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III
6000369S1W
ÜBER DIE
VCLKAIVISCHEIV GESTEINE
IN
SIGILIEN UND ISLAJVD
UND IHRE
SUBMARINE UMBILDUM
VOK
W. SARTORIUS von WALTERSHAÜSEN.
GÖTTINGEN,
IN DER PIETBRICBSCHBN BUCHHAHDLVHa.
1853.
Vorwort.
Die Aufgabe der vorliegenden Untersuchungen, welche
seit fasi fünf Jahren meine ganze Thätigkeit in An-
spruch genommen hat, behandelt einen der wichtigsten
Punkte der Geologie, den Ursprung und die Beschaf-
fenheit der neueren crystallinischen Gesteine, ihren
Zusammenhang mit altem verwandten Formationen und
ihre metamorphischen Umwandlungen, welche sie einst-
mals grösserntheils unter dem Spiegel der Sjee eriit-
ten haben. Um dieselbe möglichst allgemein zur Lö-
sung zu bringen, habe ich den Weg der exacten For-
schung, der andere Naturwissenschaften längst reformirt
und in ein neues Stadium ihrer Entwicklung geführt
hat, auch in der Geologie, wo er bisjetzt kaum noch
betreten worden, anzubahnen gewagt.
•2
lY
Dieser erste Versuch, mehr ist es nicht, erfreut
sidi bereits eines guten Erfolgs und hat eine günstige
Perspective in die Zukunft eröffnet, welche die Hoff-
nung erweckt, dass durch das Vorandringen in dieser
Richtung manche für die Erdkunde wichtige Resultate
zu erwarten sind, sobald nur sorgsame Beobachtungen
in grösserer Zahl U9d in ^iveüeryi Vmfange durch ein
planmässiges , vereintes Zusammenwirken der Naturfor-
scher gewonnen werden.
Die Geologie ist augenblicklich an eine Grenze ihrer
Entwicklung gelangt, welche sie ohne den Weg, den
die exacte Methode vorzeichnet, nicht wesentIi(A wird
überschreiten können; ohne diesen Weg mit Ernst und
Umsicht zu verfolgen, wird, sie nie, auch nur von fern,
jenen Grad der Zuveiiässigkeit erlangen, der. dem Stir^
dium der Astronomie und Pfayäk einen so unbeschreib*
liehen Reiz verleiht. Verzichten, wir auf die Ausäebt
eiiier< solche Vervollkommnung, so wird- es kaum loh-
n^i , ein ganzes Leben einer Wissenschaft zu widmen,
die nur: eine kümmerliche- Ecnte verspridit und deren
Brgdbnisse, gleichsam durch die Hede der Zeit be-
herrscht, heute mit Eifer verfochten und morgen mit
Bereitwilligkeit aufgegeben werden.
Eine Reahe von Uiiterauohuiigka ^ weiche idi sbit
längerer Zeit über die Beschafifenheit der Tolkane von
blahd und Sicilien vorzunehmen Gdegenfaeit hatte^ na-
mMtlich abfer dfe Fhig e aber den Uraprong des Paia*
gonits, eines eiaenoxydreicben wasserhaltigen Silicats,
welches ausgedehnte Gebirgsniassen in vielen snbmärinen
vulkanischen Fonnatiionen bildet, hat mich zur Bearbeitung
dieses Buches angeregt. Bald drlPngte' mich die ntlhere
Ertorschung über die J^usammensetzung dieses Miheruls
zu d^ eigentlichen Quelle des Ritths^ls' zur Brfor-
schöug der chemischen Constitdtioh des Feldspaths, zu
eiiker LehreV die ich als die wesetitliche Grundlage der
sich daran knüpfenden geologischen Arbeiten betrach*
ten darf.
Es ist schwer begreiflich, wie die eben ^o einfache
als naturgemässe Zusammensetzungsweise der Feldspathe,
wekhe für die Bildung der crystallinischen Gesteine zu
einem Cardinalpunkte in der Geologie wird, bisjetzt so
gut wie ganz übersehen ist, die jedoch ohne Zweifel
längst richtig erkannt worden wäre, wenn die llinera*
logen und Chemiker, statt von der vorgefassten Meinung
auszugehen, in den Sauersloffverhältnissen - immer ganze
Zahlen zu erblicken, mit einer Zusammenstellung aller
VI
guten BeobacbtungeB begonnen und an diese ihre Theorie
geknüpft hätten.
Um die für meinen Zweck nölhigen numerischen
Gründlagen zu erhalten, fühlte ich gldeh Anfangs das
dringende Bedürfnisse die chemische quantitative Analyse
zu Hülfe zu ziehen. Da ich in dieser Beziehung nicht
auf fremden Beistand rechnen konnte, so sah ich mich
veranlasst, mich selbst mit dem diemischen Theil dieser
Arbeit zu befassen, und fühle mich meinem Freunde,
Herrn Hofrath Wähler, der mich bei meinen Arbeiten
mit seinem gütigen Rathe und seiner grosseh Erfah-
rung vielfach unterstützt hat, zum besondem Danke
verpflichtet.
Während ich auf manchen Umwegen allmählich zu
den jetzt zu veröffentlichenden Resultaten gelangte, war
mein Freund und Reisegefährte Professor Bunsen mit
ähnlichen Forschungen beschäftigt, deren Hauptergeb-
nisse in einer Abhandlung jyiäber die Processe der vul-
kanischen Gesteinsbildung Islands^ in Pogg, Ann. Band
LXXXHI Nr. 6 niedergelegt sind.
Verschiedene in dieser sehr schätzbaren Arbeit ge^
wonnene Resultate, die sich hauptsächlich auf Unter-
suchungen \on Gebirgsarten des westlichen Islands be-
▼II
ziehen, habe ich mit den meinigen, die die Gesteine
des östlichen Theils jener Insel und die der sicilianischen
Vulkane behandeln, zusammengestellt, so dass, wie ich
hoffe, unsere Bemühungen sich gegenseitig ergänzen
und dadurch mehrere Fragen genügend beantworten
werden, die bisjetzt kaum angeregt oder nur unvoll-
stfindig behandelt worden sind.
Mit einigen von Bunsen aufgestellten Ansichten, die
sich theils auf die Bildung der crystallinischen Gesteine,
theils auf die Bildung des Palagonits beziehen, kann ich
mich jedoch nicht einverstanden erklären; ja ich bin
sogar in geologischer Beziehung zu sehr abweichen-
den Ergebnissen gelangt, über deren Zulässigkeit die
Wissenschaft in ihrer fernem Entwicklung ihr Urtheil
abgeben wird.
Obgleich ich wohl fühle, dass die nachfolgende
Arbeit nur als eine Skizze zu einem weitern Plane,
nicht als ein schon geschlossenes Ganze anzusehen ist,
schien es mir doch in mancher Hinsicht rathsam, das
von Tage zu Tage immer mehr heranwachsende Material,
welches ich in möglichst gedrängter Form nach Weg-
lassung aller unnöthigen Zwischenglieder, zusammen-
gestellt habe, endlich der Öffentlichkeit zu übergeben,
vni
während versdiiedene Nachträge und Erweiterungen,
auf die ich mehrfach hingedeutet habe, demnächst von
mir nachgeliefert werden können.
Möchten die Freunde einer exactern geologischen
Methode diese Blätter nnt Nachsicht aufnehmen^ und
statt der nur sehr beschränkten und :2um Theil selbst
dürftigen Grundlagen, auf welche ich zu fussen ge-
nöthigt gewesen bin , vereint mt mir schärfere und
um&ngsreichere Beobachtungen,, als die uneriässliehe
Bedingung weiten Fortschritts , zu erlangen suchen.
Göttingen im April 1853.
Der Verfasser.
halt.
Beiträge zur Vulcanologie von Sicilien und Island
Seite 1 bis 9.
Tuffe and crjrstalliDische Gesteine in ihrer geologischen Ver-
bioduDg. Die 8 Haaptgrundstoffe in den Tulkanischen For-
mationen und die daraus herrorgehenden Mineralkörper. Es
sind ausserdem 15 andere weniger Terbreitete Grundstoffe in
diesen Formationen beobachtet.
Allgemeine Bemerkungen zu den chemischen Analysen
S. 10 bis 16.
I. Feldspath S. 16 bis 38.
AUgemeine stochtometiische Foriqel des Feldspalbs. Norm
und Modulus. Zusammenstellung yoi^ 100 Feldspalhanalysen
aus den besten Quellen gesammelt in 6 Gruppen, nach dem
Kieselerdegehalte geordnet. Bemerkungen zu diesen Analysen.
Discussion der Fel(k;pathanalysen S. 39 bis 104.
Übersicht der.ia den 6 Gruppen CBibaltenen Feldspalhanaljseti»
wasserffei auf 100 reducirt und nach wachsendem Kieselerde*-
gehalte geordnet Der Kieselerdegehalt der Feldspaliie schwan-
kend und ungeeignet für die Speciesbestimmnug. Thonkalk-
feldspathe. Berechnung der Zahlen ron x und M in den
Feldapathandysen. . Übersicht der Normen und des Modulus
der Thonkdkfeldspathe. Die Grösse z nicht darstellbar durch
rationale ganze Zahlen. Die Grössen 7, u, t • als Functionen
Ton X. Tabelle für die Thonkalkfeldspathe. Vergleichung der
berechneten und beobachteten Thonkalkfeldspathe und mittlere
Fehler. AHe Feldtpathe der Norm (x, 3, I) sind Gemische.
Formeln für die MischaogeA. - Tabelle für die Misohuiigen.
Feldapathe gemischt aus AnortfaSt und Krablit, oder aus Aiiorthit
und Albil. Relative Verlheilang des Saoentoffs in den Basen.
Gesetzmässige Vertheilung der isomorphen Basen. Mittlere Feld—
spathe. GrjstaUographische Bemerkungen über den Feldspath.
II. Augit S. 105 bis 110.
Analysen des Augits yom Monte Rosso, Ton Mascali, yon
SellQall.
III. Hornblende S. 111 bis 115.
Analyse der Hornblende yon Mascali, yom Zoccolaro. Die
neuern Laven des Aetna enthalten meist keine Hornblende.
IV. Olivin S. 116 bis 118.
Analysen des Olivins yon Mascali.
V. Titaneisen S. 119 bis 127.
Tiianhaltiger Magneteisenstein ist ein Bestandtheil fast aller
Laven. Analyse des ätnäischen Titaneisens. Das Titaneisen
liefert das, Material für die Bildung yon ynlkanischem Eisenglani
und Brookit.
VI. Untersuchungen über die crystallinischen Gesteine
der Vulkane in Sicilien und Island S. 128 bis 151.
Der Name Trachyt entspricht keinem bestimmten Begriff,
Formeln für die Zerlegung der vulkanischen Gesteine. Gebrauch
dieser Formeln. Zerlegung der von Bnnsen analysirten isländi-
schen Trachyte in ihre mineralogischen Bestandtheile. Zerlegung
der isländischen Trappgesteine und Laven, Zerlegung der ätnäi-*
sehen Gesteine.
VII. AschenbUdung der Vulkane S. 152 bis 178,
Geologische Vorgänge dabei. Analysen der. Eisenoxydaschen
des Aelna. Mineralogische Zusammensetzung derselben. Oxyd-
oxydulaschen des Aetna. Hekla- Asche.
Vni. Der Palagonit von Island S. 179 bis 214.
Allgemeines. Analysen der isländischen Palagonite und die
der Galopagos. Discussion der Analysen. Der Sideroraelan,
seine Formel. Der hydratische Sideromelan wird zu Palagonit
XI
IX. Der Palagonit aas SiciHen S. 215 bis 247.
Geog^ostische Beschreibung der Palagonitformation in Pala-
gonia und Palagonilanalyaen ans derselben. PalagoniUuff yon
Militello. PalagoniUuff yom Pachjnum. PalagoniUuff yon Aci
Castello.
X. Die Zeolithgruppe S. 248 bis 290.
Der Epialilbit Der Paraatilbit fleulandit Desmin. Discus-
sion der Desminanalyaen. Herschelit Phillipsit Analcim. Sco*
lezit MesolHh. KarphosCilbit Thomsonit. Zusammenhang zwi*
sehen Feldspath und Zeolith. ZeoliUiformehi die Kieselerde mit
2 und 3 Atomen Sauerstoff.
XI. Einige Beiträge zur Kenntniss der wasserfreien und
wasserhaltigen Silicate im Bezug zum Feldspath und zu
den vulkanischen Formationen im Allgemeinen
S. 291 bis 310.
Der Cjclopit Der Petalit Der Xjlochlor. Die Grünerde.
Der Hydrosilicit
XII. Einige allgemeine Untersuchungen über die Bil-
dung der crystallinischen Gesteine S. 311 bis 366.
Dichtigkeits- Zunahme der Erde Ton ihrer Oberfläche gegen
den AfiUelpunkt hin und Dichtigkeft im Mittelpunkt Druckkräfte
im Innern der Erde. Tabelle für die Grösse des Drucks für
einige einfache Werthe yon r berechnet Der innerste Kern der
Erde wahrscheialich nicht flnstig, sondern fest Die Schmeli-
punkte der Körper kommen wesenUich bei der Gesteinsbildung
in Betracht Quart in den Graniten und in den Crjstallgewölben
verschiedener Entstehung. Crystallbildung in den yulkanischen
Aschen. Die Dichtigkeitszanahme in den innern Erdschichten
bedingt die mineralogische Natur der Gesteine. Relatire Alters-
bestimmung nach den mineralogischen Bestandtheilen. Feldspath
als Compensator für die Gesteinsbildung. Geognostische Gruppen
der crjstaUinischen Gesteine nach dem Alter. Quarzfuhrende
Gesteine. Quanfreie. Die Farbe der Gesteine für ihr reiatiyes
Aher bezeichnend. Bemerkungen über Erzginge. Zerlegung
einer Reihe Ton Silicatmassen in crystallinische Gebirgsarten.
xa
XIII. Besondere Untersoehungen über den Zusaninieii--
hang unier den neuern cryslalliniscfaen Gesteinen
S. 367 bis 423.
BerechDang der Analysen rerschiedener Tulkauischer Gesteine
▼on Abich. Übersicht der mineralogischen Zosammenaetzunii^
der in diesen Untersuchungen berechneten Gesteine in 5 Grup-
pen getheiH. Zusammensetzung der Feldspalhe in den mi-
neralogisch zergliederten Tulkaniscben Gesteinen nach wai^endent^
X geordnet Mittelwerthe der mineralogischen. ZujiliinmenBelziing
der 5 Grtippen. Mittlere Zusammensetzung der Fddspalbe dieiter
5 Gruppen. Das speci6sche Gewicht der Gestetoe aldFunetion
von X. Specifische Gewichte der Laven von Island. Der Laven
des Aetna. Tiefe, aus der die Laven empordriogen. SpeciGsche
Gewichte der Trachjte. Aui^gIeichong8reehnung6n für die Ge^
steinszusftmmenseUung. Tabelle der theoretisch^ Gesteinszu-
sammensetzung. Ausgleichungsrechnung für die Feldspathe.
Tabelle der theoretischen Zusammensetzung der in den vulkani-
schen Gesteinen vorkommenden Feldspalhe. Übersicht der theo-
retischen Gesteinszusammensetzung nach in Einheiten wachsenden
Werthen von x berechnet. Vergteichung zwischen der theoretisch
berechneten und beobachteten Zusammensetzung der vulkanischen
Gesteine. Mittlere Fehler. Allgemeine Betrachtungen über die
milgetheilte Theorie.
XIV. Über die Palagonilbildung S.. 42^ bis 506.
Der Feldst)alh als wesentliche» Element fär.daeiPftlagonilJitl-
duog. Die Subslilutton von Eisenoxyd ulid Magnesia in dei^
basischen Feldspath. Formeln dafür. Aechnungsbeispiiele.. Ger-^
mischte Paiagpnite. De^ albiti&che Theil der Metamorphose.
Der zeoHthische TheiL Lö8iingifäfaigkeil,.der^FeUfipathe und
Umsatz der isomorphen Baslandtheile. HjdroaUieilbildttng. Die
Quelle- der Magnesia für die PalagonilbihJung ist vorzugsweise da»
Meerwasseri Austausch der BesUindtheile des Feldspatbs mit dem
Meerwasser. Einfluss der' Kohlensaure auf :die Metamorphose
des Palagonils. Zur ZeolitfabilduUg. Bildung der. fialtgonitiBoheii
Conglömerate. Die grosse isländische Palagonitforknation ist arm
an Zcolith. Der Sideromelao. Bemerkungen über das relative
IUI
VerhältDiSB Yon Palsgooit uod Zeolilh. Die Zeolilh- and Pala-
gonit -Bildung geht in groffser Ruhe yor sich. Umstände» die
für die Palagonitbildung besonders günstig wirken. Die Pala-
gonilformation yon Seljadalr und ihre Profile. Die Mittelzone
yon Island ist neuer als die Seitenformationen. Bildung der
heterotjpen Palagonite. Einflass des kohlensauren Kalks dabei.
Basaltbreccien bei Militello. Berechnung der Quantität Seewasser,
die für die isländische Palagonitbildung zersetzt werden muss.
Schlussbemerkungen.
XV. Bemerkungen über die Metamorphose der crystal-
linischen Gesteine S. 507 bis 532.
Mandelsteinbildung. Die Zeolithbildung und die Nebenbil-
düngen yon Kalkspath und Ghaicedon. Merkwürdige Geoden.
Apophyllit auf Holz. Doppelspath yon Helgasladir. Grunerdc-
Bildung. Übersicht über die gewonnenen Resultate.
Nachträge und Berichtigungen.
Zu Seile 18. Es yentehl sich wohl tod selbst, dass in den
• • •
Gleichungen — = -p = — .... gleiche GewichUroengen von
(üa, Ag, &a u. 8. w. yerstanden sind.
Zu Seile 38. Das speciBsche Gewicht des Krablils habe ich
noch ein Mal neu bestimmt , es ergab sich = 2,545. Indem
ich für diese speciBsche Gewichtsbestimmung eine gewisse Quan-
tität Krablit in kleine Slückchen zerschlug, bemerkte ich, wonach
ich froher yergeblich gesucht hatte, zwischen demselben einen
kleinen, Tollkommen durchsichtigen, etwa 0,5 Millimeter langen
Quarzcrystall. Der Quarz ist in dieser Gebirgsart jedenfalls sehr
seilen und unterscheidet sich auch in den kleinsten Körnchen
sehr leicht von dem ihn umgebenden Krablit
Zu Seite 94. Zeile 19 för — ( *" '^d» rerbessere man
^r + x*^
\ dl'. Die folgende numerische Rechnung ist richtig; es
hat sich nur ein Druck-, kein Rechnungsfebler eingeschlichen.
XY
Zu Seite 96. In der auf Seile 95 yorgenommeoeii Rechnung
habe ich für einen ersten Versuch Kali und Natron zu einer
Gruppe yereinigt Da indess die VerlheOung dieser heiden Kör-
per in der äussern Erdkruste durchschnittlich ohne Zweifel yon
der verschiedenen Dichtigkeit beider Alkalien abhängig ist, so
muss diese Aufgabe künftig mit Zuziehung anderer bisjetzt feh-
lender Beobachtungen, eine etwas abgeänderte Gestalt erhalten;
die mittlem Natron- und Kali - Feldspathe von Seile 99 werden
sich alsdann zu einer Gruppe yereinigen.
Seile 107 Zeile 21 für 99,669 seUe 99,69a Seite 107 Zeile 23
für 47,617 setze 47,6ia
Zu Seite 129. Die Trachjte in den Andes haben jedenfalls
einen weitem Spielraum für x, als hier angenommen ist Im
Ghimborazo -Gestein ist z = 12,9, in dem Pichincha x = 15,6.
Seite 143 Zeile 1 für 48,473 lies 48,472.
Seite 147 Zeile 9 für 100,091 lies 9,991.
Seile 149 Zeile 25 für 99,540 lies 98,537.
Seite 175 Zeile 9 für 0,474 lies 0,475.
Seite 217 Zeile 16 für 16,262 lies 16,265.
Seite 248 Zeüe 11 für 101,45 lies 101,45.
Seite 275 Zeile 26 für 13,153 lies 13,155.
Seite 278 Zeile 21 für 2,433 lies 3,269.
Seite 279 Zeile 18 für 8, 3, 1, 6 lies 8, 3, 1, 5.
In der auf Seile 279 mitgetheillen Tabelle der yerschiedenen
Zeolith -Normen ist der Levjn mit (6,3,1,4) noch hinzuzufügen.
Er ist daher in der Zeolithgrappe das Mineral, welches in der
Palagonitgruppe yon mir mit dem Namen Hjrblit benannt worden
ist Sodann ist Seite 289 nur Gmelinil und Chabasit unter eine
Speciea zu yereinigen.
Seite 288 Zeile 6 für 1,234 lies 1,233.
Seite 294 ZeUe 14 für 2,292 lies 2,299.
Seite 296 ZeUe 17 für 0,3845 lies 0,1845.
Seite 298 Zeile 30 für 96 lies 96^^.
•«I
Beiträge zur Vulkanologie
Ton
Sicilien und Island.
Da wo ausgedehnte vulkanische Gebirgsbildungen im
Querschnitt erscheinen, zeigen sich dem Beobachter ge*
wohnlich zwei verschiedene Arten von Schichten, wel-
che durch ihren Aggregatzustand, durch ihre Farbe
und öfter durch ihre chemische Zusammensetzung sich
wesentlich von einander unterscheiden. Sie bilden in
abwechselnder Folge übereinander gelagert und nicht sei*
ten aus ihrer ursprünglichen Lage gewaltsam hervorge-
hoben, vollständig ausgebildete Wallgebirge, die Erhe*-
bungscrater und Centralvulkaue, oder parallel fortzie-
hende Rücken, die sich unter Umständen zu Löngen-
vulkanen entwickeln können.
Die erste Art dieser Schichten, meist von gelber,
rothbrauner, oder schwarzer Färbung, besteht aus locke-
rem, leicht zerreiblicben Material, welches im staubför-
migen Zustande den Namen vulkanische Asche führt,
in mehr zusammenhängendem Tuff benannt wird. Die
zweite Art dagegen ist in allen Theilen fest in sich ver-
1
banden und zeigt eine durcb und dorcb crystaDiniscbe
Strnctnr. Alle diese Cresteine sind vormals an der
Oberfläche der Erde oder in geringer Tiefe in feurigem
Floss gewesen und können mit dem allgemeinen Namen
Laven bezeicbnet werden, obwobl" man ibnen nacb ihrer
ebemiscben und mineralogiscben Znsanunensetznng mit-
nnter verschiedene Benennongen beilegt, und unter Laven
im gewöhnlichen Sprachgebrauche diejenigen Gesteine
begreift, welche in neuerer Zeit an der Aussenseite der
Vulkane herabgeflossen sind.
Um über das Alter, die Entstehungsweise und den
inneren Bau der Vulkane eine klare Ansicht zu gewin-
nen, ist es durchaus erforderlich die Thatigkeit dieser
Feueressen in der Gegenwart genau zu erforschen, die
unter unseren Augen neu gebildeten Theile . derselben
sorgfältig zu untersuchen, und daraus auf die Bildung
derjenigen zu schliessen, die lange vor Menschengeden-
ken unter ähnlichen, meist gewaltsameren Katastrophen
entstanden sind. Bei der genauen Erörterung dieser
Fragen wird zunächst die Nothwendigkeit fühlbar, die
beiden eben -erwähnten Gebirgsbildungen, die Tufie und
die Laven möglichst vollständig kennen zu lernen, ihre
chemische und mineralogische Bedeutung, ihren gegen-
seitigen Zusammenhang und ihre Entstehungsweise zu
ermitteln.
Eine genügende Beantwortung aller dieser Verhält-
nisse würde einen grossen, vielleicht den wesentlichsten
Theil der Vulkanologie umfassen und in einem beschränk-
ten Räume nicht zum Abschlüsse zu bringen sein.
Die vorliegende Abhandlung setzt es sich daher nur
3
zur Aufgabe, die chemisch-mineralogischen Verhältnisse
einiger vulkanischen Gebirgsarten von Sicilien und Island
gründlich zu erforschen und die Umwandlungen hervor-
zuheben, die bei ihrer Entstehung unter dem Spiegd
der See vor sich gegangen sind. Durch eine nähere
Kenntniss derselben werden wir demnächst gewiss auch
in den Stand gesetzt werden, für die Bildung aller vulka-
nischen Gesteine gewisse allgemeine Gesichtspunkte aufzu-
finden und die stets dabei wiederkehrenden Gesetze an
den verschiedenen Stellen der Erde begreifen zu lernen.
. Wenn wir uns über die Zusammensetzung der Ge-
birgsarten unterrichten wollen, so ist es durchaus noth-
wendig, die Mineralköi^er, woraus sie zusammengesetzt
sind, näher zu erforschen. In den vulkanischen Gebirgs-
arten, insofern es sich um die Hauptmassen handelt, ist
weder die Zahl der chemischen Elemente, noch die Zahl
der aus ihnen hervorgegangenen Verbindungen sehr man-
nigfaltig.
Es sind vorzugsweise 8 Grundstoffe, welche hier zur
Sprache kommen, nämlich: Sauerstoff, Silicium, Alumi-
nium, Eisen, Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium.
Obwohl durch die Verbindung von zweien oder mehrern
dieser Bestandtheile eine grosse Anzahl von Körpern
hervorgehen kann, so sind es doch nur 6, welche die
ungeheuere Masse der vulkanischen Kegel, ihre Crater,
ihre Lavaströme und ihre Aschenfelder zusammensetzen,
nämlich: Feldspath, Augit, Hornblende, Olivin, Leuzit
und Magneteisenstein. Bei dem gegenwärtig so vorge-
rückten Standpunkte der Mineralogie sollte man glauben,
dass diese wenigen, so bekannten Körper nach allen
1*
Richtungen hin erforscht sein und dass es überflüssig
erscheinen möchte ihre Beschaffenheit aufs Neue zu er-
mitteln. Es ist dieses aber nicht der Fall und aus einem
doppelten Grunde schien es mir wünschenswerfh, mit
Ausnahme des Leuzits, der Island und Sicilien durchaus
fremd ist, die genannten Mineralhörper neuen chemi*
sehen Analysen zu unterwerfen; zuerst nämlich um über
ihre moleculare Constitution grossem Aufschluss zu er-
halten, dann aber um ihre besondern Eigenthümlichkei-
ten in Bezug auf secundäre Umbildungen (Metamorpho-
sen) besser begreifen zu lernen.
Neben den erwähnten 8 Grundstoffen, welche sich
zur Kieselsäuere und 6 Oxyden zunächst verbinden, er-
scheint oft in der feinsten Yertheilung mit jenen ge-
mischt eine grosse Reihe anderer Elemente, die zwar
für deii Bau der Vulkane meist von sehr geringer Be-
deutung sind, aber in Bezug auf Mineralogie und Che-
mie ein ganz besonderes Interesse darbieten.
Diese Elemente sind nach meinen Erfahrungen fol-
gende: Zirkonium, Lithion, Kohle, Bor, Chlor, Fluor,
Stickstoff, Wasserstoff, Phosphor, Arsen, Selen, Schwe-
fel, Mangan, Titan, Kupfer, Nickel, Cobalt, Chrom,
Vanadin, Zinn, Zink, Blei, Silber.
. Es erscheint besonders lehrreich, die aus diesen
Elementen, welche etwa die Hälfte aller bekannten aus-
machen, durch vulkanische Vorgänge neugebildeten Mi-
neralkörper genau zu prüfen , und sie mit ähnlichen zu
vergleichen, welche sich in den altem crystallinischen
Gebirgsbildungen unseres Erdkörpers <^fter unter gross-
artigem Verhältnissen wiederfinden.
Da einige der genannten Grundstoffe, wie ich glaube,
bis jetzt in vulkanischen Formationen noch nicht nach-
gewiesen sind, so wird es nicht unangemessen erschei-
nen, hier über das Vorkommen derselben einige Bemer-
kungen einzuschalten.
L Zirkonium findet sich, so viel mir bekannt, nur
in der Gestalt des Zirkons am Vesuv und am Laacher**
See von bläulicher, grauer oder grüner Färbung einge-
wachsen in glasigem Feldspath in Verbindung mit Granat,
Hejonit u. s. w. Das Vorkommen des Zirkons in einigen
Basaltformationen ist bekannt. In den vulkanischen Ge-
steinen des Aetna, des Val di Noto, von Lipari und
Island habe ich vergeblich nach Zirkon gesucht.
2. Uthion. Dieses Aleali scheint in geringer Menge
im Palagonittuff von Aci Castello vorhanden zu sein;
dasselbe ist jedoch nicht mit Evidenz nachgewiesen.
3. Kohle findet sich als Kohlensäure und Kohlen-
wasserstoff in den Fumarolen der Vulkane, aber auch
in ersterer Form in kohlensaurem Kalk, Natron u. s. w.
Die Kohlensäure scheint in einigen Fällen der Atmo-
sphäre, nicht eigentlich deni Innern der Vulkane anzu-
gehören. Sehr merkwürdig ist das Vorkommen des Erd-
öls oder der Naphtha in klaren Tropfen , die in gewissen
Drusenräumen und 'Höhlungen eines doleritischen Basalts
bei Paternö am Fusse des Aetna gefunden worden.
Diese Naphtha ist ohne Zweifel gleichzeitig mit dem
crystallinischen Gestein entstanden und verflüchtigt sich
mit dem ihr eigenthümlichen Geruch, beim Zutritt der
Luft. Derselbe* Geruch wird auch bei fliessenden Laven
in den Cratem der Vulkane mitunter bemerkt und ist
wohl im Wesentlichen dem Kohlenwasserstoflf zuzuschrei-
ben. Die Lava, welche ich an verschiedenen Tagen im
November 1838 im Crater des Aetna hervorbrechen sah,
roch sehr stark nach dieser Naphtha.
4. Das Vorkommen von Borsäure im Crater von
Vulkane ist bekannt, sie ist am Aetna und in Island bis
jetzt noch nicht aufgefunden.
5. Chlor in Verbindung mit schweflicher Säure fin-
det sich wahrscheinlich in allen brennenden und halb-
erloschenen Cratem. Der Vesuv ist besonders reich
daran, die schwefliche Säure ist dagegen verhältniss-
mässig zurückgedrängt. Im Aetna ist es umgekehrt;
schwefliche Säure waltet vor und das Chlor tritt zu-
rück. Das Chlor ist ein wesentliches Glied zur Bildung
von Sublimationsproducten im Innern der Vulkane.
6. Fluor ist bis jetzt mit Sicherheit in einigen ve-
suvianischen Mineralkörpern entdeckt, scheint aber auch
im isländischen Apophyllit vorhanden zu sein.
7 u. 8. Stickstofi^ und WasserstofiP finden sich in
den Vulkanen; der letztere erscheint selten in Verbin-
dung mit Schwefel und Kohle, meist als Wasserdampf.
Diese Gase, die aus grossen Tiefen hervorgekommen,
liefern wie ich vermuthe das Material zur Salmiak-^
bildung.
Der von Bunsen aufgestellten Ansicht, dass der Sal^
miak aus verbranntem Grase bei den Lavaausbrüchen
entstanden sei, kann ich unmöglich beipflichten und ich
habe mich bereits in meiner Skizze von Island pag. 111
dagegen ausgesprochen. Seitdem hat Bunsen in Bezug
auf diese Frage ein isländisches Document eines Geist-*
liehen abdrucken lassen, aus welchem hervorgeht, dass
der neue Lavastrom des Hekla vom Jahre 1845 und 1846
nach unten ausgedehnte Wiesen überdeckt habe.
Es ist zwar richtig, dass vor dem Erguss dieses
Lavastromes in der Nähe des Melfells sehr kümmerlicher
Graswuchs sich befand, von dessen Beschaffenheit der
ebengenannte, vom Feuerstrome rings umgebene Hügel
Zeugniss ablegt, doch ist es auch der einzige Punkt, wo
die Lava mit Spuren von Vegetation in Berührung kam,
während der hundertmal grössere Theil derselben, na-
mentlich gegen Osten und Nordosten über eine abso-
lut gras- und pflanzenleere Wildniss sich verbreitet,
welche seit Erschaffung des Vulkans, jedenfalls seit histo-
rischen Zeiten nie anders gewesen ist.
Ich berufe mich hier nicht auf Aussagen anderer,
sondern auf meine eigenen Untersuchungen, und auf
eine sorgfältige topographische Aufnahme des ganzen
hier in Frage kommenden Terrains, die ich demnächst
zu veröffentlichen gedenke.
Namentlich fand ich den Salmiak, von dem ich noch
gegenwärtig besitze, in Fumarolen am nordöstlichen Ende
des Stromes sublimirt, wo auch nicht das kleinste Pflänz-
chen, nicht der kleinste Grashalm dem Wandrer begegnet.
Die zweite von Bunsen mitgetheilte Ansicht, dass das
Ammoniak zur Salmiakbi^lung aus der Atmosphäre ent-
nommen sei , ist eher möglich und steht wenigstens nicht
mit unzähligen Erfahrungen in einem so schroffen Wider-
spruch, auch scheint dadurch das spätere Erscheinen des
Salmiaks nach beendeter Eruption erklärt zu werden.
Der äusserst geringe, ja sogar von vielen noch bezweifelte
8 .
Ammoniakgehalt der Atmosphäre^ lässt auch gegen die
Richtigkeit dieser Ansicht einige Bedenken aufsteigen.
Die directe Bildung des Ammoniaks aus den Elementen
bei sehr hoher Temperatur im Innern des Vulkans ist
mir unter allen Hypothesen die wahrscheinlichste und ich
zweifele nicht daran, dass auch dieses Räthsel dem--
nächst auf experimentellem Wege gelöst werden wird,
umsomehr da durch Wöhlers Bemühungen neuerdings
mehrere Stickstoffverbindungen in grosser Hitze darge-
stellt worden sind, und Bunsen selbst die Bildung des
Cyankaliums an den Hochöfen beobachtet hat.
9. Phosphor ist in mehreren Laven des Aetna fein
zertheilt, vielleicht als Phosphoreisen vorhanden und kömmt
als Zersetzungsproduct in einzelnen Höhlungen zuweilen
als phosphorsaures Eisenoxydul zum Vorschein.
Ausserdem enthalten der PhiUipsit und Herschelit von
Aci Castello geringe Mengen Phosphorsäure, ebenso der
Palagonit von Militello; vielleicht hier nicht vulkanischer,
sondern organischer Herkunft. In ähnlicher Weise wie
am Aetna erscheint der Phosphor am Vesuv als Bestand-
theil einiger crystallisirten Mineralkörper.
10. Arsen. Findet sich als Realgar im Crater von
Vulcano und in der Solfatara.
11.^ Selen erscheint im Crater von Vulcano und ist
zwar in geringer Menge, aber jioch sehr deutlich in ei-
nem orangefarbenen Schwefel aus dem Crater des Aetna
von mir aufgefunden worden.
12. Schwefel ist allgemein verbreitet in allen Cra-
tern und Solfataren.
13 u. 14. Mangan und Titan erscheinen fast immer
in Verbindung mit dem Eisen in Laven und Aschen, wo-
von weiter unten ausführlicher gehandelt wird.
15. Kupfer ist ziemlich allgemein verbreitet in fast
allen Vulkanen.
16 u. 17. Nickel findet sich mit Spüren von Coball
in allen Olivinen. Beide Metalle sind vonBunsen, Genth
und mir in mehreren isländischen Gesteinen entdeckt.
18. Das Chrom scheint bisjetzt nur wenig beachtet,
doch habe ich es unzweifelhaft obwohl nur in geringer
Menge im Falagonit von Aci Castello wahrgenommen. .
19. Vanadin findet sich in geringer Menge, aber
öfters sehr deutlich in den isländischen Grünerden von
Berufiord und Eskifiord.
20. Spuren von Zink sind in gewissen Sublimations-
producten des Monte**Rosso bei Nicolosi wahrgenommen.
21. Zinn erscheint deutlich, obgleich in geringen
Spuren mit Schwefel und Selen im Crater des Aetna.
22 u. 23. Blei, als Bleiglanz in Gesteinen desSömma,
als Chlorblei im Vesuv. Blei ist von mir neuerdings in
den Sublimationsproducten des Mönte-Rosso (vom Jahre
1669) in Verbindung mit Kupferoxyd und Spuren von
Silber entdeckt worden.
Herr Urlaub, welcher hier Chemie studiert, hat aus
dem von mir mitgebrachten von Kupferoxyd durchzogenen
Tuff des genannten Craters ein kleines, sehr deutliches
Silberkorn dargestellt.
In vesuvianischen Gesteinen und Aschen ist bisjetzt
noch kein Silber wahrgenommen (siehe Humboldts An-
sichten der Natur Band.2. pag.277); indess ist auch wohl
zu wenig danach gesucht Worden.
10
Bevor wir zu einer genaueren Untersuchung der aus
jenen zuerst genannten Elementen zusammengesetzten
Mineralkörper übergehen, werde ich einige Bemerkun-
gen, welche sich auf die Methoden der chemischen
Analysen und ihre Berechnung beziehen voraufschicken.
Allgemeine Bemerkungen zu den nachfolgenden
chemischen quantitativen Mineralanalysen.
Es kann nicht meine Absicht sein die bekannten Me-
thoden zu beschreiben, deren man sich bei der quanti-
tativen Analyse von Silicaten bedient, doch scheint es
mir für die nachfolgenden Untersuchungen nicht unwichtig
wenigstens im Allgemeinen den Weg zu bezeichnen, dem
ich gefolgt bin und auf einige Schwierigkeiten und Hin-
dernisse aufmerksam zu machen, denen man bei diesen
Arbeiten zu begegnen pflegt.
1. Wegen der vielfachen Fehlerquellen, denen eine
an Bestandtheilen reiche Mineralanalyse' unterworfen ist,
soll man sich womöglich, insofern das zu verwendende
Material ausreicht, nie mit einer einzigen Analyse be-
gnügen, sondern die Untersuchung zwei oder mehi^ere
Maie wiederholen und aus den verschiedenen Resultaten
das Mittel ziehen. Diese Vorsicht ist von mir, insofern
es die Umstände gestatteten, meistens befolgt.
2. Man soll womöglich jeden Niederschlag nachdem
er geglüht und gewogen ist aufs Neue prüfen, ob er
das ist wofür man ihn hält. Namentlich muss bei der
Analyse von Silicaten der erste Niederschlag, durch Fol-
11
lung mit Ammoniak, insofern Kalk und Magnesia in dem
Mineral enthalten sind, auf diese letztern geprüft werden.
Das meiste Ammoniak enthält nämlich etwas Kohlensäure
oder zieht dieselbe, selbst bei allen Vorsichtsmassregeln
in grösserm oder geringern Masse aus der Luft an sich,
wodurch ein Theil des Kalks zugleich mit dem Eisenoxyd
und der Thonerde gefällt wird. Zwischen wenigstens
100 Analysen von kalkhaltigen Silicaten, welche ich im
Laufe der letzten Zeit vornahm, habe ich in mehr als
90 bei dem Eisenoxyd und der Thonerde, sehr wägbare
Mengen von Kalk gefunden. Vernachlässigt man eine
zweite Trennung dieser Bestandtheile, so können Fehler
entstehen, welche unter Umständen ein Procent überstei-
gen, und die das Endresultat einer Analyse wesentlich
zu entstellen vermögen.
Bei der Analyse sehr magnesiareicher Silicate, z. B.
bei Hornblenden, Augiten und Palagoniten fällt ein Theil
dieser Erde mit dem Eisenoxyd, was ebenfalls genau zu
beachten ist.
Das Gewicht des ersten durch Ammoniak gefällten
Niederschlags gibt jedesmal eine Controlle für Eisen-
oxyd, Thonerde und die Beimengungen von Kalk und
Magnesia, deren Prüfung man nicht vernachlässigen sollte.
Das Gewicht jener muss der Summe der genannten vier
Bestandtheile gleich sein. Da dieses nie genau der Fall
ist, so vertheile ich den Fehler dem Gewichte propor-
tional an die verschiedenen Bestandtheile. In guten
Analysen pflegt dieser Fehler selten einige Milligramme
zu übersteigen und hält sich in vielen Fällen noch unter
einem Milligramm.
12
Der durch Oxalsäure erhaltene Kalkniederschlag ist
nach meinen Erfahrungen frei von andern Bestandtheilen,
nur muss man die Vorsicht anwenden denselben einige
Zeit^ mindestens einen halben Tag, stehen zu lassen und
dann noch ein Mal zu prüfen, ob aller Kalk gefallen sei.
Wird dieses vernachlässigt, so pflegt die durch phos-
phorsaures Ammoniak zu fällende Magnesia noch eine
Beimischung von Kalk zu haben, wodurch eine Analyse
sehr beeinträchtigt werden kann.
Die Trennung von Eisen und Thonerde muss mit
Vorsicht geschehn; die Kalilauge muss namentlich kiesel-
erdefrei und hinreichend concentrirt sein. Das gefällte
Eisenoxyd ist wiederum zu lösen, Kalk und Magnesia sind
zu trennen, und das Eisenoxyd denüitiv durch Fällung
mit Ammoniak zu bestimmen.
Sollte nach der Abscheidung von Kieselerde, Thon-
erde, Kalk und Eisenoxyd die Flüssigkeit sich, zu sehr
verdünnet haben, so ist sie vor der Fällung der Mag-
nesia erst in einem gewissen Grade zu concentriren,
weil sonst ein Theil der zu bestimmenden Erde nicht
gefallt wird und verloren gehen kann.
3. Die zuletzt übrig bleibenden Flüssigkeiten werden
eingedampft und aufs Neue auf die Anwesenheit der in
der Analyse vorkommenden Stoffe geprüft. In den mei-
sten Fällen findet man hier noch Spuren von Eisen, Thon-
erde und Kalk, welche sich an das Ende der Analyse
verschleppt haben.
4. Die grössten Hindernisse treten bekannterweise
bei der :Bestimmung der Alcalien auf; ich habe die ver-
schiedensten Methoden geprüft und finde das indirecte
13
Verfahren, aus dem Gewicht der schwefelsauren Salze
und der zugehörigen Schwefelsäure, Kali und Natron
oder Lithion zu bestimmen am Einfachsten und Sicher-
sten. Die Verwandlung der schwefelsauren Salze in
Chlorverbindungen ist weilläuflig, zeitraubend und gar
zu leicht mit Verlusten verbunden. In allen durch Salz-
säure aufschliessharen Silicaten ist die Trennung der
Bittererde von den Alealien durch Ouecksilberoxyd vor-
züglich zu empfehlen.
5. Die Bestimmung des Wassergehalts ist nicht so
zuverlässig als man vielleicht zu glauben geneigt ist, da
die Gränzen zwischen der Verflüchtigung des hygrosco-
pischen und chemisch -gebundenen Wassers in einander
übergehen.
Die wasserhaltigen Silicate trocknete ich bei meinen
Analysen bei 100 C. und betrachtete das zwischen dem
Siedepunkte und dem Rothgltihen sich verflüchtigende
Wasser als chemisch- gebundenes. Einige Silicate hal-
ten das Wasser beim Glühen fester als andere und man
thut wohl diese Körper verschiedene Haie zu glühen und
inzwischen zu wiegen, bis n^an ein constantes Gewicht
erhält. Einige Silicate scheinen . einen Theil ihres Was-
sers schon weit unter den Siedepunkte zu verlieren.
Mitunter befindet sich im Glühveiiust, wie z. B. bei ei-
nigen Palagoniten, Kohlensäure, deren Verhältniss zum
Wasser ich auf eine indirecte Weise zu bestimmen ver-
sucht habe. Ebenso können Spuren von Fluor im Glüh-
Verlust enthalten sein.
6. Dass für die Reinheit der Reagentien und für
die des zu analysirenden Materials möglichst in den
14
nachfolgenden Untersuchungen Sorge getragen ist, bedarf
wohl kaum angeführt zu werden.
Bei der Berechnung der Analysen sind in dieser Ab-
handlung folgende Atomengewichte zu Grunde gelegt:
Si 566,820
Äl 641,800
Fe 1001,054
Mn 989,368
Äi. 469,330
Ca 351,651
Mg 250,500
Äa 387,170
ICa 589,300
Li 181,660
S 112,480
Ba 958,000
■fi 903,100
C 275,120
P 892,041
Pt 1232,080
S .500,750
Cl 443,28.
Das Atomengewicht der Magnesia verdanke ich einer
brieflichen Mittheilung des Herrn Professor Scheerer; er
hat später dasselbe noch um ein Geringes abgeändert.
Da die Magnesia eine verhältnissmässig untergeordnete
Stellung einnimmt, so glaube ich bei der ersten Angabe
stehen bleiben zu können; denn bei der Veröffentlichung
der zweiten waren meine Rechnungen grösstentheils ge-
15
schlössen und es schien nicht lohnend mit dem so wenig
veränderten Atomengewichte dieselben noch ein Mal zu
wiederholen.
Für die Atomengewichte der acht in dieser Abhand-
lung beständig wiederkehrenden Körper sind einfache
Buchstaben eingeführt, welche in den vorkommenden
Formeln benutzt werden. Für das Atomengewichl von
Äi,p
Ca, k
Fe, q
H , h
&a, m
%, 1
l^a, n
Si , s
Nach diesen vorläufigen Bemerkungen beginnen wir zu-
nächst mit einer näheren Untersuchung des Feldspaths.
I. Feld spat h.
Unter den Mineralkörpern, welche sowohl die jungem
als auch die älteren crystallinischen Gebirgsarten zusam-
mensetzen, nimmt ohne Zweifel der Feldspath die wich-
tigste Stelle ein. Es ist daher sehr natürlich, dass die
Chemiker und Mineralogen schon seit längerer Zeit die
Bedeutung desselben erkannt haben und im Bezug auf
seine Mischung und äussere Form immer neue und neue
Thatsachen zu sammeln bemüht gewesen sind.
Manche schätzbare Arbeiten über den Feldspath ver-
danken wir Rose, Abich, Forchhammer, Delesse und
andern; dem ungeachtet sind die Untersuchungen über
diesen Gegenstand nicht vollständig geschlossen und es
mag mir erlaubt sein in der vorliegenden Abhandlung
einige bisjetzt übersehene Umstände zur Sprache zu brin-
gen, auf welche ich zufälliger Weise bei der Analyse
verschiedener vulkanischer Gesteine, womit ich. mich in
17
der legten Zeit be»;hdftigt habe^ nach und nach geleitel
worden bin.
Sie beziehen sich vorzüglich auf die chemische
Zusammensetzung des Feldspaths in Bezug auf seine
äussere Form^ indess ist es meine Absicht hier nur auf
den ersten Theil, auf die chemischen Verhältnisse näher
einzugehen, während ich die crystallographischen zwar
zu berühren beabsichtige, aber erst später mit mehr Aus-
führlichkeit zu behandeln gedenke.
Man betrachtet allgemein den Feldspath als ein
Doppelsalz, welches aus Kieselsäure und den Basen
R = (Öa, Ag, Na, Ka, Li) und R = (AI, Fe, Mn) zu-
sammengesetzt ist. Das Lithion, so viel mir bekannt, ist
bisjetzt nur im Petalit bemerkt worden, in einem Minerale,
welches wir nahe an die äussere Grenze der sauern
Salze setzen werden.
In S ist die Thonerde in allen Fällen vorherrschend,
das Eisenoxyd zwar wesentlich betheiligt, doch sehr un-
tergeordnet, Mangan wird als kaum merkliche Beimi*
schung des Eisens in einigen Analysen beobachtet.
Nach Berzelius Schreibweise wäre die allgemeine
stöchiometrische Formel des Feldspaths
ft^Si'^ + B^a^.
Die Zahlen X, (a und q nennen wir Indices.
Nach den jetzt geltenden Ansichten herrscht bei der
chemischen Zusammensetzung der Mineralkörper ein dop-
peltes Gesetz:
Zuerst verlangt man, dass die Indices durch rationale
ganze Zahlen ausgedrückt sein, zweitens findet die iso-
2
18
»orphe Sahstitiition gewteer Tenrandter Bestaadtheile
statt, d. h. es gdten die Gleickmigen
£«_%_&_ Na
k I m n
AI Fe
und -- = — • •
p q
wo die Grössen k, 1, m, n^ p, q, wie vorhin auf pg. 15,
die Atomengewichte von Kalk, Magnesia, Kali u. s. w.
bedeuten. Bezeichnet man den Sauerstoffgehalt in R mit
A, in R mit B und den d^ Kieselsäure mit C^ so er-
hält man folgende Gleichungen:
XH = A
SXM = B
3(fft-}-^]M = C.
Dem Inbegriff der Zahlen Fl, 3, 3(fi-|-^]~| geben wir
den Namen Norm eines Feldspaths, während wir den
der Norm gemeinsamen Factor H, mit dem Ausdruck
Modulus bezeichnen.
Setzt man:
80 kann die Norm eines Feldspaths auch
(1, 3, X)
geschrieben werden.
Nach der herkömmlichen Betrachtungsweise wird x
für eine rationale ganze Zahl angesehen; allein die Er-
fahrung zeigt das Gegentheil^ woraus für die allge-
meine Gültigkeit des zuerst ausgesprochenen Grundge-
setzes Zweifel erhoben werden können.
19
Werfen wir einen auch nur flüchtigen Blick beson-
ders auf die neuen Feldspathanalysen^ so wird ausser
der grossen Mannigfaltigkeit der Bestandtheile auch ihre
verschiedene Mischungsweise besonders auifallen. Ab-
gesehen davon; dass sich der Kieselerdegehalt innerhalb
sehr weit auseinander liegender Grenzen hin und her
bewegt, sind auch die Thonerde und die Alealien we-
sentlichen Schwankungen unterworfen.
Es war daher für eine wissenschaftliche Uebersicht
in der Mineralogie ebenso wünschenswerth als natürlich
die grosse Gruppe des Feldspaths in mehrere Species zu
zertheilen, welche in morphologischer und chemischer
Hinsicht bestimmt von einander unterschieden werden
könnten. So wohl die Norm als auch die Vertheilung
der Alealien und die crystallographische Beschaffenheit
schien zu diesem Zwecke geeignet zu sein. So wurde
der labradorische Feldspath, dem man die Norm (1, 3, 6)
beilegte, dann der Albit, der sich durch beträchtli-
chen Natrongehalt, und der Orthoklas, der sich durch
Kaligehalt auszeichnete, beide von der Norm (1, 3, 12),
als selbstständige Species hervorgehoben. Nach einiger
Zeit sah man sich in Folge neuer Analysen genöthigt,
den Anorthit mit der Norm (1, 3, 4), den Oligoklas mit
der Norm (1, 3, 9] und endlich den Andesin mit der
Norm (1, 3, 8) hinzuzufügen.
Zu diesen Species, über deren Selbständigkeit noch
mandie Bedenken vorUegen, hat man in neuerer Zeit
für verschiedene Feldspathe eine nicht geringe Anzahl
von Namen einzuführen gesucht, die von gewissen Ei-
genschaften oder von den Fundorten derselben entlehnt
2*
20
sind; ich eriimere z.B. an die Namen Saccharit, Adular,
PeriUin^ Amazonenstein, glasiger Fektspatk, Mondstein,
Ryakolith, Hafiiefiordit, Thiorsait, Banlit, Krablit, LoxoUas,
Indianit, Ampbodeiit, Vosgit nnd mehrere andere, welche
entweder gar nicht oder nur aof eine sehr nnyollkom-
mene Weise in die eben angegebenen Nonnen hinein-
passen.
Man sachte nun manche angQnstig scheinende Beob-
achtungen durch Isomorphismns zwischen Thon- und
Kieselerde, durch mangelhafte Analysen, unreines Mate-
rial u. s. w. zu erklären und man begnügte sich mit un-
geprüften Hypothesen, statt die Erfahrung zu Hülfe zu
nehmen, und aus ihr das Gesetzmftssige nachzuweisen.
Es ist daher hier zunächst meine Aufgabe einen allge-
meinen Gesichtspunkt zu erstreben, von dem aus die
so verwickelten Verhältnisse sich deutlicher überblicken
und auf ein allgemeines Prindp zurückfähren lassen.
Dieses ist im Nachfolgenden versucht; in wie weit mein
Vorhaben gelungen ist, wird aus der Vergleichung zwi-
schen der Beobachtung und der Theorie am Besten be-
urtheilt werden können.
Bevor wir zu einer näheren Untersuchung der Zu-
sammensetzung des Feldspaths übergehen, ist es das erste
dringende Bedürfniss, wenigstens die hauptsächlichsten
Analysen, wie sie die directe Beobachtung ergeben hat^
zusanunen zu stellen.
Zu diesem Zwecke habe ich im Laufe der letzten
Jahre über 100 Feldspathanalysen gesanunelt, von denen
11 von mir selbst ausgdiihrt worden sind; die übri-
gen rühren von verschiedenen Chemikern her und sind
21
ohne Zweifel auch von verschiedener Genauigkeit^ wie
dieses die nachfolgende Discussion klar nachweisen wird.
Durch Critik eine Auswahl aus diesen Beobachtungen
zu treffen schien bedenklich. Es sind daher nur Beob-
achtungen aus älterer Zeit^ welche zusehr das Gepräge
der Approximation an sich trugen, dann einige, wel-
che wahrscheinlicherweise grobe Irrthümer enthielten,
und solche, welche von den Chemikern selbst als unge-
nau bezeichnet worden sind, von unsern Betrachtungen
ausgeschlossen. Die nachfolgende Zusammenstellung
enthält 100 Analysen wie sie die directe Beobachtung
ergeben hat. Dieselben sind nach wachsendem Gehalte
der Kieselerde von mir geordnet, mit den bis jetzt üb-
lichen Namen der Species oder Varietät, mit dem Fund-
orte und dem Namen des Analytikers versehen worden.
Zur bessern Übersicht hielt ich es nicht füi* unzweck-
mässig alle diese Analysen nach dem Kieselerde-Gehalte
in mehrere Gruppen zu zertheilen, und schliesslich
einige erklärende Bemerkungen hinzuzufügen. Die Ana-
lysen sind grösstentheils aus den Originalquellen aus
Poggendorff's Annalen, Berzelius Jahresbericht u-s.w.
entlehnt; in einigen Fällen, wo mir die Literatur nicht
sogleich zugänglich war, habe ich die beiden sorgtältig
gearbeiteten Werke, Rammeisbergs Handwörterbuch, und
Danas System of Mineralogie mit zu Hülfe genommen.
22
Gruppe I. Feldspathe mit einem Kieselerde-
Analyse von
1. Chenevix
2. Nordenskjöld
3. Hermann
4. Laugier
5. Erdmann
6. Abich
7. Abich
8. Svanberg
9. Nordenskjöld
10. S. V. W.
11. Forchhammer
12. Genth
13. Delesse
Fundort
Carnalic
Finnland
Finnland
Carnatic
Rädmansö
Somma
Somma
Tunaberg
Finnland
Hekla
SelQall
Thiorsä
Haut Rovillers
Varietät
Indianit
Lepolit
Lepolit
Indianit
Anorthit
Anorthit
Anorthit
Ampho delit
Ampho delit
Anorthit
Anorthit
Thiorsäit
Vosgit
Si
42,00
42,50
42,80
43,00
43,34
43,79
44,12
44,553
45,80
45,145
47,63
48,75
49,32
Ai
34,00
33,11
35,12
34,50
35,37
35,49
35,12
35,912
35,45
32,105
32,52
30,59
30,07
Gruppe II. Feldspathe mit einem Kieselerde-
Analyse von
14. Rose
15. S. V. W.
16. Svanberg
17. Kersten
18. S. V. W.
19. Kersten
20. Le Hunte
21. Kersten
22. Forchhammer
23. Delesse
Fundort
Somma
Note
Russgärden
Egersund
Aetna
Egersund
Glasgow
Egersund
Farör
Griechenland?
Varietät
Ryakolith
Labrador
Labrador
Labrador
Labrador
Labrador
Labrador
Labrador
Labrador
Labrador
Si
50,31
51,182
52,148
52,20
52,221
52,30
52,341
52,45
52,52
53,20
29,44
27,843
26,820
29,05
28,372
29,00
29,968
29,85
30,03
27,31
*j In der Columne unter 0 befinden sieb einige nur selten Tor-
Nähere gesagt werden wird..
23
Gehalte zwischen 42 und 50 Procent.
fe
©•)
Ca
Mg
Na
Ka
K
Summe
3,20
15,00
3,35
1,00
98,55
4,00
10,87
5,87
1,69
1,50
99,64
1,50
14,14
2,27
1,50
1,56
98,89
1,00
15,60
2,60
1,00
97,70
1,50
17,41
0,35 .
0,89
0,52
0,39
99,77
0,57
18,93
0,34
0,68
0,54
100,34
0,70
19,02
0,56
0,27
0,25
100,04
0,071
15,019
4,077
0,595
100,227
1,70
10,15
5,05
1,85
100,00
2,032
0,776
18,317
1,056
0,217
0,312
99,96
2,01
17,05
1,30
r,09
0,29
101,89
1,50
17,22
0,97
1,13
0,62
100,78
0,70
0,6 »[n
4,25
1,96
4,85
4,45
3,15
99,35
Gehalte zwischen 50 und 55 Procent.
Fe © Ca
Mg
Na
ka
H
Summe
0,28
1,07
0,23
10,56
5,92
97,81
3,276
11,844
1,251
4,000
0,536
0,616
100,548
1,285
9,145
1,020
4,639
1,788
1,754
98,599
0,80
12,10
0,13
4,150
0,55
98,98
1,795
12,782
0,912
1,370
1,418
0,576
99,446
1,95
11,69
0,15
4,01
0,50
99,60
0,866
12,103
3,974
0,301
99,553
1,00
11,70
0,16
3,90
0,60
99,66
1,72
12,58
0,19
4,51
•
101,55
1,03
8,02
1,01
3,52
3,40
2,51
100,00
kommende Oxyde Mn, Ki, Cu, über die in den Anmerkungen das
24
Aatipe von
FnndOTt
VarieUt
«
M
24.
Alricb
Aelna
Ldirador
53,48
26,46
25.
S. v. W.
Aetna
Labradw
53,560
25,821
26.
S. T. W.
Beriin
Labrador
53,666
26,669
27.
S. T. W.
Labrador
Labrador
53,746
27,061
28.
Nwdmsl^öld
Finnland
Labrador
54,13
29,23
29.
Le Honte
Campise
Labrador
54,674
27,889
Gruppe KL Feldspathe nut ^em Kieselerde-
Analyse von
Fnndort
Varietät
Si
M
30.
Klaproth
Rnssland .
Labrador
55,00
24,00
31.
Sejeth
Kijew
Labrador
55,487
26,829
32.
Delesse
Christiania
Labrador
55,70
25,23
33.
Klaproth
Labrador
I<abrador
55,75
26,50
34.
S. T. W.
Aetna
Labrador
55,835
25,313
35.
Francis
Pisoje
Labradw
56,72
26,52
36.
S. T. W.
M. SoDuna
Eisspath
56,767
25,45
37.
yairentrapp
Bamngarten
Labrador
58,41
25,23
38.
Delesse
Servance
Andesin
58,91
24,59
39.
Delesse
Serrance
Andesin
58,92
25,0S
40.
Schmidt
Schlesien
Saccharit
58,93
23,50
41.
Abich
Andes
Andesin
59,60
24,28
42.
Svanberg
Island
Hafiiefiordit
59,66
23,28
43.
Delesse
Chagey
Andesin
59,95
24,13
Gruppe IV. Feld3paUie mit . einem Kieselerde-
Analyse von
44. S. V, W,
45. Francis
Fundort
Tapnafiord
Ajatskaja
Tarietät
And^in
Oligoklas
Si
60,288
61,06
Sl
23,747
19,680
25
•••
Fe
©
Ca
Mg
^a
ita
8
Samme
1,60
0,89 Ma
9,49
1,74
4,10
0,22
0,42
98,40
3,407
11,684
0,526
4,000
0,536
0,949
100,483
3,473
8,614
0,427
4,980
1,460
0,907
100,196
0,997
9,575
15,45
0,464
1,250
7,530
0,625
1,07
101,248
99,86
0,309
•
10,60
0,181
5,050
0,490
99,193
Gehalte zwischen 55 tmd
60 Procent.
•
Pe
©
Öa
Äg
•
Na
&a
•
H
Summe °
5,250
10,25
3,500
,
0,500
98,500
1,601
10,927
0,148
3,965
0,363
0,508
99,828
1,71
4,94
0,720
7,040
3,53
0,77
99,640
1,25
-
11,00
•
4,000
0,50
99,000
3,635
10,49
0,735
3,517
0,826
100,351
9,38
0,700
6,190
0,80
100,310
0,561
1,406
0,181
9,639
6,372
0,57
100,946
•
6,54
0,41
9,390
99,980
0,99
4,01
0,40
7,590
2,53
0,98
100,000
4,64
0,41
7,200
2,06
1,27
99,55
1,27
0,39 Ni
5,67
0,56
7,420
0,05
2,21
100,00
1,58
5,77
1,08
6,530
1,08
99,920
1,18
5,17
0,36
5,610
1,75
97,01
1,05
5,65
0,74
5,390
0,81
2,28
100,000
Gehalte zwischen 60 und 65 Procent.
fe
©
Ca
Hg
Na
Ka
H
Summe
3,207
6,292
0,645
5,702
0,87
100,751
4,110
2,160
1,050
7,550
3,91
99,520
Analyse von
46. Forchhammer
47. Scheerer
48. Berzelius
49. Kerndt
50. Laurent
51. Rosales
52. S. V. W.
53. Kern
54. Kersten
55. Deville
56. S. V. W.
57. Kersten
58. Delesse
59. Plattner
60. Hagen
61. Berzelius
62. Chodnew
63. Delesse
64. Rammeisberg
65. Brongniart
66. Wolff
67. Mitscherlich.
68. Schnedermann
26
Fundort
Island
Tvedestrand
Ytterby
Boden
Arriege
Arendal
Ytterby
Laurvig
Freiberg
Teneriffa
Borodin
Marienbad
Her de Glace
Hammond
Arendal
DanvikstuU
Finnland
Vogesen
Warmbrunnen
Ceylon
Flensburg
Lutterbach
Hoherhagen
Varietät Si
Hafnefiordit 61,22
Sonnenstein 61,30
Oligoklas 61,55
Oligoklas
Oligoklas^
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Loxoklas
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Oligoklas
Mondstein
Oligoklas
Gl. Feldsp.
Gl. Feldsp.
61,96
62,60
62,70
62,811
62,89
62,97
62,97
63,199
63,20
63,25
63,50
63,51
63,70
63,80
63,92
63,94
64,00
64,30
64,44
64,86
AI
23,32
23,77
23,80
22,66
24,60
23,80
23,21
21,31
23,48
22,29
18,406
23,50
23,92
20,29
23,09
23,95
21,31
20,76
23,71
19,43
22,34
16,85
21,46
Gruppe V. Feldspathe mit einem Kieselerde-
Analyse von
Fundort
Varietät Si
AI
69.
Abich
Sibirien
Amazonenst. 65,32
17,89
70.
Domeyko
Chili
Orthoklas 65,37
20,47
71.
Kersten
Freiberg
Orthoklas 65,52
17,61
72.
Abich
S. GoUhard
Adular 65,69
17,97
27
•••
Fe
0 Ca
Mg
Na
Ka
•
H
Summe
2,400
8,82
0,360
2,56
98,68
0,360
4,78
8,50
1,29
100,01
3,18
0,800
9,67
0,38
. •
99,38
0,350
0,40 Mn 2,03
0,100
9,43
3,08
100,00
0,100
3,00
0,200
8,90
99,40
0,62 Fe 4,60
0,020
8,00
1,05
100,79
0,099
3,805
0,185
8,176
0,577
0,814
99,677
0,965
1,965
0,665
6,11
5,75
99,655
0,510
2,83
0,240
7,24
2,42
99,69
2,06
0,540
8,45
3,69
100,00
0,196
0,11
0,874
0,519
14,411
0,572
98,287
0,310
2,42
0,250
7,42
2,22
99,32
3,23
0,320
6,88
2,31
99,91
0,670
3,22
8,76
3,03
1,230
lOOJO
2,44
0,770
9,37
2,19
101,37
0,50
2,05
0,650
8,11
1,20
100,16
0,47
12,04
1,98
99,60
0,75
0,700
3,10
10,41
99,64
2,52
7,66
2,17
100,00
0,42
0,200
14,81
1,140
100,00
4,12
9,01
99,77
1,64
2,39
0,43
10,29
12,45
2,62
98,20
99,23
Gehalte zwischen 65 und 68 Procent.
• ••
Fe
©
Ca
Mg
Na
Ka
. Summe
0,49
0,10
0,09
2,81
13,05
99,75
2,60
4,00
6,30
98,74
0,80
0,94
1,70
12,98
99,55
1,34
1,01
13,99
100,00
28
Analyse von
Fundort
Varietät
§i
AI
73.
Abich
Baveno
Orthoklas
65,72
18,57
74.
EvreinofF
Arendal
Mikrpklin
65,761
18,306
75.
Berthier
M. d'Or
61. Feldsp.
66,10
19,8
76.
Scheidhauer
Saamm
Albtt
66,11
18,96
77.
Kröner
Marienberg
Orthoklas
66,43
17,03
78.
Delesse
Chamouni
Orthoklas
66,48
19,06
79.
Berthier
Drachenfels
Gl. Feldsp.
66,60
18,50
80.
Brush
Lancaster
Albit
66,65
20,79
81.
Plattner
Mexico
Talencianit
66,824
17,581
82.
Redtenbacher
Pensylvanien
Albit
67,200
19,64
83.
Brooks
St. Gotthard
Albit
67,390
19,24
84.
Mitscherlich
Scharfenberg
61. Feldsp.
67,630
15,939
85.
Ficinus
Fenig
Albit
67,75
18,65
86.
Thomson
Glasgow
Erithryt
67,90
18,00
87.
Kersten
Freiberg
AB)it
67,92
18,50
88.
Gmelin
Zöblitz
Periklin
67,94
18,93
89.
Tengström
Finnland
Albit
67,99
19,61
Gruppe VI. Feldspathe mit einem Kieselerde-
Analyse von
Fundort
Varietät
Si
AI
90.
Abich
Pantellaria
Periklin
68,23
18,30
91.
Abich
Miask
Albit
68,45
18,71
92.
Kersten
Marienbad
Albit
68,70
17,92
93.
Lohmeyer
Riesengebirge Albit
68,75
18,70
94.
Thaulow
St. Gotthard
AlbH
69,00
19,43
95.
Erdmann
Brevig
Albit
69,11
19,34
96.
Brandes
Freiburg
Albit
69,86
18,20
97.
Bggertz
Finbo
Albit
70,48
18,45
98.
Stromeyer
CAesterfield
Albit
70,676
19,801
99.
Forchhammer
Island
Krablit
74,830
13,49
100.
Genth
Kirabla
Krablit
80,230
12,08
29
Fe
© Ca
Mg
Na
Ka
H
Summe
0,34
0,10
1,25
14,02
100,00
1,20
14,06
99,329
2,0
3,7
6,9
98,50
0,34
3,72
0,16
9,24
0,57
99,10
0,49
1,03
0,91
13,96
99,85
0,63
2,30
10,52
98,99
0,60
1,00
4,00
8,00
98,70
2,05
0,52
9,36
99,37
0,087
14,801
99,293
1,44
0,31
9,91
1,57
100,07
0,31
0,61
6,23
6,77
100,55
2,836
2,779
0,147
0,434
10,550
100,306
0,95
0,25 Mn
0,34
10,060
98,00
2,70
1,00
3,25
7,500
1,00
101,35
0,50
0,85
0,42
8,01
2,55
98,75
0,48
0,15
9,99
2,41
0,36
100,26
0,70
0,66
11,12
•
100,08
Gehalte zwischen 68 und 85 Procenl.
Fe © Ca
Mg
Na
Ka
H Summe
1,01
1,26
0,51
7,99
2,53
99,83
0,27
0,50
0,18
11,24
0,65
100,00
0,72
0,24
11,01
1,18
99,77
0,90
0,39
0,09
10,90
1,21
100,94
0,20
11,47
100,10
0,62
10,98
0,65
100,70
0,6
10,0
98,60
0,55
10,50
99,98
0,111
0,235
9,056
99,879
4,40
1,98
0,17
5,56
100,43
0,95
2,26
4,92
100,44
30
iBemerkungen zu den Gruppen I — VI. der Feld-
spathanalysen.
1. Sill. Am. Jour. Sei. (2), VIII. Sp.Gew. = 2,740.
2. Jour. f. pr. Ch. XLVI, 387.
3. Jour. f. pr. Ch. XLVI, 387.
4. Sm. Am. Jour. Sei. (2), VIH.
5. 0^. K. V. Ak. Förh. 1848, 67.
6 und 7. Poggend. An. LI, 522. Eine dritte Analyse
über den Anorthit von Abieh findet sieh sehon im Bande 4
von Poggend. Ann. leh habe sie indess hier nieht mit
aufgenommen, da Natron und Kali darin nieht geschie-
den ist und die beiden oben angegebenen diese erste
zu ersetzen bestimmt sind, Spec. Gew. = 2,7636.
8. Jour. f. pr. Ch. XLVI, 391.
9. Jour. f. pr. Ch. XLVI, 391. Spee. Gew. 2,763.
10. Zu dieser Analyse sind von mir kleine Crystall-
fragmente benutzt worden, welehe ieh sorgfältig aus
einer altern Lava getrennt hatte, die oberhalb Näferholt
von der neuen Lava des Jahres 1845 und 1846 ge-
deckt wird. Die Analyse ist mit grosser Vorsieht von
mir angestellt, einige Theile derselben wurden doppelt
bestimmt. An dem Gehalt von Cobalt und Niekel von
0,776 kann nieht gezweifelt werden; doch hatte ich
31
zu wenig Material um beide Metalle von einander zu
trennen^; Coball scheint indess das Vorherrschende zu
sein. Dieser Feldspath besitzt eine weissgelbe Farbe,
ist aber sonst rein uAd homogen. Ob Nickel und Cobalt
an der Zusammensetzung des Feldspaths theilnehmen,
oder ob sie in feinen Ptiniktehen durch denselben selbst-
ständig vertheilt sind, Hess sich nicht entscheiden. Ich
habe diese Bestandtheile mit in R aufgenommen, stimmt
man . damit nicht ttberein , so wird die nachfolgende
Rechnung unbedeutend modificirt werden. Der her-
kömmliche Name Anorthit ist einstweilen für diese Va-
rietät beibehalten worden.
11. Jour. f. pr. Ch. XXX, 388. In den Tuffen von
SelQall in Island finden sich unzählige zum Theil ziem-
lich deutlich ausgebildete Crystalle, in Verbindung mit
dunkelgrünem Augit, dessen Analyse weiter unten mit-
getheilt werden wird. Die Crystalle dieses Anorthit sind
von Forchhammer auch gemessen worden. Sp. G. = 2,70.
12. Ann. der Chem. u. Pharm. LXVI, pag. 19. Die
Crystalle dieser von Genth analysirten Varietät haben
wir im Sande an dem Ufer der Thiorsä in Island auf-
gelesen; ihre Form ist wenig deutlich, ihr äusserer
Habitus gleicht dem der Labradorcrystalle des Aetna auf
eine auffallende Weise.
13. Ann. d. Min. Ser. 4, 12. 267. Spec. Gew. =
2,771.
14. Poggend. Ann, XV, 193. XXVffl, 143.
15. Zu dieser Analyse wurden von mir kleine wasser-
helle rautenförmige Crystalle verwandt, welche man aus
dem labradorischen Palagonit von Palagonia mit Mühe
82
bammeln kann. Da ich nur tiber sehr wenig Materifii zu
verfügen hatte, sa konnten die Alkalien nicht bestinunt
werden. Ich habe sie daher aus der Analyse Nro. 25
vom Aetna ergänzt, und hoffe, dass bei dieser Y(»r-*
aussetzung sich das Resultat nicht bedeutend von der
Wahrheit entfernen whrd. Solhe sich mir demnächst die
Gelegenheit darbieten, in grösserer Menge neues Material
zu erhalten, so werde ich diese Analyse namentlich in
Bezug auf die nachfolgenden Untersuchungen noch ein
Mal wiederholen.
16. Jahresber. von Berzelius XXffl, 285.
17. Poggend. Ann. LXIII, 123. Spec. Gew. = 2,7l!
18. Dieser von mir analysirte Labrador von weisser
oder schwach fleischrother Färbung bildet die Grundmasse
eines eigenthümlichen ätnäischen Gesteins, das beim er-
sten Anblick für einen umgewandelten Granit gehalten
werden könnte; bei näherer Betrachtung bemerkt man
weder Quarz noch Glimmer, sondern einen schwarzgrü-
nen nicht sehr deutlich ausgeschiedenen Augit. Nur ein
einziges erratisches, offenbar aus grosser Tiefe herstam-
mendes Stück dieser Gebirgsart vmrde von mir am Fusse
der grossen Serra Gianicola im Yal del Bove am Aetna
gefunden. Es schien gelegentlich bei einer Eruption
aus grosser Tiefe hervorgeschleudert zu sein, und war
in Verbindung mit einem grauen Trachyt, welcher in den
untern Schichten des Val del Bove zwischen dem Zoc-
colaro, und Giannicola häufig angetroffen wird. Aus der
gegenseitigen Berührung beider Gesteine liess sich je-
doch nicht mit Sicherheit entnehmen, welches von bei-
den für das ältere zu halten sei; wahrscheinlicherweise
33
aber hal jenes den Trachyt umhällt^ und mit emporge«
ftthrt. Beim Zerschlagen der Gebirgsart hielt es nicht
schwer sehr reine, zur Analyse brauchbare Stückchen
des Peldspaths zu erhalten ^ deren Sp. Gew. =:= 2,711
gefunden worden ist.
19. Poggend. Ann. LXIII, 123. Sp. Gew. = 2,72.
20 und 29. Ed. N. PhU: Jour. 1832. Juli 86.
21. Poggend. Ann. LXIII, 123. Sp. Gew. = 2,705.
22. Jour. f. pr. Chem. XXX, 387. Sp. Gew. 2,6882.
23. Ann. d. Min. (4) XII, 251.
24. Ann. d. Chem. Phys. LX, 332. Jour. f. pr. Chem.
XXX, 387. Sp. Gew- = 2,714.
Diese Analyse stimmt ziemlich nahe mit deY meinigen
unter Nro. 25 überein; der geringe Mangangehalt ist
als Oxyd, das Eisenoxyd vertretend, berechnet wor-
den. Die Unterschiede zwischen beiden Analysen schei-
nen indess nicht bloss Beobachtungsfehlem zugeschrieben
werden zu müssen, sondern einen Innern Grund zu
haben.
25. Zu dieser Analyse habe ich kleine etwa 5 MilU-
meter lange und ebenso breite Crystalle von gelb-
grauer Farbe verwendet, welche sich gemeinsam mit
Augit, Hornblende, Olivin und Magneteisenstein in der
Fiumara von Mascali am östlichen Fusse des Aetna fin-
den und von mir gesammelt worden sind.
Das Sp. Gew. ergab sich = 2,618.
26. Ist die Analyse von rauchgrauem Labrador aus
einem nordischen, bei Berlin gefundenen Geschiebe, das
ich der gütigen Mittheilung des Herrn Hofrath Wöhler
verdanke.
3
34
Das Sp. Gew. = 2,699.
27. Schöner in blauer Farbe spielender Labrador von
Labrador aus der Sammlung des Herrn Pastor MüUer in
Hamburg, der die Güte hatte mir dieses Mineral zur
Untersuchung zu überlassen.
Das Sp. Gew. = 2,646.
28. Schweiggers Jour. XXXI, 417.
30. Klaproths Beiträge VI, 256. Sp. Gew. = 2,750.
31. Jour. f. pr. Ch. XX, 253. und Berz. Jahr. B.
21. 293.
32. Ann. d. Min. 4, 12, 265.
33. Klaproths Beiträge VI, 255. Sp. Gew. = 2,690,
34. Zu dieser Analyse sind von mir ziemlich deutlich
ausgebildete Zwillingscrystalle , welche sich häufig als
Auswürflinge auf dem Crater Mompiliere bei Nicolosi
am Aetna finden, benutzt worden. Die vorliegende, auf
wasserfreien Labrador reducirte Beobachtung, ist ein
Mittel aus 4 sorgrältigen Analysen. In zweien wurden
die Alkalien bestimmt; bei den beiden andern wurde
das Mineral mit kohlensaurem Kali und Natron aufge-
schlossen. Diese Analyse an deren Zuverlässigkeit nicht
zu zweifeln ist, hat die erste Anregung zu den nachfol-
genden Untersuchungen gegeben, indem die Rechnung
zeigte, dass der Sauerstoff der Kieselerde in keinem
einfachen Zahlenverhältnisse zu dem der Basen ft und R
stehe. Sp. Gew. = 2,633.
35. Poggend. Ann. LH, 472. Sp. Gew. = 2,640.
36. Ich benutzte zu dieser Analyse sehr ausgesuchte
fast wasserhelle rautenförmige Crystalle, welche nur
lose untereinander zusammenhängen und mit kleinen
35
Hornblenden und Granaten hin und wieder verwachsen
waren. Für die Reinheil und Homogenität des Materials
glaube ich einstehen zu können; um so auffallender aber
ist das Torliegende Resultat, welches sich den herkömm-
lichen Annahmen der Zusammensetzung nicht fügt. Un-
ter dem Namen Eisspath, Ryakolith, glasiger feldspath
U.S.W, sind am Vesuv sehr verschiedene Substanzen be-
griffen. Sie sind noch genauer zu untersuchen und
helfen ohne Zweifel die ausgedehnte Scala der Feld-
spathe wesentlich vervollständigen.
Das Spec. Gew. dieses Feldspaths fand sich = 2,449.
37. Poggend. Ann. LH, 474.
38. Rammelsb. Handw. Supp. IV, 217. Sp. 6. = 2,651.
39. Rammelsb. Handw. Supp. IV, 217. Sp. 6. = 2,683.
40. Poggend. Ann. LXI, 385.
41. Poggend. Ann. LI, 525. Sp. Gew. = 2,7328.
42. Dana Sy. of Min. 332.
43. Dana Sy. of Min. 334.
44. Die zu dieser Analyse verwandten Crystalle, be-
sitzen eine honig- bis weingelbe Farbe; sie sind ein bis
zwei Millimeter lang, klar, fast durchsichtig und vollkom-
men homogen. Ihr Sp. Gew. = 2,650. Mittel aus 2
Beob.
Sie finden sich in einem zur isländischen Surtur-
l)randformation gehörigen TufiFlager von schwarzer Fär-
bung am südlichen Ufer des Vapnafiord. Die ausführli-
cheren geologischen Verhältnisse dieser Gegend denke
ich demnächst zu beschreiben.
Die oben mitgetheilte Beobachtung ist auf wasserfreien
Feldspath reducirt, und ist ein Mittel aus zwei Analysen,
3*
36
yoa denen eine von Herrn Dr. Lonpricht, ilie andere von
mir angestelll worden ist
45. Poggend. Ann. LH,. 471.
46. Jonr. f. pr. Ck. XXX, 390, 1842. Sp. Gew.
2,7296
47. Poggend. Ann. LXIV, 155. Spec. Gew. 2,656.
48. Berz. Jahresberidit, IV, 148.
49. J. f. Pr. Ch. XLID, 217.
50. Ann. d. Ch. Phys. UX, 106. Pogg. Ann. XUV,
329.
51. Poggend. Ann. LV, 110.
52. Dieser Feldspath von Ttterby schien Torzüglich
rein und zu einer Analyse besonders geeignet; das
Sp. Gew. c= 2,610. Das zu dieser Analyse verwandte
Material ist ans der Samndnng des Herrn Pastor Müller
in Hamburg.
53. Ist ein Mittel ans zwei Analysen, siehe Zeitschrift
der deutschen geologischen Gesellschaft. Band. 1. Heft 3.
381.
54. Jour. für Pract. Chem. XXXVO, 173.
55. Compt. Rend. XIX, 46. Spec. Gew. = 2,585.
56. Ist ein rauchbrauner fär Labrador gehaltener Feld-
spath von Borodin in Finnland aus der Sammlung des
Herrn Pastor Müller in Hamburg. Sp. Gew. = 2,5830.
57. Leonhards Jahrb. f. 1845, 653. Sp. Gew. = 2,631.
58. Ann. d. Ch. Ph. (3) XXIV.
59. Poggend. Ann. LXVH, 420. Sp. Gew. =« 2,609.
60. Poggend, Ann. LXIV. 329. 61. Berz. Jahresb.
XIX, 302. Poggend. Ann. XL. Sp. Gew. = 2,668.
62. Poggend. Ann. LXI, 391. Sp. Gew. = 2,63.
37
63. Rammelsb. Handw. Sapp. IV, 216. Sp. Gew. «=
2,551.
64. Poggeiid.,LVI, 617. u. Rammelsb. Handw. Supp.
I, 104.
65. Ann. des Mines (4) Ser. II, 465.
66. J. f. pr. Cham. XXXIV, 234. Sp. Gew. =« 2,651.
67 u. 84. Diese Analyse verdanke ich der gefölUgen
Mittheilung des Herrn Geheimrath Mitscherlich in Berlin.
68. Stadien des Göttinger Vereins berg. Freunde. V. 1.
69. Berg- und hüttenm. Zeitung I, 19. Diese Analyse
enthält unter 0 0,19 Mn und 0,3 Cu.
70. Ann. d. Mines (4) IX, 529. Sp. Gew. t» 2,596.
71. Jour. f. pr. Chem. XXXVÜ, 172.
72. Poggend. Ann. LI, 528.
73. Poggend. Ann. LI, 530. Sp. Gew. :»: 2,5552.
74. Rammelsb. Handw. I, 233.
75. Rammelsb. Handw. I, 234.
76. Poggend. Ann. LXI.
77. Poggend. Ann. LXVII, 422.
78. Ann. Chem. u. Phys. (3) XXV.
79. Rammelsb. Handw. I, 234.
80. Amer. Jour. of Sc. (2) VIII, 390.
81. Poggend. Ann. XLVI, 302.
82. Poggend. Ann. LH, 470.
83. Poggend. Ann. LXI, 392.
85. Rammelsb. Handw. I, 13.
86. Phil. Mag. HI. Ser. 1843. Rammelsb. Handw. Supp.
I, 56. Sp. Gew. = 2,541.
87. J. f. pr. Chem. XXXVII, 172.
88. Karstens Arch. 1824, I. Sp. Gew. = 2,641.
38
89. Btiriffh Hudwotlcfl». I, 13.
90. Poggead. Aas. U, 428. Sp. Gew. = 2,595.
91. Berg' il kgUeuL Zolg. 1. Jrir. 19. Beiz. Jah-
reA. 23. Z. 28.
92. Leonh. Jahit. 1845. 648. Sp. Gew. = 2,612.
93. Poggend. Ana. LXI, 390.
94. Poggead. Aaa. XLO, 571.
95. Berz. Jakredi. XXI, 192.
96. Sdiweigg. J. XXK, 320.
97. Raauaebb. Haadw. I, 13.
98. Strom. Uatersach. 307.
99. Skaadia. Natur. Saaua. i Stoddiolm. JoU 1842.
100. Aaa. d. Ch. a. Pharm. LXVI, 271.
Dieser Ideselerdereichsle aDer bekaaatea Feldspathe,
dessea Existeaz aodi voa eiaigea Miaeralogea bezwd-
feit zu werdea scheiat, ist zuerst durch Forchhaaimer
besehriebea uad beaaaat wordea. Er büd^ die Groad-
masse aDer Trachyte, Obsidiaae uad Pechsteiae ia Island
und erscheint ausgezeichnet rda öfter ia wasserheUen,
kleinen, dem triclinischen Systeme angehörigen Gry-
stallen in Verbindung Magneteisenstein, in erratischen
Blöcken in der Nähe von Viti am Krabla, wo wir mehrere
sehr wohl erhaltene Exemplare gesammelt haben. Genth
hat davon diese letzte Analyse ausgeführt, die ich aus
Mangel an Zeit bis jetzt noch nicht wiederholen konnte.
Das Sp. Gew. des Krablit finde ich =s= 2,572. Diese Zahl
ist wohl noch etwas zu gross, da sich der Hagneteisen-
stein vom Kablit nicht vollständig trennen liess.
39
Discussion der Feldspathanalysen.
Diese 6 Gruppen von Feldspathen enthalten, so viel
mir bekannt ist, alle neueren guten, selbst mehrere
weniger genaue Analysen in uneorrigirter Form, wie
sie in den verschiedenen wissenschaftlichen Zeitschriften
von den Chemikern bekannt gemacht sind, geben aber
über die so complicirten Verhältnisse, welche vrir so-
gleich näher betrachten werden, keinen deutlichen
Ueberblick.
Es finden sich darin Kieselsäure und 12 Oxyde, fünf der-
selben, nämlich Manganoxyd, Manganoxydul, Eisenoxydul,
Kupfer- und Nickeloxyd sind als durchaus unwesentlich
anzusehen; in Bezug auf die beiden letzten ist es tä)er-
haupt sehr zweifelhaft, ob sie in die Verbindung ge-
rechnet werden dürfen oder nicht.
Ich betrachte dieselben als isomorph mit dem Eisen-
oxyd. Diejenigen, welche diese Ansicht nicht theilen
sollten, mögen sie von der Verbindung ausscheiden,
ohne im Endresultate einen Unterschied zu bekommen,
40
welcher die gewöhnlichen Beobachtungsfehler überstiege.
Das Nickeloxyd findet sich nur in 3 Analysen. Hangan-
oxyd und Manganoxydul erscheint in vier^ das Kupfer-
oxyd allein in Analyse 69 und übersteigt nicht ein
halbes Procent. In den Analysen 13 und 24 wird allein
Manganoxydul angegeben^ indess ist es viel wahr-
scheinlicher, dass das Mangan als Oxyd isomorph in der
Verbindung mit dem Eisenoxyd auftritt. Von dieser
Voraussetzung bin ich bei meiner Rechnung ausgegangen.
In der Analyse Nr. 51 wird eine geringe Menge
Eisenoxydul angegeben; ich habe dieselbe zwar in R
aufgenommen , obgleich es ebensogut unter R gerechnet
werden dürfte, insofern nicht directe Beobachtungen die
Anwesenheit des Oxyduls * als unzweifelhaft darlegen.
In der Analyse des Anorthit Nr. 5 ist die Anwesenheit
des Eisenoxyds sehr viel wahrscheinlicher, als die des
Oxyduls.
Endlich enthalten sehr, viele Feldspathe vielleicht alle
eine geringe Quantität Wasser, welche in den meisten
Fällen unter einem Procente zu sein pflegt. Wenigstens
zeigen sie nach meinen Erfahrungen einen gewissen
Glühverlust, der als Wasser angesehen wird, der aber
auch möglicher Weise Fluor oder andere flüchtige Sub-
stanzen mit enthalten kann.
In vielen zum Theil guten Analysen scheint derselbe
ofi'enbar vernachlässigt, woraus sich der Verlust an 100
im Wesentlichen erklären dürfte.
Bei sorgfältiger Arbeit ist es wahrscheinlicher, dass
in Folge der Anwendung der Reagentien, des man-
gelhaften Auswäschens u. s. w. eher ein Ueberschass
41
als ein Mangel in den Analysen erhalten werden wird.
Von den hier zusammengestellten, geben aber 58 we«-
niger und 42 mehr als 100, obgleich nur in 33 Analy-
sen inclusive von Nr. 34 und Nr. 44 Wasser oder Glüh-
verlust beobachtet worden ist. Setzen wir den Wasser-
gehalt durchschnittlich zu 0,75, so würden bei 77 Ana-
lysen die Summe der Bestandtheile die Zahl 100 über-
steigen.
Bis jetzt ist die Frage nicht mit Sicherheit zu be-
antworten, welche Stellung das Wasser bei der Zu-
sammensetzung der Feldspathe einnimmt, doch ist es
wahrscheinlich, dass ein Theil desselben als chemisch
gebunden betrachtet werden müsse, indem ein Atom R
durch 3 Atome ft isomorph ersetzt wird. Bei der
nöheren Prüfung dieser Verhältnisse bin ich zu ähnlichen,
wenn auch weniger vollständigen Resultaten gelangt,
als die von Schecrer in Poggend. Ann. Band 84 mitge-
■
theilten sind. Bei meinen Untersuchungen zeigte sich
nämlich, dass gewisse Feldspathe, namentlich der Petalit,
ihr Wasser sehr schwer verlieren und dass die Roth-
glühhitze kaum ausreicht, dasselbe vollständig zu ver-
treiben.
Demungeachtet unterliegt es keinem Zweifel, dass
viele Feldspathe ihr Wasser secundär aufgenommen ha-
ben ; vorzüglich werden alle basischen Feldspathe in den
vulkanischen Gesteinen mit der Zeit selbst vom Regen-
wasser angegriffen und theilweise zersetzt. Ihre grosse
Tendenz sich im Wasser zu lösen und Hydrate nach
bestimmten Proportionen zu bilden, wird durch die nach-
42
folgenden Untersuchungen noch deutlicher hervorgeho-
ben werden.
Wenn ein gewisser Theil des Wassers der festen
stöchiometrischen Verbindung angehört, so kann es kei-
nem Zweifel unterliegen, dass dieser bei ihrer ursprüng-
lichen Bildung bei dem Übergange vom feurigflüssigen
in den festen Zustand mit vorhanden gewesen ist und
nur unter einem ganz ungewöhnlichen Druck als per-
manent gedacht werden kann.
Das chemisch gebundene und das secundär hinzu-
gekommene Wasser quantitativ zu veranschlagen ist bei
den vorliegenden Beobachtungen unmöglich, umsomehr
da der Wassergehalt, entweder gar nicht ermittelt ist,
oder in den meisten Fällen nicht ein Procent übersteigt.
Ich glaube daher bei meinen Untersuchungen auf die
Beantwortung dieser Frage fürerst verzichten zu müs-
sen, und reducire die wasserhaltigen, auf wasserfreie
Analysen.
Es folgt nun zunächst eine Uebersicht jener vorhin
zusammengestellten 6 Gruppen, in einer Tabelle. Man
erblickt in derselben wasserfreie auf 100 reducirte
Feldspathe, in denen höchstens nur 7 Bestandtheile
erscheinen, da Fe, £u, IVi, iSln und Mn nach ihren
• •••
Atomengewichten, unter R und R mit aufgenommen sind,
nämlich : Kieselerde, Thonerde, Eisenoxyd, Kalk, Magnesia,
Natron und Kali. Eisenoxyd, oder ein oder einige der
genannten Alkalien können mitunter fehlen.
Die Beobachtungen habe ich nach zunehmendem
Kieselerdegehalte geordnet, doch sind aus einleuchten-
J
43
den Gründen die Ordnungszahlen etwas verschieden,
von denen in der ersten Zusammenstellung in 6 Gruppen.
Zur schnelleren Orientirung habe ich auch hier die
Namen der Varietäten, ihrer Fundörter und Beobachter,
wie vorhin beibehalten.
44
Tabelle I.
Übersicht der in den 6 Groppoi entlialtenen Feld-
nach wachsendem Kie-
Varietät
Fundort
Analyse von
Si
1.
Indianit
Camatic
Chenevix
43,055
2.
Lepolit
Finnland
Nordensk.
43,350
3.
Anorthit
Radmansö
Erdmann
43,610
4.
♦Anorthit
Somma
Abich
43,642
5.
Lepolit
Lojo
Hermann
43,974
6.
♦Anorthit
Somma
Abich
44,100
7.
Indianit
Camatic
Laugier
44,467
8.
Amphodelit
Tunaberg
Svanberg
44,716
9.
♦Anorthit
Hekla
S. V. W.
45,310
10.
Amphodelit
Finnland
Nordensk.
46,664
11.
♦Anorthit
Island
Forchhammer
46,747
12.
♦Thiorsiit
Island
Genth
48,372
13.
♦Labrador
Palagonia
S. V. W.
51,216
14.
Vosgit
Vogesen
Delesse
51,337
15.
♦Ryakolith
Somma
Rose
51,436
16.
♦Labrador
Farö
Forchhammer
51,718
17.
Labrador
Egersund
Kersten
52,510
18.
♦Labrador
Mingavie
Le Hunte
52,576
19.
Labrador
Egersund
Kersten
52,631
20.
Labrador
Egersund
Kersten
52,738
21.
♦Labrador
Aetna
S. V. W.
52,817
22.
Labrador
Labrador
S. V. W.
53,413
23.
♦Labrador
Aetna
S. V. W.
53,810
24.
Labrador
Russgarden
Svanberg
53,845
25.
Labrador
Berlin
S. V. W.
54,049
26.
Labrador
Griechenland ?
Delesse
54,570
27.
♦Labrador
Aetna
Abich
54,609
45
Tabelle I.
spathanalysen , wasserfrei auf 100 reducirt und
selerdegehalte geordnet.
M
Fe
Ca
Mg
Na
Ka
34,854
3,280
15,377
3,434
-
33,772
4,080
11,087
5,987
1,724
35,591
1,510
17,519
0,352
0,895
0,523
35,370
0,677
18,865
0,339
0,568
0,539
36,083
1,541
14,529
2,332
1,541
35,100
0,700
19,010
0,560
0,270
0,250
35,678
1,034
16,132
2,689
36,043
0,070
15,076
4,095
32,222
2,798
18,317
1,056
0,217
36,118
1,732
10,341
5,145
31,917
1,973
16,733
1,276
1,070
0,284
30,354
1,488
17,087
0,963
1,121
0,615
27,862
3,279
11,852
1,252
4,003
0,536
31,300
0,729
4,913
2,040
5,049
4,632
30,100
0,286
1,094
0,235
10,796
6,053
29,572
1,693
12,389
0,187
4,441
29,117
1,958
11,736
0,151
4,026
0,502
30,103
0,869
12,158
3,992
0,302
29,951
1,003
11,740
0,160
3,913
0,602
29,350
0,808
12,225
0,131
4,193
0,555
28,697
1,816
12,928
0,922
1,385
1,435
26,894
0,990
9,517
0,461
1,242
7,483
25,942
3,423
11,738
0,529
4,019
0,589
27,695
1,327
9,443
1,054
4,790
1,846
26,860
3,498
8,676
0,430
5,016
1,471
28,013
1,056
8,226
1,036
3,611
3,488
27,018
2,494
9,690
1,777
4,187
0,225
46
Varietit
28. Labrador
29. ^Labrador
30. ^Labrador
31. Labrador
32. Labrador
33. Labrador
34. «Labrador
35. «Eisspath
36. Labrador
37. Andesm
38. AndeäD
39. «Andesin
40. «Andesin
41. Andesin
42. Saccharit
43. Sonnensteiii
44. Andesin
45. Oligoklas
46. «Hafnefiordit
47. Oligoklas
48. Oligoklas
49. «Hafhefiordit
50. Oligoklas
51. Oligoklas
52. »Oligoklas
53. Oligoklas
54. Oligoklas
55. Oligoklas
56. OUgoklas
57. Oligoklas
58. Oligoklas
Findort
nanland
Campise
Aetna
Gjew
Sibirien
Chrisliania
Pisoje
Sonuna
Labrador
Baomgarten
Senrance
Andes
Vapnafiord
S^rance
Schlesien
TVedestrand
Chagey
Ajatskaja
Island
Ytterby
Boden
Hafiiefiord
Arendal
Arendal
Teneriffa
Arriege
Lauervig
Freiberg
Mer de Glace
Danevikstull
Ylterby
Analyse Ton
NordendL
Le Honte
S. V. W.
Segeth
Klaproth
Delesse
Francis
S. V. W.
Klaproth
Varrentarapp
Delesse
Abich
S. V. W.
Delesse
Schmidt
Scheerer
Delesse
Francis
STanbei^
Berzelins
Kemdt
Forchhanuner
Rosales
Hagen
Derille
Laurent
Kern
Kersten
Delesse
Berzelius
S. V. W.
Si
54,782
55,199
55,641
55,867
56,122
56,337
56,545
56,555
56,599
58,422
59,494
59,648
59,838
59,951
60,271
61,300
61,350
61,354
61,497
61,93^
61,960
62,039
62,209
62,653
62,970
62,977
63,108
63,165
63,307
63,598
63,616
47
AI
Fe
Ca
Mg
Na
Ka
29,582
15,636
28,iia
0,312
10,686
0,182
5,091
0,494
25,224
3,622
10,454
0,731
3,505
0,823
27,012
1,612
11,002
0,149
3,992
0,366
24,490
5,357
10,459
3,572
25,519
1,729
4,997
0,728 .
7,120
3,570
26,438
9,351
0,698
6,171
0,797
25,354
0,559
1,401
0,180
9,603
6,348
26,904
1,269
11,167
4,061
25,235
6,541
0,410
9,392
24,833
0,999
4,050
0,404
7,665
• 2,555
24,300
1,581
5,774
1,081
6,535
1,081
23,570
3,183
6,245
0,640
5,660
0,864
25,489
4,721
0,417
7,326
2,096
24,035
1,682
5,799
0,573
7,589
0,051
23,770
0,360
4,780
8,500
1,290
24,693
1,074
5,782
0,757
5,515
0,829
19,775
4,129
2,171
1,055
7,587
3,929
23,997
1,219
5,329
0,371
5,783
1,804
23,948
3,200
0,805
9,730
0,382
22,660
0,750
2,030
0,100
9,430
3,080
23,632
2,432
8,938
0,365
2,594
23,613
0,615
4,564
0,020
7,937
1,042
22,778
2,407
0,759
9,243
2,160
22,290
2,060
0,540
8,450
3,690
24,749
0,101
3,018
0,201
8,954
21,384
0,968
1,972
0,667
6,131
5,770
23,553
0,512
2,839
0,241
7,263
2,427
23,942
3,233
0,320
6,888
2,312
23,912
0,499
2,047
0,649
8,097
1,198
23,508
0,100
3,853
0,187
8,152
0,584
48
Varietät
59. Oligoklas
60. Loxodas
61. OligoUis
62. OligoUis
63. OligoUis
64. Oligoklas
65. Oligoklas
66. Mondstein
67. «Glas.Feldsp.
68. Amazonenst.
69. *Glas. Feldsp.
70. Adolar
71. Orthoklas
72. Orthoklas
73. Mikroklin
74. Orthoklas
75. Orthoklas
76. Albit
77. Albit
78. Albit
79. *GIas.Feldsp.
80. Albit
81. Orthoklas
82. Valencianit
83. *Glas.FeIdsp.
84. »Glas. Feldsp.
85. *Erythrit
86. Albit
87. Periklin
88. Albit
89. «Periklin
Fondofft
Marienbad
Hanimond
Warmbnum^i
Finnland
Vogesen
Flensburg
Borodin
Ceylon
Hoherhagen
Sibirien
Lntterbach
St. Gotthard
BaTeno
Freiberg
Arendal
Chili
Marienberg
Snanim
St. Gotthard
Lancaster
M. d'Or
Pensylvanien
Chamouni
Mexico
Scharfenberg
Drachenfels
Glasgow
Finnland
Zöblitz
Riesengebirge
Pantellaria
Analyse Ton Si
Kersten 63,633
Plattner 63,839
Rammelsberg 63,940
Chodnew 64,056
Delesse 64,151
Wolff 64,448
S. V. W. 64,671
Brongniart 64,738
Schnedermann 65,364
Abich 65,485
Mitscheriich 65,621
Abich 65,690
Abich 65,720
Kersten 65,816
Evreinoff 66,205
Domeyko 66,205
Kröner 66,529
Scheidhauer 66,711
Brooks 67,023
Brosh 67,072
Berthier 67,105
Redtenbacher 67,153
Delesse 67,158
Plattner 67,299
Mitscheriich 67,423
Berthier 67,447
Thomson 67,664
Tengström 67,936
Gmelin 68,006
Lohmeyer 68,110
Abich 68,347
49
&
Fe
Ca
Mg
Na
Ka
23,661
0,312
2,436
0,252
7,471
2,235
20,398
0,674
3,237
•
8,806
3,046
23,710
2,520
7,660
2,170
21,396
0,472
12,088
1,988
20,^
0,753
0,703
3,111
10,446
22,391
4,130
9,031
18,^5
0,-201
0,113
0,894
0,540
14,746
19,654
0,425
0,202
14,981
21,626
10,370
2,640
17,935
0,490
0,100
0,090
2,817
13,083
17,159
1,670
2,434
0,438
12,678
17,970
1,340
1,010
13,990
18,570
0,340
0,100
1,250
14,020
17,690
0,804
0,944
1,708
13,038
18,431
*
1,208
14,156
20,731
2,633
4,051
6,380
17,056
0,491
1,032
•
0,911
' 13,981
19,133
«342
3,754
0,161
9,324
0,575
19,134
0,308
0,606
6,196
6,733
20,922
2,063
0,523
9,420
20,102
2,031
3,757
7,005
19,626
1,439
0,310
9,903
1,569
19,254
0,636
2,324
10,628
17,706
0,088
» ,
14,907
15,882
2,827
2,771
0,147
0,433
10,517
19,743
0,608
1,013
4,053
8,106
17,937
2,690
0,996
3,239
7,474
19,694
.0,699
0,660
11,111
18,949
0,481
0,150
10,000
2,412
18,526
0,892
0,386
0,089
10,799
1,108
18,331
1,012
1,262
a,511
8,003
2,534
50
Varielit
FHüdort
Analyse TOD
90.
Albit
Miask
Abicb
91.
Albit
Freiberg
Kerstea
92.
Albit
Marienbad
Kersten
93.
Albit
St. Gotthard
Thaidow
94.
Albit
Penig
Fidnos
95.
Albit
BrcTig
Erdmann
96.
Albit
Eggertz
Fimbo
97.
Albit
Nordamerica
Stromeyer
98.
Albit
Freibmrg
Brandes
99.
«Krablit
Island
Forchbammer
100.
«KrabUt
Krabla
Genth
Si
68,450
68,780
68,859
68,931
69,101
68,027
70,494
70,752
70,791
74,511
79,879
Eine nihere Betrachtimg dieser so geordneten Ana-
lysen ist in mehr als einer Hinsicht lelvreich and in-
teressant.
Die Feldspalbe, welche hier znsanunengestellt sind
and einer genaueren Prüfung unterworfen werden sol-
len, konunen von den verschiedensten Gegenden der
Erdoberfläche aus Norden und Süden, aus Europa, Asia
und Amerika. Sie nehmen den wesentlichsten Antheil
an der Bildung der neueren vulkanischen Gesteine,', der
Trachyte, Porphyre und des Urgebirges. . ,
Unter hundert analysirten Feldspathen finden sich 30,
die entschieden vulkanischen Fonnationeh angehören,
während 70 ans dem Urgebirge abstanunen. Die erstem,
welche in der Tabelle I. mit * bezeichnet sind, vertheilen
sich ziemlich gleichmässig zwischen den letztern und
erscheinen im Anfang, in der Mitte und am Ende der
ganzen Reihe. Es würde nicht schwer halten durch neu
51
AI
Fe
Ca
Mg
Na
Ka
18,710
0,270
0,500
0,180
11,240
0,650
18,734
0,506
0,861
0,425
8,111
2,583
17,961
0,722
0,241
11,035
1,182
19,411
0,200
11,458
19,022
1,269
0,347
10,261
19,206
0,617
10,904
18,454
0,550
10,502
19,825
0,111
0,235
9,067
18,458
0,609
10,142
13,432
4,381
1,971
0,169
5,336
12,027
0,945
2,250
4,899
hinzugefügte Analysen vulkanischer Feldspathe dieses
Durcheinandergreifen noch auffallender zu machen.
Doch auch schon jetzt muss man zur Überzeugung
gelangen, dass alle die Glieder eines grossen Ganzen
sind; die als Geschwister einer Familie neben einander
stehen ; über deren gemeinsame Entstehungsweise kein
Zweifel obwalten kann.
Weder zwischen ihren Namen noch zwischen ihrer
Innern chemischen Zusammensetzung lassen sich sichere
Grenzen festsetzen. Es ist z. B. unbestimmt, wo die
Grenze zwischen Anorthit und Labrador, zwischen La-
brador und Andesin, zwischen Andesin und Oligoklas,
zwischen Oligoklas und Albit liegen soll.
Alle äussern Charactere reichen zur Speciesbestim-
mung eben so wenig aus, als die chemische Analyse,
die nur einem jeden Feldspathe in der allgemeinen Reihe
seinen Platz anweist. Die Richtigkeit dieser Ansicht
4*
52
wird durch die nachfolgenden Untersuchungen noch deut-
licher hervorgehoben werden. Betrachten wir zuerst
die Zahlen in der Tabelle I, so können wir daraus fol-
gende Schlüsse ziehen:
Der Kieselerdegehalt ist den wesenthdisten Schwan-
kungen unterworfen; er beginnt hier b^m sogenannten
Indianit mit 43^055 und steigt ganz allmählig, fast alle
Einheiten berührend^ bis zum Krablit von Island^ der
nach Genths Untersuchung mit 79,879 Procent Kiesel-
erde die Reihe der Beobachtungen schliesst. Namentlich
ist zwischen 61 und 70 Procent das Wachsen so lang-
sam ^ dass es von einer Analyse zur andern öfter kaum
ein Zehntheil eines Procentes beträgt. Es ist von selbst
einleuchtend, dass mit einem solchen Wachsthum der
Kieselerde in der procentischen Zusammensetzung im
Allgemeinen eine Abnahme der übrigen Bestandtheile
verbunden sein wird. So ist die Thonerde am Anfang
der Scala beim Indianit 34,854, während sie beim
Krablit am Ende auf 12,027 herabsinkt.
Auch in R gilt dasselbe Verhältniss, obwohl die iso-
morphe Substitution dabei berücksichtigt werden muss;
wovon weiter unten ausführlicher gehandelt wer<len wird.
Es ist einleuditendy dass die wsihre Stellung eines
Feldspaths nur nach seiner Norm, nicht aber ohne
weitere Prüfung nach dem Hauptbestandtheil der Kiesel-
erde, beurtheilt werden darf, da derseib^e filr eine ge-
gebene Norm bei den sehr versehiedeeen Atomenge-
wichten der in Frage kommenden isomorphen Körper
betrilobtliohen Schwankui^en ausgesetzt sein muss.
Nehmen wir z. S. die dem Labrador zugeschriebene
53
Norm (1, 3, 6) und berechnen danach Kalk-, Magnesia-,
Natron- und Kali -Labrador, so ergibt sich folgende
Zusammensetzung :
Si 53,298 §i 55,957 Si 52,420 Si 47,940
AI 30,173 AI 31,678 AI 29,677 AI 27,140
Ca 16,529 Mg 12,365 ^a 17,903 Ka 24,920
In der Natur pflegen zwar Feldspathe von so ein-
facher Beschaffenheit entweder gar nicht oder nur sehr
selten vorzukommen, da meistentheils drei oder vier
isomorphe Bestandtheile neben einander auftreten, wess-
halb bei derselben Norm die Unterschiede im procenti-
schen Gehalte der Kieselerde weniger auifalland sind als
in den eben angeführten Beispielen.
Soll aber, wie in unserm Falle, in einer grössern
Reihe von Feldspathanalysen das allmählige Fortschreiten
der Kieselerde ungetrübt hervortreten, so müssen R und
R nur durch einen Körper repräsentirt sein. Wir wäh-
len dazu für R die Thönerde, für R die Kalkerde.
Feldspathe dieser Art nennen wir Thonkalkfeldspathe,
die man durch Reduction der Beobachtungen mit Grund-
lage der vorhin angegebenen Atomengewichte leicht aus
Tab. I. ableitet. Die auf 100 reducirten Thonkalkfeld-
spathe nach wachsendem Kieselerdegehalte geordnet,
fmden sich in der Tab. III. unter der Überschrift Beob-
achtungen. Ihre Ordnung ist offenbar von der in Tab. I.
etwas verschieden; zur schnellern Übersicht und Ver-
gleichung sind die Namen der Varietäten, ihre Fundorte
und die Namen der Chemiker^ wie vorhin hinzugefügt.
Bedeutet (x, g, y) die Norm eines auf 100 reducir-
54
tea Thonkalkfeldspaths^ M den zugehörigen Modulus und
A, B, C den Sauerstoff der Kalk-, Thon- und Kiesel-
erde, so ist:
yVl = A
xM= C.
Da es sich aus den Beobachtungen ergibt, dass
^= 3 und p' = 1 ist, so ist der Gleichung von ff das
dreifache Gewicht der Gleichung von C zu geben. In
Beziehung darauffinden sich die wahrscheinlichsten Werlhe
... „ 3B +A . IOC
für M = — t4 — und x =
10 3B+A
Dieselben Werthe gehen aus der Behandlung der
drei Gleichungen nach der Methode der kleinsten 0««-
drate hervor.
Setzen wir z. B.
xM = 28,165
3M = 16,786
M = 5,610.
Nehmen wir ferner als Nftherungswerthe M = 5,61
und X = 4,13, so sind die Fehlergleichungen:
4,13dM + 5,61 dx + 0,004 = 0
3dM + 0,044 = 0
dM — 0,169 = 0.
Daraus folgt nach der Methode der kleinsten 0««'
drate :
27,057 dM + 23,169 dx — 0,02048 = 0
23,169 dM + 31,471 dx + 0,02240 = 0.
Und dx r= — 0,00345
dM= + 0,00371.
.----1
55
Die verbesserten Werthe von x und M sind alsdann :
X = 4,1265
M = 5,6137.
Dieselben Zahlen ergeben sich einfacher aus den
obigen Gleichungen für x und M.
Berechnen wir nun aus den Analysen in Taf. I. die
Norm (x, g, y) und M, der auf 100 reducirten Thon-
kalkfeldspathe, die nach wachsendem Kieselerdegehalte
in Taf. IV. geordnet sind, so erhalten wir folgende
Übersicht :
Tabelle II.
Übersicht der Nonnen und des ihnen zugehörigen
Modulus der reducirten Thonkalkspeldspathe aus
Tab. IV.
Tb. IV.
Ord.Z.Tb.I. X
ff
y
M
1
2
4,0241
2,9833*
1,0503
5,6566
2
1
3,9921
3,0265
0,9205
5,7945
3
4
4,1265
2,9901
1,0297
5,6137
4
5
4,0491
3,0167
0,9501
5,7334
5
3
4,0701
3,0134
0,9597
5,7105
6
8
4,1874
2,9848
1,0457
5,5421
7
6
4,1991
2,9836
1,0492
5,5584
8
■ 7
4,1845
3,0202
0,9392
5,6591
9
9
4,4912
2,9875
1,0379
5,3981
10
10
4,4081
3,0133
0,9600
5,5092
11
11
4,7357
2,9737
1,0790
5,2347
12
12
5,1680
2,9541
1,1380
4,9787
13
13
5,7657
2,9791
1,0626
4,7611
14
16
5,7343
3,0020
0,9940
4,8188
S6
Ord.Tb.IV.
Ord.Z.llt.I. X
S
r
H
15
14
5,5625
3,0398
0,8805
4,9730
16
18
5,8540
3,0150
0,9549
4,7917
17
19
5,8739
3,0159
0,9523
4,7850
18
17
5,9044
3,0131
0,9607
4,7649
19
20
5,9957
2,9966
1,0100
4,6989
20
15
5,8730
3,0539
0,8384
4,8003
21
21
6,0076
3,0004
0,9987
4,6980
22
26
6,3647
2,9554
1,1337
4,4772
23
24
6,3641
2,9868
1,0397
4,5340
24
23
6,4527
2,9800
1,0601
4,4853
25
28
6,3124
3,0106
0,9681
4,5931
26
27
6,4639
1,9916
1,0252
4,5009
27
25
6,3587
3,0234
0,9299
4,5975
28
22
6,5617
2,9869
1,0393
4,4558
29
29
6,6065
2,9933
1,0201
4,4496
30
31
6,7807
3,0061
0,9818
4,4064
31
30
6,8585
2,9987
1,0039
4,3662
32
34
7,1700
2,9607
1,1180
4,1994
33
36
6,9513
3,0066
0,9802
4,34^4
34
32
6,8986
3,0316
0,9052
4,4046
^ 35
33
7,1877
2,9994
1,0020
4,2516
36
35
7,4676
2,9984
1,0048
4,1566
37
37
7,7622
2,9610
1,1171
4,0115
38
39
8,0040
2,9999
1,0003
3,9908
39
38
7,9812
3,0184
0,9447
4,0226
40
41
8,0330
3,0163
0,9512
0,0512
41
40
8,0066
3,0265
0,9206
4,0258
42
42
8,1664
3,0051.
0,9847
3,9493
43
44
8,3030
3,0339
0,8981
3,9467
44
43
8,4788
2,9974
. 1,0078
3,7973
45
47
8,7660
2>9937
1,0187
3,7665
57
Ord. Tb.IV.
