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über die Beeinflussung
der
Entwicklung einiger Schimmelpilze durch
ihre Stoffwechselprodukte.
INAUGURAL-DISSERTATION
ZUB
ERLANGUNG DER DOCTORWÜRDE
DEB
HOHEN PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT
DEK
UNIVERSITÄT BASEL
VOEGELEGT VON
JACOB ^IKITIKTSKT
AUS MOSKAU.
Mit 6 Kurventafeln im Text.
Leipzig
Gebrüder Borntraeger
1904
I. Einleitung.
Obige Frage zerlegt man für ihre Beantwortung am besten in
zwei kleinere und versucht erstens die Anwesenheit eines solchen
Einflusses von Stoffwechselprodukten bei verschiedenen Ernährungs-
bedingungen zu konstatieren und zweitens unter all den möglichen
Stoffwechselprodukten in jedem einzelnen Falle die ausfindig zu
machen, durch deren Wirkung diese Beeinflussung hervorgerufen
worden ist. Unsere Kenntnisse über die Stoffwechselprodukte der
Schimmelpilze sind bis jetzt sehr gering ^). Unsere Aufgabe konnten
wir darum auch nicht dadurch vereinfachen, daß wir den direkten
Einfluß von verschiedenen schon bekannten Stoffwechselprodukten
einfach durch deren Zusatz zu dem Substrat genau verfolgten^).
Von vornherein könnte man vielleicht eher die Voraussetzung
annehmen , dass durch die Stoffwechselprodukte immer eine
hemmende Wirkung auf das Pilzwachstum ausgeübt wird^). So
1) Yergl. im allgem.: Pfeffer, Pflanzenphys., IL Aufl., I, §§ 78 — 94; speziell:
Wehmer, Botan. Ztg. 1891; Butkewitsch, Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902;
Puriewitsch, Ber. d. ü. botan. Ges., 16, 1898.
2) Obiges wurde nur für die von Wehmer ausführlich untersuchte Oxalsäure
ausgeführt.
3) Erinnern wir uns hier z. B. der hemmenden Wirkung, welche, abgesehen von
deren Ursache (chemisches Gleichgewicht oder nicht), fast alle Produkte von enzymatischen
Reaktionen auf den Reaktionsverlauf aufweisen. Da aber diese Reaktionen eine hervor-
ragende Rolle im Stoffwechsel und damit auch in der Ausbildung der Leibessubstanz spielen,
so muß schon durch deren Hemmung die Pilzentwicklung natürlich auch gehemmt werden.
Wenn aluo die Schimmelpilze in der Kulturflüssigkeit irgend welche Produkte enzymatischer
1
JL- -Ä Mmit, JC 1 Mi
2 Jacob Nikitinsky,
sagt zB. Duclaux*) bei dieser Gelegenheit: „Tout ce qu'on peut
dire de general ä ce sujet, c'est que le milieu que se ciee le
microbe est pour lui de moins en moins nutritif, de plus en plus
antiseptique.^
Wir werden aber sehen, daß diese Annahme für unsere
Schimmelpilzarten nicht immer die richtige ist. Auch für einige
Bakterienarten ist es bekannt (Cholera-, Tuberkel - Bazillus) *), daß
sie durch ihre eigenen StoflFwechselprodukte in ihrer Entwicklung
nicht gehemmt, sondern im Gegenteil stark begünstigt werden.
Ich habe mich in dieser Arbeit nur auf die möglichst exakte Lösung
der Frage nach der Beeinflussung durch die Produkte der Erzeugung
von trockner Pilzsubstanz beschränkt; die Beeinflussung von ver-
schiedenen andersartigen Funktionen*) habe ich dabei vollständig
unbeachtet gelassen.
Ich erachte es als eine angenehme Pflicht, Herrn Geheimrat
Prof. W, Pfeffer, in dessen Institut die vorliegende Arbeit aus-
geführt wurde, an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank auszu-
sprechen für die geneigte Überlassung der reichlichen Hilfsmittel
des Leipziger botanischen Instituts, sowie für seine liebenswürdige
Bereitwilligkeit, mir stets mit Bat und Tat beizustehen.
Auch Herrn Dr. P. Klemm danke ich herzlich für sein bereit-
williges Entgegenkommen.
II. Methodisches. .
An dieser Stelle habe ich nicht viel zu sagen; nur einige not-
wendige Bemerkungen will ich hier machen. Fast alle Kulturen
wurden in Erlenmeyerschen Kolben von verschiedenen Größen
angestellt*).
Umwandlungen und Zerspaltungen anhäufen, so dürfen wir eine Wachstumshemmung er-
warten. Über die Beeinflussung der enzymatischen Reaktionen durch ihre Produkte
vergl. z.B. Taramann, Zeitschr. f. physiol. Ch. (Hoppe- Seyler), III, 1889; XVI,
1892; Bredig, Ergebnisse der Physiologie, I. Abt., p. 134. Herausgegeb. v. Ascher
& Spiro 1902 (Wiesbaden), hier auch die Literaturangaben.
1) Duclaux, Trait. d. microbiol., I, 236; vergl. auch ebenda III, 519.
2) Buchner, Münch. ärztl. Intelligenzbl., 1885, No. 50. Carnot, C. E. soc.
biol. 1898, 765. Literaturangaben bei "Wassermann und Kolle, Handbuch d. pathog.
Mikroorg. 1902, 1. Lief., p. 123.
3) Wie z. B. der Atmung, Oxalsäurebildung, Schnelligkeit des "Wachstums u. a.
4) "Wo dies nicht der Fall war, ist es überall in den Tabellen oder bei der
Yersuchsbesprechung besonders erwähnt.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 3
Als Temperatur wandte ich: für Aspergillus nigrer- Kulturen
gewöhnlich 25 — 26® C, für alle andern Spezies 22 — 23® C. an.
Als Objekte benutzte ich hauptsächlich (besonders in allen etwas
genaueren quantitativen Versuchen) Aspergillus niger van Tieg^
einerseits wegen dessen rascher und guter Entwicklung und der-
Bequemlichkeit, welche dessen Decken für verschiedene Mani-
pulationen darbieten, anderseits aber (und hauptsächlich) wegen der
Leichtigkeit, mit der er sich bestimmen und genau identifizieren
läßt; ferner wegen seiner physiologischen Stabilität^).
Unter anderen Pilzen wurden von mir FeniciUum glaucum
LinJc,^), Penicülium griseum Bonord., Mucor stohnifer Ehrenb,,
Aspergillus flavus Link., Saccharomyces rosaceus Frankl. und Sac-
charomyces cerevisiae verwendet.
Als Normal-Nährsalzlösung wurde folgende angenommen^):
KH2PO4 — 0,5 ®/o
Mg SO 4 — 0,25 „
K Ol — 0,05 „ und 2 Tropfen pro
100 ccm von 5®/oiger Eisenchloridlösung.
In den Tabellen ist durch „Lösung A" folgende Lösung be-
zeichnet:
Zucker — 40 7o
NH4NO3 — 10 „
KH2PO4 — 5 „
MgS04 —2,5 „
KCl --0,5 „
„Lösung B" ist „Lösung A" ohne Zucker, und „Lösung 0" ist
Lösung B ohne NH4NO8. Die Kulturdauer schwankte in ver-
schiedenen Versuchen sehr stark und ist überall angegeben.
Die Kulturen standen bei erwähnten Temperaturen im Wärme-
zimmer des Instituts unter Lichtabschluß.
Es wurde gewöhnlich nur eine einmalige Sterilisierung von
30 Min. im Kochapparat bei 100^ 0. vorgenommen. Bei gewöhnlichen
1) Yergl. auch Czapek, Beiträge zur ehem. Physiol. und Pathol. Zeitschr. f.
Gesamtbiochemie 1902, 542. — Daß das für Versuche so beliebte „Penicillium
gUmcum" eine Sammlung von physiologischen Varietäten darstellt, halte ich für mehr
als wahrscheinlich.
2) Da die Bestimmung der Penicillium- Arien sehr große Schwierigkeiten dar-
bietet, so kann ich für die Eichtigkeit dieser beiden Spezies nicht bürgen. Hier fühle
ich die angenehme Pflicht, Herrn Dr. Qießler für gütige Hilfe in allen Bestimmungs-
schwierigkeiten meine Dankbarkeit auszusprechen.
3) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. T, 375.
• 1*
4 Jacob Nikitinsky,
Kulturflüssigkeiten mit saurer Reaktion genügt dies für Schimmel-
pilze vollständig; nur bei Versuchen mit Pepton und bei solchen
mit neutraler oder alkalischer Reaktion (und bei allen Versuchen
mit Bakterien und Hefen) wurde dreimalige fraktionierte Sterili-
sierung (nach je 24 Stunden 15 Minuten) angewendet.
Da es sich gewöhnlich um eine ganze Reihe von aufeinander-
folgenden Kulturen in einer und derselben Kulturflüssigkeit handelte,
so mußte ich nach jeder Kultur die Flüssigkeit vom Mycelium ab-
filtrieren, zu dem Filtrat frische Nährstoffe hinzufugen und alles
▼on neuem sterilisieren.
Hier drängen sich uns folgende Fragen auf.
Da die Konzentration der Nährstoffe mit der Zahl der Kul-
turen durch die stetigen Zusätze stark zugenommen haben kann ^),
so müßen wir vor allem den möglichen Einfluß dieser Konzen-
trationsschwankungen genau präzisieren, um beurteilen zu können,
ob bei unseren Versuchen durch die Änderung der Konzentration
kein nennenswerter Fehler eingeführt wird, also mit anderen Worten,
um die Genauigkeit unserer Methode feststellen.
Die Beantwortung dieser Fragen finden wir in den Versuchen
I, II und III.
Versuch I*) zeigt uns, welchen Einfluß die allmähliche Er-
höhung der Konzentration aller Nährstoffe auf das Erntegewicht
ausüben kann; gleichzeitig lehrt er uns, daß in den Kulturen von
Aspergillus niger sogar mit 20 7o {= 10 g in 50 ccm) Zucker, in
unseren Bedingungen, die ganze Menge des Zuckers nach 16 Tagen
verschwindet. Also, wenn wir jetzt nach der Kultur von Aspergillus
niger unter ähnlichen Kulturbedingungen wieder das anfängliche
Zuckerquantum hinzufügen, so werden wir keine Erhöhung der
Zuckerkonzentration bekommen.
Versuch II'*) zeigt, inwieweit eine Konzentrationserhöhung aller
Nährstoffe mit Ausnahme des Zuckers die Pilzentwicklung zu
beeinflussen imstande ist.
Wir sehen, daß dieser Einfluß ein verhältnismäßig ge-
ringer ist^). Die Erhöhung der Nährsalzkonzentration um das
10 fache verursacht nur kleine Schwankungen in den Erntegewichten.
1) Wir kenoen ja den Verbrauch an Nährstoffen im Laufe der Pilzkultur nicht
und können darum nicht genau die verschwundene Menge ersetzen.
2) Siehe in den Tabellen.
3) ideni.
4) Vergl. Wehmer, Botan. Ztg. 1891, 424.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
Zuckerkonzentration
20»/o
37o
Salzkonzentration
Norm. ')
7 Norm.
10 Norm.
Norm.
10 Norm.
Erntegewicht
1,056 g
1,229 g
0,903 g
0,412 g
0,352 g
Also: 1. Eine mögliche Erhöhung der Konzentration der
Nährsalze (inkl. NH4NO3) brauchen wir überhaupt nicht besonders
zu fürchten;
2. eine Erhöhung der Zuckerkonzentration kann wegen des
vollständigen Zuckerverbrauchs bei niederen Zuckerkonzentrationen
in den meisten Fällen (unter unseren Bedingungen) nicht auftreten.
Versuch III und IV zeigen, daß, wenn wir in dem Versuch
eine Erhöhung der Quelle-Konzentration glauben erwarten zu
können, wir das nicht unbeachtet lassen dürfen, da ihre Wirkung,
besonders bei niederen Konzentrationen, eine sehr starke sein
kann. Es wäre vielleicht noch möglich, daß die Sterilisierung
bei 100^ C. einige Veränderungen in der Kulturflüssigkeit und
vielleicht gerade bei den uns interessierenden Stoffen verursachen
und einige Eigenschaften der Kulturflüssigkeit ändern und zerstören
könnte. Es wurden darum einige Parallelversuche mit heißer,
kalter Sterilisierung ^) (Filtrieren durch Ohamberlandsche Filter)
und überhaupt ohne jede solche angestellt.
In keinem Fall konnte ich irgend einen Unterschied der Re-
sultate dieser Parallelversuche konstatieren.
Die Aziditätsbestimmung in den Kulturflüssigkeiten fand durch
Titrieren mit einer normalen (zuweilen auch dezinormalen) Lösung
von Na OH und mit Methylorange, resp. mit Methyl violett statt ^).
Über das Methodische bei den Versuchen, wo der Zuckergehalt
einer analytischen Kontrolle unterworfen war. siehe S. 72— -77.
0/
KCl — 0,0387,
1) Normal = NH^NO, — 0,7 7 7o,
KHjPO^— 0,387a,
MgSO,-0,197o.
2) Hier fand nach jeder Kultur eine sterile Herausnahme von Pilzdecken mit
sterilisierten Pinzetten im sterilen Baum und darauf ein Zusatz von sterilisierter Lösung A
statt- Auf solche Weise wurden z. B. im Vers. Y Kolben NN 6 und 7 angestellt.
3) Methylorange weist, wie bekannt, alle freien Säuren nach, zeigt aber saure Salze
(bei uns z. B. schon KEgPCJ und Kohlensäure nicht an. Methylviolett weist nur starke
Säuren (also alle anorganischen Säuren, die in der Kulturflüssigkeit vorkommen können)
nach: von organischen Säuren nur die Oxalsäure. Wenn also die Resultate von Parallel-
titrierungen mit Methylorange und Methylviolett tibereinstimmen und die Abwesenheit
der Oxalsäure durch Ausfällen als CaCjO^-Hjü nachgewiesen ist, müssen wir die
Gesammtazidität den starken, anorganischen Säuren zuschreiben. Das Titrieren mit
6 Jacob Nikitinsky,
Die Zuckerbestimmung nach Soxhlets titrimetrischer Methode
siehe bei König ^).
Bezüglich der Methodik der Oxalsäurebestimmung verweise ich
auf die Weh mer sehe Arbeit*).
Das Trocknen der Pilzdecken wurde meistens auf den getrock-
neten und gewogenen Filtern, nach dem Abfiltrieren der Kultur-
flüssigkeit und Auswaschen mit Wasser vorgenommen. Grroße und
dichte Pilzdecken wurden ohne Filter getrocknet. Das Trocknen
fand bei 100® während einer Dauer von 24 Stunden statt. Darauf
folgte Abkühlung in dem Exsikkator und Wägung bis zu 2,5 — 3
Dezimalen.
A. Die Beeinflussung der Pilzentwicklung
durch die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und
andersartigen Veränderungen in der Kulturflüssigkeit bei
verschiedenen Emährungsbedingungen.
Daß die Stadien des Stoffwechsels eines Organismus, die zu
der Ausbildung und Ausscheidung aplastischer Endprodukte führen,
durch die chemische Natur der Nährstoffe sehr stark und zuweilen
auch in ihren wesentlichsten Zügen beeinflußt werden können, ist
ohne weiteres klar^).
Denn den Hefen zB. ist ihre charakteristische Fähigkeit
Alkohol zu bilden genommen, sobald ihnen keine gärfahige Zucker-
art zur Verfügung gestellt ist.
Das gleiche gilt auch für alle anderen Grärungen, da sie in
den meisten Fällen nur für sehr wenige Stoffe spezifiziert sind.
Weiter bilden die Schimmelpilze z. B. Oxalsäure aus sehr
vielen -Verbindungen, nicht aber aus freien organischen Säuren '').
Der Konsum an Kohlenstoff aus N- haltigen organischen Ver-
bindungen (wie zB. aus Pepton, Tyrosin, Leucin, Asparagin usw.)
Methylviolett ist sehr schwer (unscharf), und von genauer Titrierung kann gar keine
Rede sein; durch Übung aber ist es möglich, eine für unsere Zwecke ganz genügende
öenauigkcitsgrenze zu erreichen. — Über Methylviolett vergl. D et mer, Botan. Ztg.,
1884, 79. Salkowsky, Ber. d. d. ehem. Qes., Refer. 1902, 343.
1) J. König, Die Untersuch, landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe,
1891, 227.
2) Wehmer, Botan. Ztg. 1891, 272—276—280.
3) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 442.
4) Wehmer, Botan. Ztg. 1891, 332.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 7
setzt die Bildung von N-faaltigen Endprodukten voraus^); Zucker-
zusatz ruft in diesen Fällen eine sehr starke Veränderung in den
Stoffwechselprodukten hervor; ebenso einige andere Veränderungen
in den Kulturbedingungen. Durch die zweckmäßige Auswahl der
0- Quellen sind wir imstande, den Pilz nach unserem Belieben
arbeiten und, je nachdem, saure resp. alkalische Beaktion in der
Kulturflüssigkeit walten zu lassen ^), was schon notwendigerweise auf
die spätere Pilzentwicklung einen bestimmten Einfluß haben muß.
In solchen Fällen, wo, wie zB. bei Zerspaltung einiger Glyco-
side im Stoffwechsel einiger Schimmelpilze bei der Deckung des
Kohlenstoffs, ein für den betreffenden Organismus giftiger Stoff ab-
gespalten und nicht sofort weiter verarbeitet oder irgendwie unschäd-
lich gemacht wird, müssen wir selbstverständlich eine hemmende
Wirkung beobachten^).
Außer dem qualitativen Einfluß der 0- Nahrung auf die Aus-
bildung der Stoffwechselprodukte müssen wir hier auch noch einen
Fall, der auch wohl denkbar ist, erörtern, nämlich, wo es sich nur
um quantitative Unterschiede in der Ausbildung ein und desselben
Stoffwechselproduktes handelt; es kann zB. vorkommen, daß zwei
C -Verbindungen bei gleichem C- Konsum aus ihren Molekülen ver-
schiedene Mengen ein und desselben Produktes liefern; wenn nun
dieses auf den betreffenden Pilz schädlich wirkt, so werden wir
nicht imstande sein, gleiche Gesamtgewichte der Pilzsubstanz auf
beiden ernten zu können.
Anderseits aber können wir auch zwei solche 0-Quellen voraus-
setzen, die gleiche Quantitäten (pro Moleküle) von gleichen Stoff-
wechselprodukten beim 0- Konsum liefern, aber eine verschiedene
Nährfähigkeit besitzen; in diesem Fall müssen mr erwarten (wenn
diese Produkte auch giftig sind) gleiche Gesamtgewichte, aber in
ganz verschiedenen Zeiträumen zu erhalten.
1) Pfeffer, Pflanzenphys. I, 460. Wehmer, 1. c, p. 331. Wehmer, Ber. d.
Deutsch, botan. Gesellsch., 9, 1891, p. 172. Butkewitsch, Jahrb. f. wiss. Botan.,
XXXVIII, 1902. Siehe auch für Bakterien z. B. Duclaux, Trait^ d Microbiol.,
IV, 165.
2) Pfeffer, I.e., 490. Wehmer, Ber. d. D. botan. öesellsch. 1891, 9, 172;
Botan. Ztg. 1891, 295. Butkewitsch, 1. c, p. 163—165. Vergl. auch Nägeli,
Botan. Mitteil. 1881, III, 283. Zöller, Botan. Jahresber. 1874, 213. Stutzer,
ebenda 1874, 117. Timpe, Zentralbl. f. B., 1893, XIV, 845. Beyerink, ebenda
1891, IX, 781. Pitrusehky, ebenda 1890, VI, 659; 1891, VII, 49.
3) Vergl. Puriewitsch, Ber. d. D. botan. Ges., 15, 1898, 371.
8 Jacob Nikitinsky,
Was nun den Einfluß der N- Quelle anbelangt, so sind hier
fast dieselben allgemeinen Betrachtungen wie bei den 0- Quellen
gültig. Die N- Nahrung kann die verschiedensten Veränderungen
im Stoflfumsatz hervorrufen. Mit NH4NO3, Pepton, Ammonoxalat,
Ammonphosphat, Salpeter und einigen anderen N-Verbindungen
als N-Quelle bildet Aspergillus niger Oxalsäure mehr oder weniger
reichlich, nicht aber (unter gleichen übrigen Kulturbedingungen)
mit NH4CI und (NH4),.SO4 0- Wenn ferner dem Pilz ein Salz
des Ammoniaks bezw. irgend einer organischen N-haltigen Base
mit einer Säure als N-Quelle zur Verfügung steht, so wird mit
dem N- Konsum aus den Molekülen die Säure disponibel werden;
und, je nachdem der Pilz die Fähigkeit besitzt diese Säure im
Stoffwechsel weiter zu verarbeiten resp. zu neutralisieren oder nicht,
wird sie entweder in der Kulturflüssigkeit angehäuft oder nicht.
Im ersten Falle müssen wir selbstverständlich eine von dem Disso-
ziationsgrad*) der betreifenden Säure abhängige, bestimmte Beein-
flussung der Pilzentwicklung beobachten.
Umgekehrt wird bei dem N-Konsum aus den Salzen, wo der
N der Säure angehört (zB. aus Nitraten), die betreffende Base
disponibel; und hier kann auch entweder eine Anhäufung der Base
oder eine weitere Verarbeitung^) (resp. Neutralisierung) stattfinden.
Außerdem können die C- Quellen und ebenso wohl die
N- Quellen auch einen indirekten Einfluß durch ihre Eignung, als
C- resp. N-Quelle zu dienen, ausüben. Gute C- resp. N- Quellen
gestatten eine bessere Entwicklung mit einer und derselben N- resp.
0-Quelle als schlechtere.
Durch die Eignung eines Nährstoffes wird der Konsum von
anderen Nährstoffen geregelt, und das kann nicht ohne Bedeutung
für den Stoffumsatz, besonders in quantitativer Hinsicht bleiben.
1) Wehmer, Botan. Ztg. 1891, 340.
2) Siehe Pfeffer, Pflanzenphys. II, 351.
3) zB. bei dem N-Konsum aus NH4NO3, obgleich der Nitrat -N auch verbraucht
wird, finden wir wegen eines noch größeren NH3-N -Verbrauchs keine Anhäufung von
Ammoniak, sondern eine solche von freier Salpetersäure (siehe Butkewitsch, 1. c,
p. 213). Ähnliches kann auch bei dem N-Konsum aus den Nitraten verschiedener
organischer Basen stattfinden, wo die disponibel werdende Base weiter verarbeitet sein
kann (indem sie als C- Quelle dient).
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 9
B. Einfluß der Oxalsäure auf die Pilzentwicklung ^).
Die Oxalsäure stellt bekanntlich das verbreitetste aplastische
Stoffwechselprodukt der Schimmelpilze dar. Die verschiedensten
Bedingungen für ihre Ansammlung sind in der ausführlichen Arbeit
von Wehmer^) erschöpfend untersucht, und es blieb uns nur
übrig, die Giftigkeit der Oxalsäure für unsere Organismen etwas
eingehender zu präzisieren. Augenscheinlich wirkt die Oxalsäure,
wie die meisten anderen Säuren^), nur durch ihre H-Ionen
schädlich, da die Salze der Oxalsäure, z. B. Kaliumoxalat oder
Ammoniumoxalat, bis zu einem sehr großen Gehalt ohne Einfluß
auf die Pilzentwicklung bleiben^), während die freie Säure schon bei
einem geringen Gehalt hemmend wirkt ^); das heißt, die Hemmung
wird nicht durch das Säure-Ion, sondern durch das H-Ion verursacht.
Die starke schädliche Wirkung der Oxalsäure, die der der
anorganischen Säuren sehr nahe kommt, wird dadurch ganz ver-
ständlich, daß sie gegenüber den übrigen organischen Säuren sehr
stark dissoziierbar ist®).
In der folgenden Tabelle sind die Resultate meiner Versuche
über die Giftigkeit der Oxalsäure zusammengefaßt. Die erste
horizontale Zeile gibt die Prozent« der kristallinischen, umkristalli-
sierten Oxalsäure, also der C2H2O4 + '2 H2 0^), an; die zweite die
daraus berechneten Prozente der C2H2O4.
1) TJeber den Einfluß der Kohlensäure vergl. : Flügge, Mikroorganismen, 1896,
III. Aufl., Bd. I, 445. Pfeffer, Pflanzenphys., II, 333. Duclaux, Trait6 de micro-
biol., da, und auch bei Chapin, Flora 1902, 91, Ergänzungsband, die sämtlichen
Literaturangaben. Ebenso will ich hier nicht den Einfluß des Alkohols, den viele
Schimmelpilze (Mucoreae) reichlich produzieren, besprechen (vergl. Hansen, Meddelelscr
fra Carlsberg Laboratoriet, 1888, II, 160; Brefeld, Landw. Jahrb. 1876, V, 305;
Pasteur, itude sur la bifere, 1876, 133; Lesage, Ann. des sc. nat., 1897, VII. Ser.,
inB, 151; Fitz, Ber. d. D. ehem. Ges. 1875, 1876; Gayon, Ann. d. ehem. et d.
phys., ser. V, t. XIV, 258; Calmette, Ann. d. PI. Past. 1892, 504.
2) Botan. Ztg. 1891; Ber. d. D. bot^n. Ges. 1891. Vergl. auch Pfeffer, Jahrb.
f. wiss. Botan., 1895, XXVIII, 212. Butkewitsch, ebenda, XXXVIII, 1902.
3) Pfeffer, Pflanzenphys. II, 351.
4) Vergl. z.B. Wehmer, Botan. Ztg. 1891, Tab. C, NN 113, 114. In einigen
meiner Versuche beobachtete ich keine Entwicklungshemmung bei 57o Kalium- resp.
Ammoniumoxalat (für Aspergillus niger und Penicillium gluucum)] umgekehrt sogar
eine merkliche Beschleunigung gegenüber den Kontrollkulturen.
5) Wehmer, ebenda 326.
6) Vergl. Ostwald, Lehrb. d. Allgem. Chem., II, Teil I, 650.
7) Vergl. Beilstein, Org. Chem. I, 577.
U 3
10
Jacob Nikitinsky,
5 7o Traubenzucker; l'/oNH^NO,; 0,57o KH^PO^; 0,257, MgSO^; 0,057, KCl;
Fe, Cl,- Spuren.
C,H,04-2H,0 — 126
Oxalsäuregehalt krist.
0%
0,25 %
1
1
0,50%'0,75%
1
1,00 7o
1,25%
1,50%
1,75 %
2,00%
2,50%
C,H,0,- Gehalt
« 90
AspergiUu^s
niger
Penicillium
glaueum
Mueor
stolonifer
Aspergillus
flavus
Saccharomyc.
cerevis.
Saccharomyc.
rosaceus
Dauer d.
Kultur
10 Tage
3 Mon.
10 Tage
3 Mon.
10 Tage
3 Mon.
10 Tage
3 Mon.
10 Tage
3 Mon.
10 Tage
3 Mon.
07o
+ + + 4
4-+4-4-4-
+ 4-
+ 4-4-
4-4-
4-4-4-
4-4-
4-4-4-
+ 4-4-
+ + +
+ + +
+ + +
0,179
+ + +
+ + + +
+
0,857
+ +
+ + +
0,535
+
+ + +
0,714
+ +
0,892
+ +
1,071
1,249
1,428
1,785
■
Wir sehen, daß unter allen sechs untersuchten Spezies nur
Aspergillus niger sich als verhältnismäßig resistent gegen die Ein-
wirkung von Oxalsäure erweist, indem er noch bei 1,5% C2H2O4
-f- 2 Ha nach drei Monaten ein wenn auch kümmerliches Wachs-
tum erkennen läßt, während fast alle übrigen Organismen (außer
Aspergillus flavus) schon bei 0,25% keine Entwicklung mehr zeigen.
Eine schädliche Wirkung kann man aber auch bei Aspergillus
niger bei viel geringeren Prozenten konstatieren. Zeigt dies doch
schon ein Vergleich der Kulturen nach zehn Tagen und nach drei
Monaten; außerdem beobachten wir bei einer Konzentration von
0,25 7oj trotzdem hier doch eine gute Entwicklung eingetreten war,
sogar nach drei Monaten noch keine Sporenbildung, wie auch alle
Kulturen bis hinauf zu 1,5% ganz anormal und weißkörnig sich
entwickelt hatten. Bei 1,5 7o z- B- wurde nach drei Monaten nur
ein ganz dünnes, oberflächliches Häutchen aus ganz kleinen weißen
Körnchen (ähnlich den Saccharomyces mycoderma -WsLixtchen) aus-
gebildet.
Die Tatsache, daß Asp. niger viel höhere Konzentrationen
von Oxalsäure als andere Organismen zu vertragen imstande ist,
bestätigt wiederum den Satz, daß ein Organismus „gegen die eigenen
Produkte minder empfindlich", als gegen diejenigen von anderen
Organismen ist^).
1) Pf^f^eCv.PüaieeiXphys. II, 333.
über die Beeinflussimg der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. H
Aspergillus niger ist bekanntlich*) in einem besonders hohen
Grade zu der Ansammlung von Oxalsäure befähigt, und demgemäß
ist er gegen sie viel resistenter als gegen alle anderen Pilze. Es
schien mir noch interessant*) zu prüfen, ob die Resistenzfähigkeit
eines Pilzes gegen Oxalsäure bei verschiedenen Concentrationen
von Nährstoffen immer die gleiche bleibt.
Aus diesen Versuchen^) folgt, daß unterschiede in der Zucker-
konzentration keinen Einfluß auf die "Resistenzfähigkeit von Asper-
gillus niger ausüben: bei 37o und 30 7o Zucker in Parallelversuchen
lag die Grenze der Entwicklung nach 25 Tagen immer bei 1,25%
O2H2O4 + 2H2O.
Da aber die Resistenzfähigkeit der Pilze gegen Oxalsäure
(ebenso wie gegen die meisten übrigen Säuren) sich auf eine solche
gegen die H-Ionen zurückführen läßt, so muß die für Oxalsäure
gefundene Differenz zwischen Aspergillus niger und anderen Pilz-
arten auch für andere Säuren existieren. Tatsächlich werden wir
vielmals finden^), daß bei Aspergillus niger die Ansammlung von
H-Ionen in der Kultur flüssigkeit viel weiter gehen kann als bei
Penicillium glaueum und P. griseum. Vergleichen wir nun die
Zahlen, welche Wehmer in seinen beiden Arbeiten^) für die freie
Oxalsäure anführt, mit unseren Resultaten, so ersehen wir, daß
unter gewissen Bedingungen (genaueres siehe bei Wehmer) Asper-
gillus niger so große Quantitäten der Oxalsäure anhäufen kann,
daß sie nicht nur für andere, nicht so resistente Pilze, sondern sogar ^
auch für Aspergillus niger selbst entwicklungssistierend wirken
müssen.
