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Full text of "Beiträge zu der Geschichte der Ritterburgen und Bergschlösser in der ..."

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IN rOMMFÜMOltVTlON OF THE VISIT OF 
HIS ROYAL HIGHNESS 

PRINCE HENRY OF PRUSSIA 

MARCII SIXTH,I90* 

ON BKIlALr OF HIS MAJESTY 

THE GERMAN EMPEROR 



r i prksentkdby arcliiuaT,j> gabt coomd<;>: ph,1 

IfcäÄ .ASSISTANT PROFESSOR OF.HJöTOKY 




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irankfurt au Jtt*, 
Ser-Uj nn Sacot @ tiefet 

18 52. 



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HARVARD Cor . mr i JBRARY 
JUL SB 1906 

HOHENZOLLEfiN COULeCTiOM 
GIFT OF A. 0.-COOUDGI 



Erurf »oii datl Ana? in gronffurt n. 4M. 



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im der llnm «feiernd. 

von 

SchSJBFun-d SyrndicMS,, 




Rei fFenb erff -~* 



FRANK FURTUM. 

Verlag von Jacob Sliefcl 



185S. 






HARVARD fWpmr »fBRARY 
JUL 281906 

M«MCNZOCI.eftN COLLCCTION 

oirr •* k c. cooitcce 



$$ortt>ort 



?a$ ity in ©tunben ber SWufe über bie ®ef$t$te 
mehrerer 33urgen unb 23ergf$loffer unferer ©egenb gefammelt ^ 
unb mebergcfdjrteben £abe, enthalten folgenbe Slätter* ®e*( 
brucfte -Wac^ric^ten, ungebrucfte Urfunben, ledere metjlenS 
mi bem 2lr$ü>e ber freien ©tabt ^ranffurt, münblidje 3Rtt* 
Leitungen glaubttmrbtger 2iugenjeugen , eigene @rfa|jrung 
unb 2lnf$auung, jinb bie Duetten biefer ©arftettungen; 
beren einige f$on früher, einjeln gebrucft, frier berichtigt 
unb vereinigt erfreuten* SWögen fol$e, Sitten, bie $u biefen 
Krümmern roanbern, unb ben n>e$felnben ©ctyicffalen, bie 
fie aufbauten, erhielten unb in ben ©taub warfen, 3#eil* 
nafmte f^enfen, ein nriOTommener ftifyxev fem* 

granffurt am 26. 9hn>ember 185L 



% n M 1 1 



©eit 

I Stfe %uxq bei Skrgen ., .';.., 1 

IL „ „ 53ommer^eini 25 

III. „ „ ^ünjenbcrö 35 

IV. „ „ galfenficin ............... 45 

V. „ „ Äönfgfteüt 63 

' VI. , „ @wfiefn ' 87 

vii, „ „ mhtt \ . . . . . . . . .... . • . . loi 

VIII. „ „ Stetffenberß '..'.■ 117 

IX. „ „ £attfletn . ....... 154 

X. Dag ©rabbenfmat auf bem grfeb^of ju Sronberg . . . 185 



I. 



Um *t* Äirdjlnn« for Mann, 
Htm t»rr Cottmjpüftf $4aurr 
DDtljft fcrr irrjlarun^ Craurr. 



Mt Itorg bti Utergen- 



rOti 



Mfdjeu granffurt unb ßanan, eine Ijalbe (Stunbe norbltdj 
»ort bem SRain, ergebt fldj, fecfyöljunbert unb jroanjig gufi über ba8 
2tteer unb oijngefäljr 360 *ßartfer gufi über ben 9Äainfpiegel, eine 
Slnljolje. <&it trägt aufifyrem »on golbenen (Saaten umwogten ©tyfel 
eitteit weithin fdjauenben, altersgrauen, mit ber Satjrjaljl 1557 U* 
jetdmeten, unb im 3at)r 1844 mttteljt einer Xxtppt s>on aufen $u* 
gdngtt^ gemalten 2Barttljurm, unb in beffen 3£% ba8 <S$ladjtfelb 
*on bergen (13. Slprtl 1759). £>te Otuöflc^t *on tyler erfireeft ftdj 
runbum über retdje gluren, in beren @djoofe, füblid) »om 9Äaiu 
unb norbltdj »on ber 9ttbba burdjjlromt, mebr als jwettjunbert ©table, 
gletfen, Dörfer unb «§öfe, unter tfjnen #anau, Dffenbad?, 3)armjlabt, 
gfranffurt, Homburg, griebberg unb anbere ruljen, %i$ ju ben ®e* 
birgen ber Ijoljen 0tl)ön, be8 S3ogel8berg8, be8 (SpefjartS, be3 grei* 
geridjtö, beS DbenwalbeS, ber 23ergfirafe, be$ S)onner8berg3 unb beS 
£o!je*®ebtrge3 (be3 £aunu8). 9tux wenig unterhalb ber Sarte, 
füböftlic^, wo bie 2lnljofje, »on äÖetnbergen umgrünt, fid) fieil tn 
bie (Sbene jum $)orf$en ßntytim fenft, liegt in einem £ran§ »on 
Dbjlbdumen ber uralte, fctelbefudjte Jtur^efflf^c üBarftfiecfen Sergen 4 ) 



bergen, ber alte fd>on 907 »or&anbene £auj>tort ber Gfcafföaft be$ 
^orn^etnurberg^ ift mit einer 9D?auer umgeben unb e* jetgen #<$9ftef*e eine* 
(Kraben* unbSöatfo. 3Re$rere Stürme befinden fu$ta bet3R«uer, t>on benen 

1* 



but$ feine fyerrlidje Sage unb 2lu$ftd)t 2 ), burd? bie <Sd)tad?t 8 ) unb 
SBetnbau benimmt. 



&wei 33eai$tung »erbtenen. Seibe $aben oben einen Umgang, au« bem ftcfc 
eine gemauerte ©pifce ergebt Derjenige, welker auf ber ddt fie&t, wo ft# 
bie SRauer &on Dften na$ Sorben wenbet, $at ju gleicher Srbe ein mit 
einem Eingang »erfc&encä, mit boppclten JJfircn fcerwa&rte$, fonfl bunfle* 
©ewolbe, in früherer 3eit *w$I ju einem ©efängnif benufct. Sine Deffnung 
am Sobcn fityrt in ein fleineä ©ewölbe, wa&rf#cmlt# jur 2lufna&me fcon 
Unrats beftimmt. 8n ber ©ette fie^t ein flarf mit eifernen Sanben »erwajrter 
eifemer Dfen. 2luf er&alb be$ £&urm$, in einer £o£e Don o&ngefctyr 25 guf , 
öffnet ft# eine, nur auf einer Seiter ju erfietgenbe S^fire, jwiföen jwet $er» 
fcorragenben £ragfteinen, bie in einen gewölbten SRaum fü&rt, ben mehrere 
<S#ieff#arten erhellen. Die Wlaucx $at Her no# eine Diife »on fec$$ guf. 
£ter berft in ber SWitte bc$ 33oben$ eine (Steinplatte eine runbe Deffnung, 
wel#e in einen SRaum fü&rt, ber ftcfc jwtföcn bem unteren unb mittleren 
©ewölbe befinbet, unb ebenfalls 2t#t bur$ fämalc Deffnungen erhalt. (£btn 
fo befinbet fidj in ber £öfce eine »iereefige Deffnung, bur# bie man in bie 
gemauerte ©ptfce be$ $$urm$ gelangt, au$ welker eine Xfyüxt auf ben Um* 
gang be$ $fmrm$ fü&rt. Ueber biefer $&ttre fle^t in arabifetyen 3iffern bie 
$a$rja$l 1549 etngefcauen. £)ie ©ewänber ber untern Spüren ftnb oon Safalt, 
unb beuten fomit auf ein £ö£eret> Sllter be$ £fcurm$ felbfl, bie obere £&üre 
tfl mit ©anbftem eingefaßt, ber erfl fyater in biefer ©egenb — allenfalls im 
Slnfang beä fcierjejmten 3a$r&unbert$ in ©ebrauefc fam. Die $$üre auf ben 
Umgang föeint biernaety fpater bergefiellt. ©elten wirb wo£l biefer $$urm 
unterfuhr, ba folc$e$ nur auf Seitern geföe^en fann. Der Serfaffer biefe* 
%at e* mehrmals get^am, unb baä 3nnere bur^au* wo$ler$alten gefunben. 

Der anbere £(>urm auf ber <£dt ber norblutyen unb weffli($en flauet 
tfl bem eben betriebenen äbnlicfc, nur niebriger, unb in ber £ö£e mit einem 
33ogcn*8rte$ »erjiert, baä erfferm mangelt. 2lu# in biefem befinbet ft# gleicher 
(£rbe ein ©efängntf, mit einem wotyfoerwafcrten eifernen Dfen. Sin in bem 
©oben beftnbltcfce* lleineö ©ewölbe mit einer Deffnung na# oben, tfl tyeilmii 
»erwftfcrt, unb gebt bem Sinfiurj entgegen. 

3wei £aupttfcore führen bur# »iererfige Stürme in ben 3Rarftffecfen 
Sergen, bie beibe nichts Sefonbereä bieten. 33i$ fcor wenigen 3abr$e£nten 
würben fie be$ Waty* »erföloffen. 3Son auf en am Dbertyor fie^t über bem 
£anauf#en SBappcn in fogenannter got^ifc^er ©t^rift: anno domini MCCCCLIH. 
(1453) eingefallen. Unter bem auf ern Sogen bed Untert^oreS ftet>t in arabif^en 
3iffern bie Sa^re^jajl 1487 unb auf en re#t* tttoai Jojer aU ber Torbogen 
ifl ein langli^er ©tein eingemauert, auf bem in $alber$abener Arbeit ein 
menf4>li^er Äopf au*ge$auen iff, ber aui einer §ülle JeiDorfleJt, au« welker 



QtyemaW war Sergen ber ^attptort be$ jum äatferltöjen $ailafl 
in granffiirt gehörigen £ammer*®iit$, ber ®raff#aft be* ätotnfcinter* 



$n>ei (Sfefcobren beraorragen, neben weitem eine £anb eht jlatternbe« Sanb 
bält, worauf in gotytfcben Sua)ftoben eine »erwitterte unb föwer ju ent« 
ratyfelnbe 3«f<brift — »teüeiajt »on ©ot* ©ebutt — nnb fobann in arabifäen 
3iffern bie S^a^l 1479, lefctere brntttg, befinbli<b ift. 

3n Sergen beflanben brei £ira)en ; bte eine auf ber fübwefHia)en &titt 
außerhalb ber ÜÄaucr, bem beiltgen £ubertu* gewtbmet, nnb (Srbbegrabnif 
ber ftamiiit ber ©Reimen &on Sergen; bie anbere, worin feit ber SRefor- 
mativn ber @otte*btenft ber SReformirten gehalten warb, ein einfache*, gan§ 
fömucflofe* ©ebäube, ba* erjl in fyäterer 3eit errietet worben ju fein 
febetnt, mit einem in ber erften £älfte be* aajtjebnten 3abr$unbert* er- 
bautem S^urm. Da ft$ an biefe ber Segräbnifplafc anfölief t, fo ift bie 
Sermutyung na&e, baf bier bie jur SWainjer Dtöjofe geb&rige $farr* 
Stirbt ftanb. 

3m 3<»bt 1360 Kai. Mart. beftötigt ber €rjbifo)off ©erlaä) fcon SRatnj 
eine tfcebin *on ben Gittern oon Silbel gegebene Stiftung unb Dotation 
eine* Hitare* ju @bren be* Zeitigen Stffolau* in ber $farrftr^e ju Sergen» 

Kuchenbecker Anal. Hass. VIII. ©.314. 

(Sben fo geben unb antworten (gmmelricb unb Sangen, beffen eblt<be 
SBirtfin, am greitag fror ^almfonntag 1333 bem Seif frauen-ÄIofler in granf- 
fürt f>an* unb ©arten in Sergen mit ber Serpflicbtung auf 3Äartin*tag 
be* fettigen Stfa)of* 

brei&ebn (Solföe Pfennige bem Gapplan, ber ba beftnget bie (£apellett ju 
fante fticolauffe ju Sergen. 

Dufa) ©ot fror ir @ele frnb irer Iltforbern @efe frnb fror afle ©töubtgin ®eluu 

Kuckenbecker Anal. Hess. VIII. e. 308. 

Die britte, fron ben Lutheranern bemtfcte £ira)e, ein Weine* gotbifdje* im 
3nnem gewölbte« ©ebaube, ift fe&r alt. <£* wirb tyrer fa)on im 3ab* 1284 
erwäbnt, too biefelbe fron ®eifWid)en be* Älofter* £aina, ba* in Sergen be« 
gfltert war, frerfe&en würbe. 3« biefem 3«b* (Non. SeptO fünften nämUfy 
ber Rittet Sertram fron Vilbel unb feine Gattin 3Rargaret$e bem Äloftcr 
$>aina tyre©öter in Sergen mit ber Auflage, baf ba* Sloffcr tynen, fo lange 
fie leben, eine jabrlwbe 3tente verabfolgen, nnb bafür forgen foüe, baf wäbrenb. 
tyren Lebzeiten breimal, na$ i&rem 2»be aber tagli^ ©otte*bienfl in ber 
Statut gehalten »erbe. 

Knchenbecker 1. c. VIII. e. 294. 

3m 3abr 1381 glaubte 3tf#arb »on Silbel biefe @a)en*iing anfechten 
ju fonnen. Sei näherer Prüfung entfagte er jebo^ feinen »nfprü^en „tertia 
feria post ,diem beatorom Apostotorum. Petei et Pauli, unter ber Sebingung : 



berg«, würbe fobann von itaifer fcubwtg bem ©aier im 3abv 1336 
an bie Stynafien von <$anau verpfänbet, unb fiel itad) beten 9fo3* 



baf bie Ferren von bem £ei)nfffe ber von gelvtl gebenfen in erme ©e* 
bebe, au$ fo(Ien fie bie (Sappellen &u bergen galten in aller ber 5D?affe, al* 
fie er triebe befagen. 

Kuchenbecker 1. c. VIII. $. 315. 

Vit über ber n>eflli$en 3:^>üre biefer £tr$e etnge$auene 3a^r)a(( 1524 
be$et$net o&ne 3»eifel, nur eine, »teUeic^t mit biefer £$üre vorgenommene 
£erf*ellu«g. 

9*a<$ vor einigen 3a*rje^nten eingetretener Bereinigung ber reformirten 
unb lutfrertföen ©emetnben, bie jefct tyren ©otteSbienf* in ber reformirten 
Ätrcfce feiern, tvarb biefe $ir$e »erlauft, ba* auf folcfcer tveftlicfc über bem 
Qa$ beftnblt$e £$ürm#en abgebrochen, unb ba* (Gebaute in eine ©<$eune 
vertvanbelt. 

2)ie *u$fu$t bei Sergen gebort unfrreitig ju ben reichen unb föonfien 
in Xteutfölanb. ©ie tvirb fübli<$ von bem SWain unb norblicfc von ber 9tfbba 
bur$&ogen unb erfrreift ft<$ über bie bevolfertfien unb fru^tbarfien ©egenben 
be$ £urfürflent$um* unb be$ ©roftyerjogtfcum* Reffen, be$ ©aierif^en Unter- 
mainfretfe*, be$ £erjogt$um$ SKaffau, ber Sanbgraffäaft Reffen -£omburg 
. unb ber freien Stabt granffurt. SRatye an jtvetyunbert Stäbte, Dörfer unb 
$ofe erblich man $ier ben £oujont begrenzen von borgen nac$ ©üben :c. 
bie fro$e 9työn, ba$ gretgertc&t, ben ©peffart, ben Dbemvalb, bie #o$en ber 
#ergf*rafe, ben Donneräberg, ba$ £o$e*©ebtrg (ben £aunu$>unb ben So« 
geteberg. 

3 > 3n bem ftebenjtftyrigen Kriege am 13. 5Cprtt 1759 griff ber £erjog ger« 
binanb von Skaunfcfctvefg — ber ben ^Jlan fyattt, bie granjofen von bem 
3Äam unb bem SRfrem ju verbrängen — von SBmbetfen au* vorrüdenb, mit 
ofcngefa&r 33,000 3»ann gußvolf unb 6000 3Rann Reiterei ber atliirten 
Armee, bie franjöfifttye £cere$mac$t an, bie unter ben Sefefrlen be* Duc de 
Broglio ft# von ber fteftttgen Sptfce be* Btlbeler 2Balbe$ über bie SBarte 
|in aufgehellt $attt. tyxt <&taxU war o$ngefäfrr jener ber Alltirten gleicfc, 
bo<$ fratten bie granjofen bie vorteilhaftere Stellung unb flärfere Artillerie 
vorauf *öieber$olte Angriffe ber Aöürten, bie fc$cn SXorgen* na# aefct 
ll$r begonnen Ratten, mißlangen, unb gegen Abenb jogen fie ft# in tyre am 
borgen genommene Stellung jurüd, tveldje fit ¥la$W um 10 U&r verliefen, 
unb nac$ Reffen aufbraten. In lobten unb Semnmbeten verloren: 

1) bie Reffen ... 58Dfftjtere unb 1101 Gemeine, überfragt 1159 3fc 

2) „ ^reufen . . — „ „ 35 » „ 35 „. 

3) „ Hannoveraner. 29 „ » 595 „ „ 624 „ 

4) „ ^raunftbtretge r 31 „ „ 530 „ „ 561 „ 

118 Offiziere unb 2261 gemeine, überhaupt 2379 % 



jterben (1736) an 4effen*ßaffef. ©enige 3atyre toar eö ein Sfcell 
be$ eherneren ®roj$er$ogtl)unt$ granffurt. $>te £öl)e auf welker 
Sergen liegt, fo wie baö ju Sergen gehörige 3tmt, roeldjeS bie meijten 
Dörfer ber alten ©raffdjaft umfaßte, führte ben tarnen be3 Sorn* 
lehnet Sergö Bio &or einigen 3afyren baffelbe in bie Remter Setgen 
unb Sotfenljietm geseilt toarb, unb biefer altljlfiorifdje 0tamen erlofdj. 
Äommt man von granlfurt nad) bem bret&icrtel 9Retlen toon 
ba entfernten Sergen, fo erfdjetnt außerhalb ber OrtSmauern tthfö 
bie Surg, dn jiattlidjed ©ebdube auä neuerer 3eit, *on einem SBaffer* 
graten umgeben, unb nur itber tint Sriicfe jugdngltd). Ǥter war 
feit uralten Selten ber ©tammfifc ber ©Reimen von Sergen, tintü 
ber dttcficit 2fftni#ertaten*©eföle$ter beö Äaiferlidjen *ßalafie8 in 
granffurt, baö fefcon im Satyr 119.4 itrfunbltdj erf(tyetnt 4 ). (Sie 
n?aren »telfregütert, in ®etfba<ty unb Somljeint ju fleben 9ldjtel ®e* 
rtctytStjefren ((Sin 9ldjtel gcty&rte beu ©rafen öon ©olntö) bafelbjt, 
jn $>ortehüeU, Karten, Serferätyeim, Sergen, ©ronau, 'SPreungeötjetm, 
£od#abt, ©einkaufen, 9töbell)eim, 5 ) 2)orn^tffen^eim, 9teiba$, grieb* 



$)te Reffen »erloren auferbem 252 ?Jferbe. ©er $efftf#e ©enerattieute* 
nant Gtaffhur 9Jrin$ »on glfenburg, tvelc^er ben regten glügel be$ erften 
treffen* befehligte, fcerlor bei bem erffrn Angriff fein Seben burc$ eine gal- 
fonet*Kugel, bie mit bem Änovf be$ Dberrotf* bur<$ ben £>rben$f*ern in bie 
©ruf* brang. Die granjofen gaben tyren SSertufl auf a$t$e$n$unbcrti0?ann, 
bo# ftc$erltc& viel ju gering an, ber »on anbern fogar auf fe^ätaufenb 
ÜÄann gcföafct warb. Unter ben lobten befanb ftdj ber <£ommanbtrenbe ber 
©actyfen, ©eneraöteutenant oon Ity$er, ber ©raf ©parr, ber Dberfi be Mio- 
sen, ber $frtitterte=23rtgabter De Chabrier inib Hnbere. 

t)it Miivttn verloren feety* §>ann<toerf<$e fee$$* unb bretyffinbige Kanonen, 
bagegen befanben fu$ »ier franjoftfefce Kanonen in Rauben ber Slttiirten. 

Äugeln in mehreren £3ufern in Sergen eingemauert, finb noc& jefct bte 
wenigen 3ti$tix ber ©<$fo#t. 

4 ) 8i*arb (Sntftefrung ber 3ieic$*ftabt granffurt 1819. €>. «50. - $tr#u> 
für granffurt* ©eföictyte unb Kunfi. £eft 2. ©. 67. 

5 ) %xn 23. 5tyrtt 1223 werji^ten SBBerner unb ©eda# ©c$efm auf fteben 
Mansos, bie fte ft# in SRobefyeim angemaft Ratten. — Böhmer cod. dipl. 
Francof. &. 93, unt> am 24. Wlai 1276 tritt SBerner @(^elm an König 9lu- 
boW einen %tyil be* bortigen ©(^toffe^ ab, unb empfängt fol#e* ju ?e^en. 
Daf. <5. 176 unb 180. — 3m 3a^r 1300 lauft |)errmann ©c$elm »on ©er= 



8 

Berg, ©rpfen ßarBen, im $ain, im 2lmt DfcBerg, im Dbentoatb, in 
9iieb Bei £6d)ji am 3Raln, in «§etber$$elm unb an anberen Orten 
mit ©fitem unb ©efätlen angefeflen. @<$on 1223 Ratten fic uBer 
©tfälle in Stieb Streit mit bem (Stift unfern lieben grauen ad 
gradus in 3Äain$. 6 ) Sinen £$eil be$ 3*$nten$ in »ergen erhielt 
SÖerner (Steint Calendas Martii 1272 bon <§. ©ottfrieb senior unb 
©ottfrieb junior bon Swjielu ju Seijen 7 )} <toen anbern ertoarB ber* 
felBe (Wernher miles dictus Schelm) im Satyr 1274 Calendas Julii 
bon bem 29artfyolomäu8*<Sttft in granffurt in SrBBefianbeStoeife gegen 
tint jafyrlldje Stbgabe bon jtoanjig Gatter Stcxn unb jtoanjlg SKatter 
SBalfcen. 9io$ BIS jur neueften 3*it »arb bie £orn*9fcente entrichtet, 
unb erji im Satyr 1822 ber <Stabt granffurt, auf toelctye foletye Ui 
(Secutartfatlon ber (Stifter (1803) gefallen war, aBgefauft 8 ). Styre 
bon ben Stynajien bon galf enjtetn ju Äetyen tragenben ©fiter in «$etber8* 
tyetm unb toter «guten (mansos) £anb in aBergen gaben pridie nonas 
Septembris 1269 Gothofredus miles de Bergen et Conradus frater 
ejus bem Setyenötyerrn mit ber S3itte jurfitf, foletye bem Ätofier £aina 
ju fiBergeBen. $)ie galfenjietner $tytltpp ber SSater unb befien ©otyn 
$tyitij>p fünften foldje hierauf bem älojier ju eigen, mit 2lu8natyme 



gen ©fiter in Dorteftbetf. £>af. @. 333. unb ©erla<$ (Schelm, Miles, ift in 
bemfelben $cfyxt judex in villa Redelinheim. £)af. <3. 330. 

6 ) gtcfcarb a. a. D. ©. Y8. — Joannis Script, rer. Mog! IL 656. — 
Böhmer 1. c. <3. 39. 

Urf unbe im ©c&elmiföen Slntytbe. — £)iefe$ 8n$ib ber Serger «nie, — 
wenn man uäraltcfc tin £j>aoö ber berfetyiebenartigfien Siiteralten fo nennen 
»ifl — beftnbet ft# in ber Stegtfrraiur be$ Äur&effifctyen £)bergeri$t« in £a- 
mau beyonirt, tt>o$in folcbe* gebraut würbe, alt na<& bem Hbflerben be* 
Sieutenant* bon 3tot$maun, bie ©<$elmifc$e (Srbfctyaft eröffnet, unb beffen 
Serlaffenf^aft fequefirirt warb. £)er SSerfaffer biefeä $at foicfce* am 26. 3uli 
1828 bafelbfl genau burctygefe&en. 

SWerftPürbig ifl, baf* ji<ty unter btefeu £ttieraften eine igiefaifttyc Original* 
Urtunbe auf Pergament be$ Äönig SßtfMm (bon f>oiianb) bon bem 3 a $r 
t£53 borfinbet, worin berfelbe ber 35farrftrc$e in 2lf4>affenburg breijunbert 
9Äarf ©übet* betreibt, g« erflart W btetfeü$t ba^er, baf ©erlacj unb 
3o$anne* (Schelm bon Sergen im 3 a $? ^98 Canonici gebauter Ätrc^e wa- 
ren, Jtnb aU folc^e in brn Sefty biefer Urfunbe gefommen fein mögen. 
8 ) Böhmer 1. c. p. 170. — Urtunbe im granffurtet är^ibe. 



ö 

ber toicr «fcuben fcanb in Sagen, meldte fie fpWem nur $u gt$e* 
»erliefen •). 

$)te (Sdjetmen geirrten, ju ber aBetteraufd>en {Ritterföaft unb 
mefyre (§• 33. (Stbolb unb ®erta$ 1382, unb tin anberer Sifrol* 
1484, twiren Burgmdnner, unb no<$ in fpdteren Betten 4<md 9fo* 
brea* 1632, unb befreit @o$n Sodann äBetyrety 1664, Unterbnrg* 
graf in grtebberg ">). (grjiere fcetbe toaren jugleidj ©anerben in. 
Steiffenberg, §u (Saufretotyetm unb ;u ßammerburg, fobann 2Ritglteber 
ber ©efettfdjaft jum «§er§. «ud> in BommerSfyetm, einer f$on im 
3a$r 1382 jerftorten, Bei Oberurfel gelegenen Burg, waren (Steinten 
©anerben ")« 3m 3a$r 1404 tyatte Stbolb @$etm wn bergen 
je^en ©utben Burglefyen im ©djlof junt $)reieidjentyatn w* bem 
Stynaften 9tytliw> *on gatfenjiein, unb 1453 ift (Sber^arb (Sprint 
Burgmann auf SfceufaWenjiein 12 ). 3totfö*n Bergen unb ®*tfbadj 
tag tint Stixty, in weldje tefcterer Ort etngepfarrt nwir, Bon Ü/tn 
Sage $iefj fte bie Bergfirtöe unb bie ©egenb ber äirdjberg* S)ie 
(Steinten waren Ijier, a(3 Be^ent^etrn, Patronen unb befefcten fdpn 
im 3a$r 1381 ben ©lotfnerbtenfi bafetfrfi * 3 ), 9tt$ bie ateformattott 
in ©ecfbadj eingeführt würbe, warb im Dorf tim lutyertjtye Ätrdje 
erbaut, unb bie Bergftr^e ben 3fcefbrmtrten übertafien. <&tti bem 
3a$r 1718, »o auü} in bem $)orfe tint reformirte Älrdje erbaut 
warb, bie bermaien n&% Bereinigung ber Beiben proteftantiföen (Sott* 
feffionen jum <S#utyau$ eingerichtet tji, jerfiel ba8 baufdUige, fdjon 
feit bem 3a^r 1737 gefötoffene ©ebdube, unb im (lebendigen 
Kriege 1757 warb ba$ ©emduer abgebrochen unb bie &ttint würben 
jutn äBegbau serwenbet 14 ). Bei Bergen fianb gteidtfaUS bie obener« 



*) Kuchenbecker Ar. Hass. VIII. ©. 291. seq. 
10 ) 3ntettigen3Matt für bte $rot>mj DbeM>effen *©» 1836. 9tr. 41. 
u ) Urhmben 4m gtanffurier 9r$ft>e. 
,2 ) §>mbr*$t g**ealogifa)e &abefle*. £ak 61. 

13 ) Urfunbe im granffurter 8rä)foe. 

14 ) ßngetyarb (Srbbeföretbung ber £efFen«<£afFelfa)en ?anbe. Gaffet 1778. 
33b. 2. ©.' 771. — ganbau $3ef$retbung be« Äurfürfrentyum* £effen-<Saffet 
1842. @. 587. — ©er Sotfäglaube fte&t no<$ jefct an ber ©tefle, wo biefe 
Äircfce fianb, geifrer^afte ^rf^etnungen. 



10 , 

fctynte ben (geeinten gehörige, fefct gÄn$lt$ jerftörte Stitty, ito ffe 
tyr Srbtegrdfcnijj Rotten 15 ). 

3$olWfagen iifcer ben Urftrung bfefe« ©efc^ledjtS unb feinen 
Kamen beurftmben beffen 2ltter. 3tCfo tauten bie (Sagen: Äatfer 
Srriebri^ ber {Rotbart tyatte fidj in bem bei granlfurt gelegenen 
8forft jttt £>retefdj »ertrrt. Snbltdj traf er auf einen Äarnfityrer, 
ben er um 3«*e<fyttt>etfung «nb ermubet um bie Srtaubnif erfutye 
ffdj auf feintn Äarn ju fefcen. 3«m 3agbgefotge $ururfgefommen, 
etfanttte man in bem 8Mjrmann ben Stbbetfer (bamals aud) (Steint 
genannt) »on ^Bergen, ©ejlüqt riefen 5We: $>er (Steint &on*Bergen! 
unb unter biefem Kamen abelte beräaifer ifjtt unb feine Kadjfommen. 

Stne anbere (Sage läft ben ©djtnber *on Jöergcn bem burjHgen 
Äaifer ein ©laß SBafier reiben, ber tyat bafür ben Stbel erteilte; 

Siac^f einer brüten (Sage erfdjien auf einer »on gebautem 
Äatfer im $aHaji ju grauffurt »eranfiatteten 3Rummerel, tint jiatt* 
It^e 9Ra$*e, unb mtfdjte fi<$, tin geraubter Xänjer, unter bie flfcltter 
unb grauen. 2tudj bie äaiferin natym X^tii am 9tctfyen. Srft Bei 
beffen Snbe gttuatyrte man be$ fremben Sänjerö unb forberte feine 
Snttar&ung. 3n tym ben (Sdjinber *>on IBergen erfennenb, voiä) aöe8 
mit Sntfefcen §urutf, iri bem SBaljn, bur$ feine ©erß^rung efyrloö 
geworben ju fein, unter bem 2lu8rtff : ber <S$ttm *en 93ergen ! 9lber 
ber äaifer fpradj: bie Steuerung ber #anb meiner Äatferlidjen ©e* 
matylln Ijat tljn efyrltdj gemalt unb abeltg; ttym fei aerjtefyen! 

Sine fernere @age ifl folgenbc: äatfer ftrtebridj äöarbarojfa 
fyatte rten bie SBurg in ©einkaufen — beren etyttoftrbtge (Ruinen 
uodj iefct 23e»unberung erregen — bollenben laffen. $>a er fidj 
jum erjlcnmal in berfel&en jur Kutye legte, fagte er: SBer SKorgen 
frity juerji in ben <S<$lofljof tritt, fei, »er er audj fei, eblen ©efdjledjtä ! 
S$ roar ber Slbbetf er *on Sergen. @te^, rief ber äatfer, ber (Sdjelm 
toon Sergen! Daß ©efölecfct bettelt ben Kamen, unb be* Äaifer 
gab tljm, jum 5lnben!en frühem ©etoerbe*, in ba$ 2Baw*tt: jtoel 
rotfye SRipptn im ftlbernen Selbe, unb als «&elmjterbe: . cintn rotten, 
ttjac^fenben feuerfpeienben ^Dra^en. 



15 ) Daö £itc«upfer ftettt folc^e aU »uine bar. 



ii 

£kt eine in ber Wtiti* bet . fdföefytten 3«6rtyunbert* erfof^tne 
fcinte btefe* ©eföledjt* nur bot tarnen: Sergen, fitycte, fo fcfcini 
bte$ ber urftmingttdje gfamittenname, unb ber 9tame: @djetm, mit 
bte Sesetfytung einer afcgefouberten Glitte ju fein, ber attm&Ctg jum 
gamiiienname »arb. SieH*i$t gab i(jr $>tenftoerljätt*ifj gum Aaifer* 
UiSftn $aUaß tynen biefen £Ramen, mit meinem man bamatt eine 
9fct $ofbienß bqctdjnete. 6inen fonbertaren Beinamen trug ber int 
Anfang beö vierjetyuten 3atyr$unbert* tefenbe ©tftredjt Stefan in 
bent Seifafc: dictus Pestis ober bie $efi von Sergen 1€ ). ©oHte 
vielleicht einer feiner Sorben bie Jtranfyeit bar $eft — bautaid 
audj @d}eto genannt — nadj Sergen getraut, unb auf biefe Seife 
feinem ®ef$ie$t einen Seinamen ertoorfcen fyaben, ber pdf auf feine 
£Ra$fommen vererfete? 

SemerfenStoertl) tft, baf audj in ber Stiiterfamttte von Sotit* 
merStyeim, ber 0iame ©djefm vorfommt, wie benn in einer von bem 
Stynaftot ©egftteb von Swenfietn unb feiner (Bemaljttn Sfengafcb 
am 16. SRat 1308 auägeftefften Urfunbe, tin Theodöricus Schelmo 
de Bommersheim genannt tvirb 17 ). SieHet^t maren ft gießen 
@ef4le$t$ mit ben (Steinten von Sergen, »ie äljnitöjeä SBawwt 
vermuten läfi, unb bie hinten unterf$teben ftd> bann bu«$ ben 
Seifafc t$re$ SBoljnortö. <Do4 $ aud? möglülj, bajj ba bie (Steinten 
von Sergen ®anerfcen in Sommerzeit* toare«, man einen betfeften 
mit bem Slam* Sommtrdtyehn begegnete. 

9fo$ bie aXitglieber biefer ftamilte, tote ber #bet be* SRitttU 
alter« üfa$an#t, bienten batb bem einen, fcatb bem anbern um <5oÜ> 
ober leiten vom ©tagtetf unb bem (irtrag tljrer (Bitter. @o mar 
$. 33. Stufymin <S$efot von Sergen im 3afyt 1378 ber «tabt $ranf* 
fürt verfcunben, niedre fpäter 18 ). i * 

ßfcen fo ungeivijj, mit ber Urftrnng bed Ramend: ©djelm, iß 
bie Seit btr (Srbaunng ber Surg in Sergen. <©old;e mar, o$ne 
3tveifet fdjon, tote baö ©efötefy fetbfl, am (Enbe be$ $n>6tften Saljr* 



lfi ) £umbrac$t a. a. £). 

1T ) $o&mer a. a. D. @. 380. 

18 ) ttrfunben im granffurter &r#tve. 



12 

$nnbett* »pt^onbeu, unb (Stgentyum. £>od? fehlen biötnö *tet$e$nte 
3afo$unbett We Stockten. 3n beffen Witte fafaf fb ®tt*ib 
(S<$clm, Sttiiet, unb feine <§audfrau £>emub, getonte *on (Rofenbetg. 
6c toat in Sttmtgen mit bem ebten £etm Utti$ *on »fcanau *et- 
teUklt, ^ie im 3atyt 1354 *eigeiegt tmttben. 3n gfoifl* biefed 
a$etgtetdj$ gaben Kittet (Stbaib unb feine «$au$ftau am ®anci 2Ratt* 
tage be$ ^eiligen <fo>angettfien (25. Sfytii) bem ebten «öettn Ulxiä) 
tyte S9utg in bergen }it eigen unb empfingen fle »iebet ju ßunfel* 
Äetyen 19 ). 3$te @6tjne (Sibolb nnb ©etkdj fügten and betfeiten 
ben gtanlfuttetn unb ben teifenben «fcaufleuten üitUn <Sdjaben §u *•), 
unb im 3aljt 1381 Ratten fle getybe mit gtanf futt. 2fo$ bie@tabt 
$febet$$eim (aß 3JMgtteb be* <Stabtebunbe«) ftytfte benfetten tintn 
9ftfage*$tief d. d. feria tercia post diem beati Martini Episcopi 
(11. *tto»bt.) 

„*on bet bon gtangfotb önjjt (Sitgenofien toegen" 21 ). 

3>ie etnfUidje $)to^ung bet <Siabt, ba$ <§#fef §u jetftöten, 
»crmo*te bie £Btfi$et, fatöjeä ben gtanffuttetn gutildj etnjutaumen, 
rottyt eS mit tyten (Sätbnctn befefcten. 3m 3a$t 1382 feria sexta 
ante Conversionem St Pauli (25. Sanuat) föloficn 5)emub, SBittme 
von ®ibolb N ®d)elm unb Üjte Reiben @ötyne ©ibpib unb ®erfac| mit 
bet @tabt |Jran!futt einen Vertrag, öetnt&ge beffen leitete tyntn ba* 
@d)Iof »lebet jufletft, unb ff$ ba$ £>efmmg*te$t auöbebtngi. ©eibe 
©tubet aetblnben ji$ auf fcebenSjcit bet (Stabt ju bleuen, jebe$ 3a$t 
jroei SBonate, lebet mit jnjei ©Ionen, auf tljten @djaben unb SJettufl 
unb bet Sttfct.Aoftat 22 ). S)U t)tetfibet auägeffcHte Utltmbe ift fut 
We ©efäjtdjte bet S&utg batum metftofirbig, toeit biefe^iet 

S)te gefilu ju SSetgtu getegin ^tnanrU ©tutfautoe 
mefytmaten genannt nrftb. 

®6*n gebaute Grübet mafytsn fi$ in tintt „ipsa die conver- 
sionisSti. Pauli" (25. Sanuat) 1382 au$geftc«teu Utf unbe fretbinb« 



,9 ) £attau 3Äünjenbergif*e SanbeSbefötettmng 1720. Utluwbe 84. 
20 ) Urfunben im gtanlfurter 8r<$toe. 
2 ©ef gießen. 
") Dergleichen. 



13 

HA, ben gwnfftitfrt Äfirgftn jugefägten Stäben, na<$ be$ 0ta$6 
bafelbp 9fa*ft>tudj, ju bejahten, unb *ttj>jU$ten fUfc, im <5ntjte$u*g*» 
fall, felbjt mit einem JTttc^t nttb jtoei $fe*ben in gtanffutt (StKtager 
§u Ratten «). 3m 3a$t 1389 befefcie gfranffutt, 9temend be* ©tfbte* 
bunbe* am Statin, bie Shttg in Verden mit tljten ©Mbuetu, nnb 
in eben bitfem 3afyt, laut Utfnnbe d. d. „sabbato proxkao ante 
dccollattonem St Johannis Baptistae" (28. «ugnjt), enttöfi bit Siabt 
gftanffutt bie (Bebtubet Stfcolb unb ®etla$ @$elm tytet im 3*1)t 1382 
gegen foli^e übernommenen j>erfonti$en ä}etj>flid)tungen **)♦ 3n bUfer 
Utfnnbe wirb bie SButg in äktgen miebet mit bem 9tamtn Qbxudau 
bejetfytet. 0fod)mat etföetnt biefer 9tame utfunblidj im 3a$t 1444. 
3m Anfang biefeö 3afce* matten fi$ (Sunt Stube *»n Setgen, unb 
feine 4>audftau Gatatlna, gegen Stau ©übe, SBittoe be$ 3nnto $etet , 
SRatbutg (ünt gftanffuttet, au$ jutn $atabie$ genannte gfamllle) 
»etblnblldj fünf Sa^te lang, jälpltd) fünftig gekaufte ©immetn «§afet 
auf ba* «&«n$ ßtutfau ju liefet*. <Seba$te ®ube SWatbutg föeint 
alfo ju btefet 3ett «ntljeil an bet »utg in Stegen gehabt ju $abe* * 5 ). 
Spater flnbe idj biefen Kamen (5 tue! au nWjt weitet, unb in bet 
fcptge tft et gan§ti$ ettofe^en. %n^ im SMunbe bed SJotte* lebt 
et nidjt meljt. 3Ran nennt fie nur: bie Shitg. 

3m 3a^r 1389 feria quarta proxima post Egidu (4. ©ej>t.) 
etftfct bie ©tobt gtanffutt ben öbettneeftten Sbetljatb unb ©tbolb 
®<$etm &ou Stegen, ben im SHenjl bet Stabt etltttenen ®<$aben **), 
unb im 3a$t 1390 befe^bete gebartet (Sfcetljatb, fobann 3©fymn ^on 
#attjletn unb anbete grtanffutt * *)• 

3$otgeba#te ©efetubet ©ibolb unb <8>etlae$ *. S3. ßbettnedjte 
f^einen in biefem 3etttaume bie einzigen SBejifces bet SJutg in Setgen 



M ) tttfunben im granffurter 5lr<$toe. — (Einlager Ratten, tt>ar bie »er- 
pflubtung eines faumigen <5<bulbner* ft<b mit ber bedungenen Begleitung fo 
lange, U* er feiner Obliegenheit ein ®enüge geleitet/ an einem beflimmten 
Ort, auf feine Soften aufhalten. 

*♦) Urfunben im granffurter %x$i»t. 

M ) <De*gle«ben. 

26 ) <De*glei*en. 

2T ) <Defglei<$em - granffurter G&romf 8b. 1. @. 367. 



14 

gewefen ja fein, benn nur flc f^loffen bte oben axvtynttn %}ttti&$t ufccr 
foldK ab. 3rm 3a$r 1S95 „feria quarta proxima post diem beati 
Lanrencii Hart." (11. 9foguji) verlaufen ^iefetfett ben 2Betu§eljnten 
in @etf &a^ — wn toetdjem ein Viertel bem $aftor bafef6fi juffemb, 
(mit welkem fte njafyrfdjetnttdj benfefte* aU Patrone ber 2krg» 
fhr^c botirt Ratten) — fobann ben #eu* nnb Ofcjije^nten bafelfcfl 
an Sotyann *on <$oljtyaufen unb beffen (gfyefrau 5(ntta, in gfranffnrt, 
auf ffißleberfauf ffir jweüjunbert ©otbgulben * 8 ), unb im Satjr 1417 
Dominica Oculi (14. SÄärj) überträgt ®erta$ ©djefcn unb feine 
$au$frau Sattyarina btefeö aöteberfauföredjt an feine JBettern >%an& 
unb ßfcer^arb. $)ie (Slnlöfuns f^eint hierauf gefäe(jen ju fein 29 )- 
3m 3a^r 1396 tyatte Sfcer^arb ©$etm Srrungen mit 5tboif äÖeiö 
in gfranffurt wegen ^oljigung unb @<$äferel in $torn$etm, unb 
im Satyr 1402 $attt ©t&olb <§$etm, ätogt ju Dfefcerg, bergteUfcn 
mit Suuftr grofdj unb SU8 »anböfron in granffurt u&er ©efätte in 
©etffadj. (Bit nahmen biefen ityr SSietj »on ber SSetbe bafeifcji unter 
ber &etyauptung, bajj fel^e* S^etmiföe <Prt*at*aBeibe fei 30 ). 3m 
Saljr 1416 erneuerten fld) jnrtfdjen %*ni ©djelm *on Sergen, Statt* 
mann ju ßfcfcerg, unb Sunfer gftofd; M*f« ©trett 81 ). ®6en biefer 
©ifcolb ©ctyelm war in Srrungen mit ©tegfrtb äßamfcolt,. ber tyn in 
einer uterall breiteten Urfunbe d. d. (Sonntag nadj 9tobrea8tag, 
(5. ®ejir.) 1400 ber groften Sajler fcejiwtyttgt. Sßon bem ©ngtttg 
btefeS £>ocument$, ber atfo lauttt: 

„3$ ©igfrit äBanrtolb tafle bi$ ©ifolt @$etm ftmt }u 
„Dmflabt, bu re<$t b^f^er f falfdjer, eriofer 3Rörber$, fhea^enre^ 
„fcer$, Sügnerä, SB6$n>tdjt totfien K.", tann man auf ben ©tyt, in 
*em fetetye a&gefaflt tfi, fdjtteflen 3 *). 

dint getjbe granffurtS mit ©tfcotb ©djefat, in treuer bie 
©tabt mehrere (befangene gemalt Ijatte, würbe „sabbato ante Phi- 



28 ) Urfattben im granffurter %x$tot. 

29 ) fcefgleüfcen. 

3< $>ef*gletc$en. \ 

31 ) 2>e?glet4>en. 

32 ) 2)efgteü$en. 



15 

lippi et Jacobi Apost." (30. 9tyril) 1407 üerga^cn. ©ibolb »er* 
banb jlA ber <Stabt gegen Bähung fcon »terjeljn ©ulben auf Stbettg* 
lang. 9lm 5. Sunt 1407 »erlauft ®erla<$ <Sdjetm feinem eben ge- 
bauten »Setter @iBotb <S. ». 58. ein äHertel be$ (Schlöffe* in bergen, 
unb behalt ftdj ben StficHatif auf ben goß be»pr, bajj et fidj »ertjei* 
ratzen unb eljcltdje Äetbeöerben erjttlen toerbe. $)a in ber Äanfur* 
hinbe ein 2Witetgenttyiimer ntctyt genannt tji, fo fdjeint ©erladj (Schelm 
bamalö ber einjige SSefifcer getoefen ju fein 33 ). 

2)ie SBurg in Sorgen, — rote fo »tele anbete — gelangte in 
ben 93eflfc 3Rel)rerer} fte nmrbe ein ®anerbenljau3. 3m Satyr 1428 
„dominica proxima post festum beate Marie Yirginis" (20. 3uni) 
gibt OWnfyarb, £err ju £anau, tin SSitrtel berfelbeu, roeldjeö ttym 
»ieüetc&t aU Mnitytxxn angefallen, »ieHeidjt aucty »qu einem ber 
SBeletynten ertoorben h>ar M an ©iegfrieb »on {Jtynberg ju Äetyen 34 ). 
3m 3luguji beö 3afyre$ 1432 bebcdngen Sbertyarb unb <§ibolb @$elm 
ber alte tutb ifyre 9Rttganerben — bie Jebodj nid)t namentltdj gemalt 
werben — bie granffurter ©ärger in ttjren äJefifcungen in ©etfbad). 
Der (graben »arb Jaljrli^ ju jiveiljunbert ©ulben beregnet, granf* 
fürt befeuerte ficf> bedfalW bei ben 3Ädnnern, bie über ben Saub« 
frieben gefegt waren 35 ). . 

£af? im Satyr 1444 ©übe, $eter 9Harburg3 Bitttoe Olnttyeil 
an ber $urg gehabt ju fyabtn fdjeint, iß bereite oitn erroa^nt 3m 
Satyr 1452 tyatte gart @<tyelm Styetl an berfelben. 3n einer getybe, 
in toeldjer er, «&an$ unb (Engelbert OtobenjUtn unb <$amwan (&tyter 
mit Reffen »ertoidett »aren, »erlangte er, mittel ji @<tyreiben$ „»ff 
fontag nad) fant niclad tag" (10. £>ejember) 1452 »on bem®rafen 
tyfyliW »on $anau, als Äetynötyerrn, baf er ityin tyjrffen feile, bie 
Stotfl gegen ben fcanbgrafen ju »erttyeibigen 36 ). Sluffallenb iji ed f 
baf im Satyr 1457 «and <£<tyelm ». ». feinen »nttyetl biefe* 



33 ) 3)ef gleiten. — Unterfuctyung ber grage: Db bte ©rafen »on $anau 
mit ben »on Garben in Sergleutyung ju flellen feien. 1734 6. 430« 
3 £anau 3»ünjenbergif*e Sanbe«bef<tyreibung 1720. Urf. 87a e. 128. 

35 ) Urfunben im granffurter 2lr<tyi»e. 

36 ) SS&tnfcfmann 33ef<tyreibung »on Reffen. £&l. 2. <3. 388. — Unter* 
fu^ung ber grage: Db bie ©rafen »on £anau k. @. 431. 



16 

®<$lof[e$ ( mit Seilten, ©utern unb j$uid)bt't)t f in S<$u$ unb (Schirm 
be* $faljgrafen griebri<$, £er§og0 tu ©atern gibt, unb bie jum 
@<$to£ gehörigen 8eute bem $faljgrafen Ijulbtgen läflt. Sine 3C«f» 
ffinbtgiing von einem 2Äonat wirb beiben Steilen vorbehalten. Die 
Urfunbe ift auögejWlt „^belberg \>ff <Sf$ermitwo<$en" (2. SWärj) 
1457. Srgenb eine* 2efyu8verbanb$ wirb ntdjt erwfl&nt, o^neradjtet 
foldje, wie bereite oben angeführt, warb, «öanauft^eä fceljen war. SWadj 
eben biefer Urlunbe jUHte $an$ ©djetm feine ©fiter unb %tutt im 
Sfait Dfcberg unter vfaljgräfttdjen Sdjufc, nnb be«r SPfaljgraf nennt 
ityn feinen 9Ranu unb Diener 8T ). 

3m 3a^ 1475 „ftreitag nadj Subilate" (21. Ofyril) verlau* 
fen bie ©djelmen, namentltdj Sari unb feine ®)egatttn OTargarettje 
von 3lbel|$etm, fobann befien verdorbenen SSrnber« Sbertyarb ätnber, 
$$t(tta> unb #gne$, ferner fein 93etter (Sttel unb beffen (Sdjwefler 
3(gne$, verheiratet an (Simon »on *Bat$l)ofen, 33ogt ju #eibeiberg, 
ityren Stntljetl an ben Dörfern ju ©orrttjetm unb @edbadj, riSmitdj 
bieJ&ätfte von fleten »$tetn, fo wie bie «§i{fte beräSogtei an beiben 
Orten (bie »omljetmer war Stetdj$leljen, bie in <Secfba$ aUobi- 
fijirteS »übtngtföeö fcetjen), ferner tyre Outer an biefen Orten, ifyct 
©effille bafelbji, in »ergen, Dortetwett, (Sarben, Srtenba^, 8Wbel$rtm, 
SPreunge8tyetm, 23etfer$tyelm, ©ronau unb dteffeljlabt, an jjranffurt 
für bie ©umme von vtertaufenb vierijunbert vier unb vierzig ©ulben 
unb jwei unb jwanjig ©djilttnge. Slud? bie *ßfanbfdjaft am vierten 
£$ett ber Sftirg in ^Bergen — weldje bie Serfäufer von ©erladj 
©djelm pfanbwei$ für ffinftunbert ©ulben tmte Ratten — war tyer* 
unter begriffen 88 ). 9m 24. Stprll gebauten 3atyre$ würbe bie 
(Stabt gfranlfurt gertdjtli<$ in ben S9efifc ber in 99ergen erfauften 
©egenflänbe gefegt. Die anbere Hälfte von SBorntyelm, fo wie nodjf 
mehrere an verriebenen Orten gelegene ©uter unb ©efSHe erlaufte 
granffurt von ©erlad) (Sdjelm unb feiner «§au$frau %nna von (Sei* 
bolb, fobann von beffen Srubew (Siegfrieb unb ©ertad) b. j[. für 
jwölftunbert einen ©ulben unb jwei unb jwanjtg (SdjiWng. Der 



37 ) ttrfunben im granffurtcr 5(n$tve. 
S8 ) Dergleichen. 



17 

Kaufbrief mürbe „feria sexta post dominicam Jnbilate 22. Otprit 
1475 ausgefertigt" ••). (Sine* Äe$n*oerbanb8 ber 99urg ttmrbe in 
biefen 23erljanbtungett nldjt erwähnt unb lein tetyn$$errtt<$er (Sonfenft 
enotrft. 9(ud> ber SBetn* unb Obftjefytten, infotteit berfetbe Stet 
unb darf ©djetm unb be* testeten ißruberflftnbem juftanb, erfaufte 
granffurt fm 3afyr 1477 „*ff Samftag ber tyeiL Styoffct fantgjetroö 
uttb $aui$ fcbenb" (29. 3ttni) fw* jwfctfounbert unb »terjlg ©utben. 
Stet @$e(m erhielt bie £&tfte be$ äauforeife«, feine Settern bie 
anbere. SDodj empfingen fle fein baare* ®etb, fonbern ©üttbrlefe 
(SSerf djretbungen, bie beffen Sefifcer ünt Jäfyrtidje, ben funfrrojenttgen 
3infen obigen ßapttatö glelcfyfommenbe (Rente au& ben ©tabtetnffinf- 
ten jufU^erten, unb wm ben 3ntyabern jtoar an anbere serfouft, aber 
nldjt aufgefünbtgt »erben fonnten, beten Stbtöfung aber ber @tabt 
gujlaub). Stur bie um jw&tftunbert tin ©utben jioei unb jtoanjlg 
©cfytlttnge *on ®ertadj b. ä., ©tegfrleb unb ®erta$ b. j. erfaufte 
<$ätfte son SSornljeim toarb Saar begabt. (Sin £$eit ber fammtü^ett 
a$erfauf6gegenßänbev »ar ©fenburgtf<$e$ unb @otmfIfdje$ Äetyen, unb 
würbe nodj *or bem äJoHjug be$ 93erfauf$ atfobtftjtrt* <3<$on im 
fotgenbeu Saljr „SMttttoodj naü) $eter«tag ad vineula (5. SCugufi) 
laufte granlfurt bie bem (Sltet @d?ettn unb (Simon *on SSatöijofen 
jugefi^erte (Rente »on ljunbert j»6tf ®ulben breiig Spillinge mit 
gtoeitaufenb jmeiljunbert fündig ©utben ab 40 ). 

$Die ®emeinbe in ©ecfbadj »ertoeigerte im 3a$r 1499 ber 
<3tabt granffurt bie Styung, toeldje Ui ®e(egentyett ber (Re$nung$ab* 
tage aufgegangen fear, unb „3i»gtefe unb «öetymburger", (®eri$tS* 
teute ober ©efdjtoorne) erftärten, baf tynen beren (Srfafc „fcon feinem 
gndbigen #errn son <&anauw" bei ©träfe »erboten toorben fei **). 
$)tefe$ unb anbere Srrungen mit bem ©rafen *on «$anau, toetdjer 
(Secfbadj att $fanbtyerr ber &aiferti$en unb (ReidjSgrafföaft be8 
Söomtyeimer 99erg$ befaß, betoog bie ©tabt granffurt, ttyren 5t^eit 
be8 «£ehugerid>t$ in ©etfbadj, mit ber Seebe, Sefyengetb, eigenen 



*9 Urfunben im granlfurter 8n$toe. 
4 9 Defekten. 
4 9 Def gleiten. 



18 

fceuten unb anbeten ba3 «$etmgerid}t betreffenben ©eredjtfamen bem 
©rafen ffieinbarb von $anau auf SRontag naefc $«uli Sefeljrung 
28. Sanuar 1504 um vler^unbert ©ulben guter fttantfwcttx 2Bä$* 
rung ju verlaufen 42 ). Studj ber SSefl^ ber übrigen ©eredjtfame er* 
liegt in ber golge mattiertet Seränberungen, uub bte Surg in 
Sergen lam toleber ganj in ©djelmtfdje #ättbe. 

3n ber erflen «öälfte be8 a^tje^nten 3a$rljuttbert« mürbe ba$ 
SBo$ntjau$ ber Surg neu erbaut; ntd)t$ jeugt metjr »out ehemaligen 
3ujianb, nur bte umgebenben SBaffergraben flnb Ueberbletbfiel ber 
Sorjelt, unb jerfaflene (Ringmauern mit 9tonbalen beuteten vor eini* 
gen Sa^rje^nten auf ehemalige SefejHgung. 

3t»el (Stamme be£ ®<$elmtfä)en ©ef<$led?t3 (luvten no$ im 
vorigen 3a$rtyunbert, bte ©elnbäufer unb bte Serger, beibe nannten 
fi$ (Schelmen von Sergen, audj too^l ©Reimen von unb ju Sergen. 
Der Serger Staute, von ^ibolb ©djelm unb feiner «$au*frau S)e* 
mub von Sfcofenberg abftammenb, toeldje im Satjr 1354 bie Surg §u 
«&anaufd}em £e$en matten, blieb in Sergen unb im Sefifc ber Surg 
unb fäuimtlt$er ©üter bafelbjl unb ber ©egenb. Die belben ©oljne 
be$ um 15. 9Rär§ 1632 verdorbenen Unterburggrafen )u Stiebberg 
Sodann Bnbtea* (5. v. JB., n&mli$ Sodann 3Bipre$t (ber gleich* 
faU8 Unterburggraf in ffriebberg mar, f 1664) «nb Sodann SBtU 
tyelm, Dberamtmanu in Sergen, <$ofmeißer unb $rdfibcnt in $anau 
(t 1682), fUfteten, euerer bie Serger, lefeterer bie SertaSfcetmer 
Unit, toei$' lefetcrer febo* mit feinem (Snfel gribrt<$ Wilipp aKajri* 
miiian im 3a$r 1735 erlofdj, rooburd) bie Sebnflutfe an bie JBcrger 
ÜHnle jurütf fielen, unb nur tin Drittel be* ©etfbadjer 3efynteuö 
alö (Srbleitye, nebfi bem o^ngefd^r eine «&ube betragenben ©ut in 
SerferStyetm {tint $uU bafelbji tyatte fdjon beffen Sater Sodann 
«6einri<$ im 3a§r 1688 ber iutfyerfäen äirdje in Serfcr$$eim ge» 
föenft) an be« Serftorbenen ©tteffdjfcejler %ma ©optjte Dorothea 
(f 1760 lebig) lam, bie e$ bem Sudftänbter Sarrentraw in 
5Jran!furt iejlamentlidj vermalte. 2tu($ bie Serger Stute erlofd) im 
fKannSjiauim mit beS Stifter* (Snfet Stboif (Safimir <S. v. S. am 



* 2 ) Urhmben im ftranffurter 5lr<$ive. — $awau 5W. Sanbtfbeföreibung 
720 6. 36. Urf. 70. , r 



19 

29. Sfyfil 1768. ©eine efnjige Softer Gtyrfjllane tyeuratyete Sub* 
wig von ffcotömann, unb beren ©o§n fiarfc am 27. üttat 1799 lebig. 
2>te fceljen, ndmltd} bic 99urg mit bem fie umgefcenben ©arten, fielen 
nadj langem 9tedjt8fireit, wdfyrenb beflen bie SSerlaffenf^aft fequefirtrt 
war, auf bie iftadtfommen ber an ben Cttttmeifler <Dietrtc6 * Sofctaö 
von <$ofen verheirateten Slmalte granjtöfa von (Schelm (©<$wefler 
be$ &bolf ßafimir von ©.) al8 £el?n3regrebtent=(Srt>ett; ba$ ü&rtge 
Slflobialvermögen (woju aufjer jwei ©ütern in Sergen unb ©ecffcad) 
mehrere ättynttn unb fonfiige ©efdlle, fo wie bie 9tuine ber ©djel* 
mtfdjen Jtapette mit bem ßrbfcegrdlmifj befl ®efdjled)t$ gehörten), auf 
bie von Ototömannfdjen Sr&en, bie bem (Sr&laffer um tintn ©rab 
ndfyer ftanben, al$ feine mütterlichen äJerwanbten * 3 ). 

2)ie ©Reimen von Sergen, ©elnljdufer Stnie, fonnten t^re 2lb* 
pammung von ©i&olb ©djelm, bem erjien Setjntrdger ber Surg, ntdjt 
erweifen, unb würben barum von ber £e1jn$folge auögefdjloffen. 

3m Anfang be8 nmn^nttn 3aJjrfyunbertg warb bie Surg von 
einem ber ÜDttterfcen Gewohnt, nadjljer vermiedet. Snjnjif^en jerftelen 
bie ofynel)tn alten unb nidjt unterhaltenen StfefcengeMube , unb 
fingen an ötuinen ju werben, fci3 im 3aijr 1820 Bei einer toettent 
33ermiet^ung niedreres ntebergertffen, unb baö «§auj>tgebdube notfc 
bürftig tyergcflettt warb. ©pdter tarn bie Surg burd) SSerfauf in 
Bürgerliche $änbe, unb im Satyr 1840 warb ber dufjece äBafiergrafcen 
zugeworfen, unb ber ©arten gegen bie ©trage mit einer SWauer ge« 
ftfcüfct. 9lud> bie üfrrigen ©djelmtfdjen ©üter gingen burefc Jfcauf in 
anbern Sefifc. Selber entgingen audj bie efyrwürbtge Stutne ber Jfcirtfce: 
bie %auUl$*Stitü) (Kautel, £eufcel, £üfcel, #ügel) genannt, unb bie 
©rdfcer ber ©Reimen, in benen au% bie legten beö ©efd^ledjtS, fo 
wie bie Ototömann, SSater, Sföutter unb ©ol)n ruhten, ber Störung 
nii>t. ©ie lag auf erhalt beö Umfangö ber Surg fübwejllidj, nalje 
ba, wo bie Umfaflungämauer von Sergen j!d) von ©üben nadj 3Be* 
fien wenbet, war von fcefdjrdnftem Umfang, unb „bem Srwerbigen in 
®ot fente %uppxa$t bem tyetlanbe" gewdtit. S)em ^eiligen Rupert 
unb ben jetjntaufenb 9ttdrtyrern war ein Slitar gewibmet, tin anberer 



43 ) Änltegenbe ©tammtafel ber Serger ?inie. 



20 

ber IjeUigen Stataxint unb SWargarttfye. £>te (Steinten prdfenttrten We 
9(ttarifhn bem crjBifcfcöfltc^cn (Stutjt in üRainj, von »eifern bie 
SBefldtfguttg erfolgte 44 ). SKit bet .^Reformation, ju ber ff<$ bte @<$el* 
men unb ber Ort Sergen »anbten, fam btefe dttrd)e in Abgang. 
*8ietteid?t gerflcC fle von ba an, toafyrfäeinttdjer jerfiörte flc baS 
geuer, n?eicfye3 am 17. unb 18. 2fyrft 1600 in beren Umgebung 
^unbert ©ebdube in bie Otfäe legte * 5 ). (Sin $§ett ber (Seitemuänbe 
unb ber 9Äauer waren fpdttr jerfaüen ober abgebrochen; bie n?eftUdje 
ÜSMauer mit ber Türöffnung flanb nod) unb ofUtdj bie (Ruine be$ 
(Sijorö mit gotfytfdjen genfhrnj maiertfd) h?öC6te fidj über bem Qlin* 
gang in baö ßljor ber ganj fretfleijenbe 39ogen: mehrere ©rabfletne 
mit bem <Sd?elmtf$en äBappen beeften bie ©ruft. Dljne ©inn für 
baö (^rtoürbtge unb 3Ha(erifdje ber Stuint, oljne ©efütyi für ben %t* 
jtanb, ber bie Otu^efidtte <§tngefcitebener eljrt, warb fotdje im <3om* 
mer 1822 ntebergertffen, bie ©rdber jerjtört, unb aud? biefeö <Denf* 
mal frommer Söorjeit fretoentltdj »erntd&tet. $>a3 XUettupfer, baä 
€ijor tootftettenb, bewahrt treu befien %n{ld}t 

3)er ©eln^dufer (Stamm, von Sberfyarb @. &. 93. (bem 93ru* 
ber be3 mefyrgebadjten (Sibolb (Sdjelm, ber im 3aljr 1354 bie SBurg 
in aSergen befaf) abflammenb * 6 ), ^atte mehrere SSurgle^en in ©ein* 
Raufen. (ftamentitdj trfyiett (Si&otb (Schelm, 93ogt §u Umfiabt, vom 
Jtönig 9hn>re#t am 12. gebr. 1409 bie Äefyen, bie früher bie von 
2Hetdjenbad) befafen, ndmttcfc: „ba3 *£auö jur iinhn (Seite, roenn 
man in bie 23urg geljt, mit ©arten unb ßubeljör unb brei Sßfunb 
roetteraufdje Pfennige auf bie (Stabt ©einkaufen" 47 )- ©obamt er* 



44 3 Utfunben im ©#efauf#en 2(r*tüe. — 9la$ einer berfelben fcerfaufte 
im 3afrr 1405 3uncfer £>enne fcotr Sergen unb ©obe feine £au$frau: bem 
(Jwerbigen in ©ot fente £uwrac$t bem f>eplanbe an ftnen 33un>e unb Äir- 
(Jen, bie gelegen ifi an bem Dorfe ju Sergen. — Drei ffunb £enir, „»ff 
ben ft ^autttag", Stabrca* ÄtrcWofer, Pfarrer ju bergen, Jdngi fen ©iegel 
an. £>tefe$ fteflt ba* Sruftbifb eine« fettigen mit einem Äreuj in ber £anb 
»or unb tragt bie Urafcbrift S. Andreae Kirchhofer. 

45 ) SerSner granffurter tyxonif 53b. 1. <S. 541. 

* 6 ) Sinliegenbe (Stammtafel ber ©elnfcanfer ?inie. 

* 7 ) Gmel Regesta chronologica diplomatica Ruperti Reg. Roman, granf* 
fürt 1834 <ux$ bem SRegifterbucfje 104 



21 

Ijtett, na<$ 9tögang beS ©reibcnbacfjif^en ©efdjted^tS, ber <§d)roager 
be3 legten 93reiben6ad)8, «Philipp @djetm &or Jtaifer Sarf bem fünf* 
ten, laut fcetjnfcrtef *om 8. 3uut 1545. „£)te SBetjaufung in ber in* 
nern 93urg $u ©einkaufen, genannt aSartfyenfyaufen, ein äBaflerttjör* 
Tein, $h?et gifdjtt>afler" * 8 ). Süperbem fcefafen flc bebeutenbe ©ütet 
im £)6eramt Umfiabt, in beten Jttrdje ber im 3al)r 1370 toerjlorbene 
(Sfcerfyarb @. feine Otufyeflätte fanb, bie an £>enfmat fcejeidjnet. ®nö 
biefer ©üter, in Urlunben: Curia dieta Schelm nnb jefct no^ bet 
(Sdjelmerljof genannt, serfaufte biefe Sink erfi in ben Sauren 1814 
unb 1815. 9luc$ in a3afcentyaufen nnb in £)reieidjenl)ain Ijatte fle 
Söurgteljen. 9liti}W öon ber reiben <§afce ber S}orfal)ren toar übrig, 
aU am 9. Styril 1844 mit bem am 26. 3uni 1815 Ui @el} »er* 
ttmnbeten, penfionirten greiflabt 8rranffurtffd)en Hauptmann (Styriflian 
(Srnfi <&tytm »on S3ergen tin ©efdjtecfyt im 2ttantt$flamme erlofdj, 
ba3 urfunbttdj langer aCö flcfccn Sa^unberte gefctüfyt tyatte. 

3n SSergen fdjroinbet aDmättg baS Sfnbenfen unb ber 9tame 
be$ ©c^eJmifdjen ©eföledjtS unb nur bie öfltidje <§j>ifee be3 «Bitte* 
ler SBalbeö, eljeljin ber ©djelmen ©gentium unb baljer ber <§d)et* 
mm (Scfe genannt, erhält tyn ben Sßatfrtommen. 



9tt>6ift>ungen ber 93urg in bergen au$ älterer ober neuerer 3"t 
ffnb uidjt frefannt. 



48 ) 3uflt £efftf#e Den!n>ürbiö?etten »b. 2. @. 216. 



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Boa SdjrorrM, )as t)tnr fltfäiouftfleii, 
<5a roftrt lattir fdjon; 
Was S&riQcx tjirr ^rfutt^ftt, 
J21tif immer tft'0 rotfiobrti ! 
Hier iHrtifdj im* frint BDrrkr, 
Sit fiirt Urs Coflf« Äoub, 
Bit £djönt)tit U n* *tt Stärkt 
Jlerfalleit bal* in Staub. 

(grttfi $oim>alt>. 



tu m t x * \) t i tit. 



