HARVARD UNIVERSTEY:
LIBRARY
OF THE
MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY.
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DEC 2 1899
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Zweiunddreissigster Bericht
Oberhessischen Gesellschaft |
- Natur- und Heilkunde.
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| Giessen
L | 1897-1898 1899.
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Zweiunddreissigster Bericht
der
Oberhessischen Gesellschaft
für
Natur- und Heilkunde.
Mit zwei Tafeln.
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1897-1898 1899,
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DEC 2 1899
Inhalt
Brauns: Die optischen Anomalien der Mischkrystalle von chlor- und brom-
saurem Natron
Ihne: Phänologisches:
I. Phänologische Beebachtungen (Jahrgang 1896)
II. Neue phänologische Litteratur
III. Phänologische Beobachtungen in Basen 1868 — 1889
Netto: Zur Theorie der Resultanten .
Frank: Beiträge zur Geologie des südöstlichen and ER perchere er
Porphyroide dieses Gebietes
Palaeontologischer Anhang .
Petrographischer Anhang
Netto: Zur Theorie der Elimination i
Brauns: Ein neues Öontactgestein aus dem Kl P
Ihne: Phänologische Mitteilungen:
I. Zur Phänologie von Coimbra SE 1. MR
IT. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1897)
III. Neue phänologische Litteratur
Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Rpedtik:
Wiener: Die neuen Zeiss’schen Doppel- und Relief-Fernrohre
Thaer: Das Modell einer modernen Spiritusbrennerei
Elbs: Über die elektrische Kraftstation in Rheinfelden
Sticker: Über den galvanoskopischen Nachweis von Druck-
schwankungen im Capillargefässsystem beim Menschen
Koeppe: Über den Stoffaustausch zwischen den roten Blut-
körperchen und dem Plasma . :
Spengei: Über die Fortpflanzung des ak Ä
Sticker: Über den Aussatz (Lepra)
Netto: Über die verschiedenen Richtungen der a dohen
Forschung .
v. Wagner: Über ne bei Ei Hreeen
Strahl: Über „Entwicklungsgeschichte des Menschen“
Sommer: Bericht über das Hospital in Bicetre
Elbs: Über die Vorgänge beim Färben :
Henneberg: Bau und Entwickelung der NT ER. :
Koeppe: Über die künstliche Ernährung des Säuglings und
gewisse Nachteile dieser Ernährung N
Seite
107
129
133
133
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140
142
142
142
143
143
Sitzungsberichte der medieinischen Abteilung: Seite
Steinbrügge: Über Meniere’sche Erkrankungsformen . . . . 146
Vossius: Zwei Magnetoperationen . . . N ei ee
Strahl: Zur vergleichenden Anatomie der Placents SM 150
Markwald: Über einen Fall von Hodgkin’scher Krankheit mit
eigentümlichem Verlauf, zugleich Beitrag zur Kenntniss der
Nebenwirkungen des Ärsens 7... „Er
Vossius: Krankenvorstellungen a) Eisensplitter durch Skleral-
schnitt vermittels des Elektromagneten extrahirtt . . .. 25
b) (Enophthalmus dexter mit periodischem Exophthalmus) 151
Poppert: Laparotomie wegen Invagination . -. . . .....,.12
Stieda: Über intrauterine Anwendung von Ballons zur Einleitung
der: Früh- und. Fehlgeburt: 2. 4.1222 2 2
Gaffky: Das neueröffnete hygienische Institut . . ... ....182
Kuhn: Über tiefe Sondierungen des Darmkanals, sowie die Son-
dierung des Pylorus . . . . talent: I ar
Hübner: Zur Histologie der ni AGB EIP SERIE RA. E O4 153
Weissgerber: Über einen Fall von geheilter Sinusthrombose Be
Mittelohreiterung . . AH En 5.00
Löhlein: Über Torsion der Gebäktitther RAN BAT
Poppert: Über die Einwirkung der Narkose, insbesondere der
Äthernarkose auf die Lungen . . .. 2... 2
Löhlein: Über den hinteren Scheiden- Bauchhöhlenschnitt m
Bötticher: Weitere Erfahrungen über das Behring’sche Diph-
therieheilserum Be 2 ae ME EEE
Best: Über einen Fall von en N, „. 195
Löhlein: Krankenvorstellung (Exostose vor dem rec DR Te
cralgelenk, im Anschluss an die Symphyseotomie entstanden) 196
Vossius: Über die durch Raupenhaare bedingten Augener-
krankungen . . . N ©. 0
_ Über Holocain ne Bush ihalntn a ee AN
— Weitere Erfahrungen über die id: le)
Stieda: Demonstration eines fast mannskopfgrossen Ovarialtumors 201
Gaffky und Sticker: Mitteilungen über die Thätigkeit der zur
Erforschung der Pest nach Indien entsandten Commission . 202
Sticker; ‚Uber die Pest in Indien. .. 2... . . Res
Sticker: Über ein Reisemikroskop . . . .. 203
Bötticher: Über den Mechanismus eher ne, Ge
fässzerreissungen . . LEER
Vossius: Erkrankungen der genhotls N es
Strahl: Zur Entwickelungsgeschichte der Orbita . . . . . 205
Tjaden: Alkohol und Händedesinfektion . . . 206
Siefart: Über einen Fall von Uterusruptur bei et; Keucht 206
Grosse: Vaginale Totalexstirpation von Careinoma uteri . . . 206
Rhode: Über puerperale Psychosen . . 2,
Löhlein: Die künstliche Frühgeburt bei other
in der ‚Schwangerschaft cn 2m sa. 6 ae
% Seite
Poppert: Uber zwölf Darmperforationen ne einer Pistolen-
schussverletzung . . . 212
Sticker: Zur Entstehung und Behardinne a Kae. EN Bonus
und ähnlicher „Hautkrankheiten“ . . . er
Vossius: Über die Vererbung von Se enleiten en ae
Siefart: Über Hydrops der Frucht und der Placenta . . . . 215
Vossius: a) Über Vaceine-Blepharitis . . » - : 2 .2.2.2..216
b) Conjunctivitis crouposa . . 217
Joerss: Zur normalen und pathologischen erehullaeie des Thränen-
schlauchee? . . . BR ee El Ko
Vossius: Exstirpation eines Orbit EEE 2219
Steinbrügge: Über eine seltenere Form der rung era
Entzündung vom Mittelohre auf die Schädelhöhlle . . . . 220
Riegel: Über Autointoxicationserscheinungen nach Anwendung
von Herzaittelngnr..: Man. Er Re N N Eine 208
Löhlein: Verzögerung der Eröffnungsperiode durch Adhärenz
Bes; unteren «Hipolese: Fer. 10 Be ee aaa
DE SHElerlister (Antang»1899) Ra a1... Eee ae Sa are
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Die optischen Anomalien
der Mischkrystalle von chlor- und bromsaurem
Natron.
Von Reinhard Brauns.
Die Krystalle von chlor- und bromsaurem Natron sind regulär-
tetartoödrisch und zeigen deutlich Cireularpolarisation. Ihre Sub-
stanzen sind isomorph und bilden leicht isomorphe Misch-
krystalle. Das optische Verhalten der Krystalle ist oft gestört,
anomal, und mit diesen optischen Anomalien wollen wir uns hier
beschäftigen. Die gleichen Salze sind interessant durch ihre
Fähigkeit, nicht nur regulär, sondern auch hexagonal-rhomboedrisch
und rhombisch zu krystallisiren. Mit der Untersuchung ihrer poly-
morphen Formen bin ich noch beschäftigt und hoffe darüber später
Mittheilung machen zu Können.
Die optischen Anomalien von chlorsaurem Natron hat Mar -
bach i. J. 1855 zuerst genauer beschrieben, nachdem solche bereits
10 Jahre vorher von E. Mitscherlich entdeckt waren.’) H. Mar-
bach beschreibt die Erscheinung mit folgenden Worten: °) „Bei
manchen Krystallen zeigen sich in dem intensiv gefärbten Ge-
sichtsfelde weisse Flecken, die bei einer der Krystallplatte ge-
gebenen Drehung in ihrer eigenen Ebene abwechselnd verschwinden
und wieder entstehen. Diese weissen Flecken nehmen in manchen
Exemplaren eine bestimmte Form an. Legt man ein derartiges
Exemplar so in das verdunkelte Gesichtsteld des Polarisations-
instrumentes, dass je ein Paar der Würfelflächen einer der Polari-
1) Biot-Mitscherlich, Note de M. Biot sur deux produits chimiques obtenus
par M. Mitscherlich. Comptes rendus 1846, II p. 902.
?) Poggend. Ann. Bd. 94. 1855, p. 419 u. Habilitationsschrift, Breslau
1855, p. 20.
Be en
sations-Ebenen parallel wird und durch das dritte Paar von
Würfelflächen das Licht geht, so zeigen sich vier weisse Flecken
auf gefärbtem Grunde. Dieselben bilden ein in der Mitte nicht
zusammenhängendes Kreuz und werden durch zwei Grade symme-
trisch geschnitten, welche 45° gegen die dem Lichte parallelen
Würfelflächen geneigt liegen. Dreht man den Analyseur, so wird
der farbige Grund geändert; hat dieser die dunkelste, die violette
Färbung angenommen, so sind jene Flecken am deutlichsten; die-
selben werden ganz unbemerkbar, wenn bei weiterem Drehen das
Gesichtsfeld wieder sehr hell wird. Sind die Flecken recht deut-
lich hervortretend geworden, so werden sie durch eine dem Krystall
gegebene Drehung undeutlicher, sie verschwinden vollständig,
wenn die den Lichtstrahlen parallelen Würfelflächen 45 Grad
gegen die Polarisations-Ebenen geneigt sind. In diesem Falle
verhält sich der Krystall ganz wie ein gewöhnlicher Krystall
dieses Salzes. Ich habe einen Krystall, welcher die beschriebene
Wirkung zeigte, zersägt, und fand die Stücke in derselben Weise
als am ganzen Krystall wirkend.*“ Die meisten von Marbach
untersuchten Krystalle verhielten sieh optisch vollständig normal.
Von späteren Forschern werden optische Anomalien von chlor-
saurem Natron nur ganz kurz erwähnt. F. Klocke!) fand bei
der Untersuchung einer grösseren Anzahl von Hexaädern mehrere
Krystalle mit doppelbrechenden Stellen, doch in regelloser Um-
grenzung und Vertheilung. Nach G. Wyrouboff ?) zeigen die
Krystalle niemals optische Anomalien, nur in solchen Krystallen, die
sich bei einer sehr tiefen Temperatur gebildet haben, beobachtete er
Spuren von Doppelbreehung. Die von J. W. Retgers?) unter-
suchten Würfel von chemisch reinem chlorsauren Natron zeigten
keine Spur von optischen Anomalien, während solche in den regu-
lären Mischkrystallen von chlorsaurem Natron und chlorsaurem
Silber immer auftreten. Zwischen gekreuzten Nicols zeigen die
Mischkrystalle keine vollständige Dunkelheit, sondern schwach
leuchtende Partien, welche durch Einschaltung eines Gypsblättchens
von Roth I. Ordnung deutlicher farbig zum Vorschein Kommen.
Sie zeigen dann eine Feldertheilung in vier Quadranten, die ab-
wechselnd verschieden (meistens gelb und blau) gefärbt sind, so
dass das ganze ein briefkouvertähnliches Aussehen aufweist. Die
') Neues Jahrb. f. Mineralogie ete. 1880, I. S. 81.
2) Bull. de la societe francaise de Mineralogie t. XIII. p. 227, 1890.
3) Zeitschrift für phys. Chem., Bd. 5, p. 438, 1890.
von F. Pockels!) zu seinen Untersuchungen benutzten grösseren
Krystalle von chlorsaurem Natron zeigten alle optische Anomalien.
Die Krystalle verhalten sich so, als ob sie durch verschieden
starke Spannung parallel den Diagonalen der Auflagerungsfläche
dauernde Doppelbrechung angenommen hätten, die sich der Circular-
polarisation superponirte.
An Krystallen von reinem chlorsauren Natron habe ich
niemals optische Anomalien beobachtet, dagegen habe ich Misch-
krystalle von chlor- und bromsaurem Natron stark doppelbrechend
gefunden und über ihr Verhalten seiner Zeit mitgetheilt, ?) dass
die Würfel optisch zweiaxig seien und senkrecht zu den Würfel-
flächen eine optische Axe austrete. Dies Verhalten stimmte mit
dem, was andere reguläre Mischkrystalle, an denen Würfelflächen aus-
gebildet sind, zeigen, nicht überein und ich konnte mir keine Erklärung
dafür geben. Seitdem habe ich den Gegenstand nicht aus den Augen
gelassen und habe das oft recht verwickelte optische Verhalten der
Mischkrystalle aufzuklären versucht; es zeigte sich hierbei, dass die
Mischkrystalle eine Ausnahmestellung einzunehmen scheinen, wenn
man an der Vorstellung festhält, dass durch die isomorphe Beimischung
in den Ebenen der Krystallflächen nach deren geometrischen Symme-
trie orientirte Spannungen erzeugt werden, und die Mischkrystalle
sich so verhalten wie wenn einfachbrechende Krystalle in gewissen
Richtungen wirkenden Druck- oder Zugkräften unterworfen werden.
Erst die Untersuchungen von F. Pockels haben dazu geholfen,
diesen scheinbaren Widerspruch aufzuklären, indem sie zeigen,
dass sich die Krystalle von chlorsaurem Natron, derartigen Kräften,
elektrischen Einwirkungen, gegenüber in ihrem optischen Verhalten
soändern, dass sienun analoge Eigenschaften zeigen, wie wir sieanden
Mischkrystallen beobachten. Nachdem wir das optische Verhalten
der Mischkrystalle genauer kennen gelernt haben, werden wir
hierauf zurückkommen.
Die zur Untersuchung benutzten Krystalle waren fast aus-
schliesslich Würfel, die zum grössten Theil auf einer ihrer Flächen
1), Über den Einfluss des electrostatischen Feldes auf das optische Ver-
halten piözoelektrischer Krystalle. Abhandl. d. Königl. Ges. der Wissensch.
zu Göttingen. Bd. 39.,1894. Auszug davon im Neuen Jahrb. für Mineralogie 1894,
II. S. 241—255.
?) Die optischen Anomalien der Krystalle. (Preisschriften der Fürstlich-
Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig.1891 S. 332).
Be
(001) liegend, zum Theil auch frei schwebend gewachsen waren.
Wir wollen, wie üblich, die Stellung, in der Würfelkanten den
Schwingungsrichtungen der Nicols parallel gehen als Normal-
stellung, die, in der sie einen Winkel von 45° damit bilden, als
Diagonalstellung bezeichnen. ')
Scehliffe parallel der Auflagerungsfläche (001). Ein
Krystall, an dem nur soviel von der Auflagerungsfläche wegge-
schliffen war, dass an Stelle der Vertiefung eine ebene Fläche ge-
treten war, zeigte das folgende Verhalten: In der Normalstellung
im parallelen Licht lebhafte Interferenzfarben, die von der Mitte
nach dem Rande hin fallen. Wir haben z. B. in einem Krystall
in der Mitte Grün III. Ordnung, und darauf folgen nach den vier
Randkanten hin Blau IIlI., Roth, Gelb, Grün, Blau II. und Roth
I. Ordnnng; der Rand ist rings herum ziemlich gleichmässig hell-
grau. Nach Einschaltung eines Gypsblättehens von Roth I. Ord-
nung steigen die Farben über die ganze Platte hin, auch über
den Rand, in der einen Normalstellung und fallen in der nach
Drehung um 90% erhaltenen andern Normalstellung. Im con-
vergenten Licht sieht man an jeder der vier Würfelkanten den
Austritt einer optischen Axe normal zu der oberen Würfellläche,
deren Barren je der anliegenden Randkante parallel geht (Fig. 1).
Die Erscheinnng ist jedoch nicht scharf, das Bild stellt sich etwa
so dar, als sei über eine Platte, die den senkrechten Austritt einer
optischen Axe zeigt, ein '/aA* Glimmerblättehen eingeschaltet.
In der Diagonalstellung löscht die Mitte der Krystalle
aus, bei dieken Krystallen wird nur ein kleiner, bei dünneren
Krystallen ein grösserer Bezirk dunkel, der Rand bleibt hell, nur
um wenig dunkler grau als vorher in der Normalstellung. Nach
Einschaltung des Gypsblättchens tritt manchmal ein Unterschied
in den Randtheilen auf, als ob die kleinere Klasticitätsaxe senk-
recht zu den Randkanten gerichtet sei, jedoch ist die Erscheinung
immer sehr schwach und oft unregelmässig, so dass nicht nur
gegenüberliegende, sondern auch angrenzende Randtheile die gleiche
Farbe annehmen. Im convergenten Licht tritt an jeder Kante
eine optische Axe normal zur Würfelfläche aus, das Interferenz-
') In den Figuren sind die Richtungen kleinerer und grösserer Elastieitäts
axen durch kleinere und grössere Striche mit Punkten an ihren Enden, die
Austrittsstelle einer optischen Axe durch einen Kreis mit Strich, der Austritt
von zwei optischen Axen durch zwei Kreise angegeben, deren Verbindungslinie
in die Ebene der optischen Axen fällt.
m 9) —
bild ist nun, im Gegensatz zu dem in der Normalstellung, äusserst
scharf, die Barren sind senkrecht zu den Kanten gerichtet und
jeder ist von mehreren farbigen Ringen umgeben. In der Mitte
der Würfelfläche ist nichts besonderes zu bemerken, nur in manchen
Platten vereinigen sich in der Diagonalstellung die vier Barren
und bilden über der Mitte ein diagonal liegendes schwarzes Kreuz.
Nach der Auflagerungsfläche dünner -zgeschliffene Krystalle zeigen
die optischen Grenzen wohl schärfer, die übrigen Erschei-
nungen aber, entsprechend ihrer geringeren Dicke, schwächer.
Schliffe parallel seitlichen Würfelflächen von
Krystallen,, die auf einer Würfellläche liegend gewachsen sind,
zeigen in der Normalstellung (Fig. 2) ein lebhaft polari-
sirendes Mittelfeld, das auf drei Seiten von einem gelblich grauen
Rand umgeben ist; an der Auflagerungsfläche 061 fehlt dieser
Rand, weil sich an der Auflagerungsfläche keine Substanz
parallel zu dieser Fläche abscheidet. Die höchste Interferenz-
farbe liegt im Mittelfeld, nahe an der Auflagerungsfläche und
fällt von hier wieder nach dem Rande bin. Nach Einschaltung
eines Gypsblättchens steigen die Farben in der einen Normal-
stellung und fallen in der andern. Legt man die Krystalle
so, dass die Auflagerungsfläche auf den Beobachter zugeht,
so geht die grössere Elastieitätsaxe in diesem Mittelfeld
in zwei gegenüberliegenden Platten (etwa parallel 100 und 100
von links nach rechts, in den beiden anderen damit abwechselnden von
rechts nach links. Im convergenten Licht tritt in jedem der
drei Randfelder eine optische Axe senkrecht zu der Würfellläche
aus und die Barre liegt der Würfelkante parallel.
In der Diagonalstellung löscht die Mitte aus, der Rand
bleibt ziemlich unverändert, und zeigt im convergenten Licht
dasselbe Verhalten wie in den Schnitten parallel der Auf-
lagerungsfläche.
Krystalle, die freischwebend gewachsen sind, zeigen auf allen
Würfelflächen ein gleiches Verhalten, ein von 4 Randfeldern um-
gebenes Mittelfeld und in jedem der Randfelder Austritt einer opti-
schen Axe normal zu der betreffenden Fläche. Die Lage der optischen
Elastieitätsaxen in den Ebenen der Würfelflächen ist so, wie vorher an-
gegeben und wie Fig. 3 veranschaulicht. Denken wir uns den Würfe
in Combination mit einem Tetraöder und zeichnen auf seinen Flächen
die Lage der kleinsten und grössten Rlastieitätsaxen ein, so liegen
diese so, dass eine der beiden, etwa die kleinere Elastieitätsaxe
a N
auf jeder Würfelfläche normal zu den ÖCombinationskanten von
Würfel und Tetraöder gerichtet ist, die andere aber, die grössere,
der Diagonale parallel geht, welche die beiden nicht abgestumpften
Würfelecken verbindet. Trägt man in ein Würfelnetz die Rich-
tungen der Elastieitätsaxen ein, so ändern die gleichnamigen
Elasticitätsaxen von Fläche zu Fläche ihre Richtung (Figur 3).
Ein solcher Wechsel in der Lage von gleichnamigen Klastieitäts-
axen von Würfel- zu Würfelfläche ist bisher an anomalen Kry-
stallen nicht beobachtet und dürfte hier mit der Symmetrie
der Mischkrystalle in Verbindung zu bringen sein.
Ein Schliff paralleleiner Rhombendodekaöäder-
fläche aus einem Krystall, der auf einer Würfelfläche liegend
gewachsen war, und so geführt, dass die Schlifffläche zur Auf-
lagerungsfläche 001 senkrecht ist, zerfällt im polarisirten Licht
in drei unterschiedene in sich einheitliche Felder (Figur 4), von denen
zweian die Auflagerungsfläche001,das dritte an diegegenüberliegende
Fläche 001 angrenzt. Das letztere löscht parallel zu der Kante
mit 001 aus, die beiden andern befinden sich dann in ihrer In-
tensitätsstellung und löschen nach einer Drehung von 45°,
also in der Diagonalstellung der Platte, aus. Die Prüfung mit
einem Quarzkeil ergiebt, dass in dem an 001 anliegenden Felde die
kleinste optische Elastieitätsaxe der Randkante mit 001 parallel geht,
und dass in dem einen der beiden anderen Felder die Elastieitätsaxen
normal zu den gleichnamigen in dem anderen Feld gerichtet sind;
während bei Einführung des Quarzkeils die Farben in dem einen
Feld fallen, steigen sie in dem andern.
Im convergenten Licht giebt das an die Fläche 001 an-
grenzende Feld das Interferenzbild optisch zweiaxiger Krystalle
mit zur Plattenebene normalen Mittellinie. Die Ebene der optischen
Axen geht der Kante mit 001 parallel und in die Ebene der
optischen Axen fällt die kleinste optische Klastieitätsaxe. In
diesem Schliff gehört demnach der Theil, der das Interferenzbild
giebt, den Würfeltheilen an, die senkreeht zu ihren Flächen Axen-
austritt zeigen, während die beiden anderen Theile die vom Schnitt
getroffenen Mittelfelder zweier benachbarter Würfelfllächen sind,
in denen die gleichnamigen optischen Elastieitätsaxen normal zu
einander sind.
Nach dem Verhalten der beschriebenen Platten können wir
uns ein Bild von der optischen Structur der Krystalle machen:
Die regulären Mischkrystalle von chlor- und
ZN >
bromsaurem Natron sind optisch zweiaxig. Auf jeder
Würfelfläche eines ringsum ausgebildeten Krystalls
treten nermal zur Fläche vier optische Axen aus,
Der innere optische Axenwinkel beträgt 90 Grad.
Die eine Halbirungslinie (Mittellinie) einesoptischen
Axenwinkels ist immer senkrecht zuder Rhomben-
dodekaederfläche, zu der, die beiden optischen Axen
symmetrisch geneigt sind und beide Halbirungslinien
eines optischen Axenwinkels fallen in die Würfel-
fläche, die zu jenen beiden andern, auf denen diese
Sptrschem Axen austreten, "senkrecht ist. In "die
Richtung der Diagonalen dieser Würfelfläche fallen
demnach die Schwingungsrichtungen. Das Licht,
das in den Krystallen der reinen Substanzen circular-
polarisirt ist,ist in den doppelbrechenden und optisch
zweiaxigen Mischkrystallen elliptisch polarisirt. ')
Die Mischkrystalle bieten uns das erste Beispiel von elliptischer
Polarisation an frei gewachsenen Krystallen, die diese Eigen-
schaft während ihres Wachsthums angenommen und nicht erst
nachträglich durch von aussen wirkende Kräfte (wie Quarz durch
mechanischen Druck) erhalten haben.