C. Einfluß der N-Quelle.
Ammoniaksalze der anorganischen und organischen
Säuren.
Von den ersteren wurde von uns Ammonsulfat, Ammon-
chlorid und Ammonnitrat (und besonders die beiden letzten), von den
zweiten weinsaures, citronensaures und oxalsaures Ammon untersucht.
1) Vergl. z. B. Wehmer, Ber. d. D. botan. Ges., 1891, 9, 163.
2) Da ich ja auch oft mit verschiedenen Konzentrationen Ton Nährstoffen arbeiten
miLßte.
3) Näher sind diese Versuche nicht angeführt.
4) Siehe z. B. Tab. p. 16 und 17.
5) Wehmer, Botan. Ztg. 1891; Ber. d. D. botan. Ges. 1891.
12
Jacob Kikitinsky,
Der Unterschied zwischen den anorganischen und organischen
Salzen ist sehr groß, während alle drei anorganischen, resp. drei
organischen Salze miteinander ungefähr eine gleiche Wirkung zu
haben scheinen; jedoch können wir aber auch hier einige Unter-
schiede konstatieren.
In einer Beihe sukzessiver Kulturen rufen im allgemeinen die
anorganischen Ammonsalze früher oder später eine Hemmung resp.
Verhinderung der Entwicklung, die untersuchten organischen Salze
dagegen deren Beförderung hervor.
Die Ammoniaksalze der anorganischen Säuren.
Was die anorganischen Ammonsalze anbelangt, so lehren uns
unsere Versuche folgendes:
In den Versuchen VI und VII wurden NH4CI, NH4NO3 und
(NH4)2S04 in Lösungen größerer und kleinerer Konzentrationen
von C- Quellen (Zuckerund Glyzerin) mit Aspergillus niger unter-
sucht; die Hauptresultate sind in den folgenden zwei Tabellen zu-
sammengestellt.
Vers. VII. Zucker 32®/o; Glyzerin 20 7o; Aspergillus niger. Vol. = 50 ccm (yeränderl.),
t = 25— 26*C.
N- Quelle
1,495 7o NH.NO,
lt2347o
1 7o NH,C1
C- Quelle
Glyzerin
Zucker
Gly-
zerin
1,844
1,095
0,000
Zuk-
ker
1,680
0,810
0,000
Glyzerin
Zucker
1. Kultur
Erntegewicht g
2. Kultur
Erntegewicht g
3. Kultur
Erntegewicht g
0,761
1,317
0,465
1,927
0,000
1,647
1,270
0,000
1,700
0,750
0,000
1,838
0,000
0,000
1,855
0,000
1,740
0,000
1,757
0,000
1,447
0,000
1,510
0,000
Summen
2,543
1,927 2,917
2,450
2,938 2,490
1,838
1,855
1,740
1,757
1,447
1,510
Mittlere Werte
2,235
2,683
2,938 2,490
2,714
1,811
1,584
Mittlere Werte
2,4
59
1,6
97
4. Kultur
nach der Neu-
tralisierung.
Drntegewicht g
1,395
1,112
1,425
1,880
1,700
0,915
1,330
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
13
Vers. VI. Zucker 4"/©; Glyzerin 2,5 */o; Aspergillus niger. Vol. = 50 ccm (yeränd.);
t=25— 26"C.
N-Quelle
l,4957o NH.NO«
l7o NH.Cl
C-Quelle
Glyzerin Zucker
Glyzerin
Zucker
1. Kultur. Erntegewicht g
2. „ „ g
3. n « g
^- 1. 1, g
5. » n . g
6. ^ Pilzentwicklung
0,380
0,345
0,362
0,400
0,375
+ + +
0,422
0,510
0,416
0,442
0,392
+ + +
0,395
0,420
0,245
0,082
0,000
0,382
0,405
0,382
0,124
0,000
0,457
0,700
0,000
0,466
0,653
0,000
Summen
) 1,862
) 2,182
1,142
1,293
1,157
1,119
Mittlere Werte
> 1,862
) 2,182
1,217
1,138
Mittlere Werte
>2,
D22
1,177
Aus der ersten der angeführten Tabellen ersehen wir, daß wir
bei höheren Konzentrationen der C- Quellen imstande sind, bei
allen drei Aramonsalzen nur eine sehr kleine Zahl sukzessiver
Kulturen zu ernten: nämlich 1—2 und höchstens als Ausnahme 3.
Dabei beobachteten wir, daß das Gesamtgewicht aller
dieser Kulturen in allen Fällen verhältnismäßig klein ist:
als Maximum finden wir (z. B. für (NH4)2S04 mit Glyzerin) nur
2,938 g.
Vergleichen wir diese Zahlen mit denen, die wir unter anderen
Ernährungsbedingungen etwas später*) finden werden, und die für
100 ccm der Kulturflüssigkeit mit 30% Zucker*) bis auf 34,5 g *
und wahrscheinlich sogar noch viel höher ^) steigen können, so sind
wir in der Tat berechtigt, die betreffenden Emtezahlen als klein
zu bezeichnen.
Es ist also klar, daß unter solchen Bedingungen der Pilz sehr
rasch das Substrat in der Weise verändert, daß es für eine weitere
Pilzentwicklung ungeeignet wird. Die Kulturflüssigkeiten zeigen
(mit Methylorange) stark saure Reaktion, und die letzte Zeile der
ersten Tabelle zeigt uns, daß, wenn wir diese Flüssigkeiten
1) Siehe Vers. XXII zB.
2) Mit 207o Zucker bis 32,0 g und mit 25 7o ^is 34,0 g. Siehe Vers. XXII.
3) In diesen Kulturen wurde die Erntegewichtsgrenze, also das Aufhören der Pilz-
entwicklung nicht erreicht, und darum wissen wir nicht, wie hoch das Qesamtgewicht
steigen kann; es muß nur ) als 34,5 g sein.
14 Jacob Kikitinsky,
mit NaOH-Lösung (mit Methylorange) neutralisieren, sie
ihre für eine Pilzentwicklung schädlichen Eigenschaften
verlieren, und wir wieder ganz gute Ernten erhalten.
Bei niederen Konzentrationen der C- Quellen (letzte Tabelle)
finden wir etwas andere und nicht so allgemein gültige Resultate,
da hier der SchlußeflFekt der sukzessiven Kulturen von der Qualität
der N- Nahrung noch viel stärker abhängig ist. Wir sehen zB.,
daß wir mit NH4OI als N- Quelle schon nach 2 — 4 Kulturen ein
Substrat bekommen, das für eine weitere Pilzentwicklung ganz un-
tauglich geworden ist; mit NH4NO3 dagegen, unter ganz gleichen
Bedingungen, sind wir imstande, viel weiter gehen zu können ^).
Ich muß hier hervorheben, daß in allen Kulturen, die in den
beiden letztangeführten Tabellen zusammengestellt sind, das Volum
der Kulturflüssigkeit nicht konstant war und mit jeder neuen Kultur
durch Verdunstung kleiner und kleiner wurde. Diese Volum-
verkleinerung ist verhältnismäßig sehr stark ^) und ruft selbst-
verständlich eine Erhöhung der Konzentration der schädlich wir-
kenden Stoffe hervor, wenn auch deren absolute Menge konstant
bleibt. Da aber die schädliche Wirkung eines Stoffes haupt-
sächlich^) durch dessen Konzentration, nicht aber durch dessen
absolute Quantität bedingt wird, so werden also in diesem Fall
die besonders günstigen Bedingungen für den Einfluß der schäd-
lichen Stoffe geschaffen.
Wenn wir jetzt das Volumen durch entsprechende Wasser-
zusätze nach jeder Kultur konstant halten, so können wir, wie
• Vers. V, Kolben NN 3, 4 und 5 zeigt, es bis auf eine sehr große
Zahl sukzessiver Kulturen bringen; in allen drei Kolben wurden
16 Ernten gesammelt, und konnten wir bis zum Ende keinen
hemmenden Einfluß beobachten.
1) Der in der Tabelle angeführte Versuch ist nur bis zur 6. Kultur fortgeführt,
und noch immer war keine Hemmung bemerkbar; aus dem Vers. V (Kolben N 1) er-
sehen wir, daß wir unter ähnlichen Bedingungen bis zu neun Kulturen steigen und erst
dann eine vollständige Entwicklungshemmung beobachten können.
2) So z. B. fällt das Volum nach drei Kulturen in Vers. VII von 50 ccra auf 17,
25, 19, 18,5, 23,5, 19 ccm, oder in Vers. V Kolben N 1 nach acht Kulturen von 50 ccm
bis 17,5 ccm und nach zwölf Kulturen bis 5 ccm.
3) In den Fällen, wo das Gift derartig wirkt, daß es in Verbindung mit irgend
welchen Stoffen der Lebenssubstanz tritt, wo also dessen Verbrauch stattfindet, kann auch
seine absolute Menge eine kleine KoUe spielen. Vergl. auch Mann, Ann. de Tl. Fast.,
t. VIII, 1894, 785. Pottevin, ebenda, t. VIII, 1894, 796.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 15
Für NH4CI dagegen beobachten wir auch unter ungefähr
gleichen Bedingungen, wie Vers. XXIIi (mit b^'o Zucker) zeigt,
schon nach wenigen (drei) Kulturen eine vollständige Hemmung
der Pilzentwicklung. Aus den Tabellen p. 12, 13 ist auch er-
sichtlich, daß nicht nur die Zahl der Kulturen, sondern auch das
Gesamtpilzgewicht aller sukzessiver Kulturen, welches wir überhaupt
auf dem betreffenden Substrat zu erhalten imstande sind, für alle
drei Ammonsalze etwas verschieden ist; (NH4)2S04 und NH4NO3
gestatten uns nämlich etwas größere Pilzgewichte zu ernten als
NH4CIO.
Durch die Neutralisierung der untauglich gewordenen Kultur-
flü&sigkeit wird, wie gesagt*), ihre entwicklungshemmende Wirkung
vernichtet. Aus den Tabellen Vers. VI und VII ersehen wir, daß
in diesen Kulturflüssigkeiten die Oxalsäure entweder garnicht oder
nur spurenweise nachweisbar ist; das Paralleltitrieren mit Methyl-
orange und Methylviolett zeigt keine wesentlichen Unterschiede^).
Die Azidität muß also durch irgend eine „starke"
Säure verursacht sein.
Wahrscheinlich kommen wir der Wahrheit nahe, wenn wir
sagen, daß diese Azidität in jedem Fall durch entsprechende
bei N-Konsum disponibel gewordene anorganische Säure
hervorgerufen ist*).
Wie erwähnt, sind die Gesamtemten für NH4CI kleiner als
die für (NH4)2S04 und NH4NO3. Bei Klark») finden wir, daß
für Aspergillus niger die Salzsäure merklich schädlicher ist als die
Salpetersäure und Schwefelsäure. Je giftiger®) also die ent-
sprechende Säure ist, desto niedriger wird die Gesamternte, die
wir mit einem Ammonsalz zu sammeln imstande sind.
Wenn wir jetzt aus den Titrierungsangaben den Prozentgehalt
der entsprechenden Säure berechnen^), so finden wir folgendes:
1) Siehe beide Tabellen p. 12, 13: die Zahlen für die mittleren Werte.
2) Siehe p. 14 und Tab. p. 12.
3) Vers. VI, VII, tabellarische Beilage.
4) Siehe auch Butkewitsch, Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, p. 210
bis 212. Daß sich die freie HNOg bei der Pilzentwicklung mit NH^NO, als N- Quelle
tatsächlich in der Kulturflüssigkeit ansammelt, siehe ibid. p. 213 (analytische und Titrier-
Angaben).
5) Joum. of Physical Chemistry. Yol. 3, No. 5, 1899, Tab. p. 263. Siehe auch
Steven, Botanic. Gazette, Vol. XXVI, No. 6. 1898.
6) Also, desto „stärker", je dissoziierbarer.
7) Siehe Vers. V, VI und VII.
16
Jacob Kikitinfiky,
N- Quelle
NH^Cl
NU^NO,
(NHJ,S04
C- Quelle
Zucker
Glyzerin
Zucker
Glyzerin
Zucker
Glyzerin
Gefunden von:
HGl
7o
HGl
Vo
HNOa
7o
HNO,
7o
V,H,SO,
Vo
V, H.SO,
7«
Starke Konzentrationen
der G- Quelle
0,511
0,548
0,547
0,584
0,383
0,584
0,402
0,438
1,008
1,260
0,819
1,008
0,630
0,626
0,535
1,323
1,078
Schwache Konzentrationen
der G- Quelle
0,383
0,438
—
0,945
0,630
^
—
—
Mittlere Werte
0,502
0,452
1,050
0,580
1,823
1,078
Mittlere Werte
0,477
0,815
1,201
Bei Klark*) finden wir als msiximale Grenze für Sporen-
keimung bei Aspergillus niger rund 0,6% — 0,8% und 0,6 7o. Wir
sehen, daß unsere Resultate für Aspergillus niger ^) in den besser
untersuchten Fällen (NH4CI und NH4NO3) mit denen von Klark
im allgemeinen gut übereinstimmen^); diese Übereinstimmung spricht
1) In den Tabellen bei Klark sind die molekularen Lösungen angegeben; die an-
geführten Zahlen sind in Prozenten daraus berechnet.
2) Für Penicillium glaucum haben wir keine ähnliche Übereinstimmung ge-
funden; nach Klark ist Penic. glaucum viel resistenter gegen anorganische Säuren als
Aspergillus niger; wir haben in unseren Versuchen gerade umgekehrte Verhältnisse
beobachtet, was auf die schon früher (p. 3) erwähnte Unsicherheit und vielleicht physio-
logische Variabilität der betreffenden Art wird zurückgeführt werden können.
3) Die Übereinstimmung für HNOj hat vielleicht einen etwas zweifelhaften Charakter,
da hier die Schwankungen zwischen den einzelnen Versuchen verhältnismäßig groß sind,
und nur die mittleren Zahlen aus vielen Versuchen die Übereinstimmung zeigen. Aber
von solchen Bestimmungen, kann man überhaupt keine sehr große Genauigkeit erwarten;
nach einigen Kulturen wird gewöhnlich die Kulturflüssigkeit mehr oder weniger gefärbt
(gelb bis braun) und dadurch die Titrierung sehr erschwert, oft sogar ganz unmöglich;
anderseits müssen wir aber bei den Versuchen mit Pilzen zuweilen überhaupt merkliche
Unterschiede als zuverlässig betrachten; da wir die Methodik zur Zeit noch nicht voll-
ständig beherrschen, geben oft zwei, scheinbar streng parallel angestellte Versuche sehr
große Unterschiede in ihren Resultaten (vergl. Kunst mann, 1. c, p. 15), und sind wir
nicht imstande, die Ursache ausfindig zu machen. Darum ist hier die statistische Methode
nicht nur nützlich, sondern sehr oft auch notwendig; es ist oft notwendig, um die an-
gestellte Frage möglichst exakt zu beantworten, die mittleren Werte nicht aus zwei, wie
es gewöhnlich in anderen Gebieten verlangt wird, sondern aus vielen Parallelversuchen
zu ermitteln. Mit NH^Cl aber finden wir auch bei einzelnen Zahlen ziemlich gute Über-
einstimmung.
über die Beeinflüssmig der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 17
auch dafür, daß unsere frühere Annahme, daß die schädliche
Azidität durch die Anhäufung der freiwerdenden anorganischen
Säuren bedingt werde, richtig ist.
Dadurch wird die Tatsache ganz verständlich, daß wir bei
höherem Gehalt an 0- Quellen viel rascher die Hemmung der Pilz-
entwicklung beobachten, als bei niederem; denn hierbei wird die
Anhäufung der Säure garnicht durch die Zahl der Kulturen, sondern
nur durch das ausgebildete Filzsubstanzgewicht bezw. durch das
von ihm für seinen Aufbau absorbierte N- Quantum bedingt.
Von diesem Standpunkt ausgehend, muß also die Zahl der
Kulturen bei verschiedenem Gehalt an einer C-Quelle auch ver-
schieden sein, aber das Gesamtgewicht aller Ernten muß für ein
bestimmtes Ammonsalz (und für ein bestimmtes Volumen) kon-
stant bleiben.
Wir beobachten jedoch (siehe Tab. p. 12 u. 13), daß das Gesamt-
gewicht nicht ganz unabhängig von der Konzentration der 0-Quelle
bleibt, sondern bei niederer Konzentration etwas geringer ist als
bei höherer, was ja auch ganz verständlich wird, wenn wir die be-
kannte Tatsache berücksichtigen, daß die Besistenzfähigkeit eines
Schimmelpilzes in den verschiedenen Entwicklungsstadien eine ganz
verschiedene ist*); für die Sporenkeimungsperiode ist sie gegenüber
anorganischen Säuren kleiner als für das entwickelte Mycelium^).
Bei einem großen Gehalt an der 0-Quelle hat der Pilz immer
einen Überschuß derselben und kann dann immer noch etwas weiter
wachsen, obwohl der Säuregehalt schon die Grenze für die Sporen-
keimung überschritten hat. Bei kleineren Quantitäten der C-Quelle
dagegen muß der Pilz wegen des Mangels an C-Nahrung seine Ent-
wicklung sehr bald sistieren, und müssen wir also von neuem eine
C-Quelle zugeben und frische Sporen darauf aussäen; die letzteren
aber werden, wenn die erwähnte Grenze schon erreicht ist, nicht
mehr keimen.
Um ungefähr gleiche Pilzgewichte zu erhalten, müssen wir
hier eine viel größere Zahl von Sporenaussaaten machen.
Hierdurch wird bei niederem Gehalt an einer C-Quelle eine
etwas niedere Aziditätsgrenze — die ungefähr der Sporenkeimungs-
hemmung entspricht — markiert^), und dementsprechend sind
1) Pfeffer, Pflanzenphys. II, 1901, 336.
2) Klark, l.ic, graphische Tabellen.
3) Tatsächlich sehen wir aus der Tabelle p. 16, daß der Säuregrenzgehalt für
höhere Konzentrationen etwas höher ist als für niedere.
2
18 Jacob NikitiBsky,
wir imstande, in diesem Falle auch nur geringere Pilzemten zu
erhalten.
Vers. V (Kolben NN 3, 4 u. 5) zeigt uns, daß wir bei konstant
bleibendem Volum der Kulturflüssigkeit mit NHäNOs als N-Quelle
eine sehr große Anzahl (mehr als 16) Kulturen ernten können,
ohne Sistierung oder sogar Hemmung des Wachstums beobacliten
zu können.
Aus demselben Versuch (Kolben N 1) sehen wir anderseits,
daß bei einem veränderlichen Volum die Konzentration der an-
gehäuften Salpetersäure nur dann schädlich zu wirken anfangt, wenn
das Volum der Kulturflüssigkeit bis auf 17 ccm (von 50 com) fallt,
bei 2,353 g des Gesamtpilzgewichtes; die zweite Grenze (in dem-
selben Kolben N 1) finden wir bei einem Volum von 5 ccm und
einem Gesamtgewicht von 0,517 g, und die dritte bei 2,5 ccm
Volum und 0,25 g Pilzgewicht.
Nun ist es aber selbstverständlich, daß sowohl die absolute
Menge der Salzsäure, die eben schädlich ist, als auch das damit
im Zusammenhang stehende Gesamtgewicht umgekehrt proportional
dem Volum sein müssen, und wir somit aus den angegebenen Zahlen
sehr leicht die Grenze des Pilzgewichts für 50 ccm annähernd be-
rechnen können.
Dann werden wir finden, daß diese Pilzgewichte, berechnet
aus dem ersten Fall gleich 6,7 g
„ „ zweiten „ „ 5,2 g und
„ „ dritten „ „ 5,0 g sind.
Wir sehen nun, daß die tatsächlichen Ernten in Vers. V (Kolben
NN 3, 4 u. 5) noch weit hinter diesen Grenzen liegen.
Wenn wir vielleicht interpolieren dürfen, so können wir er-
warten, daß diese Grenze mindestens noch nach einer solchen An-
zahl von Kulturen erreicht wird, welche wir schon in unserem Ver-
such vor uns haben, insgesamt also nach 30-40 Kulturen.
Für Penicillium glaucum und P. griseum finden wir (Vers. XI)
viel niedrigere Werte für die Gesamternten und dementsprechend
auch eine viel geringere Azidität.
Bei schwacher Konzentration der C- Quelle (5Vo Zucker auf
50 ccm) haben wir:
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
19
Gesamternte
Azidität in
*/o der ent-
g
sprechend. Säure
N-Quelle
NH4CI
NH.NO,
NH4CI
IJH4NO3
PeniciUiimi gUmcum
aO
0,740
0,935
0,146
0,157
b
—
1,309
0,109
0,126
Penicillium gnseum
aO
0,605
0,795
0,365
0,441
b
?
• 0,883
0,274
0,441
c
—
0,788
—
0,444
d
—
0,657
—
?
e
—
0,483
—
?
Dabei beobachten wir, daß die Grenzazidität mit beiden
Ammonsalzen für Penicillium griseum merklich größer ist als für
P. glaucum. Nach dem Neutralisieren der Kulturflüssigkeit be-
kommen wir wieder ganz gute Ernten^).
Literaturbemerkungen.
Dieser Einfluß der Säure, die durch den N-Konsum in unseren
gewöhnlichen Nährlösungen mit Ammonsalzen (NH4NO3, (NH4)2S04,
NH4CI) als N-Quelle frei wird, ist bis jetzt noch nicht genügend
berücksichtigt und richtig gedeutet worden; gewöhnlich schreibt
man ihn der Oxalsäure zu.
So sagt zB. Kunstraann^) auf p. 14 u, 28: ),I)2i die unter
den gebotenen Bedingungen gebildete Oxalsäuremenge zu gering
war, als daß sie bei Beurteilung der Resultate ins Gewicht gefallen
wäre," und erklärt trotzdem auf p. 28—29 die Hemmung der Pilz-
deckenbildung im Laufe der Zeit durch eine Anhäufung von Oxal-
säure, da er bei Zusatz von Dinatriumphosphat eine Steigerung der
Deckenbildung gefunden hatte. Augenscheinlich (da die Oxalsäure
fehlte) war diese Steigerung nur eine Folge der Neutralisation der
disponibel werdenden Salpetersäure, da er ja als N-Quelle NH4NO3
gegeben hatte.
1) Die Zahlen von Zeile a siehe im Yers. XI, die übrigen sind einigen, in den
Tabellen nicht angeführten Yersuchen entnommen.
2) Yers. XI.
3) Über das Yerhältnis zwischen Pilzernte und verbrauchter Nahrung. 1895.
Leipzig.
2*
20 Jacob Kikitinsky,
Umgekehrt mißt neuerdings Czapek^) dieser Erscheinung eine
schon zu große Bedeutung bei. Sonderbarerweise hat er nämlich
keine Entwicklung des Aspergillus niger mit NH4CI als N-Quelle *)
beobachtet, und erklärt diese Beobachtung') folgendermassen : „Man
erkennt leicht," sagt er*), „daß die Salze (Ammonsalze der anor-
ganischen Säuren) um so besser wirken, je verwendbarer der Säure-
rest ist. Man kommt so zu der Annahme, daß die üntauglichkeit
des Salmiak als Stickstoffquelle nur auf die schädliche Ansammlung
von nicht resorbierten Chlorionen zurückzufuhren ist, welche schon
in den Anfängen des Wachstums die Pilzvegetation hemmen."
Da er aber nun auf NH4CI als N- Quelle gar keine Pilz-
entwicklung beobachtet hat, und da die Grenze der Chlorionen-
anhäufung in der Kulturflüssigkeit, für Aspergillus niger ^ wie es aus
Klarks Angaben und aus meinen Versuchen hervorgeht, garnicht
so niedrig ist, um mit einer nicht merkbaren Pilzvegetation erreicht
zu werden, so ist diese Erklärung unrichtig.
Ammoniaksalze der organischen Säuren.
Wir haben schon gesehen, daß die untauglich gewordenen Knltur-
flüssigkeiten durch die Neutralisierung ihre giftigen Eigenschäften ver-
lieren. Es wäre jetzt interessant, auch zu untersuchen, was eintritt,
wenn dem Pilze solche Ammonsalze als N- Quelle zur Verfügung
stehen, welche bei N- Konsum keine schädliche Säure liefern können.
Als unschädlich kennen^) wir zB. die Weinsäure oder Zitronen-
säure, also dürfen wir ihre Ammonsalze hier anwenden.
1) Czapek, Sep.-Abdr. aus Beitr. zur ehem. Phys. u. Pathol. Zeitschr. f. die
gesamte Biochemie, 1902 I.
2) Mit l7oNH^Cl; 3 7^ Zucker; Salzen; 28" C; 22 Tage.
3) Daß diese Beobachtung schon selbst unrichtig ist, geht aus den zahlreichen
Literaturangaben ganz deutlich hervor (vergl. zB. "Wehmer, Bot. Ztg. 1891, p. 340 u.
Tab. C [p. 471]; Butkewitsch, Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, p. 211—212),
und auch ich habe in meinen Yersuchen immer unter ganz ähnlichen Bedingungen ein
gutes Wachstum bei NH^Cl als N- Quelle beobachten können.
4) Czapek, I.e., p. 581 (Heft 10— 12).
5) Aspergillus niger wächst sogar bei 30 "/o Weinsäure ganz giit; so hatten wir
z. B. folgende Ernten: auf 100 ccm mit l7o NH4NO.; 0,57o KHaPOi; 0,257o MgSO^;
0,057oKCl, bei 57« 10 7o 157o freier Weinsäure
0,368 g 0,647 g 1,045 g.
PenidUium glaucum aber wuchs in unseren Versuchen schon bei 1 7o Weinsäure nicht ;
Pen, griseum konnte noch bei 3 7o sich gut entwickeln, aber nicht mehr bei 107o.
Citronensäure ist nach Wehmer (Beitr. z. Kenntnis einheim. Pilze, 1893, 49), für Peni-
dUium bis zu sehr großer Konzentration ganz unschädlich.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 21
Da alle Versuche, die in dieser Hinsicht mit AspergilliLS niger
auf weinsaurem Ammon angestellt worden sind, in einem der nächsten
Kapitel eine genauere Besprechung finden sollen *), so will ich hier
nur als Hauptresultat erwähnen, daß unter diesen Ernährungs-
bedingungen (bei höheren Konzentrationen der 0-quelle oder bei
niederen, sowohl mit Zucker als auch mit Glyzerin) keine Hem-
mung der Entwicklung bei den sukzessiven Reihen der
Kulturen stattfindet, sondern wir im Gegenteil regel-
mäßig eine oft sehr starke Beschleunigung der Entwick-
lung erhalten.
Für Penicillium glaucum und P. griseum zeigt uns auch
Vers. XI ähnliche Resultate; jedoch dürfen wir aus diesen keinen
exakten Schluß über die Beschleunigung ziehen, da der Gehalt an
Nährstoffen in diesem Versuch keiner Kontrolle unterlag; wohl
aber sehen wir, daß, während wir mit NH4CI und NH4NO3 nur
1 — 2 Kulturen bekommen, wir auf zitronensaurem Ammon mehr
als 4 erhalten haben.
Dabei wurden folgende Gesamtgewichte gefunden:
Fenic. glaucum Penic. griseum
mit NH4OI 0,740 0,605
„ NH4NO3 0,936 0,795
„ (NH4)2 CeHe O7 > 2,553 > 2,062
Interessant ist es jetzt, diese Zahlen mit denen der ersten
Kulturen zusammenzustellen.
Penic. glaucum Penic. griseu/m
mit NH4CI 0,678 0,605
„ NH4NO3 0,456 0,350
„ (NH4)2 06H6 07 0,688 0,350
Für die ersten Kulturen, in welchen der Einfluß der schäd-
lichen Säure sich noch nicht so deutlich bemerken ließ, finden wir,
daß NH4CI für P. glaucum eine ebenso gute N- Quelle wie
(NH4)aC6H6 07 ist, für P. griseum sogar eine viel bessere; um-
gekehrt zeigt sich (NH4)2C6H6 07 in beiden Fällen in der ganzen
Reihe der Kulturen als die beste N-Quelle.
Kalisalpeter als N-Quelle.
Aus den Versuchen mit Ammonsalzen der anorganischen
Säuren geht ganz klar hervor, daß die untersuchten Pilze nicht
1) Auch die Versuche mit Pepton, Asparagin und oxalsaurem Ammon als N-Quellen
sind in dem Kapitel über die Beschleunigung angeführt.
22 Jacob Nikitinsky,
befähigt sind, die in der Kulturflüssigkeit angehäuften Säuren auf
selbstregulatorischem Wege durch entsprechende Ausbildung irgend
welcher Verbindungen basischer Natur zu neutralisieren.
Anderseits ist aus den Vers. XX und XXI ersichtlich, daß
dieselben Pilze auch die bei C- Konsum aus weinsaurem Ammon
und Kali frei werdenden Basen nicht immer zu neutralisieren im-
stande sind^).
Auf KNOs als N-Quelle^) dagegen vermögen dies alle drei
untersuchten Spezies, Aspergillus niger sowohl als PeniciUium
glaucum und P. griseum.
Während der sämtlichen 5 Kulturen (Vers. Xu) bleibt die
Reaktion der Kulturflüssigkeit immer stark sauer (auf Lackmus),
es findet also augenscheinlich keine Anhäufung von K-Ionen^) statt.
Trotzdem läßt sich aber auch hier eine Wachstumssistierung
nach 6 Kulturen konstatieren. Nach einem Zusatz von Marmor
haben wir wieder eine gute Pilzentwicklung.
Das Wachstum ist hier also nicht durch eine Anhäufung der
freien Base, wie es zu erwarten war, sondern, im Gegenteil, durch
eine Säureansammlung sistiert; da es aber selbstverständlich keine
anorganische Säure sein kann, und da, nach Wehmer*), mit
KNO3 als N- Quelle eine Anhäufung von freier Oxalsäure statt-
findet, so liegt die Vermutung nahe, daß auch das Stillstehen der
Entwicklung in unserem Versuche durch die Oxalsäure hervorgerufen
worden ist. Leider habe ich in diesem Versuche die Bestimmungen
der Oxalsäure nicht vorgenommen.