AJH 



}n frütjen 3at)r$unbertett Mütjte ein €ttttergef<$led)t »on feinem 
äBoljnfty w S9ommer3ljeim" genannt. Urfunbli* erfdjetnt foldje« f<$on 
1256, wo ©merdjo von $Bommer$l)etm ßanonicuS in SWatnj roar, 
nnb oft ertodtjlter <Sdjieb$rtd)ter am 24. 3ull - einen Streit j»if^en 
bem <StiftdcapUet in granffurt nnb ben Wittern SÖtnter unb ®&er* 
wein von 9Jreunge81)etm, in ^Betreff be$ 9to*al$e$nten in ber ®emar* 
fang ju SSotfenljetm, ju ®ünflen be$ erjieren entföetbet. ®erlad) »on 
2Jommer8$ehn tfl am 7. JDejetri&er beö 3<djte$ 1272 3«*9* tincr 
Urfunbe, unb am 8. 3uH 1296 »erpadjtet ba$ <Sttft3ca*itel in 
granffurt einen 3ef)nten im SBalb $ur 2)releid) an £J)eobertdj, ge* 
nannt 3enlc$ttt von SBommeräjefm. 3m 3atyv 1308 leite Theode- 
ripus Schelmo, armiger de Bommersheim» <Sr *erfaufte am 16. 
3Äal mit SBewiftigung be3 SefynSIjerrtt ©igfrieb von (gjtyenfiein nnb 
feiner ©emalin Sfengarb an ben granffurter Bürger Hermann Srtrt? 
!en ®iiter nnb einen <&of in JWiebererlen&ad) 1 ). 3)a0 @tamml)au$ 
blefe* ®efdjledjt$ lag $n>et ©tiroben von granffiirt in bem natye frei 
D&erurfel liegenben, Jefct <£er$oglid} 9kffautfd)ett 3)orf 2Jommer8ljetm; 
too in einer SBlefenfläcfye eine flehte, feie et fdjetnt bnrd) <S<$utt 
entflanbene Srtjötyung nnb wenige krummer bie Stelle ber gletdjna* 



Böhmer cod. dipl. Francof. p. 100. 160. 303. 380. 



28 

mtgen Jöurg jelgen, bie, in ber (Sbene gelegen, burcfc dauern unb 
©raben gefd)üfct mar. (solche mar ein ©anerbenfyauö unb im 93efffc 
mehrerer 9lbeltdjen, nic^t alltin auö ber Sommeräljeimtfcben, fonbern 
au<$ au$ 3Rltgliebern anberer gamilfen. Sine (Sapelle ju Citren ber 
t)eiltgen Sufilna unb 5(ureu8 Ijatte (Ritter $einridj &on Jöommerö^etm 
im Saljr 1319 in ber S9urg erbaut unb funbirt, unb eine emige 
Stteffe gefHftet 2 ). 3m 3^r 1326 „am netyflen Montag nadj Silier* 
fyelllgentag" (3. *Ro»ember) gibt 3ofyann »on ßronberg feinen %tyil 
be$ ©djloffeö 93ommerö^eim bem <§errn Utridj &on <§anau unb em* 
pffingt folc^eö ju redjtem Surgleljen 3 ) unb feria quarta ante diem 
sancti Galli confessoris (28. <&tpt) 1345 errieten lEBolf, Sotjann 
unb «&ellmann »on 93omnjeröfyeim ©ebrüber üntn ©urgfrteben: 

„&ff ber *8urg $u 93ommer$l)eim önb in bem $)orjfe ju 93om* 

„meröfyeim, »nb- als ferrn als baj £>orff tonb geriete ju Ober* 

„93ommer8ljetm get." 

Dtyngeacbtet im 3a^r 1341 „in bie sanot nazarii martir 28. 

3uti als äßolf fcon 99ommeröfyeim" ®e|en miner eitlen <§auöfraume" 

tin äBtttfyum toon breifyunbert $Pfitnb geller guter äßäljrung \>crfc^rci6t: 

„öff br? l)uben £anb3 bie gelegen flnt in bem geriete be$ 

„Dorfes £ol$fyufen, ber *wn bem 0tid)e rurent ju £ene" 
feine ©anerfcen (Soltrab unb %tnniü}in (Ritter, snb $eilmann 93rtt* 
ber »on J8ommer$§etm einwilligen, fo ermähnt eingebauter 33urg* 
friebe bo<$ nur ben lederen 4 ). SCBte in allen (Ritterburgen ber 
äBetterau, medjfelten aud) Ijler bie ©anerben, beren e3 balb mel)r 
balb weniger maren. SSerbunben ju <§d?u$ unk £rufc, waren befon* 
ber« bie ©tdbte ffyren Sefefybungen auSgefefct, unb Unftdjerfyett ber 
©trafen, Beraubung ber (Reifenben unb ^aufleute, mnntt man (Rtt* 
tertljum üben, toom ©attet unb (Stegreif leben. 

JDiefem UebeJ ju fleuern unb jum gemetnfamen ©ebufc gegen 
unre^tmÄfjige ©ewalt, bübete ftdj, nadjbem Jc^on mehrere äfynlldje 



2 ) $ogel (nftorifc&e Sonographie beä ^erjogtyumS SRaffau. £erborn 1836. 
@. 295. 

3 ) panau 3Äänj. ¥anbe$beföreibung 1720. ttrfunbe 176. . 
4 j Urfunben im 2lr#foe ber freien ©tabt granffurt. 



29 

SSerbinbungen im breijefytten unb fcietjetynten Sa^unbett aorange* 
gangen n>aten 6 ), ber ©täbtebunb, ben bie (RetdjSfläbtc äRainj, 
©traöburg, SSBormö, ©peiet, granffurt, £ageuau, äÖetf enburg, ©$let* 
ftabt, ®$en$eim unb SPfebetöljetm : 

„am etj*en SRttoodjen »ej?e 93raim>en ßiibettage be$ 3ar3 ba 
„man fdjrteb na$ Xti ©eburte brücken ljunbert »nb tin »nb 
„afyjig 3ar«) 
(20. Sttärj 1381) abgefdjtofien : 

„&nb tt>crc folbe &on berfetben 9ttittoodjen bf$ ujf SOßi^nac^ten 
„ne^fie bamad) fommenbe »nb »on bemfelben äßi^ita^ten übtr 
„btü ganfce Satyr alter netyjie tootgenbe." 

2iber fcfyon auf einet am 31. Detoter be6 folgenben 3atyre$ 

in 9Bainj jiatt gelten 3ufammenfunft ber SBerbunbeten, toarb ber 33unb : 

w »on Sotyanntdtag beS S)euffer8 att et geboten ioart ubir jetjen 

verlängert. 3n eben biefem 3«tyre traten bem SBunbe nodj bie ©täbte 
©einkaufen, äBefclar unb grfebberg unb mehrere Stynajien bet, na* 
tnentltdj 0hipredjt ®taf §u 9tafiau, ©djenf Sberljarb, «§err §u (Srpadj, 
g)üane J&eintt^ feettge äßitttoe »on 5£tyan, SDiet^et Sämnterer »on 
äBotmä, @ef^n?ifier f unb $ax& »on £tyan, bet vorgebauten $ttanc 
©oljn, ®wf Sodann von Sfcafiau unb SPtyilipp »on galfenflein, £ett 
$u 3Wun$enberg. 

£)er Slnfölag ber ju gemetnf^aftii^en <&ülfe §u fiettenben 
3»annf<$aft war folgenber: 

„N* bie große ©umme bet ©Cenen vterljunbert »nb aäftt Mb 
,rfunfjig ba gebüret ben von 2Hen$e ljunbert, von ©traöburg ljun* 
„bett, von 2Botm$, wn ©pfer, vnb granfenfurt igitdjem fünf vnb 
„fedjjtg, von #agenau fed^eljtn, von SBiffenburg ©lejftat, von 
„grtybeberg tgttdjem Sdjte, von ©eünfyaufen fefe, von (Stytnljetm 



5 ) Böhmer L c. pag. 93. 95. 97. 100» 134. 162. 185. 218. 221. 427. 
432. 543. 566. 585. 615. 628. 691. 728. 757. 

6 ) eieibettag, fcletbeniag, <£fybeftag tfi ba* auf ben 25. SÄarj. falienbe 
gefi ber SSerfunbtgung Marien*. 



30 

„vier, *nb »on $ebtreljeim bn? mit ®tentn, *nb Sefcjlar jetyn 
^(enen *)• 

»N! bie Keine ©imune CXV ®tene, mit Stamm 3Renfce »nb 
„©traeburg tgtt$ XVI ®tenen, SBora«, @j>ier »nb granfenfurt 
„tgti$ XVI ©tenen, ^agenan im ®tenen, Jffitjjenburg II, <&ltt* 
w ftabt II, g^inijeim I, $ebir*ijeim I, ®eUn$uf II, grfbebcrg II, 
„mtntn, aßefrflar III." 

{Rupredjt ®raf *on Sfcafiau flellte jetyen, ©hnon ®raf &on 
©j>onl?etm fünfjeljn, ©djenf (Sbertyarb ju (Srpacfy fünf, 3uttate *>on 
£l)an unb SDfettytr Sämmerer &on äBoratÖ, ®efdjn>ifter nnb ber erflen 
©o§n, «§an3 &on £l)an, toter, ®raf Sodann »on 9iafiau a$t nnb 
$ljUipj) &on gatfenfietn fed)3 9ttann 58en>affnete §um 39unbe$$eer. 
Süperbem öffnen bie Stynajien iljre ©djlöfler bem S3unb 8 ). *Bon 
Seite ber Zfyan'fätn SBtttioe, ttyreö ©otyneS nnb ßammererö »erben 
tyre ©$töffer £ernjietn, SRabenburg, Sonbetf, SWetftfetbe, ßrejtfberg, 
ber <BUin Bei 3Borm8, £)anneberg, SDatberg, £altenfet$, jnm ©tetn, 
tyan, ©angftetn, Srunefietn, bie nene tyan nnb ®ei{jberg natymljaft 
gemalt. 

Stete Surgen be$ SlbeU erlagen, ber ©efealt beö Stonbe«, fo 
au<$ »omnterS^etm. ©djon (m 3a^r 1376 fetten bie©täbte SRain$, 
granffiirt unb äBorm* fotd?e eingenommen tyaben 9 ). 3m Anfang 
be« 3a$re* 1382 »aren ©anerben bafelbft, äBotf, 3tyittpj>, 3o$an», 
(Sat^artjta unb ®rebe »on 39ommer81jetut, ®efd)n>ijter, ffcuj>re$t fcon 
Sommerßtyetm, ©pedjt tton Subenljeim, ©djenf von ©djtoeinöberg, 
Sodann ©anetf b. i. bon SBatbecf, SBerner unb $an$ »on SSttbet, 
©djetnt »on Sergen, Johann unb äSeinreid? toon Sangenau, Ubo »on 
33tlmar, unb »fettetet nod) 3tnbere, SSefonberö granffurt toeranlajjte 
Sommer$l)etm3 3**#orung, nadjbem oft toteberljott sergebtid) toerfudjt 
»orben n>ar, bie ffiulje im äBege ber ®üte ^u erhalten, granffurt 



T ) ®tene, Gbtyot, eigentti$ ein langer ©piefi, frier bewaffnete. 

8 ) Die Deffnung einer 53urg beftanb barin, baf berjenige, bem btefe* 
Stecht jufianb, in falber ©$u$ gegen feine getnbe %attt< 

9 ) Söget frifiortföe Topographie be£ £>er$ogi$um$ 9?affau. $>erborn 1836. 
©« 295, 3m granffurter 2(r<$toe frabe t$ herüber m$tf gefunben, toefs« 
Jatben ii^ biefe 9?a^rii^t bejtveifetn motzte. 



31 

unb 9Waln§ leiteten ba« Unternehmen. Die (grm orbung eines granf* 
furter* tn SBergen, Unfidjerljelt ber #anbfira{}en, SBerau&ung ber bie 
9Weffe fcefudjenben äaufleute, nflmentltdj ber ©djmalfalber, 9Rf{$anb* 
lung elne$ folgen in SBommerS^etm US tum $obe, ^Befähigungen 
in Dortetoetl unb anbete grlebenöfiörungen, waren beffen SBegrünbung. 
Der am 21. 3am 1382 gegeBene geljbe&rtef ber ©tabt granffurt, 
fo tote 9l6fage6rtef ber üfcrigeu SBunbeSgenoffen, unter benen jefct au$ 
SBolf ®raf aon (S&erjleln erföetnt, »urben burdj „$eter, ber ©tebe 
SBoteu" am 29. 3anuar ben ©anerfcen jugejieHt. 

Der geljbe&rief ber ©tabt granffurt lautet toortltdj: 
„UBolf tonb Otupredjt fcon ©ommerjfyeim, fcnb ir anbem ©an* 
„erfeen gemeintldj, bie teil ober gemein an bemfloffe »nb SSefien 
„$u Jöommerjföeim l)ant, tonb toa$ bortju ober barin gehöret, »m& 
„ folteren großen (Schaben ber »n$ bem Btabe ju granfeforb »nb ben 
„vnfern an önfero ©üben »nb anjje ©naben »nb grttyeiben »üb 
„au$ ben Jtaufluben, bie bej rfcfcö tonb »nfje SHeffe gritjeib fugten 
„äff be$ rtdj« flrajje of SBommerffteim »nb »f bem Surgfribben 
„anb gerldjta bafelfct« *nb totbber bariu gefdjeen ift, baß tooHen 
„toir »nb bie »nfe ju bem floffe »nb geflen ätommerffyefm pnb 
„§u allen bem baj barin ober barju geboret, griffen unb föebigen. 
„Sebige »dj ober ben ätoeren baran ©djabe, bar^rnft topflten tvix 
w wtb bie SSttfe »dj ober ben Stoem »on erat »nb son regten niö 
„anttourten, vnb tooKen toix *nb bie SBnjje *>n3 ba$ gen »dj »nb 
„bie %})vnn feenart Ijant. Datum nostri oppidi sub sigillo ipsa 
„die beate Agnete Yirg. anno Dmi MCCCLXXX seedo. 

©leiten 3nt)altö waren bie »on ben anbem S3unbe$gtlebew 

aufgeteilten S3ett>artrtefe, benen nur al3 ©runb angefugt würbe: 

„*m& foltd) großen ©djaben, ber »nfle greunben »nb. e^fcgenoffen 

„ber &on granffurt, beten Reifer wir flu, »nb ben iren »f? bem 

„flofj &nb SSeften aSommerfjIjetm »nb »f bem SBurgfrtbben »nb 

„geriete bafeifcfl »nb wtbber barin gefdjeen ifi" 

• SBenige Sage barauf würbe baS ©djtof 93ommer8$etm erobert 

unb jcrflört. Der (Sbelfnecfct äBemljer öonSilfcet n?arb in bem ©dilof 

gefangen, iebod6 am 12. 9Werj unter ber 93erpfli4tuttg loSgegefcen, 

baf er unb fein SSruber «genne ber ©tabt granffurt Jäljrlid) jnrei 

Monate mit $mti ©let>en unb Ditr $ferben, auf U)ren @^ab(^n unb 



32 

ber ®tabt Sofien bienen mufl tcm £)a$ ®$lefl toarb nidjt mefyr fyet* 
^eftetTt itnb Blieb (Ruine. (Sin freunbii$e$ $)orf umgibt feine <$tätte. 
2faft>rö<$e aller 2lrt erhoben nadj befien 3c^b^ng bie ®an* 
erben gegen granffurt unb befien ©unbeSgenofien. 9lufer ben oben 
genannten matten (Iberljarb , unb #an8 ton «&itf<J$orn, ©ebrüber, 
*ßeter unb £)letl)er ©immerer, 2)tetl)er £anbfc(jaben, «§errmann unb 
(£ber$arb 3ßeiö ton geuerbadj, (Smmeridj, 2Harftliu8 unb äÖaltljer 
ton 9teiffenberg, Otupredjt unb J&erban ton *8ud}e8,' [Ridjarb unb £er* 
mann ton Söfcenfietn, ©bewarb @djenf »on ©djtoeinöberg unb feine 
<§öl)ne £enne unb (Sberljarb, mehrere ton tynen, alö ©eben längfi 
vei-jtorbener 9ttitetgentl)iimer, gorberungen, bie fidj no# im SaJjr 1440, 
alfo beinahe fedjjig 3al)te nad$er erneuern. SBefenberö heftig fdjrieb 
Sodann ton <$irfd}£orn na<$ granffurt, unb originell tfi nwtjl feine 
Steuerung in einem SÖrief tom 13, 9lugufi 1393 toorin er jid} be* 
flogt, baj} man tyn niäjt entfdjäbigen nwlle. <$r fagt nfimlldj: 

,,»nb roll menglidje ton fcdj fdjrtben &nb fagen, baj ir b<$ 
„riffent gegen mir in folicber *Bo8fyeit »nb äJbeltab, baj ir nit 
„gelorrent lafien befel)en, n?ie tr an mir gefaren tjabent, &nb fi$t 
„un menglidje n>ol, baj ir aU gar »erwarte *nb öcrfle^tue flnt 
„in utt>er *Bofjtyett *>nb liebelet, bie stfe man eilige $e$ben »nb 
ff 3uben tjermant baj ffe fh$ ttjauffen »nb »oit irme SJngfouben 
„laufen, baj tdj *ä) nit Germanen tann, baj ir getorret laffen Ijer* 
„fennen mtb befe^en al$ furgefdjrlben fieet tpie ir Äube fint, unb 
„nrie ir gefare tjabent." 

JDte <3täbte lehnten Jebe <Sntf$äbtgung$j>ftt$t ab, ba fie SBpm* 
merSfjeim al8 tin fdjäblidjeä #au3, nadj gehöriger Sktoafyttmg, jer* 
flört Ratten, unb jubem ton «ßatfer SBenjel mitielfk einer Urfunbe 
tom „fonntag inbenäkften, als man finget Oteminiöcere 1 ' (10 äRerfc) 
1392 unb einer abermaligen Urfunbe tom „fante Antonien 9lbenb" 
(3 (Sept.) 1398 ton jieber $eranttt>ortlt$feit frei gef proben waren 10 ). 



10 ) Seiner in fetner (S&romf, %% 1. ©. 367. Ä(r#ner in feiner ©efötc&te 
granffurtS. £&l. 1. <S. 314 unb $ogel a. a. D. irren, n>en'n fte bie 3erfto« 
rung ton 93ommer$&eim in ba$ 3a$r 1397 fe&en. — ^Jrtbilegten ber ©iabt 
granffurt. @. 223. - gi^arb 3(r<$fo. J»l. 2. e. 111. 



33 

£)te ftamilit von ©ommerSljetm, tocldje nod) anbete 93efifcimgen, 
unb namentlich von ben ©rafcn von Bernau 93utglel)n tjatte 41 ) unb 
»on benen 3Botf von 93ommet8ljetm im 3atyr 1440 gtanffutttfdjet 
Amtmann in *8oname8 roat, flarS in ber erfien «&ä*(fte be$ fteben* 
je^nten Saijt^unbettS auö 12 ). 



1l >ttnterfu$ung ber grage: Db mit ben ©rafen von ?>anau bte Ferren 
von Farben in $ergleta)ung ju ftetten feien. £anau 1734. @. 210. 

12 ) ©ie waren vietfetc&t ein ©efa)leä)t mit ben ©Reimen von Sergen; 
tvie ni#t nur ber SRame: ©a)elm, ben — tote oben bemerft — S^eoberid? 
von Sommer« Jeim im 3a$x 1308 führte, fonbern tvie aua; beinahe gleiä)e$ 
Söappen vermuten läßt. Seibe gamilten fährten im ©d?üb ywti SRtppen 
unb auf bem £elm einen tvac$fenben feuerfpeienben Dramen, ©er etnjtge 
Unterfc&ieb beiber Sappen ift ber, baf in bem <E$elmtfa)en SBappen bte 
Stippen glatt, im 33ommer$tyetmtfa)en aber mit brei kugeln verliert ftnb, unb 
baf? ein ©tern jtvifa)en folgen ftejt. ?e$terer fott, naa) #umbra$t 1 3 «Stamm* 
tafeln C2*fel 61) gleichfalls eine Sinie be* @a)elmiföen ©efc&leä;t$ geführt 
$aben. %itUti$t tvaren au$ bie £incturen Vertrieben. Der ©Reimen ©a)tlb 
war ©Über, bie kippen unb £elmjterbe roty. Da« 33ommer$&emufa)e 2Bap= 
pen ift in SBinfelmann* Sefc^reibung Reffen« %% l. <5. 161 abgebilbet. 



III. 



Sittf, mit Ijirr mit totlftn JHintr, 

Bidjt von Öfytjeulatib umfiritKi, 
JHfltmdjoiifd) Vit Unlnt 

D011 ütr 1)% nirtmrbüdtf! 
HDir tort 00 c im* omöitteri 

Sttllr Mofttrmantxn ftr^'n, 
Bit, oom Jlbfttti^olli untiütrrt, 

Jrrttfr fltoririt G&rau'n uimöflj'tt. 



3* 



Mün$tnbtt$. 



&it fcanbfaafe »on #ran!furt am 9Ratn na<$ liefen fü$rt 
burdj eine Oegenb, retd) an @$ott!?eit unb bur<$ 8frud)tbarfett berühmt. 
3ta$ Jefct, tote in ber fernen SSorjett, fu^rt fle t>on bem giuffäen 
SBetter, baS tyre gfturen betoäffert, ben 3lamen ber SBetterau. Surfet 
tntb (Stäbte liegen in tyrem Sdjoofe *<m fyjtyen ®aattn umbaut; 
unter tyntn, $n>tfd)en grtebberg unb S3ufcbadj, anbert^aib ©tunbun 
sott ber fcanbjirafe rechte auf einer 2fo#öfye, bie ®egcnb überragenb, 
jtoet Sturme. (Sa flnb bie Srümmer *>on SRunjenberg. 3enfeit$ am 
gufje bcö fietten, felflgen «&uget8, ber bie £urg ftotj emporhebt, liegt 
baö gtei^namige ©tibt^en* S)ur<$ teueres felbf*, mit jtorfen dauern 
unb Stürmen umgeben, fubrt ber 3Beg, fi$ UnH um ben S3eig minbestb, 
jum einzigen (Eingang, ©teil ßeigt er }um erjien, bann gfeiföm 
Warfen dauern jum jti>titen unb britten £fyor, ba$ lange gewölbt, 
erft in ben *Burgfyof füfytu Ue&er bem Torbogen flnb bie (Ruinen 
ber gotyiföen Kapelle, baran bie krümmer eineö (SebäubeS, ber ©age 
mfy, beö 9tttterfaaie$, mit grenflem unb Regierungen im (%anti* 
ntfdjen ©tyi, gegenüber bie 9tefie eined «^aufeö mit fpifeen gotfyifdjen 
gfenßern. 3te$t* beim (Singang in ben <$ef fleljt eine J)o1)er runber 
$$urm, an ben fi$ Oemfoter tefat, auf ber anbern ®titt linft ein 
jterferer frei, eben fo l)o<$, beibe ba#lo$ unb *<m oben »ewitternb. 
(Solche $aben nur in beträdjtiidjer £öftc £ljÄrdffrtuttgert unb pnb in 
gleicher ütyt mit biefen, bis auf eine runbe Oeffhung in berSRitte, 
bie in bie Siefe fityrt, jngenwibt 3n erfhrm ifl bad (Bewblbe ein* 



38 

gejtürjt, in lefcterm nodj ehalten. <£fe 9Hauer biefeö £fyurm$ $at 
an ber ofytgefäljr fünf unb jroanjig guf in ber £öl)e fcejhtbttdjen 
Türöffnung nodj eine 5)lcfe »on fec^^ guf. 23on aufen, oljnge* 
fäljr jtoet 8fuf übet ber (Srbe, ftnbet man an einer @efte, wo bie 
äufere, au$ grofen (Steinen fcefhtjenbe Sefleibuug be$ $ljurm3 a&ge* 
fallen tft, eine Deffhung. <§le ip ettoaö metyr als einen guf in& 
©edierte n?eit, ganj glatt ausgemauert unb n?inbet ftdj oljngefaljr 
fiinfjefyn guf in ber 5)lcfe ber üttauer tjerum, el)e ftd) fold?e linfS in 
bem £fyurm öffnet. 5)urdj foletye lann man müfyfam in ben £fyurut 
frieden; oljne 3»*ifet fttef ein ntd)t me^r ^r^tubeneö ©efcäube an 
ben £l)urm, in bem ftdj biefe £öl)(e öffnete unb fo üntn geheimen 
5lu$* unb Singang fctlbete. 3n bem £tyurut liegen tyina&gefatfener 
@djutt unb <&tdnt, nichts SkfonbereS laft fidj entbeefem 9luf ber 
ÜÄittag* unb Bfrenbfeite tauft tin früherer ®ang mit gemauerter S3rujl* 
toeljr um bie SBurg, bir, junt grofjen X^tii au« beratenen Duaber* 
jhtne* ertaut, bem Wngejülm ber Seiten trofci. Obrere 9Ranent, 
Stürme unb 0tonbele umgefcen fle tiefer, von betten fcefonbecö ein 
(Äonbel auf ber nörbli^en <&tttt fld^ burc$ feinen Umfang unb feine 
Sage auSjeldjnet* 63 fiefyt auf ber @j>tfce eines a9afattfclfenö r ber, 
burefy bad #erau0foedjm ber Steint auSgefyoli, bwfyenb ü&er ber Stefe 
^ängt. &uf ber n^rbli^en ®eite im Jöurg^of #nb bie föefte etneö 
S9rwmen$. 

(Sine freunblldljc 9lu$fi<$t eirgdfet bad £ug* auf ber #o$e. 
ajufcfcadj, viele &orfcr unb £*fe dtegen $ewm, «§otjenfolm« unb 
Ulri^fiefn ragen auf fernen £ö§en empor. £)en norböftlt^en guf 
be3 Burgbergs umgißt baä ®täbt<fcen 9flütt$e*frerg. lieber bemfelfcen 
hinaus, ünt @ftmbe entfernt, liegt an einer äBalbetfe bAS ehemalige 
rei^e ßifierjlenfer 9ftöii<$«*,f loffrer 9Crn&i*g, in ferner fS^tit (Stamm* 
Burg einer ajtgefeljetwn Styxafon^cmtttt, *m fyxm 6r&en, ben 9Kün§en* 
ber^ern, vor metyr als fle&e»tt)afttyunbe*t 3*$ren jum tfloftet gerottet 
unb bie Statte tyrer 9tu$*. 3nt legten Ärieg (1802) aufgeben 
unb jur <So(mf[f^ett ®om<lne «ematfct, fink bie v»eitl«uf*igcn, fiMtfl 
reijenben Anlagen möbet, mehrere ®e*Äube unb *i* f^dne &Mfc 
abge6rp(^en, bie ©rufte $erftört. 

QSott ber jerfatUncn, fonfi flogen aßofyn«ng be« m<ldjti#<!* 
^naflei^Öef^le^td ber «Äftu^nBerg-er ^imfifeer Nicfenb. «a* ber jir* 



39 

Porten statte iljra: 9tynen unb tyrer Otnfa im £obe, füfyli mm 
toefyttfittytg bett Unfcejtanb nHnf$ti$er 5Dinßc. 

«^ituutf MS in bad j^Äte Safafyuttbtri retten 0l<*#rt#ttn fct* 
refc$fieg#terten $$*ajfcn*<&efdjtedjt3 wn #a£«n. 3m «&*in &**r ©releidj, 
ffawm Jefct Ofenfcurgtfdjen ©orft, §foei @tu*ben »wt gtatöfwrt auf 
fcer Unten Sfctiitfutev liegen btt mitten b«* ®iammfd)l*ffe$, tttrfjr* 
fifchifö$ fdpn $*i Der SWraer Seifen ertaut. @in glei* altes eWeS 
ekfäjte$rt Wüljte in ber ffißetterau, »*n tytem @tamm£$* «r»$fcurg 
genannt, »nb bort mit gn>fen ©ntern migefeffen. 93int lefcterm lefcte 
«&ert £«no (tfonrab) m bafi Satyr 1064. 2Wt i$m trtofdj bei: 
SRamtSjlanwt, unb feine &>d>t*r ©ertraub, wrmätylt an 4>errn (£6«r* 
^arb *on £agen, Braute biefem bie trcterlidje 23erlaffenfdjaft jh. 31jt 
©o^n Äonrab, n>et<$er 1129 pm erflenmal »arfommt unb fi<$ #en: 
öon «Sagen unb StmSfcurg nannte, ftiftete mit fein« (Mtma^Iitt, beren 
Otöfmtft ungetcij* tjt, im Satyr 1151 ba* älojier Stlbenfcurg in ber 
äÖetterau unb ertauföte »on gulb bcn »erg SWünjen&trg gegen ben 
£of (&äüe. 

• (St tyinteritef einen @otyn Sinn* L, weiter mit Suitgarbt, ber 
(grtto^ter «t$ bem Berühmten 2ty*ajiett*@ef#lectyt ber Sturinger, *er* 
mäljlt n?ar, welche itym bie @$löffer tfönigjtetn unb galfenfiein unb 
tebeutenbe 3ubetyörungen jufcradjte. 

(St, vielleicht fdjon fein SSatir, ertaute auf bem »on Sfulb et* 
iaufdjten 93etg bie SBurg 9»unjen6etg, unb natym biefen Sft&mtn, ber 
1168 §uetfk »otfommi, an. $te 3Ä6n4)e be3 Älojier* Sllbenfeurg ber* 
fefcie er im Satyr 1174 in fein »aterttdje« ©djlef 9tro«&utg, unb 
*arb f» ©tifter bkfeS Älojier*. 3m Satyr 1193 jitfteie et ei« 
&yti*l in grtnffurt, baS im Satyr 1207 bro bortigen bentfäen «&*nfe 
tin&evleifii »arb. 

ffiiä $«m 3*tyr 1210 trf<tytini er tyäufig in ttrhmbtn unbjiart 
1212. Sr toar ein fiattb^ifter «»langer ber tfaifer $tyiliw unb 
Dtt* gegen Jfcaifer griebridj. «ein @o^n unb affiger Suno EL 
feilte biefe ©efirntturgen feine* »aUrS; batunt n>orb er im 3a$r 1217 
»an bem ma^tigern griebri^ H. feiiur Äänber entfefet f treibe feinem 
»rwb« lUri^ L jagmtnbet mirben. (Enno IL flart »er 1225 Wn* 
tofod. &um ffl. ber ©o^t Ulri^d I. unb feiner erjlen ©ema^tin 
$betyeü>, «ter^a«b§ äöarnr «üä «a§en Jlo^ter, fiarb »er bem 3a^r 1244 



40 

trob vor feinem ffiaiec, ' unV bet ®otyn feinet §»ei*tn Oematyin&bel* 
tyeib, ©täfln son 3iegen§atn, Sttamenö U(ttd> IL fatgte tym. ©iefer 
JeBte mtt«$e*wig wn äBeinttetg in unfeuctytBarer ®)e. SSetgibenS ufeer* 
trug er im Satyr 4254 ba$ «ßattonattety bet Mxty be$ 3*famtiS* 
BetgS Bet 3fcau|eim bem $>onw<5<M)ttel in 9Ratnj, in bet ^offmntg 
butcty beffen SfütBitte mit ÄetBeSetBen gefegnet ju wetben. 9tu^ 
anbete $u gleichem ßroerf gemalte «Stiftungen toaten djne Stfotg. 
Ätnbettoö fiarB et im 3afc 1255. «Kit i^m etlofdj ba* SÄthtjeit* 
Betgfdje $tynajien*®ef$te<$t im QÄannSfiamm, metc^S bie grofjenah* 
fifcungen bretet bet angefetyenjlen $>tynaften*8famUten, bet Sfcütingtn, 
bet <Xrn8Butg imb bet «fcagen — bie bet «gauptfuBßanj nadj au$ ben 
J&errf^Äften 9fliin$enBetg, Olffen^eim, äftnigßetn, SWttingen, £agen 
obet %ain im $)xtitiä) unb SBaBentyaufen Beftanben — unb tljte 
ffiBfttbeu, bie (Retdjtoogtet be$ 9tetd?S* unb tfönigfötfiS jut 3>teiei^ 
unb 1>et SBettetau unb bie *Äeidj0*(StBfämmetet SButbe in fi$ ueteinigte. 
<&tä}$ (Sdjiuejietn üBetleBten UfticB IL $ie Jüngfie, fcucatbtS, 
wax geffUtd) unb SleBttffin in $aben^aufen. 3tjn BeetBten baljet bie 
fiBtfgen fünf n»e(tfi$en ©djirefietn, unb e3 feilten 

1) 9lbetyeib, au$ etftet <§fyt Ultimo L, »etnwtylt an 0fcinl)atb 
J&ettn §u «§anau, 

unb folgenbe au$ jroeltet (Slje: 

2) 3fengatb, Oema^in tyfyliw I. bon Salfcnjteln, 

3) SUfaBetlj, sermäljü an (Sngefljatb *on äÖeinäBetg, 

4) #eb»ig, ®matyin <$elnridj 9Ratfd)atU bott tyappttüjtim, 

5) Slgneöy setmä^ft mit (Sontab bon <3d)&nBietg 

toa$ Btiibetiidje StBe, unb e$ erhielten jiebet bet Beiben <&bf)nt ber 
tnbeflen betjJtotBenen (SltfaBety »on 2Bein86etg, gegen eine aJetgutung 
toon 500 matt <§UBet, an ©ecktet bet (grBfäaft, mt* Ofoöna^me 
tjflt Äönlgftetn unb bet 9toffauff<$jen fcetyen. Oemelnföaftfid) Blieb 
bto <3tabt unb bal (Stammbaum SttünjenBetg. 

2>et SHttetBe $^ilipp I. öon »atfenjietit etfaufte im 3a$r 1256 
baä ®Ati)til be« äBetnSBetget* unb trat feinen StetyetC an bet SButg 
9ȟnjenBetg im 3atyt 1270, Ui bet QiB^ettung mit feinem Stuber 
©etnet L an biefen aB. Sefetetet er&aute tn OÄunjenBetg tim (Sapttte 
unb Werfte' im 3a^t 1271 bem Jttofiet ffieta* einen 3Ba(b f unb 
ben Slntimf ttetn in OtilnBetg bie JNt^t Erneue (OBet-O^nen) untet 



41 

ber ©ebtagnng, bajj §wet von tfcren ©eijittdjt« fletc bett ®*tte»iet# 
tu t>er neuen <§oj>elU pt 9tibt}en6cr§ vetfe^en foßtat. 3m 3t|t 1*72 
erfoufte Wfyiiw L von SalfeufWii aw$ ben <5rfr$eH von*gne$ ton 
(Sdjfcttberg unb im 3a$r 1286 audj vton <$ebwtg von ^i^en^eim 
ben irrigen, gunf (Sedierte ber flhtrg fasten auf bitfe SSetfe in 
gfaffenfMtttfäe <gdnbe, ein «edjityett tefaf $anau. »tibe Stynaflen 
födefeen ff* von ber 3eit an r neben bem 9tmtn üjre* (Stamme*: 
«&mrcn von *DWn§enberg. 9Re$rere ber graWenfktnet bebienten fä 
fogar be$ (entern Ramend allein unb vererbten 4tyn auf tyre 9ia$tomrn*n, 

Slber audj bie gatfenjletner erfofdjen im Vtanttfßamm (ben 
4; Dctober 1418) mit bem <5r$btf<$off äBerafcr von£rter. S^nuber. 
lebten feine ftnberiofe <S$we#er *äuna, SÖittwe bed & Opttfctcb von 
Ätna* in erjter, unb $. @än$tr von ©djwaqburg in jmtiier (Bfo 
fobann bie Ätnber feiner betben ftfytt verdorbenen ^djwejiera Auf atbt, 
vermählt an (Sbertyarb von (Swjlein unb &gne$ vermählt an Ott» 
von <$olm$. 5tnna warb mit einer £eib*0tente auf £t$ unb SÄffen* 
fyetm, bie j^rtid? jweöjunbert adjtjtg Bulben unb gwet guber SBein 
betrug, unb einer aöofynung in SHünjetiberg, wo foldje na* betuSatyu 
1420 ftarfe, abgefunben. £>te Jtynaften von @o(m$ unb von ffippjtei« 
waren Jefct bie etnjigen <Srben ber gfaifenjtaner unb ber ttynen ge- 
hörigen fünf <§ed)*te( an *Burg unb ©tobt Äinjenberg. ffion bie« 
fen freien fünf 3»Mftei auf «otmf, ein glett&er StyeU auf (Swjieitt *)• 

3m 3<^r 1581 lam mit ber ©raffäaft <Bwfiein*,ftöuigfteftt 
in ber »etterau, von bem <gw>jtetutf$tn Xntifüi bte<§atfte mit fünf 
vier urtb §wan$igftet an SÄainj unb bie anbere 4?ä!f*e <ut €ftodberg# 
«ebem, unb im 3a^r 1684 trat SÄatn» biefen fcnt$et(', ber^Olei^ 
ie$en war 2 > r an ^dnau ab. ©ett bamaiS unb Mi jur neußen 3eit; 



ÄOVP, de insigni differ. inter S. iL J. Comites et nob. immed. p. 3£fi. 
Gudenus cod. <Upi. Tom. 1. p. 199 u. 263, Toff, S. p. tQM. - 8i#tv für 
§efftf$e «eWttte unb 2Utert§um*funbe $b. 1. ©. 9. unb 280. 53b. 3. V1U. 
— ecfcnub ®ef*ic&te beä ©ro^erjogt^umö f>effen. liefen 1819. ©b. 2. 
©. 157. — gufcarb granffurttfc&e* 3irc$iv. 33b. 2 @. 95. - Sngetyarb 
(gtbbeföreibung ber $efftföen Sanb^ <£afTetf*en «ttt^eiW. Gaffel 1778. Zt^l 2. 

2 ) atf*re»ui>8 ber ftanau aWöwn^erftif*en *«jfte 172a @. 280. 



42 

wo fett £<mawf$c ftwtfyfU in $*{ge ttr ^miloriÄbfrÄnWmÄgtn 1810 
«nboS (Stoffptj. ^cffew flci r befaffe* an &$**$ unb eMt SB*Ä&enbetg 

1) *«iwtt mtb »u$ befftn JMgaat§ £e{fe*«<E«ffel . . . % 4 

2) <S*fo*3 . . . . \ 4 % 4 

a) <aottfce!$*Dttycri«g*9tatfk */ M 

äJom ®*tm(ifäj«n Qhttyttt 9^(ctm 4 % 8 *»# »rnwifett, bfe 
andern % 8 nadj £a«baA. WLt 3tyriUjia6et neimeit fö J^crrc« öok 
»Hmgenterg, urtb Wc (Staffdjafft, Je|*gef gütftejttfam £ajt#tt, fnfct 
b«* «cfimnmt: ^ana« 9)tiat$atbet$,. gitm Uitferfäjieb bet ©taffdjaffc 
#auiau*£i($teH*«ta int €lf«j^ 

äBcnige SButgtn nwgat fo fbrttfi$ unb fcft, a(ß btefe gcwefe* 
feilt. $>te »efcfHgwngeii, bie jugltWj tot* «tftbt^cn umliefen, finb 
wdtiäitftig unfe auägtbefynt 2fodj fag auf bar mefHidjen (Seite eit 
^^tcrgarttit, in bcm äßttb gehegt watb* 3>i« angefetyrnften bed be* 
wadjbatteu 8bd3 waten 33wrgmannet bafclbfl, »on benett tm3atjr 1304 
*. $togefieii, »• »elber^dm, *. Srfn^ufe«, ä. ßotbenbenfel, b. greife, 
* SBirWer, b. ©tiebele, 1355 $>ietri<$ *. ^ottjWn, 1715 *.»eÖ«#* 
$chn, ». J&aitfieittr b. £ow, unb 1732 bat SÖtlgabier toOfox gra*§ 
*>* £fa>, ^^tlipp J&etartdj »on SSeKeräljeütt «nb ber @e^dtne »aty 
unb £>berftaümeif*et oot <$attfHitt. genannt werben 3 ). 

SHe 93e^es: ttefm frfd)e buc$ 9fmtleute r aEtorggrafen unb Äettet 
aetwalteu. 3» bm Sagten 1413 ttfö«fnen at* Statttenie ßtfart unb . 
€uno von {Ätbentyaufen, weldje (Stelle toterer nodj 1420 fceMetbete; 

1435 war (Eeitrafe »mt SBoföentytim Burggraf, unb in be» Sagten 

1436 unb 1437 ffnb glet$§eiitg <$en*e *©n £dbet*$dm bet alte, 
<$<ntte wn ©dbet^cün genannt ®rapt, kernte *on ßrin^ufen unb 
tttafft flUebcfel, amtierte bafetbjt 3m 3a$t 1461 waten fotfy« 
Sodann bon (S^önbotn, bittet, unb «$etnddj *on ©etbult, 1496 wa* 
ren SBetnfyet bon Ǥalfcetn unb 1522 #einddj bon aSof^en^eim 
StoKggjrafen 4 ). 

5Cuf er ben »orkrü^tten Sefl^wränbetcungen waten bet 99utg 
3»unjen6etg wo^l wenige ©^itffafe, »or benen fle bet ©efl^ bet 



*) ttntcrfu^ung bet grage: Ob bie ©rafen »cn f)airau mit ben wn 
Farben jii *etglei$en feien. 1734. @. 81. 
4 ) ©af. 0. 8f. — «tfunbm mt Xvtytot ber fretett etabt gran^mt 



43 

ntiScfcUgfiett Styttaßett bewahrte, 6ef#*be«. %u$ ffc, urft fo »4dt, 
trotte ber breifigjtyrtge Ärieg. »WW$t gefd^ cd bur* bcti 
ligMtjliföen ©eitert <S*>toota, be* fott^t iiü 3«fc 1621 erofitttt. 
Seiler fagt in ber SÄeriaiifdjm £apograj>#e »on deficit 1655, alfo 
gteidj nct$ btefem Kriege, »on tyr: 

aRtnjenberg ift »ortoetten ein »ortrejfli^ #aa6 ober ritte fötee 
SBurg getoefcn, »on voeldjem <Sd?lofl nodj jtoeen £$ürm, aber »er- 
hört unb »emmfiet üfcrtg fein. 

2ludj SBinfelmamt in feiner SBeföreifcung *on Reffen %f}t. 1. 
<S. 147 fagt, baf e$ im breifjigiä^rigen Kriege jerftört korben fei. 
Dlux ba$ mittlere Xfyox wax nod) 6ei 3Renfäen ©ebenfen too^nlic$ 
iifcer&aut, unb bie Beamten ber 9Hitl)errf<$aftett, bie fidj ia^rlidj einige 
mal ©efdjäfte Ijatfcer in 9Äunjen6erg etnfanben, toerfammelten pd) 
get»ö$nltdj in bem flehten (Stufccfcen §u freunblidjer (Sr^otung. '516er 
feit bem erjlen 3al)r$e$enb btefeS 3al)r$unbert$ ift au<$ biefe* jerfiört. 
(Seit feljr alten 3«ten tefanb fi<$ in 2Kün$en6erg eine 9RüitjfWtte, 
unb auf einer 9tfiit)c UlridjS I. »on SRunjenBerg Heft man ben 
tarnen: 9Wincen6erg. $)er (Sage nadj foll nodj in ben 3afyren 
1619 unb 1620 bafetfcjl eine grojje 9Renge »on Jttpper* unb ißttp* 
permünjen unter <Solm3 SHdjifdjem (Stempel gefragt Sorben fein 5 ). 
SHefeS aWungred^t ga6 »ietleidjt bem <Sdjlo£ ben 9tomen, ben SCnbere 
»on ber $jlan$e: 9)lünje (meatha) herleiten, mit bem ber $erg be« 
toadtfen ge^efen fein feit. 

ßuno I. »on Strnöturg, (Stifter bed TOünjenfcergifdjen ©efdjtedjt«, 
»ertauföte fein angejtammteS aßappen (bie alten »on «$agenotoe, 
$agen, üaqn, führten (Sparren im aBaj>j>enfdjtlbe) mit einem neuen, 
ba$ brei flattrige (Stengel auf brei (Srljoljungen ober au$ tintn 
blättrigen (Steugel (ange6it<$ bie tPftanje „9Wünse" mentha), gwif^en 
jioei Stürmen auf brei Sr^ötyungen &etgt, lefctere* otyne 3toeifel tint 
2fl>fcitbung ber 93urg »orjiellenb, tin (Siegel, beffen fldj no<$ jefct bie 
(Stabt aWunjenberg frebient. SWerfrourbtg ifi eS, bafl bie SRunjenber* • 
gcr (Srfcen, oljneradjtet fte ben Xitel Ferren $u 9Mun$enfcerg ifcren 
<Stamm*9?amett anfügten, ba$ SBappen üjrer Srfclaffer ntc$t in tyrem 



5 ) 2Cr#» für ^cffifc^e gMtytyie im 33b. 1. ®. 95. 



u 

<§d)ttb aufnahmen, fonbern fiatt befielt ben §tt>er#rotij unb goEbge* 
feilten ®<$üb in i$r SBappen festen, bat bie alten trafen *on 
bringen, au* beten aJerfaffenfdjaft ein gtofer 3$eü bet 9Känjen« 
berget fcanbe Ijetrityrte, fügten 6 ), unb ben rott nodj fefct tn ton 
SBawen be$ Äuttjeffifdjen gü'tjhntljumS J&anau nnb bet gutflen unb 
®tafen »on ©otmä fefyen. 



(Situ Mbbübung »on 9Kütt$en&etg Bcfinbet ff$ in 9ttetian3 £o* 
pogta^ljie von Reffen, aufy §at 3. £1). $tejlet in gtanffutt no$ 
Betonungen »on ®d?üfc: eine 9lnfid)t bet (Ruine, eine beä äufjeten 
unb tint beö inneren ^orö Ijetauögegeben. Stodj gibt eö eine flefne 
altete Slbbilbung in Dcta*. 

®o unfrebeutenb au* fcotjtefyenbe ©cf^i^te bet ©utg 3Kün$en* 
betg an unb für fidj i% fo ftnbet fi<$ beten Slbbrucf bod) tootjt burdj 
ben (Stnflujj gerechtfertigt, ben bie üDMnjenbergtfdje 6rbfd)aft auf bie 
SBerljältntfie ber Umgegenb Ijatte. 



2irö)to :c. S3b. 4. 9lx. III. unb S3b. V. — 9M&ere$ über bie SWünjen* 
bergtföe BerlafFenfcfcaft unb beren Vererbung ftnbet man bet Ben! S>efftfc$ftt 
2anbe*gefc$ic$ie. 93b. 1. @. 271. - 2Cr^it> für f>effff#e ©ffäu^te. 53b. 1. 
<5. 1. ff. — Sunt behauptete Sorrec&te beren alten Äömgttcfcen ©annforfle 1744. 



IV. 



Hin* tudtjrcnti rin^0 "Dir €l)ölnr fdjon in Hadji 

3tx immer langem lirfrnfdjattrn ftnhen, 

Siieljt man *<w Dodjuebiru ooü JDradji 

JHod) lann in flottmem ©lan3e blinken; 

UDo, roif mit jtouberlidjt umroebt, 

Ruf bodjjler Styifc umyuktn ielfen ÜRaflen 

Sidj Kül)n grtfyürmt, fcod) lanfl oerfatten* nn* otrlaflrn 

Bte (tobe Üitterburg ergebt. 

(£♦ 9freitffet% 



£ alktnfttiu. 



^lut fibti^en ^6^HQ be* £öl)ege6irg$ (£aumt$), nnbcrt^aiB 
SKetfen »an 8fraitffurt «m OTfti«, trieft {tö ein grffen, un§U0äiijgUi$ 
*«n 9t*rbm, Oflcn unb <§üben, »o» 3&#en wätfam fit trjteigt«, 
unb $ier mit $«tttyoi* lenwdjfen. Stuf f^teer @pifec (1470 $uf 
Ster beut 3R(ert) trauern öbe bte dümmer i>on gfaßenfWit. {Refltc 
btr ftiggmanir *tnb »öiibek, bie gefallenen *BU*txu eine? tUinm 
«&a»fe$, unb ein t>ltudi$vc Xfam mit tlnem Umgang au* bem fi$ 
eine rtutbe gottfe|ung erfc&t, auf b*m in fei* Äfugwauet ctÄ&cfötofft* 
nett Gipfel be* gctfen^ äfyn criaui, ffnb bfe 8Ufl* tiner »uffl, feit 
«u8 grautr akrjett $errjtyi*nb, unb ^tammlJMt* cin^ tnA$ti&e&, 
lätt^fi trlof^fncn S^na#en«@e^(e^ *$ren bauten im 9»uiebe fetf 
33*ife$ bcr Sfcacfrueft fcmaljtt. <Der Umfang fecr S3a*g ifi iti^t gro^ 
unb bie geringen SNauerrefie im Snnern la\\m faum bie (Statte er« 
fennen, n>o ©efcäube gejianben tyafcen. SBafler toar im Sttnern ber 
SBurg ni$t; bodj n>iU mau Ijart an ber äuferen 9Wauer unter über* 
^dngenbem Reifen eine Stelle jtnben, n?o ein Brunnen getoefen fein 
tonnte. 

3n frühen 3a$r$uufeerten fceljerrfdjte du 3*»*ffl be$ Äattfdj 
«owrabintföm «eföU$tf bk fjäter fogawnnte feafföaft jtfntgfirtt! 



***** für granffnrt* Qtefätytt unb Swift $ef* I. $. U3. 



48 

unb anbete in ber äßetterau ^erfheute grofe ©ejlfcungen, bamais 
SMting, »on bem gletdjnamigen (Stoffe toor ber «&&tje alfo genannt, 
©er Sftame „Steuer fötng" madjt n>afyrfd)einlid), bafl biefe 58urg auf 
ber ©teile einer filtern erbaut luar. $)odj gab man ifyr »ielleid)t 
ben Tanten, nadj bem SBelfofele ber in bicfer ®egenb beffnblidjen 
[Ringiüfille ber alten SDeutfdjen 2 ), unb unterfdjieb fle burdj ben S3el* 
fafe „9teu\ 3Kit ©erwarb »on 9«iring erlofä 1169 ober 1174 
biefeS berühmte 5)tynaften*®efd?lecfyt im 9ttann3ftomm. ©eine %b%* 
ter, SuttgarbiS fcermdfylt an ben Stynaften (Suno I. (Sonrab) &on 
SKünjenberg, unb %utta, ©emafyltn beö Stynafien «öeinritö El &on 
Stfefc finb feine ßrBen 3 ). ! ßrfiere erhielt bie ©egenben an ber J&ö^c 
unb in ber äBetterau, mit ttjnen bie 93urg 0lüring. (Suno'S Snfel 
Ulri# II. befc$lo{Hm 3a$r 1255 ben 3Kfin$enbergff<$en 9flann8tkmm. 
211$ (Minnen tjinterliefj er mehrere (Sdjtoefiern, toon benen Sfengarb 
an ben $D^nafJen tyfyiiipv I. fcon SSolanben serfyefratljet mar, ber in 
einer ttrfnnbe toon 1271 $um lefctenmal »orfommt 4 ). (Sinen grofen 
S^ell ber 9Mringf$en ©fiter erhielt auf biefe SBetfe teuerer, unter 
ttjnen au<$ bie aBurg SMrfng, unb burdj ßauf unb Verträge Braute 
er in ben Sauren 1256 unb 1258 von feinen SJMmjen&etgifdjen 
SBiterben ben flroften X^eit biefer SSerlaffenföaft an fi<$> namentlt<$, 
au<$ tfönigjlein, ben getootjnlidjen SBotjnflfc feiner Stadjfommen 5 ). 
$)en gamtltettnamen &ertaufd?te er mit bem 0kmen „ galfenjtein " 
ben fdjon feine« ©rofjtoaterS Araber SJtytltyp *wt bem glei$namtgen 
<S<f)lof am $>ottner$berg, too bie Söolanbifdjen aBejIfcungen lagen» geffiljrt 
tyatte *); unb nnirbe (Stammvater be$ angef eigenen gfattenjtetntfdjen 
©ef$tedjt$. <Deffen *8ruber 2Bern$er VI. pflanzte ben SBolanbffAen 



2 ) Hebe* biefe SWngttäfle ftnbet fi* eine intereflante Slbfcanblunp t>on bem 
£errn ©e^eimen <Btaat&xaty Änapp in $)armflabt in bem 2lr$ii>e für $ef« 
ftföe @efc$U$te unb SHtertymnöfimbe. S3b. 2. ©. 263. 

Senf f>efflff^c Sanbesgefcfri^ie. 53b. 1. ©. 278. - (Sigenbrob im 2lr- 
e$fo fte |>efftf#e ©efd&icfcte. ©b. 1. ©. 10. — ©obman 3tyefogauf$e Söter* 
tfcfimer. S3b. 2. ®. 576. 

Senf a. a. D. fc&t.l. ®. 279. - (Sfgenbrob a. a. O. @. 22. 

5 ) <£igenbrob a. a. D. @. 14, 36. 

6 D Sigenbrob a. a. D. @. 3. 4. - Senf a. a. D. t>t i. ®. 279. 



49 

Stamm fort. $$tttw I. »erfragte in ber tym »erpfänbeten 9tei$6» 
fcurg SWfeM C^ei SfantoeUer im »aterfdjen €t^einfreia) bie 0tetdj3* 
Jtfetnobten, bie feine ©ematyltn Sfengarb im 3a$r 1246 an Äatfer 
Gonrab IV. auslieferte 7 ). Jfc&ntg aBttyetm Don ^oüanb vertraute tljm 
fotdje abermalö, bie er 1269 bem «König Ottdjarb »on ßormwalltö 
übergab, mit toeldjem er in vertrauter jjreunbföaft UW, unb »eldjen 
feine ©öfyte mit ©elbfcorfdjüffen untersten 8 ). (Seine Xodjter ©uba 
(Sutta SSeatrir, fcon tyr fütyrt ba« (S^lofl ©ubenfetö betßaub feinen 
Sfcamen) tyrer ungemeinen ©djön^ett toegen geprteflen, n>ar an ge* 
bauten 9ttd>arb »ermaßt unb fanb tyre 9tu$eftötte in ber SKtnortten» 
£trc&e ju Orforb *). 2)a3 gtetdjSgefefe ber gotbnen SSuHe Stap. 1. 
$. 11. 12. unb 14. madjt, ntUn anbem 0teidj$fiättbett, audjben&al* 
fenfietnew jur $fltdjt, bie S^urfürjten fcon Solu, Srier unb ©adjfen, 
mnn fie fldj jur «Äatfertuatyl nadj JJtanlfurt begeben, mit bewaffnetem 
©elette ju fdjüfcen. 2)em @tu^l in $rter gab bte$ ©efätedjt $roei 
ßrjbtfdjöffe: Suno fiarb 1388, unb SBemer ber leftte be$ ©efdjledjt* 
im 3a^r 1418. $radjt*ofle ©rabmtyler in ber (St. Sajlor*£trd}e 
in ßobtenj Upitiintn bie (Statte, n>o fie im Xobe ru^en 10 ). 



£einri* Seutfcfre Steic$Sgef*itffe- 8b. IV. 6. 504. 

8 ) Urlunbe bei: ©ebauer «eben mi$att>*. @. 245. 404. 410. - £ij*oria 
ber 3fceic$$graff($aft gatfenjlem, ienfett* be$ 9tyefa* am Donneräberg gele« 
gen. ©. 2. — SerSner granffurier dfcronif. £JI. 1. 6. 62. 
*) t&genbrob a. a. £>. ©. 22. 

10 ) Die meifien galfenfieiner liegen im ÄTofler Hrnäburg, beffen ©#ufr- 
Ferren fit wann, beerbfgi. 9tac$ Sinlelmann ©eftfretbung ton f>effen %% 1. 
©. 149 fanben ftc^ 4?ort folgenbe ©rabftfrtften : 

A. D. MCGCXLIII obiit Philippus de Falkenstein in vigilia Parasceves ; 

fobann 

A. D. MCCCLXV VII Cal. octobris obiit Dominus Johannes de Falkenstein. 

Der lefcte mitlitt gaflenjlemer tyiliw VII. liegt im &$or ber $tiv$t 
in $3u(ba$ begraben. Um fein in ©ieüt gehauene* an ber SBanb aufgehellte* 
Sttbnif fttty bie 3nf«rift: 

Anno Domini MCGCCX postridie Antonii die obiit vir nobil. Das Philippus 
Comes in Falkenstein et Dn in Minzenberg, cujus anima requiescat 

in pace. 

4 



50 

f&ti ber 3Rutfcr/arung (einer Teilung ber (ginfiinfte unb Saßen, 
toäfyrenb bie grunb*unb tyotjettlfdjen Söefrfcungett gemeinföaftltdjeö gamt* 
Ueneigcnttyum bleiben), mlfyi metjrgeba<bter tyfyliw 1 am (St. $eterö* 
abenb 1266 jtutföen feinen ©o^nen $tjtltw 0. unb SBemet I. auf fünf 
SaJjte errichtete, erhielt legerer bie aSerpflidjtung beö Unterhalts ber 
«Burg 9Mring. »eibe »ruber jHfteten fobann jrüei Stuten. Sitte $ob* 
Teilung (tint gänjttdje 9lbtt;etlung ber SScflfcungen unb (Stitfünfte) 
jtttf^en Beiben Arabern ifl ntdjt $tnlängfi$ befannt, bafl aber eine 
fol$e ßattfanb, iß auf er 3^etfel, unb baß gatfenjiein Otturing) auf 
W^W n. fiel, toa^rf^einti^. 5£)ie aon Serner gefttftete Kittit erlofö 
mit beut legten be$ 2»ann8fiamm3 beö ganjen ©ef$te<$t$ (1418); 
Jene ^ijiltppö II. »erblühte fdjon mit feinem (Sotyn gtytliw IV. um 
baö Safjr 1334 ")• 

Unbefannt rji e8, ob ^ffilipp I. ober einer feiner <§ötyne bie 
SSurgSMring Ijcrjiettte unb tyr feinen Flamen : „gfaltenßetn" beilegte, 
einsame unter bem baS @d)lofj bereits 1330 »orfommt 4a ), boeb 
nrarb fotdjeö nodj.oft mit bem Sflamtn: 0türtng8, Geringes benannt, 
unb baß 2)örfdjen, am $u|?e ber SSurg liegenb, n?irb in alten 3inö* 
büd)ern unb Sanb^artcn alfo besetzet, unb betoafyrt ben längft »er* 
Kungenen tarnen 43 ). grüner mar SWirtng eine 0teit$8burg unb 



Die 33ejei($nung beö £obe$ia$reö 1410 ifl auf bem ©rabfkm irrig, ba er 
1409 ftarb. Genealogia Dominorum Falkensteinensium 1745 ©. 23; unb 
ber lefcte beö ©efölec$i$, (£r$btf($of SBerner &on Zxitx, ftorb m ber Sfatc&i 
Dom 4. auf ben 5. Öctober 1418. ©ein ©rabmal tn ber (Saftor»$trc$e $u 
<£oblcn& tragt na# ©otyarbt genealogiföe @efibt($te ber erbitten SRetcböftänbe 
mit ber 3nfcbnft : 

Hie requiescit reverendus Dominus, Dn Wernerus de Kcevinstein archiepis- 
copus Trevirensis, qui obiit Anno Do 1418 IV mens. oct. 

") (Sigenbrob I. c. ©. 25. — Exceptiones in <Sa#en ©ioflberg ca. 
#?atn$, bie ©rafföaft Äönigftein im 34* 1750. Sfolage 9tr. 26. ©. 88. 

12 ) 3m $tfx 1320 »ff famftog na$ fante franjiScuStag, företbi ©erwarb 
&on 2öa$en$ctm, Sfmtmann ju galfenftetn, an ben dtaty in granffuri 
unb hütet um ©eletbe für (Junten, • einen SRef täuföer au$ SWainj. Urfurtbe 
im granlfurter %xä)ii>t. 

13 ) Die 3ägerfc$e in ber SWitte be$ Dortgen 3a£r$unberi$ erf^ienene ?anb= 
dwrte. Seurfunbete 9to($ric$ten r>on ber ^errftyafi SRetffcnberg unb bem ©totf* 



51 

mit im wnietpfättMidjett Söejlfc bet Snljafcet; afcet fett bem (Snbe beö 
bteijefynten Safy^unbettö fommt c«, a(3 fotdje, n'tcljt mefyt öot, fonbetn 
ftatt beffen ttfäetnt Äonigflein als 3ftetdj$tetjen «*). 

(Sdjon am (Snbe be3 btetjcljutert SafyrtyunbettS fdjeint eine S3e* 
ftfcfcetänbetung fyinfldjtttd) bet <§ettf$aft Sftüting unb be$' @djtoffe8 
9teu*$tttfenjfcttt (fo toatb foldjeS jum Untetfdjieb beS (SdjtofieS 8fal* 
fenftein am $>onttet#6etg Unanni) öotgegangen unb fotdje au$ bem 
©eftfc bet SfatCetrßeiiter in bie «gänbe bet jtammöettoanbten Stynaflen 
»Ott ©olanben gelangt §u fein, SBetnet VI. son SBotanben tyintetlte| 
ümn (Sotyn 5P$Hiw II. mit bem im Safyt 1276 befien SÄannSjiamm 
ettofdj. <&tint (StBtodjtet (Suntgutibe toermfttytte • ffd> ju' Snbe- be3 
3atj>tl)unbett§ mit $etnrtd) I. ©tafen öon ©pon^eim, Äteu$nadjet 
fctnie, unb Btadjte iljm bie Söotanbifdjen «§ettf<$afften $u. $)utdj fle 
fam'ioa^rf^etnli^-bit «£ettf<$aft SWitingS unb ba3 ©djiofj gallenjiem 
an bie <§t>onljetmet. Unetmittelt ifl ba$ Otedjt i^rcö SöefffceS. ffliel* 
tetdjt tyatte e3 fdjon tl)t SSatet öon feinem SJettet, bem galfenfieinet, 
erwotfcen obet untetpfänbliä) etfyatten. SebenfaltS 6efafjen fd^on in 
bet etjien Hälfte be8 üierje^ntett Saljttymbettö bie ©ponljetmet ba3 
®d)tofi Sallenftein mit SuUfjbx. $)afj bie gattenjieiner nid)t me^r 
in befien 99efl^ toaten, fcetoeiji bet Umjtanb, baj* bamatS, at$ (Satt IV. 
unb ©findet toon ©djtoatjfoirg- um bie beutfdje ßtone jltitten, ©ott* 
ftieb VII. *on (Swftetn, bem (Satt fut feine «§ütfe gegen ©üntljet 
atettaufenb *Pfünb fettet setfötteB, auf Carl«' ©efeljt 1349 »allen* 
jtein — tta&tfdjetntid) nut baö Stotf — »etfctannte; toaS ntdjt ge* 
fdjeJjen fein tmttbe, totnn e3 bem gletdjnamigen ©efd)tec()t, ba$, gegen 
tint äJetfd^tei&unfl fcon adjttaufenb $funb gellet, auf (Satlö <&ätt 
fianb, eigen getoefen toäte * 5 ). Utlunbti* trat im Satyr 1330 ©et* 



Reimer ©erlebt 1776. Settage 80» ©. 142, wo e* no<f> im 3a$t 1617 
ftotinge* genannt wirb. $&ttttxaufätx ©eogta^u*, gtanffutt 1747 ©. 296 
nannt e$ „9tftgenb$\ 

14 ) ©etyatbt geneatogifäe @ffc$tc$ie bet ertlichen &etc$$ftönbe. £W. 1. 
0. 618. 

15 ) Setänet gtanlfuttet tyxonit Z$l 1. ©. 77. — 3oJann »on galten« 
ftein «nb beffen ©tubetd @o$n ^Jittpp/ ehielten betbe jufammen »tettaufenb 
qjfunb f>etter r unb ^Jittpp bet ältete &on galfenftein gleite ©wnme, taut 

4* 



52 

fyarb sott SBacfyetttycim Amtmann $u gattenflein, unb im 3a^r 1350 
fommt qjeter son äBacfyentyeim als Amtmann be$ ©rafen kernte »oit 
<§pontyetm bafelbfi »or, eine ®teffe, bie fadter gcfite beHetbete 16 ). 

JQtinxiü) I. »Ott ©ponljeim, (Sotytt beö ©rafen SPtyUtyp »Ott 
(gpontyeim, .§err gu SDannenfetö, legte ffdj ben Flamen : stauben, f>ti, 
unb »ermatte fldj im Satyr 1320 mit Sitfabetty, einer Sodjter be« 
©rafen $)ietri<ty IV. »on ßafcenetttbogen ((Stieftochter beS Otaugrafert 
£einricty »on 9leuen*a3aumberg, mit toetdtyem fl<ty ttyre 3tfutter in Reiter 
(Stye »ermdtylte), n>el<tye et, im @tn»erjidnbttifj »on fcoretta, SBitttve 
Dtto'8 »oit Glauben, unb ttyrer ©ötyne Sßfytitpp unb (Sonrab, auf 
feinen £tyeil an ber S9urg unb «§errfd)aft ßtatytyetm betoitttyumte. 
Neffen <Sotyn «§einrt<ty n. hinterließ tint einzige Softer ßüfabetty, toeldje 
fiety an ©raf Jtrafft IV. »on «§otyeniotye »erheiratete, tiefer jeugte 
auety nur tint Softer 2tnna, bie um ba$3<ityr 1385 mit bem ©rafen 
^tytttpp »on9lafiau »ermaßt toarb, unb bamit bie&trdjtyetm48olattbtfctyett 
Äanbe unb 0leufal!enjiein an Jftaffau Braute iT ). 

SQit aber, otyneradjtet ber »orfletyenben 93efl|»erdnberungett bie 
gatfenfteiner nodj im Satyr 1383 att (Stgenttyiimer galfenfteinS utfuttb» 
Udj tyanbetn, iji Bio Je^t ntttyt aufgeklärt. 3n gebautem Satyr toaren 
nämttety bie 9tttter töuboipty unb griebrtd) (griebrtety »on <§actyfentyaufen 
ijt tut Satyr 1411 oberjier Hauptmann ber ©raffctyaft unb «£err* 
fdjaft galfenjtetn unb SWünjenberg) unb ber (Sbetfnectyt äBolf, fdmmt* 
Ucty ©ebrüber »on (Sadjfentyaufcn für bie $fanbfumme »on fünfoetyn* 
tyunbert ©ulben im unterpfänbüdtyett S3efffc be$ (SctytoficS. Unter 93er* 
mitttung fchteS OtyefmS (5uno »on gfatfenftein, (§r$btfdtyof »on Srtcr, 
fttylofl $tytftpp »on gattenjlein, auf Saurenjtentag be$ tyetfigen 9Wdr* 
tirerö in bem oben bemerkten Satyr mit ben Gittern »on Saufen« 



$erfctyreibung d. d. ne&ften 3tfontag »or ft 33ernactentag 1349. $)ieUrfmrt>e 
m $3ef<tyretbung ber £anau=2Äünjenbergifc$en Sanbe 1720. 2faJ>ang Urf unbe D. 

16 ) Urfunben im granlfurter Sltctytoe. 

17 p Sibber 33efctyretbung ber ßurfürfHictyen $fatj am Sftytin. 53b. 3. ©. 47. 
— Simburger G&ronif. Befclar 1720 e. 101. — Äremer bitrfomatifctye 33ei- 
trage gum 33e$uf ber beutfetyen ©efctyt(tyte. e. 201. — Senf £effff#e ^an- 
be^gefd;i(^te. 53b. 1. ©. 518 irrt nwfcl, tvenn er angibt, 9^eufalfenftem fei 
Ret* -ftafrautföe* Ztytn gewefen. 



53 

Raufen, ber QtuSföfung be3 ©djioffeä 9teufatfenfietn fyatber, tintn 23er* 
trag at>, worin Beftimmt warb, baß bic ^atfenfleiner ba3 ©d)fo# gegen 
3a$Umg tintf (SapttatS fcon fiebenfyunbert fünfzig ©ulben unb eine 
jdtjrftdje an bie $Pfanbtn1jaber $u jatjtenbe Otente fcon fecr)8$tg ©ulben 
wteber einlöfen, testete afcer ju Jebcr 3dt mit jtcfcenljunbert fünfzig 
©utben attfattfen fonnten. Sftocr) würbe auSbrütf (tdj fcejtimmt, baff bie 
©adjfenljaufen e$ jwar weiter, jebodj an hintn Surften, ©rafen ober 
$errn toerpfdnben follten 18 ). 2)0$ läßt fld) btefeö 93er$dCtntf er« 
Karen, mnn man annimmt bie galfenfleiner Ratten ba$ ©cr)tofi am 
(Snbe be8 brennten 3at)rl)unbert ben 93otanben auf SBieberf auf unter* 
pfdnblidj überlaflen, biefe e8 fpdter ben ©adjfenfyaufen efcen fo einge* 
räumt, &on benen e$ fobann furj nad) bem 3al)r 1383 bie (Srfcen 
ber 93oIanben (©ponljetmer) wieber eingelöfi unb jugteidj ba$ (Stgen* 
tl)um son ben Sfalfenjteinern erworfcen Jjätten. anbeten flnb hierüber 
leine Urfunben tefannt ©o»tet tft JcbenfaUö gewtfj, bafj &on Jefct 
an jiebe ©pur tinti gfatfenftetnifctyen dttfytä an Steufallenfiein &er* 
fd)wtnbet, unb Slaffau aU (Stgentljümer erfdjcint, wetdjeS e8 an SWe^rere 
ju £el)en gibt. SBtr feljen ndmltdj am (Snbe beö »ter$er)nten 3ar)r* 
ljunberts bie *8urg im 93cflfe (Suno'S &on £attftetn, ber imSaljr 1392 
bafeibfl wohnte, unb im 3a$r 1395 mit bem Seifafc: genannt &on 
„OZertngeS" sorfommt Sr forbert im testen Saljre son ber ©tabt 
granlfurt (Sutfdjdbtgung für tym im $>orf StnringS jugeffigten (Stäben. 
3n bemfelben Saljre nennen fid) «geinric^ unb ©eorg &on «§attjietn 
gleichfalls »on ^luringcn, unb e$ finben flcr) im 3af)r 1420 ©eorg 
tton £attjtetn, 1429 unb 1441 befielt ©otyne ^einrieb unb $tytltpp 
unb 1464 beö lefetern ©o$n mit bem£etfafc „auf 9teufalfenjt ein" 19 ). 
3m 3atyr 1420 war Bertram fcon 3Hlbel, früher Hauptmann ber 
©tabt ftranffurt, ©anerbe, ötetfeidjt aucr) nur Shirgmann ober 2lmt* 
mann bafclbjt unb wohnte in bem ©d?tof . ©einer Zaubereien wegen 
Berüchtigt, unb nod) $ag$ toorljer gewarnt, überfiel er auf offener 
«Öeerftrafle cinm Kaufmann 9*amen3 ßonrab ©d)war$ au3 SlugStmrg 



,8 ) Urfunbe Ui ©ubemi* V. 833. — ©entfenberg ©amralung rarer 
©ebriften. grauffurt 1751. S5b. 4. ©♦ 255. 
,9 ) Urlunben im granlfurter %x$ivt. 



