5 ‘
Eibruy of the Musenm
OF
COMPARATIVE Z OÖLOGY,
AT HARVARD ODLLEGR, CANBRIDGB, MASS.
Doundev bp private een. in 1861.
DR. L. pe KONINCK’S LIBRARY.
No. IN |
ANIEN
N N N
Beiträge
zur
Rheinischen Na fählbeschichte,
herausgegeben
von der
Gesellschaft für Beförderung der Naturwissenschaften
zu
Freiburg im Breisgau.
Erster Jahrgang. Erstes Heft.
Freiburg im Breisgau.
yeren ee Verlagshandlung.
1849.
Wi, RE
it,
Vorrede.
Die Aufgabe der Naturgeschichte ist in Beziehung auf
specielle Durchführung so unerschöpflich, dass nur eine viel-
fache Theilung der Arbeit die Möglichkeit allmäbliger Ver-
vollständigung der Wissenschaft eröffnet, und was für das
Ganze der Naturgeschichte unseres Erdballs gilt, das wieder-
holt sich für die Naturgeschichte des einzelnen Landes, ja
selbst eines kleineren Landstriches, wenn wir sie nach allen
Seiten hin erschöpfen wollen. Nicht selten geht es uns dabei
wie dem Wanderer im Gebirge, dem das Anfangs nahe Ziel
sich zu entfernen scheint, indem er sich ihm nähert. Eine
Vertheilung des reichen Stoffes an möglichst viele Arbeiter,
ja selbst die Bearbeitung des gleichen Theiles von vielen
Händen und an verschiedenen Orten kann der Wissen-
schaft allein nach und nach den ganzen Reichthum des
Materials unterbreiten, welches zu sammeln und in ein ge-
treues Bild zu einigen sie bestimmt ist. Zu solchem Ziele
die möglichste Thätigkeit anzuregen, einerseits auf viel-
seitige 'Theilung der Aufgabe hinzuwirken , andererseits
die einzelnen Fragmente aber auch wieder zu sammeln, ist
IV
gewiss eine der hauptsächlichsten Aufgaben der naturhistori-
schen Vereine, und auch unser hiesiger Verein für Beförderung
der Naturwissenschaften, der schon im Jahre 1821 gegründet
und im Jahre 1846 erneuert wurde, hat sich dies zur Auf-
gabe gestellt.
Diesem Zwecke soll denn auch die Vereinsschrift dienen,
deren erstes Heft hiemit unter dem Titel „Beiträge zur Rheini-
schen Naturgeschichte“ erscheint. Wie der Titel es andeutet,
sollen in derselben grössere und kleinere Mittheilungen aus
allen Zweigen der vaterländischen Naturgeschichte, zunächst -
des Grossherzogthums Baden und der angrenzenden Rhein-
länder, jedoch ohne scharfe Einhaltung der politischen Grenzen,
gesammelt werden. Wir wünschen und hoffen durch dieses
Unternehmen ein innigeres Zusammenwirken der im Lande
zerstreuten Kräfte zu bewirken, und haben bereits von meh-
reren andern im Grossherzogthume bestehenden naturhisto-
rischen Vereinen die Zusage thätiger Mitwirkung erhalten, so
namentlich von Seite des Karlsruher Vereins für natur-
wissenschaftliche Mittheilung und der schon seit mehreren De-
cennien zu Donaueschingen bestehenden Gesellschaft der
Freunde vaterländischer Geschichte und Naturgeschichte an
den Quellen der Donau.
Wir füllen durch unsere Beiträge zugleich eine Lücke in
der Reihe ähnlicher Gesellschaftsschriften aus, denn rings-
umher und den Rhein entlang werden durch die Thätigkeit
der naturhistorischen Vereine periodische Schriften in ähn-
lichem Sinne zu Tage gefördert, wie z. B. die Verhandlungen
V
der allgemeinen schweizerischen naturforschenden - Gesell-
schaft, die Berichte über die Verhandlungen der naturforschen-
den Gesellschaft in Basel, die Würtembergischen naturwissen-
schaftlichen Jahreshefte, die Memoires de la societe du Mu-
seum d’histoire naturelle de Strasbourg, die Annales de la
societe d’emulation du departement des Vosges, die Jahres-
berichte der Pollichia, (eines naturwissenschaftlichen Vereines
der bayerischen Pfalz), die Verhandlungen des naturhistorischen
Vereins für das Grossherzogthum Hessen und Umgebung, die
Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau,
die Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preus-
sischen Rheinlande.
Nur in Baden fehlte bisher eine für die Aufnahme grösserer
und zahlreicher Beiträge geeignete Gesellschaftsschrift, indem
die Jahresberichte des Mannheimer Vereins für Naturkunde
zwar schätzbare Beiträge liefern, allein nur einen beschränkten
Raum gestatten.
Ueber die 'Thätigkeit der hiesigen Gesellschaft in den
letzten Jahren, sowie über ihre Mitglieder werden wir im
2. Hefte dieses Jahrganges einen kurzen Bericht erstatten.
Jenes wird vorzugsweise botanische Beiträge enthalten, welche
zum Theil schon zum Drucke bereit liegen. — Zu der Ab-
handlung über die ornithologischen Verhältnisse des Gross-
herzogthums Baden von Herrn Oberforstmeister v. Kettner
in Karlsruhe muss bemerkt werden, dass der Herr Verfasser
dieselbe bereits im Jahre 1838 (damals noch zu Gernsbach
im Murgthale wohnhaft) ausgearbeitet und an die grossher-
VI
zoglich- badische landwirthschaftliche Behörde eingesand
hatte, welche damals beabsichtigte, eine naturhistorische Be
schreibung Badens auf die Zeit der Versammlung der deut
schen Landwirthe in Karlsruhe im September 1838 zu publi
ciren. Da dieses Unternehmen jedoch nicht zur Ausführun;
kam, so theilte derselbe seine Abhandlung nach nochmalige
Durchsicht und Einschaltung seiner neuern Erfahrungen ir
vorigen Jahre unserer Gesellschaft zur Veröffentlichung ge
fälligst mit.
Zur Vaterlandskunde.
Bericht über die literarischen Leistungen über die badische Fauna
von derältesten bis auf die neueste Zeit.
Von
Dr. HM. Fischer,
Privatdozent zu Freiburg.
Wenn man in irgend einem wissenschaftlichen Felde
selbstthätig auftreten will, so ist nichts so wünschenswerth
und nützlich, als eine möglichst vollständige Kenntniss von
dem, was frühere Forscher in demselben Bereiche schon
geleistet haben, und oft genug trägt der Mangel an Literatur-
kenntniss oder das Nichtzugeboistehen der literarischen Mit-
tel die Schuld, dass ein längst erledigter Gegenstand in der
Wissenschaft nochmals aufgetischt wird, ohne dass durch
Auffassung ‚neuer Gesichtspunkte die späteren Ueberarbei-
tungen ihre Vorläufer entbehrlich machten oder überträfen.
Es waren desshalb auch literarische Erscheinungen der
neuesten Zeit, wie z.B. Engelmann’s Bibliotheca historico-
naturalis (1846) und Assmann’s Quellenkunde der ver-
gleichenden Anatomie (1847) wohl allen Männern vom
Fache willkommen, wenn durch sie auch noch nicht alle Be-
dürfnisse befriedigt sind und zumal das erstgenannte Werk
in einer dereinstigen ?ten Auflage durch Inhaltsangabe nicht
bloss einzelner, sondern aller einschlagenden Zeitschriften
seinen Werth noch um Vieles erhöhen würde.
In sofern aber durch eine Uebersicht über die Leistungen
in einem Bereiche der Wissenschaft nothwendig auch die
Lücken hervortreten, so liegt darin andererseits wieder ein
1
D) bi
grosser Reiz für die Forscher, dieselben auszufüllen und
somit ein Gewinn für die Wissenschaft selbst.
Da ich mich nun schon seit einer Reihe von Jahren mit
mehreren Zweigen der vaterländischen Naturkunde, besonders
aber der Fauna Badens beschäftige und hiebei sorgfältig
alle einschlägige Literatur aufgesucht und gesammelt habe
(mit Zuziehung auch anderer, den Naturwissenschaften nicht
unmittelbar gewidmeten Werke, wo sich nur irgend Andeu-
tungen hierüber vermuthen liessen), so übergebe ich hier
vorerst einmal das Resultat dieses Quellenstudiums, als Bei-
träge zu einer dereinstigen Fauna des Oberrheins. Es hat
dieselbe noch keinen Bearbeiter gefunden, wiewohl aus
frühern Zeiten einige nicht uninteressante, aber unendlich
zerstreute Materialien dazu vorliegen. Auch der Verf. selbst
legte solche in seiner Inauguralschrift, in der entomologischen
Zeitung von Stettin und im 1öten Jahrsberichte des Mann-
heimer Vereins für Naturkunde nieder.
Da aus dem Bestehen naturhistorischer Gesellschaften und
der Reichhaltigkeit naturhistorischer Sammlungen wohl mit
Recht auf eine der Wissenschaft erspriessliche Thätigkeit in
einem Lande Schlüsse gezogen werden dürfen, so werden
in diesen Blättern auch die Abhandlungen der naturhistori-
schen Vereine, sowie die je gedruckt erschienenen Berichte
über naturhistorische Anstalten, Kabinete u. s. w. in Baden,
die uns bekannt wurden, namhaft gemacht werden.
Werfen wir vorerst im Allgemeinen einen kurzen Blick
auf unsere bis jezt schon erlangten Kenntnisse der badischen
Fauna und zunächst der einheimischen Wirbelthiere, so be-
sitzen wir von Säugethieren wohl so ziemlich die näm-
lichen Inquilinen, welche von Würtemberg namhaft gemacht
werden '), was der Verf. binnen Kurzem aus den in unserm
) Die Berichte über die Fauna dieses Landes sind am umfassendsten
aufgezählt in den Jahresheften des naturhistorischen Vereines zu
Würtemberg. I. Jahrg. 1. Heft, pag. 51—56 in dem interessanten
Aufsatze des Hrn. Prof. Plieninger; ebendaselbst I. 2. Heft,
3
Lande befindlichen öffentlichen und Privatsammlungen ent-
nehmen und bekannt machen wird. Auch finden wir über
die einheimischen Säugethiere, sowie über unsere Wirbel-
thiere überhaupt in den unten sub A. b. aufgezählten Werken
von C. Chr. Gmelin und Sander manche werthvolle, bei
Lezterem jedoch auch viele unklare Notizen.
Ueber die ornithologischen Verhältnisse Badens er-
halten wir in der, diesem Hefte gleichfalls einverleibten
werthvollen Abhandlung des Hrn. Oberforstmeister von Kett-
ner (früher in Gernsbach im Murgthal, jezt in Karlsruhe),
unseres rastlosen Forschers in diesem Felde der Wissen-
schaft, einen äusserst erwünschten und gewiss möglichst voll-
ständigen Aufschluss; es sind derselben überdies noch meh-
rere Notizen über einheimische, in den Kabineten zu Karls-
ruhe und Heidelberg aufgesteilte Vögel durch Hrn. Prof.
Braun dahier, ferner einige den Basler Verhandlungen der
dortigen naturforschenden Gesellschaft entnommene Angaben
über interessante Vorkommnisse an der Schweizergrenze
durch den Verfasser dieses Aufsatzes eingeschaltet worden.
Ferner verdienen hier einer besondern Erwähnung: Herrm.
Walchners Beiträge zur Ornithologie des Bodensee-Beckens.
‚Karlsruhe, 1835.
Bezüglich der Amphibien wird sich wieder eine ziem-
liche Uebereinstimmung mit Würtemberg nachweisen lassen,
und über die Fische ist besonders Nennings Schrift über
die Fische des Bodensee’s nennenswerth.
Ueber die in Baden vorkommenden wirbellosen 'Thiere
sind erst wenige Arbeiten erschienen, welche am geeigneten
Orte angeführt werden. Von Insekten existiren ziemlich
viele Sammlungen im Lande, deren Besitzer einander jedoch
leider noch wenig kennen. Der Verf. kennt die Erstern zum
No. 6 findet sich ein Verzeichniss der in Würtemberg gegenwärtig
‘häufiger vorkommenden, theils in freiem, theils in gezähmtem
Zustande lebenden Säugethiere, von G. Jäger; — sodann im
U. Jahrg. 1. Heft: die lebenden Land- und Süsswassermollusken,
zusammengestellt von Grafen von Seckendorf.
1*
%
Theil genau, wird jedoch im Laufe der nächsten Jahre die
noch übrigen der Reihe nach besuchen, und, soweit es deren
Besitzer gestatten, dieselben ebenfalls studiren und dereinst
darüber Bericht erstatten.
Die Kenntnisse von den einheimischen Familien der
Arachniden und der Crustaceen (Myriopoden, Deca-
poden, Amphipoden, Isopoden, Phyllopoden, Lophyropoden,
Siphonostomen [i. e. Argulinen, Caliginen, Ergasilinen, Ler-
naeen|) sind noch viel dürftiger, und in keiner Sammlung
unseres Landes ausser auf dem hiesigen academischen Natu-
ralien-Kabinete ') sind diese sonst so ganz vernachlässigten
und verachteten Ordnungen vertreten.
Ueber unsere einheimischen Land- und Süsswasser-
Mollusken glaube ich einen baldigen Aufschluss in Aus-
sicht stellen zu dürfen, nämlich durch Hrn. Prof. Alex. Braun,
dem in seinen unendlich reichhaltigen Sammlungen, sowie
in seinem eben so grossen Schatze von Erfahrungen und
Beobachtungen aus den verschiedensten Gegenden des Lan-
des — jedenfalls die mächtigste Quelle zu Angaben über
diesen Gegenstand zu Gebot stände.
Unsere einheimischen Ringelwürmer (Lumbricinen
und Hirudineen), Rotatorien und Strudelwürmer
(Planarien u. s. w.) sind noch sehr unvollständig bekannt,
während die Helminthen wenigstens hier um Freiburg
schon vom sel. Leuckart und unter dessen Leitung von
allen seinen jeweiligen Prosectoren (worunter auch der Verf.)
im Laufe der Zeit fleissig aufgesucht, die neuen Arten auch
von ihm in seinen zoologischen Bruchstücken beschrieben
wurden. Uebrigens befindet sich auf dem hiesigen Kabinete
aus jener Zeit noch eine reiche Sammlung von Helminthen
aus Thieren, welche auf der vergleichend-anatomischen An-
stalt secirt wurden, an deren Bestimmung Leuckart jedoch
) Der Verf. hat kürzlich seine dessfallsigen, eben noch nicht
reichhaltigen, in hiesiger Gegend angelegten Sammlungen dahin
abgetreten; es sind alle in Weingeist aufbewahrt, worin sich
auch die Spinnen bei sorgfältiger Behandlung vortrefflich erhalten.
5
durch seinen allzufrühen Tod nicht mehr gelangte. Es wird
solche somit ihre Bestimmung und nähere Untersuchung von
dem scharfen Kennerblicke seines Nachfolgers, des nun-
mehrigen Direktors Hrn. Prof. v. Siebold dereinst zu er-
warten haben.
Ueber die Verbreitung unserer Süsswasser-Polypen,
von denen wir hier um Freiburg die Hydra viridis, grisea,
fusca und eine Alcyonella haben, sind noch viel zu wenig
Beobachtungen angestellt, als dass sich daraus schon ein er-
hebliches Resultat schöpfen liesse, und über die Infusorien,
von denen wir eine reiche Anzahl Ehrenberg’scher Arten,
wie auch einige von ihm nicht beschriebene Formen hier be-
reits beobachten, wird sich eben nie die Rechnung abschlies-
sen lassen. -
In dem Maasse nun, wie es die Mittel und unsere er-
weiterten Kenntnisse gestatten, werden wir von Zeit zu Zeit
Bericht erstatten über die Ergebnisse unserer Forschungen
in dieser oder jener Ordnung, so dass jedenfalls, wenn es
auch durch Schicksalsfügungen uns selbst nicht mehr ver-
gönnt sein sollte, aus den einzelnen Beiträgen eine Fauna
des Oberrheins zusammenzustellen, — den spätern Beobach-
tern wenigstens die Erleichterung zu Statten kommt, aus
gedruckten Berichten schöpfen zu können, statt aus hand-
schriftlichen — doch meist nur dem eigenen Verfasser völlig
verständlichen — Notizen ersehen zu müssen, welche Vor-
arbeiten ihnen ihre Vorgänger hinterlassen haben.
Ein Bericht über die Fauna Badens dürfte den für Ver-
breitung der 'Thiere sich interessirenden Zoologen um so er-
wünschter sein, als von den unser J,and in seinem grössten,
nämlich Längs-Durchmesser begrenzenden Ländern nur Wür-
temberg grössere Berichte über seine Thierwelt erstattete '),
welche jedenfalls bei der regen Thätigkeit der dortigen Na-
2) Ueber mehrere Insektenordnungen, dann über Arachniden fehlen
auch von dort bis jezt noch die Nachweise; über andere Thierklas-
sen sind sie noch äusserst mangelhaft, z. B. über Urustaceen etc.
6
turforscher stets reichen Zuwachs an Material erhalten,
während andererseits über die Fauna des Elsasses ') und
Rheinbaierns °), soweit mir bekannt, noch wenig verlautete,
so dass also die Thierwelt des Rheinthals in dieser Erstreckung,
sowie des südlichen und westlichen Schwarzwaldes und des
Odenwaldes zum Theil den Faunisten neu und interessant
sein dürfte. Von Insekten wenigstens kann ich versichern,
dass Manches bei uns vorkömmt, von dem bisher nur Un-
garn, Italien, Südfrankreich u. s. w. in den Büchern als Fund-
orte galten.
Ich lasse nun, und zwar in den einzelnen Rubriken mög-
lichst in chronologischer Ordnung, die Literatur über die
Naturgeschichte unserer Thierwelt folgen, mit der Bemer-
kung, dass man dabei die politischen Grenzen unseres Lan-
des nicht ängstlich berücksichtigen durfte, sondern manche
Angaben über die Fauna der Gikätder mit aufgenommen
werden mussten.
1) Hier sind besonders erwähnenswerth: J. Hermann, Observationes
zoologic® Edit. Hammer. Argent. et Paris. XII. (1804), worin zer-
streute Angaben über die Wirbelthier-Fauna dieser Gegend und
des gegenüberliegenden rechten Rheinufers sich finden; J. Fr.
Herman, Memoire apterologique. Strassbourg. XII. (1804), wich-
tig für die Gliederthiere; und dann die Arbeiten Lereboullet’s
über die Cloportiden (Memoire sur les Crustaces de la famille
des Cloportides [Onisciden] qui habitent les environs de Strass-
bourg. Compt. rend. des sciences de l’Acad. des sc. Vol. XX. 1845,
Nro. 6, 10. Fevr.); Cantener, Louis Prosp., Histoire naturelle
des Lepidopteres rhopaloceres, ou Papillons diurnes des Departe-
ments des Haut-et Bas-Rhin etc. 13. Livr. avec 38 pl. col. et 1 pl.
en noire. 8. Paris et Colmar, 1834; endlich: Apercu des Coleop-
teres d’Alsace. 8. Mulhouse, 1831 (1. feuille).
2) Siehe die Jahrsberichte der „Pollichia“, eines naturwissenschaft-
lichen Vereins der bairischen Pfalz, inDürckheim an der Haardt.
“
A.
Uebersicht aller bis jezt zu unserer Kenntniss gekom-
menen Schriften, in welchen sich Nachweise über
die Fauna Badens finden (mit Ausschluss des Pa-
l:eoniologischen).
a) Besondere Werke, dann besondere Abschnitte in
Büchern oder in Zeitschriften niedergelegte Aufsätze,
die eigens diesem Zwecke gewidmet sind.
Das älteste hier einschlagende Werk fand ich’ eitirt in
Scheuchzer’s Bibliotheca scriptorum historiee naturali omnium
terre regionum inserventium, Historie naturalis Helvetie
prodromus etc. Tiguri 1716, pag. 101. Es führt den "Titel:
I. Mangoltus, Gregorius (Tigurinus, natus a. 1497),
Fischbuch von der Natur und Eigenschaft der Fischen, in-
sonderheit deren so gefangen vverden im Bodensee, und
gemeiniglich auch in andern Seen und Wassern. Item ein
ander Büchlein, wie man Fisch und Vögel fangen. solle, mit
30 neuen und bevvährten Recepten. Auch zu vvas Zeiten im
ganzen Jahr ein jeder Fisch am Besten sei. Zürich. 8. 1557.
Ueber dieses Werkchen, welches mir nicht zu Gebot
steht, sagt Hartmann in seiner helvetischen Ichthyologie,
(Zürich, 1826. 8.) pag. 23: „Unter die Schriftsteller, die die
Fischarten nur irgend eines Sees beschrieben haben, gehört
schon ein Zeitgenosse K. Gessners, nämlich Gregor Man-
gold von Konstanz (nach Scheuchzer, s. oben, aus Zürich).
Sein kleines Werk hatte Gessner selbst zum Drucke be-
fördert; aber der Kürze und Unbestimmtheit der Beschreibung
wegen konnte dessen innerer Werth nicht bis auf unsere
Zeiten reichen.“
* Scheuchzer a.a. 0. pag. 19 erwähnt ferner des:
IH. Leonhardus Baltner, Piscator et Auceps Argenti-
nensis. Descripsit et depinxit Pisces et Aves, qu& in Rheno
et circa Argentoratum (Strassburg) reperiuntur. Manuscrip-
tum co&mit Eques ZViillougby (Willughby) , et passim inseruit
Ornithologie sus (Londini, 1676. fol.) et Ichthyographise
(Oxoniü, 1686. fol.).
8
III. Versuch einer Beschreibung historischer und natür-
licher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel (von Dan.
Brückner). 23 Stücke. Mit Kupf. u. Karten. 8. Basel, 1748
his 1763, 'Thurneisen, — enthält Angaben über das Vor-
kommen von Fischen bei Basel.
IV. Naturgeschichte der Kohlraupe, sammt Mit-
teln, dieselbe zu vertilgen. Mannheim, 1768, 8. 2te Aufl.,
30 Seiten (anonym), — bespricht deren Verwandlung, Feinde
der Raupen und Puppen (Chrysiden und Ichneumonen), Mittel
wider die Raupen u. s. w.
V. Im Naturforscher (herausgegeben von J. E. J.
Walch, fortges. von J. Ch. D. v. Schreber. 1774—1804.
Halle. 8.) finden sich: N
1ltes Stück (1777), pag. 11 ff.: Herrn Prof. Sanders
(in Karlsruhe) Beiträge zur Geschichte der Vögel. Erster
Beitrag. (Otis tarda L. bei einem Dorfe zwischen Pforzheim
und Karlsruhe im Januar 1777 bei lauer Witterung, und auch
in frühern Jahren 5 u. 2 beobachtet. — Falco pygargus. L.
bei Dachslanden, unweit Karlsruhe. — Alauda pratensis. L.
in ganz weisser Spielart im Herbste 1776 ausserhalb Karls-
ruhe auf einer Wiese.) — Ebendaselbst 13tes Stück (1779),
pag. 179 ff.: Zweiter Beitrag. (Alca Pica L.? nicht selten am
Rhein, in Altwassern und Nebenarmen. — Alcedo eristata.
L. [als dessen Vaterland Linne Ostindien angibt] öfters in
der Gegend von Karlsruhe, dann auch im Wiesenthal [in
der ehemaligen Landgrafschaft Sausenberg an der Wiese],
bei Lörrach, bei Bonfeld im Kraichgau beobachtet. — Frin-
gilla montifringilla, F. Serinus, F. Spinus.) — Auch Prediger
Gyser in Russheim bei Karlsruhe beschäftigte sich, nach
Sanders Angabe, viel mit Sammeln und Ausstopfen von
Vögeln und beobachtete unter Andern allda: Mergus Castor.
L. (2); Fulica (Gallinula) chloropus L.; Colymbus (Uria)
groile L., zwei unbestimmte Tringa-Arten, eine Ardea und
zwei Emberiza-Species. —
Im 15ten Stück (1781), pag. 163 ff., lieferte Sander: Bei-
träge zur Naturgeschichte der Fische im Rhein. 1tes Stück.
I. Verzeichniss der vornehmsten Fische im Rhein in den
9
badischen Gegenden. Acipenser Sturio L. nicht selten bei
Eggestein und Schröckh unweit Karlsruhe, im Mai u. Juni,
aus dem Meere kommend; Salmo Salar, S. thymallus; Esox
lucius; Muraena anguilla; Gadus Lota; Perca fluviatilis, P,
cernua; Uyprinus tinca, ©. carpio, C. barbus, C. rutilus, C.
brama, C. nasus, ©. gobio, C. carassius, C. aspius; Ulupea
Alosa; Petromyzon marinus. Hiezu ist nachzusehen: Naturf.
2ötes Stück (1791), pag. 24 ff., Bemerkungen des Herrn B. S.
Nau (Prof. der Wmierakatssencch, zu Mainz) zu des Herrn
Pr. Sanders Beiträgen zur Naturgesch. der Fische im Rhein,
woselbst den oben aufgezählten noch folgende beigefügt
werden: Cyprinus dobula, C. blicca, ©. orfus, €. Blochü
Nau (bipunctatus Bloch), C. phoxinus, C. alburnus, C. amarus,
C. an Salmo salvelinus, S. lavaretus; Petromyzon fluvia-
tilis, P. (Ammoceetes) branchialis; Cottus gobio; Cobitis
fossilis ind Gasterosteus aculeatus.
14tes Stück (1780), physiologische Bemerkungen des
Prof. Sander: Beitrag zur Naturgeschichte des Pferdes,
Fortpflanzung betreffend.
16tes Stück, pag. 72 ff. Von einer frühen und ausser-
ordentlichen Vermehrung der Schweine und von einem wü-
thenden (durch einen Hund gebissenen) Esel.
Im 17ten Stück (1782), pag. 246 ff.: Sanders Nachricht
von einer unbekannten Schlangenart in St. Blasien. (Hier
sah Sander die seitwärts hervorstehenden ausgestülpten und
stachligten penes zweier in Weingeist eingeschlossenen, bei
St. Blasien gefundenen Schlangen — Vipera Prester nach
Gmelin — für Füsse an und hielt die Schlangen für neu,
wie dies C. Ch. Gmelin in seiner gemeinnützigen system.
Naturgeschichte für gebild. Leser, 3. Thl., Amphib., Mann-
heim 1815, pag. 261 schon verbessert hat.
Im 18ten Stück (1782), pag. 232 ff., findet sich Sanders
dritter Beitrag zur Naturgeschichte der Vögel: Ueber Lanius
excubitor L. 5; anatomische Untersuchungen an Fulica
(Gallinula) chloropus; Vorkommen von Tetrao tetrix. L.
bei Alpirsbach in Würtemberg an der bad. Grenze; sodann
10
von Phasianus Gallus, var. morio, durch Wiedertäufer im
Lande eingeführt.
VI Sander, H., zur Naturgeschichte der Ruffolken
(Aalquappen) oder Gadus Lota L., mit der Anzeige der
öffentl. Reden, die im Gymnasio den 23. Juni 1773 gehalten
werden. 8. Karlsruhe, 1778. Macklot. pag. 11. Es werden
hier die äussern Charaktere, sowie Einiges über Anatomie
der Aalquappen erörtert und als Fundorte im Badischen der
Rhein, die Elz genannt; auch in Gräben soll sie vorkommen.
VII. Sander, H., vaterländische Bemerkungen für alle
Theile der Naturgeschichte. Wobei zugleich die Vorlesungen
im Gymnasio im Winter 1780 angezeigt werden. Karlsruhe,
1780. Macklot. pag. 1—22, Zoologisches. Ueber Zunge und
Magen des Auerhahns; über einen lebendigen Frosch, in
einem Steine eingeschlossen, bei Eberstein; über Entwicklung
der Kröten und Frösche; über Salmo Salar, der aus dem
Rheine, wenn er anschwillt, in das Flüsschen Wiese und
von da in die Wässerungsgräben auf den Matten kommt und
liegen bleibt; über Verwandlung der Sphinx Atropos; über
ein unbekanntes Insekt, das die Säfte des Kelchs von Phy-
salis Alkekengi ausgefressen hatte; über Verbreitung der
Tipula rivosa L.; über ein Hornissennest; über Varietäten
“ von Libellula und Agrion in Sanders Sammlung; Vorkom-
men von (Mytilus) Anodonta anatina in der Enz und Nagold
bei Pforzheim und bei Durlach, von (Mytilus) Anodonta
cygnea L. um Karlsruhe; von einer Muschel, die Sander
im Landgraben bei Karlsruhe und im Flüsschen Alb fand und
Pinna fluviatilis benannte. |
VII. In den Beschäftigungen der Gesellschaft natur-
forschender Freunde zu Berlin, IH. Band, 1777, pag. 184—
213, lieferte Wartmann (Dr. med. in St. Gallen) eine Be-
schreibung und Naturgeschichte des Blaufelchen (Salmo ceru-
leus, S. Wartmanni. Bl.), der im Bodensee vorkommt. In
den Schriften der Gesellschaft naturf. Freunde in Berlin,
IV. Band, 1783, Nro. 5, pag. 55—68, findet sich von Eben-
demselben eine Abhandlung von der Rheinanke oder Ilanke
(Salmo Illanca Wartm.) und ebenda pag. 69 fl. ein Artikel
11
über die Alpforelle, worin nochmals der Blaufelchen gedacht
wird. Ueber diese Aufsätze hat schon Hartmann in seiner
helvet. Ichthyol. (s. unten Nro. XXXIX) abgeurtheilt, günstig
nämlich über den ersten, weniger günstig über den zweiten,
während er den dritten für Faselei erklärt.
IX. Verzeichniss der Schmetterlinge, welche um den
Ursprung der Donau und des Neckars, dann um den untern
Theil des Bodensees vorkommen. (Sammt Nachträgen und
Berichtigungen zu den Verzeichnissen sichtbar blühender Ge-
wächse allda.) 8. Stuttg. u. Tübing. 1800. Cotta. 41 Seiten.
(Anonym erschienen, wie die zwei folgenden; ihr Heraus-
geber war Freiherr Roth von Schreckenstein.)
In dem angegebenen Gebiete, welches ausser badischen
Landestheilen (der Baar, dem Hegau etc.) auch einige Ge-
senden von Würtemberg und Hohenzollern umfasst, hatte
sich zu Ende des vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts
eine rege Thätigkeit für naturwissenschaftliche und besonders
entomologische Studien entfaltet, was aus dem eben erwähn-
ten, wie auch den beiden nächsten Werkchen hervorgeht, zu
welchen ausser dem Herausgeber vorzüglich noch folgende
Sammler ihre Beiträge geliefert hatten: v. Goldegg in (?)
Waldshut, Dr. Engelberger in Donaueschingen, Garand in
Immendingen, Exdecan Spachh olz in Meersburg, Canonicus
Meyer in (2) Rotweil, Pater Ignatius in Salmensweiler
(Salem), Hofr. u. Leibarzt Dr. Mezler in Sigmaringen, Dr.
P etif in Tuttlingen (inde! Carabus Goldeggii, Harpalus Petifii).
