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Full text of "Bemerkungen über die Gekoniden-Sammlung im Zoologischen der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg"

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JAMES A PEIERS 


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 PACADEMIE IMPÜRTALR DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, VII SERIE. 


Tone XXX, N 2. 


BEMERKUNGEN 


ÜBER DIE 


GEUKONIDEN-SAMMLUNG 


IM ZOOLOGISCHEN MUSEUM 


DER ÄAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU ST. PETERSBURG. | 


VON 


Dr. Alexander Strauch. 


Mit 1 lithographischen Tafel. 


(Lu le 27 mai 1886.) 


St.-PETERSBOURG, 1887. 


Commissionnaires de l’Academie Imperiale des seiences: 
St.-Petersbourg: Riga: Leipzig: 
M. Eggers et Cie et J. Glasounof; M.N. Kymme]; Voss’ Sortiment (G. Haessel). 


Prix: 70 Kop. = 2 Mrk. 30 Pf. 


TRSEN 
in 14, 1992 


er 


Imprimö par ordre de ’Acadömie Imp&riale des sciences. 
Mars 1397. G. Vess&lofsky, Seer£taire perpetuel. 


Imprimerie de ’Academie Imperiale des sciences 
Vass.-Ostr., 9 ligne, \ 12. 


Das Erscheinen der von Herrn G. A. Boulenger bearbeiteten neuen Auflage des 
Catalogue of Lizards in the British Museum ist ohne Zweifel von allen Herpetologen mit 
Freuden begrüsst worden und gewiss mit Recht, denn durch diese Arbeit hat die systema- 
tische Herpetologie einen bedeutenden Schritt vorwärts gemacht. Herr Boulenger, der 
sich in wenigen Jahren durch seine capitalen Arbeiten den Ruf eines der ersten Herpetolo- 
gen der Gegenwart erworben hat, ist in der beneidenswerthen Lage, nicht bloss die reich- 
ste, sondern auch die wissenschaftlich bedeutendste Reptilien- und Amphibien-Sammlung 
zu seiner Disposition zu haben, daher eher als irgend ein Anderer im Stande, die Zahl- 
reichen Gattungen und Arten, welche besonders J. E.Gray im Laufe seines langen Lebens 
nach Exemplaren eben dieser Sammlung aufgestellt und meist sehr kurz, oft sogar unge- 
nügend chärakterisirt hat, auf ihren Werth zu prüfen, und mit welcher Sachkenntniss und 
Gewissenhaftigkeit er diese Arbeit ausgeführt hat, davon legen die beiden zur Zeit erschie- 
nenen Bände des Catalogs ein beredtes Zeugniss ab. Die Beschreibungen Boulenger’s 
sind zwar kurz, aber ganz vorzüglich abgefasst, die Literatur ist, so weit sie bei seinem 
Zwecke in Betracht kam, in mehr als ausreichender Weise berücksichtigt; die Zahl der 
Arten und besonders der Gattungen ist auf das gehörige Maass redueirt, kurz die Arbeit 
ist in jeder Hinsicht musterhaft und man kann dem British Museum nur Glück dazu wün- 
schen, dass es für seine reichen Schätze einen so kenntnissreichen und unermüdlichen Be- 
arbeiter gefunden hat. Wenn es, wie nicht zu bezweifeln ist, Herrn Boulenger gelingt, 
den’noch ausstehenden letzten Band in ähnlicher Weise zu bearbeiten, wie die beiden be- 
reits vorliegenden, so wird sein-Catalog olne Widerrede den Beginn einer neuen Epoche 
in der systematischen Saurologie bezeichnen. Denn jetzt schon, wo erst zwei Bände vorlie- 
gen, welche die 15 ersten Familien enthalten, ist’ Jedem die Möglichkeit geboten, das ihm 
zur Disposition stehende Material aus diesen Familien genau zu bestimmen, die etwa vor- 
handenen neuen Arten, deren sich sicherlich in jeder grösseren Sammlung eine Anzahl 
finden wird, zu erkennen, resp. zu beschreiben und so das Seinige zum Weiterausbau des 
Systems beizutragen. Aber eine ungleich wichtigere Bedeutung erlangt der Catalog noch 
dadurch, dass er eine sichere Grundlage für zoogeographische Untersuchungen abgiebt, 
. welche letzteren bekanntlich nur dann wirklichen Werth haben, wenn sie auf ein in syste- 
matischer Beziehung genau und kritisch gesichtetes Material begründet sind. 


Memoires de l’Acad. Imp. des sciences VlIme Serie. 1 


189) 


Dr. A. STRAUCH, : 


Wie es jedoch auf Erden überhaupt nichts Vollkommenes giebt, so hat auch der 
Boulenger’sche Catalog seine Mängel und Fehler, die aber freilich im Vergleiche zu der 
ganzen Arbeit nur geringfügig sind und auch leicht beseitigt werden könnten. Während in 
demselben nämlich die Gattungen und Arten ganz vorzüglich charakterisirt sind, ist die 
Charakteristik der Familien durchaus ungenügend, da sie fast ausschliesslich auf osteolo- 
gische Merkmale basirt und folglich für die Determination absolut unbrauchbar ist. Da der 


Hauptzweck des ganzen Werkes, wie Dr. Günther in einer dem .ersten Bande vorausge-- 
schickten Notiz ausdrücklich hervorhebt, mit darin besteht, die Bestimmung der in dem- 


selben behandelten Arten zu ermöglichen oder zu erleichtern, so hätten bei der Charakte- 
ristik der Familien, gleich in der Uebersicht über dieselben im ersten Bande, solche Merk- 
male angegeben werden müssen, die nicht’ bloss an skeletirten, sondern auch an intacten 
Exemplaren sichtbar sind. Statt dessen begnügt sich Herr Boulenger, abgesehen von der 
Zunge, ausschliesslich mit osteologischen Merkmalen und obendrauf noch fast nur mit sol- 
chen, deren Untersuchung zum mindesten eine theilweise Blosslegung des Schädels erfor- 
dert und nicht etwa durch einen einfachen, das Object wenig oder gar nicht beschädi- 
genden Hautschnitt bewerkstelligt werden kann. Wie soll denn unter solchen Umständen 
‘ Jemand, der nicht Herpetolog von Fach ist, eine Eidechse bestimmen? Zunächst muss 
er doch wissen, zu welcher der vielen Familien sie gehört, und das kann er bei der 
von Herrn Boulenger gegebenen Eintheilung nur dann erfahren, wenn er das Object 


selbst der Untersuchung opfert, oder doch wenigstens in sehr eingreifender Weise beschä- 


digt; dazu wird sich aber nicht Jeder leicht entschliessen, zumal wenn-es sich um eine 


seltene Art oder-gar um ein Unicum handelt. Mir scheint es daher ein arger Missgriff von - 
Seiten Boulenger’s,: dass er bei Charakteristik der Familien nur osteologische Merkmale , 


benutzt, alle übrigen aber, mit. alleiniger Ausnahme der Zunge, geradezu geflissentlich 
vermieden hat, und es wäre daher nicht bloss wünschenswerth, sondern, wenn der Catalog 
seinem Zwecke vollkommen entsprechen soll, geradezu unerlässlich, dass am Schlusse 
der Arbeit eine neue Uebersicht über die Familien gegeben würde, in welcher neben den 
osteologischen, auch die andern, äusserlich wahrnehmbaren Merkmale berücksichtigt 
wären. h 


Osteologische Merkmale haben sicherlich ihren unbestreitbaren Werth, dürften meiner 
Meinung nach in der Systematik aber nur dann in den Vordergrund gestellt werden, wenn 


sie mit anderen, äusserlich sichtbaren, wenn auch scheinbar ganz unwesentlichen Organisa- 
tionseigenthümlichkeiten Hand in Hand gehen, also gewissermaassen das bestätigende Mo- 
ment für diese letzteren bilden, und dass ein solcher Gonnex in. vielen, ja wahrscheinlich 
in den meisten Fällen besteht, geht schon aus dem Umstande hervor, dass ein grosser Theil 
der von Boulenger fast ausschliesslich auf osteologische Merkmale basirten Familien 
genau mit den Familien zusammenfällt, welche auch früher, wo der Knochenbau nur in’zwei- 
ter Linie in Betracht gezogen wurde, nach anderen Merkmalen unterschieden worden sind. 
Wo hingegen ein solcher Zusammenhang zwischen dem Knochenbau und den übrigen Orga- 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U.S. W. 3. 


nisationsverhältnissen nicht besteht, oder wenigstens noch nicht nachgewiesen ist, haben die 


verborgenen osteologischen Charaktere für die Systematik nur eine untergeordnete Bedeu- 


tung, verdienen zum mindesten in keiner Weise den Vorzug vor den äusserlich sichtbaren 


Merkmalen, die man z. B. dem Bau der Zunge, der Form und Befestigüngsweise der Zähne 
und namentlich der Beschaffenheit des Hautskelets entlehnt hat. Ausserdem kann ich aber 


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auch nicht umhin, zu bemerken, dass mir gegenwärtig der Zeitpunkt noch keineswegs ge- 


kommen zu sein scheint, wo man das System der Eidechsen ausschliesslich, oder doch vor- 
zugsweise auf osteologische Merkmale begründen könnte, denn dazu ist noch ein viel zu 
geringer Theil dieser Thierformen auf den Knochenbäu untersucht und man ist demzufolge 
beständig auf Analogismen angewiesen und in die Nothwendigkeit versetzt, Verhältnisse zu 
supponiren, deren factisches Bestehen noch mehr als zweifelhaft ist. Ein solches Verfahren 
widerspricht aber ganz entschieden dem Geiste der Systematik, denn bisher sind wir ge- 
wohnt gewesen, jedes Merkmal, das wir zur Unterscheidung irgend einer Gruppe benutzen 
wollten, erst an allen, oder doch möglichst vielen Formen auf seinen Werth und seine Be- 
ständigkeit zu prüfen, was bei osteologischen Merkmalen schon desshalb nicht angeht, weil 
zur Zeit kaum ein Zehntel aller bekannten Eidechsen-Arten auf das Skelet untersucht ist. 

Aber auch ganz abgesehen von diesen, so zu sagen, practischen Gesichtspunkten, 
glaube ich kaum, dass das von Boulenger proponirte System allgemeinen Anklang finden 


‘ wird, denn dazu ist es viel zu künstlich, trägt den im Allgemeinhabitus ausgesprochenen 


Verwandtschaften der Saurier so gut wie gar keine Rechnung und leidet an dem grossen 


Fehler, dass die einander coordinirten Gruppen in systematischer Beziehung, keineswegs 


gleichwerthig sind. Herr Boulenger theilt die Ordnung der Saurier, die er im Sinne Gün- 
ther’s (d. h. mit Auschluss der Gattung Hatteria) auffasst, nach dem Bau der Zunge und 
einigen dem Schädel entnommenen. östeologischen Merkmalen zunächst in 2 Unterordnun- 
gen, Dacertilia vera mit flacher und Rhiptoglossa mit wurmförmiger, also drehrunder Zunge, 
von denen die 2‘ Unterordnung aber nur eine einzige Familie, Chamaeleontidae, enthält. Die 
Unterordnung Lacertilia vera wird alsdann, wiederum nach der Beschaffenheit der Zunge 
und der Form des Schlüsselbeins in 3 nicht mit besonderen Namen belegte Gruppen einge- 
theilt, nämlich 1) in solche, deren Zunge glatt oder mit zottigen Papillen bekleidet und de- 
ren Schlüsselbein am proximalen Ende öhsenförmig (loopshaped) erweitert ist, 2) in solche, 
deren Zunge glatt oder mit zottigen Papillen bekleidet, deren Schlüsselbein am proximalen 
Ennde aber nicht erweitert ist, und endlich 3) in solche, deren Zunge mit imbricaten, schup- 


. penförmigen Papillen bekleidet ist, oder schräge Falten zeigt und deren Schlüsselbein am 


proximalen Ende erweitert, meist öhsenförmig erscheint. Zu der 1‘ dieser Gruppen rech- 


. net er nur.2 Familien, Geckonidae und Eublepharidae, die 2" Gruppe umfasst 10 Familien, 


nämlich Uroplatidae, Pygopodidae, Agamidae, Iyuanidae, Xenosauridae, Zonuridae, Angui- 
dae, Aniellidae, Helodermatidae und Varanidae, und die 3' Gruppe endlich zerfällt in folgende 
8 Familien Xantusüdae, Tejidae, Amphisbaenidae, Lacertidae, Gerrhosauridlae, Scincidae, 
Anelytropitlae und Dibamidae. 

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4 Dr. A. STRAUCH, 


Zunächst muss ich bemerken, dass sich die 3 namenlosen Gruppen, in welche Boulen- 


ger seine Unterordnung Lacertilia vera eintheilt, genau genommen, nur auf 2 reduciren, 
da nur die Beschaffenheit der-Zungenbekleidung wirklich ein durchgreifendes Merkmal ab- 
giebt, die Form des Schlüsselbeines dagegen in systematischer Beziehung schon desshalb 
nur einen ganz untergeordneten Werth haben kann, weil dieses Organ mitsammt dem gan- 


zen Schultergerüst bekanntlich allen denjenigen Eidechsen entweder ganz, oder doch so gut 


wie ganz fehlt, die, wie z. B. die Pygopodidae, Aniellidae, Anelytropidae und Dibamidae, 


keine Vorderextremitäten besitzen. Aber auch das der Zungenbekleidung entlehnte Unter- 


scheidungsmerkmal ist in so fern nicht ganz durchgreifend, als sowohl bei den Xenosauri- 
den, als auch bei den Anguwiden nur die Basis der Zunge mit Zotten bekleidet ist, die Spitze 
dagegen genau ebensolche imbricate schuppenförmige Papillen zeigt, wie sie bei den For- 
men der dritten Gruppe Regel sind. Ferner ist es mir nicht gelungen, zu eruiren, welchem 
Prineip Herr Boulenger bei Bestimmung der Reihenfolge für die einzelnen Familien seiner 
Unterordnung Lacertilia vera gefolgt ist, und was ihn z. B. bewogen hat, die Familie Py- 
gopodidae, deren Repräsentanten bekanntlich keine Vorderextremitäten und folglich auch 
kein Schlüsselbein besitzen, gerade zu der Gruppe mit einfacher, am proximalen Ende nicht 
erweiterter Clavicula zu rechnen und zwischen die Familien Uroplatidae und Agamidae zu 
stellen, zu denen sie doch auch nicht die geringste Verwandtschaft zeigt. Ebenso ist auch 


die Stellung der Familie Aniellidae zwischen den Anguiden und Helodermatiden kaum zu ° 


rechtfertigen, denn wenn die Anielliden auch durch den Habitus und die Beschuppung mit 
» einzelnen Formen der Anguiden übereinstimmen, so bieten sie doch genau dieselbe Ueber- 
einstimmung auch mit den Pygopodiden dar und im Bau des Schädels weichen sie von allen 
Familien der 2'” Gruppe durchaus ab und zeigen namentlich durch den Mangel der Colu- 
mella eranii und des knöchernen Interorbitalseptums die grösste Verwandtschaft mit den 
Dibamiden und Amphisbaeniden, denen diese Knochen gleichfalls fehlen. Da Boulenger 
seine Familien hauptsächlich durch osteologische, dem Bau des Schädels entlehnte Merk- 
male, namentlich durch die An- oder Abwesenheit der beiden Knochenbrücken, des 
Arcus postorbitalis und des Arcus frontotemporalis (postfronto-squamosal arch), so wie 
durch das Vorhandensein oder Fehlen der knöchernen Ueberdachung der Fossa supratem- 
‘ poralis charakterisirt hat, so sollte man annehmen, dass diese Verhältnisse bei Bestim- 
mung der Reihenfolge der Familien maassgebend gewesen sind, doch ist das keineswegs 
durehweg der Fall, denn in der 2'” seiner namenlosen Gruppen beginnt die Reihe der Fami- 
lien mit den Uroplatiden und Pygopodiden, deren Schädel durch den Mangel der beiden 


Knochenbrücken ausgezeichnet ist, darauf folgen die Agamiden, Iguaniden und Xenosauriden 


bei denen die genannten Knochenbrücken vorhanden, die Fossa supratemporalis aber nicht 
knöchern überdacht ist, dann die Zonuriden und Anguiden mit ausgebildeten Knochen- 
brücken und knöchern überdachter Fossa supratemporalis, darauf die Anielliden, bei denen wie- 


der die Knochenbrücken fehlen, dann die Helodermatiden, mit vollständigem Arcus postor- ° 


bitalis, aber ohne Arcus frontotemporalis und endlich die Varaniden, bei denen gerade um- 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. 8. W. 5 


gekehrt der Arcus frontotemporalis vorhanden, der Arcus postorbitalis aber unvollständig 
ist, und denen ebenso, wie selbstverständlich auch den beiden vorhergehenden, die knöcherne - 
Teberdachung der Fossa supratemporalis fehlt. Ganz ähnlich steht es auch um die Reihen- 


. . folge der Familien in der 3‘ Gruppe. Hier macht die Familie der Xantusiiden den Anfang, 


. bei welcher der Schädel beide Knochenbrücken und eine knöchern überdachte Fossa supra- 
temporalis besitzt, dann folgen die Tejiden mit ausgebildeten Knochenbrücken, aber ohne 
knöcherne Ueberdachung der Schläfengrube, darauf die Amphisbaeniden mit niedrig ent- » 
wickeltem Schädel, an welchem die Knochenbrücken fehlen, alsdann die Zacertiden und Gerrho- 
sauriden, deren Schädel ebenso gebildet ist, wie derjenige der Xantusüden, d. h. beide 
Knochenbrücken und das Knochendach über der Fossa supratemporalis besitzt, darauf die 
Seinciden, welche im Schädelbau wieder mit den Tejiden übereinstimmen, indem bei ihnen 
die beiden Knochenbrücken wohl vorhanden sind, die Ueberdachung der Schläfengrube aber 
fehlt, und endlich die Anelytropiden und Dibamiden, deren Schädel ebenso niedrig entwickelt 
ist, wie derjenige der Amphisbaeniden, und weder die Knochenbrücken, noch das Knochen- 
dach zeigt. Wie man sieht, sind auch bei ausschliesslicher Berücksichtigung des Schä- 
delbaues durchaus keine zwingenden Gründe vorhanden, die Familien in der von Boulen- 
ger proponirten Ordnung auf einander folgen zu lassen, im Gegentheil auch die osteologi- 
schen Merkmale sprechen entschieden gegen diese Reihenfolge, denn es kann doch keinem 
Zweifel unterliegen, dass es z. B. viel natürlicher und richtiger gewesen wäre, wenn Bou- 
lenger die Familie der Amphisbaeniden an’s Ende seiner 3 Gruppe, hinter die Dibamiden 
gestellt hätte, mit denen sie im Schädelbau nicht bloss durch die Abwesenheit der Colu- 
mella eranii, sondern auch durch den Mangel des knöchernen Septum interorbitale überein- 

‚stimmt. Diese Reihenfolge, bei welcher die heterogensten Formen einander genähert und 
die verwandtesten von einander getrennt werden, ist somit durchaus unnatürlich und muss 

unbedingt durch eine andere ersetzt werden, in welcher die einzelnen Familien nach den im 
Schädelbau ausgesprochenen Verwandtschaften gruppirt sind; wenn man nun dabei von der 

.in systematischer Beziehung ganz unwesentlichen Form des Schlüsselbeines absieht und 

statt der Bekleidung dieForm der Zunge in Betracht zieht, so lässt sich die von Boulenger 

aufgestellte recht complieirte Eintheilung mit dem bisher geltenden, ungleich einfacheren 

Eidechsensystem ganz ohne allen Zwang in Einklang bringen. 

Was nun das bisher geltende Eidechsensystem anbetrifft, so ist im Laufe der Jahre, 
‚dank den Arbeiten der älteren Herpetologen, besonders M. C. Dum£ril’s, Wiegmann’s 
und Bibron’s die Ordnung der Saurier in eine Anzahl natürlicher, meist schon auf den ersten 
Blick erkennbarer Gruppen eingetheilt worden, die zwar von den verschiedenen Autoren 
nicht immer in der gleichen Umgrenzung aufgefasst, im Grossen und Ganzen aber doch 
adoptirt worden sind. Diese Eintheilung, die ursprünglich in Wiegmann’s Herpetologia 
mexicana und in der Erpetologie generale proponirt worden ist, aber nachträglich mancherlei 
Abänderungen und Verbesserungen erfahren hat, ist zwar später in ihrem ganzen Umfange 
nirgends eines Genaueren dargelegt worden, dennoch war die Mehrzahl der Herpetologen, 


RL ZEN Dr. A. Strauch, 


freilich mit Ausnahme der Engländer, so zu sagen stillschweigend, übereingekommen, unter 


den Eidechsen 11 besondere Gruppen zu unterscheiden, denen man die Bedeutung von ' 


Familien beilegte und die man mit den Namen Ohamaeleonida, Geckonida, Agamida, Jguanida, 
Helodermatida, Varanida, Ameivida, Lacertida, Chalcidida, Scincida und Amphisbaenida be- 
zeichnete. Von diesen 1 i Familien, die sich durch den Bau der Zunge, die Befestigungsweise der 
Zähne und namentlich durch die Beschaffenheit der äusseren Hautbedeckungen von einander 
unterscheiden, hat Boulenger nicht weniger als 7, nämlich die Ohamaeleonida, Agamida, 
Jguamida, Helodermatida, Varanida, Lacertida und Amphisbaenida genau in der bisher all- 
gemein angenommenen Umgrenzung äadoptirt. Die Familie der Ameividen stimmt gleichfalls 
fast vollständig mit den 7ejidae des Boulenger’schen Systems überein und der ganze Un- 
terschied zwischen beiden besteht nur darin, dass Boulenger zu seinen Tejedae ausser den 
mit Cercosaura verwandten. Formen, die man unter dem Namen Oercosaurida ‚als besondere 
Tribus zusammenfassen könnte, noch die Genera Tretioseincus, Microblepharus und Gymnoph- 
thalmus hinzuzieht, die ihrer äusseren Erscheinung nach zu den Scönciden gehören und bieken 
auch stets zu dieser Familie gerechnet worden 'sind. 

Die so überaus natürliche Familie der Geckoniden theilt Boulenger in 3 besondere 


Familien, Geckonidae, Eublepharidae und Uroplatidae, die ausschliesslich auf osteologische, 


z. ‘Th. nur an skeletirten Exemplaren sichtbare Merkmale begründet sind. Die Geckoniden 
(im Sinne Boulenger’s) besitzen am proximalen Ende ölısenförmig erweiterte Schlüsseibeine, 
amphicoele Wirbel und paarige Scheitelbeine, die Zublephariden gleichfalls öhsenförmig 


erweiterte Schlüsselbeine, aber procöele Wirbel und ein unpaares Scheitelbein, und die Uro- - 


platiden stimmen in der Form der Wirbel und in der Zahl der Scheitelbeine mit den Gecko- 
niden überein, haben aber einfache, am proximalen Ende nicht erweiterte Schlüsselbeine 
und ein einfaches Nasenbein. Was zunächst die Hublephariden anbetriftt, so ist das einfache 
Parietale schwerlich von grosser Bedeutung, da dieser Knochen bei ihnen in .der Jugend 
ohne Zweifel gleichfalls paarig sein und erst später durch Verwachsen einfach werden wird, 


dagegen verdienen die procoelen Wirbel allerdings volle Berücksichtigung und würden auch : 


ein gutes Unterscheidungsmerkmal abgeben, wenn mit Bestimmtheit festgestellt wäre, dass alle 
von Boulenger zu den @eckoniden gerechneten Formen auch wirklich amphicoele Wirbel 
besitzen. Das steht aber noch keineswegs fest, denn wenn es auch kaum einem Zweifel unter- 
liegen kann, dass bei allen typischen Geckoniden die Wirbel amphicoel sind, so fragt es sich 
immerhin uoch, ob die aberranten Formen, wie namentlich Nephrurus, Chondrodactylus, Rhyn- 
choedura und Teratoscincus nicht am Ende auch in der Form der Wirbel abweichen, denn 
untersucht ist keine dieser Formen auf den fraglichen Punkt und so lange der directe Be- 
weis dafür noch aussteht, wird es immerhin erlaubt sein, die Form der Wirbel in-Frage zu 
stellen, zumal die Zublephariden in ihrer äusseren Erscheinung ungleich weniger von den 
@Geckoniden abweichen, als z. B. die Gattungen Nephrurus und Teratoscincus. Freilich giebt es 
noch ein zweites Merkmal, durch welches sich’ die Eublephariden von den Geckoniden unter- 
scheiden, nämlich die klappenförmigen Augenlider, nur muss, wenn man dieses Merkmal in 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 7 


den Vordergrund stellen will, die Gattung Adelurosaurus, deren Namen Boulenger später!) 
in Aelurascalabotes verändert hat, aus der Familie der Geckoniden entfernt und in diejenige 
der Eublephariden gestellt werden, weil bei den dazugehörigen Arten, wie Boulenger selbst. 
angiebt, die «eyelids well developed, connivent» sind. Da ausserdem die Gattung Aelurasca- 
labotes auch in der Beschaffenheit der Krallen vollkommen mit der Bublephariden-Gattung 
Coleonyx» übereinstimmt, indem bei beiden die Krallen in eine aus 2 grossen Schuppen ge- 


bildete, von oben her durch eine dritte schmale Schuppe gedeckte Scheide zurückgezogen werden 


können, so zweifle ich auch keinen Augenblick daran, dass. sie wirklich’zu den Hublephariden 


- gehört, und bin fest überzeugt, dass, wenn es erst einmal möglich sein wird, ein Skelet von 


Aelwrascalabotes zu untersuchen, die Wirbel sich gleichfalls als procoel erweisen werden. 


. Nimmt man nun an, dass die F orm der Wirbel stets mit der Beschaffenheit der Augenlider 


Hand in Hand geht, was nach den bisherigen Erfahrungen mehr als wahrscheinlich ist, so 
lassen sich die Geckoniden und Eublephariden durch diese beiden Merkmale sehr gut und 


"sicher von einander unterscheiden, dennoch glaube ich nicht, dass man sie als selbstständige 
. Familien gelten lassen kann, da sonst die Gleichwerthigkeit der Familien überhaupt gestört 


wird. Die Bublephariden stimmen nämlich sowohl im Habitus, als auch in der Beschaffenheit 
der Hautbedeckungen und in der Bildung der Zehen so vellkommen mit den Geckoniden 
überein, dass man sie, genau genommen, nur für aberrante Geckoniden ansehen kann, und 
demzufolge halte ich es für richtiger, beide genannten Gruppen als besondere Tribus einer 
einzigen Familie, Geckonida, aufzufassen. Während Boulenger’s Familie der Zublephariden, 
wenn auch nicht als Familie, so doch als besondere. Tribus aufrecht erhalten werden kann, 
muss die Familie der Uroplatiden einfach eingezogen und mit der Familie der Geckoniden 
vereinigt werden. Diese neue Familie enthält nur die eine Gattung Uroplatus, die bekannt- 
lich auf den sonderbaren @ecko-fimbriatus Schneid. aus Madagascar begründet ist und dess- 


- halb aus der Familie Geckonida entfernt wird, weil bei der genannten Art, — die beiden 


anderen Arten sind auf das Skelet noch gar nicht untersucht, — das Schlüsselbein am proxi- 
malen Ende nicht erweitert ünd das Nasenbein einfach ist. Das einfache Nasale hat eben so 
wenig systematischen .Werth, wie das einfache Parietale der Zublephariden, hier, wie dort, 
wird der betreffende Knochen bei jüngeren Individuen sicherlich paarig sein, und es bleibt 
also nur die nichterweiterte Clavicula übrig, die allein genügen soll, einen Saurier zum Ty- 
pus einer besonderen Familie zu erheben, der in seiner ganzen übrigen Organisation ein 
@Geckonide und dabei der Gattung Piyodactylus so nahe verwandt ist, dass ein grosser Theil 
der Autoren ihn einfach als Art dieser Gattung aufgefasst hat. Will man auf diese Weise 
jeder auch noch so .geringen Eigenthümlichkeit im Knochenbau gleich den Werth eines Fa- 
milienmerkmals beilegen, so müsste man consequenter Weise z. B. auch die Gattung Draco 


1) Annals’and Mag. Nat. Hist. 5 ser. X VI (1885), p. 387. ! der Familie.der Theriodonten verbraucht ist und daher in 


Hier ist bemerkt, dass der Namen Aelurosaurus bereits | Aelurascalabotes abgeändert werden: muss. 


im Jahre 1881 von Owen für einen fossilen Saurier aus 


8 Dr. A. STRAUCH, 


aus der Familie der Agamiden aussondern und zum Typus einer besonderen Familie er- 
heben, da bei den Arten dieser Gattung bekanntlich die 6 vorderen Paare der falschen Rip- 
pen verlängert sind und als Stützen einer besonderen Flughaut dienen; ja dieses letztere 
Verfahren liesse sich sogar noch leichter motiviren, denn die verlängerten Rippen haben eine 
bestimmte physiologische Bedeutung, sie stützen und entfalten die Flughaut, welche ihrer- 
seits wieder auf die Lebensweise der Draconen influirt, während das Schlüsselbein wohl 
"immer dieselbe Function haben dürfte, mag es nun am proximalen Ende öhsenförmig er- 
weitert sein oder nicht. Ich-glaube daher, dass Boulenger der Form der Glavicula eine in 
systematischer Beziehung viel zu grosse Bedeutung beilegt, denn daraus, dass der Sternal- 
apparat bei den Batrachiern ein vortreffliches Eintheilungsmerkmal abgiebt, folgt noch 
keineswegs, dass dieser Apparat auch bei den Sauszern denselben Werth haben muss, im 
Gegentheil mir scheint gerade die Gattung Uroplatus den besten Beweis dafür zu liefern, 
dass die Form der Clavicula bei den Eidechsen gar keinen systematischen Werth hat, da 
einander so nahe verwandte Formen, wie die Genera Ptyodactylus und Uroplatus, in dieser 
Beziehung differiren, ganz abgesehen davon, dass es überhaupt schon misslich ist, bei Ein- 
theilung einer Thiergruppe ein Organ zum hauptsächlichsten Unterscheidungsmerkmal zu 
erheben, welches, wie ‘es hier der Fall ist, einem nicht unbeträchtlichen Theile dieser.Gruppe 
gänzlich fehlt. 
Die Familie der Chalcididen ferner, über deren Umgrenzung die’ Ansichten der.ver- 
schiedenen Autoren. von jeher am meisten auseinandergegangen sind, theilt Boulenger in 
vier Familien Zonuridae, Anguidae, Xantusüdae und Gerrkosauridae, von denen die zweite 
aber sehr heterogene Elemente enthält und aus einer Vereinigung der Gattungen Gerrho- 
notus und Ophisaurus (mit Einschluss der Genera Pseudopus, Dopasia und Hyalosaurus) mit 
den sogenannten diploglossen Scinciden entstanden ist. Die Gründe, welche Boulenger be- 
wogen haben, so verschiedenartige Formen, wie z. B. den bekannten Sholtopusik (Pseudopus 
Pallasi, und die gemeine Blindschleiche (Anguis fragilis) in ein und dieselbe Familie zu 
vereinigen, sind theils im Schädelbau, theils und hauptsächlich aber in der Beschaffenheit 
der Zunge zu suchen. Der Schädel dieser Thiere besitzt die beiden Knochenbrücken und eine 
knöchern überdachte Fossa supratemporalis und die Zunge zeigt in ihrem grösseren basalen 
Theile fadenförmige Papillen, während ihre schwach ausgerandete Spitze mit kleinen flachen 
Sehüppchen bekleidet ist, wobei ausserdem noch diese beiden Theile der Zunge durch eine 
mehr oder weniger deutlich ausgebildete Querfalte geschieden erscheinen. So vollkommen - 
nun diese von Boulenger unter dem Namen Anguidae vereinigten Formen im Bau des 
Schädels und der Zunge mit einander übereinstimmen, ebensosehr differiren sie in der Be- 
schaffenheit der Hautbedeckungen, denn während bei den Gattungen Gerrhonotus und Ophi- 
saurus die Haut des Rumpfes, ebenso wie bei den Zonuriden und Gerihosauriden, mit Quer- 
ringeln von Schuppen bekleidet ist, zeigt sie bei den Diploglossiden genau dieselben imbri- 
caten und im Quincunx angeordneten Schuppen, die für die Scinciden so charakteristisch 
sind. Ich glaube daher der bisher ganz allgemein adoptirten Ansicht, dass nämlich die Di- 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 9 


ploglossiden zu den Scinciden gehören, beitreten zu müssen, und schlage vor, die Familie der 
Anguiden, die schon Boulenger selbst je nach der An- oder Abwesenheit der Seitenfalte 
in zwei nicht besonders benannte Abtheilungen scheidet, in zwei Gruppen, Gerrhonotida mit 
einer Seitenfalte und Diploglossida ohne Seitenfalte, zu theilen und die letzteren zu den 
Scinciden zu stellen. Was nun die vier Familien anbetrifft, in welche Boulenger die Chal- 
cididen eintheilt, so stimmen dieselben im Bau des Schädels, der die beiden Knochenbrücken 
und das Knochendach über der Fossa supratemporalis besitzt, vollkommen überein und 
unterscheiden sich von einander hauptsächlieh durch die Bekleidung der Zungenoberfläche: 
die Zonuriden haben eine durchweg mit zottenförmigen Papillen bekleidete Zunge, bei den 
Gerrhonotiden (Boulenger’s Anguiden mit Seitenfalte) ist dieses Organ, wie schon bemerkt, 
theils mit Zotten, theils mit Schüppchen bekleidet und die Xantusüden und Gerrhosauriden 
endlich besitzen eine Zunge, die an der Spitze schuppenförmige Papillen, an der Basis dagegen 
schräge, gegen die Mittellinie convergirende, einander mehr oder weniger deckende Falten 
zeigt. Die Bekleidung der Zunge ist also allerdings recht verschieden, die Form dieses Or- 
"gans dagegen bei allen nahezu dieselbe, denn alle haben eine kurze, wenig protractile und 
an der Spitze schwach ausgerandete Zunge; zieht man nun hierzu noch in Betracht, dass 
auch bei allen die Schuppen des Rumpfes, sie mögen gross und schildförmig, oder klein und 
kornförmig sein, stets in deutliche Querringel angeordnet sind, so wird man die Ansicht der 
älteren Autoren, welche die Repräsentanten dieser 4 Familien unter dem Namen der Chal- 
cididen oder Wirtelschleichen in eine einzige Familie vereinigt haben, nicht ganz unbegründet 
finden. Dass Boulenger’s Zonuriden, Gerrhonotiden (Anguiden mit Seitenfalte), Xantu- 
süden und Gerrhosauriden zu einander eine grössere Verwandtschaft zeigen, als zu den 
übrigen Familien, unterliegt keinem Zweifel und daher glaube ich, dass es auch richtiger 
sein dürfte, sie als Tribus einer einzigen Familie aufzufassen, statt ihnen die Bedeutung selbst- 
ständiger Familien beizulegen. 

