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Full text of "Über die Spiralen der Konchylien mit besonderer Bezugnahme auf die Naumannsche Konchospirale"

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Care 


PROGRAMM 


DER n - 


REALSCHULE 1 ORDNUNG 


ZU 


LEIPZIG 


FÜR DAS SCHULJAHR VON OSTERN 1881 BIS. OSTERN 1882. 


INHALT: 


1. ÜBER DIE SPIRALEN DER KONCHYLIEN MIT BESONDERER BEZUGNAHME AUF 
DIE NAUMANNSCHE KONCHOSPIRALE. VOM° OBERLEHRER Dr. puıw, ANDREAS 
HERMANN GRABAU. 


2. SCHULNACHRICHTEN. VOM DIREKTOR. 


me ——— 
LEIPZIG, 
IN KOMMISSION DER J. C. HINRICHSSCHEN BUCHHANDLUNG. 
211882: 


1882. Progr. Nr. 502. 


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Über die Spiralen der Konchylien mit besonderer Bezugnahme auf die 
Naumannsche Konchospirale,/ 


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„ 


Von Dr. ph. AN Hermann Grabau. 
.4* 


Einleitung. 


1. Neuere Litteratur. Als ich im Jahre 1872 dem verstorbenen Bergrat Karl Friedrich 
Naumann meine Inauguraldissertation: „Über dieNaumannsche Konchospirale und ihre Be- 
deutung für die Konchyliometrie“ zugesandt hatte, da erfreute mich mein innig verehrter Lehrer mit 
der brieflichen Erwiderung, dafs „das Resultat meiner mathematischen Prüfung seiner konchyliometrischen 
Arbeiten ihm wohl Lust machen könnte, die Sache weiter experimentell zu verfolgen, wozu es ihm aber 
— er war damals bereits von Leipzig nach Dresden übergesiedelt — an Material und Apparaten 
fehle“. Natürlich lag für mich in solcher Berücksiehtigung meiner wissenschaftlichen Bestrebungen 
von seiten dieses ausgezeichneten Mannes, welcher sowohl durch seinen Charakter als auch durch seine 
bewunderungswürdige umfassende Gelehrsamkeit eine Zierde der deutschen Wissenschaft geworden 
ist — es lag für mich in solcher Berücksichtigung ein grofser Sporn, auch meinerseits den be- 
zeichneten Gegenstand noch fernerhin zu verfolgen. Doch wurde ich bald durch meine Berufsthätig- 
keit mehr und mehr abgezogen, und es blieb mir zunächst nichts davon übrig als eine angenehme 
Erinnerung an jene Zeit eigenen bescheidenen Forschens. Inzwischen (Okt. 1878) wurde Blakes 
Abhandlung „On the Measurement of the Curves formed by Cephalopods and other Mollusks“*) bekannt, 
in welcher vor der Conchospirale Naumanns, wie schon von früheren Autoren, der logarithmischen 
Spirale wieder der Vorzug gegeben ist, einmal wegen der Beobachtungsfehler, welche die Frage un- 
entschieden lassen, ob die eine oder andere Kurve von der Natur geboten sei, und dann wegen des 
Rechnungsvorteils, welchen, wie nicht zu leugnen ist, die logarithmische Spirale gewährt, zumal wenn 
man den ganzen Aufbau einer Molluskenschale im Auge hält, wie in jener Abhandlung Blakes aller- 
dings geschehen ist. Blakes hierher bezügliche Worte, mit denen er Naumanns Übergang von 
der logarithmischen Spirale zur Konchospirale erwidert, sind diese: „By such a modification he hoped 
io bring the measurements of actual shells more into harmony with caleulation. The errors of obser- 
vation, however, are always greater tham this change would correct — if founded on fact, which is 
doubtful; and all practical advantage is lost by the complication of the equations“. Noch etwas früher 
als die Publikation Blakes beginnt die Herausgabe der klassischen Untersuchungen Valerian v. Möl- 
lers „über die Foraminiferen des russischen Kohlenkalkes“.**) In diesem Werke mils- 
billigt der genannte Forscher die bisherige Vernachlässigung des für die Klassifikation jedenfalls sehr 


*) Philosophical Magazine and Journal of Science, S. 5, Vol. 6, Oct. 1878. 
**) Die spiralgewundenen Foraminiferen des russischen Kohlenkalks: M&m. de l’Acad. ‚imper. des 
Sciences de St. P&tersbourg, t. XXV, no. 9, 1878; und die Foraminiferen des russischen Kohlenkalks: ib. t. XXVIL, 
no. 5, 1879. 
1* 


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wichtigen Wachstumsgesetzes der Foraminiferenschalen und berücksichtigt nun seinerseits die Verschieden- 
denheiten, welche sich nach Art und Gattung beobachten lassen hinsichtlich der Anzahl der Umgänge, 
der Breite der letzteren oder der sogenannten „Windungsabstände“, ferner hinsichtlich der „Win- 
dungsquotienten“, d. h. gewisser Quotienten aus Windungsabständen; er berücksichtigt auch den 
merkwürdigen Übergang von einem Windungsquotienten zu einem anderen an derselben Schale (z. B. 
Schwagerina princeps, Ehrenberg) u. s. w. „Im der ganzen Litteratur über die Foraminiferen,“ sagt 
er, „sind aber nicht die geringsten Deutungen für alle diese Erscheinungen zu finden, daher erachtete 
ich es für notwendig, die bekannten und in jeglicher Hinsicht höchst bemerkenswerten Abhandlungen 
vom verstorbenen C. F. Naumann “Über die Spiralen der Konchylien’*) und “Über die 
eyklocentrische Konchospirale und über das Windungsgesetz von Planorbis corneus’**) 
zu Rate zu ziehen. In den beiden Abhandlungen, obgleich dieselben auf ganz andere Organismen, 
und zwar auf Cephalopoden und Gastropoden Bezug haben, fand ich zum gröfsten Teil, und gegen 
mein Erwarten, den Aufschlufs über diesen Gegenstand. Was Naumann über die Einrollungsart der 
Konchylien aussagt, findet, nach meinen Beobachtungen und Messungen, auch bei unseren Formen 
statt; daher ist es auch begreiflich, dafs man früher, bei einer solchen Analogie der morphologischen 
Merkmale, die Foraminiferen mit den Cephalopoden vereinigte“. Oder an einer anderen Stelle betont 
v. Möller spezieller: „Das Anwachsen der einzelnen Windungen in den Schalen unserer Foraminiferen 
geschieht aber nach streng-mathematischen Gesetzen, die mit dem von Naumann entdeckten Windungs- 
gesetz der Konchylien vollkommen übereinstimmen; mit anderen Worten, die kleinen, oft mikrosko- 
pischen Schälechen der in Rede stehenden organischen Formen erscheinen nach der bekannten Nau- 
mannschen Konchospirale und namentlich nach seiner eyklocentrischen Konchospirale 
gewunden“. Unwillkürlich erinnert man sich hierbei einer Bemerkung Naumanns, welche in einem 
der kleineren seiner konchyliometrischen Berichte***) enthalten ist und lautet: „Für die Ansicht 
aber, dafs die Spiralen der Konchylien wirklich ceyklocentrisch, d. h. um einen Centralnueleus von 
kreisförmigem Durehschnitte ausgebildet sind, dürfte sich ein recht augenscheinlicher Beweis im den 
Nummuliten vorfinden. Es ist bekannt, dals sich diese rätselhaften und in so erstaunlicher Menge 
aufgehäuften Fossilien nicht selten nach ihrer gröfsten Durchschnittsfläche sehr regelmälsig halbieren 
lassen; man sieht dann die innere Spirale nach ihrem ganzen Verlaufe entblöfst, und wird sich mit- 
tels der Lupe leicht überzeugen, dafs sie in ihrer Mitte einen kleinen Kreis umschliefst, von dessen 
Peripherie aus sie ihre Windungen beginnt“. Solche Übereinstimmung zwischen den wissenschaft- 
lichen Erfahrungen Naumanns und v. Möllers enthält aber, meine ich, eine so ausgezeichnete Be- 
stätigung für den realen morphologischen Wert der Naumannschen Kurve, dafs jene Bedenken 
Blakes nicht ins Gewicht fallen können; und ich mag es demgemäls nicht unterlassen, bei dieser 
Gelegenheit auszusprechen, dafs mir speziell diese Bestätigung die Freudigkeit des eigenen Studiums 
in dem betreffenden Gebiete neu begründet und ganz wesentlich erhöht hat. 

2. Wahl des Beobachtungsmaterials. Als ich mir schon vor längerer Zeit die Frage 
vorlegte, welchen Materials man sich am besten zu bedienen habe, um im Sinne Naumanns die 
Bedeutung der Konchospirale für die Konchyliometrie auf experimentellem Wege weiter zu prüfen, 
mufste ich mich sehr bald für solche Konchylien entscheiden, welche eine ihrer unzählig vielen Spi- 
ralen in einer Ebene entwickeln. Und nun empfiehlt Naumann selbst vornehmlich die Ammoniten 


*) Abhandlungen bei Begründung der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, 
1846, 8. 153. 


**) Abhandlungen der mathematisch-physischen Klasse der königlich sächsischen Gesellschaft der 
Wissenschaften, Bd. 1, 1849, S. 171. 

*#*) Über die logarithmische Spirale von Nautilus Pompilius und Ammonites galeatus. Berichte 
über die Verhandlungen der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, Bd. 2, 1848, S. 26. 


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der Hallstatter Fauna. In seiner letzten konchyliometrischen Publikation*) sagt er: „Zu einer 
weiteren Begründung und Verfolgung meiner Ansichten mufste es mir besonders wichtig sein, solche 
Cephalopoden-Schalen genau untersuchen zu können, welche einwärts bis zu ihrem Mittelpunkt voll- 
ständig erhalten sind, und sonach die Spirale von ihrem Anfange an erkennen lassen. Denn der 
innerste Teil der Spirale bildet jedenfalls das wichtigste Element des ganzen Schalenbaues, ohne 
dessen Kenntnis jede weitere Untersuchung so gut wie unmöglich erscheint. Die Ammoniten des Hall- 
statter Kalksteins, deren Kenntnis wir den gründlichen Forschungen eines Franz v. Hauer verdanken, 
schienen mir in dieser Hinsicht ein besonders gutes Beobachtungsmaterial zu versprechen“. Sowohl 
durch dieses Zeugnis Naumanns blieb meine Aufmerksamkeit auf Hallstatter Ammoniten gelenkt, 
nieht minder durch den Umstand, dafs sein Ammonites galeatus und sein Ammonites Ramsaueri**), 
wie seine Messungen bekunden, in der That als sehr wohl ausgebildete und wohl erhaltene Kon- 
chylien sich erwiesen, welche lediglich bei Anfertigung der Messungspräparate leider ein wenig ge- 
litten hatten. Beide Konchylien unterzog ich in meiner Inauguraldissertation***) einer ausführlichen 
Prüfung, den Ammonites galeatus, um daran meine Messungsfehlertheorie der logarithmischen Spirale 
zu erproben, den Ammonites Ramsaueri, um daran den Versuch zu machen, ob sich mit Hilfe jener 
Fehlertheorie die von Naumann beobachteten Zahlen etwa auch auf eine logarithmische Spirale be- 
ziehen lassen. Der Versuch mifslang, und es stellte sich somit heraus, dafs der Naumannsche 
Ammonites Ramsaueri, der noch immer in der Sammlung des mineralogischen Instituts zu Leipzig 
aufbewahrt wird, ein Beispiel ersten Ranges für die Realität der allgemeinen Konchospirale sei. Nach 
alledem erwarb ich in Hinblick auf eine etwa erneute Beschäftigung mit dem Gegenstand der Con- 
chyliometrie bereits im Sommer 1880 auf einer Wanderung durch das Salzkammergut einige „globose 
Ammoniten“ von Hallstatt. Im Frühsommer 1881 aber wandte ich mich an Herrn Professor Dr. Zittel 
in München mit der Bitte, mir durch Überlassung guten Beobachtungsmaterials Unterstützung zu 
gewähren. Herr Professor Dr. Zittel hatte die grofse Freundlichkeit, mir aus den Vorräten der 
Münehner Sammlung eine wohlbestimmte Suite von Ammoniten anzuvertrauen, wodurch mir im Er- 
kennen der Species eine wesentliche Hilfe geleistet worden. Ich spreche für solche Gefälligkeit hier- 
mit meinen innigsten Dank aus. Während eines zweiwöchentlichen Aufenthalts in Hallstatt im 
Sommer 1881 vermehrte ich mein Übungs- und Beobachtungsmaterial auf weit über 150 Exemplare. 

3. Anfertigung der Präparate. Messungsmethode. Eine weitere Frage war die, wie 
die gewonnenen Ammoniten für die Messungen zuzurichten seien. Auch hierfür sind in den Nau- 
mannschen Mitteilungen die Fingerzeige enthalten. Erstens ist aus der eben eitierten Bemerkung 
zu ersehen, wie viel ihm an dem Studium des Embryonalanfanges gelegen war, und es liefsen sich 
aus seinen Schriften mehrere in gleichem Sinne lautende Stellen geltend machen. Diese Aufgabe ist 
bekanntlich neuerdings von W. Brancoy) durch vorsichtiges Abwiekeln der Ammoniten bis auf die 
„Anfangskammer“ in wahrhaft bewunderungswürdiger Weise ihrer Erledignng entgegengeführt worden. 
Aber ferner interessierte sich Naumann wesentlich auch für den Übergang von einer Spirale zu einer 
zweiten in einer und derselben Schale, für die sogenannte „Diplospirale“, beziehentlich „Pleo- 
spirale“. Es sind in dieser Hinsicht von ihm in seiner grundlegenden Abhandlung „Über die 
Spiralen der Konchylien“ zwei verschiedene Hypothesen aufgestellt, von denen er selbst zunächst 
nur die eine weiter verfolgt hat. Schon in der eben genannten Abhandlung sagt er am Ende des 


*) Über die innere Spirale von Ammonites Ramsaueri. Berichte über die Verhandlungen der könig- 
lich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, mathematisch-physische Klasse, Bd. 16, 1864, S. 21. 
=) Berichte über die Verhandlungen der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, 
Bd. 2, 1848, S. 26. bez. Bd. 16, 1864, 8. 21. 
##%) Über die Naumannsche Konchospirale und ihre Bedeutung für die Konchyliometrie. $ 69 u. $ 70. 
+) Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der fossilen Cephalopoden. Teil I. Palaeontographica 
N. F. (XXV]) pag. 15-50. t. 4-13. Ferner Teil II. Ebenda N. F. (XXVII) pag. 12—81. t. 4—11. 


Up yne- 


ersten Teiles: „In den meisten Fällen vollendet wohl jede der beiden Spiralen, aus welchen die Diplo- 
spirale besteht, mehrere Windungen, so dafs man aus den singulodistanten Windungsabständen die 
beiden Windungsquotienten bestimmen kann. Es wäre jedoch möglich, dafs es Diplospiralen (und 
besonders auch Triplospiralen, überhaupt Pleospiralen) giebt, in denen sich der Windungsquotient von 
einer Windung zur andern verändert, ja es könnten sogar Fälle vorkommen, bei welchen sich inner- 
halb einer und derselben Windung successiv verschiedene Quotienten geltend machen. In allen der- 
artigen Fällen ist die so einfache und sichere Methode, den Windungsquotienten aus singulodistanten 
Abständen zu bestimmen, gar nicht mehr anwendbar; vielmehr mu[s man dann zur Messung nahe 
liegender Windungsabstände seine Zuflucht nehmen, also quadrantodistante, ja vielleicht oktantodistante, 
oder irgend andere äquidistante Abstände messen. Je näher sich aber die zu messenden Abstände 
liegen, um so genauer müssen die Messungen angestellt werden, und um so mehr mufs man darauf 
bedacht sein, ein möglichst regelmälsig gestaltetes Exemplar zur Messung auszuwählen. — Übrigens 
würden dergleichen Messungen nahe liegender (äquidistanter) Windungsabstände in der Übergangs- 
region zweier auf einander folgender Spiralen, das sicherste Prüfungsmittel abgeben, welehe von den - 
beiden Vorstellungsweisen über das Verhältnis dieser Spiralen die wahre ist“. In ähnlicher Weise 
äulsert sich derselbe Autor am Schlusse seines Berichtes über die innere Spirale von Ammonites 
Ramsaueri. Auch sind die Hinweise in seinen mir vorliegenden Briefen enthalten, und endlich weils 
ich aus mündlichen Besprechungen mit ihm, dafs er wünschte auf Schliffen bis zur Medianebene wohl- 
erhaltener Ammoniten möchten die Beobachtungen weiter fortgesetzt werden. 

Dementsprechend richtete ich nun meine Ammoniten in folgender Weise für die Beobachtung 
zu. Ich bestimmte zuerst von aufsen, natürlich nur annäherungsweise richtig nach Augenmals die 
Medianebene des Ammoniten, und bezeichnete dieselbe durch eine Linie; dann aber fixierte ich durch 
eine zweite Linie im Abstand von etwa 4 Millimeter von jener Ebene eine Parallelebene.. Nunmehr 
liefs ich den Ammoniten nach letzterer Ebene von einem Gehilfen mittels einer Stahlscheibe durch- 
schneiden. Die sehr zeitraubende weitere Behandlung des Präparates mulste ich selbst übernehmen; 
wie auch v. Möller bezüglich seiner Foraminifernschliffe sagt: „Diese Arbeit nimmt um so mehr Zeit 
in Anspruch, da dieselbe keinem anderen, wie es z. B. beim Schleifen der Gesteinsarten geschieht, 
überlassen werden kann“. Ich schliff nach der Zirkelschen Methode erst grob auf Eisen mit Schmirgel, 
dann fein auf Glas die über der Medianebene stehen gebliebene Gesteinsschicht vorsichtig ab, fort- 
während die Gestaltung der Septa des Ammoniten beobachtend, und fand nun aus dieser Gestaltung, 
zuletzt aber mit besonders sorgfältiger Berücksichtigung der von den gröfseren zu den kleineren all- 
mählich auftretenden Siphonalduten, die Medianebene genauer als vorher, ja so genau als überhaupt 
möglich. Freilich wenn die Schale im Innersten ausgebrochen und die entstandene Lücke durch eine 
nichtssagende Schlammausfüllung ersetzt, oder wenn der Kern durch Krystallisation verunstaltet, dann 
gewinnt man bei jener Arbeit keine volle Sicherheit, ob man das bestmögliche geleistet, oder ob 
vielleicht ein mäfsiges Weiterschleifen auf der Glasscheibe dem erwünschten Ziel noch etwas näher 
führen möchte. Oft liegt die Schwierigkeit auch darin, dafs die reizende Zeichnung, welehe von der 
durehschnittenen Schale auf der Schliffebene dargestellt wird, sich von der Ausfüllung der ehemaligen 
Kammern nicht scharf abhebt. Hieran leiden z. B. die Versteinerungen vom Sommeraukogel bei Hall- 
statt. In solchem Falle unterstützte mich wesentlich das Polieren der Schliffebene mit Hilfe von 
Schmirgel und Schwefelsäure nach der Methode, welcher sich die Marmorschleifer des Salzkammerguts 
bedienen. Solche Politur habe ich an allen meinen Ammoniten schlielslich angebracht, um für die 
Messungen ein möglichst scharfes Bild zu erhalten. Auf diese Weise habe ich im Verlauf des ver- 
flossenen Sommers 36 Ammoniten von Hallstatt für ein weiteres Studium zubereitet, und zwar sind 
es 8 Ammoniten aus der Gruppe des Arcestes tormatus, 7 Stück aus der Gruppe der Arcestes cymbi- 
formes, 16 Stück aus der Gruppe der Arcestes intuslabiati, 1 Ammonit der Gruppe der Arcestes galeati, 
endlich 4 Stück aus der Gruppe der Arcestes subumbilicati. Diese 36 Ammoniten entsprechen aber 


ee ee 


freilich in ihrem Erhaltungszustande bei weitem nicht alle den hohen Anforderungen, welche die Kon- 
chyliometrie zu stellen hat; als beste Ammoniten sind hiervon vielmehr nur 9 Stück auszuheben, und 
unter diesen 9 wieder findet sich nur ein einziger, ein Arcestes intuslabiatus, dessen Anfangskammer 
weder durch Ausbrechen noch durch Krystallisation gestört ist. 

Die Messungen der Ammoniten nun habe ich mit dem Naumannschen Konchyliometer 
ausgeführt. Dieses Instrument gehört der Sammlung des mineralogischen Instituts zu Leipzig an. 
Herr Professor Zirkel hat die grolse Güte gehabt, mir dasselbe zur Benutzung anzuvertrauen, wofür 
ich bei dieser Gelegenheit wiederholt meinen aufrichtigen Dank ausspreche: es sind mir durch diese 
Gefälligkeit für meine Zwecke die grölsten Dienste geleistet worden. 

Dieses Konchyliometer besteht aus einem Längenmalsstab, ‘welcher in 120 Millimeter ein- 
geteilt ist und mit einem Nonius in Verbindung steht, so dafs man Zehntel-Millimeter ablesen und 
auch die halben Zehntel noch mit Sicherheit abschätzen kann. Längs dieses Mafsstabes ist durch eine 
Mikrometerschraube ein Schlitten verschiebbar, welcher ein Mikroskop mit Fadenkreuz trägt. Das 
Mikroskop bietet 15-malige und 30-malige Vergröfserung. Der Schlitten gestattet längs zweier Schie- 
nen die Verschiebung des Mikroskops rechtwinklig zu jenem Mafsstab. Die Grölse dieser Verschie- 
bung lälst sich leider durch einen zweiten Mafsstab nicht bestimmen. Unter dem Mikroskop wird 
der zu messende Ammonit etwa mit Wachs auf einer horizontalen Drehscheibe befestigt, deren Durch- 
messer 145 Millimeter beträgt und deren Peripherie in halbe Grade geteilt ist. 

Man führt die Messungen aus, indem man den Mittelpunkt des Fadenkreuzes über den Pol 
der Spirale des Ammoniten bringt, dann aber mit Hilfe der Mikrometerschraube diesen Mittelpunkt 
in gerader Linie über den Ammoniten hinwegführt, um die Gröfse der Durchmesser und Windungs- 
abstände direkt durch Beobachtung zu finden. Diese Messungen lassen sich wiederholen, nachdem 
man den Ammoniten mit Hilfe der Scheibe aus seiner Lage um 45°, 90° u. s. f. herausgedreht hat. 
— Wie derselbe Apparat zur Messung von anderen Konchylien verwendet werden kann, hat Nau- 
mann in seiner Abhandlung „Über die Spiralen der Konchylien“ selbst beschrieben. 


1. Beiträge zur Theorie der Konchospirale. 


4. Die Naumannschen Gleichungen. Der nächste Zweck des ersten allgemeinen Ab- 
schnittes meiner vorliegenden Mitteilung ist es, eine Reihe von Sätzen, welche für die beschriebenen 
Messungen von Ammoniten von Wichtigkeit sind, wieder in Erinnerung zu bringen. Diese Sätze 
rühren teils von Naumann, teils von mir selbst her. Für meine eigenen Sätze gebe ich diesmal 
einfachere Beweisführungen, als ich früher gethan. Dann aber füge ich noch eine Anzahl neuer 
Sätze bei, und zwar namentlich solche, welche sich auf die zweite Diplospiralenhypothese Naumanns 
beziehen. Auf diese Weise hoffe ich Naumanns Absichten entsprechend seine Theorie vollständiger 
zum Austrag zu bringen, als bisher geschehen; denn er selbst hat es hinsichtlich dieser zweiten 
Hypothese fast nur bei einem Hinweis bewenden lassen. 

Um den Kalkül möglichst zu vereinfachen, ist es vor allen Dingen notwendig zu zeigen, dafs 
sich die sämtlichen Gleichungen Naumanns, durch welche er seine Kurven zu analytischem Aus- 
druck gebracht hat, auf die kurze Form 

r=ceP + k (1) 
zurückführen lassen. In dieser Gleichung bedeutet r den Radiusvector eines ebenen Polarkoordinaten- 
systems und @ den entsprechenden Winkel, bezogen auf denjenigen Winkel als Einheit, dessen Kreis- 
bogen gleich dem zugehörigen Radius; es bedeutet ferner e die Basis der natürlichen Logarithmen, 
endlich ec, « und % gewisse Konstanten. Sind die Konstanten c und « negativ, so wird man bei der 
Untersuchung der Gleichung (1) auf die Form mit positivem ce und positivem « zurückgeführt, wenn 


SE 


man an Stelle von r und @ beziehentlich — r und — g treten läfst. Es geschieht daher für viele 
Aufgaben und Sätze, welche die in jener Gleichung enthaltenen Kurven betreffen, namentlich auch 
was die Betrachtung der Gestalt dieser Kurven angeht, der Allgemeinheit kein Eintrag, wenn man ce 
und « als positiv ansieht, was im folgenden immer eingehalten werden soll. Dagegen sind bezüglich 
der Konstante % folgende drei wichtige Fälle zu unterscheiden: 


1) RE 0, 

2) 10.05 

3) k> 0. 
Es ist bekannt, dafs im zweiten Falle die Gleichung (1) logarithmische Spiralen darstellt. Um in 
Anschluls an die von Naumann bevorzugte Schreibweise seiner Gleichungen zu kommen, ist es er- 


forderlich, die Gleichung (1) wie folgt umzuändern. Man setze, indem man das Zeichen x in der 
herkömmlichen Weise verwendet 


ezun — p 
und 

Ka 

97 —m;, 
also 

e$ — pr 


Hiermit erhält man statt (1) 
r=op®" tk (2) 

Nunmehr mifst statt p die Grölse m den Winkel, indem sie die Zahl der Umgänge des 
Radiusvector in ganzen und gebrochenen Zahlen ausdrückt, so also, dafs m = 1 einen Winkel von 
45°, m = 4 einen Winkel von 90°, m = 4 einen Winkel von 180°, u. s. f. bedeutet. 

Ich gehe dazu über, an der „zusammengesetzten eyklocentrischen Konchospirale“ 
Naumanns, deren Gleichung die komplicierteste aller seiner Gleichungen ist, zu zeigen, wie dieselbe 
in der That auf die kürzere Form (2) zurückkommt. 

Naumanns Gleichung lautet: 


a & a R 
et mod en, a) 


wobei q und n analoge Bedeutung als beziehentlich 7 und m haben und zur Abkürzung 
= 

gesetzt ist, endlich «a und « gewisse Konstanten ausdrücken. Die Gröfse & insbesondere wurde von 

Naumann der Archiradius genannt. Derselbe ist der Radius eines Kreises, von welchem aus- 

gehend die eigentliche Spirale erst anhebt. Die angegebene Gleichung (A) ist aber nun in eigen- 


tümlicher Weise auszulegen. Man hat nämlich zuerst m = 0 und n= 0 zu setzen, so dals sich die 
Gleichung auf 


 v=a (B) 
reduziert. Man läfst jetzt ferner m von O0 bis zu einem gewissen endlichen Grenzwerte « heran- 
wachsen, wobei man noch immer n —= 0 beibehält. Während dessen lautet die Gleichung 


r=a+- 


1 


a © 


Diese Gleichung ist, wie man sogleich übersieht, von der Form (2), nämlich es ist 


[7 
: n ( 1) 
oder anders geschrieben: 


@ 
= und ee 


= 
wobei sich im allgemeinen nicht entscheiden läfst, ob k<0, oder k—=0, oder k>0. Wenn nun 
aber die Größse m ihren Grenzwert u erreicht hat, behält sie denselben unverändert bei, während » 
von Null an aufwärts zu variieren beginnt. Nunmehr läfst sich die Gleichung (A) auch schreiben: 


- Setlet Sen] ®) 


1 


a 
p—1 


Auch die Gleichung (D) ist offenbar wieder von der Form (2): man braucht zur Abkürzung nur zu 
setzen: 

R: 
ar 


— S und k=a+, et — 1) — 
wobei natürlich im allgemeinen wieder unentschieden bleibt, ob % positiv oder negativ oder gleich 
Null. Die zusammengesetzte eyklocentrische Konchospirale besteht hiernach aus 3 Stücken: 1. einem 
Kreis vom Radius «, 2. einem Bogen der Spirale (C), und 3. einem Bogen der Spirale (D). Die 
beiden Spiralen (C) und (D) stimmen der Gattung nach völlig überein. Da die Gleichung (A) als 
die allgemeinste alle übrigen Gleichungen Naumanns in sich schlielst, so ist in dem Vorstehenden 
der Nachweis geliefert, dafs die sämtlichen Naumannschen Kurven in der @leichung (2) enthalten 
sind. In der That, wenn man in der Gleichung (A) durchweg n = 0 setzt, so erhält man die Glei- 
chung der „einfachen eyklocentrischen Konchospirale“; oder wenn man @e—= 0 setzt, so er- 
hält man die Gleichung der „Diplospirale“, endlich wenn man sowohl n — 0, als auch «—= 0 
setzt, so erhält man die Gleichung der „einfachen Konchospirale“: 


De) 
In dieser Gleichung ist a als eine positive Konstante anzusehen. Naumann legte dieser Konstante 
grofsen morphologischen Wert bei und nannte sie den Parameter. 

Nach alledem dürfte es dem Geiste der Naumannschen Theorie völlig entsprechen, wenn 
man die durch die Formel (1) oder (2) definierten Kurven sämtlich Konchospiralen nennt. Dann 
bietet es sich mathematischerseits ganz von selbst dar, alle Konchospiralen nach dem Verhalten von 
k in die bereits oben angegebenen drei Arten zu scheiden, nämlich 1. die Konchospiralen mit 
negativem %, 2. die logarithmischen Spiralen, 3. die Konchospiralen mit positivem A. 
Die sogenannte „einfache Konchospirale“ Naumanns, deren Gleichung soeben angegeben worden, 
gehört der ersten dieser drei Arten an. 

5. Naumannsche Benennungen. Eine Reihe von aufeinanderfolgenden Punkten der 
Spirale, welche um gleiche Winkelgröfsen von einander entfernt sind, heilsen äquidistante Punkte, 
die zugehörigen Radien äquidistante Radien. Solche zwei Punkte der Spirale, welche um +, 
4, 4, eime ganze Umdrehung von einander entfernt sind, heilsen beziehentlich oktantodistante, 
quadrantodistante, semissodistante, singulodistante Punkte, die zugehörigen Radien ent- 
sprechend oktantodistante Radien u, s. f. Die Summe zweier semissodistanter Radien heilst 
Diameter oder Durchmesser, z. B. die Strecke OP, + OP, (s. Fig. 1), die Differenz zweier sin- 
gulodistanter Radien heilst Windungsabstand, z. B. die Strecke OP, — OP, (s. Fig. 1). 
Auch für die Diameter und Windungsabstände kommen die obigen Benennungen: äquidistant, semisso- 
distant, singulodistant u. s. f. wieder zur Verwendung. So sind z. B. die Durchmesser P,P,, P,P;, 
P,P, u. s. f. semissodistante, die Durchmesser P,P,, P,P,, P,P, u. s. f. singulodistante 
Durchmesser; und ebenso die Windungsabstände P,P,, P,P,, P,P, u. s. f. sind semissodistante, 
endlich die Windungsabstände P,P,, P,P, u. s. f. singulodistante Windungsabstände. 


2 
r4 


Yr= 


SE 


6. Bedeutung der Konstanten » und a. Für irgend einen Punkt der Spirale sei der 
Radius 
= cp" + k; ' 
dann hat man für den vorwärts gelegenen singulodistanten Punkt den Radius 
R= cp" ti, 
und man erhält nun den Windungsabstand zwischen beiden Punkten 
w—= cp"(p —1). (3) 
Bezeichnet man irgend einen Bruchteil eines ganzen Umganges durch x, so dafs für Punkte 
der Spirale, welche um 45°, 90°, u. s. f. von einander entfernt liegen, beziehentlich e=4, «—=4, 
u. s. f., so gewinnt man offenbar für diejenigen Windungsabstände, welche vorwärts der Reihe nach 
um x, 2x, 3x u. s. f. von w abstehen, beziehungsweise die Ausdrücke 


er elp 1), en" (np a), 0 lo Du e.it 


d. h. beliebig viele äquidistante Windungsabstände einer Konchospirale bilden eine 
geometrische Progression. Bekanntlich gilt dieser Satz bei den logarithmischen Spiralen nicht 
blofs für äquidistante Windungsabstände, sondern auch für äquidistante Radien und Durchmesser. Für 
die Konchospiralen dem ersten und dritten Art ist aber solche Übertragung unzulässig. 

Wenn man insbesondere © = 1 setzt, so erhält man eine Reihenfolge singulodistanter Win- 
dungsabstände, nämlich: 

epr(p —1), er tip —1), rt?p—1, tip —i)usf 
oder auch 
w, wp, wp°, wp°® u. s. f. 

und man übersieht nun sogleich, dafs der Quotient aus zwei singulodistanten Windungsabständen 
jederzeit p beträgt. Die bisherigen Erfahrungen sprechen dafür, dafs in den Spiralen der Konchylien 
der Quotient » in der Regel einen sehr einfachen numerischen Ausdruck besitzt, also von hervor- 
ragendem morphologischem Werte ist. Daher ist dieser Quotient von Naumann durch den besonderen 
Namen des Windungsquotienten ausgezeichnet worden. 

Bekanntlich gilt für den Tangentialwinkel «, d. h. für den Winkel, welchen in irgend einem 
Punkte (r, p) der Kurve die Berührende mit dem Radius r bildet, der Ausdruck: 


r 
u Ce 
dp 


Mit Rücksicht auf (1) erhält man daher hier: 
n 
tan a = ur — A) « (4) 
Für unendlich grolse r folgt nun: 


lim tan « = "- oder auch lim cot « = w. 