In besagter Schrift werden 339 Arten von Schmetterlingen
aufgezählt, darunter folgende seltenere: Papilio (Hesperia)
Lavatere; Sphinx (Sesia) oestriformis (eynipiformis); Bom-
byx (Gastropacha) fagifolia, neu (2); B. (Gastrop.) ilicifolia;
-B. (Gastrop.) trifolii; Noctua (Mania) Maura; Geometra illi-
baria; Pyralis formosissimalis, Pyr. sericealis, Pyr. palealis;
Tinea signella, Tin. dilutella etc.
X. Verzeichniss der Käfer, welche um den Ursprung
der Donau und des Neckars, dann um den untern Theil des
Bodensees vorkommen. 8. Stuttg. u. Tübing. 1801. 67 Seiten.
Hier sind 612 Species mit Namen aufgeführt und dabei er-
12
wähnt, dass in den dortigen Sammlungen noch eine nicht unbe-
trächtliche Anzahl von Käfern sich finde, die noch nicht hätten
bestimmt werden können. Die seltenern Arten davon sind:
Carabus (Lebia) crux minor; Buprestis (Agrilus) decem-
punctata (festivus); Bupr. (Chrysobothris) chrysostigma;
Elater (Adelocera) fasciatus; Ptilinus (Xyletinus) ater;
Ostoma (Peltis) ferruginea; Scarabzus (Bolboceras) mobili-
cornis; Lucanus (Tarandus) tenebrioides; Cistela ceram-
boides; Cist. (Omophlus) lepturoides; Curculio (Cleonis)
grammicus; Rhynchaenus (Mononychus) Pseudacori; Chry-
somela (Entomoscelis) adonidis; Endomychus coccineus;
Endom. (Lycoperdina) cruciatus, etc.
Xl. Verzeichniss der Halbkäfer, Nezflügler, Wes-
pen, ungeflügelten Insekten, Wanzen und Fliegen,
welche um den Ursprung der Donau und des Neckars, dann
um den untern Theil des Bodensee’s vorkommen. 8. Stuttg.
‚u. Tübing. 1802. Cotta. 70 Seiten.
In dieser Schrift, in deren Vorrede versprochen wurde,
zu den beiden frühern Verzeichnissen (IX und X) dereinst
beträchtliche Nachträge zu liefern, von denen uns jedoch nie
etwas zu Gesicht kam, sind aufgezählt: Orthopteren ') 40,
Neuropteren 19, Hymenopteren 173, Dipteren 118, Hemip-
teren 104, Thysanuren 5, Parasiten 11. Die wichtigern oder
allda seltenern Arten daraus sind etwa: Locusta (Phanerop-
tera) falcata; Ephemera vespertina L. (2); Hemerobius (Dre-
panopteryx) phalaenoides; Ascalaphus italicus. — '"Tenthredo
(Lophyrus) dorsata, T. livida, T. (Macrophya) strigosa, T.
(Mesoneura) opaca, T. zonata; Ichneumon ornatorius, Ichn.
sputator, Ichn. desertor (Agathis deflagratoria); Ichn. (Ptero-
malus) auratus Pzr. (2); Chalcis minuta. F. (femorata Dalm.);
Chrysis (Hedychrum) regia; Eumenes coarctata; Mellinus
(Nysson) interruptus (spinosus); Philanthus (Cerceris) or-
natus; Apis (Megachile) lagopoda. — Bibio anilis L. (2);
Stratiomys ephippium (Olitellaria); Strat. trilineata (Oxycera);
Strat. clavipes (Actina); Syrphus mystaceus (2); Syrph.
1) Im weitern, Erich son’schen Sinne.
13
volvulus (Milesia) ; Syrph. piger (Milesia); Thereva crassi-
pennis; Musca meridiana; Conops flavipes; Myopa atra,
M. buccata. — Tettigonia (Cicada) haematodes (!); Cie. tibia-
lis (I); Cercopis sanguinolenta; Cimex (Acanthosoma) bispi-
nus (ferrugator); Coreus spiniger (?); Lygsus punctum;
Lygs&us (Pachymerus) Rolandri.
Ferner sind hier die in jenen Gegenden beobachteten
Arachniden und Crustaceen angeführt, und zwar: Ara-
nexe 15,. Obisides 1, Opiliones 3, Acari 9, Decapoda 1,
Amphipoda 1, Isopoda 5, Myriapoda 5, Phyllopoda 1, Lo-
phyropoda 2. Sämmtlich gewöhnliche Arten.
Diese drei eben angeführten Schriften befinden sich be-
züuglich der Systematik, der genauen Angabe und Verglei-
chung der, Autoren und der Synonymie mit dem damaligen
Stande der Wissenschaft (die neuern Synonymien habe ich,
wo ich es konnte, zur Bequemlichkeit der Leser eingeschal-
tet) auf gleicher Höhe und verdienen auch von diesem Ge-
sichtspunkte aus alle Anerkennung.
Xl. Hartmann, Georg Leonh., Versuch einer Be-
schreibung des Bodensee’s. ?te Aufl.. St. Gallen, Huber u. €.
1808 (ite 1795). Der Verf. geht auf Seite 1—10 die Lite-
ratur über den Bodensee durch, woraus sich ergibt, dass
von seinen Vorgängern viel Unrichtiges bezüglich der Fische
des Bodensees angegeben und einander nachgeschrieben
wurde. Auf Seite 103—172 liefert er ein Verzeichniss der
Thiere, die sich in dem See und an seinen Ufern aufhalten;
von Säugethieren nennt er nur 2 Arten (Mustela Lutra
L. u. Sorex fodiens L.), Vögel 73 Arten, Amphibien die
gewöhnlichen, Fische 26 Arten; Insekten übergeht er, macht
dagegen wieder 4 Bivalven und 20 Univalven, endlich
das sog. Fischbrod (Spongia friabilis) namhaft. Es ist Hart-
manns Verzeichniss somit der erste geordnete und einiger-
massen zuverlässige Nachweis über die Fauna des Bodensee’s
und seiner Umgebungen. — Ein Auszug Bu ging auch
über in das Werk von:
XII. Schwab, Gust., der Bodensee nebst dem Rhein-
thale von St. Luziensteig bis Rheinegg. Handbuch für Rei-
14
sende und Freunde der Natur, Geschichte und Poesie. Mit
2 Karten. Stutt. u. Tübing. 8. 1827. Cotta, pag. 320—332.
— Auf pag. 333 u. 334 finden sich auch Notizen über: die
Flora (von Prof. Dr. Schübler). Mi»
XIV. Nenning, St. V. (Prof. am Lyceum in Konstanz,
-- 18442), über ein den Weintrauben höchst schädliches,
vorzüglich auf der Insel Reichenau bei Konstanz einheimi-
sches Insekt. Mit 1 ill. Kpft. 8. Konstanz, 1811. 2te Aufl.
1840. (Die Synonymie dieses Schmetterlings ist: Tinea uve
Nenn., — uvella Ok., — ambiguella Hübn., Tortrix rose-
rana Fröl.)
XV. Sauter, Joh. Nep. (Physicus in Konstanz), Be-
schreibung des Getreideschänders, Tipula cerealis, eines dem
Getreidebau sehr schädlichen Insekts, sammt Vorschlägen zu
seiner Vertilgung. Mit 1 Kpf. 8. Winterthur, 1817. Steiner.
— Dieser Zweiflügler, von welchem Germar (vergl. dessen
Magaz. d. Entomol. 3ter Jahrg., pag. 336) vermuthet, er sei
identisch mit Tipula tritici Kirby, hatte bei Konstanz grosse
Verheerungen angerichtet.
XVI. (Dambacher) Ausführliche Beschreibung einiger
Käferarten unserer Gegend. — Programm als Einladung zu
den öffentlichen Prüfungen und Feierlichkeiten am Grossh.
Lyceum zu Rastatt, 15—20 Sept. 1828. Birks. (Enthält
89 grösstentheils häufige Arten, meist Cerambyciden, als
Anleitung zum Selbstbestimmen für Anfänger, — eine recht
löbliche Aneiferung für Schüler, und nebenbei, wenn auch
noch so wenig, doch immerhin ein gedruckter Nachweis über
einen "Theil der Insekten-Fauna um Rastatt.)
XVIL Leiner (Stadtrath in Konstanz), Verzeichniss der
Schmetterlinge um Konstanz in Oken’s Isis. 1829, Hft. X.
pag. 1059 ff. Es sind darin 873 Arten aufgeführt, also schon
534 Arten mehr, als im Schreckenstein’schen Kataloge,
und zwar stellt sich die Anzahl derselben mit Bezug auf
die einzelnen Familien folgendermassen heraus:
15
Bei Bei Beyb einen 1335)
h Ä nach einer Angabe
Schreckenstein Leiner N
. 90)- ° i
(1800): (1829): Be
Papiliones 76 107 126
Sphinges 22 29 42
Bombyces 97 95 95
Noctux 46 155 212
Geometrx AR) 179 153
Pyralides | 25 82 53
Tortrices .16 98 105
Tine 38 56 122
Alueite 4 ) 7
Summa339 Arten. |Summa873 Arten. |Summa 948 Arten.
Es ist hieraus ersichtlich, wie Leiner die Microlepidop-
teren schon viel fleissiger als seine Vorgänger sammelte und
bestimmte, und dadurch seiner Sammlung neben viel grös-
serer Vollständigkeit auch höhern wissenschaftlichen Werth
zu verleihen wusste. Er sammelte 18 Jahre hindurch mit
unermüdetem Fleisse.
XVIH. Rehmann, Wilh. Aug., Rippoldsau und seine
Heilquellen, in historisch-topographischer, natur- und heil-
kundiger Beziehung beschrieben. Mit 2 Abbild. Donau-
eschingen, 1830. — Auf Seite 251—277 ist die Flora, und
278—306 die Fauna der dortigen Gegend, und zwar Wirbel-
thiere sowohl als Wirbellose, verzeichnet, angeblich Alles,
was dort je beobachtet worden sei, nämlich: Anneliden 3,
Mollusken 16, Crustaceen 6, Arachniden 9, Insekten 426
(Coleopteren 306, Orthopteren 11, Neuropteren 9, Hemipte-
ren 16, Hymenopteren 25, Lepidopteren 44, Dipteren 15),
Fische 3, Amphibien 12, Vögel 87, Säugethiere 37 mit
Einschluss der Hausthiere.
Es verdient dies Verzeichniss in sofern eine besondere
Berücksichtigung, als es das einzige ist, welches sich auf
alle Klassen der in einer Gegend Badens vorkommenden
Thiere erstreckt, während in den früher und später aufge-
führten meist nur eine oder mehrere Klassen, Ordnungen oder
16
Familien aufgezählt sind. Andererseits leidet dasselbe aber
an grossen Mängeln, indem die Anzahl der Beobachtungen
in Betreff der wirbellosen Thiere und dann der Fische jener
Gegend jedenfalls gar zu gering ausfiel, wie schon ein Blick
auf die gegebenen Zahlen lehrt. Ferner ist nicht angegeben,
aus welchen Quellen der Verf., der doch eigentlich in Do-
naueschingen, 16 Stunden von Rippoldsau entfernt, (als fürstl.
Leibarzt) wohnte, seine Angaben geschöpft habe, ob aus
- eigenen Sammlungen oder aus den Mittheilungen eines damals
in jener Gegend wohnhaften sehr tüchtigen Forstbeamten,
der die Vögel und Insekten seiner Umgebung fleissig sam-
melte. Kurz, er hat keine Gewährsmänner angeführt, weder
für das wirkliche Vorkommen der angeführten Arten, noch
für deren Bestimmung, indem nirgends die Autoren dazu
bemerkt sind, wodurch natürlich oft Zweifel entsteht. Bei
den Insekten ward von der damals zu Gebot stehenden
Literatur für die Käfer ausschliesslich Fabricius (1801)
benüzt, nicht etwa auch Gyllenhal (1808—1827) u. A.; bei
den Generibus der Schmetterlinge nicht einmal Fabricius,
sondern Linne, bei den Hymenopteren nur Fabricius,
nicht auch Latreille (1802, 1806, 1825) u. s. w.
XIX. Herberger, J. E. Dr., Ueberlingen und seine
Heilquellen, Konstanz, 1831. 8., gibt Seite 31 ff. die Auf-
zählung dort wildwachsender monocotyledonischer und dico-
tyledonischer Pflanzen, und Seite 52—53 die Namen der allda
vorkommenden Land- und Süsswasser-Schnecken und Mu-
scheln, nämlich: Zimaces. Helix fulva, fruticum, arbustorum,
pomatia, nemoralis, hortensis, isognomostomus ab Alten,
Altenena etc. Fitrina pellucida, diaphana. Baulimus radıatus,
montanus, obscurus. Pupa tridens, muscorum, bidentata.
Clausilia bidens, ventricosa, rugosa, gracilis. Sueceinea ob-
longa. Wertigo pusilla, bidentata. Planorbis marginatus, ca-
'rinatus, corneus, albus, contortus, imbricatus. Limneus
stagnalis, vulgaris, palustris, minutus (?). Yalvata obtusa.
Paludina vivipara. Nerita fluviatilis. Patella lacustris (=
Ancylus). — Anodonta cygnea. Unio riparia. Cyclas lacustris.
Pisidium fontinale. Einige Arten von Mya (??).
17
XX. Imhoff, Dr. Ludw., Entomologica, in Oken’s Isis
1832. Hft. XI. pag. 1198—1208. Beschreibung von 18 neuen
Hymenopteren (Andreniden), grösstentheils aus der Gegend
von Basel.
XXI. Nenning, St. V., die Fische des Bodensees nach
ihrer äussern Erscheinung. Konstanz. 1834. 8. Glückher. (Es
sind folgende: Perca fluv.; Cottus gobio; Salmo salar, la-
custris, trutta, salvelinus, thymallus, maraena, maraena media,
maraenula, Wartmanni; Cyprinus carpio, barbus, tinca, ce-
phalus, phoxinus, dobula, alburnus, nasus, bipunctatus, ery-
throphthalmus, rutilus, brama; Cobitis barbatula; Esox lu-
cius; Silurus glanis; Gadus lota; Muraena anguilla, — zusam-
men 28 Arten, nebst Angabe ihrer deutschen Trivialnamen,
Erscheinungszeit, Eingeweidewürmer u. s. w.). Der Verfasser
bemerkt jedoch ausdrücklich, dass wenn die Fischer des
Bodensees von Seiten der Behörden im Fange neuer Fisch-
gattungen unterstützt würden, sich ohne Zweifel noch meh-
rere Arten finden liessen; vergl. pag. 10—11 der folgenden
Schrift.
XXI. Nenning, St. V., über die Naturgeschichte unserer
Umgegend. Als Einladung zu den öffentlichen Prüfungen des
Lyceums und der höhern Bürgerschule. Konstanz. 1835. 8.
pag. 1—15. (Mineralogisch — selbst die Appenzeller Ver-
steinerungen etc. mit in das Bereich ziehend, — botanisch
und zoologisch, Alles äusserst gedrängt). In letzterer Be-
ziehung erwähnt Nenning von Säugethieren: Zuira; — von
Vögeln: Tringa mit 11 Arten; Scolopax mit 11 Arten; Ibis
(Tantalus) faleinellus, im Mai 1825 bei Gottlieben aus einem
Zuge von 30 Exemplaren geschossen; Ardea mit 7 Arten,
Rallus mit 4, Fulica mit 2, Charadrius mit 3, Anas mit 22
Arten, darunter fusca, fuliginosa; Mergus mit 3 Arten; Pe-
lecanus,onocrotalus, 1806 bei Constanz gesehen; Sterna mit
2, Larus mit 4, Colymbus mit 5 Arten, — von Amphibien:
Rana temp., escul., arborea; Bufo fuscus, cinereus; Triton
niger (?), cristatus, taeniatus, alpestris; Zacerta vulg. (agilis);
Coluber natrix; Anguis frag. — Bezüglich der Fische verweist
er auf seine Schrift (s. oben), in Betreff der Schmetterlinge auf
2
18
Leiner, der Conchylien auf Herberger. Ueber andere Klassen
fehlen Notizen darin.
XXIU. Walchner, Herm., Beiträge zur Ornithologie des
Bodenseebeckens. Mit 2 SteintfIn. Karlsruhe. 1835. 8. Groos.
184 Seiten. Bis jetzt fast die wichtigste Schrift über badische
Fauna, äusserst reich an Beobachtungen, enthält die Be-
schreibung der dort lebenden Arten (nebst citirten Ab-
bildungen und Synonymien), Angabe ihrer Lebensweise,
Nahrung und ihres Vorkommens, nebst einem Nachtrage von
spätern oder weniger sichern Beobachtungen, einem Clavis zur
Bestimmung der Familien und Gattungen und Dumeril’s grossem
analytischem Clavis zur Bestimmung der Vögel. Es werden
darin 30 Rapaces, 76 Passeres, 6 Scansores, 7 Gallinacae,
40 Grallae und 34 Palmipedes aufgeführt nebst noch einigen
im Nachtrage. Aeusserst erwünscht ist nunmehr durch ihren
Anschluss an diese interessante Schrift die unten folgende
wichtige Abhandlung Herrn von Kettner’s über die ornitho-
logischen Verhältnisse vom ganzen Lande.
XXIV. a. Schreiber, Heinr., (geistl. Rath und Prof.
in Freiburg), Freiburg i. B. mit seinen Umgebungen. Ge-
schichte und Beschreibung. Freiburg. 1825. 8. Herder. — Auf
Seite 89—92 sind einige Notizen über die Fauna um Freiburg.
b. Dasselbe Werk. 2te Aufl. 1838. Herder, (zugleich
als Festgabe für die damals in Freiburg anwesenden deutschen
Naturforscher und Aerzte). Auf Seite 157—162 Berichte über
die Fauna um Freiburg (von Prof. Perleb).
c. Dasselbe Werk. 3te Aufl. 1840. Herder. — Seite
161—171. Fauna um Freiburg (dessgl.).
XXV. Weick, Wild., (Prof.), Freiburg i. B. und seine
Umgebungen. Mit Beiisees von den Herren Prof. Fromherz,
Leuckart, Spenner, Werber u. s. w. Freiburg 1838. F. X.
Wangler. — Seite 201—227: zur Fauna. (Von Leuckart).
In diesen zwei leztgenannten Werken ist keine einzelne
Thierklasse etwa umständlich erörtert, sondern nur ein Ueber-
blick über die wichtigern und seltenern zoologischen Vor-
kommnisse um Freiburg gegeben.
XXVI. Fischer, Heinr., Dissertatio Aingerelis z00lo-
19
. gica, sistens enumerationem coleopterorum circa Friburgum
Brisgoviae indigenarum, annexis locis natalibus. Friburgi.
1843. 8. Fr. Wagner. 65. pag. Darin sind 1482 Arten Käfer
aufgeführt, also 869 mehr, als v. Schreckenstein und seine
Freunde in ihrer Gegend bestimmt angeben konnten. Um nun
die Anzahl der Käferspecies in der Gegend um Freiburg, so-
weit ich sie 1843 kannte und wie ich sie jezt kenne, gegen
das Verzeichniss von Schreckenstein halten zu können, musste
ich zuerst die für unsere jezige Anschauungsweise damals
ganz verwirrt angeordneten Arten dieser leztern Schrift
sammt ihrer Synonymie entwirren und nach der heutigen
(wenigstens Dejean’schen) Systematik zusammenstellen und
gebe nun als Resultat folgende Uebersicht:
bei
Familien: v. Schrecken- an Be Jezt, 1849:
N Dissert. 1843: ?
stein:
1. Carabieci 72 Arten 199 Arten! 226 Arten
2. Hydrocanthari | 15 „ a Dan
3. Brachelytr. aluyen 2m N! Sl!
4. Sternoxi 38 ,„ 690%, Ian,
5. Malacoderm. 39%, 49 „ 65 „
6. Terediles 12.45, Miärs 46 „
7. Clavicorn. as. 109, ..5! 1454,
8. Palpicorn. 13, ,, 23, 30%
9. Lamellicorn. 64 „ Sammy: SE
10. Melanosom. 2 ZU a
11. Taxicer. Au; TAN 13:0,
12. Tenebrion. RR Sl, 6,
13. Helopii RS A1%... ddocp;
14. Trachel. 14 „ Zins Dig
15. Vesicant. 4 „ 5 10 7,
16. Stenelytr. erg, ı Fe
17. Cureulion. _ a Ya 2330 „we. N !
18. Xylophag. 11, all, Gau,
19. Longicorn. 6 94 „ 102405
20. Chrysomel. Ya; 162%. 190...
21. Erotylin. in 10025 24...
22. Coccinell. e- 55 51 „ b2T,
23. Pselaphid. N IE,
Summa | 612 Arten. 612 Kun 1482 Arten. 1945 Arten.
2*
20
XXVN. Fischer, Heinr., Beiträge zur Insekten-Fauna
um Freiburg i. B. — Orihopteren. — Im 15ten Jahresberichte
des Mannheimer Vereins für Naturkunde. Mannheim. 1849.
8. — Es ist diess der erste Bericht über die Orthopteren-
Fauna einer Gegend des westlichen Deutschlands, und es
sind darin nebst genauer Angabe der Vorkommnisse und der
wichtigsten Schriftsteller für diese Gruppe 3 Forficuliden,
4 Blattiden, 1 Mantis, 27 Acridier, 15 Locustiden und 5
Grylliden aufgezählt, darunter zwei neue, nämlich Decticus
Sieboldii. Fisch. und Gomphocerus subsinuatus. Fisch.
Ich werde mich zunächst jezt an die Bearbeitung unserer
Neuropteren und Hemipteren wenden, wovon ich bereits
ziemliche Vorräthe gesammelt habe. Auch Rhipiptera sind
bereits bei uns gefunden.
b) Schriften, in welchen sich gelegenheitlich zerstreute
Angaben über die badische Fauna vorfinden.
XXVIN. Schon Plinius gedenkt in seiner Histor. natur.
Lib. IX. c. 29. (nach Hartmann’s Citation in s. helvetischen
Ichthylogie pag. 62, welcher die Stelle zu finden so glück-
lich war) der Schellfische (Gadus Lota) aus dem Bodensee.
XXIX. In Linnes Systema naturae. Edit. XU. 1767. IL
2. pag. 607. Nr. 8. findet’sich ein Curculio badensis, mit der
Angabe: „Habitat in Germania. Dr. Blom.“ Lezterer Name
ist mir unbekannt, doch hat also schon der unsterbliche Linne
eine Species mit dem Namen unseres (?) Vaterlandes (sonst
hiesse es wohl: „in Austria oder Helvetia“) belegt. Gyllen-
hal (Ins. suec. II. pag. 73) zieht denselben mit einem ? als
Synonym zu Rhynchaenus aethiops. F. (Erirhinus aeth.).
XXX. InH. Sanders ökonomischer Naturgeschichte für
den deutschen Landmann und die Jugend in den mittlern
Schulen. Leipz. 1782. 8. 3 Bde. — finden sich einzelne, hier
nicht näher erwähnenswerthe Notizen bezüglich unseres eige-
nen Landes.
XXXIL In Füssly's Neuem Magazin für die Liebhaber
der Entomologie. Zürich u. Winterthur. I. Bd. (1782) pag. 50
berichtet Sander über die entzündliche Wirkung der Haare
21
der sog. Prozessions-Raupen, (Phal. [Gastropacha] proces-
sionea).
XXXIH. In Brahm’s (Hofgerichts- Advokaten in Mainz)
Handbuch der ökonomischen Insektengeschichte in Form eines
Kalenders bearbeitet. Mainz. 8. I. H. 1. 1791, — hatte H. Hof-
apotheker und Medicinalassessor Baader in Mannheim, ein
äusserst fleissiger Entomologe, der weiter unten noch öfter
genannt werden wird — eine Anzahl Notizen geliefert, die
sich auf Insekten-Vorkommnisse bei Mannheim, Schriesheim,
Schwezingen u. s. f. beziehen, und nun hier namentlich mit
Bezeichnung der Nr., worunter sie dort stehen, ausgehoben
werden sollen, nachdem ich sie zur Uebersicht systematisch
geordnet und wo nöthig die neuere Synonymie beigeschrieben
habe. Coleoptera: Nr. 408. Carab. leucophth. (Sphodrus);
487. Carab. germanus (Diachromus); 563. Buprestis mariana;
972. Bupr. rustica; 573. Bupr. salicis; 574. Silpha littoralis;
422. Dermestes violaceus (Corynetes); 341. Scarabaeus pil-
lularius (Gymnopleurus ); 486. Lampyris coccinea (Pyro-
chroa); 625. Necydalis coerulea (Oedemera); 774. Curculio
paraplecticus (Lixus); 569. CerambyxKoehleri (Purpuricenus);
668. Cer. femoratus (Callid.); 669. Cer. detritus (Clytus);
670. Leptura mystica (Clytus); 484. Lept. verbasci (Clytus);
672. Necydalis rufa (Stenopterus); 608. Ceramb. hispidus;
584. Ceramb. curculionoides; 337. Lept. praeusta (Anaetia);
609. Ceramb. oculatus (Oberea); 575. Leptura testacea; 459.
Leptura versicolorea (Donacia —); 428.Chrysomela fastuosa;
407. Chrys. graminis; 482. Chrysom. tridentata (Labido-
stomis); 570. Chrysom. longipes (Lachnaia); 423. Coccinella
ocellata; 336. Cocec. 14-guttata; 287. Cocc. impunctata; —
Orthoptera (im neuern Sinne): 690. Gryllus verrucivorus
(Decticus); 174. Phryganea bicaudata (Perla); 518. Libel-
lula grandis (Aeschna); 517. Libell. flaveola; 628. Libell.
4-maculata; 734. Ephemera bioculata (Clo& diptera); 777.
Ephem. horaria (Palingenia). — Neuroptera: 225. Hemerobius
chrysops (Chrysopa reticulata). — Hymenoptera: 228. Ten-
thredo annularis Schrk.; 630. Tenth. saltuum; 629. Sirex
gigas; 519. Ichneumon pisorius; 520. Ichn. luctatorius; 547.
22
Formica herculeana; 640. Apis sylvarum Schrk. (Bombus
Rossiellus); 638. Apis Fabriciana (Nomada); 639. Apis ru-
ficornis (Nomada); 543. Apis violacea (Xylocopa); 540. Apis
rufa (Osmia bicornis) ; 541. Apis aenea (Osmia coerulescens);
637. Apis longicornis (Eucera); 635. Vespa ceoarctata (Eu-
menes); 537. Vespa tinniens (Pterocheilus); 535. Vespa bi-
fasciata (Symmorphus); 538. Vespa sylvestris (— rufa?) ; 534.
Vespa campestris (Gorytes); 229. Vespa arvensis (Mellinus);
631. Sphex ecribraria (Thyreopus); 536. Vespa triangulum
(Philanthus); 530. Chrysis aurata (Elampus); 632. Sphex dor-
sigera (Leucospis). — 552. Tipula pratensis; 555. Tip. bre-
vicornis (Dilophus vulgaris); 553. Tip. marei (Bibio); 554.
Tip. Johannis (Bibio); 642. Musca maura (Bibio F. ?); 649.
Musca hottentotta (Bibio F. ?); 747. Tabanus lugubris (Chry-
sops?); 650. Musca tringaria (Leptis); 279. Bombylius ater;
664. Asilus oelandicus (Dioctria); 749. Asil. morio (Dioctria ?);
662. Asil. forcipatus (Dasypogon?); 661. Asil. teutonus (Da-
sypogon); 748. Asil. flavus (Laphria); 568. Asil. crabroni-
formis; 663. Asil. cinereus Seop. (2); 278. Musca cupraria
(Sargus); 657. M. polita (Sargus); 737. M. conopsoides
(Ceria); 558. M. pipiens (Xylota); 230. M. fallax (Milesia);
652. M. ribesii (Syrphus); 229. M. mellina (Syrphus); 742.
M. intricaria (Eristalis); 654. M. pellucens (Volucella); 559.
M. inanis (Volucella); 660. Conops rostrata (2); 659. Con.
ferruginea (Myopa); 564. Musca rotundata (Gymnosoma);
655. M. tremula (Tachina); 562. M. cadaverina; 656. M. plu-
vialis (Anthomyia); 746. M. solstitialis (Trypeta); 565. M.
arnicae (Tryp.); 566. M. germinationis (Opomyza); — He-
miptera : T84. Cimex variegatus Goeze. (?); 274. 762. Cim.
lineatus. L. (nigrolineatus) [Pentatoma]; 767. Cim. coeruleus
(Pent.); 783. Cim. maurus (Tetyra); 782. Cim. bidens (Aso-
pus); 769. Cim. clavicornis. L. (Tingis); 636. Cicada orni.
L.! @ ob omi); 772. Cicada aurita. L. (Ledra).
XXXIH. Panzer, Faunae insectorum Germaniae_ initia.
Nürnberg. 16. 1793—1827., — hat viele Arten von Coleop-
teren, Hymenopteren, Dipteren und Hemipteren (von Orthop-
teren, Neuropteren, Lepidopteren dagegen keine) als Ent-
23
deckungen von den Herren Hofapotheker Baader und Kauf-
mann Vogt in Mannheim aufgeführt, beschrieben und abge-
bildet, nicht selten auch als neue Species erkannt. Uebrigens
wurden leztere grösstentheils von spätern Forschern auf
schon beschriebene Arten wieder zurückgeführt. Als Beiträge
zur badischen Fauna führe ich hier wieder alle namentlich
auf, nachdem ich mir doch einmal die Mühe genommen, die
Werke von Brahm, Panzer, Sturm u. s. f. vollständig durch-
zugehen; dadurch wird dieselbe meinen Nachfolgern in alle
Zukunft erspart. Coleopteren:') Carabus monilis; Car. pu-
micatus Pzr.( Stomis) ; Car. Sturm Pzr.”) (Bemb.); Dermestes
semicoleoptratus Pzr. (Anthobium abdomin. Grv.); Cistela
nimbata Pzr. (Cyphon marginatus. F.); Ptinus clavipes Pzr.
(? fur F.);. Mycetophagus castaneus. F. (Agyrtes); Zyetus
abbreviatus Pzr. (Nitidula sexpustulata. F.); Sphaeridium
fasciculare F. (Nosodendron); Byrrhus ornatus Pzr.; He-
terocerus laevigatus Pzr.; Aphodius obliteratus Zpfn. (diesen
eiitdeckte Höpfner bei Heidelberg); Felops quisquilius. F.;
Hel. pieipes Pxr. (Cistela manra. F.); Notoxus nectarinus
Pzr. (bifasciatus Rossi); Anthribus (Rhinosimus) ruficollis
v. Heyden; Curculio brunneus Pzr. (Pissodes notatus. F.);
Rlhrmehaenus scanicus. F. (Ellescus); Rhyn. signatus. Yogt.,
Pzr. (Sibinia signata Gyll., — primita Hbst.); Run. dumetorum
Pzr.(Coeliodes rubicundus Pkl.); Rhyn. haemorrhoidalis Y’ogt.,
Pzr. (Ceutorhynchus); Saperda Ephippium F. (Phytoecia);
Altica antennata. E. H.; Alt. Jaceae Pzr.; Alt. pubescens. E.
