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87, 80H0 8Q.. LONDON, W.
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185:
MAYHABDM.ttETCÄXT,
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LIBRARY IS)
BEITRÄGE
ZUR KENNTNISS
MIKROSKOPISCHER ORGANISMEN.
VON
6. FRESENIUS,
DR. D. MED. D, C11IR, PRAKT. ARZTE, LEHRER D. BOT. AM SEN'CK. MED. ISST., MEHR. «EL. GESELI.SCH. MITGL.
MIT DREI LITHOGRAPHIRTEN TAFELN.
(Abgedruckt aus den Abhandlungen der Senckenbergisclien naturforsclienden Gesellschaft/
FRANKFURT A. M.
DRUCK UNI) VERLAG VON H. L. B R U !S N E R.
1858.
law^tt-**10^
Stephanops muticus Ehrenb.
Tafel X. Figur 1 —12.
JJie Arten der Gattung Stephanops gehören gewiss zu den schöneren Riiderthieren,
welche man, sobald sie uns einmal aufgestossen sind, sofort mit Interesse betrachtet
und für eine genauere Untersuchung liebgewinnt. Besonders der schön geschweifte
hyaline Fortsatz, welcher schirmartig den Kopf umgibt, ist es, was diesen Thierchen
eine auffallende Auszeichnung verleiht. So zart dieser Schirm ist und so wenig er bei
zu schwacher Vergrösserung wahrgenommen werden kann, so hatten doch schon die
alteren Beobachter ihn bemerkt und 0. F. Müller (sowie die Copie in der Encyclopedie)
sribt eine ziemlich entsprechende Abbildung davon.
Die Species, welche mir in zahlreichen Exemplaren im Januar v. J. in gestandenem
Wasser, entnommen einem mit Salvinia natans und Lemna versehenen Kübel des bota-
nischen Gartens, zum erstenmal vorkam, hat meist eine Länge von '/j-'/s"""". In ihrer
Gesellschaft fand sich nicht selten ein Colurus, wahrscheinlich uncinatus. Im Um-
fang ist das Thierchen fast cylindrisch, jedoch auf der einen (oberen) Seite etwas
flacher; ich will dabei sogleich bemerken, dass das Thierchen diese Seite, welche zu-
gleich diejenige ist, welcher die Concavitat des Kopfschirmes sich zuwendet, beim
Schwimmen in der Regel nach oben tragt, und nicht die andere convexere, welcher die
Convexität des Schirmes zugekehrt ist und die wir als den Rücken ansprechen.
1*
— 4 —
Der Kopf hat, von oben gesehen, eine dreieckige Form, die Spitze ist abgestumpft
und aus ihr steht eine dunkele Linie, wie eine Borste, hervor, jedoch ohne den Rand
des Kopfschilds zu überragen. Die beiden seitlichen Ecken des Dreiecks laufen mehr
oder weniger spitz zu und dicht an ihnen sitzen die beiden rothen Augenpuncte. Bei
günstiger Stellung des Thierchens bemerkt man deutlich, wie diese rothen Puncte eine
gewölbt vortretende Oberflache haben. Einigemal schien es mir, als süssen sie einem
kurzen hellen Stielchen auf (Figur 7*). Der dreieckige Kopf ist umzogen von einer
zarten hellen breiten Platte, welche schaufelförmig vertieft, rings zugerundet und nur
selten an der der Spitze entsprechenden Mitte ihres Umfangs schwach vortretend ist. Es ist
diess der vorhin erwähnte Kopfschirm, von Ehrenberg Diadem genannt (daher der
deutsche Gattungsnamen: „Diademthierchen"). Dicht an der Spitze des Kopfes befinden
sich zwei rundliche oder ovale helle farblose Körperchen, die eng aneinander liegen,
zuweilen mit einem kleineren unpaarigen oben zwischen ihnen. Sie sind in der Figur
25 der 27ten Tafel der Encyclopedie (Copie des 0. F. Müller) bereits angedeutet als runde
helle Stelle. In der That zeichnet sich schon bei schwacher Vergrösserung unter einer
gewissen Beleuchtung dieser Punct auffallend durch seine Helligkeit aus. Zu beiden
Seiten dieser Körperchen kommen gewöhnlich zwei borstenähnliche Striche vor, welche
somit nebst der vorhin erwähnten terminalen Linie den Anschein bewirken, als sei die
Kopfspitze mit drei Borsten versehen. Darunter habe ich die beiden seitlichen (die
Borstennatur der mittleren Linie ist mir zweifelhaft) wiederholt schwach bewegt gesehen.
Oefter erkannte ich an dieser Kopfspitze ziemlich deutlich eine Form, wie in Figur 12;
die beiden seitlichen Borsten lagen den ovalen Körperchen dicht an und liefen, so schien
es wenigstens, an der Basis derselben zusammen, während ihre Spitzen oberhalb der
Körperchen durch eine feine unbestimmte Querlinie vereinigt schienen. Diese ver-
einigende Linie ist mir jedoch noch etwas problematisch. Da, wo die beiden Linien an
der Basis der ovalen Körperchen zusammenlaufen, erkannte ich einmal bei einer wieder-
holten langsamen Drehung eines Thierchens um seine Längsachse eine kleine helle
kugelige Ilervorragung sehr bestimmt (Figur 12 a).
Unterhalb der Borsten, beiderseits oberhalb der augentragenden Ecke des Kopfes
stehen zwei Organe, welche in der Müller 'sehen Abbildung schon so angedeutet sind,
wie man sie bei oberflächlicher Betrachtung, oder auch bei einer gewissen Stellung der-
selben wirklich zu sehen pflegt, nämlich zwei dunklere Striche von einiger Breite, die
auf eine hier ansitzende Borste schliessen lassen könnten (Figur 5). Genauere Unter-
suchung bei zweckmässig gehandhabter Beleuchtung gibt über die wahre Beschaffenheit
MATNAEE M. METGAU,
— 5 —
dieser dunklen Striche genügendere Auskunft. Es sitzen nämlich liier zwei kleine
flügeiförmige Organe an, welche in Form und Bewegung an manche Fischflossen leb-
haft erinnern. Man sieht diese Flügelchen in verschiedener Richtung, bald horizontal
abstehend (Figur 3, 7), bald mehr der Langsachse des Thierchens sich nähernd, also in
schräger Stellung (Figur 2, 4); im ersten Fall erscheinen sie breiter, im letzleren
schmäler, mehr oder weniger linienförmig. Nach Einwirkung von Jodlösung werden sie
ohne Schwierigkeit erkannt, aber auch schon ohne diess bei etwa ISOfacher Vergrösse-
rung, wenn das Licht gehörig gedämpft wird. Der untere Rand dieser Fortsätze ver-
läuft gerade, der obere verläuft geschweift zur Spitze, oder die Form derselben ist,
wenn sie dem Beobachter die Fläche zukehren, auch wohl eine keilförmige mit schräg
abgestutztem oberen Rand (Figur 6). Ehrenberg erwähnt diese Flügelchen oder
Taster nicht, bildet sie auch nicht ab, worauf bereits Perty1) aufmerksam gemacht hat.
Leydig2) zeichnet sie, jedoch nicht so, wie sie bei der in Rede stehenden Art er-
scheinen. Oefter habe ich sie deutlich flossenartig bewegt gesehen, besonders wenn das
Thierchen durch irgend einen Umstand in seiner freien Rewegung gehindert war und
mannigfache Versuche zu seiner Befreiung machte. Weniger stürmische Bewegungen
dieser Taster entgehen einem bei längerer Beobachtung auch nicht. Sie haben übrigens
nicht immer gleiche Richtung; so fand ich bei ruhig liegenden Thierchen den einen
Taster schräg nach vorn, den andern nach hinten gewendet.
Von dem etwas vorgetriebenen oder gelenkartig verdickten Insertionspunct der
beiden Taster läuft eine feine Linie beiderseits schräg nach innen und unten, und es
wird so ein trichterförmiger Raum begränzt, der sich als die Mundöflhung zu erkennen gibt.
In seiner Tiefe, da wo die beiden Linien sich nähern, sitzen zahlreiche feine Wimpern
an, und die Beobachtung erkennt auch von hier ausgehend das lebhafte Spiel dieser
Cilien, die sich bis über den Rand des Kopfes hinaus erstrecken, jedoch den Kopf-
schirm nie überragen. Bei der Seitenansicht sieht man öfter diese Cilien deutlich, wie
sie mit ihren Spitzen gekrümmt nach aussen gerichtet sind (Figur 9). Dass auch noch
oberhalb der beiden Taster gegen die Spitze des Kopfes hin Wimpern ansitzen, schien
mehrmals deutlich zu seyn (Figur 6, in Glycerin).
Zwischen den Tastern und den Seitenecken des Kopfes treten zwei mehr oder
weniger halbkugelige zarte Protuberanzen auf, die zwar nicht an jedem Exemplar so-
!) Zur Kenntn. kleinst. Lebensformen, pag. 43.
2) Siebold u. Kolliker Zeitsehr. VI, Taf. 3. Fig. 33.
— 6 —
fort sichtbar sind, ein andermal aber wieder sehr deutlich erkannt werden. Bei Exem-
plaren, die man mit Beagentien behandelt, stellen sie nebst der Spitze des Kopfes drei
angeschwollene Partieen des Dreiecks dar. Figur 7 sind sie abgebildet. An diesen
Stellen sieht man auch bei zur Ruhe gekommenen oder im Absterben befindlichen Thier-
chen zwei Büschel gekrümmter Cilien ansitzen (Figur 1, 3); doch konnte ich nicht
finden, dass letztere den beiden Protuberanzen als ihrer Basis aufsitzen.
Unterhalb der Mundöffnung erscheint der Kauapparat, wahrend des Lebens des
Thierchens in bekannter Activitat sich zeigend. Seinen Bau kann ich hier wegen seiner
Kleinheit nicht naher im Detail beschreiben; man möge aus den Figuren bei 8 die
Formverhaltnisse desselben entnehmen, so wie sie mir deutlich wurden.
Der in der Mitte des Leibes dicht unter dem Kauapparat gelegene Theil hat eine
fast viereckige Form, an beiden Seiten mitunter eine leichte Einschnürung, und seine
Mitte wird zuweilen durch eine Blase eingenommen , welche ganz den optischen Ein-
druck wie die tiefer unten gelegene contractile Blase macht. Bei leichten Drehungen
des Rumpfes lebender Thierchen, sowie bei abgestorbenen kommt ein längliches Organ
an der einen Seite des Rumpfes zur Anschauung (Figur 1), welches mit zahlreichen
blassbräunlichen Molekularkügelchen erfüllt war. Ueber die Natur desselben, sowie die
der übrigen Eingeweide, welche ich in den Figuren t, 2, 4 anzudeuten versuchte,
wage ich kein Urlheil abzugeben; ist es ja schon bei viel grösseren Formen nicht
leicht, die Interaneen, die man dort mit grösserer Bestimmtheit erkennen kann, nach
Bau und Function zweifellos zu benennen, und wird ja nicht selten die Deutung,
die der Eine heute gibt, von einem Andern morgen beseitigt und durch eine neue
ersetzt.
Im Hinterleib dicht oberhalb des Fusses befindet sich querüber gelagert eine
ovale helle Stelle, welche sofort den optischen Eindruck einer grossen contractilen Blase
macht. Auch bei den mit Jod getödteten Exemplaren bleibt diese Stelle hell, während
die Umgebung sich intensiv braun färbt. Am oberen Umfang der Blase sieht man bei
ruhig liegenden Thierchen sehr gewöhnlich eine partielle Zusammenziehung, die bei
einiger Andauer den Schein eines pulsirenden Organs veranlasst. Man zählt in der
Secunde zwei bis eine Systole und Diastole, oder auch in zwei Secunden nur eine, mit
interponirten kleineren oder grösseren Pausen. Ein vollständiges Verschwinden der Blase
habe ich nur selten bemerkt ; das Wiedererscheinen fand nur langsam statt. An diesen
Contractionen betheiligte sich zugleich der Rumpf des Thieres nebst Panzer, besonders
die hinteren, der Blase zunächst liegenden Theile desselben.