Or<i.Z,Tb.I. X
€
y
M
46
46
8,5190
3,0312
0,9065
3,8807
47
49
8,4884
3,0441
0,8677
3,9059
48
50
8,9494
3,0008
0,9974
3,7256
49
48
9,3130
3,0026
0,9921
3,6888
50
53
8,7604
3,0485
0,8545
8,8347
51
45
9,2500
2,9854
1,0438
3,6320
52
51
9,2924
2,0838
1,0486
3,6195
53
57
9,0688
3,0518
0,8448
3,7172
54
58
9,2418
3,0246
0,9263
3,6779
56
56
9,1068
3,0418
0,8747
3,7327
56
55
9,1146
3,0433
0,8701
3,7325
57
52
9,5582
2,9882
1,0354
3,5596
58
59
9,2120
3,0505
0,8484
3,7154
59
61
9,3192
3,0522
0,8436
3,6895
60
64
9,7726
2,9985
1,0044
3,5197
61
54
9,7526
3,0034
0,9898
3,5294
62
62
10,0920
2,9769
1,0695
3,4251
63
60
10,2630
2,9575
1,1276
3,3689
64
67
10,2930
3,0233
0,9302
3,4304
65
63
10,5220
3,0163
0,9510
3,3710
66
76
11,4720
2,9393
J,1821
3,1133
67
78
10,9000
3,0029
0,9914
3,2780
68
80
11,5100
2,0710
1,0871
3,1323
69
74
10,9660
8,0331
0,9007
3,2919
70
65
11,5560
2,9929
1,0214
3,1416
71
79
11,4000
3,0156
0,9531
3,1907
72
86
11,5370
3,0062
0,9814
3,1565
73
66
11,3060
3,0315
0,9054
3,2225
74
77
11,8620
2,9908
1,0275
3,0841
75
■ 88
12,0540
2,9837
1,0488
3,0455
76
90
12,1940
2,9713
1,0862
3,0105
58
Ord.Tb.IV.
Ord.Z.Tb.I. x
€
y
M
77
85
11,6610
3,0247
0,9260
3,1488
78
68
12,1180
2,9823
1,0531
3,0322
79
87
11,9820
2,9965
1,0104
3,0672
80
89
12,1900
2,9894
1,0317
3,0253
81
70
12,3250
2,9770
1,0690
2,9933
82
71
12,0440
3,0056
0,9832
3,0633
83
93
12,0170
3,0084
0,9748
3,0704
84
72
12,2440
2,9909
1,0272
3,0171
85
95
12,1190
3,0127
0,9620
3,0561
86
94
11,9500
3,0297
0,9110
3,0994
87
91
12,2670
3,0022
0,9934
3,0218
88
92
12,5860
2,9742
1,0774
2,9470
89
84
12,0850
3,0275
0,9175
3,0735
90
81
12,0150
3,0422
0,8735
3,0978
91
69
12,7830
2,9706
1,0881
2,9125
92
75
12,9170
2,9786
1,0643
2,8969
93
73
12,3890
3,0462
0,8614
3,0346
94
96
12,9490
3,0007
0,9980
2,9027
95
83
12,8780
3,0085
0,9744
2,9084
96
97
12,3540
3,0684
0,7947
3,0579
97
.98
13,0660
3,0088
0,9736
2,8945
98
82
. 12,9840
3,0263
0,9220
2,9198
99
99
15,8800
3,0571
0,8287
2,5343
100
100
22,7960
3,0313
0,9062
1,8960
Aus den Zahlenangaben in dieser Tabelle gehen in
Bezug auf die chemische Zusammensetzung der Feld-
spathe folgende wichtige Resultate hervor.
Die Zahlen unter ^ und y stehen nahe zU; innerhalb
der Grenzen der möglichen Beobachtungsfehler in allen
Gegenden der ganzen Reihe im Verhältniss von 3:1.
59
Der Mittelwerth ist = 3^0057 und der aus y ist
= 0,9829.
Der mittlere zu befürchtende Fehler für g findet sich
= 0,0262. Der mitüere Fehler für y wird = 0,0798.
Die Unterschiede zwischen der theoretischen Vor-
aussetzung und der Beobachtung in den Grössen von
g* und y stellen sich aulTalland günstig heraus; sie
sind leicht erklärlich, und haben ohne Zweifel theils
in einer noch nicht hinreichend genauen Kenntniss der
Atomengewichte, theils aber auch wohl in der viel
unsicherem, öfter mit einem Verlust verbundenen Be-
stimmung der isomorphen Bestandtheile in R ihren
Grund. Eine unvollkommene Trennung von Kali und
Natron kann y bald grösser bald kleiner machen;
Fehler dieser Art werden sich aber im Mittelwerthe
aus vielen Beobachtungen aufheben. Verluste, welche
bei den complicirten Operationen selbst bei grosser
Vorsicht gar zu leicht vorkommen, haben eine Ver-
kleinerung von y zur Folge. Man findet ferner (siehe
Tab. I.] in 31 Analysen keine Magnesia und in 6 Ana-
lysen keinen Kalk angegeben, obgleich hin und wieder
bei den Originaluntersuchungen bemerkt worden ist, dass
eine Spur von Kalk oder Magnesia anwesend war, die
oft grösser sein konnte als inan glaubte. Nach meinen
Erfahrungen enthalten alle Feldspathe Kalk und Magnesia.
Der magnesiaärmste Feldspath, den ich kenne, ist der
Anorthit aus einer alten Lava des Hekla Tab. I. Nro. 9,
in dem so wenig Magnesia vorhanden war, dass ihre
Bestimmung unmöglich wurde. Sie betrug gewiss kein
Hunderttheil eines Procentes.
60
In andern Analysen mag der Magnesia- oder Kalk-
gehalt etwas grösser gewesen sein, und er ist ebenfalls
unberücksichtigt geblieben. Sodann ist es zu beach-
ten, dass bei der Fällung der Thonerde und des Eisen-
oxyds durch Ammoniak im Anfang der Analyse bei
Anwesenheit von Kohlensäure eine bald grössere bald
gangere Quantität Kalk, auch Magnesia mit jenen bei-
den erstem Körpern niederfällt. Bei allen meinen
Analysen habe ich die Thonerde jedesmal geprüft, ob
sie noch Kalk enthalte oder nicht. War dieses der Fall,
so habe ich eine neue Trennung der Bestandtheile nicht
unterlassen, um den so entstandenen Fehler möglichst
unschädlich zu machen. Ohne diese Vorsichtsmassregel
wird ^ zu gross j y zu klein ausfallen.
Endlich haben wir zu berücksichtigen, dass aus vor-
hin angeführten Gründen der Wassergehalt ganz ausser
Acht gelassen worden ist. Nimmt man durchschnittlich
auch nur ein halbes Procent chemisch gebundenes Was-
ser an, weldies mit unter R aufgenommen werden muss,
so wäre der darin enthaltene Sauerstoff r=: 0,4445. Ein
Drittheil dieser Grosse 0,1462 ist mehr als ausreichend
um den Fehler im mittleren Werthe von y =: 0,9829
zu erklären.
Den Einfluss, welchen eine unrichtige Kenntsiiss der
in Frage kommenden Atomengewichte auf die Bestim-
mung von ^ und y ausübt^ von den übrigen möglicher-
weise begangenen Beobachtungsfehlern zu trennen, ist
nicht ohne Sdiwierigkeit. Ungieiefa genauere Analysen
als die meisten hier zusammengesteOten sind, wüirden
zur Beantwortung dieser Frage das erste Bedüifniss sein;
61
ohne dieselben^ auf die vorhandenen Beobachtongen
geßtüizt^ eine grössere Rechnung zu unternehmen , würde
za keinem befriedigenden Ziele führen.
2. Sin ganz entgegengesetztes Resultat geben die
Beobachtungen in Bezug auf x^ von welcher Grösse
man vorausgesetzt hat, dass sie sich im Verhältniss zu
^ und Yy in rationalen ganzen Zahlen ausdrücken lasse.
Aus den Werthen für x in Tafel 11. gebt es ent-
schieden hervor, dass dieselben durch rationale ganze
Zahlen nicht darstellbar sind. Das x besitzt in Nr. 2.
beim Indianit den kleinsten Werth von 3,9921 und steigt
dann nach und nach, bis es beim Krablit den Werth
22,796 erlangt. An einigen Stellen der Scala ist dieses
Steigen so langsam, dass es von einer Analyse zur
andern sich nur sehr wenig verändert, oder in Folge
von Beobachtungsfehlern auch einen kleinen Rückschritt
machen kann. Die jedem x zugehörige Kieselsäure der
reducirten Thonkalkfeldspathe, wie aus der ersten Spalte
in Tab. IV. hervorgeht, ist von einer Analyse zur fol-
genden immer im Waohsen begriffen, was aber begreif-
licher Weise für x, das auch von A und B ^hängt,
nidit immer stattfindet. An anderen Stellen der Scala
findet von einer Beobachtung zur andern ein rascheres
Zunehmen von x statt, wie z. B. von 11 nach 12, von
98 nach 99 und von 99 nach 100. Indess unterliegt
es keinem Zweifel, dass die noch offenen Lücken durch
neue Beobachtungen immer mehr und mehr ausgefüllt
werden.
Die Chemiker und Mineralogen, welche die Rationa-
lität von X allgemein angeaommra haben, werden sich
62
aus dieser Zahlenzusammenstellang überzeugen müssen,
dass die bisjetzt geltende Ansicht nicht die richtige sein
kann. Jedenfalls würden die Zahlen 5, 7, 10, 11, 13
U.S.W, zu zusammengesetzten, sehr wenig wahrschein-
lichen Formeln fähren, während man für 4, 6, 8, 9, 12
zwar die bekannten Formeln des Anorthit, Labrador,
Andesin, OligoUas und Albil annimmt, in die man aber
nicht ohne den grössten Zwang alle zwischenliegenden
Beobachtungen einzuschalten bestrebt ist.
Wollte man z. B. die Analyse 30, Tab. I. in die For-
mel des Labrador mit der Norm (1, 3, 6) aufnehmen,
so hiesse dieses der Beobachtung Gewalt anthun oder
ihr Fehler zuschreiben, die sie in der That nicht be-
sitzt. Namentlich müsste die Kieselerde etwa um 3 Pro-
cent zu gross beobachtet sein; sie ist aber von allen
hier in Frage kommenden Bestandtheilen der, welcher
mit der grössten Sicherheit bestimmt wird, so dass Be-
obachtungsfehler dieser Ordnung durchaus unzulässig
erscheinen.
Es ist femer zu berücksichtigen, dass die Beobach-
tungsfehler der einzelnen Theile von R und R, die aus
dem mittlem Fehler von g und y beurtheilt werden kön-
nen, sich keineswegs so ungünstig herausstellen, ob-
gleich bei ihrer Bestimmung grössere Fehler zu erwar-
ten sind, als bei der der Kieselerde.
Da aus den wahrscheinlicherweise begangenen Be-
obachtungsfehlern sich diese scheinbare Anomalie von
X nicht erklären lässt, so könnte man sich vielleicht
veranlasst finden, dieselbe aus der Unreinheit des ange-
wandten Materials herzuleiten, indem man annehmen
63
müsste, fremde Mineralkörper, z. B. Augpit, Glimmer
U.S.W., seien dem Feldspathe mit beigemischt gewesen.
Dass eine solche Verunreinigung hin und wieder in
untergeordnetem Grade stattgefunden haben mag, will
ich nicht in Abrede stellen, allein dann müssten sich
die Folgen davon in einem höheren Masse in R und R
als in der Kieselerde zeigen, was aus der Mehrzahl der
von mir gesammelten Analysen durchaus nicht hervorgeht.
So geben z. B. reine homogene fast wasserhelle Gry-
stalle, die zur Analyse 35 Tab. I. benutzt sind, für x
einen irrationalen Werth, welcher den hergebrachten
Ansichten völlig widerspricht.
Es erscheint daher einerseits in Bezug auf die Er-
haltung des allgemeinen stöchiometrischen Grundgesetzes,
anderseits zur Rettung vieler, gewiss zum Theil sehr
richtiger und guter Beobachtungen ein dringendes Be-
dürfniss eine andere Betrachtungsweise aufzusuchen,
welche mit den Grundprincipien der Chemie nicht im
Widerspruch steht, die aber doch auch zugleich den
Beobachtungen, soweit es erwartet werden kann. Ge-
nüge leistet. Dieses ist im Nachfolgenden versucht
worden.
Wir gehen von der contiiiuirlichen Zahl x aus, die
jeden beliebigen Werth von x = 0, bis x = qo anneh-
men mag, während wir den Beobachtungen zufolge be-
rechtigt sind 6* =^ 3 und y = 1 zu setzen.
Bezeichnen wir mit y, u, t den procentischen Gehalt
der Kieselerde, Thonerde und Kalkerde eines beUebigen
Thonkiftlkfeldspaths von der Norm (1, 3, x), mit M den
Modulus desselben, mit s, p, k die Atomengewichte der
64
JKieselerde, Thonerde und Kalkerde , so etklkli man fol-
gende Gleichungen:
Msx
(1) y =
(2) u =
(3) t =
300
Mp
100
Mk
100
(4) m(,
ii + JL + A^ = 100.
300 ^ 100 ^ 100/
Verbindet man (1), (2), (3) mit (4), so folgt
100 sx 300 p 300 k
3(p+k)+sx' 3(p+k)+sx' 3(p+k)+sx
Hit Annahme der oben angeführten Zahlenwerthe für
p und k finden sich die Gleichungen:
56682 X
y 5
2980,35 + 566,82 x
192540
2980,35 + 566,82 x
105495,3
2980,35 + 566,82 x.
Zunächst erscheint es nicht unangemessen die geo-
metrische Bedeutung der Gleichungen
100 sx , ^ 100 (3p + sx)
V = und v ^ ' '^ — •-!-
» 3(p -f k) -{- sx ^ 3(p + k) + sx
näher zu betrachten. .. \
Beide Gleichungen repräsentkren offenbar zwei gleioh-
seitige Hyperbeln , deren Asymptoten, parallel mit den
rechtwinkligen Coordinatenaxen in dem Punkte x s=
65
iLJE — l und y = 100 sich einander schneiden.
s ^
Die negativen Arme haben für unsere Untersuchungen
keine Bedeutung; die positiven interessiren uns nur in-
nerhalb der Grenzen, in denen x positive Werthe be-
sitzt. Das Rechteck von der Hdhe y = 100 und der
Grundlinie x = 0 bis x = od wird dann durch die
beiden Hyperbeln in drei Flftchenräume getheilt, welche
graphisch den Verlauf der Kieselerde , Thonerde und
Kalkerde vorstellen.
Setzen wir für x alle ganzen Zahlen von 1 bis 30,
so erhält man für y, u und t die nachfolgende Tabelle III,
nach der hauptsächlich die anliegende Figur sorgfältig
construirt worden ist und aus der näherungsweise die
Zusammensetzung eines beliebigen Thonkalkfeldspaths von
der Norm (1, 3, x] durch Interpolation entnommen wer-
den kann.
&
66
Tabelle III.
X
Si = y
Äl — o
Öa r= t
0
0,000
64,603
35,397
1
15,980
54,280
29,740
2
27,556
46,801
25,643
3
36,329
41,133
22,538
4
43,205
36,691
20,104
5
48,742
33,114
18,144
6
53,296
30,172
16,532
7
57,105
27,712
15,183
8
60,340
25,622
14,038
9
63,121
23,825
13,054
10
65,639
22,263
12,198
11
67,660
20,897
11,443
12
69,5S4
19,683
10,783
13
71,202
18,605
10,193
14
72,697
17,639
9,664
15
74,043
16,769
9,188
16
75,266
15,979
8,755
17
76,380
15,258
8,362
18
77,392
14,605
8,003
19
78,325
14,003
7,672
20
79,182
13,450
7,368
21
79,976
12,936
7,088
22
80,710
12,462
6,828
23
81,393
12,021
6,586
24
82,033
11,636
6,361
25
82,623
11,226
6,151
26
83,178
10,868
5,954
27
83,701
10,530
5,769
28
84,192
10,212
5,596
29
84,652
9,915
5,433
30
85,089
9,632
5,279
C»
100,000
0,000
0,000
67
Indem wir nun mit d^n verscUedenen Werthen von
X aus Tabelle H, die Werthe von y, u und t berech-
nen und diese Zahlen mit den reducirten^ nach wach-
sendem Kieselerdegehalte geordneten Thonkalkfeldspa-
tben vergleichen^ so erhalten wir die Tabelle JY; die
unter D, D', D" stehenden Zahlen geben die Berech-
nung -^ Beobachtung, oder die nach der Theorie übrig
bleibenden Beobachtungsfehler, für die Kieselerde, Thon-
erde und Kalkerde.
68
Tabelle lY.
VergleicboDg der beobachteten und bweehneten
X = 3,9921 und
Varietät
1. Lepolit
2. Indianit
3. Anortbit
4. Lepolit
5. Anortbit
6. Ampbodeiit
7. Anortbit
8. Indianit
9. Anortbit
10. Ampbodeiit
11. Anortbit
12. Tbiorsäit
13. Labrador
14. Labrador
15. Vosgit
16. Labrador
17. Labrador
18. Labrador
19. Labrador
20. RyakoUtb
21. Labrador
22. Labrador
23. Labrador
24. Labrador
25. Labrador
26. Labrador
27. Labrador
Fandort
Finnland
Camatic
Somma
Lojo
Radmansö
Tonaberg
Somma
Camatic
Hekia
Finnland
Island
Island
Falagonia
Farö
Vogesen
Mingavie
Egersund
Egersond
Egersund
Somma
Aetna
Griechenland
Russgärden
Aetna
Finnland
Aetjia
Berlin
Analyse von
Nordenskjöld
Chenevix
Abich
Hermann
Erdmann
Svanberg
Abich
Laugier
S. V. W.
Nordenskjöld
Forchhammer
Genth
S. V. W.
Forchhammer
Delesse
Le Hunte
Kersten
Kersten
Kersten
Rose
S. V. W.
Delesse
Svanberg
S. V. W.
Nordenskjöld
Abich
S. V. W.
SiBeob.
43,008
43,707
43,768
43,865
43,915
43,999
44,015
44,743
45,808
45,887
46^838
48,614
51,867
52,208
52,262
53,000
53,106
53,155
53,188
53,268
53,344
53,843
54,518
54,684
54,782
54,967
55,229
Berech.
43,355
43,156
43,971
43,506
43,632
44,281
44,355
44,316
46,068
45,604
47,387
49,568
52,303
52,166
51,406
52,682
52,766
52,896
53,278
52,763
53,327
54,761
54,760
55,101
54,558
55,144
54,736
69
Tabelle IV.
Thonkalkfeldspathe innerhalb der Grenzen
X = 22,796.
D ÄIBeob. Berech. D' (laBeob. Berech. D"
+ 0,347 36,101 36,595 +0,494 20,891 20,050 —0,841
— 0,551 37,517 36,723 —0,794 18,776 20,121 +1,345
+ 0,203 35,909 36,197 +0,288 20,323 19,832 —0,491
— 0,359 36,979 36,497 —0,482 19,156 19,997 +0,841
— 0,283 36,841 36,415 —0,399 19,271 19,953 +0,682
+ 0,282 35,510 35,996 +0,486 20,491 19,723 —0,768
+ 0,340 35,479 35,949 +0,470 20,506 19,696 —0,810
— 0,427 36,567 35,973 —0,594 18,690 19,711 +1,021
+ 0,260 34,501 34,842 +0,341 19,691 19,090 —0,601
+ 0,283 35,514 35,142 +0,372 18,599 19,254 —0,655
+ 0,549 33,300 33,989 +0,689 19,862 18,624 —1,238
+ 0,954 31,463 32,581 +1,118 19,923 17,851 —2,072
+ 0,436 30,344 30,814 +0,470 17,789 16,883 —0,906
— 0,042 . 30,948 30,902 — 0,046 16,844 16,932 + 0,088
— 0,856 32,340 31,393 —0,947 15,398 17,201 +1,308
— 0,318 30,907 30,569 —0,338 16,093 16,749 +0,656
— 0,340 30,872 30,515 —0,357 16,022 16,719 +0,697
— 0,259 30,745 30,431 —0,314 16,100 16,673 +0,573
+ 0,090 30,122 30,184 +0,062 16,690 16,538 —0,152
— 0,505 31,362 30,517 —0,845 15,370 16,720 +1,350
— 0,017 30,156 30,152 —0,004 16,500 16,521 +0,021
— 0,918 28,309 29,226 —0,917 17,848 16,013 +1,835
+ 0,242 28,904 29,226 +0,322 16,578 16,014 —0,564
+ 0,417 28,595 29,006 +0,411 16,721 15,893 —0,828
— 0,224 29,582 29,357 +0,225 15,636 16,805 +0,449
+ 0,177 28,807 28,979 +0,172 16,226 15,877 —0,349
— 0,493 29,737 29,240 —0,497 15,034 16,024 +0,990
TO
Varietät
28. Labrador
29. Labrador
30. Labrador
31. Labrador
32. Labrador
33. Labrador
34. Labrador
35. Labrador
36. Eisspath
37. Andesin
38. Andesin
39. Andesin
40. Andesin
41. Andesin
42. Saccharit
43. Andesin
44. Oligoklas
45. Oligoklas
46. HafneÜordit
47. Hafhefiordit
48. Oligoklas
49. OUgoklas
50. Oligoklas
51. Oligoklas
52. Oligoklas
53. Oligoklas
54. Oligoklas
55. Oligoklas
56. Oligoklas
57. Oligoklas
58. Oligoklas
Fundort
Labrador
Campise
Kijew
Aetna
Pisoje
Sibirien
Labrador
Christiania
Somma
Baumgarten
Andes
Senrance
Servance
Vapnafiord
Schlesien
Chagey
Tvedestrand
Ytterby
Island
Hafiiefiord
Arendal
Boden
Arriege'
Ajatskaja
Arendal
Danevikstull
Ytterby
Mer de Glace
Freiberg
Teneriffa
Marienbad
Analyse von
S. V. W.
Le Hunte
Segeth
S. V. W.
Francis
Klaproth
iQaproth
Delesse
S. V. W.
Varrentrapp
Abich
Delesse
Delesse
S. V. W.
Schmidt
Delesse
Scheerer
Berzelius
Svanberg
Forchhammer
Rosales
Kemdt
Laurent
Francis
Hagen
Berzelius
S. V. W.
Delesse
Kersten
Deville
Kersten
Si Beob.
55,244
55,545
56,452
56,578
56,890
57,074
57,413
57,738
58,649
58,831
60,353
60,661
60,770
60,902
60,936
61,918
62,193
62,384
62,464
62,644
63,012
63,434
63,470
63,471
63,549
63,690
64,223
64,228
64,278
64,284
64,665
Berech.
55,515
55,683
56,324
57,169
57,692
56,934
56,748
57,751
58,681
59,616
60,365
60,285
60,440
60,360
60,831
61,227
61,723
62,507
61,837
61,750
62,991
63,915
62,492
63,758
63,864
63,300
63,738
63,397
63,416
64,511
63,665
71
D JÜ Beob. Berech. D' Ca Beob. Berech. D"
-f 0,271 28,472 28,738 +0,266 16,284 15,747 —0,537
-f 0,138 28,493 28,630 +0,137 15,962 15,687 —0,275
— 0,128 28,337 28,216 —0,121 15,211 15,460 +0,249
-f- 0,591 28,010 27,670 —0,340 15,412 15,161 —0,251
+-0,802 26,599 27,332 +0,733 16,511 14,976 —1,535
— 0,140 27,951 27,820 —0,131 14,975 15,246 +0,271
— 0,665 28,567 27,942 —0,625 14,020 15,310 +1,290
+ 0,017 27,282 27,292 +0,010 14,980 14,953 —0,027
+ 0,032 26,664 26,693 +0,029 14,687 14,626 —0,061
+ 0,785 25,412 26,089 +0,677 15,757 14,295 —1,462
+ 0,012 25,611 25,605 —0,006 14,036 14,030 —0,006
— 0,376 25,975 25,657 —0,318 13,364 14,058 +0,694
— 0,330 25,837 25,557 —0,280 13,393 14,003 +0,610
— 0,642 26,066 25,608 —0,458 13,032 14,032 +1,000
— 0,105 25,388 25,303 —0,085 13,676 13,866 +0,190
— 0,691 25,617 25,048 —0,569 12,465 13,725 +1,260
+ 0,530 25,350 24,728 —0,622 13,457 13,549 +0,092
+ 0,123 24,123 24,222 +0,099 13,493 13,271 +0,222
+ 0,627 25,166 24,654 +0,512 12,870 13,509 +1,139
-f 0,894 25,436 24,711 —0,125 11,920 13,539 +1,619
— 0,021 23,919 23,909 —0,010 13,069 13,100 +0,031
0,481 23,694 23,312 —0,382 12,872 12,773 —0,099
0,978 25,008 24,231 — 0,777 11,522 13,277 + 1,755
0,287 23,197 23,414 +0,217 13,332 12,828 —0,504
0,315 23,105 23,345 +0,240 13,346 12,791 —0,555
— 0,390 24,267 23,710 —0,557 12,043 12,990 +0,947
— 0,485 23,796 23,426 —0,370 11,981 12,836 +0,855
— 0,831 24,290 23,647 —0,643 11,482 12,956 +1,474
— 0,862 24,302 23,634 —0,668 11,420 12,950 +1,530
+ 0,227 22,756 22,927 + 0,171 12,960 12,562 — 0,398
— 1,000 24,249 23,472—0,777 11,086 12,863+1,777
WipmMm Fl
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f8^715
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«,197
60,950
i»^
69,742
0^960
69,443
70,036
69,997
70,063
70,334
70^176
69,681
73
D JdBeob. Berech. D' GaBeob. Berech. D
— 1,035 24,090 23,303 —0,787 10,945 12,767 +1,822
+ 0,029 22,579 22,599 +0,020 12,432 12,383 —0,059
— 0,066 22,678 22,630 +0,048 12,285 12,399 +0,114
+ 0,439 21,813 22,130 +0,317 12,881 12,125 —0,756
+ 0,798 21,316 21,885 +0,569 13,358 11,991 —1,367
—0,521" 22,071 21,843 —0,228 11,219 11,968 +0,749
— 0,295 21,753 21,527 —0,226 11,273 11,794 +0,521
+ 1,089 19,577 20,304 —0,727 12,941 11,125 —1,816
— 0,053 21,059 21,021 —0,038 11,428 11,519 +0,091
+ 0,524 19,908 20,259 +0,351 11,974 11,099 —0,875
— (^620 21,361 20,936 —0,425 10,426 11,471 +1,045
+ 0,130 20,114 20,202 —0,088 11,286 11,068 +0,218
— 0,284 20,584 20,391 —0,193 10,695 11,172 +0,477
— 0,114 20,300 20,225 —0,075 10,893 11,082 +0,189
— 0,585 20,900 20,507 —0,393 10,259 11,237 +0,978
^+0,166 rt,734 19,841 +0,107 11,145 10,872 —0,273
+ 0,301 19,440 19,621 +0,181 11,232 10,750 +0,482
+ 0,510 19,137 19,464 +0,327 11,500 10,663 —0,837
. — 0,451 20,374 20,078 — 0,296 10,253 10,000 + 0,747
+ 0,316 19,348 19,549 +0,201 11,228 10,711 —0,517
+ 0,063 19,662 19,703 +0,041 10,898 10,794 —0,104
+ 0,185 19,347 19,468 +0,121 10,973 10,667 —0,306
+ 0,409 19,063 19,319 +0,256 11,250 10,585 —0,665
+ 0,100 19,698 19,632 +0,066 10,590 10,756 —0,166
— 0,152 19,760 19,663—0,097 10,525 10,774+0,249
+ 0,161 19,306 19,408 +0,102 10,897 10,634 —0,263
-0,222 19,697 19,547 —0,150 10,339 10,711 +0,372
— 0,535 20,088 19,740 —0,348 9,932 10,815 +0,883
— 0,039 19,408 19,383 —0,025 10,556 10,620 +0,064
+ 0,451 18,751 19,036 —0,285 11,166 10,430 +0,736
— 0,495 19,908 19,587 —0,321 9,916 10,732 +0,816
74
Varietäl
90. Orthoklas
91. Glas.Feldsp.
92. Orthoklas
93. Mikroklki
94. Albit
95. Glas.Feldsp.
96. Albit
97. Albit
98. Valencianit
99. Krablit
100. Krablit
Fundort
Analyse von
SiBeob.
Berech.
Cbamouni
Delesse
70,323
69^560
Lutterbach
Mitscherlich
70,346
70,856
Marienberg
Krdner
70,697
71,070
Arendal
Evreinoff
71,033
70,205
Finbo
Eggertz
71,179
71,167
Scharfenberg
Mitscherlich
71,317
71,167
Nordamerica
Stromeyer
71,380
70,147
Freiburg
Brandes
71,458
71,305
Mexico
Plattner
71,630
71,177
Island
Forchhammer 76,040
75,125
Krabla
Genth
81,662
81,258
Eine nähere Betrachtung der Zahlen in dieser Tabelle
führt zu ähnlichen Schlüssen, als die waren, welche
wir aus den Zahlen in Tab. II. gezogen haben.'*
Es finden sich bei Si 47 positive 53 negative Fehler
bei AI 41 — 59 — —
bei Ca 59 — 41 — —
Stellen wir uns die Zahlen in Tab. lY, geometrisch
vor, so ist es einleuchtend, dass die beiden Hyperbeln
oder die berechneten Grenzlinien, welche die Flächen-
räume zwischen Kiesel- und Thonerde, und zwischen
Thon- und Kalkerde trennen, von den beobachteten
Grenzlinien bei jedem Zeichenwechsel geschnitten werden.
Man kann nun die Forderung stellen, die Constanten
der beiden Hyperbeln, d. h. die Atomengewichte, s, p, k
so zu wählen, dass die berechneten Curven sich den
beobachteten so gut als möglich anschliessen, oder dass
75
D Xl Beob. Berech. D' Ca Beob. Berech. D"
0,763 20,161 19,665 —0,496 9,516 10,775 +1,259
0,510 18,510 18,829 -4-0,319 11,144 10,315 ^0,829
-h 0,373 18,460 18,690 +0,230 10,843 10,240 —0,603
— 0,828 19,776 19,249 —0,527 9,191 10,546 +1,355
— 0>012 18,634 18,627 —0,007 10,187 10,206 +0,019
— 0,150 18,718 18,627 —0,091 9,965 10,206 +0,241
— 1,233 20,073 19,286 —0,787 8,547 10,567 +2,020
— 0,153 18,631 18,537 —0,094 9,911 10,158 +0,247
— 0,453 18,903 18,621 —0,282 9,467 10,202 +0,735
— 0,915 16,574 16,070 —0,504 7,386 8,805 —1,419
— 0,404 12,296 12,108 —0,188 6,042 6,634 +0,592
die Summe der Quadrate der übrigbleibenden Fehler
ein Minimum werde.
Die Lösung dieser Aufgabe hat. zwar keine Schwie-
rigkeiten, obwohl die Rechnung für 100 Gleichungen
ziemlich weitläuftig ausfallen muss. Demungeachtet
würde ich dieselbe ausgeführt haben, wenn die Thon-
kalkfeldspathe wirkliche Beobachtungen vorstellten, wäh-
rend sie nur mit Hülfe der Atomengewichte q, I, m, n
abgeleitete Grössen sind und gewisse Beobachtungsfeh-
ler, die bei der Bestimmung jener begangen sind, mit
involviren.
Es findet sich der mittlere Fehler für die Bestimmung
der Kieselerde m = /^- '^^ = 0,50212
der Thonerde m' = /^H^^ = 0,42823
der Kalkerde m"= f/lzi^^ — 0,86306
76
Die Bemeriamg wird dem Leser nicht entgehen , dass
im Anfang der TabeDe die Beobachtnngsfehler der Kie-
selerde kleiner sind, als die der Thonerde; in den Be-
obachtongen 26 bis 28 werden beide einander fast
gleich. Von da tm fiberwiegen die Beobachtungsfehler
der Kieselerde die der Thonerde bis an das Ende der
Reihe.
In einer allen Ansprüchen genügenden Theorie müssle
dieser Hissstand wegfallen, der nur allein durch eine
mangelhafte Kenntniss der Atomengewichte vornehmlich
durch Fehler in s, p und k, aber auch in q, 1, m, n,
veranlasst wird. Über die vollständigere Behandlung
dieser Aufgabe habe ich vorhin schon einige Bemer-
kungen gemacht, jedoch sind die oft noch gar zu rohen
chemischen Analysen wenig ermunternd, auf sie gestützt,
eine so weitläuflige Rechnung auszuführen.
Bei der Berechnung der Tafel lY. wurden folgende
Atomengewichte angenommen:
s = 566,820
p = 641,800
k = 351,651
Das Atomengewicht des Siliciums r= 266,820
des Aluminiums = 170,900
des Calciums =: 251,651
Das erstere beruht auf Untersuchungen von Pelouze,
siehe Cours d. Chim. g6n6r. l.XLIll. Die frühere An-
gabe des Atomengewichts des Siliciums von Berzelius
war 277,778, Berz. Chem. III. 1040. Man hat in neuerer
Zeit der erstem Zahl den Vorzug gegeben und auch
bei meinen Rechnungen ist sie mit zu Grunde gelegt.
77
IHe in der Tabelle IV. ausgefülirte Rechnung macht es
mir sehr wahrscheinlich, dass das Atomengewicht des
Siliciums 266,820 jedenfalls zu klein sei, während das
von Berzelius angenommene etwas zu gross sein mag.
Das Mittel aus beiden 272,299 würde jedenfalls vorzu-
ziehen sein.
Die Atomgewichte der hier in Frage kommenden
Körper aus so zusammengesetzten Feldspathanalysen
durch Rechnung zu verbessern, ist jedenfalls ein Be-
mühen von sehr zweifelhaftem Erfolg und eine Andeu-
tung allein wird genügen, dass diese für die Chemie
und die Mineralogie so wichtigen Zahlen gewisser Ab-
änderungen bedürfen y welche demnächst auf directem
Wege herbeigeführt werden müssen.
Zunächst erscheint es nicht unwichtig die Grenzen
festzustellen, innerhalb derer x erscheint. Nach den in
Tab. II. zusammengestellten Zahlen beginnt x mit 3,9921 ;
niedrigere Werthe sind, so viel mir bekannt, bisjetzt noch
nicht beobachtet worden. Nach unsern jetzigen Kenntnissen
muss man x^^ 4, als die kleinste ganze Zahl, als den
unteren Grenzwerth ansehen, um welche die Analysen
1, 2, 4, 5 Tab. II. innerhalb der möglichen Beobach-
tungsfehler hin und her schwanken ; dann aber wird ein
allmähliges Steigen ersichtlich, bis endlich nach vielen
durchlaufenen Zwischenstufen beim Krablit <lie andere
Grenze mit x = 22,796 erreicht wird.
Die zweite Hälfte der Feldspathreihe mit grösseren
Werthen von x als 12, ist noch sehr unvollständig ver-
treten und die Chemiker haben darin noch weite Lücken
durch neue Beobachtungen auszufüllen. So wahrscheinlich
78
es ieü, i$8$ die Reihe mit xs: 4 beginnt, eben so un-
wahncheinlidi ist es, dass sie mit x= 22,7960 scUiiessi.
Zoverlissige Analysen von reinem Feldspath mit grossem
Werthen von x als der angegebene, sind mir ni^t be-
kannt, indess zeigt eine nähere Unlersuchong der isl&n-
dischen Trachyte, Pechsteine und Obsidiane, wovon
wdter unten die Rede sein wird, dass x sogar noch
etwas über 24 hinausgeht, und dieser Werth wahrschein-
licher Weise als oberer Grenzwerth zu betrachten ist.
Sollten demnächst kleinere Werthe als 4 und grossere
als 24 aufgefunden werden, so thut dieses unsem Be-
trachtungen keinen Eintrag.
Es ist augenschebifich, dass die Bestinummg von x
um so unsicherer ausfällt, je kleiner A und B und um
soviel grösser C wird. Aus der Gleiclivng:
10 ^^ 30C .^ IOC ^.
^^ = A+3B ^^ - (a+ibt^ ® - {i;:+mf^^
ist der Einfluss, welchen eine fehlerhafte Bestimmung
in A, B, C auf X ausübt, leicht an übersehen.
Setzen wir z. B.
1) A=: 5,941 2) A:=; 1,7182
B= 16,875 x = 4,024 B= 5,7476 x=c 22,796
0=23,292 C=43,2210,
so wird in % dx :=; 0,1768dC — 0,2181 dB — 0,0728dA
2, dx = 0,5274dC — 3,6066dB ~ l,20&0dA
Würde dC =? dB » dA =^ 1, so fände sich im
ersten FaUe, dx « — 0,1144,
im zweiten, dx =» ~ 4,2841.
Es geht daraus hervor, duB in den kieselerderei<^rn
Feldspathen die Bestimmung des x weniger zuverlässig
79
ist, als in den kteselerdeännern und dass daher auf die
Analyse jener eine um so viel grössere Vorsicht und
Aufmeritsamkeit zu verwenden ist.
Die unzweifelhafte Thatsache, dass allen Feldspathen
die Norm (1, 3, x] zu Grunde liegt, scheint gegen das
Princip der Zusammensetzung der Körper nach einfachen
Zahlenverhältnissen anzustossen. Wären alle drei Glie-
der durch irrationale Zahlen repräsentirt, so hätte man
allerdings Grund, an der allgemeinen Gültigkeit jenes
Gesetzes zu zweifeln ; da sich aber ^ : / überall sehr
nahe wie 3 : 1 verhält, und nur x eine continuirliche
Zahlenreihe bildet, so wird es nothwendig, eine Erklä-
rung aufzusuchen, welche mit jenem Gesetze leicht ver-
einbar ist.
Diese liegt sehr nahe. Mischen wir nämlich eine
gewisse Quantität des kieselerdereichsten mit einer an-
dern Quantität des kieselerdeännsten Feldspaths, also
Aiiorthit, von der Norm (1, 3, 4} mit Krablit von der
Norm (1, 3, 24), so kann, indem das richtige Y^hällniss
beider gewählt wird, jeder zwischen beiden liegende
Feldspath von der Norm (1, 3, x] hervorgebradit werden.
WiH man innerhalb der Grenzen 4 und 2i noch ge-
wisse rationale Zwischenwerthe annehmen, z.B. 12, so
ist es klar, dass alle Feldspathe zwischen x = 4 und
X = 12 als Gemische von Anorthit und Albit, die zwi-
schen X SS 12 und X := 24 als Gemische von Albit und
Krablit betrachtet werden können. Noch andere Zwi-
schenstufen zwischen dem AaortMt und KraUit einzu-
schalten, ist in Bezug auf die Rechnung erliMd)t, und
80
es entsteht nur die Frage , ob eine solche Annahme
naturgemäss oder zweckmässig sei.
Betrachten wir einen beliebigen Feldspath von der
Norm (1, 3^ x) und dem Modulus M zusammengesetzt
aus zwei andern Feldspathen^ deren Normen (1, 3^ m)
und (1, 3; n) sind, und bezeichnen wir den Modulus
des erstem mit v, den des zweiten mit w, so erhält
man folgende Gleichungen:
mv -j* nw = xM
3v + 3w = 3M
V 4^ w = M
Daraus folgt v = — ( jM und w = [- |M
\m — n/ . \m — n/
Setzen wir beim Anorthit n=4, beim Krablit m=24,
X 4 24 X
so wird V = — r^r^— • M und w = — — — • M
Ein Thonkalkfeldspath von der Norm (1, 3, x), dessen
Modulus M ist, bestehet demnach aus zwei Theilen, aus
dem sauern und basischen, oder aus Krablit und Anor-
thit. Die Zusammensetzung beider Theile wird:
Krablit Anorthit
" • 1 (X - 4)M + X .l (24 _.x)M = Ä
300 20 ' ' '300 20
100 20 ' ' ' 100 20
Sttbstituirt man die Zahlenwerthe f&r s, p, k, s«
findet man:
81
2,26730 (x — 4)M 4- 0,37788 (24 — x)M = Si
0,32090 (x — 4)M + 0,32090 (24 — x)M = AI
0,17583 (x — 4)M + 0,17583 (24 — x)M = Ca
Das Yerliältni^s vom Anorthit zum Krablit in einem
Feldspathe, dessen Norm (1, 3, x) ist, ergibt sich wie
' ■■ '-'«« d-i^
Die Tabelle V. enthüll für die obigen Analysen unter
der Überschrift T diese VerhältnisszaU. Pie Ordnungs-
zahlen sind dieselben wie in Tab. lY.
Tab
eile V.
T
T
1.
0,0038
18.
0,3326
2. -
-0,0013
19.
0,3503
3.
0,0201
20.
0,1265
4.
0,0078
21.
9,3522
5.
0,0111
22.
0,4238
6.
: 0,0299
23.
0,4236
7.
0,0318
24.
0,4417
8.
0,0294
25.
0,4132
9.
0,0796
26.
0,4440
10.
0,0658
27.
0,4225
11.
0,1207
28.
0,4642
12.
0,1960
29.
0,4736
13.
0,3060
30.
0,5103
14.
0,3001
31.
0,5?70
15.
0,2678
32.
0,5053
16.
0,3229
33.
0,5471
17.
0,3267
34.
0,5356
6
82
T
•
T
35.
0,5992
66.
1,8849
3e.
0,6250
67.
1,6646
37.
0,7322
68.
1,9002
38.
0,7909
69.
1,6890
39.
0,7854
70.
1,9189
40.
0,7982
71.
1,8560
41.
0,7917
72.
1,9112
42.
0,8316
73.
1,8189
43.
0,8663
74.
2,0469
44.
0,9119
75.
2,1306
45.
0,9887
76.
2,1934
46.
0,9357
77.
1,9621
47.
0,9144
78.
2,1596
48.
1,0393
79.
2,0999
49.
1,1432
80.
2,1915
50.
. 0,9872
81.
2,2534
51.
1,1248
82.
2,1262
52.
1,1372
83.
2,1143
53.
1,0728
84.
2,2162
54.
1,1224
85.
2,1595
55.
1,0663
86.
2,0850
56.
1,0856
87.
2,2267
57.
1,2163
88.
2,3772
58.
1,1138
89.
2,1437
59.
1,1450
90.
2,1134
60.
1,2822
91.
2,4744
61.
1,2754
92.
2,5426
62.
1,3842
93.
2,2833
63.
1,4408
94.
2,5591
64.
1,4508
95.
2,5227
65.
1,5292
96.
2,2688
88
T T
97. 2,6203 99. 4,6237
9a 2,5773 100. 49,3460
Es ist einIea<Atend , dass eind jede beliebige Feld-
spftthwialyse in Are beiden Componenten zeriegt werden
kann, wenn man eine proportionale Vertheilung der iso>
morphen Bestandtheile voraussetzt. Ein Beispiel mag
dieses erläutern. Der Feldspath des Aetna Nr. 30 Tab.I.
hat folgende Zusammensetzung:
Sauerstoff
Kieselwde 55,641 29,449
Thonerde 25,224 11,791
Eisenoxyd 3,622 1,085
Kalkerde 10,454 2,937
Magnesia 0,731 0,292
Natron 3,505 0,905
Kali 0,823 0,140
12,876
4,310
100,000
Daraus folgt M = 4,2938, x = 6,8585
V = 0,6137, w = 3,6801
Hiermit berechnet man:
Lahr. Lahr.
Krablit Anorthit Her. Beob. D
Kieselerde 27,829 + 27,813 = 55,642 55,641 + 0,001
Thonerde 3,607 + 21,628 = 25,235 25,224 + 0,011
Eisenoxyd 0,518 + 3,106 = 3,624 3,622 + 0,002
Kalkerde 1,489 + 8,926 = 10,415 10,454 — 0,039
Magnesia 0,104 + 0,624 = 0,728 0,731 — 0,003
Natron 0,499 + 2,992 = 3,491 3,505 — 0,014
Kali 0,117 -4- 0,703 = 0,820 0,823 — 0,003
34,163 65,792
6»
84
Die hieraus auf 100 berechnete Zusammenseizuiig
des KrabBt und Anortidt ist alsdann:
Kieselerde 81,460 48,1130 24 42,275 22,375 4
Thonerde 10,558 4,9348 j 3 32,874 15,366 ( 3
Eisenexyd 1,516 0,45431 4,720 1,414
KaKerde 4,357 1,2391] 13,567 3,858
Mafnesla 0,305 0,1216 ( | 0,948 0,379
Natron 1,461 0,37731 4,548 1,175
KaU 0,343 0,0582) 1,068 0,181
100,000 100,000
Betrachtet man diesen Labrador des Aeina aus
Anorthit und Albit ansammenf «setzt, so stieUt sich die
Rechnung folgendermaasen :
Labr. Labr.
Albit Anorth. Ber. Beob. D
Kieselerde 34,788 4- 20,855 =* 55,643 55,641 + 0,002
Thonerde 9,018 + 16,218 =« 25,236 25,324+0,012
Eisenoxyd 1,295+ 2,329=« 3,624 3,622 + 0,002
Kalk 3,721+ 6,693 = 10,414 10,454 — 0,040
Magnesia 0,260+ 0,468= 0,728 0,731 — 0,003
Natron 1,248+ 2,244= 3,492 3,505 — 0,013
KaU 0,293+ 0,527= 0,820 0,823 — 0,003
50,623 49,334
Die aus den entsprechenden Zahlen berechnete pro-
centische Zusammensetzung des Albit findet sich alsdann:
Kieselerde 68,716
Thonerde 17,815
Elsenoxyd 2,558
Kalkwde 7,351
Magnesia ^,514
Natron 2,465
Kali 0,579
100,000
85
während für den Anorthit dieselben ZaUen wie vorhin
sich ergeben würden.
Es steht daher an dem einen Ende der Reihe der
Feldspathe der Anorihit als basisches, am andern Ende
der Krabiit als saueres Sabs. Zwischen beiden kann
naturgemftsserweise, ohne dass es für die Theorie noth*
wendig wird, der Albit als neutrales Salz eingescho-
ben werden.
Andere Zwischenstufen noch anzunehmen ist ebenso
unnöthig als es naturwidrig scheint. Man könnte mit
demselben Rechte ebenso gut 10 oder 100 Zwischen-
gUeder einschalten, ohne etwas anderes zu gewinnen
als unbeholfene stöchiometrische Formeln und oft ge-
schmacklose Namen, die das Gedächtniss der Mineralo-
gen mit Ballast überhäufen.
Die Namen Anorthit, Albit und Krabiit sind einmal
eingeführt, wesshalb ich eine Veränderung derselben
als ungeeignet halte; sie allein haben das Recht in der
Mineralogie als Species angesehen zu werden, da ihr
inneres Wesen bestimmten mathematischen und chemi-
schen Verhältnissen entspricht. Alle übrigen Feldspathe,
Labrador, Andesin, Oligoklas u. s.w. sind nur Mischun-
gen aus jenen, und sollten besser in einer nach wis-
senschaftlichen Principien angeordneten Mineralogie als
Species nicht mit aufgenommen werden.
Es sind Normen des Anorthit (1, 3, 4)
des Albit (1,3, 12)
des Krabiit (1, 3, 24)
Multiplicirt man dieselben mit 3, so wird:
Anorthit (3, 9, 12),
86
Albti (3, 9, 36)
KraWit (3, 9, 72)
oder in Atomen ausgedrückt:
Anorlhit 3, 3, 4
Albit 3, 3, 12
Krablit 3, 3, 24.
Es entsteht nun die Frage, auf welche Weise die
Kieselsäure an die beiden Basen am zweckmässigsten
vertheilt werden könne, oder welche Werthe für ^i und g
als die geeignetsten erscheinen.
Geht man von der, von Berzelius festgesetzten Be-
stimmung der neutralen Salze aus, so verbinden sich
3 Atome R mit 3 Atomen Si und 3 Atome von n mit
9 Atomen von Si, oder für den Albit würde /t = 3
und Q = 9.
Dem analog würde dann:
X SM Q
Anorthit 3, 1, 3
Albit 3, 3, 9
Krablit 3, 6, 18,
woraus die stöchiometrischen Formeln:
Anorthit R'Si + ft^gi' = Rsgi +3RSi
5§i'+ R5Si9 = RSi + »SP
KraW« R3 SiS + ft* Si»«= A Si« -|- R §i«
Dass auch andere Yertheilungen der Atome von Si
unter /« und g gedacht werden können, ist einleuch-
tend. Ausser der angiegebenen erscheint als wahr-
scheinlich;
87
/» 9
Anoi;thit 2, 2
Albit 6, 6
Krablit 12, 12
die Formeln werden dann:
•M _ •••
••• ^ •••_ _ • ••• ••• ••■
Anorthit R'Si« + »»Si«
Albit R'Si« 4- R'Sis = RSi^ -}- RSi«
Krablit R'Si^«^ R3Sii2= RSi* + RSi*
Da wo die Aufetellung einer chemischen Formel zwei-
felhaft isiy und wo^ wie in unserm Falle ^ die Säure in
verschiedener Weise mit den Basen verbunden gedacht
werden kann^ stelle ich das Princip au£^ dass die Formel
die wahrscheinlichste oder doch zweckmässigste sei^ in
der die Summe der Quadrate der sogenannten Expo-
nenten den kleinsten Werth annimmt. Danach würde
die zweite Formelnreihe für die verschiedenen Feld-
spathe der ersten vorzuziehen sein; insofern aber das
Princip von der Bildung der neutralen Salze (Wöhlers
Grundriss der Chemie pag. 83^ Berlin 1851) aufrecht er-
halten werden soll, oder durch Versuche bestätigt er-
scheint, so kann an der Richtigkeit der ersten Formel-
reihe nicht gezweifelt werden und die zweite ist zu
verwerfen, wenn auch die Exponenten derselben im
Allgemeinen etwas kleiner ausfallen.
Ist nun das erste auf pag. 17 aufgestellte Gesetz,
der Verbindung der Atome nach einfachen Zahlenver-
hältnissen auch für den Feldspath als gültig anzu-
sehen, so ist an der Richtigkeit des zweiten, am
Gesetze der isomorphen Substitution noch weniger zu
86
zweifeln. Die mitgethettte Reduction von 100 ver-
schiedenen Feldspathanalysen, in denen die isomorplien
Bestandtheile auf das Mannigfaltigste wechseln, auf Thon-
kalkfeldspathe und die für dieselben abgeleiteten Fehler
liefern für die Richtigkeit dieses Gesetses den besten
Beweis; dass eine noch günstigere Übereinstimmung zwi-
schen Theorie und Beobachtung mit verbesserten Ato-
mengewichten erzielt werden würde, ist bereits bemerkt
worden. Die Vertheilung der isomorphen Bestandtheile
in beiden Basen ist in mehrfacher Weise interessant
und scheint einer etwas ausflihrliohem Untersuchung
flieht unwerth.
Was zuerst das Verhältniss von Thonerde zu Eisen-
oxyd betrifft, so zeigt sich zwar ein entschiedenes Vor-
walten des ersten Bestandtheils, doch geben es die
Beobachtungen deutlich zu erkennen, dass der zweite,
das Eisenoxyd, nothwendig mit in die Verbindung ge-
höre und nicht etwa als etwas Accessorisches, zufälli-
gerweise Beigemengtes, zu betrachten sei.
Zwischen den 100 Analysen in Tab. I. findet sich in
26 kein Eisengehalt^ doch bin ich der Ansicht^ dass
derselbe gewiss meistens nur übersehen worden ist«
Selbst der blendend weisse Feldspath von Ytterby Nr. 58.
Tab. I. enthält nach meinen Untersuchungen noch 0^100
Frocent Eisenoxyd. Ganz eisenfreie Feldspathe sind
übrigens sehr wohl denkbar, obgleich ihr Vorkommen
jedenfalls sehr beschränkt sein mag.
Um die Stellung der Thonerde zum Eisenoxyd richtig
KU beurtheilen, ist e^ nothwendig, den Antheil, wel-
69
oheti bdd6 an der Bildung von 8 fiekiDen, hervorzu-
heben.
Das mittlere Verhältniss vom Sauerstoff des Eisen-
oxyds zum Sauerstoff der Thonerde, mit Benutzung von
Tat I. aus Decaden gezogen^ ist:
Decad.
1 0,0327
2 0,0305
3 0,0445
4 0,0421
5 0,0173
6 0,0091
7 0,0072
8 0,0059
9 0,0349
10 0,0326
Mittel 0,0257 = ^
Das mittlere Verhältniss von Thonerde zu Eisenoxyd
aus allen 100 Analysen berechnet findet sich 1:0,0401.
Verwickelter sind die Sobstitutionsverhältnisse in R,
indem Kalk, Magnesia, Natron, Kali^ auch wohl Lithion,
Körper von sehr verschiedenen Atomengewichten sich
nach dem oben attsgesprochenen Gesetze in der man-
nigfaltigsten Weise vertreten.
Man hat geglaubt, dass das alleinige Erscheinen
oder das entschiedene Vorwalten eines dieser Besland-
theiie in ft sur Ualerscheidung der verschiedenen Species
dienen könne; es sind daher z.B. Kalk- und Natron-
Labrador, Albit und Orthoklas von einender getrennt
92
abcd abcd
77. 0,028 0,079 0,521 0,373 89. 0,117 0,067 0,675 0,141
78. 0,181 0,065 0,754 90. 0,044 0,022 0,900 0,034
79. 0,273 0,327 0,400 91. 0,083 0,057 0,711 0,149
80. 0,122 0,037 0,762 0,079 92. 0,022 0,914 0,064
81. 0,070 0,232 0,698 93. 1,000
82. 1,000 94. 0,050 0,950
83. 0,287 0,021 0,041 0,651 95. 1,000
84. 0,106 0,386 0,508 96. 0,054 0,946
85. 0,099 0,452 0,449 97. 0,028 0,972
86. 1,000 98. 0,062 0,938
87. 0,014 0,851 0,135 99. 0,272 0,083 0,695
88. 0,035 0,011 0,889 0,065 100. 0,159 0,346 0,493
Aus dieser Übersicht zeigt es sich deutlich, dass im
Allgemeinen genommen bei den Kieselerde ärmern Feld-
spathen, Kalk und Magnesia grösseren Antbeil an der
Bildung von R nehmen, als Natron und Kali, während
bei den Kieselerde reichern das Verhftltnies umgekehrt
wird. Da aber entweder in der Natur nicht so regel-
mässige Mischungen vorkommen oder auch Beobach-
tungsfehler EinfluBS auf die Zahlen a, b, c, d aasüben,
so leiten wir aus Tab. VI. aus Decaden gezogene Mittel-
werthe ab, welche in Verbindung mit einem Mittelwerihe
von X in Tab. Vit. zusammengestellt worden sind.
•8
T.abelle VII.
Relative Yertheilung des Sauerstoffs in den Alkalien von 'k,
in Mitteln aus Decaden zusammengestellt.
a b c d a+b. c-f-d . ;c
1. 0,8032 0,1346 0,0578 0,0044 0,9378 0,0622 4,171
2. 0,6552 0,0691 0,2031 0,0726 0,7243 0,2757 5,647
3. 0,6710 0,0624 0,1897 0,0769 0,7334 0,2666 6,435
4. 0,4888 0,0422 0,4032 0,0658 0,5310 0,4690 7,421
5. 0,3692 0,0500 0,5131 0,0677 0,4192 0,5808 8,607
6. 0,2314 0,0448 0,6150 0,1088 0,2762 0,7938 9,337
7. 0,1099 0,0250 0,3784 0,4917 0,1349 0,8651 11,009
8. 0,1236 0,0486 0,3786 0,4542 0,1723 0,8278 11,770
9. 0,0772 0,0573 0,4974 0,3681 0,1345 0,8655 12,158
10. 0,0680 0,0140 0,8472 0,0708 0,0820 0,9180 13,798
Mittel = 0,3678 0,0548 0,4073 0,1781.
Aus den Mittelwerthen der 100 Analysen geht hervor,
dass Natron und Kalk an der Bildung von R den we-
sentlichsten Antheil nehmen , dagegen Kali und beson-
ders Magnesia zurückgedrängt erscheinen- Bei gleicher
relativer Yertheilung mtisste durchschnittlich a =?= b = a
= d = 0,25 sein.
Wir betrachten nun die beiden alkalischen Erden^
oder die Grössen a und b als zosammengehörif ; eben
so verbinden wir die beiden Alkalien und schreiben
c -|- d = T. Diese (9r0i%e wächst einigermassen regel*-
massig mit x; diese Regelmässigkeit würde noch auffal-
lender sein, wenn nicht die beiden Beobachtungen Nr. 15
und Nr. 28 Tab.L zu grosse Slörüngen hervorbrächten;
dieselben auszuschltessen seiden jedoch einer richtigen
Behandlung zuwider.
d4
Die vorliegenden BeobaehtwigeB. erlauben eine Aus-
gleichung nach der Methode der kleinsten Quadrate.
Betrachten wir nämlich die beobachteten Werthe von t
als Ordinalen, die zugehörigen x als Abscissen einer
Curve, so kann man eine andere ähnliche Curve von
der Beschaffenheit construiren, dass die Summe der
Quadrate der Unterschiede beider gleichnamigen Ordi-
nalen ein Minimum werde.
Die Function soll die Beschaffenheit haben, dass für
X = 0, V einen constanten Werth annehme und dass
für X = OD , % =z 1 hervorgeht.
Diesen Anforderungen genügt eine Hyperbel von der
Form:
6 + X
^ = — i —
Näherungswerthe von p und S sind:
y = '• ;
9 — 9
_ {i—%)%'x — (1— y')fX^
9 9
Es wird alsdann:
Setzen wir als Näherungswerthe:
I = — 4,0380 und » = — 1,8190,
so gelangen wir zu folgenden Bedingungsg^eichungen :
+ 0,00S6 =: 0,4252 d£ — 0,0240 dv
— 0,1446 = 0,2612 d£ — 0,1098 dp
— 0,2526 = 0,2167 d£ — 0,1125 di^
— 0,1349 = 0,1785 dg — 0,1078 dy
— 0,0923 = 0,1473 dg — 0,0902 d»-
95
4- 0,0690 = 0,1330 d| — 0,0038 dv
+ 0,1066 s= 0,1088 il — 0,0825 dv
+ 0,0429 = 0,1015 d| — 0,0795 dp
4- 0,0801 = 0,0967 df — 0,0760 dv
+ 0,1032 = 0,0835 dg — 0,0680 dv.
Daraus findet man nach der Methode der kleinsteh
Quadrate :
0,40570 d| — 0,13969 dv + 0,08364 = 0
— 0,13969 d£ + 0,07907 dv — 0,03296 = 0
Aus diesen Gleichungen folgt:
di = — 0,15990 und dy = + 0,13436
Die verbesserten Elemente sind:
{ = — 4,19790 und » = — 1,68464
Berechnet man hiermit die verschiedenen Werthe
von Y, und vergleicht dieselben mit den Beobachtungen,
so erhält man folgende Übersicht:
Berech,
mit den verb.
* Beob. Elem. Beob. — Ber.
0,0622 — 0,0148 — 0,0770
0,2757 + 0,3657 + 0,0900
0,2666 + 0,4708 + 0,2042
0,4690 + 0,5619 + 0,0929
0,5808 + 0,6369 + 0,0561
0,7938 -f- 0,6716 — 0,1222
0,8651 4- 0,7305 — 0,1346
0,8278 + 0,7508 — 0,0770
0,8655 + 0,7600 — 0,1055
0,9180 + 0,7926 — 0,1254
Da diese Hyperbel die Scheidungslinie zwischen den
relativen SauerstofTmengen der alkalischen Erden und
Alkalien dtrsieUl und dieselbo die AbHiuenBxe bei
X = 4,1979 schneidet, worauf t negative Werlhe an-
nimmt, so heilst dieses, das3 die Feldspaäif von x = 4
bis x== 4,1979 keine Alkalien enthalteif.
Die Beobachtung zeigt. 9war in dieiaer (Jegend ge-
ringe Beimischungen von Kali und Natron ^ doch ist es
zu erwarten, dass durch das Hinzuziehen neuer ver-
besserter Analyst die (flössen w und l gewisse Abän-
derungen eHeJ4en werden, wodurch der bezeichnete
Durchschnittspunkt vielleicht npoh ^w^^ben .3 und 4,
z. B. auf 3;ß, hinausrücfc^i kann. Hin mittleres Yer-
hältniss von Natron zu Kali in derKeih^ der Feldspathe
festzustellen, frscheint ohn^ Qed.eutinig, da bald das
eine, bald das andere Alkali vorherrscht undjedie be-
liebige Art der i^orriorphen SubstUuUoin mögli<phe|r Weiße
vorkommen kann. In dieser Beziehung is\ die Tabette V).
besonders lehrreich. So sind z. B. in der Analyse 74
die Grössen c und d fast gleich, in andern dagegen
wird der Untersöhied erheblich grösser, endlich kann
c = 0, d = 1 werden und umgekehrt.
Man muss sich durch diese Zahlen überzeugen, dass
das Vorwalten des einen oder des andern Alkali im Feld-
spath für die Speciesbestimmung durchaus ungeeignet ist.
Zwischen Ortholfle^s und Albit ejj^istiren keine festen Gren-
zen, alle Übergänge sind möglich, die sich nicht nur
durch das chemische Verhalten, sondern auch durch die
crystallographische Beschaffenheit demnächst ohne Zweifel
klar herausstellen werden. Für die geogno^sche Con-
stitution des Urgebkges wird durch eine Unterscheidung
von Kali und Natron Feldspaih ebenso wenig gewonnen.
Das Verhältniss der Ealkerde zur Magne«« dagegen
ist; ohne einen zu grossen Fehler zu begehen, eher als
constant vorauszusetzen.
Mit dem aus der Erfahrung abgeleiteten mittleren
Verhältnisse von Thonerde zu Eisenoxyd und von Kalk
zu Magnesia kann man eine Reihe mittlerer Feldspathe
ableiten, welche sich mit Ausnahitie des schwankenden '
Verhältnisses von Natron zu Kali den-beobachteten Feld-
spathanalysen näherungsweise anschliessen.
Nimmt man neben den constanten Theilen das eine
Mal nur Natron, das andere Mal nur Kali in die Ver-
bindung auf, so erhält man die Grenzen innerhalb deren
die Schwankungen in der Feldspath-Zusammensetzung
stattfinden werden. Bezeichnet man den procentischen
Gehalt von Si, y
AI, u
Fe, t
Ca, w
Mg, z
iSfa, V
Ka, v\
so findet sich:
Msx
y =
MAp M//q
300' ^ ~ 300 ~ 300
Mak Mbl Mm
^ ~ 100' ^ ~ 100 *' ~ 100
Sodann wird nur für die Anwesenheit von Natron:
M
100 = ^ (sx + Ap + M) + 3(«k + bl + m)
1
Schreibt man ferner S = sx + / p + /i q -f* 3 (ak + W +^ n),
so wird die Zusammenseieung eines mittlem Natronfeld-*
Späths von der Norm (1^ 3, x] durch nachfolgende Glei-
chungen berechnet:
y ='
u =
w =
100 sx
100 Ap
s
300 ak
_ 100 /ig
300 bl
V =
300 «n
Für das alleinige Erscheinen von Kali wird m für n
gesetzt.
Aus den Gleichungen A + /* = 3 und y = 0,0257
bestimmt man : A = 2,9248 und p, = 0,0752. Femer
verhält sich a : b = 0,3678 : 0,0548. Da a.+ b + t = 1
ist, so berechnet man für die wichtigsten Werthe von x
folgende Zahlen:
X
a
b
•
•4
0,87033
0,12967
0,0000
5
0,65927
0,09823
0,2425
6
0,50688
0,07452
0,4176
7
0,41149
0,06131
0,5272
8
0,34638
0,05162
0,6020
9
0,29896
0,04454
0,6565
10
0,26301
0,03919
0,6978
11
0,23480
0,03500
0,7302
12
a,21184
0,03156
0,7566
15
0,16423
0,02447
0,8113
18
0,13403
0,01997
0,8460
21
0,11323
0,01687
0,8699
24
0,09800
0,01460
0,8874
Mit den Grössen Jl, /r, a^ b^ t berechnet man die
mittlem Feldspathe in Tab. Vm. !
Tabelle VIII.
ZusämmeuBetstung der mittleren Natron •* Feldspathe.
X
Sl
AI
fe
Öa
%
l^a
4
43,307
35,855
1,438
17,537
1,868
5
48,550
32,157
1,290
11,914
1,264
4,825
6
52,893
29,194
1,171
8,316
0,882
7,544
7
56,579
26,768
1,074
6,190
0,657
8,732
8
59,740
24,731
0,992
4,814
0,551
9,212
9
62,477
22,990
0,922
3,863
0,410
«fjOOÖ
10
64,868
21,483
0,862
3,175
0,337
9,275
11
66,975
20,164
0,809
2,660.
0,282
9,110
12
68,843
19,000
0,762
2,261
0,240
8,894
15
73,367
16,198
0,^0
1,495
0,159
8,131
18
76,744
14,121
0,567
1,064
0,113
7,391
21
79,367
12,517
0,502
0,797
0,080
6,737
24
81,436
11,240
0,451
0,619
0,062
6,172
Zusammen^^elzung der mittleren Kali-Feldspathe.
X
Si
$1
f e
Öa
%
Äa
4
43,307
35,885
1,438
17,537
1,863
5
47,357
31,367
1,258
11,622
1,234
7,164
6
50,888
28,088
1,126
8,001
0,850
11,047
7
54,269
25,674
1,030
5,938
0,631
12,748
8
57,000
23,596
0,946
4,993
0,487
13,378
9
59,573
21,921
0,879
3,683
0,391
13,553
10
61,877
20,492
0,822
3,029
0,322
7»
13,458
100
11
63,935
19,248
0,772
2,539
0,269
13,237
12
65,789
18,156
0,728
2,161
0,229
12,037
15
70,382
15,538
0,623
1,433
0,152
11,872
18
73,893
13,596
0,546
1,024
0,109
10,832
21
76,667
12,090
0,485
0,770
0,082
9,906
24
78,909
10,889
0,437
0,600
0,064
9,101
Die Zosammeiisetzung dieser mittleren Natron- und
Kali-Feldspathe kann in derselben Weise wie vorhin
pag. 65 graphisch dargestellt werden. So würde das
Rechteck von der Höhe y r= 100 und von der Basis
X SS 0 bis X =z= OD von 5 Hyperbeln in 6 Flachenräume
getheilt, die von y durchschnitten den Antheil aus-
drucken, den die Kieselerde , die Thonerde, das Eisen-
oxyd u. s. w. an der Zusammensetzung eines jeden mitt-
leren Natronfeldspaths von der Norm (1, 3, x) nehmen
werden.
Dieselbe Construction gilt für die mittleren Kali-
Feldspathe.
So schliessen dann z. B. die beiden Hyperbeln, die
bei den mittleren Natron- und Kali-Feldspathen den
Lauf der Kieselerde bezeichnen, einen gewissen zonen-
artigen Flächenraum ein, innerhalb von dem der Kiesel-
erdegehalt solcher Feldspathe liegen muss, welche beide
Alkalien gemeinsam enthalten.
Am Schlüsse dieses Abschnittes würde die Frage
noch zu erörtern sein, welchen Einfluss die so höchstf
verschiedenartige, und doch wieder ähnliche chemische
Zusammensetzung der Feldspathe auf ihre Crystallbildung
ausübt.
Eine definitive Erledigung derselben behalte ich mir
101
für eine mir gelegenere Zeit vor, während hier nur
vorläufig einige wenige Andeutungen genügen mögen.
Die grosse Ähnlichkeit zwischen den Crystallgestal-
ten und ihren Abmessungen beim Anorthit und Albtt ist
bekannt; beide gehören dem triklinen Crystallsysteme
an. Der OrthoUas wird jedoch in das monokÜne
System gesetzt; seine Crystallgestalten sind denen des
Albits zwar ähnlich, doch in Bezug auf die Abmessun-
gen nidit unbeträchtlich verschieden. Die Crystallformen
des Labrador, Andesin, Oligöklas und Krablit waren bis
jetzt wenig oder gar nicht beachtet, du sie nur sei*
ten wohl ausgebildet angetroffen werden. Ein längeres
Nachforschen hat mich vollkommen belehrt, dass inner-
halb sehr kleiner Schwankungen auch die ebengenannteh
Varietäten die dem Anorthit und Attrit gleiche Crystall^
form besitzen. Die Labradore aus einigen Aschen des
Aetna und der Palagonitformation von Palagonia im
Val di Note erlauben eine crystallographische Untersu-
chung. Die Andesin -Crystalle aus einem vulkanischen
submarinen Tuff vom Yapnafiord in Island sind zwar klein
aber vollkommen deutlich ausgebildet und messbar. Auch
die sogenannten Hafnetordite und Krablite, welche letz-
tern ich selbst auf dem %rabla gesammelt habe, eignen
sich theilweise zu angenäherten Messungen.
Ohne hier näher in das Detail einzugehen, kann der
Satz aufgestellt werden, welchen ich gelegentlich zu be-
weisen gedenke, dass die beiden Endglieder der Feld-
spathreihe auf der einen Seite der Anorthit auf der an-
dern der Krablit als isomorphe Substanzen zu betrachten
sind und dass dat^us der Isomorphismus der ganzen
10t
Reihe, für jedes Glied Ten der Mom (1, 3, x) fol-
gen mass.
Ich nenne diese Art des boBHNphisnms Giuppen-
boMHrphisnmSy da nicht einieine Atomey sondern Grup-
pen Ton Atomen einander sn vertreten im Stande sind.
Jeden Feldspalhcrystali von dar Nonn (1, 3, x) denke
ich mir nämUeh aus nnendlidi Uwien Crfstdlen beider
Grenzglieder znsanunengesetxl, gleiAsam ans. Stmien
von Anorthit und Krablit oder aus Anorthit und Aftit
erbanty von denen bald die einen bald die andern der
Zahl nach vorherrschen. Die Abmessungen dies^ Bau-
steine oder die gegenseitige Lage der 3 Crystallaxen in
Raum sind für ein und dieselbe Zusanunensetaung inaer-
hidb dessdben Crystalls, bei gieidier Temperatar, als
constant zu betradilen, wahrend sie ohne Zweifel von
der isomorphen Substitution der Bestandtheile in beiden
Basen und in sofern in letzter Instanz von den Atomen-
gewichten der in Frage kommenden Elemente mit ab-
hängig sind. Die grosse Verschiedenheit des Atom^n-
gewichts von Kali, Kift und Natron bedingt, vorzugs-
weise den Unterschied zwischen Orthoklas und Albit.
Da indess zwischen der chemisdien Beschaffenheit bei-
der Mineralkörper keine feste Grenze zu ziehen ist, so
glaube ich, dass man schon a priori behaupten kann,
dass dieselben allmähligen Übergänge auch in den Cry-
stallgestalten bemerkbar werden müssen. Die Neigungs-
winkel der drei Crystallaxen er, £", y lassen sich hoffeut-
lieh bei vorgerückterer Kenntniss aus der chemischen
Analyse ableiten; doch sind zum Angriff dieser Unter-
suchimgen neue und sehr gründliche chemische und
108
correBpondirende crystalla^phiscbe Beobachtungen das
erste unabweisbare Bedürfniss.
Es ist m vermuttea, dass mit dieser Gruppeniso-
n^orphie die last immer wiederkehrende allgemein ver-
breilete ZwilUngsbilda^ der Fddspathe im innigsten
ZwamneAliange stehe. Han kann sich nämlich vorstel-
len^ dsiss die meisten^ YieUeLeht alle gr-össern Feldspatk-
crystalle^ mit Ausnahme der Endglieder und des neu-
tralen Salzes ) aus einer Reihe der Fläche M paralleler
Lamellen basisoher und sauerer IHätur zusammengesetzt
sind/ die als Spiegelbilder neben einander gestellt, wie
Zink und Kupferplatten in einer galvanischen Säule mit
einasider wechseln. Von der relativen Dicke beider
Arten von Lamellen würde dann die chemische Zusam-
mensetzong des componirtea Feldspatbs von der Norm
(1, 3, x) abhän^g sein.
Die bekannte Streifung der Feldspathe, welche im
(Migoklas besonders deulUch hervcNrtritt, die aber auch
am Labrador, Aüdesin u. s, w. wahrgenommen wird, ist
nichts anderes als eine fortgesetzte, stets sich wieder-
holende Zwillingsbildung in den kleinsten Theilen dieses
Minerals und iat allen Feldspathen von der Norm (1, 3^ x]
eigenthilmlich«
Einer besonder Beachtung dürften auch vielleicht
denmächBt die Finidändisohen Feklspathe ^) verdienen,
die aus Albit und Oligoklas zusammengesetzt sind;
sie zeigen den bomoiphismus beider Verbindungen und
') Es wäre für die Kenntniss dieser Feldspathe sehr wichtig,
dass sowohl die Süssere Halle, als auch der innere Kern derselben
genau aaaljftirt wfirde, was biajetzt kider yersäaint worden ist.
104
erinnern an KaHalaime, weldke einen Kern von Chrom-
Alaun besitzen.
Die Crystallfonn der Feldspatke in Besog auf ihre
chemische Znsammensetzong hat seit linforer Zeit meine
Aüfmeriisanikeit gefesselt und idi hoffe demnichst bei
mehr Müsse eine eigene Abhandhmg diesem Gegen-
stande zu widmen y der hier nnr in der Kürze ange-
deutet sein mag.
Die vorgetragene Ansicht der Zusammensetzung des
Feldspaths von der Norm (1, 3, x) aus einem basisdien
und einem saueren Salze, ist (kr das Studium d<Hr Mine-
ralogie und Crystallegraphie neu und ich glaube nicht
ohne Interesse; sie wird aber auch in Bezug auf die
Bildung der crystallinischen Gebirgsarten zu einem Car-
dinalpunkte der Geologie, wie dieses die nadifolgenden
Untersuchungen deutlich dariegen werden. Ohne die-
selbe ist eine gründliche Kenntniss der crystallinischen
Gesteine, nammtlich der Trachyte, Basalte und Laven,
so wie gewisser aus denselben abgdeiteter metamor-
phischer Bildungen nicht mög^ch.
Als ich mir vorgenommen hatte diese letztem ge-
nauer zu untersuchen, wurde mir sogleich das BedOrfiiiss
fühlbar, dass es hauptsächlich auf eine eigenthftmliche
Bearbeitung des Feldspaths ankomme, die ich daher
den nachfolgenden Untersuchungen nothwendigerweise
voraufschicken musste.
Die anderen in den vulkanischen Gesteinen vorkom-
menden Hineralkörper, namentlich Augit, Hornblende,
Olivin und Magneteisenstein gelangen zwar nicht zu der
Bedeutung des Feldspaths, doch schien es mir nicht un-
los
zweckmässig, zn einer besseren Kenntniss der vulkani-
schen Gebirgsartim aus Scilien und Island/ (tieselben
avfis Neue zu unlersuclieli, wesshalb ich zunächst den
Augit folgen lasse.
IL Augit.
In den viiftatiiscfaen Oebirgsmassen nimmt der AngU
meistentheils eine untergeordnetere Stdlung ein als der
Feldspalh; narmentlich ist er GSet den Verlauf der nach-
folgenden Untersuchungen von geringerer Bedeutung.
Demuhgeachtet i»chien es mir wttnschenswerth hier den
Augit nicht ganz unberücksichtigt zu lassen und i<^
schalte daher zunächst einige neue, sehr sorgfkltig an-
gestellte Analysen zum Theil wenigstens in der Absiebt
mit ein , um über die Stellung der Kieselerde zur Thon-
erde in diesem Minefrale einigen Airfs^Aluss zu erlangen -;
jedenfalls werden neue Beobachtungen da inrnier er-
wünscht sem, wo es sich danim handelt, räthselhafle
Erscheinungen zur Klarheit zu bringen.
Scheerers Lehre des polymeren Isomorphismus hat in
neuerer Zeit manchen Widerspruch erfahren. Darauf näher
einzugehen liegt nicht im Plane unserer Untersuchungen ;
immerhin mag es gestattet sein die weiter unten mitge-
theilten Analysen mit den von Scheerer aufgestellten
Grundsätzai zu verglichen.
iOC
In den ätnäischeii Fcmnatiönen jedes Alters findet
sich der Augit allgemein veribreiftet; nur in einigen der
ältesten, in traciiytischen Gesteinen ist er seltener und
kann lokal ganz verschwinden.
Der Augit dieser Gebilde ist dann meist von hell-
grüner bis dunkelgrüner Färbung und enthält mehr Kalk-
erde und Magnesia, als Eisenoxydul, während in den
neueren die dunkelern und .schwarzen eisenreicheren
Varietäten vorherrschen.
Es ist einleuchtend, dass sich in einer Lava das
Verhältniss der einzelnen Theile, z. B. das des Feld-
spaths zum Augit, nidit ohne weiteres lüof chemischem
Wege bestinunen lässt; doch werde ich detnnfidist die
Methode entwickeln, bei deren Anwendung es ntoht schwer
fällt, alle zitsammengeselizten cry^allinischen . Gesteine,
nam^tUch solche, die von der Natur aus sehr innig ge-
mischt sind, wie z. B. sehr feiae staubartige Aschen,
durch Rechnung in ihre mineralogischen Bestendtheile
m zerlegen.
Nach meinen Etfahrungen enthalten die ätnäischen
Formationen durchscfanittlieh kaum mehr als 10 F^oeent
Augit, obwohl dieser Mittelwerth in einigen Fällen , na-
mentlioh in den neueren vulkanischen Produeten, öfter
bedeutend übersclnritten wird. In ähnlicher Weise ver-
hält es sich mit den isländischen Gesteinen, die altern
beätzen zum Theil keinen Augit, während in den neueren
ein Drittheil, sogar mitunter die HäUte daraus zusam-
mengesetzt ist.
Der Augit besitzt die Eigenthümlichkeit ungleich häu^
figer als der Feldspath in wohlausgebildetea Cry$taUeB
107
zu erscheiaea, die von mikroskopischer Grösse an be-
ginnen und mitunter die Grösse eines halben Zolles er-
reichen können.
In den TujQTen, besonders in denen der Lateralcrater,
finden sich sehr häufig schwarze^ ringsum ausgebildete
Augitcrystalle ; namenHich ist die Eraption des Aetna
vom Jahre 1669 sehr reich daran und die Tuffe des
Monte Rosso bei Nicolosi sind von denselben nach allen
Richtungen hin durchwebt.
Schöne, vollkommen reine ^ scharf ausgebildete Cry-
stalle dieser LocalitHt vom Sp. Gew. = 2,886 gaben
analysirt folgende Zusammensetzung:
I. n.
m.
Mittel
Kieselerde 47,845 47,120
47,925
47,630
Thonerde 6,739 6,893
6,586
6,739
Eisenoxydal 11,166 11,684
11,327
11,392
Manganoxydul 0,210 0,210
0,210
0,210
Kalkerde 21,130 20,965
20,517
20,871
Magnesia 12,961 12,872
12,863
12,^8
Wasser 0,292 0,292
0,270
0,285
100,343 100,066
99,669 100,025
Das auf 100 redudrte Mittel ist:
'
Kieselerde 47,617
25,203
. ■
Thonerde 6,737
3,149
Eisenoxydul 11,390
2,528
Manganoxydul 0,210
0,047
Kalkerde 20,866
5,934
Magnesia 12,894
5,184
Wasser 0,285
0,263
100,000
108
Setzen wir nach Scheerer 2Si = 341 nd M^ = 3B,
so findet man:
Beob. Berech.
27,301 27,337 + 0,036
13,741 13,660 — 0,072.
Diesen Sauerstoff^erkältnissen entspricht sehr nahe die
Formel (ft)5(Si)«.
Die Bestimmung der Kieselsäure in I. und m. halte
ich für zuverlässiger, übrigens war kein Grund vorhan-
den, die Analyse II. auszuschliessen.
Ich analysirte darauf eine tiefdunkeigrüne fast schwarze
Varietät des Augit aus der Fiumara von Mascali am
östlichen Fusse des Aetna vom Sp. Gew. = 3,228 und
fand folgende Zusammensetzung:
Kieselerde
49,68T
50,012
26,470
Thonerde
5,222
5,256
2,457
Eisenoxydnl
10,748
10,818
2,401
Kalkerde
18,444
18,565
5,279
Magnesia
14,736
14,834
5,921
Wasser
0,512
0,515
0,458
13,601
99,349 100,000
Reducirt man wie vorhin Thonerde auf Kieselerde
und Wasser auf Magnesia, so ergibt sich:
Beob. Berech.
28,108 27,988 — 0,120
13,753 13,994 + 0,241.
Auch dieser Analyse entspricht die vorher angefahrte
Formel; dass hier die Übereinstimmung mit der Theorie
weniger günstig erscheint, hat wie ich vermuthe haupt-
sächlich darin seinen Grund, dass die Zahl für die
109
Magnesia zu gering ausgefallen ist. Ali» etwas ver-*
dünnten Lösungen wird nämUch die phosphorsaure Am-
moniak Magnesia nicht vollständig gefällt und es ist bei
dieser Analyse versäumt worden ^ die Flüssigkeit ent-
weder vor dem Ausscheiden der Magnesia gehörig zu
concentriren , oder dieselbe nachträglich einer Prüfung
auf diese Substanz zu unterwerfen. Es ist einleuchtend,
dass wenn das Fehlende der Analyse 0,651 allein für
Magnesia gerechnet wird, eine sehr viel bessere Über-
einstimmung zwischen Beobachtung und Theorie her-
vorgeht.
Zuletzt untersuchte ich eine hell-Iauchgrüne Varietät
von Augit ebenfalls aus der Fiumara von Mascali und
fand folgendes Resultat:
Spec. Gew. = 3,204
Kieselerde 51,699
Thonerde 4,382
Eisenoxydul 4,240
Kalkerde 18,020
Magnesia 21^106
Wasser 0,493
99,940 100,000
Daraus folgt in derselben Weise wie vorhin:
Beob. Berech.
28,745 28,854 + 0,109
14,646 14,427 — 0,219.
Alle diese Augitanalysen reduciren sich daher auf die
Formel (ft)5(Si)«.
Es folgt endlich die Analyse eines schwarzgrünen
Augits von Sellfjall in Island, zu der ich allerdings nur
51,730
27,379
4,385
2,049
4,243
0,942
18,030
5,127
21,119
8,431
0,493
0,439
110
wenig Material verwandelt konnte, da kleine^ reine Cry-
stalle nur sehr mühsam ans dem AnorthiUnff ausgelesen
werdrä können.
Dieser Angit enthält:
Kieselerde 49,671
26,395
Thonerde 6,046
2,826
Eisenoxydul 5,925
1,315
Kalk 21,998
6,255
Magnesia 16,166
6,451
100,000
Daraus folgt:
Beob. Berech.
28,279 28,231 — 0,048
14,021 14,116 + 0,0^
Es ist einleuchtend, dass es sich bei der Frage um
die Zusammensetzung des Augits zunächst um die ato-
mistische Constitution der Kieselsäure handelt. Mit der
Mehrzahl der Chemiker und Mineralogen nehme ich in
einem Atom Kieselsäure 3 Atome Sauerstoff an. Die
neueren Versuche von Kopp scheinen dieses zu bestätigen.
Nimmt man indess Si an, so würde in den Augiten
ein Atom Thonerde ein Atom Kieselerde vertreten können.
Augit und Hornblende sind sowohl durch die Ein-
wirkung von Säuren und Alkalien schwerer zersetzbar
als Feldspath und Olivin. Concentrirte Salzsäure greift
den erstem kaum an; das AufscUiesaen mit kohlen-
saurem Kali und Natron gelingt nur vollständig bei stär-
kenn Glühen und Sohmeksen von sehr fein geriebenem,
besser gescUäounten Pulver.
IJl
Wenn diese Yonsricbt nicht angeirendel wbrd, so
findet man bei der Kieselerde noch euweilen unzersetss«»
tes Bfineral^ wodurch die Analysen entstelll werdeii.
Die leichtere oder schwerere Zersetsbarkeit dieser
Körper ist für die nachfolgenden Untersuchungen voä
besonderer Wichtigkeit^ wesshalb wir spttter nodi. ein
Mal darauf zorückkommen werden.
III» Hornblende.
In der Zusammensetzung der isländischen und fttnäi-
schen Gesteine spldt die Hornblende eine verhältniss-
mässig viel geringere Rolle als Feldspath und Augit;
dennoch sind einige Formationen am Aetna durch sie
ganz besonders characterisirt.
Schwarzer Augit (Pyroxen) und Hornblende schliessen
sich wie es scheint in Bezug auf ihre Bildung gegen-
seitig aus. Diejenigen Gänge im Aetna, welche ich der
Grtinsteiftformation zurechne und welche im Innern dieses
Vulkanes eine der grössten Revolutionen bewirkt haben,
enthalten nur Hornblendecrystalle, ich habe niis einen
einzigen Augit darin wahrgenommen; jedoch bemerkte
ich in den trachytlschen Gesteinen der Serra Giannicola
unmittelbar neben hell-lauc^grünem Augit sbhwarze Horn-
blendecrystalle. '
Die neueren Gesteine des Aetna enthalten dagegen
112
vorzugsweise Augit und söhlies^en dte Hornblende mit
wenigen Ausnahmen ganz aus.
Einige Tuffe des Val del Bove, vielleicht mit den
erwähnten Grünsteinen von gemeinsamer Abkunft, ent-
halten mitunter schwärze an den Kanten abgerundete
fiornbleadecrystalle, welche das Auiis^hien haben, als ob
sie zum zweiten Male einer höheren Temperatur ausge-
setzt gewesen wären.
Sehr schöne, schwarze, leicht spaltbare glänzende
Crystalle dieser Art, welche ich in der Fiumara von
Mascali am Ostfusse des Aetna gesammelt hatte, haben
ein Spec. Getr. ' = 2,893. ' Are chemisdie Zusammen-
setzung ist folgende:
Kieselerde 43,838 44,064
Thonerde 9,269 9,317
Eisenoxydul 21,796 21,908
Kalkerde 12,052 12,114
Magnesia 11,696 11,756
Wasser 0,837 0,841
99,488 100,000.
Der Gltihverlust aus zwei Beobachtungen bestimmt
ergab sich : 0,750 und 0,925 im Mittel 0,837 ; er wurde
für Wasser genommen; auf Fluor ist aus mangelnder
Zeit nicht untersucht worden. Die Sauerstoff- Verhält-
nisse finden sich berechnet wie oben:
Beob. Berech. .
(Si) 26,224 26,239 + 0,015
(ft) 13,150 13,119 — 0,031
Andere Hornblende-Crystalle von mir in der Fiumara
von Mascali gesammelt, geben ein sehr verschiedenes
1)3
Resultat, obwoU £»e defselben Formel
erttspvfiehen.
Ich
finde darin:
Kieselerde
Thonerde
Eisen oxydul
Maoganoxydul
Kalkerde
39,747
15,294
14,398
1,062
12,991
V
Magnesia
13,011
,
Wasser
1,019
97,522
Die in diesw Analyse mangelnden 2V2 Procenl fallen
wahrscheinlich auf Alkalien, welche bei beschränkter Zeit
nicht bestimmt werden konnten, setzen wir dafür Kali,
so findet man die Sauerstoffverhältnisse in:
Si 21,036
AI 7,149
R 12,542
U 0,906
Daraus ergibt sich:
Beob. Berech.
(fi) 25,802 25,779 — 0,023
(R) 12,844 12,890 + 0,046.
ScUiesaliqh folgt die Untersuchung einer ätnäischen
Horttbto«de But Bruqb&iücskea eines fast fussgtossen Gry-
Stalls vom Raade des, Zoecotaro im Val del Bave auf e-
slellt Das Mittel aus «wei Analysea gab folgendes
Remittat:
Spec. Gew. « 3,234 (2)
8
114
Kieselerde
40,909
41,088
Thonerde
13,684
13,744
Eisenöxydul
17,478
17,555
Kalk
13,443
13,502
Magnesia
13,193
13,251
Wasser
0,856
0,860
Spuren v. Mang
an
99,563
100,000. '
Reducirt man diese
Analyse so
findet sich:
Bebb.
Berech.
(Si) 26,029
26,135 + 0,106 ■
(R) 13,280 13,068 — 0,212.
Viele ältere Gesteine des Aetna enthalten statt schwar-
zen Augit grosse oft sehr schöne Hornblende -Crystalle.
Namentlich sind die merkmürdigen 3 bis 20 Meter dicken
Grünsteingänge, welche von einem gewissen Punkte im
Val del Bove sternförmig sich nach allen Seiten ver-
breiten und die einst die bedeutendsten Umgestaltungen
im Innern dieses Vulkanes veranlasst haben, aus Andesin
und Hornblende zusammengesetzt.
Bei der ausserordentlichen Dicke dieser Gänge, die
von altem Gebirgsma^sen umschlossen waren, konnte
offenbar nur eine sehr langsame Abkühlung stattfinden,
weshalb sich Hornblende , nicht Augit ausgeschieden hat.
Da aber, wo aus diesen Gängen schmale, öfter nur fuss-
dicke Injectionen in die Nachbarschichten vorkommen,
welche in verhältnissmässig viel kürzerer Zeit erkalten
mussten, enthält dieselbe Masse nicht mehr wie früher
Hornblende-, sondern Augitcrystalle.
115
In den weissen und röthlichen Trachyten, welche das
Fundament des Aetna in der Serra Giannicola bilden^
werden schwarze Hornblenden und helllauch^ne Augite
neben einander gefunden, welche letztern bei einer
andern chemischen Zusammensetzung sehr wahrscheinlich
rascher als die erstem erkialtet sind.
Die neuen Lavaströme hingegen, welche bei massi-
ger Dicke ihre ganze Oberfläche der Luft zur Abkühlung
darbieten, erkalten meistentheils zu rasch im Vergleich
mit solchen geschmolzenen Massen, welche im Innern
des Vulkans von der Atmosphäre abgeschlossen, viel
langsamer in einen festen Zustand übergehen.
In allen neuern Laven des Aetna, z. B. von den
Jahren 1669, 1787, 1809, 1811, 1819, 1832, 1838,
1842, habe ich nur Augite niemals Hornblende bemerkt.
Die einzige mir bekannte Ausnahme zeigt eine Lava^
masse von unbekannter jedenfalls sehr früher Entste-
hung^ in der Nähe von Giarre am Ostfuss des Aetna,
in der sich sehr eigenthümliche Hornblendecrystalle fin-
den, welche ich gelegentlich beschreiben werde. Dass
auch diese Hornblenden unter langsamer Abkühlung ent-
standen sind, ist zwar wahrscheinlich, obgleich die
Grünsteingftnge im Val del Bove ein deutlicheres Zeug-
niss dieser Erscheinung ablegen. .
8
116
IV. OllTlB.
Ab der ZKOHMaMtnaf der
Ittt der <MinB tM besdvtidiera AiAeB «b Augit irad
PeidspaA, obgkM er leibiefleter ist ab wum dieses in
4fr Begd nanehBea schemL Die ifterea dieriüsdieii,
phoaoBliKkeB «id trachytisdieB Gebongsartea des Aetna
enthaHen gar keinen (Minn. In den S^Aten nuttlern
Alten se^ er sUk qiarsaM nnd «st in den neneren
Laren, Aschen nnd Ttfn bfldet er ein widitiges Glied,
obgleick nieislenikeib jnen erst genannten Kn^idkör-
pem untergeordnet. In den Uindisdien Gesteinen bat
BHoi firflher, wie es siAeint, dnOUrin Aersehoi, ancb
iikren die Trappe ron Yidoe und Bsia nnr geringere
Oiumfititen dieses Knerab, wArend die Trappe der
Marine von Reylgarfty gewisse Gesteine an Fusse des
Ok, Ton Abnnnagji n. s. w. dannt dnrehsogen smd.
Eiienso enttalten aDe neneren Laren des Hdda, Krabla
n.s. w. so wie ride andere StrOme, weI<Ae ans den
Italien an rersi^edenen SteDn Islands henrorgebro-
Aem rind, Olivin in ni<At unbetrfiditlidier Menge.
Dasselbe gül ron all^i oder doch den meisten Lara-
strönien des Aetna. Es bt tibrigens sehr beaditnngs-
werikg dass der Olirin ab Bestandthefl der Laren immer
117
nur in Kölnern und abg^erundeten Massen, nie aber in
Crystallen ausgesoadert erscheint, während er in Aschen
und Tufltoi, eumal am Aetia und im Val di Noto in
den schirfAen und volkommensten Orystallea enthal-
ten ist.
Der Oiivin wird gepulvert aueh in kleinen Crystallen
von concentrirter ^alz$äure xersetel.
Die Analyse reiner gelbgrüner Crystalle von Spec.
Gew. = 3,334 aus der Fiumara von Mascali gab als ein
Mittel von zwei Beobachtungen folgendes Resultat:
Kieeeletrde 40,952 40,949 21,671
TlM>lierde 0,643 0,643 0,301
Eis^oxydul 10,530 10,528 2,397
Magnesia 46,805
46,797
18,681
NickeloxTdul *) 0»197
0,107
0,042
Wasser 0,890
0,890
0,775
100,017 100,000.
Reducirt man wie bei Augit und Hornblende den
Sauerstoff der Thonerde auf den dar Kieselerde und
den des Wassers auf R , so findet man :
Beob. Berech.
(Si) 21,872 21,595 — 0,277
(R) 21,318 21,595 + 0,277.
Diese Beobachtung stimmt nicht so scharf als ich
^wartet hätte; ich habe daher die Mühe nichl gescheut,
wenigstens die hauptsächlichsten Bestandtheile lioch ein
Mal zu untersuchen. Ich finde:
*} Bei de« NtcLoloxjduI sind Spuren von Cobiik bemerkt.
118
Kieselerde
41,010
40,917 :
21,655
Thonerde
0,643
0,642^
0,300
Magnesia
47,274
47,168
18,830
Eisenoxydul
10,063
10,040
2,224
Nickeloxydul
0,197
0,197
0,042
Wasser
1
1,039
1,036
0,922
100,226 100,000.
Beob. Berechn.
(Si) 21,855 21,629 — 0,226
(R) 21,403 21,629 + 0,226.
Auch diese Analyse ist von dem Mittelwerthe der
j>eiden obigen Analysen nur wenig verschieden und der
Sauerstoff von (Si) Tällt in beiden gegen die Theorie
etwas 2u gross aus. Der Grund davon liegt ohne
Zweifel in der unrichtigen hier zu Grunde gelegten
Zahl des Atomengewichts der Kieselerde, wahrend die
Zahl 572,5 sehr nahe Gentige leistet.
Ich hatte vor einiger Zeit den Versuch gemacht, alle
jetzt bekannten Olivinanalysen von Berzelius, Walmstädt
u. a. einer gemeinsamen Discussion zu unterwerfen, in-
dem ich nach der Methode der kleinsten Quadrate ver-
besserte Atomengewichte der Kieselerde, der Magnesia
und des Eisenoxyduls ableitete. Aus dieser Rechnung
ging auf das Bestimmteste hervor, dass die Atomenge-
wichte der beiden ersten Körper, wie sie von Berzelius
angegeben sind, etwa um 4 Einheiten zu gross seien,
so dass, wie schon oben bemerkt, das Atomengewicht
der Kieselerde etwa in der Mitte zwischen den Angaben
von Berzelius und Pelouze zu stehen komme und dass
119
die früher gdteade, jetzt durch Scheerer verbesserte
Zahl; des Atomengewichts der Magnesia, entschieden
verkleinert werden müsse.
V. Titaneisen.
In den meisten vulkanischen Gebirgsarten ist das
Eisen von grosser Bedeutung. Im Augit und Olivin er-
scheint es als Oxydul, im Feldspath, obgleich nur meist
in geringerer Beimischung, theilweise die Thonerde iso-
morph vertretend als Eisenoxyd.
Als selbstständiger Mineralkörper findet man das Eisen
in den vulkanischen Gebirgsarten als Oxydoxydul oder
Magneteisenstein, gewöhnlich mit dem Titan in enger
Verbindung. Der titanhaltige Magneteisenstein ist ein
wesentlicher Bestandtheil aller Laven und Aschen, welche
mitunter 15 Procent und mehr davon enthalten können.
Man kann sich von der Gegenwart dieses Minerals auf
jedem Punkte der Oberfläche des Aetna überzeugen,
wenn man in lockern Boden, z. B. in den Staub der
Landstrassen, einen Magneten hält, der sich sogleich mit
einem Bart dieses Eisenerzes zu überkleiden pflegt.
Manche Gesteine des Aetna, namentlich die Basalte
bei Trezza den Cyclopen-Felsen gegenüber, und gewisse
Grünsteine im Val del Bove enthalten dieses Erz in
120
si^klbareii Kdmern, zuweilen in so gmsser H^^e, dass
nie sitrk ftuf Ae Magnetnadel wiriten. Dia ausserordeiit'^
liehen Unregelmässigkeiten in detk Migii^tisehenHamaiitefi
am Aetna, besonders in der Declination, rühren ohne
Zweifel von einer sehr ungleichen Yertheilung dieses Kör-
pers in den verschiedenen Erdschichten des Vulkanes her.
Der Magneteisenstein ist in den Laven, in den Aschen
und Tuffen, älterer und neuerer Zeit überall verbreitet
und ertheilt den Gesteinen, indem er mit Augit undFeld-
spath verschmolzen ist, eine graue oder schwarze Färbung.
Bei der Auflösung solcher Gebirgsarten, sei es durch
V^witterung oder mechaniscfae Einflüsse, wird dieses
Erz oft in beträchtlidiar Menge durch den Regen ans-
gewasdien und durch sein grössares ^eeifisrches Ge-
widit in der Tiefe der Flussbetla, an den «(»genimntai
Fiumaren, abgesetzt.
Dia grossen fiumaren vonfiiarre und Masoali, welche
uttk Ausgang des Val del Bove ihren Drspruhg nehmen^
enthalten zuweilen reiche Lager dieses Eisenerzes, im
Gemisah mit Körnern von Feldifalh, Olivin und Augit.
Mit Hülfe eines Magnetea lässt sich d«»9albe von den
zuletzt genannten Bestandthail^^n leicht trennen und eig-
net es sich alsdann zu einer genaueren Üntersudaing.
Dieser fasi reine Magneteisensteinsand besteht lheil$
aas abgerundeten Köitiem, tkeils aus tiefinen Cry-
slallen, regelmässigen Odaederny welche aber nar selten
ein halbes Millimet^ im Durchmesser erreichen. Com-
binationen vom Odiaeder und Granatdedeeaeder werden
ebenfalls, obgleich seltener, dazwischen bemerkt.
Das Spac. Gew. ist = 4,43
121
Der ülnäisdie ltttgiiet€iteeitöteiii enthült, wie dieses
schon aus qualitativen Versuehen hervorging, eine nicht
unbeträchtliche Menge TitaA.
Eine scharfe i|uantitative Trennung von Eisen und
Titan scheint immer noch mit einigen Schwierigkeiten
verbunden zu sein; dieselbe eher hier zur Ausführung
zu bringen y Uegt nicht im Plane meiner Arbeit; für
unsern Zweck wird schon eine approximative Analyse
genügen.
Sehr feingeriebenes Mineral wmrde mit concentrirter
Salpetersalzsäure zum grössten Theil aufgelöst und der
Rest durch kohlensaures Natron und Kaii aufgeschlossen.
Beide Theile enthidten sowohl Eisen als Titan; die
Trennung wurde durch Fällung voii Schwefelammonium
und naehherige Behandlung mit Schwefliger Säire be-
wirkt; die^e Operation, wdche das enste Mal war (heiU
weise gelingt, muss zum zweiten Male wiederholt wer*
den; sie ist beschweriich und nicht hinreichend zu-^
Yerlissig.
Die Analyse ergab für reines Titaneisen :
Bifienoxyd 92,192
TilansÄure 12,371
104,563,
Der Überschuss von 4,563 ist Folge der höheren
Oxydation des Eisenoxyduls und des Titanoxyds. Die
regehnttssigen Ootaeder, w6rin dieses Titaneisen crystal-*-
lisirt, machen es mehr als wahrscheinlich, dass dasselbe
aniAog dem Magneteisenstein und Spinell, nach der For-
mel Sft zusammengesetzt und dass das Titan als Oxyd
in der Verbindung enthalten sei.
122
Unter dieser Vonrassetziing findet sich die Zosam-
mensetcong des Titaneisens:
Fe = 30,000 6,659
Fe == 58,862 17,640
f i = 11,138 3,700
100,000 27,999.
Substituirt man für Titanoxyd, Eisenoxyd, so er-
gibt sich:
Beob. Berech.
Pe . 29,642 31,040 + 1,398
Fe 70,358 68,960 — 1,398.
Der Sauerstoff aus beiden Theilen ist:
Beob. Beredi.
27,664 27,556.
Es leuchtet ein, dass ein geringer Fehler im Über-
schuss in der Zahl 4,563 sehr kräftig auf das Endresultat
einwirken wird. Bei der schwierigen Trennung des
Eisens vom Titan und den beigemengten Silicaten (Olivin
und Augit), welche bei der sorgfältigsten Reinigung mit
dem Magneten nicht vollständig vom Titaneisen geson-
dert werden können, ist die Übereinstimmung zwischen
Theorie und Beobachtung befriedigend zu nennen.
Ich habe es zwei Mal versucht, dieses Titaneisen mit
Wasserstoff in einem glühenden Porzelianrohre aufzu-
schliessen und obwohl die Reduction 4 bis 5 Stunden
fortgesetzt wurde, ist sie doch nur unvollständig ge-
lungen.
Die treffliche Methode von Wöhler, reine Titansäure
aus Fluor -Titan -Kalium zu bereiten, hat sich Tür die
quantitative Trennung von Titan und Eisen ebenfalls nicht
123
brauchbar erwiesen^ hauptsöchlich aus dem Grunde, weil
ein Theil dieses perlmuUerartig glänzenden Kdrpers rasch
auf dem Filter erstarrt und selbst durch längeres Wat-
schen mit siedendem Wasser vom Eisen nicht vollständig
getrennt werd'eh kann.
Es wurde jedoch von mir nur ein einziger Versuch
gemacht^ und es ist möglich^ dass bei grösserer Ver-
dünnung der noch heissen Flüssigkeit, welche das Fluor-
Titan-Kalium und Eisen zusammen enthält und bei raschem
Filtrireh die Trennung beider Körper geHngen kann. Es
scheint aus den mitgetheilten Versuchen keinem Zweifel
zu unterliegen, dass das Titanoxyd isomorph mit dem
Eisenoxyd ist und dass es daher zwei Arten Titaneisen
gibt, welche dem Eisenglanz und dem Magneteisenstein
parallel laufen und jede beliebige Substitution des Titan-
oxyds verstatten.
Es ist im Voraus zu vermuthen, dass in den Gestei-
nen verschiedener Vulkane, so wie in verschiedenen
Eruptionsmassen eines und desselben Vulkans ungleiche
Quantitäten von Titan in der bezeichneten Verbindung
mit Eisen auftreten werden.
Breithaupts Trappeisenstein (Siehe Naum. Min. 413)
welcher nach Klaproth und Cordier 16 Procent Titan-
oxyd enthalten soll, ist ein vereinzeltes Beispiel zur Be-
stätigung unserer Ansicht.
Das octaedrische Titaneisen ist für die Composition
der vulkanischen Gebirgsarten, zumal der Aschen, für
ihren äusseren Habitus, so wie für ihre metamorphischen
Umbildungen von sehr grosser Bedeutung. Bei der
cheniischen Analyse solcher Gebirgsarten wird man daher
134
in sehr vtelen Fällen in Begleitaig des Eisenoxyds TiM
antreffen, lyelches ab^, wenn nioht besonders diurmt
geachtel wird; leidit übersehen werden kann«
In den weiter unten mitgetheiltai AatiyBen vulkani*
scher Aschen ist in einigen Fällen auf die quantitative
Bestimmung des Titans Rücksicht genommen , in aftdem
ist nie bei der j^Hngeki Quantität, die meist nnf einen
Bruchtheil eitoes ProceAtes ausBumächeli pflegl, bei Seite
gebetet. In Verbindung mit Eisen und Titan erscheint
Hangan, Ghrond und VanadiuBl.
Spuren Yon Mangan sind in den isländisdien und
ätnäisdien Gesteineh sehr allgemein terbreitet und fin-
den sich im oben analysirten octoedrischen Titaneisen;
Chrom wurde sehr deuUich im Palagonit von Aci
Castello nachgewiesen und Vanadium in d^ Grttnerde
von Eskifiord und Berufiord in Island, die wahrschein-
licher Weise aus zersetzten Eisenerzen das Vanadin
entlehnt hat
Dass man häuig geringe Quantiläten dieser MetaOe
mit dem Eisen verbunden nachweisen kann, zeigen meine
Versuche; man würde sie ohne Zweifel noch weit öfter
und allgemein verbreiteter antreffe, wettn man auf-
merksamer darauf achten würde.
Das Titaneisen widersteht zwar der vollkommenen
Oxydation durch atmosphärische Einflüsse für geraume
Zeit, es wird aber dennoch zaletzt in braunes Bisen-
oryd und in Verbindung mit Wasser in gelbbraunes
Eisenoxydhydrat verwandelt« Man kann sich davon am
besten überzeugen, wenn man das Magneteisenerz in
einigen Aschen betrachtet. Die Kömer desselben sind
12S
von Aussen gelbbraun, und verballen sich wie Bisen*
oxyd--Hydral, indem ihr Wasser bei höherer Temperatur
entweicht; der innere Kern dagfegen ist schwarz und
folgt zugleich mit der äussern Hülle dem Magneten.
Weniger leicht als in den losen Aschen ist der
Magneteisenstein in den Laven und in den altem cry-
stalliniscben Schichten des Aetna der höheren Oxydation
ausgesetzt.' Aber auch hier macht eine' Reihe von Jahr-
tausenden das möglich, was in kurzer Zeit nicht ge-
schehen kann. Indem diese Gesteine, wie man es nennt,
verwittern, findet eine theilweise Auflösung der Silicate,
des Feldspatbs, des Olivins und des Augits statt; der
letztere wiedersteht immer am meisten. Zugleich wird
das Eisenoxydul in diesen Silicaten sowohl als im Magnet-
eisenstein in Oxydhydrat verwandelt und die Felsen-
massen von solcher Zusammensetzung aberziehen sich
mit einer rostbraunen Kruste, welche eine oder einige
Linien tief das Gestein angegriffen hat.
Diese Oxydation, die unter gewöhnlichen Temperatur-
verhältnissen der Sauerstoff der Atmosphäre in langen
Zeitrfiumen bewirkt, geht bei Glühhitze im Innern der
Vulkane unter Zutritt von Luft, besonders bei feinen
Aschentheilchen , die eher angegriffen werden als fest
zusammenhangende Massen, ungleich rascher von statten.
Je nachdem im Innern der Vulkane eine höhere Oxy-
dation des Magneteisensteins stattfindet oder nicht, wer-
den die ausgeworfenen Aschen entweder eine rostbraune
oder schwarze Farbe annehmen. Ascheneruptionen bei-
der Art habe ich öfter selbst beobacbtel, obwohl in
neuerer Zeit die schwarzen die gewöhnlichem sind.
126
Wenn aber dieser Oxydationsprocess nur theilweise vor
sich gegangen ist und die Aschen darauf ausgeworfen
werden, so wird auch der Sauerstoff der Atmosphäre unter
den gewöhnlichen Verhältnissen weiter fortwirken und
die voUständige Verwandlung des Magneteisensteins in
Eisenoxydhydrät vollständig bewirken. Unter dem Spie-
gel der See geht in längeren Zeiträumen die Verwand*
lung von Magneteisenstein in Eisenoxydhydrat ebenfalls^
wenn auch vielleicht nur langsam, von statten. Ich
erinnere nur z. B. an eiserne Nägel und eiserne Ge-
räthschaften, welche, nachdem sie Jahre lang am Boden
des Meeres gelegen, sich vollständig in Eisenoxydhydrat
verwandelt haben.
Die höhere Oxydation des Magneteisensteins ist künst-
lich in ähnlicher Weise, wie es auf dem vulkanischen
Herd geschieht, leicht zu bewirken, indem man über
das Erz in einem glühenden Porzellanrohr einen Strom
von Sauerstoff leitet.
Das octaedrische Titaneisen im Aetna, im Vesuv und
in manchen andern Vulkanen, liefert das Material zur
Bildung von Eisenglanz und Titansäure, die letztere in
der Gestalt von Brookit und Rutil, indem durch Zutritt
von Chlor entstandenes Eisen- und Titanchlorid (beide
sind bekanntlich sublimirbar] , durch Wasserdämpfe in
Eisenoxyd und Titansäure zerlegt und an den Rändern
der vulkanischen Spalten ausgeschieden werden.
Diese Bildungsweise des Eisenglanzes ist allgemein
bekannt und ist ausser in Vulkanen, in Hochöfen und
Ziegel- und Töpferöfen vielfach beobachtet.
Auf die Nebenbildung der Titansäure in den Vulka«
127
nen hat man bisjetzt noch weniger Rücksicht genommen,
und ich werde daher in Bezug darauf einige Beobach-
tungen anfuhren.
Mehrere Localitäten am Aetna, in welchen vormals
Ausbrüche und Sublimationen stattgefunden, zeigen jetzt
sehr häufig zwischen ihren Gesteinen Eisenglanz, zu-
weilen damit in enger Verbindung Brookit und Rutil.
Sehr interessant ist in dieser Hinsicht der Monte
Calvario bei Biancavilla an der Westseite des Aetna, ein
Berg, welcher aus einem röthlichen Trachyt und TrachyttufT
besteht. Zunächst föUt daselbst der Eisenglanz ins Auge,
welcher die Spalten des Trachyt mit Krusten spiegelnder
Crystalle überzieht; bei etwas sorgfaltigerer Betrachtung
wird man kleine kaum Millimeter lange, mit dem Eisen-
glanz verwachsene CrystaUe von Brookit gewahr werden,
welche an einigen Stellen besonders den trachytischen
Tuff nach allen Richtungen hin durchdringen und zu
Millionen durch einen grossen Theil des Berges ver-
breitet sind.
Der Brookit findet sich, obwohl seltener, im Val del
Bove, wo auch an einer Localität statt desselben kleine
Rutilcrystalle in zahlloser Menge gefunden werden.
Anatas, der offenbar andere Umstände für seine Bil-
dung verlangt, wurde von mir am Aetna nirgends bemerkt.
Eine ganz ähnliche Verbindung von Rutil und Eisen-
glanz zeigen die sogenannten Eisenrosen des St. Gott-
hard, welche, obwohl in anderen Formationen und an-
deren Zeiten, wahrscheinlich auf dieselbe Weise ent-
standen sind.
128
VI. Untersuchungen über die crystalli-
nisehen Gesteine der Vulkane in Sicilien
und Island.
Im Vorhergehenden haben wir nns bereits über die
chemische Zusammensetzung der Mineralk<>rper unter-
richtet, weldie die vulkanischen Formationen von Sici-
lien und Island charakterisiren. Mit der Kenntniss der-
selben wird es leicht sein in gemischten Gd^irgsarten,
deren Analysen bekannt sind, jene Min^ralkdrper, die
sich auf mechanisdiem Wege nicht trennen lassen, ihrer
Menge und Beschaflenheil nach durch Redinung au be-
stinunen.
Der Feldspath, soweit meine Erfahrungen reichen^
findet sich in allen vulkanischen Gesteinen, wfthrend
Augit, OUvin und Magneteisenstein in der Regel in ihnen
eine untergeordnete Stdiung einnehm«! oder hin und
wiedw gauB fehlen können. Gesteine, weldie nur ge«
ringe Beimisdiungen dieser drei zuletst genannten Kör-
per enthalten, besitsen meist eine hdiere Farbe und
werden mit dem Namen Tradiyt beieichnet
Es ist einleuchtend, daas diese so aDgemein veihrei-
tete Benennung keinem exacten Begriffe entspridrt. Ist
der Trachyt ohne Beimischung jener K5rp^, so ist er
129
mit Fel<Is]MiHi gleioftbedeatend ; sind hingegen Beimi-
schungen derselben asugegen, so sieht man sie ganz
allmälig in allen möglichen Übergängen wachsen, bis
sie nach und nach ein Drittheil, ja die volle Hfllfte der
ganzen Gestßin$iaafise auamtichen und dann Trapp ^i' Ba-
salt j. Dolerit und Lava genannt werden. Scharfe Grenzen
zugleich mit diesen Namen festzuseteen, ist uathunlich.
Maa Ifät geglaubt, daas der Trachyt diy-ch den ihm
eigeathümUchen glasigen Feldspftth char«kierisirt sei,
idlein die I/n)ersucbm)g' bat on^ belehrt^ dass.die Tra-
chyte der veiiscbiedenen Gegendeji sehr verschiedene
Feldspathe enthalten. So z, B. haben die: Feldspathe
im Trachyt von Island und am Dracbenl^els eine gafiz
uvgleiclie BeschaffeoheiM diese letztefin sind von jenen
weiter al$ vqn den ätnäü^hen Trachyten eatfernt, die
ji^ach h. v^ Buch nicht' fsu. dieser Ge^teinsgruppe gerechnel
werden sollen.
; Aus, den vorhin mitgetheillen Untersuchungen geht
hervor, dass alle Feldspalhe von. der Norm (1, ;3, x)
nur Gemische von zwei kieselsauern Doppelsalzen von
den Normen (1, 3, v) und (1, 3, w) sind, und jeder be-
liebige Werth für x zwischen 6 und 24 wird auch in
den Trachyten möglicher Weise zu erwarten sein. So
wird z. B. für den Trachyt von Island x = 16 bis 24
für den Drachenfels x = lli ' ' .
für Pantellaria x = 12
für die Andes x = 8 bis 9
flir den Aetna x = 6 bis 10
u. S. w.