Werden die Krystalle langsam immer höher erwärmt, so
nimmt die Doppelbrechung allmählich ab und verschwindet noch
unterhalb der Schmelztemperatur vollständig und dauernd. Durch
einseitigen Druck werden die optisch normalen Krystalle des chlor-
sauren Natron leicht doppelbrechend. Die Druckriehtung wird
zur grössten optischen Hlastieitätsaxe, einerlei, ob der Druck
senkrecht zu Würfel- oder senkrecht zu Rhombendodekaäderflächen
ausgeübt wird. Mit dem Authören des Drucks verschwindet auch
die durch ihn erzeugte Doppelbrechung wieder.
Das optische Verhalten der Mischkrystalle zeigt nun grosse
Uebereinstimmung mit dem Verhalten, das F. Pockels 2) für solche
würfelige Krystalle von chlorsaurem Natron vorausgesagt hat, in
denen durch dielektrische Polarisation im elektrischen Felde
Doppelbrechung erzeugt wird. Aus seinen theoretischen Betrach-
!) Zur Prüfung der Resultate, zu denen O. Weder (Neues Jahrb. für
Mineralogie XI. Beil. Bd. S. 1.) durch theoretische Betrachtung über die Licht-
bewegung in zweiaxigen activen Krystallen gekommen ist, dürften die Kry-
stalle wegen ihres verwickelten Baues nicht recht geeignet sein.
?2) Über den Einfluss des elektrischen Feldes auf das optische Verhalten
piözoelektrischer Krystalle. Preisschrift, Göttingen 1894 und Über die Ände-
ee
tungen geht hervor, dass wenn die Kraftlinien parallel
zu einer Würfelnormale sind, ein solcher Krystall
optisch zweiaxig wird, „in der Weise, dass die opti-
schen AxenindiebeidenzurRichtungderelektrischen
Kraftlinien senkrechten Würfelnormalen fallen, also
auch aufeinander senkrecht stehen. Wenn man zwei
segenüberliegende Flächen eines Würfels von Natriumchlorat oder
-Bromat "mit entgegengesetzten elektrischen Ladungen versieht,
würde man demnach, falls die dielektrische Polarisation nicht
etwa durch Leitung verhindert wird, einen Krystall erhalten,
welcher um zwei zu einander senkrechte Axen Circularpolarisation
(in jeder andern Richtung elliptische Polarisation) besitzen und daher
zur Prüfung der Voigt’schen Theorie für optisch zweiaxige, elliptisch
polarisirende Medien geeignet sein würde.*!) „Die Schwin-
eungsrichtungen (eigentlich die grossen Axen der Schwingungs-
ellipsen) müssen bei Beobachtung parallel den Kraftlinien in die
zu letzteren senkrechten Dodekaädernormalen (also die Diagonalen
der betrachteten Würfelfläche) fallen, bei Beobachtung in irgend
einer Richtung senkrecht zu den Kraftlinien aber parallel bezw.
senkrecht zu diesen sein.“ 2)
So wie ein Krystall von chlorsaurem Natron sich in der
Richtung der Würfelflächen verhält, welche der Einwirkung des
elektrischen Momentes unterworfen sind, so verhalten sich unsere
Mischkrystalle von chlor- und bromsaurem Natron auf allen den
Würfelflächen, die zur Entwicklung gekommen sind. Es sind
also hier während des Wachsens der Krystalle, dadurch, dass
chemisch verschiedene Moleküle in den Bau eingetreten sind,
Kräfte zur Geltung gekommen, die die gleichen Änderungen
im optischen Verhalten herbeigeführt haben, als wie sie in einem
optisch normalen Krystall im elektrischen Felde erzeugt werden
können. Den Kraftlinien im Experiment entsprechen bei dem
wachsenden Krystall die Normalen zu den Flächen, mit denen
er sich umgiebt und parallel zu denen sich die Substanz ab-
scheidet, hier die Normalen der Würfelflächen. Fehlt eine
Würfelfläche, weil der Kıystall auf ihr liegend gewachsen
war und die darum nicht zur Ausbildung kommen konnte,
rungen des optischen Verhaltens und die elastischen Deformationen dielektrischer
Krystalle im elektrischen Felde. Neues Jahrb. für Mineralogie. VII. Beil. Bd.
Ss. 200--231.
!) Neues Jahr. f. Mineralogie, VII. Beil. Bd. S. 221.
2) Preisschrift S. 34.
Be
so fehlt auch an dieser Stelle die optische Wirkung, es fehlt
namentlich an den angrenzenden Theilen der vier benachbarten
Würfelflächen der Bezirk, in dem sonst eine optische Axe normal
zu diesen Flächen austritt.
Mineraloeisches Institut der Universität Giessen,
den 1. Mai 1897.
001 Figur 2. Figur 4.
= heameolegieches
(Jahrgang 1896).
Von
Dr. E. Ihne n Darmstadt.
I. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1896).
II. Neue phänologische Litteratur.
III. Phänologische Beobachtungen von Darmstadt 1858 —1839.
I. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1896).
Von den 78 Stationen des Jahres 1895 (31. Bericht d. Oberhess. Ges.
für Natur- und Heilkunde in Giessen) sind von 63 auch für 1596 Beobachtungen,
eingelaufen. Neu hinzugekommen sind Altstadt, Geisenheim, Grebenhain, Heldra
Jacmierz, Karlsruhe, Kremsmünster, Villingen, Wittnau. Demnach werden
im Folgenden die Aufzeichnungen von 72 Stationen veröffentlicht und zwar
wie im vorigen Jahrgang bei jeder Station zuerst die des „Aufrufs“ und dann
die der „Ergänzungsliste von 1893.* Mehrfach waren verschiedene Beobachter
an demselben Ort thätig. — Der Beobachter für Grünstadt, F. G. von Herder,
ein eifriger Freund und Förderer der Phänologie, früher lange Jahre in St.
-
Petersburg thätig, ist am 7. Juni 1896 gestorben.
Instruetion für phänol. Beobachtungen (Giessener Schema, Aufruf
von Hoffmann-Ihne).
Das Beobachtungsgebiet muss oft, am besten täglich begangen werden,
es wird sich daher zweckmässig auf die nahe Umgebung der Station be-
schränken. Die Beobachtungen sind an normalen, freistehenden
Exemplaren eines normalen, durchschnittlichen Standorts
anzustellen; es sind daher auszuschliessen Pflanzen an ausnahmsweise
günstigen (z. B. an Spalieren, an der Wand von Häusern) oder ungünstigen
(z. B. durchaus beschatteten) Standorten, sowie ausnahmsweise frühe oder
späte Individuen. Man darf daher auch nur am Beobachtungsorte
zahlreich vertretene Species wählen. — Es liegtin der Natur
der Sache, dass nicht notwendig in jedem Jahr an denselben
Exemplaren die Vegetationsstufen notiert werden. — Inder
folgenden Liste sind die Vegetationsstufen kalendarisch nach dem mittleren
Datum für Giessen (incl. 1892) geordnet; an anderen Orten ist diese Folge
ungefähr die gleiche — natürlich verschieben sich die absoluten Data je nach
der Lage des betr. Ortes —, so dass der Beobachter weiss, worauf er in jeder Woche
besonders zu achten hat. — Die Beobachtungen können ganz gut bei@elegenheit
des täglichen Spazierganges gemacht werden; jeder Beobachter kann sich
natürlich auf eine geringere Zahlals die hier angegebene beschränken.
BO = erste normale Blattoberflächen sichtbar und zwar an verschiedenen
(etwa 3—4) Stellen; Laubentfaltung.
b= erste normale Blüten offen und zwar an verschiedenen Stellen.
f= erste normale Früchte reif und zwar an verschiedenen Stellen; bei den
saftigen: vollkommene und definitive Verfärbung; bei den Kapseln:
spontanes Aufplatzen.
W = Hochwald grün = allgemeine Belaubung: über die Hälfte sämtlicher
Blätter an der Station entfaltet.
LV =allgemeine Laubverfärbung: über die Hälfte sämtlicher Blätter an der
Station — die bereits abgefallenen mitgerechnet — verfärbt.
W und LV müssen an zahlreichen Hochstämmen (Hochwald, Alleen) aufge-
zeichnet werden.
13. II. Corylus Avellana, Hasel, b 14. V. Quercus ped.. W (Hoch
(Stäuben der Antheren). wald grün).
11. IV. AesculusHippocastanum,Ross- 15. V. Cytisus Laburnum, Gold-
kastanie. DO. regen, b.
15. IV. Ribes rubrum, rote Johannis- 16. V. Sorbus aucuparia, Eber-
beere, D. esche, Vogelbeere, Db.
19. IV. Ribes aureum, goldgelbe Jo- ID3V: Cydonia vulgaris, Quitte,
hannisbeere, b b
19. IV. Betula alba, Birke, b (Stäu- 28. V. Sambucus nigra, Hollunder,
ben der Antheren). schwarzer Hollunder, Flie-
19. IV. Betula alba, Birke, BO. der b.
19. IV. Prunus avium, Süsskirsche, b DB: Secale cereale hibernum,
20. IV. Prunus spinosa, Schlehe, Winterroggen, b.
Schwarzdorn, b. 29V. Atropa Belladonna, Toll-
23. IV. PrunusCerasus, Sauerkirsche, b kirsche, b.
24. IV. Prunus Padus, Trauben-, 30-2 Rubus idaeus, Himbeere, b.
Ahlkirsche, b. 2. VI. Symphoricarpos racemosa,
24, IV. Pyrus communis, Birne, b. Schneebeere b.
24. IV. Fagussilvatica, Rotbuche BO. 4. VI. Salvia offieinalis, Garten-
29. IV. Pyrus, Malus, Apfel, b. salbei, riechender Salbei, b.
2. V. Quercus peduncnlata, Stiel- 6. VI. Cornus sanguinea, roter
eiche, BO. Hartriegel. b.
3. V. Fagus silv. W (Hochwald 14. VI. Vitis vinifera, Wein D.
grün). (nicht Spalier oder Wand).
3. V. Loniceratatarica, tatarisches 19. VI. Ligustrum vulgare Li-
Geisblatt, b. guster, Rainwaide, b.
4. V. Syringa vulgaris, Nägel- 20. VI. Ribes rubrum, f (vollständig
schen, spanischer, blauer, rot, weich. durchscheinend).
türkischer Flieder, b. 21. VI. Tilia grandifolia Ehrh. (T.
4. V. Narcissus poöticus, weisse platyphyllos Scop.), Sommer-
Narcisse, b. linde, b.
7. V. Aesculus Hippoe, b. 27. VI. Lonicera tat., f., (rot und
10. V. ÖOrataegus Oxyacantha, weich).
’ Weissdorn b. 28. VI. Tilia parvifolia Ehrh. (T.
13. V. Spartium scoparium (Saro- ulmifolia Scop). Winter-
thamnus vulgaris), Besen- linde, b.
strauch, Besenpfriemen, 30. VI. Lilium. candidum, weisse
Ginster, b. Lilie db.
— 12
2. VII. Rubus idaeus, f (vollständig 12. VIII. Sambucus nigra, f (weich,
rot, weich, löst sich von vollständig schwarz).
der Blütenaxe ab). 21. VIII. Cornus sang., f (weich, voll-
4. VII. Ribes aureum, f. _ ständig schwarz).
N an RE 12. IX. Ligustrum vulg. f (Frucht
19. VII. ne cer. hib. X (Ernte glänzend schwarz, Samen-
$ an ang). schalen dunkel violett).
27. VII. Symphoricarpos racem., f. 16. IX. Aesculus Hippoe., f.
(vollständig weiss). 10. X. Aesculus Hippoc., LV.
31. VII. Atropa Belladonna, f. 13. X. Fagussilv. LV. (Hochwald).
1. VIII. Sorbus aucuparia f (Frucht 14. X. Betula alba LV (viele Hoch-
anf dem Querschnitt gelb- stämme).
rot, Samenschalen bräunen 18. X Quereus pedunc. LV (Hoch-
sich). wald).
Da manche Beobachter noch mehr beobachten, als der vorstehende
„Aufruf“ fordert, so empfehle ich, um solche Aufzeichnungen untereinander
vergleichbar zu machen, für sie die nachfolgenden Species und Phasen. Diese
können einen Ersatz für die Pflanzen des „Aufrufs“ an solchen Orten geben,
wo letztere nicht oder nur selten vorkommen. Die Auswahl ist nach ver-
schiedenen Gesichtspunkten erfolgt, auf die hier nicht näher eingegangen
werden soll. Es bleibt natürlich jedem Beobachter überlassen, sich aus der
kalendarisch nach der Blütezeit geordneten Liste die Species heraus zu
suchen, die sich an seinem Wohnorte in grösserer Anzahl
finden und deren Beobachtung ihm keine grosse Mühe macht
Bei einigen Pflanzen sind die mittleren Daten für Giessen, wie im „Aufruf“
bei allen Pflanzen, hinzugefügt, damit der Beobachter auch bei den neuen
Pflanzen einen Anhaltspunkt für die ungefähre Zeit der Phase hat. Die mit
* bezeichneten Species kommen nur für wärmere Gegenden in Betracht. Die
allgemeinen Regeln der Beobachtung, um deren Beachtung
dringend gebeten wird, sind die gleichen, wiefürdiePflanzen
des „Aufrufs“.
Galanthus nivalis, Schneeglöckchen,
b [mittleres Datum für Giessen 221T];
erste Blattspitzen auf einem während
des Winters wungedeckten Beete
treten aus der Erde.
Leucojum vernum, b.
Hepatica triloba, Leberblümchen, b.
Alnus glutinosa, Schwarzerle, b. (An-
theren stäuben) [16 III].
Cornus mas, Kornelkirsche, gelber
Hartriegel. b [19 III]; £f (weich
und vollständig dunkelrot).
Anemone nemorosa, Buschwindröschen, b.
Ranuneulus Ficaria, Scharbockskrautb.
Populus tremula, Zitterpappel, Espe,
b (Antheren stäuben).
Tussilago Farfara, Huflattich, b; f
(Haarkrone mit der Frucht fliegt ab)
P3 IV].
Salix Caprea, Sahlweide, b (Antheren
stäuben).
Ulmus campestris, Feldulme, b [2 IV]
*Prunus Armeniaca, Aprikose, b (nicht
Spalier oder Wand).
Narcissus Pseudonareissus, gelbe Nar-
cisse, b.
Larix europaea, Lärche,
Antheren stäuben.
*Persica vulgaris, Pfirsich, b (nicht
Spalier oder Wand).
Ribes Grossularia, Stachelbeere, b
[12 IV]; £ (vollständig weich und
verfärbt, Samen scheinen durch).
Acer platanoides. Spitzahorn, (Blüten
in aufrechten Doldentranben), b [14
TV:2BO: Ey.
Tilia grandifolia, Sommerlinde, BO.
Caltha palustris, Sumpfdotterblume. b.
b [7 IV]
*Amygdalus communis, gemeine
Mandel, b.
*Buxus sempervirens, Buxbaum, b
(mas).
Cardamine pratensis, Wiesenschaum- Chrysanthemum leucanthemum Jo0-
kraut‘ b. hannisblume, b.
Fraxinus excelsior, Esche, b [22 IV]; Evonymus europaea, gemeiner Spin-
BO. LV oder Laubfall. delbaum, b. [22 V]; f (Kapsel ganz
Tilia parvifolia, Winterlinde, BO. carminrot gefärbt, nicht mehr
Chelidonium majus, Schöllkraut, b. fleischig, in der Regel aufgesprungen,
Acer Pseudoplatanus, Bergahorn, b. der saftige orange Samenmantel
(Blüten in hängenden Trauben) [3V]; hat sich von ihr abgelöst).
BO:TBY.: Salvia pratensis, Wiesensalbei, b.
Vaceinium Myrtillus. Heidelbeere, b. *Morus alba, weisse Maulbeere, b
Abies excelsa Poir., Fichte, Rottanne, (Antheren stäuben).
b (Antheren stäuben) [7 V]. Philadelphus coronarius, falscher Jas-
Berberis vulgaris, Berberitze, b. min, b [3 VI].
Lonicera Xylosteum, Heckenkirsche, Robinia Pseudacacia, weisse Robinie,
b [10V]; £f (weich und durchscheinend Akazie, b [3 V1].
dunkelrot.) Secale cereale aestivum, Sommerkorn,
*Juglansregia, Walnuss, b (Antheren b; E.
stäuben) f (Schale springt auf, die Triticum vulgare hibernum, Winter-
„Nuss“ nicht mehr mit der grünen weizen, b; E.
Schale verwachsen). *Olea europaea, Oelbaum, b.
Acer campestre, Feldahorn, b. Calluna vulgaris, Haidekraut, b
*Öercis Siliquastrum, Judasbaum, b. [24 VII.
Pinus silvestris, Kiefer, b. (Antheren Colehieum autumnale, Herbstzeitlose, b
stäuben) [17 V]. Fagus silvatica, Buche, f.
Die Beobachter werden gebeten, soweit dies noch nicht geschehen
ist, bei ihrer nächsten Einsendung eine kurze Angabe über Bodenbeschaffenheit
und Exposition ihrer Station hinzuzufügen.
Die Beobachtungen sind am Ende des Jahres an Dr. Ihne inDarmstadt
zu senden. Sie werden jährlich veröffentlicht in den Berichten der Oberhess.
Ges. f. Natur- und Heilkunde in Giessen.
Die Beobachter werden ferner gebeten, gütigst dafür Sorge tragen zu
wollen, dass an ihrer Station, wenn sie selbst durch irgend welche Umstände
(Wegzug, Krankheit u. s. w. nicht mehr in der Lage sind, weiter zu beob-
achten, die Aufzeichnungen fortgesetzt werden, damit möglichst vieljährige
Beobachtungsreihen an derselben Station entstehen.
Es ist ferner erwünscht, wenn die Beobachter weitere phänologische
Stationen anregen wollten.
Die (eingeklammerten Daten) sind nur annähernd genau.
Altstadt bei Hammelburg, Franken. — P. Aug. Puchner, Guardian.
1896... Aese. BO 5V (? zu spät), b 17 V. Lon. b 29 V. Narepab
17 V. Prun. sp. b 11 IV. Samb. b 15 V (? zu früh).
Cardb 9 V.
Augustenburg, Insel Alsen. — 72 M. — W. Meyer, Apotheker.
1896. Aesc. BO 2 V. b 20 V, f 10 IX, BO 28 IX. Bet. BO 3 V, LV
SUnEX.“ Cory: b 12’IV. Crat. b’24 V. Cyd. 5,26 V. Cyt. .b:25 V.' Fag. BO
PIVAW SV, LV.28 X Lig.b. 28 VI. Li. DAVOS Lon.t. b°17V.) Nare.
BeBr3 VS Prun.,av. b 3 V. Prun. C: b710.W. "Bran.sp.b, 2 V: Pyr. .e..b10'V.
Pyr M. b 12 V. Querc. BO 16 V, W 24 V,LV 2 XI. Rib. ru. b 28 IV, f4
VI. Rub. b5 VI, £f6 VO. Rub.b5 VL f6 VII. Salv. off. b 20 VI. Samb.
BRIOSVE TS. IX. Sec. b>6 VI, E21 VLI: Sorb. br 267 V.£L 23°VIE 'Sym.’b
BEN TER DE VIII. ,Syr. b.18°V. Dil gr. b°d3VIRSSvitSbrA2VER
Acer Pseu. BO 81 V. Aln’b.8 IV. Anem. 'b,28’ III. Berb. b 28V.
Buxus b 5 V. Caltha b2 V. Card.b 6 V. Chel. b 14 V Colch. b 12 IX.
Chry. b 6 VI. Evon. b 8 VI. Frax BO 6 YV. Gal. e. Blsp. 26. XII. 95, b 28
XI 95, viele b allgemein $ II. Jugl. b 24 V. Larix. b 30 IV. Lon. X. b25 V.
Morzub I0SVT. Narer B. ib 2.IV, Pers. b 207TV.: Phil. b.6%V1.7Bop: b 24
IV. Prun. Arm. b 18 IV. Ran. b 26 III. Rib. gross. b 18 IV. Til. gr. BO
1aav Dil parv. BO. 15-V. Trit.. E) 26 ‚VII. "Tussb, 8/IV.
Bastogne, Belgien (Ardenne). — 501 M. — Tock, Abb& und Professor
am Seminar. Durch Professor Dewalque in Lüttich.
1896. Aesc. BO 27 IV, b 7 V. Bet. BO 19 IV. Cory. b 12 III. Crat.
Be22 Ve Has: BO.26 IV, W 28 IV. Lil b 10 VIE Pran. E>b°19 IV. Brun,
sp. b 23 IV. Querc. BO 6 V. Rib. ru. b 26 IV. Rub. b 16 V. Samkb. b 20 VI.
Sec. b 11 VI, E 6 VIII. Sorb. b 17 V. Spart. b 13 V. Syr. b 12 V.
Corn. m. Vollblüte 24 III. Gal. b 4 III. Narc. P.b 11 III. Prux.
Arm. Vollblüte 24 III.
Berlin. — ca. 30 M. — a. Ernst Mangold, Primaner. — Beobachtungs-
gebiet: Kanal- und Tiergartengegend.
1896. Aesc. BO 29 III, b 5 V (Bellevuestrasse, begünstigte Stellen).
Era bEli V. . Bac!ıW 5/V.. "Don.'t. b 11°°V. Prun. P. b:29’1V. °Prun. sp.
BESIOr av. e2) Quere, BO4V: Ribrru..b 12°IV: Syr. b’ 6 Vo \Til.’parv. b 20
VI (Schulhof, also wohl zu warm)
b. Professor der Botanik Dr. Ascherson.
1896. Aesc. b 8 V (Bellevuestrasse). Cory. b 15 II (Bot. Garten). Samb.
b 6 VI Univ.-Garten). Syr. b 12 V (Bibl. Garten, scheint etwas spät). Til.
parv. b 24 VI (Bibl.) Ran. b (10 IV Bot. Garten).
Bielefeld, Westfalen. — 115 M. — Hugo Niemann.
1396-5 #Ne3cB 026 1117 (1), b2 IV. 16r1X, EV 1X. Bet b.2677V,
BOZ2G EV EV. 29IX. Corn. s. b 6: VI, f-18°VIM Cory. b’13 II. Grat-cb:
Lose sGCyd. 19V. Cyt. 5b 13:V. Pag. BOr28IV, W 7 V, LV 8% bie:
DE22 0177128 1X nl 66 VIE. Lon.-t. 6. 10:V, 230: VI. 'Nare- p. 6b. IV.
Brunsrar ab 22-1V. Pran.C. b 27 IV. Prun: P.’b/2 V. Prun.zsp.br27 IV.
Byrne BESIHTV enByrs Mb 3:V./ Quere- BO. 7 N, W 142 V,2EV I Rip.
ab I ORV Bibyseu- bi 114 IV: Rub.. b/2°VL-f°SIVIEL Salvzofeib 15VE
Samb.sb72.VT, £16 VII. Sec. b 3 VL. B20:VIH. . Sorb.: 14V, f 1’ VII.
Syrah VI, 1.27. VI. ‚Syr.ibl 14° VIII. gr..b.21VL.% Tileparv.b-S1VIE
Aeer plat. b 2 IV. "Acer camp. b 18V. Acer Pseu..b 27 IV.Aln. b
7 III. Anem. b 24 III. Berb. b 13 V. Call. b. 30 VII. Caltha b 13 IV.
sard. b 22 IV. Chel. b 7 V. Chry. b 2 VI. Corn. m. b. 20 III. Evon. b 28 V.
Brax; BO AD NW. b,221V. Gal. 6.20.11: Hep: b,. 13. Ill: Tarixzbr2 TV. Lon:
br 135 2 Nare- pP 9:25: 1IL.-Phil:.b23: VL: Bin.b 24. V.5E0p. 22 1IE
Ran. b 12 IV. Rib. gross. b 6 IV. Rob. b 13 VI. Salix b 23 III. Til. gr. BO
ne
IP IV. Til’. parv. BO 29. 1V.4 Bass. 5.20, IE E25 PD Un
Bielitz, österr. Schlesien. — 344 M. — Roman Pangratz.
1896. ‘Aesc. BO 25 IV, b 16 V, f 30 IX, LV 23 X Bet. BO 2 7%
LV 26 X. Crat. b 22 V.. Cyt.b.23 V. Lig. 5 20 VL f 30 VIE Prun. ar
b 30: IV. Pyrie.b5 V. Pyr. M. b. 6 V. Rib.'au. b 28 IV. Rib’ru. 626 3,
f21'VI. Rub. b 12 VI, f 10 VII. Samb.'b 11 VI, f 20 VII See rm 2017
Syta bald" Vs Til Horlep DVI.