— 7 —
Am Hinterlheile des Körpers, wo der Fuss hervortritt, scheinen beiderseits am
Rande ein paar spitze Zacken vorzustehen, die besonders bei der Seitenansicht sich wie
ein deutlicher Dorn ausnehmen. Freie Spitzen kommen jedoch hier nicht vor. Am
Hinterlheile des Thierchens findet sich nämlich, ähnlich wie am Kopftheile, ein abge-
rundeter hyaliner sehr zarter Fortsatz, dessen Profilansicht leicht zur Annahme freier
Dornen verleiten könnte. Jodlösung- macht auch diesen durchsichtigen Theil deutlicher
und färbt ihn, wie das Kopf'schild, grünlichgelb, während alles übrige braun wird.
Der aus dem Panzer hervorragende Fuss besteht aus drei Gliedern, wovon das
letzte gabelig ist und von zwei sehr fein zugespitzten beweglichen Schenkeln gebildet
wird. Ein paar zarte bandartige Streifen, welche die Fussglieder durchziehen, sind die
bewegenden Muskeln derselben. Das oberste der drei Fussglieder scldiesst sich an
einen breiteren Fortsatz, in welchen die weiche Körpersubstanz ausgeht, an und ist zu-
weilen durch eine Einschnürung davon schärfer abgesetzt.
Aufnahme von FarbstofFen hat mir bis jetzt nicht gelingen wollen, wie ich denn
überhaupt in dem Verdauungsapparat keine aufgenommene Körper habe bemerken kön-
nen. Bei einigen besonders grossen Exemplaren fand ich an verschiedenen Stellen im
Innern kreisrunde Bläschen, ganz blass grünlich gefärbt. Sie schienen mir nicht aus der
umgebenden Flüssigkeit aufgenommen zu sein. Oefter sind sie mit einem hellen Contour
einer zarten Blase ähnlich umgehen (Figur 3).
Was die Bewegung dieses Bädertbierchens betrifft, so schwimmt dasselbe gerade
ausgestreckt auf dem Rücken liegend mehr oder weniger lebhaft, in der Regel nicht
sehr rasch. Man braucht nicht allzulange zu warten, um einzelne Exemplare zu einer
für die Beobachtung erwünschten Ruhe kommen zu sehen. Zuweilen legen sie sich auf
die Seite, verharren entweder in dieser Stellung einige Zeit ruhig, oder drehen sich
dabei langsam im Kreise herum, den Fuss nach der Ventralseite gekrümmt. Ein ander-
mal liegt das Thierchen ruhig und macht seinen Wirbel im Wasser, indem es sich mit
ausgespreizten Spitzen des Fusses fixirt und mit dem übrigen Körper und Kopf nach der
einen oder andern Seite neigt. Der Kopf mit der unterhalb der Augen befindlichen
ersten Abschnürung, dem Hals, bewegt sich nebst dem Kauorgan nach beiden Seiten,
nach oben und unten, sowie in der Richtung der Längsachse, also sich etwas vor-
streckend und zurückziehend. Bisweilen bäumt sich das Thierchen wie krampfhaft nach
verschiedenen Seiten, stellt sich auch auf seinem Fusse senkrecht in die Höhe.
Zum Schlüsse noch ein Wort über die Nomenclatur. Der von 0. F. 31 Uli er ab-
gebildete Bruchionas lamellaris, der Stephanops lamellaris des grossen Ehren-
— 8 —
bergischen Infusorienwerkes , sowie der von Lcydig in s. Abh. über die Räderthiere
in Sieb. u. Köll. Zeitschr. VI. Taf. 3. Fig. 33 abgebildete Stephanops unterscheidet sich
auf den ersten Blick durch die drei derben Spitzen, in welche der Panzer nach hinten
ausgeht, und durch die spornartige Spitze am vorletzten Fussglied. Brachionus cirratus
der Tafel 28. Fig. 13 der Encyclopedie und Stephanops cirratus Ehrenb. hat eben-
falls hinten drei lange Dornen. Es bleibt sonach nur Stephanops mnticus Ehr. übrig,
als diejenige Form, welche der oben beschriebenen am meisten entspricht und welche
ich als identisch annehme.
Eine zweite Stephanops- Art, welche ich in Wasser aus dem Walldorfer Sumpf
beobachtete, kommt im Bau mit der vorigen überein, unterscheidet sich aber durch die
Form des hinteren Endes des Panzers. Dieses geht in drei Spitzen aus, welche jedoch
bei Weitem nicht so lang sind als bei St. lamellaris (ich kenne von dieser Art bis
jetzt nur die publicirten Abbildungen) und sich nebst dem ganzen Panzerhintertheil durch
grosse Zartheit (viel zarter als das Diadem) auszeichnen. Auch fehlt bei meiner Form
die spornarlige Spitze am Gabelfuss. Der Panzer hat an seinem hinteren Ende drei
deltoidische Zahne, welche sich durchaus nicht in lange dornige Spitzen endigen, wie
solche bei St. lamellaris dargestellt werden; sie haben fast gleiche Form und Grösse
oder häufiger ist der mittlere Zahn etwas grösser. Figur 11 stellt diese Art im Um-
riss dar. Sie könnte als St. tri den latus bezeichnet werden.
Wie verhalt sich wohl die von Seh mar da in dessen kleinen Beitr. zur Naturgesch.
der Inf. beschriebene und abgebildete Gattung Listrion zu Stephanops ? Sollte sie viel-
leicht damit zusammenfallen? Panzer und Fuss werden hinten dreispitzig abgebildet; die
Form des Kopfes, die Stellung der Augen , der unten tellerförmig ausgedehnte Vorder-
theil entspricht im Allgemeinen, ebenso, dass „aus der Mitte jedes Raderorgans eine
verlängerte Wimper, bandartig gestaltet", hervorgehen soll, worunter wohl die nicht
scharf gesehenen Taster gemeint seyn könnten. Abweichend ist die Form der Kiefer
und die Anwesenheit von drei Muskelbündeln auf jeder Seite.
Drepanomonas dentata Fresen.
Tafel X. Figur 25-28.
Farblos, sichelförmig, flachgedrückt, vorn und hinten fein zugespitzt, mit 5 hervor-
ragenden Leisten, wovon 2 auf jeder flachen Seite und einer am convexen Rand liegt.
9 —
Am concaven Rand befindet sich in der Mitte eine bauchige Vortreibung mit einem
kleinen Zahnchen; ein gleiches Zahnchen ist unterhalb der Spitze befindlich. Nach der
Gegend des letzteren laufen mehrere Linien sehnig von oben und aussen. Vor der
convexen Randlinie sieht man bei einer gewissen Lage des Thierehens eine wellen-
förmige Linie verlaufen ; auch kommen noch einige dergleichen zum Vorschein , wenn
man ein todtes Thierchen von der schmalen Seite betrachtet, wenn es auf dem convexen
Rand stehend dem Reobachter zugewendet ist; es schien dann, als sei eine solche Wel-
lenlinie mit ganz kurzen Zahnchen besetzt. Im Innern des Körpers sind nur farblose
Körnchen zu unterscheiden , durch welche eine etwas perlgraue Färbung des Ganzen
bewirkt wird. Einigemal sah ich etwa in der Mitte des Körpers nach dem concaven
Rand hin eine röthlich schimmernde (ob contractile?) Vacuole. So lange ich sie bei
dem sich langsam bewegenden Thierchen beobachten konnte, bemerkte ich keine Con-
tractionen derselben. Reide spitze Enden des Thierehens sind von sich bewegenden
zarten Fadchen gevvimpert. Am vordem Ende erstrecken sich dieselben sowohl am con-
caven als convexen Rand (ob auch auf den Leisten der beiden Flachen?) bis gegen die
Körpermitte hin; am hinteren Ende gehen sie nicht so weit herauf. Diese beweglichen
Cilien sind gewöhnlich schwer zu sehen.
Schwimmt, auf der flachen Seite liegend, nicht sehr rasch, ist aber ziemlich un-
ruhig; macht auch Drehungen um die Längsachse.
Länge Vis— Vi4mm, Rreite in der Mitte ]/37mm-
In Wasser aus dem Walldorfer Torfsumpf.
Mallomonas Plösslü Pert.
Tafel X. Figur 39 — 41.
Perty zur Kenntn. kleiust. Lebeusf. pag. 171. Taf. XIV. Fig. 19.
Körperumriss oval und länglich, das fadentragende Ende oft spitz vorgezogen.
Borsten lang und ziemlich zahlreich; ich habe an einem angetrockneten Exemplar gegen
30 gezählt. Sie scheinen an der ganzen Circumferenz des ziemlich cylindrischen Kör-
pers anzusitzen. Beim Schwimmen, wo sie dem Körper mehr anliegen, werden sie
zwar nicht bewegt (so dass also der terminale Flimmerfaden das eigentliche Be-
wegungsorgan ist), doch verändert das Thierchen öfter langsam ihre Richtung, sie liegen
bald mehr dem Leibe an, bald stehen sie mehr ab. Die zwei vordersten Borsten stehen
2
— 10 —
ähnlich zweien Fühlern zur Seite des Bewegungsfadens. Der etwas schmutzig-grün-
liche Inhalt den Körper gleichmässig ausfüllend oder unterbrochen ; in der Mitte zuweilen
eine helle Vacuole. Ich habe einige kleine contractile, optisch-rothe, Stellen beobachtet.
Schwimmt nicht besonders rasch; wendet sich zuweilen ruhig kopfüber und
schwimmt in andrer Richtung weiter.
Länge Vm-Vu™ .
In Wasser aus der Mörfelder Lache.
Perty hat dieses Thierchen unter die Monadinen aufgenommen; nach meiner An-
sicht dürfte es jedoch von dieser Gruppe, wenn man nicht deren Gränzen sehr weit
stecken will, auszuscheiden seyn.
Baeonidium remigans Pert.
Tafel X. Figur 32 — 33.
Perty zur Kenntn. kleinst. Lebensf. pag. 149. Taf. VII. Fig. 3.
Im Walldorfer Torfwasser. Juni.
Vu — Vib mm' lang. Entspricht in Grösse und andern Merkmalen ziemlich der
Perty'schen Form. Wird oft ziemlich ruhig in der Nahe von Confervenfäden ver-
weilend gefunden, nur leise ruckweise hin und her fahrend ohne die Stelle zu verlassen,
und langsam um die Axe sich drehend. Andernfalls bewegt es sich auch sehr rasch.
Die Wimpern am vordem Ende simuliren allerdings bei ihrer Bewegung öfter eine
Membran wie bei Paramec/um Chrysalis u. a. Zeigt sich meist in der Gestalt wie bei
Figur 32, selten auch etwas gekrümmt, oder sich krümmend und wieder gerade richtend.
Amoeba lateritia Fresen.
Tafel X. Figur 13 — 19.
In gestandenem Wasser von Walldorf, in demselben, in welchem auch Spirotaenia
obscura vorkam, Mitte Juli 1857.