Feldspathgebirge , oder Trachyle in denen x ä= 4
9
130
wäre, frei von Aogit, Olivin und Magneteisenstein, sind
bisjetzt, so viel mir bekannt, noch nicht gefunden, sie
existiren vielleicht auch gar nicht, wie ich dieses später
wahrscheinlich machen werde.
Die neueren crystallinischen Formationen bilden ohne
Zweifel eine eontinuirliche Kette von Gesteinen, welche
in zahllosen Übergängen in einander verschwmunen und
die durch alle möglichen Mischungen von Krablit bis
Anorthit oder vom sauem bis zum basischen Salze re-
präsentirt sind und die mit abnehmenden x im Feld^path
eine Zunahme von Augit, Olivin und Magneteisenstein
zur Folge haben. Von der Charakteristik einer vulka-
nischen Gebirgsart, von jedem einzelnen Gliede dieser
ausgedehnten Kette wird daher zuerst die Bestimmmig
des Feldspaths, oder die Feststellung der Zahl x ver-
langt, ferner die Quantität der Beimischung jener drei
öfter genannten Mineralkörper.
Diese Elemente eines gemischten Gesteines zu ermit-
teln hält nicht schwer.
Bezeichnen wir in einer Analyse desselben den Sauer-
stoff von Si mit A
von AI, B
von Fe + Fe + Fe Fe, C
von Ca, D
von Mg, E
von Na und Ka, F.
Ferner sei M der Modulus des zu suchenden Feld-
spaths von der Norm (1, 3, x), z der Modulus des
Augits, y der des Olivins, sodann sei a die relative
131
Sauerstoffmenge der Kalkerde beim Feldspath und f der
SauerstofTgehalt des Magneteisensteins; der nach Fest-
setzung der Constanten Xy /f^ a, h, g^ « und k mit An-
nahme der oben mitgetheilten Formeln für Augit und
Olivin in diesen Minaralkörpem nicht aufgenommen wer^
den kann. Gilt endlich im Augit nach Scheerers An-
sichten die isomorphe Vertretung von drei Atomen Thon-
^rdetdnrch zwei Atome Kieselerde, so gelangt man zu
folgenden Gleichungen:
1) xM + hz + (l + i7)y = A
2) AM + gz = B
3) /iM + 6Z + lyy + f = C
4) aM + z = D
6) aaM + kz + y = B
6) (l_a{l+0))M i =F
aus denen die Grössen x, y, z, a, f und H zu bestim-
men sind. Es wird zuerst:
7^ , _(F + D(l+o))X-B
'} (1 + a)l-g
Hiermit berechnet man aus 2) den Werth von M;
mit M aus 4] oder 6) den Werth von a, mit a^ M und z
aus 5) den Werth von y, mit M, z, y aus 3) den Werth
von f^ endlich mit M, z^ y aus 1) den Werth von x.
Die Constanten X, /» bezeichnen die relativen Sauer-
stoffmengen von Thonerde und Eisenoxyd beim Feld*
spath in R. Für die isländischen Gesteinsanalysen sind
A. und f* aus den Analysen der isländischen Feldspathe
abgeleitet und zwar aus 9, 11^ 12 Tab. I. Danach wird
X «= 2,87801 f$ = 0,12199,
9*
b
Ferner ist — = o = 0,0600 ein Mitlelwerth für die
■; r 'a . ' • ' • • •• .
isländischen Feldspathe aus^^Tab. VI. abfeleitet
Die Constanten h, gpäjfc beziehen sich auf die
Yertheilung der isoihorphen BeislaTudtbeile im Augiti. - Es
ist* h ="2('(1 + 6 + Vj ~ -Y= 4;627.2.-; •■
Sodahnwird das Verbifitmäs' des -SauerstofTs: der ThOB*
erde zu dem von R, —-^——=^18716, g = 0,46315.
Das mittlere Verhältniss des Sa^ierstoffs des Eisen-
oxyduls zu, dem der Kalkerde ist [rJ. = 0,3179. Das
Verhältniss des Sauerstoffs d,er Magnesia za dem der
Kalkerde wird k = 1,1501. Die g^na^nten Constanten
sind als Mittelwerthe a||us den von mipr oben Seite 107
bis 110 mitgetheilten Augitanalysen abgeleitet worden.
Endlich findet man t; = 0,12162, ^da3 y«rhäl,tn^3 . des
Sauerstoffs vom Eisenoxydul zu Magnesia im Olivin, mit
Grundlage meiner vorher angegebenen Analysen dieses
Minerals.
Es wäre allerdings wünschensWerlnJ' 'die genannten
Constanten aus eiher grösserh Anzähl von Analysen,
oder aus solchen abzuleiten, deren Maferiärdör in Frage
stehenden Lava selbst entnonimen^ei; was* Öfter gelih-
gen kann^ wenn die Augit- nnfd Olivinkömier'svch eini-
germäss^) deutlich ausscheiden und sich als ein botno-
genes Gebilde dat'stellen. •
Zu einer wena auch hur provisorischen Recknmjf
werden die angenoinmenten CoJ^staalen, die sich yieUeidlt
demnächst du^ch bessere ersetzen lassen, ausreichen.
133
Ein Beispiel wird den Gebrancfa der angefttfarten
Formeln noch deutlicher machen.
Der isländische Trapp von Esiaberg' hat nach Bansen
folgende Zusammensetzung :
•^ ... Si :^ 50^5., ; A =.'»M9Q . ,. .-
.'•■ Äl ■*?»: 18,78 „iBi« .8,770, • ,•
Fe + FeFe -f- Fe.iss 11,69 : C te=: 3,144
Ca = 11,66 D z= 3,316
% = 5,eo , E = 2,078*
jra= 2,241 p^ Q
Ka =' 0,38)
Es findet sich zunächst:
z = 1,23341 •
M = 2,85150
a = 0,73035 '
y = 0,53230
f =2,33920 •. , i: ,
. , X = 7,07880.
Damit berechnet man die Sauerstoffinengen der ein-
zelnen Bestandtheile von Feldspath, Augit, Olivin und
Magneteisenstein, deren respective Summen dengesamm-
ten Sauerstoffmengen des Gemisches gleich kommen.
Wir g«laagen dann zu folgender Übersicht :
Sauerstoffipeng^n ....
. .1. , für, . . : Magnet-
Feldspath J^.ngit Olivin , eisenst.
1) 26,490.";;?, 20,1856 .+ 5,707J + 0,5973 .
2) 8,778 =1 , 8)2067 -f 0,5T13
3) 3,144 = 0,3479 + 0,3921 + 0,0648 + 2,3392
134
4) 3,316 = 2,0826 + 1,2334
5) 2,076 = 0,1250 + 1,4185 + 0,5325
6) 0,579 = 0,5790
7) 0,065 = 0,0650.
Sucht man nun zu den so berechneten SauerslofT-
mengen ihre Yerbindangen mit Kieselerde, Thonerde
u. s. w., so erhält man folgende Zahlen:
Feld- Hagnet-
spath Augit Olivin eisenst.
Si 38,136 + 10,783 + 1,1285
AI 17,557+ 1,222
Fe + Fe + Fe te 1,161 + 1,767 + 0,2920 + 8,4890 *)
Ca 7,324+ 4,337
Mg 0,313+ 3,553 + 1,3339
Äa 2,240
ka 0,380
Feldspalh = 67,111 + 21,662 + 2,7544 + 8,4890=
100,016
Berechnet man endlich die Feldspath^, Augit- und
*} Zar Berechnung von G sind im Anfang genäherte Werthe
für Fe, ^e j^e und ^e angenommen worden, so dass jeiEt die
Summe des Gewichts der 4 Mineralkörper sehr nahe 100 gibL
Der nur aus Pe abgeleitete Sauerstoff wurde zu gering sein,
um bei der Bildung Ton Oxyd und Ozjdoxjdul zugleich auch für
die Summe der Bestandlheile die Zahl 100 zu geben. Hat man
daher die Quantitäten Ton Feldspath, Augit und Olivin bestimmt,
so kann man das an 100 Fehlende als Magneteisenstein be-
trachten. '1
135
Olivin -Verbindung auf 100, so erhält man folgende
Zahlen:
Feldspath
Augit
Olivin
§i 56,826
Si
49,779
40,976
AI -26,161
1^1
5,641
fe 1,730
te
8,155
10,586
6a 10,912
Ca
20,021.
lig 0,467
%
16,404
48,438
Na 3,338
k» 0,566
100,000 100,000 100,000
Im Laufe der Rechnung gibt es mehrere Proben,
welche vor Irrthümem schützen. Erstens muss beim
Feldspath der Sauerstoff von R zu dem von ft sich ver-
halten wie 3:1. Zweitens ist beim Augit der Sauer-
stoff von R halb so gross als der der Kieselerde, wenn
zu dem letztern Vs ^^^ Sauerstoffs der Thonerde hinzu-
gefügt wird. Beim Olivin ist der Sauerstoff von R gleich
dem der Kieselerde. Endlich wird die Zusammensetzung
von Augit und Olivin für verschiedene Gesteinsanalysen,
insofern beide Körper im Gemisch repräsentirt sind,* die-
selbe sein.
Wenden wir das eben auseinandergesetzte Verfahren
auf die verschiedenen Gesteine von Island und Sicilien
an, so gelangt man zu folgenden Resultaten:
Bunsen hat eine Reihe isländischer Trachyte analysirt
(Pogg. Ann. LXXXIII Nr. 6), deren Zusammensetzung
hier zunächst angeführt wird:
136
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Kieselerde 75,91 77,92 75,29 7»,95 76,42 76,38 75,77
Thonerde 11^49 12.01 12,94 10,22 9,^7 11,53 10,29
Eisenozydol 2,13 1,32 2,60 2,91 5,10 3,59 3,85
Ka&erde 1,56 0,76 1,01 l,ä4 1,53- 1,76 1,82
Magnesia 0,76 0,13 0,03 0,14 0,20 0,40 0,25
Natron 2,51 4,59 2,71 4,18 5,24 ^46 5,56
Kali 5,64 3,27 5.42 1,76 1,94 1,88 2,46
1. Trachyt von Baula.
2. Trachyt von Kalmanstdnga.
3. Trachyt vom Langarfjall am Geysir.
4. Trachyt von Amarhnipa an der Laxa.
5. Tradiyt von FaikaU^tiir bei Kalmnnsldnga.
6. Traehytiava vom Krabla.
7. ObddiaB vom Krabla.
Diese trachytischen Gesteine sind aus Feldspath,
Augit, Olivin und Magneteisenstein in folgender Weise
zusammengesetzt :
i. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Feldspath 95,01 99,64 97,40 95,56 92,43 95,80 92,77
Augit 4,19 0,14 — 2,83 3,05 1,88 3,88
Olivin 0,12 — __ — __
FeJFe 0,78 0^ 2,10 1,41 3J9 1,89 2,08
100,10 99^ 99^ 99^ ^67 Ö9^ 98J73
Zur Trennung der verschiedenen hier vorkommenden
* • • ►
Mineralkörper habe ich mit Ausnahme von 1) eine an-
dere iodirecte und etwas kürzere Methode als die vorher
angegebene benutzt. IHe procentische Züsammensetziuig
der hier vorkommenden Feldspathe ist folgende :
137
1. 2.. 3. 4.. , 5. 6. 7.
Kieselerdß
77,70i
78,036 ,
77,300
81,138
81,036
78,754.
79,403
Thonerde
11,850
12,041
13,285
10,515
10,157
11,917
10,841
Eisenoxyd
•1,058
1,204
—
1,068
1,039
1,202
1,111
Kalk
0,779'
0,730
1,037
1,060
•
1,406
Magnesia'.
0,033
0,110
0,031
.i'»
' - —
0,102
*'
Natron
2,CI40-
'4,59t
%m^\
• 4i3T*-
&,669
4,656 •
5,993
Kali
3,936
3,282
5,565
1^44:
2,099
*
1,963
2,^52
100,000 100,000 100,000 ioo,obO' i()o,ooa ioo,oöö ioo,ooo
Reducirt man wie vorhin diese Analysen auf Thon-
kalkfeldspathe, so findet man folgende Zusammensetzung:
1. 2. 3. 4, 5. 6. 7.
Kieselerde .80,108/7^,757. 79,272 82,3198 ^%,m 8p,Q42 81,038
Thonerde 12,917 13/)78 13,624 11,373 .11,015 .12,896 11,792
Kalkerde 6,975 ,7,165 7,104, 6,229 6,515 7,06;j 7J70
Femer finden sich für x und M die Werthe:- '
X 5^1,010 20,716 20,000 24,611 25,231 21,086 23,091^
M 2,019 2,038 2,097 1,772 1,730 2,009 1,887.
DasYerhäUitiss Yoni Ic^S* mi Sauerstoff von fi und K
kann nicbl immer vollkommen, indess für unsere Zwecke
genau genug dargestellt werden. :
Die aus den isländischen Trachyten berechneten Feld-
spathanalysen vervollständigen sehr wesentlich unsere
vorhin mitgetheilte Übersicht der' Feldsi)athe in Tab. I.
Seite 44 und geben WertHe für x, die mitunter sogar noch
über 24 hinausgehen. XAk Bestimmung so grosser Werthe
von X, namentlich aus kusammengesetzten Gesteinen ab-
geleitet, Mird allerdings unsicher, und es muss für jetzt
dahin gestellt bleiben, ob x = 24 wirklich als Grenz-
138
werth anzusehen ist, oder ob noch grössere Werthe
durch zuverlässige Beobachtungen ermittell werden.
Bunsen nimmt aus den 7 angeführten Trachytanalysen
das Mittel, welches er mit dem Namen normaltrachyti-
sche Masse bezeichnet.
Der BegrüF normaltrachytische Hasse ist kein exacter,
da z. B. zu der Bildung eines solchen Mittelwerthes,
statt 7 eben so gut 12 Analysen hinzugenommen wer-
den können, deren Kieselerdegehalt eine fortlaufende
Scale bildet, in der ein jedes Glied dieselbe Berechti-
gung hat.
Es ist allerdings wichtig für die Lehre dieser cry-
stallinischen Gesteine, einen solchen Grenzwerth festzu-
stellen, der als sauerstes oder kieselerdereichstes End-
glied dasteht und dem eine exacte Djefinition beigelegt
werden kann. Wir werden es später versuchen, den-
selben abzuleiten.
Die von Bunsen mitgetheilte normaltrachytische Zu-
sammensetzung als Mittelwerth aus den obigen 7 Ana-
lysen ist folgender:
Kieselerde
76,662
Thonerde
11,150
Eisenoxydul
3,071
Kalkerde
1,469
Magnesia
0,274
Natron
4,178 .
Kali
3,196
100,000
139
Diese mittlere Zusammensetzung des Trachyts ent-
spricht einer Mischung von;
Feldspath 95,516
Augit 2,267
OUvin 0,017
fefre 2,200
100,000
Femer wird die Zusannnensetzung des in diesem
Mittelwerthe vorkommenden Feldspaths:
Kieselerde 79,052
Thonerde 11,515
Eisenoxyd 0,955
Kalkerde 0,717
Magnesia 0^039
Natron 4,387
Kali 3^335
100,000
M = 1,8925 und x = 22,108.
Im östlichen Islai^d, welches ich im September 1846
allein bereist habe, finden sich ausgezeichnete trachyti-
sche Gebirge, deren Gesteine von mir gesammelt wor-
den sind. Ich fand indess bisjetzt noch keine Zeit die-
selben zu untersuchen, doch hofie ich diese noch fehlen«
den Analysen demnächst nachzuliefern.
Nur einen eigenthümlichen Klingsteinschiefer von Hel-
gastadir, der Localität wo der bekannte isländische
Doppelspath gefunden wird, habe ich flüchtig, jedoch
ohne Bestimmung der Alkalien , analysirt und finde dafür
folgende Zusammensetzung:
140!
Ifieselerde
79,860
Thonerde
13,698
Fe Fe
3,050.
Kalk
0,441
Magnesia
0,388-
<•
•
'«7,437 •
Die Zusammensetzung dieser Klingsteinschiefer ist
demnach den von Bunsen aaalysitten trachytiscb^n Ge-
steinen aus dem westlichen IsJaUd sehr -übulich.
Bunsen hat sodann' mehrere' isländische Gesteine un-
tersucht, welche nach seiner -»ittgasicht die basischsten
sind, die in Island vorkommen« /i^Qd409en er den viel-
leicht nicht ganz passeiideii NanKen. xiormalpynoxenische
Gesteine beilegt, da ^e, ' wie, dLe^s sogleich gezeigt
werden wird, durchschnittlich etw« nur ein Drittheil
Pyroxen und über die Hälfte Feldspalt .enthalten.
Ihre Zusammensetz^uiig fs% folgende :
1. . i2, 3. 4,^ i 5. :. 6.
Kieselerde 50,05 47,48 49,17 .47,69 49,37 47,07
Thonerde 18,78 13>5^l4,89 ;ii>b 16,81' 12,96
Eisenox^dul 11,69 17;47" 15^20:^^1^ 11,85 ' 16,65
Kalkerde 11^66' ll,ä4 11,67 ' l2,25 13,01 11,27
Magnesia '5,20 6,47 '6,82 5,83 7,52 9,50
Natron^ ' 2,24 ' 2,89 'Ö>8 2,82 1,24 1,97
Kali 0,38 Ö,ÖÖ 1,67 0,48^ 0,20 t),58
1. Ti^äpipg^^Wn Von Esiabei^g. ' '"* *
•2. '•1Waf^t>''vori*Vidöel "• ^>^'' ■• ^' •^"' ••'•
'3.. BteUfes feinkörniges MhäM^mih Von Haga^all
' *m fechten tJffer der 'Thior^a/ • "''•
4. Basaltisches Gestein von'SkarttsQaÄ, am Hekla.
141
. S. Von «iaem alteQ,.l«vjUitro)n Aes JiMtn ■'■
6« Gestein von dor Felstvand y<N0t ;Ajlmiimagji un-
weit dem See von Thinirvalla. i
Bereohnet man.nad^ d^n auf .^eit^ 131 -mitgetb^ilten
Vorschiift^n die mifiera^ogtecheZusanfu^i^etzung; dieser
Oefiljeine, sp ergebpn j5U)h| folgende Rtj^ljate f): /, .,. ..
1.0 7,0788 !J,85|5 -^,2334 ^,5325 .,.0|„73O4 .?^3a92
2. 7ß^ |i86'93 a,2Q16,,. I ,-r- • 45153 ' ^,9398
3,„_, 8,111^ ;?,1441 iJ,7p47<,:0;«652,.(i,7527 2,4^07
4.- 8,3658 1,3961 2,9307 — 0,3961 3,2107
5.' ^932 '^jÄ l,7i(Ök U^90k8 0,8071 1,6742
6. . %!J5iä l,7äSai 2,1127 lyi»72 iA,6il68 2,6511
Hit: Hülfe dieserl Qrössea:i)ereclinet<taHiii)di^'Zasnn'i-
menseteung^ dieber Qesteine; sie 'bestehen' äiis«
• . •■ •. . !■!.'.' ü 2i ■■.■■.■■3. ■■' '. 4^ • •■ -,5. ;.:' 6i. ■
Fädspafth . 67,111 4Z,159i .'55,103 36,560 ,57,214 43,993
Augit 21,662 39,722 29,938 51,463 30^190 37,105
Olivin 2,754 — . 3,440 — 4,675 6,709
Fef e+]^e*'*i ■ 8,4§9 lÖ.^bo' Ö,H39..li,6'5'2!' 6^074 "ö,621
. ,100,016. 97,5j50 97,520 99675 QB.lÖä 97,420
.•:)
*) DieM' Rechnungen xinä einige andeve'in idM8ftm> uhd dem
£{>lg;^Adep;,Ab^cJik9JUe(^uFfl^ «uf na einejiJW/DQSC^, durch, {{err^
Klii^l^e,rfues^ Assistenten an hiesiger Sternwarte, ausgeführt ,. dem
ich desshalb zu besonderem Danke Terp&ichiet bin.
**) In den Analysen 2 l^is 6''bfeH)t diö Sdhime de^ Tersenfe-^
denen Bestandtheile nicht unbeträchtlich hinter 100 zurück, weil
die Saüerstoffmenge G nur aus Oxydul abgeleitet worden ist In
1 ist dagegen vom Anfeng an ein' Näherungsw^rth Itir 't'e;'^pe
und Tefh arngenommcn wordeb , in Folge dessAen die Summe der
Bestandtheile sich der Zahl 100 mehr genähert hat.
144
solchen gelten lassen kann; auch ist es nicht einzu-
sehen, warum nur die angeführten -6 Analysen zur Bil-
dung eines Miltelwerthes terwandt- werden, während
andere, z.B. Analyse 4S, Lava der Thiorsä, und 38,
Trappgestein vom Esia (siehe Poggend. Ann. LXXXUI.
S. 211 und 213), davoli ausgeschtoissen bleiben. Würde
man auch diese beiden, oder ähnliche mit einem Kiesel-
erdegehalte von 48 bis 60 Procent zur Bildung dieses
Mitt^Iwertb^ hinzu2?fe6eR, so ist kein Grund vorhatideD,
die Laven mit einem Kieselerdegehalte von 51 bis 53
Procent und alle folgenden davon aussmschliessen.
Aus dem Ebengesagten geht hervor, dass man zur
Feststellung der Grenzwerthe auf beiden Seiten einen
andern Weg einzuschlagen hat.
Bevor wir di^es versuchen, werden wir noch die
mineralogische Zusammensetzung einiger andern isländi-
schen crystallinischen Gesteine nach den bereits ange-
gebenen Principien berechnet mitiheilen, die theils von
Bunsen, theils von Genth analysirt worden sind.
Ich würde die Zerlegung der Laven in ihre Mineral-
körper bei allen von Bunsen mitgetheiken Analysen vor-
genommen haben, '' w^nn dieses aus den vorliegenden
Zahlen möglich gewesen wäre. Leider ist aber um die
Beobachtungen einer Theorie mehr 'anzupassen, Thon-
erde und Eisenoxydul nur zusammen angegeben worden.
Die Analysen, in denen sich Thonerde und Eisenoxydul
gesondert finden, uteddie theilw^ise vem Genlli schon
früher veröffentlidit worden sind*), zeigen die naohfol-
gende Zusammensetzung:
*) Ann. d. Chem. u. Pharm. LXVM. 184Ö. ti
145
1. 2.
Kieselerde 49,60 60,06
Thonerde 16,89 16,59
Eisenoxydul 11,92 11,37
Kalkerde 13,07 5,56
Magnesia 7,56 2,40
Natron • 1,24 3,60
Kali 0,20 1,45
3.
55,92
15,08
15,18
5,54
4,21
2,51
0,95
4.
56,68
14,93
13,93
6,41
4,10
3,46
1,07
5.
50,25
12,55
16,13
11,10
7,59
0,34
2,04
100,48 101,03 100,39 100,58 100,00
1. Thiorsä Lava.
2. Efrahvolshraun am Hekla.
3. Lava bei Hals.
4. Lava des Hekla von 1845.
5. Gestein vom Esia.
Zunäcbst berechnet man wieder:
X
1. 6,9935
2. 11,3350
3. 11,1760
4. 11,2360
5. 9,5080
a
0,8078
0,5274
0,6262
0,5063
0,6184
4.
f
1,6855
2,0613
2,8200
2,4886
2,6375
M z y
2,4656 1,7250 0,9144
2,6664 0,1750 0,6721
2,3794 0,3689 1,1668
2,3073 0,6442 0,8163
1,6997 2,1047 0,5462
In diesen Gesteinen ist enUialten:
1. 2. 3. 4. 5.
57,508 84,000 74,789 72,925 48,085
30,297 3,074 6,480 11,314 36,965
4,729 3,443 6,036 4,222 2,825
6,116 7,481 10,234 9,031 9,572
Feldspath
Augit
Olivin
Magneteisenstein
98,750 97,998 97,539 97,492 97,447
Der hier vorkommende Feldspath hat die nachfol-
gende Zusammensetzung:
10
146
1. 2. 3. 4. 5.
Kieselerde 56,653 62,339 67,180 67,182 63,827
Thonerde 26,398 22,314 19,588 19,480 21,764
Eisenoxyd 1,746. 1,475 1,296 1,288' 1,439
Kalkerde 12,179 6,721 7,010 5,633 7,692
Magnesia 0,520 0,287 0,300 0,241 0,328
Nalrön 2,156 4,893 3,356 4,717 4,243
KaU 0,348 1,971 1,270 1,459 0,707
100,000 100,000 100,000 100,000 100,000
Während Bunsen mit der Analyse der isländischen
Gesteine beschäftigt war, habe ich die des Aetna unter-
sucht, und es wird nicht uninteressant sein die End-
resultate beider Forschungen neben einander zu stellen.
Ein fleischrothes trachytisches Gestein, welches die
Basis der Serra Giannicota im Val del Bove bildet, und
in den Wänden des Teatro grande sehr deutlich etwa in
einer Höhe von 6000 Fuss über dem Meere ansteht,
schien für unsere Zwecke besonders wichtig. In höhern
Gegenden des Vulkans wird dasselbe nicht weiter ange-
troffen, da es von neueren Tuffen und crystaHinischen
Gesteinen überdeckt wird. Es zeigt schon dem unbe-
waffneten Auge eine feldspathreiche deutlich crystallini-
sche Grundmasse, in der, was sonst in keinem isländi-
schen oder aetneischen Gesteine bemerkt worden, hin
und wieder lauchgrüner Augit und schwarze Hornblende
dicht neben einander liegen.
Das spec. Gew. des Gesteins ist approximativ = 2,579.
Seine Zusammensetzung ist:
147
Kieselerde
56,571
Thonerde
18,556
Eisenoxyd
8,394
Kalkerde
6,599
Magnesia
3,504
Natron
2,129
Kali
3,447
Wasser
0,791
100,091.
Ein anderes sehr interessantes Gestein, welches in
einem sternförmigen Gangsystem, dessen Centrum im
südwestlichen Theile des Val del Bove liegt, sich ver-
breitet, und das auf die Umgestaltung und Erhebung des
Vulkans vielleicht am wesentlichsten eingewirkt hat, habe
ich mit dem Namen ätnäischen Grünsteins bezeichnet.
Die Grundmasse desselben, welche frei von Augit
oder Hornblende ist, wird wiederum durch einen cry-
stallinischen Feldspath gebildet, in dem zuweilen zoll-
lange Hornblende -Crystalle ausgesondert sind. Die-
ses Gestein besitzt eine grünliche oder graugrüne Fär-
bung, welche den Namen erklärt. In einigen Fällen
wird dasselbe dichter und dunkeler und gleicht dann
auffallend den Grünsteinen älterer Formationen, Spec.
Gew, = 2,634.
10*
148
Die Zusammensetzung ist
Kieselerde
•
•
58,138
Thonerde
22,461
Eisenoxydul
Kalkerde
5,357
5,203
Magnesia
Natron
1,371
5,686
Kali
0,048
Wasser
1,235
99,499.
Drittens theile ich hier die Analyse des aetnäischen
Klingsteinschiefers mit, der seiner Entstehung nach schon
einer späteren Zeit angehört, als der eben erwähnte
Trachyt und Grünstein. Er durchsetzt jene in verhält-
nissmässig schmalen Gängen und sondert sich parallel
mit den Abkühlungsflächen in dünnen klingenden Tafeln
ab, welche auf den ersten Blick mit Grauwacken-Schiefer
grosse Ähnlichkeit haben.
Dieser Klingst^inschiefer ist von aschgrauer Farbe,
meist dicht und feinkörnig, lässt aber doch gewöhnlich
noch die feldspathreiche Grundmasse erkennen, in der
sich nadeiförmige sehr kleine Augitcrystalle aussondern.
Er findet sich allgemein verbreitet durch das Val del
Bove und steigt in Gängen bis zu einer Höhe von 9000
Fuss. Stücke desselben sind durch hochgelegene Lateral-
crater, z. B. durch den Monte Frumento Superior in der
Nähe des Philosophenthurms ausgeworfen und auf unsern
Excursionen von uns verschiedentlich gesammelt worden.
Die Analyse gab für den Klingsteinschiefer von Serra
Vavalaci im Val del Bove folgende Zusammensetzung:
149
Kieselerde
55,276
Thoaerde
17,752
Eisenoxyd
11,600
Kalkerde
6,244
Magnesia
2,420
Natron
5,852
Kali
1,716
Wasser
0,467
101,327.
Ferner führe ich hier noch zwei Analysen neuerer
Laven an, die zwar nicht von mir herrühren, deren Re-
sultate ich jedoch mit in meine Untersuchungen verwebe.
Erst kürzlich wurde mir von Herrn Joy aus Boston
eine Analyse einer altern wahrscheinlich aus der Römer-
zeit herstammenden ätnäischen. Lava, die nördlich von
Catania anstehend gefunden wird, mitgetheilt. Das Re-
sultat dieser Untersuchungen war folgendes:
Kieselerde 49,170
Thonerde 15,907
Eisenoxydul U,966
Kalkerde 10,260
Magnesia 4,774
Natron • 4,230
Kali 2,230
99,540.
Diese Zahlen sind aus drei verschiedenen Analysen,
die mit Sorgfalt ausgeführt scheinen, zusammengesetzt.
Bei zwei Analysen wurde das Mineral durch Fluorwas-
serstoffsäure, bei der dritten durch kohlensaures Natron
aufgeschlossen. Der Verlust rührt wahrscheinlicherweise
150
von der mangelhaften Wasserbestimmung und von der
Berechnung des Eisens auf Oxydul her^ während Fe und
Fe Fe nicht mit in Anschlag gebracht worden sind.
Schliesslich führe ich hier noch die Lava von 1669
aU; welche am Monte Rosso oberhalb Nicolosi ihren
Ursprung nimmt und nach Lowes Untersuchung ^ Fogg.
Ann. XXXYin, 151^ folgende Zusammensetzung hat:
Kieselerde
48,83
Thonerde
Eisenoxydul
Kalkerde
16,15
16,32
9,31
•
Magnesia
4,58
■
Manganoxydul 0,54 *)
■
Natron
3,46
Kali
0,77
99,95.
Für die hier zusammen
igestellten crystallinischen Ge-
steine des Aetna berechnet man zunächst
X M
at y
a
f
1.
Trachjt
9,1556 3,0893
0,1686 0,9936
0,5577 1,7579
2.
Grünstein
8,1134 3,8095
0,3626
0,3953 0,8458
3.
Klingstein
9,3834 2,9351
0,3489 0,3891
0,4931 2,7851
4.
Alte Laya
6,9360 2,3225
2,2262
0,3163 1,5341
5.
Lava 1669 7,8725 2,4860
1,3802 0,0896
0,5186 2,8382
In diesen Gesteinen ist enthalten :
1.
2. 3.
4.
5.
Feldspath
86,227 95,354 82,750 55,265
63,277
Angit
2,861
— 5,998 39,097
24,239
Oliyin
4,551 . ]
1,824 1,957
—
0,463
Magneteisenstein 6,379 1
3,069 10,107 1
^,684
10,300
100,018 100,247 100,812 100,046
98,279.
*} In der nachfolgenden Rechnung ist das Manganoxjdul zum
Eisenoxydul hinzugefügt.
151
Die hier Torkommenden
Feldspathe
haben
folgende
Zusammensetzung :
1. 2.
3.
4.
5.
Kieselerde 61,976 61,242
62,883
55,074
58,429
Thonerde 21,497 23,971
21,283
25,217
23,570
Eisenoxyd 2,334 2,603
2,311
2,738
3,455
Kalkerde 7,027 5,553
6,150
4,676
7,164
Magnesia 0,648 0,511
0,566
0,432
0,659
Natron 2,489 6,068
4,709
7,768
5,496
Kali 4,029 0,051
2,098
4,096
1,227
Der in diesen Gesteinen vorlcommende Augit
besteht
nach den angewandten Constanten ans:
Kieselerde
50,853
Thonerde
5,763
Eisenoxydul
6,170
Kallierde
20,455
Magnesia
16,759
100,000.
Femer ist die Zusammensetzung des hier \
/^orkom-
menden Olivins :
■
Kieselerde
42,131
Eisenoxydul
8,068
-
Magnesia
49,801
•
100,000.
•
152
y II . über die Aseheobildung der Vulkane«
Bereits am Anfang dieser Untersuchungen haben wir
darauf aufmerksand gemacht^ dass alle entwickelten vul-
kanischen Gebirgssysteme aus abwechselnden Lagern
fester crystallinischer Gesteine, aus Laven im allgemei-
nen Sinne des Wortes, und aus locker zusammenhän-
genden, leicht zerreiblichen, erdigen Schichten, den
sogenannten Tuffen bestehen.
Beide Bildungen haben einst auf dem Herde des
Vulkanes ihren Ursprung genommen und sind aus dem
feurigflüssigen Zustande durch verschieden einwirkende
Kräfte nach und nach in den Zustand tibergeleitet, worin
wir sie gegenwärtig erblicken. Beide würden, aus einer
Quelle hervorgegangen, auch gleiche chemische Zusam-
mensetzung besitzen, doch treten mitunter Umstände
ein, welche dieselbe in einem gewissen Grade zu modi-
ficiren vermögen.
Während einer Eruption steigt die geschmolzene
Materie aus tieferliegenden Gegenden der Erde unter
dem Drucke von Wasserdärapfen im Vulkane empor, um
theils zur Aschen- theils zur Lavabildung verwandt zu
werden. Die Wasserdämpfe, öfter gewiss von unge-
heuerer Spannung, welche die Lavasäule treiben oder
1S3
im ' Gleichgewichte halten , suchen wo sie können die-
selbe zu durchbrechen, um sich einen Ausweg in die
Atmosphäre zu bahnen.
Dieses Entweichen der Dämpfe und das in sich Zu-
rücksinken der Lava ist die vorztiglichste Ursache des
dumpfen Getöses, welches man unter dem Donner der
Vulkane begreift und das meilenweit vernommen und
von den Einwohnern solcher Gegenden allgemein ge-^
kannt wird.
Es findet dabei ein beständiger Kampf der aufwärts-
steigenden elastischen Flüssigkeit mit den geschmol-
zenen Massen und den festen Wänden des Vulkanes
statt, der so lange als die Dampfentwicklung vor sich
geht, in der Tiefe fortdauert.
Bei diesem gewaltsamen Emporsteigen der Dampf-
blasen werden sowohl von den Seitenwänden des vul-r
kanischen Spalts, an den Berührungsstellen der Lava
und der festen Gebirgsschichten, als auch von der Ober-
fläche des Lavabehälters, bereits erkaltete oder noch
vollkommen tropfbar flüssige Theile gewaltsam abgerissen
und durch die Öffnung des Craters hinausgeschleudert.
Indem bei einem vulkanischen Ausbruche Millionen
dieser glühenden Körper, von der Grösse mikroskopi-
3cher Pünktchen an, bis zum Durchmesser von einem
oder mehrem Metern, oberhalb des Craters die Luft
erfüllen und in der Form von Strahlen oder Büscheln
oder baumartig gruppirt, in ewig wechselndem Spiele
auf und niedersteigen, entsteht jene Feuererscheinung,
welche man nicht ganz richtig mit dem Namen der
Flamme des Vulkanes bezeichnet. Da diese Auswurf-
154
linge schuss- oder stossweise aus dem Crater hervor-
geschleudert werden und oft zwischen einer und der
nächsten Explosion mehrere Secunden verstreichen, wäh-
rend welcher Zeit viele namentlich die grossem derselben
zur Erde zurückgefallen sind, so kann es nicht befrem-
den, wenn man diese Erscheinung aus der Feme fär
das Auflodern einer Flamme, d.h. für brennende Gase
gehalten hat.
Sind die Intervalle von einer Explosion zu der an-
dern, wie dieses bei allen heftigen Ausbrüchen zu ge-
schehen pflegt, so klein, dass während des Zeitraums
von etwa 20 Secunden, welchen die glühenden Steine
öfter gebrauchen, um ihre Bahn durch die Luft zu be-
schreiben und wieder zur Erde zurückzufallen, vielleicht
sechs bis zehn neue Explosionen nachfolgen können, so
ist es klar, dass ein ununterbrochener Sprühregen von
niederfallenden und aufsteigenden Funken, gleichsam eine
permanente Flamme, unterhalten wird. Dieses momentane
Auflodem der unterirdischen Glut mit lungeren dunkelen
Zwischenräumen, so wie eine ununterbrochen empor-
wirbelnde Feuersäule habe ich am Aetna häufig be-
obachtet; dann ist dieser Vulkan einem Leuchtthurme
vergleichbar, den die SchiiTer bei Nacht, zu gleicher
Zeit im jonischen, tyrhenischen und africanischen Meere
erblicken.
Der Wiederschein von der emporquillenden Lava im
Becken des Craters oder von der Feuersäule selbst in den
Wolken oder in den emporströmenden Dampft)ildungen,
erhöht nicht selten die Ähnlichkeit der Flamme und führt
dem Beobachter das Bild einer fernen Feuershrunst vor
155
die Augen. So oft ich auch bei Eruptionen auf dem
Rande des Craters anwesend war, habe ich doch nie-
mals eine. brennende Flamme von ausströmenden Gasen
bemerkt; ein Gleiches ist mir von mehrerh anderen
glaubwürdigen Augenzeugen berichtet worden. Daher
möchte ich glauben, dass dieselben entweder gar nicht
oder nur sehr selten beobachtet sind und an den ge-
wöhnlichen Feuererscheinungen der Vulkane gar keinen
oder nur einen sehr untergeordneten Antheil nehmen.
Die Auswürflinge unterscheiden sich von einander
theils durch ihre Grösse und äussere Form, welche nicht
selten durch Temperaturverhältnisse bedingt wird und
durch ihre chemische Zusammensetzung.
Ihre Grösse ist sehr verschieden; Felsblöcke von 4
bis 5 Metern in jeder Dimension werden mitunter wahr-
genommen ; kleinere von einem Gubikmeter bemerkt man
häufig; von dieser Grösse an bis zu mikroskopischen
Körnchen abwärts finden sieh zahllose Übergänge.
Bei einer vulkanischen Eruption nehmen die Schwer-
kraft und der Wind eine Trennung dieser Auswürflinge
vor. Die grossem derselben fallen in oder dicht um
die Ausbruchsstelle zurück und bilden neue vulkanische
Aufschüttungskegel; die kleinern dagegen werden weiter
fortgetrieben. Indem sie auf ihren längern Wegen durch
die Luft nach und nach die grobem Theilchen verlieren,
fallen sie zuletzt oft meilenweit von der Ausbruchsstelle
entfernt, gleichsam gesiebt in der Form des feinsten
Staubes nieder. Körper dieser Art werden vulkanische
Aschen genannt und liefern das hauptsächlichste Material
zu den TufHagern. Die Aschenausbrüche gehören in
156
malerischer Hinsicht zu den grossartigsten Erscheinungen
der Vulkane; in geologischer zu den wichtigsten , wess-
halb wir dieselben näher beschreiben werden.
Die Aschengebilde ^ von rostbrauner oder kohlen-
schwarzer Färbung von blendend weissen Wasserdämpfen
innig durchzogen und getrieben^ drängen sich mit sau-
sendem Gezisch von bestlipdigem unterirdischen Donner
begleitet durch die enge Öffnung des Craters und stei-
gen und rollen zu ungeheueren Cumuluswolken entfaltet,
gleichsam mit sich selbst im Kampfe immer höher und
höher über den tiefblauen Hintergrund des Himmelsge-
wölbes.
Bei ruhigem Wetter und ganz windstiller Luft bildet
sich dann über dem Crater jener von Plinius beschrie-
bene Pinienbaum ^ den ich zu verschiedenen Zeiten am
Aetna ^ am Vesuv und am Hekla beobachtet habe. Weht
aber in den höheren Luftschichten ein starker Wind^ so
wird die senkrecht aufsteigende Rauchsäule zur Seite
gebogen und sie gleicht einem riesigen Schweife^ der
von der Krone des schneebedeckten Mongibello meilen-
weit über das Festland und die See fortzieht. Aus der-
selben fällt dann der Aschenregen nieder und ist einem
fernen dichten Hagelschauer oder einem grauen gestreif-
ten Schleier vergleichbar, der von ihr zum Horizonte
herabwallt.
Die Auswürflinge besitzen in dem Augenblick, in
welchem sie den Schlund des Craters verlassen, einen
sehr verschiedenen Temperaturzustand. Einige derselben,
namentlich zu Anfang der Eruption, wo der Crater von
zurückgestürzten Schutt und Trümmern gereinigt wird,
157
sind kaum heiss und haben die dunkele Färbung der
Schlacken; andere in grösserer Menge sind roth- und
weissglühend ; die letztern erscheinen für kurze Zeit
noch tropfbar flüssig und vollkommen plastisch, so dass
einige sich zu Rotations -Ellipsoiden bilden und Formen
annehmen können, welche stark abgeplatteten Weltkör-
pern als Miniaturbilder ähnlich sehen; andere dagegen
nehmen mitunter sehr abnorme, gezogene, zapfenförmige
Gestalten an.
Diese sonderbaren Auswürflinge gehören wohl allen
Vulkanen an, und pflegen mit dem Namen vulkanischer
Bomben bezeichnet zu werden. Eine ausgezeichnete
Sammlung, die ich auf meinen Reisen gesammelt habe,
besitzt das hiesige Museum.
Ein näheres Studium derselben ist für die Vulkano-
logie nicht unwichtig; doch- behalte ich mir ihre nähere
Beschreibung für eine gelegenere Zeit vor. Auf ihre
innere Structur allein will ich hier aufmerksam machen,
da sie für die nachfolgenden Betrachtungen einigen Auf-
schluss gibt.
Die kleinen schwarzen oder dunkelbraunen sehr re-
gelmässig gebildeten Bomben habe ich öfter, um ihr
inneres Gefüge zu betrachten, in Stücke geschlagen.
Ihre äussere Rinde ist rauh und uneben; die innere Masse
ist dicht, zuweilen schwach fettglänzend und zeiget nur
Spuren eines crystallinischen Geftiges, welches allerdings
in einigen ausgesonderten weissen Feldspathpünktchen
oderiCrystallanfängen zuweilen merkbar hervortritt. Deut-
lich ausgebildete Crystalle, welche ebene, glänzende Flä-
chen besässen und als Individuen erschienen, habe ich
158
während Jahre langer Nachforschung nicht gewahr wer-
den können.
Dieses ist nicht zu verwundern^ da die Bomben bei
ihrer Kleinheit, öfter nur bei dem Durchmesser von ei-
nem Zoll aus der ursprünglich tropfbaren Flüssigkeit,
durch den Einfluss der äussern Atmosphäre (z. B. bei
einer Temperatur von — 10^ R.) so ausserordentlich rasch
erkalten, dass sie nach vollbrachtem Laufe durch die
Luft in weniger als einer Minute eine feste Gestalt an-
genommen haben und vielleicht nach einer Stunde die-
selbe Temperatur besitzen als die übrigen Gesteine des
Vulkans, welche wie sie vormals in ähnlicher Lage ge-
wesen sind.
Grössere Quantitäten geschmolzener Materien, also
z. B. Lavaströme, erkalten begreiflicher Weise sehr viel
langsamer und werden den von hoher Temperatur ge-
lösten Silicatmassen eher gestatten sich nach gewissen
chemischen Proportionen deutlicher auszuscheiden und
sich zu individualisiren. Indess ist die Erkaltung der
Laven, namentlich bei kleinen Strömen, meistentheüs
noch viel zu rasch, um einer regelmässigen Crystall^
bildung günstig entgegen zu kommen.
Ein ätnäischer etwa 80 Meter breiter und 2 Meter
dicker Strom, der im Anfang November ' 1842 aus dem
Crater an der östlichen Seite des grossen Eruptions-
kegels des Aetna gegen das Yal del Bove hin herab-
geströmt, war, wurde von meinem Führer und mir kaum
24 Stunden nach seiner Entstehung überschritten. Selbst
auf noch treibenden Lavaschollen , habe ich am Rande
159
eines grössern Stromes etwa eine halbe Minute lang ge-
standen ohne den mindesten Schaden zu nehmen.
Es geht aus diesem Beispiele hervor^ dass die
Lavamassen bei dem Contact mit der Atmosphäre zwar
sehr rasch erkalten; doch ist es einleuchtend^ dass
um so viel dicker und breiter sie sind, um so viel
langsamer namentlich ihre innere Erkaltung von Stat-
ten geht. Die grossen ätnäischen Ströme, z. B. der
von 1669 oder auch der von 1832, haben noch nach
einer Reihe von Jahren eine sehr merkliche Wärme*-
quelle in ihrem Innern verborgen. Die Weissglühhitze
verlieren die Laven schon bald nachdem sie die Crater-
spalte verlassen haben, die Rothglühhitze wenigstens an
der Oberfläche nach dem Verlauf einiger Stunden und
nur aus tiefen Rissen blickt hie und da die verborgene
Glut hervor.
Die Laven werden erst nach Aussen fest, während
sie im Innern noch längere Zeit leicht flüssig bleiben;
damit hängt die unebene Gestaltung ihrer Oberfläche, ihre
Zerklüftung, ihre Grottenbildung u. s. w. innig zusammen.
Aber hauptsächlich wird durch die langsamere oder
schnellere Abkühlung feurigflüssiger Silicate die Eigen-
thümlichkeit des crystallinisohen Gewebes bedingt.
Keine Lava zeigt an ihrer Oberfläche deutliche mine-
ralogische Charaktere; obwohl an derselben Spuren von
Feldspath oder Augitcrystallen zum Vorschein kommen,
so werden sie doch meistens durch Schlacken, einge-
schlossene Luftblasen, atmosphärische Einflüsse u. s. w.
unkenntlich gemacht,
Beim Sammeln der Laven bin ich daher, so weit e^
160
sich thaen liess^ immer bemüht gewesen, Anbrüche aus
der Mitte der Ströme zu erhalten, da man aus der
Betrachtung derselben den eigentlichen mineralogischen
Typus einer Lava erst beurtheilen kann.
Der grosse oft 60 Fuss mächtige Strom der Lava
von 1669 ist an mehreren Stellen in der Nähe von
Catania, z.B. bei der Botta deir aqua; durch Steinbrüche
aufgeschlossen und deutlich im Querschnitt zu beobachten.
Einige Fuss unter der ursprünglichen Oberfläche fangt
erst die Lava dicht und homogen zu werden an. In
einer lichtgrauen Grundmasse, die vorzugsweise aus
einem Feldspath besteht*), liegen schwarze Augitcry-
stalle und ölgi'üne Olivinkörner ausgesondert.
Betrachtet man diese ausgeschiedenen Mineralkörper
mit einiger Aufmerksamkeit, so bemerkt man, dass sie
nur selten in deutlich begrenzten Crystallformen erscheinen,
und dass sie sich sehr wesentlich von den Augiten und
Olivinen unterscheiden, die den vulkanischen Tuffen und
Aschen angehören.
Die Augite der Laven sind verhältnissmässtg noch
am deutlichsten ausgebildet, beim Zerschlagen des Ge-
steins erscheinen öfter die rhombischen Oueerschnitte der-
selben ; in andern Fällen sind dagegen die Begrenzungen
zwischen dem Augit und der Gruodmasse nicht so scharf
gesondert, zeigen sich mehr verschwommen oder die
cryptocrystallinische Bildung herrscht durch die ganze
Gebirgsart so vor, dass man öfter kaum mit der Loupe
einigermassen gesonderte Individua unterscheiden kann.
") Im Torigen Abschnitt ist diese Ton Löwe untersacbte Lara
mit berechnet worden.
161
Aber auch in Laven ^ in denen die Crystatibildung am
deutlichsten hervortritt, findet man nur selten Augit^
crystalle, welche sich aus der Grundmasse einigermassen
frei loslösen und ihre Form scharf abgesondert zeigen,
und nie besitzen sie glanzende Flächen, welct^ man mit
Hülfe eines Refiexiohsgoniometers messen könnte.
Aus Laven deutlich ausgesonderte Augitcrystalle sind
mir in Island nie, am Aetna äusserst selten, etwas öfter
aber, am Vesuv vorgekommen.
Aus der bereits erwähnten Lava des Aetna von 1669
bemüht man sich ganz vergeblich, Augitcrystisille auch
mit Vorsicht und Kunst herauszuarbeiten und wenn es
gelingen soUtiß, sind sie nur unvollständig und unvoll-
kommen begrenzt.
Das Bestreben der flüssigen Miaterie sich nach be-
stimmten Zahlengesetzen in .bestimmte Gruppen beim Er-
kalten zu zeirlegea, wird därum^ nicht in Abrede gestellt;
nur sind bei den Laven die Verhältnisse für eine voU-
ßtändige OryatallbSdung in; Folge d|er zu räscheii Erkal-
tung eben nicAt . günlstig , dazu kömmt der Hangel an
leereti Räumen,, uoid; die gegtosehige Berührung und
Verdrängung der yersclfiedenen Ihdividuenl \
Sehr viel aufiütllender fat beiden Laven die: unregel^
mäissige Formausbildnng des Oli^a. Uiigeadilel langen
Naduiuehens habe ich nie in. irgend einer Lava, einen
auch nur^nigermassen deutfieken Ofivincryiitatt wahr**
nehmen können; man wird nnr körnige oder klein
kiiglige Aussondrungen dieses Körpers in der Gnind-
masjfe gewahr. Ein Gleichei» gilt z.B. von dem Olivin
in unsern festen Basalten.
tl
162
Aus besonderer Liebhaberei zur Crystallographie
habe 'ich mich mein Leben hindurch vergeblich bemüht,
in den Basalten ojQSierer Nachbarschaft, am Hohenhagen,
Meissner ^ . im . R&fangebirge U; s. w. Crystalle von Olivin
zu entdecken, welche au()h nur von fern eine äussere
Form zeigten . und zu einer Messung tauglich wären.
Wenn: es aber auch solche geben sollte, so: gehören
sie jedenfalls zu den grössten Seltenheiten.
Ebenso werden in den Laven i^ohl ausgebildete Feld-
spathe äus&erst selten wahrgenommen. Die ätnäischen
crystallinischen Gesteine ' verschiedeneh^ AUiers zeigen
zwar' den Feldspath : aus -der. Gründmasto* häufig ausge-
sondert WBd lässien dann ohne Aüsniafcme die «igenthiun-
liche, vorhin erwähnte Zwillingsbildung erkennen, indess
habe ich an ihnen nie nach Aussen deutlich abgegrenzte
Crfstallfiächep. bemerken fcöinnen:
Am Yesiiv findet inan dagegen in: einigen porösen
Laven wasserhelle , deutliche Feldspathorystallö y ebenso
zeigt eine alte Trap^lava^ bei Hafnefiord in Island zu-
weilen gutausgebildele Crystalle des von .Forchhammer
beschriebenen Hafnefiordits;' in gleicher Weisey obwohl
seltener, sind in den Auswtirflin^en am Fusse des Krabla
wohlgebildete Feldspathcrystalle zu ärkl^nneni/
.Es< nnlärbegrl indess keinem Zweifel, dass leiweitem
in den meisten Laven i vollständige Crystallausbildung
entweder -gar hidkt angetroflPen wirdj oder jedenfalls zu
den Seltenheiten oder Ausnahmsfällen gehört, die jedoch
durch das zufällige Vorhandensein von Blasenräumen bei
günstigen Abkühlungsverhältniss^eii möglich werden kann.
Wie ungleich anders verhalten sich in dieser Hin-
• !
163
sieht die vulkaikiscbän AsQkeÄj Tuffe und mii ihnen im
Ztisaiomeilhangi stehende Gesteine. . .' ti
Während . in den Laven wohlausgebildete CrystaUe
fast fehlen, so gehören sie ia denTniFeh undi Aschen
zu »den häufigstem und charakteristischsten Ei'scheinungeii.
Aus det Aetna-^Lava vxin 1669 kann man sich^ wie be-
reits bemerkt^, keine Augit-, Qlivin-* öder Feldspatbcry-»-
stalle >terschaffen; der Kegel des Monte Rosse oberhalb
Nicolosi, von derselben Eruption^ wimmelt dagegen von
Millionen dieser C^staUe, welche den Tuff durchweben,
häufig von Kindern aufgesammblt und an die. Fremden
v^kauft werden. •
Esf finden sich, hier die bekannten schwarzen AugiW
Zwillinge^ auch einfache Grystalle/ welche in alle unsere
Sannnlnngen übergeigangen sind. Diese Augitcrystalle
sind wie die vollkommensten Modelle um und um mit
allen Flächen ausgebildet und eignen sich grösstentheils
eui guten cryataUogräphischen.i Messungen. Mit ihnen
verwaehs6tt)2ei|[enJ^ich noch schönere kldne mit spie j-
geliiden.FIääben umschlossene . Olivindrystalle und ziemu>
lieb: deutliche Zwillinge des ätnäis^hen . Feldspaths. >
. Die . mächtigen Tüfllager im Val del Bove, z. B:- am
Fus^et der kleinen S^rra; Giaanicdia' und. vielen anderti
Qnten<^ sisd bald mit JaUphgrünen-f^bald. schwarzen Augit*«
cry^tflJlen in jUMbsähbarenMenge innig durchmischt und
laa^en. sich) als KoUattodige Indi^idtia mit Leichtigkeit aiis
der Grundmasse henuüsnebmen. / ;. ^ '<>
Di^ Fjuanarm voi». Giarre und. Masdali an ; der ost-
lichen 8ßi\e ,^ßß , Aetna,.. welche theils;! zerstörte Tuffe^
theüs .As<^n bei,:fiefUgen Regengüssen, aus dem Val del
11»
164
Bove abgelöst und in der Ebene wieder abgelagert haben,
führen MiUionen von Olivin- und Angit-, Feldspath-
ond Magneteisenstein - Crystallen mit sich. Besonders
bei Sonnenschein werden dieseben am Boden dieser
Fiumaren sichtbar und lassen sidi ohne Mühe «aufsammeln.
Gänze Schachteln dieser CrystaUe, die zuweilen sehr
interessante und complicirte Formen eiitta|ten, habe ich
von dort mitgebracht, und theilweise zu den vorher an-
gegebenen chemischen Analysen verwendet.
In gleicher Weise enthalten die Aschen des Vulkans
von Stromboli eine unabsehbare Masse von sdrwBTzen,
sehr regelmässigen rings ausgebildeten Angitcr^ystallra,
welche meist als Zwillinge uiid Vibrlinge ersehemen.
Ebenso sind die Aschen des Vesuvs^ des Laacher Sees
und namentlich die der mittelitaliänisohen Vulkane durch
ihren unglaublichen Reichthum an wohlausgebildeten Gry-
stallen ausgezeichnet.
Das Flachland zwischen Mont^lto and Cometo zeigt
besonders weilterbreitete vulkanische Ascfaeifelder^ in
denen unzählige kleine^ sehr saubere Crystalle versdiie-
dener . Hiner alkörper besonders beim Sonnenschein ber-
vorhützen. > Jede Hand voll Sand, welche man vom
Boden aufhebt/ enthält Bunderte liieser ilusiserst regd-
mässig gebildelen; meist von spiegelnden Flidken um-
8cUi(^senen KDirper, von einer Bieschaifonheit, wie man
sie iii fösleii clystallinischen desteihen entweder nie
oder jedenfalls sehr selten wahmimnit.
Der Unterschied in der Bilduiifsweise der Aschen
und festen crystallinischeh'Gesteinä ist sehr charakteri-
stisch und in Bezug auf die 1tf etamorpfaioseii dieser 6e-
165
sIeine nicht ohne Bedeutung. Auch geben die erwähnten
crystallographischen Criterien ein EennzeldLen, ob ge-
wisse metamorphische Gebilde aus festen Gesteinsschich-
ten oder Aschen entstanden sind.
Die vulkanischen Aschen bestehen theils aus Bomben,
deren wir bereits gedächt, oder aus den regelmässigen
Crystallen, welche wir soeben beschrieben haben. Im
Gegensatz zu den vollendeten Crystallen kann man die-
sen ersten, hauptsächlichsten Bestandtheil der Aschen,
den cryptocrystallinischen Theil derselben nennen.
Beide Gebilde zusammen erbauen die Eruptionskegel,
und förmigen die weiten Sandllächen und Aschenfelder
der Vulkane, die durch atmosphärische Niederschläge
oder durch die Einwirkung der See in die Tufflage all-
mählig umgestaltet werden. Der cryptocrystallinische und
crystallisirte Thefl der Aschen unterscheidet sich gene-
tisch dadurch , dass die Partikelcfaen des ersten feürig-
flü^sig in die Luft geschlendert werden und rasch in
derselben ohne eine bestimmte Grystallform anzunehmen
erlcalten; die Gtyslalle dagegen, welche zuweilen keine
unbeträchtliche Grösse uhd eine hohe .Regelmässigkeit
besitzen, können unmöglich diese voUkommeiie Ausbil-
dung im Laufe durch die Luft während weniger Se^^un-
den erhalten haben.
Sie bedurften ohne allen Zweifel grosse Ruhe uüd
längere Zeit, um aus dem tropfbar flüssigen in den
festen Zustand überzugehen, worin vrir sie jetzt erblicken.
Vollkommen fertig gebildet wurden si^ vom Herde des
Vulkans lossgerissen, zwar vielleicht noch glühend, aber
168
keine defitliebe äuas^e Crystallform besitxeiL Sie bil-
den im Wesentlichen den cryptocrystalUnischen Bestand-
theil der Aschen. Neben demselben erscheinen, obwohl
in geringerer Zahl, abgerundete Angite und Olivine,
welche letztern , namentlich bei der Anwendung von
etwas zu starker Salzsäure, leicht ganz oder doch theil-
weise zersetzt werden.
Zugleich mit diesen Gebilden, obwohl sparsamer
verlheilt, finden sich sehr regelmässige kleine Crystalle,
durchsichtige rautenförmige Täfelchen von Feldspath und
regelmässige Augite, von schwarzer oder lauchgitlner
Farbe. Die groben Tuffgebilde des Monte Rosso zeigen
dem unbewaffneten Auge im grossem Hassstabe dieselbe
Zusammensetzung, wie wir sie eben im Kleinen bei den
mikroskopischen Aschentheilchen beschrieben haben.
Zwischen den schwarzen und rostbraunen oder braun-
gelben Aschen, welche let^^tem namentlich am Aetna
eine ausserordentlich wichtige Stellung einnehmen, ist
kein wesentlicher Unterschied vorhanden als der, wel-
eher sich auf die Oxydation des Eisens bezieht.
Als die ursprünglichen Aschen müssen die Eisenoxyd-
oxydul-Aschen oder die tiefgrauen oder schwarzen
Aschen betrachtet werden; sie sind ohne allen Zweifel
durch höhere Oxydation in die braungelben übergeleitet
worden. Diese Umwandlung wird auf Kosten des atmo-
sphärischen Sauerstoffs, oder auch vielleieht durch Wasser
in doppelter Weise bewirkt.
Zuerst geschieht diese Umwandlung unter günstigen
Bedingungen auf dem Herde des Vulkanes selbst, jeden-
falls innerhalb des Craters, indem auf die nodi glühenden
169
Asdien in irgend einer .Weise Ströme von Laft geleitet
werden. Oii> vielleicfat mich auf solpbe glühende Aschen
Wasserdämpfe einwirken, so dass SauerstoJQT nnr an das
Eisen gründen und WässerstoiT frei würde, ist mit
Bestinuntbeit nidit nachgewiesen, doch nicht unmöglich.
Über die Thatsache, welche ich oft mit eigenen Augen
beobachtet habe, kann kein Zweifel obwalten, dass die
Aschenwolkeii bald feine schwarze, bald e&ie rostbraune
Faibe besitzen, imd dass beide öfter zu derselben Zeit
durch einander wirbebi oder auch zu verschiedenen Zbi^
ten bald von der einen, bald von der anderh Farbe
emporsteigen.
Beobachtet man den fallenden Staub, so ist dieser
schwarz oder rostbraun und im Wesentlichen dafnn durdi
Eisenoxyd gefärbt.
Experimentell die schwärzen Aschen in die bräunen
dberztdeiten, ist ohne alle Sdiwierigkeit.
Ittdess ist dieser Weg, das Eisen höher zu oxydiren,
nicht der einzige, fai langen ZeitMumen, während wel-
cher die Atmosphäre, sowdhl auf feste Gesteine als auch
auf Asdien einwirkt, wird dasselbe Resultat erzielt
Man kann jsich davon am Besten überzeugen, wenn man
die altem Laven oder auch dib sogenannten Kernge-*
steiitö djäs Aetna im Val del Btmre betrachtet. Sie sind
in ihrem Innern grau, von heH^er oder dunklerer Fär-
bung, auf ihrer Aüsseiiseite dagegen sind sie mit einem
rostbraunen Überzuge von Eisenoxyd überideidet, aus
dem schwarzer Augit und weisser Feldspath öfter por-
phyrartig Msgesondert hervorblicken. Diese Kruste, wie
man es nennt, durch Verwitterung entstanden, greift
170
gewübnlkh ein& oder mehrere Linien tief in das Gestein
ein; und ist bei den; tältjsrn Forniflitioii'eh mehrnds bei
deb Jüngern .ausgebildet.;!» r
r Detselb6 iVorgäng, .obgleieh in leiohierer: Weise be-
wericstelligt^ findet auch bei den Aschen stett^ da der
Sauerstoff: dei^ ^ Atmosphäre bei ihnen. mehr Berührungs^
flöchen findet. : [
• . Iph.habe Aschen, von der äussern 'Wand des Val del
Bove untersucht,, welche rostbraune Eisen0xydkönidien
enthielten; r 4ie aber noch ndü Leichtigkeit an dinen
genäherten* Magnet sprangen und im Innern' einen Kern
von Magneteisenstein bewahrt hatten; derselbe würde mit
der Zeit verschwunden sein, wie, er in andern kleinern
in. derselben Asche schon verschwunden war. • .
So äusserst einfach diese OxydatiQns**Processe .sind,
so scheinen sie mir bis jetzt nicht hinlänglich beachtet
zu sein und werdet) inamehlUcfa fiir die metamorphischen
Umwandlungen der> vulkanischen. Aseben unter dem Spie-
gel des Meeres, von sehr grosser Bedeutung, i Die Eisen-
oxydascfaen.nehinen bei. mahchen Vulkäii^n.in Bezug arf
ihre Masse eine' sehi' hervoriragende 'Stellung ein.
Der 9000 Fuss hohe Centralkegel des Aetna besteht
vielleicht amm vievten Thbilei daraus. Die Abhänge des
Zoccoläro gegen. Gassone^ iso wie Abhänge der Con-
cazzen gägeii diö Cerrita hin^ . sind hauptsäehlidi mit
solchen Eisenoxyd -Aschen überdeckt, in welche die
Fiumaren oft gegen / 100 Euss tiefe , Schluchten einge-
rissen haben. Aber auch in den innem Schichten im
Profil der Serra Giannicolaj in. der Setra Solfiaio, an. den
Wänden der Rooca deUa Valle del Bove u. s. w. sind
171
ung«lieu«re Tofflagier zu Mobaefaten^' welche grössten-
theils aus gelben oder teaunen Aschen zus^aininefig^setst
sind. Viele Tuffe au£ Lipari, Saline, Pahnaria, die Pau-
rftippltiffe in: i^ Umgebuhg ^bn Neapel u. s. w. sind aus
Eigen6xyd-Adchen gebildet.
Das Eis^fiM)xyd besitzt die Eigenthutnliehkeit) sich
gern mit Wasser zu Einern Hycfrat zu verenden, welches
sehr viel gewöhnUcher' in den Aschen auftritt, als das
reine Oxyd.
Öfter erei|[net es sich, ^laisa durch die Einwirkung
späterer Erupioneii Lager vönEisenoxytdhydrat- Aschen
in reine Oxydaschen umgewandelt werden, wie dieses
2. B. im Profil von Cava Secca am Aetna beobachtet
werden kann. Solche Aschenlager ändern dann ihre
Faii)eft aus dem Gelbjiprauen in das B^raunrothe und sind
nachher fast wasserfrei^ währenfd sie früher gegen 6
Proeent Wass^ an sich gebunden hatten. Die vulkani-
sdben Aschen umteprscheiden: sich- iodess unter einunder
nicht nui^ durch di0 verschiedenen O^icydatio^sstufen di^s
Eisens, sondern miclx durjch andere, nicht minder wichr
tige chemisch-mineralogische Eigenschaften.; durch .di.e
Beschaßenhelt des in ihnen vorkommenden FQldspaths
und durch das VerhälUiiss. .desselben zum Augit und
QKrat. .,; ' »
Es sbhien mir daher für eine nähere gründlichere
Kenntniss der vulkanischen Formationen, bel^onders derer
von Sicilien, sehr nbthwendig eine Reihe' chemischer
Analysen der wichtigsten Aschen des Aetna durchzu-^
fiihren und eintge für die Geologie interessante Folge^
rungen daran anzuknüpfen.
173
Nach meinen Analysen kaben die Bisenoxydaschen
des Aetna folgende Zusammensetzung:
-
1.
2.
• 3.
4.
5.
Kieselerde
48,737
47,218
51,941
49,143
47,580
Thonerde
17,886
13,579
18,263
19,149
20,371
Eisenoxyd
12,766
17,664
12,528
17,256
12,063
Kalk
5,495
5,525
3,975
6,976
6,431
Magnesia
2,534
3,100
1,452
2,231
3,216
Natron
4,502
3,794
4,393
3,137
1,662
KaU
2)045
1,547
1,593
1,284
2,463
Wasser
<^630
6,353
6,479
1,046
5,606
100,585 98,780 100,624 100,222 99,354
Einige wenige Bemeiiningen mögen diese Analysen
begleiten.
1) Ist eine gelbe Asche aus dem steilen Profil von
Carasecca an der güdostseite des Aetna, welches ich
demnächst in meinen Untersuchungen übel* diesen Vulkan
abbilden tmd näher beschreiben werde. Nach der Be-
handlung der Asche durch Salzsäure kommen sehr schöne
raütenföhnlge transparente Feldspathkrystalle und Angite
in Kömeim zum VorsehiBin.
2] Gelbbraune Asche von Cassone, einer Localität
am südlichen Fusse des Zoccolaro.
3) Gelbgrauer Tuff, zwischen den Fingern zerreib-
lich, von der obersten Decke der Rocca della Valle del
Bove, 9000 Fuss hoch über dem Meere.
4] ^ Rostbraune Asche , ebenfalls auis dem Profil von
Cavasecoa. Sie besitzt, da sie dureh eine spätere inji-
cirte Lava roth gebrannt ist, sehr viel iveniger Wasser
als die andern Aschen. Sie enthält eine nicht unbe-
173
trächtticlie Menge v(m Titiai, gegen 2 Preceiily wekkes
mit dem Eisen zusaramengereclinet ist und wegen lier
Schwierigkeit der Trennung nur näherungsweise besliiamt
werden konnte, Vermutlilich sind die andern Aschen
mehr oder minder titanhaltig; in der gelben Asche von
Cavasecca Nro. 1) habe ich Titan mit Bestimmtheit
nachgewiesen, obgleich es in geringerer Quantität darin
enthalten zu sein scheint als in 4).
5) Asche gelbgrau, von Tiippa Canelli an der Süd«-
seite des Aetna, etwa 4500 Fuss über dem Meere.
Diese Asche enthält deutliche Spuren von Salmiak.
Zur Ermittelung der mineralogischen Bestan^theile
der Aschen habe ich mich desselben Verfahrens bedient,
welches bereits bei den festen Gesteinen von Island und
SicSien antgewandt worden ist.
Wir erhalten zunächst folgende Zablenwerthe :
X .' M z . y . a f
1. '8,1302 3,1194 0,3239 0,5313 0,4294 3,2349
2. 9,6244 2,3069 G,845& 0,2560 0,3700 4,9764
3. 8,8723 3,2320 ; — 0,4607 0,3714 3^2974
4. 7,8720 3,2047 0,0801 0,5601 t),5989 4^4950
5. 7,0712 3,6215 — 1,1176 0,5387 3^0133
Die Sliierstoffmenge unter f ist an Eisenoxyd mA
Eisenoxydoxydul in der Art zu vertheilen, dass :dje
Summe beider, mit dem Gewicht des Felds|)aths, Augits
und Olivins die Zahl 100 gibt. Nimmt man wie in 4
nur Eisenoxyd nnfd die Summe der Eestaiidtheile tiber-
scbreiiet schon 14K>, so ist dies Folge davon, ^ss
die Coiistanlen 6 und 13 niekl genau getroff&n sind. In
4 und 5 ist kein Oxydoxydut enthalten. Die TrennjHig
174
beider Eii^enoxyde dareh* Eliminatioti ist = bei der gerin-
gen Verschiedenheit ihres Sanerstoffgehalts allerdings
unlieber. « ^ t r
Die Zusammensetzung der wasserfreien Aschen in
■ '•, ■ " ' ■ . ■
Bezug auf ihre mineralogische Zusammensetzung wird
danach:
■■■'■■• ■■•l:''- 2. ' 3. ■"■ 4. "5.
Feldspath 80,781 66,401 86,668 80;813' 84,323
Augit ' ' '■ 5,569.14,537 •_ 1;381 —
Olivin ^ '2,773 1,388 2,318 2,^817 5,622
Eisenoicya' ' ' 9,858 ' ^,^49 10,889 14,999 10,055
Eisenöxydoxydül 1,01« 15;615 0,12S -^ —
". . 100,000 100,000 100,000 100,000 100,000.
Die procentische Zusairiniens^tzuiig des Fddspaths in
diesen Aachen i^t-folgeodet '
•
1.
2.
3.
4.
5.
Kieselerde
-59,320
63,230
62,531 i
58,985
57,379
Thonerde
28,170
20,863
22,383
23,796
25,771
Eisenoxyd '
2,516
/Ä,265
2,430
2,584
2,798
Kalkerde -
. 6,8S.l':
4,524
■ 4,872 •
.••8,351
. 8,136
Magnesia >
0,586
; ;0,416
0,446 .
'0,768'
. •• 0,748
Nhtron ■
; 5,982
6,161 .
6ß64-
1'. 3,914.
2,052
Kali '
: 2j69&>
^2,521'.
■ lißm
1,603'
3,116
'• 100,000 100,000 ioo,oodioo,ooo 100,000
»- . '■;.../ '••. .•: i \ ■ ■ ...' .• * .. I" ■
, Ferni^r sind ^einige Easenexydo^ifaÜKAsobea. des
Aeüna von mir anatysirt^wordeii. ZitörstfOiae feinfaer-
nige schwärzte j die in TreoastogQÜg^^geni^da^r.Ende der
Eruption von 18U gefallen! jfiit. Sa^^enlMlt:
173
i • f
•• : • .■' i' t'ii- 1. i
: l '••!/ !
*
! iKieseleMet > i^'
51,304
-1
: Tbonerde
18,408
'li ■
Eisenoxydoxydul
11,769 :
' u.
Kalk . .
7,49.1
' » •
Magnleiia' * '■ . >
4,312
.
NatRon.
..4l^l4!. ..:■•..
• ♦ 1
Kali
. 1,617
Wasdeir . ' '.
'.' ii ■ ■ . i • 1
,0,474 .''..:
LAAAnn .
• > •
Ferner wur^e eine s^hvt^e hdßgraiie stBiibförAiige
Asche von mir untersucht,^ welche während d^r 'grossen
Eruption des Aetna im Njovember 1843 in Catania ge-
faflen ist.
Die Analyse ergab: ,. ;
Kieselerde : : 46,309
Tiwperde , 16,846 ./
Efe^Oxydosydid 14,280 .\
Kalkerde . ,10,276 ,
Magnesia 5,439
Natron ■• 3,340);;
Kali 1,411 ■
'Sairtiaktttd Gyps 0,518 ■■''■''
1 »
' 100,626.
In welcher Verbindung die SchweffelSltu^iB in "dieser
Asche siöK befindet, "ist nicht mlit Sicherheit' '2ii ermit-
teln. Vibfleicht ist ein Theil als basisch -^schwbMIsanre
Thonerde darin: :eQtha!ite!n, wdche. häufig im Cr^^t^r des
176
Aetna erscheint; vielleicht ist auch freie Säure zugegen^
da seidene Regensöhirme und SMdutigsstficke, weldie
die fallende Asche berührte , durch sie fleckig wurden;
auch Lackmuspapier zeigte eine sauere Reaction.
Werden die beiden Analysen nach Abzug von Was-
ser, Schwefelsäure, 6yps und Salmiak wie vorhin be-
rechnet, so ergeben sidt zunächst folgende Zahlenwerthe :
X M z y a f
1. 7,7197 2,9463 0,8357 0,6000 0,4429 2,6298
2. 6,6056 2,5891 1,6881 0,1089 0,5009 2,9640
Die^ procentische Zusammensetzung der hier auftre-
tenden Feldspathe ist:
1.
2.
Kieselerde
58,196
54,295
Thonerde
23,941
26,102
Eisenoxyd
2,600
3,082
Kalkerde
6,214
7,662
Magnesia
0,571
0,705
Natron
6,278
5,T32
Kali
2,300
2,422
Diese Aschen enthalten:
•
■*
1.
2.
Feldspath
73,842
5Q,5lß
Augit
14,367
29,179
Olivin
3,01^
, 0,552
MagneteJseDstein 9,544
10,759
100,771 100,006.
Von :den isUUidisclien Aschen ist nur eine und zyrat
die vpn der Eruption des HeUa fon 1846 durch Genth
untersucht worden*), ihre I^usamm^n^etzung ist:
•) Ann. d. Gh. "p. W^arw. LXVI. 1848; S: 13*
177
Kieselerde 36^
Thonerde 14,18
Bisenoxydul 13,89
Kalkerde 6,23
Magnesia 4,05
Natron 2,35
Kali 2,64
100,23.
X M z y a f
11,8660 2,1833 0,6991 &,7450 0,4890 2,4966
Die Zusammensetzung des hier vorkommenden Feld-
spatbs Qndet sich:
laeselerde 67,858
Thonerde 18,613
Eisenoxyd 1,232
Kalk 5,196
Magnesia 0,217
Natron 3,242
Kali 3,642
lOO^OOO.
Diese Asehe enthSIt:
Feldspath 72,313
Augit 12,278
OUvin 3,853
Magneteisenstein 9,060
97,504.
Zur Berechnung der Aschenanalysen sind folgende
Constanten verwandt:
12
178
Island.
Aetna.
X ==
2,87801
2,80471
/» —
0,12199
0,19525
a =
0,06000
0,12910
h —
4,62720
4,62720
e —
0,46315
0,46315
e —
0,31790
0,31790
k —
1,15010
1,15010
V —
0,12162
0,12162.
Die braungelben Eisenoxyd -Aschen unterscheiden
sich von den schwarzen Eisenoxydoxydul -Aschen haupt-
sächlich noch durch ihren Wassergehalt^ wie dieses aus
den Analysen 1 bis 5 ersichtlich ist. Nur in 4 von
Cava Secca findet sich etwa 1 Procent Wasser, während
die andern gegen 6 Procent enthalten.
Die Tuffschicht in Cava Secca, aus der ich das Ma-
terial zur Analyse 4 entlehnt habe, wurde durch einen
vulkanischen Seitenausbruch stark erhitzt und ihr viel-
leicht alles oder der grösste Theil des Wassers ent-
zogen, den sie nur theilweise später aus der Atmo-
sphäre zurückgenommen hat. Das Wasser ist in gerin-
ger Menge an die 3 Silicate gebunden,, vornehmlich aber
an das Eisenoxyd. Ob dieses Eiseno^jcydhydrat als eine
feste chemische Verbindung anzusehen sei, scheint zwei-
felhaft, und ist aus den vorliegenden Beobachtungen
nicht mit Sicherheit zu ermitteln.
179
VIIL Der Palagonit aus Island
Als ich mich im Herbst des Jahres 1835 in Catania
für längere Zeit zum ersten Male aufhielt, zogen die
zeoUthartigen Mineralkörper, die in Verbindung mit Kalk-
spath, seltener mit Gyps, in den Höhinngen eines brau-
nen Tttffes am Felsen von Aci Castello, nicht weit von
den Cyclopeninseln gefunden werden, meine Aufmerk-
samkeit auf sich.
Besonders beacbienswerth erschien mir die braune
TuiTmasse selbst, welche in Begleitung von Mandelstein
den grössten Tfaeil des Felsens ausmacht, und von der
man bei mikroskopischer Betrachtung die Ansicht ge-
winnt, dass sie ein eigenthümliches, homogen zusam-
mengesetztes Mineral in überwiegender Menge enthalte.
Dieses Mineral besitzt eine bernsteingelbe bis dänkel-
colophoniumbraune Farbe, sehr geringe Härte, die die
des Kalkspaths kaum erreicht, und eine amorphe
Structur, Eine chemische Analyse desselben konnte ich
damals aus Mangel an Hülfsmitteln nicht ausfuhren, die
ich daher auf eine mir gelegnere Zeit zu verschieben
genöthigt war,
Seitdem habe ich diesen für die Geologie und na-
mentlich für die submarinen vulkanischen Formationen so
12*
180
wichtigen Mineralkörper nie aus den Augen verloren
und habe ihn später mit dem Namen Palagonit belegt, da
er besonders in der Nähe von Palagonia im Val di Noto,
das ich im Herbst 1840 bereiste, in grosser Reinheit
gefunden wird, und alle dortigen Tuffgebilde vorzugs-
weise zusammensetzt.
Erst im Jahre 1845, nachdem ich zwei Jahre aus
Sicilien zurückgekehrt war, benutzte ich einige freie
Zeit die im Val di Noto aufgezeiehneten Beneriumgen
durchzusahen und die gesammeltea Gebirgsarten einer
etwas nähern, ausf&hrlichern Prüfung zu untenr^en.
Herr Dr. Herklein, der damalige Assistent im hiesigen
Laboratorium, hatte zu gleicher Zeit die Güte auf mei-
nen Wunsch einige jener Gesteine zu analysiren, indess
konnte der Gegenstand nicht nach meinem Wunsche
ausgebeutet und erschöpft werden, da mir nicht alles
Material augenblicklich zur Hand war und der heran-
nahende Frühling zu meiner Abreise nach Island drängte.
Die bis dahin erhaltenen jedoch uavollständigen Un-
tersuchungen legte ich in einer kleinen Abhandlung in
den Göttinger Stadien iiieder*], in der Absieht, dem-
nächst den angedeuteten Gegenstand ausflQhrlicher zu
behandeln, womöglich zn erledigen.
In Bezug auf die Entstehung des Palagonits gelangte
ich damabi zu dem Resultate, dass der genannte eigen-
thümliohe Tuff offenbar in der Gestalt von feinem Pidver
*) Über die Bubmarinen Tulkanischen Aasbruche in der
Tertiärforroation des Val di Noto, im Vergleich mit yerwandten
ErsehenuiiKen am Aetna. Ganingen 1846.
181
oder Staube mit dem im Meere aufgelösten kohlensauren
Kalk^ zahllosen Conchylien^ Schlackenstücken, Augit und
Olivincrystallen tu einer Art hydraulischen Mörtel ce-
naentirt worden sei, wobei ein bedeutender Theü der
Gesteinsmtsse eme feste chenäsche Verbindung (Palagonit)
eingegangen habe*
Meine Vorstellungen über diesen Gegenstand wurden
durch die Reise, welche ich im Jahre 1846 gemeinsam
mit Bunsen unternahm, beträchtlich gefördert und er-
weitert.
Unser erster Ausflug nach Foss Vogr, einer Bucht
etwas südlich von Reykjavik, weckte in mir sogleich die
Ansicht, dass das dortige, die Meeresküste begrenzende,
versteinerungsreiche Tufilager dem conchylienführenden
Tuff von Militello ausserordentlich ähnlich sei und dass
dasselbe vorzüglich aus einem durch verschiedene hete-
rogene Bestandtheile verunreinigten Palagonit bestehe.
Diese Ansicht wurde noch mehr durch eine mikroskopi-
sche Beobachtung unterstützt, welche ich sogleich in
Reykjavik vornahm. Die kleinen braungelben Palagonit-
körner Hessen sich schon bei sehr schwacher Vergrösse-
rung in den Tuff von Foss Vogr wahrnehmen und waren
sogar mit einer schwachen Lupe, selbst mit unbewaff-
netem Auge zu erkennen. Seit dieser Zeit wandte ich
erneute Aufmerksamkeit auf die Zusammensetzung der
Tuffe von Island.
Auf einer zweiten Excursion nach Krisuvik, auf der
die Gebirgskette überschritten wurde, die das Gulde-
bringsyssl durchzieht, überzeugte ich mich auüs Neue
182
von der allgemeinen Verbreitong des Palagonittufiis in
dieser Gegend.
Höchst überraschend und äusserst belehrend waren
die merkwürdigen Verhältnisse, unter denen der Pala-
gonit in Seljadabr, einer engen steilen Felsschlacfat er-
scheint, die man auf dem Wege von Reykjavik nach
Thingvellir rechter Hand liegen lässt und in die man
ohne grosse Mühe herabsteigen kann. Der Palagonit
erscheint daselbst in fast 100 Fuss hohen Felsenwänden
von seltener Reinheit, welche nur von jenen bei Pala-
gonia übertroffen wird. Eine nähere Beschreibung der
Localität von Seljadair und eine Yergleichung derselben
mit der Palagonitformation vom Val di Note wird gegen
das Ende dieser Untersuchungen geliefert werden.
Bunsen, welcher den Palagonit anfangs für einen
Pechstein hielt, der nach seinen Ansichten die modernen
Laven von Thingvalla gehoben hätte, überzeugte sich in
Reykjavik bald nach unserer Rückkehr durch einige ein-
fache chemische Versuche, dass der Palagonit ein eisen-
oxydreiches wasserhaltiges Silicat sei.
Auf der Fortsetzung unserer Reise begleitete uns
der Palagonittuff auf Weg und Steg; die Höhen am
Laugarvatan, die Kette des Hekla und die derselben
parallel fortlaufenden Gebirgsrücken des Bjolfell, Sel-
sundsi^all tt. s. w. bestehen vorzugsweise aus Palagonit ;
ein Gleiches gilt vom Rücken des Krabla und Leirnukur
und allen isländischen Gebirgen, die man von dort aus
sah, so weit unser Auge nur reichte.
Man kann daher sagen, dass eine Zone von Pala-
gonittuff, der in mannigfacher Weise mit altern und
183
neueren cryslallinischen Gesteinen wechselt, die Insel
Island etwa in einem Drittheil ihrer Breite von Südwest
nach Nordost, vom Gap von Reikjaäes an bis Thiörnes
durchzieht; und zugleich den Lauf d^ vulkanischen
Eruptionskegel und ihre jüngsten Ausbrüche bezeichnet.
Die Isländer, denen zwar die chemische und mine-
ralogische Bedeutung ihrer TufiTormation unbekannt blieb,
haben jedoch ihre äussere Erscheinung einigermassen
richtig anfgefasst und bezeichnen dieselbe seit alter Zeit
mit Moberg, ein Name, der auch von Olafson in seiner
Reise öfter erwähnt wird*).
^ Nach unserer Rückkehr von Island wurde sowohl von
Bunsen als mir der Palagonit zum Gegenstande sehr
ausführlicher Untersuchungen gemacht. Bunsens Arbei-
ten darüber finden sich in Wöhlers und Liebigs Journ.
für Pr. Ch. LXI, 3 und in Pogg. Ann. LXXXIII, 2,
211. Einige Bemerkungen von mir über den Palagonit
und seine Entstehung enthält ferner meine physisch-
geographische Skizze von Island**], während ich die
ausführlichem Untersuchungen erst jetzt folgen lassen
kann, nachdem ich für längere Zeit mit der chemischen
Bearbeitung der vulkanischen Producta Siciliens und Is-
lands beschäftigt gewesen bin. Bevor ich jedoch zur
Darstellung meiner eigenen Untersuchungen übergehe,
führe ich die zunächst von Bunsen veröfientlichten Ana-
lysen an, deren Zusammensetzung ich hier etwas genauer
betrachten werde;
*] Olafson scheint den jyoberg oder PalagoniUufT für eine
Art Sandstein zu halten.
'*) GöUinger Studien 1847.
184
Die Beobachtungen sind in Tab« I. in drei Ghuppen
Kusalnmengestelit. Die Gruppen 1 und 2 beziehen sich
auf islfindi$che Varietäten, die Gruppe 3 enthält Pala-
gonite von den Galopagos.
Tab. I.
1. Gruppe. g^un.
Si Äi Fe Öa Hg JTa ka ft M6kB. me
1. KripuTik') 87,95 13,61 13,28 6»4d 7,13 1,72 0,42 12|68 7,25 100,52
2. Fosa Vogr 28,53 9,29 9,40 6,02 5,60 034 0,96 7,61 31,05 99,30
3. NSferholt 32,86 7,31 16,81 6,80 6,13 1,98 0,79 11»33 16,36 100,42
2. Gruppe.
4. Hekia 39,98 8,26 17,65 8,48 4,45 0,61 0,43 18,25 1,89 100,00
5. Hekla 39,46 10,70 15,42 9,05 5,09 1,54 1,19 17,55 — 100,00
6. Rejkjahli* 35,09 10,60 13,65 4,83 7,07 0,50 0,25 17,25 11,13 100,37
7. Laagamtan 40,36 10,79 13,92 8,56 6,35 0,61 0,64 16,98 2,32 100.15
8. Seljadallr 37,42 11,17 14,18 8»76 6,04 0,65 0,69 17,15 4,11 100,17
9. Lnä 37,11 9,78 14,67 4,99 5»61 0,00 l,d7 14^04 12,24 100,01
3. Grui^e.
10. Galopagos 37,83 12,95 9,93 7,49 6,54 0,70 0,94 23,00 0,96 100,34
11. Galopagos 36,15 11,31 10,47 7,78 6,14 0,54 0,76 24,69 2,19 100,00
Um die Zusammensetzung des Paiagonits in diesen
Analysen besser zu übersehen^ scheint es mir zunächst
*) Sämmtliche Analysen, mit Aasnabme Ton 5, sind aus
Pöftg. Ann. LXXXIII, 2. S. 22l u. f. entnommen. In Bezug
auf Analjse 5, die aus den Ann* d. Pk vu Ghem. LXI, 3, 273
entlehnt ist, war ich zweifelhaft, ob dieselbe aufzunehmen sei,
da sie später in Bunsens zweiter Arbeit sich nicht wiederfindet.
Vielleicht ist 4 kinr elme Verbesserung von 3. Oä Bttnsens Auf-
sätze, soweit ich sehe, hierüber keinen Aufschluss geben, so
glaube ich die Analyse 4 nicht ausscbliessen zu därfen. Die
Analyse 1 enthält im Original 0,43 PhosphorsSure , in ähnlicher
Weise, wie der Palagonittuff Ton Mililello; ich habe dieselbe
mit Eiscnoxyd verbunden in Abzug gebracht.
185
erforderlich, den unlösdichen Rückstand , über dessen
Beschaffenheit wir nachher sprechen werden, als etwas
dem PalagCHopl Fremdartiges bei Seite zu setzen und die
obigen Analysen auf 100 zu reduoiren. Wir heben
alsdann :
Tab. n.
1\ Gruppe.
Si k Pe 6a Mg ^a Ka H
1. 40,687 14,592 14,!^ 6,94d 7,645 1,844 0,451 13,595
2. 41,$02 lMl2 ld,7tai 8,62 r 8,205 1^231 1,407 11,149
3. 99|091 8»69D 19*998 8>089 7,292 2)353 Q,940 13,538
2. firruppe.
4. 40,750 8,419 17,990 8,644 4,536 0,622 0»438 18,601
5. 39,459 10,701 15,424 9,049 5,088 1,538 1,193 17,548
ö. 39,321 11,878 15,296 5,412 7,923 0,280 0,560 19.330
7. 41,276 11,030 f3,820 8,748 6,491 0,624 0,654 17.357
8. 38,955 11,628 14>762 9,119 6,288 0,677 0,718 17,853
9. 42,279 11,143 16,714 5,685 6,393 — 1,789 15,997
3« Gruppe.
10. 38,066 13,030 9,992 7,536 6,581 0,704 0,945 23,146
11. 36.944 11,558 10,710 7,951 6,275 0,552 0,777 25,233
Legen wir der ersten Gruppe die Norm (4, 2, 1, 2)
der zweiten Gruppe die Norm (4, 2j 1, 3)
der dritten Gruppe die Norm (4, 2, 1, 4)
zu Grunde, so findet man für die beobachteten und be-
rechneten Sauerstoffmengen von Si, R^ R und H fol*
gende Übersicht:
186
SiBeob. Ber. D. »Beob. Ber. D.
1. 21,535 22,090 +0,555 11,088 11,045 —0,043
2. 22,124 21,797 —0,327 10,786 10,899 +0,113
3. 20,690 21,268 +0,578 10,058 10,634 +0,576
4. 21,568 21,205 —0,363 9,326 10,603 +1,277
5. 20,884 20,629 —0,255 9,624 10,315 +0,691
6. 20,811 21,325 +0,514 10,136 10,663 +0,527
7. 21,846 21,017 —0,829 9,298 10,508 +1,210
8. 20,611 20,692 +0,081 9,859 10,346 +0,487
9: 22,376 20,943 —1,433 10,218 10,472 +0,254
10. 20,147 20,126 —0,021 9,085 10,063 +0,978
11. 19,553 20,563 +1,010 8,613 10,282 +1,669
Diese Zusammenstellung der berechneten und beob-
achteten Sauerstoffmengen in den verschiedenen Pala-
gonitanalysen, ist in mehr als einer Beziehung lehrreich
und gibt zu den nachfolgenden Betrachtungen Gele-
genheit.
Die Beobachtungsfehler, welche hier vorkommen, er-
reichen nicht selten bedeutende Grössen, welche bei
der Sorgfalt, mit der ohne Zweifel Bunsens Analysen
angestellt sind, offenbar nur fremdartigen Umständen zu-
geschrieben werden können. Besonders ist auf die sehr
auffallende Yertheilung der Zeichen zu achten. Die
Beobachtungsfehler unter fi fallen, mit Ausnahme von
Nro. 1, positiv aus, d.h. die beobachteten Sauerstoff-
mengen von Thonerde und Eisenoxyd sind verhallniss-
massig zu klein. Die unter Si und R wechseln zwar
ziemlich regelmässig die Zeichen, indess zeigt sich, dass
in allen Analysen, mit Ausnahme von 1), der Sauerstoff
187
R Beob.
Ber.
D.
U Beob.
Ber.
d;
5^580
5,5!^
— 0,057
12,086
11,045
1,041
6,340
5,449
— 0;891
9,912
10,899
+ 0,987
5,979
5,317
— 0,662
12,036
10i634
— 1,402
4,504
5,301
+ 0,797
16,537
15,904
— 0,633
5,204
5,157
— 0,047
15,601
15,472
0,129
4,869
5,331
+ 0,462
17,185
15,994
— 1,191
5,3Ö2
5,254
0,098
15,431
15,753
+ 0,332
5,400
5,173
— 0,227
15,875 ,
. 15,519
0,356
4,473 :
5,236
+ 0,763
14,221
15,707
+ 1,486
5,112
5,032
— 0,080
20,576
20,126
0,450
5,041
5,141
+ 0,100
22,433
20,563
1,870
der Kieselerde beträchtlich über doppelt so gross ist,
als der von 8.
Unter H sind in 11 Fällen 8 negative zum Theil sehr
stark hervorspringende Fehler, oder der Wassergehalt
ist in der Regel zu gross beobachtet worden. Endlich
ist unter 11 Analysen in 7 der Sauerstoffgehalt in ft
mehr als halb so gross, als in fi.
Es ist daher nicht zu bezweifeln, dass fremde Ein-
flüsse die vorhin zusammengestellten Palagonitanalysen
beeinträchtigen, und es erscheint daher wünschenswerth,
denselben nachzuspüren.
Der Gedanke liegt sehr nahe, dass den Palagoniten
andere Mineralkörper beigemengt sind, wekhe die Ana-
lysen verunreinigen und sie weniger güinstig erscheinen
lassen, als sie es verdienen, die aber durch ihre feine
Zerüieilung, auch wohl durch Ähnlichkeit der Farbe und
^ 188
Lösbarkeit in Säuern der Beobachtung leicht entgehen.
Ihre chemische Zusammensetzung muss sodann von der
Beschaffenheit sein^ dass sie auf Si, b und 8 einwir-
ken, dagegen R im Wesentlichen unberührt lassen.
Die Palagonite sind, wie dieses von keiner Seite be-
zweifelt wird, aus vulkanischen Gesteinen hervorgegan-
gen; sie müssen sich daher auf einen oder mehrere
der in ihnen vorkommenden Mineralkörper zurückfahren
lassen; die Wahl ist nur zwischen Feldspath, Augit,
Olivin und Magneteisenstein. Alle Palagonite sind selbst
durch verdünnte Salzsäure leicht aufschliessbar und gela-
tiniren vollkommen; sie lassen aber bei der Kieselsäure
einen grösseren oder geringeren Rückstand von feld-
spathartigen Theilen und Augit, der durch eine Kali-
lösung von jener getrennt wird.
Anders verhält es sich mit dem Magneteisenstein und
dem Olivin. Der erstere, wenn wir von zufuUigem
Titangehalt absehen, wird durch Salzsäure leicht gelöst.
Der Olivin wiedersteht dem Angriff der Säure zwar et-
was länger, wird aber auch von nicht zu verdünnter
Säure in der Wärme und in pulverfbrmigen Zustande
vollkommen zersetzt. Berzelius hat bei seinen Analysen
dieses schon bemerkt.
Nach meinen Erfahrungen werden die Olivincrystalle
von der Säure zuerst auf der Oberfläche zerfressen,
dann dringt die Wirkung mehr in das Innere und nach
einiger Zeit erscheint ein Kieselscelett, welches noch
ungefähr die frühere Crystallgestalt erkennen lässt Selbst
hinreichend verdünnte Säure vermag nach 248tdndiger
189
Einwirkung kleine 0^5 Millimeter lange Crystatte zwar
nidit vollsttndig SU \0$en, greift sie indess so an, das$
sie weiek werden im4 aicb ewisehen den Fingern zu
Pulver zerdr&^ken U»»eii.
Dier Palagonit von AiA GasteUo, aber: besonders der
von Palagonfa, der weiter unten ausführlieker besohrie*
ben werden wird; ist ausserordentlich reick an kleinen
durchsichtigen, grünen oder öfter fast wasserhellen, um
und um ausgebildeten Olivincrystallen; die «u^h in cry-
stallographischer Hinsicht nicht uninteressant sind. Sie
glühen in ihrer Erscheinung den regelmässigsten Mo-
dellen und besitzen spiegelglatte Flächen, welche sich
vortrefilich mit dem Reflexionsgonipmeter messen lassen.
Keine Spur von Metamorphose Qder Zersetzung ist an
ihnen sichtbar, so dass ich zu der Ansicht gekomm^
bin, dass sie mit der Palagonitbildung nichts zu thun
haben, und unabhängig von dieser ihre Selbständigkeit
bis zu unserer Zeit bewahr^ konnten.
In ähnlicher Weise wie in den sicilianischen Palagoniten
scheinen auch in den isländischen pulverfönnige oder
mikroskopische Olivin -^Crystalle vorhanden zu sein, die
aber fein zertheilt und vom Palagonit umhüllt dem Auge
meist entgehen und mit jenem zugleich auch schon in
nicht eben starker Salzsäure gelöst werden.
Nach meinen Rechnungen, auf die ich sogldeh näher
eingehen werde, geht hervor, dass Im Palagonit von
Seljadalr etwa % Procent Olivin vorhanden sein nniss,
der aber nicht, wie bei dem Palagonit aus dem Val di
Note, aus den bereits angegebenen Gründen mit Sicher*«
heit nachgewiesen werden konnte. Es steht indess zu
190
erwarten, dass bei einer vorsichtigen Beobachtung der
Olivin auch in selbständigen sichtbaren Crystallen in
andern isländischen Palagontten entdeckt werden wird.
Es ist einleuchtend, dass, wenn dem Pelagonit eine
gewisse Quantität Olivin beigemengt ist und dieser zu-
gleich mit jenem in Salzsäure au%e}5st wird, bei der
bekannten Zuisammensetzung des Olivins, das Resultat
der Analyse so aüsßillt, dass Kieselerde und Magnesia
grössere Werthe erhalten, als ihnen nach der reinen
Palagonitzusammensetzung zukommen.
In gleicher Weise unterliegt es keinem Zweifel, dass
den meisten Palagoniten bald eine grössere, bald eine
geringere Menge kohlensaurer Kalk beigemischt ist.
Diese Thatsache ist nicht unwichtig, sowohl, für die
Entstehung des Palagonits, als auch für die Berechnung
seiner Analysen. Die sicilianischen Palagonite enthalten
fast ohne Ausnahme geringe Quantitäten von kohlen-
saurem Kalk; selbst die granatrothen Palagonitkörner
von Palagonia, die die reinsten sind, welche ich kenne,
sind nicht ganz frei davon. Der Palagonit von Aci
Castello, so wie der conchylienfiihrende Palagonittuff
von Militello, enthalten 2 bis 3 Procent dioser Beimi-
schung, und zeigen beim Auflösen in Säure ein ziemlich
starkes Aufbrausen. Eine ganz geringe Beimischung
von kohlensaurem Kalk, z. B. 0,5 Procent, die sehr
regelmässig durch die ganze Süicatmasse vertheilt ist,
wird bei dem allmähUgeh Zersetzungsprocess der Säure,
vielleicht ein kaum merkbares Entweichen von Gas-
blasen hervorbringen und ist, insofern man nicht beson-
ders darauf achtet, leicht zu übersehen.
1^1
Da es mir bekannt war^ dass sich Bunsen längere
Zeit mit der Analyse der isländischen Palagonite be-*
sehftßigte^ so schien mir eine Theilnng der Arbeit im
Interesse der Sache. Ich analysirte unterdessen nur
solche Palagonite^ welche meinem Reisegeftthrten nicht
zugänglich waren, obgleich ich den isländischen doch
auch einige Aufmerksamkeit geschenkt habe.
Von den letztem analysirte ich nur den Palagonit
von Sudafell ; er enthält eine nicht unbeträchtliche Menge
kohlensauren Kalk imd perlt ziemlich stark beim Über-
giessen mit Säure.
Dasselbe gilt^ obgleich in geringerem Maasse, vom
Palagonit von Seljadahr; vom Palagonit von Ardnarhnipa
an der Laxä, vom Palagonittuff von Foss Yogr und meh-
rem andern. Indess ist es sehr wahrscheinlich, dass
Palagonlten von derselben Localität zufälligerweise bald
grössere, bald geringere Mengen von kohlensaurem Kalk
beigemischt sind. Z. B. bei einigen Exemplaren von
Seljadalr zeigte sich beim Übergiessen mit Salzsäure eine
äusserst schwache Gasentwicklung, bei andern war sie
dagegen sehr merkbar.
Der Palagonittuff von Laugarvatanshellir , dessen
Analyse Bunsen mitthellt (Nr. 7 nach meiner Anordnung),
zeigt sich frei von kohlensaurem Kalk, wenigstens ist
bei der Einwirkung der Säure durchaus nicht das ge-
ringste Aufbrausen wahrzunehmen.
Da der Wassergehalt als Glühverlust bestimmt wird^
so ist es klar, dass^ wenn eine Beimischung von kohlen-
saurem Kalk im Palagonit zugegen ist, die Kohlensäure
wenigstens zum grössern Theile zugleich mit dem Wasser
m
eatweicht. Der WasMffgelwlt Mt also mewtenlkeils
ßcbeinbtf zu gross aus ; ebenso wird der Kalk mtt in R
aufgenommen und dabmr diese Grösse gleichfalls zu gross
werden.
Beide noch unbekannte Fa^Aoren, sowohl der Olivin,
als der beigemengte kohlensaure Kalk, streben daher
gemeinsam dahin , die Grösse 8 etwas zu deprimirenj
wesshalb in 10 Analysen die berechneten weniger
beobachteten Werthe unter 8 das positive Vorzeichen
haben. Es ist nicht zu bezweifeln, dass in einzelnen
Fällen bald die eine, bald die andere Beimischung vor-
walten, oder dass eine oder auch beide (letzteres bei
vollkommen reinem Palagonite) verschwinden.
In Folge dieses Einflusses werden die obigen von
Bunsen angestellten Analysen von ihrer idealen Zusam-
mensetzung mehr oder minder entfernt, und es ist daher
zunächst unsere Aufgabe, diese fremden Einflüsse durch
4
Rechnung, soweit es sich thun lässt, unschädlich zu
machen.
Wir bedienen uns dazu desselben Verfahrens, wel-
ches bereits vorbin angewendet worden ist, um in einem
crystallinischen vulkanischen Gestein die verschiedenen
• * ■ j t
Mineralkörper durch Rechnung zu bestimmeii.
Bezeichnen wir mit M den Modulos des Palagonits,
mit y den des beigemengten OUvjns und mit 2z den
Sauerstoff der Kohlensäure, welche sich mit einem ge-
wissen Theile Kalk aus R zu kohlensaurem Kalke ver-
bindet und ist, wie früher, iy = 0,1216, sa gelangt
man zu folgenden 4*61ei(d)Luj}gen :
193
4M-|-(l + )7)y =A
2M Hh W = B
M + y + z = C
3M + 2z = D
aus denen man M, y und z nach der Methode der
kleinsten Quadrate zu bestimmen hat.
Ein Beispiel wird zunächst den Gang der Rechnung
erläutern :
Fttr den Palagonit von Seljadahr Nro. 8 finden sich
folgende Gleichungen:
4M + l,1216y «s 20,611
2M + 0,1216y = 9,859
M 4- y + z »= 5,400
8M + 2z =ä 15,875
Legen Trir die Näherungswerthe zu Grunde:
y = 0,010 z == 0,322 M = 5,078,
so erhält man folgende Bedingungsgleichungen:
4dM + l,1216dy = + 0,288
2dM + 0,1216 dy = — 0,298
dM + dy + dz = — 0,010
3dM + +2dz ±= — 0,003
Hieraus findet man nach der Methode der kleinsten
Quadrate :
30dM + 6,7296 dy + 7dz = + 0,537
5,7296dM + 2,2728 dy + dz = + 0,287
7dM + dy + 5dz = — 0,016
Aus diesen Gleichungen bestimmt sich sodann:
dM = — 0,0041 dy = + 0,1485 dz = — 0,0270
Die verbesserten Elemente werden:
M = 5,0739 y = + 0,1585 z = 0,2950
13
Beob.
Berech.
In Si
20,611
20,473
•••
R
9,859
10,167
6
5,400
5,527
•
H
15,875
15,812
194
Aus denselben folgt:
Sauerstoffmengen im Palagonit von Seljadalr.
nach der früheren
Beob.-Ber. Annahme s. S. 186
+ 0,138 — 0,081
— 0,308 — 0,487
_ 0,127 + 0,227
+ 0,063 + 0,356
Dasselbe Resultat erhält man auch als Controlle der
Rechnung aus den 4 Bedingungsgleichungen.
Die Summe der Quadrate für die Beobachtungsfehler
bei den genäherten Werthen in Einheiten der letzten
Decimale ist = 134006. Nach der frühern Annahme
ohne Berücksichtigung der angebrachten Correction von
Olivin und kohlensauren Kalk wird die Summe der Qua-
drate der Fehler = 421495.
Der mittlere Fehler wird zuerst =P 0^375 und sinkt
durch die neue Theorie auf ::p 0^211 fast auf die Hälfte
herab.
Berechnet man endlich aus y die Menge des Olivins,
aus z den kohlensauren Kalk, welche beide dem Pala-
gonit von Seljadalr beigemischt sind, so findet man:
Olivin aus y berech. Kohlensaurer Kalk aus z berech.
Si 0,31466 CJa = 1,0378
Fe 0,08135 C = 0,8116
Mg 0,39705 CaC = 1,8494.
0,79306.
Bringt man endlich in der Analyse Nro. 8 Seite 185
diese Beimischungen von 0,79306 Olivin und 1,8494 koh-
lensauren Kalk in Abzug, so besteht der dann wieder
195
auf 100 reducirte reine Palagonit von Seljadalr ans fol-
genden Bestandtheilen :
Beob.
Bereoh.
M= 5,1998 (4, 2, 1,3)
Kieselerde 39,689
39,298
— 0,391
Thonerde 11,944
12,296
+ 0,352
Eisenoxyd 15,080
15,524
+ 0,444
Kalkerde 8,300
8,495
+ 0,195
Magnesia 6,051
6,193
+ 0,142
Natron 0,695
0,712
+ 0,017
KaÜ 0,737
0,755
-f 0,018
Wasser 17,504
17,546
+ 0,042
100,000.
Berechnet man in derselben Weise, mit Annahme
der respectiven Normen,
die Analysen der von Bunsen
analysirten Palagonite, so gelangt man zu folgenden
Resultaten.
1. Gruppe (4, 2, :
1, 2).
M y
z
Olivin ÖaÜ
1. 5,4158
0,5346
— 3,3507
2. 5,1239 1,3587
•
6,6496
3. 5,1264 0,0736
0,8691
0,3810 5,447
2. Gruppe (4, 2, :
1,3).
4. 5,3010
—
— *—
5. 5,1570 _ _ _ _
6. 5,1983 0,5701 3,573
7. 5,1115 0,7470 3,863
8. 5,0739 0,1585 0,2950 0,7930 1,8494
9. 5,1043 0,6889 — 3,564 —
3. Gruppe (4, 2, 1, 4).
10. 4,9300 0,0910 0,3606 0,471 2,260
11. 5,0375 0,6534 — 5,067
13*
196
Bringt man den Olivin und den koUeoMtiren Kalk
bei den zugehörigen Analysen in Abzog and redocirt
sodann dieselben 100, so erhSlt man die nachfolgende
Übersicht fUr die Zusammensetzung des reinen Pala-
gonits :
Gruppe 1.
Si Äl Pe Ca ]M[g ^a Ka &
1. 42,098 15,097 14,732 5,244 7,910 1,908 0,467 12,5«
2. 41,696 14,581 14,361 9,450 5,143 1,319 1,507 11,943
3. 41,345 9,234 21,192 5,345 7,548 2,501 0,998 11,831
Gruppe 2.
4. 40,760 8,419 17,990 8,644 4,586 0,622 0,438 18,601
5. 39,459 10,701 15,424 9,049 5,088 1,538 1,193 17,543
6. 40,778 12,318 15,863 3,534 8,216 0,290 0,581 18,42i
7. 41,287 11,473 13,951 9,099 4,806 0,649 0,681 18,054
8. 39,689 11,944 15,080 8,300 6,051 0,695 0,737 17,504
9. 42,329 11,555 16,940 5,895 4,838 — 1,855 16,5^
Gruppe 3.
10. 38,936 13,397 10,221 6,531 6,445 0,724 0,972 22,774
11. 38,916 12,175 11,282 5,381 6,610 0,581 0,818 24,231
Aus diesen so corrigirten Analysen geht eine gün-
stigere Übereinstimmung zwischen den berechneten und
beobachteten Sauerstofiinengen hervor, als vorhin auf
Seite 186 und 187.
Man findet nämlich:
199
Mg Na iKa M
4. 5,327 + 0,117 0,603 + 0,013 1,498 + 0,033 18,784 ~ 1.116
5. 6,111 — 0,667 0,691 — 0,075 1,717 — 0,187 17,589 + 0,079
6. 5,122 + 0,322 0,579 + 0,037 1,440 + 0,091 18,070 — 0,402
7. 5,581 — 0,137 0,631 — 0,015 1,569 - 0,038 17.962 — 0,294
8. 5,828 - 0,484 0,671 - 0,055 1,666 - 0,135 16,989 + 0,679
9. 4,602 + 0,842 0,521 + 0,095 1,293 + 0,238 16,611 + 1,057
Miuci 5,444 0,616 1,531 17,66a
Gruppe 3.
••• . ••• ••« •
Si AI Fe Ca
1. 38,984 - 0,020 12,929 — 0,180 10,742 - 0,028 6,172 — 0,211
2. 38,943 + 0,021 12,569 + 0,180 10,686 + 0,028 5,751 + 0,210
MiUel 38,964 12,749 10,714 5,961
Mg Na ka H
1. 6,765 — 0,231 0,677 — 0,024 0,928 - 0,031 22^03 + 0,725
2. 6.303 4- 0,231 0,630 + 0,023 0,865 + 0,032 24.352 — 0,725
Mtüel 6,534 0,653 0^97 23,528.
Bereehnet man endlich die theoretische Zusammen-
setzung für die drei Gruppen nach den Normen (4, 2, 1; 2)^
(4, 2, 1, 3] und (4, 2, 1, 4), mit den vorhin angeführ-
ten Constanten, und vergleicht dieselben mit den eben
gefundenen Mittelwerthen, so gelangt man zu folgender
Übersicht :
200
Kieselerde
Thonerde
Eieenoxyd
Kalkerde
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
Gruppe 2.
Gruppe 1.
Mittel. Berech.
41,897 41,353
12,724 12,794
16,735 16,562
6,710 6,913
6,859 7,067
1,918 1,976
0,995 1,026
12,162 12,309
100,000 100,000.
— 0,544
+ 0,070
— 0,173
+ 0,203
+ 0,208
+ 0,058
+ 0,031
;■+ 0,147
Gruppe 3.
Kieselerde 40,618 38,663—1,955 38,964 37,381—1,
Thonerde 11,032 11,386+0,354 12,749 13,699-j-O,950
Eisenoxyd 15,862 16,3814-0,519 10,714 11,645+0,931
Kalkerde 7,229 7,957+0,726 5,961 6,376+0,415
5,444 5,992+0,548 6,534 6,988+0,454
0,616 0,677+0,061 0,653 0,699+0,046
1,531 1,685+0,154 0,897 0,959+0,062
17,668 17,259—0,409 23,258 22,253—1,275
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
100,000 100.000 100,000 100,000,
Wollte man für diese 3 Gruppen stöchiometriscbe
Formeln aufstfllen, so erhielte man
1) 2JRSi + ft'Si« + 6H
2) 2»Si + R'Si« + 9Ö
3) 2RSi + R3Si +12H
Wir werden es später versuchen dieselben auf an-
dere zurückzuführen, welche mit der Entstehung des
Palagonits inniger zusammenhängen, bevor wir jedoch
201
zu diesen Betrachtungen übergehen, werde ich meine
eigenen chemischen Untersuchungen über die Palagonite
von Island und Sicilien mittheflen, welche über die Ent-
stehung dieses so eigenthümlichen, für die Geologie der
Vulkane so wichtigen Mineralkörpers interessante Auf-«
Schlüsse geben.
Bunsens Analysen der islUndischen Palagonite noch
ein Mal zu wiederholen, würde vielleicht in einer Be-
ziehung, auf welche ich sogleich hinzuweisen gedenke,
nicht uninteressant s^in; da ich aber die vorliegende
Arbeit wenigstens für erst geschlossen zu sehen wün-
sche, so habe ich auf die Untersuchung des isländi-
schen Palagonits nur geringere Zeit verwenden können.
Ich habe vorzugsweise dem reinen sehr merkwürdi-
gen Palagonittuff von Sudafell, der mir nach meiner
Zurückkunfi von Island durch Herrn Professor Forch-
hammer aus Kopenhagen gütigst mitgetheilt worden ist,
meine Aufmerksamkeit zugewandt.
Eine genauere Untersuchung desselben hat nämlich
über die Entstehung des Palagonits ganz neues Licht
verbreitet und hat gewisse Vermuthungen, die mir bei
der nähern Betrachtung anderer isländischer Palagonite
längst aufgestiegen sind, ausser Zweifel gesetzt.
Im Allgemeinen sind die PalagonittulTe, wie ich die-
ses schon früher bemerkt habe, conglomeratische Ge-
bilde, die aus gewissen, durch ^äure zerlegbaren Mineral-
körpern und einem unzersetzten Rückstande sich' ver-
bunden haben. Dieser letztere besteht im Allgemeinen
aus Augit und einem schwer aufschliessbaren Feldspatb,
z. B. Oligoklas, oder aus einer Zusammensetzung und
202
Verschmelznng beider, aus einem Trapp oder Basalt,
welche der Metamorphose entgangen ist. Die meisten;
vieDeicht alle, Palagonittuffe von Island und Sicilien, die
von Seljadalr, vom Hekia und Krabla, von MiliteUo,
Palagonia und Acicastello zeigen diese Beschaffenheit.
Basaltfragmente, die einen Fuss und mehr im Durch-
messer haben, bis zu Stückchen, welche an das Mi-
kroskopische grenzen, werden in diesen Tuff*en cement-
artig durch den schon so oft erwähnten Palagonit ver-
bunden. Da wo diese beigemischten Basalt-, Trapp-
oder Lavatrümmer local verschwinden oder eine unter-
geordnete Stellung einnehmen, erscheint jener dann
gewöhnlich in grösserer Reinheit.