Hiermit erhellt die Bedeutung von a: 1 ist die Kotangente desjenigen Winkels, welchem der 
Tangentialwinkel für unendlich wachsende @ zustrebt. Es ist bekannt und kann aus der Gleichung 
(4) sofort wieder ersehen werden, dafs für die logarithmischen Spiralen konstant 

1 
tan «a = - 6) 
.—. (5) 


ist. 


nee 


7. Bedeutung der Konstanten ce und X. Führt man in der Gleichung 
r=.ceP? + k 

statt p einen neuen Winkel 9 ein, indem man setzt g—=g+ Pf, so heifst das soviel, als man 
verlegt die Axe des Koordinatensystems um den Winkel 8 vorwärts, und man erhält, bezogen auf 
das neue Koordinatensystem 

r— cetßeup —- R, 
wofür zur Abkürzung geschrieben werden mag: 

r=co@ +k. 

Man kann den Übergang von der Konstante ce zu der neuen Konstante c’ hiernach aber 
offenbar auch so auslegen, dafs man sagt: man habe das alte Koordinatensystem beibehalten, aber 
die Spirale um einen gewissen Winkel 8 rückwärts gedreht. Also durch Variation der Konstante c 
wird unter Beibehaltung des Koordinatensystems nur die Drehung einer und derselben Spirale 
um ihren Pol bewirkt, und zwar bei wachsendem c im entgegengesetzten Sinne von 
dem, welchen man für die Winkel festgesetzt hat. 

Der Radius r jeder Konchospirale wächst mit dem Winkel p ins Unendliche. Ist % positiv, 
so kann r nur positive Werte haben. Läflst man p bis — 0© abnehmen, so nähert sich r dem Grenz- 
wert %, d. h. der durch die Gleichung r = k bestimmte Kreis ist für die Spirale ein asymptoti- 
scher Kreis. “Ist k negativ, so läfst sich immer ein Wert 9, angeben, für welchen r = 0 wird. 
Dieser Wert folgt aus der Gleichung: 


cotP — — f. 


Für alle Werte von p, welche gröfser sind als 9,, hat der Radius r positive Werte; 
läfst man hingegen @ kleiner als , werden, so erhält man negative Werte für r, welche der 
Grenze k zustreben, während p bis — ©© abnimmt, so dafs sich wiederum der Kreis, dessen Gleichung’ 
r=k, als ein asymptotischer Kreis der Kurve erweist. Der durch die negativen Radien erzeugte 
Zweig der Spirale hat für die Konchyliometrie keine Bedeutung. Für die Spiralen der ersten Art 
ist sehr leicht die Beziehung zwischen dem Radius des asymptotischen Kreises k und dem Nau- 
mannschen Parameter a zu erkennen. In der That: setzt man 

77 


ee 


nl! 


und dreht nun die Spirale so um ihren Pol, dafs c en wird, so geht die Gleichung (2) in die 


von Naumann bevorzugte Form 


über, in welcher er bekanntlich die Grölse « mit dem Namen des Parameters belegte. 
Man denke sich neben der Spirale 


r=ce'P7—+k 
eine zweite Spirale mit dem Radius des asymptotischen Kreises nk statt k, wobei » irgend eine po- 


sitivre Zahl bedeuten mag; man drehe diese zweite Spirale derart um ihren Pol, dafs an Stelle der 
Konstante c die Konstante »c tritt, so hat man für die zweite Spirale die Gleichung 


R=nce'P + nk, 
oder es ist für jeden beliebigen Wert von @ 
R— nn; 


a 


d. h. so viel, als die zweite Spirale ist in allen ihren Dimensionen n-mal gröfser, als die erste, oder’ 
beide Spiralen sind sich ähnlich. Hieraus folgt der Satz: Alle Konchospiralen von negativer 
Konstante %k sind unter einander ähnlich, und ebenso: alle Konchospiralen von posi- 
tiver Konstante % sind unter einander ähnlich, vorausgesetzt dafs man für jene wie 
für diese den Windungsquotienten nicht gleichzeitig variieren läfst. 

Man kann nunmehr den Inhalt der beiden letzten Paragraphen noch einmal kurz zusammen- 
fassen, indem man sagt: Sowohl bei den Konchospiralen der ersten Art, als auch der dritten Art 
ist die Gestalt der Spirale durch den Windungsquotienten p, die Gröfse derselben durch den 
Radius des asymptotischen Kreises %, endlich die Lage derselben gegen das Koordinatensystem 
durch die Konstante c bestimmt. 

8. Bezeichnung semissodistanter und singulodistanter Durchmesser und Win- 
dungsabstände, sowie zugehöriger Quotienten. Durch Ausführung der in $ 3 beschriebenen 
Messungen längs einer durch den Pol oder Mittelpunkt der Spirale gelesten Messungsgeraden ge- 
winnt man die Mafse einer Anzahl semissodistanter und singulodistanter Durchmesser und Windungs- 
abstände. Nachdem diese Arbeit erledigt, ist es die nächste Aufgabe, die Quotienten aus den sin- 
gulodistanten Durchmessern und Windungsabständen zu bilden und einer Prüfung zu unterwerfen, um 
auf solche Weise die Konstante des Windungsquotienten zu erhalten. Für die Lösung dieser Auf- 
gabe giebt es eine Anzahl wichtiger Sätze. Um diese Sätze leicht und geschickt zum Ausdruck zu 
bringen, ist es erforderlich, eine zweckmälsige Bezeichnung für die Durchmesser, Windungsabstände 
und zugehörigen Quotienten einzuführen. Man unterscheide eine Reihenfolge semissodistanter Punkte 
der Spirale nach vorwärts durch die Indices 1, 2, 3 u. s. £. (s. Fig. 1), setze also ihre Radien r,, 
Y3, 7, u. 8. f. und schreibe dann die semissodistanten Durchmesser P,P,, P,P,, P,P, u. s. f. wie folgt: 


ale Tan, 1 +1, =D,, „tn, =Dusf, 
sowie die semissodistanten Windungsabstände P,P,, P,P,, P,P, u. s. f. wie folgt: 


Yy—-n=W), N4— I, Us, N, NW us f; 


und man bezeichne endlich die Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern oder Windungs- 
abständen durch @ oder g, setze also: 


D D D, 
ne D, 9: 2, =(, usw. 


und ebenso 


D 
—==({ —— GC 5 
”, I» w, 12; 


9. Die Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern und Windungsab- 
ständen. Aus (2) hat man der Reihe nach: 
r, = cp" + k, 


mt 5 
1, = cp" Te 


1, = cp"mti LK, 


m+3 ie % 


r,=cp 


u. 8. w. 
Daher ist nun: 


Dom (ht) tar] 
op?) + 2% | 

ert pH) + 2% (6) 
Dot) + 2% | 
J 


D; = cp? 9} +1)+ 2% 
u..S. W. 


Aus diesen Gleichungen gewinnt man leicht folgende Beziehung. Es ist: 


D,—pD, = — 2k(p — 1)\ 
D, —pD, = — 2k(p — 1) | (7) 
D, —pD, = — 2k(p — 1) 

u. 8. W. 


Zwar übertreffen die Durchmesser der Konchospiralen der ersten und dritten Art in ihrer vollen Ge- 
setzmälsigkeit wesentlich die Durchmesser der logarithmischen Spiralen, man kann aber für sämt- 
liche Kurven den Satz aussprechen, dals in jedem besonderen Falle die Differenzen D, — pD,, 
D,— pD, u. s. f. einander gleich sind, für die logarithmischen Spiralen gleich Null, 
für die Konchospiralen der ersten und dritten Art je gleich einem gewissen von Null 
verschiedenen Werte. Man hat ferner offenbar: 


D, —pD D,—»D, D,—pD. 
ze Te TE A-r+ 7. eg ade nn USE L,, 
also mit Rücksicht auf (7): 
2k(p — 1) 2k(p — 1) 2k(p — 1) 
A=»2— Ta a u a a aa UBERB aE (8) 


Aus diesen Formeln erhält man mit Rücksicht darauf, dals 
DI=EDI— Die, 
für alle Konchospiralen der ersten Art, d. h. mit negativem %k, die Ungleichungen: 


en (9) 
und für alle Konchospiralen der dritten Art, d. h. mit positivem %k, die Ungleichungen 
<< <r..<p: (10) 


Für die logarithmischen Spivalen werden die sämtlichen @ gleich ». Neben den Ungleichungen (9) 
und (10) gelten für alle Konchospiralen die Gleichungen: 

Gi Ye N =D, (11) 
worauf schon in $ 6 hingewiesen ist. Die Ungleichungen (9) und (10) besitzen insofern praktisches 
Interesse, als sie die Kritik der aus den Beobachtungen gewonnenen g zur Feststellung des Windungs- 
quotienten » wesentlich unterstützen. Nachdem man sich über den Windungsquotienten p entschieden 
hat, dienen die Gleichungen (7) dazu, sogleich den Radius % des asymptotischen Kreises der Spirale 
zu finden und damit, im Falle k < 0, den Naumannschen Parameter a der einfachen Koncho- 
spirale (s. $ 7). 3 

Die in den Ungleichungen (9) und (10) enthaltenen Sätze lassen sich leicht noch verallgemei- 
nern. Die Formeln (6) oder auch (s. $ 4): 


2 


1 
D, = ce# (pP? +#1)+ 2% usw. 
ergeben durch Differentiation nach @: 
1 
——I — ce (p° + 1)=u(D, — 2%), 


ı 
2 — uepen® (p? +1)=pu(D, —2k) u.s.w. 


Hiermit erhält man: 
a9, 2.@rZ D,)u(D, — 2k) _ 2k(p—UWu(D, — 2%) : 
RE D;: ee D: 


Die entsprechenden Ausdrücke gelten für die übrigen @. Hiermit aber schliefst man, dafs die Quo- 
tienten aus den singulodistanten Durchmessern bei den Spiralen der ersten Art, für 
welche % negativ ist, abnehmen, dagegen bei den Spiralen der dritten Art, für welche 
k positiv ist, zunehmen, während wächst. 

10. Die zweite Naumannsche Diplospiralen-Hypothese. Es ist hier der Ort, mit 
einigen Sätzen auf die zweite Naumannsche Diplospiralen-Hypothese einzugehen. Naumann selbst 
hat hinsichtlich der aus dieser Hypothese entspringenden Theorie, wie oben schon bemerkt worden, 
nur einige wenige Andeutungen hinterlassen; doch aber scheint dieselbe aufs erste so nahe liegend, 
dafs sie wohl einige Berücksichtigung verdient. In seiner Abhandlung: „Über die Spiralen der 
Konchylien“ spricht er nämlich für die Verknüpfung zweier Spiralen zu einer Diplospirale fol- 
gende zwei Hypothesen aus: „Die in ihren Folgerungen einfachste Vorstellung ist unstreitig die, dafs 
man sich mit dem letzten Radius der inneren Spirale einen Kreis beschrieben denkt, um welchen 
sich die äufsere Spirale, gleichsam wie um ihr Fundament, dergestalt entwickelt, dafs ihr Windungs- 
abstand am Ende der ersten Windung gleich «qp“”! wird. Eine ganz andere, zwar an und für sich 
einfachere, allein in ihren Folgerungen etwas schwierigere Vorstellung ist die, dafs die erste Win- 
dung der äufseren Spirale sich unmittelbar um die letzte Windung der inneren Spirale der- 
gestalt entwickelt, dafs für jeden, durch den Umlaufswinkel « + 2 bestimmten Punkt dieser ersten 
Windung der Windungsabstand gleich ap“”!g° wird“. Es ist hierbei durch « der Grenzwinkel be- 
zeichnet, mit welchem die innere Spirale aufhört und die äufsere Spirale beginnt; unter 2 aber ist 
ein beliebiger Bruchteil des ersten Umganges der äufseren Spirale zu verstehen. Hiernach gelangt 
man nun in folgender Weise zur Gleichung der äufseren Spirale. 

Die innere Spirale, welche sich bis zu dem Punkte B (s. Fig. 2) entwickelt, sei eine 
Konchospirale, gegeben durch die Gleichung (2) 


P—op +, 
und zwar sei für den Punkt A m = 0, also für den Punkt Bm=1. Dam ist der letzte Win- 
dungsabstand der inneren Spirale, welcher zugleich der erste Windungsabstand der äufseren Spirale 
ist, AB=c(p — 1). Es sei ferner der beliebige Winkel AOZ = BOP, durch 2 bezeichnet und 
der neue Windungsquotient gleich q gesetzt.*) Dann hat man 

0Z=cp +k 
und i 

ZPR =cp — 1)9, PR co a, PB =cp —-1)gT u.=f. 


*) Im Sinne der von mir in $ 8 eingeführten Bezeichnung würde es zweckmälsiger sein, die beiden 
Windungsquotienten der Diplospirale durch p, und 9, zu unterscheiden. Es ist an dieser Stelle aber geboten, 
um im Anschluls an die Naumannsche Bezeichnung zu bleiben, statt jener Zeichen die Zeichen p und q zu 
verwenden. Später habe ich jener Bezeichnung den Vorzug gegeben (s. $ 24 ff.). 


und hiermit: 
0o=n=eop+k+tep— 1) 
0, == +tktepß - De +epß - Net, 
0, == op ++ Ur+eß- Vettel \)et, 


allgemein: r=r,.411=cpP tk+cp - N)r+ep - NW)et'+----- co Dar, 
n+1_ 1 
Nun it 1+9+2°+:-: +0 —1 eh also erhält man allgemein für einen beliebigen Punkt 
der äufseren Spirale: 
N Kol IE 1 . 
r=cpP +k+c(p— 1) Inge (12) 


Die Übereinstimmung dieser Gleichung mit der von Naumann in $ 18 der bezeichneten Abhandlung 
angegebenen Gleichung ist leicht zu übersehen, wenn man berücksichtigt, dals bei Naumann infolge 
eines Druckfehlers g” statt g"+! geschrieben steht. Übrigens ist die Gleichung (12) in eigentüm- 
licher Weise auszulegen. Für den ersten, zweiten, dritten Umgang der äulseren Spirale u. s. f. ist n 
beziehentlich gleich 0, 1, 2, u. s. f. zu setzen, für jeden Umgang von neuem hat man aber z von 
0 bis 1 variieren zu lassen; allemal beim Übergange zu einer neuen Windung springt z von 1 auf O 
zurück, dagegen n um eine Einheit höher. 

Ich sehe nun davon ab, die sehr weitschweifigen Ausdrücke für die Durchmesser der äulseren 
Spirale mitzuteilen; viel wichtiger scheint mir folgende Überlegung. Offenbar kann man durch die 
Punkte Z, Z, P,, B,, P;,, P,, P;, u. s. f. eine Konchospirale vom Windungsquotienten q legen. Die 
Gleichung dieser Hilfsspirale sei: 

r= ("+ K. 

Wenn man für diese Spirale die Gerade Z’Z als Axe des Polarkoordinatensystems wählt, woran nichts 
hindert, und womit der Allgemeinheit kein Eintrag geschieht, und wenn man insbesondere die Winkel m 
vom Punkte Z aus milst, so hat man nach Formel (6) und (3) beziehentlich: 


DR Ca + 1)+2K 
und 
2 Ca): 
Anderseits hat man, insofern der Durchmesser Z1Z der inneren Spirale angehört, 
ZZ=,n° (n? +1) + 2%; 
und es ist oben schon gefunden 
ZR =cp—1)e. 


Hiermit gewinnt man die zwei Gleichungen: 


Cl +1) +2K= ep (p! +1)+2K 
und c—-)=cp—1)g, 


welche zur Bestimmung von C und K genügen. Multipliziert man die erste dieser Gleichungen mit 


1 
q— 1, die zweite mit g- + 1 und zieht die erste von der zweiten ab, so erhält man: 


2Ka-)=cß Ya +)r-ea— VE +) — 2-1) 


oder 


3 1 4 ; 
—2KQ-)-et+y)@ +1 -De- Ye] 230-0. ds) 
Im Zusammenhange mit den Formeln (7) führt die Gleichung (13) zu der Erkenntnis, dafs für die 
in der Geraden Z'Z der äulseren Spirale gelegenen Durchmesser die Beziehung 


D,—pD =D-p»D =D, —pD=.. = 
le Selen (14) 


Gültigkeit besitzt. Wenn also auch nach Gleichung (12) die äufsere Spirale von einer Konchospirale 
sehr verschieden ist, so hat sie doch mit letzterer die Eigenschaft gemein, dafs den Differenzen 
D,— pD,, D,— pD,, u. s. f. innerhalb jeder durch den Pol geführten Messungsgeraden 
ein konstanter Wert zukommt. Während aber dieser Wert bei der Konchospirale von Messungs- 
gerader zu Messungsgerader derselbe bleibt, so ist er hier für jede Messungsgerade ein anderer, 
da nach Formel (13) K als Funktion von z erscheint. Hierin liegt ein wichtiges Kriterium zur leichten 
Unterscheidung der Diplospirale der zweiten Hypothese von der der ersten Hypothese. 

11. Untersuchung der Funktion F(z) = — 2K(q— 1). Die Prüfung der Funktion 
F(z) = — 2K(g— 1) kommt wesentlich auf die Prüfung der stetigen Funktion 


1 AL 
ie) (0 Ma - (a. Le 
zurück, Es genügt für den vorliegenden Zweck, letztere Funktion in dem Intervall von z=0 bis 
2= } kennen zu lernen. Dieselbe hat zunächst, wie man sich leicht überzeugen kann, die Eigen- 
schaft, dafs 


0) = dr a". 


1 1 4 
3 — g9?>0O und Pr — q°”<0, oder, was auf das- 


Nun sind die beiden Fälle zu unterscheiden p 
selbe hinauskommt, p>g und » <q. 

I) »>g, oder die Spirale ist nach der Naumannschen Terminologie entosthen. 

Die Funktion f mus in dem angegebenen Intervall wenigstens ein Minimum oder ein Maxi- 
mum haben. Um hierüber zu entscheiden, bedarf man des ersten und zweiten Differentialquotienten 
der Funktion. Diese sind, indem man den natürlichen Logarithmus wie üblich durch 7 bezeichnet: 
= u — 1) glg — (q} — 1)p’lp 


und 


1 1 r 1 0 
IT - (2? — 1) (lg)? — (a? — 1) P° (lo)? 


Aus der Gleichung 


RE REN. 
(p® — 1) grlg — (a — 1) prp— 0 


%o su 
st 
oder a = m = 1g 
5 (g? — 1)1p 
ergiebt sich für 7, nur eine brauchbare Lösung, d. h. zunächst: es giebt nur ein Minimum oder nur 


uf 


ein Maximum. Man gewinnt Fa aus Zr indem man den Minuendus (p} — 1) glg mit /q und den 


Subtrahendus (g% — 1) p’lp mit der gröfseren Zahl 1» multipliziert, d. h. = ist für <= 2, negativ 


und zeigt ein Maximum an, so dafs die Funktion f(z) in dem angegebenen Intervall durchaus positiv 
bleibt. Nun sind weiterhin zwei Fälle zu unterscheiden. 


FUN 


Ic) k<0, d. h. (s. Formel (13)) es ist in dem Intervall von z=0 bis 2=} immer 
F(e) >0, 

Iß) k>0, d. h. es läfst sich im allgemeinen nichts Bestimmtes aussagen, ja die Entschei- 
dung, ob F(z) > 0 oder F(z)< 0, kann noch mit von z abhängen. 

II) » <q, oder die Spirale ist nach der Naumannschen Terminologie exosthen. 

In diesem zweiten Hauptfalle geht man von = auf = 


über, indem man den Minuendus 


(* — 1) glg mit der Zahl Zq und den Subtrahendus (g — 1) p*1p mit der kleineren Zahl ip multi- 


3 


pliziert, d. h. die Funktion aL ist für <=2, positiv und zeigt ein Minimum an, so dafs die 
Funktion f(z) in dem angegebenen Intervall durchaus negativ bleibt. Auch hier sind wieder die 
beiden Fälle zu trennen 

Ile) k<0, d.h. ob F(z)> 0 oder F(z) < 0 bleibt im allgemeinen unentschieden und kann 
noch durch den Wert von 2 mitbedingt werden, 

IIß) %> 0, d. h. es ist in dem Intervall von z=0 bis z2=} immer F(z) <0. 

12. Die Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern der äufseren Spirale 
nach der zweiten Naumannsehen Diplospiralen-Hypothese. An Stelle der Formeln (8) hat 
man jetzt: 


F(z 
4=41r rn 
F(z) 
F 
=4+ 
u,2.19 


wobei zu beachten, dafs hier wie dort 
DEZD,< DIE .- 
Mit Rücksicht auf den vorigen Paragraphen ergeben die Formeln (15) folgende Sätze: 
1) Wenn p>g und zugleich k <0, so hat man 


a>a>&>>a (16) 
2) Wenn p <q und zugleich k > 0, so hat man 
A<R<< <q (17) 


3) Wenn p>q und zugleich k > 0, oder wenn p <q und zugleich k <0, so läfst sich im 
allgemeinen etwas Bestimmtes über die Gröfse der Quotienten Q im Vergleich zum Windungsquotienten 7 
nicht aussagen, ja die Entscheidung, ob die Ungleichungen (16) oder (17) Gültigkeit haben, kann 
sogar noch von z abhängen. 

Hieran knüpft sich noch folgender bemerkenswerte Satz: 

4) Wennp > qund zugleich k > 0, oder wenn p < g und zugleich k <0, so ist es möglich, 
dafs für ein gewisses 2 

= = Q =: 1 (18) 

Man könnte hiernach in der Praxis auf eine logarithmische Spirale zu schlielsen veranlalst 
werden, wo eine solche doch in der That gar nicht ausgebildet wäre. 

13. Der Excentrieitätsfehler in der logarithmischen Spirale. Zu einem ähnlich 
lautenden Satze, als aus den Formeln (9) und (16) hervorgeht, wird man noch unter ganz anderen 


Umständen geführt, nämlich dann, wenn man in einer logarithmischen Spirale die singulodistanten 
3 


=, 


Durchmesser längs einer Geraden milst, welche nieht genau durch den Pol geführt ist. Es ist von 
Interesse, in der Theorie auf solche Ungenauigkeit näher einzugehen, um sich über den praktischen 
Wert der an jene Formeln geknüpften Schlüsse nicht zu täuschen. Schon in meiner Inaugural- 
dissertation habe ich den Fehler, welchen man hierbei begeht, verfolgt und habe ihn, nämlich den 
kleinen Abstand der Messungsgeraden vom Pol oder Mittelpunkt der Spirale, den Excentricitäts- 
fehler genannt. 

14. Erweiterung der Bezeichnung. In Figur 1 sei s die zur Axe der = parallele 
Gerade, in welcher statt in der Axe der x die Messungen ausgeführt worden. Dann ist die Strecke 
OY=y der Excentrieitätsfehler. Das Zeichen r werde jetzt für die Radien OM verwendet, also 


0OM =r, 0M,=nR, OM —_rnu®.f 


gesetzt; die spitzen Winkel POM,, P,OM,, P,OM, u. s. f. seien beziehentlich durch 9,, $s, 9®3 
u. s. w. bezeichnet; für die Projektionen der Radien » auf die Axe der & komme der Buchstabe x zur 
Verwendung, dieselben seien also der Reihe nach &,, &,, &; u. 8. f., wobei die sämtlichen © zunächst als 
wesentlich positive Gröfsen aufgefalst werden mögen. Die Zeichen D und » sollen ferner nicht auf 
wahre in der Axe der x gemessene Durchmesser und Windungsabstände bezogen werden, sondern 
auf die entsprechenden Strecken, in der Geraden s; es werde also gesetzt: 

M;M, =D, MM, =D, MM =D, u:»[f%. 
und ebenso 

MM,=w, MM, =w, M,M, =w, u. s. w. 
Fernerg sei 


D, 5 5 
Du u mn BD puem 


und ebenso 


Der wahre Windungsquotient werde wie bisher durch p bezeichnet. 

Es sei 7 der höchste Punkt des Spiralenbogens PR,M,M,P, über der Axe der x. Dann ist 
die Tangente m 7 parallel mit letzterer Geraden, und der spitze Winkel P,OT ist gleich dem Tan- 
gentialwinkel @ |s. $ 6, Formel (5)], der bei der legarithmischen Spirale konstant bleibt. Endlich 
setze man noch 

SEM — 51, 55 — ie SM, — sau. Se 

15. Verhalten der x bei wachsendem y. Aus 


rn, = ce, y—=r19, %=1r, 6089, (19) 


gewinnt man durch Differentiation nach y: 


I: 
1 — cos 9, + sin 9) eos 


dp, dy 
oderidn a ur. 
Ede, un: 
ENTE dp, _. 49 
= (, Ar 1) day 5] day’ 
woraus: 
dy, __ 1 ya 
day am +tuy 5, (20) 


Ferner hat man: 


da, __ (dr, Ba dy, 
dy = ( cos Dir r, sım Hay: 


— 11 — 


oder 


da, ua —y% u = Y 

= = . 2 
ay 2% tuy 8, ( 1) 

Dieser Ausdruck lälst sich noch, wie folgt, umformen. Es ist 

— cotan (« ar 9); 


BE, —y _ eotan« cos 9, — sing, 
&, tuy cosg, + cotan« sin g, 


also hat man auch: 
dx 
an — cotan («+ 9,). (22) 
Ebenso findet man 
dn _ US —-Y _ U —Y 
day 2, +uy 85 


Aus den Formeln (19) und (22) erkennt man, dafs während y von O an bis OT sin « 


cotan (@ + 9,), u. Ss. w. 


< . . 7 x 
heranwächst, x, anfangs von c aus zunimmt und zwar, bis «+ 9, os geworden, d. h. bis 


zu dem Punkte der Spirale, dessen Berührende senkrecht auf der Axe x steht, dals aber 
von diesem Punkte aus x, bis zu dem Werte OT cos (x — «) abnimmt. 
Entsprechend erhält man aus 


1 
1, = ce @ 9) = cp? -e te y—r,sinp, 4, Tr, Cos Qy, (23) 
indem man « mit — u vertauscht: 
dp, 1 ee! 
ıy nn —-W &% es) 
und 
da, _ Br +Yy _ um Hy __ 
de ee Se cotan (« — 92). (25) 
Ebenso findet man: 
re ra ei 


ae = eotan (@ — 9,), u. Ss. w. 


Die Formeln (23) und (25) lehren, dafs während y von O an bis OTsin« heranwächst, 
1 
%, kein Maximum durchläuft, sondern von ep? aus bis zudem Werte OT cos« abnimmt 


16. Verhalten der Durchmesser und Windungsabstände bei wachsendem y. Aus 
D,=z, +2, und D,—=2,-+ x, folgt mit Rücksichtnahme auf die Formeln (21) und (25) durch 
Differentiation nach % beziehentlich: 


EDEN (wu? 7 1)yD, <o, 
dy 4% 
(26) 
dD, (“+ 1) yD, 
I al — el) 
dy 8,85 


Entsprechende Formeln gelten für D,, D, u. s. f. Es ist aber in diesen Formeln der fol- 
gende Satz enthalten: Während y von O aus wächst, nehmen die Durchmesser ab. 
Aus ww —=2, — 2, und w, = &, — x, folgt ebenso 


u etlm,o| 


day 5, 33 (2 7) 


dw _ WHNym ; 
day 55, =; 
und es gelten entsprechende Formeln für die ührigen w. Im diesen Formeln ist der Satz enthalten 
Während y von O aus wächst, nehmen die Windungsabstände zu. 
3*+ 


en 


17. Verhalten der Quotienten aus den singulodistanten Durehmessern und sin- 
e .. . D; 
sulodistanten Windungsabständen bei wachsendem y. Aus @, = D, und Q, = Er folgt durch 
Differentiation nach y mit Rücksicht auf (26) beziehentlich: 


Bw] 


51:85 838, 


(28) 


Sy 8, See 


dQ, is 1 1 | 
und Ay u un: ( Tau =); | 
Da nun s, <s;, Ss < Sy, 53; <S;, so hat man sogleich: 


adı 


| (29) 
4, 
und dy > 0. 
Dieselbe Ungleichung ergiebt sich für die übrigen Quotienten aus den singulodistanten Durch- 
messern, so dafs der folgende Satz Gültigkeit hat: Während y von O aus wächst, nehmen 
die Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern zu. 
Entsprechend findet man durch Differentiation der Quotienten q, = = und 9 = - nach % 
1 2 


mit Rücksicht auf (27) beziehungsweise: 


a __ WHdyu/(i 1 
dy 3 5, 5, | \ 
B ? (30) 
und N Ey, (. > 3) | 
dy 5, 5 5) ° 
Da s, <s, und s, <s,, so hat man: 
dq, <o | 
dy 
(31) 
in <o 
ay { 


Dieselbe Ungleichung gilt für die übrigen Quotienten aus den singulodistanten Windungs- 
abständen; also hat man den Satz: Während y von O aus wächst, nehmen die Quotienten 
aus den singulodistanten Windungsabständen ab. 

Die Resultate der S$ 16 und 17 lassen sich auch kurz, wie folgt, zusammenfassen: Infolge 
des Excentricitätsfehlers milst man in der logarithmischen Spirale die Durchmesser 
zu klein und die Windungsabstände zu grols; aber man erhält die Quotienten aus den 
singulodistanten Durchmessern zu grols, also grölser als p, und die Quotienten aus 
den singulodistanten Windungsabständen zu klein, also kleiner als p. 

18. Verhalten der s bei wachsendem y. Mit Hülfe des Sinussatz ergiebt sich aus dem 
Dreieck OM,S: 

INC: FR 


S. = s 
sın @ sın @, 


1 


Durch Differentiation dieses Ausdrucks nach y erhält man mit Rücksicht auf (20): 


{ — 21 — 
„ul 91) 


3 ( ; 
ds; sin («+ 9,) Y sin p, Bone Y 
dy sin«sing, sin «@ dy Yy s, sin? p, 

Y sin & 1 s, sin «@ Yy s; sin? « 


also — — —— so kann 


B N sing, ysintlat a’ 


a —— - 
sing sin(@+ 9) 
man auch schreiben: 


sing  ysin(« +9)’ 


ds, 85 s sine 
Ay y yanatp) 2) 
ds, ds, 


Entsprechende Formeln gelten für Ay’ ay te W Übrigens läfst sich der Ausdruck (32) durch 


fortgesetzte goniometrische Umformung noch weiter vereinfachen. Es ist, wie man leicht findet: 


sin? («+ 9,) — sin’« = sin (2@ + 9,) sin Q,, 

so dafs auch 

ds; _ 5, sin(2& + 9,) sing, ? 

dy  ysn’(@+9,) 
Mit Hülfe dieses Ausdrucks versteht man, dals, während y von O an bis OT’sin« heranwächst, 
s; anfangs von c aus zunimmt, und zwar bis 22 +9, == geworden, d. h. bis zu dem 
Punkte der Spirale, dessen Berührende parallel mit OT ist, dals aber von diesem 
Punkte aus s, bis O abnimmt, 

Aus dem Dreieck OSM, ergiebt sich feıner mit Hülfe des Sinussatzes: 
_ysin (@— 9). 
% ” sinasing, 


Wiederum durch Differentiation nach y erhält man hieraus: 


ET 
day y s, sin ’p, ’ 
oder auch: 
ds, | & s, sin? «& 
dy y ysn:(@— 9) (83) 
E B RLASSERGAS; 
Entsprechende Ausdrücke findet man für ——, —- u. S. w. 
dy’ dy 


Die weitere goniometrische Umformung, wie vorher für Er: ergiebt hier noch: 


ds. 8, sin (2& — 9,) sin , 
day yana—g) 


womit man den Satz gewinnt, dafs während y von O an bis OTsin« heranwächst, s, ein- 
fach von eo bis Null abnimmt. 


19. Verhalten einiger Quotienten aus den s bei wachsendem y. Mit Hülfe der 
Formel (32) erhält man: 


5 _sin’as, 13 1 
dy y s\mM@Htg) m@+ ) 


oder nach einer ähnlichen "goniometrischen Umformung, wie im vorigen Paragraphen: 


| sin? & $7 sin (2« +9, + 9) sin (9 — 9) 4 


yo YyorSi sin? (@ + 9,) sin? (@ + 9;) 


Hiernach durchläuft der Quotient = , während y von O bis O7 sin « heranwächst, für 22-9, +9, —=n 


1 
ein Minimum. Es mögen für diesen besonderen Fall die Zeichen p, und @, durch , und g, er- 
setzt werden. Nun ist: 
a m ey A Be Tip) 
$ 2, + uy r, sin (@ + 9)’ 
aus 2a +9, +9, = rn folgt e+ 9, = rn — (e + 9); also ist sin (« + 95) = sin (a + 9) 
ei s$. 


7 


0778 ı ? Sb 
und demnach Min. (&) — ,, wenn man durch », und », die besonderen dem Minimum von 
=. 1 1 


entsprechenden Werte von r, und r, bezeichnet. Ferner ist allgemein: 


. 3 or 
2a =— en ae = pPor mp) 
Er cePı 2 
also hier: 
1 
Q 3m? 
Min. (7) — prer#-e te) — PP. 
er e2u(a+Yı) 


Es ist aber «+ 9, <m, so dafs auch e@rl«tyı) <e?“”"— 9», und also 
4 
(52 N 
Min. () — mE — p’n?. 
Hiernach folgt allgemein in dem bezeichneten Intervall 
> pr, 
1 
oder 
1 
> pp?s. (34) 
Im folgenden ist in ähnlicher Weise das Verhältnis = einer Prüfung unterworfen. Mit Hülfe 
der Formel (33) erhält man: ; 


5 __sin’as, 1 1 
dy 9 8 \sin’(e— 9,) sin? (@ — 9,) 
und nun wieder 


5% 
8% __ Sin’es, sin (?«— 9 — 9,) sin (9 — 9,) 
dy 75 WW@— ging) 


Da @ — 9, und & — g,, während x von O bis OTsin« heranwächst, immer spitze Winkel sind, so 
ist 28 — 9 — 9, <m, also sin (2&« — 9 — 9,)> 0, wie auch sin (9, — 9,)>0 ist. Daher ge- 


winnt man mit Hülfe des vorstehenden Differentialquotienten von “ die Entscheidung, dals letzteres 
2 


Verhältnis in jenem Intervall, ohne ein Minimum zu durchlaufen, einfach von p bis ©© aufsteigt, so 
dals für irgend ein zulässiges y die Ungleichung 

4H>PS (35) 
besteht. Ebenso hat man s, > ps, u. s. w. 