Rib. gross. b 21 IV.
Bischdorf, Reg.-Bez. Oppeln. — ca. 250 M. — H. Zuschke, Lehrer.
1896. Aesc. b’26 V,£2X. Crat. b 2 VI. Cyt. b 5VI DL ps E
Narc. p.-b 11 V. Prun. av. b4 V. Prun. P. bp 16 V. Pyr. MP WEN
ru. #12 ,VIl. :Samb..'b!9 VI, £'6 IX.’Sec. b/10#V], E282V]I. Sorbebsosse
f 15 VIII. Spart. b 3 VI. Syr.b 27 V. Til parv. b 13 VII.
Anem. b 30 III. Card. b 10 V. Hep. b 23 ]I. Ran. b 24 IV. -Rıb.
270384 b 28: IV... Rob.!.b12.VIr Fuss. b JAV.- Magerbr9 v2
Boitwarden an der Weser, bei Brake. — 0 bis 6 M. — Lehrer Heinen.
mitgeteilt durch F. Heinen, Seminarist.
1896. Aesc. BO. 24 IV, b 15 V. Bet. BO’23 IV, b 28 IV. Cora zb
(5 VI. geschützte Stelle) Cory. b 4 II. Crat. b 24 V. Cyd. b 26. V. Cyt.b
28 v. Nare. ' p. b,'137V.| Prun.-av. bV/27 IV. .“Prün.C! h Z7EIV VIE
bı7ıV. .Prun sp: b27. IV. Byte .b NE ‚Pyr: !M. 69077 Oueegeo ar
Rib. au. b 28 IV. Rib. ru. b 23 IV. Rub. b 2 VI. Salv. of. b 317 VE2Samb:
b 10, VI. Sec. b 10 VI. "8orb..'b: 20: V..-Spart.-b. 26V. Sym. b7 10a Sy:
b 18 V.
Acer pl. b. 24 IV. : Acer Pseu' BO! 10 VW!’ An: b’ 15 IT. Berbapzıt
V.. Buxus b’ 23 IV. Caltha b 20 IV. Card. b1S-IV. Chry 3 MIZC
m.. bi 22.18. Frax BO 14 V5rb 1 V. Gall )b 77 TEEOHep sh ROTE
b’11' VL. Larix b 2’TV. Narc. P.’b 26 TI. Phil: b..7 VI Pin br2geyzgErn
b 23 III. Ran.b 25 III. Rib. gross. b-20 IV. !Rob.ib, 10 VE TIZer ZB
1 Ver# Tuss: /b7261 118-7 !U1m.Ib326 TI, &BOIHNV:
Bozen-Gries, Tyrol. — 265—295 M. — Dr. W. Pfaff, Advokat.
1896: Aes. BO 18 III, b-7.1V,.£9 IX, LV.24.X (Bet? BOrEEHeB
III, LV: 19 X; "Corn. s. b. 7, Vf 11,3V: 1 Cory. 9.7 I Carrie
b 12 IV. Cyt. b 17 IV. Fag. BO (11 IV), LV (4 XI). Lig. b 26 V. Prun. av.
b.'22 IM. ‚Prun sp: b. 13T... ‚Pyrse. b23.IH. -Pyr, Mob 2er iss
BO (24 III), LV (14 XJ). Rib. au. b 24 III. Rib. ru. b 18 III, f27 V. Samb.
b-29..EV,.£.17 -VIL-;Sorb. b.(20 IV). Sym. b: 14V, 1 (7 VID. a8 ya hrs
Til: parv. b4 VIr Vit.b 31V:
Acer plat. BO 26 III, b 21 III, LV 19 X. Acer Pseu. BO 24 III, LV
29 X! Amyg..b 5 III. „Berb.'b'8.1V. : Buxus!b 9 IM. "Even. bp. 23 IV Nuel
b'1IV. ‚Pers. 'b'17..IM. .Prun.‘ Arm. b 17/IH.. Rob. b 8 y. MilparsER
24: 1112 Tusscch ZEIE.2 Ulm. 676 TIL BO 22 70,
Braintree (Fennes), Essex. England. — 72 M. — Henry S. Tabor.
1896. Aesc. BO 8 IV, ob 25: TV. - Bet. BO 15V, 915 IV. Cormser
7 'VL- Cory: 'b.727 T- 'Crat. 'b> 13 'V. "/Cyt.©b 13 °% (Garten). Liexpassye
Prun av. b 15 TV. Prun. sp. b/8'IV. Pvr: e. bp 16 TV. (Garten). "Pyr We
b 28 IV (Garten), 5 V (wild). Quere. BO 25 IV. Rub. b 28 IV (Garten).
Sym. b 19 VI (Garten). Syr. b 6 V (Garten).
a
Acer camp. b 28 IV. Acer Pseu. b 25 IV. Aln. b 10 III. Amyed. b.
22 IIL (Garten). Caltha b 20 IV. Chry. b 30 V. Evon. ce 10 VI. Frax. BO
DEV. 026 IV. 'Gal. b>28& T../Hep. b 16T. Jusl2610.V:' Prun. Arm. 'b 22
III (Mauer). Ran. b 3 IV. Rib. gross. b 6 IV (Garten). Rob. b 12 VI. Til.
er2EV>27 IV. Trit.b 13 VL -Tuss. b 12 IE War R 107IE.
Brandenburg an der Havel. — ca. 30 M. — Barnewitz, Oberlehrer.
1836. Aese. BO 726 IV, b7IWV. Bet. D 18 W Grat pr 26: Ve Cytb
eva. BO 1% Ve. Brun- Pb. b°2.V.* Prun. "sp. cW26RVzE Pyrı erh 2%
Biberuch 21 EV. %Samb. b7°8 VI. "Sec. b.’31'V, T 18 VER VSyr. b.16-V. Dil
parv. b5 VI.
Anem. b 26 III. Card. b 25 IV. Chry. b 29 V. Hep. b 22 III. Phil.
DES TeRRmeRr 29V. Pop. b-21. IH. "Rib. gross. n 11 IV. Rob. Ay VE: Pl
Pay aBVL28. TV. - Ulm. 'b 22 III, BO 27 III.
Bremen. — Ca. 5—10 M. Professor Dr. Buchenau, Realschuldirektor.
13967 Aese. BO 8 TV,D8V. Cor.b MH Ar Fas- BO 5V (einzelne
Zweige), W 8 V. Prun. C. b 22 IV. =Pyr. e. b 27. IV. Quere. BO 2 V (ein-
zelne Bäume in den Wallanlagen). Spart. b 15 V. Syr.b5 V.
Anz b 10-11... Gal..b 15: II.
Buckau bei Ziesar (Kreis Jerichow I), Brandenburg. — ca. 60 M. —
E. Gerber, Privatgelehrter.
18962 Aesc BO 27 IV,ob 21V. Bet.. BO 28 TV, b 20, IV... Corn.-s. b 12
Nele Cory. 6-20 HM. - ıCrat.) 'b: 25. Vz 'Cyt. -b720 V. Eag. BO 29
Een hel9- TV. Prun. €. 523 IV: ‚Prun. P%b,7 V. Prüm, sp2b.27 WW.
EysgesDe28-IV. Pyr. Mb 6 V. Onere.-BO’A2-YV)..Rib. ru. b 18 IV, f 8 VI.
Sanpaps 1or VI; 2,15 IX, Sec..ib. 28: V,f 10: VIE Sorb: 6 15. V,.2.18 VIE
Sy sbalaVv. "Til. parv. ib; 2, VII.
Acer platı BO 13, V. Aln. bi 22 IIT.. Anem. b 57V. Call. b 30 VII
Card. b 30 IV. Chry. b 3 VI. Evon. b 1 VI. Frax. b 27 IV. Jugl. b 28 IV.
Ein. 022 ,V. #Ran.vb. 21 TV. Rib.z gr0ss.;/bY415. TV; f 10 VII» Robyb AME:
Til. parv. BO 29 IV. Ulm. b 31 III, BO5V.
Büdesheim in der Wetterau. — 113 M. — E. Reuling, Obergärtner-
1896. "Aese.: BO 10V, b’ZV £3IX, EV 20° X. Bet. BO.16 IV, LV
EX, Corn. s. b’4 VE. T 23 VIIR "Crat.b 13V. Cyd. b’13-V. Cyt. 613%
Bas. BO :26 IV, W4 V, LV 18 X. Lig. $ IV VI, f I IX. Lil. b 22: VI: Lon.
BEbRAEN LE D3VT.; Nare.p..b, 6 VW. Prum. av. b. 14 IV. Prun: 'C.>120°TV.
Zeun, ses D220 IV... Prun.'sp. bi 16 TV. Pyr. e..b 27 IV. Byr. M. 'b’28’Tyv.
Daere) B09239,1V, W9 WM, LVA X. IRib. aus b13/1IV. "Rib. steh SIV t
TIEVE SRabıb 29 V, f 22, VI. ’Salv. off2b. 2 VI. Samb. b 26 Vf. 13 VIIE
Bee-7B 27 VB 14 VII. Sym.b 30V, 126 VII. Syr..b 5 VW. Til. er. bV15
ME. Vitob 17 WT.
Büdingen, Oberhessen. — 137 M. — Professor Dr. C. Hoffmann.
ed Aese. BO" 10-1V, 5 102W. Bet. 2B@102TY. Corn: s.-b, 3. VW,
TAX Woary. b>/5 II. Crat.. b 8 V.-Cyt. 6 13V. Fag. BÜ 18.IV,W4V,
By DorRee e Wel3’ VER 28. 72 Gil. H26 VE > Prun. av. b 14 TV. Prun.
Ep DI IGAEVE PP yr. ie. b 29: IV. Byr: Mb AV. Quere. BO BI IVELV 30X.
Rib. ru. E15 VI. Samb. b & VI, £7 1X (?'zu spät) See. b 30 V, E 14 VII.
Syr. b 9 V. Vit. b 17 VI (Weinberg).
Be
Anem. b 22 TIL. 'Chel. 'b’26 IV. Gal. b 2 TIL. Hep.>b..16 II? use
b13-V, f-6 IX. Larix BO .10-TV. Nare. P:b22-T1T.2 En. Rave
gross. b10 IV Vrit. ch 14 VI Vacer b 2, Iv:
Charlottenburg — Berlin. — 33 M. — Bodenstein, Rechnungsrat.
Beobachtungsgebiet: Tiergarten.
1896. Aesc. b. 13 V, LV 4X. Bet. BO 28 IV, LV 10 X. Cory. 620
IL. „ Cratx.b.18 V. ‚Cyt.b 18,V. Eae. «BO 7 VW, W.LELSV, EV DENE
av..b 27 IV. Prun: .C. b. 28 IV. -Prun. P. b 30. IV. Pyr. Mn 520g
BO’1:V,.W 19 V, LV.19 X. Samb. b'8 VI. Til.gr.b 18 VI. Til. paeycp22sı
Acer plat. b 12 IV.. Aln. b 22 JII. Chel. b 13. V. Corn. m.br24201E
Gal:b5 II. Pop. b 257118: , “Robh. 5EYL Un PETE.
Coimbra (Botanischer Garten), Portugal. — 142 M. — Adolph Friedr.
Moller, Inspector des botan. Gartens.
1896. Aesc, BO 26 IM, b. 11V, 120 IX, LU 5X. Atro. p A023
VII. Bet. BO. 8 IV, LV 20 X. Corn..s. b 30 IV, T 4 IX. Cory. DEIDzRT
1895. Crat,. b 6 IV. Cyd. b 18 TII. Cyt. b 18 IV. Fag. BO 20V 23
XI. Lig. b 8 V,.f 12.IX. Lil.b 3 V. Narec. p. b 5 II. Prun ayzpzıszne
Prun..:sp. b' 12 J1l. Pyr. ce. b 20.IM. Pyr..M. b 10V. OuereBOaVEESR
W 20 IV, LV 8 XI. Rub. b 24 IV, f2 VI]. Salv. of. b 8 TV. Samb..b 16
111. f 80 VII. Sec.,.B 30.V. Sym. b 30 IV, f£.10 VIII. Syr.ch 20 Ins
eu. (-T. vulgaris Heyne) b 4 VI. Vit.b. 15 V.
Ger. b 15 II. Lau. b 29 II. Rob. b 67V, BO 12 TV, Lv 2X
B0.22.TV,, DV ?3’X. Sum. B0720 IV, 62871:
Darmstadt. — 145 M. — a. Max Geissler, Kaufmann. — Die Beob-
achtungen sind im südlichen Teil (Bessungen) gemacht.
1896. Aesc. BO 25 IIL b 3 V. Atro. b (13 VI). Bet. b 3 IV; BOZSTY
sehr günstig stehende Exemplare). Corn. s. b 4 VI. Crat. b 13 V. Cyt.b
13 V. Fag. BO. 17 IV, W6V. Lig. b’8VE_ Lon. t. b 2°V. 7 Brunzayen
9:IV. .Prun. PB. b 19 IV. 'Prwn. sp. br(d9-IV). Pyr. eb 21 IV WE
b 28.IV. "Quere: BO 2 VW, WI2WV. Rib. au. 6b 7 IV. Rip. user
Samb. b 28 V. Sec. b 30 V. Sorb. b 14 V. Spart. b’7 V. Sympeapayz
Sye-nbrsaVv., SIilsor.chrl2 VE
Jugl. b 9 V. Rib. gross. b (31 III zu geschützt), f 12 VI. Rob. b 80
VS Til pary.2B0716 TV.
b. Dr. Ihne. — Die Beobachtungen sind meist im südlichen und östlichen
Teil gemacht.
1896. Aesc. BO 27 II, 62 V, EI RX), LV 6 X Bes B0 ya
(12 X) Corn. 8: %b ZYL:- Crat. b711 W. Cyt!b MW. Ras BORKEN
2.'V, LV 15 X. Lie»by(8 VD. Lil..b 24 VI. Lon. t. br 30 Veen
b9.IV.. Prun. P.'b 19 TV. Pro. sp.’b16 IV. Pyre HN e
b 28 IV. "Rib au. b 9 IV. Rib. ru.'b 1°IV, £19 VI Samb. peRaygest
VIII. ‘Sec. b 29 V,,E 13 VII. Sorb. b 13 V, f 4 WED. Spark pX62VSyıE
b: 28V, £ (81 VD. Syrb 3:9. ID, 2er.b12-VL7 Dil pasusap 2 VE
Berb. b 11 V. Corn. m. b 19 IM. 7Phil.:b. 28V. Prun.Arn. bPs2pr
Rib. gross. b 3 IV. Roh. b 30 V. Salv..p. b 25 V. Tilsgr: BO 10 W.
c. Dr. L. Rahn. — Die Beobachtungen sind im Herrengarten und in der
nordöstlichen Umgebung der Stadt gemacht.
1896. Aesc. BO 25 III, b 5 V. Bet. BO (13 IV wenige Exemplare,
=
Zuegelhütte) Corn. s. b 4 VI, im Schlossgarten 1 VI. Crat. b 15 V. Cyt b
15 V (wenige Exemplare, Gebüsch im Herrengarten). Fag. BO 25 IV (Park),
W 9 V (Park, Fasanerie). Lon. t. b S V (wenige Exemplare, Herrengarten).
Prun. P. b 25 IV (wenige Exemplare, Herrengarten) Prun. sp. b 16 IV. Pyr.
€. b 23 I. Pyr. M. b 26 IV. Querc. BO 26 IV (einzelne Exemplare im
Park). W 14 V (Park). Samb. b 2 VI. in der Stadt 28 V. Sec. b 1. VI. Spart.
b6V. Sym. b 4 VI. Syr. b (29 IV, sehr günstiger Standort in einer Strasse
der Stadt).
Berb. b/ 13 VW. (Herrengarten). Corn. m..b: 22% IIT. "Phil. b 31 V. Salv.:
p. b 26 V. "Tuss. b 5)IV. (Ziegelhütte).
Dillenburg, Hessen-Nassau — 181 M. — Schüssler, Seminaroberlehrer.
13964 Cory. bi III. Prun. 'av..'br22-IV4 Prun. DB. 2 V2Brungsp:
br22TV. Rib. ru..b 19 1IV. Samb. b 7, VI. See. b: #,VT, E 20 VII: Samh.
BETEVESSSorbe.t1 VI. "Dilr gr./b: 22-VI.>BilSparv. b:5. VI:
Neeriplat.=h 2 TEV.sAln. b312! III FAnem.b: 2071. 4 Corn 2m, b20
Gall TI. Darix=b: 257111: Leucojum‘ br 13. HE. 7 Nare. P: b, 25 IT:
Pop. bh 22 III. Rib. gross. b 13 IV. Salix b23III. Tuss. b 14 III. Ulm. b23 II.
Eisleben, Prov. Sachsen. — 125—150 M. — a. A. Otto, Oberlehrer.
28905 ‚Aese., BOT, IV. b>10 Vs 1 ITS IR Corn. 3.222324:
nat bil SV. Cyt!b 14V.’ Fag:.BO 25,1V;, W3-V, LV 5X... bie: b 15
Nase, 2 VIT.7 I Eon: St. bi 14V.) Nare.-p..bvI9-V:. Brun. avec 25-9;
ae 27V. Bruns Bsbr2.Vf% Bron: sp, ’b 27 TVs Bye eh, 28:
DENE 2 OQueres BO,29 IV. W110. VS EV TAX, BRibe ‚au.5b225-V2 SRıb.
EV 26T... Bub. 6525. V, £29 VI. ıSamb..b 10.VI. See, b.6, VI.
EuS2ENIT.2Sym.b Z8VT. Syr:b10 V) Til: ,gr.cb,16 VI. Til) parv. b. 29
MESVitschr1d: VI,
Anemzeb519:IV. Berbz b 15-V. Corn. ;m. b>25:11I. _Erax. BO/HIV, 5
DD Isa, BOTT U, bE7 IN. ‚Hep.,br 17 IV. ®) Prun: Arm: b 12-TV. Ran;
BElgaRyes Tab: cross..b 41 -IV. Rab. b 7 VE... 'Pil.gr. BO SA TYV. "Til. pary.
BO 3V.
b. H. Eggers. (Die Beobachtungen sind nach der brandenburgischen In-
‚struktion gemacht.
1896. 4- Kesc. B028-1V,.b2 8) V, -f 14,18. / Bet. BO 30. 1V, b.29 IV.
doryab- 2 IE Grat. .b’16 V.- Cyt. b 15V. Ras. BO 10 Y. Leon, t. b, 12V.
MOSES FPrnS Ay. ıb 22 IV. Prun. P.,br27 TV. ?Prün. sp. b 22 IV. Pyr.c.
BeTeRveebyr, M. bi 28 IV. ‚Quere..B010.yV. Bib. ru..b 20. TV, f 28.4
Sampsabet VT.1,21 VTlL Sec. bu VL. 29 VI. Sorb’h, 12V, f 5» VIM. Syr.
ba VS parv b)25- VI.
Ager.euplat. BO 27 IV. b2>9°1V. 2Aln:b..8- IR. Anem. b>3. Lv. Call.
DRAG aVER :Caltha b7 21-IV2 N Card.=b. 27.1V.. Chry.2b 29,V3 Gern. me b 21
DE TZGAVIEN, Paz. /T, 6, X. Krax. BO.22V, b.29EV.- Gal..9.19 HM.’ -Hep. b
SS BEI 180155 br 10 VE ITS »Bhil.B: 3SVT. "Pin.>b SI ya Bop. b 20H,
alley a Ran, 6.9 IVa Ribögross.2b:15.1V,; f 17 VII; Rob. 'b8 VI. Di. par.
BOzZSEVFE Im. br 24 72 BWE9ENV Viace. ıD.30.1V.
Eutin bei Lübeck. — 42 M. — H. Roese, Hofeärtner a. D.
1896. Aesc. BO 6 V (?), ein immer früher Baum am 28. III, b 13 V,
SL IX, SENSOR TX. Atro.cbi 13: VIL,£30VIl.: Bet.-BOl1>V, EV MeX7:Corn.
2418. VILLE Gary. 210° DI. Crat;.b. 22.V. - Cyt. b. 22V. Has. BO 27 IV.
De
W'8\V, LV12 X. Lieb 22 11765 VE. Enter Vee
Nare. p.' 'b JO 'V.»Prun. av. ib 28°1V.. Prm. 0.6.3.4 SPrunsPpap a
Prun.sp. b 1.Ve Pyr. cc: b26'V. Pyr. Mb! 10YV:2rQnerer BOSIDeVeE
22. V, LV XI Rib. au b’2 VW, fi 8 VIL Rib. ru. 28°, Zora
b 10 VI, £8 VII. Salv. off. b 10 VI. Samb b 12 VI, f 18 IX. Sec. b 4 VI,
E 17 'VII.- Sorb.’b 22 V, f 24 VIM. 'Spart.!b 26V. Sym. br 13 Vi, 2 In
Syr. b 17 V. Til. gr. b 24 VI. Til. parv. b 1 VII. Vit. b 17. VE (Spalier)
Acer plat. b 18 IV. Acer. Pseu. b 25 V. Aln. b 14 TII. Anem’5 23
IV. Call. b 24-'VIIL. Caltha’b 11 TV. Card! b 4 V. /Chel. pP I VTZChEsEB
28 V. Corn. m. 'b 26 IT. "Eyvon ba AHraxı br 20V TACHERTEEGE
24 II. Hep. b 21-IM. "Lon. X. 24 V. Nare. PB. p (21 IV). SPEER
Pop b 4 IV. Ran.b 6 IV. Rib. gross. b 15 IV, f 10 VII. Rob. b 10 VI. Salix b 1
IV. Til. gr. BO 27 IV. Til. parv. BO 10 V. Trit.b26VI ESOVNL Imrp eye
Evesham, Worcester, England. — 36 M. — Rev. D. Davis.
1896. Aesc. b 26 IV. Cory. b 28 I. Crat. b 29 IV. Prun. sp. b 22
III. Sym. f 24 VII.
Anem.. b 2511. ‚Chry. 'b’29-Tv.
Frankfurta. M. — 100 M. — Dr. Julius Ziegler.
1896. -Aese. BO 26 IL, b.1-V, f 7 IX) LV 7X Are besae
VII. Bet. BO (6 IV), b (6 IV). LV (8X). Corn. s. b 2 VI, £ 10 VIII. Cory. b 13 I.
Grat: b 12 V. " Cyd. b'9 V. ‚Cyt. 'b:11-V.° Fag. BO413 IV, W TV EVD
Lig. b 10’V1I, < (6 X. "Lil> 920 °V1L.” Eon. 1. b-1WV, f 18 VEN
22 TV frühe, 5 V gewöhnliche. Prun. av. b 6 IV. Prun. C. b 2 IV Zr
P. b 21 TV). "Prun. sp. b 12 IV: Pyr. ce. b 12 IV [|scheinfetwasuhpr Ey
M. »b: 27 IV. @kterc. "BO:-26 TV, W 12V, LV 12X). Rihrau Boa
(12'VIM. Rib. ru. b 2 TV, f 16 VI. Rub. b 16 V, f EI VID Sak eo
V. Samb..b 18 V,.f 25 VII See 'b26 V, f (8 VD)allsememerzalsav ne
Sorb. b 9. V, £ (26 VII). Spart. b 7 V. Sym. b 29 V, £ (7 VID Isehent zu
frühl.- Syr.b 1.V. Til b gr. 13 VE. Ti. parv. b 20.7. Ve Ban
Acer. plat. b 26 III, BO (24 IV), LV 6X. Acer Pseu. b 4 V), BO it
IV. Aln. b (4 II). Amye. b (27 III). Anem. b 19 III. Berb. b (4 V). Buxus.
b 29 III. Caltha b 29 III. Cerc. b9 V. Coleh. b 26 VIII. Corn. m. b 17
III, £31 VII. Evon.b 16 V, f (15 IX). Fag. £f 15.IX. Frax. b 16 IV, BO(7V). Gal.B0
12 XI 1895, b 16 II. Hep. b # III. "Jugl.‘'b 8° V, f 10-IxX. Darizchr2b are
Leucojum b 6 III. Lon. X.b 10 V,£f(9 VID). Morus nigra 20 V. Pers. 12 IV. Pbil.b
25 V. Pin.b 16 V. Prun. Arm. b27 III. Ran. b (21 III.) Rib. gross. b 26 III, f (1 VI).
Rob.b28 V. Salix b 21 III. Salv.p.b 17 V. Til. gr. BO5SIV,LV (4X). Til. parv_
BO.25 IV, LV (4 X). Trit. b 7 VI, b (22 VID. Tuss. b 20 IIE Dim. pass
Freienwalde, Kreis Oberbarnim. — Ca. 60 M., altes Oderbett 5 M.