Nicht selten, namentlich in den sicilianischen Tuffen,
findet man neben diesen Basalttrümmern, als einen Theil
des durch Säure unzersetzbaren Rückstands, kleine aber
sehr ausgezeichnete Crystalle von Feldspath und gnineni
oder schwarzem Augit, die meist um und um ausge-
bildet, durch ihre Regelmässigkeit und Schönheit wahre
Muster anorganischer Individuen darstellen.
Der durch concentrirte Salzsäure leicht zersetzbare
Theil dieser submarinen Tufie enthält ausser zufälligen
Beimischungen von Olivin und kohlensaurem Kalk den
eigentlichen palagonitischen Theil und ein sehr merk-
würdiges, wasserfreies, mit dem Palagonit eng verbun-
denes Mineral, dem ich den Namen Sideromelan bei-
gelegt habe.
Obgleich es sich in allen, jedenfalls in den meisten
PalagönittufTen Islands, vorzugsweise in denen am Ufer
der Laxi, am Sudafell, Krabla, HekIa u. s. w. findet
203
und meistens sehr deutlich und charakteristisch zum
Vorschein kommt, ist er doch von Bunsen übersehen
worden, wenigstens konnte ich in seinen Arbeiten keine
Auskunft darüber erhalten.
Der Sideromelan gleicht an Farbe, Glanz und Bruch
dem Obsidian, nur ist seine Härte bedeutend gerin-
ger und erreicht kaum die des labradorischen Feld-
spaths. Das Spec. Gew. =2,531. Auf den Verwitte-
rungsflächen, besonders bei dem Tuff von Sudafell, kommt
der Sideromelan, vom Palagönit umhüllt, sehr deutlich
zum Vorschein, zeigt aber hier eine mattschwarze Farbe;
grösseren Glanz bekommt er erst auf frischem Bruch.
Er ist, ganz ähnlich dem Obsidian, ein amorpher Körper
ohne alle Spuren von äusserer Form oder innerer Spalt-
barkeit.
Der Sideromelan wird von coiicentrirter Salzsäure in
der Wärme vollkommen zersetzt, während er sehr ver-
dünnter, welche den Palagönit aufschliesst, etwas länger
widersteht. Auf diese Weise können beide Mineral-
hörper ziemlich sicher von einander getrennt werden.
Die Palagönit -Lösung wird abfiltrirt und der auf dem
Filter befindliche Rückstand durch Kochen mit Natron
oder Kali von der dem Palagönit zugehörigen Kiesel-
erde befreit. Man erhält in dieser Weise den Sidero-
melan ganz rein in schwarzen eckigen Körnern, die sich
zur mineralogischen und chemischen Prüfung vollkom-
men eignen. Der PalagonittufT von Sudafell besteht,
nach meinen Untersuchungen, etwa aus % Palagönit,
dem einige Procent kohlensaurer Kalk und unlöslicher
Rückstand beigemischt ist, und aus % Sideromelan.
204
Der 80 ans doa Pabgonittaff abgesdiedene Sid^-o-
melaii, den ich nirtersiichle, gab Back iwei Aaalyseii
folgende ZusamaieBsetzaiig :
1. 2.
fiesderde 45,103 43,340
Thonerde 13,734 •)
Eisenoxyd 18,522
Kalkerde 8,103 8,970
Magneäa 3,212 2,104
Natron 2^29 2,177
KaU 0,951 1,177
Wasser 0,349 0,349
Mißstand 6,522 10,232
98,825.
Das Mittel aus beiden Analysen nadi Abzog des
Rückstands und Wassors gibt folgendes Resultat:
Gesderde 48,760
Thonerde 14,936
Eisenoxyd 20,143
Kalkerde 9,515
Magnesia 2,923
Natron 2,484
KaU 1,101
99,862.
Hit dem Werthe M = 4,3239 und der Norm (6, 3, I)
findest man zwischen Rechnung und Beobachtung fol-
gende Übereinstimmung:
*) in der zweiten Analyse ist die Bestimmung ron Eisen-
oxyd and Thonerde Temogläckt.
205
Beob.
Berech.
Kieselerde
48,827
49,020 -f- 0,193
Thonerde
14,957
14,883 — 0,074
Eisenoxyd
20,171
20,072 — 0,099
Kalkerde
9,528 -
8,750 — 0,778
Magnesia
2,927
2,688 0,239
Natron
2,487
2,248 0,239
Kali
1,103
1,013 — 0,090
100,000.
Aus der Yergleichung zwischen der beobachteten
und berechneten Analyse geht hervor, dass dem Side-
romelan wahrscheinlicher Weise eine gewisse, wenn
auch nicht bedeutende Menge eines in Säure löslichen,
magnesiareichen Silicates enthalten sei.
Um die wahrscheinliche Quantität desselben zu er-
mitteln, stellen wir wie vorhin die Gleichungen auf:
6M + l,1216y = 25,842
3M + 0,1216y = 13,037
M + y = 4,707.
•
Daraus bestimmt man nach der Methode der klein-
sten Quadrate M = 4,2508 y = 0,3371.
Dem Sideromelan ist alsdann beigemischt 1,743 Olivin
und es. ist dafür in Abzug zu bringen:
Si 0,714
*e 0,185
% 0,844
1,743.
Die auf 100 reducirte verbesserte Analyse im Ver-
gleich mit der Rechnung gibt folgendes Resultat:
zw
Sideromelan
Berechnet mit
frei von Olivin
(6, 3, 1) M = 4,3387
Kieselerde
48,967
49,185 + 0,218
Thonerde
15,222
14,994 — 0,228
Eisenoxyd
20,340
20,037 0,303
Kalkerde
9,697
9,437 — 0,260
Magnesia
2,120
2,063 0,057
Natron
2,531
2,463 — 0,068
KaU
••
1,123
100,000.
1,093 — 0,030
Die Übereinstimmung zwischen Beobachtung und Be-
rechnung ist jetzt jedenfalls sehr viel günstiger als
vorhin.
Die stöchiometrische Formel des Sideromelans wird
den angegebenen Zahlen zufolge:
RSi + SSi
welche mit der des labradorischen Feldspaths vollkom-
men übereinstimmt:
Der Sideromelan ist daher nur ein sehr eisenoxyd-
reicher amorpher Labrador und insofern eine selbst-
ständige SpecieS; die sich etwa zum crystallisirten La-
brador verhält, wie der Obsidian zum Krablit.
Ob diese eisenreichen amorphen Feldspathe in ge-
wissen Formationen allgemein verbreitet sind und eine
den eisenfreien crystallisirten parallel fortlaufende Seiten-
gruppe bilden, in der x eine Reihe continuirlicherWerthe
durchläuft, ist bis jetzt zwar noch nicht ermittelt, indess
nicht unwahrscheinlich.
Nachdem ich mich aus der eben mitgetheilten Ana-
lyse überzeugt hatte, dass der Sideromelan als eine
207
feste chemische Verbindung zu betrachten sei, unter-
suchte ich den durch Salzsäure gelösten palagonitischen
Theil, der als ein Mittel aus zwei Analysen folgende
Zusanunensetzung hatte:
Kieselerde
41,464
Thonerde
10,905
Eisenoxyd
18,124
Kalkerde
8,545
Magnesia
4,797
Natron
0,638
Kali
0,403
Wasser -|- C
14,494
99,370.
Der palagonitische Theil , wie man dieses schon
beim Übergiessen mit Salzsäure bemerkt, enthält eine
gewisse Beimischung von kohlensaurem Kalk, die ich
theils direct bestimmt habe, die sich aber auch aus den
vorliegenden Zahlen, wie es vorhin gezeigt worden,
durch Rechnung bestimmen lässt. Ebenso ist es sehr
wahrscheinlich, dass derselbe, ähnlich andern isländi-
schen und ätnäischen Palägoriiten, eine gewisse Quantität
beigemischten Olivins enthalte.
Legen wir für diesen Palagonit die Norm (6, 3, 1, 3)
zu Grunde und stellen wir wie vorhin die Gleichun-
gen auf, so findet sich:
6M + l,12l6y = 21945
3M + 0,1216y » 10,529
M 4- y + z = . 4,581
3M 2z =^ 12,886.
208
Daraus bestimmt man nach der Methode der klein-
sten Quadrate
y = 0,1064, z = 0,9915 M m 3,6127.
Bringt man den Grössen y und z entsprechende
Quantitäten von Olivin und kohlensaurem Kalk in Abzug
und reducirt die Verbindung auf 100, so findet man für
den reinen Palagonit von Sudafell folgende Zusammen*
Setzung :
Beob. Berech.
Kieselerde 44,532 43,997 — 0,535
Thonerde 11,775 12,064 + 0,289
Eisenoxyd 19,509 19,988 + 0,479
Kalk 5,462 5,224 — 0,238
Magnesia 4,892 4,679 -^ 0,213
Natron 0,689 0,659 — 0,030
Kali 0,435 0,416 — 0,019
Wasser 12,708 13,096 + 0,390
100,000.
Ehe ich mit den chemischeii und mineralogischen
Eigenschaften des Sideromelan hinreichend bekannt war,
beabsichtigte ich den Palagonit von Sudafell zu analy-
siren und suchte, indem ich den TuiT in kleine Stück-
chen zerschlug, den schwarzen mir unbekannten Körper
möglichst auszulesen und so vom Palagonit zu trennen,
was jedoch nur unvollständig gelingen konnte.
Der noch mit einer gewissen Quantität von Sidero-
melan und etwas kohlensaurem Kalk gemischte Palagonit
hatte folgende Zusammensetzung:
209
Kiesderde
41,735
Thonerde
12,020
Eisenoxyd
19,146
Kalkerde
8,338
Magnesia
3,962
Natron
0,866
Kali
0,567
Wasser
11,378
Rückstand
2,030
100,042.
Bezeichnen wir mit M den Modulus des Palagonits,
mit M' d^i des Sideromelans^ und bezieht sich z^ wie
vorhin^ auf die Beimischung von kohlensaurem Kalk,
so ergeben sich folgende Gleichungen:
6M + 6M' = 22,0880
3M + 3M' = 11,3304
M + JT + z = 4^2723
3M + 2z = 10,1140.
Aus diesen Gleichungen findet man die wahrschein-
liebsten Werlhe:
M = 2,9896
IT = 0,7108
z = 0,5724.
Legt man für die Vertheilung der isomorphen Be-
standtheile in fi und ft bei dem Palagonit und Sidero-
melan die Analysen von Seite 206 und 208 zu Grunde,
so erhält man für
Palagonit Sideromelan
X = 1,4864 1,6196 .
V . fi= 1,5136 1,3804
14
210
Palagonit Sideromelan
a = 0,4i34 0,6200
b = 0,5197 0,1903
c = 0,0473 0,1469
d = 0,0196 0,0428.
Hit diesen Grössen und mit M, M' und z berechnet
man:
Sidero-
Palagonit melan CG
Kieselerde 33,892 + 8,058
Thonerde 9,506 -f 2,463
Eisenoxyd 15,099 + 3,274
Kalkerde 4,346 + 1,550 -f 2,013
Magnesia 3,892 -j- 0,339
Natron 0,548 -f 0,405
Kali 0,345 + 0,179
Wasser 10,088
Kohlensäure. + 1,575
Rückstand 2,030
99,602 = 79,746 + 16,268 + 3,588.
Die auf 100 reducirte Zusammensetzung des Pala-
gonits und Sideromelans wird alsdann :
Palagonit Sideromelan
Kieselerde 43,610 49,533
Thonerde 12,232 .. 15,139
Eisenöxyd 19,428 ' . 20,121
Kalkerde 5,592 ■ 9,525
Magnesia 5,008 2,082
Natron 0,705 2,486
Kali 0,444 1,114
Wasser 12,981 '____
100,000 ' 100,000-.
211
Das Miltel ausden beiden mitgetheilten Analysen des
Sideromeldns und Palagönits von Sudafell ist folgendes:
Sideromelan Palagonit
Kiesderde
49,250
44,071
»l^ionerde
15^181
12,003
Eisenoj^yd'
20,231
19,469
Kalk^rde
9,611
5,527
Magnesia
. 2,101
4,950
Natron
2,508
0,697
Kali
1,118
0,440
Wasser
12,843
100,000 100,000.
Der Sideromelan^ dessen Analyse nach unserer besten
Kehntniss hier vor. uns liegt, werde hydratisch; er
nehme 3 Atome Wasser auf, so entsteht mit geringen
Modiücationen in den isomorphen Bestandtheilen der
eben untersuchte. Palagonit Die Rechnung in Bezug auf
den Sideromelan ist leicht auszuführen und wird später
bei der Lehre von den Zeolithen öfter vorkommen.
Der Vergleich zwischen dem hydratischen Sidero-
melan und Palagonit gibt folgendes Resultat:
Sideromelan 4" 3 H Palagonit
Kieselerde.
42,942
44,071
Thonerde' '
13,236
' 12,003
* '^isenoxyd
17,639
19,469
Kalkerde
8,380
5,527
Magnesia
1,831
4,950
•Natron '
2,186
0,697
Kali
0,975
0,440
'■ -Wasser . .•
12,811
12,843.
■ ■: '1:!'
100,000
100,000.
14*
A # m • •jK^'^m. " .iic?
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^«ff«N 0,703 0,697 — 0,006
%»\^ 0,443 0,440 — 0,003
^mt!t 12,954 12,843 — 0,111
W\im 100,000.
213
Die stochiometrische Formel dieses Palagomts wird
in Bezug auf die mitgetheüten Analysen dieselbe des
Sid^omelans -f" 3& oder
RSi + »Si + 3fi.
Wenn man die beiden eben angeführten Zahlen-
reihen mit einander vergleicht, so ist die Übereinstim-
mung unter ihnen gewiss eine sehr befriedigende zu
nennen, zumal wenn man die grosse Schwierigkeit und
Verwickhing der Analysen und die vielfachen Fehler-
quellen, die bei ihnen vorkommen, mit in Erwägung
zieht.
In Folge der mitgetheilten Beobachtungen steht es
daher fest, dass dieser Palagonit von der Norm (6, 3, 1, 3)
aus Sideromelan entstanden sei, dem 3 Atome Wasser
hinzugefügt sind, oder er ist ein amorpher, hydratischer,
eisenoxydhaltiger Labrador mit 3 Atomen Wasser, analog
dem isländischen Scolezit, dem dieselbe Formel zuge-
liört und von dem weiter unten die Rede sein wird.
Der amorphe Palagonit ist verhältnissmässig reich an
Eisenoxyd und Magnesia, welche dem Scolezit, der
ausgezeichnet crystallisirt, fast ganz fehlen-, man möchte
daher die Yermuthung aussprechen, dass sie es sind,
welche den Amorphismus wesentlich bedingen.
Von ganz besonderm Interesse für die geologischen
Vorgänge bei der Palagonit-BUdung ist der bereits er-
wähnte Umstand, dass bei der Verwandlung eines Feld-
spaths, er mag amorph oder crystallisirt, eisenoxyd-
haltig oder eisenoxydfrei sein, ein gewisser Umsatz der
isomorphen Basen stattfindet. Diese allerdings schwer
214
zweifefai Mj seheiBi bugeM wmr wemg beobachtet n
sein^ sie wirft aber asT die Büdnif ifies«r Tfiiiff
phisebea Eftqper eiaea «Berwartete» liAfl^Ik^
Be^or wir mdeas a«f diese s^wieriges, xaat Tbeil
noch nicht hinreichend anfgeklarten Yerhütnsse e»i-
gehen ^ ist es wünschenim^^rth eine Reihe tob Beobncb-
timgen hinzaznfogen, die äch anf die SinsamnueBsetaning
der Palagonite SicilieBSy Ton denen bisjelzt no<^ nicht
die Rede gewesen ist, beziehen.
215
IX. Der Palagonit aus Sicilien.
^- *.■ *» ■
Schon im Anfang des letzten Abschnitts erwähnte
ich die merkwürdigen Palagonitformationen Siciliens^ bei
Palagonia und Militello im Yal di Note , und von Aci
Castello am Fusse des Aetna. Beide waren mir in
allen ihren Details schon mehrere Jahre früher als die
isländischen bekannt, welche letztem das bereits im
Süden Europas bearbeitete Feld, wenn auch nicht auf
eine unerwartete, doch sehr erwünschte Weise, mit
neuen Beiträgen weiter ausgedehnt haben.
Den chemischen Analysen der siciliimischen Pala-
gonite und verwandter Gebilde habe ich längere Zeit
widmen müssen, und erst jetzt wird es mir möglich,
meine, wenn auch nicht vollkommen erschöpfenden, doch
vorläufig wenigstens hinreidhenden Untersuchungen hier
zu veröffentlichen.
Eine kurze Beschreibung der Localität von Palagonia,
in der die Palagonitformation auftritt, schicke ich zu-
nächst den chemischen Analysen voran. Die vulkani-
schen Gebilde des Val di Noto, die ich anderweitig
ausführlicher besdirieben habe, durchbrechen die ter-
tiären Kalkstdn - und Mergelablagerungen der soge-
nannten syraeusaner Formation , und fallen ' im Wesent-
216
lidien an das Ende ihrer sabmarinen AMagerong, nach-
dem bereite der grössere Theii jener fertig unter dem
Meeresspiegel da lag.
Die weite Ebene von Palagonia wird am Fosse eines
Gebirgszuges, der gegen Ost^i nadi Müitello, g^^n
Süden nadi Hineo emporsteigt nnd in dem Yorzngsweise
die Yulkanischen Phänomene des Val di Noto entwickelt
erscheinen, durch die öHer erwähnte höchst ausge-
zeichnete Palagonitfonnation begrenzt. Gegen Westen
derselben, nicht weit von einem einzdnliegenden Hofe
Namens Fara Rotta befindet sich der im Alterthum be-
kannte See der Pauken, dessen stark au&prudelnde Gas-
massen als die letzten Überreste früherer yulkanischer
Thätigkeit anzusehen sind und die einstmals bei allge-
meinerer Verbreitung auf die Bildung der Palagonit-
fonnation nicht ohne Einfluss gewesen sein mögen.
Wenn man kaum den kleinen Ort Palagonia ver-
lassen bat, um durch die Ebene nach Mineo allmählich
emporzusteigen, erblickt man zuerst horizontalliegende,
weitausgedehnte Palagonitschichten, die von einer Anzahl
etwa 1 bis 2 Meter dicker Basaltgänge, denen eine un-
vollkommene horizontale Klafterung eigenthümlich ist,
durchsetzt werden.
Die Grundmasse des hier vorkommenden Palagonits,
der zuweilen Fragmente anderer conchylienftihrender
Tuflfe enthält, besitzt im Allgemeinen eine etwas hellere
braunrötfaliche Färbung, als die meisten andern Pala-
gonite dieser Gegend, und ist mit unzähligen kleinen
mikroskopischen Pünktchen, aber auch hin und videder
mit etwas grossem Einschlüssen eines weissen Zeoliths
217
innig durchweht^ welche sich auch durch die benach«
harten Gänge allgemein verbreiten und ak eine spätere
Bildung sich zu erkennen geben. Kleine Olivincry-
staUe, theilweise zersetzte labradorische Feldspathe und
zahllose^ schwarze kleine sehr glänzende Augite liegen
in der feinkörnigen palagonitischen Grundmasse.
Die Analyse derselben gibt folgendes Resultat:
Palagonit Val di Noto Nr. 1.
Kieselerde 36,129 38,689
Thonerde
12,714
13,614
Eisenoxyd
13,549
14,508
Kalkerde
7,825
8,379
Magnesia
5,721
6,126
Natron
0,998
1,069
Kali
1,261
1,350
Wasser
15,189
16,262
Rückstand
6,502
—
99,888 100,000.
Dem untersuchten Palagonit ist, wie es Schon eine
sorgfaltige Betrachtung mit der Loüpe zeigt, eine gewisse
Quantität Olivin beigemengt, wie allen Palagoniten dieser
Gegend.
Es findet sich M = 4,9462 y = 0,4634.
Der letzten Grösse entspricht 2,348 Olivin. Bringt
man denselben in Abzug und reducirt den übrigblei-
benden Palagonit auf 100 und vergleicht die Beobach-
tung mit der Rechnung, bei der die Norm (4, 2, 1, 3)
und M = 5,0685 angenommen wird, so erhält man fol-
gende Zusammenstellung :.
218
(
Be0b.
Berech.
Kieselerde
36,690
38,302 —
0,388
Thonerde
13,616
12,881 —
0,734
Eisenoxyd
14,509
13,729
0,780
Kalkerde
8;379
7,962 —
0,417
Magnesia
6,126
5,821
0,305
Natron
1,069
1,016
0,053
Kali
1,350
1,283
0,067
Wasser
16,262
17,100 +
0,838
100,000.
Dieser Palagonit ist daher seiner Zusammensetzung
nach übereinstimmend mit den isländischen Palagoniten
der zweiten Gruppe auf Seite 200.
In dem eben beschriebenen und analysirten hell-
braunen TufT findet man nicht selten einen tiefdunkel-
braunen Palagonit breccienartig eingeschlossen und wahr-
scheinlich einer früheren^ zerstörten Bildung angehörig.
Es hält nicht schwer sich davon so viel Material zu ver-
schaffen, als zu einer quantitativen Analyse erforderlich
ist. Das Resultat derselben theile ich hier mit:
Palagonit Val di Noto Nr. 2.
Kieselerde 36,219
Thonerde 7,549
Eisenoxyd 22,230
Kalkerde
4,909
Magnesia
4,252
Natron
0,933
Kali
0,468
Wasser
11,225
Rflckstand
10,988
98,773.
219
Delr Rückstand besteht, aus halb zersetztem Labrador
und ausserordentlich schönen glänzekiden kleinen schwär-
zen Attgitcrystallen, die durch Salzsäure unangreifbar
sind und: die sich von der durdi Kali gelösten Kiesel-
erde trennen lassed.'
Bei 4er. leichten Zersetzbarkeit des Palagonits pflege
ich denselben nicht zu pulverisiren uiid verwende zu den
Analysen Stüdkchen etwa von der Grösse einer Liose^
die dann zwaY, wie in dem vorliegendSen Falle ^ eine
nicht unbeträchtliche Menge fremder^ in Säuren unlös-
licher Körper einschliessen , sich aber scharf trennen
und in mineralogischer Hinsicht untersuciien lassen.
Berechnen wir nach Abzug des Rückstands die Ver-
bindung auf 100 und legen wir die Norm (6, 3, 1, 3)
und M = 3,7062 zu Grunde , so ergibt sich zwischen
Rechnung und Beobachtung nachfolgende Übereinstim-
mung :
Beob. Berech.
Kieselerde 41,256 41,980 + 0,724
Thonerde 8,598 8,237 -^ 0,361
Eisenoxyd 25,322 24,256 — 1,066
Kalk^rde 5,592 5,327 — 0,265
Magnesia 4,842 4,614 — 0,?28:
Natron 1,061 1,012 — 0,049
Kali 0,544 0,520 — 0,024 .
Wasser 12^785 12,506 *-* 0,279
100,000.
Dieses Mineral, für welches ich den Namen Korit
(nach Koga benannt) vorschlage, ist identisch mit dem
bereits vorhin analysirten und aus dem Sideromelan ab-
geleiteten Palagonit von Sudafell in Island.
220
Auf der Fortsetzung des Weges von Palagonia ge-
langt man bald zu einer Stelle, wo der vorhin erwähnte
feinkörnige, von Gängen durchsetzte Palagonit ver-
schwunden ist, doch tritt fär denselben eine mit unzali-
ligen Zeolithen und Kalkspath vermischte Palagmiitfor-
mation auf, welche zu den interessantesten gehört, die
ich kenne, und die ich, da sie tiber die Entstehung
dieser submarinen Gebilde viele sehr wichtige Auf-
schlüsse gibt, hier zuerst näher beschreiben werde.
Der flachwellenförmige Boden dieser Gegend, aus
dem zuweilen einige unbedeutende Felsstücke hervor-
ragen, besteht bei einer näheren Prüfung aus einem
Conglomerat ursprünglich vulkanischer Stoffe. Diese
ohne Zweifel einstmals unter dem Spiegel der See ans
der Tiefe der Erde hervorgebrochenen Gebilde sind
während längerer Zeiträume, durch den fortdauernden
Einfluss des Meerwassers und der in ihm vorkommenden
Bestandtheile, so wie durch von Unten au&teigende Gase,
namentlich durch kohlensaures Gas, allmählich in den
Zustand übergeleitet, in dem wir sie jetzt erblicken,
nachdem sie die säculare Erhebung ins Trockene gelegt
und der Beobachtung zugänglich gemacht hat.
Wir betrachten zunächst, so weit sich dieses noch
erkennen lässt, die Gesteinmassen, welche ursprünglich
durch die vulkanische Thätigkeit aus dem Erdinnern
heraufgeführt worden sind. Es sind keine andern als
die bereits vorhin in den ersten Abschnitten dieser Un-
tersuchungen beschriebenen, nämlidh: Feldspath, Augit,
Olivin und Magneteisenstein , welche theils selbstständig
221
hervortreten, theils in sehr innigen Mischungen miteimn-«-
der verbunden erscheinen.
Den Feldspäth findet man hier in kleinen , fast was-^
serhellen, um und um ausgebildeten rautenförmigen Tä-^
felchen von der Grösse von ein bis zwei Millimetern als
die Varietät des Labradors, deren Analyse bereits Tab. I.
Nro. 13 mitgetheilt worden ist. Die grossem Crystalle
sind gewöhttlidi gut erhalten, während die kleiiiern meist
angefressen, zernagt und halb zerstört aussehen, als ob
sie für längere Zeit äussern Einwirkungen, die- einen
Theil des Minerals aufgelöst zu haben. scheinen, Wider^
stand geleistet hätten. Bei genauerer Prüfung findet
man unzählige solche Feldspath^Theilohen, die sich in
das Mikroskopische verlieren.
In gleicher Weise verbreiten sich ganz aUgemein
durch dieses Conglomerat kleine, äusserst vollkommen
ausgebildetie Augit- und Olivincrystalle, die nur seil-
ten die Grösse eines Millimeters übersteigen und nach
allen Seiten hin mit spiegelnden Flächen umgeben
sind. Die Aug^te beisitzen eine tief olivengriine bis
schwarze Farbe, während die Olivine meist blassgrün,
selbst wasserhell erscheinen.
Ein zerstörender Einfluss, welcher bei den Fddspath*-
theilchen in diesem Palagonit besonders äufTallend ist,
hat die beiden andern zuletzt getiannten Mineraikörper
entweder höchst unbedeutend oder gar nicht berührt.
Dagegen ist der Magneteisenstein gänzlich oder zum
grössten Theile verschwunden and scheint in Oxydhydrat,
welches anderweitig verwandt ist, umgesetzt worden zu
sein. Die in dem Tuffcongibmerat. von Pälagonia vor-
222
koomianden crysttOinischen Gesteine bestehen zwar aus
jenen 4 einfachen Mineralkörpern, zeigen jedoch keine
Spur von aasgebildeten Crysttllen^ die wir eben erwähnt
haben und die sich nur dordi die braune Palagonit^
masse verbreiten.
Besonders ist in dieser Formatioa das Vorkommen
von einem sdiwarzen vulkanischen Glase zu beachten,
welches in der Gegend vom Palagonia sehr hdufig ge-
funden wird. Es gleicht dem Obsidian und widersteht
wie dieser dem Angriff der kräftigsten Sfdzsäure^ durch
welche Eigenschaft es sich sehr wesentlich von dem
vorhin beschriebenen Sideromelan uatersdieidet^ der
durch jene vollkommen zersetzt wird.
Vermuthlich nimmt dieses vulkanische Glas eine Zwi-
schenstellung zwischen dem Sideromelaii and Obsidian
ein, doch konnte es bisj^tzt aus Mangel an Zeil von
mir noch nicht änalysirt. werden. Der Obndian selbst,
«aweit unsere Erfahrungen reldnen^ ist dem Vul di Notö,
jedenfalls dem Aetna , ganz fremd uitd wird erst auf
-den Uparischen Inseln nllgemein verbreit«! gefunden.
Alle diese Körper, die regefantssigeii CrystaUe von
Labrador, Augit und Olivin, so wie die Bmcbstöeke und
Klumpai von Basalten, Schlacken und schwarzem vul-
kdnisohen Glase sind mit einem Kill .oder Cäment von
Falagonit und Nestern, Druden, Gängen, md schmollen
oft gekrttibmteQ Bändern mannicbibltiger Zeolitfae, Me-
sollt, Philli^sit:, Hersdhelit und Anaicim, dann von Ky-
drosilicit nnd einer grossen Menge . ausgezeichneter
Kalkspath^-Crystalle . nacb allen Richtungen durchweht
nnd theilweise ganz nmhiillt.
223
Der Palagonit J)esitzt hier eine tief colof^lianiumbraune^
zuweilen fast granatrothe Farbe ^ da er ^ den eisen*
oxydreichsten gehört^ welche ich« bis jet2i untersucht habe.
Über demselben liegt dann meistens eine dünne Rinde
von Hydrosilicxt oder Phdlipsit, auf der man grössere
CrystaHe von Herschelit uqd w^sserhellem Analcim und
Kalkspath wahrnimmt. Diese Mineralien erscheinen auch
in den Höhlungen der Handelstein -Fragmente ausge-
sondert^ die in dem .C9ngIomerat zerstreut liegen.
Es ist sehr bemerkenswerth, dass in Verbindung mit
dem Palagonit und Zeolith dieser Conglomeratbildung
abgeschiedener, fast plastischer graugelber Thon gefun-
den wird, der namentlich an einer Stelle wie ein kleine
Schlammstrom breiartig geflossen zu sein scheint.
Diese für die Umbildung der vulkanischen Producte
am Meeresboden höchst wichtige und eigenthümliche
Formation von Palagonia wird gegen Alineo hin noch
weiter verfolgt, wo sie am Fusse des Berges, der jene
Stadt trägt, auf dem Tertiärkalk aufgelagert ist. Gegen
den See der Paliken hin, der jetzt Lage naflia genannt
wird, änd^t: sie allmählig; ihren Charakter, ^ia Joser
braungrauer, wie es scheint nur wepjg v^r^fi^eirter
Tuff, der namentlich an der sogenannten Portella mit
sehr wohlerhältenen tertiären Conchylien gemischt ist,
tritt an die Stelle jeher palagonitischen Conglomerate.
Um über die eben beschriebenen auf den ersten
Blick rätfaselhafien Gesteinsunbildungen genaueren Auf-
schlaiäs zu erhalien, iciriiehien b$ «niangän^ch nothwendig,
die dasdbst vorkommended Mineralkörper genauen che-
mischen Prüfungen zu unterwerfen.
224
Gleich anfangs analysirte ich mehrere der dunkel
colophonhinihraanen Palagonite, welche im Bezug auf
ihre Zosammensetznng viel mannichfalUger sind als ich
dieses erwartet habe; sie liefern einige nene Beitarage
zor Mineralogie und erweitem sehr wesentlich unsere
Kenntniss über die metamorphisdie Umbildnng der vul-
kanisdien Gesteine.
Zunächst theile ich diese Analysen mit.
Palagonit Val di Noto Nr. 3.
Kieselerde
35,517
36,411
Thonerde
7,970
8,171
Eisenoxyd
19,801
20,300
Kalkerde
4,306
4,414
Magnesia
6,867
7,040
Natron
3,319
3,403
KaU
1,637
1,678
Wasser + C
18,126
18,583
Rückstand
2,457
100,000 100,000-
Der in Säure unlösliche Rückstand enthält Feldspalh
und einen dunkeUauchgrünen Augit.
Diesem Palagonit ist kohlensaurer Kalk beigemischt^
M = 4,8572 z = 0,8781. Die hierzu gehörige C = 2,416
und Ca = 3,088.
Bringt man diese Grössen in Abzug und reducirt die
Beobachtung auf 100, und vergleicht man dieselbe mit
Annahme der Norm (4, 2, 1, 3) und M = 5,09% mit
der Rechnung, so erhält man:
225
Kieselerde 38,532 38,511 — 0,021
Thonerde 8,647 8,409 — 0,238
Eisenoxyd 21,483 20,890 — 0,593
Kalkerde 1,403 1,553 + 0,150
Magnesia 7,450 8,246 + 0,796
Natron 3,601 3,986 + 0,385
Kali 1,775 1,965 + 0,086
Wasser 17,109 17,195 + 0,086
100,000.
Dieser Palagonit ist daher in Bezug auf seine Zu-
sammensetznng mit der der isländischen Palagonite der
zweiten Gruppe Seite 198 und der Analyse des Palagonits
Val di Noto Nro. 1 übereinstimmend.
Ich untersuchte darauf einen Palagonit von Palagonia,
zwar ans derselben Gegend wie Nro. 3, doch von einer
andern Stelle, und fand folgende etwas verschiedene
Zusammensetzung :
Palagonit Val di Noto Nr. 4.
Kieselerde 35,747
Thonerde
9,242
Eisenoxyd
21,689
Kalkerde
4,813
Magnesia
5,950
Natron
2,124
KaU
0,706
Wasser
14,910
Rückstand
5,027
100,208.
Legen wir dieser Analyse die Norm (4, 2, 1, 3) und
15
226
M = 4^9553 tu Grunde, so ergibi sidi zwiseben Beob-
ftchtang und Rechnimg folgende Obereinstiinmung:
Beob.
Beredi.
Kieselerde
37,556
37,450 — 0,106
Thonerde
9,710
8,465 1,245
Eisenoxyd
22,787
19,866 — 2,921
Kalkerde
5,057
5,405 + 0,348
Magnesia
6,251
6,682 + 0,431
Natron
2,232
2,385 + 0,153
KaU
0,742
0,793 + 0,051
Wasser
15,665
16,710 + 1,045
100,000.
Die Vergleichung zwischen der Beobachtung und
Berechnung in dieser Analyse, die ich jedoch nicht un-
angeführt lassen woUte, fallt viel weniger günstig aus,
als in den andern bereits angeführten Beispielen. Wahr-
scheinlich hat sich bei der Bestimmung von Thonerde
und Eisenoxyd ein Irrthum eingeschlichen, der sich je-
doch mit Bestimmtheit nicht nachweisen lässt.
Dieser Palagonit gehört zu der zweiten Gruppe von
Island.
Sehr wesentlich verschieden von der eben mitge-
theilten Analyse sind die folgenden mit Material aus
derselben Gegend angestellt, welches sich im äussern
Ansehen von jenem ersten Palagonite nicht unterscheiden
lässt. Ich untersuchte zunächst:
227
Palagonit Vai di Noto Nr. 5.
Kieselerde 39,075 40,856
Thonerde 9,635 10,074
Eisenoxyd 19,641 20,536
Kalkerde 4,265 4,460
Magnesia 3,141 3,284
Natron 3,814 3,988
Kali 1,053 1,101
Wasser 15,017 15,701
Rückstand 3,870 . — *
99,511 100,000.
Dieser Palagonit ist zwar frei von kohlensaurem
Kalk, er enthält dagegen beigemischten (Hivin. Es findet
sich M = 3,5353, y = 0,2839. Dieser letzten Grösse
entspricht 1,469 Olivin von der Zusammensetzung:
Si = 0,602 te = 0,156 Mg = 0,711.
Bringt man denselben in Abzug, reducirt die Beob-
achtung auf 100 und vergleicht mit Annahme der Norm
(6, 3, 1, 4) und M = 3,5965 die Rechnung mit der Be-
obachtung, so erhält man folgendes Resultat:
Beobach. Berech.
Kieselerde 40,855 40,772 — 0,083
Thonerde 10,224 10,023 — 0,201
Eisenoxyd 20,684 20,276 — 0,408
Kalkerde 4,526 4,567 + 0,041
Magnesia 2,611 2,635 + 0,024
Natron 4,048 4,084 + 0,036
KaU 1,118 1,127 + 0,009
Wasser 15,934 • 16,144 + 0,210
100,000.
15*
228
Diesem Palagonit, dem wir den besondern Namen
Hybiit beilegen, entspricht die stöchiometrische Formel
RSi + RSi + 4H.
Der Hybiit unterscheidet sich daher vom Korit da-
durch, dass ihm ein Atom Wasser mehr zugehört, sonst
ist er wie jener hydratischer eisenoxydhaltiger Labra-
dor, der in der Zeolithreihe, so viel mir bekannt, noch
kein entsprechendes Glied gefunden hat.
Diese letzte Analyse habe ich später noch ein Mal
wiederholt, und fand, obgleich mir nur noch sehr wenig
Material zu Gebote stand, eine befriedigende Überein-
stimmung; aus dem angeführten Grunde halte ich sie
jedoch für weniger zuverlässig und nehme sie daher Mer
nicht mit auf.
Sodann untersuchte ich einen Palagonit, der sich
durch eine sehr eigenthümliche von den bisherigen ver-
schiedene Zusammensetzung auszeichnet. Dieselbe ist:
Palagonit Val di Noto Nr. 6.
34,989
6,0201
20,504/
6,080
11,015
0,9201
0,934
19,538
Kieselerde
33,577
Thonerde
5,777
Eisenoxyd
19,676
Kalkerde
5,835
Magnesia
10,570
Natron
0,883
KaU
0,896
Wasser
18,750
Rückstand
4,036
100,000 100,000.
Diesem Palagonit ist eine gewisse Menge kohlen-
saurer Kalk beigemischt, welche sich durch Rechnung,
229
wie früher, bestimmen lässt. Es findet sich mit der
Norm (6, 3, 2, 5) und M = 3,0837, z == 0,8517, der
in Abzug zu bringende Kalk = 2,995, die Kohlensäure
= 2,343.
Die auf 100 reducirte corrigirte Analyse verglichen
mit der Rechnung, gibt nachfolgendes Resultat:
M = 3,223 (6, 3, 2, 5)
Beob.
Berech.
Kieselerde
36,962
36,538 0,424
Thonerde
6,359
6,497 + 0,138
Eisenoxyd
21,660
22,131 + 0,471
Kalkerde
3,259
3,510 ^ 0,251
Magnesia
11,636
12,534 + 0,898
Natron
0,972
1,047 + 0,075
Kali
0,987
1,088 + 0,101
Wasser
18,165
18,127 0,038
100,000.
Die stöchiometrische Formel dieses Palagonits, dem
wir den Namen Notit (nach Noto benannt) beilegen, ist:
R^Si + RSi + SU.
Nachdem die Palagonite aus der Nähe von Palagonia
einer näheren Prüfung unterworfen und als unter sich
ähnliche, doch charakteristisch verschiedene Mineral-
körper erkannt worden sind, so erschien es wünschens-
werth mit ihnen die Zusammensetzung einiger anderer
verwandtier Gesteine vulkanischer Abkunft zu vergleichen,
welche im Val di Noto, in enger Verbindung mit den
tertiären Kalk- und Mergelschichten der syracusaner
Formation angetroffen Verden.
Hierher rechne ich zuerst den sogenannten schwär-
230
zen BasalUuff von Militello^ von dem eine mehrere
Meter dicke Schiebt im Thale gegen Scordiä zn, im Fondo
di Gallo zwisdien tertifirem Mergel ansteht.
Dieser Tuff ist durch den grossen Reichthum tertiärer
Gonchylien ausgezeichnet. Im Verein mit Krebsen^ See-
igeln und Corallen^ findet man darin die Gehäuse von
etwa 100 Mollusken- Species, die grösstentheils so er-
halten sind^ als ob sie eben den Wogen des Meeres
entnommen wären , und den schönsten Perlmotterglanz,
ja sogar die Farben, besonders Roth und Gelb, bis auf
unsere Tage bewahrt haben.
Der Tuff verkittet gegenseitig diese unzähligen Mol-
luskenschalen und dringt in die innersten Windungen
der Schnecken, z. B. bei Turitella, Cerithium, Buccinum
u. s.w. in der Art ein, dass map häufig Steinkeme jener
Organismen, die auf das Sauberste ausgeprägt sind, aus
dem Tuff herausschlagen kann. Aus dieser einfachen
Erscheinung geht es deutlich hervor, dass die schwarze
Gesteinsmasse einst in einem pastösen, vielleicht sogar
leicht flüssigen Zustande sich befunden habe.
Dieser eigenthtimliche Tuff ist im frischen Brache
schwach fettglänzend, besitzt eine schwarze bis schwarz-
braune Farbe und zeigt in sich meistens dunklere Pünkt-
chen, welche zwar in die Hauptgebirgsart ;allmäUicb
überzugehen scheinen, die aber nach unserer gegenwär-
tigen Kenntniss unstreitig für einen halbzersetzten Side-
romelan gehalten werden müssen.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass dieser
Tuff für einen durch eingeschlossene organische Reste,
beigemengten kohlensauren Kalk und einige andere
231
Stoffe verunreinigter Palagonit anzusehen sei, was
auch durch die chemischen Untersuchungen vollkommen
bestätigt v^ird. Die grosse Ähnlichkeit des Tuffs von
MUitello mit dem von Seljadalr und Foss Vogr war mir
schon bei den ersten Untersuchungen in Islan'd ausser-
ordentlich auffallend und leitete vornehmlich zu den
vorliegenden ausfuhrlichen Untersuchungen.
Der Tuff von Foss Vogr ist wie der von Hilitello
mit Conchylien vermischt, z. B. mit Mya truncata, ist
aber sonst von hellerer Farbe und etwas verschiedener
chemischer Constitution, während der von Seljadalr aller-
dings conchylienfrei ist, aber in seinen dunklern Varie-
täten dem von Militello sehr nah steht.
Nach einer neueren Wägung fand ich das Spec. Ge-
wicht dieses Palagonittuffes = 2,166.
Die Härte ist der des Kalkspaths etwa gleich.
Dieses Min^al ist an den Kanten schwach durch-
scheinend und schmilzt leicht vor dem Löthrohre, doch
wahrscheinlich in Folge fremder Beimischungen zu einem
schwarzen nicht magnetischen Korne.
Die chemische Untersuchung dieses Palagonittuffes ist
zuerst von Herrn Dr. Merklein im hiesigen Laboratorium
ausgeführt und von mir in einer Abhandlung über
'die submarinen vulkanischen Ausbrüche*) veröffentlicht
worden.
Kürzlich habe ich jedoch die Analyse aufs Neue
wiederholt und bei dieser Gelegenheit die Überzeu-
gung erlangt, dass in die früher mitgetheilte sich
*) GfttÜDger Slttdien I. 405.
232
einige Irrthümer eingeschlichen hatten^ welche ich hier
zu verbessern bemüht bin.
Die Ztisammensetzung des schwarzen Palagonittuflüs;
von Militello finde ich folgendennassen:
Kieselerde
37,833
Thonerde
10,346
Eisenoxyd
14,209
Eisenoxydul
1,640
Kalkerde
9,708
Magnesia
6,535
Natron
0,926
Kali
1,003
Wasser
10,690
Kohlensäure
1,130
Rückstand
7,064
( Chlor
Spuren von
(Phosphorsäure
«1
(Mangan
101,084.
Eine zweite Bestimmung der Summe von M -|- C gab
11,958.
Dieser PalagonittuiF ist der einzige mir jetzt be-
kannte, der ausser Eisenoxyd auch noch Eisenoxydul
enthält, indess scheint es keinem Zweifel zu unterliegen,
dass dasselbe nicht in die Palagonitverbindung gerechnet
werden darf. Ein Theil des Eisenoxyduls ist ohne
Zweifel dem Olivin zugehörig, der in zahllosen kleinen
auch schon mit freiem Auge erkennbaren Crystallen
durch die ganze Masse verbreitet ist; ein anderer Theil
233
dagegen ist vielleicht als zum Magneteisenstein gehörig
zu betrachten.
Eine mechanische Trennung des Olivins vom Pala-
gonit zu bewerkstelligen, ist ganz unmöglich. Die Rech-
nung wie vorhin muss auch hier aushelfen. Ziehen wir
von der Zusammensetzung zuerst den Rückstand und
den mit der Kohlensäure sich verbindenden Kalk ab,
so bleiben folgende Zahlen:
Säuerst.
Kieselerde 37,833 20,024
Thonerde 10,3461
Eisenoxyd 14,209[ 9,361
Eisenoxydul 1,640)
Kalkerde 8,260
Magnesia 6,535
Natron 0,926' '
Kali 1,003
Wasser 10,690 9,504.
Nehmen wir fiir diesen Palagonit die Norm (4, 2, 1, 2)
an^ so zeigt sich auch hier wie fast bei allen Pala'goni-
ten, dass R zu klein gegen den Sauerstoff in Si und R
ausfällt; lediglich in Folge der Beimischung von Olivin.
Bestimmen wir M und y nach der Methode der
kleinsten Quadrate aus den 4 Gldchungen und ist wie
vorhin 17 = 0,1216, so findet man:
M = 4,7965 y = 0,8100.
Demnach ist diesem Palagonit 4,1894 Procent Oli-
vin von der bereits mehrfach angegebenen Zusammen-
setzung beigemischt. Das dem Olivin zukommende Ei-
senoxydul beträgt nur 0,4438, so dass der fieobach-
234
tung zu Folge nocb Ober 1^2 Eis^oxydul zu verfiigen
wäre. Ohne neue Untersuchungen ist es nicht zu ent-
scheiden^ ob das Eisenoxydul einen geringem Werth,
oder ob S und 17 einen grossem Werth annehmen müssen.
Bringen wir an der obigen Analyse den Olivin in
Abzug und vergleichen dieselbe mit der Rechnung, so
ergibt sich folgendes Resultat :
(4, 2, 1, 2) M = 5,4526
Beob.
Berech.
Kieselerde
41,392
41,209 — 0,183
Thonerde
11,858
11,936 + 0,078
Eisenoxyd
17,655
17,730 + 0,075
Kalkerde
9,467
9,862 + 0,395
Magnesia
5,165
5,380 + 0,215
Natron
1,062
1,106 + 0,044
Kali
1,149
1,197 + 0,048
Wasser
12,252
12,210 0,042
100,000.
Dieser Palagonit ist also übereinstimmend mit den
isländischen Palagoniten der 1. Grappe auf Seite 189.
Es verdient bemerkt zu werden, dass in diesem
merkwürdigen Gestein Spuren von Chlomatrium, schwe-
felsauren Salzen und Phosphorsäure sehr wahrsohdnlich
aus dem Seewasser und den Organismen abstammend
aufgefunden werden.
Der unlösliche Rückstand besteht aus unzersetzten
Feldspaihtheilchen , kleinen dunkelgrünen, aber durch-
siohtigen, vollkommen ausgebildeten Augitcrystallen und
einzelnen seltener vorkommenden braungelben Crystal-
len, welche ich für Titanit zu halten geneigt bin.
235
Eine nähere Untersuchung derselben war' bei der
sehr geringen Menge nicht möglich.
Nachdem ich die Palagonite aus der Nähe von Mili-
tello und Palagonia einer näheren Prüfung unterworfen
hatte, so erschien es mir nicht unwichtig^ in Bezug auf
das Vorkommen eisenoxydreicber wasserhaltiger Silicate
ein merkwürdiges Tufflager näher zu untersuchen, wel-
ches an der Südspitze Siciliens, bei der Tonnara von
Capo -Passaro, dem alten Pachynum in Verbindung mit
einem höchst charakteristischen Hippuriten-Kalk ange-
troffen wird.
Dieses Tufflager ist weniger ausgedehnt als das von
Palagonia und in sofern dem von Aci Castello ähnlich,
obgleich es eine durchaus verschiedene Beschaffenheit
besitzt.
Man erblickt daselbst ganz unbezweifelt die allmäh-
lich umgewandelten Aschen eines früheren submarinen
vulkanischen Ausbruchs. In diesem Tufflager sind Kügel-
chen von Kalkspath, etwa von der Grösse einer Erbse,
mit Augit und Feldspathfragmenten und einem dunkel-
braunen Mineral, welches dem Palagonit einigermassen
nahe steht^ mit einander cementartig verbunden. Dem
braunen, diesem Tuff beigemischten Mineral, welches
sich durch die Farbe und Spaltbarkeit vom Palagonit
wesentlich unterscheidet, habe ich eine besondere Auf-
merksamkeit geschenkt.
Der Palagonit besitzt eine colophoniumbraune bis
granatrothe Farbe, dieses Mineral dagegen ist.castanien-
bis tombacbraun bei auffallendem, dagegen fast blutroth
bei durchfallendem Lichte, eine Eigenschaft, die jedoch
236
nur bei
sehr dttnnen Blättchen wahrgenommen wer-
den kann.
Die Härte erreicht kaum die des Kalkspaths.
Das
Spec. Gew. = 2,713.
Die
chemische Zusammensetzung dieses Minerales
fand ich
folgendermassen :
Kieselerde
32,591
Thonerde
6,687
Eisenoxyd
43,271
Kalkerde
0,666
Magnesia
1,181
Natron
1,082
*
KaU
0,882
Wasser
10,661
Rückstand
3,310
100,280.
Der in Kali unlösliche Rückstand besteht aus schwarz-
grünem Augit und kleinen angefressenen, grösstentheils
zersetzten Feldspathlamellen.
Die nach Abzug des Rückstands auf 100 reducirle
Analyse ist:
SauerstoiT
Kieselerde
33,609
17,788
17,788
Thonerde
6,896
3,2231
13,356/
16 579
Eisenoxyd
44,567
XXJyXß f V
Kalkerde
0,687
0,195
Magnesia
1,218
0,486/
1124
Natron
1,116
0,2881
^ • -IL ••' ^
Kali
0,913
0,155 '
Wasser
10,994
9,774
9,774
100,000.
Si
17,788
•••
16,579
t
1,124
•
B
9,774
237
Derselben entspricht sehr genau die Norm (16, 15,
1, 9)^ woraus keine einfache stöchiometrische Formel
abzuleiten ist.
Die Yergleichung zwischen den berechneten und be-
obachteten Sauerstoffmengen gibt:
fieob. Berech.
17,6880 — 0,1000
16,5825 + 0,0035
1,1055 — 0,0185
9,9495 + 0,1755.
Man kann hingegen dieses Mineral aus zwei andern
zusammengesetzt betrachten, von denen jedes eine ein-
fache Norm besitzt.
Die Norm (16, 15, 1, 9)
zerftDt in 2( 6, 6, 0, 3)
und ( 4, 3, 1, 3)
d. h. zwei Atome basisches kieselsaures Eisenoxydhydrat
verbinden sich mit einem Atom eines aus Anorthit ent-
standenen Palagonits mit 3 Atomen Wasser.
Die stöchiometrische Formel der ersten Verbindung
wird:
... •■• _^ •
2RSi + 311
Der zweiten
3RSi + R5Si + 9ä
Für den ersten Körper, der ein dem Chlorophait
verwandtes Mineral ist, führe ich den Namen Siderosilicit
ein; den zweiten benenne ich Trinacrit.
Die Zusammensetzung beider Körper lässt sich aus
der vorhin mitgetheilten Analyse leicht durch Rechnung
bestimmen. Zuerst erhält man die Gleichungen:
238
12x 4- 4y = 17,788
12x -f 3y = 16,579
y =» 1,124
6x + 3y = 9,774.
Daraus findet man x =: 1,1223 y = 1,0530, mit
welchen Zahlen die Zusammensetzung beider Theile des
Siderosiiicits und Trinacrits berechnet wird.
Es ergibt sich die Zusammensetzung des
Siderosilioit ■{• Trinacrit Berech. Beob.
Kieselerde 25,446 + 7,950 = 33,396 = 33,609 — 0,213
Thonerde 5,595 + 1,312 = 6,907 = 6,896 + 0,011
Eisenoxyd 36,161 + 8,482 = 44,643 s= 44,567 -J- 0,076
Kalkerde +0,643= 0,643= 0,687 — 0,044
Magnesia + 1,141 = 1,141 = 1,218 — 0,077
Natron +1,046= 1,046= 1,116 — 0,070
KaU +0,855= 0,855= 0,913 — 0,058
Wasser 7,574 + 3,553 = 1 1,127 = 10,994 + 0,133
74,776 +24,982 = 99,758 100,000.
Die procentische Zusammensetzung beider Körper
wird alsdann:
Zusammensetzung des Siderosiiicits:
Kieselerde
34,040
Thonerde
7,482
Eisenoxyd
48,538
Wasser
10,130
100,000.
239
Zusammensetzung
•
Kieselerde
des TrinacriU:
31,823
Thonerde
5,252
Eisenoxyd
Kalkerde
33,952
2,574
Magnesia
Natron
4,567
4,187
Kali
3,423
Wasser
14,222
100,000.
Ausser den bereits angegebenen Palagonituntersu-
chungen, die sich auf das Val di Noto beziehen, habe
ich schliesslich noch diejenigen anzuführen, welche mit
den Tuffen des Felsens von Aci Castello, zwischen Catania
und den cyclopischen Inseln von mir angestellt worden
sind. Die Palagonitformation dieser Localität besitzt mit
derjenigen von Palagonia, wo sie von bataltischen Gän-
gen durchsetzt wird, die allergrösste Ähnlichkeit, so
dass man zu glauben geneigt ist, beide seien unter den-
selben Umständen aus, derselben Quelle hervorgegangen.
Die Palagonitformation von Aci Castello nimmt jedoch
nur eine ungleich kleinere, sehr beschränkte Oberfläche
ein, die früher ohne Zweifel weiter ausgedehnt gewesen
war, jetzt aber durch vom Aetna herabgeflossene neuere
Lavaströme, wie man dieses deutlich beobachten kann,
theilweise bedeckt worden ist. Nur in der nächsten
Nähe des steilen Basaltfelsens, der Schutz gegen den
Andrang der Laven gewährt hat, findet man die Pala-
gonitformation im Spiegel der See; ein Theil derselben
wird bis auf den heutigen Tag von den Wellen überfluthet.
240
Die Palagonitformalion von Aci Castello besitzt, wie
die meisten ähnlichen Gebilde , den Charakter eines
Conglomerats. Grössere und kleinere Braohstücke von
Laven, Schlacken, Basalttrünunem q.8.w. werden durch
die Palagonitsubstanz, welche durch Adern, kleine Gänge
und Nester von Phillipsit, Herschelit und Kalkspath durch-
zogen wird, gegenseitig verkittet.
Der Palagonit selbst besitzt eine hell-colophonium-
braune Farbe, wie der aus der Nähe von Palagonia,
der unter Nr. 1 Seite 198 untersucht worden ist. Nach
der Auflösung derselben in Salzsäure bleiben im unzer-
setzbaren Theile mehrere mineralogisch sehr interes-
sante Körper zurück.
Zuerst bemerkt man darin eine grosse Anzahl kleiner
ausserordentlich deutlich ausgebildeter, etwa millimeter-
langer lauchgrüner Augitcrystalle. Sie sind vollständig
erhalten, meist, wie die vorhin beschriebenen Crystalle,
in den Aschen nach allen Seiten hin ausgebildet und mit
hellspiegelnden Flächen begrenzt. Mit den Augiten zu-
gleich zeigen sich kleine Olivine, die jedoch nur vor
der Zersetzung des Palagonits durch Säure erkannt wer-
den können.
Ferner erscheinen, obwohl sehr selten, rautenför-
mige, wasserhelle Täfelchen eines Feldspaths, dessen
Beschaffenheit aus Mangel an Material nicht zu ermit-
teln war. Endlich bemerkt man weisse abgerundete
Körnchen, an denen keine Crystallgestalt wahrzuneh-
men ist, obgleich man sie nicht für amorph hatten
kann. Sie bestehen nach einer allerdings nur approxi-
241
mativ ausgeführten quantitativen Aiialyse, von der weiter
unten die Rede sein wird, aus einem sehr kieselerde-
reichen Feldspath, der dem Angriff starker Salzsäure
trotzbietet.
Der Palagonit von Aci Castello^ aus verschiedenen
Gegenden der Formation, ist mehrfach von mir analysirt.
Das Endresultat meiner Untersuchungen ist folgendes:
Palagonit von Aci Castello Nr. 1.
Kieselerde
34,509
Thonerde
7,273
Eisenoxyd
19,619
Kalkerde
4,960
Magnesia
4,503
Natron
6,748
Kali
0,883
Wasser
14,853
Rückstand
6,652
100,000.
Dieser Palagonit enthält sehr deutliche Spuren von
Chrom und Kupfer, vielleicht auch von Lithion, doch ist
die Bestimmung desselben nicht ganz sicher.
Dem Tuff ist femer 2,885 Olivin, von der bereits
öfter angegebenen Zusammensetzung beigemischt, bringt
man denselben in Abzug, so ergibt sich zwischen der auf
100 reducirten Beobachtung und Rechnung folgender
Vergleich :
16
242
M = 4,9020
(4, 2, 1, 3)
Beob.
Berech.
Kieselerde
36,803
37,048 H- 0,245
Thonerde
8,040
7,748 0,292
Eisenoxyd
21,430
20,652 0,778
Kalkerde
5,482
5,370 0,108
Magnesia
3,389
3,319 0,070
Natron
7,460
7,306 0,154
Kali
0,976
0,956 — 0,020
Wasser
16,420
16,541 + 0,121
100,000.
Dieser Palagonit gehört zu der zweiten Gruppe der
isländischen und ist durch einen auffallend grossen Na-
trongehalt charakterisirt, der in ähnlicher Weise bisjetzt
noch nicht beobachtet worden ist.
Von den Palagonittuffen von Aci Castello habe ich
noch zwei andere analysirt.
Ihre Zusammensetzung ist:
»
Nr. 2.
Nr. 3.
Kieselerde
37,105
33,546
Thonerde
8,975
9,667
Eiserioxyd
15,690
16,724
Kalkerde
6,353
8,465
Magnesia
6,560
8,454
Natron
6,186
1,982
Kali
0,917
2,648
Wasser -f-
C 13,859
6,545
Rflckstand
4,355
11,969
100,000 100,000.
Kieselerde
38,493
Thonerde
10,681
Eisenoxyd
17,208
Kalkerde
7,561
Magnesia
1,111
Natron
7,362
Kali
1,091
Wasser
16,493
243
Wir legen der Analyse Nr. 2 die Norm (4, 2, 1, 3)
zu Grunde, und bringen, da sich y = 2,246 findet,
eine nicht unbeträchtliche Menge beigemischten Olivins
= 11,616 in Abzug.
Die . auf 100 reducirte Beobachtung stimmt alsdann
mit der Rechnung folgendermassen :
Beob. Berech, mit M=5,0153, (4,2, 1,3)
37,905 ~ 0,588
10,555 — 0,126
17,006 — 0,202
8,101 + 0,540
1,191 + 0,080
7,889 4- 0,527
1,169 + 0,078
16,924 + 0,431
100,000.
In der Analyse 3 ergibt sich y == 2,2383 und
z = 0,8486. Bringt man die diesen Zahlen entsprechen-
den Mengen von Olivin und kohlensaurem Kalk in Abzug,
so ergibt sich in der auf 100 reducirten Analyse zwi-
schen Rechnung und Beobachtung folgender Vergleich:
Beob. Berech. M = 5,9102, (4, 2, 1, 1)
44,668 — 0,546
16,237 + 1,062
12,832 + 0,839
8,859 + 0,255
4,602 -h 0,133
3,204 + 0,093
4,280 + 0,123
6,648 — 0,629
100,000.
16»
Kieselerde
45,214
Thonerde
15,175
Eisenoxyd
11,993
Kalkerde
8,604
Magnesia
4,469
Natron
3,111
KaU
4,157
Wasser
7,277
244
Den mitgetheilten Analysen zufolge scheinen im Pala-
gonittuff von Aci Castello keine orthotype Palagonite
vorzukommen, sondern nur solche, welche die Norm
(4; 2; 1; ^] besitzen, und sich wahrscheinlich in man-
nichf altigen Mischungen untereinander verbinden.
245
X. Die Zeolith- Gruppe.
Es kann nicht meine Absicht sein in dieser Abhand*
lung eine vollständige Monographie der Zeolithe meinen
Lesern vorzuführen; nur einige fragmentarische Beiträge
zu einer umfassenden Kenntniss dieser eigenthümlichen,
innig mit den submarinen vulkanischen Formationen ver-
webten Mineralkörper werde ich mittheilen und nament-
lich ihren Zusammenhang mit der Palagonitgruppe nach-
zuweisen suchen. Die meisten Zeolithe aus Island und
Sicilien habe ich aufs Neue analysirt. Die gewonnenen
Resultate theile ich zunächst mit und werde Gelegenheit
finden, sie mit den Aibeiten anderer Chemiker und
Mineralogen zu vergleichen.
Es scheint mir zunächst sehr beachtungswerth, dass
in einigen Gegenden, z. B. im Val di Noto und am
Fasse des Aetna, die Palagonit- und Zeolithbildungen mit
einander innig verbunden sind, so da^s ein causaler Zu-
sammenhang beider nicht in Abrede gestellt werden kann.
In Seljadalr, besonders am untern Ende der Schlucht
gegen Reikjavik hin, ist der Zeolith dem Palagonit nicht
ganz fremd; dagegen habe ich in den fast unüberseh-
baren Palagonit -Rücken des Krabla und Hekla keine
Zeolithe wahrgenommen.
246
Umgekehrt findet man an den Orten in Island; z.B.
in Berufiord und Eskifiord, wo die Zeolithe in einer
Schönheit und Grösse erscheinen ^ wie vielleicht nirgends
in der Welt^ keine, nicht die allergeringste Spur von
Palagonit.
Es müssen daher gewisse Ursachen vorhanden sein,
welche bald die eine, bald die andere dieser Bildungen
bevorzugen, oder sie unter Umständen gemeinsam zur
Ausbildung kommen lassen.
Bevor ich auf die genetischen Beziehungen zwischen
Zeolith und Palagonit eingehe, werde ich die von mir
angestellten Analysen dieses Mineralkörpers mittheilen.
In die Zeolithgruppe rechne ich alle wasserhaltigen Dop-
pelsilicate, welche unter dem allgemeinen Schema:
begriffen sind.
Ihre Norm ist: (x, 3, 1, #)
und Sauerstoffmengen der 4 Gruppen werden:
xM = A, 3M = B, M = C, ifflf = D.
Hineralkörper, welche nicht unter diese Form passen,
sind von der Familie der Zeolithe ausgeschlossen.
Die Zeolithe sind also im Allgemeinen hydratische
Feldspathe, ähnlich dem orthotypen Palagonit, nur haupt-
sächlich mit dem Unterschiede, dass in R kaum Spuren
von Eisenoxyd und Magnesia auftreten und x mannichfal-
tigere Werthe besitzt, die vielleicht noch 12 übersteigen.
Gewisse isomorphe Zeolithe von verschiedenen Normen
können sich ebenso, wie es beim Feldspath und Pala-
gonit der Fall ist, zu neuen homogenen Gruppen ver-
binden, wodurch ganze Reihen von Mineralkörpem ent-
247
stehen^ die stufenweise ineinander überlaufen und keine
nach ganzen Zahlen gebildete SauerstofTverhältnisse zu
besitzen brauchen. Auf diese Weise entsteht eine zahl-
lose Mannichfaltigkeit verschiedener Gemische, die öfter
durch äussere Kennzeichen, Farbe, Härte, specifisches
Gewicht und Crystallform nicht von einander zu unter-
scheiden sind. Bei näherer Bekanntschaft mit denselben
wird man sich bald überzeugen, dass ohne chemische
Analysen und deren richtige Discussion ihre sichere
mineralogische Bestimmung unmöglich wird.
Zuerst theile ich einige Untersuchungen über die
isländischen Zeolithe mit.
I. Der Epistilbit.
Wir verdanken G. Rose die Kenntniss des Epistilbits,
eines noch seltenen auch in Island sparsam verbreiteten
Minerals, über dessen eigentlichen Fundort man bis zu
unserer Reise nach Island noch ungewiss war.
Das ausgezeichnete Vorkommen des Epistilbits ist
das Ufer des Berufiord am Fusse von Bulandstind. Man
findet ihn daselbst von zwei verschiedenen Varietäten,
von milchblauer und gelblicher Färbung. Die erste
Varietät erscheint in kleinen Drusen, die selten über 2
Zoll lang sind, in denen sehr schöne Crystalle vorkom-
men. Häufiger als die crystallisirten Exemplare werden
dichte fast kopfgrosse Kugeln und Knollen von dichtem
Epistilbit gefunden^ die von aussen entweder mit einem
schönen Überzuge von Grünerde oder einer eigenthüm-
lichen schwarzen mattschimmernden Rinde, die der der
Meteorsteine ähnlich sieht, umschlossen werden.
248
Auf meinen Wunsch hat Herr Dr. Limpricht eine
Analyse des bläulichen Epistilbits von Berufiord vorge-
nommen.
Das Spec. Gew. = 2,363.
Die Analyse ergab:
Kieselerde
58,d9
Thonerde
18,21
Kalkerde
6,92
Natron
2,35
Wasser
14,98
101,44.
Mit der Norm (12, 3, 1, 5) und M = 2,611 findet
man zwischen Beobachtung und Rechnung folgenden
Unterschied :
Beob.
Berech.
Kieselerde
58,14
59,20 + 1,06
Thonerde
17,95
16,76 — 1,19
Kalkerde
6,82
7,02 4- 0,20
Natron
2,32
2,39 + 0,07
Wasser
14,77
14,68 0,09
100,000.
Die aus dieser Analyse abgeleitete siüchiometrische
Formel ist:
• •«• ••• ... .
RSi + AlSi» + 5H.
Die von Rose mitgetheilte Analyse stimmt mit der
eben angeführten nah überein. Siehe Pogg. Ann. VI, 183.
Vor einiger Zeit habe ich darftuf ebenfalls den blau-
lichen Epistilbit von Berufiord noch ein Mal untersacht.
Das Resultat, welches ich gefunden habe, war fol-
gendes :
249
Kieselerde
60,083
Thonerde
16,745
Kalkerde
8,137
Kali
2,350
Wasser
14,306
101,621.
In dieser Analyse ist die Bestimmung der Alcalien
veranglückt^ ich habe daher die aus Limprichts Analyse
erhaltene Zahl substituirt. In dem von mir verarbeiteten
Material fand sich jedoch nur Kali. Die Analyse ist in
Bezug auf diese Bestimmung mangelhaft^ obgleich^ wie
ich glaube, die andern Bestandtheile mit Sorgfalt er-
mittelt sind. Der Wassergehalt ist ein Mittel aus 2
Beobachtungen. .
Mit Annahme der Norm (12, 3, 1, 5) und M = 2,5799
ergibt sich zwischen Rechnung und Beobachtung fol-
gende Übereinstimmung:
Beob.
Berech.
Kieselerde
59,125
58,495 0,630
Thonerde
16,478
16,558 + 0,080
Kalkerde
8,007
7^740 _ 0,267
Kali
2,311
2,233 + 0,078
Wasser
14,079
14,510 + 0,431
100,000.
Sodann habe ich eine gelblich weisse Varietät des
Epistflbits von Berufiord, welche in zolllangen Crystallen
erscheint, mit grosser Aufmerksamkeit analysirt und finde
folgende Zusammensetzung :
250
Kieselerde
59,225
Thonerde
17,227
Kalkerde
8,201
KaU
2,457
Wasser
13,902
Sp. V.Natron 101,012.
Die Wasserbestimmung ist das Mittel aus zwei Beob-
achtungen 13,961 und 13,844.
Diese Analyse stimmt sehr nahe mit der vorherge-
henden überein.
Die Vergleichung zwischen Rechnung und Beobach-
tung ergibt mit der Norm (12, 3, 1, 5) und M = 2,5696:
Kieselerde 58,632 58,260 — 0,372
Thonerde
17,054
16,493 — 0,561
Kalkerde
8,119
7,665 0,454
Kali
2,433
2,297 0,136
Wasser
13,762
14,452 + 0,690
100,000.
Ein dem Epistilbit nahestehendes Mineral, welches
sich aber durch den Wassergehalt sehr bestimmt vom
eben analysirten unterscheidet, habe ich in Begleitung
von Chabasit, Heulandit, Desmin und Kalkspath bei Thyrill
am Hvalfiorderstrand im Borgarfiord gefunden. Der kurze
Aufenthalt, während eines furchtbaren Sturms, welchen
wir am Hvalfiorder den 29, Mai 1846 erlebten, verstat-
tete mir nur wenige Stücke dieses Minerals zu sammeln,
welches jedoch in jener Localität eben nicht selten zu
sein scheint. Ein Stück verwandte ich zur nachfolgen-
den Analyse, einige andere sind in der Sammlung
unseres Museums aufbewahrt. Die Analyse und ihre
251
Vergleichung mit der Rechnung gibt bei der Annahme
der Norm (12, 3, 1, 3) und M = 2,745 folgendes Re-
sultat :
Beob. Berech.
Kieselerde
Thonerde
61,868 62,246 + 0,378
17,833 17,620 — 0,213
Kalkerde
7,320 6,930 0,390
Natron
Kali
1,997 1,890 0,107
1,780 1,685 0,095
Wasser
9,202 9,264 + 0,062
100,000.
Ich habe diesem Minerale, das sich nur vom Epistilbit
durch 2 Atome Wasser unterscheidet, und dem die Formel
RSi + AlSi5 + 3H.
zukommt, den Namen Parastilbit beigelegt. Es ist dem
Epistilbit in jeder Weise ähnlich, doch besitzen die
Crystalle, welche ich gelegentlich beschreiben werde,
etwas andere Abmessungen.
Das Spec. Gewicht habe ich leider zu ermitteln ver-
säumt, und ich könnte nur mit der Zerstörung der noch
vorhandenen Exemplare diese Zahl bestimmen. Das
Spec. Gew. ist jedenfalls dem des Epistilbits sehr nah,
wahrscheinlich etwas grösser.
Auf den zum Theil zersetzten Trachyten von Kal-
mansthunga finden sich auch sehr kleine Crystalle von
Epistilbit oder Parastilbit in Begleitung von Chabasit.
Ich besitze jedoch nicht das zu einer quantitativen Ana-
lyse hinlängliche Material.
252
n. HenlandiL
Dieser schöne Zeolith, welcher in Island und Faroe
sehr allgemein ▼eii>reitel ist, aadi in manchen andern
Orten y meriEwürdiger Weise aber nie in SidUen, und
so viel mir bekannt anch nicht am VesoY gefunden wird,
ist Yon mir mit grosser Sorgfalt aufe Neue analysirt
worden.
Ich benutzte zu dieser Untersuchung sehr reine perl-
mutterglänzende CrystaDe vom Berufiord, die dort bis
zur Grösse von einigen Zollen vorkommen. Das Spec.
Gew. desselben fand sich 2,175.
Das Resultat der Analyse
war:
Kieselerde
58,903
Thonerde
16,811
Eisenoxyd
0,121
Kalkerde
7,380
Magnesia
0,289
Natron
0,572
Kati
1,634
Wasser
14,326
100,036.
Die Wasserbestimmung ist ein Mittel aus 5 Beobach-
tungen.
Mit der Norm (12, 3, 1, 5) und M = 2,5918 geht
zwischen Beobachtung und Rechnung folgende Überein-
stimmung hervor:
253
Beob.
Berech.
Kieselerde
58,881
58,762 0,119
Thonerde
16,806
16,634 0,172
Eisenoxyd
0,121
0,119 — 0,003
Kalkerde
7,377
7,275 — 0,102
Magnesia
0,289
0,287 0,002
Natron
0,572
0,564 0,008
Kali
1,634
1,611 0,023
Wasser
14,320
14,577 + 0,257
100,000.
Die stöchiometrische Formel des Heulandits ist daher:
RSi + AlSi5+5Ä
dieselbe, welche wir bereits für den Epistilbit gefunden
haben. Bei vollkommen gleicher chemischer Zusammen-
setzung gehört der Epistilbit dem trimetrischen , der
Heulandit dem monoklinen Crystallsysteme an; beide
müssen daher, wie mir scheint, mit in die Reihe der
dimorphen Körper aufgenommen werden.
Welche Ursache diesen Dimorphismus hervorgebracht
hat, ist schwer zu ermitteln, doch vermuthe ich, dass
verschiedene Temperaturverhältnisse während des Cry-
stallisürens beider Körper dabei einen besondern Antheil
gehabt haben.
in. Desmin.
Der Desmin oder Garbenstilbit ist für die Zeolith-
gruppe von Island und Faroe besonders charakteristisches
Mineral, welches gewöhnlich mit dem Heulandit erscheint,
und nach meinen Erfahrungen den vulkanischen For-
mationen des südlichen Europas durchaus fremd ist.
254
Die grössten und prachtvollsten Crystalle finden sich
in Begleitung von Epistilbit und Heulandit am Berufiord.
Er ist' übrigens sehr allgemein verbreitet in den beiden
Gebirgsmassen von Island, welche die eigentliche vul-
kanische Mittelzone dieser Insel im Osten und Westen
begrenzen.
Es würde kaum lohnen eine neue Analyse dieses
allgemein bekannten Körpers vorzunehmen , wenn nicht
vielleicht seine eigene enge Verbindung mit dem Dop-
pelspath in Helgastadr am Eskifiord dazu aufs Neue
aufTorderte. Der Desmin, welcher die Crystalle des
Doppelspaths umschliesst, hat nachfolgende Zusammen-
setzung :
Spec. Gew. = 2,134.
Kieselerde 57,404
Thonerde
16,225
Kalkerde
7,713
Magnesia
0,132
Natron
0,603
KaU
0,340
Wasser
16,679
99,096.
Mit der Norm (12, 3, 1, 6) und M= 2,5356 findet
man zwischen Beobachtung und Rechnung folgende Über-
einstimmung :
Beob.
Berech.
! 57,929
57,904 0,439
16,373
16,263 0,110
7,783
7,970 + 0,193
0,133
0,136 + 0,003
0,608
0,623 + 0,015
0,343
0,351 + 0,008
16,831
17,113 + 0,280
255
Kieselerde
Thonerde
Kalkerde
Magnesia
Natron
Kali
Wasser
"100,000.
Die Formel wird danach:
. RSi + AlSi5 + ßö.
Der Desmin von verschiedenen Orten, aus Island,
Faroe, Schottland u. s. w. ist von den Chemikern häufig
zum Gegenstande der Untersuchung gemacht. Die in
Bammelsbergs Handwörterbuch der Mineralogie, Band 1
Seite 183 und in den Supplementen zusammengestellten
Analysen zeigen jedoch namentlich in Rücksicht auf den
Kieselerdegehalt nicht unwesentliche Verschiede.nheiten,
die sich durch blosse Beobachtungsfehler nicht wohl er-
Uären lassen. Die Vermuthung lag daher nahe, dass
auch bei diesem wasserhaltigen Silicate ähnliche Ver-
hältnisse obwalteten, als die sind, welche wir vorhin
bei der Zusammensetzung der Feldspathe nachgewiesen
haben.
Es schien daher mit Rücksicht auf jene Untersuchun-
gen eines Versuches werth, die Desmin -Analysen nach
derselben Methode wie die des Feldspaths zu behandeln.
Zunächst finden sich 12 der neuern und wahrschein-
lich bessern Desmin-Analysen in Tab. I. zusammen-
gestellt :
256
Tab. I;
Desmin-Analysen.
Sl
AI
1.
Faroe
Beudant
52,430
18,320
2.
Dumbarton
Thomson
52,500
17,319
3.
Dumbarton
Thomson
54,805
18,205
4.
Island
Gehlen u. Fuchs 55,072
16,584
5.
Faroe
Retzius
56,080
17,220
6.
Faroe
Beudant
55,910
16,610
7.
Vagoe
Du Menü
56,500
16,500
8.
Gotthard
Leonhard
55,750
18,508
9.
Faroe
Du Menil
56,505
16,500
10.
Faroe
Moss (2)
57,055
16,490
11.
Eskifiord
S. V. W.
57,929
16,373
12.
Eskifiord
Hisinger
58,000
16,100
Die Tab. II. enthält
; darauf die Werthe von
M, X,
Kieselerdegehalte geordneten Kalkdesminen.
•
•
Tab. n.
• 1
Fundort
Analyse von
M
X
t
Fundort
Analyse von
M
X
1.
Faroe
Beudant
2,7976
9,9448
2.
Dumbarton
Thomson
2,7444
10,1440
3.
Dumberton
Thomson
2,8032
10,1610
4.
Island
Gehlen
2,8052
10,4010
5.
Faroe
Retzius
2,6925
10,9610
6.
Faroe
Beudant
2,6345
11,2320^
7.
Vagoe
Du Menil
2,6829
11,0500
8.
St. Gotthard
Leonhard
2,6035
11,4130
9.
Faroe
Du Menil
2,6691
11,1510
10.
Faroe
Moss
2,6120
12,2600
11.
Eskifiord
S. V. W.
2,4993
11,2840
12.
Eskifiord
Hisinger
2,4565
12,5340
'• (1 '»1 . .
867
8,100 :"' •'ä;4lÖ» •>'■/■• "lö,700i" •■
11,520 / '. .18,450
9,830 ' V - . ■ i." ' ,! •. 19,000".
7,584 .,•,(■:. 1,500 ,..,:i;a9,300
6,950. .. , .) , -i'. ,18,350.-
9,030 (i.,. ,; ;, ..17,840
8.480....,., ; - ,,1,500 ,.,- .
8,046 , ,. ., , ;j7,000
8,230 /"' - =^ , lj58Ö 18,300
7,645" '" ■ 1,325' 0,260 17,790
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S, y, ä in den auf 'Y0O'4iiday^H«m^ haclt ^^lifetidem
•/ .IV,.- ..i i/. .ti-'-Ai^**- n.: ..;.,.,., ; .y ,.■ ■ .
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?,9722 0,0370 •'6,02!46
2,94^7 1,0412 6,0200 " ' ' '
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3^0664 9,9a44 S,9681
8^81 '1,6882 -5,9928- ' '• ■'■*■•■ ■■:'.-: .M
17
i- ; ;.-
' • - * , . l » ' • > I . .
- - l . ' » I • .
258
Bezeichnen wir wie Torhin den Kieselerdegehalt eines
Desmins von der Norm (12 ^ 3, 1^ 6) mit y, den Gehalt
von Thonerde mit u, von Kalkerde mit t^ von Wasser
mit z, so erhilt man folgende Gleichungen:
100 Sx 100 X
y =
u =
t
z =
5x-f 3(p + k + 6h)
300p
X + 8,8298
339,680
5x+8(p + k
SOOR
+ 6h)
X 4- 8,8298
689,11
5x + 3(p+k
1800 h
+ 6h)-
X + 8,8298
357,19
5x + 3(p + k -1- 6h) X + 8,8298
1
Die beobachteten nnd die am ■■ diesen Formein mit
den
Werthen
von X berechneten Analysen findet sich
endlich in Tab. 111. zusammengestellt.
Tab. m.
Beob. Si Berech. Si Beob. AI Berech. AI
1.
52,567
52,969 + 0,402 18,368 18,093 — 0,275
2.
52,611
53,462 + 0,851 17,355 17,903+0,548
3.
53,815
53,503 — 0,312 17,876 17,887+0,011
4.
55,126
54,085 — 1,041 16,600 17,663 + 1,063
5.
55,762
55,385 — 0,377 17,122 17,163 + 0,041
6.
55,906
55,985 + 0,079 16,608 16,932+0,324
7.
56,010
55,582 — 0,428 16,357 17,088 + 0,731
8.
56,140
56,380 + 0,240 18,638 16,781 — 1,957
9.
56,234
55,808 — 0,426 ,16,422 17,000+0,578
10.
56,864
56,048 — 0,816. 16,435 1,6906 + 0,473
11.
58,010
58,182 + 0,172 ie,396 1,6080 0,307
12.
58,174
58,669 + 0,49S . 16,149 15,900 —.0,249
1.
io,ai6
2.
11,545
3.
9,650
4.
8,955
5.
8,870
6.
9,647
7.
9,293
8.
8,102
9.
9,130
10.
8,974
11.
8,739
12.
9,228
259
Tab. HL
Beob. Ca Berech. Ca Beob. ft Berech, k
9,913 - 0,403 18,749 19,025 + 1,276
9,810 — 1 ,735 18,489 18,825 + 0,336
9ß(n + 0,151 18,959 18,809 — 0,150
9,678 + 0,723 19,349 18,745 -^ 0,775
9,404 + 0,534 18,246 18,048 — 0,198
9^277 — 0,370 17,839 17,806 — 0,033
9,362 -j. 0,069 18,340 17,968 — 0,372
9,194 + 1,092 17,120 17,645 + 0,525
9,315 + 0,185 18,214 17,877 — 0,337
9,264 4- 0,290 17,727 17,780 + 0,053
8,815 -f 0,076 16,855 16,914 + 0,059
8,712 - 0,516 16,449 1 6,719 + 0,270
Obwohl die hier erscheinenden. Beobachtungsfehler
si^h etwas grösser wie vorhin bei der Discussion der
Feldspalbafi^lysen herausstellen, so ist doch diese Ver^
gleiphung picht, eben ungünstig zu nennen. .Jedenfalls
wüi;4eR die Beobachtongsfehler zumal für die Kiesi3lerde
ungleicb grösser ausfallen, wenn für alle Beobachtungen
die Norm (12, 3, 1,. 6] zu Grunde gelegt würde.
Die Desmitte bilden dah^ analog dem Feldspmth eine
Reihe von wasserhaltigen Doppelsilicaten, die aus der
SCschung eines neutralen und basischen Salzes hervor-
gegangen sind.
Obier die Ausdehnung derselben oder über die Grenz-
wefAe von x sind bis|etzt unsere Erfahruhgen nur sehr
imvoUstftikdig ; neue und namentlich sete viel exactere
Analysen als die vorhandenen, eben zusammengestelUen
17*
260
sind zur Fortführung .<Mr TM^Ptie das erste dringende
Bedtirfniss, • ', .. •» , .
Vorläufig vkpnnrtnani annahmen, dafs$.!<lie (D^snafnreSie
.mit (de^ ,A»f»ngsgKed^ . r. ; ; . t - ' . - r. n /
*€glÄnt, und Aiit '^5 f . . o 4 >■}) .■ r - v-
'endet, fis ist^vor dei^ Harid^taöch ntcht'Äu etitscheidön,
ob (las basis(^he Salz wirkiicn^ellrststänciig Ünv^rmischt
Wt^dem'heutfaleh auftritt; oder^'iiiiir^ 'als l^echnungs-
grosse b^i'achtet fv^erdern miisi?.' •' '
i. .. •• ^ : , « : .;;.:* < - .< •;- *•••:•. • ' . • •
Der. hasische Desmip entspricht .dem Anorthit, der
'*''■. '- - i ' :. • . -•••.' . , , , f r» -J.- • . - .• • * \, . -
neutrale dem Albit. . Die ganzß Reihe, der Mischungen
liesse sich so wie beim Feldspath graphisch durch 3
gleichseitige Hyperbeln 'darstfeHeri', Welche'äenflScfcen-
ratlra Von dei^Bäh^ lOÖ und d^r Bäsis^'*^« Bis x '=^12,
in '/ieT^tiifeil^ 'ijerie^6n wftMöif ühd-'^i« d^ii^Wrläüf' der
Ki^öelörde, der=ThoAörd*';'aer'Ka!keWe^'tha desWas-
sei^s' bezeichneten.' 'ß^sä iÄ'd^r' B^*fe''d^' Zeolithö
«ese '!somt)rt)heri GötAifehte zitx5i6t='Körß
gemein Verbreitet äeihhiiii^scih, \Verden mehrere später
mttauflieiteiidd fiebbaoMungvnlrduaseblilihmid s^tzeili
'.••II ' • '. ■' <= 'lY.-i Heffsdidit.- ').'• ^.'..^*- :•«''. ■
In dem mehrfach erwähnten eigenthttmli^heii Ma-
gsttittuff ton Aci tC^teUo!iufld iPalagotiiil fiifdet' stdi' ein
üineraly ireirshe»^ >mäh 'mil 4em il^rriei^ fierschelU ' betagt
h«l und das/ bi^efts- von'DamoW! anülyfiirt 4md^ M.
Die- ZosammenBietiiting' ' fet folgeiide 2) a / : • •
261
. •• .1 iiiKksttlerd«! •«Hjäft'./' i47!^6-.-. •/.47,4«ß,' ,-i^;..:,!
Kalkerde 0,38 (H5?^.,.. „.„0,ßJl5i,.. .
.,....,.. N^on,,i ; 8,ß3..,.„ ,9,34 , %835.; .,
..- ...■ mu ;• .1.4,3;?. .•.^■..•4,17.,, 4,280,
.:,.,■ W?|^e«-.,, ,^17^, iJ7^.,._li745,. ......
.., :, ... 99,23.,, 59,05. . ,.,99,l4p. . .. „ :
. D^r Persßhelit wird, äw <^|fJ^iHf\_ nuf bei. 4>ci Caatello.
gefundei», .»flfi nie^H bei .^qi, R^ale, wüe dieses ya^
PaWW «WfieJffiJ'ev.ist., , .lijd^ss . Yep.y,^e jclf,^ ^ass das.
Maigifial, ,ivelc|^esf ^ja dem tsbpn . a^^gicführfßn Analysep
gedient hat, von Qi^er {|nd^rn^L!OC|(\,li^tj yielleicjit von,
Ps>lagonia,..lieT^|j^fl[\Hjt,lj 4er .p^r^cbelit von Aci.CasteUo,
defl ich s«lV;rt,,4fti;t. g^SMiuijje^f.äabe, bgsitgj ,p«:(»r : ejjie
ähajiche,: dof;b,:e(»ras ..vejrs9jbied9i.e,,;^{^pBij9.nsetzung.
Zlwei Aflal33Bea,;,Mr,eJche ,iJh^aJfsfah^t^,,,(e^ga^l^e^^,f9.lJJend^
Resultat: .„.,.;... . i
I, ■ n. Mittel ' '
Kiese;eWe 45,B'Wf' 47,029 ,46,463
'tbqnercie' 18,200 20,20/ ;'••' 19,204
Eisenoxyd, , J,141 l',Ui ' 1,141
. ., k«lkßr<!e;: '.4,842: ,- 4,661 ,.:.'. J 4;75^,.,, . . ,.
... JfagfliSfia,. ,0^,350. . 0,496.,.. 0,423^1,, „„. .
. . Natijon 1, t 5,7i7 4,818 5,267.,,. . j.,
,.„Kal^... ^.,.V;3,7JT 2,0^5 ,^,,2,876 ■:,..;,,' ;.
. . -V^MSpr .•:. ;7,863 17,863 17,863.;, .
■ 1... -i.'. . ,::):97,72e,.„.^,a50 . 1.^7,988. ', ,.■..
. JBs hiltejs^wer'die hiiwr<;iehea4iB.|Ienge:eeines Miner«);
au) bckoAUtteK, i.'6Bd'ichtiumnt^.-«afjMl»trAnalyse..«tw
etwas über ein'-balbei Gramm verweii4«0," Koraus die
256
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Tab. I.
Desmin-Analysen.
Faroe Beudant
Dumbarton Thomson
Dumbarton Thomson
Island
Faroe
Faroe
Vagoe
Gotthard
Faroe
Faroe
Eskifiord
Eskifiord
Si
52,430
52,500
54,805
Gehlen u. Fuchs 55,072
Retzius
Beudant
Du Menil
Leonhard
Du Menil
Moss (2)
S. V. W.
Hisinger
56,080
55,910
56,500
55,750
56,505
57,055
57,929
58,000
Die Tab. II. enthält darauf die Werthe von
Kieselerdegehalte geordneten Kalkdesminen.
AI
18,320
17,319
18,205
16,584
17,220
16,610
16,500
18,508
16,500
16,490
16,373
16,100
M, X,
Tab. Q.
Fundort Analyse von
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Faroe
Dumbarton
Dumberton
Island
Faroe
Faroe
Vagoe
St. Gotthard
Faroe
Faroe
Eskifiord
Eskifiord
Beudant
Thomson
Thomson
Gehlen
Retzius
Beudant
Du Menil
Leonhard
Du Menil
Moss
S. V. W.
Hisinger
M
2,7976
2,7444
2,8032
2,8052
2,6925
2,6345
2,6829
2,6035
2,6691
2,6120
2,4993
2,4565
9,9448
10,1440
10,1610
10,4010
10,9610
11,2320^
11,0500
11,4130
11,1510
12,2600
11,2840
12,5340
265
^^oniai dbketi g)Mi«Mn Analyse. iihiterwN)rfeh; seihe : Zusanif-
nkeHBeizxukgi^ishx*' .^'M.'' ^i'u. •• «t l-nw -w' - ..' •:' '»'^^^.^ \ • ti>'
f .,!;, ^Eise^QxyA.i :. 0^713... •.i!,:,h.»y--" f!.'>;'.'n!i
„.I..j; ,,,,. . Magijesia;..;,^ 1^4?5 , ,. .., ,.,,..,,:..;;
. K^i . 6A46 , .^ • .
-'"'^•" '^^ "';Wasser "14^35" " "'; " ^^ " :!"r
Mit der Norm (8, 3,,1, 4] und M = 3^582, ergibt
sicn die Vergleichung zwischen, B^ejobachtiuig und Rech-.
nünff: ,
■ •• -^ ' ' '""i' -■fee<*aöh'."'- Betfech.-''""''"" "■'"•' •• '"■••'•'
i-.'i »h»herte "•'tJl,it» • l'<fe,4««i''^ 0,'8fll4
'i I -rBiaaiojeydMi-iO^Vaa' >> -i Q^^S' 4^1(0,028' "" '
Kalkerde 3,279. .• :■, 3^32 ^0^47.. •: .
;. : Mngnepis^. , .\m ., .i-.i J.^76 -t^. 0,064 •,• .;<
Kali : .,P15 .,.,,., .»7 -.,Qi278^,„„;. .. .
Wasser 14 695 14,660 — 0,035
..... 1QO;OQO. ^.,_.. .: :..h..,;/{
Auch in dem Phillipsit von P^lagonia benj^/'kte ich
bei dem Eisenoxyd Spuren von P^iosphor^äure ;' so dass
vielleicht das. phosphorsaure Eisenoxyd |;ar nicht in die
Verbindung gjerechfiet werden darf. * ' -^ »
Zu dei»)e%enthlbiitt0hsten(8ftO.)ithen, welebe. vorzugs-
weise die». subitiariildii '^IkaiiiBebeiit Gebilde charakteri-
',w2 ,.;»«
• ■ I ' I
266
sireii; gehört der Anaicim; er ist Uand üidA fremd
und hftufig in Antrim und auf den Westemtelaads; indess
ist er nirgends verbreiteter ab auf den cyklopischen
Inseln bei Catania, deren doleritische Gesteine ganz mit
diesem wasserhaltigen Silicate durchwebt sind.
Man findet dort fast keinen Stein ^ der in seinen
Höhlungen oder Spalten nicht grössere oder kleinere
Crystalle von Anaicim enthielte; selbst dichte Massen
desselben verbinden sich auf das allerinnigste mit dem
Dolerit, so dass man leicht verleitet wird^ beiden eine
gemeinsame gleichzeitige Bildung zuzuschreiben.
Spätere länger fortgesetzte. Untersuchungen über die
Zeolithe und ihre Verbindung zu den Feldspathen haben
mich jedoch belehrt, dass auch die Analcime aus einer
Flüssigkeit, die das Doleritgestein durch und durch
tränkte, abgeschieden sind, und dass sie trotas ihrer
innigen Verwachsung mit jenen als eine secmdSre Bil-
dung angesehen werden müssen.
Reine wasserhelle Analcimcrystalle von den Cyclopen,
deren Spec. Gew. = 2,236 ist*, haben nach meiner Un-
tersuchung folgende Zusammensetzung:
I.
n.
Mittel
Kieselerde
53,712
53,718
53,715
Thonerde
24,028
24,028
24,028
Kalkerde
1,042
1,424
1,233
Magnesia
0,106
— -
0,053
Natron
7,395
8,444
7,920
KaU
5,507
3^406
4,457
Wwser-
8,500
8,S0O
8,500
100,290 00,620 99^906.
267
Thonerde^Bestimmung k II. ist reningllleiKjL Der
WttiflergnefaftU ist das MiUd aus zwei Beobachtungen.
Setzen wir die Norm, für den A&alcifli (8/ 3, l^. Z) und
M = 3,588, so erg^t sich der Vergleich zwischea Rech-
nung und Beachtung folgendermassen :
Beob. Berech.
Kieselerde 53,766 54,239 + 0,473
Thonerde 24,050 23,030 — 1,020
Kalkerde 1,233 1,394 -)- 0,160
Magnesia 0,053 0,059 + 0,006
Natron 7,928 8,955 + 1,027
Kali 4,461 5,039 + 0,578
Wasser 8,508 8,073 — 0,435
'• loö,ooo.
Die Formel für den Analcim wird danach :
ft^si« 4- 3AlSi« ^68.
Bei deji Analysen des Anakims ist es sehr zu beach-
ten, dass derselbe selbst nach langer Behandlung mit
concentrirter Salzsäure sehr schwer oder eigentlich meist
unvollkommen aufgeischlossen wird. Bei der Kiesel-
säure, welche scheinbar zu gross ausMt^ bleiben dann
in der Regel ein oder auch mehrere Procente ilnzersetztes
Mineral. Die Kieselerde muss schliesslich mit Alkalien
aufgeschlossen und auf die andern Bestandtheile nament-
lich auf Thonerde geprüft werden.
Vn. SeoIeziL
An derseften LoealiUt. am Ufer des Berufiords^ wo
der Epistilbit und Heubindit ^in grossen. Crystallen in
zersetzten Trappmassen vorkömmt, findet sich auch. noch
266
siren, gehört der Analeiin; er ist Uand mchl firemd
und hftufig in Antrim und auf den Westemislaadb; indess
ist er nirgends verbreiteter ab auf den cyklopischen
Inseln bei Catania, deren doleritische Gesteine ganz mit
diesem wasserhaltigen Silicate durchwebt sind.
Man findet dort fast keinen Stein ^ der in seinen
Höhlungen oder Spalten nicht grössere oder kleinere
Crystalle von Analcim enthielte; selbst dichte Massen
desselben verbinden sich auf das allerinnigste mit dem
Dolerit; so dass man leicht verleitet wird^ beiden eine
gemeinsame gleichzeitige Bildung zuzuschreiben.
Spätere länger fortgesetzte. Untersuchungen über die
Zeolithe und ihre Verbindung zu den Feldspathen haben
mich jedoch belehrt, dass auch die Analcime aus einer
Flüssigkeit, die das Doleritgestein durch' und durch
tränkte, abgeschieden sind, und dass sie trotas ihrer
innigen Verwachsung mit jenen als eine secmMiire Bil-
dung angesehen werden müssen.
Reine wasserhelle Analcimcrystalle von den Cyclopen,
deren Spec. Gew. == 2,236 ist*, haben nach meiner Un-
tersuchung folgende Zusammensetzung:
I.
U.
Mittel
Kieselerde
53,712
53,718
53,715
Thonerde
24,028
24,028
24,028
Kalkerde
1,042
1,424
1,233
Magnesia
0,106
— -
t),053
Natron
7,395
8,444
7,920
Kali
5,507
3,406
4,457
Wafiwer
8,500
8)500
8,60©
100,290 99,620 99,906.
267
Thonerde-'Bestiinmung k U. isl TeinngUlefciL Der
Wasaergehalt ist das Mittd aus zwei BeolMiebtiingeD.
Setzen wir die Norm, für den A&alcifli (8/ 3, 1>. Z) und
M = 3,588^ so erg^t sich der Vergleich zwischea Etech-
nung und Be<^chtung folgendennassen:
Beob. Berech.
Kieselerde 53,766 54,239 44 0,473
Thonerde 24,050 23,030 ^ 1,020
Kalkerde 1,233 1,394 -)- 0,160
Magnesia 0,053 0,059 + 0,006
Natron 7,928 8,955 + 1,027
Kali 4,461 5,039 + 0,578
Wasser 8,508 8,073 — 0,435
'■ 100,000.
Die Formel für den Analcim wird danach :
ft^Si« + 3AlSi« + 68.
Bei deji Analysen des Anakims ist es sehr zu beach-
ten, dass derselbe -selbsl nach langer Behandlung mit
concentrirler Salzsäure sehr schwer oder eigentlich meist
unvollkommen aufgeiächlossen wird. Bei der Kiesel-
säure, welche scheinbar zu gross ausfällt, bleiben dann
in der Regel -ein oder auch mehrere Procente ilnzersetztes
Mineral. Die Kieselerde muss schliesslich mit Alkalien
aufgeschlossen und auf die andern Bestandtheile nament-
lich auf Thonerde geprüft werden.
Vn. Seolezit.
An derseften Loealitftt.am Ufer des Berufiorda, wo
der Epistilbit und Heulandit in grossen . Crystallen in
zersetzten Trappmassen vorkömmt, findet sich auch. noch
266
siren , gehört der Anakim ; er ist Uand mchl firemd
und hftufig in Antrim und auf den Westemtolanis; indess
ist er nirgends verbreiteter ab auf den cyklopischen
Inseln bei Catania, deren doleritische Gesteine ganz mit
diesem wasserhaltigen Silicate durchwebt sind.
Man findet dort fast keinen Stein, der in seinen
Höhlungen oder Spalten nicht grössere oder kleinere
Crystalle von Anaicim enthielte; selbst dichte Massen
desselben verbinden sich auf das allerinnigste mit dem
Dolerit; so dass man leicht verleitet wird, beiden eine
gemeinsame gleichzeitige Bildung zuzuschreiben.
Spätere länger fortgesetzte. Untersuchungen über die
Zeolithe und ihre Verbindung zu den Feldspathen haben
mich jedoch belehrt, d{\ss auch die Analcime aus einer
Flüssigkeit, die das Doleritgestein durch und durch
tränkte, abgeschieden sind, und dass sie tröt^ ihrer
innigen Verwachsung mit jenen als eine secmMiire Bil-
dung angesehen werden müssen.
Reine wasserhelle Analcimcrystalle von den Cyclopen,
deren Spec. Gew. = 2,236 ist*, haben nach meiner Un-
tersuchung folgende Zusammensetzung:
Kieselerde
I.
53,712
n.
53,718
Mittel
53,715
Thonerde
24,028
24,028
24,028
Kalkerde
1,042
1,424
1,233
Magnesia
0,106
f
0,053
Natron
7,395
8,444
7,920
Kali
5,507
3,406
4,457
Wasser-
8,500
8,500
8>S0O
100,290 99,620 ' 99,906.
267
Die Thonerde^Beatimmung k IL ist TenuigUiekiL Der
Wasflergehftlt ist das Mittd aus zwei BeolMielitungeD.
Setzen wir die Norm, für den Amlräi.(8) 3, 1>> Z) und
M = 3,588, so erg^t sich der Vergleich awischea Rech-
nung und Beotochtung folgendermassen :
Beob. Berech.
Kieselerde
53,766
54,239 + 0,473
Thonerde
24,050
23,030 - 1,020
Kalkerde
1,233
1,394 -f 0,160
Magnesia
0,053
0,059 + 0,006
Natron
7,928
8,955 + 1,027
KaU
4,461
5,039 + 0,578
Wasser
8,508
8,073 — 0,435
100,000.
Die Formel für den Analcim wird danach :
ft^sia 4- 3ÄlSi« + 68.
Bei deii Analysen des Anaicims ist es sehr za beach-
ten, dass derselbe selbst nach langer Behandlung mit
concentrirter Salzsäure sehr schwer oder eigentlich meist
unvollkommen aufgeiächlossen wird. Bei der Kiesel-
säure, welche scheinbar zu gross ausMt, bleiben dann
in der Regel ein oder auch mehrere Procente ilnzersetztes
Mineral. Die Kieselerde muss schliesslich mit Alkalien
aufgeschlossen und auf die andern Bestandtheile nament-
lich auf Thonerde geprüft werden.
■
VIL SeoleziL
»
An derseften Looalität,.am Ufer des Berufiords, wo
der Epistilbit und Heulandit • 'in grossen. . Crystallen in
zersetzten Trappmassen vorkömmt, findet sich auch. noch
286
siren, gehört der Analeiin; er bt Uand mchl firemd
und hftufig in Antrim und auf den Westemislanis; indess
ist er nirgends verbreiteter ab auf den cyklopischen
Inseln bei Catania, daren doleritbche Gesteine ganz mit
diesem wasserhaltigen Sflicate durchwebt sind.
Man findet dort fast keinen Stein, der in seinen
Höhlungen oder Spalten nicht grössere oder kleinere
Crystalle von Analcim enthielte; selbst dichte Massen
desselben verbinden sich auf das allerinnigste mit dem
Dolerit, so dass man leicht verleitet wird^ beiden eine
gemeinsame gleichzeitige Bildung zuzuschreiben.
Spätere länger fprtgesetzte. Untersuchungen über die
Zeolithe und ihre Verbindung zu den Feldspathen haben
mich jedoch belehrt, dass auch die Analdme aus einer
Flüssigkeit, die das Doleritgestein durch und durch
tränkte, abgeschieden sind, und dass sie trolle ihrer
innigen Verwachsung mit jenen ab eine secmMiire Bfl-
düng angesehen werden müssen.
Reine wasserhelle Analcimcrystalle von den Cyclopen,
deren Spec. Gew. = 2-236 bt*, haben nach meiner Un-
tersuchung folgende Zusammensetzung:
I.
U.
Mittel
Kieselerde
53,712
53,718
53,715
Thonerde
24,028
24,028
24,028
Kalkerde
1,042
1,424
1,233
Magnesia
0,106
#
t),053
Natron
7,395
8,444
7,920
Kali
5,507
3,406
4,457
W«wer-
8,500
8,500
8,500
100,290 99,620 99,906.
267
Die ThQnerde^'Bestiinmung ift II. ist Teinnglttdkit Der
Wasaerg^alt ist das Mittel aus zwei BeolMielitungen.
Setzen wir die Norm, für den Amlcim.(8)' 3, I^. Z) und
M = 3^588 y so erg^t sich der Vergleich awisckea Rech-
nung und Beobachtung folgendermassen :
Beob. Berech. .
Kieselerde
53,766
54,239 -H 0,473
Thonerde
24,030
23,030 ^ 1,020
Kalkerde
1,238
1,394 -f 0,160
Magnesia
0,053
0,059 + 0,006
Natron
7;928
8,955 4- 1,027
Kali
4,461
5,039 + 0,578
Wasser
8,508
8,073 — 0,435
»
ioö,ooo.
• ■ • • . • i
Die Formel für den Anaicim wird danach :
ft^Si« 4- 3AlSi« + 68.
Bei de^ Analysen des Anakims ist es sehr zn beach-
ten, dass derselbe selbst nach langer Behandlung mit
concentrirter Salzsäure sehr schwer oder eigentlich meist
unvollkommen aufgeiäcblossen wird. Bei der Kiesel-
säure, welche scheinbar zu gross ausfällt, bleiben dann
in der Regel ein oder auch mehrere Procente ilnzersetztes
Mineral. Die Kieselerde muss schliesslich mit Alkalien
aufgeschlossen und auf die andern Bestandtheile nament-
lich änf Thonerde geprüft werden.
«
VIL. Seolezit
»
An deraeften Localitftt.am Ufer des Berufiords, wo
der Epistilbit und Heulandit in grossen. . Crystallen in
zersetzten Trappmassen vorkömmt, findet sich auch. noch
208
ylel hintffer teAreäel 4er Soolenl in stniUig IngUch
ansgesoiiderteii Ifamen mni zaweflen in 'voHkoHMieii
#asserlielleB PrismeH — leryrttllMirk
Ms> SpM. 6««r. der letitem ist ^ 2,39a —
Die Analyse ergab die Znaanmensetsiig:
Kieselerde 46;400
Thonerde aS,242
Kallierde »,682
Magnesia 0,012
Natron 4^457
:KaU 0^14
i Was^r 13,755
100,972.
Mit der Norm (6, 3, 1, 3) und M= 4,0413 findet
man zwischen Rech|iung und Beobachtung folgende Über-
einstimmung:
Beob.'
Berech.
Kieselerde
45,972
'45,811 — «,iei
' Thonenle
25;989
25,935 -^ 0,054
-' Kalkerde
9,589'
9,830 + 0,241
'- Mafpieäkk
0;W2.
0j012H-i 0,000 .
1 Ifiiti!*on
4,414_
4,585+0,111
.-' KflU ;'' '
i 0,410:
1! 0,4ie ■+ (0,010
■• ' Wa«s*.-i -
,13,624.
13,63« .-h.l0;012
« j I . ' :
. i! 1 . 100,000.' : r i
Die Formel für die« Ziiaamioea9et^uDg ^des Soolezits
wird:
RSi-f »a + 3H.
^Eine aUiSfahrHchere Bearbdtahg des 13oelei»its und
NaliY^Mhi^ muss' ich mir imf: eine giAe^ere Keilvorbe-
hulteti.
» ' • ' ■ . > . . . . ' . ■'..••/
iß»
. / Atoi UffsTf von '^rezzfet/-. Mi detiMeyklopjsch^ttMbiseln
gegenttb/er,. {ipc^Metfraft^liäbi^. g^gw-lJeni,.klwieri,^Oj#
von Acii Cast^Up fei^j^^nfiöt'^miin.jnhflßnfHßWungw 4ßV
basaltischen Mandelsteine 'den.Al^soUtl^iiiinV^chdD^':]^]!^-^
geln und Halbkugeln aufgewachsen, welche eine schnee-
\veisse t^arb'e bösitzeh und die''6r6ssfe 'Girier ErbSe zu
erfeik^ii' pÖ^genV'^
mige Ci^ystaiiö gebildet toföli^Ü'itkte^'ööF^'kö^el
sicli'^glBgen ihre Öb'ei^ftäöke* verbMeii und atf deftelböft
meist undeuffiit^^i^siäilto^^ zeiW^h! ' ■^^' *'^ ^''^^
. -Beim Ze^sql^M«^ .zerfa^t:pjU^e.,spl9hß Kugel ja. ^ «ine
AnzahlPyranüden , , der^n . B^isiftn ^urpjb^ sphftrfccJtn^ Jfx.eiT
ecke., g^l^ildet , werden.. ,. .;...:,.■..,:■. { i u \ i.,..
,» Z^ ,4er..n^chfolg^.H(^^ :Apaly?9,? die .ipit.,sßhr,^ps^er
SoTff^^t, ai^gpCülirf ;Wi?Jrdea.ist, wurde daß.m?|Sil(ei,jau§T
gezßißbqfltsj^ .Ma.t^!i), J)^ij»t^t^, pPh dm,J^m.^ji,^yo}^-
kommener Homogenität. fl|cObit,:Zirpife}p ;kfipn,, ,,I?ie..;Waj;;-
Serbestimmung itfi ein.Mittj^i aus ;?;wei Beobachtungen:
;. .._ ■ji:::ii.38b. ; ;.
- V 11,164
" ' ■ ■■'•'7072. ■*■• '
Die Zusammensetzung dieses Minerafs ergab sich :
Thonerde 27,770 27,608 . 12,904 „ . . , .
Kalk 1,727 1717
MagnesW' ' 0;287 ^§85
, ; l^atron,, Jl?,234 •. 12.164,
Ifali 3,613 3,592-'
Wasser 11,272 11,206 9,963
100,587"
4,353
270
Diese Analyse ifJAri/ wie feicht zu übersehen ist,
im keiner genägenden F<M*md; Der Sauerstoff von
R värhSlt sich zwBT zu dem von R sehr nahe wie 3:1;
fair 4ie beldeh andern Glieder geheii aber entschieden
irrationale Wefthe hervor,
• • • I
Wollten wir z. B. die Norm (5^ 3^ 1, 2] einer Foroiel
ZU Grunde legen, so würde eine sehr schlechte Über-
eiostimmung zwischen Beobachtung und Rechnung er-
zielt werden, welche mit der Genauigkeit^ mit der die
Analyse ausgeführt ist, sich nicht wohl verträgt.
Betrachten wir dagegen diesen Zeofith aus zwei an-
dern zusammengesetzt, denen die Normen (6, 3, 1, 3)
und (4, 3, 1, 1) zukommen, oder aus Scolezit und einem
aus dem Anorthit hergeleiteten Gliede, welches wir Me-
solith benennen, so erhalt enwir eine vollkommen befrie-
digende Harmonie zwischen Beobachtung und Rechnung.
Wir haben zuerst die Gleichungen:
6x + 4y — 22,985 = 0
3x + 3y -. 12,904 = 0
X + y — 4,353 = 0
3x + y — 9,963 = 0.
Aus denselben bestimmt man nach der Methode der
kleinsten Quadrate:
X = 2,841 y « 1,477.
Damit berechnet man die Zusammensetzung beider
Theile :
271
■ l. n. Berach. Beob.
Kieselerde 32,207 -f 11,16» = 43,370 43,428 — 0,056
Thonerde 18,233 -f 9,479 s, 27,712 27,608 — 0,104
Kalker4e 1,120 -j- 0,582 -= 1,702 1,717 — 0,^015
Magnesia 0,186+ 0,097= 0,283 0,285 — 0,002
Natron 7,937 -f 4,126 = 12,063 12i,164 — 0,001
Kali 2,341 + 1,220 = 3,561 3,592 - 0,031
Wasser 9,587 -j- 1,661 = 11,248 11,206 + 0,042
71,611 + 28,328 = 99,939 100,000.
Der eben analysirte Zeolith von Trezza ist daher
zusammengesetzt aus 71,711 Theflen Scolezit, in dem ft
hauptsächlich durch Natron und Kali vertreten wird, und
28,378 Theilen Mesolith.
Die procentiscfae Zusammensetzung des hier vorkom-
menden Scolezits findet sich:
Kieselerde 44,975 23,803 6
llkonerde 25,461 11,902 3
Kalkerde 1,564
Hagnotia . 0,259
Natron 11,084
. KaU 2,433J
Wasser 13,388 11,902 3
100,000.
Die procentische Zusammensetzung des MesoUths wird :
Kieselerde 39,406 20,856 4
Thonerde 33,461 15,641 3
Kalkerde 2,055.
Magnesia 0,342/
Natron 14,5651 ^'^^* *'
KaU 4,307^
Wasser 5,864 5,213 1
100,000.
3,967 1
272
Das ettenu besduiftttene lüieral untlbrscheidet sich
Stötezit and MesoKUi^ genmföhV W. W^i^^lti^W' hm-
Itiite ' nach vekchiedönfen Pi*opoi1;ionfeh''2üÄmme^
kommen in /der Kafur vor üpi' werSerl^^demAädhst in
piner Über^icBt zu^amuienge^VoJUC werdet !. .
, ,^Pjie^stäc}jiometjj^ph|B|Fomel für denjjffsolith.ist: ,
* %l t ' *
j; i 1 '1
. , IX. . Karpho^tilbit. . ,
In der Ebene, welche vom Fusse der honen Pyra-
mide des Bulandstind sich bis zum Ufer des Berui^ord
erstreckt V. fand ich. init blendend weissem strahligen
Scolezit verwachsen, einen .^igerf^^ümlichen strohgelben
Zeolith, den» sic^t. gegen j|€i^eaj.sehr..,^c^f abgrenzte
und wegen seiner-Kg^nlhümlicfekeit ^if$,,gji^auere Prü-
fung zu verdienen schien. ^> .. i u\:iu\.i,,i
Das Spec^ Gew. fand ikih f^h 2,362ü.i;::J'.
Die Analyse ergab: •; • • • i .. • /.
Kieselerde 39,275 : 30^086 2»,7()0
Thoierdtf li9;502. 29;360» ' ^^ '
Eisenoxyd 1,489"' '*1,491/ '
' ' ' " Italkerde'" ■-11^,382'"'''12,3^3;V'- •'!•■•->•! ••' '
Magnesia.', 0,129- ;, 0,128T " . .J
Natron ' 4,085 '•.;;4,066r''r ^^
Kali 0,381 ;■. 9,379 J ,; ;,;
Wasser ' t5,231,. 113^167 ' . n>7Ö6
100,483 .-,^00,000. ,„
Die Kiestierdis!,,.So wie. 4er Waspei^iebalt wurden
doppelt bestimmt. > -1
2t3
Ich fand für Kieselerde und Wasser
1. 39,180 13,240
2, 39,370 13,222
39,27ft 13,231.
Auch diese Analyse tUkd z«^ keinen einfachen Zah-
lenverhältnissen, obwohl sieb der Sauerstoff der beiden
Basen sehr nahe wie 1 : 3 verhält.
Man kann indess diesen Zeolith wiederum als ein
isomorphes Gemisch aus rwei wasserhaltigen Doppel-
silicaten betrachten, von denen jedes einzelne nach
ganzen, möglichst kleinen Zahlen constituirt ist.
Analog der Feldspathbildung könmit dann dem ersten
Theile ohne Zweifel die Norm (4, 3, 1, 2) zu, während
dem zweiten die Norm (m, 3, 1, n) ertheilt wfrd.
Wir gelangen so zu folgenden Gfeichungen:
4x + my — a = 0
3x + 3y — b = 0
X + y — c = 0
2x + ny — d = 0
(2d — b — c)m , 2(a — 2d)
und » =*= -TT -T — "-—K r ' . ■
2(a — b — c) a — b — c
In unserm Falle wird :
4x -H my — 20,700 = 0
3x 4- 3y — 14,171 = 0
X + y ~ 4,669 = 0
2x + ny ^ U,706 = 0
und n = 1,2291 m — 2,9161.
Setzt man »==&, ao wird nss 6,9167, wofür wir,
da n eine ganze Zahl sein sali, 7 setzen. Berechnet
man mit Zugrundelegung der Normen (4, 3, 1, 2) und
18
274
(8, 3, 1,2), X and y nadi der Methode der Uansten
Quadrate, so findet sich:
X = 4,2650 7 = 0,4,544
and Ber.-Beob.