20. Vergleich der Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern bei wachsen- 
dem y. Man hat mit Hülfe von (28) 


Bar ee 


u a Is: % 1) — (“+1)y% (= RR 2) 
dy TE FE > Zn AN 


woraus nach leichter Umformung, indem man berücksichtigt, dals s, — s; =w, und 5, — Ss, — ws, 
hervorgeht: 


4.% 
Qı ER: w“"+Hn)yQ (w W; \, 
dy 5; Q \5ı 8 5,8 
Nun ist g, <» (8. (31)), also auch q,w, = w, < pw,; und es ist s, > ps, (Ss. (35)); also hat man 
) w ) RE a 

en P%ı _ “ı , Hiermit wird aber: 
5455 DS, S; Sy 5 

av. w, w u w. 1 1 

RT a 6 

ı 98 9495 1022 89:55 2 \9ı 5 


wobei zu beachten ist, dafs s,>s,. Das heifst denn: der Quotient g: nimmt mit wachsendem 
1 


y ab. Nun ist für y=0 S —=1; folglich für irgend ein nach dem bisherigen zulässiges y aus 
1 


dem Intervall von O bis OTsin« ist 


Qı > %. 
In ähnlicher Weise läfst sich der Quotient S untersuchen. Man findet für diesen: 
2 
a. & 
Q. er (w+1)Y Q Er AR: IE 
day 5% 9% \%85 555, | 
Nun ist wieder 9, <p, also auch 9,%, = w, < pw,, und umsomehr ww, <p’w;; und es ist , <ps, 
< : w p° w, N W, 
und s, > ps, (s. $ 19, (35)), also s, > p°s;; folglich hat man Fr zZ Se oder ForS I 
Hiermit wird aber 
WW W WW 1 Es 
SE 82 8, DE SS; ER = > 
wobei zu beachten ist, dals s, > s,. Das heifst denn wieder: der Quotient S: nimmt mit 
wachsendem y ab. Nun ist für y=0 % _ 1; folglich für irgend ein y aus dem Intervall von 


2 


O0 bis OT sin « ist S< 1 oder 
2 


9 > % 
Die Vergleichung von Q, und @, läfst sich ebenso durchführen, wie die Vergleichung von 
Q, und @, in der ersten Hälfte des Paragraphen. Falst man dieses Resultat mit dem in $ 17 aus 
den Formeln (29) abgeleiteten Satze zusammen, so hat man die Ungleichungen 


AU>Qa>Q:... >»; (36) 
womit man an die Ungleichungen (9), aber auch (16) erinnert wird. 
21. Vergleich der Quotienten aus den singulodistanten Windungsabständen bei 
wachsendem y. Man hat mit Hülfe von (30): 
2+1 1 1 ®+1 1 1 
en ei I (= ww = Ir ur ee e 25 =) 


El ST NEO! ERNEST REEN RL 
dy 4 


oder auch, indem man beachtet, dals ss, — 5 =w, + w, und 5, — s; = wy, + uy: 


a.% 
Iszr w"+ny I (Wı + %; W, + W; B 
dy 53 55 4 5] 7 


Nun ist (s. $ 18, (31)) ), <y und } .<p, also , + w, <p (w, + w,); und es ist s, >p®pis, 


(s. (34)); also hat man x +2 << en — ee Hiermit wird aber: 
u p°p?s, pp°sı 
} Br} )) } y ) 1l 
w, = Wy %W + W, > %, = W, Bi nk Et en W; (' En .) > 0. 
> 57 51 pp? s, 5 pp? 


Das heifst: der Quotient 7 nimmt mit wachsendem % zu. Nun ist für y=0 = = 1; folg- 
‚1 1 


lich für irgend ein y zwischen O und OT sin « ist 95 >1 oder 
1 


I <45: 
Ebenso findet man 9, <q, u. S. w. 


Eine ähnliche Prüfung erheischt der Quotient mi Man findet: 


9 


a.% E 
% _W rd wtrm ww rWw\, 
dy 84 8 9 3 Sg 
Nun ist" = a p und } e He ?, also w, + w, <P(w; + w,); und es ist nr — 2a 2% > p?, also 
ss > P”s. Daher ist aber "* Sta <# = u) -" “% und hiermit 
Ss 5 
wHrW WHW, < w + w, Ws SE w, _ Ws +W, (1 a a) >0 
Sy Sg Sy 2°, $, p” 
Das heifst wie vorher: der Quotient nimmt mit wachsendem y zu. Nun ist fürry=0 
7 —=1; folglich für ein beliebiges zwischen O und O7 sin « ist nz 1 oder 


9% <A: 


Ebenso findet man q, <q, u. s. w. Das Resultat dieses Paragraphen fafst man mit Rückblick auf 
$ 17, (31) zusammen, wie folgt. Man hat: 


y<B<K<...<p 
und B<uu<K—Z...<p 


22. Verwertung der vorstehenden Entwickelungen für die Praxis. Es liegt mir 
nunmehr ob, den Nachweis zu liefern, wie sich die im vorstehenden entwickelten Sätze mit Vorteil 
verwerten lassen bei Beurteilung von Zahlen, welehe durch Messungen an nach Angabe von $ 3 zu- 
gerichteten Ammoniten gewonnen worden sind. Vor allen Dingen möchte ich da einem Einwurfe be- 
gegnen, welchen man meinen bisherigen Herleitungen machen könnte, nämlich einiges zur Rechtfertigung 
bemerken, warum ich von der Annahme #>0 (s. $ 4), und damit p>1, nicht abgegangen bin, 


(37) 


En oe 


Der Grund, weshalb ich dies gethan, ist lediglich der eine, die Theorie zu vereinfachen. Und ich 
meine, so lange man durch die Thatsachen nicht unbedingt genötigt ist, auf solche Bequemlichkeit 
zu verzichten, soll man auch an der günstigen Annahme u > 0 festhalten. Die Schalen der Gattungen 
Pupa und Clausilia möchten zum Teil wohl die Einführung eines negativen w erfordern. Auch 
bewirken viele Foraminiferen den äufsern Abschlufs der Spirale durch einen Kreis. Um diesen Kreis 
zu gewinnen, hat Valerian v. Möller den Windungsquotienten gleich O0 und hiermit ein nega- 
tives « in die Betrachtung eingeführt.*) Ich glaube, dafs es ebensogut angeht, dieses Ziel auf andere 
Weise zu erreichen. Bereits in meiner Inauguraldissertation habe ich darauf aufmerksam gemacht, 
welchen Formenreichtum die Gleichung (1) in sich schliefst, dafs infolge dessen die Konchospirale in 
eine Archimedische Spirale, in eine Gerade, namentlich aber auf verschiedene Weise in einen Kreis 
degenerieren kann. Am empfehlenswertesten würde es: mir a priori erscheinen k>0 und c—=(, 
oder genauer gesprochen unendlich klein zu setzen und damit den kreisförmigen Abschlufs durch 
den asymptotischen Kreis einer Konchospirale zu bewirken. 

Durch das positive « wird übrigens mit Rücksicht auf den praktischen Bedarf die Diplo- 
spirale nach der zweiten Hypothese aus der Konchyliometrie beseitigt. Wenn diese Hypo- 
these gilt, und man hält fest an der Voraussetzung p > 1, so ist der Fortschritt von grölseren 
zu kleineren Windungsabständen nicht denkbar. Ich habe bereits im vorigen Sommer Gelegen- 
heit genommen, auf diesen Umstand hinzuweisen, als ich Bericht erstattete über meine Beobachtungen 
an einem der Gruppe des Arcestes intuslabiatus v. Mojsisovics angehörigen Ammoniten.**) Von dieser 
Gruppe sagt E. v. Mojsisovics***): „Im Beginn der Wohnkammer ist stets eine durch eine Kniekung 
der Windung bezeichnete Stelle vorhanden, welche den Übergang zwischen der Formveränderung der 
inneren Kerne und der Schlufswindung bezeichnet. Wahrscheinlich hängt diese Knickung der Windung 
mit dem Eintritte der Verengerung des Nabels zusammen“. Und bezüglich des Arcestes polysarcus 
E. v. Mojsisovics fügt derselbe Forscher hinzu’): „Der mediane Längsschnitt zeigt deutlich die am 
Beginne des zweiten Viertels der ersten Wohnkammer-Windung eintretende Erniedrigung des aufser- 
halb der Involutionsspirale liegenden Windungsteiles, welche nach Verlauf dieses zweiten Viertels wieder 
aufhört und wahrscheinlich ihren Grund in dem durch die Verengerung des Nabels bedingten Ein- 
wärtsrücken der Windung hat“. Wollte man nun diese Erscheinung mit Hilfe der zweiten Hypothese 
erklären, so mülste man zuerst für die abnehmenden Windungsabstände einen Windungsquotienten ein- 
führen, der kleiner als 1 ist; für die darauf folgenden zunehmenden Windungsabstände wäre hernach 
wieder ein Windungsquotient aufzusuchen, der grölser als list. Da es sich hierbei nur um Spiralbögen 
von geringer Ausdehnung handelt, so möchte es allenfalls gelingen, unter Voraussetzung von Unvollkommen- 
heiten in der Ausbildung der Ammoniten und von etwaigen Beobachtungsfehlern die Rechnung zu befriedigen- 
dem Abschlufs zu bringen; allein es scheint mir solche Annahme zweier Windungsquotienten recht künstlich, 
viel einfacher und ungezwungener wird man die von v. Mojsisovics beschriebene Erscheinung durch die 
erste Diplospiralen-Hypothese erklären können. Freilich mag ich nun die Erfahrungen nicht ver- 
schweigen, welche ich seit vorigem Sommer selbst an meinen 16 der Gruppe des Arcestes intuslabiatus 
entnommenen Ammoniten gemacht. Ich habe gefunden, dafs bei 15 der geschliffenen Exemplare die 
Spirale an der wichtigen Stelle, wo die Windungsabstände beginnen abzunehmen, immer zerbrochen 
war; ja bei dreien dieser Ammoniten zeigte sich sogar der Kern gegen die äulsere Schale in der auf- 
fälligsten Weise verschoben, bei einem nur mälsig, so dafs man durch Umlegen der nach der äufseren 
Gestalt anzunehmenden Symmetrieebene um 3 Grad den inneren Kern noch recht gut anschleifen 
konnte, bei den andern’ beiden aber in so hohem Grade, dafs die Schliffe überhaupt gänzlich auf- 


*) In der ersten der oben S. 3 angeführten Abhandlungen, S. 37. 

**) Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig, 8. Jahrgang 1881, 8. 23. 
***) Das Gebirge um Hallstatt, S. 112. 

T) A. a. 0. 8. 116. 


Ei De 


gegeben werden mulsten. Diese Thatsache hat mich allerdings etwas unsicher gemacht, in wie weit 
jene von v. Mojsisovics beschriebene Eigentümlichkeit der bezeichneten Ammoniten innerhalb der Grenzen 
ungestörter Gesetzmälsigkeit verharrt, und ob daher diese Ammoniten auch wohl für die Nau- 
mannschen Ideen so wertvolles Material bieten, als ich anfangs hoffte. — Noch ist folgenden anderen 
Umstandes zu gedenken, welcher ebenfalls die Berechtigung der zweiten Diplospiralenhypothese sehr 
unwahrscheinlich macht. Es ist nämlich auf keine Weise die Kreisgleichung in der Gleichung (12) 
enthalten; doch aber ist es, wie schon gesagt, für gewisse Foraminiferen erforderlich, einen kreis- 
förmigen Abschluls des Gehäuses erklären zu können. 

Nach alledem beschränke ich mich, umsomehr als ich bereits in den $S$ 10— 12 genugsam 
ausführliche Entwiekelungen über die Gesetzmälsigkeit der zweiten Diplospiralen-Hypothese gegeben 
habe, an dieser Stelle für diese Hypothese als die wichtigsten nur folgende zwei Sätze auszusprechen. 

1) Nach der zweiten Diplospiralen-Hypothese ist der Übergang von grolsen zu 
kleinen Windungsabständen nicht zu erklären, solange man an der Voraussetzung 
p>1 festhält. D 

2) Wenn die Quotienten aus den singulodistanten Windungsabständen 


94. —305 —U Gere 21 N 
sind, aber die innerhalb einer Messungsgeraden gewonnenen Differenzen D, — pD, = 
D,— »pD, =D, — pD, u. s. f. mit dem Winkel z variieren, so ist eine Spirale nach der 
zweiten Diplospiralenhypothese angezeigt. Je nach den besonderen Umständen können 
hierbei bezüglich der Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern entweder die 
Ungleichungen 
A>a>Q>::->p 
oder auch die Ungleichungen 
<<< .<p 
in Kraft treten. 
Bezüglich der Konchospirale hebe ich folgende Sätze als besonders bemerkenswert hervor: 
3) Wenn die Quotienten aus den singulodistanten Windungsabständen 


947193 7 a TED 
sind, dagegen die Quotienten aus den innerhalb einer Messungsgeraden gewonnenen 
singulodistanten Durehmessern durch die Ungleichungen 

>>> '.->p 
in Beziehung treten, und wenn ferner die Differenzen aus diesen Durchmessern D, — pD, 
=D, — pD, = u. s. w. positiv ausfallen und von der Lage der Messungsgeraden als un- 
abhängig sich erweisen, so ist eine Konchospirale mit negativer Konstante k angezeigt. 

4) Wenn die Quotienten aus den singulodistanten Windungsabständen 


9 =='95. = U ep 
sind, dagegen die Quotienten aus den innerhalb einer Messungsgeraden gewonnenen 
singulodistanten Durchmessern durch die Ungleichungen 

U<a<Q<<p 
in Beziehung treten, und wenn ferner die Differenzen aus diesen Durchmessern D, — pD, 
—= D, — pD, u. s. w. negativ ausfallen und von der Lage der Messungsgeraden als unab- 
hängig sich erweisen, so ist eine Konchospirale mit positiver Konstante % angezeigt. 

Neben den Sätzen 3) und 4) verdienen folgende zwei die logarithmische Spirale be- 

treffenden Sätze noch beachtet zu werden: 


a, Om 


5) Wenn die Quotienten aus den singulodistanten Windungsabständen 


9177199: — 95 ale =D, 
und ebenso die Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern 
=, =0Q, =. 2 


sind, unabhängig davon in welcher Messungsgeraden man diese Grölsen gewonnen hat, 
so ist eine logarithmische Spirale angezeigt (s. $ 12 am Schluls). 

6) Wenn für die Quotienten aus den innerhalb einer Messungsgerade gewonnenen 
Windungsabständen folgende Ungleichungen gelten: 


H<g<g< re. <p, 
B<u<K<<p, 


dagegen die Quotienten aus den zugehörigen singulodistanten Durchmessern durch die 
Ungleichungen: ' 
U>&>Q>-.:::>p 

verknüpft sind, so ist eine logarithmische Spirale zu vermuten; die Messungen sind 
aber mit dem Excentrieitätsfehler behaftet. 

Man bestimmt die Natur der Spirale eines Ammoniten, indem man durch eine umsichtige 
Kritik der beobachteten und der aus diesen abgeleiteten Zahlen, insbesondere der Quotienten aus den 
singulodistanten Windungsabständen, die wichtigen Konstanten der Spirale ermittelt. Hierbei sind die 
soeben zusammengestellten Sätze von grolser Brauchbarkeit. Verhalten sich die ermittelten Quotienten 
wie im Satze 6, so hat man den Excentricitätsfehler begangen, und man wird durch eine vorsichtige 
geringe Verschiebung des Mikroskops und neues Messen diesen Fehler beseitigen müssen. Es würde 
übrigens, zumal da nur Zahlen geboten sind, welche etwas neben der Wahrheit liegen, hierbei nicht 
immer sogleich ohne Bedenken auf die logarithmische Spirale zu schliefsen sein, denn, da die loga- 
rithmische Spirale ein besonderer Fall der allgemeinen Konchospirale, so-ist von vorn herein zu über- 
sehen, dafs ähnliche Sätze als der 6. auch für die Konchospirale der ersten und dritten Art sich er- 
geben müssen, nur weit komplizierter und damit praktisch wertlos, weshalb ich von der Herleitung 
derselben abgesehen habe. Nachdem der Exeentrieitätsfehler beseitigt, wird man zweitens, namentlich 
mit Hinblick auf die Sätze 3), 4) und 5), die Quotienten aus den singulodistanten Windungsabständen 
und Durchmesser einer abermaligen Kritik unterwerfen, wird beachten, welcher Mittelwert p sich aus 
den q ergiebt, und wie die Q diesem Mittelwert von oben nach unten oder von unten nach oben zu- 
streben, oder ob die @ vielleicht denselben Mittelwert ergeben, und wird so den wahren Windungs- 
quotienten, die spezifische Konstante des Ammoniten ermitteln. Ich habe hierauf bereits in $ 9 
hingewiesen. Drittens endlich wird man aus den Differenzen D, — pD,, D, — pD, u. s. f. die in- 
dividuelle Konstante der Spirale, den Radius des asymptotischen Kreises % finden, denn es ist (s.$ 9) 


D,—»pD =D =-pD, = - ---=—-2k(p—1) 


Nach Erledigung dieser Arbeit berechnet man zur Kontrolle mit den vorläufig festgestellten 
Konstanten die Durchmesser und Windungsabstände, um solche dann mit den beobachteten Durch- 
messern und Windungsabständen zu vergleichen. Diese Rechnung ist nicht immer von völlig be- 
friedigendem Erfolg gekrönt, nicht allein der Beobachtungsfehler halber, sondern auch, und wohl mehr 
noch wegen der vielen Ungenauigkeiten, welche sich das Tier bei Konstruktion seiner Spirale hat zu 
Schulden kommen lassen. Nach meinen Erfahrungen scheinen in der That so vorzügliche Spiralen, 
wie die des Naumannschen A. galeatus oder A. Ramsaueri zu den grölsten Seltenheiten zu gehören. 
Trotzdem ist folgende Thatsache nicht zu verkeneen, auf welche wohl auch Naumann bereits hin- 

4* 


a 


gewiesen hat“), nämlich die Thatsache, dafs Anomalien, welche an der Spirale in dem einen Sinne 
zustande gekommen, nachträglich zu Gunsten des Gesetzes von dem Tiere in dem entgegengesetzten 
Sinne wieder ausgeglichen werden. Soleches Schwanken um das wahrg Gesetz muls in den Quotienten- 
tafeln dadurch zum Ausdruck kommen, dafs auffallend grolse mit auffallend kleinen Quo- 
tienten abwechseln. Es verdient diese Thatsache sehr beachtet zu werden, und dieselbe korre- 
spondiert offenbar mit der anderen Wahrheit, dafs viele spiralige Schalen weniger für das Interesse 
des Tieres an der einfachen Gesetzmälsigkeit der Windungsabstände sprechen, als vielmehr für das 
Interesse an der besonderen Art der Krümmung der Spirale: so die kreisfürmig abschliefsenden Fora- 
miniferenschalen, so — die Schalen der Arcestes intuslabiati. 

Wenn nun eine solche Unsicherheit in der Vollendung der Spirale vorliegt, daher von vorn 
herein zu übersehen ist, dafs die hier erklärte erschöpfende Rechnungsmethode zu einer vollkommen 
befriedigenden Übereinstimmung mit der Beobachtung nicht führen kann, wenn vielleicht auch die 
Absicht vorliegt, lediglich den Windungsquotienten der beobachteten Spirale zu gewinnen, so dürften 
doch jene obigen Sätze noch ihr Recht behaupten, d. h. die allgemeine Gesetzmäfsigkeit, welche in 
ihnen zum Ausdruck gebracht ist, dürfte trotz aller Abweichungen noch klar genug hervortreten und 
den erfahrenen Beobachter zu der Überzeugung nötigen, dafs von dem Tiere die eine oder andere 
Spirale angestrebt worden sei. Allerdings versagen die Sätze ihre Dienste im Falle von Pleospiralen, 
welche sich aus vielen nur kurz entwickelten Bögen zusammensetzen. Für solche bleibt nichts weiter 
übrig, als die Konstanten der Spirale aus nahe aufeinanderfolgenden Durchmessern oder Windungs- 
abständen herzuleiten. 

Ich komme nochmals mit einigen Worten zurück auf den Excentricitätsfehler. Zu er- 
fahren, wie grofs der begangene Fehler gewesen ist, würde nicht ohne Interesse sein, jedoch, wie ich 
bereits in $ 3 mitgeteilt habe, gestattet das Naumannsche Konchyliometer die Gröfse der Ver- 
schiebung des Mikroskops nur in der Richtung der Messungsgeraden zu messen, nicht aber rechtwinkelig 
zu derselben, so dafs die Bestimmung jenes Fehlers mit Hilfe des Instrumentes versagt ist. In meiner 
Inauguraldissertation*) habe ich an dem Beispiel des Naumannschen A. galeatus mit gutem Erfolge 
gezeigt, wie sich für die logarithmische Spirale die Gröfse des Excentrieitätsfehlers durch Rechnung 
ermitteln läfst. Dieselbe Methode, welche ich dort in Vorschlag gebracht und entwickelt habe, läfst 
sich im Prinzip auch auf die allgemeine Konchospirale ausdehnen, führt aber zu Rechnungen, welche 
wegen ihrer Weitschweifiskeit zu vermeiden sind. 


II. Beobachtungs-Resultate. 


23. Vorbemerkung. Vor allen Dingen mufs ich hier einige Erklärungen vorausgehen 
lassen, welche sich auf die sämtlichen im folgenden mitgeteilten Zahlentafeln beziehen. Ich bin 
mir dessen vollkommen bewulst, dafs ich meine Beobachtungsresultate für die Systematik der Ammo- 
niten zunächst nur als vorläufige ansehen darf, doch aber auch als berechtigt, weil sie geeignet sind, als Er- 
läuterung für die in dem vorhergehenden Paragraphen zusammengestellten Gesichtspunkte zu dienen. Dafs 
ich die Resultate 'erst nur als vorläufige ausgeben darf, hat erstens vornehmlich darin seinen Grund, 
dals ich mit den endgültigen Bestimmungen der Species meiner Ammoniten für jetzt noch zurück- 
halten will. Ein zweiter Grund ist der, dafs ich bisher meine Messungen noch nicht vollständig durch 
nebenhergehende Rechnung kontrolliert habe, um etwaige Widersprüche zu beseitigen, oder genauer 
gesprochen: die Ursache der letzteren in der unvollkommenen Ausbildung der Konchylie aufzuweisen. 
Ein solches Kontrollverfahren ist bereits durch V. von Möller empfohlen und angewandt worden, 


*) Über die eyklocentrische Konchospirale und über das Windungsgesetz von Planorbis cormeus, $ 12. 
*F) 869, 


i — 29 — 
und ist jedenfalls von grofsem Werte. Auch schon Naumanns Mitteilungen lassen erkennen, dafs 
er gelegentlich seine ersten Beobachtungen einer Kritik unterworfen habe. In dem Bericht über seinen 
A; galeatus finden sich die Worte: „Alle diese Messungen beziehen sich so weit als möglich auf den 
innern Schalenrand; bei dem Punkte ec’ lag jedoch eine Verdickung oder Duplikatur der Schale, wes- 
halb dort, der Faden des Mikroskops auf die Mitte zwischen dem äufsern und innern Schalenrande 
eingestellt wurde“. Ohne Zweifel ist diese von Naumann erwähnte Duplikatur als einem alten 
Mundrand angehörig zu erklären. Auch mir haben die alten Mundränder und Schalenfurchen der 
Ammoniten bei den Messungen besondere Schwierigkeiten bereitet. Mit alledem sage ich nicht, dafs 
deswegen die folgenden Zahlentafeln, weil sie also nur erst rohe Messungsresultate enthalten, ganz 
wertlos seien. Im Gegenteil, es scheint mir besonders interessant, dafs wenn man nur die von mir im vorigen 
Paragraphen zusammengestellten Gesichtspunkte zu Hilfe nimmt, doch die Aussage der Beobachtungen 


noch immer in einer bestimmten Richtung ausfällt — trotz aller Unregelmäfsigkeiten, welche man 
notwendig mit in den Kauf nehmen muls, wenn man nicht überhaupt die konchyliometrische Beur- 
teilung der Ammoniten ganz aufgeben will. — Wie Naumann habe ich bei den Messungen den 


Mittelpunkt des Fadenkreuzes immer auf den inneren Schalenrand eingestellt. — Die Messungen wurden 
bei jedem Ammoniten nach 4 je um 45° aufeinanderfolgenden Messungsgeraden ausgeführt, und es 
wurden auf diese Weise in jeder dieser Geraden die aufeinanderfolgenden semissodistanten Durch- 
messer D,, D, u. s. w. und die semissodistanten Windungsabstände w,, w, u. s. w. bestimmt. Die 
Zahlentafeln enthalten für jeden der aufgeführten Ammoniten die Malse dieser Durchmesser und Win- 
dungsabstände, sowie die zugehörigen Quotienten Q@ und q (s. $ 8). Liest man die Tabellen der 
Durchmesser und Windungsabstände quer von oben nach unten, also I,, II,, II,, IV,, I,, I,, IH,, 
IV,, I,, u. 8. w., so geben die aufeinanderfolgenden Zahlen oktantodistante Durchmesser, beziehentlich 
oktantodistante Windungsabstände. Das entsprechende gilt von den Tabellen der Q und g; also z. B. 
irgend zwei in der angegebenen Weise aufeinanderfolgende Q sind gebildet aus Durchmessern, welche 
beziehungsweise um 45° von einander abstehen. 


24. Ammonit I aus der Gruppe des Arcestes tornatus, vom Röthelstein bei Aussee. 
Ich lasse zuerst die im vorigen Paragraphen bespyochenen Zahlentafeln folgen: 


„!- I. II. IV. 1: II. Il. IV. 

D = 0,80 mm 1,00mm 1,05mm 1,05mm w = 0,30mm 030mm 035mm 0,30 mm 
DO, N RE a =1035 NS NDAON,, 771085, 020 5, 
D; = 146, OEM rs TE, 10,40 50,00, ur, 
D, = 18, 210444, 20110220) 452,90,55. I:; Ra .0,80 RE ertehsree, 
D, = 24 „ A 7.0.80, H1R0,90hr 0 et, 
Di =! 325, SEO 38 DE — 71,204, wel 150 ee. 
Be AG AO nn Bao | A 1,96 1.,112,20, 0, Ah. 2,70 5. 
DE = 0640, ES EEE HUNG 00° aa 3050 0005 
Di =.940 ,„ 1045,  A1Ab-.\. 1066 „ De ao, Rage,  15,40,°,5%96,00°,, 
Di 213 56... 15,35 ,,.316,85%,,. 186br Ro San Ad RNg ion. 
De ara „RT, we 10.007, 18V, Par, 1a N 
0a. 433,36, 37h. Aa = 16,10 „ W790 „, 120416 6, Boll! 
Di An Anı 75,056, ae) be, 1(2TLE,)."(R9,98,,) 88,70, 
Dı= 710,9 „(78,90 „) (87,55 „) 9810, | wu=3675 „ (41,00 „) > 

Di. = 1,70. 180). : 


Die zugehörigen Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern und Windungsabständen 
sind hiernach folgende: 


— Fa 


IE Il. HI. IV. J, INE II. IV. 
Q, = 1,813 1,700 1,667 1,667 4 = 1,3833 1,333 1,286 1,833 
Q, = 1,682 1,615 1,571 1,704 | 1% — 1,714 1,500 1,857 1,875 
Q, = 1,689 1,588 1,629 1,743 7, = 2,000 2,250 2,222 2,000 
Q, = 1,757 1,714 1,750 1,804 q, = 2,000 2,250 2,308 2,333 
Q, = 1,816 1,833 1,877 1,934 g, = 2,437 2,444 2,450 2,455 
Q; = 1,969 1,986 2,026 2,072 9, = 2,500 2,444 2,433 2,314 
Q, = 2,112 2,111 2,140 2,144 q, = 2,282 2,227 2,204 2,222 
Q, = 2,164 2,147 2,160 2,169 1 = 2,167 2,227 2,205 2,247 
0, = 2,164 2,172 2,175 2,194 5 = 2,247 2,276 2,324 2,375 
EST) 2,205 2,223 2,252 Yo = 3477 2,435 2,503 2,462 
Qu = 23,282 2,280 2,313 2,321 Hı = 2282 (2435) (2,386) 2,365 
(is = 2,338 (2,331) (2,338) 2,336 ds = 2,283 (2,291) 5 
Os = 3319 (2,317) . 


Da der Ammonit für das mir zur Verfügung stehende Konchyliometer etwas zu grols ist, so 
stehen einige Beobachtungen unter dem Einflusse einer gewissen Unsicherheit. Die von diesen Be- 
obachtungen abhängigen Zahlen sind in den vorstehenden Tabellen durch Einklammern kenntlich 
gemacht. 

Der in der Messungsgeraden I gelegene Windungsabstand , — 0,50 mm entspricht dem ersten 
deutlich sichtbaren Septum. Der weiter zurückliegende Kern des Ammoniten ist durch Krystallisation 
etwas undeutlich geworden, so dals man ältere kleinere Septa nicht zu erkennen vermag, daher auch 
über die Ausdehnung der Anfangskammer im Ungewissen bleibt. Nur soviel ist nach Brancos 
Beobachtungen zu konstatieren, dafs mit jenem Septum nicht das erste vorliegt. Man erkennt übrigens 
an demselben deutlich die rückwärts gerichtete Siphonaldute. Dieses erste Septum mitzählend 
kann man ungefähr 300° vorschreitend 15 Septa mit ihren rückwärts gerichteten Siphonalduten 
beobachten; dann folgt ftir die nächsten 140° eine durch Krystallisation herbeigeführte Störung, so 
dafs man hier wohl noch die Spirale, doch aber die Septa nicht recht deutlich erkennen kann. Ferner 
folgen auf etwa 200° 10 Septa noch immer mit rückwärts gerichteten Siphonalduten; wiederum 
ist für die nächsten 130° eine Störung durch Kıystallisation veranlalst. Bis hierher liegen also von 
jenem ersten Septum aus etwa 24 Umgang vor. Nun folgen reichlich 3 Umgänge, in denen allerdings 
auch hier und da eine für die Beobachtung günstige Ausfüllung der Kammern durch Kalkspatbildung 
unterbrochen ist, doch aber lassen sich hier fast überall die Septa mit ihren teils nach rückwärts, 
teils nach vorwärts gerichteten Siphonalduten deutlich erkennen. Auf dem sich anschliefsenden 
14 Umgang sind nunmehr die Siphonalduten blols vorwärts gerichtet. Die Versteinerung geht mit 
der letzten Wohnkammer des Tieres zu Ende, welche etwa auf 4 Umgang noch erhalten ist. Wenn 
auch hier und da die Siphonalduten weniger gut angeschliffen erscheinen, so ist solches doch nur in 
unregelmälsigem Wechsel, keineswegs aber einseitig der Fall, woraus zu schliefsen ist, dafs die Median- 
ebene des Ammoniten gut aufgeschlossen worden, allerdings aber die Siphonalduten hier und da aus 
dieser Ebene etwas herausschwanken. Mit dieser Beschreibung meines Präparates meine ich hin- 
reichend dargethan zu haben, dafs ich dasselbe so gut angefertigt habe, als bei dem vorhandenen 
Erhaltungszustand nur möglich war, und dafs dieser Erhaltungszustand doch im Ganzen als gut be- 
zeichnet werden darf. 

Was nun die Quotienten q anbelangt, so richte ich die Aufmerksamkeit zuerst auf die sämt- 
lichen q, bis mit 9,5. Dieselben zeigen freilich beträchtliche Schwankungen, doch aber läfst sich nicht 
behaupten, dafs von den niederen zu den höheren Quotienten eine Abnahme oder Zunahme zu kon- 
statieren sei. Daher ist es vielmehr das wahrscheinlichste, dals bei vollkommenerer Ausbildung und 
Erhaltung des Ammoniten und bei Vermeidung etwaiger Beobachtungsfehler jene Quotienten q alle 
denselben Wert erhalten würden. Zieht man dem entsprechend aus diesen Quotienten das arithmetische 


Mittel, so erhält man die Zahl 2,332. Durch diese Zahl kommt man in Übereinstimmung mit der 
bisher gemachten konchyliometrischen Erfahrung, dafs der Windungsquotient » in der Regel eine sehr 
einfache Zahl ist: man wird also p = 2,333 oder » = setzen dürfen. Die entsprechenden Quo- 
tienten Q, das sind die sämtlichen Quotienten @, bis mit Q,; sind durch eine andere Eigentümlich- 
keit als die Quotienten q charakterisiert, nämlich sie lassen kein Schwanken um einen Mittelwert, 
vielmehr sehr bestimmt ausgesprochen ein allmähliches Anwachsen von kleineren Werten nach jenem 
Werte 2,333 hin erkennen; nur drei derselben übertreffen erst in der dritten Dezimale diesen Zahlen- 
wert um eine Kleinigkeit. Dies heilst aber, wenn man von der zweiten Diplospiralenhypothese absieht, 
nach $ 22, Satz 4 soviel, als es ist für die äufseren Umgänge eine Konchospirale vom Windungs- 
quotienten » = 4 mit positiver Konstante k angezeigt. 

Ich unterlasse es, die innere Spirale des Ammoniten einer Diskussion zu unterwerfen, weil 
solche durch die Rechnungen, auf welche ich mich hier nur beschränken will, nicht zum Austrag ge- 
bracht werden könnte, denn an der Zusammensetzung der Quotienten @,, @ und @, ist natürlich 
sowohl die innere, als die äufsere Spirale beteiligt: dieselben sind Übergangsquotienten von einer 
Spirale zur anderen, und erfordern daher eine sehr umständliche Prüfung, umsomehr als man es nur 
mit kleinen Zahlen zu thun hat. 