— G. Kunow.
1896. Aesc. BO 22 IV. Cory. b 1 III. Cyt. b 25V. "Prun. w.br2s
IV. Prim. P. b’A V. Pyr. e. b 221V. Samb b 5 VI. Sec. E 10. VII. ©Sorbs
b’12°YI8.7 Syr. b IN.
Acer plat. b5 IV. Aln. b 2 III. Anem. b 2 IV. Caltha b 3 IV. Card
b 23 IV.' Frax. "BO 14 VW. "Gal!.BO’S IE b # IM; 7 Hep. 5.7 Il. VPhrlehrz
VI. "Raub 7 IV Til. parv. BOSSE VG
Friedberg, Oberhessen. — 150 M. — W. Völsing, Grossh. Reallehrer.
1896. Aese. BO 5 TV, b 11V. Bet. BO-BO TV). Crat..p 122 20ye
RO
BERN FPrun. av: b 20YIV: "Brunn. 0: 5 29V rPron. sp: b:20 IV. (Bye.
Bebonnver Dyr. M.hS V. Rib. ru. 3 IV vSambebı (29 V). Syr..b.45V.
Dil er.ob-20 VI:
Bahseross! 10, IV. Rob..b 42V. Til-erı BON IV:
Geisenheim am Rhein (Rheingau). — M. — Dr. Karl Christ.
1896% Aese. BOFHIAV, 8 V,f3IX, LV 882 Ber B0710/1V, 579
NER Ver X. Corn. sb 27°V, 1:18 VII: Cory. b’20-I8.° Grat BEI VW. Cyd.
DES. Cyt. bi 10V. ’Bas. BO 23.1IV, W 65V, LV 2 RN Lieib 6 VA,
Boxen]. b 23 VE Den.-t. b 30.1V, £.16:. VI. Narep..b.62V.° Prunzay.
DE REINE Brun: 7@&. b- 1 IV. Prun. P.'b- 24 TV." Prun. sp. b/16 IV. -Byr.
ED aleye SEM. b 26. IV. Onere. BO 18 IV. Wo VW, EV IE, Rib.
Bu SORV. 1 28EVT. Bab. ru. b 7 IV, fi VL RBRube’b 25V, 2220 VT. Sal.
of. b 27 V. Samb. b 27 V, f 26 VII. (früh!) Sec. b 24V, E6 VII. Sorb.b11V,
2S0EVII. "Spar: b 2 V. Sym.b 28 V,f 15 VIE (sehr früht). "Syr. b #.V.
Bieerebela VI. "Bl. parv. b 23 VI. Vit.b £VI.
Abies b 3 V. Acer camp. b 6 V. Acer plat. BO 21 IV,b 3 IV, LV
11X. Acer Pseu. BO 30 IV,b 1 V,LV 16X. Aln. b 10 III. Anem. b 24 III. Berb. b 9
Ne Buxus h 16 IV. Calthab 12 IV. Card. b 12 IV. "Cer..b 11 W..Chel>b
Say &hry. 5.20, V.. Coleh. bh 26 VIII, ‚Corn. m. b. 17 II, f 13 WIM. Evon:
Bel Vet 20 NIIT. Bae: 29 xX., Erax. BO 25. IV, b 14 IV. Juel.,b7.V,t
9IX. Larix b27 III. Leucojum BO 16 IL, b4III. Lon.X.bY9V,f20 VI. Mor. b 24
D. Pers.b 26 III. Phil.-b 24 V. Pin. b 14 V. Pop.b 151III. Prun. Arm. b 24 II.
Ran. b 2 IV. Rib. gross. b 7 IV, £f 29 VI. Rob b 30 V Salix b 17 II. Salv.
Bea. Til or. BO 20, IV... Til parv. BO-20 IV. "Tnt.br30 VW, El
MEI Russch=18 TH I 26 IV. Ulm. b: 26 TIL. Vace. b 3 VW;
Glendalough, bei Rathdrum, Irland. — Sophie S. Wynne.
1890 Nese b, 1. IV, E WIR Bet. 2B0 1571V, b 15 2V2 ’Cary: bI97T.
Kae IV Cyt... bi 25° IV. #Eag./ BO 157TV. Eon. 1/22 IE, 12 NE
Prun. av. b 6 IV. Prun. sp. b 14 III. Quere. BO 17 IV. Rib. ru. b 22 II],
IalSEVRE Samb. b 1. Vo To 12 21X. > Sorbe.ba FF V,.£.1% VIE. "Spart: b 27 Tr.
SyrspeNt IV. Til. gr.hb>18 VE:
NeerPseu: b’ 15 IV. Aln, beI7IL, Anem..pr23 IV. Erax. b. 12r,IV.
Neres Pasbr25 IV. Bib. gross. b,18-TET Salix b 1 TI. Tuss., b 12.1, Vaece.
27 TE
Grebenhain, Oberhessen. — 450 M. — Jost, Bürgermeister.
189. Aesc. BO5V, b25 V, LV 4X. Cory. b 18 III Crat. b 4 VI.
Fag. BO 8V,W 12 V,LV 6X. Nare. p. b 24 V. Prun. av. b 8 V. Prun.
BEREIT aVverePruns’ Bi ıb 18V. Brun. sp: b’17:.YV.. ‚Pyrie bel V: ByrsM.
STE Quere. BO 23E. VW VE LV:10 X Rik.ru. b 7V, f15 VI: Rub.
» i6 VI, f 25 VII. Samb. b 15 VI, £ 15 IX. Sec. b 15 VI, f 4 VII. Sorb.
DIS DE 1 VEIT. 7Sym..b OA NT, Syr. ib 25V. 7 Til. gr.b 16 VIE Eil. parv.
121. VIE
Abies b 28 V. Acer plat. BO 10 V,b 2 V, LV 3 X. Acer Pseu. BO
AT EV. BADEN. VEN 8 X» Aln. ıbi 21 TIL, "Anem..b. 15 IV! /Callapr18 YIM.
@altha ‘b. 28.1W. Card. b 10V. Che]: b:24.YV. Chry.b 5 VE 2'Coleh.'b: 10
MX, EraxB0 98V, n9& VW. Larıx b 26.1V. Ton X>b 21°V, 1725 VII. Pop.
» 1 V, Nare. p. b 25 IV. Ran. b 24 IV. Rib. gross. b 6 V, £f 1 VIII. Salix.
3
je
189)
|
bh 20 IV. «Eili er. BO 15 .V. Til prvB0 21 VI Day aM VET II
25 :1V, 115° VF Vgeocbilsaay.
Greiz, Fürstentum Reuss. — 260 M. — Professor Dr. Ludwig.
1896. Aese. BO 1 IV (Park 27 IV), b 26 V. Bet. Bo.27 IV. Crat
b 28. V.s;Bag.. BO 2::V. Lil. rd. VII. Naresp. bi 15V. sr ar av
(aber allgemeine Blüte). Rib. ru. b 25 IV. Spart. b 1 VI. Syr. b 21 VW.
Anem. b 25. IIIl.. Card. b 9 V.: Corn. m..b 24 III. 'Gal. b>37IIr- zen:
b- 18 TH. : Larix BO. 48 TV. / Leucojum. b:726; IIT.: Nare.P.-b25 Ds
eross. „bj25 IV; „Tmsssb 217 11T.
Groningen, Holland. — Dr. M. Hesselink. — Durch Herrn P.R. Bos,
1896. Aesc, BO 10-IV, b 11 V. Bet. Bo 12%: TV,.b 20.TV.7 Com sb
14 VI, £ 15. VIM. - Cory. b. 16 IL. Crat. b 14 V. Oyt. 24V. Ea2ezB023
IV, W 7 V.. Naresıp. b 2% IV. Prun. .C. ;b26 IV. » Prun SP pe Az
sp..:b 29 IV. BPyr..c..b 4 V. Pyr. M. b. 10 V. ‚Quere.- BO’7.\NV,.W Ig2vezrn
ru. b 19 IV, £ 12 VIL Rub.. b: 31V, £ 30 VI. ‚Saly. of. ba NT zes
11 VI, £7 IX. i8ec. b. 29 V, E 17- VII. Sorb. b 21V. SpazssbeiVere
Syn. b. 12, VI... Syr.2b16 N. il or opt VER.
Acer Pseu. BO 22 IV,b4V. Aln. b 15 II. Anem. b 29 III. Call.
b 7 VIII. Caltha b 13 IV. Card. b 28 IV. Chel. b 7 V.. ‘Corn. mspalsane
Evon. b 7 VI. Erax BO 11 V, b 231IV. Larix b 11-TV. on, >Cgpzisee
Phil. b 4 VI. Pop. b 20III. Ran. b 29 III. Rib. gross. b 9 IV. Rob. b 14
v1. Salix b 6 IV. Til. gr. BO 21 IV. Tuss. b 26 IV. Ulm. pr 2rsprsezees
bass:
Grossbüttel bei Wöhrden. Holstein. — Ca. 6 M. — M. Möller, Lehrer.
1896. Aesc. BO 30 IV, b 22 V. Crat. b 2 VI Cyd.b 1 VI. Cyt. b
29 V. Lil. b 13- VI. Nare p. b 12V. Prüm. Eib IN, Byrne
Pyr. .M. 516 'V. Rib. ru. b 25 TV. 'Samb.7b 16 VT. See, pr Ss VIrar RE
Sonb# bE30AV. I Sym. ba VL. 9SyrNb 25@VE
Card. b 29 IV. Frax. BO 24 V,b8V. Phil. b 10 VI Rib. gross b
21 IV, C-DEVD. Trit.9 19V DES Tuss: 0520 IIE
Haag in Oberbayern. — 564 M. — Ed. Müller, Lehrer a. D.
1896.. Aese. ‚BO 28 IV, b 20 V;, f26X, LX 17 X Bee p0773an2
b 26 IV, LV 25 X. Cory. b 15 II. - Crat.'b 28V. "Bags, BOTONFWEZINE
LV 20. X: Lie. b 3. VIE. Prun. av. 'b.30°IV.. Prun. ©. bh 12V Spree
13 _V., Prun. sp.cb 13 V. Pyr.re. b: 13 V.-.Pyr, M. b 19V. Quere E02 72
W 29 V, LV 3 XI. Rib. ru. b 2 V, f 10 VII. Rub. b 15 VI, f 12 VII. Samb.
b 12 VI, £ 26 IX. Sec. b 9 VI, E 21 VII (in Haag beginnt der Roggenschnitt
vor dem völligen Ausreifen des Korns, die Roggengarben bleiben noch ea. 10:
bis 14 Tage aufrecht in Mandeln gereiht zur vollen Ausreifung auf dem Felde
stehen). Sorb. b 30 V, £28 VIIL Syr. b 27V. Til. ger. DS VILZTI Dan
b 21 VI.
Acer plat. b 23 IV, BO 10 V. Acer Pseu. b 10 V, BO 14 V. Aln. b
19 III. Anem. b 25 IM. Berb. b 30 V. Caltha b 4 IV. Card. b72827y2
Chel::b 20: V.; Chry.' b’30.V. Coleh.b 17. VII. Corn. m. b. 97V Evans
b3VI Frax. BO 27 V. Hep.b 24 III. Jugl.b 30 V. Lon.X.b 27 V. Narc. P.b 24 III.
Phil...b..12. VI. ‘Pin. b 3 VI Ran. b’10 IV. "Rib.oeross.:b’2,V2 Ron
VI. ..salixıb 29 IM... ‚Salyıp. 627 WM. v’TEil. gr. BOZ3E VI Ti. Damp
Trit. 6/25 VI, ET VII: Tuss.b 15 I. Vaeeep 8 35
oe
Hatten beiSulz unterm Wald, Elsass — Ca.140 M. — H. Weiss, Apotheker.
1396. Aese. BO 26 III. Cory. b 16 MH. Cyd. b 12V. Cyt.b 21V.
Inte bs: DV Prun. av: bit IV: Prun#P2.n22 TV." Pyr: = bu20 IV:
By ME hr 28 IV. Rib- aus EA VT. Rib. zus br27 UT 22 VI: Rub. b719
BER EC BIS VER. ISorb. bM12V. 8yr} chm. 2 va Dil. er. 'b 18 VI. Vit.
b 17 VI (Wand). frei 21 VI.
Anem br OS TIEE Cheliipz9°EV. Narer PB. bE1OMIVE 1ahil. 04.28 W. Pers,
b12IV. Phil.b28V. Prun. Arm. b23 III (Mauer). Ran. b21 III. Rib. gross. b 28 III.
Heldra bei Treffurt, Thüringen. — 172 M. — Lehrer Frölich.
1896. Fag. BO 28 IV, W 8 V. Prun. av. b 24 IV. Pyr. e. b 28 IV.
Byrı® Mach 622 KQuere, SW. 13° V. Spart. bi 18 VL iSyr. br 2WV.
Anlem.- b 1% IV... Card. b 29.IV. Frax b 29 IV. Gal- b- 2311. Hep. b
21 II. Larix b 20 IV. Nare. P. b 6 IV. Rib. gross. b 10. IV. Salix b 4 IV.
ser BO: 28V: *"Puss’b 20: IT.
Hoch Paleschken bei Alt Kischau, Kreis Berent, Westpreussen. —
Ca. 150 M. — Frl. Anna Tereichel. -
1896. Aesc. BO 7 V (nur heckenartig gehaltene Exemplare). Bet. BO
SDeSecorye b 21 III. Cyt: 29V. BR BO 2 v4 Well V.rTierh18
RER: @ pr 19. Vor Pran- 'B..b 167 V.% Pyr..e, WIIRVEPyEM.b226%V.
ib au Vs Biber vu..b 5 V; £ 50V. «Rub. b 1WVL,£ 59V. »Salv..of.
BERBIVE Sec. bh 72 VI. 'Syr: b' 26 V. Til. parv. b>11 VI
Anem. b 10 IV. Berb. b 3 VI. Call. b 27 VII. Caltha b 20 IV. Card.
Deo werChry. b°18,VI. Hep: b 25°MI. Phil. b>15' VI. Ran.’b26’VV. Rib.
Bilsssaba2a v2 Rob. bı 13 VI. 'Tuss- D- 10 IV, £15 V. Vace.’b 12V.
Hohenheim bei Stuttgart. — Ca. 400 M. — Held, königl. Garteninspektor.
1896. Aesc. BO 17 IV, b 20 V, £ 16 IX, LV 15 X. Bet. BO 25 IV,
Na Gory b418: TIL! ‚Grat. b: 18V. »Cyd..br25 Ver Cyt. b 28 VrEap,
BORDBRTIVFaWE IEV EV E20°X. bie. 632 VI, f 15 1x.) TE. b-18 VII Lon.
BEDETaND tl aVTre SNare.p. bi’ 17V. Prun, av..b' 2b’ Lv. Prun. sp. D 23
IV. Pyr. ec. b 10 V. Pyr. M. b 17 V (Jakobiapfel), 20 V (Luiken). Querec.
BOSSE, WS NVSEV DAX. Rib. ru. b 27 IV) Rubrb 207 V:7 Saly. om.
p 18 VI. Samb. b 19 VI, £ 25 VIII. Sec. b 16 VI, E2 VIII. Sorb. b25 VW, f
14 VII. Syn) Dei WI VRIRSFSyrebr 1 VS, gr. br26. VI. Mil.
parv. b 10 VII. Vit. b 20 VI (Burgunder).
Corn: em.s bh; 20%. 11%, Gal. p 15 IIE "Pere b 26 EV. "Prun. Arm.ıpily
IV. Rib. gross. b 27 IV. Salix b 18 III. Trit. b 18 VI, E 13 VI.
Jaecmierz, Galizien. — B 490 37° L. ö. Gr. 22? 2° — 300 M. — L.
Magierowski, Lehrer.
1896. "Aese, BO 37V, bh 24V. Bet. BO 1.V. Rage: ’BO2V. Prun.
Bea BE Brunn RErV..; Byrs ec. ba182V.rPyrs MEbr 202 Ve SRıb. Eu D
zuive Sorb. b’25. V. Syr. bh 22V.
Krax. BO: 18V,h 12V. "Rib. gross. b, 30.Iv. "Til. gr. BO VW:
Karlsruhe, Baden. — 116 M. — Professor Dr. Schultheiss.
1890: Aesc. BV,8,1V, bi 1ENV« Cory: b 1. II. Prun..av.:b, 16 IV Prun.
Pr De2GznV- er Brun. spscbel2.1V2- Pyr:%e.%b726.1V; Pyr.. MM bW22H1V.-Sorb.
bei SV r3Sp300,br18:V. 28yr.ch 3. V.
Acer Psen. b 8 III. Anem. b 22 III. Corn..m. b: 15 III. Gel. b 12 II.
Die Daten erscheinen mit wenigen Ausnahmen etwas zu spät.
Si OH
Kremsmünster, Ober-Oesterreich, bei Linz. —- 384 M. — Professor
Fr. Schwab, Direktor der Sternwarte.
1896. “Aesce. BO! 26 IV,,b.15 V,f 21 IX. LVY. 4 7A bee
Bet..-BO:/ 1. !V,’b 19 TV, /LV4 15.X.. Corn. .'s.,,b 197 Var Cers bubE
Crat.. ‘vb 19 V.. Fag, BO 38 IV, W 4V, LV $X. Lie. big VI a3
Lil. b 9 VII. Lon. t. b 11. VIT®). Nare. p. b 26 IV. Prow ay herasmye
Prun..,C. 26 IV.; Prun.’P. bı29 IV. Erun. sp. b. 15 VeO)sByr zer
Mostbirne 8 V. Pyr. M. 14 V. Quere.'BO 10V, W 25 V, LYA5X- Bob:
ru. b 27. IV,£6VI. Bub. b:2 VI, 215 VI. Samb..b I NL 22 are
b’1 VIE 15 VI. ‚Sorb.b 29 VW. .Syr.7b28-V. Dil. gr: b. 12V TEE
Abies b15V. Acercamp b 10 V. Acer Pseu.b 27 IV,LV2X. Aln. b 21 III.
Anem. b10III. Berb. b 27 V. Buxus b 10 V. Call.b 10 VIII. Caltha b 3 III. Card.b 18
III. Chel:'b 28 IV. Chry. b:2 VI..Coleh..b 19 VII. Corn: m. b 26 TEE
Evon. b 23 V.f3X. Frax. BO 18 V, LV 15 X. Eanbfall 2X Gar paar
Hep. b 10T. Jugl..b. 19. Vf. 20.IX. Leucojum. b 10 TIE7 EoneXzp ae
£8 VII. Phil.’b 10 VI... Pin. b 30 V... Pop..’b.26 III. Ran.sp>20EKT ee
gross. 'b 26. IV, £-8 V1L.: Rob. b. 10. VI. ‚Salıx .b 23 I11.:Saly. p. bar
gr.«BO,26 TV, LV 10: X. Til. parv. BO:10 V, LV 16 X Triesbeissne
28 VL. Tuss. b 4 II. 20 IV. Ulm. ib1 12. IV.7Vaee; b EV, GN
Kreuzberg in der Rhön. — 842 M. (Umgebung es Klosters). — P.
Adelhardt, Guardian.
1896.- Bet. BO 17 Y. Bag: BO 18V. :Pyr..M. b.6, VE
Frax. BO 6 VI. Gal. b 23 III. Tuss. b 20 IV an günstiger Lage, sonst
am, 15 V. <Vaee..b. 2022
Langenau, Bad, Reg.-Bez. Breslau. — 369 M. — Julius Roesner.
1896. Aesc. BO 26 IV, b 24 V, £ 20 IX, LV (20 X). Bet. BO 26 IV,
LV (20 X). _ Corn. s.'b.15 VI, £ 11 IX. Cory. b. 16 III. "Erat. br 272y ar
BO .28 I, W 2 V. IV EX. Lge.b 2 VL ESX, olcpavaygRe
niera 6b 17 V, f 3. VI ‚Nare. p. b 7 V. - Prun.ay. b7 NV. Prowseebsse
Prun.,P. b. 10.V. ‚Prun.'sp. b 7” V. Pyr. c. 616. V. Pyr. M. pop
BO. 15V, W.27. V, LV 1.XT. Rib. ru. b 28-1V, 1 10 YIL- Robzbzsesege
22 VIL. Samb. b 7 VI, t 24 VIII. 'See..b 5 VI, E25 VID. Bomb 2uaNzE
14 VIH..S8ym. b 14 VI "Syr. b 23 V. . Ti. gr. b 4 VII. Tileparyapran
vIl. Vit. b 15 VII (frei stehend; an der Wand 9 VII).
Acer pl. b 28 IV. Anem. b 24 III. Berb. b 28 V.--Caltha b 19 IV.
Chel. b 11 V. Coleh. b 4 IX. Evon. b 3 VI, £f8 X (geschützt). Frax. b 26
V. .Hep. b 18 II. 'Leueojum b-15 III. Lon. X. b 18 V, f 10 VI Naressz
b 26 IIL. Phil. b 9 VI. Pop. b’25 III. Ran. b 12 IV. Rob. pers Des
b.20- 117, 76:13. 9. Vaeebro, V:
Long-Ashton bei Bristol, England. — H. Hill Dawe.
1896. Aesc. BO 18IV,b 10 V. Bet. BO 15 IV. Cory. b 51H. Crat.
b24 V. Cyd: b 8 V. Cyt. b 12 V. Fag. BO 12 IV, W 23V. Dieb
VL £ 26 VIIL Gil.» 6 VI. Prun. C. b 18'IV. “Prun. sp. b- 24 TV. Eyes
b 14 IV. Pyr. M. 'p 14. IV. Quere. BO’29 TV, W 17V: Rob. vuoprae
f.12 VI. Rab. b 20 V. :Samb, b 8°, £ 19 vn. Sorb>b 8 y, 7 27 var
er. b 14 97. "Tl, parv.ebAlENT
Anem. b 25 III. Buxus b 6 IV. Caltha b 28 III. Card. b 14 IV. Chel,
8 V. Frax. b 28-IV."’Gal.'b 10.11. Hep: b 4 I. "Nare. P. b22-HerRan
1
b
b UI A In UNE
Luckenwalde, Brandenburg. — Ca.60 M. — Dr. F. Höck, Oberlehrer.
1896. Aesc. b 16 V. Bet. BO. 16 IV,b 18 IV. Crat. b 17 V. Cyt.
BESgevste..h 16. VI: Pruu..av..b 28.17. Pyrze..b, 26,1V. Byr. M. 5.29
IV. Rib. au. b 29 IV. Rib. ru..b 28 IV. Samb..b 30 V. Sec. b 5 VI. Sorb.
Deo, + Sym.rb,:.10 vl. -Syr.: bul2 V.. Tilser, BAT VE
Aremh. 26- TIE Caltha-b 17. IV. ’Gal. b: 27 TI. Ran. br22 IV... Til.gr. BO
ISIN A, Eussshb 20° EL.
Marazion, Westspitze von Cornwall, England. — 12M.— F. W. Millet.
1896. Aesc. b 15 IV. Cory. b 8 II. Crat. b 17 IV. Cyd. b 13 V. Cyt.
Dad DV. bie ıb) BEL, 0Prun. sp b-9 III. 'Samb;; b 22 IV. Syr..b 41V.
Acer. Pseu. BO 5 IV, b 4 V. Berk. b 3 VI. (?) Chry. b 15 V. Frax. b
3 IV. Ran. bh d. IM... Ulm. b: 14 III. Tuss. b 24. II.
Meissen, Königr. Sachsen. — 100 M. — Dr. M. Schmidt. Oberlehrer.
1896. Avuse. BO 26 III (? sehr früh), b 17 V. Bet. BO 22 IV. Cory.
Beas 20 Grat b. 19V. Eyt: b 20 VW. Prun.ay. b 21. IV. „Prun. C. DIV.
Pr P her. Prun.ssp: b 25. IV —Byr. eb. 1 V. Pyr.,M.b 9V. ‚Rib.
ausm s3.V. Rib, ru..b, 23: IV. . Rub..b.2% Vz .Samb.,b>5 VI, f 20-VHI. See.
Des 5.10, VIE Sorb. b. 18: V..Syr. b 15V 13]. .or..b 16V. „Vit: D20VT.