Ein durch seine Farbe und die zahlreichen feinen hyalinen Spitzen schönes
Geschöpf. Die Farbe ist ein dunkeleres Ziegelroth, welches beim Absterben in
Braunroth übergeht. Körper bald rundlich oder oval im Umriss, bald langgezogen
— 11 —
und an einem Ende abgerundet, am andern in mehrere Spitzen ausgezogen, oder
fast gleichbreit langgezogen, oder eiförmig und zugespitzt, oder von ganz anregel-
mässigem Umriss. Körperfortsätze entweder bloss dünne feine Spitzen, oder hier
und da stärker vortretende Ecken der Körpersubstanz, welche aber stets in feine
Spitzen auslaufen. Letztere sind zuweilen sehr zahlreich, so dass ringsum der Kör-
per von ihnen starrt; zuweilen werden sie nur partiell vorgeschoben. Sie kommen
von verschiedener Länge vor; einzelne erreichen nicht nur den jeweiligen Durch-
messer des kugelig geformten Körpers, sondern sie übertreffen ihn noch. Die Spitzen
bewegen sich tastend, zuweilen krümmen sie sich etwas, sind mitunter wie geknickt
oder fast geschlängelt, richten sich aber alsbald gerade. Körper voll kleiner Mo-
leküle. Innere Organisation nicht sichtbar. Ob bei dem in Glycerin gebrachten
Exemplar Fig. 19, bei welchem sich der Inhalt in der angedeuteten Weise getrennt
hatte , eine eirundlich umschriebene Stelle bei a einen Kern darstellt, ist nicht be-
stimmt entschieden. Der Körper mass ohne die Spitzen im kugelig zusammenge-
zogenen Zustand V20" Viomm'.
Arcella hyalina Ehrenb.
Tafel XII. Figur 1 — 24.
Zahlreiche Exemplare dieses Rhizopoden habe ich im Monat Februar in Wasser
zu beobachten Gelegenheit gehabt, welches einem im Gewächshaus des hiesigen bota-
nischen Gartens stehenden Kübel mit Isoetes palustris und einer Cladophora •) ent-
nommen, kurze Zeit in meinem Zimmer gestanden hatte. Die Schale hat einen bald
fast kreisrunden , bald elliptischen Umriss, bald ist sie an einem Ende etwas ver-
schmälert und zeigt sich mehr eiförmig. Der eine Theil des Umfangs ist stärker, der
andere flacher gewölbt. Man findet das Thierchen nicht selten so liegen, dass von den
*) Bei dieser Confervee hatte ich Gelegenheit, den Inhalt vieler Zellen in zahllose Schwärmzellen umgewan-
delt zu sehen, welche eiförmig und meist scharf zugespitzt waren; am spitzen hyalinen Ende war ein
blassrother nicht scharf umschriebener Fleck zu bemerken ; die Flimmerfäden blieben undeutlich. Durch eine
seitlich am oberen Ende der Zelle entstandene Oeflnung traten sie aus, um nach kurzem Schwärmen zur Ruhe
zu kommen und zu keimen. Am Austreten verhinderte Schwärmzellen sah man in der Mutterzelle sich
herumbewegen und in verschiedenen Keimungszustiinden daliegen, oft die ganze Zelle dicht ausfüllend. Dabei
war öfter innerhalb der entstandenen Cellulose-Membran die röthliche Spitze der Primordialzelle noch
deutlich.
2*
— 12 —
beiden längeren Seiten des Schalenumfangs die eine stark bogig-geschweift ist, die
andere gegenüberliegende dagegen in ihrer Mitte fast gerade verläuft, schwach abge-
stutzt erscheint und selbst einen seichten Eindruck zeigt. Mitunter vorkommende Exem-
plare von fast halbkugeliger Gestalt schliessen sich hier an. Die Schale ist, soweit sie
nicht durch die innere Substanz verdeckt wird , farblos , jedoch gewöhnlich nicht ganz
hyalin, sondern mit einem sehr leichten Sepiaanflug tingirt. Von einer Textur der
Schale ist, wenn sie in Flüssigkeit liegt, nichts zu erkennen ; eingetrocknet hat sie bald
ein gestreiftes, faltig-runzeliges Ansehen, bald erscheint sie fein punctirt oder granulirt.
Dass ihr eine gewisse Dehnbarkeit und jedenfalls nicht die Festigkeit wie den Gehäusen
anderer Rhizopoden zukommt, dafür spricht ihr Mangel an Formbeständigkeit beim Ab-
sterben, besonders beim Eintrocknen, und auch beim lebenden Thier zuweilen eine
leichte Gestaltveränderung. Ihr längerer Durchmesser beträgt Vio — 54» """•
Die Mündung- der Schale fallt hier durchaus nicht so leicht und bestimmt in die
Augen, wie bei andern Rhizopoden. Sie befindet sich gewöhnlich an einer der längeren
Seiten des Schalenumfangs, und zwar an der Stelle, wo derselbe leicht abgestutzt oder
eingedrückt ist (Figur 10, 21, 22). Hier sieht man ölter zarte Rlasen aus dem Innern
heraustreten und bei todten Exemplaren Partieen der weichen Körpersubstanz lappen-
förmig vorragen (Figur 10, 21). Bei Exemplaren, welche sich dem Eiförmigen näher-
ten, schien die Oeffnung am spitzeren Theil sich zu befinden, wo ein Austreten von
einer und mehreren zarten Blasen beobachtet wurde (Figur 17 — 20). Wenn nun auch
die Oeffnung im Allgemeinen einen mehr unregelmässigen Umriss zu haben scheint, so
kommen doch auch Falle vor, wo dieselbe von einer regelmässigen rundlichen Linie
umschrieben wird (Figur 16, in Chlorcalciumlösung liegend). Im Innern der Schale be-
merkt man hellere und dunklere Körnchen von verschiedener Grösse, welche einen hell—
bräunlich-grünlichen Wandüberzug bilden helfen. Dieser bedeckt selten den ganzen dem
beobachtenden Auge zugekehrten Theil der Schale, sondern lässt gewöhnlich einen
hyalinen Theil derselben unbedeckt, der ein zartes kernähnliches Bläschen zeigt, um-
geben von einem kreisrunden Hof (Figur 11, 12, 18 etc.). Dass das centrale Bläschen
kernartiger Beschaffenheit und nicht eine Vacuole ist, ergibt sich aus der genauen Be-
obachtung selbst und aus der Anwendung von Jod, wobei es schärfer markirt hervor-
tritt und sich, wie der ganze Inhalt, gelbbraun färbt (Fig. 23). Der Hof um den
Kern dagegen (bei andern Rhizopoden von Manchen als Kapsel des Nucleus bezeichnet)
macht seiner röthlichen Farbe wegen mehr den Eindruck einer Vacuole und weniger
den eines Kernes, von dem der innere Kern den Nucleolus darstellte; freilich erhalt er
— 13 —
sich an Exemplaren, die in Chlorcalciumflüssigkeit liegen und auch nach Jodeinwirkung.
Ebenso zeigt er sich bei hin und wieder vorkommenden abgeblasslen todten Exemplaren
besonders scharf markirt und massig (Fig. 17).
Die contractile und dehnbare Substanz, der beweglich-belebte Theil des Rhizopoden.
ist sehr zart, structurlos und tritt aus der OeiFnung der Schale in verschiedener Form und
verschiedenem Grad der Ausdehnung hervor. Bald sind es nur wenige spitze Fortsätze,
welche auf der einen oder andern Seite der Schale vorstehen, bald ragen nach allen Sei-
ten kürzere und längere sehr feine Strahlen vor; ein andermal ist ein grösserer unge-
theilter Lappen ausgetreten, der vorn in einige feine Strahlen ausgezogen ist, oder die
vorgetretene bewegliche Substanz umgibt in ansehnlicher Ausbreitung einen grösseren
Theil des Schalencontours (der gewölbte Theil der Schale dem Beobachter zugekehrt,
oben befindlich, die contractile Substanz abgewendet, auf dem Objectträger sich ausbrei-
tend) und schickt nach mehreren Seiten feine Fortsätze aus, die einfach oder ästig sind,
mitunter stellenweise zusammenlliessen und eine ansehnliche Länge erreichen können
(vergl. die Abbildungen). Dass aus der Mündung der Schale runde Blasen austreten,
wurde schon oben erwähnt; sie sind bald äusserst zart, hyalin, mit nicht differenzirtem
Inhalt, bald mit grösseren und kleineren Vacuolen versehen, bald sind sie auch weniger
zart, mit granulösem Inhalt und zeigen selbst ansehnliche Diatomeen eingeschlossen. Auch
grossen ausgetretenen Blasen begegnet man öfter an der Schaleninündung , welche nicht
nur die Grösse der Schale erreichen, sondern zuweilen übertreffen (Figur 20). Solche
grosse Blasen trifft man auch isolirt im umgebenden Wasser an ; ich habe in ihnen auch
dunkele Körnchen in molecularer Bewegung gesehen. Ob sie sich weiter entwickeln
und ob sie vielleicht zur Fortpflanzung eine Beziehung haben, ist durch Beobachtung bis
jetzt nicht ermittelt.
Von fremden, vom Rhizopoden aus dem umgebenden Wasser aufgenommenen Kör-
pern erblickt man besonders Diatomeen und gewunden in der Schale liegende und
dabei nicht selten noch theilweise aus der Mündung hervorstehende Fäden einer klei-
nen Oscillariee.
In Beziehung auf Fortpflanzung der Rhizopoden glaubt Colin, dass die Copulation
eine wichtige Rolle spiele. Er fand Difflugien und Arcellen, deren Schalen zu zweien
mit den Oeffnungen auf einander gesetzt und fest verbunden waren. Selbsttheilung könne
nach der Natur des Gehäuses nicht stattfinden; es sei daher anzunehmen, dass die
Juno-en erst nackt seien und erst später die Hülle bildeten. Ich habe bei dem in Rede
stehenden Rhizopoden gefunden, dass Theilung in zwei und vier Individuen vorkommt,
— 14 —
Bei Figur 1 hängen zwei durch Theilung hervorgegangene Exemplare in einer feinen
Trennungslinie noch zusammen. In dem eingeschnürten Exemplar Figur 5 ist eine
Trennungslinie noch nicht zu erkennen. Figur 8 (nach einem Präparat in Chlorcalcium-
lösung) zeigt die Einschnürung der Schale in der Mitte und daselbst auch die der weichen
Körpersubstanz, welche von der Schale etwas zurückgezogen ist und in jeder Hälfte den
Kern noch gut erkennen lässt. In Figur 14 n. 15 haben sich bereits vier Individuen
gebildet, zwei davon unter meinen Augen. Das grössere Exemplar bei 14 a war an-
fänglich noch nicht eingeschnürt; es zeigte sich alsbald eine schwache, rasch zuneh-
mende Einschnürung und nach Verlauf von etwa einer halben Stunde war die Trennung
in 4 Individuen so wie in Figur 1 5 vorgeschritten. Die beiden Figuren sind schwächer
vergrössert, als die übrigen, abgebildet, weil die Gruppe ohne Anwendung eines Deck-
gläschens mit einem schwächeren Linsensyslem (Oberhäuser's No. 7) betrachtet und ge-
zeichnet wurde. Für Theilung sprechen ferner die der Natur genau nachgezeichneten
Figuren 2, 3, 6, 13; bei Fig. 6 ist nur an der einen Seite eine Einkerbung vorhanden ;
Figur 2 — 4, wo die weiche Substanz in verschiedener Weise ausgebreitet ist und feine
Fortsätze ausschickt, sind drei Grade der Trennung der Schale dargestellt, während die
Körpersubstanz ungetheilt beide Schalen zusammenhält. Sollten solche Zustände nur
durch Verschmelzung von zwei oder mehreren, bis dahin isolirten Individuen erklärt
werden können; sollten sie, schärfer ins Auge gefasst, und wenn wir uns dabei noch
ähnlicher Fälle aus dem Bereich der Infusorien- und Pflanzenwelt vergegenwärtigen,
nicht eher für Theilung, als für Copulation sprechen? Es soll damit jedoch nicht be-
hauptet werden, dass letztere bei unserem Bhizopoden unwahrscheinlich sei; sie dürfte
hier ebensowohl vorkommen können, als bei der von Lee lere gezeichneten spiraligen
Difflugie, bei der von Carter 4) in Vereinigung abgebildeten Euglypha alveolata und
bei Difßugia proteiformis , von welcher der hiesige mikroskopische Verein Präparate
besitzt, die ein Zusammenhängen der beiden Gehäuse an der am verschmälerten Ende
liegenden Mündung zeigen.