25. Ammonit II aus der Gruppe des Arcestes tornatus vom Sommeraukogel. 
Die Messungen des Ammoniten ergaben folgende Zahlen: 


118 I. III. IV. I. 11. Ill. IV: 
D, = 065mm 075mm 080mm 080mm ı ©, = 025mm 030mm 0,25mm 0,30 mm 
D,;=..0,90: ;, 1,05 „ 1,05 ,„ 1.100% w = 0,30 „ 0,35 „, 0,35 „ 0,35 „ 
DR 0100,3,0.21,40: 2.6.1407," 1480, 10:36 0,0x0,3B 5. 054D „310:50.2, 
DIE = 1.562 K7aı Aa game w = 0,50 „ 0,50 „ 0,60 „ 0,65 „ 
IE 2.0 D2n, AD 2,60 „ wm 0,102 ,, 0,75 „ 0,80 „ 0,90 5, 
D, = 2715, 3:00. S2ol, 308% 1.00, TO 1200,, 1,30,, 
DI —=N3:157 4,10 „ 4,50 „ 4,80 „ w = 140 „ 1,60 „ AaZOyR,, 1,90 ,„ 
D,.—ı 5,15%, -2/ 5,70), 6,20 „ 6,70 „ uw —= 210 „ 2,30 „ 2,50 „ 2,80 „ 
D, = 725 „ 3:00.,5 SON 9505 | wm = 305 „ 3,30 „ 3,80 ,„ 4,40 „ 
D;o — 10,30 „ 11,30 ” 12,50 ” 13,90 ” | %,, = 4,70 „ 5,30 „ 5,95 ” 6,70 ” 
15000, 16160%,,. 018,450 120,609, | 5.7600, 8,55 „ 9.509.2.10/45 75 
ID 997609 %,.225,1510,,, 1.21.9622 31,05%, 12,10, 13,70, 15,35, 17,30, 
Ds = 34,70 „ 38,85 „ 43,30 „ 48,35 „ w, = 19,35 „ 21,80 „ 24,30 „ ; 
D,= 5405 „ 60,65 „ 6760 . : | 
1c II. III. IV. | 1. II. II. IV. 

Q, = 1,846 1,867 1,750 1,812 | 4 = 1,400 1,167 1,800 1,667 

Q, = 1,722 1,667 1,762 1,773 % = 1,667 1,428 1,714 1.857 

Q, = 1,708 1,607 1,750 1,793 | G; = 2,000 2,143 1,778 1,5800 

Q, = 1,774 1,714 1,757 1.290 | a 2000 2,200 2,083 2,000 

Q, = 1,829 1,822 1,837 1,846 | 9 = 2,000 2,133 2,125 2,111 

Q, = 1,873 1,900 1,908 1914 | 9 = 2,10 2,091 2,000 2,154 

Q, = 1,933 1,951 1,933 1,979 12,179 2,062 2,235 2,316 

Q; = 2,000 1,982 2,016 2,075 G — 23,238 2,304 2,380 2,393 

= 2,069 2,075 2,121 2,168 G% —= 2,492 2,591 2,500 2,375 

On = 23,193 2,226 2,236 2,234 | Ho — 2,574 2,585 2,580 2,582 

Qı = 2,313 2,340 2,347 2,347 du = 2,546 2,550 2,558 

Qs = 2,391 2,412 2,419 } 


Der Ammonit ist recht wohl ausgebildet und von solchem Erhaltungszustand, dafs man die 
Spirale fast überall hinreichend sicher beobachten kann, nur der innerste Kern ist etwas undeutlich, 
so dafs ich nicht entscheiden mag, ob die Anfangskammer noch vorhanden ist. Die Messung begann 


mit dem kleinsten deutlich erkennbaren Durchmesser. Die Wohnkammer fehlt vollständig. Diese 
kurze Beschreibung des Ammoniten mag genügen. Ich gebe in $ 27 nochmals eine sehr genaue 
Schilderung des behandelten Präparates und glaube dann durch diese Besprechung sowie die des vor- 
hergehenden Paragraphen hinreichend Zeugnis abgelegt zu haben, wie ich die Messungsobjekte mit 
grolser Sorgfalt ausgewählt und zugerichtet. 

Trotzdem der Ammonit mit dem vorhergehenden einer und derselben Gruppe angehört, ist 
es doch nicht möglich seine Quotienten aus den singulodistanten Windungsabständen und Durch- 
messern in derselben Weise auszulegen, wie die jenes anderen. Es bleibt hier für die erste Beur- 
teilung nichts weiter übrig, als die Beobachtungspunkte I, 3 bis mit II, 11 auf eine mittlere Spirale 
zu beziehen und damit eine Triplospirale für den Ammoniten anzuerkennen. Für diese mittlere 
Spirale ergeben die sämtlichen Quotienten q, bis mit q,, I und II (nieht mehr q,, III und IV) den 
Mittelwert 2,053, mit welchem man auf den Windungsquotienten 9, = 2,05 = #1 schlielsen kann. 
Den genannten q entsprechen die sämtlichen Durchmesserquotienten Q, bis mit Q,, I und II, welche 
mit dem Wert 1,708 anheben und dann leidlich regelmäfsig bis 1,982, oder auch 2, aufstreben, 
ohne den Wert p, = 2,05 ganz zu erreichen. Nach dieser Überlegung ist für die mittlere Spirale 
eine Konchospirale vom Windungsquotienten 44 und von positiver Konstante k angezeigt ($ 22, 
Satz 4). Für die innere und äufsere Spirale sind zu wenige Quotienten vorhanden, als dafs ich die 
Erwägungen, auf welche ich mich hier beschränken will, zur Geltung bringen könnte. 

26. Ammonit aus der Gruppe des Arcestes eymbiformis, vom Röthelstein bei 
Aussee. Die Messungen des Ammoniten ergaben folgende Zahlen: 


I. II. Ill. IV. It 1. II. IV. 
D, = 260mm 2,30mm 3,00mm 3,20 mm w = 0,70mm 0,75mm 080mm 0,90 mm 
DE 3730, BREI on 3,80 „, 4,10 „, % — 0,90 „ 1,00 ,„ 0; 1,102, 
DI — 24,207, 4,55 „ 4,90 „, 5,20. „ W = 1,30 „ 1,35 „ 1.5044, 1,55 „ 
Un 5,90 ,, 6,40 „, 6.700,, w = 180 „ 1,90, 2,00 2.15%, 
I) 153008 1.30%, 8,40 „ 8,90 , uw, = 225 „ 2,40 „, 2,00 , 2,70 „ 
DD == 95508 „u 10:20:77, 30,900, 0.:140607),, w = 2,65 „ 2,90 „ 3,20 „ 3,30, 
DD —12:205,,72,13:1005,22, 145109792. 314:90% 5; w = 3,55 „ CHLOIErr, 3.905 4,05 ,„ 
D2— 15,190 ,0.1058925,00.18100070518:95, 5; vw = 445 „ 4,65 „, 4,90 ,, 5,05 ,, 
DD, — 20,205 215502572.22900°2224:00, 1, WW — 520 „ 5,65 „ 5,9055 6,20 ',, 
DI — 20 A002 217.190,,0028:80052,3020)78 Wo — 6,60 „ 1,10, 1.3025, 2.1005, 
I —%3210025108.34,300,,01036 10m 2637.90, ,° %,, — 28107, 8,50 „ 910m, 9:b0R 
1° — AU S100,,00349:807 7,0 245.200 ,0E047.50755 1%, — 193807 „on. 10,10 ,707410,407, 231150085 
Dis — 49190565, 252:90/%;: 55,6015-75758:50 5 10, = 11535, 6, 02.125157, 082:12,402500.18:000% 
DD}, — 61,267 ,,, 2265,05. ,,.268,0005,0. 2.721,50, w4 = 13,50 7, 2014,15,,2, A475) 15,65) 
D., > 1475 „7920 „(82,75 „) (87,15 „) 
I: IR III. IV. | 1: I. III. IV. 
072 — 1,615 1,625 1,633 1,625 | 4 = 1,857 1,300 1,875 1,722 
Q, = 1,667 1,662 1,684 1,646 G% = 2,000 1,900 1,818 1,955 
0 = 1,738 1,714 1,714 1,712 Q;. — 1,731 1,778 1,667 1,742 
Q, = 1,136 1,729 1,703 1,719 | q = 1472 1,526 1,600 1,535 
Q, = 1,671 1,679 1,679 1,674 q, = 1,578 1,562 1,560 1,500 
Q, = 1,649 1,652 1,651 1,634 G = 1,679 1,603 1,531 1,530 
Q, = 1,656 1,641 1,624 1,611 gQ, = 1,465 1,507 1,513 1,531 
Q, = 1,613 1,611 1,600 1,594 q, — A833 1,538 1,490 1,525 
Q, = 1,584 1,595 1,576 1,579 | G — 1,558 „ 1,504 1,542 1,548 
Q,0 = 1,579 1,576 1,569 1,573 Go = 1,485 1,413 1,425 1,429 
On =,11559 1,542 1,540 1,544 Yı = 1,401 1,429 1,363 1,354 
Ah 1,520 1,504 1,505 gi: = 1,378 1,401 1,418 1,423. 
Q,s — 1,498 1,497 1,488 1,490 


re 


Ich beschränke mich hier auf die kurze Bemerkung: dafs der hier zur Sprache kommende 
Ammonit die Spirale überall, soweit dieselbe in die Tabellen aufgenommen, sicher genug erkennen 
läfst, wenn auch an einigen Stellen Kalkspatbildung die Beobachtung erschwert. Übrigens ist der 
innerste Kern, also auch die Anfangskammer durch Krystallisation zerstört, weswegen denn auch die 
Tabellen der Durchmesser und Windungsabstände sogleich mit ziemlich grolsen Zahlen anheben. 

Die Prüfung der g lehrt, dals die Spirale des Ammoniten, soweit sie vorliegt, eine Triplo- 
spirale ist. Die innerste Spirale mu/s in der Nähe des dritten Beobachtungspunktes der vierten 
Messungsgeraden zu Ende gehen, und es mufs die äufserste Spirale in der Nähe des dreizehnten 
Beobachtungspunktes derselben Messungsgeraden beginnen, da man die sämtlichen q, bis mit g, auf 
einen und denselben Windungsquotienten, das ist den Windungsquotienten der mittleren Spirale be- 
ziehen kann. Es ist sehr bemerkenswert, dafs die eben genannten q weder ein allmähliches Anwachsen 
von geringeren zu grölseren Werten, noch umgekehrt ein allmähliches Abnehmen, vielmehr wiederum 
einen regellosen Wechsel von höheren und niederen Zahlen wahrnehmen lassen. Der Mittelwert 
dieser q berechnet sich zu 1,537. Dieser Wert wird namentlich durch die vierte Messung herab- 
gedrückt, während die Messungen I bis III hart an die Zahl p, = 1,54 —= 77 heranführen. Diese 
Zahl ist aber bereits von Naumann an seinem sehr wohl ausgebildeten A. galeatus beobachtet wor- 
den und erscheint daher vollkommen zulässig, wenn sie auch nicht so ganz einfach ist. Den bereits 
mehrfach erwähnten q, bis mit g, entsprechen nun ferner die Diameterquotienten Q, bis mit Q,, 
welche mit dem Werte 1,736 beginnen und dann abgesehen von geringen Störungen allmählich bis 
1,573 (1,569) abnehmen, ohne den Wert p = 1,54 ganz zu erreichen. Nach alledem hat man, wenn 
man von der zweiten Diplospiralen-Hypothese absieht, in der mittleren Spirale des Ammoniten eine 
Konchospirale vom Windungsquotienten 9, = 1,54 und von negativer Konstante % zu erblicken 
(s. $ 22, Satz 3). 


27. Ammonit I aus der Gruppe des Arcestes intuslabiatus vom (?) Sandling. 
Die Messungen des Ammoniten ergaben folgende Zahlen: 


ll II. II. IV: I. II. II. IV. 

D, = 100mm 110mm 1,10mm 125mm vw = 0,30mm 030mm 0,0 mm 0,30 mm 
130 10 10 0 door, DM EDROEB DE NUEB 
D, = 1,0 „ a Den a ie SL 
Da ae a, w— 045, 055 „ 050, 055 „ 
De DAS, TO TE 2290, wo = 060 „ 060, 065 „ 065 „ 
ED 30 3:3077,,1,.03:402 5 13:56,,, 065 OO OT En 08055 
IDEE 370100024:00, 5. ATS, 0 A a5 w = 085, 090 ,„ 0.951 2 00/956; 
De ED 10 OD TODE allen 
DREIER EIEB ia BIO FR 1AODen on: 
Di 100: Te Tan! Susan, uo= 10 „ ro) zo Algo 
DA 23370, 2062. 9100:.419745,,,,,.7.10:056;, WENN BON BE 
'Di2 == 10,900... 11,508 11,80, ,.., 1240... we 235 ,...290 5.300 ,0%..3,10 „, 
Dee 13:35, 1490... 1080, Abs“ W315... - 03350000 73.800,, 2.10, 
D,, = 16,50 ” 17,70 ” 18,60 ” 19,65 ” wı4 = 4,25 ” 4,20 ” 4,50 ” 4,95 ” 
Dis = 20,75, 21,90, .23,10°,, 24,60 ,, ws 530, 5b „ 590, 610 „ 
DiE128050.,107.45.5,2.429,0012,,°.0:,30)700% 1630 TO en 7,50 on 
D,—=3235 „ 3455 „ 3650 „ 38,60 „ = 805 ,„ 870, 935 „ 960 „ 
Dis = 4040 „ 4325 „ 45,85 „ 48,20 „ ws —=10,30 „ 1095 „ 11,70 „ : 
Ds = 50,70 „ 5420 „ 5755 „ a Dr Ag 708006 10'880, 11790: ,; 
D), = 62,107 |, 65:08 ,, 796840, W = 12,90 „ 1465 „ 1625 „ : 
D,, = 75,00 „ 79,70 „ 84,66 „ 


Qu 


— a 


Die zugehörigen Quotienten aus den singulodistanten Durchmessern und Windungsabständen 
sind hiernach folgende: 


1. 1. II. IV. 1E II. II. IV. 
Q, = 1,600 1,591 1,636 1,520 4 = 1,333 1,333 1,500 1,500 
Q, = 1,539 1,536 1,607 1,516 1% = 1,500 1,571 1,250 1,571 
Q, = 1,531 1,543 1,528 1,526 4, — 1,500 1,500 1,444 1,444 
Q, = 1,525 1,535 1,511 1,511 4 = 1,444 1,273 1,500 1,455 
Q,; = 1,510 1,481 1,509 1,500 g, = 1417 1,500 1,462 1,462 
Q, = 1,492 1,485 1,500 1,493 7, — 1,692 1,500 1,667 1,563 
Q, = 1,527 1,488 1,530 1,506 7, = 1,588 1,444 1,474 1,684 
0, = 1,538 1,480 1,520 1,538 0, = 1,545 1,667 1,360 1,520 
Q, = 1,540 1,513 1,488 1,534 % = 1,630 1,769 1,679 1,500 
Qu = 1,557 1,559 1,523 1,528 9 = 1,441 1,657 1,765 1,632 
Q,, = 1,534 1,578 1,566 1,547 a, = 1,432 1,522 1,617 1,708 
Q, = 1,514 1,566 1,576 1,578 9: = 1,735 1,448 1,500 1,597 
Qs = 1,554 1,542 1,561 1,582 9: = 1,683 1,586 1,553 1,488 
Q,. = 1,579 1,551 1,559 1,562 Mi = 1,482 1,690 1,667 1,596 
Q,, = 1,559 1,578 1,580 1,569 4; = 1,519 1,568 1.585 1,574 
Q,, = 1,551 1,576 1,581 1,570 9. = 1,635 1,542 1,560 j 
Q,, = 1,567 1,569 1,577 | 9, = 1,416 1,247 1,160 1,240 
Q,s = 1,537 1,504 1,492 5 9: = 1,252 1,338 1,389 E 
= 1,479 1,470 1,471 


Die Schale des Ammoniten ist im Innersten deutlich ausgebrochen und der Verlust durch 
Kalkschlamm ersetzt, so dals man von der Anfangskammer nichts sieht und die Spirale in der 
Medianebene scharf abgegrenzt mit einem alten Mundrand beginnt. Von hier aus bis zur Wohnkammer 
kann man die Spirale anfangs mit Hülfe des Mikroskops, weiter nach aufsen mit blofsem Auge über 
83 Umgang sehr sicher verfolgen, abgesehen davon, dafs ein sehr kurzes Stück des ersten Um- 
ganges, welches man mit unbewaffnetem Auge gar nicht auffindet, deutlich ausgebrochen ist. Der 
erste Umgang lälst 15 Septa hinreichend sicher, doch etwas verschwommen erkennen, so dafs man 
doch hinsichtlich der Siphonalduten ein wenig im Ungewissen bleibt. Der zweite Umgang schliefst 
mit einer Kammer, welche deutlich mit gröberem Kalkschlamm ausgefüllt ist, so dafs also auch an 
dieser Stelle ein kleiner Bruch der Schale stattgefunden haben mufs. Der dritte und vierte Umgang 
lassen alle ihre Septa, 16 und 17 an der Zahl, sehr ‚gut erkennen. An einer Stelle des ersteren 
und an der um 360° vorwärts liegenden Stelle des vierten Umganges sind leider einige Siphonal- 
duten noch nicht herausgeschliffen, aber 180° weiter vorwärts, im fünften Umgange, zeigt sich die- 
selbe Unvollkommenheit, so dafs man weniger auf Abweichung der Schliffebene von der Medianebene, 
als vielmehr darauf zu schliefsen hat, dafs hier und da einige Siphonalduten nicht in der Median- 
ebene enthalten sind. Von der letzteren unvollkommenen Stelle zählt man nun aber auf 44 Umgang, 
in der vorzüglichsten Weise ausgebildet und erhalten, 96 Septa mit ihren Siphonalduten. Nunmehr 
beginnt die Wohnkammer. Leider sind von dieser sogleich die ersten 90° ausgebrochen und damit 
jene wichtige Stelle, welche v. Mojsisovies so eingehend beschreibt (s. $ 22). Diese 90° mit- 
gerechnet läfst sich die Wohnkammer um einen vollen Umgang verfolgen und ist, abgesehen von dem 
erwähnten Schaden, wohl erhalten. Hiermit glaube ich dargethan zu haben, dals Ausbildung und 
Erhaltungszustand des Ammoniten recht gut, nieht minder aber das Präparat als zuverlässig bezeich- 
net werden dürfe, so dals die Messung des Ammoniten wohl gerechtfertigt erscheint. 

Schon ein flüchtiger Blick auf die Tabelle der @ und y genügt, um die Überzeugung zu 
gewinnen, dafs trotz der Güte des Messungsobjektes beträchtliche Unregelmälsigkeiten desselben vor- 


liegen, so dals wenig Aussicht geboten scheint, die beobachteten Mafse auf irgend eine Spirale be- 
ziehen zu können. Sieht man niüher zu, so bemerkt man, dals jene Unregelmälsigkeiten ‚streng ge- 
nommen keine solchen sind, indem die Abweichungen von einer wohlgebildeten Spirale sich namentlich 
an den Stellen der Schalenfurchen und alten Mundränder vorfinden. Und um nun doch die Zahlen 
in der einen oder anderen Weise auszulegen, mag man zuerst beachten, dafs Anomalien, welche in 
dem einen Sinne zu Stande gekommen, nachträglich zu Gunsten des Gesetzes von dem Tiere in dem 
entgegengesetzten Sinne wieder ausgeglichen werden, dals insbesondere auffallend grofse q in ziem- 
lich buntem Wechsel von auffallend kleinen q abgelöst werden. Berücksichtigt man diesen Umstand, 
so sprechen zunächst die Quotienten aus den Windungtabständen dafür, dals in der Spirale des Ammo- 
niten eine Triplospirale vorliegt, welche sich aus einem inneren, ungefähr bis zum zehnten 
‘ Beobachtungspunkte der vierten Messung sich erstreckenden Bogen, aus einem mittleren und einem 
äulseren Bogen zusammensetzt. Der Anfangspunkt des äufseren Bogens würde sich etwa bei dem 
zwanzigsten Beobachtungspunkte der vierten Messung auffinden lassen, wenn nicht dieser Teil der 
Spirale leider ganz ausgebrochen wäre. Läfst man zufolge dieser Bemerkung vorerst die Quotienten 
g,; und q,, als Quotienten des Überganges von der ersten zur zweiten Spirale und ebenso die Quo- 
tienten L; und g,;, an denen die dritte Spirale teilhat, aufser Acht, so findet man als arithmetisches 
Mittel der sämtlichen Quotienten y, bis mit q, den Wert p, = 1,474, und als arithmetisches Mittel 
der sämmtlichen Quotienten q, bis mit q,, den Wert 9, = 592. Mit Rücksicht auf die 'Thatsache, 
dafs man bisher für die Windungsquotienten in der Regel einfache Zahlen gefunden hat, dürften jene 
Werte auf p, = 1,5 und p, = 1,6 abzurunden sein. 

Zieht man nun aber ferner neben den Quotienten g auch die Quotienten Q in Betracht, zu- 
nächst was die innere Spirale anlangt, nur die Quotienten 9, bis mit Q,, und bezüglich des mitt- 
leren Bogens die Quotienten Q,, bis mit Q,,, läfst aber die Quotienten Q,, Q, und Q,, als Übergangs- 
quotienten, und ebenso die durch die dritte Spirale mitbedingten Quotienten Q,, und @Q,, beiseite, so 
bemerkt man trotz aller Abweichungen der Quotienten @, bis mit Q, von einander doch so viel, dafs 
unter den innersten Quotienten gröfsere Werte, unter den folgendeh kleinere Werte vorherrschen, 
welche Thatsache auch darin einen bestimmten Ausdruck findet, dafs das arithmetische Mittel der 
ersten vierzehn jener @ gleich 1,552 und das arithmetische Mittel der übrigen @ gleich 1,503 aus- 
fällt, wonach sich im allgemeinen der Übergang von gröfseren zu kleineren, der Grenze p, = 1,5 zu- 
strebenden Werten konstatieren lälst. Das heifst aber, wenn man wiederum von der zweiten Diplo- 
spiralen-Hypothese absieht, dals in dem inneren Bogen der Spirale eine Konchospirale vom Windungs- 
quotienten 9, = 1,5 und von negativer Konstante % vorliegt ($ 22, Satz 3). Gerade den entgegen- 
gesetzten Gang befolgen die Quotienten Q,, bis mit Q,,. Die innersten sieben dieser Q ergeben den 
Mittelwert 1,554, die folgenden sieben 1,564, die folgenden sieben 1,565, endlich die letzten sechs 
1,573. Hier findet also im allgemeinen ein Anwachsen der Q und zwar ein Aufstreben von kleineren 
Werten zu dem Werte p, —= 1,6 statt, welche Thatsache denn zusammen mit dem Verhalten der zu- 
gehörigen q für den mittleren Bogen auf eine Konchospirale vom Windungsquotienten 9, = 1,6 und 
von positiver Konstante k verweist ($ 22, Satz 4). 

Die äufserste Spirale lälst sich zur Erläuterung für die Sätze des $ 22 nicht verwerten, da 
sie nur in geringer Ausdehnung zur Entwickelung gelangt ist. Sie ist aber zum gröfsten Teil sehr 
gut erhalten und verdient daher immerhin gegen die zweite Diplospiralen-Hypothese wenigstens er- 
wähnt zu werden; denn man beobachtet mit der gröfsten Schärfe und in nicht übertriebener 
Weise, wie ich letzteres allerdings bei einigen verwandten Ammoniten gefunden habe, den Übergang 
von gröfseren zu kleineren Windungsabständen, und dann ersiö wieder ein Anwachsen der letzteren. 


28. Ammonit II aus der Gruppe des Arcestes intuslabiatus. Die Messungen er- 
gaben folgende Zahlen: 


5* 


1. 1. IM. von 1. I. IIT. IV. 
D, = 120mm 125mm 130mm 1,35 mm w = 0,30mm 030mm 0,0mm 0,35 mm 
D, = 150 „ 1,55 „ 1,60 „ 70, uw = 0,35 „ 0:20,20 SOME SE 010 
D, = 185 „ 1,95 „ 200,0 0, = 0,40, 0,45, 0,50%, 0,50 „ 
D; = 225 „ 2,40 „ 2,50 „ 2,60 ,„ 0, —— 0,50 „, 0,50 „ 0,60 „ 0,60 „ 
DE DNTDE 2,90 , s10R, 3:20, , w — 0,65 „ 0,65 „ 0,70 „ 0,70 „ 
Ds 3,400,,1,.3:D501,,00,.3:802.000178,90. 7, We, = 1 08b 5 RB 5. BON EAN,55 
DE MAD 4,40 „ 4,60 „ Alto) u — 0908, 1,05 „ 110 „ 1,15 „ 
DT RO A oe 90 un oe Hl20N 1 DO ib o0 
DIE 16,30, 0 2,6:668 5 7,00 „ AO, uw, = 1,60 „ 1,55 „ 1,60 ,„ 100, 
Do= 17% » 820,» 860 „ 910 „ Pe ER. in, 
Din = 9:80,05 10.2500. 10900001, um al mn 0 24 „u 265 u 2,75 „ 
Do OO ano 1400 WW AT „ DIDDEN 295, ss0r,, 
DI EROR TO T30 ans 8,4b,008 3:08, 3,55 5» 380 „ 
Di —= 18,10, 19,050,2 :201050,..0121.10% ,, Vu 415 , ob, 4,45 „ 4,60 „ 
D—122,30057,23,30:,01,19450 270: Ro Alo0n 5.300 5,50 „ 5,85 „ 
D,; = 27,20 ” 28,60 ” 30,00 ” 31,55 „ We = 6,00 „ 6,50 „ 6,75 „ 720 „ 
D,, = 33,20 „ 35,10 „ 36,75 „ 38,75 „ WW, =: 780 ,, 7908, 8,80 „ 9,40 „ 
DD — A100 ASI00 SS AnıHB Ag o Ro ; 11,50 „ 11,25 „ 
DIN i DT.050,,7 1594407, w, = (9,90 „) (10,70 ‚) . (11,70 „) 
Du, = - . (71,10 ,) ER ? 14,15 ,„ ? 
D;,, =(13,90 „) (78,20 ,) 2 
T I. IT. IV. [Pr IE I. III. IV. 
Q, = 1,542 1,560 1,538 1,556 4 = 1,333 1,500 1,667 1,429 
Q, = 1,500 1,548 1,562 1,529 % = 1,429 1,250 1,500 1,500 
Q; = 1,486 1,487 1,550 1,524 4, = 1,62 1,444 1,400 1,400 
Q, = 151 1,479 1,520 1,500 4 = 1,700 1,700 1,333 1,417 
Q; = 1,545 1,517 1,484 1,484 4, = 1,462 1,615 1,571 1,643 
Q; = 1,529 1,535 1,500 1,513 9% = 1,353 1,412 1,625 1,765 
Q, = 1,494 1,511 1,522 1,558 4 = 1,684 1,476 1,455 1,478 
Q; = 1,529 1,505 1,509 1,542 4; = 1,609 1,708 1,769 1,433 
Q, = 1,543 1,541 1,557 1,520 G = 1,344 1,581 1,656 1,618 
Qı0 = 1,503 1,549 1,576 1,538 410 = 1,486 1,390 1,283 1,535 
Q.: = 1,500 1,517 1,514 1,538 Yıı = 1,605 1,429 1,340 1,382 
9, = 1,519 1,500 1,480 1,507 g,,.— 1,509 1,491 1,508 1,394 
Q,; = 1,517 1,498 1,485 1,486 dıs = 1,420 1,514 1,549 1,539 
Qu = 1,499 1,501 1,496 1,495 Qi, = 1,446 1,529 1,517 1,565 
Qıs = 1,489 1,506 1,500 1,508 4; = 1,591 1,491 1,600 1,607 
Qis = 1,507 1,503 1,518 1,526  E i 1,704 1,562 
(RE ; 1,552 1,533 97 (1,269) (1,354) : (1,245) 
9, = (1,477) se" - 1,230 . 


Ich habe diesen Ammoniten keiner vollständigen Messung unterworfen, und bin von der 
wohlerhaltenen Anfangskammer vielmehr ein wenig über zwei volle Umgänge entfernt geblieben. Der 
Grund hiervon ist lediglich in dem zufälligen Umstande zu suchen, dafs mir während der Beobach- 
tungen der helle Sonnenschein fehlte. Nach aufsen habe ich die Messungen zwar so weit als möglich 
fortgesetzt, allein ich lenke nun die Aufmerksamkeit doch nur auf die sämtlichen Beobachtungspunkte 
1 bis 17, dazu noch 18, I, d. h. auf die sämtlichen Quotienten q, bis mit q,;, dazu noch q,, der 
ersten Messungsgeraden, und dementsprechend auf die sämtlichen Quotienten Q, bis mit Q,,, dazu 
noch 9,, der ersten Messungsgeraden. Diese Beschränkung halte ich für ratsam, weil die äufsern Um- 
gänge des Ammoniten zwar zum Teil sehr gut erhalten, andernteils aber auch wieder mehrfach ver- 


auur. eur) 


dorben sind; nämlich der Ammonit ist äufserlich an einigen Stellen bestossen, und im ersten Drittel 
der Wohnkammer, welche mit 14 Umgang entwickelt worden, ist jene wichtige Stelle zerstört, welche 
die Knieckung der Spirale zeigen sollte. Die Tabellen enthalten wegen dieser Schäden einige ein- 
geklammerte Zahlen, beziehentlich einige Lücken. 

Der erwähnte mittlere Teil des Ammoniten verdient aber nun besonderes Interesse. Zwar 
weichen infolge der durch die Schalenfurchen und Mundränder herbeigeführten Schwankungen der 
Spirale die Quotienten @ und mehr noch die Quotienten q zum Teil ziemlich beträchtlich von ein- 
ander ab, allein es ist sehr beachtenswert, dals die genannten Quotienten q fast denselben Mittelwert 
ergeben, als die entsprechenden Quotienten @, jene nämlich den Wert 1,504, so dafs man den Win- 
dungsquotienten 9, wohl gleich 1,5 annehmen darf, diese dagegen den wenig gröfseren Mittelwert 
1,518. Hiernach ist in dem mittleren Teil des Ammoniten offenbar eine Spirale ausgebildet, welche 
von einer logarithmischen Spirale sehr wenig abweicht, doch aber noch zu den Konchospiralen 
der ersten Art gezählt werden mufs, wenn auch der Radius des asymptotischen Kreises dieser Spirale 
sehr klein ausfallen muls (s. $ 22, Satz 3). 


Hiermit schliefse ich den vorliegenden Bericht über meine Vorbereitungen zu ausführlicheren 
Messungen von Ammoniten und zugehörigen erschöpfenderen Rechnungen, deren Resultate ich später- 
hin mitzuteilen gedenke. 


| Schulbericht. 


Übersicht des von Ostern 1881 bis Ostern 1882 erteilten Unterrichts. 


= 


Klassenvorsteher: 


Ober-Prima: Prof. Dr. Delitsch. Unter-Sekunda-B.: Dr. Böttcher. Quinta-A.: Richter. 
Unter-Prima-A.: Prof. Dr. König. Tertia-A.: Dr. Götze. Quinta-B.: Saupe. 
Unter-Prima-B.: Dr. Schuster. Tertia B.: Dr. Weinmeister.  Quinta-Ü.: Gellert. 
Ober-Sekunda-A.: Denervaud. Quarta-A.: Trebe. Sexta-A.: Dr. Scherfig. 
Ober-Sekunda-B.: Reuther. Quarta-B.: Dr. Schroeter, Sexta-B.: Dr. Oertel. 
Unter-Sekunda-A.: Walsh. Quarta-C.: Dr. Wilke. 
Religionslehre. 

Klasse Vla. 3 Stunden wöchentlich. — Erklärung des 1. Hauptstücks. — Ausgewählte 

Geschichten des alten Testaments. Im Anschlufs hieran Geographie von Palästina. — Erlernung aus- 


gewählter Sprüche und Kirchenlieder. — Dr. Scherfig. — Kl. VIb. desgl. — Saupe. 

Kl. Va. 3 St. wöch. — Wiederholung des 1. Hauptstücks und eingehende Erklärung des 
2. mit den zugehörigen Sprüchen und Kirchenliedern. Memorieren des 3. Hauptstücks. — Biblische 
Geschichten des neuen Testaments. — Richter. — Kl. Vb. desgl. — Saupe. — Kl. Ve. desgl. 
— Gellert. 

Kl. IVa. 3 St. wöch. — Wiederholung des 2. Hauptstücks und Erklärung der übrigen. 
Gelernt wurden die zugehörigen biblischen Beweisstellen und einige Kirchenlieder. — Wiederholung 
und Fortsetzung der biblischen Geschichte des neuen Testaments im Anschlufs an die Lesung des 
Evangeliums des Matthäus und der Apostelgeschichte. — Saupe. — Kl. IVb. desgl. — Scherfig. — 
Kl. IVe. desgl. — Kichter. 

Kl. IHla. 2 St. wöch. — Einleitung in die Bücher des neuen Testaments. Lesung und 
Erklärung der Reden Jesu. Darstellung der christlichen Sittenlehre. Repetition der in den vorher- 
gehenden Klassen memorierten Kirchenlieder. — Dr. Leisker. — Kl. IIIb. desgl. — Gellert. 

Unter-Sekunda-A. 2 St. wöch. — Christliche Glaubenslehre. Einleitung in die Bücher des 
alten Testaments. Lesen und Erklären wichtiger Abschnitte aus den Büchern des alten Testaments 
mit besonderer Berücksichtigung der messianischen Weissagungen und der Psalmen. — Richter. — 
Unter-Sek.-B. desgl. — Gellert. 

