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Full text of "Über die beeinflussung der entwicklung einiger schimmelpilze durch ihre stoffwechselprodukte .."

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über die Beeinflussung 

der 

Entwicklung einiger Schimmelpilze durch 
ihre Stoffwechselprodukte. 


INAUGURAL-DISSERTATION 

ZUB 

ERLANGUNG DER DOCTORWÜRDE 

DEB 

HOHEN PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT 

DEK 

UNIVERSITÄT BASEL 

VOEGELEGT VON 

JACOB ^IKITIKTSKT 

AUS MOSKAU. 


Mit 6 Kurventafeln im Text. 


Leipzig 

Gebrüder Borntraeger 

1904 


I. Einleitung. 

Obige Frage zerlegt man für ihre Beantwortung am besten in 
zwei kleinere und versucht erstens die Anwesenheit eines solchen 
Einflusses von Stoffwechselprodukten bei verschiedenen Ernährungs- 
bedingungen zu konstatieren und zweitens unter all den möglichen 
Stoffwechselprodukten in jedem einzelnen Falle die ausfindig zu 
machen, durch deren Wirkung diese Beeinflussung hervorgerufen 
worden ist. Unsere Kenntnisse über die Stoffwechselprodukte der 
Schimmelpilze sind bis jetzt sehr gering ^). Unsere Aufgabe konnten 
wir darum auch nicht dadurch vereinfachen, daß wir den direkten 
Einfluß von verschiedenen schon bekannten Stoffwechselprodukten 
einfach durch deren Zusatz zu dem Substrat genau verfolgten^). 

Von vornherein könnte man vielleicht eher die Voraussetzung 
annehmen , dass durch die Stoffwechselprodukte immer eine 
hemmende Wirkung auf das Pilzwachstum ausgeübt wird^). So 


1) Yergl. im allgem.: Pfeffer, Pflanzenphys., IL Aufl., I, §§ 78 — 94; speziell: 
Wehmer, Botan. Ztg. 1891; Butkewitsch, Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902; 
Puriewitsch, Ber. d. ü. botan. Ges., 16, 1898. 

2) Obiges wurde nur für die von Wehmer ausführlich untersuchte Oxalsäure 
ausgeführt. 

3) Erinnern wir uns hier z. B. der hemmenden Wirkung, welche, abgesehen von 
deren Ursache (chemisches Gleichgewicht oder nicht), fast alle Produkte von enzymatischen 
Reaktionen auf den Reaktionsverlauf aufweisen. Da aber diese Reaktionen eine hervor- 
ragende Rolle im Stoffwechsel und damit auch in der Ausbildung der Leibessubstanz spielen, 
so muß schon durch deren Hemmung die Pilzentwicklung natürlich auch gehemmt werden. 
Wenn aluo die Schimmelpilze in der Kulturflüssigkeit irgend welche Produkte enzymatischer 

1 


JL- -Ä Mmit, JC 1 Mi 


2 Jacob Nikitinsky, 

sagt zB. Duclaux*) bei dieser Gelegenheit: „Tout ce qu'on peut 
dire de general ä ce sujet, c'est que le milieu que se ciee le 
microbe est pour lui de moins en moins nutritif, de plus en plus 
antiseptique.^ 

Wir werden aber sehen, daß diese Annahme für unsere 
Schimmelpilzarten nicht immer die richtige ist. Auch für einige 
Bakterienarten ist es bekannt (Cholera-, Tuberkel - Bazillus) *), daß 
sie durch ihre eigenen StoflFwechselprodukte in ihrer Entwicklung 
nicht gehemmt, sondern im Gegenteil stark begünstigt werden. 
Ich habe mich in dieser Arbeit nur auf die möglichst exakte Lösung 
der Frage nach der Beeinflussung durch die Produkte der Erzeugung 
von trockner Pilzsubstanz beschränkt; die Beeinflussung von ver- 
schiedenen andersartigen Funktionen*) habe ich dabei vollständig 
unbeachtet gelassen. 

Ich erachte es als eine angenehme Pflicht, Herrn Geheimrat 
Prof. W, Pfeffer, in dessen Institut die vorliegende Arbeit aus- 
geführt wurde, an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank auszu- 
sprechen für die geneigte Überlassung der reichlichen Hilfsmittel 
des Leipziger botanischen Instituts, sowie für seine liebenswürdige 
Bereitwilligkeit, mir stets mit Bat und Tat beizustehen. 

Auch Herrn Dr. P. Klemm danke ich herzlich für sein bereit- 
williges Entgegenkommen. 

II. Methodisches. . 

An dieser Stelle habe ich nicht viel zu sagen; nur einige not- 
wendige Bemerkungen will ich hier machen. Fast alle Kulturen 
wurden in Erlenmeyerschen Kolben von verschiedenen Größen 
angestellt*). 


Umwandlungen und Zerspaltungen anhäufen, so dürfen wir eine Wachstumshemmung er- 
warten. Über die Beeinflussung der enzymatischen Reaktionen durch ihre Produkte 
vergl. z.B. Taramann, Zeitschr. f. physiol. Ch. (Hoppe- Seyler), III, 1889; XVI, 
1892; Bredig, Ergebnisse der Physiologie, I. Abt., p. 134. Herausgegeb. v. Ascher 
& Spiro 1902 (Wiesbaden), hier auch die Literaturangaben. 

1) Duclaux, Trait. d. microbiol., I, 236; vergl. auch ebenda III, 519. 

2) Buchner, Münch. ärztl. Intelligenzbl., 1885, No. 50. Carnot, C. E. soc. 
biol. 1898, 765. Literaturangaben bei "Wassermann und Kolle, Handbuch d. pathog. 
Mikroorg. 1902, 1. Lief., p. 123. 

3) Wie z. B. der Atmung, Oxalsäurebildung, Schnelligkeit des "Wachstums u. a. 

4) "Wo dies nicht der Fall war, ist es überall in den Tabellen oder bei der 
Yersuchsbesprechung besonders erwähnt. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 3 

Als Temperatur wandte ich: für Aspergillus nigrer- Kulturen 
gewöhnlich 25 — 26® C, für alle andern Spezies 22 — 23® C. an. 
Als Objekte benutzte ich hauptsächlich (besonders in allen etwas 
genaueren quantitativen Versuchen) Aspergillus niger van Tieg^ 
einerseits wegen dessen rascher und guter Entwicklung und der- 
Bequemlichkeit, welche dessen Decken für verschiedene Mani- 
pulationen darbieten, anderseits aber (und hauptsächlich) wegen der 
Leichtigkeit, mit der er sich bestimmen und genau identifizieren 
läßt; ferner wegen seiner physiologischen Stabilität^). 

Unter anderen Pilzen wurden von mir FeniciUum glaucum 
LinJc,^), Penicülium griseum Bonord., Mucor stohnifer Ehrenb,, 
Aspergillus flavus Link., Saccharomyces rosaceus Frankl. und Sac- 
charomyces cerevisiae verwendet. 

Als Normal-Nährsalzlösung wurde folgende angenommen^): 

KH2PO4 — 0,5 ®/o 

Mg SO 4 — 0,25 „ 

K Ol — 0,05 „ und 2 Tropfen pro 

100 ccm von 5®/oiger Eisenchloridlösung. 

In den Tabellen ist durch „Lösung A" folgende Lösung be- 
zeichnet: 

Zucker — 40 7o 

NH4NO3 — 10 „ 

KH2PO4 — 5 „ 

MgS04 —2,5 „ 

KCl --0,5 „ 

„Lösung B" ist „Lösung A" ohne Zucker, und „Lösung 0" ist 
Lösung B ohne NH4NO8. Die Kulturdauer schwankte in ver- 
schiedenen Versuchen sehr stark und ist überall angegeben. 

Die Kulturen standen bei erwähnten Temperaturen im Wärme- 
zimmer des Instituts unter Lichtabschluß. 

Es wurde gewöhnlich nur eine einmalige Sterilisierung von 
30 Min. im Kochapparat bei 100^ 0. vorgenommen. Bei gewöhnlichen 


1) Yergl. auch Czapek, Beiträge zur ehem. Physiol. und Pathol. Zeitschr. f. 
Gesamtbiochemie 1902, 542. — Daß das für Versuche so beliebte „Penicillium 
gUmcum" eine Sammlung von physiologischen Varietäten darstellt, halte ich für mehr 
als wahrscheinlich. 

2) Da die Bestimmung der Penicillium- Arien sehr große Schwierigkeiten dar- 
bietet, so kann ich für die Eichtigkeit dieser beiden Spezies nicht bürgen. Hier fühle 
ich die angenehme Pflicht, Herrn Dr. Qießler für gütige Hilfe in allen Bestimmungs- 
schwierigkeiten meine Dankbarkeit auszusprechen. 

3) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. T, 375. 

• 1* 


4 Jacob Nikitinsky, 

Kulturflüssigkeiten mit saurer Reaktion genügt dies für Schimmel- 
pilze vollständig; nur bei Versuchen mit Pepton und bei solchen 
mit neutraler oder alkalischer Reaktion (und bei allen Versuchen 
mit Bakterien und Hefen) wurde dreimalige fraktionierte Sterili- 
sierung (nach je 24 Stunden 15 Minuten) angewendet. 

Da es sich gewöhnlich um eine ganze Reihe von aufeinander- 
folgenden Kulturen in einer und derselben Kulturflüssigkeit handelte, 
so mußte ich nach jeder Kultur die Flüssigkeit vom Mycelium ab- 
filtrieren, zu dem Filtrat frische Nährstoffe hinzufugen und alles 
▼on neuem sterilisieren. 

Hier drängen sich uns folgende Fragen auf. 

Da die Konzentration der Nährstoffe mit der Zahl der Kul- 
turen durch die stetigen Zusätze stark zugenommen haben kann ^), 
so müßen wir vor allem den möglichen Einfluß dieser Konzen- 
trationsschwankungen genau präzisieren, um beurteilen zu können, 
ob bei unseren Versuchen durch die Änderung der Konzentration 
kein nennenswerter Fehler eingeführt wird, also mit anderen Worten, 
um die Genauigkeit unserer Methode feststellen. 

Die Beantwortung dieser Fragen finden wir in den Versuchen 
I, II und III. 

Versuch I*) zeigt uns, welchen Einfluß die allmähliche Er- 
höhung der Konzentration aller Nährstoffe auf das Erntegewicht 
ausüben kann; gleichzeitig lehrt er uns, daß in den Kulturen von 
Aspergillus niger sogar mit 20 7o {= 10 g in 50 ccm) Zucker, in 
unseren Bedingungen, die ganze Menge des Zuckers nach 16 Tagen 
verschwindet. Also, wenn wir jetzt nach der Kultur von Aspergillus 
niger unter ähnlichen Kulturbedingungen wieder das anfängliche 
Zuckerquantum hinzufügen, so werden wir keine Erhöhung der 
Zuckerkonzentration bekommen. 

Versuch II'*) zeigt, inwieweit eine Konzentrationserhöhung aller 
Nährstoffe mit Ausnahme des Zuckers die Pilzentwicklung zu 
beeinflussen imstande ist. 

Wir sehen, daß dieser Einfluß ein verhältnismäßig ge- 
ringer ist^). Die Erhöhung der Nährsalzkonzentration um das 
10 fache verursacht nur kleine Schwankungen in den Erntegewichten. 


1) Wir kenoen ja den Verbrauch an Nährstoffen im Laufe der Pilzkultur nicht 
und können darum nicht genau die verschwundene Menge ersetzen. 

2) Siehe in den Tabellen. 

3) ideni. 

4) Vergl. Wehmer, Botan. Ztg. 1891, 424. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


Zuckerkonzentration 

20»/o 

37o 

Salzkonzentration 

Norm. ') 

7 Norm. 

10 Norm. 

Norm. 

10 Norm. 

Erntegewicht 

1,056 g 

1,229 g 

0,903 g 

0,412 g 

0,352 g 


Also: 1. Eine mögliche Erhöhung der Konzentration der 
Nährsalze (inkl. NH4NO3) brauchen wir überhaupt nicht besonders 
zu fürchten; 

2. eine Erhöhung der Zuckerkonzentration kann wegen des 
vollständigen Zuckerverbrauchs bei niederen Zuckerkonzentrationen 
in den meisten Fällen (unter unseren Bedingungen) nicht auftreten. 

Versuch III und IV zeigen, daß, wenn wir in dem Versuch 
eine Erhöhung der Quelle-Konzentration glauben erwarten zu 
können, wir das nicht unbeachtet lassen dürfen, da ihre Wirkung, 
besonders bei niederen Konzentrationen, eine sehr starke sein 
kann. Es wäre vielleicht noch möglich, daß die Sterilisierung 
bei 100^ C. einige Veränderungen in der Kulturflüssigkeit und 
vielleicht gerade bei den uns interessierenden Stoffen verursachen 
und einige Eigenschaften der Kulturflüssigkeit ändern und zerstören 
könnte. Es wurden darum einige Parallelversuche mit heißer, 
kalter Sterilisierung ^) (Filtrieren durch Ohamberlandsche Filter) 
und überhaupt ohne jede solche angestellt. 

In keinem Fall konnte ich irgend einen Unterschied der Re- 
sultate dieser Parallelversuche konstatieren. 

Die Aziditätsbestimmung in den Kulturflüssigkeiten fand durch 
Titrieren mit einer normalen (zuweilen auch dezinormalen) Lösung 
von Na OH und mit Methylorange, resp. mit Methyl violett statt ^). 

Über das Methodische bei den Versuchen, wo der Zuckergehalt 
einer analytischen Kontrolle unterworfen war. siehe S. 72— -77. 


0/ 


KCl — 0,0387, 

1) Normal = NH^NO, — 0,7 7 7o, 

KHjPO^— 0,387a, 
MgSO,-0,197o. 

2) Hier fand nach jeder Kultur eine sterile Herausnahme von Pilzdecken mit 
sterilisierten Pinzetten im sterilen Baum und darauf ein Zusatz von sterilisierter Lösung A 
statt- Auf solche Weise wurden z. B. im Vers. Y Kolben NN 6 und 7 angestellt. 

3) Methylorange weist, wie bekannt, alle freien Säuren nach, zeigt aber saure Salze 
(bei uns z. B. schon KEgPCJ und Kohlensäure nicht an. Methylviolett weist nur starke 
Säuren (also alle anorganischen Säuren, die in der Kulturflüssigkeit vorkommen können) 
nach: von organischen Säuren nur die Oxalsäure. Wenn also die Resultate von Parallel- 
titrierungen mit Methylorange und Methylviolett tibereinstimmen und die Abwesenheit 
der Oxalsäure durch Ausfällen als CaCjO^-Hjü nachgewiesen ist, müssen wir die 
Gesammtazidität den starken, anorganischen Säuren zuschreiben. Das Titrieren mit 


6 Jacob Nikitinsky, 

Die Zuckerbestimmung nach Soxhlets titrimetrischer Methode 
siehe bei König ^). 

Bezüglich der Methodik der Oxalsäurebestimmung verweise ich 
auf die Weh mer sehe Arbeit*). 

Das Trocknen der Pilzdecken wurde meistens auf den getrock- 
neten und gewogenen Filtern, nach dem Abfiltrieren der Kultur- 
flüssigkeit und Auswaschen mit Wasser vorgenommen. Grroße und 
dichte Pilzdecken wurden ohne Filter getrocknet. Das Trocknen 
fand bei 100® während einer Dauer von 24 Stunden statt. Darauf 
folgte Abkühlung in dem Exsikkator und Wägung bis zu 2,5 — 3 
Dezimalen. 


A. Die Beeinflussung der Pilzentwicklung 
durch die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und 
andersartigen Veränderungen in der Kulturflüssigkeit bei 

verschiedenen Emährungsbedingungen. 

Daß die Stadien des Stoffwechsels eines Organismus, die zu 
der Ausbildung und Ausscheidung aplastischer Endprodukte führen, 
durch die chemische Natur der Nährstoffe sehr stark und zuweilen 
auch in ihren wesentlichsten Zügen beeinflußt werden können, ist 
ohne weiteres klar^). 

Denn den Hefen zB. ist ihre charakteristische Fähigkeit 
Alkohol zu bilden genommen, sobald ihnen keine gärfahige Zucker- 
art zur Verfügung gestellt ist. 

Das gleiche gilt auch für alle anderen Grärungen, da sie in 
den meisten Fällen nur für sehr wenige Stoffe spezifiziert sind. 

Weiter bilden die Schimmelpilze z. B. Oxalsäure aus sehr 
vielen -Verbindungen, nicht aber aus freien organischen Säuren ''). 

Der Konsum an Kohlenstoff aus N- haltigen organischen Ver- 
bindungen (wie zB. aus Pepton, Tyrosin, Leucin, Asparagin usw.) 


Methylviolett ist sehr schwer (unscharf), und von genauer Titrierung kann gar keine 
Rede sein; durch Übung aber ist es möglich, eine für unsere Zwecke ganz genügende 
öenauigkcitsgrenze zu erreichen. — Über Methylviolett vergl. D et mer, Botan. Ztg., 
1884, 79. Salkowsky, Ber. d. d. ehem. Qes., Refer. 1902, 343. 

1) J. König, Die Untersuch, landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe, 
1891, 227. 

2) Wehmer, Botan. Ztg. 1891, 272—276—280. 

3) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 442. 

4) Wehmer, Botan. Ztg. 1891, 332. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 7 

setzt die Bildung von N-faaltigen Endprodukten voraus^); Zucker- 
zusatz ruft in diesen Fällen eine sehr starke Veränderung in den 
Stoffwechselprodukten hervor; ebenso einige andere Veränderungen 
in den Kulturbedingungen. Durch die zweckmäßige Auswahl der 
0- Quellen sind wir imstande, den Pilz nach unserem Belieben 
arbeiten und, je nachdem, saure resp. alkalische Beaktion in der 
Kulturflüssigkeit walten zu lassen ^), was schon notwendigerweise auf 
die spätere Pilzentwicklung einen bestimmten Einfluß haben muß. 

In solchen Fällen, wo, wie zB. bei Zerspaltung einiger Glyco- 
side im Stoffwechsel einiger Schimmelpilze bei der Deckung des 
Kohlenstoffs, ein für den betreffenden Organismus giftiger Stoff ab- 
gespalten und nicht sofort weiter verarbeitet oder irgendwie unschäd- 
lich gemacht wird, müssen wir selbstverständlich eine hemmende 
Wirkung beobachten^). 

Außer dem qualitativen Einfluß der 0- Nahrung auf die Aus- 
bildung der Stoffwechselprodukte müssen wir hier auch noch einen 
Fall, der auch wohl denkbar ist, erörtern, nämlich, wo es sich nur 
um quantitative Unterschiede in der Ausbildung ein und desselben 
Stoffwechselproduktes handelt; es kann zB. vorkommen, daß zwei 
C -Verbindungen bei gleichem C- Konsum aus ihren Molekülen ver- 
schiedene Mengen ein und desselben Produktes liefern; wenn nun 
dieses auf den betreffenden Pilz schädlich wirkt, so werden wir 
nicht imstande sein, gleiche Gesamtgewichte der Pilzsubstanz auf 
beiden ernten zu können. 

Anderseits aber können wir auch zwei solche 0-Quellen voraus- 
setzen, die gleiche Quantitäten (pro Moleküle) von gleichen Stoff- 
wechselprodukten beim 0- Konsum liefern, aber eine verschiedene 
Nährfähigkeit besitzen; in diesem Fall müssen mr erwarten (wenn 
diese Produkte auch giftig sind) gleiche Gesamtgewichte, aber in 
ganz verschiedenen Zeiträumen zu erhalten. 


1) Pfeffer, Pflanzenphys. I, 460. Wehmer, 1. c, p. 331. Wehmer, Ber. d. 
Deutsch, botan. Gesellsch., 9, 1891, p. 172. Butkewitsch, Jahrb. f. wiss. Botan., 
XXXVIII, 1902. Siehe auch für Bakterien z. B. Duclaux, Trait^ d Microbiol., 
IV, 165. 

2) Pfeffer, I.e., 490. Wehmer, Ber. d. D. botan. öesellsch. 1891, 9, 172; 
Botan. Ztg. 1891, 295. Butkewitsch, 1. c, p. 163—165. Vergl. auch Nägeli, 
Botan. Mitteil. 1881, III, 283. Zöller, Botan. Jahresber. 1874, 213. Stutzer, 
ebenda 1874, 117. Timpe, Zentralbl. f. B., 1893, XIV, 845. Beyerink, ebenda 
1891, IX, 781. Pitrusehky, ebenda 1890, VI, 659; 1891, VII, 49. 

3) Vergl. Puriewitsch, Ber. d. D. botan. Ges., 15, 1898, 371. 


8 Jacob Nikitinsky, 

Was nun den Einfluß der N- Quelle anbelangt, so sind hier 
fast dieselben allgemeinen Betrachtungen wie bei den 0- Quellen 
gültig. Die N- Nahrung kann die verschiedensten Veränderungen 
im Stoflfumsatz hervorrufen. Mit NH4NO3, Pepton, Ammonoxalat, 
Ammonphosphat, Salpeter und einigen anderen N-Verbindungen 
als N-Quelle bildet Aspergillus niger Oxalsäure mehr oder weniger 
reichlich, nicht aber (unter gleichen übrigen Kulturbedingungen) 
mit NH4CI und (NH4),.SO4 0- Wenn ferner dem Pilz ein Salz 
des Ammoniaks bezw. irgend einer organischen N-haltigen Base 
mit einer Säure als N-Quelle zur Verfügung steht, so wird mit 
dem N- Konsum aus den Molekülen die Säure disponibel werden; 
und, je nachdem der Pilz die Fähigkeit besitzt diese Säure im 
Stoffwechsel weiter zu verarbeiten resp. zu neutralisieren oder nicht, 
wird sie entweder in der Kulturflüssigkeit angehäuft oder nicht. 
Im ersten Falle müssen wir selbstverständlich eine von dem Disso- 
ziationsgrad*) der betreifenden Säure abhängige, bestimmte Beein- 
flussung der Pilzentwicklung beobachten. 

Umgekehrt wird bei dem N-Konsum aus den Salzen, wo der 
N der Säure angehört (zB. aus Nitraten), die betreffende Base 
disponibel; und hier kann auch entweder eine Anhäufung der Base 
oder eine weitere Verarbeitung^) (resp. Neutralisierung) stattfinden. 

Außerdem können die C- Quellen und ebenso wohl die 
N- Quellen auch einen indirekten Einfluß durch ihre Eignung, als 
C- resp. N-Quelle zu dienen, ausüben. Gute C- resp. N- Quellen 
gestatten eine bessere Entwicklung mit einer und derselben N- resp. 
0-Quelle als schlechtere. 

Durch die Eignung eines Nährstoffes wird der Konsum von 
anderen Nährstoffen geregelt, und das kann nicht ohne Bedeutung 
für den Stoffumsatz, besonders in quantitativer Hinsicht bleiben. 


1) Wehmer, Botan. Ztg. 1891, 340. 

2) Siehe Pfeffer, Pflanzenphys. II, 351. 

3) zB. bei dem N-Konsum aus NH4NO3, obgleich der Nitrat -N auch verbraucht 
wird, finden wir wegen eines noch größeren NH3-N -Verbrauchs keine Anhäufung von 
Ammoniak, sondern eine solche von freier Salpetersäure (siehe Butkewitsch, 1. c, 
p. 213). Ähnliches kann auch bei dem N-Konsum aus den Nitraten verschiedener 
organischer Basen stattfinden, wo die disponibel werdende Base weiter verarbeitet sein 
kann (indem sie als C- Quelle dient). 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 9 

B. Einfluß der Oxalsäure auf die Pilzentwicklung ^). 

Die Oxalsäure stellt bekanntlich das verbreitetste aplastische 
Stoffwechselprodukt der Schimmelpilze dar. Die verschiedensten 
Bedingungen für ihre Ansammlung sind in der ausführlichen Arbeit 
von Wehmer^) erschöpfend untersucht, und es blieb uns nur 
übrig, die Giftigkeit der Oxalsäure für unsere Organismen etwas 
eingehender zu präzisieren. Augenscheinlich wirkt die Oxalsäure, 
wie die meisten anderen Säuren^), nur durch ihre H-Ionen 
schädlich, da die Salze der Oxalsäure, z. B. Kaliumoxalat oder 
Ammoniumoxalat, bis zu einem sehr großen Gehalt ohne Einfluß 
auf die Pilzentwicklung bleiben^), während die freie Säure schon bei 
einem geringen Gehalt hemmend wirkt ^); das heißt, die Hemmung 
wird nicht durch das Säure-Ion, sondern durch das H-Ion verursacht. 

Die starke schädliche Wirkung der Oxalsäure, die der der 
anorganischen Säuren sehr nahe kommt, wird dadurch ganz ver- 
ständlich, daß sie gegenüber den übrigen organischen Säuren sehr 
stark dissoziierbar ist®). 

In der folgenden Tabelle sind die Resultate meiner Versuche 
über die Giftigkeit der Oxalsäure zusammengefaßt. Die erste 
horizontale Zeile gibt die Prozent« der kristallinischen, umkristalli- 
sierten Oxalsäure, also der C2H2O4 + '2 H2 0^), an; die zweite die 
daraus berechneten Prozente der C2H2O4. 


1) TJeber den Einfluß der Kohlensäure vergl. : Flügge, Mikroorganismen, 1896, 
III. Aufl., Bd. I, 445. Pfeffer, Pflanzenphys., II, 333. Duclaux, Trait6 de micro- 
biol., da, und auch bei Chapin, Flora 1902, 91, Ergänzungsband, die sämtlichen 
Literaturangaben. Ebenso will ich hier nicht den Einfluß des Alkohols, den viele 
Schimmelpilze (Mucoreae) reichlich produzieren, besprechen (vergl. Hansen, Meddelelscr 
fra Carlsberg Laboratoriet, 1888, II, 160; Brefeld, Landw. Jahrb. 1876, V, 305; 
Pasteur, itude sur la bifere, 1876, 133; Lesage, Ann. des sc. nat., 1897, VII. Ser., 
inB, 151; Fitz, Ber. d. D. ehem. Ges. 1875, 1876; Gayon, Ann. d. ehem. et d. 
phys., ser. V, t. XIV, 258; Calmette, Ann. d. PI. Past. 1892, 504. 

2) Botan. Ztg. 1891; Ber. d. D. bot^n. Ges. 1891. Vergl. auch Pfeffer, Jahrb. 
f. wiss. Botan., 1895, XXVIII, 212. Butkewitsch, ebenda, XXXVIII, 1902. 

3) Pfeffer, Pflanzenphys. II, 351. 

4) Vergl. z.B. Wehmer, Botan. Ztg. 1891, Tab. C, NN 113, 114. In einigen 
meiner Versuche beobachtete ich keine Entwicklungshemmung bei 57o Kalium- resp. 
Ammoniumoxalat (für Aspergillus niger und Penicillium gluucum)] umgekehrt sogar 
eine merkliche Beschleunigung gegenüber den Kontrollkulturen. 

5) Wehmer, ebenda 326. 

6) Vergl. Ostwald, Lehrb. d. Allgem. Chem., II, Teil I, 650. 

7) Vergl. Beilstein, Org. Chem. I, 577. 


U 3 


10 


Jacob Nikitinsky, 


5 7o Traubenzucker; l'/oNH^NO,; 0,57o KH^PO^; 0,257, MgSO^; 0,057, KCl; 

Fe, Cl,- Spuren. 


C,H,04-2H,0 — 126 
Oxalsäuregehalt krist. 

0% 

0,25 % 

1 
1 

0,50%'0,75% 

1 

1,00 7o 

1,25% 

1,50% 

1,75 % 

2,00% 

2,50% 

C,H,0,- Gehalt 

« 90 

AspergiUu^s 
niger 

Penicillium 
glaueum 

Mueor 
stolonifer 

Aspergillus 
flavus 

Saccharomyc. 
cerevis. 

Saccharomyc. 
rosaceus 

Dauer d. 
Kultur 

10 Tage 

3 Mon. 

10 Tage 

3 Mon. 

10 Tage 

3 Mon. 

10 Tage 

3 Mon. 

10 Tage 

3 Mon. 

10 Tage 

3 Mon. 

07o 

+ + + 4 
4-+4-4-4- 

+ 4- 
+ 4-4- 

4-4- 
4-4-4- 

4-4- 
4-4-4- 
+ 4-4- 
+ + + 
+ + + 
+ + + 

0,179 

+ + + 
+ + + + 

+ 

0,857 

+ + 

+ + + 

0,535 

+ 
+ + + 

0,714 

+ + 

0,892 

+ + 

1,071 

1,249 

1,428 

1,785 

■ 


Wir sehen, daß unter allen sechs untersuchten Spezies nur 
Aspergillus niger sich als verhältnismäßig resistent gegen die Ein- 
wirkung von Oxalsäure erweist, indem er noch bei 1,5% C2H2O4 
-f- 2 Ha nach drei Monaten ein wenn auch kümmerliches Wachs- 
tum erkennen läßt, während fast alle übrigen Organismen (außer 
Aspergillus flavus) schon bei 0,25% keine Entwicklung mehr zeigen. 

Eine schädliche Wirkung kann man aber auch bei Aspergillus 
niger bei viel geringeren Prozenten konstatieren. Zeigt dies doch 
schon ein Vergleich der Kulturen nach zehn Tagen und nach drei 
Monaten; außerdem beobachten wir bei einer Konzentration von 
0,25 7oj trotzdem hier doch eine gute Entwicklung eingetreten war, 
sogar nach drei Monaten noch keine Sporenbildung, wie auch alle 
Kulturen bis hinauf zu 1,5% ganz anormal und weißkörnig sich 
entwickelt hatten. Bei 1,5 7o z- B- wurde nach drei Monaten nur 
ein ganz dünnes, oberflächliches Häutchen aus ganz kleinen weißen 
Körnchen (ähnlich den Saccharomyces mycoderma -WsLixtchen) aus- 
gebildet. 

Die Tatsache, daß Asp. niger viel höhere Konzentrationen 
von Oxalsäure als andere Organismen zu vertragen imstande ist, 
bestätigt wiederum den Satz, daß ein Organismus „gegen die eigenen 
Produkte minder empfindlich", als gegen diejenigen von anderen 
Organismen ist^). 


1) Pf^f^eCv.PüaieeiXphys. II, 333. 


über die Beeinflussimg der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. H 

Aspergillus niger ist bekanntlich*) in einem besonders hohen 
Grade zu der Ansammlung von Oxalsäure befähigt, und demgemäß 
ist er gegen sie viel resistenter als gegen alle anderen Pilze. Es 
schien mir noch interessant*) zu prüfen, ob die Resistenzfähigkeit 
eines Pilzes gegen Oxalsäure bei verschiedenen Concentrationen 
von Nährstoffen immer die gleiche bleibt. 

Aus diesen Versuchen^) folgt, daß unterschiede in der Zucker- 
konzentration keinen Einfluß auf die "Resistenzfähigkeit von Asper- 
gillus niger ausüben: bei 37o und 30 7o Zucker in Parallelversuchen 
lag die Grenze der Entwicklung nach 25 Tagen immer bei 1,25% 
O2H2O4 + 2H2O. 

Da aber die Resistenzfähigkeit der Pilze gegen Oxalsäure 
(ebenso wie gegen die meisten übrigen Säuren) sich auf eine solche 
gegen die H-Ionen zurückführen läßt, so muß die für Oxalsäure 
gefundene Differenz zwischen Aspergillus niger und anderen Pilz- 
arten auch für andere Säuren existieren. Tatsächlich werden wir 
vielmals finden^), daß bei Aspergillus niger die Ansammlung von 
H-Ionen in der Kultur flüssigkeit viel weiter gehen kann als bei 
Penicillium glaueum und P. griseum. Vergleichen wir nun die 
Zahlen, welche Wehmer in seinen beiden Arbeiten^) für die freie 
Oxalsäure anführt, mit unseren Resultaten, so ersehen wir, daß 
unter gewissen Bedingungen (genaueres siehe bei Wehmer) Asper- 
gillus niger so große Quantitäten der Oxalsäure anhäufen kann, 
daß sie nicht nur für andere, nicht so resistente Pilze, sondern sogar ^ 
auch für Aspergillus niger selbst entwicklungssistierend wirken 
müssen. 


C. Einfluß der N-Quelle. 

Ammoniaksalze der anorganischen und organischen 

Säuren. 

Von den ersteren wurde von uns Ammonsulfat, Ammon- 
chlorid und Ammonnitrat (und besonders die beiden letzten), von den 
zweiten weinsaures, citronensaures und oxalsaures Ammon untersucht. 


1) Vergl. z. B. Wehmer, Ber. d. D. botan. Ges., 1891, 9, 163. 

2) Da ich ja auch oft mit verschiedenen Konzentrationen Ton Nährstoffen arbeiten 
miLßte. 

3) Näher sind diese Versuche nicht angeführt. 

4) Siehe z. B. Tab. p. 16 und 17. 