54 

unb fcfykppte tfyn naü) galfenfiein um ©e£b son ifym $u erpreffen. 
SBenige Sage nadjljer nahmen tyn, mit jioet Attesten, ber (Stabt 
JJranffurt <§6lbner gefangen. St mußte feiner ebenfalls in Ralfen* 
jiein iootjnenben «§au$frau (Slfe, £)temar &on Otciffenbergö Softer, 
fdjrtftlid? ben Auftrag geben, ben ©efangenen toögulaffen. Jtaum loar 
berfelbe frei, fo ließ am fotgenben Sag (27.2luguj* 1420) ber'Jtaty 
in granlfurt ^Bertram unb feine $toei Jtned)te »or bem SBoifettijeiuier 
Styor öffentlich enthaupten 20 ). 

3m 3a^r 1425 fommen «§enne unb ßonrab, genannt $pi)tttpp$ 
son £attftein, (Sonrab öon Sraiffa unb *&artmutij son 9Künjler, als 
©anerben in galfenfiein urfunblid? »or. $>en granffurtetn rauben 
jle im Dctober <£<fcafe unb treiben folebe in bic SBurg, unb 1426 
»erben, ntUn biefen, nod} $ljilipp ber altere unb ^P^ittpp ber jüngere, 
fceibe öon ßronberg, alö ©anerben namentltd) gemalt. 3n biefem 
unb bem %afyx 1428 fdjteppen fle Jtaujleute öon ber £anbfirajj e nad) 
gallenftein. (Sonrab öon ^attjiein lies im 3a^r 1430 einen 3Rann, 
unter bem SBortoanb, er tyabe tyn ermorben unb ba$ (Sdjlof an granf* 
fürt Serratien »ollen, bafelbjl ljinri<f}ten 21 )* 

3m 3a$r 1434 belehnt tyiliw ©raf *on Mafiau: 
„ben Wlipp »on Kronberg für jldj unb feinen ©ruber mit ber 
„©raffdjajft ju Geringes, ba mm baS <Scfylofj Steuenfatfenftcin 
„ auf erbaut iji, mit ©orfen, ©ericfyten, ©ebicten, gretfyeiten, Renten, 
„©üiten, 3in$tn, ©efäUen, SÖalben, äßaffer, äßetbe, iljren Xtyil, 
„ntdjtS batton auögefcbtoffen, als bie üon altera ^er $u ber »or* 
„genannten ©raffc^afft $u SfteringS gebort Ijat, unb audj öon Unö 
„unb unfern (Srben, a($ öon ber ©raffebaft üou ^olanben $u Schert 
„rityrt" 22 ). 

£)iefe te^nbare ©raff^ajft, begriff beö öiet ent^altenben £el)nbrtes 
feö ungeadjtet, tootjl mei)r nid)t aU Otec^tc ber niebern SSogtci unb @e* 
rtdjtöbarfeft, unb beftanb Ui bem im 3af)r 1773 erfolgten «§eimfalt 



20 ) ßtrifcner ©eWicfcte üon granlfurt. 3$I. 1. @. 338. 
2 Urlunben im granffurter 2lr$toe. 

22 ) Urlunbe bei 33ern£art> &on ber »ajrcn S3ef^affen^eit ber Comecia in 
ber Settcrau. ©. 20. 



55 

be$ Äeljenö an Okffau, bloj* in ber 93urg gaKenfteirt uiib beut $)orf 
0lürittg 23 ). 

$$.ittpp »on «fcattjieitt uttb #attö »ort äöaflmm na^me» am 
8. Slugujt 1436 in einer geljbe mit grtebterg ledern „fünf Oefetfett 
uttb »ier *ßferbe ab" bie itadj galfettjleitt getraut tourbett 24 ). (S6en 
biefer «P^fCipp »Ott £attjhttt, ioet^er »ort 1429 6t$ 1441 »orfommt, 
fdjefttt mit bett aitbertt ©alterten in Srruugett »errotcfett geroefeit ju 
fei«, bentt er tyatte mit biefen gfe^be, in welker gaHettfieitt erobert 
loarb. 0M$ere8 ^ieriifeer uttb ba3 3af)r ffab mtbefamtt 25 ). , (§r uttb 
fein Vorüber kernte finQen in ber Dfiertoodje 1441 ^toifc^ett fetter* 
weil uttb Sottameö mehrere Subecfer Jtaufleute, 9iamett3: «§etttridj 
»oii üHijttben ' — S3urfarb8 «öettyttgS — Sacob $i)affe — «§att8 »oit 
©trale — Dtto *8rombad} — 3Küiu$ 28ecfer uttb %an8 SM^feit, 
uttb Brauten fle auf bie S3urg. $>odj liefen fle foldje auf bie 93er* 
toettbuttg be3 ütatljS in gratiffurt lieber lo$ 26 ). ßberfjarb (Sdjelm 
»oit Skrgett toar im Satyr 1453 SSurgmatm uub im 3al)r 1458 jlttb 
$JJ$ülW) »ott «§attfietn uub <§artmut1) »on Srottberg SJaumeljier in 
gaHenjteitt 2 0- 



2S ) ÖenfMüfc$eSanbe$8eWi#te. $b. 1. @. 280. - (gigenbrob a. a. O 
e. 43. 

24 ) Urfunben im grauffurter 2(rc$i»e. — Seiner <Sj>ronif. Xty. 2. <£. 174. 
— £an$ 2Balbrün$ SSater machte an bie ©tabt griebberg Slnfprüc&e, unb 
toarb in einer beßfaflä entflanbenen ge$be erfragen. £)tefe 2lnfyrüc$e, unb 
ber 33on»anb fein SSatcr fei toa&renb gütlicher Unter&anblungen, alfo auf 
unreblitfe Seife »on ben griebbergern erfragen korben, gab §>an$ 2Bal« 
brün 33eranlöffung ju ber f#on 1435 begonnenen neuen getybe, bie »tele 
3a$re anbauernb, für griebberg — tt>o Söalbrün in ben erfkn Sagen be* 
3a&re$ 1448 geuer anlegte, ba3 jteben^unbert ©ebaube »erje^rte — fo un* 
giäcflicb auöftel, baf ber dlaty in griebberg am greitag na# ©onntag Satare 
(8. SWärj) 1*54 ben IRattj in granlfurt um ©elette für tyre Mitbürger — 
bie ©tabi griebberg toar in ber SCc^t — mit bem anfügen Ht, baf bie 
@tabt gan^Iic^ »erarmt fei, „fo utoer Srfamfeit ba$ eigentlich fe$r, fcörte 
»nb »erftänbe, 3r $tütt ein SWitleiben mit 33n$". 

25 ) ?>umbrac$t bie $ö#fle 3ierbe £>eutfc$lanbö. $afel 35. 

26 ) Urfunben im granffurter 2trc$i»e, 

2I ) 5>eßgleu$en. — §>umbrac&t a. a. D. XaW 61. 



56 

(Sine Urfunbe madjt un8 in liefern ßeitraum mit fämmtlldjen 
©anerben Mannt (§3 errieten nämlldj 

„*ff famfiag nedjji bem fonbage Subtca nadj Qfyxifti ©eburt bufent 

„fctertyunbert fünfzig fcnb nunc 3are". 

„SBtr bie Otltter unb Anette, bfe ©anerben alle gemetnltdjer 

„ju 9httt?enfalfenfiefn fcor ber «§oe gelegen" 
einen S3urgfrieben. 9113 ©anerben erfdjetnen ^ter: $txx $ljliipp$ 
&on Sronberg bittet — 8frant &on ßronberg — «§artmann »on 
ßronberg — äBaltljer »on JÄeljfenberg — «§amt$ »on Sronberg — 
Sacob *>on (Sronberg — «Philipps &on «öattflein — £etnridj &on 
£raid) — «§anö »on äÖalborn — (Sonrab fcon Stoalbadj — ©ewant 
»on ©toalbad) — $an% »on (Sriebadj — £üfc öon Uten — 93ern* 
l)arb son ©toalbad) — «§err (Sberljarb »on Sßetypperg Otttter — 93ew* 
tjarb Äufy — 9lbam öon Sßtylbad) unb «§artmann »on Sratdje. 
$ünf, nämlid) «§err $I?tfiM> fcon Sronberg {Ritter, $Pj>lltyp *on £att* 
flcin, äBaltfyer öon Sfatjfenberg, %an& &on äöalbrünn unb&bam öon 
äBtylbadj, würben au$ ben ©anerben ertoaljlt: biefe fünf ergänjen fldj, 
im galt einer abgebt, burdj eigene äBaljl; unter ifynen muff immer 
ein (Sronberger unb ün J&attfJeiner fein; fyntn iji alles vertraut, toa$ 
bie ©anerbfdjaft betrifft; flc tmtnntn bie iäljrlt$ toedjfelnben *8au* 
meijier, toeldje bie unmittelbare 9tuffldjt über bie S9urg fuhren unb 
ifyre a3efc^Iüffc »erbtnben fdmmtltdje ©anerbem $>a$ iäfyrltdj auf 
(St, SWartinötag ju jaljtenbe SBaugelb barf fcc^S ©ulben für jcben 
®antxUn nldjt überfletgen; fltedjnung totrb iä§rlt<$ abgelegt j (Strei* 
ttgfeiten unter i^nen legen bie 23aumeijier güttidj hü, ober entfdjetben 
mit Sujtetyung einiger ©anerben. (Srmorbet einer ben Slnbem, fo 
verliert ber üöorber feinen 2lntljetl am (Sdjlofl unb ber ©anerbfdjaft; 
sernrnnbet er tyn, fo mufl er felbji, mit einem Stnttyt unb jtoet 
reifigen Sßferben in granffurt ober SWainj in einer Verberge an Ijalb 
3al)r 2htfie ityun; fcfjlägt ober fdjlmpft einer ben Slnbew, fo leibet 
ber 93eleibiger gleite Strafe, bodj nur einen 9Wonat lang. SBer 
bur<$ (Srbfdjafft ober audj auf anbere 2lrt gur ©anerbfdjaft gelangt 

— bodj muff er $um ©djilbe geboren fein, fonfi ifi er auögef^loffen 

— gibt jioangig ©ulben, fec^S 5t^tel Jtorn unb ben ^urm^ütern 
unb Pförtnern üntn ©ulben. Verlaufen iann deiner feinen Qlntyett, 
o^ne ber übrigen ©anerben SSBiÖen. 2lu^ in biefem ©urgfrieben 



57 

erfdjetnt ber Sftame 9turing3, unb wirb bem ganzen Umfang ber gan* 
erBfdjafttt^en SBeflfeung gegeben. <& tyetjjt in folgern: 

„(So fott audj snfer SBurgtfriebe al$ ferm geen mtb gehalten 
„»erben, alö tonfer ©eric^te bafelBfi jum 9tortng$ geet fcnb ömBge* 
„griffen l)at, »nb $u bemfelBen fcnferne ftoffe jjatfenjiein gebort." 
0todj ifl angefügt: 
„Sßnb ijl biefe SSerfdjreiBungen snb Shirgffrieben gefdjeen mit 
„SBifen *nb SSerljencfntj? beö SBotgoporen 3mt(ftyerrn ^ilip^fen 
„®ra&en ju 9laffiauh> &nb (SarBrütfen, »on bem beö sorgenant 
„flofj ju fcetjen roret, »nb audj barin &nb ban>fl nit Befd)ebigt 
„»erben fot mtgetoerbe." 

Subita) wirb Bejltmmt, ba# bie Beiben ältefien auö bem Sron* 
Berger unb «§attfletner (Stamm £el)ntrdger fein follen 28 ). 

3m äÖtnter beö Satjreö 1465 fcerBot Äatfer 8frtebrf<$ III. ben 
©anerBen in galfenfletn, ben S3tcfenBadjern in einer fteljbe gegen 
granffurt Betjufleljen, Bei SSerluft i^rer Äeljen unb einer (Strafe »on 
breifig 9»arl lötytgen ®olbeö 29 ). 

3n ber SRitte beö fünfjeljnteu Saljrljunbertö, unter bem S3au* 
meifieramt gfranfö son (SronBerg, würbe in gfalfenjhin tin Sljurm er* 
Baut, unb im 3al)r i486, a(ö ber Otitter £anö fcon (SronBerg unb 
tyffilipp fcon £attflein 93aumeifler waren, ferner 1491 unb 1501 
warb bafelBfi gebaut 30 ). £)em auf SWittwodj nadj «Karten ®e6urt 
1492 errtdjteten <Sd)ufc* unb XrufcBtinbnif ber ©djlöfier ber äßetter* 
au: gfriebBerg, ©einkaufen, OteifenBerg, (SronBerg, Stntfyefm, £)or* 
l)etm unb Stäben trat $I)Utyp son ßronßerg, #tamenö beö (Sdjloffeö 
gatfenftein mit bem 93orBe§alt Bei: 

„£)er «§errfdjaft Jtontgjtetn an 3re ®eredjttgfeit, laut SSerfdjrei* 
„Bung ju galfenflein imfdjäblid).'' 

SBatjrfdjctuttd) war biefe ©eredjtigfett tin £)effnungötoertrag 
ober tin ajerfprectyen, bie (Sppfleiner (Äonigjletner) au& biefem (Sdjlofl 



28 ) Urfunben im granlfurter %x6)it>t. 

29 ) £>efgleu$en. 

30 ) SSeurfunbete 9ta#rid>ten ber £errf$aft 3leifenberg 1776. Urfunbe 
Wx. 7. <3. 16. 



58 

ni$i in behäbigen. Sebenfailö fceroeift liefet OluSbrucf , bajj bic 
Jtttttgjieiner (ald #alfenj*etnifd)e (grbcn) fei» urfprungli^eä, fonben* 
nur ein bertragmajjtged 9tedjt *>afet&ji Ratten. 34 )« 

3m gebruar beö Satyreö 1500 war £elnfce ©petljer unb im 
Suni 151,7 fcoreng »on 9llge*$eim, ^Burggraf in §alf enfteln. £e$te* 
rer befc^einigt am 21. Sunt ben Empfang einer an We ©aner&en 
ge^i^teten Sabung be$ ÄaiferS gKarimiUan I. ben 2. 3uii in ©ein* 
Raufen $u erfreuten, uni wegen ber ©ttfingenfdjen getybe $a$ ju 
pflegen 82 ). Unbekannt tfi bie ®ef$l$te btefer &urg in btefem 3a$t* 
tyunbeti unb au<§ wo$i ntdjt liebeuteub. Unwa$rf<$elnli<$ ijt e8 
ntdjt, bafj in ber ©tcftngfdjen gfe^be, worin bie (Sronfcerger unb 9tel* 
fenfcerger für granj bon ©itfingen 5$etl nahmen, e$ bie <§effcn, bie 
im Dctober 1522 Sronfcerg eroberten, gleichfalls befehlen. 

3m 3a^r 1583 waren <&an3.&on ßronberg gtitter unb Wtyiiw 
wn ßattenfiein fflaumeifier bafeibfl 33 ). 

3m Safte 1612 ifl ba$ ©tyojj im 23efifc®eorg ^riflop^ö t>on 
©taffei, ber fldj auf Steufalfenjiein (treibt. Ob er ofcer einer fei* 
ner SSprfaljren folgen bon ben frühem SBeflfeern erworben tyatte, ifl 
unbelannt. 3m 3uti 1649 wohnte Slbam <S$rob, aW ^taffelfdjer 
Wiener bafetbji 3 *). 9»tt bem am 18. 3uli 1679 erfolgten «bieben 
©erwarb 5lbamö von ©taffei warb ba$ Seijen eröffnet unb fobann an 
%bolplj Sodann ßarl bon SSettenborf »erdeten. SDiefer aererfcte eä 
auf feine 9tad)fommeu, weldje mit bem Äur*^afojifdjen*£)ber$ofmar* 
fcfcatl Sodann Wltyp {Jretyerw bon »ettenborf im 3a$r 1773 au$* 
ftarfcen, wo ba? ge$en als eröffnet an Äaffdu als £etyn$$errn guritö« 
fiel unb nic^t weiter »ergeben Würbe 35 ). 

©efdjtdjjltdj ifi nodj au£ btefem Seitraum nadföutragen, baß bie 
SBurg 9teufalfenfieln im bretßtgj^rigen Kriege abwedjfebtb balb im 



5 Urfunben im granffurter 2(rc$foe. — $3eurfunbete 9tac$ri($ien b. c. 
9tx. 14. ©. 14. ©o$ ifl $ter aU Skrfammlungäort „griebberg' genannt 

52 ) Urfunben im granffurter 2ln$foe. 

35 ) £efglei#en. 

34 ) $>ef gleiten. — ftotij au$ bem ftaffautföen 2(rc$foe in 3bf*efo. $3eur« 
lunbete 9*ac$ru$ien Steifenberg in Anlage 9lr. 76. <5. 137. 

3 ©efcttter ©efc$t#ie be$ breifigjä&rigen Ärieg*. 



69 

SBeffy ber tintn, Salb ber anbfren frlegfityrtnben 9Rä$te toar. 3n 
b«r Stttte be$ £)ecember$ 1631. eroberten cö bic Reffen, beneij fi$ au$ 
baö benadjbarte £&ntg#etn, eine auägebetyntere gfeßnng ergafr 9*), 
&tfetere3 — twmit bet Äaifer, unter 3Biberfj>ru<$ ber ©rafen wn 
©tottberg, treibe (Erbrec&t baran behaupteten, Jtur*9Ratn{ belehnt 
fyatte — räumte ber @<$ipeben Äönig ®ujia& «botyty bem ©rafeu 
äJolljarb wn (gtoflberg mieber ein, unb vertraute jugleldj le&terem 
bte Otyuty *>on {Jalfenfiein, toeldjeS betfetbe nodj im Anfang be$ 
gebru<*r$ 1635 ^efe|t tyelt. #13 tyn in eben biefeui SKonat ber 
Äaiferlidje ©encral Marquis de Grana in feinem Äager &or granf* 
fürt, — wtyn fldj ber ©taf auf (glnlabung unb unter a3erfj>red>en 
öoHtger @i$crt)eit begeben tyatte, um fl$ über a3erf$lebene$ }u be* 
foredjen — fo lange in äJer^aft nehmen lief, bid er Äontgfiein ben 
£atferli$en triebet eingeräumt $atte, fo fiel audj Salfenftetu in be- 
ten <&anbe, unb am 8. gebruar befefeten fte audj gronberg unb {Ret* 
fenberg. 2)ie t>on bem ©rafen »on ©toUberg jerftorten SBefefMgungen 
*on galltnftetu freuten bie £atferlt<$en lieber $er. «18 bie Reffen 
am 25. SWärj 1647 (Sronberg erjitegen, befefeten bttfelben toa1)rfdjeln* 
ltdj aud) ftalfenjiein, unb matten tfym o^ne 3fttifet, bei ber am 
24. 0io»ember 1688 in bem $ßfäljiföen tfrieg flattge^abten (grobe* 
rung ÄonigflelnS, einen abermaligen SBefudj. ajietteidjt würben ba* 
maU bie SBefefttgungen galfenfietnS, mit fo mancher anbeten 23urg jer* 

jlört")- 

2>er äBefty!)äüf<$e grieben gab SDeutfdjlanb 9tu$e unb nm an« 
bere ©efialt. 3ene fonji toidjtlgen Burgen verloren bei geänberter 
jtriegäfunß tyre SSebeutfamfeit. Sludj gattenftein, auf müljfam $u 
erftetgenber gelfentytfce erbaut, ol)nel)in ntc&t »on großem Umfang, 
nur gelegen bie ©egenb unb (Raub ju erfragen, 6ot in ben legten 
3atyrljunberten feine fixere unb bequeme Sofynung me$r bar; bie 



36 ) Äomgftetmföe Dtbucttonen unb jttar fummarif^e SSorfiettung in 
$. 32. ©. 11. — Exceptione auf ©. 15. Anlage 9lr. 21 unb 62. — SWe- 
rian Sonographie &on Reffen <3. 37 unb 73. — 2Jn$io für granffuri* ®e- 
W$tt unb äunfl £eft 1. @. 113. 

37 ) Der SSerfaffer btefeä bat galfenftein noeb bewohnt gefe&en. 



60 

(Eigentümer fanben anbertoärtö anmutigem 2lufentBatt. £>le ©urg 
jerflel, unb bie Serftorung &on ber 3*tt Begonnen, Beförberten 9Wen* 
f^en^dnbe. 2)a8 te$te, Bio baljtn fcon einem £etffli>eBer Bewohnte 
^äuSdjen, warb in ben adjtjtger Sauren beö vorigen 3at)r$unbert3 
aBgeBrodjen, bamit eö ntdjt Baufällig unb bem (Stnjiurj nalje, tynafc 
auf ba$ am gufje be$ gelfenS liegenbe $)6rfdjen jturjen möchte* 8 ). 
$)er nodj fpater raotylerljaltene, jebod) badjlofe $l)ortl)urm unb tin 
Xtyil ber dauern, Befonberö jene, roeldje ben Eingang jum £ljor 
öon aujjen beefte unb &or folgern einen 93orljof aBfdjlofj, nmrben un* 
gefätyr um ba8 3ai)r 1816 ntebergertflen, unb bie (Steine ju einem 
gorjierljauS im $)orfd)en ttertoenbet. £)od) warb fpdter bie 3^t tote* 
ber in tyx Ote<^t etngefefct, unb »eitere Störung burd) £6Brudj 
»ertöten. (Snblid) (im 3ai)r 1842) ern>ar6 fld) ein $rtoatmann, mit 
(grlauBnifl ber {Regierung, ba$ 93erbtenfi, bie baufälligen Steile Befe* 
fltgt, gefährliche (Stellen burdj dauern gefdjüfct, unb ben £l)urm, ber 
nur in ber £ölje tint Türöffnung f)atte, unb Bio batytn au3 bitter 
9Äauer Bejianb, son feinem gup an, aufwärts burdjBrodjen unb ju* 
gänglid) gemalt ju IjaBen. 39 ). 

(Sonjl liegt #alfcnftein obe unb nriifl, feine (Spur bon &Ben 
rufyrt fid) im ©urgraum, e3 mufjte benn tin fdjeuer SSogel fein, ber 
au8 bem ©emäuer auffliegt, ober um (Stbedjfe, bie burdj ba$ ®raS 
fdjlüpft. (Stille umgiBt ben SBanberer, ber einfam biefe krummer 
Befugt £)aß £eBen unb XreiBen ber 9#enfd)en, tief au8 bem $l)atc, 
fdjlägt nidjt an fein laufdjenbeS DJ)r, unb nur leifc fyallt *on ben 
SBiefen, bie am guf e be$ gelfenS abhängig jtd) auSBreiten, bie (Sdjal? 
mei ber Wirten unb ba3 ©eläute ber beerben, ober ber <Sd)aU ber 
Otogen au$ BenadjBarten Dörfern. 

$ie 2lu8fidjt auf gaifenfiein ifi tyerrltd). <Dort n>ejHt<$, eine 
tyatBe (Stunbe entfernt, liegt ßönigfietn, »or toenig Sauren änt bro* 
tyenbe gejle, jefct in (Ruinen (fcon ben granjofen im 3al)r 1796 ge* 
fdjletft unb §erjiört) mit bem (Stabilen gleiten 0lamenö, »eiter ent* 



38 ) & ifi bte$ ber £err 3ö£amt 2lt>am £errmann Dflerriety, £anfcel$mamt 
in granffurt. 

39 ) @ieije oBen Slnmerfung 2. 



61 

fcmt bie krümmer ber Shtrg (Swftetn; tyier ö£lidj, nodj tiefet über 
ba$ £)örf<$en gfalfenfUin fyfnauö ßronBerg mit bem Sdjloß unb fei» 
nem fyfytn Styirm, einft ber Sffe ber erlogenen @räflt$ (t 1692) 
wnb gfreityerrlld} (f 1704) SronBergtfdjen jjaintlte. Ǥanau, Offen* 
Badj, gftranffurt, £ödjft unb etne unjätyltge 9Wenge *>on gflecten unb 
^Dörfern liegen in ber tyerrlidjen ®egenb jerjfreut, bie ber Otyetn, ber 
Wain unb bie SMbba mie fUBerne SBänber burdjjteljen. $m fernen 
«&ori$ont ruljen bie ®eBlrge be$ 93oget$Berg, ber tyotyen 0tl)ön, be3 
8rreigeridjt3, be8 SpefiartS, be8 £)benn>alb$, ber rtyetntfdjen *Pfal$ unb 
be8 S)omter8Berg. 9lorblt$ fäaut ber geibBerg (2700 gufl fy><£) 
tyeraB, unb nätyer erljcBt ber SUtfömg fein etjmmrblgeS J&au^t (2450 
8fuf $o$) mit bretfadjem germanifdjem StingftaH *°). &m toefiltdjen 
gfufe be$ SdjloffeS jfe^t fldj ein freunbli<$e$ 2Biefent$ai fyn, unb 
auf ber Seite nadj ßronBerg umlagert ben greifen in f<$n>inbelnber 
£iefe ba$ S)örf<$en gaifenftetn. 

5>a8 äBappen ber ®anerBen »on gfalfenjteln n>ar in ber 3»itte 
beS fünfzehnten 3a$r$unbert$ ber Otltter ®t. ®eorg mit entBiöfltem 
Sterbt, ju $ferb, unter bem fl<$ tin $)rad)e toinbet. 

9to* flnbe folgenbe (Sage $ter einen $la|. (&in bitter, — 
man nennt ityx »on <&tyn — lieBte tin gräuleln »on gatfenjiefn; aber ber 
Steter ber lefctern gaB jur ei)lidjen ffierBlnbung nur feine (SintotUtgung. 
fpottenb, toenn e$ bem jjreier gelingen foHte, tintn Bequemen 3Öeg 
ju ber nur auf engen unb gefä1)rltdjen ftelfemoegen jugängUdjcn 93urg 
Bio jum anbern Sage ^crgufleUcn. £)a erfdjetnt bem Befummerten 
dtttter in ber Dämmerung beö QtBenbS ein SSerggctft, unb erBietet 
jtdj ben SBeg ju botlenben, unter ber SSebfngung, bajj er ben SSergBau 
in gewtffer ®cgenb, too ber ©nomen äBo^nung fei, nic^t weiter fort* 
fefcc. $>er (Ritter willigt tin, unb SfcadjtS ertönen Bei Sturm unb 
Sßetter Jammer* unb SReifelfctyläge, ber gfelS wirb geeBnet unb 9Ror* 
genS, Bei Aufgang ber Sonne forbert ber Otitter, auf Bequem geBaljntem 
SBege jur SBurg gelangt, toon bem uBerrafdjten SSater fein SieBdjen. 



40 ) 3m 2fri$toe ber freien ©tobt granlfurt beftnbet fty ein Stöbrutf btefe^ 
©tegelS auf einem Briefe. 



62 

3m 9Runbe bc$ fßoiU lebt übrigens btefe @age nfc$t; tyfn* 
gegen fotgenbe: burdj ben fldj an ber mejHidjen (Seite beö 5tttfonigö 
^eraufeteljenben $o1jItoeg, bie ©chattet «§ol)f genannt, füfyrt ber foge* 
nannte XeufetStoeg, ber (Sage nadj, in (Siner 9tad)t toon ben 93erggeiftcw 
gebaljnt, um tin gefangenes JJfräuiein äuS ber anf biefem S3erg be* 
fhtbltdjen S3urg eineö bort »o^nenben alten Jt&nigS $u Befreien. 

Severe @age benufcte unb öerfdjönertc n?a^rfc^einUc^ bie SHdjtung 
in neuerer 3*ft unb verlegte jte in baS um eine (Stunbe entfernte 
ftattenftein. 



Slbbübimgen ^alf ettfieutd. 

1. 3n SMfli^S ?>efftf*er (S^ronif ffe&t man es no* in »öfltgem 
©tanb auf ben $fojt#ten »on Äöntgftein unb (£ronberg in ber 
gerne* 

2. eine colorirte 2lnft#t, rabtrt fcon ÄrauS, im 5JrefieIf<$en Ver- 
lag in granffurt. 

3. u. 4. 3n>ei Heinere fcon Sttorgenftern rabtrt, in beffen male= 
riföer Säuberung auf ben Äftfönig. 

5. ©ine in Ätr^nerS Stoppten tton granffurt na# Stobt *>on 
3ur^ geflogen. 

6. £ter»on ein Sfta$fH<$ &on ©rape. 

7. ©ine in bem Söerf: „3Me Ritterburgen $eutfc$Ianbö " wn 

©ottföatf* 

8. (Sine in aquatinta unb 

9. tin £)uobe$ = ©ta£Iflti$ im Sängern Vertag in Darmftobi 
unb *oitUti$t no# mehrere. 



V. 



©ft klang *05 iTtrt aus tiitfrn jQolltti f 
©ft Klang Das ^djrocrtit oom Aoniflftrin. 
Bodj odj! *a0 5djlof f0 iß Anfallen, 
An* HUrman) Kcljrt fytrr ferner ein! 

Der Cfyurm jerfdjmettert von *rm Düfce, 
Än)> flattrig hallt Das weite Cl)or! 
Bodj ^nmt un* blüht aus jrtirr Iltftr 
Ba0 iTebro frtfdj im) jung Ijeroar. 

Schreiber« 



n I g (l t i tt. 



rOttjei SRetlen aon gtanffurt am 3Wain im £ötye*®eBirg liegt 
ba8 J&crjogtic^ SRaffaufdje (Stabilen Jtönigflein, cilf^unbcrt fettig 
gfujj üBer beut 3»eer. ßtne fld) an beffen toejHidjer ©cite jtoeityunbcrt 
Ruf ertyeBenbe, nadj allfcn (Seiten fieit aBfaHmbe fetftge Stn^e tragt 
bic brummet ber gtetdjnamtgen gejhmg. <5<$on $odj am SBerg öffnete 
fldj ein getoötBteS unb fafentatthrteS £l)or, unb man Betritt einen, 
fid? redjtS um ben'S3erg tütnbenbcn, Ijter auf tyoljen 9Wauern ruijenben 
SBeg, ber IfnfS burdj auffletgcnbe Seifendosen, {Ronbete unb dauern 
Begrenzt totrb, unter benen toetttäuftge ®cit>6I6e unb Äafematten l)in* 
jietjen. £tnf3 l)oc$ I)era6 flauen bie (Ruinen ber ©eBdube. Sefet 
gelangt man §u einem tanggetoöIBten $tyor, baö unter einer tyodjauf* 
gemauerten rec^tö fafemattfrten S3afiion tytnjie^t unb fid) linfö an ben 
Seifen, ber bie (Sc^tofigeBdube trägt, anlehnt. £>urd) fotdjeö immer 
tyinanflefgenb, txitt man in ttntn gtemttd) geräumigen, mit {Ruinen 
unb ©etuötlJen umf^Ioffcnen »fereefigen £of, au$ welkem ftdj auf 
6jiHd)er Seite bie ©eBdube ber gefhmg mit bem fyofyen »iereeftgen 
$i)urm auf gelfen er^eBen. <§fd) gegen biefe toenbenb, öffnet ftdj 
rechts am (Snbe biefer ©eBdube an weiterer S^orBogen, UnH an 
cBen gebauten $!)urin anjiofienb unb redjtS burd) einen runben £I)urm 
gefcfyüfct, in welkem eine £rep.pe IjtnaB in tintn Jtetter ging. $>iefer 
SljorBogen füljrt ju einem iefet gdn$lidj jerfiörten ©eBdube, unter 
roeldjem ün $)urd)gang ^injog, unb fobann, nadjbem man bie innere 

5 



GG 

99urg, »om erften £t)or an, woljl anbertfyatbmat, immer auffietgenb 
umgangen tyat, auf einem ftd) aufwarte wtnbenben SBeg, ju einem 
formalen SPlafc *or ber ehemaligen tyerrföaftltdjen 2Bol)nung unb ju 
bem j[e|t gewöhnlichen (Eingang in ben innern £of, ben bie £aupt* 
gebdube ber gejiung umfcfylf cfien. 9iodj bemerft man in folgen eine fytiU 
weis toerfcfyüttete 3tfierne, in weldje ba$ SRegenwaficr tjfnetngelettet war. 

$)te gefiung, burdj fljre Sage, burdj Ijolje überetnanber auf* 
jietgenbe aScfefifgungSwcrfe, burdj fafemattfrte Stürme unb ütonUk 
»ertljctbfgt, trennt nur, gegen 9lorben, wo bie ©ebdube auf fenfredjt 
betyauenen Seifen ruljen, bie fyter burefe eine über bem «§au|>ttl)or be* 
ftnblidje S3aftton gefäüfct flnb, an ©raben toon bem aud) tjter peil 
abfalienben, bewalbeten 23erg. 

SJor ber 3crfiormi9 fäüfeten »fer £i)ore ben einigen 3ugang 
ju ber gejhmg. $)a3 erfie, fübwdrtS jld) ItnfS an tint tyotje 9Äauer 
unb re^tS an einen flehten SBadjtttjurm anletjnenb, tjl ftmrloö »er« 
fdjwunben, unb baö $mitt gewölbte unb fafemattirte £t)or bitbe* 
ben bermaffgen (Eingang, nodj fcefonberS bur$ tint auf ber füböjHidjen 
(Seite toorfyrtngenbe Ijodj aufgemauerte SSafiion gebeeft. hierauf folgte 
tin Jefct gdnjlid) jerjlörteS brttteS Xljor, unb enbltd) »ertljeibtgte eine 
ebenfalls nlcfyt uietyr toortyanbene 3u$tMt ben Gtintcitt in baö lang* 
gewölbte «§aupttfyor. Srltt man burdj biefeS in ben »iereef igen SSor* 
tyof, fo ftanb redjtö ba3 3«ug^auÖ, unb tint bis an ben auf norb* 
weflltdjer (§cfe fte^enben $ul»ertljurm tyfnjtetjenbe 9»auer fdjlofj bie 
nörbltdje ©eitc* SBejlltci}, bem (Sintretenben gegenüber, jianb bie itaferne, 
unb fcor berfelben führte tint Setter tyinab $u jwei SfoSfaUt^üren. 
Äutfer £anb fübltdj, über ßafematten, war an ©arten, nadj aujjen 
burd) Ijolje flarfe 9»auern unb ben jletl abfallenben S3erg gefdjüfct 
2luf ber fübwefHlcfyen @tfe ergebt ft$ auf tjoljem SWauerwer! eine »or* 
tyringenbe beibe leiten fdjüfeenbe S3ajiion, unterhalb welker auf wefi* 
lieber ©elte bie gfranjofen im 3al)r 1792 nodj einige S3efejiigungen 
anlegten, welche bie Dejirei^er fortfefcten, öon benen ttint <Spur meljr 
toorljanben i% Wlitttn in bem £of, an einer nodj iefct bemerkbaren 
©teile, frrang ein Brunnen, ber butdj eine bleierne Otötyrenleitung 
fein SBaffer »on ber galfenjleiner £öt)e erhielt. 3m 0tü(fen beö 
(Sintretenben, wo fieb ojiiicb bie J&auptgebdube, auf feiflger »&o^e ergeben, 
führte ein fdjmaler auf SMauern ru^enber, Jefct gerjiorter SBeg bur^ 



67 

ein fünftes gew&(6teS £l)or, aufwärts in ben innern £of. 31)n um* 
gaBeit ttorböjlttdj bte Ijerrfcfyaftlfdje unb Jtommattbatttett*2Bo$ttUttg, 
über ber auf furjen btcf ett Raulen gewölBten M^e. Sin nadj 9lorbett 
gelegener ©aal, beffen (Stelle ein groj? eS genfler Bejeidjnet, führte ben 
Manien beS ©ternfaateS. SBcflli^ folgten bte j>rotejlantifd)e Stixfy, 
baS gtngangSttyor, unb bie SBäcferet, üBer biefen baß 2lrdjh>. (Auf 
ber fiibwejttfdjen (Ecfe ergebt fi<$ ber Ijolje stereeftgte Stjurm, an 
welken fidj fübttc$ bte fatfjoltfdje Jtapelle, bte SBo^nungen ber S9e* 
bienjteten unb ber Staatsgefangenen anfdjloflen. 3m untern ©efdjoj? 
waren ©efängniffe. 

©ewoljttttd) war bie gefiung mit funfjig 9Ramt Befefct, unb mit 
otjttgefäljr jwolf mefji eifernen Kanonen »Ott fäwerem italt&er Be* 
waffttet* Den S^urm Bewohnte tin SBädjter, ber auf einer ©toefe 
bie Uljr aitfdjlug unb trgenbwo auSgeBrodjene geuerSBruttji anjetgte, 
worauf fobann an 9ltiarmfd)ufj »ott ber gefhmg gefäal). 

(Sitte tjerrtidje wettgebe^nte SluSfidjt erfreut auf ber «§öl)e, £tef 
unb btdjt an beren öjittdjem gujj liegt baS (Stabilen tfönfgjtetn; 
weiter IjinauS auf walbumgeBener gelfenfptfee erljeBt bie SBurg galfett* 
jiettt itjre Xrümmer; auf ber entgegengefefeten Seite ruljt tief im 
SÖtefettgruttbe baS" Dornen ©djnetbfyein; jwlfdjen bett £ötyen beS 
©taufen unb beS SRoffertS erfdjetnt bie jerfattette 93urg (Eppjieftt ; füb* 
lid) verliert fidj baS Sluge in weiter gerne. 9»an erBlfcft granffurt 
unb tint 3Renge anberer £)rte, bett (R^cin uub ben 9Ratn. De« 
J&orijottt Begrerijeti sott Djiett nad) ©üben uub SBeften bie ©eBfrge 
ber tjoljett 9tf)bn, beS ©peffartS, beS greigertAtS, beS DbenwalbeS, 
ber $tytn Bei «£eibetBerg, baS «§aarb*®eBtrge unb ber DottnerSBerg; 
nörbltdj Bilben ber gelbBerg (2700 gujj ty%) unb n%r ber Sllt* 
I6nig (2450 gufj t)o<$) ben £httergrunb. 

SBaljrfdjetttlid} flattb an ber ©teile ber gejhmg Jtönigfiein ettt 
gftomtfäeS Saftel; fyäter war ®runb unb S3oben tfonlgttdj gränftföeS 
(gigenttjum, unb ber 0lame beS ©^tofieS, ber als Jtuntngefieftt im 
3a1)r 1256 genannt wirb, täflt tföntglid) gränftfäe ©runbung »er* 
mutzen *)• £>odj leiten axiü} SWandje ben Flamen »on bem Flamen 



Sürtwein Dioecös. Mogunt. comment. V. p. 8. — ©curfunbetc ÜJlacJ* 
rieten bie £errfc$aft SRetfenBerg unb baS @taffyeintrr @eri#t 1776. §. 1. 



68 

ßuno tjer, ben mehrere ber fruljern 93ef!fcer führten. S)ie ©age, baj 
ßart ber ©rojje im 3«^* 795 eine 9tet$$toerfammiung bafelBji ge* 
galten 1)aBe, ifl längjt gefdjldjtltdj wlberlegt UnBejtoetfelt Befaßen 
e$ nad$er bie Stynajfcn »on 9iürlngen, beten @tamml)au8 9türfng 
Ciefet galfenjietn) in ber 9Mtye lag. 3(9 biefcö @efcfcled?t im 3aijr 
1174 mit «§errn ©erwarb im SJJannSftamm erlofdj, fielen bejfcn S3e* 
flfeungen auf feine Reiben Softer, Sucarbiö, »ermaßt an ben Stynajlen 
Suno (Sonrab) »on #agen (ber ben Tanten SMnjenberg annahm 
unb (Stifter btefeö ©efdjledjtö toarb), unb auf Sutta, ©ematjlin be$ 
Stynajlen «§efnridj von S)lefc. (öfterer erhielt bie Sefifcungeit am 
$öl)es©ebtrg nnb in ber SBetterau, mit ttjnen «tfonigjletn. Suno'9 
ßnfel, Ulric^H. befdjtojj im Satyr 1255 ben 9ttün$enbergf$en ÜÄannS* 
ffctmnt, «nb $fytliM> I. Stynaji von 93olanben, erhielt burdj feine ©e* 
matylin 3fengarb, als (SrBe, fobann burety 33crtragc mit feinen WliU 
erben in ben Sagten 1256 «nb 1258, üntn großen £tyeil ber 9Mn* 
jenbergtfdjen aJertafienfefyaft, namentlich bie Bürgen Döring unb Jtönig= 
fietn. 2Batyrfd)etnttd) baute er bie verfallene S3urg Sftürtng nrieber 
auf unb nannte fie, na<$ einem feiner gamllte gehörigen am Storniert 
Berg gelegenen @$lofj: galfenjietn, mit biefem Flamen, ben er felbji 
annahm, tuoburdj er (Stifter be$ berühmten galfenjletntfdjen @efd)le$t$ 
warb 2 ). 

(Sin Bei ber S3urg tföntgjtetn erbauter glecfen, toeftfyer timn 
eigenen Pfarrer fyattt, lommt fd>on 1289 vor 3 ). 

^tyilipp I. 9kd)fommen BlieBen njatyrfctyeinUdj längere 3«it in 
gemeinfcbaftüdjem S3eji| ßonigffcinö, baS Je|t als $eitf>öletyen er* 
fdjetnt, $tyilipp IV. ber von 1334 Bio 1374 lebte unb bamalS 



Sfcote 5. — $ogel Worifte £opograp#e bc$ ^erjogtyumä Staffau. £erborn 
1836. ©. 388. 

2 ) SBenf £efftf#e 2anbe*geföic$t. 33b. 1. ©. 279. - (Stgenbrob btyloma« 
itföe ©efc^ic^te ber Stynafhm »on galfenftem, im 8r#to für §>effWe ®e* 
fäityt unb 2lltert&um$funbc. £)armflabt. 53b. 1, ©. 10. — Deductio be$ 
®räfftc$ ©tollbergtföen <5rbrec$tcn$ :c, bte ©rafföaft Äömgfleta belangenb. 
1663. Slnlage 1—10. — Sobmann r&etngauföc 2lltert$ümer. 53b. 2. ©. 576. 

3 ) ©ritener beitrage. III. ©tücf @. 185. 214. - Guden. cod. dipl. t. 
Iü. @. 764. 



69 

Äönigftefn Befajj, ^attc mit U(ri$ III. Styrifcfien toon «frmau, £anb* 
sogt ber SBetterau, Stvungen, unb e$ fam im Saljr 1364 ju $f)Ät* 
Umleiten, an betten ju ©unjien be$ «§anauer8 audj.3ot)ann uttb $tjfliw> 
»ort galfenjiein, ßottrab »on £rfmBerg unb bie toter 2Betterauf<$en @tabte 
granffurt, grlebBerg, 2Befelar uttb ©einkaufen £§etl nahmen. <Sd)on 
in biefem 3a^r fdjeint Äönigflein Belagert korben ju fein, bettn in 
einem „crastino beati Jacobi Apostoli" 1364 Bio nädjjien 3Ritwodj 
2lBenb — (»om 26.— 30. 3ult) — aBgefdjloflenen, fobann „feria 
quinta ante inventionem corporis beati Stephani protomartiri" 
(30. 3uli) Bio jttm ®amjlag ben 3. 2tuguji verlängeren SBaffenjHll* 
jianb war au$brütf lid) Bebungen, bafj in biefer 3eit ntdjt meljr (Steife 
auf be$ galfenjieinerö (S^lofler gcBradjt werben follte, al$ Jefet bort 
fei 4 ). 211$ biefe getjbe gegen ben in$wlfc$en im Styrit 1365 *on 
bem Äalfer Sari IV. in bie 2t$t erflärten SP$Htw> VI. fortbauerie, 
eroBerten bie aSerßünbeten in bemfelBen STOonat bie bem galfenfietner 
gehörige S3urg unb (Stabt Sldj unb bie 93urg 2Barn$Berg 5 ). 3tn 
Saufe biefeö (Sommers Belagerten biefelBen Jtönigfiein aBermatS »er* 
geBlf<$. 3n einer, unter Vermittlung beS ©rafen Sßatrat sott <Spon* 
$etm unb beS ©rafen SOßflljeltn von SBebe: 

„grettag nadj fent 3o1)an$ tag beS Xeufferö als I)er geBorn 

„wart 1365 (26. 3uni) aBgefdjloffenen Baffenjlffljianb$*a$ertrag 

„von morn an 'gift bfeS Briefes fo ij taget an ju cjelen Bty &ff 

„3Montag na<$ fent Jpctirö unb fent paulö tage, fo ber angeet wtb 

w taget«, 

(alfo toom 27.-29. 3uli) warb auSbrucflfd) Bebungen, bafl fn biefer 

Seit ntdjt metyr (Speife nad) tföntgjietn geBra^t werben foltte, al$ 

bort war 6 ). granffurtö (Sölbner nahmen S^eil an biefer Belage* 

rung, unb Suno *on £afcfiein madjte nod) im 3al)r 1395 wegen er* 

tittenen @<$aben$ 2lnft>rü($e an granffurt: 

„3t: $u beme erflen fprec^en iä) ben toon granffort ju ba fle 
„ tagen *or tföntgfk^n baj fle mir ba gcfäabtt %ant in ber @tab 



4 ) Urlunben. — gertner (S^rottt! »on granffurt. Z$l 2. @. 310. seq. 

5 ) Böhmer cod. dipl. moeno Francof. p» 694. 

6 ) ttrfottben. 



70 

„$u StbniQfttyn an tjufht ant 3in$tn k. pvty fyunbert ®ulben me 
w obtr m^nner." 

„$05 fle m^re §u bem Sftoringeä m^nen armen fcuben ju beut* 
„felbtn SRale önb 3tafiett »nb gube *nb geriete »ertyret mtb »er* 
„brannt tyant" 7 ). 

SRacbbem tfatfer Satt IV. mittetfi Urfunbe *om 9. SWärj 1366 
ben ©tagten erlaubt ^attc, fldj mit ben gaftenfhtnern ju füljnen, fo 
toarb btefe 8fet)be sabbato ante diem beate Margarethe Virginis 
(11. 3ult) 1366 »etglf^en 8 ). 

(So frdftig fiel) gebauter ^ß^itijpp in bfefer gretybe benommen 
^atte, fo naebläffig jetgte er fid) in einem im 3«^r 1374 auögebro* 
Reiten ©treite mit ben SRetfenbergern, toefljalben: 

„Der toarb genannt ber (Stumme »on galfenfiein, ntdjt baj? er 
„an Stummer toar »on SReben, benn er toar tin (Stummer öon 
„Serien". 

$)te (Retfenberger berannten Äönigflein unb erfliegen ba$ (Sdjlof . 
ßr fuetyte ju entrinnen, ftürjte aber toon einer SWauer Ijerab — nadj 
anberer 9ia$rtd)t auf ber glud)t mit bem $ferbe — unb toarb 
mit »ier Äinbcrn gefangen nadj Oteifenberg gebraut, too er wenige 
£age na$l)er, an ben folgen be3 galleö, ftarb. gür bie grettjett 
ber ©efangenen unb bie Verausgabe be$ (Sdjloffee tföntgftein liefen 
fieb bie (Sieger jetjentaufenb ®utben Uiatytn 9 ). $>ie gamftie fam 
tyferbur<$ in tint fo bebr&ngte Sage, bap bie 3Bfttn>e, 2lgne3 Softer 
fP^ilipp V. *on galfenjiein, mit tyren (Sonnen WWW VHL, UU 
rtdj IV., äßerner DL (nad$er ßr$btf$of *on Srler) unb ßuno V. 
am „(Sontag nel# na$ fent 93onifaciuötag (6, 3uni) 1378" 

„2>em Stein mfytn lieben 93ruber snb D^e^me, $P§Uty:p3 «§errn 
„ju galfenfiein »nb ju 3Äinqinberg &nb beut Stein fcnfe lieben 
„*ftefen Ulrike £errn ju «§ennaun?e önb iren besten (Srben Mb 



7 ) Urfunben. 

8 ) ©ef gleiten. — sprtortegtenbu^ ber ©tabt granffurt. <S. 166. — Ser$« 
ner a. a. D. Zpl 2. ©. 310 ff. 326. - 2trd>h> für Mfifät ©ef4>U$te. 
53b. 1. <S. 58. ff. — Äircfmer ®ef#t#te fcon granffurt. ZW- 1. ©. 282. 

9 ) £tmburger Gt&rontf. 



71 

„ben (grbern w^fen £uben ©urgrmflrn Dem Otabe \>nb ber (Stab 
„gemetynlidjen ju granffurt »nb treu nadjfommen, Jtöntgjiein »nf 
„fiotj Söurg tonb jiab »nb ,ben £>at bar»nter, SBurgmannen »nb 
„£ube, bie barju Ijortn (Stiften SSurger »nb Suben, wie wir ba§ 
,,^er tjan bradjt »nb Ijern fommen iji, Bio »ff biefen Zeitigen $>ag, 
„6j fy re$t obir ©ewontyett, mit aflem bem baj ju bem egenan* 
„ten @Iojfe tfungefie^n geljeret, wie man baj nennen mag trfuctyt 
,,»nb »etrfudjt, mit namen baj @(oi} ßungeftetn 93urg. »nb jiab, 
„ber 5)al bar»nter, Sanb £ube 3)orffe »nb geriete, SBiefcn, SBalbe, 
„gtföer^e, (Mern, 2Btngarten, SWoten, äBiibbanne, 3e^enbe, $>tng* 
„l?of e > gajtnadjtgtjimer, S3efietjeu6ete, ßrtjigülte, (Renten Mb «§et* 
„fdjaffte, ©ewontyefb »nb rechte, wie man bie ntnmn mag, tl)rfudjt 

„Mtb »etrfudjt niditö aufgenommen . . . . ' *ui6 fiebentu* 

„fenb ©ulben gubet cle^n fwerer gewogener ©utben, ate fie $u granf* 
„futt genge gebe »nb genehm fint auf äBieberlauf »erlaufen" 10 ). 



10 ) Urfunbe. — Die Beantwortung ber grage: Sie »iel betragen na$ 
unferm jefcigen SKünjfuf ftebentaufenb gut ftetne fäwere gewogene ©ufben? 
ift ni#t o$ne Snterefic, unb warb im 3a$r 1820 »on bem »erworbenen #errn 
©Söffen (£Iepnmann, befannttt* einem grünblicfcen Äenner be$ SWünjwefen*, 
mit nacfcfolgenbem geloft 

3m 3a$r 1252 jinb ju glorenj, wofelbfl bi$ ba$m nur ftlberne SWünjen 
geprägt würben, ©ulben »on ©ofb entfianben, welche, mit fte im Umfang 
Heiner aU bie fttbernen 3Hün$en gewefen, bie Benennung ber (£lepnen ©ul* 
ben erhielten. 

Wärtwein diplomat. Magunt. Tom. II pag. 186. — Dtefe ©utben ftnb aut 
ganj feinem ©olb »erferttgt gewefen unb 64 ©tücf baben eine SWarl gewo* 
gen. ©ie erretten au<$ balb bie tarnen »on r^etmfeben ©ofbgufoen ober 
rbeuuföen ©ulben, mit bie rbeuufeben Äurfürflen bergleicfcen befonberä gern 
unb »or anbern aufragen liefen. — Bon $raun grünbtt^e 9?a$rt<bt »om 
beutfefcen 3Hfinjwefen :c. %% 1. ©. 45. 46. — Die Benennung: Cleync 
©ulben, be$ei#net alfo ©olbgulben. 

9tun ift jwar im 2. £$eü ber »on 2er$nerf$en granffurter <5$ronff 6. 
574 ju lefen: 

,,«nno 1388 ffnb bie gtoren#er no^ im Brau* gewefen/ 

SUIem ti beurfunbet bo* Sftrbtwein loco cit. @« 151—153, baf bie »on 
©erta*, erjbif^of »on aBamg, m ben 3«^en 1354—1370 ausprägen 
»erorbnete „(Siepne ©uiben" ni^t mefcr gani fein gewefen, unb nur 23 Vi £a* 



72 

9lm 18. 3uni 1378 errichtete ber £erv »on £anau unb t>ie 
©tabt granffuvt »egen Äonigfieitt einen 23urgfrteben, ju bem fldj, 
nac$ Ableben be* £crm Ulrtcfy öon £anau, beflfen @oljn VLixity mit* 
telji bem aSurgfrtebenbocument angehefteter Urtunbe (Transfixum) d. d. 
feria sexta ante Simonis et Jude Apost. 1381 fcerpfltdjtet. $e« 
galfenjiefner* wirb in bem ^Burgfrieden nt$t erȊfynt. 

S3urg(e^en Ratten bamal* in itonigfietn; «©einriß *on ©em* 
badj, ©erwarb »on £efter*$eim, (Sbetfuedjt, adjt $funb^eUer; £enne 



rat fein gehalten fcaben. liefern nac$, unb ba bie fcierlanbiföe üWün$ge* 
f#u$te nur erft t>om 3<*&* 1385 an fcon einer weitem @e&alt*t>ernunberung 
neben 2$eranberung be* ®e»ic$t* ber ©olbgulben fprictyt : fo tfl bie 33efc$affen* 
$elt ber im 3a$r 1378 im ©ange ge»efenen f leinen ©ulben $u 64 ©tücf 
au* ber raupen •Stfarf, be* ©e&alt* »on 23 y 2 Äarat fein ge»efen ju fein, 
$u erachten. <£* enthielten alfo 9088 fotc&er ©ulben, eben fo oiel fein ©olb 
al* 9447 @tü(f ber tefctgen gefefcmäfigen Ducaten. $)te in grage gefielt 
ten 7000 Heine ©ulben, Ratten $ternac$ ben nämlichen innern SBerty »te 

7276^ ©türf unferer bermaligen £)ucaten; »elc$e &u 5 fL 24 fr. geregnet 

39,293 ©ulben unb 12 äreu&er be* 24 ©ulben $uße* betragen. 

Sollte tytiQtQtn bie SRebuction ber »orbemerften 7000 ©olbgulben, nac$ 
beren tempore mutui in ©ilbergelb befianbenem augern 2Öert$, unb biefen 
na# bem jlefigen ^ilber^ünjfuf beregnet, angenommen »erben »ollen, fo 
ift bef&alb ba* fcier »etter folgenbc ju bemerfen. Sei Sürbt»cm I. c. @. 
155 ift au* ber son £ont$eim gelieferten Trierer 3ftün$c&rontf entnommen, 
angeführt: 

„Slnno 1379 fcaben Genfer ©ulben gangen, ber VI fyn »eert ge»ef* 

„epner guten mar! fttber* legalis et puri." 

(5* fcaben alfo bie 7000 ©ulben fo oiel al* 1166% SWarf folgen ©itber* 
gegolten, unb ba bie, nac$ oon $raun 1. c. Cap. m §. 5 für gan$ fein $u 
era^tenbe 1166 2 / 3 SWarf (Silber, au 24 ©ulben geregnet, 28,000 betragfn, 
fo »firben bie fragilen 7000 ©olbgulben mit 28,000 ©ulben be* 24 ®ut« 
ben gufe* reluirt »erben muffen. 

Die »orbemerften ©jungen biffertren öon einanber um 11,293 ©ulben 
unb 12 Äreujer, b, i. um circa 40 % p(£t., al* um fo otel na# folgen feit 
bem 14. 3<t$r$unberi ba* ©olb gegen ba* ©ilber geweigert erföeint. Sei 

518 

ber 3«$fang *>on 7276-^ Vucattn ttrirb fo »iel ©olb erftattet, al* geliehen 
»erben, unb Ui Entrichtung »on 28,000 ©ulben be* 24 ©ulben guf e* »irb 
fo »iel ©ilber gegeben, al* bie ©olbgulben pr 3ett, in »elcfcer fte geliehen 
iourben, »erty ge»efen ffnb. 



73 

»Ott «§ariemifel jroet 9Karf ©elbe$; Slnfefm »on «&otoifet jroet UHarf 
©elbeö; #enrt# wn 33renba<^ fielen 9Karf unb ©eorg *on Jtunge* 
flein, a$t 9Warf ®elbe$ "). 

3m 3a$r 1378 laut SSerförettung <L d. sabbato ante AI- 
bani Martir. (19. 3«ni) nmrbe ber bitter 3otyann toon Stuben ge* 
meinfdjaftlidjet Amtmann gu äönigfleitt. 6r verpflichtet ftdj bort 
ju Rotten „mit vier «£engjten Mb gerben, fetfc brtt gettjoyenf 1 bafur 
erhält er Ja$rU<$: 

»Sündig Stdjtel Stoxn, jmet ftuber Sein, be$ ©ewddjfeS .als 
w jun J&ufe gebort, tjunbert 2töjtel «öaber, tyunbert funfjtg ©utben, 
„fünfzig «&üner, tyäto $u toter $ferben, bargu bte Shifje tmb m&g* 
„tt<$e ©efälte »nb SBetnfaufe, bie e^m Sfottman gu Äontgßetn 
„juge^ört" 12 ). 

3m 3al)r 1381 unb bte folgenben 3a$re toar ber 0ütter <5r* 
n^n 856 »Ott @teinfurt gemetnfdjaftttdjer Stmtmanit bafelbfi uwb er* 
tytelt ettte ityxltfy SBefolbung »on jmetyunbert fünfttg ©utben, unb 
tm 3a$r 1384 befletbete 2>tetrtdj ©tefeler btefe (Stelle 13 ). 2(u<$ 
mar tm 3a$r 1383 eilt getoifler $aulu3 als (SaffcHan unbÄettner $u 
Jtontgftettt angebellt, ber ttaljrfdjettttldj bte einnahmen fceforgte. 3c* 
ber tfnety bafelbfl erhielt jtt?6If ©ulben 3a^rlo$n "). 

3n bem Äaufbrief mar ben Käufern au3brü(flt<$ gemattet, bte 
Summe »on fe^öljunbert ©utben in ber 93urg ju »erbauen, uttb fotdje 
ben ©erlaufern Bei bem äBtebemrfaufe $u beregnen, unb cS »urben 
toirflidj tm 3a$r 1378 bafelbfi an Sporen unb ©ebduben £erfletlutt* 
gen »orgenommen 15 ). 

9tm 5.8februar 1389 funblgte Wtyliw VHI. aon Sfalfenfiein ben 
StiicÖauf be$ <S<$lofie$ Äontgjtein au 16 ), ber nadj Stblauf berbebungenen 



") Urfunben. 

12 ) $>efgleü$en. — Seiner a. a. D. £#. 2. ©. 665. 

,3 ) £eßgletc$en. — Seiner a. a. £>. £$l. 1. ©. 465. 

14 ) £>eßgtetc$en. 

15 ) ®eßgleic$en. ^ 

16 5 3n einem in bem ür#foe ber freien '©tabt granffurt aufbewahrten 
(Eopialbu* (üglb. K. 81) fte^t über ber Stbförtft be* Kaufbriefen be* @#ioffe$ 
Königftein fotgenbe^ bemerft: 



74 

vierteljährigen Sfoffunbigungäjett ftattfanb. Äönigftetn tarn nun wie* 
ber in ben 93eflfc bet ftattenjieiner, namentli<$ Wfyiippi VIIL, ber feine 
fceiben tveltltdjen SBruber Ulrtdj IV. unb <5uno V. üBertefct Ijatte, unb 
im Satyr 1397 von Äaifer 2Bcttjet in ben ©rafenftanb erhoben unb 
ju feinem 0tatl) ernannt warb. SBef feinem im 3afy; 1407 erfolgten 
ftnberlofen 9lbleben gelangten feine SBefifeungen, namentli<$ au<$ Jto* 
ntgjietn, an feinen tyn fiberlebenben Stammvetter unb mütterli<$m 
Ctyetm gj^itipjp VDL von ftaftenftetn, als ben einzigen no<$ übrigen 
tt>eltli<$en Sprößling beS ganjen Stammes. Diefer; ebenfalls ftnber* 
loa unb tyo<$befatyrt, übertrug bie äJertoaltung fämmtlidjer in feiner 
#anb vereinigten gfalfenfietntfdjen Sanbe unb S3efifcungen feinem 
SSetter SÖern^err von gfalfenjietn, (Srjblfdjof von Girier, auf ben benn 
au<$, na<$ bem im 3a$r 1409 erfolgten £ob gebauten $$iliw$ VE. 
baS ganje Sanb erbltdj fiel **)♦ 

SHtt ebengeba^tem äBerner III. von gfalfenjleln erlof<$ am 
4. October 1418 ba$ ganje 8falfenjietnlfdje ®efd)le<$t im SRamtf* 
jkmm, unb bie Jtinber feiner betben Sdjroefiern 2lgne$, ©emaljltn 
beö ©rafen £)tto von Solmö, unb Sutgarb, vermalt an ben Styna* 
ften (Sbcr^arb fion Swjietn, beerbten tyn. ©ertyarb I. von Sa^n, 
mit bem 'Anna, Softer vorgebauter 9lgne$ verheiratet toar, fe^te 
fl$ jtoar in ben 93eflfe ßönigjteing; alä aber fämmtttdje (Srben im 
3a$r 1419 abheilten, erhielten (Sberljarb IL unb ©ottfrteb VEI. von 
(Sppenjiein (Sötyne ber oben bemerlten fdjon 1389 verdorbenen Sult* 
garb ba« Sdjlofj JWnfgjietn 48 ), obne bajj tin Seljnverbanb beffelbe« 
gegen «fcatfer unb Otetdj erwähnt toarb. Sefcterer mürbe Stifter ber 
Äinie Sppjiefn*,fföntg|letn, unb er unb feine 0*a$fommen beiwohnten 
ba* S$lo$. Neffen Urenfel «bewarb IV. erhielt im 3a$r 1505 
von tfatfer 3»arimilian für fidj unb fein £au8 ben £ttcl: ®rafen 
unb ©räftonen von Jtöntgjietn unb (Swftetn. $)te anbere von Sber* 



Quinta post purificationem Marie, purific. tertia feria insinuavit Do- 
micellus Philippus de Falkenstein, ceterorum consilio redemtionem Castri 
Kungesteyn culh pertinentiis suis anno LXXXIX? 

tT ) (Eigenbrob im 2lr<$tve 1. c. ©. 65. 

**) (ßget^rot) 1. c. S. 71. 



75 

Ijarb II. gegiftete SHnte <Spj>ftetn*aRünjenberg, erlofd) 1522 mit ©Ott* 
frfeb X v unb beten 93cf!|ungen fielen auf fetne Vettern bie ©ebrtibet 
(Sbertyarb IV. unb ©eorg ®rafen j« tföntgjiein, Ferren ju (Swftein. 
Sefcterer jtorb im 3atyr 1527 unaermätytt, erjieter aber 1538 ftnber* 
lo8 , unb bie Jtönigfiefn * Swfietnifdje Srbfäaft warb eröffnet 19 ). 
@<$on unter bem 9. QHat 1521 Ratten biefe SSrüber toon itatfer 
(Sari V. tin 3nbult ertoecft, »ermöge beffen tin ©oljn ttyrer an ®ra* 
fen Sottyo »on ©toflberg »ermatten ©djtoejier Stnna aucty bie 0tetd)3* 
letyen erben follte, unb ber lefctlebenbe ®raf ©bewarb IV. tyatte in 
einem am 3. Sunt 1527 crrtdjteten unb am 28. 3uni 1528 faifer* 
liä) betätigten Xefiament feinen Steffen, ben ®rafen ÜJubtotg »on 
©toHberg, als (Erben ernannt, unb biefem feinen 93ruber $P§tttyj>, 
unb folgern ben Jüngfien »ruber S^rifio^^ fubftttuirt ©raf »ubtotg 
erbte tyteroadj fämmtltdje äJerlaffenfdjaft, fotootyl (Stgen als Setjen, $u 
wettern legieren ba$ ©djlofj Äönigjiein gehörte 20 ). Derfelbe unb 
feine« stamme ©enoffen führten *on ba an ben Xitel: ©rafen ju 
©toflberg unb Äöntgfietn 2i ). 

3113 Amtleute in Jtönfgjlefn fommen fcor: 
3m Satyr 1409 SBtweratty ©djolte »on <&tt$nUti)', 
„ „ 1411 ©eorg (Sürgt) öon «©attflein ; 
„ 1418 aBtprety ©djolte 22 ); 
„ 1453 5HjfUw »Ott £attfkin; 
„ 1491 (Sbertyarb *on ©rünjietn, JRentmetjier; 
„ „ . 1492 3ol)ann t>on (Sronberg, Stmtmannj 
„ „ 1506—1510 Sotyann *on Sar$ba$, Amtmann; 
„ „ 1510 $tytftyP Mtt £attfhtn, Slmtmann unb iteller; 
„ „ 1512 ©tel öon »«bei, Amtmann unb tfeHer 28 ). 
Vorgebauter ©raf £ub»tg (tin befonberer ©önner be$ befamts 
ten unruhigen, protejlantifdjen Geologen 2KatttytaS gflacctuS Sfltyttcuä, 



19 ) $>af. ©. ,507. 

2 0) Deductio be* ©raff. ©Mb. (Erbrecht*. Anlage 9?r. 23 unb 28. 
2 ©of. Anlage 9^r. 20. 

22 ) ttrfunben. 
23 3>tf 0fcu*en. 



7G 

ben et am 7. Slpril unb 11. Detobet 1567 bem Olat^ in granffutt 
brfngenb empfahl 24 ), ftarb am 24. Sluguji 1574, otyne £tnterlaffung 
mämittdjer Srben. Neffen £odjtermanner, bie ©rafen öon Sbwenftetn, 
üWanberfdjetb unb (Sberfietn, nahmen jttar Jtöntgftetn in ben Sefffc, 
allein nadj Saljreöfrffl räumten fle fot($eö, gegen Ueberlaffung be$ 
*9Hobtttaröermögen3 be3 ©erworbenen , bem tljm fubfiltutrten Xefia* 
mentöerben ©rafen (Sjrffioptj ein. ©raf $i)tftpp (ber juerji fubjii* 
tuirte) toar febon früher geworben 25 ). 

3nbefien l)atte ber Sr$btfcbof Daniel aon 9Kafn$, au8 bem @e* 
fäledjt ber S3renbet fcon Homburg, ftyon am 1. 9Kar$ 1575 fi$ eine 
(Srfpectanj auf bie Jtontgjietnifcljen $Ret$3lel)en »on tfatffcr SRartmf* 
Ifan DL auf ben galt toerfdjafft, baj? ©raf S^rffloplj oljne männlfdje 
Sttadjfommen ffcrben foflte 26 ). 3(6 ba^er bfefeS am 8. Stugufi 1581 
eintrat, unb be$ Verdorbenen Stoiber ©raf Sttbert ©eorg, unb feint* 
verdorbenen S3ruber3 £efnrtd) (Sötyne, ©raf Subtofg ©eorg unb ©raf 
(Styrtftopty ber jüngere, bie fidj jum S3efudj be8 franfen ©rafen in 
tfonigjietn befanben, S3efi| ber Sßertaffenfdjaft, namentttdj »on Jtonig* 
flefn, ergriffen 21 ), fo tturbe beren (Srbredjt an ben 3ttiü}&ttf)tn in 
9lbrebe gejiettt, weit nadj bem Jtaiferlic^en Snbult „au$ berfetben 
tljrer (ber ©rafen (Sberl)arb unb ©eorg) (Sdjtoejler Jtfnber, eine 
SKamiSperfon genommen" werben foUe, bte$ gefd)el)en fei, unb nad) 
beffen kleben o^ne männlidje 9ladjfommen, nidjt auf weitere (Set* 
tentoertoanbte ausgebest werben "!önne 28 ). $)er Jturfurji von 9tfatnj 
forberte nun fetyon brei Sage nadj ©raf ßljrijloplj'ö $ob, unb etje 
foldjer nodj beerbigt n?ar, am 12» Sluguji unb toteberbott am 15. 
Sluguji 1581 vermöge eines auf tyn am 3. 5lugufi gebauten 3a1)re3 
auögejhUten tfatf erliefen SommtfibrtumS 29 ), ba$ i^m auftrug, ,baS 



2 Urfunben. 

25 ) ©ummariföe $orftetfang ber gerechten gorberung be$ #o#grafn<$en 
#aufe$ ©toflberg auf bie ©rafföaft Äömgfiefo §. 16. ©. 6. 