Die Familie der Seinciden endlich, deren Repräsentanten von den Engländern so tref- 
fend als «fish-scaled lizards» bezeichnet werden, ist unter allen Eidechsenfamilien bekannt- 
lich diejenige, in welcher die grösste Mannichfaltigkeit der Formen beobachtet wird, indem 
hier alle VUebergänge von der typischen vierfüssigen Eidechsenform bis zur fusslosen Schlei- 
chenform vertreten sind. Neben der mehr oder weniger gestreckten, oft geradezu schlangen- 
förmigen Gestalt des Rumpfes sind es namentlich die Extremitäten, welehe den grössten und 
mannichfaltigsten Abänderungen unterliegen, denn wir treffen hier nicht bloss vierfüssige, 
zweifüssige und fusslose Formen an, sondern auch die Zahl der Finger und Zehen varürt 
zwischen 5 und 0, und zwar in den mannichfachsten Combinationen. Ebenso wie in der 
Körperform und in der Zahl und Ausbildung der Extremitäten variiren diese Eidechsen auch 
im Schädelbau und diesem letzteren Umstande hauptsächlich ist es auch zuzuschreiben, dass 
Boulenger sie in nicht weniger als 6 selbstständige Familien vertheilt hat. Die höchste 
Entwickelung im Schädelbau bieten, wie ich schon zu bemerken Gelegenheit hatte, die Diplo- 
glossiden (Boulenger’s Anguidae ohne Seitenfalte) dar, indem ihr Schädel sowohl die beiden 


Memoires de l'Acad. Imp. des sciences VIIlme Serie, 2 


= 


10 Dr. A. STRAUCH, 


Knochenbrücken, als auch die knöcherne Ueberdachung der Fossa supratemporalis besitzt, 
alsdann folgen die Scinciden Boulenger’s, an deren Schädel zwar die beiden Knochen- 
brücken vorhanden sind, aber das Knochendach über der Fossa supratemporalis fehlt, nächst- 
dem die Pygopodiden und Anelytropiden mit einem Schädel ohne Knochenbrücken und selbst- 
verständlich auch ohne Knochendach, und endlich die Anielliden und Dibamiden mit ganz 
niedrig entwickeltem Schädel, an dem nicht bloss die Knochenbrücken, sondern auch die Co- 
lumella und sogar das knöcherne Interorbitalseptum fehlen, die also im Schädelbau voll- 
kommen mit den Amphisbaeniden übereinstimmen. Trotz aller dieser Verschiedenheiten in 
der Körperform, in der Ausbildung der Extremitäten und im Schädelbau zeigen diese Thiere 
dennoch eine nicht zu läugnende Verwandtschaft zu einander, die sich in der Beschaffenheit 
der äusseren Hautbedeckungen documentirt: die Haut aller dieser Eidechsen ist nämlich 
mit Schindelschuppen, d. h. mit dachziegelförmig über einander gelagerten, nach Art der 
Fischschuppen im Quincunx angeordneten Schuppen, bekleidet und dabei so ausserordentlich 
charakteristisch, dass man diese Thiere auf den ersten Blick zu erkennen vermag. Diese 
Uebereinstimmung in den äusseren Hautbedeckungen ist Boulenger natürlich auch nicht 
entgangen, er betrachtet sie aber als «superficial appearance», mir dagegen scheint sie in 
systematischer Beziehung ungleich wichtiger zu sein, als die Differenzen im Knochenbau, 
die am Ende doch nur in einer graduellen Verkümmerung des Schädels bestehen, und ich 
glaube daher, dass es viel natürlicher sein dürfte, diese von Boulenger weit auseinander- 
gerissenen Formen, wie bisher, unter dem Namen Scincida in eine Familie zu vereinigen 
und den 6 Familien Boulenger’s höchstens den Werth von Tribus beizulegen. 

Schliesslich bleibt noch Boulenger’s Familie Xenosauridae übrig, welche bekanntlich 
auf eine einzige Art, den zuerst von Peters im Jahre 1861 genauer beschriebenen, höchst 
sonderbaren Xenosaurus fasciatus aus Mexico begründet ist; diese Eidechse erinnert durch 
die Beschuppung der Oberseite von Kopf und Rumpf an die Geckoniden, durch diejenige der 
Unterseite und des Schwanzes an die Varaniden und Helodermatiden, stimmt im Schädelbau 
und in der Befestigungsweise der Zähne mit den Iguaniden überein und besitzt eine Zunge, 
welche der Zunge der Anguiden (Gerrhonotiden und Diploglossiden) sehr ähnlich ist, verbindet 
also Charactere sehr differenter Familien, lässt sich aber trotzdem in keine dieser Familien 
ohne Zwang einreihen und muss daher als Typus einer selbstständigen Familie, . Xenosaurida, 
aufgefasst werden, welche, wie schon Peters!) bemerkt, das Bindeglied zwischen den Igua- 
niden und Helodermatiden bildet. 

Nach dem im Vorstehenden Gesagten würde sich also die sehr complicirte Eintheilung 
Boulenger’s mit dem früheren Eidechsensystem in folgender Weise combiniren lassen: 


1) Berliner Monatsberichte 1861 p. 454. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. 8. W. 11 


I. Rhiptoglossa. 


1. Familie Chamaeleonida. 


II. Pachyglossa. 
2. Familie Geckonida. 
1. Tribus Geckonida s. str. 
.2. »  Eublepharida. 
3. Familie Agamida. 
4. » Iguanida. 
5 »  Xenosaurida. 
6. » Helodermatida. 


II. Leptoglossa. 
7. Familie Varanida. 
8. » Tejida. 
9. » Lacertida. 
10. »  Chalcidida. 
1. Tribus Zonurida. 
2. » . Gerrhonotida (Boulenger’s Anguidae mit Seitenfalte). 
3 »  Xantusiida. 
»  Gerrhosaurida. 
11. Familie Scincida. 
1. Tribus .Diploglossida (Boulenger’s Anguidae ohne Seitenfalte). 
2.  »  ‚Scincida s. str. 
»  Pygopodida, 
Anelytropida. 
»  Aniellida. 
6. » . Dibamida. 
12. Familie Amphisbaenida. 


m 


Eine genauere Begründung der obigen Eintheilung liegt ausserhalb des Planes meiner 
Arbeit, auch könnte ich eine solche zur Zeit kaum geben, theils weil dazu sehr eingehende 
Studien erforderlich sind, die zu machen ich noch keine Zeit gehabt habe, theils auch weil 
der letzte Band von Boulenger’s Catalog noch nicht erschienen und mir also der Bestand 
der 6 letzten von ihm adoptirten Familien nicht näher bekannt ist. Ich behalte mir daher 
eine genauere Auseinandersetzung des im Vorstehenden angedeuteten Systems für eine spä- 
tere Gelegenheit vor und wende mich nunmehr zu dem eigentlichen Gegenstande dieser Ar- 
beit, zu der Familie der Geckoniden. 

Als mir im Frühjahr 1885 der erste Band von Boulenger’s Catalogue of Lizards in 
die Hände kam, entstand in mir natürlich der lebhafte Wunsch, das Werk nicht bloss näher 


Di 


12 Dr. A. Strauch, 


kennen zu lernen, sondern es auch auf seinen Werth und seine Brauchbarkeit an den Ob- 
jeeten selbst zu prüfen. Zu diesem Zwecke machte ich mich im’'Beginn der Sommerferien 
an eine Revision unserer Eidechsensammlung und begann dieselbe mit der Familie der Gecko- 
niden, theils weil diese Familie bei Boulenger die Reihe der Eidechsen eröffnet, theils und 
hauptsächlich aber auch desshalb, weil gerade unter unseren Geckoniden eine Anzahl von 
Arten, namentlich aus der Gattung Hemidactylus, vorhanden war, deren genauere Bestim- 
mung mir bis dahin nicht recht hatte gelingen wollen. Die Arbeit ging so rasch vorwärts, 
dass sie in wenigen Wochen beendet war, und hat mir sehr viel Vergnügen bereitet, denn 
ich muss gestehen, dass ich in meiner mehr als fünfundzwanzigjährigen Praxis kaum jemals 
ein Buch mit solcher Befriedigung benutzt habe, wie diesen Boulenger’schen Catalog. Die 
Revision ergab das Resultat, dass wir im Ganzen 122 verschiedene Arten von Geckoniden 
in 637 Exemplaren!) besitzen, welche letzteren in 456 Gläser auseinandergelegt und unter 
ebenso vielen Nummern in den Generalcatalog der Reptiliensammlung eingetragen sind. 
Unter diesen 122 Arten fanden sich nicht weniger als 13 ganz neue, so wie eine, die zwar 
bereits vor mehr als 50 Jahren von Wiegmann unter dem Namen Gymnodactylus Eversmanni 
kurz characterisirt, aber später gänzlich in Vergessenheit gerathen war; diese letztgenannte 
Art liess sich in keine der von Boulenger adoptirten Gattungen einreihen, so dass ich sie 
zum Typus einer neuen Gattung, Ptenodactylus, erheben musste, und aus dem gleichen Grunde 
habe ich auch für eine der ganz neuen Arten ein neues Genus, Unemaspis, creiren müssen. 
Aber auch unter den bereits bekannten Arten fanden sich hin und wieder Exemplare, die 
nicht ganz mit den vorhandenen Beschreibungen übereinstimmten, und da ich glaubte, dass 
eine kurze Besprechung solcher Exemplare für die genauere Kenntniss der betreffenden Ar- 
ten nicht überflüssig sein würde, so entschloss ich mich statt einer einfachen Beschreibung 
der neuen Arten, einen Catalogue raisonne unserer ganzen Geckoniden-Sammlung zu ver- 
öffentiichen. Diese Sammlung ist zwar nicht gerade besonders reich, gehört aber immerhin 
zu den bedeutenderen und daher dürfte ein Catalog derselben auch nicht ganz ohne In- 
teresse sein. 

Bevor ich aber an die Aufzählung der in der academischen Sammlung vorhandenen 
Geckoniden-Arten gehe, möchte ich mir noch einige Bemerkungen über die von Boulenger 
adoptirten Gattungen, so wie namentlich auch über die Reihenfolge, in welcher er diese 
Gattungen aufführt, erlauben und brauche wohl nicht erst zu bemerken, dass ich unter dem 
Namen @eckonida nicht bloss die gleichnamige Familie Boulenger’s, sondern auch seine 
Familien Hublepharidae und Uroplatidae zusammenfasse. 

Was zunächst die Gattungen anbetrifft, so ist es kein geringes Verdienst Boulenger’s, 
dass er die übergrosse Zahl derselben auf das gehörige Maass reducirt hat, nur glaube ich, 


1) Da ich die Zahl der Exemplare in ein und demselben | sie hier angegeben ist. Um solche Gläser mit mehr als 
Glase höchstens mit 6 notirt habe, in einzelnen Gläsern | 6 Exemplaren auszuzeichnen,habe ich sowohl im General- 
aber weit mehr Exemplare enthalten sind, so ist die Ge- | catalog, als auch in dieser Arbeit hinter die Zahl 6 ein 
sammtzahl der Exemplare in Wirklichkeit grösser, als | + gestellt. 


og BAT, T 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. Ra 


dass er dabei in zwei Fällen etwas zu weit gegangen ist und Genera vereinigt hat, die con- 
sequenter Weise hätten getrennt bleiben müssen. So zieht er die Gattung Peripia ein und 
vereinigt sie mit der Gattung Gehyra, obwohl bei den Arten der ersteren die Hypodactyl- 
schilder getheilt und zweizeilig, bei denen der letzteren dagegen ganz, d. h. ungetheilt, und 
einzeilig angeordnet sind. Hier: wird also der Beschaffenheit der Hypodactylschilder nicht 
der Werth eines generischen Merkmals beigelegt, während es doch sonst immer geschieht, 
denn wodurch anders unterscheiden sich z. B. die beiden von Boulenger adoptirten Genera 
Phyllopezus und Hemidactylus von einander, wenn nicht dadurch, dass bei der einzigen Art 
des ersteren die Hypodactylschilder einfach und einzeilig, bei den Arten von Hemidactylus 
dagegen getheilt und zweizeilig sind. Genügt die Differenz in der Beschaffenheit der frag- 
lichen Schilder in dem einen Falle zur Aufstellung zweier selbstständigen Genera, so erfor- 
dert es die Consequenz, dass ihr auch in dem anderen Falle der gleiche Werth vindieirt 
werde, und desshalb glaube ich, dass die Gattung Peripia wieder restituirt werden muss, 
um so mehr, als Boulenger bei seinem Verfahren doch genöthigt ist, seine Gattung Gehyra 
in zwei Gruppen, mit doppelten und einfachen Hypodactylschildern, zu trennen. , Ganz ähn- 
lich verhält es sich auch mit den Gattungen Bunopus und Alsophylax, die Boulenger unter 
dem letzteren Namen zusammengezogen hat, denn bei Bunopus sind die Queriamellen an der 
Unterseite der Finger und Zehen mit sehr deutlichen Tuberkeln versehen und erscheinen 
am Vorderrande gezähnelt, bei Alsophylax dagegen sind sie sowohl auf der Fläche, als auch 
am Rande durchaus glatt; diese beiden Gattungen unterscheiden sich von einander also ge- 
nau durch dasselbe Merkmal, wie die Genera Stenodactylus und Ptenopus, und da Bou- 
lenger diese letzteren adoptirt hat, so müssen consequenter Weise auch Dunopus und Also- 
phylax als gesonderte Gattungen aufgefasst werden. 

In Betreff der Reihenfolge, in welcher Boulenger die Gattungen aufführt, muss ich 
bemerken, dass mir dieselbe eine ganz willkürliche zu sein und den in der Zehenbildung 
ausgesprochenen Verwandtschaften der einzelnen Formen nicht in allen Fällen genügende 
Rechnung zu tragen scheint. Schon der Umstand, dass er die Reihe der Gattungen in seiner 
Familie Geckonidae mit den aberranten Formen beginnt, dürfte kaum zu rechtfertigen sein, 
da es doch einmal angenommen und auch ganz natürlich ist, die typischen Formen voran 
zu stellen und die aberranten erst am Schlusse folgen zu lassen. Es fragt sich nun, welche 
Formen als die typischen anzusehen sind und da giebt, wie ich glaube, die Zehenbildung 
den nöthigen Aufschluss. Bekanntlich zeichnen sich die @eckoniden durch eine grosse Man- 
nichfaltigkeit in der Form und Bekleidung der Finger und Zehen aus und lassen sich hier- 
nach in zwei grosse Gruppen eintheilen, nämlich in Arten mit erweiterten Fingern und Ze- 
hen und in solche, bei denen diese Organe einfach, d. h. nicht erweitert sind. Unter den 
ersteren giebt es wiederum Formen, bei welchen die Finger und Zehen in ihrer ganzen Länge 
erweitert sind und solche, bei welchen sich die Erweiterung nur auf einen Theil der genannten 
Organe beschränkt, und zwar ist es bald die Basis, bald die Spitze, welche die Erweiterung 
zeigt. Die am meisten typischen @eckonen würden hiernach also diejenigen sein, bei welchen 


14 Dr. A. StrAucH, 


die Finger und Zehen in ihrer ganzen Länge erweitert sind, und mit ihnen müsste auch die 
Reihe beginnen; diesen würden sich dann die Formen anschliessen, bei welchen die Finger 
und Zehen nur theilweise erweitert sind, und zwar zuerst diejenigen, bei welchen der grös- 
sere Theil der genannten Organe erweitert ist, also die Formen mit an der Basis erweiterten 
Fingern und Zehen, da bei diesen nur das Endglied an der Erweiterung nicht Theil nimmt, 
darauf müssten die Formen folgen, bei denen sich die Erweiterung auf das Endglied der Fin- 
ger und Zehen beschränkt, und endlich diejenigen mit einfachen, nicht erweiterten Fingern 
und Zehen, an welche sich schliesslich die aberranten Formen anreihen müssten. Diese durch- 
aus natürliche und auch bereits von Dum£ril und Bibron adoptirte Reihenfolge hat Bou- 
lenger verworfen und seine Familie Geckonidae, wie aus der Bestimmungstabelle der Gat- 
tungen zu ersehen ist, in 11 besondere Gruppen eingetheilt. Die 3 ersten dieser Gruppen 
enthalten die aberranten Formen, so wie diejenigen, bei welchen die Finger und Zehen gar 
nicht erweitert sind, die beiden folgenden den grössten Theil der Arten mit an der Spitze 
erweiterten Fingern und Zehen, in die 6. Gruppe stellt er Arten mit der ganzen Länge nach 
erweiterten Fingern und Zehen, in die 7. dagegen diejenigen, bei welchen die genannten 
Organe nur an der Basis erweitert sind, die 8. und 9. Gruppe enthalten wiederum Arten 
mit vollständig erweiterten Fingern und Zehen, in der 10. vereinigt er Formen mit sehr 
verschiedenartiger Zehenbildung, die mit einander aber darin übereinstimmen, dass ihnen 
durchweg die Krallen fehlen, und die 11. Gruppe endlich enthält wiederum Arten mit an 
der Spitze erweiterten Fingern und Zehen, bei denen aber die Krallen in eine sich seitwärts 
öffnende Scheide zurückgezogen werden können. Diese Anordnung ist nun nicht bloss un- 
natürlich, da dabei einander sehr nahe verwandte Arten weit auseinandergerissen werden, 
sondern hat auch noch den grossen Nachtheil, dass sie die Determination der Gattungen un- 
nützer Weise erschwert, indem man beim Bestimmen immer alle 11 Gruppen consultiren 
muss, was bei einer dichotomisch angeordneten Tabelle natürlich wegfällt. Ich glaube da- 
her, dass die Reihenfolge, welche die Verfasser der Erpeötologie generale adoptirt haben, 
ungleich natürlicher ist, und habe den Versuch gemacht, eine dichotomisch angeordnete Ta- 
belle zur Bestimmung der Gattungen zu entwerfen, in die ich auch die 4 bei Boulenger 
fehlenden Genera (Peripia, Onemaspis, Bunopus und Ptenodactylus) aufgenommen habe, und 
welche anzeigen wird, in welcher Reihenfolge ich die 57 gegenwärtig bekannten Geckoniden- 
Gattungen aufzuführen vorschlage. 


Dichotomische Tabelle zur Bestimmung der Geckoniden-Gattungen. 


Die Augenlider 
I. rudimentär, ringförmig, oder häufiger nur das obere entwickelt (1. Tribus Geckonida s. str.) 
Die Finger und Zehen sind s 
A) erweitert, und zwar 
l) in ihrer ganzen Länge. Die Querlamellen an ihrer Unterseite 
a) sind getheilt, d. h. in 2 Reihen angeordnet. Die Krallen retractil.......... 1. Thecadactylus. 
b) sind einfach oder einreihig; die Krallen s 
«) fehlen ganz. Die Pupille 
SE MRUNd eilahare. a ee ee ee erh. Bari ee 2. Phelsuma. 


++) yertical ........ ee’ slayetens aralejeferdieiste Anker Velnlatarrelefelsseli 6 Te eteLe .... 3. Pachydactylus. 
ß) sind vorhanden, und zwar 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 15 
n) nur an gewissen Fingern, resp. Zehen, nämlich 
2) am 3, und 4. Finger, resp. Zehe......... Selslselenanenseueaen Ad, Tarentola. 
22) am 2.—5. Finger, resp. Zehe, so dass nur der Daumen und die 
Innenzehenkrallenlasısinden. ne ee ae ee 5. Homopholis. 
nn) an allen 5 Fingern und Zehen. Die Oberseite des Rumpfes ist 
x) mit Schuppen bekleidet, die 
s) imbrieat angeordnet sind .........02.... esueeeneeeeee 6. Geckolepis. 
ss)Lnebenseinandenlegene es sense nee aueeedenee nee anen «. 7. Eurydactylus. 
2) erannlirinee sen ke LO LIIDEE DORT OSEREHODDHE 8. Aeluronyz. 
2) nur theilweise, nämlich Rn i } 
a) an der Basis, so dass das Endglied comprimirt erscheint. Dieses comprimirte 
Endglied sitzt ; 
«) an der Spitze des erweiterten Theiles, welcher an der Unterseite mit 
X) einer einzigen Reihe von Lamellen bekleidet ist. Das comprimirte 
Endglied ist 
"n) sehr kurz. Am Daumen und an der Innenzehe 
z) fehlt das comprimirte Endglied und auch die Kralle. Die 
Extremitäten 
s) mit einem sehr deutlichen Hautsaum versehen. An 
den Rumpfseiten 
+) ein sehr entwickelter Hautsaum, eine Art von 
USA ee LEN 9. Ptychozoon. 
—++-) nur eine schmale Hautfalte ..2.....2....... 10. Luperosaurus. 
SB)KORTEJEL AU Sat nn pl re a N. 11. Gecko. 
22) ist das comprimirte Endglied mit der Kralle vorhanden, u. 
ebenso beschaffen, wie an den übrigen Fingern u. Zehen.. 12. Rhacodaetylus. 
nn) lang und 
+) bildet mit dem erweiterten Theil einen Winkel....... 13. Hoplodactylus. 
++) liegt mit dem erweiterten Theile in einer Ebene...... 14. Naultinus, 
X X) zwei Reihen von Lamellen bekleidet ist. Der Daumen und die In- 
nenzehe sind 
n) wohlentwickelt, aber krallenlos ................ Duboandcoe 15. Lepidodactylus. 
nn) ganz rudimentär. Die Pupille 
s) rund. Die Kralle an dem rudimentären Daumen, resp. In- 
nenzehe 
Z)isehröklens kaum deutliche ee ee «.. 16. Lygodactylus. 
ZA) StarkundESehr/ deutliche et 17. Microscalabotes. 
BE) AU ELLI CE N ee er 18. Spathoscalabotes. 
ß) auf der Mitte des erweiterten Theiles, tritt, so zu sagen, aus demselben 
hervor. Daumen und Innenzehe 
-+-) rudimentär, doch trägt die letztere eine wohlentwickelte Kralle 19. Perochirus. 
-+--) wohlentwickelt. Das comprimirte Endglied 
2) fehlt am Daumen und an der Innenzehe; diese letzteren 
s) sind ander Unterseite ebenso mit Querlamellen versehen, 
wie die übrigen Zehen und Finger. Die Lamellen 
X) durch eine Mittelfurche getheilt............ .. 20. Peripia. 
X X) durchaus ungetheilt und einzeilig............. 21. Gehyra. 
ss) tiagen an der Unterseite je eine runde Platte......... 22. Aristelliger. 
22) ist an allen Fingern und Zehen vorhanden. Der erweiterte 
Zehentheil an der Unterseite 
n) mit einer einfachen Reihe von Querlamellen bekleidet. 23. Phyllopezus. 
nn) mit einer doppelten Reihe von Querlamellen bekleidet. 
Die Oberseite des Rumpfes 
x) mit grossen, dachziegelförmig gelagerten Schuppen 
bekleidet. Ohröffnung verdeckt. ..........2..... 24. Teratolepis. 
xx) mit kleinen Schuppen und Tuberkeln bekleidet. 
ORro nun ORTRe TR ee ee 25. Hemidactylus. 
b) an der Spitze. Die Erweiterung an der Unterseite 
%) mit Lamellen versehen, welche 
+) eine fücherförmige Anordnung zeigen. Der nicht erweiterte Theil 
der Finger und Zehen an der Unterseite 
s) mit Querlamellen bekleidet ............ Skate te ale «. 26. Ptyodactylus. 
s3).mit,Schuppen, bekleidet... . u... 4.2. eacee een 27. Uroplatus. 
++) einfach der Quere nach gerichtet sind. Diese Lamellen sind an 
ihrem Hinterrande 
2) mit feinen Franzen versehen, wie gefilzt........eesue..o. 28. Dactychilikion. 
22) glatt, ohne Franzen oder Zähnchen..........c2.2222.... 29. Rhoptropus. 
ß) mit Platten versehen und zwar 
X) findet sich an jeder Zehe eine einzige solche Platte ............ 30. Sphaerodactylus. 


X X) sind an jeder Zehe zwei solcher Platten vorhanden, die neben ein- 
ander liegen und durch eine Längsfurche getrennt sind. Die nicht 
erweiterten Glieder der Finger und Zehen sind 


16 DR. A. STRAUCH, 


s) alle gleich beschaffen und an der Unterseite ‚mit Querlamel- 
len oder Tuberkeln versehen. Krallen 
2) fehlen durchaus ...... EN sa aahrne 
zz) sind vorhanden. Die Querlamellen an der Unterseite der 
Finger und Zehen sind 


n) einfach und überhaupt klein. Das erweiterte End- 


glied der Finger und Zehen ist auf der Oberseite 
-+-) mit grossen Schuppen bekleidet, die von 
denen der übrigen Glieder sehr abweichen. 
-++-) mit kleinen Schuppen bekleidet, die denen 
der übrigen Glieder vollkommen gleichen. 
n) paarig, mit Ausnahme der hinteren, d. h. proximalen. 
ss) in so fern ungleich, als auf dem vorletzten Gliede der 4 äus- 
seren Finger "und Zehen sich ein Paar ebensolcher Platten 
befindet, wie auf dem erweiterten Endgliede .........-..- 
B) nicht erweitert oder höchstens an der Basis in so fern scheinbar erweitert, als das 
Basalglied gegen die stark comprimirten distalen Glieder beträchtlich absticht. Die 
Unterseite der Finger und Zehen mit 
1) Querlamellen bekleidet. Die distalen Glieder der Finger und Zehen 
a) viel schmäler, als das Basalglied, da sie mehr oder weniger stark comprimirt 
sind. Die Klauen liegen zwischen 
a) drei Schildehen, einem kleinen oberen und zwei grossen infero-lateralen. 
ß) zwei Schildchen, einem kleinen oberen und einem sehr grossen unteren, 
das rinnenförmig gebogen ist. Die Innenseite der Unterschenkel 
-+-) mit einer Längsreihe grosser, in die Quere gezogener Schilder 
bekleidetzy....R re ee feinste Aressteteteretalelefktetdieh a tete lereeiaen retro 
-+) wie gewöhnlich beschuppt. Die Pupille ist 
n) rund. Der Schwanz ist 
z) drehrund oder selbst abgeflacht, aber nie er 
zz) sehr deutlich comprimirt mit scharfer Oberkante... 
yn) vertical. Der Schwanz 
X) von gewöhnlicher Form, conisch und sehr Far, 
X X) von der Basis an sehr dünn und nicht fragil . 
b) ebenso breit, wie das Basalglied u. nicht comprimirt. Die Zehen an den Seiten 
a) ganzrandig, d. h. nicht gefranzt; ebenso auch die Finger. Die Querla- 
mellen an der Unter seite der Finger und Zehen 
x) glatt und am Vorderrande nicht gezähnelt. Die Oberseite des 
Rumpfes 
s) mit dachziegelförmig gelagerten Schuppen bekleidet ..... 5 
ss) mit Kornschuppen und Tuberkeln bekleidetz...........-- 
X X) mit deutlich vorspringenden Tuberkeln bekleidet und am Vor- 
derrandeigezähnelt "on re nette re re te Ser eteiele ai steiofetehete 
ß) mit deutlichen Franzen versehen. Die Finger an den Seiten 
—+-) gleichfalls mit deutlichen Franzen versehen .....-.ereeener0r 
—+-+) ganzrandig, oder sehr undeutlich gefranzt. Die Querlamellen an 
der Unterseite der Finger und Zehen 
ı) gekielt und am "Vorderrande deutlich gezähnelt.......- 
A %) nicht sekielt und mit so feinen Tuberkeln besetzt, dass 
sie fast 'olatt erscheinen, ..Nenac.r een chance nee: S 
2) kleinen Schuppen oder Körnchen bekleidet. Finger und Zehen an den Seiten 
a) gefranzt. Die Unterseite derselben mit 


«) kleinen, zugespitzten, imbricaten Schuppen bekleidet ...... ee ee 

ß) mit feinen Granulationen versehen. .....-.22:euenenenanaenennennnen 

b) ganzrandig, d. h. ohne Franzen. Die Haut an der Unter seite der Vorder- und 
Hinterfüsse 


+) von gewöhnlicher Beschaffenheit, ee h. nicht polsterartig aufgetrie- 
ben. Die Krallen 


Bitehlen ee rer lern eerete A A ae ee 
B)isind,vorhandeniere erraten sets ee Hr See. erk 
-++-) polsterartig aufgetrieben. Die Krallen 
SITCHIEH N I EERPR ER ENEe en Sept De Sarscda . 
z2)\Sindsvorhandent rer ee Se ee: 
II. wohlentwickelt, klappenförmig (2. Tribus Eublepharida). Die Unterseite der Finger ı u. . Zehen 
a) gramulirt ..ueseoeeon eeeeneennn eenennennnne IRRE OR SEO ooe 
b) mit Querlamellen besetzt. Die Krallen 
A) deutlichlsichtbar; nicht retractil. 2... ala sien.- cr leieigge eo loiniele nleie ala lminte Bine 


2) nicht sichtbar, sondern in einer Scheide versteckt, die aus 2 grossen breiten seit- 
lichen und einer schmalen oberen Schuppe besteht. Die distalen Phalangen 

@) COMPrimirt ».nneeeeeenennnennennennneneenen nen near ne Ba ee ee 

ß) nicht comprimirt, sondern genau so beschaffen, wie die basaleü..saceasr ai 


. 53. Nephrurus. 