Ober-Sek.-A. 2 St. wöch. — Einleitung in die Geschichte der christlichen Kirche: Begründung 
durch den Alten Bund, Leben Jesu, Geschichte der Apostel mit Lesen gröfserer Abschnitte aus den neu- 
testamentlichen Briefen. Unterscheidung der christlichen Kirchen nach Lehre, Gottesdienst und Ver- 
fassung. Lesen und Besprechen der Predigttexte. — Richter. — Ober-Sek.-B. desgl. — Prof. Dr. Delitsch. 


Unter-Prima-A. 2 St. wöch. — Vorbereitung der christlichen Kirche durch den Alten Bund; 
Geschichte der Pflanzung und Ausbreitung der christlichen Kirche in der apostolischen und nach- 


apostolischen Zeit bis Konstantin. Lesen einiger neutestamentlicher Briefe. — Lesen und Besprechen 
der Predigttexte. — Prof. Dr. Delitsch. — Unter-Prima-B. 2 St. wöch. wie A. — Prof. Dr. Delitsch. 
Ober-Prima. 2 St. wöch. — Geschichte der christlichen Kirche von Konstantin an, besonders 


Reformationsgeschichte. Lesen und Besprechung der Predigttexte. — Prof, Dr. Delitsch. 


Deutsche Sprache. 


Kl. VIa. 6 St. wöch. — Lesen und Besprechen geeigneter Stücke aus dem Lesebuche von 
Masius T. I. Im Anschlufs hieran die Lehre vom einfachen und erweiterten Satze, die Lehre von 
den Wortarten, die Flexion der Nomina, das Wichtigste aus der Tnerpaukleondehre — Übungen 
im Deklamieren und Wiedererzählen. — Orthographische Übungen. — Alle 14 Tage eine schriftliche 
Nacherzählung. — Dr. Scherfig. — Kl. VIb. desgl. — Dr. Oertel. 

Kl. Va. 4 St. wöch. — Lektüre ausgewählter Musterstücke aus Masius’ Lesebuch T. T. 
Sachliche, grammatische und teilweise prosodische Erläuterung derselben. — Deklamierübungen. — 
Grammatische und orthographische Übungen. — Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit (— Nach- 
erzählungen oder leichtere Beschreibungen —). — Richter. — RL. Vb. desgl. — Dr. Oertel. — Kl. Ve. 
desgl. — Gellert. 

Kl. IVa. 4 St. wöch. — Lesung und Besprechung ausgewählter Gedichte von Goethe, Schiller, 
Uhland, Bürger, Schwab, sowie prosaischer Musterstücke aus dem Lesebuche von Masius T. II; im 
Anschlu[s hieran Erweiterung der Lehre von der Wortbildung, der Lehre von der Interpunktion und 
der Orthographie nebst Übungen. Lehre vom zusammengesetzten Satze. — Deklamierübungen. — 
Die von drei zu drei Wochen zu fertigenden schriftlichen Arbeiten bestanden in Erzählungen (HN 
historischen Inhalts), Übertragungen und Beschreibungen, teilweise in Briefform. — Dr. Leisker. — 
Kl. IVb. desgl. — Dr. Schroeter. — Kl. IVe. desgl. — Dr. Schuster. 

Kl. Ila. 4 St. wöch. — Lehre vom Satzgefüge und von der Satzverbindung. Die Periode. 
— Anfangsgründe der Metrik. Lesung und Erläuterung ausgewählter Gedichte von Uhland, Schiller 
und Goethe, sowie prosaischer Musterstücke aus dem zweiten Teile des Lesebuches von Masius, — 
Alle drei Wochen eine schriftliche Arbeit (— Lebensbeschreibungen, Darstellungen von Örtlichkeiten 
und Ereignissen, teilweise in Briefform —). — Übungen im Vortrage. — Dr. Leisker. — Kl. IIIb. 
desgl. — Dr. Scherfig. 

Unter-Sek.-A. 4 St. wöch. — Lektüre: Ausgewählte Stücke aus dem Lesebuche von Masius 
T. III. Ferner: Wilhelm Tell, Hermann und Dorothea, Minna von Barnhelm. — Allmonatlich eine’ 
schriftliche Arbeit. — Dr. Schroeter. — Unter-Sek.-B. desgl. — Dr. Götze. 

Ober-Sek.-A. 3 St. wöch. — Das Wichtigste aus der mittelhochdeutschen Grammatik. Ge- 
lesen wurden einige Aventiuren aus dem Nibelungenliede und ausgewählte Gedichte Walters von der 
Vogelweide. — Monatlich ein Aufsatz. — Übungen im Disponieren und im freien mündlichen Vortrage. 
Geschichte der deutschen Litteratur bis Luther. — Dr. Schuster. — Ober-Sek.-B. desgl. — Reuther. 

Unter-Prima-A. 3 St. wöch. — Lektüre: Herders Cid. Lessings Nathan der Weise. — 
Zurückgabe der deutschen Aufsätze. — Geschichte der deutschen Litteratur im Zeitraume der Refor- 
mation und des 30jährigen Krieges. — Dr. Götze. 

Unter-Prima-B. 3 St. wöch. — Litteraturgeschichte von Luther bis Wieland. — Gelesen 
wurden Lessings Laokoon und Nathan der Weise, sowie einiges aus Lessings Dramaturgie. Schrift- 
liche Aufsätze. Ubungen im Disponieren und im freien mündlichen Vortrage. — Dr. Schuster. 

Ober-Prima. 3 St. wöch. — Das Wichtigste aus der formalen Logik. — Litteraturgeschichte 
von Klopstock bis zur romantischen Schule. — Gelesen wurden Goethes Dichtung und Wahrheit und 
Schillers Wallenstein (— Lager, die Piceolomini, Wallensteins Tod —). — Übungen im freien münd- 
lichen Vortrage. — Schriftliche Aufsätze. — Dr. Schuster. 


ud 


Lateinische Sprache. 


Kl. VIa. 8 St. wöch. — Deklination der Substantiva. Deklination und Komparation der 
Adjektiva. Die Formen von esse und die regelmäfsige Abwandlung der Verba nach den vier Kon- 
Jugationen. — Einübung der Kardinal- und Ordinalzahlen und der wichtigsten Pronomina. Münd- 
liche und schriftliche Übersetzungen aus dem Lateinischen ins Deutsche und umgekehrt nach Oster- 
manns Übungsbuch für Sexta. — Richter. — Kl. VIb. desgl. — Dr. Oertel. 

Kl. Va. 5 St. wöch. — Wiederholung und Befestigung der regelmäfsigen Formen. Erwei- 
terung derselben durch die unregelmäfsigen Formen, Pronomina, Adverbia, Präpositionen, Konjunkti- 
onen, Deponentia und Verba anomala. Mündliche es schriftliche Übungen i im Übersetzen nach Oster- 
manns Übungsbuch für Quinta. — Dr. Oertel. — Kl. Vb. desgl. — Saupe. — Kl. Ve. desgl. — @ellert. 

Kl. "Va. 4 St. wöch. — Wiederholung und Erweiterung der Formenlehre. Mündliche und 
schriftliche Einübung der wichtigsten Regeln aus der Kasuslehre, der Regeln über den Gebrauch des 
abl. abs. und des aceus. c. inf. — Saupe. — Kl. IVb. desgl. — Dr. Schroeter. — Kl. IVe. desgl. 
— Saupe. 

Kl. Ola. 4 St. wöch. — Repetition aus der Formenlehre; Kasuslehre; Lehre vom Gebrauche 
der wichtigsten Konjunktionen, der Partieipien und des Infinitivs. Mündliche und schriftliche Über- 
setzungen ausgewählter Stücke aus Ostermanns Übungsbuch für Quarta. — Gelesen wurden Corn. 
Nep. Miltiades, Themistokles, Aristides, Hannibal. — Dr. G@ötze. — Kl. IIIb. desgl. — G@ellert. 

Unter-Sek.-A. 4 St. wöch. — Wiederholung der wichtigsten syntaktischen Regeln. — Lektüre: 
Caes. d. b. g. I, IV und V teilweise. — Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Deutschen 
ins Eiteihieche, — Dr. Schroeter. — Unter-Sek.-B. desgl. — Reuther. 

Öber-Sek.-A. 3 St. wöch. — Lektüre: Caes. d. b. g. VI. Auswahl aus Ovids Meta- 
morphosen. — Wiederholungen aus der Syntax. Prosodie. Mündliche und schriftliche Übersetzungen 
aus dem Deutschen in das Lateinische. — Dr. Schroeter. — Ober-Sek.-B. desgl. — Reuther. 

Unter-Prima-A. 3 St. wöch. — Lektüre: Sall. bellum Iug. Ausgewählte Stücke aus Ovids 
Metamorphosen. — Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Deutschen in das Lateinische. 
— Reuther. — Unter-Prima-B. desgl. — Reuther. 

Ober-Prima. 3 St. wöch. — Lektüre: Vergil. Aen. II, 1— 804. Cie. de Amicitia. Caes. 
d. b. g. IV. — Alle vierzehn Tage lateinische Pensa, wöch. lateinische Extemporalia oder prosodische 
a — Prof. Dr. Delitsch. 


Französische Sprache. 


Kl. Va. 6 St. wöch. — Ploetz, Elementargrammatik: Lekt. 1 bis 90. — Dr. Wilke, — 
Kl. Vb. desgl. — Trebe. — Kl. Ve. desgl. — Prof. Dr. Nickels, Dr. Horn. 

Kl. IVa. 7 St. wöch. — Ploetz, Elementargrammatik: Lekt. 91 bis zum Ende; darauf Ploetz, 
Schulgrammatik: Lekt. 1 bis 28. Gelesen und teilweise memoriert wurde Sektion I der Ploetzschen 
Chrestomathie. — Trebe. — Kl. IVb. desgl. — Denervaud. — Kl. IVe. desgl. — Dr. Wilke. 

Kl. IIa. 4 St. wöch. — Ploetz, Schulgrammatik: Lekt. 24—49. Gelesen wurden Sektion 
II und III der „Lectures choisies“ von Ploetz. — Dr. Wilke. — Kl. IIIb. desgl. — Walsh. 

Unter-Sek.-A. 4 St. wöch. — Ploetz, Schulgrammatik: Lekt. 49— 70. Deklamation aus- 
wendig gelernter Gedichte. Gelesen wurden Sektion IV, V, VI, VII der „Lectures choisies“ von 
Ploetz, (8.) und Guizot „Reeits historiques“ (W.). — Walsh. — Unt.-Sek.-B. desgl. — Trebe. 

Öber-Sek.-A. 3 St. wöch. — Lekt. 70 bis 77 der Schulgrammatik von Ploetz, dann Wieder- 
holung. Gelesen wurden aus Ploetz „Manuel de litterature frangaise“ die Biographien und Fragmente 
von M"* de Stvigne, de Maintenon, Bossuet, Flöchier, Corneille, Raeine, Moliere, Pascal und La Fon- 
taine. — Denervaud. — Ober-Sek.-B. desgl. — Denervaud. 

Unter-Prima-A. 3 St. wöch. — Ploetz „Grammaire systematique“: Sekt. I, II und IH. Dazu 
Übungen im Übersetzen nach den von Ploetz herausgegebenen „Übungen zur Bla der fran- 
zösischen Syntax“. Schriftliche Übersetzungen, freie Vorträge und Aufsätze. Gelesen wurden aus 


—. Aue 


Ploetz „Manuel de literature frangaise“ die Biographien und Fragmente von Voltaire bis M"® de Sta&l 
ine. (— Pag. 317 bis 446 —). — Denervaud. — Unter-Prima-B. desgl. — Denervand. 

Ober-Prima. 4 St. wöch. — Ploetz „Nouvelle grammaire“: Sekt. II, IV, V u. VI. Über- 
setzungen aus dem Ploetzschen Übungsbuche zur Erlernung der französischen Syntax. Vorträge und 
freie Aufsätze. — Lektüre: Biographien und Fragmente von Chateaubriand, Courier, Beranger, Segur, 
Barante, A. Thierry, Mignet, Thiers, de Vigny, Toepffer, Michelet, E. de Girardin, V. Hugo. (Ploetz 
„Manuel de litt. frang.“ p. 446—622.) — Denervaud. 


Englische Sprache. 


Kl. Ia. 3 St. wöch. — Einübung der Aussprache. Die Formenlehre nach Nickels’ Hilfs- 
buch bis zum unregelmälsigen Verbum einschliefslich. Die Adverbien, Präpositionen und Konjunkti- 


onen. — Gelesen und erklärt wurden mehrere Stücke aus Herrigs „Reading book“ Nr. 1 bis 40. — 
Dr. Wilke. — Kl. IIIb. desgl. — Trebe. 
Unter-Sek.-A. 3 St. wöch. — Wiederholung der Formenlehre; die Syntax der einzelnen 


Redeteile und die Lehre vom Satze in mündlichen und schriftliehen Übungen nach Nickels’ Hilfs- 
buch. — Gelesen wurden aus Herrigs „Reading book“ Nr. 55, 57—60, 64—69, 72—75. — Walsh. 
— Unter-Sek.-B. desgl. — Prof. Dr. Nickels, Trebe. 

Ober-Sek.-A. 3 St. wöch. — Formenlehre und Syntax (— bis zur Konstruktion der Satz- 
teile —) nach Zimmermanns Grammatik der englischen Sprache mit mündlichen und schriftlichen 
Übersetzungen aus Zimmermanns Übungsstücken (1. Stufe). — Gelesen wurde aus Herrigs „Reading 
book“ eine Auswahl der schwereren Stücke, — Prof. Dr. Nickels, Dr. Wilke. — Ober-Sek.-B. desgl. 
— Walsh. 


Unter-Prima-A. 3 St. wöch. — Die Syntax wurde nach Zimmermanns Grammatik zu Ende 
geführt. Schriftliche und mündliche Übungen aus dem Zimmermannschen Übungsbuche (Stufe I 
und II). Freie Aufsätze nebst freien mündlichen Vorträgen. Litteraturgeschichte. — Gelesen wurden 


aus Herrigs „Classical Authors“ die Biographien und Fragmente von Dickens, Scott, Irving, Robertson, 
Gibbon, Burke, Sheridan. — Walsh. — Unter-Prima-B. desgl. — Prof. Dr. Nickels, Walsh. 
Ober-Prima. 4 St. wöch. — Grammatische Übungen und Wiederkolungen in mündlichen 
und schriftlichen Übersetzungen aus dem Zimmermannsehen Übungsbuche (Stufe II) nebst Diktaten 
litteraturbistorischen Inhalts. Gelesen wurden verschiedene Stücke aus Herrigs „Classical Authors“, 
ferner „Ranke’s History of the Popes“ von Macaulay und „Julius Caesar“ von Shakespeare. — Walsh. 


Geographie. 


Kl. VIa. 2 $t. wöch. — Fundamentalsätze der mathematischen und Grundbegriffe der phy- 
sischen Geographie. Allgemeine Übersicht der Land- und Wasserverteilung auf der Erdoberfläche. 


Geographie von Sachsen. Übungen im Kartenlesen und Kartenzeichnen. — Zungwitz. — Kl. Vlb. 
desgl. — v. Dameck, Geyer. 

Kl. Va. 2 St. wöch. — Erweiterung der geographischen Grundbegriffe. Allgemeine Sehil- 
derung Europas, besonders Deutschlands. Übungen im Kartenzeichnen. — v. Daumeck, Geyer. — 


Kl. Vb. desgl. — Lungwitz. — Kl. Ve. desgl. — Prof. Dr. .Delitsch. 

Kl. IVa. 2 St. wöch. — Wiederholung der Hauptbegriffe der phys. und math. Geographie. 
Aulsereuropäische Erdteile. Übungen im Kartenzeichnen. — Dr. Leisker. — Kl. IVb. desgl. — 
Dr. Leisker. — Kl. IVe. desgl. — Lungwitz. 

Kl. IHa. 2 St. wöch. — Deutschland, physisch und politisch. — Kartenzeichnen. — Dr. Götze 
— Kl]. IIIb. desgl. — Reuther. 


Unter-Sek.-A. 2 St. wöch. — Die aufserdeutschen Länder Europas. Wiederholung der math. 
und phys. Geographie. — Dr. Schroeter. — Unter-Sek.-B. 2 St. wöch. — Geographie der aufserdeutschen 
Länder Europas und ihrer Kolonien. — Dr. Götze. 


6 


Ober-Sek.-A. 2 St. wöch. — Die aufsereuropäischen Erdteile mit besonderer Beziehung auf 
physikalische Verhältnisse. — Dr. Schuster. — Ober-Sek.-B. desgl. — Prof. Dr. Delitsch. - 

Unter-Prima-A. 2 St. wöch. — a) Kurze Geschichte der Entdeckungsreisen mit Übersichten 
über physikalische Verhältnisse der aufsereuropäischen Erdteile. — 1 St. wöch. — Prof. Dr. Delitsch. 
— Unter-Prima-B. desgl. — Prof. Dr. Delitsch. — b) Astronomische Geographie. — 1 St. wöch. — 
Dr. Bötteher. — Unter-Prima-B. desgl. — Dr. Böttcher. 

Ober-Prima. 2 St. wöch. — a) Repetitionen aus dem Gesamtgebiete der Geographie, na- 
mentlich aus Mittel-Buropa. — Prof. Dr. Delitschh — b) Astronomische Geographie. Dauernde Be- 
obachtung des Schattens von einem Gnomon, sowie der Mittagshöhen. Rückschlüsse auf den Tag- 
und Jahreslauf der Sonne am Himmelsgewölbe. Geometrische Konstruktionen. — Fixsternbeobachtungen. 
Sternzeit. — Weg der Sonne zwischen den Sternen. Erklürungsversuche. — Dr. Böttcher. 


Geschichte. 


Kl. VIa. 2 St. wöch. — Biographien aus der alten Geschichte. — Dr. Scherfig. — Kl. VIb. 
desgl. — Dr. Leisker. 


Kl. Va. 2 St. wöch. — Geschiehtsbilder und Biographien aus der mittleren und neueren, 

hauptsächlich deutschen und sächsischen Geschichte. — Dr. Leisker. — Kl. Vb. desgl. — Dr. Scherfig. 
Kl. Ve. desgl. — Gellert. 

Kl. IVa. 2 St. wöch. — Griechische und römische Geschichte. — T7rebe. — Kl. IVb. desgl. 
— Dr. Scherfig. — Kl. IVe. desgl. — Dr. Wilke. 

Kl. IIIa. 2 St. wöch. — Mittlere Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Deutschland. — 
Dr. @ötze. — Kl. IIIb. desgl. — Reuther. 

Unter-Sek.-A. 2 St. wöch. — Neue Geschichte mit besonderer Berücksichtigung Deutsch- 
lands. — Dr. Schroeter. — Unter-Sek.-B. desgl. — Dr. @ötze. 

Ober-Sek.-A. 2 St. wöch. — Das Altertum mit besonderer Berücksichtigung der Kultur. — 
Dr. Schuster. — Ober-Sek.-B. desgl. — Reuther. 

Unter-Prima-A. 2 St. wöch. — Geschichte des Mittelalters. — Dr. G@ötze. — Unter-Prima-B. 
desgl. und Geschichte der neuen Zeit bis 1648. — Dr. Schuster. 

Ober-Prima. 2 St. wöch. — Neue Geschichte von 1555 bis 1871. — Dr. Schuster. 

Naturgeschichte. 

Kl. VIa. 2 St. wöch. — Besprechung hervorragender Pflanzen der heimatlichen Flora und 

der wichtigsten botanischen Grundbegriffe (S.). — Beschreibung des Skeletts und der wichtigsten 


inneren Organe des Menschen und einiger Wirbeltiere; Mitteilungen über die Lebensweise verschiedener 
Tiere (W.). — Lungwitz. — Kl. VIb. desgl. — Dr. Grabau. 


Kl. Va. 2 St. wöch. — Ausführlichere Behandlung der Pflanzen-Morphologie; Einführung 
in das Linnesche System (S.). — System der Säugetiere und Vögel (W.). — Dr. Grabau. — Kl. Vb. 
desgl. — Lungwitz. — Kl. Ve. desgl. — Lungwitz. 

Kl. IVa. 2 St. wöch. — Erweiterung der Pflanzen-Morphologie. Einübung des Linn&schen 
Systems durch Bestimmen bis zur Species. Einführung in das natürliche System (S.). — System 


der Reptilien und Fische. System der Gliedertiere, insbesondere der Insekten und Spinnen (W.). — 
Dr. @rabau. — Kl. IVb. desgl. — Dr. Grabau. — Kl. IVe. desgl. — Lungwitz. 

Kl. IHa. 1 St. wöch. — Das natürliche Pflanzensystem (8.). — System der niederen Tiere 
(W.). — Dr. Grabau. — Kl. IIIb. desgl. — Dr. Grabau. 


Unter-Sek.-A. 1 St. wöch. — Allgemeine Oryktognosie und Beschreibung einiger wichtiger 
Mineralien. — Lungwitz. — Unter-Sek.-B. desgl. — Lumguitz. 
Öber-Sekunda-A. 2 St. wöch. — Morphologie der Elementarorgane der Pflanzen. Repetition 


der Zoologie (8.). — Specielle Oryktognosie (W.). — Lamgwitz, — Ober-Sek.-B. desgl. — Dr. Grabau. 


=. 4a ge 


Unter-Prima-A. 1 St. wöch. — Morphologie der Pflanzengewebe (S.). — Der tierische Er- 
nährungsapparat. —- Einleitung in die Geognosie und Geologie (W.). — Dr. Grabau. — Unter-Prima-B. 
desgl. — Dr. Grabau. 

Ober-Prima. 1 St. wöch. — Fortsetzung der Geognosie und Geologie bis auf die Neuzeit 
mit besonderer Rücksicht der Floren und Faunen der verschiedenen geologischen Perioden. Repetition. 
— Dr. Grabau. 


Physik. 


Unter-Sek.-A. 3 St. wöch. — Wärmelehre und Grundzüge der Akustik. — Prof. Dr. König. 
— Unter-Sek.-B. desgl. — Prof. Dr. König. : 


Ober-Sek.-A. 2 St. wöch. — Die Lehre vom Magnetismus und von der Elektricität. — 
Prof. Dr. König. — Ober-Sek.-B. desgl. — Prof. Dr. König. 

Unter-Prima-A. 2 St. wöch. — Mathematische Behandlung der Optik und Mechanik. — 
Dr. @rabau. — Unter-Prima-B. desgl. — Dr. Grabau. 

Ober-Prima. 2 St. wöch. — Fortsetzung der mathematischen Behandlung der Optik und 


Mechanik. Einleitung in die Wellenlehre. Allgemeine Repetition. — Dr. Grabaıt. 


Chemie. 


Ober-Sek.-A. 2 St. wöch. — Allgemeine Übersicht über die Metalle; physikalische und 
chemische Eigenschaften derselben. Die Metalle der Alkalien, alkalischen Erden und der Erden mit 


Rücksicht auf Mineralogie und Industrie. Einübung der Stöchiometrie. — Prof. Dr. König. — Ober- 
Sek.-B. desgl. — Prof. Dr. König. 
Unter-Prima-A. 2 St. wöch. — Die übrigen Metalle. Wiederholung des Pensums der Se- 


kunda. — Prof. Dr. König. — Unter-Prima-B. desgl. — Prof. Dr. König. 

Ober-Prima.. 2 St. wöch. Organische Chemie mit Rücksicht auf deren Anwendungen. 
Elementaranalyse. Berechnung chemischer Formeln. Kurze Wiederholung der anorganischen Chemie. 
— Prof. Dr. König. 


Zahlenrechnen. 

Kl. VIa. 4 St. wöch. — Veranschaulichung unserer Mafse Die vier Rechenarten mit un- 
benannten und benannten Zahlen. Übungen über teilbare und unteilbare Zahlen. — Dr. Böttcher. — 
Kl. VIb. desgl. — Dr. Leisker. 

Kl. Va. 4 St. wöch. — Bruchreehnung, die gemeinen Brüche und die Dezimalbrüche — 
Prof. Dr. Paufler. — Kl. Vb. desgl. — v. Dameck, Geyer. — Kl. Ve. desgl. — Lungwitz. 

Kl. IVa. 4 St. wöch. — Wiederholung der Bruchrechnung. Einfache und zusammengesetzte 
Proportionen, Kettenrechnung, Anfang der Prozentrechnung und der Gesellschaftsreehnung. — Prof. 
Dr. Paufler. — Kl. IVb. desgl. — Prof. Dr. Paufler. — Kl. IVe. desgl. — Dr. Wolf. 

Kl. Ila. 2 St. wöch. — Wiederholung des Pensums der Quarta. Prozent-, Gesellschafts-, 


Termin- und Mischungsrechnung. — Prof. Dr. Paufler. — Kl. IIIb. desgl. — Prof. Dr. Paufler. 


— 


Mathematik. 
Kl. IVa. 2 St. wöch. — Anfangsgründe der Geometrie bis zur Kongruenz und deren An- 
wendung. — Dr. Weinmeister. — Kl. IV b. desgl. — Dr. Wolf. — Kl. IVe. desgl. — Dr. Wolf. 
Kl. IHa. 5 St. wöch. — a) Allgemeine Arithmetik und Algebra: Die vier Species 
mit Buchstaben. Null und negative Zahlen. Gleichungen ersten Grades mit einer Unbekannten nebst 
Anwendungen. — b) Planimetrie: Kongruenz, einschliefslich der Kreislehre. Flächengleichheit. 


Übungsaufgaben. — Dr. Wolf. — Kl. IIIb. desgl. — Dr. Weinmeister. 
6* 


Bi 


Unter-Sek.-A. 5 St. wöch. — a) Allgemeine Arithmetik und Algebra: Potenzen und 
Wurzeln. Gleichungen ersten Grades mit mehreren Unbekannten und zweiten Grades mit einer Un- 
bekannten. — b) Geometrie: Proportionalität und Ähnlichkeit. Kreismessung. Beschreibung und 
Messung der einfachsten stereometrischen Körper. — 4 St. Dr. Wolf. — ce) Geometrisches Zeich- 
nen: Einfache Konstruktion über Gerade, Kreis und Kegelschnittee — 1 St. Dr. Weinmeister. — 
Unt.-Sek.-B. desgl. a, b und c. — Dr. Böttcher. 


Ober-Sek.-A. 5 St. wöch. — a) Allgemeine Arithmetik und Algebra: Logarithmen. 
Ausführliche Behandlung der quadratischen Gleichungen mit einer Unbekannten. Quadratische Glei- 
chungen mit mehreren Unbekannten nebst Anwendungen. — b) Trigonometrie und Stereometrie. — 
Dr. Wolf. — Ober-Sek.-B. desgl. — Dr. Weinmeister. 


Unter-Prima-A. 5 St. wöch. — a) Kombinatorik. Binomischer Lehrsatz nebst Anwendungen. 
Reeiproke und binomische Gleichungen. Arithmetische und geometrische Progressionen mit Anwen- 
dung auf Zinseszins- und Rentenrechnung. Kettenbrüche. Diophantische Gleichungen. Elemente der 
Wahrscheinlichkeitsrechnung. — b) Wiederholung der Elemente der Trigonometrie. — 2 St. wöch. 
— Direktor. — Unter-Prima-B. desgl. — Direktor. — ec) Die wichtigsten Eigenschaften der Kegel- 
schnitte auf synthetischem Wege in der Ebene und am Kegel entwickelt. Cylinder und Kegel zweiter 
Ordnung. Harmonische und polare Beziehungen sowie die Sätze von Pascal und Brianchon am Kreis 
und Kegelschnitt. Analytische Geometrie der geraden Linie und des Kreises. — 3 St. wöch. — 
Dr. Weinmeister. — Unter Prima-B. desgl. — Dr. Weinmeister. 

Ober-Prima. 4 St. wöch. — a) Trigonometrische Beziehungen bei den Projektionen ge- 
brochener Linien. Hauptsätze der Polygonometrie. Geodätische Aufgaben. — b) Gleichungen dritten 
und vierten Grades. Arithmetische Reihen höherer Ordnung. Unendliche Reihen. — 2 St. wöch. — 
Direktor. — c) Analytische Geometrie der Kegelschnitte. — 2 St. wöch. — Dr. Böttcher. 


Projektionslehre. 

Ober-Sek.-A. 2 St. wöch. — Projektion bekannter stereometrischer Körper. Lehrsätze und 
Grundaufgaben über die Risse auf 1, auf 2 Tafeln. — Dr. Böttcher. — Ober-Sek.-B. desgl. — 
Dr. Weinmeister. 

Unter-Prima-A. 2 St. wöch. — Lehrsätze darstellender Geometrie. Schnitt- und Durchdringungs- 
aufgaben. — Dr. Böttcher. — Unter-Prima-B. desgl. — Dr. Böttcher. 

Ober-Prima. 2 St. wöch. — Schiefe’ Parallelprojektion und Schattenaufgaben. Grundzüge der 


freien Perspektive sowie der Perspektive aus Grund- und Aufriss. Projektionen der Himmelskugel. 
— Dr. Böttcher. 


Freihandzeichnen. 


Kl. VIa. 2 St. wöch. — Die elementaren Gesetze des Sehens und Zeichnens, entwickelt aus 
den einfachen regelmälsigen Polygonen. (Quadrat, gleichseitiges Dreieck, desgl. Sechs- und Achteck, 
Kreis, Fünfeck (aus dem Kreise entwickelt). Durch das Zeichnen des Kreises ist der Bereich der 
krummen Linie eröffnet. Erklärung und Ubung derselben in ihren Beziehungen zur Geraden, ihren 
Variationen, Zusammensetzungen u.s. w. Mit Hilfe der bisher geübten Elemente: Entwickelung und 
Zeichnung von Rosetten, Palmetten, Blattformen und anderen einfachen ornamentalen Gebilden. Jede 
neue Figur ward mit den sämtlichen Schülern genau besprochen, entwickelt und von allen gezeichnet. 
— Mühlbach. — Kl. VIb. desgl. — Mühlbach. 

Kl. Va. 2. St. wöch. — Übergang zu den unregelmälsigen Figuren der Ebene. Ellipse, 
Spirale und Schneckenlinien; flachornamentale Zusammenstellungen derselben mit Blatt- und Blumen- 
formen. Zeichnen nach Naturblättern in freier Vergröfserung. Massenunterricht wie in Sexta. — 
Flinzer. — Kl. Vb, desgl. — Mühlbach, — Kl. Ve. desgl. — Mühlbach. 


zu. AR 


Kl. IVa. 2 St. wöch. — Beginn des Zeichnens nach dem Körper. Eisenstabmodelle. 
Würfel. Entwiekelung von Tetraeder, Oktaeder und anderen aus dem Würfel abzuleitenden Kör- 
pern, Zusammenstellungen von Würfeln in Kreuzgestalt u. s. w., Pyramide, Zusammenstellungen der- 
selben, Kreis in Verkürzung, Walze, walzenförmige und überhaupt drehrunde Körper. Sämtliche 
Zeichnungen im Kontur ohne allen Schatten — Flinzer. — Kl. IVb. desgl. — Mühlbach. — Kl. IVe. 
desgl. — Flinzer. 

Kl. fa. 2 St. wöch. — Übergang zur Belehrung über die Licht- und Schattengesetze auf 
Grund der Anschauung. Kugel, Walze, Ring (eykl. Annuloid), Schattieren von einfachen relieforna- 
mentalen Blatt-, Rosetten- und Rankenformen nach gegebenem Grund- und Aufrils. Massenunterricht. 
— Flinzer. — Kl. IIIb. desgl. — Flinzer. 


Unter-Sekunda-A. 2 St. wöch. — Zeichnen nach Gypsabgüssen und Reliefornamenten und 
Teilen der Antike sowie nach der Natur, mit vollständiger Schattierun — Flinzer. — Unter-Sekunda-B. 
desgl. — Flinzer. 

Schüler der Ober-Sekunda und Prima vereinigt. 2 St. wöch. (fakultativ). — Verwertung 


der in dem Unterrichte der vorhergehenden Klassen kennen gelernten Gesetze über Konturzeichnung 
und Beleuchtung der Körper. Zeichnen nach Gypsabgüssen der Antike und nach Naturkörpern. Ele- 
mentare Versuche im Aquarellieren nach der Natur. Die Ausführung der Zeichnungen geschieht in 
den verschiedensten Arten der Technik, besonders Kreide-, Tusch- und Aquarellmanier. — Flinzer. 


Schreiben. 


Kl. VIa. 2 St. wöch. — Besprechen und Üben der Hauptteile der Schrift. Das kleine und 
grolse Alphabet in Kurrent- und Kursivschrift. Ziffern. — v. Dameck, Geyer. — Kl. VIb. desgl. — 
v. Dameck, Geyer. 

Kl. Va. 2 St. wöch. — Wiederholung der Alphabete. Übungen im Schnellschreiben nach 
gegebenem Takte. Einüben der neuen Orthographie. — v. Dameck, Geyer. — Kl. Vb. desgl. — 
v. Dameck, Geyer. — Kl. Ve. desgl. — v. Dameck, Geyer. 

Kl. IVa. 1 St. wöch. — Kurze Wiederholung der Alphabete. Fortsetzung der Übungen 
im Schnellschreiben. Anfertigen von Rechnungen, Quittungen, Schuldscheinen u. drgl. — v. Dameck, 
Geyer. — Kl. IVb. desgl. — v. Dameck, Geyer. — Kl. IVe. desgl. — v. Dameck, Geyer. 


Stenographie (— fakultativ —). 


Schüler der Tertien zu zwei Parallelkursen komb. je zwei Stunden wöchentlich. — Wort- 
schreiblehre und Kürzung nach dem Lehrbuche von Rätzsch. — Dr. Wolf. 
Schüler der Unter-Sek. 1 St. wöch. — Wortkürzung und Anfänge der Satzkürzung nach 


Rätzsch. — Leseübungen (— Hebels Schatzkästlein —) und Übungen im Schnellschreiben. — Dr. Wolf. 


Singen 


in vier Abteilungen mit je 2 St. wöch. Unterricht und in drei Abteilungen, von welchen zwei den 
Singehor bilden, mit je 1 St. wöch, — R. Müller. 


Turnen. 