5) Wehmer, Botan. Ztg. 1891; Ber. d. D. botan. Ges. 1891. 


12 


Jacob Kikitinsky, 


Der Unterschied zwischen den anorganischen und organischen 
Salzen ist sehr groß, während alle drei anorganischen, resp. drei 
organischen Salze miteinander ungefähr eine gleiche Wirkung zu 
haben scheinen; jedoch können wir aber auch hier einige Unter- 
schiede konstatieren. 

In einer Beihe sukzessiver Kulturen rufen im allgemeinen die 
anorganischen Ammonsalze früher oder später eine Hemmung resp. 
Verhinderung der Entwicklung, die untersuchten organischen Salze 
dagegen deren Beförderung hervor. 


Die Ammoniaksalze der anorganischen Säuren. 

Was die anorganischen Ammonsalze anbelangt, so lehren uns 
unsere Versuche folgendes: 

In den Versuchen VI und VII wurden NH4CI, NH4NO3 und 
(NH4)2S04 in Lösungen größerer und kleinerer Konzentrationen 
von C- Quellen (Zuckerund Glyzerin) mit Aspergillus niger unter- 
sucht; die Hauptresultate sind in den folgenden zwei Tabellen zu- 
sammengestellt. 


Vers. VII. Zucker 32®/o; Glyzerin 20 7o; Aspergillus niger. Vol. = 50 ccm (yeränderl.), 

t = 25— 26*C. 


N- Quelle 

1,495 7o NH.NO, 

lt2347o 

1 7o NH,C1 

C- Quelle 

Glyzerin 

Zucker 

Gly- 
zerin 

1,844 
1,095 
0,000 

Zuk- 

ker 

1,680 
0,810 
0,000 

Glyzerin 

Zucker 

1. Kultur 
Erntegewicht g 

2. Kultur 
Erntegewicht g 

3. Kultur 
Erntegewicht g 

0,761 
1,317 
0,465 

1,927 
0,000 

1,647 
1,270 
0,000 

1,700 
0,750 
0,000 

1,838 
0,000 
0,000 

1,855 
0,000 

1,740 
0,000 

1,757 
0,000 

1,447 
0,000 

1,510 
0,000 

Summen 

2,543 

1,927 2,917 

2,450 

2,938 2,490 

1,838 

1,855 

1,740 

1,757 

1,447 

1,510 

Mittlere Werte 

2,235 

2,683 

2,938 2,490 
2,714 

1,811 

1,584 

Mittlere Werte 


2,4 

59 


1,6 

97 




4. Kultur 
nach der Neu- 
tralisierung. 
Drntegewicht g 


1,395 





1,112 

1,425 

1,880 

1,700 

0,915 


1,330 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


13 


Vers. VI. Zucker 4"/©; Glyzerin 2,5 */o; Aspergillus niger. Vol. = 50 ccm (yeränd.); 

t=25— 26"C. 


N-Quelle 

l,4957o NH.NO« 

l7o NH.Cl 

C-Quelle 

Glyzerin Zucker 

Glyzerin 

Zucker 

1. Kultur. Erntegewicht g 

2. „ „ g 

3. n « g 

^- 1. 1, g 

5. » n . g 

6. ^ Pilzentwicklung 

0,380 
0,345 
0,362 
0,400 
0,375 
+ + + 

0,422 
0,510 
0,416 
0,442 
0,392 
+ + + 

0,395 
0,420 
0,245 
0,082 
0,000 

0,382 
0,405 
0,382 
0,124 
0,000 

0,457 
0,700 
0,000 

0,466 
0,653 
0,000 

Summen 

) 1,862 

) 2,182 

1,142 

1,293 

1,157 

1,119 

Mittlere Werte 

> 1,862 

) 2,182 

1,217 

1,138 

Mittlere Werte 

>2, 

D22 


1,177 



Aus der ersten der angeführten Tabellen ersehen wir, daß wir 
bei höheren Konzentrationen der C- Quellen imstande sind, bei 
allen drei Aramonsalzen nur eine sehr kleine Zahl sukzessiver 
Kulturen zu ernten: nämlich 1—2 und höchstens als Ausnahme 3. 

Dabei beobachteten wir, daß das Gesamtgewicht aller 
dieser Kulturen in allen Fällen verhältnismäßig klein ist: 
als Maximum finden wir (z. B. für (NH4)2S04 mit Glyzerin) nur 
2,938 g. 

Vergleichen wir diese Zahlen mit denen, die wir unter anderen 
Ernährungsbedingungen etwas später*) finden werden, und die für 
100 ccm der Kulturflüssigkeit mit 30% Zucker*) bis auf 34,5 g * 
und wahrscheinlich sogar noch viel höher ^) steigen können, so sind 
wir in der Tat berechtigt, die betreffenden Emtezahlen als klein 
zu bezeichnen. 

Es ist also klar, daß unter solchen Bedingungen der Pilz sehr 
rasch das Substrat in der Weise verändert, daß es für eine weitere 
Pilzentwicklung ungeeignet wird. Die Kulturflüssigkeiten zeigen 
(mit Methylorange) stark saure Reaktion, und die letzte Zeile der 
ersten Tabelle zeigt uns, daß, wenn wir diese Flüssigkeiten 


1) Siehe Vers. XXII zB. 

2) Mit 207o Zucker bis 32,0 g und mit 25 7o ^is 34,0 g. Siehe Vers. XXII. 

3) In diesen Kulturen wurde die Erntegewichtsgrenze, also das Aufhören der Pilz- 
entwicklung nicht erreicht, und darum wissen wir nicht, wie hoch das Qesamtgewicht 
steigen kann; es muß nur ) als 34,5 g sein. 


14 Jacob Kikitinsky, 

mit NaOH-Lösung (mit Methylorange) neutralisieren, sie 
ihre für eine Pilzentwicklung schädlichen Eigenschaften 
verlieren, und wir wieder ganz gute Ernten erhalten. 

Bei niederen Konzentrationen der C- Quellen (letzte Tabelle) 
finden wir etwas andere und nicht so allgemein gültige Resultate, 
da hier der SchlußeflFekt der sukzessiven Kulturen von der Qualität 
der N- Nahrung noch viel stärker abhängig ist. Wir sehen zB., 
daß wir mit NH4OI als N- Quelle schon nach 2 — 4 Kulturen ein 
Substrat bekommen, das für eine weitere Pilzentwicklung ganz un- 
tauglich geworden ist; mit NH4NO3 dagegen, unter ganz gleichen 
Bedingungen, sind wir imstande, viel weiter gehen zu können ^). 

Ich muß hier hervorheben, daß in allen Kulturen, die in den 
beiden letztangeführten Tabellen zusammengestellt sind, das Volum 
der Kulturflüssigkeit nicht konstant war und mit jeder neuen Kultur 
durch Verdunstung kleiner und kleiner wurde. Diese Volum- 
verkleinerung ist verhältnismäßig sehr stark ^) und ruft selbst- 
verständlich eine Erhöhung der Konzentration der schädlich wir- 
kenden Stoffe hervor, wenn auch deren absolute Menge konstant 
bleibt. Da aber die schädliche Wirkung eines Stoffes haupt- 
sächlich^) durch dessen Konzentration, nicht aber durch dessen 
absolute Quantität bedingt wird, so werden also in diesem Fall 
die besonders günstigen Bedingungen für den Einfluß der schäd- 
lichen Stoffe geschaffen. 

Wenn wir jetzt das Volumen durch entsprechende Wasser- 
zusätze nach jeder Kultur konstant halten, so können wir, wie 
• Vers. V, Kolben NN 3, 4 und 5 zeigt, es bis auf eine sehr große 
Zahl sukzessiver Kulturen bringen; in allen drei Kolben wurden 
16 Ernten gesammelt, und konnten wir bis zum Ende keinen 
hemmenden Einfluß beobachten. 


1) Der in der Tabelle angeführte Versuch ist nur bis zur 6. Kultur fortgeführt, 
und noch immer war keine Hemmung bemerkbar; aus dem Vers. V (Kolben N 1) er- 
sehen wir, daß wir unter ähnlichen Bedingungen bis zu neun Kulturen steigen und erst 
dann eine vollständige Entwicklungshemmung beobachten können. 

2) So z. B. fällt das Volum nach drei Kulturen in Vers. VII von 50 ccra auf 17, 
25, 19, 18,5, 23,5, 19 ccm, oder in Vers. V Kolben N 1 nach acht Kulturen von 50 ccm 
bis 17,5 ccm und nach zwölf Kulturen bis 5 ccm. 

3) In den Fällen, wo das Gift derartig wirkt, daß es in Verbindung mit irgend 
welchen Stoffen der Lebenssubstanz tritt, wo also dessen Verbrauch stattfindet, kann auch 
seine absolute Menge eine kleine KoUe spielen. Vergl. auch Mann, Ann. de Tl. Fast., 
t. VIII, 1894, 785. Pottevin, ebenda, t. VIII, 1894, 796. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 15 

Für NH4CI dagegen beobachten wir auch unter ungefähr 
gleichen Bedingungen, wie Vers. XXIIi (mit b^'o Zucker) zeigt, 
schon nach wenigen (drei) Kulturen eine vollständige Hemmung 
der Pilzentwicklung. Aus den Tabellen p. 12, 13 ist auch er- 
sichtlich, daß nicht nur die Zahl der Kulturen, sondern auch das 
Gesamtpilzgewicht aller sukzessiver Kulturen, welches wir überhaupt 
auf dem betreffenden Substrat zu erhalten imstande sind, für alle 
drei Ammonsalze etwas verschieden ist; (NH4)2S04 und NH4NO3 
gestatten uns nämlich etwas größere Pilzgewichte zu ernten als 

NH4CIO. 

Durch die Neutralisierung der untauglich gewordenen Kultur- 

flü&sigkeit wird, wie gesagt*), ihre entwicklungshemmende Wirkung 
vernichtet. Aus den Tabellen Vers. VI und VII ersehen wir, daß 
in diesen Kulturflüssigkeiten die Oxalsäure entweder garnicht oder 
nur spurenweise nachweisbar ist; das Paralleltitrieren mit Methyl- 
orange und Methylviolett zeigt keine wesentlichen Unterschiede^). 

Die Azidität muß also durch irgend eine „starke" 
Säure verursacht sein. 

Wahrscheinlich kommen wir der Wahrheit nahe, wenn wir 
sagen, daß diese Azidität in jedem Fall durch entsprechende 
bei N-Konsum disponibel gewordene anorganische Säure 
hervorgerufen ist*). 

Wie erwähnt, sind die Gesamtemten für NH4CI kleiner als 
die für (NH4)2S04 und NH4NO3. Bei Klark») finden wir, daß 
für Aspergillus niger die Salzsäure merklich schädlicher ist als die 
Salpetersäure und Schwefelsäure. Je giftiger®) also die ent- 
sprechende Säure ist, desto niedriger wird die Gesamternte, die 
wir mit einem Ammonsalz zu sammeln imstande sind. 

Wenn wir jetzt aus den Titrierungsangaben den Prozentgehalt 
der entsprechenden Säure berechnen^), so finden wir folgendes: 


1) Siehe beide Tabellen p. 12, 13: die Zahlen für die mittleren Werte. 

2) Siehe p. 14 und Tab. p. 12. 

3) Vers. VI, VII, tabellarische Beilage. 

4) Siehe auch Butkewitsch, Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, p. 210 
bis 212. Daß sich die freie HNOg bei der Pilzentwicklung mit NH^NO, als N- Quelle 
tatsächlich in der Kulturflüssigkeit ansammelt, siehe ibid. p. 213 (analytische und Titrier- 
Angaben). 

5) Joum. of Physical Chemistry. Yol. 3, No. 5, 1899, Tab. p. 263. Siehe auch 
Steven, Botanic. Gazette, Vol. XXVI, No. 6. 1898. 

6) Also, desto „stärker", je dissoziierbarer. 

7) Siehe Vers. V, VI und VII. 


16 


Jacob Kikitinfiky, 


N- Quelle 

NH^Cl 

NU^NO, 

(NHJ,S04 

C- Quelle 

Zucker 

Glyzerin 

Zucker 

Glyzerin 

Zucker 

Glyzerin 

Gefunden von: 

HGl 
7o 

HGl 

Vo 

HNOa 

7o 

HNO, 

7o 

V,H,SO, 

Vo 

V, H.SO, 

7« 

Starke Konzentrationen 
der G- Quelle 

0,511 
0,548 
0,547 
0,584 

0,383 
0,584 
0,402 
0,438 

1,008 
1,260 
0,819 
1,008 
0,630 

0,626 
0,535 

1,323 

1,078 

Schwache Konzentrationen 
der G- Quelle 

0,383 
0,438 

— 

0,945 
0,630 

^ 

— 

— 

Mittlere Werte 

0,502 

0,452 

1,050 

0,580 

1,823 

1,078 

Mittlere Werte 

0,477 

0,815 

1,201 


Bei Klark*) finden wir als msiximale Grenze für Sporen- 
keimung bei Aspergillus niger rund 0,6% — 0,8% und 0,6 7o. Wir 
sehen, daß unsere Resultate für Aspergillus niger ^) in den besser 
untersuchten Fällen (NH4CI und NH4NO3) mit denen von Klark 
im allgemeinen gut übereinstimmen^); diese Übereinstimmung spricht 

1) In den Tabellen bei Klark sind die molekularen Lösungen angegeben; die an- 
geführten Zahlen sind in Prozenten daraus berechnet. 

2) Für Penicillium glaucum haben wir keine ähnliche Übereinstimmung ge- 
funden; nach Klark ist Penic. glaucum viel resistenter gegen anorganische Säuren als 
Aspergillus niger; wir haben in unseren Versuchen gerade umgekehrte Verhältnisse 
beobachtet, was auf die schon früher (p. 3) erwähnte Unsicherheit und vielleicht physio- 
logische Variabilität der betreffenden Art wird zurückgeführt werden können. 

3) Die Übereinstimmung für HNOj hat vielleicht einen etwas zweifelhaften Charakter, 
da hier die Schwankungen zwischen den einzelnen Versuchen verhältnismäßig groß sind, 
und nur die mittleren Zahlen aus vielen Versuchen die Übereinstimmung zeigen. Aber 
von solchen Bestimmungen, kann man überhaupt keine sehr große Genauigkeit erwarten; 
nach einigen Kulturen wird gewöhnlich die Kulturflüssigkeit mehr oder weniger gefärbt 
(gelb bis braun) und dadurch die Titrierung sehr erschwert, oft sogar ganz unmöglich; 
anderseits müssen wir aber bei den Versuchen mit Pilzen zuweilen überhaupt merkliche 
Unterschiede als zuverlässig betrachten; da wir die Methodik zur Zeit noch nicht voll- 
ständig beherrschen, geben oft zwei, scheinbar streng parallel angestellte Versuche sehr 
große Unterschiede in ihren Resultaten (vergl. Kunst mann, 1. c, p. 15), und sind wir 
nicht imstande, die Ursache ausfindig zu machen. Darum ist hier die statistische Methode 
nicht nur nützlich, sondern sehr oft auch notwendig; es ist oft notwendig, um die an- 
gestellte Frage möglichst exakt zu beantworten, die mittleren Werte nicht aus zwei, wie 
es gewöhnlich in anderen Gebieten verlangt wird, sondern aus vielen Parallelversuchen 
zu ermitteln. Mit NH^Cl aber finden wir auch bei einzelnen Zahlen ziemlich gute Über- 
einstimmung. 


über die Beeinflüssmig der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 17 

auch dafür, daß unsere frühere Annahme, daß die schädliche 
Azidität durch die Anhäufung der freiwerdenden anorganischen 
Säuren bedingt werde, richtig ist. 

Dadurch wird die Tatsache ganz verständlich, daß wir bei 
höherem Gehalt an 0- Quellen viel rascher die Hemmung der Pilz- 
entwicklung beobachten, als bei niederem; denn hierbei wird die 
Anhäufung der Säure garnicht durch die Zahl der Kulturen, sondern 
nur durch das ausgebildete Filzsubstanzgewicht bezw. durch das 
von ihm für seinen Aufbau absorbierte N- Quantum bedingt. 

Von diesem Standpunkt ausgehend, muß also die Zahl der 
Kulturen bei verschiedenem Gehalt an einer C-Quelle auch ver- 
schieden sein, aber das Gesamtgewicht aller Ernten muß für ein 
bestimmtes Ammonsalz (und für ein bestimmtes Volumen) kon- 
stant bleiben. 

Wir beobachten jedoch (siehe Tab. p. 12 u. 13), daß das Gesamt- 
gewicht nicht ganz unabhängig von der Konzentration der 0-Quelle 
bleibt, sondern bei niederer Konzentration etwas geringer ist als 
bei höherer, was ja auch ganz verständlich wird, wenn wir die be- 
kannte Tatsache berücksichtigen, daß die Besistenzfähigkeit eines 
Schimmelpilzes in den verschiedenen Entwicklungsstadien eine ganz 
verschiedene ist*); für die Sporenkeimungsperiode ist sie gegenüber 
anorganischen Säuren kleiner als für das entwickelte Mycelium^). 
Bei einem großen Gehalt an der 0-Quelle hat der Pilz immer 
einen Überschuß derselben und kann dann immer noch etwas weiter 
wachsen, obwohl der Säuregehalt schon die Grenze für die Sporen- 
keimung überschritten hat. Bei kleineren Quantitäten der C-Quelle 
dagegen muß der Pilz wegen des Mangels an C-Nahrung seine Ent- 
wicklung sehr bald sistieren, und müssen wir also von neuem eine 
C-Quelle zugeben und frische Sporen darauf aussäen; die letzteren 
aber werden, wenn die erwähnte Grenze schon erreicht ist, nicht 
mehr keimen. 

Um ungefähr gleiche Pilzgewichte zu erhalten, müssen wir 
hier eine viel größere Zahl von Sporenaussaaten machen. 

Hierdurch wird bei niederem Gehalt an einer C-Quelle eine 
etwas niedere Aziditätsgrenze — die ungefähr der Sporenkeimungs- 
hemmung entspricht — markiert^), und dementsprechend sind 

1) Pfeffer, Pflanzenphys. II, 1901, 336. 

2) Klark, l.ic, graphische Tabellen. 

3) Tatsächlich sehen wir aus der Tabelle p. 16, daß der Säuregrenzgehalt für 
höhere Konzentrationen etwas höher ist als für niedere. 

2 


18 Jacob NikitiBsky, 

wir imstande, in diesem Falle auch nur geringere Pilzemten zu 
erhalten. 

Vers. V (Kolben NN 3, 4 u. 5) zeigt uns, daß wir bei konstant 
bleibendem Volum der Kulturflüssigkeit mit NHäNOs als N-Quelle 
eine sehr große Anzahl (mehr als 16) Kulturen ernten können, 
ohne Sistierung oder sogar Hemmung des Wachstums beobacliten 
zu können. 

Aus demselben Versuch (Kolben N 1) sehen wir anderseits, 
daß bei einem veränderlichen Volum die Konzentration der an- 
gehäuften Salpetersäure nur dann schädlich zu wirken anfangt, wenn 
das Volum der Kulturflüssigkeit bis auf 17 ccm (von 50 com) fallt, 
bei 2,353 g des Gesamtpilzgewichtes; die zweite Grenze (in dem- 
selben Kolben N 1) finden wir bei einem Volum von 5 ccm und 
einem Gesamtgewicht von 0,517 g, und die dritte bei 2,5 ccm 
Volum und 0,25 g Pilzgewicht. 

Nun ist es aber selbstverständlich, daß sowohl die absolute 
Menge der Salzsäure, die eben schädlich ist, als auch das damit 
im Zusammenhang stehende Gesamtgewicht umgekehrt proportional 
dem Volum sein müssen, und wir somit aus den angegebenen Zahlen 
sehr leicht die Grenze des Pilzgewichts für 50 ccm annähernd be- 
rechnen können. 

Dann werden wir finden, daß diese Pilzgewichte, berechnet 

aus dem ersten Fall gleich 6,7 g 
„ „ zweiten „ „ 5,2 g und 
„ „ dritten „ „ 5,0 g sind. 

Wir sehen nun, daß die tatsächlichen Ernten in Vers. V (Kolben 
NN 3, 4 u. 5) noch weit hinter diesen Grenzen liegen. 

Wenn wir vielleicht interpolieren dürfen, so können wir er- 
warten, daß diese Grenze mindestens noch nach einer solchen An- 
zahl von Kulturen erreicht wird, welche wir schon in unserem Ver- 
such vor uns haben, insgesamt also nach 30-40 Kulturen. 


Für Penicillium glaucum und P. griseum finden wir (Vers. XI) 
viel niedrigere Werte für die Gesamternten und dementsprechend 
auch eine viel geringere Azidität. 

Bei schwacher Konzentration der C- Quelle (5Vo Zucker auf 
50 ccm) haben wir: 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


19 




Gesamternte 

Azidität in 

*/o der ent- 



g 

sprechend. Säure 

N-Quelle 

NH4CI 

NH.NO, 

NH4CI 

IJH4NO3 

PeniciUiimi gUmcum 

aO 

0,740 

0,935 

0,146 

0,157 


b 

— 

1,309 

0,109 

0,126 

Penicillium gnseum 

aO 

0,605 

0,795 

0,365 

0,441 


b 

? 

• 0,883 

0,274 

0,441 


c 

— 

0,788 

— 

0,444 


d 

— 

0,657 

— 

? 


e 

— 

0,483 

— 

? 


Dabei beobachten wir, daß die Grenzazidität mit beiden 
Ammonsalzen für Penicillium griseum merklich größer ist als für 
P. glaucum. Nach dem Neutralisieren der Kulturflüssigkeit be- 
kommen wir wieder ganz gute Ernten^). 


Literaturbemerkungen. 

Dieser Einfluß der Säure, die durch den N-Konsum in unseren 
gewöhnlichen Nährlösungen mit Ammonsalzen (NH4NO3, (NH4)2S04, 
NH4CI) als N-Quelle frei wird, ist bis jetzt noch nicht genügend 
berücksichtigt und richtig gedeutet worden; gewöhnlich schreibt 
man ihn der Oxalsäure zu. 

So sagt zB. Kunstraann^) auf p. 14 u, 28: ),I)2i die unter 
den gebotenen Bedingungen gebildete Oxalsäuremenge zu gering 
war, als daß sie bei Beurteilung der Resultate ins Gewicht gefallen 
wäre," und erklärt trotzdem auf p. 28—29 die Hemmung der Pilz- 
deckenbildung im Laufe der Zeit durch eine Anhäufung von Oxal- 
säure, da er bei Zusatz von Dinatriumphosphat eine Steigerung der 
Deckenbildung gefunden hatte. Augenscheinlich (da die Oxalsäure 
fehlte) war diese Steigerung nur eine Folge der Neutralisation der 
disponibel werdenden Salpetersäure, da er ja als N-Quelle NH4NO3 
gegeben hatte. 


1) Die Zahlen von Zeile a siehe im Yers. XI, die übrigen sind einigen, in den 
Tabellen nicht angeführten Yersuchen entnommen. 

2) Yers. XI. 

3) Über das Yerhältnis zwischen Pilzernte und verbrauchter Nahrung. 1895. 
Leipzig. 

2* 


20 Jacob Kikitinsky, 

Umgekehrt mißt neuerdings Czapek^) dieser Erscheinung eine 
schon zu große Bedeutung bei. Sonderbarerweise hat er nämlich 
keine Entwicklung des Aspergillus niger mit NH4CI als N-Quelle *) 
beobachtet, und erklärt diese Beobachtung') folgendermassen : „Man 
erkennt leicht," sagt er*), „daß die Salze (Ammonsalze der anor- 
ganischen Säuren) um so besser wirken, je verwendbarer der Säure- 
rest ist. Man kommt so zu der Annahme, daß die üntauglichkeit 
des Salmiak als Stickstoffquelle nur auf die schädliche Ansammlung 
von nicht resorbierten Chlorionen zurückzufuhren ist, welche schon 
in den Anfängen des Wachstums die Pilzvegetation hemmen." 

Da er aber nun auf NH4CI als N- Quelle gar keine Pilz- 
entwicklung beobachtet hat, und da die Grenze der Chlorionen- 
anhäufung in der Kulturflüssigkeit, für Aspergillus niger ^ wie es aus 
Klarks Angaben und aus meinen Versuchen hervorgeht, garnicht 
so niedrig ist, um mit einer nicht merkbaren Pilzvegetation erreicht 
zu werden, so ist diese Erklärung unrichtig. 

Ammoniaksalze der organischen Säuren. 

Wir haben schon gesehen, daß die untauglich gewordenen Knltur- 
flüssigkeiten durch die Neutralisierung ihre giftigen Eigenschäften ver- 
lieren. Es wäre jetzt interessant, auch zu untersuchen, was eintritt, 
wenn dem Pilze solche Ammonsalze als N- Quelle zur Verfügung 
stehen, welche bei N- Konsum keine schädliche Säure liefern können. 

Als unschädlich kennen^) wir zB. die Weinsäure oder Zitronen- 
säure, also dürfen wir ihre Ammonsalze hier anwenden. 


1) Czapek, Sep.-Abdr. aus Beitr. zur ehem. Phys. u. Pathol. Zeitschr. f. die 
gesamte Biochemie, 1902 I. 

2) Mit l7oNH^Cl; 3 7^ Zucker; Salzen; 28" C; 22 Tage. 

3) Daß diese Beobachtung schon selbst unrichtig ist, geht aus den zahlreichen 
Literaturangaben ganz deutlich hervor (vergl. zB. "Wehmer, Bot. Ztg. 1891, p. 340 u. 
Tab. C [p. 471]; Butkewitsch, Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, p. 211—212), 
und auch ich habe in meinen Yersuchen immer unter ganz ähnlichen Bedingungen ein 
gutes Wachstum bei NH^Cl als N- Quelle beobachten können. 

4) Czapek, I.e., p. 581 (Heft 10— 12). 

5) Aspergillus niger wächst sogar bei 30 "/o Weinsäure ganz giit; so hatten wir 
z. B. folgende Ernten: auf 100 ccm mit l7o NH4NO.; 0,57o KHaPOi; 0,257o MgSO^; 
0,057oKCl, bei 57« 10 7o 157o freier Weinsäure 

0,368 g 0,647 g 1,045 g. 

PenidUium glaucum aber wuchs in unseren Versuchen schon bei 1 7o Weinsäure nicht ; 
Pen, griseum konnte noch bei 3 7o sich gut entwickeln, aber nicht mehr bei 107o. 
Citronensäure ist nach Wehmer (Beitr. z. Kenntnis einheim. Pilze, 1893, 49), für Peni- 
dUium bis zu sehr großer Konzentration ganz unschädlich. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 21 

Da alle Versuche, die in dieser Hinsicht mit AspergilliLS niger 
auf weinsaurem Ammon angestellt worden sind, in einem der nächsten 
Kapitel eine genauere Besprechung finden sollen *), so will ich hier 
nur als Hauptresultat erwähnen, daß unter diesen Ernährungs- 
bedingungen (bei höheren Konzentrationen der 0-quelle oder bei 
niederen, sowohl mit Zucker als auch mit Glyzerin) keine Hem- 
mung der Entwicklung bei den sukzessiven Reihen der 
Kulturen stattfindet, sondern wir im Gegenteil regel- 
mäßig eine oft sehr starke Beschleunigung der Entwick- 
lung erhalten. 

Für Penicillium glaucum und P. griseum zeigt uns auch 
Vers. XI ähnliche Resultate; jedoch dürfen wir aus diesen keinen 
exakten Schluß über die Beschleunigung ziehen, da der Gehalt an 
Nährstoffen in diesem Versuch keiner Kontrolle unterlag; wohl 
aber sehen wir, daß, während wir mit NH4CI und NH4NO3 nur 
1 — 2 Kulturen bekommen, wir auf zitronensaurem Ammon mehr 
als 4 erhalten haben. 

Dabei wurden folgende Gesamtgewichte gefunden: 

Fenic. glaucum Penic. griseum 
mit NH4OI 0,740 0,605 

„ NH4NO3 0,936 0,795 

„ (NH4)2 CeHe O7 > 2,553 > 2,062 

Interessant ist es jetzt, diese Zahlen mit denen der ersten 
Kulturen zusammenzustellen. 

Penic. glaucum Penic. griseu/m 
mit NH4CI 0,678 0,605 

„ NH4NO3 0,456 0,350 

„ (NH4)2 06H6 07 0,688 0,350 

Für die ersten Kulturen, in welchen der Einfluß der schäd- 
lichen Säure sich noch nicht so deutlich bemerken ließ, finden wir, 
daß NH4CI für P. glaucum eine ebenso gute N- Quelle wie 
(NH4)aC6H6 07 ist, für P. griseum sogar eine viel bessere; um- 
gekehrt zeigt sich (NH4)2C6H6 07 in beiden Fällen in der ganzen 
Reihe der Kulturen als die beste N-Quelle. 

Kalisalpeter als N-Quelle. 

Aus den Versuchen mit Ammonsalzen der anorganischen 
Säuren geht ganz klar hervor, daß die untersuchten Pilze nicht 

1) Auch die Versuche mit Pepton, Asparagin und oxalsaurem Ammon als N-Quellen 
sind in dem Kapitel über die Beschleunigung angeführt. 


22 Jacob Nikitinsky, 

befähigt sind, die in der Kulturflüssigkeit angehäuften Säuren auf 
selbstregulatorischem Wege durch entsprechende Ausbildung irgend 
welcher Verbindungen basischer Natur zu neutralisieren. 

Anderseits ist aus den Vers. XX und XXI ersichtlich, daß 
dieselben Pilze auch die bei C- Konsum aus weinsaurem Ammon 
und Kali frei werdenden Basen nicht immer zu neutralisieren im- 
stande sind^). 

Auf KNOs als N-Quelle^) dagegen vermögen dies alle drei 
untersuchten Spezies, Aspergillus niger sowohl als PeniciUium 
glaucum und P. griseum. 

Während der sämtlichen 5 Kulturen (Vers. Xu) bleibt die 
Reaktion der Kulturflüssigkeit immer stark sauer (auf Lackmus), 
es findet also augenscheinlich keine Anhäufung von K-Ionen^) statt. 

Trotzdem läßt sich aber auch hier eine Wachstumssistierung 
nach 6 Kulturen konstatieren. Nach einem Zusatz von Marmor 
haben wir wieder eine gute Pilzentwicklung. 

Das Wachstum ist hier also nicht durch eine Anhäufung der 
freien Base, wie es zu erwarten war, sondern, im Gegenteil, durch 
eine Säureansammlung sistiert; da es aber selbstverständlich keine 
anorganische Säure sein kann, und da, nach Wehmer*), mit 
KNO3 als N- Quelle eine Anhäufung von freier Oxalsäure statt- 
findet, so liegt die Vermutung nahe, daß auch das Stillstehen der 
Entwicklung in unserem Versuche durch die Oxalsäure hervorgerufen 
worden ist. Leider habe ich in diesem Versuche die Bestimmungen 
der Oxalsäure nicht vorgenommen. 

Bei diesem Versuche sehen wir auch, daß die Emtezahlen für 
die dritte Kultur merklich größer als für die zweite sind, also der 
Wachstumshemmung wahrscheinlich*) eine Wachstumsbeforderung 
vorangeht. 

Hippursäure als 0- und N-Quelle. 

Für Hippursäure können wir aus chemischen Gründen erwarten, 
daß sie durch die Pilztätigkeit in Benzoesäure und Glykokol zer- 
fallen wird^). 

1) Wenigstens mit anderen Säuren außer Kohlensäure. Vergl. p. 27 — 28. 

2) Yergl. p. 8. 

3) Bezw. OH -Ionen. 

4) Botan. Ztg. 1891, p. 393. 

5) „Wahrscheinlich" deshalb, da hier keine Kontrolle des Zuckerverbrauches vor- 
genommen wurde. 

6) Siehe auch Pfeffer, Pflanzenphys. I, p. 442. Ich konnte aber in der Literatur 
keine experimentellen Angaben über die Produkte der Hippursäurezerspaltung ausfindig 
machen. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 23 

Aus dem Versuch XIII ersehen wir, daß auf 1^2 und 5^/o 
Hippursäure ^) ohne Zucker (Kolben NN 1, 2 u. 3), wo sie also als 
C-Quelle dem Pilze dargeboten war, die Ernten sehr gering sind, 
und wir bis zur vierten Kultur keine Hemmung der Filzentwicklung 
konstatieren können. Dagegen beobachten wir mit 5 und 30% 
Zucker (Kolben NN 4 u. 6) bei 3,35 % *) Hippursäure Yiel grössere 
Emtegewichte, und schon nach 2 Kulturen ist die Kulturflüssigkeit 
für weitere Pilzentwicklung vollständig ungeeignet geworden. 