. 55.. Eublepharis. 


31. Ebenavia. 


% 


32. Phyllodactylus. 
33. Diplodactylus. 
34. Oedura. 


35. Calodactylus. 


36. Heteronota. 


37. Cnemaspis. 


38. Gonatodes. 


. 39. Pristurus. 


. 40. Gymnodactylus. 


41. Agamura. 


42. Homonota. 
43. Alsophylax. 


44. Bunopus. ar 


45. Ptenodactylus. 


46. Stenodactylus. PR 2 


. 47. Ptenopus. ke 


48. Ceramodactylus. “ #L 
49. Teratoseincus. 


50. Colopus. 
51. Rhynchoedura. 


52. Chondrodactylus. 


. 54. Psilodactylus. 


56. Aeluroscalabotes. 
57. Coleonyx. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. RT. 


Verzeichniss der im zoologischen Museum der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 
aufgestellten Geckoniden'). 


1. Thecadactylus rapicauda Houtt. 
Thecadactylus rapicaudus Boulenger. Catal. I, p. 111. 


323. Fundort? Hr. Parreyss 1839. 


324. Surinam. Dr. Krauss 1858. 
325. Guyana. Berliner Museum 1857. 
2691. Neu-Granada. Hr. Erber 1870. 
7160. Yucatan. Hr. Boucard 1886. 
7173. Chiriqui. ‘Hr. Boucard 1886. 


2. Phelsuma Cepedianum Merr. 
Phelsuma cepedianum Boulenger. Catal. I, p. 211. 


322. Isle de France. Hr. Parreyss 1838. 
2819. Isle de France. Hr. Erber 1870. 
5632. Mauritius. British Museum 1880. 
6438. Madagascar. Hr. Umlauff 1885. 
6439. Madagascar. Hr. Umlauff 1855. 
6440. Madagascar. Hr. Umlauff 1885. 


Die beiden Exemplare von Isle de France, so wie die drei von Madagascar stammenden, 
haben die für diese Art charakteristischen, (in Spiritus) gelblich rothen Zeichnungen, bei 
dem Stück M 5632 dagegen sind dieselben so undeutlich, dass es auf den ersten Blick oben 
ganz einfarbig erscheint und nur jederseits 2 helle Längsstreifen zeigt, von denen der obere, 
der weniger deutlich ist, an der Schulter zu beginnen scheint und sich auch auf die vordere 
'Schwanzhälfte ausdehnt, während der untere, der viel deutlicher und weiss gefärbt ist, unter 
dem Öhre beginnt und sich bis in die Leistengegend hinzieht, nur an der Insertionsstelle 
des Oberarmes unterbrochen. 


. 


3. Phelsuma Guentheri Boul, 
Phelsuma Guenther? Boulenger. Catal. I, p. 213. 


5947. Mauritius. Hr. G. Schneider 1882. 2 
5948. Mauritius. Hr. G. Schneider 1882. ’ 
6403. Mauritius. Dr. E. Riebeck* 1885. 


1) Bei allen Exemplaren, die dem Museum als Ge- | allen meinen früheren Arbeiten, den Namen des Gebers 
schenke zugegangen sind, habe ich auch hier, wie in | durch einen * ausgezeichnet. 
Memoires de l’Acad. Imp. des sciences VIIme Serie, 3 


180%, Dr. A. STRAUCH, 


Die drei Exemplare im British Museum besitzen keine Epidermis, wesshalb Boulen- 
ger die Färbung und Zeichnung nicht hat angeben können. Unsere drei Stücke sind auf 
der Oberseite dunkelbleigrau und ziemlich dicht schwarz gesprenkelt, auf der Unterseite 
schmutzig weiss, nur an der Kehle leicht grau gesprenkelt. Das Weibchen (N: 6403) zeigt 
sonst keine Zeichnungen, bei den Männchen dagegen sieht man jederseits an der Schläfe 
zwei etwa parallele, schwarze Linien, die am Hinterrande der Orbita beginnen und schräge 
nach hinten und innen gegen den Nacken ziehen. Bei dem kleineren Männchen (M 5948) 
vereinigt sich jede dieser Binden mit der entsprechenden der andern Seite unter -spitzem 
Winkel und es entstehen dadurch auf dem Nacken und Halse zwei mehr oder weniger re- 
gelmässige Chevrons, bei dem grossen Männchen dagegen lässt sich nur der vordere dieser 
Chevrons einigermaassen deutlich erkennen, der hintere, der aus der Vereinigung der je- 
derseitigen unteren Binde entsteht, fehlt hier durchaus. Auf dem Scheitel bilden die schwar- 
zen Sprenkel mehr oder weniger deutliche Vermiculationen, die bei dem Weibchen gleich- 
falls kaum angedeutet sind. Unser grosses, vorzüglich conservirtes Männchen (® 5947) hat 
eine Totallänge von 240 Mm. 


4. Phelsuma madagascariense Gray. 


Phelsuma madagascariense Boulenger. Catal. I, p. 214. 
6404. Insel Nossi-be. Dr. E. Riebeck * 1885. 
6405. Insel Nossi-b&. Dr. E. Riebeck* 1855. 
6676. Madagascar. Linnaea 1885. 
6677. Madagascar. Linnaea 1885. 
5. Phelsuma laticauda Boettg. 
Phelsuma laticauda Boulenger. Catal. I, p. 215. 


5502. Madagascar. Hr. H. Schilling 1879. 
6674. Madagascar. Linnaea 1885. 
6675. Madagascar. Linnaea: 1885. 
6. Phelsuma lineatum Gray. 
Phelsuma lineatum Boulenger. Catal. I, p. 216, pl. XVIIL, £. 1. 
3843. Madagascar. Hr. Gerrard 18374. 


7. Pachydactylus Bibronii Smith. 


Pachydactylus Bibroniü Boulenger. Catal. I, p. 201. 


648. Otjimbingne. Berliner Museum 1868. 
649. Otjimbingue. Berliner Museum 1868. 
5296. Calvinia Distriett. Berliner Museum 1379. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. $. W, 19 


8. Pachydactylus capensis Smith. 
Pachydactylus capensis Boulenger. Catal. I, p. 202. 


.6939. Capland. British Museum 1886. 


9. Pachydactylus ocellatus Oppel. 
Pachydactylus ocellatus Boulenger. Catal. I, p. 205. 


321. Fundort? Kunstkammer (2 Ex.). 
5400. Capland. Hr. S. Braconnier 1379. 


10. Pachydactylus maculatus Smith. 
Pachydactylus maculatus Boulenger. Catal. I, p. 206, pl. XVI, f. 4. 


6940. Capland. British Museum 1886. 


Gattung Tarentola Gray. 


Bei seiner Vorliebe für osteologische Merkmale hat Boulenger die Arten dieser Gat- 
tung in zwei Gruppen eingetheilt, je nachdem ein Os supraorbitale vorhanden ist oder nicht. 
Da er aber unterlassen hat, anzugeben, wie man die An- oder Abwesenheit dieses Knochens 
erkennen kann, ohne das Object zu lädiren, so muss ich von diesem Merkmale absehen, 
schon allein desshalb, weil ich mir nicht das Recht anmaasse, Unica der Sammlung behufs der 
Determination irgendwie zu besthädigen, sobald eine solche auch’ sonst noch zu bewerkstel- 
ligen ist. Und dass man die Tarentola-Arten auch ohne Berücksichtigung dieses osteologi- 
schen Merkmals von einander unterscheiden kann, unterliegt keinem Zweifel, sind doch 
alle von Boulenger in dieser Gattung aufgeführten Arten auch früher, ehe dieses Merkmal 
entdeckt war, gut und sicher von einander unterschieden worden. Sicherlich ist die Einfüh- 
rung dieses osteologischen Merkmals auch der Grund dafür, dass Boulenger drei hierher- 
gehörige Arten, nämlich Tarentola americana Gray, Tarentola cubana Ptrs. und Tarentola 
clypeata Gray, als «not sufficiently well established to enter the system» nicht in seine Synop- 
sis aufgenommen, sondern nur in einer Anmerkung kurz charakterisirt'hat. Da mir nun 
zwei Eidechsen vorliegen, welche in diese Gattung gehören und welche ich, da ich sie mit 
keiner der bisher beschriebenen Arten identifieiren kann, für neu halten muss, so gebe ich 
hier eine dichotomische Tabelle zur Bestimmung der 11 mir. bekannten Arten dieser Gat- 
tung, wobei ich natürlich das von Boulenger eingeführte osteologische Merkmal, als für die 

Es 


20 Dr. A. STRAUCH, 


Bestimmung nicht geeignet, bei Seite gelassen habe. Die 11 Arten unterscheiden sich von 
einander, wie folgt: 


Das Hinterhaupt 
I. einfach, ohne Querleiste. Der Vorderrand der Ohröffnung 

A) ganz, d. h. nicht gezähnelt. Die Dorsaltuberkeln 

1) sehr deutlich gekielt. Die polygonalen Tuberkeln auf der Ober- 
seite des Kopfes sind Er 
a) stark gewölbt, aber ohne Spur eines Kieles. Die Rückentu- 
berkeln sind 

«) gruppenweise angeordnet, indem jeder grosse Tuber- 


kel noch von einem Kranze kleinerer umgeben ist... ‚facetana.. 
ß) durchaus isolirt, dabei aber sehr dicht gedrängt .... neglecta. 
d),Hach,taber deutlich. gekielte... 2. as un..e „u unge .. angusticeps. 


2) glatt oder doch nur sehr undeutlich gekielt. Der Schwanz auf 
der Unterseite 
a) leicht convex mit gerundetem Seitenrande. Die Rückentu- 
berkeln bilden / 
«) 12 Längsreihen. Das Mentale etwa doppelt so lang, 
als in der Mitte breit. Die Kehlschuppen sind 
-+-) viel kleiner, als diejenigen auf dem Hinter- 


hauptbe Se ee ee re Delalandii. 
++) fast so gross, wie diejenigen auf dem Hinter- 
£.A, DABDEBEN: Ua ne een ea ephippiata. 
3) 16 Längsreihen. Das Mentale ist etwa drei mal so lang, 
wie’in der Mitte breit. u... u RE gigas. 
b) abgeflacht mit scharfem Seitenrande. .......:........ senegalensis. 


B) gezähnelt. Die Rückentuberkeln 
a) glatt und mehr oder weniger gewölbt; ihre Beschaffenheit auf 
dem Rumpfe ist 
1) ein verschiedene, indem sie auf der Rückenmitte linsenför- 
ınig und schwach convex, an den Flanken aber conisch zu- 


gespitzt ‘sind. „ur. at EN SE DS aegyptiaca 
2) eine durchaus gleiche und dabei stehen sie sehr dicht ge- 
ÜTEDBE N RE DEREN 2 ERSME NER americana. 
b) sehr stark gekielt und in 20 Längsreihen angeordnet ........ cubana. 


I. von einer erhabenen Querleiste begrenzt ............... RE clypeata. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 21 


11. Tarentola facetana Aldrov. 


Tarentola mauritanica Boulenger. Catal. I, p. 196. 


326. Süd-Europa. Dr. Schinz 1837. 
327. Algerien. Dr. Guyon“® 1862. 
328. Algerien. Dr. Guyon * 1862. 
329. Sieilien. Hr. Parreyss 1842. 


330. Umgegend der Stadt Alger. Dr. Strauch“ 1861. 

331. Umgegend der Stadt Alger. Dr. Strauch” 1861. 

332. Umgegend der Stadt Alger. Dr. Strauch * 1861. (4 Ex.) 
333. Umgegend der Stadt Alger. Dr. Strauch * 1861. (4 Ex.). 
334. Umgegend der Stadt Alger. Dr. Strauch” 1861, 

335. Umgegend der Stadt Alger. Dr. Strauch“ 1861., 

336. Umgegend der Stadt Alger. Dr. Strauch * 1861. 


337. Griechenland. Dr. Bartels * 1830. 
338. Sicilien. Hr. Parreyss 1343. 
339. Sieilien. Dr. Strauch * 1861. 
3395. Nizza. - Dr. Strauch * 1372. 
4964. Toulon. 1 ‘ Hr. F. Lataste 1878. 
5467. Castellamare. Hr. N. Tulinow”* 1879. (2 Ex.) 
5875. Constantine. Dr. Staudinger 1882. 
6034. Nizza. Dr. J. von Bedriaga 1883. (2 Ex.) 


6302. Palermo. Hr. Grohmann 1835. 


12. Tarentola neglecta n. sp. Fig. 3 u. 4. 
5376. Batna. (Algerien) Hr. Deyrolle 1379. 


Diese Art ist im Habitus der Tarentola Delalandü D. et B. sehr ähnlich, unterschei- 
det sich von derselben aber durch die deutlich gekielten, z. Th. sogar triedrischen Rücken- 
tuberkeln, die sehr dicht gedrängt stehen und in der Mitte des Rückens 14 reguläre Längs- 
reihen bilden. Ferner sind bei ihr die Submentalschilder genau so angeordnet, wie bei 7«- 
rentola ephippiata O’Shaughn., von welcher letzteren sie aber sowohl durch den Habitus, als 
auch durch die gekielten Rückentuberkeln und namentlich durch die kleinen Gularschuppen, 
die kleiner sind, als diejenigen auf dem Oceiput, leicht unterschieden werden kann. 

Die Schnauze ist so lang, wie der Zwischenraum zwischen der Ohröffnung und der 
Orbita. Das Rostrale ist etwa doppelt so breit, wie hoch; jederseits 9 Supralabialia, von 
denen die letzten sehr klein sind. Das Mentale etwa doppelt so lang, wie in der Mitte breit, 
und am Hinterrande nicht halb so breit, wie am vorderen. 9—10 Infralabialia jederseits. 
Die Submentalia jederseits in der Zahl 3 vorhanden, von denen das innerste lang ist und 
mit dem 1. Infralabiale in Contact steht, während die beiden äussern viel kleiner erschei- 
nen und durch eine Reihe noch kleinerer Schildchen von den Infralabialen getrennt sind. 


22 Dr. A. Strauch, R i 


Die Ohröffnung, etwa. halb so lang, wie der Durchmesser der Orbita, ist schmal, vertical ge- 
stellt und am Vorderrande nicht gezähnelt. Das Nasenloch liegt, wie bei allen Tarentola- 
Arten, zwischen dem 1. Supralabiale und 3 Nasalen, nicht zwei, wie Boulenger wohl im 
Versehen angiebt. Die Oberseite des Kopfes ist mit grossen polygonalen Tuberkelschuppen 
bekleidet, die sehr gewölbt sind, aber nicht die Spur eines Kieles zeigen; auf der Schnauze 
sind diese Tuberkelschuppen nicht grösser, als auf dem übrigen Kopfe, wohl aber stärker 
gewölbt. Die Oberseite des Rumpfes und der Extremitäten mit sehr feinen, ziemlich flachen 
Kornschuppen bekleidet, zwischen denen grosse Tuberkeln eingestreut sind, . welche sehr 
deutlich gekielt, stellenweise sogar triedrisch, erscheinen und auf der Mitte des Rumpfes 
14 fast ganz reguläre Längsreihen bilden. Diese Tuberkeln sind durchaus isolirt und dabei 
so dicht an einander gedrängt, dass die sie trennenden Zwischenräume, wenigstens in der 
Mitte des Rückens, viel schmäler, als die Tuberkeln selbst erscheinen. Jederseits im Nacken 
findet sich eine Längsreihe von 3—4 conischen Tuberkeln, von denen jeder an der Basis 
von einem Kranze grösserer Schuppen umgeben ist. Die Kehlschuppen sind klein, die Bauch- 
schuppen beträchtlich grösser und dabei leicht imbricat angeordnet. Die vordere Hälfte des 
Schwanzes zeigt deutliche Ringel, die oben aus etwa 5—6 hinter einander liegenden Quer- 
reihen von Schuppen bestehen und von denen jeder an seinem Hinterrande ausserdem noch 
anfangs 6, später 4 grössere rückwärts gerichtete, deutlich gekielte Tuberkeln trägt. Die 
Farbe des ganzen Thieres ist einfach gelblichweiss, ohne die geringste Spur von Zeichnungen. 

Maasse. Totallänge 95 Mm.; Länge des Kopfes 13 Mm., des Rumpfes 30 Mm., des 
Schwanzes 52 Mm. 

Das eben beschriebene Exemplar und dasjenige der nächstfolgenden Art habe ich von 
Hrn. Deyrolle in Paris als aus der Gegend von Batna in der Algerie stammend gekauft, 
kann also für die Richtigkeit der Fundortsangabe nicht einstehen, habe aber auch keinen 
Grund an derselben zu zweifeln, da die übrigen Reptilien, die ich zugleich kaufte, nur sol- 
chen Arten angehören, welche in der Algerie einheimisch sind. 


13. Tarentola angusticeps n. sp. Fig. 1 u. 2. 


5375, Batna (Algerien). Hr. Deyrolle 1879. 


Während alle bisher bekannten Arten dieser Gattung sich durch einen verhältniss- 
mässig grossen und namentlich in der Temporalgegend sehr breiten, so zu sagen, aufgetrie- 
benen Kopf auszeichnen, besitzt diese Art einen eher kleinen und an den Schläfen durchaus 
nicht aufgetriebenen Kopf. Am nächsten ist sie der Tarentola neglecta verwandt, mit welcher 
sie sowohl in der Anordnung und Beschaffenheit der Dorsaltuberkeln, als auch der Submen- 
talschilder übereinstimmt, lässt sich aber sehr leicht von ihr unterscheiden, und zwar nicht 
bloss durch den völlig anders geformten Kopf, sondern namentlich auch durch die Kopf- 
schuppen, die bei ihr sämmtlich auffallend flach und zugleich sehr deutlich gekielt sind. 

Die Schnauze ist ziemlich breit, stumpf zugerundet und so lang, wie der Zwischenraum 


* BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 23 


zwischen der Ohröffnung und der Orbita. Das Rostrale ist etwa doppelt so breit, wie hoch; 
neben demselben stehen jederseits 8 Supralabialia, von denen die letzten, wie gewöhnlich, 
klein sind. Das Mentale sehr lang, etwa doppelt so lang, als in der Mitte breit, und am 
Hinterrande kaum halb so breit, wie am Vorderrande. Jederseits 7—S Infralabialia. Die 
Submentalia genau so gebildet, wie bei der vorigen Art, d. h. nur das jederseitige innerste 
dieser Schilder steht mit dem ersten Infralabiale in Berührung, während die beiden äusseren 
durch eine Reihe kleiner Schildchen von den Unterlippenschildern getrennt sind. Uebrigens 
ist diese Anordnung an dem mir vorliegenden Exemplar nur auf der rechten Seite normal, 
auf der linken dagegen stösst auch das, mittlere der 3 Submentalia mit einem Theile 
seines Vorderrandes an das zweite Infralabiale. Die Ohröffnung kaum halb so lang, wie der 
Durchmesser der Orbita, schmal, vertical gestellt und am Vorderrande nicht gezähnelt. Die 
Oberseite des Kopfes mit grossen polygonalen Schuppen bekleidet, die sehr flach sind und 
deren jede einen sehr deutlichen, wenn auch gerade nicht sehr hohen Längskiel trägt. Diese 
Schuppen sind überall gleichgross, ausgenommen die Supraorbitalregion, wo sie deutlich 
grösser, aber ebenso gekielt sind. Die Oberseite des Körpers und der Extremitäten ist mit 
flachen feinen Schuppen bekleidet, zwischen denen grosse, stark gekielte, fast triedrische 
 Tuberkeln eingelagert sind, welche auf der Rückenmitte 12 recht reguläre Längsreihen 
- bilden und, wie bei der vorigen Art, dicht gedrängt stehen. An jeder Seite des Nackens findet 
sich gleichfalls, wie bei der vorigen Art, eine Längsreihe von vier Tuberkeln, die an der 
Basis von einem Ringe grösserer Schuppen umgeben sind. DieKehlschuppen sindnicht besonders 
klein und werden von den imbricaten Bauchschuppen nur um das Doppelte, höchstens um 
. das Dreifache an Grösse übertroffen. Der Schwanz ebenso beschuppt, wie bei der vorigen Art. 
Die Grundfarbe ist ein schmutziges Weisslichgelb, auf der Unterseite, wie gewöhnlich, 
einfarbig, ohne alle Zeichnungen. Auf der Oberseite des Kopfes findet sich jederseits eine 
schmale bräunliche Temporalbinde, die sich auch auf den vorderen Theil des Rumpfes fort- 
setzt, und noch mehrere gleichfalls bräunliche Längslinien, die theils auf der Schnauze, 
theils auf dem Interorbitalspatium, theils auf dem Hinterhaupte liegen. Rumpf und Schwanz 
sind sehr undeutlich der Quere nach hellbräunlich gebändert, jedoch sind diese Querbinden 
nur auf dem Schwanze einigermaassen deutlich, während auf dem Rumpfe nur bei bestimmter 
Beleuchtung leise Spuren derselben zu sehen sind. 
Maasse. Totalläinge SO Mm.; Länge des Kopfes 11 Mm., des Rumpfes 28 Mm., des 
Schwanzes 41 Mm. 


14. Tarentola Delalandii Dum. et Bibr. 
Tarentola delalandii Boulenger. Catal. I, p. 199. 


3056. Santa Cruz. (Teneriffa). Wiener Museum 1868. 

4201. Fundort? Kaiserl. Botanischer Garten* 1851. 
4202. Fundort? Kaiserl. Botanischer Garten® 1851.(3 Ex.) 
5353. Teneriffa. Pariser Museum 1879. 


24 Dr. A. STRAUCH, : 


’ 


Die 4 Exemplare, deren Fundort ich als unbekannt angegeben habe, fanden sich in 
einer ziemlich grossen Flasche, welche die Aufschrift «Caucasu» trug und dem Museum 
vom Kaiserlichen Botanischen Garten hieselbst im Jahre 1851 eingeschickt worden war. 
Diese Flasche, die allem Anscheine nach im Museum früher nicht geöffnet worden war, ent- 
hielt neben ganz gewöhnlichen kaukasischen Arten, wie Coronella austriaca Laur., Ablabes 
collaris Menetr., Tropidonotus natrix- L., Tropidonotus hydrus Pall., Zamenis Ravergieri 
Menötr., Lacerta muralis Laur., Lacerta viridis Petiv., Pseudopus Pallasii Opp., Stellio 
caucasius Kichw., Kuprepes princeps Eichw., auch ein Exemplar der Vipera zanthina Gray 
(1054), einen kleinen Gongylus mit schwarzer Unterseite, die 4 in Rede stehenden Gecko- 
nen und 2 Exemplare einer Lacerta-Art, die ich für neu hielt, da mir eine ähnliche aus 
dem Russischen Reiche nicht bekannt war. Da nun die Vipera zanthina Gray in der Folge 
wirklich im Kaukasus gefangen worden ist und ich im Berliner Museum Exemplare des 
schwarzbäuchigen Gongylus, die, wenn ich nicht irre, vom Grafen Minutoli aus Persien 
mitgebracht worden sind, gesehen hatte, so zweifelte ich nicht an der Richtigkeit der Fund- 
ortsangabe und trug die 4 Geckonen bis auf Weiteres als neue, der Tarentola Delalandii 
D. et B. äusserst nahe verwandte Art mit der Fundortsangabe «Caucasus» in den General- 
catalog ein. Neuerdings jedoch habe ich mich durch directen Vergleich nicht bloss über- 
zeugt, dass diese vermeintlich neue Art durchaus mit Tarentola Delalandü D. et B. über- 
einstimmt, sondern auch gefunden, dass die Lacerta, die ich für neu hielt, weiter nichts, als 
eine in der Färbung und Zeichnung leicht abweichende Form von Lacerta Galloti D. et B. 
ist, und da sowohl Tarentola Delalandii D. et B., als auch Lacerta Galloti D. et B. auf Ma- 
dera und Texeriffa einheimisch sind, ihr Vorkommen im Kaukasus also mehr als zweifel- 
haft sein dürfte, so bin ich zu dem Schlusse gekommen, dass in der fraglichen Flasche durch 
irgend einen, nicht näher zu erklärenden Umstand, Objecte von verschiedenen Fundorten 
unter einander gemengt gewesen sein müssen. Ich sehe mich daher genöthigt, den Fundort 
der in Rede stehenden 4 Exemplare für. unbekannt zu erklären, zumal es mir auch neuer- 
dings nicht gelungen ist, zu eruiren, von wem der Kaiserliche Botanische Garten die eben 
besprochene Flasche erhalten hat. 


15. Tarentola aegyptiaca Cuv. 
Tarentola annularis Boulenger. Catal.- I, PprII 


340. Aegypten. Dr. Clot-Bey* 1842. 

341. Aegypten. Dr. Clot-Bey* 1842. 

342. Aegypten. Dr. Clot-Bey* 1842. 

343. Aegypten. Dr. Clot-Bey* 1842. 

344. Aegypten. Dr. Clot-Bey”* 1843. (2 Ex.). , 
6303. Aegypten. Dr. Clot-Bey* 1343. (jung.). 


RE. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S$. W. 


16. Aeluronyx seychellensis Dum. et Bibr. 
Aeluronyx seychellensis Boulenger, Catal. I, p. 193. 


5401. Insel Mahe. Hr. S. Braconnier 1879. 


17. Ptychozoon homalocephalum Greveldt. 


Ptychozoon homalocephalum Boulenger. Catal. I, p. 190. 


359. Sumatra. Hr. Parreyss 1842. 
4496. Insel Engano. Dr. Winkel* 1876. 
4535. Westküste von Sumatra. Dr. Winkel* 1876. 


18. Gecko verticillatus Laur. 


Gecko verticillatus Boulenger. Catal. I, p. 183. 


345. Philippinen. Dr. Mertens 1829. (3 Ex.) 
346. Timor. “ Hr. Temminck 1835. 
347. Timor. Hr. Temminck 1355. 
348. Timor. Hr. Parreyss 1842. 
349. Philippinen. Hr. Cumming 1843. 
350. Java. Hr. Werlemann 1842. 
2641. Fundort? Hr. Umlauff 1870. (jung.) 
4789. Ost-Indien. Hr. H. Schilling 1877. (2 Ex. jung.) 


5745. Kedong Djati (Java). Dr. Winkel“ 1831. 
5746. Kedong Djati (Java). Dr. Winkel* 1881. 


5934. Luzon. Hr. G. Schneider 1882. 

5935. Luzon. Hr. G. Schneider 1882. 

5976. Soerabaya (Java). Dr. Fischer* 1883. 

6406. Java. Dr. E. Riebeck* 1885. (2 Ex.) 
6407. Java. Dr. E. Riebeck* 1885. 

6691. Java. Hr. Jouslain* 1885. 

6692. Java. Hr. Jouslain* 1885. 

6854. Saigon. Mag. J. Poljakow 1885. 


19. Gecko vittatus Houtt. 


Gecko vittatus Boulenger. Catal. I, p. 185. 


351. Amboina. Hr. G. Frank 1858. 
352. Amboina. Hr. G. Frank 1858. 
353. Amboin.. Hr. Parreyss 1839. 
4493. Amboina. Dr. Winkel* 1876. 
4732, Neu Guinea. Hr. G. Frank 1877. (2 Ex.) 


Memoires de l’Acad. Imp. des sciences VIIme Serie. 


26 Dr. A. Strauch, 


4733. Neu Guinea. Hr. G. Frank 1877. 
4734. Neu Guinea. Hr. G. Frank 1877. 
4735. Neu Guinea. Hr. G. Frank 1877. 
4736. Neu Guinea. Hr. G. Frank 1877. 
4737. Neu Guinea, Hr. G. Frank 1877. 
5284. Neu Guinea. Dr. Miklucho-Maclay* 1876. 


5671. Ternate. Dr. Fischer * 1880. 
" 5672. Ternate. Dr. Fischer” 1880. (2 Ex.) 
58283. Amboina. ‚Dr. Staudinger 1882. (2 Ex.) 


6414. Neu Britannien. Dr. E. Riebeck* 1885. 
6415. Neu Britannien. Dr. E. Riebeck* 1885. 


20. Gecko bivittatus Dum. et Bibr. 
Gecko vittatus var. bivittatus Boulenger. Catal. I, p. 186. 


650. Pelew-Inseln. Museum Godeffroy 1868. 
651. Pelew-Inseln. Museum Godeffroy 1868. 
3834. Australien. Hr. Gerrard 1874. 
4268. Australien. Hr. H. Schilling 1876. 


Peters und Marquis Doria haben diese Art bekanntlich für eine blosse Varietät des 
Gecko vittatus Houtt. erklärt und werden dazu sicherlich hinreichende Gründe gehabt haben, 
dennoch glaube ich, dass man beide Arten auseinanderhalten muss, da die so überaus cha- 
rakteristische Zeichnung des Gecko vittatus Houtt. bekanntlich ausserordentlich constant 
und zugleich völlig verschieden ist von der zwar variabelen, aber bis zu einem gewissen 
Grade dennoch constanten Zeichnung des Gecko bivittatus D. et B. 


21. Gecko monarchus Schlg. 


Gecko monarchus Boulenger. Catal. I, p. 187. 


