour dou fans, chil oïselon cantotent clerement
HV. 531. ... kl requiert ses anemis asprement el vistement au
commencier, plus en sont legier à desconfire eb. 535. (Li empereres)
-
154 IV, Abschnitt: Der bestimmte Artikel. $$ 35b, c; 36,
les prist d encaucier ... mais toutes votes en le fin n'en pot il nul
alaindre eb. 505, 572, 685. ... st se concierent el reposerent jushes
à Pendemain après le messe eb, 575. .,, loz des í convenra par
Jorche morir de fain el de froit el de mesaises, à chou ke li flun sont
grant, el li plovasse et les neges el les gielées eb. 579. ...sous
le gtelée el le noif eb. 636. I séoit adone au mangier eb. 650.
— El le kiertés estoit st grans en Post, que on à vendoit un sestier
de vin XII saus etc. RC. LX. — . Mil pi
un mois en la menaide des vens MR. 6. ZI n'orent gaires nagié
quant li tempés les porta à une roche eb. 66. En la parfin furent
desconfit li roial eb. 113, 226. A la pardefín eb. 188. Et Sarre-
sin estotent frés et legierement arme, et pouoient souffrir le chaut
eb. 150. ... de fret el le chaut eb. 169. ,.. cist huit Sarrazín
traioient à la volée parmi nostre ost, el blecierent plusours de nos gens
eb. 257. ... sen alerent vers Provins, mais la vitaille leur aloit
auques faillant eb. 346. Zi lí tans estoit chaus eb. 384. — Se
vous parlés, au mangier, de chose quí nous doie plaire, sí diles haut
Jv. 31. ... & retira sa robe sur son pis pour ce que li vens ne di
Feist mal eb. 121, 127, 180, 243. ... la pluie quí avoit balu les
blez de lone temps, les avoit fait germer par desus eb, 131. .., ff
chaus estoit já grant lever eb. 230.
ce) Ortsangaben:
... U virent ces hals murs el ces riches tours dont ele (d.h.
Costantinople) ere close tot entor à la reonde VH. 128. — Li jours
estoit biaus et li cans si plains kil n'i avoit fossé ne mont ne val
HV. ‚519. Li jors estott biaus et seris, et li plains lant ingaus ke
il wi avoit mal pas eb. 526. ... Sil fesissent samblant de fuir el
Burile vausist apriès lui ardoir le terre, sachiés bien, ke je meusse
nule fianche en nostre repaire eb. 529. ... vous nos fesistes gesir as
cans sous le gielée el sur le noif eb. 636. ... Li flun estotent sí crew
el aparfongié ke li pré el le terre en estoient tout couniert eb. 642.
.. nostre gent s’estoien! tant combatu as Lombars ke il lor avoient
fat guerpir le plache eb. 656. — Quant Franchois se virrent
si enclos à le reonde de ches batailles, si en furent moult espoenté
RC, XLIV, 38; LXXXV, 67. — +... el les environnerent de toutes
pars si que nus d'eus n'ol pouotr de mouvoir dou lieu MR. 43. ... des
ondes de la meir portoient la nave par semblant jusques aus nues
eb. 70. — (4 feus) sembloit un dragon qui volast par l'air Jv. 206.
.. nuls n'osoit aler aus chas-chastiaus pour les engins qui getotent les
grans pierres, et chéoient en la voie eb. 210. ... venimes um pol
devant ce que l'aube crevast eb. 314. ... vit une femme vieille que
traversoit parmi la rue eb. 445.
$36, Derbestimmte Artikelbeizusammenfassenden
Nomina.
Im Afrz wurde öfter als heute vorhergehende zz
durch ein einzelnes Wort mit best, Artikel zusammengefalst, Es
$ 36a. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 155
geschah dies am bequemsten durch Nomina allgemeiner Natur
wie chose. affaire, wie das auch jetzt noch üblich ist (z. B. /e vous
arrangerai l'affaire, etwa mit Beziehung auf eine Abmachung;
auch fas du toul, eig. — nichts von dem ganzen vorher Er-
wähnten u. ä.).
Dem Neufrz. weniger geläufig ist eine fürs 13. Jahrh. belegte
afrz. Ausdrucksweise, die man auch im klassischen Latein findet.
Wie man nämlich im Latein. sagen konnte: «o fumultu (— in dem
dabei entstehenden Lärm), hac laetitia (= aus Freude hierüber),
so konnten auch afrz. sinnliche und affektische Nomina mit
unmittelbarer Beziehung auf etwas Vorausgehendes gesetzt werden;
im ersteren Falle ist es der Inhalt des Eindrucks, im letzteren die
Ursache der Gemütsbewegung, auf die der Artikel hinweist 1
und die das Substantiv zusammenfalst. Die Beispiele werden das
näher veranschaulichen.
a) Nomina allgemeiner Natur:
... nos vos en respondrons d'ui à huit jorz. Et ne vos mer-
veilliez mie se li termes est lons, quar il covient mult penser à si
grant chose VH. 19. Totes les paroles qui la furent dites et retraites
ne vos puis mie reconter; mais la fins dou parlement fu lels etc.
eb. 20. Des paroles que li dux «dist bones et belles ne vos puis tout
raconter; mais ensi fina la chose que de faire les chartres pristrent
à lendemain jor eb. 30. Et quant il lor conta les noveles coment il
avotent esploitié, mult en firent grant joie et mull presierent Pafatre
eb. 34, 184. ... tornerent en lost arriere et distrent as barons
qu'il avoien! la besoigne faite eb. 189. — Se vous, fait-ıl dont, metés
vostre fianche del tout en lui (d.h. Dieu) ... watts jd paour etc.
HV. 516, 571. ... d ces deus fu li cose commandée eb. 522, 680.
Dont cuida entrer ou castiel à se volent’ comme chius ki nul malisse
n't pensoit. Mais li castelains dist bien ke tl n't meteroit le pié ... Or
poés vir le commengaille de le Irahison eb. 508, 613. ... s'il
(= li empereres) de mesatses moroit par aucune mesavenlure, sire quens,
li pechiés en seroit vostres eb. 582. ... el li manderent tout l'a-
faire eb. 614, 618, 620. ... Zi uns de lor siergans escapa ...
el conta monsegneur Cuenon l'aventure eb. 624. ... et puts li
" conterent toute l'œvre eb. 625. ... Mais à tant laisse ore li contes
à parler de lui eb. 626 (Ubergangsformel). Et de chou esparst li
nouviele par tout le país eb. 084. — ... tant que les nouvelles
à l'empereur vinrent RC. XXI, 16. Quant Morchoflds fu empereres,
si sen ala le nouvele par le chité eb. LXII 50 (= die Kunde
davon). ... sine se peurent acorder (lí baron) à qui il le (d.h. de
roine) mariatssent tant qu'il se misent seur le roine du tout (= sie
stellten „das alles“ der Königin anheim) eb. XXXIII, 26; XXXVI,
27. Ebenso: ... Zi n’oserent mie manoir du tout en le chité pour
les Grius, qui traileur estoient eb. LV. — ... tant qu'il li dist que
1 Berührt ist dieser Fall bei Meyer-Lübke, Gramm. III, $ 186, S, 220.
156 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 36a, b.
il la penroit volentiers à famme, se elle vouloit et li rois ses freres
s't acordoit, Atant demourerent les paroles MR. 20. ... sachtes que
je vuel dou tout croire vos consaus eb. 38, 183. ... prisent trives a
troig jours, el ci dedenz fu la chose apaisie eb. 59, 219. ... oF
n't a mais que dou hasteir la besoingne eb.75. Quant il ont entendu les
nouveles, si en sont très lié eb. 83. Nach der Beschreibung eines
Zweikampfes: El dura lí eslours jusqu'à basse nonne eb. 127. Die
Friedensvorschläge des Sultans werden abgelehnt: Æ puis de dirent
(4 mesage) au soudan à cur il en pesa trop; car úl avoit plus en la
querele que twit li autre eb. 170. Par saint Pierre, dist li charde-
naus, vous n'en seres assouz de ci à tant que vous m'avereis amendet
le lait eb. 217 (= das Vergehen wieder gut gemacht habt).
... que di affaires ne tourt à pis eb. 217. Par la Mere Dieu,
... ore est aus laides! eb. 414 (= das sind Gewalttátigkeiten!)
Ainsi wacrerent les choses une piece eb. 446. — El je croi vraiement
que ses prieres nous erent bien mestier ou besoing Jv. 207 (= in
jener Not). ... príst des os au conte Gaulier el les fist ensevehr à
l'Ospital en Acre. El fist faire le servise (= die Fórmlichkeiten
der Beerdigung) en 1el maniere etc. eb. 466. Nach der er
eines Rückzuges vor dem Feinde: Quant nostre serjanl virent
meschief .., úl se commencierent à esfréer eb. 576. la besoigne
eb. 8, 169, 419. la chose eb. 146, 184, 281. ... pour nous def=
Jendre le passaige: la quex chose lour esloit legiere à faire eb. 191,
49, 348. ... al avoient bouchié l'un des bras dou flum aussi comme
je vous ai dit devant — lequel (neutr.!) + firent legierement etc.
eb. 194.
b) Sinnliche und affektische Nomina ;
Lors se partirent del port d’Avie tuit ensemble. Si peussies veoir
Mori le Braz-Saint- Jorge contremoni de nés el de galies el de wissiers;
et mult grant mervoille ere la bialtez à regarder VH. 127. Elli
cris (das Geschrei davon) fu levez en lost eb. 161, 217. — Zi
noise ¢ esloil sí grans de toutes pars, el li tumulte et li hanissemens
des chevaus ke on wi oïsl nets Diu tonnant HV. 526, 664. Moi
estoit grans li hus el li noise eb. 677, VH. 407. — El s'en vint
(la roïne) en la sale où li prince et li prelat estoient, el fist faire país
par les huissiers; el quant la noise (= der herrschende Lärm) fu
abaïssie, elle monta sour une table etc. MR. 187, Quant li chastelains
de Gaillart oí huchier: trai, trail... s'en ala là droit où li eris
estoit eb. 266. — ... et pour ce la renommée (= das
davon) couru en estranges terres Jv. 170. Li Templier, qui estotent
venu au cri, firent I’ ariere-gar de eb. 197.
Maintenant six message 5 'agenoillent à lor pies mult plorant;
el li dux et tat li autre s'escreverent à plorer de la pitié = aus
Rührung hierüber) VH. 28. Viele, heifst es, hatten hei dem
Plane, in Korfu umzukehren, zugestimmt, quí ne l’osoien! mostrer
par devant por la honte (= wegen der ihnen daraus erwachsenden
Schande) eb. 114, 346. — (Li baron, dist Uempereris), voloient mot
lll
§§ 36a, b; 37. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 157
et mon enfant de nostre tierre deseriter, por le marchis metre ens. El
puiske jou sai le malisse tant apiert en eus ... jon remanrat del
tout à vostre volenté HV. 603. — ... el les femmes qui filles il avoit
prises à forche, le sacoient par les gernons et fisent li tant de le pure
honte que quant il virrent à l'autre kief de le vile, n'avoit il mie de
char seur Le cors de lui RC. XXV,21. — Nach der Beschreibung
eines Ungewitters: Adonc s’apaisa li tor mens MR. 71.
D. Der bestimmte Artikel vor bekannten Begriffen.
Der bestimmte Artikel dient endlich, wie gesagt, dazu,
hinzudeuten auf Objekte, die dem Hörenden ohne weiteres
verständlich sind oder sein müssen, wenn er der Auseinander-
setzung des Redenden folgen will, und die deshalb keiner
Beziehung auf etwas schon Gesagtes bedürfen; die Bekanntschaft
kann dabei von dem Sprechenden auch blofs insinuiert werden.
(Vgl. $gofl.). Der Artikel appelliert somit in diesem Falle an den
Bildungsgrad des Hörenden.
Von diesen vom best. Artikel begleiteten „bekannten Be-
griffen“, wie wir sie der Kürze halber nennen, können wir folgende
Gruppen unterscheiden: I. Einzelne bestimmte Vertreter ihrer
Gattung, die in gewissen Satzverbindungen Zweideutigkeiten nicht
zulassen; II. solche Nomina, die nur als einzige Arten ihrer
Gattung existieren; II. Eigennamen; IV. Nomina im Plural als
Bezeichnung der Gesamtheit aller unter einen Namen fallenden
Erscheinungen; V. Nomina im Singular als Gattungsbegriffe.
I. Der bestimmte Artikel
vor gemeinverständlichen Artbegriffen.
$ 37. Es gibt gewisse Artnamen, die, auch ohne deter-
minierenden Zusatz, als bekannte Begriffe aufgefafst und mit dem
bestimmten Artikel versehen werden können, wenn sie in bestimmter
Satzverbindung eine Mehrdeutigkeit ausschliefsen. Das ist z.B. der
Fall, wenn /e champ für „Schlachtfeld“, la croix für „das Kreuz“
in der Fahne der Kreuzfahrer verwandt wird;! diese Sonder-
bedeutung ergiebt sich dann aus dem Satzzusammenhang.
Hierher gehören für die Zeit ihrer Entstehung auch Nomina,
die den untrennbaren Bestandteil eines zusammengesetzten
Eigennamens bilden: z.B. Bar-le-duc, Marly-le-roi, Lorrez-
le-bocage etc., denn diese Ortsnamen bezeichnen einen bestimmten
Herzog, König oder ein bestimmtes Gehölz, nach dem sie ihren
Namen haben (vgl. Königsberg, Homburg v. der Höhe).
Hindeutung des Artikels auf ein bekanntes Einzelnes finden
wir ferner in sogenannten unterscheidenden Appositionen
1 So auch nfrz. soukaiter le bon jour = „den üblichen, selbstverständ-
lichen" Tobler, Verm. Beitr. IH, 131, Anm. 2.
| —
158 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 5371
bei Eigennamen; sie erhalten den bestimmten Artikel, ohne dafs
sein Auftreten durch ein etwa zugehóriges Attribut bedingt wáre
(z. B. Racine, le père; Frédéric le Grand, monsieur le conte; Pem-
pereur Guillaume; Cornalle, le grand poèle classique du 17* siècle
u. s. w., afrz. selbst bei Ordnungszahlen, z. B. Gregoires li distesmes,
wo das Neufrz. einfach numeriert: Grégoire X (dix
Hieran schliefsen sich endlich die Fälle appositionellen
Anrufs und Ausrufs? Der prädizierende Begriff ist entweder die
Personalform des Verbums oder der Inhalt des ganzen Satzes: die
Hinweisung auf etwas Gegenwärtiges ist hier besonders deutlich,
da die Ausdrucksweise wohl nur in direkter Rede möglich ist.
a) Artnamen als selbständige Satzglieder,
. Papostoiles envoia en France el manda al prodome (d.h. à
Pique de Nuilli) que il preeschast des crois VH. 2, 45, 73. RC, I, I.
.et par la grace de Dieu si avint que Tibauz, quens de
el de Brie, prist la crois VH. 3, 18, 33, 41, 44, 08 etc. Im Kreuz-
fahrerkatalog: En la terre le conte Tibaut de Champaigne se croisa
Garniers li evesques de Troies ...el maintes autres bones gens dont
li livres ne fail mie mentíon eb. 5 ff, 45, 73, 99, 345 etc.; an-
scheinend ist es „der amtliche Bericht“, der dem
su, MR. ...zos testes meu por la sainte Terre d'ollremer el por la
sainte Crois el por le Sepulcre rescore eb, 143. ...Æ! quant ce
vil li hos des pelerins, si comenga à chevaucher le petit pas vers lui
eb. 180, 366. El fu enterres à une yglise de monseignor Saint Johan
de Hospital de Jerusalem eb. 200. ...deus nés qui estoient lides
ensemble, don l'une avoit nom la Pelerine et l'autre li Paravis etc.
eb. 242. — ...#/ s'en torna le petit pas AV. 511. Or en soit en
lor aide li Sires por cui li nostre se melent en abandon eb. 532.
Por Diu, souviegne vous des preudomes anciens ki devant nous ont esté,
ki encore sont ramenteu es livres des estores eb.534. Se nos créons
bien en Nostre Segneur, li cans sera nostres eb. 535. (Adam el Eve)
morsent en le pume, por laquele tout aliemes es paines tenebrous
infier eb. 537. — de crois RC. IV. Si sSassanlerent un jour . .. lí
Temple et li Hospitax en Jherusalem au temple eb. XXXIII, 26 =
die Templer und Johanniter). Li cuens de Flandres quí avoit l'avan-
garde, chevaucha premiers encontre l'empereur lot le pas eb. XLVI, 40f.
(= im Schritt). ... nous l'avons, fist li dux (à l'empereur Alexis),
gelé de le merde, el en le merde te remeterons eb. LIX, 49: wohl
als biblische Wendung bekannt? — Mauvaisement leur souvient de
2 Zu den feinen Unterscheidungen, die Tobler, à. a, O. III, 126 ff. bei
Besprechung dieser Erscheinung vornimmt, bieten die wenigen Beispiele unsrer
Texte keinen Anlafs. U.a. gehört hierber nfrz, soyes le PR Tobler,
eb. III, 131.
3 Vel. Psalm 112,7: Suscitans a terra inopem, et de stercore erigens
pauperem. — LReg 2,8: Suscitat de pulvere egenum, el de stercore
elevat pauperem, — VIT, Reg. 16,2: Pro eo quod ae te de e SAN
el posui te ducem super populum meum Israel etc, —
auch das von Tobler, Verm, Beitr, IH, 131 vorletzte Zeile als PU cer
4
$ 37 a. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 15%
PEscriture quí dit etc. MR. 2, 368. Afant demourerent les paroles,
et li cuens n’oublia pas la poire ou feu eb. 20, 92; sprichwórtlich:
„Er schmiedete das Eisen, solange es warm war“1 ...el sen
ala (li rois) aus chambres courtoises touz desespereiz ef pleins de
Vanemi; et si Sestrangla eb. 25 (= der böse Feind, / diables, vgl.
§ 38). ...pour preeschier des crois eb. 50, 184 etc. ...sil la
tenoit (d.h. la cilei) plus de trots jours, il n'en eschaperoit fors que
par la hart eb. 52 (= durch den Strick, d.h. gehenkt). ... el
qui demourra, il demourra sour la hart eb. 122, 298 (= bei Strafe
des Stranges). ...mais li Vilains dist (perf.!) en un proverbe que
„En un mui de cuidance n'a pas plein pot de sapience“ eb. 109. El
sa plaie commença à forseneir, et li feus à feri el en pou d’eure en
fu tous pourpris li costeis et li braz eb. 131 (= der ,, Brand“).
...el fu pris (Ferrans) et li cuens de Pontiu, et messires Guillaumes
Longue Espée, el mout de grans seigneurs dont li contes ne fait pas
mention eb. 287; wahrscheinlich eine Vorlage des Menestrel, s. o.
unter VH. ...el fu acomplie la prophecie que Mellins avoit dite;
car il dist que li dous lions de France mourroit à Monipensier
eb. 335. ... mous chevaucheriens entre nous et le Temple et l’Os-
pital eb. 379 (s.o. RC.) — la crois (s. 0.) Jv. 5, 107, 362. ...se
je le voulote temprer (d.h. le vin) en ma vieillesce, les goutles et les
maladies de fourcelle me penroient eb. 23. Et disoit que li ennemis
(s. 0.) est sí soutilg que, quant les gens se meurent, il se travaille tant
comme il puel que il les puisse faire mourir en aucune doulance des
poins de la foy eb. 43 ff, 134 etc. (= des „christlichen“ Glaubens).
. . . el lour moustroit l’autre commandement Mahommet, qui estoit tex:
„En l'asseurement de la foy (= des islam. Glaubens) occi l'ennemi
de la loy (= dieses islam. Gesetzes) eb. 373. ...je ne puis mon
euer ahurter à ce que je croie ou sacrement de l'autel eb. 46 ff. Là
ot un chevalier à qui li abbes avoit donnei le pain (= das Gnaden-
brot) Mens pour Dieu eb. 51. ...nous autres... aliens oir les plaiz
de la porte, que on appelle maintenant les requestes eb. 57 (vgl.
nfrz. la Porte = die ,,Pforte“). /i Temples (s. 0.) eb. 185, 218,
336. Jehans d’Orliens, qui portoit baniere à la voivre eb. 217 (=
mit der Schlange). .../es avez desconfis el chaciez dou champ
(8. 0.) eb. 244, 533. ...4 soudans venoit touz jours jouer aus
eschez, apres relevée eb. 145, 266. ...on di dist qu'il jouoit aus
tables à monsignour Gautier d’Ancmoes eb. 405. .... estoit si tost
pris à jouer aus deiz eb. 405, 418. (Li fis au soudanc qui mors
estoit) osta et tolli au seneschal son pere el au connestable el au ma-
„Ausruf‘“ gedeutete Beispiel: Sire, or vor bien que devenue Est vo courtoisie
la merde Escan. 22537. Vielleicht ist auch das von ihm eb. 130 letzte Zeile
angelührte: la nature est la bonne hôtesse E Manuel, Poém. pop. S. 72
auf eine ähnliche volkstümliche Reminiszenz zurückzuführen (vgl. der gute
Hirte — Christus u. 4); solange indes ein direktes Vorbild nicht nachgewiesen
ist, wird man bei Toblers Erklärung bleiben müssen.
4 Bei Le Roux de Lincy a. a. O. nicht belegt. Doch haben wir beim
MR. (vgl. $20) wohl kaum an der Volkstümlichkeit dieser Wendung zu
zweifeln.
160 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. $ 37 a, b, c
reschal les verges d'or eb, 287: Abzeichen militärischer und richter-
licher Gewalt. ...je vous absoil en non dou Pere el dou Fil el
dou Saint-Esperit eb. 532, 770. P'Escripture eb. 570 (s. o. MR.),
. une cilei de Sarrazins que on appele Naples, laquel citei les an-
ciennes escriptures appelent Samarie eb. 563, 722 (d.h. das alte
Testament). ...en l'onnour dou miracle que Diex fist dou dyable
que il geta hors dou cors de la fille à la veuve femme eb. 588:
Anspielung auf eine (bekannte) biblische Geschichte. Ales le veoir,
qui ne le crées (d. h. Nostre Signour); car endroit de mot, le croi-je
bien desous le pain et desous le vin eb. 772 (= Mefsbrot und -wein).
b) Artnamen als Bestandteile zusammengesetzter Eigennamen.
Joffroi de Joinvile chargierent li message que altreiel offre feist
au conte de Bar-le-duc Thibaut VH, 39, 41. ..,5e logierent en
une ysle que on appelle Saint-Nicolas enz el port eb. 47. — Après
ailleurs en le chité avoit un autre moustier que on apeloit le moustier
des VII Apostres RC. LXXXVU. — .,.# en of trois fius, dont hi
ainsneiz ol nom Henris au Court Mantel MR. 12. Zt fu sacreis
à roi à Aix-la-Chapele par la main l'arcevesque de Trieves eb. 214.
. el celui jour proprement desconfist messires Loueys le roi Jehan à
da roche aus Moines en Poiteu eb. 290. — ... mangames à la
Fonteinne PArcevesque devant Dongieuz Jv. 123. Lt Beduyn...
croient en la loi Haoli, qui fu oncles Mahomet; et aussi y croient dí
Vieil de la Montaigne eb. 249, 451, 458 etc. ... une
qui est en Cypre, que on appele la montaigne de la Croíz eb. 618.
Les freres des Saz, il (d.h. li roys) les pourveut, et lour donna place
sur Seinne par devers Saínt-Germain-des-Prez ... Après... revint
une aulre maniere de freres que l'on appele l'ordre des Blans
Mantiaus...deles la vieille porte dou Temple, assés près des Tissa-
rans eb. 728.
0) Artnamen als unterscheidende Appositionen.
Voranstehend: Sachiez que la renommée de cel saint home
ala tant quele vint à l'apostoile de Rome, Innocent VH. 2. ...st
eroísa li quens Baudoins de Flandres et de Hennaul à Bruges, el
la contesse Marie sa feme, quí ere suer le conte Tiebaut de Cham-
paigne eb. 8. Li marchis Bonifaces de Monferrat est mult prodom
etc. eb. 41. . nos envoterons al rot Phelippe avec lui, où il Sen
va eb.72. . ¿Cama por raler en Antioche al prince Buymont
eb. 230. — Si avint en ichel tans, que li papes Innocens estoit
apostoiles de Rome RC.1,1. 1i y fu li vesques Nevelons de Sessons
«el li vesques Warniers de Trois etc. eb.1, 1. Chus vaslés si
Ju fix Pempereur Kyrsac de Coustantinoble eb. XVIL ...pour le
roine Tendore de Jherusalem qui se suers estoit eb. XX, 14. — ...04
tans Solehadin el ou tans le roi Phelipe MR. 1. Li baron s'acorderent
que li rois fust mariez, et li donnerent la duchoise Elienor eb. 6.
. fu suer germainne l’arcevesque Guillaume Blanchemain eb. 13:
Li rois... manda au conte Henri que il lí envoiast sa fille eb, 14:
lll
$37c. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 161
«..si vous dirons de ’apostole Lucie qui lors estott eb. SO. ...amoit
cassei (li papes) l'empereeur Oton par son meffait eb. 214. — Il
me dist que je deisse au roi Tibaut de par lí etc. Jv. 34. ...4i
evesques Guillaumes de Paris li avoit contei etc. eb. 46. ... je vous
demant se vous crées que la Vierge Marie qui Dieu porta en ses
flans el en ses bras, enfantast vierge eb. 51. ...establirent lí baron
qui ld furent que li bons chevaliers li cuens Pierres de Bretaigne
se reveleroit contre le roy eb. 74. ...Paiole le conte de Brienne fu
fille à la royne de Cypre et femme le grant conte Gautier de Brienne
eb. 88. ...mangoit encoste cele fable la royne Blanche, sa mere
eb. 95. ...li emperieres Ferris P'avoit fail chevalier eb. 196.
Nachstehend: Zn la terre le conte Tibaut de Champaigne
se croisa Garniers li evesques de Troies VH. 5. Jofrois de Vile-
Hardoin li mareschaus de Champaigne eb. 5, 35 etc. Miles li
Braibans eb. 5, 12. Guis li chastelains de Couci eb.7. Gui-
lermes l'avoez de Bethune eb.8. Thibausz li cuens de Cham-
Paigne et de Brie etc. eb.12. Hues de Bregi li peres el li fils
eb. 45. Jul Alexis si prist son frere l'empereor etc. eb. 70.
...messire Folques, li bons hom, lí sains hom...fina el morut
eb. 73, 44. Alexis, li fils Pempereor Sursac de Coslantinople
eb. 111. De cels fu dí uns Odes li Champenois de Chanlite eb,
114, 152. Ne sat commen! Esturions le sot, li amiraus des galies
Toldre l’Ascre eb. 479. ... la file le marchis Boniface, quí Agnès
Vempereris avoit nom eb. 458. — ... les preudomes ki furent à le
desconfilure de Henri l'empereour de Constantinoble et de Burile
HV. 501. ...manda à Pempereour ke il aroit le bataille contre
Burile le trahitour eb. 528. Adont apiela (li empereres) Gossiel le
Moigne eb. 530, 653. ... ven rafuirent à nostre segnour l'empe-
reour eb. 505. Wis/asse, li freres l'empereour, vint à Dragmes
eb. 571. Hubiers, lí cuens des Blans-Dras eb. 597. Mahius
Bliaus a pris Raoul le castelain de Cristople eb. 632. — Adont
si fu croistés ... Bauduins li cuens de Flandres...et Loeís li
cuens de Blois RC.1, 1. 11 y fu d’Aminois mesires Pierres d'Amiens
li biax chevaliers el li preus el lí vaillans eb,1,2. ... Mahiex
de Monmorenchi li castelains de Corbie eb.1,2. ... Aleaumes de
Clari en Aminois di clers eb, 1,3. ... st manda à Phelippon le
rot de Franche quil li donnast se serour avec sen fil eb, XIX.
tant que les nouvelles vindrent à l'empereur Androme le traileur
eb, XXI, 16. — ... /’Escriture qui dit par la bouche David le pro-
phète etc. MR. 2. ... i ol un roi en France qui of à non Raous
li Jousticieres eb. 2. ... Jehan de Brainne qui fu fius le conte
Gautier de Brainne le vieil eb. 135. El manderent à Saphadin le
soudan de Babiloinne eb. 148. ... el fu fais uns autres (papes)
de un des chardenaus qui avoit non Senebaus, el fu mueis ses nons
en Innocent le quart eb. 236. — En nom de Dieu le loul puissant
Jv. 19, 68. ... a donna la connestablie de France à monsegnour Gille
le Brun eb. 30. Li rots... parloit ... au conte de Bretaigne, le
pere au duc qui ore est eb. 35. ... di bons cuens Henris li Larges
Beiheft zur Zeitschr, L rom. Phil. III. 11
162 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. $8 37c, d; 38.
eb, 76, 89. Robers li cuens d'Artois eb. 108, ... mes freres
li sires de Vauquelour eb. 110. ... manderent querre monsignour
Jehan de Waleri le preudome eb. 168. ... freres Guillaumes, li
maistres dou Temple, perdi l’un des yex eb. 270. Jocerant de
Bramon ... li uns des meillours chevaliers qui fust en Post eb. 275.
... madame la royne a bien gent pour le deffendre (d. h. le royaume)
eb. 436, 601. ... le roy Thybaut de Navarre le secont qui là
estoit eb, 664. ... au concrle de Lyon, que Gregotres li distesmes
tint eb. 728.
Bei geographischen Namen: (Vicomie) ere à une ji
de Niqué-la-grant (= Nicée), qui ere li chiés de la terre Toldre
l'Ascre VH. 455, 481. etc. HV. 553. RC. LXXIX. Zi sí vous ofrot
avoec Blakie-le-Grant HV. 548 (= la Grande Valachie, Teil
Thessaliens). A Lyon, entrames ou Rone pour aler à Alles le Blanc
Jv. 124 (= Arles). Pour le soudanc qui esloit mors, el de la maladie
que il prist devant Hamant la cite’ (= Émesse), il avoient fait chieve-
tain d'un Sarrazin qui avoit à non Scecedin eb. 196.
d) Artnamen im appositionellen Anruf:
Par foi, le grace Dieu! nous avons bien fait RC. XLIX, 43;
LX; LXXIV, 59 etc. .,. ongues nul des Franchois, le merchi Dieu,
ne misent (li Griu) à pré eb. LXVI, 54. Jy. 217, 614, 738. Sire,
fist li preudom, vous me failes grant honnour, la vostre merci!
Jv. 1685 ,.. „Zst arée vostre besoigne?" El il respondirent: „Oil,
sire; vieingnent avant li clerc el li provere! eb. 126. Bei drohendem
Schifibruch: Zr marinier escrierent: „CA, la galiel pour le roy re
queilir!“ etc. eb. 621. Nach Ausbruch eines Feuers im Schiff:
Cil qui estoient en la barge de cantiers crierent basset: „Le feul Le
feu! eb. 646.
II, Der bestimmte Artikel bei einzigen Arten ihrer Gattung,
$ 38. Es wurden § 8a (s.d.) einige Appellativa besprochen,
die, als Eigennamen verwendet, artikellos auftreten konnten, da sie
nur in je einem Exemplare vorhanden waren, Wenn nun dieselben
z, T, sich hier wiederfinden als mit dem bestimmten Artikel ver-
bunden, so liegt das daran, dafs ihre Form als Appellativa über
ihre Bedeutung als Individualnamen allmählich die Oberhand ge-
wann und sie nun gleichsam als einzige Arten ihrer Gattung!
empfunden wurden. In diesem Gebrauche des bestimmten Artikels
ist uns dann zugleich der Übergang zu seinem Auftreten bei den
Eigennamen gegeben. — Die Beispiele sind, soweit angängig,
alphabetisch geordnet. e
5 Die Setzung des Artikels in dieser Wendung gilt nach Gellrich
S. 58 noch fürs 15. Jahrh. ausnahmslos.
1 Ich entlehne diese Bezeichnung der von mir gehörten Vorles des
Herrn Prof, A, Tobler in Berlin über „Histor. Syntax des -
§ 38. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 163
Li roys, fist enlaillier, en la chapelle toute nostre créance, l'Annon-
ciacion de Pangre, la Nativrtei, le baptesme dont Diex fu baptisies
et doute la Passionet l'Ascension, el Pavenement dou Saint Esperit
Jv. 471. ... sí com dist sains Jehans en l'Apocalipse eb. 835.