Wenn diese Hemmung der Pilzentwieldung tatsächhch durch 
die Anhäufung von abgespaltener Benzoesäure hervorgerufen ist, 
so können wir vielleicht einen solchen Einfluß des Zuckerzusatzes 
dadurch erklären, daß ohne Zucker die abgespaltene Benzoesäure 
durch den Pilz weiter verarbeitet und assimiliert wird*), und aus 
diesem Grunde nicht bis zu einer schädlichwirkenden Konzentration 
angesammelt werden kann; durch Zuckerzusatz aber wird sie vielleicht 
vor dem Verbrauch geschützt, und findet hier darum im Laufe des 
Pilzwachstums eine stärkere Benzoesäureansammlung statt. Für 
eine solche Erklärung spricht noch die Tatsache, daß nach dem 
Abdampfen der Kulturflüssigkeit und dem Wiederauflösen des 
Bückstandes in dem früheren Wasservolumen wir von neuem ein 
ganz gutes Wachstum bekommen haben. Wenn die Hemmung 
durch die Ansammlung von Oxalsäure hervorgerufen worden wäre, 
so würde diese Operation keinen Einfluß gehabt haben. Durch 
chemische Reaktionen gelang es mir jedoch nicht, die Benzoesäure 
in der Kulturflüssigkeit nachzuweisen. 

Chlorammon und weinsaures Ammon bei gleich- 
zeitiger Darbietung. 

Anstatt die schädliche Wirkung der Ansammlung von Anionen 
bzw. H- Ionen bei N-Konsum aus anorganischen Ammonsalzen durch 
Neutralisierung mit Basen zu beseitigen, können wir das gleiche 
Besultat auch auf einem etwas anderen Wege erreichen. 

Fügen wir zu der Kultui-flüssigkeit mit NH4CI zB. noch das 
Ammonsalz einer organischen (schwach dissoziierten) Säure, zB. 


1) Bei all diesen Prozent - Gehalten sind die Lösungen gesättigt, und die Kriställ- 
chen der Hippursäure bleiben auf dem Boden ungelöst liegen. 

2) 3,357, Hippursäure = 261 mg N in 100 com = l7o NH4CI. 

3) Über die Assimilierbarkeit der Benzoesäure yergl. Reinke, Untersuch, aus d. 
Bot. Lab. zu Göttingen, 1879. Stud. üb. d. Protoplasma, 2. Folge, IT, p. 29. 


24 


Jacob Nikitinsky, 


weinsaures Ammon, hinzu, so befinden sich die Kationen-NHi im 
Gleichgewicht mit den Anionen der beiden Säuren (und mit den 
nicht dissoziierten Teilen). 

Sobald aber durch Assimilation in das Pilzprotoplasma ein 
Teil der NH4- Ionen aus dem System entfernt wird, so ist da- 
mit das Gleichgewicht gestört; wir haben mehr Anionen als 
Kationen , also haben wir jetzt H-Ionen , und gemäß der Tendenz 
der Ionen der schwachen Säuren, in den nicht oder weniger disso- 
ziierten Zustand überzugehen, vereinigen sich die H-Ionen mit den 
Anionen der Weinsäure und bilden das sehr wenig lösliche saure 
weinsaure Ammon, welches in Kriställchen ausfällt. Demgemäß 
kann in der Kulturfiüssigkeit keine Anhäufung von H-Ionen statt- 
finden. 

Vers. X zeigt uns tatsächlich, daß durch einen solchen 
Zusatz von weinsaurem Ammon der Pilz vor der Wachs- 
tumshemmung in einer Beihe von Kulturen geschützt wird. 

Wir haben in diesem Versuch zu den Lösungen mit gleichem 

2ßß 

Gehalt an NH4CI l7o (=0" ^S N in 60 ccm) verschiedene 

Quantitäten weinsauren Amnions hinzugefügt, die äquivalent (in 
bezug auf den N-Gehalt) mit 0,5, l, 2 und 47o NH4OI waren. 


Chlorammon-N 

1 

1 

1 

1 

1 



1 

Weinsaures Ammon -N 



0,5 

1 

2 

4 

4 

1. Kultur. Emtegewicht g 

0,675 
0,000 

1,170 
0,182 

1,020 
0,380 

1,085 
1,182 

1,310 
1,330 

1,800 
1,420 

2. „ n g 

1,065 

2,825 

2,525 

2,660 

1,950 

1,660 


Wir sehen, daß in den ersten*) Kulturen, wo die Anhäufung 
der Cl- bezw. H-Ionen noch nicht einen so starken Einfluß ausüben 
kann, die Differenzen in den zugesetzten Mengen des weinsauren 
Ammons noch keine entsprechenden Differenzen der Pilzgewichte 
hervorrufen. In der vierten Kultur jedoch ist die schützende 
Wirkung des weinsauren Ammons ganz klar ausgesprochen. Ohne 
weinsauren Ammonzusatz haben wir schon nach 2 Kulturen keine 
Entwicklung mehr, und in der vierten Kultur finden wir desto 
größere Ernten, je größer der Zusatz von weinsaurem Ammon ge- 
wesen ist. 


1) und in den zweiten. 


über die Beeinflassimg der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 25 

In der zweiten Kultur sind, wie die letzte Zeile der Tabelle 
zeigt, die Erntezahlen viel größer als in der ersten Kultur. Also 
auch hier haben wir wahrscheinlich eine starke Beschleunigung des 
Wachstums durch die vorherige Pilzkultur. 

D. Einflufs der C- Quelle. 

Traubenzucker, Arabinose und Glyzerin als C-Quelle. 

Diese 3 C -Verbindungen scheinen einen nahestehenden, aber 
nicht ganz identischen Nährwert zu besitzen. 

So zB. haben wir nach 16 Tagen mit NH4NO3 als N-Quelle auf: 

1% 2,5% 5% 10 7o 20 7o 30 7o 40 7o 50% 
Zucker 0,135g 0,270g 0,460g 0,880g 1,275g 1,948g 2,525g 2,495g 
G-lyzerin 0,180g 0,352g 0,630g 1,192g 1,670g 1,150g 0,700g 0,088g 
Arabinose 0,112g — 0,420g — — — — — 
Emtegewicht^) (mit Aspergillus niger) erhalten. 

Bei niederen Konzentrationen scheint das Glyzerin etwas 
besser als die Dextrose zu wirken, und die Arabinose ist letzterer 
fast gleich. Bei höheren Konzentrationen dagegen finden wir das 
umgekehrte Verhältnis. Dies wird dadurch ganz verständlich, daß 
das Glyzerin einen ca. zweimal so hohen osmotischen Wert als 
die Dextrose besitzt^). 

In bezug auf die uns interessierende Frage sind sie insofern 
gleich, als wir bei allen, mit NH^NOs als N-Quelle bei höheren 
Konzentrationen eine sehr rasch ^) auftretende vollständige Ent- 
wicklungshemmung zu konstatieren imstande sind, bei niederen da- 
gegen entweder nur eine sehr langsame, oder"*) gar keine. 

Die Ursache der Wachstumshemmung ist bei allen drei 
die gleiche, nämlich eine starke Erhöhung der Azidität 
der Kulturflüssigkeit, und zwar unter unseren Ver- 
suchsbedingungen nicht durch organische Säuren (Oxal- 
säure), sondern durch die beim N-Konsum frei werdende 
Salpetersäure. Dies erklärt uns den Einfluß der Konzentrations- 
differenzen, die ihrerseits die Differenzen in den Pilzerntegewichten 
und damit im N-Konsum hervorrufen. 


1) In den ersten Kulturen. 

2) Es ist interessant zu bemerken, dafi die maximalen Pilzgewichte für die beiden 
C -Verbindungen (Zucker und Glyzerin) auf die isosmotischen Lösungen (20% Glyzerin 
und 40% Dextrose) fallen. Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 375. 

3) In der 2.-3. Kultur. 

4) Wenigstens bei unserer Yersuchsdauer. 


26 


Jacob Nikitinsky, 


Freie organische Säure als C-Quelle. 

Die Versuche wurden mit Chinasäure und Weinsäure angestellt. 

Die erste dieser zwei C- Quellen zeigt ein von den übrigen 
untersuchten C-Quellen etwas abweichendes Verhalten. 

Auf Chinasäure (zB. auf 10%) sehen wir (Vers. XV) mit 
Aspergillus niger noch in der sechsten Kultur ein ebenso gutes 
Wachstum wie in der zweiten und dritten Kultur. Dabei ist aber 
das Volum nach 5 Kulturen bis auf 5 ccm veiitleinert. Die Ge- 
samternte aller 5 Kulturen ist gleich 1.608 g. 

Daraus folgt, daß der Pilz mit Chinasäure als C- Quelle ent- 
weder aus dem NH4NO3 Molekül Ammoniak -N und Nitrat -N 
in äquivalenten Verhältnissen absorbiert, so daß überhaupt gar 
keine Anhäufung von Anionen in der Kulturflüssigkeit stattfindet, 
oder daß er die Fähigkeit besitzt, die frei werdenden NO3- Ionen 
irgendwie zu binden. 

Die erste Voraussetzung scheint die wahrscheinlichere zu sein. 

Die Weinsäure zeigt uns aber ein ganz ähnliches Verhalten, 
wie wir es schon zB. bei Zucker gesehen haben. 

So haben wir zB. für Aspergillus niger auf 100 ccm mit 
NH4NO3 als N- Quelle bei 25—26« C. folgende Resultate er- 
halten i). 


Weinsäuregehalt 


5'/. 

10 7o 

15 V. 

1. Kultur (16 Tage). Erntegewicht 

g 

0,368 

0,647 

1,045 

2. « (30 „ ). 

S 

0,205 

0,152 

0,147 

3. , (16 „ ). 

g 

0,234 

0,148 

0,138 

4. « (15 „ ). 

g 

0,146 

0,053 

0,195 

5. « (20 „ ). „ 

g 

0,146 

0,000 

0,000 

Summe 


1,099 

1,000 

1,525 


Salze organischer Säuren als C-Quelle. 

In diesem Fall, namentlich, wenn dem Pilze die Salze der 
organischen Säuren als einzige Quelle für die Deckung des C-Be- 
triebs vorliegen, ist selbstverständlich das Freiwerden der Basen 


1) Dieser Versuch ist in den Tabellen nicht angeführt; nach jeder Kultur fand 
ein Zusatz von 2,5 g Weinsäure (auch NH^NO, und Salzen, wie gewöhnlich) statt. 




über die BeeinflassuDg der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 27 

und deren Anhäufung ^) unabwendlich, und wenn nun die betreffende 
Base^ für den Pilz schädlich ist (zB. ein Alkalimetallist), so kann 
diese schädliche Wirkung nur dadurch beseitigt werden, daß der 
Pilz regulatorisch eine entsprechende, zur Bindung der Base ge- 
nügende Menge irgend einer organischen Säure (Oxalsäure) aus- 
bildet. 

Wenn aber der Pilz in solche Bedingungen gebracht wird, wo 
ihm die Fähigkeit, die Säure auszubilden, genommen ist, so ist da- 
mit schon eine Bedingung für die schädliche Wirkung der Basen 
im voraus gegeben. 

So finden wir zB. bei Wehmer^) ähnliche Verhältnisse. Er 
hat nämlich gefunden, daß Aspergillus niger bei Zimmertemperatur 
auf weinsaurem Ammon (als einziger C- Quelle, mit NH4NO3 als 
N-Quelle), obschon sehr langsam, so doch verhältnismäßig gut zu 
wachsen vermag*). Bei höheren Temperaturen (34— 35® C) ist die 
Ernte unvergleichlich kleiner*); Sporenbildung findet nicht statt, 
und sehr bald stirbt das Mycelium unter Verfärbung und Zuboden- 
sinken ab. Man kann dabei in der Kulturflüssigkeit keine Oxal- 
säure nachweisen; sie besitzt eine alkalische Reaktion, die augen- 
scheinlich durch das kohlensaure Ammon hervorgerufen ist. 

Ahnliche Versuche wurden von mir auch mit Aspergillus niger, 
Penicillium glaucum und P. griseum auf weinsaurem Ammon und 
weinsaurem Kali angestellt. 

Aus den Vers. XX und XXI ersehen wir tatsächlich, daß 
alle 3 Pilze und insbesondere Penicillium glaucum durch den C- 
Konsum aus weinsauren Salzen, und wieder besonders aus wein- 
saurem Kali die Kulturflüssigkeit rasch und so stark alka- 
lisch machen können, daß sie für deren weitere Ent- 
wicklung ganz untauglich wird^). 


1) resp. Ton deren kohlensauren Salzen. 

2) resp. deren kohlensaures Salz. 

3) Ber. d. Deutsch, botan. Ges., 1891, 9, p. 172, 173. Siehe auch Nägeli, 
Botan. Mitteil., III, p. 415. 

4) Bei Zimmertemperatur aus 1,5 g weinsaur. Ammon wurde 0,030, 0,040, 0,048 g 
Trockensubstanz, neben 0,525, 0,760, 0,767 g Oxalat (die Zahlen geben die gefundene 
Menge von CaCgO^ «3,0 an) ausgebildet: aus 20 g 0,530 g TrockensubstaiiZ und 
15,456 g Oxalat. Bei 34 — 35" C. aus 10 g weinsaur. Ammon wurde gewöhnlich weniger 
als 0,002 g Trockensubstanz und gar keine Oxalsäure ausgebildet. 

5) Ein Zusammenhang dieser Erscheinung mit der Temperatur ist aus meinen Ver- 
suchen nicht zu konstatieren ; ich ging aber (für Aspergillus) mit der Temperatur nicht 
höher als 32— 33° C, während Wehmer seine Versuche bei 34— 35** C. ausführte. 


28 Jacob NUdtinskyf 

Aus solchen Kulturflüssigkeiten entweicht reichlich Ammoniak 
resp. kohlensaures Ammon, was sich durch einen befeuchteten 
Lackmuspapierstreifen sehr leicht nachweisen läßt; in die Kulturkolben- 
atmosphäre gehängt, wird er entweder langsam oder momentan 
stark blau. 

Nach dem Ansäuren der Kulturflüssigkeit mit KH8PO4 finden 
wir von neuem eine normal -gute Pilzentwicklung. Die Ursache 
der Wachstumssistierung war also nur die Alkaleszenz der Kultur- 
flüssigkeit. 

Interessant ist die große Verschiedenheit, welche beide Spezies 
von Penieillium unter einander zeigen. 

P. griseum wächst auf weinsaurem Ammon entweder gamicht 
oder nur sehr schwach, und dementsprechend ändert sich die Reaktion 
der Kulturflüssigkeit nicht oder nur sehr schwach. 

Bei P. glaucum dagegen beobachten wir eine gute Entwicklung 
und sehr starke und rasche Alkalisierung der Kulturflüssigkeit. 

Aspergillus niger steht zwischen diesen beiden Extremen. 

Auf weinsaurem Kali geht die Alkalisierung der Kulturflüssigkeit 
im allgemeinen viel energischer vor sich, und wir bekommen hier 
auch mit Aspergillus niger sehr rasch eine stark alkalische Reaktion. 
Aber auch hier erweist sich Penieillium glaucum zu dieser Alkali- 
sirung ganz besonders befähigt. 

Dies geht (außer der viel stärkeren alkalischen Reaction und 
stärkeren Ammoniakentwicklung) schon daraus ganz deutlich hervor, 
daß (Vers. XXI 1, 2, 5, 6), wenn wir zu den untauglich gewor- 
denen Flüssigkeiten (auch der ersten Kultur) etwas Zucker geben, 
wir darauf eine ganz gute Entwicklung in den Kulturen mit As- 
pergillus niger bekommen; dagegen hat in solchen von Penieillium 
glaucum ZnckerzuQSitz allein noch kein positives Resultat zur Folge; 
um ein solches zu erreichen, ist es notwendig, die Kulturflüssigkeit 
noch irgendwie anzusäuern. 

Aspergillus niger besitzt also die, obwohl geringe, Fähigkeit, 
die anhäufenden freien K- resp. NHi-Ionen (und letztere besonders), 
wahrscheinlich mittels schwacher Bildung von Oxalsäure, zu binden. 
Dem Penieillium glaucum aber geht diese Fähigkeit ganz ab, oder 
sie ist noch viel schwächer als bei Aspergillus niger. 

Verschiedene Glykoside. 

Hier muß ich vor allem eine methodische Bemerkung besonders 
hervorheben; ich hatte nämlich Gelegenheit vielmals zu beobachten, 


über die BeeinflussnDg der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 29 

4 

daß einige Glykoside, wie zB. Amygdalin und Helicin in frisch 
bereiteten Nährlösungen die Sterilisierung ganz gut aushielten; 
wenn wir aber die Kulturflüssigkeiten mit diesen Verbindungen 
nach vorhergegangener Kultur des Pilzes mit frisch zugegebenem 
Quantum der genannten Glykoside der Sterilisierung unterwarfen, 
80 konnten wir darauf sehr oft (aber nicht immer) eine reichliche 
Bildung von Spaltungsprodukten konstatieren. 

Ferner habe ich noch bemerkt, daß, wenn sich z. B. sofort nach 
dem Abfiltrieren der ersten Kultur keine Spaltungsprodukte dieser 
Glykoside nachweisen ließen, wir oft imstande waren, nach einigem 
(nicht mehr als 6 stündigem Stehenlassen des Filtrats bei Zimmer- 
temperatur) deren Auftreten zu konstatieren. 

Worauf diese Erscheinungen beruhen, weiß ich nicht ^). Die Ver- 
suche werden aber dadurch sehr erschwert und verwickelt, und ihre 
Resultate sind nur mit Mißtrauen und mit Vorbehalt aufzunehmen ^). 
Mit Arbutin, Salicin und Helicin, wie das Puriewitsch*) 
konstatiert hat, können w^ir sehr bald in der Kulturflüssigkeit 
Spaltungsprodukte nachweisen. Das fand auch ich in meinen Ver- 
suchen; aber ich muß hier eine starke Abhängigkeit dieser Er- 
scheinung von den benutzten Pilzarten hervorheben. Verschiedene 
Arten verhalten sich gegen verschiedene Glykoside auch ganz ver- 
schieden. 

So zeigt zB. Vers. XVI, daß auf Arbutin das Wachstum von 
Penicillium glaucum und Mucor stolonifer schon in der zweiten 
Kultur vollständig sistiert ist, während wir imstande sind, von 
Aspergillus niger im allgemeinen mehr als 6 Kulturen zu sammeln. 
Mit Penicilliwm und Mucor tritt eine Wachstumssistierung ein, wenn 
nur 0,043 und 0,055 g Pilzsubstanz ausgebildet sind, mit Asper- 
gillus aber steigt das Gesamtgewicht bis auf 0,787 g. 

Das gleiche finden wir mit Helicin (Vers. XIX) wieder. 

Während Aspergillus niger gar kein Salizylaldehyd bildet 
(richtiger anhäuft), und wir darum schon in der ersten Kultur eine 


1) Leider hatte ich keine Zeit, diese interessante Erscheinung etwas näher za 
untersuchen und zu yersucheUf deren Ursache ausfindig zu machen. 

2) Aus diesem Grunde mufi ich z. B. alle meine Versuche mit Amygdalin ganz 
unbeachtet lassen, obwohl die Verhältnisse , welche wir bei dem Amygdalin antreffen 
müßten, ans vorhandenen Literaturangaben sehr interessant sein werden. Yergl. 
Puriewitsch, Ber. d. Deutsch, botan. Ges., 16, 1898, 371; Laborde, Rech, physiol. 
sur une moisissure nouvelle, TEurotiopsis Gayoni 1896, 53 ; Pfeffer, Pflanzenphys. I, 495. 

3) \. c, p. 369, 370, 371. 


1 


30 Jacob Nikitinsky, 

verhältnismäßig sehr große Ernte erhalten (0,245 — 0/225 g), bilden 
es beide Penicälium' Arten, Äspergälus flavus und Mucor stol(mifer\ 
in Kulturen letzterwähnter Pilze finden wir eine reichliche Anhäufung 
von Salizylaldehyd und dementsprechend ist das Wachstum ganz 
kümmerlich; die Entwicklung wird sehr bald sistiert, und die Mycelien 
(öfters unwägbar) sterben ab') 

Nur mit Salicin finden wir fdr alle Spezies ungefähr gleiche 
Verhältnisse; bei allen (Asp, niger, P. glaucum und griseum, und 
Mucor stolonifer), außer Aspergillus flavus, läßt sich sehr bald 
eine starke Anhäufung von Saligenin nachweisen und ist das 
Wachstum schon nach der ersten Kultur sistiert*). Aspergillus 
flavus aber vermag überhaupt gamicht mit Salicin als C- Quelle 
sich zu entwickeln (Vers. XVIII). 

Mit Phloridzin, Quercitrin und Glycyrrhicin konnte ich wenig- 
stens nach 3 Kulturen keine Entwicklungshemmung nachweisen 
(Vers. XVn). 

Pepton als einzige C- und N-Quelle. 

Bei dem C- und N- Konsum aus Pepton') wird es, nach 
Butkewitsch*), durch die proteolytischen Enzyme in Ammoniak, 
Tyrosin und Leucin gespalten. Die quantitativen Verhältnisse 
zwischen all diesen Produkten werden durch die Fähigkeit des be- 
treffenden Pilzes, Oxalsäure zu produzieren, reguliert^). 

Bei Aspergillus iiiger überwiegt Ammoniak, bei Penieillium 
glaucum und i/t^co;- Arten Leucin und Tyrosin*^). 

Dabei beobachtete Butkewitsch, daß die Kulturflüssigkeiten 
nach der Kultur von Aspergillus niger eine saure Reaktion be- 


1) Das hatte auch schon Pnriewitsch gefunden, 1. c, 370 — 371. 

2) Nach einem directen Versuch mit Zusatz tob Saligenin zu der gewöhnlichen 
Kulturflüssigkeit (5 7, Zucker, 17« NH^NO, usw. 50 ccm) ist das Saligenin für Asper- 
gillus niger his 0,257o i^och nicht giftig (das Pilzgewicht war 0,212 g), wohl aher hei 
0,5 und l7o (hier fand gar keine Entwicklung statt). Für PeniciUium glaucum und 
P. griseum ist 0,57o giftig (mit 0,25 7o wurden keine Versuche angestellt). 

8) „Witts"- Pepton. 

4) Jahrh. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902. Vergl. auch Weh m er, Botan. Ztg., 
1891, 295; Marchai, Zentralhl. f. Bakt., 1895, 2. Aht., I, 753. 

5) Und damit auch durch alle Kulturhedingungen , welche die Oxaleäurehildung 
irgendwie heeinflussen. 

6) Ihid., p. 153 — 167. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


31 


halten^), durch die Kultur von PeniciUium glaueum und Mueor- 
Arten dagegen eine alkalische Reaktion annehmen^). 

Meine Versuche beziehen sich auf Aspergillus niger, Peni- 
ciUium glaueum und P. griseum (siehe Vers. XIV). 

Die von Butke witsch konstatierten Unterschiede zwischen 
Aspergillus niger und PeniciUium treten in einer Reihe von suk- 
zessiven Kulturen sofoii; zu Tage. 

Fürheide PeniciUium -Alien finden wir, daß die Kulturflüssigkeit 
schon nach einer Kultur neutral reagiert, aber nach 2 Kulturen 
bereits alkalisch. 

Bei Aspergillus niger ist sie noch nach 2 Kulturen schwach 
sauer, und erst nach 3 Kulturen wird sie alkalisch. 

Für PeniciUium griseum ist die Entwicklung nach 2, für 
P. glaueum nach 3, und für Aspergillus niger erst nach 4 Kulturen 
sistiert. 

Die Gesamtgewichte waren dabei: 


Pilzart 

Aspergillus 
niger 

FenieiUium 
glaueum 

PeniciUiu/m 
griseum 

mit 2,5 7o Pepton») 

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« io,o7o „ 

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1,765 

0,568 
0,640 
0,729 

0,580 
0,436 
0,684 

Mittlere Werte 

0,219 

0,646 

0,566 


Aspergillus niger ist also imstande, auf Pepton allein merklich 
weiter als Penicülium glaueum und P. griseum sich zu entwickeln, 
indem er das abgespaltene Ammoniak mit der von ihm produzierten 
Oxalsäure neutralisiert. 

Nach einem Zusatz von KHsP04 zu den Kulturflüssigkeiten 
finden wir überall eine verhältnismäßig gute Entwicklung, d. h. die 
Wachstumssistierung war tatsächlich nur durch die alka- 
lische Reaktion hervorgerufen. 

Ein Vergleich der Erntezahlen (siehe Vers. XIV) für die erste 
und für die zweite Kultur erlaubt uns auch hier eine starke 
Beschleunigung der Entwicklung in der zweiten Kultur zu kon- 
statieren. 


1) Ibid., p. 153, Vers. 1 und 2; p. 156, Vers. 3. 

2) Ibid., p. 159, Vers. 4; p. 161, Vers. 5; p. 164, Vers. 6; p. 165, Vers. 7. 

3) Der Peptongehalt wurde nicht konstant gehalten (siehe in der Tabelle). 


32 Jacob Nikitinaky, 

Zwischen der ersten und der zweiten Kultur fand überall ein 
Zusatz von nur 1 g Pepton statt; die Unterschiede in den Filz- 
gewichten der ersten Kultur (zwischen 2,6, 5 und 10% Pepton) 
im Vergleich mit den Unterschieden zwischen den Ei-nten von der 
ersten und der zweiten Kultur, fallen so klein aus, daß wir letztere 
in keinem Falle auf die Veränderungen im Peptongehalt zurück- 
fahren dürfen. 


Über die bei einigen Nahrungsbedingungen hervortretende 
Beschleunigung des Wachstums (bei Aspergillvs niger van Tieg.). 

Wir hatten schon bei der Beschreibung früherer Versuche 
vielmals Gelegenheit gehabt, nebenbei auf diese interessante Tat- 
sache hinzuweisen^). 

Wenn wir femer die zahlreichen Versuche, die Raulin in 
seinen „Etudes chimiques sur la v^ggtation'^^) anführt, etwas näher 
betrachten, so lassen sie uns auch dieselbe Erscheinung konstatieren. 
Er stellte bekanntlich alle seine Versuche derartig an, daß er nicht 
nur die erste Ernte, sondern auch die zweite, dritte usw. sukzessiv 
folgende Ernte eines jeden Versuchs sammelte. Der Zweck dieses 
Verfahrens war, die dem Pilz dargebotenen Nährstoffe möglichst 
gut auszunutzen und dementsprechend möglichst große Filzernten 
zu bekommen. 

In sehr vielen Fällen^) ersehen wir aus seinen Zahlen, daß die 
zwei sukzessiv folgenden, in gleichen Zeiträumen erzeugten Pilz- 
ernten wenig verschieden oder gleich sind, und sogar die zweite 
Ernte oftmals größer ist als die erste. Zuweilen ist dieser Unter- 
schied relativ sehr groß; so finden wir zB. solche Verhältnisse*): 


1) Siehe p. 22, 25, 31. 

2) Ann. d. Sc. nat. XI, 1869, s. V. 

3) Siehe 1. c, p. 215 Ezp. da 21 mars No. 4, 5, Exp. dn 31 mars No. 3 
p. 226 Premier exp. No. 1, 2; p. 228 Troisifeme exp. No. 2, 3, 4; p. 232 Troisieme 
exp. No. 1, 2, 3, 4, 5; p. 234 Cinquieme exp. No. 1, 2, 3; p. 239 Deaxi^me exp. No. 1, 3 
p. 243 Cinquieme exp. No. 1, 2; p. 245 Troisiferae exp. No. 3; p. 246 Cinquifeme exp 
No. 3; p. 248 Septifeme exp. No. 1, 2, 3, 4; p. 249 Huitifeme exp. No. 1, 2, 3, 4, 5 
6, 7; p. 251 Neuvieme exp. No. 2, dixifeme exp. No. 1, 2, 3, 4, 5; p. 255 Premier exp 
No. 1, 2, 3; p. 262 Exp. 20 oetobre No. 2; p. 269 Exp. 23 juin No. 2; p. 270 Premier 
exp. No. 1, 2. 

4) Siehe 1. c., p. 255, 251, 249, 232. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 33 

1. Ernte g 4,9 6,5 7,2 6,4 6,0 

2. „ „ 8,6 10,6 10,0 10,6 2,8 

3. „ „ 6,8 4,0 3,3 3,7 10,3 

Es ist klar, daB unter solchen Bedingungen ein bestimmter 
Teil der Nährstoffe durch die erste Kultur verbraucht wird, und 
daß dadurch den folgenden Kulturen bedeutend weniger Nährstoffe 
zur Verfügung stehen. Trotzdem ist aber das Gewicht der 
folgenden Kultur oft größer als das der ersten. 

Wir können also aus diesen Tatsachen schließen, daß der 
Pilz im Laufe der ersten Kultur Veränderungen in der 
Kulturflüssigkeit hervorruft, welche diese für die Pilz- 
entwicklung besonders tauglich machen. 

Es schien mir interessant, diese Erscheinung etwas eingehender 
zu prüfen. 

In zwei Versuchen, die im wesentlichen nach dem Baulin- 
schen Verfahren von mir angestellt wurden^), also aus einer £eihe 
von sukzessiven Kulturen auf einem und demselben Substrat, ohne 
jeden neuen Zusatz von Nährstoffen, bis keine Pilzentwicklung 
mehr stattfand, bestanden, fand auch ich verhältnismäßig große Unter- 
schiede zwischen den ersten und zweiten Kulturen, nämlich (siehe Vers. 
XXVI NN 4, 6) 1. Ernte g 1,823 1,843 

2. „ „ 3,180 3,075 

3. „ „ 0,110 0,197 

In ihrer vollen Klarheit aber kann diese Erscheinung erst dann 
hervortreten, wenn in der zweiten und in den weiteren Kulturen 
der Pilz die Existenzbedingungen findet, die mit denen der ersten 
Kultur möglichst identisch sind. 

Es handelte sich also darum, die Konzentrationen und absoluten 
Quantitäten der Nährstoffe und alle anderen Kulturbedingungen 
während der ganzen Versuchsdauer annähernd konstant zu halten. 

Wir wissen aber^), daß die Konzentration der Salze (KH2PO4, 
MgSO* und KCl) und sogar der N-Quelle in sehr weiten Grenzen 
fast ohne Einfluß auf die Pilzentwicklung bleibt^). Aus diesem 

1) Diese beiden Yersuclie unterscheiden sich von denen Bau lins nur dadurch, 
dass die Kulturflüssigkeiten nach jeder Kultur wieder auf das frühere Yolum (100 ccm) 
gebracht wurden. 

2) Siehe Vers. II und auch p. 5. Vergl. auch Wehmer, Botan. Ztg. 1891, p. 424. 

3) Sobald der Salzgehalt höher liegt, als für den Aufbau der Pilzsubstanz not- 
wendig ist, wirken sie wahrscheinlich nur auf osmotischem Wege, und ihre Ansammlung 
über dieser Grenze kann nur einen schädlichen und in keinem Falle einen befördernden 
Einfloß auf die Pilzentwicklung ausüben. 

3 


34. Jacob Nikitinsky, 

Grunde, im Verein mit der Unmöglichkeit, eine einfache uod unter 
den Yersuohsbedingungen zulässige Methode für die Salzkontrolle 
zu schaffen, wurde nur dafür Sorge getragen, daß alle notwendigen 
Nährsalze (KHgPO«, MgSOi, KCl) und die N-QueUen dem Pilz 
stets im Überschuß zur Yerfftgung standen. 

Das Hauptgewicht jedoch liegt auf den C- Quellen. Da der 
Verbrauch derselben, verglichen mit dem von Salzen und N- Quellen, 
und damit auch die durch diesen Verbrauch bedingten Konzen- 
trationsschwankungen, sehr groß sind, und da die Pilzentwicklung 
durch die Variationen der Quantitäten der C- Quellen auch sehr 
stark beeinflußt wird, so erweist sich eine wenn auch nur annähernde 
analytische Kontrolle in diesem Falle als unentbehrlich. 

Eine Kontrolle auf analytisch-chemischem Wege war in diesem 
Fall nicht anwendbar, da sie den Verlust des zu der Analyse ge- 
nommenen Quantums der Kulturflüssigkeit voraussetzt. Es schien 
mir darum am vorteilhaftesten, als Cr Quelle Dextrose zu wählen 
und deren G-ehalt in der Kulturflüssigkeit durch Polarisation zu 
bestimmen. 

Diese Methode aber muß unter unseren Bedingungen aus vielen 
Gründen als eine sehr ungenaue betrachtet werden. 

Zu der Dextrosedrehung kommt. noch die Drehung der N -Ver- 
bindungen, in den Fällen, wo N als organische Verbindung gegeben 
ist, hinzu, und da, wie gesagt, der Gehalt an der N- Quelle in 
meinen Kulturen ohne jede genaue Kontrolle bleibt, so kann 
dieser Umstand große Fehler verursachen. 

Ferner können sich ja auch im Laufe der Pilzentwicklung 
irgend welche organische optisch ebenfalls aktive Verbindungen in 
der Kulturflüssigkeit ausscheiden. 