354. Amboina. Hr. G. Frank 1858. 

355. Amboina. Hr. G. Frank 1858. 
3545. Philippinen. Hr. Salmin 1872. (2 Ex.) 
3546. Philippinen. Hr. Salmin 1872. 

4603. Goenang Sitolie (Pulo Nias). Dr. Winkel* 1876. 
4677. Koeti auf Borneo. Hr. Salmin 1877. 
5312. Malacca. Berliner Museum 1879. 


22. Gecko japonicus Dum. et Bibr. 


Gecko japonicus Boulenger. Catal. I, p. 188. 


356. Pekin. Dr. A. v. Bunge 1833. 
357. Pekin. Dr. A. v. Bunge 1833. 
358. Pekin. Dr. A. v. Bunge 1833. (2 Ex.) 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 27 


5466. Tsche-fa. Hr. F. Lataste 1879. 
6246. Nagasaki. Mag. J. Poljakow 1883. 
6304. China. Dr. K. Kessler 1880. (2 Ex.) 


23. Rhacodactylus auriculatus Bavay. 


Rhacodactylus auriculatus Boulenger. Catal. I, p. 179. 
5402. Neu Caledonien. Hr. S. Braconnier 1879. 


24. Rhacodactylus ciliatus Guichen. 
Rhacodactylus ciliatus Boulenger. Catal. I, p. 180. 
1106. Neu Caledonien. Hr. Boucard 1869. 


An unserem, sonst sehr schön erhaltenen Exemplar fehlt leider der so seltsam geformte 
Schwanz und es besitzt statt dessen nur eine conische Warze von einigen Mm. Länge; über- 
haupt muss dieses Organ ausserordentlich leicht abbrechen, denn Bavay hat unter 8 Exem- 
plaren, die er in Händen gehabt, nur ein einziges mit intactem Schwanze gefunden. 


25. Hoplodactylus maculatus Boul. 


Hoplodactylus maculatus Boulenger. Catal. I, p. 171, pl. XIV, £. 1. 
1103. Australien. Hr. Boucard 1869. 


26. Hoplodactylus anamallensis Günther. 


Hoplodactylus anamallensis Boulenger. Catal. I, p. 175, pl. XIV, f. 2. 
6942. Tinevelly. British Museum 1886. 


27. Lepidodactylus aurantiacus Bedd. 


Lepidodactylus aurantiacus Boulenger. Catal. I, p. 164, pl. XIII, f. 4. 
6944. Shevaroys. British Museum 1886. 


28. Lepidodactylus Iugubris Dum. et Bibr. 
Lepidodactylus lugubris Boulenger. Catal. I, p. 165. 


3870. Gesellschafts-Inseln. Museum Godeffroy 1374. (2 Ex.) 
5685. Ternate. Dr. Fischer * 1880. (2 Ex.) 
6421. Neu Britannien. Dr. E. Riebeck”* 1885. 


6427. Tarowa (Gilberts-Inseln). Dr. E. Riebeck* 1885. (5 Ex.) 
6428. Jaluit (Marschalls-Inseln). Dr. E. Riebeck* 1885. (3 Ex.) 
6429. Jaluit (Marschalls-Inseln). Dr. E. Riebeck* 1885. (3 Ex.) 
4* 


28 


1104. 


698. 


6975. 


612. 
656. 
3792. 
4471. 
ATTT. 
5388. 
5647. 
5687. 
6673. 
6856. 
7126. 


652. 
3632. 
3875. 
5059. 
6069. 
6409. 


Lepidodactylus eyclurus Boulenger. Catal. 1, p. 167, pl. XII, f, 6. 


Dr. A. STRAUCH, 


‚29. Lepidodactylus cyclurus Günther. 


Neu Caledonien. Hr. Boucard 1869. 


30. Lygodactylus capensis Smith. 
Lygodactylus capensis Boulenger. Catal. I, p. 160. 


Otjimbingue. Berliner Museum 1868. 


31. Lygodactylus pieturatus Ptrs. 


Lygodactylus pieturatus Boulenger. Catal. I, p. 161. 


Witu. Linnaea 1886. (3 Ex.) 


Cuba. 
Pegu, 
Ceylon. 
Java. 
Fundort? 
Singapore. 
Seychellen. 
Ternate. 
Salanga. 
Saigon. 


32. Peripia mutilata Wiegm. 
Gehyra mutilata Boulenger. Oatal. I, p. 148. 


Dr. Strauch* 1861. 

Hr. Cutter 1868. 

Hr. Gerrard 1874. 

Dr. Winkel* 1876. (Ex. mit 3 Schwänzen.) 
Hr. H. Schilling 1877. 

Hr. Deyrolle 1879. 

British Museum 1880. 

Dr. Fischer* 1880. 

Linnaea 1885. (2 Ex.) 

Mag. J. Poljakow 1885. (2-Ex.) 


Newera Ellia (Ceylon). Hr. G. Schneider. (3 Ex.) 


Rockhampton. 
Rockhampton. 
Port Bowen. 
Queensland. 
Süd-Australien. 
Süd-Australien. 


33. Peripia variegata Dum. et Bibr. 
Gehyra variegata Boulenger. Catal. I, p. 151. 


Museum Godeffroy 1868, 

Hr. Salmin 1873. 

Museum Godeffroy 1874. 
Museum Godeffroy 1878. 

Hr. G. Schneider 1883. (2 Ex.) 
Dr. E. Riebeck * 1385. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 29 


34. Gehyra oceanica L,esson. 


Gehyra oceamica Boulenger. Catal. I, p. 152. 


608. Viti-Lewu. Museum Godeffroy 1868. 

609. Cuba. Dr. Strauch* 1861. 

610. Cuba. Dr. Strauch * 1861. 

611. Cuba. Dr. Strauch* 1861. 

3368. Tongatabu. Museum Godeffroy 1374. 
5525. Oceanien. Hr. H. Schilling 1879. 

6422. Neu Britannien. Dr. E. Riebeck“ 1885. (2 Ex.) 
6423. Neu Britannien. Dr. E. Riebeck* 1885. 


6430. Jaluit (Marschalls-Inseln). Dr. E. Riebeck* 1885. 


Die 3 Exemplare aus Cuba, so wie das cubanische Stück von Peripia mutilata Wiegm. 
habe ich im Jahre 1861 von dem bekannten Entomologen Herrn Sall& in Paris als aus Cuba 
stammend gekauft. Ob Herr Sall& sie selbst gefangen oder aus zweiter Hand erhalten hat, 
ist mir nicht bekannt, jedoch unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass, falls dieselben wirklich 
in Cuba erbeutet sein sollten, sie dorthin durch Schiffe verschleppt sein müssen, wie das ja 
mit Geckonen nicht selten geschieht. 


35. Gehyra vorax Girard. 
Gehyra vorax Boulenger. Catal. I, p. 153. 


607. Viti-Lewu. « Museum Godeffroy 1867. 
5653. Insel Vate (N. Hebriden). British Museum 1880. 
"5654. Insel Vat& (N. Hebriden). British Museum 1880. 
5655. Insel Vate (N. Hebriden). British Museum 1880. 


36. Gehyra Fischeri n. sp. Fig. 5 u. 6. 


5688. Ternate. Dr. Fischer* 1880. 
/ 


# 


Diese neue Art unterscheidet sich von ihren Gattungsgenossen auf den ersten Blick durch 
den Besitz einer ziemlich breiten, dünnen Hautduplicatur, die jederseits etwa an der Hinterecke 
des Unterkiefers beginnt, sich längs den Seiten des Körpers hinzieht, sowohl den Vorder-, 
als auch der Hinterrand der Extremitäten besäumt und genau so beschaffen ist, wie die 
Duplicatur, welche bei Hemidactylus platyurus Schneid. an den Seiten des Rumpfes zwischen 
den Vorder- und Hinterextremitäten vorhanden ist. Der Kopf im Verhältniss zum Körper 
auffallend gross, etwa um die Hälfte länger, als hinten breit, und leicht abgeflacht. Die 
Schnauze länger als der Zwischenraum zwischen der Ohröffnung und dem Hinterrande der 
Orbita, etwa um ein Viertel länger als der Durchmesser der Orbita. Das Interorbitalspatium 
fast plan, auf der Mitte der Schnauze dagegen findet sich eine sehr deutliche Vertiefung 


30 Dr. A. STRAUCH, 


von länglicher Form. Das Nasenloch ziemlich gross, zwischen dem Rostrale, dem Supra- 
labiale primum und 5 besonderen Nasalschildern, von denen das innerste am grössten und 
von dem gleichnamigen Schilde der andern Seite durch ein ziemlich grosses polygonales 
Schildchen getrennt ist. Das Auge gross, die Supraorbitalregion sehr convex. Die Ohr- 
öffnung rundlich, klein, nicht viel mehr als doppelt so gross, wie das Nasenloch. Das Ro- 
strale, etwa doppelt so breit, wie hoch, bildet ein fast rechtwinkliges Viereck und zeigt in 
der Mitte seines hinteren oder oberen Randes eine undeutliche Längsspalte. Neben dem- 
selben finden sich jederseits 14— 15 Supralabialia, von denen die letzten sehr klein sind. Das 
Mentale klein, fünfeckig, jederseits von ihm gleichfalls 14—15 Infralabialia. Acht Submen- 
talia, von denen die beiden innersten an einander grenzen und beträchtlich grösser sind, 
als die übrigen. Hinter diesen noch eine Querreihe grösserer irregulärer Schildchen, von 
denen gleichfalls die beiden innersten beträchtlich grösser sind, als die übrigen. Der Körper 
kurz, gedrungen und leicht abgeflacht, auf der Oberseite convex, auf der unteren ganz plan. 
Die Extremitäten gleichfalls kurz mit stark erweiterten, durch deutliche Interdigitalmem- 
branen verbundenen Zehen. Die Querlamellen an der Unterseite der Zehen sind zwar ganz, 
zeigen aber einen mehr oder weniger deutlichen, kurzen und seichten Längseindruck. Jederseits 
etwa in der Höhe der Hinterecke des Unterkiefers beginnt eine Hautduplicatur, welche, wie 
schon bemerkt, sowohl den Vorder-, als auch den Hinterrand der Extremitäten besäumt, sich 
längs der ganzen Seite des Rumpfes hinzieht und an der Hinterseite der Hinterextremitäten 
besonders stark entwickelt ist. Die Oberseite des Kopfes, Rumpfes und der Extremitäten ist 
mit rundlichen, ziemlich stark convexen Kornschuppen bekleidet, die auf dem Hinterkopfe 
sehr fein, sonst aber überall ziemlich von gleicher Grösse sind. Die Schuppen an der Unter- 
seite des Kopfes sind sehr fein und neben einander liegend, die Bauchschuppen dagegen 
imbricat und etwa dreimal grösser. Anal- und Femoralporen sind in der Zahl 35 vorhanden 
und bilden zwei bogenförmige Reihen, die in der Mittellinie des Körpers unter spitzem 
Winkel zusammenstossen. Der abgebrochene und reproducirte Schwanz ist, abgesehen von 
der reprodueirten Spitze, leicht abgeflacht, auf der Oberseite mit einer seichten Längsfurche 
versehen und am Seitenrande abgerundet. Die Bekleidung seiner Oberseite besteht aus Korn- 
schuppen, die kaum gewölbt und kleiner sind, als die Rumpfschuppen, und an der Unter- 
seite ist er mit subimbricaten Schuppen bekleidet, die in den mittleren Längsreihen grösser 
sind, als in den seitlichen. 

Die Färbung der Oberseite aller Theile ist chocolatebraun mit dunkleren Vermiculationen, 
die auf dem Rumpfe und den Extremitäten deutlicher sind, als auf dem Kopfe; die Unter- 
seite ist schmutzig weiss und zeigt auf Hals und Kehle einen ausgesprochen bräunlichen Ton. 

Maasse. Totalläuge? Länge des Kopfes 18 Mm.; des Rumpfes 45 Mm.; des Schwanzes? 

Ich habe mir erlaubt, diese Art zu Ehren des Herrn Dr. Fischer, Gesundheits-Offi- 
eiers 1%” Classe auf Ternate (später in Soerabaya auf Java), zu benennen, der unserem Museum 


eine überaus reiche Collection zoologischer Objecte von Ternate und Neu Guinea zum Ge- 
schenk gemacht hat. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. 8. W. 


37. Hemidactylus frenatus Dum. et Bibr. 
Hemidactylus frenatus Boulenger. Catal. I, p. 120. 


631. Fundort? Kunstkammer. 
' 632. Java. Hr. Parreyss 1839. 
633. Philippinen. Hr. Cumming 1843. 
634. Pegu. Hr. Cutter 1868. 
635. Pegu. Hr. Cutter 1868. 
3399. Pioquinto (Corea). Dr.L.v.Schrenck 1855. 
3417. Ceylon. British Museum 1872. 
5686. Ternate. Dr. Fischer* 1880. (2 Ex.) 
6420. Neu Britannien. Dr. E. Riebeck* 1835. 
6857. Saigon. Mag. J. Poljakow 1885. 
38. Hemidactylus mabouia Moreau. 
Hemidactylus mabowia Boulenger. Catal. I, p. 122, 
619. Fundort? Kunstkammer. 
620. Bahia. Hr. Luschnath 1842. 
621. Bahia. Hr. Luschnath 1842. 
622. Rio Janeiro. Hr. J. Wosnessensky 1843. 
623. Rio Janeiro Hr. J. Wosnessensky 1843. 
624. Fundort? Hr. Brandt. 
625. Fundort? Hr. Drege. 
626. Fundort? Kunstkammer. 
627. Cuba. Berliner Museum 1868. 
628. Cuba. Berliner Museum 1868. 
629. Cuba. Berliner Museum 1868. 
9655. Zanzibar. Hr. Wessel 1870. 
4799. West-Africa. Hr. H. Schilling 1877. 


5300. 


653. 


. St. Thomas. Kopenhagener Museum 1878. 

. Madagascar. Hr. H. Schilling 1879. 

. Nossi-B£. Hr. G.Schneider 1833. (2 Ex.) 
. Nossi-Be. Dr. E. Riebeck* 1885. 


39. Hemidactylus fasciatus Gray. 
Hemidactylus fasciatus Boulenger. Catal. I, p. 124, pl. XL, £. 4. 


Accra (West-Africa). Berliner Museum 1879. 


40. Hemidaetylus Bocagii Boul. 
Hemidactylus bocagü Boulenger. Catal. I, p. 125. 
Gabon. Hr. Salmin 1868. 


31 


32 Dr. A. STRAUCH, 


41. Hemidactylus tureieus L. 


Hemidactylus turcicus Boulenger. Catal. I, p. 126. 


618. Dalmatien. Hr. Parreyss 1837. 
2821. Insel Syra. Hr. J. Erber 1870. (2 Ex.) 
2822. Insel Syra. Hr. J. Erber 1870. (3 Ex.) 
3149. Stadt Alger. Dr. Strauch * 1861. 
3682. Hyeres. Dr. M. Bogdanow* 1873. 
4826. Koseir. Dr. C. B. Klunzinger 1878. 
6672. Creta. . Linnaea 1885. (2 Ex.) 


6983. Insel Sardinien. Linnaea 1886. 


Das Exemplar M 4826, das nicht besonders gut erhalten ist, weicht zwar durch die 
sehr schwach triedrischen Tuberkeln und die im Ganzen etwas kürzeren Zehen von den 
übrigen ab, dennoch kann es nicht zu Hemidactylus sinaitus Boul. gezogen werden, weil 
das Rostralschild an der Begrenzung des Nasenlochs Theil nimmt. 


42. Hemidactylus Brookii Gray. 


Hemidactylus brookü Boulenger. Catal. I, p. 128. 


6968. Sklavenküste. Linnaea 1886. (2 Ex.) 
6969. Sklavenküste. Linnaea 1886. (2 Ex.) 


43. Hemidactylus Gleadowii Murray. 
Hemidactylus gleadowii Boulenger. Catal. I, p. 129. 


614. Fundort? Hr. Dupont. 

615. Fundort? Hr. Dupont. (2 Ex.) 

616. Pegu. Hr. Cutter 1868. 

617. Pegu. Hr. Cutter 1868. 
3416. Ceylon. British Museum 1872. 
6392. Ceylon. Dr. E. Riebeck * 1885. 
6395. Ceylon. Dr. E. Riebeck* 1885. 


7125. Newera Ellia (Ceylon). Hr. G. Schneider 1886. (2 Ex.) 


44. Hemidactylus maculatus Gray. 


Hemidactylus maculatus Boulenger. Catal. I, p. 132. 


3814. Anamallay-Gebirge. Hr. Gerrard 1874. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 30) 


45. Hemidactylus triedrus Daud. 


Hemidactylus triedrus Boulenger. Catal. I, p. 133. 


613. Fundort? Dr. Mertens 1829. 
3809, Ost-Indien. Hr. Gerrard 1874. 
5609. Ceylon. British Muscum 1880. 
5610. Ceylon. British Museum 1880. 
6394. Ceylon. Dr. E. Riebeck* 1885. 


7123. Newera Ellia(Ceylon). Hr. G. Schneider 1886. 


46. Hemidactylus depressus Gray. 
Hemidactylus depressus Boulenger. Catal. I, p. 134. 


654. Geylon. Hr. Higgins 1868, 
6929. Ceylon. Hr. W. Schlüter 1886. 
7124. Newera Ellia. Hr. G. Schneider 1886. 


47. Hemidactylus Leschenaulti Dum. et Bibr. 


Hemidactylus leschenaultiit Boulenger. Catal. I, p. 136. 


3827. Birma. Hr. Gerrard 1874. 
6393. Ceylon. Dr. E. Riebeck* 1885. 
6945. Malabar. British Museum 1886. 


48. Hemidactylus Coctaei Dum, et Bibr. 


Hemidactylus coctaei Boulenger. Catal. I, p. 137. 


3804. Caleutta. Hr. Gerrard 1874. 

4184. Hardwar. Wiener Museum 1876. (2 Ex.) 
4185. Caleutta. Wiener Museum 1876. (2 Ex.) 
6305. Caleutta. Wiener Museum 1876. 


49. Hemidactylus flavoviridis Ruepp. 


Hemidactylus flavoviridis Rueppell. N. Wirbelth. Faun. Abyss. Rept. p. 18, tab. VI, f. 2. 
Hemidactylus Coctaei Klunzinger. Zeitsch. d. Gesellsch. f. Erdkunde in Berlin, 1878, p. 94. 


4819. Koseir. Dr. C. B. Klunzinger 1878. 
4820. Koseir. Dr. C. B. Klunzinger 1878, 
4821. Koseir. Dr. C. B. Klunzinger 1878. 


Unsere drei Exemplare sind von Dr. Klunzinger in seinem Aufsatze «Zur Wirbel- 
thierfauna im und am Rothen Meer» unter dem Namen Hemidactylus Ooctaei D. et B. auf- 


Mömoires de l’Acad. Imp. des sciences VIIme Serie, 5 


34 Dr. A. STRAUCH, 


geführt worden und vielleicht mit Recht, denn dieselben stimmen in allen Beziehungen mit 
den Beschreibungen der letztgenannten Art überein. Ein direeter Vergleich mit den mir 
zu Gebote stehenden Exemplaren von Hemidactylus Coctaei D. et B. ergab gleichfalls eine 
fast vollständige Uebereinstimmung und die einzigen Differenzen, die ich gefunden habe, 
beschränken sich darauf, dass der Schwanz bei Hemidactylus flavoviridis Ruepp. noch be- 
trächtlich stärker flachgedrückt, an den Seiten fast scharfkantig ist und der Rumpf etwas 
gestreckter erscheint, als bei Hemidactylus Coctaei D. et B. Da nun der Hemidactylus flavo- 
viridis Ruepp. meines Wissens bisher nur in der Küstenstrecke von Abyssinien und bei Ko- 
seir am Rothen Meer gefunden worden ist, so könnte es. leicht sein, dass wir es hier mit 
verschleppten Exemplaren von Hemidactylus Coctaei D. et B. zu thun haben, jedoch bedarf 
diese Vermuthung noch der Bestätigung und bis eine solche erfolgt, wird man beide in 
Rede stehenden Arten in Anbetracht des verschiedenen Fundorts und der oben angegebenen, 
freilich sehr geringfügigen und obendrauf noch vagen Differenzen als verschieden ansehen 
müssen. 


50. Hemidactylus Bowringii Gray. 


Hemidactylus bowringii Boulenger. Catal. I, p. 139, pl. XII, f. 2. 


655. Pegu. Hr. Cutter 1868. 
4181. Sikkim. Wiener Museum 1876. 
4182. Sikkim. Wiener Museum 1876. (3 Ex.) 
4776. Fundort? Hr. H. Schilling 1877. 


51. Hemidactylus Garnotii Dum. et Bibr. 
Hemidactylus garnotüi Boulenger. Catal. I, p. 141. 


630. Fundort? Kunstkammer. 


52. Hemidactylus platyurus Schneid. 
Hemidactylus platyurus Boulenger. Catal. I, p. 143. 


636. Philippinen. Dr. Mertens 1829. 
637. Philippinen. Dr. Mertens 1829. 


638. Philippinen, Hr. Cumming 1843. 

3534. Celebes. Hr. Salmin 1872. (2 Ex.) 
4064. Penang, Wiener Museum 1875. (4 Ex.) 
4676. Koeti (Borneo). Hr. Salmin 1877. 

4934. Bangkok. Hr. Salmin 1878. 

5403. Celebes. Hr. S..Braconnier 1879. 
6413. Penang. Dr. E. Riebeck* 1885. (2 Ex.) 


6855, Saigon. Mag. J. Poljakow 1885. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. $. W. 35 


53. Piyodactylus gecko Hasselg. 
Ptyodactylus lobatus Boulenger. Catal. I, p. 110. 


657. Aegypten. Hr. Keitel 1868. 

658. Aegypten. Hr. Keitel 1868. 
4822. Koseir. Dr. ©. B. Klunzinger 1878. 
4823. Koseir. Dr. ©. B. Klunzinger 1878. 
4824. Koseir. Dr. €. B. Klunzinger 1878. 
5374. Batna. Hr. Deyrolle 1879. 


54. Uroplatus fimbriatus Schneid. 
Uroplates fimbriatus Boulenger. Catal. I, p. 237. 


659. Madagascar. Pariser Museum. 
5398. Madagascar. Hr. S. Braconnier 1879. 
5916. Marovare. Hr. G. Schneider 1882. 
6043. Nossi-Be£. Hr. G. Schneider 1883. 


55. Sphaerodactylus elegans Reinh. et Lütken. 
Sphaerodactylus elegans Boulenger. Catal. I, p. 220. 


821. Port-au-Prinee. Dr. Jaeger 1829. (5 Ex.) 
3392. Cuba. Geber ? 
7142. Cuba. Hr. A. Boucard 1886. 


56. Sphaerodactylus punctatissimus Dum. et Bibr. 
Sphaerodactylus punctatissimus Boulenger. Catal. I, p. 220 


. 699. Port-au-Prinee. Dr. Jaeger 1829. 
700. Port-au-Prinee. Dr. Jaeger 1829. (2 Ex.) 


57. Sphaerodactylus glaucus Cope. 


Sphaerodactylus glaucus Boulenger. Catal. I, p. 221, pl. XVII, f£. 3. 
4292. Fundort ? Hr. H. Schilling 1876. 


58. Sphaerodactylus torquatus n. Sp. 
3268. Mazatlan. Hr. Salmin 1871. (3 Ex.) 


Zunächst mit Sphaerodactylus glaucus Gope verwandt, mit dem er die kleinen, nicht 
gekielten Rumpfschuppen und das mässig grosse Rostralschild gemein hat, von dem er sich 


5* 


36 Dr. A. STRAUCH, 


aber durch den viel gestreckteren Kopf, die gestrecktere, mehr zugespitzte Schnauze und 
die verschiedene Färbung und namentlich Zeichnung unterscheidet. 

Die Schnauze unbedeutend länger, als der Zwischenraum zwischen Ohröffnung und 
Orbita. Die Ohröffnung klein und ausgesprochen horizontal gestellt. Das Rostrale von 
mässiger Grösse, genau so beschaffen, wie Boulenger es auf Tafel XVIIL, Fig. 3 von Sphaero- 
dactylus glaucus Gope abgebildet hat. Jederseits 6 Supralabialia, die letzten sehr klein. 
Das Mentale gross, bedeckt die Spitze des Unterkiefers und besitzt einen leicht bogen- 
förmigen Hinterrand; zu jeder Seite desselben stehen 6 Infralabialia, von denen die 3 vor- 
deren sehr gross, die 3 hinteren dagegen sehr klein sind. Zwei grosse neben einander 
liegende Submentalia und hinter denselben 3 etwas kleinere in einer Querreihe; hinter diesen 
letzteren noch 2 oder 3 Querreihen von Schildchen, die successive an Grösse ab-, an 
Convexität aber zunehmen und so allmählich in die Kornschuppen der Kehle übergehen. 
Das Augenlid hat in der Mitte seines Oberrandes einen kleinen, nach hinten gerichteten 
Dorn. Die Oberseite aller Theile mit kleinen flachen Schuppen bedeckt, die auf dem Hinter- 
kopfe besonders klein, kornförmig sind. Die Kehlschuppen sind, wie schon bemerkt, klein 
und convex, die Bauchschuppen dagegen plan, etwa doppelt so gross, wie die Rücken- 
schuppen, und dachziegelförmig gelagert. 

Die Oberseite zeigt auf hellem bräunlichgelbem Grunde braune Vermieulationen, die 
auf dem Kopfe in der Längsachse des Thiers verlaufen, während sie auf dem Rumpfe mehr 
der (uere nach gerichtet sind. Die Oberseite des Halses ist mit einem weissen, breit schwarz 
gerandeten Halsbande versehen, d.h. es finden-sich daselbst drei gleichbreite Querbinden, 
eine vordere schwarze, die vor der Schulter liegt, eine mittlere weisse, welche die Schulter 
berührt, und eine hintere schwarze, welche hinter der Schulter liegt und in die Achselhöhle 
herabsteigt. Der Schwanz ist bei den beiden grösseren Exemplaren reprodueirt und erscheint 
fast einfarbig bräunlich gelb, da die braunen Vermiculationen daselbst nur andeutungsweise 
vorhanden und sehr vereinzelt sind. Bei dem kleinen Stück dagegen, dessen Schwanz viel 
länger und sehr dünn ausgezogen, also augenscheinlich nicht reprodueirt ist, zeigt er in 
seinem Enddrittel ähnliche Zeichnungen, wie sie nach Boulenger bei Sphaerodactylus glaucus 
vorkommen, Die äusserste Spitze ist nämlich weiss, vor derselben findet sich ein breiter 
schwarzbrauner Ringel, dann folgt nach vorn ein schmaler weisser und darauf wieder ein 
breiterer braunschwarzer Ringel; vor diesem Ringel sieht man auf der Oberseite in gleichen 
Abständen noch mehrere weisse Flecken, die mehr oder weniger deutlich braun gesäumt 
sind und nach der Schwanzbasis zu immer undeutlicher werden. Die Unterseite aller Theile 
ist sehr hell bräunlichgelb. 


Maasse. Totallänge 49 Mm.; Länge des Kopfes — 8 Mm.; des Rumpfes — 21 Mm.; des 


Schwanzes — 20 Mm. Bei dem kleinen Exemplar, dessen Schwanz, wie schon bemerkt, 
nicht reprodueirt ist, beträgt die Länge dieses letzteren etwas mehr, als diejenige von Kopf 
und Rumpf zusammengenommen, 


Rn 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 3 


59. Sphaerodactylus Copei Steind. 
Sphaerodactylus copü Boulenger. Catal. I, p. 225. 


4780. Süd-Amerika? Hr. H. Schilling 1877. (2 Ex.) 
5319. Cuba. Berliner Museum 1879. 


Die 3 Exemplare, von denen das aus Cuba als Sphaerodactylus notatus Baird einge- 
schiekt war, stimmen mit der von Dr. Steindachner gegebenen Beschreibung vollkommen 
überein, während sie von der Boulenger’schen Diagnose in so fern abweichen, als die 
Bauchschuppen auch nicht die geringste Spur eines Kieles zeigen. 


60. Sphaerodagtylus anthracinus Cope. 
Sphaerodactylus anthracinus Boulenger. Catal. I, p. 225. 


4781. Fundort? Hr. H. Schilling 1877. (3 Ex.) 
7143. Cuba. Hr. A. Boucard 1886. 


Unsere Exemplare sind noch bunter, als das Stück im British Museum, und zeigen 
auf hellem bräunlichem Grunde dunkelbraune Querbinden, die mit weissen, oft und ganz un- 
regelmässig zu Querbinden zusammenfliessenden Flecken geziert sind. Solcher Binden finden 
sich auf dem Rumpfe im Ganzen drei, eine vor den Vorderextremitäten, eine vor oder fast 
über den Hinterextremitäten und die dritte genau in der Mitte zwischen den beiden ge- 
nannten. Der Schwanz, dessen äusserste Spitze weiss ist, zeigt 5 oder 6 weisse, ziemlich 
breite Ringel, die sowohl am Vorder-, als auch am Hinterrande breit dunkelbraun gesäumt 
sind, und auch die Extremitäten erscheinen weiss und dunkelbraun gefleckt, stellenweise 
sogar mehr oder weniger deutlich quergebändert. Der Kopf ist sehr hell gefärbt und trägt 
auf dem Occiput eine weisse, dunkelbraun gesäumte Makel, die an Grösse dem Auge gleich- 
kommt; ausserdem finden sich auf dem Kopfe noch 5 weisse Längslinien, 2 vordere, deren 
jede vom Nasenloch zum Auge zieht, 2 hintere, einander parallele, deren jede vom Hinter- 
rande der Orbita zum Hinterkopfe zieht und etwas kürzer ist, als jede der vorderen, und 
endlich eine mittlere, die auf der Schnauze entspringt und auf dem Interorbitalspatium gegen 
die weisse Oceipitalmakel zieht, ohne sie jedoch zu erreichen. Die Schläfen sind auch mit 
einigen, weniger scharf begrenzten weissen Makeln geziert, die sich auch auf den Hinter- 
kopf fortsetzen und hier in eine bogenförmige Querreihe angeordnet sind. Bei 2 Exemplaren 
sind die Zeichnungen auf Rumpf und Schwanz sehr deutlich ausgeprägt, bei dem dritten, 
dem grössten, dagegen mehr verschwommen und da das Weiss im Leben möglicherweise 
blau war, so könnten wohl Exemplare vorkommen, die, wie das Cope’sche Originalstück, 
einfach auf dunkelem Grunde blau gefleckt sind. Das Exemplar aus Cuba, N 7143, weicht 
in der Zeichnung von den anderen etwas ab, indem bei demselben das Weiss in den queren 
Rumpfbinden an Ausdehnung gewonnen, an Intensität aber verloren hat, so dass der Rumpf 


38 Dr. A. STRAUCH, 


mit 3 hellen, schwarz gerandeten Querbinden geziert ist. Ferner sind die weissen Flecken, 
welche bei den 3 anderen Stücken eine mehr oder weniger zusammenhängende halbmond- 
förmige Figur auf dem Hinterkopfe bilden, hier gleichfalls zu einer hellen, schwarz ge- 
randeten Binde zusammengeflossen und endlich fehlt demselben der helle, schwarz um- 
randete Oceipitalfleck, da er mit der mittleren Längsbinde des Kopfes verschmolzen ist. 
Sämmtliche Zeichnungen auf Rumpf und Kopf sind sehr scharf ausgeprägt, dagegen zeigt 
der leider zur Hälfte abgebrochene Schwanz kaum Spuren einer Querbänderung. 
Unser grösstes intactes Exemplar hat eine Totallänge von nur 52 Mm. 