H.; Chrysomela Baaderi Pzr.”); Coceinella areata Pzr.; Coce.
lateralis Pzr.; Pselaphus impressus Pzr. (Bryaxis); Psel.
mucronatus. Pzr. (Tyrus); Psel. clavicornis Pzr. (Bythinus).
— Hymenopteren: Hft. 99. tb. 17. Bombus solstitialis Pzr.;
89. 16. Bremus aestivalis Pzr. (Psithyrus vestalis); 89. 15.
1) Da das mir zu Gebot stehende Exemplar von Panzer nicht heft-
weise, sondern innerhalb der einzelnen Insektenordnungen alpha-
betisch gebunden ist, so kann ich bei den wenigsten Arten mehr
die Heftnummer bezeichnen.
2) Von Baader zuerst entdeckt.
24
Lasius difformis Pzr. (Nomia); 46. 17. Andrena equestris.
Pzr. (Hattorfiana); 99. 15. Dasypoda plumipes. Pzr.; 89. 14.
Prosopis colorata Pzr. (variegata. F.); 89. 13. Larra pom-
piliformis! Pzr. (Tachytes). — Dipteren: Empis platyp-
tera. Pzr. (?—). Musca eynophila. (? —). — Hemipteren:
83. 21. Coreus scabricornis Pzr. (denticulatus. Schill.; pili-
cornis Kl.); 101. 22. Zygaeus vulneratus Pzr. (Capsus Dal-
mani Fall.); 99. 22. Caps. pilicornis. Pzr.; 26. 23. Cimex
melanocephalus. F. (Pentatoma); 26. 24. Cim. bispinus. Pzr.
(Acanthosoma ferrugator. F.); 99. 20. Tingis carinata. Pzr.
(Monanthia cassidea. Fall.); 100. 19. Acanthia capitata. Wolf.
Pzr. (Zosmerus); 100. 21. Tingis melanocephala. Per.
(Piesma); 99. 19. Tingis cristata Pzr.; 100. 20. Aradus
cinnamomeus. Pzr.
AXXIV. Sturm, Jac., Deutschland’s Fauna in Abbil-
dungen nach der Natur mit Beschreibungen, — Insekten —
Nürnberg. 8. 1805—1847., — führt ebenfalls mehrere Species
von Käfern auf, welche ihm aus Mannheim von Baader
und Vogt (oft nennt er leztern Voit, Voith, Voigt) eingesandt
wurden, und zwar: I. Band: Rister glabratus, Fiist. globosus,
Efist. semipunctatus. II. Bd. Byrrhus ornatus, Byrrh. oblongus,
Byrrh.fascicularis. III. Bd. Carabus monilis; Nebria ferruginea.
V. Bd. Platysma pieimana; Chlaenius agrorum. VI. Bd. Bem-
bidion bistriatum, Bemb. Sturmii Pzr. (Entdeckung Baaders.)
VII. Bd. Zygrobia Hermanni. IX. Bd. (Hydroporus decoratus)
Gyli. (4 notatus. Rnoech.). XIV. Bd. Ips abdominalis Duft. —
Ferner erhielt Sturm Käfer zugesandt von Dr. Melsheimer.
Dieser lebte als Rentbeamter auf dem freiherrl. von Rack-
nitz’schen Gute „Burg Ehrenberg“ am Neckar bei Heinsheim
unweit Mosbach, nicht in Ehrenberg in Sachsen, wie
Sturm XI. Bd. pag. 88 bei Xyletinus murinus Dej. (Xyl.
flavicornis. Melsh. in litt.) und Bd. XIV bei Catops castaneus
und Ochina hederae irrthümlich angab. — Dessen Sammlung
und Bibliothek soll nach Würtemberg (Stuttgart?) gekom-
men sein. Aufschluss hierüber wäre dem Verfasser sehr
willkommen.
XXXV. Gmelin, Carl Christ., gemeinnützige systemat.
25
Naturgeschichte für gebildete Leser, nach dem "Linneischen
Natursysteme. 4 'Thle. gr. 8. Mannheim 1806—18 (1809 bis
39. 2te Aufl.) enthält viele Angaben bezüglich unseres Vater-
landes, welche als ein reichlicher Beitrag zur badischen Fauna
nicht unberührt bleiben dürfen.
I. Band: Säugethiere.
Plecotus auritus. L. in den Tropfsteinhöhlen bei Hasel
unweit Wehr im Wiesenthal; bei Badenbaden in den unter-
irdischen Gängen des Schlossgebäudes. — Yespertilio mu-
rinüs, gemein. — Rhinolophus ferrum equinum und Rhin.
hipposideros in der Haselhöhle, und in den unterirdischen
Gewölben des römischen Bades bei Badenweiler. — Felis
lynx, seit Mitte des vorigen Jahrhunderts verschwunden. —
Mus soricinus, Herm. bei Strassburg.
Il. Band, 1. Abth.: Vögel.
Falco ossifragus. L. zuweilen in düstern Bergwaldungen;
Falco leucopsis. Bechst. selten in Rheingegenden. — S$trix
nyctea. L. Auf dem Kaltenbrunnen und der Herrenwiese. —
Merops apiaster. L. Im Jahre 1777 wurden 15 Stück unweit
Roth bei Untersteinbach an der Haide gesehen und einige
davon geschossen. — Anas fusca. L., marila. L., mollissima.
L., strepera. L., clangula. L., penelope. L., acuta. L., fe-
rina. L., querquedala. L., crecca. L., circia.L., rhenana. Chr.
Gmel., boschas. L.,. fuligula. L. — Mergus merganser. L.,
albellus.. L. — Colymbxs Troile. L., sämmtlich am Rhein;
Col. arcticusL. am Rhein, Bodensee; Col. Immer. L., Bodensee;
Col. cristatus L. $. Rhein, Bodensee; Col. auritus L. Rhein.
— Larus tridactylus L. Rhein, Bodensee. — Stern«a hirundo L.,
St. minutaL. und Si.nigra Briss. am Rhein (als sog. Maivogel).
IL. Band, 2. Abtheilung.
Platalea leucorodiaL. Rheingegenden. — Ardea (Ciconia)
nigra L., ebenda, vor 60 Jahren noch häufig; Ard. nycti-
corax L., major L. und purpurea. L. an dem Rhein und Bo-
densee; Ard. comata Pallas. im Mai 1806 in der Gegend
von Gernsbach bei Baden geschossen; 4rd. stellaris. L., mi-
nuta. L. — Tantalus falcinellus. L. — Scolopax torquata. L.
26
(Numenius arquatus), phaeopus. L. (Num. ph.) und calidris.
L. (Totanus cal.) — Tringa pugnax. L., helvetica. L. und
ochropus. L. — Charadrius morinellus. L., oedicnemus. L..und
himantopus. L. — Porphyrio rufus. Briss., fuscus. Briss und
punctulatus Briss. — Rallus aquaticus. L., porzana. L. und
pusillus. L. — Otis tarda. L. und tetrax. L., sämmtlich in den
Rheingegenden. — Tetrao Urogallus. L. Schwarzwald. Tet.
tefrix. L. ebenda ? und Tet. rufus. L. südwestl. Deutschland.
— Perdix damascena. Briss. Baden. — Alauda alpestris. L.
Rheingegenden, selten. — Turdus torquatus. L. Schweizer-
grenze. — Ampelis garrulus. L. Rheingegenden, selten. —
Loxia chloris. L. Rheingegenden, im Spätjahr auf Hanfäckern.
— Fringilla montifringilla. L., serinus. L. — Motacilia suecica.
L. Rheingegenden, Spätjahr, Moi. rhenana Chr. Gmel. bei
Dachsland, Kehl. (Ist nach einer mündlichen auf Autopsie der
Originale gegründeten Mittheilung des Hrn. Prof. Al. Braun:
Turdus minor.). — Birundo Melba. L. auf höchst alten Ruinen
und vorragenden Felswänden am Rhein, z. B. auf den Mauern
der Limburg am Kaiserstuhl.
IM. Band: Amphibien.
Bufo viridis, in Kellern, Gärten u. s. w. — Lacerta agilis.
L. (Seps muralis. Laur.) mit vielen Varietäten. «. argus.
Laur., ß. sericeus. Laur., y. terrestris. Laur., 0. coerulescens,
&. ruber. Laur., £. varius, n. albolineatus Chr. Gmel. am Feld-
berger See, 9. crocea. Sturm. — Lacerta (Seps) viridis.
Laur. Kaiserstuhl u. s. w. — Fipera Berus. Laur. Schwarz-
wald (St. Blasien, Feldberg). ip. Chersea (Laur.)? Rhein-
gegenden selten, Feldbergsee. Yip. Prester (Laur.)? Herren-
wiese, Kaltenbrunn, Kniebis, Feldbergersee. — Coluber Na-
trix. Gemein.
IV. Band: Fische.
Petromyzon marinus. L. Rhein, Neckar u. s. w. Pet. Pla-
neri. L. in den Bächen und Flüssen, die sich in den Rhein
und Main ergiessen. — 4Jeipenser Sturio. L., im Rhein nicht
selten. — Cottus gobio. L. Rheingegenden. — Salmo maraena
gutturosa. Wartm. (Schriften der Berliner Gesellsch. natur-
forschender Freunde. IV. 4. 31.) Kropffelchen. Salmo ferrae.
27
(ebenda) Sandfelchen. Rhein. — Clupea Alosa. L. Rhein,
Neckar im Mai, Juni. — Cyprinus barbus. L. ebendaselbst. —
Cyp. carpio. L. $. macrolepidotus. Rhein selten. — Oyp. ca-
rassius. L. Rhein, Main. — Cyp. cephalus. L. Rhein, Boden-
see. — Cyp. gibelio. L. Rhein, Main. — Cyp. phoxinus. L.
Ströme und Bäche, die in den Rhein fliessen; Ill bei Illkirchen,
Bodensee. — Cyp. dobula. L. Bodensee, Rhein, Main. — Oyp.
rutilus. L. Bodensee. — Cyp. erythrophthalmus. L. Bodensee,
Rhein, Main. — Cyp. orfus. L. Rhein, Main selten (Abart).
— Cyp. nasus. L. und Cyp. aspius. L. ebendaselbst. — Cyp.
bipunctatus. EL. Rhein. — Cyp. alburnus. L. Rhein, Main, Neckar,
gemein. — Oyp. brama. L. ebenda und im Bodensee. — Cyp.
blicca. L. Rhein und Main. —
XXXVI. Märklin, G. F., (Apotheker in Wiesloch), Be-
trachtungen über die Urformen der niedern Organismen. Hei-
delberg. 8. 1823. — Einiges über Infusorien u. =. f.
XXXVI. Nenning, St. V., Leitfaden der Naturgeschichte
zum Gebrauche beim Vortrage auf Mittelschulen. II. Bände.
Konstanz. 8. 1825. Wallis — berührt vielfach die zoologi-
schen Vorkommnisse der Konstanzer Umgebung, besonders
des Bodensees.
XXXVIN. Perleb, Jul., (Professor der Naturgeschichte
an der Universität zu Freiburg, ‘F 1845), Lehrbuch der Natur-
geschichte. Freiburg. 8 1826—35. II. Bd. Zoologie — er-
wähnt des Vorkommens von Scutigera araneoides, Asca-
laphus italicus und Mantis religiosa (erstere in Häusern, die
2 leztern auf dem Schlossberg) bei Freiburg.
XXXIX. Hartmann, G. L., helvetische Ichthyologie oder
ausführliche Naturgeschichte der in der Schweiz sich vor-
findenden Fische. Zürich. 1827. 8. Orell — enthält viele No-
tizen über Fische des Rheins und Bodensees, die also auch
der badischen Fauna grossentheils zugehören, nebst Angabe
der Eingeweidewürmer und Schmarozerkrebse derselben; die
meisten Arten sind in den obengenannten Werken schon an-
geführt.
XL. Zähringer, J. B., Quaedam de hist. natur. atque
descriptio sceleti Salmonis Farionis. Diss. inaug. Friburg. Brisg.
28
1829. 8. ce. tab. — handelt pag. 21 über Cyclocotyla lanceo-
lata Zähr. (Octobothrium sagittatum Leuck.), gefunden zu
Freiburg an den Kiemen der Forellen.
XLI. Bericht über die Versammlung deutscher Natur-
forscher und Aerzte in Heidelberg, Sept. 1829; erstattet
von Fr. Tiedemann und Fr. Gmelin. 1830. 4. — pag. 57.:
Leuckart über Octobothrium lanceolatum Zeuck., gefunden
an den Kiemen vom Maifisch (Clupea Alosa. L.) aus dem
Neckar. — pag. 69. Dr. Melsheimer, Beschreibung einiger
neuer Käfer, ohne nähere Angabe; [wahrscheinlich die oben
pag. 24 genannten, nebst Malachius hederae Melsh. (praeus-
tus. F.) und Scymnus signatus Melsh. (arcuatus Rossi.) ].
XL. Jahresberichte des Mannheimer Vereins für
Naturkunde. 1834— 49. — II. 1836. über Mytilus polymor-
phus, mit einem Schiffe gebracht; über Sphinx Nerii. L., im
Jahre 1835 häufig in Mannheim eingewandert. — V. 1838.
über einen Rattenkönig in Zaisenhausen bei Bretten; über eine
grosse Gesellschaft wandernder Wald-Ohreulen (Strix Otus,
L.); eigenthümliche Gewohnheit der Waldschnepfe; reich-
liches Auftreten von Calosoma sycophanta. L. — VI. 1839.
Vipera Prester. L. eingegangen zur Sammlung vom Schwarz-
wald. — VII. 1840. über Helix ericetorum var. scalaris, aus
Baden. — VII. 1842. über einen Fischregen (Cyprinus gobio.
L.) bei Buchen zwischen dem Neckar und Main; über Apus
cancriformis (mit Abbildung), einzeln gefangen in der Mühlau,
im innern Hafen, in unzähliger Menge im Jahre 1817 am
Neckarufer nach einer Ueberschwemmung. — X. 1844. über
Bombyx (Gastropacha) pini. — Grosse lebende Scolopendra
mit einem Schiffe von Colonialwaaren eingewandert; aber-
mals ein Rattenkönig, bei Leutershausen unweit Heidelberg
gefunden. — XV. 1849. Cypr. var. monstr. aus d. Neckar. —
XLIM. In den Berichten über die Verhandlungen der natur-
forschenden Gesellschaft in Basel (seit 1835) finden wir fol-
gende Angaben über zoologische Vorkommnisse theils aus
dem badischen Gebiete selbst, theils aus den nächst an-
srenzenden Gegenden der Schweiz: Il. Bericht. 1836. p. 102.:
Ardea purpurea, alt, bei Rheinfelden; Strix aluco, Picus me-
29
dius, Falco subbuteo, Saxicola Oenanthe, Otis tarda, sämmt-
lich bei Basel geschossen. — Ill. Ber. 1857. pag. 10 ff.: Eine
fast ganz weisse Abart von Fringilla coelebs; — Noctua uxor. ;
pag. 94. Colymbus arcticus bei Bretzweil; Mergus albellus
bei Basel. — IV. Ber. 1840. pag. 8 fl.: Angabe des Dr. J.J.
Bernoulli, dass bis dahin 60 Gastropoden und 4 Acephalen
um Basel gefunden wurden. — Dr. L. Imhoffs Verzeichniss
der von ihm vorzüglich um Basel herum und noch in einigen
andern Theilen der Schweiz gefundenen Hymenopteren, unter
denen als besonders interessant: Aulacus Latreilleanus Nees.;
Stephanus coronatus Jur., Microdon nitidulus Nees.; Leu-
cospis dorsigera. F., Scolia 4 punctata. F., Sphex flavipen-
nis. F., Melitturga elavicornis Latr., Anthophora personata
Ill., fasciculata Spin. und einige unbeschriebene hervorgehoben
werden. — Beiträge von Nicolaus Däublin in Efringen zur
ornithologischen Fauna der Baseler Umgebungen: Fringilla pe-
tronia bei Efringen; Tichodroma phoenicoptera an den Felsen
von Istein; Parus pendulinus 2 im Schilfe der sumpfigen Um-
sebungen von Istein; Anas leucophthalmos, J'Q, am Rhein
bei Istein. — pag: 111 ff. Corvus Corax, Emberiza Cia, Larus
fuscus, Rallus Porzana, Lanius Collurio, Podiceps cristatus,
Tringa variabilis, Tringa subarquata, Emberiza Schoeniclus,
Anthus pratensis, Ardea Egretta, sämmtlich bei Basel, Ardea
minuta von Hüningen. — V. Bericht. 1843. pag. 181 ff.: Grosse
Schwärme von Formica nigra. Latr. im Juli 1841. (Dr. Imhoff.)
— "Prof. Miescher über Acari im Innern lebender Thiere,
nämlich Milben in den Luftzellen der Bauchhöhle von Cypselus
apus, in den Respirationsorganen von Lanius excubitor. —
- Derselbe über Acarus folliculorum Simon, (Macrogaster pla-
Me
typus Miescher.) — Derselbe über eigenthümliche Schläuche
(ähnlich der 'Trichina spiralis) in den Muskeln einer Haus-
maus. — Scutigera araneoides. Latr. bei Basel. — pag. 261.:
Colymbus stellatus bei Basel; Aquila brachydactyla bei Nen-
dorf; Colymbus glacialis bei Basel; Falco apivorus, Oedi-
cnemus crepitans, Gallinula chloropus. — VI. Bericht. 1844.:
Aquila brachydactyla bei Badenweiler. (Däublin.) — Phasianus
colchicus zwischen Basel und Riehen. Aquila albicilla, /9,
30
bei Rheinfelden. (Christ.) — Lacerta smaragdina. Meiss. am
Isteiner Klotz. — Silurus Glanis im Rhein bei Basel, ebenda
Petromyzon marinus und Clupea Alosa. — VII. Bericht. 1847.:
Pyrrhocorax alpinus und Corvus caryocatactes wurden, nach
den Mittheilungen des Herrn Prof. Merian, in der Gegend
von Basel beobachtet.
XLIV. Tschudi, Ad. Die Blasenwürmer. Ein monograph.
Versuch. Freiburg 1837. 4. Mit 2 Tafeln — beschreibt den
Cysticercus cordatus Z'sch., den Leuckart, im grossen Netze
eines Iltis gefunden hatte.
XLV. Bericht über die Versammlung deutscher Natur-
forscher und Aerzte zu Freiburg, Sept. 1839, v. Leuckart
— bei Emmerling. 8. pag. 73.: Prof. Schultze zeigte eine neue?
Art von Cypris aus Badenbaden lebend; (Beschreibung fehlt
im Berichte); pag. 79. Derselbe über Macrobiotus Hufelandii
undFurcularia rediviva; pag. 80. Mantis religiosa vom Schloss-
berg vorgezeigt.
XLVI. Ratzeburg, Forstinsekten. Berlin 1839. 4. — ent-
hält mehrere, von Herrn Bezirksförster Warnkönig (damals
in Rippoldsau, jezt in Steinbach) eingesandte Notizen über
im Badischen auftretende schädliche Forstinsekten.
-XLVI. Heidelberger medizin. Annalen, V1. Bd.
1840 enthalten pag. 232—250 einen Aufsatz von Herrn Prof.
Th. Bischoff über Trichina spiralis.
XLVM. Leuckart, Fr. Sig., zoologische Bruchstücke.
II. Stück: helmintholog. Beiträge. Freiburg, 1842. 4. Groos.
pag. 1. Cysticereus elongatus Lkt. im Netze und Periton. von
Lepus Cuniculus. — pag. 4. COysticereus pisiformis Zed. in
der Leber von Mus musculus. — p. 29. Oetobothrium lanceo-
latum Lkt. an Gadus Lota aus dem Neckar. — pag. 33. Di-
stoma acutum Lkt. und Filaria (Spiroptera) nasicola Lkt. in
der Stirnhöhle und im Labyr. des Siebbeins von Mustela
Putorius. — pag. 34. Distoma truncatum Lkt. (1837) in der
Niere von Sorex fodiens. — pag. 35. Monostoma mutabile
Zed. (1840) in der Bronchialzelle der Brusthöhle von Fulica
atra. — pag. 38. Strongylus gracilis Lkt. (1841, August) in
Myoxus glis. — pag. 39. Ascaris incisa ? Rud. (1842) im
31
Bauchfell von Sorex tetragonurus. — pag. 44. Ueber Spürop-
tera (2) Nasicola. — pag. 49. Octobothrium sagittatum Lkt.
XLIX. Entomologische Zeitung, herausgegeben vom
entomologischen Vereine in Stettin — enthält im VII. Jahrg.
Nr. 1 einen Artikel über die Verbreitung der Singeicaden in
Deutschland von Herrn Prof. v.’Siebold und ebenda Nr.8
vom Verf. einen Aufsatz über denselben Gegenstand, nebst
mehreren andern Notizen, die hieher einschlagen. — Mehrere
kleine Beiträge im badischen Magazin, ferner im Magazin
für und von Baden übergehen wir als zu unbedeutend.
Dagegen finden sich in den Correspondenzblättern des würtem-
bergischen landwirthschaftl. Vereins, sowie in den Jahres-
berichten des naturhistorischen Vereins in Rheinbaiern, „Pol-
lichia* genannt, viele Angaben über die dortigen Faunen,
welche wegen ihrer nahen Beziehung zu Baden auch für uns
interessant sind. Ebenso verhält es sich mit den „Neuen
Denkschriften der allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft
für die gesammten Naturwissenschaften.* — Nouveaux me-
moires u. s. w. gr. 4. Neuchatel, 1837—42, in deren I. Band die
Fauna Helvetica, I. Wirbelthiere von H.R. Schinz, II. Mol-
lusques par J. d. Charpentier, und im H., IV. u. V. Bd.: die Käfer
der Schweiz durch O. Heer bearbeitet wurden u. s. w. —
In Bloch syst. ichthyol. cura Schneider. Berol. 1801. 8. p. 445
ist ein Cypr. Sanderi. Bl. aus dem Rhein erwähnt. (Vergl.
Sander’s kleine Schriften. pag. 252.)
B.
Uebersicht der Schriften, welche durch naturforschende
Gesellschaften in Baden oder auf deren Veranlassung
herausgegeben wurden.
I ActaAcademiae Electoralis scientiarum et elegantium
litterarum Theodoro-Palatinae phys., historica et commen-
tationes. (Redigirt von And. Lameg.) VI. voll. in 11 Bänd-
chen. 4. maj. Mannheim, 1766—94. Löffler.
I. Bemerkungen der physicalisch-ökonomischen und
Bienengesellschaft zu (Kaisers-) Lautern vom Jahre 1769.
1 Bd. 8. Mannheim, 1770. Schwann und Götz.
32
IM. Bemerkungen, der kurpfälzischen physicalisch-öko-
nomischen Geseilschaft, "vom Jahre 1770-83. (1783 mit Re-
gister.) Mit 11 Kupfert. 8. Mannheim und Lautern, 17711—85.
Schwann und Götz. — Löffler. — Hier findet sich z. B. 1769,
pag. 145 —169 ein Artikel von Niesen über den Honigthau
und 1779, pag. 252—287 ein Artikel von J. A. Pollich über
einige von Linne nicht beschriebene Insekten aus verschie-
denen Gegenden Ben Pfalz und aus Nassau. — Hieran schlossen
sich die
IV. Vorlesungen der kurpfälz. physikalisch - ökono-
mischen Gesellschaft. 5 Bde. (4., 5. zu zwei Theilen.) Mit
Register am 5. Bande und 4 Kupfert. 8. Mannheim, 1785. 90.
V. Von der besten Bienenzucht in Churpfalz.
Drei Preisschriften, welche bei der öffentlichen Osterversamm-
lung 1768 von der churpfälz. Akad. d. Wiss. vor die besten
sind erklärt worden; (zwei von J. J. Zeis, Rektor an der
Stadtschule zu Treisa-Ziegenhein an der Schwalm in Hessen,
und die dritte von J. Riem, Apotheker zu Lautern). Mann-
heim mit akad. Schriften. 1769. 8.
VI. Von den Rebenstichern, einem noch nicht ganz
bekannten Insekte aus dem Geschlechte der Käfer. Vier Preis-
schriften der churpfälz. Akademie. Mannheim, 1761. 8. Mit
6 Tafeln. — Fortsetzung 1771 mit 11 "Tafeln ').
VH. Preisschrift des Herrn Ch. Fr. C. Kleemann von den
Maikäfern und Auszug aus andern eingelaufenen preis-
bewerbenden Schriften in: Bemerkungen etc. oben Nr. II.
1770. 2 Thle. pag. 305—404.
Abhandlungen der pfälzischen (und anderer) gelehrten
Gesellschaften finden sich ferner in der Zeitschrift:
1) So findet sich dieses Werk in Eiselt's Geschichte der Insekten-
kunde pag. 195 eitirt; das Exemplar jedoch, das ich aus der
Heidelberger Universitäts-Bibliothek zur Einsicht hatte, enthielt
keine Tafeln, noch Fortsetzung, dagegen in der Vorrede die Be-
merkung, dass man die den Manuscripten beigegebenen Tafeln in
Kupfer zu stechen unterlassen habe, da man hierüber in Rösel's
trefllichen Tafeln sich Raths erholen könne. Auch war das be-
sagte Exemplar vom Jahr 1767, nicht 1761.
33
VII. Rheinische Beiträge zur Gelehrsamkeit aus
den Jahren 1777, 78, 81. 24 Hefte, gr. 8. Mannheim. Löfler.
(Schwann und Götz.) — Hier findet sich [1781] unter andern
auch ein Aufsatz über das Insekt „der Todtengräber“ (Ne-
crophorus). Alsdann erschienen Rheinische Beiträge unter
dem Titel: Pfalzbairische Beiträge zur Gelehrsamkeit
für das Jahr 1782. Ebenda.
IX. Metzler, Fr. X., Programm. Ueber die Beschäftigung
und den Zweck ie eat Gesellschaft der Natur-
forscher und Aerzte Schwabens. Naturhistor. Abthei-
lung. Freiburg, 1802. 8. Herder.
X. Denkschriften der vaterländischen Gesellschaft der
Naturforscher und Aerzte Schwabens. 1 Bd. mit 3 Kupfert.
fol. und 1 Kpfr. in 8. und eingedruckten Holzschnitten. Stuttg.
4805. gr. 8. Cotta. — (Ausgezogen in Oken’s Isis, Jahr-
gang 1818, Hft. XL pag. 1793 ff.) — Seite 1 bis 73. J. Mm Karg
(Prof. in Konstanz ), über den Steinbruch zu Oeningen bei
Stein a. Rh. und dessen Petrefacten. Eine sehr interessante
Abhandlung. — S. 74 bis 265. Medizinisches. — S.266. V.Ma-
nuel (in Stuttgart), mineralogische Beschreibung der Gegend
bei Hohentwiel im Hegau. — S. 293. Jäger (in Stuttgart),
erystall. Sandstein bei Stuttgart. — S. 306. Selb (in Wolfach),
neues Kupfererz von Wittichen. — 8. 324. Selb, geognosti-
sche Beschreibung des Kinzigthales, des Bergbaues daselbst.
— 8. 430. Meteorologisches. — S. 471. Maasse und dgl. —
S.471.8.J. Nördlinger, Beschreibung des Sternenberges bei
Offenhausen auf der würtemberg. Alp und des Basaltes daselbst.
— Leider erschien kein zweiter Band dieser schönen Zeitschrift.
XI. Im Badischen Magazin, Mannh., 1813, IM. Jahr-
gang. Kaufmann. Nr. 114, pag. 895 und Nr. 115, pag. 904
fand ich einen Aufsatz: „Verrichtungen der Gesellschaft
der Freunde vaterländischer Geschichte und Natur-
geschichte an den Quellen der Donau, im Jahre 1812.
— Aus einem Schreiben des Direktors derselben, Herrn Dr.
v. Engelberg, fürstl. fürstenb. Hofraths, Leibarztes und
Grossh. Bad. Landschafts-Physicus.“ — Indem daselbst die
schönen und zweckmässigen Bestrebungen dieser Gesellschaft
3
34
genau erörtert sind, wird zugleich die Herausgabe der viele:
durch die Gesellschaftsmitglieder eingelieferten Aufsätze i
ungezwungenen Heften in Aussicht gestellt und bemerkt, das:
man Materialien für eine Fauna der Säugethiere, Vögel, Am
phibien, Fische, Insekten und Schaalenwürmer besitze un«
immer die Bearbeitung der Naturgeschichte eines Landes al:
die Unterlage jeder Culturverbesserung ansehen werde
Es erschien jedoch unseres Wissens nie Etwas im Name:
dieser Gesellschaft.
XII. Gesetze der Freiburger Gesellschaft für Beför
derung der Naturwissenschaften. (Gründung d. 6. Aug
1821.) Freiburg, 1822. 8. Wangler. (Neuorganisirt) 1846
H. Poppen.
XII. Jahresbericht, 1. bis 8., der Gesellschaft für Be
förderung der Naturwissenschaften zu Freiburg, erstatte
von Prof. Schultze. Freiburg, 1821—30. 8. Wangler. (Ent
halten keine Abhandlungen, sondern nur die den Sitzungs
protokollen entnommenen Titel der gehaltenen Vorträge.)
XIV. Schultze, ©. A. S., Mikroscopische Untersuchunger
über des Herrn Rob. Brown Entdeckung lebender, selbst in
Feuer unzerstörbarer 'Theilchen in allen Körpern und übe
Erzeugung der Monaden. — Der Feier des 100. Jahresfeste;
der Geburt Sr. Kön. Hoh. weiland Karl Friedrichs, Gross
herzogs von Baden ehrfurchtsvollst gewidmet von de:
naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg. Karls
ruhe und Freiburg, 1828. 4.
XV. Suckow, d. j. Dr. (in Mannheim), über die Natu
der gemeinen Werre (Acheta gryllotalpa. F.), nebst zwe
Steindrücken. (In: Verhandlungen des Grossh. Bad. land
wirthschaftlichen Vereins in Ettlingen. 1822. 8. Heft
(Im 4., 6. und 7. Hefte sind noch kleinere naturhistor. Notizen)
XVlI. Suckow, d.j. Dr., über die Natur des Maikäfer:
(Melolontha vulg. F.). Ebenda 1823. 12. Hft. mit 3 Kupfert
— Auch in besonderm Abdruck unter dem Titel: Natur-
geschichte des Maikäfers (Mel. vulg.), mit 3 Steindrucktafeln
8. Karlsruhe, 1823.
[In diesen landwirthschaftlichen Verhandlungen finden sich
35
auch Topographien vieler Orte Badens, aber eben rein
im landwirthschaftlichen Sinne gehalten. ]
XVIH. Statuten des Mannheimer Vereins für Natur-
kunde. Mannheim, 1835. Kaufmann, Wittw.
XVIH. Jahresberichte des Mannheimer Vereins für
Naturkunde. 1.—15. 1834—49. Mannheim. 8. [Nebst natur-
historischen Mittheilungen, Aufsätzen u. dgl.).