Bei diesem Versuche sehen wir auch, daß die Emtezahlen für
die dritte Kultur merklich größer als für die zweite sind, also der
Wachstumshemmung wahrscheinlich*) eine Wachstumsbeforderung
vorangeht.
Hippursäure als 0- und N-Quelle.
Für Hippursäure können wir aus chemischen Gründen erwarten,
daß sie durch die Pilztätigkeit in Benzoesäure und Glykokol zer-
fallen wird^).
1) Wenigstens mit anderen Säuren außer Kohlensäure. Vergl. p. 27 — 28.
2) Yergl. p. 8.
3) Bezw. OH -Ionen.
4) Botan. Ztg. 1891, p. 393.
5) „Wahrscheinlich" deshalb, da hier keine Kontrolle des Zuckerverbrauches vor-
genommen wurde.
6) Siehe auch Pfeffer, Pflanzenphys. I, p. 442. Ich konnte aber in der Literatur
keine experimentellen Angaben über die Produkte der Hippursäurezerspaltung ausfindig
machen.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 23
Aus dem Versuch XIII ersehen wir, daß auf 1^2 und 5^/o
Hippursäure ^) ohne Zucker (Kolben NN 1, 2 u. 3), wo sie also als
C-Quelle dem Pilze dargeboten war, die Ernten sehr gering sind,
und wir bis zur vierten Kultur keine Hemmung der Filzentwicklung
konstatieren können. Dagegen beobachten wir mit 5 und 30%
Zucker (Kolben NN 4 u. 6) bei 3,35 % *) Hippursäure Yiel grössere
Emtegewichte, und schon nach 2 Kulturen ist die Kulturflüssigkeit
für weitere Pilzentwicklung vollständig ungeeignet geworden.
Wenn diese Hemmung der Pilzentwieldung tatsächhch durch
die Anhäufung von abgespaltener Benzoesäure hervorgerufen ist,
so können wir vielleicht einen solchen Einfluß des Zuckerzusatzes
dadurch erklären, daß ohne Zucker die abgespaltene Benzoesäure
durch den Pilz weiter verarbeitet und assimiliert wird*), und aus
diesem Grunde nicht bis zu einer schädlichwirkenden Konzentration
angesammelt werden kann; durch Zuckerzusatz aber wird sie vielleicht
vor dem Verbrauch geschützt, und findet hier darum im Laufe des
Pilzwachstums eine stärkere Benzoesäureansammlung statt. Für
eine solche Erklärung spricht noch die Tatsache, daß nach dem
Abdampfen der Kulturflüssigkeit und dem Wiederauflösen des
Bückstandes in dem früheren Wasservolumen wir von neuem ein
ganz gutes Wachstum bekommen haben. Wenn die Hemmung
durch die Ansammlung von Oxalsäure hervorgerufen worden wäre,
so würde diese Operation keinen Einfluß gehabt haben. Durch
chemische Reaktionen gelang es mir jedoch nicht, die Benzoesäure
in der Kulturflüssigkeit nachzuweisen.
Chlorammon und weinsaures Ammon bei gleich-
zeitiger Darbietung.
Anstatt die schädliche Wirkung der Ansammlung von Anionen
bzw. H- Ionen bei N-Konsum aus anorganischen Ammonsalzen durch
Neutralisierung mit Basen zu beseitigen, können wir das gleiche
Besultat auch auf einem etwas anderen Wege erreichen.
Fügen wir zu der Kultui-flüssigkeit mit NH4CI zB. noch das
Ammonsalz einer organischen (schwach dissoziierten) Säure, zB.
1) Bei all diesen Prozent - Gehalten sind die Lösungen gesättigt, und die Kriställ-
chen der Hippursäure bleiben auf dem Boden ungelöst liegen.
2) 3,357, Hippursäure = 261 mg N in 100 com = l7o NH4CI.
3) Über die Assimilierbarkeit der Benzoesäure yergl. Reinke, Untersuch, aus d.
Bot. Lab. zu Göttingen, 1879. Stud. üb. d. Protoplasma, 2. Folge, IT, p. 29.
24
Jacob Nikitinsky,
weinsaures Ammon, hinzu, so befinden sich die Kationen-NHi im
Gleichgewicht mit den Anionen der beiden Säuren (und mit den
nicht dissoziierten Teilen).
Sobald aber durch Assimilation in das Pilzprotoplasma ein
Teil der NH4- Ionen aus dem System entfernt wird, so ist da-
mit das Gleichgewicht gestört; wir haben mehr Anionen als
Kationen , also haben wir jetzt H-Ionen , und gemäß der Tendenz
der Ionen der schwachen Säuren, in den nicht oder weniger disso-
ziierten Zustand überzugehen, vereinigen sich die H-Ionen mit den
Anionen der Weinsäure und bilden das sehr wenig lösliche saure
weinsaure Ammon, welches in Kriställchen ausfällt. Demgemäß
kann in der Kulturfiüssigkeit keine Anhäufung von H-Ionen statt-
finden.
Vers. X zeigt uns tatsächlich, daß durch einen solchen
Zusatz von weinsaurem Ammon der Pilz vor der Wachs-
tumshemmung in einer Beihe von Kulturen geschützt wird.
Wir haben in diesem Versuch zu den Lösungen mit gleichem
2ßß
Gehalt an NH4CI l7o (=0" ^S N in 60 ccm) verschiedene
Quantitäten weinsauren Amnions hinzugefügt, die äquivalent (in
bezug auf den N-Gehalt) mit 0,5, l, 2 und 47o NH4OI waren.
Chlorammon-N
1
1
1
1
1
1
Weinsaures Ammon -N
0,5
1
2
4
4
1. Kultur. Emtegewicht g
0,675
0,000
1,170
0,182
1,020
0,380
1,085
1,182
1,310
1,330
1,800
1,420
2. „ n g
1,065
2,825
2,525
2,660
1,950
1,660
Wir sehen, daß in den ersten*) Kulturen, wo die Anhäufung
der Cl- bezw. H-Ionen noch nicht einen so starken Einfluß ausüben
kann, die Differenzen in den zugesetzten Mengen des weinsauren
Ammons noch keine entsprechenden Differenzen der Pilzgewichte
hervorrufen. In der vierten Kultur jedoch ist die schützende
Wirkung des weinsauren Ammons ganz klar ausgesprochen. Ohne
weinsauren Ammonzusatz haben wir schon nach 2 Kulturen keine
Entwicklung mehr, und in der vierten Kultur finden wir desto
größere Ernten, je größer der Zusatz von weinsaurem Ammon ge-
wesen ist.
1) und in den zweiten.
über die Beeinflassimg der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 25
In der zweiten Kultur sind, wie die letzte Zeile der Tabelle
zeigt, die Erntezahlen viel größer als in der ersten Kultur. Also
auch hier haben wir wahrscheinlich eine starke Beschleunigung des
Wachstums durch die vorherige Pilzkultur.
D. Einflufs der C- Quelle.
Traubenzucker, Arabinose und Glyzerin als C-Quelle.
Diese 3 C -Verbindungen scheinen einen nahestehenden, aber
nicht ganz identischen Nährwert zu besitzen.
So zB. haben wir nach 16 Tagen mit NH4NO3 als N-Quelle auf:
1% 2,5% 5% 10 7o 20 7o 30 7o 40 7o 50%
Zucker 0,135g 0,270g 0,460g 0,880g 1,275g 1,948g 2,525g 2,495g
G-lyzerin 0,180g 0,352g 0,630g 1,192g 1,670g 1,150g 0,700g 0,088g
Arabinose 0,112g — 0,420g — — — — —
Emtegewicht^) (mit Aspergillus niger) erhalten.
Bei niederen Konzentrationen scheint das Glyzerin etwas
besser als die Dextrose zu wirken, und die Arabinose ist letzterer
fast gleich. Bei höheren Konzentrationen dagegen finden wir das
umgekehrte Verhältnis. Dies wird dadurch ganz verständlich, daß
das Glyzerin einen ca. zweimal so hohen osmotischen Wert als
die Dextrose besitzt^).
In bezug auf die uns interessierende Frage sind sie insofern
gleich, als wir bei allen, mit NH^NOs als N-Quelle bei höheren
Konzentrationen eine sehr rasch ^) auftretende vollständige Ent-
wicklungshemmung zu konstatieren imstande sind, bei niederen da-
gegen entweder nur eine sehr langsame, oder"*) gar keine.
Die Ursache der Wachstumshemmung ist bei allen drei
die gleiche, nämlich eine starke Erhöhung der Azidität
der Kulturflüssigkeit, und zwar unter unseren Ver-
suchsbedingungen nicht durch organische Säuren (Oxal-
säure), sondern durch die beim N-Konsum frei werdende
Salpetersäure. Dies erklärt uns den Einfluß der Konzentrations-
differenzen, die ihrerseits die Differenzen in den Pilzerntegewichten
und damit im N-Konsum hervorrufen.
1) In den ersten Kulturen.
2) Es ist interessant zu bemerken, dafi die maximalen Pilzgewichte für die beiden
C -Verbindungen (Zucker und Glyzerin) auf die isosmotischen Lösungen (20% Glyzerin
und 40% Dextrose) fallen. Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 375.
3) In der 2.-3. Kultur.
4) Wenigstens bei unserer Yersuchsdauer.
26
Jacob Nikitinsky,
Freie organische Säure als C-Quelle.
Die Versuche wurden mit Chinasäure und Weinsäure angestellt.
Die erste dieser zwei C- Quellen zeigt ein von den übrigen
untersuchten C-Quellen etwas abweichendes Verhalten.
Auf Chinasäure (zB. auf 10%) sehen wir (Vers. XV) mit
Aspergillus niger noch in der sechsten Kultur ein ebenso gutes
Wachstum wie in der zweiten und dritten Kultur. Dabei ist aber
das Volum nach 5 Kulturen bis auf 5 ccm veiitleinert. Die Ge-
samternte aller 5 Kulturen ist gleich 1.608 g.
Daraus folgt, daß der Pilz mit Chinasäure als C- Quelle ent-
weder aus dem NH4NO3 Molekül Ammoniak -N und Nitrat -N
in äquivalenten Verhältnissen absorbiert, so daß überhaupt gar
keine Anhäufung von Anionen in der Kulturflüssigkeit stattfindet,
oder daß er die Fähigkeit besitzt, die frei werdenden NO3- Ionen
irgendwie zu binden.
Die erste Voraussetzung scheint die wahrscheinlichere zu sein.
Die Weinsäure zeigt uns aber ein ganz ähnliches Verhalten,
wie wir es schon zB. bei Zucker gesehen haben.
So haben wir zB. für Aspergillus niger auf 100 ccm mit
NH4NO3 als N- Quelle bei 25—26« C. folgende Resultate er-
halten i).
Weinsäuregehalt
5'/.
10 7o
15 V.
1. Kultur (16 Tage). Erntegewicht
g
0,368
0,647
1,045
2. « (30 „ ).
S
0,205
0,152
0,147
3. , (16 „ ).
g
0,234
0,148
0,138
4. « (15 „ ).
g
0,146
0,053
0,195
5. « (20 „ ). „
g
0,146
0,000
0,000
Summe
1,099
1,000
1,525
Salze organischer Säuren als C-Quelle.
In diesem Fall, namentlich, wenn dem Pilze die Salze der
organischen Säuren als einzige Quelle für die Deckung des C-Be-
triebs vorliegen, ist selbstverständlich das Freiwerden der Basen
1) Dieser Versuch ist in den Tabellen nicht angeführt; nach jeder Kultur fand
ein Zusatz von 2,5 g Weinsäure (auch NH^NO, und Salzen, wie gewöhnlich) statt.
über die BeeinflassuDg der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 27
und deren Anhäufung ^) unabwendlich, und wenn nun die betreffende
Base^ für den Pilz schädlich ist (zB. ein Alkalimetallist), so kann
diese schädliche Wirkung nur dadurch beseitigt werden, daß der
Pilz regulatorisch eine entsprechende, zur Bindung der Base ge-
nügende Menge irgend einer organischen Säure (Oxalsäure) aus-
bildet.
Wenn aber der Pilz in solche Bedingungen gebracht wird, wo
ihm die Fähigkeit, die Säure auszubilden, genommen ist, so ist da-
mit schon eine Bedingung für die schädliche Wirkung der Basen
im voraus gegeben.
So finden wir zB. bei Wehmer^) ähnliche Verhältnisse. Er
hat nämlich gefunden, daß Aspergillus niger bei Zimmertemperatur
auf weinsaurem Ammon (als einziger C- Quelle, mit NH4NO3 als
N-Quelle), obschon sehr langsam, so doch verhältnismäßig gut zu
wachsen vermag*). Bei höheren Temperaturen (34— 35® C) ist die
Ernte unvergleichlich kleiner*); Sporenbildung findet nicht statt,
und sehr bald stirbt das Mycelium unter Verfärbung und Zuboden-
sinken ab. Man kann dabei in der Kulturflüssigkeit keine Oxal-
säure nachweisen; sie besitzt eine alkalische Reaktion, die augen-
scheinlich durch das kohlensaure Ammon hervorgerufen ist.
Ahnliche Versuche wurden von mir auch mit Aspergillus niger,
Penicillium glaucum und P. griseum auf weinsaurem Ammon und
weinsaurem Kali angestellt.
Aus den Vers. XX und XXI ersehen wir tatsächlich, daß
alle 3 Pilze und insbesondere Penicillium glaucum durch den C-
Konsum aus weinsauren Salzen, und wieder besonders aus wein-
saurem Kali die Kulturflüssigkeit rasch und so stark alka-
lisch machen können, daß sie für deren weitere Ent-
wicklung ganz untauglich wird^).
1) resp. Ton deren kohlensauren Salzen.
2) resp. deren kohlensaures Salz.
3) Ber. d. Deutsch, botan. Ges., 1891, 9, p. 172, 173. Siehe auch Nägeli,
Botan. Mitteil., III, p. 415.
4) Bei Zimmertemperatur aus 1,5 g weinsaur. Ammon wurde 0,030, 0,040, 0,048 g
Trockensubstanz, neben 0,525, 0,760, 0,767 g Oxalat (die Zahlen geben die gefundene
Menge von CaCgO^ «3,0 an) ausgebildet: aus 20 g 0,530 g TrockensubstaiiZ und
15,456 g Oxalat. Bei 34 — 35" C. aus 10 g weinsaur. Ammon wurde gewöhnlich weniger
als 0,002 g Trockensubstanz und gar keine Oxalsäure ausgebildet.
5) Ein Zusammenhang dieser Erscheinung mit der Temperatur ist aus meinen Ver-
suchen nicht zu konstatieren ; ich ging aber (für Aspergillus) mit der Temperatur nicht
höher als 32— 33° C, während Wehmer seine Versuche bei 34— 35** C. ausführte.
28 Jacob NUdtinskyf
Aus solchen Kulturflüssigkeiten entweicht reichlich Ammoniak
resp. kohlensaures Ammon, was sich durch einen befeuchteten
Lackmuspapierstreifen sehr leicht nachweisen läßt; in die Kulturkolben-
atmosphäre gehängt, wird er entweder langsam oder momentan
stark blau.
Nach dem Ansäuren der Kulturflüssigkeit mit KH8PO4 finden
wir von neuem eine normal -gute Pilzentwicklung. Die Ursache
der Wachstumssistierung war also nur die Alkaleszenz der Kultur-
flüssigkeit.
Interessant ist die große Verschiedenheit, welche beide Spezies
von Penieillium unter einander zeigen.
P. griseum wächst auf weinsaurem Ammon entweder gamicht
oder nur sehr schwach, und dementsprechend ändert sich die Reaktion
der Kulturflüssigkeit nicht oder nur sehr schwach.
Bei P. glaucum dagegen beobachten wir eine gute Entwicklung
und sehr starke und rasche Alkalisierung der Kulturflüssigkeit.
Aspergillus niger steht zwischen diesen beiden Extremen.
Auf weinsaurem Kali geht die Alkalisierung der Kulturflüssigkeit
im allgemeinen viel energischer vor sich, und wir bekommen hier
auch mit Aspergillus niger sehr rasch eine stark alkalische Reaktion.
Aber auch hier erweist sich Penieillium glaucum zu dieser Alkali-
sirung ganz besonders befähigt.
Dies geht (außer der viel stärkeren alkalischen Reaction und
stärkeren Ammoniakentwicklung) schon daraus ganz deutlich hervor,
daß (Vers. XXI 1, 2, 5, 6), wenn wir zu den untauglich gewor-
denen Flüssigkeiten (auch der ersten Kultur) etwas Zucker geben,
wir darauf eine ganz gute Entwicklung in den Kulturen mit As-
pergillus niger bekommen; dagegen hat in solchen von Penieillium
glaucum ZnckerzuQSitz allein noch kein positives Resultat zur Folge;
um ein solches zu erreichen, ist es notwendig, die Kulturflüssigkeit
noch irgendwie anzusäuern.
Aspergillus niger besitzt also die, obwohl geringe, Fähigkeit,
die anhäufenden freien K- resp. NHi-Ionen (und letztere besonders),
wahrscheinlich mittels schwacher Bildung von Oxalsäure, zu binden.
Dem Penieillium glaucum aber geht diese Fähigkeit ganz ab, oder
sie ist noch viel schwächer als bei Aspergillus niger.
Verschiedene Glykoside.
Hier muß ich vor allem eine methodische Bemerkung besonders
hervorheben; ich hatte nämlich Gelegenheit vielmals zu beobachten,
über die BeeinflussnDg der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 29
4
daß einige Glykoside, wie zB. Amygdalin und Helicin in frisch
bereiteten Nährlösungen die Sterilisierung ganz gut aushielten;
wenn wir aber die Kulturflüssigkeiten mit diesen Verbindungen
nach vorhergegangener Kultur des Pilzes mit frisch zugegebenem
Quantum der genannten Glykoside der Sterilisierung unterwarfen,
80 konnten wir darauf sehr oft (aber nicht immer) eine reichliche
Bildung von Spaltungsprodukten konstatieren.
Ferner habe ich noch bemerkt, daß, wenn sich z. B. sofort nach
dem Abfiltrieren der ersten Kultur keine Spaltungsprodukte dieser
Glykoside nachweisen ließen, wir oft imstande waren, nach einigem
(nicht mehr als 6 stündigem Stehenlassen des Filtrats bei Zimmer-
temperatur) deren Auftreten zu konstatieren.
Worauf diese Erscheinungen beruhen, weiß ich nicht ^). Die Ver-
suche werden aber dadurch sehr erschwert und verwickelt, und ihre
Resultate sind nur mit Mißtrauen und mit Vorbehalt aufzunehmen ^).
Mit Arbutin, Salicin und Helicin, wie das Puriewitsch*)
konstatiert hat, können w^ir sehr bald in der Kulturflüssigkeit
Spaltungsprodukte nachweisen. Das fand auch ich in meinen Ver-
suchen; aber ich muß hier eine starke Abhängigkeit dieser Er-
scheinung von den benutzten Pilzarten hervorheben. Verschiedene
Arten verhalten sich gegen verschiedene Glykoside auch ganz ver-
schieden.
So zeigt zB. Vers. XVI, daß auf Arbutin das Wachstum von
Penicillium glaucum und Mucor stolonifer schon in der zweiten
Kultur vollständig sistiert ist, während wir imstande sind, von
Aspergillus niger im allgemeinen mehr als 6 Kulturen zu sammeln.
Mit Penicilliwm und Mucor tritt eine Wachstumssistierung ein, wenn
nur 0,043 und 0,055 g Pilzsubstanz ausgebildet sind, mit Asper-
gillus aber steigt das Gesamtgewicht bis auf 0,787 g.
Das gleiche finden wir mit Helicin (Vers. XIX) wieder.
Während Aspergillus niger gar kein Salizylaldehyd bildet
(richtiger anhäuft), und wir darum schon in der ersten Kultur eine
1) Leider hatte ich keine Zeit, diese interessante Erscheinung etwas näher za
untersuchen und zu yersucheUf deren Ursache ausfindig zu machen.
2) Aus diesem Grunde mufi ich z. B. alle meine Versuche mit Amygdalin ganz
unbeachtet lassen, obwohl die Verhältnisse , welche wir bei dem Amygdalin antreffen
müßten, ans vorhandenen Literaturangaben sehr interessant sein werden. Yergl.
Puriewitsch, Ber. d. Deutsch, botan. Ges., 16, 1898, 371; Laborde, Rech, physiol.
sur une moisissure nouvelle, TEurotiopsis Gayoni 1896, 53 ; Pfeffer, Pflanzenphys. I, 495.
3) \. c, p. 369, 370, 371.
1
30 Jacob Nikitinsky,
verhältnismäßig sehr große Ernte erhalten (0,245 — 0/225 g), bilden
es beide Penicälium' Arten, Äspergälus flavus und Mucor stol(mifer\
in Kulturen letzterwähnter Pilze finden wir eine reichliche Anhäufung
von Salizylaldehyd und dementsprechend ist das Wachstum ganz
kümmerlich; die Entwicklung wird sehr bald sistiert, und die Mycelien
(öfters unwägbar) sterben ab')
Nur mit Salicin finden wir fdr alle Spezies ungefähr gleiche
Verhältnisse; bei allen (Asp, niger, P. glaucum und griseum, und
Mucor stolonifer), außer Aspergillus flavus, läßt sich sehr bald
eine starke Anhäufung von Saligenin nachweisen und ist das
Wachstum schon nach der ersten Kultur sistiert*). Aspergillus
flavus aber vermag überhaupt gamicht mit Salicin als C- Quelle
sich zu entwickeln (Vers. XVIII).
Mit Phloridzin, Quercitrin und Glycyrrhicin konnte ich wenig-
stens nach 3 Kulturen keine Entwicklungshemmung nachweisen
(Vers. XVn).
Pepton als einzige C- und N-Quelle.
Bei dem C- und N- Konsum aus Pepton') wird es, nach
Butkewitsch*), durch die proteolytischen Enzyme in Ammoniak,
Tyrosin und Leucin gespalten. Die quantitativen Verhältnisse
zwischen all diesen Produkten werden durch die Fähigkeit des be-
treffenden Pilzes, Oxalsäure zu produzieren, reguliert^).
Bei Aspergillus iiiger überwiegt Ammoniak, bei Penieillium
glaucum und i/t^co;- Arten Leucin und Tyrosin*^).
Dabei beobachtete Butkewitsch, daß die Kulturflüssigkeiten
nach der Kultur von Aspergillus niger eine saure Reaktion be-
1) Das hatte auch schon Pnriewitsch gefunden, 1. c, 370 — 371.
2) Nach einem directen Versuch mit Zusatz tob Saligenin zu der gewöhnlichen
Kulturflüssigkeit (5 7, Zucker, 17« NH^NO, usw. 50 ccm) ist das Saligenin für Asper-
gillus niger his 0,257o i^och nicht giftig (das Pilzgewicht war 0,212 g), wohl aher hei
0,5 und l7o (hier fand gar keine Entwicklung statt). Für PeniciUium glaucum und
P. griseum ist 0,57o giftig (mit 0,25 7o wurden keine Versuche angestellt).
8) „Witts"- Pepton.
4) Jahrh. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902. Vergl. auch Weh m er, Botan. Ztg.,
1891, 295; Marchai, Zentralhl. f. Bakt., 1895, 2. Aht., I, 753.
5) Und damit auch durch alle Kulturhedingungen , welche die Oxaleäurehildung
irgendwie heeinflussen.
6) Ihid., p. 153 — 167.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
31
halten^), durch die Kultur von PeniciUium glaueum und Mueor-
Arten dagegen eine alkalische Reaktion annehmen^).
Meine Versuche beziehen sich auf Aspergillus niger, Peni-
ciUium glaueum und P. griseum (siehe Vers. XIV).
Die von Butke witsch konstatierten Unterschiede zwischen
Aspergillus niger und PeniciUium treten in einer Reihe von suk-
zessiven Kulturen sofoii; zu Tage.
Fürheide PeniciUium -Alien finden wir, daß die Kulturflüssigkeit
schon nach einer Kultur neutral reagiert, aber nach 2 Kulturen
bereits alkalisch.
Bei Aspergillus niger ist sie noch nach 2 Kulturen schwach
sauer, und erst nach 3 Kulturen wird sie alkalisch.
Für PeniciUium griseum ist die Entwicklung nach 2, für
P. glaueum nach 3, und für Aspergillus niger erst nach 4 Kulturen
sistiert.
Die Gesamtgewichte waren dabei:
Pilzart
Aspergillus
niger
FenieiUium
glaueum
PeniciUiu/m
griseum
mit 2,5 7o Pepton»)
« 5,07o „
« io,o7o „
0,765
1,126
1,765
0,568
0,640
0,729
0,580
0,436
0,684
Mittlere Werte
0,219
0,646
0,566
Aspergillus niger ist also imstande, auf Pepton allein merklich
weiter als Penicülium glaueum und P. griseum sich zu entwickeln,
indem er das abgespaltene Ammoniak mit der von ihm produzierten
Oxalsäure neutralisiert.
Nach einem Zusatz von KHsP04 zu den Kulturflüssigkeiten
finden wir überall eine verhältnismäßig gute Entwicklung, d. h. die
Wachstumssistierung war tatsächlich nur durch die alka-
lische Reaktion hervorgerufen.
Ein Vergleich der Erntezahlen (siehe Vers. XIV) für die erste
und für die zweite Kultur erlaubt uns auch hier eine starke
Beschleunigung der Entwicklung in der zweiten Kultur zu kon-
statieren.
1) Ibid., p. 153, Vers. 1 und 2; p. 156, Vers. 3.
2) Ibid., p. 159, Vers. 4; p. 161, Vers. 5; p. 164, Vers. 6; p. 165, Vers. 7.
3) Der Peptongehalt wurde nicht konstant gehalten (siehe in der Tabelle).
32 Jacob Nikitinaky,
Zwischen der ersten und der zweiten Kultur fand überall ein
Zusatz von nur 1 g Pepton statt; die Unterschiede in den Filz-
gewichten der ersten Kultur (zwischen 2,6, 5 und 10% Pepton)
im Vergleich mit den Unterschieden zwischen den Ei-nten von der
ersten und der zweiten Kultur, fallen so klein aus, daß wir letztere
in keinem Falle auf die Veränderungen im Peptongehalt zurück-
fahren dürfen.
Über die bei einigen Nahrungsbedingungen hervortretende
Beschleunigung des Wachstums (bei Aspergillvs niger van Tieg.).
Wir hatten schon bei der Beschreibung früherer Versuche
vielmals Gelegenheit gehabt, nebenbei auf diese interessante Tat-
sache hinzuweisen^).
Wenn wir femer die zahlreichen Versuche, die Raulin in
seinen „Etudes chimiques sur la v^ggtation'^^) anführt, etwas näher
betrachten, so lassen sie uns auch dieselbe Erscheinung konstatieren.
Er stellte bekanntlich alle seine Versuche derartig an, daß er nicht
nur die erste Ernte, sondern auch die zweite, dritte usw. sukzessiv
folgende Ernte eines jeden Versuchs sammelte. Der Zweck dieses
Verfahrens war, die dem Pilz dargebotenen Nährstoffe möglichst
gut auszunutzen und dementsprechend möglichst große Filzernten
zu bekommen.
In sehr vielen Fällen^) ersehen wir aus seinen Zahlen, daß die
zwei sukzessiv folgenden, in gleichen Zeiträumen erzeugten Pilz-
ernten wenig verschieden oder gleich sind, und sogar die zweite
Ernte oftmals größer ist als die erste. Zuweilen ist dieser Unter-
schied relativ sehr groß; so finden wir zB. solche Verhältnisse*):
1) Siehe p. 22, 25, 31.
2) Ann. d. Sc. nat. XI, 1869, s. V.
3) Siehe 1. c, p. 215 Ezp. da 21 mars No. 4, 5, Exp. dn 31 mars No. 3
p. 226 Premier exp. No. 1, 2; p. 228 Troisifeme exp. No. 2, 3, 4; p. 232 Troisieme
exp. No. 1, 2, 3, 4, 5; p. 234 Cinquieme exp. No. 1, 2, 3; p. 239 Deaxi^me exp. No. 1, 3
p. 243 Cinquieme exp. No. 1, 2; p. 245 Troisiferae exp. No. 3; p. 246 Cinquifeme exp
No. 3; p. 248 Septifeme exp. No. 1, 2, 3, 4; p. 249 Huitifeme exp. No. 1, 2, 3, 4, 5
6, 7; p. 251 Neuvieme exp. No. 2, dixifeme exp. No. 1, 2, 3, 4, 5; p. 255 Premier exp
No. 1, 2, 3; p. 262 Exp. 20 oetobre No. 2; p. 269 Exp. 23 juin No. 2; p. 270 Premier
exp. No. 1, 2.
4) Siehe 1. c., p. 255, 251, 249, 232.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 33
1. Ernte g 4,9 6,5 7,2 6,4 6,0
2. „ „ 8,6 10,6 10,0 10,6 2,8
3. „ „ 6,8 4,0 3,3 3,7 10,3
Es ist klar, daB unter solchen Bedingungen ein bestimmter
Teil der Nährstoffe durch die erste Kultur verbraucht wird, und
daß dadurch den folgenden Kulturen bedeutend weniger Nährstoffe
zur Verfügung stehen. Trotzdem ist aber das Gewicht der
folgenden Kultur oft größer als das der ersten.
Wir können also aus diesen Tatsachen schließen, daß der
Pilz im Laufe der ersten Kultur Veränderungen in der
Kulturflüssigkeit hervorruft, welche diese für die Pilz-
entwicklung besonders tauglich machen.
Es schien mir interessant, diese Erscheinung etwas eingehender
zu prüfen.
In zwei Versuchen, die im wesentlichen nach dem Baulin-
schen Verfahren von mir angestellt wurden^), also aus einer £eihe
von sukzessiven Kulturen auf einem und demselben Substrat, ohne
jeden neuen Zusatz von Nährstoffen, bis keine Pilzentwicklung
mehr stattfand, bestanden, fand auch ich verhältnismäßig große Unter-
schiede zwischen den ersten und zweiten Kulturen, nämlich (siehe Vers.
XXVI NN 4, 6) 1. Ernte g 1,823 1,843
2. „ „ 3,180 3,075
3. „ „ 0,110 0,197
In ihrer vollen Klarheit aber kann diese Erscheinung erst dann
hervortreten, wenn in der zweiten und in den weiteren Kulturen
der Pilz die Existenzbedingungen findet, die mit denen der ersten
Kultur möglichst identisch sind.