26 ) £>af. §. 17. ©. 6. - Deductio 1. c. Anlage 30. @. 59. 

27 ) ©ummartföe SSorfteKung. §. 16. ©. 6. 

28 ) Exceptiones non competenlis actionis in Äfagfacfcen ©tottberg ca. 
SWafoj. ©ette 6. 

29 > £af. Anlage 7. @. 18. ©ummartföe ^orfkKung. gut. 13. 0. 49. 



77 

(Sdjlofi Jtonigflein unb bie 9tet$8Cel)en einzunehmen unb ju bewalj* 
ren, bereu (Einräumung. Stuf SCßetgerimg ber ©rafen »on (Stollberg: 
„J&at <Se. tfurfürflüdje ©nabelt alöbalb ettlldje ljunbert Stm%t 
„annehmen, efclldje ^Bürger ju SKatnj aufforbern, au<$ efctidje fcfel 
„$ferb neben ben Jtne<$ten mit Srummeln unb pfeifen, felnb» 
„Itdjer tt>eifc für ba$ «£au3 gefc^tefet, foldjeS felnbltdjen anbtafeu, 
„bem $m& ba$ äBaffer abgraben, baö £au$ umbringet, grob @e* 
„föüfee, 93üc$fcn für baö £au$ bringen, alle ^roötant unb 3«* 

„gange ab gef Quitten unb nehmen laffen Unb blewetl 

„fyo^gebadjter Äurfürjl an mldj begeret, bafj td) feiner djurfürfi* 
„lfdjen ©naben 0tatl)e nodjmalö auf bem £aufe Ijören wollte, Ijabe 
„idj foldjeS gefdjetyen laffen wnb fle gehört . . ♦ Unb obwohl 
„bie Sftainfetfdjen, als fdj fie auf bem £aufje geboret, wteberumb 
„ttont £au3 gangen, feinb fle bod) mit aller fetnbltdjer «£anblung 
h fortgefahren, ba3 £auö »mbringet, belagert, barein gefdjoffen, bie 
„SOßetber bebräwet, wo fie iljre Scanner nfdjt öon bem $au8 for* 
„bem würben, baß fie bie SOBeiber an8 £au3 unb «§of jiagen, unb 
„alles, waS fle Ratten, i^nen nehmen wollten, wie benn aud) alfo 
„bie SBelber mit %tuitn unb Seinett, »or baS %au& lomuten unb 
„ttjre Banner abgeforbert" 30 ).~ 

$)a bie in ^önigflein anwefenben ©rafen auf tim SSertljelbi* 
gung nidjt gerüfiet waren, fo warb tjterburdj bie Uebergabe be$ 
(SdjloffeS erzwungen, bie mittelji Sapitulation am 21. 3lugufi 1581 
erfolgte* £>le Urlunben im (Schloß würben gemetnfäaftltdj »eqetd)* 
net unb toerflegelt, ©efdn'tfc unb Munition UkUn bafelbji $)ie 
©rafen serpfitdjten fi$ gegen ba3 (Srjfttft 9»ainj unb beffen Wiener 
9lidjt$ ju unternehmen, unb 9tec$t nur Ui bem Jtaifer ju fuc^en 31 ). 
©raf Gilbert ©eorg »erließ am 25. Sluguji 1581 baö <5d)lo{j, um fidj 
mit feinen Slafytn ju benehmen unb SSeranfialtung jum Äei^enbe* 
gfingnifj feineö S3ruber8, befien£et$e nod) unbeerbigt in bem@djloffe 
jtanb, }tt treffen. $)te iungen ©rafen Äubwig ©eorg unb Sfyrtflopl), 
nebp bem ©räfUc^en 2lmtmann unb fonfligen Wienern, ofyngefäfyr 



so) Deductio. Slnlage 117. @. 220 unb Anlage 126. ©. 244. 
31 ) Exceptiones. Slntage 8. <5. 20. 



78 

jttxntjtg Sßerfonen, blieben jur (Spaltung be$ a3ejlfce$, auf »efetyl be3 
©rafen, in bem ©djlofl. Slber aud) lefetere wiefen bie 9Watn$er mit 
©ewalt ^erauö, unb bie iungen ©trafen, bie nun allein waren, unb 
Sltemanb ber irrigen meljr bei fldj Ratten, fatjen fldj fomit genötigt 
gleichfalls baä ©djtojj ju »erlaffen. SWit weldjer rotyen ©ewalt bie 
Sr$bif$ofUd)en Beamten öerfufyren, bewetft, baj? f!e ba3 fceidjenbe* 
gdngntfj bed »erftorbenen ©rafen au$ bem ©(tyloffe nidjt gematteten, 
fonbern beffen fiei^e in bie ©tabtftrdje [Rafften. 2(u<$ bad beweg* 
ltdje (Eigentum be8 ©rafen griffen fle an; fogar tintn bem toerfior* 
benen ©rafen gehörigen Odjfen, ben beffen S)tenerfd)aft im ©tdbtdjen 
föladjteten, liefen fle, al$ er fdjon jur Hälfte abgejogen war, burdj 
«ßadenf^ü^en wegnehmen 32 ). 

@<$on am 27. Dctober 1581 beließ tfaifer JRubolp^ E ben 
<Sr$btfd)of Daniel «nb baS (Srjfilft QÄainj mit bem (Sdjlojj tf6ntgjiein 
unb ben übrigen 0teidj$leljen, weldj* al$ bem JRetdj Ijetmgefallen er* 
ttdrt würben 33 ). SBie fetyr bie (Srjbifööfe »on SHainj tljre Stellung 
jur SSergröjjerung tljrer S3ef!fcungen benufcten, ergibt fldj fyierauS, fo 
wie au« bem fpdtern (Srwerb ber ßronbergfdjen SSerlaffenföaft, unb 
au3 ben Slnfyrüdjen, weldje ffe an bie (Relfenbergfdje #errfdjaft matten, 
nac^bem bereu 93efl|er »on tljnen gefdngltdj eingebogen unb als ©efan* 
gener in bem ©djloffe Jtöntgjiein gejlorben war. Snbeffen alles in 
majorem Dei gloriam, n>it bie balb, na$ 23efifcnat)me be3 meift 
protefianttfdjen ßronbergö entflanbenen 9tettgton$6ebrü(f ungen , unb 
ber ©orbetyalt in ber Jtöntgffrintfdjen Kapitulation: 

„S)e8 Qlnfangö, bieweil in ber Sommtffion ber (Religion falben 

„ leine SWelbung befdjeljen, berfelblg $unct an feinen Drtty 6e* 

„wenb" 3 *), 
bewelfen. 



32 ) Deductio. Hnlage 117. ®. 220 unb Snlage 126. ©. 244. 

33 ) Exceptiones Anlage 9. ©. 22. 

34 ) £>af. Anlage 8. @. 20. - 3m 34* 1603 führte ber Äurffirft 3o*ann 
Slbam au« bem abiigen ©efc$le$t »on ©üfen mit ©ewalt bie fat&otfföe 9te* 
ligion in Äonigfletn ein, unb lief, na^bem er ben esangelifc&en ^rebiger 
tarnen« ©elnetfer fortgejagt $attt, am 3. Hugufl in feiner ©egenwari bie 
erflc SWeffe lefen. ©ein 9lac$folger 3o£ann <S#weifarb t>on Gronberg trfefr 



79 

SHe ©rafen »on StoHBerg tiefen nidjiS un&erfudjt, um lieber 
gum 33efife ber i^nen entzogenen Sanbe ju fommen. Sie führten an: 
Äontgjletn fei äunlelletyen, tote fldj fdjon aud ber SWunjenBergföen , 
unb ftalfenfletnfdjen Vererbung ergebe; ju bem Begieße fldj bat Stau 
ferlidje iljnen erteilte 3nbult ntdjt auf eine Bejiimmte Sßerfon, fon* 
bem auf alle mdnnlidjen 9ia$fotnmen ber ©räfin 3lnna. (Sie Be* 
fdjwerten fidj nodj BefonberS barüBer, bajj fidj 9Matttj audj ber «Ho* 
bien unb ber Seijen Bemädjtigt tyaBe, bie anberS rootyer, als »on 
ßaifer unb flietdj rührten. 5£)ie <§adje gelangte an ben &ei$$tag 
unb in einem ©uiadjten t»om 26. Qlugufi 1582 tourbe ber 9lu8trag 
burdj tint ßommiftfon in 23orf<$Iag gebraut; bagegen Äaiferlldjer 
<§eit$ behauptet, bie <§a$e gehöre nt$t an ben 9tet$$tag, fonbern 
an ben Sfcetdjdljofratty. hierauf erfannte enblicb Äatfer (Rubolptj am 
17. Sanuar 1584 ein (Sommifibrtum auf ben Äanbgrafen äBiltyelm 
»en Reffen unb ben ©tfd^ef 3uliu$ &on äßur&Burg, um bie <3a$e 
ju erlebtgen 35 ). 8tter foldje erhielt leine görberung. Snblidj am 
3. ftebtuat 1590 laut tin äJergletdj ju ©tanbe, naefy toeldjem bie 
©rafen &on <StoHBerg ju ©unjlen be8 (SrjjliftS SKainj auf immer 
ityren Siebten an Shirg unb @tabt Äönigjletn unb an anbere Orte 
unb ©efdUe entfagen, hingegen tfdj ba8 Srjjtift jur Ballung »on 
breimal tyunberttaufenb ©ulben verpflichtet 36 ). 

9118 ©raf ßtjrtfloptj ber jüngere, (geboren am 6. <Dec. 1567) 
welker, aU er ben Berührten Vortrag unterjetetynete, nod) mtnberjalj* 
rig war, .öolljäljrig warb, »erlangte er bagegen 9tejlitutton unb Be* 
langte nodj im Satyr 1616 ßursäftainj Bei bem <$er$og von Sur* 
temBerg, als erweitern 9lujlrägal*0tidjter t auf £erau$gaBe ber grojj* 
mütterlichen SSerlajfenf^aft 37 ). Snbeffen erhielt bie <&a$t au<$ tyier 
leinen Sortgang, ben nodj metyr ber eingefallene bretjHgjdtjrige ßrieg 
tyinberte. 3n biefem Jtrteg eroBerten am 24. S)ecemBer 1631 bie 



gleite*, namenilt<$ au<$ in Dberurfel unb anbem Äimigfteiniföen Orten. — 
SRerian Topographie Pon Reffen. ©. 24. 

35 ) Exceptiones. Anlage 9tr. 11. ©. 27. — ©ummariföe Sorfiettung. 
©. 8. seq. 

3 Exceptiones. Anlage 9tr. 12. @. 29. 

3 ») <3ummartfe$e SSorftelfong, §..31. ®. H. 



80 

Reffen tfönigftetn, ba$ »on ben tfatferlidjen be fefet war, mit Stccorb, 
uttb ber (Sdjnjeben tfbnig ©ufta* 9fbol:pty ftcUte fol<tye$ mit bem 
Äonb ben ©rafen fcon (Stollberg wteber §u. £>er 93efifc bauerte je* 
bodj nur M$ gum Satyr 1635. 3n biefcm Satyr lief ffety ©raf £ein* 
riety Sßolratty mit bem Jtaiferlidjen Dberflen tfetyrauS in Untertyanblun* 
gen ein, vermöge beten ber ©raf tfönigftein bur<ty eigenes SSolf befe$t 
galten uttb in feine frembe «&änbe fommen laffen fottte 38 ). $)er 
©raf tyierburdj j!d)er gemalt, folgte bem (Srfudjen beS Jtaiferlidjen 
©eneralS Marquis de Grana fldj ju itym in fein Sager »er granf* 
fürt §u Begeben, um flcty über einige ©egenfiänbe mit Itym ju untere 
reben. Qlber beS ©erfpredjenS »otttger (Sictyertyeit otyneraetytet, tief 
de Grana ben ©rafen gefangen nehmen unb behielt ityn fo lange in 
«&aft f MQ er am 8. (September 1635 «Jtöntgjletn ben tfaiferlittyen 
übergab 39 ). 9lm 3. £>ecember biefed SatyreS gab ber flaifer bem 
©eneral Lieutenant ©alias ben SBefetyl, folctyeS an ßursSRainj jurütf* 
jugeben 40 ). 3m Satyr 1640 überfielen bie ©olbaten be8 «&er$og8 
93emtyarb von äßeimar ba$^<§tabt(tyen unb fütyrten alles SSiety unb 
»tele 93eute loeg 41 ). 

SHefc Sretgntffe gaben ben ©rafen von (Stotlberg in ber 3»ttte 
be8 jl'ebenjetynten SatyrtyunbertS erneuerte 23eranlaffung bie ©ültigfett 
beS im Satyr 1590 abgeflogenen 23erglei<tyS anjufectyten. SMe®rünbe 
fugten ffe wtebertyolt in ber 9Äinberj[dtyrigfett eines ber (Sontratyenten 
unb in ber SSerlefcung, inbem fie ben Sßertty ber itynen entjogenen 
Sanbe unb ©efälle auf (Bint SWiDion fedjSmaltyunbert jieben unb 
jtoanjig taufenb ©ulben beregneten, enblttty in ber nidjt sollfianbig 
geleiteten 3atylung ber bebungenen SßergleidjSfumme von breimaltyun* 
berttaufenb ©utben 42 ). $)te (Sactye gelangte abermals an Äaifer unb 
3teidj, fanb aber feine (Srlebigung. SBeitläuftge von beiben Seiten 



38 ) Vertan Sonographie oon SWatnj. ©. 24. 

39 ) ©ummartföe SorfMmtg. §. 32, ©. 11. 

40 ) ExcSptiones. ©. 15 unb Anlage 9tr. 21. ©. 62. 

41 ) SÄerian 1. c. ©. 24. 

42 ) ^aberlin neuefte beutfäe $etcf>ögefc{>tc$te. S3b. 9. 8. 275. $b. 11. 
e. 489. 55b. 12. @. 247. ©b. 15. ©. 517. - Sümg 3*et*San$ü>. £&f. 16. 
0. 146. — Sorangejogene ©toatsfdjn'ften. 



81 

im ä)ru<! erfdjlenene ©taat8f<$rifiten führten bie @a$e, bfe nodj in 
ber erften £alfte be* adjtjetynien 3at)rfjunbert8 Betrieben würben, eben 
fo wenig ginn (Snbe, unb #ur*9tain$ blieb UQ ym (Srlöfdjen be6 
ÄurjiaateS im *Beji$ von Äbntgjtetn. Staffelte verwahrte bort feine 
Staatsgefangenen, itnb burdj tin fonberbare* @pte( be$ <Sdjt(ffal8 be* 
fdjlojj ber lefete £eftytr be$ <§<$loffe* (Reifenberg au3 bem 9teifen* 
bergtfdjett !Wann*fiamm, ein Sfcadjfomme jener Sfcetfenberger, bie im 
3afyr 1374 ^5nigfleitt erliegen unb ben 93e|lfcer mit feinen (S&tynen 
gefangen weggeführt Ratten, ber 5)onU)err $pt)tltpi> ühibwtg »on dtti* 
fenberg, in tUn btefem tföntgjlein am 23, 9Kdrj 1686 fein »eben 
in ffcenger J&aft 43 ). 

3n bem Äriege mit Jtönig fcubwig XIV. von granfreidj er* 
oberten bie Reffen am 24. «Robbr. 1688 tfdnigfteln **), unb im 
Dejtretdjifdjen <Srbfotge*£rteg befefcten e3 tm3a$rl745 bie&ranjofen 
unter bem SWarfdjaH bon SWaiUeftoiö. SSertyeerenb §og ber franjfcflfdje 
ffie*olutfon$*£rteg über Äönigfiein. Sfot 28. Dctober 1792 ergab e$ 
fidj ben gfrangofen unter bem Oeneral ßufHne, unb warb hierauf, na$ 
ber am 2. 5Deeember. fiatt gehabten (Sroberung granffurtS, »on ben 
Sßreujjen, unter bem *8efetyl bt3 ®eneral*9»aior von 5Pfau berennt 
Siergebltdj warb bie gejiung am 6. 5)ecember von 9la$t$ jwei Utjr 
tt& SRorgenS um adjt Ufjr, unb am 8. S)ecember ba8 (Stäbtdjen felbfi 
befdjoffen, fobann vier SKonate lang blocfirt. S)er franjöflfdje ßapitän 
SÄeunter, bem ba$ 8ob tint* tapfern unb gegen bie £8ewo$ner Jtbnig« 
fleinS wotjlwollenben 9ttanne$ gebührt, fcertljetbtgte mit fcfertyunbert 
9Äann unb breijetjn <3tü& Oefdjüfcen bie gepung auf ba$ fyartnacfigjle, 
unb ergab fidj, burdj junger genötigt, erji am 7. 9Wäq 1793 frteg$* 
gefangen. 5)a$ Oefcfyufc ber Belagerer, ba3 tyauptfä$li$ an ber gal* 
fenfleiner «&5$e aufgehellt war, Ijatte jwetfloS einen großen £$eil be$ 
@ta"btd)en8 jerjiort, ber ftefiung wenig gefdjabet. 



* 3 ) Seurfunbete 9*at$rfd)ten, bie £errf#aft SRetfenberg unb ba* ©totf&ef« 
mer ©erttbt w. 1776. gol. §. 40. ©. 47. — £>arftettung be$ wahren 3#atbe- 
ftonbe* $ur grfinblitben 33eurtyetlung ber »on ben Sfcetfenbergiföen graten« 
benten erhobenen 3lnfyrü($e. 1824. Dctaö. ©. 252. 

44 ) 33e<! neuere -ffrieg$gef<$U$te ber Reffen. Harburg 1790. ©. 41. 

6 



82 

*tta#bem in btefem 3atyr au$3Rain$ lieber wn ben®eutf$en 
erobert wart), würben feie SKainjer (Stnwoljner, fo fl$ ben gtoutjofen 
unb ben ©runbfäfcen ber fcansöflf^eit Sacebtnet angefdjloffen, unb 
einen gfreitjeitMStubb errietet Rotten — bie fogenannten SKainjer 
ßtubbtfien — nadj äöntgftetn in gefänglidje £aft gebraut Abermals 
brangen bie grranjofen im 3atyr 1796 in biefeOegenb *or, unb nadj 
einer äSertyetbtgung »on wenigen Sagen übergaben eS bie Oejtreidjer, 
treibe e8 unter SSefeljt be$ SRaJor »on SBangarb mit fed)S|unbert 
Kann befefct fetten, am 22. 3uii gebauten Safyrefr bem franjdfifdjen 
©eneral SKarceau 45 ). Snbeffen brängten bie Defkei^er bie gran* 
jofen, weldje bis nad) Qlmberg wwrgerücft waren, gegen ben Statin 
jurücf. £)a würbe bie ungefaumte 3ecßicung ber gejiung Äonlgflein 
befdjlofien unb alsbalb tn$ äBetf gefegt (Sdjon in ben legten Sagen 
beffetben 9Monat$ »erlief bie SSefafcung foldje, na$bem mehrere« ge* 
fdjletft, unb bie unter ber gejhtng Ijerjteljenbe lange Äaf entarte tfytiU 
wel$ mit (Srbe »erfäjüttet war. Stur ein ßommanbo blieb juruef, 
um bie (Sprengung ber gefhing ju »oHenben unb fobann »ereint mit 
ber in bem (Stafetten unter ben SBaffen jtetyenben übrigen Wann* 
fdjaft abjujfeljett. '3n ber Slbficfyt ben ganjen greifen ju fprengen, 
würben ftäffer mit $ul*er in bie im inntxn «&of bepnblidje ßifJcrtte 
gebraut, unb' biefe mit (Steinen bebeeft. ©je bie Arbeit beenbigt 
war, entjünbete fldj bie Sabung. Q&n bumpfer 5Donner erföütterte 
bie ®egenb, unb eine 0taud>wotfe, in ber krümmer unb 2Äenf<fcen* 
gebeine umherflogen, »erfüllte bie fcfyrecflidje (Scene ber iBerwüjhmg 
unb be$ SobeS öon neun unb gwanjig 9Äenfd)en. 9ln fcerfdjiebenen 
©teilen flnb nodj jefct jum 3we<f beö (Sprengend in bie 3Wauer ge* 
brodjenc Öffnungen fldjtbar 46 ). 



45 ) L'univers pittoresque. France. Dictionnaire encyclopedique, tom. IX. 
Paris 1843. pag. 806. — 9fa# franjöftföen ©ertöten fanb SWarceau 71 
Kanonen, 5000 glinten unb »tele Lebensmittel bafelbfl »or. ü)af* biefe An- 
gabe unwahr tf*, Teuftet ein, wenn man bebenft, baß bte giefhtng nur mit bret« 
$e£n Äanonen bewaffnet war, unb eine 3a£l wie bie ber angegebenen Sßaffen 
um fo juoerft<$tlü$cr ntc£t in ßomgftein aufbewahrt würbe, ba SWainj ber 
£auptwaffenplafc be$ $urftaat$ 3ttain$ war. 

4< 9la$ $erftc$erung oon Sfagenjeugen. — Äircfcuer, 2lnft#ten oon granf* 
fürt. 2*1. 2. @. 177. 



83 

3m 3afyc 1819 fd)tug ber »ttfc in ben £$urm, beffett Bi$ 
batyin wotyl erhaltenes 5>adj aBBrannie. 3ett unb aRtnfdjen jerjiBrten 
oHmdljtig nödj öieleö, unb toarfen bicfeö e$einal$ fo feflc JBergfdjlojj« 
Beinahe in unfenntlidje krümmer. 3fo$ baä reid^altige unb für bie 
©egenb nötige Slrdjto ging Bei ben fielen SBeflfcfcerättberungen unb 
ber getoattfamen 3«*ji6rung be« ©Stoffe« ganjltdj J« ©runbe. 

©er 9tei^0b^utation^aitpif^Cup öom 25. gfeBruar 1803 t»ie$ 
bie ©tabt unb bie Xribrnna bc$ <Sd)loffeS ÄBntgfieln bent #aufe 
Staffau gu, bem e$ iefct getySrt. 

Untoerfemt6ar tji in benSfcutnen ber Staufol fcerfdjiebener 3a$r* 
funberte. 3)a# bie erjle ©rünbung aufberäuferjien <&ptfcebe3J8erge8 
jlattfanb, iji auf« 3weifei; bo^ mag fidj aufer ben ©runbmauern 
weniges au3 Jener 3eit erhalten IjaBen. äBatyrfdjetnlidj reifte ber 
toieredige Ijotye 3$urm, ber &or utjugefätyr ^uubett Sauren er^t 
warben fein fall, in ältere 3ett, eBen fo t>ie - jiefrt gänjltdj gerji&rte 
Äüc&e, beren ÄreujgetoolBe auf furjen biefen (Säulen mit toi; gear* 
Betteten (Socialen ru^te. SHe . ytoteffamtiföe (SapeUe in gotytfdjem 
@tyl geborte ötelletdjt fpiterer 3eit an. 3wi SSaSreltefl, beren ba$ 
eine einen gefyawifdjten ÜRann mit einem fftbmtt ®la8 in ber einen 
unb einem runben £ut mit einer geber in ber anbem £anb, ba8 
anbere um grau mit einer ©anö unter bem 9Lm unb einer Atye 
mit brei @tüd gebertiiel} auf bem Otücfen, öorfiellcn, Beibe in falber 
fceBenögröjjej flanben gegen etnanber, übet einem jum £$urm unb in 
mehrere, ©emädjer füfjrenben ©ang ; fte fc$etnen au* bem fünfzehnten 
Saljrljuttbert unb Beftnben {!$ gegenwärtig in bem am Eingang ber 
gefiung gelegenen Störrfdjen ©arten aufgehellt. S)ie 9tutne be8 üßer 
ber Jtüdje Beftnbltdjen, nad) Oßen föauenben ^auptgeMubeö tragt 
ben <Styl ber erften Hälfte be$ acfjtjefytten 3a$r$unberi$. (Sintn au8 
ber &ü$e burdj ben Reifen getriebenen S)ur#gang brachen im Satyr 
1796 bie ßefketdjer, um tyierburd} ©efdjüfc auf ben üBer bem mittlem 
(SingangStljor Befhtblidjen $iafc ju Bringen, wotytn wrljer eine tyoljerne 
SBrücfe wn bem $piafc »or ber &>mmanbanten*äBotynung aud führte. 
3n bem ätorljof, wo tfdj Eingänge in ßafematten unb ©ew&lBe 6e* 
fhtben, tftntdjtö, toa% Befonbere 9lufmerlfamleit erregt. (Bin runber 
nieberer, auf ber (Scfe gegen Sforbweften jietyenber, üBeralt geBorfiener, 
auf Reifen ( unb ©ewötBen ru^enber Xljurm bleute jur Stufßewatyrung 

6* 



84 

be8 $ut*tr0. ßine gelfenfette jiefyt jtd? öon Ijter au$ toflb Ijtnab 
(tt bog S^at. aSemerfen&uertl) ifl ein großer £ljeil ber SRauer, auf 
»ber bie ©ebäube ber ittnern 33urg, ber tyuxm unb bie 8tuine ber 
Jtirdje ru^en. $>ie (Steine Hegen nämlidj rdfyt flad) auf einanber, 
fonbern forgfälttg fdjräg — ätyrenformtg — gefteflt, fo baß eine 
Sage fi<$ red)f$, bie anbere linfS neigt, eine Bauart, bie in ber ätteften 
3eit «nb in bem elften 3at)rljunbert gebräudjlidj toar. 5)a8 mittlere 
tanggewotbte geftungStljor gehört fcerfdjtebenen Seiten an. SMe innere 
Hälfte rüfyrt a\\8 ber %ät wr bem (Srlöfdjen ber galfenfteiner, atfo 
*or 1419 fyer. $)en S8tmi& liefert ba8 stoerdjgetyetlte (SdjilD, baö 
in bem mitten im $tjor befhtbltcfyen, a\\% Duaberftetnen gefprengten 
s 43ogen, im (Sdjlußjhtn fldj eingehalten befinbet, tin Sappen, beffen 
fld) bie galfenjtciner, neben tljrem (Stammwappen, bem 93olanbifdjen 
Jftab, toafyrfdjetnlicij barum bebienten, n?eit mit bem aRünjenbergtfdjen 
ßrbe, bie 9iürtngfd)en ©fiter auf jfe gefallen toaren, beren Stynaften 
jenen (Sdjüb imSBappen geführt Ratten 47 ). ®ie 2lnnaljme, baß btefeS 
$t)orgen>olbe U& ju ben Stfiirtngen felbjt, alfo MS sor 1174 hinauf* 
reifte, fefieint ju gesagt, ba e$ tooljl ber fpätem JBefeftfgungSart 
angehört. $)er anbere £i)etf, fo tote ün Stjefl ber ba3 $(jor fcfyfifcen* 
ben ftarfen Ijalbrunben, ^o^aufgemauerten unb fafematttrten Skfiton, 
offenbar angebaut, ifl toafyrfdjetnltdj au8 fpäterer 3eft. Sa* bermalige 
äußere tyox trägt ba8 2Öappen eines 6r$bifcl?of$ von 9tfatn$ a\\& 
bem ©räfli^cn «§aufe (Scfyonborn. 2luf beffen innerer <5titt befanb 
fld) bie jefct nidjt meljr fcorljanbene 3aljr$al)l 1664 angebracht. 69 
toarb Ijfernadj unter ber Regierung beS Jturfürfhn 3o^ann Wlipp 
&on (Scbönborn, ber *on 1647 US 1673 ben (Srjbtfdj&fltdj aÄatnjff^cn 
(Stubl befaß, toabrfdjeinlidj an bie (Stelle eines altem entertet. £)a$ 
folgenbe jefct fpurloS fcerftönmnbene $1jor toar mit ber 3al)r$atjl 1558 
bejeidjnet, fomit toäl)renb bc$ (Stottbergifc^en 93efffce$ errietet ober 
bergeftellt. *ftod) fatj man vor tini^tn 3a^ren l)odj an einer 3ftauer 
$tt>tfd)en bem erften unb mittleren $l)or, ba8 in (Stein gehauene ©toll* 
bergtfd)e SBappen angebracht. 3nfd)rtften ober fonfiige SWevfmate flnb 
nid)t sortjanben. 



47 ) 3fr$to för§>efftf(be©efa)ta)te unb SKiertyumtfunbr. 53b. IV. ftr. III. 55b. V. 



85 

(So roar attmältg, im Sauf »on meljr aU fiebcn Saljrljunberten, 
aus einem bürgerlidjcn 93au tint fktfe SBergfefhmg entjlanben, bie 
iljren toedjfelnben ©etootynern lange @$ufc unb <&ifyxtyit gen>ä$renb, 
enblidj getoaltfamer 3«#rung unb ber »ernfdjtenben 3dt erlag, aber 
felbfl nodj in Drummern tin S3itb toon Ovofc unb <&taxtt betoaljrt. 



(Sämmtlfdje angebogene Urfunben unb felBfl bie in £er8ner8 
(5l)rontf angeführten, beftnben fidj im Slrcfytoe ber freien (Stabt gfranf* 
fürt unb fyäbtn bem 93erfafier fcorgetegen. 



Slfrfrüftitttaett tum Äöittftflettt- 

1. 3« Stferianä £opograp#e »on ber Dflfeite. 

2. (Eine »erfteinerte (£opte gleia)fatf$ in fWertans Vertag. 

3. ©ine (Sopie öon 33ernbt $u granffurt erföienen im 3a$r 1792. 

4. 3n Quid)* ^>efftfc^er (S&romf öon ber SBeflfetie. — fcfcfe 
Sfafufcten fletten ba$ <5<$loß in »ottfommen erjattenem 3^ 
flanb bar; 

att SRuine: 

5. Sine 2lnfta)t »on ber Dflfette fcon Ärau$ rabirt unb colorirt 
in ^reflet* Vertag in granffurt. gofto. 

6. 3n SRorgenfleroä materiföer Banberung 1803, befinben fla) 
mehrere oon tym rabirte 2faft#ten, unter anbern ber jefct 
beinahe ganjlia) jerflorten M$t unb ber beiben oben befa)ric* 
benen 23a$retfef$. 

7. Sine malerifä be^anbelte 2fnfta)t in Aqua tinta oon ber roefl- 
li^en ©ette, bie jtoifa)en einer 53aumgruppe im SBorgrunb 
$erabfo)aut. $)a$ mir »orliegenbe Gfremptar ifl öor alter ©$rtft. 

8. ätr#ner$ 2Cnfta)ten oon granffurt enthalten eine gernanfta)t 
»on äonigflein, na$ SRabl oon 3urp geflogen, *>on n>e(a)er 
au$ eine (Sopie »on ©rape »or&anben ifl. 

9. Hufer biefen Slbbttbungen gibt.e* no# mehrere neuere. 

10. Sin geometrtföer ©runbrff* ber geflung Äönigflein in brei 
blättern oon Stomas, 1796 gejei^net, beftnbet fta) im granf= 
furter 2(ra)foe. 

IL u. 12. 3»ei ©ta&tflta)e in Dctao unb £uobe$ in t!ange$ 
Verlag in Starmflabt. 



VI. 

p p ft t i w* 



Dort, wo )a* altmtfer ©rmäurr, 
JDrö Sturm« fatt, tmu falle na!)', 
Df0 Didjter* JFtrt, lifo Artete* leurr, 
Der JFitb* Snißer fdjlummmt Da. 

3$altf)er ®cott. 



<E p p |i t i n* 



•Unfern be$ £er}ogltdj SÄafiaufdjen ©töbtdjenS £offjetm, beffen 
(Sapette l)o$ toon einem betratbeten SÖergrücfett nadj ©üben in ba8 
SMainttyal unb blütyenbe gturen tyerabfdjaut, öffnet fld) ein roman* 
ttfctyeS »on ber ©<Jjtoar$ba$ 4 ) burdjfloffeneS 5£^al f in beffen ©djoejje 
ba8 JDörfdjen Soröbad) rutjt (Sine ©tunbe toeiier aufwärts gelangt 
man gu einer 2Äül)le ; btcfyt neben berfelben füljrt ber 2Beg an einem 
tyoljen übertjängenben gelfen »orüber, unb ba3 (Stabilen ®pj>jtein 
erfdjetnt linier $anb, überragt &on ben Ruinen ber auf Reifen ge* 
grünbeten Surg, unb liity jtdj an ba$ linfe Ufer be8 93adje3 in ba3 
Xfyai. (Sine im Satyr 1849 neu erbaute fleinerne Srücfe fütyrt über 
ben J8a<$, unb ba$ gafltidje «&au$ ber Delmütyle empfängt un$, SSier 
romanttfdje Später, ba3 gocfentyäufer, ba$ gftföbactyer, ba$ SorSbadjer 
unb ba8 ©renn^tyal jiojjen tyier jufammen, in ba$ bie 93ergtyäupter 
beö fRoffertö unb be$ ©taufen tyerabfcfyauen 2 ). Sin tief in ben 
greifen gehauener ©raten trennt bie Surg »en bem SÖergrucfen, 
auf bem ba8 <5<$lofi , überall »on tjotyern Sergen überragt, erbaut 
tfc 3n alteren 3eiten. toarb e$ nodj burdj ben, mitteip $)ämme, 
angefdjn?eflten 93adj, ber timn @ee btlbete, gefd)üfct SDte fctyönjle 



2fa# Anfiel unb ©ulbenba^ genannt. 

2 ) $ie £oftemter OEapette ftefct $*<$ 875 guf ; ber koffert tfi $o# 1566 
?uf ; ber ©taufen tft $o# 1284 guf gran*. SWaaf. 



90 

2fajfd)t bei* Umgebung bietet ftdj bar, wenn man am testen Ufer 
be3 SadjS einen $fab »erfolgt, ber aufwärts jn timx £öl)e (bet 
Jä^e 99erg genannt) füljrt, an beren guj?, &on biefem nur burdj ben 
33a<$ (Ijter auf lurje (Strecfe ben Stauten «&etmfcadj fityrenb) getrennt, 
(Sppfietn ruljt, unb too Bei työtjtrem (Erjletgen burdj bie ©djltufct be* 
3ftf$ba$er tyatt bie Ruinen £&ntgftein$ unb gattenjleinS, jtoei 
(Stunben entfernt, hervorragen. 3^ei SBege, ber eine äftttd), btr au* 
bere njefiltdj führen über SBrMen ttnb jtoifdjen 9Rauem unb tyüu 
men burdj $$ore aufwärts jum tinjtgen (Eingang in bie innere Surg. 
9iod) bei üKenfdjengebenfen »oßlommen ermatten, erlag ber toeftftdje 
£fyetl mit bem Xfyurut ber 3a#fcung burd) #bbru$, ber ofitidje 
£tjetl mit ber fatljotifdjen Jtirdje ijl nod) jefct in baultdjem (Stanb. 
£odj überragt toeftltdj bie Xrümmer ber Ijotje runbe, jie^t badjtofe 
£t)urm. 

Ungewiß tote ber Urfprung be3 (Swftetnifäen ©efd^lefyS, ifi 
au$ bie 3*** *>** (Srbauung ber 93urg. Siner <5agt ^ufolge war 
ber S8au berfelben Bereite auf bem äBatberftein bei ÄorSbadj, h?o nodj 
(Spuren vortyanben fein follen, Begonnen, nadjljer aber an bie berma* 
lige ©teile »erlegt toorben. @ie flanb fdjon im Anfang beS $tt>ötf* 
ttn 3al)rtyuttbert8. (Sin alte«, aber unverbürgtes 23er$et<$nijj 3 ) ent* 
Ijält, bajj jur 3eit beS (SrjbtfdjofS Velbert von SMainj — alfo 
jtoifdjen 1111 unb 1137 — tin ©raf Ubatort<$ btm greift bie 
<§djlöffer <§tt<$enfietn 4 ) unb (SwfWn gefdjenft $abc. ®etotjj aber 
tft, bajj im 3a$r 1122 tin Ubalrid) lebte, ber <!<$ fowoljl von dtU 
djenjlein als (Swfietn nannte. 3ßafyrfdjetnlt<$ l)atte er nur «nttjetl 
an biefen ©djloffew, bie metter in ffierbinbung mit einanber nidjt 
metjt vorkommen, ffitettei^t fanben bie £()etfl)aber jf<$ bur$ gegen* 
fettige Abtretung von ©üterjlücfen mit einanber ai>, unb vcrfcbafften 
ffd) baS alleinige ©gentium tintä ©djloffeS 5 ). $)te ßwjieiner be* 
fafjen foidjeS als fcetjett, unb jtoar tuar bie eine, rechts beS (SingangS 



3 ) Gud. cod. dipl. I. 8. 397. 398. 
♦) 3bfiein. 

5 ) *n$to für £efftf*e ®efötc&te. ob. 1. ©. 500. - £iftoriföe &bfcanb* 
Imigen von SBenf. 1. etäcf <&. 59. — Guden. cod. dipl. 1. pag. 397. 



91 

gelegene «Stfte, biö in bie Mutfit Seit {Äei$$letyen, bte anbete Hälfte 
aber, we($e äaifer £etnriäj V. (m Satyr 1124 att «Hobium an 
3»aittj gefityenft tyatte, rührte als fcetyen *on biefem erjjUft tyer «>. 
«uftr kern @$(og geborten $u biefem Setyen, ba6:@tftbt$en unb£tyal 
Cppfhin (wetdtyem Jtöntg fcubwig IV. ber Safer, am 30. 9tD*em$ei 
1318 ©tabtred^tc »erlief) mit ber ©emarfung, unb bie ®eri(tyt$bat= 
feit in bem ®eri<tyt Teufel«, baS etyemals $wtfcty*n @^^ftciit unb 9tte* 
berjoSbadj auf freiem gelb, nactytyer aber in (gppßein gehegt warb *)♦ 
<Dte £errf<tyaft (Bwßetn felbfi war SWobtum. 

9»it % 3u*erWfffgfeit fann man erji ©ottfrieb L (feit 1173 ur* 
funbttcty befannt) an bie ®ptye ber GEpj>fietttif$eit (Stammtafel jieöen, 
ßr etfaufte im Satyr 1192 w* feinem äJerwanbten, .geinrid) »oä 
£anau, beffen 9tnttyeil an bem (Sctytofi Sppftetn, um bie 93e(!|ung«n 
feiner ätoreitern wieber jufammen $u bringen. 5luf weldje SBeife ber 
Hanauer in biefen J8eff& gefommen, tft unermittelt 8 ). 

2lt$ SSurgmamter, benen bie ffierttyeibtgung ber S3urg oblag, 
erfdjeinen bautalS: SCBfganb bon SlSfeburne, $)ubo *on SBirgtyeflatt, 
8fribri(ty *on ©iflungtye, fcubwig &on «§oenberg unb ©ieterftty toon ®te* 
bat. 3m Satyr 1272 war £etnrt<ty »on «gatbir, fobann im Satyr 
1339 Sodann »on SStrWar Srmtyfefl ber £errf<tyaft t&ppfiün 9 ), unb 
im Satyr 1420 betteibete äBiganb *on *8uctye$ bie (Stelle eine$ 2tmt* 
mamiS in (Sppßein. 

©attfrteb I. unb feine 9k<tyfommen bewohnten bie SBurg (£py* 
fiein bis tum Satyr 1522. SBefanntlidj war e8 tin angefetyeneS Jöj* 
naflen*®ef<tylectyt, baS bem (Srgfttft SWaing fünf Sqbifctyöfe, unb Sern* 
falem einen $atrtar<tyett gab. ausgebreitete S3eflfcungen unterftüfcten 
bteS Stnfetyen. £>te £errf<tyaften (Swflein, $)iefc, Jtönigjiein, «§om* 



6 ) Guden. cod. dipl. 1. ©. 63. 

7 ) Senf btylomattföe 9*a$ri#ten t>on ben ausgeflogenen Stynaflen »on 
Gppftein. ©. 134. — Joannis spie. 357. 

8 ) Hntyfo für $efffi4e ©efctyictyte 1. c. — Ben! tytfhmföe SCb^anbütngen. 
granffurM778. 1. ©. 69 u. 134. - ©Otiten öiellett&i bie Stynaflen *on 
(EWflein unb £anau einerlei Stbfiammung tyaben unb eine* ©efälectyt* fcptt, 
wie gftitye* Sappen t>ermutyen Iä#t? 

*) SSogel »affauifitye* Safttyeubucty für 1832. 6. 172. 



92 

bürg, 95reuberg, SSreubad),' <§tetnl)eim, 3fc8M&etg unb anbete getj&r* 
teil fetten 10 ). S)a8 8tetcfj$gefefc ber golbenen S3ufle machte e$ bett 
Sppfteinern jur $fltdjt, ben Äurfürfiett »on Xxitx auf feiner (Reife 
jur tfatferfrottuttg nad) granffurt ju geleiten, unb bie <§ü(fe ©ott* 
frteb« VII. »ort (Swftetn gegen ©untrer sott ®d)toar$burg erfaufte 
(Sari IV. am erjhtt 3Wotttag »er fattet SernactuStag 1349 für fcier* 
taufettb JPfunb fetter, bie jener baburdj Betätigte, ba£ er in btefe« 
Stuftrag gaKenfhin verbrannte. 3ut <Sdjlojj Swfhitt Ratten bie 
(gjjpftetner baS 9Rün$rec$t, befien SPrfoileg Äatfer^ßarUV. „am nety* 
jten 5)ittjiag »or fent 2Batyurgt$bag 1355" bem <§err ©ottfrieb 
»Ott ®ppjtetn erneuert, ba ba« ältere Bei einem Jöranbuttgliicf, baS 
toatjrfdjetttttd) um btefe 3^it bie Surg betroffen tjatte, ju ©amb ge* 
gaugeit »ar **). 

SBedjfelnbe ®c$tcffale, infofertt foldje ntdjt ben Neubau aeral* 
teter ©ebäube ober beren «§erjhttung Betrafen, toaren ber Surg tootyl 
nitijt »tele beföteben. @te feilte bie @${<ffale ifyrer Ferren, uub 
audj an tyr jogen bie Sretgntffe ber eifernen 3*it ber SBefeljbuttgett, 
tote an anberit Burgen, vorüber. 9htr wenig fpectette« jetdjnet bie 
©efdjtdjjte auf. (SberJjarb 1, ber gemeittfc$aftU<$ mit feinem SBruber 
©ottfrieb VII. im Saljr 1347 jur ^Regierung Um unb, nadj be« le^* 
tem $ob, im 3a^r 1357 6iS 1391 atteitt bie ep^etnif^en Äanbe be* 



10 ) (£» waren: 1) ©tfrfeb I. *>on 1059—1084; 2) ©tfrteb II. ber alt 
$ertt>alter be« ©tettjum« SBorm* 1201 btefe SBürbe erlangte, 1215 grieb* 
rtc$ II. $um beutfc&en äontge in Slawen falbte, bann einen äreu$$ug in ba« 
fcetttge Sanb mac&te, oon ben Orientalen (griffen $um Patriarchen in 3eru= 
falem ernannt »arb unb 1230j*arb; 3) ©tfrtebffl. »on 1231—1305; 4) ©er* 
ner &on 1259 an. dx beforberte bte SBa&l SfluboXf^ oon £ab«burg jmn Äatfer 
unb ftorb 1284; 5) ©erwarb »on 1288—1305. (Sin &errfc$füc$tiger, ItjHger 
SBann, ber flefc räumte, baff er bte äatfer au« fetner £afc$e $ole, tote er 
benn auc$ 1292 feinen Setter SCbofyfr »on ftaffau burefc fftanh auf ben RaU 
fertyron er&ob, unb ebenfo 1298" fHir$te. — ätrc&ner ©efc$tc$te »on gtanffurt. 
$b. 1. @. 145. — ©etfel, bie ©#Iat&t am £afenbfi$el unb ba« Äomg«freu& 
|tt ©öltyeim. ©peter 1835. 

1! ) 33ef#reibung ber £anau«3HfinaenbergtWen Sanbe 1720. 8fo$ang, Ur- 
lunbe Litt. D. — $rc$fo für ?)efftf*e ©efäic&te. 8b. 1. ®. 523. - ?er«ner 
granlfurter S^rontf. 2:^1. 1. ©. 77. — Senkenberg selecta 55b. II. @. 640. 



93 

\a% wat)rf$eintt$ au$ feine ©ematyltn ÄgneS, gefcorne ©rdfto bon 
Sfcaffau, waren gefangen. Snweldjer geljbe unb bon wem? unb bie genaue 
3eit ift ntdjt ermittelt. <Die 3lu$löfung8fumme, beten ^Betrag gletdj* 
faH$ unfcefannt ift, entlehnten fle (ei ber Stabt jjranffurt unb räum* 
ten biefer bagegen ba$ ©djlojj unb bie 93urg (Swflein, Dörfer, £anb 
unb ^eitte $um unterpfänbtidjen £8ejife ein. jjranffurt fleUte am 9. 
<§ej>tem&er 1368 gebautem ®er$arb unb feiner ©ematylin 9lgne8 
ba$ Unterpfanb wieber juruef, nad) bem biefe WetiS am 24. 2Rat 
1368 ber (Stabjjjranffuri tljre <§<$lofier «wjietn, SBreuberg, Drtljen» 
Berg, (Steijntjeim, Rotten, a9ratnJ>a$, «&oljen&erg unb ßfee&erg gegen 
iäJjritdj auf SRarttni ju jatylenbe ^unbert Heine ferner gezogene 
©ulben geöffnet Ratten 12 ). 99eibe (Regatten f feinen ü&rigen* nt$t 
im befielt Vernehmen geftanben ju ^aben * 3 ). Seren @o$ne ©ott* 
frieb VIII. unb (Sbetfjarb II. traten in langwierige ©trettigfetten mit 
bem ©rafen 2tbofplj &on 0laffau »erwicfelt, bie unter Vermittlung be$ 
©rafen 9tyi(ipp von 9taffau*<Saarbrü(fen, be8 ©rafen Sfylf von 9laf[au* 
Siefc, 9fcein$arb8, £erm ju äBefterburg unb ^ß^ilippd bon gatfenflein, 
„auf ncjlen 9Ritwodjen na% bem ^eiligen SPftngfttage 1404 " »er* 
glidjen würben 14 ), ftdj jebodj fdjon im Satyr 1416 tyeftig erneuerten, 
©egenfeitige Stnfprudje $iit|i$ttt$ »erf^iebener £otyett8*, (Eigentums* 
unb Setynredjte waren bie Veranlagung, ©raf %botp$ befdjulbigte 
bie (Eppfleiner in einem am 13. 3ult 1416 naety Sfranffurt erlafie* 
ntn ©freiten ber Qttjtctyt äBie86aben ju berbrennen unb in ber ffier* 
wirrung ben ©rafen gu ermorben. (Sr fagt ferner in einer »erfcrei* 
teten ©eföwerbefctyrtft, weläe bie Steiner am 30. 9lobember 1417 
na$ jjranffurt mitreiten, unb als unwahr bejetdjnen: 

„3n ben Singen al$ ©^genannter ©ottfrieb »on Qhppfitin *njje 
„ 9Wanne »nb &n$ berbunbltdje wag bnb bnfje arme Sübe gefangen 



12 ) Urfunbe im Strebe ber freien ©tobt granffuri. $unbert Heine filtere 
gewogene ©ulben finb na# heutigem ©elb ttwai me$r aU $unbert ü)uca- 
ten. — 3m 8r<$ü>e für £efftf*e ©efötc&ie. 33b. 4 9fr. IV ifi bie Itrfunbe 
afcgebrutft. 

13 ) Strato für Sefftfäe ©efötcfcte. 33b. 1. ©. 526. 
**) Senkenberg selecta. $3b. IL ©. 324. 



94 

„*»f -ebeftöbe bawa<$ bttt gcfd^agen *mb barfcu wtbcrftanbctt tye 
„93nfe ju fa^ett unb ju boben k," 

(grjBtfdjof 3>o1)ann fcon 9Äainj (ein geBower ®raf *on Äaffau) 

war Bio baijin mit ben 6j>j>ftetnem »erBfinbet; in biefer fte^be totn* 

bete er fWriebodj auf be« ©rafen »an Sfcaffau @cite. Ä 11; 9lo* 

^em^er 1417 fettet S6er^atbbou(Ep^(ieitt an ben Rati) in gfrattf fürt: 

; ; ♦ 9Bir lajen *$ tvifttn, bäj *m{je «ger »on Sftenfce »njjer* 

„SBruber ttnb »nfer Sanb in ba$ flBente obber adjte 3are ifeunb 

„innt geljaBt §art unge*erti$ &ff fäjunmnge »nb fdjirmunge, »hb 

„l)at eme *nb ben fane b? smfjern audj gettart ju i)me ©eBoben 

„naäj it sermügebe, al$ anber flue 9trmlube ba$ $ait er \>n% 

„\mfer Sanb off ben neeflen3Äantag na$ fetrte'aJtoftinStag ju ber 

„feiten @tunbe nadjmittage snge&ertfd) in ftyme offen SBrief »ff* 

„gefaget SSnb bawadj toot fcBir flooe ftunbe, fo toart flu äktter 

„SCbotf ®ra»r$u Sfcaffäutoe snfjäHenb Mb rauBt ön$ barnadj be8 

„9(Benbt8, »nb off ben Dinflag be$ morgend frfiroe barna<$, fo 

„uBer joge er *mfe23ruber &nb *u$ önb Brant »nb Brantfdjajt bic 

„wtjje IjenbecHdjen ju &erbirj>li$em f^aben, bodj afte$ vmserfdjott* 

„tidjet *mb in ben Dingen, aW&nfj SBruber bnb mir eme 6re 

„wtb redjtiS obber gltdjö n$ »figanjen f!n K," 

®raf 3tbotylj «erBrannte bie Dorfer Delfeintjetm, SBrecfenljeim, 
©Bew>etfBa$, 0licbctn?ctIBa^ unb bie £öfe 9Re$tein8&aufen unb £ar* 
pacr), Die (Swfletner sergatten e8 reicfjttcr); fte serBrannten atleDrte 
um 2Bte8Baben, Statt, 3Ro$Badj, <Sdjirfiein, SBiBrtd), Sieurabe, Jtto:p}>* 
t?eim, SrBen^eim, 0Uebertjau3, 2»tcr)etBadj, JBretbfyarb, ©trtnfc unb 
anbere. DeS (SrjBifdjofS von ÜKainj <§Hbner Berannten hierauf auf 
$eter3tag 1418 (gefreut feXBp unb jiagten bie tfnefye ber S^fiei* 
ner, bie Jtcr) in bie aufiertjatB feppfleinS gelegene (Wngflt jerfiorte) 
ßtrd)e ^e$ ^eiligen Qlntoniuö pd^teten. Die 3Katn$tfd)en tourben 
jiebo^ aBgetrie6en, i^rer tin %tyiL gefangen unb mehrere retjtge Ǥa6e 
erBeutet lß )» Unter ffiermittfung M SrjBif^ofö SBemer »on £rter, 
au0 bem gattenfieinifc^en ©efcble^t, unb be8 fPfatjgrafen Subtoig 



15 ) Uvfunben im 5(r^tüe ber freien (Stobt granffurt. 



. 95 

Ui Stydn, J&crgoQ^ in Skiern, warb bie ©adje am @amfiag nad) <St. 
SacobStag ber ^eiligen jwbif »ottn 1418 »erglimm 16 ), 

©i>itfriet> YJU. unb (gbedjarb IL ©ebruber von (Sppcnftem 

teilten im 3afcr 1433 üjre bl* baljitt gemetnföafttidj »erwalteien 
»efifcungtn; ©ottfrleb V11I. erhielt unter andern baö @(blof (Spppein, 
nnb warb Stifter ber Äinic ®wjietn*3Äün§enberg. (Sberljarb betam 
StbniQpin (wei$e$ na$ bem am 4. Oftober 1418 erfolgten $ob 
beS ßrgblfaofS fcon £rter, Serner fcon gattenjietn, auf beffen @$*efter* 
ftnber, b(e ©ebruber »on (Sppfitin, gefallen war) unb fitftete \>it Unit 
ßM>enfiein*£ontgjieln 17 ). 

$>ap bie (Spptnfitintx öftere in gelben fcerwitfelt waren, unb 
baf $re <S<$lofler unb Seflfcungen »telfadj bebrotjt würben, tag in 
bem <Sjaraft*r be$ 2Ättietatter0. 2lm 27* October 1451 bat ©ott- 
frleb IX. «$err ju (gpyfteiit. ben JRatl) tn granffurt, t$m beffen SDtener 
unb @ölbner ju leiten, um (Upptnfitin gegen getnbe$*®ewalt — 
»er ber geiub war, wirb ntdjt gefagt — ju fdjftfcen. ßben fo bat 
im Sanuar 1462 (Immertdj (Rubel, ßwettfietntfdjer Heller in $bn* 
berg, um üntn aBüdjfenföüfcen ju gleichem 3»t* tmb wieberl)olte 
wenige Sage barauf btefeS ©efud) um tinm Südjfenmetjler, ettt^e 
SSüdjfen unb ©ejug, um fec^ö <§anbbü$fen, tint <§<$rotbü$fe unb 
tint äJogeterbüdjfe* 9lu<$ am 9. 2)ecbr. 1477 würben jetjen «&acf en* 
büdjfcn unb ein tjalfcer 3ttttner $ufoer ju leiten »erfudjt, weil ©ott* 
frieb »on ß^enfiein, «§err ju 9Künjenberg, gefybe mit ©raf Otto öon 
<§oim$ Ijafce, ber tint gorberung bou 26000 fL an tfjtt, au3 einer 
äJerfäretbung feines SSaterö, madje, wa^renb biefer bodj ba$ ©elb 
nify ehalten Ijabe * 8 ). din <%araUertfltfdjea 3ei^en ber 3eit ift e$, 
bajj aud) baä ©efinbe be$ Spjjenjtetnerö, bertfod) mit feinen Äüdjen* 
iungen, SJie^magbe unb ©djüffelmagbe , SBäf gerinnen, «§oljträger 
u. f. w. bem ©rafen Otto in einem gefybebrlef formltdj abfageu. 
(Sie fdjretben nämltdj an benfelben: 

„Söffet SBolgebove Sungljer Sung^er Ott, ©rase ju <Solm8, baj 
„iäf £een$ ßodje, mit myntn Äodjenfnaben, geljemeben, »nb alten 



16 ) Senkenberg selecta 53b. IL €>. 328. 333. 

17 ) Slr^tö für S>efftf*e ®efc$i($te. $b. 1. ©. 529. 

18 ) Urfunben im 2tn$toe ber freien ©tabi granffurt. 



96 

„matten ährot ©eftnne, nemltdj (SfeSgin »nb«$end)in, &o$tntnaUn, 
„wtb Sijjgin »nb Sutel, »etyemeben, mit »ufern ^elffern, e$ ften 
„SWeseler, «^o^bre^er ober @<$offetn*aBefd>erffen, uroer be8 S3n>ern, 
„muer Sanbe, £üte t snb funbertfdj fctoerS 33el)$, Srtent flu »oHen, 
,,»mb MtferS gnebtgen Sungtyer, ©ottfriebS sott (S^enflein, ^errn 
„ju 9Kiinjenberg toitten, fcnb fonbertfdj bcr Urfadj tjalben, als tdj 
„$enn$ Jtodje utoer Kernel einfielen roolte fln t<$ midj barftber 
„in ein 93cin geflogen, fcnb audj baj 1$ mit mpnen 9lntyang für 
„btefer 3pt, als n?ir *n0 ja btefer äktyebe gefdjttft, siel Olrbeit 
„gehabt tjan, snb obe ®ott teil nodj ju »lelmaln tijunb toerben. 
„Unb 06 tr ober wer äkfye be$ einiger fdjaben, e$ toere mit 
„füben ober Braten nemeer tuurbt, »ollen n>ir unfere (Sre an fcdj 
»fflwugfam serioart tjatn, Mb febeiben bodj in biefer SSeljebe öfr 
„£ermanb ßo<$en *mb fln SMitgefeUen in ber tfodjen. S)atum önter 
„mpn Suleln ber SSeijemebe, tfoffeltdjen Snnflegel, ba$ mir anbern 
„*n$ in ber Äodjen $u gemeiner {Rottarf gefcrudjen. 2tm 9Httt* 
„twdjenb naä) Slnbrea anno millesimo quadringentesimo septua- 
„gesimo septimo. (3. S)ecbr. 1477)° 19 ). 

@$on feit Anfang beS fiinfjefynten SatyrfyunbertS Ratten fldj 
jtolfdjen ben (Swfieinern unb ber @tabt granffurt Srrungen über bie 
sertragömäfjige Deffmmg ber (Sppjlelnlfdjen ©djloffer erhoben, bie 
fidj bis jum %aty 1480 ttteberbolen. 3n biefem Satyr (Donnerstag 
fant fcaurenjientag 10. 9lugujl) fommt enbltdj tin neuer ©ertrag ju 
©taube, ©ottfrteb X* *on ßwftetn unb bie <§tabt ftranffurt tyeben 
an biefem Sag bie in ben 3atyren 1368 unb 1404 abgesoffenen 
©ertrage auf, unb erflerer »erbinbet flcfe ber (Stabt unb öffnet feine 
©djloffer auf Sebenöjelt gegen 3«fyluttg *on jätyrlidj fiebeujtg ©ulben. 
$)te ©tabt Üety il)m ferner ftebenfyunbert ©ulben, wogegen berfelbe 
ba$ S)orf ©djwanljetm, unb ba ber tetjntyerrltdje ßonfenS nify ju 
enoirfen toar, ba$ $)orf Sangentyain 

„mit allen unb iglidjen reuten, nufeungen, reuten, gütten, jtnfjen, 
„«ettyen, $d^ten, Saffer, Saiben, Salben, Muffen, ©ebieten, «er* 



19 ) Stfüaer SRei^tag^^theatrum gnebri* V. 1. Sorftettung. @. 97. 
Mütter sRei*«gef*i*te. ©ottingen 1783. @. 373. 



97 

„ Bieten, Slfcimg, Saget, ©inften k. ic. Mb anbern ju mtb tngefyortgeu, 

„ttt$t8 sfj gefdjleben. " 
»erpfänbet toürbe. 9lber audj biefeit Vertrag erfüllte ber ßwfietner 
fo toentg, bafj er fogar bag öerpfänb'ete Dorf Sangen^atn otjne SBtffen 
ber @tabt serfaufte 20 ). 

*ftodj elje ba8 ®efdjted)t im 9Mamt$fiamm erlofdj, Rotten bie 
(EwettfUtner ben gr6fjten Xljeti tljrer Söefifcungen »erdufert ober »er* 
pfänbet 9lu<$ bie Hälfte beS <S<$loffe$ ßwenffefn,. bie !Reid)3ieljen 
toar, nebjl ber «§älfte ber (Stabt (Sppfiein tmb meljre Dörfer unb »©ofe 
fcerfaufte ©ottftleb X. am 6. Stugufi 1492 an ben fcanbgrafen SBiU 
$elm IE. fcon Reffen um der unb fedj^fg taufenb Oulbett, tooju ßaifer 
grtebrtdj IE. fdjon am H.JKprU gebauten 3afy:e8 bie (Simtttfigung 
gegeben Ijatte 2i ). tftnberloS flatfe ©ottfrieb X. am 24. Decbr. 1522, 
unb mit ttym erlofö bie %iuit (Sppflein*9Kunjen6erg 22 ) ©eine 23er* 



20 ) Urfunben im Str^foe ber freien ©tabt granffurt. — Seräner (S&ronif 
£&l. 2. ©. 668. 

2 2lr<$to für ?>cffiWe ©efc$tt$te. 33b. 1. @. 529. — Sebberjofe fleine 
<3#rtften. £&l. 3. @. 74 unb 121. 

22 ) 3 n ber e»angcltfc^cn $tr#e ju (Sppfiein beftnben ft# mehrere ©rab* 
mäler ber Dpnaflen fcon ©ppfietn. 3&>et berfelben, nämt«$ bie unter a unb 
c bemerften, lagen tftmaU fcor bemSiltar fla($ auf bem 33oben unb (eberSe- 
föäbigung auggefefct. #err 2(rc$foar £abel $at ft<$ ba$ Serbien)! eworben, 
folc$e burc$ Sluffiettung an ber Sanb gerettet &u fcaben. (£& ftnb folgenbe: 

a. ©ottfrteb VIII. dx fle^t in lebensgroße unb in ganjer gigur ge^ar« 
nif#t auf einem Soften. Die Umförift tankt: 

Anno domini MCCCGXXXVII feria tertia post festum Sti Mathei 

Apostoli obiit nobilissimus Baro Domiceltus Gothofredus senior 

Dominus in Eppenstein, cujus anima requiescat in pace. 

b. Deffen ©ema^lin, $utta, ©räftn &on SRaffau. 

c. De« ©o$ne$ ©ottfrieb VIII. 8bofy$, Domprobf! in ©peier. Da« 
©rabmal pellt tyn in 8eben$grof e ße^enb, mit einem langen $alar 
befleibet unb ein 33u<# in ben £änben »or ft$ $altenb, bar. Die 
Umförtft lautet: 

Anno domini MGGCGLIII ipso die saneti Mathei Apostoli obii^ 
Reverendus pater et dominus Adolphus de Eppenstein, electus 
spirensis, praepositus Sti. Bartholomaei franco fürten sis cujus 
^ ^ anima requiescat in pace. 

7 



96 

kficitföaft mit bet tym no# gehörigen £«lfte be$ ©Stoffe* Sp^en* 
fleht fiel an feine Settern, bie ©ebtübet Sbtttyatb unb ®eotg »ott 
<gppenftetn*£Mttgfieltt, »on benen Jebod) teuerer 1527 um>etmält 
irob etftetet 1535, bet te^te be$ <£ppenjietttlfd>ett 9»antt8fiamm$, 
finbetlo* ftatben. Seftamentltdj folgte mit fatfetltdjet »etoltttgung 
feiner ©djfoejlet Wnna ©otjn, ®taf £ubn>tg »on ©iolTbetg, in bte 
gefammteäJetlaflenfdjaft. 9la% beflen ftnbetlofem9B&leben am 24, Sfagufi 
1574 fefcte fld) bet Stjbtfdjof ©anlel »tenbel &on«§ombutg in ben 
©efife be$ gtöfjten S^eilS biefet fcanbe, auf toetdje et bem ffitjjiift 
tint faifetlt^e Stmoattfdjaft ettootben §atte; tin SSeflfc, »eldjet bem 
Sqjttft butd) tintn im 3a$t 1590 abgefdjtoflenen SJetgletdj ge{u$ett 
warb 23 ). ©ett bamate blieben «öeffen*2>atmftabt, auf h>el<$e Unit 
na$ bem $ob 9tytttpp$ be8 ©tofmütytgen biefet £anbe$tljetl fiel, 
unb SRainj im SBeflfc be$ ©$loffe8 eppenftetn, ba$ auf $efflfd>et ©ette 
»Ott einem Amtmann unb auf matnjtfdjet Seite »on einem ÄeHet 
Betoo^nt ioatb. 

3m Anfang be8 Sa^tö 1648 untet fcubtofg bem SSietge^nten 
befefcten bie gtanjofen untet 2tnfu^tung be8 9Ratf<$att Sutenne baß 



d. De« UrenfeW gebauten ©ottfneb* VIII. fcerfelbe flarb o$ngef% 14 

3a$re alt oor feinem $ater ©oitfrieb X., mit welkem 1522 bie Unit 

(£ppftein«2Rfinjenberg auäftorb. $)a$ Monument, mtyti ifrn flefrenb 

in ganzer gigur in einem langen ©etoanb nic^t gang in Sebenägröfe 

oorjlelit, ift Oorjfigli<# f<#5n gearbeitet, mit ber Umförift: Anno do- 

mini 1494 uff ben 24 $ag be$ 3Ronbe$ 3uli flarb ber toofclgeborne 

<£ngelbre<#t/ $err au Sppftein unb ju SWünjenberg, ®raf &u $)ie$, 

bem ©Ott gnabe. 

£)ie Äin$e föeint fefrr alt. 9la$ einigen foll ffe im elften, na$ anbern 

im jtoolften 3a$r$unbert erbaut fein. Unter bem $)ac$ außerhalb flanb bie 

3a$rja$t 1498, toa$rf<#emli<$ gur Erinnerung einer $erftellung. @ie toat 

bem heiligen Saurengtu* getoibmet unb $attt biet Zitate, namlt^ S. crucis, 

flebfrauen, ©t, ©eorgen unb ©t. 3o$ann SCCtar, toelcfce oon oier Sfltariflen 

au* bem ©t. $eter*fHft in SWainj bebient tourben. 3m 3a$r 1492, al* 

Reffen einen £&etf be$ ©^toffcd unb ber ©tabt (Sppflein enoarb, tourben 

biefelben abgefc^afft unb ein fatjoliföer ^riefler eingefefct, fobann im 3a$t 

1525 bie Deformation eingeführt unb ein lutyertföer ®eiftltc$er angeheilt, 

ber fatfroliföe ®otie«bienfl jebocfc in ber ©#loffirc$e fortgebt. 

23 )*Ä6nigfleinif*e ©ebuctionen. 



99 

(Stabilen ßppffctn. 5Me Äirdje im ©täbt^en madjten fie ju üntm 
Sßferbftall unb verbrannten bie Ätrdjjiityle. 5Die ©nwotjner Ratten 
fidj mit ttyrer «&abe in ba3 ©djtof geflüchtet. 5116 im Stabilen 
gfeuer audging ttitfe ein <$tuf abbrannte, dtfeft bft gfranjofen bie 
©iirger »om @<$lof um «öütfe, wel<$e btefe au<$ leiteten 24 ). 3» 
bem Anfang be$ franjöflfdjen 9te&oiution$*£rtegS belegten bteSPreuflen 
baö @<$lof mit einem . Äajaretfj, wobur$ ba8 oljnefjin (anfällige 
tjeffifdje ©ebäubc fo fc^r ruinirt warb, bajj beffen längere Spaltung 
nidjt mc^r rättjüd) war. S$ warb baljer, um gättgtidjen 3ufautmeiu 
fhtrj ju aermeiben, wenige %afyct nadlet abgebro^en unb ber 3*it 
bie gdnjlt^e 3wfWtung überlafien; bie ehemalige SRatnjtfdje Seite 
ift nod) bewotjnt, unb bie bafeibjl beftnblt<$e fattjolffdje Stixty no<$ 
im ©ebraudj. <Durdj ben 9tei<$$bejmtatüm81jauptfd}lttf von 1803 
würbe ba8 <§<$lofj (Sp^ftein mit ber gangen ©egenb bem Äafiaufdjen 
grürftentyau0 äberwtefen, ba$ foldjeS bermalen tjoljettltdj btflfct, wäfrenb 
ba$ ©gentium ber Quitte an <§rn. ©eljetmenrattj von ©erntng in 
gfranf fürt unb na$1jer an «§rn. 2tr<$toar #abel in @$f erfiein gelangte, 
melier für (Erhaltung berfelben, unb beren freunblidje ^Belebung mit 
»lumen unb ©ebufdj banfen$wert1)e ©orge tragt. 