«+. de mains pais testes chi assamblé par le commandement l'apostoile
HV. 538. RC. XIV, 10; LXXI!I, 58. MR. 30, Jv. 64 ... J'avoie
Papostume en la gorge Jv. 324. — Uns cordeliers ... dist en son ser-
mon que il avoit leu la Bible eb. 55, 569. — par le Chief-Dieu!
eb, 237. ... comme plueue chiet dou ciel MR. 374. Jv. 206, 778.
... el (fu Loueys) enoinz de la sainte ampoule que Dieus envoia des
cieus à saint Remi MR. 5, 433. Jv. 50, 159. par la Quoife-
Dieu Jv. 242. ... il vint à monsignour Olivier de Termes el à ces
autres chievetains de la corte laínge (= du Languedoc) eb. 578.
++» comme vous oös chanter au dymanche en la Credo eb. 45. +... nos
departirons del port de Venise à faire le servise Dieu et la crestienté
VH. 22, 57. MR.1, 44, 383. Jv. 61. Vgl. 5$8a. — ... la
Déitei et la Trinetei el le Saint Esperit ne puet poindre mains d'ome
Jv. 770. ... ne onques ne li oy nommer le dyable liquex nons est
bien espandus par le royaume eb. 22, 27, 33. etc. Vgl. § 8a. —
ur. a se gouverna tout son tens selone Dieu et selonc lEglise Jv. 2,
47: 62. (Adam ct Eve) morsent en le pume, por lequele tout aliemes
es paínes del tenebrous in fier? HV. 537. Li lieus td où on lisoit Pewan-
gile, estoit st nobles el si rikes que nous ne le vous sariemes mie des-
crire RC. LXXXV, 67. MR. 433. Jv. 590. — Si avint en ichel tans,
gue... le incarnation estoit de M et CC et TIL ans ou ITIT, que
uns presires estoit, maistres Fouques avoit à nom RC.I,1 —... el
des ensui à la lune, qui estoit bele et clere Jv, 116. 778, — Ei pour
ce meschief... nous vint la maladie de l'ost, qui estoit etx que la chars de
nos jambes sechoit toute eb. 291. ... el satilirent en la mer trosque à la
famlure fuit armé VH. 156, 294, 468. HV. 645. RC. XII, of;
XXXVII, 29. etc. MR. 70. Jv. 8, 30. etc. Vgl. $ 8a u. (als Artn.) $ rob.
.. la meillor gens del monde ont guerpi tote l'autre gent VH. 29,
37: 177. etc. RC. XII, 10. MR, 27, 189. Jv.47, 372. ... sí
malade el si navré com tl estoient, el con cil quí n’alendoient se la mort non
VH. 467. MR. 19, 106. Jv. 24, 39 etc. Vgl. $8a. — di soudans dou
Coyne esloit li plus riches roys de loule la paennime Jy. 141, 198f,
312. Vgl. §8a. Zi avint que il (= Ferris) fu esleus des barons
d’Alemaingne à rot d’Alemaingne par la grace la pape MR. zı4fl.
li papes eb. 223, 230. etc. ... dist cascuns de patre nostre
2 Das Beispiel ist nicht streng beweisend, zumal es das einzige ist, das
unsere Texte für den Artikel bei enfer bieten, Auch hier könnte man es
nämlich nach $ 8a als Eigennamen auffassen, das voranstehende Adjektiv mit
dem Artikel würde dann als Apposition anzusehen sein (vgi. le bon Dieu,
S, 164 Anm. 1).
3 Das Beispiel gehört nur hierher, wenn man von der Vorstellung aus-
geht, dafs es zurzeit immer nur einen „Papst‘ gibt. Nimmt man jedoch einen
bestimmten bekannten aus einer Reihe von Piipsten an, so ist es unter $ 37a
einzureihen,
11%
~
164 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. $38.
saint Julien AV. 544. — +... vos testes meu por la sainie Terre
d'oltremer el por la sainte Crois et por le Sepulere rescore NH. 143.
HV. 524. Vgl. § 8a. ... on al trova LT pieches de le vraie crois
RC. LXXXIL Vous devons croire la sainte Eglise de Romme
Jv. 829. Vgl. § 8a. ... come nos trovons en le divine page de le
sainte escriplure HV. 502. ... i (d.h, di moinne) ne sont pas en
estat d’aus sauver, ou les saintes Escriplures nous mentent Jv. 657.
El si lor dist que il oissent messe del Saint Esperit* VH. 25.
HV. 524. RC. XCIV, 73. MR. 306. Jv. 435. Uns grans peuples de
la Grant Hermenie ... me firent prier que je lour moustrasse le
saint roy Jv. 565. El nos comanderent .. que nos n'en leveissiens
jusques à lant que vos artez ofroié que vos aries pitti de la Terre
sainle d'outremer VH. 27; la sainte Terre eb. 143. RC. I, 1.
MR. 6. Jv. 11, 76f, etc. ... ef sí en est (le feme) trop durement
blasmée à Diu et au siecle HV. 558. RC. XXV, 21. MR. 39. Jv. 89.
El li matins fu biels, un poi après le soleil levant VH. 156. HV. 506.
Jv. 148, 188, 243. etc. Vgl. § 8a u. (als Artname) $ rob. NE
feus aluma mult halt, si que il sembloit que tote la terre arsist
VH. 217. HV. 672. RC. XLIL MR. 101. Jv. 12, 778. Vgl. $ 8a.
... des poinz et les articles liquel nous sont tesmoingnié et enseigné de
la bouche del Tout- Puissant, par tous les saine dou viel Testa-
ment et dou novel Jv. 771. ... la Déilei et la Trinitei Jv. 770
(d. h. die Gottheit). ... se confessierent à un frere de la A rinitei
eb. 354, 378, 754 (a. h. der Orden).
III. Der bestimmte Artikel bei Eigennamen.
In der Behandlung des Artikels bei Eigennamen sehen wir
von den Fällen ab, in denen der Eigenname seine individuale
Natur aufgegeben hat und wie ein Appellativum behandelt wird,
d.h, wo er bei determinierenden Attributen den Artikel zu sich
nimmt (vgl. $ 34) und einen Plural bildet ( $ 44 u.a.): z.B, le jeune
Goethe,‘ le Nopolion de 1797, le Paris du 17*™* siècle, la Grande
Bretagne, le Bas-Rhin; les Corneilles, les Indes u.s.f. Diese und
ähnliche Beispiele sind im Zusammenhang mit dem Gebrauch des
bestimmten Artikels bei Appellativen zu behandeln. Wir haben es
hier nur mit den Fällen zu tun, in denen der Artikel vom Eigen-
namen als solchem nicht trennbar ist, Die Reihenfolge der Be-
trachtung entspricht der des I. Abschnittes.?
4 Vel. $8, Anm. 3.
1 Verschieden von le jeune Goethe ist le grand Corneille, le bon Dieu:
Dort wird auf einen der Lebensabschnitte des Dichters, also einen .
hingewiesen; bier sind le grand, le bon Appositionen zum Eigennamen 1
der Artikel deutet allein auf sie, nicht auf den Namen hin, Vgl. $ 37c und
$ 1; ferner Meyer-Lübke Gr. III, $ 157.
2 Über die Völkernamen vgl. $5 und u.a. $ 44b.
—
§ 39. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 165
§ 39. Der bestimmte Artikel bei Personennamen.
Bei Personennamen in ihrer eigentlichen Bedeutung dient der
Artikel dazu, eine Persönlichkeit als bekannt im guten oder üblen
Sinne zu charakterisieren. Er findet sich im Nfrz. vorzugsweise bei
Frauen, die mit ihrem Familiennamen benannt werden (z. B. /a
Ryjane), sowie in Nachahmung italienischer männlicher Geschlechts-
namen (z. B. / Dante, le Tasse); die letzteren werden im Italie-
nischen wie Appellativa behandelt, indem der einzelne als Individuum
einer Gattung erscheint. (Vgl. Meyer-Lübke, Gr, III, $150.) Bei
den Frauennamen ersetzt im Nfrz. der Artikel die Titulatur, wenn
dem Sprechenden der Zivilstand der betr. Person (AM, Ale etc.)
nicht bekannt ist oder bei fehlendem Vornamen ihr Geschlecht
nicht zum Ausdruck kommen würde,? Daneben steht dann der
Artikel bei solchen Personennamen, die ursprüngliche Appellativa
(Appositionen, s. $ 40, Anm. ı) darstellen und in denen er zum
Namen selbst hinzugehört (z.B. Ze Sage, La Fontaine etc.).
Unsere Texte bieten für die besprochenen Fälle nur wenige
Beispiele. Einmal ist der Artikel durch ein Mifsverständnis des
Schriftstellers aus einem Anlaut-/ erst neu gebildet.
Appellativa als Personennamen: A /ani es vous un
chevalier qui avoit nom l'Aubigoie lv. 208 (= der Albigenser, aus
Albi; vgl. Jv. 50). ... uns serjans le roy, quí avoit à non le Goulu
(= der Nimmersatt), mist main à un chevalier de ma bataille eb. 509
Artikel als Ersatz einer Titulatur: Or avoit en chu
point uns haus hons de le chité assis l'empereur en Constantinoble, si
que li empereres n'en n'osoit issir etc... . Sí comme li Vernas (=
Alexis Branas) qui l'empereeur avoit assis, vil que li marchis venoil
durement pour combatre à lui, si s’esmuel-il el se gent etc.... Li
Fuernas st se fiert-il des esperons etc. RC. XXXIII, 24f. Zi la
cité de Naples ot rendue li freres l’empereor Baudoin al Vernas®
(= Theodor Branas), gui avoit la seror al rot de France à fame,
el ere uns Grius quí se tenoit à als VH, 403, 413, 441 etc. RC. LIL,
. +. Une voute de roche moul haute, là où l'on disoit que la Magde-
leinne avoit estei en hermilaige Jv. 663 (statt: madame sainte Magde-
leinne).4
1 „Ze Dante" ist, wie bekannt, eine falsche Analogie. Nur die Ge-
schlechtsnamen, nicht die Vornamen erhalten im Italienischen den Artikel;
also ¿1 Tasso, i’ Alighiert, aber Dante.
2 Von Prol. Gróber im Kolleg über „franz. Syntax“ behandelt, —
Der verächtliche Sinn des Artikels bei Frauennamen ist erst sekundär und
nur aus der Annahme heraus zu erklären, dafs der, welcher hier den Artikel
gebraucht, es nicht für nötig gebalten habe, sich nach dem Zivilstand der betr,
Frau zu erkundigen. — Vgl. noch Meyer-Lübke, Zs. f. r. Ph. XIX, 324.
3 Haase (I) S. 42 meint, der Artikel sei in diesem Namen entweder
aus dem Griechischen eingedrungen oder es liege ein ursprünglicher Gattungs-
name vor, Einen Beweis versucht er hierfür jedoch nicht,
4 Ähnlich findet sich Ze Zasare nicht nur im Provenz, (cf, Diez Il,
S. 24) und in der Pass. 8b, sondern im Afrz. noch fürs 15. Jahrh. (cf. Gell-
rich 5, 54) und fürs 17, Jahrh, (cf. Haase (II), S. 44) belegt.
166 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 88 39, 40.
Uneigentlich: La terre d'autre part del Braz si avoit seignor
un Grieu que on apeloit Toldres li Ascres VH. 313, 319, 322 etc.
(= Theodor Lascaris; bei RC. LXXIX: Laskers), ...zun? Con-
stentins li Ascres à sa grant ost devant l'Andremile eb. 323. —
... les enfans le Nasac (= Al-Malek an-Nacer Dawoud? s. Ausg.),
qui avoil eslei soudans de Babiloine Jv. 394.
$40. Der bestimmte Artikel bei Ortsnamen.
Weniger durchsichtig sind die Verhältnisse bei Städte- und
Ortsnamen, zu denen die kleineren Inseln gehören (vgl. $ 2). Ihr
Gebrauch mit dem bestimmten Artikel erstreckt sich im Nfrz. vor-
zugsweise auf die Fälle, in denen ein ursprüngliches Appel-
lativ! zu Grunde lag (z.B. la Rochelle, le Havre). Vgl. $ 37b.
Es sind dies am Ort gebräuchliche Namen, die auf das eine Gegen-
wärtige hinweisen; sie werden nach dem Vorgang der Ortsbewohner
von Fernerwohnenden ebenso gebraucht, —
Im Afrz. dagegen werden diese Fälle an Zahl noch übertroffen
von denen, in welchen der Artikel zu dem Ortsnamen als
solchem hinzutrittt Durch den Artikel wird in diesem Falle, wie
bei Ländernamen, die Bekanntschaft mit dem Namen blofs in-
sinuiert? und der Hörer angeleitet, ihn als Einzelerscheinung
seiner Gattung einzuordnen, unter welcher hier entsprechend zul,
chastiaus u. dgl. zu denken ist (vgl. auch $7). Besonders bei
weniger bekannten Ortsnamen empfahl sich diese Ausdrucks-
weise, da sie der einfachste Ersatz ist für eine Aufstellung über
das, was der Name bezeichnet, So sind es auch überwiegend
ausländische Namen, die hier in Betracht kommen (z. B. & Cure),
von inländischen nur diejenigen, welche dem Verständnis des
Volkes ferner liegen, Schlösser, Adelssitze u. dgl. (z. B. /a Crosane
= nfrz. Crozant, afrz, nfrz. Le Plessis, la Réole),
Dafs es sich hierbei vorwiegend um wenig geläufige Ortnamen
handelt, beweisen auch die wunderlichen Entstellungen, denen sie
z. T. im Afrz. ausgesetzt sind, sodafs sich die ursprüngliche Form
zuweilen garnicht mit Sicherheit nachweisen läfst. Wo sie aber zu
erkennen ist, da ist der Unterschied oft um so erstaunlicher. Nicht
nur, dafs Konsonanten oder Vokale mifsverstanden wurden (z. B.
1 Wir sehen hierbei davon ab, dafs eigentlich alle Eigennamen ursprüng-
liche Appellativa sind und nur als Appositionen ($ 13) zu der Personalform
des Verbums gewöhnlich artikellos bleiben. Das Besondere der hier be-
sprochenen Fälle ist aber, dafs sie noch vom Volke als Appellativa gefühlt
werden, was sonst nicht der Fall ist,
2 Die blofse Insinuation der Bekanntschaft mit einem dem Hörer noch
nicht geläufigen Begriffe durch den bestimmten Artikel findet sich auch bei
Appellativen (s. S. 157). Der Sprechende pflegt in diesem Falle eine er-
klärende Bemerkung anzuschliefsen. Für diese in der modernen Sprache recht
häufige Art des Ausdrucks bieten unsere Texte nur zwei Beispiele: Morchoflds
«fist monter bien dusques à IIII. M. hommes à armes et fist porter
P'ansconne avec lus, un ymage de nostre dame que li Griu a ensi;
que li empereur portent avec aus, quant il vont en bataille etc, RC, LXYI,
ll
e — |
5 40a, b. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 167
le Ferme = Thermes, le Verre — Berrhoea; le Brai Gerart =
Bergerac); vielfach trat sogar der Artikel an die Stelle der Anfangs-
silbe (z.B, le Dimot = Didymotichos, vgl, damit afrz. le Mans
< Cenomanos*) oder sog diese, wo sie vokalisch anlautete,
vollständig auf (z. B. /ow Pulinach = Apollonia). Wo das Etymon
sich ermitteln liefs, setzen wir es zum Vergleiche daneben.
a) Appellativa als Ortsnamen:
Manasiers de l'Isle (= Isle-les-Villenoy, canton de Claie, Seine-
et-Marne) VH. 5f., 138, 151. etc. Gervaises del Chastel (= Chä-
teauneuf-en-Thimerais, Eure-et-Loir) eb. 6. RC. 1,2. Roberz del
Quartier (= Le Quartier- Gaillard, Loire?) VH.6. ... uns ders
le marchis Boniface de Monferrat, . qui Olhes de la Roche avoit
nom eb. 450, 152. HV. 668f, 681f. (ei rot Jehans) estoit en Poiteu à la
Roche MR. 278, 290. ... di chastiaus qui est plus en la marche
d'aus dous (== des dous roys), Cest la Rochelle en Poitou Jy. 48.
MR. 314. — Au mois d'aoust, entrames en nos neis à la Roche-de-
Marseille Jv. 125. — Et après vint à un altre (chastel) que on
apeloit la Blanche VH. 280. RC. CII (nahe bei Philippi, Mace-
donien). — Guillaumes des Sains (Sains-du-Nord?) VH. 640. —
Si avint un jour que messires Guillaumes des Barres (= Les Barres,
Vienne?) chevauchott parmi Acre MR. 57. Zt quant cil de Vernon
el dou Pont de l'Arche, (= Pont-de-l'Arche, Eure) el dou Val
de Rueil (= Vaudreuil, Eure) ef de Gournai et de Louviers et de Gail
lon et de Rowen... otrent que li rois Phelipes conqueroit Normandie
etc. eb. 255. — (monsignour Perron d' Avalon) et son frere, le signour
du Val (= Val-de-Mercy, Yonne?), arrieres en remenames en l'ost
Jv. 197. — Zi rois revint en France atout ses prisons, el fist metre
Ferrant au Louvre (= vlt. lupara, Wolfsschlucht) à Paris ... ef
le conte Renaut au Goulet (— gueule, Rachen) MR. 291. —
++» messires Geffroys de la Chapelle vint à li de par le roy Jv. 81.
... mangames à la Fonteine l'Arcevesque (bei Donjeux, Haute-
Marne) devant Dongieux eb. 123. ... Pabbaie dou Liz (Lys, Seine-
et-Marne) devant Dongieux ‘eb. 691. ... il la vuiderent (d.h. la
contée de Champaigne) en tel maniere que des Isles (= Isle-Aumont,
Aube; artikellos eb. 84, 86), /d où il estoient, il se alerent logier des-
sous Juylli eb. 86,
b) Ortsnamen als Appellativa:
Guis dou Plaissié (= Le Plessis, commune d'Orconte, Marne)
VH. 5. ...un palais gut ere l'empereor Alexi, qui ere apelez l'Escutair e
53. (Zi consaus au soudanc) menacierent (le roy qui estoit lour prisons), et |
di distrent que puisque tl ne le vouloit faire, il le feroient mettre es ber- |
micles, Bernicles est li plus gries tourmens que l'on puisse soufrir etc. |
Jv. 340f. Vgl. auch unter $ 49.
8 Le Mans wird von Hübner S.118 schon im R, Brut, Rou, Fierabras,
Ch. Saxons u. a. belegt. Eine Stelle im Rustebuef, in der es ohne Artikel
vorkommt, erklärt er durch einen offenbaren Schreibfehler der Hdschr, |
y
168 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. § 40b.
(oder le Scutaire) eb. 136, 140 (= Scutari am Bosporus, gegen-
über Konstantinopel), ... se herbergierent la nuit devant la tor el
en la juerie que l'on apele l’ Estanor eb. 159, 191 (== Stenon, am
Bosporus) — ... uns chevaliers de la masnie Henri, le frere le
conte Baudoin de Flandres et de Hennaut, qui ot nom Eustaices dou
Marchois (Le Marchais, Aisne) eb. 168. ... uns chevaliers qui ot
nom Guillaumes del Gi (?) eb. 169. ... se traistrent ariers d un
palais quí ere apeles li Philippos (= Philopatium bei Constantino
eb. 180. ... si vindrent à une bone vile qui la Filée (= Philaea
avoit nom eb. 226. RC, LXVI, 53. ... une cilé ,.. que on apele
le Churlot (= Tzurulum) VH. 267. ... un chastel qui li Dimos
(= Didymotichos) ere apelez eb. 279, 282, 428, ... chevaucha à
la Serre (= Serrae), quí ere une cites fora el riche eb. 280,
HV. 572. ... une cité que on apeleit l'Arthe VH. 301 (= Arta)
Et vindrent à l'Espigal (?), une cité quí soe mer siel eb. 305, 319.
... on dor rendi le Pumentenor qui ere mult fors chastiaus
(= Poimeninon; ohne A. eb. 310) el le Zupaire (= Leopadion;
artikellos eb. 341), gui ere une des meillors cites de la terre, et low
Poulinach (= Apollonia) qui séott sor un lac d’aigue dolce eb, 320.
... une cilé que l'en apele l'Andremile (= Adramyttion) eb, 321,
340. RC.CXL Après alerent à un chastel que on apele la Chale-
mate (= Calamata) VH. 330. £l fu enterrez au moslier monseignor
Saint George de la Mange (= Véglise Saint-George de Mangana,
in Constantinopel) eb. 334. Robert del Rongot (= Ronssoi,
Somme; sonst artikellos: eb. 7. etc.) eb, 342, ... él n'avoil mie
plus de quinse chevaliers à Phinepople et à l'Estanemac, qui ere uns
chastiaus mult fors (= Stenimakon; artikellos HV. 549) eb, 346,
400, 435f. etc. ... une cilé que on apele la Pamphile (= Pam-
philia; artikellos eb. 369) eb. 397. HV. 550, 5554 ... une cité
que on apele la Rousse (= Rhusion) VH. 402, 405. HV. 566.
... Se herbergierent „.. à un chastel que on apele le Fraim (in
Thrakien) VH. 433. Æ/ vinrent à une cité qu'on apelmt la Ferme
(= Thermae, heute Bourgas) eb. 451 HV. 584. ... el desiruisirent
une cité gui avoit nom I’ Aguile (— Anchialos?) VH. 451. ... avoit
commenció à fermer un chastel al Caracas (= Charax), qui siel sor
un goffre de mer à six liues de Nichome eb. 460, 481, ... en
commença un autre (chastel) à fermer, le Chivetot (= Kios, am
Marmararmeer? artikellos eb. 468) gui siel sor le goffre de Nichomie
d'autre part eb. 460, 471. +... sor le flum qui cort soz la Quipe-
sale eb. 495f.; /Eskipesale HV. 366 (— Kypsella). — ... lassa
le siege ke il avoit mis devant l'Areclée (== Heraclea) HV. 553.
... si envoía Lyenar! à Verisse et Herbiert al Viso: (= Bizoe, Thrakien)
eb. 561. Li empereres vint en cele tierre ... mais li cuens des Zen
Dras (= Biandrate? Vielleicht liegt volksetym, Deutung des
Namens vor, wie die Variante Blans Draps zeigt) Pol faite garnir
4 Le Panphile ist kein Ländername, wie Raumair (Il) S, 24 meint,
Vgl. das Glossar des Hsg.
_
—
$ gob. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 169
contre lui eb. 570, 573 etc. ... $l sen ala à le Gige (= Zichna)
eb. 572f. ... l'endemain jut al Corthiac (?; artikellos eb. 596);
chou est une riche abbeye de moines gris eb. 573, 582, 596€ ... nous
volons avoir toute le terre de Duras deschi à le Maigre (= Macri;
artikellos Machr eb. 568) eb. 584. ... sí volons avoir le Verre
(= Berrhoea) eb. 584, 643. ... le segneur del Cytre (= Kitros)
eb. 600, 642. ... puis vous en alés ou val de le Venisce (= Venitza)
eb. 645, 647. ... il s'en alerent vers le Flagre (= Phalara) tant
come ıl porent eb. 661. Li empereres s'en vait à l’Amiro (= Armiro)
eb. 663, 666. Li empereres vint jesir à le Bondice (= Bodonitza)
eb. 671. Guillaumes dou Caisnoit (= le Chesnet) estoi! entrés el
fossé eb. 675. — ... sí escay hroiaumes (de Jherusalem) à le femme
monseigneur Hainfroi du Toron (?; artikellos eb. XXXIII, 26)
RC. XXXVUI, 29. — ... on di dist que li rois d’Espaingne avoit
assise la Riole (= La Réole, Gironde) ef le Brai Gerart
(= Bergerac, Dordogne), deus bonnes viles siennes MR. 119. Alani
es-vous les roiaus qui avoient pris la Crosane (= Crozant, Bretagne)
MR. 365. — ... prisi le roïne, st Penmena à forche au Coine
(= Iconium)5 as Sarrasins RC. XX, 15; LU, 44; CXL etc. MR. 149.
Jv. 141. — £l là fu lí soudans dou Coigne, ef cil de ? Eschamele
MR. 149, 391. dle soudanc de la Chamelle Jv, 529 (= Emessa,
Syrien; bei Jv. findet sich auch die Form //aman/: 149f, 196,
artikellos). ... furent menet au Caire en un chastel qui stet defors
Babiloinne MR. 157, 171. Jv. 469. Vgl. § 7 a u. das. Anm. 2. nous ren-
derons ... toute la terre que li roís Amauris (de Jherusalem) tint, fors le
Cras (= Crach, am Ostrande des Toten Meeres) ef Monroíal MR. 116,
168. El monterent sour meir et arriverent à Saint Nicholas au Bar
(= Bari, Apulien) eb. 179. ... une vile qui a non la Mansorra
eb. 381; la Massoure Jv. 9, 219 (—Mansourah, Ägypten), —
... monsignour Fourcaut dou Merle (= Merle, Loire?) Jv. 218,
... un cazel que on appelle le Saffran (= Séphouri bei Akkon)
eb. 414. ... #7 destruíst quant que il trouvoit hors Chastel-Pelerin,
el dehors Acre, el dehors le Saffar (= Safad) eb. 528. ... il
vindrent devant Acre el manderen! le signour de P'Arsur (= Assur,
südl. von Akkon; artikellos eb. und 569) Jv. 547. A une ylle venimes
que on appelle la Lempiouse (— Lampedousa, zwischen Afrika und
Sizilien) eb. 638,
Mit voranstehendem Appellativ (vgl. $7): ... el trova
les barons el riche palais del Scutaire (s.o.) VH. 141. ... estoient alé
à la cité de l'Espigal (s. 0.) eb. 319. +... sache que se lu ne secors
la cité del Dimot (5. 0.) que ele ne se puet tenir plus de hu jors
eb. 428. ... l'empereres et tuit lí autre s'en vont al chastel del
Chivetot (s. 0.) eb. 471. Zt vindrent ... en une moult bele praerie
près de la cité de la Quipesale (s. 0.) eb. 496. — ... lí mares-
caus Joffrois ot fait le castiel de le Panphile (8. 0.) refremer
5) Zu erklären, indem /i Coine statt ¿'Zcoíne gelesen wurde (nach Rau-
mair (I), S. 3: du Coine verwechselt mit Z'Zcorne),
nn A
170 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. $$ 40b; 41.
HV. 554. — Beachte: ... mesires Henris li freres l'empereeur de-
manda le roiaume l’Andremite (s. 0.) qui estoit outre le Brach
Saint Jorge RC. CXI, 81 (prädikatives Verhältnis?® Vgl. $ 7b).
§ 41. Der bestimmte Artikel bei Ländernamen.
Aus gleichem Grunde wie bei den zuletzt besprochenen afrz.
Städtenamen drang der bestimmte Artikel auch in die Länder-
namen ein, wenn auch allmählicher, fester und durchgreifender.
Der Ländername wird durch ihn seiner Gattung (terre, royaume
u, dgl.) subsumiert. (Vgl. auch $7.) Unsere Texte zeigen noch
verhältnismäfsig wenige Beispiele dafür, und diese sind mit einer
Ausnahme hier alle nur mit dem Artikel belegt.
Es ist nun noch die Frage zu erörtern, warum sich zum Nfrz,
eine solche Mannigfaltigkeit in der Verwendung und Nichtverwendung
des bestimmten Artikels bei Ländernamen ausgebildet hat, je nach-
dem sie weiblich oder männlich, nahe oder fern gelegen sind.
Unter den nfrz, Ländernamen können wir drei Hauptgruppen
unterscheiden: 1) solche, die aus dem Latein. ererbt, weiblichen
Geschlechtes sind (z.B. /'Zalie, l'Espagne u.s.w.), sowie solche
späteren Ursprungs, die sich jenen der Form nach völlig anpassen
(z. B. l'Allemagne, l'Amérique = terra America u.s.w.); 2) solche,
männlichen Geschlechts, die dem Latein nicht angleichbar,
aber schon in alter Zeit bekannt waren (z. B. /e Danemark, le
Portugal, und franz. Provinzen wie Poitou, /Anjou); 3) solche,
weiblichen wie männlichen Geschlechts, die erst in mo-
derner Zeit in die Sprache Eingang fanden, ohne der Analogie
der ersten Gruppe zu unterliegen (z, B. /a Chine, le Brésil),
Die erste Gruppe hat die regelrechteste Entwicklung durch-
gemacht, vom artikellosen Gebrauch bis zur allmählichen Durch-
führung des Artikels, die auch in der neuesten Zeit noch nicht
abgeschlossen ist (vgl. $ 3).! Die zweite Gruppe schliefst sich in
® Doch möchte ich eher vermuten, dafs ein Schreibfehler der Hdschr,
l'Andremite für d’Andremite vorliegt, da mir ein ähnlicher Fall bei einem
Eigennamen mit Ariikel sonst nicht begegnet ist. Belegt ist bei Köhler
S, 8: E par la terre Salisa e par la terre Salim e par la terre Ge-
mini passerent IV LRois 29,7; ebenso bei Schumacher S. 10: la terre
Lincorinde Rustebuef 30, 51. In diesen Beispielen steht jedoch der Name,
der nicht Ortsname ist (1), ohne Artikel.
1 Die von nfrz, Grammatikern beliebte Sinnesunterscheidung zwischen
l'or d'Espagne (im Ggs. zu l'or de France etc.) und l'or de l'Espagne
(im Ggs. zu l'argent de l'Espagne) (vgl. Meyer-Lübke Gr. MI, $ 1
scheint mir eine ganz willkürliche Ausnützung schwankenden nu JL,
wie man sie so häufig findet; desgl der hübsche Unterschied zwischen l'armée
de d'Espagne (das Heer Spaniens) und l'armée d'Espagne (das Heer
einer fremden Macht in Spanien). Die Grammatiker geben meistens selbst zu,
dafs er sich nicht überall durchführen läfst, (Vgl. z.B, noch Plattner,
Ausführl. Gramm. d. frz. Spr., 1899, S. 321), Die Schwierigkeit besteht dar-
in, dafs man bei einem artikellosen Ländernamen schwer wissen kann, inwie-
weit er noch als Eigenname angeschen werden mufs oder schon
geworden ist,
er
§ 41a, b. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 171
gröfserem Umfange der ersten an, zeigt aber im einzelnen schon
Abweichungen, da hier nicht die Reminiszenz einer latein. Form
das Auftreten des Artikels verhindern konnte (vgl. $ 3); so heilst
es zwar noch de rot de Portugal, aller en Danemark, aber venir
du Poitou et du Brabant, l'expédition du Portugal. Die letzte Gruppe
endlich setzt überall ausnahmslos den Artikel: venir du Japon el
de la Chine, aller au Pérou et au Mexique, l'empire du Brésil,
l'empereur de la Chine?
Wir werden nun sehen, inwieweit uns das Altfrz, hierin
Zwischenstufen bietet.
a) Sonst ohne Artikel gebräuchlich:
Lors ıssı Johannis de Blaquie à totes ses hoz, el à grant ost de
Cumains qui venu li erent, el entra en la Romenie’ VH. 461.
Vgl. $ 3a und $7.
b) Nur mit dem Artikel auftretend :
Fremde Länder: Æ{ corurent contrement le Braz fresque à
une cilé que on apele Avie (= Abydos), qui siet sor le Braz-Saint-
George devers la Turquie HV. 125, 134, 258, 264 etc. .., je
vieng d'une terre qui mult est riche, que on apele la Mor¿e3 eb. 327$,
«++ encontrames le prince de la Morde et le duc de Bourgoingne qui
avoit sejournei en la Morée4 Jv. 148, 154, 427. »--
Franzós. Provinzen: ... s'encroisa li cuens Jofrois del
Perche® VH. 10, 40, 46, 79 etc. Zt tenoit (la duchoise Elienor)
le Mainne (< Cenomani)® el Anjo et Poiteu et Limoge et Tourainne
MR. 6. Puis avint une piece après que li cuens de la Marche
(Appellativ!), quí prenoit les deniers le roi — chascun an trois mile
2 Wenn Plattner, Prgr., S. 6ff. fesistellt, dafs der Gebrauch de Chine,
en Chine neben de la Chine, à (dans) la Chine durchaus üblich sei, so belegt
er diesen Gebrauch doch nur aus neuester Zeit, in welcher China dem Volke
geläufiger geworden ist als früher,
® Schumacher S, 10 belegt bei Rustebuef aufser /a Morde auch [Za]
Champaigne und la Brie,
4 Das en vor dem Artikel ist dem afrz. Sprachgefühi unbequem, ja
Tobler bezeichnet es in einer Anm. zu Chev, lyon (Holland) 2546 geradezu
als „unfranzösisch“ und schlägt Abänderungen vor, Indessen findet es sich
auch sonst in ähnlichen Fällen und wird vielfach aus dem 15.—17. Jahrhundert
von Hübner S. 100f, 109, 111, Eder, S.11, Gellrich S. 64 und Haase (11)
31 Anm. 1 belegt. Vgl. auch Humbert, Neue Jhbch. f. Philol. u. Pädag.
LIT (1895), S. 101, 270,
5 Hübner 5.56 belegt aufserdem le Chartrain Rou 1,815 und
Cil del Poitou R. Brut 12630 (sonst beide stets ohne Artikel!)