— 0,0052
— 0,0131
+ 0,0503
+ 0,0044.
Dass den Gleichangen durch andere Werthe von m
ebenfalls sehr nahe Genüge geleistet werden kann, ist
einleuchtend, indess ist zwischen 4 und 12 keiner, dnrdi
welchen die Summe der Quadrate der übrigbl^endeD
Fehler kleiner würde als im genannten Falle.
Wird z.B. m=6 und ns 4,4585, dafür n=:4,
so wird X = 3,607 y =: 1,080
und Ber.-Beob.
+ 0,1844
— 0,1277
+ 0,0121
— 0,1838.
Wird m s 12 n = 11,8331, dafür n s: 12,
so wird X =: 4,4913, y s= 0,2274
und Ber.-Beob.
— 0,0059
— 0,0149
+ 0,0497
-i- 0,0055.
In dem Falle, wo m=:8 und n =: 7 wird, findet
sich die Summe der Quadrate in Einheiten der letzten
Decimale = 274810, wird m = n = 12, so ist die
Summe der Quadrate s= 275716; wenn nun auch zwi-
275
sehen beiden zu Gunsten des erstem, nur ein sehr ge-
ringer Unterschied stattfindet, so wird jedenfalls schon
der einfacheren Zahlen wegen, die erste Annahme der
zweiten vorzuziehen sein. Dieser Zeolith besteht also
aus zwei Theilen; den nach der Norm (4, 3, 1, 2) zu-
sammengesetzten nennen wir Thomsonit, den andern
nach (8, 3, 1, 7] gebildeten ^ Karphostilbit.
Die beiden Theile, welche das eben analysirte gelbe
zeolithische Mineral zusammensetzen, sind:
Thom- Karpho-
sonit Stilbit
I. IL Ber. Beob.
Kieselerde 32,233 + 6,868 = 39,101 39,086;+ 0,015
Thonerde 26,509-1-2,824 = 39,333 29,360—0,027
Eisenoxyd 1,346 + 0,143 = 1,489 1,491 — 0,002
Kalkerde 11,184 + 1,191 = 12,375 12,323 - 0,052
Magnesia 0,116 + 0,012= 0,128 0,128 — 0,000
Natron 3,690 + 0,393= 4,083 4,066 — 0,017
Kali 0,344 + 0,037= 0,381 0,379 — 0,002
Wasser 9,595 + 3,578 = 13,173 13,167 + 0,006
85^+15,046 = 99,767 100,000.
Die procentische Zusammensetzung des Thomsonits
ergibt sich aus I.:
Kieselerde
37,913
Thonerde
31,181
Kalkerde
13,153
Magnesia
0,136
Eisenoxyd
1,583
Natron
4,341
Kali
■ 0,405
Wasser
11,286
100,000.
18 ♦
»76
Die stdchiometrische Formel des Thomsooits ist:
R5§i -^. afiSi + 6ft.
Ferner berechnet man aus II. die procentische Zu-
sammensetzung des Karphostilbits :
Kieselerde 45,646
Thonerde 18,769
Eisenoxyd 0,950
Kalkerde 7,910
Magnesia 0,080
Natron 2,612
Kali 0,246
Wasser 23,781
100,000.
Die Formel des Karphostilbits wird:
R5Si2 + 3»Si2+ 21 M.
X. ThonisoniL
In den Blasenräumeo der doleritischea Gesteine der
cyclopischen Inseln bei Catania erscheint in Verbindung
mit Hesolith und Analcim der Thomsonit in wasserhellen
quadratischen Prismen, die dem trimetrischen Systeme
angehören.
Dieses Mineral ist eben nicht häufig, wenigstens
stand mir nur eine äusserst geringe Quantität desselben
für eine Analyse zu Gebote, und da dieselbe mit sehr
grosser Sorgfalt ausgeführt worden ist, so ist der
Überschuss erklärlich, der sich wahrscheinlich ziemlich
gleichmässig an die verschiedenen Bestandtheile ver-
theilen wird.
87r
Die Analyse ergibt:
Kieselerde
39,863
Thonerde
31,448
Kalkerde
13,332
Natron
5,298
KaU
0,998
Wasser
11,391
102,330.
Mtt der Norm (4, 3, 1, 2) und M = 5,0393 wird der
Vergleich zwischen Rechnung und Beobachtung fol-
gender :
Kieselerde
38,955'
38,017
— 0,038
Thonerde
30,732
32,285
+ 1,553
Kalkerde
13,030
12,584
— 0,446
Natron
5,177
6,001
— 0,176
KaU
0,975
0,942
0,033
Wasser
11,131
11,316
-f 0,185
100,000.
Die stöchiometrische Formel dieses Thomsotiits wird :
R^Si -f 3RSi + 6».
An die eben mitgetheilten Beobachtungen über die
chemische Beschaffenheit mehrerer Zeolithe aus SicUien
»
und Island, lassen sich, obgleich sie weit entfernt sind
auf Vollständigkeit Anspruch zu machen^ mehrere für
die Mineralogie und Geologie lehrreiche Betrachtungen
anknüpfen. Zuerst scheint die Frage der Beantwortung
werth, Welche Zeolithe in einer systematischen Minera-
logie als selbstständige Species aufzunehmen, oder wel-
che als Varietäten zu betrachten sind.
Die chemische Norm so wie die Crystallsysteme
278
scheinen mir die einzigen sicheren charakteristischen
Kennzeichen für eine Species zu sein; eines derselben
allein ist für ihre Bestimmung nicht ausreichend. Zeo-
lithe^ deren Normen nicht durch ganze Zahlen ausge-
drückt werden können^ sind Gemische aus zwei ver-
schiedenen Species; sie haben begreiflicher Weise auf
eigene Namen nnd eine eigene Stelle im System keinen
Anspruch.
Ob sich in der Weise , wie z. B, der Hesolith von
Trezza Seite 269 alle Zeolithe mit einander vereinigen
können^ oder ob eine solche Verbindung gewissen Be-
schränkungen unterworfen ist^ steht noch nicht fest,
allein es unterliegt keinem Zweifel , dass sie häufig genug
erscheinen, um zu manchen Verwicklungen und unrich-
tigen Bestimmungen Veranlassung zu geben.
So viel glaube ich aber aus der Erfahrung entnom-
men zu haben, dass sehr viele Zeolithe ohne eine ge-
naue chemische Analyse nur nach den äussern Charak-
teren nicht richtig bestimmt werden können und dass
selbst bei der Kenntniss ihrer Zusammensetzung zur
Bestimmung der Species mitunter eine sorgfJiltige Discus-
sion der Beobachtungen nöthig wird.
Die Zeolithe und die Palagonite sind zwei innig ver-
wandte, aus dem Feldspath hervorgegangene Mineral-
gruppen, die sich hauptsächlich nur dadurch unterschei-
den, dass die ersten sogut wie frei von Eisenoxyd sind
und deutlich crystallisiren , während die andern be-
trächtliche Mengen von Eisenoxyd und Magnesia ent-
halten und immer amorph erscheinen.
Die nachfolgende Übersicht enthält die mir bekann-
279
ten Zeolidi- und
orthotypen Palagonit-Species nach ihren
Nonnen geordnet:
X
e
r
d
1.
Mesolith
4
3
1
Trimetrisch
2.
Thomsonit
4
3
2
Trimetrisch
3.
Trinacrit
4
3
3
Amorph
4.
XyUth
6
3
1
?
5.
Natrolith
6
3
2
Trimetrisch
6.
Korit
6
3
3
Amorph
7.
Scolezit
6
3
3
Monoklin
8.
Hybiit
6
3
4
Amorph
9.
Feugasit
6
3
9
Dimetrisch
10.
Analcim
8
3
2
Isometrisch
11.
Caporcianit
8
3
3
?
12.
PhiUipsit
8
3
4
Trimetrisch
13.
Lanmonit
8
3
4
Monociin
14.
Harmotom
8
3
5
Trimetrisch
15.
Hersdielit
8
3
6
Isoclin) „ ,
Isoclinf ««^«^""'''
16.
Chabasit
8
3
6
17.
KarphostUbit 8
3
7
Trimetrisch ?
18.
Parastilbit
12
3
3
Trimetrisch
19.
Aedelforsit
12
3
4
?
20.
Heulandit
12
3
5
Monoklin
21.
Brewsterit
12
3
5
Monoklin
22.
EpistUbit
12
3
5
Trimetrisch
23.
Desmin
12
3
3
6
Trimetrisch
Diese Übersicht ^bt zu mehreren Bemerkungen Ver-
anlassung :
Wir haben im Vorhergehenden der Zusammensetzung
der Feldspathe eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt,
280
und (fie Überzeugmig erlangt, dass die ganze Reihe
dieser Mineralkörper, die allgemein unter der Horm
(x, 3, 1) begriffen ist, aus den beiden Endgliedern, dem
Anorthit mit der Norm (4, 3, 1) und dem Krablit mit
der Norm (24, 3, 1) constmirt werden kann. Bin Zwi-
schenglied von der Norm (12, 3, 1), welches das neu-
trale Salz repräsentirt, einzuschieben, kann als zweck-
mässig erscheinen, obgleich es nicht eben nötkig ist.
Die grosse Ähnlichkeit zwischen dem Feldspath und dem
Zeolithe leuchtet auf den ersten Blick ein, und es kann
wohl keinem Zweifel unterliegen, dass dieser aus jenem
hervorgegangen ist.
Man kann sich neben der Hauptreihe des Feldspaths
eine Anzahl von Nebenreihen vorstellen, weiche sich
von jener nur durch den Wassergehalt unterscheiden.
Die erste Nebenreihe der Zeolithe würde dann mit
der Norm (4, 3, 1, 1) beginnen und mit (24, 3, 1,1)
endigen oder allgemein durch (x, 3, 1, 1) ausgedrückt
sein.
Der (Ken Nebenreihe würde die Norm (x, 3, Ij d)
zukommen. Man kann so eine zahllose Menge von
Zeolithen verschiedener Mischung aus der Feldspathreihe
theoretisch hervorgehen lassen, doch entsteht die Frage,
welche derselben in der Natur vorkommen oder nicht.
Zuerst ist es sehr wahrscheinlich, auch sehr beg^reif-
lich und mit den vorhandenen Beobachtungen im Ein-
klang, dass bei den Zeolithen für x keine grössern
Werthe als 12 erscheinen, so dass also nur basische
oder neutrale Zeolithe gefunden werden.
Ferner muss durch die Untersuchung festgestellt wer-
261
den^ ob diese Nebenreihen analog wie beim Feldspalh
als Gemische zweier extremer Glieder , z. B. von (4^ 3,
1, S') und (12, 3, 1, 1") auftreten, so dass x jeden Werth
zwischen 4 und 12 und <f jeden Werth zwischen il' und
d" annehmen kann, oder ob x und & nur durch ganze
Zahlen repräsentirt sind.
Die Torliegenden erst seit Kurzem von mir ange^
regten Fragen sind bis jetzt nur unvollkommen zu be^
«
antworten, auch fehlt mir augenMicklich die Zeit sie
weiter zu verfolgen, da ich beabsichtige, diese sich
schon zu weit ausdehnenden Untersuchungen wenigstens
vorläufig zum Abschluss zu bringen. Aus einigen von
mir angeführten Beispielen, wie z. B. aus der Be^ech^
nung der Desminanalysen Seite 258, aus den Analysen
des Mesoliths von Trezza und des Rarphostilbits von
Berufiord und den Palagonitanatysen, wird es mir sehr
wahrscheinlich, dass gewisse, vielleicht auch sehr voll-
ständige Nebenreihen des Zeoliths existiren, über deren
Verlauf und Beschaffenheit ich bis jetzt nur Muthmassun-
gen habe. Indess sind die Zeolithe, deren Normen
durch ganze Zahlen ausgedrückt sind, wohl Verhältnisse
massig häufiger als beim Feldspath, und x scheint vor-
züglich durch die Werthe 4, 6, 8 und 12 vertreten,
welche nach dem herkömmlichen Sprachgebrauch dem
Anorthit, Labrador, Andesin und Albit entsprechen wür-
den. Hiernach zerfallen die Zeolithe zuerst in 4 Grup-*
pen, in denen sich die Species durch 1, 2, 3 bis (^
Atome Wasser unterscheiden.
Aus der Betrachtung der Übersicht geht indess deut-
lich hervor j dass in den vier Gruppen die Werthe vpn ^
282
noch sehr ongleich vertreten sind, und es ist zu er-
warten, dass demnächst durch fortgesetzte Untersuchun-
gen der Zeolithe die noch offenen Lücken für dieselben
nach und nach ausgefüllt werden. Dass die Wertbe
von i nicht in das Unbestimmte wachsen können, ist
einleuchtend, vielleicht wird, Wie beim Feujasit, die
Zahl 9, die schon sehr selten vorzukommen scheint,
nicht überschritten.
Es wird dem Beobachter nicht entgangen sein, dass
mehrere durch die Crystallsysteme sehr charakteristisch
verschiedene Zeolithspecies dieselbe Norm besitzen, wie
Laumonit*) und Phillipsit, Harmotom**) und Herschelit,
Heulandit und Epistilbit. Man muss diese Körper, deren
Anzahl vielleicht noch vermehrt werden wird, als di-
morphe Gebilde betrachten, so gut wie Arragonit und
Kalkspath, oder Schwefel- und Wasserkies; doch sind
diese Verhältnisse namentlich in Bezug auf ihre Entste-
hung noch weiter zu verfolgen. Dass die Zeolithe aus
wässrigen Lösungen, Thonerde- und Alkalien-haltigen
Kieselgallerten herauscrystallisirt sind, ist nicht zu be-
zweifeln. Die während dieses Vorgangs herrschenden
*) Analysen über den Lanmonit habe ich nicht zu machen
Gelegenheit gehabt, doch entsprechen die Untersuchnngen Ton
Delffs und y. Babo der Norm (8, 3, 1, 4}.
**) Die Harmotom- Analysen stimmen bis jetzt nntereinander
noch nicht so uberein, als man es wohl wünschen möchte, auch
hat man es yersacht, daraas yerschiedene zum Theil unbeholfene
stöchiometrische Formeln abzuleiten. Die neusten UatersQ-
chungen (siehe Rammeisbergs Handw. Supp. IV. 94) besUtigeo
jedoch die Ton mir in obiger Uebersicht angenommene Norm
(1, 3, 8, 5).
283
Temperaturen und auch vieUeichl Druckverhältnisse ^ de-
nen sie während des CrystaUisirens ausgesetzt gewesen
sind^ scheinen die Ursachen dieses Dimorphismus zu
sein. Zur Feststellung einer Zeolithspecies sind daher 3
Elemente erforderlich, die Norm des Feldspaths aus
dem sie abgeleitet wird, ihr Wassergehalt oder das da-
von abhängige i und das ihr zugehörige Crystallsystem.
Ein jeder Feldspath von der Norm (x, 3, 1), wo x
den ganzen Zahlen 4, 6, 8, 12 entspricht, geht in einen
Zeolith über, wenn ihm das Glied — ; hinzugefügt wird.
Um die procentische Zusammensetzung desselben zu er-
halten, ist jeder einzelne Bestandtheil, z. B. die Kieselerde,
. . _ . 10000
UU* UCUt JL' a^l«!/! MJ
- 10000 + ,WiM "" """•
'ipuvu cti.
Beispielsweise
nehmen wir
die Analyse
des Anorthits
von Abich :
Kieselerde
43,642
Thonerde
35,370
Eisenoxyd
0,677
Kalkerde
18,865
Magnesia
0,339
Natron
0,568
KaU
0,539
100,000.
Es wird das aus fl und S abgeleitete M = 5,5944.
Dieser Anorthit verwandle sich zu Thomsonit, d. h. es
wird J=2 und L = 0,88826, so ist die procentische
Zusammensetzung des letztern folgende;
286
Zerlegt man diesen Feldspath nach den Nonnen
(I, 3, 8} und (1, 3, 12], so erhfilt man zuerst die Glei-
chungen :
12» + 8« = 32,925
3y + 3« = 11,221
V -\- et =: 3,533.
Aus denselben bestimmt man «' = 0,7921 and •> =
2,9275.
Setzen wir femer X = 2,9508, /* = 0,0492, a =
0,3673, b = 0,0023, c = 0,5803, d = 0,0501, so findet
man die berechneten Sauerstoffmengen für die beiden
Theüe :
Si, 9,5052 + 23,4200 = 32,9252
Xl, 2,3373 + 8,6386 = 10,9759
fe, 0,0390 + 0,1440 = 0,1830
Ca, 0,2910 + 1,0754 = 1,3664
lig, 0,0018 + 0,0066 = 0,0084
Äa, 0,4097 + 1,6990 = 1,1087
Äa, 0,0396 + 0,1465 = 0,1861.
Die zu diesen Sauerstoffmengen gehörenden Erden
sind alsdann:
Berech. Beob.
Kieselerde 17,959 + 44,250 = 62,209 62,209
Thonerde 5,000 + 18,482 = 23,482 23,613
Eisenoxyd 0,130 + 0,481 = 0,611 0,615
Kalkerde 1,023 -}- 3,782 = 4,805 4,564
Magnesia 0,004 + 0,017 = 0,021 0,020
Natron 1,780 + 6,578 = 8,358 7,937
KaU 0,234 + 0,863 = 1,097 1,042
26,130 74,453 100,583 100,000.
sehr weniges Material zu Gebote staad; so dass bei der-
selben grössere BeobachtuBgsfehler unvermeidlich waren.
In derselben Weise würde man aus dem Labradorischen
Feldspath mit S ssi Z den Natrolith , mit ^ = 3 den
Scolezit ableiten kiiimep; oder ans dem Albit mit (f=:5
den Heulandit, mit d;^Q den Desmin u. s. w.
Dagegen können au^ einem jeden FelKtepath von der
Norm (1, 3, x) zwei verschiedene Reihen von ZeoUtben,
basische und neutrale, von verschiedenem^ Wa^fsergc^halt
m
zur Ableitung gebracht werden; indem Jene? iii %vfei
Theile zerfällt.
Es entstehen dann allgemein die Zeolithe , 4^e9
Normen folgernde sind:
{i> a, », ^) .
(1, 3, in,n
Setzen wir z. B. n=;8, m=;?19, ßo können aus dem
ersten Theile Alialcim, Cbahasit, FhiUipsit u, s. w., aus
dem zweiten Heulandit, Epistilbit und Desmin gebildet
werden.
Ein Zahlenbeispiel wird hier noch einea Platz finden:
Die Feldspathanalyse Nr. 50, Oligoklas von Arendal,
untersucht yQUt Bi^ales Seite 46, gibt folgende Zahlen:
Kieselerde 62,?09
Thooetd«
23,6ja
Eiseiioxytl
o,ftig
Kalkerd«
4,$6«
, ]Hagne$iA
0,02ft
Natro»
7,837
Kali
1,942
100,000.
«88
Man fiadet:
Analcim berecb. mit (8, 3, 1, 2). Beob. v. Cyd^en
Kieselerde 54,604 &3,766
24,050
1,234
0,053
7,928
4,462
8,508
Thonerde
22,807
Eisenoxyd
0,593
Kalkerde
4,666
Magnesia
0,021
Natron
8,116
KaU
1,065
Wasser
8,128
100,000 100,000.
Endlich wird die Zusammensetzung des Phülipsits,
indem ^ = 4 wird, folgende :
Berech. Beob. von Palagonia
Kieselerde 50,500 48,899
Thonerde 21,091 21,302
Bisenexyd 0,549 0>,720
Kalkerde 4,316 3,279
Magnesia ' 0,020 1,440
Natron 7,507 3,450
Kali 0,985 6,215
Wasser 15,032 14,695
100,000 100,000.
Dass die ans einem Feldspatk von der Noran (1, 3, ^]
so abgeleiteten Zeelithgruppen in Rücksicht auf die Ver-
theilung der isomorphen Basen, von cfen zufitiUger Weise
beobachteten «Aar beträchtlich abweichen, ist sehr na-
türlich; bei. einer in. beiden gleichen Yerthdlung der-
selben würde aber eine fast vollständige Übweinstimmung
herbeigeführt werden.
289
Das Eisenoxyd und die Magnesia sind in den cry-
siallifiirten Feldspathen und den aus ihnen abgeleiteten
Zeolithen von geringer Bedeutung; dagegen werden die
grössten Schwankungen durch Kalk und Natron herbei*
geführt Die iiländischeh Heulandile^ Desmine, . Scolezite
u. s. w. sind ih der. Regel reich ao Kalk und ärmer an
Alkalien, da sie aus Fdidst^athen henr.drgegangen sind,
die ihrer Abkunft zu Foljge durchschnittlich reicher an
Kalkerde sind.
Am Schlüsse meiner Arbeit werde ich noch ein Mal
auf die Umwandlung der Feldspathe in Zeolithe zurück-
kommen und auf die relative Vertheilung der Bestand-
theile in B und R in beiden Mineralkörpergruppen auf-
merksam machen;
Dass das verschiedenartige Auftreten der Alkalien in
& zur Sl^äes-Böstiiisnung sich üädlit eignet, ist bei d^
Zeolithgruppe ebenso einleuchtend wie beim Feldspath.
Danach vnirde z. B. Levyn, Gmelinit und Chabasit in
eine Species zu vereinigen sein.
Die Zusammensetzung der Zeolithe würde sich in
ähnlicher Weise graphisch darstellen lassen, so wie ich
es beim Feldspath gethan habe, indess sind dazu, wie
ich glatibe, die Beobachtungen nicht zahlreich genug
und bedürften jedenfalls einer critischen Discussion und
weiteren Bearbeitung.
Bei unsem Untersuchungen ist iinmer angenommen
Urorden, dass die Kieselsäure drei Atoine Säuerstoff
enthalte und danach sind die stöchiometrischen Formeln
eingeridiiel worden. Es ist indess nidil zu leugnen,
dass dieselben in mancher Art geschmeidiger werden,
19
290
wenn die ffiesebänre mit zwei Atom» Sauerstoff ange-
nommen wird. Namentlidi gilt dieses in Bezog auf die
Atome des Wassers, die nach der letzten Weise immer
den in der Norm auftretenden Werth d behatten, wah-
rend sie, wo 3 nicht in x aufgeht, mit 3 zu mnltipli-
ciren sind, und daher die grossen Zahlen. 15, 16, 21
U.S.W. in den Formeln erscheinen können.
So werden z. 6. die Formeln Si mit zwei oder drei
Atomen Sauerstoff für einige Zeolithe aus den 4 Grup-
pen folgende:
I. n.
Thomsonit R§i + figi + 2Ä R'gi +3ilSi + 61
Scolezit RSi + AISi2+ 3H R Si + AlSi + 3E
Chabasit RSi2+ AlSi>+ 6B R^Si^+SAlSi^+^^fi
Desmin RSi'-f- 2l§is+ 60 R Si2+ SlSi>+ 6g
Die Formeln der ersten Art werden bedeutend ein-
facher und im Vergleich mit einander symmetrischer.
Die Yertheilung der Säure an die beiden Radicale ist
auch hier in verschiedener Weise möglich.
Nach unserer ursprünglichen Definition sind in die
Zeolithfamilie alle wasserhaltige Doppelsilicate von der
Norm (x, 3, 1, d) aufgenommen worden. Ähnliche,
jedoch nach andern Normen gebildete, Doppelsilicate
gehören daher nicht in diese, sondern in andere Grup-
pen, so z.B. der Prehnit, dem die Norm (6, 3^ 2, 1]
zukömmt.
Man könnte TieDeicht am zweckmäsägsten die Zeo-
lithe in zwei Ordnungen eintheilen, und wie beim Pak-
291
gonit die, welche direct aus dem Feldspath abgeleitet
smd und die Nenn [x, B^ 1^ d) besitzen , orthotype,
die andern mit der Norm (x, 3, 2, d) heterotype Zeolithe
nennen. Die letztern sind jedoch in der Natur sehr
viel weidger verbreitet und ihre Bildung ist, wie ich
glaube^ noch an besondere Nebenbedingungen geknüpft.
XL Einige Beiträge zur Kenntniss der
wasserfreien und wasserhaltigen Silicate
im Bezug zuni Feldspath und zu den tuI-
lianischen Formationen im Allgemeinen.
1. CyclopiL
In den doleritischen Gesteinen des grösseren aber
niedrigem^ Cyclopenfelsens bei Catania werden viele
Höhlungen und Spalten angetroffen^ welche mit Gry-
Ställen wüsserhattiger und wasserfreier Silicate ausge-
kleidet sind. Zu den erstem gehören vorzugsweise
292
Analcim, Mesolitb nnd Themsonitt; zu des zweiteB Avgit,
Asbest; Granat und ein bisjetzt noe& nnontenochles
Mineral; dem ich den Namen Cyclopit bmgekgt habe.
Der Cyclopit TerhAlt sieb ihnüeh wie d^ Augit und
Feldspath, welehe man als wasserfreie SKcate betrachtet,
die aber immer gering« Mengen , ein halbes ftocent bis
fast zu zwei Procenten Wasser enthalten.
Der Cyclopit erscheint in kleinen ^ weissen^ durch-
scheinenden; rautenförmigen Täf eichen crystallisirt, die
dem triclinoedrischen Systeme angehören.
Diese kleinen CrystaUe, die selten 1,5 Millimeter in
der Länge übersteigen , lassen eine Reihe von Flächen
erkennen, die mit denen des Anorthits und Labradors
die allergrösste Ähnlichkeit haben, so dass ich anfangs
glaubte, nur einen Feldspath zu erblicken.
Zwei sehr sorgfältige mit sehr geringen Mengen
dieses Minerals ausgeführte quantitative Analysen gaben
zwar eine deni Anofthit ähnlicfae, "doch* charakteristisch
verschiedenfe Zusammensef2ung. Der Gyd^pit enthält:
Küfiselerde 4I54&I': \
B f
Thpnkrde
29,830
• •
Eisenoxyd
2,201
Kalk
20,831
Magnesia
0,656
Natron
2,320
Kali
1,717
• .
Wasser
1,914
•
-
100j980,
Kieselerde,
Thbnerde und BiseHoxyd wurden doppelt
bestimmt.
*
• •
298
Die wasserfreie auf 100 rechiciHe Zugammeiiseteiiiig ist :
1 ,
1
Sauerstoff
> Kieselerde
41,073
21,738
. TlL0^erde
29,558
13,817
Eisenoxyd
2,181
0,639
Kalkerde
20,641
5,870
Magnesia
0,650
0,260
Natron
2,299
0,594
Kali
1,701
0,289
Wasser
1,897
1,686
1 f
100,000,
1
Nehmen wir Vs des
i Sauerstoffs des Wassers in R
mit auf, so erhält man
mit der Norm (3, 2, l)
M — 7,265 Beobach.
Berech.
.
§i 21,738
21,795
+ 0,057
S 14,456 .
14,530
+ 0,074
ft 7,575
7,265
— 0,310.
Die wasjserfreie auf
100 reducirte Verbindung da-
gegen wird:
Kieselerde
41,867
22,159
Thonerde
30,130
14,083
Eisenoxyd
2,223
0,666
Kalkerde
21,040
5,9833
Magnesia
0,663
0,2645
Natron
2,343
0j6052
Kali
1,734
0,2943
100,000.
M = 7,366 Beob. Berech. (3, 2, 1)
Si 22,159 21,798 — 0,361
R 14,749 14,732 — 0,017
R 7,147 7,366 + 0,219.
294
Vergleichen wir beide Rechnungen mit einander, so
sind in denselben die Beobachtnngsfehler etwa von der-
selben Ordnung, obgleich sie im ersten Fdle etwas
kleiner ausfallen und daher zu Gunsten der Ansicht
Scheerers sprechen.
Im ersten Falle findet sich zwischen Rechnung und
Beobachtung folgende Obereinstimmung:
Beob. Berech.
Kieselerde 41,073 41,180 + 0,107
Thonerde 29,558 29,709 + 0,151
Eisenoxyd 2,181 2,192 + 0,011
Kalkerde 20,641 19,797 — 0,844
Magnesia 0,650 0,623 - 0,027
Natron 2,292 2,205 — 0,094
Kali 1,701 1,632 — 0,069
Wasser 1,897 1,819 — 0,078
100,000.
Die stöchiometrische Formel für dieses Mineral wird
sodann:
R5Si + 2SSi.
Der Cyclopit unterscheidet sich also von der ganzen
Reihe der Feldspathe durch ein wesentlich verschiedenes
Princip der Zusammensetzung, und hat daher das Recht,
als eine eigenthümliche, charakteristische, sehr bestimmte
Species zu gelten. Er ist selbst noch basischer als der
Anorthit, und ist daher in concentrirter Salzsäure voll-
kommen aufzuschliessen.
Das spec. Gewicht hat aus Manger an Material nicht
ermittelt werden können. Es wird wahrscheinlich das des
Anorthits noch etwas übertreffen «mid etwa zu 2,7 anzu-
395
nehmeh sein. Die Hifte ist der des Anorthits gleich,
etwBS imter 6; Die Beschreibuiig der crystallographi*
sehen yerhältni3se, soweit diese zu ermitteln sind, werde
ich gelegentlich als Nachtrag zii dieser Arbeit mittheilen.
2. Petalil.
Obgleich es wahrscheinlich ist, . dass der Petalit in
die allgemeine Reihe der Feldspathe aufgenommen wer-
den müsse, so hat es immer noch nicht gelingen wollen,
seine feste stöchiometrische Zusammensetzung auf eine
befriedigende Weise darzulegen. Es sind zwar manche
Umstände vorhanden, die bei der Aufstellung einer che-
mischen Formel für den Petalit störend einwirken und
eingewirkt haben, doch reichen sie nicht aus, das vor-
liegende Dunkel vollständig zu motiviren.
Die Analysen von Arvedson, Gmelin und Hagen
führen hiebt zu dem gewünschten Ziele, wesshalb ich
aufs Neue mehrere mit sehr grosser Sorgfalt durchge-
führte Untersuchungen vorgenommen habe, die aber
ebenso wenig meinen Erwartungen entsprechen.
Der sehr hohe Kieselerdegehalt des Petalits und der
dadurch bedingte sehr kleine Werth von M, sodann die
Schwierigkeit der Trennung von Natron und Lithion, so
wie der bei der Aufstellung der Formel nicht berück-
sichtigte Wassergehalt erklären nur unvollständig das
hier in Frage stehende Problem, und trotz der grössten
Aufmerksamkeit, welche ich auf mehrere Analysen ver-
wandte, bin ich zu keinem zufriedenstellenden End-
resultate gelangt.
396
loh untersiichte zuerst
einen schwach rotUiclieD
Petalit TOn Utö; das Mitlel aus zwei Analysen gab fol-
gendes Resultat:
Kieselerde
78,738
Thonerde
18,657
Eisenoxyd
0,078
Manganoxyd
0,099
Kalkerde
0,618
Magnesia
0,099
Lithion
2,689
Wasser
0,969
99,947.
In diesem Petalit befindet sich kein Natron, unter
der Voraussetzung, dass das Atomgewicht des Lithions
= 181,66 nahe zu richtig ist Ich fand nämlich am
Ende der Analyse
Beob. Berech.
SLi = 0,3845 0,1859
S = 0,1359.
Das aus dem schwefelsauren Salze berechnete Li =^
0,0486. Angewandt zur Analyse 1,8073. Daraus folgt
der procentische Gehalt des Lithions = 2,689.
Darauf untersuchte ich einen weissen durchscheinen-
den sehr ausgezeichneten Petalit von Utö aus der Samm-
lung des Herrn Hoflrath Wöhler, von dem man gewiss
eine homogene Zusammensetzung ypraussetzen darf.
Eine doppelte Analyse lieferte im Mittel folgende
Zahlen :
297
ffi^eldrde
T4,601
39,488
39,488
Thonerde
16,942
7,919
7,967
Eisenoxid
0,163
0,048
•
KaJkerde
0,728
0,207 \
Mt^flsia
0,103
(^041
1
liatfon
0,049
0,013
2,175
LHMqh
2,982.
1,642
Wwser
0,917
0,272/
96,485.
Der Vertust Tpn 3 Vi Procent ist in dieser mit Vor-
sieht ausgeführten Analyse kaum m erldäf^n, es miksste
s(>nst sein, dass ein flüchtiger Stoff übersehen worden
wäre. Fluor konnte ich darin nicht auffinden. Zur
Trennung von Lithion und Natron habe igh die indirecte
Methode angewandt, welche die richtige Bestimmung
des Atomengewichts des Uthions voraussetzt.
Die letzte Analyse führt zum Ergebniss^^ dass beim
Petalit entweder die Norm (x, 4, 1) angenommen wer-
den müsse, in diesem Falle würde er nicht mit in die
Reihe der Feldspathe zu rechnen sein, oder er ist, was
ich für wahrscheinlicher halte, eine Verbindung aus zwei
Körper -Gruppen, deren Trennung bis Jetzt noch nicht
zu bewerkstelligen war.
In Fo]ge der Herausgabe dieser Blätter fehlt es mir
an Zeit, diesen für die Mineralogie nicht uninteressanten
Gegenstand weiter zu verfolgen, den iph aber gelegent-
lich, noch zu erledigen hoffe.
3, Dei: Xylooblor.
Im nordöstlichen hüMit nur wenige Minuten südlich
y<ND Pobudo^ise, etw« ^ine Me^e g^g^P Osten von 4^
29S
Handebfactorei Husaivik entfenit^ wird die Kfiste durch
fast senkrechte etw« 20D FuBsi hohe Feben bezeichnet,
welche ans einem sehr eigentbümliehen siAmarinen
vulkanischen Tuffe bestehen, den wir geleg>^tifeh näher
beschreiben werden. Am Fusse dieses Abhanges, Aber
den mehrere brausende Bäche in das Meer herabstür-
zen, führt von Husavik aus ein schmaler Pfad, den die
Wellen der wachsenden Fluth hin und wieder bespülen,
bis zu dem Hofe von Halbjama-Stadr Kambur. Der
vulkanische Tuff dieses Felsens, der sich, wie wohl nir-
gend in Island, durch einen unfibersehbaren Reichthum
tertiärer Conchylien auszeichnet, bietet auch einige
andere mineralogische Merkwürdigkeiten dar.
Ein Lager von Surturbrand wird nämlich in seinen
oberen Schichten wahrgenommen, so wie einzelne fossile
Holzstücke, durch die ganze Formation verbreitet, ziem-
lich häufig aufgefunden werden. Einige derselben zei-
gen noch die Holzfaser, andere, bei denen die Jahres-
ringe sehr deutlich erscheinen, sind in Kalkspath ver-
wandelt.
Meine Aufmerksamkeit wurde besonders durch ein
Stück eines fossilen Baumstamms erregt , das von Aussen
eine braungrüne Farbe besass, dessen Inneres aber mit
einem sehr eigentbümliehen, olivengrünen, crystallisirten
Mineral ausgefüllt war. Die Crystalle besitzen die Länge
von 1 bis 1,5 Millimetern und gehören dem monodime-
trischen Systeme an. Sie zeigen meist doppelte vier-
• ( f IT
seitige Pyramiden von quadratischer Basis. Der Winkel
an den Polkanten ist, da die Flächen nur sehr schwach
spiegeln, approximativ ' zu 96 bestimmt worden. Die
290
Spaltb(BU*keH ist, wie ' beim ApopfatIBt, lUHnnäl auf der
Hauptaxe. Das Spec. Gew. : ist rsr 2;S904. Die Hirte
ist der des Feldspäths gleick , Tfelleicht nodi etwas
grösser. Ich habe 3 Analyseii dieses Minerals vorge-
nommen. Die erste gl^kte nur theilweise , die beiden
andern, die mit Sorgfalt ausgeführt sind, ergeben fol-
gende, wohl mft einander übereinstimmende Resultate:
I. D. Mittel
Kieselerde
&lj933
52,208
52,070
Thonerde
1,618
1,463
1,540
Kalkerde
20,220
20,929
20,574
Hagiiraia
0,446
0,205
0,326
l^enoxydoi
3,085
3,721
3y403
Natron
0,758
0,348
0,553
Kali
3,947
3,585
3,766
Wasser
17,136
17,136
17,136
Spuren v. Mangan 99,143 99,595 99,368.
Der Xylochlor ist ein dem Apophyllit nah stehendes
Mineral, obgleich seine crystallographischen Abmessun-*
gen und seine chemische Zusammensetzung, die auf eine
sehr einfache stöchiometrische Formel führt, nicht unbe->
trfichtiich von jenem verschieden sind, so dass eine
selbstständige Mineralspecies , f(ir die ich den Namen
Xylochlor (Holzgrün) vorschlage, gerechtfertigt erscheint.
In genetischer Beziehung ist der Xylochlor sehr in-
teressant, da er über die Bildung der wasserhaltigen
Silicate wesentlichen Aufschluss ertheilt, doch werde ich
darauf an einem andern Orte ausführlicher einzugehen
Gelegenheit finden.
Reduciren wir das Mittel aus den beiden Beobach-
am
tmiffett aitf 100 und: bereden die sogebörigea Sniff-
iloüBieDifMy so ftodel nA:
ffieselerde
52,401
27,784
Th(mat4e
M40
0,724
Kalk
20,706
5,888
Magne^i«
0,328
0,131
S«ienox;<i*
il 3,425
0,760
Natron
0,557
0,144
KaU
3,790
0,645
Ö+ Wasser
17,245
15,831
7,568
100,000.
In den hier mitgelheUten Analysen ist jedenfalls noch
eine gewisse Beimischung von liolileBlianrem KaSk ent-
halten, der sich anieh bei der grössten Vorsicht ohne
Anwendung von SAnren aus dem Minerale nicht ganz
entfernen liess.
Mit Annahme der Norm (4, 1, 2) ist die Beimischnog
von CaC leicht zu ermitteln und es findet sich an Kalk
2,237 und an Kohlensäure 1,702 als fremde Beimischung.
Nach Abzug des kohlensauren Kalks wird die auf
100 reducirte Verbindung des Xylochlors folgende:
Beob. Berech, mit (4, 1, 2) und M =^ 7,3181
54,855 — 0,195
1,607 — 0,006
19,500 + 0,275
0,347 + 0,005
3,616 + 0,061
0,588 4- 0,008
4,001 + 0,056
16,464 + 0,284
100,000.
Kieselerde
54,550
Thonerde
1,613
Kalkerde
19,225
Magnesia
0,342
Eisenoxydul
1 3,565
Natron
0,680
KaU
3,045
Wasser
16,180
301
Die stodlioibelnsche Forndel dös Xyloddor wted, je
nachdem in der Kieselef de Z oder 3 Atome Sanerstoff
angenommen werdien:.
4. Grünerde.
Dte ärünerde ist ein ll!neralköl*per^ rfer mit dem
EtHdieinen des Zeoliths ih Island und ^auf fafo^ im
innigsten Ztisiamtnenhange steht ^ der aber tüü* Ausnahme
geringer Spuren den iäeiHamschen Formaä(HiMi)^ettid ist.
Die CTrüh^rde findet sich sehr'Mufig in den ieolitihi^
reichen (i?esteiheit Voh Eslikoi'd lihtt Bertifiord itn öst^
liehen Island und ist besondek^S ^ril' Iets$ten<*Orlo> duteh
eine sehr intensiv gffine Farbe ausgezeichnet. Sie Ideidet
entweder die Blasenräume der vnlliäniscAien Gesleiil^
aus, oder umhüllt in dünnen, ebenen, regehiiä^i^ ab-
gelagerten Krusten, derbe Mandeln von Heulandit, Epi-
stilbit und Ealkspath.
In den Gebirgen von Eskifiord werden nicht selten
grössere Massen derselben in zersetzten vulcanischen
Gesteinen ausgeschieden gefunden.
Die Farbe der Grünerde wird in der Regel dem
Eisenoxydiil zugeschrieben, welches auch daran Theil
nimmt; indes^ ist, das Vanadin als färbende Substanz,
welches ich mehrfach aus den Grünerden von Eskifiord
und Berufiord dargestellt habe^ darin bis jetzt übersehen
worden.
Der Oehalb des Vanadins in den isländisoben firün-
erden ist jedenfeUs nur gering^ und! ea Itat mir niokt
gelingen wollen, denselben ifiianlitaliv zu bestimmen.
902
Während das Yanadin öito' ausserordeiiffieh disaflich
hervortrat und alle chaniktentischen ReaGtionen zeigte,
war es zn andern Malen in derselben Grünerde gv
nicht oder kaum wahrzunehmen; die Ursache davon habe
ich bis jetzt nicht ermitteln können.
• *
Es verdient bemerkt zu werden, dass die schöne
Grttnerde von Bemfiord mit einem tief dunkägrünen,
fast schwarten y blättrigen, dem Chlorit äbnlidiea und
.einem andern kirschrothen amorj^en, ebenfalls in feinen
Überzügen vertheüt^ Min^ale gemeinsam vorkömmt.
Die Zusammensetzung der beiden letztem habe ich bis
jetzt aus Mangel an Zeit noch nicht ermittehi können,
auch ist es zweifelhaft ob mir eine Analyse gelingen
wird, da ich nur über sehr kleine Quantitäten zu ver-
fOgen hab^.
Das dunkelgrüne chloritartige Mineral umkleidet je-
desmal zuerst die Zeolithmandeln und wird dann von
der Grünerde meist vollständig umhüllt, so dass es ößer
nur im Queerschnitt der Mandeln als eine kaum milli-
meterdicke Schicht zum Vorschein könunt.
In Bezug auf die Umwandlungen, denen die vulkann
sehen Gesteine von Island im Laufe der Zeit ausgesetzt
gewesen sind, schien es mir von besonderem Interesse
die verschiedenen Grünerden zu analysiren.
Die eben erwähnte Grönerde von der Oberfläche
der Zeolithmandeln von Bemfiord hat nach meinen Un-
tersuchungen folgende Zusammensetzung;
a«3
■ '
•
Stuentoff
Kiesfelerde 52,039
52,365
27,715
Thonerde 4,930
4,961
2,319
Kalkerde 1,383
1,392
0,396
Magnesia 4,264
4,291
1,719
Eisenoxydul 25,539
25,700
5,704
Kali 6,034
6,072
1,030
Wassfer 5,186
5,219
4,639
99,375 100,000.
Nach Scheerers Theorie , I)ei Annahme des Ver-
hältnisses vom Sauerstoff in (Si) zu dem Sauerstoff m
(R) wie 3:1 und M »= 9,8172, findet sich:
Beob. Berech;
(§i) 29,261 29,452 -f Ö,l9l
(ft) 10,389 9,817 — 0,572.
Die Übereinstimmung zwischen Rechnung und Beob-
achtung ist eben nicht günstig, dodi scheint an der
Richtigkeit der stöchiometiischen Formel
{R)(Si), .
welche Scheerer auch für die Grünerde vom Mt. Baldo
bei Verona auffi^dlt*), kein Zweifel zu sein.
Es ist zu beachten, dass sowohl bei der Grünerde
vom Mt. Baldo, als auch bei der von Berufiord, R etwas
zu gross ausfallt; ich vermuthe, dass die Ursache davon
einer geringen Beimischung von kohlensaurem Kalk zu-
zuschreiben ist. Der innige Zusammenhang desselben
' \ * ^ - ^ ^ - ^ * I ■ ,\m »m.
*) isomorphlsiniis und Polymerer Isomorphiainttfl von T..Sehee-
rer« Brannschiraig .1850. Seile 50. .
■it der Gsimerie »1 sekr beadtasworth und scheint
über die BQdmgsweiM der Letsteni UdUL tu Ter-
breiten.
Dass die Gränerde als ein Zersetznngsprodnct des
Angits angesehen werden mnss, kann kaum bezweifelt
werden y aucb sind Pseodomorpliosen derselben nach
Aogit ans dem Fassathal besonders geeignet, diese An-
sicht nocb zn unterstützen.
Die cryalalUiilaeheii Gebirg« ton Uaad, vm denen
die ¥ers<ANieden8ten ZemetznngfiHiNtaete heryorgegangen
sind, enthalten nur Feldspath^ Angil, Olivin nnd Magnet-
eisenstein. Ans dem Feldipath| welcher hanptsdchlich
zur ZeolithbjUuag verwandt wird, ist die Granerde nicht
abzuleiten, obwohl das in derselben enthaltene Kali aus
dieser ersten Quelle fliessen muss.
Ebenso ist d^ OUvin, der ausserdem in den neuen
vulkanischen Gesteinai bd«ids dun^chmttlidi kaum 2
Procent übersteigt, nicht dazu geeignet, aus sich die
Grinerde hervorgehen zu lassen. Wir werden daker
hauptsächlich auf den Augit und Magnetdsenstein zurück-
gefiihrt.
•
Die weitere Beti^achtung über diesen hier angedeu-
teten metamorphischen Process werde ich bis zum
Schlüsse dieser Arbeit versparen.
Ich habe femer eine Grünerde von Eskifiord, deren
Spec. Gew. = 2,677 gefunden wurde , einer Analyse
unterworfen, welche folgendem Resultat ergeben hat:
405
t .. !
I ' '.
Jjll • M
» « • '
KeMlevde .60i08& -
l»«nerd$, ,;, 5^980
<
1
Kfl)h«r4e i„„ Qfi9f^ : !
«i, '.■> .;
Ii«gu€i$if ,..,, li^A,. u 1
, • 1
^ifWXyM...15,723,ii,,, ,
.Kabron ,: ,; 2,5W . : -
')' ■';
M\. u i 1,5,036, ;,.;.
*
Wasser.; ,. . ■AJi^,.,^.\.\:,
': .
Diese :Gntner<Je, welche . Wß: nißhr ; Uclitgrwp : JFftiv
biqig I^Qsit^t ood q^onenttich mi^ lieUqren Streifen 4iircht
zogen wird, ist kein homogenes Mineral. YemutUiph
ist der naLßb^^eF^ Formel (R) (Si) gebildeten Grünerde
eine gewisse QUlintität Kieselerde beigeiüisdit, so dass
eine nur sehr unvollkommene Übereinstimmung rwischen
Beobachtung und Rechnung eriielt werden kaik..
'5. HydrosiliciL c
Im Palagonittuff von ^alagonia und von Adi Castello
werden die Höhlungen und Spalten des Gestefos^ in
denen der Herschelit und fhillipsit in adlOnen €rystall-
gnippen vorkömmt, meistentheilsiinit einem schneeweissen
amorphen« »Miii&talköf por ««sgeUeidet ; gefunden , ^ !dem ich
den Kftnlitn Hydroisilidt beigelegt bai^. ; Das .speo« .Geft
wicht, konnie • auls .iMangi^l ' an Matei&al'initAi hestinM
werden; ich schätze d»»^lbe vA.%,% Die Käute tel
sehr gi^ning: i|ie4 Wi^Ui\A kaum . die der beide; : der
Bruch iät ufoeben :iilid matt. ...
D€im JfydrosOiDit iai eme nuAtulinbelrfebaiche. Menge
kohlensaure«. Kalte beigemisohtvi 'des nicht xwr Verbind
20
dd6
düng gehört. Beim Üt^ergiesse» -mit Sfolzsäure entweicht
das Gas und das Silicat schliefst sieb dann fihnlich den
Zeolithen sehr leicht auf und gelaftinirt.
Da der Hydrosilicit den Palagonit in sehr feinen,
kaum millimeterdicken Rinden /überkleidet, so hielt es
fiusserst schwer dsls 4iinreichehde Material für eine
Analyse zu erhalten/ und ich sah niich genöthigt mit
einer sehr kleinen Menge zu arbeiten^ suchte dber die-
sen Hangel durch eine besondere Vorsicht in den Ge-
michtsbästimmungen einigermassen auszugleichen. Der
• • • >
Hydrosilicit von Palagonia hat folgende Zusammen-
Hetzung :
u'
« §
» >
■■ Sauerstoff
Kiesderde
42,018
22,239
Thonerde
4,946
2,618
Kaikerde
27,195
. • '
Magnesia
Natron • '
3,408
2,507
10,195
.( '
Kali
2,669
' . *
Wasser 4-C
18,057
13,386
Uhlösl. Rückst.
2,189
99,989.
In der Thonerde sind Spuren Ton Eiaenoxyd ent-
halten. Der Hydrosflidi erscheint mit dem Phillipsit in
#ehfr engef Verbiadung, dient flim curÜnterkige und ist
jedegmal zuerst gebildet worden«
Eir Iftsst sich daher vom Phillipsit kaum vollstindig
trennen und die in der eben angef&htteh Analyse be«
fiadliehe Thonerde sdieint grösstentheOg nur durch eine
Beimischung jenes erklärt werden zu kdnnen.
307
Die Noim -"des PhiBipsits ist den vorhin mitgetheil-
ten Am^sen zn Folgfe (8, 3, 1; 4]. Um die Verbin-
dmg des reinen Hydrosiliciti^ zu* erhalten, mäs daher
die Beimiscl^uig voli Fhillipsit und kohleiKMirem Kalk in
Abzug gebracht per3en. -
I
Für die piitgetheplte[ Analyse sind alsdami folgende
Gleichungen anzusetzen: , . '
2M + 8N = 22,239
/. 3N '■'. ■ :;= . 2,618 ,
*' M + N + Z = 10,195
M + 4N + 2Z = 13,386.
Aus diesen Gleichungen bestimmt mtin nyach. der
Methode der kleinsten Quadrate:
,, ., ", 'l| = 8>12' .
, , N =0,792 .,
Z = 1,178.
Legen wir flir den Pbiliip'sit in Bezug auf die Ver-
theilung der isomorphen Basen in ti die Analyse S. 264
zu Grunde, so wird:
a = 0,2700
b = 0,1665
6 = 0,2581 '
d = 0,3054. ' "
Bringt man die den Grössen N und Z entsprechenden
Mengen von PhilHpiA und kohlensaureni Kalk in Abzug,'
und redttchrt dann die reine Verbindung des ETydrosilicits
auf 100, so findet man:
20«
tOß
*
•
SamaoMt
Ifieselerde
44^99
23^Ti9
23,7«ä
Kalkerde
33^22
9,476«
*
HfigMm
4,600
1/836 j
121^1
Natron
2,106
«;544J
X m/j X 1 X
Kali
1,859
0,315^
Wa^Sör
13,214
11,TJ8
llj'NS
11* 1 , .1 *-l I
100,000.
Aus diesen Saüerstoffverhältnissen ergibt sich die
Norm (2^ 1^ 1] und die ßtöchionietrische Formel:
„ .,R»si^+3fc. .^
Zwischen der Beobachtung und Rechnung zeigt si
dknn fblgeifdiß Übif^einstiinnltiiig*:
M = 11,908 (2, 1, 1) Beob: teH€k\
Kieselerde 44,099 4'4,999 + 0,100
Kallierde ^§,922 afe,602 — 0,720
Magnesia 4,600 ^4,500 — 0,100
, . Natron . ?,106. .. 2,060 — 0,046
' Kali' /' 1,859 ' 1^81§ — 0,040
VTasser ' 1B,^14 lä,3ö4"+ 0,180
100,000. " "
Dieselbe oder doch eine sehr ähnliche weisse Substanz
erscheint ebenfalls in der Gestalt^ feiner Übergange in
manchen Höhlungen der ^alagonitformation von Aci
Castello. Es hielt indess äusserst schwer das zur Unter-
suchung^ »ötbigeJIIateiial: zvi.,ii$koWnmiii .W4 iph sah
mich daher.: KiapI). hm feii(Hiagt,jn#«^(Aurih^M^« Men-
gen zu ai^Uen. ; '
Die Analyse ergab:
11 • • I it
dB9>
• »
Malfcörde
Magnesia
IVatvdnl :
'4^314 :
•■ -il' • :■. -.Vi, •■■;■;,'
3,141.
28,701
! »5. . '^.1' 'i;,
:8j662
!r;t02'
' ' ' < .
14i480,..
f;i«
. . ! 100,000.:
Das Yerhältniss von Kali zu NiEttroti konifte hlchl^
bestimmt werden, man kann es vorläufig als zu gleichen
Theilen vorhanden ansehen.
Die Zusammensetzung des Hydrosilicits von Aci Ca-
stelle der mitgetheilten Analyse zu Folge, die wir jedoch
nur als eine provisorische betrachten, ist von der des
Hydrosilioits von Palagonia nicht wesentlich verschieden.
In jener bemerkt man nur einen etwas grössern Magne-
siagehalt, auf Kosten von Kalk und Alkalien.
Die weissen amorphen Überzüge in den Höhlungen
beider PalagonittuiFe haben eine sehr ähnliche Zusam-
mensetzung. Sie bestehen vorzugsweise aus Hydrosilicit
von der Zusammensetzung R'Si^-j-SH, mit einer Bei-
mischung von kohlensaurem Kalk und Phillipsit, dessen
strahlige und büschelförmige Crystalle dem amorphen
Mineral meist aufliegen, sich aber auch zwischen das-
selbe gewöhnlich so zu verzweigen pflegen, dass eine
mechanische Trennung beider kaum zu bewerkstelli-
gen ist.
Es wird dem Leser nicht entgangen sein, dass die
stöchiometrische Formel des Hydrosilicits mit der des
Aogitfl ttbereinsliinnily naohdem dMietten 3 Atome
Wasser hinzugefügt sind. Der Hydrosflidt ist daher
ak aus Augit hervorgegangen zu betrachten, er ist,
ähnlich der Grttnerde, eine Metamorphbse des Augits,
bei deren Bildung ein sel^ erhebBoher Austausch der
isomorphen Bestandtheile vor sich gegugen ist. Auf
die nähere Betrachtung dei dabei staltfindenden Ver-
hältnisse werden wir noch ein Mal gegen das Ende
unserer Untersuchungen zurückkommen.
9U
f •
J •
XII. Einige allgemeiiiere Untersuchiiiigetf
über die Bildung der crystallinisclien '
Gesteine.
Am ScUusse meiner Arbeit beabsidiiige ich den
Versuch za machen, die mäiinichfaltigen von msr soeben
mitgetheUten Beobächtongen untier einander zu einem
Ganzen zu verknüpfbn und dieselben im Zusammenhang
zu betrachten. Der Schwierigkeit dieser Angabe biii
ich mir bewusst, und ich fühle es zu wohl, dassim«»
bei geologischen Betrachtungen den sichern Boden der
Erfohrung: leicht zu verTiAssen geneigt ist, der allein eine
wissenschaftliche und exacte Grundlage gewfthrt.
Im Nachfolgenden Werde ich daher, so weit als
irgend möglich, mich b^nüben, nteine fernehi Forschutk«-
gen Hand in Hand mit der Beobachtung gehen zu lasisen
und auf sie gestützt eine Reihe nothwendiger Folge-
rungen abzuleiten , die mit der Zeit für den Fortschritt
der Geologie nicht ganz unwichtig werden können.
Die voik mir bisjetzt mitgetheüten Untersuchungen
beruhen auf der Annahme von zwei Grundsätzen, wel-»
che durch diie Erfahrung hinrekhend bestätigt süid,
nämUch auf der Lehre der Zusammendetisuitg der Körper
nach einfachen ZahlenverhäUnissen und anf der isomorphen
Snbstitation.
Scheerers Lehre vom polymeren bomorphismus habe
ich nur bei der Zusammensetzung der Augite erwähnt,
sie greift jedoch in das Wesen unserer Untersuchungeo
des Augites d^njien wie man wiÜv M^kana man dod
in Obereinstimmung ' mit qen tf^obacHtungen bei ihnen
die Vertretung von 3 *At6m^' llionerde durch 2 Atome
Kieselerde als wirklich vorhanden betrachten und sie
nach Umständen als Rechnungsgrösse einfuhren.
< Uli. in die BflduhgtrwMe dm arystaüMschen Ge-
birgfsarten anf unseMr Eärdrinde eine -Uanere EioRciil
n erhallen; missen wir zu denfMklen erslenAxioBM»
«odh ein drittes hinmifügen; ohne.dlsfseiiiAnMhaefiist
afte geologischen Fors^binigeii » iniMSande; dbaniaiei;
linlich. das vom ors^ünglaöheni fenrigflüssigeii ZiistaAd
unseres' Planetei^^:- n- ; . • ■■;,i /d .,••»..
Ohnä diesies Ajckm ist das Wesen de# Yülktae und
der heissen OueSen^ iüe Erhebungi der GeMge, ie
Zunahme der Temperatgr^ in 4en/tiefei*ii Erdsohiokteir ; die
Abpbttniifg des Erdkölfws an Md^n Solen^ iAie säbnltfe
Bewegung in den erdmagneüsehenf Hemeitte« und leid-
lich dte Biiliteftg dercryatallimsQhen GesWne;nii:U ge-
nügerid w iwklären. \ : . . ;
Djltesen hUMn Gegeiistand von eiiiein aüiptadjnern
GesieiMispunkte zu beftracbten, als eisibisjetzft gesdiehen
ist;: wwd simäohst m^ine Aufgabe .isfeinyS voi^ dep ich
indess i^eil, etitferc^t' 1^! Bu .fßsKvinün.! dKss isie ischon
Jetxi W letnem befK:ißdig#ttden Abscbiu^iergelmcht wer-
m
Wäl^eft;- da'iti'^Bdkjt^'flluf 'ffi^'iftefn ö^fstli^te^hen G^'
steitrcf «hidduifiii^Il'-W^iflKiOgillcbes Material iiMher noch
ai«ht iiiMier M^iigö 'hnd (SMR6 ekisArt, i^^^i»*^ü< tf^ei^-^'
greifendidir - Fortnokm^ ttubed^l iimhig' »t: ' '
Aber auch ein blosser Versuch, in dieser ^^Münj^
dueu' neiltiti We^ ^iniruis^hlägefr/ Wii^'Aieht misls^irilligt
werben köttnen, und ' \vir w^den mls unsenti Ziel^
^eh SchritI gnenähert haben, Veiin' wir^aus den ror^
kittdenen <Beioftttcli<«ngen< gewiisiie' Bi^eKelmingctfi «rUtvJ
reii, die; sieh «hf ande^ei Weise iiibht epküren insskn,
oAer die' rielleieh« bisjfeübt g anz ^id! gw ÜMttsehen
worden 'sind* ••■••! '• ?• • i- :.■ •■ >' ••' ■» •
Die oryBtalHhisdien Gestebib üns^er Bi^dfinde bie^
stehen gregenwftrtig aus Silicatttials^eiii , fiiuih bisfi tretIMi
gröisem-^iTbeil^ aus Kiertlsflwti üMm 6 IfMaHöxyden,
THoncMey lEüim ih venbhiedehön' OryUattonsätdfin, ffalh^
evde, Magnesiay NatroB 'und KaU:)!) Yehrandte Uforpet;
z.B. Mangan, Chrom, Uthion u.id.'Vf.y immeii jenäsiinit^
aMer gwas odtoi^ theilwUse vertiieteii, ^bne elntg- wesfent-
hi^e VditiMmihg heiM ini fttbre^^^ ) -.
'. Zwiscbtn diesM Siliaatnässen', von tfencn 'wlirtheils
irislteü, Iheiis au (bdihnMü T^krsvdueii^s dasiiMdle aüi
feiurigem FhiisMie:: benrongägtaigeki' sihd',; ti^^ibeii sieh
Sdiwefely CUor, Pteäphor/Kofileyriuor uiiftirbr) Idlem
Wiisaerdampf iiporadisoii ii!mhei^^:> :und hflMa,Mii Ves^
bindailg rnitidein Mmt^ und 4ßF Atfli08}ilKare jieseiall-^
mfthlieh in die- netamoi^htsdveii idhd sedimehtttr^ii >ifle^
bii^gsavlon unigswhnUelti» < > '
Die'^ildnligBprooessii' dir mdtamorpbisAdir Oeatidne}
31,4
mit Aiiraaluiie einer einsigeii bestnimteii Gruppe wauer«
haMiger SiUcate, der V^if^iUfiie iind.2eoli(iie) sind hier
von wusem Betrachtongeii maiBgmiäMseni dea cFjstal-
linisdieii Gebicgjiarteii, besoaden der neieni Zeil, ooi
ihrer Entsiehang sckenkoii wir ;ZiuiAduil vmett Auf*
nerluMmdLeit.
Die mitUere Dichtigkeit der Erde hat $idi mch Reicb
Hrteressentea Vergacben lait der Drehwage. su 5,43 her-
aaagesteUt. Die Sebiditen, welche die ftassere feste
Oberfläche der Brde bikien, und yoa denen wir uh
nehmem mttssen, djass Ae sidi ans der urspitlngiidi
^itaViiyachen l&ide entwidkeR habm, so wie viele
crystallinische Gebirgsarten selbst, besitzen duidischmtt-
lieh kaum die halbe Diehligkeit, die wir ina Mittel der
ganzen Kugel zuschreiben.
Es ist daher uniMugbar, dass das. was an Diditigkeit,
UB Vergleich zn der mittiem der Oberfläiöhe abgekt,
dem Kerne, oder den inhentea Theileni der Erde ifl
«rhAhlem Masse zu Gute JtoaHile.
Die Brde kann in ihrem frtiurten BildungasiistaBde
als eine im feurigen Flass sich befindende tteldUlegirang
angesehen werden, um deren Echtesten Kern eioe
Reihenfolge coneentrisdier Scluehten, derän Dichtifkeit
nach der Oberfläche hin abnimmt, sich abgelagert bat.
: Die leiöhtesten Metalle, z.B. Kalium, Natrium, Sili-
cium und andere, müssen daher vorzugsweise ander
Oberflädie vertreten sem , während didse m tiefem
Schichten' bis zum aUmähfigeli Versehwinden 4uKk an-
dere ersetzt werden. Ein contiitidiücher Übergtfng der
leichtem Mischuiig an. der Oberfläche zu der^ecifiscb
316
schwerem in der Tiefe kann daher nidii m Almede
gestellt wenden.'
Diese ebenso einfache als nothwendige Annahm^ ist
im Wesentlichen mit den geologischen Beobachtungen
in Übereinstimmung und lässt sich namentlich auf die
Lehre von der Bildung der crystallinisciien Gesteine mit
grossem Yortheil anwenden« * ^ftcvor Wir jedoch. ^\ir
Erörterung dieser Verhältnisse übei^gehen^ schicke ich
noch folgende aPgemeine BetradiituBgen vorauf.
Bezeichnen wir mit D^ die mittlere Dichtigkeit an
der Oberfläche 9 mit D' die Dichtigkeit im Mittelpunkte
der Erde, mit %=! ihren Halbmesser, so kann die
Dichtigkeit D einer beliebigen Stelle im Erdinnern, die
nm die Entfernung r vom Mittelpunkte absteht, durch
die Gleichung
D = D' — (D' — Doynr
ausgedruckt werden.
Aus diesem Gesetze f&r ^e Zuiahme der Dichtigkeit,
welches di das sweckmftsmgsle ersoheint, und mit Hülfe
von D^ und D", der mittlei^en Dichtigkeit des ganzen
Erdkörpers, kann die Diehtigkeit im Mittelpunkte und
die Dichtigkeit jeder um den Mittdpunkt concentrischen
Schicht berechnet werden.
• Wir betrachten zuerst die Masse einer unendlich,
I • , >
dünnen Eugelschicht.
Diese ist
•' AnrtiP' ^'(D- — D^rr)dr. ' ^
Die ganze Erdmasse findet isich dann :
J^nD'rrdr _ T*4»(D'— D<>)r*dr = |»R?D",,
M
M0 lalegviilioii gibt:
InD'r» — |n{D'— D«)r* = 4«»»»'' •
Wird das Integral von r = Ö bis r = R = 1 aus-
gedehnt, so findet sich:
jD'-i(p:-pai = ^D;,
woraus D a= berechnet wird.
1 1
Die mWtUtB VUihii0tkit Aeir gansietl Erde iA dhcIi
Reichs VersttcheÄ ä= 5,43'.
Ein sehr . geiffthertef Werth..j(i^{D<^.c^er i(iür die mitt-
lere D|chtigkej^ 4^ äi^s^rn . äUf st^n. Sr^tfqras^ läs^t sick
aus folgernden . Ai^flben df)r .^pe/^ifisc^I^ßn G^Y^^ht« der
in ihr allgemein und hauptsftchlich verbreit^^ai^^J^fjy»^-
körper bestimmQiQi. (^1 ,, c — (i
Das Spec. Gew. des Orthoklas isli^-iks 9$5!6' '*-"i
- '4ei:'ABits^' 3^ftj8d:. >'.
-!^ "<=> ' '--.'def Odflriseff;/- •) sx: ^4!.: >'-.<-^
des fflanfeiiörs' : > ttti.:2,93
( t
rtf
• »•■'..
Aus D^ und D berechnet man alsdann die Dichtig-
keit im Mittelpunkte der titde '
D' = 9,585. •'•'■''■•■"^" -'^ ' '
Die Zuname der; Dich%keil (fO%i flfr Oberfläche
der Erde gegep d^aMitVdlpd^ JO^^,.^
fache Werthe von r übersiebt : nuin in nachfolgmcier
-617
> ■ t
t • 2'
»n
tt
'■"■ r -' • S'
.•i,00- '-8)66 - .\ •-/>.♦
0,98 2,93
lOftI , ajOT lüük
0;«5 8,34^
' 9^94. / 3,47 ••! .:
■;fiy93 .9,90 ^' ...•'••
0,9» 3,72
0,91 3,85 . >
<i,flO ./ .;3,99 ThAücrde
!fl^7Q tC^ Tdlttr, (Dkreoin* (1
/ 0^60 7,09 ZiBkv EisBii, s&ffii :
0,50 7,85 CobahvÄlaW.. \ , . > ..
. '>-.... .;:i.(]^0-.-.;/£^47- Knfl^ Nickel <..< <..,<.'
-MMH»- ^ {iu 4)J,30.-. .8^96 Kupfear;. •.<.•: • . • i. ...•,:.; ..
. •• ..-.-1= -ft^JO : 9^1:.. f.. •• ..-, ^.'. ,/ '. •. i
. .; Jkfifi' .9,5» .Wiamutb ...wßiB^,.
Der mitgBÜbiiUeib Bechmihg zft'Folg» wird^<iiiMeioei
^BuSa Tontetwirt 400 J^ta €lie/Didiligkeitide<f M0teor-
eideüsfflui» envdrten sMb, pnid dem MütelpUHihti^ derißrA«
eine .iMokÜgkeife' ztakiHniueni^ 4ie .fo^t^^ditii.igecliegefiQ
MiiMM man shiU 4#r: von Reißh beolwcbtetea aiflf^.
larn DjqMghe^ . äw A»g«be . vi» . Baily^ . w a . fl<i<»lifi}i
D" 5» 5,67, :,[5fl »IMnte ,dij^, Qvl<tigkqit(..^ . IKiUeli^pkte
sieb ^«£ 10,37 0^gfbQfl. . . >
» i
318
Es venlehi nch von selbMi, ius wenn man ein
anderes Gesetz fOr die Zonahiiie der Diektigkeit zu
Grunde legi, namenttieli fOr D' 'eSü wesesdicli verschie-
dener Werth hervorgehen würde«
. Das angenommene Oeieto isl jedeiifUls das ein-
fachste und zweclEmAsfigsle. Die prepoHionale Dich-
tig^eitszunahme D = D' — (D': — D^ r ist mathematisck
nicht zulässig 9 da ftlr negative Wertber von r eine
grössere Dichtigkeit als im MÜte^unkt geAinden wird.
Ausser der allmähligen Diditigkeitszoadime, von der
Oberfläche der Erde gegen ihren Müüelpnnkt hin, die
bei der Bildung der erystaBinisehen GetMine von gross-
ter Bedeutung ist, kömiieta noch zweiFictoren, nais-
lich die Druck-» ind die Abklädungsverhiltnisse, we-
sentlich in Betracht . Den erstem . schenken vrir znnäciist
unsere AufinerksandLoit *
Wenn von ^em Dmck im Krdinneni die Rede ist,
so kann dieser nur dnrch ^lasHseh-flütoige oder tropf*
barflüssige Körper erzeugt werd^. \M6f den ersteni
wird der Wasserdampf die wichtigste Ste^ einnehmen,
ohne dessen Einfluss das Spiel der vtftimisohen Aus-
brüche übeikaupt. nicht erklärt werden kann.
Die Spabnung.des WasserdtafUes bei den valkiu-
säieta Ausbrtchen ziehe ich jedodi nidit in den Kreis
üfiswer Untersuchungen; auch sind die dadnnji er«*
zeugten Druckkräfte wahrscheinlich nur untergeordnete
Gi^seü gegen die, Welche in bedeirieitden Tillen dnrcii
die feliüigflflssige Brdnkässe selbst 4iervorgebnuM #erdeA<
Dftss der Druck bfei vielen geoMgi6chen Yöifängen,
bei gewissen Gesteinsbildungen am B^deh d^ Meeres,
3ld
so wie iirt Innern der Brde bei deir Bfldniig der'>ery^
sMIinischeii Gesteine von grosifer Bedeutang i$el, hab^
ich thefls anderweitig ausgesprochen, theils Tertaitetbef.
Seit einiger Zeil Mi BunseA [diesem Gegenstände
seine Aufmerksamkeit gescheiikt und in Pog^l Ann.
Band LXXXI, 562 eine ReiÜie ir<m Tei^uchen bekannt
gemacht, aus denen hervorgeht, ' dass die Temperatür
des Sebihefaspuriktes mit dem Drucke wächst. - '^
Die Versuche, von denen e^ sehr wttfischenswertll
wäre, dass sie bald in weiterem Umfange ausgelfilhrt
würden, zu welcher Hofliriung die vorläufigen Mitäiei-
langen berechtigen, beziehen sich allerdings nm^'-auf
zwei leicht schmelzbare organische Substanzen , auf
WaBrath und Paraffin.
Beim Wallrath rückt bei einem Drucke von 100 At-
mospfafii^iBii der Schnieizpunkt 2^, 1 C, beim Pataf&n bei
demselben Drucke 3^,6 0 in die HOhe:
Es kann nicht bezweifelt werden, dass ein \hohQ^
Druck in ähnlicher, vielleicht in nicht ganz sO'i^rk-
lieher Weise auf erstarrende SiKcatmassen wjrkt^ W^nn
bei den letztem, unter einem Druck von 100 Atmosphä-
ren, der Schmelzpunkt auch nur um l^C erhöht wird,
so wäre diese Grösse hinreichend, um daraus manche
für die Geologie der Erde und namentlich für Bildung
der crysfaliinischen Gesteine wichtige Momente zu er-
klären. ' ■ '
Das Gesetz der Abhängigkeit des Sehmeizpunkts vom
Druck bei devi verschiedenen Köi^pem ist bis jetzt noch
nicht von Fem bekannt, es würde jedoch flr die Wei«^
tere Entwicklung der Geologie, namentlich fhr did BU^
dpng der cnrf^fUwfclKJI .«^^ejiifi,, v^f }H»soMerer
.Wi^^tigll^eft werdea- Diß wenitfeii. QngfflttMl^ii Ibt-
sad^li tpheineii in<^ jiioeli ni^ «nfurw^bettil, !W dar-
aiis ^ßue Sc^Itts^e 2|i xiftliap und avf jiie wei^tgreifeiidere
} Bojpsw» vorbin v^gßihßi\ie R^ol»iicfatqi|ge9.;MbeB
ii)icl^ .}edopb yeranla^st am w|ersQcl^i|, wi^ldier iiydro-
Btatische Dniqk an mni^. l^rikit^itr^ Stj^ß JfH SMnneni
)(^ de|[; yQxlm abgegebenen ,PicIiMgI^eito^iiiial|iii^ za er-
furiurieQ aei. ., • »: 'li.'
:Pev Qjrucfc auf dit? Fla^lMP^UibeH und ja der Bot-
feriuuag r, . duiroh Qiw flüfNge ScMqhV.^wia^eü ita
(Grenzen r wdJt, ^4eim OH^htigkciUazwahinfi: durch die
Gleichung «,,.
ist, folgendermaajw;; ,;. ;( >,«/; . .i,i:j v
i:'»m rr ^ '. • . •• :•: , »j- .* -i ,\ • . .
|rtiyO'{R«»^t«)-^*(IK-il<^D'tRS-i«)-|(D'-D^(R*-'1
ßejtzt man. für b°, D^, un^ s die,Z^l)ienwrerthe, so
wird;. , , ., • , , • •• ;, •
e.F= 192,6? CR V»)^$'^69.{R'-r')'-7Tiß9^&(R*-'*'
4- 24,14 (RS — r«).
Um 4ie(» .Dtraekkcnn. «tt 4l«in ge^l^afieli. ^(iUicIi«»
tküflloAMfe ip AtnMAuMlieil. Xßili^fiicih««.- q» Jkapwen, H
«de. si^h. (ttepQS xeifea. Jiwt, , d^ tifit^aH« Wierib <l(i
-\i>w,\- < 1 lii '■:'.■. n^^- nh.' \ >. i-ci'iil! li.i'.l '.; .- .
»flW.i^tf v^O'f?/".=!^ 5,4?v,,Pep Druck in Atiiiosphäf,e,n
endet siph ,»l«d«pn 0 ss= k fl i= 27245,5 fl.
Der im Innern der, .Erde. in. verschiedenen. Tiefen
stattfindende Druck, wenn ma^ sicVdie ganze l^iigel im
flilssigen Zustande vorstellt ^. nach mechanischen Mass-
einheiteid, SQ wie iii Atmosphären angegeben, ist in
naciifolgender TabeUefär änige einfache Werthe von r
beredinet:
..■• .•..:...... P,f..'. »,-... ,;34591.:. .... -
0;97 . 1,Q48 . 53Q7Ö .,
■■'■•" ''■•■ •;''-'c('^4'-" '''iji^Ji" '-HBiaö '■•■■••■ »•'■■"-■■■
■■•■ «;9ä ■• ^.M»: :• 1:B466Ö vnü! : -•..■: .;•/
•••■ yi-.l.«j;98,::r«,7»«l> !.::ise840i;;i'' V i-.'' ''i ■ ■•
•!•!.<> i:.!-'.l ii-0)M'J i :.6,ß98i.ii -:lT9680t fi',i!> ^t •;..
O,«..;.. .,-..4|jtß%.N •.^»Ollll?!? ,;.,!>.>/,•!./ v,.i
• . 0.7 ,28351 , ,786080 , . . .,
I ' , 0,6 . .4017 Jl256dÖ . ..
21
' I •«
Wenn bei dra^JM^allen^ Sm denen qnzweifelhaft der
grössere Theil unseres Plaileletf 'besteki^ der Sdundz-
[hinkt dersefll'eiif ndV üüreUäen^iÜ 't^rudkie Öt%«tt 'wird,
sti'drängt sicK W^'dle i^ äüf;'*1>b bei sd tinge-
htoerU DrucUcfdlAfeiJ, als'''di^'''^tren''&6rfedkti^^
Kt bei ^en' Koben Te^pei^atiä-en , ' 'Ä^ ' Wi^ k^^rd.
innen) zu ermriirten Haben 7ln gr5ssem"lTefefa 'ülikhkpt
nQcn eiq flussiger Zustand denkbar sei.
Diese Frage .würde, sicli aunährenct beantworten las-
sen . . wenn die Gesetze der Wärmezunabme und die
Abhängigkeit, der Temperatur des Schn^elzpunkts m
Druck hinreichend bekannt wären.
Die Annahme . eines festen metalli^hen Kerns im
Innern der Erd^ unter der feuiVgflülssigMai^ Masse hat den
mitgetbeilten BetnbAungen* zid' l^olge iitcl/ts in sich Wi-
dersprechendes, auch sch^^iileh die 'Xiikserungen des
Erdmagnetismus, ctjieie Ansicht '^u bestkwen.
Es ist zwar nH(bt zu |l}f|z^eifeln^,.(|ass die soge-
nannten magnelfsoliieir 6ew|t^^in der^ Affnasphäre oder
vielleicht über deosi^en ihr^n ßitz habm;^ and dass die
täglichen VariatltittetTbnd diiif.:äiculareft'Ü(ldeningen der
magnetischen Blem^hie nur* iii'^der idtfs^ festen oder
festwerdenden firdklt^te zu Michen sinds '
Der Sitz d^s ^(^sem'fh€S& der j^V^dmagnetischefl
Kraft y welche eine solche Yer.((^lung ^er magnetisclieo
Fluida Yorausset^^r 'als on Jl^cchschn|jtUich in jedem
Cubikmeter 8 g^^p;te| zun^ lla^um ii|agnetisirte pfun-
dige Stahlstäbe y|(^if^[a«Mlen ;vis|rfii^ Iässt^:S^h den geolo-
gischen ErfahruO0l(|l{.n Folgt^iff^ der ii|sseren Erdrinde,
die vermuthlickütMBblkSr eüel^^r gro6^ Dicke ^ noch
IS
'dlnednehr^iM^dve )IIUgi<etibirung:>Btt btaiiarcfiD seheiift
iittChl'irM^iiniitUiineiiw -' '» - . "> ..1 u-.b ;. ^..:i;i['.! .. .■.-;
Nach einem approxiottthieaiißbersdilif«^. den an^
fVimnd. iWbnDlldiinr .igelsgentSdi! gunaehü ibal^. 'f^rde
«ini iKrigcltwl1ioii';,gkiA«rt0Mi Stahlbbet: dicp^lknüaigsitiii
üighelifiniig ^eaieütemnBalbittessär toHiifdsfcijllftig^ii»^
pa^lfiiifitoilicilenyii^iftloke/ im::iMtlttIpiittkle)lderj£Mb
ladDibefiliide) di&Elrsc^Qitiimgm; destMaigniätiflilu».«» iät
Srdobapflftche . aitiilieirarkeii} i.uii i Stande »seiib. ';ln.;ider
Wirklichkeit sind indess diese YoiimigsätiAingte^iiiöhr!»*^
ifeBig,:^da^«ian »rMor ini)Kevli;4foKEnb(>glBsbarleni8tahl^
«odb.'irine voBHoiiimeiiftiMagiieiiäruilgi'ei^äartea^k
BrtiWen96r>^[üA9%dn'iIbiiStänfieiiM würde eiäe^sekt
vieivpiaä^renlesfei »Khigfel im ^Imiäca ider. Erde.:.ang6Nb
Bomdenf HWd0nii]iittsen^Ium.(d6n MagnelisDittd -aniih^
OftiNdlAeniüioieftIllreny!'4eren ) Halbme^er mögU^shet
Weise noch bis über die Gegenden hinausreiishi^- iik
deiMB Idie i^icbtigkditi (des; ! grid togenm 1 Ksfins ^ dm ' Vor--
kJn^'nBfgiBlbeiiten'iRbchniihgäai'sra ßjalgei,; zn.eifvrejrten isl;
iVb» diesen liannllieii.üack'äufinaiichen HypdCh^seB
ruhenden Betrachtungen über die DichtigkritsEukiahmi
iind.iifiMMrirdfa ShiaUBnüfterSmc Idner4.der Sitdi^yneAAen
yAt ' wnd <2uiilteli8l 'MiMIr * 'Oml Gegenstanda imseter. .' iei#
gentlichen Untersuchung zurück, zu dein.'flei^tzeii^' dtecp
dl6'tMMfi§ 4w<idiiy9liffllnii?cbeni .Ge^fbind uiMder Erd-
ekefflftolieii'ttvdJn^ deh tiiBfeniliS^iäiläliyi^do iniciiti wir
därttb^ii kidgw'iienatiiigsiiiiriied,: jntenratfcn:^
DaB^BfBf H^die jBiMang. idän {tis^mmmfi^
und namentlich auf die Au^onderungii jdinK feiabahie«
MMeirl^dii^^Bir»I>raeU<eitebliidii^ dnig"^ ist
21»
ihkäUü enndmll worden y 'dbchJdflea/bngMtMtoeh aOe
Beobachtungen^ den Einfluss desselbensllhrii gMiogiitften
/VongSngen.«|ji;ii»jiMi^ftnBQUifea^.-.', ,o ü.-. .!.;.>:
' .; > : i8lwai}u#eitte '.TMrgenlcil . sind ; unser^flinnliiato : tfitf
fdiCkSdliiiiklq^kfte'ld4ii.jar|Mr;«A0#:!ge^ Uoh*
«Iftiid^ luAd iüber iBe SMeilrveittltnsse dsr.d^ilrift-
dfaiäien IGesfaUni^üililblg« i^il8diiedenaiiii|briAblclfla|iiiB.
fii) cteeniÜMilweiBUi fieinbrortiinlp iBfeseti PrhgentlidiBil
ivtaigfetens:! die ^bnBriStelbere: »BciobaiihtnBg •cbn^f^iiolt
«MinfünsoUeBiiMliteriidK'/ • - .:. . ..- ü'j/a\k\/*.: ^'f
• .tBie jBrdentiodlvriMtlaliox^dei mrMohe.inoritagssteM
diet'cqisteUfaiiseiieafitesMiw/sttaflimeiifletlita/y sokmciieB
{In^siek'iaHeiii« /nuDlbeit'SelirHhpbeni: JempteatarM^ so
wii'd z. B; für Kieaelanle und iU]tei^»ldie-.l!«ilp^rMiBr
TonlilBfift iCy'^äBgeBMninän^i'':Eine<¥ind)iitdiiiigf mehrarer
Köiyite'Jbewiilrt/abbilieinfi MJbehrn^
biar^^dUi/!'-.'!..».*!' •» 'mdi ^ 'ilf; ~* 'fi' '' '".n '♦-!'♦//
-k; Gfwiss0'i<SaBltaei:i^!)KaIk ::uiid MagndBiai'^biwgcli
ildioa ilaiekler ei^ iSühmelabairiaiW »dar IQeaelmiei bitf4
voryiidie »beriiluiidi lubel AlkaUedlnoob ivMdtitlirii^be-
it')MhngekbUI .wBrdeniibUnifEnllinrMtijdl* fHinM.Srd6iH
si'fi.n'OiianB iiikdi.<kin<itd)fUlheri{Mi wento
-l.iManlkaM bftnflgtbeLt^to.ialAnavIwaqMl S«tMelltiiil|
trysttiUbiisoher. iCMUt^irte».'Mt det gtfgtMeitigwflYatf**
bindungV SsiiUinnig' Md^VorinUkrifliuig temilbcSleay t ürdit
olWiiMiäeralkbqpai «io^if^ Ücbtipätoritus-
fesriadmt haftenjLii'.n >!M{(>rjjA imL lih: i!'>i!'.'.'>;:i>'fi ^''
Bliyieii#^l«w! »gersiihieilQMil/ (hg»niMu(km^i%riMsehpi'£m
MtfnnBlMMli: «iw Am MeAhab; toü jieriialielfaUill »add
mMihrtu fftdqrtM ArtMV>did> fiQhi(^;eaiangiqi|jüBilialie)
d|iM,{«N9Kl d<». Ql^Mi(. 4tnraifi^dtav Gümltatar^viil iMeiEt
^MTfiPaUspathrfeatiirtif«^ Uli/'o^ .u-'I^-m! n\ M^^.l.Mi
Gängen nnd namentlich in Crystallen ausgeaoiui^diHi'iaehK
l^mQg vTl«Hw>)»(imi|m gmmUL VMte>Meisei<! aeienndaren
BiMmf !Mffi9l!fi% uwal9lK)-^nNt''dei«i h(Mgen '0^arx>• ift
den Graniten y der entweder nie oder jedenfalls selteflei^
«WMi9k(Mi !fnolil)i¥eiweeliajtft))^ : =:
. >9i«oC!i7i;taH|MMmirinhdenitAI|p0nJia nifc
d||r)((ijrqKA^gli|f^>S^ 4aa jürgabiEgte imdhtiiii^e«^.
m^i^ii 'J9»0> fiind QlmßJ iftefUkrsjfiOer, ; ais(!Kiese]^(^ta&y
dftfk ] mdvr^^eiiilMi: idi^vili' i ihctiaaea ' W^dmefr \ Mier liohem«
VMA -erseogl liwdeflr> i^nHok prlaiibaB i» bland 'didad^
BUkbWgswkrise bd ; den :ikeiflfeli:4)de9eQii noch :liis<:zbni>
bBHt^Effti Tage J)i0oh9»hieA ioia»;. aos.delniiOninltiabf^eu)
>xWa;Eto*cldtt«aa<^fnte» MitaerfAörpdr, av B.>nioii:
Rntil^ii^idml, Bfddb^ )fiilMn^!f8oUfv»fdhnolybdkn<9i)^>^
bdiidiui4eii :«itf sdM »lAaiattii^ ßestweadaaii
dm^ iB9t|!«ni!aMlldiiili*li iiattgldi0kndie.\gl*ds8ij Habe } üyiix^
^ ^) SÜciiweiibtmöfjBiJtn in Bergcrjstafl eingeschossen nndet sictf
mitttoter am Glacier de Miage an der^iidiieite' aeSr Mi Biä'nc.'
Eiii>dBsgefe«»eh0M«fBsUkn|dJir tlmki^^^iU IM^Viiit^r^SiliAm-
ti-, . «.•• ••?•»'; . . '. *
. I •.
erblickt «Ua Bfeisjpiel die.>faHlst6iii>AsI)«9lifiMelfl';>»w^
dem 'i^iEunletteiti-S^Innewtb ^ergleidAai*'^ siiid'')U»]nf' g«-
mliSQii \ fiergcr^ialleh : • Aes W Mk»iI> >Blibe ' m^hmib^' mi
bhoeülifidhiiidtfHifh «nerddHiikaiitt miA "iriehtlMtfiiaFWai
aiifwär« «g^gsiiidie S^itke de^ CrfMdb» hbi bn^MifiiilMi
»Die ifiiesebllin«) scbeiitn1iker)fiMf«.» dl»' mgMi^
lichkeit zu besitzen, sowdU imblmr^ir Fldittr lib btfdr
im bfiiiiXi8ikeiku^ehmihen\2kk^ HUtlsain
flu 'erystiftUiiieii^ • -s •ri':'--:*» -1 i'-)*!'; '•'••oü t.i.i 'v» ■
' Wobter UesB^ rneÜr«^^ Jidtt%( iMg i^«ide KeMlgaHMe
steben; ohne äiioV nir'eiA^ Spdt** vOn ^Bry^UdM zu ^-
balteii. '
Aus dieser: Bigmmkttft
der Qnän in idek Grwll^iuikdi^üh
staUini5dbi9n -Gestdinen) wd er-'Vörlöfanit^'-iiyefMidKäb
nur kdhu^ erächefait,. Wäbrebi'dei^ QUtdmertmd bami^üt^
lieh der Feidspaliii ^scryätallisdfttf^i^bbiibd llMli^i^
Asbeste nJiLwi ao faäidfif von Onan üiifitfhtoid&eikiiiraMeii
und.beirdta fertig gebQdet vmnj' irälo^nd di^^lBll^
erd^ aidkntM^bfiläiigeve IttMik flükäig^ähslaiile beMndi
Bei einem nähern Studium der crystallini8cb<m''(i^
steine, muss der d^eltdn SiMufsweM^ • '4wi^* Otiitfzes
eiaa Jbesondi^re Aüfiberimäinkeitiiifr^sibllfnilfc .i^M^v'dtf
sie • w den'; mcbtigBteBlEvtokeitaiifgfeiiiaur^did^em Mde
gehört ' und Mehi . z» i imafacfabn' xirMittmlüib^ iPblgi^an-
gpu über die Bntstehunjj; ,der, älf^rn GeWrg^wi|iss§n,Ver-
aniassuog geben Wn.,., ,;^ .,,,,,. . ,.•.,:.. .,. ,,
. . Br9t.nacb,49r AusscdheidHiig Ab^ti^mHi^^M^ernnMeki
Oberhaupt möglich ist und nicht dur<A anÄeire We^^
j
8Sff
dkbe^I^lkwitiKdev 'dBd )i(sii/. dohnttriiftt nralKilrösterilO ge-
TeiiuMxriieMniSäieM iftdi «dwIBagMifisciiiteinsifaf^ak»-
Glimmer, Leuzit und Feldspath. .n^ .i >.no<i
. f I i>W>.9Mdi9l#lil{|t< j«4»l&IW<^ i$i%e vSQinfl« iSklich-
nach fär x kleine Werihe besitzen und .luiilA/imriCali
wd Natron besonders reich sdnd^ werden, aus dem flüssi-
een. in den festen Zustand später, übecgehen, als kie-
'Es ist. Cur die Bildunffsw^ise der crystallinischen Cte-
steine 4er. Vulkane von. besonderer Wichtigkeit ,. dass
al& der Feldspath ^rstarrei^^.., Man. kann sich, von der
Richtiffk^it. dieser, Thatsache fast an allen . Feldspathen
überzeugen, die der Aetna ausgeworfen hat; denn im
miUübdl^iiltiK Mifti«^<4^l^nt^'^AJ^ite-(md'>il^tliMe]Mfii'
km^Hk^lii d^'l^eii^ertäd^i^hifi^fd (te^'>ftÜli<^ti'Wil8^
*«s ^l»^ith^infell»n ^iteB^ "''^''-I ix'>i>i-.T)Il
kvm'mfjh^mki
— :i
Ob der OUvin eihr idah Arigit MOi^r ' ^mftMoBiA
wirdt^ isl mir iitochla^reireBiiitiriiVat^ ditigpn,iAi^
-eijsmm ^famdkmli0,WiO(äo Ibfii KioalWi .U'iwtiMlM,
welcM steh mit;,{Oii«fi*fr¥«s^a«hsMi ifodtep nMilQiii*
schreiben. ^vu-^M^'l l-iu '\'>r,A .v*.'i:uV s
> I^iröh ' das 6fa^iieiltJhrei''Att0erJnilallifb« id((iMii»^Ver-
«
W^nn nftmlicn ^ in' der feurigflü^siRen jUva' iii niclit
zu flTÖssön tiefen die Temperatur seUr tancfsam' sinkt,
so wird zuerst die ^ Ausscheidung' Ües Olivinii'/ dann des
Auffits begannen, und die Crystalle beider Mineralköi^ef
werden , indem sie in der noch flüssigen Silicafiiiasse
schwimmen, sich nach allen Seiten hin /'wie dieses in
der That der'i^aÜ' ist' ganz allmählich üna Sehr re&fel-
massig, indem sie ' ihren Bildunffsstotf aus Üer'näcnsteii
Nfthe an sich^ziehehy äuszubflden uelegehtiWf ' ^h^enJ' ^
:• En^ljptt^; wirft auQ)i;<4ef :M4«paA,[9iin>:Cr]HMIJi^
atri^n 'gelangen wd die ßishw vflffbaM^fipi,||eMM^ nit*
unter umsddießsm. yferte^,9tßimiki^» m!i4m:,,Tl^
empDrdringiendep .lil^«a9^rd49Bft. .#^. .90^. tlii^iHlflm
flüssigen Laven gleichsam .i9iiMiaiibi!iiw4iiWn^
dem Schlünde des Craters in die Luft hinaus^ so wer-
den die bereits in der Tiet^'tertig gel^fldel^n'; sehr
langsam .ausgesciieii^n^.:^
bildeten Crystalle in den vulkanis(i|i(E})i iAiWKAI^^
mdr n»cb tt ditai; fe&ierri) A90bM tattiiMiniilVofiWhein
noch dadurdi um so wahredbiliKclicr^ da. 4N(slal|»#l
0eci|toohM}fi»irifihlf b#«illl«l)i;ib dl« «Wir MC^ QflWW»
ittaMMtken-ikMiimiM::;:.'-- -li I'-ii-m-x m-j.' . .'-;.. t^uiuil
welokeS'jo&tuEtor^tnfigttchntteiii'i^^ w^hisfehouih
lieb für sie nur ein schnelleres Waoksthntn^.'fllvi'rV^tf
liabett4> ifflblfihb drfsflftDe.iflrttrdtofflaMt^rBt jitieidm^er-
schwindtefjflveteaieiiiaiiiile'iieia.j^^ ist
<&» MelbMiterMehMda Tfi«^iitiifij> (Bei Amfi/£k4ii«i4iir
pmiktsifted^litehd-.überstfci^l .:>! * vr.ili ' :-)7: luv. ; /
BiBige fi(iälQ9elhi)fiml IdöCi Anliehlilgeivolbn^iMiiediilli
nie; habe, tbeileni hönitöiiil .idtafejraifthri^frj.wdB to» >3Hllh
kaheiiii«iS9eirioi£änei|^l<Vysaile)iwfthiih^
erst in der Luft gebildet hittenvliifiliei^^viQlnHtnir itobeb
njIgeftcAUi I {SiMtaigsnireiie niiißr«#iiijei|( ) i»^\ 1 4ffß«miH viel
natmi^ealiMeyiliuidi 4iil^B«ktr.m</»(Q«3ti.tt(^blisei «ii^qb^
Erfthvmgeiii'JtinijdlidnMfn übefirAasio^iteAblipftWMlim
lmmyf:b«9#iiites ii40riife0eto|fts$«^ «e««^
i^n AoiAm^i iirQHonib0ceiti^»ffttbQi^(^ite( )ft7fl4i^
iftfwe^My^mK epMii(A}wl0iii0i;YAmirei§i[jg^gfl9tr4if BH^ag
ler Crysialle während des Durchgangs der vulkani/H^b^^l
esBO
f »
^«^ flifiriiAuiMiddtliig'^diriiOf^stdb W imimeimä
vulkanischen Gesteinen vor sich gegangen istyiifmJHl
kOi ''attcb^^öhne ^Kw^ffeiÜM^ :däniüItcnbj'j(iMBMBtatlidl im
lfrgi*lli^/'!8ta^tg8fuiUIiMii'>'/»iir{^ o-t ruu iln. : kI. .' -.i'
< oi'B)^ tp^li^imiQMiQfi^ {i6liifittf6riih(» (^i^rliitlllsiy^/dte
jnMfhM^tid^ in >V^rblitdUQg«lMr(t|M8^att{i«ndi'iM^
dMTj^finltiiA, iKe miiidt]» Iq *MiL>LMnilopb]freft W.9.w.
haben sich ohne Zweifel in ähnlichKytWiiJg>/^giMMi^
vitfo* .irip ' berdttsfiiekeMi! ^dW ikiMbdbeidoh|r' dH» OBIins,
de^rniiAai^fg' oiid i Fe}d0p4rtta0'>4nituiia9ijnL8«to 'des ^'^etav;
bld^Urittken'^iUlbo*.'' '^ .:*-MfN;Mh> srir^ tmi -,1^ ini !' .'
~ Vm-Mlir ^gr»s0tV'iB«Miilüflg^ UlJbvd ddn' fbrgingeii
*M^ Oi^staiaQ^oiidemBg/iite'tangfsametoiit^
p«ralia^^:<»mlhmä' der iBoipiaasä^ tfiiB
Art und Weise ihrer AbküUaiq^^ fiuhih^^dldsdbevmrd
lAdhtikiur''dte mdi^'iiulei^ mUddravolbtttiidiifA ^kiMdiei-
düti^ 4et eiiizdien<!GFyiMlindirähieiif beding, ')MLitm
diä'POdfanif Vers^ddenertSBneiPAteptoids^^luiiW'^auch* d
diuHeh veraidiiis^>Merdenv< '>'•'• i-'i>i<<!-»'i hi.A -i !• .:: .^
Mh'^hMt S<iil€lll4'iei^liil«si^B^i4l» ibffdi^iBMHqrvoii
Hohibl^nde tindi^^n Auglti > iGküau-beit'derselNiirittiN
ki^a^m Zui^tilmeiföeifcMig ^jMsofetn ''iMr^^inJstiMCrdaiiC'dre
AhftlyM^ 'Üd^^'efllk. «^eltotl) / ^^Mftd '^s'^rib^HinelNil
bifiiibfal' ta^gMtoi^r; dft» in^^0.'l«i<lWi^li^r^iAMtlhlWf
heWbrg^bbftchlviVovofi' tidle 'ftMrd^und nmiimerftM^
Mi^ebe Ctfest^iM» idiid^ tJAIS^WeiftItiaft<(BI^ aMg9iinilgr^ «b-
Dieser Erscheinung anal^^^wbll 4^Stt^»e£f;^«r^ttMft
flir/'ikn^Mii'll^^ dass'>^6^¥tfed'>bliitftif^rtften
antf^ti%nat, Grihlltl'iiiiit^yesuvian, Anorthit «M'%laeo-
lith'uilw. Mineralköiij)^, welche f^aa^eise 'ü^^Simen
fafiteif chemische ifBöfiammensetzuftg -dleselh^i ^M^hio-
meMJdlen Fonnebi V^zen, nur "durch Wrk^idene
Abkäklängsarten i^kw H^Um ursprüfAgTi^h '^imilßiMgen
ZastuUde hervorgilgilllgtiil sind. ' *^'^^ nuü.ü^nul/.
'iMi^''*mti€'WStt^incli das io* ^merkwürfli§f^7 nur
den 'filfem crykMMiäJSb^ii Formationen eigenthümliche
AttSi^1M4^>|['dä*'l0tt)aHses voi^üj^sWlblä«
langsaAie JlBliüliluttg *M«lreh Iftöi^yj' - ^'il)i'< j"!»
Diü'Dii^MjIkeils^iiniahilrle d^l^'Vei^hfldaidti^i/Si^hlblill^
vdh^der Wii6hm»Säb ' an m zä' gr^mimi'tia^k li^riV
ist iii«äte -Ifa' äi€f 'Bitiitin^^^^^«^^ Xk^^M
nicltt Mld^6t l^hf^, d» es dlb DlrildK-' tittä> A»lkih-
IrnigsVerliriKnissief^ siiid; writshe «inMitaB' äiif 'sie^'^ii^^^
-• So ^¥iel mir bbjetsii^ bekannüy ttl dMs^s^ so fknss^]^
MMj^V MMüMly Wdcbe^ sickübiBrali Mar tinidr'hödli«
bestimmt geltend macht ^ bei der Gesteiili^ilihfif 'Mtf
tn^^ HMi'>gl^teMs»ft«^^'eiliMk Y^lMÜlisbtttt üw^wmrmfkiim}
wmk(^^ymfai^*4chm^p$ä Uii deti)Zohtanfk
''"Vl»»l^ 4lösmb#j 'dnMt^iAnf^bre ilnHlikfi'ital rttcktn/
sf^lleü'» f^Hlr ^-^iürtehst^ 'lüei^ppeaüakm ^ • Gewibhto i^j &M') f
HiställdiMi^^iKM M^tdle, fm^mi^'^ihifW'^ffxfA^, mVlcim
vorzugsweise die äussere Erdriirtd^'eoitsfö(iii'CffF;'4n'»Ufi€^
Übersiirtrfl'fctttÄmifteni*^'» •'•>•> '''"i'- ^«'J' )<^i •<! .x o<
asft
t)i\}\)9fi^^V9^ il't'Uh? 11H1 ^fiuxlUk n['3iin:ii ümS^W '-
Alummium 2,500 .huU Vh99mi9. u) n n\ f 4^000. ;
des Siliciums und .(fi|i<6W]i#>inAPfii 5whtii,Jf«i»iiirt .«w^
na^i f$i9«ii il^lfit«! Jwlflii« .^m, fiiohWf^imiMffMi*^ jm
ausserordentlich viel geringeres, durchsclnmtmiijhi Ipfpi
ÄUe fi^iß yv;yf^\ffmi €|l;iJ>^:.4W SCllWIWK Vftflli««^
WÄ8»ökfteJ!JSfc")/'u) i «1» ini ^Jii'jum birWl-j^ Inirnil-"' !
menden Silicate, 2£f^ild#Sfryilbtai[8iftfr, i(illii|IMn, ^fH0^
lirefehfii jaiiSi(diBr'i(^enN«^ta»i';^ f^eiivPii
anb den j^pfeeiAlclieiiiifittiächtan ,4Mr;{«t« iwiipti<iffffp4ey
$0 z, B, ist das specif. 6ewicb(i,4iftjfAAflrUimt.fWil
Sm6mm^ (Ta¥. Lug. 82)» g^^Gh^ ■oihciwieit« ^an diKselb«
aittdeiphrMdüa :aJif0fäI^itenu4Aa^^ linRl iM><'^c)
Gew. des Anorthits 3)S4r ^^Aifs t4i0$i»iiHltitoadb <M^^
fi8freM<'ein0ii-^,Metni V^wm '^Ommalbiik^W i^iMhvkl6ni&,
ak 'iifiipipQiig^^iif^ldeir* #äirv^
ehtodiM biMeInM^'BMJ»liMi«8etf <etabm''(SelriMbli
b M «i^e« ^^ elfte ' VMnMdittiisrV' {<«4^> aiibü^' dadt^b
RMb kfitilfg» wird, idiisir>ifrktfti(teitfürirabA'^', ^te^>m«^
feil MK gVMirlaieAi litte '^O Wdd#il-;<ftf (k^i ttM[;II>'«il»s^^^
den Lava nicht einsinken, sondern Y4$ltt*^tlti^ litlltMtift^
^m iA«^iM'4Usstgi|i 'diMNl<>|irösseht' ftfMUn elMh^Mj
ab iiiiiii0leiii^i7stdteii<idMaiI^ »Wdi<^<1$tfti)tt^
»MeK)!B(|i0l«iii'tAklir*fiiv |^itlMfrl>MlllMii'»M^v^
<!eiie»l di^»<K&iMiiaisn4Mii>^lafl9fgfiii^
stalUnischen Zustand über, so ist mit diesem Vorgänge
sfißttliten^ffiAi^ittM^etf 6^ äibe lyäM^^eiWf« Wä&e '^^
Uiii^ä;'^7äkreäti <fi^ Ih^la^iuieU'irM' \4M^^
staUmu^cher Gesteine m die sedimentären Scmchten er-
schon Vor lingerer Zeit„(in, >iii««iii „A«fii»Ue,.v4
m
MMMdneii viAMiNhca Attftrtcte ^I f al dt M
(GSttiiigM 1846) UtgakrioMiy. «««..glMbtt bdldiner
<Sflleg«ifcei».i»aok «immI. jjeirt ■fwftriiamitriir .ite fieo-
logw '«teiMC.IpiikM w «iMe«-*).
Wir JNtftCffn «M di* BrM« ilii«N*.li».iiii!.ahlifliik
hi», ,||awiffei JbttOIkqgel MMvtfttpiy: «iwi »Aikä vkm
iii0riAj.l>««iAei» üie» 4^ «Mrtw KetntfiMiitfMnM, di-
l«NM!btaid, 4fm VI 4er |iwnwrrtwi:.Biadff: di«: leidMa
M«Müle bAstüwkvil <!»*• v(9rtwt<Mt 'Mini mlHini» ,.!«ifcw<
Wtorft. njpltt.. alMMtlttt.. wnawMtnwwt .w mAi hrtwkei.
la.dan ti«f«m<.ek^drt«. wc«4«i.tdrlie|<iibijap4^
di:|llf0|l, 8t|l^b«DL. . .. ■i,:.-l :.'.■' >:: 11 '.-I
Zunichst der Erdoberfliche mmiihm sMitiMfriK'
a^de« %fJi: pii4 NutMn v(mi«ginr«i*ii<dMKdr «ik-
T^^IMki ,Mßgf^m%t il^oMMle iWut-.'BtoeMzyA nd
verWoifWMIswg MUiickgtdclMgti.iiiidv . : Mit .«ine« <!■
lli4Ui0«B ZwietaNii dNmriiiS «üieiidAiiataMiiwier «kn
Un...i..ii« .1. — ui • •' -• (!'. .•:■ ■'•! '.•.(.'• iiik ti (i!'i .'ii'
'■" 'j-WUrtii^ aäi iliei« lllktüi•1(<k'I^(«'-beMUIit'^%)Mll«
Leoakard aad Brona I8S2 ül*<iVIii-«fM. At*ili ■ilii|^<* <^
Vnthmn^ :Vk«ßi* 4iiMi4Miewm.wiHi<m.i4ir Ciyauiu^^
d«!r. die Erhebaag der Gebirge, ,hier«of «.^,,eijfc^|jf.:^De^. V«-
fafoer, iqit. dewen Ansichlep ich,.^o weit «■ •i<wiare JErh<l|>''
gea lietrin,"eibvera(anden liai bat dea obea aageaeuieleo üe-
«Miäail ll^le^VeKolgt.'Wd'iea^'aW^h bi^UagstWlb
tnee
Erden^ der Thonerdmiindi/dQmiBia^nMyd-^^ Mngnatfi
eisonstcdriomio M^Mkii^ eitie: Y<lrig^ö9«€*ru«gi des
gf«iifisQkm«|8ewwhta)i|ewil)SQff')S{)bi/eht0aiUQi^
^adlMfe roguluiuidie Sfelall^^ifiis«!»^ IfiekeJpiC^iiItimUifiK»
aoQii^dMilelcAw ddii^geniiiiuttM Qs^de^übätwMltigl'Aabmii
~iI(iWei«*)niwidie$((i>Y4i»6liitedQiifili)fiMb»c^^ l^ü^ttM»«
natih iiiMm^ (lUafkUig 0rkiiU0ii j I \iivi4 )ji»te& Zv^^olitiii
ihnen nach uNkd uiiM^i) d« iindfirei)faidii0tuil«i§psclhei.{Xypil^
^e%ff»n4#^>.Tr#J?J??»Ä ^;^eJ^^J^efejrfHj^ch^pfc|e|^ W9fti »p4
mpfr **fS^.Sa|?l?,;9Hftfpten,.ijr^49nin .. !>-;i..o js.wl
. Ii\(faN}ii!wJB imft[iliii:iErdf& jauaieurigem Ehtes ^hervmrf
g/tgmg&Sll\d^e^^v^u^hwemf8li^ ün H^UgeitoUteiü eoiii
emtiwkliffk;^; )]MeAtigil^it$|iiili&hi^ : der. «Obeiiäebb
nach Innen zu erwarten können, so ist es dil9ahitfj9
witiiiifi9Miigp,/idasi,laa<difMii<teQ''^ fiet venifCiiie-
^M^Qn^cbuftteft! einei.sroiiBBiibrliakeiJlndaruogi interid^
WMdftpiAdfli^ dfsH bM mfigli^keii(Üli«i^äng0ioiflinif muiell
difn4*y4iQiltar|iejäh»fMtrittte sindiibltl j>.
' iu;BfltoMbN»if if^ i]ii«tt-i«i9e '.bäslwunfe ißiaqppeuaaul'dK
8Uk»t9(^d|fIdi« i Obortif )^tta : J)toliiiMkit £k*upp0[<bfoaisiöh«e
S3if»M'>^litfifuttnliW0 (hangmi'^U} Inrerdehoalte^jEirilcheii
denselb^tif'ttlfeiidmi ßiKcaMfllsiÜbergärl^ iveh >Miel>/ii;
38ft'
>'B^'imwi^ 1>elriti|ttiii«li^tJirtencW046B in
ÜAiiieitlkbi l)0l'>btiiits n iiiedi«gi<srnnV«iii|«|«itt^ii ttmm,
köniiflti»!' VegfrtiifisÜgr Dittlitigi^UiiiUildJ« fe|ifeh iid«a
Man wird daher zwar bei '^WiM<iii'')rittb1W4rttM
jli^ nae&'<d^7i»f^'atto 46k^Uiii^ai£ik^^v d>^ ffinte'wr-
fe^eoblmd^ UiHefiiäli^e'b' )iiil*''D&ih^^^ t^ine
Ve^($fai«dei^^eV AfteU 'Isi^kiil^
^o^öistisch^'StMbttii*'^A4em^ä^^ eAbUik^n «ti^
Regel gefasst sein"M»te^n!> 'llfiafwlti^^g«ibli«Srt( ^
■MOi' aas diii) Ifatiff lier iarftaliiiltfehmf SSffMxdf}-^ auf
die > GegMd iWte i4Jrspnii|»j * «divriiaiif 'dtoi^TMti^-Oiis
ddp Ue ' 1 Uervdrgebrochimii 'riff d'^) ' ' ^ i ) A^
- i Die Tdative! Altiii^beelhnMiii^ 'idei^fffa^^^^
ilohhtlioiiBni> iidl Jbeiiläittieil» aait .isete h^^
Sekedtrigteifeeni MPUdidedy^'^l«! dUu di»t» flMÜttitfltirea
Schichtbn, deteilsiesbeliiiiUi^af^INKdAüliU^^
sieh t^Bup iiaMr ''fc^seildehi iftosflgen iV«rhtftdtai(tt<iaii-
stelleii^ lasMpil^rikkiiiftchiiAtfdda9igegeisditi(^>D^
voll fiingM .odei« «vf <He(wafeiii aard'iDurifliteiecMiifUi
gewfauHV, den 41ter näöh beUanfet ^Flblis^hteit*
•'U .
Ben fBr dieMtMHw AllfotlMMHlMyku«^ik>^'iWM^« HiffilMt
AMotlMHfkiilMpWeiMM^Ii^f^ Uli m^»m^fH^en
GvonM^tti |f»li|fllet>»lfld)4i tÜK^^Wef^s^'^ktt^dfen^/:
der davon abhängigen mineralogischen Zusaniiil4Mißl2MM^
. i'iiUiil'inni ^oc|m4nii|Mg%Vd^» rtM9il^iy|ftlk%'i'teg#3
■ittri|l»')ir«rfUilMt i4^^^]iMkil^4t»ri MhdMi'itf^r'i'itrd^
^mchei d«K Abenbeafiiiaiungifiv ^'^«^ M^ M^^^OtfA'^^
dtrchsetziinfen geschlossen werden, und denen^o^Mi
«^ ) dof) ^wAflilMdrtl^Wlitero 4iMt0in^ aUfMeiHf^ %nd^
milraMr {itidnai^fibtidnatliiiiitUngifSitrimi/'^ä^
Mkk9fil|lUßd«iifBiraliMi|r i^(miä^|^ «^
«iidikeigpMiaiieM^Ai)(>i^ttt*deii<ii<iUe»iq^ ÜC^^i:^
hai dBayl(yn«kähiinitiiMe:k%nii^
nUgifcciml aotehirinwiipil^lliMieiAe^itadiibl^
bort :Mi'jlliuioch»qHil^ aMiAi^.Gili|(iM^.«« «l|[il«f§ch^
'ln^IMHdlrtttin«k»dMBtt9;(*iW#teil«o I aus
titfe#^gnMni<fiegeiidM fltliii^ali^liqgK^^
ii'jlfiBilMUnuikh^We^tkiisiiiriM^ l^iikAft
dMUrck «Uirfaijd difiiqikis-inatteiicriuEyirffiit^ 4ä> iittr^
^cMelbjfnlA Gt^apittiliyigsbhipfeinfaiiilMten ^litftltNt, Qdte
dass «flilivUidaogMHtoirilzvrifebbi^ eraAma«
wd'> d»lllioi*bf«niigA4pBi8^ lUiitt» -«McHäifl i^tn Kach
kiAnu (jgdUhrtMlfldiefDiton .Bergeriisiiüllif MemiiMlMmt^
^miqpaS ^oMüijnß yifriteceQi idblcheniBäit iki/ gmksdP«
'Bffifeiibliheiliveidit))iDlnBitdbidiireii s«t«i»«p^Cff)ß4oi«»Mg
goadhdftSlzm« ÜMSfBqe aBuda^ATägborBädNi gUangeb^itdta
22
Ii8
n .ifiM^.AqppfOieni i»; 4mTrM^yibilduq9<)«if» BskxlMMfli
Die säculare Bewegmg,4^Mim9f/^eli$dbmk EleäleiM
fiip^r} , ebenfalls} 2 ;%ni d^H) V^Mthntigi; xdiuijs im frdiittern
an #r,Qre«ai^{«(rUwlKe« AmifeMm ihmI« fififarigett^iSirfEMi
Yiemf^h^ Vi^äiirt0n^ngfn..miJUufe. .dtfr Zeil voii>aioh
g^en<:-. •.<,[, Im . •- ' • ii i\ '<i>Id".-''. fi..j.-.«i-A* '^'' •
:iyeni[')m9ili dier;:i^tati»re*i'AiteiifibiMfiioih^ doi; cpf*
9ti|}li0jusflhM >6estfiiii0 üaust.ibrartmiQefdftgiadMi -fiteaii-*
m^iiseiiiyiigi burgeikiletyi .aoefi jMfklfiiittnef {»aUlgimiiikiM
lfifai(ia$ig beAwsbteft daüfy ad) «•rtkni. Mk)ihikm^jfa^lM
gi^M^pei JR0g^Ur* JaT) die9albiafi(ttsMaU6titrlaikeBj//^dib loi
yfkjW^iW KWU^^üDsiai kief ^«woitenMMela«: t
^ v::>l4i Altoiiqum^fiareod»^ «rxstiiSMMfctonifiaMAiMq^
secttndärwjfBiUmKßii^« .{Smiig«niMl«i'ig^)&iiihnr^al4t 'die
R01I9) {;ii9d:: iiaililliem0i«eiikifltter^'J*bi{'dae ..^KiniMien.