«udj btefe« @<$lof fömüdt eine ffioifSfage. Sinfl öerfrrtefi<$ 
bitter dppo auf ber 3agb unb rur)te ermübet am gfufje tintt greifen. 
$a tjbrte er bie Älage einer wetblidjen Stimme unb, bur$ bad ®e* 
büfet) gebrungen, far) er ün fd)öne$ ghtaulelu an bem (Eingang einer 
©rotte angefettet unb erfutjr, baf fle *ott einem 3tlefen, ber eben 
auf bem greifen fölief, bebrängt unb bewa$t werbe. (Sppf> wirft 
fein 3agb*9lefc über ben ©djlafenben, ber erwadjenb fidj in foldJeS 
»erwlctelt unb in bem SSefrreben be8 SoSretfjenS »on ben helfen tjerab* 
fWrjt unb jerf^eHt. (Sppo tjeiratyet bie f<$5ne ©efrelte unb erbaute 
auf bem greifen, ba$ nad> if)tn benannte <S$lofl Sppjleln, über befien 
5$or bie Stippt be8 9ttefen aufgefangen warb, wp fle nodj in neuerer 
3eit ju fetyen war. — Slnbere leiten ben Stauten be8 ©djloffeö »on 
bem »ielen Glppiä) (Spljeu) ab, mit bem ber greifen, auf bem e$ er* 
baut ift, bewarfen war. 



2 $>anbftfrift«tfe *a$rf*ten. 



100 



SUftilfcunftett wn l&ppflein. 

1. 33on Stterian in ber Topographie &on Reffen. 

2. eine eopie im kleinen $ierna<# &on @. gurä. 

3. 3»ci in 9Horgenf*ew$ materiföer Sanberung. 

4. (Sine in SWeper* Unfoerfum. 33b. IV. @. 121. 

5. (Sine in £irc$ner$ Stadien &on granffurt, na* 9labX *>on ®ei#fer. 

6. @ine größere &on ärauä rabirt unb colortrt in ^reffet* Ver- 
lag in granffurt. — SRr. 1. 2. 3. fleflen e$ in noc$ erhaltenem 
3«ftanbe, bie übrigen als SRuine bar. 

7. ©ine TObitbung in SSogel* ftaffauföcm £aft$enbu<$ &on 1832 
ifl eine eopie »on iRr. 1. 

8. eine Sttbttbung *>on Neubauer. 

9. eine Sfobflbung in <5ta$tfH$ im Verlag »on Sänge in ©armftobt. 



Vll. 



©0 flimmern foe Jttcwern 
©0 roeljet (ttiies Crcttmt 



Ha* ^djtop in Vilbel 



N^fne 9Rei(e öon granffurt am 9Batn, an ber 8aitbflra|e nadj 
gefeit, liegt ber große fdjöne jjietfen fßiiUU 3lu8 ber 3Rün$en6er* 
giften äSertaffenfcfiaft Ijerrufjrenb (1255), fiel er in ®emeinfd)af* an 
toie £errf$aften «Sanauunb gattenftein; ber erflere 9fatfjett mit ber 
©rafföaft «§anau*atfün$enberg (1736) an «&effen*(5aff'el, ber (entere 
2fat$elC (1418) an Sp* jiein*tfontgjietn , fobann (1581) an £ur* 
3Äain$, unb ba$ ©aitje in ueujler 3*it (1816) an ba3 ©rojfterjog* 
ttyum Reffen. (Sr Xe^nt fidj an bie norbttdje <&titt be$ SBotntyimvt 
S3erg$ (bie Serger 2ln$ot)e) unb totrb »on ber Stfbba bat$jfe5mt, 
über toetdje eine jieineme Srücfe fiiljrt. 2tuf btefer ftetyt man, bi<$t 
am testen Ufer be8 $iufie$, bie {Refie be$ (SdjloffeS über Säumen 
tjerauSragen. 9todj fittb ba$ £tyor, ber baran ftojjenbe »terectt$« Süjurm 
unb bie geringen 9iebengebäube in bauttdjem Staube, unb bienen ju 
Speisern unb $ru$t6oben; bad Ǥauj>tgebdube liegt in Drummern. 
3« ber (Ebene gelegen, erbeten fld) bie ©eMube unb bie 9Mduern ber 
Surg, bie einen £of umliefen, au$ einem tiefen, Jefct troefenen 
©raben, ber fte umringt unb befdjufct. QZint jieineme auf mehreren 
Sogen ruljenbe Srücfe füljrt jum $t)or. 

Gzin im fiebenjetjuten Satyrljunbert erlofdjeneS 9tittergefdjtedjt 
»an Silbel (ätteln^te, gfyln^l) genannt, ba$ fdjon im Anfang be« 
brennten 3a$rl)unbert8 urfunbttdj sorfommt *)/ fuljrt ton biefem 



Böhmer cod. dipl. Moeno Francof. ©. 60. 



104 

Ott, o^ne 3toetfcl feiner «&etmatty, ben Warnen. 3)od) befaf e8 in 
Sttlbel leine befefltgte SSurg, wenige 3eit ausgenommen, wo e8 fi# 
ben 93au einer folgen anmajjte. $)ie Dritter aon SStlbet gehörten ju 
ben SKinifieriaten be8 ÄatferU^en SßatafleS in jjranffurt, unb tyr 
3Bapj>en (ein gezierter ©djtCb, in ber 3»ittc eine 3tofe) foH fi$, ne* 
Ben anbern nodj borljanbenen, an bem Orabmat be$ 9tomtf$en ßo* 
nig$ ©untrer »on ©djwarjburg, ber 1349 im Äaiferdjor ber @t. 
a3arttjolomäu0tird)e in jjranffurt betgefefct warb, befunben tjaben. 2)te0 
würbe ben SBeweiÖ tiefern, bafj fotdje an Srridjtung biefeS Orabmatt 
S^ert genommen Ratten *). (Sie waren in fi3t(6et, ©ortetwett, S3er* 
gen, im gfretgertebt, SaCbmunbötjetm ober 9tf$enau 3 ), unb anbern 
Orten begütert, unb #tnnt bon SJUbel unb feine (Erben befafen im 
Satjr 1310 ba$ @d>rotamt in granffurt 4 ). 3m 3a$r 1265 cras- 
tino Andreae Sti. Äpostoli bermadjten 3Baltt)er bon ffiUbet unb feine 
<§au$frau 3rmengarb bem StUfttt «§aina »terjetyn SRarf ßottntfdjer 
fetter jum ©eelgerättje auö tbren in Dortelwetl gelegenen ©ütern 
unb im 3a^r 1284 non. Sept. fdjenften &ed?tram bon SSilbel unb 
feine ®attin 9»argaret^e bemfetben Jttofter tyre fammttttfcen ®uter 
in bergen ju gtetdjem 3»etf, unter ber Sebfngung, bafl ba8 Äiojter 
i^nen tebenilangtt$ eine 9tente entrtd)ten, aud) bafur forgen fottte, 
bafi in ber StaptUt in bergen wodjentftdj breimal, naä) iljrem 9tb* 
leben aber tägli$ ©otteSbienft gehalten werbe. 3m 3^r 1381 
glaubte Sftidjarb öon SJitbel biefe @$ettfung anftfytn ju Ahmen; 
bodj richtete er nldjtö au$ unb entfagte ba^er feria tertia post diem 
beatorum apostolorum Petri et Pauli biefen Sfafrrudjen, unter ber 
fflebingung: 

„S)afl bie aon «öafna ber son gfelsit gebenden in eme (Sebebe, 

„audj follen fle bie Gapeflen in SSergen Ratten in attermafle als 

„fie er S3rtebe fagen." 



a ) TtüUtt $efe$feibung bon Sranffurt. Z% 1. ©♦ 247. — Db biefe« ge- 
grünbet fei/ fiette i$ ba$in. 34 fmbe ba$ Sappen ber fcon Vilbel Weber 
auf ber bei gertner ^rontf. £&t. 1. Sfotjettung 2. @. 107. befmblicfcen 2(b-- 
btlbung, no$ an bem ©labmat felbfh 

3 ) ©teiner ®ef#i*te be$ greigeri#t$, Hföaffenburg 1820. ©. 114. 

*) Böhmer I. c. @. 391. 



105 

. 3m 3at)r 1360 (Kai. Mart.) Befldiigt ®eria$, (SrjBiföof gu 
2Hain$, tint etjemals wn ben Otittero »on SJiiBel gefdje^ene Stiftung 
unb Dotation eine$ 9litar8 ju ©jren be$ tjeiiigen SfcicolauS 5 ). 

<DaS ©erl^t 8teinl)arb$, jwiföen gtoö6a<$ unb 9tobt?eim in 
ber SBetterau gelegen, trug Oteintjarb aon SHiBel unb fein <So$n 
äBattijer »on Jfcanbgraf £ubwig ju Reffen im Saljr 1453, unb <%tin* 
xiä) unb Site! »on ffiilBel 1493 *on fcanbgraf äBityetm bem iüngern 
ju fce^en 6 ). 3u23ilBel aerfaufte feria tertia post Lucie (13. 2)e* 
cemBer) 1363 Sodann »on SUlBel, <Sbelfne<$t, mit (Sinwittigung fei* 
ne$ ©anerBen Ot^tt^art »on SSiiBel an U)ren ©anerBen granf »on 
(SronBerg ba$ ü)m eigentljumlicBe jyifdjwafier unb ba$ Söljrb *)/ unb 
auf bie in Dortelweii gelegenen ©üter Bewittljumt 93e^tram von 3SiU 
Bei feine (S^egattin, S)iemar von 9teifenBergS £o$ter 8 ). 2ln wcl* 
djem Drt erjiere ©anerBen waren, fagt bie Urfunbe nidjt. S)a ju 
biefer 3*it eine 33urg in SSilBel nodj nldjt erbaut war, fo muß bie* 
fe$ 9te$t anbere©üter umfafjt IjaBem Dagegen waren fle ©anerBen 
in SBommerSljeim, an »eifern audj «Senne unb SÖerner von SUlBel, 
(Sbelfue^te, Söjeil Ratten. fcefcterer warb 6ei aBommergtyetmS %tu 
jtörung burdj ben <StäbteBunb im Sanuar 1382 gefangen. S3e* 
bingung feiner Sntlaffung war, ba{5 SBemer unb $tnnt Jebem 9ln* 
fprudj wegen aSommerStjeimS 3erflörung entfagen unb fl$ serpflidjten 
ber (Stabt grantfurt jtäfjrlidj jwet SRonate mit jwei ©Cenen unb »ier 
£engften unb $ferben, Beibe 

„ gewännet wol gertyben »nb wol erjfiget, wo unb wan fle wollen 

„in ben netjflen adjt Sagen nadj ber SKanunge »ff unfern @d)aben 

„tmb aJerlup, *nb »ff Sofien ber <§tab" 
ju btenen. 

SSefannt unb Beruhigt war aSedjtram fcou SSilBel. (Sdjon im 
3a^r 1387 fytite gfranlfurt fte^be mit tym, unb im 3<fy: 1393 ipsa 
die Dorothee Yirginis (6. gfeBruar) werben 2lnfrrü<$e verglichen, bie 



5 ) Kuchenbecker Annal. Hass. t. VIII. @. 294. 314. 315. \ 

6 ) Böhmer 1. c. ©. 391. 

T ) Urfunbe im Hrc&toe ber freien ©tabt granffurt. 
8 ) 2er*ner tyxonil %% 2. ®. 607. 



106 

er an gftanffurt, befielt Hauptmann er früher mar, ma$te; er *er* 
6anb fidj ber ©tabt §u bieneit, er felfcji $u fedjS mit fe$$ ^Pfacben 
„feit vierte gewapent." 

3m Satyr 1394 feria tertia Sti. Francisci wirb btefeöSünb* 
nifi gegen tin Sinteren fcpn jmettyunbert ©ulben erneuert, unb beffen 
$>auer bis $u beren 3urucf$atylung teftimmt. äBenlg Ralfen ber* 
gleiten Verträge; pljneradjtet berfetöen uralte »edjtram mfo fein 
SBruber SBaltljer bfe ©trafen unb bte ©egenb. unfldjer; fle würben 
auf älage ber ©tabt ftranffurt serlanbfrtebet, unb ben fcerlanbfrlr* 
beten 2*edjtram Beherbergte im Satyr 1398 Sodann »on ßwmfcer$, 
unb im Satyr 1399 granfe »on Srpnfcerg, toterer in ®ttinf)tia* f 
ba8 er öon ber £errf<tyaft öon Qhppjktin innt tyatte* 

StUmätylig BefejHgten bie (Ritter »pn fßilbü ttyren fitofyifffc in 
SHlfcel unb im Satyr 1399 erfdjeint fpl<tyer att »urg, au« »ef<$er 
fle 3pU unb SOßeggelb erpreffen. $)te$ gaB ber ©tabt 8?raitf fürt 35er* 
anlaffung fl<ty fifcer ffierlefcuug ^eter Privilegien ju Befeueren; nadj 
einem gety&rte ttyr ber 3pH auf allen $&er bte OTibba ffttyrenbe* 
SBrucfen, unb auf mehrere SRetten im UmfretS burfte fein neuer m* 
gelegt »erben, natty bem anbern War e& »erfoetyrt in efcen btefem S9e* 
jirl neue S3efl$ungen ju tantn* Stpttywenbfg fdtyten e$ biefem Unfug 
ju fhuem, unb SPtylltpj) wn gfalfenffctn, «§err ju 9Wht$e»&erg, unb 
Ulrtdj, J&err ju £anau, benen äHlbel, als fcanbeötyerren, juflanb, fp* 
bann granffurt, fcefetylpffen bie ßrpberung be3 ©djloffe*. (Sint be* 
fpnbere Utfunbe d. d. feria seeunda post Viti et Modesti (17. 3uni) 
1399, fcefHmmte ben fplgenben Sag jum Angriff. $>er (Erfplg war 
gtiicflld), unb bie S3urg würbe jerjtftrt Slbpfyty, ©raf ttpn Sfatffau, 
ergriff bie $arttyet a3e<tytram$ unb erttärte auf Sptyanniätag: 1399, 
bafj er benfelfcen unb feine Reifer in feinen £anbm unb @<tyl&ffem 
aufnehmen werbe. 33e<tytram unfo fein SSruber äBalttyitr mürben nnn 
ber Stobt gfranffurt geinb unb fle u*b ityre £«lfer griffe» im ©ep- 
temfcer 1399 baS *pn granlfurt na<ty SKafnj ^etyenbe 9Rarftf$tff an 
unb plünberten e8, tt>a& tyntn ben fWamen ber 9Rarftfdjlff*@<tytnber 
erwark Snbeffen »ergtftty flcty SBalttyer »pn äHf&el feria quinta 
post Francisci 1400 mit ben SrpBerern, wegen 3«#faung be§ @^lpffe0 
unb bed tym ^gefügten ©(^abenö j gegen tyn warb ba^er bie 93er» 
lanbfriebung aufgetyp&en, unb er »erbanb fl(^ «p$ tefpnberö ber ©tabt 



107 

gfranffurt. SRtt S3c^tram mar im Satyr 1402 bie gfetybe n»$ ntdjt 
gefüljnt, bod? mürbe baran gearbeitet, unb am 6. 0to»ember fernen* 
bet fid) ^ermann, «$err ju 9tobenftrfn unb ju £f Sberg, für folgen, 
al$ feinen 2Äann tmb dienet, ßu @nbe be8 3a$re8 1404 mar ber* 
fette a»atn$tf$er SRarföatt. gnbtt$ mürbe im Satyr 1404 biefe 
@a$e »ergttdjen. a&cbttam unb feine «&au$frau gaben ber ©tabt 
gfranffurt $au& f «$of, ©arten unb jmei <$nben EanbeS in Dortelmetl 
§u eigen nnb empfingen biefe ©fiter §u £ctyen. dagegen erhielten 
fte jmetyunbert ©ulben, S3ter 3atyte lang füllte ba$ ©eib unabteg* 
tt$ flehen, bann, nad) »iertetid^riger Sfafffmbfgung rucfjaljlbar, nnb 
fyiemad) ber £et)n$»erbanb ertofdjen fein, «fcünbtgte SBe^tram awf 
irob jaulte ntd)t, fo »ertor er ba& Setjen. £e$tere$ gefäat) mfrfttdj ; 
bodj jatylte bie ©tabt noety tyunbert unb jetyen ©utben an SBectytram 
nnb erhielt bie ©üter jum ©gentium. OTodj »erbanb fldj Söecfytrain 
lebenslang 97id>tö gegen jjranffurt ;u tbun. £)te bejj fattflge ttrfunbe 
ift sabbato post Mathei Apostoli et Evangelist« 1408 andgefiettt *). 
@d)on im 3a^r 1399 »erfauften bie »itter »on »Übet tyre 
bärtigen Seflfcungen an ben (Srjbtfdjof *on Xrier, SBerner ton %al* 
fenftem 10 ), *>en legten biefe* ©efdjledjtS, meiner bie fammtU^en 
gaifenjieinifdjat a3efffcungen unb mit tfjnen bie «$äifte aon SJittet im 
3toljr 1409 ertyielt. (Sr Baute mit £ulfe ber benachbarten ©rtföaf* 
ten, namenttt<$ 9lteberertenba<$, meWjeS nad) im 3atyr 1414 aufge* 
forbett marb, 8fre$ubtenfte ju leiten, ba$ jerfi&rte ©<$lo£ mtebei 
auf r ma$rfd)etulf$ gröfler unb meitläuflger, als ba$ öorfge mar. 
Hin regelmäßiger sieretftger £of mirb auf ber ©ftbfeite fcon bem 
«§an?tgebÄube, unb auf ben anbern (Seiten *on SRauerti, an bie ftdj 
iwrbmärt* niebere ©ebäube fetjnen, eingefroren. 9tud) ba8 £tyor, 
ba* fWj an einen nitbem fciereefigen SUjurm letynt, beftnbet flcty nörb* 
üdj. lieber bem Torbogen ift ba8 SBappen be8 (SrbauerS in <&tdn 
aufgehauen: (Sin gezierter ©$i(b, in ben Selbem rectytö oben unb 



a ) S)a$ feit »orfie&enber Hnmerhmg 8. Qx^Ut beruht auf ttrhmben im 
8rc$toe ber freien <3tabt granffurt. 

ie ) Hrt&to für £efffl$e Qkf«i#te unb aitert&umSfunbe. 33b. 1. ©. 528, 
^ote d. 



108 

UuU unten, ba$ Srterfdje Jtreuj als 3Bappen be$ Sr$ift$, imobern 
llnfen gelb ber jiuerd)gett)ettte (Sdjtib, beffen fidj bie aHÄnjenbergtfdjen 
(Srben bebtenten, tmb re<$t$ unten baä ffalfenjietntfäe @tammmaj>pen, 
ba8 *8olanbifd)e 9tab. -SM (Settop ftcl, na$ be* gqbtfdjofS im 
3a$r 1418 erfolgten Slbleben, in ber erfim gattenjletntföen Stellung 
im 3at)r 1419 auf Slnna von ®atn, geborne »on ©otm$, unb 2>te* 
tijer öon ©fenburg jur «§äifte unb $ur anbern Hälfte auf bie <£pj>* 
fieiner, fämmtli$ ®$n>eflerfinber be$ (Srsbiföof* "). SNefe föloffen 
feria quarta post festum anminciationis beate Yirginis Marie 
(26. a»drj) 1421 tintn SBurgfrteben foegen be8 @<$lofie$ ab, unb 
feilten fot<$e$ hierauf am- grettag »or bem $)reffatttgfett8tag (6. 
9»ai) beffelben 3at)re$ unter etnanber. ©emeinfdjaftildj Mieten nur 
ber $tyurm, bie Pforte, SJrücfe unb bie Sßege jum ©djlof. '3»ei 
£l)urmt)uter, ster Sädjter unb an $f5rtner »urben gemetnfd)aftlt<$ 
unterhalten; auf Sattjebra *ßetrl jatjlt Jeber Xtyeiöjaber {tvaiQig ®uU 
ben jur Unterhaltung be8 ©djloffeS an ben iä$rli<$ toedjfelnben 
SSaumetjier. 

3113 2Ättbeftyer btefe* ©$lof[e$ erfc$einen bie »Übel ni** 
meljr, bagegen öfters auf ber Strafe, bie flc unfWjer madjen. 3m 
Satjr 1405 nafym <§enne aon 23tibel einem Nürnberger Kaufmann 
$tini$t tföntg bei $abenfyaufen brei $ferbe weg ; tin$ gab er lieber, 
bie anbern bejahte er mit bergig ©ulben- 2)le ^Quittung beSÄauf* 
mann* ifi auSgefieftt: in crastino decoll. St Johannis. 3116 3eugc 
erföetnt «&errmann *on 9tobenjiein, Sanbaogt ber äBetterau. ©er» 
feit« kernte aon äHlbel natym in einer gefybe mit «öerrmann »an 
JiangSborf ba$ @d)lojj (Sarben n>eg. ©raf 3otyamt »on Safeentln« 
Sogen, ber bafelbji ba$ Deffnung8re$t tjatte, »erlangte »on ber Stabt 
granffurt, bajj fie gebauten ütnnt *on Vilbel, nad) Sn^alt be« 
fcanbfriebenS .. 

„öirbtben anb »ffljalben foHte, »eil er »nf offen 4M ju Aorten 



! ®fe galfenflemiföe S&eifongSurfunbe f. bet 33urt behauptete Sorrecfrte 
ber alten Äöniglic^en 53annforfle *c. Offenbar 1744. Anlage 9fcr. 19. seq. — 
Deductio be$ ©räfttcb'Otoabergiföen <£rbre<$ten$, bie ©rafföaft Ä&ntgftetrt 
betr. 1673. Slnlage 11. seq. - ©üben t. V. 0. 894. 



109 

f ,*nV n>a§ totr bartnne Ratten angekörnten &nb tyene gegeben Ijat 

„tn etyne frembe £anb." 

<Der merfroürbtgfte be$ , ®ef$ledjt$ in Sejug auf gfranffurt ift 
ber meljrertt>äl)nte a3edjtram aon S3il6el f ein füljner unruhiger 9Kann. 
SJrityer ber ®tabt*«§auptmatttt, bann bereit 8fetnb, aerbanb er jtdj im 
3aljr 1391 berfelben abermals mit 

„fedjS «§engßen fcnb SPferben, fetb fcter getoapent mit jtoeen ©le* 

„neu, n>ot geritten vmb n>ol erjiget mit *Pferben unb «§arntfdj" 
ityxtify um fünffjunbert ©ulben, unb im 3a$r 1392 um fe^Styunbert 
Outben. 9US er in einer getybe ber @tabt mit ben benadjbarten 
JRittem am 12. «prlt 1394 Bei 2Betfenftrdjen, too ber @tabt @otb* 
ner nleberlagen, gefangen toarb, löjle tfyn bie ®tabt au8 unb erfefcte 
tl)m feinen Stäben mit ljunbert ©ulben. (§r verließ fpäter ben 
Stabtbienji unb n?arb, nadj 3erfiorung bei ©djloffeS Vilbel, ber 
®tabt gelnb. $)odj toarb, tote bereit« oben bemerft, bie ®ad)e im 
3a^r 1408 vertragen. 3n ben Sauren 1412 biö 1416 mar er aber* 
matt ber @tabt Hauptmann. 9lod)mal8 verlief er biefen SHenjt unb 
griff jum genanten (Srroerb ber SBegtagerung. Srnftltdje SBantun* 
gen unb aSebrotyungen öon (Seiten granffurts, ba8 tym jum 3roecf 
feiner föec&tferttgung ©elelte gab, bewogen tyn im 9tuguft 1420 ju 
bem äJerfpredjen: 

„$>afj er ir anb ber iren fcnb ber gemeinen (Strafjen fronen 

„n?olb &nb vbarujf nit grifen ober fdjebtgen, funberttdj bie ®ejie 

„mtb tfouflube." 

Slber f$on auf bem «§elmtoeg fängt er, feines 93erft>re$en$ 
»ergeffenb, ben ßonrab (Sdjroarj, genannt <§djn>ebele, Wiener be$ 
Ǥanblung3ljaufe$ Ulrld) 9tr$t au8 Augsburg unb fdjleppt ftyn na$ 
Steufatfenfietn. S)ort nötigt er fotdjen, einen ©rief an feinen SBirtlj 
nad) granlfurt ju fdjrelben, um ©elb ju »erlangen; aber ber 2Blrt1) 
jum (Sinljom tytelt flüglldj bamit jurücf. SBenige Sage, nadj biefem 
auf offener (Strafe verübten ®ett?altffceic(j am 26. 9foguji 1420 ret* 
tet aJetfytram ju einer Unterrebung mit bem ®rafen »on ßafceneln* 
bogen nadj bem «&aln. Stuf bem Otütftoeg faßt er, gegen bem ®ut- 
leutljof über, auf bem linfen 9Kainufer einen Kaufmann £an3 S)ucft 
an; ber ®tabt (Solbner, bie fdjon auf ttjn lauern, festen fdjnett burd) 
ben Stuft. n?arfen tf?n mit jn>et Anetten nieber unb bringen tyn ge 



HO 

fange« na$ gfranffnrt. »uS bem ©efängntj? mu£ er alSBalb folgen* 
ben ©rief an feine in galfenjietn rooljnenbe *öau«fr<ut f$retBen, um 
bie £o$laffung be$ ©$»e6ele gu Betoirfen: 

„£>er erBern Slfen »on ©tlto^l miner ItBen «gußfruwe." 
„Stylten fruntltdjen ©ruf guaor, liBe «§ufi Srutoe i(^ lafie bidj 
„toifjen, bafj midj bie »on gfranffurt gefangen $an, ban>mt fo 
„tyifytn td) bidj, bu fialjefi ben ©efangenen baj ©djtoeBele »on 
„jhmb *% fcnb laffejt in laufen, ben id) tool erfunben Ijan, baj 
„tdj mit inte nodj er mit mir nit gu fdjtcfen §at, anb fo bu baj 
„bujt, fo mir IteB tjt. ®e6en unter mdn 3ngefl: »ff ben3Rontag 
„nadj ©t. ©artfyolomäuS gum toargetdjen fo fenbe'tdj bir bin eigen 
„3nge$." 

S)er ©efangene toarb lebig gegeBen, unb f$on am folgenben 
$ag ben 27. 9lugujl lief ber Otatlj in ftranffurt ben Bertram »on 
©UBel mit feinen gtoei Anetten ^inrtdjten. Stuf ber fogenannten 
(Schutt »or bem ©ocfenfyeimer £l)ore toar tin f$toarge$ Zufy Binge* 
Breitet, tin «Ärugtfir, gtoei Sinter, £obten6a$re unb ©arg fianben gur 
Seite, JDiefeS Betradjtenb unb ofyte j!d) bie 9tugen berBinben gu 
laffen, totrb ©ertram enthauptet. Die Beiben knappen nmrben an 
getooljnlidjer Oüdjtftatte Eingerichtet ©ertramS Äeidjnam toarb, nadj 
feiner ©ttte, tn ber @t, (Satt)artnen*Jtird)e Begraben, fpdter aBer, ba 
man in (Erfahrung Braute, baf er im Sßann geftorBen toar, feieber 
au$gegraBen unb auf bem ©fttSgraBen — bem Jefctgen ©augraBen — 
bem ©egraBntflort ber ©erBredjer unb Srcommuntjtrten, »erfdjarrt. 
Äangmierige gelben toareu golge biefeö ©orfaHö, uBertyatipt gur 916* 
fdjrecfung ber @$napj)l)Äne, unb rafd) aoHfüljrt, um Befdjroerltdje ©or* 
Bitten ober Slnmifdjnngen ©enadjBarter gu öermeiben 12 ). SBalt^er 
»on ©tlBel, ©edjtramS ©ruber, ber feit bem 3a$r 1412 granffurter 
Amtmann in 9tiebererlenBad) war, legte im 3a$r 1420, otyne 3meU 
fei toegen btefeS ßreigniffeS, feine ©teile nteber. 3m 3a$r 1435 
fing 8tid)arb ». ©. ben granlfurter ©Ärger {Rtdjarb ©artfdjerer, unb 



12 ) Urfunben. Sertner tyxonil £#. 1. @. 492. - Äir^ner @ef$i<$te 
*on granffurt. %% 1. 0. 338. 



111 

naffm iljm feine %ait. 5)er Statt) »ertoenbeie ffd) für ifytt feria quarta 
post festum Assumcionis Marie Yirginis gloriose, uttb in eben ge* 
badjtem Saljr Ijatte fÄt^toin »Ott äHlfcet wegen be$ tftrdjfafceS itt 
©ortetweü Srruttgett mit bem ©rafett @ofot$. 3m 3a$r 1440 war 
£eiririd) »on bittet unb im Satyr 1450 0ttd)wttt »Ott Vilbel 8?rattf* 
futttfdjer Amtmann in Stieberertettbadj. 3m 3atyr 1458 war SßaU 
ttyer »Ott 93iC6e( Surgmantt in grtebberg uttb im Satyr 1512 g)tet 
»Ott SSilBel Amtmann itt Sppjfcin. 

5)ie ®tabt gfrattffurt, welctye etgetter (Sidjertyeit wegett, an altert 
benachbarten Surgett (Sigenttyum3* ober OeflfttuttgSreityte ju erwerbe« 
futtyte, fnüpfte im 3af)r 1429, unter aSermittfung be$ ®rafen Olein*» 
tyarb »on «§anau, mit bem ©rafett »Ott ©fenburg ßrfauf$*Untertyattb* 
Inngen wegen beö ©ctyloffeö SSiiM an. ©raf SDtettyer »on g)fenburg f 
welker anfdttgliity für bte Raffte fettteö SSiertelS, atfo für eitt Stöjtel 
be$ gattjen ®<tytoffe8, jweitaufettb ©utbeit forberte, liefj jlcty auf bie 
Ǥatfte betyattbeltt. S)er Kaufbrief warb ipsa die St.' Scolastice Yir- 
ginis 1430 (10. gebtuar) ausgefertigt, unb ba$ tfaufgelb sabbato 
post Mathei Apostoli (23. (September) befielbett 3atyre3 an ben 
g)fenburgif<tyen aBe»oHmd<tyttgten ßefert »Ott gtfdjborn Begabt. $)od) 
war e$ ttur auf SBieberlauf gefdjefyett. ©fettburg uttb grattffurt Wie* 
Bett im ungeteilten Sejlfc bei SJiertetd ; fdmmtttdje ©atterbett gaben 
ber @tabt bie ttöitytgett 9te»erfe uttb erhielten ®egettre»erfe. ©atter* 
Bett be$ ®<tyloffe8 SSiCBct wäre« bamat3: 

1) ©ottfrieb 

2) (Sbertyarb 

3) Vlnna »on ®olm8, früher »ermatte ©rdfin »Ott ©aitt, unb 
burdj jle ttyr jwetter ©ematyl Sotyantt »on Äoett, £err ju ©ütöje, 
«ÖettgSfcerg uttb Sowettberg ju eittem Viertel. 

4) JDtettyer »ott ©fettburg uttb feine \ 

©ematylin (Sltfabetty ( ju einem äHertet. 

5) gfrattffurt J 

JDotttterfiag »or ©otttttag 9temitti$cere 1430 ben (9. SRdrj) 
gelobte ber gfranlfitrter Sürgermeifier Sotyatm SBrutte, itt Seifein be$ 
SJrattffurter OtattyStyerrtt Sacob (Stratettberg, itt aSitbet bett Surgfrie* 
bett, uttb $ßforttter, £tyurmtyüter unb SBddjter fdjwuren ber @iabi. 
©egenwdrttg waren äBiganb SMerbobe, Amtmann be$ £errtt »Ott Soett, 



> ©ebruber, «§errett gu ©ppfteitt, jur Hälfte. 



112 

®frtb gttfei, Amtmann ber ßpjjftetner, unb guter, Stottmann be 
©rafen fcon ©fenBurg. «getnrtcty *on SStlBcl, *Pafior bafelBft, war 
»on tefcterm nodj BefonberS jur UeBergaBe be3 (SdjloffeS Beauftragt, 
fcüter würbe gemetnfdjaftltdjer Amtmann im <§djlofj; er erhielt jätyr* 
ltd) bret unb fcier$tg ©ulben unb fclerjetjn 9ld)tel ßorn ; bason mußte 
er Pförtner unb SBädjter Bejahten, hierauf würbe Ottdjwin »on 
äWBel ber (Stabt granlfurt Amtmann bafelBft 9*o$ im Satyr 1432 
Betfetbete (Stfrtb gtcfel &on <&tittn ber (gppjietner gtetttye ©teile. 

Söefannt ifi bte unglü(fll(tye getybe ber (Stabt gfrtebBerg mit 
Ǥan8 SBalBrunn, beffen SSater toon ber (Stabt (Sotbnern erfctylagen 
war, unb bte fetyon im Satyr 1435 Begann, unb eBen fo Befannt, baß 
tm Satyr 1448 äßalBrunn in ber ©tabt üBeratt geuer anlegen ließ, 
woburety fectyStyunbert Käufer nieberBrannten, ein bamalö um fo tyar* 
tereö (Sctytcffal, weil bte @tabt in ber 9lctyt war. granffurt war ben 
JJrtebBergern geneigt, unb ber (Stabt <Solbner, bte gebauten SBalBrunn 
unb feine Reifer im Sluguji 1436 Bei äWBel ereilten, jagten tyn, 
unter bem SSorwanb, j!e Ratten ü)n nfctyt erfannt, in ba8 (Bctylofj 33f (* 
Bel^wo fle ityn fingen, unb er ben @aner6en ein ©efängntf geloBen 
mufte. Die ©rafen »on ßafcenelnBogen fcerwenbeten jltty für tyn 13 ), 

3m Satyr 1446 tyatte Dieser fcon <§aln, alSSrBe feiner 2Wut* 
ter Slnna geBornen *on<§ofat$, einen £tyetl feiner Seflfcungen unb 
mit biefem feinen 9lnttyetl am <§<tytofi in SStCfecf an granlen *>on 
6ron6erg ben alten für jwanjtgtaufenb ©ulben, auf SBieberfauf, »er* 
lauft, weldtyer furj barauf in üntn SrB&erfauf umgeänbert würbe, 
WorüBer ©erwarb, ©raf fcon ®ain, auf 3»ictyel8tag 1458 eine Urfunbe 
auSfietlte. ftranf fcon (SronBerg trat jefct, als ©anerBe in ben SMft? 
Bejffc be8 @<6toffe$ SSilBei. 3m Satyr 1450 untertyanbetten bte ©aner* 
Ben üBer SöefieHung beö @<tyloffe3 unb im Satyr 1454 ü6er befjen 
Reifung. 51(8 ber im S3urgfrieben, ju @<tyltctytung allenfalljtger 3t* 
rungen jwifctyen ben ©anerBen, ernannte Dßmann ©eorg SBrenbet 
son «§om6urg jiarB, würbe «§enne fcon SBuctyeö baju erwählt. 3m 
Satyr 1467 warb bie Baufällige (Sctyfofßrücfe tyergejiettt. 3n ben 
3atyren 1461 Bt3 1479 war *8ectytolb *on 6f<ty6a<ty, unb »on 1479 



13 ) Urfunten. ?er*ner (S&romf. $H 2. ©. 640. 



113 

Bis 1507 93altl)afar »on (SföBaä), Sbntmaitn t>afeX6fi. ,3m 3afyr 
1461 verlangte (Srfierer, ba£ nodi (Sdjüfcen fit ba* @$lo{? gelegt 
würben, „weil bie Seuffte faft w^lbe BegeBen", unb auf SJKtttwodj 
nadj Sfyollonten (10. geBruar) 1507, forbert le$terer SMunttion* 3m 
3a$r 1503, grettag nadj gronleidjnamStag (4. Sunt), öffnet (SBer* 
$arb, «§err ju Sppjietn wnb ßontgftein, baS <§d)lofj tn SSUBel bem 
©rafen Oteinljarb von «§anau auf jWölf Sftfyre, unb int 3al)r 1507 
fdjloffen Beibe einen Vertrag, nad) meinem, aufjer bem (Sdjlofi, audj 
bie baju gehörigen gelbgüter — iiBer wel$e fetter Srrungen oB* 
fdjweBten — *ßrh)attfc*(gigenti)um beS ®ppjieitter$ fein füllten 14 ). 

S)te Sppjieinsßönfgftetner Ratten ingtrif^en fämmtttdje Steile 
beS (SdjloffeS, bog g)fettBurgtf<$e unb granffurtifdje SStertel auSge* 
nommen, an fi$ gcBradjt, unb als biefeS $tynajien*@ef<$te<ljt mit ®raf 
6Berl)arb im 3al)r 1535 im SWannSfiamm erlofd), BcerBte il)n feiner 
©djwejter 9lnna (vermählt mit ©raf SBobo *on @toH6erg) <5of)n 
Subwig. 2US beffen 5lmtmann in aStlBet erfdjeint in ben Sauren 
1539 Bis 1552 ^iltw *on fcorSBad). 

S3tS jum 3al)r 1559, atfo ljunbert unb breiig Saljre lang, 
war granffurt in ungefiörtem SWttBejtfc ber Surg in SStlBel. 93on 
$ter an würben ber (Stabt leine ^Beiträge ju bereu Unterhalt aBge* 
forbert. $)er #tatl) fragte baljer Bei bem (StottBergsßötttgjtetnifdjen 
Beamten QSalentin 3»rn an. tiefer entfdjulbtgte fld) mit einem 9Be* 
fetyt feineö <§errn. din S9efdjwerbcf($rctBen an ben ©rafen vom 8. 
StosemBer 1565 Beantwortete biefer bal)tn, baß tljm »on granffur* 
ttfdjem ©gentium an bem @$tofi ntdjtS Befannt fei. $>te wieber* 
polten nadjbrü<fUd$en SSorfteHungen BlteBen frudjttoS* $)a flagte 
ber (Katfj in granffurt am 16. Sluguft 1571 gegen ben ©rafen £ub* 
wtg von <Stotlßerg*,5töntgfietn , Bei bem ßammergeridjt in ©peter 
unb unter Seifianb ber ©rafen $l)ütpp unb ©eorg »on SJfenBurg, 
«§errn ju SBübtngen, würbe bie <5ad)e Bio jum 17. 5tugufi 1574 
fortgeführt, granffurt fei nit tn ben SBefife gekommen, Behauptete 



14 ) Urlunben. Seiner tyxonit Z% 1. ©. 465 unb %% 2. ©. 374. - 
2(r<$fo für f>effifc^e ©ef<$f#te k. 53b. 1. <S. 78. — SefömBung ber $anau 
SR. Sanbe @. 109. Urf. ftr. 71. 

8 



114 

ber ©toftberger. 2118 biefer am 24. Slugujt 1574 ol)ne männliche 
Sfcadjfommen jlarb, entftanben über bie Erbfolge Srrungen. Neffen 
£odjtermänner, bie ©rafen fcötoenfletn, SWanberfdjeib unb (Sberjtetn 
nahmen einteilen S3eftfc ber ffietlafienföaft, bie flc jebodj nadjSalj* 
reSfrtji, gegen Ueberlafiimg be3 3Wobitlarsa3ermogen3, an beö 23er* 
florbenen ©ruber, ©rafen ßljrtflo^ übergaben. (Sin SSerfud) ber 
(Stabt granffurt fi$ mit tym am 21. Oprfl 1578 in «&&#, be3 
(Scfelofieö SSilbel unb anbetet Srrungen wegen, ju »erglefdjen, mi(|* 
lang. «&odjjlen3 gab et bet ©tabt ben S3ef!^ elneö $fanbre<fct$ an 
einem Sldjtel beö @d)loffc$ nad). Wer audj ©raf ßtjrifiopl) jlarb am 
8. Sluguji 1581 finbertoS. Äur*3»ainj tjatte t jl<$ inbeffen auf bie 
«Äöntgftettttf^en Oteidjöleljen tint Slnwartfdjaft ju fcerfcfyaffen gewufjt 
unb üerbrängte beS tterftorbenen ©ruber ©rafen 2llbred)t ©eorg, ber 
fidj in ben ©ejtfe be$ <§<$loffe$ Äönigftein unb ber aScrlaffenfc^aft 
gefefet Ijatte unb gütliche Verausgabe serwetgerte, fdjon am 21. 2lu* 
gujl mit gemaffneter 4?anb auö «ßontgfletn unb bem S3efl| be$ fltadj* 
laffcö* Sitte ©emütjungen ber ©rafen »on (StoUberg folgen lieber 
$u erfangen waren sergeblid). 2lu$ ber Slntfyeil an bem S)orf unb 
ber ©urg in SSilfeel, oljneradjtet folcfyeS nldjt JftetdjSteljen, fonbem 
(Eigentum mar, lam hierbei gleichfalls an baä (Srjfttft unb würbe 
bemfelben burd) üntn am 3. gebruar 1590 gcfdjlofienen ©ertrag 
gän$li# überladen. 2iudj §ier mafytt granffurt im Saljr 1586 tvit* 
bereit ©orfdjrttte jur Spaltung feines (Eigentums. Deftcrö würbe 
bie Antwort erinnert, bie am 1. 2Ȋrj 1588 erfolgte.- SWtt ttnwtffen* 
Ijeit entfdjulbtgte ftdj ber (Srjbtfdjof äBolfgang aus bem ©eföledjte 
ber ßdmmerer toon 2Borm3, gret^erren »on SDalberg. 23on jefct an liep 
granffurt bie (Sadje auf fid) erliegen, unb SWaing blieb im alleinigen 
©ejlfe b*3 S^lofiM Silbel. 

3m 2)ecember be3 Sa^reS 1631 eroberten bie Reffen «ßonfg* 
flein unb ber (Sdjweben «ßontg ©ufia» Stbolplj ftettte folcfyeS, nebji 
bem £anb, mit folgern audj ffitlbel, ben ©rafen (Stollberg wteber 
ju. £)lefer 33cfl% bauerte aber ntdjt länger, al$ M$ in ba3 Saljr 
1635, ba ber ßaiferttdje ©eneral Marquis de Grana ben ©rafen 
#einridj 23ottratl) fcon (Stollberg — ben er unter bem 23orwanb fld) 
mit ifyn über einige ©egenjianbe ju befpredjen, unb unter 23erftd)e* 
rung völliger ©idjertyett, in fein Sager »or granffurt locfte — fo 



115 

lange in <£aft nehmen lief, bt$ er tym JWntgftetn einräumte, dm 
3. SDecember beffelben 3a$te8 gab ber Äatfer gerbinanb DL bem @e* 
nerattteutenant ®rafen ©attaö ben 23efefyt foldieö an SWainj jurücfju* 
geben 15 ). <Da8 @d)lo{? in SHlbel würbe nun bie äBoljnung be$ 
SWatnjtfdjen Sufttj* unb fReceptur*23eamten be8 mit £anau gemein* 
föaftlidjen £)rte3 äWbet unb be8 ^rtöativett 2lmte3 (Rotenburg unb 
Blieb eö 6i8 ju feinet 3^fiörung. 

91» im 3a$r 1796 bie Defhei^ifc^e «rmee, unter Oberbefehl 
be0 ©eneralS SBartenöleben, fcor bem fran§6flfd)en «$eere (Ufe auf ba* 
Knie Ufer ber 9Mbba jurücfjog, »erlangte ber franjöfifdje £eerfüfyrer 
Äleber, am 13. 3utf gebauten 3a1)re$, »on bem im ©djlojj wohnen* 
ben SWatnjiföen Beamten fdjleuntge «§erjteltung ber fyter über bie 
SWbba füfyrenben, &on ben De(hei(^em abgeworfenen SSrücfe. SfliäjU 
^erfieHung berfelben ttnnen furjer gfrifi warb mit Sttieberbrennen 
be$ DrteS unb ber ©ejangenneljmung be3 Beamten bebro^t. <§tdj 
biefem §u entjteljen entfernte fid) berfelbe, unb Äleber, hierüber unb 
über bie Steigerung ber Ueberbrücfung ber 9Mbba erbittert, befahl 
ba« @djlofl al3 $ri*ati* SKainjifc^e« unb feinbli^e« ßtgentljum — 
«$effen*Saffet, wo^in ber Ort SSUbel jur ungeteilten Hälfte gehörte, 
mar feit bem Saöler JJrieben neutral — in SBranb ju fieefen. 6$ 
gefdjal), bo<$ warb ba3 9KobUtar metjienS, gerettet, Steten unb Rapiere 
in ben Srunnert geworfen, ©ett bamalS liegt ba8 <$auj>tgebdube, 
benn nur biefeö brannte nieber, in Stuintn. 

SBet bem ßrtoföen be$ ÄurfhateS SWainj fiel beffen 9tt$t an 
bem ftlecfen unb @$toj? auffiel, aU Sntfdjdbtgungöantijetl an ba8 
bermaftge ®roj$er$ogtl)um Reffen, weld)e$ aud) im Saljr 1816 bie 
£ur$efflfd)e au« ber £anaufd)en Srbfdjaft ^errityrenbe «$dlfte beS 
Ort« erwarb. 2)te (S^lopruine mit ben baju ge^brtgen JJelbgütern 
unb ©arten würben fpätertyin an ben ©rafen »on @olm$*8*6betyetm 



15 ) Urfunben. — Deductiö be$ ©rafft* ©tottbergiföen (Erbrecht* bie ©raf* 
föaf* Äonigfiein 1673. ®. 243 seq. — ©ummariföe SSorflettung ber ge- 
regten gorberung be* §oc$gräfItc&en $aufe* ©tottberg auf bie ©rafföaft 
Äönigfiein. @. 11. §. 32. — %n bie 9töm. Äaiferl. SWaieflat, Exceptiones, 
in Älagfa^en ber ©rafen ju ©tottberg contra 3Rainj. Anlage 21. €>. 62. 

8* 



116 

»ertaufdjt, »on biefem an bie ©rafen fcon äBafterSborf »erlauft, unb 
flnb bermaten (Staatseigentum. 



9tfle in fcorfteljenber ©efdjtdjte enthaltene £l)atfad)en, bereu 
Duetten nidjt angegeben flnb, grünben fidj auf Urfunben im Wctyi'ot 
ber freien ©tabt granffurt, bic ber 23erfafier &or otogen Ijatte. 

SW&ttbun&en fcon ber SSurg in ©Übet finb mir ntdjt befannt. 



Till. 



Dort roo Vit ÜHltatr *tv \)txQan&tnt)t\t 

3m legten Stxa\)i Der Sfdjrtorfonnc flimmern, 

IDo jtftt tJtc ftumme (Btnfamkrü 

<&in(irtrlnl> nwljnt in freuen (Sriimmrrn, 

Hort tjcmfUn Uiitrr ttnft unti frruntj* utrtj C^lücH; 

Hort ballten oon fcem rtjrntn 5d)la£ fcrr j^ufr, 

Dom lauten üadjanal, oom raupen 5d)ladjtrnrufe 

Irr ielfrn uno oer Wal* 3urürf\. 

(^djreiber*) 



Htifftnbtx$. 



Sßenbet jtd) ber SBlttf auf bem gelbberg, btefem työ(tyfien ©tyfel 
be$ «Sol)e*®ebfrg3, »on ber reidjen öflltdjen unb fiibtt^en gerne nad) 
SRorbtoejten, fo erfdjetnt, metyr abtodrtö auf uorftringenber #öbe, tint 
im Satyr 1730 aon ßajlmtr gerbtnanb Slbolpl) ®raf fcon Saffentyeim 
errichtete unb jefct jerfaKenbe ©rabsßapelle, &on wenigen Sannen um* 
geben, unb tiefer auf einein SSorberg, trauern einfam bie Xrümmer 
bei @djloffe$ aietjfenberg. 2ln feiner Seite rutyt ba$ gleid)benannte 
<Dorf, baö fidj tief im SBiefengrunbe fortfefct aßedtfelnbe Sedier 
unb walbgefrönte «§öl)en, jiotfdjeu benen Dorfer Ijeraorbltcf en, vollenben 
*ba$ retjenbe ©emälbe um fo an$tetyenber, n?emt man auf bem gelb* 
berg ben Stanbpunft fo tofltytt, bafj ber auf befien nbrbltttyer Seite 
tyeroorragenbe gelfen — ber SBrunntyilbtöjietn — linfö ben Sßorgrunb 
btibet. 5)en 39erg fjtnabjietgenb bemerft man ben (Kömtfcbett $fatyl* 
graben, ber über ben {teilen Stauffenberg tyeranjteljt, unb ltnf$, natye 
ber äBetfquette, finben ftd^ bie Stterfmale beö bafelbft geftanbenen, 
0t5mer*ßajleH8, aud; toeiter &orn, tin anbereö tängltdjeS QJteretf, 
bie «öetbenftrdje genannt , in neuerer 3eit burdj 9ladjgrabungen in 
feinen ©runbmauern ju £agc gelegt. 

9lodj jefct, toie ju ben 3«iten ber {Römer, tft bie ©egenb rauty 
unb umoirttybar, unb mfityfam ernähren fldj beren S9en>ol)ner, »feie 
al3 Stagclfdjmtebe, beren Arbeit bie Stille unterbricht, bie auf ber 
Umgegenb rutyt. 

Qin über fe$8$ig gufi tiefer, mehrere tyunbert gufl langer unb 
über groaitjig guf breiter, in ben gelfen gehauener ©raben trennt bie 



120 

93urg 0teiffenberg aon bem gelfenrücfen, auf beffen fcorfpringenber 
©ptfce fle erbaut ifi unb l)ter mit breifacbcr 9Mauer umgeben war. 
SSteteS 9Kauerwerf, baS {eboc§ leinen beutltdjen ^Begriff öon bem Sau 
berfelben gibt, ifi nodj übrig, befonberö tin runber, auf emporfleljenbem 
gelfen gegrünbeter Xljurm *on otjngefdljr 90 gufj *§olje, weiterhin 
ber Sftejt eines fctereeftgen ofjngefdtyr 70 gufj fyotyen ©ebdubeö, in 
welkem eine, jefct fel)r jerfattene treppe tton adjtjtg (Stufen jur «§öl)e . 
fii^rt. $)a$ 9trcbts fott fyter toerwaljrt gewefen fein. $)te Otcflc eines 
anbern ©ebdubeß fiürjten fcor oljngefdfyr jwanjig Sauren ein. Gtintn 
ofitüdrtö tjersorragenben Seifen benüfcte man $u einem 93efeflfgung3* 
werf, inbem man ifyn auöfyotjlte, Eingang unb (Sdjleßlbdjer hinein* 
fprengte, unb bftö fefylenbe mit SWauerwerf ergänzte. £)b unmittelbar 
auf bem gelfen, ber fckUeitöt jn>anjig gup Ijodj fein mag, ba$ £)a$> 
rutyte ober auf Ijöljer geführtem SKauerwerf, ifi ntdjt meljr erfld)tUd). 
$)ie ^Benennung : w *Pufoer*,ftammer", welche biefeS tragt, geigt wentgjien* 
feine fpitere Sefltmmung. 2tn bie über bretjefyn guj? biefe SBurg* 
mauer, welche wofylertjatten bie (Sübweflfeite umgibt, leljnt ftdj bie 
im 3al)r 1684, auö (Steinen ber jerfiörten S3urg erbaute £)orffird)e. 
$)er ttorerwdfynte runbe Xfyurm, beö $)acfye3 beraubt unb fcon oben 
tjerab altmdlig fcerwttternb, jietjt auf einem auö bem ©oben woljl 
jwanjtg %i% breipig (Sdjul) fieti aufragenbeu gelfen, wa()rfd)einlicfy 
I)ier$u müljfam behauen. $)a fid) nur in beträchtlicher £öl)e eine 
Deffnung befinbet, fo gd)t bie (Sage, baß tin jefct serfdjütteter unter* 
irbtfdjer ©ang in folgen gefü&rt tjabe, bie iebodj jeber SBcgrfinbtmff 
entbehrt, ba fctelmeljr ber £l)urm U% jur J&dlfte feiner £otye ganj 
SKauerwerl fdjetnt, unb erfi tton ba an, wo fid) in feiner SKitte tint 
Deffnung jeigt, bie nur mit Leitern crjiiegen werben fann, tint jieinerne 
treppe aufwärts füfyrt. ©roße (Sdjdfce — alfo erjagt bie (Sage 
weiter — befmben fid) in folgern »ermaßt. 33or fünfzig unb me^r 
Sauren Ijabe e8 tin (Einwohner DftctffenbcrgS gewagt buccb biefen unter* 
trbifcfyen ©ang in ben Sljurm ju fietgen. Giint fteinerne (Stiege 
führte tyn aufwarte ju einem fyett ausgeweißten Simmtx: fyler aber 
warb ifym bie mitgeuommene £eud)te plöfcltdj au$geblafen, unb fcon 
tiefer 0lac^t umgeben unb *>on ©efpenfiern »erfolgt, fanb er nur mü^fam 
ben 0lütfweg. (Seit bamalS wagt ^iemanb me^r ben oerfdjütteten 
(Eingang ju fuc^en. 



121 

3>ie Sluöfl^t son ber 9tuine ifi fe^r Befc^r&nft, »on einer (Seite 
burdj ben gelbfcerg, »on ber anbern burd) roedjfetnbe $tytn unb be* 
walbete Serge, unb öon biefer Sage ber S3urg — aon einem Otetf 
»on Sergen umgeben — wtrb ityr Sfcame hergeleitet. 

2Bamt ber gamUtennamc unb ba$ @$to{j Sietffenfcerg entfian* 
ben, ift unfcelannt, äBttt man ber Angabe «$umfcra($t8 in bem fcelannten 
SBerf : „£ödjjle 3ierbe SDeutfdjtanbS' 1 , bafl fdjon im Anfang be8 lüjnttn 
SafyrtyunbertS äötlfyetm *on 0teiffen6erg tc6te, leinen ©lauften fdjenlen, 
fo gehörten bie [Retffenfcerger bod) unfcejroetfelt ju ben ältejten unb 
angefefyenjten 9tittergef<$ledjtern ber ©egenb. Urfunblfc^ erfdjetnt 
SBinter aon Oteiffenfcerg unb feine «§au8frau ©ertrube tm3al)rl267, 
wo fie „in die Urbani m. et conf. bem ÄCofier «$atna meljre ©üter 
in SreungeStyetm, <§f$er31jetm, »tnbtyeim, D&erau, Stltenftabt unb 
Sergen fdjenlen. Suno öon (Retffenfcerg, im 3al)r 1277 unb ßuno b. i. 
im 3a^r 1294 waren 3iegenfyatnff#e Setyeniräger ber ©tabt Ifteuftabt *)• 
3um Stynajienftanb gehörten fle woljt ntdjt, ba erfi Äatfer 9Matl)ta$ 
am 21. San. 1613 ben Äatferltdjen (Ratlj unb (Sammerer Sodann 
£etnrtd} *on Oteiffenfcerg — ben SSater be3 $)omljerrtt ^J^iCtp^> Subwtg 
»on Sfceijfenfcerg, be$ testen SeflfcerS beö ©$lofie8 gfcetffenfcerg au8 
ber 9fcetffenberglfd?en gfamllte — in ben gfreftjerrnjtanb erfyoB %). Se* 
gutert waretf fle, aufer bem mit ber Oütterfamtlte aon @totfl)elm 
gemeinfdjafttldjen, au8 12 S)orffd)aften 6ejie^enben ©tocf Reimer ©ertdjt 
unb ber «§errfdjafft 8*elffen6erg — weldje leiner fremben Sanbe3tjo1jeft, 
fel&fi ber Otttterfdjaft ni<$t einverleibt waren 3 ), — in ben «gerrftfyaften 
(Sppjieln, S)tefc, <$abamar unb ber SBetterau 4 ). 

3toet attablldje Sramiiten fuhren biefen 9tamen, waljrfdjetnlfd) 
*on obengebadjten ©ebriibern äßinter unb ßuno afcfkmmenb; bie eine 
bie äöetterauer genannt unb in b*r testen 3,ett UjreS SejieljenS, allein 



336$mer ltrfunbenbu# ber &et#$ftobt granffurt. 1836. ©. 142. seq. — 
Senkenberg selecta. T. 2 p. 74. 

2 ) SSeurfimbete SRac^ric^ten von ber £errfc$afft Slciffcnbcrg unb bem @totf- 
Seimer ©eri^t. golto. 1776. Urfunbe ftr. 15. ©. 41. - Serfaffer bicfev 
$)fbuction ifi ber ©efceimeratlj SWofer. 

9 Daf. ©. 5. unb Stnt. Wx. 42. 

4 ) Strnolbt SWtejettaneen *uv 2)tylomattf. Harburg. 1798. 



122 

in {RelffenBerg anfäflfg; bie anbete föott fett bem breije^nten Saljr* 
$unbert ftt SBetterSBurg unb auf bem SBefteroalb Begütert, unb batyer 
bte 2Beftem>alber ober SBeller Begegnet ©tele ©rünbe Ben>etfen, 
bafj Betbe tintf (Stammes feie«, felBji baS 2Baw>en. S3etbe führen 
in jllBernem (Sdjtlb bret rotlje, Don ber redjten jur llnfen (Seite fdjräg 
aBtoärtS laufenbe fallen. 2luf bem «$elm $at bie Seiler gfamflte 
jroet eBen fo bezeichnete SlblerSflüge, bte bfterS auSelnanber geBreltet 
ffnb, jttoetlen aud) aufetnanber Hegen, ©agegen $at bte SBetterauer 
gramtlte als «§elmjlerbe jtt?et SfetSotyren unb fügte bem <S$tlb nodj 
etne Blaue SBrücfe (f&ant, SamBeDe, Oüttereifen, $ournfr*,ftragett) ju, 
lefctereS öfters baS 3etdjen einer Jüngern Zinit befleißen ©efdjletyS, 
BelbeS berfelBen, ber ®age nadj, »om Äatfer »erliefen, für rüljmltdje 
a3ertyelblgung einer »rüde, bie tin ©Heb blefeS ©eföletyS, nad) 
gefallenem <Sdjl*ad)trojj, auf tintm Sfel fortfe$te. (Sdjon im 3a$r 1280 
fotl festere« äBa^en im ©eBraudj getoefen fein 5 ). £)odj führten 
nt$t äffe ©lieber bte f&ant im <Sd?tlbe, namenttld) im Satyr 1428 
Smmertd) son OtetffenBerg, beffen (Steger bie Dtyreit auf bem Ǥetm 
unb in bem (Sdjttb bie brei halfen otyne Sörütf e jelgt. S)le SBetterau* 
SteiffenBerglföe Sfamilte ifl im Satyr 1686 im gHannSftamm erlofctyen, 
»Ott brt SBeDer ifl eS nfdjt erliefen 6 ). &Ber ber jtoff<tyen Beiben 
gfamtCten fttyon tit ber legten «§Älfte beS fe<tyS$etynten SatyrtyunbertS 
Begonnene (Streit üBer bie «$errfd)aft {RetjfenBerg ifl auf beren (SrBen 
üBergegangen. 

9toc^ tint anbere, ImSfafang beS fedjS$etyttten3atyrtyunbertS (1522) 
erlogene ftamilit führte ben (Warnen Otobel »on (ReiffenBerg. Dtyn* 
eractytet jte ©anerBen beS (SctytoffeS üRetffenBerg loaren, fo toaren j!e 
bod) ntctyt (SlneS (Stammet mit ben fcortycrgenannten *)♦ Smmertdj 



5 ) 33eurf. 9to#ric$ten. 1. c. 2fat 9*r. 2. ©. 42. — fcarflettung beS »a$ren 
£$atBeftonbe$ $ur grfinblttfen 33eurt$e(lung ber wn ben SRetffenbergiföen 
9Jrätenbenten erhobenen 2fofyrfl$e. 1824. (Seite 37—187. 192. (Serfaffer tf* 
Sanbtoe$HWajor (Scfcott aus <£oblen$, @räfft<$ ©affen&emuföer Domänen» 
Senoalter.) 

«) $>af. <S. 22. seq. Seurf. ftacfrr. <S. 7. 45. 

Darfteflimg ic. <S. 1. 26. - $umbta<$t Stammtafeln, Sab. 291. 



123 

(Robet oon fltetffenBerg führte im 3a^r 1394 im ÄBa^en: jwetftBet 
etnanber förettenbe Seoparben 8 ), 

Sine ©efdjtdjte blefer gamMe »ütbe bie be* «bei* üBer^aupt 
fein, imb im Mittelalter würben gelben, SBegelagenmg urtb alte 
Sreigniffe be* (Rittertum* in Bunter, oftBettfiBenber fltetye aotuBerjtetyen. 
%u$ Bei btefem ©efdjledjt Beftanb bet butdj meutere @tamme$- 
aergletdje BejWttgte ©eBraudj, ba£ bte SBdjter in ben ©tammgütern 
ttt#t mtterbten, fonbern nur ausgestattet tourben •). 

(Sdjon frttyjetttg muf bie ©urg {RetffettBerg gefianben $a6en, 
benn in ber lefcten Hälfte be* §»ölften 3a$r$unbett* fofl Hatto »on 
fRetffenBerg bie nic^t mit »on (RetffenBerg entlegene JButg Hattfietn 
etBaut $aBen, um feinen Beiben @5$nen gletdjeS (SrBe ju tytnterlaffen 10 X 
(Suno aon IReiffenBerg folt am ®nbe be$ brennten Sa^unbett« 
alleiniger ßlgentBümer ber Herrföaft getoefen fein **)• %>*>% *>«* **' 
bet etjfcn HMfte be$ folgenben SaBrtyunbertS ba$ @#lojj fdjon ©gen, 
t^um meljrer Stbeltgen, ein ©anerBen^auS j bamalS Befafien e$ (Suno 
aSint^er, SRarcolf unb Sodann fcon 9telffen6erg. 9tm gretiag nad) 
Himmelfahrt 1349 »erfdjrleB i^nen Äaifer Äarl IV. jttölföunbert Heine 
©utben, tn jrpet Terminen §a$lBar, für geleitete Hülfe, 

„wtbberömße, baf tr Hauff $u {RtfflnBergf »nf *nb bnj? ereifern 

„offen fln fol gegen ©untrer ©raaen oon ©djtoarfcenBurg, »nb 

„allen flnen Helfern, Mb genSunen &on ftalfenjieln ber fl^ nennet 

„etnen JJurmunber be* ®ttft$ ju 3Renfce ic." 
foHten bie 3<rf)fang8termftte ntdjt eingehalten werben, 

w fo geBen tt)ir Hjnen oollen ©etoalt, baf fle *n$ fcnb ba$ {Retdje 
' „pfänben m&gen, *>mB alö fo »iel ©etb als aorgeförieBen fteet, 

„oljne alten unfern 3oro" * 2 ). 

3m 3d)t 1363 Ratten bie ©anerBen oon (RetffenBerg gfe^be 
mit ber ©tabt SHmBurg unb erfdjlugen beren Hauptmann *on Hatt* 



8 ) 9la$ einem Original im granff. 2Crc^it>e. 

9 ) 33eurf. 9tac$r. Urfunbe 9tr. 60. @. 107. 

10 ) $umbrac$i (Stammtafeln, — geterlem 9to#trage unb 8euc$tigungen 
ju Äirc$ner'$ @efc$u$te *on granffuri, 1810. 2*1. 2. 6. 256. 

") Darftetfong 1. c. €>, 53. 

12 ) »eurf. 9ta<J>ric$ten. 1. c, f[nt «r. 12. ®. 38. 



124 

{lein, unb im 3atjt 1374 mit ben benadjbarten gc^tfenfietnern. ßuno, 
Olitter, fein Grübet grtebrtd) unb ßuno ber altere, fämmtti^ *on 
Otetffenberg, erfHegen bamatS Jtöntgflein, fingen $tyUfcp:p »on galten* 
jlein mit bem Beinamen: ber stumme, feine ©ematjltn 2lgne$ unb 
tyre »ter Jfctnber ^J^iCipp^ Utrldj, äßerner unb ßuno* 9tytltw, ber 
entfliegen wollte, befähigte fld) burdj tintn gatt öon ber 9Rauer fo 
fetjr, bafl er nad) adjt Sagen in Oteiffenberg, tootjtn bie ©efangenen 
gebracht würben, flarb. $)te Uebrlgen mufften fld) unb lljre S3eflfeungen 
mit jeljentaufenb Heiner fdjtoerer gezogener ©ulben auötofen 13 ). 

£atte ein (Ritter für ffdj fetbfl nt$t3 auSjufe^ten, fo vermietete 
er feine SDtenjle gremben. 9Ran finbet viele öon ben JRetffenbergern 
ber @tabt granffurt verbunben; namentltd) 1380 ipsa diedomenica 
post Andrea Apost ßuno *on 0teifenberg gegen Jd^rU^c Satzung 
von 32 ©ulben, unb 1444 feria quinta post martini (Suno von 
0teiffenberg, £errn SoljanneS @ol)n, für jatyrltdje 3*l)hmg von 50 ©ulben, 
unb griebrtdj von 0teiffenberg war 1460 franffurttfetyer 2lmimamt 
im @d)lo£ £attflein 14 ). 9to$ öfter waren fle ber Stakt getnb. 
Dljneracljtet Sodann unb ßuno von 0teiffenberg jieber ünt 3at)re3reute 
von 25 ©ulben son granffurt ju Se^en trugen, fo nahmen fle bodj 
an einer gefybe $f)etl, bie im 3a!)r 1377 jtoifäen ber <§tabt granffurt 
an einem Zfyät unb Ulrtcty von Srouberg, SBicebom im [Rtj*tngau, unb 
beffen (Sonnen ^P^i€i4>v unb granf von Sronberg, fobann ßuno fcon 
(Robenljaufen unb (Sberfyarb @d)ellfrty}>en am anbern Xfyell ent* 
flanben war. Qzint SRottj im granffurter 3trc^i»e *om 15. Sunt 1377 
bemerft au$ 2lnla£ biefer getybe: 

„$)er 0tab ijl e^neS fafceö, atfo §erna<$ getrieben fleet »ber* 
„fommen. Ser ber flabe gienbe e^nen faljet ber e$n Hauptmann 
„tfl, mit Flamen «öerr Ulriken von (Stoltenberg ober %txx ^ittpfe 

„ober granf en flu föne ober von 0tlffenberg ober kernte 

„von Ottffenberg ober Suno von Oiabinljufen ober (Sbtrljarten von 
„(5cl)etfrt)ppen, bemvil bergab von ber fiabe wegen ljunbtrt ©ulben 



13 ) Simburger fronte!. SBefctar 1720. @. 45 unb 71. 9*a$ iefctgem ©elb 
würbe -bie 2lu$löfungöfumme 7276^ Ducaten betragen. 

14 ) Urfunbe im gronff. »rfltoe. 



125 

„geben, wer aber tyntn ber iff ftme e^gen «©engifte flfcet, faljet, 
fr ber nit c^n «©auptmannn i% bem &tt ber 3tab jeljtn ©ulben 
„geBen, wer aber e^n gewapente reifige ßnedjt faljet, bem fctl ber 
„rab ütet ©ulben geben, ^>tib wer einen armen man faljet, ben 
,,»tl ber 3tab ... ©ulben geben. Saturn anno dmi MCCCLXXVII. 
„domenica die ante modesti" 15 ). 

2lu<$ bte 3tttter*@efellfdjaft mit bem »Owen 16 ), beren %au)(>t* 
mann in bem Sftteberlanb Sodann fcon Sfcetffenberg war, naljm ju 
beffen ©rotten Xtyetl baran, unb fenbete am 16. Slugufi 1580 ben 
folgenben 3lbfagbrtef nadj granffurt: 

„SBiffent ir bie SBurgermaijk Otat unb Bürger ber ©tat $u 
„granfenfurt, foltd) ©ebot unb ©egerunge al3 »nfj gnebiger £re 
„ber 3tomfd)e ßunig begert fcnb geboten l)at, eudj an ainem tait 
„mtb Ulrtcty »on Jfcronenberg SSifcbum in bemSfctngow snb graulen 
rr flne fun an bem anbem tait f »nb ir bej sjgangen flnt, atjj fle 
„ba$ wot hoffen funtltd) §u madjen, önb smb baj Unredjt baj ir 
„Mtb bie SSwern getan 1)ant an Soljan fcon 0üffenberg «öoptmann 
„ber ©efellfdjaft mit bem Semen in Mteberlanb *ub Salier 
„toonJfronenberg, Sune tton Cfctffenberg Otitter snb groff Sune »on 
„Ottffenberg ein (Sbetf ned)t »nb ben iren Mb fle bamib red$ 

„gemant an »n3 ju ober an ober an fiinfen 

„ge na<$ altem £erfommen, &nb in baj nit fcon fcdj 

„wlberfaren mag, n?enn fle nun *ttfte ®ef eilen flne in bem Senden, 
„snb wie fl fcon ©efellfdjaft wegen nit getanen mügen, wir 
„muffen inen betjolfen fln ju bem regten, tyerömb fo wollen wir 
„granf «©einriß *on 9Rontfort <§re ju Setnang, Ulrtdj ©rase gu 
„SBiirtemberg, J£un$ ber ©efetlföafft mit bem Sewen $u ©waben, 
„Sutrlngen ju (Slfaj, ju granf en, fcnb Ulrt<$ fcon «&ot)enlo$, Ott 
_„fcon «öadjberg, 9Rarfgra*e £an$ fcon «öadjberg, ©rafce grtebrtd) 



15 ) ttrfunbe tm granff. 2lrcf>toe. 