% Das Beispiel zeigt besonders deutlich die Sonderstellung, die Je Maine,
infolge seiner Herkunft, hinsichtlich des Artikels unter den benachbarten
Provinzen männlichen Geschlechts von jeher eingenommen hat. Der Artikel
hat sich hier durch etymologische Mifsdeutung eingeschlichen (vgl. $40 zu le
Mans S. 167, Z. 3). Sonderbarerweise wird darauf in keiner der von mir
herangezogenen Grammatiken und Abhandlungen hingewiesen,
—
172 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 85 41 b; 42a*
livres de tournois — pour gardeir les marches deverz Bordiaus etc,
eb. 362. Jv. 93, 98f. etc.?
Mitvoranstehendem Appellativ (s. $7): ... € entrerent
en la terre de la Morée VB. 328. ... couvint venir le conte de Bre-
taıgne à la merci le roy: dont il lessa au roy, par pais faisant, la
contée de Ango, si comme l'en dist, et la contée dou Perche Jv. 75.
$ 42. Der bestimmte Artikel beiFlússen, Gebirgen,
Meeren u. dgl.
Ganz ähnlich wie bei Ländernamen verhält es sich auch mit
dem Auftreten des bestimmten Artikels bei Flüssen, Gebirgen,
Meeren und Meeresarmen u.s,w. Merkwürdig ist nur, dafs
in der Entwicklung zum Neufrz, auch hier die männlichen Flüsse-
namen ihn in weiterem Umfange angenommen haben als die
weiblichen, obwohl doch von stärkerer Einwirkung der latein.
Form bei den letzteren als bei den ersteren kaum die Rede sein
kann, denn im Latein. waren im Gegenteil Flufsnamen zumeist
männlich, Es ist also die in hohem Grade auffallende Erscheinung
wohl nur durch Anlehnung an den oben geschilderten Gebrauch
der Ländernamen zu erklären (vgl. nfrz. rue de Seine, aber rue du
Rhône; ebenso, wenn auch selten gebraucht: /a rivière de Marne,
aber le fleuve du Rhin). Schon unsere Texte haben für männliche
Flüssenamen fast ausschliefslich den Artikel;! für solche weiblichen
Geschlechts findet sich erst ein Beleg (vgl. dazu $ 4a); es ergibt
sich daraus mit ziemlicher Sicherheit, dafs die ersteren ihn früher
zu sich zu nehmen begannen als die letzteren.?
a) Flüssenamen:
.. ef en alames atoul nostre hernois, que nous aviens fail mettre
ès neis des Ausone jusques à Lyon contreval la Sone Jv. 123, 119.
A Lyon entrames ou Rone pour aler à Alles le Blanc eb, 124, 119.
... apres est Egypte, une terre moull caude, el petit y pluet, mats à
la fois est arousée del Nil, un flun qui Tassys est appelles el est plus
grans del Rins el vient de paradis terrestre etc. (RC. 33). De la
1 Hübner S. 57f. belegt ferner en Perche Froissart I, 484, yin Maine
eb. I, 448, an beiden Stellen aber in unmittelbarer Umgebung
loser Ländernamen; es wird daher dort wohl, wie er selbst ie.
Analogie gewirkt haben oder en in el zu ändern sein.
1 Der einzigen $ 4 belegten Ausnahme stehen im selben Text zwei Be-
lege des Namens mit Artikel gegenüber.
2 Dasselbe zeigen die Untersuchungen und Belege bei Gellrich S. 1
35, 40f., Hübner S.129#. Wenn die Forscher aus dem 14.—16. +
in prosaischen Texten (!), bei Froissart (cf. Gellrich S. 49f, ein >
Hübner $S. 131), bei Christine de Pisan (cf. Müller S. 7), bei Des Periers
und Rabelais (cf. Gellrich S, 661, Hübner S. 132f.), vereinzelt die Artikel-
losigkeit bei männlichen Flufsnamen nachweisen, so zeigt das nur, dafs
diese auch in so später Zeit noch z. T. der Analogie der weiblichen Flässe-
namen unterlagen. Vor allem den gründlichen Ausführungen Hübners schließe
ich mich in diesem Punkte durchaus an,
_ ll
§§ 42b, c; 43. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 173
nouvelle Babiloine jusques à Alixandre a IIII journées par terre el
VI par eaue; ly Nil ne va pas pres des murs, mais auques ensus
(RC, 34).
In Verbindung mit Stádtenamen: (Zn la sehme ba-
taille) furent li Lombart et li Toscain et di Aleman, el totes les gens
qui furent dès le mont de Moncenis trosque à Lion sor le Rone
VH, 153. MR. 238.
b) Berge:
Li empereres vint jésir à le Bondtice (= Bodonitza bei den
Thermopylen). ... Dont passa le Closure, el Griphon le vinrent
enchner HV. 671, 645, 047 (Bezeichnung, wie es scheint, der
Thermopylen; im Glossar vom Hsg. übersehen). (Zi roys) pourveut
les freres dou Carmé et lour achela une place sus Seinne JN. 727
(= frères du Carmel, Carmeliter).
c) Meere, Meeresteile u. 8. w.
El corurent contremont le Bras tresque à une cité que on apele Avie,
quí siet sor le Braz- Saint-George devers la Turquie VH, 125, 134,
202. etc. HV. 552f, RC. XL, 34; LXXIX (= Strafse der Darda-
nellen, Marmarameer und Bosporus). ... /a wile seoit sor la mer
de Rossie (= Schwarzes Meer) VH. 226. ... Ansials de Corceles,
li niés Joffroi le mareschal, cui il avait envoié ès parties de Macri el
de Trainople el de la Baie (= Bucht von Lagos im agaischen
Meere) eb. 382. De Jherusalem jusques au mont de Sinay a XXIT
Journées par desers ...; peu y a d'eaue fors au quart jor el au
quint; car la mer d'Inde se part contreval d'une part e la mer
rouge d'autre (RC. 32).
§ 43. Der bestimmte Artikel vor kalendarischen
Zeitbestimmungen.
Auf dieselbe Weise erklärt sich die Verwendung des bestimmten
Artikels bei den schon $ 6 besprochenen kalendarischen Zeit-
bestimmungen. Hier kommen natürlich nur diejenigen Fälle in
Betracht, in denen jene Bestimmungen nicht als Art- oder Gattungs-
begriffe überhaupt, sondern speziell als einzige Arten ihrer
Gattung, d.h. als Individualnamen den Artikel annehmen, So-
weit sie sonst den bestimmten oder unbestimmten Artikel erhalten,
sind sie unter die entsprechenden anderen Paragraphen eingereiht
worden. Vgl, bes, $ 28 und $ 35a.
Es ist bemerkenswert, dals das Neufrz. bei der Bezeichnung
der Festtage noch nichts Einheitliches durchgeführt hat (z, B. à
la Pentecôte u.s.w., aber noch d Pâques, à Noel). Das Alfrz,
kennt in allen diesen Fällen beide Ausdrucksweisen.
Jahreszeiten: Æf nostre esloires nos durra frosque à la
saint Michiel et de la saint Michiel trosque à la Pasque, por ce que
174 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. §§ 43; 44.
il ne se porront parlir de nos por iver VH. 198, 325 (= der
Winterszeit wegen), Si y a en esté lant de mouskes et de mous-
kerons, que il n'osent issir hors de leur tentes waire preu (= kaum
irgend) devant en (iver RC, LXV, 52. El nous conla que en la
terre de Nord que les nuis estoient si courtes en Pesteí, que il n'estoit
nulle nuis que l'on ne weist la clartei dou jour Jv. 493.
Festtage: ... le jor de la feste monseignor saint Nicholas,
qui est devant la Nativité, si s’encontrerent ès plains d'un chastel
que on apelle Pumenienor VH. 319. 1 me demanda se je lavoie les
piés aus povres le jeudi absolu Jv, 688. I] me demanda se je la-
voie les piez aus povres le jour dou grant jeudi eb. 29.
IV, Der bestimmte Artikel vor Pluralien zur Bezeichnung
der Gesamtheit.
§ 44. Um etwas dem Hörer unmittelbar Verstándliches
handelt es sich ferner auch da, wo in der Mehrzahl eines Nomens
alle in Betracht kommenden Objekte, die denselben Namen tragen,
zusammengefafst werden: Les ours ne louchen! pas aux cadaures.
Dieser Gesamtheitsbegriff berührt sich zuweilen mit dem
Gattungsbegrift im Singular ($ 45), denn in beiden Fällen gilt die
Aussage von sämtlichen Arten einer Gattung. So können z. B.
in folgendem Beispiel die beiden Ausdrücke ohne wesentliche
derung des Sinnes vertauscht werden: ¿/ n'est pas rare de voir
des philosophes, dont toutes des fhéories ont pour objet le bonheur de
l'espèce humaine, avoir assez peu de souci des individus dont se com-
pose celle espèce; pleins de sympathie pour l'homme, tls sont
d'indifférence pour les hommes. Legouvé, Rev. pol, et litt. 1911
1887, S. 360 b.1
Das Auftreten des bestimmten Artikels vor solchen Gesamtheits-
bezeichnungen im Plural ist ganz natürlich, da der, zu dem man
von einer Gesamtheit spricht, das Einzelne kennen mufs. Den
Charakter des Gesamtheitsbegriffes aber erhält die Mehrzahl des
Nomens durch das allgemeingültig aussagende Prädikat, nicht
durch den Artikel? Oft ist sie dann von „/ous, foules“
Als Gesamtheitsbegriff erscheinen Eigennamen im Plural,
die alle in Frage kommenden Vertreter des Namens bezeichnen
sollen (z. B, les Medici, les Catons; les Indes, les Antilles u.s.£),
insbesondere Vólkernamen, wenn das ganze Volk als solches
gemeint ist, z. B. les Allemands, les Français (doch vgl. fürs Afrz
auch $ 5).
a) Bei Appellativen:
Muli fu grans la renommée par les terres, quant cil dui halt
home s’encroisserent VA, 4, 46. ... Sor ces six sí mistrent lor afaire
1 Vel. Tobler, Verm. Btr. 11, S. 102, Anm. 1. =
2 Mätzner, Syntax d. nfrz. Spr. $ 285, scheint diese Funktion schon
dem Artikel an sich zuzuschreiben,
ah
$ 44a, b. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 175
entierement, en tel maniere que il lor baillerent bones chartres pendans,
que il tendroient ferm totes les convenances que cil six feroient par
toz les pors de mer eb. 13. Mais les aventures avienent ensi con
Dieu plaist eb. 34, 320, 326. Mais Diex, qui les desconsilies
conseille, ne le voll mie ensí soffrir eb. 61. Et maintes fois ont do-
mage lí bon por les malvais eb. 253. ... si cum Diex sueffre
les mesaventures, sí furent desconfit eb, 360, 415. — Zt Dex,
ki set el voit apertement les repostailles des cuers, rendra à cascun se
desierle HV. 502. Blac et Commain ... se misent au fuir sans
plus alendre, et s’esparsent li uns cha, lí autres la, aussi comme les
aloes font por les esperviers eb. 540. ... no gent estoient comme
li innocent el li gens Burile li deable eb. 543. Dont a mandé
les ouvriers par dos les lius à il les pot avoir, et les machons
eb. 550. — Puis manda on tous les croisiés par toutes les terres
RC.IX. ... se di dist (nostre sires) que il Pemportast (d. h. de tou-
aile) et qu'il la toucast as malades eb. LXXXIII, 66. ... tele
(colombe) ¢ avoit qui warissoit du mal des rains, quant on s'i frotoit
eb, LXXXV, 67. — (Raous) ne pendoit pas les maufaiteurs d
son braieul si comme font orendroit mauvais prince, qui desirent les
mellées el les maus à faire MR. 2. ... li prelaz doit les peche-
eurs alraire par predicacion el par bon essemple eb. 182. Ci vous
lairons esteir des mors, el parlerons des vis eb. 330. — ».. arje
lout premier fail escrire, ce qui... after! au profil des ames et
des cors Jv. 3. ... on ne dí fist mie droil, quant on ne le mist ou-
nombre des martirs eb. 5. ... ce me fesoient li phisicien, qui
me disoient que j'avote une grosse teste eb. 23. Ll me demanda, se je
lavoie les pies aus povres le jour dou grant jeudi eb. 29. di ennemis
est si soulils que, quant les gens se meurent, il se travaille lant
comme il puel que tl les puisse faire mourir en aucune doutance des
poins de la joy eb. 43. Je en averai une couronne es ciex plus que
les angres eb. 50, ... il ne trouvoit ne ds créans ne ès mes-
créans que ongues royaumes se perdist „.. mais que par defaute de
droit eb. 55, 252. (se mere) di faisoit ... les sermons faire el oir
aus festes eb. 71, ... t ne seroil já mais roingniez en guise de
chevalier, mais porteroit greve, aussi comme les femmes fesoient etc,
eb. 104. u.s.f.
b) Bei Eigennamen:
«+. par Babiloine poroit miele les Turs destruire que par altre
terre VH. 30, 57. Jv, 12, 104. ... di Venisien lor firent marchié
VH. 56. RC. VI, 6; XI, 7, etc. Zusi se herbergierent ... l'os des
François VH. 137, 171. Quant li Grieu les virent, si ordenerent ‘
lor batailles eb. 139f. HV. 549, 567. RC. XLII. Jv. 488. Za
/urent li Lombart (HV,562, 573, 591. etc.) ef li Toscain et li
Aleman (MR. 452. Jv. 277) VH. 155. ... avoif guerre al roy Lion,
qui ere sires des Hermins eb. 230. ... el fu enterrez al mostier
des Apostres eb. 262, Jv. 45. ... par la soe volonté li Franc
vanquirent les Gréjois VH. 320, 335. — +... lí Commain el li
So
—
176 IV. Abschnitt, Der bestimmte Artikel. $ 44b.
Blac les avoient assaillis HV. 515, 519, 529. etc. ... sí grant
essauchement à le esglise de Rome fist Nostre-Sires as crestiens à
cel termine eb. 544. Jv. 364. — ... el se ferirent en la queue des
Champenois MR. 452. — El lí Genevois disent qu'il ne leur en
porroient mient aidier RC. VI, 5. — El de ce Robert issirent li
Robertois MR. 5. ... volentiers meist conseil à delivreir la sainte
Terre des mains aus Sarresins eb, 6, 53. etc. Jv.77, 128, 252.
etc. ... el en orent li Engloís le pieur MR. 124. Jv. 101. Quant
la seconde eschiele des Espaingnous vil au desous sa partie, st se
fierent entr'eus vigoureusement MR. 124. Alani es vous les Flammenz
venus à desroi et desordeneiz eb. 284. 1 of dire que li Danois
estotent sans seigneur eb. 428. — Il me dist que je deisse au rot
Tibaut de par li, que il se preist garde à la maison des Preescheours
de Provins lv. 34. ... plusours gens des bee vindrent au
conte de Montfort etc. eb. 50. ... dist que Pen li fist venir le plus
grant clerc el le plus grant maistre des Juis eb. 51f. ... envoia
li grans roys des Tartarins ses messaiges à lí eb. 133. ... une
lente que li Templier m'avoient donnée eb. 254. ... on dira que
li Egypcien sont les plus mauvaises gens eb. 372. ... en da
batatlle au conte de Brienne furent li Hospitalier eb. 530. etc.
V, Der bestimmte Artikel bei Gattungsbegriffen.
Als allgemein geläufige Vorstellungen ! erhalten endlich z. T.
schon afrz., ausschliefslich im Nfrz., die Gattungsbegriffe den
bestimmten Artikel. Sie unterscheiden sich von den
der „Gesamtheit aller Einzelindividuen einer Gattung“ ($ 44) da-
durch, dafs dort der Umfang des Begriffes, hier die Gesamtheit
der Merkmale, also der Begrifisinhalt, den der Singular des
Nomens ausdrückt, in den Vordergrund tritt.
Die Anschauung, die hier mafsgebend ist, entspricht ganz
derjenigen, die wir im zweiten Abschnitt, $ 18, bei der Be-
sprechung der artikellos verwendeten Gattungsbegriffe des Altfrz,
dargelegt haben. Der Unterschied ist aber der, dafs in unserem
Falle jene „Merkmalskomplexe“ nicht einfach genannt, sondern
bei dem Hörer schon als etwas Geläufiges vorausgesetzt und
mit dem Artikel versehen werden; doit hiels es bloß, „Aom «si
uns animals“, hier sagt man schon „/i hom est uns anímaus”.
Dafs sich in unseren Texten beides nebeneinander findet, zeigt
uns, dafs sie sich auch hierin auf einem Übergange befinden.
Und wie die artikellose Verwendung auf dem Gebiete der Ab-
strakta, so herrscht umgekehrt die artikulierte auf dem der
Konkreta vor; die letzteren haben dann hinsichtlich des Artikels
die ersteren analogisch beeinflulst. Bei den Konkreten also drang
(wie auch schon a priori begreiflich) der Gebrauch des Artikels
zu allererst durch.?
1 Vgl. $ 18. Anm. 1.
2 Anders erklärt Tobler, Verm. Bir. II, 46 (nach ihm he
Gr. d.r. Spr. II, $ 152), die Verwendung des artikulierten Substantivs im
— EE
$ 45a. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel 177
Neben der Verwendung des Artikels bei abstrakten und kon-
kreten Gattungsbegriffen stellen wir noch diejenigen Fälle zusammen,
in denen ein Gattungsname mit bestimmten Artikel als der stän-
dige Begleiter eines Verbums erscheint. Es entspricht dies
den $ 11 und $ 29 behandelten Ausdrücken eines artikellosen oder
mit dem unbestimmten Artikel versehenen Nomens mit zugehörigem
Verbum und gibt zu Vergleichungen nach beiden Richtungen An-
las. Zum Schlufs wird der distributive Gebrauch dieser
Gattungsbegriffe vermerkt.
Allgemein sei noch erwähnt, dafs die Gattungsnamen auch
ein Attribut bei sich haben können, ohne dadurch zu eigentlichen
Artbegriffen zu werden. Sie erscheinen mit einer solchen Deter-
mination vielmehr nur als Untergattungen des allgemeineren
Begriffs. So ist ,,/ péché morfel nur eine Untergattung von „ie
Péché“ überhaupt.
$45. Der bestimmte Artikel bei den Gattungs-
begriffen konkreter und abstrakter Vorstellungen.
Schon im 13. Jahrhundert werden Gattungsnamen häufiger mit
Artikel als ohne ihn gebraucht. Über die Sonderstellung der
Sammel- und Stoffnamen vgl. $ 18. Zu den aus abstrakten
Vorstellungen gewonnenen Gattungsbegriffen gehören afrz. auch
einige Infinitive mit dem Artikel,! ein Gebrauch, den das
Neufrz. nicht mehr kennt.
a) Konkreta:
il í a mult grant plenté de la gent el pais VH. 30, 213. Jv. 63.
— (di diables) voit que les bones œuvres que li hom? a faites, ne li
puet-il tollir Jv. 43, 249. HV. 501. ... Zi hom lays ... ne doit
pas defendre la loy crestienne Jv. 53. Quant Nostre Sires vott ke li
hom et li feme sont en pechié el il tournent à repentanche etc.
HV. 502. S'l nos font faire el olriier par forche cose ke nous ne
doions, en non Dit li forche paist le pré, et on doit molt faire por
tssir hors de prison eb. 592 (Sprichwórtlich3). — fele (colombe y
avoif) qui wartssoit du mal du flanc MC. LXXXV, 67. — ... 4
prelaz doit les pecheeurs alraire par predicacion et par bon essemple
MR. 182. ... et fist le malade et le mesaisié (= stellte sich
krank und elend), ef sen vint en l'ospital Saint Jehan eb. 199f.
La mors qui nului n’espargne, ne le grant ne le petit, li vint mou-
streír de ses cembiaus eb. 306. ... voirement ce dit-on voir: Ades
aura-il en Tempher dou poil dou leu eb. 383. ... on dist piece a
Sinne der ganzen Gattung. Seiner äufserst feinsinnigen Auseinandersetzung
feht nur die Parallele mit dem artikellosen Gebrauch des Altfrz. Oder sollte
eine solche hier gar nicht anzunehmen sein?
1 Vgl. $ 32 Anm. 2.
2 Über ¿on = man vgl. $ 18, Anm. 3.
§ Le Roux de Lincy, le livre des proverbes fre., 1859,* I, S. 83 be-
legt: La faulx paie les pres (Prov. anciens, Ms.) XIIIe siècle,
Beiheft zur Zeitschr. £ rom. Phil. III. 12
178. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, $ 45a, b.
que la soursomme abat Pasne eb. 466. — ... il avoit double tier-
ceinne el menoison moul fort, el la maladie de Post (Vgl. $ 38) en
la bouche el ès jambes Jv. 10. .. . quant li hom meurt, il est gueris
de la meselerie dou cors eb, 28. ... il fera aussi comme li bons
sires doit faire à son mauvais sergant; car après la menace
li mauvais serjant ne se veut amender, li sires le fiert eb. 41.
un. el dist ainst que qui vouloil luer premier la serpent, if li devoit
esquachier le chief eb. 183. ,, Ainsi soies-lu mandis comme li Frans,
qui S arme pour poour de mort" eb. 251. ... À roys me conta que
messires Geffroys de Sergines le deffendoit des Sarrazins, aussi comme
li bons vallez deffent le hanap son signour des mouches eb. 309.
«++ vous deissies que ce sont les vois des cynes qui se partent de
Pestanc eb. 525. Li roys disi: Seneschaus, li sains dit: — Sire
Dix, pourquoy nous menaces-lu? etc. eb. 637, 40. ... les saínies
Escriplures nous dient que li moinnes ne puel vivre "hors de som
cloistre sans pechté morlel ne que lt poissons puel vivre sans yaue
eb. 658. ... ainsi comme li escrivains quí a fait son livré, qui
Venlumine d'or et a’azur, enlumina li dis roys son royaume de belles
abbaies eb. 758. ...car ce dit li saiges: Qui volentiers jure, volen-
tiers se parjure eb. ‘568, 604.
Sammel- (Stoff-)namen: ... nostre gent sonl poure el
diseteus de la viande VH. 30. MR. 388. Jv. 303, 376. — Toutes
ces gens ke vous wies ichi ne croient Diu ... Vous iestes li grains,
et weis de là le paille HV. 538. ... fist porter à toz (les machons)
communement le chauch el le mortier eb. 550. — ... par lá
(= Damicle) nous vient louz li biens, bleis et autre chose MR. 165
(= das Gut, der Unterhalt; anders unter b). ... se je dewoie de
vin tout pur en ma vieillesce, je m'enyureroie tous les soirs Jv. 23.
.. que il fussent aussi honni comme li Sarrasins qui manjue la char
de porc eb. 361. ... en derre de país manguent cil qui vont à quatre
piez, l'erbe pesiblement eb. 491. ... la où il a de mout beles eaues
de quoy l'on arrose ce dont li sucres vient eb, 567. ... & vent
abat des arbres qui sont en Paradis, aussi comme li vens abat en la
forest en cest pais le bots sec eb. 189.
b) Abstrakta:
Et li preudome, qui ne voloien! mie le mal, vindrent tot armé a
la meslée el comencierent à desseurer HV. 80. HY. 502. ... pour
l'amour de Dieu avoir ... qui tout le bien nous puet faire its
HV. 502 (s. unter a)). ... #7 volsissent mull volentiers la guerre
la mellée VH. 287. HV. 606. ... mult voloient la pais d’ambedeus
pars VH. 287. HV. 604, — Ei por Diu gardés-vous ke caspunt
vaille un castelain au besoing HV. 538 (= im Notfall), „.. cast
li vices ou monde qui plus destruit en homme raison el vertu
— ... on les paioit à la balance, el valo chascune balance 8
mille livres Jy. 380 (= nach Gewicht). ... je ne sat aulre raison
pour quoy li Turc ne nous vindrent penre en n da ville, fers que po
§§ 45 b; 46. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 179
l'amour que Diex avoit au roy, qui la poour metoit ou cuer de nos
ennemis eb. 12. Sí vous pri... que vous amissies miex que touz
meschiez avenist au cors ... que ce que li pechiés mortex venis!
à Pame de vous eb. 28. ... comme l’yaue estaint le feu, l’aumosne
estaint le pechiés eb. 450. Vgl. $ 18a. ... se j'avoie la mau-
vestié en mon cuer, si ne vous loeroie-je à nul fuer que vous la feissiés
eb. 433. Toutes manieres de femmes qui n'ont enfans vont en la
bataille avec aus eb. 488 (Schilderung der Gebräuche der Tartaren).
ll avoit gens illec quí savoient le sarrazinois (eb. 134, 354) el le
françois eb. 335. Vgl. $ 18a.
Zeitbestimmungen: (Zi Commain) ne croient autrement fors
en le premiere beste qu’il encontrent le matinée, et chis qui l'encontre
sí E croit toute jour RC. LXV, 52. — Mais en pou d’eure Dieus
labeure: | Teis rit au main qui au soir pleure’ MR. 279. Jv. 411.
. cil est bien fol hardıs qui se ose mettre en tel peril alout autrui
chatel ou en pechié mortel; car l'on se dort le soir là où on ne sait
se l’on se trouvera ou font de la mer au matin Jv. 127, 189, 207.
Quant il pleut le soir, ... il s’encloent dedens lour pelices . .. Quant
ce vient à Pendemain il restendent lour pelices au soleil eb. 251.
.. U vestoit nulle nuiz (en Noroé) que Pon ne veist la clartei dou
jour à Panuitier et la clartei de l'ajournée eb. 493. +... les
articles de la foy, lesquiex li apostre lesmoingnent, aussi comme vous
oez chanter au dimanche en la Credo eb. 45.
Infinitive: Nonporguant ou juer ne ou rire ne ou solactier
ne gist mie loz li maus, et toz li biens ne regist mie ou plorer ne
el simple habit HV. 502. ... lor dist k'il pensassent, cascuns endroit
lui, dou bien faire eb. 516 etc. Vgl. $ 11a. — I! me dist, que
me gardasse que je ne demenlisse ne ne desdeisse nullui ... puisque je
nt auroie ne pechié ne doumaige ou souffrir (= wenn ich still-
schwiege) Jv. 24. ... Au contraire disoit-il que male chose estott de
penre de l'autrui, car li rendres estoit sí griez que, nets au nommer,
li “rendres’ escorchoit la gorge par les ‘erres’ qui y sont eb. 34.
. il ne pooit souffrir ne le charter ne le chevauchier eb. 737.
$ 46. Der bestimmte Artikel beim stehenden Be-
gleiter eines Verbums.
Wie das artikellose ($ 11) oder das mit unbestimmtem Artikel
versehene Nomen ($ 29) finden wir als ständigen Begleiter (direktes
oder indirektes Objekt) eines Verbums auch ein vom bestimmten
Artikel begleitetes Substantivum (vgl. afrz. faire la guerre), das
einen bekannten Begriff darstellt. Nur wenige Beispiele für
4 Die analogische Einwirkung der Konkreta auf die Abstrakta ist hier
besonders deutlich: Schon der Parallelismus erforderte auch bei den beiden
letzten Nomina den Artikel.
5 Vgl. Le Roux de Lincy, à. a. O, I, S. 110.
12*
180 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, § 46.
diese Verbindung sind vorhanden; immerhin aber ist schon ihre
Existenz in unserer afrz. Zeit bemerkenswert.
In einzelnen der Beispiele, die wir aus unseren Texten heran-
gezogen haben, könnte es so scheinen, als bezöge sich der Artikel
lediglich auf die betreffende Situation (vgl. $ 35). Wir ziehen
solche Beispiele der Vollständigkeit halber stets herbei, wenn der
betreffende Ausdruck anders nicht zu belegen war, seine auch
allgemeinere Verwendbarkeit aber nicht ausgeschlossen erschien.
aller: (4% rois) leur ala à l'encontre MR. 363; eb. 410.
Vgl. estre, venir.
... SU kemandaissent: ,alés le pas!“, on aloit le pas RC,
XLVII, 40.
avoir: ... manda à l'empereour ke il aroit le batatlle contre
Burile le trahitour etc. HV. 528. MR. 42, 278.
El la gens Johannis assembla à la gent l'empereor Henri...
mais par da vertu de Dieu, orent li Franc la force VH, 447;
eb. 470. Vgl. § ııa
... vous averes la pais la roine, el nous perderons nostre lerre
MR. 550. Vgl. § 11a.
... vos arez le pardon tel com l'apostoiles le vos a otrmé
VH, 225. Jv. 517.
bouter: ... si font-il bouter le fu ens (d.h. ès nés) RC. LX;
LXXVIII, 62f. MR. 345. Jv. 164.
chanter: ... el lour dis gue vileinne chose esloit de chevaliers
et de gentiz homes qui parloient tandis que l'on chantott la messe
Jv. 297; eb. 299, 589. Vgl. $J 11a u, $ 29.
donner: Quant ce vint à la país donner, je vi que li clers qui
aidoit la messe à chanter, esloit grans, noirs, megres el hericiés etc.
Jv. 589 (— den Segen erteilen).
estre: ... se vous enlreis en sa lerre pour meffaire, il vous sera
au devant à tant de gent comme il porra mouvoir MR. 91. Vgl.
das folgende.
. se vostre sires vient en nostre terre pour meffaire, nous li
serons à l'encontre à tani de gent comme nous porrous assemblar
MR. go. Vgl. aller, venir.
faire: ... li dux de Venise s'en iroit devant, et Joffrois ii
mareschaus feroit l'ariere-garde NH, 365; eb. 374, MR. 253.
Jv. 197, 218 etc,
Joffrois li mareschaus fist l'avant-garde VH. 374. RC,
XXXIII, 25. MR. 253.
Mais faites le bien, fist li dux RC. XIU, 9. MR. 111, 263!
(= sich tüchtig zeigen). ,.. tel courtoisie vous fail (Diex) que il
1 Die Beispiele sind sämtlich zweifelhaft, da in ihnen das „4“ auch
zum vorhergehenden Imperativ gezogen werden kann, was allerdings keiner der
$ 46. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, 181
vous a bailliez enseignours, par quoy vous congnoissiés quant vous
faites le bien et quant vous faites le mal Jv. 448 (= Gutes tun).
Vgl. $ 11a.
li maistres de I’ Ospital me respondi, que il m'en feroit le droit
à Pusaige de la Terre sainte Jv. 507. Vgl. $ 11a.
en chascune vile la où tl venoil, les gens fasotent la fealté
Pempereor NH. 269. Vgl. $ 11a.
Et li cuens Guis de Saint Pol faisoit cele nuit le gait
MR. 352.
faire le mal s. faire le bien. Vgl. $ 11a.
Ll i avoit un Gré qui ere mila de lui (d. h. de !’empereor Alexis)
que tuit li autre, et plus li avoit fait faire la mellée as Frans que
nus VH. 221 (= den Bruch mit jm. herbeifúhren).
et fu jours asseneiz de faire la moustrée MR. 470
(= den Beweis antreten).
... st avint que le pais fu faite du marchis et de l'empereeur
RC. CX. Jv. 103, 154, 666. Vgl. $ 11a.
... firent le serement au roy que il le deliverroient ainsi
Jv. 343. VH. 333 (pass.).
Li begas fist le sermon par dous samedis Jv. 181.