Ber:b br 19 Ver Card. b; L.YV., Coleh br 15 IX Erax 80-13: VW, B 19 1V.
Jucl peio V. Nare..P. b 6 IV. Pers. bi 10: 1V.. Rob. b. 4 VI. Salv. p. b
Dow lals ern. BO25, EI: FTrit. 22.98: ,Vace, 6b 4 V.
Middelburg, Insel Walchern, Holland. — 0 M. — M, Buysman.
1896 Cyds bx22 V., Cyt. b 12, Lil. b-L/VIE. Rib.ru.,b 6 Iy,t
Ka Kube b. I VL, t 24 VE Sambr'b,5 VL, Vit.:bo18 VIE
Goleh.,.b 51 VIII. Gal. b 10 II. Rib. gross. b 28 IL, 26VT.
Monsheim bei Worms. — )J. Möllinger.
1896. Aese. BO: 9 IV. Cory: b 14T. Prun..av. b 12 IV. Prun. sp.
Beissmv. . Bibsruob 12 IV,2 10,0. Vit.’b 19/VI.
Gal. b 6 II. - Pers. p 20:IV. Prun. Arm. b 29 IIE
München. — 520 M. — J. Kraenzle, Corps.Stabsveterinär a. D. und
F. Naegele, Telegraphen-Expeditor. — Die Beobachtungen sind teils im bo-
tanischen Garten, teils in den städtischen Anlagen oder in der nächsten Um-
gebung Münchens (Sendling, Isarauen) gemacht.
1896. Aese. BO 25 IV, b 14 V, £15 IX, LV 17 X. Atro.b 10 VI, f
2 VIII, Bet. BO 6 V,b 28IV, LV 20 X. Corn. s. b 9 V (?wohl zu früh), £ 23 VIII.
Cory b14 III. Crat. b26 V.Cyd.b2 VI. Cyt.b 20 V. Fag. BO 14 V, W 16 V,LV10X.
BOREBROTENT. 2 Sarx.fe bil. 64 ‚VIL Lon. t. b2201V.! Nare.; p. b8-’V. Prun.
BY Ebr6.V. Prun. & b 9 Vv. Prun, P.b9 V. Prun. sp..br8V.+Pyxsie.op
13 V. Pyr. M. b 18 V. Querc. BO 15 V. Rib. au. b 26 IV. Rib. ru. b 26
IV, £ 24 VI. Rub. b 14 VI, f 21 VIL. Salv. off. b 8 Vl. Samb. b 13 VL, f
8 IX. Sec. b 11 VI, E 22 VII. Sorb. b 24 V, f10 VIII Sym. f 22 VIII. Syr.
DESEV El: 97.3D/27-NT.
Acer. plat. b 10 V. Aln. b 20 III. Anem. b 21 III (im Grünwald).
Band hLElOr ve SChel. b: 15 Vi Corn. m. b’OH! IE, Erax. biIV-iGal.b 712
III. Hep. b 16 III. Pop. b 22 III. Ran. b 20 IV. Salix b 8 IV. Salv. p. b
23, v2 1nlspary.=B0,20,V>, Tüss. b’20; IIL.;Ulms,b-12 IV.
Neubrandenburg, Mecklenburg. — 19 M. — G. Kurz, Gymnasiallehrer.
1896. Aesc. BO 10 IV, b 14 V, f20 IX, LV 2X. Bet. BO 30 IV,
u
LY5xX. Com.’sb 13 VL 8 IX Cyber Very}
V. Fag. BO 2381V, W 10 VG, LVY 6X. Lie. b 19V, 1 101% EirSp Zr
Ton. b 12 VW. Narc. p. b '9TV. »Prün..ay, 'b 26V. -Prum Cper Vase
P.p 1 V. 'Prin.-sp. b 29 TV. "Byr: c.’b 58V! Pyr.: M.Ibryayzz Quer
5V,Ww 26V, LV 11 X Rib. ru b’24 IV, £28 VI. Rub- op IS oa
Salv. off b 9 VI. Samb. b 6 VI, f 27 VIII. Sec. b 2 VI, E 15 VIE Sorb.h
94 N.” Sym. b 5 VI, 13 VIIL@Syr, 6213 V 22 Til. ser. ’b NS Ne
Anem. b 24 III. .«Caltha b-28 IM. Gal. b 6 IM. Hep.'b 19°T7 Zr:
gross. b 6 IV. Tuss. b 25 IM.
Nienburg an der Weser. — 25 M. — Sarrazin, Apotheker a. D.
1896. Aese. BO 27 IV, b 16V, 1 27 IX, LV 4 X Bere BOr are
35 IV, LV6xX. Com.» bIWVE. "Cory.ıb 18 TI. Cat. p IT ya
V."COyt.b 20 V.eFage. BO 6 VW, W 8V, EV 8X. Lierb 27 vEa
VI. Nare-p..b 11 V. Prun. av. b’28 IV. Prun. 0..b 2°yr Prun ae
Prun. sp. b1 V. Pyr. e. b3 V. Pyr M. b 12V.’ "Quere. BOT NT
V; LV 15 X. Rib..ra.b 15 IV, £7 VL“ Rub: b 3 VE, 89, VI Sean
VL, f7 IX. See. b'6 VL E 17: VL. 'Sorb. b 23°V, f 12°VTIE Symiebzss
Sy dı 1T7 Ve Tal parv-b330-V:
Narer-P. pn. 2871:
Nürnberg. — 316 M. — Fr. Schultheiss, Apotheker.
1896.” Aese: BO 11 IV, 'b 15 V, 8 14 IX, LV’6 X. Ber BO Dos
97 IV, LV’i6 X. Corn. s: b 12’, £ 28V. Cory. bl TTEICrIee
Cyd. b 20V. 'Cyt. b’21'y. Bag. BOY V, W 11V, LV 18X 7 Riospal
FI2 IX. Lil. bh 2 yIE Eon. t. 'br1s VW, L & VIE: 'Nare. Ip bie zer
av. b 7 IV. Prun. © b 3’W.. Prun. P: b 1,V. "Prun.sp.:b Zara
b 30 IV. Pyr. M. b 10 V. Quere. BO 14 V; W 20. V, EV 28 RX ZRib Rue
b’23 IV, £9 VL BRib. ru: b 20 IV, 130 VI. Rub. Bey VI LIISe
off. b 10: VI. Samb. b 5 VI, f 24 VIII. See. b 31 V, BR T4 VII. Sorb, Dr 2057
f 3 VII. Spart. b 17V. Sym. DVI, 2 Val. Syr2bls Vale
23 VI. PD. 0parvachnl VIE V ib 2 NT.
Acer. plat. b 11 IV. Acer Pseu. BO 4 V, b 14 V. Aln. b 13 III. Anem.
b 7 IW.@ Berb. b17°V. Call. b 19 VIL: Caltha 4. IV. Cardepz2sen
Chel. b 17 VW. Chry. b 28 v.' ‚Coleh. 56 IX. Corn. m, b22TIES FR vonEER
1./V1. Eraz.ıBO' 45: V,’b 87V. Hep. b. 19 IIL! Geue.zb- do AT zer
VL.’ 'Ran. b 4 IV. 'Rib. gross. b 18'IV. Rob b 5 VE - Salv. p- bar Na
er. BO 21 TV. Trit. b. 15, VL’ WTuss.’b 22 II. 2 Um ib 22I 327%
Nymwegen, Holland. — G. Ph. G. Moeys, Apotheker. — Durch Dr.
Ralın, Darmstadt.
1896. Aesc. BO 20 IV,b 7 V,f 11 IX. Crat. b 13V. Cyd.p 14 W.
Cyt. b. 13° VW. «Fag; BO 10V. Prim. 0.75 /95:.1V- Pyr epr2banvsee
b9 VW. /Querc. BO-9/V. Rib. au.b 2 V, 5 8!’ VIL Rib. ru: B72077V Tas
ub. b 28 V, f29 VI. Salv. of.b 2 VI. Samb. b 3 MEET VII Seeab
27 V.Sorb.b 12 V, f13 VIII. Spart. b11 V.Sym. b9 VI. Syr.b 6 V. Til. parv.b 29 VI.
Acer. camp. b 10 V. Berb. b 9 V. Chel. b 10 V. Phil. b 31 V. Ran.
b 8 V.() Rib. gross. b 15 IV. Rob. b 6 VI. Til. pary.. BO 6 V. Vace..b 6M
Ratzeburg bei Lübeck. — 70 M. — R. Teepelmann, Rektor.
1896.'% Aese.. BO 11 IV, 'b-129V, E19 IR, EV 12 X Bet. 2B0 2 Yoaby,
18 X, 1'Cory*b; 8-IH: &/Crati bA13 -V. | ACyd bI9 WE "Cyt7 232
= MO.
SARNEENNEUS- VA SV. 326. °X. > Biabr ISSN led 80, VIE. " Nare.’p. BD IOWYV.
Brmsayı b’ 94 IV: Prun.C.b5s30.1V6> Pran 3b 11V: Prun! sp 'b’27 TV.
Enzseshr 2 v. \Pyr. Mb %V. Ouere. BOFVEy, W182 V.>Rip. ru. b 20 EV,
wesaung Bub. b.3. VI. 5 VIER Salv. off-br10-VT2Samb. b’5’VT, 122 VII.
SBeub 3 NE, 18. VIE Sorb- bEall V, £ IV, > Spart- b 17 V. > Sym.2batls
MRS SsV Il Syra br. 12 Ve Mita bri9 VI:
Anem. b; 27 III. Call.b 2 VIlI. Caltha b 15 ILL. Card. b 3 V. Chel.
Dre Kraxe BO 21: Va Gal:; 6.297171. Nare.) P,br22 HT. SPhile, b SEMT.
Pron., Arm. boI9SIV., Ran.b5 IV. ‚Rib. gross. b. 20:1V., Rob. 127 yE Til.
BR BO.6 AV, Bil, pay BO 7.V. (2)
Raunheim am Main, bei Frankfurt. — 9# M. — L. Buxbaum, Lehrer.
18964. Aese. BOLLT- VE), b1rV, 83 IX, LV5.X., BeisBü’ DD
IE VS X Cory. br 29: II, ‚Grat. by Ve ıCyd.’b_ 12 7V,.Cyt.brlV.
Haeı B0 16 IV; W 6 V, LV 16 X. Lig. b45. VI Lil b>21 VIE. ‚Nare. p'b
DENVaprıms av. bDi16-1Y. Brun. GC b 18. IV, Pron. P7b 15 TVs Prns sp.
KoaByez Bye. © belss TV. -Pyr.-M. 3b 26 IV.2.QuereB0r22 TV, W-6V,.BV
"13X. Rib. au. b6IV,f20 VI, Rib.ru.b3IV, f10 VI. Rub.b 26 V. Salv. off. b7 VI.
Sam DI3. VI, 2520 7VIM. See. bh 27 'V, f 9 VIE. Sorb..b’ EV, £ 12/VIE Spart-
Deieyesyme bY29EV, 17 VIAE. = Syr, bl Ve nl or.nbr69V Tess Vit.sbeleo il.
Anems b 27-111. Gal.’b 27 ILL Juel. b»9’V,£6 IX Leueojum,b 2 TIME.
Bono SIV.2 Prun. Arm. br27 II. „.Bib, oross. b»5: TV, £2 VII. "Rebp
ZUV. Salıeıbr22 III. Tuss., b 1 IV.
Reinerz, Schlesien. — 556 M. — Deneler, Bürgermeister.
18967 Aese.,BOL 6, V. bil V,.f 25,1%, uV 3 X> SAtrog bEI6 VE FE
MINE Bet BO IE. NV. BR28ITV, EV. 5X Corn ss ,b 2A VL. Cory: hr 22 IT.
Braten DA Cydshl7 V.Cyt:b>31 V. Fag.ı BO2 V,W ION, LV 25.18.
ISSDEH NEE Nave. peub 25V Prun.sayzb- 3 Vs PrunJC. b),6V. -Prun.
PEyoDeN Biunssp.. 220-1: Pye-3c3 bs 23V. P), Pyr> M& 6210 Vz :Q1nere.
BOR10Sy We 18.95 EV 5 Xs Rib., ru. 6,6 V, f14 VI. /vRub.,b 23.V1,8.30
VII. Samb. b 5 VL, £ 12IX. See. b 13.VI, E 4 VII. Sorb. b 22 V, f L IX.
Sparapı 27, VIELE VI Syrsb13 NV. Tilzer,b 25 VT..Dil. parv. b 10/VIE
Abbies b 28 V.- ‚Acer. Psew. BO/11.V, b,15-V,.LV 1:%..Aln. b 23.17
Anem.b212 IV. Call. b 1 VII. Caltha 'b>18 V., Card. b.20 V.: Chel.'b19V
Chryabalaey. Coleh. bh 7 IX., Evon: b 50 V,# 10.X. Bag. f2 8% Prag.
kolssyze Hep: b 8. IV. Tarix..b 10-IV. Leueojum-b 5.111. Nare,gP.ch727
BVssPhil.b.15 VE: (Pin.cbr242V. Pop: b. 26 TIL, Ran..b. 18. TV% Rob..b,202Y7.
Salz bra, nv... "ilspary. BO 15 V- Trit. b 16 VI, EB 30 VII. Umsb27 IY.
Vacc. b 12V.
Rheydt, Rheinprovinz. — 63 M. — R. Pliümecke, Obergärtner bei
Frau J. W. Schiffer. — Beobachtungsgebiet ist der Garten der Frau J. W.
Schiffer.
18908 Nese # BOFIH EV: HH 10 VE ER, LIVE IR Atro. DR 26 V, 29
EEE D DVa nV 15.8, Cora.» bh 2 VL. 20 IX. Cory DeloaH:
OrataBADAN Heyrd.b. AO VE ‚Cyt b’ 13° VeHPae.1B08r25 IV WED IV EV 14 X,
DA Et IIEIXILIE b ORVIL Dont. 6 WL 2 YE Nase. b10W.
Pruntaxk Be Ev. Prun. Cm 19.1V. Prun,-P. 619 WW. Prum sp“ b 12V.
Pyr. ce. W2I BV. "Pyr) Mb 27 IV. Quesc. BO/3 V,:W 12V, LV 20 X. Rib.
ur b SIE SRSEVDE HRabe vi bi 6: IV. DOE-VI Bub>b, 27 0V,.2.8°VII Salv.
I a
off. b 25 V.. Samb: b 25 V, f 25. VIII. Sec. b 26V, E 12 VIER sorb pda
f4 VI, ,Spart!cb, 11 FV.2'Sym. b124 VE 24 VII SSyE ESS. ger
20-MI.. "Vi. bi25-VI.
Rochlitz, Königr. Sachsen. — 166 M. — Dr. F. Wolf, Realschul-
direktor.
1896. Aesc. BO.11: IV, 'h“15’V, f 16 IX, LV 5% Bere pa
b-1 V; LV 5X. Corn. sb 11. VE Cory. b 8 II. Grat. DIL V Oydapr ze
Cyt. b 21 V. Pag: BO 29 TV, W 10 V, LV 10 X Tag PA Vz
Len. t.b 17.V,f1 VII Nare. p. b 13V. Prun! av..b 26 IV Er esep
7 VW. Prun. P.b4 V. Prun. sp. b 30 IV. Pyr. e. b 6'V (Rettiebirmeje rem
M. b 18 V (Wintergoldparmäne). Quere. BO 3 V, LV 10 X. Rib. au. b 26 IV.
Rib.’ra: b 17 IV. f 29°VI-' Rub.b I°VI £3 vM >Salv. of. D 17 wre
b. 9 WI.’ See. b’ 6 WI, E 3 VII ’Sorb. D’18-V. 2.16 VIE SSperebeo0ue
Sym. b 10 VI, f 15 VIH. Syr. b 18V. Til. er. b 21 VE "Ti pays oa
var. b28 VI.
Acer plat. b 24 IV. Acer. P.b 25 V. Aln. b 17 III. Amygd. b 26 IV.
Anem. b 23 IM. Berb. b 18°V. Call: b. 1 VIH. Caltha BP 121v Gerda
Chel. b 1 V. Chry. b 3 VI. Corn. m..b 23 III. Evon. b 29 VE 16 IX Re
BO 16 Y, b.24 IV. LFall 6 XI. 'Gal. b 3 II. Hep.’b 19 TIL. Jaek pro:
Narc. P. b 24 °IIE. Phil. b’18 VIE. ‘Pop. 22 IH, BO6V: Frparras
24 Ti. Ran. b 25 III. Rib. gross. b 16 IV, f20 VIE. Rob. b 10 van
dem Rochlitzer Berg, 184 m höher, 13 V]). Trit. b 25 VI, E 13 VI Um
BO 19- IV, 6725 II Yaeer 6-30 IV.
Schelle bei Zwolle, Holland. — P. J. van Lohuizen.
1896. Aesc: BO’12 IV, b 8 V, £ 13 IX, LV 7 X. »Bet. BO III 2
Cory. b.7 IH. Crat.b 20 V. 'Cyt.'b’ 19V. Fag. BO2WV, WIN Zee
2 WM. Prun. ‘av. b22 IV. Prun.'P. b 26 IV. 'Prun.spb 26 TVs
b 27: IV. Pyr. M. b12.V. - Quere. B0.4 V, W-17 V. Rihanna
VII. Rub. .b>1 VI, f5 VI. Samb.b 2 VI. See..b.28 V, E20 Iso:
B48 VI Sym HT VEeSyE DO:
Aln. b 10 III. Anem. b 8 IV. Buxus b 23 IV. Caltha b 20 IV. Card.
b49 IV. Chel’ bp 11V. Chry..b72! VI: Frax. BO 15V ch sa re
19IX. ' Gal..e. Bet. 31 1, b4 III. Phil. b-2 VI. "Ran. 79 IV ERngemSE
ba TV: Rob. .b.6 VI; "Salıx b 27 III. "Nuss, bh 10=EVz En
b 12 IV.
Schollene, Kreis Jerichow II, Prov. Sachsen. — 35 M. — von
Alvensleben, Rittergutsbesitzer.
1896... Aese. b’10 'V,.f 21 IX. Crat. b 11 WM. Cyd>h PVC
V. Lil. b 5 VII. Rib. ru. f25 VI... Samb. 5b 28 V, f 12 VII Seekp av
Reife: 10 YIL!\ Syr b 7 VE Dir errbr 18, VI Nie Dort
Sondelfingen bei Reutlingen, Württemberg. — 370M. — Volz
Lehrer a. D.
1896: Aesc, BO’24 IV, bh 14 V,F 19.I8, LV 1 X Bet. BOT Ver
IV, LV 3 2. Cory.’ b»6 LIT. Crat.. b 17 !V.2Cyt. b &VIL.gRaS2 B0/3 VI WEn
LY»-5.X.,- Lil.»b 23° VI. Nare, p! b.I& Vi (Prunz avi 22V: SPrmaeen
28'1V. vPruün. ‚P, ib 24V.) Prun !sp.rh,2531TV.%. Byr316H bx3.W.7 ByrNoppler
V...Quere.7BO 57V, WO V, LVSS1XFFRiberu. br29 IV 1 10 VIER
a
Sekt 13 VII. -Samb. bi 13 VT, 25. 1X, Sorb.b 20V, 215. VII. Syr.‘b
IV eneor..b 117VIE Vit.'b27°VT.
Aln. b i£ II. Caltha. b 24 IV. Colch. b 4 IX. Corn. m. b 18 III.
Erax BO’15 V. Gal- b 15 III. Nare. P. b 28 TV. Rib- gross. b 28. IV, f 12
MIR Rob. bD> 10. VI: Salıxch di IT. Tuse 'b’2071m:
Spa, Belgien. — 275 M. — Professor G. Dewalque.
1896. Bet. BJ 26 IV. Corn. s b 31 V. (? spät.) Cyt. b (#4 VI, ein
Exemplar, das stark durch den Frost gelitten hat). Fag. BO 8 V. Prun. av.
b 27 IV (wild) Prun C. b 24 IV. Prun. P. b (9 V, ein Exemplar, das immer
zurück ist). Prun sp. b 26 IV. Pyr. M. b 11 V. Querc. BO 11 V. Rib. au.
DOG ATI rn SV. Rubr bb. IIPNT> 2 12- VI. 'Sorb. 2977 Spart.
balgay. Syr bA2V.
Anem. b 31 III. Berb. b 22 V. Buxus. b 13 IV. Call. b 3 VIII. Evon.
BES VI Ph. pn VIE Ran. b’10 IV. "Rib. gross. 19 VII.
Secale E: zu Jemeppe, bei Lüttich, 7 VII; zu Sombresse, 150 M., 9
VII; zu Vinalmont, 150 M., 12 VII; zu Hamoin, Thal der Ourthe, 130 M.,
13 VII; zu Hannach, 160 M., 14 VII; zu Lenniche, St. Quentin (Brabant, 60 M.)
nach Mitteilung des Bürgermeisters G. Velge, 6 VII.
Thurcaston Reectory, Leicester, England. — 73 M. — Rev. T.
A. Preston.
18964 Nese. BA Ne Corn. Ss. b’4-VEx Cory. b.29T7 Crat. bp 29 TV.
ByespESeNee ier bh’ 4 VL’ Prun. av. b 10-IV. Prun. sp. b 10-TV. TPyr. M.
b (17 IV). Rub. b 15 V. Samb. b 17 V. Sorb. b (14 V Vollblüte). Syr. b 28IV.
Acer camp. b3 V. Acer. Pseu. b 26 IV. Anem. b 29 III. Berb. b 22
Beau br 29, II © Caltha b 11 II17 Card. HYA-IV. Chry. BE INVE Corn:
m. b 20 II. Frax. b (21 IV). Gal. b 25 I. Larix b 20 III. Leucojum b 21 M.
Naree 2 ar. -Phile b 19°V. "Rib,reross. b’°1 IV. Salpebr207II. "Ulm.
DYIEHIT:
Uman. Gouvernement Kiew, Südrussland. — 219 M. — W. A. Poggen-
pohl, Inspeetor der landwirtsch. Schule.
BO: Aeste des ganzen Baumes mit zarten, jungen Blättern ganz be-
kleidet, also nicht erste Blattoberflächen sichtbar.
13962 Aese BO TISV, Dr22SVz Bet. B02137V b730IV., Cornzsch
IDEyE 20ary. b: 3, IV. ‚ ‚Crat. b 28 V. Cyd.b 2 VI. Fag. BO 20V. Lie.
Dean Konz ct. b 24° VW, TR AVERS Prun ay2b 13-V.. Prun.. Ch 13%
PFERD SBREHEI2 NV: Prunsep- bis Ve Pyrc..pr18,V. /Pyr; M. b 203V-2Quere,
BOosievs Kin: aus b 193,V- SRib, ru.>b.6- VW, 2.29 VT. Rub.’b 6 VL LESVM:
Sals 0.b 10. V1. Samb. b 8 VI. See. b 3.VI, E15 VII. :Sorb br25 V.
Syr. b 24 V. Til. parv. b 28 VI. Vit. b 24 VI.
Acer camp. b 13 V. Acer plat.b 2 V. Aln. b 14 IV. Anem. ran. b
ISenVvseBerbiabro8mV...Chelsahr 13V. Chr,a202 87 VE Cornesmhr 2°Ve Riyon:
bBESRSN nel br 27. VW. „Lon. x. .b 24V. Mor. b-2.VT. ‚Phil. D.8 VIE Bop.
Beate Prun,sArın. br 14V, Ban. b227. IV. -Rib.,gross. b’3 VW. Rob. h5
Diesen. hr26 Vi STeitzih, IOSEVL, Br722- VII Poss. ob 155197 Ulm,
b 28 VI.
Villingen., Baden. — Ca. 700 M. — Hauptlehrer Schüssler.