XIX. Löw, C. A. Dr., Naturgeschichte aller der Land-
wirthschaft schädlichen Insekten, mit Ausnahme der Forst-
insekten u. s. w. Mannheim, 1844. 8. Götz. — [Es war diese
Schrift durch die dirigirende Abtheilung des Grossh. Bad.
landwirthschaftl. Vereins in Karlsruhe, welche dieses Thema
im Jahre 1833 zum Gegenstande einer Preisschrift aufgestellt
hatte, veranlasst und eine schon im Jahre 1838 von deren Ver-
fasser vollendete Ausarbeitung derselben von jener Behörde
einer öffentlichen Belobung würdig erachtet worden].
XX. Statuten des Vereins für naturwissenschaftliche
Mittheilungen zu Karlsruhe. 1843. 8. Malsch und Vogel.
"Aus dieser sub lit. B begonnenen, wiederum möglichst
chronologisch gehaltenen Aufzählung gewinnt man einen in-
teressanten Ueberblick, wie am Ende des vorigen und im
Laufe dieses Jahrhunderts in den verschiedensten Gegen-
den unseres Landes und trotz der gewaltigen politischen
Stürme und wechselvollen Kriegszeiten Vereine zur ernsten
Beförderung der Naturwissenschaften nacheinander aufge-
taucht waren, und selbst oft nach lange gestörter Thätigkeit
sich wieder aufgerafft und zu neuem kräftigen Wirken er-
mannt hatten. Möge innerer und äusserer Frieden als heiterer
Stern über dem stillen, segensreichen Wirken all’ dieser Ver-
eine leuchten, damit sie gedeihen zur Ehre und zum Frommen
unseres schönen Vaterlandes!
C.
Gedruckte Berichte über naturhistorische Sammlungen,
Anstalten ws. w. im Grossherzogthum Baden.
I. In Bernoullvs (in Berlin) Sammlung kurzer Reise-
beschreibungen, Jahrgang 1782, findet sich (vergl. Natur-
3#
36
forscher 17. St. pag. 246) ein Bericht von Sander über
seine Reise nach St. Blasien und über das dortige Na-
turalienkabinet, das später an das Universitätskabinet zu Frei-
burg überging. — [Bei Gelegenheit der Beschreibung der
Tropfsteinhöhle unfern Hasel im Wiesenthal im Naturforscher
18. St. pag. 168 versprach Sander auch, dereinst die Natur-
geschichte der (damaligen) Markgrafschaft Baden auszuar-
beiten, was er aber, unseres Wissens, nimmer ausführte.
Jedenfalls hat Sander für seine Zeit vieles Verdienst um die
‚ Kenntniss der vaterländischen Naturgeschichte, und der Name
dieses Mannes, der damals wahrscheinlich in seinen Studien
sehr vereinzelt stand, muss daher in ehrendem Andenken er-
halten werden. ]
I. Abel, Die Conchylien in dem Naturalienkabinet Sr.
hochfürstl. Gnaden, des Fürsten und Bischofs von Konstanz in
der hochfürstlichen Residenz Mörsburg. Bregenz, 1787. 8. —
[Nach dem Berichte Perleb’s (s.. unten VII) über das Naturalien-
kabinet zu Freiburg, pag. 7 wurde ein kleinerer Theil dieser
fürstlichen, besonders an CGonchylien und schönen Exemplaren
der berühmten Oeninger Petrefacten reichen Sammlung im Jahre
1806 der Universität Freiburg zugeschieden, ihrem Haupt-
inhalte nach jedoch ging sie schon ein paar Jahre früher an
das Hof-Naturalienkabinet in Karlsruhe über].
Il. Gatterer, Ch. W. J., Verzeichniss derjenigen aus-
sestopften Thiere, welche in der Sammlung auf dem Heidel-
berger Schlosse sich befinden. gr. 8. Heidelberg, 1808. —
Dessen Nachtrag 1810.
IV. Oken’s Isis, encyclopädische Zeitung.
a. Jahrgang 1819, Hft. VIH. pag. 1242, ein paar Worte
über die Sammlungen zu Heidelberg und Karlsruhe.
b. Jahrg. 1830, Hft. V, VI, VIE pag. 449 ff. Bericht über
naturhistorische akademische, sonstige öffentliche und Privat-
sammlungen zu Heidelberg, Schwezingen, Mannheim,
Freiburg, Konstanz.
e. Jahrg. 1839, Hft. XI. pag. 777 ff. Bericht über die
Sammlungen zu Freiburg.
d. Jahrg. 1844, Hft. IV. pag. 245 ff. Bericht über die natur-
37
wissenschaftlichen Anstalten am Rhein (von badischen: Mann-
heim, Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg, Konstanz).
V. Perleb, (Hofrath und Prof. 7). Natalitia Aug. atque
Potentss. Principis Zudov. Guwil. August., Magn. Ducis Ba-
darum, Acad. Alb. Ludov. Rectoris Magnif. ad diem IX. Febr.
rite celebr. Senatus academ. nomine indicit ©. d. Perleb. Dis-
seritur simul de horto botanico Friburgensi. Fıbg., 1829. 4.
VI. Hartweg, Hortus Carlsruhanus, oder Verzeichniss
sämmtlicher Gewächse im grossherzogl. botanischen Garten
u. s. w. Karlsruhe. (1811.) 1825. (1791. Schweyckert.)
VI. Perleb, Programm, wodurch zur Feier des allerhöchst.
Geburtsfestes Sr. Königl. Hoheit, unseres Durchl. Grossher-
zogs Leopold, im Namen des akad. Senats u. s. w. einladet
der Prorector Dr. C. J. Perleb. Beigegeben ist die Ge-
schichte des hiesigen akadem. Naturalienkabinetes,
Freiburg, 1838. Gebr. Groos. 4.
VII. Siehe oben,„pag. 18 dieses Aufsatzes, Nr. XXIV:
ei Pas: ae | über das Naturalienkabinet der
9) A: . Oh
AB 35 \ Universität.
. pag. 278—282
a Ei 370-373 | über die Privatsammlungen des Hrn.
c. r 373 | \ Apotheker M. Keller zu Freiburg.
a. pag. 274
b. „ 399361 über den botanischen Garten.
Ce. „3690970
IX. Mannheimer Jahresberichte (Nr. XLMH.), über den
jährlichen Zuwachs des dortigen naturhistorischen Museums.
X. Gistel, Joh., Lexicon der entomologischen Welt,
dercarcinologischenund arachnologischen. Adressen-
buch der lebenden Entomologen und Entomophilen u. s. w.,
der öffentlichen und Privatsammlungen der Welt u. s.f. Stutt-
gart, (1836) 1846. 8.
Dieses Buch ist, wenigstens was unser badisches Land
davon betrifft, so voller Mängel und Unrichtigkeiten, dass
man zu einem ganz falschen Urtheil gelangen könnte. Ich
38
werde desshalb diesem Gegenstande dereinst einen eigenen,
durchweg berichtigenden Artikel widmen und hoffe dadurch
einerseits die Ehre unseres Landes in entomologischer Rück-
sicht wieder retten zu können, andererseits die Entomologen
und Entomophilen unseres Landes, welche ich selbst noch
nicht alle nebst ihren Sammlungen bis jezt kennen zu lernen
Zeit und Gelegenheit fand, einander näher zu führen und
kennen zu lehren, indem gegenseitiger Antrieb und Austausch
der Ideen, sowie der Materien, die Thätigkeit der vielen bis
jezt vereinzelt gestandenen Forscher leicht anspornen dürfte.
Obgleich ich mir nun bei Abfassung dieses Berichtes, zu
welchem Behuf ich mir auch von auswärtigen Bibliotheken
Werke zur Durchsicht kommen liess, alle Mühe gab, denselben
möglichst zu vervollständigen und desshalb auch kleinere
Notizen u. dgl. aufnahm, welch’ Lezteres mir vielleicht bei
Manchen wieder zum Vorwurfe gereichen könnte: so zweifle
ich andererseits nicht, dass mir Einiges entgangen ist. Sobald
ich daher selbst noch Mehreres finde, oder mich mündliche
oder schriftliche gefällige Mittheilungen in den Stand setzen,
einen Nachtrag zu liefern, so werde ich es freudig thun. Eine
Durchsicht dieses Berichtes lässt die mächtigen Lücken, zumal
in der Kenntniss der einheimischen wirbellosen Thiere
leicht hervortreten, und es wird somit hauptsächlich von der
Verbreitung desselben innerhalb des eigenen Landes abhängen,
wie bald dieselben durch Veröffentlichung schon angestellter,
aber bisher verschwiegener Beobachtungen oder durch neue
Forschungen ihre Erledigung finden sollen.
39
Darstellung der ornithologischen Verhältnisse des Grossherzog-
thums Baden.
Von
©Oberforstmeister v. Kettner
in Karlsruhe.
Vorwort.
Aufgefordert von der Direction des landwirthschaftlichen
Vereins zu Karlsruhe habe ich, als Bestandtheil einer von
dieser Stelle beabsichtigten Beschreibung Karlsruhes und seiner
Umgegend, die ornithologischen Verhältnisse des Grossher-
zogthums Baden darzustellen übernommen.
Eine solche Darstellung, deren in neuerer Zeit viele an-
dere Länder aufzuweisen haben, hat für das Grossherzogthum,
welches jenen in jeder Beziehung an Interesse nicht nach-
steht, überhaupt noch gefehlt, und dass eine solche Lücke
ausgefüllt werde, ist um so angemessener, als in keinem der,
mit ornithologischen Monographien beschenkten Länder der
Reichthum und die Mannigfaltiskeit der ornithologischen Vor-
kommnisse so gross ist, als eben im Grossherzogthum Baden.
Die über Art und Weise des Vorkommens der Vögel
gesammelten Beobachtungen gehören hauptsächlich zum Ge-
genstande dieser Darstellung, und indem die Thatsachen über
die Beobachtung des Vorkommens gewisser seltener und
fremder Arten hier niedergelegt werden, gibt sie für spätere
Jahre, in deren Verlauf sonst das früher Erfahrene wieder
verloren geht, Zeugniss.
Nach einer einleitenden Darstellung der ornithologischen
Verhältnisse des Landes im Allgemeinen, habe ich die Auf-
zählung der Arten in systematischer Ordnung folgen lassen.
Hierbei ist grossentheils das Temminckische System und das
neue Glogerische Handbuch benuzt, die Zersplitterung der
40
Gattungen durch manche neue Autoren und die Aufführung
nicht durchaus anerkannter neuer Arten aber billig vermieden
worden.
Bei dem Ornithologen vom Fach die Bekanntschaft mit
Synonymen und mit den Werken, in welchen er diese mit
den Beschreibungen der Vögel zugleich auffinden kann, voraus-
setzend, habe ich Synonyme nur in den wenigen Fällen da
aufgeführt, wo bisher fehlerhafte Wortbildung angenommen
war, die Beschreibungen überhaupt aber, als ausser dem
Zwecke gegenwärliger Darstellung ,. hinweggelassen. Die
deutschen Namen der Vögel habe ich nicht immer, wie sie
systematisch gebräuchlich, sondern häufig, wie sie hier landes-
üblich sind, angenommen. Die Angaben in Bezug auf das
Vorkommen der Vögel beruhen theils auf eigenen Beobach-
tungen, wozu ich in einem Zeitraume von zwanzig Jahren,
in welchem ich die ornithologische Wissenschaft betrieb und
Sammlungen anlegte, wobei mir viele tausend Vögel schon
durch die Hände gegangen sind, in verschiedenen Theilen
des Landes Gelegenheit fand; theils sind sie aus zuverläs-
sigen Mittheilungen und früherher gesammelten Notizen ent-
nommen. Vieles, was sonst im Laufe der Zeit der Vergessen-
heit anheim gefallen sein würde, ist den Beobachtungen des
zu frühe verstorbenen Forstraths Fischer in den Jahrgängen
des Taschenbuches Sylvan von 1812 bis 1823 zu verdanken,
und über manche Verhältnisse geben die Beiträge zur Orni-
thologie des Bodenseebeckens von Herrmann Walchner, die
Beschreibung der Vögel der Schweiz von Meissner und
Schinz, sowie Meyer und Wolfs Vögel Deutschlands schätz-
bare Nachweisungen, welche ich in der vorliegenden Dar-
stellung nicht unbenüzt gelassen habe. Da die Zeit der An-
kunft der bemerkenswerthesten Wandervögel nach den Höhen-
verhältnissen im Grossherzogthum Baden nicht ohne Interesse
ist, so habe ich eine Nachweisung über solche beigefügt,
welcher jedoch für den südlichen Schwarzwald, vom Dreisam-
thale aufwärts, vielfache Beobachtungen abgehen.
#4
Einleitung.
Die geographische Lage des Grossherzogthums Baden,
an der südwestlichen Grenze Deutschlands, einen grossen
Theil des Bodensees und die Schweiz berührend, vom Rhein-
strome auf eine Strecke von 60 Längenstunden bespült, von
dem, mit seinen höchsten Punkten bis nahe an 5000 Fuss
sich erhebenden Schwarzwaldrücken, dem Rheinlaufe fast
parallel, östlich begrenzt, macht dieses Land zu einem reichen
Felde für die Ornithologie.
Ihm gehören sowohl die, aus den nördlichen in südlichere
Gegenden ziehenden, als die, aus dem Süden nach Nord
wandernden Vögelarten zu gewissen Zeiten regelmässig an;
die Wasservögel dem Laufe des Rheines folgend, die Land-
vögel meist in gleicher Richtung die weite Ebene des Rhein-
thales durchziehend. Es bieten aber diese weiten Ebenen
und die sanft abfallenden Vorberge, mit üppiger Vegetation
bedeckt, im Wechsel von Feld, Wiesen, Bruch, Gebüsch,
Rebbergen und Waldungen, für eine grosse Zahl der euro-
päischen Vogelarten sehr angemessene Aufenthalts- und Brut-
orte dar, wie denn auch in dem höheren, wilden Gebirge
manche Arten die ihnen zusagenden Wohnorte finden.
Desshalb sind auch sehr viele Vogelarten, als zu jeder
Jahreszeit hier vorkommend, in dem Grossherzogthume ein-
heimisch, und werden als Standvögel bezeichnet. Andere, die
regelmäsig im Frühjahre hier eintreffen, brüten und im Herbste
in mildere Gegenden zurückkehren, erscheinen als Wander-
vögel, und noch andere endlich, welche, ohne gewöhnlich hier
zu brüten, das Land durchziehen, oder zufällig hierher sich
verirren, als Zug- oder Strichvögel.
Das Grossherzogthum hat mit Ausnahme einiger wenigen
Arten fast alle deutschen Standvögel aufzuweisen, wenn gleich
einige derselben, die in nördlicheren oder in noch südlicheren
Gegenden Deutschlands nisten, hier nur als Zug- oder Strich-
42
vögel erscheinen. Ihm gehören auch alle jene Wandervögel
an, die vom Süden nach dem Norden ziehen, um da zu brüten.
Jene Zugvögel allein, welche in hochnordischen Gegenden
nisten, und in der Strichzeit, wie sie eine jede Art gerade
einhält, Süddeutschland besuchen, oder jene, welche durch
Zufälle aus dem weitentfernten Süden hierher geführt werden,
erscheinen in Baden nur vorübergehend, und nur selten werden
nordische Arten auf dem verspäteten Zuge vom Frühjahre
überrascht, dass sie hier Brutstätten aufzusuchen genöthigt
werden, wie dies bei manchen Entenarten, den Wildgänsen,
Wachbolderdrosseln, Tannenfinken u. a. m. schon beobachtet
worden ist.
Die Zugänglichkeit jeder Oertlichkeit des Landes hat viele
Beobachtungen über das Vorkommen der Vögel gestattet, auf
der andern Seite aber, in Verbindung mit der von Jahr zu
Jahr sich weiter ausbreitenden Cultur zur Verminderung der
Individuenzahl wesentlich beigetragen, und es ist nicht un-
wahrscheinlich, dass manche Arten, die sich ohnediess nicht
stark vermehren, im Laufe der Zeit ganz ausgehen werden.
. Die Jagden werden hier allerwärts in grösster Ausdehnung
benuzt, und so kommt es, dass alles für die Küche dienliche
Federwild ungemessen hinweggeschossen wird, und bei dem
emsigen Betriebe des Fanges der Drosselarten, Schnepfen,
Hasel- und Auerhühner in dem badischen, wie in dem würtem-
bergischen Antheile des untern Schwarzwaldes, wobei oft
nicht einmal die Brütezeit respectirt wird, ist jezt schon eine
starke Abnahme jener Vogelarten, im Vergleiche mit ihrer
frühern Häufigkeit, in die Augen fallend; denn was dem Rohre
des Schützen entgeht, fällt meist in die Schlinge des Vogel-
stellers.
In der Rheinebene sind seit dem Anfange unseres Jahr-
hunderts ausgedehnte sumpfige Flächen, s. g. Brücher, trocken
gelegt und zu schönen Wiesen umgewandelt worden; die
landwirthschaftliche Cultur ist dicht an die Ufer des Stromes,
seiner Altwasser und Nebenflüsse vorgerückt, und so sind
den Sumpf- und Wasservögeln, welche vordem in grossen
Massen hier zu finden waren, beliebte Aufenthaltsorte ent-
43
zogen worden, wovon ihre numerische Abnahme die natür-
liche Folge gewesen ist. Beccassinen z. B. und die meisten
Wasserläuferarten, die noch vor nicht gar langer Zeit so
häufig waren, dass sie oft zu Hunderten an einem Orte an-
getroffen werden konnten, sind jezt fast zur Seltenheit ge-
worden. Ebenso verhält es sich mit den Schnepfen, Wach-
teln, Rohrhühnrern, Reihern und andern. Nicht allein die, nur
auf dem Zuge hier vorkommenden, oder im Sommer einwan-
dernden Vögel vermindern sich numerisch von Jahr zu Jahr,
gleich wie die für die Küche beliebten Standvögel, sondern
es ist dies in neuerer Zeit auch mit solchen Standvögeln
der Fall gewesen, die, den Gaumen weniger ansprechend,
vor Nachstellungen durch die Menschen mehr gesichert sind.
Die Ursache hiervon liegt besonders in der Ausrottung der
Wälder in den Ebenen und Vorbergen, oder in der Abnahme
der starken Bäume in Waldungen und Obstgärten, wodurch
vielen hier einheimischen Landvögeln beliebte Brutorte hier
und dort entzogen werden. So sind denn manche Arten,
welche vorher hier Standvögel gewesen, als solche ganz
ausgegangen und kommen nur noch vor, wenn sie sich von
andern Orten her verstreichen. Hierher gehören die Adler,
Uhu, Tageulen.
Noch ein Grund der Verminderung der Vögel im Allge-
meinen liegt in den, im lezten Jahrzehend auf einander ge-
folgten strengen Wintern, welche Massen kleinerer Vögel
hingerafft haben.
Allein, wenn auch eine fortschreitende Verminderung der
Vögel im Allgemeinen augenscheinlich ist, so haben doch
auch manche Arten ausnahmsweise nicht allein sich ungewöhn-
lich vermehrt, sondern auch über Gegenden verbreitet, welchen
sie vorher fremd gewesen sind. So war z.B. der Girlitz
vor dem Jahre 1817 in den Ebenen und Gärten um Karls-
ruhe nicht zu finden, und nur selten in den Weinbergen am
Thurmberge bei Durlach; von dieser Zeit an wurde er aber
mit jedem Jahre häufiger und kam endlich im Jahre 1822
in die Gärten, Alleen und Gehölze um die Stadt in so grosser
Zahl, dass er kaum seltener erschien als der Buchfink, der
44
gemeinste aller badischen Vögel. Den Zaunammer, in dem
Thale von Baden, und an einem Theile der Bergstrasse nahe
bei Heidelberg häufig, konnte ich in ganz gleichen Oertlich-
keiten im Murgthale sechs Jahre lang nicht auffinden. Im
Spätjahre 1834 schoss ich endlich in einem "Weinberge ein
altes Männchen, und im Frühjahre darauf hörte ich überall auf
einzeln stehenden Obstbäumen in Weinbergen die Männchen
dieser Art so häufig ihren Gesang anstimmen, als ich dies
nur immer im Thale von Baden beobachtet hatte.
Andere Arten scheinen bei ihrer schwachen Fortpflan-
zung stets im gleichen numerischen Stande sich zu erhalten,
und zwar besonders jene Arten, welche dem höhern Gebirge
angehören, und wie die Kulturzunahme unwirthlicher Gegen-
den der grössern Verbreitung anderer Arten in den Weg
tritt, so mag hier die Schwierigkeit ihrer Verfolgung sie vor
gänzlicher Ausrottung schützen. Dies gilt besonders von den
Wasserschwätzern, Schwarzspechten, Tannenhähern.
Wenn auch von dieser leztgenannten Art in manchen
Jahren grössere oder kleinere Truppen an Orten erscheinen,
die sie nicht zu bewohnen und selten nur zu besuchen pflegt,
so möchten diese Individuen eher Gäste aus fernen Gegenden
sein; denn gerade in der Jahreszeit, welche sie an jene Orte
führt, nämlich im October und November, sind die Tannen-
häher an ihren Standorten nicht seltener als sonst.
Es geschieht jedoch oft, dass manche Arten zu gewissen
Zeiten ihren gewohnten Aufenthalt verlassen und dann weit-
hin sich verstreichen. Sie werden hierzu theils durch die
Noth, theils durch den Wandertrieb vermocht und so kommt
es, dass manche Arten, welche in gewissen Landstrichen
Badens Standvögel sind, in andern Zugvögel werden, wie
z.B. Kreuzschnäbel, Zeisige, Citronfinken, die in den hoch-
gelegenen Schwarzwaldungen nisten, wenn aber Samenjahre
fehlen oder sehr tiefer Schnee in’s Gebirge fällt und der
Winter streng wird, die Hochgegenden verlassen und theils
mit den Fichten- und Fohrenwaldungen der Vorberge und
der Ebene, theils mit Erlenbrüchen, Obstgärten und Wein-
bergen vertauschen.
45
Einige fremde Arten haben durch Aceclimatisirung das Bür-
gerrecht hier erhalten, und von diesen ist der wilde Fasan
ein eigentlich wilder Vogel geworden. Der Gold- und der
Silberfasan verstreichen sich zwar aus den Fasanerieen öfters
in freie Waldungen und vermischen sich auch mit wilden
Fasanen, aber ihre Fortpflanzung im Freien geschieht sehr
selten und ist abnorm. Andere Arten hat man früher schon
hier einheimisch zu machen gesucht, Schneehühner und Stein-
feldhühner hat man aus Tyrol kommen lassen und in den
‘Gebirgen des Murgthals ausgesezt, sie sind aber nach und
nach wieder abgegangen und waren bald spurlos verschwun-
den. Gleiche Versuche mit nicht besserem Erfolge sind mit
rothen Feldhühnern gemacht worden.
Es ist aber auch Thatsache, dass manche Vögel unter
gewissen Himmelsstrichen oft jene Orte nicht lieben und sie
vermeiden, welche ihnen unter andern vollkommen zusagen,
ja sogar dass nach der Verschiedenheit der Jahreszeit auch der
Aufenthaltsort sich richtet. Die Schnepfe z. B. liebt in Italien
und wiederum in den nördlich gelegenen Gegenden, welche
sie, unser Land durchziehend, besucht, flache, baumlose
Sümpfe, während sie hier zu Land unter keiner Bedingung
solche wählt, im Frühjahre vielmehr feuchten Bruchwaldungen,
im Herbste aber trockenen, dichten Laub- und Nadelholz-
schlägen den Vorzug sibt.
Die Wandervögel, je nach ihrer Lebensweise, je nach
ihrer Seltenheit oder Häufigkeit in grossen Flügen, trupp-
weise oder einzeln ankommend, breiten sich schnell über die
Landstriche, welche sie zu ihren Niederlassungen wählen,
paarweise aus, verschwinden nach beendigtem Brutgeschäfte
im Herbste einzeln wieder, oder versammeln sich in grosse
oder kleine Schaaren zur Rückwanderung, welche sie, im
Verhältnisse ihrer Flugfähigkeit unausgesezt, oder unterwegs
rastend, vollbringen. Je schlechtere Flieger sie sind, desto
länger dauert der Zug und desto mehr rasten sie unterwegs.
So kommt es denn, dass vom September bis November
Flüge und Truppen von Wachteln, Lerchen, Piepern, Bach-
stelzen, Sängern, Steinschmätzern etc. an Orten im höchsten
46
Gebirge, auf den ausgedehnten Rücken des Schwarzwaldes
angetroffen werden, wo sie sonst nie zu sehen sind.
Diese Wandervögel erscheinen daher in vielen Theilen
des Grossherzogthums als Strichvögel, während in den näm-
lichen Gegenden Vögel brüten, die an den Brutorten jener
nur vorübergehend erscheinen, und daher dort Zug- oder
Strichvögel sind, wie z. B. die Schnepfen. Manche, früher
nur als Wandervögel hier gekannte Arten haben sich seit-
her auch an unsern Winter gewöhnt und sind Standvögel
geworden. Von mancher Art verlässt der grösste Theil ihrer
Individuen im Spätjahre unsere Gegenden, ein anderer Theil
aber überwintert hier; die zurückgebliebenen sammeln sich
dann meist zu Flügen und kleinen Truppen, sind aber dann
an denjenigen Orten, welche sie im Sommer gerne zu ihrem
Aufenthalte wählen, in der Regel nicht, sondern oft in der
Nähe von Ortschaften, Strassen und Gewässern anzutreffen.
Hierher gehören die Staaren, Girlitze, Bachstelzen, Zaun -
und Zippammern, Rothkehlchen, Braunellen, Feld- und Baum-
lerchen, Beccassinen, Kiebitze u. s. w.
Die Verschiedenheit der klimatischen und örtlichen Ver-
hältnisse des Grossherzogthums bringt es mit sich, dass die
Verbreitung der Wandervögel, wie selbst auch der Stand-
vögel, auf seinem Flächenraume sehr ungleich und verschie-
den ist.
Gewisse Arten sind in gleicher Häufigkeit über alle Ge-
genden verbreitet; sie scheinen keinen Unterschied zu finden
zwischen den milden Ebenen und 'Ühalgründen und zwischen
den rauhesten Gebirgen. Die Buchfinken, die Hauben- und
Kohlmeisen, Goldhähnchen, Zaunkönige, Mistel- und Sing-
drosseln, Baumpieper, Hausrothschwänzchen, schwefelgelben
Bachstelzen, Hausschwalben, so weit menschliche Wohnungen
hinaufgehen, Segler und Lachtauben, so weit hinauf es hohle
Bäume gibt, nehmen ebensogern ihre Brutorte auf 3—4000
Fuss hohen Bergzügen, als auf den sanften Abhängen der
Vorberge und in der Ebene; nur die strengste Winterkälte
vermag die unter jenen als Standvögel zu betrachtenden Arten
tiefer hinab in die Thäler zu treiben, während die andern
#7
auf den Höhen sogar länger aushalten und die Wanderung
später antreten, als die Individuen ihrer Art, welche in mil-
deren Lagen ihre Aufenthaltsorte gewählt hatten.
Der Ornithologe findet daher immer in dem sonst mono-
tonen höhern Gebirge des Schwarzwaldes den Sommer hin-
durch eine gefiederte Bevölkerung von nicht geringer Man-
nigfaltigkeit. Die Singzeit der Vögel dauert hier länger als
in den Niederungen und oft noch spät im Juli, wo die Sänger
auf dem flachen Lande längst verstummt sind, wiederhallen
die Waldberge von den Stimmen der Drosseln, Buchfinken,
Zaunkönige, Baumpieper und anderer Singvögel.
Der Citronfink ist hier häufig, Kreuzschnäbel ziehen fort-
während in kleinen Truppen in den Fichten- und Fohren-
beständen umher, der Wasserschwätzer belebt die Ufer der
Waldbäche, der Schwarzspecht verräth sich bald durch seine
kreischende Stimme oder durch das weithin schallende Be-
hacken eines Baumes, sowie der Tannenhäher durch sein
heiseres Gekrächze, und nicht selten trifft der Beobachter auf
seinem Wege das Haselhuhn und den Auerhahn, welch’ lez-
terem er, scheut er nicht im Walde die frühesten Stunden
des Morgens und den späten Abend, zur Zeit des Falzens
oft sehr nahe kommen kann.
Selten schweben grössere Raubvögel er diese Wald-
gebirge, und so sehr auch die Lage, die grossen Waldbe-
stände und Felsmassen dieser Gebirgsgegenden jenen Vögeln
sichere und angenehme Aufenthaltsorte zu bieten scheinen,
so wenig machen sie sich dieselben zu Nutzen, die Umge-
bungen der Flussufer und besonders des Rheinstromes allen
andern Orten vorziehend. Nur der Wanderfalke ist in manchen
Felswänden hier eingebürgert mit dem Kolkraben zu finden,
der sich gegen seinen mächtigern Nachbar stets feindliche
Neckereien erlaubt.
In der Herbststrichzeit aber gewinnt die ornithologische
Beschaffenheit der Hochgegenden einen neuen Charakter, in-
dem die Wander- und Strichvögel, hier durchziehend und
oft rastend, wiewohl nur für kurze Zeit zu den steten Be-
wohnern jener Gegenden ihre Schaaren oder kleinere Truppen
48
gesellen, bis sie gegen den Winter auf die kleine Zahl der
ausharrenden Standvögel wiederum zurückfällt.
Geht man nun von den höchstgelegenen Punkten des Lan-
des aus die ornithologische Bevölkerung durch, so findet
man, dass den Gebirgsgegenden weniger Arten ausschliessend
angehören, als dem Rheinthale. Als solche können, indem
sie nur dort und nicht hier brüten und höchstens bis in die
Mittelgebirge herabgehen, angenommen werden: der Tannen-
häher, der dreizehige Specht, die Kreuzschnäbel, der Citron-
fink, der Zeisig, das Auerhuhn, das Haselhuhn und die
Ringdrossel, obgleich leztere meist durchzieht und nur ein-
zelne Paare jährlich hier zur Brut zurücklässt. Bisweilen
bleibt auch der Wasser- und der Wiesenpieper auf den
sumpfigen Hochflächen zur Brut zurück. Mit dem Vorrücken
der Thäler und der Abdachung des Gebirges gegen die
Rheinfläche nehmen zwar die Vögel numerisch zu, demun-
geachtet aber haben diese mittleren Lagen weniger, denselben
ausschliessend angehörige Arten aufzuweisen, als das höchste
Gebirge. m
Es gehören ihnen nur Zipp- und Zaunammer, höchstens
noch der Girlitz an, und diese sind alle halb Stand- halb
Wandervögel. Partiell tritt hier auch das Birkhuhn auf, denn
es gehört ausschliessend den Höhen des Odenwaldes an, und
kommt, vom Neckar aufwärts bis wieder in der Schweiz
nirgend mehr im Lande vor; dagegen ist an seinen Stand-
orten das Haselhuhn, welches auf dem westlichen Abhange
des Schwarzwaldes ähnliche Orte, wie das Birkhuhn im Oden-
walde, gerne bewohnt, nicht mehr vorhanden.