Was die systematische Bestimmung dieses Bhizopoden betrifft, so dürfte die in der
Ueberschrift gewählte Benennung nicht fehlgegriffen seyn. Freilich kamen zahlreiche
polygastrische Blasen, wie sie Ehrenberg darstellt, nicht zur Anschauung, die Form
der beweglichen Fortsätze entspricht nicht genau und ein Kern ist nicht erwähnt; doch
stimmen im Allgemeinen Form, Farbe und Grösse, der Kern kann übersehen seyn und
->) Ann. and Magaz. of nat. bist. Will. 2. ser. 1856. pl. V. Fig. 3-1 — 35.
— 15 —
in der Erklärung der Abbildung- spricht Ehrenberg von später beobachteten zahl-
reichen wimperartigen Füssen. Er hat übrigens die Form nur fragweise zu Arcella
gebracht und die Vermuthung ausgesprochen, dass sie zur Gattung Difflugia ge-
hören könne.
Eine weitere Rhizopoden-Form , welche der unsrigen sehr nahe steht und viel-
leicht damit zusammenfallt, ist die von A. Schneider in Müller's Archiv f. Anat. u.
Phys. 1854. Heft III. pag. 204 beschriebene und abgebildete Difflugia Enehehjs. Es ist
hier sogleich zu bemerken, dass diess nicht die Ehrenb ergische Difflugia Enchehjs ist,
wie aus des Letzteren Abbildung und der unten von mir gegebenen desselben Geschöpfes
sich ergibt. Die Form von Schneider nähert sich viel mehr unserer Are. hyalina.
Er bildet jedoch die Leibessubstanz mit starkem Contour von einer äusseren zarteren
membranösen Hülle meist zurückgezogen ab und am spitzeren Ende austretend und den
Fuss bildend. Bei meiner Form zeigt stets die Schale den stärkslen Contour; Gränzen
der Leibessubstanz im Innern sind im Leben nicht wahrzunehmen; tritt sie aus, so bildet
sie zuweilen eine zartere, die Schale umgebende scheinbare Hülle, besonders wenn sie
dabei nicht ringsum Strahlen aussendet; dann kommen Ansichten vor, wie in der
Schneider'schen Figur 19, wo aber der innere dunkele Contour die Schale, alles
übrige contractile Körpersubstanz ist.
Trinema Acinus Duj.
Ta fei XII. Figur 25 — 27.
Trinema Acinus Duj ardin. Arm. des sc. nat. 1836. V. pl. 9. Difflugia Enchelys Euren». Infus. 1838. pag. 132.
Taf. 9. Fig. 4.
Diese durch Form und Oeflhung des Gehäuses ausgezeichnete Art wurde im
Februar in gestandenem Wasser mit Salvinia aus dem botanischen Garten häufig von
mir beobachtet und im Sommer in Wasser aus den Walldorfer Torfsümpfen. Ihre Grösse
betrug V30 — I/25mm". Austreten von fadenförmigen Fortsätzen wurde selten gesehen. Die
Eigenthümlichkeiten, welche sie in Gestalt, Lage der Oefrnung und Inhalt darbot, habe
ich versucht, in der mitgetheilten Zeichnung wiederzugeben. Das Exemplar Fig. 27 *
mass ausnahmsweise '/ig"""
Der Duj ardin'schen Benennung habe ich den Vorzug geben müssen, da ihr die
Priorität zukommt, vermeide es aber, mich in eine Discussion über den Werth dieser,
sowie der übrigen Galtungen einzulassen, mit deren Namen die hier von mir aufgeführ-
— 16 —
ten beschälten Siisswasser-Rhizopoden belegt sind, da, wie mir scheint, unsere Kennt-
nisse von diesen Geschöpfen noch zu unvollkommen sind, um wissenschaftlich genügende
Gattungscharaktere entwerfen zu können.
Difflugia spiralis Ehrenb.
Tafel XII. Figur 37 — 42.
Bei Gelegenheit der Besprechung vorstehender zur Frankfurter Fauna zahlender
Rhizopoden will ich nicht versäumen, auch eine hier vorkommende Form zu erwähnen
und abzubilden, welche nicht zu den gemeineren zu gehören scheint. Es ist die von
Ehrenberg im Monatsbericht der Berlin. Akad. vom Jahr 1840. pag. 199 aufgeführte,
bei Berlin beobachtete Difflugia spiralis, soweit wenigstens die a. a. 0. mitgetheilte
sehr kurze Diagnose einigen Anhalt für die Bestimmung gestattet. Sie wird zu VW
gross angegeben. Unsere Exemplare messen von Vi„ bis Vi""" ". Sie stammen aus den
an mikroskopischen Geschöpfen so reichen Walldorfer Sümpfen. Ich habe Exemplare
von verschiedener Grösse und Ansicht abgebildet. Figur 41 u. 42 stellt nach stärkerer
Vergrösserung ein Stückchen der Schalenoberfläche dar. Man findet Individuen, welche
ein aus gröberen Körnern gebildetes Gehäuse , ähnlich wie Diffl. proteiformis besitzen,
und solche, wo das Gehäuse einen feineren durch zierliche Netzlinien ausgezeichneten
Bau zeigt ; wieder andere Exemplare haben auf dieser feingenetzten Schale in grösserer
oder geringerer Anzahl grobe Körner anhaften , so dass die Schalenwand aus solchen
zweien verschieden slructurirten Schichten zu bestehen scheint, von welchen die äussere
gröbere und mehr locker zusammenhängende leichter zerfährt.
Als Formen, die hierher gehören, führe ich die bereits im Jahr 1815 von
Leclerc 5) abgebildete Difilugie, welche in neuerer Zeit auch Cohn 6) beobachtet
und Difflugia Helix genannt hat, und vermuthungsweise die von Perty 7) auf
Tafel VIII Figur 22 abgebildete an, welche als Monstrosität der Diffl. proteiformis
betrachtet wird.
5) Note sur la Difflugie in Mem. du Mus. d'hist, nat. D. pl. 1 7. Fig. 1 und 4 (letztere in Copulation),
6) Siebold u. Kölliker Zeitschr. f. wiss. Zool. IV. pag. 261.
') Zur Kenntn. kleinst. Lebensformen, pag. 187.
— n —
Diffliigia oblonya Ehrenb.
Tafel XII. Figur 43 — 45.
Gehäuse kugelig-, nur durch die Mündung etwas zugespitzt, oder eiförmig und
eiförmig-länglich, heller oder dunkeler braun, mit unregelmässigen Netzlinien gezeichnet.
Mündung mit dunklerer Einfassung und meist mit fünf Zähnchen besetzt; sie erscheint
bei manchen Exemplaren in der Seitenansicht wie ein kurzer, durch schwache Ein-
schnürung abgesetzter, vorn abgestutzter Hals. Länge der Schale Via — Vi2mm'-
Ich beziehe diese in den Walldorfer Sümpfen lebende Art auf die in dem grossen
Infusorienwerk von Ehrenberg pag. 131 beschriebene und Taf. IX. Fig. 2 abge-
bildete D. oblonga, über deren MündungsbeschafTenheit indess nichts bemerkt ist; auch
Carter's Difflugia tricitspis (a. a. 0. Taf. VII. Fig. 80 „tricuspid form of opening of
testu) dürfte hierher gehören, da die Anzahl der Zähne an der Mündung hier schwerlich
eine constante ist.
Cyphoderia margaritacea Schlumberg.
Tafel XII. Figur 28 — 36.
Dieser schöne Rhizopode wurde von Dr. A. Schmidt im Frühjahr 1856 in
einem Graben beim Kettenhof unweit Frankfurt zuerst aufgefunden. Es ist dieselbe
Localität, wo Dr. Schmidt auch den Campylodiscus costatus und spiralis zuerst lebend
beobachtete. Die hier unter Figur 32 —35 beifolgende, von ihm angefertigte Abbildung
hat er mir zur Veröffentlichung mitgetheilt. Grösse und Form ist sehr verschieden,
wie aus den Zeichnungen hervorgeht; erstere beträgt bei den mir vorliegenden Exem-
plaren '/a— !/smm- Länge und VM — Vi2n""- Breite. Die Facettirung des Gehäuses ist sehr
deutlich und elegant; bei starker Vergrösserung macht dieselbe den Eindruck eines Netz-
werkes mit rundlichen sechseckigen Maschen (Fig. 36). Das Gehäuse füllt das Thier
mehr oder weniger aus. Die ausgestreckten Fäden sind einfach oder ästig; einmal
wurde ein sich zurückziehender Faden keulenförmig gesehen.
Gehäuse desselben Geschöpfes habe ich im Sommer 1857 in Torfwasser von
Walldorf beobachtet, Figur 28 — 30. Die Crenulirung der Mündung zeigt Figur 31.
Es dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, dass unser Rhizopode mit dem obigen
von Schlumberger in den Ann. des scienc. nat. 3. ser. Zool. Tom. III. pag. 255
(1845) beschriebenen übereinkommt. Eine ähnliche Form findet sich bei Perty auf
— 18 —
Taf. VIII. Fig. 21 fragweise als eine Euglypha abgebildet, aber die Scbale wird farb-
los und glatt genannt. Vielleicht gebort auch die Form hierher, welche Rabenhorst in
No. 9 der Hedwigia vom Jahr 1854 als steten Begleiter des Campylodiscus erwähnt
und abbildet. Doch geschieht auch hier der eleganten Facettirung- des Gehäuses keine Er-
wähnung. Eine ähnliche retortenformige Schale hat die von Schulze H) in der Ostsee
aufgefundene Lagynis baltica.
Monadinen.
Wer sich mit der Untersuchung der Infusorien etwas genauer beschäftigt, wird
zugeben, dass die Gruppe der Monadinen sowohl hinsichtlich der Beobachtung selbst,
als der Bestimmung der einzelnen Arten nach den vorhandenen Hausmitteln nicht zu
den leichteren gehört; ist man ja doch auch über die Begränzimg der Familie
selbst trotz des zweckmässigen Ausscheidens von manchem Ungehörigen noch kei-
neswegs im Klaren und darf eine solche zur Zeit nur als provisorisch gellen. Mit
Ausnahme einiger bald zu erkennender Formen und nach Ausschluss der früher nicht
davon unterschiedenen beweglichen Algenkeime bringt eine immer noch ansehnliche
Zahl dieser kleinen einfachen mikroskopischen Wesen den Beobachter gewöhnlich in
grosse Verlegenheit, wenn er ihren Namen nach den existirenden Beschreibungen und
Abbildungen ermitteln soll. Es kommt hinzu, dass gar manche der zur Beobachtung
kommenden Monadinen noch namenlos und nicht systematisch untergebracht sind.