16 ) ©iefe ©efeflföaft warb m Steebaben errietet unb i&r ©ttftungäbrief 
tf* batirt: „ben ne^flen Dornftag &or ©t ©atft 1379. abgebnuft in£erjog$ 
(Slfafftföet fyxonid. S3uc| 2. Sap. 43. — SBinlelmann S3ef*r. »on Reffen. 
%% 2. 6. 342. @ie warb au* „bie ©efellf^aft mit bem grimmigen ?6wen" 
genannt. 



126 

„ »on Jjoljen fattttn, ®ra»e 3)ag »Ott 3oOwttf tat ©war} ®ro»e »on 

r 3oöer f ©ra»e grtbrl$ »on 3oÖcr, ®r'a»e äRulm »on 3otfern, fltubolf 
„<£erre ju Jtyburg »nb Me ®efettfdjaft gemeinltdj, «§eren Stttter »nb 
„Jfcne^te, alj wir Jefco »ff bem SSelb flen, »6er ©inb flti f »nb »nfieere 
„baran bewart t)an, »nb baj ju Urf uttb, fo Ijaben wir tote obgenant 
,,©ra»e «§elnrt<$ »on Sfttonifort »nb Ulrtd) ©rafe §u SBirtenberg 
r,M|j algen3nfigel »nb »nfl e ©efelfdjaft gemetnlldje . . . . wegen, 
„ber S5rief ifi geben ju «§ergart8Jjujj uff bem Selb am 2)ornjiag 
„na<fc »njje gfrauwentag affumtton bo man jalt »on ©otö ©eburt 
„breiten Ijunbert 3ar »nb bamadj in bem adjtjtgejten 3are. 
ferner : 

„toon »n8 ©raf £ugen x »on «§atlgenberg, <§er$og fcune »on 
„$egf, ©raf £an$ »on SBlrtenberg ben Jungen »nb ©raf jjrteb* 
„rtdj »on ßelfenfiain 
„$)te »on jjranfenfurt, wir lajjen »djurtfien, ba| wir ju bifen 

„39ten mit »njjen ©raf Ulrtdj »on Sßirtenberg uff ben 

„Sßelb fm wir »nb »njje biener bie Jefc 3umat mit »nf »ff ben' 
„ffielb flnt, »nb wollen bamit wir »nb »njje Wiener »nfer Sre 
„ge^n 3n beforget ^am SSfigelt mit »njje aller «Saiden mit ©raf 
„£ugen »on «£etitgenberg Sttffgd, tvan wir bie »nfle tttt bty »n$ 
fetten. ") 

Snbeffen Ijatte fäott am 4. Sfogufi 1380 ber ßrjbtföof Slbolpty 
»Ott SKainj tintn SSergletdj jwlfdjen ber (Stabt granffurt unb „allen 
»on ßronenberg, aUtn »on 0teiffenberg »nb allen ifyren Reifem, »nb 
allen bie in beraube begriffen flnb" batytn »ermittelt, bafl ffe binnen 
beftimmter 3eit @djtebSrld)ter ju (Sntfäeibung ber @a<$e wählen 
fbUtat, unb würbe angefügt, bafl ber, welker fl<$ biefer nlfyt unter* 
werfen wollte, fottt* fedjStattfenb ©ulben Strafe geben 

„ober folte jwölf &ntü)tt »nb jwolf Sßferbe ju SHenfee in tint 
„offne Verberge, ba jie »on ber anbern $arttjle ingewifet werben, 
„in ©tfeUfdjaft funben, unb brauen tint . ♦ . tjalben, al$ lange 



1T ) 9la$ ben JDrfgfnaMlrfimben im granffurter Wc$i*. <Da* <Dorf, wo 
biefe Urfunben auägeftettt finb r ift wa$rf#emlie& $>ergertö^aufen im @ro$* 
Jerjogtjum Reffen, gürftentjum ©tatfenburg. 



127 

„t>t$ bafc jle ber aubern $ artete bic fedjStaufenb ©utben genfc* 

„U^cn unb tuol bejalet Jjebtett." 

$ie getybe warb am 12. 9lo*. 1380, unter Vermittlung be$ 
(SrjbifdjofS Slbofyty »ort SWainj, bur$ SdjiebSridjter — fcon Seiten 
ber jtronberger unb Oietffenberger tt^ren fotöje: ©erwarb ton UffterS* 
Ijetm unb £ielemann ton äfttdjetbad), öon ftranffurt 3Wetjler «§etmamt 
ton £)rba unb SWetfier S^ictaö »en 9Jtyfoer — Beigelegt unb öer* 
fügt, baf granlfurt ba3 Äeljen be$ Statut ton Sfceiffenberg ton 
25 ©ulben auf 50 ©ulben Jdljrttdj erljöljen unb jeneö be8 ßuno 
ton OUiffenberg ton 25 ©ulben mit fieben ©ulben Jdfyrltd) öer* 
utefjren follte 18 ) bod) bauerte bie, geljbe mit ber ©efelifdjajt totn 
Sotten nod) fort, roeftyalb Jtatfer 2Benjel betbe Steile nadj 3Wergent* 
§eim öorlabete, n>o jebodj bie Könige mit bem Soften ntdjt erfdjtenen, 
n?ie eine Urfunbe btefeö JfcatferS ton 2)onnerjiag tox 9Barta 9Ragba* 
lenentag 1381 geigt. 49 ) 

3m 3a()r 1384 seeunda feria proxima ante nativitatem 
gloriose virginis Marie (6. (Sept.) errieten bie ©anerben be$ 
SdjlofieS SReiffenberg einen SSurgfrieben. 9ltt fote^e erföienen: (S6er* 
ijarb Setyfie, Burggraf ju grtebberg, ßraft tton«§afefelb, Sodann unb 
ßuno Jtdmmerer, ©ebriiber, Sodann ton Sannetfe, «§an$ ton «öirft* 
tyorn, 9ttarfolf son ßieeberg, äBalter üon Sronberg, Sodann unb 
©ottfrieb ton Stocfljetm, ©ebriiber, %fylipp$ ton ßronberg, #riebrt<6 
ton 0teiffen6erg unb Sodann toft 0teif enberg, fdmmtttd) JRitter, ßuno 
gtobel ton Staiffenberg, Sodann ton Sdjarpenjiein, ©erwarb ton 
«§ujlir$l)eim, ßuno ton Sfceiffenberg, ber dttejie, ßmmerid) Otobet, ber 
dltefie, (Smmertdj 0tobei ber Jüngfle ton 9fcetffenberg , Stymar ton 
Sfctfenberg, ©ottfrieb ton £ön>enjfttn, fflrenbel ton «öönberg, ßraft 
unb ©untram, ©ebriiber ton «§afcfeib, (Smutertdj unb £enne ton 
Otetffenberg , £enne unb Stymat ton Sangenau, Sofceger ton iötttn* 
jiein, ßonfcmann ©alter ffiruno ton Sdjatpenjlein, Sonrab ton <5lee* 
berg unb «öetnrtdj Sure ton Jfcafceneinbogen , fdmmtltdj ßbetfnedjte. 
3m galt jhrifdjen tintm unb bem aubern ©anerben Streit 
entfielt, f ollen fieben ton ben Stoumetßetn gerodete Sdjlebörtdjter 



18 ) Senkenberg selecta. %ty. VI. S, 613. 

19 ) Urfunbe. Senfenbergtföe Sammlung rarer Utfunbem %ty. 1. S. 8 



128 

bie (Sadje entfdjetben; wer ba8 ©ertdjt (ber (Sntfäetbung) tjtnbert, 
jatylt Binnen Sa^rcöfrtfi fünfzig ©ulben in bie SSaufaffe be3 (^^(offed 
ober sediert fein Otedjt am (Sctylojj; lein getnb eines ©anerben foll 
^Äufent^alt im <Sd)lofl 1)aben, fcerabreben fle. 20 ) 

Sie toanbelbar ber 93efi| ober fctetmeljr ba8 3tedjt, fld) eine* 
folgen (SdjlofieS in allenfaUftgen gelben ju bebtenen, n>ar, ergeben 
bauten berer, bie im 3al)r 1400, alfo nur fedjjetjn Saljre fpäter, 
als ©anerben be8 (SctyloffeS Stetffenberg genannt werben. (S8 waren : 
Sodann fcon 9tetffenberg , Salter von ßronberg, 3ol)ann son (Stocf* 
Ijetm, Sodann son 2Batbetf, ßberljarb 2Bet8 son geuerbad), (Suno von 
Otetffenberg, gfrtebrtdj tton Sfcetffenberg, ftranf »oh (Sronberg , ©ottfrieb 
son (Stocffyetm, Sodann 3cmetin »on ßobern, (Smmertdj von Otefffen* 
Berg, £ufc von Dttenfletn, (Smmeridj (ftobet von Otetffenberg , £enne 
son (Sleen, «öenrtd) (Sure »on ßafcenelnbogen , Otto Kämmerer üon 
$)alberg, ßppdjen »on (Sleen, «öeinrtd) ©raffebacbe, (Sonrab songron* 
borf, <§etnrt<$ son Stnbau, $)tetrtdj ©pedjt von Shtbenljetm, ßtintiti) 
von (Slf erlaufen, ßuno von Sftetffenberg ber jüngere, ©eorg Sftenbel 
son £onberg, J&artmann toon 9Bud)e$ ber Jüngere ) 2)ann von Sßrun* 
Ijetm, «©einriß *ou SWafiau ber jüngere, ÜKarfolf fRobcl von Otetffenberg. 

(Sedier 1457 waren bie »on Satbrunn, 1480 bie von$Bttttx$* 
fyctm, »on £attfiein unb von 23adj, unb 1515 Sodann son abreiben* 
fleht unter ben ©anerben. (Bit waren in ber SKitte be8 fünfzehnten 
Sa^unbertö in brei Steile, bie som (Stamm ober <Sd)ttb Steifen* 
berg, bie au& ber äöetterau unb bie von ber %<tf)n gerieben. $)a3 
©gentium be$ <Sd)lofie3 IReiff enberg , wentgfienö befielt S3enufcung 
in gefeiten, war unter biefen serfdjtebenen gamttten fcertJjetlt 
SKandje berfelben waren audj mit eigenen Soljnungen im ©ctylofl 
unb befien S3cjirf angefefien, mehrere mit Otetfenbergfdjen Xödjtern 
öerljeiratljet 21 ). 

Sie vidt ber ©anerben von 1384 erfdjienen 1400 ntdjtmeljr 
unb an lljrer (Stelle rote öiete Qlnbere; burefy iäljrltdj wedtfetnbe 
SBaumeifler würbe ba$ gemeinfc^aftli^e Snterefie im S5ejug auf baö 



20 ) ©eurlunbete 9ta<$ru$ten :c. 1. c. Anlage »t. 
2 Brnolbt I. c. fcarfletlimg i<\ @. 24. 



129 

flaner6fdjaftH<$c fl9eftfct$um beforgt. 3m Satyr 1419 toaren fofdje* 
(Smmerfdj unb Suno, unb im 3al)r 1458 #enne unb gric^ti^ von 
Oteijfenberg. * 2 ) 

dmmerfd) Wöbet von Steiffenberg (ein ©anerbe be8 ©dtfoffeö) 

tyatte Stnfprücbe an granffurt uub vergttdj fldj roegen folget. (& 

qufttfrt: feria sexta ante Barthol : Apost. 1394 (22. Stuguji), bafl er 

„vmb fotid) 2fnfpra$e aU tdj vnb Kuno ifcunb mtytt ©ruber 

„gehabt l)an an ben von Sfcanffurb von ßuno et$roan m^nS ©ttff* 

„bruberd tvegfn, ben fr btener tob fdjtugen vnb audj vmb fd)aben 

„aW fle vnb bte treu vnS vorfctben atö man vor «§afcfiefn jog 

„föebf giert" 

tyunbert ge^tt ©ulben ermatten tyabe. Sr verbfnbet ftdj jugtetd) ber 

©tabt, nt<$t gegen fle ju bleuen. ©ottte er baS SSerbunbntfi auf* 

fagen, fo mufl er füufjfg Outben jurutfjatyten. 23 ) 

SBafttyer von Stetjfenberg trieb auf 3Kftttood) vor ©t Äiltan 
(7. 3uti) 1406 ben granffurtew jtoei unb jroanjtg Rammet weg 
unb Beraubte bie SKejjfaujleute; $P^iIi^)p von Wetffenberg warb am 
greitag nadj St. »uca^Sag (24. Dct.) 1410 ber ©tabt getnb, unb 
ber ©ewarbrtef bem SSurgermeijler ben 26. Dct. jugejieflt. 3m Satyr 
1411 uberftef er jtoel Surger au$ ghranffurt, bie in eigenen ©efdjäf- 
ten ritten, bei ßtoppentyetm unb natym ttynen ba8 Styrtge, bei weiter 
©ctegentyett tin $ferb berfetben burdj ben £al$ gefäofien tourbe. 
3u gteidjer 3*it nal)m er jtuffdjen Dortehoett unb ©rouau jtoet 
(Simvotyner au$ erjierem Ort gefangen, beraubte unb föäfete fie. 3n 
©ronan verbrannte er ba$ granlfurter (StgentJjum, unb natjm vor 
ber ©tabt fetbjt ©djafe unb Rammet toeg, angebtidj fedjStyunbert 
©tuef. Die ©tabt vergalt e$ tym mögtldjfi unb natym tfym 1412 
brei SPferbe unb Anette gefangen. (Sbenfo trieben ber ©tabt Diener 
sexto sabbato post vincla Petri 1413 von (Äefffenberg adjt unb 
ftebenjtä Jfcütye unb tin unb bretftg 3tcgen toeg. Die ©tabt ver* 
forad) Stütfgabe, mnn man ben Ui (Stoppentyetm gefangenen ©ärtnet 
befreien unb ben jugefügten ©$aben erfefcen werbe. * 4 ) 



la ) ttrfunben. 
") Defgleiefren. 
t4 ) Defatetye». 



tao. 

dint anb^e getybe ma$ie bie @a<$e no& .frei^eiter. - £ei; 
(Stabt granffurt <Solbner Ratten, als Reifer ber <^tabt griebbcrg 
gegen bie ©efcriiber (Smmerldj, 9Rarj!(iu6 unb äBatt^cr .^on, JÄ?ifftiVf 
berg, »or Ojlern 1413 btefen einen #ne$t, äntn Ättafce», eine 
5tvutbru|i unb t»a$ bagu gehört, genommen unb ben grtebjergern 
übergeben; aud) niedreres SJtel) »on 9tetffenberg roeggetrtebfn, mlfyt 
Untere bie SReiffenberger mit »ier unb fec^jig ©ulben aijSlojien. 
3n einem aBefdjtoerbeföretbeu berfelben an ben Raffer ©tgtönnmb 
vom 1. gek. 1415 erjagten fie ben SSorgang atfo : 

' „ . . . , . . ♦ 3ludji gnebtger «§re ift ein firdjineffe j$xli$ h% 
,,»n3 gelegen genant »ff beut (Selberberge, bar»ff ijl SSedjtram »on 
w 33el»fl-ber »on granffurt Hauptmann, mit tren aäfitfteat »nb 
„Wienern fommen »ff ben anbern £ag nadj ber Ä$r<$meffe, als 
„xuit baj nennen »ff ben 2Bal$tag, »fffejlic^ »nb au# ber ^pit 
„gribebg biener mit tym, »nb fyat SBedjtram jjr Sßann^t mk J?me 
„gehabt »nb iji bamibe abgegeben mit ijre f^ü^enunb bienem 
,,»nb l)at »n$ »njjern fon »nb fnedjt »fj einer gelten Jfir^en ju 
„©efangntfj bradjt »nb tjim»eglaffen globen ben »on grfbbg tren 
„btenem »nb flu ber »on gttbbg biener bcffelben nadjtS na<$ ber 
„ J)ait in ber »on granffurt flotfe gen. ©onemefe gereben »nb ba. blieben 
,,»nb flu ba getjalben ober nacfyt, atfe$ in guben ©laubetv an 
„gefyebe »nb »n»erbfenet. Wuti) gnebtgr <&erre fo Jjat a^edjtram 
„tr «§aupiman tr Bürger, ©uibener imb Wiener für »nfi ftoffe 
„(Htfftnberg gerant »nb »n8 »nb ben snfjern St&w »nb gejje.gnom* 
„men »f unb tynne granffurt »nb bie »nfje getrungen, baj fie t$ 
f ,»or »ier »nb fedjfctg ©ulben müfcen fofen, audj rotbber ere unb 
„redjte on ge^ebe »nb an allerlei f^rtfte ober ©etoarwnge an 
,,»n$ ober »nfj ©anerbtn. 

£)a granffurt bie Verausgabe ber ©efangenen unb ber Seute 
»en»etgerte, i»eii fie att; Helfer ber griebberger .geljanbett Ratten, 
fo erfdjtenen feria tercia post festum nativitatis beate marie Yir- 
giins (6. (Sept.) 1413 jttrifdjen an unb jroet ttijr SWtttagö (Emmerich, 
SRarfittuS unb äßalt^er »on tfteiffenberg, ©ebrüber, »or granffurt 
unb trieben brefljunbert (Scheine, mefbefudjenben ßaufteuten getj&rtg, 
fobann ben bürgern ^unbert neun unb breipig Äii^e unb fytnbert 
Rammet toeg, 



„vnb # baj gefAeen vg SiiffenBerg tonb toibbet batüt." 

3)er geJjbeBrtef, vom vortyerge^enben Sage au$geftetft, nnirbe 
etR am $agt be$ UeBerfafl*, nadj brei Utyc UBittagä geBrafy. Sc 
iji von (Smmertdj, SflarfittuS, SSJalt^er, ©eBrubern «on 3tetfenBerg, 
«gartmuttj »oii 2B9ffenBa<$, 2trnolb von SBejlerBurg, 3o^ann von 
©djttjtyenjietn, genannt 33rune, auögefteUt 

SDie ©tobt granffuri, toetetye biefe gefybe gern Beigelegt gefefyen 
tjdtte> (erriet. (Snbe .©cptemBer 1413 nadj grtebBerg unb verlangte 
SoSfajfmtg ber auf beut ©elberBerg Bei (ReijfenBerg gemachten ®e* 
fangenen, grtebBerg lehnte fotx^eö ab, »eil e& tljre geinbe feien 
tmb mit namentlich einer berfelBen 

w (fan{$ltt. von (Slvtnjlabt felBIS mit ber $ant in be$ tyetlgen 

„rtdj* fUjfe Bty »n£ ty nadjt fuer gefcBoflen" 
2fo$ bie StetffenBerger fcfycieBen gegen (Sube be$ SatyreS 1413 fid) 
über granffuri Beföroerenb : 

„ben eblen jirengen vnb fefien ben £errn unb bem Könige' vnb 

„.©efellen gemetnigli^ ber ©efelfäaft mit bem Sfel", 
ttjetöjeä granffurt am 3. <Dc$.. 1413 als ungegrunbet barjleflte. 

3w ©tmfiett ber 9tciffenBerger nahmen mehrere an ber getybe, 
am 30. 9tov. 1413 £(jett; fcubtvtg ©oubeg, Gmmeridj von £afc* 
jiein, Ǥartmut$ Țn JfcremolbfUtn unb 3oljKMlt von ǚoljfyaufen ; auf. 
üWeuJaljr 1414 .SBttyetm ©raf von ©üb unb Sodann von Sieb, 
©eBrüber j auf IKarie £immetfafypt .©atetofyn 3nnglje*r jug)fen6urg unb 
am 17. geBr. 1415 Bityetm £err ju JReidjenjietn. 

©djon am &. 3<m. 1414 Ijatte granffuri dn ©djrefBen an 
bie ©anerBen in 9tetffenBerg, namenttt^ an ßuno ben altern, ßuno 
ben Jüngern, ©eBrüber, 6mmetri^, «&cnne / (Smmelridj, ßuno, ©ott* 
frieb , ©eBrüber , griebrid) ,' äRarftttu*, 9iboty& , ©eBrüber , äße von 
(Reift enBer^ 

„vnb anber$ tyr bie ©aumeifier vnb alle ©anerBen gemcinl&lidj 

w be8 ftopee ju JRiffen6erg tt 
erlaffen.,. biefeiBen Benachrichtigt, <Bmmert$, SWarfUiu* uitb äBafttyet 
»on SteiffenBerg litten ber ©tabt aBgefagt unb angefugt: foUten fte 
mit biefen etwa« gemein tyaBen unb beätyalB ©djaben erleiben, fo. 
tooHe bie ©tabt tyre S$re Bettafcrt fyiBen. ©teilen »rief erltefl bie 
©tabt. jjriebBerg feria tercia proxima post dominicam caniate 
\ '' '9* 



132 

(9. 2Rai) 1314. $>ie übrigen (Sauerbett nahmen {einen Xfylt an 
ber ©adje, unb bem^enne »ort fltetffenberg würben barum tm&ugufi 

1413 fünf Jfcütye, jwei Ddjfen unb etn Äart unentgelbtidj wieber 
»erabfotgt, bie iljm genommen waren. 

SBefcfywertidj war audj ben JReljfenbergern bie geljbe, barum 
ertiepen fle nidjt nur fdjon am 7. <Dej. 1413 eine beflfatjlge ®enf* 
fdjrift an »tele Surften unb £errn, weld)e granffurt am 20. 3anuat 

1414 beantwortete, fonbern fle wenbeten f!<$ aud) am 1. gebr. 1415 
— wie bereits angeführt tft — an ben ßaifer fidj bariiber befdjwe* 
reub, bap granffurt ber ©tabt grtebberg gegen fle, S5eiflanb teifie. 
9Cudj ber Sfcatl) in granffurt fyattt tintn ätotett an ben fidj bamalä 
in ßonftonj auffyaltenben Jfcatfer ©iegmunb gefenbet, unb bicfer fürtet 
am erften greitag na$ ©anct Qlntonientag 1415 ernfUfd} an bie 
Stefffenberger , beuen er befonberö vorwirft, ber ©tabt erfl baS SSlcl) 
genommen unb nadjljer ben getybebrtef gefenbet unb fldj in einem 
aJergteidjötermin in 9»ainj nic^t *ergttc§en ju Ijaben. Sr befdjeibet 
jugieicfe betbe Steile »or fldj uad) Conftanj: 

„SSff ben HWonbag na<$ bem ©onbage JReminiöcere in ber gafien." 

Slber biefen Sag lehnen bie SReijfenberger ab unb bitten ben 
Äaifer, einen folgen in £&d)ft, TOain^ SitoU ober Gronberg ju fjalttn. 

din um Dfiern 1415 in 3ttatnj *erfu<$tet SSergtef^ fam nidjt 
ju ©tanbe, unb bie ftefffenberger föienen tyterju wenig geneigt, ba 
fle fogar, wätyrenb etneS toon bem Srjbtfdjpf ju SWainj vermittelten 
SBaffenfüttfianbeS, am 25. 3Karj timn Reifer ber ©tabt, £enne 2Bene 
»dn Qiiü}tn f bei ßelflerbad) gefangen nahmen. Stodj im 3al?r 1418 
bauerte biefer (Streit, greitag sor Wbani (17. 3uni) nahmen bie 
griebberger »or bem ©c^tofj (Reiffenberg einem Uftnger (Sfnwotyner, 
.beut tfaibenwfrtfy , ber ©anb auf ba$ ©djiofj fuljr, jwei Sßferbe weg 
unb matten ben Äned)t tum (gefangenen; bod) würben foidje auf 
ffierwenben be$ 9tatf)& in Ufingen frei gegeben. Studj bem Guno 
»ön Steijfenberg warb tin Stnt^t, $ferb unb ©efdjfrr genommen, unb 
granffurt flagte in bentfelben 3at)r gegen bie föetffenberger bei bem 
tfafferUdjen J&ofgeri^t in ttonfianä, ba$ audj Sabung erließ. 

3lm 7. 2fyrfl 1419 würbe biefe getybe enbtf<$ burd? ben (Srj* 
bff^of *on 9Ratnj in «$anau gefügt unb ba$tn bergli^en, baf bie 



133 

©tfangenen befberfctt« toSgelafien würben, unb bafj !e(n Sljetl bie 
ftetybe erneuern fottte, otyne ein ganjeg 3atjr »orljer 

w in trem offen »erjtgelten ©riefe, bie gürwort »ffgefagt ju tyaben." 

Um btefelbe &it tyaite Öfrtebrtdj »on fteiffenberg, genannt »on 
(Sfdjfcadj, Sürgen, be$ @$ult$eif est <Sot)n »on SGtebererleubadj, fangen 
unb Hjn in ber £6lje (bem «§eutjutage fogenannten Saunuö, in wel- 
kem fteiffenberg liegt) an einen Saum btnbcn Reifen, 

,,»nb mit 9Wa£e (3Boo3) »nb fuß tun »erfloppen, bag er bot Mick" 

Qfadj raubte er ben fruttn itjr SJtet), ba* er Jebocfc wieber 
IjerauSgcben mufte 25 ). 

3m Satyr 1419 fingen bie gfranlfnrter grtebrtdj *»on (Äeiffen- 
berg „ben man nennet £anje." 2tm 20. (Sept. warb bie <Sad»e»er* 
glitten, griebrtdj »on SRetjfenberg „ben man ntnnü ßfdjbadj", 
«§enne »on Otetjfenberg genannt gar, Sertct »on IRetffenberg unb 
£enne »on Jftetjfenberg genannt £ed?enne feine ©ruber jtettten an bie« 
fem Sage ünt Urfunbe a\x$, in weicher obgebadjter grtbridj allen 
Qlnfprüdjeu an grranffurt ber getybe unb feines ©efängntffeg wegen 
entfagt. 2lu<$ giibrüty, a»arf!Uuö unb »botplj, ©ebrüber, grtbridj 
»on Jftetffenbergö feet. <§ö£ne, entfagen an bemfelben Sage allen 2tu* 
fprüdjen an ftranffurt 26 ). 

Jßtjütpp »on 9tetjfenberg madjte fd)on feit ßnbe beö »ierjetyn* 
ttn 3aJjrtyunbert$ Slnfpriidje an JJranffurt, wegen efneS Hjm Sei einem 
3ug ber <Stabt »or baö (Sdjtofl «öattfiein jugefügten (Stäben tot 
bem £)orfe SlrnolbStyatn, wo beren Sölbner Stttty unb Sdjule »er* 
brannt, einen ®inwotyner erfdjlagen, unb iitteö geraubt tyatten. (Sr 
fdjtug ben erlittenen ©djaben auf fe^Styunbert ©ulben an. <5tit 
bamalö waren bejiänblge 9Ktfi&elllgfeiten jwif^en itym unb ber (Stabt 
{Jranffurt 5Cm 6. gebruar 1420 »ermittelte Siganb »on 93ud)e8, 
9lmtmann ju (Sppftetn, einen SBaffenfiittjfonb jwifdjen beiben btö jum 
erjlen gajienfonntage , unb SDonnerftag &or St ßgtbtentag (29. 



25 ) £a$ fett »enger üRoie angeführte beruht auf üRottjen unb ttrfunben 
im granlfurter Brcfctoe. 

26 ) $te Driginal4trfunben im 3(n$to ju granffurt. Sl&gebrmft bei Sen- 
kenberg sei. 2#I. n. et 74. 



134 

Sfogtift) war unter beffen SSerwenbung tin gutttdjer Sag, ber $u 
einem SSergteidj führte, in befien JJotge Jßljlttbb fcon 9tetffen6erg 
am 21. (Sept. 1420 eine Utfunbe auäfietfte, in ber er atten 2tn* 
(prüfen an granffurt entfagte wnb ba$ 23erfpredjen anfügt binnen 
jwet Salven ntdjtS gegen bie ©tabt $u unternehmen 27 ). 

«m 9HtÄ)e(3iag 1425 natjm 9Rarjttta't son Oteiffenberg, 9tmt* 
mann ju <§ofljeim, ben gfranffurter Weigern ttjte ©d>«afe ju Leiber«* 
^ttm, (Stiftet unb ©Inbttngen, unb antwortete, ba man fie $urfi<ffof« 
btrte; fle feien aHe gefätadjtet. JDietrid) üon «§attftetn unb 5tbotp^ 
von Oteljfenbcrg unb „efeltSje »nfer- ftrauWen *on 9laffau Wiener 11 
berannten im 3«t>r 1428 baö ftranffurttfdje ©djiof SBonameS, trieben 
bort bie ©djwetne unb &or jjranffurt bie ©djaafe an& bem $fetd) 
weg. * 8 ). 

9(m 3. Stugufi 1437 eroberten Sonrab, Srjbtföof fcon SRainj, 
©fetljer *on 3fenburg, «§err ju93ubtngen, bie ©tabt {Jranffurt, *übam 
»on 2(Henborf, 3ol)ann £8o$ »on äBatbecf ber alte unb äBttyetm 
©taffei ber alte, ba« nur tint t)atbe@tunbe *on JÄetjfenberg gelegene 
©$toj5 fiattfktin, unb Bettelten e$ in gemetnf<fyaftti<$em JBejty. Un» 
gelegen war ben Otetffenbergern biefc Sltyt. Oefter« $. 33. in ben 
Sauren 1433, 1434, 1435, 1442, 1446 »erfutyen jie, bo$ vergeben*, 
befien Eroberung mit »ffi * 9 ). 

3m 3atyt 1437 iberfitt JRuter öan Retffenberg ba$ bem fltoftet 
Ämrturg gehörige 2>orf ffiitfflabt, unb trieb 600 ©djafe weg. 80 ) 

(Srjbtfdjof ©ietrtdj »on QRainj f^fof am ©ontag 3n*ocatott 
(10. 2Rär$) 1443 mit ben ®anerben beö ©djlofte* ffietffenberg einen 
£)effnung$&ertrag ab, unb erwarb gegen 3«tyfang *on 1000 Outben 
unb f%tt$e öntrtdjtimg *on 100 ©utben ba8 9te$t, ff# be$ 
©Stoffe«, fo lang er lebte, in feinen Kriegen gu bebienen unb fotdjeö 
ju befefcen* 2(e^ntt$eu Vertrag f<$tof 8anbgraf SJubwlg &on Reffen 



2T ) Die DriginaMttfonben im Strato &u granffuri. — ©enfenbng 1, c. ©. 71. 
**) Urlunben. ' 

29 ) ?>efgleu$en. 

,0 ) ©<$mibt ©ef^f^te be* ©rof Jeriogtyum« Reffen, liefen 1819. %$l 2. 
©♦ 151. 



135 

mit ben (Sanerfcen am Sonntag nad) St. 23atenttn«tag 1449 ab. (gt 
jat)(te 166 dtotbeit, «nb bafür toarb tyni ber ©cbraudj be3 S<$(pffe3 
ftetjfenberg frt feinem £rieg gegen ben S3ifdjof »on ffiuqburg ein- 
geräumt. 31 ) 

3n ekn bfefem 3af)re 1449 auf St. SSincenötag (24. gNat) 
Berau6en #enne &obet «nb Smmeridj, Smmeri^ feef. So1)n, 6cit>e 
»on 0leiffcnberg , Stfrib »on ©iauburg «nb iljre SWttvitter, a\i& bem 
Sdjloff {Reiffenfcerg mehrere tfaufleutc anf ber Straße, too «gerrn (Sberbarb 
»on (Sppflein, $errn ju tfonigfletn, ba8 ©efette jujtanb; biefer jagte tljnen 
bic SJewte ab, machte (Smmertdj »on 3)tetfd) gefangen, unb tdeb bie 
übrigen in ba$ Scfcfof ju äBefytljetm. 63 fam jut geljbe. Smmertd) 
ton fltetffenberg fimbtgte bem (Steiner bie £el)en auf. Stuf $)oro- 
t^rentag (19. Sept.) nahmen $tnnt JRobef unb (Smmertdj »on 9fcetf* 
fertberg itnb Stfrib ©iauburg ben tfönigfteinern »or $&ntgftetn, 2ßa* 
gen unb Sßferbe, fingen ^Bürger unb Stntfyt unb plünberten. S)en 
fofgenben Sonntag traten fte gtetdjeS in bem $)orf Otobe, toetdjcS 
fic »erbrannten. S)te£ aHeS gcföaty au$ beut Sdjlofj »eiffenberg 62 ). 

$)ie Sadje toarb fpiter »ertragen unb gab ffierantapng, baß 
We ©anerben »on Oteiffenberg mit £err (Sberbarb von (Sppffrüt, £errn 
$u Äönigjtein, am Sonntag nadj Sodann i im Sommer 1452 ünm 
äfcrtrag fließen, na* roeldjen Strungen jtuif^en ifjuen tytnfiitjro 
gütli^ ausgeglichen toerben fotfen 33 ). 

$)urdj einen Vertrag »om 9Ktttn>odj nadj Sonntag Dculi 
(7. 3Kär$) 1453 festen bie ©anerben fejl, baß au3 ben bamatt bliU 
Ijenben beiben Stammen »on Oteiffeuberg, au$ jebem ber 2WtefJe bie 
Seijen empfangen, baß lein ©aiterbe, ber feinen Xtyil an bem Sdjioß 
»erlaßt, benfeiben oljne gemeinfame (gtnjiimmung Qltter wieber erljai* 
teu, unb bafj {cber, ber mit einem brüten jur getybe fommt, fein 
Sfyeit an £el)en unb fonftigen ©emeinfd)aften einem ober mehreren 
Oteijfeubergem »erfefcen fotl, >amit bie 2lnbew behalt uidjt ju Sdja* 
ben fommen 34 ). 



31 ) ©eurl. 9ta#ric$ten. 1. c. %nl 9ir. 16 unb 9ir. 18. 

32 ) Urlunben. 

83 ) »eurf. % 8nt 9^r. 20/, 
34 3 £)ef0fei#en 2fol. fix. 6. 



136 

3tt einet gfetybe, n>el($e Sanbgraf . fcubtotg L ber gfrtebfertige, 
toon Reffen mit £an0 unb ßngelbcrt sott (Robenjieltt, «&an$ fcon ßron* 
Berg, (Smmertdj son Stetffenberg, ßarl (Steint öon 93ergen, unb <§am* 
man Sdjter im 3at)r 1453 tyatte, unb »oran au<$ <S<$ultljei8 unb 
©emeinbe son Oteijfenberg $()eff nahmen, burctyjogen ^effif^e ©öibner 
jerfiörenb bie ©egenb 35 ). 

(Sammtftdje ©anerben be8 (Sdjtofieö Otetffenberg betätigen am 
£>ienjlag nad) (Sonntag Subtca (5. Stprit) 1457 ben frühem Sutg- 
[rieben, unb erweitern ifyn no$ baötn, bafj son jebem (Stamm ber 
©anerben <Sd)ieb3ru$ter erwägt werben fottten, wetöjen bie SWadjt 
erteilt wirb, (Streittgfeiten jwffdjen ben ©aner6en $u entfdjeiben. 
£)er (Stamm fcom (Sdjilb fott jnm, ber (Stamm &on ber SBetterau 
gtefdjfattä jwei, ber (Stamm fcon ber £at)n einen unb bie gemeinen 
©anerben foflen brei <Sd)ieb3ri($ter wätyien. 2)ie ^Ausfertigung be* 
SBurgfrtebenö, 

„imb anbere »nferS (Slojj tyejfiige 23erfdjrtbttnge," 
fotten in bem beutfdjen $aut in gfranffutt fcerwatjrttd} ntebetgelegt 
werben unb mit brei <S#lüffetn fcetwatytt fein, beren einen bie Bei« 
ben (Stamme fcom ©djtib, ber &on ber SBetterau ben anbern, unb 
ber &on ber Äatyit ben britten tyaben fotten, 

„ben gemeinen ©anerben bamtyt §u gewarten, fo b^tfno^t ift" s$ ). 

Srjbtfdjof SDtetljer \>on 2Ratn$ erwetterte auf (Sonntag *or SRat* 
tyduötag (20. (Sept.) 1461 ben im Satyr 1443 mit ben ©anerben 
abgefebtoffenen Deffnungööertrag auf ewige 3eiten, unb am Dinftag 
nadb (St »ucaötag (18. Dct) 1468 öffnen bie ©anerben ba$ <S$tof 
(Äeiffenberg bem Sßfatjgrafert grtbrtdj £erjog in fflaiern auf Äebjcitem 
3n tfriegöjetten muffen betbe fe<$8 gewappnete (Sdjüfcen, unb bei 
brotjenber ©efatyr Sü^fenntetjUr, ©efdjüfc unb $ro»tant ic. fenben 87 ). 

Satttyer &on Steiffenberg tyatte im 3atyr 1467 ftetybe mit Äur* 
SKai% tnflThftteg am 12. 3Ral, ba4 9Rainj unb SJranffurt gemein* 



85 ) S&mfetmann S3eför. »on Reffen* Bb. 2. ©. 388* 

* 6 ) Beurf. Ä. Sfot Jtt. 4. 

,T ) ©efglei<$e» »nt »r. 17 unb 19; 



fäaftUd) getyörenbe, jerfattene unb Beinahe wefcrlofe ®#ojj 4Mtfieta 
unb jerßorte fotd>e$ 38 )< 

9lu<$ an gemeinen 9iei<$$lajien muffen bie gtefjfenBerger S^eft 
nehmen, Jfcaifer 8frtbridj labt im 3«tyt 1489 33aumeijier, SBurgman* 
iien unb ©anerBen fdjriftltdj ein, um ftuf ben ^eiligen $reifoulg$t*g 
auf bem Steldjötag in ©peier gu erfdjetnen, um wegen be$ ftranjo* 
flfdjen unb Ungartfdjen felnbliäen (Einfalls ftatty ju pflegen; unb 
am 15. Oct. 1492 wirb ber 3Ratricular*2lnf$lag ber fteiffenBerger 
}u bicfejn Kriege auf »ier gu $ferb unb getyen Soeben lang für Je* 
be8 5Pferb auf 20 ©ulben Befiimmt; aujjerbem foll *on ieber geuer« 
fteUe im Dorf, ein Drty (tin »iectel ©ulben) erhoben werben 39 ). 
»u# ber am 9Hlttwo<$ na<$ 3Karle ©eBurt (ben 12. @ept.) 1492 
aBgefdjloffenen ^Bereinigung ber adjt äBetteraufdjen ©djtöflfer: gfrleb» 
Berg, ©einkaufen, GronBerg, fcinttyeim, gfalfenftein, Dor^eim unb Gta» 
ben, trat JReiffenBerg Bei. Spaltung beö ftriebenö unb ber Orbnung 
war 3md blefe* »uubniffeS *°). 

Soljann »on Sretbenjlein, ©anerBt gu JRetjfenBerg war um ba* 
3a$r 1515 be$ £urfiir(ien »on ber $falg geinb geworben, unb Ijatte 
in ber Meinung, bafl e8 fPfätglfäeö Out fei, auf ber £effiföen Strafe 
unb im «§effif$en ©eleite 200 Ddjfen genommen. 9(1$ er nun we* 
gen biefed £anbfrteben$brud>e8 alö £effifdjer Äanbfaffe unb £etyn** 
mann geflraft werben foUte, würbe er, unb hierauf audj fein ©enofle 
3otjann Seife *on gfauerBadj, ber fcanbgraffdjaft g^inb unb Befdtf« 
btgte bie in ber Umgegenb fcon flfceiffenBerg gelegenen «©cfflfc^cn 99t* 
flfcungen »on (ÄeiffenBerg au$, weldjeS SWainj burdj «§infenbung *on 
©üdjfeumeijlcrn unb JJujjfnedjten nad) bem Vertrag *on 1443 gu 
tyrer Unterftüfcung »erjiarfte. @o fiel Sodann &on Srelbenfietn in 
ben SBalb »or £omBurg an ber $bt)t unb führte ben »urgent 
tyre St&fy fort; gwar wtberfefcten ff# bie Surger, fle würben aBer 
mit einem SBerlufie *on brei Sobten gurücfgefdjlagen. S)a ber Äanb- 
graf hierauf etli^e Deuter in bie $errfd)aft (Eppfietn, na# Düffel«* 



* 8 ) ttrfunben. 

»») $eurf* % «nl 9x. 31 unb 32. 

40 ) £ef gletyen. Sfolage Sir. 7. 



:&8 

$efm unb 9to$bat$ fäjttfte, um bie ©trafen §u f#%n, fo entfernt 
fl<$ jtotfdjen 2»atn$ unb Reffen eine ge^be, bie er(* im «ugufl 1518 
beigelegt toarb. 41 ). 3n ber ©tcfingtfdjen geljbe waren bie ©anerben 
toott Otefffeiiberg mit granj sott ©tcfütgen fcerbunbet, ofyneradjtet ber 
Raffet 2»a*intiUan fle auf ben 2. 3ult 1517 na$ griebberg $atte 
fcoriaben laffen, um 

w mif ßudj önb anbern ©anerben, bie mir audj bat)tn Befreiten 
„tjaben, *oit »nfen.toegen tjanbetn ju Xaffcn, antreffenbt gframt* 
„ctfcuS ber ftd) nennt »on ©tgfiugen, *itb bie *§ttff fo tat bt$l)er 
„totber beseitigen' 0tei$3 »erlaubten befdjeen tjt" 42 ). 

2lu<$ in biefem ßrieg überjogen £effffdje ßriegöttölfer bie ®e* 
genb WefffenbergS fetnbtidj. 

S)a$ SBa^pen ber ©anerben mar ber bittet @t. ©eorg ju 
Sßferb mit bem ®ra$en, mit einem Weinen ©$Ub t>or fldj, twriu 
brei Satten fcon ber regten jur ttnfen ©ette gejogen finb 43 ). 

OOiudUg löfie fldji bet ganerbfdjaftftdje »ertaub auf. 2>er 
»attbfriebe »atym ben . JBürgeu t$ren 3Bert$ t unb $u ffinbe beö fedjk 
jefynten 3a$rl)unbert$ toaren son aßen frühem ©anerben Sfceijfenbergö 
nur nodj bie bafelbft tootynenben Ǥerrn *on 9teiflfenberg, SBettermier 
©tammeS, als Stgenttjümer übrig 44 ). 2)ad) befajj bie SBeHer* 
»Utffenbergiföe ftamitic nod) einen £$ett beä ©toctyeimer ©erttyS, 
toeldjen grtbri$ fcon fReiffenberg am greitag ftadj (Sgtbienta$ 1466 
»Ott %f)Mw »Ott ©tocftyetm für gtuanjig ©utbtn ertauft 1)atte 46 ), uitb 
einen ttreitern Slnttyeif befielen ©erid)t$ burd) grrtbrtdj son (Äeiffen- 
berg *on SWarquarb »on ©tocf^eim in ber tefcten «§ä(fte be$ fedj* 
jeljnten 3afyrfjunbert$ für jwanjig ©utben ertoorben» 9*odj laufte 
ber belannte ßberfi grtbridj son Stetffenberg, 2BeHer*£intt, Im 



4 «anbau: bie fcefftföen Ritterburgen. Gaffel 1836. Z$l 3. ©. 265. 

42 ) ©eurl. ft. Int ftr. 14. - £eut$oro ©efötyte ber Reffen. 8b. VH. 
6, 746. 

43 ) $>efgtei<$en. Int 9tr. 3. 

44 ) fcarffrtfong je. ©♦ 25. 

45 ) Defgtetyen. ©. 154. 173. 178. 



ilfe 

Satyr 1562 in bem ftfetfen StetffeuBerg von SBrenbet bon $6n6etg 
ein ^&au§ für jwölftymbert ©uiben *•). 

3u älterer 3 C ^ Weint bie JJrage: DB bie SBetterauer unb 
3Beffern>a(ber gamtlie \?on JReiffenberg eiueö Stammet feien, ntdjt 
jur (gpxafy gefommen gu fein. $)amal3 war ba8 93erfyatthif, tvet» 
djeö e$ audj war, niefct jweffetyaft. (Srji neuerbingö befreiten bie 
ßrben be$ Domherrn $tylipp fcubirig »on föeiffenberg, beö tefeteu 
ber Setterauer gamttie, btefeö ber 2Betfer*9fteiffenbergfdjert &ami(ie, 
n>ei<$e nodj bermaten in ber fogenannten Suttgenbadjcr Sfnie im Suren* 
burgfdjen bfüty, bie jeboc^ gerabe auf biefe ©tamnwertoattbtfdjaft 
ity:e~Srbantyrüdje grünbet. Sftadj ber lefetern S3e^auptung fott Guuo 
fcon (RetffcnBcrg im Anfang beö toierjetyiten 3al)rt)unbert8 ber ge* 
metnfäaftlidje Stammvater gewefen fein unb bie #errfdjaft unter 



4 $>e? gleiten ©.72.178. — (Sin merfwfirbiger Stonn War bieftrDberft 
$rfebrt* von Hetffenlerg. 3m Saufe weniger 3K»nate bfetrte er bem Jtaifer, 
*tu (Englanbero, ben Reffen, ben gran|ofetu 3uerft btenfe er (Sari V. ging 
aber 1545 mit einigen in ©a*fen geworbenen Regimentern na* (Sngianb, 
trat hierauf mit feinen Gruppen in fctenfte beö ©*matfa(bif*en SunbeS unb 
erhielt ben 33efe£I, bem ©rafen »on teuren, ber mit einigen Gruppen au« 
-ben SNeberfanben ju ben £aifertf*en jte$en woüte, ben Uebergang über ben 
Styein ju »ejren. 3!a*bem e« folgern gelungen mx, mit f>ülfe be* Äur- 
färften von SWaina, äfrer ben gluf $u fefcen, *>erbanb fit* «Reiffeuberg mit bem 
&tnbgrafen »on Reffen, warb aber na$ ber <&$ta$t »on SWüJlberg »on bem 
flatfer in bte 2l*t erffart, unb ein yrtit »on 4000 ©ulben auf feinen ßopf 
gefefct. <£x ging bajer 1548 na* ber ©*weij, fcqn wo tyn ber Äomg »on 
granfrei* in feine $>tenfte rief, hierauf ftürmte er ben 19. fWai 1552 unter 
Oberbefehl beö Äurffirften fÄorifr »on ©a*fen unb be$ jungen Sanbgrafen 
wn f>efPen ben (gfrreiiberger öngpaf in Sprol, Wfr ber Äaifer faum ber ©e- 
fangenf*aft entging. £)o* im ${ugenb!t(f be$ @teg* fangt er wegen rfid- 
flanbtger ©oJb$a$Iung mit feinem SRegunente Meuterei an. ©paterb'm fefcte 
er, o$nera*tet beö ^affauer grieben*, mit bem SJTarfgrafen 2ttbre*t »on Sran* 
benburg*<Sufmba* bie Belagerung ber 3tet*$fiabtgrattffurt fort, trat na*$er 
In granjöftf*e Diente, unb fo*t ruf nrbofl gegen (Spanien. 9fca* bem grieben 
von fcambreffe fo&nte er fi* mit bem äaifer wieber a**, ging auf feine 
©üter unSBefterwalb unb ftorb bafetbfl aW a*taigi%iger ©reiö am 12. Wai 
1595. — ©arfieaung w. ©. 150 3fe«n ?ericon. ^fcunig-SWagajin »on 1845. 
"e. 232. 



140 

feine Betbe @tyne, bie Stammvater Beiber Stuten, geseilt $aBen. 
9913 junt (Snbe be$ funfjetynten 3at)r$unbcrtö fei audj bie SBetter 
Unit im SBefifc jur £alfte geBlieBen, n>o im 3atyr 1497 ber SÖejler* 
toälber Kitter 3o$ann »on (Rciffcn6crg unb beffen Sotjne itjren 9ln* 
t^cit an tyren ©tammeötoetter 9tyiliw> »on ber SBetterauer fcinie 
unb an bejfen (Styefrau 2Äargaretl)e um jtoefljuubert ©ulben auf 3Bie* 
berfauf »erlauft Ratten. Der SflanitSjiamm btefeS $()tllpp fei um 
bie üBHtte be$ fedjjetjnten SatyrfyunbertS erCofdjen. Der unBeerBte 
$ob befielBen fyaBe nun bie Deöcenbenten be$ 93erfäufer3 unb bereu 
Agnaten »eranlaßt bie gange 23erlaffenf#aft als ifyntn angefallenes 
gamtlicnjtammgut mit gefamniter Ǥanb in 9lnfprud) ju nehmen. 
Um jebodj bie Slnfprücfye ju Befeitlgen, n>elc$e ^ilippS SBitttoe, 
Gtyriftine SufHne geBorne 93renbei »on £omBurg, an bie ©erlajfen* 
fd^aft gemalt IjaBe, Ratten Sfribrtdj *on IRetffcnScrg unb feine 93riu 
ber, 3Bejlertt>älber Üinit, ifyr foldje 1560 um fieBentaufenb ©ulben 
abgekauft. Der SBefifcer ber anberu £älfte ber #errfd?aft fei hierüber 
erbittert getoefen, ba er felBft biefen SrmerB BeaBfidjttgt tyaBe. Da* 
tum tyaBe er auf SWittel gefonnen, ftd) ber 2Beftertt>alber ju entlebi* 
gen unb ftdj ;u biefem 3»** mit «geinridj *on Sfcaffau unb bem 
flttttmeifter »on Dorfeiben toerBunben unb biefen (Rechte eingeräumt, 
fo bajj fi$ fotdje fdjon im Satyr 1581 alö Miteigentümer gerühmt 
fyitten. Der Unfug biefer Ufurpation fei fo groß getoefen, bap felBji 
SRarffl, ber einzige aufer gp^iUpp nod) »orfyanbene Setteraufdje Agnat, 
9$ auf bie ©eite be$ OBerften gfribriety *on ber SSteUzt ütnte ge* 
fdjlagen tyaBe, unb am 4. Sunt 1587 ju SSertyinberung jeben 9laä}* 
ttycftö »eraBrebet tyätte, 

„bajj mir allen Sletjj, 9Wuti) unb Unfoften antoenben trollen, ba* 
„mit mir ben unBtUigen (Sinfaff unb ßiunaljine burd) «&tiuridj 
„son Sfcaffau in gebadjteö unfer ®tamml)au0 9telff enBerg Befdjetyen, 
„toieberum aBfdjaffen. 11 

SßtyifippS Sitttoe unb Jtinber foHen Jebo$ unBetyinbert Bei bem 
S^tigen gelajfen toerben. Die aßittoe tya6e iubeffen fdjon im Wlai 
1587; otyne SBljfen unb SBiUen ber SWiityerrföaft, reijlge Stntfyt in 
ba« @djlofl geBractyt unb bem DBerfren unb feinen SSerBfinbeten ben 
(Singang ^erwe^rt. SDiefeö f)aU lefttem Belogen, Ärieg§»olf ju »er* 
Ben unb am 4. 3uli 1587 baö ©tammf^lop SteiffenBerg ju eroBern. 



141 

Otyneradtytet be$ tytergegen erwirften lantmergeridtytli^ett 9Ranbat$ feien 
Beibe gfamtticit in gemeinfdjaftlidjem ©efty unb (Stgenttyum geBtieBen, 
Bis bur<6 ben int Satyr 1595 erfolgten $ob be« DBerften 8fribrt$ von 
{ÄetffenBerg bie ®actye in äJerwirrung nnb bie SBefierwälber 8tnte auf er 
©efifc gefommen fei. &uf beren tyterauf Bei bem Stcf$8tyofratty an* 
geseilte JtCage fei foldje am 14. <DecemBer 1628 in bem Sefife gc* 
föfifct worben. £>octy tyatte bie SBetterauer 8inte ttynen biefen ©efi$ 
verweigert, nnb $tyUtyp, ber @otyn ber metyrgebadjien äBtttwe, tyaBe 
fie im breifjigjätyrigen £rteg ganj au$ bem SBefty vertrteBen, unb bie 
äBittwe be$ 3otyann ©cf wctlarb von (Retjfen6erg, äBefterwMber Unit, 
SfifaBettye (gmmerentfe von ShtbCe tyaBe fidty batyer Bewogen gefetyen 
am 7. Slugufi 1658 für jlcty unb ityre Jttnbcr, fo wie in aSoflmadjt 
ber Setter Sinfe, fitty mit bem legten [RetjfenBerger ber äBetterauer 
fcinie, bem $>omtyerrn $tyiltyp fcubwfg ju vergletttyen unb biefem 
gegen 3atyfong von fieBeitfaufenb ®utben atte-*Red)te aBjutreten AT ). 

liefern wtberfpre<tyen bie (§rBen ber äBetterauer 8tnie, unb el 
ergiBt ftd) ani ben Beiberfeitigen 9foffityrungen unb anbern OTa<tyrt<ty- 
ten foigenbe*: 

©ctyon feit Anfang beS fe<$jetynten SatyrtyunbcrtS war §wif<tyen 
ben äBetterauer unb SBetter 3teijfenBerger ftamflien üBer 

„®*Bäube, ®efatt unb SurfSbictfonaifen an in unb um SReijfen* 
„Berg gelegen 11 

3mmg, unb im Satyr 1560 verlaufte Styrt(Hne geBorne Sren* 
bei vou £önBerg, äBittwe bcö um biefe 3eit geßorBenen (Jtyiliw 
von JRetjfenBerg, SBetterauer üinlt, ityren äBtttwenflfc }u SRetjfenBetj 
an ben DBerfi gribriety von ÄeiffenBerg, Setter Sinie um fleBcntaufenb 
©ulben 48 ). 3)iefe0 unb' ber vorerwätynte (SrwerB tintQ Kaufes in 
bem $)orf JReijfenBerg unb tintf $nttyet(6 an bem (Stocftyctmer ®c* 
. rietyt gaB bem Jtäufer Stamm« unb ©anerBenrectyt an ba$ @<tylop 
unb £errf(tyaft 0leiffen6erg gegen bie bamaUgen Sejtfccr, (Ritter (gm» 
merlcty unb na<!tytyer tyllipp von SRetffenBerg, SBetterauer %init, anju« 



4 Darftettung ic. 6. 48. 101. 127. - »eurl. 9ta$r. Jfot Mr. 61. 
48 } X>efgleu$en - «citri. Hapten Jfol. 62. 



f$re#e*. 2)a tym fot^eÄ »tttociflert tourbe, fo fue^tc et. e& mit 
%n>a(t ju erringen. 3m 3a$r, 1580 tyeirottyete 2tana »ou JÄftfen* 
iej& ©etterauer Sinie, ben Oiltter (gmtnertd) t»oit Samfcplb, unb 
i^rc S3.r üb er ^itipp imb (E6tr^arb Begleiteten pe widj Sdnfyeim, 
ben> Ort iijrer aSermd&Iung. 2Bdljrenb tyrer Sflwefeutjeit au$ bem 
©$foji Oieif txibtxQ erjlürmie e$ ber £)Berft grtbri$ »pn ^Uiffeit? 
berg, äßetter Stufe, unb jn>ang bie Unterbauen mttSifi unb ®eteaft 
juc £ulbigung. v 21(8 »prgebadjter (Sberljarb .feine iw 9l*ijfen6erg ge* 
fangen* SRütta iefudjen topflte, ,n>ntbe er jmar eingeladen, afcer Äef 
bem (Eintritt in bie britfc ^ur^ fp*te bur<$ §n>ei Äugeln töj&tüdj >et? 
njunbet unb in bie aBadjtffyfce gebraut, wp er jtorb j au<$ ein. jöote, 
ben fefnJBvubcr $(.i(ipj) tjeimttdj au feine, SWutterna^ aWffenbefjj 
fenbete, ttwrb.e erfragen. $>pdj> gelang, ber Öhttter iffi«rgare$e ge* 
Bprnen.öon £ntten fttüct U$ bk -gfoety. «in 20..ÜWat 1580 eriuf 
bad ^flmmevgert^t auf beffatlflge JClage, äJprlabung wegen Sanbfrie» 
bepSbrijd), m$ ben Srpberer beropg, ben aBejty aufeu^eben 49 ). 

tytylipp fcpn CWjfenbercj aar nun ber einjige fcptn SBetterauer 
Stamme, ber (Mjfenberg im SJeftfc fy*tte. (Sr ging jefct mit $fin? y 
rt4 >pn SRaflfau . unb bem 9Uttmeijier »pu Storfetben SSertrage über 
ba* ©$io$ Sfteijfeuberg ein, »atjrfdjetnUdj um fid) fyierburdj gegen 
bie 2Utfj>riidje ber SGBetter gtnfe meljr ju fi$eut, unb flarb it$ gt* 
bruar . 1582, mit, «$iutertaftung, cineö minberid(jrigeu T ©ofyneö. £>iep 
»eranlafjte «&etnri<fc Mit SRaffäu baö ©dj(p$ ju befefcen. 3efct gafc 
ber Sßprtoanb : Wer- Steckte be$ minberjatyrtgen ©pfyueö unb eigene ju 
befc^üfcen, bem metyrerwdtynten gribrtd} ttpn ber 2Befler unb SWarfU 
üon ber SBetteraucr Unit SJeratttaffung am 15. gebruar 1582 ba« 
@d)Uf abermals getoatttljdttg $u erjieigen 50 ). 2lber audj btefer 93er* 
fud} ((^eiterte alt einem fammergerid^trid^en 3Jlanbat, unb am 25. ge* 
bruar 1586 jetgen fie *ßaritton an. $)Pdj tiefen fle npd) ni(^t nad^ 
unb f^pn in fplgenbem 3a^re 1587 erneuerten f!e i^re ©ewaltf^ritie: 
3)a fte bnr* einen am 30. 3Bai na^ gteiffenberg gefenbeten Unter» 
^dnbler, ^iptan IRpnt, bergeCU^ W ©efaftung ju einer IBTeuterei 



^») Darf!.. @, 62. 160, 
l( D 9'ruit 9iajjr f «nt 61. 



yt b<3w«£*n bwf*$± fytften> fo c*#firjnten ffe ba* ^dtfof, 9(*$gang 
3*uti gebauten 3*$*e$, npdjmatö.mit SBajfengetoaltj mobet brei «Wen* 
f<$en erfragen tmirben 54 )* <£$on am 10. Sulifefcte ein farnm*?* 
geric&tltdjeä SRanbat tiefer SelfrjtytÜfe @reitje r unb am 18. ?»ärfc : 
1591 erging nod) aufjerbem, gegen ben $efa$teten Oberfi grtbri$ 
bim Sfteiffenberg Äabung, mett er ®dj(op unb g(etfen Steiffenberg. 
gpn$. unb gar uiebergeBrannt ^atte 52 ). 

9£ur ber tferwegene, jeber Dvbnung »iberfhebenbe: @tnir bt$; 
©berfien gribttä sott 9tetffenbtr$ erKart bfefe oft isiebertyolten ®e# 
»attprei^e, , £>o$ *oat urit i^m (e? ftarb 1595) biefer ®etjtnt<$t 
erf»fc$en; er fyitte fidj auf feine ajernmnbten »ererbt. ®ün Setter 
(SMptg fyM öon Sfteiffenberg erjiteg im 3a$r 1597 nodjmatt nwxt* 
f$en* baf ©dtfofj, nntrbe jebo$ *on bem ©tftfcer, 3o1jann.«&tnrid).: 
**n Oteiffenberg, SBetterauer £htte, alSbfttb; toieber toetfrieben 63 ). 
Sben fo Ijatttfi bie Sßefierteafber 9teiffenberger am 14. 3unt biefeä 
3a$re$ bie 2)6rfer üBa(bfd>mitten unb Sangenbadj, jtir «©errf^aft 
Oteijfeuberg gehörig, genommen, im 5>orf Steifenberg ba$ gamttien* 
5li^iö, ba$ in ber Jtircfce öertoaljrt aar, gejrfünbert unb beraubt,, 
uitb bit Untertanen jur «©ütbigung gejtrungen ß4 ). 9fai 1 1 . Dcto* 
ber 1597 erlieg ber SWdjSljofratlj hiergegen thmx unbebingten 99e* 
ft$l (tfiandatum sine clausula), betätigte foi<fye$ am 28. gebruar 
1598 unb fcerurtljetfte <Seorg £an$ »on Metjfenberg jur; {RefHtntton. 
%ütx hiergegen gemalten 93orfieDungen ungeadjtet, nmrbe ba8<9ffan*. 
bat am 26. Sanuar 1604 normal* beftötigt, unb am 23. 3unt 
jeigte er bem SRet$$fyofratt) $arition an 5ß ). 



61 ) fcarftetfmig k. @. 63. 165. 
w ) £>efglei<$en. ®. 50. 169. 

53 ) £ef gleiten. ©.170. 

54 ) Beurf. % «nt. 9tr. 62. — 9fco# jefrt n>irb in ber ©eamfrnwo$»un$ 
in Sfceiffenberg eine Äammer&ficfcfe ODowefyaden, galfonet) »on (Sifen, über 
neun@$u$ lang, aufgehoben, auf weiter ft# ba$ Steiffenbergifcfce Sappen 
mit ber 93rfi<fe unb ben <Sfef$o$ren unb ber 3nf$rtft: 3o$ann #eturt<$ $er 
»on Effenberg, befinbet unb o$ne Qxottftt bon oben genanntem Jerrüjrt» 

55 ) fcarfletfung 6. 74. 161. 180. 



144 

5)tefe ffiorgänge Ratten e$ ba$tn gebraut, baf im 3a^r 1599 
2htrg unb 3)orf (Reiffenberg Uinaty gänjttd? *erwüflet waren *•). 
«udj im fiebenjefynten 3a$rtyunbert erneuerten f!$ biefelben Scenen, 
welche in bem »ergangenen gerfttrenb an (Relffenberg vorüberjogen. 
©eorg J&anö »on Steiffenberg blieb jwar rutytg, aber anbere ber 2Be* 
fierwälber gfamilie, bie ©ebrüber gfrlbri^ unb $ani SDtetrtdj fron 
. (Reiffenberg unb iljr Reifer 3o$ann Stein^arb »rbmfer von (Rübe«* 
$rim nahmen im 3a$r 1602 ®$lo$ unb gfletfen (Reiffenberg aber* 
mal* mit äBaffengewalt ein. 9m 30. «ugufl 1602 erlief ba$ 
Äamntergertdjt 9Ranbat auf SMumung 5T ). $)ocfc ruhten fle nidjt 
unb fibertrugen nur tyren ffierbfinbeten unb steuern, ©erlad) Stamb, 
3$©nia$ (Rorf, Sodann flJferSbadjer, Sodann grtbridj unb ©eorg fcon 
£attftetn unb SJefl »on äBefytyetm, al6 ernannten 9fcotteuffl§rem i&rel 
über tyunbert SKann flarfen Raufen« bie 2fu6ffi$rung i$re$ ffiortya* 
ben8. $>tefe befefcten am 8. (September 1609, a(t eben ber (Stgen* 
tyümer »on (Reiffenberg na(^ 9Rainj serrelft trat, ba* <Dorf ©djmit* 
teu unb bie baran ftofenben SBalbungen, liefen ben fceidjnam einer 
angeblichen «#ere »et;brennen unb ©djafcung ergeben. Aber am 29. 
Oetober 1603 erfolgte tin abermalige* fammergeri$tltd)e0 Urteil, 
Mon ©ewalt abjuftefyen 58 ). hierauf wenbete jidj vorgenannter <$an* 
©ietrid? aon Oteiffenberg, ber mittlerweile £)berß ber £atferli$ett 
Äeibgarbc unb (Sommanbant in 2Blen geworben war, an Jtaifer (Ru* 
bolpl) IL, weiter am 22. 3unt 1610 bem Sanbgrafen 2ubwig von 
«&effen*3)armftebt ben Auftrag gab, bie ©acte ju vergleichen. 9m 
26. 3uni 1612 warb biefer Auftrag erneuert $an$ <&etnri$, 2Bet- 
terauer gamilie, Seftfeer von Steifenberg, lehnte leben SBergleid} be* 
fyarrfid) ab, unb im Satyr 1613 föufet tf)n tin fammergeri$tti$e9 
ffirfcnntnif wiebertyolt in »efifc 69 ). 

SRerfwürbig if* folgenber, am 29. 3uti 1613 ber Sefafeung 
in (Reiffenberg befannt gemalte &efel)(, befonber* barum, weil er bie 



»0 fcarftetfung <5. 74. 198. 
*0 fcefgleitfen Sorrebe ©. V, 
58 3 £efgleic$en ®. 70. 
**) ©efgletyen ©• 70. 182. 



146 

3fo3be$nung Betrefft, in melier bie flteiffenBerger bamat* tyre $o$eit 

ausübten. (Sin gu jener 3eit aufgenommene« 5ProtofoH fcefagtttamii^: 

„.geut ifi ben foibaten afltyier femtli<&, n>ie au$ bem gangett 

„^ofgefimbt, lieber de novo, bannit fi$ (einet gu enbeföulbigen 

ff $a&e, gur einer üBerfliefjigen SBarnung, von tfcerrn Hauptmann 

„biefler vefhmg {Retffen&erg j>aul SBityetm äafc yreuniger von 

„Stxtmto, bann au$ in Sodann Se&afiian t&orn (euten 9tm6t* 

„©e^fejjn unb me Eberharden Loys Secretario praesente, ernffc 

„Udj unb bei £ei&3jiraff vorgehalten toorben: bap (einet ben 9te* 

„bern in ber SJeftung an feinem 8et& nidjt allein, nidjt vemmnbf, 

„fonbem au<$ mit einem «öanbtfireidj im erfl Berühre; S3nb too 

„einet über foldje ermanung nnb gefcott ergriffen totrbt, foöe if)m, 

„fo e$ tin gemeiner biener ifl, o$n urtel unb re<$t, atäfcalt ber 

„tfopf atgefdjlagen »erben; ifi ed aber epn abettdje perfon, foöe 

„inte atöbatt in loco delicti bie re$te ^anbt abgefälagen toerbe«, 

„taut 3ro ©naben Tratten ifcatferltdjen Privilegien bed Surg* 

„ftibbenö *c. ©arnad) fl<$ ein jeber gur »ermatten toirt tvtfien **). 

0tad)maten erf^ien am 6. Ort. 1628 tin {Ret<$$$ofrat$$*3Ranbat 

gegen ßuno unb ftriebrid) von Steiffenberg vom SBeßertoalb * (<$an6 

JDietricfcö nädjfle 25em>anbte), toorin fyntn aufgegeben imtrbe, bie 

SBtttive von 3o$ann «fcetatid) von {Retffenberg (ber am 4.9Rdr) 1628 

mit «öinterlafiimg von fe$£ minberja'tjrigen tftnbern, brei Sonnen 

unb brei £o$tern, aerftorben toax), %nna geb. ©räfitt von ßronberg, 

ungeftort Ui ttyrem altljergebradjten SBeftfe gu beladen. 3m 3a^r 

1628 envfrfte ber Oberji £an$ 5)ietrt<$ von 3faijfenberg nodjmal* 
tintn Jtatferlidjen Auftrag dn ben fianbgrafen von «gefien ©armfiabt : 
ben äaiferlidjen JWmmerer, äriegärattj unb Dberften £anö £>ietri# 
von JReiffenberg nebft ßonforten in ©emeinföaft unb Sefife be$ 
@tamm$aufe8 Oleiffenberg unb 3ubefyotuug, vorbeljattttd) be$ petitorii, 
gu fefcen. 2lber auf ermatteten SBeridjt be$ Sanbgrafen vom 20, 3uli 

1629 beruhte bie ®a$t «*)• 

#u$ im breijjigjfl&rtgen Ärieg litt {Retffenberg. 3m ©egember 



60 ) ©arfleCfung @. 75 ff. 
«0 $eutf. *a<$t. »nt 9. 