Um genaue Resultate durch Polarisation zu bekommen, muß 
man bekanntiich für die Bestimmungen immer ungefähr lOprozentige 
Lösungen anwenden; dieser Forderung konnten wir nun aber auch 
nicht nachkommen, da wir, je nach dem Verbrauch des Zuckers, 
im einen Fall sehr kleine, in anderen Fällen sehr hohe Zuckerkon- 
zentrationen der Untersuchung unterwerfen mußten. Es kommt noch 
der Umstand hinzu, daß sich die Kulturflüssigkeiten, besonders mit 
höheren Zuckerkonzentrationen, bereits durch die Sterilisierung 
etwas gelb oder bräunlich färben; die Intensität dieser Färbung 
wächst allmählich mit der Zahl der Kulturen und liefert somit 
wieder eine neue Fehlerquelle, indem sie die Genauigkeit der ißin- 
stellung des Polarisationsapparats verringert. 


über die Beeinflussang der Entwiddnng einiger Schimmelpilze usw. 35 

iN'un wissen wir aber, daß die Polarisation eine sehr große 
Verwendung in der Zuckerindustrie findet, was teils in der Leichtig- 
keit und Schnelligkeit der Ausführung dieser Methode, teils aber 
in einem sehr starken Dominieren des der Bestimmung unter- 
liegenden Stoffes in dem Zuckerrübensaft den übrigen, beigemengten 
optisch wirkenden Stoffen^) gegenüber, seine Erklärung findet. 

Ahnlich ist der Fall bei uns. Die Zuckerkonzentration schwankt 
in unseren Versuchen zwischen 5 und 30 7o. 

Gewöhnlich ist in den Kulturen mit 57o und 107o die ganze 
Menge, mit 157o fast die ganze Menge des vorhandenen Zuckers 
nach der Kultur verschwunden, was aus den Tabellen ersichtlich 
ist, und sich auch durch die Fehlingsche Reaktion nachweisen läßt. 

Wir brauchen hier also nach jeder Kultur nur die anfangliche 
Quantität des Zuckers hinzuzufügen, und können dieserhalb hier 
die Fehler nicht so groß sein. 

Bei den Kulturen mit 20, 25 und 30 Vo ist aber der Gehalt 
an Zucker im Vergleich mit allen anderen optisch-aktiven Stoffen, 
die sich in der Kulturflüssigkeit finden können, so groß, daß die 
durch die letztere verursachten Fehler keine große Bedeutung haben 
können. 

Außerdem ruft bei so großen Konzentrationen sogar eine Er- 
höhung oder Verminderung des Zuckergehalts um 5*7o nur einen 
verhältnismäßig kleinen Effekt hervor^). 

Wenn wir aber auf die Unterschiede zwischen den Parallel- 
bestimmungen des Zuckers auf Soxhlets titrimetrischem Wege^) 
und durch Polarisation, die fast in allen Kulturen nach der Be- 
endigung des Versuchs ausgeführt wurden und in den Tabellen 
(Vers. XXII — XXV) angegeben sind, einen Blick werfen, so werden 
wir uns überzeugen, daß dieser Unterschied nicht so groß ist und 
nur in einem einzigen Falle etwas über 1,5 7o steigt, in den meisten 
Fällen aber unter l7o liegt. 


1) zB. Asparagin und Glutamin. 

2) Siehe Vera. I, III, IV. 

3) Die titiimetrische Methode dürfen wir für imseren Fall auch nicht als ganz 
exakt betrachten, da die Anwesenheit von anderen reduzierenden Stoffen außer Zucker 
nicht ausgeschlossen ist. Die Möglichkeit aber, durch die Fehlingsche Beaktion die 
Abwesenheit von Zucker nach der Kultur nachzuweisen (wenn dessen ganze Menge ver- 
braucht ist), erlaubt uns vielleicht den Schluß zu ziehen, daß in der Kulturflüssigkeit keine 
anderen reduzierenden Stoffe vorhanden sind. 

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Jacob Nikitinsky, 














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Aus allem Gesagten können wir schließen, daß, wenn uns auch 
die betreffende Methode als eine sehr grobe erscheint, wir sie doch 
für unsere Zwecke unter der Bedingung anwenden dürfen, daß wir 
aus den mittels dieser Methode erhaltenen Resultaten nur ent- 
sprechend allgemeine Schlüsse ziehen und nur die großen Unter- 
schiede der Zahlenwerte beachten, alle Details und Kleinigkeiten 
aber unbeachtet lassen. 

Da ich für alle diese Kulturen das Trockengewicht des Filzes 
und die für dieses Trockengewicht verbrauchte Zuckermenge kannte, 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


37 


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Tafel II 

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SO schien es mir interessant, nicht nur das Pilzgewicht, sondern 
auch die Werte für den ökonomischen Koeffizienten ^) als Kriterium 
der Pilzentwicklung zu berücksichtigen. 

Für diese letzteren Zahlen gilt aber die oben erwähnte Warnung 
in einem noch höheren Grade als für die Pilzgewichte, da in jeder 
Kultur zu den Fehlem, hervorgerufen durch die üngenauigkeit der 
Zuckerbestimmungsmethode, sich hier noch ein bestimmter Verlust 

1) Siehe Pfeffer, Fflanzenphys. I, 374. Jahrb. f. wiss. Botan., 1895, XXYUI, 
p. 257. Knnstmann, 1. c. Flügge, Hikroorganismen, 1896, IH. Aufl., I, 152. 


38 Jacob Nikitinsky, 

der Kulturflüssigkeit gesellt, die mit der Pilzdecke zusammen ent- 
fernt worden ist^). Auf diese Weise wurden von mir zuerst eine 
Reihe von Kulturen mit verschiedenen Zuckerkonzentrationen 5, 10, 
16, 20, 25 und 30 7o und mit weinsaurem Ammon (l,72Vo) als 
N-Quelle angestellt (Vers. XXII). 

Die betreffenden Kurven (siehe p. 36—87; auf den Abszissen die 
NN der Kulturen, auf den Ordinaten die entsprechenden Pilz- 
gewichte in g) zeigen, daß das Pilzgewicht auf allen Zucker- 
konzentrationen sehr rasch steigt, in der 2.-3. Kultur auf 
eine bestimmte, für einige Konzentrationen sehr große 
Höhe, in den folgenden Kulturen auch sehr hoch bleibt 
und bis zur achten Kultur in keinem Falle bis zu dem 
Gewicht der ersten Kultur sinkt. 

Für 5% Zucker steigt das Pilzgewicht in der dritten Kultur 
auf 1,6 g (gegen 0,7 g der ersten Kultur) und schwankt späterhin 
nur zwischen 1,2 — 1,6 g, also nicht stark. 

Für 10 ^/o Zucker ist das Maximum auch in der dritten Kultur 
erreicht; es ist gleich 2,7 — 2,8 g, während die erste Kultur nur 
1,2 g Trockengewicht besitzt; die folgenden Kulturen schwanken 
zwischen 2,8—26 g, also auch sehr wenig. 

Bei allen höheren Konzentrationen*) finden wir eine sehr starke 
Steigerung schon in der zweiten Kultur und später auch verhältnis- 
mäßig sehr starke Schwankungen; aber trotz dieser großen 
Schwankungen sinken die gesamten Kurven nie unter das doppelte 
Gewicht der ersten Kulturen. 

Die Mycelgewichte der ersten Kulturen bei 16, 20, 25 und 
30% Zucker liegen alle sehr nahe aneinander — von 1,3 — 1,6 g, 
während in allen späteren Kulturen wir die Gewichte immer höher 
als 3,3 g finden. 

Als maximale Werte haben wir für 26 % Zucker in der zweiten 
Kultur — 6,3 g Trockengewicht (fünfmal so groß als in der ersten 


1) Nach Beendigung der Knltnr operierte ich folgendermaßen: die Kultarflüssigkeit 
wurde in einen reinen Kolben abgegossen und, nachdem die Pilzdecke mittels eines Glas- 
stabes in eine vertikale Lage im Innern des Kolbens gebracht worden, wurde der ganze 
Kulturkolben mit der Decke auf einem Statiy mit dem Hals nach unten über einem 
anderen Kolben befestigt und 10—20 Minuten in dieser Lage gelassen, bis die letzten 
Reste der Kulturflüssigkeit abgetropft waren. Die Decke wurde dann mit einer Pinzette 
herausgenommen, gut ausgewaschen und getrocknet, während in der Kulturflüssigkeit nach 
dem Filtrieren die Drehungsgröfie bestimmt wurde. 

2) Also 15, 20, 2ö und 307o. 


über die Beeinflussang der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


39 


Kultur — 1,3 g) und für 20% — 5,8 g (4,5 mal so groß als die 
erste Kultur — 1,3 g). 

Wenn wir jetzt diese Kurven mit denjenigen vergleichen, die 
uns die Ökonomie, mit welcher der Pilz arbeitet, charakterisieren, 
uns also zeigen, wieviel Pilzsubstanz aus 100 g verbrauchten Zuckerß 
gebildet worden ist^), so werden wir finden, daß diese Kurven*) auch 
in der zweiten und in der dritten Kultur flir 5Vo und 10%, und 
in der zweiten Kultur der übrigen Zuckerkonzentrationen sehr 
rasch steigen und später immer auf diesem Niveau bleiben. 
Sie stimmen also in, ihrem Verlauf mit den Pilzgewichts- 
kurven ganz überein. 

Die maximalen Steigerungen der Ökonomie sind auch sehr 
groß; so bildet der Pilz zB. aus 100 g verbrauchten Zuckers in 
sechs Tagen Trockengewicht: 
auf 5% Zucker in der 1. Kultur 16,3 g und in der 3. Kultur 

31,3 g, also 1,9 mal soviel, 
auf 10% Zucker in der 1. Kultur 14,3 g und in der 4. Kultur 

28,0 g, also 2,0 mal soviel, 
auf 16% Zucker in der 1. Kultur 12,8 g und in der 4. Kultur 

30,8 g, also 2,4 mal soviel, 
auf 20% Zucker in der 1. Kultur 10,0 g und in der 4. Kultur 

31.2 g, also 3,1 mal soviel, 

auf 25% Zucker in der 1. Kultur 9,2 g und in der 4. Kultur 

29.3 g, also 3,2 mal soviel, 

auf 30% Zucker in der 1. Kultur 10,1 g und in der 5. Kultur 
31,3 g, also 3,1 mal soviel. 

Die gesamten Emtegewichte aller acht Kulturen, der ihnen 
entsprechende Zuckerverbrauch und die Verhältnisse zwischen beiden 
sind dabei folgende: 


Bei der Zuckerkonzentration: 

57o 

10 7o 

15 7o 

20 7o 

25 7o 

30 7o 

Die Gesamteruten . . . . g 

Der gesamte Zuckerverbr. g 

Also aus 100 g verbraucht. Zuckers Pilz- 

snbstanz ausgebildet g 

10,2 
39,6 

25,8 

19,1 

78,4 

24,3 

28,0 
110,2 

25,4 

31,7 
123,1 

25,8 

33,7 

140,4 

24,0 

34,3 
143,0 

24,0 

Wenn die Zahlen die Gesamternten . . 
für 57o gleich 1 der gesamte Zucker- 
sind, so sind: j verbrauch 

1,00 
1,00 

1,87 
1,98 

2,74 
2,78 

3,11 
3,11 

3,30 
3,54 

3,36 
3,50 


1) Siehe Pfeffer, Pflanzenphys. I, 374, auch bei Kunstmann, 1. c. 

2) Siehe p. 37. 


40 


Jacob Nikitinsky, 


(Fertsetsnng der Tabelle.) 


Bei der ZuckerkonzentrAtion : 

5 7. 

10 7o 

15 7. 

20 7o 

25 7o 

30 7o 

Und die entsprechenden Zahlen für die 
erste Eultnr : Pilzgewicht . . . g 

Znckerverbrauch g 

Also aus 100 g verbraucht. Zuckers Pilz- 
Bubstanz ausgebildet g 

0,75 
4,60 

16,30 

1,21 
8,40 

14,30 

1,55 
12,10 

12,80 

1,34 

13,40 

10,00 

1,31 
14,30 

9,20 

1,52 
15,10 

10,10 

Wenn die Zahlen für 57o 
gleich 1 sind, so sind: 

PUzgewicht . 
Zuckeryerbr. 

1,00 
1,00 

1,62 
1,84, 

2,08 
2,63 

1,80 
2,92 

1,76 
3,12 

2,03 
3,29 


Aus den aogeführten Zahlen können wir folgende Schlüsse ziehen: 

Zuerst sehen wir, daß wir imstande sind, auf ein und der- 
selben Kulturflüssigkeit sehr große summarische Pilz- 
gewichte ZU ernten und dementsprechend sehr große Quantitäten 
Zucker im Stoffwechsel des Pilzes umzuwandeln. 

Als maximale Werte finden wir in unseren Versuchen für das 
Pilzgewicht 34,3 g (auf 100 ccm der Kulturflüssigkeit) und für den 
im Pilzstoffwechsel umgewandelten Zucker — 143 g. Aber auch 
diese Zahlen sind noch nicht die maximalen, da wir nur acht 
Kulturen vor uns haben, und wir nicht wissen, welche Zahl von 
Kulturen wir überhaupt ausführen können. 

Trotz dieser großen Zahlen bemerken wir, daß sämtliche Pilz- 
gewichtskurven in ihrem Verlauf im allgemeinen nur eine 
schwache, für 5, 10 und 30% Zucker gar keine Neigung 
zum Fallen zeigen. 

Anderseits bleiben aber auch die Verhältnisse zwischen ver- 
brauchtem Zucker und produzierter Pilzsubstanz, wie die Kurven 
zeigen, von der zweiten bis achten Kultur ungefähr konstant. 
Daraus folgt, daß unter unseren Bedingungen der Pilz in die 
Kulturflüssigkeit gar keine, oder nur spurenweise irgend 
welche schädliche Stoffwechselprodukte ausscheidet. 

Dagegen müssen wir annehmen, da der Pilz, wie die Kurven 
zeigen, in den weiteren Kulturen nicht nur viel größere Ernten 
liefert, sondern dabei auch viel ökonomischer arbeitet, als in den 
ersten Kulturen, daß durch die Pilzkultur in der Kultur- 
flüssigkeit irgend welche Veränderungen hervorgerufen 
werden, die die Pilzentwicklung sehr stark befördern. 

In gleichen Zeiträumen bekommen wir in den späteren Kulturen 
viel größere Pilzernten als in den ersten; die Ausbildung der Pilz- 
substanz verläuft also hier mit viel größerer Geschwindigkeit. 


über die Beeinflussoiig der Entwickluug einiger Schimmelpilze usw. 41 

Zugleich will ich noch darauf hinweisen, daß die Pilzernten 
(in sechs Tagen) in den ersten Kulturen für verschiedene Zucker- 
konzentrationen verhältnismäßig sehr kleine Unterschiede unter- 
einander zeigen. Maximale Unterschiede hahen wir hier zwischei^ 
5«/o Zucker 0,747 g Pilzgewicht und 157o Zucker 1,552 g Pilz- 
gewicht; für 30% Zucker haben wir 1,520 g Pilzgewicht*). 

Früher^ haben wir ausgeführt, daß sogar ein Fehler in der 
Zuckerbestimmung von 57o bei höheren Zuckerkonzentrationen 
kaum einen großen Effekt hervorrufen kann^). 

Aus den zuletzt angeführten Zahlen sehen wir sogar, daß eine 
Differenz in der Zuckerkonzentration von 25 7o eine so kleine 
Schwankung hervorruft, verglichen mit dem Unterschied in der Pilz- 
entwicklung, welche durch den Einfluß der früheren Pilzkultur her- 
vorgerufen wurde, daß wir diesen Einfluß ganz gut unbeachtet lassen 
können*). 

Dann ist noch zu bemerken, daß die Pilzernten in den ersten 
Kidturen mit der Erhöhung der Zuckerkonzentration viel unregel- 
mäßiger steigen, als es in späteren Kulturen geschieht, was aus 
dem Vergleich der Gewichte der ersten Kulturen mit den Gesamt- 
gewichten von allen acht Kulturen zur Genüge hervorgeht. Das 
Maximum fallt in den ersten Kultui-en auf 157o Zucker, also auf 
eine verhältnismäßig schwache Konzentration, während die Gesamt- 
gewichte bis 30 7o Zucker immer steigen, dagegen die absoluten 
Quantitäten des verbrauchten Zuckers in beiden Fällen von 5% 
bis 30 7o ununterbrochen steigen. Diese Erscheinung ist eine Folge 
der Beschleunigung der Wachstumsgeschwindigkeit: bekanntlich^) 
ist ja das Wachstum auf höheren Zuckerkonzentrationen etwas 
langsamer, als auf geringeren, und deshalb werden wir, je nach der 
Versuchsdauer, ganz verschiedene Kurven für die Pilzgewichte auf 
den verschiedenen Konzentrationen finden. Nach 2 — 3 Tagen finden 
wir zB. auf 5% Zucker ein größeres Pilzgewicht als auf 30%®); 
bei größeren Zeiträumen dagegen wird das Verhältnis umgekehrt. 

1) Siehe Vers. XXII. 

2) Siehe p. 35. 

3) Tatsächlich ist dieser Fehler immer viel kleiner, nicht grösser als 27o (s* P« 35). 

4) Hierdurch ist die hesprochene ungenaue Methode sogar genauer, als es not- 
wendig ist, um unsere Hauptschlüsse ziehen zu können. Auch in späteren Kulturen sind, 
abgesehen von diesen, auf 5 und 107o die Schwankungen des Pilzgewichtes mit der 
Zuckerkonzentration kleiner, als dessen Steigerung in der 2. Kultur gegen die 1. Kultur. 

5) Siehe Kunstmann, 1. c, p. 24, Tab. 3 — 4. 

6) Ders., 1. c, Tab. 4. 


42 Jacob Nikitinskj, 

Tatsächlich zeigt uns nun der Versuch III, daß bei längerer 
Kulturdauer (16 Tage) das Erntegewicht immer bis zu 40 — 50% 
Zucker und yerhältnismäßig stark') steigt. 

Was hier durch größere Kulturdauer, das wird in 
unserem Fall durch Vergrößerung der Wachstumsgeschwin- 
digkeit erreicht. 

In kurzer Zeit bringt es dann der Pilz zu einer Leistung, 
zu welcher er unter anderen Bedingungen viel längere Zeit gebraucht 
hätte; und als Resultat daron beobachten wir in den späteren 
Kulturen eine Verschiebung des Maximumpunktes nach oben (zu 
den höheren Konzentrationen) im Vergleich zu den ersten Kulturen, 
wo die Geschwindigkeit des Wachstums noch normal ist. 

Ferner ist noch zu bemerken, daß in den ersten Kulturen^) 
sich der ökonomische Koeffizient mit der Konzentrationssteigening 
immer vergrößert, während seine Mittelwerte aus allen acht Kulturen 
von dem Zuckergehalt unabhängig, konstant bleiben. 

Diese Erscheinung läßt sich vielleicht auch auf die Beschleu- 
nigung der Geschwindigkeit des Pilzsubstanzaufbaues zurückführen. 

Denn „im allgemeinen scheint dieser summarische ökonomische 
Koeffizient unter sonst gleichen Bedingungen für eine schlechter 
ernährende Kohlenstoffverbindung (also für längsameres Wachsen) 
geringer auszufallen, als für einen gut ernährenden Körper^ ^) und 
wir finden, wie erwähnt, bei den höheren Zuckerkonzentrationen 
gerade ein langsameres Wachstum als bei den niederen, d. h. der 
Zucker ist bei höheren Konzentrationen eine schlechtere, 
bei niederen dagegen eine bessere C-Nahrung; aus den 
Zahlen ersehen wir, da^ der ökonomische Koeffizient tatsäch- 
lich in den ersten !^ulturen bei den höheren Konzen- 
trationen geringer als bei den niederen ist. Da aber die 
Steigerung der Wachstumsgeschwindigkeit in den späteren Kulturen 
für die höheren Konzentrationen größer als für die niederen ist, 
so hat dieser Einfluß in einer ganzen Reihe von Kulturen eine 
ausgleichende Wirkung auf die ökonomischen Koeffizienten. 

Mit weinsaurem Ammon als N- Quelle und mit 20% Zucker 
wurden noch folgende zwei Versuche angestellt (Vers. XXV). 

Das gleiche Volum (100 ccm) der Kulturflüssigkeit wurde nicht. 


1) Für 57o 0,460 g Pilzgew., für 40% 2,525 g auf 50 ccm (siehe Vers. III). 

2) Mit weinsaurem Ammon als N- Quelle; das gleiche gilt aber auch für Chlor- 
ammon. 

3) Pfeffer, Pflanzenphys. I, 374. 


über die Beeinflussung der Entwicklung ''einiger Scbimmelpilze usw. 43 

wie früher, in Erlenmey ersehe Kolben, sondern in breite Kri- 
stallisierschalen gegossen; die Kultorflüssigkeit hatte also hier eine 
viel größere Oberfläche und eine viel geringere Höhe. Zu einer 
von diesen beiden Kulturflüssigkeiten wurden wie gewöhnlich zwei 
Tropfen Fe2Cl6- Lösung zugefugt, zu der anderen dagegen nicht. 

Wie die Tabelle Vers. XXV zeigt, haben wir hier, wie schon 
von vornherein zu erwarten war, eine viel stärkere Pilzentwicklung 
in den ersten Kulturen, und mit FcüCIö etwas bessere als ohne 
dieses. 

Auch eine Steigerung des Pilzgewichtes in späteren Kulturen, 
gegenüber den ersten, beobachten wir; für die Kulturen ohne Eisen ist 
sie etwas größer als für die Kulturen mit Eisen; da aber hier die 
ersten Ernten viel größer sind als in den Erlenmeyerschen Kolben^), 
während die maximalen Pilzernten den früheren ungefähr gleich sind *), 
so ist hier die Steigerung gegenüber den ersten Kulturen relativ 
viel geringer als in den Versuchen in Erlenmeyerschen Kolben. 
Parallel mit dem früher^) angeführten Versuch mit weinsaurem 
Ammon wurde noch ein ganz ähnlicher Versuch mit Chlorammon 
als N-Quelle angestellt. 

Die Tabellen von Vers. XXIII und die Kurven p. 44 — 45 zeigen 
uns, daß hier die Verhältnisse ganz andere sind, als bei weinsaurem 
Ammon. Ich muß vorher darauf hinweisen, daß, wenn wir, wie 
früher, die Kulturdauer von sechs Tagen annehmen, wir schon in 
der zweiten Kultur nach Verlauf dieser Zeit fast keine Pilz- 
entwicklung finden; und zwar beobachten wir dabei auf 20, 25 und 
30% Zucker gar keine Keimung, auf 5, 10 und 15% ein sehr 
langsames Wachstum, so daß nach sechs Tagen eine geringe, wenn 
auch unwägbare Pilzmasse erzeugt ist. Aus diesem Grunde wurde 
die Dauer der zweiten und ebenso die der dritten Kultur bis auf 
20 Tage verlängert. 

Nach Verlauf dieser Zeit waren wir imstande, eine beträchtliche 
Filzentwicklung konstatieren zu können; dies zeigt uns, daß nach 
der ersten Kultur die Pilzentwicklung nicht ganz unmöglich ge- 
worden ist, sondern nur ihre Geschwindigkeit sehr stark herab- 
gesetzt wurde. 


1) 4,26 g mit Eisen and 3,55 g ohne Ei^en. In den Erlenmeyerschen Kolben 
auf 20 7o Zucker mit Eisen 1,345 g. 

2) 6,73 g ohne Eisen und 5,79 g mit Eisen. In den Erlenmeyerschen Kolben 
auf 20*/o Zucker mit Eisen 5,76 g. 

3) Siehe Vers. XXII. 


44 


Jacob Nikitituky, 


Tafel m. 








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über die Beeinflassung der Entwicklang einiger Schimmelpilze usw. 


45 


Tafel IV. 


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46 Jacob Nikitinsky, 

Wenn wir also die Kurven der Pilzgewichte fiär eine sechs- 
tägige Kulturdauer sseichnen würden, so müßten wir sämtliche 
Kurven schon in der zweiten Kultur bis zur Abszisse fallen lassen. 
Auf der Tabelle p. 44 — 45 sind die Kurven für eine verschiedene 
Kulturdauer abgebildet: die erste Kultur dauerte sechs Tage, die 
zweite und dritte dauerte 20 Tage, und alle späteren Kulturen mit 
Marmorzusatz sind wieder sechstägig. 

Auf diese viel längere Kulturdauer können die kleinen Stei- 
gerungen der Pilzgewichte in den Kulturen mit 15, 20 und 25 Vo 
Zucker gegenüber den ersten Kulturen zurückgeführt werden, nicht 
aber die Steigerungen der dritten Kidtur gegenüber der zweiten 
mit 5 und 10% Zucker, da sowohl die zweite wie die dritte 
Kultur in 20 Tagen geerntet wurden. 

Mit 20tägiger Kulturdauer können wir also etwas weiter gehen; 
mit 5, 10 und 15% Zucker sind wir imstande, drei, mit 20, 25 
und 30 Vo nur zwei sukzessive Ernten zu sammeln; nach diesen 
Ernten beobachten wir bei allen Konzentrationen des Zuckers, 
sogar nach 20 Tagen, gar keine Pilzentwicklung; wir dürfen also 
annehmen, daß die Kulturfiüssigkeit für die Pilzentwicklung schon 
vollständig untauglich geworden ist. 

Auch ein Vergleich der Kurven, die eine Ausbildung der 
Pilzmasse aus 100 g verbrauchten Zuckers repräsentieren, mit 
weinsaurem Ammon als N- Quelle, zeigt uns das umgekehrte Ver- 
hältniß. 

Dort steigen diese Kurven in späteren Kulturen gegen die 
ersten sehr stark, hier dagegen, besonders bei höheren Zucker- 
konzentrationen, sinken sie zu der Abszisse herab ^). 

Da die Pilzentwicklung in den zweiten und dritten Kulturen, 
wie gesagt, sehr langsam vor sich geht, so ist diese Verringerung 
der Ökonomie wahrscheinlich nicht durch die längere Kulturdauer*), 
sondern durch die schädliche Wirkung der sich in der Kultur- 
fiüssigkeit allmählich anhäufenden Chlor-Ionen^) bedingt. 

1) Für die Kulturen, in denen kein Wachstum eingetreten ist, können selbst- 
verständlich diese Kurven keinen Sinn haben, da der Nenner sowohl als der Zähler des 

Verbrauchter Zucker 

Bruches z— r-, in diesem Fall gleich ist, wir also — = Unbestimmtheit 

Pilzgewicht ^ ' 

haben. Da aber diese Kurven gewöhnlich mit den G^ewichtskurven in gleichem Sinne 

verlaufen, und die letzteren in diesen Kulturen bis zur Abszisse fallen, so habe ich anch 

die „ökonomischen** Kurven in diesen Fällen bis zur Abszisse fallen lassen. 

2) Siehe Pfeffer, Pflanzenphys. I, 374; Kunstmann, 1. c, p. 40. 

3) und zugleich auch der Wasserstoff -Ionen. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


47 


Die Bummarisehen Zahlen sind dabei folgende: 


Bei der Zuekerkonzentration 


57o 


10 7« 


15 7. 


20 7. 


25 7o 


30 7o 


Die öesamtemten . . . . g 
Der gesamte Zuckerverbr. g 
Also aus 100 g verbraucht. Zuckers Pilz- 
substanz ausgebildet g 

Wenn die Zahlen \ die Gesamternten . . 
für 57o gleich 1 J der gesamte Zucker- 
sind, so sind: J verbrauch 


3,20 
12,36 

25,9 

1,00 

1,00 


3,60 
16,68 

21,6 
1,12 

1,35 


3,66 
19,23 

19,0 
1,14 

1,56 


3,17 

17,97 

17,6 
0,99 

1,45 


3,22 
20,40 

15,7 
1,01 

1,65 


2,43 
15,98 

15,2 
0,76 

1,29 


Und die entsprechenden Zahlen für die 
erste Kultur: Pilzgewicht . . . . 

Zuckerverbrauch g 
Also aus 100 g verbraucht. Zuckers Pilz- 
substanz ausgebildet g 

Wenn die Zahlen für 57o ( Pilzgewicht . 
gleich 1 sind, so sind: ) Zuckerverbr. 


0,79 

1,12 

1,25 

1,32 

1,22 

3,08 

5,09 

6,12 

6,15 

5,91 

25,8 

22,1 

20,5 

21,4 

20,5 

1,00 

1,42 

1,58 

1,67 

1,54 

1,00 

1,65 

1,99 

2,00 

1,92 


1,31 
7,12 

18,8 
1,66 
2,31 


Aus diesen Zahlen ersehen wir, daß die Gesamt- 
ernten, die überhaupt eine und dieselbe Kulturflüssigkeit 
ZU liefern imstande ist, verhältnismäßig sehr gering sind. 
Während wir mit weinsaurem Ammon als Maximum unteir allen 
acht Kulturen 34,3 g^) hatten, finden wir hier nicht mehr als 
3,7 g; dementsprechend sind wir imstande ,_ mit Ammoniumchlorid 
nicht mehr als 20,5 g Zucker (mit weinsaurem Ammon aber mehr 
als 140 g)*) durch den Pilz verarbeiten zu lassen. 

Es ist interessant, festzustellen, daß die Ökonomie, mit der 
der Pilz seine Leibessubstanz aufbaut, für die ersten Kulturen 
bei Chlorammon höher ist, als bei weinsaurem Ammon; so bildet 
der Pilz aus 1 00 g verbrauchten Zuckers in sechs Tagen in der 
ersten Kultur Trockensubstanz 

bei 5Vo 107o 15% 20% 25% 30% Zucker 
mit Chlorammon 25,8g 22,1g 20,5g 21,4g 20,5g 18,3g i. Mittel 21,4g, 
mit weinsaurem 

Ammon . . 16,3g 14,3g 12,8g 10,0g 9,2g 10,1 gi. Mittel 12,1g. 

Gerade umgekehrte Verhältnisse finden wir aber, wenn wir 
nicht die Zahlen für die erste Kultur, sondern die gesamten Werte 
einer Reihe von Kulturen betrachten; hier erweist sich, daß der 


1) und die Grenze war dabei noch gamicht erreicht. Siehe Tab. Vers. XXII, 
Kaitor auf 807« Zucker. 

2) Vergl. Tab. p. 39—40. 


48 Jacob Nikitinsky, 

Pilz mit weinsaurem Ammon ökonomischer arbeitet als mit Chlor- 
ammon; er bildet nämlich aus 100 g Zucker in sechs Tagen 

bei 5% lOVo 15Vo 207o 25% 80% Zucker 
mit Ohlorammon 2B,9g 21,6g 19,0g 17,6g 15,7g 15,2g i. Mittel 19,2g, 
mit weinsaurem 

Ammon . . 25,8g 24,3g 25,4g 25,8g 24,0g 24,6 gi. Mittel 25,0g. 

Hier taucht nun aber die Frage auf, welche quantitativen 
Verhältnisse wir beobachten werden, wenn wir die schädliche An- 
häufung von freien Chlor-Ionen (richtiger H- Ionen), die bei dem 
N-Konsum aus NH4 Ol stattfindet, durch Neutralisierung beseitigen. 

Die Neutralisierung der Kulturfiüssigkeiten fand nach jeder 
Kultur durch Zusatz von 5 g Marmorpulver statt'). 

Wenden wir uns jetzt zu den Kurven p. 44—45, so zeigen uns 
diese, daß sofort nach dem Marmorzusatz (also in der fünften 
Kultur für 1 und 15 % Zucker *) und in der vierten Kultur für 20, 25 
und 30^/0) die Pilzgewichte sehr stark steigen, und wir sie 
in späteren Kulturen (bis zur siebten) immer viel größer als 
vor dem Marmorzusatz finden. Die Ernten steigen nämlich vor 
dem Marmorzusatz in keinem Falle höher als bis 2g'), und nach 
dem Marmorzusatz sind sie nie geringer als 2,6 g^); im allgemeinen 
sind sie sogar noch viel höher. 

Als maximale Werte haben wir hier: 

6,6 g für 20 0/0 Zucker, 
6,0 g für 25 7o Zucker, 

5.4 g für 15 und 30 7o Zucker und 

3.5 g für 10% Zucker. 

Ebenso steigen nun aber auch die Kurven der Pilzsubstanz- 
ausbildung pro 100 g verbrauchten Zuckers sehr merklich; der Pilz 


1) Dieses Marmorpulver war durch Zerreiben von Marmor in einem eisernen 
Mörser und nachfolgender, ungefähr 2 Min. langer Abschlämmung präpariert worden. 
Zum Gebrauche kamen die nach 2 Min. sich niederschlagenden Teilchen. Da dieses 
Pulver grob genug ist, lagert es sich sehr rasch auf den Boden, sodaß die Flüssigkeit 
ganz klar wird; anderseits ist es fein genug, um die Flüssigkeit nicht zu langsam zu 
neutralisieren. Die Anwendung eines solchen Marmorpulvers ist viel bequemer als die- 
jenige der geschlämmten Kreide, die gar zu fein ist. 