... & il en feroit le servise à l’empereor et à l'empire
VH. 423. Vgl. $ ııa
garder: Où vous cuiderez que Sarrezin soient desconfit, ja ne
garderez l’eure, si en serez tous avironnetz MR. 382; eb. 427
(= auf etwas nicht gefafst sein).
jeter: ... toutes les fois que tl nous geleront le feu, que nous
nous metons à coules el à genous Jv. 204.
jurer: ... el & jurerent li Grieu la féalte VH. 390. Vgl.
$ 11a,
lever: ... A bouchier el li autre home de lost... leverent
le cri en Post Jv. 274.
Ll m'avoient si durement levé le pid ke jou n’osole parler encontre
els HV. 603 (= eine drohende Haltung annehmen).
livrer: ... il ne lour demoura home ne femme que tuit ne fussent
mort ou livret à Pespée Jv. 535. Vgl. mettre.
mander: El après ¢ envoia (Papostoiles) un suen cardonal, maistre
Perron de Capes, croisé; el manda par lui le pardon tel con je vos
rai VH. 2.
mettre: Zouf chist se sont mis au chemin por aler à le Serre
HV. 611; eb. 638, 680. Jv. 243.
El ensi fu la concorde et la país mise en lost VH. 199.
Msg. getan hat. Der Parallele zum $ 11a wegen wird trotzdem die Wendung
hier angeführt (s. auch dort Anm. 8).
$847 u. Schlufs. IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel. 183
dix minutes. Je le vois deux fois l'an u.s.f.1 Schon das Altfrz.
zeigt hier den bestimmten Artikel.
Tant vos feromes al mains, en tel forme, que on donra por le
cheval quatre mars, et por l’ome deus VH. 21. ... six fois ou
sept les covenoit le jor armer par tote Post eb. 165. — El li marchis
avoit trouvé st grant kierté en le vile, que on vendott le mesure de
blé de le wile C besans RC. XXXIV, 27. ... Se à eut tel à cui on
donna CC fies à chevalier (s. $ 18b), à tel i eut Cetc. ... et valorf li fiés
CCC livrées d'Angerins eb. CVIL — Et furent cil dedens à sí pou
de viande que il navoient que douze feres, le jour, de livraison
MR. 261. ... je vous donrai la contet de Hainaut, qui bien vaut
vint mil livres l'an eb. 402, 459. — ... dès Anthyoche jusques à
lour grant roy trouverent bien un an d'aléure, à chevauchier dix lieues
le jour Jv. 472.
In dem Angeführten haben wir nun auch den bestimmten
Artikel in allen seinen Verwendungsmôglichkeiten im Altfrz. behandelt.
Eine Zeitfolge der Entwicklung auch hier in allgemeinen Prinzipien
konstatieren zu wollen, ist trotz des immerhin beträchlichen Beispiel-
materials bedenklich, da der Gebrauch dieses Artikels, wie ersicht-
lich, eine grofse Mannigfaltigkeit zeigt.! Es mag daher genügen,
wenn im einzelnen auf die Unterschiede von afrz. und nfrz. Aus-
drucksweise hingewiesen, bei einigen Fällen ein früheres, bei anderen
ein späteres Auftreten des Artikels festgestellt und eine Begründung
versucht wurde. Das war ziemlich oft bei der letzten Gruppe, den
„bekannten Begriffen“, möglich, da die dort behandelten Arten
des Ausdrucks gröfstenteils im Afrz. auch artikellos vorkommen.
Aber das ist nur ein ziemlich kleiner Teil aller Verwendungen des
bestimmten Artikels überhaupt; daraus Schlüsse auch für jenen
grôfseren Teil ziehen zu wollen, wäre unangebracht.
Hiermit könnten wir eigentlich unsere Darstellung schliefsen,?
$ 47 ! Nach Meyer-Lübke, Gr, III, $ 187 (s. d.) entspricht dieser Gebrauch
den von uns $ 35a behandelten Fällen, sowie der artikellosen Verwendung
hier $ 6 und $9 (?).
S, 183 ! Meyer-Lübke, Zs. f. r. Ph. XIX, S. 306 stellt fest, es habe im
Romanischen ein ¿lle pater vor einem ¿lu padre und de ilu padre, ein
tímor vor einem ¿lle fimor gegeben. Das letztere hat sich ja auch aus unsrer
Betrachtung ergeben.
Die erstere Hypothese bildet ferner in seiner Gramm. d. r. Spr. III,
bes. $ 178f. u. öfter einen seiner gewichtigsten Beweisgründe. Leider mufs ich
gestehen, dafs mich trotz eingehender Prüfung der Frage der Herr Verf. in
diesem Punkte nicht überzeugt hat, Die viel häufigere (aber darum nicht
frühere) Verwendung der artikulierten Form des Substantivs gerade im
Nominativ hängt damit zusammen, dafs die absolute Form, die den blofsen
Begriff darstellt, nur schwer Subjekt eines Satzes sein kann (Vgl. z.B. $ 18),
Bemerkenswert sind zur Chronologie des bestimmten Artikels die von
Geijer S. 195 ff. aufgestellten Hypothesen.
2 Die Lehre von der Wiederholung des bestimmten Artikels
gehört nicht in die spezielle „Syntax des Artikels“ (d. h. nicht in die „Lehre
von den Wortarten‘“), sondern in die allgemeine Syntax unter ,, Auslassung
184 IV. Abschnitt: Der bestimmte Artikel, Schlaft
gälte es nicht noch, im Afrz. den Spuren einer Ausdrucksweise
nachzugehen, die, ihrer Form nach dem bestimmten, ihrer Bedeutung
nach dem unbestimmten Artikel nahestehend, im Nfrz. eine Ver-
breitung gewonnen hat wie sonst in keiner anderen
Sprache: dem sogenannten Teilungsartikel.
stehenden Komparativ (li hom plus kauf) der Artikel nicht noch einmal ge-
setzt wird, ist fürs Altfrz. nicht weiter auffällig; Haase (II) S. 40 belegt es
noch fürs 17. Jahrhundert.
V. Abschnitt.
Der Teilungsartikel.!
Eine Eigentümlichkeit der nfrz. Sprache ist die weitgehende
Verwendung des sogenannten Teilungsartikels, dessen Spuren
schon im Afrz. wahrzunehmen sind. Er ist hervorgegangen aus
der mit Hilfe der Práposition de ausgedrückten Ergänzung einer
Mengebezeichnung durch die Angabe der Qualität, d. h. der
Personen, Dinge oder des Stoffs, aus denen die Menge besteht
(z. B. peu de personnes, beaucoup d'argent etc., vgl. $ 16).2
Ein solcher Ausdruck erschien auch verständlich, ohne dals
der Mengebegriff eigens ausgesprochen wurde, wenn es unwichtig
oder unmöglich war, die Menge zu bezeichnen; das de deutete
dann die Abhängigkeit des gesetzten Qualitätsbegriffs von einer
hinzuzudenkenden Quantität an. Diese Ausdrucksweise trat auch
da auf, wo das abhängige Nomen schon in dem Gedankenkreise
des Angeredeten sich befand, also den bestimmten Artikel
führte: des personnes, de l’argent® Da ferner der unausgesprochene
Mengebegriff bald Subjekt bald Objekt sein kann, so darf es nicht
auffallen, wenn der Teilungsartikel nicht nur statt eines Akkusativs,
sondern auch statt eines Nominativs? auftrat (vgl. hierzu: L’ende-
1 Der Ausdruck „Teilungsartikel‘ wird hier der Kürze halber beibehalten,
obwohl schon Städler a, a. O. mit Recht dagegen Einspruch erhoben hat.
— Eine wertvolle Ergänzung zu dem in diesem Abschnitt Enthaltenen bildet
die :ehrreiche Arbeit von Alwin Schneider, Die elliptische Verwendung
des partitiven Ausdrucks im Altfrz., Diss., Breslau 1883. — Vgl. ferner
Geijer S. 207 ff.
2 Vel. Gróber, Grundriís 12, S. 301. — Dafs der Teilungsartikel ledig-
lich „auf der modifizierten Beziehung des Verbums zum Nomen“ beruhe, wie
Städler S. 306 Anm. nach Grimm (D. Gr. IV, 651) annimmt, scheint mir
nicht richtig. Fälle wie boire de l’eau (deutsch: Wasser oder von dem
Wasser tr.), in denen de auch vom Verbum abhängig gedacht-werden könnte,
bilden nur einen kleinen Teil aller Erscheinungen dieses frz. Sprachgebrauchs.
8 Gellrich S.61 bemerkt die ersten Spuren des Teilungsartikels in
Texten des 15. Jahrh., während Schayer S, 141 ihn schon für die Karlsreise
und das Rolandslied belegt.
4 Diejenigen Beispiele unserer Texte, in denen der Teilungsausdruck als
Subjekt, Prädikat oder abhängig von Präpositionen auftritt, heben
wir durch einen * hervor. Schneider S. ı5fl. und 30 behauptet nämlich,
dafs die ersten beiden Fälle sich erst vom 15. Jahrh. ab finden (wobei er den
186 V. Abschnitt: Der Teilungsartikel. 548
main de la saint Martın issirent nombre] de cels de Jadres et
vindreni parler al duc de Pas VS Bon
$ 48. Das artikellose Nomen mit & im Teilungs-
sinne.
Quantität entnommen
wir diese artikellose Verwendung nur noch da, ee
Nomen ein subjektiv bewertendes Adjektiv! vorangeht
. de beaux yeux, de bon paín)?; im Afrz. war sie aufserdem
auch bei Eigennamen, Stoffnamen und einem Nomen im
Plural möglich (z.B. de Jrs de pieres u. à.). Es ist hierbei
daran zu erinnern, dafs in diesen Fällen das Altfrz. auch ohne
ein solches de noch den Artikel entbehren konnte. Wir führen die
daher in der Anordnung vor, wie sie im Lund IE Abschnitt
wurden.
Fälle
Et li Grifon oreni mis d'Englois et de Danois®
his sh 265 CE Constantinoble), tresci que al palais de oa
VH. 185. Vgl. $5.
(Li rots) saut en meir tous armeiz, l'escu au col a
poing; el ol de meir jusqu'au ceintuir MR. 375. Vgl. $8.
Er selbst S.4 gegebenen Be letzteren Fal
belegt er nur je elomal im 13. und 14. 1%. Jah, wahrend Schu ach 5;
ebenfalls schon zwei Beispiele aus Rustebuel ss überrascht,
noch in der von einge) Kenntnis des Ge seugenden \bhand-
lang en Gelje r S. 214 unter a) die, wie ich meine, nunmehr wissensch:
abgetane Ansicht vorzufinden, als trete ein de niemals vor dem Teilun
auf, „um die Aufeinanderfolge zweier de zu vermeiden“. 3
anstandslos von „"/z Semaine’ de du Bartas, I Histoire
eae” th Vgl. die von Geijer Seiler beigefügten
1S, Gróber, Grundrifs 1%, S. 273.
2 Die Sonderstellung dieses Falles im Nfrz. ist vielleicht dent
durch die Teilungsform bei solchen Adjektiven, bei denen ein pre mn
Artikel ausgeschlossen ist, z. B, je connaís de tels animaux. 1. Lund
borg S. 15; die dort angeführten Beispiele wie Donnes-moi de ces pommes.
la, Fat reçu de ses nouvelles kommen natürlich nach $ 25 Anm
Betracht, werfen aber Licht auf den Sinn des Artikels in der Ve
de in partit Bedeutung), — Städler S 309 erklärt das Au
bestimmten Artikels bei vorangehendem Adjektiv als „eine Verl 1
quantitativen Beziehung mit der qualitativen, indem das Qua m €
Sache genommen wird, die entweder an und für sich qualitativ gedacht wir
(bevere vino Wein trinken) oder durch ein Adjektiv ad de. vía) .
drücklich qualitativ gesetzt ist,“ Unsere historische Betrach d
scharfsinnige Gedankenreihe überflüssig.
3 Schneider, S. 26 will bier unberechtigerweise die ansch nend al
stehende Lesart der Hdschr. D einführen, welche grant nié Y must
Vyl $49 Anm. 2.
$S 48; 49. V. Abschnitt: Der Teilungsartikel. 187
... ne n'avoient pooir que il porchaçassent viande quatre arbalestées
loing de Post. Et il en avotent mult por, se de farine! non el de
bacons VH. 165. Vel. $ 18b.
... sí atorna son afaire et ordena ses batailles; et il avoit avec
lui de mult bone gent VH. 322. *... et tote lor oz se loja sor le
rivage, de grans genz que il avoient à pié et à cheval eb. 469.5
Ensinques i fist (Johannis) de mult granz assaus, et cil se defen-
dirent bien eb. 473. Ke vous diroie jou? tant lor a li empereres pree-
cié de Nostre Segnor, el mis avant de boines paroles et amonnestés
de bieles proeches, ke il ni of st couart kt maintenant ne fust garnis
de hardement AV. 517. Dedens chele capele si trova-on de moult
rikes sainluaires RC. LXXXII (Zi rots) li fist demandeir (d.h.
au Sarrazin) par un druguement des avenues Solehadin. Ei il res-
pondi qu'il en diroit asseiz, el de vraies MR. 197. Zt en cel ost
contre le roy d'Angleterre et contre les barons, li roys donna de grans
aons Jv. 105. (Li Tartarin) ont mout de peuples crestiens qui croient
en la loy des Griex, et cil dont nous avons parlei et d’autres® eb. 488.
L'endemain just li os en un lieu que on appelle Passe-poulain, là où il
a de mout beles eaues, de quoy l'on arose ce dont li sucres vient
eb. 567. ... j'ai mangié avec aus grant foison de divers més de char,
et beu de bons vins fors et clers eb. 658 (an eine Abhängigkeit
von dem vorausgehenden Quantitätsbegriff ist hier kaum zu denken).
Vgl. $ 25.
. ne n’avoieni pooir que il porchaçassent viande quatre arbalesties
ling de lost. Et il en avoient mult poi, se de farrine non el de
bacons VH. 165. Li Grieu fraioient as noz qui rescootent le feu; et
en Y of de bleciez eb. 218. Zr sí avoit vilains ki à nostre gent
Jetoient de pieres en grans fondes ki molt mervelleusement lor grevoient
HV. 677. ... el st nombroit-on qu'il avoit bien largement en le chité
M :
xxx Prestres, que moines que autres, des autres grans, des haus, des
bas, de poures, de riches RC. XCU, 71.7 Vgl. $ 26.
$ 49. Der bestimmte Artikel mit de im Teilungs-
sinne,
Wenn die von dem unbestimmten Mengebegriff abhängige
Qualitätsangabe nicht der Begriffssphäre im allgemeinen, sondern
* Vgl. Or covient que vos 1 alliez Ou vos i envotes de gent Dont li
drois Dieu soit calengiez Rustebuef 8, 78—80 (bei Schuhmacher 5.58).
Zwei ähnliche Beispiele für Stoffnamen bietet Geijer S.209 noch aus dem
Chevalier du Papegau (15. Jhd.); er schreibt jedoch dort das Fehlen des best.
Artikels dem südfrz. Einflufs zu.
5 Der Hsg. übersetzt: ... el toute leur armée de nombreuses gens qu'ils
avaient à pied et à cheval se rangea sur le rivage. Diese Konstruierung
des Urtextes scheint mir ein wenig gesucht.
$ Ähnlich erklärt sich durch ein zum Adjektiv hinzuzudenkendes Sub-
stantiv das nfrz. d'autres — andere (statt eines zu erwartenden des autres).
7 Die Artikellosigkeit ist nach den beiden unmittelbar voraufgehenden
Parallelen mit Artikel an dieser Stelle aufrállig. Dazu kommt die Schreibweise
riches (statt rikes) im pikardischen Text. Sollte nicht vielleicht ein Schreib-
fehler des späteren Abschreibers vorliegen? —
188 V, Abschnitt: Der Teilungsartikel, $ 49.
einem bestimmt gedachten, d. h. dem Angeredeten gegen-
Vorstellungskreise angehört, so erhält sie natürlich nach
$ 32 ff, den bestimmten Artikel, Schon im 13, Jahrhundert über-
treffen diese Fälle an Zahl die des vorigen Paragraphen. Alle
Einzelheiten über den Gebrauch des Artikels aus dem vorigen
Abschnitt, dessen Reihenfolge in der Anführung der Beispiele wir
beibehalten, finden hier entsprechende Anwendung!; vgl z B,
beaucoup des personnes que tu m'as nommées mit tu m'as nommé
des personnes que je ne connais pas; quantilé du vin que nous
avons bu mit nous avons bu du vin de mon cru,
Hier haben wir den „Teilungsartikel“ im nfrz, Sinne vor
uns. Er bezeichnet eine unbestimmt gelassene Menge einer dem
Hörer bereits gegenwärtigen Qualität, d. h. eines Stoffes (Sing.)
oder solcher Personen oder Gegenstände (Plur,).
El pour ce que li baron de France virent le roy enfant el la royne,
sa mere, femme estrange, firent-il dou conte de Bouloingne, gui estoit
oncles le roy, lour chievelain, et le lenoien! aussi comme pour signour.
Après ce que li roys fu corones, il y en of des barons, qui
à la royne granz terres que elle lour donnast Jv. 72. Vgl. $ 32.
Là fu feruz d'une sajete li marchis Bonifaces de Monferat ...
si que il comenga à espandre del sane VH. 499. (Alexis) requist des
barons que il lí aidaissent à conquerre de le terre encor RC. LVU;
XCIX, 76. Son vin trempoit (li roys) par mesure ... Il me demanda
en Cypre, pourquoy je ne meloie de l'yaue en mon vin Jv. 23, 667.
El lors je demandai à boire, el Pon m'aporta de Pyaue en un pot
eb, 323. De Wille de Cypre nous partimes, puis que nous eumes pris
en Lille de Pyaue fresche el autres choses eb. 638. +...
mes nouviaus varlez, vint trenchier devant moy, et pourchassa de la
viande à l'enfant tant comme nous mangames eb. 409. Si vous Pri,
sire, que vous li priez (d. h. ma mere) que elle me baille de l'argent
el des gens eb. 523. ... nous veimes une grant ylle en la mar,
qui avoit à non Panlennelée ... La royne pria le roy que il y en-
volast trois galies pour penre dou fruit pour ses enfans eb, 640.
— *El drecierent à une barbecane deus eschieles enprès la mer; ...
El par vive force monterent des chevaliers? sor les eschieles et dus
coran VH. 171. Bei der Verteilung der Beute: ... comencierent
1 Der Unterschied in der Funktion des Teilungsartikels im Afrz. und im
Nírz. beruht keineswegs, wie Schayer S, 140 meint, auf der ein
Bedeutung des bestimmten Artikels in den beiden Sprachperioden
wie schon Geijer S, 213 bemerkt, seine Funktion ve
Grund liegt vielmehr in der im Neufrz, viel gröfseren RE des-
selben auch auf Begriffe, die ibn afrz. noch entbehren konnten.
% Diese Lesart wird von Schneider S. 15 in nicht
Weise angefochten. Die Hdschr. A bietet zwar „des chevaliers, er
als oblique Form vom Hsg, mit Recht verworfen wurde. Den;
bieten hier ferner zwei andere Hdschr. C und E, dem ra ds Let:
„chevalier et siergant" der Hdschr. D gegenübersteht, so dafs die Annahme
eines Schreibfehlers in A durchaus begründet erscheint, Bi
$ 49. V. Abschnitt: Der Teilungsartikel. 189
d’enqui en avant li covotous à retemr des choses eb. 253. Et issı
fu Johannis tot le mois d'avril devant Andrenople; et Paprocha si de
prendre qu'il abati des murs et des tors en deus leus trosque en
terre eb. 473. ... il vinrent à une chité ... se y sejournerent un
peu, tant qu'il furent bien rafreski et qu'il eurent acaté des nouveles
viandes à metre en leur nés RC. XII, 10. ... ef si nombroit-on qu’il avoit
: ys M .
bien largement en le chilé zzz prestres, que moines que autres, des
autres grans, des haus, des bas, de poures, de riches eb. XCII, 71 (vgl.
$ 48 Anm. 7) (Li rois Phelipes) fist refermeir ses chastiaus et ses marches,
el fist venir des vins et des viandes et des gens si comme pour lus deffendre
el sa terre MR.92. ... sí fist di rois aporteir pain et vin; el fist
taillier des soupes, et en prist une et la manja eb. 280. Est-ce li
Jroumenz que vous nous devies ameneir pour faire des gastiaus en
quaresme? eb. 417. Beim Flufsübergang: Z7 il estoit bien vors
que il en y ot des noiés au passer Jv. 217. Li chevalier .sarrasin
se mistrent en la ville, el commencierent à boivre des vins eb. 309.
... el plusours fois avint que li roys les servoit (d. bh. des povres) ...
et lour donnoit au departir, de sa propre main, des deniers eb. 720.
Vgl. $ 33a.
Dame, dist-il, vees-ct la galie toute preste qui vous atent. Or
dou hasteir, que nous ne soiens perçeu! MR.8 (= jetzt schnell,
Eile!).3 Es herrscht Totenstille in der belagerten Stadt Damiette:
Par foi, dist li rois, or ni a que de Passaillir. Or aus eschieles!
etc. eb. 171. Man schlägt einen Streifzug gegen die Sarazenen
vor: Par foi, dist li legaz, il wi a donc que dou mouvoir et d'aleir
à Tenis; el maintenant que nous venrons ld, nous Passaurons et la
penrons eb. 175. Vgl. $ 33b.
Kampf zwischen Franzosen und Englándern: Zn la parfin
Jfurent desconfit li roial; et en prist (Richarz) desqueiz qu'il vout
MR. 113. — ... s’ahalissoient de venir sor lui et de prendre dou
sien HV. 637. Vom Kaiser Emanuel heiíst es: ... nus ne li de-
manda du sien qui de le lot de Rome fust qui à lui peust parler,
qu'il ne li fesist donner C mars RC. XVIII, 12; LVIL ... & papes
sot que l’empereres le guerroioit et prenott dou sien MR. 235. *Der
christl. Adel verrät das heilige Land an Saladin: ... se vous voulez,
pour dou vostre nous vous renderiens la terre eb. 34. Die Bürger
von Namur werden zur Rechenschaft gezogen: ... el l'empereriz
faisott penre dou leur, el les mesmenoil durement eb. 446. — Au
contraire, disoit-il, que male chose estoit de penre de l'autrui Jv. 33.
3 Der Ausdruck ist nach meiner Auffassung die Verkürzung eines Ge-
dankens, der vollständig in den beiden folgenden Beispielen vorliegt (or n't
a que ...; s. S.191, Z. 8.); dou hasteir ist direktes Objekt (vgl. A. Schulze,
Zs, f. r. Ph. XV, 505), also Infinitiv mit Teilungsartikel. Vgl. jedoch Tobler,
Verm. Beitr, I, 18. — Anders erklären G. Paris, Romania XVIII, 204 (or
du bien faire = or pensons (penses) du bien faire, vgl. $ 11a unter faire
bien) und ähnlich Meyer Lübke, Gramm. III, $ 528. Nach dieser Deutung
würde hier allerdings kein Teilungsartikel anzunehmen sein.
190 V. Abschnitt: Der Teilungsartikel. $ 49.
— ... El sacs ke dl en i ot des autrest ki moll furent preudome
de lor cors à celut besoing HV. 654. Vgl. $ 33c.
Alant se deparli li rois dou conseil, el fist lendemain apareillier
son oire, el eslut dou micuz de ses barons MR. 103. Vgl. $ 33e.
El si i trova-on (en le capele) de le veslëure nostre dame RC,
LXXXI, ... el burent lí uns dou sanc à l'autre MR. 36. Der
ha Sa e pi von Artois ab, die Sara-
zenen jetzt anzugreifen: ,, ai, hai! dit li cuens (spóttisch), zoirement
ce dit-on voir: Adès aura-il en Templiers dou poil dou leul“ eb. 383.
++ À roys ... pria que chascuns li donnast dou merrien de ses
neis pour faire un Here bouchier le flum Jv. 211. et
nous demanderent après se nous lor donriens nus des chastiaux
baron tenoient ou réaume de Jherusalem, pour nostre délivrance. YA
di cuens de Bretaingne dist que nanil; que li chastel ne estoient pas
dou fiá dou roy de France eb. 810.5 — ... si leur bailla-on des
deniers le conte de Champaingne RC. VIII. Après si demanderent
li baron as messages des nouvelles de Coustantinoble eb. CN, 78.
*Jehans li Blaks seut qu'il venoit, si ala encontre lui, et des haus
hommes® de Blakie avec eb. CVI, 79 (vgl. Zs. £ r. Phil. 111, 88). Z
rois Jehans) fist demander (au Sarrasin) par un druguement des
avenues (— aventures) Solehadin MR. 197. *... ore nous a mous-
trei Diex une partie de son grant pooir; car uns > de ces pelis vens qui
est si pelíz que à peinne le sail-on nommer, dent anar MEAR
ses enfans el sa femme el sa gens noiés. Or dit saint Anciaumes
que ce sont des menaces Nostre-Signour etc. Jv. 40. “El cist dut
frere tindrent dou conte Henri tous lour heritaiges et lour dous contées
el lour apartenances; el les tindrent après des hoirs le conte Henri
qui tindrent Champaingne eb. 92. Îllec appela li roys des riches
homes de Post eb. 569. ... el me semble que il (= li roys Looys)
Jera le grei Dieu el le grei nostre saint roy Looys, si
des reliques le vrais cors saint eb. 767. Vgl. $ 34a. a
. el sí nombroil-en qu'il avoit bien largement en le chill he
prestres, que moines que autres, des aulres grans, des haus, des
bas, de poures, de riches RC. XCU, 71.7 Vgl. $ 34b. >
..+ si leur bailla-on ... des denters que maistres Foukes ay
pourchacié RC. VII. .., on ne departi onques au quemun de Post ne
as poures chevaliers ... fors le gros argent, si comme des
ere que les dames de le chité portoient as bains eb.
. lí vens abal des arbres qui sont en Paradis aussi comme li vens
4 Vel. § 48, Anm. 6, be
5 Man brauchte hier keinen partitiven Ausdruck er on
könnte konstruieren: estre de = „gehören zu“ (was
bei prädikativer Stellung des Teilungsausdruckes stets i
Schneider S, 16f. findet Beispiele dieser Art erst vom 15. Jahrh,
* Vgl. $27, Anm. 2, a -
Y Die Stelle ist handschriftlich nicht ganz sicher, Vgl.$48, Aum, 7.
$ 49 u. Schluss. V. Abschnitt: Der Teilungsartikel. 191
abat en la forest en cest pais le bois sec Jv. 189. Et li roys me
respondi que il me feroit bien pater des deniers que il devoit au
signour de Courtenay eb. 412. Vgl. $ 34c.
El dedenz cel sejor, pristrent des blez en la terre, que il ere
moissons VH. 126. Vgl. $ 34e.
Graf Balduin von Flandern willigt in die Heirat seiner Schwester
mit König Philipp ein: Dont li arcevesques Guillaumes respondi et dist
au rot: ,,Stre, or n’i a mais que dou hasteir la besoingne.“ (s. Anm. 3)
MR. 75. Vgl. $ 34f.
Nach einem Doppelangriff zu Lande und zur See auf Kon-
stantinopel: Et quant il furent desarmé, li Venicien qui estotent passé
en nés el en barges, si vinrent demander de leur nouveles (!) (as Fran-
chois) etc. ... El li Franchois redemanderent des nouveles as
Veniciens etc. RC. XLIX. Vgl. $ 36a.
... El ceste gent que je vous nomme, appeloit l'on de la Haule-
gua Jv. 283 (= die Halka, Leibgarde des Sultans). Vgl. $ 40
Anm. 2.
Or oiez des aventures queles eles sunt, si con Diex volt AV. 369.
Vgl. $ 44a.
*Eine nach Mundvorräten ausgesandte Abteilung wird von
Griechen überfallen: Z/ en dementiers qu'il se combatoient, virrent
nouveles à Post qu'il estoient encontre des Grieus; et quant chil de
Post oïrent les nouveles, si s'armerent etc. KC. LXVI, 54. Vel. $ 44b.
... on lí avoit ses treves sí villeinnement rompues; car on li avoit
tuet les malades que il (= li ennemi) devoient garder, el fait8 dou
merrien de ses engins Jv. 401. Vgl. $ 45 a.
Versuchen wir es, auch hier wieder einen Einblick in die
Entwicklung zu gewinnen: Unsere Texte zeigen den Teilungsartikel
(S 49) ausschliefslich vor Konkreten,! und zwar fast ausschliefslich
vor solchen, denen kein subjektiv bewertendes Adjektiv vorangeht,
für welch letzteren Fall die Artikellosigkeit auch im Afrz. ($ 48)
die Regel bildet. Es ist daraus wohl mit ziemlicher Wahrscheinlich-
keit zu schliefsen, dafs der Teilungsartikel in jenen Verwendungen
auch zuerst auftrat, zumal wir gesehen haben ($ ı8), dafs Abstrakta
in der behandelten Periode noch vorzugsweise artikellos sind. Da
immerhin der Stil von Prosahistorikern zum Gebrauche von Ab-
strakten wenig Anlafs bietet, so halten wir ein abschliefsendes
Urteil bis zur Untersuchung geeigneterer Texte zurück.
Mit diesem Vorbehalt schliefsen wir weiter, dafs die Abstrakta
$ 49 ® Die hdschr. Überlieferung ist unsicher: das Wort fait ist vom Hsg.
ergänzt. Die Hdschr. B gibt: ... ses angins decouppez etc.
S. 191 1 So gibt auch Schumacher S. 58 aus Rustebuef mit einer Ausnahme
nur Beispiele für Konkreta. Schneider 5. 24 findet solche für Abstrakta
erst in Texten des 15. Jahrhunderts.
192 V, Abschnitt: Der Teilungsartikel. Schlufs.
den Teilungsartikel erst in Anlehnung an die Konkreta annahmen:
ein de la pitié war erst möglich, nachdem /a prfié mit Artikel ($ 45b)
möglich geworden war.
In jüngster Zeit scheint endlich noch eine weitere Entwicklung
vor sich zu gehen: wie nämlich ehemals de pires in Anlehnung
an les pierres zu des pierres fortschritt, so deutet uns das Schwanken
zwischen de gros mots und des gros mols, de véritable honneur und
du véritable honneur an, dafs auch in diese mit voraufgehendem
Adjektiv versehenen Ausdrücke der Teilungsartikel
beginnt, ein Gebrauch, der, wie die Beispiele zeigen (vgl. auch
Schneider S. 28f.), schon im Afrz. nicht ausgeschlossen war;! so-
bald der Artikel durchgedrungen ist, wird auch hier der Endpunkt
der Entwicklung erreicht sein.
Bemerkenswert ist noch beim Teilungsartikel, dafs, während
seine Form dem bestimmten Artikel nahesteht, seine Bear
doch der des unbestimmten sich nähert. So dient er denn schliefs-
lich auch im Nfrz. dazu, den unbestimmten Artikel da zu ersetzen,
wo dieser nicht ausreicht, nämlich im Plural nach Verstummung
des Plural-s (vgl. $ 26; nfrz. un homme, aber pl. des hommes).
Schlufs,
In unserer Darstellung wurde der Versuch gemacht, das all-
mähliche Vordringen des Artikels, einer Verbindung von Demon-
strativ- und Indefinitpronomen mit dem Nomen, in der französischen
Sprache klarzulegen. Überall wurde nach allgemeinen Gesichts-
punkten gesucht, denen die Einzelerscheinungen sich unterordnen
liefsen. Wir vermessen uns nicht, in jedem Falle das Richtige
getroffen zu haben, besonders wo in demselben Beispiel zwei oder
mehrere Auffassungen sich kreuzen konnten, was häufig genug
vorkam; es wurde dann der betreffende Fall in die nach unserem
Dafürhalten mafsgebende Gruppe verwiesen, welche bei demselben
oder einem ähnlichem Ausdruck die meisten Parallelen aufzuweisen
hatte. Wenn wir hierin gewifs manchmal geint haben mögen, 50
glauben wir im grofsen und ganzen einen zuverlässigen Überblick
über das unfangreiche Material gegeben zu haben. Wir vermessen
uns aber trotzdem nicht, vollständig alle Erscheinungsformen
der Artikelverwendung erkannt zu haben; dazu gehört ein Vergleich
der anderen Perioden der französischen Sprache, über die wir uns
vorläufig noch nicht zu äufsern vermochten, da wir zunächst das
Neufrz. zur Kritik heranzuziehen hatten. Wir vermessen uns auch
1 Es ist also nicht ganz richtig, wenn Geijer S.211 dies „einem
jüngeren Stadium in der Sprache“ zuweist, weil er es erst in einem Texte
des 15. Jahrh. belegt findet. Auch Riese S. 46 führt einige derartige Bei-
spiele aus Fioissart an.