18962 Nese. BO-31 V, b-3 VL, f 30-IX, LV 10°X% Atro.:b- 1 VII. Bet,
30220 VB520. 2 Corn, sb 3 VIL,1.14.%, Cory» b. IS,TIE Grat. b’ 7 NVT.
— 30.0 —
Gyt..b 80 V.; Lig. b/28 VI, 2.24 TXı Lil. bIl VE Ton. tl VRR
Nare. p.b 20 V. Prün. av. ’b 7 V. Prun.C. BP 23V Prun: By SS
sp:b 10V. Pyr.. e.rb:16 V. :Pyr. MM. o 24 Vz Rip. aus bEIbaN EPs
Rib. ru: b.14-V, f.28 VM. Bub. p.18 VLf 22°VIl. Sambb 18 VI zero
Sec. b 18 VI. Sorb. b 3 VI, 115 IX. Spart#b 22 VI. Syr bESN2
Berb.,b. 16 VI. Colch. b+14IX., Rob. b 22 VE. Til.parw BOSENTER
Teit. ispelta 058 «VIE 7 VacebrlaNge6 VII
Wermelskirchen, Ree.-Bez. Düsseldorf. — 320 M. — J. Dahlhausen,
Obergärtner (bei Schumacher) nnd J. Schumacher, Fabrikant. — Beobachtungs-
gebiet ist hauptsächlich der Garten von J. Schumacher.
1896. ,,,Aese. BO MV, ob: 10V, (ErIEIXIEV-6 X. Bei BO
LV 7 X. Corn. 's. b- 3”VI, f 24 VII. "Cory: b.17 11 Grat pe
b,15:V.a.Cyt. b 14V. Fag. BO 27 IV, WIN „LV 13x. Lie Sbr2bee
3 IX. Lon. t>b.6 VW; £\28 VI... Prun. av. b’15: IV. Prim. CH 200
B. b.:25 IV. Prim. sp. b 38V. Pyr.ie. 625 1V. Byr2 Mr Delsaysreene
BO-5-V, W 13 V, LV.20X%. Rib..au. b.13.1V, 25 yI. Rip mob Bene
f 25. VI. Rub.cb1 VI f1 VI. sSamb. b 24 V,f 8, VI: See, pr 280 7aH
15 VIL Sorb. b 19 V. Ef 23 VII. ‚Spart. b 13 V. 2Symrb ONE
Sur. b9SV- alu er.16226: VE#E Vi.-b IN
Wiesbaden. — 115 M. — Ch. Leonhardt, Lehrer a. D.
1866. Aesc. BO 12 IV, b 7 V, £ 20 IX. |sehr spät), LV’£+X, Atro.b
30 V,f20 VII. Bet. BO 20IV,LV 11X. Corn. s.b 29V, £f26 VII. [sehr spät] Cory.
b12’I. Grat. 'bs11 V.> Cyd: 'b. 12V.» »Cyt=b. 12 V. - Bag BO2DENEWzE
V, EV. 11 X; +Lie.rb..20 V7, £25-Ix, Lil; b 20; VI. vEon.; t.,b Ayers
Nare.*p.b..20 TV. "Prun. ay..b. 15. IV.. -Prün..C. 6523 IV Prun Bonsai
Prun: sp. /b>16..1V. : Pyr..e; b123/ IV.» Pyr. M. br3+V.. Quere BODEN
3-V; LV: 15. X.- ‚Rib.zau. b 20: TV, £26 VI. BRib- zu. 12 N IDEE
b29 V, f 30. VL. Samb. b 28-W,f12 VIIL- Sec. b.30 V, EA8S N IIzERSorB
b 12V, f-2 VII, Spart: b 12V: -Sym: b.2 WI, £ 24 VII, Syısbrasese
ST... 19. N. > Vie brI2NVT.
Wigandsthal, Schlesien. — 471 M. — 0. Rühle, Lelırer.
1896. Aese. bh 28 V.. :Cyat..b:6 VI. Narc. p.b; 27. V. Prumar DOSE
Prun:vC..b 20.V.. -Pyr- c.:b. 17 .V., Pyr.-M. b 24.V... Rıb. nu Desay ze ron
b»17 VL. ‚See. .b 12. VL... Sorb..b 81V. ‚Spart...b- 29V; 7&yr.br2sze
Anem. b 28 III. Berb. b 26 V. Call. b 4 VIII. Caltha b 30 IV. Card.
b 8 V. .Chel. b.26 V.- Gal. D 17 IM. ‚Hep. b: 23 IH. Nare, P-h 29T are
b..25. IV. „Rib. eross bh 8,V., Vace.2h 27V,
Wilhelmshaven. Jadebusen. — 8 M. — E. Stück. Beamter am
Marine-Observatorium.
1896.. Aese. BO 21 IV; b 12 V. Cory. b I1TIE. Cyk.-br2E re
av.27 IV. Prun.C.b4V.Pyr.c.b6V.Pyr.M.b10 V.Rib. ru. b25IV.Syr b17V.
Aln. b 13.1I. Card..b. 1 V. Gal.b 23. Ribrerass-br227IV.
Winterstein, Forsthaus bei Friedberg, Oberhessen. — 340 M. —
Förster W. Frank.
1896. Bet. BO 26 III (9), b 27 IV. Corn. s b. 16-VT. Cory. byazeiE
Crat. b 20 V. . Fag. BOAV, WSV, LV 288. Prunr av b 2% IVSzRrme
sp. 3b 27 1V. Byr: eb ASVSByr"M. DEN. igterer BO) SV
Rib..b 27. TV.‘ Sec b 3. VL Sorb..b, 20.82 >Spart: b 18,V. „Sy. b DrlMlsnge
wenige Exemplare vorhanden )
Anem. b 4 IV. Call. b 23 VIL. Coleh.-b.26 VIIL Gal.’b 16 II. Rib.
SroSSs DT EV. Salıxı b 22. III... Vace.ib.27.LV.
Wittnanu bei Freiburg i. B. — W. Schroff. — Durch Professor Dr.
Schultheiss in Karlsruhe.
18964. Prun. sp: b,18 IV.
DL: Anemih 1% INS sBüuxus-b IX IV. ‚Salıx b.:17 IE
Wöhrden, Holstein. — 0 M. — E. Eckmann, Rector.
1896.. Aesc. b. 13V. Grat. b 16 V. Cyd. b 22V. Cyt..b:30 V. Lie.
Beer slehb 5. NIESINare. p. b.18 VW. -Prun: av. b6W Brunn C.b7V.
Era spaib>9 N. Purcc. bi 10V: Pyr.,M.b: 11 V.. .Rib. ru. b 28 IV-£7 VIE
Rebız DelSy1, 255 VII Samh.ıb 4 VI. Sorb..b..25.,V.. .Syr. 6.17 9. "Tilzer.
D,S,- ML;
Anem. b 27. IV. Galtha b 10 V. Card..b 13V,
Zaandam, Holland. — 0 M. — A. Bakker, Lehrer.
SI Nesce BOSIEIEV.chI7 IV, t 17.18, ,V 10-X. - Atresb 18 V1,1118
PERRRENGHry. bE.L0HITL. Crateb 24 V. Gyt.. bi 14V. Lieb 23-VI. Lil..b.8. VIE.
on blVT. (2), Nare. p. b-19-.1V-- Pyr..M. b 18-1V. Rib. ru.:b.7 IV. Rub.
BE2EVTSamb,. b 6. VI. £ 1:7. VII. ;; Sorb. b 12V, £ 19 VIM. :Sym: b. 14. VI
SE3SV IL] 2 Syr:.b-11,V.
Aln.sbr 7.11. 7 Berh.;b- 18 :V. ‚Galthah, 19, IV Card. b 20.TV. Chel. b
DBERVER Chrar.; b, 4 VI... Even. b; 10,VL.. .Erax..,h-20 V.: Gal. b.26 II. Hep.
BEABBLITENarnch, Bob; 8: IV. Phil. 'b: IE VL. Ren. b..22. 111.
Zeulenroda, Fürstentum Reuss. — Ca. 323 M. — Carl Gebhardt. —
(westliche Fluren).
1896. Aesc. BO 21 IV, in G. Körners Garten — breite Reihe — 4 IV,
BE 2UaVe 126 Körners "Garten 16.V, LV 2X. Bet. BO.27 IV, b 11 V,LV
SUSEN 7 6ory. b, 14: II, Cratsb-3 VL: Eyt.b.1.VI. Fag. BO. 13 V, W29V,
Deep 1EVIESS Nanep.,b:20, V, Prun..C.b 6 V,Prun. P-b 11V.
Beunsesp DES WV Byn, ;c# b 12 Vs Pys, M..b 12V. ‚ Quere.- BO 13V, W 4
NESEVZOEX? 2 Rıbs -ausb; 5, V. „SRiby, ru b. 2 Vf 22 VII... .Salv., off. b.22, VE
Samba to, AV 0.65 RR See.b. 9 VE ER 5 VII. Sorb.-b 29V, £415 VI
Spart-cbı28 V.. Sym..b 14 VI.» Syr. b 24.V. Til. gr. b. 14 VII. Til. parv.
b 16 VII.
Acer. zplat..b, 28 IV, LV 2.X, Acer Pseu. b 19V. Aln. b 21 TIT. Anem,
BEt3s ITS Berb.; b- 31V. Caltha, b 16 TV.) Frax. BO 21 V, LV 7X. Gel.
DERNTSIETLS>Hep...b. 22.11. Narc- P..b 15 IV. Pop, b 8 IV, BO 20V. Rip.
etusseh.28 IV. Til. .er. BO-I VW, LV 6X. Til. parv. BO 16 V, LV 10x
BEirSb ZVIT STEuss.b,19, 17,1 2.V. Ulm: 5.12. T1V, BO .16.V. Vaee..b.6V.
Il. Neue phänologische Litteratur.
Fortsetzung vom 31. Bericht der Oberhess. Gesellschaft für Natur- und
Heilkunde zu Giessen, S. 142. (S. 24 des 8. A.)
E. Müller, Phänol. Beobachtungen. In: Schul-Anzeiger für Oberbayern,
Nr. 8. XII. Jahrgang. — Enthält Beobachtungen für Haag 1395 (die nämlichen,
NO en
die im 31. Bericht der Oberhess. Ges. veröffentlicht sind); anknüpfend an eine
Besprechung meiner Arbeit über den Frühlingseinzug zu Mecklenburg wird zu
phänol. Beob. in Oberbayern aufgefordert.
Nederlandsch meteorol. Jaarbook vor 189. Utrecht 189.
In VI, D, Phönomenes periodiques des animaux, des Vegetaux, et de l’agrieulture
S 316 ff finden sich von einer Anzahl Stationen auch phänol. Beobachtungen.
Nederlandsch meteorol. Jaarbook vor 1894. Utrecht 1896. In
VI, D, Plıönomenes periodiques u. s. w. 8. 315 ff. finden sich von einer Anzahl
Stationen auch phänol. Beobachtungen.
P. R. Bos, Phytophaenol. Waarnemeningen in Nederland over het Jaar
1895. In: Tijdschrift van het kon. Nederl. aardrijkskundig genootschap. Jaar-
gang 1896. Leiden 1896. 8. A. — Enthält Beobachtungen von 31 Stationen
nach der Instruktion Hoffmann-Ihne.
P. R. Bos, De taak der phyto-phaenologie voorheen en thans. [Die Auf-
gabe der Pflanzenphänologie früher und jetzt] In: Ebendort. 8. A. 28 Leiden.
— Berücksichtigt die neuere deutsche Litteratur sehr eingehend.
Schäfer, Phänol. Beobachtungen für Metz in den Jahren 1891 —95. In:
17. Jahresbericht d. Ver. f. Erdkunde zu Metz. 1894/95. Metz 1895. — Auch
in den drei vorhergehenden Jahrgängen sind phänol. Bzobachtungen für Metz
enthalten, ebenfalls von Schäfer mitgeteilt.
Die Ergebnisse der phänologischen Beobachtungeniü.J.
1894 [im Königreich Sachsen] In: Jahrbuch des k. sächs. meteorol. Instituts
1894, Jahrgang XII, II. Hälfte oder III. Abteilung. Bericht usw. Hrsg. von
P. Schreiber. Chemnitz 1895. S. 74—81. — Vergleiche Jahrgang 1894 dieser
Beobachtungen, XXXI. Ber. der Oberh. Ges. für Natur- und Heilkunde. 8.
(5.21 des’ S. A.).
E. Mawley, Report on the phenological observations for 1895. In:
Quaterly Journal of the R. Meteorol. Society. XXII, No: 98. April 1896.
Phänol. Beobachtungen in Bremen und Borgfeld 18%. (F.
Buchenau und R. Mentzel). Ferner: Ergebnisse der phänol. Beobachtungen von
1832 —1895. In: Deutsch-meteorol. Jahrbuch für 1895. Bremens Ergebnisse
usw. Hrsg. von E. Bergholz. Jahrgang VI. Bremen 1896.
F. Schultheiss, Phänol. Mitteilungen. In: General-Anzeiger für
Nürnberg-Fürth. 1896. No: 143, 272,
W. A. Poggenpohl, R£sultats des observations phytophenol. sur les
phases du döveloppement des plantes sauvages et cultiveesau jardin "Tzaritzine
et sur les champs de l’&eole agrieole & la ville d’Ouman. [Russisch]. Odessa
1896. — Enthält alle Daten für Umau von 1886 bis 1895. — Eine [russische]
Einleitung geht voraus; die wichtigsten neueren phänol. Arbeiten sind be-
rücksiehtigt.
Botanischer Jahresbericht XXI. (1894), 2. Abtheilung. XV, I,
4. Einfluss des Klimas auf die Pfianzen. Berichterstatter: F. Höck. — Fast
alle der hier angegebenen Schriften sind auch in dieser Titteraturübersicht an-
geführt, nicht der Fall ist es für: Schäfer, Phänol. Beob. für Metz 1891—94
(Jahresb. Ver. Erdkunde, Metz 11, 1893/94), Pamm el, Phenol. Notes for 1892
1892 (Proc, Jowa Acad. Soc) 1892, Witten, Phenolog. Notes at the
Missouri Botanical Garden for 1892 and 1893 (Miss. Bot Garden, 5. Annual
Report St. Louis 1894).
ee
Das Klima von Frankfurt am Main. Bearbeitet von J. Ziegler
und W. König. Frankfurt a. M. 1896. — Enthält S. 50 u. 51 Mittlere
Vegetationszeiten 1867 bis 1895 von einer grossen Anzahl Pflanzen,
auch das früheste und späteste Datum ist angegeben. Die Anordnung ist
kalendarisch, so dass die Tabelle einen Phänologischen Kalender für Frank-
furt a. M. darstellt. S. 79—85 der Einleitung finden sich einige allgemeine
Erörterungen in denen auch auf die phänologischen Jahreszeiten eingegangen
wird. Tafel 10 zeigt (in Kurven) für eine Anzahl Phasen die Abweichungen
der Einzeljahre vom Mittel — Alles Phänologische im dem Werke rührt von
34 Zieseillerr. her.
E. Ihne, Über Beziehungen zwischen dem phänol, Verhalten unserer
Pflanzen und der geographischen Lage. -- Vortrag, gehalten in der geogr.
Section der 68. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Frank-
furt a. M. 1896
J. Ziegler, Vegetationszeiten in Frankfurt a. M. 1895. In: Jahres-
bericht des Physikal. Vereins zu Frankfurt a. M. 1894/95. 8. A.
H. Töpfer, Phänol. Beobachtungen in Thüringen 1895 (15. Jahrgang).
In: Mitteil. des Vereins für Erdkunde zu Halle a. S. 1896. — 8. 68. Halle
1896. — 6 Stationen.
0. Koepert, Phänol. Beobachtungen aus dem Herzogtum Sachsen-
Altenburg 1895. (6. Beobachtungsjahr). In: Ebendort, S. 73. 4 Stationen.
M. Geistbecek, Leitfaden der math. und physikal. Geographie. 16.
und 17. Auflage. Freiburg i B. 1896. — Auf S. 135 dieses Schulbuches ist
ganz kurz auch von der Phänologie die Rede.
In Meyers Conversations - Lexikon, V. Auflage, .1896,
ist der Artikel Phänologie umgearbeitet und erweitert worden. Es sind ihm
Karten beigegeben worden: Hoffmann, Frühlingskarte von Europa; Ihne, Auf-
blühen von Syringa vulgaris in Europa; Ihne, Aufblühen von Ribes rubrum in
Finnland.
Jahresbericht der forstlich phänol. Stationen Deutsch-
lands. X. Jahrgang 1894. Hrsg. von der Grossh. Hess Versuchsanstalt (Prof.
Dr. Wimmenauer und Forstassessoren Schwinn und Scheel). — 22 Stationen
aus Baden, 10 aus Braunschweig, 20 aus Elsass-Lothringen, 35 aus Hessen,
102 aus Preussen, 27 aus Thüringen, 3 aus Württemberg.
Rahn, Die Pflanzenphänologie im Dienste der Witterungs- und Klima-
kunde. In: Apotheker-Zeitung 1896, No: 105, Berlin.
Erscheinungen aus dem Pflanzenreich [in Württemberg
1895] In: Deutsches meteorol. Jahrbuch 1896. Meteorol. Beobachtungen
aus Württemberg. S. A. — Enthält die Beobachtungen von 52 Stationen.
A. Barnewitz, Welche Teile der wissenschaftl. Botanik sind bei dem
Unterricht an höheren Schulen vorzugsweise zu berücksichtigen ? Progr. des
städt. Realgymnasiums zu Brandenburg a. H. Ostern 1897. — 8. 36 ff. Phänologie
(Abgeschlossen 18. April 1897.)
Il. Phänologische Beobachtungen in Darmstadt 1868 1889,
Herr Oberstabsauditeur Carl Eigenbrodt in Darmstadt (gestorben im
August 1830) hat von 1868 bis 1889 ein (rartenbuch geführt, in dem er neben
gärtnerischen Beschäftigungen (Aussäen, Verpflanzen, Pfropfen usw. auch Auf-
3
Be Sy BR
blühzeiten, Fruchtreifen, Ernteausfall und meteorologische Verhältnisse auf-
zeichnete. Dieses Buch wurde mir durch Vermittelung des Herrn Dr. Balser
von den Hinterbliebenen des Herrn Eigenbrodt zur Verfügung gestellt; insbe-
sondere bin ich Frl. N. Eigenbrodt für mancherlei gütigst erteilte Auskunft
zu Dank verpflichtet. Ich habe die Einträge auf phänologische Verwendbarkeit
angesehen, und die nachstehenden Tabelien sind das Ergebnis. Es finden sich
in dem Bnche noch Daten für viele andere Speeies, ich habe aber (mit einer
Ausnahme, Öydonia japonica) nur die des Aufrufs Hoffimann-Ihne und der Er-
gänzungsliste von 1893 berücksichtigt. Die Beobachtungen sind alle im Garten
des Herrn Eigenbrodt gemacht. Dieser liegt Ecke der Wilhelminen- und
Heinrichstrasse, ist beinahe 2500 qm gross, fast ganz eben und hat ziemlich
normale Lage; jetzt ist der grösste Teil etwas mehr beschattet als es früher
der Fall war. Der Garten enthielt und enthält noch eigentliche Garten-
pflanzen (Nutz- und Zierpflanzen), daneben auch eine Anzahl unserer wild-
wachsenden Kräuter, die der Besitzer, ein grosser Freund der Natur und ein
feiner, genauer Beobachter, nach und nach hineingepflanzt hat.
Die Beobachtungen lassen sich in drei Gruppen bringen. Einmal liegen
für verschiedene Species durch eine Reihe von Jahren hindurch Aufzeichnungen
an denselben Individuen vor. Derartige Beobachtungen sind nicht eben
häufig, sie bieten ein sehr schätzbares Material. Es sind die für Amygd. communis,
Mandelbaum ; Cereis siliquastrum, Judasbaum; Cydonia japonica, japan. Quitte;
Prunus Armeniaca, Aprikose, zwei Exemplare, eins im Vordergarten, eines am
Hause; Prunus avium, Süsskirsche, Sorte Knorpelkirsche. Die Exemplare, die
Herr Eigenbrodt beobachtete, stehen bis auf die Aprikose im Vordergarten noch
heute. Es ist Sorge getragen, dass sie in Zukunft weiter beobachtet werden.
Zweitens liegen Beobachtungen von mehreren Species vor, deren Stand-
ort und Anzahl im Garten die Aufzeichnungen so ziemlich als normal für Darm-
stadt erscheinen lassen. Diese Beobachtungen sind also ohne weiteres mit denen
anderer Orte zu vergleichen, und das Mittel dürfte sich, wenn weitere Jahre hin-
zukommen, kaum viel ändern. Auch die von 1832 bis 1889 von Goebel, Rahn,
Röll gemachten Beobachtungen (Berichte d. Oberhess. Gesellsch.), soweit sie als
normal anzusehen sind, stimmen befriedigend. Diese Species sind Anemone ne-
mora, Buschwindröschen ; Galanthus nivalis, Schneeglöckchen; Hepatica triloba,
Leberblümchen ; Nareissus Pseudonareissus, gelbe Nareisse: Nareissus poeticus,
weisse Nareisse; Pyrus communis, Birne; Ranunculus Ficaria, Scharbockskraut.
Eine dritte Art von Beobachtungen sind die für Leucojum vernum,
Frühlingsknotenblume, Persica vulgaris, Pfirsich ; Syringa vulgaris, Nägelchen.
Sie sind an verschiedenen Exemplaren dieser Species gemacht, aber der Stand-
ort war nicht normal. Syringa stand zu beschattet, daher dürften die Daten
etwas später sein als für normal stehende, Persica stand etwas zu günstig,
daher dürften die Daten etwas früher sein, als für normal stehende (es befindet
sich keines der von Herrn Eigenbrodt beobachteten Exemplare mehr im Garten),
Leucojum stand etwas zu geschützt und sonnig, daher sind die Daten etwas
zu früh. Letzteres fällt namentlich auf, wenn man Galanthus mit Leucojum
vergleicht, Galanthus ist im Mittel einen Tag später als Leucojum, während
es Regel ist, dass Galanthus etwas früher kommt. Für Frankfurt a. M. sind
z. B. nach den Beobachtungen von J. Ziegler (Planzenphänol Beob. zu Frank-
furt a. M, Berichte der Senckenberg. nat. Ges. 1891) die Daten be) Galanthus
25 II, bei Leucojum 2 II.
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UOA UONPTAIPUT uUSAJESAOp OZungyay
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36
Ia.
Autblühzeit derselben Individuen von
1879 | 1880 | 1881 | 1832 | 1883 | 1884 | 1885 | 1886 | 1887 | 1888 | 1889 | Mritteı | Anzahl
Mondelbäum see re, om um Hem 15111 | 11V | Ay |191v 23 ıv 21 11V
TUdaSsDaTnEE ee 21V TEE NDSERV ZSERVE ION VZO
Japanische Quitte . : . . . . ayıvlizıvlısıv 191V 1311 12 1ıy 191V 51V) av|4YV
Aprikose (am Haus). . . . . . ||9ıv:|a9111 | 4 IV |19IIT\10 IV 51V |19IV 19 IV 3a1y
Aprikose (im Vordergarten) . . . |10IV|6IV |111IV /21lll 13 IV | 221IV 23 IV |24 IV
Süsskirsche (Knorpelkirsche) . . . |211V | 6 IV |16 1v | 11V so III! 16 ıv 13 ıv |23 ıv | 27 ıv as ıv!
Aufblühzeit von
Anenone Eee eo | 14 111 | a IV |181V 151V|9Iv |2W | 14
Schneeglöckehen . 0.2.0. | ZI | 8II | 2% 11 |22 11 | 12170 | 12107 [ea is 50 | Sim 1012617 | 22
Leberblümchen . . . . . ... \19zr| sım |aaııı | arıı | 2211 30 ı | @7ım |2sTıL) 31V [97100 S5ıııı12ııı 18
Gelber Nareisse Baer 2 Ve ey (oo | ıemır) 114111| 6ıv sımmlasıv sıvwıv sw| 2
Weisse Nareisse . - 2 2 2 2 „ |941V 18Iv |18sIıv 91V OST. Bs.nyz osıny Sy o vv
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Scharboekskraut, . - 2 2... |laıv |ag1ıı 26T | 7 I 411 |801It|simı| 61V |10IV |5IV |2611T| 14
Aufblühzeit von
Leueoium .... zz, (BT oa Ds ker Mer 7° 1E [else ara %5 107. 10 10E dm em
Pfirsich . . ER | AV 14 IV 30 III OSIIL) 17 Iv | 19 IV |27 IV yIv| 18
Nuselohene le av v2 97 IV 103y| 17av FB2V Se
Im Druck vollendet Ende Juli 1897.