Dujardin hat auch von dieser Gruppe der Infusorien eine klare Darstellung ge-
geben , und es mag leichter gelingen, sich in die von ihm aufgestellten Gattungen
und Arten zu finden, wenn auch erstere, wie er selbst zugesteht, mehr als künst-
liche betrachtet werden dürfen. Es ist einstweilen vielleicht sogar besser, diesen
kunstlichen Gattungen noch eine und die andere nicht minder künstliche hinzuzufügen,
als mit bestehenden Gattungen Formen zu vereinigen, die zwar auch auf der niede-
ren Stufe der Monadinen stehen, aber doch im Einzelnen, was Gestalt, Bewegung
u. s. w. betrifft, besondere Verschiedenheiten darbieten und desshalb nicht unter der
Gattung Monas oder den verwandten sofort gesucht werden. Perty hat in seinem
reichhaltigen Werke auch das Material der Monadinen namhaft vermehrt und durch
seine Darstellungen die Oiientirung in diesem erst durch Dujardin etwas gelich-
PJ Ueber den Organismus der Polythalamien, Leipz. 1854. Taf. I. Fig. * — 8.
teten Chaos erleichtert. Auch dieser Forscher scheint einer Gattungsvermehrung ge-
neigt zu seyn. Fernere genaue Untersuchungen und das Bekanntwerden eines grösse-
ren Formenkreises durch neue Entdeckungen, woran es nicht fehlen wird, werden
über die Natürlichkeit oder Unnatürliclikeit mancher bis jetzt angenommenen Gattungen
und über die Selbstständigkeit mancher als Arten figurirenden Formen entscheiden.
Von den im Folgenden beschriebenen Formen habe ich drei dem Genus Monas
zugetheilt, zwei andere schienen zweckmässiger Typen besonderer Galtungen abzu-
geben. Tetramilus und Anlhnphijsa schliessen sich an.
Monas truncata Fresen.
Tafel X. Figur 42.
Diese Monade ist mir öfters in verschiedenen gestandenen Wässern, mitunter
häufig- in stehendem Wasser mit Conferven, begegnet, ohne dass es mir gelang, sie
irgendwo erwähnt oder abgebildet zu finden. Sie ist farblos, hyalin, Vis« — Vioo"""
gross, im Umfang oval-rundlich, vorn abgestutzt, von zwei Seiten comprimirt ; in der
Mitte des Körpers oft ein grösseres Bläschen (Kernchen), auch mehrere kleine. Am
vordem abgestutzten Ende sitzen, meist seitlich, zwei Fäden an, welche von der
Länge des Körpers sind oder denselben wenig übertreffen. Dicht unter dem vordem
Band sieht man meist ein schmales querlaufendes Körperchen, welches schwach (wohl
nur optisch) grünlich gefärbt ist. Unterhalb dieses Querbändchens, dasselbe fast berüh-
rend, findet sich auf der einen Seite eine kleine deutliche contractile Vacuole. Die
Seitenansicht zeigt, dass der Körper durch einen leisen Eindruck in der Mitte schwach
gekrümmt ist. Schwimmt unter einem Zittern des Körpers ohne Drehung um die Längs-
achse nicht rasch und ruht bald aus, nachdem es von der geraden Richtung öfter abbog
und umwendete.
Monas consociata Fresen.
Tafel X. Hig|ur 31.
Einzelne Monade ohne den Faden '/mo — 'As mm lang, eiförmig, in eine schnabel-
förmige Spitze verschmälert, welche in einen Flimmerfaden von mehr als doppelter
Körperlänge ausgeht; die untere Hälfte dieses Fadens wird gewöhnlich steif gesehen,
und nur der obere, desshalb ohne Jod schwer sichtbare Theil beweglicb. Der Körper
ist farblos, zeigt gleichfalls farblose feine Körnchen und am hintern Ende meist eine
3*
— 20 —
runde, optisch-röthliche, Vacuole, welche aber nicht contractu gefunden wurde. Zahl-
reiche Monaden dieser Art sind in einen glashellen Schleim eingebettet, welcher durch
farblose Körnchen granulirt erscheint. Eine Bewegung einer solchen 3Ionadengesellschaft,
welche wohl nicht zweifelhaft seyn dürfte, habe ich bis jetzt nicht wahrgenommen.
In gestandenem Wasser aus dem Walldorfer Sumpfe, Juni und Juli.
Findet vielleicht ein Analogon in Cercomonas vorticellaris Perty (Taf. XIV. Fig. 9),
die aber, wie man sieht, sonst wesentlich abweicht.
Monas Oberhaeuseri Fresen.
Tafel X. Figur 44 — 45.
Von 3Ionaden, welche in Menge eine Röthung des Wassers oder rothe Ueberzüge
bewirken, finden wir mehrere verzeichnet. Ich erwähne einige. Monas Okenri, von
Ehrenberg im Jahr 1836 bei Jena gefunden, später auch bei Berlin, wurde im
Sept. 1844 durch Professor Eichwald auch in Petersburg beobachtet und an Dr.
Weisse mitgetheilt 9). Sie bildete Flecke von schöner Lackfarbe auf dem Boden des
Gefässes und Weisse hat die Monaden selbst als Farbe zum Coloriren benutzt.
Morren 10) hat in einem Schwefelwasser in Belgien in den Sommermonaten eine
Monade beobachtet, welche eine schöne Rosa-Farbe besitzt, und zwar einige Aehnlich-
keit mit M. Okenii verräth, aber doch in den Form- und Grösseverhältnissen abweicht.
Sie erreicht nur die Grösse von Vaoü"""', ist nicht cylindrisch, sondern eiförmig, ist
nicht 3 — 4 mal länger als breit, der Körper wird utrinque altenuatum genannt etc.
Perty 1!) führt diese beiden Arten unter einer neuen Gattung, ChromaHum, auf
und beschreibt eine der M. Okenii nahe verwandte Art als Chromatium Weissii, und
eine sehr kleine, nur '/i2oo — V900 Linie messende, blass-violette Art als Chrom,
i-iolascens.
Eine rothe Monade habe ich im Jahr 1850 in unserer schwefelhaltigen Quelle
bei Frankfurt, dem s. g. Grindbrunnen aufgefunden. Sie bildete schön carmoisinrothe
Streifen und Ueberzüge auf dem Boden von Tellern oder an der Wandung von
Gläsern, worin sich Wasser nebst Oscillarienmassen aus dem steinernen Bassin der
a) Bull, de la classe phys. math. de l'Ac. imp. d. sc. de Petersbourg. Tom. III. Nr. 20. 1845.
">') iNouv. Mem. de l'Ac. roy. des sc. de Bruxelles. T. XIV. 1841.
") Zur Keimtn. kleinst. Lebensformen. Bern 1852. pag. 1 74.
— 21 —
genannten Quelle befanden. Es sind meist rasch sich heruintiiminelnde cylindrische
Geschöpfe von V^— %»""*" Länge, an beiden Enden abgerundet, mit hyalinem schwach
carmoisin-farbigem Körper, welcher mit einer verschiedenen Anzahl sehr kleiner Bläschen
erfüllt ist, die intensiver carmoisin gefärbt sind. Mitunter beobachtet man auch Exem-
plare, welchen die Bläschen fehlen und welche bloss mit einer homogenen hellrothen
Masse erfüllt sind, und zwar kommen hierbei auch grosse Exemplare vor, welche
bereits den Anfang der Einschnürung in der Mitte zeigen. Quertheilung der Monade
habe ich überhaupt oft beobachtet. Die Bewegung ist eine um die Längsachse
rasch drehende, wobei die Monaden mit Schnelligkeit sich vorwärts bewegen. Ver-
mittelt wird diese Bewegung ohne Zweifel durch einen Schwingfaden, der aber wegen
seiner grossen Feinheit mit sehr guten Instrumenten nicht zu sehen war, jedoch
aus dem Strudel erschlossen werden konnte, welchen er in gefärbter Flüssig-
keit machte.
Diese Form stimmt in mancher Hinsicht mit Ehrenberg's Monas Okenii. von
welcher noch keine Abbildung veröffentlicht ist, überein, weicht jedoch auch wieder
in manchen Stücken davon ab. Bei letzterer Art wird die Länge des Bussels an-
gegeben, während bei der meinigen ein solcher gar nicht zu erkennen ist (auch
Perty konnte bei seiner verwandten Art nie einen Faden wahrnehmen). Dann gibt
Ehrenberg mehreres Detail über das Innere an, was bei meiner Art durchaus
fehlt; auch ist bei dieser der Körper nicht gekrümmt. Hiernach und wegen des
eigenthümlichen Vorkommens meiner Monade in schwefelhaltigem Wasser fand ich
mich veranlasst, dieselbe als eine neue Art zu betrachten, welcher ich den Namen
des berühmten Optikers beilegte. Als später Perty's Werk erschien, fiel mir als-
bald das darin beschriebene und abgebildete Chromatium Weissii auf als eine Form,
die der meinigen sehr nahe stehen müsse, vielleicht sogar damit zusammenfallen
könne. Doch wollte nicht Alles genau stimmen; so wird die Grösse nur zu
V400- V-ioa Linie angegeben, bei den sich theilenden Exemplaren fehlt die Einschnürung.
Ich zog daher vor, meine Monade unter meiner älteren Benennung zur Zeit noch
hier aufzuführen, der Zukunft überlassend, die Verschiedenheit der hier verglichenen
Formen zu bestätigen oder deren Zusammenfallen ausser Zweifel zu setzen.
Eine viel kleinere Art, welche ebenfalls eine rothe, aber mehr pfirsicbblüthrothe
Färbung veranlasst, habe ich in demselben Glase, worin die vorige aufbewahrt wurde,
beobachtet. Die Körperform ist oval und länglich; die Grösse beträgt nur '/W— '/uo""" ;
an beiden Enden findet sich ein dunkler röthlich durchscheinender Punct, wesshalb
— 22 —
ich die Form vorläufig Monas bipunctata nannte (Fig. 43). Die längeren Exemplare,
welche mit mehr als zwei, öfter mit vier Puncten versehen sind , scheinen meist solche
zu seyn, die die Quertheilung vorbereiten; ich habe auch bei solchen in der Mitte
eingeschnürten nur an beiden Enden einen Punct gefunden. Auch kommen Exemplare
mit nur einem Punct an einem Ende und selbst unpunctirte ganz farblose vor. Ich
möchte diese Art wohl für Monas rosea Morren. halten, wenn nicht der Körper
der letzteren utrinque attenuatum, antico fine parumper tenuius genannt würde.
Rhabdomonas Fresen.
Mit diesem Namen bezeichne ich die sogleich zu beschreibende Form, welche
sich unter den verlängerten cylindrischen Monaden durch ihre sehr deutlichen Längs-
streifen (gäßdog, i), Streifen) auszeichnet. Die Rhabdomonades oder Stabmonaden
Ehrenberg's dagegen bilden eine Abtheilung seines Genus Monas, in welcher ich
keine Art bemerke, welche mit der von mir hier erläuterten übereinstimmte. Meine
Gattung Rhabdomonas ist also mit den Ehrenbergischen Rhabdomonaden nicht
identisch.
Rhabdomonas incurva Fresen.
Tafel X. Figur 46 — 47.
In stehendem Wasser mit Conferven, Vallisneria etc. im botanischen Garten.
Körper V60-Väomm lang, V200— Viso""" dick, länglich-cylindrisch, schwach sichelförmig
gebogen, am vorderen Ende etwas dicker, daselbst fast abgestutzt, der Länge nach mit
meist drei sich deutlich hervorhebenden Linien gestreift, meist nur in der vorderen
Hälfte mit blassgrünlichen Bläschen oder Kernchen erfüllt. Bewegt sich grade vorwärts
mit ganzen oder halben Drehungen um die Längsachse. Bewegungsorgan ein ohne
Jod kaum zu erkennender Faden, etwa von der Länge des Körpers, auch anderthalb-
mal so lang.
Mit geringen Verschiedenheiten in Form und Grösse ist mir diese Art auch noch
an einigen andern Orten vorgekommen; so z. B. auch ziemlich häufig in einem Sand-
tümpel bei der Ziegelhütte ohnweit Sachsenhausen in Gesellschaft zahlreicher Pediastren etc.
Diese Exemplare waren nur l/n — V66mm lang.
— 23 —
Grymaea vacillans Frcsen.
Tafel X. Figur 48 — 49.