Es handelte sich also darum, die Konzentrationen und absoluten
Quantitäten der Nährstoffe und alle anderen Kulturbedingungen
während der ganzen Versuchsdauer annähernd konstant zu halten.
Wir wissen aber^), daß die Konzentration der Salze (KH2PO4,
MgSO* und KCl) und sogar der N-Quelle in sehr weiten Grenzen
fast ohne Einfluß auf die Pilzentwicklung bleibt^). Aus diesem
1) Diese beiden Yersuclie unterscheiden sich von denen Bau lins nur dadurch,
dass die Kulturflüssigkeiten nach jeder Kultur wieder auf das frühere Yolum (100 ccm)
gebracht wurden.
2) Siehe Vers. II und auch p. 5. Vergl. auch Wehmer, Botan. Ztg. 1891, p. 424.
3) Sobald der Salzgehalt höher liegt, als für den Aufbau der Pilzsubstanz not-
wendig ist, wirken sie wahrscheinlich nur auf osmotischem Wege, und ihre Ansammlung
über dieser Grenze kann nur einen schädlichen und in keinem Falle einen befördernden
Einfloß auf die Pilzentwicklung ausüben.
3
34. Jacob Nikitinsky,
Grunde, im Verein mit der Unmöglichkeit, eine einfache uod unter
den Yersuohsbedingungen zulässige Methode für die Salzkontrolle
zu schaffen, wurde nur dafür Sorge getragen, daß alle notwendigen
Nährsalze (KHgPO«, MgSOi, KCl) und die N-QueUen dem Pilz
stets im Überschuß zur Yerfftgung standen.
Das Hauptgewicht jedoch liegt auf den C- Quellen. Da der
Verbrauch derselben, verglichen mit dem von Salzen und N- Quellen,
und damit auch die durch diesen Verbrauch bedingten Konzen-
trationsschwankungen, sehr groß sind, und da die Pilzentwicklung
durch die Variationen der Quantitäten der C- Quellen auch sehr
stark beeinflußt wird, so erweist sich eine wenn auch nur annähernde
analytische Kontrolle in diesem Falle als unentbehrlich.
Eine Kontrolle auf analytisch-chemischem Wege war in diesem
Fall nicht anwendbar, da sie den Verlust des zu der Analyse ge-
nommenen Quantums der Kulturflüssigkeit voraussetzt. Es schien
mir darum am vorteilhaftesten, als Cr Quelle Dextrose zu wählen
und deren G-ehalt in der Kulturflüssigkeit durch Polarisation zu
bestimmen.
Diese Methode aber muß unter unseren Bedingungen aus vielen
Gründen als eine sehr ungenaue betrachtet werden.
Zu der Dextrosedrehung kommt. noch die Drehung der N -Ver-
bindungen, in den Fällen, wo N als organische Verbindung gegeben
ist, hinzu, und da, wie gesagt, der Gehalt an der N- Quelle in
meinen Kulturen ohne jede genaue Kontrolle bleibt, so kann
dieser Umstand große Fehler verursachen.
Ferner können sich ja auch im Laufe der Pilzentwicklung
irgend welche organische optisch ebenfalls aktive Verbindungen in
der Kulturflüssigkeit ausscheiden.
Um genaue Resultate durch Polarisation zu bekommen, muß
man bekanntiich für die Bestimmungen immer ungefähr lOprozentige
Lösungen anwenden; dieser Forderung konnten wir nun aber auch
nicht nachkommen, da wir, je nach dem Verbrauch des Zuckers,
im einen Fall sehr kleine, in anderen Fällen sehr hohe Zuckerkon-
zentrationen der Untersuchung unterwerfen mußten. Es kommt noch
der Umstand hinzu, daß sich die Kulturflüssigkeiten, besonders mit
höheren Zuckerkonzentrationen, bereits durch die Sterilisierung
etwas gelb oder bräunlich färben; die Intensität dieser Färbung
wächst allmählich mit der Zahl der Kulturen und liefert somit
wieder eine neue Fehlerquelle, indem sie die Genauigkeit der ißin-
stellung des Polarisationsapparats verringert.
über die Beeinflussang der Entwiddnng einiger Schimmelpilze usw. 35
iN'un wissen wir aber, daß die Polarisation eine sehr große
Verwendung in der Zuckerindustrie findet, was teils in der Leichtig-
keit und Schnelligkeit der Ausführung dieser Methode, teils aber
in einem sehr starken Dominieren des der Bestimmung unter-
liegenden Stoffes in dem Zuckerrübensaft den übrigen, beigemengten
optisch wirkenden Stoffen^) gegenüber, seine Erklärung findet.
Ahnlich ist der Fall bei uns. Die Zuckerkonzentration schwankt
in unseren Versuchen zwischen 5 und 30 7o.
Gewöhnlich ist in den Kulturen mit 57o und 107o die ganze
Menge, mit 157o fast die ganze Menge des vorhandenen Zuckers
nach der Kultur verschwunden, was aus den Tabellen ersichtlich
ist, und sich auch durch die Fehlingsche Reaktion nachweisen läßt.
Wir brauchen hier also nach jeder Kultur nur die anfangliche
Quantität des Zuckers hinzuzufügen, und können dieserhalb hier
die Fehler nicht so groß sein.
Bei den Kulturen mit 20, 25 und 30 Vo ist aber der Gehalt
an Zucker im Vergleich mit allen anderen optisch-aktiven Stoffen,
die sich in der Kulturflüssigkeit finden können, so groß, daß die
durch die letztere verursachten Fehler keine große Bedeutung haben
können.
Außerdem ruft bei so großen Konzentrationen sogar eine Er-
höhung oder Verminderung des Zuckergehalts um 5*7o nur einen
verhältnismäßig kleinen Effekt hervor^).
Wenn wir aber auf die Unterschiede zwischen den Parallel-
bestimmungen des Zuckers auf Soxhlets titrimetrischem Wege^)
und durch Polarisation, die fast in allen Kulturen nach der Be-
endigung des Versuchs ausgeführt wurden und in den Tabellen
(Vers. XXII — XXV) angegeben sind, einen Blick werfen, so werden
wir uns überzeugen, daß dieser Unterschied nicht so groß ist und
nur in einem einzigen Falle etwas über 1,5 7o steigt, in den meisten
Fällen aber unter l7o liegt.
1) zB. Asparagin und Glutamin.
2) Siehe Vera. I, III, IV.
3) Die titiimetrische Methode dürfen wir für imseren Fall auch nicht als ganz
exakt betrachten, da die Anwesenheit von anderen reduzierenden Stoffen außer Zucker
nicht ausgeschlossen ist. Die Möglichkeit aber, durch die Fehlingsche Beaktion die
Abwesenheit von Zucker nach der Kultur nachzuweisen (wenn dessen ganze Menge ver-
braucht ist), erlaubt uns vielleicht den Schluß zu ziehen, daß in der Kulturflüssigkeit keine
anderen reduzierenden Stoffe vorhanden sind.
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36
Jacob Nikitinsky,
Tafel I.
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Aus allem Gesagten können wir schließen, daß, wenn uns auch
die betreffende Methode als eine sehr grobe erscheint, wir sie doch
für unsere Zwecke unter der Bedingung anwenden dürfen, daß wir
aus den mittels dieser Methode erhaltenen Resultaten nur ent-
sprechend allgemeine Schlüsse ziehen und nur die großen Unter-
schiede der Zahlenwerte beachten, alle Details und Kleinigkeiten
aber unbeachtet lassen.
Da ich für alle diese Kulturen das Trockengewicht des Filzes
und die für dieses Trockengewicht verbrauchte Zuckermenge kannte,
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
37
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Tafel II
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SO schien es mir interessant, nicht nur das Pilzgewicht, sondern
auch die Werte für den ökonomischen Koeffizienten ^) als Kriterium
der Pilzentwicklung zu berücksichtigen.
Für diese letzteren Zahlen gilt aber die oben erwähnte Warnung
in einem noch höheren Grade als für die Pilzgewichte, da in jeder
Kultur zu den Fehlem, hervorgerufen durch die üngenauigkeit der
Zuckerbestimmungsmethode, sich hier noch ein bestimmter Verlust
1) Siehe Pfeffer, Fflanzenphys. I, 374. Jahrb. f. wiss. Botan., 1895, XXYUI,
p. 257. Knnstmann, 1. c. Flügge, Hikroorganismen, 1896, IH. Aufl., I, 152.
38 Jacob Nikitinsky,
der Kulturflüssigkeit gesellt, die mit der Pilzdecke zusammen ent-
fernt worden ist^). Auf diese Weise wurden von mir zuerst eine
Reihe von Kulturen mit verschiedenen Zuckerkonzentrationen 5, 10,
16, 20, 25 und 30 7o und mit weinsaurem Ammon (l,72Vo) als
N-Quelle angestellt (Vers. XXII).
Die betreffenden Kurven (siehe p. 36—87; auf den Abszissen die
NN der Kulturen, auf den Ordinaten die entsprechenden Pilz-
gewichte in g) zeigen, daß das Pilzgewicht auf allen Zucker-
konzentrationen sehr rasch steigt, in der 2.-3. Kultur auf
eine bestimmte, für einige Konzentrationen sehr große
Höhe, in den folgenden Kulturen auch sehr hoch bleibt
und bis zur achten Kultur in keinem Falle bis zu dem
Gewicht der ersten Kultur sinkt.
Für 5% Zucker steigt das Pilzgewicht in der dritten Kultur
auf 1,6 g (gegen 0,7 g der ersten Kultur) und schwankt späterhin
nur zwischen 1,2 — 1,6 g, also nicht stark.
Für 10 ^/o Zucker ist das Maximum auch in der dritten Kultur
erreicht; es ist gleich 2,7 — 2,8 g, während die erste Kultur nur
1,2 g Trockengewicht besitzt; die folgenden Kulturen schwanken
zwischen 2,8—26 g, also auch sehr wenig.
Bei allen höheren Konzentrationen*) finden wir eine sehr starke
Steigerung schon in der zweiten Kultur und später auch verhältnis-
mäßig sehr starke Schwankungen; aber trotz dieser großen
Schwankungen sinken die gesamten Kurven nie unter das doppelte
Gewicht der ersten Kulturen.
Die Mycelgewichte der ersten Kulturen bei 16, 20, 25 und
30% Zucker liegen alle sehr nahe aneinander — von 1,3 — 1,6 g,
während in allen späteren Kulturen wir die Gewichte immer höher
als 3,3 g finden.
Als maximale Werte haben wir für 26 % Zucker in der zweiten
Kultur — 6,3 g Trockengewicht (fünfmal so groß als in der ersten
1) Nach Beendigung der Knltnr operierte ich folgendermaßen: die Kultarflüssigkeit
wurde in einen reinen Kolben abgegossen und, nachdem die Pilzdecke mittels eines Glas-
stabes in eine vertikale Lage im Innern des Kolbens gebracht worden, wurde der ganze
Kulturkolben mit der Decke auf einem Statiy mit dem Hals nach unten über einem
anderen Kolben befestigt und 10—20 Minuten in dieser Lage gelassen, bis die letzten
Reste der Kulturflüssigkeit abgetropft waren. Die Decke wurde dann mit einer Pinzette
herausgenommen, gut ausgewaschen und getrocknet, während in der Kulturflüssigkeit nach
dem Filtrieren die Drehungsgröfie bestimmt wurde.
2) Also 15, 20, 2ö und 307o.
über die Beeinflussang der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
39
Kultur — 1,3 g) und für 20% — 5,8 g (4,5 mal so groß als die
erste Kultur — 1,3 g).
Wenn wir jetzt diese Kurven mit denjenigen vergleichen, die
uns die Ökonomie, mit welcher der Pilz arbeitet, charakterisieren,
uns also zeigen, wieviel Pilzsubstanz aus 100 g verbrauchten Zuckerß
gebildet worden ist^), so werden wir finden, daß diese Kurven*) auch
in der zweiten und in der dritten Kultur flir 5Vo und 10%, und
in der zweiten Kultur der übrigen Zuckerkonzentrationen sehr
rasch steigen und später immer auf diesem Niveau bleiben.
Sie stimmen also in, ihrem Verlauf mit den Pilzgewichts-
kurven ganz überein.
Die maximalen Steigerungen der Ökonomie sind auch sehr
groß; so bildet der Pilz zB. aus 100 g verbrauchten Zuckers in
sechs Tagen Trockengewicht:
auf 5% Zucker in der 1. Kultur 16,3 g und in der 3. Kultur
31,3 g, also 1,9 mal soviel,
auf 10% Zucker in der 1. Kultur 14,3 g und in der 4. Kultur
28,0 g, also 2,0 mal soviel,
auf 16% Zucker in der 1. Kultur 12,8 g und in der 4. Kultur
30,8 g, also 2,4 mal soviel,
auf 20% Zucker in der 1. Kultur 10,0 g und in der 4. Kultur
31.2 g, also 3,1 mal soviel,
auf 25% Zucker in der 1. Kultur 9,2 g und in der 4. Kultur
29.3 g, also 3,2 mal soviel,
auf 30% Zucker in der 1. Kultur 10,1 g und in der 5. Kultur
31,3 g, also 3,1 mal soviel.
Die gesamten Emtegewichte aller acht Kulturen, der ihnen
entsprechende Zuckerverbrauch und die Verhältnisse zwischen beiden
sind dabei folgende:
Bei der Zuckerkonzentration:
57o
10 7o
15 7o
20 7o
25 7o
30 7o
Die Gesamteruten . . . . g
Der gesamte Zuckerverbr. g
Also aus 100 g verbraucht. Zuckers Pilz-
snbstanz ausgebildet g
10,2
39,6
25,8
19,1
78,4
24,3
28,0
110,2
25,4
31,7
123,1
25,8
33,7
140,4
24,0
34,3
143,0
24,0
Wenn die Zahlen die Gesamternten . .
für 57o gleich 1 der gesamte Zucker-
sind, so sind: j verbrauch
1,00
1,00
1,87
1,98
2,74
2,78
3,11
3,11
3,30
3,54
3,36
3,50
1) Siehe Pfeffer, Pflanzenphys. I, 374, auch bei Kunstmann, 1. c.
2) Siehe p. 37.
40
Jacob Nikitinsky,
(Fertsetsnng der Tabelle.)
Bei der ZuckerkonzentrAtion :
5 7.
10 7o
15 7.
20 7o
25 7o
30 7o
Und die entsprechenden Zahlen für die
erste Eultnr : Pilzgewicht . . . g
Znckerverbrauch g
Also aus 100 g verbraucht. Zuckers Pilz-
Bubstanz ausgebildet g
0,75
4,60
16,30
1,21
8,40
14,30
1,55
12,10
12,80
1,34
13,40
10,00
1,31
14,30
9,20
1,52
15,10
10,10
Wenn die Zahlen für 57o
gleich 1 sind, so sind:
PUzgewicht .
Zuckeryerbr.
1,00
1,00
1,62
1,84,
2,08
2,63
1,80
2,92
1,76
3,12
2,03
3,29
Aus den aogeführten Zahlen können wir folgende Schlüsse ziehen:
Zuerst sehen wir, daß wir imstande sind, auf ein und der-
selben Kulturflüssigkeit sehr große summarische Pilz-
gewichte ZU ernten und dementsprechend sehr große Quantitäten
Zucker im Stoffwechsel des Pilzes umzuwandeln.
Als maximale Werte finden wir in unseren Versuchen für das
Pilzgewicht 34,3 g (auf 100 ccm der Kulturflüssigkeit) und für den
im Pilzstoffwechsel umgewandelten Zucker — 143 g. Aber auch
diese Zahlen sind noch nicht die maximalen, da wir nur acht
Kulturen vor uns haben, und wir nicht wissen, welche Zahl von
Kulturen wir überhaupt ausführen können.
Trotz dieser großen Zahlen bemerken wir, daß sämtliche Pilz-
gewichtskurven in ihrem Verlauf im allgemeinen nur eine
schwache, für 5, 10 und 30% Zucker gar keine Neigung
zum Fallen zeigen.
Anderseits bleiben aber auch die Verhältnisse zwischen ver-
brauchtem Zucker und produzierter Pilzsubstanz, wie die Kurven
zeigen, von der zweiten bis achten Kultur ungefähr konstant.
Daraus folgt, daß unter unseren Bedingungen der Pilz in die
Kulturflüssigkeit gar keine, oder nur spurenweise irgend
welche schädliche Stoffwechselprodukte ausscheidet.
Dagegen müssen wir annehmen, da der Pilz, wie die Kurven
zeigen, in den weiteren Kulturen nicht nur viel größere Ernten
liefert, sondern dabei auch viel ökonomischer arbeitet, als in den
ersten Kulturen, daß durch die Pilzkultur in der Kultur-
flüssigkeit irgend welche Veränderungen hervorgerufen
werden, die die Pilzentwicklung sehr stark befördern.
In gleichen Zeiträumen bekommen wir in den späteren Kulturen
viel größere Pilzernten als in den ersten; die Ausbildung der Pilz-
substanz verläuft also hier mit viel größerer Geschwindigkeit.
über die Beeinflussoiig der Entwickluug einiger Schimmelpilze usw. 41
Zugleich will ich noch darauf hinweisen, daß die Pilzernten
(in sechs Tagen) in den ersten Kulturen für verschiedene Zucker-
konzentrationen verhältnismäßig sehr kleine Unterschiede unter-
einander zeigen. Maximale Unterschiede hahen wir hier zwischei^
5«/o Zucker 0,747 g Pilzgewicht und 157o Zucker 1,552 g Pilz-
gewicht; für 30% Zucker haben wir 1,520 g Pilzgewicht*).
Früher^ haben wir ausgeführt, daß sogar ein Fehler in der
Zuckerbestimmung von 57o bei höheren Zuckerkonzentrationen
kaum einen großen Effekt hervorrufen kann^).
Aus den zuletzt angeführten Zahlen sehen wir sogar, daß eine
Differenz in der Zuckerkonzentration von 25 7o eine so kleine
Schwankung hervorruft, verglichen mit dem Unterschied in der Pilz-
entwicklung, welche durch den Einfluß der früheren Pilzkultur her-
vorgerufen wurde, daß wir diesen Einfluß ganz gut unbeachtet lassen
können*).
Dann ist noch zu bemerken, daß die Pilzernten in den ersten
Kidturen mit der Erhöhung der Zuckerkonzentration viel unregel-
mäßiger steigen, als es in späteren Kulturen geschieht, was aus
dem Vergleich der Gewichte der ersten Kulturen mit den Gesamt-
gewichten von allen acht Kulturen zur Genüge hervorgeht. Das
Maximum fallt in den ersten Kultui-en auf 157o Zucker, also auf
eine verhältnismäßig schwache Konzentration, während die Gesamt-
gewichte bis 30 7o Zucker immer steigen, dagegen die absoluten
Quantitäten des verbrauchten Zuckers in beiden Fällen von 5%
bis 30 7o ununterbrochen steigen. Diese Erscheinung ist eine Folge
der Beschleunigung der Wachstumsgeschwindigkeit: bekanntlich^)
ist ja das Wachstum auf höheren Zuckerkonzentrationen etwas
langsamer, als auf geringeren, und deshalb werden wir, je nach der
Versuchsdauer, ganz verschiedene Kurven für die Pilzgewichte auf
den verschiedenen Konzentrationen finden. Nach 2 — 3 Tagen finden
wir zB. auf 5% Zucker ein größeres Pilzgewicht als auf 30%®);
bei größeren Zeiträumen dagegen wird das Verhältnis umgekehrt.
1) Siehe Vers. XXII.
2) Siehe p. 35.
3) Tatsächlich ist dieser Fehler immer viel kleiner, nicht grösser als 27o (s* P« 35).
4) Hierdurch ist die hesprochene ungenaue Methode sogar genauer, als es not-
wendig ist, um unsere Hauptschlüsse ziehen zu können. Auch in späteren Kulturen sind,
abgesehen von diesen, auf 5 und 107o die Schwankungen des Pilzgewichtes mit der
Zuckerkonzentration kleiner, als dessen Steigerung in der 2. Kultur gegen die 1. Kultur.
5) Siehe Kunstmann, 1. c, p. 24, Tab. 3 — 4.
6) Ders., 1. c, Tab. 4.
42 Jacob Nikitinskj,
Tatsächlich zeigt uns nun der Versuch III, daß bei längerer
Kulturdauer (16 Tage) das Erntegewicht immer bis zu 40 — 50%
Zucker und yerhältnismäßig stark') steigt.
Was hier durch größere Kulturdauer, das wird in
unserem Fall durch Vergrößerung der Wachstumsgeschwin-
digkeit erreicht.
In kurzer Zeit bringt es dann der Pilz zu einer Leistung,
zu welcher er unter anderen Bedingungen viel längere Zeit gebraucht
hätte; und als Resultat daron beobachten wir in den späteren
Kulturen eine Verschiebung des Maximumpunktes nach oben (zu
den höheren Konzentrationen) im Vergleich zu den ersten Kulturen,
wo die Geschwindigkeit des Wachstums noch normal ist.
Ferner ist noch zu bemerken, daß in den ersten Kulturen^)
sich der ökonomische Koeffizient mit der Konzentrationssteigening
immer vergrößert, während seine Mittelwerte aus allen acht Kulturen
von dem Zuckergehalt unabhängig, konstant bleiben.
Diese Erscheinung läßt sich vielleicht auch auf die Beschleu-
nigung der Geschwindigkeit des Pilzsubstanzaufbaues zurückführen.
Denn „im allgemeinen scheint dieser summarische ökonomische
Koeffizient unter sonst gleichen Bedingungen für eine schlechter
ernährende Kohlenstoffverbindung (also für längsameres Wachsen)
geringer auszufallen, als für einen gut ernährenden Körper^ ^) und
wir finden, wie erwähnt, bei den höheren Zuckerkonzentrationen
gerade ein langsameres Wachstum als bei den niederen, d. h. der
Zucker ist bei höheren Konzentrationen eine schlechtere,
bei niederen dagegen eine bessere C-Nahrung; aus den
Zahlen ersehen wir, da^ der ökonomische Koeffizient tatsäch-
lich in den ersten !^ulturen bei den höheren Konzen-
trationen geringer als bei den niederen ist. Da aber die
Steigerung der Wachstumsgeschwindigkeit in den späteren Kulturen
für die höheren Konzentrationen größer als für die niederen ist,
so hat dieser Einfluß in einer ganzen Reihe von Kulturen eine
ausgleichende Wirkung auf die ökonomischen Koeffizienten.
Mit weinsaurem Ammon als N- Quelle und mit 20% Zucker
wurden noch folgende zwei Versuche angestellt (Vers. XXV).
Das gleiche Volum (100 ccm) der Kulturflüssigkeit wurde nicht.
1) Für 57o 0,460 g Pilzgew., für 40% 2,525 g auf 50 ccm (siehe Vers. III).
2) Mit weinsaurem Ammon als N- Quelle; das gleiche gilt aber auch für Chlor-
ammon.
3) Pfeffer, Pflanzenphys. I, 374.
über die Beeinflussung der Entwicklung ''einiger Scbimmelpilze usw. 43
wie früher, in Erlenmey ersehe Kolben, sondern in breite Kri-
stallisierschalen gegossen; die Kultorflüssigkeit hatte also hier eine
viel größere Oberfläche und eine viel geringere Höhe. Zu einer
von diesen beiden Kulturflüssigkeiten wurden wie gewöhnlich zwei
Tropfen Fe2Cl6- Lösung zugefugt, zu der anderen dagegen nicht.
Wie die Tabelle Vers. XXV zeigt, haben wir hier, wie schon
von vornherein zu erwarten war, eine viel stärkere Pilzentwicklung
in den ersten Kulturen, und mit FcüCIö etwas bessere als ohne
dieses.
Auch eine Steigerung des Pilzgewichtes in späteren Kulturen,
gegenüber den ersten, beobachten wir; für die Kulturen ohne Eisen ist
sie etwas größer als für die Kulturen mit Eisen; da aber hier die
ersten Ernten viel größer sind als in den Erlenmeyerschen Kolben^),
während die maximalen Pilzernten den früheren ungefähr gleich sind *),
so ist hier die Steigerung gegenüber den ersten Kulturen relativ
viel geringer als in den Versuchen in Erlenmeyerschen Kolben.
Parallel mit dem früher^) angeführten Versuch mit weinsaurem
Ammon wurde noch ein ganz ähnlicher Versuch mit Chlorammon
als N-Quelle angestellt.
Die Tabellen von Vers. XXIII und die Kurven p. 44 — 45 zeigen
uns, daß hier die Verhältnisse ganz andere sind, als bei weinsaurem
Ammon. Ich muß vorher darauf hinweisen, daß, wenn wir, wie
früher, die Kulturdauer von sechs Tagen annehmen, wir schon in
der zweiten Kultur nach Verlauf dieser Zeit fast keine Pilz-
entwicklung finden; und zwar beobachten wir dabei auf 20, 25 und
30% Zucker gar keine Keimung, auf 5, 10 und 15% ein sehr
langsames Wachstum, so daß nach sechs Tagen eine geringe, wenn
auch unwägbare Pilzmasse erzeugt ist. Aus diesem Grunde wurde
die Dauer der zweiten und ebenso die der dritten Kultur bis auf
20 Tage verlängert.
Nach Verlauf dieser Zeit waren wir imstande, eine beträchtliche
Filzentwicklung konstatieren zu können; dies zeigt uns, daß nach
der ersten Kultur die Pilzentwicklung nicht ganz unmöglich ge-
worden ist, sondern nur ihre Geschwindigkeit sehr stark herab-
gesetzt wurde.
1) 4,26 g mit Eisen and 3,55 g ohne Ei^en. In den Erlenmeyerschen Kolben
auf 20 7o Zucker mit Eisen 1,345 g.
2) 6,73 g ohne Eisen und 5,79 g mit Eisen. In den Erlenmeyerschen Kolben
auf 20*/o Zucker mit Eisen 5,76 g.
3) Siehe Vers. XXII.
44
Jacob Nikitituky,
Tafel m.
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über die Beeinflassung der Entwicklang einiger Schimmelpilze usw.
45
Tafel IV.
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46 Jacob Nikitinsky,
Wenn wir also die Kurven der Pilzgewichte fiär eine sechs-
tägige Kulturdauer sseichnen würden, so müßten wir sämtliche
Kurven schon in der zweiten Kultur bis zur Abszisse fallen lassen.
Auf der Tabelle p. 44 — 45 sind die Kurven für eine verschiedene
Kulturdauer abgebildet: die erste Kultur dauerte sechs Tage, die
zweite und dritte dauerte 20 Tage, und alle späteren Kulturen mit
Marmorzusatz sind wieder sechstägig.
Auf diese viel längere Kulturdauer können die kleinen Stei-
gerungen der Pilzgewichte in den Kulturen mit 15, 20 und 25 Vo
Zucker gegenüber den ersten Kulturen zurückgeführt werden, nicht
aber die Steigerungen der dritten Kidtur gegenüber der zweiten
mit 5 und 10% Zucker, da sowohl die zweite wie die dritte
Kultur in 20 Tagen geerntet wurden.
Mit 20tägiger Kulturdauer können wir also etwas weiter gehen;
mit 5, 10 und 15% Zucker sind wir imstande, drei, mit 20, 25
und 30 Vo nur zwei sukzessive Ernten zu sammeln; nach diesen
Ernten beobachten wir bei allen Konzentrationen des Zuckers,
sogar nach 20 Tagen, gar keine Pilzentwicklung; wir dürfen also
annehmen, daß die Kulturfiüssigkeit für die Pilzentwicklung schon
vollständig untauglich geworden ist.
Auch ein Vergleich der Kurven, die eine Ausbildung der
Pilzmasse aus 100 g verbrauchten Zuckers repräsentieren, mit
weinsaurem Ammon als N- Quelle, zeigt uns das umgekehrte Ver-
hältniß.
Dort steigen diese Kurven in späteren Kulturen gegen die
ersten sehr stark, hier dagegen, besonders bei höheren Zucker-
konzentrationen, sinken sie zu der Abszisse herab ^).
Da die Pilzentwicklung in den zweiten und dritten Kulturen,
wie gesagt, sehr langsam vor sich geht, so ist diese Verringerung
der Ökonomie wahrscheinlich nicht durch die längere Kulturdauer*),
sondern durch die schädliche Wirkung der sich in der Kultur-
fiüssigkeit allmählich anhäufenden Chlor-Ionen^) bedingt.
1) Für die Kulturen, in denen kein Wachstum eingetreten ist, können selbst-
verständlich diese Kurven keinen Sinn haben, da der Nenner sowohl als der Zähler des
Verbrauchter Zucker
Bruches z— r-, in diesem Fall gleich ist, wir also — = Unbestimmtheit
Pilzgewicht ^ '
haben. Da aber diese Kurven gewöhnlich mit den G^ewichtskurven in gleichem Sinne
verlaufen, und die letzteren in diesen Kulturen bis zur Abszisse fallen, so habe ich anch
die „ökonomischen** Kurven in diesen Fällen bis zur Abszisse fallen lassen.
2) Siehe Pfeffer, Pflanzenphys. I, 374; Kunstmann, 1. c, p. 40.
3) und zugleich auch der Wasserstoff -Ionen.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
47
Die Bummarisehen Zahlen sind dabei folgende:
Bei der Zuekerkonzentration
57o
10 7«
15 7.
20 7.
25 7o
30 7o
Die öesamtemten . . . . g
Der gesamte Zuckerverbr. g
Also aus 100 g verbraucht. Zuckers Pilz-
substanz ausgebildet g
Wenn die Zahlen \ die Gesamternten . .
für 57o gleich 1 J der gesamte Zucker-
sind, so sind: J verbrauch
3,20
12,36
25,9
1,00
1,00
3,60
16,68
21,6
1,12
1,35
3,66
19,23
19,0
1,14
1,56
3,17
17,97
17,6
0,99
1,45
3,22
20,40
15,7
1,01
1,65
2,43
15,98
15,2
0,76
1,29
Und die entsprechenden Zahlen für die
erste Kultur: Pilzgewicht . . . .
Zuckerverbrauch g
Also aus 100 g verbraucht. Zuckers Pilz-
substanz ausgebildet g
Wenn die Zahlen für 57o ( Pilzgewicht .
gleich 1 sind, so sind: ) Zuckerverbr.
0,79
1,12
1,25
1,32
1,22
3,08
5,09
6,12
6,15
5,91
25,8
22,1
20,5
21,4
20,5
1,00
1,42
1,58
1,67
1,54
1,00
1,65
1,99
2,00
1,92
1,31
7,12
18,8
1,66
2,31
Aus diesen Zahlen ersehen wir, daß die Gesamt-
ernten, die überhaupt eine und dieselbe Kulturflüssigkeit
ZU liefern imstande ist, verhältnismäßig sehr gering sind.