2) Die Kultur mit 57o Zucker ging leider verloren. 

3) Mit 15 und 25 7o Zucker in der 2. Kultur in 20 Tagen. Siehe Kurve p. 44 
und Tab. Vers. XXIII. 

4) Mit 107o Zucker in der 5. Kultur in 6 Tagen. Siehe Kurve p. 44 und Tab. 
Vers. XXin. 


über die Beeinflassnng der Entwicklung einiger Schimmelpilze nsw. 


49 


arbeitet also nach dem Marmorzusatz viel ökonomischer 
als vor dem Zusatz. 

Wir sehen auch, daß weder die Pilzgewichtskurven noch die 
„ökonomischen" Kurven eine bestimmte, klar ausgesprochene Ten- 
denz zum Fallen in ihrem weiteren Laufe haben, was darauf hin- 
weist, daß der Pilz außer der durch Marmorzusatz beseitigten, frei- 
werdenden Salzsäure keine anderen (oder nur sehr schwache) schäd- 
lichen Veränderungen in der Kulturflüssigkeit verursacht. 

Es ist jetzt interessant, die Resultate, die wir für Chlorammon 
mit Marmorzusatz als N- Quelle erhalten haben, mit denen für 
weinsaures Ammon (ohne Marmorzusatz) zu vergleichen, um die 
Frage zu entscheiden, ob vielleicht das Chlorammon durch die 
Beseitigung der disponibel werdenden Salzsäure eine ebenso gute 
N-Quelle geworden ist wie das weinsaure Ammon. 

Tatsächlich sehen wir aus der Vergleichung der Kurven auf 
p. 36, 37 mit denen p. 44, 45, daß die Pilzemten, wie auch die 
Ökonomie der Pilzarbeit für Chlorammon mit denen für weinsaures 
Ammon im wesentlichen übereinstimmen, sobald der Marmorzusatz 
stattfand. 

Wenn wir die mittleren und die maximalen Werte für beide 
Fälle bei allen Zuckerkonzentrationen zusammenfassen, so finden 
wir folgendes: 


Zuckerkonzen- 

Pilzgewichte 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers 
Pilzsubstanz ausgebildet 

tration 

weinsaur. Ammon 

Chlorammon 

weinsaur. Ammon 

Chlorammon 


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maxim. 

mittl. 

maxim. 

mittl. 

maxim. 

mittl. 

maxim. 

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15 7o 
20 7o 
25 7o 
30 7o 

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3.5 „ 

4,0 „ 

4.2 „ 

4.3 „ 

2,8 g 
4,6 „ 
5,8 „ 
6,3 „ 
5,6 „ 

3,15 g 
4,6 „ 
4,5 „ 
5,2 „ 

4,8 „ 

3,5 g 

5,4 „ 

6,0 „ 
5,4 „ 

24.3 g 

25.4 „ 
25,8 „ 
24,0 „ 
24,6 „ 

28,0 g 
30,8 „ 

31.2 „ 

29.3 „ 
39,3 „ 

33.7 g 

31.1 „ 

29.2 „ 

25.8 „ 
26,6 „ 

34.5 g 

38.1 „ 

33.6 „ 
29,6 „ 

29.2 „ 

Mittl. 

3,68 

5,02 

4,46 

5,88 

24,82 

81,72 

29,28 

38,0 


Chlorammon ist also unter solchen Bedingungen mindestens 
eine gleichwertige, sogar eine etwas bessere N-Quelle als wein- 
saures Ammon, worauf schon die mittleren Werte der Erntegewichte 
und besonders die mittleren Zahlen der ökonomischen Koeffizienten 
hinweisen. Der Pilz arbeitet mit Chlorammon (-{- Marmor) merk- 
lich ökonomischer als mit weinsaurem Ammon. 

4 


50 Jacob Nikitinsky, 

Außerdem wurden noch Versuche mit Ammonnitrat und auch 
solche mit Chlorammon als N-Quelle angestellt, jedoch wurde hier 
schon hei Beginn des Versuches ein Zusatz von Marmor gegeben ^) 
(Vers. XXIV). 

In diesem Fall finden wir, wie auch schon Wehmer^ vielmals 
beobachtet hatte, eine starke Erniedrigung des Wachstums*) im 
Gegensatz zu den Kulturen ohne Marmorzusatz. 

Wir bekommen hier*) in den ersten Kulturen nur 0,215 g 
Pilzgewicht für Chlorammon und 0,235 g Pilzgewicht für Ammon- 
nitrat, während wir ohne Marraorzusatz für Chlorammon 1,317 g^) 
und für Ammonnitrat 1,105 g^) unter gleichen Bedingungen erhalten, 
also eine ganz klar ausgesprochene Erniedrigung. 

Aber schon in der zweiten Kultur steigt, wie die Kurve auf 
S. 52 zeigt, das Pilzgewicht mit Chlorammon auf seine gewöhnliche 
Höhe, 1,2 g; in der dritten Kultur erreicht es die Höhe von 4,2 g, 
in der vierten jene von 3,8 g. Bei Ammonnitrat steigt die Kurve 
schon in der zweiten Kultur auf 2,6 g, also ungefähr 2,4 mal höher 
als für die gewöhnliche Ernte (ohne Marmor), 1,1 g. Später aber 
steigt sie nicht weiter, sondern bleibt in der dritten und vierten 
Kultur auf diesem Niveau, das jedoch immer niedriger liegt als bei 
der Kurve für Ammonchlorid. 

(Mit Chlorammon ohne Marmor haben wir, wie gesagt'), unter 
den gleichen Bedingungen, bei gleicher Kulturdauer (6 Tagen), 
schon in der zweiten Kultur keine Entwicklung mehr.) 

Mit Marmorzusatz finden wir, ebenso wie bei Chlorammon, 
auch bei Ammonnitrat nicht nur eine starke Wachstumserniedrigung, 
sondern auch eine noch stärkere Erniedrigung^) der Ökonomie, mit 
welcher der Pilz den Zucker verbraucht (siehe die Kurven p. 53). 

Auf Chlorammon (-|- Marmor) bildet Aspergillus niger in der 
ersten Kultur aus 100 g verbrauchten Zuckers nur 3,82 g, auf 


1) Diese Versuche wurden nur mit einer Zuekerkonzentration, nämlich mit 207oi 
ausgeführt; das Volum war dabei wie gewöhnlich 50 ccm, die Kulturdauer betrug 6 Tage. 
Siehe Vers. XXIV. 

2) Botan. Ztg. 1891, p. 355 und Tab. I— III. Siehe auch Butkewitsch, Jahrb. 
f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, p. 178. 

3) In den ersten Kulturen. 

4) Siehe Vers. XXIV. 

5) Siehe Vers. XXUI. 

6) Aus einem in den Tabellen nicht angeführten Versuch. 

7) Siehe p. 46. 

8) In den ersten Kulturen. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 51 

Ammonnitrat (-}- Marmor) 4,62 g Trockensubstanz, während er auf 
Chlorammon ohne Marmor 21,4 g bildet; in den späteren Kulturen 
dagegen sehen wir auch in dieser Hinsicht eine sehr starke Be- 
günstigung der Pilzentwicklung; es wurde nämlich aus 100 g ver- 
brauchten Zuckers Trockensubstanz ausgebildet: 

1. Kult. 2. Kult. 3. Kult. 4. Kult, 
mit Chlorammon (-f Marmor) 3,82 g 15,6 g 29,3 g 25,3 g 
mit Ammonnitrat (4- Marmor) 4,52 g 27,8 g 24,5 g 21,3 g 

Weiter wurden noch ähnliche Parallelversuche mit oxalsaurem 
und weinsaurem Ammon mit und ohne Marmorzusatz angestellt. 
Leider war aber eine Bestimmung des Zuckers durch Polarisation 
in den Kulturen mit Marmorzusatz hier unmöglich, da die be- 
treffenden Kulturflüssigkeiten nach der Sterilisierung tiefbraun ge- 
worden waren. Ich fugte darum zu diesen Kulturen immer nur 
10 g Zucker hinzu. 

In den ersten Kulturen ist oxalsaures Ammon ^) (Vers. XXIV) 
eine etwas bessere N-Quelle als weinsaures Ammon ^). 

Marmorzusatz ruft bei weinsaurem Ammon ebenso wie bei 
Ammonnitrat und Chlorammon in den ersten Kulturen eine Er- 
niedrigung des Wachstums hervor, tut dies aber nicht bei oxal- 
saurem Ammon. 

So haben wir für die Kulturen 

mit: weinsaur. Ammon oxals. Ammon 
mit Marmor 1,400 g 2,815 g 

ohne Marmor 2,335 g 2,590 g 

Bei weinsaurem Ammon mit Marmor beobachten wir in den 
weiteren Kulturen eine sehr große Steigerung (in der ersten Kultur 
1,40 g, in der zweiten 5,145 g)^). 

Bei weinsaurem Ammon ohne Marmor haben wir eine Steige- 
rung wie in den früheren Versuchen. Oxalsaures Ammon ohne 
Marmor gibt auch eine Steigerung, die der für weinsaures Ammon 
ähnUch ist (Vers. XXIV) : 


1) Ohne Marmor. 

2) Obgleich in dieser Kultur, wie gesagt, die Zuckerbestimmungen nicht ausgeführt 
werden konnten, so ist dennoch diese Steigerung so groß, daß wir sie nicht auf die Ver- 
änderung des Zuckergehalts zurückführen dürfen. 

3) Siehe Anm. p. 51. 

4» 


68 


Jacob Nikitinsky, 


Tafel V. 










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über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


53 


Tafel VI. 










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2.5 












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Ernteoewichte 




verbrauchtem Zucker gebifcfet 

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64 Jacob Nikitin»kyf 

mit weinsaurem Ammon von 2,33 g der ersten Kultur auf 4,86 g 

der vierten Kultur, 
mit oxalsaurem Ammon von 2,59 g der ersten Kultur auf 5,37 g 
der dritten Kultur. 

Bei oxalsaurem Ammon mit Marmor finden wir eine relativ 
schwache Steigerung; nach drei Kulturen können wir aber keine 
Pilzentwicklung mehr beobachten*). 

Außer Ammonsalzen wurden noch auf dieselbe Weise Pepton^) 
und Asparagin^) als N- Quelle bei 5 und 20 ^/o Zucker untersucht 
(Vers. XXV). Bei einem so großen Gehalt an Zucker, wie 20 Vo 
(also 20 g) es sind, muß die Bedeutung von Pepton und Asparagin 
als C- Quellen sehr gering sein, obgleich sie sogar durch die 
Dextrose nicht gänzlich geschützt wurden. 

Bei großem Zuckergehalt findet nach Butkewitsch^) (in den 
Kulturen mit 4^/o Pepton und 10% Zucker auf 100 ccm) keine 
Ammoniakanhäufung in der Kulturfiüssigkeit statt, wie sie ohne 
Zucker zutage tritt. 

Mit 0,2% Zucker und mit 6% Zucker (auf 50 ccm) konnte 
er dagegen eine Ammoniakanhäufung nachweisen*); hier war die 
ganze Menge des Zuckers am Ende des Versuchs verschwunden. 
Da wir in unseren Kulturen auf 5®/o Zucker auch gewöhnlich einen 
totalen Zuckerverbrauch finden, so können wir hier auch eine Am- 
moniakanhäufung und vielleicht auch eine damit verbundene Ver- 
änderung der Reaktion der Kulturflüssigkeit erwarten. 

Die Prüfung zeigte uns tatsächlich^), daß nach drei Kulturen 
die Kulturflüssigkeit in den Kulturen mit 20 7o Zucker noch stark 
sauer *^), mit 57o dagegen neutral oder ganz schwach sauer reagierte. 

In den ersten Kulturen sind die Ernten mit diesen beiden 


1) Die Kulturflüssigkeit reagierte dabei auf Lackmus alkalisch; befeuchtete rote 
Lackmuspapierstreifen wurden, in die Atmosphäre der Kulturkolben gehängt, sehr rasch 
blau; aus der Kulturflüssigkeit entweicht aJso wegen ihrer alkalischen Reaktion freies, 
resp. kohlensaures Ammoniak. In dieser alkalischen Beaktion der Kulturflüssigkeit 
glaubte ich zunächst die Ursache der Pilzentwicklungshemmung zu finden; aber nach der 
Ansäuerung mit Phosphorsäure fand auch keine Pilzentwicklung statt. — Dieser Versuch 
wurde übrigens nicht wiederholt, und da dessen Resultat ganz vereinzelt dasteht, darf 
ich keine Schlüsse daraus ziehen. 

2) Pepton 1,75 7o iind Asparagin 1,23 7ü = 1% Chlorammon an N-Gehalt. 

3) Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, p. 205—206. 

4) Ebenda, p. 204. Wahrscheinlich gilt das gleiche auch für Asparagin. 

5) Siehe Vers. XXV. 

6) Gegen Lackmus. 


über die Beeinflussuag der £utwicklaug einiger Schimmelpilze usw. 56 

N-Quellen ziemlich groß; mit Pepton sind sie für beide Konzen- 
trationen etwas größer als für Asparagin (siehe die Kurven p. 53). 

In den späteren Kulturen beobachten wir auch hier eine 
Steigerung der Pilzernten ^). 

Diese Steigerung ist für Pepton (bei 20 7o Zucker) geringer 
als für Asparagin. So haben wir (Vers. XXV) : 

mit Pepton mit Asparagin 
in der 1. Kultur 1,61 g 1,23 g 

in der 3. Kultur 3,05 g 3,95 g 

In einer Beihe sukzessiver Kulturen zeigt sich also 
Asparagin als eine etwas bessere N-Quelle als Pepton, 
währendin den ersten Kulturen ein umgekehrtes Verhältnis 
vorhanden zu sein scheint. 

In den Kulturen mit 5 % Zucker sehen wir auch in den ersten 
zwei Kulturen*) ähnliche Verhältnisse: 

mit Pepton mit Asparagin 
in der 1. Kultur 1,42 g 0,76 g 

in der 2. Kultur 1,12 g 1,96 g 

Die Ökonomie der Pilzarbeit steigt auch mit der Steigerung 
der Erntegewichte und erreicht (wie die Kurven p. 53 zeigen) eine 
besondere Höhe in den Kulturen mit 57o Zucker, so zB. 39,3 g 
Trockensubstanz aus 100 g verbrauchten Zuckers für Asparagin 
und 44 g für Pepton. 

Im allgemeinen ist mit Pepton und Asparagin die Wachstums- 
beschleunigung durch die vorhergehende Pilzkultur, also die maxi- 
male Höhe, die das Pilzgewicht in einer Beihe von sukzessiven 
Kulturen erreichen kann, niedriger als mit Ammonsalzen^). 

Wenn wir nun jetzt die Resultate für alle von uns untersuchten 
N-Quellen zusammenfassen und miteinander vergleichen, so werden 
wir das auf p. 56 folgende finden. 

Wir finden die maximalen Zahlen in allen acht Kolumnen bei 
Ohlorammon mit Marmor, wenn letzterer nicht bei Beginn des 
Versuchs, sondern erst nach den zwei ersten Kulturen, sobald die 
Kulturflüssigkeit schon durch die Anhäufung von Chlor-Ionen un- 
geeignet für die Pilzentwicklung geworden war, zugegeben wurde. 

1) "Wir müssen hierbei hauptsächlich den Zahlen für 20% Zucker unsere Auf- 
merksamkeit zuwenden, da in den Kulturen mit 5% Zucker das Bild durch die erwähnte 
Veränderung der Reaktion ein verwickeltes geworden sein kann. 

2) Wenn die Reaktion der Kulturflüssigkeit noch nicht stark verändert ist. 

3) Mit weinsaurem und oxalsaurem Ammon ohne Marmor und mit Ohlorammon 
und Ammounitrat hei Marmorzusatz. 


56 


Jacob Nikitinfiky, 


Vol. 


Mit 20 7o Zucker. 
= 100 com; t = 25— 26"C. 
Kulturdauer 6 Tage. 


Emtegewichte 


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Oxalsaures Ammon . . 
Chlorammon -\- Marmor*) 
Ammonnitrat + Marmor 

Asparagin 

Pepton 


Chlorammon mit Marmor") 
Chlorammon ohne Marmor') 


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2,59 

0,215 

0,235 

1,23 

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2,41 


5,76 
5,37 
4,24 
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8,95 
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1,32 


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1,85 


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2,68 


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18,90 
14,90 


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21,40 


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25,50 

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18,50 

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19,50 

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25,50 

31,50 

23,90 

29,20 

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28,40 
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23,40 
24,50 
29,40 
27,00 


31,20 


Ammonchlorid ist in diesem Falle die beste N-Quelle 
für Aspergillus niger, sowohl in bezug auf die erzeugten 
Pilzgewichte als auch in bezug auf die Ökonomie des 
Zuckerverbrauchs. 

An zweiter Stelle steht scheinbar oxalsaures oder weinsaures 
Ammon. Das erste hat größere Gewichte für die erste Kultur 
ergeben und scheint etwas günstiger in ökonomischer Hinsicht zu 
sein; das zweite aber gestattet uns etwas höhere maximale Ernten 
zu erhalten. 

Weiter aber finden wir schon ganz verschiedene Verhältnisse, 
je nachdem wir die ersten Kulturen oder die folgenden (also die 
zweiten, dritten und vierten) Kulturen vergleichen. 

Eine N-Quelle, die in der ersten Kultur zu den besten gehört, 
wie zB. Pepton, das hier auf dem dritten Platze steht, kann in den 
vierten Kulturen weit hinter anderen N-Quellen rangieren; aus der 
späteren Kolumne sehen wir, daß Pepton auf den sechsten Platz ver- 
schoben worden ist. 

Wir sehen, daß unter der Bedingung, daß die Anhäufung von 
schädlichen anorganischen Säuren (bei N- Konsum aus deren Am- 


1) Für den Versuch, wo der Marmorzusatz schon bei Beginn des Versuchs 
stattfand. 

2) Für den Versuch, wo der Marmorzusatz nach dem vollständigen Aufhören der 
Pilzentwicklung, also nach zwei Kulturen, stattfand. 

3) Hier war die Dauer der ersten Kultur 6 Tage, die der anderen aber 20 Tage, 
und da hier im ganzen nur zwei Kulturen möglich waren, so können wir die mittleren 
Werte nicht ausrechnen. 


über die Beeinflassnng der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 67 

monsalzen) resp. von Basen (bei N- Konsum aus Pepton und As- 
paragin) durch Marmorzusatz, resp. durch großen Gehalt an Zucker, 
beseitigt wird, der Aspergillus niger mit allen untersuchten 
N-Quellen die Fähigkeit besitzt, im Laufe seiner Ent- 
wicklung in der Kulturflüssigkeit einige, die Wachstums- 
geschwindigkeit beschleunigende Veränderungen hervor- 
zurufen; quantitativ ist diese Beschleunigung von der Qualität der 
N-QueUe sehr stark abhängig. 

Mit einigen N-Quellen, insbesondere mit Chlorammon, be- 
obachten wir eine sehr große, mit anderen, zB. mit Ammonnitrat 
und Pepton, eine relativ viel geringere Beschleunigung. 

Wenn wir uns jetzt nach den Ursachen fragen, welche diese 
Beschleunigung der Geschwindigkeit der Pilzmassenausbildung her- 
vorrufen, so können wir folgende drei Möglichkeiten voraussetzen. 

Der Pilz könnte vielleicht im Laufe seiner Entwicklung irgend 
welche organische Verbindungen in die Kulturflüssigkeit aus- 
scheiden, die ihn später besser als die dargebotenen Nährstoffe mit 
Kohlenstoff versorgten; dies ist aber ganz unwahrscheinlich, da 
wir dem Pilz Dextrose darbieten, und wir keine andere C- Quelle 
kennen, die für Aspergillus niger noch besser wäre. 

Der Pilz könnte aber auch N-Verb in düngen ausscheiden*), 
die bessere N-Quellen als die dargebotenen wären; doch kennen 
wir auch hier bis jetzt keine N-Verbindung*), die eine so unver- 
gleichlich bessere N-QueUe gegenüber dem weinsauren Ammon oder 
dem Pepton®) wäre. 

Außerdem zeigen uns die Analysen^) der Kulturfiüssigkeit, daß 
mit weinsaurem Ammon als N-QueUe nach den Kulturen sich fast 
die ganze Menge des vorhandenen Stickstoffs als Ammoniak-Stick- 
stoff erweist. 

Wir finden nämlich in den Parallel -Kulturen mit den Ernten 
1,823 g (I) und 1,843 g (II), auf 20 7o Zucker bei 100 ccm Volum, 
bei 25 — 26^ C. nach sechs Tagen in 25 ccm der Kulturflüssigkeit 

I II 

Gesamt-N 44,94 mg 45,60 mg 
NHs-N 41,79 mg 42,56 mg, 
also nicht-NHs-N 3,15 mg 2,94 mg 

1) Vergl. Nägeli, Theorie d. Gährung, 1879, 79, 105. Gayon et Dubourg, 
C. R. 1886, t. 102, p. 978. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 89. 

2) Siehe bei Czapek, 1. c. 

3) Beide werden zu den besten N-Quellen gerechnet. 

4) Siehe Yers. XXVU, No. 5 und 6, 


68 Jacob Nikitinsky, 

Die gefundenen Werte für den anderweitigen, nichtammoniaka- 
lischen N liegen aber schon innerhalb der Fehlergrenzen^). 

Aus allem Gesagten folgt, daß auch unsere zweite Voraus- 
setzung ganz unwahrscheinlich ist. uns bleibt nur noch^ die An- 
nahme, daß der Pilz einen Stoff, bezw. Stoffe in die Kultur- 
tlüssigkeit ausscheidet, die nicht als Nährstoffe, sondern 
als Reiz auf den Pilz wirken. Bekanntlich wirken auf diese 
Weise verschiedene Metalle, wie Co, Cu, Mn, Li, Zn^) usw., auch 
z6. Fl^), und alle Gifte in kleinen Zugaben zum Substrat. 

Über die Qualität und die quantitativen Verhältnisse dieser 
Stoffe können wir zur Zeit nichts sagen ^). 

1) Da die Oesamtvolumina der untersuchten Kulturflüssigkeiten 83,5 und 84,5 ccm 
waren (siehe Vers. XXVII, No. 5 und 6), so hahen wir im ganzen in I 10,52 mg und in II 
9,94 mg von nicht-NH,-N. Obwohl bei den Versuchen mit Pepton als N-Quelle keine be- 
sonders auffallend großen £rnten erhalten wurden, so wurde versucht, den Kulturen mit 
207o Zucker und l,727o weinsauren Ammons eine den letzten Zahlen entsprechende 
Peptonmenge hinzuzufügen (über den N- Gehalt in Witts Pepton siehe Butkewitsch, 
Jahrb. f. wiss. Botan., XXXVIII, 1902, Tab. auf p. 231; rund ist er gleich 147a). 
Aus den Zahlen von Vers. XXVII , No. 1 , 2 , 3 , 4 ist ersichtlich , daß die betreffenden 
Peptonzusätze gar keinen Einfluß auf die Erntegewichte ausgeübt haben. 

2) Pfeffer, Pflanzenphys. I, p. 408, 574; II, p. 128. Jahrb. f. wiss. Botan., 
XXVIII, 1895, 238. Raulin, Ann. d. sc. nat., XI, 1869, Ser. V, p. 243—254. 

3) Richards, Jahrb. f. wiss. Botan., 1897, Bd. XXX, p. 665. 

4) Wenn Pfeffer die Wachstumsbeschleunigung durch Metalle unter anderem 
auch als katalytische Wirkungen betrachtet: „Teilweise dürfte es sich um physiologische 

Gegenreaktionen handeln '^ „In anderen Fällen mögen einfachere chemische 

Reaktionsbeschleunigungen vorliegen, wie in den kataly tischen Wirkungen" (siehe Jahrb. 
f. wiss. Botan., XXVIII, 1895, 238), so dürfen wir vielleicht für unseren Fall in den 
autokatalytischen Erscheinungen eine, wenn auch entfernte Analogie finden (Über die 
Autokatalyse siehe Ostwald, Lehrb. d. allg. Chem., 2. Aufl., 112, p. 263—269. Über 
Katalyse, Vortr., geh. auf der 73. Naturf.-Versammlung zu Hamburg 1901, p. 22—24. 
B redig. Die Elemente d. chem. Kinet. in „Ergebnisse d. Physiologie", herausgeg. von 
Ascher & Spiro, 1902, p. 144—145, hier auch die Literaturangaben. Schilow, 
Zeitschr. f. physik. Chem., XLII, 6, p. 641). In diesem Falle der Katalyse entsteht der 
Katalysator als Produkt der Reaktion, die er später beschleunigen wird. „. . . . durch 
die Reaktion selbst ein Beschleuniger entsteht" (Ostwald, Über Katalyse, p. 22). Äusser- 
lich wenigstens haben wir hier mit unserem Fall eine vollständige Übereinstimmung. 
Kupfer zB. löst sich in reiner Salpetersäure viel langsamer als in einer Salpetersäure, 
in welcher schon etwas Kupfer aufgelöst ist. — Der Pilz bildet seine Leibessubstanz auf 
einem frischen Substrat viel langsamer als auf einem Substrat, auf welchem schon früher 
etwas Pilzsubstanz ausgebildet worden war. Wie weit aber diese Analogie geht, ob sie 
mehr als eine nur äußerliche ist, können wir zur Zeit nicht sagen. Ob diese Erscheinung 
überhaupt als eine katalytische oder vielleicht als eine „physiologische Qegenreaktion" 
(siehe die soeben zitierten Zeilen von Pfeffer) betrachtet werden muß, müssen wir sogar 
dahingestellt sein lassen und uns damit zufrieden geben, die erwähnte oberflächliche 
Ähnlichkeit mit den autokatalytischen Erscheinungen zu konstatieren. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 69 

Am Schluß dieses Kapitels will ich noch hervorheben, daß 
neuerdings auch analoge Verhältnisse für Hefen bekannt geworden 
sind. Nach Thibaut*) ruft nämlich bei Saccharomyces Pastoria- 
nus III (einer wilden Heferasse) und bei der Kulturhefe Frohberg 
ein Zusatz von eigenen Gärungsprodukten in die Kulturflüssigkeit 
bei Zimmertemperatur eine ziemlich starke Beschleunigung der 
Vermehrungsgeschwindigkeit hervor. 

Ebenso wirkt auch ein Zusatz von den Gärungsprodukten der 
Hefe Frohberg zu den Kulturen von Saccharomyces Pastor, III 
und vice versa. Es wurde in diesen beiden Fällen nicht nur die 
„Vermehrungsenergie" ^), also die Vermehrungsgeschwindigkeit, in 
den ersten vier Tagen beschleunigt; auch das „Vermehrungsver- 
mögen" ^), d.h. die schließliche Vermehrungsgrenze , die während 
der ganzen Versuchsdauer (28 Tage) erreicht werden konnte, war 
stark nach oben verschoben. 

(Bei Kellertemperatur finden wir dabei nur für das „Vermeh- 
rungsvermögen" eine Erhöhung, die „Vermehrungsenergie" dagegen 
ist stark verringert.) 

Die Zahlen für die Kulturen mit einem Zusatz von Gärungs- 
produkten sind zwei- und sogar dreimal so groß, als die für die Kul- 
turen ohne Zusatz; die Beschleunigung ist also eine ganz merkliche. 

Allerdings dürfen wir diese Erscheinung nicht ohne weiteres 
mit unserem Fall vergleichen, da eine Vergrößerung der Zahl der 
Hefezellen nicht auch eine Vergrößerung der Trockensubstanz mit 
sich zu bringen braucht. Es kann sich die Vermehrungsgeschwin- 
digkeit erhöhen, ohne daß die Geschwindigkeit in der Ausbildung 
der Leibessubstanz beeinflußt würde. 

Ein ähnliches Verhalten einiger Bakterienarten wurde schon 
früher (p. 2) erwähnt^). 

Ich muß noch bemerken, daß alle diese stark „beschleunigten" 
AspergiUiiS'K.ultuTen ganz normal und kräftig-gesund aussahen und 
sehr reichlich fruktifizierten. 


1) Centralbl. f. Bakt., II. Abt., IX, 1902, p. 794, 795 und die Tab. 12 und 13 
auf p. 832. 

2) Die Zahl der Hefezellen, die in vier Tagen aus einer Zelle entstanden sind. 

3) Die Zahl der Hefezellen, die in 28 Tagen (der ganzen Versuchsdauer) aus einer 
Zelle entstanden sind. 

4) Vielleicht kann bei den Bakterien diese Wachstumsförderung durch eigene 
Stoffwechselprodukte eine Rolle bei der Ausbildung von Involutionsformen spielen; sie 
sind ja auch öfters durch viel größere Dimensionen ausgezeichnet und bilden sich ge- 
^wöhnlich in alten Kulturen, 


60 Jacob Nikitinsky, 

iV. Allgemeines. 

Aus den vorhergehenden Kapiteln ist ersichtlich, daß wir bei 
unseren typischen, gewöhnlich in den Laboratorien gebräuchlichen 
Nährmedien ^), mit den anorganischen Ammonsalzen als N- Quelle, 
notwendigerweise eine Anhäufung von freien anorganischen Säuren 
finden müssen. Die durch diese Anhäufung hervorgerufene Azidität 
ist dem N- Konsum und damit also auch (ungefähr) dem erzeugten 
Pilzgewicht proportional. Da das Erntegewicht bis zu einer be- 
stimmten Grenze mit dem Gehalt an der C- Quelle wächst, so ist 
also diese Azidität auch bei höheren Konzentrationen höher und 
kann ihre schädliche Wirkung besonders bei höheren Konzen- 
trationen der C- Quelle schon in den ersten Kulturen ausüben. 

Aber auch bei niederen Konzentrationen kann sie nicht ohne 
Einfluß bleiben. 

Wenn wir also zB. unter ganz gleichen Ernährungsbedingungen 
durch Variieren der Kulturbedingungen (Temperatur, Oberfläche 
u. a.) verschieden große Ernten erhalten, so werden dabei die 
größeren Ernten durch diese Azidität oft sehr stark, die geringeren 
dagegen nur schwach beeinflußt. Die Resultate werden also dadurch 
unvergleichbar. Unter jenen Ernährungsbedingungen, wo diese Säure- 
anhäufung durch eine zweckmäßige Auswahl der N-QueDe aus- 
geschlossen ist, können wir dagegen immer eine mehr oder weniger 
starke Wachstumsbeschleunigung konstatieren. Mit anorganischen 
Ammonsalzen als N- Quelle findet diese Beschleunigung auch statt, 
ist aber hier durch die schädliche Wirkung freiwerdender Säuren 
maskiert: Wird ihre Wirkung zB. durch Neutralisierung beseitigt, 
so tritt die Beschleunigung sofort ganz klar hervor. Bei dem 
C- Konsum aus den Salzen organischer Säuren finden wir um- 
gekehrt eine Anhäufung von freien Basen. 

Ich will hier hervorheben, daß wir die freiwerdenden Säuren 
(resp. Basen) nicht als echte Stoffwechselprodukte betrachten 
können; ihre Anhäufung ist eine ganz nebensächliche, nur den 
Stoffwechsel begleitende Erscheinung und steht darum mit der 
Eignung, der betreffenden N -Verbindung, als N- Quelle zu dienen, 
in keinem direkten Zusammenhang. 

Es kann sich also sogar ein im übrigen besonders ge- 
eigneter Nährstoff in unseren Kulturen durch einen ganz 


1) Siehe zB. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 375, 


über die Beeinflnssnng der Entwicklung einiger Schimmelpilze nsw. 61 

nebensächlichen Umstand als ein sehr schlechter erweisen. 
Umgekehrt haben wir auch gesehen, daß durch die Produktion 
Nährstoff beschleunigender Stoffe ein im übrigen schlechterer 
einiger (zB. NH4CI oder (NH4)2H4 06C4) sich besser als ein im 
allgemeinen ausgezeichneter Nährstoff (wie zB. Pepton oder 
Asparagin) erweisen kann. 

Die Produktion beschleunigender Stoffe steht aber, wie mir 
scheint, auch in keinem inneren Zusammenhang mit der chemischen 
Eignung der betreffenden Verbindungen als Nährstoffe. 

Das gleiche gilt, wie ich glaube, nicht nur für die Nebenpro- 
dukte, sondern überhaupt für alle möglichen Stoffwechselprodukte. 
Wenn wir eine Wachstumserniedrigung durch die Anhäufung von 
Spaltungsprodukten einiger Glykoside, von Alkohol, von Oxalsäure, 
von Ammoniak (bei Peptonzerspaltung) usw. beobachten, so dürfen 
wir daraus noch nicht auf einen geringeren Nährwert der dar- 
gebotenen Verbindungen schließen. 