Farblos, hyalin, einer Damentasche ähnelnd; comprimirt, von der flachen Seite im
Umfang rundlich, von der schmalen Seite gesehen birnförmig, der hintere comprimirte
Theil meist in einer leichten Drehung gegen den vorderen angeschwollenen verlaufend.
Lange '/ioo — V90""" . Schwimmt mit dem dickeren Theil nach vorn, langsam um seine
Langsachse rotirend und dabei wackelnd, wobei fortwährend bald die flache, bald die
schmale Kantenseite dem Auge sich darbietet. Als Bewegungsorgan habe ich mehrmals
bei langsam sich bewegenden Exemplaren die Schwingungen eines Fadens zu erkennen
geglaubt und bei einem mit Jod getödteten Exemplar (Figur 49) einen Faden wie in
der Abbildung gesehen. Der Gattungsname ist von ■yqvfioda\ Beutel, Tasche, ent-
nommen.
Ich habe diese Monadine häufig in stehendem Wasser aus einem Kübel des bota-
nischen Gartens beobachtet, worin sich Vallisneria und andere Wasserpflanzen befanden.
Die Vermuthung, dass dieselbe mit Perty's Monas urceolaris identisch ist, dürfte viel-
leicht nicht unbegründet seyn. Aber das kleine Geschöpf macht in seinem ganzen Ge-
haben einen anderen Eindruck, als die übrigen Monaden, die auch der Ungeübte
bald zusammengruppirt.
Telramitus rostratus Pert.
Tafel X. Figur 34 — 35.
Perty zur Kenntu. Mciust. Lebensformen uag 170. Tat. XIV. Fig. 4.
Häufig in stehendem, durch Euglenen grün gefärbtem Wasser in einem Graben
nächst Bockenheim bei Frankfurt, in Gesellschaft von Polytoma Uvellu u. a.
Körper '/.o""" lang, farblos, im Umfang etwas birnförmig, vorn abgestutzt und an
einer Seite in ein kurzes Schnäbelchen, nach hinten in eine feine Schwanzspitze ver-
längert, auf der einen Seite (Rücken) von kantig-flüg-elförmig hervortretenden , etwas
schräg-windend verlaufenden Längsriefen convex , mit blassen Körnchen erfüllt, welche
nach dem hinteren Ende schärfer umschrieben und dunkler sind. Am vorderen stum-
pfen Ende befindet sich eine (contractile?) Blase und hier sitzen die vier während des
— 24 —
Lehens unsichtbaren Fäden an. Schwimmt mit dem stumpfen Theil voran, indem es sich
um die Längsachse wälzt.
Anthophysa Müllcri Bory.
Tafel X. Figur 20 — 24.
Ich komme auf diesen alten Volrox vegetans des 0. F. Müller, der in dem
Eh renb er gischen Werke unter die Ep/styl/'s-Ar[en aufgenommen ist, und über welchen
sich Dujardin n) und Colin13) ausführlicher verbreitet, hier noch einmal, wenn auch nur
in wenigen Worten, zurück. Ausser der älteren Art habe ich eine zweite hier beob-
achtet, die sich von jener wesentlich unterscheidet, und deren weder Dujardin, noch
Colin Erwähnung thun. die aber mit der Bory 'sehen Anthophysa solitaria und der
Ehren bergischen Epistylis Botrytis übereinstimmen dürfte. Hier folgt eine kurze
Beschreibung beider.
Anthophysa Midleri. besonders häufig in gestandenem Wasser aus dem Frank-
furter Stadtgraben im Februar beobachtet, aber auch sonst nicht selten im 3Iain u. a.
Wässern vorkommend , stellt dichotoinisch verästigte braune Stämmchen dar, welche
abgelöst als braune Flocken im Wasser schwimmen. Die Astenden sind heller, zeigen
eine zartere feinkörnige Substanz, und an ihren Spitzen hyaline kugelige Gruppen oder
Trauben von ei- oder birnförmigen 3Ionaden, welche in verschiedener Anzahl beisam-
men sitzen, einen ziemlich langen Schwingfaden haben und ausser einigen dunkeln Körn-
chen im Innern weiter keine Organisation wahrnehmen lassen. Oefter bemerkt man an
den einzelnen Monaden noch einen sehr zarten breiten oben abgestutzten Anhang-, der
bald ausgedehnter, bald kürzer sich zeigt; von den bisherigen Autoren wird ein solcher
nicht erwähnt; auch geben dieselben die Gestalt der Einzelmonaden nicht genau so an,
wie ich solche gefunden habe. Dujardin nennt sie „tantöt plus court et presque
globuleux, tantöt allonge, pyriforme, avec un ou deux renflemens, dont I'anterieur, tou-
jours plus gros, est obliquement tronque." Vielleicht ist mit der vorderen dickeren ab-
gestutzten Anschwellung der von mir soeben erwähnte zarte Anhang gemeint, den frei-
lich Dujardin's Abbildung als solchen nicht erkennen lässt. Einmal kam unter ge-
wöhnlichen Exemplaren dieser Art ein an seiner Basis in einem Stückchen brauner
12) Anm. des sc. nat. 2. ser. Tom. X. pag. 13. Hist. nat. des Zoophyt. Infus, pag. 3Ü3.
13) Nov. Act. Ac. Leop. Car. XXIV. 1. pag. 110 u. f.
— 25 —
Substanz fixirter, zarter hyaliner einfacher gerader Faden vor. der an seiner Spitze auf
kurzen Stielchen eine Anzahl Monaden trug. Die Grösse einer Gruppe fand ich l/50"u° .
die der Einzelmonaden V]5o Vioo""" betragend. Die Trauben trennen sich leicht
und rasch von den Aesten und schwimmen dann wie Pandorina u. a. im Wasser
herum.
Anthophysa solitaria Borg.
Tafel X. Figur 29 — 30.
Diese Art ist mir im April in gestandenem Wasser mit Salvinia aus dem botani-
schen Garten vorgekommen. Der Stiel ist einfach, bis zur Spitze scharf contourirt.
'/25 — y8mm lang, bei der mikroskopischen Betrachtung unter Wasser hellbräunlich-grün-
lich und geht an seiner in Hinsicht auf Form und Farbe scharf abgesetzten Spitze in
so viele feine hyaline kurze Fädchen aus, als Monaden daran sitzen. Jede Monade
hat eine im Verhältniss grosse, röthlich schimmernde, aber nicht contractu gesehene
Vacuole und an der Spitze einen gleichen zarten abgestutzten Anhang, aus dem ein
langer Bewegungsfaden hervorragt, wie A. Müllen. Die Länge der einzelnen Mona-
den betrug Vioo — '/75mm'. Der an seiner Basis fixirte Stiel bewegte sich leicht hinüber
und herüber. Figur 30 stellt einen kurzen hyalinen Faden mit zwei Monaden ah der
Spitze dar, der zwischen andern kleinen Algen ansass. Bei den Vacuolen a a sah ich
eine, wenn auch sehr langsame, doch deutliche Contraction und Expansion.
Die von Ehrenberg beschriebene und abgebildete Epistylis Botrytis passt ziem-
lich auf die hier in Rede stehende Form, die freilich keinen stipes hyalinus hat.
Vibrio — an cyanoyenus?
Blaue, mehrere Linien grosse, rundliche Flecken auf weissen Oblaten, welche auf
feuchtem Sand lagen ; Anfangs April.
Besteht aus kürzeren und längeren, geraden oder schwach gekrümmten gleich
dicken Stäbchen, welche durch Quertheilung in Glieder zerfallen. Länge %o«— Vjm,
selbst bis Viso""" . Bewegung in Wasser nicht bloss die molekulare, sondern sehr deut-
lich sieht man die Stäbchen rasch in allen Richtungen hin und her fahren, vorwärts.
rückwärts, in seitlicher Richtung abweichend und im ruhenden Zustand auf einer Stelle
4
— 26 —
sich bewegend, ähnlich wie andere Infusorien, die mittelst Flimmerfaden sich drehen.
Bei den längeren Formen zeigt der Körper bei den Bewegungen deutliche Undulationen,
bei den kurzen ist er steif. Es dürfte keinem Zweifel unterliegen, dass auch hier feine
Flimmerfäden die Bewegung vermitteln, die freilich bei der Kleinheit des Vibrio mit
unsern Mikroskopen nicht wahrgenommen werden können.
Eingetrocknet und mit Wasser befeuchtet lebt dieser Vibrio wieder auf und man
sieht dann auf dem Objectglas nach einiger Zeit an dem Bande, wo die blauen Massen
dünn sind, ein lebhaftes Gewimmel grösserer und kleinerer Formen. Nachdem etwa
eine halbe Stunde nach der Befeuchtung mit Wasser verflossen ist, kommen die bis
dahin ganz ruhigen Körperchen in eine schwache Bewegung, die sich jedoch von der
molekularen nicht unterscheiden lässt. Nach abermaligem Verlauf von einer halben
Stunde gewahrt man deutlich einzelne Körperchen mehr oder weniger rasch herum-
schwimmen, während die Mehrzahl noch ruhig ist oder bloss molekular sich bewegt.
Nach Verfluss mehrerer Stunden hat sich die Zahl der frei herumschwimmenden Kör-
perchen namhaft vermehrt.
Es ist bekannt, dass auf gestandener Milch öfter blaue Flecken vorkommen, ge-
bildet durch einen Vibrio, welcher den Namen V. cyanogenus erhalten hat. H) Die
Identität dieser und der im Vorstehenden beschriebenen auf feuchten Oblaten entwickel-
ten Art ist mir wahrscheinlich. Auch die blauen Vibrionen der Milch leben wieder auf,
wenn man sie nach dem Eintrocknen wieder anfeuchtet.
Sijncrypta Vohox Ehrenb.
Bei dieser Volvocine, welche ich im Juli in der Moerfeldter Lache beobachtete,
kommt nicht nur gleichfalls ein rothes Stigma vor (Ehrenberg hat Spuren von Augen
umsonst gesucht), sondern ich habe auch deren zwei sehr deutlich ausgedrückte neben-
einander, und zuweilen sogar eine ganze Gruppe davon am vorderen Theil jeder Zelle
gesehen. Die Einzelzelle besitzt zwei lange Flimmerfäden und ist von einer hyalinen,
von feinen Schleimkörnchen wie granulirt aussehenden Membran umschlossen. Eine
deutlich begränzte derbe Hülle wie bei Pandorina ist nicht vorhanden.
14) Fuchs in Gorlt'sund Hertwig's Magaz. f. d. Tlüerlieilk. 1841. Perty zur Kennte, kleinst. Lebens-
formen, pag. 180.
— 27 —
Diese Volvocinen-Form ist zarterer Natur als die verwandten und verträgt nicht
so gut, wie letztere, die Anwendung chemischer Mittel. Sie zerfliessl leicht; hierbei
habe ich aus jeder Zelle einen runden farblosen Kern heraustreten gesellen.
Cklamydomonas multifilis Fresen.
Tafel XI. Figur 34 — 42.
Im Bassin des botanischen Gartens, Anfangs Mai.
Umriss der Zelle rund und oval. Lange V92— %smra'. In der Mitte ein scharf um-
schriebener Kern; der übrige grüne Inhalt zeigt zahlreiche kleine Körnchen. Am vorde-
ren Ende vier Flimmerfaden, länger als der Längsdurchmesser der Zelle; sie sitzen an
der grünen Substanz an. Dicht unter der die Flimmerfäden tragenden Spitze befindet
sich eine kleine, optisch rosafarbige, contractile Vacuole. Diese Vacuole habe ich auch
noch bei unbeweglich daliegenden, ihrer Fäden beraubten Zellen in rhythmischer Thätig-
keit gesehen. Zwischen Spitze und Mitte liegt ein rother Pigmentfleck. Die grüne
Zelle ist von einer sehr zarten dicht anliegenden Haut umzogen. Bei etwas grösseren.