10 



446 

1631 eroBerten eS bie 9Meber$efien, unter 2tnfu$rung tittti ®rafen 
*on £type, unb jmar fotlen ftc e$ *on bem ©ad) ber an foldje« 
angebauten Jtfrdje erfHegen ^aben, weftyalb folc^e ntebergertffen unb 
%er ®otte$bienjt im ©$lof felbfl gehalten »arb 62 ), unb am 8. gebr. 
^1635 bie £aiferli$en 63 ). Slodjmal« befefcten e« teuere 1644. 3116 
Wmlt^ be$ Dberjlen <$an* ©tetric^ <§obn, «#an$ <§djti>eifarb, gletdj* 
^fatlö Jtaiferlfdjer Dberfi unb Snljaber eincö (Regiments, in gebautem 
Satyr eine £aiferll$e £eere«abtyeilung bei griebberg befehligte, unb 
fpaitiffie Jftlejjöablfer ffieiffenberg mitüHji erobert fatttn, lief er ftdj 
foldje* einräumen unb fefcte $biltpj> £ubwtg fcon O^eijfenberg, ben 
%t$ttn SJeftyer auö ber SBetterautföen gamtlte, auf er 93efifc. tfaum 
Ratten aber bie @panifdjen unb JtatferU$en Gruppen bie ®egenb 
serlaffen, att $1)tlipp Subnrfg fogleicfy einige SWannföaft jufammen* 
Braute, ba3 <§<$lof im Anfang be$ 3atyr8 1646 förmlidj belagerte, 
eroberte unb auf biefe SBcife roieberum jum alleinigen S3efty befiel* 
'Sen gelangte 64 ). 2)o<$ fd>on am 27. 8fc6r* 1646 befefcten e8 bie 
•Äaifertidjen abermals. 5118 aber bie 9Meber§effen utiter Qlnfüljrung 
be« ®eneral$ 3Hortaigne am 11. Wtai beö folgenben SaljreS grteb* 
berg eroberten unb ben Cberfi *on Steijfenberg gefangen nahmen, 
liefen fle benfetben fo lange in Streß, -Bit iljnen ba$ ©djlof Steifen* 
berg, ba$ fle im 3Hai berennten unb befdjofien, fibergeben n?ar. S3ei 
tiefer SSeranlaffung gingen mehrere ®ebäube bafelbfi. ingeuer auf 65 ). 
£>er <S$n>ebenf6ntg ®uflao 2tbolp$ fdjenfte fote^eö hierauf feinem 
®e$eimfdjreiber @<$toalenberg, als eine burc§ Eroberung erworbene 
©omane 66 ). 

2)a3 (Snbe beS breif Igjäfyrtgen Krieges erlebte *on ber SBetterauer 
gamtlte, als lefcter biefeS ©tammeS, nur allein »orerwätjnter 2>om$err 
'-tyffiüpp ßubttjig *on fteiffenberg. 3tym räumte bie JJrlebenSerecutionS* 
(Sommtfflon ©djlof unb £errfd)aft ftcijfenberg, bis batyin in <Sd)»e* 



; 62 ) ^arftettung ®. 99. Seittf. 9ta#r. 8nt 62. 

6S ) ©cfrtUer ©efötcfcte beS bmftgta&rigen ärfeg*. 

M ).8Rertan Sonographie *>on Reffen. ©. 73. 

65 ) £>arf*eUung e. 100. Seurf. 9tac$r. ffol 62. ©. 112. 

•0 SWerian 1. c p. 113. STOaber 9ta$ru$ten »on griebbetg 1767. 2$t 3. 
@. 237. — Theatr. Europ. T. V. p. 1060. 



147 

^tfd>em ©ejtfc, in gfolge beS aBejty^älifdjen gfriebenS unb be$ <§recu* v 
iion$*£auj>trejefle$ $. 59 nrieber ein 67 )- 016er in loeltöem @tanb 
n>är@d)lojj unb «$errf$aft! 9ladj einem imSaljr 1654 genommene!* 
fdjiebärid&terlldjen Qlugenfdjein »aren 

„bie wenigen übrigen S3du auf unb unter bem @$lofl gattj 

„baufällig, bie äBiefen unb Stecfer mit ©trauten unb Reiben 

„vermaßen, bie gelja6te 9Kü1)l gar $inroeg, bie Stein bavon unb 

„babet jfc^enbe (Steuer vorlängji verkauft, bie SBetyer auögetrucfnet, 

„erfüllet unb bie 2>ämme jerriffen, au<$ bie von allen biefen »er* 

„Soften Stufcbarfetten je$o nod) fiinftig nit batyln $u bringen, baf 

„einSSebienter ft<$ bafetbjien erhalten ober falarirt trerben fonnett, 

„obfdjon e3 in gutem jianb, ruhigem esse unb $offeß" 68 ). 

£e8 Dberften £an$ ©djroeifarb von ffieiffenberg äßitttoe, (8li* 

fabele (Smerentia geb. von 93ubten $atte aberinalö am 1. Slugufl 

1653 eine Jtaiferlic^e ßommtffion auf Jtur «SKainj enrirft, um fi$ 

In ben aWitbcfi^ be$ ©djiofieS unb 3ube$ör, namentlich aud) ber 

5Dörfeir Slrnolböijatn unb <§djmitten, fobann in bie SJJfaljifdje SWaiin* 

letyen be8 (Stocffyetmer ©cri^ta unb in ba8 0tafiauif$e SKannletyett 

be8 Dorfes Sangenbadj — bem ©egentljeil ben ©prud) (Rekten« 

vorbehalten — ju fefeen. allein 3flalnj lief bie ©adje liegen 69 ), 

amb ber 3Btttrce (Sltfabetl) ßmerentia blieb, metjrfac^er aSenutyungen 

ungeachtet, toenlg Hoffnung etoaä ju ertoirfen. 3"* SSeenbigung ber 

nun fdjon feit Anfang be3 fedjfyeljnten Sa^unbertö anbauernben 

<Streitigleiten fdjlofl enbli$ am 7.^ugufi 1658 eben . gebaute Bitttoe 

für ftcb unb tyre ßinber, fobann für bie übrigen Sonf orten ber 

aBeHer*&eiffenberglf$en Sramfiie, mit bem bamatigen alleinigen Seftyer, 

bem ©omtyerm W^W Äubnrig von ffietffenberg 2Betterauer*£inie, 

tintn SSergleidj ab, toortn fle allen 2lnfprüd)en an ©djiof unb«§err* 

f*aft ffieiffenberg gegen Ballung von 7000 ©ulben entfagen. ©if 

^Berichtigung biefer äjergl % eid)$fumme toar mittetjl Ueberlafiung tintt 

in 4000 ©ulben angefangenen greigutö ju @^5Hri^en, tintt 



6T ) ©arftellung &. 89; 

68 ) Scbmauss Corp. j. p. 1044. * 

«0 Seurf. SRa<$r. 2lnl. ftr. 62. ©. 113. 

10* 



148 

diente aon 100 ©utben iätyrlidj auf ben 3oH gu 2a^m#eisi f $8*ft 
tmb «fcenfet« für tin auf foldjem ^aftenbe« (Eapttat *on 2000 ®td* 
ke«, fobann burdj baare Sdjfang *>on 1000 Outben bebungen 70 ). 
3>odj fear btefe 25erglet$3fumme, wetdje bie äBtttme (Kifabetlje (tnu 
mtrentia crebitirt tyatte, im 3a$r 1683 no* ni$t begabt unb mürbe 
erfl in btefem3a$r *on bengreitjerrn fcon SBaffett^etm, ben Sdjwefter* 
f&^nen be$ tngwtföen in ®efangenf<$aft geratenen £)om$errn, be» 

tätigt**)- 

9ta$ Stbfdjfofl biefe« 2$erglet<$$ warb fead Sdjtof »eiffenberg 
lieber ^ergefMlt, unb in ber gwetten £5tfte bcd flebengeljttten 3a$r* 
$uubert3 bewohnte e« ber ^arquiö be SBtfleneufe, melier fldj mit 
Stmta aon (Retffenberg, einer @<$wefler be$ 2>oiu$errn »etefcttdjt ^aüt, 
tmb ba$ <S$Iof al« einen SBer&epIafc für gfranfretd) benufete * 2 ). 

Sefct fdjtenen gwar bie Sfafarudje ber äBejierwalber gfceijfenberger 
befeittgt; aber anbere (Sretgnifle tiefen biefe ®egenb Uint Otutyt 
fluben. <§<$on feit 1655 tyatte Jtur*9Ratng ba* @<$(of SReiffenbetft 
mit ÄrtegöfcoW befefct 73 ). D&ne 3weifel fyitte ber mit 9Baing im 
3a$r 1443 auf ewige 3etten abgefdjloffene OeflfnungStoertrag, fo wir 
ba$ Äaif erlitte ßomutifibrtum, nad) welkem e$ bie 3Better*gtnie tit 
ben SRitbejife be$ ©^toflfeö fefcen foflte, tyergn bie ernannte aJeratu 
lafiung gegeben; benn e8 geigte fid) nur gu batb, baf ÜRaing ben 
»ejlfc ber Stctffenberger «©errfctyaft für jidj felbjt erwerben wollte, wo* 
ttm fo letzter f^ien, ba ber 29e|t|er £>omtyerr unb ber tefete feine* 
Stammet war. <S8 mürben gu biefem 3*»«f mehrere SJorfdjWgt 
entworfen. 3>er erfie ging batyin, ba« mandatum executoriale, roet$e* 
bie $PfanbgWubiger ber «gerrfdjaft Steijfenberg bereit« im 3a$r 1664 
Mi £ammergeri$t auägemtrft Ratten, erneuern gu laufen, bie Snunif* 
flon ju errotrfen unb bie ©laubiger gu veranlag tljr 9te$t unioo 
acta bem Srgfiift gu übertragen. &er gweite SSorfötag war, ba* 
Örgjtlft foUe jl$ fetbji bie gorberungen übertragen laffen unb fobarot 



Tff ) $>arjiettung @. 91. 

fl 5 $eurf. 9ta#r. Sfot »r. 62. Storftetfung ©. 93. 

»0 Darfteüung 6. 96. 247. 

'0 fcefgfetyen C 152. 



149 

ftaft ber in ber D6ligation, weldje bett $fanbgläubigem auögejieHt 
g*wefen, enthaltenen ßlaufet in ben »eflfc fe|en, ober btlttett$ bett 
<5onfen$ be$ SDomtjerrn erwirfen **). 

Unerföutterlid) aber verweigerte ber «Domherr ba* vfiterlidje, 
unter fo vielen S3ebrdngniffen immer ftegretdj behauptete Srbe gu 
verSuß ern, unb alle SRittel tytt baju gu bringen fdjlugen fe^l. Slber 
et entging feinem <§*icffal nt*t. 2>er Jturfürfi unb <8»g&tfd>of von 
9Ratng unb gürjl&iföof von SBürgburg, Sodann SJtytltw von @<$5iu 
fcorn, ließ tyn von Srfurt au8, wo er (Statthalter war, na* SBürgburg 
einlaben, unb am 1. gebr, 1667 SWorgenS fritlje von einem #aupU 
mann ber tfurfürfilidjen fcetbwadje unb einem ßommanbo @olbaten 
tu feinem SBeit überfallen unb aUe8 bur*fu*en. Unter bem SSor* 
wanb vieler Begangenen getftlidjen SSerbredjen warb er hierauf in ba* 
©efängnlß geworfen, fobann auf bie gejiung tfonigjteln getraut unk 
bur* Urtel be3 SKainjer SMcariat* vom 18. SKat ,1668 gu leben«* 
langli*em Oefängniß verurteilt, äßfifyrenb ber Unterfu*ung würbe» 
auä) bie @*weftern be$ SDomtjerrn unb no* funfje^n anbere tytu 
fönen verhaftet, weil man in (Erfahrung gekaut haften wollte, baf 
ber £>omtyerr mit äurpfalg tint $o*verrätl)erif*e (£orrefponbeng fufyre, 
tmb weil man tinm SBrtef, ber von bem 9ü)ein an ba$ Ufer gifpult 
worben fei, aufgefangen $abe, ber bie 9la*ri*t tinti ^Befreiung** 
verfudjeS be8 ©omfyerrn unb bie ©ro^ung enthalten fjaitn foQte: SRabt) 
an vier Orten angugunben unb ben^urfurflen mit ®ift au& ber 
SBelt gu fäaffen 75 ). SRa* jlebeniätyrtger #aft unb na* erfolgte» 
Sob be8 Äurfürften 3o$atut üfyifiw (1673) fieHte tyn fein »a<$* 
folger, Sottyar griebri* von 9Bettemt*, auf freien guf; bo* mußte 
er eiblt* verforedjen fl* nt*t gu rä*en unb fein 9te$t nt*t weiter 
gu verfolgen *«). 

3ngwlf*en war au* bie STOatnger SJefafeung au« bem ®*lof 
Ketffenberg abgegogen, hinterließ Jebo* bafielbe fo fe$r gerflJrt, baß 
es fdjon im Anfang be« 3a$re8 1674 weber Spuren no* gfmfiet 



* 4 ) 3>efglet($en <5. 249. 9tote *. 

*9 3>efglei<$en @. 249. 

,6 ) Beurf. 9ta$r.-3lnl. 63 unb 90. 



150 ' 

fyitte unb gflnjttdj unbewohnbar toar, fo baß ber Storniert bei feiner 
Cnttafiung au* bem Oefangntß e« nidjt bewohnen fonnte unb in 
einer gemieteten äBotymmg in Oberroßba<$ Unterfunft fu$en mußte. 
$a$ $>orf Steiffenberg felbfl fear fo toerarmt, baß, 

„ber afletrei^jie SWann ba$ SBrob felbfl ni$t fyit", 
unb baß eine (Stnquarttrung fcon einem ftourter unb adjt 3Rann 
Äaifertidjer ©olbaten, welche ben 29. 3an. 1674 eintrafen, nidjt 
verpflegt werben tonnten. Seopolb Sodann Hermann toon SWündj* 
Raufen fear in biefer Seit Beamter be$ 3)om$errn in ben Ketjfen* 
Jergif^en SÖeflfcungen **)♦ 

deines eiblidjen SJerfpredjenö ungeadjtet, toenbete ftd? ber £om* 
$err, ber {ebenfalls als tin unruhiger SWann erfdjeint, unter bem 
SSortoanb, baß man ü)m ba$ gefdje^ene äJerfpredjen nidjt Ijalte, unb 
er au% tttc^t $um motten SÖeflfc ber tl)m entjogenen ®üter gelangen 
»nne, an ben$Pabji, unb *on tjter auö erfolgte am 27,2lpril 1676 

t ein Urteil tooburd) er gegen bie »on bem SWainjer SSicariat ben 
18. 3Äai 1668 ergangene Renten} in integrum reftituirt, audi bie 
SBtebereinräumung fotoo^l feiner getfHtdjen SSeneftcten, als feinet 
toettlidjen ©fiter fcerorbnet nmrbe. Stber nod) in bemfetben 3afyr 1676 
jourbe er auf ©efefyl be$ äurfurfien 3)amtan #artarb »on ber Äe^en 
— atf (Ratgeber nennt bie ®efdjid)te ben Jtammerbirector Ägricola 
unb ben «&ofrat$ 3äger — toteber in ben Jtetfer getoorfen unb be* 
fdjloß, otyneradjtet fidj ber Jtatfer, »tele Jtur* unb anbere Surften für 
tyn »eroenbeten am 28, SWärj 1686 in hartem ©efängniß, unb ofyte 
mit 3emanb Umgang tyaben ju burfett, auf ber gejhmg äonigjiettt, 
julefct geijieSjiumpf, fein »eben 78 ). 

3n biefer 3»if^enje(t »aren bie ja^tretdjen ©laubiger be* 
©om^errn bur$ Vermittlung be« Suben Sfaac gur Jtanben in granf* 
fürt aufeereijt toorben, traten Hagenb bei bem tfammergeridjt auf 
unb baten, ba ber ©efangene iebe« 2»ttteW beraubt n>ar, bie »erorb* 
Itete S^lung §u föaffen, um 3mmifflon in bie $errf$aft Oteiffenberg, 
bie ba« Äammergertty erfannte. Sefct erfdjten äurmainj, beffen @tu$t 



ir > £e?glei*en $. 40. @. 47. Stf. 63. 
,8 ) S)efglefe$en Sfot 33. 



* 5 t 

9Cnfelm granj ©raf *on 3ngefyeim *>on bem 3a$r 1679 US 1695 
Map, öle ßeffiondr fämmtUdjer ©laubiger unb gelangte fdjon im 
3a$r 1681 a(« gerttftltdj tmmitttrter «Pfanbgtäubtger jum SBefife bei; 
«&errf#aft {Reijfenberg *•). Sä^renb biefeö «eflfce« ging ber ffieji 
be« gfceiffentctgifdjen Qtr^i»ö ju ©runbe, bie 8fejhmg$toerfe ttmrbett 
anf »efetyt be$ »orgeba^ien äurfürjien geftyeift, unb ba$ ofytetyn 
jerfattene <S<$tofl würbe ftutne 80 ). 

9ta<$ bem $obe be$ «Domherrn 9tyittw Äubtoig »on (Äeiffen* 
fcerg, trat befien (S^toejier, 3J>tyann äBafyurge, »ermaßt an iotfyax 
granj gretyerrn SBatpott aon SBaflentjetm, als 0tegrebient*(Srbtn, bit 
aSeriafienföaft ttyreö »ruber« mit ber 3fce$t8n>ol)tttyat be$ 3n»entar0 
an, *crgti<$ fid) mit Jturmainj unb bem Dberjttteutenant gafcrijiu^ 
toeidjer bem gefangenen SDomljcrm unb feinen ©<$tt>eftew ju tfyrem 
notdürftigen Unterhalt Sßorfdjüfte gemalt unb bafur mehrere 9Hfo» 
bialgüter im untetpfänbU^en SBefifc tyatte, 3ugtei^ ertuirlte fle tei 



T9 ) £>ef gießen @. 47 unb *nt 63. - Earfleflung ©. 252. - £>fe 
Seiche be$ Domherrn (berfelbe tt>ar im 3a^r 1648 jum (Soabfutor be$ (grj- 
fHfi* £rier ertoäblt/ bieSabüeboa) aW ungültig erftart »orben, — £ontbefot 
bist. trev. t. 1. ©. 1201, — fobann Äur-SWam^f^er @e$eimer fftaty, ©tabu 
Jafter unb Rector magnificentissimus in Erfurt, $)omberr in BRoing unb 
£rier,be* 2Hban$fHft$ in $alberflabtunbbe« ©tifteSt. FernitiiunbB.Mariae V. 
ad gradus inSHetbenfkbi Canonicus) toarb inberÄira)e juäönigftein beigefefci 
©er ©raf (Saftmir gerbinanb Bbolpb »on^Bafpott-Saffenbeim (ein ©#n>ef*er* 
fobn be* Domherrn) lief folebe bafelbf* im 3a$r 1730 ergeben, in feiere 
liebem 3uge na<$ SReiffenberg bringen unb in einer ton tym aroiföen SUifitn* 
berg unb bem geibberg erbauten ©ruft unb ©rabfapetfe, neben ber Sei<$e 
feine« 35ater$ be* 9fceia)$b<>fattb$ unb äämmere* 3o$ann $einri<b ton Sfceif; 
fenberg unb feiner SRutter 2fana ton (Eronberg, beifefcen. Sappen unb 
©iegef ber Sfceiffenberger »urben jerfebfagen unb in bie ©ruft geworfen. 
@in $eroIb rief breimal toebttagenb ben tarnen be* erlogenen Btammtk 
binab: SReiffenberg unb nimmermebr SReiffenberg l 3(uf bem in ber äapefl* 
angebraten marmornen ©enfmal nmrben $elm unb Sappen »erfebri ange- 
bracht, $um 3ei#en be« angeworbenen ©efölecbW. — Sfonalen be* Serein* 
für Haffaufföe SHiertbumtfunbe 4. 53b. 1. $eft 1850. £)af. ©efebiebte 
*on Sleiffenberg »on f)erm Pfarrer £annapel — Leiber gejt bie Äapetfe, feit 
mebren 3abre obne £büre unb genfer unb ^aib aerfaflen, ibrem g«n|- 
lia)em 35erfatt entgegen. ; 

80 ) ©arfleüung ©. i 



152 

bem jtammergericftt eine Äabung an alle fpritenbenten unb tat, jte 
all Ör&in ju erflären. liefern totberfpradj bet £urtrtertfd)e ®e* 
$eimeratl> 3e$ann f|}^i(ipp von (Reiffenberg au« bem äBejiertoalb am 
81. 9lugujt 1687 mitteljl f&rmlid}er fßroteftatton, unter ber i8$a\xp* 
tung, bafl bie «$«*f$aft fReiffcnfeerg ein 8famillen*gibetcommifj unb, 
ttad) kleben ber Sinie bei Stornieren im SWanneljiainm , tym all 
Agnaten, auferflorten fei» Otyneradjtet er biefe fProtejiation Wl jum 
Sa^r 1717 fyartnäcfig geltenb ju madjen verfugt, fo tiejj er fol$c 
bod) von ba an auf fl$ berufen 81 )/ unb bie ©räfttd; Don 33a(fen* 
$eimifd)e gamilte braute el burdj grofle ©elbopfer enblid) ba^tn, 
bafj tyrtm 3a$r 1686 am vormaligen (Äetdjlfammergeridjt }u®j>etev 
angebra$tel ®efudj : 

all QrBe $P$tlipp Subivtgl von Stelffenberg erftärt ju werben, 
1ta$ ©erlauf von 95~ Sauren tvtilfafyrt würbe. £en 14. 2Rai 1781 
erfolgte nämlld) bal Steidjlfammergerf djtlidje Urtel, toeldjel ben SSater 
bei bermaligen «öerrn ®rafen, Sfrtebrfdj SBalpott von Sajfen^eim, jum 
Gfrben bei 1686 verflogenen 5>om^errn $^i(i^ Äubtvig vonöteiffen* 
6erg erllirte. 82 ) 

flfceun 3aljre na^er (1790) traten bie »einigen Defceubenten 
bei ®eljetmenrat$l Sodann tytylipp von Oteiffenberg SBeftertoätber* 
tfamitie mit iljren 9foft>rü<$en lieber tjervor; anbere fdjloflen jld> 
tljnen feit 1811 an f mit ber Seljauptung, au% bie 2Beftertt>a'lber* 
gfamilie fei im 9Kanne8fiamm verblümt. Snbeflen war im 2Biber* 
|>ru$ hiermit fdjon bei bem &ammergeri<$t tin angebtidjer £err von 
«etffenberg, unb in ben Sauren 1612 unb 1817 lieber anbere 
flMtenbenten (»anbleute aul bem SBejlertvalb) aufgetreten, t»el$e 
angaben, ber SBeHer SKannelfiamm fei ni$t erlofdjen, fonbern nur 
verarmt unb $a6e barum feinen abliefen Staub nify Raupten 
ttnnen* Soviel ifl: jugegeben, bafj Sodann Sdjfcetfarb, «&anl S>UU 
tt$l von ffieiffenberg So$n, ftc$ aul feiner £eimat1) entfernt $abe, 



•0 fcefgletyen S. 161. — Sfonalen bei SSeretnl für »affauifefre SOter- 
tyumlfonbe. 9b. 4. §cft 1. & 58. 

8 fcefgletyen 6. 3. 252. - 8eur!. 9la$r. 6. 52. 



153 

unb baf matt eBen fo toentg toifie, tootytn bereit SJruber SRattyia* 
«gaitl ®eorg gefommen fet 83 ). 

Snjtotfdjen »ar burdj beit (RetdjSbeputatiimSrejeji &om 25. geBt» 
1803 StetjfenBerg unter ^erjoglid} 9laffauifd)e <$o$ett gefommen, unb 
feie Sadje ftarb bot ben 9toffautfdjen ©ertöten aerljanbelt unb, aot 
wenigen Sagten enbgütttg auf ben ®runb ber Sßetjäfyrung, gu ®unfien 
ber «öerrn ®rafen »ort S3affen1jeim entfdjieben 84 ), 



©ämmttidje angejogene Urfunben bewahrt baö 2tr<$fo ber 
freien Stabt granffurt. 

(Sine SttBilbung bon (ReijfenBerg in billigem 3ujianb befxnbet 
fld> in SWertanS Sonographie *on Reffen @. 116. 

Sie im Anfang biefer ®efd)idjte BefdjrteBene 2tu*mt von bem 
gfelbBerg nadj (ReijfenBerg tfi Tla<^ @$üfc »on £oflet in 9(quatinta 
geflogen in „©erningS icfyn* unb SRatttgegenben." 

3lu$ in bem »r<$t» für granffurtS ®ef$tdjte unb äunfi, 3. £eft, 
ift eine 2htfld)t toon {RetffenBerg in feinem bermafigen ©tanb. 

ffiieffetdjt gtBt el nodj mehrere SttBitbungen. 

(Sine anbere in einem äBerf Betittelt: Thesaurus Philo-Politi- 
cus, baö ifl: SPoftttfdje« SdjafcföfHetn guter £etm unb Beflänbtger 
gfreunb* Autore Dan. Meisnero Com. Boh. cum gratia et PriviL 
S. C. ML speciali Frankfuhrt 6e$ (SBer^arb liefern ju flnben (o$ne 
3afyrja$l). 

»eibe »nftdjten $aBen febodj Uint 2te$nttd}fett unter jtdj* 
(Sofien berfet&en Beflnben fld) in ben: Stnnalen be$ SJerein« für 
9taflautfdje 2tttert$um$funbe ©b. 4._£eft 1, in toel^en ff$ au% tint 
Stnfl^t ber JRuine in tyrem bermaligen 3«fa«b Bejinbei 



•0 fcefglei#en @. 9. 
*♦) £>af. @. 10. 

85 ) Sfonalen bt$ Serein* für Staffauifäe attertyuntffunbe «b. 4» $ef* U 
e. 47. 



$$üttftcitt+ 



Wo fonft l&tttrr Äedji im* Crrtie tönten, 
3l)rt Gifnttrittf in tont JJaürn fcroljntnt, 
Änto Gefangn* (tdj nad) ireiljdt feinten, 

Wohnt je*! iriefce, Stille, EtU)'! 
Dülmen nuken 901t orr morfdjnt Älaurr, 
HCcbnrblül)ttt frninolid) *rr Jrrftfruni Craurr, 
Äffli *rr fernen Darieii rrnftt Skalier 

Bt&t Uatiir mit 6lütt)en 311! 



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-O« 



krt bi$tem SBalb ru^en eittfam auf felflgem «fcügel bie 
Srämmer ber Storg «fcottflein. 3*»tfö«t bat flfcaffautföen Dörfern 
Äeiffen&erg, 9troolb$$atn unb @<$mttten, am Sttyang beS Stngel* 
iergS in ben @$lu$iett beS $6$e»<9eMrge$, im 3Bettt$at gelegen 
unb »©n anbeut £6$en fitertagt, Befugt e$ nur feiten ein SBanberet» 
2)ie wenigen übrigen ©emäuer Jefdjatten 9typrn&Sume, bie runb um 
bie SBurg unb in ben Srfimmern bei ©djlpffW tourjeln. 9tn$ bie 
JBorBurg, $errn »im «fcartenfelb £auÖ genannt, tft nid^t me§r* ®c* 
Mfdj unb 33aume beden tyre Stdttc, unb ffarrenfr&uter umgrfinen bie 
fflni^füicfe ber 2Rauern unb bie fltefle be* ©rabenö, um bie SBurg 
gegen ben $tyer fletgenben 33erg ju umji*$etu Stile* Seien fdjetnt 
$ttr »erwe$t, unb ber Stame: Xobtentveg, ber bem 8fuj#etg geblieben 
ift, auf bem bie «öattfietner tyre ajerjtorfcenen nadj 9tmolb$$ain 
brauten, mafytt f<$auerlt<$ an bie a$ergSnglt$Wt. 

<$atyt$9 O&atto) »on Oteifeubctg foK in ber legten <&Alfte bei 
i»Jlften 3a$t$unbert3 btegefle erbaut tyafcen 0» %*$ feinem Stauten: 
4>a|i$efiettt, £afcfhfn — noit fit M* jum (Snbe bed »ierje^nten 3a^r- 
$uttb«rt3 $tef — unb fpätertyn, tote bad (Befötedjt felbft würbe jie 
«fcattjieitt genannt ©ein jüngerer @oftt, «öafctdjo, ber bie JBurg au« bem 



Smnrtra**, $8#jlf 3<erte ©eirtWlanW. Zafel 32. 



158 

tlterttdjen (Seit erhielt, ncfym audj tiefen Stauten an unb »urbc 
@tamuu>ater be* «öattjhtntfdjen ©eföledtyt*. 

See Umfang ber Storg war titirt, tmb bie {Ruinen ftnb ju 
unbebeutenb, um auf bie 5ttt i^reö 2Jaue« }u fdtftepen. SBaffer n>ar 
im Snnem ber SBurg nldjt, n>atyrfdjetnlt<$ aber in ber SSorburg. 
Unterhalb ber 99urg in ben Sßtefen befanb fldj tint iefct jerfiorte 
(Sapetle bem tyeütgen Antonius getoettyt, bie burdj benachbarte 
JttofiergetjHldje aerfeljen toarb. 

5>te frühere ®efd)td)te be* ©djloffe« unb be« ©efdjtety* ift 
unbefamtt; aber ba, roo e& au$ bem $unfe( ber SSorjett tritt, er« 
fdjetnen bie 99urg al$ ein Staubuejl, >aö gefityrltdjfle ber ©egenb, unb 
feine »ejtfeer »om (Stegreif lebenb. 9»it ber 9ia<$barfd)aft in fletem 
Unfrleben, matten fie bie ©egenb ttyreS Aufenthalts unjldjer, unb 
ungenedt }og auf »tele 3Retlen in bie Stunbe fein äßanberer vorüber. 
Sltdjt aQe »om «$attjietttlfdjen ©efölety Ratten fytii an ber 
Jöutg; mit anbern ©utern abgefunben,- fibertiefen fle berenJ8ejlfc ttyren 
Sterben. $>te (Eigentümer befafen e$ att ©anerbföaft, unb ein 
iBurgfrtebe bcfUmmte ttyre »etye unb aSerbinbU^leiten , f© tote bfe 
,®ren§e ber ganerbfd)afttt$en Sejlfcungem JDer - 

„am Sage fant (Sltjabetty ber tyetügen äBibtoen 1399" 
«ufgerWjtete SBurgfriebe benimmt biefe ©renje alfo; 

„ber SBurgfribben fat angeen an bem geraumen ftepne »nb bem 

„Seen (äBagen) SBeg uffen ntUn $x. Sotyan« Sieger *on Stiften* 

„berg Mb ben SBeen SBeg äffen burdj ©elberberg ba$ SDorffe »nb 

„ber 3Beg uff ^ne tytnber ber Jtirttyen ©elberberg ben SSBeg fotten 

„uffen ber tytnber bem fotenberge atgeet *nb ben SBeg uffen ber 

„»nber ber SBattfntytte tyerabgeet »nb ben f ollen offen gein 

„Slrnfftagne *nb ben SBeg ber *ott Slrnjftatne ge^n flfclffenberg 

„^geet »üb ben SBeg tymmer mer »ffen in bem ©engetberge atö 

:. „ fcnf er SBatt geet $19 totbber an ben gekauften fteijne." 

.'©ettbtynttd) tootynten einige ber ©anerben, §.93. in ben Sauren 1430 

eunb 1432 Conrab unb 9tytllpp »on «Sattfietn, bafelbft 3»et 2>ritt* 

♦ttyetle b*r 99urg gingen im Satyr 1421 »on bem<<Sr$fttft £rfer »on 

wegen ber £errf<tyaft Limburg, im Satyr 1428 aber etliche Steile 

»on bem «£errn *on $anau ju fielen. 

£>ie benadjfatten ©tqbte unb «©err^n ffoctytcn Jlcty. auf alle Sßeife 



159 

tiefer befdjtoerttdjen ®&fte ju entledigen unb fldj foUtye }u berbtnben* 
3m Satyr 1292 erfdjetnt SBittefinb *on ^afetcfceftetn at* @<$utttyetf 
in ©eitgenjiabt, unb im Satyr 1341 nehmen ^einvid? unb Sßolf *on 
^aitttyejietn ba$ aförgerredjt in JJranffurt an» ,3m Satyr 1371 »et* 
Ünben jlcty fitinxiü) »on «$afci<tyejietn.uttb ein anderer «§etnridj »on 
^a|t<tyejietn, „ ber toonet $u (Solbad; ", ber ©tabt JJranffurt. (Sin 
gleiches ttyat 1375 ber (gbettnettyt SBotf, 1338 «Senne *..& genannt 
•$artenfet$, 2Rarfotf unb ßonrab im Satyr 1389, ®eorg, im 3atyr 
1396 $einri$ unb Sotyann *. & genannt (Rumtanb. 2lUe erhielten 
j&tyrltdj anfetynltdje Vergütungen. 3n ben folgenden Sauren ftoben 
fl<ty »ieTe ber ©tabt JJranffurt toerbunben. 

Sludj <$of* unb anbere £)tenjie Bei Surften, 2)i?nafien unb Ferren 
nahmen bie <$attjteiner an. ©o ftnbet man um bad Satyr 1355 
SHetridj aU ©utgmann in 2Rünjenberg, 1363 gfribridj als $clu$U 
mann ber ©tabt fctmburg 2 ), 1378 SBolf unb ßuno unb 1382beffen 
©otyn ßonrab att SJurgmänner im ©djtof gu«$anau 3 ) 1388, ßonrab 
aW $ru#fejj in (Sjtyenfiein, 14113ürge at$ 2fottmann in Ä&nfgjfcin, 
1420 ©eorg, 1432 ßonrab ben Jungen unb 1464 £etnrtdj$ ^otyn 
SPtyUtyp aU ©anerben in Meufalfenfiein. 2)ietrt$ war 1428 Wiener 
ber »erhjitthjeten ©räfin ÜÄargarettye »an Siaffau gebowen ÜJMarfgräfin 
uon Stoben, unb $tyUtyp unb Sonrab ber junge finb 1432 unter 
bem «öofgeflnbe be3 ßrjbtfctyofS Sonrab fcon 9Äainj. 

S)ie erfie Sfcadjrtctyt »on einer ^Belagerung be« ©Stoffe« «&att* 
fiein finbet fttty im 3atyr 1369, JDamalS nwrbe eS »onßuno, ®rj* 
btfttyof »on £rier, au$ bem «öaufe Sfattenjtetn erobert, feboety ben®an* 
erben »ieber jurutfgegeben 4 ). 3m Satyr 1374 foH e$ &on bemfetben, 



2 ) gribuety »ön £a$f*ein ?>auj>tmann ber ©tabt Limburg »arb in gebau- 
tem 3a$r 1363 in einer getybe mit ben S&etffenberger erfctyfogen. <5r tt>ar f* 

*ftarf, baf er eine D&m Sein auftob, unb au* bem ©jmnten tränt. Fasti 

. Limpurgenses. Sefclar 1720. ©. 45. 

8 ) f>anau-3Rün&enbergif<tye $anbe*bef<tyreibung. 1720. %% 2. Urfunbe 
158. 159. 160. - £umbra<tyt 1. c fcafet 35. 

* 4 ) SSeurfunbete Sfcactyrictyt »on ber £errf<tyaft SReiffenberg unb bem ©totf« 
tyeimer ©erietyt 1776. ©. 25. <£* n)irb ftety .tyier auf Hontheim bist, trevir: 
prodromus p. 1201 unb T. II. ©. 464 belogen. t>a jeboety in ber bafelbjt 
abgebrühten Urfunbe ba$ ©ctylof : ^artrab^ein, genannt wirb/ unb al* beffen 



160 

fcem SJJfaljgrajtn 9ta?re$t Bei Stytin, 3tmfyerrn %f)iüw bo» gaüenficin, 
kern Stynaflen *on $anau unb ben ©tdbten gfranffurt, Sßefclar, grieb* 
Berg unb ©einkaufen Belagert Sorbett fein 5 ).* $8ei9tob$eim korbet 
$6$e fai» e$ im3uli gebauten 3atyre$ ;u offener 8rclbfdjta$t 3o$atm 
»Ott «§atifie{n «fr* JWarfolf* ©o$n, (Sonrab bon ^attflein £r. <Dieftidjd 
©oljn, SoBann »ott i&attßein unb metyre (Eble mürben gefangen. Stte 
©a$e toarb »ertragen, unb bfe befangenen mürben na<$ geleitetet 
ttrfe^be enttaffen •)• 

SBenig bewerten biefe Vorgänge bie ©anerben; megen 
„UeBcrgriffe unb miffetab bie bjj ber gefren «§afeftein unb barin 
„flehen" 
toarb im 3a$r 1379 bon Sanbfrieben* »egen, tint Belagerung ^att* 
ftetn* unternommen. 2ltS Belagerer Kerben in bem toeitläufttgen, 
am SBittteodj na% 9Karie Himmelfahrt ausgefeilten jjrtebenöoerttag 
namhaft gemalt: 

„äBenjeSlau* {RSmiföer ÄBnig unb baö gtomlföe (Retdj, Suno 
„<8rjBif<$of bon £rter, 9tuj>j>re$t ber Ältere JPfnljgraf Bei St^eitt, 
»«Öergog in Stoiern, 9tyiftyp «öerr ju fifatfenjtein unb ju a»injen- 
„Berg unb bie ©tdbte ÜRatnj, granffurt, SfrtebBerg, ©einkaufen 
„unb gitnBurg»" 

5>ie JJefie marb eroBert unb nur auf bringenbe aSitten ber ©an* 
erben, namentlich »on SHetertdj unb SoBann, ©eBruber, 3Bolf unb Cum* 
©eBruber, Sodann SBtBne $r. 3Rarfolf$ @o$n unb Sodann SBiBne 
griebridj, alle »on «öattflein, toieber eingeräumt. 9luf etoige 3etten 
Bebungen #<$ bie Eroberer ba* Deffnungöre^t, unb bie ©anerBen ber 
gejxe «$attftein verpflichten jl<$, itjre (SrBen unb Stadjfommen, baff 
„»{? ^attftein ober barin uff einten 6 traf in »ff äBafler ober 



(Eigentümer bie Äinber 3o$ann$ t>on ber ttytn erlebten, benen e* bie £r* 
oberer lieber einräumen, fo Reifte i$, baf £oni$efm bortbon £ai#ein rebet, 
ba meber ber 9tasne be$ ©tfloffe* noQ ber (Eigentümer üBerefoftimmen, unb 
i$ oon biefen feine ©pur gefunben JaBe. 

Sertuer'* granffurter Gfcronil Xty. 2 6. 642. ffec* bie»a*rii&i biefer 
Belagerung ift fe$r &toeifefyaft — SRaberftagriftten oon griebfrerg £>i. 2. 
Snlang ©. 14 f. 

•) Setfner «.a,D,- SKaber am a. D. mtb ©. 181. 



161 

„toff Sanbe teilt Raffen, geijUidjer Wann, Bilgrim, Äaufmannf^aft, 
„Suben nodj anbete unfdjebelldje Sube nimmer f ollen angegriffen 
„ober fdjebtgen ober laffen angriffen ober f<$ebigen n. n. u 
Sßer bagegen fyanbelt, fott feinen tytil am ©djlojj *§attflein unb alle 
Setyen verlieren unb 

„foUen bamit truroeloiS, erloiö, metnetybig unb in be8 rtyd)8 a^te 
„jin, tonb man sn$ ban in alten fiücfen »nb geriete für Sledjtert 
„snb snlebige %tutt anfertigen »nb galten" je." 

2lm 16. 3uni 1383 rourbe biefer ffiergteidj jrolfdjen \>tn$atU 
feinem unb ber ©tabt granffurt nodj baljin erweitert, baff bie in 
^attjietn liegenben 2Bäc$ter unb Sßförtner öon ber (Stäbte roegen in 
granffurt tjulbigen unb fdjroören follten, unb bafj granffurt baö Otecfyt 
eingeräumt toarb, an bie ©teile ber 9l6gei)enben neue ju bejiellen. 
Sludj f)attt am 22. 9flai biefeS 3atyre3 ber jur 3eit be$ »ertragt 
abfdjluffeS fcom Satyr 1379 in granffurt gefangene unb inbeffen jur 
©anerbfctyaft gelangte Sbelfnectyt ßonrab öon <§afcjleln gebauten 93er* 
gleich Betätigt unb fiety mittelfl ^ransflreS ju folgern verpflichtet. 

£)ie fctmburger ßtyrontf ertoätyut einer Belagerung «§attjfrln& 
burety biefelbeu im Satyr 1380 7 ). 

9cur ber ©eroalt roetctyenb unb nic^t bem ©efefc, roifcerjlreb.ten 
bie (Ritter allen Verträgen unb bem inbeffen errichteten Sanbfrleben. 
SWctyt allein bie ©anerben von #att|leln, auety eütjelne be3 ©efctytectytS 
»erfuetyten in gelben tyx £eil, unb fein Satyr »erging mit ifyntn in 
JKutye. (Sine getybe mit ©eorg unb <§ctnricty von ßattpeln gegen 
granffurt rourbe am Sage fcaurenci 1388, unb eine mit $tnnt tion 
«&afcjleln bem jungen naety 3Rartini 1389 gefügt. SWtt £enne »on 
£afcflein genannt (Rumölanbt tyatte granffurt 1390 getybe, unb 
SDtetrictyö unb Sonrabö ». «§. «§öfe in 93ructyfobei rourben in berfeiben 
abgebrannt. 2tm 25. 3uli rourbe bie @actye »ertragen unb ßonrab 
erhielt jtoanjig ©ulben al« ßntfctyäbigung. 2lber fetyon im3atyr 1393 
finbet man ityn unb feine Reifer roleber auf bem gelbe. 



T ) Fasti Limburgenses. Befclar 1720. @. 89. 2BaJ>rf<&efalt($ ift bie oom 
3a Jr 1379 gemeint, »emgften* ftnbet ftety im granf furter Strc^tor herüber 
tiic^t ba$ geringjJe »er. 

11 



162 

9lu« ber 99urg ^attficin würben ungefdjeut "Die gewohnten 
(Räubereien fortgetrieben. Darum befahl im Sluguji be$ gebauten 
1393r SafyreS: 

„Sdjenf (Sbirtyarb £erre ju Srpa<$, Sanbvogt be$ SanbfrtbbenS 

M am flfctne, »nb baj merteit ber (Sdjte, bie mit mir übet benSanb* 

„frtbben gefaxt fm" 
«inen 3"9 ttadj ^attflcin. 2)te Jturfürfien *on SRatnj unb £rter, 
ber #er$og »on Satern, $t)tftpp »on gatfenfietn, «§r. jü SMünjenberg, 
bie ©tabte granffurt, 9Ratnj, (Speiet, äßonnö, ©einkaufen unb grteb* 
Jerg würben $ierju entboten. 3)et 2tbfagebrief, ben bie ©tabtSJranf* 
fürt an bie ©anerben ertiefj, tautet wörtitdj: 

„äBtfient ir bie ©emeiner gemetnlidjen be$ ftofflö «öafcjtetn baj 
„vm$ bie nune &om fcanbfrtben am (Rine gefcfyrteben Ijanb, baj fie 
„etynmubtclidjen tintn ßjog »on be$ £anbfrtben wegen Mn totoer 
„ffojj egenant trfant $abcn, »nb jin wir bareju »on be$ 9ttdj$ 
„unb be$ Sanbfriben wegen ernant ju bienen bareju, unb wtr 
„woflen unb muffen audj bareju bienen »on beö Sanbfrtben wegin; 
„Mb tottdjettety fdjaben ir be8 ©ecjogeö fyaib i?on t>n& *nb fcnfem 
„tibent obir nement be8 wollen »ir fcnjj ere gen »<$ bewart $an 
„mit bief offen Srieffe, tmb wofltn in beS fcanbfrtben gribbe »nb 
„93nfribbe gen *<$ fin. Drlunb bte$ Briefs toerffgett mit »njj 
„ttffgcbrucftem 3nge(1eget. ®tUn anno domini MCCOLXXXXIIft 
„feria tercia post Bartholomäi. 

SJon &n8 bem Sfcabe ju grft. 

9ludj ber ©tabt ©otbner fenbeten tintn 9lbfagefcrtef. 2)en 
28. 9(ugufl gebauten 3at)re$ warb ba$ ©djiojj berennt granffurt 
fenbete adjtunbbreijjig SMann mit ©Jenen unb fe<$jig <&%fytn in 
S)ar<$ent unb rot!) unb föwarj £udj geffetbet, fammt brei SPfetffern 
batytn. Sie führten 3*tte, panier, fctet Sagen unb adjt unb breif ig 
Äardj, Steift, äBetn, ©toeffifd), Srob fcon Jtorn unb äBaffeen, «Safer, 
Crtfen, a3retafe$t, 3wtebetn, äBadjö ju Jterjen, fcidjter, eine grofe 
JBudjfe, fammt anberer SRunition mit fldj. din Sßriejier mit einer 
8abe, S9robtüci)ern unb anberm 3"6e^5r ju unferS «#errn Setdjnam, 
unb brei 0tat$0$erren , ber @d)öff Sacofc Älobelaudj ber Jiunge, ' 
Setfet gerben unb JRuprec^t SB^f , nebji einem (S^reiber, Iefttere 



163 

ju $ferb, Bedielten ben 3ug *). Ofyteradjtet fle fdjon 3RprgenS 
ttadj bem faum brei Weilen entfernten <§attßein autogen, famen fle 
bodj erfl fpät in ba* Säger, 

„toanb ber ©ecjog &on ©efdjtrr gar gro$ toa§, ba§ totr »on 

„morgen Mj na<$t fune ein äJtrteilmite geeji^en fonben, toanb 

„wotyl tufenb toagen »nb forren fln ober mer", 
fdjretfcen bie 0tat§8$errn nad> {Jranffurt. Sin alter ®efd)t$tfd)reC&et 
fagt »on btefem 3ug: 

„S)a Ratten bie (Stäbte grofje Suren, beren f^of eine flrten 

„ober adjt 3«ttner fdjmer, unb bo gingen bie grofen 33üren an, 

„beren man nidjt metyr gefetyen auf bem ©rbretd) »on fol^er ®röf e 

„unb @djh>ere 9 ). 

«§art mürbe bie gcfle mit bem ©ef$u| iebrängt, 

„fujien fo fäiejjt man mit anbem Shtfen mtb tyelltget ba$ #uf 

.M*e " 

„»nb ütffet audj baj man mit ben $uf?en, bie man ifcunb $at, 

„bttfe wtb fejie burdj ba$ £u$ föifjet 11 , 
fdjretfcen bie 0tat^3§erren. $)odj fonnte fotdjeö ntdjt genommen »erben. 
6$ würbe ntdjt nur gletdjfaUS mit ®ef$ü| tapfer aerttjetbigt, fonbem 
me$r aW biefeS tfjat bie Uneinigfeit ber Sefagerer. <Die SKannföaft, 
o^neradjtet fämmtltdj ben Skfetyta ber (Ritter <$etnrt$ &on 9ty$Jerg 
unb SJreöfoe »on ©tetnfcerg, 

„»njjerS gnebigen «$ew be* 9tömtfd)en «fcontg unb Jtonig ju fStfftm. 

„«©ausübe ju biefer 39b' 1 
untergeben, folgte nt$t btefen, fonbem tyren ÄanbeStyerren. £>te8fat* 
fenfteiuer waren IjeimUdj mit ben <$attfteinern ein^erftanben unb »er* 
fatyen fle mit SBaffen unb ÄefcenSmittein. 3roar ge^ordjten jle bem 
«ufge&ot son be$ fcanbfrtebenS wegen unb fdjttften bie i^nen ange* 
forberte SRannfdjaft »or £attfietn; aber fle fcena^ridjtigten bie «&att* 



*) «ertner a. a. D. £$L 1. <&. 367. 

9 ) Fasti Limburg enses. SÖefclar 1720. @. 110. Da* Chronic. RiedeseL 
Ui Äu^enbecfer analecta Hass. A. 14. ©. 37 fagt jum 3a$r 1392: unb 
gingen bamat* bie grofen ©ütffen an, bef rfrlfcfr ffe&en ober a$t 3entntr 
ftytoer. 

11 • 



164 

ftttner, baf tyre »eute litten feinen «Schaben t^ttn würben. ©lefe 
»erliefen fogar ofyte Urlaub ba$ Sager unb jogen Don bannen. Sflafyn* 
Briefe &on be* SanbfrlebenS wegen waren »ergeben*. JDodj entfdjuU 
Mgten bie gfalfenjietner tl)r Benehmen in einet befonberen 3te<$t* 
fertlgungSfdprlft bamlt, baf ein ^ei£ tyrer fceute mit ben «Sattfieinertt 
»erwanbt ober fcerfdjwägert feien, bafyer ben £>ienft verweigerten; audj* 
feien ein £§etf berfelben tljre Burgmänner unb Wiener, 

„wtb wiffen nit w$ wir on$ bamibbe bewaren f ollen, fo baj wir 
„gen ben fcanbfrebben red?t taben, »nb audj gen ben »on »§attfhln — " 
; Batb fehlten ben Belagerern Lebensmittel unb 3Wunltion, un> 
ber gfürfien ©ölbner, Stitter unb Stntfyt liefen ba»on. &ud) »er* 
fWrfteu fl<$ bie #attftelner tägildj. Darum warb am 5. (Sept. 1395 
We Belagerung aufgehoben, unb e8 würben ©trelfparttjlen (um <5<$ufc 
unb ©<$trm ber Sanbjirafen aufgefieöt. 

tiefer günflige (Srfolg ermutigte bie «§attfietner, unb befonberfc 
Me Sa^re 1395 unb 1396 majen unruhig. Sine getybe ber (Stabt 
granffurt mit «£enne »on ^afejiein genannt (Äumelanbt unb feinen 
Reifem würbe am 21. 3uni 1396 gefönt. 3m 3a$r 1397 war 
gwtfc&en 8franlfurt unb $emte von «öattfieln, genannt $artenfel8, gfetybe, 
atnb tut 9tyrtl be$ SaljreS 1399 raubten $tnnt unbSurge »on«$att* 
{lein ber (Stabt ftrauffurt fünf unb neunzig ©djafe. 

(Sine abermalige gfolge biefeä unruhigen Betragend war bie 
Belagerung be$ ©djloffe« im Satyr 1399 auf Befehl be$ £anb»ogt* 
am Statin unternommen. SWtjere Umpanbe ber Belagerung felbji 
flnb unbefannt 10 ), wie benn überhaupt bie bejjfallflge 9ladjrtcbt feljr 
zweifelhaft bleibt. äBäfrenb einer biefer Belagerungen würbe in 



*°) Herp. annales bei ©enfenberg sei. T. 2. ©. 20. 3<b falte bie an 
biefer ©teile beftnblicb* 3a$rjabt 1399 für einen Drucffe&ler, ftott 1393. 
»orfrer ftefrt ba«3afcr 1392, naebfrer ba*3a$r 1396 unb iwif^en biefen ba* 
3a$r 1399. Da nun in allen übrigen 9ta$ricbten bie $ronologif$e Drbnung 
teobagtet i% fo ift ber <5$luf auf einen Drucffefr ler »ob* um fo me$r ge* 
grfinbet, ba bie achttägige Dauer ber Belagerung, bie (Jrwäbnung ber großen 
SurfgeftbÜfre, unb bie Belagerer mit jener oon 1393 übereinfHmrnen. 3Mb 
Unbet (leb «i*** »on einer im 3a$r 1399 Qatt gehabten Belagerung im. 
tfabtoe ber ©tabt granffurt. 



165 

«ntoltofattt, einem ton JReiffenBergern unb ^attfieinern gemein* 
f$aftlid)en $orf, Jttr$e unb ©djule »erBtannt, ein (Stmoo^net er* 
fragen unb alle« geplünbert. ®rfi im 3a$r 1420. würbe fU$biefe* 
•<S$aben$ wegen mi: $P$tttyp »on SReiffenBcrg »ergltdjen. 

steine SKittet, au$ ber »anbfriebe ni$t, waren tytnretdjeub «nb 
ftifttg genug, bem Untoefen ju fteuern. »efonber* gfranffurt wat 
t>en ewigen Stetfereien ber StauBrttter au«gefe$t. 9iodj im 3a$rfc 
1404 rauBte «öenne »on J&attfJein, genannt Sfcumlanb, Bei Sßraun^etm 
teetyunbert, granf furter bürgern gehörige ©$aafe, »tele Sßferbe, Jtitye 
tinb ®elb. $er ©tabt ©ölbner »ergalten eö tym retdjlidj unb ge* 
wannen tym Bei Sßetterwetl »ter *Pferbe unb Lüftungen aB. Stuf tintü 
gütltdjen Zglq in «öomBurg ben nädjjten £ag na<$ @t. Saurenjientag 
fottte bie ©a$e »ergli^en werben. 9»it biefer 0tau6fud)t ifi oft bte 
au«gefudjtefle ©raufamfeit »erBunben. 3113 $tnnt »on «§attfietn> 
<5lefen, be$ ©djulttjetfjen in ftranffurt {Rubolf, »on ©atting Jtnedjt, 
„»ff be$ 9ty<$3 ©trafen gefangen tyatt, ttyat er eme fln gfijjen ty 
„üifyttn Bunten, »nb Bunbt eme flu ..'... »ff fpnen SlaBet" **)* 
(Einer ber Berudjtigjien be3 £attjteinffdjen®efd>re$t3 war<Dfetertd>. 
©elBji bie ©anerBen beS ©d>loffe8 «öattjiein Ratten fyn au$ ber ®an* 
erBfdjaft geftojj en. (§r unb ®eorg »on ©orgenlod) genannt ®en$fletf<lj 
*au6ten — otyneradjtet tintS fuq »or$er mit tym gefdjloffenen gfrteben* 
— im 3unt 1420 Bei (Saftet »on einem SBagen brei einem granffurter 
»Ärger gehörige $ferbe. Sluf ©djreiBen be« (RatyS entföulbigtett 
fle flc$ bamit, baff fie gegtauBt tyfitten, bie $Pferbe gehörten bem fianb* 
trafen »on Reffen, mit bem fle in getnbfdjaft feien. &tüti nod) »or* 
^anbene $Pferbe würben jurütf gegeBen, unb tin »erfaufte* mit »terjetyn 
©ittben erfefct. ©erfelBe 3>ieteridj na^m 1423 bem JRetntyarb »oit 
»toborjrf}, Bürger in £>tej, Bei Sfd) einige JJdffer mit Sßtin f bie »on 
fcer granffurter SReffe tamtn. 9tudj anbere «öattfleiner folgten feinem 
SWfotele. «genne unb Sonrab, „ben man nennet ^lilipp »on $&tt* 
fhtn", rauBten mit «öülfe ßonrabS »on £ra$fa, ^artmubö »on ÜÄfinfler 
unb Slnberer im Dct 1425 bem granffurter Wmtmann in <3rlenBa$, 



*0 Äir^ner ®ef*i(|te »on granffurt %&. 1. ©. 255. 3We «. Onrnen 
flejt für brennen.) 



166 

Xtyoma* »on @<$toatbad} unb anbern »urgent i^rc @<$aafe, bie na$ 
SReufattenfietn getrieben würben. 

3m 3a$r 1426 erfcfcetnt S)ietrt$ lieber im gelbe. Ctyne 
gefae flieget er ben »urgent fcon granffurt ityre Fimmel unb ©djaafe 
au* bem ißferd) unb treibt fotdje na% Sronberg. 2)a ber Statt) ba$ 
©gentium ber Bürger jurtiefforberte, fo tief er ben S3oten, ber tijvtt 
ben SBrief Braute, auf bem (Rütfroeg überfallen, l$m $Pferb, @($tt>erbt r 
Sporen, 9tüjhmg unb alles, fta$ er bei fldj Ijatte, abnehmen unb 
iffn auf ben £ob fdjtagen. (Sobann jog er *or ba* granffurttfdje 
@<Jjlojj StonameS unb trieb bie ©djtoelne, toeldjer er tyabfyaft »erben 
tonnte, naefc «$attftetn. 5)en 93oten, ben il)m «Senne &on »elbtrf Ijetm, 
ber ©tabt Amtmann in £8oname$, bejjfaUS nadj «$attfletn fenbete, 
mtjftanbeTte er fetbft unb f$(ug tyn mi t einem ©toef. SSergeblid* 
»ar tin £>tnjiag na(^ <5t. 2J?idjel8tag in «öodjfl ftatt gehabter 23er* 
gleldj$»erfudj. ©ieteridj »erlangte fogar no<$ Sntfcfyäbtgung für bie 
Serftorung beö ©djloffeS <Danneberg an ber »ergfirajje, beffen ©anerbe 
er toar, an toeldjer bie ©tabt granffurt im Satyr 1399 »on 8anb* 
trieben« toegen Xiftii genommen tyatte 12 ). (Erbitterter bauerte bie 
getybe im 3al)r 1428 fort. 5)er ©tabt granffurt ©Mbner raubten 
unb plünberten in 2lruotb3$ain unb ben «öattjtetntfdjen »efifcungenj 
flteidjeö tbat ©teteridj auf ber ©tabt ®ebiet. ©erfetbe, Slbolpty sott 
SUtffenberg unb „efcll$emtjjerfrautt>en toon Sttaffau ©teuer " berannttn 
ba$ granffurtifdje ©djlof »onameS unb tcitUn bort bie ©djtoetne 
«nb »or granffurt bie ©djaafe au$ bem $fcrdje fort 2lud) ber ffirj* 
tlfdjof um SRalnj unb ber Stynafl *on Laitan waren in gelben mit 
ben «©attpetnem »ertoltfelt. granffurt, Wfyiippi *on Sronberg unb 
Sodann ffloS *on SBatbetf fdjloffen „äff ©untag aU man finget: 
esto mihi 1428 (14. gebr.) ein »ünbniß gegen Sttetrtdj, bW einen 
im SDejember gebauten Satyre« abgetroffenen fflerglei^ jur golge 
$atte, naety toeldjem granffurt am 24. gebr. 1429 jtoetyunbert ®ul* 
ben an SMetrtdj jaulte. 

Um ettbli$ bad Uebel mit ber äBurjet auSjurotten, »urbe §u 



ia D »n$fo für ?>efW*e ®ef$t$ie unb aitertfumtfunbe. 55b. 2. fcarmftobt 
1841. a 516. 



167 

(Snbe $uguß 1428 üon granffurt au$ einlote mit einem ^reiben 
an bie «Sattjietner na% gfattenftetn gefenbet, in bem tyntn wegen 
iljreS S3ene$men$ SSorfteflungen gemalt ünb frieblid?e8 Senetymett 
verfangt würbe. Sie gaben Jebod) ben ätorflenungen fo wenig 
tSefyor, bajj fle fogar ben ©oten gefangen nahmen. 2)odj war iljnen 
bie ©adje nidjt gtetdjgülttg, nnb fle wenbeten fi$ an fRein^arb £erm 
$u <§aitau, unb baten um feinen @djufc al$ fceljnöljerrn. tiefer tyatte 
fldj inbeffen am 1. September 1428 mit ßonrab (Srjbtfdjof &on 
2Hain§, 3Mettyer £errn ju Sfenburg unb ber <§tabt granffurt gegen 
bie «fcattftetner in tin S3ünbntjj, baS ben 3»e<* ber (Eroberung be$ 
©djloffeS J&attflefn $atte, eingeladen. 2H3 ©runb btefeS ©ünbntfieS 
würben 

„g*oj?e toiet unb mandjerlep Staube«), ©djinber^ SMort, SBrenbe zc* 
»on ben ^attfletnern begangen, aufgeführt unb, um jidj in bergeljbe 
ju erlernten, ün ©efdjrei unbÄofung »erabrebet. (SrjtereS , war 9Hainj r 
lefctereS: «öanau. Arn 4. @ept. (©onnabenb »or Sparten ©eburt) 
antwortete ber «öerr &on #anau ben £attjleineru, baf er ffdj übet 
itjr gegenfeittgeS aSerfjättnifj näljer unterrichten unb tljnen fobann 
antworten werbe. fDodj fügt er an, tyabe er »tele Jttagen über tyt 
33enefjmen fcernommen, unb tljm felbji feie aus bem ©djlof £attjiein 
Stäben jugefügt worben. @d)on am 1. @ept. 1428 waren bie 
ftefybebrtcfe ber äJerbünbeten an bie ©anerben nadj £attfietn gefenbet 
worben. $)o<$ f^eint nt<$t8 oon 95ebeutung unternommen worben, 
audj £)tedjer i?on Sfenburg fcon biefem S3ünbnif abgetreten $u fein* 

Sefonberö granffurt, befien aufbtü^enber Raubet unb Stetd)*. 
tljum tint £o<ffpetfe ber Staubritter war, tag baran, bie $attj!einet 
unf<$aWidj ju machen, unb um atte8 ju verfügen, tvaQ tyferju bienen 
lonnte, fo mahnte folcbe* in golge beö 93ertrag$ fcon 1379 am 
29. 3<muar 1429, Sabbato ante purificat. Mariae virg. bie $att* 
jietmfdjen ©anerben <&einrtd), Sonrab, ben man nennet $tjt(ipp$ wA 
WfyiiWS ©ebrüber, Sonrab, ben 2ttt*n unb qtyttiw äBMefinb @o$tt, 
fintmtU^ wn ßattfiefn, um Deffnung be3 <S$toflfe3. <£)a foldjc ntdjt 
erfolgte, serbanb fldj berSfcatl) mft®ttbrad)t ton SBufetf nnb ®er(a$ 
fcön Sonborf am 8. SKfirj 1429 §u Eroberung beffelben unb ju 
gemetnfdjaftltdjer SScrt^eibigung, befonberS gegen ben unruhigen ©tetrtdfc 
ton «Sattfietn. heftig würbe baS @$tof berennt, unb bie JBorburg, 



168 

kernte »Ott ^attenfeld «öau*, eroiert. ©djon Ratten bie SJerMnbeten 
bie Pforte ber gejte fetbfi aufgebrannt unb äfften ba$ ©djtojj in 
weniger 3ett ganj §u gewinnen, afö granfe toon ßronberg, toet tin 
SPfanbredjt an folgern tyattc unb e$ pfanbwei* mitbefap, tyntn in 
ben JRutfen fiel unb bie gefh befreite. 51m 9. Sluguji würbe in 
«tfdjaffenburg , unter Vermittlung ber (grjWfdjofe aon SRatnj, Srter 
unb ©In unb be$ SRarfgrafen »on ber $fatj, ein Verfug gemalt 
bie ©adje auSjugletdjen, unb wenige Sage barauf, am 12. 9(uguft, 
trat mit SHetrid) *:on ^attflein ein gfitltdjer Sag in $rauntyelm. 
5tber aud) ^ter warb bie ©adje ntdjt vertragen. $)a$ Stofudjen um 
Deffhung be« @d>toffe$ wteberljotte ber 3taty in gfranffurt am 14. 3uni 
unb am 21. September, ba$ Jebo<$ bie ©anerben am 20. Dctober 
ablehnen. (Sin in 9tiebererlen£a$ gemalter a3ergtetd}$»erfudj war 
fcergeBen«. $fat 26. Sunt 1429 fingen ber ©tabt granffurt ©ölbner 
)wei Anette «§etnrtdj$ »on £attfietn, ba fte über bie £6$e ritten. 
3$n felbft rettete bie ©djneHtgfett feine« $ferbe$. Sin »erglei^** 
tag mit SDletridj in Oppenheim, ber im Satyr 1430 gehalten würbe, 
erlebigte bie Stoifiigtetten ntdjt, unb fetbft im 3a$r 1431 waren 
fol^e no$ ntdjt gefu^nt. S)odj *ergti$ ft$ ©Ubredjt sott Sufed 
im gfebruar biefel 3a^re0 mit bemfelben, unb am 12. ©ej>t. tommt 
cnbltd) jwlfdjen tym unb ber ©tabt ftranffurt ün SSergletdj gu 
©taube. Sitten 9Ln\px&tyn entfagt er, bie er an bie ©tabt fjabtn 
m*gte, wegen 3erjtörung ber ©$l6fljer ©annefcerg, ^üwenjiein unb 
<Wf erlaufen, unb t>erfprtd>t nodj tyunbert ©ulben in mejfentii^en 
Sermtnen, ju je$en ©utben {eben, $u &e$afylen.' 

S)rotyenb tyatte ber JRatlj in granffurt am 7. (September 1430 
*on ben ©anerten normal* Oeffnung be$ ©djtofie* <$attjiein »er* 
langt. «Me^nenb antworteten fle, unb ein a3erglei$$*erfudj , ber in 
»oname« gemalt würbe, tefeitigte bie BnjWnbe ntdjt. 3)a$ Unwefen 
wacb immerhin fort getrieben. Äl&fier, ©orfer, »anb unb »eute 
emtfanben bie OtauJfudjt ber £attfietner. <Da* Älofier <§berba<$ 6e- 
folgten fle, in ©tyerfteln (einem ©orf am Styetn, bamai« bemSJi^ 
tyüm im 9tyelngau, »o* *on SBalbetf, gehörig) *tünberten fle, unb 
warfen tta#$er ffe^bebrttf auf einen Raufen 2Rift. Stnem !Prtefier 
«u$ bem Sfcnfotrgtföen nahmen fle ba« $ferb unb liefen i$n erji 
lo«, nadjbem er eine ©umme ®elbe$ 6e$a$lt $atte. (Sonrab genannt 



169 

9tyi(ipt>d fing tintn 3fenBurgtfdjen Untertan, Branbfäa|te tyn unb warf 
if)n in* ©ef&ndnif , wo er wafyiflnnig würbe unb fiarB. (Stnen SBärgtr 
t>on ^ffcn^cim, 3o$anned S)auern$eimer, mtftyanbette er auf gleite 
SBeife; 8eBen*tang Blieb foldjer la$m. Sitten anbew Wann, ben 
Conrab ber Sunge fing, lief er gu gfatfenflein unter bem Sorwanb 
trmorben: ©erfeiBe $aBe bad ©djtoß galfenftefn an granffurt »er« 
ratzen unb tyn tobten wollen. ©lauBe, 9te$t unb Sreue fölen in 
bem ®ef$Ie$t erlogen. 

Mnger fonnten e£ bie Benachbarten Surften unb @tdnbe ntdjt 
ertragen unb, um enblid; 9tu$e ju gewinnen, »ereinigten fldj am ffior* 
aBenb be* ^eiligen «pof*el« 3acoBu$ be* altern (24. 3uli 1432) 
Gonrab (SrjMfd^of »on SKalnj, S)iet$er *on 3fenBurg, «fcerr gu S8&* 
bingen, ber 9tat$ ju granffurt, &bam »on «Ibenborf, Sodann 33a« 
»on SBalbed ber alte, ättfctyum im (Äljelngdu, unb SBityelm *o* 
©taffei ber alte gu ben ft&ftigfien SWafregeltt gegen bie <$attfieiner 
unb tyr ©djlofl. SBurbe lefctere* erobert, toar bie ÄBrebe, fo wollte* 
eö bie SkrBünbeten aU ©anerBfdjaft Behalten unb in Jebem gaU fi$ 
Beiden unb bie «öattfielner Beiriegen, wo fle fol$e fdnbem 0lo<$* 
mala würbe »ergeBlldj Oeffhung beS ©djlofie* ^attfiein »erlangt unb 
bann (Samfiag nad} $etrt äettenfeler 1432 (2. 2fogufi) gegen SIBenb 

„Bei @onnenf$ein unb föönem Untern Sag" 
bie Sewatyr« unb ftelnbeSBrlefe »on (Seiten ber SSerBunbeten unb tyrer 
<§auj>t(eute unb @ölbner na$ ^attftein an ßonrab »on «gattßein ben 
9Uten, «öetarid), Sonrab, ben man nennet tyf)üipp& unb WWippi »on 
$attffcin, ©eBrüber, SBolf unb Wfylipp »on «öattjtetn aBlttettnb* @o$n 
gefenbet, unb tytyttpP *** ^attftein bem Sungen eingetytoblgt. JDle 
©anerBen waren ade im @$tof »erfammetk 9lud> an 3>ietri$ »on 
<$attßein, ber in SamBerg wohnte, mürben bie 33ewa$rBriefe geföitft; 
biefelBen waren »om 

„Sonnerßag »or fant $ßeter*tag ald er in ben SBanben lag" 
1432 (31. 3uli) batirt. £>em WttoerBünbeten »bam »on SUben« 
borf würbe bie 9lu*fu$rung übertragen, ©egen %Benb eine ©tunbe 
»or Sonnenuntergang befielben Sage*, an bem bie SBewarBriefe na% 
^attftein gefenbet waren (ben 2. 2luguji), Berennte er mit fündig 
flfcetjigen unb »lerglg ftuf gängern bad ©djloß, unb e« würbe 9iiemanb 
me$r fyntin ober ^eraudgelaffem 3u glei^er Sagedjeit »erfammettt 



na 

fidj bie übrige a9elagerung$mannf<l}aft Ui 5Dorn$ot#aufen. ©er 
(Srjbtfdjof »on 3Rain} fenbete fünfzig mit ®tenen {Reifiget unb gfuf* 
ganger, nuiflenö @$äfeen, fobamt öiertaufenb Pfeile; ber $err »on 
Sfenburg jroanjtg mit Olenen »eiflger unb fünfjiggfufgdnger; granf* 
fürt, unter 2faf u^rung be$ Hauptmann* ©erlad) *on 8onborf, ffinf* 
jtg gewappnete Oleifige unb fedjjtg ju gfuf mit <$anbbfi$fen unb 
«rmbrüjien. äriegSbeburfntffe führten fle reidjlid) unb nodj tin ga§ 
mit Pfeilen unb jtt>et ober brei ßammerbudjfeu Bei fi$. ©onntagd 
ben 3. Sluguft frülj 3Rorgen$, etye bie @onne aufging, fianb bie 
gefammte SWannfdjaft »or bem @<^Cof unb erfiürmte e0, 
„ba bie fonne ^olje »ff »nb e$ ferr 2>agea getoeft ift." 

lieber bie (Eroberung fehlen genauere 9*adjrtd)ten; audj iji e* 
unbefannt, ob Sobte geblieben unb aufer 9tytltp:p von «öattfieln unb 
ßonrab »on J&attflein Anette gefangen gemadjt toorben flnb. 9(n 
SBaffen fanben jtd) im ©djlof jroötf $anbbüd)fen, jtoei $>arreflen* 
bu^fen, fedjstaufenb äloffer, breitaufenb Pfeile unb fe^d «rmbrüfle **) 
vor, unb im (öjor ber Slntonien^apelle entbetfte man in einer äifie 
unb in einer Sabe mehreren #au8rat1j, ber Slfe von^attjWn gehörig. 
Slnberer S3eute totrb nidjt gebaut, unb e$ ifi »afyrfdjetnlidj, bafl bie 
J&attfieitter früher »iele$ anberSiootytn in <Sid)er1jeit gebraut Ratten. 
3ug(ei^ nahmen bie ffierbänbeten bie ©uter in 9Mebererlenba<S toeg, 
»eldje ^üt^P unb (Sonrab von <$attftein, ®eorg von ^attfietn* 
€6$ne, bafel6ft befaf en. 