Der Unterrieht wird auf Grund der Dr. Lionschen „Bemerkungen über den Turnunterricht 
in Knabenschulen“ erteilt. Jede Klasse (— Unter-Prima-A und B sind kombiniert —) erhält wöchent- 
lich 2 Turnstunden. 


A 


Div Ober-Primaner werden im Wintersemester mit den ersten militärischen Exereitien ver- 
traut gemacht. — Die vom Turnlehrer während der Sommer- und Herbstmonate an schulfreien Nach- 
mittagen veranstalteten turnerischen Spiele erfreuten sich zahlreicher Teilnahme. Folgende Spiele 
wurden besonders gern und fleilsig gespielt: Barlauf, Kaiser- und Schleuderball, 3 Mann hoch, Katze 
und Maus, Plumpsack u. s. w. — Mit verschiedenen Klassen unternahm der Turnlehrer Turnfahrten, 
darunter eine gröfsere mit den Unter-Sekundanern nach Wörlitz bei Dessau. — Wortmann. 


Lehrerkollegium 


am Schlusse des Schuljahres 188111882. 


Direktor: Professor Karl Franz Giesel. 


Oberlehrer. 
Professor Dr. ph. Otto Delitsch, Dr. ph. Johannes Philipp Weinmeister. 
Stellvertreter des Direktors. Dr. ph. Andreas Hermann Grabau. 
Professor Dr. ph. Adolf Moritz Paufler. Dr. ph. Emil Alexis Leisker. 
Professor Dr. ph. Christian Rudolf König. Johannes Heinrich Hermann Trebe. 
Dr. ph. Friedrich Moritz Schuster. Dr. ph. Franz Martin ‚Schroeter. 
Claude Firmin Denervaud. Dr. ph. Karl Friedrich Edmund Wilke. 
Michael Walsh. Dr. ph. August Wilhelm Wolf. 
Dr. ph. Johannes Eduard Böttcher. Oskar Olemens Theodul Richter. 
Karl Moritz Reuther. Heinrich Albin Saupe. 
Gottlob Oskar Lungwitz. Bruno Fürchtegott Gellert. 
Dr. ph. Julius Woldemar Göltze. Fedor Alexis Flinzer. 
Hilfslehrer. 


Dr. ph. Friedrich Emil Scherfig. Dr. ph. Ernst Julius Georg Oertel. Otto Geyer. 


Lehrer für teebnische Fächer. 
Richard Müller, Gesanglehrer. Johann Heinrich Wortmann, Turnlehrer. 


Alexander Friedrich Gustav Mühlbach, Zeichenlehrer. 


Probekandidaten. 


Dr. ph. Friedrich Theodor Horn. Dr. ph. Walter Bernhard Schmidt. Ernst Vheodor Tischer, 


prüfung am 4. und 


47 


Sehulehronik. 


Aus dem Schuljahre 1880—81 ist noch nachträglich zu berichten, dafs die mündliche Reife- 


5. März 1881 unter dem Vorsitze des Herrn Geheimen Schulvat Prof. Dr. Schlömilch 


und in Gegenwart des Herrn Stadtrat A. Dürr mit 30 Ober-Primanern abgehalten wurde. Zwei derselben 
bestanden die Prüfung nicht, die übrigen 28 Abiturienten erhielten das Zeugnis der Reife, nämlich 


. Böttger, 
. Brack , 
. Degen, 
: Edlich, 
. Eger, 

. Goetz, 


. Günther, Karl Johannes, 


. Kallir, Jacob, geb. 


. List, Paul Reinhold, 


. Andreas, Karl Friedrich Alfred, geb. in Leipzig am 9. Novbr. 1862, 


aufgenommen Ostern 1878 in Ober-Sekunda . 


. Bartsch, Friedrich Gustav Otto, geb. in Frankfurt a. O. am "ur Aug. 


1860, aufgenommen Michaelis 1879 in Unter-Prima 
Adolf, geb. in Leisnig am 17. Dezember 1862, 
nommen Ostern 1879 in Dnier Prima . 

Louis Bernhard, geb. in Leipzig am 4. Ausasl 1861, a 
genommen Ostern 1873 in Sexta . : 

Ernst Walter, geb. im Leipzig am 19. Nenn ber 1862, 
aufgenommen Ostern 1873 in Sexta. 

Karl Hermann, geb. in Crottendorf b. Le am 29. De. 
aanıe 1860, en Ostern 1873 in Sexta . : 
Otto Oskar Hermanh, geb. in Neuschönefeld b. Leipzig am 
21. Dezember 1860, en Ostern 1873 in Sexta . 
Friedrich, geb. in Leipzig am 2. Februar 1861, aufgenom- 
men Ostern 1872 in Sexta 

geb. in Audigast D Per am "97. Ta 
nuar 1861, onen Ostern 1874 in Quinta 


ee 


. Haupt, Karl Genre, geb. in Reudnitz b. Leipzig am 23. April 1862, 


aufgenommen Michaelis 1873 in Sexta. 


. Hetzel, Max Wilhelm, geb. in Eutritzsch b. Leipzig am 1.13. Oktober 


1861, Enfssnomalen Ostern 1873 in Sexta 


; Hiügenberg, Alfred Ernst Robert, geb. in Leipzig am 2. Oktober 


1861, aufgenommen Ostern 1872 in Sexta . 


: Hilsebein, Ferdinand Emil, geb. in Grimma am 9. Februar 


aufgenommen Ostern 1878 in Ober-Sekunda. 


. Höckner, Woldemar Georg, geb. in Hilmersdorf b. Wolkenstein ; am 


16. Dezbr. 1860, aufgenommen Michaelis 1877 in Unter-Sekunda 
in Brody am 24. Juli en aufgenommen 
Ostern 1873 in Quinta . 


. Krausewald, Ernst Julius, geb. in Krehburg am 13. Meet 1860, 


Aencmenen Ostern 1874 in Quarta 5 
Seo in Leipzig am 25. Febinen 1862, Aue 
genommen Ostern 187 in Sexta . 


. von Metzsch, Hugo in Walter, geb. in Penig: am , Mai 1862, 


aufgenommen Ostern 1873 in Sexta . 


. Nottrott, Kurt, geb. in Auerbach i. Vogtl. am 27. September 1862, 


anfgenomimen Ostern 1880 in Ober- Prima 


. Ortloff, Christian Wilhelm Paul, geb. in Burg am 28. eraber 


1861, aufgenommen Ostern 1875 in Quarta . Be! 


Censuren. 


Be- 
tragen. 


Kennt- 


nisse, 


Erwählter Beruf. 


sl 


1% 


2°. 


3. 


“ 


Studium d.n. Spr. 
Reichsbankdienst. 
Stud. d. Math. u. Nat. 
Vostdienst. 

Studium der Rechte. 
Maschinentechnik. 
Studium d.n. Spr. 
Handel. 
Steuerdienst. 


Postdienst. 


Studium der Rechte. 
Militärdienst. 
Studium der Naturw. 


Stud. d. Math. u. Nat. 


Stud. d. Math. u. Nat. 


E | Steuerdienst. 


| 2 : 
. | Studium der Chemie. 


|| 


. | Baufach., 


\ Handel. 


| Forstfach, 


| 
| Censuren. 


| Erwählter Beruf. 
| Be- |Kennt- 
tragen.| nisse. 


21. Pflüger, Friedrich Georg Albert, geb. in Hamburg am 1. Januar | 


1861, aufgenommen Michaelis 1874 in Quinta. . . Sl. | 2». || Postdienst. 
22. Raschke, Ernst Walter, geb. in Leipzig am 15. April 1861, Auf | 
genommen Ostern 1873 in Sexta . . . . 2. | 3% || Studium der Chemie. 
23. Rüling, Arthur, geb. in Leipzig am 30. Mai. 1863, aufgenommen | 
Ostern 1873 in Sexta . . . 1. | 2®. || Postdienst. 
24. Schöne, Volkmar Hugo, geb. in Dresden am 23. Januar 1863, | 
en Ostern 1877 in Unter-Sekunda . . . 1°. | 3. || Handel. 
25. Seyfferth, Eugen Karl Bruno, geb. in Leipzig am 29. Aupnat 1863, 
aufgenommen Ostern 1874 inaQnunte Sr 1. | 3%. || Studium der Chemie. 


26. Steindorf, Hermann Theodor, geb. in Pomfsen b. ee: am | 
| Steuerdienst. 


21. Dezember 1860, Bufgenonimen Ostern 1876 in Tertia . 1 2.-| 
27. Wapler, Gustav Friedrich Benjamin, geb. in Leipzig am 20. März | | 
1863, aufgenommen Ostern 1873 in Sexta . . . 1. | 1®. |-Postdienst. 
28. Winkler, Eduard Emil, geb. in Leipzig am 4. Oktober 1860, Ba | | 
genommen Ostern 1876 in Tertia. .. 2.2 2.22.” ..| 1. | 3% || Studium der Medicein. 


Ihre Entlassung, vor welcher der Abiturient Wapler die Abschiedsrede und der Primaner 
Däbritz Worte der Erwiderung sprach, erfolgte am 22. März im Anschlufls an die von der Schule 
veranstaltete Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm. Die Festrede hielt bei dieser 
Feier Herr Öberlehrer Dr. @rabau. „Er pries zuerst die Gnade Gottes, durch welche uns unser kaiser- 
licher Herr bis zum Eintritt in sein 85. Lebensjahr rüstig an Leib und Seele erhalten worden; ander- 
seits erklärte er das Geheimnis der wunderbaren Lebensdauer des Kaisers trotz der vielen An- 
strengungen und Gemütserschütterungen in seinem Leben, die Thatsache, dafs derselbe trotz alledem 
jenes köstlichen Gutes der körperlichen Frische nicht früher schon verlustig gegangen sei, solches 
Geheimnis erklärte der Redner aus der Relisiosität unsers Kaisers, welche ihn nie von der Richt- 
schnur der ewigen Gesetze habe abweichen lassen. Hierin solle ihn das nachwachsende Geschlecht 
als sein Vorbild verehren. Und ein jeder solle darauf bedacht sein, dafs er allezeit gleich dem Kaiser 
treu in der gewohnten Arbeit erfunden werde, — ein jeder nach seiner Art: der Naturwissenschaftler 
in der gewohnten naturwissenschaftlichen Thätigkeit. Hiermit ging der Redner dazu über, an dem 
Beispiele einer Alpenwanderung darzuthun, wie man Naturwissenschaft im Einklange mit den natür- 
lichen Forderungen des religiösen Gemütes zu üben habe, damit man im Naturgenusse nicht allein 
zu einer Befriedigung des Verstandes, sondern auch zu einer Befriedigung des Gemütes erhoben 
werde.“ Der Festaktus wurde von dem Sängerchore mit dem Gesange der Rhodeschen Hymne „Dem 
Kaiser Heil!“ eröffnet und mit demjenigen des Chores „Wie lieblich sind die Boten“ aus Mendelssohns 
Paulus beendet. 

Die öffentlichen Osterprüfungen fanden am 6. und 7. April vormittags von 8—12 Uhr und 
nachmittags von 2—5 Uhr sowie am 8. April vormittags von 8—12 Uhr statt; am Nachmittage des 
8. April wurde das Schuljahr von dem Direktor in der herkömmlichen Weise geschlossen. 

Die Osterferien dauerten vom 9. bis 23. April. 

Am 26. April wurde das Schuljahr 1881—1882 mit der Verpflichtung der 102 neu in die 
Anstalt eintretenden Schüler, welche in den am 24. Februar und am 25. April stattgehabten Prü- 
fungen zur Aufnahme reif befunden waren, eröffnet; 3 derselben wurden der Unter-Prima, 2 der 
Ober-Sekunda, 3 der Unter-Sekunda, 7 der Tertia, 6 der Quarta, 11 der Quinta und 70 der Sexta 
zugewiesen. 

Infolge schwerer Erkrankungen waren die Herren Öberlehrer Dr. Götze und Klee bereits 
lange Zeit vor Ostern (— siehe vorj. Progr. p. 53 —) an der Verwaltung ihres Lehramtes gehindert 
gewesen, aber auch bei dem Beginne des neuen Schuljahres waren sie aufser Stande ihre Berufs- 


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thätigkeit wieder aufzunehmen. In überaus dankenswerter Fürsorge für das Wohl der Anstalt be- 
auftragte der geehrte Rat unserer Stadt Herrn Lehrer Hermann Heller bis zum 15. Juli mit der 
Vertretung des Herrn Dr. Göfze und den Cand. prob. Herrn H. von Dameck mit derjenigen des Herrn 
Klee; ferner hatte der geehrte Rat die Güte, den zu einer achtwöchigen, vom 19. April bis 15. Juni 
veichenden militärischen Dienstleistung eingezogenen Hilfslehrer Herrn Dr. Oertel*) durch dessen Bruder 
Herrn Cand. phil. Nathanael Oertel vertreten zu lassen. 

Durch Verfügung des Königlichen Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts vom 
6. April (— 658B —) wurde der Kandidat des höheren Schulamts Herr Dr. phil. Friedrich Theodor 
Horn zur Erstehung seines Probejahres unserer Schule überwiesen. Derselbe erteilte vom 2. Mai an 
unter Anweisung des Herrn Prof. Dr. König 2 Stunden wöchentlich Unterricht in der Physik in 
Ober-Sekunda-B und unter derjenigen des Herrn Oberlehrer Dr. Weinmeisier 2 Stunden wöchentlich 
Unterricht in der Geometrie in Quarta-A. 

Zur Nachfeier des Geburtstages Sr. Majestät unseres Königs Albert wurde am 30. April von 
der Schule ein Festaktus in der Aula veranstaltet mit folgendem Programm: 
1. Hymne von Haydn „Allmächt’ger, Preis Dir und Ehre“ gesungen von dem Sängerchore. 

2. Festrede des Herrn Oberlehrer Dr. Weinmeister, in welcher er eine Reihe eigener Erlebnisse 
aus dem letzten deutsch-französischen Kriege schilderte. 

3. „Salvum face regem“ von Richard Müller, unter Leitung des Komponisten vom Sängerehore 
vorgetragen. 

4. „Der Sieger von Beaumont“, Gedicht von Georg Hesekiel, vorgetragen von dem Quartaner Miller. 

5. „Dem Kronprinz von Sachsen“, Gedicht von Eduard Kauffer, vorgetragen von dem Tertianer 
Grünhut. 

6. „Der Sachsen Rautenkranz“, Gedicht von Adolf Böttger, vorgetragen von dem Untersekundaner 
Köppe. 

7. „Der deutsche Mann“, Gedicht von Nepomuk Vogl, vorgetragen von dem Obersekundaner Kornagel. 

8. Deutsche Rede des Unterprimaners Otto Tittmann über „die Bedeutung Sachsens für Deutschland‘. 

9. Englische Rede des Unterprimaners Wilibald Haeckel über „König Albert als Vater seines Landes“. 

0. Französische Rede des Oberprimaners Viktor Nottrott über „König Albert als Feldherr“. 

1. Gemeinsamer Gesang der Sachsenhymne. 

Vom 4. Juni bis 11. Juni: Pfingstferien. 

Nachdem in der zweiten und dritten Juniwoche eine Voruntersuchung der Augen aller Schüler 
der Anstalt durch Herrn Professor Dr. König stattgefunden hatte, unterzog Herr Dr. med. Schön, Docent 
der Augenheilkunde an der hiesigen Universität, während der drei folgenden Wochen die Augen der 
kurzsichtigen Schüler einer eingehenden, sorgfältigen Prüfung. Das Ergebnis dieser Untersuchungen 
war bezüglich unserer Schule nicht besser und nicht schlimmer als für die übrigen städtischen höhe- 
ren Lehranstalten; es zeigte sich, dafs an unserer Anstalt die Kurzsichtigkeit der Schüler sowohl 
nach dem Grade als auch nach der Zahl der erkrankten Augen mit jeder höheren Klasse wuchs und 
sich von 25°, (bez. 8%, höheren Grades) in der Sexta auf 73°, (bez. 53%) in Oberprima steigerte. 

Diese so überaus bedenkliche Wahrnehmung veranlafste das Lehrerkollegium in wiederholten 
Konferenzen, an deren einer — am 1. December — auch Herr Dr. Schön teilzunehmen die Freund- 
lichkeit hatte, die seitens der Schule zu treffenden Mafsregeln und die Mittel zu beraten, durch welche 
eine Verminderung dieses die künftige Tüchtigkeit und Erwerbsfähigkeit unserer Jugend schwer be- 
drohenden UÜbels herbeigeführt werden könne. Die gefafsten Beschlüsse wurden während der ver- 
flossenen Monate, soweit es den Kollegen möglich war, zur Ausführung gebracht. Es ist aber 
wünschenswert, dafs die in Bezug hierauf für die Zeit des Verweilens unserer Zöglinge innerhalb der 


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*) Dr. ph. Ernst Julius Georg Oertel ist geboren am 27. März 1856 in Grolsdölzig. Vorgebildet auf 
der Landesschule in Meilsen und dem Gymnasium in Bautzen, studierte er von 1875 an in Leipzig klassische 
Philologie, speziell Archäologie der Kunst, promovierte 1878 daselbst auf Grund seiner Dissertation über die 
Geschichte der Genrebildnerei bei den Hellenen und bestand Ostern 1879 das Examen pro fac. doc. in der 
1. Sektion. Nachdem er eine Zeit lang am Kriegerschen Institute in Kötzschenbroda als Lehrer der alten 
Sprachen thätig gewesen war, wurde er Michaelis 1880 nach Leipzig an die Realschule I, Ordnung berufen. 


7 


— 50 —. 


Schule getroffenen Anordnungen nicht durch ungünstige häusliche Verhältnisse paralysiert werden, 
dafs vielmehr Haus und Schule auch in der Sorge um die körperliche Gesundheit der Schüler gemein- 
sam Hand in Hand gehen, vor allem aber, dals die hiesigen Augenärzte ihre bisherigen dankens- 
werten Bemühungen in nachhaltiger und erfolgreicher Weise fortsetzen. 

Während der Sommerferien, welche vom 16. Juli bis zum 13. August dauerten, erlitt unsere 
Anstalt einen zweifachen schweren Verlust. Am 22. Juli verschied im 73. Lebensjahre der hochver- 
diente frühere Direktor der Realschule I. OÖ. Herr Professor Dr. Karl Theodor Wagner. Am 9. Dezem- 
ber 1808 in dem Pfarrhause zu Hohenstein bei Öhemnitz geboren, empfing er daselbst den ersten 
Unterricht von seinem Vater, welchen er jedoch bereits in früher Jugend verlor. Darnach auf dem 
Lyceum in Chemnitz und von 1827 bis 1830 auf der hiesigen Universität weiter vorgebildet, war 
er fünf Jahre lang Erzieher der Söhne des Grafen Stroganoff in St. Petersburg. Nach Leipzig zurück- 
gekehrt ward er im Jahre 1836 an unserer Realschule als Lehrer der Geographie, Geschichte und 
der deutschen Sprache angestellt. In gleicher Eigenschaft wurde er Ostern 1842 als Professor nach 
Dresden an die Königliche Militärbildungsanstalt berufen. Bei Gelegenheit einer Reorganisation dieser 
Anstalt wurde er, nachdem er auf dem Landtage 1849/50 als Abgeordneter für Dresden-Altstadt ge- 
wissenhaft sein Mandat zu erfüllen bemüht gewesen war, Ostern 1851 von dem Königlichen Kriegs- 
ministerium in den Ruhestand versetzt. Ruhen aber mochte er nicht, und so war er nicht allein in 
umfassender Weise schriftstellerisch — besonders auf dem Gebiete der Geographie — thätig, sondern 
wirkte auch als Lehrer, später als stellvertretender Direktor an der damals in Dresden neu gegrün- 
deten Handelslehranstalt. Im Jahre 1563 wurde er sodann zum Direktor unserer Realschule ernannt, 
welche er zu schöner Blüte zu entfalten eifrig bemüht war. Der Erfüllung der Pflichten seines Be- 
rufes widmete er seine volle Kraft, bis wiederholte Krankheitsanfechtungen es ihm wünschenswert 
erscheinen liefsen, im Jahre 1873 um seine Emeritierung nachzusuchen, welche ihm in ehrenvollster 
Weise gewährt wurde. Unserer Schule entzog er jedoch seine Zuneigung nicht. Bis zu seinem Heim- 
gange nahm er innigen Anteil an ihrer Entwickelung, an ihren Erfolgen, an ihren Festen. Wenn 
auch sein Lebensabend vor einigen Jahren durch den Tod seiner Gattin getrübt wurde, so erfreute 
er sich doch des Glückes seiner ihm in inniger Liebe ergebenen Kinder. Und wie an seiner Gruft, 
so rufen wir ihm an dieser Stelle unsern herzlichen Dank in die Ewigkeit nach. Sein Andenken 
wird unter uns als ein reich gesegnetes fortleben. 

Kurze Zeit nachher, am 31. Juli vormittags 11'/, Uhr, verschied unser werter Kollege Herr 
Oberlehrer Ernst Ludwig Robert Klee. Am 25. Januar 1834 in Eilenburg geboren, empfing er auf 
dem Seminar seiner Vaterstadt die Vorbildung für seinen künftigen Beruf. Nachdem er 1854 in 
Weilsenfels die sog. Wahlfähigkeitsprüfung bestanden hatte, wurde er Lehrer in Öloschwitz und 1857 
auf Grund der wohl bestandenen zweiten Prüfung Konrektor an der Bürgerschule zu Wettin. Von 
1864 bis 1869 nahm er dieselbe Stellung in Siersleben ein und ward Ostern 1869 als Lehrer an 
unsere Anstalt vorzugsweise zur Erteilung des Schreibunterrichts berufen; daneben unterrichtete er 
aber auch noch im Rechnen und in der Naturgeschichte. Mit Treue und strenger Gewissenhaftigkeit 
verwaltete er das ihm anvertraute Amt und erzielte anerkennenswerte Erfolge seines emsigen Wir- 
kens, bis er im Juli 1879 an einer Rippenfellentzündung so heftig erkrankte, dafs er bereits damals 
auf längere Zeit beurlaubt werden mufste. Von dieser Erkrankung hat er sich nicht wieder erholen 
können; mit grofser Geduld ertrug er die mannigfachen Beschwerden, von welchen er heimgesucht 
wurde. Wiederholt mulste er, so schwer es ihm auch fiel, den Unterricht aussetzen. Seit dem 
November 1880 war es ihm nicht mehr möglich, sein Lehramt weiter zu verwalten. Vergeblich 
suchte er beim Beginne des Frühlings durch einen längeren Aufenthalt in Meran neue Kräftigung zu 
gewinnen; kränker kehrte er zurück. Einige Wochen darauf erlöste ihn der Tod von allem Erden- 
weh und entrifs ihn der teuren Gattin und seinen beiden Söhnen, welche den geliebten Vater 
während seiner langen, oft qualvollen Leidenszeit mit aufopfernder Hingebung gepflegt hatten, sowie 
der Anstalt, an welcher er zwölf Jahre gearbeitet hatte und die auch seiner in dankbarer Erin- 
nerung gedenkt. k 

Nur den wenigen Lehrern und Schülern, welche die Ferien hier verlebten, war es vergönnt, 
den beiden Entschlafenen das Geleit zu ihrer letzten Ruhestätte zu geben. Das Lehrerkollegium 


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widmete ihrem Andenken einen öffentlichen Nachruf, und die Anstalt feierte in herzlicher Wehmut 
am 15. August im Anschluls an die gemeinsame Morgenandacht die Ehre ihres Gedächtnisses. 

Vom 8. August bis zum 16. September war Herr Oberlehrer Dr. Wolf als Reservelieutenant 
zur Dienstleistung bei dem hiesigen 107. Infanterieregiment eingezogen. Mit der Erteilung seiner 
Lehrstunden während dieser Zeit wurde Herr Dr. Horn von dem geehrten Rate beauftragt. Die Ver- 
tretung des Herrn Professor Dr. Delitsch, welcher vom 10. bis 23. September zur Teilnahme an dem 
in Venedig anberaumten dritten internationalen geographischen Kongrels beurlaubt war, war von den 
Kollegen bereitwillig übernommen worden. 

Der 2. September wurde als der Tag der Erinnerung an die ruhmvollen Ereignisse der 
Jahre 1870 und 1871 wiederum durch einen Festaktus gefeiert. Nach dem gemeinschaftlichen Ge- 
sange des von Herrn Professor Dr. Paufler verfalsten Sedanliedes „Das Vaterland hast Du gegeben“ 
hielt Herr Oberlehrer 7rebe die Festrede „über deutsche Bestandteile im Wortschatze der fran- 
zösischen Sprache“. Darauf wurden von dem Süängerchor unter Leitung seines Dirigenten, des Herrn 
Kichard Müller, Vers 1 und Vers 6 des 42. Psalms in der Mendelssohn-Bartholdyschen Komposition 
vorgetragen und von Schülern der einzelnen Klassenstufen patriotische Dichtungen reeitiert und zwar 
von dem Sextaner R. Dolge (— W. Jensen „Der 2. September 1870“ —), dem Quintaner E. Seide- 
mann (— Arndt „Sedan“ —), dem Quartaner J. Kasprowiez (— A. von Stolterfoth „Heil Dir, mein 
Vaterland“ —), dem Tertianer J. Müller (— L. Auerbach „Vergils mein Volk die treuen Toten 
nicht“ —), dem Unter-Sekundaner P. Lippert (— A. M. Paufler „Am Tage von Sedan“ —), dem 
Ober-Sekundaner E. Günther (— R. Gottschall „Requiem“ —), dem Unter-Primaner P. Gumprecht 
(— „Die Sachsen vor Sedan“ —). Nachdem sodann der Ober-Primaner A. Senf der grolsen auf 
den Fluren Leipzigs im September 1631 und im Oktober 1813 geschehenen Ereignisse in selbstän- 
diger Darstellung gedacht und der Sängerchor das Dankgebet nach der Schlacht bei Sedan (— Ge- 
dicht von Dohmke, komponiert von R. Höpner —) vorgetragen hatten, verteilte der Direktor die von 
dem Rate unserer Stadt gewährten Ehrenpreise an die durch Beschlufs des Lehrerkollesiums aus- 
gewählten Schüler. Es erhielten solche Prämien aus 


Ober-Prima: Däbritz (Stahrs Lessing), Mantel (Walther von der Vogelweide und Herders Ideen 
: zur Philosophie der Geschichte der Menschheit), Schumanm (Freytags Geschichtsbilder 

aus dem Mittelalter); 

Unter-Prima-A.: Richter (Göthes Leben von Düntzer), Anacker (Lessings Werke), Hartung (Göthes 
Meisterdramen); 

Unter-Prima-B.: Tittmann (Göthes Leben von Düntzer), Regis (Lessings Werke), Brömel (Göthes 
Meisterdramen); 

Ober-Sekunda-A.: Trebeljahr (Schillers Leben von Viehoff), Kröer (Göthes Gedichte), Zast (Walther 
von der Vogelweide und Herders Völkerstimmen); 

Ober-Sekunda-B.: Kornagel (Schillers Leben von Viehoff), Günther (Göthes Gedichte), Scheffers (Wal- 
ther von der Vogelweide und Herders Völkerstimmen); 

Unter-Sekunda-A.: Zincke (Yorks Leben von Droysen), Tittelbach (Vilmars Litteraturgeschichte), Wag- 
ner (Chamissos Werke); 

Unter-Sekunda-B.: Rühle (Yorks Leben von Droysen), Köppe (Vilmars Litteraturgeschichte), Hertel 
(Chamissos Werke); 


Tertia-A.: Leonhard (Grubes Geschichtsbilder), Rüger (Schillers Werke), Wilfferodt (Uhlands 
Werke); 

Tertia-B.: Hartung (Grubes Geschichtsbilder), Gottschalk (Schillers Werke), Löschke (Uhlands 
Werke); 

Quarta-A.: Rost (Webers illustrierte Kriegschronik), Trömel (Körners Werke und Götzes Herolds- 
rufe), F. Schäfer (Osterwalds Erzählungen aus der alten deutschen Welt, 1. Teil); 

Quarta-B.: Kasprowiez (Webers illustrierte Kriegschronik), Pospischill (Körners Werke und Götzes 
Heroldsrufe), Miller (Österwalds Erzählungen aus der alten deutschen Welt, 2. Teil); 

Quarta-Ü.: Geifsler (Webers illustrierte Kriegschronik), Berthold (Körners Werke und Götzes 


Heroldsrufe), Binkau (Osterwalds Erzählungen aus der alten deutschen Welt, 3. Teil). 
7* 


Be 5 


Der Schulfeier in der Aula reihte sich unmittelbar in der Turnhalle und auf dem Schulhofe 
unter Leitung des Turnlehrers Herrn Wortmann ein Schauturnen an, welchem wegen der trefflichen 
Durchführung allgemeine Anerkennung zuteil wurde. Dasselbe verlief in folgender Weise: 


Kl. VIa. u. b.: Aufstellung in Gestalt der Buchstaben W. und A. (Wilhelm und Albert). Gesang: 
„Deutschland, Deutschland über alles“. 

Kl. Va. b. u. e.: Aufmarsch mit Schrägzügen. Freiübungen: Speich-, Rist-, Kamm- und Ellenstöfse 
mit Beinbewegungen. 

Kl. IVa., b. u. e.: Keilförmige Aufstellung. Freiübungen: Auslage”und Ausfall mit Stofs und /, und 
/, Drehungen um die Längenaxe. 

Kl. IIla. u. b., Unt.-Sek.-a. u. b.: Aufmarsch (— jede Klasse für sich —). Stabübungen. (1. Gruppe: 
Unter- und Umlegen; 2. Gruppe: Armdrehen; bei der letzteren Gruppe begannen 
alle geraden Rotten die Übung links, die ungeraden rechts.) 

Kl. IVa., b. u. c.: Gesangreigen (— Schwenkungen um den rechten und linken Führer vorwärts und 
rückwärts und um die Mitte der 3. und 6. Reihe —) nach dem Liede: „Auf Ihr 
Brüder lafst uns wallen“. » 


Hierauf Tumen in 9 Riegen und zum Schlusse: Kürturnen am Reck von Schülern aus sämt- 
lichen Klassen der Anstalt. 

Die schriftliche Michaelisprüfung fand am 6., 7., 10. und 11. September statt; die Michaelis- 
ferien erstreckten sich vom 24. September bis zum 1. Oktober; am 3. Oktober wurden die zur Auf- 
nahme in die Anstalt angemeldeten Schüler geprüft. 

Am 4. Oktober hatten wir die hohe Freude mit unserem hochgeschätzten Kollegen Herrn 
Professor Dr. Christian Rudolf König das Fest der Vollendung seiner 25jährigen segensreichen Lehr- 
thätigkeit an unserer Anstalt zu feiern. Die hervorragenden Erfolge, welche Herr Professor Dr. König 
als erster Assistent am hiesigen chemischen Universitätslaboratorium durch die überaus geschickte 
Unterweisung der seiner Leitung anvertrauten jungen Praktikanten — gegen 400 derselben hat er 
nach und nach in das Studium der chemischen Analyse eingeführt — errang, hatten den geehrten 
Rat unserer Stadt Michaelis 1856 bewogen, ihn zum Nachfolger des damals von unserer Anstalt 
scheidenden Herrn Professor Dr. Hirzel zu ernennen und ihm die bis dahin von diesem verwaltete 
Stelle eines Lehrers der Chemie und später der Physik zu übertragen. Mit unermüdlicher Sorgfalt, 
Treue und Pünktlichkeit hat Herr Prof. König seit dieser Zeit ein volles Vierteljahrhundert lang zum 
Wohle und Gedeihen unserer Realschule gewirkt und im Verein mit den Kollegen unsere Schüler 
nicht allein in wissenschaftlicher sondern auch in sittlicher Beziehung trefflichst gefördert. Dem 
teuren Kollegen brachte der Direktor vor dem gesamten in der Aula versammelten Coetus für sein 
unermüdliches und reich gesegnetes Schaffen den aufrichtigen Dank der Schule dar; darauf überreichte 
Herr Stadtrat A. Dürr dem Jubilar unter herzlicher Ansprache ein die vielen Verdienste desselben mit 
vollem Rechte anerkennendes Glückwunschschreiben des Rates unserer Stadt, und Herr Professor 
Dr. Delitsch begrüfste den lieben Amtsgenossen mit innigen Segenswünschen und übergab ihm eime 
wertvolle Ehrengabe als Zeichen der allseitigen Hochachtung und Zuneigung der Kollegen. Ihre Liebe 
zu dem hochverehrten Lehrer gaben an diesem Tage nicht nur die gegenwärtigen Schüler der oberen 
Klassen in erfreuender Weise zu erkennen, sondern es brachten auch die früheren Schüler in grofser 
Zahl dem gefeierten Jubilar vielfache Zeichen ihrer dankbaren Gesinnung dar. Möge Herr Professor 
König unserer Schule, der zu Liebe er wiederholt verlockenden Berufungen in aussichtsreichere Stel- 
lungen widerstand, noch recht lange erhalten bleiben zu ihrer Wohlfahrt, zu seiner und unserer Freude. 

Mit dem Beginne des Winterhalbjahres trat Herr Dr. ph. Walter Bernhard Schmidt laut 
hoher Verordnung des Königlichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts vom 23. Juli 
1881 (— 1247 B —) sein Probejahr an unserer Schule an und gab unter Anweisung des Herrn 
Oberlehrer Zumgwitz Unterricht in der Mineralogie in Unter-Sekunda-A (1 St. wöch.) und in der 
Zoologie in Quinta-C (2 St. wöch.). 