Die Eignung eines Stoffes als solche müssen wir als eine 
Funktion seiner chemischen Natur und der spezifischen physiologi- 
schen Eigenschaften des zu ernährenden Organismus, oder vielleicht 
sogar seiner Entwicklungsstadien, betrachten. 

Nur aus dieser „Eignung als solcher" dürfen wir vielleicht 
einige allgemeine Schlüsse über die in dem Organismusverlaufenden 
Synthesen ziehen. 

Wenn wir in unseren Versuchen die für den Organismus 
schädlichen oder günstigen Einflüsse der Stoffwechselprodukte nicht 
berücksichtigen und beseitigen, so wird die gefundene Eignung, je 
nachdem, kleiner oder größer als die echte ausfallen. 

Da aber die Stoffwechselprodukte und ihre Wirkungen, ab- 
hängig von den Ernährungsbedingungen, ganz verschieden sein 
können, so dürfen wir unsere Resultate nicht miteinander vergleichen, 
ebenso wie wir zB. die Resultate von zwei Kulturen auf Zucker, 
bei welchen die eine mit kleinen Zn- oder Mn- Zugaben, die andere 
ohne solche, aber mit Zusatz einer schädlichen Dosis irgend eines 
Giftes (HgCU oder auch Zn bezw. Mn) angestellt ist, in bezug 
auf die Eignung des Zuckers nicht vergleichen können. Alles dies 
zeigt uns nochmals, wie vorsichtig wir bei allen unseren Ver- 
suchen und weiteren Spekulationen über den Zusammen- 
hang zwischen dem Nährwert und den chemischen Eigen- 
schaften und der Konstitution verschiedener Verbindun- 
gen sein müssen. 


63 Jacob Nikitinsky, 

Wir dürfen vielleicht sogar sagen, daß eine exakte experimen- 
telle Lösung dieser Frage zur Zeit noch ganz unmöglich ist; erst 
müssen wir in jedem einzelnen Fall die Stoffwechsel- bezw. Neben- 
produkte und deren Einfluß kennen und diesen Einfluß zu beseitigen 
lernen. 

Dann bleiben uns noch die schon von Nägeli^) hervor- 
gehobenen Schwierigkeiten, welche auf solche für die Eignungsfrage 
auch prinzipiell nebensächlichen Eigenschaften der Körper, wie z6. 
Giftigkeit^) oder ünlöslichkeit, basieren, zu umgehen. 

Die durch die Stoffwechselprodukte bedingten Schwierigkeiten 
beziehen sich übrigens nur auf eine vergleichende Untersuchung 
der Emährungsfähigkeit einer Beihe von Verbindungen, mittels 
der auf denselben erzeugten Pilzgewichte*). Wenn wir aber 
bei der Beurteilung der Nährfähigkeit nur die Entwicklung oder 
Nichtentwicklung^), also ein viel gröberes Kriterium, annehmen, 
so kann hier von einem Einfluß von Produkten öfters gar keine 
Bede sein. Hier müssen aber, den groben Eigenschaften der Me- 
thode entsprechend, auch die Resultate und die auf denselben 
basierenden Schlüsse gröber sein. 

V. Ober die gegenseitige Beeinflussung verschiedener Mikro- 
organismen durcli ilire StoffWecliselproduIcte. 

Dieses Gebiet*) unserer biologisch - physiologischen Kenntnisse 
ist einerseits schon seinem Wesen nach sehr schwierig und kompli- 
ziert, anderseits ist es aber bis jetzt noch sehr wenig untersucht^). 

Nach der Entdeckung der Züchtung in Reinkultur beschäftigte 
sich die wissenschaftliche Mikrobiologie fast ausnahmslos mit Rein- 
kulturen und hatte bis jetzt fast keine Zeit, ihre Aufmerksamkeit 
der Erforschung der unendlich mannigfaltigen mutualistischen und 
antagonistischen Verhältnisse zuzuwenden, welche sich zwischen den 
einzelnen Organismen bei ihrem Zusammentreten abspielen können. 

1) Botan. Mittl. III, 397; Unters, üb. nied. Pilze usw., p. 2. 

2) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 878. 

3) Wie z. B. bei Czapek, Beitr. zur ehem. Phys. und Pathol. Zeitschr. f. d. 
Q^esamtbiochemie, 1902, oder auch bei vielen Versuchen von Nägeli, 1. c. v 

4) Wie z. B. bei Reinke, Untersuch, a. d. B. Labor, zu Göttingen, 1879. Stud. 
üb. d. Protoplasma, 2. Folge, oder auch bei vielen Versuchen von Nägeli, 1. c. 

5) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphysiol. I, 515; Duclaux, Trait. d. microb», IV, 
chapitr. 36. Siehe auch Nägeli, Bot. Mittl. III, 205. 

6) ExperimenteU. 


Ober die Beeinflussang der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 63 

Wir müssen uns bis jetzt meist nur mit vereinzelten, oft zufälligen 
Beobachtungen und Bemerkungen begnügen. 

Es ist ganz klar, daß die Schwierigkeit der Untersuchung mit 
der Zahl der zusammen zu untersuchenden Spezies sehr schnell wächst. 

Bei diesem Anlaß sagt Duclaux^): „C'est une autre science 
k creer presque de toutes piöces et un nouvel 6tage de l'ödifice de 
la microbiologie." 

Ich will hier nicht alle Versuche^), dre von mir in dieser 
Eichtung angestellt wurden, mitteilen, sondern nur einige allgemeine 
Schlüsse, die sich daraus ziehen lassen. 

Alle diese Versuche kann man in zwei Kategorien ordnen. 
Erstens versuchte ich nach der Kultur einer Pilzart in derselben 
Kulturflüssigkeit eine andere Art zu kultivieren, zweitens zwei ver- 
schiedene Arten in einer Kultur gleichzeitig (in Mischkulturen) zu 
ziehen. 

Sämtliche Versuche der ersten Gruppe'*) gaben Resultate, die 
im wesentlichen mit jenen für die einzelnen Spezies vollständig 
übereinstimmen. Wir finden also, je nach der N-Quelle (alle diese 
Versuche wurden nur mit Zucker als C- Quelle angestellt), ent- 
weder Sistierung oder Beschleunigung der Pilzentwicklung. Erstere 
beobachten wir zB. mit Ammoniaksalzen der anorganischen Säuren; 
sie beruht immer auf einer Aziditätserhöhung, nach der Neutrali- 
sierung tritt wieder ein ganz gutes Wachstum des Pilzes ein und 
sogar ein besseres als gewöhnlich. Dabei spielen in allen diesen 


1) Ebenda IV, 747. 

2) Sie sind auch in den Tabellen nicht angeführt. 

3) In diesen Versuchen wurden auch einige Bakterienarten in bezug auf den 
Einfluss ihrer Produkte auf sich selbst, aufeinander und auch auf Schimmelpilze und 
Saccharomyceten untersucht (Microc. prodigiosus = Bac. prodigiosus; Bac. typhi 
murium, Bac. pyocyaneuSj Sacchar. roseus, 8. cerevisia und alle unsere Schimmel- 
pilze in den verschiedensten Kombinationen). Die Kulturen der Bakterien wurden in 
großen Kolben (11 Substrat) mit Zucker und Pepton, resp. NH4NO3 angestellt; nach der 
Kultur fand Zusatz von Nährstoffen, Filtration durch Chamberlandsche Filter und sterile 
Verteilung des Filtrats (mittels besonderer Einrichtungen des Filtrationsapparats) in viele 
Erlenmeyersche Kölbchen statt. Darauf folgte die Impfung mit verschiedenen Organismen. 
Auch hier läßt sich entweder Beschleunigung der Entwicklung oder Hemmung nachweisen ; 
letztere ist wieder durch Aziditäts- resp. Alkalinitäts- Erhöhung verursacht, worauf die 
Wirkung der Neutralisation hinweist. — Vergl. hier Nägel i, Untersuch, üb. die nied. 
Pilze usw., 1877, 31; Pfeffer, Pflanzenphys. I, 373; Pasteur, Ann. d. eh. et d, 
phys. 1858, III, s. B. 52, p. 415; Wassermann undKoUe, Handb. d. pathog. Hikro- 
organ. 1902, 1. Lief., 120—123; auch Duchesne (Th^se), Lyon 1897, Contrib. k 
l'etude de la concurrence vitale etc. 


64 


Jacob Nikitinsky, 


gegenseitigen Beeinflussungen durch die Aziditätserhöhung die Unter- 
schiede inder Resistenzfähigkeit verschiedener Arten gegen die freien 
H-Ioneneine hervorragende und für die Resultate entscheidende Rolle. 
So zB. haben wir schon gesehen, daß Aspergillus niger, verglichen 
mit anderen Pilzen, die größte Azidität verträgt, weshalb er auch 
weiter in der Säureanhäufung gehen kann als die anderen. Darauf 
folgt Asp, flavus und Penicillium griseum, und in letzter Reihe 
kommen Pen. glaucuth, Mucor stolonifer, Saccharomyces rosaceus 
und Sacch. cerevisiae. 

Demgemäß entwickelt sich Asp. niger nach einigen sukzessiven 
Kulturen aller übrigen genannten Organismen nicht nur gut, sondern 
sogar gewöhnlich besonders üppig. 

Dasselbe finden wir bei der Aussaat andersartiger Spezies in 
die Flüssigkeiten (mit schwachen Zuckerkonzentrationen), in welchen 
sich nur eine Kultur von Aspergillus niger entwickelt hatte'). 

Nach einigen Kulturen von Asp. niger (oder nach einer mit 
höheren Zuckerkonzentrationen) wächst keine der untersuchten 
Spezies mehr. 

Penicillium griseum wächst nach Penic. glaueum sehr üppig; 
nach einigen Kulturen von Penic, griseum wächst Penic, glaueum 
garnicht usw. 

Als Beispiel für die beobachtete Beschleunigung will ich hier 
folgende Zahlen anführen*). Es wurde gefunden: 


Mit 


Mucor 
stolonifer 


Penieill. griseum 
a b 


Äsperg. flatms 

a I b 


Nach der 1. Asp. 

niger-KultuT . . 

Kontroll-Kultur . . 


0,420 
0,120—0,138 


0,869 
0,295—0,242 


0,862 
0,363 


0,927 
0,278—0,322 


0,785 
0,422 


Mit 

Aspergillus 
niger 

Penieill. 
griseum 

Penieill. 
glaueum 

Sacchar. 
rosaceus 

Nach der 1. Sacchar. cere- 

vma- Kultur 

Kontroll -Kultur 

1,362 
0,300—0,450 

1,495 

1,770 
0,400—0,720 

0,225 
0,090—0,095 


1) also die Kulturflüssigkeit noch nicht sehr stark sauer geworden war. 

2) Die erste Kultur in diesen Versuchen wurde mit 47o Zucker, 1% NH4NO3 
(und Salzen) auf 50 ccm, bei 22tägiger Kulturdauer, angestellt; darauf fand ein Zusatz 
von 2 g Zucker (die ganze Menge des früher vorhandenen Zuckers war nach einer 
solchen Kulturdauer verschwunden) und eine Aussaat von Sporen andersartiger Pilze 
statt. Parallel wurden auch Kontrollkulturen angestellt. 


über die Beeinflassang der Entwickluog einiger Schimmelpilze usw. 65 

Ähnliche E.esaltate ergaben alle die zahlreichen auf gleiche 
Weise angestellten Versuche. 

Im allgemeinen gilt also: 1. Alle antagonistischen gegenseitigen 
Beeinflussungen der untersuchten Spezies unter den angeführten 
Kulturbedingungen lassen sich auf Aziditätsveränderungen 
zurückführen*). 2. Die Veränderungen in den Kulturflüssigkeiten, 
welche die Pilzentwicklung in späteren Kulturen befördern, sind 
für alle untersuchten Spezies gemeinsame und wahrscheinlich 
identische Erscheinungen. 

Bei den gegenseitigen Beeinflussungen in den abwechselnden 
Beinkulturen können alle erwähnten Organismen, je nach den 
Kulturbedingungen, eine hemmende oder begünstigende Wirkung 
aufeinander ausüben. 

Wir dürfen aber nie vergessen, daß diese Resultate mit ab- 
wechselnden Reinkulturen von den Konkurrenzverhältnissen in der 
Natur und sogar von denjenigen in Mischkulturen sehr weit 
entfernt sind. 

Hier kommen zahlreiche andere Existenzbedingungen in Betracht, 
vor allem die relative Vermehrungsschnelligkeit ^), oft auch die 
Entfernung von Produkten*), der Aggregatzustand des Substrats*), 
rein physikalisches Hinausdrängen, direkter Parasitismus^) oder 
innige sym biotische Verhältnisse usw. usw., was die genauere 
Kenntnis dieser Verhältnisse im höchsten Grade erschwert. Aus 
diesen Gründen haben auch alle unseren Versuche mit Misch- 
kulturen^) verschiedener Species keine interessanten, allgemein- 
gültigen Resultate ergeben. Da die Pilze sich ganz verschieden 
z. B. gegen Temperaturbedingungen verhalten, so würde es hier für 
eine exakte Analyse aller Verhältnisse einer Unmenge von Ver- 


1) Reinhardt (Jahrb. f. wiss. Botan., 1892, XXIII) hat die antagonistischen 
Beeinflussungen zwischen P6-^*^a- Arten und Aspergillus beobachtet und neigt auch zu 
der Annahme, daß diese Beeinflussungen sich auf die Aziditätsveränderungen zurückführen 
lassen; er meint nämlich, daß hier die Oxalsäure die Hauptrolle spielt. 

2) Vergl. z. B. Duclaux, Tr. d. microbiol. IV, 745 — 746; Nägeli, Botan. 
Mittl. III, 205; auch Uuchesne, Contrib. k l'^tude de la concurrence vitale chez les 
microorganismes. Th^se, Lyon 1897. 1^ 

3) Vergl. Pfeffer, Pflanzenphys. I, 105, 107, für Phanerogamen 156, 436, 
434, 435. 

4) Vergl. Wehmer, Beitr. zur Kenntnis einheim. Pilze, 1893, I, 68. 

5) Vergl. Wehmer, ebda.; Brefeld, Schimmelpilze I, 33— 34; Reinhardt, 1. c. 

6) Literatur über Mischkulturen bei Wassermann und Kolbe, Handbuch der 
pathog. Mikroorgan. 1902, 1. Lief. 123. Duclaux, L c, III. 

5 


66 


Jacob Nikitinsky, 


suchen bei verschiedenen Temperaturen, verschiedenen Nahrongs- 
und anderen Kulturbedingungen bedürfen. Da aber in meiner 
Arbeit diese Frage nur eine Nebenfrage war, so konnte ich solche 
nicht unternehmen. Wie wichtig und entscheidend zB. die Tempe- 
raturbedingungen ^) bei dieser Frage sind, zeigt auch folgender 
Versuch. 

Es wurden vier ganz gleiche Kulturen mit gleichzeitiger Aus- 
saat von Aspergillus niger und Penicülium glaucum, aber bei ver- 
schiedenen Temperaturen (32— 33» C, 25—26« C, 20« C, 15 bis 
1 6 « C.) augestellt. Bei den ersten drei fand gar keine EntMacklung 
von Penicülium, aber eine üppige von Aspergillus niger statt; bei 
den letzten dagegen entwickelte sich nur Pen. glaucum. 

Wenn wir die optimalen, minimalen und maximalen Tempe- 
raturen für beide Pilzarten berücksichtigen^, so werden wir aber 
auch sehen, dass außer der Temperatur noch andere, unbekannte 
Bedingungen, welche die betreffenden Resultate bedingen, existieren 
müssen; sonst müßten wir bei 25—26« C, wo sich Penicülium 
unter optimalen Temperaturbedingungen befindet, während Asper- 
gillus von solchen noch weit entfernt ist, ein umgekehrtes Resultat 
erhalten. 

Folgender Versuch zeigt uns, welch' eine große Bedeutung für 
die Konkurrenzresultate die Unterschiede in den Aussaatzeiten 
haben. 

Vier Kolben mit je 50 ccm Lösung, 5 «/o Zucker, 2 «/o Pepton 
und allen Salzen, wurden geimpft: 


Mit Saccharom. cerevisiae am 

12. 

11. 

10. 

10. Januar 

„ FeniciU. glaucum „ 

10. 

10. 

10. 

11. n 

Entwicklung am 

Sacchar. cer. 


+ 

+ + 

+ + + 

16. Januar 

Penic, glauc. 

+ + + 

+ + + 

+ + 


Trockengew. v. Penic. gl, 18. Jan. 

0,432 g 

0,380 g 

0,245 g 

unwägbar 


VI. 

Resun 

ii6. 




1. Unter allen untersuchten Ernährungsbedingungen ruft die 
Schimmelpilzkultur in der Kulturflüssigkeit einige nicht näher be- 


1) Siehe zB. für Saccharomyces- Arien üuclaux, 1. c. III, 649, da auch 
Literaturangaben. 

2) Optimum: Penic. glaucum 25— 27'C. ; Asperg. niger 33— 37" C. Vergl. 
Pfeffer, Pflanzenphys. II, 87; Flügge, Die Mikroorganismen, 1896, I, 132. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 67 

kannte Veränderungeii hervor, die auf die späteren Kulturen eine 
befördernde Wirkung ausüben. 

2. Unter gewissen Emährungsbedingungen ist diese befördernde 
Wirkung durch andere, entgegengesetzte Beeinflussungen verdeckt 
(zB. durch H- resp. OH-Ionenanhäufung bei N- Konsum aus den 
Ammonsalzen der anorganischen Säuren, resp. bei Peptonzerspaltung 
usw.). Nach der Beseitigung der verdeckenden Ursachen tritt die 
erwähnte Beförderung wieder hervor. 

3. Eine hemmende Wirkung in unseren gewöhnlich gebrauchten 
Nährmedien (Zucker, Glyzerin usw. als C-Quelle und Ammonsalze 
der anorganischen Säuren als N- Quelle) kann nur durch eine 
Aziditätserhöhung hervorgerufen werden; diese Azidität kann ent- 
weder durch die bei N- Konsum disponibel werdende anorganische 
Säure oder durch eine Anhäufung der freien Oxalsäure verursacht 
werden. 

4. Unter allen untersuchten Ernährungsbedingungen liefert nur 
die Zerspaltung von Glykosiden einige schädliche Produkte, die 
nicht durch ihre H- resp. OH -Ionen wirken. 

5. Alle gegenseitigen Beeinflussungen der untersuchten Spezies 
in den aufeinander folgenden Reinkulturen sind einerseits durch 
eine beschleunigende Wirkung von unbekannten Produkten, ander- 
seits durch die Anhäufung von H- resp. OH -Ionen und durch die 
Empfindlichkeit der betreffenden Arten gegen diese bedingt. 


VII. Tabellarische Beilage. 

Einige Erklärungen zu den Tabellen. 

Überall, wo die Nährstoffzusätze nach der Kultur gamicht an- 
gegeben sind, fand ein Zusatz von 5 ccm Lös. A ^) bei 100 ccm der 
Kulturflüssigkeit und 2,5 ccm Lös. A bei 50 ccm der Kultur- 
flüssigkeit statt. 

überall, wo nur die C-Quelle -Zusätze angegeben sind, fand ein 
Zusatz von 5 ccm Lös. B^) (bei 100 ccm) oder 2,5 ccm Lös. B 
(bei 50 ccm) statt. 

Überall, wo die Zusätze von C- und N- Quellen angegeben 
sind, fand ein Zusatz von 5 ccm (bei 100 ccm) resp. 2,5 ccm (bei 
50 ccm) von Lös. C ^) statt. 


1) Vergl. p. 3. 

5* 


68 


Jacob Nikitinsky, 


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1 

49 
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über die Beeinflussung der Entwicklang einiger Schimmelpilze usw. 


69 


Vers. n. 

Aspergillus niger, Zucker und NH^NO,; Einfluß der Konzentration von NH^NO, und von 


Salzen; Einfluß 

\ der Reaktion; Vol. 

— 50 

com; Temp. = 

= 25- 

-26« C. 



Konzentration von NH4NO, 
und Nährsalzen 

NO 

7N 

ION 

N 

ION 

Zuckergehalt 7o 

20 

20 

20 

20 

20 

20 

3 

3 

3 

3 

Keaktion der Flllssigkeit 
auf Lackmus 

S. 

N. 

s. 

N. 

S. 

N. 

S. 

N. 

S. 

N. 

I.Kult. (12 T.). Emtegew. g 

1,056 

0,778 

1,229 

0,992 

0,903 

0,595 

0,412 

0,488 

0,352 

0,363 

Beaktion nach der Kultur . 

s. s. 

S. 

S. 

S. 

S. 

S. 

S. 

S. 

S. 

Volum d. Kulturflüssigk. com 

31,5 

36,5 

35,0 

36,5 

35,0 

39,0 

38,0 

38,0 

37,0 

37,5 

Zusatz: a) Zucker . . . . g 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

b) Lös. B . . . com 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2. Kult. (12 T.). Erntegew. g 

0,796 

1,318 

0,534 

1,966 

0,978 

1,893 

0,241 

0,568 

0,263 

0,416 

Volum d. Kulturflüssigk. ccm 

27,0 

28,5 

28,5 

26,5 

27,0 

28,0 

32,5 

33,0 

33,0 

33,0 

Zusatz: a) Zucker . . . . g 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

b) Lös. B . . . ccm 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

2,5 

3. Kult. (20 Tage). Pilzent- 











wicklung .... 

— 

+ + 

— 

+ + 

— 

+ 

-h-h 

+ + 

+ -h 

-h-h 

(6 Mon.) Pilzentwicklg. 


+ + 


+ -h 

' "~ 

+ 

-h + 

-h-h 

-h + 

+ + 

pro 10 ccm — Na OH -Lösung 











verbraucht 

1,30 

1,30 

1,60 

? 

1,00 

? 

? 

? 

? 

? 

An HNO, berechnet . . 7o 

0,819 

0,819 

1,008 

? 

0,630 

? 

? 

? 

? 

? 

Oxalsäure 

keine 

Spuren 

keine 

keine 

Spuren 

Spuren 

? 

? 

9 

? 


Vers. III u. rV. 

Aspergillus niger mit Zucker und Glyzerin als C- Quelle (verschied. Konzentrat.) und mit 
NH^NO, als N-Quelle (l7o); Volum = 50 ccm; Temp. = 25—26» C. 


No. der Kolben 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

Zuckergehalt 7o 

1,0 

2,5 

5,0 

10,0 

20,0 

30,0 

40,0 

50,0 

I.Kult. (16 Tage). Emtegew. g 
Zusatz V. Zucker nach d. Kult, g 
2. Kult. (16 Tage). Erntegew. g 
Zusatz von Marmorpulver . . g 
3.Kult. (7Tage). Pilzentwicklg. 

0,135 

0,5 

0,110 

beendet 

0,270 

1 

0,182 

beendet 

0,460 

1 

0,217 

beendet 

0,880 

1 

0,275 

beendet 

1,275 

1 

0,275 

beendet 

1,948 

1 

unwägb. 

2 

+ 4- 

2,525 

1 
0,000 

2 
+ -}- + 

2,495 

1 
0,000 

2 
+ + + 

Grlyzeringehalt 7o 

1,0 

2,5 

5,0 

10,0 

20,0 

30,0 

40,0 

50,0 

I.Kult. (16 Tage). Emtegew. g 
Zusatz V. Glyzerin nach d. Kult, g 
2.Kult. (16Tage). Emtegew. g 
Zusatz von Marmorpulver . . g 
3. Kult. (7 Tage). Pilzentwicklg. 

0,180 

0,5 

0,170 

beendet 

0,352 

1 

0,200 

beendet 

0,630 

1 

0,250 

beendet 

1,192 

1 

0,260 

beendet 

1,670 

1 
0,000 

2 
■f-h-h 

1,150 

1 

anwSgb. 

2 

0,700 

1 
0,130 

2 

0,088 

1 
0,000 

2 

+ 


1) Als N ist folg. Concentr. bez. : NH^NOg 0,777o, KHjPO^ 0,387«, MgS04 0,197o, KCl 0,0387o. 


70 


Jacob Nikitinsky, 


Vers. V. 


Aspergillus niger bei schwacher Znckerkonzentration mit NH4NO, als N- Quelle. 

Temp. = 25—26" C. 



Sterilisiernng bei 100** C. 
Verändertes Yolum 

Sterilisierung bei 100' C. 
Konstantes Yolum. 

Ohne SterilisieruTig 


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N 

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3 

N4 

N5 



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N 6 

N7 



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TS 

bo 
c 

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11 

com 
50 

g 

ccm 
50 

g 

pe 

ccm 
100 

90 

g 

ccm 
100 

g 

ccm 
50 

g 

ge 

ccm 
50 

g 

ccm 
50 

g 

AnfangB- 
volnmen 






1. 

Kultur 


0,461 


0,468 

8 

0,598 

87 

0,844 

42 

0,309 

11 


0,539 


0,514 

2. 

T) 

9 


0,518 


0,520 

9 

88,5 

0,954 

89 

0,903 

44 

0,469 

12 


0,265 


0,169 

3. 

n 

10 

32,0 

0,350 

32 

0,370 

9 

89 

0,588 

90,5 

0,514 

44 

0,283 

9 


0,432 


0,321 

4. 

n 

9 

28,5 

0,212 

28,5 

0,230 

9 

92 

0,538 

92 

0,510 

44 

0,185 

9 


0,100 


0,135 

5. 

n 

9 

26,0 

0,227 

25 

0,225 

10 

91,5 

0,380 

91,5 

0,362 

44 

0,191 

10 


0,277 


0,235 

6. 

T) 

10 

23,0 

0,299 

21 

0,267 

11 

91 

0,398 

91 

0,348 

44,5 

0,182 

10 


0,217 


0,240 

7. 

n 

11 

20,0 

0,155 

19 

0,042 

90 

90 

0,247 

89,5 

0,242 

42,5 

0,130 

10 


0,197 


0,103 

8. 

n 

90 

17,0 

0,131 


ver- 

9 

91 

0,310 

92 

0,384 

44,5 

0,145 

10 


0,220 

0,192 

9. 

T) 

10 

17,5 

0,000') 


loren 

10 

90 

0,330 

90 

0,325 

43,5 

0,143 

11 


0,195 


0,194 

10. 

i> 

10 

12,5 

0,243 



12 

91 

0,328 

91,5 

0,334 

43 

0,153 

10 

21 

0,200 

23 

0,125 

11. 

n 

12 

8,0 

0,172 



12 

88 

0,277 

90 

0,275 

40 

0,145 



be- 


be- 
endet 

12. 

n 

12 

5,0 

0,202 



12 

88 

0,440 

88 

0,435 

42 

0,242 



endet 


13. 

n 

12 

5,0 

0,0000 



13 

88 

0,448 

90 

0,460 

42,5 

0,190 






14. 

n 

13 

2,5 

0,250 



14 

90 

0,400 

90 

0,525 

43 

0,165 






15. 

n 

20 


0,000 



16 

92 

0,605 

90 

0,645 

42,5 

0,285 






16. 

n 



beendet 



30 

85 

0,645 

92 

0,657 

44 

0,220 







No. 


Nach jeder Kultur fand ein Zusatz von je 2,5 ccm Lös. A zu der Kulturflüssigkeit der Kolben 
1, 2, 5, 6, 7 und von je. 5 ccm Lös. A zu der der Kolben No. 3 und 4 statt. 


1) Nach diesen Kulturen (9. und 13.) wurde die Kulturflüssigkeit mit Na OH- Lösung mit 
Methyl - Orange als Indicator neutralisiert. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


71 


Vers. VI. 

AspergiUiis niger mit NH4CI und NH4N0g als N- Quelle und mit Zucker und Glyzerin als C- Quelle. 

Volum = 50 ccm; Temp. = 25—26« C; NH^Cl iVo? NH^NO, l,495Vo- 


C-QueUe 


2,5 7o Glyzerin 


47o Traubenzucker 


20 7o Glyzerin 


32 7o Traubenzucker 


N- Quelle 


NH^NOg 


No. der Kolben 


NH4CI 


NH4NO8 


8 


NH4CI 


NH4NO8 


NH4CI 


NH4NO, 


8 


10 


NH4CI 


11 


12 


1. Kultur (16 Tage). 
Emtegewicht . . g 

Volum d. Kulturflüssig- 
keit ccm 

Zusatz: a) C-QueUe g 
b)N- Quelle g 

2. Kultur (14 Tage). 
Emtegewicht . . g 

Yolum d. Kulturflüssig- 
keit ccm 

N 
Pro 10 ccm y NaOH- 

Lös. verbraucht a) 

b) 

Oxalsäure 

auf die entspr. Säure 

berechnet . . 7o 

Zusatz: a) C- Quelle g 

b)N- Quelle g 

Neutralisiert od. nicht 

3. Kultur (14 Tage). 
Emtegewicht . . g 

Volum d. Kulturflüssig- 
keit ccm 

N 
Pro 10 ccm — NaOH- 

Lös. verbraucht a) 

b) 

Auf die entspr. Säure 

berechnet . . . . 7o 

Zusatz: a) C-QueUe g 

b)N- Quelle g 

Neutralisiert od. nicht 

4. Kultur (6 Tage). 
Emtegewicht . . g 

Zusatz: b) C-QueUe g 
b) N- Quelle g 

5. Kultur (14 Tage). 
Emtegewicht . . g 


0,380 

40,0 

1,25 

0,37 

0,345 

35,0 


1,25 
0,37 
nicht 

0,362 

29,0 


1,25 
0,37 
nicht 

0,400 

1,25 

0,37 

0,375 


0,395 

38,0 

1,25 

0,25 

0,420 

32,5 


0,382 

40,0 

1,25 

0,25 

0,405 

34,5 


0,422 

37,5 
2,0 
0,37 

0,510 

32,0 


1,25 
0,25 
nicht 

0,245 

26,0 


1,25 
0,25 
nicht 

0,382 

28,0 


2,0 

0,37 

nicht 

0,416 

30,0 


1,25 
0,25 
nicht 

0,082 

1,25 

0,25 

0,000 


1,25 
0,25 
nicht 

0,124 

1,25 

0,25 

0,000 


2,0 

0,37 

nicht 

0,442 

2,0 

0,37 

0,392 


0,457 

38,0 
2,0 
0,25 

0,700 

29,0 


2,0 

0,25 

nicht 

0,000 

27,5 

1,05 
1,00 

0,383 
kein 
kein 

ja 

0,398 

2,0 

0,25 

0,430 


0,466 

38,0 
2,0 
0,25 

0,653 

30,5 


2,0 

0,25 

nicht 

0,000 

28,0 

1,20 
1,15 

0,438 
kein 
kein 

ja 

0,412 

2,0 

0,25 

0,345 


1,927 

39,0 
5,0 
0,37 

0,000 

41,0 

0,85 

0,85 

Spuren 

0,535 

kein 

kein 

ja 

1,395 
12,0 


5,0 

0,87 

nicht 

0,256 

5,0 

0,37 

0,000 


1,855 

1,740 

37,5 

38,0 

5,0 

5,0 

0,25 

0,26 

0,000 

0,000 

41,5 

41,0 

1,10 

1,20 

1,10 

1,10 

keine 

keine 

0,402 

0,438 

kein 

kein 

kein 

kein 

ja 

ja 

1,425 

0,830 

27,0 

27,0 

5,0 

5,0 

0,25 

0,25 

nicht 

nicht 

0,000 

0,000 

be- 

be- 

endet 

endet 


1,700 

32,5 
2,0 
0,37 

0,750 

28,0 


4,0 

0,37 

nicht 

0,000 

27,5 

2,0 
1,8 

1,260 

kein 

kein 

ja 

0,986 

4,0 

0,37 

0,000 


1,447 

36,0 
2,0 
0,25 

0,000 

35,0 

1,5 
1,5 

keine 

0,547 

kein 

kein 

ja 

0,915 
20,0 


4,0 
0,25 

nicht 

0,000 

be- 
endet 


1,510 

35,0 
2,0 
0,25 

0,000 

35,5 

1,6 

1,45 

keine 

0,584 

kein 

kein 

ja 

1,330 


4,0 
0,25 
nicht 


0,000 

be- 
endet 


72 


Jacob Nikitinsky, 


Vers. Vn. 

Aspergüliia niger mit NH4CI, NH4NO, und (NH4),S04 als N- Quelle und Zucker 
und Glyzerin. Vol. = 50 com; Temp. = 25—26". 