'/ä4mm- messenden Zellen habe ich an dem hier zugespitzten Vordertheil sechs Flimmer-
fäden ansitzend gefunden (Fig. 37).
Mehrmals sind mir Formen wie die in Figur 38 u. 39 abgebildeten vorgekommen.
Seitwärts der fadentragenden Spitze befand sich eine stumpfe Protuberanz, deren grüner
Inhalt mit dem der Hauptzelle ein Ganzes ausmachte und gleichfalls mit einem runden
Kern versehen war. Es ist ein eigentümlicher Anblick, welchen diese abnormen Zellen
mit ihren vier bis sechs seitlichen Flimmerfäden darbieten. Es scheint, als wollten sich
diese Zellen durch Sprossung und Abschnürimg theilen.
Der Vergleichung wegen füge ich hier auf der nämlichen Tafel, Fig. 43 — 45 eine
nach derselben Vergrösserung gezeichnete Abbildung der hier wenigstens nicht häufigen,
wie es scheint, von andern Beobachtern nicht selten mit andern Formen verwechselten
Chlamydomonas Pulrisculus
bei. Diese Form stimmt am meisten mit der Abbildung Ehrenberg's überein. Sie
unterscheidet sich von der vorigen durch Kleinheit, anderen Körperumriss, schwieriger
sichtbare Flimmerfaden, welche stets nur zu zwei vorhanden, selten die Körperlänge
4*
— 28 —
übertreffen, oft kürzer sind (Ehrenberg zeichnet sie meist zu kurz), durch undeut-
licher umschriebenen Kern, undeutliches rothes Stigma. Ich fand die Zellen '/iso — I/75mm lang.
Ebenso füge ich der Vergleichung wegen auf Tafel X, Figur 36 — 38 eine nach
gleicher Vergrösserung gezeichnete Abbildung der in der neueren Zeit gewiss mit Recht
zu dieser Gattung gebrachten und mit der Benennung
Chlamydomonas hyalina Cohn.
belegten Polytoma Urella bei. Die Exemplare sind aus einem Graben mit stehendem
Wasser, welches durch Euglenen intensiv grün gefärbt war. Sie waren VU — Vwmm
lang, elliptisch und länglich- elliptisch, an beiden Enden abgerundet, am vorderen Ende
mit zwei Flimmerfäden, welche den Körper an Länge übertreffen, in der hintern Hälfte
mit kleinen Körnchen erfüllt, in der Mitte mit einem zarten von einem hellen Hof um-
gebenen Bläschen, welches einem contractilen gleicht, aber nicht contractu gesehen
wurde. Ausserhalb dieses Hofes, besonders nach hinten, befinden sich dunklere Granu-
lationen. In der Spitze zeigt sich ein kleines contractiles Bläschen. Theilungszustände,
wie man sie häufig unter den einfachen Exemplaren herumschwimmen sieht, linden sich
in Figur 37 u. 38 abgebildet.
Dass diese Chlamydomonas nichts weiter als eine farblose Form der Chi. Puhis-
culus sei, davon bin ich gegenwärtig noch nicht vollständig überzeugt.
Micractininm pusilhtm Fresen.
Tafel XI. Figur 46 — 49.
Als im letzten Frühling (1857) das Bassin des hiesigen botanischen Gartens wie-
der angelassen war, nahm in Kurzem (es war Anfangs Mai) das Wasser eine trübgrün-
liche Farbe an. In ein Glas geschöpft sah es fast farblos, nur etwas trüblich aus ; nach
ruhigem Stehen bildete sich ein deutlicher blassgrüner Bodensatz. Dieser erwies sich
bei der mikroskopischen Untersuchung vorzugsweise aus kleinen Zellen von folgender
Beschaffenheit bestehend. Runde Zellchen von '/wo— Vi5on"n' Grösse, kleine Exemplare
nur Vann1""1 und weniger messend. Farbe der einzelnen Zelle blassgrün. Im Innern der-
selben meist ein grösserer runder Kern. Eine feine die grüne Zelle umziehende Mem-
bran scheint noch vorhanden, ist aber mit Bestimmtheit kaum zu unterscheiden. Am Rande
— 29 —
raijen nach allen Seiten kürzere und längere, starre, nicht bewegte Faden hervor, welche
etwas schwierig: sichtbar sind ; es müssen starke Objective und gute Beleuchtung dazu
angewendet werden. Man sieht den grünen Inhalt der Zellen als Vorbereitiuiff der
Theilung in 2 bis 4 Partieen sich sondern, dem entsprechend den runden Contour z. B.
in 4 schwache Vortreibungen (Figur 47) übergehen; sodann findet man 2—4 Zellen
mehr oder weniger zusammenhangend (Fig. 48 — 49), auch mehr als 4, wodurch eine
beerenartige Form entsteht. Die Zellen liegen stille oder werden etwa durch die Strö-
mung des Wassertropfens forlbewegt; einigemal fuhr eine, ahnlich wie Cyclidium Glau-
coma, ziemlich rasch hin und her; da ich solches aber spater nicht mehr sah, so ver-
muthe ich, dass diese Bewegung eine von aussen veranlasste und nicht von der Zelle
selbst ausgegangene war.
Apiocystis.
Tafel XI. Figur 1—20.
Diese nette, von Naegeli vor acht Jahren als neues Genus aufgestellte und in
den Gatt, einzell. AJg. genau erörterte Algenform war bisher in hiesiger Gegend nicht
beobachtet worden, wie sie denn auch an andern Orten nicht zu den gemeinen Vor-
kommnissen zu gehören scheint; Kützing führt sie in den Spec. Algarum auch als
nicht lebend gesehen auf. Wir hatten im Mai vorigen Jahres Gelegenheit sie lebend zu
beobachten, da sie in einem Weiher in den hiesigen städtischen Anlagen an Cladophora
fracta häufig ansitzend vorkam. Der Gründer der Gattung hat sich bereits ausführlich
darüber ausgesprochen; doch dürften vielleicht einige nach der Natur sorgfaltig ent-
worfene Zeichnungen nebst ein paar Bemerkungen nicht unwillkommen seyn. Ich bilde
hier eine Anzahl Exemplare von verschiedener Grösse und verschiedenem Entwicklungszu-
stand ab. Die kleinsten massen V46 — Vnmm' in der Länge. Figur 1 enthielt nur eine,
ziemlich grosse, grüne Zelle; bei Fig. 2 war solche der Zweitheilung unterlegen.
Figur 3, wo bereits die Viertheilung überschritten war, mass Vamm: Eine der grösseren
Blasen Fig. 6, welche wegen ihres Umfangs nur schwach vergrössert abgebildet ist,
mass etwa !/2mm-. Der helle oder farblose Baum in den grünen Zellen, welchen
Naegeli sehr deutlich hervorhebt, konnte bei unsern Exemplaren meist nicht oder nur
schwach bemerkt werden. Die Wimpern an den grünen Zellen sind meist in der
Zweizahl vorhanden. Man sieht sie oft deutlich genug an den von der allgemeinen
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Blase eingeschlossenen grünen Zellen ansitzen und aus letzterer in beträchtlicher Länge
hervorragen (Fig. 8 — 12). Die Zellen umkleiden sich in der allgemeinen Blase mit
ihren besonderen Blasen (Fig. 5 und besonders Fig. 7). Der Theilung der Zelle scheint
eine Vermehrung der Chlorophyllbläschen vorauszugehen. Figur 15 ist eine ziemlich
grosse, '/75mm messende Zelle abgebildet, von einer dicht anliegenden zarten Membran
umzogen und mit vier kleinen Chlorophyllbläschen versehen.
Die Gestalt der umgebenden Blase ist, wie man sieht, sehr wechselnd, die stiel-
artige Verschmälerung derselben kürzer oder länger. Von fast kugeligem Umriss geht
sie meist in einen birnförmigen , bei grossen Exemplaren oft luftballonförmigen über.
Figur 8 ist eine langgezogene keulenartige Form mit dickem Stiel und Figur 4 eine
langgezogen birnförmige, in der Mitte eingeschnürte , einem Flaschenkürbisse ähnliche
abgebildet. Solche in die Länge gedehnten Formen machen mir es auch wahrscheinlich,
dass Ap. linearis Naeg. nur Varietät von Ap. Brauniana ist.
Eine weitere hierher gehörige Form, welcher wohl mindestens Art-Recht zuge-
standen werden darf, habe ich in Wasser aus den Torfsümpfen von Walldorf beobachtet
(Figur 17 — 20). Sie sass gewöhnlich Fäden einer Mougeolia an; die Blasen haben
meist V75 — VU"""' Länge; nur einmal sah ich ein Exemplar von Via"""' Länge (Fig. 20),
wovon es aber noch zweifelhaft seyn kann, ob es wirklich hierher gehört. Ich be-
zeichne die Form als Apioeysfis minor. Die Blasen sind weniger birnförmig gestaltet
wie bei Ap. Brauniana; sie sind an der Basis oft kaum stielartig verdünnt, unmittelbar
mit stumpfer Basis ansitzend; mitunter sitzen sie einem kurzen ganz dünnen fast borsten-
artigen Stielchen auf. In jeder Blase findet sich meist nur eine grüne Zelle; Theilungen
derselben in zwei fand ich nur ein paar mal, während bei Ap. Brauniana alle mög-
lichen Grade der Grösse und Theilung zu den gewöhnlichen Erscheinungen gehören. Die
Farbe ist ein blasseres Grün, mehr gelblich-grün mit einem schmutzig-bräunlichen Stich.
Dieser grüne Inhalt der Zellen ist bald eine gleichförmige Masse, bald iindet man eine
Anzahl kleiner Körnchen darin ausgeschieden, bald ist es nur ein dunkel contourirtes Körn-
chen, welches die Gleichförmigkeit des Inhalts unterbricht und sich fast wie das rothe
Stigma bei andern Algen verhält. Ich habe deren auch zwei gesehen und einmal zwei
in molekularer Bewegung, während sie sonst fixirt erscheinen.
Bei frischen Exemplaren habe ich wiederholt eine kleine contractile Vacuole er-
kannt (Figur 17 v). Sie lag an der Basis der grünen Zelle, unterhalb oder zur Seite
des dunkeln Stigmas oder Körnchens, dehnte sich langsam aus, zeigte das bekannte
optische Roth, und zog sich dann blitzschnell wieder zusammen. Diese Beobachtung
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war mir um so interessanter, als ich hier zum erstenmal eine contractile Vacuole bei
einem mikroskopischen Wesen wahrnahm, welchem man die Natur einer Alge, also
einer Pflanze, nicht wird streitig machen können; bei den grünen beweglichen
Formen mit dergleichen contractilen Stellen tauchen bekanntlich immer noch hier und
da die Ansichten von Zoologen auf, welche diese Wesen für ihr Bereich, und zwar
grade der Vacuolen wegen, in Anspruch nehmen. Die continuirlich erscheinenden und
verschwindenden Vacuolen unserer Apiocystis wird wohl Niemand für auch nur ent-
fernte Anlage eines Herzens oder Respiralionsorgans halten.
Während diese Art ebenfalls öfter einen oder zwei Fäden zeigt . welche an der
grünen Zelle ansitzen und über die Blase hinausragen, Fehlt ihr dagegen der grössere
runde Kern in jeder Zelle (Chlorophyllbläschen), welcher bei Ap. Braunkma vor-
kommt, gänzlich, und es ist diess ein sogleich in die Augen fallendes Merkmal,
woran man Ap. minor unterscheiden kann.
Botryococcus Braunii Kütz.
Tafel XI. Figur 27 — 33.
In den Torfsümpfen von Walldorf.