Schlufs. 193
nicht, den Sprachgebrauch des 13. Jahrhunderts hier zu erschôpfen,
da wir uns nur über den lehrhaften (prosaischen) Ausdruck Kennt-
nis verschafft haben; zur Vervollständigung dessen, was wir aus
affektischer Redeweise mit angeführt haben, bedarf es noch
der Untersuchung namentlich poetischer Texte derselben Zeit.
Immerhin hoffen wir eine Grundlage geboten zu haben, auf der
weitere Einzeluntersuchungen aufgebaut werden können; erst nach-
dem sie ausgeführt sind, wird man behaupten können, dafs man
den Gebrauch des Artikels im „Afrz.“! kenne. In diesem Sinne
wolle man die vorliegende Arbeit als einen bescheidenen Beitrag
hinnehmen.
1 In vorliegender Arbeit wurde der Ausdruck ,,afrz.“ der Kürze halber
mit Bezug auf den Sprachgebrauch der behandelten Texte verwendet.
Beiheft zur Zeitschr. f. rom. Phil. 11. 13
Register.
Die Zahlen bezeichnen in der Regel die Paragraphen und Anmerkungen,
nach „S.“ die Seiten, in Klammern die Zeilen (kurs:v = von unten).
a) Namenregister.
Ayer S, 244, Mätzner 21, 447 und S. 24 (16), 129!,
Carlberg 10%, Meyer-Lübke 13, 51, 8u.1, rol, $,
Darmesteter 133, 113, 141, 18%, 201, 25 u.3, 5, 331,3,
— € Hatzfeld 5. 113? 36!, 390.2, 411, 471, 49% und S. 1
Diez 1%, 51, 8, 10%, 21, 394 und S. 22, (18), 22, 4 (12), 111%, 1641 176%,
113 (13), 129 (19). 1831.
Eder 125, 311, 414,
Funge S. 22,
Geijer ı!, 32!, 343, 484, 49! und
S. 13, 22, 244, 183%, 1851, 4, 1921,
Gellrich 14, 44, 51, 8%, 125, 375, 394,
414, 42? und S. 1853,
Girault-Duvivier S, 24 (4). Sachs-Villatte 13%.
Grasseric, R. de la, S. 21, Schayer 113,7, 122,48, 141, 183,
Gróber 11%, 121, 241, 301, 303, 48! 20?, 252,5, 271, 49! und S. 1111,
und S. 2 (19), 31, 1852. 1121, 3, 185°.
Haase 14, 4!, 11% 125, 208, 252,5 ' Schneider 483, 49%, 5 und S. 1851,4,
323, 393,2, 41* und S.143 (9), 184 (2). 1911, 192 (11).
Heller 22? und S. 43 (chanter). Schulze, A. 493.
Hübner 4%, 5, 7%, 40%, 414,5,7,, 42% ' Schumacher 6%, 125, 40%, 413, 484
Miller, E. 422,
Paris, G. 493,
Platen 125,
Plattner 411,2.
Raumair 255, 404, § nnd S. 112(18).
Riese S. 1921.
Humbert 411. ' und S. 1854, 1911.
Klint 111,9 8, , Städler 48? und 5. 1851,1.
Koch 43, 5', 125, 201, Stimming 12°, 334
Köhler 43, 125, 406. ' Tobler 61,2, 8, 10°, 11°, 161, 181,
Le Roux de Lincy 19119, 374, | z0u.1,2, 25, 32%, 332 341, 371-3,
459, 5. 381, 41% 441, 49° und S. 112 (9,
Lücking 133, 221, 1761,
Lúdke S. 23, | Toennies 12%,
Lundborg 48? und $. 11, 21, ‚ Zander 14!, 184 und S, 113%
b) Sachregister.
andut, afrz., mit und ohne A. 255, 32 (S. 130), 33d, 34b; bei (avoir +)
Abstrakta s. Gattungsnamen. Subst. (=selbstverst. Besitz) + präd.
Artikel, bestimmier: bei Infini- Adj. 33a; bei Possessivpron. (le
tiven 32, 33b, 34f, 45b, 49; vor Zahlen | mien, les siens) 33c, 34b; bei
Register.
Indefivitpron. (¿'wx, l'autre) 330, |
34b; bei Teilangaben (la moitsé,
le Premier venu) 33d; bei Kom-
parativen (Ze mieux, les meilleurs)
33e, 34b; bei Adverb. (au-dessus,
du moins) 33f; in zusges. Präpos.
(au lieu de etc.) 34a; „determira-
tiv’ 34%; Bekanntschaft „insinu-
jerend" 40? undS. 191 (15); zur Chro-
nologieS.1831; WiederholungS. 18312,
Artikel: Entstehung S. 1, 2?; Gebr.
im Lat. ı und S, 14.1, 2; Wegbleiben
vor Ordnungszahlen (à fiers jor)
6u.2; Wegbleiben nach cuz, autrui
und in Dieu merci 251; unerklärtes
Wegbleiben S. 1111, Wegbleiben
nach Präpos. u. beim Objekt? S. 1831,
d'autres, nfrz, 48°.
autrefois 183,
l’autrur S.137(9), 143 (8), 189 (9).
beaucoup S. 102 (9).
bien venu, soyes le, 37%.
bonjour, souhaiter le, 371.
chose = etwas, es 188,
contraire, au c., S. 134 (9).
coup, tout à c., 10a.
dans, afrz. vor Personennamen 10.2,
Dieu, D. merci 25'; le bon D.
S. 1641,
escient, mien 255.
force = eine Menge S. 86 (7).
Gattungsnamen: Verhältnis z. d,
Artoamen S.4; z. d. Stoffnamen u.
Abstrakten 18u.2,
Heiligennamen 1, 345.
lequel? interr. 33c, 34a, b.
lequel, relat., 32, 36a Schlufs,
lequelque, afrz., relat., 33c, 34 a, 49.
195
mainz, mainte, afrz., 255,
Maine, le, 41°.
Mans, le, gou®,
merci, Dieu m. 251; soe m. 25°.
merde, zu la m. 37°.
milieu S. 103 (10).
on, l'on = man 183,
ptega, alız., 18°.
premier(s), Ádverb oder
kativ? 125,
„Pronominaladjektiv“ und „ad-
jekt. Pronomen“ 255.
» Pronominalsubstantiv “
„subst. Pronomen“ 25°.
prud 'homme ohne unbest, Art.
S. 103 (17), 68 (4).
quel = cui, afrz., 328,
saint vor Heiligennamen 1.
Stoffnamen s. Gattungsnamen.
Terminologie, zur, 255 und S. 3(8).
Textgestaltungund-auslegung,
zur: VH. 14, 33%, 48%, 5, 49? und
S. til
HV. 18;
RC. 103, 111, 12, 204, 254, 273,
281, 40%, 461, 487 und S. 1111;
MR. 114,9, 46% und S, 59 (hair);
Jv. 7%, 11%, 49% und S. 68 (eslire),
1111;
ferner Boileau 41; Chev. lyon 83;
Cligés 18%; Escanor 37%; Eulalia
51, 201; Froissart 417; Renaut de
Mont. 337; Rustebuef 6%, 125, 403, 484.
tel 25 (c)u-®, 27b, 48%,
tos, tote mit und ohne A, 255; pas
du tout 36; tout à coup 10a.
unus, lat., als unbest. Art. S. 2?;
als Indefinitpron. S. 113%.
prädi-
und
S.
S.
Berichtigungen.
(Zeilen in Klammern, kursiv = von unten).
ı (8) lies: das Nomen ...
3 (10) lies den letzten Teil der Klammer, wie folgt: ... 24,
25 Anm. 1,S, 111 Anm. 1, $$ 27a Abs. 2, 27b, 29— 31, 32 Abs. 2,
33b, 37a, b, d, 38, 39 u. Anm. 2, 40—43, 45—49).
S.
S.
14 (2) lies: $ 7b.
26 (26) lies: ... Belege.* — (Absatz).
Anmerkung:* Die Beispiele dieses und des folgenden Paragraphen
sind innerhalb der Gruppen a, b, c etc. alphabetisch geordnet.
nn yn nn nun
nn
. 65 (17) lies: veoir (ohne Trema): ... fanf que etc.
. 69 (5) lies: ... li evesques.
. 71 (23) füge ein: ... Jv. 167 (vgl. $ 33d, S. 139, Z. 14).
. 73 (12) füge ein: ... eb. 401. messagier chevalier Jv. 163.
. 91 (22) lies: artikellos angereihten Nomina ...
. 94 (17) lies: weil sie .
101 (22) füge ein: ... MR. 82 (s. S. 119, Z. 2).
. 106 Anm. 5 (9) füge ein: ... ganz, plur. alle, z. B. fote jor, totes
TOTES, S. U. etc.
. 110 (9) füge ein: ... MR. 50. etc. (s. S. 117, 2. 15ff.).
112 Kopfdruck lies (statt $ 26): Schluís.
129 (6) lies: Mätzner.
143 (1) lies: =. 137 Z. 9).
. 153 (15) lies: /a (ohne Akzent!) saint Michel...
. 173 (22) lies ... im ägäischen Meere.
Lruck Yen. Ehrhardt Karras. Halle a S.
BEIHEFTE
ZEITSCHRIFT
FÜR
ROMANISCHE PHILOLOGIE
HERAUSGEGEBEN
VON
Dr. GUSTAV GRÖBER
PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT STRASSBURG LE,
IV. HEFT
CHARLES DE ROCHE, LES NOMS DE LIEU DELA VALLEE MOUTIER-
GRANDVAL (JURA BERNOIS) ÉTUDE TOPONOMASTIQUE
HALLE A. D. S.
VERLAG VON MAX NIEMEYER
1906
LES NOMS DE LIEU
DE LA
VALLÉE MOUTIER-GRANDVAL
JURA BERNOIS)
ÉTUDE TOPONOMASTIQUE
PAR
CHARLES DE ROCHE
HALLE a. p.S.
VERLAG VON MAX NIEMEYER
1906
PE
Table des matières.
Introduction . . . . 2 2 . 2 ee ee . . ,
A. Phonétique du patois de Moutier-Grandval.
a) Vocalisme. i à
b) Consonnantisme . . . . . . . .
B. Toponomastique.
a) Noms de lieu dérivés de noms d’homme.
de familles et sobriquets. 2. Prénoms. 3. Noms de saints.)
b) Faune et Flore. (Noms dérivés de noms 1. d'animaux.
2. de plantes.) . . + + + +
c) Topographie. (1. le sol. 2. l’eau.)
d) Cultures et activité de l’homme. (1. Habitation et
industrie. 2. Cultures: a) champs; B) forêt; y) clôture et
chemin. 3. Outils.) . . . . . . . +.
e) Noms de lieu d’origine ecclésiastique .
f) Noms de lieu d’origines diverses .
g) Noms d’origine obscure.
C. Conclusion. . . . . 2 . . . .
pag.
1—$
6—12
12—17
18—22
22—27
27—33
34—42
42—43
43—44
44—45
46—47
Ouvrages spéciaux consultés.
Adam, Zes Patois Lorrains. Nancy 1881.
Ascoli, Schizzi franco-provensali. Arch. glott. III. II,
Bridel, Glossaire du patots de la Suisse romande. Lausanne 1866.
Daucourt, Dictionnaire historique des paroisses de l'ancien dvéché de Bale.
Porrentruy 1897.
Degen, Das Patois von Crémine. Diss. Basel 1896.
Du Cange, Glossarium mediae et infirmae latinitatis. Paris 1840.
— Fontes rerum Bernensium. Bern 1883.
Gatschet, A., Ortsetymologische Forschungen. I. Bd. Bern 1867.
Gauchat, Ze patois de Dompierre. Diss. Zürich 1891.
Godefroy, Dictionnaire de l’ancienne langue française. Paris 1881,
Grammont, Mémoires de la soc. linguistique de Paris. 1900—1901. Le
Patois de Damprichard.
Gröber, Grundrifs der rom. Phil. Strafsburg 1888.
Holder, A. Altkeitischer Wortschats. 1. II. Leipzig 1896.
Körting, Latein.-roman, Worterbuch. 2. Aufl. Paderborn 1901.
Kübler, Die suffixhaltigen romanischen Flurnamen Graubündens. Leipzig
1894. b) Berg- und Flurnamen der Gemeinde Chamounix, Progr.
Münnerstadt 1901.
— Memoires de la Soc. jurassienne d’ Emulation. 1880 —1900.
Meyer-Lübke, Grammatiz der roman. Sprachen. I (1890). II (1894).
Leipzig.
— Einführung in das Studium der roman. Sprachwissenschaft. Heidel-
berg 1901.
Muret, E, Notes sur le projet d'un dictionnaire toponomastique de la
Suisse romande. (Manuscrit.)
Puitspelu. a) Phonétique Lyonnaise. Lyon 1885. b) Dictionnaire étymo-
logique d. patois lyonnais, 1890.
Raspieler, Ferd., Les Paniers. Poème patois. 1736. Publ. par X. Kohler.
Porrentruy 1849.
Ritter, Les noms de famille. Paris 1875.
Rolland, Fiore et Faune popul. de la France. Paris 1877—1883.
Rossat, Nocls Jwasstens. Rev. suisse des traditions populaires, vol. TIL IV.
Roussey, G'ossatre du parter de Bournois, Paris 1894.
Schindler, Vokalismus v. Sornetan. Diss. Leipzig 1887.
vil
Schópflin, Alsatia diplomatica.
Schuchardt, H., Romanische Etymologien. Wien. I. II. 1898.
— Schweizerisches Idiotikon. Bd. 1—4.
Silvio Pieri, Zoponomastica delle valli del Serchio e della Lima. Arch.
glott. suppl. V.
Trouillat, Monuments de [histoire de l’ancien évêché d. Bäle. Porren-
truy 1852.
Thurneysen, R., Kelto-ronanisches. Halle 1884.
Zimmerli, Die deutsch-fransösische Sprachgrenze in d. Schweis. 1, II. III.
Bâle-Genève 1899.
Introduction.
Ce sont les pages suggestives de la „Zinführung‘“ de Meyer-
Lübke sur /a toponomastique qui m’ont fait entreprendre cette étude.
J'étais donc averti des difficultés que présente ce genre de re-
cherches. Mais l'amour des patois, une récente affection pour la
dialectologie et le désir surtout de pénétrer le mystère des noms
de lieu de mon pays d’origine m'ont fait oublier la témérité de
l’entreprise. Qu’une certaine indocilité d’humeur ait pu me faire
quitter trop facilement peut-être des sentiers battus, j'en conviens,
mais aujourd’hui au terme de la course, qui dira que j'en reviens
les mains vides? Puisse auprès de plus habiles l'honnêteté de
l'effort racheter les jeunesses de l'exécution.
* *
*
Mon champ d'étude se borne aux deux paroisses Moutier et
Grandval au Jura bernois, soit les huit villages: Moutier, Roches,
Perrefitte, Bélprahon, Grandval, Eschert, Crémine et
Corcelles; autrement dit la vallée de la Birse depuis Court à la
Verrerie de Roches avec le bassin hydrographique de ses deux
affluents, la Challière et la Raus, entre la montagne de
Moutier et le Moron d’une part, le Graittery et le Raimeux
de l’autre. Ainsi délimité le territoire dont la configuration oro-
graphique est des plus accidentées embrasse un espace de 72 km],
étendue sur laquelle nous avons recueilli 600 noms de lieu dif-
férents, les variantes adjectives et prépositives non comprises. Ce
n’est qu’un centième environ de la Suisse romande et il sera
permis d’induire de là que la somme approximative des noms du
»dictionnaire loponomastique de la Suisse française“ en voie d'élabo-
ration sera de 60 à 70000, même en comptant que la fréquence
des noms de lieu à densité égale d'habitants sera moins forte
dans la plaine qu'en pays de montagnes de petite ou moyenne
élévation. Quelle mine précieuse pour le linguiste d’abord, pour
le naturaliste, l’historien et l’éthnographe ensuite!
Les matériaux du présent travail se composent des nomen-
clatures officielles transcrites telles quelles des plans cadastraux
des communes en question, puis des noms qui ne vivent que dans
la tradition orale et de ceux enfin que nous avons tirés d’anciens
Beiheft z. Zeitschr. f. rom. Phil. IV. 1
2
agg notamment d’un ,,régistre de reconnaissance des propriétés
du chapitre de l'église collégiale Moutier-Grandval (1673—1083)“.
Pour cette dernière partie qui impliquait le relevé des anciennes
graphies nous aurions souhaité une récolte moins maigre. Mal-
heureusement l'état des archives de ,, l'ancien évêché de Bâle“
déposées au Käfigturm à Berne ne permet pas encore de re-
cherches systématiques; il est certain en outre qu'une bonne partie
des archives de l'ancienne prévôté Moutier-Grandval a été
détruite à Moutier même lors de l'occupation française en 1798,!
Ce que nous avons trouvé enfin en fait de graphies anciennes
dans les liasses poudreuses des archives communales ne remonte
jamais au delà du XVI siècle, et qu'est-ce que 300 même 400 ans
dans la vie d'un mot! Il ne faut du reste pas se figurer que les
documents du XVI*, XVIIS et même du XVII siècle re
intégralement la nomenclature actuelle. Contrairement aux obser-
vations faites par Mr. Gillieron? sur les noms de lieu du Val
d’Anniviers, je constate que les ,,/eux-difs“3 d'aujourd'hui n'y
figurent que partiellement et que j'en rencontre d'autres dont le
souvenir est complètement éteint chez les habitants du lieu. Ajou-
tons que les vieux se souviennent de noms qu’ignorent les jeunes,
que d'autres que l'écriture n'a jamais fixés tombent visiblement en
désuétude et que leur vitalité se mesure à la fréquence de leur
emploi. Dès lors rien n'empêche de croire que tel nom d'usage
rare ait pu disparaître avec la génération même qui Pa vu naître.
L'idée trop accréditée à mon avis de la fixité des noms de lieu
en général est donc susceptible de notables réserves. Ce ee
vrai d’une manière presque absolue des noms de lieux habi
l'est plus pour cette catégorie de noms que nous appelons les
lieux-dits. Leur fixité est plus apparente que réelle.
Quant aux variantes graphiques dont la valeur et l'utilité se
mesurent à l'ancienneté, elles ne simplifient pas toujours la question.
Flottantes presque toujours, contradictoires parfois, elles
le problème étymologique en multipliant les conjectures.
l'âge, la nature ou la provenance du document les noms de lieu
se présentent tantôt affublés d’une toge latine, qui sent le couvent,
plus tard en habit parisien suivant la chancellerie, et enfin plus
modestement et sans fard dans les actes d’origine plus récente et
plus laïque, un peu décoiflés dans le vrai costume du parler local.
Toujours exposé à des déformations arbitraires dues à lignorance
ou aux prétentions étymologiques de son scribe, le nom de lieu
devient facilement la proie d'une fausse tradition. I] arrive alors
1 Cf. C. Folletête, ,,Les origines du Jura bernois Porrentruy 1888; |
„La prévôté de M.-G. pendant la Revolution" et „Relation de la destruction |
de la bannière de la Prévôté de Moutier.* Dans les , actes de la Société
Furassienne d'émulation" 1890—91, 2. série. |
2 Rom. XXV, 1896, p. 424. |
9 Je me servirai de ce terme par a i „nom de village, hameau" |
etc., il traduit l'allemand ,, Flurnamen
3
que tombé en désuétude et devenu inintelligible il continue son
existence sous une graphie erronée ou prenne légèrement modifié
le masque de l'étymologie populaire. Mais toutes ces chances
d'erreur n'enlévent rien à la valeur intrinsèque des anciennes
graphies. Chaque fois qu’on se trouve en face de mots obscurs
sortis du lexique de la langue vivante, leur absence se fait pénible-
ment sentir. Il ne reste alors qu'à faire jouer avec d'autant plus
de rigueur les lois de la phonétique.
* *
*
A trois reprises les patois de notre Jura ont fait le sujet
d'études dialectales. En 1887 a paru la dissertation de Schindler,
Der Vokalismus von Sornelan dont les données sont souvent in-
exactes, en 1891 l'étude bien connue de Zimmerli, Die dentsch-
Jranzösische Sprachgrenze im schweiz. Jura, et en 1896 celle de
Degen, Dus Patois von Crémine, qui, quoique consciencieuse, a le
tort de ne point tenir ce que le titre semblait promettre. L'auteur
ne parle que du Vocalisme. Après en avoir contrôlé et modifié
légèrement les résultats nous y joignons aujourd’hui le consonnantisme
et plaçons cette phonétique en tête du présent travail. Elle servira
de base et d’instrument de contrôle à nos affirmations et hypo-
thèses étymologiques et de point de départ peut-être à mes suc-
cesseurs.
Au point de vue de la langue le Jura bernois romand appar-
tient à la France bourguignonne. Sans transition brusque ses
parlers se rattachent aux parlers de cette province dont les dernières
ramifications sur sol suisse s'étendent jusqu'à la rive gauche du
lac de Bienne. A qui parcourt le Jura en observant ses habitants
et leur langue, des groupements s'imposent. Et à défaut des
matériaux linguistiques nécessaires et de données historiques assez
précises pour justifier cette subdivision je la baserai sur l'opinion
que #f. Gróber a émise dans son Grundriís 1:
»NVichiverstándlichkeit einer Sprache durch die andere oder ein
durch Reflexion vermiltelles Verstehen sind ohne Zweifel das Merkmal
einer andern Sprache, und wo immer das unmitielbare Verstehen der
Sprache jemandes durch die eigene Sprache wegen abweichenden Klanges
der nämlichen Wörter oder wegen verschiedenen Sinnes der Wörter
aufhört, liegt gesonderte Sprache oder Mundart vor.“
Partant de ce critère psychologique j'observe que les Jurassiens
d'origine différente ne se comprennent pas immédiatement et qu'ils
s'accordent dans la manière dont ils localisent eux-mêmes en régions
‘ distinctes les parlers de leur pays.? Avec eux l'on distinguera les
6 groupes de parlers que voici:
1 Gdr. I? p. 539.
2 A ce propros rien n'est plus instructif que la visite de la grande foire
annuelle chevalline à Chindon all. „Zer Kinden“ un antique *Kindunum
aujourd’hui hameau. Ce jour n'est pas seulement le rendez-vous de 3000 che-
vaux, c'est aussi celui de cent parlers locaux divers du Jura d’abord, puis des
| La
19 les franches Montagnes.
20 |’Ajoie (l'ancien Alsgau).
3" la vallée de Delémont.
4° l'ancienne prévóté Moutier-Grandval.
5° le val de St-Imier (éteint).
6° la montagne de Diesse.!
Ces deux derniers groupes vont on plutôt allaient ancienne-
ment rejoindre les patois neuchâtelois près de La Chaux-de-fonds
dans la montagne d'une part, près de Cornaux sur la rive du lac
de Bienne de l’autre. Sans aborder ici la question si co
de l'existence fictive ou réelle de limites dialectales au sens de
ligne ou au sens de zone, je me borne à constater que sur un
parcours d'une dizaine de kilomètres la chaîne du Chasseral forme
frontière entre /ramçais proprement dit et moyen rhodanien. L'on
peut aisément en adoptant la théorie de Grôber se représenter
une pareille chaîne de montagnes comme l'obstacle naturel contre
lequel sont venues se heurter deux ondes circulaires émanées de
deux centres de culture difiérents, d'un côté Neuchâtel, chef lieu
métropole
traits all sap de deux parlers re, voilà qui est à ici
moins évident? Mais si on a pu constater entre le patois de La
Ferrière et celui des Bois, deux villages voisins, situés sur un
même plateau, une frappante divergence dialectale, il en faut con-
clure un manque de relations presque complet et prolongé, un
état de choses que semble parfaitement expliquer le fait que La
Ferrière est protestante, Les Bois catholique.3
Si cette interprétation est juste, l'on est en droit de se de-
mander: Pourquoi le même phénomène ne se reproduit-il ailleurs
dans des conditions semblables? Pourquoi, pour en revenir À
régions avoisinantes. J’observe qu'à l'heure où la foire bat son plein le vieux
patoisant s'y meut avec aisance et sûreté, Sans se tromper, il au
geste et à la physionomie le Juif alsacien de l'Anabaptiste de la montagne,
mais au parler ',Ajouloi" (habitant de VAjoie) du „Vädais" (hab, du
val de Delémont) le Satz" (bab, de la Prévôté, ainsi nommé à cause de
l'alliance avec Berne) du „Mountaignoun“ (hab. des Franches-Montagnesj.
1 Court et Tavanne dans la vallée supérieure de la Birse pus
des caractères phonétiques tellement 4 part qu'on peut les considérer comme
des flots linguistiques; cf. Zimmerli I p.68 e. s. et ses
2 Cf, le romansch dit protestant et catholique.
® Si ce facteur religieux n’est pas fictif, il a dû jouer un rôle dans le
développement du dialecte vawdoís, qui lui doit peut eue ARS sa physionomie
caractérisque, L'on sait que du provençal au vaudois la transition n'est rien
moins qu'insensible et le biographe de l'idiome des vallées daupbinoises de
Freyssinière et Du Queiraz qui sont le siège se
et des ,, vallées vaudoíses du Piémont“ fera bien : la chose en
sérieuse considération.
itl
5
notre point de départ, le parler des huit communes protestantes
de la vallee de Moutier va-t-il rejoindre celui de la vallee de
Delemont sans transition brusque, en passant par une zone inter-
mediaire, représentée par les trois villages catholiques voisins, Elay,
Rebevilier, Courrendlin? Pourquoi cette transition est-elle si
sensible du côté de Souboz et Sornetan? (catholiques). Pourquoi
enfin si violente vers le sud, de Moutier à Court? La question
est des plus délicates, et se rattache probablement à la coloni-
sation de nos vallées. Qu'il suffise ici de l'avoir soulevée.
* *
%
Quant à la vitalité de nos patois, les révélations pénibles de
Zimmerli me dispensent d'en dire plus long. Elles ne sont que
trop vraies. Pour la dialectologie le val de St-Imier est déjà
mort; grâce au chemin de fer toute la vallée de la Birse est
mourante et dans un avenir prochain l'idiome indigène de la
contrée qui nous occupe ne sera plus. Déjà le chef lieu du district,
Moutier ne compte plus que quatre représentants authentiques
du parler local. L’oubli et l'indiflérence à l'égard d'une tradition
peut-être dix fois séculaire envahissent la campagne où les jeunes
se contentent d'écouter les vieux „jaser leur patois“. Les ravages
de l’école, du journal, du service militaire, que sais-je encore,
hätent l’agonie de ce vieux corps usé. Les apôtres du progrès
parlent de ,,dégel“, soit. Pour nous il y a de la tristesse à voir
disparaître lentement un idiome porteur et reflet d'une antique
culture, d'un grand passé. Rien n'est plus mélancolique que ces
restes d’ancienne nationalité qui s’en vont. Avec eux le noyau
même de l’ancienne prévôté Moutier-Grandval aura perdu le dernier
trait de sa physionomie originale. Ce que jour après jour d’une
main froide et profane la civilisation nous emporte, ce sont des
reliques. Les noms seuls lui échapperont: noms de famille, noms
de lieu, derniers et humbles épaves d’un grand naufrage.
Conditions spéciales.
1% a tonique libre ou entravé devant / persiste: malu > ma,
ala > 2 altu > Aa, saltum > sa.
Rem. Ce phonème est caractéristique pour les parlers des
districts de Porrentruy, Delémont et Moutier, tandis que
Court, Tavannes, Vauffelin, Romont, montagne de Diesse
présentent p.
Même résultat en syllabe atone calamellu > salmg, sal-
toriu > sáfu, salicetum > säsi, saltariolu > säfr.
Rem. Les mots by, fläby sortis de tabula, *stabula, sont
des formes secondaires refaites sur le français. L’on trouve encore
tal, glal, (Develier), c'est la forme régulière que présente du reste
Les Paniers. Comme ailleurs dyd/ < diabolum est irrégulier.
2°. a tonique libre ou entravé suivi d’une nasale devient ¿.
ana > /fn, famem > /f, tabanu > févf, tantum > 4, ani-
ma > fm.
3% Précédé d’une palatale il devient 7°: vindicatum, vin-
dicata, vindicare > v4d#?, précédé d'une palatal et suivi d’une
nasale il devient 7 canem > /37.
a atone libre devient généralement à.
sa(m)bücu > säyü, farina > fáron, il persiste devant /,
Suivi de y il devient 4, libre ou entravé, racemum > rasan,
sacramentum > särmä, *lacticellum > läse. ;
Précédé d’une palatale il devient 2. Cet 2 qu’on peut qualifier
de caduc persiste dans quelques cas (p. ex. volontiers in pausa),
mais tend d’une manière générale à s’effacer dans le corps de la
phrase. *caminum > /ímí, *canicula > /#ngy, canilem >
ni, gallina > dir tn, *scalitta > fat, *canabaria > fónvui*r.
Le suffixe -ariu, -aria.
pant? (panier), sdf? (sentier), polri” (pelletier), nu” (noyer),
/mi? (fumier), bor/i? (sellier), parmi? (premier), dogtri” (tablier).
tadi"r (chaudière), pri’r (pierrière), grär’r (gravière), #/i°r (tui-
lière), vwári?r (verrière), pomi?r (pommier) s. fem.
Inutile de multiplier les exemples. Il semble établi que -ariu
-aria aient abouti respectivement à i? -#’r. A cette abondance
d'exemples nous n’avons qu’un seul de la langue vivante à opposer
qui présente un autre développement, c’est /ärer (charriére), qui
ne peut remonter qu'à carraria. Degen cite le mot, mais sa
remarque: „scheint eine neuere Bildung zu sein“ est gratuite.
Après lecture des pénétrantes remarques de A. Horning sur
l'histoire de -ariu sur territoire lorrain-bourguignon c'est le con-
traire qui nous semble vrai.!
1 Ztschr. XIV, p. 386 c. 8.
Les bonnes formes indigènes sont P, fr (resp. air, ire; er, ere
des anciens documents bourguignons) dont la présence est attestée
pour la Bourgogne dans les textes du moyen âge à côté de -ier,
“ire, (Goerlich, Der Burgundische Dialekt, Franz. Stud. V) suffixe
francien, qui a fini par supplanter complètement le nôtre. Si les
traces de cet état ont disparu de la langue vivante d'aujourd'hui,
nous en voyons encore comme la pétrification dans les noms de
lieu que voici: a) @ vag (Roches) all. „im Weih“ (de Weiher =
vivier), qui doit donc remonter à viv(i)arium. b) /ovfr G. lat
luparia Af Bárog (ancienne graphie, champ Chevré M.) campum
caprarium, aujourd'hui chevrier = /$ávri?.
-ata aboutit dans notre patois à 4: pipata > pipa, *lucu-
brata > /övra, rosata > rosd, vannata > vand etc. j'estime que
les formes verbales en à sont récentes et dues à l'analogie (masculin).
Wald < cantatu et cantata, car les Paniers ont toujours &
Cf. v. 129: enne aiffrontan, 257—258: ... deran trésallan, De mairt-
chaindie Lans usan, engaivolan, 298: carran (carrée), 626: poudran
(poudrée).
Traitement de % et % latins.
Sans condition spéciale 7 et # toniques libres aboutissent
comme en français à # et #: vestitu > 24, maturu > mäyü,
*carrilem > /Sári, culu > /gü, nidu > my, nudu > ná, apri-
lem > dori, *habutu > dyü.
Devant consonnes nasales ? et @ libre ou entravé se nasalisent
et deviennent 7 et # Ce phénomène constitue un trait spécifique
des parlers bourguignons-lorrain: ainsi pinu > p% brunu > br,
limen > yim, pluma > pún, *liniu > /zi&, luna > yün, veni=
men > 27, *skuma > Elküm.
Le suffixe -ina présente un développement spécial, il a donné
-n: farina > fdrin, gallina > dérèn.
Comme en français l’a final latin a produit un
de la finale romande: urtica > or/1”, via > vi", RER
vita > 7”,
i et @ atones.