Die durch den Tod des Herrn Öberlehrer Klee vakant gewordene Stelle eines technischen 
Oberlehrers wurde von dem Rate mit Zustimmung des Kollegiums der Stadtverordneten eingezogen 


und dafür eine 23. wissenschaftliche Oberlehrerstelle errichtet; die Verwaltung derselben ward dem 
seitherigen 1. Hilfslehrer Herrn Cand. theol. Bruno Fürchtegoit Gellert übertragen; infolge dessen 
ascendierten die Herren Dr. Scherfig und Dr. Oertel in die 1., bez. 2. Hilfslehrerstelle, und als 3. pro- 
visorischer Lehrer wurde vom 1. Dezember an Herr Otto Geyer”) angestellt. Derselbe erteilt seitdem 
Unterricht in allen denjenigen Lehrgegenständen, welche nach dem für das Schuljahr 1881/82 fest- 
gesetzten Lektionsplane Herrn Oberlehrer Klee zugewiesen, in dessen Vertretung jedoch seit Ostern 
1881 von Herın Cand. prob. H. von Dameck übernommen worden waren. Letzterer schied begleitet 
von unsern herzlichsten Segenswünschen nach Beendigung seines Probejahres am 30. November von 
der Anstalt. 

Am 7. Dezember vormittags 9 Uhr begingen 142 Schüler in Gemeinschaft mit 23 Lehrern 
und deren Angehörigen die Feier des heiligen Abendmahles in der hiesigen Peterskirche. Die Beicht- 
rede hielt Herr Archidiakonus Dr. Hartung, die Vorbereitungsandacht in der Aula am Abend des 
6. Dezember Herr Professor Dr. Delitschh Den Herren Geistlichen an der Peterskirche bleiben wir 
für ihr uns wiederum bekundetes wohlwollendes Entgegenkommen zu herzlichem Danke verbunden. 

Der Kandidat des höheren Schulamts Ernst Theodor Tischer, welcher durch Verfügung des 
Königlichen Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts vom 2. Dezember 1881 (— 1732 —) 
der Realschule zur Absolvierung seines Probejahres zugewiesen war, begann dasselbe am 16. Dezember 
und erteilte unter Anleitung des Herın Oberlehrer Dr. Wolf zunächst 2 Stunden wöch. Unterricht 
in der Geometrie in Quarta-B. 

Vom 24. Dezember 1881 bis 7. Januar 1882: Weinachtsferien. 

Die schriftliche Reifeprüfung, welcher sich sechsundzwanzig Ober-Primaner unterzogen, fand 
vom 10. bis 20. Februar statt; dieselben bearbeiteten aufser einem lateinischen und englischen 
Extemporale folgende Aufgaben: 


I. Deutscher Aufsatz: 
„Der Siege göttlichster ist das Vergeben.“ 
I. Französischer Aufsatz: 
. „L’hiver ä la ville et & la campagne.“ 
IH. Mathematische Aufgaben: 

1. An eine Fensterscheibe mit der Aussicht nach Süd ist ein Papierschirm angelegt mit 
einem Loch Am über der Diele. Durch dies Loch hindurch wirft die Sonne ein ellipti- 
sches Bildchen auf die Diele; wie grols ist dessen numerische Excentrieität und dessen 

‚  Längsaxe? 

2. Die Arena im Colosseum zu Rom ist elliptisch geformt, 82 m lang und 51m breit; wie 
grols ist ihr Flächeninhalt? i 

Die Sitzreihen gehen von innen rechtwinklig nach aufsen; von welcher Sitzreihe aus 
hatte der Zuschauer einen Nebenscheitel der Arena gerade vor sich? 

Ferner hat der Grundrils des Zuschauerraums rundum gleiche Breite, nämlich wiederum 
51m; ist demnach der äufsere Umrifs dem innern ähnlich? ists eine Ellipse? 

3. Die zu den einzelnen Seiten eines Dreiecks, dessen Umfang 9m beträgt, gehörenden 
Quadrate nehmen zusammen einen Flächenraum von 29 qm ein; ferner ist die Fläche des 
aus den zwei ersten Seiten des Dreiecks konstruierten Rechtecks 10 qm kleiner als das 
über der dritten Seite errichtete Quadrat. Wie grols sind die Seiten, die Winkel und 
die Fläche dieses Dreiecks sowie der Radius des ihm eingeschriebenen Kreises? 

4. ®+2oy+5y—=113. ya y) = 28. 


*) Otto Geyer, am 23. März 1856 zu Mylau i. V. geboren, besuchte zuerst die Volksschule daselbst 
und von Ostern 1870 bis Ostern 1876 das Königliche Schullehrerseminar zu Plauen. Nach bestandener Abgangs- 
prüfung arbeitete er als Hilfslehrer an der Schule zu Mühltroff. Ostern 1877 wurde ihm von dem Königlichen 
Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts die Stelle eines Hilfslehrers an seiner alten Bildungsstätte 
zu Plauen übertragen. Hier verblieb er zwei Jahre und unterzog sich während dieser Zeit der Wahlfähigkeits- 
prüfung für Volksschullehrer. Ostern 1879 bezog er die Universität Leipzig und bestand am Ende des Sommer- 
halbjahres 1881 die Prüfung für Kandidaten des höheren Schulamts,. 


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IV. Physikalische Aufgabe: 

Ein Festungswerk, welches (ß =) 4” über dem Horizont erscheint, wird von einer 
Kugel getroffen, die unter einem Elevationswinkel von (« =) 12° mit der Anfangs- 
geschwindigkeit von (c =) 240 m abgefeuert wurde. Wie grols ist die horizontale Ent- 
fernung des Festungswerkes vom Geschütz? Liegt das Festungswerk diesseit oder jenseit 
des höchsten Punktes der Flugbahn? Wie tief ist es unter diesem höchsten Punkte ge- 
legen? Läfst sich dasselbe noch unter einem anderen Elevationswinkel durch eine mit 
derselben Anfangsgeschwindigkeit abgeschossene Kugel treffen? (— Der Luftwiderstand 
ist zu vernachlässigen. —) 


Eine herbe Fügung ist es, dals das Schuljahr nicht endigen sollte, ohne uns noch einen 
dritten überaus schmerzlichen Verlust erleiden zu lassen durch den unerwarteten Heimgang unseres 
innig verehrten Kollegen des Herrn Professor Dr. ph. Heinrich Christian Nickels. Im Gegensatze zu 
früheren Jahren hatte er seit Ostern seinen Unterricht wenn auch zuweilen nicht ohne Anstren- 
gung so doch ohne jede Unterbrechung bis zum 10. Februar erteilen können. An diesem Tage hielt 
ihn ein mit grolser Ermattung verbundenes Unwohlsein an das Haus gefesselt, und vier Tage dar- 
nach am 14. Februar abends 5), Uhr wurde er plötzlich durch einen Herzschlag seiner geliebten 
Gattin, seinem einzigen Sohne, wurde er uns genommen. Dem tiefen Schmerze um diesen neuen 
schweren Verlust gab der Direktor in der ersten Schulstunde des folgenden Tages vor der gesamten 
in der Aula vereinten Schulgemeinde Ausdruck. Dreilsig Jahre hatte unser lieber Professor Dr. Nickels 
mit unwandelbarer Gewissenhaftigkeit und Hingebung, mit reichem Segen und schönem Erfolge an 
unserer Schule gearbeitet, als er so unerwartet schnell von seiner Berufsthätigkeit hinweggerissen 
wurde Am 17. Februar fand sein Begräbnis statt; die vielen hierbei bekundeten Beweise innigster 
Teilnahme, das grofse Gefolge, der reiche Blumen- und Palmenschmuck zeugten von der Verehrung, 
welche der Verstorbene auch in weiteren Kreisen genols. Unsere Schüler, welche in ihrer Gesamtheit 
seine irdische Hülle auf dem letzten Gange trauernd begleiteten, haben in ihm einen sich aufopfernden 
väterlich gesinnten Lehrer verloren, seine Amtsgenossen einen wegen seiner Pflichttreue und herz- 
gewinnenden Freundlichkeit aufrichtig geschätzten Mitarbeiter, welchem sie in einem öffentlichen Nach- 
rufe ihren vollen Dank darzubringen sich ebensosehr verpflichtet fühlten, als sie ihm auch über das 
Grab hinaus ein liebe- und ehrenvolles Andenken bewahren. „Selig ist der Mann, der die Anfechtung 
erduldet, denn nachdem er bewähret ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott ver- 
heilsen hat denen, die ihn lieb haben.“ 


Schülerbestand. 


Am Schlusse des Schuljahres 1880/81 waren vorhanden 482 Schüler. Von diesen verlielsen 
die Anstalt Ostern 1881 


aus Ober-Prima: Alfred Andreas, Otto Bartsch, Adolf Böttger, Bernhard Brack, 

Walter Degen, Hermann Edlich, Otto Eger, Friedrich Götz, Johannes Günther, Georg Haupt, Max 
Hetzel, Robert Hilgenberg, Emil Hilsebein, Georg Höckner, Jacob Kallir, Julius Krausewald, Rein- 
hold List, Walter von Metzsch, Kurt Nottrott, Paul Ortloff, Albert Pflüger, Walter Raschke, Arthur 
Rüling, Hugo Schöne, Eugen Seyfferih, Hermann Steindorf, Friedrich Wapler, Eduard Winkler 

aus Unter-Prima: Karl Krause, Otto Rein 

aus Ober-Sekunda-A.: Eugen Ernst, Arthur Flinsch, Adolf Kromer, Reinhold Roth, Her- 
mann Schnor . . 

aus Ober- Sekunda- B.: Otto Demhardt Max Halnsiann ann En von , Holicben, Alfons Radefeld 

aus Unter-Sekunda-A.: Max Biensfeld, Bernhard Ficker, Max Hauffe, Heinrich Jung, 
Friedrich Kresse gen. Held, Konrad Stich, Arthur Teuscher, Max Weyhmann, Karl Wolfrum 

aus Unter-Sekunda-B.: Walter Florenz, Hermann Hönnicke, Paul Langner, Paul Ritter 

aus Unter-Sekunda-C.: Richard Dittmaier, Georg Grämer, Hans Klemm, Arno Köhler, 
Oskar Kühndorf-Damm, Richard Mackenthun, Hermann Petzold, Max ae Wilhelm Sand, Her- 
mann Schlag, Max Scholtz, Richard Weyhmann . De ER N Teer 

aus Tertia-A.: Ernst Grosse, Hermann Herold, Au re 

aus Tertia-B.: Georg Schwartze B a OR N: 

aus Quarta-A.: Ernst Kollmann 

aus Quinta-A.: Karl Bauer - 5 

aus Quinta-B.: Hans Berger, Ernst Ei, g, Kar Wunderlich - A 

aus Quinta-O.: Karl Ohms, Otto 2 ra Felix Stehle, ne ed Weyhmann 

aus Sexta-A.: Martin Brückner i > | I ne TER 


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so dals 404 Schüler blieben. Am 26. April 1881 kamen 102 Schüler hinzu; infolge dessen betrug 
der Bestand beim Beginne des Schuljahres 506 Schüler. Durch den Eintritt von 9 Schülern im 
Laufe des Schuljahres stieg die Jahressumme auf 515. Nach dem Abgange von 34 Schülern bis 
zum 2. März 1882 blieben gegen Ende des Schuljahres 


481 Schüler. 


56 


Schülerverzeichnis. 


* bezeichnet die seit Ostern 1881 eingetretenen, 
[ die im Laufe des Schuljahres abgegangenen Schüler. 


Namen der Schüler. 


Nom Kar Schüler. 


Gebnziaert (Heimat). | Nr, ren emanl 
Oher-Primn) Unter-Prima-B. | 
Rap} AR, 44\Brömel, Albert. . . . | Stadt-Ilm. 
1/Afsmann, Bruno . Leipzig. [Leipzig).! 45 | Fuchs, Ludwig . . . . Lingen (Leipzig). 
2| Cerutti, Friedrich Leipzig (Plagwitz b. 46, Geyer, Richard . Leipzig. 
3 Däbritz, Max. . . . . | Dürrweitzschen b. Leis-| 47 Kein, Reinhold ... . . Bautzen (Leipzig). 
4\Dispeker, Siegfried . , München (Leipzig). [nig.| 48 |Lindner, Max . Leipzig. 
5|Findel, Erwin... Leipzig. 49 \Möbius, Ernst ... .. . | Leipzig. 
6 Hofsfeld, Paul... . . | Steinigtwolmsdorf b. 50|*Müller, Eduard . . . | Eckartsberga (Gohlis b. 
[Bautzen (Leipzig).| 51 |Regis, Otto... ... Stadt-Ilm. [(Leipzig). 
2 Koxdam,.Baul. 2.0.0: Birkigt b. Tetschen. 52 |*Schmidt, Paul Stollberg i/8. 
8/Kitze, Heinrich. . . . Leipzig. 53 |Schreiter, Louis . . . | Frohburg (Weipzig). 
9|Kothe, Richard. . . . | Leipzig. 54 Strunz, Kurt... . . | Leipzig. 
10 Mantel, Friedrich. . . | Herzberg. 55 Tittmann, Otto. . . . | Leipzig. 
11|Mielck, Otto... ... Leipzig. 56 | Vogel, Woldemar .. . . | Leipzig. kirchen). 
12 |Nottrott, Viktor . . . Auerbach i/V. (Leipzig).| 57 | Westphal, Otto. . . . Zellendorf (Roten- 
13 | Riedel, Robert... . . | Göhren b. Leipzig. 58|Wiehe, Gustav... .. .  Crimmitzschau  (Leip- 
14 | Roland, Hugo Zauschwitz b. Pegau. 59 | Zimmermann, Gustav. | Leipzie. [zig). 
15/|Rommel, Max .. . .|Halle a/S. (Leipzig). ; 
16 |Rudolph, Fritz. . . . | Ebersbach (Eutritzsch). RR 
17|Schlippe, Oskar Stahmeln (Gohlis). Ober-Sekundar A: 
18|Schmidt, Karl... . | Leipzig (Lindenau). 60 |*Arnold, Maximilian Pulsitz (Laasb. Oschatz). 
19| Schumann, Richard. . | Glauchau (Lindenan). 61 | Bartel, Alfred Ob.-Sartowitz (Wahren). 
20Serpt, Baulıı.r. er. Brünn (Leipzig). 62. Dittes,, Baulea nr - Werdau (Leipzig). 
21 N SentzAdolier. cn. . Leipzig. 63 Eber dt, Oskar . ... . | Lützen. 
22|Toth, Max. . Leipzig. 64| [Emmerling, Rudolf . | Arnstadt (Leipzig). 
23|Troeger, Julius. Leipzig. 65 Fuchs, Friedrich . . . Hamburg (Leipzig). 
24| Vogel, Oskar... ... Leipzig. 66 Gadow, August... . . Stettin (Leipzig). 
25| Westphal, Waldemar. | Horst i/Holst. apa); 67|Gersch, Hermann. . . | Spören (Zschackwitz b. 
26 | Zarncke, Emst. . . .  Netzeband b. N.-Ruppin [Döbeln). 
[(Reppentin b. Plau).| 68 Helbig, Karl..... Cölleda (Lindenau). 
69|/ Helm, Rudolf... .. Leipzig. 
Unter-Prima-A. 70\Kröer, Theodor. . . . |, Bukarest (Leipzig). 
71 | Las mann ... . „| Folticen 
27||*Anacker, Rudolf . . | Hohenstein i/S. (Dres-| 72 Meter, Wilhelm 2... |’Leipzig. 5 
28 | Ehmig, Georg .. Leipzig. [den).| 73|Oehmigen, Alphons. . | Baderitz b. Mügeln. 
29\Gleitsmann, Albert. Fockendorf bei Alten-| 74|Roth, Alfred... .. Leipzig. 
Ä . .„ [burg.| 75|Schellenberger, Paul | Leipzig. 
30 Gumprecht, Paul. . „| Zwickau (Leipzig). » 76, Schulze, Hermann Schkeuditz (Leipzig). 
31|Häckel, Wilibald . . | Leipzig. 77 | Taubert, Paul . . Geithain. 
32| Hartung, Albert ... . Leipzig. 78| Tr ebeljahr, Wilhelm . | Durehwehna b. Düben. 
33 | Hentschel, Oswald . . | Leipzig (Grimma). 79 [Wagner, Karl. Neustadt a/Orla (Leip- 
34 Hofmann, Max. . . . | Reudnitz (Leipzig). 80 Werrmann, Max... Reudnitz(Leipzig).[zig). 
35|Kläbe, Julius... .. Schmiedeberg (Leipzig).| gı Winkler, Georg. . . . | Leipzig. 
36|[Kunze, Felix. .... Leipzig. [zig).| 82 | Zeifsig, Konrad. . . . Leipzig. 
su Meyers Karların. Hildburghausen (Leip-| 83| Zimmermann, Walter. | Werdau. 
38| Müller, Rudolf... . Kamenz“ (Connewitz). 
39 Richter, Otto... ... Leipzi 
10 |Schwmidt, Oskar . Kara, (Plagwitz). Ober-Sekunda-B. 
41 |Setzer, Otto ..... Torgau (Zwenkau). 84|[Bartsch, Johannes. .| Frankfurt a/O, (Leipzig). 
42 Tzschaschel, Georg Herwigsdorf b. Zittau.| 85| Berndt, Wilhelm . . . | Odessa (Leipzig). 
43| Wiedemann, Fritz . . | Kozmini.Posen(Leipzig) | 86| Brümmer, Fritz Leipzig. 


Geburtsort (Heimat). 


Nr. | ren der Schüler. 
I} 
87\*Fickert, Hugo. . . . | Leipzig. 
88 | Günther, Ernst... .. Leipzig, 
89|Herfurth, Arthur. . . | Leipzig. 
90|[Hopf, Louis ..... Klosterlausnitz (Leip- 
IE Jays Rudolf... 2... Leipzig. [zig). 
92|[Kayser, Georg. . . . | Leipzig. 
93|Kornagel, Philipp Leipzig. 
94|Leuner, Johannes. . . | Leipzig. 
9a Last, Walter. x... Leipzig. 
96|[Marx, Hugo... .. . | Leipzig. 
97 |Mothes, Georg... . . | Leipzig. 
98|Naumann, Karl ... . | Plagwitz. 
99 /[Nestler, Hans. . . . | Leipzig. 
100|Oppe, Julius ..... Leipzig. 
101 |Pfitzer, Emil... .. Oschatz (Leipzig). 
102| Raven, Friedrich . . . | Hannover (Leipzig). 
103)Schaub, Karl... .. Gräfrath. 
104 |Scheffers, Georg. . . , Altendorf (Leipzig). 
105 |*Schmidt, Viktor. . . Donndorf (Leipzig). 
106| Voigt, Erich . . ... Leipzig. 
107 | Volbeding, Reinhold . | Leipzig. 
108| Volekmar, Fritz... . | Leipzig. 
109) Westphal, Otto Horst (Leipzig). 
Unter-Sekunda-A. 
110 Albrecht, Emil... . . | Hadersleben (Leipzig). 
111|Behrenz, Paul... . | Merseburg (Leipzig). 
112 /Clauss, Erwin ... . . | Burgstädt (Leipzig). 
113|[von Döring, Hugo. . | Schmiedeberg;/S. (Leip- 
114 || Eisner, Gustav Naunhofb.Leipzig.[zig). 
115 )*Furkert, Max. . . . | Anger b. Leipzig (Leip- 
116 Hertel, Johann... . Borna (Leipzig). [zig). 
117 Hauschild, Max . .. . | Leipzig. 
118 | Jubisch, Friedrich . . | Leipzig. 
119| Köckritz, Martin. . . | Leipzig. 
120 | Köhler, Eugen. . . . | Leipzig. 
121 Lincke, Hermann. . . | Volkmarsdorf (Leipzig). 
122|Lippert, Paul ... .. . | Leipzig. 
123|)Lomer, Gilbert... . . | Leipzig. 
124|Lüders, Gustav. . . . | Leipzig. 
125 Pfeiffer, Rudolf . . . Dresden (Leipzig). 
126. Bonle, Baulays!. .....: Glauchau (Leipzig). 
127 |Rieprich, Paul. ... . | Leipzig. 
128 |Sack, Friedrich... . .  Plagwitz b. Leipzig. 
129 |Scheffers, Otto . . . | Holzminden (Leipzig). 
130 |Schlobach, Otto ... . | Neumühle b. Kemberg. 
131 |Schönherr, Karl. . . | Leipzig. 
132 |Schuchardt, Ernst . . | Zeitz (Leipzig). 
133 ‚Schützenmeister, 
Guido) she leer Quesnitz (Grossbardau 
134 | Schulze, Otto Leipzig. |[b. Grimma). 
135 |Suppe, Hermann . . . | Dresden (Leipzig). 
136 | Tittelbach, Robert. . Leipzig. 
137 laViogelıMax. ..:.. Grossenhain (Leipzig). 
138 | Wagner, Richard . Leipzig. 
139 Walther, Kurt. . | Leipzig. 
140 Zangenberg, Walter . | Leipzig. 
Unter-Sekunda-B. 
140, Beer, Vu in u... Weimar (Leipzig). 
142 |Cohn, Moritz... . . Eilenburg (Leipzig). 


Namen der Schüler. 


Come: (Heimat). 


Werber. Karla. 2 
=Riedler Karl... ... 
Föhring, Max .. 
*Friedewald, Ermst 
[Grass, August . a 
Grundmann, Felix. . 
Günther, Arthur . . . 
Hieine,«Karleat. +... 
Heinichen, Paul... 
Hertel, Philipp. . ... 
Herzog, Hans ee 
Köppe, Hans“. .. .ı.. 
Mantel. Paulan .... . 
Naumann, Heinrich. . 
Ollendorf, Otto ... 
Patzschke, Kaıl..... 
Präger, Edmund 
Kenber, Ottoya ... 
Ruehle, Johannes . . 
Schaub, Louis ... . 
Schmrdt, Paula: . . . 
Schmidt, William i 
Schumann, Gustav . . 
Sitmuwve, Hansı ..... 
Wienick:, Maxyeunae .. 2.0: 
Wilfferodt, Walter. . 
Zuchold, Ernst... .. 


Tertia-A. 


Bieer, Bruno 4%... 
Behrenz, Bruno 
Bethmann, Georg .. 
Blasig, Hermann... 
Büchner, Otto.... 
Fickel, Friedrich . 
Fischer, Reinhold 
*Friedrich, Erich 
Fritzsche, Richard. . 
Geissler, Richard. . . 
Gericke, Heinrich. . . 
Gericke, Walter . . 


2 Grünhut, Julius 


Eielasıe, Mars is ar. 
Hildebrandt, Paul. . 
Hörschgen, Karl... . 
Kanneworf, Walter 
Knothe, Alwin . c 
Lauterbach, Hugo. . 
Leonhard, Hugo . 
Hücke, Hans; |. „m. . 
Mennicke, Paul ... 
Michel, Albert... . 
Müller, Johannes. . . 


‚*Müller, Richard . 
Otto, Georg 


Preusser, Alfred . . . 
Reinshagen, Paul .. 
Rüger, Kurt. ... ... 
Seelig, Eduard... . 
Stein, Salomon... . 
Steinecke, Arthur . . 


Leipzig. 

Leipzig. 

Güntheritz b. Leipzig. 
Gera (Delitzsch). 
Gohlis b. Leipzig. 
Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig (Schleussig). 
Gr.-Storkwitz b. Pegau. 
Oederan (Leipzig). 
Leipzig. 

Schkeuditz. 

Herzberg. 

Leipzig. 

Breslau (Leipzig). 
Lützen (Leipzig). 
Leipzig. 

Chemnitz (Leipzig). 
Leipzig. 

Gräfrath. 

Gr.-Schönau (Plagwitz). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Königstein (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 


Leipzig. 
Merseburg (Leipzig). 


| Leipzig. 


Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Rendniiz (Leipzig). 
Leipzig. 
Ronneburg (Leipzig). 
Leipzig. 
Lindenau. 
Lindenan. 
Wien (Leipzig). 
Leipzig. 
Leipzig. 
Berlin (Leipzig). 
Leipzig. 
Ober - Oderwitz (Leip- 
Lauchstädt. [zig). 
Boston. 
Leipzig. 
Halle a/S. (Leipzig). 
Connewitz b. Leipzig. 
Kamenz (Connewitz). 
Burgstädt. 
Strellen b. Eilenburg. 
Leipzig. 
Dresden (Leipzig). 
Leipzig. 
Leipzig. 
Jassy (Leipzig). 
Zeitz (Leipzig). 

8 


Nr. Namen der Schüler. | Geburtsort (Heimat). | Nr. Namen der Schüler. Cuaor (Heimat) 
202| Teichmann, Emil. . . | Neu-Reudnitz (Leipzig).| 257 *Marckscheffel, Karl | Kühndorf (Leipzig). 
203 | Tittmann, Max. . . . | Leipzig. 258, | *Ohitz, Kur neuen. Belgard. ° 
204| Vogel, Erich... .. Leipzig. 259 | Pautzmann, Richard .| Crottendorf b. Leipzig. 
205) Wagner, Alfred. . . . | Leipzig. 260 | Queck, Otto ..... Buchholz (Lindenau). 
206 | Wilfferodt, Felix Leipzig. 261 | Rey, Bugen). ......‘. Halle a/S. (Leipzig). 
207|Wünschmann, Egbert | Leipzig. 262 | Rinneberg, Georg Plagwitz. 
208| Zachariae, Ernst. . . | Leipzig. 263| Rogge, Hermann . . . | Wittstock (Leipzig). 

R 264 | Rost, Otto. Leipzig. 

Tertia-B. 265 |[Sack, Alfred... ... Lützen. 
209|Bechert, Kurt . . . . | Leipzig. 266 Sauer, Hans ..... Leipzig. 
210|Beyer, Paul ..... Altenhain b. Trebsen. | 267 |[Schaarschmidt,Franz | Kirchberg (Leipzig). 
211|[Creutzenberg, Hans. | Quedlinburg (Leipzig). | 268 | [Schaarschmidt, Paul | Kirchberg (Leipzig). 
212| Eichler, Arthur. . . . | Lengenfeld (Leipzig). 269| Schäfer, Franz... . . Schkölen b. Lützen. 
213|Faber, Alfred... .. . Leipzig. 270|Schäfer, Wilhelm. . . | Leipzig. 

214] Findel, Hermann . . . | Leipzig. 271|Schmidt, Raimund . . | Leipzig. 
215 | Flinzer, Friedrich. . . | Chemnitz (Leipzig). 272|Seeler, Felix... ...| Leipzig. 
216 | Frank, Albert Bamberg (Leipzig). 273 |Süls, Richard... . .| Leipzig. 
217 |Gausche, Hermann . . | Leipzig. 274| Taubenheim, Max. . | Leipzig. 
218|Glafs, Robert... .. Neustädel (Leipzig). 275 | Trömel, Hermann. . . | Leipzig. 
219 | Gottschalk, Hermann. | Gröbzig i/Anhalt. 276 | Wagner, Hans . . . . | Leipzig. 
220 |Graubner, Georg. . . | Leipzig. 277 | Wecke, Robert... . . | Leipzig. 
221 |Gröger, Otto. ..... Falkenstein (Auerbach | 278 | Wolf, Johannes . . . . | Burgstädt (Leipzig). 
222| Hartung, Kurt... . | Leipzig. /V.)| 279 | Wolfrum, August. . . | Gotha (Leipzig). 
223|*Hennig, Max ... .. . | Delitzsch (Gohlisb.Leip- 
224 | Kispert, Heinrich. . . |Hof (Leipzig). _ [zig). Quarta-B. 
225 | Kühnau, Richard . . . | Leipzig. 280 | Bernstein, Arthur ı Kontop. 
226 | Krüger, Georg ... . . | Leipzig. 281 | Büchner, Franz. . .. . | Leipzig. 
227 |*Krug, Eugen. .... Leipzig. 282 Cajeri, Heinrich . Leipzig. 
228 |Lampe, Friedrich. . . | Leipzig. 283)Cramm, Walter. . . . | Leipzig. 
229|Lawson, Thomas . Jamaica (Leipzig). 284 |Ferber, Georg . . . . | Leipzig. 
230 |Lewis, Salomon. . . . |Kopilia (Leipzig). 285 Gerhardt, Robert. . . | Leipzig. 
231\Loeschke, Bernhard .|Penig (Leipzig). 286 |Handwerck, Kurt. . . | Leipzig. 
232 | Meilsner, Julius Leipzig. 2357 Herrmann, Wilhelm Leipzig. 
233| Meyer, Paul ..... Dresden (Leipzig). 288 Hirsch, Oskar Leipzig. 
234 | Neubert, Otto ... . . | Hessenrode (Kleineich-| 289 Hofmann, Kurt. Zwickau (Leipzig). 
[städt b. Querfurt). | 290 | Hüffer, August . Leipzig. 

235 *Neudeck, Georg. . . | Corbetha (Plagwitz). 291 Kasprowicz, Johannes Leipzig. [(Brandis). 
236  Pfitzer, Richard . . . Leipzig. [lin (Leipzig).| 292|Koch, Ernst. ..... Trünzig b. Werdau 
237, Befund, Ottosoae...n. Neu-Schöneberg b. Ber- | 293 Kühne, Richard. . . . | Zöschen (Schkeuditz). 
238|*Poller, Rudolf. . . . | Johann-Georgenstadt.. | 294|Langguth, Max . | Leipzig. 
239 | Schaub, Hermann. . . | Gräfrath. 295 | Lorenz, Arthur. . . . | Leipzig. 
240 |von Schilling, 296 |Meusch, Martin. . . . | Leipzig. 

Friedrich . | Hohenwettersbach in 297|Michael, Edmund. . . | Reudnitz (Leipzig). 
241 |Schirrmeister, Max . Leipzig. [Baden. | 298 |Miller, Otto ..... Homburg (Leipzig). 
242 |Schulze, Karl . . | Schkeuditz (Leipzig). 299 | Müller, Richard Reudnitz (Leipzig). 
243 Schulze, Otto... . . „Leipzig. 300) Neumann, Guido . . . | Reudnitz (Leipzig). 
244 |Serkes, Joseph ... . . | Leipzig. 301 |[Ohme, Alfred | Leipzig. 
245 |Streffer, Konrad . . . | Leipzig. 302 Paufler, Georg. . Leipzig. 
246 *Thiele, Johannes Lindenau b. Leipzig. 303 Pospischill, Theodor. Leipzig. 
247 I:hrele, Max... Leipzig. 304 | Ravenstein, Eugen. . | Leipzig. 
248|*Walther, Alfred. . . | Breslau (Leipzig). 305 Schmidtmann, Her- 
249|*Zimmermann, Felix. | Leipzig. En aD Kassel (Leipzig). 

306 |Söhlmann, Johannes . | Wiesenburg (Oederan). 

Quarta-A. 307 |Straube, Arthur Leipzig. 

250\)Band, Georg... .. Eilenburg (Leipzig). 

251 |. Beer, Max nr 2... Leipzig. a Quarta-C. 

252) Göbel, Max. . .“.... Leipzig. 808) Arnold, Rehx.n...... Leipzig. 
253|*Heymann, Max . . . | Stolp. 309| Berthold, Emil. . . . | Meuselwitz (Leipzig). 
254 | Hofmann, Theodor . . Sahmalkalden (Leipzig). | 310 Binkau, Johannes. . . | Leipzig. 

255 Kunze, Gustav . . . . | Leipzig. 311| Böhme, Walter. . . . | Leipzig. 

256 |*Leuner, Leopold. . . | Leipzig. 312| Bökelmann, Kurt. . . | Leipzig. 


Nr. Namen der Schüler. 


Sehusagrt (Heimat). 


Namen der Schüler, 


Geburtsort (Heimat). 


313 
314 
315 
316 
317 
318 
319 
320 
321 
322 
323 


| 

Bruns, Martin .... 
Dietrich, Richard. . . 
Dittrich, Bruno 
Dietz Karl... .le 
Fischer, Johannes 
Fleck, Heinrich. . . . 
Geilsler, Alfred 
*Gumpel, Ferdinand 
Hawlitscheck, Arthur 
=Hüller, Emile... ... 
Irmler, Bmil au... 
Krug, Kurt... 
Kuhne, Max 
Leonhard, Bruno. n 
*Lomer, Albert... - - 
Meyerstein, Nathan 
Naumann, Max. ... 
Ohme, Gustav. . .. . 
*Sack, Waldemar... 
Schuster, Adolf . 
Stephani, Alfred . 
Streffer, Martin 
Voist, Walter 
Weyhmann, Kurt. 


Quinta-A. 


Behrenz, Richard. . . 
Degen, Heinrich 
Dietrich, Johannes. . 


' Dörffel, Sebastian 


Donner, Richard,. . . 
*Ernst, "Karl 
Fiebiger, Konstantin . 
Gasterstädt, Julius. 
Göbel, Arthur 
*Hentschel, Hermann. 
[Herre, Kurt 
Heyne, Alexander. . . 
Hitschke, Bernhard. . 
Hönnicke, Kurt 
[Hüller, Paul 
Hugershoff, Franz . . 
Hugershoff, Karl. 
Kifsig, Richard a 
Leuthier, Gustav. . . 
Lücke, Andreas... . 
Meyer, Wolfgang . : - 
Müller, Eugen... . 
Müller, Martin... . 
Niese; Kurbanzss.. a. 
Ohrtmann, Heinrich . 
Radefeld, Gustav. . - 
Ritter, Max. . ..- 
*Schulze, Bernhard. . 
Stahl Karı me 
|Streubel, Paul... . 
Trebst, Friedrich . . . 
| Wielsner, Hugo 
|Zehn, Willy 


Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Maxen. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Kleinaga b. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Ridnde (Leipzig). 
Leipzig. 

Gröbzig (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Lützen. 

Leipzig. 

Technitz (Leipzig). 
Leipzig. 

Raschau (Leipzig). 
Markkleeberg. 


Gera 
[(Lucka). 


Merseburg (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Reudnitz (Leipzig). 
Schkeuditz. 
Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Könnern (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Reudnitz (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 
Schkeuditz (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 


. | Liebertwolkwitz (Leip- 


| Leipzig. [zig). 