G- Quelle 

20 7o Glyzerin 

327o Zucker 

N- Quelle 

l,4957o 
NH4NO, 

17. 
NH4CI 

l,2347o 
(NHJ,S0, 

l,4957o 
NH^NO, 

17« 
NH4CI 

l,2347o 
(NHJ2SO4 

No. der Kolben 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

1. Kultur (14 Tage). Ernte- 







gewicht g 

0,761 

1,838 

1,844 

1,647 

1,757 

1,680 

Volum d. Kulturflüssigk. ccm 

32,0 

34,0 

33,0 

26,0 

31,0 

27,0 

Zusatz nach der Kultur: 







a) C- Quelle g 

5 

5 

5 

8 

8 

8 

b) N- Quelle g 

0,37 

0,25 

0,31 

0,37 

0,25 

0,31 

2. Kultur (12 Tage). Ernte- 







gewicht g 

1,317 

0,000 

1,095 

1,270 

0,000 

0,810 

Volnm d. Kulturflüssigk. ccm 

22,0 

32,5 

22,0 

19,0 

31,5 

20,0 

Pro 10 ccm y NaOH-Lösung 







verbraucht ccm : 







a) mit Methylorange ) als 

— 

1,05 

— 

— 

1,40 

— 

b) mit Methylviolett Indic. 


1,00 


— 

1,40 


Auf die entsprechende Säure 







berechnet . . . . 7o 


0,383 

— 

— 

0,511 


Zusatz nach der Kultur: 







a) C- Quelle g 

5 

kein 

5 

4 

kein 

4 

b) N- Quelle g 

0,37 

kein 

0,31 

0,37 

kein 

0,31 

Neutralisiert oder nicht 

nicht 

ja 

nicht 

nicht 

ja 

nicht 

3. Kultur (8 Mon.). Emte- 







gewicht g 

0,465 *) 

1,112 

0,000 

0,000 

1,700 

0,000 

Volum d. Kulturflüssigk. ccm 

17,0 

25,0 

19,0 

18,5 

23,5 

19,0 

Pro 10 ccm Y NaOH-Lösung 







verbraucht ccm: 







a) mit Methylorange 1 als 

b) mit Methylviolett JIndic. 

1,00 

1,60 

2,20 

1,60 

1,50 

2,70 

1,00 

1,50 

2,10 

1,50 

1,50 

2,75 

Auf die entsprechende Säure 







berechnet . . . . 7o 

0,626 

0,584 

1,078*) 

1,008 

0,548 

1,323«) 

Nach d. Versuchsschi. CalT,04 







als CaCgO* • HjO gef dn. g 

0,016 

0,000 

0,000 

0,009 

0,000 

0,000 


1) Nach der Titrierung und Cg Hg O4- Bestimmung wurden zu dem Reste dieser 
Kulturflüssigkeit 2 g Zucker und 0,3 g NH4NO, hinzugefügt, und nach 10 Tagen wurde 
gar keine Pilzentwicklung beobachtet ; also ist diese Ernte die letzte und die entsprechende 
Azidität ist die Grenzazidität. 

2) % HoSO,. 


über die Beeinflnssung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 73 


Vers. VIII. 

PmidUium gUmcum und P. griseum. NH^Cl, NH4NO8 und (NHJgCeHeO, als N-Quelle. 
Vol. — 50 com; Temp. = 22— 23"C.; Rohrzucker 57o; Kulturdauer 20-- 22 Tage. 


Pilzart 


Zackergehalt 


N-Quelle 


FeniciUium griseum 


i7o 
NH4CI 


l,4957o 
NH4NO, 


2,1107o 
(NH,),C.HeO, 


FeniciUiv/m gUmcu/m 


i7o 
NH4CI 


M957o 
NH,NOa 


2,1107o 
(NHj,CeH,0, 


I.Kult. (22T.). Erntegew. g 
Volum der Kulturflüssigkeit 
nach der Kultur . ccm 
Zusatz nach der Kultur: 

a) Zucker g 

b) N-Quelle g 
2.Kult.(20T.). Erntegew. g 
Volum der Kulturflüssigkeit 

nach der Kultur . ccm 
Zusatz nach der Kultur: 

a) Zucker g 

b) N-Quelle g 
3.Kult.(20T.). Erntegew. g 
Volum der Kulturflüssigkeit 

nach der Kultur . ccm 
Pro 1 ccm y Na OH - Lösung 
verbraucht ccm: 

a) mit Methylorange) als 

b) mit Methylviolett I Indic. 
Auf die entspr. Säure her. 7© 
Zusatz nach der Kultur: 

a) Zucker g 

b) N-Quelle g 
Neutralis. m. Na OH-Lös. (m. 

Methylorange a. I.) od. nicht 
4.Kult. (21 T.). Erntegew. g 
Volum der Kulturflüssigkeit 

nach der Kultur . ccm 
Pro 10 ccm y Na OH - Lösung 

verbraucht ccm: 

a) mit Methylorange I als 

b) mit Methylviolett J Indic. 
Auf die entspr. Säure her. 7o 


0,605 
41,0 

2,5 

0,500 
0,000') 


0,0 
0,000 

0,000 

39,0 


1,00 

1,00 

0,365 


ja 
0,365 

24,0 


0,75 

0,75 

0,274 


0,350 

42,0 

2,5 
0,748 
0,445 


2,5 
0,748 

0,000 

36,0 


0,70 

0,60 

0,441 


ja 
0,525 

20,5 


0,90 

0,80 

0,441 


0,350 

43,0 

2,5 
1,050 
0,735 

33,0 

2,5 

1,050 
0,455 

30,0 


2,5 

1,050 

nicht 
0,522 

28,5 


0,678 

0,455 

41,5 

42,0 

2,5 
0,500 
0,062 

2,5 

0,748 
0,480 

? 

? 

0,0 

2,5 

0,000 
0,000 

0,748 
0,000 

43,5 

36,0 

0,40 
0,40 

0,25 
0,25 

0,146 

0,157 

ja 
0,452 

ja 
0,305 

27,0 

20,0 

0,30 
0,30 

0,20 
0,20 

0,109 

0,126 


0,688 

40,5 

2,5 
1,050 
0,810 

29,0 

2,5 
1,050 
0,545 

25,5 


2,5 
1,050 

nicht 
0,510 

23,5 


Grenzerntegewicht*) | 0,605 | 0,795 | ) 2,062 | 0,740 | 0,935 | ) 2,553 


1) Unwägbar. 

2) Das summarische Gewicht, das wir ohne Neutralisation zu bekomn^eu imstande sind. 


74 


Jaeob 3^ikitüi4y« 


Vers. TX. 

ÄMpergUtM nigtr, Pemeäiium glawcum ud Saecharamyota rometMM mX Ammonoxalmt 

«k y-i^iU. Traabenzodur 4%; YoL := 50 eem; Temp. 22— 23* C; nch j«der Knltiir 

fand ein Zwaiz ron 2 CT Zocker und 0,5 g Ammonoxalnt statt. 


Pilxart 

Asperg. niger 

Pemit. gUnae. 

Soedb. roioe. 

Gehalt an Anunonoxalat */. 

1 ; « 

1 2 

1 ' 2 

1 

1. Koltor ri2 Tage). Erntegewicht g 

2' , a4 „ ). „ g 

Volam der KaltorflüDsigkeit cem 
3. Kttltor a2 Tage). Emtegewicbt g 

0,420 0,420 

0,415' 0,385 

32,0 32,5 

0,402 1 0,411 

0,625 . 0,483 

0,315 1 0,298 

37,5 36,5 

0,523, 0,462 

0,182 
0,052 

? 

? 

0,159 
0,034 

? 
0,015 


Vers. X. 

AgpergiUus niger. NH^Cl und (NHJsC^HtOc als N-Quelle bei gleichzeitiger Darbietung. 
Vol. -^ 50 ecm; Temp. = 25— 26*C.; Enlturdaaer 11—13 Tage. Glyzerin als OQuelle. 


Glyzeringehalt 


7. 


NB^Cl-Oebtlt 


7. 


(iraj,C.H,0.- Gehalt 


% 


1. Kultur (12 Tage). Emtegewicht g 
Volum der KulturflUssigkeit . . com 
Zusatz nach der Kultur: 

a) Glyzerin g 

b) NH4CI g 

c) (NH,),C,H,0, g 

2. Kultur (11 Tage). Emtegewicht g 
Volum der Kulturflflssigkeit . . ecm 
Zusatz nach der Kultur: 

a) Glyzerin g 

b) NH,C1 g 

c) (NHJ,C,H,Oe g 

8. Kultur (12 Tage). Emtegewicht g 
Volum der KulturflUssigkeit . . ecm 
Zusatz nach der Kultur: 

a) Glyzerin g 

b) Wasser ecm 
Neue Volumen ecm 

i. Kultur (13 Tage). Emtegewicht g 
Volum der KulturflUssigkeit . . ecm 


20 


6,88 


0,86 


1,72 


3,44 


1,800 
35,0 


3,44 

1,660 


3,44 

1,415 
16,0 

5 

16,0 
36,0 

1,420 
27,0 


0,675 
36,0 

5 
0,5 

1,065 


5 

0,5 

0,000 
36,0 


14,0 
50,0 

0,000 
? — 


1,170 
35,0 

5 

0,5 
0,43 

2,325 


5 

0,5 
0,48 

1,592 
24,5 

5 

8,5 
36,0 

0,182 
30,0 


1,020 
37,5 

5 

0,5 
0,86 

2,525 


5 

0,5 
0,86 

0,285 
29,0 

5 

5,0 
36,0 

0,380 
30,0 


1,085 
41,0 

5 

0,5 
1,72 

2,660 


5 

0,5 
1,72 

1,550 
26,0 

5 

7,0 
36,0 

1,182 
27,5 


6,88 


1,310 
36,5 

5 

0,5 
3,44 

1,950 


5 

0,5 
3,44 

1,425 
20,0 

5 
12,5 
36,0 

1,330 
28,5 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilse usw. 


75 


Vers. XI. 

Pemciäium glaueum und P. griseim, NH^Cl, NH4NO, und (NHJ,C,He 0, als N-Quelle. 
VoL = 50 ccm; Temp. = 22—23' C; Rohrzucker 57o; Kulturdauer 20—22 Tage. 


Pilzart 


Zuckergehalt 


7. 


N- Quelle 


I.Kult. (22 T.). Emtegew. g 
Volum der Kulturflüssigkeit 
nach der Kultur . ccm 
Zusatz nach der Kultur: 

a) Zucker g 

b) N-Quelle g 

2. Kult. (20 T.). Emtegew. g 
Volum der Kulturflüssigkeit 

nach der Kultur . ccm 
Znsatz nach der Kultur: 

a) Zucker g 
h) N-Quelle g 

3. Kult. (20 T.). Emtegew. g 
Volum der Kulturflüssigkeit 

nach der Kultur . ccm 

Pro 10 ccm y Na OH - Lösung 

verbraucht ccm: 

a) mit Methylorange 1 als 

b) mit Methylviolett J Indic. 
Auf die entspr. Säure her. •/© 
Zusatz nach der Kultur: 

a) Zucker g 

b) N-Quelle g 
Neutralis. m. Na OH-Lös. (m. 

Methylorange a. I.) od. nicht 

4. Kult. (2 IT.). Emtegew. g 
Volum der Kulturflüssigkeit 

nach der Kultur . ccm 

N 
Pro 1 ccm Y Na OH - Lösung 

verbraucht ccm: 

a) mit Methylorange I &\a 

b) mit Methylviolett 1 Indic. 
Auf die entspr. Säure her. % 


Peniciüium griseum 


17» 

NH,C1 


1,495 7o 
NH4NO, 


2,1107. 
(NHAC.H,0, 


Peniciüium glaueum 


17« 
NH,C1 


l,4957o 
NH,NO, 


2,1107« 
(NHJ,C.H.0, 


0,605 

0,350 

41,0 

42,0 

2,5 

2,5 

0,500 

0,748 

0,000 

0,445 

? 

? 

0,0 

0,0 

0,000 

0,000 

0,000 

0,000 

39,0 

36,0 

1,00 

0,70 

1,00 

0,60 

0,365 

0,441 

kein 

kein 

kein 

kein 

ja 

ja 

0,365 

0,525 

24,0 

20,5 

0,75 

0,90 

0,75 

0,80 

0,274 

0,441 


0,350 
43,0 

2,5 

1,050 

0,735 

33,0 

2,5 
1,050 

0,455 
30,0 


2,5 

1,050 

nicht 
0,522 

28,5 


0,678 

0,455 

41,5 

42,0 

2,5 

2,5 

0,500 

0,748 

0,062 

0,480 

? 

? 

0,0 

0,0 

0,000 

0,000 

0,000 

0,000 

43,5 

36,0 

0,40 

0,25 

0,40 

0,25 

0,146 

0,157 

kein 

kein 

kein 

kein 

ia 

ja 

0,452 

0,305 

27,0 

20,0 

0,30 

0,20 

0,30 

0,20 

0,109 

0,126 


0,688 
40,5 

2,5 

1,050 

0,810 
29,0 

2,5 

1,050 

0,545 
25,5 


2,5 
1,050 

nicht 
0,510 

23,5 


Grenzemtegewicht') | 0,605 | 0,795 | ) 2,062 | 0,740 | 0,935 | ) 2,553 
1) Das summarische Gewicht, das wir ohne Neutralisation zu bekommen imstande sind« 


76 


Jacob Nikitinsky, 


Vers. Xn. 

Aspergillus nigery PenidUium glaueum und Pmie. griseutn, ENO, als N-Quelle (1 VJ. 
Zucker 57o; Vol. = 50 ccm; Temp. = 22— 23* C. Nach jeder Kultur fand ein Zusatz 


von 


(o,5g^0j'**"- 


Pilzart 

Asperg. niger 

Penie. glauc. 

Perw:, gris. 


a 

b 

a 

b 

a 

b 

1. Kultur (15 Tage). Emtegewicht 

2. „ (16 „ ). 

3. r, (14 , ). 
*. n (18 „ ). 

5. r, (18 n ). 

6. n (18 r, ). 

Beaktion mit Lackmus 

g 

g 
g 
g 

0,185 
0,760 
1,095 
0,295 
0,300 
0,000 
sauer 
2 

0,195 
0,810 
1,192 
0,195 
0,280 
0,112 
sauer 

2 
+ -h + 

0,305 
1,130 
1,562 
0,863 
0,025 
0,000 
sauer 

2 
+ + + 

0,285 
1,022 
1,505 
0,855 
0,352 
0,000 
sauer 
2 

0,105 
0,395 
0,500 
0,431 
0,255 
0,000 
sauer 
2 

0,115 
0,475 
0,365 
0,342 
0,130 
0,082 
sauer 

Zusatz von liarmorpulver .... 
7. Kultur. Pilzentwicklung . . . 

g 

2 

+ + + 


Vers. Xni. 

Aspergillus niger mit Hippursäure als C- Quelle und NH^NO, als N-Quelle und mit 
Hippursäure als N-Quelle (mit Zucker). Vol. = 50 ccm; Temp. = 25 — 26° C. 


Gehalt an Hippursäure % 

1*) 

2 

5 

3,35 

3,35 

Zuckergehalt 7o 


^^^ 


5 

30 

NH^NOa- Gehalt % 

1 

1 

1 



1. Kultur (20 Tage). Erntegewicht . . . g 
Ungelöste Hippursäure nach der Kultur geblieben 
Zusatz nach der Kultur: a) Zucker . . . g 

b) Hippursäure . g 

2. Kultur (22 Tage). Emtegewicht . . . g 
Ungelöste Hippursäure nach der Kultur geblieben 
Zusatz nach der Kultur: a) Zucker . . . g 

b) Hippursäure . g 

3. Kultut (19 Tage). Emtegewicht . . . g 
Volum der Kulturflüssigkeit .... ccm 
Ungelöste Hippursäure nach der Kultur geblieben 
Zuwatz nach der Kultur: a) Zucker . . . g 

b) Hippursäure . g 
Auf dem Wasserbade abgedampft bis . . ccm 
Darauf gebracht auf ccm 

4. Kultur (19 Tage). Emtegewicht . . . g 
Volum der Kulturflüasigkeit .... ccm 
Reaktion mit Lackmus 

0,087 
keine 

0,5 
0,025 
keine 

0,5 
0,035 

35,0 
wenig 

0,5 

0,040 
27,0 

sauer 

0,130 
keine 

1,0 
0,100 
wenig 

1,0 
0,058 

34,0 
wenig 

1,0 

0,087 

26,0 

sauer 

wenig 

2,5 

0,078 
wenig 

2,5 

0,058 

35,0 

viel 

0,5 

0,064 

28,0 

sauer 

0,307 

viel 

2,5 

0,675 

wenig 

2,5 

2,0 

0,000 

30,0 

viel 

trocken 
80,0 

0,295 
24,0 

sauer 

0,495 

viel 

2,5 

0,168 

viel 

2,5 

2,0 

0,000 
29,0 
viel 

5 

29,0 
0,000 

26,0 
sauer 


1) Bei einem Gehalt an Hippursäure von 1% ist die Lösung schon gesättigt; alle 
unsere Kulturen wurden also mit gesättigten Lösungen von Hippursäure angestellt, und 
verschieden war nur das Quantum der ungelösten, kristallinischen Hippursäure. 

2) Pas Hycelium enthielt die Kriställchen. 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


77 


Vers. XIV. 

AspergiüuB niger^ FenciUiwin glaucum und P. griseum mit „Pepton" als einziger 
C- und N- Quelle. Vol. = 50 ccm; Temp. = 22— 23" C; in den ersten Kulturen fand 

ein Zusatz von 0,1 7o Zucker statt. 


Pilzart 

Aspergillus niger 

PeniciU. glaticum 

PenudU. griseum 

Peptongehalt . % 

2,5 

5 

10 

2,5 

5 

10 

2,5 5 

10 

I.Kult. (18 Tage) Ernte- 










gewicht . . . . g 

0,195 

0,305 

0,335 

0,365 

0,380 

0,355 

0,212 

0,141 

0,134 

Vol. d. Kulturflüssigk. ccm 

85,0 

87,0 

88,0 

89,0 

88,0 

89,5 

89,5 

89,0 

89,0 

Reaktion mit Lackmus . 

sauer 

sauer 

sauer 

neutr. 

neutr. 

neutr. 

neutr. 

neutr. 

neutr. 

Kriställchen von Ammon- 










oxalat ausgeschied. . . 

keine 

keine 

keine 

viel 

viel 

viel 

keine 

keine 

keine 

Zusatz von Pepton . g 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

2. Kult. (20 Tage) Emte- 










gewicht . . . . g 

0,330 

0,660 

0,945 

0,105 

0,195 

0,285 

0,213 

0,295 

0,550 

Vol. d. Kulturflfissgk. ccm 

78,0 

69,0 

69,0 

75,0 

75,5 

77,0 

76,5 

76,0 

74,0 

Reaktion mit Lackmus . 

sauer 
schwach 

sauer 
schwach 

sauer 
schwach 

alkal. 

alkal. 

alkal. 

alkal. 
stark 

alkal. 
stark 

alkal. 
stark 

Zusatz von Pepton . g 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

3. Kult. (20 Tage) Ernte- 










gewicht . . . . g 

0,140 

0,107 

0,405 

0,098 

0,065 

0,089 

0,155 

0,000 

0,000 

Vol. d. Kulturflüssigk. ccm 

59,0 

54,0 

56,0 

50,0 

58,5 

65,0 

68,0 

67,5 

65,5 

Reaktion mit Lackmus . 

alkal. 
schwach 

alkal. 
schwach 

alkal. 
schwach 

alkal. 
stark 

alkal. 
stark 

alkal. 
stark 

alkal. 

alkal. 

alkal. 

Zusatz von Pepton . g 

1 

1 

1 


— 



— 

— 

4. Kult. (21 Tage) Emte- 










gewicht . . . . g 

0,105 

0,054 

0,080 

0,000 

0,000 

0,000 

0,000 

0,000 

0,000 

Vol. d. Kulturflüssigk. ccm 

56,5 

58,0 

54,5 

58,0 

66,5 

63,0 

65,5 

65,5 

61,5 

Reaktion mit Lackmus . 

alkal. 

alkal. 

alkal. 

alkaL 
stark 

alkal. 
stark 

alkal. 
stark 

alkal. 

alkal. 

alkal. 
schwach 

NH3 in der Kolbenatmo- 










sphäre 

mäßig 

viel 

mäßig 

sehr viel 

sehr viel 

sehr viel 

mäßig 

mäßig 

Spuren 

Zusatz: a) Pepton . . g 

1 

1 

1 


— 


— 


— 

b) KH,PO, . g 

— 

— 


1 

1 

1 

1 

1 

1 

5. Kult. (20 Tage)Emte- 










gewicht . . . . g 

0,000 

0,000 

0,000 

0,198 

0,115 

0,142 

0,198 1 0,143 

0,159 

Vol. d. Kulturflüssigk. ccm 

55,0 

52,0 

53,0 

57,0 

64,0 

60,5 

60,0 60,0 

58,5 

Reaktion mit Lackmu.s . 

alkal. 

alkal. 

alkal. 

alkal. 
stark 

alkal. 
stark 

alkal. 
stark 

neutr. , alkal. 
schwach 

neutr. 

NH, in der Kolbenatmo- 







' 


sphäre 

• 

? 

? 

? 

sehr viel 

sehr viel 

sehr viel 

mäßig viel 

Spuren 

Zusatz von KH.PO^ . g 

1 

1 

1 

beendet 

beendet 

beendet 

beendet beendet 

beendet 

6. Kult. (21 Tage) Ernte- 







1 
1 


gewicht 

0,212 

0,145 

0,225 


— 


— 1 — 


(jrenzerutegewicht . . . 

0,770 i 

1,126 1 

1,765 

0,568 

0,640 

0,729 

0,580 

0,436 

0,684 


78 


Jacob Nikitinsky, 


Vers. XXV— XXVI. 

AspergiUtLS niger, PeniciUium glaucum und Mticor stolonifer mit Chinasäure und 
Arbutin als C-Quelle; NH^NO, l"/«; Vol. = 50 com; Temp. = 22—23" C. 


C-Quelle 


Pilzart 


Gehalt an C-Quelle 7c 


I.Kult. (16 Tage)Ernt.e- 
gewicht . . . . g 

Volum der Kulturflüssig- 
keit .... ccm 

Zusatz Yon C-Quelle . g 

2. Kult. (16 Tage) Ernte- 
gewicht . . . . g 

Volum der Kulturflüssig- 
keit .... ccm 
Zusatz von: 

a) C-Quelle . . . g 

b) Marmorpulyer . g 

3. Kult. (15 Tage) Emte- 
gewicht , . . . g 

Volum der Kulturflüssig- 
keit .... ccm 
Zusatz Ton C-Quelle . g 

4. Kult. (18 Tage) Emte- 
gewicht . . . . g 

Volum der Kulturflüssig- 
keit .... ccm 
Zusatz von C-Quelle . g 

5. Kult. (16 Tage) Ernte- 
gewicht . . . . g 

Volum der Kulturflüssig- 
keit .... ccm 
Zusatz von C-Quelle . g 

6. Kult. (16 Tage) Emte- 
gewicht . . . . g 

Volum der Kulturflüssig- 
keit .... ccm 
Reaktion mit Lakmus. . 
Zusatz von: 

a) C-Quelle . . . g 

b) Marmorpulver . g 

7. Kult. (94 Tage) Emte- 
gewicht . . . . g 


Chinasäure (frei) 


Aspergillus niger 


10 


20 


Arbutin 


Aspergillus niger 


0,5 


0,105 

40,0 
2 

OyOrr 

40,0 
2 


0,165 

33,0 
2 

0,220 

28,0 
2 

0,124 

20,0 
2 

0,280 

14,0 
sauer 

beendet 


0,273 

37,0 
2 

0,085 

87,0 

2 


0,207 

30,0 
2 

0,355 

25,5 
2 

0,180 

15,5 
2 

0,238 

8,5 
sauer 

beendet 


0,64:0 

32,5 
2 

0,188 

30,0 

2 


0,185 

25,0 
2 

0,305 

17,0 
2 

0,290 

5,5 
2 

0,245 

3,0 
sauer 

beendet 


30,0 
5 

0,810 

28,0 


0,7^5 


25,0 

ver- 
loren 


0,064 

44,5 
0,5 

0,042 


0,5 


0,057 

? 
0,5 

0,090 

? 
0,5 

0,i45 

? 
0,5 

0,057 

15,0 

sauer 
schwach 

0,5 


0,038 


0,123 

42,5 

0,5 

0,101 


0,5 


0,057 

? 
0,5 

0,095 

? 
0,5 

0,0-2^ 

? 
0,5 

0,000 

13,0 

sauer 
schwach 


0,000 


10 




0,358 

40,0 
0,5 

X),130 


0,5 


0,000 

? 
0,5 

0,095 

? 

0,5 

0,055 

? 
0,5 

0,072 

11,5 

sauer 
schwach 

0,5 


0,037 


0,0850,0430,055 


45,5 
0,5 


46,0 
0,5 


43,0 
0,5 


0,0000,0000,000 


0,0000,0000,000 


? 


Gesamtgewichte. . . . | 0,971 | 1,338 | 1,853 |3,235| 0,493 | 0,398 | 0,787 |o,08ölo,043Jo,055 




über die Beeinfliugang der Entwicklang einiger SehimmelpilM ubw. 


79 




Vers. XVII. 

AspergilltLS niger mit Phloridiiii, Quercitrin und GlycTrrhizin als C-Quelle; NH^NO, 

!•/•; Vol. = 50 ccm; Temp. = 25— 26^ C. 


Glykosid 


Oehalt an Glykosid 7« 


Phloridzin 


0,5 


1,0 


1. Kultur (20 Tage) Ernte- 
gewicht g 

Zusatz von Glykosid . . g 

2. Kultur (20 Tage) Ernte- 
gewicht g 

Zusatz Yon Glykosid . . g 

3. Kultur (25 Tag«) Emte- 
gewicht g 

Zusatz Yon Glykosid . . g 

4. Kultur (22 Tage) Ernte- 
gewicht g 


0,083 
0,25 

0,030 
0,25 

0,037 
0,25 

0,026 


3,0 


0,075 0,152 


0,25 

0,035 
0,25 

0,032 
0,25 

0,030 


0,25 

0,038 
0,25 

0,052 
0,25 

0,035 


Quercitrin 


0,5 


1,0 


3,0 


0,025 


0,021 
0,25 

0,021 
beendet 


0,025 


0,019 
0,25 

0,030 
beendet 


0,035 


0,023 
0,25 

0,019 
beendet 


Glycyrrhizin 


0,5 


1,0 


+ 


+ 


+ 
beendet 


+ 


+ 


+ 

beendet 


Vers. XVm. 

AspergilliLS niger ^ Penicillium glatunim, P. griseum, Mucor stohnifer und Asper- 
gillus flaviM mit Salicin als C-Quelle; NH^NO, 17«; Vol. = 50 ccm; Temp. = 22— 23" C. 


Pilzart 


Gehalt an Glykosid 


'0 


1. Kultur (16 Tage) Emtegewicht . . g 
Zusatz von Salicin g 

2. Kultur (20 Tage) Emtegewicht . . g 
Zusatz von Zucker g 

3. Kultur (16 Tage) Emtegewicht . . g 

Tolum der Knlturflüssigkeit . . . ccm 

N 
Pro -Volum" — NaOH-Lös. verbraucht: 


a) Methyl-Orange 


als Indic. 


b) Methyl- Violett 

Zusatz von Marmorpulver g 

4. Kultur (15 Tage) Entwicklung . . . 

Saligenin-Nachweis (durch Eisenchlorid) . . 


Aapergiü. niger 


0,5 1,0 3,0 


0,005 

0,017 

0,5 

0,5 

0,000 

0,000 

1 

1 

0,000 

0,000 

38,0 

38,5 

0,1 

0,15 

0,0 

0,05 



viel 

viel 


0,028 

0,5 
0,000 

1 

0,000 

38,0 


0,35 

0,10 


viel 


:::;S $: 




1,0 


0,050 

0,5 

0,000 

1 

0,000 


viel 




1,0 


0,040 

0,5 

0,000 

1 

0,000 


viel 


^ 00 


1,0 


0,002 

0,5 
0,000 

1 
0,000 


kein 


^ 00 


1,0 


0,044 

0,5 
0,000 

1 
0,000 


viel 


Jtorb SikitiMik;, 


nA-h- 

it jU^ii-i 


«^1 




il25 

iili 

".:+v, -«sä 

i i:jj5'1iii 


=•>_+:-_.. i,-|i 


' .Sa« i s|ä§ 








■ "^ ■ 











-1 

.*:i: 






ii 


•gsl . 


K 

1 

!!?: 




Ifli 

i 


li = - 

. 


li = - 


= - 

S,||i||,M 


£ 

ä;|iJ|l"l 

ü - " ^ 

113 ii'" 

'^:":* -'s 

illii.M 

oc -, i 

lil Uli 

i -' " s 

lii IP-I 

1 

': -' 1 

e| 1 °s:s 1 1 

- 

2 S ||~ |--l 1 

■1^!- 

„ 

"i|ll- i-" 


T 

s 

||. |.. , , 

■ ^ 

ill i2|i I 

Sil ill-s 

1 

1 

1 

1 

i. 

i 

i 
1 

s 

1 

4 

1 

s 

1 

§ fpl 
"Ig" "Jüi 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


81 


Vers. XXI. 

ÄgpergiUus niger nnd Penieiüium glaucvm mit 3% weinsanrem Kali als C- Quelle 
und Anunoniamnitrat resp. Ammoniumozalat als N- Quelle; Vol. = 50 ccm. 


Temperatur 

20« C. 

32*0. 

Pilzart 

Penicill. glauc. 

Asperg. niger 

Aüperg, niger 

No. der Kolben 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

N- Quelle (überall l7o) 

NH.NOj 

(NHJaCsjO^ 

NH^NO, 

cm,\Qfi, 

NH4NO3 

(NH^^C^O, 

I.Kult. (16 Tage). Emte- 

gewicht . . . . g 

Farbe d. Kulturflüssigkeit 

Beaktion auf Lackmus . 

Mü, in der Kolbenatmo- 
sphäre 

2.Kult. (16Tage). Ernte- 
gewicht . . . . g 

Zusatz von Zucker . g 

3. Kult. (10 Tage). Emte- 
gewicht . . . . g 

Zusatz von KH^PO^ . g 

4. Kult. (14 Tage). Emte- 
gewicht . . . . g 

0,038 

rosa 

alkal. 
(stark) 

sehr viel 

0,000 
2 

0,000 

1 

0,385 

0,040 

rosa 

alkal. 
(stark) 

sehr viel 

0,000 
2 

0,000 

1 

0,296 

0,065 

gelb 

alkal. 

wenig 
0,000 

1 
0,094 

0,048 

gelb 

alkal. 

viel 
- 0,000 

1 
0,057 

0,080 
farblos 
alkal. 

maßig 

0,000 
4 

0,946 

0,055 
farblos 
alkal. 

viel 

0,000 
4 

1,028 


Einige Erklärungen zu den Tabellen Vers. XXII— XXVL 

Biese Versuöhe unterscheiden sich von allen übrigen unserer 
Versuche dadurch, daß in denselben nicht nur die physikalischen 
Kulturbedingungen (Temperatur usw.), sondern auch einige der 
wichtigsten^) Ernährungsbedingungen, wie der Zuckergehalt und das 
Volum der Kulturflüssigkeit (also Konzentration des Zuckers), von 
Kultur ZU Kultur fast vollständig konstant*) gehalten wurden. 

Das Volum war in allen Kulturen 100 ccm, und nach jeder 
Kultur wurde es durch einen entsprechenden Wasserzusatz wieder 
auf 100 ccm gebracht. 

Die Zuckerbestimmung fand durch Polarisation^) mit dem 


1) Näheres siehe p. 33—38. 

2) Siehe p. 35—38. 

8) Siehe p. 34 — 38. Die Länge (1) des Röhrchens wurde je nach der Durch- 
sichtigkeit der Kulturflüssigkeit gleich 1 oder 2 gewählt. In den Tabellen aber ist 
die Drehung fast überall für 1 = 2 angeführt. Um von den Drehungszahlen zu den 
Zuckerprozenten zu kommen, m\i& man sie mit dem Koeffizienten 0,96 (bei 1 = 2), resp. 

6 


82 Jacob Kikitinsky, 

Halbschatten apparat statt, worauf nach jeder Kultur der Zucker- 
gehalt durch einen entsprechenden Zusatz von Zucker wieder auf seine 
anfängliche Stärke gebracht wurde. Die Zeile „Zuckerverbrauch" 
zeigt zugleich, wieviel Gramm Zucker in jedem Fall zugesetzt 
worden war. Für die Kulturen benutzte ich Traubenzucker und 
zwar in Konzentrationen von 5, 10, 16, 20, 25 und 30%; da die 
Konzentration von 20 7o sich als die günstigste erwiesen hatte, so 
wurden in einigen Versuchen nur mit dieser Konzentration Kulturen 
angestellt. 

Als anfängliche Konzentration der N-Quelle wurde immer eine 
solche angenommen, die für jede der betreffenden N-Verbindungen 
die IVo Chlorammon gleiche Quantität Stickstoff (261 mg) enthält; 
nach jeder Kultur fand ein Zusatz eines gleichen Quantums der 
N-Quelle statt. 