Les atones libres qui se trouvent en hiatus après la chute
d'une consonne (4 d, e) perdent leur valeur vocalique et deviennent
respectivement 7 et y: fidare > /14, sudare > sid, *nidata>
nia, mutare > mgd, dans toute autre position elles s’affaiblissent
en > caduc: *scumatoria > ffimur, junicem> dénís, pri-
mariu>/rmi’, filare > fd, *fumaria > fmir, *scurioln:
fliró, *muricarium > mardi, limacea > yomás, villatica >
viddz, juniperu > dänivr.
Remarque. Les mots que n’atteint point cette loi, c-à-d. qui
présentent 7 ou # en syllabe atone subissent ou des analogies
morphologiques, ou une influence sémantique.
9
Ainsi les formes verbales: viri?, /ír1”, mird, bri2i*, d2üri?” s’ex-
pliquent par influence du présent qui porte l’accent sur le radical.
La confusion que l’on peut constater dans quelques cas isolés
de ö et 7 peut expliquer le traitement de l’article indéfini. Ainsi
über devient yivr (/', article > y), unum > 7 et una > än.
La diphtongue au.
au latin tonique (ou atone) libre ou entravé a toujours abouti
à ÿ: caulem >49, germ. laubja > ad, paucum>/@, raucu
>röc, Cclausum >z0, auca > dy, d'origine secondaire dans
fabrica > fp*dz [et peut-être dans fagu > fp, *navu > ng]!
atone dans taurellum > rg, avicellu > 926, augustum > 9.
Traitement de 0 et o.
L’aboutissement de p et p en condition normale peut être
EEE ö
formule ainsi: 1.9 \-. 2. 9 >.
u
Le probléme que présente le double développement de p:
novum>nö, novem>nü’f, bovem > bd’, *tropat > #07,
est des plus déroutant, son explication reste à trouver.
Les formes en Y prédominent.
10. 9: *crosum > cró, foris > /ö@, cordem > fyé4, molere
> mödr.
20, 9: duo > du, nodu > nic, *mora > mür, prode > prú
les suffixes -osu, -osa, -oriu, -oria, -orem, -atorem, aboutis-
sent régulièrent A: -#, -is, -ú, -ür, -ú, -%4. díazu, díazuz (jaseuse).
*miratoriu > mirá, caccatoria > 4yür, pavorem > pávú, pis-
catorem > pälsü. _
y libre suivi d’une palatale aboutit à %ú”?. La palatale inter-
vocalique a dû tomber sans laisser de trace dans des mots tels
que: focum, jocum, locum, d’où l’on peut postuler une série
parallèle à celle que présente p. ex. le développement de soccum:
soccum > soy > söy > só, locum > hy > yöy > yo puis y#?.
Devant nasales 9 et p se confondent et aboutissent à 3; lors-
que par suite d’un a latin la nasale est prononcée, il se produit
une denasalisation incomplète en 2. p: bonu > 4a, bona > ba.
eg: nomen > nd, corona > corän.
Ce phénomène s’étend aux syllabes atones, c.-à-d. que nous
avons 6 en syllabe fermée, 4 en syllabe ouverte: fontana > /dlán,
tonitru > fänär, computare > cdfá, honestu > ängt.
Rem. La qualité vocalique de 3 n’est pas constante, elle
varie de 9 à #% Cet 4 est particulier aux parlers des Franches-
Montagnes dont les habitants portent le nom de ,,mi#sanu“.
' calculu > *caglagu > fsayg (caillou).
10
p et o entravés,
Sauf condition spéciale p et p ont abonti à o (qui sonne p
suivi de consonne, » comme finale) colpum > cp, follem > fe,
mottum > mp, grossa > gros, *rossa > ros, gutta > gol.
A > pl! porcum > pet, hordea > pärd?, mortem > mp“,
furca > fe, curtem > ep".
y et y devant nasales entravées deviennent ÿ: montem > md,
pontem >76, plumbu >/y9, rumpere > rÿ/r.i
e+y et o + y ont abouti respectivement à J et # (voyez p
et 9 libres). volio >#ÿ, doliu > d#, octo > dl, noctem > ad,
puteu > pas, *rubiu > rÿdë, nucem > nas, crucem > crü, même
résultat après palatales coxa > /y&, cocta > /yöt, jugu > du,
Rem. Devant s les deux o s'allongent: monisterium > mol”,
hospitalem > 9/4, postellum > pÿ/£6, nos > #9, vos>vö, costa
> cil, grossu > grü. Devant /, y devient wu: pullu > px, betulla
> byl, culcitra > cuir, cultellu > culf.
Atones.
La même règle que nous avons vue plus haut pr. 7 et #
atones, exige qu’en dehors de toute condition spéciale p et p
atones s’amuissent en 2 caduc. formicum > fromicum > /rmi,
mulinum > mai, dormire > dremi, coprire > «rai, fromaticu
> frmádi,
Une forte proportion échappe à cette loi grâce à l'influence
analogique. cová retenu par cov, forial retenu par fp", corbä
(serpe) retenu par co@rd mais cr/id (crochet) malgré ere,
Traitement de e et e.
Toniques libres,
Sans condition spéciale nous voyons aboutir ¢ à 1? (= 1? de-
vant r). febrem > /i’or, fera > fir, deretro > d’ri’, leporem
> yi’or, mele > mi’, petra > piér, même résultat après palatale:
caelum > si’. Devant n, ¢ devient 7: tenet >#, bene>#%
*renu > rt, venit > 71, tandis que ¢ aboutit normalement à md.
Je considère les mots qui ont 4 surtout après r comme des ré-
ductions postérieures, bibit > bwd, te > /wd, mensem > mé,
pilu
nivem > nıwd, (picem > pwd, mais credit > «4, parete >
pe(n)sum
páwá; dans yd/ < flebilem l’on a assimilation de w à la spirante,
Devant nasale ¢ donne #wf.
1 Cet infinitif irrégulier en fr se rattache sans doute à une ancienne
forme rd¢ 3° pers, du sing. du présent.
11
Le ¢ me paraît être ici encore une réduction postérieure re-
lativement récente: insimul > aswéby, pena > pun, vena > wén,
(tenere > Agar), fenu > fu, plenu > pyf, simulat >sfby, après
‘palatale ¢ aboutit par triphtongaison à 7: pagensem > päyi, re-
cepit > ars’, cera > sir (i sous l'influence de a). Le résultat de
£ + > sorti de l’a final latin est 2 dans les mots seta > se, mo-
neta > mona (cf. -ata qui donne le même résultat).
Atones.
S’il est difficile d'établir une loi pour les atones, l’on constante
cependant que:
10 devant y provenant de c intervocalique les deux ne se
distinguent plus et aboutissent à wd: secatorem > swäyu, *sicu-
littu > swäya, renecare > rnwdyi, *campicare > /Sfpwäyi, pre-
care > prwäyi, *digitellu > dwáyé.
Remarque. Devant /, l'g est devenu a le caractère labial de /
entraîne la voyelle palatale dans sa voie, comme il empêche Ya de
se changer en dá: dialé < gelare, Edialür < *ingelatura.
g et ¢ entravés.
En position normale ¢ et ¢ aboutissent respectivement à @ et
ä: tepidu > fav, septem >säl; debita > dat, vidua > vdo, lit-
tera > tr. Il faut mentionner ici le suffixe diminutif -ittu,
-itta devenu -4, -4f. cupittum > copä (mesure de graine), /änalte
germ. Kanne + itta.
Ce suffixe semble de bonne heure avoir perdu sa fonction
diminutive au masculin. Entrant dans la formation de nombreux
appellatifs, noms d'homme, prénoms surtout („Kosenamen“), noms
de lieu, et substantifs verbaux, sa fréquence extraordinaire a amené
un certain nivellement du lexique; p.ex. noms de famille: Mairat:
Mérillat, Jabat, Gobat etc, prénoms: Oriat (all. Ulrich, Huld-
rich), Jehannat, Odenat, Pi?rat, Vuillenat, Gorionat, Val-
ternat etc, Ännatte, Märiatte, Simonatte, Paratte, Aliatte,
Sebillatte, Viatte etc, substantifs déverbaux: rgd (maltraiteur),
mota (mouillat), mözy& (le moisi), torna (tourniquet) etc.
Dans quelques conditions spéciales ¢ et ¢ aboutissent respec-
tivement aux résultats suivants:
1%, Devant s, ¢ > &, ¢ > a: bestia > dé, estis > &, essere
> éir, wespa > wépr; misculare > mayä, *piscat > pass, *crista
> crät, *friscu > fra.
20 Le suffixe -ellu, -ella donne -¢, -á/1: pellum > 26,
capellu > ape, flagellum > yäye, vitellum > vé, prunella
> prnäl, bella > dal, *feminella > /mäl, *dominicella > dózal.
3°. Devant nm les deux « se confondent et donnent 4: rem >
rad, vendere > vädr, centum > sa, femina > fär, subinde >
sud, intra > dir, et a, lorsque » est finale. Appartiennent à cette
1 Degen et Zimmerli notent -ellu_>g. C'est une erreur, ou mon
oreille est malfaite,
classe les mots en ¢ + el (devenu gi, ly, 4, y): *insoliculare >
Asorgyi” (de soréy), *butticula > do/ey, articulum > driéy, (*nu-
ticula) > nöfgy (noisette).
4%. get ¢ devant r donne sf et à (wd après v): nervum >
ne*, pertica > pe", hibernum > dv@4, viridem > vwár, virga
> vwärd:, firmum > farm.
Rem. En face de circulum > star, à coté de dC ¢+r
il est difficile de se prononcer sur |’évolution du son.
5% Devant y nous avons de part et d'autre deux résultats
différents. a) s’est fermé en se combinant à lui b) s+y>#
puis le a donné a) la diphtongue wd, puis f) 7”, ir dans le
suffixe -eriu -eria. a) lectum > yé, veclum > 26, medium
> me, peius > pe. a) tectum > /wä, rigida > rwéd, *quietia
te > cwäs-f, picem > pwd. b) ceresia > s/1*, *pettia > pr”.
B) ministeriu > meh”, (maneria > mdni*r).
b)
Consonnantisme.
Consonnes simples.
1. Initiales ou appuyées.
Elles restent généralement intactes.
a) Explosives (2, 4): pinum > 77, bassum > 4d, carbonem
> arid, campicare > Wäpwäyt.
8) Labio-dentales (» et f) (ww germanique): vinum > 2%, faba
> fär, advallem > dv@, infernum > afé”. w germanique per-
siste comme w, weidimen > wdyf, wacht-are > wé/i?; les mots
qui présentent g sont d’un indigénat douteux.
Rem. Changement de » en 5 dans curvum et ses dérivés:
co®rb, corbá et corbä s.m. < *curvittu (fr. serpette).
y) Dentales (1, d): tela > twd/, deum > dü”, testa > (Pl,
calda > Kad.
d) Spirante s. Elle présente un double traitement a) elle
persiste, b) devient y.
a) salem > sa, siccatu > sa/ÿt”, *sapo > sá, septem >
sál, saccu > sd, soccum > si, sine > sf b) sex > 2f, se-
quere > yödr, *sabulone > yäbyd, (chotte) — y =. f der. de
yold < substare, securum > y#r, surda > yord.
Cette infection palatale a dû atteindre d’abord les mots où s
était suivi de y, p. ex. sex > siei > gy > q, puis se propager
par analogie à d'autres sans y. Le même phénomène se produit
pour la liquide /
e) Liquides (/, r). Tandisque r persiste toujours rem > rá,
turrem > /ÿr, / devient y sauf devant a: lectum > yé@, leporem
13
> yor, lima > yim, luna > yün, locu > y#?, *luta > yá? (purin);
lacticellu > /äse, lacrima > lárm.
Remarque. C'est du reste un phénoméne analogue á la ré-
duction bien connue de / mouillé, entre voyelles ou final, pour le
français, meilleur, vieille (méyeur, véy). L'on dit couramment:
mouyer, cuyère, souyer, miyeu etc. non seulement en Suisse romande,
mais au sud et au nord de la France. Qu'on considère main-
tenant les cas cités sous ¢) plus haut, au point de vue de la
phonétique syntaxique, où il n’y a à proprement parler plus de
syllabe initiale et l’on verra que la jotisation de / devait se produire
d'abord et toujours après voyelles (4 vá a yg, il va au lit p. ex.).!
E) Nasales (m, rn). Elles persistent: malum > ma, natalem
> na, *furmicu > frmi, fraxinu > frán.
y) Palatales a. vélaires (c, g, g), (gu); ¢ et 8:
1. Devant o et u ces consonnes ont donné a) c, b) fy, c) g
persiste. a) *coda > c#°, cubitu > cútr, corpu > «ÿä, corona
> corän, cosere > cüdr, cubare > covd, coltellu > cute, *cola-
toriu > culu, collocare > cutzi?. b) *cordem > ¢yé*, corium
> 4ä°, culu > tii, coctu > /yö, cogitare > #yädi”, cocleariu
> työyi, consobrinu > fgúzT, cortilem > ryörli. Cc) gurga >
gotraz et regordíi? (verbe), gutta > go, gulata > gold.
Rem. L'infection de c devenu /y est parallèle et analogue à
celle de s > x, dont nous avons parlé plus haut (cf. s initial).
2%. Devant e et z, ¢ devient s: cinerem > sfr, pull(i)cinu
> pust; devant a, ¢ > /Í comme en v. francais: campum > /,
casis > 45°, piscare > pafsi?, *minus-cadens > met. Devant
e, (¢) et a, g devient d# comme en v. français: gallina > déron,
gelare > déalä, larga > lárd2.
-qu latin devient c, devant toute voyelle orale, mais /y devant
voyelle nasale: quartum > cär, qualis > (le) ca, *quadronem
> cärd, *exquadrare > ecärä, *cinquante > si#/ydt, quando >
té, *quatt(u)or > /yätr. 7 latin devient dí comme en v. franc.
jugu > déä, jocum > díú?. k germanique est devenu # dans
canna > fyän, skina > é/yon.
Remarque. Comme pour toutes les langues romanes nous
pouvous signaler aussi pour notre patois quelques cas isolés de
changement d’initiale sourde en initiale sonore. conflare > gôyé,
crassu > grd.
2. Intervocaliques.
a) Labiales. p et 5 intervocaliques deviennent v, y persiste:
sapere > sdvwd, habere > duwd, lavare > lazá, pipere > pwävr,
caballu > fíva, avena > dvwén.
1 Des exemples de / initial > y ont été signalés par Mistral, Chaban-
neau, Puitspelu, Guerlin de Guer (Normandie),
15
*sappinu > sáp?, passer > pásá, terra > 12%, bella > däl, moc-
catoriu > mofiur germ. kanna > tyán. Devenues finales par la
chute d'une voyelle autre que a elles tombent comme les consonnes
simples sans laisser de traces: bellum > 46, siccu > sé, caballum
> Iva, ferru > fe?, grossu > grÿ, cattu > 2.
2. Groupes de consonnes différentes.
a) Palatales ou labiales + /, soit: cl, gl; A, pl, bl.
10, cl initial devient y: clara > yar, clavem > yä, clavu >
5, clausum > ÿÿ, *clocca > gos. cla l'intérieur appuyé devient
également y en passant par gl: inclumine > dys, circulu >
stary, rasculare > räyi? (räyd all. rechen). cl intervocalique de-
vient y: *vecla > véy, *boticula > doféy, cunucula > iyanpy,
soliculu > sor&y, ranuncula > *rngy, de même (gu +7). gu+/
intervocalique devient y, aquila > dy.
_ 2% gl initial, appuyé ou intervocalique devient y: glacea >
yas, glandem > ya, angulum > #, ungula > dy, *strigula >
étréy, cingula > sé.
30. A initial, appuyé ou intervocalique devient y: flagellum >
xGvé, florem > yör, flebilem > yé/, inflatu > 2yá, subflare >
a.
ve 4°. pl et 67 initiales ou intervocaliques deviennent respective-
ment py et dy: planum > pyf, pluvia > pyüdé, platea > pyás,
plumbu > py6, plicare > pyáyi?, (duplu > doby).
Rem. Cet y disparaît devant í et ö: plus > pü, reimplere
> répi, plorosu > Zü’rü, n. d. 1. 70/5 pü’ruz1 (roches pleureuses).
dl celt. blävos > dyäv, germ. blank(u) > byf, blesser > byäsi?.
B) r + consonne.
10, y + palatale, devant a, r + c > rtf: furca > forts, r + g
> rdí: virga > vwärdë.
2%. r + dentale (-r/, -rd) reste intact: articulu > drlgy,
*martellu > märte, sordellu > sorde, cordellu > cordg.
3%. rl et rn persistent: *orulare > orlá, diurnata > dZornd.
40. r + labiale reste intact: formaticum > /rmäd!, arma >
ärm, herba > ¿%b, terra > 1e*”,
Rem. Dans ces groupes encore partout où r n'est pas pre-
cédé de consonnes ou de à, il tend à s’amuir en dégageant un 4
qui devient final dans des mots comme: mortem > #94, horridu
> 64, porcu > 90%, fortem > /o4, tortum > 10%,
y) Consonne + r.
5°. Reste intact à l’initiale: granarium > grni?, pratu >
prä, credo > crá, tropat > /röv, directu > drwd, brachiata >
bräsi*; intervocalique le groupe c+ 7 maintient son r intact,
1 Nom de lieu (Moutier).
a
16
tandisque l’explosive est traitée, comme si elle était intervocalique,
aprilem > ort, lacrima > /ërm, labra > läor, quadratu
> card, matrem > mdr, sacramentu > sdrma; A l’intérieur les
groupes -mr > (m)br comme en fr. camera > {fbr, numeru >
ndbr, -nr > ndr après l'accent et rr avant l'accent: tenerem >
twgir, ponere > podr, min(o)r > mufdr, *tenere-aio > forrd,
venire-aio > verrá; la même assimilation a lieu dans le groupe
-/r > rr, voudrait > vorrd, faudrait > farrd, mais avant l'accent
nous avons dr: col(i)ru > /yëdr, volv(e)re > vodr, col(i)gere >
lyódr, mol(e)re > mödr, le groupe -sr > ir: essere > @fr, cres-
cere > crälr, cosere > cüdr, cognoscere > coñalr.
d) Groupes composés de consonnes + y.
6% Le groupe -# devient À lorsqu'il est intervocalique et s
lorsqu'il est appuyé: rationem > rd, potionem > pot, cap-
tiatorem > 45%, platea > pyds, nuptia > nos, fortiare >
forsi’; -dy initial ou appuyé devient 4: diurnum > dr, hordea
> Paz; -by et -wy deviennent dí: rabia > rádz, *cambiare >
Hfdä?, alveu > a4, pluvia > pyôd8; -ly (Uy) > y: taliare > Mayda,
folia > /öy, molliare > moyd; -sy intervocalique devient 2: man-
sionem > mazo, basiare > báti?; -ssy > s: bassiare > bäszı?,
missionem > mwdsd; -cy devient s en toute position: *aciaciu >
asi", glacia > yds, calcea > as, brachiata > brasi”; -py inter-
vocalique devient #: hapia > 4%, sapiat > sd, adpropiare >
äprisi”, v.h. all. krippia > erais; -my devient dé: comeatum >
cod"; -ny, -nny, -gny intervocaliques sont devenus 7: vinea >
veh, (aranea + aria > ärär’r), balneare > bé, castanea >
Säle, cognoscere > coñatr, pugnata > poñi”; -mny devient dé:
somniare > sodä?, *dominiariu > dadzi*.
7% Groupes de consonnes dont le dernier élément est une
explosive.
La divergence dans le développement de ces groupes est
analogue à celle du français, c.-à-d. les traitements diffèrent suivant
l'époque à laquelle s'est produit la syncope des voyelles inter-
médiaires dans les mots du type: manducare ou cogitare où
la sourde intervocalique a dû passer à la sonore pour aboutir à
mgdzi? et tyüdı?, vindicare > 79.21, adiutare > dei”.
Mais dans les proparoxytons d’une part: -aticu > adigu >
ádí, coraticu > corädë, villaticu > vidád¿ de l'autre: Cons. +
(‘jeu > 13, manicu > mgs, manica > més, pertica > thes Dans
ces derniers exemples la posttonique devait tomber an
au passage de la palatale sourde à la sonore, qui était inter-
vocalique, lorsque la finale est a.
3. Groupes finals.
Tous les groupes de consonnes finals du latin vulgaire ne se
terminant pas par une liquide, c ou m se sont effacés dans notre
17
patois. diurnu > 4354, tempu > /4, altu > ha, credit > cra,
tectu > fwá, caldu > fa, factu > fá, nervu > ngë, tra(n)s-
versu > fráve*, cervum > sed, brachiu > drä, frigidu > frá,
boscu > 55, colpu > cd, augustu > d, noctem > nö.
Ceux qui persistent sont les groupes latins se terminant par r
ou / (palatale ou labiale + /) ou m, n ou ce: fratrem > frär,
*criblum > criby, circulum > stary, ungula > gy, alveu > ad,
sapiu > sddz, rubeum > r#dë, ulmu > orm, coperculu > crv&y,
masculu > mal, soliculu > sor&y, veclu > véy.
La même règle s’applique aux groupes de formation romane:
facere > fdr, credere > crár, coquere > tyór, fugere > für,
arbore > &br, consuere > cudr, asinu > án, salicem > sas,
alterem > äfr, galbinu > dían, sedecim > saz, pulice > pús.
Remarque. ll existe quelques mots dont |’r final est inorga-
nique et dû probablement à l’analogie: wespa > vwépr, *aresta
> alétr, cubitu > cr.
Beiheft zur Zeitschr. i. rom Phil. IV. 2
B,
Toponomastique.
a)
Noms de lieu dérivés de noms d’homme.'
(L Noms de familles et sobriquets. 2. Prénoms. 3. Noms de saints.)
1. Noms de familles et sobriquets.
Allemand, /’almg, P.G. (n. n. 1683 essert l'Allemand, a. c.
1548 German !'A.).
Bidal, clos. nom d'un Abbé de l’ancien chapitre Moutier-
Grandval (1683 Bidat). M.G.
Böglin, pre. Nom aujourd’hui éteint dans la localité (a. c.
1500 environ dög/y) M.
Boillat, dwdya, champ. Nom très répandu au Jura bernois;
formation déverbale à l’aide du suffixe -ittu (cf. bibitore >
hwäyü). G.
Boivin, uv, pre. Non éteint, primitivement sans doute
sobriquet. M. Cr.
Bolx, olx, crèt. Nom teint. Se retrouve dans les a. c. M2
Boucher, crét. (a. c. vers 1480. Garnier Buchey.) C.
Brennet, clos. M. ‘teint.
Bron, crót. (a. c. Gossin le Bron). Cr.
Bronchat, champ. (r.r. 1683) aujourd'hui Bronchet. Cr.
Cadet, clos. éteint. C.
Chapuis, pré. Non éteint dans la contrée; “dpa = char-
pentier. P.
Chiroz, clos. Fausse graphie pour le nom encore vivant
„Giroz“ de Vall. ,gerswa/d“. P.
Chopin, sopT, combe. Fteint dans la contrée (cf. Chopard
encore vivant). 9 ;
Choudaie, yw.là, pré. Eteint peut-être *solidatum? M.
1 Nous avons écarté de notre tiude toponomastique la recherche de
l'otigire des noms de famille, ce genre d'investigations réclamant une
orientation d'étude que nous ne pouvions nous proposer. Quelques remarques
toutefois que nous avons cru bon et utile de produire se sont imposées à
nous chemin faisant.
2 bolx signifie aussi dans notre patois un trait d'arbaléte, de l’all. bolzen.
19
Choulet, sad, pré. (a. gr. Schoulay, Chouellait.) M.
Chouppin, champ. G. (cf. chopin).
Coquin, champ. M.
Cornel Hin, chésal. M. (r.r. 1683).
Coulon, marais (de Nicolas par aphérèse + önem). Nest
plus usité ni senti comme prénom. M.
Cyerle, champ. Fteint. M.
Dupont, doz chez. G.
Eptinger, pré. M.
Fliugsuif, cerneux, (graphie erronée pour „Flügauf“ nom
de fam. all. (r.r. 1683). G.
Gaillardes, clos G. éteint, sans doute sobriquet.
Gallet, forêt, éteint dans la localité, mais encore vivant au
Jura. M.
Garod, champ. (Garaut, Garaud dans quelques documents),
all. gar-wald. M.
Gobat, champ, M. Pré ès Cr.
Gossins, ès Non éteint. Cr.
Hèche, pré. Non éteint. M.
Hehme, cerneux (r. r. 1683). Cr.
Jeuliard, champ au (r. r. 1683), aujourd’hui Juliard, G.
Jojo, sous chez, y0y9, do /si?, sobriquet, que l'étymologie po-
pulaire fait remonter à de vieilles gens, habitants de la maison
dite aujourd’hui „chez Jojo“, et qui étant allemands n'auraient
répondu à leurs combourgeois que par des „jo, jo“. Apres tout
cette origine est possible et n’a rien d’extravagant,! mais il est
bon de faire remarquer que la formation de sobriquets et de sur-
noms par redoublement de syllabe est fréquente.?
Joray, cerneux. Nom très répandu. B.
Iselet, champ. M.
Lambert, champ (r. r. 1683). Cr.
Lioz, cras du champ. Cr.
Mairats, mera, (r. r. 1683). C.
Marchand, champ. Cr.
Menier, pré Jean. M.
Mercier, champ. M.
Monbertin, P.
Mornach, terre de (r.r. 1083), appartenant anciennement aux
seigneurs de Mornach. M.
Moré, clos (a. c. cerneux Jean Moré). G.E.
Morels (r. r. 1683) champ. Non teint au Jura. M.
Mütle, fief (r. r. 1683), non éteint. P.
1 Je retrouve le même sobriquet „jä, jä‘* à Porrentruy.
2 Pour ne citer qu’un souvenir de collège je me p:rmettrai de produire
ici les noms de mes honorables professeurs tels qu’ils figurent encore dans le
lexique du gymnasien neuchâtelois. Ce ne sont pour la plupart que des re-
doublements de syllabe de leur vrai nom de famille ou de leur prénom: müm,
Süsü, kiki, tütü, 1818, 1010.
2*
20
Nez, champ Jean le. M.
Nowelli, champ (r.r. 1683 Abraham Nouvelli, vers 1500
Novelly), éteint. _M.
Péteut, ped, cras d'chez Y. Non ¢teint. R.
Picard, pifyä, côte. Fteint. M.R.
Pin, marais Jean du. M.
Pochet, derrière chez (r. r. 1683). P.
Rabin, verger (r. r. 1683 Roubbin).
Rambert, dans Montrembert. G.
Rénie, réni”, en, (1683 Rehnie, Renier, déjà en 1306 „de
prato Reinier“). M
Riard, pré (déjà en 1683 r.r.) Non éteint.
Romi, cerneux, petit bois ès, non éteint. M.
Rossat, champ di, G. M.
Rossez, champ (r.r. 1683). G.
Roubbin, cf. rabin.
Saulcy, sasi, pré de, non éteint. Famille provenant de Saucy,
village en Ajoie, lat. salicetum.
Tièche, pré Jean, non éteint. M.
Vendelo, »£4/ö, oeuches, sobriquet, rodeur, vagabond.
Witzig, clos (r. r. 1683).
2. Prénoms.
Ammelon, ámlo, fief (r. r. 1683), Amalia + onem. Cf. suisse
all. limitrophe „Ammeli“, „Emmeli“ (Bâle).
Antoine, clos chez, vers chez. P.
Boirte, pré, fr. Berte ali, Bertha. P.
Bendi, é¢/, ordon. de „benedictus“ suisse all. Bänedicht,
Bänedik et Bendix. R.
Caroline, la, córíon, lá. Nom de pré. R.
Genori, pre; ce nom d’allure italienne n'est autre que la
contamination des deux prénoms Jean-Henri (a. c. 1580 Je-
hannery); aujourd'hui “er. G.
Germain, cerneut. La fréquence de ce prénom dans le
passé s’explique pour notre vallée par le prestige de St-Germain,
premier abbé de Moutier-Grandval, fondateur du couvent et martyr
(cf. Moutier). Cr.
Germonet, champ. Cr. Forme française pour germonat di-
minutif de Germain.
Gorge, cerneux. M. Non teint, champ, Cr.
Gorionat, clos (a. c. 1683 Gobbat Gorionat); diminutif de
Gorion, de germ. gaud-ric, fr. gauri.
Grégoire, clos. Cr.
1 Tr. III, No. 50, 1300. ,, Annuatim decem solidos denariorum, de pratis
dictis ,dan Reinier‘ sitis in maiori monte de Arsa“... id. dans le lider
vitae de M.-G. A la même époque. Ces textes prouvent que nos montagnes
étaicnt habitées et cultivées bien avant l'arrivée des Anabaptistes allemands.
21
Humbert, pré, M.
Jean, cerneux, E.
Jeannat, chez, E. Suff. -ittu.
Isaac, clos, E. chez gros, M.
Ladans, pré (graphie erronée déjà 1683: ,,Prailaden“) lisez:
pré l’Adam. <
Lodets, /ödä, clos ès, le français connaît comme doublet
de Claude, laude, laudet, mais la finale @ et la graphie o pour
au semble renvoyer plutôt a_la forme suisse all. 447 pour Ludwig
comme Walti a donné Valid. M. e
Lodeta, ès clos, Diminutif de /odä (cf. lodet). M.
Ludwig, /oy*, clos, de ,ludovicum*“ > /oos > losi > loyi. M.
Margueron, clos, variante pr. Marguerite. P. M.
Matté, sous la Jean, M.
Martenat, cerneux ès (r.r. 1683 Mertenat), diminutif de
Martin. “Cr.
Odenat, derrière combe; Dimin. de Odon. B.
Oriat, champ (r. r. 1683 Horriat). Diminutif de Ori (sorti
de Ulricus de lall. Huldrich) + ittu.* L'% étymologique s’est
conservé dans le nom de famille de la Suisse française Houriet
(Neuchâtel). P., suisse all. Oeri, Mauri?
Permont, pi*rm0, pré, pour Pierre-mont. Cf. Perrefitte. R.
Perrat, fi’ra, courtils (r.r. 1683). fyürtr dim. de Pierre. Cr.
Perrin, oeuche Jean, M.
Peter, clos gros, all. M.
Peterly, fief. Dimin. du précédent. G.
Phlippe, pré, pour Philippe. P.
Pierre, pi?r, la combe, de ,,petrus“. R.
Richard, essert. E.
Sauvain, pré, côte. Cr.
Valtá, ès, du suiss. all. Walti, de Walter. R.
Vuillematte, la Le fr. Guillemette (a. c. 1683), les noms
de famille dérivés de l'all. Wilhelm sont nombreux au Jura bernois.
Vuillerat, champ. M.
Yade, ya/, ordon à gros, R. français Claude.’
1 Trouillat III. vol. No. 256. Ulrich, bailli de Porrentruy déclare
en 1337 aux bourgeois de cette ville: Je Holris, vouhez de Porrentruy...
puis“ 1333 No. 266 ,,Horris“.
* Le mot est indigène, tout au moins bourguignon; mais quelle évo-
lution des sons! Il y a de ,,Claudius à ,, Yad“ triple violation de lois
phonétiques: cd devant aboutir à y, au à 6, et dy disparaître ou tout au plus
donner dí. Il faut admettre un passage de cl à gi, puis une identification
erronée de um dans Claude francien à aw sorti de a +7, toujours @ dans
notre patois (chaud>>+sZ, calva>>¢sav, sahala => sa/ ctc.), enfin conservation de
d comme étant nom de baptême, partant mot d’Eglise. Il faut attribuer sans
doute la fréquence de ce nom en Bourgogne à la célébrité de Claude (Saint)
évêque de Besançon au 7ième siècle, qui illustra par ses vertus la partie
orientale de la Bourgogne (Franche-Comté) et dont le monastère (qui porte
encore aujouid’hui son nom) devint après sa mort vers 696 un des lieux de
pèlerinage les plus recherchés.
22
Yadat,! clos, dimin. de Vad suff. -ittu.
3. Noms de saints.
St*-Catherine, pré, M.
St-Germain, de St-Germanus, fondateur et premier abbé
du monastère du lieu (cf. Moutier).
St-Jean, roche, R.2
St-Martin, pré, M
St-Pierre,3 champ, M. pre B., place G.
b)
Faune et Flore.
(Noms derives de noms 1. d’animaux, 2. de plantes.)
ı. Noms d’animaux.