Während wir mit weinsaurem Ammon als Maximum unteir allen
acht Kulturen 34,3 g^) hatten, finden wir hier nicht mehr als
3,7 g; dementsprechend sind wir imstande ,_ mit Ammoniumchlorid
nicht mehr als 20,5 g Zucker (mit weinsaurem Ammon aber mehr
als 140 g)*) durch den Pilz verarbeiten zu lassen.
Es ist interessant, festzustellen, daß die Ökonomie, mit der
der Pilz seine Leibessubstanz aufbaut, für die ersten Kulturen
bei Chlorammon höher ist, als bei weinsaurem Ammon; so bildet
der Pilz aus 1 00 g verbrauchten Zuckers in sechs Tagen in der
ersten Kultur Trockensubstanz
bei 5Vo 107o 15% 20% 25% 30% Zucker
mit Chlorammon 25,8g 22,1g 20,5g 21,4g 20,5g 18,3g i. Mittel 21,4g,
mit weinsaurem
Ammon . . 16,3g 14,3g 12,8g 10,0g 9,2g 10,1 gi. Mittel 12,1g.
Gerade umgekehrte Verhältnisse finden wir aber, wenn wir
nicht die Zahlen für die erste Kultur, sondern die gesamten Werte
einer Reihe von Kulturen betrachten; hier erweist sich, daß der
1) und die Grenze war dabei noch gamicht erreicht. Siehe Tab. Vers. XXII,
Kaitor auf 807« Zucker.
2) Vergl. Tab. p. 39—40.
48 Jacob Nikitinsky,
Pilz mit weinsaurem Ammon ökonomischer arbeitet als mit Chlor-
ammon; er bildet nämlich aus 100 g Zucker in sechs Tagen
bei 5% lOVo 15Vo 207o 25% 80% Zucker
mit Ohlorammon 2B,9g 21,6g 19,0g 17,6g 15,7g 15,2g i. Mittel 19,2g,
mit weinsaurem
Ammon . . 25,8g 24,3g 25,4g 25,8g 24,0g 24,6 gi. Mittel 25,0g.
Hier taucht nun aber die Frage auf, welche quantitativen
Verhältnisse wir beobachten werden, wenn wir die schädliche An-
häufung von freien Chlor-Ionen (richtiger H- Ionen), die bei dem
N-Konsum aus NH4 Ol stattfindet, durch Neutralisierung beseitigen.
Die Neutralisierung der Kulturfiüssigkeiten fand nach jeder
Kultur durch Zusatz von 5 g Marmorpulver statt').
Wenden wir uns jetzt zu den Kurven p. 44—45, so zeigen uns
diese, daß sofort nach dem Marmorzusatz (also in der fünften
Kultur für 1 und 15 % Zucker *) und in der vierten Kultur für 20, 25
und 30^/0) die Pilzgewichte sehr stark steigen, und wir sie
in späteren Kulturen (bis zur siebten) immer viel größer als
vor dem Marmorzusatz finden. Die Ernten steigen nämlich vor
dem Marmorzusatz in keinem Falle höher als bis 2g'), und nach
dem Marmorzusatz sind sie nie geringer als 2,6 g^); im allgemeinen
sind sie sogar noch viel höher.
Als maximale Werte haben wir hier:
6,6 g für 20 0/0 Zucker,
6,0 g für 25 7o Zucker,
5.4 g für 15 und 30 7o Zucker und
3.5 g für 10% Zucker.
Ebenso steigen nun aber auch die Kurven der Pilzsubstanz-
ausbildung pro 100 g verbrauchten Zuckers sehr merklich; der Pilz
1) Dieses Marmorpulver war durch Zerreiben von Marmor in einem eisernen
Mörser und nachfolgender, ungefähr 2 Min. langer Abschlämmung präpariert worden.
Zum Gebrauche kamen die nach 2 Min. sich niederschlagenden Teilchen. Da dieses
Pulver grob genug ist, lagert es sich sehr rasch auf den Boden, sodaß die Flüssigkeit
ganz klar wird; anderseits ist es fein genug, um die Flüssigkeit nicht zu langsam zu
neutralisieren. Die Anwendung eines solchen Marmorpulvers ist viel bequemer als die-
jenige der geschlämmten Kreide, die gar zu fein ist.
2) Die Kultur mit 57o Zucker ging leider verloren.
3) Mit 15 und 25 7o Zucker in der 2. Kultur in 20 Tagen. Siehe Kurve p. 44
und Tab. Vers. XXIII.
4) Mit 107o Zucker in der 5. Kultur in 6 Tagen. Siehe Kurve p. 44 und Tab.
Vers. XXin.
über die Beeinflassnng der Entwicklung einiger Schimmelpilze nsw.
49
arbeitet also nach dem Marmorzusatz viel ökonomischer
als vor dem Zusatz.
Wir sehen auch, daß weder die Pilzgewichtskurven noch die
„ökonomischen" Kurven eine bestimmte, klar ausgesprochene Ten-
denz zum Fallen in ihrem weiteren Laufe haben, was darauf hin-
weist, daß der Pilz außer der durch Marmorzusatz beseitigten, frei-
werdenden Salzsäure keine anderen (oder nur sehr schwache) schäd-
lichen Veränderungen in der Kulturflüssigkeit verursacht.
Es ist jetzt interessant, die Resultate, die wir für Chlorammon
mit Marmorzusatz als N- Quelle erhalten haben, mit denen für
weinsaures Ammon (ohne Marmorzusatz) zu vergleichen, um die
Frage zu entscheiden, ob vielleicht das Chlorammon durch die
Beseitigung der disponibel werdenden Salzsäure eine ebenso gute
N-Quelle geworden ist wie das weinsaure Ammon.
Tatsächlich sehen wir aus der Vergleichung der Kurven auf
p. 36, 37 mit denen p. 44, 45, daß die Pilzemten, wie auch die
Ökonomie der Pilzarbeit für Chlorammon mit denen für weinsaures
Ammon im wesentlichen übereinstimmen, sobald der Marmorzusatz
stattfand.
Wenn wir die mittleren und die maximalen Werte für beide
Fälle bei allen Zuckerkonzentrationen zusammenfassen, so finden
wir folgendes:
Zuckerkonzen-
Pilzgewichte
Aus 100 g verbraucht. Zuckers
Pilzsubstanz ausgebildet
tration
weinsaur. Ammon
Chlorammon
weinsaur. Ammon
Chlorammon
mittl.
maxim.
mittl.
maxim.
mittl.
maxim.
mittl.
maxim.
10 7o
15 7o
20 7o
25 7o
30 7o
2.4 g
3.5 „
4,0 „
4.2 „
4.3 „
2,8 g
4,6 „
5,8 „
6,3 „
5,6 „
3,15 g
4,6 „
4,5 „
5,2 „
4,8 „
3,5 g
5,4 „
6,0 „
5,4 „
24.3 g
25.4 „
25,8 „
24,0 „
24,6 „
28,0 g
30,8 „
31.2 „
29.3 „
39,3 „
33.7 g
31.1 „
29.2 „
25.8 „
26,6 „
34.5 g
38.1 „
33.6 „
29,6 „
29.2 „
Mittl.
3,68
5,02
4,46
5,88
24,82
81,72
29,28
38,0
Chlorammon ist also unter solchen Bedingungen mindestens
eine gleichwertige, sogar eine etwas bessere N-Quelle als wein-
saures Ammon, worauf schon die mittleren Werte der Erntegewichte
und besonders die mittleren Zahlen der ökonomischen Koeffizienten
hinweisen. Der Pilz arbeitet mit Chlorammon (-{- Marmor) merk-
lich ökonomischer als mit weinsaurem Ammon.
4
50 Jacob Nikitinsky,
Außerdem wurden noch Versuche mit Ammonnitrat und auch
solche mit Chlorammon als N-Quelle angestellt, jedoch wurde hier
schon hei Beginn des Versuches ein Zusatz von Marmor gegeben ^)
(Vers. XXIV).
In diesem Fall finden wir, wie auch schon Wehmer^ vielmals
beobachtet hatte, eine starke Erniedrigung des Wachstums*) im
Gegensatz zu den Kulturen ohne Marmorzusatz.
Wir bekommen hier*) in den ersten Kulturen nur 0,215 g
Pilzgewicht für Chlorammon und 0,235 g Pilzgewicht für Ammon-
nitrat, während wir ohne Marraorzusatz für Chlorammon 1,317 g^)
und für Ammonnitrat 1,105 g^) unter gleichen Bedingungen erhalten,
also eine ganz klar ausgesprochene Erniedrigung.
Aber schon in der zweiten Kultur steigt, wie die Kurve auf
S. 52 zeigt, das Pilzgewicht mit Chlorammon auf seine gewöhnliche
Höhe, 1,2 g; in der dritten Kultur erreicht es die Höhe von 4,2 g,
in der vierten jene von 3,8 g. Bei Ammonnitrat steigt die Kurve
schon in der zweiten Kultur auf 2,6 g, also ungefähr 2,4 mal höher
als für die gewöhnliche Ernte (ohne Marmor), 1,1 g. Später aber
steigt sie nicht weiter, sondern bleibt in der dritten und vierten
Kultur auf diesem Niveau, das jedoch immer niedriger liegt als bei
der Kurve für Ammonchlorid.
(Mit Chlorammon ohne Marmor haben wir, wie gesagt'), unter
den gleichen Bedingungen, bei gleicher Kulturdauer (6 Tagen),
schon in der zweiten Kultur keine Entwicklung mehr.)
Mit Marmorzusatz finden wir, ebenso wie bei Chlorammon,
auch bei Ammonnitrat nicht nur eine starke Wachstumserniedrigung,
sondern auch eine noch stärkere Erniedrigung^) der Ökonomie, mit
welcher der Pilz den Zucker verbraucht (siehe die Kurven p. 53).
Auf Chlorammon (-|- Marmor) bildet Aspergillus niger in der
ersten Kultur aus 100 g verbrauchten Zuckers nur 3,82 g, auf
1) Diese Versuche wurden nur mit einer Zuekerkonzentration, nämlich mit 207oi
ausgeführt; das Volum war dabei wie gewöhnlich 50 ccm, die Kulturdauer betrug 6 Tage.
Siehe Vers. XXIV.
2) Botan. Ztg. 1891, p. 355 und Tab. I— III. Siehe auch Butkewitsch, Jahrb.
f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, p. 178.
3) In den ersten Kulturen.
4) Siehe Vers. XXIV.
5) Siehe Vers. XXUI.
6) Aus einem in den Tabellen nicht angeführten Versuch.
7) Siehe p. 46.
8) In den ersten Kulturen.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 51
Ammonnitrat (-}- Marmor) 4,62 g Trockensubstanz, während er auf
Chlorammon ohne Marmor 21,4 g bildet; in den späteren Kulturen
dagegen sehen wir auch in dieser Hinsicht eine sehr starke Be-
günstigung der Pilzentwicklung; es wurde nämlich aus 100 g ver-
brauchten Zuckers Trockensubstanz ausgebildet:
1. Kult. 2. Kult. 3. Kult. 4. Kult,
mit Chlorammon (-f Marmor) 3,82 g 15,6 g 29,3 g 25,3 g
mit Ammonnitrat (4- Marmor) 4,52 g 27,8 g 24,5 g 21,3 g
Weiter wurden noch ähnliche Parallelversuche mit oxalsaurem
und weinsaurem Ammon mit und ohne Marmorzusatz angestellt.
Leider war aber eine Bestimmung des Zuckers durch Polarisation
in den Kulturen mit Marmorzusatz hier unmöglich, da die be-
treffenden Kulturflüssigkeiten nach der Sterilisierung tiefbraun ge-
worden waren. Ich fugte darum zu diesen Kulturen immer nur
10 g Zucker hinzu.
In den ersten Kulturen ist oxalsaures Ammon ^) (Vers. XXIV)
eine etwas bessere N-Quelle als weinsaures Ammon ^).
Marmorzusatz ruft bei weinsaurem Ammon ebenso wie bei
Ammonnitrat und Chlorammon in den ersten Kulturen eine Er-
niedrigung des Wachstums hervor, tut dies aber nicht bei oxal-
saurem Ammon.
So haben wir für die Kulturen
mit: weinsaur. Ammon oxals. Ammon
mit Marmor 1,400 g 2,815 g
ohne Marmor 2,335 g 2,590 g
Bei weinsaurem Ammon mit Marmor beobachten wir in den
weiteren Kulturen eine sehr große Steigerung (in der ersten Kultur
1,40 g, in der zweiten 5,145 g)^).
Bei weinsaurem Ammon ohne Marmor haben wir eine Steige-
rung wie in den früheren Versuchen. Oxalsaures Ammon ohne
Marmor gibt auch eine Steigerung, die der für weinsaures Ammon
ähnUch ist (Vers. XXIV) :
1) Ohne Marmor.
2) Obgleich in dieser Kultur, wie gesagt, die Zuckerbestimmungen nicht ausgeführt
werden konnten, so ist dennoch diese Steigerung so groß, daß wir sie nicht auf die Ver-
änderung des Zuckergehalts zurückführen dürfen.
3) Siehe Anm. p. 51.
4»
68
Jacob Nikitinsky,
Tafel V.
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Tafel VI.
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64 Jacob Nikitin»kyf
mit weinsaurem Ammon von 2,33 g der ersten Kultur auf 4,86 g
der vierten Kultur,
mit oxalsaurem Ammon von 2,59 g der ersten Kultur auf 5,37 g
der dritten Kultur.
Bei oxalsaurem Ammon mit Marmor finden wir eine relativ
schwache Steigerung; nach drei Kulturen können wir aber keine
Pilzentwicklung mehr beobachten*).
Außer Ammonsalzen wurden noch auf dieselbe Weise Pepton^)
und Asparagin^) als N- Quelle bei 5 und 20 ^/o Zucker untersucht
(Vers. XXV). Bei einem so großen Gehalt an Zucker, wie 20 Vo
(also 20 g) es sind, muß die Bedeutung von Pepton und Asparagin
als C- Quellen sehr gering sein, obgleich sie sogar durch die
Dextrose nicht gänzlich geschützt wurden.
Bei großem Zuckergehalt findet nach Butkewitsch^) (in den
Kulturen mit 4^/o Pepton und 10% Zucker auf 100 ccm) keine
Ammoniakanhäufung in der Kulturfiüssigkeit statt, wie sie ohne
Zucker zutage tritt.
Mit 0,2% Zucker und mit 6% Zucker (auf 50 ccm) konnte
er dagegen eine Ammoniakanhäufung nachweisen*); hier war die
ganze Menge des Zuckers am Ende des Versuchs verschwunden.
Da wir in unseren Kulturen auf 5®/o Zucker auch gewöhnlich einen
totalen Zuckerverbrauch finden, so können wir hier auch eine Am-
moniakanhäufung und vielleicht auch eine damit verbundene Ver-
änderung der Reaktion der Kulturflüssigkeit erwarten.
Die Prüfung zeigte uns tatsächlich^), daß nach drei Kulturen
die Kulturflüssigkeit in den Kulturen mit 20 7o Zucker noch stark
sauer *^), mit 57o dagegen neutral oder ganz schwach sauer reagierte.
In den ersten Kulturen sind die Ernten mit diesen beiden
1) Die Kulturflüssigkeit reagierte dabei auf Lackmus alkalisch; befeuchtete rote
Lackmuspapierstreifen wurden, in die Atmosphäre der Kulturkolben gehängt, sehr rasch
blau; aus der Kulturflüssigkeit entweicht aJso wegen ihrer alkalischen Reaktion freies,
resp. kohlensaures Ammoniak. In dieser alkalischen Beaktion der Kulturflüssigkeit
glaubte ich zunächst die Ursache der Pilzentwicklungshemmung zu finden; aber nach der
Ansäuerung mit Phosphorsäure fand auch keine Pilzentwicklung statt. — Dieser Versuch
wurde übrigens nicht wiederholt, und da dessen Resultat ganz vereinzelt dasteht, darf
ich keine Schlüsse daraus ziehen.
2) Pepton 1,75 7o iind Asparagin 1,23 7ü = 1% Chlorammon an N-Gehalt.
3) Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, p. 205—206.
4) Ebenda, p. 204. Wahrscheinlich gilt das gleiche auch für Asparagin.
5) Siehe Vers. XXV.
6) Gegen Lackmus.
über die Beeinflussuag der £utwicklaug einiger Schimmelpilze usw. 56
N-Quellen ziemlich groß; mit Pepton sind sie für beide Konzen-
trationen etwas größer als für Asparagin (siehe die Kurven p. 53).
In den späteren Kulturen beobachten wir auch hier eine
Steigerung der Pilzernten ^).
Diese Steigerung ist für Pepton (bei 20 7o Zucker) geringer
als für Asparagin. So haben wir (Vers. XXV) :
mit Pepton mit Asparagin
in der 1. Kultur 1,61 g 1,23 g
in der 3. Kultur 3,05 g 3,95 g
In einer Beihe sukzessiver Kulturen zeigt sich also
Asparagin als eine etwas bessere N-Quelle als Pepton,
währendin den ersten Kulturen ein umgekehrtes Verhältnis
vorhanden zu sein scheint.
In den Kulturen mit 5 % Zucker sehen wir auch in den ersten
zwei Kulturen*) ähnliche Verhältnisse:
mit Pepton mit Asparagin
in der 1. Kultur 1,42 g 0,76 g
in der 2. Kultur 1,12 g 1,96 g
Die Ökonomie der Pilzarbeit steigt auch mit der Steigerung
der Erntegewichte und erreicht (wie die Kurven p. 53 zeigen) eine
besondere Höhe in den Kulturen mit 57o Zucker, so zB. 39,3 g
Trockensubstanz aus 100 g verbrauchten Zuckers für Asparagin
und 44 g für Pepton.
Im allgemeinen ist mit Pepton und Asparagin die Wachstums-
beschleunigung durch die vorhergehende Pilzkultur, also die maxi-
male Höhe, die das Pilzgewicht in einer Beihe von sukzessiven
Kulturen erreichen kann, niedriger als mit Ammonsalzen^).
Wenn wir nun jetzt die Resultate für alle von uns untersuchten
N-Quellen zusammenfassen und miteinander vergleichen, so werden
wir das auf p. 56 folgende finden.
Wir finden die maximalen Zahlen in allen acht Kolumnen bei
Ohlorammon mit Marmor, wenn letzterer nicht bei Beginn des
Versuchs, sondern erst nach den zwei ersten Kulturen, sobald die
Kulturflüssigkeit schon durch die Anhäufung von Chlor-Ionen un-
geeignet für die Pilzentwicklung geworden war, zugegeben wurde.
1) "Wir müssen hierbei hauptsächlich den Zahlen für 20% Zucker unsere Auf-
merksamkeit zuwenden, da in den Kulturen mit 5% Zucker das Bild durch die erwähnte
Veränderung der Reaktion ein verwickeltes geworden sein kann.
2) Wenn die Reaktion der Kulturflüssigkeit noch nicht stark verändert ist.
3) Mit weinsaurem und oxalsaurem Ammon ohne Marmor und mit Ohlorammon
und Ammounitrat hei Marmorzusatz.
56
Jacob Nikitinfiky,
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Mit 20 7o Zucker.
= 100 com; t = 25— 26"C.
Kulturdauer 6 Tage.
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Ammonchlorid ist in diesem Falle die beste N-Quelle
für Aspergillus niger, sowohl in bezug auf die erzeugten
Pilzgewichte als auch in bezug auf die Ökonomie des
Zuckerverbrauchs.
An zweiter Stelle steht scheinbar oxalsaures oder weinsaures
Ammon. Das erste hat größere Gewichte für die erste Kultur
ergeben und scheint etwas günstiger in ökonomischer Hinsicht zu
sein; das zweite aber gestattet uns etwas höhere maximale Ernten
zu erhalten.
Weiter aber finden wir schon ganz verschiedene Verhältnisse,
je nachdem wir die ersten Kulturen oder die folgenden (also die
zweiten, dritten und vierten) Kulturen vergleichen.
Eine N-Quelle, die in der ersten Kultur zu den besten gehört,
wie zB. Pepton, das hier auf dem dritten Platze steht, kann in den
vierten Kulturen weit hinter anderen N-Quellen rangieren; aus der
späteren Kolumne sehen wir, daß Pepton auf den sechsten Platz ver-
schoben worden ist.
Wir sehen, daß unter der Bedingung, daß die Anhäufung von
schädlichen anorganischen Säuren (bei N- Konsum aus deren Am-
1) Für den Versuch, wo der Marmorzusatz schon bei Beginn des Versuchs
stattfand.
2) Für den Versuch, wo der Marmorzusatz nach dem vollständigen Aufhören der
Pilzentwicklung, also nach zwei Kulturen, stattfand.
3) Hier war die Dauer der ersten Kultur 6 Tage, die der anderen aber 20 Tage,
und da hier im ganzen nur zwei Kulturen möglich waren, so können wir die mittleren
Werte nicht ausrechnen.
über die Beeinflassnng der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 67
monsalzen) resp. von Basen (bei N- Konsum aus Pepton und As-
paragin) durch Marmorzusatz, resp. durch großen Gehalt an Zucker,
beseitigt wird, der Aspergillus niger mit allen untersuchten
N-Quellen die Fähigkeit besitzt, im Laufe seiner Ent-
wicklung in der Kulturflüssigkeit einige, die Wachstums-
geschwindigkeit beschleunigende Veränderungen hervor-
zurufen; quantitativ ist diese Beschleunigung von der Qualität der
N-QueUe sehr stark abhängig.
Mit einigen N-Quellen, insbesondere mit Chlorammon, be-
obachten wir eine sehr große, mit anderen, zB. mit Ammonnitrat
und Pepton, eine relativ viel geringere Beschleunigung.
Wenn wir uns jetzt nach den Ursachen fragen, welche diese
Beschleunigung der Geschwindigkeit der Pilzmassenausbildung her-
vorrufen, so können wir folgende drei Möglichkeiten voraussetzen.
Der Pilz könnte vielleicht im Laufe seiner Entwicklung irgend
welche organische Verbindungen in die Kulturflüssigkeit aus-
scheiden, die ihn später besser als die dargebotenen Nährstoffe mit
Kohlenstoff versorgten; dies ist aber ganz unwahrscheinlich, da
wir dem Pilz Dextrose darbieten, und wir keine andere C- Quelle
kennen, die für Aspergillus niger noch besser wäre.
Der Pilz könnte aber auch N-Verb in düngen ausscheiden*),
die bessere N-Quellen als die dargebotenen wären; doch kennen
wir auch hier bis jetzt keine N-Verbindung*), die eine so unver-
gleichlich bessere N-QueUe gegenüber dem weinsauren Ammon oder
dem Pepton®) wäre.
Außerdem zeigen uns die Analysen^) der Kulturfiüssigkeit, daß
mit weinsaurem Ammon als N-QueUe nach den Kulturen sich fast
die ganze Menge des vorhandenen Stickstoffs als Ammoniak-Stick-
stoff erweist.
Wir finden nämlich in den Parallel -Kulturen mit den Ernten
1,823 g (I) und 1,843 g (II), auf 20 7o Zucker bei 100 ccm Volum,
bei 25 — 26^ C. nach sechs Tagen in 25 ccm der Kulturflüssigkeit
I II
Gesamt-N 44,94 mg 45,60 mg
NHs-N 41,79 mg 42,56 mg,
also nicht-NHs-N 3,15 mg 2,94 mg
1) Vergl. Nägeli, Theorie d. Gährung, 1879, 79, 105. Gayon et Dubourg,
C. R. 1886, t. 102, p. 978. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 89.
2) Siehe bei Czapek, 1. c.
3) Beide werden zu den besten N-Quellen gerechnet.
4) Siehe Yers. XXVU, No. 5 und 6,
68 Jacob Nikitinsky,
Die gefundenen Werte für den anderweitigen, nichtammoniaka-
lischen N liegen aber schon innerhalb der Fehlergrenzen^).
Aus allem Gesagten folgt, daß auch unsere zweite Voraus-
setzung ganz unwahrscheinlich ist. uns bleibt nur noch^ die An-
nahme, daß der Pilz einen Stoff, bezw. Stoffe in die Kultur-
tlüssigkeit ausscheidet, die nicht als Nährstoffe, sondern
als Reiz auf den Pilz wirken. Bekanntlich wirken auf diese
Weise verschiedene Metalle, wie Co, Cu, Mn, Li, Zn^) usw., auch
z6. Fl^), und alle Gifte in kleinen Zugaben zum Substrat.
Über die Qualität und die quantitativen Verhältnisse dieser
Stoffe können wir zur Zeit nichts sagen ^).
1) Da die Oesamtvolumina der untersuchten Kulturflüssigkeiten 83,5 und 84,5 ccm
waren (siehe Vers. XXVII, No. 5 und 6), so hahen wir im ganzen in I 10,52 mg und in II
9,94 mg von nicht-NH,-N. Obwohl bei den Versuchen mit Pepton als N-Quelle keine be-
sonders auffallend großen £rnten erhalten wurden, so wurde versucht, den Kulturen mit
207o Zucker und l,727o weinsauren Ammons eine den letzten Zahlen entsprechende
Peptonmenge hinzuzufügen (über den N- Gehalt in Witts Pepton siehe Butkewitsch,
Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, Tab. auf p. 231; rund ist er gleich 147a).
Aus den Zahlen von Vers. XXVII , No. 1 , 2 , 3 , 4 ist ersichtlich , daß die betreffenden
Peptonzusätze gar keinen Einfluß auf die Erntegewichte ausgeübt haben.
2) Pfeffer, Pflanzenphys. I, p. 408, 574; II, p. 128. Jahrb. f. wiss. Botan.,
XXVIII, 1895, 238. Raulin, Ann. d. sc. nat., XI, 1869, Ser. V, p. 243—254.
3) Richards, Jahrb. f. wiss. Botan., 1897, Bd. XXX, p. 665.
4) Wenn Pfeffer die Wachstumsbeschleunigung durch Metalle unter anderem
auch als katalytische Wirkungen betrachtet: „Teilweise dürfte es sich um physiologische
Gegenreaktionen handeln '^ „In anderen Fällen mögen einfachere chemische
Reaktionsbeschleunigungen vorliegen, wie in den kataly tischen Wirkungen" (siehe Jahrb.
f. wiss. Botan., XXVIII, 1895, 238), so dürfen wir vielleicht für unseren Fall in den
autokatalytischen Erscheinungen eine, wenn auch entfernte Analogie finden (Über die
Autokatalyse siehe Ostwald, Lehrb. d. allg. Chem., 2. Aufl., 112, p. 263—269. Über
Katalyse, Vortr., geh. auf der 73. Naturf.-Versammlung zu Hamburg 1901, p. 22—24.
B redig. Die Elemente d. chem. Kinet. in „Ergebnisse d. Physiologie", herausgeg. von
Ascher & Spiro, 1902, p. 144—145, hier auch die Literaturangaben. Schilow,
Zeitschr. f. physik. Chem., XLII, 6, p. 641). In diesem Falle der Katalyse entsteht der
Katalysator als Produkt der Reaktion, die er später beschleunigen wird. „. . . . durch
die Reaktion selbst ein Beschleuniger entsteht" (Ostwald, Über Katalyse, p. 22). Äusser-
lich wenigstens haben wir hier mit unserem Fall eine vollständige Übereinstimmung.
Kupfer zB. löst sich in reiner Salpetersäure viel langsamer als in einer Salpetersäure,
in welcher schon etwas Kupfer aufgelöst ist. — Der Pilz bildet seine Leibessubstanz auf
einem frischen Substrat viel langsamer als auf einem Substrat, auf welchem schon früher
etwas Pilzsubstanz ausgebildet worden war. Wie weit aber diese Analogie geht, ob sie
mehr als eine nur äußerliche ist, können wir zur Zeit nicht sagen. Ob diese Erscheinung
überhaupt als eine katalytische oder vielleicht als eine „physiologische Qegenreaktion"
(siehe die soeben zitierten Zeilen von Pfeffer) betrachtet werden muß, müssen wir sogar
dahingestellt sein lassen und uns damit zufrieden geben, die erwähnte oberflächliche
Ähnlichkeit mit den autokatalytischen Erscheinungen zu konstatieren.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 69
Am Schluß dieses Kapitels will ich noch hervorheben, daß
neuerdings auch analoge Verhältnisse für Hefen bekannt geworden
sind. Nach Thibaut*) ruft nämlich bei Saccharomyces Pastoria-
nus III (einer wilden Heferasse) und bei der Kulturhefe Frohberg
ein Zusatz von eigenen Gärungsprodukten in die Kulturflüssigkeit
bei Zimmertemperatur eine ziemlich starke Beschleunigung der
Vermehrungsgeschwindigkeit hervor.
Ebenso wirkt auch ein Zusatz von den Gärungsprodukten der
Hefe Frohberg zu den Kulturen von Saccharomyces Pastor, III
und vice versa. Es wurde in diesen beiden Fällen nicht nur die
„Vermehrungsenergie" ^), also die Vermehrungsgeschwindigkeit, in
den ersten vier Tagen beschleunigt; auch das „Vermehrungsver-
mögen" ^), d.h. die schließliche Vermehrungsgrenze , die während
der ganzen Versuchsdauer (28 Tage) erreicht werden konnte, war
stark nach oben verschoben.
(Bei Kellertemperatur finden wir dabei nur für das „Vermeh-
rungsvermögen" eine Erhöhung, die „Vermehrungsenergie" dagegen
ist stark verringert.)
Die Zahlen für die Kulturen mit einem Zusatz von Gärungs-
produkten sind zwei- und sogar dreimal so groß, als die für die Kul-
turen ohne Zusatz; die Beschleunigung ist also eine ganz merkliche.
Allerdings dürfen wir diese Erscheinung nicht ohne weiteres
mit unserem Fall vergleichen, da eine Vergrößerung der Zahl der
Hefezellen nicht auch eine Vergrößerung der Trockensubstanz mit
sich zu bringen braucht. Es kann sich die Vermehrungsgeschwin-
digkeit erhöhen, ohne daß die Geschwindigkeit in der Ausbildung
der Leibessubstanz beeinflußt würde.
Ein ähnliches Verhalten einiger Bakterienarten wurde schon
früher (p. 2) erwähnt^).
Ich muß noch bemerken, daß alle diese stark „beschleunigten"
AspergiUiiS'K.ultuTen ganz normal und kräftig-gesund aussahen und
sehr reichlich fruktifizierten.