61. Phyllodactylus tuberculosus Wiegm. 
Phyllodactylus tuberculosus Boulenger. Catal. I, p. 79. 


660. Süd-Californien. Hr. J. Wosnessensky 1846. 


2688. Mazatlan. Hr. Salmin 1870. 

2689. Mazatlan. Hr. Salmin 1870 (2 Ex.) 
2690. Mazatlan. Hr. Salmin 1870. (3 Ex.) 
4779. Fundort ? Hr. H. Schilling 1877. 
4802. Santa Martha, Hr. H. Schilling 1877. 
6306. Fundort? Hr. Brandt 1840. 

6441. Californien. Hr. Umlauff 1885. 


62. Phyliodactylus pulcher Gray. 
Pryllodactylus pulcher Boulenger. Oatal. I, p. 80. 


66 


er 


. Fundort? Kunstkammer. 


63. Phyliodactylus galapagensis Peters. 


Phyllodactylus galapagoensis Boulenger. Oatal. I, p. 82. 


3257. Mazatlan. Hr. Salmin 1871. 
4778. Fundort? Hr. H. Schilling 1877. 


Bei diesen beiden Exemplaren ist zwar die Erweiterung an den Zehenspitzen weniger 
stark, wie bei Phyllodactylus tuberculosus Wiegm., jedoch ist die Differenz im Ganzen nicht 
bedeutend. Der Grund, wesshalb ich dieselben zu Phyllodactylus galapagensis Ptrs. rechne, 
liegt daran, dass bei ihnen die Dorsaltuberkeln jederseits von der Rückenmitte 6 sehr re- 
guläre Längsreihen bilden und die ganze Anordnung dieser Tuberkeln sehr an diejenige 
von Gymnodactylus pelagieus Girard erinnert, ein Umstand, den Boulenger als für die in 
Rede stehende Art besonders charakteristisch hervorhebt. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W, 39 


64. Phyliodactylus pietus Peters. 


Phyliodactylus pictus Boulenger. Catal. I, p. 91. 
1105. Madagascar. Hr. Boucard 1869. 


Durch ein Versehen von Seiten Boulenger’s ist diese Art in seine zweite Gruppe, 
also unter die Arten mit gleichartiger Rückenbeschuppung gerathen, während er in der Be- 
schreibung ganz richtig angiebt: Temples and upper surface of body, limbs and tail covered 
with small granular scales, intermixed with scattered, roundish, triangular, keeled tu- 
bereles etc». Sie gehört folglich in die erste Grnppe, welche durch eine «unequal lepidosis» 
charakterisirt ist, und zwar zu den Arten mit gekielten Dorsaltuberkeln. 


65. Phyliodactylus porphyreus Dum. et Bibr. 


Phyllodactylus porphyreus Boulenger. Catal. I, p. 87, pl. VIL, f. 5. 


665. Capland? Hr. Preiss 1842. 
666. Capland? Hr. Preiss 1842. (4 Ex.) 


Der Fundort unserer leider ziemlich schlecht erhaltenen Exemplare ist in so fern etwas 
unsicher, als ich dieselben in einem Glase fand, das die Aufschrift «Neu Holland. Preiss 
184% trug. Da sich jedoch in diesem Glase ausser australischen auch unzweifelhaft süd- 
africanische Arten, wie z. B. Cordylus griseus D. et B., Agama aira Daud., Bufo angusti- 
ceps Smith, befanden, so ist es mehr als wahrscheinlich, dass auch die fraglichen Geckonen 
nicht aus Australien, sondern aus dem Caplande stammen, wo, wie mir mit Bestimmtheit 
bekannt ist, Preiss gleichfalls gesammelt hat. 


66. Phyliodactylus marmoratus Gray. 


Phyllodactylus marmoratus Boulenger. Catal. I, p. S8, pl. VII, f. 6. 


667. Melbourne. Hr. Niehoff 1862. 

668. Melbourne. Hr. Niehoff 1862. 
6071. Süd-Australien. Hr. G. Schneider 1883. (3 Ex.) 
6432. Süd-Australien. Dr. E. Riebeck* 1885. (3 Ex.) 


67. Phyliodactylus affinis Boul. 
Phyllodactylus affınis Boulenger. Catal. I, p. 89, pl. VII, f. 4. 
6307. Melbourne. Hr. Niehoff 1862. 


68. Phyllodactylus europaeus Gene. 


Phyllodactylus europaeus Boulenger. Üatal. I, p. 90. 


4186. Insel Tinetto. Prof. Dr. Wiedersheim 1876. 
6984. Insel Sardinien. Linnaea 1886. (2 Ex.) 


40 Dr. A. Strauch, 


69. Diplodactylus spinigerus Gray. 
Diplodactylus spinigerus Boulenger, Catal. I, p. 99. 


5058. Queensland. Museum Godeffroy 1878. 
6308. Australien. Hr. Frank 1884. 
6309. Australien. Hr. Frank 1884. 


70. Diplodactylus strophurus Dum. et Bibr. 


Diplodactylus strophurus Boulenger. Catal. I, p. 100. 


6070. Süd-Australien. Hr. G. Schneider 1883. (2 Ex.) 
6433. Süd-Australien. Dr. E. Riebeek* 1885. 


Soweit ich nach den mir vorliegenden Exemplaren urtheilen kann, unterscheidet sich 
diese Art von dem ihr so nahe verwandten Diplodactylus spinigerus Gray auch dadurch, 
dass bei ihr die jederseitige Längsreihe von Dorsaltuberkeln weit hinauf auf den Nacken, fast 
bis an den Kopf geht, während sie bei jenem kaum bis an die Schultern reicht. 


71. Diplodactylus vittatus Gray. 
Diplodactylus vittatus Boulenger. Catal. I, p. 100, pl. VIIL, f. 3. 


663. Neu Holland. Prof. Dr. Leuckart 1860. 

664. Rockhampton. Museum Godeffroy 1868. 
2388. New South Wales. Dr. Paessler 1863. 
6310. Australien. Hr. Frank 1884. 


72. Diplodactylus polyophthalmus Günther. 


Diplodactylus polyophthalmus Boulenger. Catal. I, p. 101, pl. VIII, f. 4. 
3835. Australien. Hr. Gerrard 1874. 


73. Oedura marmorata Gray. 


Oedura marmorata Boulenger. Catal. I, p. 104, pl. IX, f. 2. 
3869. Neu Holland. Museum Godeffroy 1874. 


74. Oedura Tryoni De Vis.') 


Oedura ocellata Boulenger. Catal. I, p. 105, pl. IX, £. 1. 


662. Rockhampton. Museum Godeffroy 1868. 
3636. Rockhampton. Hr. Salmin 1873. 
m ’ 
1) Nachdem Boulenger sich überzeugt hat, dass ! schrieben worden ist, und zwar bereits im Jahre 1884, so 
seine Oedura ocellata von De Vis, wenn auch mangelhaft, | acceptirt er den letzteren Namen, dem die Priorität ge- 
so doch kenntlich, unter dem Namen Oedura Tryoni be- | bührt. Ann. and Mag. Nat. Hist. 5 ser. X'VI (1885), p. 387. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. $. W. 41 


3876. Port Bowen. Museum Godeffroy 1874. 
3877. Port Bowen. Museum Godeffroy 1874. 
4272. Australien. Hr. H. Schilling 1876. 


75. Oedura robusta Boul. 


Oedura robusta Boulenger. Catal. I, p. 106, pl. X, f. 1. 


5057. Queensland. Museum Godeffroy 1878. 


76. Oedura Lesueurii Dum. et Bibr. 


Oedura lesueurü Boulenger. Catal. I, p. 107, pl. X, f. 2. 


3836. Australien. Hr. Gerrard 1874. 
6311. Queensland. Museum Godeffroy 1878. 


77. Heteronota Derbyana Gray. 
Heteronota derbiana Boulenger. Catal. I, p. 75. 


669. Rockhampton. Museum Godeffroy 1868. 
3633. Rockhampton. Hr. Salmin 1873. (2 Ex.) 


Gattung Cnemaspis m. 


Von xvnun, Unterschenkel, und asrts, Schild. 


/ 


Finger und Zehen nicht erweitert, an den Seiten nicht gefranzt, an der Unterseite mit 
glatten Querlamellen bekleidet und sämmtlich krallentragend. Das Basalglied derselben 
cylindrisch, die distalen deutlich comprimirt und gegen das erstere winklig abgesetzt. Die 
Klauen zwischen 2 Schildern, von denen das untere gross und rinnenförmig gestaltet ist. 
Die Innenseite der Unterschenkel mit einer Längsreihe von grossen, in die Quere gezogenen, 
flachen Schildern bekleidet. Der Körper flachgedrückt, auf der Oberseite mit feinen Korn- 
schuppen und dazwischen gestreuten grössern Tuberkeln, auf der Unterseite mit imbri- 
caten Schuppen bekleidet. Der Schwanz lang, zugespitzt und deutlich flachgedrückt. Das 
Augenlid eirculär; die Pupille allem Anscheine nach rund. Bei den Männchen wahrscheinlich 
Praeanalporen vorhanden. 

Das Hauptmerkmal dieser neuen Gattung, welche der Gattung Gonatodes Fitz. am 
nächsten verwandt ist, besteht in der Bekleidung der Innenseite der Unterschenkel mit 
flachen grossen Schildern, welche in Form und Anordnung den Tibialschildern der Zäcer- 
tiden gleichen und meines Wissens bisher bei keinem Geckoniden beobachtet worden sind. 


Möemoires de l’Acad. Imp. des sciences VIIme Serie, 6 


42 Dr. A. STRAUOH, 


78. Cnemaspis Boulengerii n. sp. Fig. 7, 8 u. 9. 


5407. Insel Poulo Condor. Hr. S. Braconnier 1879. 


Der Kopf im Verhältniss zum Körper klein, lang und schmal, etwa um die Hälfte 
länger, als an den Schläfen breit. Die Schnauze bedeutend länger, als die Distanz zwischen 
Ohröffnung und Orbita, etwa um die Hälfte länger, als der Durchmesser der Orbita, dabei 
stumpf zugerundet, flachgedrückt und mit einer sehr deutlichen Längsgrube auf der Mitte, 
die sich über das Interorbitalspatium auf den Hinterkopf fortsetzt und dort eine etwa rhom- 
bische, sehr deutliche Vertiefung bildet. Die Ohröftnung klein, ungefähr dreieckig und ver- 
tical gestellt. Das Rostrale niedrig, etwa doppelt so breit wie hoch und mit einer deutlichen 
Längsspalte am Hinterrande. Jederseits von ihm stehen 10 Supralabialia, von denen die 
vorderen langgestreckt, die 3 hinteren aber sehr kurz, fast kornförmig sind. Das Nasenloch 
rund, subvertical, liegt zwischen dem Rostrale, dem ersten Supralabiale und 4 besonderen 
Nasalschildern, von denen das innerste am grössten ist und mit dem der anderen Seite in 
Berührung steht. Das Auge mässig gross mit eirculärem Augenlide und, wie es scheint, 
runder Pupille, jedoch lässt sich die Form dieser letzteren nicht mit Bestimmtheit angeben, 
da die Cornea sehr stark getrübt ist. Das Mentale von enormer Grösse, erinnert an ein 
gleichschenkliges Dreieck mit bogenförmig gekrümmter. Basis und gerade abgestutzter, nach 
hinten gekehrter Spitze. Zu jeder Seite von ihm stehen 8 oder 9 Infralabialia, von denen 
die letzten, wie gewöhnlich, sehr klein sind. Submentalia sind in der Zahl 5 vorhanden, ein 
unpaares kleines, das genau an der abgestutzten Spitze des Mentale liegt, und zwei paarige, 
von denen das jederseitige innere sehr gross ist und die Spitze des Mentale nach hinten 
überragt, während das äussere klein erscheint und etwa dreimal so gross ist, wie das vorhin 
erwähnte unpaare. Der Rumpf ist schlank und deutlich abgeflacht, die’Extremitäten ver- 
hältnissmässig recht lang, denn die hinteren nach vorn gekehrt und an den Leib angedrückt, 
erreichen fast die Ohröffnung und die vorderen, ebenso behandelt, überragen die Schnauze. 
Der Schwanz lang, sehr stark zugespitzt und an der Basis sehr deutlich flachgedrückt. Die 
Oberseite aller Theile ist mit feinen convexen Kornschuppen bekleidet, zwischen denen auf 
dem Rumpfe runde gewölbte Tuberkeln stehen, die etwa doppelt so gross sind, wie die sie 
umgebenden Kornschuppen. Auf dem Rücken bilden diese Tuberkeln sehr. unregelmässige 
Längsreihen und stehen auch ziemlich weit von einander entfernt, indem gewöhnlich zwischen 
2 benachbarten Tuberkeln 3, 4 oder selbst 5 Kornschuppen liegen. Nur auf dem Nacken 
sind sie an 2 Stellen dichter gestellt und in deutliche Reihen angeordnet: so findet sich 
jederseits eine solche Reihe, die etwa über der Ohröffnung beginnt und in leichtem, mit der 
Convexität nach innen gerichtetem Bogen nach hinten und innen auf den Nacken zieht, 
ohne jedoch mit der entsprechenden der anderen Seite zusammenzutreffen, und eine ganz 
ähnliche, aber gerade Reihe liegt schräge vor jeder Schulter. Auf dem Kopfe fehlen die 
Tuberkeln ganz und die Schuppen auf dem Hinterkopfe sind kleiner, als diejenigen auf der 
Schnauze. Auch die Extremitäten sind auf der Oberseite mit durchaus gleichen Korn- 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. $. W. x 43 


schuppen bekleidet, ohne ein Spur von Tuberkeln. Die Kehlschuppen sind klein, flach und 
neben einander liegend, die Bauchschuppen etwa doppelt so gross und leicht imbricat. Die 
Unterseite der Extremitäten ist mit flachen Schuppen bekleidet, bis auf die Unterschenkel, 
welche, wie schon bemerkt, eine Längsreihe von 6 grossen flachen, in die Quere gezogenen 
Schildern zeigen. Femoral- und Praeanalporen fehlen ganz, jedoch sind die Schuppen in der 
Gegend, wo die Praeanalporen zu sitzen pflegen, in der Mitte mit einer sehr seichten, kaum 
bemerkbaren Vertiefung versehen, woraus ich darauf schliessen zu können glaube, dass bei 
den Männchen Praeanalporen vorhanden sein werden. Der Schwanz, der an der Basis ziemlich 
breit und sehr abgeflacht ist, läuft in eine lange dünne Spitze aus und ist in seinem basalen 
Drittel in regelmässige Querringel eingetheilt, von denen jeder an der Oberseite mit 10—11 
Querreihen von flachen Schuppen bekleidet ist und ausserdem noch jederseits einen grösseren 
schwach convexen Tuberkel zeigt; diese Tuberkeln stehen am Hinterrande der Ringel und 
bilden jederseits zusammen eine reguläre Längsreihe. Die beiden distalen Drittel des Schwanzes 
scheinen. reprodueirt zu sein und sind oben mit flachen Schuppen bekleidet. Die Unterseite 
des Schwanzes ist anfänglich einfach beschuppt und darauf mit einer Längsreihe breiter 
Querschilder bekleidet, die sich auch auf die Unterseite des reproducirten Theils fortsetzen. 

Oben bräunlichgrau, unten schmutzig weisslichgrau und einfarbig, nur auf dem Nacken 
und auf der vorderen Rückenhälfte finden sich einige ziemlich grosse tief schwarze Makeln 
von rundlicher oder länglicher Form; dieselben sind, wie folgt, vertheilt: gleich hinter dem 
Kopfe auf der Mitte des Nackens stehen 2 Makeln, hinter diesen folgt eine bogenförmige 
Querreihe von 4 ähnlichen und hinter diesen noch eine 2' gleichfalls bogenförmige Quer- 
reihe von 7 etwas in die Länge gezogenen, von denen die jederseitige äusserste gerade vor 
der Schulter steht und die andern an Grösse übertrifft. Kurz vor der Mitte des Rückens 
endlich stehen noch 3 solcher Makeln in einer Querreihe. 

Maasse. Totallänge des Thieres — 152 Mm.; Länge des Kopfes 16 Mm., des Rumpfes 
46 Mm., des Schwanzes 90 Mm. 


79. Gonatodes albogularis Dum. et Bibr. 
Gonatodes albogularis Boulenger. Catal. I, p. 59. 


702. Cuba. Berliner Museum 1868. (2 Ex.) 
703. Cuba. Berliner Museum 1868. (2 Ex.) 


80. Gonatodes caudiscutatus Günther. 
Gonatodes caudiscutatus Boulenger. Catal. I, p. 61, pl. V, f. 2. 


716. Guayaquil. Berliner Museum 1868. 
3596. Bogota. Baron v. Nolcken 1872. 
4775. Fundort ? Hr. H. Schilling 1377. 
6200. Yurimaguas. Dr. O0. Staudinger 1883. 
6* 


AAUE Dr. A. STRAUCH, 


81. Gonatodes humeralis Guichen. 


Gonatodes humeralis Boulenger. Catal. I, p. 62, pl. V, f. 3. 


6005. Pebas am obern Amazonas. Dr. O0. Staudinger 1883. (4 Ex.) 
6006. Pebas am obern Amazonas. Dr. O. Staudinger 1883. (3 Ex.) 


Bei unseren 4 Männchen (NM 6005) ist die helle hufeisenförmige Binde auf dem Hinter- 
kopfe, die auch Guichenot in seiner Figur angiebt, deren Boulenger aber nicht gedenkt, 
mehr oder weniger scharf und deutlich, ausgebildet und von bläulicher Farbe. 


82. Gonatodes indicus Gray. 
Gonatodes indieus Boulenger. Catal. I, p. 64, pl. VI, £. 1. 
705. Pegu. Hr. Cutter 1868. 
5631. Neelgherries. British Museum 1880. (2 Ex.) 
83. Gonatodes wynadensis Beddome. 
Gonatodes wynadensis Boulenger. Catal. I, p. 65, pl. VI, f. 2. 


5626. Wynaad. British Museum 1880. (2 Ex.) 


84. Gonatodes ornatus Bedd. 


ronatodes ornatus Boulenger. Catal. I, p. 66, pl. VI, f. 3. 


6943. Tinevelly. British Museum 1886. \ 


85. Gonatodes marmoratus Bedd. 


Gonätodes marmoratus Boulenger. Catal. I, p. 67, pl. VI. f. 4. 


6946. Travancore. British Museum 1886. 


86. Gonatodes kandianus Kelaart. 


Gonatodes kandianus Boulenger. Catal. I, p. 68. 


3791. Ceylon. Hr. Gerrard 1874. 
5614. Ceylon. British Museum 1880. (3 Ex.) 
6396. Ceylon. Dr. E. Riebeck* 1885. (2 Ex.) 


87. Gonatodes gracilis Bedd. 
Gonatodes gracilis Boulenger. Catal. I, p. 70, pl. VI, f. 5. 


5311. Ceylon. Berliner Museum 1879. 
6312, Ceylon. British Museum 1880. 


3419. 


5630. 


704. 


2839. 


6947. 


2940. 
3181. 
3182. 
3183. 
3184. 
3185. 

- 3186. 
3187. 
3188. 
3189. 
3190. 
3191. 
3652. 
3658. 
4039. 
5234. 
6313. 
6460. 
6461. 
6530. 


ag 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 


88. Gonatodes Jerdonii Theob. 
Gonatodes jerdoniü Boulenger. Catal. I, p. 71. 


Ceylon. British Museum 1872. 


89. Gonatodes littoralis Jerdon. 
Gonatodes littoralis Boulenger. Catal. I, p. 71, pl. VI, £. 6. 


Malabar. British Museum 1880. 


90. Pristurus flavipuncetatus Ruepp. 
Pristurus flavipunctatus Boulenger. Catal. I, p. 52. 
Fundort ? Hr. Parreyss 1839, 
Abyssinien? Hr. J. Erber 1370. 


91. Pristurus rupestris Blanf. 


Pristurus rupestris Boulenger. Catal. I, p. 53. 


Insel Socotra. British Museum 1886. 


92. Gymnodactylus caspius Eichw. 


Gymnodactylus caspius Boulenger. Catal. I, p. 26. 


Krasnowodsk. Dr. G. Radde 1870. 
Baku. Hr. E. Menötries 1830. 
Baku. Hr. E. Mene6tries 1830. 
Ostufer des Kaspischen Meeres. Hr. Karelin 1337. 


Ostufer des Kaspischen Meeres. Hr. Karelin 1837. 

Ostufer des Kaspischen Meeres. Hr. Karelin 1837. 
Nowo-Alexandrowsk. Dr. A. Lehmann 1842. 
Nowo-Alexandrowsk ? Dr. A. Lehmann 1842. 

Ostufer des Kaspischen Meeres. Dr. N. Sewerzow 1859. 

Baku. Mag. A. Goebel 1864. 
Krasnowodsk. Mag. A. Goebel 1866. 

Dardsha. Mag. -A. Goebel 1866. 
Kisyl-Arwat. Dr. 6. Sievers* 1873. 
Krasnowodsk. Dr. G. Sievers* 1873. 

Baku. Dr. 0. von Grimm” 1875. 
Mangyschlak. Dr. M. Bogdanow * 1378. (2 Ex.) 
Baku. Dr. O. von Grimm * 1875. (2 Ex.) 
Bami. Hr. Zarudny 1885. 

Tschuli am Kargyssu. Hr. Zarudny 1885. 

Ak-Kala bei Astrabad. Hr. A, Nikolsky 1885. (3 Ex.) 


45 


46 Dr. A. StrAUucH, 


Zu der vortrefflichen Charakteristik, dieBoulenger von dieser Art gegeben hat, möchte 
ich noch hinzufügen, dass die Zahl der Poren bei den Männchen nach meinen Erfahrungen 
stets mehr als 20 beträgt. Unter den 62 Exemplaren, die ich von dieser Art sowohl in der 
akademischen, als auch in der Sammlung der hiesigen Universität zu untersuchen Gelegen- 
heit gehabt habe, befanden sich 36 Männchen, von denen die meisten 26—27 Poren be- 
sassen. Ueberhaupt schwankte die Zahl der Poren zwischen 23 und 30, und zwar habe ich 
einmal 23, fünfmal 24, dreimal 25, neunmal 26, achtmal 27, fünfmal 28, dreimal 29 und 
zweimal 30 Poren gezählt. Das Minimum von 23 Poren fand ich an einem aus dem Kau- 
kasus, ohne genauere Bezeichnung des Fundortes, stammenden Exemplar der Universitäts- 
Sammlung (N 299), das Maximum von 30 Poren zeigten die Exemplare M 2940 und 3652 
der akademischen Sammlung. Alsdann möchte ich noch bemerken, dass die dunklen Quer- 
binden auf der Oberseite des Thieres keineswegs immer «rather indistinct» sind, sondern 
im Gegentheil bei der Mehrzahl der Exemplare sehr deutlich und gewöhnlich auch recht 
scharf begrenzt erscheinen. 

Sämmtliche Exemplare der akademischen Sammlung stammen aus den Ufergegenden 
des kaspischen Meeres, die Sammlung der hiesigen Universität jedoch besitzt auch 2 Stücke, 
. die Hr. Alenizin auf der Insel Kug-Aral im Aralsee erbeutet hat, und ein von Dr. 
M. N. Bogdanow bei der Stadt Chiwa gefangenes junges Weibchen. Weiter nach Osten 
scheint Gymnodactylus caspius nicht mehr vorzukommen, denn die von Dr. Sewerzow unter 
diesem Namen aufgeführten Exemplare aus Turkestan gehören einer zwar nahe verwandten, 
aber doch verschiedenen Art, dem Gymnodactylus Fedtschenkoi, an. 


93. Gymnodactylus Fedtschenkoi n. Sp. 


3387. Samarkand. Russische Entomologische Gesellschaft * 1871. (2 Ex.) 
5039. Samarkand. Hr. V. Russow 1874. (2 Ex.) 

6354. Samarkand. Hr. V. Russow 1874. 

6355. Samarkand. Hr. V. Russow 1874. (4 Ex.) 

6479. Ost-Buchara. Dr. A. Regel 1885. 


Trotz der frappanten Aehnlichkeit, welche zwischen dieser Art und dem Gymnodac- 
tylus caspius Bichw. sowohl in der Form, als auch namentlich in der Färbung und Zeich- 
nung besteht, lassen sich beide doch für alle Fälle mit Sicherheit durch folgende 4 Merk- 
male leicht von einander unterscheiden. 1) Die Tuberkeln auf dem Nacken, dem Hinterhaupt 
und den Schläfen sind bei der in Rede stehenden Art nicht bloss weniger dicht gestellt, son- 
dern auch rund und einfach gewölbt, während sie bei der kaspischen Art deutlich triedrisch 
erscheinen und dabei so dicht gedrängt stehen, dass man die kleinen flachen Kornschuppen, 
mit denen sie untermischt sind, nur hin und wieder sieht. 2) Die Dorsaltuberkeln der neuen 
Art sind kleiner, nicht so dicht gedrängt und sehr deutlich gekielt, aber nur schwach trie- 
drisch. 3) Die Bauchschuppen sind gleichfalls kleiner und bilden an der breitesten Stelle des 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. $. W. 47 


Bauches 30—32 Längsreihen, während sie bei der kaspischen Art an der gleichen Stelle 
in 26—28 Längsreihen angeordnet sind. 4) Endlich besitzen die Männchen zahlreichere 
Schenkelporen, denn während bei der kaspischen Art, wie ich soeben gezeigt habe, die Zahl 
dieser Organe gewöhnlich 26—27 beträgt und nur ausnahmsweise bis auf 30 steigt, zeigten 
alle 8 Männchen, welche ich von @ymnodactylus Fedtschenkoö untersucht habe, 34—37 Poren, 
und zwar fand ich dreimal 34, einmal 35, zweimal 36 und gleichfalls zweimal 37. Ausser 
den obenangeführten 10 Exemplaren der akademischen Sammlung habe ich in der Ausbeute 
des leider zu früh verstorbenen A. P. Fedtschenko noch 6 Exemplare untersucht, von 
denen 2 im Sarafschan-Thale, die übrigen 4 aber in der Stadt Samarkand selbst, und zwar 
im Zimmer, gefangen worden sind. Ob diese Art noch weiter nach Osten vorkommt, kann 
ich zwar nicht mit Bestimmtheit behaupten, glaube aber, dass die von Theobald im Punjab 
gefangenen und von Blyth') als Gymnodactylus geckoides erwähnten Exemplare, wenn sie nicht 
einer selbstständigen Art angehören, nicht wie Stoliczka°) vermuthet, zu Gymnodactylus 
caspius Bichw., sondern zu Gymnodactylus Fedtschenkoi zu rechnen sein werden, wofür 
namentlich die Zahl der Poren spricht, die nach Stoliczka 32—34 betragen soll. Da alle 
diese Punjab-Exemplare etwas vertrocknet (shrunk) waren, so wird wohl die Angabe, dass 
bei ihnen die Bauchschuppen nur 18--20 Längsreihen bilden, nicht genau sein, zumal Sto- 
liczka selbst bemerkt, dass neben den Bauchschuppen jederseits noch mehrere Längsreihen 
kleiner Schuppen vorhanden sind. Hiernach würden also die Punjab-Exemplare in der Zahl 
der Poren, also gerade in einem derjenigen Charaktere mit Gymnodactylus Fedtschenkoi 
übereinstimmen, durch welche sich dieser letztere hauptsächlich von Gymnodactylus caspius 
Eichw. unterscheidet, und es dürfte daher wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass die- 
selben, falls sie keine besondere Species bilden, zu ersterer und nicht zu letzterer Art ge- 
hören, zu welcher sie von Stoliczka und nach ihm von Boulenger gestellt worden sind. 


94. Gymnodactylus scaber Rüppell. 
Gymmodactylus scaber Boulenger. Catal. I, p. 27. 
2829. Cairo. Hr. J. Erber 1370. 


3696. Aegypten. Berliner Museum 1869. (2 Ex.) 
4825. Koseir, Dr. €. B. Klunzinger 1878. (3 Ex.) 


95. Gymnodactylus Kotschyi Steindachner. 
Gymmodactylus kotschyi Boulenger. Catal. I, p. 29. 
2824. Insel Syra.. Hr. J. Erber 1870. (5 Ex.) . 
2825. Insel Syra. Hr. J. Erber 1870. (6 Ex.) 
2826. Insel Syra. -Hır. J. Erber 1870. 
2977. Morea. Hr. R. Effeldt 1870. 
6314. Insel Cypern. Hr. Parreyss 1842. 


1) Journ. Asiat. Soc. of Bengal XXL, p. 410. | 2) Proc. Asiat. Soc. of Bengal 1872, p. 80, footnote. 


48 Dr. A. STRAUCH, 


Schreiber!) bemerkt, dass bei dieser Art die Männchen äusserst selten sind, da er 
unter 50—60 Weibchen erst ein Männchen gefunden habe, und ich kann diese Angabe 
gleichfalls bestätigen, denn unter den 14 Exemplaren unseres Museums ist nur 1 einziges 
Männchen vorhanden, nämlich | 2977, die 12 Stücke aus Syra sind sämmtlich weiblichen 
Geschlechts. 


96. Gymnodactylus Danilewskii n. sp. 


3688. Jalta in der Krym. Hr. Danilewsky* 1868. 
6353. Süd-Ufer der Krym. Mag. Th. Koeppen* 1884. 
6542. Krym ? Oberst A. Kuschakewitsch 1863. 


Diese neue Art ist dem Gymmodactylus Kotschyi Steind. zwar sehr nahe verwandt, 
unterscheidet sich von demselben aber durch den Besitz einer seitlichen Hautfalte, welche 
jederseits am Rumpfe zwischen den Vorder- und Hinterextremitäten verläuft und genau so 
beschaffen ist, wie die Hautfalte bei Gehyra vorax Gir.; ferner ist beider neuen Art die 
Unterseite des Schwanzes nicht, wie bei Gymnodactylus Kotschyi Steind., mit einer Längs- 
reihe breiter Querschilder, sondern mit kleinen dachziegelförmig gelagerten Schuppen be- 
kleidet, alsdann sind die Tuberkeln des Rückens etwas kleiner und dabei convexer, d.h. 
stärker dachförmig erhoben, bilden aber ebenfalls 12 ganz reguläre Längsreihen, in deren 
jeder die einzelnen Tuberkeln einander an Grösse gleich sind. Endlich besitzen die Männchen 
6 Praeanalporen, die in einer schwach bogenförmigen Querreihe stehen. Sonst stimmt Gym- 
nodactylus Danilewski in allen anderen Beziehungen mit Gymnodactylus Kotschyi Steind. 
überein und zeigt auch nahezu dieselbe Färbung und Zeichnung, indem er auf bräunlich- 
grauem Grunde dunkelbraune, winklig geknickte, mit der Spitze nach hinten gerichtete 
Querbinden (Chevrons) auf Rumpf und Schwanz besitzt. Von Gymnodactylus Russowü, mit 
dem die in Rede stehende Art in der Bekleidung der unteren Schwanzfläche übereinstimmt, 
unterscheidet sie sich durch den Besitz der Hautfalte an den Rumpfseiten, durch die kleine- 
ren, aber unter einander gleichgrossen Rückentuberkeln und durch die Submentalschilder, 
welche genau so beschaffen sind, wie bei Gymnodactylus Kotschyi Steind. 