Alle andern, auch im mittleren Gebirge nistenden Vögel
verbreiten sich entweder noch weiter hinab bis in die Ebene,
oder sie gehen auch noch weiter im Gebirge hinauf. Zu den
Arten, welche man dort zuerst brütend trifft, gehören be-
sonders die Würger, die Fliegenfänger, der Goldpirol, Staar,
die Feldlerche, Nachtigall, einige Grasmückenarten, Stein-
schmätzer, Goldammer, Hänflinge, Sperlinge, kleine Bunt-
spechte, Elstern, Feldhühner u. a. m., welche auf den Höhen
nicht brüten.
49
In der Rheinebene endlich treien, neben den oben ge-
nannten, wieder neue Arten auf, die weder den höhern noch
den mittleren Gebirgsgegenden eigen sind. Hieher gehören von
Landvögeln: der Grau- und Rohrammer, Brachpieper, sämmt-
liche hier vorkommende Rohrsängerarten, Blaukehlchen etc.
und alle bei uns brütenden Sumpf- und Wasservögel, deren
nur die einzige Art Waldschnepfe in den Hochgegenden,
und mit seltener Ausnahme der Stockente, des Reihers und
der Beccassine, auch keine weiter in den Gegenden mittlerer
Höhe brütet.
Es stellt sich daher das ornithologische Bild der Rhein-
ebene ganz anders dar, als das der Gebirge, und wie zur
Strich- und Wanderzeit der Vögel im höhern Gebirge fast aus-
schliessend nur. in Landvögeln zufällige Erscheinungen in
grossen Massen getroffen werden, so finden wir sie in den
Ebenen zunächst dem Rheine hauptsächlich auch noch in
Wasservögeln, und weil diese viel bessere Flieger sind als
jene, und nicht so sehr wie sie dem Einflusse der Witterung
unterliegen, so halten sie sich auch nicht so gemessen an
die Strichzeit, sie beleben daher in höherem Grade die Ge-
genden, welche sie besuchen, als die Landvögel dies an
ihren Durchstrichsorten im Gebirge vermögen.
Gleichwohl ist im hohen Sommer der Rhein selbst nur
wenig belebt, und hier sind es dann meist nur die See-
schwalbenarten, welche an das Dasein von Wasservögeln
erinnern; gegen das Spätjahr hin und besonders bei hohem
Wasserstande nimmt aber die befiederte Bevölkerung schnell
zu. An den Ufern stellen sich die Strand- und Wasserläufer-
arten in grossen und kleinen Truppen ein, und grosse Schaaren
wilder Enten und Möven aller Arten ziehen auf dem Rheine
hin und her. Dann aber ist im tiefen Winter wiederum oft
auf die Erstreckung von Tagereisen kein Wasservogel zu
sehen, gleichwie im höchsten Gebirge, wenn Schnee und Kälte
die dort heimischen Vögel verstummen macht oder gar von
ihren rauhen Wohnorten vertrieben hat.
Unter den Zug- oder Strichvögeln erscheinen die nordi-
schen Arten bei weitem am häufigsten; sie sind meistens
4
50
Wasservögel; die flache Sohle des Rheinthales stromaufwärts
verfolgend, finden sie auf ihrem Wege weit geringere Hin-
dernisse, als den südlichen und östlichen Vögeln durch die
Alpenketten im Wege liegen, und diess mag als Hauptgrund
gelten, warum jene gegen diese im Grossherzogthum Baden
so sehr vorherrschen; ein anderer Grund hiervon wird in den
klimatischen Verhältnissen gesucht werden müssen, weil die
südlichen Vögel, einen weniger heissen Sommer aufsuchend,
meist als Wandervögel hier erscheinen, und der Grund, aus
welchem die nordischen Vögel ihr Vaterland verlassen, Winter-
kälte nämlich, die Südländer, wenn sie auch bis zu ihnen
dringt, selten nordwärts treibt.
Die nordischen Vögel erscheinen hier meist in Massen,
manche in grössern oder kleinern Truppen und nur wenige
und seltene Arten einzeln; manche derselben werden uns nur
bei ungewöhnlich strenger und lang andauernder Winter-
kälte zugeführt, wie Schwäne, Schneeammer, Seidenschwänze,
manche andere hingegen, welche im Herbstkleide hier nicht
zu den Seltenheiten gehören, bringen uns nur heisse Sommer,
um sie auch hier im Hochzeitschmucke bewundern zu können,
wie z.B. die sämmtlichen Taucherarten, Horn-, Ohren- und
rothkehlige Steissfüsse. Dagegen treffen wir auch im Spät-
herbste und Winter auf manchen südlichen Vogel, z. B. den
Mauerläufer.
Alle dem Norden angehörigen Arten sind aber im Herbst-
zuge bei weitem häufiger als im Frühjahre, und so gehören
viele Arten, die im Herbstkleide hier ziemlich gemein sind,
im Hochzeitkleide sogar zu den Seltenheiten.
Die Zugvögel aus dem Süden kommen hier selten in grosser
Anzahl, kaum truppweise, meist nur paarweise oder einzeln
vor, und wäre nicht allerwärts die Ausübung der Jagd so
stark im Gebrauche, wodurch denn auch schon manche schöne
ornithologische Beute gewonnen worden ist, so würden wir
über das Vorkommen vieler, nur einzeln und kaum alle fünf
Jahre einmal in unsern Rheingegenden sich zeigenden Arten
im Zweifel sein.
Auch den zahlreichen Entenfängen, welche unmittelbar
51
am Rheine oder in der Nähe dieses Stromes angelegt sind,
haben wir eine grosse Ausbeute von seltenen Wasservögeln
bisher zu verdanken gehabt, und es ist nur zu bedauern,
dass der geringste Theil der von ihnen gelieferten Selten-
heiten in Hände gelangt ist, in welchen ihm eine dauernde
Aufbewahrung wurde.
Betrachten wir die Wanderungsverhältnisse der im Gross-
herzogthume vorkommenden Vögel, so weit die bisher an
verschiedenen Orten in dieser Beziehung gemachten Beob-
achtungen dies vergönnen, so finden wir, dass diejenigen
Arten, welche den Sommer bei uns zubringen, in der Regel
in den obern Rheingegenden früher eintreffen, als in den
untern; manche halten, wenn nicht sehr ungünstige Witterungs-
verhältnisse sie daran verhindern, die Zeit ihrer Ankunft
fast auf den Tag hin ein.
Weniger genau an die Zeit halten sich die eigentlichen
Strichvögel, welche nur im Frühjahre und Herbste unsere
Gegenden besuchen und den Sommer gewöhnlich in nörd-
licheren zubringen.
Wenn auch, wie schon oben angeführt worden, von man-
chen Wandervogelarten eine gewisse Individuenzahl hier
überwintert, so kommen doch die Massen dieser Arten aus
fernern Gegenden zu einer bestimmten Zeit erst an. Die seit
einer Reihe von Jahren gesammelten, keineswegs aber als
erschöpfend zu betrachtenden Beobachtungen über das re-
gelmässige Eintreffen der Wandervögel im Grossherzogthum
Baden sind in der am Schlusse dieser Abhandlung beifolgen-
den Tabelle zusammengestellt.
In manchen Jahrgängen aber erscheinen gewisse Arten
auffallend früh, in manchen eben so spät, oder auch partiell
gar nicht; in diesen beiden lezten Fällen doch nur, wenn
später Frost und Schnee das Vordringen der Vögel er-
schweren, oder wenn manche Truppen den Einwirkungen der
Witterung unterliegen.
Im südlichen Schwarzwalde, dessen Höhen sich oft weit-
hin verflachen, und noch auf 2500-3000 Fuss Meereshöhe
der Feldkultur gewidmet sind, gehen im Allgemeinen die
4%
52
Wandervögel weit höher hinauf, als in den Thälern des nörd-
lichen Schwarzwaldes, dessen lange und schmale Plateaux
‚grösstentheils mit Wald oder mit Torflagern bedeckt sind.
Die ersten Frühjahrsgäste sind immer die Lerchen, rothen
Milane, Thurmfalken, Lochtauben und Störche; die lezten:
Goldpirole, Halsbandfliegenfänger, Wachteln, Dorndreher,
Segler, Turteltauben und Rohrsänger.
Mit dem Einzuge gewisser Wandervogelarten trifft der
Auszug gewisser Strichvogelarten zusammen.
Wenn die rothen Milane eintreffen, ziehen die rauhfüssigen
Bussarde weg, und mit der Ankunft der Lerchen die wilden
Gänse; kommen Schnepfen und Singdrosseln, so ziehen Stock-
enten und Weindrosseln fort und die später ankommenden
Wandervögel treffen kaum noch die Saatkrähe und den
Krammetsvogel.
Vergleichen wir nun die Zahl der Gattungen und Arten
der im Grossherzogthume vorkommenden Vögel mit der Ge-
sammtheit der europäischen Gattungen und Arten, von wel-
chen 81 Gattungen mit 318 Arten hier nachgewiesen sind,
so ergibt sich, dass nur sieben Gattungen, nämlich: Pterocles,
Hemipodius, Porphyrio, Mormon, Sula, Puffinus und Alca und
etwa 96 Arten hier fehlen. Von diesen 96 Arten kommen
jedoch im übrigen Deutschland kaum sechs als Standvögel
und nur etwa 42 als Wander- und Strichvögel vor, und von
diesen gehört wiederum die grosse Mehrzahl unter die zu-
fälligen Erscheinungen auf dem grossen Gebiete aller deut-
schen Länder, welche hier eben so gut schon können vorge-
kommen sein, als anderwärts, nur hat die Beobachtung dies
noch nicht nachgewiesen. F
53
Erste Hauptabtheilung.
BLandvögel.
Erste Ordnuns.
Raubvögel.
I. Aasvogel. Cathartes. (Mlig.).
1. Schmutziger Aasvogel. ©. perenopterus. (Illig.) Gehört
in heissen Sommern zu den seltensten Erscheinungen; in der
Pfalz und am Bodensee ist er schon vorgekommen.
ll. Geier. Vultur. (Linn.).
1. Weissköpfiger Geier. 7. fielvus. (Gm.) Verirrt sich
sehr selten in heissen Sommern in die Rheingegenden. Im
Juni 1834 wurde ein jähriges Männchen bei Sinsheim, unweit
Baden, geschossen und etwa in den gleichen Jahren erlegte
Hr. Apoth. Schmidt in Schliengen ein Exemplar bei Schliengen,
welches er an das Kabinet in Karlsruhe einsandte.
2. Grauer Geier. F, cinereus (Gm.) Nach H. Walchners
Angaben sind im Jahre 1822 mehrere Exemplare dieser Art
am Bodensee beobachtet worden.
IL. Geieradler. Gypaötos. (Storr.).
1. Bärtiger Geieradler. @. barbatus. (Cuvier.) Den Schwei-
zer- und Tyroleralpen angehörend, verstreicht er sich zu-
weilen in kalten schneereichen Wintern in das Becken des
Bodensees.
IV. Falke. Falco. (L.).
a. Edelfalken.
1. Isländischer Falke. F. islandieus. (Lath.) Nach H.
Walchners Beschreibung der Vögel des Bodenseebeckens
soll er in den, Hohenstoffeln und Hohenkrähen umgebenden
Waldungen angetroffen worden sein, auch in der Gegend
von Karlsruhe ist er schon beobachtet worden.
2. Würgfalke. F. laniarius. (Gloger). F. lanarius (Linn.)
Sehr selten auf dem Spätjahrszuge; in der Gegend von Karls-
ruhe wurde er schon auf Krähenhütten bemerkt und erlegt.
54
3. Wanderfalke. F. peregrinus. (Linn.) Im Spätjahre und
Winter nicht sehr selten in den Ebenen, wo er öfters schon
auf Krähenhütten geschossen und in Habichtskörben gefangen
wurde. Im März sucht er die unzugänglichen Felsparthieen
in den Thälern, wo er nistet, z. B. auf dem Reckert- und
Lautenfelsen im Murgthale und auf dem Battert am alten
Schlosse zu Baden, auf.
A. Baumfalke. 7. subbuteo. (Linn.) Von Mitte April bis
Ende October nicht selten in grossen Laub- und Nadelwal-
dungen, am liebsten im Gebirge bis 1500 Fuss Meereshöhe,
wo er nistet, im October in die Ebenen streicht und dann
weiter zieht.
5. Zwergfalke. 2°. aesalon. (Gm.) Nicht sehr häufig und
zu jeder Jahreszeit, doch stets nur in Ebenen und Vorbergen.
Alte Männchen sind selten. Ein Exemplar von Salem, im Jahr
1847 erlegt, befindet sich im Karlsruher Kabinet.
6. Rothfüssiger Falke. F. rufipes. (Beseke). Sehr selten
und nur in den Sommermonaten. Im Mai 1835 wurde ein
Weibchen bei Gernsbach im Mursthale erlegt.
7. Thurmfalke. F.tinnuneulus. (L.) Häufig in allen Eichen-
beständen in den Ebenen, auf alten Schlössern und hin und
wieder in Felswänden an Flussufern nistend, kommt Ende
Februar an, verlässt seine Brutorte im August, zieht in die
Ebenen und verlässt die Rheingegenden mit dem Ende des
October.
8. Röthelfalke. F. tinnunculoides. (Natterer). Aus Süd-
europa selten auf dem Zuge in den Rheingegenden. Nur junge
Vögel wurden bis jezt beobachtet und ein solcher 1818 bei
‚Karlsruhe geschossen.
b. Habichte.
9. Sperber. F. nisus. (L.) Das ganze Jahr hindurch in den
Ebenen und Vorbergen ziemlich häufig, seltener im höhern
Gebirge.
10. Hühnerhabicht. F.palumbarius. (L.) Ueberall verbreitet,
doch nicht ganz häufig, junge Vögel im August und September
in den Ebenen am häufigsten.
55
ec. Adler.
11. Kurzzehiger Adler. F. leucopsis. (Bech.) Im Winter
selten; in den Sommermonaten kommt er jährlich in den
Rheingegenden vor. Mehrere in der nächsten Umgegend von
Karlsruhe theils gefangene, theils geschossene Exemplare
befinden sich ausgestopft in Sammlungen. Vor einigen Jahren
nistete ein Paar bei der Yburg.
12. Fischadler. F. haliaetus. (Linn.) Nicht selten am Rheine
und an den Mündungen seiner Nebenflüsse. Im Spätjahre
verfolgt er oft den Lauf dieser bis auf die Höhen des
Schwarzwaldes. Er nistet in den grösseren Waldungen und
zieht gegen den Winter fort.
13. Weissköpfiger Seeadler. F.leucocephalus. (Linn.) Sehr
selten auf dem Zuge. Ein altes Männchen, welches das zoolo-
gische Museum zu Heidelberg besizt, wurde bei Schwetzingen
erlegt; auch am Bodensee soll 1824 ein Exemplar geschossen
worden sein. Ein junger Vogel meiner Sammlung wurde bei
Knielingen geschossen.
14. Weissschwänziger Seeadler. F. albieilla. (L.) Junge
Vögel werden fast alljährlich am Rheinstrome erlegt; im
Februar und December 1818 und im Dezember 1819 wurden
im Hardtwalde bei Karlsruhe ausgezeichnete alte Vögel ge-
schossen.
15. Schreiadler. 7. naevius. (Linn.) Junge Vögel sind
gleichfalls nicht sehr selten; im Jahre 1820 wurden deren
drei bei Karlsruhe geschossen. Bisweilen nistet er bei uns;
im Jahre 1833 wurde ein alter Vogel mit dem Neste bei
Wässingen ausgehoben.
16. Brauner Adler. F. fulvus. (L.) Ehedem Standvogel
in den weitausgedehnten Gebirgswaldungen. In neuester Zeit
wird er nur noch auf dem Zuge beobachtet, doch fast all-
jährlich in den Rheingegenden erlegt.
17. Goldadler. F. imperialis. (Temm.) Gehört zu den aller-
seltensten Erscheinungen und ist bis jezt nur in jungen Ex-
emplaren beobachtet worden; ein solches befand sich in der
Sammlung des Pfarrers F. J. Martin in Eichsel.
56
18. Gestiefelter Adler. F. pennatus. (Temm.) Scheint hie
und da vorzukommen, aber mit den Jungen des Schreiadlers
oder des rauhfüssigen Bussarden verwechselt zu werden.
Ein altes Weibchen meiner Sammlung wurde im Sommer
1835 nahe bei Karlsruhe geschossen.
d. Milane.
19. Rother Milan. 7. milvus. (Lin.) Einer der häufigsten
Raubvögel. Von Mitte Februar bis Ende October; lieber in
den Ebenen und Vorbergen, als im höhern Gebirge.
20. Schwarzer Milan. F. ater. (Linn.) Ungleich seltener
als der vorige, liebt er besonders die Flussufer und ebenen
Waldungen, wo er, im April ankommend, brütet und im Oc-
tober wiederum wegzieht.
e. Bussarde.
21. Mäusebussard. #. bzteo. (Linn.) Der gemeinste Raub-
vogel in der Ebene, wie im höchsten Gebirge; im Winter
verlässt er dieses und sucht die Thäler und Ebenen.
22. Rauhfüssiger Bussard. F. lagopus. (Linn.) In kalten
Wintern oft häufig, sehr selten im Frühjahre, im Sommer
gar nicht.
23. Wespenbussard. F. apivorus. (Linn.) Ziemlich selten
vom Mai bis October in den Ebenen und Vorbergen; nistend
geht er selten über Höhen von 2500 Fuss.
f. Weihen.
24. Kornweihe. F. pygargus. (Gmel.) Ziemlich selten,
die Flussufer und weiten Ebenen dem Gebirge vorziehend.
Er brütet gerne in Bruchwaldungen; die jungen Vögel ziehen
im Spätjahre meist fort. |
25. Wiesenweihe. Z. cineraceus. (Montagu.) Seltener als
der vorige, und schon zu jeder Jahreszeit an gleichen Aufent-
haltsorten, wie dieser, beobachtet.
26. Blasse Weihe. F. pallidus. (2) Scheint mit der Korn-
oder Wiesenweihe verwechselt zu werden. Er wurde schon in
der Rheingegend bei Karlsruhe mehrmals geschossen. Ein
altes Weibchen schoss ich selbst unweit Rastatt im März
1818.
57
27. Rostweihe. F. rufus. (Linn.) Stets nur in den Ebenen
— in Brüchern nistend, selten überwinternd, häufiger als die
Wiesen-, doch seltener als die Kornweihe.
V. Eule. Strix. (L.).
a. Tageulen.
1. Schneeeule. St. nyetea. (L.) Ihr Vorkommen im Gross-
herzogthum Baden beruht auf einer, im Jahrgange 1825—
1826 des Sylvan enthaltenen allgemeinen Angabe.
2. Sperbereule. St. nisoria. (W.) Höchstselten auf dem
Zuge, wurde sie schon in der Gegend des Bodensees und
bei Schwetzingen geschossen.
3. Zwergeule. St. pygmaea. (B.) Auf dem Schwarzwalde,
namentlich in der Umgegend von Rippoldsau, doch selten. Sie
scheint das ganze Jahr hindurch hier vorzukommen.
b. Nachteulen.
4. Nachteule. St. aluco. (L.) Häufig in grossen Waldungen
bis auf das höchste Gebirge, in alten, hohlen Bäumen nistend.
Standvogel.
5. Goldeule. St. flammea. (L.) Nicht selten in Scheunen,
Kirchen und alten Gebäuden in Städten und Dörfern, in der
Ebene und an den Vorbergen, seltener daselbst in Waldungen,
auf dem höhern Gebirge gar nicht. Standvogel.
6. Steinkäuzchen. St. passerina. (Auct.) Wie die vorige,
doch seit dem lezten Jahrzehnt ungleich seltener geworden.
7. Rauhfüssiger Kauz. St. dasypus. (B.) Sehr selten und
einzeln, bisher nur im Winter beobachtet, z. B. in der Nähe
des Thkehfänges bei Rintheim, im Hochgebirge des Murg-
thales, wo einzelne Paare nisten.
e. Ohreulen.
8. Sumpfeule. St. brachyotus. (Forst.) Auf sumpfigen Wie-
sen, in Brüchern, an Altwassern des Rheins, ein nicht seltener
Standvogel; des Winters in kleinen Gesellschaften nahe am
Wasser gelegene, niedere Buschwaldungen suchend, verlässt
sie die Ebenen nie.
9. Mittlere Ohreule. $t. Otus. (L.) Weit häufiger als die
vorige, liebt sie besonders die grossen Eichen- und Forlen-
waldungen der Ebene, und verlässt als Standvogel auch im
58
Winter selten ihre gewohnten Aufenthaltsorte; im höchsten
Gebirge zeigt sie sich selten und nur im Sommer.
10. Kleine Ohreule. St. seops. (L.) Im Süden Europas sehr
häufig, erscheint sie nur auf dem Zuge am Rhein und gehört
hier zu den seltensten Erscheinungen.
Bei dieser, wie bei den übrigen, hier theils sehr seltenen,
theils noch nicht beobachteten Eulen mag die Verborgenheit
ihres Treibens und die Schwierigkeit, ihrer habhaft zu werden,
die Ursache sein, dass sie dem Ornithologen nicht öfter zu
Gesicht kommen;- denn die Habichtseule und der Bartkauz
kommen gewiss ebenso gut, als sie in andern Gegenden des
südlichen Deutschlands schon beobachtet und erlegt worden
sind, auch in dem Grossherzogthum Baden auf dem Zuge vor.
11. Uhu. St. bubo. (L.) Als Standvogel in neuester Zeit
sehr selten geworden. Die Felsgebirge des Murgthales und
des höhern Schwarzwaldes hatten ihn noch vor nicht langer
Zeit brütend aufzuweisen; jezt erscheint er hier sehr selten
und dort gar nicht mehr zur Brutzeit, und nur auf dem
Zuge noch wird er in allen Landestheilen einzeln ge-
funden.
Zweite Ordnunsz.
Sperlings- Fögel.
VI Würger. Lanius. (L.).
1. Grosser Würger. Z. excubitor. (L.) In Ebenen und Vor-
bergen, in Waldungen, Obstgärten und auf Viehweiden als
Standvogel nicht selten. Auf den höhern Gebirgen erscheint
er sehr selten vorübergehend im Herbste.
2. Schwarzstirniger Würger. Z. minor. (L.) Im Ganzen
selten, in Feldhölzern, an den Rheinufern, im Hardiwalde bei
Karlsruhe, vom Mai bis September. Auf dem Schwarzwalde
nicht.
3. Rothköpfiger Würger. L. rufieeps (B.) Häufiger als
der vorige bei gleicher Art des Vorkommens, gewöhnlich
8 bis 10 Tage früher ankommend.
99
4. Dorndreher. ZL. collurio. (L.) Sehr gemein, überall bis
auf 2500 Fuss Meereshöhe; von Mitte April bis Ende Sep-
tember, oft noch bis in den October.
VH. Rabe. Corvus. (L.).
a. Häher.
1. Eichelhäher. ©. glandarius. (L.) Sehr gemein in allen
Landesgegenden bis auf das höchste Gebirge, hier jedoch
minder häufig als in den Laubwaldungen der Ebene und Vor-
berge. Standvogel.
b. Elstern.
2. Elster. ©. piea. (L.) In den ebenen Waldungen häufig,
an Flussufern und auf Viehweiden; selten über 1500 —2000
Fuss Meereshöhe. Standvogel.
e. Eigentliche Raben.
3. Kolkrabe. ©. corax. (L.) In allen Schwarzwaldsthälern
in Felsen nistend, seltener auf alten Bäumen. Im Winter ver-
lässt er die höheren Gebirge und zeigt sich mehr. in den 'Thä-
lern und Ebenen.
4. Rabenkrähe. C. cornix. (L.) Die Raben- und die Nebel-
krähe, C. cornix und corone bilden nur eine einzige Art.
Meine Sammlung hat eine Reihe von Uebergängen der einen
in die andere aufzuweisen. Die Varietät der Nebelkrähe ist
bei weitem nicht so häufig, als es die schwarze Rabenkrähe
ist. Diese brütet in allen Landesgegenden, schaart sich im
Herbste und durchzieht im Winter in grossen Flügen die
Thäler und Ebenen.
Weissschwingige und weissgefleckte Abänderungen be-
finden sich in mehreren Sammlungen. Im Dezember 1846
wurde unweit Baden ein Exemplar geschossen, bei welchem
die grauen Theile der Nebelkrähe schwarz und die schwarzen
grau sind.
5. Dohle. ©. monedula. (L.) In alten Gebäuden, auf hohen
Thürmen, z.B. auf dem Münster zu Freiburg nistend, im
Spätjahre in grossen Schaaren die Rheinebene und die Vor-
berge durchziehend.
6. Saatkrähe. ©. frugilegus. (L.) Im Winter sehr gemein,
in grossen Flügen auf den Saatfeldern, welche sie oft stark
60
beschädigt; einzeln in manchen Gegenden des Odenwaldes,
am Rheine und am Bodensee nistend. Weisse und weiss-
gefleckte Abänderungen sind schon vorgekommen.
d. Nussknacker.
7. Tannenhäher. C. caryocatactes. (L.) Auf den höchsten
Höhen des Schwarzwaldes Standvogel, doch nirgend so ge-
mein wie der Eichelhäher; im Spätjahr in kleinen Truppen
an Vorbergen, oft sogar in der Ebene. Bei Heidelberg und
in der Fasanerie bei Karlsruhe sind schon mehrmals Exem-
plare dieser Art gefangen und geschossen worden.
Die Alpenkrähe ') und die Steinkrähe sollen sich schon
in das Bodenseebecken verstrichen haben, es fehlen aber
hierüber noch zuverlässige Beobachtungen.
VII. Staar. Sturnus. (L.).
1. Gemeiner Staar. St. varius. (W.) In allen Landes-
theilen bis auf 2000 Fuss Meereshöhe gemein, so weit alte
Eichbestände reichen, in welchen er nistet. Im Herbst schaart
er sich in grossen Flügen und zieht theils nach Süden weiter,
theils in der Rheinebene umher, wo er den Zügen der Krä-
hen und Dohlen folgt und sich gerne mit diesen vermengt.
Zur Brut in den Vorbergen trifft er gewöhnlich mit den
Schnepfen ein.
IX. Hirtenvogel. Pastor. (Temm.).
1. Rosenfarbener Hirtenvogel. P. roseus. (T.) Sehr sel-
ten zur Strichzeit. Im Jahre 1818 wurden einige Exemplare
unter einem Fluge Staaren bei Schwetzingen beobachtet. Im
Jahr 1834 soll ein ganzer Flug dieser Vögel am Rheine ge-
sehen worden sein, und in eben diesem Jahre wurde ein Ex-
emplar bei Heidelberg geschossen, welches sich in dem dor-
tigen zoologischen Kabinete befindet.
1) Nach einer Mittheilung des Rathsherrn Prof. Peter Merian (Be-
richt über die Verhandlungen der naturforsch. Gesellschaft zu
Basel. VII. pag. 91) wurde dieser Vogel im Herbste 1544 in der
Nähe der Stadt Basel getroffen. 6
D. Redakt.
61
X. Drossel. 'Turdus. (Linn.).
a. Walddrosseln.
1. Blasse Drossel. T. pallidus. (Ltb.) Im September 1834
schoss ich in der Aulache bei Muckensturm ein junges $
dieser Art. Wahrscheinlich kommt sie, mit Sing- oder Wein-
drosseln vermischt, öfters bei uns vor.
2. Misteldrossel: T. viseivorus. (L.) Häufig in allen Bandes-
gegenden, am liebsten in den Weisstannenbeständen der Vor-
berge. Der Winter treibt sie aus dem höhern Gebirge in die
Thalsohlen und Ebenen herab. Weissfleckige Abänderungen
kommen bisweilen vor.
3. Singdrossel. T. musieus. (L.) Vom März bis Mitte Oc-
tober häufig bis auf das höchste Gebirge; in gelinden Win-
tern einzeln verweilend. Spätschnee treibt sie oft aus dem
höhern Gebirge wieder in die Thäler.
Weissgefleckte und ganz weisse Abänderungen zeigen sich
zuweilen.
A. Kleine Drossel. T. minor. (T.) Sehr selten auf dem Zuge.
Die Abbildung von Motacilla rhenana in Gmelin’s Natur-
geschichte gehört hierher. Das Individuum, von welchem sie
genommen war, ist aber inzwischen abgegangen, ich sah das-
selbe noch und konnte es vergleichen.
5. Weindrossel. T. iliaceus. (L.) Im März und October ein-
zeln und geschaart durchziehend; meist in Waldungen, selten
auf Felä und Wiesen; höchst selten im höhern Gebirge nistend.
.6. Wachholderdrossel. T. pilaris. (L.) Wie die vorige,
doch mehr auf Feld und Wiesen, meist schon im Februar
ankommend.
7. Schwarzkehlige Drossel. T. atrigularis (Gl.), T. airo-
gularis (Temm.) Höchst selten auf dem Spätjahrsstriche, wurde
‚sie auf dem Schwarzwalde schon in Dohnen gefangen.
8. Ringdrossel. T. torguatus. (L.) Im October und Novem-
ber die Höhen des Schwarzwaldes durchziehend, und auf
dem Wiederstriche im März wird sie häufig in Dohnen ge-
fangen. Einzelne Paare nisten alljährlich auf den Schwarz-
waldshöhen. Weissfleckige Abänderungen kommen hier nicht
selten vor.
62
9. Schwarzdrossel. T. merula. (L.) Standvogel in allen
Landesgegenden, zieht sie im Spätjahre in kleinen Truppen
von dem höhern Gebirge in die Thäler und Ebenen, wo sie
im Winter sich wieder vereinzelt. Durch mehrere aufeinander
gefolgte harte Winter und häufige Nachstellungen der Vogel-
fänger hat diese Art sich ungemein vermindert.
Ganz weisse und gefleckte Abänderungen zeigen sich hin
und wieder.
b. Steindrosseln.
10. Rothschwänzige Steindrossel. 7. saxatilis (L.) Bis-
weilen in den felsigen Gegenden des Schwarzwaldes und
auf alten Burgen in den Rheingegenden, wo sie schon nistend
beobachtet worden ist.
XI. Steinschmätzer. Saxicola. (Bech.).
1. Grauer Steinschmätzer. S. oenanthe. (Bech.) Vom April
bis September auf den sandigen Rücken in der Rheinebene
und den steinigen Hügeln des Kalkgebirges, im Spätjahre in
kleinen Trüppchen auf Feldern, und dann über die Höhen
ns Schwarzwaldes ziehend.
2. Schwarzkehliger Steinschmätzer. $. rubicola. (B.) He
der ersten Frühlingsvögel, von Anfang März bis Ende Oc-
tober häufig in Ebenen und an Vorbergen, nicht über 2000
Fuss Meereshöhe.
3. Braunkehliger Steinschmätzer. S.rubetra. (B.) Erscheint
zu Anfang oder Mitte April, zuerst die Männchen, weit später
erst die Weibchen, und wird nur auf dem Rückstriche his-
weilen auf den höchsten Gebirgshöhen beobachtet. Auf den
Wiesengründen der Rheinebene ist er sehr gemein.
XI. ‚Sänger. Sylvia. (Lath.).
a. Röthlinge.