1) Centralbl. f. Bakt., II. Abt., IX, 1902, p. 794, 795 und die Tab. 12 und 13
auf p. 832.
2) Die Zahl der Hefezellen, die in vier Tagen aus einer Zelle entstanden sind.
3) Die Zahl der Hefezellen, die in 28 Tagen (der ganzen Versuchsdauer) aus einer
Zelle entstanden sind.
4) Vielleicht kann bei den Bakterien diese Wachstumsförderung durch eigene
Stoffwechselprodukte eine Rolle bei der Ausbildung von Involutionsformen spielen; sie
sind ja auch öfters durch viel größere Dimensionen ausgezeichnet und bilden sich ge-
^wöhnlich in alten Kulturen,
60 Jacob Nikitinsky,
iV. Allgemeines.
Aus den vorhergehenden Kapiteln ist ersichtlich, daß wir bei
unseren typischen, gewöhnlich in den Laboratorien gebräuchlichen
Nährmedien ^), mit den anorganischen Ammonsalzen als N- Quelle,
notwendigerweise eine Anhäufung von freien anorganischen Säuren
finden müssen. Die durch diese Anhäufung hervorgerufene Azidität
ist dem N- Konsum und damit also auch (ungefähr) dem erzeugten
Pilzgewicht proportional. Da das Erntegewicht bis zu einer be-
stimmten Grenze mit dem Gehalt an der C- Quelle wächst, so ist
also diese Azidität auch bei höheren Konzentrationen höher und
kann ihre schädliche Wirkung besonders bei höheren Konzen-
trationen der C- Quelle schon in den ersten Kulturen ausüben.
Aber auch bei niederen Konzentrationen kann sie nicht ohne
Einfluß bleiben.
Wenn wir also zB. unter ganz gleichen Ernährungsbedingungen
durch Variieren der Kulturbedingungen (Temperatur, Oberfläche
u. a.) verschieden große Ernten erhalten, so werden dabei die
größeren Ernten durch diese Azidität oft sehr stark, die geringeren
dagegen nur schwach beeinflußt. Die Resultate werden also dadurch
unvergleichbar. Unter jenen Ernährungsbedingungen, wo diese Säure-
anhäufung durch eine zweckmäßige Auswahl der N-QueDe aus-
geschlossen ist, können wir dagegen immer eine mehr oder weniger
starke Wachstumsbeschleunigung konstatieren. Mit anorganischen
Ammonsalzen als N- Quelle findet diese Beschleunigung auch statt,
ist aber hier durch die schädliche Wirkung freiwerdender Säuren
maskiert: Wird ihre Wirkung zB. durch Neutralisierung beseitigt,
so tritt die Beschleunigung sofort ganz klar hervor. Bei dem
C- Konsum aus den Salzen organischer Säuren finden wir um-
gekehrt eine Anhäufung von freien Basen.
Ich will hier hervorheben, daß wir die freiwerdenden Säuren
(resp. Basen) nicht als echte Stoffwechselprodukte betrachten
können; ihre Anhäufung ist eine ganz nebensächliche, nur den
Stoffwechsel begleitende Erscheinung und steht darum mit der
Eignung, der betreffenden N -Verbindung, als N- Quelle zu dienen,
in keinem direkten Zusammenhang.
Es kann sich also sogar ein im übrigen besonders ge-
eigneter Nährstoff in unseren Kulturen durch einen ganz
1) Siehe zB. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 375,
über die Beeinflnssnng der Entwicklung einiger Schimmelpilze nsw. 61
nebensächlichen Umstand als ein sehr schlechter erweisen.
Umgekehrt haben wir auch gesehen, daß durch die Produktion
Nährstoff beschleunigender Stoffe ein im übrigen schlechterer
einiger (zB. NH4CI oder (NH4)2H4 06C4) sich besser als ein im
allgemeinen ausgezeichneter Nährstoff (wie zB. Pepton oder
Asparagin) erweisen kann.
Die Produktion beschleunigender Stoffe steht aber, wie mir
scheint, auch in keinem inneren Zusammenhang mit der chemischen
Eignung der betreffenden Verbindungen als Nährstoffe.
Das gleiche gilt, wie ich glaube, nicht nur für die Nebenpro-
dukte, sondern überhaupt für alle möglichen Stoffwechselprodukte.
Wenn wir eine Wachstumserniedrigung durch die Anhäufung von
Spaltungsprodukten einiger Glykoside, von Alkohol, von Oxalsäure,
von Ammoniak (bei Peptonzerspaltung) usw. beobachten, so dürfen
wir daraus noch nicht auf einen geringeren Nährwert der dar-
gebotenen Verbindungen schließen.
Die Eignung eines Stoffes als solche müssen wir als eine
Funktion seiner chemischen Natur und der spezifischen physiologi-
schen Eigenschaften des zu ernährenden Organismus, oder vielleicht
sogar seiner Entwicklungsstadien, betrachten.
Nur aus dieser „Eignung als solcher" dürfen wir vielleicht
einige allgemeine Schlüsse über die in dem Organismusverlaufenden
Synthesen ziehen.
Wenn wir in unseren Versuchen die für den Organismus
schädlichen oder günstigen Einflüsse der Stoffwechselprodukte nicht
berücksichtigen und beseitigen, so wird die gefundene Eignung, je
nachdem, kleiner oder größer als die echte ausfallen.
Da aber die Stoffwechselprodukte und ihre Wirkungen, ab-
hängig von den Ernährungsbedingungen, ganz verschieden sein
können, so dürfen wir unsere Resultate nicht miteinander vergleichen,
ebenso wie wir zB. die Resultate von zwei Kulturen auf Zucker,
bei welchen die eine mit kleinen Zn- oder Mn- Zugaben, die andere
ohne solche, aber mit Zusatz einer schädlichen Dosis irgend eines
Giftes (HgCU oder auch Zn bezw. Mn) angestellt ist, in bezug
auf die Eignung des Zuckers nicht vergleichen können. Alles dies
zeigt uns nochmals, wie vorsichtig wir bei allen unseren Ver-
suchen und weiteren Spekulationen über den Zusammen-
hang zwischen dem Nährwert und den chemischen Eigen-
schaften und der Konstitution verschiedener Verbindun-
gen sein müssen.
63 Jacob Nikitinsky,
Wir dürfen vielleicht sogar sagen, daß eine exakte experimen-
telle Lösung dieser Frage zur Zeit noch ganz unmöglich ist; erst
müssen wir in jedem einzelnen Fall die Stoffwechsel- bezw. Neben-
produkte und deren Einfluß kennen und diesen Einfluß zu beseitigen
lernen.
Dann bleiben uns noch die schon von Nägeli^) hervor-
gehobenen Schwierigkeiten, welche auf solche für die Eignungsfrage
auch prinzipiell nebensächlichen Eigenschaften der Körper, wie z6.
Giftigkeit^) oder ünlöslichkeit, basieren, zu umgehen.
Die durch die Stoffwechselprodukte bedingten Schwierigkeiten
beziehen sich übrigens nur auf eine vergleichende Untersuchung
der Emährungsfähigkeit einer Beihe von Verbindungen, mittels
der auf denselben erzeugten Pilzgewichte*). Wenn wir aber
bei der Beurteilung der Nährfähigkeit nur die Entwicklung oder
Nichtentwicklung^), also ein viel gröberes Kriterium, annehmen,
so kann hier von einem Einfluß von Produkten öfters gar keine
Bede sein. Hier müssen aber, den groben Eigenschaften der Me-
thode entsprechend, auch die Resultate und die auf denselben
basierenden Schlüsse gröber sein.
V. Ober die gegenseitige Beeinflussung verschiedener Mikro-
organismen durcli ilire StoffWecliselproduIcte.
Dieses Gebiet*) unserer biologisch - physiologischen Kenntnisse
ist einerseits schon seinem Wesen nach sehr schwierig und kompli-
ziert, anderseits ist es aber bis jetzt noch sehr wenig untersucht^).
Nach der Entdeckung der Züchtung in Reinkultur beschäftigte
sich die wissenschaftliche Mikrobiologie fast ausnahmslos mit Rein-
kulturen und hatte bis jetzt fast keine Zeit, ihre Aufmerksamkeit
der Erforschung der unendlich mannigfaltigen mutualistischen und
antagonistischen Verhältnisse zuzuwenden, welche sich zwischen den
einzelnen Organismen bei ihrem Zusammentreten abspielen können.
1) Botan. Mittl. III, 397; Unters, üb. nied. Pilze usw., p. 2.
2) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 878.
3) Wie z. B. bei Czapek, Beitr. zur ehem. Phys. und Pathol. Zeitschr. f. d.
Q^esamtbiochemie, 1902, oder auch bei vielen Versuchen von Nägeli, 1. c. v
4) Wie z. B. bei Reinke, Untersuch, a. d. B. Labor, zu Göttingen, 1879. Stud.
üb. d. Protoplasma, 2. Folge, oder auch bei vielen Versuchen von Nägeli, 1. c.
5) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphysiol. I, 515; Duclaux, Trait. d. microb», IV,
chapitr. 36. Siehe auch Nägeli, Bot. Mittl. III, 205.
6) ExperimenteU.
Ober die Beeinflussang der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 63
Wir müssen uns bis jetzt meist nur mit vereinzelten, oft zufälligen
Beobachtungen und Bemerkungen begnügen.
Es ist ganz klar, daß die Schwierigkeit der Untersuchung mit
der Zahl der zusammen zu untersuchenden Spezies sehr schnell wächst.
Bei diesem Anlaß sagt Duclaux^): „C'est une autre science
k creer presque de toutes piöces et un nouvel 6tage de l'ödifice de
la microbiologie."
Ich will hier nicht alle Versuche^), dre von mir in dieser
Eichtung angestellt wurden, mitteilen, sondern nur einige allgemeine
Schlüsse, die sich daraus ziehen lassen.
Alle diese Versuche kann man in zwei Kategorien ordnen.
Erstens versuchte ich nach der Kultur einer Pilzart in derselben
Kulturflüssigkeit eine andere Art zu kultivieren, zweitens zwei ver-
schiedene Arten in einer Kultur gleichzeitig (in Mischkulturen) zu
ziehen.
Sämtliche Versuche der ersten Gruppe'*) gaben Resultate, die
im wesentlichen mit jenen für die einzelnen Spezies vollständig
übereinstimmen. Wir finden also, je nach der N-Quelle (alle diese
Versuche wurden nur mit Zucker als C- Quelle angestellt), ent-
weder Sistierung oder Beschleunigung der Pilzentwicklung. Erstere
beobachten wir zB. mit Ammoniaksalzen der anorganischen Säuren;
sie beruht immer auf einer Aziditätserhöhung, nach der Neutrali-
sierung tritt wieder ein ganz gutes Wachstum des Pilzes ein und
sogar ein besseres als gewöhnlich. Dabei spielen in allen diesen
1) Ebenda IV, 747.
2) Sie sind auch in den Tabellen nicht angeführt.
3) In diesen Versuchen wurden auch einige Bakterienarten in bezug auf den
Einfluss ihrer Produkte auf sich selbst, aufeinander und auch auf Schimmelpilze und
Saccharomyceten untersucht (Microc. prodigiosus = Bac. prodigiosus; Bac. typhi
murium, Bac. pyocyaneuSj Sacchar. roseus, 8. cerevisia und alle unsere Schimmel-
pilze in den verschiedensten Kombinationen). Die Kulturen der Bakterien wurden in
großen Kolben (11 Substrat) mit Zucker und Pepton, resp. NH4NO3 angestellt; nach der
Kultur fand Zusatz von Nährstoffen, Filtration durch Chamberlandsche Filter und sterile
Verteilung des Filtrats (mittels besonderer Einrichtungen des Filtrationsapparats) in viele
Erlenmeyersche Kölbchen statt. Darauf folgte die Impfung mit verschiedenen Organismen.
Auch hier läßt sich entweder Beschleunigung der Entwicklung oder Hemmung nachweisen ;
letztere ist wieder durch Aziditäts- resp. Alkalinitäts- Erhöhung verursacht, worauf die
Wirkung der Neutralisation hinweist. — Vergl. hier Nägel i, Untersuch, üb. die nied.
Pilze usw., 1877, 31; Pfeffer, Pflanzenphys. I, 373; Pasteur, Ann. d. eh. et d,
phys. 1858, III, s. B. 52, p. 415; Wassermann undKoUe, Handb. d. pathog. Hikro-
organ. 1902, 1. Lief., 120—123; auch Duchesne (Th^se), Lyon 1897, Contrib. k
l'etude de la concurrence vitale etc.
64
Jacob Nikitinsky,
gegenseitigen Beeinflussungen durch die Aziditätserhöhung die Unter-
schiede inder Resistenzfähigkeit verschiedener Arten gegen die freien
H-Ioneneine hervorragende und für die Resultate entscheidende Rolle.
So zB. haben wir schon gesehen, daß Aspergillus niger, verglichen
mit anderen Pilzen, die größte Azidität verträgt, weshalb er auch
weiter in der Säureanhäufung gehen kann als die anderen. Darauf
folgt Asp, flavus und Penicillium griseum, und in letzter Reihe
kommen Pen. glaucuth, Mucor stolonifer, Saccharomyces rosaceus
und Sacch. cerevisiae.
Demgemäß entwickelt sich Asp. niger nach einigen sukzessiven
Kulturen aller übrigen genannten Organismen nicht nur gut, sondern
sogar gewöhnlich besonders üppig.
Dasselbe finden wir bei der Aussaat andersartiger Spezies in
die Flüssigkeiten (mit schwachen Zuckerkonzentrationen), in welchen
sich nur eine Kultur von Aspergillus niger entwickelt hatte').
Nach einigen Kulturen von Asp. niger (oder nach einer mit
höheren Zuckerkonzentrationen) wächst keine der untersuchten
Spezies mehr.
Penicillium griseum wächst nach Penic. glaueum sehr üppig;
nach einigen Kulturen von Penic, griseum wächst Penic, glaueum
garnicht usw.
Als Beispiel für die beobachtete Beschleunigung will ich hier
folgende Zahlen anführen*). Es wurde gefunden:
Mit
Mucor
stolonifer
Penieill. griseum
a b
Äsperg. flatms
a I b
Nach der 1. Asp.
niger-KultuT . .
Kontroll-Kultur . .
0,420
0,120—0,138
0,869
0,295—0,242
0,862
0,363
0,927
0,278—0,322
0,785
0,422
Mit
Aspergillus
niger
Penieill.
griseum
Penieill.
glaueum
Sacchar.
rosaceus
Nach der 1. Sacchar. cere-
vma- Kultur
Kontroll -Kultur
1,362
0,300—0,450
1,495
1,770
0,400—0,720
0,225
0,090—0,095
1) also die Kulturflüssigkeit noch nicht sehr stark sauer geworden war.
2) Die erste Kultur in diesen Versuchen wurde mit 47o Zucker, 1% NH4NO3
(und Salzen) auf 50 ccm, bei 22tägiger Kulturdauer, angestellt; darauf fand ein Zusatz
von 2 g Zucker (die ganze Menge des früher vorhandenen Zuckers war nach einer
solchen Kulturdauer verschwunden) und eine Aussaat von Sporen andersartiger Pilze
statt. Parallel wurden auch Kontrollkulturen angestellt.
über die Beeinflassang der Entwickluog einiger Schimmelpilze usw. 65
Ähnliche E.esaltate ergaben alle die zahlreichen auf gleiche
Weise angestellten Versuche.
Im allgemeinen gilt also: 1. Alle antagonistischen gegenseitigen
Beeinflussungen der untersuchten Spezies unter den angeführten
Kulturbedingungen lassen sich auf Aziditätsveränderungen
zurückführen*). 2. Die Veränderungen in den Kulturflüssigkeiten,
welche die Pilzentwicklung in späteren Kulturen befördern, sind
für alle untersuchten Spezies gemeinsame und wahrscheinlich
identische Erscheinungen.
Bei den gegenseitigen Beeinflussungen in den abwechselnden
Beinkulturen können alle erwähnten Organismen, je nach den
Kulturbedingungen, eine hemmende oder begünstigende Wirkung
aufeinander ausüben.
Wir dürfen aber nie vergessen, daß diese Resultate mit ab-
wechselnden Reinkulturen von den Konkurrenzverhältnissen in der
Natur und sogar von denjenigen in Mischkulturen sehr weit
entfernt sind.
Hier kommen zahlreiche andere Existenzbedingungen in Betracht,
vor allem die relative Vermehrungsschnelligkeit ^), oft auch die
Entfernung von Produkten*), der Aggregatzustand des Substrats*),
rein physikalisches Hinausdrängen, direkter Parasitismus^) oder
innige sym biotische Verhältnisse usw. usw., was die genauere
Kenntnis dieser Verhältnisse im höchsten Grade erschwert. Aus
diesen Gründen haben auch alle unseren Versuche mit Misch-
kulturen^) verschiedener Species keine interessanten, allgemein-
gültigen Resultate ergeben. Da die Pilze sich ganz verschieden
z. B. gegen Temperaturbedingungen verhalten, so würde es hier für
eine exakte Analyse aller Verhältnisse einer Unmenge von Ver-
1) Reinhardt (Jahrb. f. wiss. Botan., 1892, XXIII) hat die antagonistischen
Beeinflussungen zwischen P6-^*^a- Arten und Aspergillus beobachtet und neigt auch zu
der Annahme, daß diese Beeinflussungen sich auf die Aziditätsveränderungen zurückführen
lassen; er meint nämlich, daß hier die Oxalsäure die Hauptrolle spielt.
2) Vergl. z. B. Duclaux, Tr. d. microbiol. IV, 745 — 746; Nägeli, Botan.
Mittl. III, 205; auch Uuchesne, Contrib. k l'^tude de la concurrence vitale chez les
microorganismes. Th^se, Lyon 1897. 1^
3) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 105, 107, für Phanerogamen 156, 436,
434, 435.
4) Vergl. Wehmer, Beitr. zur Kenntnis einheim. Pilze, 1893, I, 68.
5) Vergl. Wehmer, ebda.; Brefeld, Schimmelpilze I, 33— 34; Reinhardt, 1. c.
6) Literatur über Mischkulturen bei Wassermann und Kolbe, Handbuch der
pathog. Mikroorgan. 1902, 1. Lief. 123. Duclaux, L c, III.
5
66
Jacob Nikitinsky,
suchen bei verschiedenen Temperaturen, verschiedenen Nahrongs-
und anderen Kulturbedingungen bedürfen. Da aber in meiner
Arbeit diese Frage nur eine Nebenfrage war, so konnte ich solche
nicht unternehmen. Wie wichtig und entscheidend zB. die Tempe-
raturbedingungen ^) bei dieser Frage sind, zeigt auch folgender
Versuch.
Es wurden vier ganz gleiche Kulturen mit gleichzeitiger Aus-
saat von Aspergillus niger und Penicülium glaucum, aber bei ver-
schiedenen Temperaturen (32— 33» C, 25—26« C, 20« C, 15 bis
1 6 « C.) augestellt. Bei den ersten drei fand gar keine EntMacklung
von Penicülium, aber eine üppige von Aspergillus niger statt; bei
den letzten dagegen entwickelte sich nur Pen. glaucum.
Wenn wir die optimalen, minimalen und maximalen Tempe-
raturen für beide Pilzarten berücksichtigen^, so werden wir aber
auch sehen, dass außer der Temperatur noch andere, unbekannte
Bedingungen, welche die betreffenden Resultate bedingen, existieren
müssen; sonst müßten wir bei 25—26« C, wo sich Penicülium
unter optimalen Temperaturbedingungen befindet, während Asper-
gillus von solchen noch weit entfernt ist, ein umgekehrtes Resultat
erhalten.
Folgender Versuch zeigt uns, welch' eine große Bedeutung für
die Konkurrenzresultate die Unterschiede in den Aussaatzeiten
haben.
Vier Kolben mit je 50 ccm Lösung, 5 «/o Zucker, 2 «/o Pepton
und allen Salzen, wurden geimpft:
Mit Saccharom. cerevisiae am
12.
11.
10.
10. Januar
„ FeniciU. glaucum „
10.
10.
10.
11. n
Entwicklung am
Sacchar. cer.
+
+ +
+ + +
16. Januar
Penic, glauc.
+ + +
+ + +
+ +
Trockengew. v. Penic. gl, 18. Jan.
0,432 g
0,380 g
0,245 g
unwägbar
VI.
Resun
ii6.
1. Unter allen untersuchten Ernährungsbedingungen ruft die
Schimmelpilzkultur in der Kulturflüssigkeit einige nicht näher be-
1) Siehe zB. für Saccharomyces- Arien üuclaux, 1. c. III, 649, da auch
Literaturangaben.
2) Optimum: Penic. glaucum 25— 27'C. ; Asperg. niger 33— 37" C. Vergl.
Pfeffer, Pflanzenphys. II, 87; Flügge, Die Mikroorganismen, 1896, I, 132.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 67
kannte Veränderungeii hervor, die auf die späteren Kulturen eine
befördernde Wirkung ausüben.
2. Unter gewissen Emährungsbedingungen ist diese befördernde
Wirkung durch andere, entgegengesetzte Beeinflussungen verdeckt
(zB. durch H- resp. OH-Ionenanhäufung bei N- Konsum aus den
Ammonsalzen der anorganischen Säuren, resp. bei Peptonzerspaltung
usw.). Nach der Beseitigung der verdeckenden Ursachen tritt die
erwähnte Beförderung wieder hervor.
3. Eine hemmende Wirkung in unseren gewöhnlich gebrauchten
Nährmedien (Zucker, Glyzerin usw. als C-Quelle und Ammonsalze
der anorganischen Säuren als N- Quelle) kann nur durch eine
Aziditätserhöhung hervorgerufen werden; diese Azidität kann ent-
weder durch die bei N- Konsum disponibel werdende anorganische
Säure oder durch eine Anhäufung der freien Oxalsäure verursacht
werden.
4. Unter allen untersuchten Ernährungsbedingungen liefert nur
die Zerspaltung von Glykosiden einige schädliche Produkte, die
nicht durch ihre H- resp. OH -Ionen wirken.
5. Alle gegenseitigen Beeinflussungen der untersuchten Spezies
in den aufeinander folgenden Reinkulturen sind einerseits durch
eine beschleunigende Wirkung von unbekannten Produkten, ander-
seits durch die Anhäufung von H- resp. OH -Ionen und durch die
Empfindlichkeit der betreffenden Arten gegen diese bedingt.
VII. Tabellarische Beilage.
Einige Erklärungen zu den Tabellen.
Überall, wo die Nährstoffzusätze nach der Kultur gamicht an-
gegeben sind, fand ein Zusatz von 5 ccm Lös. A ^) bei 100 ccm der
Kulturflüssigkeit und 2,5 ccm Lös. A bei 50 ccm der Kultur-
flüssigkeit statt.
überall, wo nur die C-Quelle -Zusätze angegeben sind, fand ein
Zusatz von 5 ccm Lös. B^) (bei 100 ccm) oder 2,5 ccm Lös. B
(bei 50 ccm) statt.
Überall, wo die Zusätze von C- und N- Quellen angegeben
sind, fand ein Zusatz von 5 ccm (bei 100 ccm) resp. 2,5 ccm (bei
50 ccm) von Lös. C ^) statt.
1) Vergl. p. 3.
5*
68
Jacob Nikitinsky,
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69
Vers. n.
Aspergillus niger, Zucker und NH^NO,; Einfluß der Konzentration von NH^NO, und von
Salzen; Einfluß
\ der Reaktion; Vol.
— 50
com; Temp. =
= 25-
-26« C.
Konzentration von NH4NO,
und Nährsalzen
NO
7N
ION
N
ION
Zuckergehalt 7o
20
20
20
20
20
20
3
3
3
3
Keaktion der Flllssigkeit
auf Lackmus
S.
N.
s.
N.
S.
N.
S.
N.
S.
N.
I.Kult. (12 T.). Emtegew. g
1,056
0,778
1,229
0,992
0,903
0,595
0,412
0,488
0,352
0,363
Beaktion nach der Kultur .
s. s.
S.
S.
S.
S.
S.
S.
S.
S.
Volum d. Kulturflüssigk. com
31,5
36,5
35,0
36,5
35,0
39,0
38,0
38,0
37,0
37,5
Zusatz: a) Zucker . . . . g
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
b) Lös. B . . . com
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2. Kult. (12 T.). Erntegew. g
0,796
1,318
0,534
1,966
0,978
1,893
0,241
0,568
0,263
0,416
Volum d. Kulturflüssigk. ccm
27,0
28,5
28,5
26,5
27,0
28,0
32,5
33,0
33,0
33,0
Zusatz: a) Zucker . . . . g
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
b) Lös. B . . . ccm
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
3. Kult. (20 Tage). Pilzent-
wicklung ....
—
+ +
—
+ +
—
+
-h-h
+ +
+ -h
-h-h
(6 Mon.) Pilzentwicklg.
+ +
+ -h
' "~
+
-h +
-h-h
-h +
+ +
pro 10 ccm — Na OH -Lösung
verbraucht
1,30
1,30
1,60
?
1,00
?
?
?
?
?
An HNO, berechnet . . 7o
0,819
0,819
1,008
?
0,630
?
?
?
?
?
Oxalsäure
keine
Spuren
keine
keine
Spuren
Spuren
?
?
9
?
Vers. III u. rV.
Aspergillus niger mit Zucker und Glyzerin als C- Quelle (verschied. Konzentrat.) und mit
NH^NO, als N-Quelle (l7o); Volum = 50 ccm; Temp. = 25—26» C.
No. der Kolben
1
2
3
4
5
6
7
8
Zuckergehalt 7o
1,0
2,5
5,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
I.Kult. (16 Tage). Emtegew. g
Zusatz V. Zucker nach d. Kult, g
2. Kult. (16 Tage). Erntegew. g
Zusatz von Marmorpulver . . g
3.Kult. (7Tage). Pilzentwicklg.
0,135
0,5
0,110
beendet
0,270
1
0,182
beendet
0,460
1
0,217
beendet
0,880
1
0,275
beendet
1,275
1
0,275
beendet
1,948
1
unwägb.
2
+ 4-
2,525
1
0,000
2
+ -}- +
2,495
1
0,000
2
+ + +
Grlyzeringehalt 7o
1,0
2,5
5,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
I.Kult. (16 Tage). Emtegew. g
Zusatz V. Glyzerin nach d. Kult, g
2.Kult. (16Tage). Emtegew. g
Zusatz von Marmorpulver . . g
3. Kult. (7 Tage). Pilzentwicklg.
0,180
0,5
0,170
beendet
0,352
1
0,200
beendet
0,630
1
0,250
beendet
1,192
1
0,260
beendet
1,670
1
0,000
2
■f-h-h
1,150
1
anwSgb.
2
0,700
1
0,130
2
0,088
1
0,000
2
+
1) Als N ist folg. Concentr. bez. : NH^NOg 0,777o, KHjPO^ 0,387«, MgS04 0,197o, KCl 0,0387o.
70
Jacob Nikitinsky,
Vers. V.
Aspergillus niger bei schwacher Znckerkonzentration mit NH4NO, als N- Quelle.
Temp. = 25—26" C.
Sterilisiernng bei 100** C.
Verändertes Yolum
Sterilisierung bei 100' C.
Konstantes Yolum.
Ohne SterilisieruTig
s
u
CS
Ta-
Nl
N
2
bo
c?
U
0)
s
Tar
N
B
'S
>
3
N4
N5
OS
u
M
N 6
N7
«
B
•
1-^
g
B
•
-2
bo
<L)
e
pq
B
3
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•
a
5
bO
B
'S
•
mr-4
0)
bO
U
1
•
bO
«
B
>
m
TS
bo
c
w
11
com
50
g
ccm
50
g
pe
ccm
100
90
g
ccm
100
g
ccm
50
g
ge
ccm
50
g
ccm
50
g
AnfangB-
volnmen
1.
Kultur
0,461
0,468
8
0,598
87
0,844
42
0,309
11
0,539
0,514
2.
T)
9
0,518
0,520
9
88,5
0,954
89
0,903
44
0,469
12
0,265
0,169
3.
n
10
32,0
0,350
32
0,370
9
89
0,588
90,5
0,514
44
0,283
9
0,432
0,321
4.
n
9
28,5
0,212
28,5
0,230
9
92
0,538
92
0,510
44
0,185
9
0,100
0,135
5.
n
9
26,0
0,227
25
0,225
10
91,5
0,380
91,5
0,362
44
0,191
10
0,277
0,235
6.
T)
10
23,0
0,299
21
0,267
11
91
0,398
91
0,348
44,5
0,182
10
0,217
0,240
7.
n
11
20,0
0,155
19
0,042
90
90
0,247
89,5
0,242
42,5
0,130
10
0,197
0,103
8.
n
90
17,0
0,131
ver-
9
91
0,310
92
0,384
44,5
0,145
10
0,220
0,192
9.
T)
10
17,5
0,000')
loren
10
90
0,330
90
0,325
43,5
0,143
11
0,195
0,194
10.
i>
10
12,5
0,243
12
91
0,328
91,5
0,334
43
0,153
10
21
0,200
23
0,125
11.
n
12
8,0
0,172
12
88
0,277
90
0,275
40
0,145
be-
be-
endet
12.
n
12
5,0
0,202
12
88
0,440
88
0,435
42
0,242
endet
13.
n
12
5,0
0,0000
13
88
0,448
90
0,460
42,5
0,190
14.
n
13
2,5
0,250
14
90
0,400
90
0,525
43
0,165
15.
n
20
0,000
16
92
0,605
90
0,645
42,5
0,285
16.
n
beendet
30
85
0,645
92
0,657
44
0,220
No.
Nach jeder Kultur fand ein Zusatz von je 2,5 ccm Lös. A zu der Kulturflüssigkeit der Kolben
1, 2, 5, 6, 7 und von je. 5 ccm Lös. A zu der der Kolben No. 3 und 4 statt.
1) Nach diesen Kulturen (9. und 13.) wurde die Kulturflüssigkeit mit Na OH- Lösung mit
Methyl - Orange als Indicator neutralisiert.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
71
Vers. VI.
AspergiUiis niger mit NH4CI und NH4N0g als N- Quelle und mit Zucker und Glyzerin als C- Quelle.