Zur Theorie der Resultanten
von
E. Netto.
Im ersten Bande meiner Vorlesungen über Algebra habe ich
den bis dahin unbewiesenen Satz hergeleitet, dass die Resultante
zweier Gleichungen mit einer Unbekannten bei allgemeinen, unbe-
stimmten Co6fficienten irreduetibel sei. Ich werde hier die Irre-
duetibilität im Falle beliebig vieler Gleichungen beweisen. Dieses
Theorem ist von fundamentaler Wichtigkeit für die Theorie der
Elimination. Schläfli hat in seiner bedeutenden Abhandlune:
„Über die Resultante eines Systems mehrerer algebraischen
Gleichungen* (Wiener Denkschriften 1552; S. 1) die Unteilbarkeit
der Resultante als Grundsatz annehmen müssen. Wir werden das
Theorem auf dem Wege der strengen Induction ableiten. Dabei
ist es interessant, dass die notwendige Annahme seiner Richtigkeit
im Bereiche von weniger Variablen an emer Stelle anftritt, an
der man sie kaum gesucht hätte, nämlich beim Beweise eines fast
selbstverständlich scheinenden Hülfsatzes.
Es sind o allgemeine Gleichungen mit unbestimmten Coeffi-
cienten
(1) ee ee re)
in den o Variablen x, y, ... . gegeben. Die Dimension jedes f,
sei m,. Wir setzen das Product sämmtlicher Dimensionen
m..m...m. —K&K.
Die Coeffieienten von fa mögen generell mit a, bezeichnet werden.
Jedem der a, legen wir ein solehes Gewicht bei, dass, wenn
x, Y, . . . die Gewichte 1 bekommen, f, isobarisch vom Gewichte
m, wird.
Das Gleichungssystem (1) besitzt k Wurzelsysteme
Xyy Yin = ur Kor Var e a ae ee
Alle diese kann man durch die Lösung einer einzigen Gleichung
erlangen. Setzt man nämlich die Substitution an
Wr — RX SE Ryan
pn eur 2 Sen a 3 En A in):
wobei x, A, f, . . . unbestimmte gewichtlose Parameter sind, dann
besteht für oe eine Gleichung kt®2 Grades.
(2) pa (RU ERSETT EL DE 3. a ee
Hierin sind die Coöffieienten p,, Pı, Pa, - - ganze Functionen
sämtlicher Reihen a,, a,, ... . a, und zwar sind sie homogen in
den a, vom Grade „,) ; es ist ferner p, von den Parametern frei,
a
während Pr eine homogene Function „ter Grades von ihnen Ist.
Ferner ist p, isobarisch in den a vom Gewichte o, und p, vom
Gewichte p. Für allgemeine Functionen ist p, irreduetibel und
nicht identisch gleich Null. Das Verschwinden von p, ist charak-
teristisch dafür, dass die so homogenen Gleichungen, die aus (1)
entstehen, wenn man nur die Glieder höchster Dimension beibe-
hält, ein gemeinsames Wurzelsystem besitzen, welches von dem
banalen x =0,y=0,... verschieden ist. p, ist also die
Resultante dieser s homogenen Gleichungen mit s Variablen, oder
auch von os nicht homogenen Gleichungen mit (s — 1) Variablen.
Wir setzen, was für co = 2 fest steht, die Irreduetibilität von
p, bei allgemeinen Coöfficienten voraus.
Jede ganze symmetrische Function kann als gebrochene
Function der « dargestellt werden, deren Nenner eine Potenz von
p, Ist.
Es sei nun eine neue Gleichung & (x, y, ...) = 0 derselben
Veränderlichen x, y, .. .. mit den Coöfficienten b gegeben. Die
Dimension von & sei n, und den Coöfficienten b mögen solche
Gewichte beigelegt werden, dass jedes einzelne Glied von g das
gleiche Gewicht n besitzt, wie die Function selbst. Nun bilden
wir das Product der Funetionalwerte
(3) BERN a (a east lo
Diese Function ist homogen in den b vom Homogeneitäts-
grade k; sie ist isobarisch in den b, x, y, . . vom Gewichte kn;
— 39
sie ist symmetrisch in den x,, Ya». - - Die verschiedenen in ihr
auftretenden eintypigen symmetrischen Funetionen drücken wir
als gebrochene Funetionen der Go6fficientensysteme a,, 4,,
aus; nach dem oben Dargelegten tritt dabei eine Potenz p, " als
Hauptnenner auf. Wir setzen nach Multiplication mit p,"
ee) Te, Tara).
Dieses R nennen wir, obwohl in ihm & noch eine Sonderstellung
den f gegenüber einnimmt, die Resultante der Gleichungen
(l)undg=o. Rist ganz in dena; da p, das Gewicht o besitzt,
so stimmen (3) und (4) in den Gewichten überein, d. h. (4) hat
in den a, a,...,b das Gewicht kn. R ist homogen in den b
vom Grade k.
Jetzt ersetzen wir in (4) die Function & durch das Product
&'.2'' zweier allgemeiner Functionen, deren Gradsumme gleich
n ist, dann gilt die Formel
) Ren...) Rn.) Rn. 58).
Zunächst ist nämlich identisch
DER N).
Jedes der Produete rechts wird durch Multiplication mit einer
passenden Potenz des irreduetiblen po, ganz in den a; wählt man
für jede Potenz den Minimalexponenten, so kann sich kein Factor
p, wegheben, weder gegen den zugehörigen, noch gegen den
fremden Zähler. Folglich ist das Product der Potenzen auch für
die linke Seite der Hauptnenner, und es folgt (5).
Ersetzen wir ferner in (4) eins der f, z. B. f, durch das
Produet £,‘ f, zweier allgemeinen Functionen, deren Gradsumme
gleich m, ist, so gilt die Formel
(6) BR ee te) IR (dr: l;e) (ee).
Die Lösungen x,, Yy,> Z,, - , teilen sich nämlich in zwei Sorten ;
in diejenigen x, ‘, Ye. Ginweleheit, 2 —0, ,=09,...6=0
befriedigen, und in diejenigen x,", Yy', - - . „ welche f," = 0,
= 0,...f, = 0 befriedigen. Demnach ist identisch
k . fr 4
une ya ne u lko ya).
Die Coöfficienten von f,‘ und £f,” seien generell mit a,' bezw. a,
bezeichnet. Drückt man dann die beiden Producte rechts als
— 49 —
gebrochene Functionen der a,', &, .. bezw. der a", a,...
aus, dann treten zwei Hauptnenner, etwa °° beim ersten und ı®
beim zweiten Producte auf. Es ist klar, dass der Hauptnenner
der linken Seite ein Teiler des Produets o® <® sein muss.
Bedenkt man aber, dass s und ı irreductibel sind, so dass bei o
kein Factor vorhanden sein kann, der nur die a,‘ enthält, und
4
bei r keiner, der nur die a,“ enthält; und ferner, dass das erste
Product frei von den a,', das zweite von den a,’ ist, so folgt,
dass kein s sich gegen den Zähler des zweiten Products wegrheben
kann, u. S. w., so dass also auc)ı links derselbe Hauptnenner
stehen muss. Damit ist die Formel (6) bewiesen.
Mit Hülfe von (5) und (6) können wir die Irreduetibilität von
R nachweisen.
Gesetzt für ein System der allgemeinen f, von den Dimen-
sionen m, gäbe es ein allgemeines g von der Dimension n, für
welches R zerlegt werden könnte, so nehmen wir n so klein als
möglich an, d. h. wir wählen es so, dass bei Festhaltung der
f,, Kein allgemeines g von geringerer Dimension als n noch ein
reductibles R besitzt. Es sei für diese Festsetzungen
£ 5)
(N) R=R,.R,
wobei R, und R, ganz in den a und in den b sind.
Nun setzen wir statt der allgemeinen Function & das Pro-
duet zweier allgemeinen Funetionen g‘, g‘ ein, deren Gradzahlen
die Summe n haben. Dabei gehen die Coöfficienten b in bilineare
Functionen der neuen Coöfficienten b’ und b’ über. Trägt man
diese in (7) ein und benutzt (5), so entsteht
I N ee el en).
Der Annahme nach sind beide Factoren der rechten Seite irre-
duetibel; sie sind folglich einzeln gleich den, nun ebenfalls als
irreductibel erkannten Funetionen R, und R,. Hierin liegt aber ein
Widerspruch. Es enthält nämlich jeder einzelne Factor links beide
Goöffieientenreihen .b‘ und b‘ in bilinearer Verbindung, so dass
nicht etwa die eine fehlen kann. Rechts dagegen enthält der
erste Factor nur die b‘, der zweite nur die b‘“. Diesem Wider-
spruch können wir nur dadurch ausweichen, dass wir n = |]
nehmen; denn dann ist g nicht mehr in Faetoren zerfällbar.
Genau so folgt durch Verwendung von (6), wenn wir nun
die Grade m,,...m,;n =] festhalten und m, so klein als
möglich unter Festhaltung der Zerlegungsmöglichkeit für R
wählen, dass der Minimalwert von m, gleich 1 wird. Gleiches
folgt auf demselben Wege für alle m,.
Ist also überhaupt die Funetion R für irgend ein System
allgemeiner Functionen der Dimensionen m,, M,;, . . . M,, N zer-
legbar, so gilt der gleiche Satz auch für das R eines allgemeinen
Systems linearer Funetionen. Dieses R ist die Determinante
derselben und als solche irreduetibel, wie leicht zu beweisen.
Wir wählen dazu den Induetionsschluss von v auf + 1).
Für eine Determinante von 2 Elementenreihen ist der Satz klar;
er sei bereits für v Reihen als richtig erkannt. Wir entwickeln
die Determinante (v + 1) Ordnung, von welcher die Unzerfäll-
barkeit hergeleitet werden soll, nach den Elementen einer Spalte ;
da diese Elemente von einander unabhängig sind, so kann eine
Zerfällung der Determinante nur dadurch eintreten, dass alle
Adjuneten der Elemente der ersten Spalte einen gemeinsamen
Teiler besitzen, also, da sie der Voraussetzung nach irreductibel
sind, dass sie auch übereinstimmen. Das ist unmöglich, weil je
zwei immer eine besondere Elementenzeile haben.
Aus alle dem folgt: Die Resultante allgemeiner
Gleichungen ist irreductibel.
Es ist nun noch die Ausnahmestellung von g zu beseitigen.
Bisher war sie notwendig, denn die Benutzung der Wurzelsysteme
zeigt, dass es durchaus nicht klar ist, man könne & mit einem
f, vertauschen. Bei einer Variablen trat die hier fehlende
Factorenzerlegung ein, so dass dabei die Gleichberechtigung von
selbst heraustrat. Die Gleiche muss hier bewiesen werden.
Jede auf die eine oder die andere Art aus f,, . .. . g herge-
stellte Function R liefert durch ihr Verschwinden die characte-
ristische Bedingung dafür, dass die (s + 1) Gleichungen
De ol non 0,0, 0
mindestens ein gemeinsames Wurzelsystem besitzen. Verschwindet
sonach die eine für irgend ein Wertsystem der Goöfficienten, so
verschwindet die andere für dasselbe. Nach einem bekannten
Satze stimmen somit beide in ihren irreductiblen Faetoren überein,
und nach dem oben bewiesenen Satze über ihre Zerfällbarkeit sind
sie bis auf einen Zahlenfaetor mit einander identisch. Jetzt erst ist
der Ausdruck „Resultante des Gleichungssystems“ gerechtfertigt.
Beiträge zur Geologie des südöstlichen ‚Taunus, ;:
insbesondere der Porphyroide dieses Gebietes.
Von Wolfgang: Frank.: >
Ein Hera nie.
Das Material zur. vorliegenden , Arbeit wurde im Herbst .1896
und Frühjahr 1897. teils unter Leitung von Herrn Prof. Kayser,
teils auf selbstständigen geologischen Wanderungen, gesammelt,
Es ist meine Absicht, die im Gebiete . des. östlichen Taunus, .be-
sonders in. der ‚Gegend des, Hausbergs bei Butzbach in Oberhessen
auftretenden Devonschichten (also unter Ausschluss von Tertiär
und Diluvium) kurz zu beschreiben. Die in neuerer Zeit mehr-
fach erörterte Frage nach Alter und Herkunft. der Porphyroide
hat dabei zu eingehenderen Untersuchungen, und Besprechungen
Veranlassung. gegeben, als sie anderen. Schichten zu Teil wurden.
Paläontologische und petrographische Einzelheiten wurden in
2 Anhänge verwiesen. Besonders ‚wurden bei der Untersuchung
gewisser Feldspathgrauwacken, deren Alter zur Zeit noch Gegen-
stand lebhafter Erörterung ist, eine Reihe von solchen Gesteinen
aus dem „hessischen Hinterland“ (Gebiet zwischen oberer Lahn
und Dill) in den Bereich der Untersuchung und Beschreibung
gezogen.
Es sei mir an dieser Stelle gestattet, meinen hochverehrten
Lehrern, denen ich so viel-Anresung und Förderung bei dieser
kleinen Arbeit verdanke, Herrn Prof. Kayser, der mich wieder-
holt im Taunus besuchte und mir bei ‘der Bearbeitung des dort
gesammelten Materials mit gütigem Rat stets zur Seite stand,
sowie Herrn Geh. Rat M. Bauer, der mich in die Methode-der
mikroskopischen Gesteinsuntersuchung aufs freundlichste einführte,
einen aufrichtigen und ergebenen Dank auszusprechen.
1
— 1 —
= Den Herren v. Sandber&er (Würzbürg) und R. Lepsius
(Darmstadt) sage ‘ich für die auf meine brieflichen Anfragen gütigst
erteilte Auskunft“ verbindlichen Dank.
Die Herstellung der paläontologischen Zeichnungen übernahm
Herr' Dr. E:- Beyer in Frankfurt a. M. im liebenswürdiger Weise.
Für ihre’ schöne und! sachgemässe Ausführung ‘bin’ ich ihm zu
besonderem Danke verpflichtet.
Der: östliche Taunus fällt mit seinem’ Abfall nach der Wetterau
und dem Höhenzug Hausberg-Bodenrod in die Grenzen des Gross-
herzogtums Hessen: ‘Westlich gehört er’mit dem „Schöffengrund*,
d.i. dem "oberen Solmsbachthal, zum Kreis Wetzlar, Reg.-Bez.
Coblenz; mit dem Usinger Land zum Regierungsbezirk Wiesbaden.
Den steil gegen Main- und Rheinthal "abfallenden Kamm bildet
bekanntlich der Zug’ von Taunusquarzit von Rüdesheim bis Bad-
Nauheim. - Nächst ‘diesem bildet’ der erwähnte Höhenzug' mit der
„Hessel“ (507 m) bei’ Bodenrod’und dem „Hausberg“ (486m) bei
Butzbach »den "höchsten Rücken des’ nördlichen: Teils, ‘im Süden
erreicht unter den: dem’ Hauptkamme‘nördlieh vorgelagerten Höhen
der Hirschberg bei' Merzliausen die Höhe von ‘505 m.
Wie der Hauptzug des Gebirges, so verlanken aucli diese
Erhebungen ihre” Entstehung der’ grösseren Widerstandsfähigkeit
ihres '@esteins: ‘ziemlich sandigen, diekschiefrigen, oft’ quarzitischen
Untereoblenzschichten.
Der: Stock Hausberg-Hessel bildet ' für ' den‘ Ost-Taunus_ die
Wasserscheide zwischen Lahn ’‘'und Main. 'Ersterer fliessen Solms-
und: Kleebach’ zu, während‘ die südlich sich atisbreitende, “flache
Usinger" Mulde == topographisch gesprochen "— durch Usa und
Köppern“entwässert wird. © Letztere durehbricht im engem Thal
unfern" der'Saalburg den Taunusquarzit: ‘Das Thal der ersteren
sowie‘ ihrer vom Pfaffenwiesbach-Cranzberg und Friedrichsthal
herkommenden Zuflüsse» ist in Hunsrückschiefer und Untereoblenz-
schichten ‘eingeschnitten und besonders in seinem Lauf Wernborn-
Ziesenberg und: Cranzberg-Herrenmühle schön romantisch.
In seinem geologischen Bau stellt (der ‚östliche "Taunus, wie
überhaupt das rheinische Schiefergebirge, ein System mehr oder
weniger eng- zusammengepresster, meist gleichmässig nach NW.
überkippter Falten dar, deren'regelrechte Aufeinanderfolge durch
vielfache Verwerfungen und Ueberschiebungen gestört wird, Die
a UNE
Sehichten streichen NNO. und fallen mit durchschnittlich 45° SSO.
An einer Stelle — an der Strasse von Brandoberndorf nach
Weiperfelden — lässt sich ein, durch sekundäre Faltung hervor-
gebrachtes Nordfallen beobachten.
In den Aufnahmen der kgl. geolog. Landesanstalt ist das
Gebiet des östlichen Taunus zur Zeit noch nicht veröffentlicht,
wenn auch einzelne Fragen, wie besonders die der Porphyroide, zu
speciellen Erörterungen schon wiederholtVeranlassunggegebenhaben.
Einigermassen zusammenhängend haben über das in Rede
stehende Gebiet gearbeitet Rud. Ludwig!) und Maurer?). Die
Auffassungen des Ersteren vom jungdevonischen Alter des Taunus-
quarzits, der devonischen und ceulmischen Feldspathgrauwacken
als „pflanzenführender Taunusquarzit“ u. s. f., bedürfen heutzu-
tage keiner weiteren Widerlegung. Seinen Beobachtungen ist
nur da Gewicht beizulegen, wo direkte Bestätigungen von anderer
Seite vorliegen ; meist erfahren sie jedoch einmütigen Widerspruch.
Maurers im Neuen Jahrbuch für Mineralogie erschienene
Arbeiten behandeln u. a. die Frage nach dem Alter der Porphy-
roide, die Maurer ursprünglich „Feldspathgrauwacke“, neuer-
dings besser „Feldspathschiefer‘“ nennt, ferner die nach der Stellung
der Orthocerasschiefer. Es wird sich Veranlassung bieten, auf
diese Arbeiten weiter unten einzugehen.
Die Untercoblenzschichten undHunsrückschiefer
sind in unserem Gebiete nicht wesentlich anders ausgebildet, als
sie aus den schon kartierten Teilen des Taunus beschrieben sind.
Da jedoch hier im östlichen Gebirgsteile die Untercoblenzschichten
mehr und mehr als blaue, dickschiefrige, verhältnismässig ver-
steinerungsarme Thonschiefer erscheinen, seltener als sandige oder
rein quarzitische Bänke, so ist ihre Grenze gegen die Hunsrück-
schiefer oft recht schwierig, oder nur willkürlich zu bestimmen.
Die Porphyroide treten im Gebiete des östlichen Taunus
in zwei Abänderungen auf, die jedoch nicht ursprünglich, sondern
lediglich auf verschiedene Erhaltung zurückzuführen sind.
Wo dieselben in kleineren Massen, z. T. in ganz dünnen
Bänkchen in dem umgebenden Grauwackenschiefer entwickelt
sind, stellen sie gelbliche, grünliche oder schmutzig-braune,
‘!) Jahrbuch des Vereins für Naturkunde im Herzogtum Nassau IX.
?) Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie ete. 1880, Beil. Bd. I, p. 1;
1882, p. 1; 1896, Beil. Bd. X, p. 716,
schiefrige, serieitreiche Gesteine dar, deren porphyrisch einge-
sprengte Feldspathkrystalle meist in Kaolin umgewandelt sind.
Wo sie jedoch, wie besonders bei Bodenrod, Wernborn und
au anderen Orten, in mächtigeren Partieen anstehen, zeigen sie
graustahlblauen Schieferbruch der Grundmasse mit eingesprengten,
durchschnittlich einige mm grossen Feldspäthen. Das Gestein
wittert in trapezförmigen, etwas unebnen Stücken aus; wo solche
längere Zeit der Einwirkung der Atlımosphärilien ausgesetzt waren,
zeigen sie die für das erstgenannte Erscheinen charakteristische
Bleichung des schönen Blaus in mattere Farben. Vorkommen
kleinerer Art sind u. a.: bei Westerfeld, im Michelbachthal, am
Schmitsheck (Weg Eschbach-Brandoberndorf), hier in unmittelbarer
Nähe einer hell-quarzitischen Ausbildung der Unter-Coblenz-
schichten, im Solmsbachthale gleich oberhalb Brandoberndorf, am
Ostabhange des Hausbergs nahe dem Gipfel, südlich davon nahe
Hochweisel und schliesslich — wohl im Auskeilen des Wernborner
Zuges —, dicht angrenzend an einen Rest mitteldevonischen
Knollenkalks mit Kieselschiefer bei der Schlappmühle (Usingen).
Diese Nachbarschaft so verschiedenaltriger Glieder des Devon
legt den Gedanken nahe, dass hier eine Ueberschiebung vorliegt.
Bei dieser Annahme würden die Lagerungsverhältnisse etwa in
der folgenden Profilskizze eine Erläuterung finden.
P.
Unter-Coblenz
INN (viell. Hunsrückschiefer)
mit Porphyroid p.
Thonschiefer des
Mitteldevon
Knollenkalk in
No 9
Kieselschiefer in
diluv. Lehm, Löss,
Dammerde
Verwerfung: i Steinbruch
So.
Thal der Usa.
— 4 —
Die zweite, typische Ansbildungsart (der. Porphyroide: finden
wir zunächst: bei \Wernborn an der: Emmündune’: des: Michelbachs
in die Usa.: Im. nordöstlichen Streichen erscheint ‚ein: Porphyroid
bei Münster unweit: Fauerbach v. d. H.; Doch dässt siech>bei der
Häufigkeit der : Porphyroide im allgemeinen ı in . einem.i@rebiete
mit so gestörter Lagerung nicht sicher behaupten;.ob man —
nach langem :Aussetzen — noch den. gleichen Zug; vor: sieh sieht.
Auch dem.: Münst’rer Vorkommen: ist — "wie ..im südwestlichen
Streiehen bei. Usingen —! ein Kalk- 'und::Kieselschieferflecken
unmittelbar nordwestlich vorgelagert, dessen weitere Verfolgung
nach dem Hausberg nnd. iHeidelbeerbere hin.—. wie an so: vielen
Punkten — durch :reichliche Lössbedeckung unmöglieh: gemacht
wird. » Den Hauptzug,.; der. durch seine. reichere.Versteinerungs-
führung besonders. interessant wird, finden: wir; bei Bodenrod.
Nördlich und. südlich - dieses Ortes verlaufen zwei: Parallelzüge,
deren südlicher sich nicht-: weiter verfolgen liess; während der
nördliche zunächst auf .der Höhe: nördlich: Bodenrod:in einer Reihe
von. Steinbrüchen .angeschürft ist, fernerhin : im :obersten: Solms-
bachthal in einzelnen: ‚diekschiefrigen. Felspartieen aus dem um-
gebenden,;. weicheren .Thonschiefer herausgewittert erscheint, auf
dem: rechten Thalgehänge: dann .; wenig. :aufgeschlossen-»:ansteht
(Weg Bodenrod-Weiperfelden) und sich »zuletzt.im nordöstlichen
Streichen am Kellersacker bei Espa verfolgen lässt, bis er mit
der , Gesamtheit der Unterdevonschichten an einer der grossen
Randverwerfungen des hessischen Grabenbruchs abschneidet und
zwar gegen ‚Mitteldevon.
Ein. dritter Zug ist. zuerst im tief eingeschnittenen Isselthal,
dann am Südostabhang des Hausbergs aufgeschlossen. Das öst-
liehste Porphyroidvorkommen liegt bei Hausen. Möglicher
Weise gehört es dem letztgenannten, grösseren Zuge an, und ist
nur durch Verwerfungen von ihm getrennt. Vielleicht jedoch
stellt es nur eines der vielen kleinen Porphyroide dar, wie sie
oben.erwähnt sind. &enannt werden müssen ferner ein beschränk-
teres Vorkommen in’der Häfte des Wegs Brandoberndorf-Bodenrod
und ein stark sandiges, sehr serieitreiches Porphyroid, welches
nahe Graevenwiesbach ausstreicht.
Die Porphyroide — den Namen führte Lossen ein!) —
‘). Zeitschrift der deutsch. geol. Ges. 1869. p. 330. Vergl. Mügge,
Lenneporphyre. Neues Jahrbuch f. Min. Beilageband VIII. p. 543.
werden: nie besonders mächtig,’ höchstens 10 bis 12 m, und folgen
stets dem »Generalstreichen ‘der Schichten:
Zu bedauern »ist sehr, dass sowohl bei Bodenrod wie bei
Münster und am: Hausberg' der ‚Betrieb der Steinbrüche, welche
Ludwig!) und Maurer ausbeuteten, ‚entweder völlig eingestellt,
oder doch so unregelmässig geworden ist, dass dem sammelnden
Geologen selten frisches Material zur Verfügung steht.