Maasse. Totallänge des Thieres — 79 Mm.; Länge des Kopfes 11 Mm., des Rumpfes 
32 Mm., des Schwanzes 56 Mm. 

Ich habe diese Art, von der mir bisher nur 2 Männchen und ein ganz junges Weibchen 
(M 6542) bekannt geworden sind, dem kürzlich in Tiflis verstorbenen, um unser Fischerei- 
wesen hochverdienten Wirkl. Staatsrath Danilewsky gewidmet, der das eine unserer Exem- 
plare aus Jalta mitgebracht hat, wo es in einer Branntweinschenke (Kabak) gefangen 
worden ist. 


1) Schreiber. Herpetologia europaea p. 482. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. $. W. 49 


97. Gymnodactylus Russowii n. sp. Fig. 10, 11 u. 12. 


3658. Nowo Alexandrowsk. Dr. A. Lehmann 1842. (2 Ex.) 
3659. Nowo Alexandrowsk ? Dr. A. Lehmann 1842, 
3660. Nowo Alexandrowsk ? Dr. A. Lehmann 1842, 
3700. Chodshent. Dr. N. Sewerzow 1873. (3 Ex.) 
3701. Chodshent. Dr. N. Sewerzow 1873. (2 Ex.) 
4192. Mangyschlak. Akad. C. E. von Baer 1854. 
4193. Mursa-Robat. Oberst A. Kuschakewitsch 1870. (6 Ex.) 
4194. Chodshent. N Oberst A. Kuschakewitsch 1870. 
4195. Mohol-Tau. Oberst A. Kuschakewitsch 1870. (5 Ex.) 
4310. Tschimkent. Dr. N. Sewerzow 1876. (2 Ex.) 
5037. Brunnen Abadcehir (Mangyschlak). Mag. A. Goebel 1864. 
5197. Tehinas. Hr. V. Russow 1878. (6 + Ex.) 
"5201. Saamin. Hr. V. Russow 1878. 
5218. Wüste Golodnaja. Hr. V. Russo.w 1878. 
5224. Utsch-Kurgan am Naryn. Stud. M. von Middendorff* 1878. 
5800. Chark-Usjur. Hr. S. Alpheraky * 1881. (2 Ex.) ° 


Nach einem vor einigen Jahren angestellten genauen Vergleiche dieser Art mit @ym- 
nodactylus Kotschyi Steind. stellte es sich heraus, dass beide specifisch verschieden sind, 
und so belegte ich denn diese neue Form mit dem Namen Gymnodactylus Russowii, zum 
Andenken an unseren unvergesslichen Conservator Valerian Russow, der auf seiner tur- 
kestanischen Reise neben vielen anderen höchst interessanten Reptilien auch diese Art, und 
zwar in Hunderten von Exemplaren, gesammelt hatte. Bei der neuerdings vorgenommenen 
Revision unserer Geckoniden fand ich jedoch, dass @ymnodactylus Russowit in allen wesent- 
lichen Puncten mit der Beschreibung von Gymnodactylus kachhensis Stol, übereinstimmt, 
und da unsere Sammlung diese letztere Art leider nicht besitzt, so sandte ich, um ganz 
sicher zu gehen, ein Dutzend Exemplare der turkestanischen Art in beiden Geschlechtern 
an Herrn Boulenger nach London mit der Bitte, dieselben mit Exemplaren des @ymno- 
dactylus kachhensis Stol. zu vergleichen und mir, falls beide Arten nicht identisch wären, 


auch mitzutheilen, worin die Unterschiede beständen. Herr Boulenger ist nun so freund- 


lich gewesen, diesen Vergleich vorzunehmen, und schreibt mir darüber folgendes: «Les dif- 
ferences entre cette forme et @. kachhensis sont, comme vous le presumez, tres faibles. 
Neanmoins je serais porte ä leur accorder une importance speeifique. G. Russowii compar6 
AG. kachhensis a les &cailles ventrales un tant soit peu plus petites, la mentale proprement 
dite plus courte et les autres mentonnieres plus petites ou indistinetes; les tubereules dor- 
saux disposös moins regulierement, et d’ordinaire plus petits; les tubercules caudaux plus 
pointus (comme chez le @. Kotschyi)». So unbedeutend diese Differenzen auch sind, so glaube 
ich mich doch der Ansicht Boulenger’s anschliessen zu müssen. und gebe hier eine Be- 
schreibung der turkestanischen Art. 


Memoires do l'Acad. Imp. dos sciences VlIme Serie, R EN 


50 Dr. A. STRAUCH, 


Der mässig grosse Kopf ist etwa um die Hälfte länger, als an den Schläfen breit und 
dabei beträgt seine Höhe wenig mehr, als die Distanz zwischen der Schnauzenspitze und dem 
Vorderrande des Augapfels. Die Schnauze ist etwas länger, als der Abstand zwischen dem 
Hinterrande der Orbita und dem Vorderrande der Ohröfinung und übertrifft den Durch- 


messer der Orbita etwa um ein Fünftel an Länge. Das Auge mässig gross, das Interorbital- 


. spatium sehr schwach ausgehöblt und die Schnauze von rechts nach links sehr deutlich ge- 
wölbt, von hinten nach vorn abschüssig, aber gar nicht, oder nur sehr wenig ausgehöhlt. 
Die Ohröffnung, von mässiger Grösse, bildet eine fast senkrechte Spalte, die etwas mehr als 
doppelt so hoch wie breit ist; über und hinter der Ohröffnung einige stärker vorragende 
Tuberkeln. Der Rumpf von mässiger Länge und gewöhnlicher Form, die Extremitäten ziem- 
lich lang, denn die vorderen, nach vorn gestreckt und an den Rumpf angedrückt, überragen 
etwas die Schnauze und die hinteren, ebenso behandelt, reichen etwas über die Schulter hin- 
aus. Die Finger und Zehen von gewöhnlicher Form und Länge, nur sind die distalen Pha- 
langen sehr schwach comprimirt, wesshalb auch die proximalen kaum erweitert erscheinen. 
Der Schwanz lang, länger als Kopf und Rumpf zusammengenommen, dabei cyclotetragon, 
sehr schwach deprimirt, auf der Oberseite mit Querreihen von Dorntuberkeln besetzt, die 
genau denen des Gymnodactylus Kotschyi gleichen, auf der Unterseite mit irregulären, ein- 
ander dachziegelförmig deckenden, kleinen Schuppen bekleidet. Die Schnauze auf der Ober- 
seite mit stark gewölbten, ziemlich grossen Tuberkeln gedeckt, das Interorbitalspatium und 
das Hinterhaupt dagegen mit sehr kleinen, polygonalen, schwach gewölbten Schüppchen be- 
kleidet, zwischen denen grössere, conisch zugespitzte Tuberkeln stehen. Jederseits 8 —9 
Supralabialia, die nach hinten successive an Grösse abnehmen. ‘Das Rostrale etwas breiter 
als hoch, zeigt in der Mitte seines Oberrandes eine Längsspalte, die sich bis über die Hälfte 
des Schildes erstreckt. Das Nasenloch ist klein und liegt zwischen dem Rostrale, dem ersten 
Supralabiale und drei Tuberkeln, Das Mentale gross, dreieckig und unter den Submentalen 
höchstens die beiden dem Mentale zunächst liegenden Schildchen etwas grösser, die übrigen 
klein und irregulär. Die Kehlschuppen klein, aber doch beträchtlich grösser, als die Schuppen 
auf der Oberseite des Hinterkopfes. Der Rumpf auf der Oberseite mit kleinen. flachen Schup- 
pen bekleidet, zwischen denen sich 10—12 Längsreihen ziemlich grosser, subtriedrischer 
Tuberkeln befinden; die Reihen verlaufen zwar ziemlich regelmässig, jedoch besteht jede 
derselben aus verschieden grossen Tuberkeln, die mit einander 'alterniren und von denen 
die kleineren kaum halb so gross sind, wie die grösseren. Die Extremitäten zeigen auf der 
Oberseite zwischen den kleinen flachen Schuppen ganz ähnliche Tuberkeln, die aber meist 
nur vereinzelt stehen und auf den Vorderextremitäten weniger stark ausgeprägt sind, als 
auf den hinteren. Die Unterseite des Rumpfes und der Extremitäten ist mit dachziegelförmig 
gelagerten Schuppen bekleidet, die beträchtlich grösser sind, ls die Schuppen der Ober- 
seite und von denen auf dem Bauche an der breitesten Stelle etwa 30 in einer Querreihe 
stehen. Die Männchen besitzen 2—4 Praeanalporen. Die Oberseite aller Theile ist. entweder 
aschgrau, oder mehr bräunlichgrau und zeigt auf dem Rumpfe mehr oder weniger deutliche 


ru Zeus 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. $. W. 51 


“ dunklere Querbinden, die gewöhnlich nach hinten gerichtete Chevrons bilden; ebenso finden 
sich gewöhnlich auch auf dem Schwanze mehr oder weniger deutliche Querbinden und auf 
dem Kopfe lassen sich ausser der meist recht deutlichen Temporalbinde, die vom Hinter- 
rande der Orbita zum Oberrande der Ohrspalte zieht, noch einige dunklere Makeln wahr- 
nehmen, die aber weder in Zahl, noch in Form, noch in Stellung constant sind. Die Unterseite 
aller Theile ist schmutzig weiss und einfarbig. 

Maasse. Totallänge des Thieres — 108 Mm.; Länge des Kopfes 15 Mm., des Rumpfes 
33 Mm., des Schwanzes 60 Mm. 


98. Gymnodactylus mauritanieus Duni. et Bibr. 
Gymnodactylus mauritanicus Boulenget. Catal. I, p. 33. 


701. Fundort? Kunstkammer. (2 Ex.) 


Beide Exemplare sind zwar leidlich erhalten, aber absolut farblos und lassen auch keine 
Spur der einstmals vorhanden gewesenen Zeichnungen wahrnehmen. 


99. Gymnodactylus geckoides Spix. 
Gymnodactylus geckoides Boulenger. Catal. I, p. 39. 


707. Bahia. Hr. Luschnath 1840. 


Bekanntlich haben die Verfasser der Erp6tologie gen6rale diese von Spix ebenso mangel- 
haft beschriebene, wie abgebildete Art als fragliches Synonym zu Gymnodactylus scaber ge- 
zogen und Peters hat nach Untersuchung des Originalexemplars in München gleichfalls 
erklärt, dass dasselbe zu der ceircummediterranen Form gehöre, ohne jedoch ausdrücklich 
anzugeben, ob zu Gymnodactylus scaber oder zu Gymnodactylus Kotschyi. Nun ist es aller- 
dings bekannt, dass in der Spix’schen Ausbeute in Bezug auf die Fundorte Confusion vor- 
gekommen ist, und dass europäische Arten, wie z. B. Ooelopeltis lacertina, als brasilianischen 
Ursprungs angegeben worden sind. Es lag daher die Vermuthung nahe, dass auch sein 
Gymnodactylus geckoides nicht aus Brasilien stammen könne, nur blieb es immerhin räthsel- 
haft, wo Spix diese Eidechse erbeutet haben könnte, da die Expedition keines der Länder 
berührt hat, wo @ymnodactylus scaber und Gymmodactylus Kotschyi: einheimisch sind, Ich 
glaube daher, trotz allen Respeets vor den Kenntnissen und dem geübten Blicke des 'ver- 
storbenen Peters, dass er sich geirrt hat, und stimme Herrn Boulenger durchaus bei, 
wenn. er den Spix’schen Gymnodactylus geckoides als brasilianische Art, restituirt, zumal 
die Angabe bei Spix «squamis abdominalibus piseinis sive seincoidei» ganz vortreflich auf 
die ganz auffallend grossen Bauchschuppen der brasilianischen Art passt, ja viel besser, als 
auf die dureh ihre Grösse bei Weitem nicht so in die Augen fallenden Schuppen des @ym- 


nodactylus scaber oder gar des Gymmodactylus Kotschyi. Unser Exemplar stimmt vollkommen 
3 ’ 3 7* 


52 Dr. A. STRAUCH, 


mit der von Boulenger gegebenen Charakteristik überein und gleicht auf den ersten Blick 


wirklich dem Gymnodactylus pelagicus in ganz auffallender Weise, kann mit demselben aber 
schon wegen der grossen und dabei nicht gekielten Bauchschuppen in keinem Falle ver- 
wechselt werden. 
100. Gymnodactylus pelagicus Girard. 
Gymnodactylus pelagieus Boulenger. Catal. I, p. 40. 


706. Insel Viti. Museum Godeffroy 1868. 


101. Gymnodactylus frenatus Günther. 


Gymnodactylus frenatus Boulenger. Catal. I, p. 42. 


3418. Ceylon. British Museum 1872. 


102. Gymnodactylus khasiensis Jerdon. 
Gymmodactylus khasiensis Boulenger. Catal. I, p. 44. 


3440. Khasi Hills. Britisv Museum 1872, 
3441. Khasi Hills. British Museum 1872. 
5624. Khasi Hills. British Museum 1880. (2 Ex.) 


103. Gymnodactylus marmoratus Kuhl. 


Gymnodactylus marmoratus Boulenger. Catal. I, p. 44. 


4454. Java. Dr. Winkel* 1376. 
4455. Java. ‚Dr. Winkel” 1876. 
4615. Bali. Dr. Winkel* 1876. 


5404. Neu Guinea. Hr. S. Braconnier 1879. 


Ausser in der Färbung und Zeichnung variirt diese Art auch in der Zahl und Stellung 
der Poren. Bei unserem Exemplar \: 4454 finden sich,. wie Boulenger als normal angiebt,- 
13 Praeanalporen in einer tiefen Grube und, von ihnen durch einen beträchtlichen Zwischen- 
raum getrennt, jederseits 9 Femoralporen, bei dem Stücke aus Bali dagegen, welches eine 
sehr schwach angedeutete Praeanalgrube besitzt, bilden die Anal- und Femoralporen eine 
ununterbrochene, in der Analgegend winklig geknickte Reihe von im Ganzen 37 Poren, 
eine Anordnung, welche auch Dr. Steindachner gefunden zu haben angiebt. Dieses letztere 
Stück (N 4615), das in der Zeichnung sehr an Gymnodactylus khasiensis erinnert, besitzt 
auf dem Schwanze nicht bloss an der Basis, sondern in der ganzen vorderen Hälfte in gleichen 


Abständen auf einander folgende Querreihen grösserer, dreieckig zugespitzter Tuberkeln, 


die anfangs zu 6, dann zu 4 und endlich zu 2 in einer Querreihe stehen. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG UT. 8. W. 53 


104. Gymnodactylus philippinieus Steindachner. 
Gymnodactylus philippinicus Boulenger. Catal. I, p. 46. 
1107. Insel Poulo Condor. Hr. A. Boucard 1869. 


Unser Exemplar weicht von Gymnodactylus marmoratus durch die besonders an den 
Körperseiten stark conischen Tuberkeln und den Mangel der Schenkelporen ab, besitzt aber 
die Grube mit Analporen und kann somit nur zu dieser Art gerechnet werden. 


105. Gymnodactylus pulchellus Gray. 


Gymmodactylus pulchellus Boulenger. Catal. I, p. 46 
1108. Bengalen. Hr. A. Boucard 1869. ' 


106. Gymnodactylus Miliusi Bory de St. Vince. 


Gymnodactylus miliusii Boulen ger. Catal. I, p. 48. 


708. Melbourne. Hr. Niehoff 1862. 
709. Melbourne. Hr. Niehoff 1862. 
710. Melbourne. Hr. Niehoff: 1862. 
711. Melbourne. Hr. Niehoff 1862. (2 Ex.) 
712. Melbourne. Hr. Niehoff 1862. (2 Ex.) 


6072. Süd-Australien. Hr. G. Schneider 1883. (2 Ex.) 
6408. Süd-Australien. Dr. E. Riebeck* 1885. (2 Ex.) 


107. Gymnodactylus platurus White. 
Gymnodactylus platurus Boulenger. Catal. I, p. 49. 


713. New South Wales. Dr. Paessler 1863. 
4270. Australien. Hr. H. Schilling 1376. 


Das grössere unserer beiden Exemplare, N 4270, hat einen reproducirten Schwanz, 
gehört also zu der Form, welche bisher für eine besondere Art, Gymnodactylus inermis 
Gray, galt. 


x 


108. Agamura persica A. Dumeril. 
 Agamura persica Boulenger. Catal. I, p. 51. 
3523. Tschehard£. (Mazanderan.) Dr. Th. Bienert 1869.(2 Ex.) 
3524. Zwischen Sebzar und Lascht. Graf E. Keyserling“ 1862. (5 Ex.) 
Sämmtliche 7 Exemplare stammen von der unter Chanykow’s Leitung ausgeführten 
Chorassan-Expedition und sind todt im Sande gefunden worden; daher sind sie auch sämmt- 


lich vertrocknet, mit grösstentheils losgelöster Epidermis und obendrauf noch schwanzlos, 
bis auf 2 Exemplare, bei denen sich dieses ganz eigenthümlich gestaltete Organ erhalten hat, 


54 Dr. A. Strauch, 


Gattung Alsophylax Fitzinger. 


Nachdem ich den Dunopus tuberculatus Blanf. wegen der gekielten und granulirten 
Hypodactylschilder aus der Gattung Alsophylax ausgeschieden und als zu einer selbststän- 
digen Gattung gehörig restituirt habe, sind mir im Ganzen 4 hierhergehörige Arten bekannt, 
die sich, wie folgt, von einander unterscheiden: 


Die Tuberkeln auf der Oberseite des Körpers sind 
1) rundlich und einfach gewölbt oder sehr undeutlich gekielt. Der. 
Schwanz ist mit i 
a) flachen, gleichartigen, einander mehr oder weniger dach- 
ziegelförmig deckenden Schuppen bekleidet, die in Rin- 
gel angeordnet sind. Die Tuberkeln auf dem Rumpfe 
«) sind ganz regellos zerstreut. Die Unterseite des 
Schwanzes mit einer .Längsreihe breiterer Schil- 
der 'bekleiddih 2... Je enger TE 1. pipiens. 
3) bilden ganz regelmässige Längs- und Querreihen. 
Die Unterseite des Schwanzes ebenso beschuppt, 


wie die obere........ RE DERFRNE ER NEIN IR FA ER 2 2. Przewalskiti. 
b) Ringeln von Dorntuberkeln besetzt ................ 3. sSpinicauda. 
2) triedrisch und bilden sehr dichtgestellte und regelmässige Längs- 
und;Querröthen“ „a. neck a EINEN 4. loricatus. 


109. Alsophylax pipiens Pallas. 


Alsophylax pipiens Boulenger. Catal. I, p. 19, pl. III, f. 5. 


3598. Berg Gross Bogdo (Gouv. Astrachan). Hr. A. Becker 1372. (3 Ex.) 
3599. Berg Gross Bogdo (Gouv. Astrachan). Hr. A. Becker 1872. (6 Ex.) 
3600. Berg Gross Bogdo (Gouy. Astrachan). Hr. A. Becker 1372. (6 -+ Ex.) 


3683. Fl. Syr-Darja. Dr. M. Bogdanow* 1873. (3 Ex.) 
5798. Chark-Usjur. Hr. S. Alpheraky* 1881. (6 + Ex.) 
5799. Chark-Usjur. Hr. S. Alpheraky* 1881. (6 -+- Ex.) 
6520. Zwischen Tschankar und Dyressen. Hr. A. Nikolsky * 1884. % 
6562. Oase Ssa-Tschshet. - Oberst N. M. Przewalsky* 1879. 
6563. Oestliche Tschungarei. Oberst N. M. Przewalsky”“ 1879. 


Der Kopf ziemlich klein und leicht flachgedrückt. Die Schnauze stumpf und etwas 
länger, als der Durchmesser der Augenhöhle oder die Distanz zwischen dem Hinterrande der 
Orbita und der Ohröffnung; letztere sehr klein. Der Rumpf ziemlich gestreckt und sehr 
unbedeutend abgeflacht. Die Extremitäten ziemlich kurz, die vorderen, nach vorn ge- 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U, $. W. 55 


‚kehrt und an den Körper angedrückt, überragen die Schnauze kaum, die hinteren, ebenso 


behandelt, erreichen die Achselhöhle bei Weitem nicht. Die Finger und Zehen lang und 
schlank. Der Kopf mit grossen, mehr oder weniger convexen Kornschuppen bekleidet, die 


auf der Schnauze etwas grösser sind, als auf dem Hinterkopfe. Die Interorbitalregion leicht 


concav. Das Rostrale gross, etwa regulär fünfeckig mit einer Längsfurche, die vom Hinter- 
rande bis zur halben Länge des Schildes reicht. Das Nasenloch zwischen dem Rostrale, dem 
grossen 1°" Supralabiale und einem sehr grossen Nasale; zuweilen finden sich jedoch auch 
zwei Nasalia jederseits, in jedem Falle ist aber das Nasale, oder, wenn deren 2 vorhanden sind, 
das innere Nasale von dem entsprechenden Schildchen der anderen Seite durch eine kleine 
Schuppe getrennt. Jederseits 7, seltener ’8 Supralabialia und 6, seltener 5 Infralabialia, da- 
bei stets die vordersten sehr gross. Das Mentäle sehr gross, von trapezoidaler Gestalt, oder 
richtiger, gleicht einem Dreieck, dessen nach hinten gerichtete Spitze sehr stumpf zuge- 
rundet und dessen den freien Mundrand bildende Basis bogenförmig ist. Hinter dem Mentale 
zwei, seltener 4 etwas grössere Kinnschilder, denen noch mehrere kleinere folgen, die all- 
mählich in die kleinen, flachen, polygonalen Kehlschuppen übergehen. Die Oberseite des 
Rumpfes und der Extremitäten mit irregulären, sehr schwach convexen, neben einander 
liegenden Schuppen bekleidet, zwischen denen etwa doppelt so grosse, convexe oder sogar 
schwach gekielte Tuberkeln ganz regellos zerstreut sind. Die Bauchschuppen sind ziemlich 
gross, flach, imbricat und bilden in der Mitte des Rumpfes etwa 20 bis 22 Längsreihen. 
Die Männchen besitzen eine winklig geknickte Reihe von Praeanalporen, deren Zahl zwischen 
7 und 11 schwankt. Der Schwanz ist lang, fast drehrund, zugespitzt und mit flachen imbri- 
caten, in Ringel angeordneten Schuppen bekleidet, zeigt aber an der Unterseite stets eine 
Längsreihe breiter Querschilder, die nur gegen die Basis hin etwas undeutlich werden. Oben 
sandfarben, mit mehr oder weniger deutlichen, bald ziemlich regelmässigen, bald sehr aus- 
gezackten und unregelmässigen braunen Querbinden auf Rumpf und Schwanz und eben- 
soichen Flecken auf den Extremitäten. An den Seiten des Kopfes findet sich eine Längs- 


_ binde, die etwa am Nasenloch beginnt, durch das Auge geht und sich dann nach innen biegt, 


um mit der entsprechenden der anderen Seite eine etwa hufeisenförmige Zeichnung auf dem 
Kopfe zu bilden. Die Labialia sind fast immer dunkler gefleckt oder punetirt, die Unterseite 
aller Theile einfarbig gelblich weiss. Die Exemplare vom Bogdo sind sämmtlich sehr hell 


gefärbt, die von den übrigen Fundorten erscheinen dunkler. Unser grösstes Exemplar ist 


fast 90 Mm. lang. 


110. Alsophylax Przewalskii n. sp. 


5144. Unterer Tarim-Fluss (2500'). Oberst N. M. Przewalsky 1878. (2 Ex.) 


6561. Oase Chami. Oberst N. M. Przewalsky 1879. 
7016. Oase Tschertschen. Oberst N. M. Przewalsky 1386. 
7030. Tschertschen-Darja. Oberst N. M. Przewalsky 1886. (4 Ex.) 


7044. Lob-Nor. Oberst N. M. Przewalsky 1886. (4 Ex.) 


DB Dr: A. Srravon, :: 


Diese neue Art ist dem Alsophylax pipiens zwar sehr nahe verwandt, unterscheidet. 
sich von ihm aber schon auf den ersten Blick durch die in reguläre Längs- und Querreihen 


angeordneten Dorsaltuberkeln und durch die Bekleidung der Unterseite des Schwanzes, die 


nicht, wie bei jenem, aus einer Längsreihe von Querschildern besteht, sondern genau ebenso 


beschaffen ist, wie die Beschuppung auf der Oberseite. AN 

Der Kopf von mässiger Grösse, ziemlich gewölbt und nach hinten zu etwas verdickt. 
Die Schnauze stumpf zugerundet, etwa ebenso lang, wie der Abstand zwischen dem Hinter- 
rande der Orbita und der Ohröffnung, mit stumpf zugerundetem Canthus rostralis. Die 
Ohröffnung sehr klein, bildet eine schräge, von oben und hinten nach unten und vorn ge- 
richtete Spalte, die etwa halb so breit wie hoch ist. Der Rumpf ist ziemlich kurz und. nur 
sehr wenig flachgedrückt; die Extremitäten kurz, die vorderen, nach vorn gekehrt und an 
den Körper angedrückt, erreichen kaum die Schnauzenspitze und die hinteren, ebenso be- 
handelt, reichen fast bis zu Achselhöhle. Die Zehen schlank, an der Unterseite mit einfachen 
Querlamellen bekleidet und mit kurzen, schwach gebogenen Krallen versehen. Die ganze 
Oberseite des Kopfes ist mit rundlichen convexen Kornschuppen bekleidet, die auf der 
Schnauze am grössten sind und den auf dem Rücken vorhandenen Tuberkeln an Grösse 
kaum nachstehen; auf dem Hinterkopfe sind die Kornschuppen zwar kleiner, aber immerhin 
noch fast doppelt so gross, wie die Kornschuppen auf dem Rücken. Das Nasenloch ist sehr 
klein, liegt nach innen von dem undeutlichen Canthus rostralis zwischen dem Rostrale, dem 
Supralabiale primum und 2 Nasalen, von denen das innere mit dem der anderen Seite in 
Berührung steht und fast dreimal so gross ist, wie das äussere. Unmittelbar hinter diesem 
letzteren liegt auf der Nath zwischen dem 2" und 3° Supralabiale noch eiue besonders 
grosse Schuppe, .die von dem Vorderrand der Orbita durch 4, in 2 über einander liegende 
Reihen angeordnete Schuppen getrennt ist. Das Rostrale ist wenig breiter als hoch, hat 
etwa die Gestalt eines mit der Spitze nacli hinten gerichteten sphärischen Dreiecks und zeigt 
am Hinterrande die gewöhnliche Längsfurche, die etwa bis auf die halbe Länge des Schildes 


reicht. Jederseits finden sich 8 Supralabialia, von denen’ die 4 vorderen gross und deutlich 


viereckig, die 4 hinteren klein, kaum halb so gross, sind und z. Th. wenigstens abgerundete 
Ecken zeigen. Das Mentale ist gross, ungefähr fünfeckig ünd dabei etwas breiter und be- 
trächtlich länger als das Rostrale. Jederseits zählt man 7 Infralabialia, von denen die 3 


vorderen sehr gross, die 4 hinteren klein, kaum halb so gross, erscheinen und dabei noch 


suceessive an Grösse abnehmen. Die Submentalia sind in der Zahl 4 oder 6 vorhanden und 
liegen in einer bogenförmigen Querreihe neben einander; hinter denselben finden sich noch 
2 oder selost 3 Querreihen grösserer Schuppen, die ganz allmählich in die kleinen flachen, 
nicht imbricaten Kehlschuppen übergehen. Der Rumpf ist auf der Oberseite mit kleinen, 
ziemlich convexen, neben einander liegenden Kornschuppen bekleidet, zwischen welchen 
grosse, convexe, bei Betrachtung durch eine stärkere Lupe dachlörmig erhobene (en dos 
d’äne) Tuberkeln eingestreut sind. Diese Tuberkeln erscheinen in ganz reguläre Längsreihen 
angeordnet, und zwar finden sich’in der Mitte des Rumpfes 12, gegen den Nacken und den 


« 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 57 
Schwanz hin 8 solcher Reihen; von diesen Längsreihen ist die jederseitige dritte, von der 
Rückenfirste aus gerechnet, am längsten und setzt sich auch auf das vordere Drittel des 
Schwanzes fort, wird hier aber allmählich undeutlicher. Zugleich bilden diese Rückentuber- 
kein auch ziemlich reguläre Querreihen, die etwas schräg angeordnet sind, so dass eine jede 
solche Querreihe ungefähr einen mit der Spitze gegen den Kopf gerichteten Chevron darstellt. 
Die Schuppen auf der Oberseite der Extremitäten sind denen des Rückens ganz ähnlich, 
aber grösser und zwischen ihnen finden sich auf den Schienbeinen vereinzelte, mehr oder 
weniger deutliche Tuberkeln eingestreut. Die Bauchschuppen sind ziemlich gross, ebenso 
gross, wie die Rückentuberkeln, dabei flach, glatt und imbricat angeordnet; sie bilden in 
der Mitte des Bauches 183 —20 Längsreihen. Der Schwanz, der ziemlich lang, fast drehrund 
und conisch zugespitzt ist, erscheint mit ziemlich grossen, subimbricaten Schuppen bekleidet, 
die in Ringel angeordnet und auf der Oberseite leicht convex, auf der unteren aber flach 
sind. Die Männchen besitzen 5, seltener 6 Praeanalporen, die in einer Querreihe liegen 
und bei einzelnen Weibchen andeutungsweise gleichfalls zu existiren scheinen. 

Was die Färbung und Zeichnung anbetrifft, so ist die Grundfarbe der Oberseite hell 
gelblichbraun, also hell sandfarben, die der Unterseite bräunlichweiss. Auf dem jederseitigen 
Supralabiale primum beginnt eine braune Längsbinde, die durch das Auge, von demselben 
natürlich unterbrochen, über den oberen Theil der Schläfe auf den Rücken zieht, hier die 
3° Tuberkelreihe, von der Rückenfirste aus gerechnet, deckt und sich gewöhnlich auch auf 
den Schwanz fortsetzt, wo sie entweder sehr bald verschwimmt, oder sich in einzelne Makeln 
oder selbst Punkte auflöst. Jede dieser beiden Längsbinden ist auf dem Kopfe jederseits 
schneeweiss eingekantet, und zwar tritt namentlich die innere Kante, die durch eine vom 
Nasenloch zum Supraorbitalrande ziehende Linie gebildet wird, besonders deutlich hervor 
und setzt sich auch auf den Rumpf fort, verliert daselbst aber sehr an Intensität und er- 
scheint mehr gelblichweiss; die äussere Kante, die auf den Supralabialschildern liegt, wird 
bereits hinter dem Auge undeutlich und verschwindet sehr bald ganz. Auf der Oberseite des 
Schwanzes finden sich, ausser den aus der Auflösung der Dorsalbinde entstehenden dunklen 


"Makeln oder Punktreihen, noch vereinzelte, mehr oder weniger intensive, dunkle Punkte und 


bei manchen Exemplaren zeigen auch die Rumpfseiten und die Unterseite des Schwanzes 
ähnliche Punkte in grösserer oder geringerer Anzahl. Die Unterseite des Kopfes, der Extre- 
mitäten und der ganze Bauch sind, wie schon bemerkt, bräunlichweiss und einfarbig. 