Volum = 50 ccm; Temp. = 25—26« C; NH^Cl iVo? NH^NO, l,495Vo-
C-QueUe
2,5 7o Glyzerin
47o Traubenzucker
20 7o Glyzerin
32 7o Traubenzucker
N- Quelle
NH^NOg
No. der Kolben
NH4CI
NH4NO8
8
NH4CI
NH4NO8
NH4CI
NH4NO,
8
10
NH4CI
11
12
1. Kultur (16 Tage).
Emtegewicht . . g
Volum d. Kulturflüssig-
keit ccm
Zusatz: a) C-QueUe g
b)N- Quelle g
2. Kultur (14 Tage).
Emtegewicht . . g
Yolum d. Kulturflüssig-
keit ccm
N
Pro 10 ccm y NaOH-
Lös. verbraucht a)
b)
Oxalsäure
auf die entspr. Säure
berechnet . . 7o
Zusatz: a) C- Quelle g
b)N- Quelle g
Neutralisiert od. nicht
3. Kultur (14 Tage).
Emtegewicht . . g
Volum d. Kulturflüssig-
keit ccm
N
Pro 10 ccm — NaOH-
Lös. verbraucht a)
b)
Auf die entspr. Säure
berechnet . . . . 7o
Zusatz: a) C-QueUe g
b)N- Quelle g
Neutralisiert od. nicht
4. Kultur (6 Tage).
Emtegewicht . . g
Zusatz: b) C-QueUe g
b) N- Quelle g
5. Kultur (14 Tage).
Emtegewicht . . g
0,380
40,0
1,25
0,37
0,345
35,0
1,25
0,37
nicht
0,362
29,0
1,25
0,37
nicht
0,400
1,25
0,37
0,375
0,395
38,0
1,25
0,25
0,420
32,5
0,382
40,0
1,25
0,25
0,405
34,5
0,422
37,5
2,0
0,37
0,510
32,0
1,25
0,25
nicht
0,245
26,0
1,25
0,25
nicht
0,382
28,0
2,0
0,37
nicht
0,416
30,0
1,25
0,25
nicht
0,082
1,25
0,25
0,000
1,25
0,25
nicht
0,124
1,25
0,25
0,000
2,0
0,37
nicht
0,442
2,0
0,37
0,392
0,457
38,0
2,0
0,25
0,700
29,0
2,0
0,25
nicht
0,000
27,5
1,05
1,00
0,383
kein
kein
ja
0,398
2,0
0,25
0,430
0,466
38,0
2,0
0,25
0,653
30,5
2,0
0,25
nicht
0,000
28,0
1,20
1,15
0,438
kein
kein
ja
0,412
2,0
0,25
0,345
1,927
39,0
5,0
0,37
0,000
41,0
0,85
0,85
Spuren
0,535
kein
kein
ja
1,395
12,0
5,0
0,87
nicht
0,256
5,0
0,37
0,000
1,855
1,740
37,5
38,0
5,0
5,0
0,25
0,26
0,000
0,000
41,5
41,0
1,10
1,20
1,10
1,10
keine
keine
0,402
0,438
kein
kein
kein
kein
ja
ja
1,425
0,830
27,0
27,0
5,0
5,0
0,25
0,25
nicht
nicht
0,000
0,000
be-
be-
endet
endet
1,700
32,5
2,0
0,37
0,750
28,0
4,0
0,37
nicht
0,000
27,5
2,0
1,8
1,260
kein
kein
ja
0,986
4,0
0,37
0,000
1,447
36,0
2,0
0,25
0,000
35,0
1,5
1,5
keine
0,547
kein
kein
ja
0,915
20,0
4,0
0,25
nicht
0,000
be-
endet
1,510
35,0
2,0
0,25
0,000
35,5
1,6
1,45
keine
0,584
kein
kein
ja
1,330
4,0
0,25
nicht
0,000
be-
endet
72
Jacob Nikitinsky,
Vers. Vn.
Aspergüliia niger mit NH4CI, NH4NO, und (NH4),S04 als N- Quelle und Zucker
und Glyzerin. Vol. = 50 com; Temp. = 25—26".
G- Quelle
20 7o Glyzerin
327o Zucker
N- Quelle
l,4957o
NH4NO,
17.
NH4CI
l,2347o
(NHJ,S0,
l,4957o
NH^NO,
17«
NH4CI
l,2347o
(NHJ2SO4
No. der Kolben
1
2
3
4
5
6
1. Kultur (14 Tage). Ernte-
gewicht g
0,761
1,838
1,844
1,647
1,757
1,680
Volum d. Kulturflüssigk. ccm
32,0
34,0
33,0
26,0
31,0
27,0
Zusatz nach der Kultur:
a) C- Quelle g
5
5
5
8
8
8
b) N- Quelle g
0,37
0,25
0,31
0,37
0,25
0,31
2. Kultur (12 Tage). Ernte-
gewicht g
1,317
0,000
1,095
1,270
0,000
0,810
Volnm d. Kulturflüssigk. ccm
22,0
32,5
22,0
19,0
31,5
20,0
Pro 10 ccm y NaOH-Lösung
verbraucht ccm :
a) mit Methylorange ) als
—
1,05
—
—
1,40
—
b) mit Methylviolett Indic.
1,00
—
1,40
Auf die entsprechende Säure
berechnet . . . . 7o
0,383
—
—
0,511
Zusatz nach der Kultur:
a) C- Quelle g
5
kein
5
4
kein
4
b) N- Quelle g
0,37
kein
0,31
0,37
kein
0,31
Neutralisiert oder nicht
nicht
ja
nicht
nicht
ja
nicht
3. Kultur (8 Mon.). Emte-
gewicht g
0,465 *)
1,112
0,000
0,000
1,700
0,000
Volum d. Kulturflüssigk. ccm
17,0
25,0
19,0
18,5
23,5
19,0
Pro 10 ccm Y NaOH-Lösung
verbraucht ccm:
a) mit Methylorange 1 als
b) mit Methylviolett JIndic.
1,00
1,60
2,20
1,60
1,50
2,70
1,00
1,50
2,10
1,50
1,50
2,75
Auf die entsprechende Säure
berechnet . . . . 7o
0,626
0,584
1,078*)
1,008
0,548
1,323«)
Nach d. Versuchsschi. CalT,04
als CaCgO* • HjO gef dn. g
0,016
0,000
0,000
0,009
0,000
0,000
1) Nach der Titrierung und Cg Hg O4- Bestimmung wurden zu dem Reste dieser
Kulturflüssigkeit 2 g Zucker und 0,3 g NH4NO, hinzugefügt, und nach 10 Tagen wurde
gar keine Pilzentwicklung beobachtet ; also ist diese Ernte die letzte und die entsprechende
Azidität ist die Grenzazidität.
2) % HoSO,.
über die Beeinflnssung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 73
Vers. VIII.
PmidUium gUmcum und P. griseum. NH^Cl, NH4NO8 und (NHJgCeHeO, als N-Quelle.
Vol. — 50 com; Temp. = 22— 23"C.; Rohrzucker 57o; Kulturdauer 20-- 22 Tage.
Pilzart
Zackergehalt
N-Quelle
FeniciUium griseum
i7o
NH4CI
l,4957o
NH4NO,
2,1107o
(NH,),C.HeO,
FeniciUiv/m gUmcu/m
i7o
NH4CI
M957o
NH,NOa
2,1107o
(NHj,CeH,0,
I.Kult. (22T.). Erntegew. g
Volum der Kulturflüssigkeit
nach der Kultur . ccm
Zusatz nach der Kultur:
a) Zucker g
b) N-Quelle g
2.Kult.(20T.). Erntegew. g
Volum der Kulturflüssigkeit
nach der Kultur . ccm
Zusatz nach der Kultur:
a) Zucker g
b) N-Quelle g
3.Kult.(20T.). Erntegew. g
Volum der Kulturflüssigkeit
nach der Kultur . ccm
Pro 1 ccm y Na OH - Lösung
verbraucht ccm:
a) mit Methylorange) als
b) mit Methylviolett I Indic.
Auf die entspr. Säure her. 7©
Zusatz nach der Kultur:
a) Zucker g
b) N-Quelle g
Neutralis. m. Na OH-Lös. (m.
Methylorange a. I.) od. nicht
4.Kult. (21 T.). Erntegew. g
Volum der Kulturflüssigkeit
nach der Kultur . ccm
Pro 10 ccm y Na OH - Lösung
verbraucht ccm:
a) mit Methylorange I als
b) mit Methylviolett J Indic.
Auf die entspr. Säure her. 7o
0,605
41,0
2,5
0,500
0,000')
0,0
0,000
0,000
39,0
1,00
1,00
0,365
ja
0,365
24,0
0,75
0,75
0,274
0,350
42,0
2,5
0,748
0,445
2,5
0,748
0,000
36,0
0,70
0,60
0,441
ja
0,525
20,5
0,90
0,80
0,441
0,350
43,0
2,5
1,050
0,735
33,0
2,5
1,050
0,455
30,0
2,5
1,050
nicht
0,522
28,5
0,678
0,455
41,5
42,0
2,5
0,500
0,062
2,5
0,748
0,480
?
?
0,0
2,5
0,000
0,000
0,748
0,000
43,5
36,0
0,40
0,40
0,25
0,25
0,146
0,157
ja
0,452
ja
0,305
27,0
20,0
0,30
0,30
0,20
0,20
0,109
0,126
0,688
40,5
2,5
1,050
0,810
29,0
2,5
1,050
0,545
25,5
2,5
1,050
nicht
0,510
23,5
Grenzerntegewicht*) | 0,605 | 0,795 | ) 2,062 | 0,740 | 0,935 | ) 2,553
1) Unwägbar.
2) Das summarische Gewicht, das wir ohne Neutralisation zu bekomn^eu imstande sind.
74
Jaeob 3^ikitüi4y«
Vers. TX.
ÄMpergUtM nigtr, Pemeäiium glawcum ud Saecharamyota rometMM mX Ammonoxalmt
«k y-i^iU. Traabenzodur 4%; YoL := 50 eem; Temp. 22— 23* C; nch j«der Knltiir
fand ein Zwaiz ron 2 CT Zocker und 0,5 g Ammonoxalnt statt.
Pilxart
Asperg. niger
Pemit. gUnae.
Soedb. roioe.
Gehalt an Anunonoxalat */.
1 ; «
1 2
1 ' 2
1
1. Koltor ri2 Tage). Erntegewicht g
2' , a4 „ ). „ g
Volam der KaltorflüDsigkeit cem
3. Kttltor a2 Tage). Emtegewicbt g
0,420 0,420
0,415' 0,385
32,0 32,5
0,402 1 0,411
0,625 . 0,483
0,315 1 0,298
37,5 36,5
0,523, 0,462
0,182
0,052
?
?
0,159
0,034
?
0,015
Vers. X.
AgpergiUus niger. NH^Cl und (NHJsC^HtOc als N-Quelle bei gleichzeitiger Darbietung.
Vol. -^ 50 ecm; Temp. = 25— 26*C.; Enlturdaaer 11—13 Tage. Glyzerin als OQuelle.
Glyzeringehalt
7.
NB^Cl-Oebtlt
7.
(iraj,C.H,0.- Gehalt
%
1. Kultur (12 Tage). Emtegewicht g
Volum der KulturflUssigkeit . . com
Zusatz nach der Kultur:
a) Glyzerin g
b) NH4CI g
c) (NH,),C,H,0, g
2. Kultur (11 Tage). Emtegewicht g
Volum der Kulturflflssigkeit . . ecm
Zusatz nach der Kultur:
a) Glyzerin g
b) NH,C1 g
c) (NHJ,C,H,Oe g
8. Kultur (12 Tage). Emtegewicht g
Volum der KulturflUssigkeit . . ecm
Zusatz nach der Kultur:
a) Glyzerin g
b) Wasser ecm
Neue Volumen ecm
i. Kultur (13 Tage). Emtegewicht g
Volum der KulturflUssigkeit . . ecm
20
6,88
0,86
1,72
3,44
1,800
35,0
3,44
1,660
3,44
1,415
16,0
5
16,0
36,0
1,420
27,0
0,675
36,0
5
0,5
1,065
5
0,5
0,000
36,0
14,0
50,0
0,000
? —
1,170
35,0
5
0,5
0,43
2,325
5
0,5
0,48
1,592
24,5
5
8,5
36,0
0,182
30,0
1,020
37,5
5
0,5
0,86
2,525
5
0,5
0,86
0,285
29,0
5
5,0
36,0
0,380
30,0
1,085
41,0
5
0,5
1,72
2,660
5
0,5
1,72
1,550
26,0
5
7,0
36,0
1,182
27,5
6,88
1,310
36,5
5
0,5
3,44
1,950
5
0,5
3,44
1,425
20,0
5
12,5
36,0
1,330
28,5
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilse usw.
75
Vers. XI.
Pemciäium glaueum und P. griseim, NH^Cl, NH4NO, und (NHJ,C,He 0, als N-Quelle.
VoL = 50 ccm; Temp. = 22—23' C; Rohrzucker 57o; Kulturdauer 20—22 Tage.
Pilzart
Zuckergehalt
7.
N- Quelle
I.Kult. (22 T.). Emtegew. g
Volum der Kulturflüssigkeit
nach der Kultur . ccm
Zusatz nach der Kultur:
a) Zucker g
b) N-Quelle g
2. Kult. (20 T.). Emtegew. g
Volum der Kulturflüssigkeit
nach der Kultur . ccm
Znsatz nach der Kultur:
a) Zucker g
h) N-Quelle g
3. Kult. (20 T.). Emtegew. g
Volum der Kulturflüssigkeit
nach der Kultur . ccm
Pro 10 ccm y Na OH - Lösung
verbraucht ccm:
a) mit Methylorange 1 als
b) mit Methylviolett J Indic.
Auf die entspr. Säure her. •/©
Zusatz nach der Kultur:
a) Zucker g
b) N-Quelle g
Neutralis. m. Na OH-Lös. (m.
Methylorange a. I.) od. nicht
4. Kult. (2 IT.). Emtegew. g
Volum der Kulturflüssigkeit
nach der Kultur . ccm
N
Pro 1 ccm Y Na OH - Lösung
verbraucht ccm:
a) mit Methylorange I &\a
b) mit Methylviolett 1 Indic.
Auf die entspr. Säure her. %
Peniciüium griseum
17»
NH,C1
1,495 7o
NH4NO,
2,1107.
(NHAC.H,0,
Peniciüium glaueum
17«
NH,C1
l,4957o
NH,NO,
2,1107«
(NHJ,C.H.0,
0,605
0,350
41,0
42,0
2,5
2,5
0,500
0,748
0,000
0,445
?
?
0,0
0,0
0,000
0,000
0,000
0,000
39,0
36,0
1,00
0,70
1,00
0,60
0,365
0,441
kein
kein
kein
kein
ja
ja
0,365
0,525
24,0
20,5
0,75
0,90
0,75
0,80
0,274
0,441
0,350
43,0
2,5
1,050
0,735
33,0
2,5
1,050
0,455
30,0
2,5
1,050
nicht
0,522
28,5
0,678
0,455
41,5
42,0
2,5
2,5
0,500
0,748
0,062
0,480
?
?
0,0
0,0
0,000
0,000
0,000
0,000
43,5
36,0
0,40
0,25
0,40
0,25
0,146
0,157
kein
kein
kein
kein
ia
ja
0,452
0,305
27,0
20,0
0,30
0,20
0,30
0,20
0,109
0,126
0,688
40,5
2,5
1,050
0,810
29,0
2,5
1,050
0,545
25,5
2,5
1,050
nicht
0,510
23,5
Grenzemtegewicht') | 0,605 | 0,795 | ) 2,062 | 0,740 | 0,935 | ) 2,553
1) Das summarische Gewicht, das wir ohne Neutralisation zu bekommen imstande sind«
76
Jacob Nikitinsky,
Vers. Xn.
Aspergillus nigery PenidUium glaueum und Pmie. griseutn, ENO, als N-Quelle (1 VJ.
Zucker 57o; Vol. = 50 ccm; Temp. = 22— 23* C. Nach jeder Kultur fand ein Zusatz
von
(o,5g^0j'**"-
Pilzart
Asperg. niger
Penie. glauc.
Perw:, gris.
a
b
a
b
a
b
1. Kultur (15 Tage). Emtegewicht
2. „ (16 „ ).
3. r, (14 , ).
*. n (18 „ ).
5. r, (18 n ).
6. n (18 r, ).
Beaktion mit Lackmus
g
g
g
g
0,185
0,760
1,095
0,295
0,300
0,000
sauer
2
0,195
0,810
1,192
0,195
0,280
0,112
sauer
2
+ -h +
0,305
1,130
1,562
0,863
0,025
0,000
sauer
2
+ + +
0,285
1,022
1,505
0,855
0,352
0,000
sauer
2
0,105
0,395
0,500
0,431
0,255
0,000
sauer
2
0,115
0,475
0,365
0,342
0,130
0,082
sauer
Zusatz von liarmorpulver ....
7. Kultur. Pilzentwicklung . . .
g
2
+ + +
Vers. Xni.
Aspergillus niger mit Hippursäure als C- Quelle und NH^NO, als N-Quelle und mit
Hippursäure als N-Quelle (mit Zucker). Vol. = 50 ccm; Temp. = 25 — 26° C.
Gehalt an Hippursäure %
1*)
2
5
3,35
3,35
Zuckergehalt 7o
^^^
5
30
NH^NOa- Gehalt %
1
1
1
1. Kultur (20 Tage). Erntegewicht . . . g
Ungelöste Hippursäure nach der Kultur geblieben
Zusatz nach der Kultur: a) Zucker . . . g
b) Hippursäure . g
2. Kultur (22 Tage). Emtegewicht . . . g
Ungelöste Hippursäure nach der Kultur geblieben
Zusatz nach der Kultur: a) Zucker . . . g
b) Hippursäure . g
3. Kultut (19 Tage). Emtegewicht . . . g
Volum der Kulturflüssigkeit .... ccm
Ungelöste Hippursäure nach der Kultur geblieben
Zuwatz nach der Kultur: a) Zucker . . . g
b) Hippursäure . g
Auf dem Wasserbade abgedampft bis . . ccm
Darauf gebracht auf ccm
4. Kultur (19 Tage). Emtegewicht . . . g
Volum der Kulturflüasigkeit .... ccm
Reaktion mit Lackmus
0,087
keine
0,5
0,025
keine
0,5
0,035
35,0
wenig
0,5
0,040
27,0
sauer
0,130
keine
1,0
0,100
wenig
1,0
0,058
34,0
wenig
1,0
0,087
26,0
sauer
wenig
2,5
0,078
wenig
2,5
0,058
35,0
viel
0,5
0,064
28,0
sauer
0,307
viel
2,5
0,675
wenig
2,5
2,0
0,000
30,0
viel
trocken
80,0
0,295
24,0
sauer
0,495
viel
2,5
0,168
viel
2,5
2,0
0,000
29,0
viel
5
29,0
0,000
26,0
sauer
1) Bei einem Gehalt an Hippursäure von 1% ist die Lösung schon gesättigt; alle
unsere Kulturen wurden also mit gesättigten Lösungen von Hippursäure angestellt, und
verschieden war nur das Quantum der ungelösten, kristallinischen Hippursäure.
2) Pas Hycelium enthielt die Kriställchen.
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
77
Vers. XIV.
AspergiüuB niger^ FenciUiwin glaucum und P. griseum mit „Pepton" als einziger
C- und N- Quelle. Vol. = 50 ccm; Temp. = 22— 23" C; in den ersten Kulturen fand
ein Zusatz von 0,1 7o Zucker statt.
Pilzart
Aspergillus niger
PeniciU. glaticum
PenudU. griseum
Peptongehalt . %
2,5
5
10
2,5
5
10
2,5 5
10
I.Kult. (18 Tage) Ernte-
gewicht . . . . g
0,195
0,305
0,335
0,365
0,380
0,355
0,212
0,141
0,134
Vol. d. Kulturflüssigk. ccm
85,0
87,0
88,0
89,0
88,0
89,5
89,5
89,0
89,0
Reaktion mit Lackmus .
sauer
sauer
sauer
neutr.
neutr.
neutr.
neutr.
neutr.
neutr.
Kriställchen von Ammon-
oxalat ausgeschied. . .
keine
keine
keine
viel
viel
viel
keine
keine
keine
Zusatz von Pepton . g
1
1
1
1
1
1
1
1
1
2. Kult. (20 Tage) Emte-
gewicht . . . . g
0,330
0,660
0,945
0,105
0,195
0,285
0,213
0,295
0,550
Vol. d. Kulturflfissgk. ccm
78,0
69,0
69,0
75,0
75,5
77,0
76,5
76,0
74,0
Reaktion mit Lackmus .
sauer
schwach
sauer
schwach
sauer
schwach
alkal.
alkal.
alkal.
alkal.
stark
alkal.
stark
alkal.
stark
Zusatz von Pepton . g
1
1
1
1
1
1
1
1
1
3. Kult. (20 Tage) Ernte-
gewicht . . . . g
0,140
0,107
0,405
0,098
0,065
0,089
0,155
0,000
0,000
Vol. d. Kulturflüssigk. ccm
59,0
54,0
56,0
50,0
58,5
65,0
68,0
67,5
65,5
Reaktion mit Lackmus .
alkal.
schwach
alkal.
schwach
alkal.
schwach
alkal.
stark
alkal.
stark
alkal.
stark
alkal.
alkal.
alkal.
Zusatz von Pepton . g
1
1
1
—
—
—
4. Kult. (21 Tage) Emte-
gewicht . . . . g
0,105
0,054
0,080
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
Vol. d. Kulturflüssigk. ccm
56,5
58,0
54,5
58,0
66,5
63,0
65,5
65,5
61,5
Reaktion mit Lackmus .
alkal.
alkal.
alkal.
alkaL
stark
alkal.
stark
alkal.
stark
alkal.
alkal.
alkal.
schwach
NH3 in der Kolbenatmo-
sphäre
mäßig
viel
mäßig
sehr viel
sehr viel
sehr viel
mäßig
mäßig
Spuren
Zusatz: a) Pepton . . g
1
1
1
—
—
—
b) KH,PO, . g
—
—
1
1
1
1
1
1
5. Kult. (20 Tage)Emte-
gewicht . . . . g
0,000
0,000
0,000
0,198
0,115
0,142
0,198 1 0,143
0,159
Vol. d. Kulturflüssigk. ccm
55,0
52,0
53,0
57,0
64,0
60,5
60,0 60,0
58,5
Reaktion mit Lackmu.s .
alkal.
alkal.
alkal.
alkal.
stark
alkal.
stark
alkal.
stark
neutr. , alkal.
schwach
neutr.
NH, in der Kolbenatmo-
'
sphäre
•
?
?
?
sehr viel
sehr viel
sehr viel
mäßig viel
Spuren
Zusatz von KH.PO^ . g
1
1
1
beendet
beendet
beendet
beendet beendet
beendet
6. Kult. (21 Tage) Ernte-
1
1
gewicht
0,212
0,145
0,225
—
— 1 —
(jrenzerutegewicht . . .
0,770 i
1,126 1
1,765
0,568
0,640
0,729
0,580
0,436
0,684
78
Jacob Nikitinsky,
Vers. XXV— XXVI.
AspergiUtLS niger, PeniciUium glaucum und Mticor stolonifer mit Chinasäure und
Arbutin als C-Quelle; NH^NO, l"/«; Vol. = 50 com; Temp. = 22—23" C.
C-Quelle
Pilzart
Gehalt an C-Quelle 7c
I.Kult. (16 Tage)Ernt.e-
gewicht . . . . g
Volum der Kulturflüssig-
keit .... ccm
Zusatz Yon C-Quelle . g
2. Kult. (16 Tage) Ernte-
gewicht . . . . g
Volum der Kulturflüssig-
keit .... ccm
Zusatz von:
a) C-Quelle . . . g
b) Marmorpulyer . g
3. Kult. (15 Tage) Emte-
gewicht , . . . g
Volum der Kulturflüssig-
keit .... ccm
Zusatz Ton C-Quelle . g
4. Kult. (18 Tage) Emte-
gewicht . . . . g
Volum der Kulturflüssig-
keit .... ccm
Zusatz von C-Quelle . g
5. Kult. (16 Tage) Ernte-
gewicht . . . . g
Volum der Kulturflüssig-
keit .... ccm
Zusatz von C-Quelle . g
6. Kult. (16 Tage) Emte-
gewicht . . . . g
Volum der Kulturflüssig-
keit .... ccm
Reaktion mit Lakmus. .
Zusatz von:
a) C-Quelle . . . g
b) Marmorpulver . g
7. Kult. (94 Tage) Emte-
gewicht . . . . g
Chinasäure (frei)
Aspergillus niger
10
20
Arbutin
Aspergillus niger
0,5
0,105
40,0
2
OyOrr
40,0
2
0,165
33,0
2
0,220
28,0
2
0,124
20,0
2
0,280
14,0
sauer
beendet
0,273
37,0
2
0,085
87,0
2
0,207
30,0
2
0,355
25,5
2
0,180
15,5
2
0,238
8,5
sauer
beendet
0,64:0
32,5
2
0,188
30,0
2
0,185
25,0
2
0,305
17,0
2
0,290
5,5
2
0,245
3,0
sauer
beendet
30,0
5
0,810
28,0
0,7^5
25,0
ver-
loren
0,064
44,5
0,5
0,042
0,5
0,057
?
0,5
0,090
?
0,5
0,i45
?
0,5
0,057
15,0
sauer
schwach
0,5
0,038
0,123
42,5
0,5
0,101
0,5
0,057
?
0,5
0,095
?
0,5
0,0-2^
?
0,5
0,000
13,0
sauer
schwach
0,000
10
0,358
40,0
0,5
X),130
0,5
0,000
?
0,5
0,095
?
0,5
0,055
?
0,5
0,072
11,5
sauer
schwach
0,5
0,037
0,0850,0430,055
45,5
0,5
46,0
0,5
43,0
0,5
0,0000,0000,000
0,0000,0000,000
?
Gesamtgewichte. . . . | 0,971 | 1,338 | 1,853 |3,235| 0,493 | 0,398 | 0,787 |o,08ölo,043Jo,055
über die Beeinfliugang der Entwicklang einiger SehimmelpilM ubw.
79
Vers. XVII.
AspergilltLS niger mit Phloridiiii, Quercitrin und GlycTrrhizin als C-Quelle; NH^NO,
!•/•; Vol. = 50 ccm; Temp. = 25— 26^ C.
Glykosid
Oehalt an Glykosid 7«
Phloridzin
0,5
1,0
1. Kultur (20 Tage) Ernte-
gewicht g
Zusatz von Glykosid . . g
2. Kultur (20 Tage) Ernte-
gewicht g
Zusatz Yon Glykosid . . g
3. Kultur (25 Tag«) Emte-
gewicht g
Zusatz Yon Glykosid . . g
4. Kultur (22 Tage) Ernte-
gewicht g
0,083
0,25
0,030
0,25
0,037
0,25
0,026
3,0
0,075 0,152
0,25
0,035
0,25
0,032
0,25
0,030
0,25
0,038
0,25
0,052
0,25
0,035
Quercitrin
0,5
1,0
3,0
0,025
0,021
0,25
0,021
beendet
0,025
0,019
0,25
0,030
beendet
0,035
0,023
0,25
0,019
beendet
Glycyrrhizin
0,5
1,0
+
+
+
beendet
+
+
+
beendet
Vers. XVm.
AspergilliLS niger ^ Penicillium glatunim, P. griseum, Mucor stohnifer und Asper-
gillus flaviM mit Salicin als C-Quelle; NH^NO, 17«; Vol. = 50 ccm; Temp. = 22— 23" C.
Pilzart
Gehalt an Glykosid
'0
1. Kultur (16 Tage) Emtegewicht . . g
Zusatz von Salicin g
2. Kultur (20 Tage) Emtegewicht . . g
Zusatz von Zucker g
3. Kultur (16 Tage) Emtegewicht . . g
Tolum der Knlturflüssigkeit . . . ccm
N
Pro -Volum" — NaOH-Lös. verbraucht:
a) Methyl-Orange
als Indic.
b) Methyl- Violett
Zusatz von Marmorpulver g
4. Kultur (15 Tage) Entwicklung . . .
Saligenin-Nachweis (durch Eisenchlorid) . .
Aapergiü. niger
0,5 1,0 3,0
0,005
0,017
0,5
0,5
0,000
0,000
1
1
0,000
0,000
38,0
38,5
0,1
0,15
0,0
0,05
viel
viel
0,028
0,5
0,000
1
0,000
38,0
0,35
0,10
viel
:::;S $:
1,0
0,050
0,5
0,000
1
0,000
viel
1,0
0,040
0,5
0,000
1
0,000
viel
^ 00
1,0
0,002
0,5
0,000
1
0,000
kein
^ 00
1,0
0,044
0,5
0,000
1
0,000
viel
Jtorb SikitiMik;,
nA-h-
it jU^ii-i
«^1
il25
iili
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Sil ill-s
1
1
1
1
i.
i
i
1
s
1
4
1
s
1
§ fpl
"Ig" "Jüi
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
81
Vers. XXI.
ÄgpergiUus niger nnd Penieiüium glaucvm mit 3% weinsanrem Kali als C- Quelle
und Anunoniamnitrat resp. Ammoniumozalat als N- Quelle; Vol. = 50 ccm.
Temperatur
20« C.
32*0.
Pilzart
Penicill. glauc.
Asperg. niger
Aüperg, niger
No. der Kolben
1
2
3
4
5
6
N- Quelle (überall l7o)
NH.NOj
(NHJaCsjO^
NH^NO,
cm,\Qfi,
NH4NO3
(NH^^C^O,
I.Kult. (16 Tage). Emte-
gewicht . . . . g
Farbe d. Kulturflüssigkeit
Beaktion auf Lackmus .
Mü, in der Kolbenatmo-
sphäre
2.Kult. (16Tage). Ernte-
gewicht . . . . g
Zusatz von Zucker . g
3. Kult. (10 Tage). Emte-
gewicht . . . . g
Zusatz von KH^PO^ . g
4. Kult. (14 Tage). Emte-
gewicht . . . . g
0,038
rosa
alkal.
(stark)
sehr viel
0,000
2
0,000
1
0,385
0,040
rosa
alkal.
(stark)
sehr viel
0,000
2
0,000
1
0,296
0,065
gelb
alkal.
wenig
0,000
1
0,094
0,048
gelb
alkal.
viel
- 0,000
1
0,057
0,080
farblos
alkal.
maßig
0,000
4
0,946
0,055
farblos
alkal.
viel
0,000
4
1,028
Einige Erklärungen zu den Tabellen Vers. XXII— XXVL
Biese Versuöhe unterscheiden sich von allen übrigen unserer
Versuche dadurch, daß in denselben nicht nur die physikalischen
Kulturbedingungen (Temperatur usw.), sondern auch einige der
wichtigsten^) Ernährungsbedingungen, wie der Zuckergehalt und das
Volum der Kulturflüssigkeit (also Konzentration des Zuckers), von
Kultur ZU Kultur fast vollständig konstant*) gehalten wurden.