378 
379 


381 
382 


389 
3 
391 


393 
394 
395 


396 
397 
398 
399 
400 
401 
402 
403 
404 


405 
406 
407 
408 
409 
410 
411 
412 
413 
414 
415 
416 
417 
418 
419 
420 
421 

422 
423 
424 
425 
426 


Quinta-B. 
Becker, Kurt 
Brıll,Otlonsgse ur: 
Czasche, Rudolf .. . 
Ehrich, Arno 
Grihne, «Kurtlan > 
*Günzel, Otto 
Haase, Huo..... 
Hammig, Hermann . . 
Heiniz, Hermann... . 
ZKınd, Alfonsy 2. 2. 

larner, Arthur 
Köppe, Kurt 
Köppe, Max 
Kühnrich, Max. ... 
Mantel, Hugo 
=Meyer, Maxi... .; :- 
Moosbach, Max ... 
Müller, Wilibald . . . 
Naumann, Rudolf . . 
[Perlitz, Richard... 
*Pflaume, Hermann 
Rache, Paul 
*Renner, 
Riese, Otto. . . h 
*Rubinstein, Arthur 3 
von Rüdiger, Alex- 

ander ln un 


Schlicke, Paul.... 
*=Schmidt, Oskar. . . 
*Schulze, Karl. ... 
Seidemann, Ermst . . 
Sturm, Wilhelm. ... . 
[Thorey, Emil 


| Vogel, Rudolf. . . ... 


Weeer Max in... 


Quinta-C. 
Augustin, Alexander . 
Biensfeld, Paul u 
[Deininger, Adolf . . 
Dietze, Oswald... . 
Gerhardt, Paul. . . . 
*Giesecke, Johannes . 
Grolse, Theodor 
Haage, Alfred . . 
[Heinrich, Reinhold 
Hentschel, Moritz . . 
Janson, Hermann. . . 
Jehnig, Otto 
Kretzschmar, Gerhard 
*Kühn, Friedrich . . . 
Kunz, Ernst 
Kux, Werner 
[Moras, Eduard. 
Nöbel--Banir I Mrz: 
Pflaume, Bau N 
Pörschmann, Max 7%: 
Riehter, Otto PAR: 
Rogge, Johannes ,„. 


Gaschwitz (Leipzig). 
Halberstadt (Gohlis). 
Schönebeck (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. [(Connewitz). 
ÖOber-Leutersdorf 
Schkeuditz (Leipzig). 
Markneukirchen (Leip- 
Leipzig. [zig). 
Bautzen (Leipzig). 
Leipzig. 

Schkeuditz. 
Schkeuditz. 

Erlau (Leipzig). 
Leipzig. 

Benshausen (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Aschersleben. 

Berlin (Leipzig). 
Schkeuditz. 

Leipzig. 

Galatz. 


Leipzig. 

Gröbzig i/Anh. 
Leipzig. 

Altenburg (Leipzig). 
Waldheim. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Leipzig. 

Magdeburg (Leipzig) 
Leipzig. 


Leipzig. 

Berlin (Leipzig). 
Anger (Leipzig). 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig: 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Leipzig. 
Niederspier (Leipzig). 
Ruhrort. 


Leipzig. 

Lindenau (Reudnitz). 
Leipzig. 

Leipzig. [Oldenburg). 


Crostewitz (Atens bei 
8*+ 


Namen der Schüler. 


Namen der Schüler. 


Geburtsort (Heimat). 


Geburtsort (Heimat) 
427 |Singer, Rudolf ... . „| Leipzig. 
428 | Teuscher, Fritz Leipzig. 
429| Thiele, Kut..... Leipzig. 
430 | Trautluft, Guido. . . Stöhna (Leipzig). [zig). 
431 Wagner, Otto . . . . |Neuschönefeld (Leip- 
432| Weber, Otto... ... . | Reudnitz (Leipzig). 
433 | Wehmeyer, Georg . . | Leipzig. 
434 | Wicke, Friedrich . . . Habe (Leipzig). 
435 | Wolf, Hugo . . . | Gölsnitz (Leipzig). 
436 |[Zehr, Oskar... . Leipzig. 

Sexta-A. 

437 |*Apitzsch, Theodor . | Klein- Wiederitzsch. 
438 |*Becher, Gustav . . . | Leipzig. 
439 |*Becher, Hugo. . . . | Leipzig. 
440 \*Becker, Johannes . Leipzig. 
441|*Bernhard, Max . Leisnig (Leipzig). 
442 |*Blasig, Paul . | Leipzig. 
443 |*Boerner, Richard . . | Zeitz (Leipzig). 
444 |*Derlon, Hans . . . . | Leipzig. 
445 *Dolge, Rudolf. . . . | New- York. 
446 *Donath, Max ... .. . | Leipzig. 
447 \*Edlich, Robert . | Gohlis (Lindenau). 
448|*Ferber, Willy. . . . | Leipzig. 
449 |*Freyer, Arthur Leipzig. 
450|Gehe, Felix ... ... . | Leipzig. 
451 *Gnüchtel, Rudolf . Leipzig. 
452 | *Hähnel, Richard. Chemnitz (Leipzig). 
453 | *Heiniz, Franz... Leipzig. 
454|*Hercher, Max. . . . | Leipzig. 
455 *Holzweilsig, Otto. . | Durchwehna 
456 |*Jüchtzer, Reinhold Leipzig. [(Eutritzsch). 
457 |*Kersten, Felix | Leipzig. 
458 | *Kleitz, Otto. . .. Leipzig. 
459 *Lauter bach, Richard | Lauchstädt. 
460|*Less, Georg... . Berlin (Leipzig). 
461) *Lomer, Ralf. . a Lindenau (Leipzig). 
462 | Melchior, Arthur. . .  Fraureuth (Leipzig). 
463 |von Mirbach, Adolf . | Magdeburg (Leipzig). 
464 |*Orth, Theodor . . | Leipzig. 
465 *Platzmann, Robert . | Leipzig. 
466  *Rockstroh, Hermann Leipzig. 
467 | *Röhser, Max .. Erlenstegen (Leipzig). 
468 Schubert, Reinhold . Leipzig. 
469 | Stoy, Gustav... .. Leipzig. 
470 | Thorey, Fritz . . | Leipzig. 
471|*Thorey, Paul... . | Leipzig. 


*Valz, Georg 
*Wagner, Oswald 


Sexta-B. 
* Arndt, Otto 
*Bisetzky, Alfred 


*Puchs, Marc... 
*Gasterstädt, Her- 

mann 
Grolse, Oskar 


*Güttner, Paul. 


[*Jenning, Kurt 


*Lang, Max 


*Liedl, Paul 
*Lindig, Max. .. 
[*Müller, Oskar 

[*Müller, 
Pohl, Emst. ... 


*Priebisch, Erich 


;|*Schmidt, Otto 


*Schmidt, Rudolf 


*Volkening, Max 


Sammlungen. 


*Wellner, Alfred... . 
*von Winkler, Alfred 
5/*Wuthenow, Hans . 


*Arnold,yBaul. „2 


*Behrenz, Heinrich. . 


[*Bölitz, Emmst.. . . . 
*yon Döring, Georg . 
*Ficke, Friedrich. . . 


[*Grünberg, Richard . 


*Herrmann, Martin. . 
[*Herschel, William . 
[*Hönicke, Paul ... 
*Jahn, Bernhard .. . 


*Königsdörfer, Karl . 
+KRunad, Max... 


*Lieban, Adolf. . AN 


Rudolf . . . 
*Neupert, Richard . . 


*Pretzsch, Arthur . \ 


*Schneider, Otto. . . 
Teitge, Joseph... . 
*Teubner, Richard . . 
*T hiele, Richard. . . 
*Türpe, Maximilian. . 


*Wachsmuth, Karl. 
*Weyhmann, Felix. . 


| Reudnitz (Leipzig). 


Leipzig. 
Leipzig. 
Dresden (Leipzig). 


. Berlin (Leipzig). 


Connewitz (Leipzig). 
Leipzig. 

Hannover (Leipzig). 
Leipzig. 

Döbernitz (Leipzig). 
Reinholdshain (Leipzig). 
Dölitz. 

Dresden (Leipzig). 


Leipzig. 
Lindenau (Leipzig). 
Leisnig (Leipzig). 


| Leipzig. 
, Leipzig. 


Leipzig. 

Kakau i. Anhalt. 
Zwenkau(Gr.Zschocher). 
Leipzig. 

Plagwitz. 

Leipzig. 

Scheibenberg (Leipzig). 
Eibenschütz (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Reudnitz (Leipzig). 
Leipzig. 

Leipzig. 

Radegast (Leipzig). 


\ Leipzig. 


Annaberg (Leipzig). 
Stöhna (Leipzig). 
Reudnitz (Leipzig). 
Merseburg (Leipzig). 
Leipzig. 


\ Leipzig. 


Dresden (Leipzig). 
Dresden (Leipzig). 
Minden (Leipzig). 
Plagwitz bei Leipzig. 
Markkleeberg. 


1. Die physikalische Sammlung wurde vermehrt durch eine Wasserstrahl- Luftpumpe 
und eine Drahtleitung für Versuche mit dem Telegraphen, dem Telephon und dem Mikrophon. 


> 


parate in Gläser von gleicher Grölse umgefüllt worden sind. 


den 


Beide Sammlungen erhielten auch in diesem Jahre verschiedene Geschenke und zwar 
stud. ph. Grünhut hier, 
Elektrotechniker Max Lindner hier, Kaufmann Netto in Firma Netto und 


Herren Dr. 


Allihn hier, 
Dr, @. Langbein hier, 


2. Die chemische Sammlung wird gegenwärtig neu geordnet, nachdem sämtliche Prä- 


von 


Kaufmann Hoffmann in Genf, Fabrikbesitzer 


EN allge 


Klepzig hier, Fabrikbesitzer Schöppe hier, Kaufmann Schröder in Firma Sieler und Vogel hier, Kauf- 
mann Siegert hier, Fabrikbesitzer Dr. Struve hier, Bergakademiker Zinkeisen in Freiberg, ferner von 
den Schülern Günther, List, Mothes, Scheffers, Volbeding (— Ober-Sekunda —), Günther, Walther 
(— Unter-Sekunda —). 

3. Die Sammlung der Lehrmittel für den naturhistorischen Unterricht wurde 
vermehrt durch den Ankauf einer ausgestopften Ringeltaube (Columba palumbus L.) und eines En- 
erinus liliformis Lam., ferner der fünften Lieferung von Dodel-Ports anatomisch-physiologischem Atlas 
der Botanik (Efslingen, Schreiber 1881), der zweiten Abteilung (Lieferung 2) von Zippel- Bollmanns 
Repräsentanten einheimischer Pflanzenfamilien (Braunschweig, Vieweg 1881) und der vierten und 
fünften Lieferung‘von Leuckart-Nitzsches zoologischen Wandtafeln (Kassel, Fischer 1881). Aufserdem 
wurde dieselbe bereichert durch eine Anzahl Geschenke: Herr Oberlehrer Flinzer schenkte einen 
Kuckuck (Cuculus canorus L.), Herr Bergakademiker Zinkeisen in Freiberg einige Mineralien von 
Stafsfurt und vom Harz und Herr Prof. Dr. Delitsch eine Anzahl selbstgesammelter Lava- und Tufl- 
proben vom Vesuv und vom Albaner-Gebirge. Ferner schenkten die Schüler Jordan und Schlippe 
(— Ober-Prima —), Kläbe (— Unter-Prima-A —), List (— Ober-Sekunda-B —), Gebrüder Gericke 
(ITa.), Beyer, Kühmau, Löschke, Meyer und Poller (IIIb.), endlich Queck (TVa.) verschiedene Naturalien. 

4. Für die Sammlung geometrischer Modelle und Lehrmittel wurden angekauft ein 
Krummesches Drahtmodell zur stereographischen Projektion, eine Schieferplatte zum Aufzeichnen von 
Schatten im Sonnenlicht, ein Projektionsapparat von Dorn und 32 stereoskopische Figuren von Schlotke. 
— Der Ober-Sekundaner Volbeding schenkte eine Wandtafel zur Einprägung arithmetischer Gesetze. 
Endlich waren im Interesse der Modellsammlung thätig die Ober-Sekundaner Günther, Kornagel und 
Schaub. — Zur Benutzung bei dem geographischen Unterrichte fertigte der Unter-Sekundaner V. Beer 
eine Wandkarte des Alpensystems. 

5. Die Schulbibliothek wurde vermehrt: 

A. Durch Schenkung: 

Von dem Königlichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts: 
1. Daniel Ferdinand Ludwig Haberkorn, Die Verfassungsurkunde des Königreichs Sachsen vom 4. Sep- 
tember 1831 sonst und jetzt, nebst Nachrichten über Zeit und Dauer der Landtage und ihrer 
Direktoren. Dresden, ©. Meinhold & Söhne. — 2. €. D. von Witzleben, Die Entstehung der konstitutionellen 
Verfassung des Königreichs Sachsen. Leipzig, B. G. Teubner. 1881. — 3. Bericht über den Stand 
der dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterriehts unterstellten Unterrichts- und Erziehungs- 
anstalten im Königreich Sachsen. Erhebung vom 1. Dezember 1880. Dresden, W. Baensch. 1881. — 
Von dem statistischen Bureau des Königlichen Ministeriums des Innern: XXV]. Jahrgang 
der Zeitschrift desselben, 3. und 4. Heft. Dresden, B. G. Teubner. 1881. — Von dem Rate der 
Stadt Leipzig: 1. Vortrag die Verhältnisse des Stadtorchesters in Leipzig betreffend, erstattet von 
der Ratsdeputation für das Theater und Musikwesen (1881). — 2. Haushaltplan der Stadt Leipzig 
auf das Jahr 1882. — Von der hiesigen Handelskammer: Jahresbericht der Handelskammer zu 
Leipzig auf das Jahr 1880. Leipzig, 1881. — Durch Herrn Dr. Flügel hier: Annual report of the 
board of regents of the Smithonian Institution for the year 1879. Washington 1880. — Von Herrn 
Dr. phil. Friedrich Nies, Professor der Mineralogie in Hohenheim bei Stuttgart, erhielt unsere Real- 
schule, deren Schüler er einst gewesen war, die reiche Sammlung der folgenden 55 im Verlage der 
hiesigen Buchhandlung von Karl B. Lorck herausgegebenen historischen und geographischen Werke: 
1. Historisches Jahrbuch 1853—54. — 2. Geschichte Frankreichs. Nach Emil de Bonnechose. 1852. 
— 3. Geschichte des osman. Reiches von Baptistin Poujoulat. 1853. — 4. Frz. Kugler, Geschichte 
Friedrichs d. Grofsen. 3. Aufl. 1848. — 5. Prosper Merimee, Der falsche Demetrius. Aus dem Französ. 
von W. E. Drugulin. 1853. — 6. Geschichte der Februar-Revolution nach Alfonse de Lamartine. 
1849. — 7. C. F. Allen, Geschichte von Dänemark. 1849. — 8. E. Wiliards, Geschichte von Nord- 
amerika. 1848. — 9. F. A. Mignet, Geschichte der französischen Revolution. 1848. — 10. Ed. Pelz, 
Geschichte Peters des Grofsen. 1848. — 11. Johann Hufs und das Konzilium zu Costnitz nach 
E. de Bonnechose. 1848. — 12. Historisches Jahrbuch 1854—55. — 13. Karl Haltaus, Geschichte 
des Kaisers Maximilian des Ersten. — 14. Prosper Merimee, Der falsche Demetrius, übersetzt von 


2) een 


W. E. Drugulin. 1853. Doublette. — 15. Thomas Keyghtley, Geschichte von Indien. Übersetzt und 
bis auf die neueste Zeit fortgeführt von J. Seybt. 1857. — 16. Washington Irving, Geschichte der 
Kalifen. 1854. — 17. Franz Kugler, Geschichte Friedrichs des Grolsen. 1847. Doublette. — 18. Ludwig 
Storch, Geschichte Kaiser Karl des Fünften. 1853. — 19. de Beaumont-Vassy, Geschichte des Kaisers 
Nikolaus I. 1855. — 20. H. Conseience, Geschichte von Belgien. Aus dem Flämischen von 0. L. B. Wolf. 
1857. — 21. Das türkische Reich in historisch-statistischen Schilderungen von Prof. Chr. Molbech, 
Oberst F. R. Chesney und Dr. Edw. H. Michelsen. 1854. — 22. Franz Guizot, Geschichte der eng- 
lischen Revolution bis zum Tode Karl des Ersten. 1850. — 23. A. J. Gro/s-Hoffinger, Geschichte 
Josephs des Zweiten. 1847. — 24. A. J. Grofs-Hoffinger, Erzherzog Karl von Österreich. 1847. — 
25. Jurien de la Graviere, Nelson und die Seekriege von 1789—1813. 1847. — 26. Archibald 
Alison, Der Herzog von Marlborough und der spanische Erbfolgekrieg. 1852. — 27. Prosper Merimee, 
Geschichte Peters des Grausamen. 1852. — 28. J. H. Schnitzler, Geschichte des russischen Reiches. 
1855. — 29. Franz Guwizot, Geschichte der englischen Republik bis zum Tode Cromwells. 1854. — 
30. Historisches Jahrbuch. 1855 —1856. — 31. Karl Andree, Buenos-Ayres und die argentinischen 
Republiken. 1856. — 32. Amedee Thierry, Attila. Deutsch von Dr. E. Burkhard. 1852. — 33. Ge- 


schichte Gustav Adolfs nach dem Schwedischen des Andreas Fryxell. 1852. — 34. F. A. Mignet, 
Geschichte der Königin Maria Stuart. 1851. — 35. Geschichte von Norwegen nach Andreas Faye. 
Bis auf die neueste Zeit fortgeführt. 1851. — 36. Geschichte von Spanien nach Ascargorta. Bis auf 


die neueste Zeit fortgeführt. 1851. — 37. Joh.. Friedr. Schröder, Geschichte Karl des Grossen 1850. 
— 38. Washington Irving, Das Leben Muhameds. 1850. — 39. F. A. Nordstein, Geschichte der 
Wiener Revolution. 1850. — 40. Karl Gützlaff, Leben des Kaisers Taokuang. Memoiren des Hofes 
zu Peking etc. 1852. — 41. Washington Irving, Das Leben George Washinstons. 1855 und 1856. 
— 42. Amedee Thierry, Die Söhne und Nachfolger Attilas. 1855. — 43. Georg Bancroft, Geschichte 
der amerikanischen Revolution. 1852, 1853 u. 1854. — 44. ©. F. Heyne, Geschichte Napoleons von 
der Wiege bis zum Grabe in Wort und Bild. 1843. — 45. William Russel, Aus dem Feldlager in 
der Krim. 1855. — 46. Südrufsland und die türkischen Donauländer in Reiseschilderungen von 
L. Oliphant, Shirley Brooks, Patrick O. Brien und Washington W. Smyth. 1854. — 47. Karl Koch, 
Die kaukasischen Länder und Armenien. Nach Schilderungen von Curzon, Koch, Makintosh ete. 1855 
— 48. Karl Koch, Die Krim und Odessa. 1854. — 49. Huc und Gabet, Wanderungen durch die 
Mongolei nach Thibet. Deutsch von Karl Andree. 1855. — 50. Elisha Kent Kane, Zwei Nordpolar- 
reisen zur Aufsuchung Sir John Franklins. Deutsch von Jul. Seybt. 1857. — 51. E. @. Squier, Die 
Staaten von Central-Amerika. Deutsch von Karl Andree. 1856. — 52. Christoph Hansteen, Reise- 


erinnerungen aus Sibirien. 1854. — 53. Hug und Gabet, Wanderungen durch das chinesische Reich. 
Deutsch von Karl Andree. 1854. — 54. Dr. E. C. Brewer, Katechismus der Naturlehre. 1855. — 
55. Dr. @. A. Jahn, Handbuch der Witterungskunde. 1855. — Von Herrn Buchhändler ©. Frar. 


Graubner erhielt die Anstalt die folgenden in seinem Verlage (— C. F. Winter, Leipzig und 
Heidelberg —) erschienenen wertvollen Werke: 1. Baron Karl Klaus von der» Deckens Reisen 
in Ost-Afrika in den Jahren 1859 bis 1861. 1. u. 2. Bd. bearbeitet von Otto Kersten. 1869—1871. 
3. Bd, 2. Abt. bearb. von Gerstäcker. 1873. 3. Abt. bearb. von A. Sadebeck, P. Ascherson u. S. W. 
1879. Bd. 4. Die Vögel Ost-Afrikas von Dr. 0. Finsch und Dr. @. Hartlaub. 1870. — 2. M. Th. 
von Heuglin, Reise in das Gebiet des weilsen Nil und seiner westlichen Zuflüsse in den Jahren 1862 
bis 1864. Leipzig u. Heidelberg. 1869. — 3. Pindars Siegesgesänge, deutsch in den Versmafsen der Ur- 
schrift von J. J. ©. Donner. 1860. — 4. Die Lustspiele des Plautus, übersetzt von J. J. ©. Donner. 1., 2. 
u. 3. Bd. 1864/1865. — 5. Die Lustspiele des Terentius, übersetzt von J. J. ©. Donner. 1. u. 2. Bd. 
1864. — 6. Sophokles. Deutsch in den Versmafsen der Urschrift von J. J. ©. Donner. 9. Aufl. 1. Bd. 
1881. — 7. Dr. B. Gerth, Griechisches Übungsbuch. 1. Kursus (Quarta). 1880. — 8. 0. A. Ro/smäfsler, 
Die wirbellosen Tiere des Waldes. 1. bis 6. Lieferung. 1879. — 9. Dr. Moritz Seubert, Grundrils der 
Botanik. 4. Aufl. 1877. — 10. Otto Kunze, Taschenflora von Leipzig. 1867. — 11. Dr. ©. Keller, Grund- 
lehren der Zoologie. 1880. — 12.. Dr. Moritz Willkomm, Waldbüchlein. 2. Aufl. 1880. — 13. Dr. Lud- 
wig Blum, Grundrifs der Physik und Mechanik. 6. Aufl. bearb. von W. Dietrich. 1880. — 14. Wü- 
lıam Edward Hartpole Lecky, Geschichte Englands im achtzehnten Jahrhundert, übersetzt von Ferdi- 


En. 


nand Löwe. 2 Bde. 1880. — Von anderen Herren Verlegern: 1. Richard Schiffmann, Vorschule 
der Geschichte. Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung (R. Stricker). 1881. — 2. Atlas zur biblischen 
Geschichte zum Gebrauch in Gymnasien, Real- und Bürgerschulen. 4. Auflage. Gera, Verlag von 
Ifsleib & Rietzschel (A. Reisewitz & W. Fürst) s. a. — 3. @. Wendt, Deutsches Lesebuch. I. Teil 
für die beiden unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen. Lahr, Moritz Schauenburg. 1882. — 
4. P. Treutlein, Übungsbuch für den Rechenunterricht an Mittelschulen. 1. Teil. Lahr, Moritz Schauen- 
burg. 1882. — 5. Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten, herausgegeben von Dr. ZL. Beller- 
mann, Dr. J. Imelmann, Dr. F. Jonas, Dr. B. Suphan. Berlin, Weidmannsche ray Be 1. Teil. 


Sexta. 1881. 2. Teil. Quinta. 1882. — 6. Christian Stecher, Deutsche Dichtung für die christliche 
Familie und Schule. 1. Heft. Des Pfaffen Konrad Rolandslied. 1. Teil. Graz 1881. Verlagsbuchhand- 
lung Styria. — 7. Georg Kuppler, Die Ausdrucksformen der neuhochdeutschen Sprache. Nürnberg, Ver- 


lag der v. Ebnerschen Buchhandlung (Hermann Ballhorn). 1881. — 8. Dr. J. Lattmann, Grundzüge 
der deutschen Grammatik nebst Regeln der Interpunktion u. s. w. 5. Aufl. Göttingen, Vandenhoeck 
& Ruprechts Verlag. 1882. — 9. Lateinisches Übungsbuch für Tertia von Dr. J. Latimann. 1. Hälfte 
für Untertertia. 1881. 2. Hälfte für Obertertia. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprechts Verlag. — 
10. Deutsches Lesebuch für Realschulen und verwandte Anstalten, herausgegeben von den Lehrern 
der deutschen Sprache an der Königlichen Realschule 1. Ordnung zu Döbeln. 1. Teil. Sexta. Verlag 
von B. @. Teubner, Leipzig 1882. — 11. Prof. Dr. E. Niemeyer, Deutsche Grammatik. 3. Aufl. Dresden, 
Lowis Ehlermann. 1882. — 12. Deutsches Lesebuch von Robert Heinrich Hiecke. Neunte Doppel- 
Ausgabe, herausgegeben von Prof. Dr. Vogel und Georg Berlit. Stufe I für die unteren Klassen von 
Gymnasien und Realschulen. Leipzig 1880. Desgl. Stufe II für die mittleren Klassen. Elfte Doppel- 
ausgabe. Leipzig 1882. Verlag von Julius Werner. — 13. Prof. Hermann Reinhard, C. Tulii Caesaris 
commentarii de bello gallico. Stuttgart, Paul Neff. 1881. — 14. Dr. Anton Goebel, Bibliothek ge- 
diegener und lehrreicher Werke der englischen Litteratur. 1. Bdeh. Oliver Goldsmith, Alexander the 
Great. 2. Bdch. John Gillies, The Persian wars. Münster, Verlag der Aschendorffschen Buchhandlung. 
1881. — 15. Alfred Kirchhoff, Schulgeographie. Halle a/S., Verlag der Buchhandlung des Waisen- 
hauses. 1882. — 16. O. Lubarsch, Systematischer Grundrifs der Zoologie. 1. Teil. Wirbeltiere. Ber- 
lin 1881. 2. Teil. Wirbellose Tiere. 1882. Verlag von August Hirschwald. — 17. O. Lubarsch, 
Tafeln zur Blütenkunde. 1. und 2. Heft. Berlin 1881. Winckelmann & Söhme. — 18. Dr. Joh. Müllers 
Grundrifs der Physik und Metereologie bearbeitet von E. Reichert. Braunschweig, Vieweg & Sohn. 1881. — 
19. Verlagskatalog von B. @. Teubner in Leipzig. Erster Nachtrag 1875 bis 1881. Geschlossen am 
1. September 1881. Druck von B. G@. Teubner in Leipzig. — 20. Dr. Karl Ploetz, Lateinische Vor- 
schule. 6. Aufl. Berlin, A. @. Ploetz. 1880. — 21. Dr. Heinrich Stein, Lateinischer Lesestoff für 
Quarta. II. Teil. Oldenburg, Ferdinand Schmidts Buchhandlung (Segelken). — Von den Herren Ver- 
fassern: 1. Otto Delitsch, Deutschlands Oberflächenform. Versuch einer übersichtlichen Darstellung 
auf orographischer und geologischer Grundlage zu leichterer Orientierung im deutschen Vaterlande. 
Breslau, Ferdinand. Hirt. 1881. — 2. Dr. Richter, Atlas für höhere Schulen. Glogau, C. Flemming. 
1881. — 3. Chr. @. Hottingers Orbis pietus nebst Erläuterungen. Berlin und Strafsburg i. E., 
Dr. Chr. @. Hottingers Selbstverlag. 1881. — 4. O0. A. Schulz, Allgemeines Adrelsbuch für den 
deutschen Buchhandel für 1881. Bearbeitet und herausgegeben von Hermann Schulz. Leipzig, Verlag 
von Otto August Schulz. — 5. Dr. O. Steinbart, Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens 
der Realschule I. O. zu Duisburg, herausgegeben von dem Lehrerkollegium der Anstalt am 20. Mai 1881. 
— 6. Hoche-Denervaud, Les aventures de Telemaque fils d’Ulysse par Fen&lon. Berlin 1881. Fried- 
berg & Mode. — 7. Dr. A. Wiemann, Englische Schulbibliothek. 7. bis 10. Bändchen. Gotha, Gustav 
Schloe/smann. 1881. — 8. Dr. F. J. Wershoven, The Seientifie English Reader. Leipzig, F. A. Brock- 
haus. 1881. — 9. Dr. Albrecht Penck, Die Formen der Erdoberfläche. Prag, A. Haase. 1881. — 
10. Prof. Nieper, Die Königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig. Leipzig, W. Dru- 
gulins Buch- und Kunstdruckerei. 1881. 

Für diese vielen Geschenke bringt der Direktor den gütigen Gebern, insbesondere dem Herrn 
Verlagsbuchhändler Karl Friedrich Graubner hier und dem Herrn Professor Dr. Friedrich Nies in 
Hohenheim, im Namen der Anstalt den herzlichsten Dank dar, 


ir 


B. Angekauft wurden: 

Verhandlungen der Direktoren-Versammlungen in den Provinzen des Königreichs Preufsen 
seit dem Jahre 1879. 1. bis 9. Bd. Berlin 1879 bis 1881. — Betrachtungen über unser klassisches 
Schulwesen. Leipzig 1881. — Hermann Hettner, Geschichte der deutschen Litteratur im achtzehnten 
Jahrhundert. 1., 2. und 3. Buch. Dritte umgearbeitete Auflage. Braunschweig 1879. — Eduard 
Mätzner, Syntax der neufranzösischen Sprache. Ein Beitrag zur geschichtlich-vergleichenden Sprach- 
forschung. 1. u. 2. Teil. Berlin 1843 u. 1845. — Hölzels geographische Charakterbilder. Bl. 1 bis 3, 
mit Textbeilage von .J. Chavanne u. s.w. Wien 1881. — Bilder für Schule und Haus, herausgegeben 
von A. Rich u. E. Lange. Leipzig. 1. Bd. 1880. 2. Bd. 1881. — Schneiders Typenatlas. 2. Aufl. 
Dresden 1881. — Ferdinand Hirts geographische Bildertafeln mit erläuterndem Texte von Dr. A. Oppel 


und A. Ludwig. 1. Teil. Allgemeine Erdkunde. Breslau 1881. — E. v. Seydlitzsche Geographie in 
drei Abteilungen. 19. Bearbeitung von Simon. Breslau 1881. — E. Debes’ Schulatlas für die mitt- 
leren Unterrichtsstufen in 31 Karten. Leipzig. — Neues Archiv für sächsische Geschichte und Alter- 


tumskunde, herausgegeben von Dr. H. Ermisch. II. Bd. 1. bis 4. Heft. Dresden 1881. — Deutsches 
Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. IV. Bd. 1. Abt. I. Hälfte. 3. Lief. VI. Bd. 8. Lief. 
VII. Bd. 1. Lief. Leipzig 1881. — Leopold von Rankes sämtliche Werke. 48. Bd. Leipzig 1881. — 
-J. Langl, Denkmäler der Kunst. Textbeilage mit Plänen zum 4. Cyklus. Wien 1881. — Geologische 
Spezialkarte des Königreichs Sachsen, herausgegeben vom Königlichen Finanzministerium, bearbeitet 
unter Leitung von Hermann Credner. 1. bis 26. Sektion. Leipzig 1877 bis 1881. — Dr. Adolf 
F. Weinhold, Physikalische Demonstrationen. 1. bis 3. Lieferung. Leipzig 1880 u. 1881. — Jahrbuch 
über die Fortschritte der Mathematik, im Verein mit anderen Mathematikern herausgegeben von Carl 
Ohrtmann, Felix Müller, Albert Wagerin. 1. bis 10. Band. Berlin 1871 bis 1881. — Hermann Snellen, 
Optotypi ad visum determinandum. Berlin 1879. — J. S. Gerters geographische Anschauungslehre 
(Wandkarte). Freiburg, Herder. — H. Kiepert, Europa (physikalische Wandkarte). Berlin, Reimer. 1873. 
— Europa (physikalische Wandkarte) von E. von Sydow. Gotha, J. Perthes. — Wandkarte des König- 
reichs Sachsen von Dr. O. Delitsch. Leipzig, Hinrichs. 3. Aufl. 1880. — H. Kiepert, Politische Schul- 
wandkarte von Asien. Berlin, Reimer. 1879. — Physikalische Wandkarte von Asien, entw. u. gez. 
von Dr. J. Chavanne. Wien, Hölzel. — Europa (politische Schulwandkarte) von Ar. Keller. Zürich, 
Keller. — H. Kieperts politische Schulwandkarte von Europa. Berlin, Reimer. — Historische Wand- 
karte von Preu/sen, bearb. von Dr. A. Brecher. Berlin, Reimer. 1878. — Dr. ‘A. Petermanns Mit- 
teilungen über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiete der Geographie. 27. Bd. Gotha 
1881. Dazu die Ergünzungshefte 63 bis 66. — Archiv für das Studium der neueren Sprachen, hrsg. 
von Herrig. 65. u. 66. Bd. Braunschweig 1881. — Deutsche Schulgesetzsammlung, hrsg. von Keller. 
10. Jahrg. Berlin 1881. — Zeitschrift für das höhere Unterrichtswesen Deutschlands, hrsg. von 
Weiske. 10. Jahrg. Leipzig 1881. — Centralorgan für die Interessen des Realschulwesens, hrsg. von 
Strack. 9. Jahrg. Berlin 1881. — Pädagogisches Archiv, hrsg. von Krumme. 23. Jahrg. Stettin 1881. 
— Dinglers polytechnisches Journal, hrsg. von J. Zemamm und F. Fischer. Bd. 239 — 242. Augs- 
burg 1881. — Annalen der Physik und Chemie, hrsg. von G. Wiedemann. Jahrg. 1881, sowie Bei- 
blätter zu den Annalen, hrsg. von @. u. E. Wiedemann. Leipzig, Joh. Ambr. Barth. 1881. — Zeichen- 
halle, Organ des Vereins zur Förderung des Zeichenunterrichts, hrsg. von H. Troschel u. Th. Wend- 
ler. 17. Jahrg. Berlin 1881. \ 


Die öffentlichen Prüfungen werden 
Mittwoch den 29. und Donnerstag, den 30. März, vormittags von 8—12 Uhr und 
nachmittags von 2—5 Uhr, 
sowie 
Freitag, den 31. März, vormittags von S—12 Uhr, 


in der Aula der Anstalt abgehalten werden; zur geneigten Teilnahme an denselben ladet die Mit- 
glieder der städtischen Behörden, die Angehörigen unserer Schüler und alle Freunde der Schule im 
Namen des Lehrerkollegiums ergebenst ein 

Leipzig, am 3. März 1882. F. @iesel, 


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