Maasse. Totallänge des grössten mir vorliegenden Exemplars (2?) — 75 Mm.; Länge 
des Kopfes 10 Mm., des Rumpfes 23 Mm., des Schwanzes 42 Mm. 


Eine detaillirte, von den nöthigen Zeichnungen begleitete Beschreibung dieser Art soll 


im herpetologischen Theile von General Przewalsky’s Reisewerk erscheinen. 


Memoires de l’Acad. Imp. des sciences VlIme Serie. 8 


58 Dr. A. STRAUCH, 


111. Alsophylax spinicauda n. sp. Fig. 15 u. 16. 
4047. Schahrud, Hr. Christoph 1875. 


Diese Art, die auf den ersten Blick an dem mit Dorntuberkeln besetzten Schwanze leicht 
zu erkennen ist, unterscheidet sich von ihren Gattungsgenossen ausserdem noch durch eine 
völlig abweichende Rückenbeschuppung, die aus so grossen Kornschuppen oder eigentlich 
Tuberkeln besteht, dass es fast schwer hält, die zwischen denselben zerstreuten wirklichen 
Tuberkeln herauszufinden. 

Der Kopf verhältnissmässig gross, um ein Viertel etwa länger, als an den Mundwinkeln 
breit, und nur schwach und undeutlich flachgedrückt. Die Schnauze stumpf zugerundet, ge- 
wölbt, ohne ausgesprochenen Canthus rostralis und dabei kurz, wenig länger, als der Durch- 
messer der Orbita oder der Abstand zwischen dem Hinterrande der letzteren und dem Vor- 
derrande des Ohrs. Die Ohröffnung ist klein und stellt ein ovales Loch dar. Der Rumpf von 
gewöhnlicher Länge, spindelförmig und leicht abgeflacht. Die Extremitäten schlank und ver- 
hältnissmässig ziemlich kurz; die vorderen, nach vorn gekehrt und an den Körper angedrückt, 
erreichen genau die Schnauzenspitze, die hinteren, ebenso behandelt, berühren die Achsel- 
höhle. Die Zehen schlank und an der Unterseite mit einfachen Querlamellen bekleidet, die 
Krallen fein und wenig gekrümmt. Der Schwanz kurz, kürzer, als Rumpf und Kopf zusam- 
mengenommen, undeutlich eyclotetragon und conisch zugespitzt. Die Oberseite des ganzen 
Kopfes ist mit grossen, schwach gewölbten, polygonalen Tuberkelschuppen bekleidet, die 
auf der Schnauze nur wenig grösser sind, als auf dem Hinterkopfe, wo zwischen ihnen ver- 
einzelte etwas grössere Tuberkeln auftreten. Das Nasenloch klein, liegt zwischen dem Ro- 
strale, dem Supralabiale primum und zwei Nasalschildern, von denen jedoch das äussere 
kaum an der Umgrenzung des Nasenlochs Theil nimmt, und das innere von dem gleich- 
namigen der entgegengesetzten Seite durch 3 neben einander liegende Schuppen getrennt 
ist. Das Rostrale wenig breiter, als hoch, von trapezoidaler Gestalt und mit der gewöhnlichen 
Längsfurche am Hinterrande, welche hier über die halbe Länge des Schildes reicht. Jeder- 
seits 9 deutliche Supralabialia, von denen die 5 vorderen beträchtlich grösser sind, als die 
4 letzten, die successive an Grösse abnehmen und auf diese Weise unmerklich in die den 
hintersten Theil der Mundspalte begrenzenden kleinen Schuppen übergehen. Das Mentale 
kaum grösser, als das Rostrale, hat die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks mit abge- 
stutzter, nach hinten gerichteter Spitze und leicht bogenförmigen Seiten. Jederseits 7 deut- 
liche Infralabialia, die nach hinten zu successive an Grösse abnehmen und gleichfalls all- 
mählich in die kleinen, den hinteren Theil der Mundspalte begrenzenden Schuppen übergehen. 
Von Submentalschildern finden sich 4 oder 5 Querreihen, von denen diejenigen der vorderen 
Reihen grösser sind, als die anderen, die ganz allmählich in die gewölbten Kornschuppen 
der Kehle übergehen. Die Oberseite des Rumpfes ist mit schwach gewölbten, meist rund- 
lichen Tuberkelschuppen bekleidet, die an Grösse den Schnauzenschuppen gleichkommen 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. 8. W. 59 


und nur auf dem Nacken und gegen die Schwanzbasis etwas kleiner werden. Zwischen 
diesen Schuppen stehen, meist ganz unregelmässig zerstreut, hin und wieder aber auch in 
irreguläre Längsreihen angeordnet, etwa um die Hälfte grössere runde Tuberkeln, die auch 
stärker gewölbt sind. Die Oberseite der Extremitäten ist mit stark gewölbten Kornschuppen 
bekleidet, die an Grösse etwa den Nackenschuppen gleichkommen und zwischen denen auf 
den Oberschenkeln noch ziemlich zahlreiche grössere Tuberkeln vorkommen. Die Bauch- 
schuppen sind ziemlich flach, an der Brust etwas kleiner, als am eigentlichen Bauche, dabei 
schwach imbricat angeordnet und stimmen so vollkommen mit den Flankenschuppen über- 
ein, dass es unmöglich ist, sie von diesen zu unterscheiden und folglich auch anzugeben, 
wie viele Längsreihen sie bilden. Die Schuppen an der Unterseite der Extremitäten stim- 
men sowohl in der Grösse, als auch in der Form vollkommen mit den Brustschuppen über- 
ein. Von Poren ist keine Spur vorhanden, doch werden wohl auch hier, wie bei den übrigen 
Arten dieser Gattung, die Männchen Analporen besitzen. Der Schwanz ist auf der Oberseite 
sehr deutlich geringelt, und zwar besteht jeder der 13 erkennbaren Ringel aus 4—5 Quer- 
reihen von Schuppen, zwischen denen sich stets jederseits 2 grosse conische Dorntuberkeln 
finden, welche eben dem Schwanze das stachliche Aussehen geben. Auf der Unterseite, wo 
nur die 8 vordersten Ringel deutlich sind, besteht jeder derselben aus 4 Querreihen ziem- 
lich gewölbter und an Grösse unter einander etwas differirender Schuppen, die schwach 
über einander greifen; genau ebensolche Schuppen decken auch die hintere Hälfte des 
Schwanzes, und zwar sowohl auf der unteren, als auch auf der oberen Seite. 

Die Grundfarbe ist schmutzig weiss, auf dem Rücken finden sich etwa 7 schmale, nicht 
scharf begrenzte und dabei mehr oder weniger gewellte Querbinden von dunkler Farbe und 
auf dem Schwanze sind gleichfalls Spuren von dunklen Querbinden zu erkennen, Die Extre- 
mitäten und der Kopf zeigen kleine dunkle Flecken von irregulärer Form und Anordnung und 
an jeder Seite des Kopfes ist eine gleichfalls schwach ausgeprägte, dunkle Längsbinde vor- 
handen, die vom Nasenloch zum Auge und von diesem zur Ohröffnung zieht. 

Maasse. Totallänge des Thieres — 66 Mm.; Länge des Kopfes 12 Mm., des Rumpfes 

:25 Mm., des Schwanzes 29 Mm. 


112. Alsophylax loricatus n. Sp. 


4196. Mohol-tau. Oberst A. Kuschakewitsch 1870. (2 Ex.) 
4197. Mursa-Robat. Oberst A. Kuschakewitsch 1870. 


Alsophylax loricatus unterscheidet sich von den 3 vorhergehenden Arten durch den 
Besitz von sehr grossen triedrischen Tuberkeln auf Rücken und Schwanz, die in ganz regu- 
läre Längs- und Querreihen angeordnet sind und dabei so dicht gedrängt stehen, dass da- 
durch geradezu ein Kückenpanzer, ähnlich dem der Krokodile, entsteht. 

Der Kopf ist klein, um ein Viertel etwa länger, als an den Mundwinkeln breit, und 


sehr deutlich flachgedrückt. Die Schnauze leicht zugespitzt, fast doppelt so lang, wie der 
st 


60 Dr. A. STRAUCH, 


Durchmesser der Orbita, aber nur ebenso lang, wie der Abstand zwischen. dem Hinterrande 
der Augenhöhle und der Ohröffnung. Diese letztere äusserst klein, fast punktförmig, stellt, 
mit der Lupe betrachtet, eine kurze schräge Spalte dar; das Auge verhältnissmässig klein 
und, wie bei allen Arten dieser Gattung, mit senkrechter Pupille. Der Rumpf von gewöhn- 
licher spindelförmiger Gestalt, etwas abgeflacht, die Extremitäten ziemlich kurz, die vor- 
deren, nach vorn gekehrt und an den Körper angedrückt, erreichen kaum die Schnauzenspitze, 
die hinteren, ebenso behandelt, reichen knapp bis an die Achselhöhle; die Finger verhältniss- 
mässig lang und sehr schlank. Der Schwanz lang, conisch zugespitzt, an der Basis etwas 
abgeflacht, im weiteren Verlaufe nahezu drehrund. Der Kopf ist auf der Oberseite mit 
grossen, polygonalen, leicht convexen Schuppen bekleidet, die auf der Schnauze grösser 
sind, als auf dem Hinterkopfe und an den Schläfen. Das Rostrale fast so breit, wie hoch, 
fünfeckig, am Hinterrande mit der gewöhnlichen Längsfurche, die hier bis zur halben Schild- 
länge reicht. Jederseits 7 sehr deutliche Supralabialia, die bis zum Mundwinkel reichen und 
von denen die 3 vorderen, vor dem Auge liegenden, viereckig und mehr als doppelt so gross 
sind, wie die 4 hinteren. Das Nasenloch äusserst klein, liegt zwischen dem Rostrale, dem 
Supralabiale primum und 2 Nasalen, von welchen das innere, das mit dem der andern Seite 
in Berührung steht, mehr als fünfmal so gross ist, wie das äussere. Zwischen diesem letzte- 
ren und dem Vorderrande der Orbita findet sich eine Längsreihe von 3 grossen Schuppen, 
von denen die vorderste auf der Nath zwischen dem 1°” und 2°” Supralabiale liegt, während 
die beiden anderen durch eine Längsreihe kleiner Schuppen von den correspondirenden 
Supralabialen, dem 2'” und 3", getrennt sind. Das Mentale ist gross, fast so breit wie lang 
und gleicht einem mit der Spitze nach hinten gerichteten sphärischen Dreieck. Jederseits 
7 Infralabialia, von denen aber die beiden letzten sehr klein und von den benachbarten 
Schuppen kaum verschieden sind; von den 5 vorderen sind die 3 ersten sehr gross und 
differiren unter einander nur sehr wenig an Grösse, während das 4" und 5" nur etwa halb 
so gross sind, wie jedes der 3 ersten. Submentalia finden sich im Ganzen 4, von denen die 
beiden mittleren, an einander grenzenden, fast doppelt so gross sind, wie die äusseren; nach 
aussen von diesen letzteren stehen noch 3—4 etwas grössere Schuppen, die an die Infra- 
labialia grenzen, sonst ist die ganze übrige Unterseite des Kopfes mit feinen, fast ganz flachen 
Schuppen bekleidet, die nur in der unmittelbaren Nachbarschaft der Submentalia ein wenig 
grösser sind, als sonst. Der Rumpf und die Schwanzbasis sind mit sehr feinen Kornschuppen 
bekleidet, zwischen denen sehr grosse triedrische Tuberkeln stehen. Diese Tuberkeln, die 
gleich hinter dem Kopfe beginnen, sind im Nacken mehr rundlich und einfach stark convex, 
auf dem Rücken und der Schwanzbasis dagegen ausgesprochen triedrisch und stehen dabei 
so dicht gedrängt, dass zwischen je2 neben einander liegenden nur eine einzige, zwischen je 
3 auf einander folgenden auf der Rückenmitte gleichfalls nur eine, seitlich dagegen mehrere 
Reihen der feinen kornförmigen Grundschuppen Platz haben. Sie bilden auf dem Rücken 12 
ganz reguläre Längsreihen, deren Zahl sich auf dem Nacken und auf der Schwanzbasis auf 
8 reducirt: zugleich stehen sie aber auch in ganz regulären Querreihen, die in der Weise 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 61 


schräge verlaufen, dass jede Reihe einen mit der Spitze nach vorn gerichteten Chevron dar- 
stellt; solcher Querreihen zähle ich c. 25, vom Nacken, wo sie nicht ganz regulär sind, bis 
zum Hinterrande der Oberschenkel, doch setzen sie sich auch auf den Schwanz fort, gehen 
aber bald und ganz unmerklich in die Schwanzringel über. Die Extremitäten sind auf der 
Oberseite mit kleinen polygonalen Schuppen bekleidet, zwischen denen sich auf den hinteren 
grosse subtriedrische Tuberkeln eingestreut finden, und zwar sowohl auf den Schenkeln, als 
auch auf den Schienbeinen. Die Bauchschuppen sind ziemlich gross, glatt, imbrieat und in 
der Mitte des Bauches in etwa 20 Längsreihen angeordnet. Ganz ähnliche Schuppen be- 
kleiden auch die Unterseite der Extremitäten und sind an den Vorderbeinen kleiner, als an 
den Hinterbeinen. Die Männchen haben eine winklig gebogene Querreihe von 9— 10 grossen 
Analporen. Der Schwanz, der auf der Oberseite an der Basis noch Querreihen anfangs trie- 
drischer, später subtriedrischer Tuberkeln zeigt, ist in seiner weiteren Ausdehnung mit Quer- 
reihen ziemlich grosser Schuppen bekleidet, zwischen denen in der vorderen Hälfte noch 
grössere Schuppen, als Reste der triedrischen Tuberkeln, vorkommen; an der Unterseite 
zeigt er gleichfalls Ringel grosser Schuppen, die leicht imbrieat sind und unter denen die- 
jenigen, welche in der mittleren Längsreihe liegen, etwas grösser erscheinen. 

Das ganze Thier ist auf der Oberseite sehr hell bräunlichgelb, (im Leben vielleicht hell 
rosa), auf der Unterseite noch heller, fast weiss. Auf dem Kopfe findet sich in der Zügel- 
gegend eine ganz weisse, jederseits dunkel eingefasste Längsbinde, die vom 1°“ Supralabiale 
gegen das Auge zieht und genau auf den 3 vorhin erwähnten grossen Frenalschuppen liegt. 
Die Labialia, sowohl die oberen, wie die unteren, sind sehr fein schwarz punktirt und ähn- 
liche Punkte finden sich auch auf den meisten Dorsaltuberkeln. Der Rumpf und die Extre- 
mitäten sind einfarbig, auf dem Schwanze dagegen treten 3 Längsreihen unregelmässiger, 
meist verschwommener, bräunlicher Makeln auf, die gegen das Ende desselben sich zu Quer- 
binden vereinigen. 


Maasse. Totallänge des Thieres — 70 Mm.; Länge des Kopfes 8 Mm., des Rumpfes 
21 Mm., des Schwanzes 41 Mm. 
Eine Abbildung dieser Art habe ich für den herpetologischen Theil von A. P. Fed- 
tschenko’s Reise bereits anfertigen lassen. 


113. Bunopus Blanfordii n. sp. Fig. 15 u. 14. 
2823. Aegypten. Hr. J. Erber 1870. (2 Ex.) 


- Abgesehen von dem viel schmäleren, gestreckteren Kopfe und den deutlich gekielten 
Abdominalschuppen unterscheidet sich diese neue Art von dem ihr allerdings sehr nahe ver- 
wandten Bunopus tuberculatus Blanf. nöch durch die Beschaffenheit der Dorsalpholidosis. 
Bei der so eben genannten Art sind nämlich, soweit ich nach der von Blan ford gegebenen 


62 Dr. A. STRAUCH, 


Figur urtheilen kann, die Rückentuberkeln, die 14 irreguläre Längsreihen bilden sollen, 
nicht bloss klein, sondern auch so weit auseinandergerückt, dass die sie trennenden Zwischen- 
räume viel breiter erscheinen, als die Tuberkeln selbst, und dabei sollen, wie Blanford an- 
giebt, nur die auf der Rückenmitte und auf der Schwanzbasis liegenden Tuberkeln triedrisch, 
die auf dem Nacken und auf den Körperseiten aber einfach convex sein. Bei der neuen Art 
dagegen sind auch die an den Flanken liegenden Tuberkeln triedrisch und nur im Nacken 
erscheinen sie einfach convex; ferner sind dieselben in 12 reguläre Längsreihen angeordnet 
und stehen dabei so dicht gedrängt, dass die sie trennenden Zwischenräume viel schmäler 
sind, als die Tuberkeln selbst, und nur in einzelnen Fällen höchstens die halbe Breite der- 
selben erreichen. Dadurch erhält das Thier ein auffallend rauhes Aussehen und erinnert in 
auffallender Weise an Gymnodactylus scaber, unter welchem Namen mir auch beide Exem- 
vlare von Erber eingesandt worden sind; nach Aussage dieses letztern gehörten sie der 
Sammlung eines würtembergischen Prinzen an und waren als aus Aegypten stammend be- 
zeichnet. 

Der Kopf ist ziemlich gross, langgestreckt, etwas mehr als um die Hälfte länger, wie 
an den Mundwinkeln breit, und kaum flachgedrückt. Die Schnauze spitz zugerundet, von 
rechts nach links einfach gewölbt mit kaum angedeutetem Canthus rostralis und dabei um 
die Hälfte etwa länger, als der Durchmesser der Orbita, und um ein Viertel länger, als der 
Abstand zwischen dem Hinterrande der Orbita und der Ohröffnung. Diese letztere ist klein, 
kaum grösser, als die grossen Rumpftuberkeln, und bildet ein senkrecht gestelltes, ovales 
Loch. Der Rumpf von mässiger Länge und gewöhnlicher Spindelform, dabei deutlich abge- 
flacht, die Extremitäten schlank, aber ziemlich kurz, denn die vorderen, nach vorn gerichtet 
und an den Körper angedrückt, erreichen die Schnauzenspitze nicht und die hinteren, ebenso 
behandelt, berühren den Vorderrand der Schulter. Der Schwanz, der bei beiden Exemplaren 
leider reproducirt ist, aber nicht viel länger gewesen sein wird, als Kopf und Rumpf zusam- 
mengenommen, ist an der Basis eyclotetragon, im weiteren Verlaufe drehrund mit einer 
leichten Abplattung von oben nach unten. Die Oberseite des Kopfes ist mit leicht convexen, 
polygonalen Schuppen bekleidet, die auf der Schnauze etwas grösser sind, als auf dem Hinter- 
kopfe und an den Schläfen, an welchen Stellen sich zwischen ihnen etwas grössere und deut- 
lich gekielte Tuberkeln in ziemlicher Anzahl eingestreut finden. Das Rostrale ist nahezu so 
breit, wie hoch, und zeigt an seinem Hinterrande die gewöhnliche Längsfurche, die hier tief 
in das Schild eindringt, ja bei dem weiblichen Exemplar sogar bis an den freien Mundrand 
reicht und das Schild folglich theilt. Jederseits finden sich 9—-10 deutliche Supralabialia, 
von denen das letzte gerade unter dem Auge steht, und hinter welchem der Lippenrand mit 
kleinen Schuppen bedeckt ist, die in keiner Weise von den Schuppen der benachbarten Theile 
abweichen. Das Nasenloch ist klein und liegt zwischen dem Rostrale, dem 1°” Supralabiale 
und 3 kleinen Nasalen, von denen das mittlere am grössten und das innere von dem gleich- 
namigen der anderen Seite durch eine Schuppe getrennt ist. Das Mentale ist kaum breiter, 
als das Rostrale, aber sehr kurz und hat die Form eines Trapezes. ‚Jederseits von ihm stehen 


Ben 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W, 63 


8—-9 Infralabialia, die, ebenso wie die Supralabialia, nach hinten zu an Grösse allmählich 
abnehmen und gleichfalls nur die beiden vorderen Drittel des Lippenrandes decken, dessen 
letztes Drittel ebensolche Schuppen zeigt, wie der entsprechende Theil der Oberlippe. Be- 
sondere Submentalia fehlen durchaus und die Kehlschuppen beginnen gleich hinter den In- 
fralabialen, in deren unmittelbarer Nähe sie etwas grösser sind, als in der übrigen Aus- 
dehnung. Der Rumpf ist auf der Oberseite mit sehr feinen flachen Schuppen bekleidet, 
zwischen denen grosse Tuberkeln eingestreut liegen. Diese Tuberkeln, die auf dem Nacken 
rundlich, mehr oder weniger deutlich gekielt und etwas kleiner sind, als auf dem Rücken, 
bilder. auf letzterem 12 reguläre Längsreihen und sind hier sämmtlich triedrisch; dabei 
stehen sie so dicht gedrängt, dass die Zwischenräume zwischen ihnen sehr schmal sind und 
in keinem Falle an Breite der halben Breite der Tuberkeln selbst gleichkommen. Die Be- 
kleidung der Oberseite der Extremitäten stimmt mit derjenigen des Rumpfes überein, d.h. 
besteht gleichfalls aus feinen flachen Schuppen, zwischen denen grössere, auf den Hinter- 
beinen triedrische, auf den vorderen dagegen einfach gekielte Tuberkeln zerstreut sind. Die 
Bauchschuppen sind beträchtlich grösser, als die Grundschuppen des Rückens, decken ein- 
ander dachziegelförmig und bilden an der breitesten Stelle etwa 20—22 Längsreihen; dabei 
sind siezwar schwach, aber sehr deutlich gekielt und auf den seitlichen Bauchschuppen laufen 
die Kiele sogar in eine feine Spitze aus. Das Männchen besitzt 7 Analporen in einer schwach 
geknickten Querreihe. Die Bekleidung der Extremitäten an der Unterseite gleicht vollkom- 
men derjenigen des Bauches und die Schuppen an den Unterarmen und Schienbeinen sind 
gleichfalls ganz deutlich gekielt. Der Schwanz, so weit er nicht reprodueirt ist, zeigt re- 
guläre Ringel, von denen jeder aus 4—5 Querreihen von Schuppen besteht und an seinem 
Hinterrande 6 grosse triedrische, später subtriedrische Tuberkeln trägt; diese Tuberkeln 
sind auf der Unterseite schwächer entwickelt und nehmen gegen die Schwanzspitze sowohl 
oben, als auch unten allmählich an Grösse ab. Die reprodueirte Spitze ist mit einfachen 
Schuppenringeln bedeckt. 

Was die Färbung und Zeichnung anbetrifft, so ist dieselbe, da die Exemplare augen- 
scheinlich lange in Spiritus gelegen haben, mehr oder weniger alterirt. Die Grundfarbe 
der Oberseite ist ein sehr helles bräunliches Gelb; auf dem Rücken sieht man ziemlich breite, 
mehr oder weniger verschwommene, rothbraune Querbinden, die sich auch auf den Schwanz 
fortsetzen, daselbst in regelmässigen Abständen auf einander folgen und dabei gegen das 
Schwanzende an Breite so zunehmen, das sie nahezu doppelt so breit sind, wie die sie tren- 
nenden Zwischenräume. Von den grossen Dorsaltuberkeln sind einzelne weiss gefärbt und 
dieselbe Farbe zeigt auch der Lippenrand. Ueber diesem weissen Lippenrande zieht eine 
ziemlich breite rothbraune Binde, etwa am Nasenloch beginnend, durch das Auge auf die 
Schläfe und scheint sich auf dem Hinterkopfe mit der entsprechenden der anderen Seite 
zu einer etwa hufeisenförmigen Figur zu verbinden, jedoch ist diese Figur nur bei dem grös- 
seren, weiblichen Exemplar einigermaassen deutlich. Die Unterseite ist schmutzig weiss, 
bis auf den Schwanz, der einen braunen Anflug besitzt. 


64 Dr. A. STRAUCH, 


Maasse. Das kleinere unserer beiden Exemplare, ein Männchen, das hier abgebildet 
und insofern vollständiger ist, als an ihm nur ein kleiner Theil der Schwanzspitze reprodu- 
ceirt erscheint, zeigt folgende Dimensionen: Totallänge des Thieres — S3 Mm.; Länge des 
Kopfes 14 Mm., des Rumpfes 27 Mm., des Schwanzes 42 Mm. 


Gattung Ptenodactylus m. 
Von ztnvög, geflügelt und S&xtuAsz, Finger. 


Finger und Zehen nicht erweitert, mit langen schlanken Krallen versehen, an der 
Unterseite mit glatten und ganzrandigen, schmalen Querlamellen bekleidet und an beiden 
Seiten sehr deutlich gefranzt; die pfriemenförmigen Franzen an den Zehen beträchtlich 
länger, als an den Fingern. Der Körper von gewöhnlicher Spindelform, auf der Oberseite 
mit Kornschuppen bekleidet, zwischen welchen runde, mehr oder weniger convexe, gewöhn- 
lich undeutlich gekielte, zuweilen sogar subtriedrische, grosse Tuberkeln zerstreut sind; die 
Unterseite ist mit feinen, dachziegelförmig gelagerten Schuppen bedeckt. Der Schwanz 
ziemlich lang und dünn, an der Basis leicht abgeflacht, weiterhin fast drehrund. Augenlider 
eireulär, Pupille vertical. Männchen mit Praeanalporen. u 

Diese neue Gattung steht in der Zehenbildung der Gattung Pfenopus am nächsten, be- 
sitzt aber den Habitus von Gymnodactylus und unterscheidet sich ausserdem noch von 
Ptenopus durch die auch bei stärkerer Vergrösserung glatten Hypodactylschilder und das 
Vorhandensein von Franzen nicht bloss an den Zehen, sondern auch an den Fingern. 

Die Art, auf welche ich die Gattung begründet habe, ist bereits vor mehr als 50 Jah- 
ren von Wiegmann kurz charakterisirt, von allen späteren Autoren, mit alleiniger Aus- 
nahme Fitzinger’s, aber verkannt worden, wesshalb ich hier die Synonymie folgen lasse. 


114. Ptenodactylus Eversmannii Wiegm, 


1823. Ascalabotes pipiens Lichtenstein in: Eversmann. Reise von Orenburg nach 
Buchara, p. 145. 

1834. Gymnodactylus Eversmanni Wiegmann. Herpetologia mexicana, p. 19, nota 28. 

18435. Stenodactylus Eversmanni Fitzinger, Systema Reptilium, p. 90. 

1356. Gymnodactylus atropunctatus Lichtenstein. Nomencl. Reptil. et Amphib. Mus. 
zool. Berol., p. 6. 


2392. Am Flusse Irgis. Dr. A. Lehmann 1842. 
2393. Aralo-kaspische Steppe. Dr. A. Lehmann 1842, 
2394. Aralo-kaspische Steppe. Dr. A. Lehmann 1842. 
4326. Am Flusse Karakol. Dr. N.Sewerzow 1376. 
4327. Am Flusse Kuwan-Dsherma. Dr. N.Sewerzow 1876. 
4693. Krasnowodsk. Akad. C.E. v. Baer 1877. 


6496. Samarkand. Dr. A. Regel 1884. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 65 


Der Kopf ist ziemlich gross, um ein Viertel etwa länger, als in der Ohrgegend breit, 
halb so hoch, als lang und dabei auf dem Scheitel nicht bloss abgeflacht, sondern sogar mit 
einer grossen seichten Vertiefung versehen. Die Schnauze so lang, wie der Abstand zwi- 
schen dem Hinterrande der Orbita und der Ohröffnung, ziemlich spitz zugerundet und 
mässig gewölbt, ohne deutlichen Canthus rostralis. Auf der Mitte der Schnauze vor den 
Augen eine seichte Längsgrube, die sich in geringerer Ausbildung auch auf das Interorbi- 
talspatium fortsetzt, und hinter jedem Nasenloche liegt eine meist sehr tiefe Grube, die 
flacher werdend, gegen das Auge zieht und folglich die Frenalgegend ausgehöhlt erscheinen 
lässt. Das Auge mässig gross, sein Durchmesser um die Hälfte kürzer, als die Schnauze. 
Die Ohröffnung ziemlich gross, bildet eine senkrechte Spalte, die oben spitz zuläuft, unten 
dagegen abgerundet ist. Der Rumpf von gewöhnlicher Spindelform, schwach, aber deutlich 
flachgedrückt, die Extremitäten von mässiger Länge, die vorderen, nach vorn gerichtet und 
an den Körper angedrückt, überragen die Schnauze nur um ein Geringes, und die hinteren, 
ebenso behandelt, erreichen den Vorderrand der Schulter. Der Schwanz lang, fast doppelt 
so lang, wie Kopf und Rumpf zusammengenommen, an der Wurzel deutlich abgeflacht, 
sonst fast drehrund, dünn und conisch zugespitzt. Der Kopf ist auf der Oberseite mit klei- 
nen Kornschuppen bekleidet, die auf der Schnauze grösser und stärker gewölbt sind, als 
auf dem Hinterkopfe. Das Rostrale, um ein Drittel etwa breiter, als hoch, hat die Gestalt 
eines regulären Vierecks und besitzt in der Mitte des Hinterrandes die gewöhnliche Längs- 
furche, welche hier fast zwei Drittel des Schildchens einnimmt. Jederseits 11 deutliche 
Supralabialschilder, die successive an Grösse abnehmen und von denen die beiden letzten 
abgerundete Ecken zeigen, während die übrigen deutlich viereckig sind. Das Nasenloch ist 
klein und liegt zwischen dem Rostrale, dem ersten Supralabiale und 3 Nasalen, von denen 
das mittlere am grössten und das innere von dem entsprechenden der entgegengesetzten 
Seite durch 2 Längsreihen von Schuppen getrennt ist. Da gleich hinter diesen 3 Nasal- 
schildern die vorhin erwähnte tiefe Grube liegt, so springen diese Nasalia stark vor und 
erscheinen wie geschwollen. Das Mentale ist etwa um ein Viertel breiter, als das Rostrale, 
hat geschweifte Seitenränder und abgerundete Hinterecken, so dass es die Form einer Vase 
darbietet. Jederseits von demselben stehen S deutliche Infralabialia, die nach hinten zu 
allmählich an Grösse abnehmen. Besondere Submentalia fehlen durchaus und die ganze Un- 
terseite des Kopfes ist mit kleinen polygonalen Schuppen bekleidet, die in der nächsten 
Nachbarschaft des Mentale und der Infralabialia etwas grösser erscheinen, als sonst. Die 
Oberseite des Rumpfes zeigt ziemlich convexe Kornschuppen, die in der Grösse etwa mit 
den Schuppen auf der Schnauze übereinstimmen, und zwischen welchen auf Nacken und 
Rücken grosse, runde, mehr oder weniger convexe, gewöhnlich undeutlich gekielte, bei ein- 
zelnen Exemplaren aber auch subtriedrische Tuberkeln zerstreut sind. Diese Tuberkeln . 
bilden ziemlich reguläre Längsreihen, deren 10—12 vorhanden sind. Die Extremitäten 
sind auf der Oberseite mit dachziegelförmig gelagerten Schuppen bekleidet, die fast doppelt 


so gross sind, wie die Bauchschuppen, und nur an der Hinterseite der Oberschenkel durch 
Memoires de l’Acad. Imp. des sciences VIIme Serie. 9 


66 Dr. A. STRAUCH, 


feinere Kornschuppen ersetzt werden. Die Unterseite des Rumpfes, an welcher jederseits 
eine sehr undeutliche, gewöhnlich nur hinter der Achselhöhle sichtbare Hautfalte vorhan- 
den ist, wird von sehr kleinen glatten, dachziegelförmig &elagerten Schuppen bekleidet, 
welche wenig mehr als doppelt so gross sind, wie die feinen Kornschuppen an der Kehle. 
Die Männchen besitzen eine schwach winklig geknickte Querreihe von 8—11 Analporen, 
während bei den Weibchen an derselben Stelle nur eine ebensolche Querreihe grösserer, 
aber durchaus undurchbohrter Schuppen vorhanden ist. Die Unterseite der Extremitäten 
ist mit flachen imbricaten Schuppen bekleidet, die auf dem Oberschenkel ebenso gross, auf 
dem Unterschenkel aber doppelt so gross sind, wie die Bauchschuppen. Die Finger und 
Zehen sind ziemlich schlank und dünn, tragen auf der Oberseite kleine imbricate Schuppen, 
auf der untern dagegen einfache glatte Querschilder und sind jederseits mit einer Reihe 
von pfriemenförmigen Franzen versehen, die an den Zehen fast doppelt so lang sind, wie an 
den Fingern, an welchen letzteren sie überhaupt nur bei Betrachtung von unten deutlich 
zu 'sehen sind. 