Agasse, ddyäs, pre I’, P. du v. h. all. agaza, la pie.*
Boeufs, bú?, côte aux, cd! a. C. E. lat. bovem.
borbi? a se® R. fr. bourbier aux cerfs.
Bovaine, en la, M. (tiré d'un acte d. 1683) lat. bovina.
Bouvrie, la, M. 1683 r. r. v. Bovries.
Bovries, M. (déjà vers 1500 bowerie) le suffixe -erie est
fr. le b. lat. *bovaria cité par D.C. aurait dû aboutir à bozir.
Enclos pour l’estivage des jeunes boeufs.
Bument breulai, hä°ma bröld, Cr. nom de champ. dü’ma <
*bovimentum, fumier.5 drö/d< *brustulatum; fr. brûlé.
Buement, bü’mä, le, Cr. v. le nom précédent.
Chaible au Chevreux, /säby à 1sávró, M. (d'un a. de 1683)
nom disparu; du b. lat. cadabula (Scheler) > /sädy, couloir qui
sert à dévaler le bois des hauteurs; capreolum > #&r8 fr. châble
au chevreuil.
Chaibion, /säbyr, M. (1821 a.c.) der. du mot préc. avec suff.
-onem-qui ajoute dans ce cas une idée péjorative.
1 De Yäd on a un féminin Yadine.
2 Situé au bord de la route; le creux au bas du rocher fait supposer
qu'il devait contenir avant l'établissement de la réforme, ou une croix ou
quelque image du saint.
3 ]] existait anciennement à Moutier une église St-Pierre à côté de la
grande église collégiale. Les dernières traces de Pédifice démoli ont disparu
vers le milieu du siècle passé.
4 La fréquence de ce nom de lieu sur territoire romand et allemand par
lequel on désignait primitivement sans doute un lieu malfamé, atteste la po-
pularité et l'antiquité des superstitions qui se rattachent A la pie, qui n'a
cessé d'être chez nos paisans, comme ailleurs du reste, l'oiseau de mauvais
augure par excellence (cf. Gasse, la).
5 Un acte de 1715 porte: ,,-item trois trais de Zavons (= planches),
trois dues (= Unincau A deux cornes qu'on inéne à bras) À mener le toin,
et une à mener le bócuement,
23
Chervé, #ärvé, champ, M. (r.r. 1683 Chevréz); cette an-
cienne graphie prouve qu'il s'est produit une métathèse vr > ro,
du lat. caprarium. Sur les doublets de -ariu, -aria voyez le
vocalisme. La forme actuelle est /#vri?.
Chevaux, /íva, combe aux, KR. a.c. nom disparu, lat. ca-
ballum.
Chèvre, #7’vr, pré la, R., la, (montagne) P. lat. capra.
Chevreuil, {ävrÿ, combe au, C. c05 2 lat. capreolum.
Chien, #7, pré au, prá. P. lat. canem.
Duc, rocher au, R. le hibou commun.
Espetaux, ¿pto et ép/a, G. nom de pré (r.r. 1683), du lat.
putidu + suff. germ. wald, és pla — aux putois. La forme 2/5 est
due à l'influence française; voyez Gautier — Gat, Vaux — va etc.
et à un changement d’accent qui a produit l'effacement complet
de la protonique initiale.
Fourmis, frmi, champ des, 4%, M. lat. formicu. s. m. 7 /rmi
fr. fourmi.!
Gasse, combe la, G. M, riere la, pré la. Toutes ces graphies
sont erronées. C'est l’édyds (cf. Agasse) qu'il faut lire. Le scribe
probablement allemand pensait à Gasse, rue.
Lièvre, yi’zr, champ _au, P., pré la, B. Cr. lat. leporem est
femin. dans notre patois án yi*or.
Limacon, y2más, pre, M. prä, lat. *limacea.
Loup, /#, creux au, fontaine, lat. lupum.
Lover, /over, la, lá, G. lat. luparia avec conservation de
l’ancien suffixe -r (cf. -arius, -aria au vocalisme) fr. louvière.
Mattou, mä#, sur champ, Cr., fr. matou.
moti? a fox, R. Nom d'un bloc de rocher isolé dans la forêt.
Propr. , moutier au fox“, soit , l'église au renard“. *monisterium
et Pall. Fuchs. Cf. le nom de lieu all. „Fuchsenkanzel“ (Ct.
de Berne). ,
Muses, mi?s, bois des, 55 di, M. Nom d'une forêt de mon-
tagne. mé°s s.f. est le nom d'un oiseau sauvage de la famille
des gallinacés. Le mot presque éteint n'est plus connu que des
vieillards. Tout le monde dit aujourd’hui ,,bozs aux müz“, c'est
plus poétique.
Oies, ÿv, pré aux, prá a, M. lat. auca.
Ortie le boeuf, orfi? /’ bi ?, combe, R. G. lat. urtica +
arium et bovem, lieu où croissent des orties L’imagination
populaire toujours en éveil, lorsqu'il s'agit d'expliquer, voudrait qu'on
prononce: orfü? 1? bü?, pour ainsi dire „ursus *tutat bovem“; le
pâturage de ce nom aurait été jadis un jour la scène d’un combat
entre un boeuf et un ours. Si la chose en soi n’a rien d’impos-
sible, la forme et le fait que le même nom se retrouve dans
d'autres localités, nous font reléguer ortü? /'bú? et son explication
dans le domaine de l’&tymologie populaire.
1 L'ortographe française est illogique.
-
24
Pitats ès, pla, & G. voyez Espetaux.
Poulat, pila, droit des lieux, P. drwë d’yü’, haut des lieux,
ha d'yú* (1683 r.r. clos poullat, G.), lat. *pullittu a) petit
b) robinet.! C’est dans la seconde quelque peu
qu'il figure ici; le mot évoque l'idée d'un lieu oat je où lean
dégoutte et ruisselle,
pulice + itta
pri’r püsnät ou dörnät, R. lat. petraria gallina + itta 5
púsnal ou dísrnaf est le nom que nos paysans donnent aux co-
quilles d'escargots pétrifiées (cf. dans une dérivation analogue
le suisse all. pipeli, petite poule ,Fohrepipeli“).
Raitoueres, rät@’r, les, G. (r.r. ès piaines Raittourres)
dériv. de rät s. f. la souris + oria. a) trappe, souricière.
b) terre ravagée par les souris et les rats, puis, par ex-
tension, mauvaise terre, impropre A être ensemencée. rälä,
rongé par les souris.
Renard, rnär, cerneux, M., champ au, P. s. v. h.all. Reginhard.
Vacher, vase, pré, M. Res r.r. vaiché) est français.
Vacherie, pré de la, G, C, est francais.
Vaches, rät, pâturage aux, /ypwä a, E., lat. vacca.
Taicheniere, táin?r, la, R.; du lat taxonem > #59 taxo-
naria, tanière du blaireau.
Roncins, rst, planches aux, P. b. lat. runcinum, étalon.
Veaux, v7, pré ès, prá ès C. lat. vitellum.
Vélie, veli”, le, R. B. Cr. E, le petit, P., clos du, C. lat, vi-
tellarium, enclos pour les veaux, all. Kälberweid,
2. Noms de plantes.?
Biorles, bvori, les, B, lat. viburna, fr. viornes.
Bramattes, éramdif, sur, M. (r. r. 1683 clos de „Bremaittes),
mot complètement éteint, nom d'un pré de
que le mot est d’origine allemande et dérivé dans sa première
partie du v. h. all. ¿ramal venu de ¿rámo, bráma, aujourd'hui all.
brom, engl. broom Vépine rouge, múrier. Dans le même sens suisse
all. brome (Ct. de Zug, Zürich, Bâle Campagne et partout, ailleurs
Brombeeri)® La seconde partie -mál est Vall matt graphiquement
confondu avec le suffixe -atte < itta, Il est bon de rappeler
d’abord la proximité du territoire de langue all. puis la
de -matt dans la formation de noms de lieu all. (Ct. d. Soleure,
terrain limitrophe, d’après l’atlas Siegfried p. ex.: Schútzenmatt,
1 comme Vall Hahn, Hähnchen.
2 Nous plaçons dans ce chapitre quelques appellatiís sans être à
rs parler des noms de plantes se rapportent cependant directement
à la flore
® cf. Gatschet, O.-F. p.98, et sur l'existence de dérivés aliens de
brámo, vicent. brombo-a, ,,pruno, prugna", basso-engad. briimbla be
voyez Nigra Arch. glott. XV, p. 101 e, s.
25
Herrenmatt, Schafmatt, Buchmatt, Weiermatt, Moos-
matt etc.).
Brous, dra, ès, Cr. mot éteint. Celt. brouc, suisse all. (Ct.
de Berne) Brug, la bruyère. Bruggeren d'un lat. brugera,
nom de hameau dans le district de Schwarzenburg (Ct. de Berne).
Brues, drü’, les, de dos, champ des, dessus, Cr. (r.r. 1683
prairie des grandes b. G.), barre des, le, Cr. (a. c. vers 1680 ,,druys“).
Noms de terres marécageuses, l'all. „Brühe“.
Cagreu, cägrö, P. Nom d’une mauvaise herbe, plus connu
sous le nom cä?/sd, „queue de chat“, all. „Katzenstiel“, fr. la
prele.
Celesiers, s/dzi’, les pres, Cr. lat. ceresia + ariu, fr.
cerisier.
Chardenat, /ärınd, l’oeuchatte, M. lat. cardonem + ittu,
fr. chardonet.!
Chêne, an, le, R., champ du, P., sur le, G. lat. *cassinum,
v. fr. chasne.
Cheneviere, /änzir, du pré, R., lat. cannabaria.
Coeudres, /yödr, champ des, G., gr. xopyloc, lat. corylus,
*colyrum, fr. coudre; /yöJri?, coudrier.
Cu? lá al, R. Nom de pré fr. „queue la chatte“, l’allem.
„Katzenstiel“ plante: „equisetum arvense“.
Courrouses, curiz, clos des, R. Nom de la poire cultivée
dans ce clos, et qui tire son nom de Courroux, village de la
vallée de Delémont d'où le fruit fut importé. Formations analogues:
des #6 (poires de Lyon), des «7/7? (poires de Develier), des
Hépÿ (poires de Champos). L'étymologie populaire fait dériver
ce nom de la couleur du fruit, cou rouge.
Envorgieres, anordä?r, les, P. (r. r. 1683 orgiere) mot
éteint. lat. hordeu + aria et in, probablement emplacement où
l'on vendait de l'orge.
Fahyn, fav, plain, pyf, P. lat. planum faginum, petit
plateau planté de hétres; /dy7 est aussi le nom du putois, qui
se plaît dans les hétres cf. „martre des hêtres“, angl. „beech-
martin“.
Foigiere, fuwütä°r et fadíi?r, C. lat. filicaria, fr. fougère.
Fleurats, yöra, pâturage des pres, C. lat. florem + ittu,
mot éteint.
Fraises, frá, pré des, P. s. m. lat. fragum.
Frêne, fer, champ du, pré, R. #56 di pré, on écrit toujours
préfrêne et prononce préf£r. Ce nom a donc subi une double
transformation, car fraxinu donne régulièrement frán. D'abord
une dissimilation des deux groupes de consonnes pr—/r, qui
devait entraîner l’amuissement de » final, puis sans doute 4 une
t Peut-être un nom de famille,
27
il ressort que ce lieu est un ancien champ clos où devait descendre
tout Prévôtois désireux de vider une querelle par les armes.!
Trondai, /rodä, le, R., lat. truncum > “#6 et dá s, f. „bois
gras“, fr. popul. dard. (?).
Vaivres, wävr, champ des, creux des, planches des, marais
des, sur les, droit des, G. lat. vepres, le mot est £teint.
Vernes, vé¢rn, champ, Cr., gall. *vernos, fr. verne, aulne.
Vigne, 24, la, M. R., lat. vinea.
Vigneule, waé/, clos de, M. (1683 r.r. vigneulle), lat.
*vineola.
Vinne, 4, sur la, Cr. Cf. vigne.?
c)
Topographie.
(1. le sol. 2. l’eau.)
1. Noms de lieu dérivés de la configuration
ou de la nature du sol.
Arceu, lärsö, M. nom de rocher, mot éteint (v. 1500 „in
prato en l’arseuz“) lat. arcu + eolu.
Astai, dstá, pré de I’, dé (sous) pré; fr. propr. terrain qui
s’est assis, du lat. *adseditare > dstá; dc. pratum *adseditatum.
Bame, bam, la, lá, G. de *balma d’orig. obscure; caverne,
creux, de lá une dérivation verbale *inbalmare, s’abamd, se
cacher dans un trou (se dit des animaux).
Besse, bás, pré la, M. (déjà en 1683), lat. bassa (scil. mon-
tanea) par opposition à ,,/@ hal“. Les deux adjectifs en fonctions
de substantifs sont encore en usage.
Besace, la, dsds, M., nom de champ, lat. *bisaccea.
Beserain, champ de, básré, M. 1683; signifie: champs du bas,
lat. bassa + ariu + anu (?); cf. fr. riverain.
Beseraux, däsrö, M, nom de champs, lat. bassa ruga, sil-
lons du bas; cfr. v. fr. rote.
Blanches terres, byg 12%, M. 1683 nom disparu.
Boussa, le, b4sa (1083). Est le troisième et sans doute le
plus vieux nom du village St-Joseph, all. Gánsbrunnen. Le
1 —,, Et se tant estoit que champ de bataille se fist en la prévoté, le
champ se doibt faire au lieu de Creminnes, sur le pré de Sales, et pour-
ceque le champ de bataille se fait sur la Prévoté, nostre sieur le Prévost
doibt avoir le thier de l'avoir de celui qui pert et nostre seigneur de Basle
les 2 parties —-...et l'advoyer doibt songer les armures à ceux qui font
de champ de bataille, et doibt avoir l’advoyer toutes les armures du perdant
de champ, lesquelles armures les amis du perdant pouvent roimbre et ravotr
de l’advoyer pour 20 sols à metlleur marché que nuls autres. —
* Sans ces derniers noms de lieu rien ne donne à supposer l'existence
d’une ancienne viticulture dans cette partie du Jura. Les vendanges n’ont
probablement pas survécu longtemps chez nous à la disparition des caves du
couvent.
29
Creuse, crös, sur la, la, M. la, c. de la golant, G., sub. verb.
d. lat. *crosare > crözd.
Creux, crö, les, lat. *crosum, clos du cródízna est le nom
d'un fameux ruisseau de l’Ajoie „creux au sorcier“ (dina).
C'est Pexplication populaire, provenant de l'infection palatale de s
entre voyelles. Les anciennes graphies ont s, donc: creusenal,
petit creux.
crisä, Y, R. Nom d'un rocher crochu, le rad. *crocc- + ittu,
fr. crochet. _
dët, crô di, R. de Vall. Gips, fr. plátre.!
Evalin, drafz, Vaigre, l'&gr, R., les, M. champ des, B., lat.
acrem > dgr, rapide, abrupte et *advallimen > dva/f dériv. de
*advallare > dvalä (advallem > üva), fr. éboulis.
Froideval, frwádva, M. Le même appelatif est aussi nom
de famille ,, Froidevaux“, le seul ex. où nous ayons rencontré va
comme subst. fém.
Golant, gola, la, lá, G., clos de la, sur la, G. (r.r. 1683 „gou-
lant“, „goullant“), noms de prés très élevés sous les rochers, mot
éteint, lat. gulata.
Golat, gold, le, R., les, Cr. sur le; nom fréquent au Jura,
éteint. Désigne des défilés étroits de nos arêtes de montagnes
corresp. au fr. goulet, espèce d’entonnoir, du lat. gula + ittu —,
trou, puis défilé, s. f. golät ruisseau près de Develier.
Graiverats, grävrä, les, B., mot cteint, celt. *grava + aria +
ittu, fr. les petites gravières.
Grandval, grfva, all. Granfelden (1179 Granual, 1308 Gran-
val), village paroissial situé sur la Rauss, nom de la vallée dès
1179, lat. grandem vallem.3
grävla, lá, R.; nom d'un terrain ensablé et couvert de gravier
par la Birse, peut-être du celt. *grava on a tiré un verbe grävlä
dt. grävlä est le part. pass. fém., fr. gravelée.
Graviere, grávir, sur la, M. (1683 r. r.).
Grise pierre, gris pi”r, M. Nom populaire de la molasse.
Gulata, golat, forêt des, M. (fausse graphie pr. gulatte, cf.
golatte).
Jeureu, yörö, le, C. Nom d'une pente pierreuse et de prés,
mot éteint; lat. glarea + eolum?
Joux, Jour, “7, champ la, M, la, coin des, B., hautes, Cr.
G. R. E. Bridel: deur, djor, jeur, joux, les documents du m. âge
rendent par juriae, fr. joux, les hautes joux, les noires joux, all.
Hoch- ou Schwarzwälder, fr. for&ts de montagne, orig. celt. se rat-
1 Le français littéraire ne connaît le mot qu’en tant que terme de miné-
ralogie „le gypse, mais gip, pisser, gisseur, gissage, sont d'un usage
général dans la Suisse romande.
2 Le lyonnais a le même mot dans le sens de déclivité, „bas d’une col-
line“ Puitspelu admet le suffixe -inu.
3 Il en sortit au XIVes, une famille noble „Henri de Grandval“
(1329).
30
tachent à ce radical les noms: Jorat, montagne, Jura, César (B.
G. I, 8), Jorasse et Jouratte (St. Ursanne), le Joran, nom d’un vent
de montagne (Neuchâtel). Cf. Gauchat Bull. d. Gloss. 1904. I,
p. 14 et s.
Laimene, /ämën v. mine.
Laivatte, /dvdt, la, M., dim. de /awe à l’aide de -itta.
Laives, /áv, les, haut des, M. dos les, G., noms des prés
(1680 r. r. laves) s. f. grandes pierres plattes.!
Large, lárdz, la, lá, R., flanc de montagne, traduit le suisse
all. d’Breiti.
Malberg, mabei, le, et malber, M. Parait être une for-
mation hybride de mal, rom. et berg all. Granfelden, füreri (cri
du feu) sont des produits analogues.
mardit, 13€ di, R., lat. muricarium, monceau de pierre, v. franc.
murgier.
márnir, ld, R., fr. marnière.
Menne, men, la, Cr, fr. la mine.
Mine, m?n, creux de, Cr., voyez menne.
Montaignatte, m=6/’nat, la, R., lat. montanea + suff. -itta.
Monteval, mÿ{°va, E.
Moron, mörö, P. Nom d'une chaîne de montagne qui s'étend
de Perrefitte vers la Joux (vers 1200 de monte rotundo Tr. I,
No. 296), lat. montem rotundum avec dissimilation des voyelles
nasales; comme mofo de montonem (chaîne parallèle) ou Romont
(Ct. d. Fribourg) de rotundum montem; Blämont de blanc-
mont ou encore Lomont de longmont (Ajoie).
Morte Pierre, mo4rf pi?r, C., nom populaire du grès porreux.
Morte roche, mo*r? rots, sur, G. E.
Noz, pre la, B., mot éteint, (1683 noz), lat. *navica (?) la
configuration du sol ne s'oppose nullement à cette conjecture.?
Perouse, prúz, fond de, M, lat. petrosa, fr. pierreuse, Vanc.
plan et la carte Siegfried ont le masc. perou, dont l'imagination
populaire fit le Pérou, nom de prés.
Perretitte, pirrfat (XVI"s. pierefette, 1548 Jehan de pierre-
fette), Nom de village, lat. petra ficta pour pierre fiche, p. de
démarquation.
Pertuis, perlyü, le, Cr, lat. pertusum.
Plain, frs, de, la cote, R., des traits (vd s. f. lat. trabem),
lat. planum, terrain plat, géncralement des plateaux de montagnes
ou de rochers.
pvgñó, Y, nom d'une petite plaine de montagne, lat. planeolum.
Pré rotsd, les, R., lat. planum *rocca + -ensem.
1 Il faut en rapprocher le suiss. all. (Appenzell) Seelaff sorte de ., pierres
plates et peut-être Laff (Bale, Souure) paleron, Lafllı, paleron de chevreuii,
en li... Lath; cf. Nigra A. gl. XV.
2 Frib. .Vot, no s,m. bassin de fontuine, auge, gouttière, dim. mofsa,
nutsche (¡Bridel).
31
Queux, ca”, des gros champs, lat. coda, fr. confins.
Rochattes, rp/34/, dos les, Cr., rad. roc- rocca + itta, fr.
rochette,
Roches, rots (doc. du XV* et XVI" s. ont généralement roche,
Ps du plur. ne date que du milieu du XIX* s., comprend les hat
et bäs rots, *rocca, roche, all. in drots.
Rocher, roisä, sur le, P. E.
Rochets, rola, les, G., pr. ro/sar.
rotsna, Y, R. Nom d'un petit rocher; -24 réclame *rocca +
aneu + ittu, peut-être sous l'influence de m9/”’ñatte < montanea
+ itta.
Rompeux, ropö, les, B., mot éteint, barrières des, Cr., nom
de prés en pente, lat. rotundum podium, fr. rond puis (2).
Rougtes, rizé’, les, Cr. Nom de forêt, mot éteint. Au dire
des habitants du lieu le nom serait tiré de a couleur du sol qui
est rougeätre. Le mot serait alors francisé, on attend rídzi? ou
rüd2ä.
sábyo, les, P., lat. sabulonem, fr. sablons.
Seupis, sópr, M. a) entonnoir, terme de laiterie. b) enfonce-
ments de terrain en forme d'entonnoir.
Tuf, fé, la, la, C, s.f. fr. le tuf.
2. L'eau.
Ave, av, dos !’, G., lat. aqua, eau.
Auge, au, dos |’, R., s. m. lat. alveum.
biel, 47’, le, R., le ruisseau, lit de rivière.
Bernet, órng, clos, G., all. brunn + ellum. La metathese
de r s’est déjà produite dans les dialectes allemands (brunn et
born), fr. source, fontaine.
Brunnacker, le, M. (1673 r.r.), fr. champ de la fontaine.
Chade-fontaine, ad folän, cras de, M., lat. calda fontana.
Chalière, uv7?r, fin de la, M. (XUI: s. Zscholiers, Saliéres,
Challiers, Cholliers), lat. cathedra. a) Nom d’un village dis-
paru. Détruit au commencement du XVII*s., par les ravages de
la peste. Il n’en reste que la petite église’ de même nom au
cimetière de Moutier, primitivement une annexe de l’ancien monastère
Grandis vallis. Les graphies avec Z’ (all. zu) et o pour a rendent
la prononciation allemande. b) Nom d'un ruisseau, affluent gauche
de la Birse.
Chenat, /3na, pré, P., lat. canalem, fr. le chenal a) le ch.
de bois destiné à conduire l’eau de pluie au puits (en usage dans
nos montagnes). b) ravin, canal.
av W’lä työzon, M., fr. eau de la cuisine. Venant d'une ancienne
poissonnière réservée à la cuisine du chapitre.
Eaux, av, entre les, afr 1, R. M. P.
32
Elay, e/a, pré d’, C. a) nom de ruisseau. b) nom de
all. Seehof. a) est le nom du cours supérieur de la „Gaibiatte“
(ruisseau), lat. in lacum.
Fontaine, Solan, vers la, B. M. lat. fontana.
orten J'üinat, les, R., lat. fontana + itta.
Gaibiat, gäbya, vie du, le, C, mot éteint. Nom de marais
situés pres d’Elay et du ruisseau qui en découle. Il se bifurque
en deux branches, le Gaibiat et la Gaibiatte;! la premiere
va se jeter dans la Raus, l’autre dans la Scheulte. gasbiaf, subst.
déverb. formé à l'aide du suff. -ittu du lat. vapulare Cae
mola, le mouillat y, ce mot), dans le sens eaux stagnantes, marais.
Conservé dans les dialectes du Sud: Lyonnais (bolliet, endroit
marécageux, mare croupissante), Dauph, gabolli, gabouillé, re-
muer l'eau, provenc. gaboui, gabiot, saintongeais: gabot s. f.
gâchis, flaque d'eau; gabouia, gaboulha, s'agiter (en parlant
d'un liquide contenu dans un vase) gaboulhage, action de
patauger.
Glaçon, yds9, pré, R. Pré très humide, qui reste longtemps
couvert de glace au printemps.
Jayai, d¿ayd, marais, Cr, lat. gelatum, gelé. Le / dans le
verbe actuel d#a/& ne représenterait-il pas un retour de y à / sous
l'influence du mot français? (cf. noms de lieu: may7, aujourd'hui
malt, fr. moulin, mayir de molaria).
Marais, márd, ès, au, les, B, G. Cr. C.E. Plusieurs ont dis-
paru ne laissant que leur nom,
Mer douce, la, mé4 dus, lá, R., l'ancien cadastre porte le
Mardou; lat. merdosa > márdiz, merdosu > märda dont
l'étymol. popul. devait faire „mer douce“, Cette transformation
populaire atteste un affinement du goût et devait se produire au
moment où il s'agissait de coucher ce nom sur le papier blanc
des actes officiels.
Meusiatte, mözyä/, la, R. Subst. verbal formé À l'aide du
suffixe -itta de mucere, mózi”, moisir.
Mouillat, mola, champ du, P,, subst. verb. du lat. *molliare,
moti”, mouiller.
Nan ou Nant, nd, le ou la, sous la, plain de la R, roches
des, champ des, M, prés des, orig. celt. gall. *nanton source,
vallis, ravin, ruisseau.
pida, cra d'lá, G., lat. pluvia.
pús, a, B,, lat. puteum, fr. aux puits.
Rauss, raus, sur la, M. (1150 Arosa, Orosa), champ de la,
(1683 Raousha). Nom d’une petite riviére qui prend sa source
prés de St-Joseph, traverse le village de Crémine et de Grandval
et se jette dans la Birse au dessous de Moutier. Cf Areuse (Ct
d. Neuchâtel) all. Reuss, bordelais Raus, Araus, bearn. arauc du
! La graphie des cartes de l’état major „Gaibiare“ est erronée, el re-
produite à tort dans Au, géographique ( Borel).
-
33
v. h. all. *rauza, got. raus, roseau, jonc. L'on remarquera que l'ag-
glutination dans Areuse est très ancienne.
Rive, riv, la, crét de la, dos la, la peute (putida), R. P. M.
Cr. E.
Riviade, riv d’Jav, la, F. Semble être une déformation ar-
bitraire de riv d’lav.
Schnapoux, $napü, le, R., mot éteint (r. r. de la „Schnap-
haus“ 1683) (a. c. Schnapoux all. Schnaphus). Nom d'un rocher
entre Moutier et Roches d’où se précipite une eau bruyante au
temps des crues ou après de grands orages. De Pall.schnappen,
parler haut et avec précipitation (schw. Idiotk.) + osu (cf. déazu,
jaseur). L’all. „Schnaphus“ me paraît être une étymologie po-
pulaire faite sur le féminin -osa (cf. márdu(s), poru(s) cités plus
haut).
Seignes, sá, les, grosse C., P. Mot éteint chez nous. Il
signifiait marais, lieux humides. Le mot est répandu sur tout le
territoire de la Suisse romande (surt. Ct. Neuchâtel 1) en Bourgogne,
département du Doubs, Haute-Saône, Beaujolais et du Midi (Lozère,
Ardèche), du lat. saniem ou sanea pus, sang corrompu, fr. sanie
est mot savant; puis comme fréquent nom de lieu, marais.
Tarreau, Tairas, Terras, Terreaux, Terroux, #rä,
champ du, R., pré du, P., entre les, C, combe des, M. Cr, du
mitan (milieu), Cr. Plusieurs de ces graphies sont corrompues; les
formes -eau(x) sont françaises.
tára du lat. terralem le fossé, tranchée, lit d’un ruisseau.
Vevay, vevé, le, combe derrière, R. (1683 r. r. le biel du vevé),
mot éteint. Du lat. vivarium, fr. vivier. Quant au suffixe, je ren-
voie à -arius, -aria traité dans le vocalisme. Cette étymologie
est certaine, quoique le vivier? ait disparu sans laisser de traces;
en face de P'all. „Im Weih’“ (a vavé) pour Weihern, il n'est plus
de doute. Ainsi des lieux-dits bilingues s’entr’expliquent souvent.
Virat, vird, gros gaure, grö gör, C., subst. verbal de virz?,
tourner; à l’aide du suffixe -ittu. gÿr du lat, gurgem, endroit
profond d'une rivière ou d’un ruisseau où l’eau est dormante.
Vivier, voi”, au G., lat. vivarium.
yú?, cöb d’lä, G., nom d'un ravin arrosé d'une sale eau.
yä°, le purin, lat. *lüta, lutare > yüd.
yüus, en, G., nom de pré, lat. lutosa, sale.
1 Le canton de Neuchätel particulièrement offre des dérivés multiples:
La Sagne (village), les Seignettes, Seigneret, Seignelet, Saignottes,
Seigneule (*saneola), Seignelegier (sanea Leodegarii).
3 L’on pourrait ajouter qu’au nom d’homme cité par Tr. vol. II,
p. XXXIX: Udelardus de Vevay correspond dans Schöpflin: Alsatia
dipim. I, 239 , Udelardus de Vivier ‘.)
Beiheft z. Zeitschr. f. rom. Phil. IV. 3
34
d)
Cultures et activité de l’homme.
(1. Habitation et industrie. 2. Cultures. 3. Outils.)
1. Habitation et industrie.
Battout, dä, champ du, M. (vers 1700 bettouz), rad. bat
+ oriu. a) batteur, b) battoir. Il est intéressant de voir que Pon
battait anciennement en plein air. Cet usage disparu chez nous
s'est maintenu jusqu’à nos jours dans certaines parties de la France
(Dauphinée, Meuse, Wallon et Piémont).
Chairtoux, /¿árfí, au (r.r. 1683), Cr., fr. chartier.
Härbom?r a fäor, R., lat. carbonaria et lat. fabrum, fr. la
charbonnière aux forgerons.
Chargeout, Aärd#, le, Cr. C. Nom de prés, lat. caricare
+ oriu, pr. ainsi dire ,,chargeoir“: lieu où l’on chargeait ancienne-
ment le foin et le regain dévalés des hauteurs; on le portait de
lá à bras jusqu'à la grange ou sur le chemin.
Chatelat, ra, neuf, E. L'édifice a disparu, lat. castel-
littum.
Chaufour, /Safor, le, sur le, E., plain de, lat. calcis furnum.
Chetelat, alla, C., voyez Chatelat.
ca” 1811 pltr”, R, nom de pré, fr. queue chez le pelletier.
Corvans, corva, és, Cr., lat. corrogata, fr. corvée, Désignait
primitivement le travail collectif imposé par le seigneur aux serfs
et consistait á réparer et entretenir les chemins, á défricher ou á
déboiser les foréts. Aujourd'hui le terme s'applique au travail gratuit
dont chaque bourgeois est redevable à sa commune et qui s'efíectue
en journées d'hommes ou de chevaux.
Forge, /o'rdé, clos de la, P., lat. fabrica.
Garde, dyärd, la, R. Nom d'une maison placée à l'entrée
des gorges Roches-Choindez (allem. Schwendi). L'institution
d'une garde militaire 4 ce défilé remonte au temps de l'alliance
de la prévôté Moutier-Grandval avec Berne.
Ecrivain, vers chez G. On appelait ainsi le notaire.
Faibre, févr, clos au Nom disparu, M. lat. fabrum. L'on
dit aujourd'hui mér/fa, fr. maréchal.
Heutte, 47, la, sur la, R., de Vall. Hütte, cabane.
Hospital, champ de I’, M. (r. r. 1683).
Höta, pta, champ de |’, derrière, R., lat. hospitalem. a) la
grande cuisine voûtée de la maison bourguigno-jurassienne (cf.
Zimmerli I, p. 57). b) la maison (val d. Delémont).
Hostaux, a, fin des, P., voyez Höta. Cette formation en
-aux du pluriel est due à Pinfluence française.
Loge, lod£, heutte de la, verger de la, R., m.h. all. Zaubja,
demeure.
Maisonette, määnät, la vieille, R.
35
Maisons, mazo, vers les, G.
Mehyre, m»yi’r, en, P., mot éteint, nom de pre, lat. molaria.
Moulin, may?, vers le, R, champ du, G. Cr. lat. mulinum.
Néjoux, diz, les, haut des, G. (vers 1640 naigou(s)), du
v. h. all. natjan d’où *natiare > nazi’ + suft. oriu; lieu où Pon
étend le chanvre à rouir.i
Pavillon, au champ, M.