2ui94 d40 $brHi«M:miul OuirzpMrphfrb sMiilto aiHHe;«
i0t^^ JI^Aa^e^ioJI^Ilipbyiie^i.IIaettpilqiqfff y:)IE^^
f4af«frete Xretii^eyliDddiäift^sBiitallto'^)^ ^
11 KJ). r/JDei!ifiHliniiHr «d>iM tncBiigiHw»lddD<«ltaeil) ck^^
«MUiiH«ohm .)6i»IUgaarlfii|^ rati, ii(diel'jitaiilitea} (&ia>^^iir6k*i
aus^firctijvM fibüimriMn zBasaltin^/ Doteiitdii^ Ihoappea;
^mmn* ^lAY0k-^y^9^< itoiSA9kBBi\ilKk^\iBionlfWitA. matt
Dibn\aiB:.aiibb: aek^iidie JgbrüigsteatiSpttraK TOttNiCriwiweg
H^kiieliMWifii^I BfMiiißiill^i:volkkniiic&«$tf fmmaMneü,
Ht eih%l(^»I.I»il|liU>tibiyetfi «i^.> von 'Ga$<»''>d^'Stove"l»äl
t^'^Jääit'fa i^lilkJli«i( llNJsk^^ d«»' Aeliw imialHe/er
aikxbmbtkb»; 4lv^a»<Miiiger'> vrii^d- cn-'sdion'iy >d«h
boli, gefimden. Über die vesuvianischen GlinfMtrr',''' <di6
«ri»rin|Siii'J|NI^'erHllri)titeii>^cKen>Menh»,'>1^ NRidbicfoUch
'• "i SilxtJWifelM i'filitf HWhbteliiiM>"lfaliiöii'''<len <iaibir(<^A
orylMHiidMlhdi[> 6^eJb«tt>^di»*»'{Äidi*''M^«ltipell8- M^M
iiW^, ■■'-^ matk ittter<>1tlach >>iH!l #«y^ A<üiiM^%A
dM'jaiigd<en'i«!i^trfH^i#dtt«'<€!db1Idyi/i^ «dätatt'MM-
birge eines mRtlern Alters:':''-'':' '"' ":'i'"'i'l '" 'i:- <'>o«
^'DK^'HlneiWHf^ vt^JÜ' ^briff '<^) dd^ Syenit-
g«ftiif8tiy''<«Ae •'■Jliiigei^>''iiM«'''ftls <»ll'''«iiM«;>'-> h<JtiJii#^,
^Hiö''KlV]I ifi^ate flV^- ^Atitf «Kflid^äUM bei' »Mi
M«ibi«'''kir- dbi«'»''? af "TeRUti^'^l mi^ ^AW^ imie <WA
Harz (böchst wahrsobeinHch) , in den norwe^fiMdliettf'^l^
klMiliMilM^«jki#7'»'^i«'erilti^iiÄ-'!RW in
diiik^'BfftfHfMl; #'dW^>1^c»tH>oi>pH)»)^; 'iH'K <tfi^ <.Skfef,
in 'm-"' a^eim^hen^'^mlh^ Mt 'KHH|^^>Bli^eti'.
DM/4Xlil»^/<qiU' itIfSBäkVVtk» m lltettinei>'^r«f'tH^U
llitd 4u^"ifll« lkv«8 tHit<<9M(t<'<iWiril|jf^'fftoHyh 'AiShifliii
sie ^"Hiclf''MjsMtlailti rtil«'n^'"«'»'*''Ji^ noxnßt) lob liaifT
''4'''iilA^<Ab(^i)aB>4iii''Vt«i ii|iyiJfamMilbhiit«>4{;ebif-gs-
art0n<««haWllrf9i4iiÜt "fl^«m>lqN)flilaaiftheii'H'><<n "fMfli^lfl
GMMIM ii8d»JBiie«i b4llteAi|l'>iliaif'^i^,)^'«tP'%lA ^ilk
22*
Die siedve Bewcgv/ ' ^ \\ C V
aivi «b«Afe s«^ j ^ I W \ «^ \
w #r QrcM« «vir^ ' tl * '' * *
■tiHwiiiifct»^ I
w? ..^fi*9#noo n-fb ni , 'ilaiiaioiisji-iilBv» larfwiii •
Theü der ganzen GesteinsmiüH^ if^iimViV^Jm^
kömmt die Dichtigkei|CTPtjyiin<HtHI Ji^rW^S^xV^ ^
li0gln1ia^piiäoUKbnaifeia , gSlass
.il. iMr Mgit «le£ daniiNivil^
VomVIshUfiAngBriKauBik«
f iile(toai nrnnoln t^ Qlied
^hfiiltmi lhiteteiiBhini##
fig linrejmTilflai'kiaM
^ ^ ^Jie^n'dfd ninrinr
.^e fliid<ihvUolte-'fiataMl
.^te ^ssUiffirdüindetdllt (dbmifijk-ösdolül
.. «flblit9bai\(hiBiäK^ ab# dfftdMbi|frifli/feinefc lüw
.4IMI itettq» rtahgr>KiMflydftgiiiiijiritp^s'4fm aib.tiaB
t^lwflllvhaiiMI iMa (itawKrtea;ioifofn«i]*r qfiiiimki^nllad
rtanHtoifcWli iunn i&Mi>l MgiteniDsuiid^fiiiildMKnefaoihi«
den basischen endigen. jvnmnoA
'hitlifiMBUh ür^ndi^MfL^l'Menn'iisMmmMi diotiaai>klus-
dFBsHs fiwdieiipiniiäi£^i/60Mkitofa^clKi
KneraJfeMpeii'^bwiflaJIeiti» laoystaltHsQhbniiGaMiiili »>
bildab/fafi^n«äUi 4f«^tt^iMip AasnlMi^ inu ABffBieiAta)^
Ronm^nfrduidiadMri'JEitMoklri bdoniJMdtirtthonlahiniuait
flieh]; nra'''.V0KdrM9tiBidaokeah(J)')[ iiMnioflo^t di^ ;n)n'jib
- rJEh f4fenftiebcnbIlrti€MI';'|^btUfa}fiirr£k)In»htejkIi]Ki|3^ utot
Feldaftath .inilf)Biba$ftIi*aiidQaidMraM a|knill«)gtfftisf)bMi>
89ic9^\^jA. aävnmit^\\f&nKi9intaAä^m^>,d9itjMM^^
aua^eraddapiiaU ÜMOteffina uaAtyMIftMRcIdiiaAMb^iHrf
IMiariDU «MlnMi BMwIlie»i'>tHn' yf—wwimlrtiiyjer
<h<eiii0/«iiniiilrii j ^ittudeii tlMfeivt HtfMin «U er
öfter «Hier die HAlfte xurflcligedriiigt. j«>>ii ^
^M;|lg gatotl*fc;eif»{Foigü!dep#itHifl
«K.iMnetiSibe/ijii^ -«ii JmbMi fal^iiml.üp«disiei
tiiUej)8al8«^:<O0lhbW8r oder 'iMit^iMItAi^^ vii
KtoflbiHnriiMtüekÜBj* -"> i"'"x ^^ :•• i'-'^ ')ih{'«."
\y*'i^De9i^}ge$mmdii*Aai UegebiifdiaaqfOwliiedmeLiQwi
Vefcbinduiig nit ^dMk iifeiilnileitIfSainiieiii ^nitfiBi'Sils
umiiim lMnii(itt/i9y 1) ^zoiUMdBi^evarilgpal), iiiit<i»Mi
belvteMIMi^^sisni WesHielvoii iinalB di0>Zal*i42.
In den frtthsten Zeiten. iier>BnMdh«q^de^EDlöb»
lielM ikBiiiidie Nntafeüdib BlUni^ 'den/.jMtmktt 'ftfaet
nü. deriAütofMAofii^dn ^iopi; ideiri Jjidiiqr i^
S«iise<(voi^zogfett|f'iir9i(lhf<Ul2l«n(tfeiil qpKIälh nnd-ffir*
baüniBfliiaiffg. iämai^Qmltmmiiin lUi Mtennividinri-
(Mien'IiöiinkitiMiai'xanidijiiii Mnnd imtiJBakMWnj
kommen. .--i'-:«* »•:){!•> :i-^«. ;•
-^ 'Man^Ut' dIeieniiMaren Welitt^H^^n^^ .WMkilßq^^
luMiii\aj^Vwm^iä)geyiriBäm Fasse
im KptMft'inriddr Nll»^ett «Mi' |>rihffden i^^ aock
nidkt JsdaJr34It9A''v0n: Mtauuimamkelli geMmaitAi^.wM^
üeianiilnineiittaigiMbrnnhd fj^iioliigfiächeii'BAicdiimf ver«*
dienen; sie scheinen jedocb'ji^evbreftptfjrt^invsein, ab
ttitn ^glwiblLJtfilh' amiif^er^fiestalt) bilden «ieie^dfe Sm
^eM»* ObaidÜmd; BtumMtÜn^lnail ireeüftdiie. Ht^rbsse
(}eiifrg^mdtfeeii^s<Km^liiiiit'(WiM Jonsoi^vrase
M8
MMet^-'iile teib einige uilolDBaii^m; «Mk'ndiill^oriUn owigif
füllte tAllälyMll^i'SWiffemn''' >>: ■>■■>• 'i^üaio/ n'i'f;<'.!;-[iiiin:)
IfiHsUiiMlet'* äM"flpire»^; '^tfl^ailitifflaYft /-McmH7<9^^,
U.8.W. enttilt den neuern Analysen zufolge ,-''idSö"^lk
«df£<)''ReH»J''^uJtir iJfeMtepatHJ;''-' ■''"■- ' ''■ ' 'J>'''!"""
Aus der vorhin' angeführten Untersuchung über )iie
y^rthejlunff der is.omorphQn Körner in .den. Basen n und R
eines. Feldspaths.. aber namentlich in der letztem hat
es sich deuthch herausgestellt , dass durchschnittlich, mit
wachsendem X eine Zunahme an. Kali und Natron, dar
gegen eine Abnahme von Kalk .und Magnesia verbunden
sei. Auch besitzen die Feldspathe von kleinerm x m
Feldspathe von kißinerm x in
S^3^? ;?l.?.>P«chrie^pi^;^ W^i^J^^P Ml^^^^orji jde^ §if|ft^
rpniplan,» jniwelclwij[^jlBty^,.lJie;JP^|^e, d^.^a^p *] cjurcfi
Ei$ßjl^xxi,}jLn^ 4^r gröiSß^e TMI yoi^^ft .fJurfhiKillieir^P
ttn4:'|lfagpe6ia.vfirAret^,|wixd*- '. rj •. ... r,. ' • -.»q u,vj
Ume^imfwgß^' gäiw&s'''80]ir! rdthseliuiflcl iind'iwie ich
gläiibel'Jiiar^fet;^' nidil beaohtetei JBi'sciiefaiäng'itwird -4iN-
duMh. 'vUUktamMbi befriedigend ekrhläit, dadstdie^&ich-
^igkütszMUmi^ ^geii^^4fl8 -Innere liit^ Bi4e liih)^f<iiia
^e idfttonv iibfattii|g[iife:iVertIteilw^ rMatäri^i mit 'iji
AnsdUtf ' gAfBJiili*m'^iii'i^lti>idet itUuuieni'iältesfen' itiilde
süM dienlMgebirgeuiipertrefeii,' Yolnmgswkise iiTvAM mit
repwaiidtBn' GenlbiMfen);' Uwi fliidet lytan daheb ^ to nvöMU^
4^
Gnmdstoffen ronogsireise nra■■^pg■MM;hillA, iiM
iMPMW*'. '>:.!', lux ii'j^/Ij.nA fnoii^ii iisb litfiilu * .Vi.-
neutrale mit AossGheidiuwt.,i^r/G|qi|i7^,,)l0^
der leUtere aiisgesondert. beirinnt die , Abschiydiiiur des
Pümmers. der soweit es seine stöchioqietnscke.Ziisiii;
mensetznnff zulasst. sicn des EaKs. der Ma&neiia, des
eisen- und Man^noxyds % s. w. Dem^terf ofd /dessefl
Bildung solange fortdauert, bis in ^er nocn fibnc^lei-
n'enden . ' für ' den Teldspatn bestiimnten nfissigen IIa«
in den Basen R und B da^.Sauerstoffverbiltiiiss T/>n 3:\
hergest^Dt ist. •,!,.'
' Jetzt tntt nun ein doppelter FaD ein; eiitw.edei.h(|i
sicn aus der noch nicht erstarrten Masse ein neotnler
1^elUsb^b;'^6rth^dkäis od^t' Mi ^ek^rUkh %^i^
lU'lbtllK^'l^al^'' Wfril^ili(^'^faM''11d8^ *9Üim^^^ ifl
'd#«}>lFädl^Wtie/l iA«l tm^äiAl^ 'ik ^«ih^^'fakr^M
und neutralen und in einkiV'biftli^hic!«' itiir^yfli,
4Mi) itv/dQii:Aa*jteriiJ^)ilief«i! SMiffi8»c<M|g^^hBh ät
-i!')iBs'iimrdft!daplii;l»:B. biilw«dfiB!Bdtiyiilf«iA)iliHMt/fd(ir
iORtboUtisnAQa Qii|i[oliim^(iLabs*dcKröfMii) AnoUhifeiiMf^
dieiiifri Biai>}iilir ifladt8gli^teo<^ryn|lBirttithenfoiiMttei«
Ahttilrr4te^}IfatiiDiNudi foIgoddeibitwcMnndnii vyiHhrei.
tifft UlUMingegebfQfK^'IJinst^HfoQ^r'idie^ iM)-
amd^idck nsqiriU9iibhfiir!]t|iaohiiig'jda)U^
J
9»
irM'lüiwY dukrfMlti'r satBtftofeW. Mto<i^«^dM«dell»Ü
1ilii«lik0«fWrliMi< alWlfeigWiiW>''<l»anl«|f"flffef"gctMWfttt
4M-.n«^ciü ttfill(MsyMioaahA*n8ttets4li.(t^«det! Am^
mfvghmnriaaii iMH 4«lMfAMBi}iuim^iKi4»dwMerr'aai«ii;
Mim^Rithbiniclill(dles^yAM«)ittck^j!he4M«VnitlMf, i-dfv
bald auf die eine, bald auf die aqii^iloit^xtinvfallfli
indem /eine /ßilicaliQJisse vöjd .der Norm ,/x, .3., IL aus
der , ebne weiteres keine . stöchiometrische Yerbindunff
nach dein aar Seite aT.aufffeateilten. Gesetze, .hervorirenen
•jii.t v.ui tiof ,ti'j\y*^ifi AiHi .fii<*jtmiÄC htüs AUiA ij<»f«is-^''
kann, in iQwei Yerbindunffen näcn .den r^prm^n (w. 3. IL
(Vj 3i 11 zerlegt wird. . . ,
Die Zerlegung einer Hiscnung von d^r Norm [x. 3, 11
in zwei verschiedene Feldspathe kann man gewisser-
läl^^t'ak^^^MSliuClAipflMW^'VM '«Kftr^<%rff«teBi(fiung
bMl«^»R«np«^' M^'^l^iEelli <Rä)9i«||ktebkifli^ düHRMMf,
^ei'MiibHg g«diiso^'^li»lfliailS^ jH» etAi||V iMAHj^
meW b^MftmMftiHftUcAiiUbebMi ^üikiti MMM^tlkltt^
^'«s'^eMtfiMM&ids'j^iteiqiw d^) oftiM'ffiNilinftMK «Mte^
dem hohen, bestimmt ihnen zukoinrffMtf4ifi>llto6elg4lftfik
roH . .4Mm i ^r> ItoiiMitfnjrffM»>«ll rJMi o^dtfhiTbifrM isein
9».
ttbiar . taiclir nThiMMirae^/' fiksew'xyd', Kulk' tmd '^Magnesit
.«. . .. 1/ •<
i)
l *', ir!
luvermg^H'' hübten';^' t«) ^•■.: M'^'l .'?■••»
Dem zn Fol^d' ihüs5eii'''M'cii ftiit zQhiliineiilliir Üefe
den, in deneni ih R EiSänoxVd für die Thönerde einzu-
dringen sucht, während m R.Kali und Natron i^neh-
inen und dafür Kalk und Magnesia wachsen. Oder wa^
"••• .«J ..«'• ,-.1 { i'V' w ■' 1 • ' ' "• y." vV '''^i» '"•*' « •■'■•• '
dasselbe ist, alle kieselerdeärmern, Feldspathe, also von
Natron, wie dieses in der That die auf ^eite dS.zn-
Sflmmengestellten und nach dejr Methode der llemsten
Quadrate discutirten .Mitt^lwerthe der .Anfilysen zeigen.
kpmm^jDK. (|ps,[,F#JA|liitl|$| 11 .^ep.iKoimaHQOeiinVfWwtvi^
4^)jBA A)tefi9^. an., jso.(«rgill(>sMii, dims UAI Ibr^eliiife
rend sich später Oligoklase, darauf rf^IHlMte^, jMm4#r?
^qkm |fMMr9)k)»r|H)ni^,d<^^ iMyt«ttve||.r;(MMii»iMg;>Tei^
< Fttr di^relaiive :A4Serb«stiiiMiitin(f «^hMfi^ ct^f^ttflhlsciMii
Sehiobl. tet^^dafh!^ 'wow«hi dius 29«5aiMD4nv0irimkifl96iii «b
Mükflkfl' fcfmstiMgfEKiM^ AnsfloliKfiMnMi^WPteeroMi-
WffHwoHwl/liim) liiir iiufi jejMeei<ler(ifichti^«*{4^
st einsgnippwiilHtfiiteiiuMi (iin««keii:y ' ««A :}di«i^tlb0ii' ) i^^O
milgttllMllttof(fVfi^ie|i,.i||ei^^ .ihrjQ^ i^Minen Alter
oaeh, so gal es jeiiil'SOlionitlHiirticIi jsty:V4m dfitittM
bis zo den jttng9leii>miif)eklM^rjifplgM lassen.
1. Granit mit vielem Quarz .iiart.!filr<Mig..filiflMBer|
K^.jFM^Ik'^ ^'«« »1 niM mfebv. ifEinfOrmtfesiCe-
slcttyXohnllitae^lche Einselilüttle aBikl>er Miii0ndhör|Mffi
bttMtenesiiorystdlliHistiieiK^Gesteiiie^. di6 mck'fdM>ljMSmr4
fhrexBMlariii^taiiWtiigefaild^ hrii^t^lml.inRafNiincntftnl
SoHwiHai ^U^mbü tMrgekttel; msMJ i^ BeiipeltniBr«»^
ckengranit^ scandinavische Granite. .\ir:'0 icxti :>{
weniger Quarz, ist reüDhei*) an/ GfiniMecfrilnd! fe^sHdtt
Iiatrtti-.FieUspatli(! ltlr=ie itoi^'MAr. )^lmilde.ffi;in-
8dUfisito-1idii Tumalili) Bery», MikrrtithylüantaUt/ EiiiM
sleihtin:Üw:n€Mmliä voiv Elba^ Idmd* liAdi'OiiiBSteifield
in Nordamerica, . ' ./. •:* 1» •;»«« h-nl'«/ ^jo^ .'tri^n^ niu/
>8i'> EsTolgeR qbai?ihnferfc:firai!le/mii>fiBimlner^und
gemischt^n/^F«Mspälhtaiix.9&>18 Ms' x.««^ 9. B^ispidlc
erBi|rile»aer üoiit Bfanc tiMä. . >i. >!•.•: . pu: .
SV iflf&nft im! an .Q#in;^^(iiefcli iiii ^imnuilr, Fdd-
^patbtxht^liZ Wx::m9l' HofMÜendenafchi hepm^ri,
Spkm<:^iiiMl'itnMnvM;en<^ riS'^EiDsiflikidS; Alpengeateinö,
«, 9; ToM lf€We>iB«n> ^bei ilearoi «m 'OmneH 6keli' )
blende und Bronzit sind hier iflograbeif'tOrjfifiliilllftivli»-
1 . Isländisdra'9^%f(^('Pil&|^^ =/24 bis x = 20.
lilligiieiels6riiM:etnhM%. Vi- !.'V ifi'»!»i^ Jim »if^ai) .1
-')^)2.^'»Sir0nit>iiiäit vlider BornSfende^ |W«iphtli'ix,=&H
uni( I ivHnfiigeK i>BtiiiHS«iHid^wni:tonl »Iheolitiiv'oZiiin^
TantaHl>jMiPol^^itv ^P7irboUör)%ifs.rirfLi'>^i^idlrr^
Fiiedriksfkni:^ m Nbnyegieil.' * ^ ^^Qk> tfAenHlb^ vimn«p '»lidt^
ImiiiiMaiifBaRfriif^iBtjf'ldsBk iohlido<^ MbiiilfesUiHI sein;
8i»amif>c9ir>^erfl^gt HlMimdd^ Baoii#rife «ülfalleii
keinen Quarz. .*)!\{\,.u) '^i^x \ uA\m\^\'»> .UwHiim'yh
)i iiiSt» Dion^lHorabkoqitoMddJUldapiitfaifk:^Zriftas x^S.
BiispJklbiiKugeUioil&voB Goririißft \>\ ^KUMi) -djIh/'
-ni/A.'jl/Branlyte/ifBdils^aUi ad=12 I)it)ia|(difear rüom^
UmB&^ifBlrafil^iltiAia^tr^ M^inf^ (ffifamevJ rÄUesIft.iQe^
bfe&ie)^riftii.iW0lIianbt; ^(Kl yqiv BlMeükria// SfronAoB^
vom Ararat^ vom Aetna und den Andesjit}i:')inK! io7. >.:
I iuiSi ' flMAlbslj'tiAM^'^drBttkbiiiailp Kf^^^'A GAtein
dhh^riHivia(l Ekuchiifesil [öftecr niärfKi|aMr lAirl))(I)^ir. ::
6. Trapp, Dolerit, BttnÜ ombM iial* ,i .PddsfMrtk
jd;bH5.1ii8>(flDlx^li.fr.BI»rliriA^nnschnttgdiiifiiiM Aligit,
Vi^ssiigarlbiri'fiher'itie^Htell Olfirift^und'Mag^eleisemttein
.dcff'iinrfl^kawri&eträgfeitfdltan JibidB S^iodtetiMRetondafe^
erreichte 19 BomMt nuidoioattr Iddr (^«ftiMitjM lüfthttg;
(m
iwfdiluileii ciiqMalUiitiafc<MfeliQasi«wteieiii«b<ifl$ii
KwMi^t n«i»är'>ifisl«b«n (iSdaUaiipi'.ilUlgMiiinMiiowMrr
seltnere Aasnahmen, über welche man sich aiM<iiiobiMI
«l||#i»)pii^fillipdAW|)}ffM(»n(lld«IWd«!f>l«i^
ÜM^^bfl, ««pStWleltoddDn^äidH^salM»: AdaalfCe» tia^nelfeH
birgsarten, sowohl im GemischoKtaitHScI^inUBOHle^litff
»»a|s|MR%.ß«l0lfiPN|S.iiub liaob i'jbo udWh ni iiithuidoeYi
>;>;ilfJlloi|«IPBtn'1»liiyiP<li0«ffn>Jkl|eq|«b8dif^ «iMr
0«tNMi'ifln«fti1la«BidMCf^i|fiUi<ifilv. 4lli?iQii9n,i4iMniliiQ«
fiWMiMi89i>bbflBUuX laona^oib'it; ni sUuisM »ib ow ,n'j1
-II >JiiliM).^c^jn0illlfs MiNWMhPgMb flH^tM»i»'«'^«lM«
^«^«nf tf^ßwife IwtoMfc) riÜ»t#«««iiMI«)»rnitetie»r,k9ii
achtet ist, und die beide mit der Dichtigkeit94tmtaM
.!• ..J^«iliinMii(hoip|adiftfasll9ülNid4i»i«A^t<iif d^nfRUhf
s^m^nif^^en ififiMbl§8bwfflph|l9Sii<loi AU§i^»$ft%» OflNeifW
iA'.flf|r |^(|liäl|«ihii(ii«MetiJii0ft$bUnfi)iliv«mM9 «M>im
B9if||«h«Ai(^ip^,„W§il^^ei|^iip1||i«tl)i^^
uid QiwM-fiPtbaitmi« yflüit«Mmmism mili diMfc«to«
dbü^y '4iäk'hi d%ü \Mm^-MM$$kS^ it soldtet
i» dew BaBilten «M< tm}in\ Mlfein^^lRAd (iiitd fiMdt
T«rii»eilet<'i8iiMl,:^e^fiicli^ >difo tif^lMüliierdoiMin ^ttb^ipr«»^
«oob iir^gB^ifliea Von iniir «fiÄ$4ii^'^fMdi|l«iliMs 4»i
lfiUeiliAM»M0li8f<i'-mtlidillelt;<' '• •^) ^«-i lsw/;u< ,nojiu •,-..•.
Nachsuchen in allen oder dodi den-^iiieteti0W^LiMWMf''g^
nhihr %«rdMV''«^''l>i<«»^'t^^''«^-'^^9i''in0etf^^
MlitieMMi/t ditts -m sülh-lii> g)rMil»ri»i<>TiM«eHe»Hiitt
llbe««itte'gitiMriMtodMlung<y^Ji^ lü «^AckM^tto^
fen, wo die Metalle in gediegenem Znslandtf'^drlidblMii
lAiiA\*imetM»^^ dtttt'HtfMiMNlIidii '^flMMdM^'KiMidMlen-
ttHii , !«»< tot iAiBi ANto^'^twibi alMtert»^ idi ''ebi> griaMr
bKMttiir iii'^^r^MKMttftittiet: d^'>BMe<t]ii^ ^en
n^ MÜe flhy^ko^e wichbgl^ll l^tt«^ -alityMlHefe, ^ iifeh,
bel^ der eMMf»'tti»^redglktitbir>ibiliiilg»j>^ii^ ^«itoM
PlaMi ' die'^ClUri«hl>:eiiibtfi Mig^iietiin 'in|»)<i«l>'^i(tH
iidbidiMf lind <dlei lMid^e''Khiii^ Ikh
IfMneii >Ü«t^,^^ «kili'dMN)knaiMiil«b4M('^^ 'lib> >4iJ
tnffeituwi .ibiliiiiüflu s(!', •. iil'iiit ii-iii'.-ii.'.-iO ii'.iti-)<iiiiiiil<-i
: I MarvicMiiiMhe- lAoHoaeW' «iotf >itini>iStatl^>'gä«iBMM$
diQiiVMmeitaagiidepterze^iundiaiiiMiitHi^iäeii^ äObtirerdii
MetaiitiiiiDnlerifiiidoiBBMaohe ^itwwtiiewi) ni;,; ./«<;titü)
Unsere Erzgange, die ohne ZiH(tf()l>s|fl(JifiyMMM<iMl
«M^-xrIb iKe')i6e8leiae^i'dai^h'!Uiä'>si»'«icli"Vehiw«%en,
niM()'H«iiliir8|nangllelMii< iJMe» ah«l> '6ti»M«>, lih'M^^
tilfl Bne'>ökn«<Mtfn«itoiidiircMiS«MilMott'>^il^-<^
i«ndeiii«s 96lmnt^, >Gmt*^, Jöd-^}' iftMH-^Hftl fludV^
v«rbiHiaqiigifa->«i(«;'wi ' *Miipls(fg(Mll^li' «i»tf. i^^lDM-'^ttÜi^
llnati(Mä«lu)i(4il. irbn >H(i|if^J<iBMV' Al4»k>/'TitÄM>^tti
Mdütif «kionMk n«^«l(is'>>iMtt<Ihfe«tlg«n'iqH(gö' in dJM
Vitvgänffeijaitttf'VöraMb'ikif' thilifte '«»iiitrti»«
ii>'d«!p<&rAfiill«4M^eflM«0*><tiMfen."i>i-< '"•" noi.üiiV,^
- Mririi«i4bh«<lle<bida«#<Aril«hiEi^ltjM«>qAif' >SüMitti^^
«oiMprt»iibe^iairtatethii»y' ^t'liM dtlMU fli^^iiMniii(»i)
faAMeiiMCikBdiire IftiMIdlilllf'Aei» BftfB =JM^)kaM«ld tr«p
iii(W<bfi-]IiitikMi«Wt)4uigiesMo8Miii< ''--ii.'.-j //i:-^-. '•'--•iui
In den unendlidien Zeitariumen, wollte'' 'fi6it'|eit6M
«vT'-si«) 4iMUiiiMliil^ Bn«^e'^lbtadMbbrd«lil«h'l^'ik^^^i^
«nd dtmWiAitikifl diH'äMb 'f^'ta^zUli 'Mittitiie
"Page. •''^■»''''^ '•'-■•""'■'''''■"" i!'>iH':' ■''.".» /ii'>:ii(ih.<'iiX Uli
'MtepteAiWiHM' gMt«t«»i^>diti'Jiy«l^scM>Shi^rali^äg|kMU[^
gen am Obern See in den ««l'eiiii^W Stili^n"V«y^oifdU'
>inert«h «&Mita m)j[M^1tiiliB^ck'ill'-4HM«»%«i<f'Aeil<noch
McM<gl9|n%k«)lcMMfa'Vorgii(g«,1'i-'">'>'<')I '''^-"^ ^'''> ''"'
isländischen Gesteinen nicht ganx naihnlidi, undiiidi^
liKi^bllfl^h^iniilAßil^eiidietai^WiMto
Gangsystem djwaWuHdiQi^ ^iioMkasäAfiikk'i'jkkgiMi^ilä
j,.,-Sii',^h iniiroi«n«iiretftfhtfftv:I)daasii jteotfeeär ^Locfdüil
WWiliWMt ^aMgidelttkl «jMiliaäMlM^riün|B«hMk^^
aWt^4(^eB<>i}||AfM^>i||:rlltoil^ tm
StMÜumdler J)f#temqfyjp»»^ tifci<liirchi/lJSiaie»ii^fai \^mf
%9}»Mm w^^^. eMlflaReAlf^ rtdfs ,^kkPT\ft^fßmr,iiä
gefunden und zumfi^t>im|M^,4m;>X99fiMII'i2i»Witsk
mirte schweflige S.(Mii^oMv4i9fiiAt|Mi»lliM
fffWMf*JiWr<||MP/f/ ,«0fHüiJili)S «oibilbusau uob nl
HM 'Itome||^hj,i^||^<Ae4Pi^'%^8i«f^^
das Zusammen vorkonunen wasserhaltiger Silicate «i^pv
A8P«>(><;fJ^ri4li^»vJ<WWnflBi^ bM^^MStü^^Mcli-
V^,ffx:^jn„iif^\,^fijf^fifm-K .:. ni o'.J' moau mn t-.
mit der Zeit RotlikupfiJpg|int8fo|t<IW*lill>Pi4 j&WftiKilIll
mehrefit pomfiejäiiisebeit GeTassen im Maseo BurlK)nico
zu Neapel mt das Deutlichste beobachten kann.
Die iHiccessiven Umbildiingen der firze in der äussern
Erdriftde unter dem EinSusse der Atmosphäre und des
Wassere sind übrigens auf sehr mÄnnichfache Weise
denlibar. Der angedeutete Weg ihrer Entstehung ist
gewiss niekt der einzige, denn yerschiedene Wege
führen oftmals zu demselben Ziel.
Was eben' von dem ursprünglichen Emporsteigen der
Kupfererze und ihrer Umbildung beispielsweise gesagt
worden ist, lässt sich ohne Zweifel auch auf die Ent-
stehung der übrigen Erze verallgemeinem.
Unsere Schwefelkiese, Bleiglanze, Zinkblenden, Roth-
gülden u. s. w. haben ihr ursprüngliches Bildungsmaterial
nicht aus der Nachbarschaft der Schichten, wo wir sie
jetzt findeit, ebensowenig von der Oberfläche, sondern
aus den Tiefen der Erde erhalten; sie sind aber dem-
ungeachtet jedenfalls zum grössern Theil auf nassem
Wege aus Flüssigkeiten, die secundär gewissen Subli-
mationsproducten ihre Entstehung verdanken, auscry-^
stallisirt ub^ abgeschieden worden.
Das gemeinsame Vorkommen ursprünglich sublimirter
und melamorphosirter Erze kann nicht in Zweifel ge<^
zogen werden und wird in vielen vulkanischen Spalten
noch bis zur Stunde beobachtet. Beide Erzgruppen in
unsern fifingen mit Sicherheit rm einander zu unter-
scheiden, ist bisjetzt noch mit Schwierigkeiten verbun-
den, die mh jedoch demnächst wohl beseitigen lassen.
Es kann durchatts nicht meine Absicht seai, hier
iber die Entstehung der Erzgänge ansRihrliehere Unter-«
23
354
suchuiigen einzuschalten, welche ich mir auf eine spft*«
tere Zeit vorbehalten muss. Nur auf; den wichtigen
Punkt woUte ich aufmerksam machen , dass die schweren
Metalle an der Oberfläche der Erde sidi nicM urqNrflag-
lich zu Hause befinden, sondern durch später eingetre-
tene chemische Wirkungen oder auch vielleicht miliMiter
durch den Druck von Wasserdämpfen an ihre jetzigen
Lagerstätten geführt worden sind. .
Bevor ich über die Bildung der neuerp (arystaUini-
sehen Gesteine weitere Betrachtungen anstelle, werde
ich zunächst noch einige Beispiele anführen, um die Zer-
legung der Silicatmassen in die ihnen zugehörigen Minend-
körper deutlich zu zeigen.
Eine Reihe flüssiger Süicatmfissen sollen durch Er-
starren in crystallinische Gebirgsarten von mogUdist
einfacher Beschaffenheit übergehen. Ibre ZasammeB-
setzung sei:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kieselerde
86,2
79,0
70,1
59,5
50,1
35,0
Thonerde
8,2
10,2
22,3
16,5
18,8
25,0
Eisenoxd *)
0,3
2,9
0,4
11,2
11,7
14,0
Kalk
0,3
1,8
0,3
5,4
11,6
17,0
Magnesia
0,8
0,1
0,6
2,4
5,2
8,5
Natron
1,0
4,2
4,3
3,6
2,2
0,2
Kali
3,2
1,8
2,0
1,4
0,4
0,3
100,0 100,0 110,0 100,0 100,0 100,0
Die für diese Zusammensetzungen berechneten Saner-
stoffmengen sind:
*) Statt Bisenoxjrd kann auch Oxjdul and Oxydoxydnl auf-
treten, .oder alle drei Verbindangen iönnen gemischt enclienieB,
ivorauf bei der Rechnung Rücksicht xii nehmen Iti
855
1.
2.
3.
Si 45,622
45,622
41,812
41,812
37,102
37,102
Fe
3,0451
0,090/
a,135
4,7681
0,869f
5,637
10,4241
0,120/
10,544
6a
0,085 \
0,512
0,085'
Mg 0,319 (
1,205
0,040
1,942
0,240
2,777
^a
0,258 j
1,085 j
1,113
^a
0,543)
4.
0,305 )
5.
0,339
6.
••
ii
31,543'
31,756
26,516
26,516
18,574
7,713)
3,3571
11,070
8,788l
3,5061
12,294
11,686
?e
/
3,856
h
1,535\
3,299
4,834
k 0,958 [
3,661
2,079
6,012
3,393
ia
0,930/
0,568/
0,051
[a
0,2381
0,068)
0,051
Aus jeder dieser 6 verschiedenen Silicatmischungen,
i^elche wir beispielsweise hier zusammensteUen , und
ie von sehr säuern Verbindungen allmählig zu den
asischen übergehen^ sind in verschiedene Gruppen von
(ineralkörpern zerlegbar^ die nach sehr einfachen For-
leln gebildet sind, und die, wie vorhin bemerkt^ wahr-
3heinlich in Folge verschiedener Abkühlung, bald in
er einen, bald in der andern Art gebildet werden
önnen.
Aus 1. kann zuerst ein Granit mit starker O^arz-*
isscheidung, Orthoklas und etwas Glimmer hervorgehen,
iir den hexagonalen Glimmer (Biotit} legen wir die
ormel :
«3»
356
RSi + RSi'
die zagleich für den Granat gitt^ zu Gnmde.
Bezeichnet man mit u den Sauerstoff der ausge-
schiedenen Kieselerde^ mit y den Modulus des Orthoklas,
mit z den des Glimmers, so erhält man folgende Glei-
chungen:
Q -f- 12y 4- 6z sfs 45,622
3y + 3z Ä= 3,135
y + 3z = 1,205.
Aus denselben bestimmt man:
u c= 33,562
ys 0,965
z = 0,080.
Die für den monoklinen Glimmer aufgestellte Formel :
R§i -f niSi
würden flir z offenbar negative Werthe geben, d. h.
aus der obigen Misdiang kann kein Glimnier dieser
Beschaffenheit ausgeschieden werden.
Zunächst ist die Art der Vertheilung der isomorphen
Bestandtheile festzusetzen. Ist dieselbe für den Glimmer,
als für den früher ausscheidenden Körper gegeben, so
folgt die für den Feldspath von selbst.
Der Sauerstoff der Thonerde zum Eisenoxyd ver-
halte sich bei ersterm wie 9 : 1 und Magnesia zu Kali
wie 5;1.
Silicatmasse I. wird alsdann folgendenttassen ia
Qoarz, Orthoklas Md OUmMr, d.h. in einen Graät
verwandelt.
as7
QtMTZ.
Orthoklas.
GVwaer.
Kieselerde
63,41
21,88
0,91
Thonerde
7,74
0,46
Eisenoxyd
0,22
0,08
Kalkerde
0,30
Magnesia
0,27
0,53
iVatron
1,00
KaU
*»
3,02
0,18
63,41 +
34,43 +
2,16 s 100,00
Dieser GramI hesMA riso «qs
Ouara
Bc 68,41
OrtboklM SB 34,43
Sexagf. (Hnuier «s 2,16
100,00.
Reducirl man die OrtkoUas- und Glimmer-Verbindung
auf 100, 80 wird man für beide Ißneralkörper die Za-
«ammensetzungen erbalten, welche sieh tm andern bekann-
ten Analysen nar durch eine zufällig etwas andere Verthei-
ung der isomorphen Bestandtheile unterseh^en werden.
Dass der obigen Rechnung zu Ffdge fitr hexagonalen
Glimmer auch Granat oder jedes andere dimorphe Mi-
neral derselben Zusamm^setzung , wenn es solches
;eben soSle, hervinrgehen kann, ist eittleuchtend.
In Felge anderer AbküUungsverfaälbiisse, wie wir ver^
nuthen, entsteht keine Ausscheidung yon Quans, sendem
itaU dessen ein saurer Fddsptalh von der Noitn (x, 3, 1),
welcher sidi in zwei Fddspalhe, nach (t, 3, 1) und
w, 3, 1) zerlegen lässt, ausserdem kamt nach Um«
ständen Gümmer, Granat, Hornblende, Augit oder eine
iTerbittduDg dieser Mtncridkörper abgesdnedea werden.
HexagOBaler
Ginmer
UeMlerde 85^ -f- 0,91
noMTde 7,74 -f- 0,46
Ettewnqr«! O;» + 0,06
Ulkerie 0,30
Magiusfia 0,27 + 0,53
HatroB 1,00
Kafi 3,02 + 0,18
Der Ton Canuner befreite Feldspath zerlegt sidi
abdami, den votUn milgefteilten Regeln gemfiss, nach
den Nonnen (1, 3, 12) nnd (1, 3, 48), in AUrit ood
einen hypothetischen sauren Fddspath, der in der Wirk-
lichkeit vielleicht gar nicht existirt; doch habe ich ab-
sichtlich cum Beispiel eine sdir kieselerdereidie Ver-
bindung gewählt, die sich eben so leicht als jede andere
kieselerdetrmere in ihre Compenentai xerleges lasst.
369
Die Rechnung ifär den Feldspath von der Norm (43,531,
1, 3) weiter dnrcbzuführen, ist überflüssig, da bereits
früher mehrere ganz ähnliche Beispiele jnitgetheilt wor-
den sind.
Statt des Glimmers könnte auch hier wiederum Granat
oder Augit ausgeschieden werden. Für den letztem
würden sich etwas andere Verhältnisse als für den
Glimmer ergeben, auch würde seine Zusammensetzung
von etw.a vorhandenem Eisenoxydul mit abhängt sein.
Aus der Säicatmasse 2. werden ganz ähnliche Ver-
binduiigea wie aus 1. hervorgehen. Sie ist auch bereits
in einer bestimmten Weise vorhin bei der Zusammen-^
Setzung der isländischen Trachyte auf Seite 136 be-
rechnet worden* Man fand sie zusammengesetzt aus:
Feldspath 95,56 x = 24,615
Augit 2,83
Magneteisenstein 1,41
99,80.
Statt dieses Tradiyts kann nun ebensogul unter an-
dern Abktiilungsverhältnissea ein Granit, in dem Albit
vorherrscht, entstehen, der folgende Zusammensetzung hat:
Es ergibt sich zunächst «=19,447 y= 1,848 z = 0,031.
Die Zusammensetzung des Granits wird alsdann:
Quarz 36,74
Albit 62,27
Glimmer 0,99
100,00.
Die Zusammensetzung des hier vorkommenden Glim-
mers bei derselben Vertbeiiung der isomorphen Körper
finde! sich:
^ *" «■' *^ g*w«Mt 3. Qm«, CawMrf, Albft
feMMd wcniea, m gdugt im a dm Gleiefcn«geii
nter I, wM «MeDie dagegea i. Q^n, Ojmmt niid
P«ld«palb »trtegt, to M^febea tieh die Gleichaiuren
oater 0.
u + 12z = 37,102 u + 6y -I- 122 = 37102
u+ 3z = 10,544 9y4- 32 = 10^44
u=3,778 u'=:2,2»3 z=2,777 «=2,382 y=0,846 z=2;777
In gkielier Weise hiaam «tu 4lie»«r SiU«-tm.«l
neben Quarz und Feldspath auch monokline
961
von der Form
Si + nftSi
hervorgehen.
SeUst man z. B. n = 3, so erhält man fiir dieselbe
Silicatmasse folgende Gleichungen:
DL
u + 12y + 12z = 37,102
9y + 3z = 10,544
y + z = 2,777
u = 3,778 y = 0,396 z = 2,408.
Aus dieser Silicatmasse können nur dann 4 Mineral-
körper , z. B. Quarz , Corund , Glimmer und Feldspath,
entstehen, wenn eine neue Bedingung, welche die
Aufteilung einer 4ten Gleidiung erlaubt, hinziigid(öm-
men ist. Diese ist ohne Zweifel, wie vorhiii bemeAl)
von Druck- und AbkühlungsverhftltniMen abhängig.
Die Siüeatmasse 3. zerfäüt alsdann, je nach der An-
wendung der Gleichungen unter I, II, IB, in folgende
Mineralkörper :
L n. m.
Quarz 7,138 Quarz 4,34d Quarz 7,138
Corund 4,735 Cyanit 7,524 Glimmer 19,589
Albit 88,127 Albit 88,127 Aljrit 73,273
100,000 100,000 100,000
hl JR des Gyanito \A in diesem Beispiel nur Tboii?t
erde Tertaretea. Fir dea moaokliiieiB Glimmer iat in S
das Verhältniss des Sanm^toffs der Theoerde zum Eben
wie » : 1 gewiUt, in ft befindet sich mr VUi.
Im Bezug auf die Glimnerbildung ist es einleuchtend,
dass wenn für den hexagmvien GUnunßr die Formel
4=^« ^
■ fi ^
100,0
huu9 St§em Ztriegmigem jeaer Sflicatinassen in die
geiumiilea 4 Kdiper, wie sie ia d» Laren wirUich vor-
konnieii, fiad moA wmiere denUar^ die zum Theil von
der Art der OxfdtÜom des EiieBs «bhängig rnnd. Ist
e. B. kein Oxydezydid, sondCTn nv Oxyd gegenwärtig,
so kann aueh keinllagaeleisenstein ansgeadiieden werden.
Die SOicatmasse 4. Hesse sich dann ohne Schwierig-
keit in einen Feldspath von der Nenn (x, 8, 1) und in
883
mofiokUheh GKmmery die SiBeatmas^e 5. in einen iiin-
lipiien Fddspatii uatd in einen heategenalen Glimner ser-
legen. Die numerische Rechnung, die seht leichl atu^
zufahren ist, hier noch nH aufsunebnien, schein! eine
Interesse.
Endlich mag das Beispiel 6. betrachtet werden, Wel-
ches eine ideale doch immerhin mögliche sehr baäsdle
Siiicatmasse zeigt, wie sie in bedeutender Tiefe wahr*
scheinlicher Weise zu finden wäre.
Sie lässt sich nach den vorhin aufgestellten Glei-
chungen (Seite 131] in Feldspath von der Norm (x, 3, 1),
Aagit, OKvin imd Magneteisenstein zerlegen. Mit den
obigen Constanten fttr die isomorphen Vertretungen iA
diesen Minerrikorpem ergibt sich für ^ Süicatmasee €i
folgende mineralogische Zusammensetzung :
Feldspath 59,511
Augit 22,782
OUvin 8,815
Fe Fe 10,045
100,153.
Die Zusammensetzung des hier vorkommenden Feld-
spaths ist:
Kieselerde
34,86
llioiierde
39,85
Bisenoxyd
2,64
Kalkerde
20,«0
Magnesit
0,90
Natron
0,34
KaU
0,51
100,0».
364
Feldspaih, wiedtoram aus zwei Theflen za-
sammengeselKl, ist aoch beträchtliöh btsisdier ab Anor-
tiut; X findel sich nämlioh s 2,857, Mos 6,472. Feld-
spadie TM soleher oder fthnBeh^ ZnsainmenseizaBg sind
jedoch bisjeizt noch nicht nachgewiesen worden.
Aus der angegebenen Verbindung würde unter Um*
ständm auch neben den genannten MineraliiArpeni hexa-
gonaler Gfimmer oder Granat ausgeschieden werden
können.
In den Beispielen 4. 5. 6. ist auf die Ausscheidung
des Quarzes, welche nur bei der Bildung noch s^
▼iel basischerer Feldspathe als die berechneten statt-
finden könnte, keine Rttcksicht genommen. Die Erfah-
Fiingen zeigen aber auch auf das Unzweifelhafierte, dass
die neuen vulkanischen Gesteine memais Qnans aus-
scheiden. Keine Lava von Island oder vom Aetna ent-
hält auch nur die geringsten Spuren von Quarz. Ausser
der verschiedenartigen Abkühlungsweise der neuern cry-
stallinischen Formationen, im Vergleich zum Urgebirge,
welche letztere Air die Quarzbildung nothwendig zu sein
scheint I ist auch das sehr erhebliche Zurückweichen der
Kieselsäure ihrer selbstständigen Ausbildung hinderlich.
Es muss hier nodi auf die Stellung des Aug^ts und
auf seine Bedeutung in den neiifim Silicatmassen auf-
merksam gemacht werden. Der Augit besitzt nämlich
vermöge seiner Zusammensetzung die Eisenschaft, in
ähnlicher Weise wie der Gliauner, als ein Compensator
für die Gesteinsbildung zu wirken, und ein solcher ist,
um das rationale Verhältniss von 3:1 in den beiden
Basen der zurückbleibenden Feldspathmasse hervorzu-
365
bringe, da dureltaus notihwendig). iro die Cmnmerpiis-
scheidniig aus andern Gründen nidii mehr staUfiodea
kann.
Ist nämlich in der ursprünglichen SHicatmasse melur
Thonerde und Eisenoxyd vorhanden^ als zur Feldspath-
bildung erforderlich ist, so wird der Überschuss der
Thonerde für den Augit so verwandt , wie es das von
Scheerer aufgestellte Gesetz des polymeren Isomorphis-
mus mit sich brmgt. Nachdem durch dieses Ausscbei-«
den der überschüssigen Thonerde das VerhäUniss in R
und R wie 3 : 1 hergestellt ist, wird die Bildung des
Augits aufhören und die Feldspathbildung beginnen.
Ist im Gegentheil gleich anfangs ein Mangel an
Thonerde vorhanden, welches in den tiefern Schichten
wohl nur selten der Fall sein dürfte, so werden thon-
erdefreie Augite so viel Kalk, Magnesia und Eisenoxydul
in Anspruch nehmen , bis sich das Verhältniss 3 : 1 in
den beiden Basen für den Feldspath hergestellt hat.
Zum Schlüsse dieses Abschnittes wird noch die Be-
merkung ihreh Platz finden, dass die aus den analysirten
Silicatmassen berechneten Feldspathe durchschnittlich
etwas saurer auszufallen scheinen oder einen grossem
Werth von x besitzen, als der ist, welcher aus den
Analysen der Feldspath -Crystalle, die in denselben Ge-
steinen vorkommen, abgeleitet wird. So ergibt sich
z. B. für die neuern Aetnalaven der berechnete Werth
von x = 6,6 bis 7,0, während die Feldspathanalysen nur
X = 6,3 bis 6,7 ergeben.
Die Thiorsä Lava ergibt für x = 6,9, während die
in derselben ausgesonderten Feldspathe eine beträchtlich
Bcssf airf dieses
hole idi dem-
eim-
867
Xin. Besondere Untersnehnngen fiber den
Zusammenhang unter den neuern crystal-
Unischen Gesteinen.
Schon im VI. Abschniit dieses Baches hfabe ich die
Zusammensetzung der crystallinischen Gesteine von Bland
und Sicilien einer näheren Prüfung unterworfen und zu-
gleich die Rechnungs-Methoden angegeben, durch deren
Anwendung eine Lava, ein Basalt oder Trachyt in seine
mineralogischen Bestandtheile zerlegt werden kann.
In Bezug auf den Fortgang und die weitere Verall-
gemeinerungy unserer Untersuchungen halte ich es von
besonderm Interesse eine Reihe vulkanischer Gesteine
in derselben Weise wie vorhin zu bembeiten und die
gewonnenen Resultate mit jenen in ein» allgemeinen
Übersicht zusammenzustdlen.
Abichs Analysen ttber die Gesteine des armeniik^hen
Hochlandes und der einiger anderer Vulkane liefern ung
für diesen Zweck ein reiches und werthvolles Material;
auch sind einige Analysen anderer Chemiker, die ich
zufftUig bemerkte, in diese Bearbeitung aufgenommen
worden.
Solche Analysen, welche man mit verwittarien odor
halbsenetzten Geiteineft aagestoUl hal, hAe kk ib-
wkkiBdk hier ausgescUossen.
FCTBer habe ich die Leuzitgesteiiie oder solche, die
nX^fßAerweiMe Leozil eBthallen hdimeB, wie z. B. die
Laren dea Veaar wenigaleiia TOiUulIg von dieser Bear-
beilmig aoagescUosseii. Znersl führe uk die smern
obsidianartigen Gesteine von Transcaucasien an^ welche
Abich nntersucht hat*). Die Resultate der Analysen siod:
Spec. Gew. 2,358 2,3d4 2,363 2,656
1. 2. 3. 4.
Kieselerde 77,27 77,60 77,42 76,66
Thonerde 11,85 11,79 12,0B 12,05
fe + Fel^e 2,55 2,17 3,05 3,47
Kalkerde 1,31 1,40 2,73 1,25
Natron 4,16 4,21 2,16 3^53
KtA 2,44 2,30 2,16 2,94
99,57 99,47 99,90 99,80.
1. Branner Obsian vom kleinen Anrät.
2. ObsidinnporfhTr vom grossen Araral.
3. Obeidian von Kiotangdag.
4« Diorüihnlicher Porphyr von Besobdnl.
Anf den geringen etwa Vs procentigen Glühveriusi
wird bei unsem Rechnungen keine Rücksicht genommei.
Der Kali- und Natrongehalt ist in 3. nur zusammen an-
gegeben, und es blieb daher nichts flbrig, als ihn aa
beide Hdrper gleich zu vertheilen.
Die 4 Gesteine zeigen mir Spuren von Magnesia,
sie können daher weder Augit noch Olim enthalten.
*] Über die geologische Natur dei armenischen Hochlaodei
fon H. Abiek Dorpat 1843.
369
Die Rechdung ergttt filr diese Analysen folgende
GeiSteiagzusMmiensetzniig :
1. 2. 3. ;4.
Feldspatli »9,54 98,25 96,35 96,tö
feJ"e 0,54 1,93 3,03 3,47
100,68 100,18 99,38 99,89.
Die ZusiinmiensetKnng der hier vorkommenden Feld-
spathe ist folgende:
1. 2. 3. 4.
Kieselerde 77,99 79,45 80,18 79,50
Thonerde 11,96 11,80 12,51 12,50
EiseAoxyd 2,08 0,65 — —
Kalkerde 1,32 1,43 2,83 1,30
Natron 4,19 4,31 2,24 3,66
Kali 2,46 2,36 2,24 3,04
100,00 100,00 100,00 100,00.
' In- den Analysen 3 und 4 ist in R und k das Sauer-
stoi^rdrhftltniss von 3 : 1 nicht vollkommen herzustellen.
Die reducirten Thonkalkfddspathe haben folgende
ZusammBnsetzung :
1. 2. 3. 4.
M=» 2,076 M= 2,235. M« 1,948 M= 1,966
X = 19,949 X = 21,905 x »= 21,035 x 8= 20,639
Kieselerde 79,22 77,60 81,08 80,76
Thonerde 13,48 12,03 12,65 12,70
Kalkerde 7,30 6,37 6,27 6,54
100,00 100,00 100,00 100,00.
Es folgen darauf elfte Reihe Analysen schon etwas
basischerer Gesteine, deren Resultate wir hier znntchst
mittheilen.
24
4.
HM 13» ]%«
4;»
VKt IM ^
1^1 a^ 2^
1;M 1^ 2^
98,47
Cl 1. 8.
VV >)|B» 2,7<iO
Pfithrie 6S,4S SS^I «S;» «1,13
144t 15^ 1«,44
fe+fefei-te M^ 1^70 7;» 9,23
4;E4 6^ 7,39 6;»
2,11 3^47 2,99 3,76
lUnw 4,09 1,99 €^78 1,49
Mi 1,» 1,99 9,78 1,48
99,24 99,90 99,89 '^fiß.
1. Giftdgaidm des gnmm Aimt.
2. GfidgeHUn des EBniu. -
3. Gipfelgetleia des I«bek.
4. G^dgertein des KuMc, rolhfaraoM ¥«116».
5. Af«r«lgesteM «.
6. Arantgesteia b.
7. Poröses Anntgestein.
8. Gestda zwisdiea Keschet wmd KobL
I^ GcsleiB des Anral (AbMs UnlMsachinigen Kr.
12) ist hier nicht mit anfgeiiosuBeii, da es einen Was-
371
sergclmit von fast 4 Procent besitzt und daher secundär
verändert zu sein scheint.
Die Rechnung für diese Analysen gibt zunächst nach-
folgende. Resultate :
X
14,7230
15,3950
16,4980
16,6472
13,5390
13,5070
15,1440
11,9060
Die mineralogische Zusammensetzung dieser Gebirgs-
arten berechnet man alsdann mit den gefundenen Zahlen
folgendennassen :
a
M
1.
0,3852
2,3652
2.
0,3274
2,3453
3.
0,5677
2,1299
4.
0,4698
2,1623
5.
0,4572
2,4824
6.
0,8180
2,4738
7.
0,5967
2,2120
8.
0,6658
2,6701
z
y
f
0,4201
0,0000«
) 0,5819
0,0000
0,5128
1,6334
0,2383
0,3646
1,0556
0,1785
0,3206
1,1239
0,0734
0,6900
1,5829
0,0779
0,9824
1,7296
0,5457
0,6784
1,4821
0,0000
1,3944
1,3771
1.
2.
3.
4.
Feldspath
90,59
92,71
89,79
91,00
Augit
7,38
4,17
3,29
Olivin
—
2,81
1,89
1,66
#eFe
2,11
4,72
3,83
4,08
1
100,08
100,24
99;68
100,13
%
5.
6.
7.
8.
•
Feldspath''
89,22
88,38
86,45
87,10
Augit
1,29
0,76
5,29
•
Olivin
3,49
5,08
3,51
7,15
tete
5,74
6,27
5,38
5,00
99,74
100,49
100,63
99,2^
*) Da wo in, der Rechnupg oegatife Werthe (var t und j
h^TorgeheOt ^^^ keia. Augit. oder OUvin in. der Mjachuug vor-
24 #
372
Die ZoMinineiisetnDig der hier vorkoinMendea Peld-
spathe ist:
1. 2. 3. 4.
Kieselerde 72,635 74,583 73,942 74,739
Thonerde 16,076 15,576 14,605 14,630
Eisenoxyd 1,068 1,025 0,965 0,967
Kalkerde 3,536 4,724 4,735 3,925
Magnesia 0,151 0,972 0,040 0,168
Natron 4,922 2,060 3,697 2,791
Kali 1,612 2,060 2,016 2,780
100,000 100,000 100,000 100,000
5. 6. 7. 8.
Kieselerde 71,008 71,430 73,211 68,960
Thonerde 17,130 J7,269 15,753 18,876
Eisenoxyd 1,133 1,139 1,042 1,248
Kalkerde 4,463 8,052 5,369 7,176
Magnesia 0,191 0,344 0,229 0,307
Natron 4,584 0,883 2,198 1,722
Kall 1,491 0,883 2,198 1,711
100,000 100,000 100,000 100,000
Zunächst lasse ich Abichs Analysen der Obsidian
und Bimssteinsgruppe folgen, welche ich aus Rammels-
bergs Handwörterbuch Suppl. IV. entlehnt habe^
Zur Vereinfachung der Rechnung ist- der mitunter
vorkommende, selten ein Procent betragende Mangan-
und Titangehalt*) mit dem Eisenoxyd vereinigt; femer
banden sein. Man setzt in einem solchen Falle y oder i in den
Gleich uttgen = 0 und bestimmt alsdann die übrigen Unbe-
kannten.
*) Es ist zu bemerken, dass in den OriginalanaljseB nnr ein
Gemisch tob Kiesel*- und Titansinre angegeben wird. In Er-
373
die geringe Beimischung von Chlor^ Wasser, Sohwefel-
I Kohlenwasserstoff vernachlässigt, und endlich habe
die Analysen auf 100 redudrt.
Auf diese Weise, sind die nachfolgenden Zahlenan-
»en aus den ursprünglich mitgetheilten abgeleitet
rden.
1. 2. 3. 4. 5.
IC. Gew. 2,528 2,477 1,983 2,571 2,471
seierde
61,00
62,27
62,84
64,50
65,40
»nerde
19,14
16,63
17,66
15,12
17,73
f-Fe-fFeFe 4,89
5,27
9,26
7,20
4,36
kerde
0,59
0,63
1,42
3,34
1,30
rnesia
0,19
0,80
4,09
3,39
0,53
ron
10,68
11,39
ä,89
4,86
6,49
(
1
3,51
3,00
1,84
1,56
4,19
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
6.
7.
8.
9.
10.
11.
c. Gew.
2,489
2,411
2,354
2,224
2,377
2,370
ielerde
63,92
65,23
71,34
75,97
74,85
74,50
nerde
17,31
17,40
12,58
11,16
12,46
13,04
-Fe+FeFe 6,48
4,66
4,76
1,85
2,35
2,74
Lerde
1,81
1,38
1,72
1,24
0,66
0,12
nesia
0,84
0,76
0,70
1,34
0,29
0,28
ön
6,21
6,72
6,84
4,42
4,59*
4,17
4,43
3,85
2,06
4,02
4,80
5,15
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
rluDg besserer Angaben blieb nicbis übrig, als die Käine
lie eine, die Hälfte für die andere Substanz in Rechnung
ringen.
374
I. ObmBm *m T«
2. rMWlllW TW T4
3. BiMsteia tob der iHd Ferfawdt
4. BäBSBlcn TMi Tiftaa tm Aitpipa.
O. HWirffM TOB IfCBUL
6. Obsidttui TOD Prodda.
7. Biamten der Cmpi Flegrei.
8. BimsfteiB toh StfitoriiL
9. Binsslriii tob Colopazi.
10. Bimsstein tod Lqptri.
11. ObsiAiii TOD I^arL
Die Analyse des Bimssteins Toa PanteOaria habe idi
TOB diesen Redaangen ansgescUossen, da sie einen
Irrthum entweder ia der Beatinumag der Thonerde oder
der Alkalien zu enthalten scheint^
Die Rechnong gibt für diese Analysen folgende
mineralogische Znsanunensetzang :
«
1.
2.
3.
Feldspath
97,03
96,55
89,140
Augit
2,14
3,27
Olivin
—
1,780
. 9ePe
0,47
9,108
99,64 99,72 100,026.
375
Dia ZnsämmßnMming des Felifa^ths ist :
Mi
= 3,457 M
==: 3,259
M =
3,711
. .X :
s: 9,451 X :
5= 10,210
3t S=
11,944
Kieselerde
61,75,
.62,88
•
69,88
Thonerde
19,62
16)05
«
19,81.
Eisenoxyd
4,02 .. .
5,39
•
f
Kalkerde
-
1,60
Magnesia
«
3,61
Natron
10,99
11,61
3,24
Kali
3,62
3,07
2,06
•
100,00
100,00
100,00
Die Zusammensetzung des Augits ist:
«
Kieselerde
51,38
56,59
Thonerde .
;. 5,i7\;
,
Eisenoxydttl
7,01
.
\
Kalkerde
27,56
18,94
• >
Magnesia
■- 8,88
24,47
•
100,00 100,00,
Bei d&T: Berechnung der Analysen 1 bis 3 ist einef
indirecte Methode angewandt, welche in solchen FiUen
schneller zom Ziele führt, wo dem Feldspath nur* eine
geringe ^ige von Augit,. OUvin oder Magneteisenstein
beigemischit ist. ^
In 1. wird die Zusammensetzung des Augits in, Be-
zug auf die Vertheilung der isomorphen Bes}andtheile
etwas verschieden von der, welche auf Seite .151 mit
den früher angegebenen Constanten berechnet ist.
In 2. ist "das Yerhältniss des SauerstoiEs in % und R
wie 3 : 1 nicht völlig herzusteflen , selbst we^n ein
cMtdriefa
feti
*,n
6.
92,40
1^
1,04
Ji04
90,30.
Malroa
Eali
M= 2^10
70,48
17,31
1,13
^1
0,15
5,C0
1,82
des Fddspatks ist:
M= 2.914 m=. BMdO
X = 12,445
68^2
18,70
1,32
0,16
6,85
4,42
100,00
100,00
z = 12,004
67,82
18,64
0,37
1,61
0,06
6,73
4,77
100,00.
In 4 and 6. ist die directe AoflSsung der Gleichiu-
gen Seite 131 angewandt. Die Recfanong ergab lüt
Häl&grOasen:
a M X z y f
4. 0,3543 2,4423 13,276 0,0843 1,204 1,818^
6. 0,1502 2,7964 12,004 0,0956 0,200 ],IW
377
7. 8. 9.
Felds^tii 95,20 91^44 92,09
Augit — 7,47 8,06
OUvin 1,44 -jr-
fePe 2,86 -2,06
99,50 100,99 UIP,15,
Die Zusammeitsetzung des Feldspaths ist:
M= 2,369 M= 2,315 M=3 1,9796
X = 12,104 X = 16,847 x = 20,800
Kieselerde 67,90 73,70 77,80
Thonerde 18,28 13,76 12,11
Eisenoxyd 1,20 1,80 0,93
Kalkerde 1,43 ^
Magnesia . 0,06
Natron 7,07 . 7,48 4,80
Kali 4,06 2,26 4,36
>«*^^>^
100,00 100,00 100,00.
Der Augit in 8 and 9. hat folgende Zusammensetzung :
8. 9.
Kieselerde 52,82 53,72
Eisenoxydui 16,77 . 14,27 .
Kalkerde 21,09 15,39
Magnesia 9,32 16,^2
100,00 lOO/M).
10. , II.
Feldspath 96,46 97,84
Augit 2,33
Olivin 0,57
ieVe 1,67 2/09
100,46 100,50.
376
eisenoxydul- uad tkonerdefreier Aagit ia der
angenommen wird. Wuhncheiolidier Weise ist in dieser
Analyse in der Bestimnnmg der Thonerde, ia der Tren-
nung der Alltalien oder in beiden ein Verseilen voi^
kommen; denn der Wertli der ersterea ist entstüedea
zu lüein) der der zweitra zu gross.
4. 5. 6.
Feldspatli 86,93 94,82 92,40
Augit 1,49 — 1,82 .
OHvin 6,16 1,06 1,04
9ete 6,59 4,72 4,04
•
101,17
100^15
99,30.
Die Zusammensetzung des Feldspaths
ist:
M =
2,810
M =
2,914 M =
: 3,0230
X =
13,276
X =
12,445 X =
: 12,004
Kieselerde
70,48
68,52
67,82
Thonerde
17,31
18,70
18,64
Eisenoxyd
1,13
0,37
Kalkerde
3^51
1,32
1,61
Magnesia
0,15
0,16
0,06
Natron
5,60
6,85
6,73
Kali
1,82
4,42
4,77
100,00 100,00 100,00.
In' 4 und 6. ist die directe Auflösung der Gleichun-
gen Seite 131 angewandt. Die Recfahung ergab die
Hülfsgrössen :
a M X z y '
4. 0,3543 2,4423 13,276 0,0843 1,204 1,8185
6. 0,1502 2,7964 12,004 0,0965 0,200 1,1140
377
7. 8. 9.
Feldsj^th
95,20 91,44
92,09
Augit.
— 7,47
8,06
Oüvin
1,44
A'
Fe Pe
2,86 -2,06
99,50 100,99
'
?#,15.
Die Zusammeitsetzung des Feldspaths ist:
M= 2,369
M= 2,315 M
=: 1,9796
X = 12,104
X = 16,847 X
= 20,800
Kieselerde 67,90
73y70
77,80
Thonerde 18,28
13,76
12,11
Eisenoxyd 1,20
1,80
0,93
Knlkerde 1,43
^
»
Magnesia 0,06
Natron 7,07
, 7,48
4,80
Kali 4,06
2,26
4,36
100,00 100,00 100,00.
Der Augit in 8 und 9. hat folgende Zusammensetzung :
8. 9.
Kieselerde
52,82
53,72
Eisenoxydul
16,77
14,27
Kalkerde
21,09
15,39
Magnesia
9,32
16,?2
100,00
lOOjOO.
10.
11-
Feldspalh
96)46
97,84
Augit
2,33
OUvin
0,57
teVe
1,67
2,09
100,46 100,50.
378
Die Zasunaensetzo^ des Feldspat!» ist
M =
= 2,074 M
= 2,1«
X =
= 19,575 X
= 18,803
KieMlerde
76,72
76,15
Thonerde
12,91
13,33
Eis6D09cyd
0,62
0,59
Kalkerde
*
0,12
Magnesia
m
0,29
Natron
4,77
4,26
Kali
4,98
5,26
^
100,00
100,00.
Die Zusammensetaung des .
•
\ugits in II. ist:
Kieselerde
65,73
Eisenoxydul
3,49
Kalkerde
28,34
Magnesia
12,44
100,00.
Die Zusammensetzung des Olivins ist in allen Fällen
mit der Constante 17 berechnet.
Schliesslich nehme icli hier eine Reihe Analysen auf,
welche sich auf vulkanische Gesteine von sehr ver-
schiedenen Gegenden der Erde beziehen, die theils
saure und neutrale, theils basisiche Feldspathe ent-
halten.
Ich lasse zuerst die Originalanalysen, dann ihre Be-
rechnung folgen:
379
1. 2. 9. 4.
Kieselerde 53,88 50ji& 6¥jÖ7 57,76
Thonerde 12,04 13,0d 13,19 ' 17,56
fä-f-fe-f-fete 9,25 10,95 4,'3'4 » -7,55
Kal^de 8,83 11,16 f 3,69 5,46
Mapesia 7,96 9,43 3,46 2,76
Natron 2,38 2,46 . 2,18 6,82
Kali 2;^8 2,46 4,9fh 1,42
98,72 99,78 . 99,03 99,33.
5. 6.
Kieselerde . 61,92 65,09
Thonerde 14,10 15,58
fe+Pe+fefe 6,42 6,56
Kalkerde 6,03 2,61 . .
Magnesia 5,27 4,10
Natron 2,44 4,46 '
Kali 2,44 1,99
98,62 99,39.
1. Dolerit von Strombolino.
2. Lara von S^omboli.
3. Gipfelgestein des Plchincha.
4« Gestein : vom Circus von Teneriffa.
•5. Gestein vom Vulkan Schivehitäcb in Kamschatka.
6. Gipfelgestein des Ghimboraik). '
Die Rechnung Tür diese Analysen giBt zun^iebsl wie-
der folgende ZtJiIenwertko :
a M X. z • Y f
1 0,3067 1,6739 11,8050 1,7502 1,4812 1,7066
2. 0,3646 1,7160 8,1078 2,5479 0,7965 1^8960
3. 0,1847 2,0338 15,6192 0,6736 0,6476 0,8923
a II X z y f
4. 0,2460 2,7095 §,7522 0,8656 0,0432 1,5961
5. 0,4648 2,1770 12,924 0,7029 1^2347 1,2848
6. 0,2933 2,6305 12,982 0,0000 i|M84 1,1704
Diese Gesteine oestehen den eben mitgelheilteiV'Zi^-
len geniss aus
1.
2.
3.
4.
Fddspalh
53,07
44,76
*■ 81,83
78,40
Augil
30,74
44,75
11,92
15,56
OUvin
7,66
4,12
2,83
0,22
••• •
Fe Fe
6,19
6,88
^
5,80
97,66
100,51
99,82
99,98
5.
6.
Feldspath
76,51
87,16
Augit
12,35
—
Olivin
6,39
8,32
Fefe
4,66
4,26
99,91 99,73.
Die Zusammensetzung der hier vorkommenden Feld-
spalhe ist:
1.
2.
3.
4.
Kieselerde
66,779
68,721
73,350
63,683
Thonerde
19,420
23,601
15^
21,280
Bisenoxyd
1,284
1,560 '
1,012
1,407
Kallierde
3,402
4,916
1,615
2,992
Magnesia
0,145
0,210
0,069
0,128
Natron
4,465
8,496 '
5,988
8,609
Kali
4,485
5,496
2,664
1,811
100,000 100,000 100,000 100,000.
38!
5.
6.
Kieselerde
69,477
70^28
Tbotterde
17,519
17,612
Eisenoxyd
1,158
1,181
Kalkerde
4,651
2,992
Magnesia
0,020
0,287
Natron
6,378
5,117
Kali
0,797
2,283
100,000 100,000.
Es sind theils in diesem, iheils in dem 6ten und
7ten Abschnitt dieses Buches die Resultate der Berech*-
nung von 59 Analysen vulkanischer Gesteine des ver-
schiedensten Alters und von den verschiedensten Loca-
litäten ^itgetheilt worden.
Zur bessern Übersicht der erhaltenen Zablenang§)^en
und zur weitem Verfolgung unserer Untersuchungen
lasse ich zunächst in Tabelle I. die mineralogische Zur-
sammensetBung jener 59' Gesteinsarten, und in Tabellen,
die chemische Zusammensetzung der in ihnen voricom-
menden Feldspathe folgen, welche nach wachsendem
Kieselgeftalte geordnet sind.
382
Tab;elle I.
Übersicht der mineralogischen^asammensetzung der in diesen
Untersuchungen beredineten vulkaidsbhen Gesteine.
Naui^ ood'Fuodort des Getteiot.
1. Asche des Aelaa 1843
2. Lara d.AeUia oörd. y.Cataaia
3. Thionü Lara. Island
4. Alte Lara des Hekla
5. Asehe Ton Timpa CaneOi
6. Trapp Tom Esia. Island
7. Asche des Aetna 1811
& Lara ron Afmannagjü
9. Asche von Gara Secca
10. Lara des Aetoa 1669
11. Trapp Ton Vidoe. Island
Mitlel
12. Lava ron Stromboli
13. Trapp tob HagaQall. Island
14. Asohe T.Car« Secca. Aetna
15. Trapp ▼. SkMrdsQalL Island
1 6. Asche T. Rocca d. V. del Bove
17. Tr^chjt T.Giannicola. Aetna
18. Kling^teinschiefer. Aetna
19. Obsidian ron Teneriffa
20. Trapp rem Esia
21. Asche von Cassone. Aetna
22. Gestein v.Circus v. Teneriffa
Mittet
Spec.
Gew.
6-8
Feld-
spath.
An^
git-).
Ce-
vitt.
6,606
59,52
29,18
0,55
2,954
6,936
55,27
39,10
—^
2,958
6,994iA7>51
30,30
4.73
.
6,993
57,21
30,20
4.67
7,071
84,32
—
5,62
3,027
7,079
67,11
21,66
2.75
2,686
7,720
73,84
14,37
3,02
3,052
7,751
43,99
37,11
6,71
T,8T2
8031
1,38
2,82
3,342
7,872
63,28
24,24
0,46
2,854
2,980
2,889
7,890
7,344
8-10
8,108
47,16
62,789
44,76
69,72
2,848
442
24,296
44,75
•
8,fl2
55,10
29,94
a,44
•
8,130
80,78
5,57
z,n
8,365
36,56
•
51,46
—
8,872
86,67
—
2.32
2,632
9,156
86,23
2,8^
4,55
2,702
9,383
82,75
6,00
1.96
2,528
9,451
97,03
2,14
—
3,027
9,508
48,09
36,97
2,83
9,642
66,40
14,54
1.39
2,749
2,754
9,755
78,40
15,56
0.22
2,145
k953
69,343
19,072
FeJe
10,76
5,68
6,12
6,07
10,06
9,54
9,62
ts,oo
10,30
9,211
9,03
10,87
lt,65
1038
6.38
10,11
0,47
9.57
17,86
5,W
9,W6
*) Es bedarf den frühem Untersuchungen zu Folge wohl kaum der
Bemerkung, dass, zumal in den altern Gesteinen, Hornblende Ton dff
Augilzusammensetzung statt des Augits erscheinen kann.
383
\um% und Faodorl det Geslaioa.
3. Bimssteio Toa TenerifTa
4. Laya ron Hüls
3. Dolerit TOD Stv^bolino
6. Laya Tom Hekia 1845
7. EfiraliTolshrauii HekIa
a Asche des HekIa 1845
9. Gestein zwis. Keschet u. I^obi
0« Bifflsstein t. d. 1. Ferdinanda
1. Obsidiao ron Pröcida
2. BirosstemderGampiFlegraei
3. Bimsstein ron Ischia
4. Gestein' Tom SohiTelutsch
5. Gipfelgestein r. Chimborazo
Mittel
;6. Bimsstein t. Vulcan Arequipa
!7« Araratgeslein b
•8. Araratgestein a
9. Gipfelgestein des gr. Ararat
0. Poröses Araratgestein
1. Gipfelgeslein des Elbrouz
2. Gipfelgestein des Picbincha
3. Gipfelgestein des Kasbek a
4. Gipfelgestein des Kasbek b
5. Bimsstein von San torin
6. Obaidian von Lipari
7. Bimsstein von Lipari
8. Obsidian vom kleinen Ararat
Mittel
Spec,
Gl
2,477
2,919
2,857
2,819
2,776
2,815
2.760
1,983
2,489
2,411
2,417
2,778
2,685
2,629
2,571
2,707
2,670
2,595
2,632
2,546
2,580
2,643
2,616
2,354
2,377
2,370
2,595
2,566
10-^13
ll,17e
11,205
11,236
11,336
11,885
11,906
11,944
12,004
12,104
12,445
12,924
12,932
11,793
13-20
13,276
13,507
13,539
14,723
15,144
15,395
15,619
16,498
16,647
16,847
18,803
19,575
19,949
16,117
Feld-
Au-
Oli-
spath;
git
vin.
W^Ph
96,55
3,27
•
1
74,79
6,48
6,04
10,23
53,07
30,74
7,66
6,19
72,93
11,31
4,22
,9,03
8432
3,07
3,44
T,48
72,31
12,29
3,85
9,06
87,10
—
7,15
5,00
89,14
—
1,78
9,11
92,40
1,82
1,04
4,04
05,20
—
1,44'
■2,86
94,82
—
1,06
4,72
76,51
12,35
6,39
4,66
87,16
6,256
8,32
4,030
4,25
82,831
5,895
86,93
1,49
6,16
6,59
88,38
0,76
5,08
6,27
89,22
1,29
3,49
5,74
90,59
7,38
—
2,11
86,45
5,29
3,51
5,38
92,71
—
2,81
4,72
81,83
11,92
233
3,24
89,79
4,17
1,89
3,83
91,00
3,29
1,66
4,08
91,44
7.47
—
2,06
97,84
—
0,57
2,09
96,46
2,33
—
1,67
99,54
—
—
0,54
90,937
3,491
2,155
. 3,793
384
Marne DBd Futet ac» GnteiM. oiw.
49. TnekjtT.La6garQdl Waiia 2,501
M. Dioritpoiphjr tm Btsobdal 2,656
5t. Trathyt tob KilwanatiMgi
52. Bimütdii ▼on CoUipaii 2,224
53. Tnchyt tob Baok 2,572
54. ObtidiaD ton KielaBgdag 2,363
55. Traahjt Tom KrabU
56. Obtidian tob growao Araral 2394
57. Obsidian tos KnUa
58. Trachjl tob Amariuüpa 2,575
59. Traefayt tob FaHudJeltar I
Mittel 2^469
20-26
20,000
20,639
20,716
20,800
21,010
21,035
21,0y
21,905
23,091
24,611
25,231
21349
FeU- Ab-
apelk gü.
97,400 ^
96,420 -.
99,6^ 0,14
92i090
95,010
96,350
95300
9&250
92,770
&06
4,19
138
338
95,560 133
92,430
95,611
3,05
Oli-
0,12
I
2,t8S;O,0U
2.10
3,47
0,03
0.18
3.03
i»
1,93
2,06
1,41
m
^ " Tabelle tl , V i
Znsarritii^nsetzung der Feldspatire in den mfnefaldgbch *
zerglie^erlen vulkanischen Gesteinen nach wachsenden l-
Werttien von x geordnet.
x6-8
]
^m
2!
«^36
3,
6^94
4
6,9Be
5.
7,071
6.
7,079
7.
7,720
8.
7,751
9.
7^872
10.
7,Ma
II.
7,690
7,344
,8-rö
12.
8,109
13.
8,112
14i
8,»30
15.
16.
1^1
17.
9,15^
18.
9,383
19.'
9;»5l
20.
9,508
21.
9,624
22.
SI,75S
8,953
54,295
55,071
56,653
56,619
57,379
56,828
58,196
58,767
58,985
58,429
59,090
26,102
25,217
26,398
26,399
25,771
26,161
23,941
24,702
23,796
23(570
24,406
SpöT
58,721
59,636
59,320
pO,360
62,531
61,976
62,883
^1,750
63,827
«3,230
j3,683
61,629
25,183
23,601
2.3,957
23,170
23,512
22,383
21,497
21,283
19,620
21,764
20,863
21,280
22,083
3,082
2,738
1,746
1,744
2,798
1,730
2,600
1,633
2,584
3,45S
1,614
538
1
1>B4
2,516
1,555
2,430
2,334
23I1
4,020
1,439
2,266
1,»07
2,129
Ca Mg
7,663,0,705
4,676 0,432
12,179 0,520
12,I69iO,52l
8,I36'0,748
10,912 0,467
6,241 '0,571
8,729 0,373
8,351 0,768
7,164 0,659
7,182 0,307
8,490 0,552
4,916
10,299
5,831
5,320
4,672
7,027
6,150
0,210
0,441
0,536
0,227
0,448
0,648
0,566
7,092 0,328
4,524; 0,4 16
,2,992,0,128
Na
5,732
7,768
2,156
2,168
2,052
3,338
6,278
j,478
3,914
5,496
6,129
4,501
5,496
1,052
5,932
7,713
5,384
2,489
4,709
10,990
4,243
6,181
8,699
5,718
Kn
2,422
4,096
0,348
0,350
3,116
0,566
2,200
1,318
1,602
1,227
1,272
5,496
3,031
2,695
1,313-
1,952,
4,029
2,098
3,620
0,705
2,521
1,811
2^662 '
386
23
24
2S
26
27*)
28
29
30
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
«;
48
x =
10-13
10,210
11,176
11,205
1 1,236
11,336
11,885
11,906
11,944
12,004
12,104
12,445
12,924
12,932
11,793
xss
13-20
13,276
13,507
13,539
14,723
15,144
15,395
15,619
16,498
:|6,647
16,847
18,803-
19,575
19,949
ll«,i"
Si
62,820
67,180
66,779
67,182
67,330
67,858
68,960
69,680
67,820
67,900
68,520
69,477
70,528
67,849
71,430
7i;eo8
72,635
73,21 1
74,583
73,350
73,942
74,730
73^700
76,150
76,720
77,990
73,841
AI .
I7,0p0
19,588
19,420
19,480
19,357
18,613
18,876
19,810
18,640
18,280
;a,70o
17,519
17,612
18,684
70,480 17,310
17,269
17,130
16,076
15,753
15,576
15,302
14,605
14,630
13,760
13,330
12,910
11,^60
15,046
I
f e : Ca Ikg
7,6lO 0,300
3,402 ai4$
5,633 (^241
5,830 0,248
5,196 0,217
7,176 0,307
1,600 3,610
1,610 0,060
1,430 0,060
1.350 0.160
5,4801
1,296
1,284
1,288
1,280
1,232
1,248
0,370
1,200
i;i58
1,181
1,309
C .
1,121
4,651
2,992
-»— r
3,683
3,510
1,180
1,139
1,133
1,068
1,042
1,025
1.012
0,96^
0,967
r-ioo^
0,590F Ö,l20
0,620
2,080 1,320
3,536
5,369
4,724
1,615
4,735
3,925
0,020
0,287
0,435
11,650
3,356
3,050
1,270
4,48S 4,485
tO,150
8,052 0,344
4,462 0,19}
3,182
0,151
0,229
0,972
0,069
0,040
0,160
'O,S90
P,20?
4,717
4,215
1,459
1,710
3,242 3,642
1,722 1,711
3,24»
6,730
2,060
4,770
7,fr}» 4,060
6,854^
4,420
6,37» 0,797
5,117
5,292
2,293
^8
•
5,600
0,863
4,584
4,922
2,198
1,820
0,883
1,491
1,612
2,198
2,060 2jO60
5,988 2,664
3,6^7 2,016
2,7ii 2,780
7,«80 (2,260
4,26Of5.260
4,770
4,190
4,980
"2.460
•A^
' ^) 6ei dir Berechanor dieser L^» Ititt sl)!^ ilfeke
mit den FeMspalh eio kleiner Fehler eiDgesdiHchen ^
un& ftol Seile 383 ^rbeMerl hat^l
4,1Q9I 2,499
41S itt Beug
Jek kit hier
» L
387
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
I *=
20-26
20,000
20,639
20,716
20,800
2i,010
21,a3S
21,086
2i,9P5
23,091
24,«ll
25,231
,Si
73,290
79,500
77,920
77,800
75,910
.l!
12,940
12,500
I2fil0
12,110
11,490
80yl80|12,5ie
76^80 11,530
79,450 11,800
75,770 10,290
T8,SlS0 10,220
76,420 .9,570
L'- l .1' .:
AI J Fe
2,600
1,320
0,930
2,130
3,S|9q
0,650
3,850
2,9ia
5,100
ixt
■fca
1,010
1,300
0,760
1,560
2,830
1,760
1,450
l,i820
1,8^40
Ol 1,350
1,442
Mg
0,030
0,130
0,760
0>,400
0,230
0,140
0,200
0,173
2,710
3,660
4,590
4,800
2,510
2^240
4^460
4,310
Ka
5,420
3,040
3,270
4,360
5,640
2,240
1,880
2,360
5;5eo|2,460
4,180
5,240
3[,76Ö
1,940
34Ä4
21,849 ,77,597] ll,543t2.,098 1,442 0,173|4,p23
Die h}^r. ..aqfgefühiien Resultate sind voii mir in 5
Gruppra ^ingethedlt^ in der erateq und zweiten beenden
sich 11, in der dritten. 13,, in der. vierten, 12 und in
der letztea 8 Analysen..
Um ifnserm Ziele nähec zu kommen, hel^ipen. w,ir. aus
jeder Gruppe in Tabelle I.u^d.ü, iss Mittel) und,. stjeUei^
diese Werthe aufs Neue zusammen.
Man erhSlt alsdann folj^i^de, Zald^n :
X T.abejle |1L . . ,
Mi^^lwert|le . der iqfi)ßf«Iogi$,chea , Zifsaaun^ose^iwig i , , ,
.... .. ,;,. ^er 5 C^pp<pp. . ., ;. „j-,n...
Olivin .
1.
2.
3.
4.
5.
7,344
8)953
11,793
lO,«"*
21,849
EeUspath*^. Avg^t.
63,302 . 24:517
lii
6d,6i9
83,657
90,«3l
95,975
« J \m f
•r^*~
19,147
" 6,318
3,502
2,193
. 2,877
2,153 ■
4,069
2;16f
0,011
,lf,eJFe., ,
9,304
9,081
5,956 -
■ j,806 ■
1,821
•• •*
li
*) Et ist. so .bemeriien,<dasi dieie ZaUeo T«b dbn attCSeiieraBZ
bis 384 fctfundenen eiwaa;TencliifdkhtfeiQ<L Die leUiera Mbelibhi
25*
368
Tabelle IV.
Mittelwerthe der in den 5 Grappen vorkommenden
Peldspathe. ,
S Si AI fe üar ftg -ifta &a
1. 7,341 57,304 25,133 2,338 8,490 0,5^2 4^1 1,683
Z. 8,953 61,629 22,063 2,129 5,420 0,359 5,718 2,662
3. 11,793 67,>849 16,664 1,309 3,683 0,335 5,292 2,748
4. 16,117 73,841 15,046 1,121 3,lä2 0,202 4,109 2,499
6. 21^849 77,597 11,543 2,098. M<^2Ö/l73 i/>23 3,124
Aus diesen in Tabelle m und lY. zusammengestell-
ten 5 Gruppen von Mittelwerflien der vulkanischen Ge-
steine und aus der mittleni Züsammensetzimg der in
ihnen vorkommenden Peldspathe , ergehen sich folgende
Rir diä Geologie wichtige Resultate:
1. Mit wachsendem x nimmt in den crystallinischen
Gesteinen die Masse des Feldspaths zu^ oder kiesel-
erdereicheC Peldspathe nehmen ah der Zusammensetzung
jener grössern Theil als die basikclien.
2. Mit der allhi^hlichen Abnahme und dena Basisch-
werden des Feldspaths Ist -^ine stete Zunahme des An-
gits tittd Magneteisensteins verbunden. Der Olivin fiigt
sich zwar im Wesentlichen demselben Gesetze, doch
findet dafür bei x= 11,7 eine ge^i^isse Unregelmässigkeit
statt, von der es bisjetzt noch nicht m|t Sicherhieit an-
gegolten werden kann, ob) sie in der .Natur .begrondet
ist,,,o4er ni^r.aiis nqcb mangelhtdBo» Beobfichtungen
■ « ■
. , - » • «. .' « '...',
nfimlich proportional den einzeloen Bestandtheüen auf 100
daeirt, wihrend die flnrtem aus ber%iU imigetiieilten Grnndeo
blild «fall wwiig ton grosa,>«b«ld( tia WM«g^i*>Mmi>ta»i8idl«n.
i • s» . V . . . ' " , ' • 1 . n
38».
hefirongeht. So «ind.jB. B. dia Anaifsen 8 uM mSS als
zwetfrihaft zn betnickteiL . . '
Das von Herrn Joy aaalysirle Ge<steia habe ich xwair
nidkt >ges«ben, dodi - enthält die nämliche Lava^ von
der ick mehrere Exemplare besitze^- nicht unbeträcht-^
liehe Mengen von Olivin. . j / .'
Eben 60 ist es nicht wahrscheinlich, dass -dä^ '<?MA^^
hora20gfestein dek Rechnung zn ^Folge ttbet'^^S Frocent'
Olivin enthalte. ' »^
Gekteln^, dei^enf Zusammensetzung von den tibr^en
so sehr'Üibweichen, mtii^sen jedenfalls aufs Neue unter-
sucht werden, da man in den vorhandenen 'Analysen
grössere Beobachtungsfehler, als die gewöhnlichen* zu
sein pfflegen, erwarten darf. Ist dieses aber nicht d^r'
Fall^ so sind die Cönstanten des Augits und Olivinsj'
die "Grössen h, g, «, 4c und 17 von den provisoriscli ange^
nommenen Hittelwerthen wei^entlich versdiieden, und^
man «MISS suchen für sie richtigere Bestimmungen zu
erhalteh. . »' .1 " ■ ■ f
Wenn sich keine Analysen der in solchen Gesteinen'
vortcommenden Augite utad> Olivine maidien lassen ;^ so
ist es hl solchen Italien das* Rathsamste, die Zusäm-^
menset^ung jenär fems' ihrer* ttethe eitiigermass^ eU'
beurtheilen. Schwarze undttrch^bti^e Avigile etithfliten
immor Tbonerde:v «Ml Eisenoxydid ia. vorherrschender
Mengie'etwa 8 bis 12 PrOcent. I>to Kalfc:;ttberwieg«>
in der Refel die Mtgoesia. Hellgrüne Varidüen lenWv
halten dagegen weaig oder iseiAe Thenerd«<'iiBd Mtet^
mehr als 3 1)0 & Brocent^ Bisenoxydul. r
3Q8
Es wird >ttDi»ern Leserh mcht' etitgaiigeii s^, Uass
die in Tabelle Imid Uli 8ette 387 enth^lteiieii Resrilale
die ' allmählige DichtigkeitBsuoabsie «tor* ti^riief enden
Erdischtchteii ddr Theorie gemäi^ ausser Zweifel sleHaa.
Diejenigl^n Gesteifte , wekhe nock heut zu Tage oder
vor nicht ^u entlegener Zeit in feurigem Flusse sich be-*
fanden haben; müssen tkbthw^ndigerweise aus solchen
Gegenden herstammen^ die zunächst Hn der Scheidungs-
fläche der schon erstarrten Binde und der noch feurig-
flüssigen Masse sicK befinden. Rückt nun bei zuneh-
mender Dicke der ^Rinde diese Scheidungsfläche immer
tiefer und tieifer, so müssen bei neuen Eruptionen auch
Gesteine von grösserer Dichtigkeit ^n die Erdoberfläche
^efjdhrt werden.
^. Mit einer gröss^rn Dichtigkeit der Ge^teinsmassen ist
aber auch nothwendigerweise eine andere chemische und
mineralogische Zusammensetzung verbunden ^ die in
Durchschnittswertlien in Tab. III und lY. auf das Cha-
racteristischste hervortritt.
Die basischen Feldspatbe besitzen bei vorherrschen-
der Thou- und Kalkerde ein grösseres specifisches .Ge-
Wicht als die sauren oder neutralen. Das' Spec. Gew.
des Anorthits ist z. B. 2.76/ das deß Albits 2,55. Ausser-
. \ i •• *^_* ,¥"» «
dem versteht es sich von selbst^ dass die G,esteine um
so dichter werden , um so. viel mehr sie Augit, Olivin
und Magneteisenstein in sich aufnahmen. . Im Allgemei-
nen werden d^her in den tieferliegenden Zonen mit dem
aUmähligen Übtergreife^ jener ^ineralk^rpeii jauch dich-
tere FeldspaUi# mit Ideliien WerjÜ^n vQfiijp) {erscheinen.
Ausnahmetljvon dieser Jlegehl^timmett-i^mur mitunter
39»
in Bezug auf den Feldspath *vDr, wie es* «r;B. die neve
Lava des Hekla vom Jahre 1845 zeigt. Aus der Ana-
lyse, denselben ergibt, sich jf = 11,3. Der in ihr vor-
kommende Felaspath ist fast neutral und ist in der
Regel' nur in älteirh, höherliegenden Scliicht^n zu finden.
Das specifische Gewicht 4er Lava ist dagegen 3^1 d.
welches dem mittlem specifischen Gewichte der islän-
dischen Laven 2 welches wir nach den später folgenden
Beobachtungen zu 2,9ll festsetzen werden^ ziemlich
nah kömmt, aber immerhin etwas geringer ist.
Wir können diese klemen Anomalien nur auf eine
zufälligerweise unregelmässij^e Vertheilung der Masse im.
Erdinnem sc1iie1)eny zu welcher Yermuthung wir um so
mehr berephtigt zu sein glauben, da andere aus neuerer
Zeit abstammende fieklalaven mehr basische Feldspathe
und ein grösseres speciüsches. Gewicht als d^s eben
angegebene mittlere besitzen.
Aus dieser tjhatsache nmss nkßL lichlie^en , dass an
der erwähnten ScheiduQgsfi|i«he j^elwisse fiewegung^n in
der flüssigeaMafi^e yoriKOOimieii, iso^idasfl zu visrspki^de?«
ii«ft Zeiten durch die. Th^ktfit das Vulkans zw^r lähn^
licheij ddch: vensehiedane SUieatmatisen empforgefütoti
werden). köiwen. ' • _♦
> Diese Unrefgeboässigkeiten dn der Vertheilung Mti-
Materie im Erdinnem lassen' sich nur < durch Reäen.von
Mittelwegen «lUmtairen, 8u wdcheni Bülfsmittel wir. bei
der Kufiaiiiviensidlungtder B^bbachliingen in Tab. I und il.
bereits ^geschritten sind;. i t , ^ . »^
Auf. Setl# äl^sist 4er Versudi gemaofat, ^dieDichw
tigkeitszunahme von der Erdoberfläche gegen denMtttel*-
3»4
pvnkt hin dvtfch die .€[leieliiing:. «->
,. D s= p' _ (D' — po)rr :
auszudrücken.
Für DO, .'die mittlere Dichtigkeit an der Erdober-
fläche^ wurde, vorhin die Zahl 2,66 gesetzt^, die indess
nach einer Reihe specifischer Gewichts'bestimniungen, die
ich kürzlich zu diesem Zwecke mit verschiedenen Gra-
niten vornahm ; etwas zu gross ausgefallen zu sein
scheint. Das specifiscHe tiewicht des Granits^ des älte-
sten crystalhnischen Gesteins^ woraus die primitive £rd-
Oberfläche vorzugsweise zusammengesetzt ist, ergab sich :
D« = 2,643. '
Mit dieser Zahl und der mittlem I)ichtigk€;it findet sich
D' = 9,61.
. Bezeichnen wir mit T die Tiefe eines bestimmten
Punktes unter ier Oberfläche der Erde^ dertn Halb-
messer R ='6366200-* ist, so findet man:
.T=«R(l-vr5r3rDo)
Mit dieser Formel kann ;man: atts«' dem specifischen
Gewichte D eines gewisaen Gesteins iliid den Grössen
D«^ D' und R die< Tiefe b^refohnenj^« aus der dasselbe
he^vorgediiingen i$l. ' Es ist 'tön Selbst einleuchtend,
dass eine einzige specifische Gewichtsbestimniung einer
Lava über ihre Tiefe, in; der '3ie'za; Hause ist, kein
genügendes Resultat geben kann. <
•Wenn man 'indess aus ReHi^n toi» s|^dfiddien Ge-
wichtsbestimmungen einen. MHtel\i^erth zu Qnrode iegt,
so wird man wenigstens eine approximative VorsteBmigp
vofa diesen bisjetst Ji<»di so* veriiorgenetf Verhältnissen
erhalten: •• s ^ • •: »' i- 't •.. • .i^-
3dS
Setzen wir ivMäclM in der GkSchung
r'4*'^' ^''
.1«
y .=• "
X = 0, gtes 115,56 und^y = 36,86, so ifrini y = D
= 3,276 (Seile.391).
4 "
Es wird akdann T = J?99210 oder 40,4 geographi-
sche Meilen^ in welcher Tiefe i^ Feldspathbildang im
Innern dqr Erde spätß;$tens aufhören müsste, während
Augit und Magneteisenstein an ihre Stella treten.
• • ••
Um übefr die 'Hefe ^.^ aus der die Laven stammen,
eine gewisse^Vorstellung zu erhalten , - lassen wir zu-
nächst i^i Reihen spedfis^r GewichtsbesfimmungetI
folgen, Welche sich auf die neuern LäVen Ton Islahtf
ümf i^iciten bezieheÄ. ^ ^
> .,/
' t
■^ J. Laven von .Islan^.
Lav0 .örtlich von Reykjavik . : 3,138.
Lava von Almann^gjä 3,052
Lava vom Leirhnokr^. r V -2,6ßT
Lava der Thiorsä 2^53
., Lava des Hekia älter. : : , 2,630
.. Lava iVon.Halhefiord . , ;: , 3,009
Lava des Hekla voi^ 1845 2,8}9
Lava|Von Oflada HrauQ, -SkalfoadeQiot, 2,983
,. Trßpp. von Yidoe •;, j2,845
Trapp, vom E?ipi ,, . . . 3,0^7
4t. ,,
Mittel
2,911.
•" ! . •■.••• 1 .*• '•' '■/•,'■ »■■ 1
. . 1*
'.;" , .'1 .'.'>.' M ' : , . \ • •' i '■
J..J .1
396
.II. Libven vom Aetaa. >- .
Lava nördlicb von Catania 2,954
Lava 1669 westlich v^n Catania 2,852
Schwarzer Sand vonjöll
1,686
Lava 1787 unten am Strom '
.3,227
Lava 1809 bei Linguagrossa
2,917
9 «
LaVk 18i9 Tai del Bov^ « '
* 1 *
2,!S0I '
Lava 1832 Piatio de! Lago
Lava 1838 Piatiö del Lagö
Z|l90
Lava 1842 Piano del Lago '
%677"^
Mittel. 2,911.
Merkwürdigjerw^ise summen di^ Jlfi^w'^^rthQ der
specifischea Gewichte der inländischen juno^A^^-Laven
vollkommen überfin,. Wenn ai^ph' ei^ güns.t(ger'%yfall
bei dieser Zahlenzusammenstellung, geherrscht haben
mag, so kann es doch keinem Zweifel unterliegen, dass
die Mittelwerthe aus eitler grössern Anzahl von l^eob-
aohtungen gezogen nur wenig' von (ßitiander abweichen
werden. . '
Für » = 2,911 findet man T^it^ 124780-=^ 16,84
geogra[|rhis6he Meilen. '
Denken wir uns vergleichung^weiflfe^^lie Erde * vom
Durchmesser eines pariser Fussel ^ so wüfd^ dietluteere
feste Rinde kaum 1,5 Linien betragen."
Um die Laven fttis einer Ti^fe von 16 bis 17 Meilen
bis zu den Gipfeln vulkanischer Keg^/u erheben, sind
DruckkräRe von mehr als 30000 Atnh)sphi(r6n erfor-
derliche : . . « »
Unter der mittlem Dichtigkeit der Erdoberfläche, die
wir = 2,64 gesetzt, haben , ist eigentlich die mittlere
897
DicHtiglniit ^ter urspfünglich flü^if en äumrn Rinde ver*«-
standen y welche der des Granits wohl am - nächslen
könlml. -- M
Es ist indess darauf jnifmerksam zu macken, dass
die filtern qnärzfreien vulkaniadien Gei^ine, namentUeii
die Tfachyte und die weit denselben hergeleiteten^ Obsi-
diane und Bimssteini»: die ohne Zweifel fcedeulepdjttnu-
gttvals die Grafldte' sind, ein :gieringeres sp^^^hes
Gewicht als diese besitzen,' während ihn^w ihrer dnetblv
geben« und ;.niinenilogischen' 2iisamn^lM9eiauiig, so wid
itlem' Alter nach ein erheÜliidi 'grosseres aükoinmen sollte;
So Cftnd ith fuir die islftiidlschen> Tra^chyttf folgende
specitsche Gew4clfte'^ • ' ' ' •>;>?.>, >
"mrehfyivbn Arnailinipa a.^- ■ • - i- : 2^658
Traoiyt toH' Amiarbnlpa b. • " ' ' 2,591 ■"
Triu^lijft vom Laugarijall - 2,*0I • '
mchyt zwischen Bskifiord u. Vapriafiord 2,951
Trachyl vom Esia (2 fteob.) 2,417-
i Trachyt rem Baulatoeg^l 2,572
Trachyt auf dem Weg^ nach Sprengesandi« 2,563 '
•••»j
MHtei 2,524.
Das^ mittlere speoifisd»e Gewicht des äraHits aus einer
Reihe vdn Beobachtungen ' ergab sich dagegen = 2,643:
Nach' den UnteiisudMingen von Seite* 959 wtinfe sibh
eifi und dieselbe ^ sehr kieselerd^eiche flüssige Ifirurid-
pasta, nur nach der chemischen I^usammensetzun^g ^zu
urtbeileii, eben so gut in einen Gl^hit als in 'ätnen
Trachyt umwandeln könheu; im-ersfern f*alle t^ürdd
ein besseres, im 'zweiten ein geririgdr^s ' specific
Silkes GeWtcbit, sehr wahn^heinlicher Wl^i^ 'liur durch
398
verschiedene AbküUuRg^ den engtahrenden Clestdnen zu
Tbeil werden.
Die auffallend lockere Struktur im Gefüge^e8> !fra-
ehyts fiökeUit fiir msnche gpeologisbhe Vorgänge und
namentlich färi die Bildimg diör tracbyfisehen Kegel eia
vfichtiges Mome»4 zu sein,' dem m}ck\ grösswg. Auf-
meriksamkeit/ zugewandt irerden soSke. '%
Die Obsidiane Und Bimssteine^ diöuatffch eine zweile
Schmelzung uad darauf erfolgte »ehr raBobecAbkaUang
MS dem Trachyti entstanden: ;sind, besiUea ein^nocli
geringere I^tigMt, u«d i^oltoiii wenigi^t^ns dei^ckst
al&.eine Art.metamarphi^cberjGellilde, sobialdniBnitiber
eine grössere Anzahl von Analysefi: iind,;sp0Gii$ohar
Gewichtsbestimmungen ursprünglic^fa . .ci^stalUniscber Ge-
steine "verfügen kann,^ nicht mit. ia den JCreäs; dieser
UnteräSiebungen aufgenommen werd^; ^nameiplich sind
sie itOx die Bestimmung der jnittlera ttichtigken der
äusspero/Erdrinde nicht anwendbar. ^ : i^
N^ch diesen hier eingeschobenen .Betm^htungen inen-
den wir una ; zunächi^t «u einer genauem iMscu^ion der
auf Seite 387,i«|jsammengestellten Mittelwerthe der mi-
ne^ralogisch^n . ZusamoiiensetzuAg . yulkanifi^herr .Geslieine
und der in ihnefi ,epthaHenen F^eldiSppthe, JVJSr bedienen
i|ns df^^ .im>,WeswHichen der Ajusgleiobimgs- Methode,
die, wir scliQn me^i^h, i^ diesen Unter^fiel^ungep mit
yortheil angewandt ^ah^fl. . ; i ,.
,, ' Pie Bejxbachtjungen vqi^ Tabelle W, ^wisen sichg^a-
pju^ch djiw% ^Hyperbeln dftr^tell^n, w^be ,^n R?<*t*
§€lf, von d«r Hqhe =;? lOOr.und der; Basis rJ^w.O, I)is
xsp^4 ifi 4 ,fl#cl^flr«ume; «eulheiien, milAm Vertauf
890
des Feldspaths, AvgHs^ OlitAis ubiI Magnoldiehsleias
angebAi. {>» • .^J '• '* : i • . •
Bezeichnen wir mil F^ A, O und E den prc^centi-
schen Gehalt des Feldfipaths,* Avgita, Olivins und Magnet-
eisensteins, -so-^iBi%t man/offenbar zu folgenden Glei-
chungen: <\' / - . . ;
14-
14-
X
X
= F
1
6
—
X
'ii'^
4
±=
Av/:-.
fc
*>
ly— X %(|^^ x)
-. • 100 _ ^llzA = E ■/' - •'
K^' ist ^iinfichst unsere^' Aufgabe' 'd9e^ Constafnten
f, £, 17/ J, d sö ZU t)estinimöir, dass die Summ^^'de^
Quadrate dör Unterschiede ^Wischen bö'e^ächtf&n una
berechneten Werthen Von F, A, 0 und E ' ein Minimum
werde. 'Die Aufgabe bietet keine Schwierigkeiten aar,
sie wird, wie' ähilüche andere bereits nritgethMlte/ be-
handelt, nur' macht die Bestimmung von 6 unbekannten
Gröl^sen eine bedeutend müfasamei*e Berechnung erfor-
derlich. '' ' ' ■'" "' ' "'^ " '• ^' ■"'"''
Herr Kliiikerfues, Assistent an hiesiger Sternwarte*
hat auf meinen Wunsch diese Rechnung ausgeführt)
welche folgendes Resultat gibt:
Die nach der Methode der kleinsten Quadrate be-
I
rechneten Elemente sind zunächst':
{ ~= _ i»ä,22 '« '= — 11845 <J ii= '^' 15000
y = ^ 3,919 ' ^ =i —14265 Ö sä — ITStO.
400
Mii.'dtoben ZaMea fiafei mao-diMni zhv. Berecknvng
von F, A, 0, E die Gleichungen:
> - I4a,22 -* x^
♦♦•.' 1-
i.
A =
0 =
= 100-/-
>iacn i
ve
— 142,65 + X • ^—3,919 + »
— 15000 — X . ^^ ItSM — X
+ G
)
— 173,10 + X • ^-^ 142,65 + x
^-. 173,10 4- x-^
Zwiischen der Beobachtung und Berechnung ergibt
sich endlich folgende Übereinstimmttng f "
Feldspafh. ■
Beoh.-
...■ Beoif. > B/^pech. .; Ber^flh.
1. ,63,302 60,619 + 55,683,
^, .69Ä9 . 7^,526 — 3,907
i, 83,^57 33,435+0,222
4. 90,631 89,662 4.0,969 .
5. .95,^75,, 93;^7 + 2,6^
Olivift. ■■' '
Beoliu» .
Beob. Berech. Berech.
2,944 j- 0,067
2,776 ^0,623
2,458 +• 1,61^
1,916 -t- 0,245
i<:
1.
2,877
2. 2,153
3.' 4,069
4. .. 2,161
5. o,oii
Augit.
Beob.-
]^eob. Berech.. Berech.
^4,^17 26,973 — 2,456
19,147 15,134+4,013
'p,318 .7,171-0,853
3,502 4,080 — 0,578
2,193 . . 4,948 ^,2,755
' ::HägiieteiMnstein.
... .: 3eol>-
Beob. Berech. Berech.
9,304 9,464—0,160
9,081 8^64 + 0,517
5,956 \6,936- 0,980
3,806 ' 4,342 — 0^36
1,821 0,682 + 1,139
1,083 — 1,072
• I ' ■ I «.
, I>«Sj allmähliche ,Wfifl}SQn das /eldspathf mil wagh-
sen49.ip' X bei: dem . J^V^^i^^^- ^9^ A^^f Olivin und
401
Magaetdaensteiii, ist in nachfolgender. Tabelle, in 'der x
nach Einheiten von 5 bis 24 fortschreitet, zo ttberseheri.
Tabelle V.
. X
F
A
0
E
5.
— 26,94
113,03
3,17
10,74
6.
+ 34,54
52,19
3,07
10,20
7.
56,11
31,26
2,98
9,65
8.
67,11
20,92
■ 2,87
9,10
9.
• 73,78
14,91
2,77
8,54
10.
76,26
11,11
2,66
7,97
11.
81,47
8,59
2,54
7,40
12.
83,89
6,86
243
i,31
6,82
13.
85,77
5,69
6,23
14.
87,25
4,93
2,20
5,62
15.
88,52
4,39
2,07
5,02
16.
89,55
4,10
1,94
4,41
17.
^,43
3,97
1,79
3,79
18.
, 91,18
3,99
1,67
3,16
19,
91,83
4,12
1,52 .
?,53
20.
92,40
4,34
1,37
1,89
21.
92,90
4,64 .
1,22
1,24
22.
93,35
5,01
1,07
0,57
23.
93,75
5,44
P,91 -
0,10
24.
94,11
5,92
0,74
•0,77.
Es scheint nicht unangemessen eine graphische Con-
struction Fig. 2 dieser Tabelle hinzuzufügen , welche in
sich selbst verständlich ist. , .
Wir wenden uns femer zu einer gemeinsamen 3ear*-
beitung der in den berechneten vulkanischen Gesteinen
26
40»
Tabelle Q. Seite 385 «u%eführt worden sind.
• Die bereits auf Seite 94 mitgetheilte Ausgleichungs-
methode wird auch hier mit einer geringen Modification
Anwendung finden. Wir betrachten, wenigstens für jetzt,
um der Rechnung eine et^asi . einfachere Gestalt zvl geben,
in den Feldspath-Analysen das Verhältoiss von Thonerde zu
Eisenoxyd in R und das Vexbliltniss Vt)n Kalk zu Magnesia
in R als oo9Stant uiid untersuchen nur den Zusammen-
hang, welcher bei veränderlichem ^ zwiscban Kalk,
Natron qnd Kali stattfindet.
Bezeichnen wir, wie vorhin, mit % d^ relative Saner-
stoffmenge von Kalli:. und Magnesia zusammen, mit t^
die des Natrons und mit oi die des Kalis, so erhält
man für die mittleren F^d^athe a^s Tab. 11. folgende
Zahlenwerthe :
X
T
V .
w
1.
7,344
0,6452
0,2848
0,0700
2.
8,953
0,4663
0,4087
. 0,'l250
3.
11,793
0,3997
1
0,4476
0,1527
4.
^6,117
0,3988
0,4296
0,1716
5.
21,849
0,1886
0,5108
. 0,2606.
Das Parallelogramm von der Basis ^= 0 bis x = od
und von der Höhe 1 wird durch zyr^i Hyperbeln in 3
Theile getheilt. Die Grösse t bedeutet alsdann die
(^dinate bis zur ersten Hyperbel, yj die Differenz der
Ordinaten zwischen der ersten und zweiten nnd cn das
Stück der Ordinate von der zweiten Hyperbel bis an
die in der Diatanz. 1 von der Abscissenaü abstehende
Paralleie.
1 • ( 1
4oa
Man hat alsdann die 3 Gleichungen;
■ _ V — ^
HD == :
V +^
Folgende genäherte Werthe würden zu Gründe gelegt :
j Ä _ 22^6 1/ = — 31,0
.,«^:.23,7 ly Ä ^25,0.
Die allgemeine Form der BedinguHgßgteiisbuBg^n ist :
d| . -l+x ,
de e + x ^ dj I 6 + X
da> = j Ht — i — ^d^-
Mit diesen und den Näherungswerthen ergeben sich
alsdann die 15 Gleichungen:
+ 0,0003 = -* 0,04*27 d£ + AOZWdv ,
— 0,1527 = -. 0*04536 dS +AO2808 dl.
— 0,1630 = — Ö,05206dl + 0^Q2930d..
— 0,0368 = — 0,06719 dl + 0^27 dr *
+ 0,1066 = -^ 0,lOä?28d5 + ti,OOW^dt'.
+ 0,0033 = + 0iCW«27d€ — 0,027*7 d.. ^ fta5664d« + 0,05247 d^
+ 0,1087 = + 0,0«d36df — «fcOÜSOBd.. ^ aOS232d« + 0,05rr27d7
+ 0,1087 = + OiOSaOödl — .W)Ä930d» rr* Ö.Q7572d« + 0,06827 dy
+ 0,0115 = + 0,aa7[lSfai — O.Q2927dv ^ 0,tl257d« + 0,09610d7
+ 0,0054 = + 0,lQ928d| - 8,00897 d^ — Ö,äl736d€ + 0,l8643d7
— 0,0036 z=i ■ + 0,05664 de - 0,05247d7
+ 0,0440 = : + 0,06832 d€ - 0,05727 d^
i 0^0543 = . J -f 0,tfr572d« — 0,06827 d^
+ 0,0253 = + O.U257d« - 0,09610 dv
— 0,1519 = - + 0,ai736d« - 0,18643d7
26*
404
Die Noraalgleiekaiifeii fiaden sich:
+ aOiaSIC = + <WMC024« — O.OI3795dr — 0.05l3l7d« + O,0351!»t
— O.OICC:i = — 0.0I379S« + 0.00665Sdr + 0,OII653d, — O,009523i
— <UnCM9 = - <Mai3l7« + 0.0tl6534r + 0304584d. - 0,163386*
+ 0.(05780 = + (KOaSlMdS — 0.009523d» — 0,l63386d« + 0,1093721,
Abs diese« deichaiigen berechnet man die Cor-
d£ = — 1^66, dr = — 4,736
d« = — 0,217, dv = + 0,004
Die BMh der Methode der kleinsten Onadrate ver-
besserte« Eieaente siad:
I = — 23,866, r = — 35,736
« = — 23,917, 7 = — 24,996
WH diese« Terbesserte« Hmenten ei^ibt siA zwi-
schen Beobadlang «nd Redinung folgende Überein-
stiminnf:
Beob. Berech. Beob.-Berecfa.
0,64S2 0,5819 -f 0,0633
0,4663 0,5568 — 0,0905
0,3997 0,5030 — 0,1033
0,3988 0,3950 -|- 0,0038
0,1886 0,1452 + 0,0434
0,2848 Oy3570 — 0,0722
0^4087 0,3760 + 0,0327
0,4476 0,4783 — 0,0307
0^4296 0,4835 — 0,0539
0,5106 0,5119 — 0,00*11
0,0700 0,0611 -f- 0,0089
0,1250 0,0668 + 0,0582
0,1527 0,0817 -I- 0,0710
0,1716 0,1215 + 0,0501
0,2606 0,3429 — 0,0823
405
Die aus den Fehlergleichungen abgdeitetea Unter-
schiede zwischen Rechnung uxid Beobachtung sind in
Folge der ursprünglich zu Grundis. gelegten, aber nocjh
ziemlich mangelbaflen genähert^l. Wertben mit den aus
den ElQmeQten berechneten nichti yollständig überein*
stimmend, indess. scheint es nicht der Mühe zu verloh-
nen, die I^echnung noch ein Mal ^u wiederholen.