Von den N-Verbindungen benutzte ich hier weinsaures, oxal- 
saures, salzsaures und salpetersaures Ammon, dann Pepton und 
Asparagin. 

Außerdem wurde jeder neuen Kultur noch ein Zusatz von 
5 ccm der Lösung A, also 0,25 g KH2PO4, 0,125 g MgSO* und 
0,025 g KCl, zugegeben. 

Die Kulturdauer war gewöhnlich sechs Tage; bei der gewählten 
Temperatur (25—26^ C.) und den anderen Kulturbedingungen ist 
nach dieser Zeit das Mycel fast vollständig entwickelt und normal 
ist schon die Konidienbildung beendigt. 

In einigen Fällen wurde die Kulturdauer bis zu 20 Tagen 
verlängert. Die Versuche XXII und XXIH, XXIV und XXV 
wurden streng parallel (also gleichzeitig usw.) angestellt. Darum 
sind ihre Resultate untereinander noch vergleichbarer als mit den 
anderen. 

Nach der Beendigung wurden bei diesen Versuchen in den 
meisten Kulturen einige analytische Bestimmungen der Kultur- 
flüssigkeit vorgenommen. Die sämtlichen Kulturflüssigkeiten wurden 
auf 100 ccm gebracht, und in dieser Lösung die Parallelbestim- 
mungen des Dextrosegehaltes durch Polarisation und Titrieren mit 
der Fehlingschen Lösung nach Soxhlet^) ausgeführt. 


1,9 (bei 1=1) multiplizieren; durch weitere Multiplizierung des Produktes mit 0,01 des 
entsprechenden Volums der Kulturflüssigkeit erhalten wir den in diesem Volumen vor- 
handenen Zuckergehalt in g. 

1) Siehe König, 1. c. 227. 


über die Beeiuflnssung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


83 


Dann wurde die Reaktion der Kulturflüssigkeit gegen Lack- 
mus festgestellt*) und noch der Gehalt der Oxalsäure, durch Fällung 
als CaCsO^ • H2O ^, bestimmt. 

Vers. XXII. 

Aspergillus niger mit weinsaurem Ammon als N- Quelle (1,72 7o)- Vol. =100 ccm; 

Temp. = 25—26» C; Kulturdauer 6 Tage. 


Traubenznckergehalt 


'n 


10 


15 


20 


25 


30 


1. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Yolum der Knltnrflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung 

Mit der Korrektion an 1,72 7o weinsanres 

Ammon ° 

Zuckergehalt g 

Zuckerrerbrauch g 

Aus 100 g yerbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 


0J47 

87,5 

1,38 

0,50 
0,42 
4,58 

16,3 


1,207 

86,0 

2,80 

1,92 
1,56 
8,44 

14,3 


1,552 

83,0 

4,58 

3,70 

2,91 

12,09 

12,8 


1345 

1,315 

87,0 

87,5 

8,88 

13,75 

8,00 

12,87 

6,61 

10,70 

13,39 

14,30 

10,0 

0,9 


1,520 

87,0 

18,95 

18,07 
14,94 
15,06 

10,1 


2. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 

Yolum der Kulturfltissigkeit nach der 

Kultur ......... ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1=2): • 

Zuckergehalt g 

Zuckerrerbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 


1,055 

77,0 

-0,25 
0,00 
5,00 

21,1 


1,905 

67,0 

0,00 
0,00 
10,00 

19,0 


4,180 

66,0 

0,50 
0,31 
14,69 

28,4 


4,465 

67,5 

2,95 

1,89 

18,11 

24,7 


6,300 
50,5 

2,50 

1,20 
23,80 

26,5 


4,880 

62,0 

16,00 

9,42 

20,58 

23,7 


3. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g 
Volum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung 

0=2) " 

Zuckergehalt g 

Zuckeryerbrauch g 

Aus 100 K verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 


1,565 

73,0 

0,00 
0,00 
5,00 

31,3 


2,680 

3,650 

64,0 

69,5 

0,00 

2,00 

0,00 

1,32 

10,00 

13,68 

26,8 

26,7 


3,730 

76,0 

10,00 
7,22 

12,78 

29,2 


3,870 

72,5 

9,00 

6,20 

18,80 

20,6 


4,015 

72,0 

15,00 
10,26 
19,74 

20,3 


1) Es wurde auch versucht, die Aziditätsbestimmungen durch Titrieren mit NaOH- 
Lösung mit Methylorange als Indikator auszuführen. Leider aber war das wegen der 
dunklen Lösungsfarbe nur in sehr wenigen Fällen möglich, und da diese vereinzelten 
Zahlen kein Interesse bieten, so habe ich sie in den Tabellen gamicht angegeben. 

2) Die Methode siehe bei Weh m er, L c. 

6* 


84 


Jacob Nikitinsky, 


(Fortsetznng von Vers. XXII.) 


Traubenzuckergehalt 


/o 


10 


15 


20 


25 


80 


4. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g 
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1=2) " 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

5. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1=2) ' 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

6. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

a = 2) • 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

7. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g 
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

a = 2) . . ' 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

8. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

a = 2) ' 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 


1392 

80,0 

-'0,50 
0,00- 
5,00 

27,8 


2,805 
70,5 

0,00 
0,00 
10,00 

28,0 


4,617 

59,5 

-0,125 
0,00 
15,00 

80,8 


5,760 
65,5 

2,50 

1,56 

18,44 

31,2 


5,363 
69,5 

10,00 

6,60 

18,40 

29,3 


1,405 

2,535 

3,310 

3,875 

4,750 

81,0 

76,0 

77,0 

78,5 

75,0 

0,00 

0,00 

-0,25 

7,00 

10,00 

0,00 

0,00 

0,00 

5,22 

7,13 

5,00 

10,00 

15,00 

14,78 

17,87 

28,1 

25,3 

22,1 

26,2 

26,6 


4,630 
77,5 

20,00 
14,72 
15,28 

30,3 


5,600 

77,5 

16,50 
12,15 
17,85 

31,3 


1,200 

2,575 

3,390 

3,345 

4,220 

85,0 

78,5 

81,0 

88,0 

81,0 

0,00 

0,00 

4,00 

10,50 

13,00 

0,00 

0,00 

3,08 

8,77 

10,00 

5,00 

10,00 

11,92 

11,23 

15,00 

24,0 

25,7 

28,4 

29,8 

28,1 


3,970 

86,5 

14,00 
11,50 
18,50 

21,5 


1,520 

2,738 

3,690 

4,792 

3,970 

83,0 

75,0 

78,0 

75,0 

80,0 

0,00 

-0,15 

1,50 

2,50 

10,50 

0,00 

0,00 

1,11 

1,78 

7,98 

5,00 

10,00 

13,89 

18,22 

17,02 

30,4 

-27,4 

26,6 

26,3 

28,3 


5,44S 
74,0 

10,00 

7,03 

22,97 

23,7 


1,325 

2,645 

3,625 

4,415 

3,910 

75,0 

78,0 

78,0 

74,0 

84,0 

0,00 ? 

-0,25 

1,50 

5,50 

12,30 

0,00 ? 

0,00 

1,11 

3,87 

9,82 

5,00 ? 

10,00 

13,89 

16,13 

15,18 

26,5 

26,5 

26,1 

27,4 

25,7 


3,960 
82,0 

21,80 
16,98 
13,02 

30,4 


über die Beeinflussung der Eutwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


85 


(Portscteung von Vers, xxil.) 


Traubenznckergehalt 


7. 


Die Gesamtemtegewichte aller 8 Kult, g 
D. Gesamtznckerverbraach aller 8 Kult, g 
Die mittl. Erntegewichte aller 8 Kult, g 
Der mittl. Zucker verbrauch aller 8 Kult, g 
Mittlere Trockensubstanzbildung aus 
100 g verbraucht. Zuckers . . . g 


Analyse der Kulturflüssigkeiten des Versuches XXII nach dessen Schluß. 


10 


15 


20 


25 


30 


10^1 

19,09 

39,6 

78,4 

1,276 

2,386 

4,95 

9,800 

25,8 

24,3 


28,01 

31,73 

33,72 

110,2 

123,1 

140,4 

3,501 1 3,966 

4,215 

13,775 

15,387 

17,547 

25,4 

25,8 

24,0 


34,32 
143,0 
4,290 
17,874 

24,0 


Für die Kultur auf der Zucker- 
konzentration 


/o 


10 


15 


20 


25 


30 


Letztes Volumen ccm 

Volum gebracht auf ccm 

Beobachtete Drehung (1 = 2) . . ° 
Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g 
Für die Zuckerbestimmung nach Soxhlet 

genommen ccm 

Verdünnt bis ccm 

Für 10 ccm der Fehlingschen Lösung 

(= 0,0475 g Glykose) verbraucht ccm 

Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g 

Differenz zwischen Polarisierung und 

Titrierung • . . g 

Reaktion d. Kulturflüssigkeit auf Lackmus 
Zur C2H2O4- (als CaC204*Hj5 0) Bestim- 
mung genommen ccm 

Ca Ca 04» Ha gefunden g 


75,0 

78,0 

78,0 

74,0 

100 

100 

100 

100 

0,00 

0,00 

1,20 

4,00 

0,00 

0,00 

1,14 

3,80 

10 

10 

10 

10 

10 

10 

10 

40 



2,50 

7,75 

0,000 

0,000 

1,900 

2,453 

0,000 

0,000 

+ 0,760 

-1,347 

neutral 

sauer 

sauer 

sauer 

25 

25 

25 

25 

0,795 

0,592 

0,213 

0,000 


84,0 

100 

10,00 

9,50 

10 
150 

7,50 
9,500 

0,000 
sauer 

25 
0,000 


82,0 

100 

18,00 

17,10 

10 
200 

6,10 
15,570 

-1,530 

sauer 

25 
0,000 


Vers. XXIIL 

Aspergillus niger mit Chlorammon als N- Quelle (l7o)- Volum = 100 ccm; 
Temp. = 25 — 26" C; Kulturdauer 6 resp. 20 Tage. 


Traubenzuckergehalt 


7. 


5 

10 

15 

20 

25 

0,795 

1,122 

1,252 

1,317 

1,215 

84,0 

83,0 

83,5 

84,5 

85,5 

2,40 

6,25 

11,20 

17,25 

23,50 

1,92 

4,93 

8,88 

13,85 

19,09 

3,08 

5,07 

6,12 

6,15 

5,91 

25,8 

22,1 

20,5 

21,4 

20,5 


30 


1. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g 
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1 = 2) 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz ausgebildet g 


1,305 
86,0 

28,00 

22,88 

7,12 

18,3 


86 


Jacob Nikitinsky, 


(FortsetzuDg von Vers. XXIII.) 


Tranbenznckergehalt % 

2 . K n 1 1 n r. 6 Tage. Pilzentwicklung 

20 Tage. Erntegewichte g 
Yol. d. Enltnrflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

a=2) » 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

3. Kultur. 6 Tage. Pilzentwicklung 

20 „ Erntegewichte g 
Yol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1 = 2)..... « 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch . . . . , . . g 
Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

Zusatz von Marmorpulver . . . . g 

4. Kultur. 6 Tage. Pilzentwicklung 

6 „ Erntegewichte g 
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1=2) » 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

Zusatz von Marmorpulver . . . . g 

5. Kultur. 6 Tage. Emtegewichte g 
Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1 = 2) » 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

Zusatz von Marmorpulver . . . . g 


5 

10 

15 

20 

25 

4-0 

4-0 

+ 

— 

— 

0,940 

0,870 

3,122 

1,853 

2,005 

76,5 

82,5 

75,0 

79,0 

79,0 

1,00 

6,95 

5,50 

10,90 

14,00 

0,73 

5,45 

3,92 

8,18 

10,51 

4,27 

4,55 

11,08 

11,82 

14,49 

22,0 

19,1 

19,1 

15,7 

13,8 


30 


1,120 

84,0 

26,50 

21,14 

8,86 

12,6 


4-0 

+ 

+ 

+ 

1,470 

1,613 

75,0 

78,0 

0,00 

4,00 

0,00 

2,96 

5,00 

7,04 

29,4 

22,9 

— 


— 

— 




4-0 
0,290 

78,0 

17,50 
12,97 
2,03 

14,3 


Nach 20 Tagen noch 
gar keine Entwicklung 


0,000 
87,0 


20,00 
0,00 


5 


4- + 4- 

3,800 
61,0 

6,50 
3,78 
16,22 

23,4 
5 


ver- 
loren 


2,630 

5,370 

81,0 

65,0 

2,50 

1,50 

1,92 

0,93 

8,08 

14,07 

32,5 

88,1 

5 

5 


3,672 

68,0 

10,00 

6,46 

13,54 

27,1 
5 


0,000 

87,5 


25,00 
0,00 


5 


4-4-4- 

4,930 
57,0 

9,00 
4,87 
20,13 

24,5 
5 


-hO 

0,000 

88,0 


30,00 
0,00 


4-4-4- 

5,230 
65,0 

14,00 

8,65 

21,35 

24,5 
5 


5,410 
61,0 

9,00 

5,21 

19,79 

27,3 
5 


5,102 
63,5 

17,50 
10,55 
19,45 

26,2 
5 


1) Ganz unwägbar; oft nur eine Sporenkeimung. 


über die BeeiuflufeiKung der Entwicklung: einiger Si'liinnnelpilze usw. 


87 


(Portsetzung von Vers. XXin.) 


Traubenzuckergehalt 


7o 


6. Kultur. 6 Tage. Erntegewichte g 
Vol. d. Knlturflüssigk. nach d. Kult, com 
Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1=2) « 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

Zusatz von Marmorpulver . . . . g 


7. Kultur. 6 Tage Emtegewichte g 
Vol. d. Knlturflüssigk. nach d. Kult, com 
Zuckergehalt (siehe die analytischen An- 
gaben) g 

Zuekerverbrauch . . ' g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 


10 


3,455 
67,0 

0,00 

0,00 

10,00 

34,5 
5 


15 


3,982 


20 


6,585 


25 


30 


69,0 52,5 

0,00 ! 0,00 
0,00 0,00 


15,00 


20,00 


5,962 I 3,490 
57,0 76,0 


26,5 32,9 


5 


9,00 

4,87 

20,13 

29,6 
5 


Kulturen 

ohne Marmor 

Zusatz 


Gesamtemtegewichte . g 

Qesamtzuckerverbrauch g 

Mttl. Trockensubstanzbild. 

aus 100 g verbr. Zuck, g 

■g |- r Gesamterntegewichte . g 

mit M^V]^^'*'"*'™^^^''^"^'**''^^ ^ 
Mttl. Trockensubstanzbild. 

aus 100 g verbr. Zuck, g 


Zusatz 


I 


3,365 I 4,340 
69,5 I 66,0 


0,00 i 0,00 
10,00 15,00 


33,6 


28,9 


3,825 I 4,400 

77,0 I 58,5 

i 
t 

8,65 I 4,75 

11,35 I 20,25 

I 
I 

33,7 I 21,7 


3,205 
12,36 

25,9 


3,605 

16,68 

21,6 

9,450 
28,08 

33,6 


3,664 
19,23 

19,0 

13,692 
44,07 


31,1 


3,170 
17,97 


17,6 


3,220 

20,40 

15,7 


25,00 
18,05 
11,95 

29,2 
5 


5,395 
68,0 

10,45 
19,55 

27,6 


2,425 

15,98 

15,2 


17,882; 20,702' 19,217 


61,11 


29,3 


80,30 


25,8 


72,30 


26,6 


Analyse der Kulturflüssigkeiten des Vers. XXIII nach dessen Schluß. 


Das letzte Volum gebracht auf . . . . com 
Beobachtete Drehung (1 = 2).. . . . ° 

Zuckergehalt in 100 ccm g 

Für die Zuckerbestimmung nach Soxhlet ge- 
nommen ccm 

Verdünnt bis ccm 

Für 10 ccm Fehlingscher Lösung (= 0,0475 

Glykose) verbraucht ccm 

Zuckergehalt in 100 ccm g 

Differenz zwischen Polarisierung u. Titrierung g 
Reaktion der Kulturflüssigkeit auf Lackmus . 
Zur C2H2O4- (als CaCaO^ • H,0) Bestimmung ge- 
nommen ccm 

CaCgO^'HjO gefunden g 


100 

100 

100 

100 

0,00 

- 0,15 

4,55 

2,50 

0,000 

0,000 

8,645 

4,750 

10 

10 

10 

10 

10 

10 

100 

50 



5,50 

5,25 

0,000 

Spuren 

8,636 

4,523 

0,000 

0,000 

-0,009 

-0,227 

sauer 

sauer 

sauer 

sauer 

25 

25 

25 

25 

0,000 

0,000 

0,000 

0,000 


100 

5,50 

10,450 

10 

100 

5,10 

9,310 

-1,140 

sauer 

25 


88 


Jacob Nikitinsky, 


Vers. XXIV. 

Aspergillus niger mit oxalsanrem, weinsaarem, salzsaurem und salpetersaurem Ammon 
als N- Quelle, mit und ohne Marmorzusatz; Vol. = 100 com; Terap. = 25 — 26" C.: 

Kulturdauer sechs Tage. 


N-Quelle 


Traubenzuckergehalt 7o 

Zusatz von Marmorpulver g 

1. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Yolum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung ^ 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbranch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

Zusatz zu d. Kulturflüssigk. : 

a) Zucker g 

b) Marmorpulver g 

2. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g 
Volum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung ® 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet ...... g 

Zusatz zu der Kulturflüssigkeit: 

a) Zucker g 

b) Marmorpulver g 

3. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Volum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachj;ete Drehung " 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

Zusatz zu der Kulturflüssigkeit: 

a) Zucker g 

b) Marmorpulver g 


l,1967o 

oxalsaures 

Ammon 


20 


20 


l,727o 

weinsaures 

Ammon 


20 


20 


• u o 
•.2 B 


20 


O I 

'^ B 'S 


20 


2,815 

73,0 
? 
? 
? 


10,00 
5 


2,690 

77,0 
11,00 
8,05 
11,95 

21,70 

11,95 


1,400 

86,0 
? 
? 
? 


10,00 
5 


2,335 

82,0 
8,00 
6,23 

13,77 

16,96 
13,77 


0,215 

89,0 
17,00 
14,33 
5,67 

3,79 

5,67 
5 


0,235 

89,0 
17,50 
14,80 
5,20 

4,52 

5,20 
5 


4,367 

62,5 
? 
? 
? 


10,00 
5 


3,285 

75,0 
9,60 
6,84 

13,16 

25,0 
13,16 


5,145 

68,0 
? 
? 
? 


10,00 
5 


3,368 

77,0 
9,50 
6,95 

13,05 

25,8 
13,05 


1,220 

88,5 
14,5 
12,19 
7,81 

15,6 

7,81 
5 


2,618 

82,0 
13,6 
10,59 
9,41 

27,8 

9,41 
5 


3,950 

55,0 

? 
? 

? 


10,00 
5 


5,370 

67,0 
3,50 
2,23 

17,77 

30,2 
17,77 


2,880 

81,0 
? 

? 
? 


10,00 
5 


4,490 

75,0 
7,0 
4,99 

15,01 

29,9 
15,01 


4,240 

72,5 
8,0 
5,51 

14,49 

29,3 

14,49 
5 


2,425 

71,0 
15,0 
10,12 
9,88 

24,5 

9,88 
5 


über die Beeinflussang der Entwicklung einiger Schininielpilze u»w. 


89 


(Fortsetzung von Vers. XXIY.) 


N-Quelle 


Tranbenznckergehalt 7o 

4. Kultur. Erntegewichte . . . g 
Volum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Zuckergehalt (siehe die analytischen An- 
gaben) g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz ausgebildet g 

Zusatz zu der Eulturflässigkeit: Fhos- 
phorsäure . • 

5. Kultur. Erntegewichte . . . g 

Gesamtemtegewicht aller vier Kultur, g 

Gesamt-Zucker verbrauch aller vier Kul- 
turen g 

Mittlere Erntegewichte aus allen vier 
Kulturen g 

Mittlerer Zuckerverbrauch aus allen vier 
Kulturen g 

Mittlere Trockensubstanzbildung aus 
100 g verbraucht. Zuckers . , . g 


1,196 7o 
oxalsaures 

Ammon 


20 


20 


1,72 7o 

wein saures 

Ammon 


20 


20 


•^ S 

§1 


20 


»^ 9 -** 

S a s 

<* a 'S 


20 


OyOOO 

95,0 
? 

9 


? 

bis zu 
saurer 
Renkt. 

0,000 


4,365 

65,0 

2,75 
17,25 

25,3 

beendet 


4,630 

70,0 

0,00 
? 

? 

beendet 


67,0 

2,18 
17,82 

27,3 

beendet 


3,615 

65,0 

5,70 
14,30 

25,3 

beendet 


2,575 

70,0 

7,88 
12,12 

21,3 

beendet 


11,132 


3,711 


15,610 


60,13 


3,902 


15,03 


26,0 


14,055 


50,00 


3,514 


12,50 


28,1 


15,055 


59,65 


3,764 


14,91 


25,2 


9,290 


42,27 


2,322 


10,57 


22,0 


7,853 


36,61 


1,963 


9,15 


21,4 


Analyse der Kulturflüssigkeiten nach dem Yersuchschlufi Vers. XXIV. 


Das letzte Volum gebracht auf . ccm 

Beobachtete Drehung " 

Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g 
Für Zuckerbestimmung nach Soxhlet 

genommen ccm 

Verdünnt bis ccm 

Für 10 ccm Fehlingscher Lösung 

(= 0,0475 Glykose) verbraucht ccm 
Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g 
Differenz zwischen Polarisierung und 

Titrierung . . g 

Reaktion der Kulturflüssigkeit auf Lack- 
mus 

In 25 ccm der Eulturf lüssigkeit CaC2 04 
• HjO gefunden . . , , , i g 


100 

100 


100 

100 

? 

2,90 

? 

2,30 

6,00 

? 

2,755 

? 

2,185 

5,700 

wurde 

10 

10 

10 

10 

nicht 

10 

10 

10 

50 

analy- 





siert 

1,65 

0,00 

4,25 

5,00 


2,879 

0,00 

1,118 

4,750 


+0,124 

? 

-1,067 

-0,950 


sauer 

sauer 

sauer 

sauer 


0,124 

0,000 

0,115 

0,000 


100 

8,30 

7,885 

10 
100 

6,40 
7,422 

-0,463 

sauer 

0,000 


90 


Jacob Nikitipsky, 


Ter«. XXV. 

Aspergülus niger mit Pepton, Asparagin und weinsaurem Ammon als N-Quelle. 
Yol. = 100 ccm; Temp. = 25—26" C; Kulturdauer sechs Tage. 


Art der Eulturgefäfie 


N-Quelle 

Traubenzuckergelialt • 7o 

Zusatz V. 5 proz. Eisencbloridlös. Tropfen 

1. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Volum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

2. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Yolum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung 

a = 2) 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet g 

3. Kultur (6 Tage). Emtegewichte g 
Volum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur g 

Nach der Kultur beobachtete Drehung 

(1 = 2) » 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet ...... g 

4. Kultur (6 Tage). Erntegewichte g 
Volum der Kulturflüssigkeit nach der 

Kultur ccm 

Zuckergehalt (siehe analyt. Angaben) g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz gebildet .,.*,. g 


Erlenm. Kolben 


l,757o Pepton 


20 


2 


2 


l,23''^ 

Asparagin 


20 


2 


Kristallisier- 
schalen 


lJ2 7o 

weinsaures 

Ammon 


20 


1,610 

88,0 

11,00 

9,20 

10,80 

14,9 


1,420 

82,0 

-0,50 
0,00 
5,00 

28,4 


1,235 

86,5 

18,50 

11,09 

8,91 

13,9 


0,760 

87,0 

2,00 
1,65 
3,35 

22,7 


4,260 

63,0 

4,50 

2,69 

17,31 

24,6 


20 


kein 


3,555 

67,0 

4,50 

2,86 

17,14 

20,7 


2,030 

87,0 

14,00 

11,57 

8,43 

24,1 


1,120 

83,ö 

0,00 
0,00 
5,00 

22,4 


2,740 

79,0 

12,50 

9,38 

10,62 

25,8 


1,965 

71,0 

0,00 
0,00 
5,00 

39,3 


4,292 

63,0 

9,50 

5,68 

14,32 

30,0 


3,055 

81,0 

11,60 

8,93 

11,07 

27,6 


2,234 

76,5 

—0,15 
0,00 
5,00 

44,7 


3,950 

80,5 

9,75 

7,46 

12,54 

81,5 


1,300 

67,0 

0,00 
0,00 
5,00 

26,0 


5,795 

38,5 

0,00 

0,00 

20,00 

29,0 


6,730 

88,5 

3,40 

1,24 

18,76 

85,9 


6,125 

89,0 

0,00 

0,00 

20,00 

36,25/ 


2,960 

81,0 
9,88 
10,12 

29,2 


2,121 

73,5 
0,00 
5,00 


3,750 

77,5 

7,88 
12,12 


42,4 30,9 


1,462 

67,0 
0,00 
5,00 

29,2 


4,220 

52,0 

0,00 

20,00 

21,1 


5,500 

43,5 

0,00 

20,00 

27,5 


über die Beeinflussung der Eutwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


91 


(Fortsetzung von Vers. XXV.) 


Art der Knlturgefäße 

Erlenm. Kolben 

Kristallisier- 
schalen 

N-Quelle 

1,75 7o Pepton 

1,28 »/o 
Asparagin 

l,727o 
weinsaures 

Ammon 

Traubenzuckergehalt 7o 

20 

5 

20 

5 

20 

20 

Zusatz V. 5proz. Eisenchloridlös. Tropf. 

2 

2 

2 

2 

2 

kein 

Gesamterntegewicht aller 4 Kulturen g 

Gesamtzuckerverb rauch all. 4 Kultur, g 

Mittl. Emtegewichte aus all. 4 Kultur, g 

Mittl. Zuckerverbrauch a. all. 4 Kultur, g 

Mittlere Trockensubstanzausbildung aus 
100 g verbrauchten Zuckers . . g 

9,655 
40,42 
2,414 
10,105 

23,9 

6,895 

20,00 

1,724 

5,00 

34,5 

11,675 
44,19 
2,919 
11,05 

26,4 

5,487 
18,35 
1,372 
4,59 

29,9 

18,567 
71,63 
4,642 
17,91 

25,9 

21,910 

75,90 

5,4475 

18,975 

28,9 


Analyse der Kulturflüssigkeiten nach dem Versuchschluß Vers. XXV. 


ccm 




Das letzte Volum gebracht auf . 

Beobachtete Drehung (1 = 1) 

Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g 

Für Zuckerbestimmung nach Soxhlet 
genommen ccm 

Verdünnt bis ccm 

Für 10 ccm Fehlingscher Lösung 
(= 0,0475 g Glykose) verbraucht ccm 

Zuckergehalt in 100 ccm . . . . g 

« 

Differenz zwischen Polarisierung und 
Titrierung g 

Beaktion d. Kulturflüssigk. auf Lackmus 

In 25 ccm der Kulturflüssigkeit CaCgO^ 
• Hg gefunden g 


100 

100 

100 

100 

100 

5,20? 

? 

4,15 

0,20 

0,00 

9,880 

? 

7,885 

0,380 

0,00 

10 

10 

10 

10 

10 

100 

20 

100 

10 

10 

4,30 

— 

7,40 

— 

— 

11,046 

0,000 

6,419 

0,000 

0,000 

+ 1,166 

? 

-1,466 

-0,380 

0,000 

sauer 

neutr. 

sauer 

neutr. 

schwach 
alkalisch 

0,000 

0,102 

0,000 

0,158 

0,032 


100 

-0,25 

0,00 

10 
10 


0,000 

. 0,000 
sauer 

Spuren 


Vers. XXVI. 

Aspergiüus niger mit weinsaurem Ammon als N-Quelle; mit und ohne Beibehalten der 
Zuckerkonzentration. Bedeutung der Kulturdäuer. Vol. = 100 ccm; Temp. = 25— 26®C. 


No. der Kultur 


Traubenzuckergehalt 


/o 


1. Kultur. Erntegewichte g 

Kulturdauer Tage 

Volum d. Kulturflüssigkeit nach d. Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung . . ® 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch . g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trockensubst, 
gebildet g 

Zusatz nach der Kultur; von Zucker . . . g 

*) Auch Zusatz von weinsanr. Ammon xmd Salzen. 

') Auch kein Zusatz von welnsaur. Ammon und Salzen, 


1 

2 

3 

4 

20 

20 

20 

20 

2,350 

3,165 

1,732 

1,823 

50 

22 

6 

6 

60,0 

63,0 

85,5 

83,5 

0,00 

0,00 

11,00 

9,00 

0,00 

0,00 

8,93 

7,14 

20,00 

20,00 

11,07 

12,86 

11,75 

15,8 

15,6 

14,2 

beendet 

beendet 

11,07 

kein^ 


20 


1,843 

6 
83,0 
9,00 
7,10 

12,90 

14,3 
kein ^) 




92 


Jacob Nikitinsky, 


(Fortsetzung von Vers. XIVI.) 


Nr. der Kultur 


Traubenzuckergahalt 


7o 


20 


2 


20 


20 


20 


20 


2. Kultur, Erntegewichte g 

Yolum d. Kulturflüssigkeit nach der Kultur com 

Nach der Kultur beobachtete Drehung . . ° 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trockensubstanz 
gebildet g 

Zusatz von Zucker nach der Kultur . . . g 

3. Kultur. Erntegewichte (6 Tage) . . . g 

Yolum d. Kulturflüssigkeit nach d. Kultur ccm 

Nach der Kultur beobachtete Drehung (1=1) " 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trockensubstanz 
gebildet g 

Zusatz von Zucker nach der Kultur • • . g 

4. Kultur. Emtegewichte (5 Tage)' . . . g 


Fortsetz. 

zu der 

Kultnr 

Nr. 3: 

4. Kul- 
tur 


75,0 

7,00 

4,99 

15,01 

25,4 


5,255 

69,5 

0,00 

0,00 

20,00 


3,180 
69,0 
0,00 
0,00 
7,14 


26,3 

44,5 

20,00*) 

kein") 

3,465 

0,110 

80,5 

95,0 

3,10 

0,00 

4,74 

0,00 

15,26 

? 


22,71 
15,26*) 
3,815") 


? 

kein") 
0,000 


3,075 
71,0 
0,00 
0,00 
7,10 

43,3 

kein*) 

0,197 

96,0 

0,00 

0,00 

? 

? 
kein^ 
0,000 


Gesamte Erntegewichte aller Kulturen . . g 

Gesamter Zuckerverbrauch von allen Kulturen g 

Mittlere Trockensubstanzausbildung aus 100 g 
verbraucht. Zuckers ... ..... g 


2,350 
20,00 

11,75 


3,165 
20,00 

15,8 


14,267 
61,34 

23,3 


5,113 
20,00 

25,6 


5,115 
20,00 

25,6 


Vers. XXVII. 

AspergiUtis niger, Weinsaures Ammon als N- Quelle. Einfluß kleiner Peptonzugaben. 
N-Bestimmungen in der Kulturflüssigkeit. Vol. = 100 ccm; Temp. = 25 — 26° C; 

Kulturdauer 6 Tage. 


Nr. der Kultur 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

Traubenzuckergehalt 7o 

20 

20 

20 

20 

20 

20 

Zusatz von Witts Pepton g 

0,000 

0,040 

0,080 

0,160 

kein 

kein 

Erntegewichte (nach 6 Tagen) . . g 

Vol. d. Kulturflüssigk. nach d. Kult, ccm 

Nach d. Kult, beobacht. Drehung (1 2) ° 

Zuckergehalt g 

Zuckerverbrauch g 

Aus 100 g verbraucht. Zuckers Trocken- 
substanz ausgebildet g 

1,602 
85,0 

1,557 
85,0 

1,605 
84,0 

1,666 
84,5 

1,589 

83,5 

10,1 

8,16 

11,84 

13,4 

1,500 

84,5 

9,5 

7,72 

12,28 

12,2 

Im Gesamtvolum der Kulturflüss. ge- 
fund. Gesamt-N mg 

Im Ges.- Vol. d. Kulturflüss. gef d. NH,N mg 

Im Ges.-Vol. d. Kulturflüss. gef d. Diff er. mg 

— 

— 

— 

— 

150,1 

139,6 

10,5 

152,0 

142,0 

10,0 


1) Auch Zusatz von weinsaur. Ammon und Salzen. 

2) Auch kein Zusatz von weinsaur. Ammon und Salzen. 

3) Fortsetzung in der Kolumne von Kultur Nr. 2. 


1 


über die Beeinflussung der Entwicklung einiger Schimmelpilze usw. 


93 


Analytische Angaben zu den N-Bestimmungen. 






» s 




mg 


Qesamt-N (nach Kjeldahl): . . Kolben No. 5 

Kolben No. 6 

NHg-N (Destillation mit Magnesia): Kolben No. 5 

Kolben No. 6 


44,94 
45,50 
41,79 
42,56