1. Haus -Rothschwanz. S. tithys. (Lth.) Schon in den
ersten Tagen des Märzmonates hier eintreffend und in allen
Landesgegenden sich ausbreitend, verlässt er uns oft erst im
November. Im Jahre 1834 beobachtete ich noch am 24. Novem-
ber eine kleine Truppe junger Vögel bei der Herrenwiese.
2. Garten-Rothschwanz. S. phoeniceurus. (Lth.) Von Ende
März bis Ende September in Ebenen und Vorbergen. Selten
63
über 2000 Fuss Meereshöhe; besonders häufig in der Um«
gegend von Karlsruhe.
b. Erdsänger.
3. Blaukehlchen. $. szecica. (Lath.) In der Gegend von
Karlsruhe oft schon zu Anfang März an den Flussufern bis
Ende Mai; Anfangs häufig, dann immer seltener werdend,
bringen nur einzelne Paare die Brütezeit hier zu. Im Spät-
jahr oft in Hanf- und Kartoffeläckern.
4. Nachtigall. $. luseinia. (Lath.) Von Anfang April bis
Mitte September in Waldungen und Gärten auf den Ebenen
häufig, doch bei weitem in dem Maasse nicht mehr, wie früher;
in den Thälern immer weniger vordringend, und im Murgthale
bis unterhalb Rothenfels, wo sie noch vor 15 Jahren recht
häufig war, ganz ausgegangen. Sie geht nicht gern über Höhen
von 1000 Fuss.
5. Sprosser. S. philomela. (B.) Hat mit der Nachtigall
. die Zeit der Wanderung gemein, ist aber bei weitem seltener,
und zwar in der Nähe des Rheines mehr, als in den busch-
reichen Thälern des Odenwaldes.
6. Rothkehlchen. $. rubecula. (Lath.) Obwohl in den ersten
Tagen des Märzes ankommender Wandervogel, überwintern
‘alljährlich viele Individuen der Art in buschreichen Wal-
dungen. Im April kommen die meisten zum Vorscheine und
beleben, in manchen Jahrgängen ausserordentlich häufig, die
Waldungenr und Gebüsche oft bis auf das höchste Gebirge.
e. Laubsänger.
7. Natterers Laubsänger. $. Nattereri. (Temm.) Ziemlich
selten in den Buschhölzern am Rheine vom April bis October.
8. Weidensänger. $. rufa. (Lth.) Durch das ganze Land
verbreitet, in jungen Tannenbeständen und niedern Laubwal-
dungen am häufigsten; von Anfang März bis Ende October,
doch bleiben einzelne in gelinden Wintern oft ganz zurück.
9. Fitissänger. S. trochilus. (Lath.) Art des Vorkommens
wie beim vorhergehenden, nur a. er im Gebirge nicht so
weit hinauf wie dieser.
10. Grüner Laubsänger. $. elle (B.) Besonders gern
in jungen Buchwaldungen, doch nirgend häufig, höchst selten
64
über 1500 Fuss Meereshöhe, von Mitte April bis Ende Sep-
tember.
11. Gartenlaubsänger. $. Aypolais. (N.) Erscheint erst zu
Anfang Mai und zieht im August wieder fort; liebt das dichte
Gebüsch und geht nicht in Höhen von mehr als 800 Fuss
hinauf.
d. Rohrsänger.
12. Sumpfrohrsänger. S. palustris. (B.) Von Anfang Mai
bis Ende September nicht sehr häufig im Weidengebüsche
und Röhricht am Rheine; in den Nebenflüssen geht er oft
weit herauf, doch selten über 6—800 Fuss Meereshöhe.
13. Teichrohrsänger. $. arundinacea. (B.) Vom Mai bis
Ende September im Weidengebüsche und hohen Rohre an
den Altwassern des Rheins, auf 'Teichen und in Wallgräben
sehr gemein; auf den Nebenflüssen geht er nicht so weit
gegen das Gebirge hinauf, wie der vorige.
14. Rohrdrossel. $. twrdoides. (M.) Sehr selten im hohen
Rohre an den Altwassern des Rheines; am Bodensee und
in der Nähe von Mannheim wurde diese Art schon beob-
achtet und erlegt.
15. Flussrohrsänger. $. flaviatilis.(W.) Aeusserst selten an
den Ufern des Rheins. Ein im Karlsruher Naturalienkabinete be-
findliches Exemplar wurde nicht weit von da am Rheine
geschossen.
16. Heuschreckensänger. 8. locustella. (Lath.) Kommt
jährlich, wahrscheinlich zu Ende April, in der Rheingegend
an. Bei Daxlanden wurde er von dem verstorbenen Herrn
Forstrath Fischer aufgefunden und mehrere Jahre nachein-
ander bedbachtet. Er mag wohl noch an mehreren andern
Orten vorkommen, allein sein scheues Wesen und sein leiser,
dem Zirpen der Grillen ähnlicher Gesang entziehen ihn leicht
der Beobachtung.
17. Schilfrohrsänger. $. »hragmitis. (B.) Kommt jedes
Jahr, wiewohl selten, in der Umgegend von Karlsruhe vor;
im September trifft man ihn bisweilen in Hanf- und Rüb-
feldern, auch im Gebüsche an Wässerungsgräben.
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18. Binsensänger. $. aquatica. (Lath.) Wie der vorige,
(doch weniger selten.
e. Grasmücken.
19. Sperbergrasmücke. S. nisoria. (B.) Scheint hier sehr
selten zu sein. Ein Exemplar meiner Sammlung wurde in der
Nähe von Karlsruhe geschossen.
20. Klappergrasmücke. $. curruca. (Lath.) In Gärten, im
niedern Gebüsche in den Ebenen und Vorbergen, doch nicht
über 1000 Fuss Höhe, von Anfang April bis Mitte September,
doch nirgend ganz häufig.
21. Fahle Grasmücke. S. einerea. (Lath.) Im Dorngebüsche
und in Zäunen, Obstgärten und niedern Laubwaldungen von
Mitte April bis September sehr häufig; sogar bis zu 3000
Fuss im Gebirge. Im August und September liebt sie beson-
ders den Aufenthalt in Kartoffel-, Hanf- und Hirsenfeldern.
22. Mönchsgrasmücke S$. atricapilla. (Lath.) Nicht minder
häufig wie die vorige, doch liebt sie mehr die Gebirgsgegen-
den, kommt etwas später hier an und zieht auch früher
wiederum weg.
23. Graue Grasmücke. $. hortensis. (B.) Hat die Zeit der
Wanderung und die Aufenthaltsorte mit der vorigen gemein,
doch ist sie nicht so häufig wie diese.
XUL Wasserschwätzer. Cinclus. (Bechst.).
1. Wasseramsel. ©. aquaticus. (B.) Als Standvogel auf
allen Bächen des Schwarzwaldes nicht selten, auf man-
chen, z. B. im obern Murgthale und auf der Schappach ge-
mein. Sie verstreicht sich selten aus dem Gebiete eines Baches,
und verfolgt dessen Lauf thalabwärts nicht weiter, als das
Gebirge ihn einschliesst. Als Seltenheit verdient erwähnt zu
werden, dass vor mehreren Jahren eine am Landgraben bei
Karlsruhe geschossen wurde.
XIV. Bachstelze. Motacilla. (L.).
1. Weisse Bachstelze. M. alba. (L.) Einer der ersten Früh-
lingsboten, erscheint sie hier schon Ende Februar, wiewohl
manche in kleinen Truppen sich zusammenhaltend, an quell-
reichen Orten und Bächen, die nicht leicht zufrieren, über-
9
66
wintern. Im Spätjahre hält sie sich besonders gern auf frisch
gepflügten Aeckern auf. |
Schwarzrückige, weissköpfige und weissgefleckte Ab-
änderungen sind hier schon vorgekommen und befinden sich
in verschiedenen Sammlungen.
2. Gebirgs-Bachstelze. M7. sulfurea.(B.) Sie wird das ganze
Jahr hindurch, und zwar. im Sommer auf den Bächen des
höchsten Schwarzwaldes, im Winter anden grösseren Flüssen,
im Murgthale z. B. angetroffen. Sie hält sich auch im Spät-
jahre und Winter meist paarweise zusammen.
3. Gelbe Bachstelze. M. flava. (L.) Vom April bis Ende
September an den sandigen Ufern der Flüsse, auf feuchten
Wiesen und Viehweiden in der Ebene. Hin und wieder überwin-
tern junge Vögel. Sie geht selten über 1000 Fuss ins Gebirge.
XV. Pieper. Anthus. (B.).
1. Wasserpieper. M.aguaticus. (B.) Im October zeigt er
sich auf den Gebirgshöhen und kommt nur in kalten Win-
tern in die Thalsohlen und Ebenen herab; im März zieht er
wieder nordwärts und nur sehr selten verspäten sich welche
und brüten sodann auf den Schwarzwaldshöhen. Im Frühlings-
kleide ist er hier zu den Seltenheiten zu rechnen.
2. Wiesenpieper. A. pratensis. (B.) Vom September bis
November in kleinen Truppen und grösseren Gesellschaften
häufig auf nassen Wiesen, in Rübfeldern und an Flussufern.
Im Märze auf dem Wiederstriche vorzüglich auf Wiesen und
auf den Hochgründen des Gebirges, wo zur Seltenheit ein-
zelne Paare, sich verspätend, brüten.
3. Rothkehliger Pieper. A. rufogularis. (Brehm.) Obgleich
diese Art nicht allgemein als fest anerkannt ist, so trage
ich doch kein Bedenken, sie hier aufzuführen. Ein Exemplar
meiner Sammlung, welches ich im Monat April 1829 schoss,
ist von A. pratensis so bestimmt verschieden, dass es einer
besondern Art offenbar angehört. Dieser Vogel kommt jedoch
weit seltener hier vor, als jener, mit dem er Lebensart und
Wohnort gemein zu haben scheint. Die Sammlung des ver-
storbenen Herrn Forstraths Fischer hatte auch einen zu dieser
Art gehörigen jungen Vogel aufzuweisen.
67
4. Baumpieper. A. arboreus. (B.) Von Anfang April bis
Mitte October überall gemein. Im Spätjahre sucht er, wie der
Wiesenpieper, in kleinen Truppen vereinigt Rüb- und Klee-
felder. Auch auf den höchsten Gebirgsgründen pflegt er zu
nisten.
5. Brachpieper. A. campestris. (B.). Von Anfang April
bis September auf dürren Haiden und Sandfeldern. Die jungen
Vögel ziehen im September in kleinen Truppen durch die
Felder, wo man sie, auf Bohnenstecken und Hanfstengeln
sitzend, häufig beobachten kann. Er gehört ausschliessend
der Ebene an.
XVI. Lerche. Alauda. (L.).
1. Schneelerche. 4. alpestris. (L.) Höchst selten in kalten
Wintern in den Rheingegenden. Ein im Karlsruher Naturalien-
kabinet befindliches Exemplar soll in der Nähe dieser Resi-
denzstadt geschossen worden sein.
2. Haubenlerche. 4. eristata. (L.) In kalten Wintern trupp>
weise und einzeln auf den Feldern und Landstrassen in den
Ebenen, selten «in den Thaisohlen; im höhern Gebirge gar
nicht. Einzelne Paare nisten in der Ebene.
3. Baumlerche. 4. arborea. (L.) Von Ende Februar oder
Anfang März bis Ende October, meist in kleinen Trüppchen,
häufig in den Ebenen und Vorbergen, doch selten im höhe-
ren Gebirge.
A. Feldlerche. A. arvensis. (L.)' Kommt Mitte bis Ende
Februar schaarenweise in den Ebenen an und verlässt diese
wieder zu Anfang November. Kleine Gesellschaften dieser
Art überwintern jedes Jahr in den Ebenen. Nur in den oberen
Landestheilen brütet sie auf Feldern, die über 2000 Fuss hoch
gelegen sind, am westlichen Abhange des Schwarzwaldes geht
sie in den Thalsohlen nicht bis über 6— S00 Fuss hinauf. Weisse
und isabellfarbene Abänderungen kommen hier schon vor.
5. Kalanderlerche. A. calandra. (L.) Höchst selten auf
dem Spätjahrszuge unter Feldlerchen, wurde sie schon in
der Pfalz gefangen.
XVIM. Flüevogel. Accentor. (B.).
1. Braunelle. 4. modularis. (Koch.) Vom März bis October
y9#
63
häufig und allgemein verbreitet. Nicht selten überwintert sie
in den Niederungen.
XVIl. Ammer. Emberiza. (L.).
a. Strauchammert.
1. Grauammer. F. miliaria. (L.) Von Ende März bis Mitte
September auf grossen, freien Wiesen, Feldern, besonders
gern auf Bäumen an Feldwegen. Im höhern Gebirge nie;
am Saume der Vorberge schon sehr selten. Bisweilen über-
wintert er in kleinen Trüppchen in der weiten Ebene und
kommt bei starkem Schnee in die Dörfer.
2. Goldammer. E. eitrinella. (L.) Gemeiner Standvogel,
doch selten über 2000 Fuss im Gebirge. Im Winter schaart
er sich oft zu grossen Flügen, durchzieht die Thalsohlen und
Ebenen, und kommt bei Frost und Schnee in Städte und
Dörfer.
3. Zaunammer. E. eirlus. (L.) Von Ende März bis in den
October häufig an den Abhängen der Vorberge in Wein-
bergen und Baumgärten, nie in den Waldungen, Ebenen und
auf den höhern Bergen.
4. Gartenammer. E. hortulana. (L.) Selten auf dem Zuge
in der Rheinebene, im Gebirge nie.
5. Zipammer. E. cia. (L.) Gleich dem Zaunammer die
Ebenen meidend, von Mitte März bis October häufig in den
Vorbergen des Murgthals; bis zu 2500 Fuss im Gebirge
während der Sommermonate; in den übrigen Schwarzwalds-
thälern zicht oder sehr selten; häufig im Neckarthale bei
Heidelberg. Einige bleiben den Winter über in den Thal-
sohlen, andere ziehen im October fort.
6. Rohrammer. Z. schoenielus. (L.) Häufig an den Ufern
des Rheins und seiner grössern Nebenflüsse, geht er an diesen
selten weiter als bis an den Saum des Gebirges hinauf, im
Herbste in kleinen Trüppchen in Hirse-, Lein- und Hanf-
feldern. Der grösste Theil dieser Truppen überwintert hier
an den Altwassern des Rheines.
b. Spornammern.
7. Schneeammer. E. nivalis. (L.) In sehr kalten Wintern
einzeln und in kleinen Trüppchen in den Rheingegenden; 1829
69
sollen deren bei Karlsruhe beobachtet worden sein; 1818
wurden einige Exemplare bei Heidelberg geschossen.
XIX. Fink. Fringilla. (L).
a. Erdfinken.
1. Schneefink. F.nivalis.(L.) Den Schweizer - und Tyroler-
Alpen angehörend, kommt er höchst selten in kalten Wintern
und bei tiefem Schnee an die Ufer des Bodensees.
b. Edelfinken.
2. Buchfink. F. eoelebs. (L.) Der gemeinste hier einhei-
mische Vogel und überall verbreitet; im Winter sich schaarend,
sucht er mit den Goldammern bei Schnee und strenger Kälte
die Dörfer und Landstrassen. Die Weibchen sind meist be-
sonders geschaart und erscheinen oft weit später als die
Männchen an den Orten, wo sie gewöhnlich zu brüten pflegen.
Weissgefleckte, fahle und dunkle Abänderungen kommen
hier bisweilen vor.
3. Bergfink. F. montifringila. (L.) Gewöhnlich in Jahr-
gängen, in welchen die Buchmast gedeiht, in den Buchbe-
ständen in ungeheuer grossen Flügen, die im eigentlichen Sinne
des Wortes die Sonne verfinstern; sonst nur einzeln oder
in kleinen Gesellschaften vom October bis März; höchst selten
verspäten sich einzelne Paare über die Brütezeit in den Na-
delwaldungen des höhern Schwarzwaldes.
e. Sperlinge.
4. Haussperling. F. domestica. (L.) Sehr gemein in Dör-
fern und Städten der Ebene, nimmt er gegen das Gebirge
an Häufigkeit immer mehr ab und geht in den Schwarzwalds-
thälern selten über 1500 Fuss; auf den Schwarzwaldplateaux
selten und dann nur einzeln zur Herbstzeit über 2000 Fuss
Meereshöhe.
Weisse, fahle, schwärzliche und weissschwingige Ab-
änderungen sind schon verschiedentlich vorgekommen,
5. Feldsperling. Z. eampestris. (Schrk.) Sehr gemein in
der Nähe von Ortschaften in Baumgärten, Hägen, im Gebüsch
an Flussufern und auf Feldern. Gleich wie der vorige hält
er sich vom höhern Gebirge fern.
6. Steinsperling. F. petronia. (L.) In der Gegend des Bo-
70
densees und im obern Rheinthale einzeln in alten Burgen,
Mauern und kahlen Felsgegenden, wo er bisweilen brütet,
in kalten Wintern daselbst auch in der Ebene.
d. Kernbeisser.
7. Kirschfink. F. eoccothraustes. (M.) Häufig in den Gärten
und Waldungen um Karlsruhe, zur Brütezeit nicht über 1000
Fuss im Gebirge; im Spätjahre und Winter geschaart, liebt
er besonders Buchbestände und kommt bis 3000 Fuss ins
Gebirge. Manche ziehen im Winter fort.
e. Gimpel.
8. Blutfink. F. pyrrhula. (L.) Durch alle Landestheile
ziemlich häufig verbreiteter Standvogel. Im Winter schaart er
sich und verlässt bei tiefem Schnee die höhern Gebirgs-
gegenden.
Weisse und schwarze Abänderungen kommen vor, so wie
die grössere und kleinere Abänderung der Art, welche von
manchen für Artverschiedenheit gehalten wird.
f. Girlitze.
9. Grüner Girlitz. I. serinus. (L.) Ein vor 15—20 Jahren
noch selten gewesener, in neuester Zeit aber bis auf 2000 Fuss
hohen Gebirgen gemein gewordener Wandervogel, liebt er
besonders die mit Reben bepflanzten Vorberge und hat sich
erst seit dem Jahre 1818 in den Gärten um Karlsruhe ein-
gebürgert. Er kommt Ende März oder Anfangs April an und
zieht im October wieder weg; in gelinden Wintern bleiben
jedoch nicht selten kleine Truppen, meist junge Vögel, in den
Rebbergen nahe an Flüssen zurück.
g. Hänflinge.
10. Grünling. 7. chloris. (M.) In den meisten Landestheilen
sehr gemeiner Standvogel, im höhern Gebirge jedoch nur
zur Strichzeit im September und October. Im März und An-
fangs April oft noch geschaart, wird er nicht selten den
Forstkulturen sehr schädlich.
11. Bluthänfling. F. cannabina. (L.) In der Ebene und am
Saume des Gebirges häufiger Standvogel; gerne auf Haiden,
doch nicht über 1800 Fuss im Gebirge. Im Winter geschaart
die Ebenen durchstreifend.
1
h. Zeisige.
12. Leinzeisig. F. linaria. (L.) Vom November bis Ende
März oft in grossen Flügen in Birkenwaldungen und auf Fel-
dern in den Ebenen und Vorbergen. Höchst selten lassen
sich einzelne Paare hier von der Brütezeit überraschen.
13. Bergfink. F. montium. (T.) Höchst selten auf dem
Zuge, am Oberrheine beobachtet und gefangen. Im Spätherbst
1847 in kleinen Truppen im vordern Murgthale.
14. Gelbschnäbliger Fink. F. flavirostris. (L.), (F. borea-
lis, F. Holböllii). In kalten Wintern flugweise auf dem Felde,
am Waldsaume, auf jungen Schlägen. Häufig erschien er mit
dem gemeinen Leinzeisig im Winter 1847 auf 48.
15. Distelfink. F. carduelis. (L.) Allgemein verbreiteter
Standvogel, in manchen Gegenden aber in neuester Zeit ziem-
lich selten geworden. Im Frühjahre bis auf das höchste Ge-
birge, zieht er im Winter in kleinen Flügen, oft mit Hänf-
lingen oder Erlenzeisigen vermischt, in den Ebenen und am
Saume des Gebirges umher.
16. Citronenfink. F. eitrinella. (L.) Einheimisch auf den
höchsten Höhen des Schwarzwaldes von den Plateaux bei
St. Blasien bis zum Murg- und Enzthale, kommt er im Win-
ter oft in ziemlich grossen Flügen in die Vorberge herab, wo
er besonders junge Fichtenpflanzungen und Rebbherge auf-
sucht; in die Ebenen verstreicht er sich nur äusserst selten
und einzeln.
17. Erlenzeisig. F. spinus. (L.) Während des Winters in
grossen Flügen in Erlenbrüchern in der Ebene oder in Bir-
kenwaldungen in den Vorbergen; im Sommer nistet er auf
den höchsten Gebirgen, meistens mehrere Paare zusammen,
wie die Staaren, und zieht die Fichtenbestände, wo er sich
am liebsten in den höchsten Gipfeln herumtreibt, jeden an-
dern vor.
i. Hakenfinken.
18. Hakenkernbeisser. F. enueleator. (M.) Scheint nur ein
höchst seltener Wintergast zu sein. Vor vielen Jahren wurde
er in den Forlenbeständen der Schwetzinger Hardt, nach
72
Ausweis eines in einer alten Sammlung befindlichen jungen
Vogels geschossen.
XX. Kreuzschnabel. Loxia. (L.).
1. Weissbindiger Kreuzschnabel. L. taenioptera. (Gl.) Erst
seit dem Jahre 1826 in Deutschland häufiger bemerkt, kommt
er, wiewohl nur selten, mit Fichtenkreuzschnäbeln zur Strich-
zeit in den Nadelwaldungen der Schwarzwaldplateaux vor.
Im strengen Winter des Jahrs 1829 kam er bis in die Vor-
berge des Murgthals, in die daselbst befindlichen kleinen
Lerchenbestände herab.
2. Fichtenkreuzschnabel. L. eurvirostru. (L.) Einheimisch
in den ausgebreiteten Fichtenwaldungen des Schwarzwaldes,
kommt er nur in sehr strengen Wintern in die Nadelholz-
bestände der Vorberge und in die grossen Forlenwaldungen
der Ebene herab. In den Jahren 1817 und 1822 erschien er
in grossen Flügen in dem Parke bei Karlsruhe und in der
Schwetzinger Hardt.
3. Kiefernkreuzschnabel. L. pytiopsittacus. en Un-
gleich seltener als der vorige, habe ich ihn nur zweimal,
nämlich im Winter 1826 auf 27, wo er in den Lerchenbe-
ständen auf dem Mittelberge, und im Winter #829, wo er
an gleichen Orten nahe bei Michelbach im Murgthale ge-
schossen wurde, erhalten.
XXI. Meise. Parus. (L.).
a. Waldmeisen.
1. Haubenmeise. P. eristatus. (L.) Gemeiner Standvogel
in allen Nadelwaldungen bis auf die höchsten Schwarzwalds-
gebirge, liebt sie doch vorzüglich die jungen Weisstannen-
bestände in den Einhängen der Thäler, und besucht von hier
aus auch strichweise die Laubholzbestände. ‚®
2. Sumpfmeise. P. palustris. (L.) Gemeiner Standvogel
in den Waldungen der Vorberge, geht sie selten über 1500
Fuss im Gebirge hinauf, liebt überhaupt nur den Saum und
lichte Stellen in den Waldungen, und in den Ebenen weniger
die niedern Buschwaldungen als junge Laubholzhochwald-
bestände.
73
3. Tannenmeise. P. ater. (L.) Von den höchsten Schwarz-
waldshöhen bis an den Saum der Vorberge, so weit die Na-
delholzbestände herabgehen, sehr gemeiner Standvogel, doch
selten in den Forlenwaldungen der Ebene.
4. Kohlmeise. P. major. (L.). Ueberall gemeiner Stand-
vogel, wird sie im Herbste auf Meisenhütten besonders in den
Vorbergen in grosser Menge gefangen.
5. Blaumeise. P. coeruleus. (L.) Weniger gemein als die
vorige, liebt sie besonders Feldhölzer, Obstgärter und zieht in
Waldungen die Laubholzbestände den Nadelholzbeständen vor.
b. Langschwänzige Meisen.
6. Schwarzmeise. P. caudatus. (L.) In Ebenen und Vor-
bergen ein häufiger Standvogel, der sich meist in kleinen Ge-
sellschaften zusammenhält, Obstgärten und Laubholzbestände,
besonders. deren. Saum. läuche und im Winter die Gärten
in vu Ortschaften besucht.
a c. Bartmeisen.
R. Eüropäische Bartmeise. P. biarmicus. (L.) Nur auf dem
Zuge, am Unterrheine und am Bodensee schon beobachtet;
eine Zeichnnng von einem, vor vielen Jahren hier erlegten
Exemplare bestätigt diese Beobachtung.
Er d. Spitzschnählige Meisen.
8. Beutelmeise. P. pendulinus. Sehr selten im Bodensee-
becken; ein altes Männchen in einer Sammlung in Efringen
wurde daselbst erhalten.
XXU. Kleiber. Sitta. (L.).
1. Bläulicher Kleiber. 8. caesia. (M.) Gemeiner Stand-
vogel in den Eichwaldungen der Ebene, wie in den Buch-
beständen der Vorberge. Nur zur Strichzeit im höhern Ge-
birge und in Nadelholzbeständen, doch selten über 3000 Fuss
Meereshöhe.
Weissköpfige, ganz weisse und fahle Abänderungen wurden
schon in der Umgegend von Karlsruhe geschossen.
XXIH. Mauerläufer. Tichodroma. (Illig.).
1. Rothflügliger Mauerläufer. T. phoenicoptera. (T.) Sel-
tener Zugvogel, meist im November an den Mauern alter
Schlösser. Am alten Schlosse zu Baden und am Schlosse
74
Eberstein wurde er schon mehrmals in der Strichzeit ge-
schossen, auch schon zweimal im Hochzeitkleide an der
Schlossruine zu Heidelberg, bei Ziegelhausen und in Freiburg.
XXIV. Baumläufer. Certhia. (L.).
1. Gemeiner Baumläufer. ©. familiaris. (L.) Häufiger Stand-
vogel an gleichen Aufenthaltsorten wie der Kleiber, doch
zur Winterszeit gerne in Forlen- und Lerchenbeständen.
Gleich häufig kommen die von Brehm als zwei verschie-
dene Arten charakterisirten Abänderungen dieser Art vor,
doch trifft man im März und April ungleich mehr Exemplare
von C. brachydaciyla Br., als von ©. familiaris an.
XXV. Schlüpfer. Troglodytes. (K.)
1. Zaunschlüpfer. T. punetatus. (Br.) Ziemlich häufiger,
jedoch in neuester Zeit auch seltener gewerdener Standvogel
bis auf die höchsten Schwarzwaldshöhen, von welchen er je-
doch im Winter bei tiefem Schnee in die Thäler herabkommt,
macht er sich in den Wintermonaten durch seinen Gesang
bemerkbarer, als andere Singvögel.
XXVI Goldhähnchen. Regulus. (K.).
1. Safranköpfiges Goldhähnchen. R. flavieapilkes. (N.) Sehr
gemein in Nadelholzbeständen von den höchsten Schwarz-
waldshöhen bis in die Ebene herab, und auch im strengsten
Winter an seinem gewöhnten Wohnorte bleibend.
2. Feuerköpfiges Goldhähnchen. R. ignieapillus. (N.) Weit
seltener als die vorige, scheint diese Art im hohen Schwarz-
walde nicht vorzukommen. In den Waldungen um Karlsruhe
nicht selten und gleichmässig in den Laub- und Nadelholz-
beständen verbreitet.
XXVU. Seidenschwanz. Ampelis. (L.).
1. Europäischer Seidenschwanz. 4. garrulus. (L.) Nur in
sehr kalten Wintern in der Rheinebene und am Saume des
Gebirgs, wo er Vogelbeer-, Hollunder- und Wachholder-
gebüsch aufsucht; im Jahre 1822 in grossen Truppen bei
Karlsruhe und Heidelberg, im Jahre 1829 einzeln bei Baden
und im Mursthale.
XXVM. Pirol. Oriolus. (L.).
1. Goldpirol. ©. galbula. (L.) Von Ende April bis Ende
[6]
August häufig in Eichbeständen und Erlenbrüchen; im Ge-
birge geht er nicht über 5—600 Fuss hoch, ausser zur Strich-
zeit. Mitte September 1830 traf ich ein junges Männchen auf
Waldkirschbäumen tief im Gebirge in 2600 Fuss Höhe.
XXIX. Fliegenfänger. Muscicapa. (L.).
1. Halsbandfliegenfänger. M. collaris. (B.) Von Ende April
bis September in Eichwaldungen der Ebene und der Vorberge.
Selten über 1000 Fuss Höhe; überall nur einzeln, meist auf
dürren, aus den Gipfeln hoher Eichen hervorstehenden Aesten.
2. Trauerfliegenfänger. M. luctuosa. ('T.) Gleichen Aufent-
halts wie der vorige, kommt einige Tage früher an, ist recht
häufig, liebt besonders auch Obstgärten und besucht im
Herbste die Weinberge, wo er oft bis Ende September ver-
weilt. Ganz alte, schwarzrückige Vögel sind jedoch hier
selten.
3. Gefleckter Fliegenfänger. M. grisola. (L.) Sehr häufig
in den Eichenbeständen um Karlsruhe, in Alleen, auf Obst-
bäumen, oft in den Fichtenwaldungen im höhern Gebirge;
kommt Mitte bis Ende April an, geht im Spätjahre gerne in
Weinberge und zieht Ende September wieder fort.
XXX. Schwalbe. Hirundo. (L.).
1. Uferschwalbe. ZZ. riparia. (L.) Von Ende April bis
Mitte August in grossen Truppen häufig am Rheine und am
Saume des Gebirges, wo sie an steilen Abhängen des Lösses,
oft in sehr grossen Gesellschaften nistet.
2. Hausschwalbe. H. urbica. (L.) Sehr gemein vom An-
fang April bis Ende September, oft bis Mitte October in allen
Landestheilen, und auf dem höchsten Gebirge so weit hinauf,
als sie noch Häuser trifft, wo sie ihr Nest anbringen kann;
‘doch zieht sie die Ebene und besonders am Wasser gelegene
Orte vor. Ehe sie wieder fortzieht, schaart sie sich in Flügen
von vielen Hunderten auf Thürmen und Dächern in Städten
und Dörfern.
Ganz weisse Abänderungen sind hier schon vorgekommen.
3. Rauchschwalbe. H. rustica. (L.) Von Ende März bis
Mitte October an gleichen Orten wie die vorige, doch schaart
76
sie sich vor ihrer Abreise weniger wie sie in grosse Flüge,
sondern wandert meist in kleinen Truppen wieder aus.
Weisse und fahle Abänderungen befinden sich in mehreren
Sammlungen. .
XXXI Segler. Cypselus. (Illig.).