Die Grundfarbe der Oberseite aller Theile ist sehr hell bräunlichgelb, also sandfarben, 
diejenige der Unterseite beträchtlich heller. Jederseits am Kopfe findet sich eine dunkel- 
braune Längsbinde, die auf dem Rostrale beginnt, über das Nasenloch gegen das Auge zieht, 
sich hinter demselben auf den Rumpf fortsetzt und sich kurz vor Beginn der hintern Rumpf- 
hälfte in einzelne Makeln von sehr verschiedener und variabeler Form auflöst. Ferner sind 
sämmtliche Labialia, sowohl die oberen, als auch die unteren, dunkelbraun gefleckt, und an 
den oberen fliessen die Flecken sogar zu einer kurzen Längsbinde zusammen, welche den 
Oberrand der Supralabialia und die an dieselben grenzenden Schuppen der Frenalgegend 
deckt. Ausser diesen Binden sieht man auf dem Kopfe noch mehr oder weniger zahlreiche 
und sowohl in der Form, als auch in der Anordnung ganz irreguläre, dunkelbraune Flecken 
und Punkte, die sich auch auf den Rumpf fortsetzen und in der Vertebralgegend gewöhn- 
lich zu kurzen, ganz irregulären Querbinden, seltener zu 2 mehr oder weniger häufig unter- 
brochenen Längsbinden zusammenfliessen, während sie seitlich als einzelne Punkte auftre- 
ten, die grösstentheils, aber keineswegs immer, mit den grossen Tuberkeln zusammenfallen 
und folglich in Längsreihen angeordnet sind. Auf dem Schwanze bilden diese Makeln ganz 
deutliche, wenn auch nicht immer ganz reguläre Querbinden und auf den Extremitäten sind 
sie so angeordnet, dass sie ein grossmaschiges Netzwerk darstellen, das aber auf den Vor- 
derextremitäten sehr undeutlich ist. Alle diese braunen Zeichnungen, die auf der Unterseite 
durchaus fehlen, bestehen, unter der Lupe betrachtet, aus sehr feinen schwärzlichen 
Punkten. 

Maasse, Das grösste der von mir untersuchten Exemplare gehört dem Moskauer Mu- 
seum und zeigt folgende Dimensionen: Totallänge 144 Mm., Länge des Kopfes 15 Mm., 
des Rumpfes 39 Mm., des Schwanzes 90 Mm. 

Ausser den 7 Exemplaren der akademischen Sammlung habe ich von dieser Art noch 
2 andere untersucht, von denen das eine dem Moskauer Museum gehört und vom verstor- 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 67 


benen A. P. Fedtschenko in der Wüste Kisyl-Kum beim Brunnen Baybeck erbeutet wor- 
den ist, während das andere, das in der Sammlung der hiesigen Universität aufbewahrt 
wird, gleichfalls aus der Wüste Kisyl-Kum stammt, wo Dr. M. N. Bogdanow es bei der 
Ortschaft Kaike gefangen hat. Das Originalstück in Berlin, das ich wohl gesehen, aber 
nicht näher untersucht habe, ist von Eversmann bei Agetma gefangen worden. 

Eine Abbildung dieser Art habe ich bereits anfertigen lassen und soll dieselbe im her- 
petologischen Theil von A. P. Fedtschenko’s Reise erscheinen. 


115. Stenodactylus guttatus Cuv. 
Stenodactylus guttatus Boulenger. Catal. I, p. 17, pl. II, £. 2. 


714. Aegypten. Dr. Clot-Bey” 1842. 

715. Algerien. Hr. A. Boucard 1869. 
2827. Insel Syra. Hr. J. Erber 1870. (2 Ex.) 
2328. Aegypten ? Hr. J. Erber 1870. 
2833. Fundort ? Hr. J. Erber 1870. (2 Ex.) 
5240. Libysche Wüste. Dr. W. Junker * 1878. (2 Ex.) 
5377. Batna. Hr. Deyrolle 1879. 


116. Stenodactylus Wilkinsonii Gray. 
Stenodactylus wilkinsonü Boulenger. Catal. I, p. 18, pl. III, f. 3. 
5378. Batna. Hr. Deyrolle 1879. (2 Ex.) 


Bei beiden Exemplaren, die ich hier unter diesem Namen aufführe, nimmt das Rostral- 
schild keinen Antheil an der Begrenzung des Nasenlochs, sondern ist dadurch, dass das 
jederseitige innerste Nasalschild sich vor das letztere legt und mit dem ersten Supralabiale 
in Verbindung steht, vom Nasenloch ausgeschlossen. Dabei sind die Schuppen auf der Ober- 
Seite des Kopfes und Rumpfes fast ganz flach, die Extremitäten auffallend lang und auch 
die Schnauze scheint etwas mehr zugespitzt zu sein, jedoch nur in sehr geringem Grade. 
Die Anordnung der das Nasenloch umgebenden Schilder stimmt also mit den Angaben Bou- 
lenger’s vollkommen überein,.hat aber freilich auch nicht die geringste Aehnlichkeit mit der 
von Boulenger gegebenen Abbildung des Kopfes von Stenodactylus Wilkinsonii; jedoch 
hat das nichts zu bedeuten, denn diese Abbildung muss ganz ohne allen Zweifel falsch sein, 
da sie mit der hier allein maassgebenden Beschreibung in direktem Widerspruche steht. 
Boulenger sagt ausdrücklich: «Nostril pierced in the centre of a very strong swelling bet- 
ween the first labial and three nasals», auf der Figur dagegen ist das 1-ste Labialschild vom 
Nasenloch durch ein Nasale getrennt, so dass das Nasenloch genau so gelegen ist, wie bei 
den Arten der Gattung Eremias, d. h. zwischen 3 Nasalschildern. Die Zeichnung ist daher 


ohne allen Zweifel fehlerhaft und unsere beiden Exemplare aus Algerien werden richtig be- 
9g* 


68 Dr. A. STRAUCH, 


stimmt sein. Uebrigens kann ich nicht umhin zu bemerken, dass mir die Differenz in den 
das Nasenloch umgebenden Schildern keineswegs von grosser Bedeutung zu sein scheint, 
denn an einem Stenodactylus guttatus aus Algerien (NM 715) liegt das jederseitige innere 
Nasalschild ganz ähnlich, wie bei unserem Stenodactylus Wilkinsonü, nur zieht es nicht so 
weit nach vorn und bildet auch mit dem 1-sten Supralabiale keine Sutur, so dass die obere 
Aussenecke des Rostrale doch noch an das Nasenloch herantritt. Die Hauptmerkmale, durch 
„welehe sich Stenodaetylus Wilkinsonii von dem ihm jedenfalls äusserst nahe verwandten 
Stenodactylus guttatus unterscheidet, bestehen somit in der Beschuppung und in der Länge 
der Extremitäten; die Beschuppung besteht bei dem ersteren, wie schon bemerkt, aus ganz 
flachen Schuppen, die bei Stenodactylus guttatus im Gegentheil recht stark gewölbt sind, 
und die Extremitäten, besonders die hinteren, reichen, nach vorn gekehrt und an den Rumpf 
angedrückt, bei Stenodactylus Wilkinsonü weit bis über die Achsel, fast bis an das Ohr, 
während sie bei Stenodaetylus guttatus, ebenso behandelt, knapp die Achselhöhle berühren. 


117. Ptenopus garrulus Smith. 
Ptenopus garrulus Boulenger. Catal. I, p. 15, pl. II, f. 2. 
6941. Süd-Afrika. British Museum 1886. 


Ueber die Bekleidung der Unterseite an den Fingern und Zehen bei dieser Art exi- 
stiren einander widersprechende Angaben, indem Gray') behauptet, dass dieselbe an den 
Fingern aus einfachen glatten, aber convexen Querlamellen, an den Zehen dagegen aus 3—4 
Reihen von gekielten Schuppen besteht, während Cope?) und Boulenger angeben, dass 
sowohl an den Fingern, als auch an den Zehen nur einfache und glatte Querlamellen vor- 
handen sind. Nach genauer Untersuchung des mir vom British Museum freundlichst über- 
lassenen jungen Exemplars habe ich gefunden,dass sowohl an den Fingern,als auch an den Zehen, 
wie Cope und Boulenger ganz richtig angeben, Querlamellen vorhanden sind, dass aber 
diese (Juerlamellen an den Zehen, und in geringerem Grade auch an den Fingern, in ähn- 
licher Weise, wie bei den Arten der Gattung Bunopus, mit vorspringenden Tuberkeln be- 
setzt sind, nur treten diese Tuberkeln erst bei starker Vergrösserung deutlich zu Tage, bei 
Betrachtung durch eine gewöhnliche Lupe lassen sich nur so leise Spuren derselben wahr- 
nehmen, dass man die Querlamellen einfach für glatt erklären kann. 


118. Teratoscincus Keyserlingii Strauch. 


Teratoscincus seineus Boulenger. Catal. I, p. 12, pl. II, f. 5. 


2395. Seri-Tschah (Kirman). Graf E. Keyserling” 1562. 
2396. Seri-Tschah (Kirman). Graf E. Keyserling” 1862. 
1) Proe. zool. Soc. of London 1865, p. 640, | 2) Proc. Acad. Philadelph, 1868. p. 321 


&%; 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. S. W. 69 


2397. Tschehard& (Mazanderan). Graf E. Keyserling* 1862. 


2398. Fluss Ni. Dr. A. v. Schrenck* 1844. 
23399. Wüste- Kisyl-Kum. Dr. A. Lehmann 1841. 
2400. Akmetsched. Dr. N. Sewerzow 1863. 
4331. Fluss Kuwan-Dshermä. Dr. N. Sewerzow 1376. 
6480. Samarkand. Dr. A. Regel 1884. 


. Der Kopf, dessen Höhe etwa zwei Dritteln seiner Breite in der Ohrgegend gleich- 
kommt, ist gross, dick, auf dem Scheitel abgeflacht und etwa um ein Drittel länger, als in 
der Ohrgegend breit. Die Schnauze ziemlich stumpf zugerundet, übertrifft den Durchmesser 


‘der Orbita etwa um die Hälfte an Länge und ist um ein Drittel etwa länger, als der Ab- 


stand zwischen dem Hinterrande der Orbita und der Ohröffnung, dabei erscheint sie gewölbt, 
ohne deutlichen Canthus rostralis. Das Auge gross, die Pupille senkrecht, suboval und gleich- 
falls gross. Das obere Augenlid bildet einen abgerundeten, am freien Rande leicht erenu- 
lirten Lappen, das untere fehlt ganz. Die Ohröffnung gross, fast halb so gross, wie der Bul- 
bus, bildet eine schräge, aber doch fast horizontal gestellte, breite Spalte. Der Rumpf spindel- 
förmig, deutlich abgeflacht, die Extremitäten kurz und kräftig, die vorderen, nach vorn ge- 
richtet und an den Körper angedrückt, erreichen das Nasenloch nicht, und die hinteren, 
ebenso behandelt, berühren den Ellenbogen der nach hinten gerichteten Vorderextremi- 
täten. Die Zehen kurz und ziemlich dick, der Schwanz ziemlich kurz und dick, conisch zu- 
gespitzt, an der Basis kaum merklich abgeflacht, an der Spitze dagegen sogar leicht com- 
primirt. Der Kopf ist auf der Oberseite mit ziemlich feinen Kornschuppen bekleidet, die 
auf der Schnauze etwas grösser sind, als auf dem Hinterkopfe und an den Schläfen. Das 
Rostrale, um die Hälfte etwa breiter, als hoch, hat die Form eines Parallelogramms und 
besitzt am Hinterrande die gewöhnliche Längsfurche, die hier aber kurz ist und kaum bis 
zur halben Schildlänge reicht. Jederseits finden sich 10—13 Supralabialia, die viereckig 
sind und nach hinten zu allmählich an Grösse abnehmen. Das Nasenloch liegt zwischen 
dem Rostrale und 3 besonderen Nasalen, von denen das mittlere am kleinsten ist; das in- 


“nerste steht mit dem gleichnamigen Schilde der anderen Seite in direkter Berührung und 


das äusserste besitzt an seinem unteren Theile einen kurzen Fortsatz, der mit dem Rostrale 
in Berührung steht, sich folglich zwischen das Nasenloch und das Supralabiale primum legt 
und letzteres von dem Nasenloche scheidet. Das Mentale ist um ein Geringes breiter und 
etwa um die Häfte länger, als das Rostrale, und besitzt abgerundete Hinterecken. Jederseits 
neben demselben stehen 10—13 Infralabialia, die ebenfalls viereckig sind und nach hinten 
zu an Grösse allmählich abnehmen. Von Submentalen finde ich nur 2 kleine rundliche 
Schildchen, von denen jedes den Winkel zwischen dem weit nach hinten vorragenden Men- 
tale und dem beträchtlich kürzeren Infralabiale primum ausfüllt und nach aussen noch 
einige wenige, kleine, schuppenähnliche Schildchen neben sich hat, die direkt an die Infra- 
labialia grenzen. Die übrige Unterseite des Kopfes ist mit kleinen unregelmässigen, ziem- 
lich convexen und dabei unter einander an Grösse mehr oder weniger differirenden Schup- 


70 Dr. A. STRAUCH, 


pen bedeckt. Der Rumpf ist rundherum mit grossen, glatten, einander dachziegelförmig 
deckenden Oycloid-Schuppen bekleidet, die an der Unterseite etwa um ein Viertel grösser 
sind, als auf der Oberseite, und an der breitesten Stelle des Körpers 29—34 Längsreihen 
bilden. Auf der Unterseite beginnen diese Cyeloid-Schuppen gleich hinter dem Kopfe, und 
zwar sind sie anfänglich klein und werden suecessive grösser, so dass sie keineswegs scharf 
von den Kehlschuppen geschieden sind, sondern ganz allmählich in dieselben übergehen. 
Auf der Oberseite dagegen, wo die Cycloid- Schuppen auf dem Oceiput beginnen, sind sie 
zwar kleiner, als auf dem Rücken, aber doch sehr scharf von den feinen Kornschuppen des 
Hinterkopfes geschieden. Da die Seiten des Halses, vom Ohr bis zur Achselhöhle mit eben- 
solehen Kornschuppen bekleidet sind, wie der Hinterkopf, so nehmen die Cycloid-Schuppen ' 
auf dem Nacken nur einen verhältnissmässig schmalen dreieckigen Raum ein, bilden also, so 
zu sagen, eine Schnibbe, deren Spitze auf dem Oceiput liegt. Die Extremitäten sind mit 
ganz ähnlichen imbricaten Cycloid-Schuppen bekleidet, wie der Rumpf, nur sind dieselben 
etwas kleiner und werden an der Hinterseite der Oberschenkel, an den Weichen und an der 
Innenseite der Oberarme durch mehr oder weniger feine Kornschuppen ersetzt. Auf der 
Oberseite der Finger und Zehen finden sich gleichfalls imbricate Schuppen, während die 
Unterseite dieser Theile äusserst fein granulirt erscheint; dabei sind sowohl Finger, als auch 
Zehen beiderseits mit je einer Reihe ziemlich langer pfriemenförmiger Franzen besetzt. Der 
Schwanz ist rundherum mit imbrieaten Schuppen bekleidet, trägt aber auf der Oberseite 
seiner 2 letzten Drittel eine Reihe grosser, halbmondförmiger, an Kuppennägel erinnernder, 
einander dachziegelförmig deckender, glatter Schilder, deren Zahl zwischen 10 und 14 
schwankt und die gegen die Schwanzspitze hin natürlich successive an Grösse abnehmen. 

Die Grundfarbe der Oberseite aller Theile ist schmutzig weiss (im Leben vielleicht 
rosenroth d. h. fleischfarben), die der Unterseite reiner weiss. Der Kopf zeigt oben mehr 
oder weniger deutliche, durchaus unregelmässige und oft zusammenfliessende braune oder 
selbst schwärzliche Makeln und Binden, die bei stärkerer Ausbildung, namentlich bei halb- 
wüchsigen Exemplaren, geradezu ein Netzwerk bilden. Der Rumpf ist gleichfalls mit dun- 
keln Zeichnungen geziert, die aber höchst unregelmässig erscheinen und bei den Jungen 
deutliche Querbinden darstellen, während sie bei älteren Stücken überhaupt undeutlicher 
sind und bald gleichfalls Querbinden darstellen, bald jedoch auch zu häufig unterbrochenen 
Längsbinden angeordnet sind. Die Extremitäten sind ebenso, wie die Unterseite, einfarbig, 
der Schwanz dagegen zeigt bei den Jungen auf der Oberseite 3 breite braune Querbinden, 
von denen die vorderste stets auf dem ersten der grossen halbmondförmigen Schilder steht, 
während die beiden andern sowohl von der ersten, als auch von einander durch gleiche 
Zwischenräume getrennt sind, aber doch keine ganz constante Lage haben; so findet sich die 
letzte bei dem Exemplar N 2396 auf dem letzten, bei dem Exemplar N 2397 dagegen auf 
dem viertletzten halbmondförmigen Schilde. Bei den ausgewachsenen Stücken ist von diesen 
Binden keine Spur wahrzunehmen und der Schwanz erscheint bei ihnen sowohl oben, als auch 
unten durchaus einfarbig. 


BEMERKUNGEN ÜBER DIE GECKONIDEN-SAMMLUNG U. $. W. 71 


Maasse: Totallänge des Thieres — 158 Mm.; Länge des Kopfes 29 Mm., des 
kumpfes 73 Mm., des Schwanzes 56 Mm. 

Eine Abbildung dieser Art, deren Namen Hr. Boulenger ohne hinreichenden Grund 
in Teratoscincus scincus Schleg. abgeändert hat, wird im herpetologischen Theil von A. P. 
Fedtschenko’s Reise erscheinen. 


119. Teratoscincus Przewalskii n. sp. 


6564. Oase Chami. Oberst N.M.Przewalsky 1879. 
6565. Oase Chami. Oberst N.M.Przewalsky 1879. 
7037. Oase Teharchalyk. General N.M.Przewalsky 1886. 
7053. Oase Nija (4300). General N.M. Przewalsky 1886, 


Diese neue Art stimmt in allen wesentlichen Punkten mit Teratoscincus Keyserlingü 
überein und unterscheidet sich von dem letzteren durch folgende Merkmale: 1) Die Rücken- 
. schuppen sind viel kleiner, als die Bauchschuppen, denn sie kommen an Grösse höchstens 
einem Drittel der letzteren gleich, während bei der vorigen Art die Rückenschuppen höch- 
stens um ein Viertel kleiner sind, als die Bauchschuppen. In Folge der Kleinheit der Rücken- 
schuppen ist denn auch die Zahl der Längsreihen, in welche die Cycloid-Schuppen ange- 
ordnet sind, bei dieser Art grösser, als bei der vorigen, denn während bei letzterer, wie 
schon bemerkt, in einer Querreihe rund um den Körper 29—34 Schuppen neben einander 
liegen, finden sich bei dieser 37 —39 solcher Schuppen. 2) Die imbrieaten Cycloid-Schuppen 
des Rumpfes reichen bei dieser Art nur bis zur Höhe des vordern Schulterrandes, während 
sie sich bei der vorigen über den Nacken bis zum Hinterhaupte hinziehen. In Folge dessen 
ist bei Teratoscincus.Przewalskii der ganze Nacken ebenso mit feinen Kornschuppen bekleidet, 
wie der Hinterkopf und die Halsseiten, und die in der Schulterhöhe beginnenden Cyeloid- 
Schuppen erscheinen auch keineswegs so scharf von den Kornschuppen des Nackens abge- 
grenzt. sondern gehen fast, unmerklich in dieselben über. 3) Endlich ist auch die Zeichnung 
etwas abweichend, indem bei dieser Art auf dem Rumpfe 6 deutliche breite, mit der Spitze 
nach hinten gerichtete Chevrons von etwas dunklerer, zuweilen schwärzlicher Farbe vor- 
handen sind, denen auf der Schwanzbasis noch 2 weitere ähnliche folgen. Ausser diesen 
Chevrons finden sich an den Flanken vereinzelte rundliche Flecken von tiefschwarzer Farbe 
und auf dem Hinterhaupte sieht man eine mehr oder weniger stark ausgesprochene, hellere 
Querbinde, welche von einer Ohröffnung zur anderen zieht und einen flachen, mit der Con- 
vexität nach hinten gerichteten Bogen bildet; diese Binde tritt übrigens nur bei jüngeren 
Exemplaren deutlicher vor, bei älteren ist sie kaum wahrzunehmen. Der Kopf, der an den 
Labialschildern einige vereinzelte dunkle Makeln zeigt, ist bei 3 Exemplaren ungefleckt, 
während er bei dem vierten, dem grössten (M 7037), mit einigen ganz irregulär geformten 
und gestellten, schwarzen Makeln geziert ist. 

Maasse. Totallänge des Thieres — 133 Mm.; Länge des Kopfes 23 Mm., des 
Rumpfes 60 Mm., des Schwanzes 50 Mm. 


a 


72 Dr. A. StrAUCH, 


Eine ausführliche, von den nöthigen Abbildungen begleitete Beschreibung dieser neuen 
Art werde ich in General Przewalsky’s Reisewerk geben, möchte hier aber noch einer 
merkwürdigen Beobachtung kurz gedenken, welche Przewalsky’s Reisebegleiter Herr 
Lieutenant W.J. Roborowsky gemacht und mir mitgetheilt hat. Nach Herrn Roborowsky 
giebt diese Art einen Ton von sich, der an das Zirpen der Heuschrecken erinnert, und zwar 
bringt das Thier diesen Ton mit dem Schwanze hervor, wahrscheinlich durch Aneinander- 
reiben der grossen halbmondförmigen Schilder. Da sogar der abgebrochene Schwanz diesen 
Ton wenigstens durch einige Augenblicke hindurch noch hervorbringt, so kann über die 
Quelle desselben gar kein Zweifel aufkommen. Sicherlich dient dem Thiere diese Fähigkeit 
dazu, um Heuschrecken und andere Insecten, von denen es sich nährt, herbeizulocken. 


120. Chondrodactylus angulifer Peters. 
Chondrodactylus angulifer Boulenger. Oatal. I, p. 11, pl. IL, £. 5. 


2632. Oorlogsrivier in Süd-Afrika. Berliner Museum 1870. 


121. Eublepharis macularius Blyth. 
Eublepharis macularius Boulenger. Catal. I, p. 232. 


3451. Ost-Indien. British Museum 1872. 


122. Coleonyx elegans Gray. 
Ooleony& elegans Boulenger. Catal. I, p. 235. 


1109. Centro-Amerika. Hr. A. Boucard 1869. 


, 


INHALTSVERZEICHNISS. 


SEITE 
EST EAN a N ee kaneatd dlelele 1 
Dichotomische Tabelle zur Bestimmung der 
Geckoniden-Gattungen ............... 14 
Verzeichniss der im zoologischen Museum der 
Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 
aufgestellten Geckoniden.............. 17 
1: Thecadaetylus rapicauda Houtt. ........ 17 
9. Phelsuma Cepedianum Meır. .......... f 
3% » GuenthenV Blei ne: 17 
A. » madagascariense Gray .. LE 
ERBE » latieandanBlior: wre 18 
hr » Iineatuml Gray... eo ner 18 
. 7. Pachydactylus Bibronii Smith.......... 15 
8. » ZUTCABENSIS SMIEHT NS Ar 19 
g: » ocellatus Oppel.......... 19 | 
if 10. » maculatus Smith ........ 19 
11.. Tarentola facetana Aldrov............. 21 
12% » Ne@leGtann SD een 91) 
13. » BNEUSÜCEDS D.SpaE ae Nee 22 
14. » DellandunDr en Basar e. 23 
15. » aegyptiaca Cuv........ RE 24 
‚16. Aeluronyx seychellensis D. et B. ....... 25 | 
’ 17. Ptychozoon homalocephalum Crev....... 25 
18-'Geeko verticillatus Laur. ............. 25 
eevittatusn Houtt ea 25 
AUS DiyittatussDi..et-Bur nn 26 
DEE IODALCHUSESCHIEN Ne ee 26 
Pa SDOnICUR Det Be . ren: 26, 
23. Rhacodactylus auriculatus Bavay........ 27 
2A. » eihatus-Guich, „nn... Ta 
25. Hoplodactylus maculatus Blg........... 27 
26. » anamallensis Gnthr....... 27 
27. Lepidodactylus aurantiacus Bedd. ...... 27 
i 28. » lneubris-DiletiB. 20.2... 27 
I 
e 
8 


29. Lepidodactylus eyclurus Gnthr. ........ 28 
30. Lygodaetylus capensis Smith .......... 28 
3m » pitturatus Pirs... 2.0.0.4. 28 
32. Peripia mutilata. Wiegm. ............. 28 
DS VATLEgata DI ELIBA. A 28 
34. Gehyra oceanica Lesson.............. 29 
BIS EDER WEVOLISHCITOTG Mr 29 
36. DEN SRISCHERIN. DE SPE a 29 
37. Hemidactylus frenatus D. etB. ........ 3 

38. » “  mabonia Moreau......... 31 
39. » Jasciatusn@raya ne 31 
40, » Boeagil. Bla Dunn 31 
41. » tuReICUSElSe 32 
42. » BrookülGray oe. 32 
43. » Gleadowii Murray ....... 32 
44. » Matulatus- Gray 2.000. 32 
45. » imedeus Daudısnmn 33 
46. » depressus Gray. Saar 33 
47. » Leschenaulti D.etB..... 33 
48. » GoctaemDireiBern en 38 
49. » flavoviridis Ruepp. ....... 33 
50. » Bowringii Gray..... MEN. 34 
5l. D) Gatnou»DetiBr 02. 34 
52. 1 platyurus Schneid. ....... 34 
53. Ptyodactylus gecko Hasselq............ 35 
54. Uroplatus fimbriatus Schneid........... 35 
55. Sphaerodactylus elegans R. et L........ 35 
56. » punctatissimus D. et B... 35 
Se » glaucus Cope.......... 35 
58. » torquatus n. SP......... 35 
99. » Copei Steind.r .......28%. 37 
60. » anthracinus Cope ...... 37 
61. Phyllodactylus tubereulosus Wiegm....... 38 
62. » pulcher Graysnn ua 38 


53. Phyliodactylus galapagensis Ptrs.... 93. moderne Fedtschenkoi n n. on. 
pictus Ptrs. & . „ seaber Ruepp.... 
porphyreus D. et B...... 39 ; - Kotschyi Steind 
marmoratus Gray 96.» Danilewskü n. Sp.. 
affinis Big. m e Russowii n. sp 
k europaeus Gene 8. A mauritaniecus D. et B.. 
y Diplodactylus spinigerus Gray .. OLE OE DD at 'geekoides Spix 
; strophurus D. et B.. a A100. 75 A nLN pelagicus Girard.... 
vittatus Gray ( Se frenatus Gnthr., 
polyophthalmus Gnthr 3 » .  khasiensis Jerd. .. 
. Oedura marmorata Gray | : marmoratus Kuhl. . 
DEE ETLVONISDENVISKE Eee AO i philippinieus Steind. ..... : 
»  robusta Blg : _ pulehbellus Gray FR 
» ji D. et B. 106. Miliusii Bory de St. Vine. 
. Heteronota Derbyana Gray 1: ' platurus White = 
. Cnemaspis Boulengerii n. SP. .......... 42, 108. Agamura persica A. Dum... War 8b 
. Gonatodes albogularis D. et B . Alsophylax pipiens Pall 
caudiseutatus Gnthr. 10. » Przewalskii n. sp. 
humeralis Guich 5 ; spinieauda n, sp. 
indieus may -... 2. » lorieatus n. sp 
wynadensis Bedd 3. Bunopus Blanfordii n. sp 
ornatus Bedd. .... . Ptenodaetylus Eversmannii Wiegm. ..... 
marmoratus Bedd 15. Stenodaetylus guttatus Cuv. ..i. fer BR. 
kandianus Kelaart ER Wilkinsonii Gray... Te 
B gracilis Bedd : 4 7. Ptenopus garrulus Smith 
Jerdonii Theob . Teratoseineus Keyserlingii Str 
littoralis Jerd R, » Przewalskii n. sp. 
. Pristurus flavipunetatus.Ruepp. .......- 45 . Chondrodaetylus angulifer Ptrs 
DR rupestris Blanf. : Eublepharis maeularius Biyihame.229 H 
92. Gymnodactylus caspius Eiechw . Coleonyx elegans Gray 


Erklärung der Tafel. 
2. Tarentola angusticeps n. sp. 
4. » neglecta n. sp.‘ 
6. Gehyra Fischeri n. sp. 
9. Cnemaspis Boulengerii n. sp. 
‚12. Gymnodactylus Russowii n. Sp. 
. 14. Bunopus Blanfordii n. sp. 
. 16. Alsophylax spinicauda n. sp. 


Berichtigung. Er. 
Auf p. 7 muss es statt Aelurascalabotes überall Aeluroscalabotes heissen. 


auch :Geckoniden. 


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