Es folgt zunächst die mit df3n verbesserten Constaa*^
ten £^<«', €y 9j beredinete Z^usammensetzung der in den
vulkanischen Gesteinen v^rkommünden Feldspaihe. nach
Einheiten von x fiKrischreitend.
Tabelle VI.
X
4.
5.
6.
7.
8.
* 9-
10.
Si
42.287
47,780
52,306
56,100'
59,319
62,099
64,507
• ••
AI
33,799
30,551
27^870
25,623
23,705
22,059
20,624
m—
Fe
3,295
2,979
2,718
2,498.
2,312
2,151
2,011
Ca
10,976
9,725
8,700
7,802
7,035
6,364
5,765
rig
0,^59
0,845
0,756
0,670
* 0;6I4
0,553
0,500
Na
6,986
6,513
6,102
5,800
5,547
5,323
5,145
I^a
1,698
1,607
1,548
1,499
1,468
1,451
1,448
X
11.
12.
13.
14. .
15.
16.
^T.
•••
Si
66,617
68,478
1
70,134
71,607
72,930
74,M5
75t,l81
AI
19,361
18,244'
17,248
16,352
15,544
14,809
14,138
Fe
i,cXa$
1,779
1,681
1,595
1,516
1,444
1,378
Ca
5,227
4,733
4,276
3,831
3;447
3^062
2,669
Mg
0,454
0,412
0,371
0,335
0,299
0,266
0,232
Na
4,998
4,876
4,777
4,695
4,627
4,571
4,541
Ka
1,455
1.478
1,513.
1,565
1,637
1,733
1,861
406
-X
la
19.
20.
21.
22.
23.
24.
Si
76,138
76,989
77,734
78^364
78,826
78^960
78,361
£1
13,523
1%955
12,426
11,930
11,455
10,979
10,438
fe
1,318
1,263
Ut2
1,163
1,117
1,071
1.018
Ca
2,320
1,955
1,563
1,203
0,867
0,393
*g
0,202
0,169
0,138
0,104
0,070
0,034
jfa
4,464
4,395
4,290
4,094
3,700
2,753
&a
2,035
2,274
2,617
8,142
4,025
5,790
10,183
Mit Hülfe der mitflern ZusaminensetEOBg des^Augils
und Olivins und der Tabelle V und VI Seite 401 «. 405
kann man eine neue Tabelle recoastmiren, welche die
theoretische Gesteinszusammensetsung nach wachsenden
Einheiten von x zeigt.
Für den Augit ist folgende mittlere Zusammensetziug
angenommen :
Kieselerde 50,135
Thonerde 5,257
Eisenoxydul 8,167
Kßlkerde 20,208
. Magnesia 16,233
100,000.
Sie ist von der in der Regel angewandten von
Seite 151 ein wenig verschieden, da aus einigen Ge-
steinen eine etwas andere Zusammensetzung hervorging.
Die eben mitgetheiUe ist ein Hittälwerth aus allen in jenen
Ktttersuehten 59 Gesteinen vorkommenden AugiUmalysen.
Für den OUvin gilt die mittlere Zusammensetzung:
Kieselerde 40,976
Eisenoxydul 10,586
Magnesia 48,438
100,000.'= •
m
Man findet alsdailri :
Tabelle Vif.
Übersicht dei- theoretischen Gästeinszuäammensetzansr,
nach in Einheiten wachserideil Werthen von x berechnet.
X Si £1 Fe^eMe Ca Mg Na JKa
6 45,60 12,35 15,73 13,56 M,23 2,11 0,53
7 48,55 15,82 13,94 10,70 6,90 3,25 0,84
8 51,50 17,01 12,08 8,93 5,17 3,7i 0,99
9 54,45 17,05 11,62 7,72 4,17 3,93 1,06
10 57,09 16,74 10,75 6,76 ^50 4,03 1,18
11 59,64 16,21 9,91 6,00 2,98 4,07 1,19
12 61,97 15,69 0,15 5,20 2;66 4,09 1,24
13 63,93 15,07 8,39 4,82 2,39 4,10 1,30
14 65,79 14,50 7,63 4,36 2,16 4,10 1,37
15 67,49 14,00 6,94 3,94 1,98 4,10 1,45
16 69,21 13,49 6,24 3,57 1,85 409 1,85
17 70,71 13,01 5,56 3,21 1,71 4,1 1 1,69"
18 72,11 12,54 4,87 2,93 1,62 4,07 1,86
la 73,35 12,11 4,22 2,63 1,56 4,04 2,09
20 74,55 11,71 3,51 2,34 1,50 3,98 2,43
21 75,61 11,33 2,83 2,06 1,45 3,80 2,98
22 76.54 10,96 2,13 1,76 1,40 3,45 3,76
23 77^9 10,57 1,54 1,47 1,33 2,58 5,42
24 77,20 10,l5 . 1,52 1,20 • 1,33 — 9,60;
Die ursprfingHchen GesteinSanalysen, in denen die
Werthe von x torhäi enrifUelt sind, lassen sich Mit iet
theoretischen Gesteinszusammensetzüng aus Tab. YD
vergleichen. Bei den öfter nicht nnbeträchtHchen Unter-
schieden; welche man zwischen der bqobachteten und
w
theoretisch berechneten Gesteinszusammensetzüngf finden
wird, ist es ganz überflüssig auf mehrere Decimalstellen
Rücksicht zu nehmen, weshalb nur die Zehntheile der
I^racente angegeben sind. Das Resultat dieser Ver-
gleichung enthält endlich die Tabelle VUI.
408
Tabelle VIII.
Vergleichung zwischon der . theoretisch berechneten uiid
beobachteten Zusammensetzung der vulkanischen
Gesteint
Si
Beob.
Ber.
1
47,31
47,3
2
49,91
48,3
y)
49,36
48,5
4
49,37
48,5
5
50,75
48.8
6
50,05
48,8
7
51,56
50,6
8
47,07
50,7
9
49,55
51,1
10
48,85
51,1
11
47,48
51,1
12
50,36
&1,8
13
49,17
51,8
14
51,88
51,9
15
47,69
52,6
16
55,15
54,0
17
57,04
54,9
18
54,79
55,6
19
61,00
55,6
20
50,25
55,8
21
51,09
56,3
22
58,15
56,4'
23
62.27
57,6
24
55,70
60,0
25
55,67
60,1
26
56,37
60,2
27
59,43
60,4
28
56,75
61,5
29
61,25
61,5
30
62.84
61,7
31
63,92
62,0
t
t
t
Diff.
■ 0,0
1,6
0,9
0,9
2,0
1,2
1,0
3,6
1,5
2,2
3,6
1,4
2,6
0,0
4,9
1,2
2,2
0,8
5,4
5,5
5,2
1,8
4,7
4,3
4,4
3,8
1,0
4,7
0,2
1,1
1,9
Beob.
17,22
16,14
16,81
16,81
21,73
18,78
18,50
12,96
19,31
16,16
13,75
13,12
14,89
19,04
11,50
19,40
18,72
17,60
19,14
12,55
14,69
17.67
16,63
15,02
12,45
14,84
16,42
14,14
16.48
17,66
17,31
AI
Ber.
4,5
5,4
5,8
5,8
5,9
5,9*
6,6
6,6
6,8
6,8
63
7,0
7.0
7,0
7,0
7,0
7,0
6,9
6,9
6,9
6,8
6,8
6,6
6,1
6,1
6.0
6,0
5,7
Diff.
'2,7
•0,7
• 1,0
■ 1,0
- 5,8
■ 2,9
- 1,9
- 3,6
2,5
0,6
3,0
3,9
2,1
2,0
5,5
2,4
1,7
0,7
2,2
4,3
- 2,1
+«0.9
- 0,0
- 1,1
- 3.6
+ Ö,4
- 1.6
5,7 + 0,8 9,25
5,7 4- 2,0 9,26
5,7 + 1,6 5,48
...
Fe+
Beob.
14,59
.12,14
11,87
11,85
12,67
11,69
11,83
16,65
17,40
16,87
17,47
10,95
15,20
13,58
19.43
13.31
8,46
11,51
4.89
16,13
19,11|
7,60
5,27
15,12
9,57
13,85
11,26
13,86
Fe +
Ber.
14,6
14,1
13,9
13,9
13,8 M
13.8
13,1
13,1
12.8
12,8
12,8
12.7
12,7
12.6
12,3
11.7
11,5
11.2
11,2
11.»
11,0
11,0
10.5
9,8
9.7
9,7
9.6
9.3
9,3
9,2
9,2
Fe Fe
Diff.
-0,0
- 2,0
- 2,0
- 2,0
- 0,9
-2,1
- 1.5
3,6
4,6
4,1
4,7
ij
2,5
t.O
6.1
1,6
3,0
0,3
- 6,3
+ 4.9
+ ai
-3,4
- 5,7
+ 5,3
- 0,1
+ 4.2
T •■■'
+ 4,6
- 0,0
+ 0.1
-3.7
. *) Es itt za Termulhen, daw 3 und 4 als ein and dieselbe
Analyse anzusehen sind, obwohl Bunsen dieselbe Poggend. 1851
Uro 6. S. 20t auf einen alten LaTaiirom des Hekla ron .sehr
gleicbförmigem Rorae beziebi/ wihrea« Genth sie ab Tki«ni-
m
Tabelle VIII.
Vergleichung ZMrisehen der theoretisch berecfhneten >und
beobachteten Zusammensetzung der vulkanischen
Gesteine. *
/
Ca
Mg
Na
Ka
»b. Ben Diff.
B^b. Ber.
Diff.
Beob.
Ber.
Diff.
Beob, Ber.
i8 12,0 - 1,5
5,55 8,2
- 2,7
3»41
23
+ 0,6
-- 1^
1.44 0.7
12 11,0 — . 0,6
4,85 7,2
^ 2,3
4,29
3,1
2,26 03
)l 10,7 + 2,3
n 10,7 + 2,3
7,52 6,9
+ 0,6
:- 0,6
1.23
3.2
.-2.0
0,20 03
7,52 6,9
, 1,24
3,2
-2,0
0,20 03
16 10,6 — 3,7
3,43 6.8
- 3.4
1,69
3,3
- 1,6
2,67- 0,9
.6 10.6 + 1,1
5.20 6,8
-1,6
2,24
3,3
- 1,1
0,38 0.9
2 9,4 — 1,9
4,33 5,7
- 1.4
4,64
3,6
+ 1.0
1,62 0,9
7 9,4 + 1,9
9,50 5,7
+ 3,8
1,97
3,6
^ 1.6
0,58 0,9
4 9,1 — 2,1
2,25 5,3
— 3,0
3,16
3,6
- 0,4
1.29 0,9
2 öa +0.2
4,58 5,3
~P,7
3,45
3.6
^0,1
0,77 0,9
4 9.1 - - 2.2
6,47 5,3
+ 1,2
2.89
3.6
- 0,7
0,60 0,9
8 8,8 -- 2,4
9,45 >,l
. . 4,4
2,47
3,7
-- 1.2
2,47 1,0
7 8,8 --2,9
6,82 5,1
- 1.7
0,58
3,7
-3.1
1,67 1,0
5 83 — 2,9
2,68 5,1
^2,4
4.80
3,7
+ H
2,17 1.0
5 8,4 + 3,9
5,83 .4,8
+. 1.0
232
3.7
^ 0,9
0.48 1,0
3 7,8 — 3,6
1.55 4,3
-2.7
4,G7
3,9
+ 0,8
1,69 1.0
5 7.6 — 0,9
3,52 4,0
— 0,5
2,14
3,9
- 13
3,47 1,1
9 7.3 — 1,1
4,85 3.9
+ 1.0
4,29
3,9
+ 0.3
--.63
2.26 1,1
9 7,2 — 6,6
0,19 3,9
^3.7
10,68
3.9
3,51 1.1
0 7,2 + 3,9
7.59 3.8
+ 3,8
0,34
4.0
- 3,7
2.04 1,1
3 7,0 — 1.0
3,35 3,7
- 0,3
4,11
4,0
+ 0,1
1,67 1,1
) 7,0 — 1,5
2,78 3,7
-P,9
637
4.0
-.2.9
1.43 1,1
l 6,6 6.0
0,80 3.4
- 2,6
11,39
4,0
.- 7,4
3,00 1,1
l 5,9 + 0»e
4,19 2,9
+.13
2,50
4,0
~ 1,4
0,95 1,2
\ 5.8 - - 2,4
9,12 2,9
-^ 62
2,48
4,0
- 1,5
2,48 1,2
r 5,8 - - 0,6
4,07 2;9
" 1.2
3.44
4,0
— 0,6
1,06 1,0
1 5,7 -^ 0^2
2,38 2,9^
--0,5
3,57
4,1
-0,5
1.44 1,2
5.3 + 0,9
5,3 + 1,0
4,04 2,7
+ 1.3
2,35
4,1
1.7
2.64 1,2
3,77 2,7
--1,1
1,50
4.1
- 2,6
1,49 1,2
5,2 — 33
4,09 2.7
-. 1.4
2,89
4.1
- 1.2
1.84 1,2
5,2 - 3,4
0,84 2,7
- 1,9
6,21
4.1
+ 2,1
4.43 1,2
t
+
+
+
DiC
.0.7
1.5
0,6
0,6
1.8
0.5
0.7
0.3
0,4
0.1
— 0,3
+ 1.5
+ 0.7
+ 1.2
— 0.5
0,7
2.4
1.2
2.4
0,9
0,6
0,3
1.9
0,2
1.3
0,0
0,2
1.4
0,3
0,6
3,2
bezeicboet» die grobkproif; ist Ob sich hier eio Vcrseheo in der
chnung eingeschlichen hat, oder ob beide Analjsen zufälliger Weise
genau ubereinslimmen, ist ans dem Torliegenden Material nicht tu
leilen. .
410
32
33
34
35
36
3t
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
65,23
65,40
62,40
65,47
64.50
65,28
61,39
69,90
65,39
69,65
67,57
69,77
70,61
71,34
74.50
74,85
77,63
75,29
76.75
77,92
tl,34
75,91
77,89
76,38
77,94
75,77
Si
■IHM«
62,2
62,9
63,7
63,7
64,4
64.9
64,9
67.1
6T,7
68,2
68,6
70,0
70,2
70,5
73,1
t4.1
74,5
74,6
75.3
75,3
75,4
75,6
75,6
75,7
76,4
77,1
+
+
Diff.
+ 3,0
+ 2.5
- 1.3
Jl,8
0.4
3.5
2,8
2,3
1^5
1,0
0,2
0,4
0.8
1,4
0,8
3.3
0,7
1,5
2,6
4,1
0,3
2,7
0,7
1.5
1,4
Btob.
17,40
17,73
14,21
15,67
15,12
14,17
16,51
I5,«7
15,37
14,5a
13,30
13,45
13,56
12,58
13,04
12,46
11,90
12,94
12,06
12,01
12,58
11,49
12,15
11,53
11,84
10,29
••• -
AI
Bor.
15,6
15,4
15^1
15,1 f
14,8 ^
14.8
14.1
13,9
133
13,7
13,3
t3,2
13.1
12,2
11,9
11.7
tut
11,4
11.4
11.4
11.3
11,3
11.3 +
11,0 +
10,5
tk
t
B
3
0,9
0,6
0.3
0,6
1,7
1.0j
1,5
0,7
0,4
0,2
0,4
0,5
0.8
0,6
0,2
1.2
0.7
0,6'
1,2
0,2
0.9
0,2
0,8
0,2
Fe-h
Beob.
4,6ß
4,36
6,92
5.62
7,20
6J1
Wt
3.37
7.27
5,34
4,78
4,83
4,98
4,76
f;74
2.35
2.56
2,60
3,47
1,32
4M
2,13
3.07
3,59
2,18
3,85
Fe 4- Fe Fe
Ber. Diir.
+
+
9,0
8,8
8.4
8,4
&2
8.0
8,0
7.0
63
6,6
6t5
5,9
53
5,7
4.3
33
3,5
3,5
3,0
3,0
2,9
23
23 +
2.7 +
2.2-
1.5 +
+
+
4,3
4.4
1.5
23
1.0
1,3
1.3
3,6
0,5
1.3
1,7
1.1
03
0,9
1.6
1.4
0.9
0,9
0,5
1,7
1,9
0.7
0.3
0.9
0,0
2.4
r
Die zwischen der beobachteten und berechneten
GesteindzusanimensetzuDg übrigbleibenden UnterBchiede
fallen zum kleinem Theile noch auf mangelhafte Ana-
lysen, zum grössern aber ohne Zweifel auf eine un-
regelmässige Zusammensetzung ' der Materie im Erd-
innern.
Die mittlem Fehler für die verschiedenen Bestand-
theile aus 47 Beobachtungen abgeleitet geben folgendes
Resultat: >
1 + 1,7
i + 0,9
2,* — 1,7
2,3 - 1,0
2.3 — 1,3
2,2 — 0,9
2,2 — 1,4
2,1 — 0,4
2,1 - 0,5
2,1 + 0,7
2,0 — 0.3
1,8 - 0,4
1.4 + 0,4
\ Beob,
i 0,76
r 0,53
i 5,81
] 4,13
» 3,39
) 3,47
7 3,77
7 0,99
i 3,00
S 2,27
D 3,49
' t,65
1.53
0,70
0,28
DiS. BMb. Bcr. DffT.
Mg
Ber.
2,6 - 1,8;«,72
2,5 — 2,0 6,49
2,4 + a,9 4,9t
2.4 -- 1,7 4,49
2.3 4- 1,1 4.»i
1,2,4,90
1,50
4,49
2,3 -
fl,0
0,4
1,8 — I,
1,6 — 1,3
>.9 — I,
i,5 — 1,5
1,5 — 1,5
\fi — 1,5
1.5
1,5 — 0,(
1,5
1,5
1.2 + 2,7
1.3 + 2.9
1,3 - • 0.3
1.3 ■ • 0,6
1.3 ■■ 0,2
1.4 + 0,1
0,25 1,3
3,53
4,59
6,84
. 2fil
1,5 2.17
l>0 4,46
1,4 — 1,4 4.21
1,0 ! 5,56
2,7
0,2
4,80
0;2'2.45
1,3 5,42
2,94
3,27
2,02
- i;3 5,64
" 2,17
+ 0,7
+ 0,7
+ S,'*
2.8 — 0,8
2.9 + 2,7
2,9 — 0,7
3,0 — 1,1
Mittlerer FeU^
fttr Kieselerde ± 2,60
Thonerde ^ 1,94
Fe + ^e:f fefe :i= 2,96
Kalkerde ä= 2,36 '
Magnesia ± 1,98
Nalron ,, ± 2,15
KaU ^ 1,41. ,
Diese tnitllem Abweichungen der Beobachtungen ron
der Iheoretiscben Zusaminensetzung , wenn sie anch
nicht klein ' zu nennen sind, geben fUr «inen ersten
418
Versuch ein immerhin befriedigendes Resultat^ und es
steht zu erwarten, dass .dasselbe bei einer neuen Bear-
beitung einer grössern Reihe . zweckmässig angestellter
Analysen noch bedeutend günstiger ausfallen wird.
.. Die zur Erreichung dieses Zwecks zu ergreifenden
Vorsichtsmassregeln würden etwa folgende sein :
1. Um zu diesem Zwecke zurarlässigere Beobach-
tungen zu satpmeln, dürfen nur Gesteine analysirt wer-
den, von denen man sich überzeugt hat, dass sie yoII-
kommen frisch sind und dass in keiner Weise metamor-
phische Einflüsse auf sie eingewirkt haben. WomögUch
sollte man das Material zu den Analysen aus frischen
Anbrüchen aus dem Innern der Lavaströme oder aus
der Mitte fester Gesteinsmassen entnehmen, auf welche
auch die Verwitterung keinerlei Einfluss ausgeübt bat.
Alle Obsidiane und Bimssteine würden aus dias.em
Gruiide künftig bei einer neuen Bearbeitung für die
mittlere Gesteinszusammensetzung besser auszuscUiessen
sein, da sie als eine Art metamorphischer Gebilde an-
zusehen sind; ich habe sie in der obigen Zusammen-
• • • »
Stellung nur aus Mangel zweckmässiger gewählter Beob-
achtungen mit aufgenommen.
Statt der Obsidiane und Bimssteine muss man die
ihnen entsprechenden Trachyte Yon frischem Korn be-
nutzen.
2. Man wähle für die Analysen möglichst gleich-
förmige Gesleine, in denen Crystalle von höchstens
einer Linie. Länge ausgeschiedcin sind. Von denselben
nehme man eine grössere .Masse ^ et^a £^n Pfund oder
mehr^ pulverisire es in einem Mörser und benutze von
413
dem möglichsi gfleiehföhnigen Gemisch die zur Anulyse
nöthigre Quantität.
3. Man steUe jede Analyse d^^ppelt oder dreifaclr
an und ziehe aus den ii;ersohied0nen Beobachtui^en
einen Jtlittelwerth. Namentlich ist eine sorgfältige Tren-t
nung von Eisenoxyd und Thenerde und Ton Natron und
Kali; welche toUlere so oft verojachlftssigt. wird, auf-*
merksam zu beachten. Ganz besonders/vtq^chenswertli
würde bei einer jeden solchen Gesteinsanalyse. dici
Trennung von Eisenoxydul und Oxyd sein, weil durch
dieselbe neue Bedingungen für die Berechnung der
mineralogischen Zusammensetzung erzielt werden.
Durch eine grössere Anzahl guter Beobachtungen
wird man dann auch einstmals in den Stand gesetzt
werden, eine grössere Anzahl von Normalörtern zu
berechnen und der Zusammenhang zwischen Feidspath,
Augit, Olivin und Magneteisenstein wird noch sichrer
zu ermitteln sein.
Endlich ist es einleuchtend, dass f(ir eine neue Bear-
beitung dieser Verhältnisse bei dem grossem Schwanken
der mineralogischen Bestandtheile auf der basischen Seite
und bei dem raschen Abnehmen der Ördinaten der Hy*
perbeln daselbst, eine grössere Anzahl von Analysen
für die Bestimmung der Nörmalörter sehr viel nbthiger
wird, als auf der entgegengesetzten.
Während die vorliegenden Untersuchungen, wie ich
schofn vorhin bemerkte, nahe zum Schluss gelangt wa-
ren, wurde ich mit Bunsens interessantem Aufsatze in
Pogg. Ann. 1851 Nr. 6 S. Id7 bdcannt^ und ich konnte
daher' nicht im Zweifel' sein,- die von ihm mitgetheilten
Beobiohtiii^feH über 4ie ZwapuMDMUmg. iIm* UAindi-
sehen crysiallintodien Gesteine and ihrer metanorphischra
GelriUe mü den meialgea vjk verweben.
Indem ieh auf der einen Seile den Werlh dteses
fttr die Ynlkanologie wichtigen und zugldek reichhritt-
gen Materials im ToVen Masse aneriieiiM^ imss ick
anf der andern gegen die wissens^iN^lilie Behnndlmg
d6sseH>^n mi4 namemHeh gegen Bunsens geatoglsdke
Gk*andprincipieii , die loh dordiatis nicfai «heilen kam,
meine enti$cbiedenen Bedenken aiHUfreeheA« * .
In diesem Abschnitte ist zunächst irur ton den Bfl-
dungsgesetzen des nicht metamorphischen Crest^iis £e
Rede, mit denen auch Bunsens UntersüÜHungetf be-
ginnen.
> ■ . .
Obgleich die grosse Mannichfaltigkeit^ sagt Bansen
sehr ricl^tig, welche sich in der mineralogischen und
chemischen Zusammensetzung der nicht metamprphosirten
Gebirgsarten Islands ausspricht, auf 4^^ ergt^n.Slick
jeden Gedanken an, eine nachweisbare Gesefsmäj^igkeit
ihres Urspi^ungs auazuscbliessen scheint, sa bietet sich
dofrii bei näherer Betrachtung eine Beziehung^ dm*, wekhe
alle. diese Bildungen von den jüngsten Laya^rgüssen bis
zu den ältesten Eruptionsmiassen^ wie verschieden auch
immer ihre mineralogische Constitution sein m^g. unter
einander auf das Innigste verknüpft^
Um diese Mimaicdifaitigkeit van. Eps^beiBVi^eA zu
erklären, greW Bimsen,; dfis Binftic^e^ {fatnrgmiässe,
die im AUg^mainea getolzitiässif e Dif^ioifitiop ^jM^erie
im famern des Erdkörpi^rs , auwai die:. ZiUHdw^ der
41S
Dichtigkeit von der ErdoberfläGhe gegen die Tiefe laa,
übersebead, zu einer sebr unwahrjSielieinUeliM Hypo^
tkse YOB zwei ge^ondertea vulk«niscbea Hel^dw> dii?
getrennt yoa einunder S9mQ ufld basische Säicate ent^
halten^ durch d^e]» Vermischuag oder Versehmebung
jene unzlihligeA GesteinsaHaoora- hervorgegeagen m4^
welche m Island und in Ai^memen^ aber besaer ge$ftgt
an der ganzen Erdoberfläche, durch die yer]S^ie4ensten
geologischen Zeiträume I^ndurch si^A wederfinden.
Als eine blosse Fiction könnte man dicise Hyp(4h0se
wohl hinnehmen , nur mm^ ms^ nicht gkauban , dass
sie in der Natur hegvtindet sei^ oder das6 wirklich; im
Innern der Vulkane z^ejk' gesandearte Her4e mit basir^
sehen und sauren FK&ssigkeiteii vorhanden wäraa, sq
wie etwa der ClKenftiker in zwd verachiedfenen Glasen
ein Alkali und eine Säure wdiefat iieben einandet stehen
hat, welche er beim Zusammengiessen i« Sabe v^-
wandeln kann. Die von Butten zur Rechtfertigung
seiner Hypothese zwisoheoi seinen Beohßchtungen und
ihrer Berechnung vorkomnieniden Unterschiede geben in
den angeflyftrten BeUpielea meist eine sehr befriedi-^
gende* Überednatimflciting, dodk i^ sie nur sxdietnbar, wie
dieses eiae ausführliche Yergleichung einer grössern
Anzahl von Beednaehtungen mit der Theorie sogleich
nachweisen wird.
Abgesehesn davon ^ dass ich die genannte Gmnd-
hypothese; nicht theile, kann ich audi niit der mathe**
matisch- physikalischen BdianiHung äit hier, in Frage
stehenden Aufgabjo nicht etev^rstanden sein. Erstens
ist nämttph die miiieralsgische Beschaffenheit der neuem
4id
vulkanischen Gesteine und nainenflich die ausserordenl-
liGk wichtige Rolle, welche der Peldspath utMr aDen
Vwhftitnissen bei ihrer Zusanimensetzung spielt, ganz
ausser Ai^t gelassen, zweitens nnd die Prindpien der
Berechnung der Gesteine aus der 2SasannnensetsoBg der
sogenannten normallrachytisehen und mmnalpyroxem-
sehen Bndglieder streng wissensehafttichefi Forderangen
nicht entsprechend.
Meine Einwendungen beziehen sich hanptsfichfieh auf
folgende Punkte:
1. Die beiden Endglieder, ' so wie sie Bansen hin-
stellt, sind keiner prädsen betnition fthig; sie sind
femer aus sehr wenigen Beobachtungen, die den Gren-
zen einigermassen naheliegen, abgeleitet, während in
einer voUsIfindigen Theorie zu ih#er ffildmig aUef^ zwi-
schen beiden Grenzen enthaltene Beobachtung^en mit
verwandt werden sollten.
Wahrend Bunsen für seine llieorie nur von zwei
Punkten ausgeht, berechne ich dagegen eine Reihe von
Normalörtem^ deren Zahl beliebig gesteigert werden
kann, sobald nur die nOthige Zahl von BAibaehtmigett
vorhanden ist; gegenwärtig habe ich mich mit * 5 der-
selben begnügt. '" {
2.. Indem Bunsen alle vulkanischen .Gesteh
nächst von Island als Mischungen aus. den beidi
nannten Endgliedern betrachtet., können keine über die
angegebenen Grenzen hinausiiegenden Beobachtungen mit
der Theorie verglichen werden. *^ - i^
3. Es erscheint mir nidit zweckmässig'; dass Bussen
in seiner Tabelle, welche auf die Mischung ' der' End-
417
glieder beruht, die «Kieselerde zum Argmaeoie wäUt,
loh habe in dies^ Hinsicht die Grös0.Xy.^yfe\die ^otk
allen Theilen der Analyse abhängig ist und die den
FeldspaA besonders charakterasirt, vorgezdAi. Der
Kieselerde, dem wichtigslen Theile der Aaglyse; wer-
den alsdann ebenso gut Beobacbliings£ßhler, oder Unter«
schiede zwischen der Theorie und der Beobachtung
zutommen, die nach der andern Betrachtungsweise gar
nicht auaBumitteln sind.
4. Scheint es mir. nicht zu billigen, dass Bunsen
Thonerde und Eisen in den verschiedenen Oxydations-
stufen mit .einander vereinigt. Ein chemischer Grund
ist dazu nicht vorhanden.
Dass durch die Vereinigung dieser beiden K5rper,
so wie durch die Verbindung von Kali und Kajtron, wie*
dieses mehrfach bei der Vergleichung der Beobachtun-
gen Abichs geschehen, eine gfliistigere Übereinstimn^mig
zwischen Theorie urid Beobachtung scheinbar er:^It
wird, liegt in der Natur der Sache. Wollte nfanf^uch
Kalk und Magnesia vereinigen, so würde diese Über-
einstimmong noch grösser und durch fortgesetztes Zu-
sammenfassen von Bestandtheilen zuletzt unfehlbar ab-
solut werden. *-
5. In der Strenge ist die Theorie der Hi4[|ungen
in der von Bunsen aufgestellten Art, wenn sie auch
nähenuigs\^ei|ie Genüge leistet, unrichtig, ^ie dieses
sowohl aus einfachen analytischen Betrachtungen, als
auch aus der Erfahrung deutlich hervorgeht. BunseiS
bezeichnet mit S die Procente der Kieselerd^^in einem
Mischlingsgestein, mit s den Procentgehalt der Ktesel-
27
418
eirie in der nmnalMMqflisflmii tnil a flireii Procent-
gd^dt in dJPklAudpyroxenischen Hasse «nd mit a die
Menge der nermalpyroxenlBchen Masse, wdche steh mit
der Gew^|lsein^l der normaUrtchylisehen MasiQMirischt;
um das fra||Uie' Misckunngesiein zu efsengeiiy"
Man findet alsdann r ^
s — S
Für die übrigen Bestandtheile, f^ Theperde. Eisen-
oxyd n. s. W. ergeben sich dieser Gteichungen analog:
8'— S'
s"— S"
^^' g"_ „.> =" «I «•»•«:•
Verbindet man z.B. 1 mit 2, so ergibt sich die Glei4|png:
o — .ft ir — s .'
d. k.' die verschiedenen Bestandtheil^^hi[|Brde, ^t^i^-
oxfd^ Kalkerde u. s. w. nehmen bei wathsendeni S
gleichförmig ab.
Betrachtet man geometrisch die Kieselerde als Ab-
scisse und z. B. die Kalkerde als ^ Ordin^^^ so
liegen alle Werthe der letztem für jedes MiscUlBgs-
gesleia)dn einer geraden Linie, deren Lage didniu 4eii
Wjßrth der Kalkerde in der nonnaltrachytisclidK!ffprt
normali^froxenischen Zusammensetztmg bedingt. iMord.
Dieses Verhältniss zeigt auch die von BJSisen mi^e-
theilte Tafel. «^ c
Ber ^druck |-^I — ist indess gleicQledeatelWnit
der von mir Seite 81 mitgethnlten Formel für die Mischung
419
«... I .
zweier FeldspflAe^-und in den für die mittlen^ Zusa|p-
mensetzung dieses Mineralkörpers berechneten Tabellen
Seite 99 und 405 ist bei der Zunahme der Kieselerde
eine praportionale Abnahme der übrigen BestaiAitlieile
bemerklipjr. ^^
Vlrnni nun die ganze äussere BMkruste Ms in^die
Tiefen hinab, aus denen die jetzt thätigen Vulkane ihr
Material emporführen, nur aus Feldspath bestände, so
würde man in voller Übereinstimmung mit der Theorie
eine jede Lava als ein Gemisch zweier extremer Glkder
betrachten können; dieses ist aber den mitgetheilten Er-
fahrungen gemäss nicht der Fall.
Wenn auch der Feldspath in den obep Schichten,'
d. h. in den ältesten Gesteinen, ganz überwiegend vor-
heg^scht, so wkd er doch allmählig immer mehr und
mehr durch Augit, Olivin und Magneteisenstein er^tzt
und bis zum Verschwinden zurückgedrängt. ^
Mit Rücksicht darauf und in Beziehung auf die
ttX
Gleichung F = -j-j- — und auf die Zusammensetzungs*-
weise des Feldspaths Seite 64 ist es leicht nachzuwei-
sen, dass der Zusammenhang des Kieselerdegehalts mit
derThonerde, Kalkerde u. s. w. in einem crystallinischen
Gesteine nur für den Feldspath allein, nicht für die
andern 3 Mineralkörper, durch eine Gleichung vom
2ten Grade und zwar durch eine Hyperbel dargestellt
wird. Zieht man indess den Augit, Oliviil und M«%net-
eisenstein mit in Betracht, sq gelangt man zu sehV ver-
wickelten Gleiclmigen, respective vom Stennind 12ten
Grade, niemals aber zu einer Gleichung des ersten
27*
420
« *
Ggides^ was auch schon die BMtecbtangen zdgen.
Wolltg maii; wie dieses Bunsen geioan hat, die Kiesel-
erde zum Argupante nehmen, wozu ich nicht rathen
würJe, so sind zuerst für die verscfafedenen, nach wach-
sendem Kiesderdegehalte geordneten Gesteine eine An-
zahl von Nonoaldiiern zu berechnen, denen man sMI
Curven höherer Ordnungen, hinreichmd genau bei dem
entschiedenen Vorherrschen des Feldspaths Hyperbeh
anpassen kann. '^
ihn würde nach dieser Methode eine Tabcob b^
rechnen können, in welcher die Kieselerde statt x^itm
Argum^jite gewählt wird, mit deren HO^ jf^ennlb
Zwischen der Beobachtung und Berechnung eine grösseie
Übereinstimmung zu erzielen ist, als nach der voa Qan-
sen angegebenen Art.
Eine solche Tabelle, bei deren Gebrasche der w-
lj|re Fehler von x sich berechnen Hesse, hier einzu-
schalten, dürfte überflüssig erscheinen, da sie dmh
Tdb. yn, wenigstens vor der Hand, genügend ersetsrt
wird.
Volläufig habe ich es jedoch nicht un^eckmSssig
gehalten nach der von Bunsen vorgeschlagenen Methode
und nach der meinigen, indeqi x zum Argum^te ge-
wählt wird, für die vorhin mitgetheilten Beobachtungen
den mittlem Fehler*) zu bestimmen.
*) Zur Berechnung des mitdern Fehlers nach Bmisena Thapie
sind die Beobachtungen, die affsserhalb der normaltraeh^tifdhtn
und normalpyroxenischen Grenien liegen, 1tic|(t hiningeiogen
worden.
421
Das. Resultat der .Recbnnng ist:
Bansen.
S.*v. W.
•••
=t 2,7
Ä 2,4
ea
=!=2,8
:+= 2,0
Ag
-: 1,9
-= 1,6
l«a
±2,5
rt 2,2
l^a
t 1,2
Ht 1,3
Aus den von mir bereits mitgeth^ilten Untersuchungen
über ^ Zusammensetzung der crystaUinischen Gesteine
glaube ich folgern zu müssen, dass die von Bunsen
aufgestellte Hypothese der beiden vulkanischen Herdd,
die gesondert saure und basische Silicatmasseii enthalten
und durch deren Verschmelzung alle Mischlingsg^estepne
entstehen, auf die merkwürdige Eigeiischafl eines jeden
FeMspaths, der in ein saures und ein basisches Salz
zerlegbar ist,*sich reducirt. . %
Die Feldspathe, selbst ate dar wesentlichste Bestand*
theil der tossem Erdkruste, stellen em^ oontinuirliche
Kette von den sanem durch die neutralen zünden basi^
sdieu l^catmassen dar, die nach den specifisohen' 6e-^
Wichten geordnet, mit den Kieserde- und Alkali-reichsten
an der Brdoberfl&che beginnen und in der Tieff mit
den Kieselerde -ärmsten, Thonerde-, Eisenoxyd-, Kalk-
und Magnesia -reichsten endigen.
Ind^H mit dem Basischwerden des Feldspaths ^.
Dichtigkeit der ErdsehiditeH nach Innen hin luuimmt^
wird diese auch noch durch das Überhandnehme» des
Augits, Oliiifins und liftgneteisensteins naq|%und juioh
ausserordentlich vermehrt. '"
423
Während an der Oberfläche der Erde saure Feld-
spathe in der üesXalC der Trachyle^ oder neutrale ||Ur
spathe mit Ausadieidung der Kieselsäure^ alsjfiramte
erscheinen, w^en in den tiefem Brdschichten die
Feldspalhe allmälig bis zum Verschwinden zurttckgedrängt
werden. <-
Aus der vorhin n^itgetheiHen GleiÜAung
P = 100 - C 3:919 4- »)
ergibt sich, dass die FeIdq;»athfa|Udung im Ii
Br^ nicht, wie wir früher Seite 3d5 atagenommeMN
bei X = 0, sondern schon bei x »= 5,39 MMS^j
in einer Tiefe von 15*7250» oder 21,23 Meilen;
Unter der bezeichneten Tiefe, in der die Feldspatb*
•
bildung ihre Grenze erreicht hat, wird der Augft yfor-
zuwialten anfangen, zu einem Haximumwerthe gelagen
und dann dorch den Magneteisenstein verdrängt nach und
nach wieder abnehmen. Endlich gewinnt d^ Magnet-
eisenstein die Oberhand, der dann ohne Zweifel allmählig
wieder durch gediegene Metdie , namentlich durdi Bisen,
Nickel und Cobalt verdrängt .wird.
Unsem Rechnungen zu Folge wird im itittel die
FeldspathbUdung eher aufhören als die Grenze 4^ Anor-
thits mit X s= 4 erreicht wird. Wenn sich auch die Lage
dar Curven in Fig. 2 künftig durch neva Beobachtungen
noch etwas ändern kann, so ist e/MH'ftiim wahr-
scheinlich, dass crystallinische Gestline zum Vorsdifeoi
kommen vrfSIden, welche noch basischere Foldspathe als
den Anorthit enthalten, den ^ir in dieser wichtigen
m-
423.:
Mineralgruppe als basischen Grenzwerth bezeichnen
können.
Der reine Anorthit mit dem Werthe x = 4,0 gehört
nach nnsem Erfahrungen zu den sehr seltenen .Mineral-
kttrpern und ist bis jetzt nur an wenigen ^Orten zum
Vorschein gekommen. Die sogenannten Anorthite oder
Thiorsaaite der isländischen Laven, von denen \^iter
oben miAurere Analysen mitgetheilt sind, stehen schon
etwa in der Mitte zwischen Anorthit und Labrador; sie
sind in crystallinischen Massen, die als grosse geologi-
sche Gebilde, nicht etwa als Local-Erscheinungen iinzn-
sehen sind, vielleicht schon als die basischsten Feld-
spathe zu betrachten, die dicht an der Grenze des
Verschwindens dies^ wichtigen Mineralgruppe auftreten.
•*i
1»
^
V ■
«
XIV.. ^eber die Palagonitb^diuic^«
Nadidem wir schon im Abschnitt VIII und IX. dieses
Buches die mannigfache &isamineA8et2nng i«9r isländi-
sdien mh sUianischen Palagonite keiawi gdeml haben,
isl es jetel meine Absicht Ober die raitstehnng Aeser
merkwürdigen Gruppe von Hineralkürpem, dii^ in dai
▼nlkanisch^ Formationen eine bis in die neuere Zeit
übersehene, aber doch so änsse^l wichtige Sfefinng
einnimmt, meine ErfiBhningeft:-initzatheiIen. '
Dem aufmerksamen Leser wird es bei einer nur
etwas näheren Betrachtung der mitgetheilten Analysen
nicht entgangen sein,- dass es weseatBch der Feldspath
ist, der in Verbindong mit EÜ8f»ioxyd, Magnesia und
Wasser de«. Palagonit bildet.
«Um indess eine deollidiere Einsicht über die Bil-
dung dieser Metamorphose zu erhalten, ist es er-
forderlich, einige allgemeinere Betrachtungen voraufzu-
schicken, welche geeignet sind, den Weg' für die nach-
folgende Untersuchung anzubahnen.
fei Feldspath von der Norm (x, 3, 1), dessen Mo-
dulus STsei, -^se sich in zwei TheUe, in {0^ 3, 1) und
iCj 3? l)?..^^^ O ^ ist. Der Modulus des erstell jDkeiles
sei V, des zweiten w. Man findet afstann^g^ende
Gleichungen :
425
l.TheU
2
LTheil
aOs
+
sfw
300
300
plT
+
piw
300
300
q/tv
+
qywW
300
300
kav
+.
kaw
100
100
Ibv
+
Ibw
100
100
ncv
+
ncw
100
100
mdv
+
mdw
100
im
= Si
= • AI
= 5?e
= Öa
= • Äg
= Sa
= ka
Den zweiten sauern oder kieselerdereichern. Theil,
den wir mit T' bezeichnen, schliessen wir zunächst
von unsem Untersuchungen aus, während wir den ersten
basischen TheQ = T näher betrachten wenden.
Derselbe nehme in R isomorph mit der Thonerde
eine gewisse Quantität Eisenoxyd = f und in R eine
gewisse Quantität Magnesia = g, isomorph mit der Kalk-
erde und den AULälien in sich auf.
Bleiben in dieser neuen Verbindung dieselben Sauer-
stoff^erhältnisse und dasselbe Gewicht wie zuvor, so
entsteht die Frage, welche Quantität der übrigen Be-
standtheüe: der Kieselerde, derThon- und Kalkerde und
der Alkalien für das eingetretene ]g|^enoxyd und die
Magnesia ausser Y^^biidung ausscheiden müssen. Für
«Uje Jüilkerde und die Alkalien i^ird angenommen, dass
426
100
dieses Aasscheiden dem Factor P == t —
^ c d
proportional sei. Schreibt man R = -— -4 f- -
^- k n m
und T := a 4* c '"h d <"^d bezeichnet pan die ansschiä-
dende Kieselerde mit z, die aasscheidende Thonerde mit
y die ansacheidenden Mengen von Kalkerde, Natron und
Kali mit aPt, cPt, dPt, so gelangt man, wie dieses leicht
zu sehen ist, zu folgenden 3 Gleichungen:
f+g — 2 — y — »W« 0
e
(pRt - 1)^ — 3z =
0
(L — l^es — 3z = 0
aus denen die Werthe von t, y, z durch Elimination
bestimipit werden.
Man findet nämlidi:
•_(0+>+7)'"+.C''-i>«
Substitair} nan in diese Gleichungen die Zftlgy Sb
427
die Atomengewichte, setzt man ferner den ^pecialfall
0^6, so erhält man folgende für die Rechnung be-
quemere Ausdrücke. Nämlich:
0,35888 f -h 8,»876 g
P (1775,44 R 4- t)
(1368,62 R + 0,641 12 T)f -f (641,8 R—2,562U)g
^ '^ 1775,44 R + T
_ 406,84 Rf + (1133,64 R — 4,5253t) g
^ "" 1775,44 R + »
Bevor wir unsere Untersuchungen über diesen Ge-
genstand fortsetzen, mag ein Zahlenbeispiel den Gebrauch
und die Richtigkeit der eben aufgestellten Gleichungen
darlegen.
Der Feldspath des Aetna Tab. I. Nr. 23 hat nach
meiner Analyse folgende Zuisammensetzung:
Kieselerde 53,810 28,480 28,480
13,152 •
Thonerde
25,942
12,126
Eisenoxyd
3,423
1,026
Kalkerde
11,738
3,338
Magnesia
0,529
6,211
Natron
4,019
1,038
KaU
0,539
0,091
4,678
X = 6,452 M = 4,4134
Zerlegen wir diesen Feldsptdli in zwei Tl^eile^ indem •
c
für den ersten 0 = 6^ für den zweiten f = 12 wird^
d.h. in reinen labradorischen Felaspath^ond Xlbit, so
berciä^et man v = 4,0802 und m =: '0,3332; setziy^p
wirjeoier: t
428
•
X zs 2,766
/, = 0,234
a = 0,714
bs: 0,045« *
0 = 0,222
d = 0,019
so findet sich die
Zosanmeitfetzang der beiden TbeQe: •
I
. TheU 2. Theo
Kieselerde
46,255 + 7,555 = 53,810
Thonerde
24,145.4- 1,972 = 26,117
Eisenoxyd
3,186 + 0,260 = 3,446
KaBterde
10,245 + 0,837 = 11,082
Magnesia
Natron
0,460 :t- 0,060 =r (yffiO
3,507 + 0,286 = 3^3
Kali
0,457 + 0,037 = 0,494
88,255 +11,007 = 99,262
T = 88,265 r = 11,007
Setzen wir nun z.B. f = 15,000 g = S,000, so
berechnet man zunächst:
P = 0,487750
R sr 0,002636
Mit diesen Hülfsgrössen findet man aus den angege-
benen Gleichungen:
t = + 16,6715
y z^+ 10,5630
z = + 1,6713
Die neue Eisenoxyd- und Magnesia-reicbeVerbindang
4l)efeehnel man mk diesen Grö^f^ ais dem Lia||H|i>n-
sehen Feldsptth^-oder dem Theilq^:
■tr
429 .
Labrador Ausgeschieden Neue Verbindung
Kiesel«^e
46,265
1,6713
=
44,5837
Thonerft#
24,145
—
10,5«30
^=
13,5820
Eisenoxyd
3,186
+
15,0000
i^
18,1860
Kalkerde
10,246
5,8060
^z
4,4390
Magnesia
0,460
+
5,0000
=
5,4600
Natron
3,507
1,8052
zz
1,7018
Kali
0,457
' ■
0<1545
T'* =
0,3025
T =
88,255
; 88,2550
Als Prüfung für die riclitige Lösung der Aufgabe
dienen die SauerstoiiverhäHnisse zwischen Si, M luid ä.
Die berechneten Sauerstoffmengen aus der neuen Ver-
bindung sind:
Si 23,5960 23,5960
fi 6,3481 j u,7980
f e 5,4499 1
Ca 1,2624
Mg 2,1796 [ 3 328
Äa 0,4395
ti 6,0513
Danach ist für diesen Feldspath die Norm (6,^3, 1),
wie bei T im Anfang der Rechnung.
Als ein zweites Beispiel wählen wir
f.= 18,529, g = 2,281
Die Rechnung etffbX mit diesen Sabstitution^n in
denselben Labrador:
•
Labrador
^430
AusgescliiediVNeiie Veri>indiag.
Kieselerde 46,255
— 2,986 •
43;H9
Thonerde t4,145
-> 13,570
1(^5
Eisenoxyd- 3,186
+ 18,520
21,V«
Kalkerde 10,245
— 3,180
7,065
•Mafnesi« 0,460
+ 2,281
2,741
Natron 3,507
— 0,989
2,518
Kali 0,457
— «0,085
0,372
T = 88,255
■jo
s: 88,255
Ein Feldspalh von der Norm (x, 3^ l) in dessen
fadi^heii Theil eine gewisse Quantität Eisenoxyd und
Magnefta substitoirt worden ist^ zerfiilU also in ^liedar:
1. in T^ den basischen Bisenoxyd- and Magnesia-
reichen Theil,
2. in T den albitischen, unzersetzten Theil ^
3. in T" den aus der Verbindung ausscheidenden
Theil. •*
Auf diese verschiedenen Theile wenden wir unsere
Aufmerksamkeit und betrachten znnfichst T<^. Dieser
Theil werde hydratisch oder nehme allgemein d Atome
Wasser auf, so dass noch das Glied ----- demselben hin-
100
zugefügt wird, wo v® den Modulus von T^ bezeichnet.
UiA die procentische Zusammensetzung der neuen
Verbindung zu erhalten, ist jeder Ihefl derselben mit
10000
dem Factor L = .^^'^ . — n^— zu multipliciren.
100 T® 4- dhvo . ^
Hineralköriier, welche auf die eben .ange^bene
Weise aus dem Feldspath hervorgegangen sind^ werben
mit dem Namen orthot^fpe Pahrgonite bezeichnet und
431
stellen eine Reihe nuneralogiscber S^ecies dar, je «aeh-^
dem fttr 6 und d verschiedene ganze Zahlen i;ubstituirt
werden, d. h. aus jedem Feldspath von der Norm [dy% 1)
gehl eine Reihe orlhotyper Palagonite mit 1, 2, 3 . . .
Atomen Wasser hervor.
Setzen wir beispielsweise 0 = 6 und ^=4, so wird^
aus T® das Mineral, welches wir Seite 227 analysirt,
beschrieben und mit dem Namen Hyblit bezeichnet haben^
hervorgehen. Die Zusammensetzung mit den Werthen
f = 18,529 und g =: 2,281 berechnet und mit der
Beobachtung verglichen, ergibt folgendes Resultat:
HybUt, RSi + RSi + 4ä
Berechnet Beobacht. v. Palagonia
Kieselerde 41,041 40,853 + 0,186
Thonerde 10,030 10,224 -^ 0,194
Eteenoxyd 20,596 20,684 — 0,088
Kalkerde 6,701 4,526 + 2,175
Magnesia 2,600 2,611 — 0,011
Natron 2,387 4,048 — 1,661
KaU 0,358 1,118 — 0,770
Wasser 16,287 15,934 + 0,353
100,000 100,000.
Der geringe Unterschied in der Zusammensetzung
des aus dem labradorischen Feldspathe vom Aetifa be-
rechneten Hyblits von dem beobachteten aus dem Val
di Note, Hegt nur in einer etwas v^f^chiedenep^Ter-
theilung der isomorphen Bestandtheile. Das berechnete
Mineral ist etwas reicher an Kalk und dafür ärmer an
Kali und Natron als das beolytlitete. Hätten wir
einen andern etwas Alkalf-reichern Labrador für unsere
432
Rechitüng zu Glmitdid gelegt, so hätte eine noch voll-
kommen^^ Übereinstimmnng erzielt werden können.
Bei der grossen Ijfainnichfaltigkeit der isomorphen
Substitution in beiden Basen können zahllose Varietäten
desselben Minerals^ in unserm Beispiele des Hyblits ent^
i^tehen, die zwar dieselbe i^tödiiometrische Formel be-
sitzen, aber dennoch sehr eilieblichen Schwankungen
in den einzelnen Beslttidtheilen , TorzugsWeise aber in
Thonerde und Eisenoxyd, unterworfen sind.
Beredinete man aus dem ersten Beispiele f = 15,
g =: 5 die ZiKammensetzung des Hyblits, so würde man
für diese schon eine sehr viel yerschiednere isomorphe
Vertheilung erhalten, als sie in dem Hybllt von Palagonia
bemerkt wird. ««
Unsere Erfahrungen über die 2asammens«te«iig der
Palagontte sind noich zu neu, als dass wir jetzt schon
eine grosse Mannichfaltigkeit von Species eiwartes könn-
ten. In der Reihe der orthotypen Palagonite, den vorhin
mitgetheilten Analysen gemäss, kennen wir den Trina-
crit, den Korit und den Hyblit. Für d und 0 hat man
bei diesen Körpern folgende Werthe:
ö c> *
^ Trinacrit 4 3
Korit 6 3,'
HyWit 6 4. .
Nelien dieser Hauptreihe ortbotyper Palagonife, von
der Norm (0, 3, 1, ä) erscheint eine zweite allerdings
bis jetzt noch sehr wenig bekannte Nd)enreihe von Her
Norm (ö, 3, 2, d) , 4ie wir mit dem Namen der hetero*
typen Palagonite bezeichnen. ^
433
Bitte solche Vfobi^dimg gebt aus T9< hervor, wwm
man ft verdoppelt, das Glied — - hinzufügt und" die
Suimne der Bestandtheile auf 100 redacirt
Setzen *ir *«* 5, 'so ^haltdil wir, indem wir das
erste Beispiel Seite 2*0 anwenden, jen^s Minerri, wel-
ches wir bereits vorhin beschrieben und mit dem Namen
NotR bezeichnet haben.
Zwischen der aus dem ätnäischen Labrador berecfa-
neten und bei Palagonia beobachteten Zusammensetzung
ergibt sich folgende Übereinstimmung:
Notit. R2 Si + » Si + 5B
Berech. Beob. v.Palagonia
Kieselerde 36,462 , 36,962
Thonerde 11,107 6,359
.^noxyd 14,873 21,660
Kalkerde 7,261 . 3,259
Magnesia 8,930 11,636
Natron 2,784 0,972
' KaU . 0,494. , 0,987 . ' .
Wasser 18,089 . 18,125 » '
100,000 100,000.
Der zum Theil beträchtliche UnterscWe* zwischen
der Rc^wg und.BeobMhtu««.^ist nur «imc^JPoJge der
verschiedenen ia^morphen Substitutionen. Nimi^ man
in der B;echauiig dieselbe VerthdluDg der isomorphen
Bestandihaile ats in Jer Beob^btung nn , .so wird die
Yer^ichmg von Seite 229 hervorgehe».
Wir >hab«ft ferner im VoA^rgehentfew eine^^J^eihe
28
v
4S4
Y<M Palagonira keumi lenea, dAea aügoneiB die
Notn (4, 2, 1, #) xogehon
Wir fiuden ninück:
1. Ton Ad Ctfidio (4, 2, 1, 1)
2. von Ad Cttldlo, MüiteU^iL bbnd f4, 2, J, 2]
3. von Ad CasteDo, Palagonia q. Uaiid (4, 2, l, 3)
4. von den Galopagos (Bnasen) (4, 2, 1.4)
Hnltipliciren wir diese Nwmen alt 3, so eM-
ten wir:
1. (12, 6, 3, 3)
2. (12, 6, 3, 6)
3. (12, 6, 3, 9)
4. (12, 6, 3, 12).
Eine jede dieser Normen Ifisst üick offmbar in einen
orthotypen und einen heterotypen Palagonil rom den
Nonnen (6, 3, 1, J') und (6, 3, 2, 3") x^egen, od»
jeder Palagonit der ersten Art ist ein GeMbdi der bei-
den amdem. Es wird alsdann:
3* = j' + r
woraus hervorgeht, dass eine yerschJÜlIene Yertheihuig
des Wassergehalts in beiden Mineralkörpem möglich ist.
Die einfachste mit den Erfahrungen am besten stinumide
scheint folgende ^u sein: ^
Palagonit ^
Orthetyper Heterotyper % Geraisditeir^
(6, 3, 1, 2) + (6, 3, 2, 1) = (12, 6, 3, 3)
(6, 3, 1, 3) + (6, 3, 2, 3)=.{12, «, a, 6)
(6, 3, 1, 4) + (6, 3, ;>, 5) c (12, 6, 3, 6)
(6, 3, 1, 5) + (6, 3, 2, 7) = (12^ 6, 3, 1%
Aus einem .gjemiscbtM Palagonit lassü sich beide
435
Theile der Zusammensetzung leicht durch Rechnung be-
stimmen.
Man erhSit x. B. für den Palagonit von Seljadair
nach Bunsens Analyse folgende Gleichungen:
6x + 6y = 20,958
33t + 6y = 10,102
X + y = 5,080
4x + 5y = 15,562.
Aus diesen Gleichungen berechnet man nach der
Methode der kleinsten Quadrate:
X = 1,8246 y = 1,6455.
Mit diesen Elementen ergibt sich die Vergleichung :
20,958 20,821 + 0,137
10,102 10,411 — 0,309
5,080 5,116 — 0,036
15,562 15,526 + 0,036.
Aus diesen Zahlen berechnet man sodann die Zu-
sammensetzung der beiden Theile folgendermassen :
I. 11. III. Gemisch,
'Ortholyp.Palag. HeterotPalag.
HyUit Noift Ben Beob. Ber.^Beob.
Kieselerde 30,685 + 18,655 =? 39,840 39,688 — 0,349
'fhonerde 6,487+ 5,«37 = 12,824 11,944 + 0,380.
Eisenoxyd 8,171+ 7,369 = 15,540 15,080 + 0,460
Kalkerde 2,974+ 5,365= 8,339 8^300+0,039
Magnesia 2;l7d+ 3,920= 6,093 6,051 + 0^042
Natron 0,250 -|- 0,450^ 0,700 : 0^695 + 0,005
Kali 0,265+ 0,478= 0,743 0,737 + 0,006
W«sser 8,20»+ 9,255 = n^,464 17,504 — 0,040
• 4%214 Bl,329 100,548100,000.
28*
486
Die ans I und 11. auf 100 redttcMen Zasamien-
setzangen sind:
I. HybUt n. Netil
berechne! auB Zerlegwßg des Paiagonits
von Se^dalr.
Kieselerde
42,031
36,345
Thonerde
13,181
11,373
Eisenoxyd
16,603
14,357
Kalkerde
6,043
10,451
Magnesia
4,416
7,637
Natron
0,507
0,877
KaU
0,539
0,030
Wasser
16,680
18,030
100,000 100,000.
Der Palagonit von Seljadair ist diesen Zahlenangaben
zufolge ein Gemisch von einem Atom Hyblit und einem
Atom Notit; oder 49,214 des erstem mit 51,329 des
zweiten gemischt, geben mit genigend^ Crenauigfceit
die Zahlen der ursprüng^chen Analyse.
Ganz in derselben oder in Ähnlicher Weise müssen
*
wir uns die übrigen Palagomte von der Norm (4, 2, 1, j]
zusammengesetzt vorstellen; sie jedoch so wie eben den
Palagonit von Seljadair in ihre beiden Componeoien zu
zerlegen , scheint nach der AnRthrung dieses einen Bei-
spiels von wenigem Interesse zu sein.
Die Zahlenverhftltnisse , wekhe die Normen de»* ge-
mischten Palagonite zeigen, erwecken die Hoffnimg, dass
bei fortgesetzten Untersuchmigen manche bisjelzl feh-
lertde Glieder dieser Mineralgruppe aufgefonden werden,
die sich aber, wie die schon bereits behninten Palagoait*-
species, nicht durch mineraIogische''Kenftzeicheny welche
43T
alle fast vollkommen unter sich übereinstimmen , sondern
nur durch sehr sorgfältige chemische Analysen unter-
scheiden lassen.
Die orthotypen Palagonite sind, sovid wir bisjebKt
wissen, nur aus den basisdisten Feldspathen abgeleitete
Gebilde mit Werthen vdn 6, welche die Zahl 6 nicht
überschreiten. Palagoniten, in denen 6^=^^ ist, die in
der Zeolithgruppe dem PhiUipsit, oder mit 0= 12 dem
Heulandit, ^Desmin u. s. w. entsprechen, sind bisjelzt
nicht gf^funden und scheinen überhaupt nicht zu existiren.
Neutrale oder gar saure Feldspathe werden von
dieser eigenthümlichen Metamorphose unberührt gelassen,
weshalb auch in allen Urgebirgen oder in den Trachyt-
formationen keine Palagonite gefunden werden.
Palagonite mit dem Werthe <9 = 4 sind sehr wohl
möglich, da indess der Anorthit schon an sich ein sel-
tenes Mineral ist, so werden die aus ihm abgeleiteteif
Gebilde gewiss nicht häufig vorkommen. Feldspathe,
welche zwischen Anorthit und Labrador 'stehen, würden
zu solchen Bildungen das reichste und verhältnissmässig
allgemein verbreitetste Material darbieten.
Wir wenden uns jetzt zur Betrachtung des. zweiten
Theiles der Metamorphose zu dem unzersetzten albiti-
sehen Rückstand T'.
Ist in der Norm (x, 3, 1) eines Feldspaths isuMiger-
weise xnszQ^ so wird T' offenbar c=0, und die ganze
Verbindung' ist unter günstigen Umständen ßhig, sich
ohne Rückstand in orthotypen Palagonit von der Norm
(6, ^jlj d) zu verwandeln. tMeses ist z. B. beim Peld-
spatb von Paiagonia der Fall; er zeigt der Analyse zU
438
Folge fast reinen Labrador, x »: 5,9 und eignet sich
daher vorzugsweise zur Palagonitbädung. Ginge die
MetamorpUiDse vollständig vor sich, so würde der Feld-
spath gänzlich veralchwinden und durch Palagonii ersetzt
werden; allein dieses findetiih der Natur nur bis zu
einem gewissai Grade statt , denn in der Regel bemerkt
man zwischen dem Palagonit entweder vollständig er-
haltene, zuweilen halb zersetzte und durch äussere Ein-
flüsse theilweise angegriiTene fast milliikieterl^ge Labra-
dor-Crystalle. So ist z. B. die Analyse des lalgradori-
sehen Feldspaths Nr. 11 mit Crystallfragmenten angestellt,
welche der palagonitischen Metamorphose entgangen
waren und die durch verdünnte Salzsäure von jenem
wasserhaltigen Silicate leicht getrennt werden konnten.
Wird femer x <C 6, so lässt sich ein solcher Feld-
spath in Anorthit und Labrador zerlegen und au3 jedem
wird alsdann ein selbstständiger orthotyper Palagonit
hervorgehen, der durch die Werthe von 0 und 9 cha-
racterisirt ist.
Palagonite, die aus dem Anorthit ttbgeleitet sind,
hat man bisjetzt .kaum beobachlet, und der. vorhin er-
wähnte Trinacrit ist nur ein vereinzeltes Beispiel dieser
noch wenig bekannten Gruppe.
Zuletzt tritt der Fall ein, dem wii^ schon vorher
unsere Aufmerksamkeit geschenkt haben, indem x>>6
wird. Der Fddspath von. der Norm (x, 3, 1) theilt sich
dann in Labrador und einen kieselerdereiehern Feld-
Späth, z.B. Albit. Der erste basische (hier labradorische)
Theil, insofern er hinreichend ' vorherrscht, wird unter
Umständen in Palagonit tibergrführt, während der zweite
4d^
T gsnz von der Palagonifi)iIduDg ausgeschlossen bleibt.
Er untesf^egt aber entweder neuen Metamorphosen^ von
denen spftter geredet werden wird , oder er bleibt un-
zersetzt nnd in seiner chemischen Eigenthümli<^eit ii|i
PalagonittuiOr^ von welchem er in Verbindung mit Augit
und Olivin durch verdünnte Salzsäure leicht und sicher
getrennt werden kann.
Der Palagonit von Aci Castello eignet sich besonders
um den unzersetzten Theil T' näher kennen zu lernen.
Hat man nämlich den Palagonit mit Salzsäure gelöst
und die ihm zugehörige Kieselerde durch Kali getrennt;
so besteht der unlösliche Rückstand aus zwei Theileiii
nämlich aus T', aus, weissen in Säure unlöslichen Feld-
spaththeilchen und aus unzerstörten vortrefflich ausgebil-
deten^ spiegelglatten grünen fast millimeterlangen Augit-
crystallen. Beide Theile lassen sich alsdann mit Htffe
einer kleinen Pincette von einander trennen und auf ihre
Beschaffenheit prüfen. Es hält allerdings sehr schwer^
das zu einer quantitativen Untersuchung nöthige Material
zu erhalten, jedoch ist es mir gelungen, wenigstens
eine approximative Analyse von T' zu Stande zu brin-
gen; welche an der Richtigkeit der eben entwickelten
Theorie nicht zweifeln lässt.
Die Zusammensetzung von T' findet fich:
Kieselerde 78
Thonerde 21
Kalk und —
Natron 6
"looT
Hiernach ist T' ein Feldspath, der den Albit noch
«
etwai an iOeselei^egeliall tfbertiiflt; eine geiunere
Analyse desselben denke ich gelegftttch nadtpsliefcni,
sobald ich ifter freiere Zeit and reicheres Material ver-
fügen kann.
Wir betrachten ^endlich d^ dritten Theil der Hfeta-
morphose T"; d. h. die Körper^ welche «us der Teld-
spath Verbindung ausscheiden müssen ^ nachdem Eisen-
oxyd und Magnesia in. dieselbe eingetreten sind. lo
dem vorher mitgetheilten Beispiele sind b^m Eintritt
von 15 Procent Eisenoxyd und S Procent Magnesia fol-
gende Bestandtheile ausgeschieden:
Kieselerde 1,6715 0,8847
Thonerde
10,5680
4,9375
Kalkerde
5,8060
1,6510
Natron
1,8052
0,4662
Kali
0,1545
0,0262
2,1432
Der Sauersteff der ausgeschiedenen Kalkerde und der
Alkalien zusammen ist 2,1434 =? $^ dagegen ist der
SaverstqfT der eingetretenen Magnesia nur 1,9960*== f'.
Es sei
€ — «' = D = 0,1474.
Aus dem Vorhergehenden findet man allgemein:
100R(l-^) 100 (1_R)
Diese Gleichung zeigt, dass für g = 0 und f= ^,
D den grössten Werth annimmt, d. h. wenn keine
Magnesia in die Verbindung aufgenommen wird , dag^egen
44t
das Eteenoxyd die Thonerde Toltetäntig verdräiu|. Es
findel dann weh überhaupt die grösste Auss^idung
der genannten 5 Stoffe statt.
Dieser extremste Fall für den im vorhin angefahrten
Beispiele f = 37,659 und S =0,6321 sich ergibt^ wird
in der Natur wohl kaum zu erwarten sein. Gewöhnüdi
pflegt f ei«en UeiaerA und g einen grossem Werth zu
vi
besitzen, welcher letztere jedoch die Zahl tt-ttt, wo
Kalk, Natron und Kali ganz durch Magnesia ersetzt
werden, nicht übersteigien kann.
Ein jeder orthotyper Palagonit, wie dieses bereits
theorel||eh und durch ein numerisches Beispiel nachge«
wiesen ist, lässt sich aus einem Feldspirth von der
Nm'm {x, 3, 1) ableiten, und es entsteht nun die füid
die G||oIagie sehr wichtige Frage , durch welche Ver-
hältni|se der erwttate Austausch der isomorphen Be-
stanoHieile bedingt werde.
Der in den Palagoniten grössere Eismoxyd- und
Magnesiagehalt, als in den gewöhnlichen Feldspathen,
muss bei der Bildung jener irgemi woher entnommen
sein, oder es muss gewisse Feldspirthe gebend in denen
jene beiden genannten Körper entweder ganz oder zum'
grossem Tkeiie enthalten sind.
Die Fcy^spatbe, welche sowohl die ftltem, so wie
die neuem crystaUinischen Schiebten der Erde, die^
Granite, Porphyre, Traöhyte,^asalte und Laväp bilden,
und deren ehemisebe Zusammensetzung im Vorhesgri^n-
d^en äusführltoh untersucht worden ist, zeigen durchuus
keine solche Yertheiltyig der isonürphen Bestandtheile,
442
wie mm ib ini orlkol||ea Pdagoaite wal
sind awl sehr ann an Bisenoxyd «nd Ma^i
dfter mir einen Bruchtheil eines Procentes b
AndeijjJKüdoch TerhiU es dcii mit -dem
schriebenen Sidenpelan, einem stark eisen
gen am^ben Labrador, der mit der idiad
gonitformation innig gemischt ist. gK besitit
etwas geringern Eisenozydgehalt, als der ihn b
Palagonit, ist aber fast eben so arm an M
die andern crystaUisirten Feldspathe.
Aber auch hier bei dem Übergang des Sid
in Pahgonit ist ein gewisser, wenn auch
(inger Austausch oder Umsatz der isomorphen
uieUe nicht m verikennen.
Der orthotype Palagonit enthalt überall, wenis
soweit unsere Erfahrung reicht, auf Kosten derti
erde mehr Eisenoxyd, als der crystailisirte oder m
Feldspath aus dem er hervorgegangen ist ; in gic
Weise mehr Magnesia bei geringem Kalk- und Ai
gehalt.
Dass der Feldspath, um in Palagonit übergefid
werden, line gänzliche Umgestaltung oder Aofl
seiner Bestandtheile erleiden müsse, kann ebenso
bezweifelt werden, als dass Eisenoxyd und Maf
aus Körpern in der Nachbarschaft, die bereits
^estandtheile enthalten, durch chemise||ie Verwandt
in die Palagonitverbindungyintreten müssen.
Es unteriiegt ferner nicht dem geringsten Zv
dasf die Palagonitbildung einst unter dem-^-fipiege
See vor sich gegangen ist, w|^ . aus den zahl
tu
443
'^tV^ Ahniril$ser-Condiylien; irelche namentlich die
ifl CKNni\|j[on des Val di Not© begießen , ^fesefalossen wer-
MiaatSfnuBS.
^lAeiäet^as Material zum Umsatz, der isomorphen Bestand-
M, eiM% in ft und ft, kann daher nur alus den schon vor-
. 'eriüirlenen Gesteinen ^ aus dem Seewasser oder aas beiden
lisdiiA ikich entlehnt werden. • Wir werden es daher zu
(j^U(. iiiArsuohen haben ^ welcher dieser Fälle itr wahr-
5ea 50 neinlichste ist. ;-
'eU^ In den neuem vulkanisdien Gebirgsmassea. von laland
i(}^iif' Sicilien^ wie es vorhin bei der Uhlersuchung der
^f ir«ien Gesteine und Aschen. gezeigt worden, findet npn
liiffii^^^ <W(n Feldspath das Eisen in der Form von Oxyd-
yduly Oxyd oder OxycHiydrat^ in unzersetztem oder
gljjK i^ändertem Magneteisenstein^ als Oxydul inuAugit und
(, jBff4vin.
i^5(^* Da wo Feldspathe sich auflösen und andere Yerbin-
^ngen einzi^ehen Gelegenheit haben, wird Eisenoxyd-
{^fdrat meistenthells, vielleicht imm^ in grösserer oder
mngerer Menge, gegenwärtig sein. Das MeerwMer
i^^adoeh enthät kein Eisenoxyd und höchstens nur Spuren.
..on kohlensaurem Eisenoxydul; die auf unsere Betracht
LfUngen keinen EiilfluiäS ausüben können.^'
^j Das zur. Patagonilhjjidung nötbige Eisenoxydhydrat
.Onn .dah'br nur aus den vulkanischen Gesteinen, jpor-
, f;Z ugsweise aus zersetztem Magneteisenstein , nicht abe|F;
.aus dem Meerwasser entnommen werden. Anders da«*
gegen verhält es sich mit der Magnesia, die zwar emen
/, wesentlichen Bestandtheil im Augit und Olivin ausmacht,
'l die aber auch in beträchtlicher Menge in der ^orm von
444
CUor^ntgnesium, von koUensTaurer und schw^dsanrer
Magnesia im MearwasMr enihiriten ist.
Es eitsteht zunächst die Frage, die, wie ich glaube»
sich airf eine exacte Weise beantworten lässt, ob der Augit
und Olivin ihren ganzen Magnesiagehalt oder einen
Theü desseAen zur Bildung des Palagonits abgegeben
haben. Ist dieses wirklich der Fall, so ist es durchaus
nothwend% anzunehmen, dass die beiden genannten
Mineralkörpir oder der grössere Theil derselben zu«-
gleiih mit jlem Feldspath in Lösung gewesen sind.
Die LösttttgsAhigkeiten des Feldspaths, des Augits
unil Olivins in Flässigkeiten ^ind daher näher zu prüfen.
'. Ein jeder Feldspath ist, meinen Erffdurungea gemäss,
welches Lösungsmittel auch angewandt werden mag, um
so lösliches, je basischer er ist.
Anorthit und reiner Labrador werden durch con-
centrirte SalzsäAire vollkoiunen zersetzt. Labradore mit
einem Werthe von etwa x =% 6,5 , eReiden schon
eine unvoUkommnere Lösung durch Salzsäure, 'die noch
schwieriger beim OligoUis wird. Albite, Orthcrtdase,
^Petalit und Krablit widerstehen dem Angriff d^ Sab*
söure um so mehr, als die Kieselerde in ihnen zunimmt.
Dieselbe Effahrung gilt für die ' Lösbarkeit dieser
Silicatma$sen in schmelzenden AScalien bei hohen Tem-
porären. Es ist allgemein bekannt, dass* sich dft
kieselerdereicheren FeMspatke s«hwieriger aufschliessen
lassen, als die kieselerdeärmem.
Der Augit ist ohne allen Zweifei schwerer löslich,
als basischer Feldspath. Conoentrivte Salzsäure greift
Tiele Augite gar nicht, oder nur s^r schwer an ; auch
445 '
in AUmficin werden ai» viel schwerer ris der FeldspaUi
aufgesehlossen. Bei efaier R^to von Augitanalysen habe
ich ft^ar die Erfithnmg gemacht, dass zwischai der
Kieselerde öfter über ein halbes Procenl unzersetzles
Mineral zurüekblieb, obgleich som^ beim Reiben des^
selben «nd beim Au&chMössen die hinreicb^de Vorsicht
angewandt wurde.
Der Olivin verhält sieh in Bezug auf seine L^*
Mchkeit in Säuren dem Feldspath ähnlich, in Alkalien
scheint m sieb jedoch etwas schwieriger aufzuschliessen.
Aus diesen Br&brungen geht hervor, dass der basische
Feldspath der am leichtesten lOsUche dieser drei Körper
ist, was auch andere Beobachtungpen, welche wir noch
mitth^ilen, mit grosser Wahrscheinttchkeit bestätigen.
Von schwächern Lösungsmitteln, namentlich vom
Wasser, wird der Feldspath sehr merklich angegriffen,
während ^ugit und Olivin nicht unberührt bleiben, aber
doch viel kräftiger widerstehen.
Auflösungen, die durch Säuren und Alkalien nur
öfter schwer zu bewerkstelligen sind, kann das Wasser
unter günstigen Umständen bei höherer Temperatur,
höherm Druck und vor allem in langem. Zeiträumen gleich-
falls hervorbringen.
Ist das Wasser nicht chemisch rein, sondern mit
Kohlensäure oder Salztheilen gemischt, so ist es dann^
wie Bischof sehr richtig bemerkt, um so geeigneter für
die Zersetzung von Silicatmassen.
Es ist eine ftir die vulkanischen Metamorphosen sehr
wichtige Erscheinung^ dass s$B)si das Regenwasser in
Verbindung mit dem geringen KeUeasäaregehatte 4er
446
Atmosphäre, ab0r in langen Zdlfifumen, vermögend ist,
aus den basischen Feld^patüen die Alkalien theilweise
auszttbugen und 'Sie in der Form kohlensaurer. ;ßalze
abzuscheiden. Man kann sich von diesem Yorganfe
deutlich unterrichten, wenn man gewissen ätnüschen
Lafvea in der Nähe von Bronte dnige AufmerksamÜ^il
widmet. Man findet nämlich unter denseHien in vot-
steckten Höhlungen und^ Spähen kohlensaures Natron
öfter in so bedeutender Menge ausgeschieden, dasa
dasselbe in den Handel komnt, von den LandlMten ge-
sammeh und seiner Reinheit wegen zu bessern Preisen
verkauft wird -*) , als die Soda , welche man allgemdn
in SiciUen aus Pflanienaschen zu gewinnen pflegt.
Dieses Ausscheiden der Alkalien aus basischen PeM-
spathen durch atmosphärisches Wiasser ' ist der erste
Schritt zu einer in vulkanischen flfesteinen tiefergreir
fenden Metamorphose. Die auflösende Wirkung des
Wassers auf die Silicate wird jedoch bedeutend ver-
mehrt, sobald jeiie, wie es z. 6. bei vulkanischen Aschen
der Fall ist, sehr fein gepulvert erscheinen und der
lösenden Flüssigkeit eine grössere Oberfläche darbieten.
Liegen solche Aschen Jahrtausende untet dem Meere,
dem ununterbrochenen Einflüsse des Wassers und mit-
unter bei submarinen vulkanischen Ausbrüchen höheren
Temperaturen und auch wohl den Wirkungen empor-
*) Ich sah eines Teges bei einem en|{lisch^ Ranfmann Herrn
Thowes in Bronte einen ganzen Haufen dieser Stnäischen Soda
20 bis 30 Gentner an Gewicht, der unter den fllem LaTca
olMfrhiib ionte fpeaaaiineU und ffir >den Handel bestimmt war.
447
gtrdmender Kohlensfture ansgesetat, -so wird man sich
niehl wnndern • dtirien , wenn sie ein« theilweise oder
gftnzKdie Zersetzung ftrer Bestandtfaeile erleiden müssen.
Aber euch alle festen Gesteine, s^bsi rnftditige injicirte
Trapp-, Basalt- oder Lavasehiehlen^ sind, wenn auch
weniger rasch,, uiiter gewöhnlichen Temperatur'^ wd
Druckverhällnissen beim Btnfluss von kohlensaurem Wasser
gewiss^ Metamorphosen unterworfen.
S6 z. B. fliesst im Yal di S. Giacomo am Aetna Über
eine ^wa 4 bis S Meter dicice Basaltschicht eine Sauer-
queHk,. welche auf »das unterliegende Gestein eine all-^
mählige, wenn auch sehr langsame ITihwandlung ausübt.
Obgleich sie nur im ersten Beginnen ist, bezeiehnet sie
deiiffieh den Weg, den die Natur bei einer durchgrei*
fenden Metamorphose solcher Gesteine in fielen vidkani-
schen Formationen, z.B. auf der Insel Island, zu nehmen
gewohnt ist.
Kleinere ai^ mitunter grössere Höhlungen in jenem
dunkeln ätnäischen Gestein, sind eben ila, wo das
Wasser wirkt, an Ihrön Wänden mit kleinen CrystaDett
YOrf^sehr glänzendem Analcim mit M^olith und linsen*«
förmig ausgebildeten Rhomboedem eines sehr dun-^
kein Spatheisensteins überkleidet. Da, wo die Einwir-
kung des Wassers aufhört, verschwindet sehe» in der
nftchstenlftaiahbBrschaft jede Spur dieser Mineralkörper.
Es ist gewiss sehr einleuchtend, dass wenn statt
eines kleinen Baches^ der kaum Wasser genug be-
sifart, ulh im Sommer die ZiegenlMrden deii Aetna zui-
trftnköi, dcüi Wi^meer mit beträchtlichem gMzgebah,
während ungebeueror Zeitrttuthe, bei hohen Tempera**
448
luren y die bei wdwBriiieii Avriirfidien .nicht feUen
kdnnea, unter einein Druoke von vielleiBbl 100* Alna-
sphttre» «iid bei Gegenwart von bedeutenden Menf en von
kohlensaurem Gas, auf solohe Basalt- oder gar auf- sAr
fein pulverisirte-AscheBaebichton: einwirkt^ dasselbe, eine
yml durchgreifendere Metamoiybose hervorbringen muas.
Difse Verhältnisse, übir welche die IMur leicht ge-
bieten kann, sind auf dem Wege dos Venmchs/den kh
auch. hier betreten habe, nur uuMoUkommen in er-
reichM;. Einige Vorarbeiten in dfcaer Richtung^, sind
von «lir bisjetzt kaum begonnen, und ich musis A mir
vorbehalten , zu ^er mir gelegnem Zeit dieselben zu
einem k^friedjgenden AbfcUuss zxk bringen.
Hier ist es nur meine Abgeht, fürerKt darauf h||ptt-
weisen, da$s basischer Feldspath eine sehr viel grössere
und leichtere Lösbarkeit, in Flüssigkeiten besitzt alrder
Ai^it, eine Thatisache, welche für die PalagonitbOdung
von besonderer Bedeutung ^fird.
Wie es sich mit. der Lösbarkeit des Olivins in rei-
nem ipMler in koUensauerm Wasaer verhält ». ist yma mk
bisjetzt nicht ermittelt worden, indess wi^rstehi er
ohne Mm Zw^el solchen äusaevn Einwirkungen, wekhe
basis^en Feldspath voDständig oder ioch zttm gröss<3m
Theile zersetzt haben. < -
Aus den voriiin mttgetheiltm Untersachiin§efi > vor«-
nehmUch über den Palagonit aus dem Val di Noto und
von Aoi CasleUo, sind wir zu dem Bttsuitate» gelangt,
% dass derselbe eine jidir groisse Menge kleiner, Aer sehr
ausgezeidineter' grüner und schwarzer Augil** und hell**
grüner OlinnerjsstaUe enthalte. Kei Eorm .lutd: Huwre
449
Beschaffenbeit derselben habe ich sehr hättfig theils
mit freiem Auge, theils mit dem Hicroscope untersncht,
und bin dadurdi zur Überzeugung gelangt, dass die«
selben vollkommen erhalten sind und keine oder kaum
eine Spur einer Zwsetsnng oder Zerstörung an sich
tragen, während die Feldspathfiragmente^ die im Rüdi-
stand des Palagonits sich finden, sehr viel seltener er-*
haltene Crystalle zeigen. Die meisten dieser letztem
besitzen rauhe, zerfressene, unebene Oberflächen; sie
gleichen dem Zucker, der einige Zeit im Wasser gele-
gen hat und sich aufzulös^i beginnt« Aus der Be*
trachtung dieser Crystalle wird es daher ebenfalls sehr
wahrscheinlidi, dass sowohl der Augit als auch der
Olivin keinen, jedenfalls nur einen geringen Antheil an
der Bildung des Palagonits nehmen, während basischer
Feldspalh das hauptsächlichste Material dazu liefert.
Es sind indess noch mehrere andere Gründe vor-
handen, welche für diese Ansicht sprechen.
Die Quantität des aus dem Palagonittuff abgeschiedenen
Augits und Olivins stimmt nämlich fast mit der überein,
welche man im Mittel in den vulkanischen Aschen und
festen Gesteinen der neuern Zeit zu finden pflegt. Ist
sie den mitgetheilten Analysen zu Folge etwas geringer^
so rührt dieses daher, dass ich zu Gunsten der Palagonit-
analysen das möglichst reinste Material mir zu ver-
schaffen suchte und alle fremden Substanz^ip, jaamf^nt«
lieh die sichtbar beigemengten Crystalle, durch ein
sorgfältiges Aussuchen gleich Anfangs Ausgeschieden
habe. Demungea(^tet ist eine gewisse Menge von etwa
29
450
K bis 15 ProceKt Aagü und 01hm m die Aialjse vi
ttbergegtngen.
Den Angit findet man in onlöslidien BöcbtaBiie
wieder, während der Olivin mit dem Palagoiiit zufkicli
in Lösung gebt Dass indess der dem Palagomt beiee-
miscbte Olivin seine Selbstslindigkeit Tollkommei bewiiit
bat und an der Verbindung jener nicbt nur nicht Antkdi
nimmt, sondern sie meistens nur verunreinigt^ ist durch le
mitgetbeilten Resultate längerer Recbnimgen festgeslA
Obwobl es ausserordentlicb wabrscbeinlifA Ist, ibss
der Augit bei seiner scbwereren Ldslicbkeit äck bei
der Palagonitbildung last indifferent verbalte, soiste^
docb nicbt ausser Acbt zu lassen, dass er ^%m^^
mitunter einen gewissen, bestimmt nacbweisbareO; v^
auch nur sebr geringen Antbeil an derselben
durcb den aber der bebe Magnesiagebalt jener
nicbt erklftrt werden kann.
Diese Tbatsacbe gebt aus folgenden Betrackton;^
bervor :
Man vergleicbe zuerst den Magnesiagehalt i^
wasserfreien, ortbotypen Palagonite der mitgetheilteD
Analysen mit dem des mittlern Feldspaths (vom VeiA^
X = 7,0) der in den basiseben Gesteinen von Island ^
Sicilien durcbscbnittlicb am meisten auftritt, so ergüi^
sieb alsdann folgende Zusammenstellung:
ig Mg im Feldsp. M
HybÜt von Palagonia 3,106 0,667 + 2,4**
Korit von Palagonia 5,552 0,657 + 4,895
Korit von SttdafeU 5,680 0,657 + 5,023
4,779 0,657 1^
I,
451
IMe.: Zusammensetzung des sdiwarzen vulkanischen
Augits, der in den neuem Gesteinen hwiplsächlieli airfU
tritt/ fand sich als em Mittel von 3 Analysen:
Kieselerde 47,617 25,203
.1 -
Thonerde
6,737
3,149
Eisenoxyd
11,600
3,476
Kalkerde
20,866
5,934
Magnesia
12,894
5,184
Wasser
0,286
100,000.
Den mitgetheilten Untersuchungen gemäss . über die
-^ Zusammensetzung der crystallinischen Gesteine, kann
' in solchen Laven, in denen x s= 7 ist, ein AugitgehaU
von «twa 26 Procent erwartet werden.
Nehmen wir nun an-, dass bei der Palagonitbil-*
"düng ausser dem Peldspath auch der Augit ganz oder
theilweise in Lösung gerathe, und dass bei diesem
Vorgange das Eisenoxydul sich in Oxyd verwandle, so
können aus dem Augit zwei Theile hervorgehen, welche
' wir mit U und U' bezeichnen.
r
Der erste Theil U kann nämlich die Norm (6, 3, 1)
bekommen, und wir nehmen an, dass R durch Eisen-
oxyd, ll nur durch Magnesia vertreten sei. . Wird diese
Verbindung hydratisch, so ergibt sich die stöchiometri-
sehe Formel:
. • ••• ••• ••• •
RSi + RSi + mU ^
oder es entsteht aus einem Theife der Adgitmasse ein
orthotyper Palagonit, der sich zu dem aus dem Feld-
spath gebildeten summiren wird.
29*
452
In V ist aber dadurch^ offenbar das im Aiipt lierr-
sobende SanerstoffverbflHniss von der Säare zur Basis
wie 2 : 1 gCBtöfi worden. Es kann nur dadarck wieder
hergestellt werden, dass entweder eiii gewisser^ wenn
auch nur geringer Theil der Säure aus der Yerbindimg
ausscheidet, oder, dass in die Basis aus andern Quellen
ein anderer Theil eintrete, den wir mit Z bezeidinen
wollen.
Den Erfahrungen gemäss wählt die Natur den zwei-
ten Fall und verwendet zu Z Natron und Kali im Yer-
hähniss von c : d. Die Verbindung U' -f- Z r^risentirt
dann einen eisenfreien etwas Natron- und Eali-halllgeii
Augit, der nothwendigerweise wie der Palagonit nur
hydratisch erscheinen kann und dessen sti^chiometriscke
Formel sich R^ Si^ -f nU ergibt.
Wir betrachten zunächst die Sauerstoffmengen.
Im Augit
In U
In ü'
Fe für ^e
(6, 3, 1)
Si,
25,302 —
6,952
+
18,251
•••
AI,
3,149 —
3,149
i^e,
3,476 ==
3,476
Ca,
5,934 —
5,934
%,
5,184 —
1,159
+
4,025
-
Z'
0,216
20,351
10,175
Der zu Z geh(krige Sauerstoff wird in diesem Bei-
spiele Z' ^=^ 0^216. Derselbe verUndc^ich mit Natron
und Kali im Verhältniss von c : d = 0,4 : 0,07, ferner
werde n = 3.
453
Becechnen wir min die Zusammeiis^toungeii von U
und U', so ergibt sich:
• •
u
' + Z + 3B
u
R5Si2+3k
Kieselerde 13,136
Kieselerde
34,483
Eisenoxyd 10,599
Thonerde
6,737
Magnesia 2,837
Kalkerde
«0,832
26,572.
MagnesiQ
10,083 .
i
Natron
0,708
Kai
0,189
t
Wasser
11,445
84,477.
Reducirt Bian die Zusammensetzung U -f- Z 4- 3M auf
100, so erfaßt .man jenen Minaralkörpei:, dem wir bereits
Seite 308 beschrieben un(l mit dem Namen Hydrosilicit
belegt haben.^ Zwischen dem so berechneten und dem
in der Palagionit- Formation von Palagonia und in der
von Aci Castello angetroffenen Hydrosilicit herrscht. fot^
gende Übereinstimmung:
Berechnet
1 •
Beob. V. .
Beob. V.
aus d.Augit v.M.Rosso
Pftlagpnia
Aci Castello
Kieselerde 40,821
, 44,999
43,314
Thonerde 7,975
«.'.•'
3,141
Kalkerde 24,660
33,322 ,
28,701
Magnesia 11,93^
4,600
8,662 .
Natron ' 0,838 .
2,106
ll,7(»
Kali 0,223 .
1,859
Wasser 13,548
13,214
. 14,480 .
100,000
100,000
100,000.
Die Unterschiede in der Zusammensetzung zwischen
454
der berechneten und den beiden beobaehteteit Verbin-
dungen liegen vorzugsweise in der verschiedenen iso-
morphen Substitution. Aus einem an Kalkerde reichen
und an Magnesia ärmern Augit könnte oiTenbar ein
Hydrosilicit abgeleitet werden, der mit dem beobachte-
ten sehr viel näheir übereinstimmen würde. Ferner ist
zu berücksichtigen, dass bei der Zerlegung des Augits
in den Theii U ausser Eisenoxyd eine gewisse Quantität,
möglicherweise alle Thonerde dieses Minerals eintreten
könnte, wodurch ein grösseres Ausscheiden von Magnesia,
vielleicht aber auch von Kalk aus U' bedingt werden
würde.
Die Frage, ans welcher QueOe der Antheil Z oder
das Alkali ftir di6 Bildung des Hydrosüicits entlehnt
werde, lässt sich noch nicht mit Bestimiiithejt beant-
worten. Indess ist es mir sehr wahrscheinlich , dass
auch in der einen oder andern Weise der Feldspath
da2u das Materiilliiefere.
Der Feldspath, der zur Palagonitbildung in Palagonia
verwandt wird, besitzt die Norm (5, 9, 3, 1); er kann
daher eiiien orthotypen Palagonit bilden und zugleich
die unverwandten Alkalien dem Hydrosilicit bei dem
gegenseitigen Austausch der Bestandtheile abgeben.
Übrigens ist zu berücksichtigen, dass der Hydrosilicit
selbst niir einen äusserst kleinen Bruchtheil, vielleicht
kaum rfshsv ^^^ ganzen Metamorphose ausmacht und
dass die noch erforderlichen Alkalien wiederum nur
etwa 1 Procent seiner Zusammensetzung betragen und
daher leicht auch aus dem Meerwasser selbst herstam-
men können.
455
Die näheren Details bei diesen metamorphischen
Vorgängen werden sich durch weiteres Nachforschen
ohne Zweifel später ermitteln lassen^ doch sind dazu
neue und genauere Analysen des Hydi^osilicits^ und des
AttgitS; woraus derselbe entstanden, so wie genaue
Analysen des Labradors, der vornehmlich den Palagonit
mit constituirt, erforderlich.
Der ausgezeichnete Palagonittuff von Palagonia ent-
hält alle diese noch fehlenden Elemente, die ich geler
gentlich in einem Nachtrage zu dieser Arbeit mitzuthei-
len beabsichtige.
Wir wenden zunächst wieder unsere Aufinerksamkeit
auf die Grösse U, oder auf den Antheil; welchen der
Augit möglicher Weise zur Palagonitbildung liefern kann.
Verbinden sich 26 Procent von U mit der Grösse T, so
erhält man folgende Zusammensetzung:
Kieselerde
46,255 -f- 3,415 = 49,670,
Thonerde
24,145 24,145
Eisenoxyd.
3,186 4- 2,750 = 5,936
Kalk
10,245 10,245
Magnesia
0,460 + 0,837 == 1,297
Natron
3,507 3,507
Kali
0,457 0,457
88,^55 ^5,257.
Reducirt man T 4- x^ü auf 100, so erhält man
folgende Zahlen;
IM.
£e Palagonit-
im Yerpekk mit den der
orthotjpeft Palagonits^ zeigt
fcohe EiseBOxydgdiali desselben
TWie HckI dorck den Angit veranlasst
Wean wir sodann berücksichtigen, dass in allen
oder dock in den meisten Pah'goniten der Angit so gut
als anrersAri erhalten ist, dass die Crystalle desselben
noch spiegelnde Flachen besitzen, dass ausserdem seine
Masse mit der in den nicht metamorphischen Gesteinen;
so weit die wenigen Beobachtungen reichen, der Haupt-
sache nach nbereinstinunt, so wird man zum entschie-
denen Endresultate gedrängt, dass der Augit nur sehr
wenig bei der Palagonitbildung betheiligt gewesen sei.
Aller Einfluss kann ihm jedoch nicht abgesprochen wer-
457
den, wie dtases aus der N^benbildung. des Hydrosilicits
mH grosser Widursoh^iiltcbkett hervorgeht. Wie äusserst
gering aber der Antheil des Augits an der Bildung des
Pahgonits sei, kaftn mail auch noch aus dem sehr
spärlichen, wenn auch allgemein verbreiteten Erscheinen
des HydrosUicits entnehmen.
Es ist zwar unmöglich , die Hasse des jetzt in den
silicianischen Formaüaneii voriuittdenen Pidagontts ge^ett
die des HydrosUicits mit einiger Cenauigkeit abzuschätzen,
doch reicht ein Blick hin, um sick zu tiberzeugen, -dass
der Hydrosilicit, von dem ich kaum das zu eiüer quan-
titativen Analyse nothwendige Material erhalten konnte,
gegen den Palagonit als eine fast verschwindende Grösse
anzusehen sei. Auch aus dieser Betrachtung geht aufs
Neue hervor, dass der hervorstechende MagnesiagehaU
in den Falagoniten nicht aus dem Augit entlehnt wer-
den kann.
Dass der Olivin an den . metamorphischen Umwand-
lungen keinen oder wenigstens keinen merkbacen Antheil
nimmt, habe ich sehen vorhin erwähnt Seine Grystalle
sind wie die des Augits im Palagonit sogut wie voll»-
konunen erhalten^ uftd ausserdem ist die- Olivinmasse
nach der mittlei^n Zusammensetzung der Gesteine nur
elwa ^ der des Aiigils, und schon daraus gebt hervor,
dass der Ebifluss des Olivins auf die Paiagonitbildung
als vollkommen verschwindend angesehen werden muss.
Mach diesen Betrachtungen bleibt nichts anders
übrig, als die Quelle der Magnesia für die Paiagonit-
bildung im Seewasser oder in nicht, vulkanischen For-r
malionen zu suchen. Die letztern, z.B. magnesiahaltige
458
Kalksteme fehlen wenigstens in Island und asdi am
Fnsse des Aetna ^ wo die Palagonitfonnalion in grösster
Vollkommenheit entwickelt ist^ ganz rnid gar, und sind
in dem Val di Note meist in solcher Entfernung von
djen Palagonitschichten^ dass sie auf ihre Bildung nur
selten einen Einfluss ausgeübt haben können.
Wir erblicken daher die Magnesiaquelle für die
Palagonitbildung hauptsftdilich in dem Meerwasser, des-
sen Salzfluth sowohl vulkanische Aschenfelder als Lava-
massen überdeckt. Es verhält sich also mit der Ent-
stehung das Palagonit ähnlich, als wie Foirchhammeris
trefflichen Untersuchungen zu Folge mit der Dolomit-
bildung. Eine chemische Zersetzung tier magnesiahal-
tigen Salze kann bei beiden Bildungsweisen nicht in
Zweifel gezogen werden, doch sind die hier zu berfiek-
sichtigenden Wahlverwandtschaften in mehr als einer
Weise denkbar.
Bei diesen höchst eigenthümlichen metamorphischen
Vorgängen kömmt die chemische Zusammensetzung des
Meerwassers näher in Betracht. Zur fernem Verwen-
dung fiiir unsere Untersuchungen führe ich zunächst
eine Reihe von Seewasseranalysen an, die sich theils
auf das Mittelmeer, theils auf den atlantischen Ocean
beziehen ; auf die Meere^ in denen , wenn auch an
etwas andern Stellen, die Palagonite gebildet wor-
den sind.
Diese Analysen^) sind mit A, B, C, D bezeichnet;
*) Jahresbericht too Liebig und Kopp für 1847 und 1848
sie geben den Salzgdtalt in firanimen an^ der in 10
Liter oder in YtAnr C^ubiknietär Wasser enthalten ist.
Af Salzfebalt iin Meerwasser aus den Lagunen von
Venedig.
B'; im Heerwusser aus dem Hafeh von Livomo;
A und B von Calamai.
C, ihn Heeihirasser in der Nähe von Cett&; lunter-
sttehl von Usiglio.
D^ im Meerwasser von der Küste von Havre; unter«*
sucht von Figuier und Miälhe.
A B C »
Eiseiioxyd — — 0,03 —
KoMens. Kalk — ^— ^ 1,14 1^32
Schwefels. Kaik 6,020 8,040 13,57 12,10
Schwefels. Magnesia 27,500 30,900 24,77 24^62 •
Schwefel». Kali _ _ _ 0,94.
Brommagnesium — •— — 0,30
CMormagnefiöinn 25,910 30,260 32,19 2»,05
Chlorkalium 8,330 11,111 5,05 —
Bromnatrium — — 5,56 1,03
CUomatrnim 223,459 261,908 294,24 257,04
Kiesels; Natron — — 0,17
Im Ganzen 291,219 343,11» 376,55 326,57
Aus diesen Analysen Ergibt steh, dass der haupt-
sächlichste Magnesiagehalt im Meerwasser, der unter
Umständen in die Palagonitbildung eintreten kann, von
der schwefelsauren Magnesia und. vom Chlormagnesium
herrührt; beide Körper And etwa in glei^^her Quantität
darin enthalten.
Indem die Magnesia aus beiden oder emer dieser
460
Verbindiingen in & des is Palagoait verwaadelnden FeM-
spatks eiiitritty hiMel sidi hier IdeeelMiune M^fiiena,
wihreBd sehwefebaurer Kalk, sckwefelNwree Hatroe and
Kali; oder Chlorcalciiun, Chlomatrimn und ChloriEalnn,
nach den Begeb der Wahlverwandladiaft, dem Meere
zurückgegeben werden.
Um diese ilür die Geologie so wichtif6 chenmke
Wechselwirkung klarer zu durchblicken , isl es nslh-
wendig, auf die allgemeinen BetrachluBgen im Anfange
dieses Abschnittes zurück zu kommen.
Wenn in den basischen Theil eines Feldspaths, den
WUT mit T bezeichnet hatten , eine gewisse Ouantitat
Eisenoxyd s» f und eine Quantität Magnesia s= g ein-
tritt, während seine Norm (1, 3, v) und sein GewidiC
erhalten bleiben soll, ist ein gewisses Ausscheiden von
Kieselerde, Thonerde, Kalkerde, Natron und Kafi aas
der Verbindung durchaus nothwendig.
Es ist bei diesem Vorgänge der Grösse D Seite 440
und den von ihr abhängigen Verhältnissen besondere Auf-
merksamkeit zu widmen, wesshalb wir in Beaehnng dar-
auf das erste Zahlenbeispiel S.428 noch ein Mal erwttneo.
Wir fanden nämlich, dass wenn 88,255 Gewichts-
theile Labrador beim Eintritt von 15,000 Eisenoxyd und
5|000 Magnesia eben so viele Gewichtstheile wasserfreien
Palagonit geben soHen, folgende Ausscheidungen stau*
finden müssen:
Labraflor Ausgeschieden
Kieselerde 46,255 — 1,6713
Thonerde 24,146 — 10,6530
•Eisenoxyd 3,186 + 15,0000
461
Labrador Ausgeschieden Sauerstoff
Kitterde 10,245 — 5,8060 1,6511
Magnesia 0,460 + 5,0000 1,9960
Nairoa' 3,507 — 1,8052 0,4663
Kali 0,457 — 0,1545 0,0262.
Um dieses Resultat hervorzubringen, ist es gleich-
gültig, ob schwefelsaure Magnesia oder Chlormagnesium
oder beide gemeinsam den erwähnten Umsatz der iso-
morphen Bestandtheile bewirken, doch bleiben wir zu-
nächst bei dem erstem Falle stehen, wo schwefelsaure
Magnesia zersetzt werden soll.
Man findet nämlich:
Den eintretenden Sauerstoff 1,9960
Den ausscheidenden 2,1436
Disponibeler Sauerstoff = D = 0,1476.
Bringt man D, dem ausscheidenden Sauerstoff von
Kalk, Natron und Kali proportional, bei dem Sauerstoff
dieser 3 Körper in Abzug, so erhält man für dieselben
den der Magnesia äquivalenten Sauerstoff unter a; die
3 Theile des disponibeln Sauerstoffs unter ^.
a , S
Ca, 1,5374 0,1137
Na, 0,4342 6,0321
Äa, 0,0244 0,0018
Äg, 1,9960 = C 0,1476 :=x D
Die diesen Sauerstc^mengen zukommenden Basen sind:
«r €
Öa == 5,4062 Ca =» 0,3998
l^a q= 1,6809 ]^a «» 0,1243
K« t» 0,1439 Ita » 0,0106
462
Die Basen unter a verbinden sich nun mit der
Schwefelsäure der schwefelsauren Ma^esia, die man
= 14,995 findet.
Die in das Meer zurücktretenden schwefelsauren
Salze sind:
SÖa = 13,!05
SlÜfa = 3,855
Sfea = 0,^66
Als ControUe der Rechnung ergibt sich der Sauer-
sloiT aus diesen 3 Salzmengen
4C = 7,9840, C = 1,9960.
Führt man die Rechnung stisitt mit schM^efelsauren
Salzen mit den Chlorverbindungen aus, so erhält man
für den disponibeln Theil g"' dieselben Grössen. Die in
das Meer zurücktretenden Chlorverbindungen sind aber:
€1 Ca = 10,684
€lNa = 3,171
€lKa = 0,227.
Ob unter dem Spiegel des Meeres es die schwefel-
sauren Salze oder die Chlorverbindungen sind, oder
beide gemeinsam, welche Mch mit dem Feldspath gegen-
seitig zersetzen, ist nicht mit Bestimmtheit zu ermitteln.
Die übrigbleibenden Zersetzungsprödukie, die aber aQe
im Wasser meist sehr leicht löslich sind, können darüber
Auskunft geben.
Das Salz, welches sich am besten erhalten wird, ist
ausgeschiedener schwefelsaurer Kalk.
In der That findet man in den Palagoniten von Aci
Castello hin und wieder kleine etwa linienlange Gyps-
crystalle, die durch Zersetzung schwe£dsaiä*er Magnesia
463
gebildel warden zu sein scheinen. Sie kommen jedoch
nicht eben häufig Y<^r, .woraus man s^hliesKsen mus^, daas
die sehr allmählig gobildele (Siypsl^sung in das Meer
zurückgetreten ist und nicht zum auscrystallisiren ge*-
langen konnte, oder dass auch, was ich für sehr wahr-
scheinlich halte, Chlorverbindungen in übemiegender
Menge neben den sdiwefekaure^n Salzen zersetzt wor-
den sind. . '
Der disponibeie Theil g^', welcher nach den von uns
gestellten Bedingungen aus der Feldapathveiiiindung aus--
scheiden muss und weder vom Chlor noch von der
Schwefelsäure gebunden werden kann, tritt mit der aus-
gesdiiedenen Kieselerde und Thonerde zu einer neuen
9
Gruppe zusammen, und es ^tsteht die Frage, welche
Mineralkörper nach den stöchiometrischen Gesetzen diuraus
hervorgehen können.
Wir. stellen zuerst die Substanzen des nun disponi-
beln Theiles^ den wir vorhin mit T'' bezeichnet haben,
zusammen.
In T'- ist enthalten:
Sauei^toff
Kieselerde 1,6713 (>,8847
Thonerde 10,5630 4,9375
Kalkerde 0,3998 0,1137
Natron 0,1243 0,0321
Kali 0,0106 0,0018.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass in diesem
dritten Theile die Elemente für die ZeoUthbildung sich
befinden ; indeto ist auch hierin das Material für ja»hr
rere andere NebenbOdungen, die nicht ausser Acht
464
gel«M6n werden darfeii^ so BUcken, mid die wesentlich
modifidrl werden können, wenn das Meer soMfiger
Weise gewisse Beslandtbelle entkslt, ' die sich zu T"
summiren, oder die zn gewissen Tkeilen desselben eise
ganz besondere Verwandtsehaft besitsen.
So z. B. wird in einigen Seewasser-i-Aiialysen eine
geringe Menge von Eisenoxyd und von Ideselsaiireiii
Natron angegeben. Beide würden geeignet seki^ wens
sie zuflilliger Weise vorhanden sind, inft in T" «zu-
treten. Falle dieser Arl scheiiien jedoch nicht fcftaüg
vorzidEemmen und von keinem bedeutenden Befang zn
sein.
Anders verhält es sich mit der freien KoUensinre,
die bald in grossem , haki in geringem Mengen im
Meerwasser enthalten ist.
Wenn sehr bedeutende Mengen dieses Gases wäh-
rend eines solchen Zersetcnngsprocesses zufiOliger Weise
zngegen sind, so wird der disponihele Tkeil von
R sich sofort zu kohlensauren Salzen umgestalten; die
kohlensauren Alkalien treten in das Meerwasser zurfick,
während der kohlensaure Kalk unter geeigneten Um-
ständen als Ealkspath zum AuserystaBisiren gelanj^t.
Die disponible Kiesel^ und Thonerde werden in
amorpher Gestalt als Opal oder Chalcedim «nd als pla-
stischer Thon zurickbleiben.
Dieser vextreme Fall, wo si^h freie KoUensäore des
ganzen disponfbeln Heils von h bemficMigt, kommt
wenigstens in den Gegenden fvoii ' SieiHen , wo ich die
gemeinsame Bildung von Patagontt- und ZeolUhfoima-
tfon beobachtet habe, nicht vor, doch seheim in viden
4m
desMlbett; iwteh de gotasdi
£s Ynmiß^ •^odtfiii fds MdbrnlnUiiBfeir.. ei« ^der
nMtacii!^ i9mIiIW, KoP^f^atb wd eine geiü^act- QmiitMk
plaslfscber Thoj^erde^ die keiner Verbindung s^^h an-
schljesst^ hcjrvprgqhen. Die letztere meist von grauer
oder gelblicher Färbung ist bäufig mit T'; oder mit anderm
unzersetzten Material gemiscbt, welches fast unverändert
in jenen eingebaut znrücJ^leibt.
jius dem disponib^ln Theile wird zunäcbst ohne den
SinQi^s .VQn Kcihjiensäur^ eia Zeplith von der Norm
(6; 3;, Ij Jfj beryorgeben; wird ä==^^ so entsteht Natrolith^
wird j =?: 3 , so bildet sieb Scolezit.
Bei der Durchführung unseres Beispiels haben wir
alsdapn die Sanerstoffmengen für:
Si, 0,8847 6 . .. ,,
AI, 0,4424 3
0a, 0,1)197)
Ka, 0,0321 l
, : iß, 0,0018)
H, 0,4424 8.
Der hieraus berechnete Scole;»* hat folgende Zu-
sammensetzung: . .
Kieselerde 45,792
' Thonerde 25,926
Kalkerde 10,954
Natron 3,405
KaU O^eÖl
■-■••■ Wawer ' ' iai,68» ' -''li' ■
' ioo,oo(^. " ' "
30
i 1
466
Köüinl faid608 mil den dtopMibebi Tbette KoUen-
gäve itt Bertthniiig, so wird die Bans R von dmsdbeo
entweder gus oder theilweise etgMm,' nnd es wird
das Sanerstolhreriiftltniss von Si m fl vergröMeri werden.
Es kann unter Umständen zwischen Saure und Basis
das Yerhältniss von 8 : 1 oder von 12 : 1 hervorgehen,
und, nachdem anfänglich ein Theil des Natröliths oder
Scolezits auscrystallisirt ist, werden ZeoKthgrappen von
den Normen (8, 3, 1, d) und (12, 3, 1, i) bei neuer Ab-
scheidung von plastischer Thonerde successiv znm Vor-
scheine kommen, also Herschelite, Chabasit^ FhiDipsit
u. s. w., ferner Heulandit, Epistilbit, Parastilbit und Des-
min. Als Nebenproducte sondern sich zuerst Massen
von Kalkspath aus, welche in der Regel früher crystal-
lisiren und daher meist von den Zeolithen überUeidet
werden.
Das gemeinsame Vorkommen beider Mineralkörper
ist in Island, auf Faroe, in Sicilien und vielen andern
Orten so ganz allgemein, dass diese Wechselbeziehung
zwischen dem^ Kalkspath und der Zeolithgruppe unmög-
lich verkannt werden kann.
Wir müssen daher die Kohlensäure gleichsam als
einen Regulator betrachten, durch dessen grossem oder
geringern Einfluss, abgesehen vom Wassergehalte, die
grosse Mannichfaltigkeit der Zeolithspecies hervorge-
bracht wird.
Es entziehe im obigen Beispiel die KoUensäore dem
disponibeln Theile so viel Kalk, bis zwischen der Kiesel-
säure und den beiden Basen die Norm (8, 3, 1) berge-
467
slellt ist, : so erhillt man zunftchst folgende Sauerstoff-
verhittmgse:
SaneMoff für Zeolilh
im disp; Theil nack (8, 3, 1) für &a für AI
Si 0,8»47 = 0,8847
AI 4,9375 = 0,3318 + 4,6057
Ca 0,1137 = 0,0767 + 0,0370
Na 0,0321 = 0,0321
fea 0,0018 = 0,0018.
Aus diesen Sauerstoffmengen berechnet man alsdann :
I. II. in. IV.
Dispon. Theil für Zeolith Tür C Ca Thon
(8,3,1)
Kieselerde 1,6713 = 1,6713
Thonerd0 10,5630 = 0,7098 + 9,8532
Kalkerde 0,3998 os 0,2697 + 0,1301
Natron 0,1243 = 0,1243
Kali 0,0106 ä 0,0106.
Der zu III. berechitete kohlensaure Kalk ist sc 0,2319.
Der unter IL für die Zeolitbbildung bestimmte Theil wird
aller Wahrscheinlichkeit nach während seiner Entstehung
von gewissen fremdartigen, von der stöchiometrisohen
Zusammensetzung unabhängigen Einflüssen beherrscht,
nämlich von verschiedenen Temperatur- und Druckver-
hältnissen, von denen theils der Dimorphismus mehrerer
ZeoKthe^ theils der jeder SpecieS' eigenthümliche Was*
serg^ehatt abzuhängen scheint.
Nimmt'' z. B. die Verbindung unter II. die Norm
[8, 3, I, 4) an, so entsteht der Phillipsit, dessen Zu-
sammensetzung sich folgendermassen ergibt:
30*
466
• •
"t
Beob. Von
Red. auf 100
Val <R tfoto
Kieselerde
1,6713
50,904
%ÖjChW
Thonerde
0,7098
. W,«18
'21,302
Eisenoxyd
—
0,7»
Kalkerde
0,2697
%314
^,279
Mag^nesia ,
( ^^""
■ • .
1,440
Natron
0,1243
3,786 •
3y450
Kali
0,0106
0/»2
6^215
Wasser
. 0,4976
15,156
14,695
: 3,2833 . 100,000 100,000.
Der Untersdiied zwischen d«ni 89 berechneten und
beobachteten Phillipsit liegt. nwr in einer verschiedenen
Vertheilung der isomorphen Bestandtheirä: ' Ob dds Ei^
senoxyd, welches unsern Beobüchtttngen 2u Folge Pho^^
phorsäure-haltigist, mit 2ur Yerbifidung gerechnel wer-
den darf, scheint zweifelhiffl. ' :'^
Der geringe MagnesiagebaÜ dieses vtid anderer Z0O»
lithe deutet auf einen nicht voUkt^Bunen Hergestellten
Austäusch der isomorphen Btotandthefle, den wir theo-
retisch angenommen hriien^ ob > derselbe aus den Meer-
wasser oder aus dem unsprüngtichen Feldspaihe herriärt,
Misst sich wenigstens für jetzt nicht erautteln.
Betrachten wir den eben beispielsweise fürfdio Palt-
gonitbildung verwandtea FeMspath mil 15 Procenl ans
dem Magneteisenstein herstammenden Eiscnoxyd ndt AugÜ
und Olivin ; etwa nach der mittiem OesteinfczngaMnfln-
setzung, in' Verbindung , so wird sidi eiüe solche
Gebirgsart nach vollendeter Metamorphose in folgende
Bestandtheile zerlegen lassen:
460
1. »in .ordMitypeii Paiagonit^ z.B. d^ss 4^.
2. in den «naeni^tztm albittoolien Tiiäil T',
.3.^ in 4ea zeoliümchen Theil T\..
f in HydcoßUii^il,
5w iii Aiigit unzens^zt, ,
6. jn. Olivin,
7. in plastische Thoa,
a .ui Kalkspatt,
9. unzars^tztes aus den 4 ursprünglichen Mineral-
körpern gebildetes vulkanisches Gestein, w^dies
mit.W bezoiühnet werde«
Alle diese Körpej) ..welche th^ils unverändert theik
erst metamorpho^irt , undenkliche Zeiten unter dem
Meere gelegen haben^ werd^a sich zu einem Ganzen,
zu einer Art von Cong^omerat verbinden, oder wie. ich
es froher genannt habe, cementiren. Sie werden in
amorpher Form oder in wohlgebildeten Crystallen in
■
demselben auftreten, je nachdem es ihre Natur erlaubt.