Einzelzellen eiförmig, besonders oft eiförmig-kegelig, anfangs grün, dann braun-
roth und blassgrün, das Braunrolhe zunehmend und das Grün dann oft nur am schmä-
leren Theil sichtbar. Zuweilen scheiden sich ein oder ein paar Oeltröpfchen im Inhalt
aus. Der längste Durchmesser der Zellen beträgt Vioo— V7 <,"""■ Die Zellen sind in
rundlichen Knäueln zusammengruppirt, diese Knäuel hängen durch einen oft in Fadenform
sichtbaren Schleim zusammen und bilden so einen grösseren viellappigen Algenkörper
von verschiedenem Umriss. Früher ist derselbe grün, später durch vorwaltendes Her-
vortreten eines orangefarbigen Stoffes feurig-gelbroth. An den abgebildeten Einzel-
zellen Figur 31 ist diese Entvvickelung des rothen Stoffes, der den grünen ver-
drängt, zu sehen.
Als ich mich behufs der Bestimmung dieser Alge in der Literatur umsah, fand
ich ausser dem im Nachtrag zu den Species Algarum von Kützing aufgeführten
Botryococcus Braunii keine Form, die einigermassen unserer Walldorfer Alge ent-
sprochen hätte. Aber auch diese blieb mir zweifelhaft, da ich die in der Be-
schreibung von Kützing erwähnten „granula interna " von Veoo — '/ioo'" Grösse mei-
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ner Alge nicht anzupassen wusste. Die Vergleichung von Exemplaren aus dem
Neuenburger See, welche ich der Güte von Prof. A. Braun verdanke, gab nun
gewünschten Aufschluss. Es ist hiernach unsere hiesige Alge mit der Gattung
Botryococcus identisch, und ich glaube wohl auch der Species nach. Hie grünen
Zellen des B. Braunü linde ich in ihrer Grösse nicht wesentlich verschieden von
den hiesigen, sie messen nämlich Vioo- '/ho""11 ; sie liegen derben Hüllmembranen ein-
gebettet und zwar in einer gewöhnlich deutlichen quaternären Anordnung, wie aus
den hier zur Vergleicbung abgebildeten Figuren 32 u. 33 zu ersehen ist. Umhüllender
Schleim fehlt auch der hiesigen Form nicht; er wird bei dem Druck des Deckplatt-
chens, welcher die Zellenoruppen auseinander treibt, in Form von Faden zwischen den
einzelnen Läppchen sichtbar; doch fand ich ihn bis jetzt nicht solche dicke gallertige
Hüllen bilden, in welchen die grünen Zellen in quaternärer Ordnung und von ein-
ander etwas entfernt liegen; letztere schliessen bei unserer Form dichter aneinander
und leere Gallerthüllen, aus welchen die grünen Zellen durch Druck entfernt waren
(Fi<<-. 32), fielen nicht in die Augen. Dennoch dürfte die Sache sich im Wesentlichen
so verhalten, wie bei der Form aus der Schweiz; Gallerthüllen kommen denn doch
auch der hiesigen Form zu , sie sind nur dünner (Fig. 28, 29), daher die grünen
Zellen dichter gruppirt.
Spirotaenia obscura Ralfs.
Tafel XI. Figur 21—26.
Diese schöne, von Ralfs in England entdeckte und in den British Desmidieae
beschriebene und abgebildete Alge habe ich im Monat Juli in Wasser aus den Torf-
sümpfen von Walldorf zu beobachten Gelegenheit gehabt. Sie besteht aus cylindri-
schen, nach beiden Enden allmählich verschmälerten, spindelförmigen, an den Spitzen
abgerundeten Zellen von % bis % mm Länge; ausser den beiden hyalinen, chlorophyll-
losen Spitzen und einer mehr oder weniger grossen und deutlichen Stelle in der Mitte
(zuweilen seitlich am Rand befindlich) ist die ganze Zelle grün. Bei genauer Einstel-
lung der dem Beobachter zugewendeten oberen Fläche sieht man 12 — 14 schräg
verlaufende dunklere Chlorophyllstreifen über letztere hinziehen. Eine kleine Verände-
rung des Focus zeigt ein die Mitte der Zelle longitudinal durchziehendes Chlorophyll-
band, und eine abermalige Veränderung der Einstellung bringt die auf der abgewen-
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deten Seite der Zelle befindlichen, die oberen durchkreuzenden schrägen Linien zur
Anschauung. Ueber die Form der schräg- sich windenden schmalen Chlorophyllbänder
gibt Figur 26 nach einem in Glycerin aufbewahrten Exemplar näheren Aufschluss. In
der Hütte war bereits Theilung des grünen Inhalts eingetreten. Die Fortsetzung der
Windungen auf der abgewendeten Seite der Zelle zeigte auch bei diesem Präparat bei
einer gewissen Einstellung die Durchkreuzung derselben. Ausserdem treten in der
grünen Substanz der Zelle noch grössere und kleinere Bläschen in verschiedener An-
zahl, oft sehr reichlich , hervor. In manchen Zellen sieht man sie sehr entwickelt
und in grosser Zahl und ziemlich gleicher Grosse in schrägen Reihen zwischen den
Windungen liefen. Nur an beiden Enden der Zelle nehmen sie an Grösse merklich ab.
Kürzere Zellen von demselben Bau, aber etwas anderer Form kommen öfter unter
den andern vor (Figur 24); sie sind vor dem einen Ende etwas breiter und liegen
häufig so wie in Figur 24. woraus man auf eine hier stattgefundene Trennung durch
schiefe Theilung schliessen kann. In einem Falle fand ich sie noch dicht zusammen-
liegend (Figur 23) ; bei Bewegungen mit dem Deckgläschen , wo sie sanft herumge-
dreht auch so wie in Figur 25 sich zeigten, wurden sie nicht aus dieser Lage gebracht,
ohne Zweifel zusammengehalten durch Reste der allgemeinen Gallerthülle, welche auch
die ungeteilte Zelle umgibt und von mir ganz den Ralfs'schen Zeichnungen entsprechend
gesehen wurde. Bei angefertigten Präparaten fand ich mehrmals an noch nicht getheil-
ten Zellen in der Mitte bereits die Andeutung einer schrägen Theilung. In Figur 22
ist in der Mitte der Zelle am Rande eine sanfte Einkerbung des grünen Inhalts zu be-
merken und eine diese Stellen verbindende feine Linie, über welche aber ununterbrochen
die schiefen Chlorophyllstreifen hinweglaufen. Bei massiger Einwirkung von Jod trat
vorzugsweise bei dem in der Richtung der Längsachse der Zelle verlaufenden Chloro-
phyllband eine blaue Färbung ein.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel X.
Figur 1 — 12. Stephanops muticus. 1 — 6 Exemplare von verschiedener Grosse nnil Darstellung des
Einzelnen (siehe die Beschreibung), zum Theil nur im Umriss. 7 Kopf mit Augen, Tastern, den beiden halb-
kugeligen Protuberanzen; die Bewimperung nicht gezeichnet. 8 Kiefer. 9 — 10 Seitenansicht. 11 Form mit
dreizähnigem Panzer. 12 mittlere Ecke des Kopfes mit einer kleinen kugeligen Hervorragung hei a. Sammt-
liche Figuren nach 350 m. Vergr.
Figur 13— 19. Amoeba laleritia. 13 — 17 einige Falle der Gestaltveränclerung mit mehr oder weniger
vorgestreckten Spitzen. 18-19 zusammengezogene Form, 19 in Glycerin. Sümmtliche Figuren nach 200 m. Vergr.
5
— 34 —
Figur 20 — 24. Anthophysa Mülleri. 20 — 21 dichotomisch verästigte Stammelten. 22 Astende mit
ansitzender Monaden - Traube. 23 abgelöste Monadentrauben. 24 Monaden mit zartem abgestutztem Anhang;
die beiden letzten Figuren 350 in. vergr. »
Figur 25 — 28. Drepanomonas dentata, 350 m., 26 200 in- vergr. 25 zeigt die schwer sichtbaren Wimpern.
Figur 29 — 30. Anthophysa solitaria . 350 m. vergr. 30 aa contractile Vacuolen.
Figur 31. Monas consociata. Eine Monadengruppe, 200 m. vergr. 31 * Stuck einer solchen nach
350 m. Vergr.
Figur 32—33. Baeonidium remigans. Figur 34—35. Tetramitus rostratus.
Figur 36 — 38. Chlamydomonas hyalina.
Figur 39 — 41. Mallomonas Plösslii, 350 in. vergr.
Figur 42. Monas truncata, 350 m. vergr. 42* von der schmalen Seite gesehen.
Figur 43. Monas bipunetata , 900 m. vergr.
Figur 44 — 45. Monas Oberhaeuseri. 44 ein Monadenhaufen, schwacher vergrossert. 45 einzelne Mo-
naden, stark vergr., 45* eingeschnürte und sich theilende Exemplare.
Figur 46 — 47. Rhabdomonas ineurva, 350 m. vergr. 46 lebend, 47 theils angetrocknet, theils mit
Jod behandelt.
Figur 48 — 49. Grymaea vacillans, 350 m. vergr. 48 Ansichten von der breiten und schmalen Seite.
49 mit Jod getödtet.
Tafel XI.
Figur 1 — 16. Apiocystis Brauniana. Vergl. oben den Text. Figur 1 — 3, 5, 12 — 16 sind 350 m.,
Figur 4, 7 — 11 sind 200 in. und Figur 6 ist 65 m. vergr.
Figur 17 — 20. Apiocystis minor. 18 nach 200 in., 17, 19, 20 nach 350 m. Vergr.
Figur 21 —26. Spirotaenia ohscura . 350 m. vergr. 26 ein Exemplar in Glycerin.
Figur 27 — 33. Botryoeoccus Braunii. 27 und 30 nach 200 mal. , die übrigen Figuren nach 350 m.
Vergr. 32 und 33 nach Exemplaren aus dem Neuenburger See.
Figur 34 — 42. Chlamydomonas mullililis, 350 in. vergr. 38 — 39 abnorme Formen. 37 Form mit
sechs Faden. 40 — 42 Theilungszuslande.
Figur 43 - 45. Chlamydomonas Pulvisculus, 350 m. vergr.
Figur 46 — 49. Micractiniuni pusillum , 350 m. vergr.
Tafel MI.
Figur 1 —24. Arcella hyalina. Die Figuren sind, mit Ausnahme von 14 und 15, nach einer 350 m.
Vergr. gezeichnet. Sie finden nieist ihre Erläuterung im Texte. Bei Figur 21 ist die ausgetretene weiche
Körpersubslanz mit zahlreichen Vacuolen versehen.
Figur 25 — 27. Trinema Acinus, 350 m. vergr. 25 und 27 von der Seite gesehen. 26 zeigt 2 Fäden
aus der Mündung vorgestreckt. 27 * Schale eines besonders grossen Exemplars.
Figur 28 — 36. Cyphoderia margaritacea. 28 — 31 Gehäuse aus dem Walldorfer Sumpfe, 28 — 29
nach 200 in., 30 — 31 nach 350 m. Vergr. 32 — 35 aus dem Kettenhofgraben bei Frankfurt, 32 der
lebende Rhizopode mit ausgestreckten Fäden; 36 sehr stark vergrössertes Stuckchen des facettirten Gehäuses.
Figur 37 — 42. Difflugia spiralis. 37 — 40 Gehäuse verschiedener Grosse und Ansicht , 200 m. vergr.
41 — 42 Theil des Gehäuses, 350 m. vergr.
Figur 43—45. Difflugia oblonga , 350 m. vergr., drei verschiedene Exemplare aus der Präparaten-
Sammlung des Frankfurter mikroskopischen Vereins; 43 in schräger Lage gezeichnet; in dieser Figur sowie in
Fig. 45 ist die Netzzeichimng des Gehäuses nicht ausgeführt.
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