Das Volum war in allen Kulturen 100 ccm, und nach jeder
Kultur wurde es durch einen entsprechenden Wasserzusatz wieder
auf 100 ccm gebracht.
Die Zuckerbestimmung fand durch Polarisation^) mit dem
1) Näheres siehe p. 33—38.
2) Siehe p. 35—38.
8) Siehe p. 34 — 38. Die Länge (1) des Röhrchens wurde je nach der Durch-
sichtigkeit der Kulturflüssigkeit gleich 1 oder 2 gewählt. In den Tabellen aber ist
die Drehung fast überall für 1 = 2 angeführt. Um von den Drehungszahlen zu den
Zuckerprozenten zu kommen, m\i& man sie mit dem Koeffizienten 0,96 (bei 1 = 2), resp.
6
82 Jacob Kikitinsky,
Halbschatten apparat statt, worauf nach jeder Kultur der Zucker-
gehalt durch einen entsprechenden Zusatz von Zucker wieder auf seine
anfängliche Stärke gebracht wurde. Die Zeile „Zuckerverbrauch"
zeigt zugleich, wieviel Gramm Zucker in jedem Fall zugesetzt
worden war. Für die Kulturen benutzte ich Traubenzucker und
zwar in Konzentrationen von 5, 10, 16, 20, 25 und 30%; da die
Konzentration von 20 7o sich als die günstigste erwiesen hatte, so
wurden in einigen Versuchen nur mit dieser Konzentration Kulturen
angestellt.
Als anfängliche Konzentration der N-Quelle wurde immer eine
solche angenommen, die für jede der betreffenden N-Verbindungen
die IVo Chlorammon gleiche Quantität Stickstoff (261 mg) enthält;
nach jeder Kultur fand ein Zusatz eines gleichen Quantums der
N-Quelle statt.
Von den N-Verbindungen benutzte ich hier weinsaures, oxal-
saures, salzsaures und salpetersaures Ammon, dann Pepton und
Asparagin.
Außerdem wurde jeder neuen Kultur noch ein Zusatz von
5 ccm der Lösung A, also 0,25 g KH2PO4, 0,125 g MgSO* und
0,025 g KCl, zugegeben.
Die Kulturdauer war gewöhnlich sechs Tage; bei der gewählten
Temperatur (25—26^ C.) und den anderen Kulturbedingungen ist
nach dieser Zeit das Mycel fast vollständig entwickelt und normal
ist schon die Konidienbildung beendigt.
In einigen Fällen wurde die Kulturdauer bis zu 20 Tagen
verlängert. Die Versuche XXII und XXIH, XXIV und XXV
wurden streng parallel (also gleichzeitig usw.) angestellt. Darum
sind ihre Resultate untereinander noch vergleichbarer als mit den
anderen.
Nach der Beendigung wurden bei diesen Versuchen in den
meisten Kulturen einige analytische Bestimmungen der Kultur-
flüssigkeit vorgenommen. Die sämtlichen Kulturflüssigkeiten wurden
auf 100 ccm gebracht, und in dieser Lösung die Parallelbestim-
mungen des Dextrosegehaltes durch Polarisation und Titrieren mit
der Fehlingschen Lösung nach Soxhlet^) ausgeführt.
1,9 (bei 1=1) multiplizieren; durch weitere Multiplizierung des Produktes mit 0,01 des
entsprechenden Volums der Kulturflüssigkeit erhalten wir den in diesem Volumen vor-
handenen Zuckergehalt in g.
1) Siehe König, 1. c. 227.
über die Beeiuflnssung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
83
Dann wurde die Reaktion der Kulturflüssigkeit gegen Lack-
mus festgestellt*) und noch der Gehalt der Oxalsäure, durch Fällung
als CaCsO^ • H2O ^, bestimmt.
Vers. XXII.
Aspergillus niger mit weinsaurem Ammon als N- Quelle (1,72 7o)- Vol. =100 ccm;
Temp. = 25—26» C; Kulturdauer 6 Tage.
Traubenznckergehalt
'n
10
15
20
25
30
1. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Yolum der Knltnrflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
Mit der Korrektion an 1,72 7o weinsanres
Ammon °
Zuckergehalt g
Zuckerrerbrauch g
Aus 100 g yerbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
0J47
87,5
1,38
0,50
0,42
4,58
16,3
1,207
86,0
2,80
1,92
1,56
8,44
14,3
1,552
83,0
4,58
3,70
2,91
12,09
12,8
1345
1,315
87,0
87,5
8,88
13,75
8,00
12,87
6,61
10,70
13,39
14,30
10,0
0,9
1,520
87,0
18,95
18,07
14,94
15,06
10,1
2. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Yolum der Kulturfltissigkeit nach der
Kultur ......... ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1=2): •
Zuckergehalt g
Zuckerrerbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
1,055
77,0
-0,25
0,00
5,00
21,1
1,905
67,0
0,00
0,00
10,00
19,0
4,180
66,0
0,50
0,31
14,69
28,4
4,465
67,5
2,95
1,89
18,11
24,7
6,300
50,5
2,50
1,20
23,80
26,5
4,880
62,0
16,00
9,42
20,58
23,7
3. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g
Volum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
0=2) "
Zuckergehalt g
Zuckeryerbrauch g
Aus 100 K verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
1,565
73,0
0,00
0,00
5,00
31,3
2,680
3,650
64,0
69,5
0,00
2,00
0,00
1,32
10,00
13,68
26,8
26,7
3,730
76,0
10,00
7,22
12,78
29,2
3,870
72,5
9,00
6,20
18,80
20,6
4,015
72,0
15,00
10,26
19,74
20,3
1) Es wurde auch versucht, die Aziditätsbestimmungen durch Titrieren mit NaOH-
Lösung mit Methylorange als Indikator auszuführen. Leider aber war das wegen der
dunklen Lösungsfarbe nur in sehr wenigen Fällen möglich, und da diese vereinzelten
Zahlen kein Interesse bieten, so habe ich sie in den Tabellen gamicht angegeben.
2) Die Methode siehe bei Weh m er, L c.
6*
84
Jacob Nikitinsky,
(Fortsetznng von Vers. XXII.)
Traubenzuckergehalt
/o
10
15
20
25
80
4. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1=2) "
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
5. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1=2) '
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
6. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
a = 2) •
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
7. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
a = 2) . . '
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
8. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
a = 2) '
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
1392
80,0
-'0,50
0,00-
5,00
27,8
2,805
70,5
0,00
0,00
10,00
28,0
4,617
59,5
-0,125
0,00
15,00
80,8
5,760
65,5
2,50
1,56
18,44
31,2
5,363
69,5
10,00
6,60
18,40
29,3
1,405
2,535
3,310
3,875
4,750
81,0
76,0
77,0
78,5
75,0
0,00
0,00
-0,25
7,00
10,00
0,00
0,00
0,00
5,22
7,13
5,00
10,00
15,00
14,78
17,87
28,1
25,3
22,1
26,2
26,6
4,630
77,5
20,00
14,72
15,28
30,3
5,600
77,5
16,50
12,15
17,85
31,3
1,200
2,575
3,390
3,345
4,220
85,0
78,5
81,0
88,0
81,0
0,00
0,00
4,00
10,50
13,00
0,00
0,00
3,08
8,77
10,00
5,00
10,00
11,92
11,23
15,00
24,0
25,7
28,4
29,8
28,1
3,970
86,5
14,00
11,50
18,50
21,5
1,520
2,738
3,690
4,792
3,970
83,0
75,0
78,0
75,0
80,0
0,00
-0,15
1,50
2,50
10,50
0,00
0,00
1,11
1,78
7,98
5,00
10,00
13,89
18,22
17,02
30,4
-27,4
26,6
26,3
28,3
5,44S
74,0
10,00
7,03
22,97
23,7
1,325
2,645
3,625
4,415
3,910
75,0
78,0
78,0
74,0
84,0
0,00 ?
-0,25
1,50
5,50
12,30
0,00 ?
0,00
1,11
3,87
9,82
5,00 ?
10,00
13,89
16,13
15,18
26,5
26,5
26,1
27,4
25,7
3,960
82,0
21,80
16,98
13,02
30,4
über die Beeinflussung der Eutwicklung einiger Schimmelpilze usw.
85
(Portscteung von Vers, xxil.)
Traubenznckergehalt
7.
Die Gesamtemtegewichte aller 8 Kult, g
D. Gesamtznckerverbraach aller 8 Kult, g
Die mittl. Erntegewichte aller 8 Kult, g
Der mittl. Zucker verbrauch aller 8 Kult, g
Mittlere Trockensubstanzbildung aus
100 g verbraucht. Zuckers . . . g
Analyse der Kulturflüssigkeiten des Versuches XXII nach dessen Schluß.
10
15
20
25
30
10^1
19,09
39,6
78,4
1,276
2,386
4,95
9,800
25,8
24,3
28,01
31,73
33,72
110,2
123,1
140,4
3,501 1 3,966
4,215
13,775
15,387
17,547
25,4
25,8
24,0
34,32
143,0
4,290
17,874
24,0
Für die Kultur auf der Zucker-
konzentration
/o
10
15
20
25
30
Letztes Volumen ccm
Volum gebracht auf ccm
Beobachtete Drehung (1 = 2) . . °
Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g
Für die Zuckerbestimmung nach Soxhlet
genommen ccm
Verdünnt bis ccm
Für 10 ccm der Fehlingschen Lösung
(= 0,0475 g Glykose) verbraucht ccm
Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g
Differenz zwischen Polarisierung und
Titrierung • . . g
Reaktion d. Kulturflüssigkeit auf Lackmus
Zur C2H2O4- (als CaC204*Hj5 0) Bestim-
mung genommen ccm
Ca Ca 04» Ha gefunden g
75,0
78,0
78,0
74,0
100
100
100
100
0,00
0,00
1,20
4,00
0,00
0,00
1,14
3,80
10
10
10
10
10
10
10
40
2,50
7,75
0,000
0,000
1,900
2,453
0,000
0,000
+ 0,760
-1,347
neutral
sauer
sauer
sauer
25
25
25
25
0,795
0,592
0,213
0,000
84,0
100
10,00
9,50
10
150
7,50
9,500
0,000
sauer
25
0,000
82,0
100
18,00
17,10
10
200
6,10
15,570
-1,530
sauer
25
0,000
Vers. XXIIL
Aspergillus niger mit Chlorammon als N- Quelle (l7o)- Volum = 100 ccm;
Temp. = 25 — 26" C; Kulturdauer 6 resp. 20 Tage.
Traubenzuckergehalt
7.
5
10
15
20
25
0,795
1,122
1,252
1,317
1,215
84,0
83,0
83,5
84,5
85,5
2,40
6,25
11,20
17,25
23,50
1,92
4,93
8,88
13,85
19,09
3,08
5,07
6,12
6,15
5,91
25,8
22,1
20,5
21,4
20,5
30
1. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1 = 2)
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz ausgebildet g
1,305
86,0
28,00
22,88
7,12
18,3
86
Jacob Nikitinsky,
(FortsetzuDg von Vers. XXIII.)
Tranbenznckergehalt %
2 . K n 1 1 n r. 6 Tage. Pilzentwicklung
20 Tage. Erntegewichte g
Yol. d. Enltnrflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
a=2) »
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
3. Kultur. 6 Tage. Pilzentwicklung
20 „ Erntegewichte g
Yol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1 = 2)..... «
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch . . . . , . . g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
Zusatz von Marmorpulver . . . . g
4. Kultur. 6 Tage. Pilzentwicklung
6 „ Erntegewichte g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1=2) »
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
Zusatz von Marmorpulver . . . . g
5. Kultur. 6 Tage. Emtegewichte g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1 = 2) »
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
Zusatz von Marmorpulver . . . . g
5
10
15
20
25
4-0
4-0
+
—
—
0,940
0,870
3,122
1,853
2,005
76,5
82,5
75,0
79,0
79,0
1,00
6,95
5,50
10,90
14,00
0,73
5,45
3,92
8,18
10,51
4,27
4,55
11,08
11,82
14,49
22,0
19,1
19,1
15,7
13,8
30
1,120
84,0
26,50
21,14
8,86
12,6
4-0
+
+
+
1,470
1,613
75,0
78,0
0,00
4,00
0,00
2,96
5,00
7,04
29,4
22,9
—
—
—
4-0
0,290
78,0
17,50
12,97
2,03
14,3
Nach 20 Tagen noch
gar keine Entwicklung
0,000
87,0
20,00
0,00
5
4- + 4-
3,800
61,0
6,50
3,78
16,22
23,4
5
ver-
loren
2,630
5,370
81,0
65,0
2,50
1,50
1,92
0,93
8,08
14,07
32,5
88,1
5
5
3,672
68,0
10,00
6,46
13,54
27,1
5
0,000
87,5
25,00
0,00
5
4-4-4-
4,930
57,0
9,00
4,87
20,13
24,5
5
-hO
0,000
88,0
30,00
0,00
4-4-4-
5,230
65,0
14,00
8,65
21,35
24,5
5
5,410
61,0
9,00
5,21
19,79
27,3
5
5,102
63,5
17,50
10,55
19,45
26,2
5
1) Ganz unwägbar; oft nur eine Sporenkeimung.
über die BeeiuflufeiKung der Entwicklung: einiger Si'liinnnelpilze usw.
87
(Portsetzung von Vers. XXin.)
Traubenzuckergehalt
7o
6. Kultur. 6 Tage. Erntegewichte g
Vol. d. Knlturflüssigk. nach d. Kult, com
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1=2) «
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
Zusatz von Marmorpulver . . . . g
7. Kultur. 6 Tage Emtegewichte g
Vol. d. Knlturflüssigk. nach d. Kult, com
Zuckergehalt (siehe die analytischen An-
gaben) g
Zuekerverbrauch . . ' g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
10
3,455
67,0
0,00
0,00
10,00
34,5
5
15
3,982
20
6,585
25
30
69,0 52,5
0,00 ! 0,00
0,00 0,00
15,00
20,00
5,962 I 3,490
57,0 76,0
26,5 32,9
5
9,00
4,87
20,13
29,6
5
Kulturen
ohne Marmor
Zusatz
Gesamtemtegewichte . g
Qesamtzuckerverbrauch g
Mttl. Trockensubstanzbild.
aus 100 g verbr. Zuck, g
■g |- r Gesamterntegewichte . g
mit M^V]^^'*'"*'™^^^''^"^'**''^^ ^
Mttl. Trockensubstanzbild.
aus 100 g verbr. Zuck, g
Zusatz
I
3,365 I 4,340
69,5 I 66,0
0,00 i 0,00
10,00 15,00
33,6
28,9
3,825 I 4,400
77,0 I 58,5
i
t
8,65 I 4,75
11,35 I 20,25
I
I
33,7 I 21,7
3,205
12,36
25,9
3,605
16,68
21,6
9,450
28,08
33,6
3,664
19,23
19,0
13,692
44,07
31,1
3,170
17,97
17,6
3,220
20,40
15,7
25,00
18,05
11,95
29,2
5
5,395
68,0
10,45
19,55
27,6
2,425
15,98
15,2
17,882; 20,702' 19,217
61,11
29,3
80,30
25,8
72,30
26,6
Analyse der Kulturflüssigkeiten des Vers. XXIII nach dessen Schluß.
Das letzte Volum gebracht auf . . . . com
Beobachtete Drehung (1 = 2).. . . . °
Zuckergehalt in 100 ccm g
Für die Zuckerbestimmung nach Soxhlet ge-
nommen ccm
Verdünnt bis ccm
Für 10 ccm Fehlingscher Lösung (= 0,0475
Glykose) verbraucht ccm
Zuckergehalt in 100 ccm g
Differenz zwischen Polarisierung u. Titrierung g
Reaktion der Kulturflüssigkeit auf Lackmus .
Zur C2H2O4- (als CaCaO^ • H,0) Bestimmung ge-
nommen ccm
CaCgO^'HjO gefunden g
100
100
100
100
0,00
- 0,15
4,55
2,50
0,000
0,000
8,645
4,750
10
10
10
10
10
10
100
50
5,50
5,25
0,000
Spuren
8,636
4,523
0,000
0,000
-0,009
-0,227
sauer
sauer
sauer
sauer
25
25
25
25
0,000
0,000
0,000
0,000
100
5,50
10,450
10
100
5,10
9,310
-1,140
sauer
25
88
Jacob Nikitinsky,
Vers. XXIV.
Aspergillus niger mit oxalsanrem, weinsaarem, salzsaurem und salpetersaurem Ammon
als N- Quelle, mit und ohne Marmorzusatz; Vol. = 100 com; Terap. = 25 — 26" C.:
Kulturdauer sechs Tage.
N-Quelle
Traubenzuckergehalt 7o
Zusatz von Marmorpulver g
1. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Yolum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung ^
Zuckergehalt g
Zuckerverbranch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
Zusatz zu d. Kulturflüssigk. :
a) Zucker g
b) Marmorpulver g
2. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g
Volum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung ®
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet ...... g
Zusatz zu der Kulturflüssigkeit:
a) Zucker g
b) Marmorpulver g
3. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Volum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Nach der Kultur beobachj;ete Drehung "
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
Zusatz zu der Kulturflüssigkeit:
a) Zucker g
b) Marmorpulver g
l,1967o
oxalsaures
Ammon
20
20
l,727o
weinsaures
Ammon
20
20
• u o
•.2 B
20
O I
'^ B 'S
20
2,815
73,0
?
?
?
10,00
5
2,690
77,0
11,00
8,05
11,95
21,70
11,95
1,400
86,0
?
?
?
10,00
5
2,335
82,0
8,00
6,23
13,77
16,96
13,77
0,215
89,0
17,00
14,33
5,67
3,79
5,67
5
0,235
89,0
17,50
14,80
5,20
4,52
5,20
5
4,367
62,5
?
?
?
10,00
5
3,285
75,0
9,60
6,84
13,16
25,0
13,16
5,145
68,0
?
?
?
10,00
5
3,368
77,0
9,50
6,95
13,05
25,8
13,05
1,220
88,5
14,5
12,19
7,81
15,6
7,81
5
2,618
82,0
13,6
10,59
9,41
27,8
9,41
5
3,950
55,0
?
?
?
10,00
5
5,370
67,0
3,50
2,23
17,77
30,2
17,77
2,880
81,0
?
?
?
10,00
5
4,490
75,0
7,0
4,99
15,01
29,9
15,01
4,240
72,5
8,0
5,51
14,49
29,3
14,49
5
2,425
71,0
15,0
10,12
9,88
24,5
9,88
5
über die Beeinflussang der Entwicklung einiger Schininielpilze u»w.
89
(Fortsetzung von Vers. XXIY.)
N-Quelle
Tranbenznckergehalt 7o
4. Kultur. Erntegewichte . . . g
Volum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Zuckergehalt (siehe die analytischen An-
gaben) g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz ausgebildet g
Zusatz zu der Eulturflässigkeit: Fhos-
phorsäure . •
5. Kultur. Erntegewichte . . . g
Gesamtemtegewicht aller vier Kultur, g
Gesamt-Zucker verbrauch aller vier Kul-
turen g
Mittlere Erntegewichte aus allen vier
Kulturen g
Mittlerer Zuckerverbrauch aus allen vier
Kulturen g
Mittlere Trockensubstanzbildung aus
100 g verbraucht. Zuckers . , . g
1,196 7o
oxalsaures
Ammon
20
20
1,72 7o
wein saures
Ammon
20
20
•^ S
§1
20
»^ 9 -**
S a s
<* a 'S
20
OyOOO
95,0
?
9
?
bis zu
saurer
Renkt.
0,000
4,365
65,0
2,75
17,25
25,3
beendet
4,630
70,0
0,00
?
?
beendet
67,0
2,18
17,82
27,3
beendet
3,615
65,0
5,70
14,30
25,3
beendet
2,575
70,0
7,88
12,12
21,3
beendet
11,132
3,711
15,610
60,13
3,902
15,03
26,0
14,055
50,00
3,514
12,50
28,1
15,055
59,65
3,764
14,91
25,2
9,290
42,27
2,322
10,57
22,0
7,853
36,61
1,963
9,15
21,4
Analyse der Kulturflüssigkeiten nach dem Yersuchschlufi Vers. XXIV.
Das letzte Volum gebracht auf . ccm
Beobachtete Drehung "
Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g
Für Zuckerbestimmung nach Soxhlet
genommen ccm
Verdünnt bis ccm
Für 10 ccm Fehlingscher Lösung
(= 0,0475 Glykose) verbraucht ccm
Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g
Differenz zwischen Polarisierung und
Titrierung . . g
Reaktion der Kulturflüssigkeit auf Lack-
mus
In 25 ccm der Eulturf lüssigkeit CaC2 04
• HjO gefunden . . , , , i g
100
100
100
100
?
2,90
?
2,30
6,00
?
2,755
?
2,185
5,700
wurde
10
10
10
10
nicht
10
10
10
50
analy-
siert
1,65
0,00
4,25
5,00
2,879
0,00
1,118
4,750
+0,124
?
-1,067
-0,950
sauer
sauer
sauer
sauer
0,124
0,000
0,115
0,000
100
8,30
7,885
10
100
6,40
7,422
-0,463
sauer
0,000
90
Jacob Nikitipsky,
Ter«. XXV.
Aspergülus niger mit Pepton, Asparagin und weinsaurem Ammon als N-Quelle.
Yol. = 100 ccm; Temp. = 25—26" C; Kulturdauer sechs Tage.
Art der Eulturgefäfie
N-Quelle
Traubenzuckergelialt • 7o
Zusatz V. 5 proz. Eisencbloridlös. Tropfen
1. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Volum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
2. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Yolum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung
a = 2)
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet g
3. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g
Volum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur g
Nach der Kultur beobachtete Drehung
(1 = 2) »
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet ...... g
4. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g
Volum der Kulturflüssigkeit nach der
Kultur ccm
Zuckergehalt (siehe analyt. Angaben) g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz gebildet .,.*,. g
Erlenm. Kolben
l,757o Pepton
20
2
2
l,23''^
Asparagin
20
2
Kristallisier-
schalen
lJ2 7o
weinsaures
Ammon
20
1,610
88,0
11,00
9,20
10,80
14,9
1,420
82,0
-0,50
0,00
5,00
28,4
1,235
86,5
18,50
11,09
8,91
13,9
0,760
87,0
2,00
1,65
3,35
22,7
4,260
63,0
4,50
2,69
17,31
24,6
20
kein
3,555
67,0
4,50
2,86
17,14
20,7
2,030
87,0
14,00
11,57
8,43
24,1
1,120
83,ö
0,00
0,00
5,00
22,4
2,740
79,0
12,50
9,38
10,62
25,8
1,965
71,0
0,00
0,00
5,00
39,3
4,292
63,0
9,50
5,68
14,32
30,0
3,055
81,0
11,60
8,93
11,07
27,6
2,234
76,5
—0,15
0,00
5,00
44,7
3,950
80,5
9,75
7,46
12,54
81,5
1,300
67,0
0,00
0,00
5,00
26,0
5,795
38,5
0,00
0,00
20,00
29,0
6,730
88,5
3,40
1,24
18,76
85,9
6,125
89,0
0,00
0,00
20,00
36,25/
2,960
81,0
9,88
10,12
29,2
2,121
73,5
0,00
5,00
3,750
77,5
7,88
12,12
42,4 30,9
1,462
67,0
0,00
5,00
29,2
4,220
52,0
0,00
20,00
21,1
5,500
43,5
0,00
20,00
27,5
über die Beeinflussung der Eutwicklung einiger Schimmelpilze usw.
91
(Fortsetzung von Vers. XXV.)
Art der Knlturgefäße
Erlenm. Kolben
Kristallisier-
schalen
N-Quelle
1,75 7o Pepton
1,28 »/o
Asparagin
l,727o
weinsaures
Ammon
Traubenzuckergehalt 7o
20
5
20
5
20
20
Zusatz V. 5proz. Eisenchloridlös. Tropf.
2
2
2
2
2
kein
Gesamterntegewicht aller 4 Kulturen g
Gesamtzuckerverb rauch all. 4 Kultur, g
Mittl. Emtegewichte aus all. 4 Kultur, g
Mittl. Zuckerverbrauch a. all. 4 Kultur, g
Mittlere Trockensubstanzausbildung aus
100 g verbrauchten Zuckers . . g
9,655
40,42
2,414
10,105
23,9
6,895
20,00
1,724
5,00
34,5
11,675
44,19
2,919
11,05
26,4
5,487
18,35
1,372
4,59
29,9
18,567
71,63
4,642
17,91
25,9
21,910
75,90
5,4475
18,975
28,9
Analyse der Kulturflüssigkeiten nach dem Versuchschluß Vers. XXV.
ccm
Das letzte Volum gebracht auf .
Beobachtete Drehung (1 = 1)
Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g
Für Zuckerbestimmung nach Soxhlet
genommen ccm
Verdünnt bis ccm
Für 10 ccm Fehlingscher Lösung
(= 0,0475 g Glykose) verbraucht ccm
Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g
«
Differenz zwischen Polarisierung und
Titrierung g
Beaktion d. Kulturflüssigk. auf Lackmus
In 25 ccm der Kulturflüssigkeit CaCgO^
• Hg gefunden g
100
100
100
100
100
5,20?
?
4,15
0,20
0,00
9,880
?
7,885
0,380
0,00
10
10
10
10
10
100
20
100
10
10
4,30
—
7,40
—
—
11,046
0,000
6,419
0,000
0,000
+ 1,166
?
-1,466
-0,380
0,000
sauer
neutr.
sauer
neutr.
schwach
alkalisch
0,000
0,102
0,000
0,158
0,032
100
-0,25
0,00
10
10
0,000
. 0,000
sauer
Spuren
Vers. XXVI.
Aspergiüus niger mit weinsaurem Ammon als N-Quelle; mit und ohne Beibehalten der
Zuckerkonzentration. Bedeutung der Kulturdäuer. Vol. = 100 ccm; Temp. = 25— 26®C.
No. der Kultur
Traubenzuckergehalt
/o
1. Kultur. Erntegewichte g
Kulturdauer Tage
Volum d. Kulturflüssigkeit nach d. Kultur ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung . . ®
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch . g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trockensubst,
gebildet g
Zusatz nach der Kultur; von Zucker . . . g
*) Auch Zusatz von weinsanr. Ammon xmd Salzen.
') Auch kein Zusatz von welnsaur. Ammon und Salzen,
1
2
3
4
20
20
20
20
2,350
3,165
1,732
1,823
50
22
6
6
60,0
63,0
85,5
83,5
0,00
0,00
11,00
9,00
0,00
0,00
8,93
7,14
20,00
20,00
11,07
12,86
11,75
15,8
15,6
14,2
beendet
beendet
11,07
kein^
20
1,843
6
83,0
9,00
7,10
12,90
14,3
kein ^)
92
Jacob Nikitinsky,
(Fortsetzung von Vers. XIVI.)
Nr. der Kultur
Traubenzuckergahalt
7o
20
2
20
20
20
20
2. Kultur, Erntegewichte g
Yolum d. Kulturflüssigkeit nach der Kultur com
Nach der Kultur beobachtete Drehung . . °
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trockensubstanz
gebildet g
Zusatz von Zucker nach der Kultur . . . g
3. Kultur. Erntegewichte (6 Tage) . . . g
Yolum d. Kulturflüssigkeit nach d. Kultur ccm
Nach der Kultur beobachtete Drehung (1=1) "
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trockensubstanz
gebildet g
Zusatz von Zucker nach der Kultur • • . g
4. Kultur. Emtegewichte (5 Tage)' . . . g
Fortsetz.
zu der
Kultnr
Nr. 3:
4. Kul-
tur
75,0
7,00
4,99
15,01
25,4
5,255
69,5
0,00
0,00
20,00
3,180
69,0
0,00
0,00
7,14
26,3
44,5
20,00*)
kein")
3,465
0,110
80,5
95,0
3,10
0,00
4,74
0,00
15,26
?
22,71
15,26*)
3,815")
?
kein")
0,000
3,075
71,0
0,00
0,00
7,10
43,3
kein*)
0,197
96,0
0,00
0,00
?
?
kein^
0,000
Gesamte Erntegewichte aller Kulturen . . g
Gesamter Zuckerverbrauch von allen Kulturen g
Mittlere Trockensubstanzausbildung aus 100 g
verbraucht. Zuckers ... ..... g
2,350
20,00
11,75
3,165
20,00
15,8
14,267
61,34
23,3
5,113
20,00
25,6
5,115
20,00
25,6
Vers. XXVII.
AspergiUtis niger, Weinsaures Ammon als N- Quelle. Einfluß kleiner Peptonzugaben.
N-Bestimmungen in der Kulturflüssigkeit. Vol. = 100 ccm; Temp. = 25 — 26° C;
Kulturdauer 6 Tage.
Nr. der Kultur
1
2
3
4
5
6
Traubenzuckergehalt 7o
20
20
20
20
20
20
Zusatz von Witts Pepton g
0,000
0,040
0,080
0,160
kein
kein
Erntegewichte (nach 6 Tagen) . . g
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm
Nach d. Kult, beobacht. Drehung (1 2) °
Zuckergehalt g
Zuckerverbrauch g
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken-
substanz ausgebildet g
1,602
85,0
1,557
85,0
1,605
84,0
1,666
84,5
1,589
83,5
10,1
8,16
11,84
13,4
1,500
84,5
9,5
7,72
12,28
12,2
Im Gesamtvolum der Kulturflüss. ge-
fund. Gesamt-N mg
Im Ges.- Vol. d. Kulturflüss. gef d. NH,N mg
Im Ges.-Vol. d. Kulturflüss. gef d. Diff er. mg
—
—
—
—
150,1
139,6
10,5
152,0
142,0
10,0
1) Auch Zusatz von weinsaur. Ammon und Salzen.
2) Auch kein Zusatz von weinsaur. Ammon und Salzen.
3) Fortsetzung in der Kolumne von Kultur Nr. 2.
1
über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw.
93
Analytische Angaben zu den N-Bestimmungen.
» s
mg
Qesamt-N (nach Kjeldahl): . . Kolben No. 5
Kolben No. 6
NHg-N (Destillation mit Magnesia): Kolben No. 5
Kolben No. 6
44,94
45,50
41,79
42,56