1. Mauersegler. ©. murarius. (Temm.) Erscheint gewöhn-
lich erst Ende April und wandert im August wieder aus. In
kleinen Truppen schwärmt er, besonders des Abends, in der
Luft umher; nistet in Mauerlöchern, seltener in hohlen Bäu-
men. Er geht bis auf die höchsten Schwarzwaldshöhen und
ich sah ihn noch hoch über dem Feldberge streichen. 5
2. Alpensegler. C. melba. (Mlig.) Von den Alpen herab
durchstreicht er das Becken des Bodensees und ward schon
am Dome zu Konstanz beobachtet.
AXXXH. Ziegenmelker. Caprimulgus. (L.).
1. Punktirter Ziegenmelker. ©. punetatus. (M. u. W.) Von
Ende April bis Ende September nicht selten in Laub- und
Nadelwaldungen der Ebene und Vorberge, geht er in einzelnen
Paaren bis aufs höchste Gebirge.
XXXIH Racke. Coracias. (L.).
1. Blaue Racke. ©. garrulus. (Brn.), ©. garrula. (L.) Ein
seltener Sommergast und meist nur einzeln; in früheren Jahren
haben alljährlich einige Paare im Käferthaler Walde unweit
Mannheim genistet; bei Karlsruhe, bei Pforzheim wurde sie
schon mehrmals, und ein sehr schönes Exemplar meiner Samm-
lung im Mai 1837 bei Iffezheim geschossen.
XXXIV. Bienenfresser. Merops. (L.).
1. Europäischer Bienenfresser. M. apiaster. (L.) Sehr
selten und nur einzeln auf dem Zuge, mehr in der Gegend
des Bodensees als rheinabwärts.
XXXV. Eisvogel. Alcedo. (L.).
1. Gemeiner Eisvogel. 4. ispida. (L.) Standvogel an allen
Gewässern bis auf 2000 Fuss im Gebirge; im Winter mehr
an den Mündungen der Flüsse, doch immer nur einzeln.
XXXVI Kuckuck. Cuculus. (L.).
1. Gemeiner Kuckuck. ©. canorus. (L.) Einzeln, jedoch
nicht selten in Laubwaldungen der Ebene, seltener im Gebirge,
CK
in welchem er oft bis auf die höchsten Plateaux ansteigt.
Die Zeit seiner Ankunft fällt in der Regel auf den 10. April,
seiner Abreise in die Mitte des September.
XXXVO. Specht. Picus. (L.).
1. Schwarzspecht. P. martius. (L.) Nur in grossen zu-
sammenhängenden Waldungen und nirgend häufiger Stand-
vogel; am liebsten in den Weisstannenbeständen auf 1000 —
2500 Fuss Meereshöhe.
2. Grosser Buntspecht. P. major. (L.) In allen Gegenden
und Höhen häufig verbreiteter, doch seit mehreren Jahren
weit seltener gewordener Standvogel; besonders gerne hält
er sich in Eichwaldungen und des Winters in Obstgärten auf.
3. Mittlerer Buntspecht. P. medius. (L.) Weniger häufiger
Standvogel als der vorige, und an gleichen Aufenthaltsorten,
geht er doch im Gebirge selten über 2000 Fuss hinauf und
meidet die Nadelholzbestände.
4. Weissrückiger Specht. P. Teuconotus. (B.) Höchst sel-
tener Standvogel, wurde er im Sommer schon bei Karlsruhe,
ein altes Weibchen auf dem Schwarzwalde bei Rippoldsau
und ein schönes Männchen meiner Sammlung im Februar 1832
in einem lichten Buchenbestand im untern Murgthale ge-
schossen; im höhern Gebirge kommt er mehr vor.
5. Kleiner Buntspecht. P. minor. (L.) An den nämlichen
Orten wie der mittlere Buntspecht, hält er sich im Winter
besonders gerne in Obstgärten und in den Ebenen, wo Hopfen-
bau getrieben wird, auf den in Haufen zusammengestellten.
Hopfenstangen auf.
6. Dreizehiger Specht. P. tridaetylus. (L.) Nur auf den
Höhen des Schwarzwaldes einheimisch, jedoch selten, in den
Ebenen aber bis jezt noch nicht beobachtet, vertritt er gleich-
sam die Stelle des mittleren und kleinen Buntspechtes, denn
we diese beiden Arten aufhören, beginnt der dreizehige Specht
zu erscheinen.
7. Grauspecht. P. canus. (Gm.) In Laubwäldern ziemlich
häufiger Standvogel, und nur bis auf 2000 Fuss im Gebirge;
zur Winterzeit gerne an Obstbäumen, an Scheunen und an
Schöpfen in den Ortschaften.
78
8. Grünspecht. P. viridis. (L.) Weniger häufig wie der
vorige, kommt er öfter in Nadelwaldungen vor, wie dieser,
liebt aber besonders alte Weiden auf Viehtriften und die
Eichenbestände in den Ebenen und Vorbergen, geht jedoch
im Gebirge höher hinauf, als der Grauspecht.
XXXVIE. Wendehals. Jynx. [Yunx] (L.)
1. Gemeiner Wendehals. J. torgquilla. (L.) Von Anfang
April bis Mitte September in Ebenen und Vorbergen, wo er
besonders Eichenbestände und Obstgärten aufsucht, häufig;
im Gebirge kaum über 1500 Fuss.
XXXIX. Wiedehopf. Upupa. (L.).
1. Gemeiner Wiedehopf. U. epops. (L.) Von Anfang April
bis Mitte September nicht gerade häufig auf Viehweiden und
in lichten, alten Eichbeständen. Im Gebirge über 1000 Fuss
nur zur Zeit der Wanderung.
Dritte ®@ rdnung.
Taubenartige Fögel.
XL. Taube. Columba. (L.).
1. Felstaube. ©. livia. (Auct.) Im wilden Zustande nur
auf dem Zuge; bisweilen mit ©. oenas vermischt. Im Spät-
jahre 1822 beobachtete ich einen grossen Flug dieser Tauben
in einem Bruche bei Walldorf, wovon ich ein in meiner
Sammlung befindliches Männchen schoss.
2. Hohl-, Lochtaube. C. oenas. (L.) Gewöhnlich von An-
fang März bis in den October und von der Ebene bis auf
den hohen Schwarzwald verbreitet; in gelinden Wintern oft
hier zurückbleibend.
3. Ringeltaube. C. palumbus. (L.) Wandervogel wie die
vorige, liebt sie besonders die Weisstannenbestände der mitt-
leren Berghöhen und überwintert gleichfalls bisweilen.
4. Turteltaube. ©. turtur. (L.) Von Ende April bis Mitte
September in der Ebene bis’in die Vorberge, selten jedoch
über 1500 Fuss; auf dem höheren Schwarzwalde gar nicht. Im
August schon schaart sie sich und wandert, den Hanf- und
Mohnfeldern nach, durch die Ebene.
79
Vierte ®rdnunzg.
Hühnerartige Wögel.
XLI. Fasan. Phasianus. (L.).
1. Gemeiner Fasan. P. eolchicus. (L.) In den Niederwal-
dungen der Ebene vieler Orten, wo er von den Jagdinhabern
gehegt wird, häufiger Standvogel, verstreicht er sich in den
Vorbergen oft bis auf 1000 Fuss Höhe.
Weisse und weissgescheckte Abänderungen kommen auch
im Freien vor.
XLH. Wealdhuhn. Tetrao. (L.).
| a. Vielweibige.
1. Birkhuhn. T. tetrix. (L.) Soll in der lezten Hälfte des
vorigen Jahrhunderts noch in mehreren Schwarzwaldstkälern
vorgekommen sein; beim Kaltenbronnen sogar auf 3000 Fuss
Meereshöhe. Hier wurde der lezte Hahn im Jahre 1775 von
dem höchstseligen Grossherzoge Karl Friedrich geschossen.
Jezt ist sein Vorkommen auf den Odenwald beschränkt,
und dort ist er in manchen, den Herren Markgrafen von Baden
gehörenden Jagden ein nicht seltener Standvogel.
Obgleich im ganzen Odenwalde Auer- und Birkwild zu-
sammen vorkommen, so sind doch noch keine Mittelhühner
bemerkt worden, und demnach scheint die von Gloger ange-
fochtene Art des T. medius doch mehr als ein blosser Bastard
von T. urogallus und tetrix zu sein.
2. Auerhuhn. 7. urogallus. (L.) Auf dem ganzen Schwarz-
walde und Odenwalde verbreitet, an manchen Orten recht
häufig, geht er im Schwarzwalde nicht so tief in die Thäler
oder Vorberge herab, wie dort. Im Herbste, besonders bei
recht dichtem Nebel, verstreicht er sich bis in die Ebene
hinab; so wurde ein Hahn im Hardtwalde bei Karlsruhe
erlegt.
Die rauhesten Höhen des Schwarzwaldes verlässt er übri-
gens nicht, auch nicht beim tiefsten Schnee und bei der
strengsten Kälte. Im Frühjahre stellt er sich an gewissen
Plätzen zur Falz ein und hier ist besonders die Umgebung
s0
der Herrenwiese und des Kaltenbronnens ein ergiebiges von
‚dem Grossherzoge oft besuchtes Jagdrevier.
b. Baumhühner.
3. Haselhuhn. 7. bonasia. (L.) Auf den Höhen und Vor-
bergen des Schwarzwaldes nicht ganz häufiger Standvogel;
im Odenwalde ausgerottet; in die Ebene nur selten sich ver-
irrend, wird ihm durch Schlüpfstellen überall so nachge-
trachtet, dass seine gänzliche Ausrottung zu befürchten steht.
ce. Schneehühner.
4. Alpenschneehuhn. T. lagopus. (L.) Sein Vorkommen im
Grossherzogthum ist problematisch. In das Becken des Boden-
sees soll es in stürmischen Wintern verschlagen werden.
In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden mit diesem
und mit dem Steinfeldhuhn Versuche der Einbürgerung in der
Umgegend von Kaltenbronnen gemacht, sie sind jedoch nicht
geglückt.
XLIH. Feldhuhn. Perdix. (Lath.).
a. Repphühner.
1. Steinfeldhuhn. P. saxatilis. (B.) Wird nur in Bezug
auf die voranstehende Bemerkung hier aufgeführt.
2. Rothes Feldhuhn. ?. rufa. (Lth.) Auch dieses Feld-
huhn ist nur durch Verpflanzungsversuche hierländisch ge-
wesen (im Neckarthale auf den Gütern des Grafen von Helm-
städt), allein wieder in Abgang gekommen.
3. Graues Feldhuhn. P. einerea. (Lath.) Auf den ausge-
dehnten Feldern der weiten Rheinebene häufiger Standvogel,
selbst auf den grösseren Feldern auf dem Rücken des Schwarz-
waldes nicht selten; zur Herbstzeit am liebsten in den Wein-
bergen, und dann oft in Gesellschaften von 30—50 Stücken
umherziehend, wobei es sich oft in die höchsten Waldgegen-
den verirrt und so ermattet, dass es mit den Händen er-
griffen werden kann. Auf dem Höhenzuge der Hornisgründe
wurden schon in 3500 Fuss Höhe mehrmals einzelne und meh-
rere zusammen in Schlüpfen gefangen.
Weissgescheckte Abänderungen zeigen sich manchmal;
eine solche mit weissem Halsbande befindet sich in meiner
Sammlung.
51
b. Wachteln.
4, Schlagwachtel. P. eoturnix. (Lth.) Von de April bis
Mitte, oft bis Ende October, in manchen Jahren strichweise
sehr selten, in manchen sehr häufig auf den Feldern der
Ebene und Vorberge; im September zieht sie den Haferfeldern
nach und verirrt sich auf dem Rückstriche oft in die hohen
Waldgründe; so wurde sie schon auf den Höhen des Feld-
bergs und der Hornisgründe bemerkt. Einzelne überwintern
bisweilen.
- Weissgefleckte Abänderungen kommen, höchst selten je-
doch, vor.
Zweite Hauptabtheilung.
Sumpfvögel.
Fünfte Ordnung.
Alectoriden.
XLIV. Sandhuhn. Glareola. (Briss. )
1. Halsbandsandhuhn. @. torquata. (M.) Auf dem Zuge
als Seltenheit an den Ufern des Rheins und des Bodensees.
Sechsie ®Ordnunsz
Läufer.
XLV. Trappe. Otis. (L.)
1. Grosser Trappe. O. tarda. (L.) Fast alljährlich im Winter
einzeln oder in kleinen Truppen auf den Feldern der weiten
Rheinebene, häufiger in der Pfalz als in der obern Rhein-
gegend. Auf den Höhen beim Kaltenbronn wurde er schon
vorüberziehend bemerkt.
2. Zwergtrappe. ©. teirax. (L.) Trifft fast jedes Jahr auf
dem Herbstzuge einzeln in der Rheinebene ein; zwei Exem-
plare meiner Sammlung sind, das eine bei Stollhofen, das an-
dere bei Lahr erlegt worden. Alte Vögel und zwar Männ-
chen im hochzeitlichen Gewande sind, meines Wissens, hier
noch nicht gesehen worden.
6
32
3. Kragentrappe. ©. houbara. (L.) Ein Weibchen dieser
seltenen Art wurde in der Rheinebene erlegt und ging im
Karlsruher Naturalienkabinete zu Grunde.
XLVI. Läufer. Cursorius. (Lath.)
1. Isabellfarbener Läufer. ©. isabellinus. (M.) Dieser in
Europa höchst seltene, südliche Vogel wurde im November
1821 unweit Kehl geschossen und kam in das Strassburger
Naturalienkabinet; ein zweites Exemplar wurde im April 1847
bei Heidelberg geschossen und dem dortigen Kabinete ein-
verleibt; es wurde mehrere Wochen lang vorher beobachtet,
wie es auf den Feldern in den Furchen des Ackerlandes
auf und nieder lief.
XLVM. Dickfuss. Oedienemus. (T.)
1. Lerchengrauer Dickfuss. ©. erepitans. (T.) Erscheint
theils als Zug-, theils als Wandervogel an den Ufern des
Rheins. 1820 wurde er in der Nähe von Karlsruhe brütend
sefunden und im Spätjahre schon öfters erlegt.
XLVIH. Sanderling. Calidris. (Mlig.).
1. Grauer Sanderling. ©. arenaria. (Mlig.) Sehr selten
einzeln und in kleinen Trüppchen, immer nur junge Vögel,
an den Ufern des Rheines und am Bodensee.
- XLIX. Strandreiter. Himantopus. (Briss.).
1. Schwarzschwingiger Strandreiter. ZZ. melanopterus. (M.)
Ein seltener Gast in heissen Sommern; 1811 am Neckar,
1817 und 1819 am Rheine im Hochzeitskleide geschossen.
L. Austernfischer. Haematopus. (L.).
1. Rothfüssiger Austernfischer. 4. ostralegus. (L.) Am
Bodensee und am Rheine bei Daxlanden, unweit Karlsruhe,
erlegt; lezterer ist ein alter Vogel im Winterkleide.
LI. Regenpfeifer. Charadrius. (L.).
1. Goldregenpfeifer. ©. pluvialis. (L.) In manchen Wintern
häufig auf den grossen Feldern der Rheinebene, selten aber
so lange verweilend, bis er das Hochzeitkleid anlegt; ganz
alte Vögel sind meines Wissens noch nicht vorgekommen;
Uebergangsvögel und eine weissschwingige Abänderung habe
ich schon für meine Sammlung erhalten.
83
2. Mornellregenpfeifer. €. morinelles. (L.) Höchst selten
auf dem Spätjahrszuge am Bodensee und am Rheinufer. Ein
Uebergangsvogel meiner Sammlung wurde in der Rheingegend
geschossen; über das Vorkommen von Vögeln im Hochzeits-
kleide habe ich noch nichts vernommen.
3. Halsbandregenpfeifer. ©. hiatieula. (L.) Nicht selten
auf dem Herbstzuge am Bodensee und Rheine, doch nur selten
alte Vögel im Frühjahrsgewande.
4. Kleiner Regenpfeifer. ©. minor. (L) Auf sandigen Grün-
den am Rheine und an dessen Nebenflüssen, 4—500 Fuss ins
Gebirge; vom 1. April bis Ende August einer der häufigsten
Sumpfvögel. Die Männchen kommen stets mehrere Tage vor
den Weibchen an.
5. Weisslicher Regenpfeifer. ©. cantianus. (Lath.) Nur
junge Vögel kommen bisweilen auf dem Spätjahrsstriche an
die Ufer des Rheines.
Siebente Ordnung.
Vierzehige Sumpfvögel.
LI. Kiebitz. Vaneilus. (Briss.).
1. Haubenkiebitz. 7. eristatus. (M.) Standvogel an den
Ufern des Rheins, im Winter in grosse Flüge sich schaarend
und quellenreiche Wiesen bewohnend; nur in sehr kalten
Wintern verlässt er die Rheingegend. Selten verstreicht er
sich auf die Gebirgshöhen.
2. Schwarzbauchiger Kiebitz. U. melanogaster. (Bechst.)
Nur junge Vögel kommen auf dem Spätjahrsstriche an die
Rheinufer. i
LIU. Steindreher. Strepsilas. (Illig.).
1. Halsbandsteindreher. $. collaris. (T.) Ziemlich selten
auf dem Spätjahrsstriche an den Ufern des Rheins und des
Bodensees; im Hochzeitkleide höchst selten.
LIV. Kranich. Grus. (Pallas.)
1. Grauer Kranich. @. einerea. (Bechst.) Auf dem Zuge
im November und März in grossen und kleinen Truppen, wird
6b*
34
er alljährlich in der Rheingegend gesehen und lässt sich am
Wasser und auf den ebenen Feldern nieder.
LV. Storch. Ciconia. (Briss.).
1. Weisser Storch. ©. alba. (Bechst.) Als Wandervogel
kommt er in der Ebene des Rheins zwischen dem 18.—25. Fe-
bruar, die Männchen oft 8—14 Tage früher als die Weibchen,
an. Selten nistet er auf Weidenstöcken und alten Eichen auf
Bruchwiesen und Viehweiden, sonst immer in Ortschaften, wo
ihm Nester auf Thürmen oder Hausdächern bereitet werden.
Im September vereinigt er sich zu grossen Flügen auf aus-
gedehnten Wiesengeländen und zieht dann fort.
2. Schwarzer Storch. ©. nigra. (Bechst.) In der Rhein-
ebene ein seltener Wandervogel; in früheren Jahren nisteten
jährlich einige Paare im Kastenwörthwalde und bei Scheiben-
hard; in neuester Zeit sind sie aber ausgegangen, und da
er überall, wo er sich zeigt, die Aufmerksamkeit der Jäger
erregt und diesen nicht leicht entkommt, so wird seine Er-
scheinung von Jahr zu Jahr seltener, und beschränkt sich
meist auf junge Vögel im Herbstzuge.
LVI. Reiher. Ardea. (L.).
a. Dünnhalsige Reiher.
1. Fischreiher. A. einerea. (L.) Längs dem ganzen Laufe
des Rheines ein Standvogel, nistet er in Gesellschaften oft
von mehr als 100 Stücken in hohen Waldbeständen am Rhein-
ufer oder auch in den Vorbergen. Zur Strichzeit im Spätjahr
geht er oft hoch ins Gebirge, an die kleinen Seen auf den
Schwarzwaldsplateaux, und in strengen Wintern an oft un-
bedeutenden Bächen, die aber nicht so leicht zufrieren, als
grössere Flüsse, weit hinauf.
2. Purpurreiher. A. purpurea. (L.) Ziemlich selten als
Wandervogel in der untern Rheingegend. Einzelne Paare
wurden schon in der Gegend um Rastatt und Karlsruhe brü-
tend getroffen, und zwei alte Vögel meiner Sammlung im
Hochzeitskleide daselbst geschossen; junge Vögel auf dem
Herbstzuge kommen öfter vor.
3. Grosser Silberreiher. 4. egretia. (L.) Sehr selten und
nur einzeln am Rheine und in dessen Nähe am stehenden
85
Wasser. Im Jahr 1818 hielt sich ein Individuum lange an
dem grossen Bassin im Schwetzinger Garten auf. Ein altes
Weibchen meiner Sammlung wurde im Oct. 1822 bei Linken-
heim am Rheine geschossen.
4. Kleiner Silberreiher. 4. garzetta. (L.) Gleich dem vorigen
ein seltener Zugvogel, wurde er schon auf dem Herbst- und
auf dem Frühjahrsstriche am Bodensee, am Rheine und am
Neckar geschossen.
b. Dickhalsige Reiher.
5. Grosser Rohrdommel. 4. stellaris. (L.) Nicht eben häu-
figer Standvogel an den Altwassern des Rheins, verstreicht
er sich im Spätjahre oft hoch ins Gebirge.
6. Nachtreiher. 4. nyeticorax. (L.) Ein ziemlich seltener,
wie es scheint, in der Rheingegend als einheimisch zu be-
trachtender Reiher, da er schon zu jeder Jahreszeit erlegt
worden ist; alte Vögel sind jedoch häufiger schon vorge-
kommen, als junge vom nämlichen Jahre.
7. Rallenreiher. 4£. ralloides. (Scop.) Vom Mai bis October,
doch ziemlich selten, in den schilfreichen und mit Weiden-
gebüsch umgebenen Altwassern des Rheines.
8. Kleiner Rohrdommel. 4. minuta. (L.) Wie der vorige,
doch weit häufiger.
LVI. Flammant. Phoenicopterus. (L.).
1. Rother Flammant. P. ruber. (L.) Nur in heissen Som-
mern am Bodensee und am Rheine. Im Juni 1811 erschien
ein Flug von 27 Stücken bei Rheinbischofsheim, wovon 3
erlegt wurden; einer davon befindet sich noch in dem Na-
turalienkabinete zu Karlsruhe.
LVIU. Säbelschnäbler. Recurvirostra. (L.).
1. Schwarzköpfiger Säbelschnäbler. R. avocetta. (L.) Sel-
ten auf dem Zuge am Rhein und am Bodensee; im November
1816 wurde ein alter Vogel, welcher in die Sammlung des
verstorbenen Herrn Forstraths Fischer kam, lebendig ge-
fangen und lange lebend erhalten.
LIX. Löffler. Platalea. (L.).
1. Weisser Löffler. P. lewcorodia. (L.) Nur auf dem
86
Herbst- und Frühjahrszuge einzeln in der Rheinebene; im
Jahr 1817 bei Bruchsal geschossen.
LX. Ibis. Ibis. (Lacep.).
1. Brauner Ibis. I. faleinellus. (T.) Ein gleichfalls seltener
Zugvogel ist er im Juni 1825 zu Schefllenz und ein Weibchen
meiner Sammlung Ende September 1836 bei Stollhofen am
Rheine geschossen worden.
LXI Brachvogel. Numenius. (Briss.).
1. Grosser Brachvogel. N. arguatus. (Bechst.) Nicht selten
auf dem Herbst- und Frühjahrszuge am Rheine und am Bo-
densee, brüten einzelne Paare hier; im Spätjahre verstreichen
sich oft junge Vögel auf die Höhen des Schwarzwaldes.
2. Regenbrachvogel. N. phaeopus. (Lath.) An gleichen
Orten, doch viel seltener wie der vorige.
LXH. Strandläufer. Tringa. (Briss.).
1. Bogenschnäbliger Strandläufer. 7. subarquata. (T.) Auf
dem Herbststriche in kleinen Truppen auf Kiesgründen am
Rheine; selten im Hochzeitkleide.
2. Veränderlicher Strandläufer. T. variabilis. (M.) Auf
dem Herbststriche gemein an gleichen Orten wie der vorige,
und mit diesem sich vergesellschaftend, gleichfalls weit sel-
tener im Frühjahre, als im Herbst.
3. Schinzischer Strandläufer. T. Schinzü. (Buonap.) An
gleichen Orten mit dem veränderlichen Strandläufer, doch viel
seltener. Ein Uebergangsvogel meiner Sammlung wurde am
Rheine in der Gegend von Karlsruhe und ein ähnlicher Vogel
bei Efringen am Oberrheine geschossen.
4. Breitschnäbliger Strandiäufer. 7. platyrhyneha. (T.)
Weit seltener als die beiden vorhergehenden, oft mit diesen
vermischt, an feuchten, grasigen Orten am Rheine und am
Bodensee.
5. Temminckischer Strandläufer. T. Temminckiüi. (Leisler).
Nicht selten auf dem Herbstzuge an den Ufern des Neckars,
des Rheins und des Bodensees.
6. Zwergstrandläufer. T. minuta. (Leis.) Wie der vorige
und oft in Gesellschaft mit diesem. Vögel beider Arten im
Hochzeitskleide sind selten.
3
7. Roststrandläufer. T. cinerea. (L.) Junge Vögel kommen
selten, alte im Hochzeitskleide höchst selten am Rheine auf
dem Zuge vor.
8. Streithahn. 7. pugnax. (L.) Junge Vögel, besonders
Weibchen, sind auf dem Herbstzuge an den Rheinufern nicht
gerade häufig, alte Männchen mit dem Federkragen aber sehr
selten.
LXII. Weasserläufer. Totanus. (Bech.).
1. Brauner Wasserläufer. 7. fuseus. (Leis.) Nicht selten
auf dem Spätjahrsstriche, und meist noch spät im October und
November auf Kiesgründen am Rheine; seltener im Frühjahre.
2. Grauer Wasserläufer. T. calidris. (Bechst.) Gleich dem
vorigen, doch seltener.
3. Teichwasserläufer. T. slapkkabilis (Bechst.) Wie der
vorige, doch seltener am Rheine als am Bodensee.
4. Punktirter Wasserläufer. 7. ochropus. (T.) Nicht selten
am stehenden Wasser; Standvogel, im Winter gern an Quellen
und Wassergräben auf Wiesen.
5. Waldstrandläufer. 7. glareola. (T.) Vom April bis Oc-
tober an gleichen Orten wie der vorige, doch seltener hier
brütend.
6. Trillernder Strandläufer. T. hypoleucos. (T.) Vom April
bis September häufig auf Kiesgründen am Rheine und an seinen
Nebenflüssen, oft an den Gebirgsseen.
7. Grünfüssiger Wasserläufer. 7. gloitis. (Bech.) An Alt-
wassern und grossen Lachen im Spätjahre häufig, meist trupp-
weise; einzelne Paare hier brütend.
LXIV. Sumpfläufer. Limosa. (Briss.)
1. Schwarzschwänziger Sumpfläufer. L. melanura. (Leisl.)
Einzeln auf dem Herbstzuge auf nassen Wiesen; höchst selten
im Frühjahre.
2. Rostrother Sumpfläufer. L. rufa. (Briss.) Nur junge
Vögel dieser Art sind bis jezt auf dem Herbstzuge in der
Nähe von Karlsruhe und Mannheim geschossen worden.
3. Terek-Sumpfläufer. L. Terek. (Schinz) Ein Vogel dieser
Art, der am Oberrheine geschossen wurde, ist in der Sammlung
88
des Herrn Däublin in Efringen; ein anderes Exemplar wurde
vor einigen Jahren in der Gegend des Bodensees geschossen.
LXV. Schnepfe. Scolopax. (L.).
a. Eigentliche Schnepfen.
1. Waldschnepfe. S. rusticola. (L.) Zug- und Wander-
vogel; vom März bis November; theils in Brüchern der Ebene,
meist aber auf den Hochflächen des Schwarzwaldes brütend
und einzeln überwinternd; auf dem Striche im Frühjahre
gern in feuchten Bruchwaldungen, im Spätjahre lieber in
dichten, trockenen, jungen Laub- und Kieferwaldungen.
Weisse, fahle und weisse Abänderungen mit braunen Flü-
geln sind schon im Lande erlegt worden und befinden sich
in mehreren Sammlungen. r
b. Becassinen.
2. Mittelschnepfe. S. major. (L.) Ziemlich selten, doch.
jedes Jahr auf dem Herbst- und Frühjahrsstriche einzeln mit
andern Becassinen auf sumpfigen Wiesen der Ebene.
3. Heerschnepfe. $. gallinago. (L.) Sehr häufig im Früh-
jahre und im Herbste auf nassen Wiesen, in Brüchern, an
morastigen Altwassern, oft in kleinen Truppen auf trockenen
Blössen in Laubholzschlägen; an den erstgenannten Orten
brütend, und nicht selten hier überwinternd.
4: Moorschnepfe. $. yallinula. (L.) An gleichen Orten, doch
nicht ganz so häufig wie die vorhergehende.
LXVI Ralle. Rallus. (L.).
1. Wasserralle. R. aquatieus. (L.) Einzeln das ganze Jahr
hindurch in Brüchern, in dichten, feuchten Buschhölzern und
an Flussufern in der Rheinebene.
LXVO. Rohrhuhn. Gallinula. (Lath.).
1. Wachtelkönig. G. erex. (Lath.) Einzeln, doch ziemlich
häufig von Ende April bis October zuerst auf feuchten Wiesen,
dann, wenn das Gras gemäht ist, in Kartoffel- und Hafer-
feldern, und wenn auch diese geleert sind, im Gebüsche am
Wasser. Höchst selten überwinternd.
2. Geflecktes Rohrhuhn. G. porzana. (Lath.) Lieber im
hohen Rohre und nie auf Feldern, wie der vorige; häufiger
überwinternd, als dieser.
89
Eine fahle Abänderung in meiner Sammlung wurde bei
Durlach geschossen.
3. Kleines Rohrhuhn. G. pusilla. (Bechst.) Gleichen Aufent-
halt mit dem vorigen, doch seltener.
4. Zwergrohrhuhn. @. pygmaea. (Naum.) Wie das vorige.
5. Grünfüssiges Rohrhuhn. @. ehloropus. (Lath.) Nicht
selten an Altwassern und auf nassen Wiesen, verlässt es nur
nothgedrungen das Rohr und hohe Gras, kommt dann aber
nie in Feld und Wald.
*
Dritte Hauptabtheilung.
Schwimmvögel. '
a Duo Achte Ordnunge.
| Mit Lappenfüssen.
LXVIH. Wasserhuhn. Fulica. (L.).
1. Schwarzes Wasserhuhn. F. aira. (L.) Standvogel auf
stehendem, mit Rohr bewachsenem Wasser. Zur Strichzeit
wird es auf freien Flüssen, oft tief im Gebirge und in Holz-
schlägen angetroffen.
LXIX. Wassertreter. Phalaropus. (Briss.).
1. Grauer Wassertreter. P. cinereus. (Briss.) Ein seltener
Zugvogel, meist im August und September an den Ufern des
Rheins und des Bodensees, im October 1825 bei Heidelberg
geschossen.
2. Rother Wassertreter. P. rufus. (Bechst.) Nicht so selten
wie der vorige, ist er im Herbste schon am Bodensee erlegt
und im August 1817 wiederholt bei Knielingen bemerkt worden.
LXX. Steissfuss. Podiceps. (Lath.).
1. Haubensteissfuss. P?. eristatus. (Lath.) Auf den grössern
Altwassern des Rheines nicht selten vom April bis October;
einzelne überwintern und verirren sich nur selten in die freien
Nebenflüsse des Rheines.
2. Graukehliger Steissfuss. P. rubrieollis. (Lath.) An
gleichen Orten, doch weit seltener wie der vorige.