<Sü}on am Sage naä) ber (Sroberung am 4. $ugujt 1432 famen 
bie ffierbönbeten in «§öd?fi jufammen unb trafen über aBmajfmmg 
unb ffierprovtanttrung bed @$loffe$ ftaftige 3Äaaf?regeln. gfrtebrtdj 
von bem *8erge, ben man nennet ßeffeler, mürbe gemetnfdjaftltdjer 
Startmann bafelbfh Sr erlieft eine 3«1jre$befotbung von vterjig 
©utben, unb muflte bafur tintn reifigen Stmfyt unb tin $ferb auf 
eigene Sofien tjalten. ©ein Sfcadtfolger, ßla* ßeffeler, ber am 
7. 9tuguft 1433 bie Stelle erhielt, tvurbe baffir nur mit breifig 
©ulben bejatjlt. £>U (BantxUn unterhielten femer, auf iljre äofien, 



,s ) dint Älofferbü^fe föof o$ngefa$r jtveC $funb 8lei, unb Äloffer ftnb 
bie Kugeln *u folgen. (Eine Darrcffcnbü^fe »ar ein fötoere* $ulvergef<$ü$. 



171 

fcdföcljtt gewaffnete Anette bafelbji, fobann 6 SBatfter, tintn »Met 
unb einen Stoä). 3eber ber SBädjter, ber *8äder unb ber Stoä) et* 
hielten Ityxliä) jet?en ©ulben unb einen fltotf . Äufierbem würbe ba* 
©djlojj mitjwolfSlrmbrüfien, breitaufenb Pfeilen, toier SJogelerbudjfen, 
Dterljunbert fhtnernen äugeln, jwanjtg #anb*, adjt ^rreffen^üdjfett 
unb jwet Sonnen $Pul»er bewaffnet, au$ mit vielem «#au$ratty unb 
Lebensmitteln verfemen. 3>le ^erfteHung be$ @d)loffe$ unb betreu* 
Bau einet 2»auet würbe befdjloffen, unb fernere SWaaf regeln jurgort* 
fefcung ber getjbe getroffen» 

SSetgebltd} baten bie £attftetnet um (Riicf gäbe ber gfefte. ®n 
befjfaflflgeS ©efudj SontabS toon £attfietn Beantwortete ber (Ratlj am 
16. @ept. 1432 babtn, bap man fcetgebltdj toetttagSmäptge Deffnung 
be& (Sdjtoffeö unb Stfitllung be8 SSergletdjd »on 1379 verlangt unb 
unb barum ba$ ©djlof erobert tyabe, mit bem einfügen : 
„babty wir ij aud? uff biflmal bltben laffen." 

3ur (Sicherung unb Söewatyrung be8 (Sdjloffeö würben bie größten 
fflorji^tömaaf regeln angewenbet unb auf bie in ber SWitte be$ DctoberS 
1432 gefdjetjene Ijeimttdje SBarnung gegen bie ffierrätyerei eines im 
©djlofl befinblidjen SÄainjif^en $>tener$, ber für ben 23erratlj $wei* 
tyunbert ©ulben erhalten foÜte f auf ber «ßift ju fein, würben am 
7. Der. genau unb nameutltd) bie Sßerfonen befttmmt, welche öon 
jebem tytil au0fd)liejHtdj in ba$ ©djlofl gelaffen werben follten. 
ffiebeutenbe ffiorrättje »on aSrobfrüdjten unb Sein würben neuerbing* 
in baffelbe gefdjafft, unb ein Wlbnä) Beftellt um ben ©otteSbtenft bafelbji 
§u »erfeljen. 

3»tt ben ge^äfjlgften garben Petiten bie £attfteiner bie 6r* 
oberung ber SBurg bar. Stad) ßölln, Strasburg unb an anbere ©tdbte 
unb dürften fdjtteben fle behalte. $>te* bewog bie gjerbünbeten auf 
©altentag 1432 (16. Oct.) tint weitläufige Urlunbe ju fcerfafien 
unb an ben Canbgrafen »on Reffen unb anbere dürften ju fenben. 
(Einjeln werben in berfelben bie Redereien ber <$attßetner aufgejtylt, 
unb bie ©rünbe ber (Eroberung erörtert. (Srbittert bauerte bie &e$bc 
mit ben <§attfietnern aud) im 3a$t 1433 fort; fle etfttetfte fldj gegen 
jieben, ber an ber (Eroberung ber $urg S$eil genommen tyatte. Darum 
Bereinigt ber Statt) in gtanffutt fowoljl, aW ber Hauptmann ber 
6tabt ©ettadj bou fconbotf, bem @$&ffen 3o$ann bon ©lauburg, 



172 

Um (Dienet ber @tabt Sodann öon »idjtenßein unb bem fefien ®iU 
Bredjt *on Sufef, bafl fle &et t>er Srofcerung Weber iti iffntn gewefen, 
nod) itynen ben äBeg gejeigt, ober auf anbete Strt SJorfcijufc gefeiftet 
hätten, 

$er berüchtigte $>tetridj »on<&attfteln fdjrteb am 6. 3anuar in 
"ben tjärtefien SluSbrutf en an Sodann 33ö$ fcon SBalbetf, SBttyelm bon 
Staffel unb 9tbam fcon Älbenborf j et nennt fle „fcerjagete <§dj4lfe, 
„e^rlofe, treulofe Sööfewidjter unbSügner". Surggraf unb SBaumetfiei: 
ju SJrtebberg »erwenbeten fld) fcefonberä für iljren ®anttbtn «&elnrt$ 
*ou $attftetn. Der Statt) in granffurt antwortete fetyr na^brütf ltdj : 
t>le ^attjietnet Ratten weber ben ©ertrag »on'1379 erfüllt, no$fl<$ 
auf ben gütll&en £agen, auf weldjen 

„3r £erre Surggrctoe önb audj «öere ©tlbredjt 3Beife nnb meuwet 

w 3Ki)be SBurgman wäret", 
uergltdjenj baruut ^abe man mit softem Stecht ba$ <Sd)lofj erobert 
Sine auSfutjrttdje SBefdjwerbefdjrift übergab ßonrab bon <§attftetn, 
%tx überhaupt al$ tin feljr unruhiger HÄann *rfdjeint, im 3nlt 1433 
Sei ben ©anerben ber 2hirg jjriebberg: „äBtebber got ere nnb redjt, 
„ane aKe fdjulbe vmb vmbeforgter S)tnge — fcerreberfltdjen mit testet 
„fdjaßerbat tonb S3o$l)etb" tyibt man l§m ba$ ©djlofl abgenommen, 
$elßt e$ batin. ©onberbar genug werben in biefem ^Briefe ni$t allein 
bie ©anerfcen, foAbern audj: „alle erber wotylgeboren gfrauwen, ntyrt 
„llefcen SÄagen" me^rmalen angerebet. äBeitläufttg würbe biefe 
Älagfärift am 20. Stuguji beantwortet. 3n bemfetben ÜHonat bat 
%f)ilipp SBitteftnb *on £attfiein ben 3tat$ in jjranffurt um 3tü<f* 
gafce be8 @$lofie$: 

„ber i$ tiefe Jjabe Jjorinfagen, wie ba$ gar ein wlfe &nb rlbeli($e 

„rat ju grantyfort fa, tonb idj au<$ nit anMrf en wtjj, ber nemanf 

„SJnridjt enbe k." 

£>a ber 3taty fi# $u nt<$ta »erjtanb, fo fenbete berfelbe einen 
8fe$befcrief, Sowohl gebaute« ©Bretten aW ber ftetybebrief fangen 
an: Fougna pro patria ic. 

Qiin auf Sßerwenbung be$ Sanbgrafen oon Reffen im gfeirwis 
1433 in gtiebberg ^erfu^ter £8etglei$ miflang, unb eben fo wenig 
fam am 17. S^rit unter Vermittlung be« ®rafen bon «§anau ei« 
$&tlity$ ^Ibfommen fiatt, ba$ in bergen berfu^t warb. 2>o$ gelang 



173 

t$ biefem enbtid) in ©iubecfen am 15. 3ult gebauten 3a$re3, bie 
©adje be« ©djloffeS gwtfdjen ben (Eroberern unb «§einrtdj unb Sonrab 
genannt $l)lltw$ unb $t)ittw$, ©efcrubern »on £attfletn, gu »ertragen, 
unb fo ben Anfang gu güttt<$er 2tu$efnanberfefcung gu madjen. ®e* 
fcadjte J&attficiner traten ityr (Sigentyuut in ber ©anertfdjaft — wogu 
auf er bem @<$tof mehrere SBalbungen unb »cjirfe, fott>ic gwei ©ritt* 
itjeile be« Dorfes 9tmolb8^atn unb einige Sehnten gehörten — form* 
lidj an bie (gröberer ab. 3eber ber ©ebriiber ertytett bagegen Baar 
fytnbert ©utben in* gtrci 3ieten, namltdj ^unbert ®u(ben am 8. <&tpt 
itnb gwettyunbert ®utben am 11. Sßosember gatylbar, ferner für jldj 
unb feine £efyen$erben *on Sttaing getyen ©ulben, fcon Sfenburg. 
fünf ©ulben unb toon granffurt getjen ©ulben iäfyrltdj auf äßtnter 
SRartini gafilbar gu SRannle^en. SMe Stfclofung btefeS CeljenS mit 
^unbert ©ulben für getyen ©ulben warb auf ben $obe$fatt ünrt 
ber erpen (Empfänger, jebodj mit ber SBebtngung »orfccljalten, baf 
fobann ber atfo abgefunbene CeljnSerbe eigene ©üter im 3Bertl) *on 
^unbert ©ulben bem feit^erigen £et)enöljerrn gu eigen geben unb »on 
liefern gu SKannleljen wieber nehmen fotlte. Slujjerbem würben bie 
in aSefifc genommenen, ben «&attjhinern gehörigen ®üter in Stieber* 
crlenbadj gurücfgegeben, unb bie ©efangenen loSgetaflen. hierauf er* 
töteten bie (Eroberer am 16. Ott 1433 ünm 95urgfrieben mit 
ctnanber, ber üjre gegenfeitigen Sfcedjte unb aSerbtnbltdjfeiten befHmmte. 
9lde Saljre abwedtfelnb führten gwei ber ©anerben ba8 SSaumeifter* 
amt unb bie bamit verbunbene unmittelbare Stufjtdjt über ©ebäubc 
unb SBcfefHgungen ber 95urg unb über (Einnahme unb 2lu$gabe. Die 
gewöhnliche SBewajfmmg ber Söurg warb auf gwahgtg «£aubbü<$fen, 
a$t £)arrefien*SBüdjfen , fcier 23ogelerbüd)fen , gwangtg Strmbrüfte, 
Dier Sonnen $utoer unb geljntaufenb Pfeile, unb ber SÄe^foorratty 
auf acfytgig Siebtel Benimmt 

Dietrich *on £attftein fcergtWj fldj am 12. 0h>*. 1433 mit 
ber @tabt ftranffurt; bo# erwähnt biefer «Bergletdj be$ ©djlofie* 
ni$t. <8djon im SWärg 1433 $atte bie ©tabt gfranffurt baS »ort 
ben ©ebrübern ©ottfrieb unb (Sberbarb £errn gu Sppenffctn, als tyneit 
juftetjenb, in 9lnfprud} genommene £>ejfnung$redjt be8 ©djlofleS «$att* 
fttin, *on welkem tyr ntdjtö Mannt fet, abgelehnt, unb im Styril 
be* folgenben Safyre* 1434 würbe tin felublldjer «nf^lag auf baffette 



174 

burdj bie SBadjfamfeit bei bamaligen Sfaitmannl, (Stal äefleter, ver* 
titelt. <Dte $efa$ung nmrbe üerpdrft, ber Hauptmann ber @tabt 
Srranffurt ©ertadj von Sonborf Üjingefdjttft, unb aflcS .auf baß forg* 
fdttigfte unb fo befietlt, bafl ein Ueberfatt ntdjt ju beforgen n>ar* 
(Sin abermaliger *8erfu(§ bal (Sdjtofl ;u gewinnen, toarb in bemfetben 
Satyr vereitelt» 61 waren SHetrtdj von £attfietn, mehrere von Steiften* 
Berg unb tin Sronberger, toeldje bie <Sa<$e betrieben. äBdtyrenb bie 
©djlojftnedjte nadj 3tetffenberg unb anberltootyin auf äirdjtoeityen 
jum Xani unb 5&tin aulgingen, fottten (Solbner ber «öattfteiner, 
Stetffenberger unb Sronberger in ben äletbern ber @d)loj#ne$te 
fidj in bie £urg föletdjen unb fotdje auf biefe Seife mit fciji ge* 
toimten. 2tu<ij ber Sanbgraf von Reffen unb ber Junge ©raf von 
fttaffau, bei ©rafen $tyilipj> @otyn, fotten ben Stnfdjlag unterftüfct 
tyaben. 2>U 3Badjfamfett ber Sefafcung vertytnberte jeben SSerfudj. 
Sludj bal folgenbe 1435te Satyr matten btefetben tintn feinblt<tyen 
Stnfdjtag auf bal ©ctylofj. $>a man am 28. üHai metyrere feinbttdje 
(Sötbner in ber Sfätye bei @<tytofiel tyerumfctyleidjenb gewahrte, riefen 
bie <5<tytojM<tyter fle von ber Sftauer an, unb verfolgten fle, all fle 
bie gtuctyt ergriffen. 

Sttanttyel war am (Sctytof unb bejf en S3efeftigung baufällig, unb 
el war bie Siebe bavon el mit timm ©raben ju verfidrfen. Slm 
11. 9iov. 1434 nmrbe ben »aumeifton bie SBefugnifl erttyetit, atte 
©ebdutictyfeiten unb äBefejiigungltoerfe otyne anfrage im @tanb §u ertyal* 
ttn. SBegen (Srridjtuug neuer ©ebdube foUen bte®anerben fdmmttid) 
berattyfdjlagen. 3n ben folgenben 3aty«n 1435 unb 1436 toaren be* 
beutenbe Reparaturen am ©ctylojj nottyroenbtg, no<ty metyr im Satyr 1439. 

9fai 2. 3»ai 1435 trat SGBolf von £attjfcin feinen Styetf ber 
©anerbfctyaft an bie »erbfinbeten ab; gletttyel traten am 15. 3uni 
1436 ßonrab von <$attf)etn unb &nnt fein ©otyn, unb am 14. Sluguji 
beffetben Satyrel ^tyilipp von^attfleta genannt SBittefinb, mittveldjem 
btl batyin bie getybe bauerte. 

9taä) Slbgang bei 2fattmannl, (Stal äeffeler, erhielt ber SWttgau* 
erbe äBiltyetm von (Staffel am 25. 3uli 1436 biefe ©teile, ©egen 
eine S3efolbung von idtyrltcty breityunbert funfjig ©uiben mu$tt er 
gtvötf 2Renf(tyen z namtiety eilf ivetyrtyafte SWdnner unb tint SÄagb, auf 
feine Soften in «öattfietn tyalten* 



175 

SDtetertdj »ort ^attjietn, ber öfterer SSergteläje oljnerafyet, nie 
feinen unruhigen Styarafter berläugnete unb fdjon im StobemBer 1435 
bie nad) £attflnn gehörigen Sltferpferbe geraupt tyatte, mljftanbelte, 
otjneradjtet eines am 24. 3Ker§ 1436 bur$ ©ottfrieb «&errn ju (Sppen* 
jieln »ermittelten 93ergletdj3, nod) im 3uni beffelBen 3a$re3 einen 
3immermann, ber na$ «$attfietn gefdjttf t war, um bort einige SlrBetten 
ju machen. Darum würbe if)m am 23. (Sept. 1436 ber mit tym 
Beßanbene triebe aufgefünbtgt. 3m 3a^r 1437 Bemühte fld) ©ott* 
feiet) <§err ju (Ippenfiein aBermalä bie @adje. Beijulegenj aBer erjl 
am 16. Sek. 1439 würbe fldj mit tym unb feiner £au$frau ßatyarine 
auf biefelBen Sebingungen, wie mit ben UeBrigen, be$ @$lofie$ 
wegen bergltdjen. 

»ei bem £obe äBittefinbS bon J&attftetn fielen bit bon Sfranf* 
fürt ju Setzen tragenbe je^en ©ulben |äl)rli$er ditntt auf feinen SJetter 
S)ieteri<$, unb iefct madjte ber 9tat$ bon ber S3ebingung be$ S3er* 
gleidjS ©eBraud) unb lofie -btefeä £e$en mit fyunbert ©ulben aB. 
Dagegen gab Dietertd) am 16. Sunt 1440 mehrere feiner etgent^um* 
ttdjen ©fiter in ©Bernborf unb 9iieberemB3 bem 9tat$ ju eigen unb 
empfing foldje ;u SKannleljen. Stuf gleite Seife würben aömältg 
bie üBrigen ^attjleiner aBgefunben 14 ). 

3tm 24. 9tprtl 1441 warb ber ©raf 3o$amt bon ßafceneln* 
Bogen jum ©anerBen in «$attftein aufgenommen. 

3lm Snbe be$ 3Ronat$ DctoBer 1442 würben bon gvanffutt 
jwei Stntä)tt t jwetyunbert gujjeifen, Munition unb tin Sudjfenmeijier 
na% <$attftein gefenbet, Unterer um alle SBafen re^t in Drbnung 
ju Bringen, „ben wir fane ju noit Beborjfen, ban wirbty geflej^ttld} 
„®age bnb nadjt Bjj bnd tyaBen", fdjretBt ber 2*ud}fenmeifier <&an$ 
©riefen £orne, ba er nodj me$r SÄunition Begehrt* 2>er 9tnf$lag 



14 ) $3i* jum 3a$r 1767 bauerte jwifäen ben $atif*etnern unb ber ©tabt 
granffurt bfefer Se$n*berBanb. 8W in bfefem 3a$r mit (Sonftontin Wlipp 
t>on unb ju £attfieta bie gamilie im männlichen ©tamm erlofö, tofte beffen 
(im 3«fr 1826 no$ leBenbe) Xotytx %nna 2$erejla, t>ermä(ft an granj 
greijerrn ton ©uttenBerg, wn granffurt bie Ztftn mit 2171 ©ulben int 
22 ©ulbenfup ein. 



176 

war gegen ben Srjbtfdjof von SKaiit; gerietet, barum gaben au$ bie 
gtelffenBerger bret 2lrm6rüfte unb Pfeile, weidje von gftanffurt ttadj 
4>attfietn gefenbet unb von ifyntn genommen waren, »lebet jurütf* 
3m 3&nuar be$ 3afyte$ 1443 würbe tin abermaliger fetnblt^er 2(n- 
f$tag auf <&attjteln vereitelt. Unter bem Sorwanb von @ef$äften 
fottten bekannte 8eute in ba* @d)lofl ge^en, unb ^etmltd} verffctftc 
£ne$te, wenn ba« $l)or geöffnet würbe, hineinbringen. 9Ba(jrfdjetnli$ 
waren e3 wieber bie <&attfteiner nnb fltetffenberger, bie foldjeä unter* 
nehmen wollten. 

S)ie (BantxUn äBttyetm von ©taffei unb Stbam von Stlbenborf 
waren fdjon im 3a^r 1444 mit iljren ju Söeamtung unb Unterhaltung. 
be$ ©djloffeS ju leiftenben Beiträgen im Otücfftanb. 3§reS «ntyeil* 
am @<$lofi würben fle batjer toertuftig erflärt. Jöofl von SBalbetf, 
SHjtyum im flfcljetngau, warb auö gleicher Urfadje bamit bebrofyt, urfo 
in bemfelben Satyre nod) au3 ber ©anerbfdjaft gewtefen. $>er am 
14. 3ult 1444 jum 3tmtmann in bem ©djlofi «§attftein ernannte 
(Sonrab von ©djwalbad) (au$ ber gamtlie mit ben fingen) erhielt 
eine Jäl)rtt$e »efolbung von 3to«$unbert fünfjig ©ulben unb muflte 
ttlf wetyrljafte SÄdnner unb um SRagb auf eigene Äofien galten. 
SBaltyer von Otetffenberg, ber am 25. 3uli 1449 biefe (Stelle erhielt, 
übernahm gleite SScrpfltdjtung für jwetljunbert ©ulben. @$on im 
Cctober 1446 fagte ber ©raf Sodann von (Safcenelnbogen bie ®e* 
metnfdjaft auf, ,,fant mir mgne fadje ju btflen 3$ten fo gelegen ba* 
„mir nit fuglld) ift baS flofl me $u galten' 1 , unb im Styril 1448 
verweigerte ber ©anerbe $)iettyer von 3f«tburg baS »augelb unb bie 
SBefolbung beS 2tmtmauna (Sonrab von @<$walbadj mit bem e$ tym 
ertragenben Drittel ju Bejahen; er erflarte überbtef, baf er ferner 
leinen Stnt^eil mel)r an bem ©djlofi Ijaben wollt, ffion tyter an be* 
faflen fol#e3 SWatnj unb gfranffurt allein. ffion Seiten ber £attfietner 
unb ffietffenberger würben bie ffierfudje ba$ ©djlof wieber ju ge* 
Winnen ftet* wlebertyolt 9tm 5. Sunt 1444 unb am 7. 3»ai 1446 
warb ber 3taty in ftranlfurt beflfallS gewarnt, unb im 3a$r 1448 
ma^teit fle abermat* einen vergeblichen 3}etfudj. S)a$ ©djtoß war 
$tntinglt$ bewaffnet unb würbe e* nod) me$r, ba ber Amtmann 
(Sonrab von ©djwalbad) bie Unbraudjbarlett ber vorljanbenen 5(nn* 
irfifte metbete unb um brei gute #tmMjle mit ber Semerfung tat. 



177 

„bau 14 b$ von gtyfentog alle Sage vor mit fym\ $>ie im 3a$t 
1449 geföe^ene «ntegung einiger gjefejhgungen Betoeiß, baf man 
bem S)ejl|, o$neta<$tet folget me$r {oflete att er eintrug, immer 
nod? SBerfy Beilegte. 

Stur mit ©djmerj fa$en bie <$attßeincr ba* ^auö tyrer 9tyn* 
Ferren in fremben Stoben. S)a Bi* iefet alle aSetfudje e$ mit 2iß 
ober Oetoalt lieber an fldj ju (ringen vergefien* toaren, fo verfugten 
flc bie (Sute, unb im Stovemfcer 1452 baten JJtytttpp unb <$ettne 
von <$attfiein, jebo# vergeMidj, it)nen ba3 @$bß »teber gu geben- 
3m 3a$r 1453 $atte ßanbgraf Subtotg II. ber gtiebferttge, von 
Reffen, getjbe mit $an$ unb Engelbert von Stabenjiettt, £au$'von 
fironberg, Smmeridj von (Retjfenberg , Sari Sdjelm von Sergen unb 
<$anian (Setter. 9lud) ©$uitc)et8, 33ürger unb ©emetnbe in Steiffen* 
Berg nahmen baran, gegen ben fianbgrafen, Xljetl. $efftf$e Sölbner 
iierjogen bie (Segenb, unb Soft von ^önjietn, ber in biefem 3a$r 
von be* 9tatlj$ in gfrantfurt wegen jn>ei unb breijjtg 2Bo$en in 
^attfhin tvar, berichtete im gebruat, bajj bie «§efflf4eu <Sötbner ben 
ffiatb abgebrannt unb mehrere befangene von 9lrnoib«$ain (bad ju 
jroei ©rittein nadj <$at#etn unb ju einem ©rittet nadj Steiffenfcerg ge* 
tyftrte) toeggefityrt Ratten. 3m ^&er6ft befietten 3atyte$ bur^jogen 
foldje normal* bteSegenb, unb bie ^Benachbarten flüchteten tyr ä$te$ 
ttnb tyre «öabfeligfeiten na$ £attftein. %n 22. 3uni be* 3a$re* 
1454 erhielt (Smntxid) von Dden^ain, ba* folgenbe 1455fte Satyr 
Statt von ÜRerfa, 1459 ^ermtann «§aiiverloten unb am U Sttov. 
1460 gxiebrict) von (Reiffenberg bie ftmtmannjiette in £atifietn, bie 
lefcterer 1464 auffagte. (Segen fflejatjiung von jtvetyunbert (Bulben 
jd^rlict) unterhielten fie auf it)re Soften adjt toet)r^afte SJMnner unb 
eine 2Ragb. — @e$r baufällig mar baö e$lo§ §u ber 3eit, al* 
(Eontab von @$»attad) Amtmann bafclbft war (1444 — 1449), unb 
im 3a$r 1454, att (Smmeri^ von Dtfenfyeim al* fotdjer im 3uli 
infiaUirt »urbe, ttar e* fo jerfatten, baß man e* o^ne ^erjxelluttg 
nidjt me$r balten fonnte unb Jeben Sag ben g&n;lt$en Sinfhrrj be* 
furzten mujjte. aBtrftidj fiel auä) im Sebmar 1456 ün <&t&t 
(Kauer am dujjern Sljett bed @^Io{fed ein, unb ein anbete* brotyte 
ben (Sinfhtq. (Sd mürbe iebo* ^ergeßeKt unb eine neue Srfide ge- 
baut. — 3m Anfang beffelben 3^te9 nahmen 3(bam von SUten» 

12 



178 

fiettt, TOeflfrieb »on »romfcadj unb ßonrab »oit «öattfteln« änetye 
ben »mtmaun S3erlt öon SKerta gefangen unb führten tyn n«^ 
a&elier3*erg. <Die Stabt granffurt n&tytgte fotdje iebod), benfetten 
wleber loSjulaffen unb fämmtlldje Sofien ju Bejahen, Dagegen 
serftradj ber 8taty fldj ntdjt weiter ju rädjen. $>od) war tm 3afc 
1459 unb 1463 mit benfel&en afcermal« fte^be. — 3tt lefcterm 
3al)re Ijatte granffurt an ftinem $$eil für Unterhaltung be$ SdjloffeS 
fedjö unb bretfjig ©ulben unb einen $urno3 metjr ausgegeben als ein* 
genommen» 

3m 3Rärj be$ 3a$re$ 1456 - wünfdjten 3<^ann ®raf ; §u 
Staftau unb (Sfcerljarb *on Swenfletn, «&err ju tfönigflein, als ©an*» 
erfen be$ Sdjlofte« J&attflcin aufgenommen ju werben. Der Statfy 
in gfranffurt, an ben fte fldj bejftalfc wenbeten, antwortet tynen: (St 
ttnne für fld) nidjt« tfyun unb weift fle an ben SRttelgentyümer, ben 
Srj&lföof »on SÄainj. «efcterer, f<$on feit einiger 3eit in Se* 
ftellung unb Untergattung be« SdjloffeS fäumig> neigte ff$ enbltdj 
fo fe$r auf bie <&titt ber mit ben «&attfieinern »erfcilftbeten unb 
»erwanbten Sfcetffenfcerger , baß er fogar auf Sonntag »or 9Katt$ta$* 
tag 1461 (22. getruar) mit biefen einen £>ejfnungS»ertrag ufcer 
ba$ ©djlojj ffietffenierg abfdjlofl unb jld) bafur ju Jä$rli($er 3a$* 
lung fcon tjunbert ©ulben »erpflt^tete. 3n einer anbern, Dtnfiag 
nafy OTaurijientag (22 Sept.) eten biefeS 3atyre3, auSgeßettten Ur* 
funbe madjt fldj ber (Srjfctfdjof Dieser *on 9»ain§ für jtdj unb ba$ 
JfcjfKft gegen bie Otetffenfcerger »erbiubli^, fjranlfurt ju »ermögen, 
ba« Sdjlof <$attftetn gÄnjlidj ju f^teifen unb, im galt biefeS nidjt 
gefdjelje, ba$ ©djlof ntdjt metyr mit einem Startmann, fonbern nur 
mit einem Stntfy, „fo luberlidj wir meßten' 1 15 ), gu bejletten, audj 
nityt jujugeBen, baß e$ *on Seiten granffurtS Ijinlängltd) fcefefct 
werbe. 3Rainj »crpfttfyet fldj femer, nidjtS an bem ©djlofj $er$u* 
fieKen unb feinen 9tnt1jetl nit an gfranlfurt, au$ fonfi 0Memanb $xt 
©aner&fdjaft gelangen ju taffen. 9(n bemfelten Sage Pellte gebauter 



15 ) 5lIfo $etft ti in ber im granlfurter Kr^iöe beftnbltc^en 20>Wrtft. 3n 
bem Sifcbntcf biefer Urlunbe in ber £)ebuci(on: S3eurfunbete yiafyvifytn »on 
ber#errf<Wt3teiffenl>er0*c. «nm.41 S.73.Mtflatt: „tuberlicje", neberti^. 



föjttföof be* Steiffknbergern nodj eine ttrfunbe an«, na^ wtldjerer 
t>e* <fr}jHft* »ntytil an bem @$lop, faß* e* gesteift unb »er* 
wuftet wfirbe ober jerfte(e # ben gwet Stammen »ou beut @$itbc 
Sieijfienberg gefroren überlief . $)urdj 8friebri$ »on (Retffenberg würbe 
ber Otatt) in JJranffurt »on biefen ©dritten be$ SrjbiföofS in £enn> 
nip gefegt, unb bem fftati) meljrmate angelegen, ju 93ermeibung aller 
Errungen mit ben Steiffenbergern, beffaUd gütltd) ubereingulommen. 
5>er Statu lehnte e$ jebeämal mit bem £8emtrfen ab, baß er auf 
me^rfadje anfrage ganj otyne Antwort be$ (SrjbifäofS geblieben fei 
unb allein ni$t$ ju t$un »ermoge. 3n bem folgenben 3a$r 1462 
föitfte bie (Stabt jjranffurt, ba gfrau 8ife »on {Reiffenberg , e$ti#e 
SBirfyin be$ SlmtmannS grlebrtd) von flteiff enberg, in Slbwefenljeit 
bed ledern am 4. Dctober gebauten 3atyre3 bem flfcatlj fdjrteb fie 
^>abc erfahren, bap nac^ bem©d)ioß geflanben werbe, mehrere Anette 
unb SBaffen borten. SBenige £age nadlet »crfudjten bie Jfcbnig* 
feiner ba8 ©djlofj mit £tfi ju gewinnen. (Sinige ttyrer ©ölbner 
n>aren fdjon tyeimlid) in ba$ SorljauS gefttegen; »ergebend »erfüllen 
fie e3 mit bem ©djloß fetöfl. <Dte ©djloßwadje warb e$ gewaljt, 
unb bie Ueberrumpelung mißlang. Srjbifctyof £)ietijer (t>on Sfenburg) 
war tnjwifdjen abgetreten, unb äBalttyer »on JRctffenberg mit feinen 
Reifem, welker mit bem (Srjbifdjof ^tboly^ (»on Stafiau) unb 
aller $fafffjeU im ©tift 9Rain$ in getybe war, Ijatte aud) bem 
Statt) in granffurt am 3. Slugufl 1465 ümn 5lbfagebrtef gefenbe*. 
*£ter»on h>arb bem Srjbifdjof 9ia(bri<$t mit bem Meuterten gegeben, 
bajj man »on Seiten aBaittyer* für ba$ Schloß beforgt fei; worauf 
berfelbe jwei Anette nad) «$attffcin f<$itfte. 2>te Stabt JJranffurt 
befkllte foldjeS inbefien auf ba$ frejfc unb empfahl in einem Sdjreiben 
»om 19. 3Ko». 1465 bemSlmtmann £enne »on gCetfenbu^i in «$att* 
fietn, Stiemanb otyne tin Schreiben be$ 9latt)$ in ba$ Sdjloß ju 
Jaffen, ,,»nb befunberS iß »nßere 2Mmmg baj ir be$ flofeö grgß 
adjt Ijabet ba bie fceujfe wtlbe fieeit »nb feji gewarnt worben." So 
jianben.bie ®afyn no$ in ber SKittc bcö Saljreä 1466. ÜÄe^r all 
jwei Sa^re ^atte SJranffurt bie Sofien beS ©^loffe« unb ber befiel* 
Xung aUün getragen. £>arum f^rieb ber 8lati) am 20. 3uli 1466 
wieber^olt bringenb an ben ßqbifcfeof 5tbolp^, fragte wegen ber 
*ertrag$wibrtgen Ucbereinfunft mit ben 9tciffenbergern an t »erlangte 

12* 



180 

bettragdmafige »efleltung be* ©<$toffe« iwb «rfafc ber i&er »icr* 
•^wtbert $fimb *et(er betragenben Auslagen. »ngcffigi warb, baf 
«an im %M ber 8Hdjt§a$tung Binnen »terje^n Sagen, fern J8etr*g 
*a$ Sn^att be« »urgfctebend für (Redpiung be« <&jBtfd}of* auf* 
nehmen »erbe. &a aBermat* leine Antwort erfolgte, fo eröffnete 
ber ölatij bem «rjBifdjof am 20. Ofogufl förifMdj: baf bie feil* 
^erigen floflen »terljunbert a$t unb fleBeujtg $furib fetter Betrögen, 
imb baf er >ie «&*lfte mit jwetyunbert neun unb breiftg SPfnnb fär 
flte^nung be* SrjBifdjofS unb auf beffeit Stäben, Bei 3*fe1m bem 
3 üben, aufgenommen fyiBe. Der ffiaty erfudjtc biefe« §u Bejahten, 
ba* ©djtof nad) Snljalt be« Shtrgftieben* ju Bereiten, unb verwahrte 
fld> nodj gegen alen Stadjtyett unb etwaigen SJeriuft beö ©djiofie«. 

Otter ayü) biefeS ©^retten BUeB frutylo«. 2)ie getybe mit 
SBatt^er *on IReiffenBerg bauerte immer nod), unb bie Sage be* 
C$ioffe8, ba$ oJjneljin gänjUdj jerfatten mar, würbe tägtidj miß ltdjer. 
SHnftag ben 12. SKat 1467 entfdjteb fty beffen ©tytffat. «eetmlidj 
Ratten fldj jwet «fcnedjte äBaltöer* &on ÄeiffenBerg im SJor^au* ber 
SJurg »erBorgen. %mi @<$toffnedjte waren au* bem ©djtof gegaiu 
gen, nur ber 9tmtmann $tnnt »on gffetfenBätyi, tln Stntfy tinb eine 
fltagb waren in folgern; worau* tjen>or$uge$en föeint, baf e$ nur 
mit bret Stntfytn Befefct war. 3)ie SRagb — wafyrfdjetnlidj mit 
SBaWjer »on SfcetjfenBerg* &ne$ten ein&erfianben — öffnete um Mittag 
bie Pforte, unb SBattBerS tfnedjte tiefen tyr fol$e ab. Steuert 
©Mbner Sattler* folgten, kernte von ftltimifyl, im 99abe jfyenb, 
unb ein &ne$t würbe gefangen; 'tin anbetet Braute nod) benfelBcn 
Sag bie 9tadjri<fct nac^ JJcanffurt, von wo au* fogteid) an ben <£r§* 
Bifäjof fcon SWatttj gefärieBen würbe. Otter au$ Jefct Be^arrte biefer 
<rof feinem ©ttflfdjweigen. SBaltyer aon 3telffenBerg führte mtit 
©efäüfc, £au*raty unb £eBen*mitte( au* bem <5$tof unb verlief 
cd wenige Sage nad) ber (SroBerung, nadjbem er e* in £8ranb gt* 
fledt unb bie SÄauer ntebergeriffen tjatte. 

gtanffurt ging nun fänen eignen 2ßeg unb f$tof am 17. 9Rdrj 
1468 mit 3o^ann ®rafen ju ölafau, 3ung$erm ©erwarb ^errn §a 
ßp^enjkin unb JWntgjtein, ^^ii^* »on «öattfiein, £enne «on ^&att* 
1lein f Gonrabl feetigen ©o^n, -öenne unb (Sonrab wn J&attfiein r 
©eBrübem, Dieser* @6^nen, einen Sßergtetöj ai, in wettern e* 



IM 

feinen ftntyett an £attfUtn benfetten unter ber Sebtngung überlief, 
bajj fle fotöje* Binnen fe<$« Sauren ntu erbauen unb al* Shtrg $er* 
feilen, aud) auf e»ige 3eiten ni<$t* bom 6$lof ober btffen 3uge$6r 
veriuflew foHten. <5i$ (ehielt bie ©tabt bie Oeffnung unb bat 
3te$t towr, gegen 3*$fong *on jetyen ©ulben iä$rtl$ an bie Stai* 
meißer trieber jur ©anerbfdjaft ju gelangen. 51m 4. 3t*rit »urben 
bieUrfunben gegenfettig au^eftettt. SEBeber in biefen nodj in fpdtem 
Urfunben toirb bed (fejfHft« 2Ralnj ober ber {Retffenfcerger gebaut 
«uf toetdje «rt biefe tyre «nfprudje verloren $aben, ijt unbekannt — 
Sa* ®d)lof nwrbe »ieber ^ergeftettt, unb in bem SJnrgfrteben, toeldjer 
am 29. April 1494 errietet warb, tourben jjranffurt bie bei ber 
«ftretung bebungenen Oefiitung«* unb anbern Steckte bor&efyittflL 
*W©aner*en erföetnen je^t: 3tbolp$ unb^iltyp, ©ebruber, ©raff* 
*on fiafjau, att ein Stamm. (Sberfyarb, $$Uiw unb ©eorg, ©e* 
Mber, bon dppenftetn, $errn ju ^önigftein unb SRünjmberg, all 
tin Stamm. Sfyitiw, ©ieteridj unb foibfrig, ©ebrüber, OTarquarb, 
Susann unb $$i«W, f&mmilt$ bon «fcattfein, aW ein (Stamm. <$a»t 
unb $PM>P **tt £arftpa$, ^enrt$ Stlebefel, unb jtoar lefctere brei 
mit ber akjHmmung, bajj Heber berfelben mit einem efnjetnen $*tt» 
feiner gleist« 9te$t unb *ffer6inbltdjfe* fpbtn fotte. Stbburgmänner 
»aren bamal* gu «Cattjietn: 3o$amt bon ianget, genannt 3Sta$l, 
Sodann von SBernoff, ^ennc »on Sftatt, genannt «öatifiettt, 2Bttyelm 
Don «Iwitt, Ulrich bon ffiombadj, £enrt<$ (gppenftein, ©i(bra$t 
SUttefelm, ^elfert^ Strommein, ©erwarb bon ©rtoefiein, SRetytoc 
unb «Senne Sfeubergt, fobann Calpar @i$lertng »on Dbernftefn. 91*$ 
wgingiger Stauung muffen fle in $erfon, ober bur$ einen anbern 
an tyrer fatt, auf äoften ber ©anerben J4$rtt<$ einen SWonat Shsrg* 
tut ti)un *«). 

SBegen gtebnUtimg ber <£attfieiner unb fltelffenberger er$ot 
#ranj bon SWingen jjetybe mit Reffen, unb bie ©anerben »o« 
«elffenberg, bie <$attjieiner unb fironberger nahmen an fot$cr gegen 
Reffen Stytl; namentlich untertreibt Conrab bon «Cattflein ben 



1S ) Die angeführte Debttction:©eur!unbeie9la^n^ieii. Steiffenberg. ©10. 
Ar. 5. ber ttrfunben. 



182 

ge^beBrtef 1T ). £efflf$e tfrteger flBerjogen bU ©egenb, (SronBerg low 
1S22 in bie (Sewalt $tyiliw$ be« ®roflmittl)igett, att £efllf<$e »anb* 
ftobt tyutbigte e$ 1528. (Srft na$ langen Sagten (1541) würbe e* 
bim (SronBergern jurütfgcgeBen. D^ne Steffel würben aud) (Reiften* 
Bttfg uhb J&attjlein in btefem Ärfeg ^eimgefu^t 

0tt<$t« merfwürbtge« €ft mir au« bem fotgertben 3eltraum 
xäti ^attfietn begannt. 3n ben »öänben, ber mädjttgfien (RadjBafn 
imb Bei bem attmäiig gröpern Slnfe^en be« fcanbfriebcn« fdjeint e« 
ungewohnter (Rutye genoffen ju tyaBen, unb fotdje würbe woljl nodj 
biur^ bie Uneintgfeit ber BenadjBarten (RetffenBerger, bie jid) um ben 
»efty unb um ba« ffltfy be« 93efl^ed be$ @djloffe« (ReiffenBerg dritten, 
ntitytn anberwärt« Beföäftigt waren, Befejiigt. 0tod> Im 3a1jr 1614 
jtiftr'toS • 6$ tof -in völligen @tanb unb jur £ätfte eigenem Wf/Uipp 
®eorg$ von unb ju <&attjiein. (Seit bem »urgfrteben *on 1494 
muf tyernadj in Leitung ber SBurg unb ber 3<tyt ber (Dauerten 
BAfeutenbe 9lenberung »orgefatten fein, ©ebadjter $l)tltpp ®eorg 
wn unb ju J&attjiettt war öerfdjulbtt unb $atte fl$ mit bem gfret* 
^ttrn Sodann «§etnridj »on Stet jfenBerg wegen feine« Stnttjetl« am 
@$to$ J&attfleitt in ätapfänbung« * ober SSerfaufSuntertjanbtungen 
tfrtgeiaffen. 3Ran finbet leiteten im %aty 1614 im 2Rit6eft| ge* 
bWfrten @d)toffe«, unb er machte au« eben (erörtern Vertrag Slgeu* 
tfitoManfprfidje, bie ber ^attfteiner iebo$ in strebe jteflte. ©er 
4>attjieiner »erfaufte nun — waBrf<$ein(td) um ben (RetffenBerger mit 
feinen 2fnfpritd?en ju fcerbrÄngen unb ba« @<j)fofl bei ber gamtUe ju 
erhalten — am 1. Oct 1614 fein „fyilBtljetf an bem @<$io£ ^attfieht 
»it bem ©efdjüfe unb äBilbgam, fo Jefeo baruff", fo wie bie tym 
gehörigen SBatbungen, Stetfer unb äBiefen, 3infen unb (Renten, femer 
ba« tym gupe^enbe SSiertel ber $o$en unb niebern OBrigfett in 
Sbnolb^ain ic an feinen SSetter Sodann *on «öattftetn für breije^n 
taufenb ©uiben; bo# Beeilt er fldj unb feine (Radjfommen auf ben 
&a«, bap bie fcinte feine« fetter« 3o$amt [unb beffen »ruber« im 



17 D ©enfenBerg sei. etc. et bist. tom. V. ©.665. — SeifFenBergtföeDebu!- 
tfon e. 15. — fceut&oro @ef#f($te ber Reffen, tyl 7. @ 746. 
18 ) 3Kan fe$e bie ©ef*We HteiffenBerg«. 



183 

3Ramie$ftamin erlofdjen fottte, bad Stütffaufäredjt gegen (Srlegung obiger 
breigetyntaufenb ©ulben Befcor * 9 ). Der SJetfauf fanb aBtr jweifett* 
o$ne iKnfianb, ipcil ber OfceiffenBerger feine 9tttfrui<$e mit ®etbni<$t 
wollte ausgleiten laffen; benn nod) ant 29. De$emBer 1616. Bot 
${tyiliW ©eorg »on unb ju £att£etn bem gretyerrn 3o$ann ^einrid) 
»Ott 3tetjfenBerg OttUfja^lmtg „ber aufgelegten Summe ©elbefc an r 
weldje an ber ßauffumme feine* 2lntfyeil8 b*S Kaufes ^attjiettt cum 
pertinentiis erlegt worben", meines 2lnerBieten er am 27. 2Rdr$ 1618 
wteber^oU 20 ). 2Öd$renb beS breijjtgidtjrigen Kriege* war #attjieta 
no<$ im SBcflfr ber £attfteiner, unb im 3«^ 1656 wohnte bafelBji 
bie äBitiwe beS £>6erpen <P$iliw <Supa#iu8 »on «gattfleitt, Suliane 
geb. tton #orne(f, mit il)ren Beiben mtnbetjäfyrigcn ®tytun Sodann 
unb £einrid) grlebrtdj. Die SteijfenBerger festen Jebodj üjre Sbu 
fprüdje gewaltfatn bur<$, unb ber Domherr %f)ilipv Äubwig »Ott 
(ftetffenfcerg dngjttgte bie «gattjf einigen Diensten mit garten. Dro* 
jungen unb (Siufperrungen bergejlalt, bajj biefelBen auf «öattftein 
ntdjt meljr ausgleiten; namentlich »erlief ein «öirfe ber SBittwe »on 
^attfietn bat 2Jie$ auf ber SBeibe, wegen SD?ifj&anblung* Den Pfarrer, 
ju Stnfoadj lief er, weit er einmal auf#attjfctn.gej>rebiget,. »er^aften 
unb fhrafte iljn um 100 ©ulben. Die JRetjfenBerger gamtlie, nament* 
lldj ber Domherr 9tyilipp Subwig öon 9tetffenBerg . f am ba^er in b«t. 
alleinigen Seftfc ber 99urg «gattjietn, bie, w% ©efangenne^mung be* 
Domherrn, mit feinen übrigen SBeftyungen »on 2»ainj eingebogen, wn 
Jefct an, oJjnefytn jerfatten, ntd)t metjr Bewohnt würbe unb tyrem 
gdnjlidjen SJerfaH entgegen ging. 9tadj feinem im %äf)t 1686 er* 
folgten StBteBen trat, als OUgrebienterBtn, beffen i$n üBerleBenbe 
päjtotfitt Sofymna äBalpurga, »ermaßt afi ben JJretyerm Sottyar. 
granj »on aßalbpott*a9affenl)etm , auf, unb Üftt Äa^fommen Pubs 
nodj in neuerer 3eit, unter «©crjoglld) 0laffautf^er «©oljett', ©gen- 
tljumer ber Ruinen 21 ). 



1S SetfFenBergiföe Debucifon. 0. 153. 9lr. 89. 
20 ) Defgletyeti @. 70. Hr. 35 unb 36. 

2 Sfonalen be* Serefo* für Staffauiföe ftttertyumtfunbe 8b. 4. $ft. 1. 
5. 70. 



184 

Soft Stoppen bet ^attfleinet trat ein* mit bem tytet Stamm« 
genoffen, bet Oteiffenbetget nnb jtoat bet SBefiettoMbet (äBettet) gfa*- 
mtlte: ein fHbetnet ®<$ilb mit btet »<m bet tedjten gut linfm 
Seite fdjtig abtofttt« Iaufenbett rotten Satten, ttnb auf bem <&elm 
gtoet eben fo begeidjnete, ge»b$nttd} aufebtanbet Itegenbe, gufretien 
gegen einanber ffc^eube 3lbtet«pge. £Bt$ in bie SRitte bei fünf» 
getjnten Safyfyunbett* ftanb jtoifdjen ben S^figeit BaCb ün fto&enbet, 
feltenet tin »adftenbet Ätantöj. ®p&ttx |inbet man btefen ntdjt 
me$t **). 

SCu$ ba* ©efdjtedjt bet «$attjteinet iß mit 3o$ann Sontbmtto 
WfyllW **« «ttb gu «$«ttfletrt am 4. Dttobet 1*767 im 3»anneljiamm 
erfofdjen, na$bem e* tinget a(* fedjäljunbett 3a$te geblüht tyatte. 
9tu1)e, tym in bet SJotgeit ftemb, fanb e* im {Htten (Stabe; ber 
Sdjletet ber JBetgefien^eit ftnft leife nnb attmftltg $etab auf bft 
©rufte, bie tyren ©tau* bebeefeu, auf tat Stauten bet $attfhinet 
tri* bie fflutgtutne **). 

9htt am $tmmelfa$ttfeji, vorn üRtttage bW gum Sfbenb, belebt 
ft$ bie ®egenb aHjäfyrttdj, ttnb bie Umtobet feiern bafetbft ein au9 
ftffljet Sotjeit ^etrityttnbe*, Bereit« tm3a$t 1415 begangene« SJoIB» 
fefr S)a etföetnt benn too$I — alfo bie Sage — xütnn ba$ 8fe|t 
fld> btt gut fpSten ittadjt »etWngett in einet genjteriffnung ber 
fflutgtuine eine n>eife ®effatt, bie mit bem btetmaltgen Stuf: , t ®tfy 
$etm", gut £elmfeljt uuttyut 84 ). 



ir ) <Die Beiierauet Reiffeubetget Jantilfc (atte gttat gleite« @#ttb, 
febo# auf er ben ©äffen im 6$tft no# eine S3anl unb auf bem $efm, 
flott bet $Kege, OHUcfycm. 

") Wie in twjlefrenbet Oefai^te enthaltene £$atfa#en, beten Duetten 
«i$i angegeben ftnb, grfinbm fty auf ttrfunben im HtQitt bet freien Stobt 
tftanffurt, bie bet Setfaffet »er fttgen f>aüt. Einige betfelben ftnb in tttt» 
nett <E$tonß Stf. 2. S, 641 abgebtu«. 

*♦) Ssmafoi bed Setein* für ftaffautföe Stttettjumätonbe. 8b. 4. $eft 1. 
€. 72. — »bübungen i»on $aiiflein lernte i* feine. 



X. 

auf Um 



$ticbfy®f $u 4&?9ttfr£?g+ 



ßtkft QtifLtxfäautr wrijrtt 
Irfctr Irr 3rr(llnmj n*f|. 

(errettet.) 



tOu bett fielen Styttafhn* uttb 9Cbetefamtttett unfercr (Segenb, 
Me tättgft im SRamteSßamme erloföett fittb, g^&ren au$ bte von 
firottberg, als etnö ber 4Cteftett beutfdjett ®efdjU$ter. SBetm fdjott jum 
triebern 51bc( geMrig , toarett {le bodj mit bat benachbarten Styttaften 
»Ott «&attau, Srpadj, Staffau, 3)fen6urg, @ain, gfattenftetn uttb anbetn 
»tetfa# »erfdjtoägert *)• <S6ert»eitt »ott ßronberg toar 1299 S9if#of 
»oii 2Borm$, SBaltyer im Satyr 1527 £o$« unb ©eutfdjmetfter uttb 
Sodann ©cfyoetforb i604 ÄurfÄrfl uttb <8r$ttf<$of »ott 3»ainj. ©er le|* 
tere lief baö @djtof in 3(fd}ajfcnburg erbauett *). 3tt bett Stiefle« 3eiteti 
»attttte ff$ bie gfatttUie »ott BSfeburtte (ßföborn), eittem eilte 
(Stunbe »on Srottberg gelegnen 3)orf , bod) ttat)m fie fdjott am Sttbc 
beö jto&tftett ober am Anfang bc8 bret§e!)tttett SafytfyimbertS bftt 
tarnen: (Srottberg, »ott intern »or ber $o$t ertauten $$(o£ an. 
D$ttgefä$r ju berfelbett Seit teilte fid) bie gfamUte in jtoei (Stämme, 
»ott »erfdjiebettett «$eltttjterbett t$re$ 3Bawen8 ber flftügelflamttt uttb 
ber jtrottenfiamm be$et<$ttet. (Srßerer »erblühte mit 3o$atm (Sber^arb 
»Ott ßrottberg am 8. £)ct 1617; teuerer mit So^atttt StictaS »ott 
(Sronberg, ber, in bett ©rafettftattb erhoben am 17. 3uti 1704 



C>umbra<$t, bie $6<$f*e 3ferbe Deutfölanb*. fcafel 10, 11 unb 12. 

2 ) t>c% ©efefrityr »Ott »f$affenburö. ©artuflab* 1818. @. 23. — fco* 
Äftaffenburger @$Iof ttarb in bett 3afrrett 1605- bf* 1614 erbaut, unb 
hierauf bie &ummt »ott 316,000 (Salben »ertoenbet 9t«<$ bem $attb*u$ 
für gteifenbe auf bem SRain »Ott $anle unb ©proner, ffiunburg 1845, tofcb 
biefe* $aulapfort *u einer äRittton ®ufbe n angegeben. 



188 

untoertjeurattyet auf bem ®djtof «&ottenfeti bei S)iefr ftar& unb bai 
•eföte^t im SRanneiftamm Bef^tpf *). ' 

astete ber (Sroubergifdjen gfamitte ru^en in ber Gfoangettfdjen 
Grabt*, anbere in bet &at$otif$en Sdjloflfirdje, wo funfrretdje Senf« 
matt mit ge$arnif<$ten bitter* unb flttfamctt grauenfcilbern tyre 
Äurrepitttn fcejetöjne*. tdber entgingen meutere bem SSanbaltimtti 
ber Sefö&bigung ober In 3erfl6rung nidjt; namentltdj marb jene« 
bei gtanbenifiarfen $artmut$ unb feiner ©attin , bei gfreunbei *on 
tuä}tt nnb Stcftngen unb bei tefctern @djtotegerfo$ni, *or ofrigeftyr 
f<$igig Sauren meggefdjafft unb jerfdjtagen, um in ber Witte ber 
jrcottjbttttrfatn &ixty, »o beibe, auf einem @arle*$ag auögc^aucu; 
mit tMem funftrei^en eifernen iWtter gefönfet, ruhten, $la| für roenige 
€fti$l* $n getofcmeiu 3» gletdjem 3»«* nmrbe* anbere »erfWmmelt *)♦ 
Ibtr An (Brabbenfmat, bie 9tu$efiättt etnei Qbetn «an <Sron* 
tt<B f*get$nenb, ergebt fi$ anf bem grieb^of bei $tdbt$eni bor 
bem grattffurter 3$ott. 3n 2ebenigr&jje unb in gan§em SBafett» 
fdjmuxf, *en totyem ®anbftein auigetyauen, Met ein (Ritter frei auf 
einem $eßament, ein oor t$m $odj aufgeri$tetei «rujtfir anbetenb. 
9Ud^ti neben tym liegt fein $elm. 3Ran erfertnt bie toertütriirten 
3üge feint* ®efl$ti, bai ein langer »ort jtert, nify me$r; ber iinle 
$n$, bie «&*nbe, unb bai $d>toert $at ber 3^« ber 3ett *erui$tei, 
am regten Oberarm $at ft<$ tin ©tutf abgetöft. (Sine meta&nt Xafet 
am Stamm bei Jtreujei unter ben Jjffifen bei <$eilaftbei trug in 
getoMjufi<$en tatetniföen 3nttiatfru$fia(en bie 3nförtft: 
Her, vor dir seind nitt ungezehlt 
gewesen meine Fustrit, man Wegfakrt 
ist gestanden in deiner Hand eibarm 
dich mein o du mein treuer fiott 
Vater schoepfer und Heiland. — 1573 5 ). 

*) $umbrac$i I. c — <Doi fcorf<Efi*born füfrri no$ jfeft in feinem ©feget 
bie $etut}ierbe bei Äronenftommei, eine Krone mü fttoei Sbleriflügeii, bie 
mit GKfenfrflttefo ge|iert fmb. 

*) eigene Beobachtung. T>it 3erWrwig bei (Brabmati $artmur$i unb 
feiner Gattin $atte ojngtflfr im tufang ber neunziger 3a$re bei oorigen 
3a$r>n»berii ftott. (ffrfge €>#ufb gibt man bem bamati M Oberpfarrer 
in tronfcerg geffanbeneu Mannten homologen/ tfrrifr 

*) fcef gleiten unb JKfttyeümtg efnei «ronberger ©ürgeri. 



189 

3bt beut unter brat Jtreujelflamm in ©teilt gehauenen SBappcn be* 
grlügetfhmme* fte^t glet$faltt bie 3a$r$a$t 1573. 3>a$ gufgefc«, 
toprauf ber {Rittet unb' bafl (Srujiflr fielen, mag fünf ®#u$ in! ©edierte 
fyrten unb efcen fo fy>$ fein; bie (Säen unb ba$ ©eftmmd flnb bott 
gehauenen, bie gelber um ffirudjfietnett aufgemauert 6 ). £a e8 nur 
bur^ baS SBetter feit 3a$r$unberten J&efdjäbtgt tft, erfennt matt in beut 
Sfcnfmal Äimji unb ©efdjmatf . SJor $ngefä$r breif ig 3a$ren flürjie 
.Sßutytotfle — um ed gttmj>fli$ ju iejei$nen — ba8 JBttb beö 
0titttr$ $erai, unb erft im 3a$r 1834 toarb foldjeS, freilt$ nodj 
meljr fceföäbigt, auf bie alte Stelle ertyofct; bie metaünc Snförift 
»arb bamatt gletc^faüö abgerifien unb ni$t lieber aufgefunben. 

(Sine »eitere Snförift fanb fWj nify, unb im ßeitenfirom ift 
ber 9tame befien »erfüllten, ber im Silbe feine {Ru^efidtte bewa<$t. 
ffitetteidjt tragt fotgenbe* $u einiger ÄufHarung (ei. 

29efanntft$ nahmen bie Srontcrger, nämlid) ^artmut^ (<$ari* 
mann) »on (Sronberg, »om Jtronenßautm, ein ©djtotegerfoljn ®t<fingen$, 
Wfanut burdj feine 3to$ängli$Mt an bie {Reformation, unb SaSpar 
»on Gronberg, »om gflügeljiamm, bie einzigen bamaU te&enben gamtUen- 
$4uj>ta, £ljeil an ber SiJingfdjen gefybe. 2)arum jogen {Ri$arb 
Crjbtföoff von i£rier unb Äurfurft, Subtotg Äurfurji unb SJfaljgraf 
beidreht nnb^tlipp ber ©ropmüt^ige »on Reffen am 21. Dct. 1522 
twr ßronberg. Die gfürßen toaren felbfl antvefenb. 3>ie <$effen, an 
{Reutern fünfjetynfrmberi 9Bann ßarf , panben bei bem neuen <£ol} am 
Oalgen in bem 2ager; bie $fal§grä£f$en, toel^e fe^unbert {Reuter 
iü fidj batten, am (Se^erSberg. S)te Xrierer, toeldje mit »ierljunbert 
dttuttxn in flfceuenagen (9teuen$ain), SRunper unb £ieberba$ flanben, 
nahmen an ber (Belagerung feinen tytil. £>ie gefammte SSannföaft ber 
ffierbünbeten, mit toetöjer jle bamaW gegen ©tdütgen sogen, regnete 
manaufbreijjigtaufenb SRann. 3n firo«b*rg — too nur Sunfer Duirin 
ton ttronberg, SbeHnety, unb feiner ber ©anerben amoefenb roar 
(e$ föeint nur tint Sage, baf <$artmutl? »on ttronberg burdj einen 
untertrbtfäe» ®ang au« ber Belagerten <Stabt entflogen fei — lagen 



') CftneHbbttbung be« JRonumeni* bepnbet fty in JSorgenflent* maleriWer 
Säuberung/ 1805. 



190 

|»an§ig 9teuiet, fedjflgtg $ufg&nger unb bteifjig gut akrttyeibigang 
aufgebotene Äanbteutc au* 8f$Botn unb Wiebertyetfjiabt, „wtgefctyidte, 
fufc, eigenwillige ahiten", fagt ein gteUtyjeittger (Srjätyler. . 2>te 
»firgerfctyaft, afleä mitgerechnet, mar otyngefdtyr tyünbert unb fectyäjig 
wetyrtyafte 2KSnner fiarf. ©amfiag ben 21. Dct 1522 Sfautymittag* 
um bret Utyr geföatyen aon ben Reffen brei ©ctyüfie aud falben 
©drangen gegen ba8 ©<tyIo$. (Stner traf, ben freiftetyenben Styurm, 
jwei fölugen in 3unfer granfen <$au£, Jebotty otyne <S<tyaben. ÜÄafc 
fagt, ber Äfcnbgraf tyaBe ba$ ©efctyüfc fclbft gerietet unb abgebrannt. 
(Sonntag! matten bie ^Belagerer @<tyanjforBe, unb £Benb$ gegen »tet 
Utyr warfen bie Sßfäijer am Sfranffutter 5Etyot, bie Reffen aBer Bei 
<&l äßenbel ©fangen auf, unb Befdjofien »on SWontag früty Bt$ 
2>inftag SWittag, bie @tabi mit fdjwerem ®ef$u|. SWetyrere eifeme 
Äugeln wogen fünf unb neunjig Sßfunb. SRtttwocty ben 25. DetoBer 
würben ber UeBergaB* wegen Untertyanblungen angeknüpft, unb $)on* 
nerStag ben 26. warb bie ®tabt unb ba$ ©djtofl üBergeBen. S)ie 
gfürfien famen fctbft in bie <Stabt, liefen fiety fogletdj *or beut 
StattytyauS tyutbigen, unb »erfpraäen ber SJürgerfdjaft flc Bei ttyren 
grreityeiten in fctyüfcen. G^rtacuS »on ©arfingen würbe gemetnfctyaft* 
ttctyer Amtmann, unb ber SronBerger <§<tyulttyet$ unb *8aumeljier, 3o* 
tyann @<tyerer, gemeinf<tyafrtfctyer Heller. 3eber ber Surften Befefcte 
SronBerg mit irvaniiQ 9Wann. äion ben belagerten BlteB tin 3Wann 
tobt, unb einer warb aerwunbet; son ben ^Belagerern fotfen mehrere 
verwunbet worben unb geBHeBen fein *)• 

©emelnföaftftcty Behielten bie SSetBunbeten (SronBerg, uattybem 
fte ben 9fattyeiC, ben SacoB »on SronBerg (Hauptmann in gftanffurt 
unb S9ruber be8 »orBemerlten 3un!erö jDuirin,*bie an ber jjetybe leinen 
Styeit nahmen), erlauft Ratten, Bis in ba8 3atyr 152a, wo fle e8 an 
Reffen ganjlicty aBtraten. 3m Satyr 1526 würbe bie (Reformation 
eingeführt, unb im Satyr 1528 tyulbigte SronBerg al$ «öefflfctye Äanb* 
ftabt 8 ). 



£enbeln, Betreibung ber Belagerung &on (£ronberg. ©fefen 1664. — 
$er$ner granf furter <£&ronif. fyt 1. <S. 375. — fceutyow ©eföiityte ber 
Reffen. ©b, VD. ©. 766. 

8 ) Defgleictyen ©. 431. 



191 

fcan$e maren bie Scmfilimge»- ber (SronBerger, ben <Sifc unb 
ba$ (IrBe ifyrer 3tyntn toieber in il)re J&änbe §u Bringen, »ergeBlidjt 
(gnblidj am 2. (RösemBer 1541 trat ber&mbgraf *on «fMjfen baffelte 
an bie GronBerger, namenilidj an <$attmuti) (benfetBen, bem e$ in ber 
©itfingfdjen gfeljbe entjogen »orben tt>ar, f ben 7. 9tu$ujt 1549) 
tinb feine brei @o$ne W^PP (t ?), «artmuty (f 1591) 
unb 3Batt1)er (f 1588), *om Äronenflamm, fobann an bie <S6Jjtte 
b«8 tnbeflen toerflorBenen SaSpar *>on SronBerg, beffelBen, ber gleidj* 
falls in bie <§ icfingfdje gfetybe i>er&>Ufelt>toar, nämtid} ©eorg'tf- 1547) 
tinb ßa$j>ar ( f ?), ©eBrüber, »on (Sron&erg &om gftügelftamme, 
toitber aB 9 ). £>ie SBebingungen btefer (ÄucfgaBe finb Befannt, unb 
eBenfo, bajj ßronBerg toon ba an in ununterBrodjenem 93eji^ ber ga* 
milte Bt3 ju beren Srlofdjen »erBlieB, n?o foldjeS, vermöge einer 
»om ßaifer erhaltenen Srfpectang — e3 mar Sfceidjöletyen — auf 
9Hain$, unb nadj (Srlof^en biefeö GrjflfftS im Satyr 1803 an ba« 
«§er$ogtfyum 9la§au fiel. 

$)af ber (SronBerger, ber imter bem SKonumeni auf bemSfrieb* 
t)ofe ruljt, bem jjlügelftamm angehört, geigt ba3 an bem ßrugffir U* 
finbltdje SBappem 8e|tereö unb bie metallene Safel enthalten in ber 
3aBr$atyl 1573 otyne 3toetfel ba$ SobeSJaljr. 3dj fyaBe oBen angeführt, 
bafl ber Sanbgraf aon Reffen GronBerg audj an bie®eBrüber ©eorg 
unb Ga$j>ar *on GronBerg fcon bem glügelfiamm aBtrat. Damals 
leBten biefe allein »out jjlügelftamm , »eldjeä jl$ ntdjt allein burdj 
ben mit Reffen aBgefdjloffenen Vertrag, fonbern audj baburdj Beroeijl, 
baf in bem »on ben GronBergern erridjteten Shirgfrieben »on 1567 10 ) 
au8brü<ftidj gefagt mirb, bafj »on benen,. treibe ben «öefjifdjen 93er* 
trag gemalt Ratten, alle *on GronBerg, bie jefct leBten, aBftammtem 
@eorg toon GronBerg jlarB 1547, unb fein einjfger (Sofyn Sodann 
GBertyarb Befdjlojj am 8. Dct 1617 ben glügelfiamm. Jteiner ber* 



9 ) SSorftetfung einer (Saangeliföen ©emetnbe $u dronenBerg, erlittene 
3ieltgton$brangfale Betr. Folio 8. a. §. 2 unb Seilage 1 unb 2. — 3ettf$rift 
be$ herein* für #effif*e ©ef^i^te unb 2anbe$funbe. 3weite$ ©uwlement. — 
£efftföe (Storni *on SSBiganb Sanje. 3»etter Xfyil 1- $anb. Äaffel 1841. 
«- 45 jf. 

10 ) £efglet<$en Beilage 3. 



192 

fetten fann ba$er nutet beut 9R*nii«ient ru$en. (Et frtobi alfo nur 
Safpar »on ttronberg übrig, ber 1567 no$ **k, ** er ben Am 
beerten Surgftteben utttabfätof . €ete ®terbe{a$r lja*e t$ nitgenb« 
*ufgejei#n*t gefunben, aber o^nc 3»*ffd iß f*I$e* ba* 3*$r 1573, 
ba er ni<§t nur wenige Satjre wr$er no$ lebte, fonbetn aw$ um 
btcfe 3eit in jiemUdj »orgeriufiem Stlter flanb, unb au$ feine Jtittber, 
ein <S^n friiljer, bie anbern alle foäter ftatfen 14 ). 

9tu* biefen (Brjbtben glaube t$ nt$t jtoetfeln §u fdtat, baf 
btefe« (Brabbeufmal bie 0tu$ejiatte <Ka8j>ar* **n ttronberg, eine« 
berer »ürbig*be|etdjnet, bie ba* @rbe tyret SMtet an* «Seflifdjem 
ffiefty »iebtr erwarben unb befafen. Stuf besn 8riebt?ofe unter bent 
S)om be* «Staunet« unb unter ben etotgen Sternen rn$t er bAamt, 
»eil er, ti>ie ber janje gtügelftamm, ber rbmtfdjen tttyt atdjfou 
genb, in ber proteßantiföen £ir$t nidjt ru§en tonnte, unb »eil bie 
enge S4lofj!apcüe t§m (einen j>affenben 9taum gab, 0tu$ig nnb in 
^rieben ru$e fein Staub neben ober unter bem ©enfmal, ba* Siebe 
unb jjreunbfdjaft tytn im £©be toetyte, unb bie $iet&t ber Stadjfont* 
men erhalte e* tLU ber ttjm geweiften Stelle ! 



1 $umbra$i I. c. 



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