Ursprünglich crystallisirt und crystallinisch sind 2, 5,
6 und 9, amorph 1, 4 imd 7, secundar crystallisirt 3
und 8.
Ausser diesen Haut^tbestandtheileh findet rnaii in
ralagokifft zü d gehörig tiii Unzersetzles vulkanisches Glas,
welches blsjetzt von miir ' noch nicht hat untersucht wer-
den können^ das aber Währseheinlicher Weise aus einer
VersdimebEung eines kieselerdereichern Feldspalhs her-
v^fg^ng«!» M sein seheinf. '
Vergleiehen w# tiiese Rei^idtate mit der vorhin mit-
gethettten g^gnostiseh^n BescfareibuHg der Palag[onit-
formationen von Palagohia Und Aci Castello, si^he Ab-
470
schniU IX, so werden wir swifdbeii . hmimk eine voll-
koounene Obereinilinunmig gewahr werden.
Ans einem ursprfinglich vulkanisclien CSeiBtein lisst
sich unter der Voraussetzong des Yerlidtniases der qu-
zersetzlen m den zersetzten Hassen, welclies wir bei-
spielsweise wie 1 : 5 annelunen nnd not der Kenntmss
des Verhältnisses zwischen Hydroiülidt nnd Augit, das
1 : 200 sei , die Zusanunensetzung eines palagonifisdien
Cong^omerats ans den vorhin angegebenen ZaUen be-
rechnen.
Rficksichtlich des zeolifhischen Theils nehmen wir an,
dass die eine Hälfte desselben in Scolezit, die andere
Hfilfle zu gleichen TheOen in Phülipsit nnd Analdm nebst
dem zugehörigen Kalkspath zerfallen.
Das ursprüngliche vulkanische Gestein enthalte :
Feldspath 70,0
Augit 17,0
Olivin 2,5
Eisenoxyd 10,5
100,0.
Das Eisenoxyd sei aus dem Magneteisensteia her-
vorgegangen und der hier vorkommende Feldspirth habe
die Zusammensetzung wie der, welcher im Anfimg dieses
Abschnitts als erstes Beispiel für die Palagonitbildung
gedient hat.
Es bleiben 20 Procent = W der Gebirgs«rl dvrehaas
unverändert für die CongiomeratbildnBg; der Res! W
wird ganz oder doch grossem Theils fiir die Metamor-
phose verwandt. Alsdann wird:
471
W « ZOfiO
Feld^aUt =« 56^00
^, _JAugit =13,60
OUvin = 2,00
Eisenojcyd = 8,40
-
100,00.
1 • •
Man berechnet alsdann für das wasserfreie Conglo-^
meral fcrfgende Zahlen:
«
•
W = 20,00
4
TO = 49,42
►
T' a= 6,58
Scolezil \
CS 1,44
Analcim
= 0,36
PhflUpsH
T" =s 0,35
Kalkspath
<= 0,11
Plastischer Thon
= 6,37
Augit
= 13,53
HyarosUicil= 0,07
OMrin
SS 2,00
99,22.
Nehmen der Palagontt , die verschiedenen Zeolithe
und der HydrosUicit die ihnen entsprechenden Wasser-
mengen auf und reducirt man die ganze Zusammen*
Setzung dieses palagonilischeii Conglomerats auf 100 ^ so
findet man:
47«
Unzersetztes vulkanisdies fiefVßin W s 18,23
Palagonit, als C^ndii dag Goiifloltt«rato !<> = 54,27
Saurer, oder neulfito Fddspatb T' = 6,00
Scolezit \ l^ 1,56
Analcim | 1^ 0,35
Phillipsit ) liervorgehend aus T" (= 0,36
Kalkspath l 1= 0,10
Plastiscker Thoa) \s= . 4,91
Augit a 12,33
HydrosUicit, aus AugU und T-' gebildet = 0,08
Olivin = 1,81
100,00.
Indem soeben die Bildungsweise eines palegofutischen
Conglomerats gezoigt worden ißt, dürfen wir nicht
ausser Acht lassen , dass das angeführte Bmatitti nur
einen FaU der unzihligen darstellt, denen wir. in der
Natur begegnen werdep. Es ist absichtlich von mir so
gewählt, dass es der mittlem Zpsaiunensetzuog der
Palagonittuffe vom Val di Noto und Ad Castello eipiger-
massen entsprechen mag. Häufig jedoch wird der iin-
zersetzte Theil der vulkanischen Gesteine, der mit W
bezeichnet worden, sehr überhand nehmen und die
Obrpgen Bestaodtheile und namentlich den Palagopit, der
ate Hauptbindemittel des Cpnglpoieriitli a^nselm ist,
zurückdrängen. ,
Der kiaselerdereichere albitisobe Theil T' kjlHni!i|i.jN3-
sonders charakteristisch im Palagonittuff von Ad CaiMlo
zum Vorschein und fehlt dagegen bei Palagonia, wo
dieses eigenthtimliche wasserhaltige Silicat aus eunem
Feldspath von der Norm (6^ 3, 1) hervorgegangen ist.
473
Wi» dl»* relative Verlitiliiiss . der ZeoUtfad uM des
Kidiuq;)aUi4 zwm Flilagoidt ^rabebingt; s» ^ri^Aeiilt ^eses
in «nserdritochiioiig eiwum) wie an den jg«ii«anl6B
sioffiaaiMheii^ Looalitäteav dto^l^ da^f iBnii^ ^i^ livobt ver*-
bergen, dass die gqgBiirti%e iüifldiäiflang der IKrigeil
zW'^ierMi^der wriitHsr er MinenAalrpa'iB einer GabirKSart
se&l* trttgerisdk'iseini k»iii^ :
Gegto'dtiB Bndft dieser UntereoehuBg^a W€9iie ich
auf daa ifiNMlittfe Varhlilnil^s , wddia^* zwiaoken den
PalagonüenJttid Z^oHAiea^ MUfiiMtet) nod^^n 9Ial ku^
Mottxttfcoiiiwen^iOelAfeaheil liabeAi
Die^ SatAehiäkg 4ei9 plaftliscfaeh Hiokijs ist tonrags-^
weise y^ der iaomorpbeii $iAatitttli<m des Bii^enoxyds
in Am Faldipatb aWänglg) riier «uc3k im geringem
Theile dart>b die lü^aelerdetteiehern ZeoUtbe bedingt
Sekr angeirfUIig wilrd daa Aasseh^den* dieser Erde bet^
Pali^nia bemerkt^ atw dem Cbfünde/ weil die dortigen
PafaigoAÜe an^eNurdendich r^iob an Bisenoxyd sind.
in. Aci Oastiilld digegen^ #o die CongloBierätbildaag
Hiehr • Yx^rbdirscbt aad fSe fPalagonlt^ in der R^el wöm^
ger.Bisenoayd-eiltbaben) ist 'der ptaatUcke Thon zurttok*-^
gedrftngti und wivd ^er kaum bemeiict teelrden^ •
InalleiKCtegeriklen, wo Jinr «üt sdur. ^ring^r Aus-
tausch :iTott etara ein edier ftwei'frocanlen zwisehen
ThoB^rde «nl> Eisenoxyd äatlgefimdent ftat^ wird jede
sicMueti Spur der i aüsgeecidedenett plaallsoiken Thon-
erdm terseliiwhidmi i < -*»
Die sicilianischen Palagonite in Verbindung mit' der
Zeolilhgrap^ev ndl KalkspaUi^ plaatisdiem Thon und
Hydrofllitit^ bHdeh eine so dmrakterislisGhe und eigen-*
474
tiiftmliehe Pomalion; wie Idi sie soiifll ürgeBd, aud in
lieinem Pimlcte voa bland ^ sV seilen Gelegeidieii 1»lte,
and es scheinen aaf sie Umslinde von liesonders gin-
stiger Art, die den Aascryslallisiren der ZetrtÜlie ßr-
dorücli waren I eingewiAt an haben.
In den islindisehen eigentlichen palagoniliachea 6e-
birgsmassen y die in einem breitea Gärtri yofli Cup
Reikjanes an bis lUomeSy Tom sftdwesUidien bis mm
nordöstlichen Theüe d&r Insd sich erstredKea nad die
in den parattelen Rttcfcen des HeUa«*6ebiels, Aer aodi
am Krabla and an nnzfthligen andern Orten auageseidiiiet
ersdbeitten^ tritt der Pahgonil in der Regd ganz ohne
aHe Zeolithe auf oder ersdieint sparsam von ftnen be-
gleitet, wie 2. B. bei Seljadalr, Rhuni nnd an eiaigefl
andern Orten. Die eigentliche Hddakette, die ieh Tom
SelsundsQall bis hinauf aom Crater des Vülkluis in aüea
Kichtongen begangen habe, besteht nur aus groben
palagonitischen Conglomeraten ohne aDe ^ur tob Zeo-
lithen ; ebenso die parallellaufende Bjolfellkelte ; mdi io
Sicilien gibt es aeolitharme Pala'gonite. Die zeaXA-
reiohen Gegenden ISlaiKds, wo Scoleaite fast yom Gewieht
eines halben Centners vorkommen, Bogen dagegen ganz
ausser dem ebengenannten Bereiche der Palagontsone,
die von jenen im Osten und Westen begleitet wird.
Alle oder der grössere Tbeil der in ünsern Siuni-
lungen sich befindenden is&indischen Zeoltthe koHunen
von der Ostseite der Insel ^ meist von Eskifiord nnd
Berufiord.
Dass die grossen isländischen ' PalagonitCsnnationen
keine oder nur sehr sparsam verbreitete ZeoliAe be-
47»
*
sRzea , seheiiil haqitoäGldicIi m der zwetten Art der in
bland veil»r«ilelM fali|^aUdng am liegen, die dorolf
unmütdhnre Melamorpliose des Si^roiaelans berroi^e«-
brachi wird^
Wir haben vorluK den Sideromelan, der ein selur
eisenoxydmoher aniorpber Labrador ist, einer genauem
Prüfnng nnterworfeä und md zu dem beatimmt hervor-
tretenden Residlate gelangt, dass das Hydrat desselben
mil 3 Atomen Wasser deigmigen (Hrdvolypen Palagonil
biMe, den wir. mit dem Namen Korit bezeichnet haben.
In Sidiian entsieht der Palagonit grossem Theils so,
dass in eisenoxydfireien Labrador das ans Magneteisen*
stein gebildete Ksenoxyd eintritt nnd dafilr die ent-
spreehende Menge von . Thonerde aossdmdet. Ber
Sideromelatt bentzt aber bereits schon den grossem
Tlml desi Eisräoxyds in seiner nrspvöngUdien Misohung
und kann sieh so ohne einen bedeutenden Umsatz der
Bestandtheüe und (riine merUiches Ausseheiden von
Thonerde in Palagonit verwandeln.
Diese zweite Art der PaiagoniIhSdmig ist von der
erelon . mdil wesentlich veraehieden;. auch stimmen im
Aualausdi der AlkaU^n nnb der ffitterarde kn Heerwasser
beide. Arten vollkommen, ttbetaiau
Bei der Umwandlung des Sideromelans in Palagonit
ist wahrschekdich keine so vollkommene Lösung aller
Bestaadlheile nöthig. gewesen, als im andern FaHe,
wo auch eine bedeutende Ouantitftt Bisenexyd in die'
neue Verbindung aufgenommen werden muss, aus wel-
chem Umslande ich mir die in viden isländischen Pal»*
^omtformationm fehlende ZeöUthbildung «rtdäre.
47<
&} Sf kdiKl iier d^ Ort lU mim n^ch besoodeM
kierv«r»lhebeii^ dass war im Aäbmg Ms«^ AfisefaiHlted
«sem Aitfgabe m fcstellt bttb«; d«» ^*i GxmÜkMMä
Feldspidh genau in einen gleichen Gewichtsflnil ocdio-*-
typen wMMtfreion Paiagüiiit ditrek-die.isoiilNPplia 9ub^
slHatioa voii>Bi0ettoxjd «oid Magaemoibefgeletet werde.
Unter dietMr euiliclmn masSk wahrsdMMrifohen.^VaF-
8Pfi$ielzttilg; diettil den Btfatarwgen in ddr^fttnr jeden^
Mb idcM im Wbtersfmdk sttiifc, msAiHA JouMk^M^m
filTi den plestiechen Thon und Aftr. die: Stattm^ weUkm
für die ZeoKlhbfldiiAg veirwandi wetdto) vMiirenidig.
E» tel ifldefls emlenohtend:; dnsa okM dii^ gemaehie
Vöiaussetzmg) Ais jedBiMls für dieW^tfg^n^ttMeium
Reehnungi^mtpiele sehr anschattlich iai| der
Magonil in jeder bididfigeii Weise iii^ü«^ nM^y
von jedem tdieNearat (6^ 3^ 1) cuköniM) geflittt wenten
b&nne, nd dntt^dnh^ tnit Aimnehilie fir die Vkonerde
kein AoMoMoiden fttr den seolittdiP^heii Thei 'ddrekmis
erforderlich wird.
Das AtissobcMta der: :X^Olithfa wArde ntedaiift* toiii
vers«hiedehen> ärade ddr L(HdiAkeit!der ekiMlMn Mb^
stmienim den tnetndiflii^iosMni t1^ Mwskkank
bereits die isomorphe SttbetlOdiOtt' tevgebiMinMi fÜ, 9^--
bängig ^fei*^ • :•■■'•• ' • ^ . '••■•.•''
. Wir steiUn oist'Yory dnss der tbeiohddrä'^eltad^^
TbiM nach der Norm (6, 3^ i} mu dMki jBterkrmigwwliin
haltigeHy palegiotlltisidten «m Baeten ioWchi heiadee oder
kOfaienaänrehalügee Wasser «oBkrahirl werdej^^die Statten,
Glü^e,: OlWM, Mandeto, in dem inZ^ffselabMgikegiMb-
nen « Gebirge eusfliUe und naeb niid ttaeh «filier ftrifrMi-
4tr
raiideiti BfüfliM von sieh aUiilihi% MlwWwIMier KbUen^
säure und langsamer Abküblung zum AmcrfMiämf»^
gt^Iang«. BiK eiiMdbcnr <sii • (He v««dllie<kiieH Zeeiith-
species^ dereii iN^s«rh6{le CrrstaHe :ki ^YerhrnduBg ailt
Kslkspüb auf deni Wandnngeii. d«8i b^reiit kiiorati gaUl^
deten PalafoiitiSH aller 4iijif matwätMen Tsibaiiiacheii fie^
9letiiieii'au%#jm«teei» sM^. / / . i
Die oft 80g«ir MeM ^voilendeteB « f cvmn dieser z^tN-
Mhisobeii Crysliille) Ihre fifapösse 'imit Rettdicat maellt ea
selir wahn^heihlieii; dtüss dieser ; leiste Tlteil' der Met«^
morphose in groaiter^Ruhe- wMhreMl Ittoigerer Zifitfttiiine
vor iiicli :gegangm lalr, iVäe ^iMahBrAJana^hm^'iihefU&upi
dMi gantfe PUagoiiitbadttng «Mi *iiiciii gentigeiid etUft*
ren 'IftsalJ- • * ' •' ■ • - * j- '■•:-' •■' < '•••• '• • i. • «
Um indtes' -diese Verfatttiisae gdWfig zu beürtheilen,
ist e^ n&Ükig die ^rhin Jtn^^viilBleiir Beineiteiiif^ßit' aber
die L«Aieidceit..der./baffiiMi^ läoh in das
fiedftchtniss lairädLZuritfett , lindj zli^gleieb' die ' geoio^;iscben
y<Hrgänge in' der^äestiwiabiidung, ebie- die. Meiamor*^
phese ftren Anfang goiömteen bat, |ebdrig zu berüek'^
siehtifgenr' •
Sohein auf der. ersted :Sette dieses Buch» inbeit ^nr,
kl BeEiisbttng anf die voiUogendenUntarsuchangen, die
innere Bauart aller vulhanieebenOeldii^e. hervorgehoben,
die sidi durch abwechselnde Sokiobleil voa erystaHini^
gdita/Gesleinen.Qnd TnSsn^ wekhe aus "deB vulkanisdien
Aschen hervorgegang)eniaind,iiteviAteralisbhjaiia3BeiGchnet
Diese geologische Beschaffenheit dbr SebUdileii erUört
Bicb,' wie ich es anderweitig gezeigt habe, aus ihrer
ursprttnglieheii fint8lehttngsw»ise und ist ganz unabhängig
478
vott dflr BiyMg dfer VriiMiie ttb«r 0im «Hier 4m
SyiefBi der. Aee.
Sowohl die feelen crietalKeieeiMi fiortetee wie
Aschen einer beetmmileii BmptilHi beeleken gen
denselhen Meterit!, nor ist in den lelslem der VigiieU
eisenslein mitwler in Bitenoxyd venrandeH werdM.
Da88 auf beide Arten dieeer fomndleB Geeleas-
biMungen die lietaMorphoee einwiiken mOflge, küui
nichl beiweifell werden, dooh Uegi es in der Mntar der
Seohe, dass des feingeiNihFeMe Mhteriaider Aedmi wh
gtoich leichler von ihr ergrtfen w«^.
Es nntMüegi keinmu ZweiM, wie dieses nudi «dioii
Bisi^or sehr richlig bemerkl hei, 4ess der Cbnd der
Löslichkeil der' Silicatmassen von der Grösse det Ober-
fläche abhingC; welche die Oesleinsnwssen den Fltssig-
keilen zur Berührung datMelen. Hädurend grobe TriiK
n^esteine von der aafldsMden Wirking dM Hassers
so gnl als onangefodbten Ueäen , ; wentei ifie feiner
zerriebaien Theile nngleieh leichler von ihr berädiasst.
Die vnftanischen Aschen sind aber, wie ich dieses vor-
hin bereits angegeben habe, durch die Dampfwiiiang
in .-den Virikanen so fein pdverisitft und dureh den Ein-
fluss des Windes, d^r auf die emporsteigeiid^i AsAea-
wölken wiAl^ so gesiebt wiorden, dass sie nritnnler dem
feinsten Slaubo gleiehen, den nun nichl feiner iurtk das
Zerreiben fester crystaüiinseher Gesteine in rate« Aeiial-
mörser würde hervorbringen htanen.
In den meisten FaUen wird abM* sehr fein gqralvertes
und zugleich grobkörniges, nnl Lavastttcken genisdiles
Materiisl bei. den volkanisdi^i Ausbrächen gemeittsam
4T9
niederfaileii and über dem Meere die Büduiig der Tuffe
und unter demselben die der palag onitisdien Gonglo-
meraie veranlaMen.
Werden dann einsl nach langen Zeiträumen diese
submarinen Gebilde durdi säeuiare oder instantane Er-
hebung ins Trockne gelegt^ so werden in ihren Quer-
schnitten, wo sich solche beobachten lassen, crystalüni*
sehe Gesteine und Tuffe zum Vorschein kommen, die
beide den Charakter der Metamorphose an.tach tragen.
Die letztem' sind vorzugsweise Ton ihr ergriffen und
theilweise in Palagonit vcarwandelt würden. Insofern
Inet nur znnäehsl von d&t Bildnng orthotyper Palagonite
die Rede ist^ sind folgende Umstände dafür theils för-
derlich, theils notbwendig.
1. Um so feiner die Aschen pulverisirt smd, um (äo
mehr wird von ihnen in Palagonit verwandelt. Alles
grobkörnige Gestein, selbst Lavastticke etwa von der
Grösse einer Haselnuss, bleiben meist unzersetzt, werden
von jenem umhüllt und ziir Conglomeratbildung ver-
wandt. Aschentheilchen, welche unter 0,1 Millimeter
Durchmesser haben, sind für diese Metamorphose am
dienlidisten. Grössere Lavastücke werden an der Ober-
fläche mit einer dünnen Palagonitrinde überzogen., wäh-r
rend ihr Inneres so gut wie unverändert bleibt. Aus
Schichten fester crystallinischer Gesteine, aus Trapp oder
Basaltsäulen bildet sich der Hauptsache nach kein Pala-
gonit.
2. Nur solche Aschen, die basische Feldspathe
mit vielem Eisenoxyd enthalten, also Labradore oder
die Gemische von Labrador und. Anorthit, sind zur
Pttlagonübitdiiiig ^w. tauglMistM, b6BOtt4ora wenn ue
zufliUigerweise Inelir Alkidl b^tttaen^ «b ihMB Meh
ihrer mittlem Zusammensetzang zakoMMll Mute. Am
geeigneisten dtfiir.siRd aber die^tfiidaroBlelaiie) dg sie
bei voriiwrseilesdem EifienQxyd>wtoig!ei^8Ieseieiile enl^
httteii ttnd auA dieaem Grunde vdrzugBilreiae leicht geKkil
Mferden könneiu
Feld^ptathä mit Werfhen ¥on x «=: 7 . sind sdion we^
aiger für die Pak^dqilbiMinii^ gdscUokt; iiir ein TiMfl
denselben kann 4azft Terwandl .werden) undieia Mderat
unserscizterThtü)' der Torhin*T' toseiahnet'wurde, wird
auräckbli^bm» PeidspeUie inil nooly griaaem Wertteil
Yen X, also OligoUas, AlbÜ n. $. wly sind ^d^ Mela«*
morphose überhaupt nicht mehr ftttgtngUch. Ans diegeifa
Grunde acheilien die Ppilagonite anch i« Geif von Neapel
2tt fehlen, weil die dortigen submarinen Tnffe dien Amm^
ipen Abicks jbu Felge fast neutrale Peldapathe enthallmi;
aus demselben Grande ist ■ auch die palagonitiseke Mela-^
morphose dem UrgeUrge fremd. Für welchen Werth
von X die PalflgbnltbUdnDg aii^Mri, isl biiSetzt noch
nicht erndtleit.
S. Heiises, womüglich keUenattorehdligea, ¥on ko«-
hem Druck beherrsebles Seewasser ist 'ftbr diese Metn-p-
morphose besonders günstig.
4. Es . sind grosse 2ßitränme^ Reihen ton Jakrium*
derien für die Palagoiattriidtang ndtkwendig.
Mit diesen 4 Bemerkungen sind sowohl die bereits
angegebenen .chemischen Vorginge , als auch die geo-
logischen Beobachtungen in voller ÜbereinstimBMing.
Dass der Paiagonit mchl aus festen crystalliBiachen
481
Gesteiireii, sondern ans Aschen hervürgegangdn ist,
zeigen erstens die unzähligen* söharf ausgd)ildelen Gry«
stalle von Feldspatb, Augit nnd Olivin ^ die den Aschen
und Palagpniten gemeinsam sind und die den festen
Gesteinen entweder ganz und gar fehlen, oder die doch
wenigstens äusserst selten in ihnen angetroi^sn werden;
namentlich gilt dieses von den ausgezeichneten oft was-
serhellen Olivincrystallen , die nur den Aschen zukom-
men und die ich niemals in festen Gesteinen habe be-
merken können.
Zweitens wird diese Ansieht durch die Betraohlung
der geologischen Profile der submarinen Formationen
von Island und Sioüien im volläten Mtfasse bestätigt. In
denselben finden sich die crystallinischen Gesteine gröss-
tentheils erhalten, während die Aschen, besonders an
der Contactfläche mit dem Meere, mit Ausnahme der
grroben Trümmergesteine verschwunden und in Palagonit
übergeleitet worden sind.
Besonders instructiv für die Entstehung des Palagonits
sind die Profile, welche die Schlucht von Seljadalr zwi-
schen Reykjavik und Thingvalla in Island darbietet.
Zuerst erblickt man am obem, östlichen Ende derselben
folgenden sehr merkwürdigen Querschnitt.
31
482
Auf beiden Seiten der Schloekt sind a und a Pale-
gonilfelsen, die ohne Zweifel früher mit einandm' im
Zasammenhang gewesen^ aber im Lanfe der Zeil dureh
das fortgesetzte Auswaschen des Baches c, der zu ge-
wissen Jahreszeiten, besonders beim aufthauenden Schnee,
öfter merklich anzuschwellen scheint, von einander ge-
trennt sind. Der Palagonit ist an dieser Stelle, so wie
weiter unten in der Schlucht, verhältnissmässig sehr
rein, hellbraun, fettglänzend, mit wenigen Sideromelan-
Pttttklen gemischt und, soviel ich bemerkt habe, ohne
wesentliche zeoIitiiisGhe Einschlüsse, welche jedoch am
untern Ende der Formation, wo man den Bach über«-
schreitet, allgemein verbreitet sind.
Das Palagonitlager hat an der Stelle, auf welche sich
der beigefiigte Holzschnitt bezieht, noch eine Mächtig-
keit von etwa 6 bis 8 Metern, doch verflacht es sich
aufwärts gegen die Anhöhen von Thingvalla immer mebr
und mehr; hin und wieder erblickt man es noch am Wege
anstehen und bald darauf verschwindet es ganz and gar.
. Unter der Palagonitschicht liegt bis zur Sohle des
Thaies eine auf beiden Seiten des Baches fast borizoatal
abgelagerte Aschenschicht, über welche der Bach in
einem kleinen Wasserfalle c sich ergiesst.
Die vulkanischen Aschen sind an diesem Orte noch
so frisch, eigenthümlich und wohlerhalten, als ob sie
erst ktirzlich aus einem Crater ausgeworfen worden Wären.
^ Grössere Schlackenstücke und Fragmente viftanischer
Auswürflinge werden durch ein feines, staubiges, zwi-
schen, den Fingern zerreibliches Pulver, das aus den
gewöhnlichen vulkanischen Mineralkörpern besteht, zu-
483
sammengehalten. ' Dieses letalere ist in der Schicht a zu
Palagonit verwandelt, während es in b unverändert ge-
blieben ist. Die grobem vulkanischen Trümmer sind in
beiden Schichten unverändert geblieben, doch werden sie
in der obern Schicht durch reinen Palagonit, in der untern
durch die feine vulkanische Asche zusammengehalten.
Nach meiner Ansicht war a und a früher im Zusam-
menhang und bildete eine fortlaufende Palagonitschicht,
welöhe unmittelbar am Boden des Meeres gelegen hat.
Vor ihrer Metamorphose war sie mit "der untern von
gleicher Beschaffenheit und hat diese später gegen den
£inflttss des Meeres geschützt. Beide wurden endlich
bei der ganz allmählig heranwachsenden Bildung der
Insel durch säeulare und instantane Erhebungen nach und
nach ins Trockne gelegt..
Nicht minder wichtig und instructiv sind die geolo-
gischen Verhältnisse, welche die Schlucht vpn Seljadalr
etwas weiter abwärts am nördlichen Abhänge zeigt.
Dort erblickt man folgendes Profil:
31*
484
Die Wand der Sehkicht^ deren Hdhe idi daselbst
etwa auf 26 Meter schätee, ist ihrer grossen Steilheit
wegen zwar am untern Theile näher zu untersuchen^
doch lässt sich der obere nur aus einer gewissen Ent-
fernung betrachten.
Die untern Schichten a dieses Profils bestehen aus
einem dunkelbraunen Palagonit^ der sich hin und wieder
fast schiefrig absondert. Darüber liegt b^ eine zwei bis
drei Meter dicke Schicht eines neuern crystaUiniscIieB
Gesteins (isländisches Trappgestein), welches durch einen
benachbarten Gang i^wischen die Schichten von a und c
injicirt ist.
Über dem Trapplager c folgt' wieder Palagonit, aber
demselben bei n ein grobes Conglomerat von vulkani-
schen Schlacken, Trümmergesteinen, Rapilli u. s. w., das
einer spätem Bildung anzugehören scheint.
Die Schichten a und.c waren ursprünglich submarine
vulkanische Aschen, die am Ende der Eruption oder
später durch die aus dem benachbarten Gange injicirte
Schicht B von einander getrennt worden sind.
Diese Katastrophe scheint hauptsächlich für die Um-
wandlung der Schichten a und c durch grössere Warme
und vielleicht auch durch stärkere Gasentwickelung för-
derlich gewesen zu sein. Die Schichten von n sind
vielleicht später hinzugekommen, aber ihrer porösen
Beschaffenheit nach von der Art, dass sie das Meer-
wasser bis zu den Palagonitschichten ohne wesentliche
Hindemisse durchlassen konnten.
Es ist übrigens doch auch denkbar, dass die feurig-
flüssige Schicht von b nach der Metamorphose zwischen
485
A und c hineifi^dräiigt sei. In diesem Falle sollte man
an den obern und tinterp Berührungsflttchen Umgestal-
tungen des Palagonits, theils Entwässerung, tkeils Schmel-
zung desselben gewahr werden, die ich nicht bemerken
konnte. Ob eine fenrigflüssige Lava, welche zwischen
zwei von Seewasser getrfinkte Palagonitschichten ein-
dringt, diese sehr erheblich verändern würde, lüsst sich,
da zu vielerlei Umstände in Belracbt kommen, im Voraui
nicht wohl bestiunmcn.
. Am wahrscheinlichsten jedoch ist mir der erste Fall,
dieS'die Sidiicbl b. zwischen c und a vor der voUendeten
Hetamorphose eingedrungen sei.
Eine Skizze des erwähnten Gangs, der noch an einer
Stelle deutlich zu beobachten ist, stellt der nachfolgende
Holzschnitt dar.
An der Stimfläehe des Ganges bemerkt man liori-
aonlale Hlaßenuig; a ist die Seitenfläche desselben,
welche die Absonderung des tiesleins zeigt, » ist die
aufwürbi gegen Thingvalla fortziehende Thalwand, aus
der ^er Gang hervorspringt.
Die Verbreitung vulkanischer Gänge unter dem Meere
und ihre Verzweigung in die euvorgebildelen Aschen-
orfer TulTschichlen, ist für die PalagonitbiMung von be-
486
9onderer Bedeutung, und macht sieh in manchen Idindw
schen Localitäten, aber auch in Ad Castello und in Yal
di Note, bemerkbar.
In der Nftfae der vulkanischen Gftnge findet man die
Palagonitbildung in der Regel aoi vollkommensten aus-
gebildet, woraus man vermuthen muss, dass eben höhere
Temperaturen und ausströmende Gase derselben beson-
ders förderlich gewesen sein müssen.
Leopold von Buch, mit dem ich, als er noA xwi-
sehen uns verweilte, öfter über £e geologisdi^i Ver-
hiilnisse Islands zu sprechen Gelegenheit hatte, schieii
wenigstens früher die Ansicht von Krug von Ifidda zu
theilen, wonach Island aus einer mächtigen Trachytzone
bestehe, die im Osten und Westen durch swei breite
Basaltformationen begleitet werde.
Wenn man eine solche strenge Sonderung der geo-
logischen Formaiionen machen wollte, die nicht ganz
mit den Erfahrungen übereinstimmt, so würde ich die
umgekehrte Anordnung der Gesteine viel richtiger finden.
Die basaltischen Hassen, oder wissenschaftlicher aus-
gedrückt, die basischen Gesteine, theils als crystallini-
sche Schichten, theils als vulkanische Aschen und meta-
morphosiite Palagonite, bilden, vorherrschend vom Cap
Reykjanes bis Thiomes, von Südwest nach Nordost, eine
kaum unterbrochene Formation, in der zugleiA die
activen Vulkane allineirt sind und in der die Traehyte
zwar nicht fehlen, aber eine imtergeordnete Slellung
eina<ihmen.
Diesen miitlern Theil von Island halte ich entschieden
für den neusten der Insel, während ich den östlichen
487
und westlicben^ wo die Trachyte und überhaupt kieBel*
erd^eiche Gesteine Vorwalten^ als den ältesten betrachte.
Die östliöben und westlichen Küsten Istaifids haben früher
vielleicht, etwa so wie jetzt die Gruppe der Faroe, ate
zwei g>e50nderte Inselgruppen existirt^ welche durch die
ununterbrochene bis zum heutigen Tage fortdauernde
vidkinische Thätigkeit in der mittleren Zone erst später
XU einrem Körper vereinigt worden sind.
Kaum scheint es noch der Bemerkung zu bedürfen,
dass in dem weatlicfaen und östlichen Theile von Island
neben den sehr ausgedehnten trachytischen Gebilden
auch häufig genug basische Gesteine zum Vorschein kom^
med, die jene in verhältnissmässig schmalen Gängen
dorchsetzeli..
Es ist aber eine für Island charakteristische Erschei-
nung, dass nur in der genannten Mittelzöne submarine
Ausbrüche to» : basischen Aschen stattgefunden haben,
aus welchem Gründe auch hier nur die Palagonite er*-
scfaei»eD, welche, man im Nordwesten und Südosten der
Insel , z. B. in Berufiord und Eskifiord ganz vergeblich
sucht. .
Die in diesem Abschnitt mitgetheilten Untersuchungeh
haben sichi^bisjelzt nur auf die Ableitung des^ orthotypen
Palagoaii^ aus basischem Feldspath bezogen. Der Zu^
sammenhang zwischen beiden ist so klar und offen am
Tage liegend, dass kein Zweifel darüber bestehen kann.
Dies'gemiilichten: Palagonite, die im Allgemeinen viel«-
ieicht. verbreiteter: als die orthotypen sind, zeigen rück-
sichtlich ihrer Ableitung etwas grössere Schwierigkeiten.
Dass ein jeder gemischter Palagonit als aus orthotypem
ASäH
und heterolyt>em zasiinineiigesetzi zo beiraohlen »I) kaben
wir bereits erwähnt und an einem Beispiele goscägl.
Es würde sich daher nur um die Abl^tung des
heterotypen Palagonits handeln, der ie wassarfireKiu
Zustande die Norm (6, 3, i) besitzt, wahrend dem La-
brador die Norm (6, 3, 1) zukömmt.
Ein heterotyper Palagonit kann also aus einem la-
bradorischen Feldspath entstehen, wemi ihm ein Atom
Basis in R hinzugefugt wird.
Dasselbe kann möglicher Weise aus • versdiiedeveii
Quellen entlehnt werden jaud ist während der Metamor-
phose jedenfalls in den zersetzten Feldspath secundar
mit aufgenoHunen worden. Man^ kann indess die Ver-
dopplung der Basis nur durch ein Hinzutreten von
Magnesia und Kalk erklären, da Kali . und Natron sowohl
in dem orthotypen als in den heterot]fpen Palagoniten in
viel geringerm Maasse als im etttsprecheaden Feid^ath
vorhanden sind und daher nur an ein Aussdieiden nicht
an ein Eintreten derselben während der Metamorphose
tu denken ist.
Um zuerst über die Quantität der nothwendigerwtise
hinzutretenden Magnesia und Kalkerde in den hetero-
typen Theil eines gemischten 'Palagonte eine deutlicke
Vorstellung, zu erlangen, wenden wir uns beispiebwdse
zu der Analyse des gemischten Falagonite von Seljadalr
zurück. Der ersie Theil desselben ^ der HjfMit, ist nach
den frühern Untersuchungen aus Labmddr mil dem
nßthigen Zusatz von Eisenoxyd oder äiü Sidwomdan
durch Zersetzung, des Meerwassers hervorgogaiigeB.
Ebenso können wir uns dbn Hybitt j^ildet ' vorstellen,
4se
der mA em zweites Atom Kalk und Magnesia in sich
au^enommen. hat.
Für den Palagonit von ^Ijadab* würde sich die
Rechiiuiigtalsflann folgeadermaassen stellen:
Geweht. Palag. HybUt Notit
KiMelerile
39,340
20,685 +
18,665
•«
Tbonbrde
12,324
,6,467 + :
5,837
•
EiseBOxyd
15(540
8,171 -h
7,369
Kiilker<le '
&ßS&
2,974 +
2,475 +
2,890
Magnesu
6,093
2,173 -f
,1,861 -f-
2,059
Natnm'.
0,700
«,250 +
0,450
Kdi .
0,743
0j265 4-
0,478
Wasser
17,464
8,209 +
9,255.
Den Notit kailn man daher als einen Hyblit betrach-
ten, d»m im vorliegenden Beii^iele 2^90 Kalk und 2,059
Mügnesia hinzugefügt wird, doch v^steht es sich von
sdlbsl, dass zwisdien Kalk und Magnesia jede andere
isoBKNTphe Vertretung gedacht werden kann.
Diese in die Metamorphose eintretende Kalkerde
und Magnesia können möglicherwoise aus drei verschie«^
denen Quellen enüehnt werden, nftodich:
1« aus dem Augit der vulkaouschen Gesteine, die
zersetzt werden sollen,
2. aus dem Meerwasser,
3. aus secundären oder tertiären Flötesdrichten,
die in der Mähe der Gegenden, wo die! PälagOniAadung
vor sich geht^' sufUUgefweisä anstdien.
'Es ist daher su untersuchen, aus welcher dieser
Quellen die KaUmdemid Mtgnema für die Bildung der
beferetypeii Palagohite hervorgegangen sei. Es lässt
4M
sich bei f egennirärtifeai AaHd^ankte unserer BrMnu*
gen diese Frage zwar nicht mit voller^ doch mit einiger
Sicherheit beantworten.
1. Der Augit nimmt in mehreren PormttiMieB, die
nur aus gemischtem Palagooil bestehes, rand bei Aci
Castello und bei Palagonia, diesefte Stdlmig' ei&j wie
in denen ^ die aus orthotypem gebildet sind, 4. h. er ist
bei der Bildung jenes so gut wie indifferent.
Beide Formafionen, wie wir schon vorfaia bemerkt
haben , enthalten in hervorragender Menge idene hell-
lauchgrüne und tief ölgrAne Augitcrystalle , am denen
keine oder sogul wie keine Zersetzung wahrziusehmen
ist. In diesen und älmüchen Formationen sdheml es
unmöglich, dass ans dem Augit, dessen Ersetzung
jedenfalls schwierig ist, das zweite Atom von KbBk und
Magnesia in dem heterotypen Pälagonit sich gebildet habe.
Ebenso enthält der conchylienfährende'-f^enigteclrte
Pälagonit von Militello etwa 7 Procent An^t vai swar
in ausgezeichneten Crystallen. Wenn auch die Onan-
tität dieses Minerals der mittlern Znsmnmensetzong basi-
scher Gesteine nidit vollkommen entspricht, so kann
dieses wohl nicht b^emden, da die Menge des Angits
auch in einzelnen Fällen in nicht metam^phosnt»! Ge-
steinen sich sehr erheblich mon der mitdem Zii^sanomen-
Setzung entfernt.
Die isländischen Palagonite enthalten bald mdur bidd
weniger unzersetzten Rückstand,' der nach Busens Ana-
lysen bis zu 31 Procent- steigt, indess ist es nidit zu
ersehen, wie viel davon auf Augit und 'vrfe viel auf T'
falle. Immerhin ist ein wesentlicher • Theil desselben
401
nicbts a&d^es als Augil, woimus mit gikMKer Wabr«-
soheiiiliclikeil gefieUossen wird, dass das zweite Atom
Basis in den heterotypen Palagimiten der Hauptsache
nach ass' jenem Mineralkdrper tiicht entoommon sei;
In dem vorhin angeführten Beispiel sind etwa S Pro-
cent Kalk und. Mi^esia erforderlich^, um als Zusatz su
einem orthotypen PalagonU einen heterotypen tu erzeu-
gen, Dass. diesig Ouantilüt unter günstigien Uikiständen
aus dem Augit/bei yoliständiger Zersetzung desiselben
hervocgehisn kftinle^^ iM nioht zu bezweifein, wesshalb
auch Bunsens ' naraia^yroxeaisehe • iMasse mit. dem mitt-
lem wasserfreien • Palägimit eifligermassen übereinsfimmt.
I>«r seihr viel grössere Sfagne^n^ehdt im wasser-
freiem Palag^t beim Zurüdkweicben von Kalk und
Natron im Vergleich- zu dem der nonnalpyi'oxenischen
Masse, wopiuf Sun$en.: kejocin ..besdndeto: Werlh zu
legen scheint , halte ich für den schlagendsten Beweis,
dass für iKe PflJl«ganM)(ildung . fremde , nichl in den
vulkmisdien . Gesl^en za sucbende Hul&quellen nüt in
Ansprujch gepomoien sbid^ die wir nur im Seewassör
oder imtunt^ in gewissem benachbarten Flötzfoi*matioBen,
n«kmen|ti0b Jn »Kalkstieinsc^ichten , suchen können.
Dass iem Avgit. aller Antfaei an der Bildung der
heteroitypen Pidyngonite abgesprodi^n werden solle, iat
nicht . meine Ueinung, dodi liefert er jedenfalls, ddn
mitgelheilteA Beofta^ung^ zu Folge , im . gftäsygsten
Falle einen nur m^sige», wabrscheiniicb sogar sehr
untergeordaelen Beitrag.
2. I>as Me<»rwasser von Keilien und voü bland
enthAlt sehr berrfichtliche Mengen von kohlensauirem Kalk
4M
uftd iroii kohlensaurer Magnesia. Für die Palagonitbil-
dung wäre es sehr h^eressant, ebenfalls den erwähnten
LoeaKtäten das Meerwasser zu untereüotaen.
«
Die Analyst C und D Seite 450' vom Heerwasser
voa Havre und v6n Cetfe' enthalten gteichfirite nicht un-
beträditlichls Mengen xoü koUensaurem Kalk.
Ein Blick auf die Umgeg^eiid von MiliteOo und auf
einige Kösti^jffiStricfte von Iiäand wird lins auch ohne
chenusche Analysen die Oberzeugung v^rsohaffen^ dass
in Kohlensilare gddster kohlensaurer fialk in hervor-
ragender Menge in dem Seewasser Mthalten Sei.
Da» ganze sulHaariae. vulkanische Terrain des Val di
Note ist init.uiizftUigen iJängen, Adern und Sohnfiren
von Kälkspatb nach allen Richtungen hin durchzogen^ die
von der Oberfläche, dem ursprünglichen Meeresboden an
beginnen und sich von da ab in die Tiefe auf die man-
niühfaltigsle Weise verzweige.
Ähnliche Erscheinungen bemerkt- man in Island. Man
erbKckt z.B. bei Halljamastadr-Kambur Hoksslämme in
fialkspath verwandelt und unzählige Doppelschalen der
Venus islandica nnt braunen Kattspathcrystalten angeflttlt,
deren Büdung man sidi ni<^ anders erklären kann,
als dass Lösungen Aeses Minerals in läberschüssiger
«Kohlensäure, während dfi^ garfze Form^lion noch unter
tdem Misere lag/* in ^ die CondiylieH' eingedrungen sind,
in Verbindung mil^ dem koUensaureti' - Klilk findet sich
meisteatiieils auch ' kohlensaure Magnesia, welche mit
jenem auscrystallisirt und gemeinsam mif ihr in neue
V^erbindungen naebden Grundsätzen dcsi Isomorphismus
eintreten kann.
493
Es scheinl nun die « Aoimbrne die wahrsdieiiilichsle,
dass der kohlensaure Kalk und di»: Mafiiesia is^ niooh
fehlende Atom Basis zur Bildung des helerotypen Pala-
gonits gelidert haben, und dass die durch diesen Vor-
gang freigefwordene Kohlensäure in das Meer zurück-
getreten sei.
Sollte durch vulkanisoha Aösbrüche, durch Lager
von kohlensaurem Kidk; Kalkwasser unter dem Meere
gebildet werden, was mituntär der Fall gewesen sein
mag, so wird vermutUtch die Bildung d^ heterotypen
Palagonite noch leichter von Statten gehen.
3. Nepluttische Formationen , GeMrgsmassen yon
kohlensaurem Kalk und. Magnesia, die in der einen oder
andern Wei£»e mit basischen vulkanischep Gestetnisn m
Berührung gen^hen, können gleichfaUs das fehlende
Atom Basis fiär die BHduug des heterotypen Palagonits
liefern. Für ganz Island, wo keine Spur von secundären
oder tertiären Formationen wahrgenommen wird, kann
an diese Bildangsweise ebenso wenig gedacht werden,
als für die Formation von Aci Gastello, in welker 6e-t
gend bis auf eine (Entfernung von mehrern Meilea keine
KaUtisteinschiohten anstehen* Anders verhält es si(di
jedoch in dieser Beziebuilg in einigen Gegenden des
Val di Note , wo die Vulkane weit ausgedehnte Lager
von tertiärem Kalkstein durchbrochen haben. .
Bei Palagonia, wo sich ^grosse Lager von ge^iischtem
Palagpnit finden, ^d die Kalksteinlager in euaiger .Eni-*
fernung und es ist kaum lyidlrsebeinlüch , dass sie bei
der Bildung dieser SiUcatmassen sich betheiiigt haben«
In der Nähe von MiiiteUO' dagegen ist ein innigerer Con-
4M
tacl swlBoheii der tertilren KUksteiB'* • vmi PdagonU-
fornatiM 20 beobachten.
Der GonehyUenreiehe gemSAclAe Pahgonl vom Foado
di Gallo im V«l di MOilello liegt swischen tertiftrem,
kalkreiehem Mergel. An andern Sl^ea aiiid Kragmeate
von Kalkstein mit Palagonit gemiachl. Von fcesoiida'er
Wichtigkeit für die Wechaelbesielnnig zwisdien Vtbgoüii
und Kalkstein sind die Breccien mnuttelbar bm MiKtälo^
die ans Lava- und BasaHtraihmem nnd GerftHen, die
durch kohlensauren Kalk veri>nnden sind, bes^iea.
Zwischen einem und dem nichsten Basdt8l#dE be&idet
sich bald in grosserer ^ bald geringerer -Bnlfenimig ein
meist grobkörniger, aber wcMher, gans mil donchylies
angefüllter Kalkstein. Die Conöhyüen sind ▼•rtrriilidi
erhalten und meist nur wenig yerftndeiH. Versehiedene
Spedes von Ceritium, Bucdnimi, Area u.s.w., mmentKch
au<^h Haliotis tobercutata, die sonst fast nie in Sidfien
fossil gelunden wird, erblickt man in dem Cement,
welches die verschiedenen grossem und Heineni Basalt-
fragmente verkittet.
Besonders beachtungswerth und fttr die Metamor-
phose der vulkanischen Gesteine wichtig* ist dBe Ver-
ftnderung, welche diese Lavatrfimmer oder Basaltfiragmente
in dem genannten Conglomerate an ihren Bertfhrangs-
flächen mit dem kohlensauren Kalk bis zu einer gewesen
Tiefe hin erlitten haben. Die ursprünglicfa schwarzen
crystailinischen Gesteine verändern ntmlich, wo sie mit
dem kohlensauren Kalk Iftngere Zeit in BeitArung^ ge-
wesen sind, ihre Farbe; sie werden* namentUch braun,
und weniger hart, behalten aber öfter noch ihre cry-
stalliiiijBeiie Stoüeiur ; in andei»^ Fällen nä&em sie atob
sehr dem eigentliohen . PabgsoBit. Die Metamorphose
greifte .gewöhalieh eine^ oder einige linien tief in die
Gesteine ein und hört dann ziemlich scharf begrenzt a'of.
Wo solche volkanidohe, von kohlensaurem Kalk umgebene
Trümm^gesteine im Ouerscfanitt erscheinen, z^gep sie
rings umher nädt Aussen einen helli»raunen metamor-*
phosirten Bälg und einen duhkeln unveränderten Kern.
Es hsA mir bisjetzt an Zeit gefehlt > über: diese 6e-*
Steinsumwandlung ehemische Analysen vorzunehmen, die
ich spät^ in einäm Nachtrage £u diesc^r Arbeit liefern
werde, doch scheint es kaum ^em Zweifel zu unter*
liegen, dasa dieselbe als da^ erste Stadium ZNir Palagonit-^
bilduug angesehen werden müsse.
Die nähere Betradijtauig dieser »merkwürdigi^n Biusalt-«^
und Kolk-^Breoeien zeigt ferner aufs Neue, dass die
grosso, oik lOQFass mächtigen PakgOnitlager nieht aiss
festen Ckssteinen, die unter günst%ea Umständen nur an
ihrar ObiecfUU^ etwa littiendick, wie dieses soi^^ in
MiliteUo als bei Pdagonia vielfach . von mir . beobachtet
ist 9 umgewnndelt sind, sondern nur aus vulkanischen
Aschen entstehen konnten, die unafihlige Bwührungisstellen
für die einwirkenden Ftü^igkeiten dargeboten hdien.
Die Bildung der eben^besdiriebenen Breccien kann
auf eine doppelte Weise vor sich gegangen sein. Ent*»
weder. sind die vulk&Hischen Trünlm^ bei submarinen
AusbiUchen noch heiss mit deii am Meeresboden befind-
lichen Kalk ^ oder SohlammmaSsen in Berührung gerathen
und dann mit derselben zu einem Con^omerate ver-
bunden; oder es haben sich, was ich für viel wahi>
4i»
scheinlicher halle, die iUHmwseii ui die vaÜGUuschen
Fragmente, zwiMhen denen man mitonler auch Roll-
steine bemerkt, aecondär in langen ZeiträmieB «bs dem
Meere abgesetzt.
Es bilden sich in dieser Weise vnllumiscke Con-
glomerate an der Meereskfiste bei Trezza in der Nike
der Cydopen-Feisen noch bis zmn heilen Tag«; (fie
durch Conchylien, Krebsscheren, Angiteryslane, Sani-
körner und wenig kohlensauren Kalk gegenseilig ver-
kittet werden.
Die erwähnte Metamorphose in den Brecdea von
Militello, welche von beiden BUdungsweisei nan anch
für jene annehmen mag, kann nmr dnrok eiae
langsame Einwirkung des kohlensauren Kaifcs auf
vulkanischen Trfimmergesteine erUirt werden, denn &
scheint mir unmöglich, dass selbst glttheade Lavastüde,
die bei vulkanischen Audirttciien auf dtfA Meereä^oden
niederfallen und daselbst mit kohlensaurem KaUt in Be-
rührung kommen, noch eine solche Temperatur besässes,
um die Kohlensäure auszutreiben mid Kalkhydrat ßr ein
zweites Atom Basis im beterotypmi Palagonit zu büden.
Indess ist es nicht unmög^h, dass vulkanädie fiänge,
welche unter dem Me^e durch Kalksteinlager -hindurcli-
brechen, unter günstigen Umständen Kalkwasser «rzeogen,
welches auf gewisse Entfemnngen von der Ausbrochs-
stelle eine metamorphosirende Wirkung ausüben kann.
Bei Militello, wo die tertiären Kalksteiaschichten
häufig von Lavamassen dmrobbrochen werdmi, vtr^"
soldie VerhältiRsse wohl d^ikbar, alich ist die von
DLarvin erwähnte Localttät von PcNrfo Praja, worauf 6»"'
497
sen seine Ansichlen ttber die Pahgonitbildong stützt,
vielleicht ähnliGher Art. Für unmöj^ch halte ich es aber
nicht, -dass auch dort Qine Einwirkung des kohlensauren
Kalks auf die Lavea stattgefunden hat, ohne dass die
Bildung von Kalkhydrat nothwendigenveise angenommen
zu werden braucht. Es ist mir nämlich noch sehr
zweifelhaft, ob ein submariner Lavastrom eine solche
Hitze besitzt, um kohlensauren Kalk vollkommen zu bren«-
nen und die Kohlensäure auszutreiben. Bei empor-
brechenden Gängen ist dieser Process eher möglich, die
als die ursprünglichen Canäle für geschmolzene Silicat-«
massen |eäenfalls eine höhere Temperatur als Lavaströme
oder seitwärts injicirte Schichten besitzen. Jedenfalls
ist die Bildung von Kalkhydrat, wenn auch nicht un**
noidgüch, doch nicht eben wahrscheinlich, und sicherlich
«
dem Räume nach sehr beschränkt.
Nach diesen Erörterungen scheint uns keine andere
Wahl zu bleiben, als für die bei dw Bildung der hete-
rotypen Palagonite eintretende Basis das Meerwasscor
als eigentliche Quelle ztf betrachten und zwar haupt«-
sächlich aus dem Grunde, ^eil sich die gemischten
Palagonite in vielen Gegenden finden, wo weit und breit
keine Kalksteinschichten anstehen und in ihnen meistens
der Augit und Olivin vollständig oder doch zum bei
weiten grossem Theile erhalten und anzersetzt aufge-
funden wird.
Dageg^i den letzten physikalischen Grund anzugeben,
durch den die Bildung der orthotypen, der heterotypen,
oder beider zusammen, also der gemischten Palagonite
bedingt wird^ ist mir bisjetzt nicht gelungen, und ich
32
498
kann darüber liur meine Vermuthungen 'statt besümmfer
Thatsachen mittheilen.
Die Palagonitbildang ist^ dep frühem UnterBuchim-
gen gemäss^ eine gubmariiie*]MetSftinorphose, bei der der
Feldspath in Verbindung mit dem Eisenoxyd das haupt*
sächlichste Matertal geliefert hat; wo das Eisenoxyd,
wie beim Sideromelan, schon vorhanden ist, wird dieser
Vorgang um so leichter und einfacher von Statten gehen.
Der basische Feldspath, bei jeder beliebigen Ver-
theMung der isomorphen Bestandtheile in R und R, muss
eine vollständige Lösung erfahren. Von 2wei Labradoreii,
denen genau die Norm (6, 3, 1) zukömmt,' wird der-
am leichtesten gelöst, der von beiden am meisten Kali
und Bisenoxyd, und daher am wenigsten SSeselerde
enthält. Der Sideromelan wird demnach leichter in Pala-
gonit übergeführt werden können, als eisenoxydfreier
Labrador.
Aber auch der verhältnissmässig am leichtesten lös-
Kche Feldspath wird vom Wasser nmr nach längeren
Zeiträumen eine Umwandlung 'erfahren, uiid jedes un-
endlich kleine aufgelöste Theilchen desselben wird, mit
dem Meere in Berührung, diesem ein unendlich kleines
Theilchen Magnesia entziehen und eine den* stöchiome-
trischen Gesetzen entsprechende Menge von CUor-Calcium,
-Natrium und -Kalium, oder von schwefelsaurem Kalk,
Natron und Kali dafür zurückgeben. Jedes neue hin-
zutretende Feldspathatom zersetzt sieh so nach und nach
mit einem neuen Atome Chlormagnesiüm, das dur<^ die
ewig fortdaurende Bewegung des Meerwassers Immer
wieder an den Ort der ZerSetzühg hingeführt' wird.
499
Ist ausser dem CMormagnesium und der schwefelsauren
Maghesia zufkUigervreise eine grössere Menge von kab^
lensauirem Kdk und Magnesia, oietj was aller Angs nur
seltener sein mag/ gelöstes Kalkfaydrat im M^erwasser
vorhanden, so liefern diese, wie ich vermuthe. ebenfalls
in Folge molecularer Wirkung das fehlende Atom Basis
für die heterotypen Palagonite. Bei einer solchen Zer-
Setzung von kohlensauren jnit kieselsauren Salzen würde
freie Kohlensäure ins Heer zurücktreten. Nur in dieser
Weise kann ich mir die Bildung der heterotypen Pala-
gonite erklären, die allerdings noclf^einer experimen^;
teilen Bestätigung bedarf. Sollte es jedoch künftig ge-
lingen, eine bessere, übefiBeugendereErkläningsweise
dafür aufzufinden, so werde ich dismn die notfawendigen
Zusätze und Verhesserungen zu der vorlief enden Arbeit
nachtragen.
Die Mittelzone von Island, die reichlich den dritten
Theil der Insel ausniächt, enthält die Palagonitformation
in Verbindung von unzersetzten vulkanischen, zum Theil
überseeischen Aschen und festen crystalliiiischen Ge-
steinen.
Nehmen wir an, dass auch nur der fünfzigste Thei}
dieser Geb|rgsmassen aus Palagonit bestehe, dass femer
die Oberfläche der Zone 600 Quadratmeilen^ und ihre
mittlere Dicke auch nur 300 Meter betrage, so würde
in Island eine Palagonitschicht von einer Oua(lratmeile
Oberfläche und 3600 Meter Höhe, oder nahe zu eine
lififlbe Kubikmeile Palagonit Vorhahdfen sein. Da die
Kfingedergeogratphischfen Meile =7480», so betrüge
die gei^ammte Palagonilmasse Islands in runder 7*111
32«
. soo
204000 Millionen Kubikmeter. Reduien wir von ^ser
Hasse 4 Procent fUr die ans den Heerwasser heratam-
mende Hagnesia, so fndet man dafiir 8160 MSKonen
Kubikmeter.
In einem Kubikmeter Seewasser von Livorno [s. Seite
459) sind aber 30900 Gramm schwefelsaure Magnesia
und 30206 Gramm Cfalormagnesium enthalten^ in beiden
Verbindungen zusammen circa 23000 Gr. Magnesia.
Setzen wir das spec. Gewicht der Magnesia = 3^2, so
würde in einem Kubikmeter Meerwasser 7^187 Liter oder
• • ■ ♦
0^07187 Kubikmeter Magnesia enthalten sein.
Für die gesammte PalagonitbilduDg von Idand müs-
sen nach diesem Überschlage
^^ = 1 135300 000000
0,007187
Kubikmeter oder 2,78 Kubikmeilen Seewasser, rücksicht-
lieh der Magnesia vollständig zersetat werden.
"Durch diesen Überschlag, der die Palagonitmenge
von Island wahrscheinlicher Weise noch viel zu gering
angibt, muss man die Überzeugung gewinnen^ dtiss die
Bildung dieser merkwürdigen submarinen Formation nicht
das Resultat einer einmaligen gewaltigen KatastropYie
gewesen sein kann, sondern dass dieselbe in sehr lan-
gen Zeiträumen, für die uns jeder Maassstab fehlt ^ all-
mählig vor sich gegangen ist.
Die Palagonitbildung int daher woU mit Becht als
eine säculare zu bezeichnen , die sich rueksichtHidi der
m ihrep Entstehung nothwendigen Zeiträume,, von der
501
Bädungsw^e der Dolomile, Kalksteine und vieler an«
derer Flötzgebirge nicht wesentlich muferscheidet; Zeit-
räume, die noch um so grösser erscheinen, wenn man'
in Erwägung zieht, dass die Eruptionen der einzelnen,
für die Bildung der Pafaigonit-»- Gebirge erforderlichen
Aschen, den jetzigen Erfahrungen gemäss, wiederum
durch lange Reihen von Jahren von einander getrennt sind.
Dte Palagonite von Island können daher nicht als
eine einzige Formation, welche die Basis der Insel con-
stttuirt, sondern nur als verschiedene einzelne Local£il-
düngen betrachtet werden, die durch. 2%it und Raum
von einander gpetrennt sind, oder nur hin und wieder
in einem sehr losen Zusammenhange miteinander stehen«-
Vergleichen wir die früher in meiner Abhandlung tber
die sid>marihen vulkanischen Ausbrüche im Val di Noio
und in meiner. Skizze von Island Seite 85 bis 88 mit-
getkeäten Ansichten über die Palagonitbfldnng, mit un-
serer eben nntgetheilten Theorie, so wird diese nur als
eine ausf&hrliebere Bearbeitung jener angesehen werden
müssen.
Dagegen hat Bunsen in dem bereits vorhin erwähn-
ten Aufsatze Foggend. Ann. LXXXUI, eine Theorie der
Pala^nitbüdung gegeben, gegen die ich mich eben so
bestimmt aussprechen muss, als gegen die von ihm mit-
getheilte Theorie der Gesteinsmischungen.
Die von Bunsen aufgestellte Theorie der Palagonit-
bildung bestdit im Wesentlichen darin, dass die söge-
lannte normal -pyroxetiische Masse durch Kalk-^ oder
\alihydrai aufgpscUossen und dann unter dem Meere
:u Paiagonit verwandelt sd. Er stützt diese Hypothese
302
auf einen V^such^ indem er 13 Theile i&erfallenen
Kidk mit einem Theile BasdipnlTer ^lüki und die er-
haltene Masse abscUämmt Statt des Kalks kann auoh
Kulihydrat genommen werden.
Die erste Art der Palagonitentstehung, durch das
Aufschliessen der genannten Silicatmassen «verrnktelst
Kalk gibt Bunsen seihst auf, da die durcbschnittlii^ an
Kalk ärmern Paiagonite aus den an Kalkerde reichem
normalpyroxenischen Gesteinen durch den Einfluss von
Kalkerde nicht wohl entstanden sein können. Statt dessen
wird die pala^nitische Metamorphose durch ein Zusam-
menschmelzen der wsprünglichen Gesteine . durch Kah-
hydre* erUlürt.
Die Frage, woh^r die Ungeheuern AlkaKmassen, die
doch wohl mindestens eben so gross, als die jetzigen
Paiiyonitgebirge gewesen sein müssten, zu nehinen sind,
setzt Bunsen seihst in Verlegenheit. Er hält es ntaifich
zuerst für nicht unm<^glich , dass durch irgend einen
vulkanischen Vorgang das zur PalagoniiäHldung nöthtge
Alkali aus den vorhandenen Gesteinen extrahirt und
dana weiter verwendet werde.
Allen unsem Erfahrungen gemftss ist aber in den
vulkanischen Gesteinen das Alkali ' nur aus dem Feld-
spalh zu entnehmen. Ferner besitzen y » nach den yon
uns mitgetheilten Untersuchungen, alle basischen Feld-
spathe und in sofern auch die. aus ihnen vorzugsweise
gebildeten basischen Gesleine weniger: Alkdi und dafür
mehr Kalk undMagneida als die dltemt Wie kMnen
aber, die an Attali ärmsten crystallimsißh^ Gestmne, die
wir kewen, solche Massen ven Kali und-Natr^on liefern,
503
um dmnit gaiuse. Gebirge inPälagoBil zu vecwandeln, die
Island von einem Ende bis zum andern durchziehen und
die mitunter zu einer Höhe. von 4000 Fuss gelangen?
Wollte man aber wirklich eine solche Bildung anneh-
men, so islie» klar/ dass das, was auf der änen Seite
zur PdagoniAildung verwandt wird, den Gesteinen auf
der andern entzogen^ werden muss. Der des AlkaliS;
beraid>te Theil wtirde aber dann ohne Zweifel für die
Metainorj^hose nicht mehr verwendbaiv sein und mü(|ste
sich neben dem Palagonit so wiederfinden, dass das.
Sauerstofiverhältniss im Peldspath von JI:R grösser wäre
als 3: Gesteine dieser Art sind aber bisjetzi durchaus
nicht in den Palagonitregionen von Island und Sicüien
aufgefund^.
Die Schwierig^^t , auf diese Weise die Palagonit^
bih{ung zu erldären, hat Bunsen selbst gefühlt, und er
schreitet daher ztt der noch unwahrscheinlichem Hypo-
these, dass in der Vulkanenperiode ausser dem trachy-
tischen und normalpyroxenischen Herd noch ein dritter
gegenwärtig erloschener thätig gewesen sei, dessen
Inhalt aus alkalireichen Silicaten bestand, die überfoasisch
genug -waren, um unter dem Einfiuss des Wassers in
Palagtinitsubstanz und lösliche, mit dem Wasser .fort-
geführte Substanzen zu zerfallen.
Indem Bunsen von dem sehr anerkennungswerthen
Streben ausgebt, die geologischen Vorgänge, welche die
Natur uns vorführt, auch im chemischen Laboratorium
nachzubilden, hat er ganz ausser Acht gelassen, dass
die grosse Werkstatt der Schöpfung mit Leichtigkeit über
eine Reihe von Umständen gebietet, welche dem Che-
S04
miker bei dem besten WOlen gar nicht, oder nur sehr
nnyollstftndig zii Gebote stehen.
Hieriier rechne ich vorsugsweise die grossarügere
Verfügung über Material, über hohe Temperaturen, Dnck-
krttfle und über unabsehbare Zeiträume, welche ietztera
bei der Palagonitbildung vom allerwesentUchsten Em-
flusse gewesen sind.
Bunsen ersetzt dieses zuletzt genannte ihm fehlende
Elegftent durch den Eingriff kräflig wirkender Akali-
massen, die vielleicht mn das lOfache die aufisuschlies-
senden Silicatmassen übertreffen. J)a8S man durch
dieses Hülfsmittel zum Ziele gelangt ^ wird niemand in
Abrede stellen, allein man darf nicht vergessen, dass
es nur ein Hülfsmittel, einer der verschiedenen Wege
ist, welche zu demselben Ziele fähren.
Das Aufscfaliessen der Silicatmassen durch einen be-
trächtlichen Überschuss vpn Alkalien entsiMricht der Lei-
stung einer grossen Kraft in einer kurzen Zeil, während
mit einer ungleich geringeren Kraft in einem grossen
Zeiträume dasselbe Resultat erzielt werden kann.
Unsere basischen Silicate, die durch den Anorlhit
und Labrador und ihre Zwischenglieder reprüsentirt wer-
d^^ sind aber in der That basisch genug, um in grossem
Zeiträumen durch das Seewasser zersetzt zu werden,
und es ist vollkommen überflüssig, die Ergüsse eines
dritten jetzt erloschenen vulkanischen ^erds mit zu Hülfe
zu ziehen y dessen Existenz jeder Beobaohtung direct
widerspricht.
Die Erfahrung belehrt uns, dass divchscfanUtlich die
vulkanischen Gesteine der neuem Zeit bei alhnählig zurück-
505
weidendem Alkali die basischsten aller bdiannten sind,
die jedenfalls beim Anorthit mid meist sdion früher ihre
Gremse erreidit haben.
IHe himderie von Analysen vulkanischer Gestein«,-
die man gemacht hat^ zeigen von solchen ftberbasischen
Silicaten, die doch aller Wahrscheinlichkeit nach gegen-
virftrtig hin und wieder vorkommen müssten, auch nicht
die geringste Spar. Es ist allerdings, um diesen Hin-
dernissen zu begegnen, eine bequeme Theorie, die
aber mit dem Gesamnitresultat unserer Erfahrungen
nicht harqtonirt, einen erloschenen Herd überbasischer
Silicate vorauszosetzen , dessen Bestandtheile jetzt aus
der Reihe der Mineralkörper gänzlich verschwuitden sind.
Die AuCstellung so gewagter Hypothesen würde Bun-
sen haben vermeiden können, wenn er statt im Allge-
meinen mit uttbestimmimi Silicatmassen zu arbeiten, die
einzelnen chemisdien Verbindungen, die nothwendiger-
weise, aus ihnen hervfnrgehen, und ihre daraus abgdei-
teten Metamorphosen schaff ins Auge gefasst hfttte. Es
würde ihm dann auch gewiss nicht der ungeheure Ein-
fluss des Meerwassero auf <&e Zersetzung basischer Feld-
spathe . und der gegenseitige Umsatz der Bestandtheile
entgangen sein.
Das äusserst wichtige Verhalten des Seewassers zinr
Palagonitbildung wird in Bunsens Untersuchungen mit
keinem Worte erwähnt, uüd wie nah lag difese Frage
bei der Betrachtung der Zusammensetzung der normal'-
pyroxenischen Masse und des wasserfreien Palagonits
um so mehr^ wenn man den unzersetzt gebliebenen
Augit mit berücksichtigt.
OhDe Zwdfel ha! das raiehe
Malerial aas den Fiwatiaaf tob
Bunaen fremd war, auf die
leo gflnatig gewirkt, iiideaa ist der
aUgamein verbreite! und
Keril auch ausser "am SadafeD bei soig&llifefB Hidt-
sochen auch an andern Orten vorfinden nnd dea tMes
des Meerwassers auf seine Entsldinng dealKdi beur-
kunden.
Bunsens Versuch, aus dem gegühlen und sdmeH mit
Wasser in Berührung gebrachten Palagonit, t^ndelstein
und Zeolith abauleiten, ist interessant und gewiss sehr
lu beachten.
Dass in Island auf diese Weise manche ze(Atkfuiffeii(ie
Mandebteina hervorgegangen sind, ist wohl mögücb; die
Zeolithe im Palagonit in Sicilien sind aber auf diese Weise
nicht entstanden, eben so wenig haben sich so dieun-
gtheuem Zeolith- und Mandelsteingebirge des östljcheo
und wastliahen Islands gebildet, was auch Bunsen anzu-
nehmen scheint
NatnrwissenschafUiche Fragen aur Discussion, vro
NKmIieh nur Lösung su bringen, ist unsere Lebensauf-
gabe; ich bin mir bewusst, in diesen Untersudiangen
mich aireng auf dem Felde der Objectivität gehalten za
hahfm, und werde aHe Mingel, von deneak cfiese Arbeit
gewiss nicht frei ist, sogieich verbessern, nnd am be-
reHwilligslen dann« wenn sie auf eine exacte Weise
nacngnwMaen weNun«
507
XV. Bemerkunig^eii über die Metamor-
phose der neuern crystallinischen Gesteine.
Die M^amorphose d^ palagiHUlischen Gebilde, welche
uns im letzten Abschnitte, aasschliesslieh beschäftigt hat;'
wird in -solchen Gegenden der Erde besonders- bemerk-*-
bar, in denen durch basische Feldspathe charakterisirte
Aschen vom Meerwasser allmfthlig. zersetzt werden. Wo
diese Bedingungen fehlen/ kann keine Palagonitbildung
erscheinen; dagegen wird die Metamorphose fester cry-
staUiniseher Gesteine nioht selten zum YorscheiH kommen.
Die Gebirge der West- und Qstküste Islands^ welehe
die Palagonitformation der Mitte der Insel anf beiden
Seiten wie zwei grosse Mauern .begleiten, geben uns
ein deutliches Bild dieser zweiten Art der Metamorphose, '
welche sich in ähnlicher Weise auf Faroe, auf den He-
bridischen Inseln, in. den. Basalt-Gebirgen Schottlands,
Deutschlands und Italiens, so wie in unzähligen andern-
Gegenden, bald mehr bald. minder deutlich entwickelt hat.
Bei der Palagonitbildung erstreckt sich die Metamor^
phose avif : die» kleinsten Aschenpartikolchen, in denen
M^enif stens rücfcsiebtlich des Feldspaths und Eisens eine
gän^sliche. Umgestaltung vorgenommen wird, während bei
506
den crystalliiiutchen Gesteinen die Metamorphose darin
besteht, dass ans ihnen gewisse Stoffe aUmfthlig extrahirt
und zu neuen Körpern verwandelt werden.
Nachdem ein gftniliches oder theilweise bewirktes
Ausscheiden der löslichen Bestandtheile staltgefunden
hat, bleibt ein poröses , n^ehr oder minder rasammen-
hängendes Mineralscelett zurück, dessen Höhlungen und
Spalten mit den neugebildeten metaniorphis<dieii Pro-
ducten erfüllt werden und das den Namen Mandelstein
fuhrt. Die auf die festen Gesteine so eingeleitete Zer-
setzung ist in noch höherm. Maasse wie die Palagonit-
bildung als ein säcularer Process anzusehen, der von
seinem ersten Beginnen bis zu seinem voUkonmieiieD
Schlüsse ungeheure Zeiträume erfordert.
So wie. bei der Palagonitbildung wird auch bei der
Metamorphose der festen Gesteine der basische, leichter
lösliche Theil besonders in Anspruch genommen, wäh-
rend der saure Theil der Feldspathe und der sdiwerer
lösliche Augit nicht ganz unberücksichtigt bleuen dürfen.
Das allmählige Extrahiren der basischen Bestandtheile
aus den crystallinisdien Gesteinen, oder ihr allmähliger
Übergang in Mandelstein geht, wie das vorher ange-
führte Beispiel vom Val di S. Giacomo am Aetna z^,
unter gew^hnMcheh Umständen, ohne höhere Temperatur,
ohne höhern Druck, nur durch 4en langsam fortwirken-
den Eäniluss von schwach kohlensäurehaltigem Wasser
unausgesetzt von statten.
Wo indess basische Gesteme bei höherer Teinfperatur,
höherm Drucke und öfter bei starken Kohiensäure-Mnt-
wicklung vielleicht Jahrtausende unter dem Meere gele-
509
gen haben, nimmt die Metamorphose ein schärferes,
charakteristiseheres Gepräge an.
Die ursprünglich schwarzen oder dankelgrauen, öfter
blasigen Laven , Trappe oder Basalte werden durch
Wasser nach und riach gleichsam ausgesogen, bekom-
men eine hellere, graue oder schwach bräunliche Fär-
bung, öfter ein gebändertes, flammiges Aussehen, sie
werden locker, zerreiblich und zerfallen endlich in eine
graue mergelartige Erde, die mit unzersetzten Gesteins-
fragmenten und mit aus der Zersetzung hervorgegangenen
Körpern, namentlich mit Zeolithdrusen , innig durch-
webt wird.
Alle möglichen Übergänge von kaum angegriffenen
bis zu fast vollständig zersetzten Gesteinen sind in Island
in der grössten Mannich faltigkeit zu beobachten, und
kommen namentlich an den Ufern des Berufiord zur
höchsten Stufe der Entwicklung.
Die Metamorphose erstreckt sich vorzugsweise auf
das Extrahiren des basischen Feldspalhs, ganz wie bei
der Palagonitbildung, doch wird das Eisen nur zum
kleinem Theile bei der Bildung der neuen Körper mit
verwandt; eben so nimmt der Augit daran einen be-
schränkten Antheil.
Aus einem Feldspath von der Norm (x, 3, 1) kann
der basische Theil (y, 3, 1) extrahirt werden. Die
Grösse y stelle allgemein eine jede Qrösse zwischen
4 und 6 dar. Sind zufSlUigerweise in dem ursprünglich
crystallinischen Gestdne anortithähnliche Feldspathe vor-
handen, so wird y:=4, oder etwas grösser ausfallea;
510
sind z.B. reine Labradore zugegen ^ so wird der extra-
hirte Theii die Zusammensetzung (6^ 3, 1) besiteen.
Diese Feldspathlösungen gelangen alsdann zum Gry-
stalUsiren upd bilden die verschiedenen Zeolithe. Eine
Lösung nach der Norm (4, 3, 1) wird zunächst Mesolitb
und Thomsonit erzeugen. Ist y zwischen 4 und 6 z. B.
5,1, so wird die Norm (5,1, 3, 1) in zwei Theile, in
Anorthit und Labrador zerlegt, und es entstehen ge-
mischte Mesolithe, wi^ z. B. der von Trezza (Siehe Seite
269], die aus Mesolith und Scolezit zusammengesetzt
sind. Wir4 y = 6, so erscheinen NatroUthe und Sco-
lezite, der erstere mit 2, der andere mit .3 Atomen
Wasser.
Während der extrahirte TheiMn der Bildung begriiTen
ist^ wird die Kohlensäure auf ihn einen sehr wesent-
lichen Einfluss ausüben, wodurch sowohl die Entstehung
mannichfaltiger Zeolithspecies, als auch das Ausscheiden
von plastischem Thon, Kieselerde und die Bildung von
Kalkspath bedingt wird.
Bei der Zeolithbildung scheint die Natur basische und
neutrale Salze zu bevorzugen, während die sauren so
gut wie gänzlich fehlen. Auch da, wo aus den Feld-
spathhydraten durch eine günstige Combination von Um-
ständen saure Salze hervorgehen könnten, bilden sich,
ähnlich wie bei der Gränitbildung, neutrale mit Aus-
scheidung von Kieselerde und Thonerde.
Ein Beispiel wird diesies Verhältniss noch verdeut-
lichen. Aus einem neuem vulkanischen Gesteine werde
eine Lösung von der Norm* (6, 3, 1] exti^birt. Kömmt
dieselbe zum AuscrystäUisiren, so bildet sich z.B. Sco-
Sil
lezit; wird aber die Flüssigkeit allmählig während des
ganzen Bildungsprocesses mit einer gewissen Quantität
Kohlensäure gemischt, so kann neben den neutralen
oder basischen Zeolithen, Kalkspath, Chalcedon oder Quarz
und plastischer Thon mit gebildet werden.
Die Norm (6, 3, 1) = (36, 18, 6) kann dann bei-
spielsweise für die Bildung der verschiedenen Mineral-
körper so zerlegt werden:
Für Scolezit
Rest
Für Kalkspath verwandt
Neuer Rest
Für Desmin, Heulandit u. s. w.
Für Chalcedon und Quarz
Für plastischen Thon 6
Die Kohlensäure erscheint auch hier, wie wir schon
bemerkt haben ^ gleichsam als ein Regulator für die
Zeolithbildung, und kann unter Umständen die Basis R
ganz an sich ziehen. In diesem Falle wird die Zeolith-
bildung aufhören, während die Quarz-, Kalkspath- und
Thonbildung ihren Culminationspunkt erreichen.
iManche der isländischen Localitäten geben von dieser
Art der Bildung ein sprechendes Zeugniss. Die Gebirge
des Graukoll oberhalb Hdgastadir am Eskifiord zeigen
in ihren Handeln, Spalten, Gängen u. s.w. in auifallend
grosser Menge und Mahnichfaltigkeit Quarz-, Chalcedon-
und Jaspismassen, ohne irgend eine Spur von Zeolith-
bildung, in anderen Gegenden, z. B. am Ende des
Berufiords, herrscht diese vor, während die Chalcedon-
(18,
9,
3)
(18,
9,
3)
2
18
9
1
12
3
1
6
512
und Quarsbilduiig zwar nidii Criill, doch ohne Vergkich
beschränkter Ut.
Bei kingsamer Einwirkung von Kohlensäure wird den
Zeolilhen Zeit zum Auscrystallisüreii gegönnt, die suc-
cessiv mit den verschiedensten Nomen mit (4, 3, 1, d\
(6, 3, I, d), (8, 3, 1, ä], (12, 3, 1, d] alhnählig zum
Vorschein kommen, und in mannichfacher Weise Neben-
bildungen von Quarz, Kalkspath und Thon gestatten.
Unter dem ungeheuren Drucke, der am Boden des
Meeres herrscht, wird es diesen Minerdlösungen leicht
werden, durch die kleinsten Spalten und oft ganz un-
sichtbare Haarröhrchen in scheinbar durchaus geschlos-
sene Blasenräume gleichsam wie durch die Poren eines
Filters vollkommen geläutert einzudringen und im Innern
derselben nach langem Zeiträumen zum CrystalUsiren zu
gelangen.
Am Eskifiord im östlichen Island findet man z. B.
braune Mandelsteine, die mit unzählig^i grossem und
kleinem ChalceAonkugeln und Quarznieren gefäBt sind.
Bei einigen ist der Weg deutlich zu erkennen, den die
Flüssigkeit genommen hat, um in das Innere der Drusen
zu gelangen, andere dagegen ganz in ihrer Nfihe ^hei-
nen ringsum geschlossen und inachen es mehr als wair-
scbeiolich, dass dieselbe durdi unendlich kleine Spalten
oder Röhrchen unter einem gewidttsam^n Dmcke in die
Höhlungen eingepresst ist.
Eben so bemerkte ich auf Staffa dichte, scheinbar
ganz unzersetzte Basaltmassen, welche in ringsumschlos-
senen Höhlungen sehr schöne Ap(q>hyllit-Crystalle ent-
hielten.
513
ßei dieser Bfldungsweise ktonen die vomchiedensten:
Modifieatipara ruoksichtliob des Zusammenvorkommens
der MiueralkOrper «ntsleken, von denen eii^e der.
interessantesten angeführt :iu werden verdiene.
Erstens erscheinen Ghaleedoih-Pmsen mit einem Kerne,
von 0uar2 oder mit einem Ctystal^ewidbe^ um das sicä
öfter gegen 100 abwechselnde ^hiohlßn von amorpher
iuidorystalUnischerKieseler.de ablagern. Bei einernäberen
BetrAohtmig j^er Dmseq und Chaloedonmandeln gelangt
man bald 2u der Ansicht^ dass der amorphe Quarz,
also jsimllchst Kieselerdegallerte, äusserst schwj^rig und
erst nach Jangen Seiträumen odei^ vieUeicbt bei bedeu-
tenden Temperaturwechseln in den crystallintsehea oder
crystallisirleikZu^nd übergeht. Die Qpalf^) Chalcedone,
Ajebate, • Anrethyste uad «»dUch die rechts- und llnks-
gevmndenen Ouarae, die im amorphen Zustande vereint
arscheinen, bilden hier eine innig in einander verwebte
Gruppe von Mineralkorpern.
Die Chalcedone fiaidel man ausser in Kugeln und
Niedren öfter in bän4imurtigett Siechte» von sohalen-
Cörmigen Absonderungen und häidlg in ausgezeiebneten
slnlaotitidchen Formen, die durch fortgesetztes HeffabT-
tropfien gelatinöser Kioseh^rde, im Hangenden oder Lie-
genden delr Schichteif erzeugt werden konntei^,.
^Die .gelgtinöae KieseUsrde ist atedann wck, wie es
m&r iaJshand diemerkt iriirdy sehr, geae^, P^anzen-
gewebe, Blätler und HolaiUlbcfce innig zu durchdringen
und. dieselben' mit Erlialtung der .frühern ^uktur in
sa^nannte »Holzopale zu metamorphofliren.
Zweitens bemerkt man bfluSg in dem Maivdelstqine
33
514
Drusen^ weldie aussen mit einer kaum .^ Millimeter
dicken ; schwarzen ^ mattglftnzenden Rinde von -einer bis
jetzt, unbekannten Substanz ttberzof en werden. Nach
Innen sind die Wände der Höhlung mit Haren Quarz-
crystallen besetzt^ denen offenbar durch eine spätere
Infiltration Crystalle Von Kaltepatb, Braunspath oder
Chabasit aufgelagert siird.
Ferner findet man^ zumal am Berufiord , Mandeln von
derben oder in freien Räumen auscrystaHbirten Seole-
ziten^ Heulanditen und Epistübiten^ welche nach aussen
von einqf prächtig gefärbten^ vanadinhaltigen Gmnerde
überkleidet werdefi^ unter 4er eine dttnne Schioht eines
blätterigen , dunkelölgrünen , chloritähnlichen ^ bisjelzt
ununtersuchten Minerales folgt. *
Über der erwähnten Grönerde bemerKl man bei
einigen Handeln einen sehr zarten kirschrotüen^ malten,
amorphen Überzug, der seiner Seltenheit wegen auch
noch nicht analysirt ist, aber ohne Zweifel eine sdbst-
ständige Mineralspecies repräsenturt.
Am Eskifiopd finden sich, ähnUch wie am*Berufiord,
Ouarzmandeln, mit einer hell-pistaziengränen sehr feinen
Schicht von Grünerde überzogen. Im Innern deraelbäli
Hegen den Quarzen zuweileh kleine ^raunspaUicry-
slalle au£
Von besonderm Interesse sind die Mandeteteinc einer
gewissen Schicht des Läuafelt zwischen Reikfavik und
dem Esia. Die hier vorkommenden Geoden sind näm-
lich an ihrer untern Hälfte mit einem gebänderlen,
sehichtenförmig-' abgelagerten, gcdblichen Chtlcedon ge-
ßillt, der an der Oberfläche gegen das G^wülbe zu mit
515
mikroskopisch kleinen Quarzcrystallen ^ die auch die
Wände ihrer obern Hälfte bekleiden^ bedeckt wird. Be-
trachtet man mehrere neben- und übereinander liegende
Geoden , so bemerkt man ^ dass in allen die Ober-
flächen der Chaicedon-Schichten einander parallel lauten
und an der Lagerstätte selbst horizontal ^ind. Aus
dieser Beobachtung geht deutlich hervor, dass die-
selben einst etwa bis zur Hälße mit klesel^rdereichen
Flüssigkeiten, die von oben allmählig an den Wandungen
herabgefallen sind, sich gefüllt haben*].
Sehr merkwürdig sind in dieser Hinsicht die Chal-
eedon-Mandeln von Montecchio Haggiore bei Vicenza,
welche mitunter noch bis zum heutigen Tage leicht-
bewegliche Kieselerdefiüsslgkeit enthalten.
Endlich sind noch solche Mandehi zu erwähnen,
welche im Innern nur aus Kalkspath, Grünerde oder
Chlorophait bestehen.
Dass die Kohlensäure bei der Bildung der Zeolith-
gruppen von besohderin Einfluss sei, und dass dadurch
Ouarz und Kalkspath als Nebenproducte' gebildet wer-
den, wird auch noch durch eine andere Betrachtung
wahrscheinlich«
Man kann aämlich den Epistilbit, Para$tilbit, Desmin
und Heulandit als wasserhaltige Albite; Anaiciro, Phillipsit,
Hers^helit u. s<w. als wasserhaltige Andesiine und'Natro-*
*) Djese isliodischen, Geodea, die am L&iMffiH syelemweise
bei eiDAoder und zwar an ihrer Lagerstätte darchgehends mit
horizontalen Chalcedonschichten sich finden, gleichen denen toH-
kommen, welche Macculloch beschrieben und von denen eine in
Naumanns Geologie I, 459, C abgebildet ist.
33 •
516
lith and Scolexil ab wasserhaltige habraiore beachten.
Waren die beiden ersten Gruppen wirklich hydratische
Fddspathe ?on der Norm (12, 3, 1) nnd (8, 3, 1), so
musste in ihnen, wenigstens bei Mütelwerthen, den frü-
hem Untersachnngen gemäss, die von x abhangige Yer-
theilong der isomorplien Basen bemerkbar sein. Es
müsste dann z. B. dem Desmin, Epistilbii a. s. w. nur
wenig Kalkerde und viel Natron und Kali zukommen,
wihrwd beide Miner alkirper, ans Mittelwerth^i zn ur-
theilen, yerhältnissmftssig sehr reich an Kalk und arm
an Alkalien sind.
Diese abweichende Art der Yertheilung der isomor-
phen Basen ist aber vollkommen eridarlich, sogar noth-
wendig, wenn Desmin und Epistilbit ans Labrador-
Iftsongen sich gebildet haben, in denen ein Theil von R
dmrch Kohlensaure absorbirt worden ist.
Ob der albitische Theil der Feldspathe bei der Bil-
dung der Zeolithe sich bis zu einem gewissen Grade
betheüige, oder ob er sich durchaus indifferent verhalte,
Ulsst sich bisjelzt nicht entscheiden.
Der aU^itische TheiT eines Feldspaths, den wir voritin
Seite 425 mit T' bezeichnet haben, findet sieh in den
Tuffbn von Aci CasteQo unzersetzt wieder und hat dort
au keiner neutralen ZeoUthbiMung YenMassung gegeben,
obgleich er sich seiner chemischen Zusammensetzung
nach da^Eu vollkommen eignen wurde.
Die Heulandfte und Desmine dagegen, welche man
auf den Gängen von Arendal, am §t. Gotthard Und am
jtlt. Blanc findet, können möglicher Weise aus Orthoklas
hervorgegangen sein; da sich .aber in den genannten
517
LocalJUIten Oligoklas findet, so ist es doeh wahrschein-
licher, dass der basische Thdl desselben auch im Ur-^
gebirge die Zeolithbildung veranlasst hat.
Es sprechen für diese Bildungsweise die kleinen säu-
bern Kalkspathcrystalle, welche auf den Gitinatgesteinen
von Arendal, die höufig vorkommenden Heylandite und
Desmine begleiten.
Dass die Zeolithbildung sowohl in den^ altern als
auch in den neuern crystallinischen Formationen nicht
durch gewaltsame SchmelzungsprocesSe von Alkalien mit
Silicaten, sondern durch eine säculare Einwirkung von
mehr oder minder kohlensiturehaltigem Wasser vorzugs-
weise aus basischen Feldspathen hervorgegangen sei, wird
noch durch folgende Beobachtungen besonders wahr-
scheinlich.
Die Zeolithcrystalle, zumal in Island, sind öfter 2
bis 3 Zoll gros$ und dabei ausserordentlich regehnässlg
gebildet. Nach allen Erfahruhgen, welche wir über das
Wachsthum solcher Crystalle haben, muss man scldiessen,
dass dazu sehr lange Zeiträume erfordert werden. Es
spricht dafür femer ihr gemeinsames Vorkommen mit
Quarz, dessen langsames Crystallisiren nicht in Abrede
gesteUt werden kann. Ausserdem ist in dieser Hinsicht
eine Beobachtung von besonderm Interesse, wdche ich
in Hfilbjamastadr-Kambur bei Husavik zu ma(Aen Gele-
genheit hatte.
In der dortigen conchylienreichen TuSTormation findet
man^ wie schon vorhin bemerkt, Holzstämme, welche
mit den von mir beschriebenen Xylochlor angefüllt sind.
In derselben Gegend fand ich wenig verändertes Hok»,
518
an dessen Fasern; ähnlich wie bei. den Doraensteinen
der Gradirwerke, Stalactiten abgesetzt waren ^ die bei
näherer Untersuchung sich als Apophyllit erwiesen.
Diese merkwürdigen Gebilde , die etwa einen halben
Zoll lang sind; lassen bei Querschnitten in ihrer Axe
noch die organischen Fasern erkennen, um die sich
peripherisch kleine 4seitige Pyramiden von Apophyllit zu
einem cylindrischen Zapfen gruppiren*].
m
Auch aus dieser Erscheinung muss man^ mit Sicher-
heit entnehmen; dass die^e wasserhaltigen Silicate aus
sehr wenig concentrirten Flüssigkeiten im Laufe längerer
ZeiträumB sich abgesetzt haben ; ohne dass dabei Schmelz-
processe oder bedeutend höhere Temperaturen mitge-
wirkt hätten; welche die Holzfasern; die als Unterlage
der Crystalle dienen ; gewiss zerstört haben würden.
Eine besondere Berücksichtigung scheint hier noch
die interessante Looalität des isländischen Doppelspaths
oberhalb Helgastadir am Eskifiord zu Verdienern Die
Gesteine am Ufer dieses Meerbusens bestehen theils nach
DamourS; theils nach meinen UntersuclMingen aus einem
eigenthümlichen hellgrauen; kieselerdereichen und meist
an Kalk sehr armen Klingsteinschiefer; wenn man sich
dieses unbestimmten Au&drucks 2)edienen darf; de» sehr
häufig der Metamorphose .gar nicht ausgesetzt gewesen
zu sein scheint. Wie sich aus einer so kalkarmen und
dabei schwer zersetzbaren Formation der Doppelspath
habe entwickeln können; ist schwer begreiflich.
*) Das beschriebene Exemplar Ton Apophjllit auf Holz be~
ßndel sich in der hiesigen UniTersitätssammlttDg.
519
Der. Doppelifa^ bildet in dem genannten Gestein
eJae voUkommen abgeschlossene riesig^ Handel von fast
16 Metern- Länge ; 8 Metern Breite und kaum 4 Metern
Höhe, durch deven Mitte ein kleiner Bach, Silvrleikr
seinen Weg gebahnt, hat. Dieses Mineral ist im Innern
vollkommen compact, zuweUen so fest, dass er nur durch
Sprengen oder durch Anwendung von Brecheisen zu bear-
beiten ist In der äussern Umhüllung der Mangel liegen
aber einzeliu^ Kalkspathrhomboeder, zwischen denetp sich
gewöhnlich die klan^ten Stücke finden, joiioht selten von
Desminkrusten ganz oder zum Tbeil umhüllt, lose neben
einander. Die CrfstaUe dieses wasserhaltigeir Silicats
sind attch öfter in den Kalkspath eingewachsen, und
beurkunden dadurch, d^s sie früher als jener fest ge-
wardon sind. In andern Gegenden Islands ist diese
Bildungsweise jedoch umgekehrt; CrystaUe von Kalk*
spath werden gänzlich von Zeolith umschlossen, und der
Kalkspath ist früher als jene» gebildet.
Die. gyize Masse wird darauf nach Aussen von
einer rostbrauni^n Erde umschlossen, deren Analyse
folgende Zusammensetzung ecgab:
Kieselerde 52,650
Thoneifde .
8,017
j^eaoxyd
10,491
Kalk
5,608
Magnesia
3,522
NatroB
0,286
KaU
0,643 .
Wasser + C_
18,783
100,000.
520
Der in Hieset Subslanz befindliche Wäk ist nüi Koh-
lensäure verbiin4en oder als feinzertheitter KaHo^th
darin enthalten, und konnte anf mechanischein Wege
nicht wohl geirenn| werden. Es wtürde ^elleicht zweck-
mässig sein, denselben darch verdünnte Essigsäure zu
extrahiren.
Man kann wohl kaum daran zweifeln, »daas diese
Erde ak ein Zerselzungspi^duot, d. h« als ein durch
Wasa^ ausgesogenes Soelett eines vulkanisohen Gesteins
zu betrachten sei, das aus T/, oxydirtem Magneteisen*
stein und etwas Augit besteht. Die DoppelspaIhforHiation
würde "^ich alsdann, wie dieses ^nsen schon sehr
richtig bemerkt hat, mit ili die Reihe der Metamorf^hosen
steUen.
Es sind indess manche eigenthtlmliche Umstände
yorhan4^n, welche dieser Erfclärungsweise grosse Bin^
dernisse entgegenstdlen. Die metamorphosirle Bfde ist
nämlich in so geringer Menge vorhanden, dass sie gegen
die grosse Kalkspathmasse gar nicht in Betira^t^kommt.
Dabei ist das zunächst anstehende Gestein v<m keiner
irgend sichtbaren Zersetzung berührt. Es ist feinkdmig,
etwa^ dunkeler als der erwähnte Klingstein, frei von
Zeolith- und Quarz ^Ai^füllungM und enthält nur hin
und wieder kleine vereinzelte Kalkspathcrystalle, die in
sehr viel grösserer Menge und Schönheit; an andern
Orten in Island gefunden werden.
Für die Lösung der hier in Betracht kommenden
geologischen Frage würde eine Analyse dieses vulkani-^
sehen Gesteins sehr wichtig sein, doth ist das einzige
von mir mitgebraishte E:?femplar, welches uns hätte Auf-
5*1
sMms feben tonnen^ durch einen unglücklfcheK Zufall
abhanden gekommen. Wahrscheinlich^rweis^ ist dieses
Gesidn basischer als viele andere des Eskifiord , ^eü
sonst die Ausbfidnng des Doppelspathjf ganz unerklärlich
wird. Ausserden» möchte ich .v^rmuthen^ dass durch
irgend einen giinstigen Umstand die den kohlensauren
KaUc absetzenden Flüssigkeiten aus grösserer Entfernung
herstammea und in der genannten Localität^ wie' in
einem grossen Reservoire sich angesammelt und d^her
nur wenige Masse von der metamorphischen Erde mit
sich geführt haben.
Ohne diese Annahme dürfte es überhaupt schwet
halten 5ine richtige Erklärungsweise zu finden, da aus
der nächsten Nähe der Kalk für diese Bildung nicht
füglich entnommen werden kannte.
Die Bildung der Zeolithe , Ghalc^done und Ktlk-
spatlf^y ist nur vom Feldspath und seiner Zersetzung
abhängig, indess kann es keinräi Zweifel unterliegen,
dass aueh 4er Augit, wenn auch nicht so allgemein und
durchgreifend, einen gewiss^ Antheii an dieser sub-
marinen Metamorjplrose nimmt.
Wir haben vorhin bereits den'HydrosOicit, ein Amor-
phes eisenoxydulfreies Augithydrat, beschrieben; weichet
sich nach unsem jetzigen Erfahrungen jedoch nur auf
die PalagonHformationen Siciliens beschränkt und von
dem ich keine Spur in Is9and habe entdecken können.
Dagegen ^rscheiAt allgemein in Island, auf Faroe, in
den Gebirgen von Vicenza u. s. w. die Grünerde , die
ohne dien Zweifel als eine Metamorphose des Augits
angesehen w^den muss.
522
Die verwandle eheoiisclie Znsamneiiselmig dendben
mit dem Angit, ^o wie ihre eharakleriaiiseiieii Pseodo-
moif hosen nach diesem Minerale , die sich im Fassalhale
finden, setzen diefe Ansicht aosser Zweifel
Für den Hydrosilicit fanden wir die Formel:
, fts'sia + 3M,
der man nach Scheerers Bezeichnung audi die Gestalt
(ft)^Si)- .
geban kann.
Für die Grünerde dagegen, ergibt sich die Formel:
*)(Si), •
woraus die grosse Ähnlichkeit beidet Hineralkörp^ voll-
kommen deutlich wird.
Der Hydrosilicit ist als ein Augit anzulachen, dem
nach einer Vertauschung der isomorphen Beslandtheile
ein^ Ato/n basisches Wasser hinzugefügt wird ; der Grün-
erde dagegen fehlt, im Vergleich mit dem Augit, ell^enfalls
nach einem Austausch der isomorphen Bestandtlieflej
ein Atom Basis.
Es ist bei der Zusammensetzung 4er Grünende be-
sonders zu beachten, dass sie sehr ^nig Kalkerde und
Magnesia, aber dafür eine auffallende Menge von Eisen-
oxydul enthält. Die Grünerde -Bildung besteht nun of-
fenbar darin, dass dem Augit fast aller Kalk und der
grösste Theil der Magnesia entzogen, dafür ^aber so viel
Eisenoxydur sübstitttirt wird, dass im Ganzen ein Atom
Basis weniger in der neuen als in den ursprüngrlidien
Verbindung sich befindet.
Dieser Umsatz der Bestandtheile wird wahrscheinlich
dadurch erreicht, dass Wasser mit Lösungen von koh-
523
lensMir^m Eisonoxydul in überschüssiger Kohlensäure (ein
Sauerwasser) auf Augitcrystalle während langer Zeit-
räume wirkt, es bildet sich dann die Grünerde von der
genannten Zusammensetzung und Kalk auch Bitterspath
als Nebenbildung.
DasEisenox^ul wird durch kohleqsäurehaltiges Wasser
aus dem Magneteisenstein entlehnt und es kommt, auf
diesem Wege auch ohne Zweifel der geringe Gehalt des
dem £ isen und Chrom isomorphen Vanadins in die Yer*-
bindung der Grünerde.
Die grossen Massen von Kalk- und Bitterspath, welche
überall, besonders auf Faroe, in Berufiord und Eskifiord die
Grünerde begleiten und die nie ohne jene erscheint, ma*?
chen diesen sehr einfachen Vorgang äusserst wahrscheinlich.
Der Chlorophait, der übrigens sehr beschränkt auf-
tritt, und eine zweite, bisjetzt- noch nicht untersu^shte
Species der Grünerde, beschliessen den Kreis diesem
Metamorphosen. Die Bildung des erstem bei seiner
einfachen Zusammensetzung ist leicht erklärlich; 'über
die Bildung der zweiten wird man erst dann urtheilen
können, sobald man näh^e Kenntnisse über ihre. Zu-
sammensetzung besitzen wird.
So sind wir denn zu dem Zide dieser Untersuchun-
gen gelangt, deren Gesammtresultat wir in einem kurzen
Überblick noch ein Mal zusammenstellen.
Um uns über die Umwandlungen, welche die neuern
vulkanischen Gesteine unter dem Spiegel dor See erlitten
haben, und über die Gesetzmässigkeit ihrer Bildung eine
gründliche Einsicht zu verschaffen, erkannten wir es
gleich im Anfang für unumgänglich nothwendig, die
624
mineralogisch- chemische Constitution der Gebirgsarleii;
die der Metamorphose unterliegen, näher zu erforschen.
Die Kenntniss dieser Gebirgsarten reducirt sich aber
auf die Kenntniss der einzelnen in ihnen vorlsommenden,
nach bestimmten chemischen Proportionen gebildeten
Mineralkörper, die ^t Hauptsache nach auf 3 Silicate,
auf .Olivin, Augit und Feldspath und auf Magneteisen-
stein, in dem isomorphe Vertretungen von Titan, Man-
gan, Chrom und Vanadin^ vorkommen können, sieb zu-
rückführen lassen.
Die Zusammensetzung des Olivins und Magneteisen-
Steins bietet keine Schwierigkeiten dar und die Zusam-
mensetzung des Äugits stösst nur auf solche rücksichilich
der Thonerde. Wir haben 2 Atome Kieselerde 3 Atomen
Thonerde isomorph gesetzt. Ohne hier in die verschie-
denen sich noch wideritreitenden Hypothesen über die
Molecularbeschaffenheit dieses Körpers näher einzugehen,
fnden wir die von Scheerer mitgetheilte in Überein-
stimmung mit vnsem Beobachtungen, weshalb wir sie
für die Grundlage einiger Rechnungen benutzt htben.
Der Feldspath endlich ist unzweifelhaft der wichtigste
dieser 4 Mineralkörper, dem wu* deshalb eine längere
Aufmerksamkeit schenken mussten und auf dessen che-
mische Zusammensetzung der grössere und wesentlichste
Theil unserer spätem Arbeiten über die Metamorphosen
gegründet ist.
Unsere ausführlich erörterte Ansicht über die Zu«
sammensetzung des Feldspathes unterscheide! sich v^n
der früher angenommenen dadurch , dass das Sauer-
stofi-Verhältniss der Säure zu den Basen nidit durch
525
gewisse rationale ganze Zahlen , sondern durch eine
continuirliche Function dargestellt wird, die rein theo-
retisch betrachtet alle Werthe von 0 bis oo zulässt.
Während der Sauearstoff der beiden Basen bei den
verschiedenen Feldspathen durchgän^g innerhalb der
möglichen Beobachtüngsfehler sieh wie 3 : 1 verhält,
durchläuft das Sauerstoffv^hältnisS; welehes vorhin mit
X bezeiahnet worden ist, den Erfahrungen gemäss^ alle
möglichen Zahlenwerthe zwischen 4 und 24.
Wir haben an 100 der besten uns bekannten Ana-
lysen, diese eigenthümlicbe, scheinbar mit den. in der
Chemie geltenden Grundsätzen in Widerspruch stehenden
Zusammensetzung dieser Mineralkörper . bestimmt nach^
gewiesen , welche einfach dadurch erklärt wird , dass
ein jeder Feldspath aus einem basischen und einem
sauren Salze, zusammengesetzt Ist. .
Die Kenntniss der chemischen Zusammensetzung sämmt-
lieber Feldspathe reducirt sich daher auf die der beiden
äussersten Grenzglieder, die des Anorthits und Krablitf^,
zwischen denen das neutrale Salz, der Albit und Or-
thoklas, etwa in der Mitte zweckmässiger Weise einge-
schaltet werden kann» Von wissensohaftlichem. ^tandr-
punkte aus sind nur. diese* ä SaUe als Species anzusehen.
Alle übagen Namen für hndere Feldspatbspecies sind
meist nichtssagendi öfter geschmacklos und die Hinera-^
logie verwirrend.
In der ausgedehnten Scale • zwisdien Anorthit und
Albit mag man sich erlauben, gleichsam als Haltpunkte
die Namen Labrador und Qligoklas einzuschalten, Be-
nennungen, welche für mineralogische und geologische
526
Zwecke ab Abkttrsuiigen in der Sprache mitunter be-
quem sein können, ohne ihnen jedoch mehr Werth nnd
Bedeutung in der systematischen Mineralogie beizulegen^
als jeder andern Mischung, die aus den beiden bezeich-
neten BndgUedem hervorgehen kann.
Von besonderm Interesse bei der Lehre vom FeM-
spath ist die Vertheilung der isomorphen Basen^ die
Durchschnittswerthen zu Folge an eine bestimmte 'Gesetz-
mässigkeit gebunden ist. *Den letzten Grund davon er-
blicken wir in der ursprQngliohen Bildung des einstmals
aus feurigem Fluss hervorgegangeneu Erdkörpers.
Die mittlere Dichtigkeit der Gebirgsarten an der
Oberfläche und die mitUere Dichtigkeit, die man für die
ganze Kugel beobachtet hat, erheischen, mit Rücksicht
auf die ursprüngliche Entstehung, eine eontinuirliche
Dichtigkeitszunahme von der Oberfläche gegen den Mit-
telpunkt hin, die sich auch in der mineralogischen Structur
der uns bekannten Erdrinde schon geltend zu machen
anfängt.
Die specifiscM leiehteten Körper, Kieselerde^ Kali
und Natron sind danach an der. Oberfläche der Erde
verhäftnissmässig stärker als im Innern vertreten , wo bei
ibl^m Zurückweichen specifisch 'gchwerere Körper, Thon-
erde, Eisenoxyd, Kälkerde Und Magnesia, die zwar der
Oberfläche nicht fremd sind, in erhöhtem Maasse an ihre
Stelle treten.
Durch diese gesetzmässige, nach den spdcifischen
Gewichten mit Ausnahme von kleinem Schwankungen
geordnete Materie, wird nothwendigerweise bei dem
successiven Erkalten der einzelnen Schichten für eine
527
jede derselben ihr mineralogisch - geognostischer Typus
bedingt«
Wfthrmd in der äussern Rinde ^ dieser Hassenver-
theilung geuifisS; saure Feldspatbe oder neutrale mit
Ausscheidung, von Quarz vorherrschen ^ kommen in den
tiefem Schichten nach und nach basische Feldspathe zuiff
Vorschein. *
Abgesehen davoD; dass beide Basen R und TL mit
der wachsenden Tiefe gegen die Säure zunehmen, ge--
langen auch in ihnen die specifisch schwerern Körper
mehr und mehr zur Herrschaft, die Thonerde wird
durch Eisenoxyd, Kali und Natron werden mehr und
mehr durch Kalk und Magnesia ersetzt.
Die Gestaltung einer geschmolzenen, in Ecstarrung
übergehenden Silicatmasse, in di^ möglichst geringste
Anzahl von Mineralkörpern, aiach möglichst einfachen
chemischen Proportionen gebildet, scheint der Cardinai-
punkt zu sein, um den sich die Bildung der crystallini-
sehen Gesteine dreht. Um diesen Endzweck zu errei-
chen, sind eigenthümliche Gestein$zusammensetzungen
erfordeilich, die wir, mit dem Navien Gesteinscompen-
sation bezeichnet haben.
Vorzugsweise hat ^neben Glimmer und Augit der
Feldspath die Bestimmung, als Gesteins -Hompensator zu
dienen, und eine nach irrationalen Verhältnissentgebildete
Silicatmasse in ein basisches und saures Doppelsalz zu
zerlegen.
Die verschieden zu bildenden Mineralkörper scheiden
sich in absteigender Ordnung- ihrer Schmelzpunkte aus
der allgemeinen Silicatmasse aus. In den obem Schieb-^
S28
ten bUdea Mch Oaan, GUaner^ Cyanii a. s. w. mit Tor-
herrschendem Orthoklas «der Albit^ der später ab jene
erkaltet; in den tiefem treten allmihlig HonMenden,
Aogite, Olivin und Magneteisenstein an ihre SMle und
werden von basischem kalk« nnd magnesiveichem aber
tlkaliirmem Feldspathen omhtflil.
Die ganze äussere Erdrinde ist in primitiver Form
als eine Feldspatfimasse zu betrachten ^ die an der Ober-
flache nw verhältnissmässig wenige fremde Mineral-
körper enthält, die aber, nachdem sie^ihre basischste
Zusammensetzung erlangt hat, in einer Tiefe von etwa
21 Meilefi aufhört und durch specifisch schwerere Silicate
und Metalloxyde, vorzugsweise durcfi Augit und Magnet-
eisenstein verdrängt wird;^in noch grössern Tiefen ver-
schwinden ohne Zweifel auch diese Körper, indem sie
durch gediegene Metalle, vorzugsweise durch Eisen, Nickel
und Cobalt, ersetzt werden.
w
Wenn man so den Bau unserer Erdkruste betrachtet,
gelangt man bald za der entschiedenen -Ansicht, dass
alle diese crystallinisehen Gesteine eine einzige conti-
nuirliche Kette bilden, deren Glieder innig mit einander
verwebt mit den ältesten granit^hen Formationen be-
ginnen nnd mif den neusten Laven endigen.
Da die letztem, wekhe durch ein besUmartea Gesetz
in ihrer chemischen Constitution mit den erstem eng
verbunden sind, sidi vor vnsem Angen bilden, so scheint
iär beide eine gleiche Bntstehmigswase angen ommea
werden zu müssen.
529
Daher nrass ich für die plutonisehe Bildungsweise
der Granite, die gegenwikriig von mehrern Geologen
aufgegrten ist, mieh bestimmt aassprechen, dodi mit
Ausnahme mancher secundftrer Erscheinungcfn , Gang--
ausfüUungen, CrystallMIdungen u. s. w., die erst später,
sowohl in den altern wie iit den neuern crystalKnischen
F<uviationen , durch metamorphische Einflüsse entstan-
den sand.
Die grosse Mannichfaltigkeit der metamorphischen
Processe zur Zeit des Urgebirges, die Bildung der
Dolomite, der Gypse, körnigen Kallcsteine und Serpen-
tine näher au beleuchten, liegt durchaus njcht im Bereich
der uns vorgesetzten Aufgabe, doch gedenke ich später
den einen oder den andern dieser Gegenstände aus-
führlicher zu behandeln.
Nur die metamorphischen Vorgänge in den jungem
crystallinischen Gesteinen und namentlich die Bildung
der submarinen vulkanischen Formationen haben wir zu-
nächst in den Kreis unserer Untersuchungen gezogen
und ihr mit besonderer Vorlid>e eine längere Aufmerk-
samkeit gewidmet.
Die Structur der neueren vulkanischen Gebirge, die
Wechsellagening von Aschen und festen crystallinischen
Gesteinen, haben wir bereits auf der ersten Seite dieses
Buches erwähnt Sie ist durch das Wesen der vulkani-
schen Thätigkeit , zunächst durch daa Hervorbrechen der
Gäiige, durch die Bildung der Aschen und die durch In-
jectionen der crystallinischen Schichten bedingt und ist
in sofern unabhängig vom Einflüsse des Meers.
Sind indess die Eruptionen unter dem Niveau der
34
530
See vor sich g^angen^ so wird das Meerwasser mit
seinen specifischen Eigenschaflen unter höherer Tem-
p^atur/ unter höherem Drucke, in Gegenwart von Koh-
lensäure eine durchgreifende Metamorphose anbahnen.
Alle basischen Gesteine und vorzugsweise die basi-
schen Aschen ; sind den auflösenden Wirkungen des
Seewassers besonders zugängig, und namentlich wird
der Feldspath als der leichtlöslichste Theil diesem Ein-
flüsse am wenigsten widerstehen.
Die beiden grossen Gruppen der wasserhaltigen Silicate,
nämlich amorphe Eisenoxyd- und Magnesia-haltige, die
Palagonite, crystallisirte fast Eisenoxyd- und Magnesia-
freie, die Zeolithe, in Verbindung mit dem nothwen-
digen Erscheinen der Nebenproducte des Kalkspaths,
Chalcedons und des plastischen Thons, sind die wesent-^
liehen Glieder dieser weitverbreiteten basischen Feld-
spathmetamorphose, deren erster Theil sich vornehmlich
auf die Aschenschichten, der zweite auf diese und die
festen Gesteine gemeinsam sich erstreckt.
Da wo die Metamorphose den höchsten Grad ihrer
Entwicklung erreicht, wird auch der Augit mitunter
Iheilweise von ihr ergriffen und die Bildung von Hydro-
silicit oder von Grünerde kommen zum Vorschein.
Alle diese Gesteinsumbildiingeh konnten aus der ur-
sprünglichen vulkanischen Masse nur durch alUnählige,
durch lange Zeiträume ununterbrochen fortgesetzte che-
mische Actionen gebildet werden, welche durch eine
continuirliche Zersetzung der Magnesia Verbindungen, im
Meerwasser mit den basischen Silicaten sich vorzugs-
weise charakterisiren.
531
Obwohl diese metamorphischen Vorgänge nur der
neusten Geschichte der Erdbildung angehören, so haben
sie dennoch von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende un-
geheuere Zeiträume eif ordert ^ und sind in sofern mit
Recht als sftculare zu bezeichnen. Sie geben uns, wenn
auch nur eine entfernte Vorstellung über die Bilduiigs-
weise jener. Metamorphosen^ die in viel entlegenerer •
Zeit die Ur- und Übergangsgebirge in der mannich-
fachsten Weise durchdrungen halen, und zeigen die
Möglichkeit^ dass auch in diesen dunkeln Theilen der
Geologie neue Lichtblicke zu erwarten sind.
So schliesse ich denn diese Untersuchungen^ die fünf
Jahre lang fast alle meine Gedanken erfüllt, und mir
näher gestanden haben , als das gesetzlose Getreibe einer
verworrenen oü in Eigennutz versunkenen Zeit, mit der
Hoffnung, dass sie nach der einen oder der andern Seite
hin zur Förderung der Mineralogie und Geologie mit-
wirken mögen. Die Freude an der Arbeit und der
geistige Gewinn, der mir daraus hervorgegangen, machen
den lebendigen Wunsch in mir rege, auch andere Theile
dieser Wissenschaft einer ähnlichen Behandlungsweise zu
unterwerfen. Ein jeder Geist, der zu forschen gewohnt
ist, kennt das glückliche Bewusstsein, wenn in einer
verwickelten Untersuchung sich ein Punkt nach dem an-
dern zu lichten beginnt, aber er fühlt auch zugleich,
dass für ein gelöstes Räthsel tausend neue, ungelöste,
tieferliegende sich seinem Streben auFs Neue entgegen
stellen.
Dieses Gefühl hat mich auch hier von der ersten
bis zur letzten Seite begleitei, und öfter habe ich
582
daher den Wag anzudeuteB Teiaacht, den künllife For-
scknngen aaf diesem Felde n nehmen haben. Ein und
daa andere Hindennss wird wohl demnächst noch glüdL-
lidi iberwnnden werden ^ doch wird anch indessen der
Kreis des Lebens famner enger nnd enger, nnd mit
Wehmnth stehen wir, wenn der Abend grant, an
Anfang nnseres Wissens und am Ende unsens Tage-
Werkes.
CftiünirM«
Druck der Dictcriclitclicii UniT.-BuelidruclEerci.
(W. Fr. Kifltncr.)
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