90
3. Gehörnter Steissfuss. P. cornutus. (Lath.) Noch seltener
als der vorige. Ende April 1817 sind 3 sehr schöne, alte
Vögel im Hochzeitkleide unweit Schwetzingen geschossen
worden, welche sich in dem Karlsruher Naturalienkabinet,
in der Heidelberger Universitäts- und in meiner Sammlung
befinden.
4. Ohrensteissfuss. P. auritus. (Lath.) Auf Altwassern und
grösseren Lachen am Rheine wurde er schon mehrmals in
Fischernetzen gefangen, doch sind ganz alte Vögel selten.
5. Kleiner Steissfuss. P. minor. (Lath.) An den nämlichen
Orten wie der vorige und recht häufig. Standvogel; im Winter
auf den Nebenflüssen des Rheins oft in weiter Entfernung
von diesem und von stehendem Wasser, welches er zur
Brütezeit nicht verlässt.
Alle Steissfüsse sind bei ihrer grossen 'Tauchfertigkeit
schwer zu schiessen, und halten sich an ihren Wohnorten,
meist nur den Kopf über dem Wasser, sehr verborgen, daher
kommt es, dass, obgleich alle Arten dieses Geschlechtes in
der Rheingegend brüten, von der zweiten, dritten und vierten
Art noch wenige Exemplare in die inländischen Sammlungen
gebracht worden sind.
Neunte ®Ordnungz.
Mit ganzen Schwimmfüssen.
LXXL Seeschwalbe. Sterna. (L.).
1. Kaspische Seeschwalbe. $. caspia. (P.) Sehr selten
auf dem Zuge; im April 1820 kamen mehrere in Gesell-
schaft von gemeinen Seeschwalben an den Rhein bei Dax-
landen; früher schon wurde ein Exemplar bei Schwetzingen
am Rheine geschossen, und seitdem ist sie mehrmals wieder
gesehen worden.
2. Weissschwingige Seeschwalbe. 8. leueoptera. (T.) Als
Zugvogel selten auf dem Bodensee, wo sie schon mehrmals
erlegt wurde.
3. Schwarze Seeschwalbe. $. nigra. (L.) Vom Mai bis
September nicht selten an Altwassern des Rheins, auf dem
91
Bodensee, und im Herbste oft weit in den Thälern herauf-
streichend, meist in kleinen Truppen beisammen.
4. Kleine Seeschwalbe. S. minuta. (L.) Einzeln an gleichen
Orten wie die vorige, und weit seltener als sie, kommt sie
Anfangs Mai an und zieht im August wiederum fort.
5. Gemeine Seeschwalbe. S. hiörundo. (L.) Auf dem Rheine,
wo sie zu Ende März und Anfang April ankommt, sehr häufig,
streicht sie des Morgens oft weit in den Nebenflüssen hinauf
und kehrt des Abends wieder auf den Rhein zurück. Ende
September wandert sie wieder aus.
6. Lachseeschwalbe. S$. risoria. (Br.) Auf dem Bodensee
in manchen Jahren nicht ganz seltener Zugvogel.
LXXI. Möve. Larus. (L.).
1. Mantelmöve. L. marinus. (L.) Kommt beinahe alljähr-
lich auf dem Spätjahrsstriche am Rheine und am Bodensee
einzeln vor; alte Vögel im Hochzeitkleide scheinen hier noch
nicht beobachtet worden zu sein.
2. Silbermöve. Z. argentatus. (Brünn.) Wie die vorige,
doch nicht so selten; auch sind schon in der Nähe von Karls-
ruhe am Rheine alte Vögel geschossen worden.
3. Häringsmöve. Z. fuseus. (L.) Wie die vorige. Ein 1834
an der Dreisam bei Freiburg erlegtes Exemplar findet sich in
der Sammlung des Herrn Stadtraths Max Keller sen. daselbst.
4. Sturmmöve. Z. canus. (L.) Einzeln, in kleinen Truppen
und unter den grössern Flügen von Lachmöven jährlich am
Rheine; meist wird sie in den Monaten October und November
beobachtet, und junge Vögel vor der ersten Mauser, welche
schon in der Nähe von Karlsruhe geschossen worden sind,
beweisen, dass einzelne Paare an den Rheinufern brüten.
5. Dreizehige Möve. Z. tridactylus. (L.) Im Spätjahre
und Winter, seltener im März und April in grossen Flügen
und oft in Gesellschaft von Lach- und Sturmmöven am Rheine
und Bodensee.
6. Schwarzköpfige Möve. L. melanocephalus. (Natt.) Sehr
selten einzeln unter den Schaaren der Lachmöven, schoss ich
sie im Jugendkleide schon am Neckar bei Mannheim.
92
7. Lachmöve. Z. ridibundus. (L.) Sehr häufig im October
und November und in grossen Flügen auf dem Rheine und,
Bodensee, im Frühjahre weniger zahlreich, nistet sie an den
Ufern des Rheins und des Bodensees, streicht im Herbste oft
in grossen Schwärmen in den Nebenflüssen des Rheins herauf
und kehrt Abends wieder dahin zurück. Einzelne werden
bisweilen auf das höchste Gebirg verschlagen; so traf ich
sie schon am Hornsee beim Kaltenbronn.
8. Kapuzinermöve. L. capistratus. (T.) Selten auf dem
Herbstzuge unter Lachmöven am Rheine und Bodensee.
9. Zwergmöve. L. minutus. (L.) Höchst selten auf dem
Herbstzuge am Bodensee und Rhein, sind, so viel bekannt,
noch keine Vögel im Hochzeitsgewande hier erlegt worden.
10. Grosse weissschwingige Möve. L. consul. (Boje.)
Sehr selten einzeln oder in kleinen Truppen, so im Früh-
jahre 1817 bei Daxlanden und im October 1842 an der Murg
unweit Rastatt. |
11. Kleine weissschwingige Möve. Z. medius. (L.) Mehr-
mals schon im Herbstkleide am Rheine geschossen und le-
bendig gefangen.
LXXIH. Raubmöve. Lestris. (Illig.).
1. Kugelschwänzige Raubmöve. L. pomarinus. (Temm.)
Junge Vögel besuchen fast jährlich den Rhein und den Bo-
densee.
2. Schmarozer -Raubmöve. Z. parasitieus. (T.) Wie die
vorige.
3. Buffons Raubmöve. Z. Buffoni. (Boje.) Weit seltener,
als die beiden vorhergehenden Arten.
Alte Frühjahrs-Vögel dieser drei Raubmövenarten gehören
zu den seltensten Erscheinungen.
LXXIV. Sturmvogel. Brocellern, (L.).
1. Zwergsturmvogel. P. pelagiea. (L.) Wird von heftigen
Stürmen oft weit ins Land hinein verschlagen; ein Individuum
wurde ermattet auf dem Felde -bei Heidelberg mit den Händen
ergriffen, und es sind schon mehrere in der untern Gegend
des Rheines geschossen worden.
2. Leachs Sturmvogel. P. Leachü. (T.) Wie der vorige,
93
doch ist er erst einmal bei Mannheim erlegt und ein anderes
Exemplar in der Maingegend gefangen worden. Im September
1826 traf ich einen an einer kleinen Lache mitten im Felde
bei Oberbruch. |
LXXV. Gans. Anser. (Briss.).
1. Graugans. A. cinereus.(M.) Ziemlich selten vom October
bis März auf Saatfeldern und auf dem hohen Rheine.
2. Saatgans. A. segetum. (M.) Vom October bis März un-
gemein häufig auf Saatfeldern in der Rheinebene; des Abends
fällt sie in grossen Flügen auf den hohen Rhein, bei sehr
grosser Kälte auf kleinere, schwer zufrierende Bäche; bei
nebligem Wetter lässt sie sich oft in den Hochthälern des
Schwarzwaldes überraschen. Höchst selten verspäten sich
einzelne Paare und nisten in den Rheinbrüchern.
3. Weissstirnige Gans. A. albifrons. (Bech.). An gleichen
Orten wie die vorige, einzeln und seltener als die Graugans.
4. Ringelgans. 4. torguatus. (Frisch.) Selten im Winter
am Rheine, wo sie schon mehrmals auf Entenfängen lebend
gefangen und in Karlsruhe zu Markte gebracht wurde.
5. Weisswangige Gans. A. leucopsis. (T.) Ein altes Männ-
chen meiner Sammlung wurde bei Bruchsal an einem kleinen
Bache im September 1819 geschossen, sonst gehört ihr Vor-
kommen zu den Seltenheiten.
6. Bunte Gans. A. varius. (M.) Ein Männchen von mitt-
lerem Alter, welches sich in meiner Sammlung befindet,
wurde Ende Dezember 1818 am Rheine in der Nähe von
Karlsruhe gefangen.
LXXVI Schwan. Cygnus. (Bechst.).
1. Singschwan. C. musieus. (Bech.) In kalten Wintern
besucht er regelmässig die Ufer des Rheines; in neuester
Zeit ist er in den Jahren 1827, 1829 und 1838 in kleinen
Truppen bei Mannheim, Karlsruhe, Rastatt und am Bodensee
erschienen, und sind im Winter dieses Jahrs viele junge und
alte Vögel geschossen worden.
2. Höckerschwan. ©. gibbus. (Bech.) Im wilden Zustande
höchst selten in kalten Wintern; ein altes Männchen meiner
9%
Sammlung wurde im Januar 1821 in der Gegend von Offen-
burg geschossen.
LXXVO. Ente. Znas. (L.).
a. Eigentliche Enten.
1. Brandente. A. tadorna. (L.) In kleinen Truppen auf
dem Zuge, in manchen Jahrgängen nicht ganz selten am
Rheine; im Dezember 1816 wurden 8 junge Vögel, worunter
nur ein Weibchen, auf dem Memprechtshofer Entenfange ge-
fangen; im November 1820 kamen deren wieder vor, und
später wurde ein Paar alter Vögel bei Karlsruhe gefangen.
2. Stockente. 4. boschas. (L.) Vom October bis März sehr
häufig auf dem hohen Rheine, auf seinen Altwassern und
auf grossen Lachen; in den Entenfängen zu Rintheim und
Memprechtshofen wird sie zu "Tausenden. gefangen. Viele
brüten in den stehenden Altwassern des Rheins und in Bruch-
waldungen, oft auf hohen Eichen, oder vermischen sich mit
zahmen Enten.
Bastarde von 4. boschas und acuta sind im Freien auf
dem Entenfange zu Rintheim im Frühjahre 1818 erzogen
worden, wovon ein weiblicher Vogel aus meiner Sammlung
in das Naturalienkabinet zu Karlsruhe übergegangen ist.
Dunkle, fahle, gescheckte und weisse, hier erlegte Ah-
änderungen haben mehrere Sammlungen aufzuweisen.
3. Schnatterente. 4. strepera. (L.) Auf dem Herbst- und
Frühjahrsstriche gehört sie am Rheine und am Bodensee zu
den nicht ganz häufigen Entenarten. Höchst selten bleiben
einzelne Paare zur Brut zurück.
4. Spiessente. 4, acuta. (L.) Auf dem Striche vom No-
vember bis März und April nicht selten am Rheine und bis
zum Bodensee.
5. Pfeifente. A. penelope. (L.) Wie die vorige, doch noch
häufiger.
6. Löffelente. A. elypeata. (L.) Wie die vorige, doch nicht
so häufig und bisweilen einzeln zur Brut zurückbleibend.
7. Sommerdrasselente. 4. querquedula. (L.) 'Truppweise
im April am Rheine und auf Lachen.
95
8. Winterdrasselente. A. erecea. (L.) Vom October bis
April häufig und in grossen Flügen, an gleichen Orten wie
die vorige.
b. Tauchenten.
9. Eiderente. #. mollissima. (L.) Im November und Dezem-
ber verirrt sie sich zuweilen auf den Rhein und bis zum
Bodensee; alte Männchen im Frühjahrskleide sind aber hier
noch nicht vorgekommen; ein im November 1819 auf dem
Neckar bei Heidelberg geschossenes altes Weibchen befindet
sich in meiner Sammlung.
10. Sammtente. 4. fusca. (L.) Junge Weibchen kommen
regelmässig jeden Winter einzeln und in kleinen Truppen
auf den Rhein, alte Männchen seltener.
11. Trauerente. A. nigra. (L.) Wie die vorige, doch viel
seltener.
12. Weissköpfige Ente. 4. leueocephala. (Lath.) Höchst
selten und nur einzeln; so wurde sie schon bei Basel auf
dem Rheine geschossen und in Schlaggarnen auf den Enten-
fängen am Rheine gefangen.
13. Eisente. 4. glacialis. (L.) Sehr selten auf dem Spät-
jahrsstriche; junge Vögel sind schon am Bodensee, einer in
der Gegend von Karlsruhe am Rheine geschossen und 1844
im Winter J und 2 jung daselbst lebend gefangen worden.
14. Kolbenente. 4. rufina. (L.) Einzeln und paarweise auf
dem Frühjahrsstriche öfter als im Herbste, ist sie schon mehr-
mals auf den kleinen Entenfängen am Rheine gefangen worden.
15. Bergente. 4. marila. (L.) Jährlich auf dem Herbst-
und Frühjahrsstriche auf dem Rheine und Bodensee, doch
nicht ganz häufig; alte Vögel im ausgefärbten Hochzeitskleide
werden nicht jedes Jahr bemerkt.
16. Tafelente. 4. ferina. (L.) Auf dem Zuge vom October
bis März häufig auf dem Rheine; einzelne Paare hier brütend.
27. Schellente. A. elanyula. (L.) Wie die vorige; bei
grosser Kälte seht sie gern in den Nebenflüssen bis weit in
die Thäler hinauf.
18. Haubenente. 4. fuligula. (L.) Wie die Tafelente.
19. Weissäugige Ente. 4. leweophtalma. (Bechst.) Nicht
96
jedes Jahr und immer selten auf dem Herbstzuge, häufiger
im März, kommen Weibchen in weit geringerer Zahl als
Männchen.
20. Kragenente. A. histrionica. (L.) Junge Vögel erscheinen
nur in kalten Wintern und einzeln auf dem Rheine bis zum
Bodensee.
LXXVIM. Säger. Mergus.
1. Gänsesäger. M. merganser. (L.) Vom October bis März
nicht selten auf dem Rheine bis zum Bodensee; junge Vögel
und Weibchen viel häufiger als alte Männchen; bei strenger
Kälte gehen jene in den Nebenflüssen oft weit hinauf.
2. Langschnäbliger Säger. M. serrator. (L.) Nur junge
Vögel, meist Weibchen, vom November bis Februar nicht
selten auf dem Rheine und Bodensee.
3. Weisser Säger. M. albellus. (L.) Vom November bis
März und häufiger wie der vorige an gleichen Orten. Manche
Paare brüten hier.
LXXIX. Pelikan. Pelecanus. (L.)
1. Glattköpfiger Pelikan. P. onocrotalus. (Linn.).
2. Krausköpfiger Pelikan. P. erispus. (Bruch.) Nach alten
Nachrichten ist im Jahre 1768 ein grosser Flug dieser Vögel
auf dem Bodensee gesehen und einer davon geschossen wor-
den; im Jahre 1806 wurde wiederum ein einzelnes Individuum
auf dem Bodensee geschossen. (S. Schinz, Vögel der Schweiz.)
Endlich wurde im März 1847 ein solcher bei Worms am
Rheine geschossen und in die dortige Sammlung gebracht.
Ob nun diese Vögel der glattköpfigen, oder der von Bruch
bestimmten neuen Art des krausköpfigen Pelikans angehören,
bleibt dahin gestellt.
LXXX. Scharbe. Carbo. (M.).
1. Kormoranscharbe. ©. cormoranus. (M.) Junge Vögel
kommen jährlich auf dem Spätjahrsstriche am Rheine und am
Bodensee vor, einige alte Vögel im Hochzeitskleide wurden
im Frühjahre 1823 in der Nähe von Karlsruhe am Rheine
gefangen.
2. Krähenscharbe. ©. graeulus. (M.) Wie der vorige, doch
97
weit seltener, sind bisher nur ‚junge Vögel am Rheine und
am Bodensee bemerkt und geschossen worden.
3. Zwergscharbe. C. pygmaeus. (Illig.) Der seltenste von
allen soll schon am Bodensee und sogar auf dem Entenfange
bei Rintheim vorgekommen sein.
LXXXI Taucher. Colymbus. (L.).
1. Eistaucher. €. glacialis. (L.) Junge Vögel werden vom
November bis März bisweilen auf dem Rheine, bisweilen in
Ebenen und Waldungen verirrt angetroffen. Ein Z' im Sommer-
kleide wurde im Juni 1836 auf der Schusterinsel bei Lörrach
und ein solches im Winterkleide im Dezember 1838 bei Rastatt
beobachtet.
Alte Vögel im Hochzeitskleide gehören zu den seltenen
Erscheinungen.
2. Polartaucher. ©. arctieus. (L.) Wie der vorige. Ein
Exemplar im Winterkleide von Knielingen 1844 findet sich
in dem Karlsruher Kabinet.
3. Nordischer Taucher. ©. septentrienalis. (L.) Wie die
vorigen, doch weit häufiger als sie.
A. Baltischer Taucher. ©. baltieus. (Hornschuch). Junge
Vögel kommen nicht selten in kalten Wintern auf den Rhein,
alte im Hochzeitkleide sind noch nicht beobachtet worden.
LXXXI. Lumme. Uria. (Briss.).
1. Dumme Lumme. T. troile. (Lath.) Nur von Stürmen
verschlagen, verirrt sie sich auf den Rhein und manchmal
sogar an den Bodensee; wie die Taucher hat man sie auf
der Ebene schon ermattet gefunden und mit den Händen er-
griffen.
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101
Witterung des Jahres 1846 zu Karlsruhe und in Vergleichung
mit andern Orten des Grossherzogthums.
Die beifolgenden Tabellen enthalten aus den Beobachtungen
des Professor Stieffel zu Karlsruhe:
1. für das Barometer, die Mittel für die Stunden VII
Morgens, II Mittags und IX Abends für jeden Monat, ferner
den höchsten Stand (max.), den tiefsten (min.), den Unter-
schied beider (dif.) und den Mittelstand des Monats über-
haupt (med.). Die Zahlen bedeuten Linien über 27 Zoll Par.
Maasses. Die Beobachtungen sind auf O0 Grad R. reducirt.
Der Gang der Barometerschwenkung ist sehr regelmässig,
ausser in den 3 lezten Monaten, wo October und December
tiefern, November höhern Stand zeigen als normal. In den
Wintermonaten steht’s zur Stunde IX am höchsten, in den
Sommermonaten zur Stunde VII, in allen Monaten ist es zu
Stund II am tiefsten.
2. Eine gleiche Einrichtung hat die Tabelle für die Tem-
peratur nach R. Darnach gehört es mit dem Mittel 9,75
Grad zu den wärmsten Jahren, es ist noch wärmer als 1834
(um 0,08) und minder warm als 1822 (um 0,38). Das Jahres-
mittel ist um 1,54 Grad höher als das Mittel aus allen Jahren.
Diesen Unterschied erreichen aber nicht der April und Mai,
November und am wenigsten der December, welcher um
2,5 Grad kälter ist, als normal. Es gibt 52 Tage auf und
unter 0, dagegen 77 Tage auf und über 20 Grad, normal
ist das Verhältniss 45 zu 64, also die Ueberschreitung beider
Anzahlen nahe im normalen Verhältniss.
3. Der Dunstdruck ist nach dem Lamont’schen Instru-
ment beobachtet, welches in den Wintermonaten ziemlich mit
dem nach August berechneten Dunstdruck übereinstimmt, im
Sommer aber denselben im höchsten Falle um 1,5 Lin. über-
schreitet, oder im Mittel um 0,4 Lin. Das Grannenhygrometer
von Stieffel hat eine mit der Berechnung der Feuchtigkeits-
procente nach August möglichst übereinstimmende Scale.
4. Die Feuchtigkeitsprocente sind nach August be-
rechnet. "
102
5. Die Zahlen unter der Rubrik Bewölkung entsprechen
einer Schätzung der Himmelsbedeckung, wenn 100 ganz trüb
bedeutet. Am heitersten war der Juni, heiter der Juli und
September, ziemlich heiter März, Mai und August, dagegen
Februar und April, auch October, sind bedeutend trüber als
gewöhnlich. Das Jahresmittel 57 Procent ist das normale.
6. Auch die Rubrik „Himmel“ beruht auf Schätzung der
Bewölkung. Es könnte auffallend scheinen, dass Karlsruhe so
wenig heitere Tage hat und von einigen Stationen in seiner
Nähe gerade darin übertroffen wird. Der Grund ist wohl in
den Beobachtern zu suchen, indem jeder für seine Schätzung
eine eigenthümliche Angewöhnung haben wird. In Karlsruhe
wird nur derjenige Tag zu den heitern gezählt, an welchem
die Quersumme der drei Bewölkungszahlen 3 nicht über-
schreitet, also in den Fällen 000,001,011,111,002,
012,003, welches im Jahre 1846 nur 38 Mal Statt hatte;
die Quersummen 4 bis 14 geben unterbrochen heitere, jene
von 15 bis 27 durchbrochen trübe, die von 28 bis 30 trübe
Tage. Man sieht leicht, dass nach dieser Weise die durch-
brochen trüben Tage die häufigsten, dagegen die Extreme
‚am seltensten sein werden. Zur Vergleichung können daher
nur jene Zahlen dienen, welche nach dieser Weise gewonnen
worden sind.
7. Die Windrichtung nach der Windfahne und dem
Zuge des Rauches höherer Kamine aufgezeichnet, ergibt am
häufigsten SW, dann NO Wind. Die im Winter kalten Winde,
bei denen auch der Barometer hoch steht, nämlich NW, N,
NO, O werden in eine Rubrik zusammengefasst unter der
Bezeichnung O—N, die im Winter warmen und feuchten
Winde SO, S, SW, W heissen summirt W—S, die Normal-
zahl des O—N ist 487 und wird in diesem Jahre überschritten
mit 500. Ein Vorherrschen des W—S ist regelmässig. Ihr
Zurückbleiben entspricht diesem warmen Jahre. In Ver-
gleichung mit andern Orten hat Karlsruhe die meisten Stürme,
Staufen ausgenommen. Tage mit Sturm heissen solche,
an denen, wenn auch nur 1 Mal ein heulender Wind, der
die stärkern Aeste oder schwächern Stämme bewegt, Statt
hatte. Es scheint, dass andere Beobachter mehr zu einem Tage
mit Sturm verlangen. 1846- gehört nicht zu den sturmreichen.
Wind (0), (1), (9, @), (4) ist die Bezeichnungsweise der
Stärke, die Summe dieser Zahlen (Exponenten genannt, weil
sie wie diese an das Zeichen der Windrichtung z. B. SW’
gesezt werden), gibt die Stärke. Auch diese Schätzung fällt
wahrscheinlich an verschiedenen Orten verschieden aus. Die
103
freie Lage von Karlsruhe lässt den Wind meist lebhafter
wehen. Doch kann viel häufiger Wind (2) vorkommen, wenn
ein Ort am Ausgange eines "Thales liegt, wegen der starken
Thalbrisen, die auch dann wehen, wenn die Luft in der Ebene
ruhig ist.
8. Niederschläge. Die Zahl der Tage mit solchen be-
läuft sich in Karlsruhe auf 189. Alle andern Arten haben
bedeutend weniger. Dieses kommt wohl zum Theil daher, dass
hier jeder Tag, auch wenn nur einmal Regentropfen vorgekom-
men waren, dazu gezählt wird. Mit namhaften Niederschlägen
(wenigstens 1 Kub. Zoll) gab es auch in Karlsruhe nur 149.
Aus demselben Grunde ist auch die Zahl der Tage mit Duft
oder Dunst (D) grösser in Karlsruhe; auch Reif (Dr) würde
häufiger aufgezeichnet werden, wenn man jeden gefrornen
Duft oder Nebel auf Dächern, Pflanzen und Bäumen so nennen
würde, wie es in Karlsruhe geschieht. Höhrauch wird jeder
trockene Dunst während des Tages genannt, was an andern
Orten auch nicht zu geschehen scheint.
Erklärung der Bezeichnungen in den folgenden Tabellen.
Mittel aus den Exponenten der Bewölkung eines Tages: 0-1 —
heiter; 2—4 — unterbrochen heiter; 5—8 — durchbrochen trüb, 9—10
ON —= Summe der Richtung der Polarströmung; — WS — Summe
der Richtung der Aequatorialströmung; — Sturm-Tage mit Wind-
exponent (4); — Stärke-Summe des Exponenten der Windrichtung.
R— Regen; $ — Schnee; RS —Regen und Schnee; D — Duft oder
Dunst; W = Nebel; DA — Höhrauch oder trockner Dunst, er sei von
brenzlichem Geruch oder nicht; Dr = Reif, in Folge von Dunst oder
Nebel; G = Gewitter, wobei der Donner hörbar, er sei mit oder ohne
Regen; M— Hagel; Regenmenge in Pariser Kubikzoll auf Pariser
Quadratfuss.
Bei der Temperatur ist wegen Mangel am Raum das Zeichen (—)
durch (.) ersezt worden; eben so bei dem Berometerstand.
Für die Station Karlsruhe sind die aus den beobachteten Tem-
peraturen abgeleiteten Mittelzahlen eingetragen, für die übrigen Sta-
tionen dagegen geben die Tabellen an, wie viel die Temperatur höher
oder tiefer war als die entsprechende Mitteltemperatur zu Karlsruhe.
104
Meteorologischer Verein.
Station Ittendorf. Jahr 1846.
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Meteorologischer Verein.
Jahr 1846.
Station Wertheim.
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Die Tabelle „Differenzen“ gibt die Unterschiede der
Monatsmittel oder Summen an den bezeichneten Orten im Ver-
gleich mit Karlsruhe an.
Ittendorf, liegt bei Meersburg am Bodensee, Beobachter
Herr Pfarrer Sulzer. Die Temperatur ist 1,3 Grad niederer.
NW, N und O Winde vertreten dort oft die Stelle des herr-
schenden NO Windes, die Regenmenge ist nur um 273 Kub.
Zoll grösser. Um vieles nasser waren dort besonders Juli,
dann August und October, dagegen sind in der kalten Jahres-
zeit die Niederschläge geringer, besonders im Februar, dann
im December und Januar. Barometer-Differenz — 12,7",
Schwörstadt, eigentlich Ober-Schwörstadt, liegt bei Walds-
hut. Beobachter Herr Pfarrer Vogelbacher, früher in Erzingen.
Dort ist es auch 1,8 Grad kälter. Es herrschen SW Winde,
die Stärke des Windes ist am grössten, eben so die Regen-
menge. Barometer-Differenz — 22,7,
Hüfingen, bei Donaueschingen, über 2100 Fuss hoch. Beob-
achter Herr Physikus Dr. Würth. Die Temperatur ist dort um
2,9 Grad geringer. Die grösste Kälte in Karlsruhe war 10,7
Grad, dort noch um 8,4 Grad grösser, die grösste Wärme
blieb 2,9 Grad unter der Karlsruher, die 26,7 Grad betrug.
Dort sind SW Winde vorberrschend und ihnen entsprechend
NW Winde statt NO. Die Zahl der Tage mit Niederschlägen
ist bedeutend geringer. Barometer-Differenz — 21,8".
Staufen, am Eingange des Münsterthales, oberhalb Frei-
burg. Beobachter Hr. Dr. Lederle. Die Temperatur ist um
0,8 Grad geringer, die grösste Kälte kaum 1 Grad unter der
Karlsruher; eine geschützte Lage lässt es im Winter häufig
nicht so kalt werden, während die grösste Hitze nur um
1,5 Grad unter der Karlsruher bleibt. Die Regenmenge ist
grösser vom Juni bis December, kleiner in den andern Mo-
naten, besonders im Februar. Barometer-Differenz — 1,7,
Pforzheim, Beobachter Herr Medizinalrath Dr. Müller.
Wegen Unvollständigkeit des Journals sind nur wenige Monate
vergleichbar. Barometer-Differenz nahe — 5,4".
Eppingen, Beobachter Hr. Physikus Dr. Wilhelm. Die
Aufhängung des Thermometers macht die Temperatur Mittags
zu hoch, Abends ist sie im Winter um 1,3 Grad, im Sommer
um 0,8 Grad niederer als in Karlsruhe. Statt der SW Winde
kommen dort häufiger W Winde, statt der NO Winde häu-
figer O Winde vor. Die Regenmenge ist geringer. Baro-
meter-Differenz — 2,9".
Mannheim, Beobachter Hr. Oberarzt Dr. Weber. Die Tem-
peratur ist 0,2 Grad höher als Karlsruhe, was seinen Grund
125
in einer freieren Aufhängung des Thermometers haben dürfte.
Das nahe Neckarthal verursacht häufiger die Ablenkung des
NO Windes in NW, und des SW Windes in S. Die Regen-
menge ist bedeutend geringer, auch durch Einfluss des Neckar-
thales und seines Gebirges. Barometer-Differenz im 1. Halb-
jahre + 0,3", im 2. Halbjahre + 0,1".
Werthheim, Beobachter Hr. Geh. Finanzrath Lichten-
berger. Es ist dort um 0,5 Grad kälter. S Wind herrscht
statt SW, und NW sowie N statt NO. Die Regenmenge fehlt
zur Zeit. Barometer-Differenz — 0,2".
Lebende Natur im Jahre 1846 an verschiedenen Orten.
Schneeglöckchen blüht K. 27. Feb. — Veilchen, Aprikosen,
K. A. März, M. 1. März, Sch. 2. bis 4., 1.2. März. — Schlehe,
K. 16. März, H. 25. April, — Kirsche, K.25. März, St. 20. März
P. 27, 1.,12. April, H. 1. Mai. — Eiche grünt Kal März,
St. 17. April, I. 3. Mai. — Birne blüht K. 1. April, Sch. 2.,
St. 6., P. 12., I. 15. April. — Schwalbe, K. 6., M. 3., H. 4,1.
7. April. — Aepfel blühen K. 12. April, I. 5. Mai. — Wald grünt
K. 19. April, Sch..13., St. 17., I. 24. April, H. 3. Mai. — Korn
in Aehren, K. 30. April, Sch. 18., St. 24. April. — Jasmin
und Rosen, K. 17. Mai. — Kirschen reif, K. 18. Mai, P.
24. Mai, I. 13. Juni, H. 2. Juli. — Korn blüht, K. 23. Mai,
Sch. 13., St. 24., 1. 24. Mai, H. 18. Juni. — Heuernte K.
10. Juni, Sch. A., I. 15., H. 28. Juni, St. 28. Mai. — Rebe
blüht, K. 12. Juni, Sch. 6., I. 7., St. 10. Juni. — Rebe ver-
blüht, K. 20. Juni, Sch. 22., P. 24., I. 26. — Kornernte, K.
29. Juni, St. 25.. Sch. 30. Juni, H. 21. Juli. — Oehmtheu, K.
3. Sept., H. 14. Sept. — Laubfall von Ahorn und Linde, K.
418. Sept. — Weinlese, K. u. St. 29. September.
K. = Karlsruhe; M. = Mannheim; St. = Staufen; Sch.
= Schwörstadt; P. = Pforzheim; I. = Ittendorf; H. =
Hüfingen.
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