Places, pyás, neuves, Cr. (r. r. 1683).
Ribe, rib, la, lá, clos de la, Cr., suiss. all. Ribi der. de rezben,
tréturer. Maison où l’on foulait le chanvre. A disparu.
Sahoure, la, E. (r. r. 1683), mot éteint, lat. secatoria, fr.
scierie, cf. secare > swdyi”, secatorem > swáyi.
Scie, clos de la, Cr.
Sür, lá, R., all. Scheuer, suisse all. Schúre, la grange. Se dit
des écuries de montagnes destinées à abriter le bétail. -
Väche, va la, G. M. E, de Vall. Wa/ke, suisse all. Walchs s. f.,
fr. la vauche.
Velle, vai, clos dos, M. E., developpement irregulier de -illa,
lat. villa, dans le sens domaine, et non pas de village.?
Verrerie, vwäri?r, la, M. R.,3 lat. *vitraria.
2. Cultures.
(a) champ. P) forét. y) clôture et chemin.)
a) Le champ.
Abues, adi’, les, M., mot éteint Nom d'un finage. Se re-
trouve ailleurs (Court et Delémont par ex.). Provenance obscure.
Godef. connaît un verbe abuer, convertir en fumier dont abd?
pourrait être dérivé, comme dü’ de büä, la lessive, lessiver.
Aimaittennes, dmäfn (Amattennes, Amaittennes, Amat-
tines et 1683 r.r. Aymatynes) R. B. G. Cr. C. M. Nom de pá-
turages ou prés élevés, du m. h. all. dat + suff. rom. -Ina. Encore
conservé dans des noms de lieu de la suisse all. p. ex. Amets-
matt, suisse all. amad, amet, ämg!, regain.
Bandes, gu, les, P., v.h.all. &nda, le nom vient de la forme
allongee des champs.
Beuclaire, döy@, pre, C., graphie erronée, verbe dériv. de
böy < *bosca, fr. büche; qui a subi visiblement l'effet du feu (all.
angebrannt).
Beucle, déy, a, C. (r.r. 1683) même origine que le précédent,
fr. le brülon.
1 Zschr. XV, 244, Meyer-Lübke, Brid. nésa, nézi, lyon.: se nasser se
moisir.
3 Cf. Fustel de Coulanges, Le domaine rural chez les Romains.
Revue des deux mondes, 15 septembre 1886, p. 334 et s.
3 Il ne reste de cette verrerie de Roches jadis célèbre que le nom et
quelques pans de mur.
3*
36
Bochet, dasa et bol, le, Cr., lat. busc-ittu et -atum, fr.
le buisson.
Breulay, sur le, côte de, Cr. E. (1683 dos le breuslay), lat.
*brustulatum.
Buisson, boss, drie (deretro), B., champ du, P.
Caires, cdr, peu, Cr., lat. quadrum, parcelle de terre.
Carré, cárá, pré, M, lat. quadratum.
Champ, 4% riére plain, rond, M., qui monte, dessus, du clos,
du haut, d'la fin, les, derrière, B., gros, rouges, du crat, les vieux,
G., ès gros, courts, neufs, sur la Nant, de travers, rond, de dos,
R. M. E. P., lat, campum.
Champat, 1722, le, B., lat. campittu.
Champois, “mod, le, M., sub. verb, de campicare >
Kopwäyt?,
Champoz, /%27, le petit, M. P. Nom de village de la pa-
roisse de Bévilard sur le versant sud de Moron, lat. Camponem
par dissimilation des voyelles nasales (cf. mörd, mO/0, rom).
Chaussattes, /äsät, ès, M. (1683 r.r.), lat. calcem + itta.
Nom de champ.
Chausses, /$s, noires, P., lat. calcea, fr. chausse.
Chaux, /@, sur, sous, fin sur, M, pâturage de la, B, mot
éteint. Origine la plus probable *calmis (cf. Gauchat, Bullet. du
Glossaire, 4. année Nr. 1 et 2); fr. dendue de terrain inculte, chez
nous plutôt, partie de haut pâturage généralement en pente. 11 faut
y rattacher Sonchal, 5043, lat summum *calme, C. et Méchal,
misa, lat. medium *calme, R.
Chavon, {äv@, des champs, R., du cerneux, Cr., lat. capo-
nem, bout, confin, extrémité.
Cherteresse, Aärträs, (r. r. 1683), en, Cr. Nom disparu, sub,
verb. formé sur £4@r/à, fr. essarter, à l’aide du suff. -icia avec un
sens péjoratif et aphérèse de l'initiale. (cf. Ecorcheresse — écriiras
(village), Loveresse — ¿/purás (village), de luparia + icia.)
Cilliat, 1683, creux de dos, M., nom disparu, graphie
fr. sillon.
Closelet, y22/, le, C., lat. clausulittu, petit clos.
Clos, 79, le, de dos les, derrière les, dos les, R., cras des,
c. Voeuchatte, M., gros, dessus les, neufs, petit, P., du moulin, és,
P., les grands, B., cl. derrière, és, dessus, dessous, G., de vélie, Cr.,
du creux, de la montagne, C. E., lat. clausum.
Commnal, /yamnä, pré, M. lat. communalem,
Fadins (1683) aujourd’hui Faudin, M, champs. Mot éteint,
peut-être v. fr, faude, parc ou ferme de claies principalement à
l'usage des brebis.
Fausse (1683), champ de la, M. nom disparu, sans doute
fausse graphie pour fosse.
Fenatte, /nät, la, les, G. B., lat, finem + itta, petite fin.
Fin, /3 la, f. de là outre, M, de vigneule, entrée, la petite,
37
la grande, de l'épine, haut de la, B., petite, Cr, sur la, E., primi-
tivement ,,pièce formant limite“, puis „portion de terre“,
Gerdillats, dZárdita, les, G., petits jardins, n'est pas indigène,
malgré son suffixe, le mot patois est /yörti, jardin.
Gerboz (1683), champ, G. Nom disparu, mot éteint, peut-
être faut-il lire gerbou, lat. garbosu > därbu, dédrbd, produire
des gerbes.
Graichins, grás7, C., lat. crassinu, terrain, à terre grasse,
ou engraissés.
Jardin, pré du, R. Doit être d’origine récente.
Met, md, au, a, C., mot éteint. Nom d'un finage, s. m. graphie
sans doute erronée pour maix, fréquent terme de chancellerie: 1
lat, mansum, métairie, habitation rurale, ferme; provençal mas.
Morceau de lá, morsiä, R., pré. Déformation arbitraire, lat.
morsu + ellu + ittu.
Nerfs, ng£t, les, haut des, rive des, P., mot éteint, lat.
nervum. e
Oeuchatte, 07321, dos |’, les peutes, M. les, B., dim. de öf#.
Oeuches, ¿f3, (1683 r. r. „oeche“ (s)), dos I’, clos de I’, R.
G., ès, dos les, de la combatte, dessus grosses, haut des, M,
dessous, B. E.
Les documents latins du moyen âge traduisent par huchia, la
Suisse romande connaît les formes oeuches, ouches, houche, oche, osche,
(oeuchotte, ouchatte), et Godef. donne les variantes: osche, hosche,
ousche, housche, oche, Roche, ouche, houche, heuche, aouche, oiche, oyche,
hoische, oisca, oge, oke. „s.f. jardin fermé de haies, terre labourable
et entouré de clôtures, terres, cultures.“ Au Jura le mot désigne
aujourd’hui généralement les jardins potagers, près des maisons,
jardins communaux. L'on fait remonter le mot à un b. lat. oca
dont l’origine reste à trouver. Ducange (Diez) olca celt.?:
terrae portio arabilis fossis vel saepibus undique clausa.
Ordons, ordÿ, les, R. M.; s. m. a) portion de terrain inculte
démarquée, destinée à être défrichée. b) tâche ordonnée. Le
même mot signifie au Ct. de Vaud une ligne d’ouvriers marchant
de front (vendangeurs, moissonneurs), lyon. ordro (ourdo, ourdon)
même sens lorr. ordon, portion d’une coupe affouagère (Godef.),
dérivé à l’aide du suff. -onem de ordinem.?
Paigre, págr, le, M., mot éteint. En Ajoie: parc des pour-
ceaux au pacage, origine?
1 Formule consacrée des lettres d. fiefs du XVIe, XVIIe ou XVIIIe s,
— item avons prêté à savoir un matx, lieu, pourpris, tignement, nommé
N.N. en champs, prays, oeuches, courtils, cernis, bois plains, chésaulx, ver-
gers, montagnes, réages, champots, terres arribles et non arribles etc. (a.c.).
3 Ordonnance communale: „On oblige ensuite les banvotr (Vall. bann-
wart, garde champêtre) d’aller pour faire la visite des ordons pour voir
sis sont écharté et bruslé et netoyé honnestement en vertus des conditions
de la Communauté s'il trouve qu'ils ne sont en bon état ils seront pagable
de 4 sols et demi et refaire; à Pervefitte le jour de la St-Martin l’an 1724."
= Se
34
Paturaze. des neufs prés, M. du droir, ?.
Päture, :a, P.
Pécas, 99-7. les, sous les, E. not *eint, s m Nom de prés
qui se cetrcuve ailleurs. 52:23. Val de Deëmcnr Champoz comme
sobriquet. Franches-Montagnes,, ar cecuaem:
Pianches, svg des combattes, B. ès Cr. champs de forme
rectangulaire et obiongue, réserves zeneralement i me piantacdon
spéciaie, lat. planica
Prai là, ee Cr. ‘at. pracuiiztam
Pré, prä, le , gris, le petit, champ du. M. zen. long. cond,
peu, P, riére, B, neni, és p. maigre Cr. Tanc exempt de taxes
publiques) Cr., iat pratam
Quart, cár, P, » m, iat guar:u, parceile de terre
Quemines, :quíÍn et tymix, voyez „Qusmeine*.
Quemenze, ex, P, chamzs, du at commınem, sub. f.
par corfusion des suffixes -una, -ina
Querre, tyér, la, G, mot étic: extrémité dan pré doncant
acces aux champs ou charrue et char oct litre passage
Quéron, :gér:n, au, G, der. du précédent 2 l'aide de -onem
Queux, cu”, des gros chamrs, P., lat coda
Rangs, ra, #s courtes, G., mot éteint, orig. zaz. *riri, *rz.
provercal. regz, v. fr. rit: aujourd'hui res: ch seta > sh
Rayeíy, rá, la courte, B., lorgues, ML
Ray, 74, le, M Nom dane metarie et des terres attenantes,
al. im Rá, mot éteir.: (graphie: lo Raky vers 1500, 1632 la combe
du reey, le tiel du ray. 152: Loss du Ray. sord du b.!az
Tann. FP SS ES, 5 SAS en Tiere de
CRETE Talıh exacte-
= lexque de
BOS Datos,
our Lal y cri
Vnirgie, wugr’i:* os. de vers midi, plain des, R. de dos,
au, C., do: Vvilage, E, s. m lat viridiarium, T. verger.
3: La forêt
bi 5, Y, dzras, M, Y, B., le grand, Cr. G. hs l'a 'em.
Zannhefz, bois veis à ban, b. hana: d. lat buscu > 25 sie Gras
7 pretrosa.
jilles, 227, combe des, M., fr. Lion, d'cú le verbe fevennd,
rouler parterre ‘cf. Pariers v. 06).
Coperie, copri*, la viei.:e, E., lies déboisé, traduit Vall. Schlz,,
da verbe copa avec suff. francien -erie.
Dé brisnre, la (1683) nom disparu. Est francais.
Echert ou Eschert, #6?, nom de viliage. 1176 confirmations
des possessions de i'église Moutier Grandval — et quartam de
39
ferrofodinis de Eschert etc., de la Nant, vieux, M. B., haut
des, G., rière neufs, E., subst. verb. m. de exsertare, éyértä. La
graphie Eschert trahit un scribe allemand, et produit le passage
de x à Y dans la prononciation.
eyedri?, NL, fr. essert derrière.
Esserures, ¿xorúr, les, R., même origine + suff. francien -üre.
Estelles, éd/, plain des, Cr., lat. stella. a) étincelle, b) bu-
chille.
Estray, érd, plain, G. (r.r. 1683) lisez plain ès trais, cf.
Traits.
Nalé, nalä, a, M. pré de la montagne. Serait-ce un produit
de synérèse de préposition au subst., fr. en allée?
Traits, ‘rd, plain des, Cr. G., s. f. lat. träbem, fr. billon.
Tramont, tramg, P. Nom de forêt, lat. trans montem
comme outre mont.
Varennes, vwär?n (ailleurs Voirennes), E., sorte de terre
sablonneuse, le fr. garenne. Lieu où l’on parquait les animaux de
chasse, la vwdran étant établi sur un terrain inculte, le mot passe
au sens de mauvaise terre. Le mot se rencontre comme nom de
lieu et avec conservation de w germanique sur tout le territoire
de la Suisse romande.
y) La clôture et le chemin.
Aigeatte, áds, P, Cr., s. f dim. de dd, petite haie vive.
Aige, ádí, combe de |’, dos |’, dessus la grande, clos sur, Cr.
C., s. f. la haie vive.
Aigel (1683 r. r.), clos, semble présenter un dériv. du mot
précédent à l'aide du suff. -ella.
Baires, dar, ès, C., de Vall. bare, fr. barrière.
Barres, ddr, entre les, M., creux de la, R.; voyez Baires.
Barrière, ddri*r, champ de la, P.
Charreratte, #är?’rä/, la, P. Cr. R., lat. carraria + itta, fr.
petite charrière.
Charriére, #ärer, champ de la, G. C. (1683 vielle charere),
lat. carraria, chemin de montagne, praticable aux chars.
Chasi?, as”, chemin de la, M., fr. la chaussée, lat. *calciata.
Cernetours, aux, E. Le nom n'est plus compris. 1. cir-
cinum > fr. cerne. 2. tours, nom d'homme, Zowrs, Turs suisse
all. Zurs, dim. Tursli, de Sant Ursus > Türs par synérèse; cf. all.
Talbe < St-Alban (Bâle).
Cerneutat, sernata, au, B., dim. de cerneux, formé à l’aide
de -ittu.
Cerneux, sernö, le, B., petit, G., gros, E., lat. circineolu (?),
fr. enceinte.
Cerniatte, sernäf (1683 r. r.), pré de la, M.
4
Corıier. ur ma Go ron 168;. ac mr €
ser-ain entonré de Être
Garre. ¡Er due 2. dessous. 2. R. dí sim al qu.
Carriére 2 clairesnie ran ar m cect. Irma score an
champ on inag+ cneccacie: en usage AU-CUC HIT Jos Jia
de montagne pour smpicher le Seal de vaguer A Com m ir
ó iw3 cn fads, le Tangas Seguiaire du fur ui a ese
dei.
Haie, ‘a, M, est faces
Jane, Ge, sor a, Un caummene Jacüerèsæ end e
mz mérrezaaaatle, 3 fat he ys "Sie wyer Alrzaca
Mara. sur es, Cr, es aras
Nezí vie, HCAS ar, G, com Óspa ac 2:73am Slam
Prize, fom, pont de, M Noam dí poor de qiere Tarreos
la Pine «ze Rockes et Moatier. Fesime me 2 paçüe et a
proccr.céaior: “acuuele da nom son: dies à Termaciore ¿cculare,
Gi nó sur origine de cet accellaci rome „ces ui a
wer bausep de pere”, Une grarhe de Vil s a zeı2e. ar
panna, pan, terme de charpentrie, lorgze pcere E Bride! Sois
de contraction (Bière, Le port précélect arma domo Se en Som
Places, ppá:, neuves, Cr.
Pont, pp, de 4 du, M, dos du, Cr.
Sextier, :47”, champ du, P.
Soit, suá, sur la, B, mot éteict, la: sepem, fr. a baje.
Tila, sa? la, M Sentier de montagre, de lat. tégu a >
hel + vf:
a get 5? zz 2 - t : =
Vie, 24? Cras y, neuve, G. laz via, ce
3- Outils.
Alche er Ara, pré V, Cr. r.r. 1633. lat scala — ita.
fr. petite Einen
Aigui.e, 75%, os 5, Moor 1. 1053, lan *actctla
Antes, Al, champ de Es, P., cf. Z fr. Fh. 25,32, ce *camb-its.
Archerat, artnd, Y, M. nom de champ. lat arca > rs,
coffre de Lois, destir.é 4 .a conservation de la farine ou des graizes:
+ suff.-or.em + ittu, le mot est éteint
Arsattes, ár:dl, aux, M. P. Noms de pres, de !at. hirpicem
+itta ou plutöt berpex, cf M.-L. Einf. p. 141, mot éteir!,
petite hers: ?
Charuatte, /ärüät, champ, M, dim. de :3arú* \-itta).
Charrue, /{arü?, la, M., lat carruca.
Chelatte, la, Cr. Fausse graphie lisez /'P:5/4/, voyez Aiche-
latte.
Coulou, rúla, sous le, P. (1683 r.r. Coulioup), lat colato-
rium, fr. couloir. a) instrument de laiterie, à travers lequel on
fait passer le chaud-lait b) pente rapide par laqueile on dévale
le Lois des hauteurs.
41
Créche, créfs, champ de la, M., est fr.
Dozerse, dozgrs, sous la, M., mot éteint. Nom de Métairie
et du finage attenant. Le texte cité en note fait voir que le mot
est un composé de dö(z) prépos. (de-post) (?) sous, + herse, fr.
(b. lat. arsa).1
Etriou, elriyil, fenatte de |’, M, du lat. ‘sttignlatorein, fr.
petite fin de l’étrilleur.
Faucilles, fäsey, plain des, R., crét des, lat. falcicula.
Faux, /a, champ de la, G., lat. falcem.
Grangeattes, grf/zat (1683 r. r.), les, G., lat. granea + itta.
Grepon, grpf, R. Nom de prés rapides, der. de Tall. -
krampon avec passage de cr à gr, fr. crampon, crochet de fer qui
se fixe aux chaussures; anciennement en usage chez nos faucheurs
sur les pentes très inclinées, en usage encore dans les Alpes.
Heurtous, Aörti, les, G. Nom d'un terrain rapide, s. m. du
rad. -urt + suff. -orium, fr. heurtoir. Outil de charretier placé à
l'arrière du char pour éviter le recul en arrêt.
Marchat, mär/sä, au, Cr. Nom de pré, outil de charpentier,
petit levier en bois, s. verb. de märtsi? marcare à l’aide de
-ittu, comme xz?/@, instrument de charretier, bois qui sert à
tendre les chaines du char chargé, de y#*#d < substare (souster)
appuyer, soutenir.
Menué, mänve, crau de, M., nom presque éteint, lat. *mani-
vellum, terme de maçon, levier.
Palatte, zalat, sur la, lat. pala + itta. a) petite pêle.
b) paleron (cf. suisse all. Schöfeli).
Ratelat, rá!ll4, champ, R. lat. rastellum + ittu, fr. petit
râteau.
ródna, do lá, R. Nom d'un chemin construit à l’aide de rg
lat. rotundum, bois cylindrique qu'on enfonce dans la terre mou-
vante pour la consolider. Le nom doit être dérivé d'un verbe
disparu rödnä, dont il présente encore le part. passé au fém. lat.
rotundinata.
Ruatte, rüdt, la, M. fr. le rouet,
Seut, só, clos du, M., mot presque éteint, champ du, rière le
(1383 seuc, 1774 seuc a.c.), só ne vit plus que pour designer
la poutre mediane du plancher de grange. Les anciennes graphies
renvoient à *soccu celt., fr. soc de la charrue.
Tornat, /ornd, Cr., s. m. de /orná, fr. tourniquet.
1 a) Tr. III, No. 50, anno 1306 — annuatim, decem solidos dena-
riorum de pratis dictis dan „Reinier“ sitis in maiori monte de
Arsa. — b) „Liber vitae“ monasterii Grandisvallensis: IV idus
Hereonis sociorumque eius Dominus Petrus miles in Rennedorf
dedit pro se et...suum dictum pratum Reinier in Monte Herse,
octo solidos —.
42
Treuil, #ÿ/, fond du, R. Nom d'un couloir (toutes les an-
ciennes graphies ont treuil), lat. torculum. J'attribue la dispa-
rition de la mouillure, ou plutôt de y, au fait que le mot comme
appellatif se trouve in pausa.
Treyat, /räya, pré, M. s.m. der. à l’aide du suff. -ittu de
trär < trahere, terme de laiterie, fr. baquet à traire.
e)
Noms de lieu d’origine ecclésiastique,
Abbé, ade, clos I’, M, place |’, G.
Chapelle, Aäpäl, clos la, P., l'édifice a disparu.
tiadr des afé*, R. cavernes, lat. caldaria et infernum,
fr. chaudière des enfers. L'on fait remonter l’origine de ce nom
à une ancienne et singulière coutume, qui consistait à précipiter
de ces rochers les vieux chevaux plutôt que de les abattre,
Claverie, zdvri*, champ de la Le nom n'est plus compris.
C'était sans doute la maison ou le bureau du yéz#*, portier, sacris-
tain, qui avait à percevoir la dime.!
Creuzgang, (1683 r.r.), M. Nom disparu, Vall. Xreusgang,
cloître?
Croulz, «rt, de la, Nant. R. Ste. B., champ de, St, M, lat.
crucem. Le pays étant protestant, toutes ces croix ont disparu
après la réforme.
ST cri, B., aujourd'hui disparu, était une annexe du couvent
M.-G. (voyez Tr. vol. V, p. 44).
crügät, lá, R., lat. crucitta.
Dame, däm, la, M, champ la, G. Le savant Quiquerez
pensait qu’il fallait expliquer les nombreux noms de lieu porteurs
de ce nom par les superstitions populaires qui se rattachent à Ja
Dame blanche, sorte de fée, dont le souvenir n’est en effet pas com-
plétement éteint.3 Pour nous, cette explication n'est pas valable;
ces terres étaient tout simplement des possessions des religi
de Soleure, que les actes du moyen âge déjà mentionnent par mos
dames de Soleure ou notre dame (Vabesse).
Eglise, rière, M.
Gros coeur, l’oeuche, M.
1 Du Cange, clavarius. L'on trouve dans Tr. à plusieurs reprises
des actes signés N, N. clavigero (p. ex. p. 202 anno 1270 Burcardo cla-
vigero)
2 Ce nom allemand ne doit pas surprendre étant donné I alle-
mande de la majorité des chanoines de Moutier-Grandval, Les pans
de murs de l'ancien cloître ont disparu vers 1860; il ne reste qu'un seul
témoin de l’ancien monastère, c’est un cercueil de pierre enfoui sous la vége-
tation du petit cimetière de Challière.
3 La tante Arie n'en n'est qu'une variante, voyez La saint Nikolas dans
le Fura, C, Hornstein, Actes d, L soc, d'émul. Jurassienne 1889, p, 235 ets.
cl
43
Maibre coeur, pré, B. (XV*s. mebre cour, 1548 Mabre
cueur a.c.) (1308 Maberku), (Merbricur XIV? s,), orig.? une
ancienne annexe de M.-G. Nom d’une localité disparue, que le
savant historien avait vainement cherché à identifier (cf. Tr. III, 150,
serait-ce un village détruit?).
Moines, (1683 r. r.) prés és. Nom disparu.
Moutier, o/i?, village !, lat. *monisterium (769 Monaste-
rium Grandis-Vallis), all. Münster.
Prevot, champ, P.
Sise St-Germain. Nom d’une rochette disparue sur la-
quelle se serait assis St-Germain après avoir frayé selon la lé-
gende le chemin à travers les gorges.
f) |
Noms de lieu d’origines diverses.
Adieu, en, E Nom d’une métairie.
Belle-face, ¿d/-fás, R. Nom de forêt et de pâturages élevés.
Berdiaie, derdyä, rière, P. (1821 berdiard, haut de pâturage,
fr. beau regard.
Bonté, bola, clos de la, P.
Condemines,? cödmen, les, M, champs, mot éteint. (1349
Condemènes, 1179 Cundimina Tr.) se retrouve sur tout le
territoire de la suisse romande et au de là. Ct. de Vaud: St Tri-
phon, Salaz, Ollon, Glutinière, Aronge, Senarclens, Echallens et
autres, et signifie: pré mis à part, chemin au seigneur, lat. cum-
dominium, domaine qui va avec celui du Seigneur (?) Le village
de Gümmenen (Ct. de Berne) en tire son origine (1259 Con-
tamina, Fontes r. b.). La forme Comblemines (Ct. de Neu-
chätel) en est l’etymologie populaire.
Diel, si”% a, M. graphie erronée, lat. caelum, ciel.
Droit, drwd, le, forêt, dans tous les villages, lat. directum
traduit l'all. Sonn- et Schattseite (envers).
Envers, tous les villages, lat, inversum.
Fief, /7°, champ du, M.
Galgenrain, M., doublet pour les crêts, fr. crêt de la potence.
Gendre, dítdr, champ au, P. lat. generum.
Jus, dëä, clos la, C., fr. là dessus, lá d’ Xi.
Lajut, /ad2k, clos, M, v. Jus, même origine.
Laires, /ar, tydv a, cave a, G., lat. nom. latro > lär, fr. ca-
verne aux voleurs.
Maire, mär, champ a, M., doz chez le, lat. maior.
1 Voyez Tr. vol.I. La vie de St-Germain, écrite par Boboléne.
2 Du Cange, Condamina vel Condomina; Narbonensibus con-
domine, quasi Condominium a jure unius Domini dicta, vel ut alit volunt,
quasi campus Domini.
Memin, wai, sar, MP. Grard'mere.
Mal-marié, mánáriz, pré, M G
Mauvais, champ du, C Est frarçais
Milieu, swd/2, champ du, P.
Papon, fdiü, emert, P, cas, E C, lat sap + onem.
e.
Schibefeld, doublet al. pour dos du Seur, fr dam des
cibles.
Schattedérflimatt, doublet al pour pré Ste-Catherine
Schwedeloch, fr. Caverne des Suédois, dans les gorzes de
Moutier dominant le pont de Peine!
Sous-Fort, champ, M
Travers, /räre*, fin de, M
Trousseau, fresé, pré du, M
Versmont (1683 r.r.), pré, en Nom disparu, lat versus
montem
zuärtä, prä di, R, lat veritatem.
vty, prä d'lä, Cr, lat. *vecla, vieille.
8)
Noms d’origine obscure.
Alité, (1683 Alytthé), aujourd'hui Ste-Catherine, en, M
Belvays, 1683 r.r., ès champs, Cr.
Bésergit, bezardó, en, sous, G.
Charantennes, /fárdtzn, C. pre.
Chaubrut, /2hrt, G.
Coaras, cudra, clos de, C.
Courrents, prés, M. (r. r. 1683).
Courses, clos, M. (1683 r. r.», nom disparu.
Crayeux, crdö, dessous, G., pré.
Diepót, 4°p5, au, a, M., champ.
Dornzeli, im, M., all.
Grémillins, gr>mit, pâturages, B. (1624 gremillin, 1480 c.
grimillin, peut-être dérivé de grmd mächer des aliments durs.
Hychos, #5, clos, Cr. (1683 r. r. Lychos).
Heucherez, (r. r. 1683), terre, G., nom disparu.
Leuchut, lölsü, champ, E. Cr. (1683 brues l’euchüs et l'eu-
tschus).
Lioz, yo, clos és, M., cras es champ, Cr.
1 Le souvenir du passage des Suédois pendant la guerre de trente ans
n'est du reste pas complétement &teint dans la contrée, voyez Actes de la sos.
Jur. d'émulation 1884, Journal de Guillaume Tr. ... publ. et annoté par
X. Kohler. Un autre journal manuscrit du XVIle s, se trouve entre les
mains de Mr pasteur Krieg (Grandval), et contient des renseignements inédits
à ce sujet.
45
Mahon, (r.r. 1683), près, M.
Malischon, (r.r. 1683), montagne de, Cr. (aussi malison),
nom disparu.
Menos, mnÿ, pres, E.
Moratte, morät, la, lá, M. Nom d'une maison à M.
Novelan, novelë, le, B., fausse graphie, pres.
Ouchin, 47, pré, M. (1673 Houchin, Huochin, 1612
hutschin). L'étym. populaire fait de prd uf$7, pré au chien.
Paiche, pds, cornat, C.
Paiperoz, pápro, le, G., prés.
Pellus, p/ü, les, G., pres.
Revosaine, roche, R., nom disparu (XVII: s.).
Ricoz, (r. r. 1683), prés, M, probablement un nom d'homme.
Schlueg, s/u4g, le, 2, M
Tschetsch fano, ¿413 fand, R. Nom d'une grotte de sta-
lactites presque ignorée. /à Wats fand.
Värcol, /é, R. Nom d’une lisière de forêt.
Varreraye, 1592, (voyeray), C. M.
Verguin, vwárdy?, M. (1544 vergin), pré.
Voirrins, (r. r. 1683), ès champs, Cr.
C,
Conclusion.
——
10, Pris dans leur ensemble, les noms de lieu des paroisses
Moutier et Grandval présentent une image fidèle, quoique in-
complète, de la physionomie topographique de la vallée, Leur
analyse fournit une contribution documentée à l’histoire rurale,
industrielle et économique de la région. Ainsi plusieurs noms de
lieu ont conservé le souvenir de cultures, d'industries, de con-
structions, d’habitudes et de moeurs disparues.
20, Un petit nombre offre encore un état de langue different
et antérieur à celui du parler actuel. Immobilisés dans leur isole-
ment et sortis de la langue vivante, ces appellatifs joueront dans
l'histoire de l’évolution des sons le rôle que jouent les pétrifications
dans la détermination des couches géologiques du globe. Is
viennent confirmer l’idée toujours plus plausible que les parlers
régionaux se sont influencés réciproquement par voie d’assimilation
plus fortement qu'on ne le pensait jusqu'ici, et qu’une large partie
du vocabulaire de nos patois ne sont que des emprunts. En effet,
en face de l'importation incessante de formes et de mots nouveaux
supplantant ceux du cru, il y a une permanente tendance d’assimi-
lation qui transforme les nouveaux venus avec un sûr instinct
Yanalogie selon les lois de la phonétique locale.! De là l’apparente
homogénéite de nos patois.
3% Malgré l’ancienne voie romaine qui reliait autrefois Aven-
ches à Auguste des Rauraques, aucun nom de lieu ne donne à
supposer un état de civilisation antérieur à celui qu'ont amené et
propagé dès le 8iéme siècle les moines Bénédictins (St-Valbert et
St-Germain), fondateurs du monastère et couvent dit Moutier-
Grandval et de ses annexes successives. Ni la forme ni le nombre
des noms de lieu d'origine allemande ne sauraient, en face
de la grande majorité d’origine latine, mettre en doute que la
langue des premiers colons de la vallée et de leur postérité n'ait
été jusqu’à nos jours l’idiome roman,
1 Les idées de l'auteur s'étant modifiées depuis peu sur ce point, il
convient de la contradiction qu'il y a entre la manière traditionnelle de for-
muler les étymologies dans ce travail et les termes de sa conclusion,
47
4%. Considéré dans son état actuel ce dernier présente,
comparé aux parlers locaux avoisinants des différenciations notables
vers l'Ouest (Sornetan, protestant) et le Sud (Court protestant),
mais point vers le Nord (Courrendlin, Rebevillier, Elay, ca-
tholiques), ce qui nous porte à croire que le mouvement d’im-
migration s’est produit du Nord au Sud, c’est-à-dire de Delémont
vers Moutier par la vallée de la Birse, et de là dans les deux
vallons latéraux de la Raus et de la Challiére.
Errata.
p. 1 ligne 30 ethnographe au lieu de éthnographe.
p. 3 note2 chevaline » » »» Chevalline.
p. 4 ligne 1 Franches » » » franches,
P. 4 » 7 ou is ai ane ODS
P. 5 » 6 (protestants) ,, , catholiques.
P 7 » 15 lana » » „ ADA.
P. 9 » 17 déroutants » 9 gy déroutant.
p-13 „ 31 *cinquanta „ „ ,, “cinquante,
p-13- » 34 kanna » » n Canna.
p.14 note 2 on 55 as 590 OU
p.22 ,„ 4 paysaus » » ss Paisans.
p.28 „ 1 fais os dale
p.30 , I XIV,p.28%. , » » XV.
Druck von Ehrhardt Karras, Halle a. S.