Durch ihre eigenartige petrographische Ausbildung sowie
ihre Versteinerungsführung»'haben diese Porphyroide schon seit
langen die Aufmerksamkeit der Geologen auf sich gezogen.
Ludwig, v. Sandberger, Maurer, v.Dechen, Streng,
Koch, Kayser, Holzapfel, Frech, -Beushausen und andere
erwähnen sie,. besprechen sie nach ihrer petrographischen Aus-
bildung, Herkunft oder neuerdings auch nach ihrem faunistischen
Inhalt, bezw. ihrer Stellung im rheinischen Devonsystem. Die
Brüder Sandberger und mit ihnen Ludwig sprachen sieh dahin
aus, dass „sie offenbar das Produkt einer lokalen Metamorphose
darstellen, welche jedoch "nicht bis zu der in Westfalen manch-
mal vorkommenden Umwandlung in schiefrigen Porphyr fortge-
schritten ist‘ °).
Lossen nahm keine Stellung zur Frage, ob die Porphyroide
als tuffige oder metamorphisierte Sedimente anzusprechen seien.
SeineArbeiten bezogen sich besonders auf die Vorkommen des Harzes,
welche meist mit Eruptivgesteinen in Verbindung’ stehen ®), wäh-
rend für unsere Gegend bereits Streng*) darauf hinwies, dass
die Porphyroide des Taunus solche Beziehungen nicht erkennen
lassen, da weit und breit kein Eruptivgestein zu finden ist.
Holzapfel°) beschreibt eine Reihe von Porphyroidzügen aus
dem westlichen Taunus, die. zuni Teil im Profil des Rheinthals
aufgeschlossen sind. Die selten über 10 m mächtig werdenden
Züge lassen sich oft weitlim in Streichen verfolgen. Nirgends
sind sie so versteinerungsreich wie bei Singhofen.
!) Jahrbuch des Vereins für Naturkunde im Herzogtum "Nassau. IX. 2.
2). Verst. des’ rhein. Schichtensystems im: Nassau,. p. 469.
3) Vergleiche hierzu: Mügge, Untersuchungen über die Lennepor-
phyre.. . Neues. Jahrbuch £ Min: 1893. Beilageband .VIIT. p. 543..
#).23, allg. Vers. :d. d. geol.. Ges. z. Miinchen1875. Zeitschr. d. d. geol.
Ges IR. ld = t
5) Das Rheinthal zw. Bingerbrück u. Lahnstein. Abh. der preuss.. geol:
Land.-Anst... Neue Folge.-Heft 15. 1893. p.. 54
LE
Auf Grund ihrer faunistischen Uebereinstimmung sind von
Maurer u. a. die Singhofener Avicula-!) oder Limoptera- ?)
schichten als gleichaltrig mit den Porphyroidvorkommen von
Bodenrod und Wernborn angesprochen worden).
Maurer veröffentlichte von Bodenrod folgende Versteine-
rungsliste:
Rensellaeria strigiceps F. Röm. !)
Rhynchonella livoniea v. Buch.
Spirifer macropterus „klein“ Gdf.
Diese Art dürfte wohl mit der unten zu beschreibenden
neuen Form identisch sein.
Cucullella »solenoides Gdf.
Wohl die von Beushausen abgetrennte, ältere Mutation
0. eultrata. Erst die Ober-Coblenzschichten bilden das Niveau
von C. solenoides.
Venulites concentricus F. Röm.
(= Paracyclas rugosa Gdf. bei Beush.)
Sanguinolaria angustata Gdf.?°).
Bellerophon trilobatus Sow.
Homalonotus erassicauda Sandb.
Grammysia Hamiltonensis A. et V.
(= anomala Gdf. var. rhenana Beush.)
Mytilus antiquus Gdf. (= Modiola antiqua)
Pleurodietyon problematicum G@df.
Uhonetes sareinulata Schloth.
Nucula securiformis und unioniformis Sandb.
Tentaeulites scalaris Schloth.
Pleurotomaria striata Gdf.
Spirifer primaevus Stein.
Letztere Art habe ich nie gefunden; doch kommt eine,
weiterhin zu besprechende, grosse Athyris vor, bei welcher der
!) Sandbergera.a. O. p. 472.
?) Sandberger. Ueber die Entwicklung der unteren Abteil. d. rh.
Systems in Nassau. 1889. p. 23.
®3) Maurer. Neues Jahrbuch f. Min. 1896. Beilageband 10. p. 716.
*, Neues Jahrbuch 1880. Beilageband I, 1. Palaeont. Stud. im Geb. des
rhein. Devon. 4. Kalk von Greifenstein. 1882. S. 1. Beitr. z. Gliederung d.
rh. U.. Devon.
5) — Leptodomus latus Krantz, siehe Beushausen. Lamellibr. p. 270.
Zi A
Steinkern der grossen Klappe in verdrücktem Zustand, besonders
wenn der Zapfen isoliert gefunden wird, so an Sp. prim. erinnern
kann, dass eine Verwechslung nieht ausgeschlossen erscheint.
Von Gastropoden konnte ich nur bestimmen Pleurotomaria
erenatostriata Sandb.
Wiehtig ist ferner die später von Frech veröffentlichte
Liste ') vom gleichen Fundpunkte:
Limoptera bifida Sandb.
Oyprieardella unioniformis Sandb.
5, eurta Beush.
Avicula erenato-Jamellosa Sanıdb.
Solen costatus Sandb.
Rensellaeria strigieeps F. Röm.
Gueullella solenoides Gdf. (vergl. oben)
(Grammysia Hamiltonensis A. und V.
Homalonotus armatus Burm.
Bellerophon bisuleatus A. R.
Pleurotomaria daleidensis F. R.
Avicula lamellosa Gdf.
Kochia capuliformis C. Koch.
Prosocoelus pes anseris Z. und W.
Grammysia Beirichi Beush.
Schizodus n. sp. aff. transversus Beush.
Spirifer maeropterus Gdf.
und andere unwichtige Formen.
Im Herbst 1896 und Frühjahr 1597 sammelte ich bei Boden-
rod und Wernborn folgende Arten von Trilobiten:
1
2.
3.
4
5.
6.
Homalonotus Sp.-sp. in mehreren Abdrücken und
Steinkernen, z. T. von ausserordentlicher (Grösse.
Die Bestimmung der Species ist leider nicht aus-
führbar.
Von Lamellibranchiaten :
Grammysia abbreviata Sandb.
„ ovata 55
R spec.
Prosocoelus pes anseris Z. und W.
Pterinea sp.
(soniophora Sp.
!) Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 41. 1889. p. 190.
7. Cypricardella unioniformis Sandb.
8. 2 curta Beush.
9. R subovata Beush,
10. er elegans ”
11. 5 sp.
12. Gtenodonta Kayseri Beush.?
13. Avicula sp.
14. Gtenodonta Oehlerti Beush.
15. Limoptera bifida Sandb.
16. Gosseletia carinata Gdf. !)
£ aff. Cyrtodontopsis Kayseri Frech !).
15. Myophoria spee.
Von diesen Arten sind Nr. 1, 2, 4, (5), 7, 8, 15 von anderen
Verfassern auch von Singhofen angegeben worden ?).
Von Brachiopoden :
Spirifer antecedens n. mut.?®)
— Hereyniae Giebel.
Spirifer aff. carinatus Schn.
Athyris aft. undata, efr. avirostris Krantz ').
Strophomena gigas M’Coy ').
Atrypa reticularis L.').
Rhyncehonella daleidensis F. R.
ww
an OU
—1
S. Strophomena Murchisoni A. et V.
” — CIRET >;
10. -- Sedewicki A. et V.
11. Megalanteris sp.
12. Streptorhyncehus sp.
13. Orthis sp.
14. Chonetes plebeja Schnur.
1» - sareinulata Schlotheim.
16. Rhynchonella efr. papilio Krantz !).
Tropidoleptus carinatus Conr. (= Lept. laticosta).
Von Korallen seien noch erwähnt:
Plenrodietyon problematieum Gdf. und
sp. sowie Petraja? sp.
!) Verg]. palaeont. Teil.
2) Siehe zu 1, 2, 4, 7, 8 Beushausen, Lamellibranchiaten. p. 457, zu 15
Frech, Avieuliden p. 65.
?) Siehe palaeont. Anhang.
*) Siehe palaeont. Anhang.
ee
von Gastropoden die schon oben genannte, bei Singhofen ziemlich
häufige Pleurotomaria erenatostriata Sandb. und unbestimmbare,
vielleicht mit den Arten der Maurerschen Liste identische Ab-
drücke. Zu diesen umfassenden Listen haben wir noch die von
Beushausen') von Bodenrod beschriebenen Zweischaler zuzu-
fügen, soweit sie nicht schon in einer der 3 vorangegangenen Zu-
sammenstellungen genannt sind:
Modiomorpha elevata Krantz.
Oueullella longiuseula Beush.
Cypricardella elongata Beush,
Carydium sociale Beush.
Leptodomus latus Krantz.
Die Betrachtung der Fauna der Porphyroide der genannten
drei Fundpunkte führt zum Ergebnis, dass wir diese Schichten
als Basis der Untercoblenzstufe aufzufassen haben. Für die
Porphyroide des westlichen Taunus, die zum Teil im Profil des
Rheinthals aufgeschlossen sind, vertritt Holzapfel?) eine etwas
andere Auffassung. Er nimmt an, „dass hier mehrere Porphyroide
übereinander liegen, getrennt von einander durch Schiefer und
(rauwacken.‘“ Diese Vorkommen hält er „insofern für eleich-
altrig, als sie eben in den unteren Coblenzschichten liegen“.
Da diese Vorkommen jedoch in unserem Gebiet sowohl als
am Rhein meist versteinerungsleer sind, so lässt sich hier die Frage,
ob nicht auch jüngere Porphyroide vorkommen als die der drei
oben besprochenen Fundorte, nicht entscheiden. Nach meinen Be-
obachtungen halte ich mich für berechtigt, die Porphyroide von
Bodenrod, Wernborn und Singhofen als Uebergangsglieder von
tieferem Unterdevon zur Unter-Coblenzstufe anzusprechen. Für
die Uebereinstimmung des Bodenroder Porphyroids mit Singhofen
giebt die obige Liste von Zweischalern einige neue Beweise. Die
Porphyroide von Bodenrod und Wernborn weichen weder faunistisch
noch petrographisch von einander ab.
Stellen wir eine vergleichende Tabelle der genannten drei
Porphyroidvorkommen zusammen (S. 53) auf, so finden wir eine
auftällig grosse Zahl von Arten, die dem tieferen Unterdevon
angehören und über die Unter-Coblenzschichten nicht hinaufzehen.
!) Lamellibranchiaten d. rh. Devon p. 24; 104; 139; 158; 272.
®) Holzapfel, Rheinthal zwischen Bingerbrück und Lahnstein. a. a. 0.
p. 64.
4
ne
In dieser Tabelle ist der von Maurer von Bodenrod ange-
führte Homalonotus obtusus Sandb. weggelassen worden. Maurer
führt diese Form als Beweis für das unterdevonische Alter der
Orthocerasschiefer an. Da aber die fragliche Art von keinem
anderen Beobachter angegeben wird, so muss dahingestellt bleiben,
ob man Maurer’s Angabe Glauben schenken. darf. Neu hinzu-
eefügt ist dagegen Homalonotus ormatus G. Koch nach einer
Angabe von Koch’).
Von 26 Zwischenschalern sind 11 dem tieferen Unterdevon
und den Porphyroidschichten gemeinschaftlich, und zwei sind auf
Singhofen beschränkt. Von den genannten 11 gehen 2 nicht
über diesen Horizont hinauf. Auf Porpliyroidschiefer und Unter-
Goblenzstufe beschränken sich wiederum 11 Arten. Ueber letztere
hinaus gehen 4, von denen aber 2 durch das ganze Unterdevon
überhaupt verbreitet sind und nur die beiden andern in Bodenrod
zuerst erscheinen. Von diesen erscheint aber ?) Cyrtodontopsis
Kayseri Frech in Gestalt einer älteren Mutation. Besondere Be-
dentung besitzt Kochia capuliformis, weil diese Leitform des Taunus-
quarzits und der Siegener Schichten bisher noch nie in jJüngern
Ablagerungen gefunden worden ist.
Bei der Betrachtung (der Brachiopoden müssen naturgemäss
Formen wie Atrypa retieularis L,, Chonetes sareinulata und
plebeja, Rhynchonella daleidensis ausscheiden. Dann sehen wir,
dass von 9 Brachiopodenarten 7 aus dem tieferen Unterdevon
hinübergehen, von denen 3 in den Porphyroiden erlöschen, 2 sind
auf diese und die Unter-Coblenzsebichten beschränkt, Keine Art
geht über letztere hinaus.
Von den 4 Gastropoden gehören 3 den unterdevonischen
Schichten von der Siegener Grauwacke bis zum Ober-Coblenz
gemeinsam an, eine erscheint in den Singhofner Schiefern zum
ersten Male.
Von den 3 Homalonoten ist ornatus auf die Porphyroidschiefer
beschränkt; erassicauda nennt Koch?) aus einer Grauwacke,
welche dem Taunusquarzit sehr nahe liest (Winterstein bei
Friedberg in Hessen) und von Daleiden ; armatus ist eine Unter-
Goblenzform.
') Koch, Homalenoten p. 23. t. II., t. III. Fig. 7. Abhandl. d. geol.
Land.-Anst. IV. 2. 1883.
?) Siehe palaeont. Anhang.
®2) a... O0. p. 42
Grammysia abbreviata Sandb.
— ovata Sandb.
= Beyrichi
— Hamiltonensis A. et V.
Prosocoelus pes anseris Zeil. et W.
Gosseletia carinata Gdf.
Cyprieardella unioniformis Sandb.
— eurta Beush.
— subovata Beush.
_ elongata £
—_ elegans 4
Utenodonta Kayseri Beush.
— Oehlerti „
— unioniformis Sandb.
Gosseletia aff. Cyrtodontopis
— Kayseri Frech
Cueullella solenoides Gdf.
var. cultrata Beush.
Venulites eoncentrica F. R.
(= Paraeyclas rugosa Gdf.)
Modiola antiqua Gdf.
Avicula erenatolamellosa Sandb.
— lamellosa Gdf.
*) Bis Oberdevon.
a a en
wel
3 3 lee
=
lan
++ +1 + [+
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ae,
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PH
+ | +
+| +
+/+|+
a | a
a Au
= me,
er 4
le
Kochia capuliformis Koch
Schizodus aff. transversus Beush.
= Myophoria proteus B.
Modiomorpha elevata Krantz
Cueullella longuiscula Beush.
Carydium sociale .
Leptodomus latus Krantz
Tropidoleptus earinatas Uonr.
Spirifer hereyniae Gieb.
_ aff. carinatus Schn.
Athyris cfr. avirostris Krantz
Strophomena gigas M’Coy
Atrypa retieularis L.
Rynchonella daleidensis
5 efr. papilio Krantz
Strophomena Murchisoni A. und V.
= Sedgwicki A. et V.
Chonetes plebeja und sareinulata
Rensellaeria strieiceps F. R.
Pleurotomaria erenatostriata Sandbe.
_ striata Gdf. (?)
Bellerophon bisulcatus A. R.
Pleurotomaria daleidensis F. R.
Homalonotus armatus Burm.
Homalonotus erassicauda Sandb. ?
Homalonotus ornatus C. Koch
54
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I | ats ale
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Ober-Silur bis Oberdevon
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en u 5
FU FO m
+ +|+[ +1 +
= e Lo
NEE ai, TC
+ +
z. zu;
+
Für die Beurteilung der petrographischen Natur der
Porphyroide ist wichtig geworden die Abhandlung über die
Lenneporphyre von Mügge!). Nach eingehender Besprechung
der Gesamtlitteratur über diese Frage und der verschiedenen
Thesen über die Entstehung unserer Gesteine weist der Verfasser
sowohl für die mit Eruptivgesteinen verbundenen als für die
selbstständig vorkommenden Tuffnatur nach. Die Porphyroid-
schiefer des Lennegebietes sind metamorphisierte Tuffe. Ein
gleiches lässt sich über die Porphyroide des Taunus sagen.
Schon Kalkowsky°) weist darauf hin, dass die Quarze
der Porphyroidschiefer Einbuchtungen und Einschlüsse felsitähn-
licher Grundmasse zeigen, und Mügge bildet T. XXI, Fie. 1
aus schiefrigem Quarzkeratophyr von der Pulvermühle im oberen
Edderthal solchen Quarz ab. In fast keinem der vielen, zwecks
dieser Arbeit gefertigten Schliffe fehlt dieser typische Porphyr-
quarz. Neben den Flüssigkeitseinschlüssen finden sich im Dünn-
schliff in den Quarzen, die meist gut erhalten sind, Glaseier
und Schläuche und Fetzen typisch entwickelter Porphyr-
srundmasse. Oft ist wie in Porphyren der Rand korrodiert
und die Grundmasse seitlich eingebuchtet. Diese Quarze weisen
offenkundig auf ein Eruptivmaterial hin, dem sie entstammen.
Häufig zeigen sie undulöse Auslöschung. Zirkon und ? Rutil
finden sich im Quarz eingewachsen, ersterer auch wohl selbst-
ständig im Gesteinsgemenge. Biotit und Muskovit sind sowohl
primär wie als Neubildung vorhanden ; besonders häufig ist jedoch
Serieit neu entstanden. Er bildet in den Tuffen die Pseudomor-
phosen nach Aschenteilen ?). Die Feldspathe sind meist bei dem
gegenwärtig zugänglichen Material in Kaolin umgewandelt. Wo
sie erhalten sind, zeigen sie Schnüre von Flüssigkeitseinschlüssen.
Nicht selten ist Apatit. Je stärker zersetzt, um so sericitreicher
wird das Gestein. Ebenso steigt die Menge von trüben, braun-
roten Eisenhydroxyden. Besonders die schwarzen Maeneteisen-
körner zeigen sich von einem Hof dieser Zersetzungsprodukte
umgeben. Auch Eisenglanzschüppchen treten gelegentlich auf.
Ständige Begleiter sind Schmitzen sehr feinen Thonschiefers, da-
!) Lenneporphyre in Westfalen und angrenzenden Gebieten. OÖ. Mügge.
Neues Jahrbuch f. Min. 1893. Beilageband VIII p. 535 bis 721.
?) Elemente der Lithologie. Heidelberg 1886. pag. 188,
®) Siehe unten,
neben aber auch hie und da Brocken eines sandsteinartigen
Trrümmergesteins.
Nach Mügge ist ein untrügliches Charakteristikum tuffiger
Gesteine die von ihm als „Aschenstruktur“ bezeichnete Eigen-
tümlichkeit der Porphyroide. Betrachtet man einen Dünnschliff
im Polarisationsmikroskop, so fällt diese Struktur sofort auf. Man
erblickt eigentümliche, sichelartige, aus verschieden gekrümmten
Kreisen gebildete Bögen von Serieit. In der That ist die
Aehnlichkeit dieser Gebilde etwa mit den Bimsteinflasern, wie
sie ein Schliff durch dieses Gestein zeigt, so frappant, dass an
Mügge’s Erklärung: „Diese Serieitbögen sind Psendomorphosen
nach Aschenteilchen* kaum ein Zweifel wird sein können. Es
ist nun bemerkenswert, dass in keinem der zahlreichen Schliffe
von den verschiedensten Fundorten der Porphyroide diese Aschen-
struktur in typischster Ausbildung fehlt.
Ausschlaggebend ist ferner bei Mügge, dass grössere Feld-
spathe im Innern von Petrefakten fehlen und bei geöffneten
Schalen ihre Häufigkeit von innen nach aussen zunimmt.
Für das letztere konnten von mir leider keine analogen Be-
obachtungen gemacht werden. Die starke Umwandlung des Materials,
besonders aber die Thatsache, dass Schalenexemplare unter den
Versteinerungen sich gar nicht, Kaum rings um ausgebildete
Steinkerne fanden, vereitelten alle Bemühungen in dieser Hinsicht,
trotz des zahlreichen, den Schliffen geopferten, paläontologischen
Materials. Mügge konnte mit dieser Beobachtung nachweisen,
dass diese Feldspätbe nicht Produkt einer lokalen Metamorphose
sein können, sondern zur Zeit ihrer Sedimentierung fertig gebildet
gewesen sein müssen. — Trotz dieser Lücke dürfte sich auch
für unsere Gegend die Frage nach der Herkunft der Porphyroide
beantworten lassen.
Eruptive Entstehung ist ausgeschlossen ; das Gestein ist ein
versteinerungsführendes Tuffsediment.
Nach den Brüdern Sandberger (vgl. oben) hätten wir in
ihm das Produkt einer lokalen Metamorphose zu erblicken. Hier-
gegen Sprechen jedoch mancherlei Thatsachen.
Einmal wäre es ein starker Widerspruch, dass diese „meta-
morphisierten“ Schichten in den umgebenden versteinerungsarmen,
nicht von der Umwandlung betroffenen Phylladen die versteine-
rungsreichsten Bänke darstellen. In der That kann man im all-
gemeinen im östlichen Taunus, besonders im Hausberggebiet, wie
7
ich es nennen möchte, in einem grösseren Porphyroidzug Ver-
steinerungen erwarten, während in den Phylladen (Hunsrück-
schiefer? und Untereoblenz) die Fundpunkte, wie Hasselborn,
Hausberg u. a. m. viel spärlicher vorhanden sind.
Andrerseits müsste sich ein greifbarer Zusammenhang zwi-
ischen dem tektonischen Bau eines Gebietes und dem Auftreten
von Porphyroiden finden lassen. Es scheint ja allerdings der
Zug von der Schlappmühle nach Münster, falls er ein einheitlicher
ist, dem auch der Wernborner Fundort angehören würde, mit
einer Ueberschiebungslinie zusammen zu fallen.
Von dem mächtigen Bodenroder Vorkommen lässt sich dies
jedoch nicht behaupten. In den diesem Zug nördlich parallel
streichenden Schiefern ist Hasselborn ein bereits den Brüdern
Sandberger bekannter Fundort für Unter-Coblenzfossilien, ist
Weiperfelden ein von kleineren Porphyroidzügen begleitetes Fund-
gebiet derselben Stufe, ist schliesslich Kleeberg ein Aufschluss
wiederum der Phylladen.
An der deutlichen Ueberschiebungslinie Brandoberndorf-
Oberkleen findet sich andrerseits kaum ein Porphyroid, wie das
an der Kleeberger Strasse, am Eingang in das vielerwähnte
Griedelbacher Thälchen — ein ganz beschränktes, kleines Auf-
treten.
Allem dem gegenüber wird die Annahme einer tuffigen Ent-
stehung gestützt durch die Eigenschaften der wichtigsten
Mineralien, besonders des Quarzes, dessen Zugehörigkeit zu
Porphyrmaterial kaum bezweifelt werden dürfte, durch das Vor-
handensein klastischen Materials, wie Thonschiefer und
grauwacken-sandsteinartiges Gestein und hauptsächlich durch die
ausgesprochene Aschenstruktur.
Wenn es auch unwahrscheinlich ist, dass in der Tiefe die
Eruptivgesteine, deren Tuffe wir hier vor uns haben, gefunden
werden sollten, ja zweifelhaft, ob sie überhaupt vorhanden waren
oder sind, so hat doch die Annahme von Tiefeneruptionen oder
reinen Aschenauswürfen nichts gegen sich.
Zur Kenntnis der Ober-Coblenz-Schichten lassen sich
aus dem Gebiet des östlichen Taunus kaum neue Beobachtungen
anführen. Der bekannteste Fundpunkt für Versteinerungen aus
diesen dicken, rauhsandigen Bänken ist Kröffelbach im Solms-
bachthal; ferner können Brüche bei Griedelbach, Oberkleen und
kleine Hohlwegaufschlüsse bei Ebersgöns genannt werden. Auch
Be
die hellen, ausserordentlich festen (Quarzite am Ostrande des
Gebirges, wie sie z. B. die neue Strasse Butzbach-Hausen an-
schneidet, und wie sie auf dem Rücken des Heidelbeerberges bei
Butzbach anstehen, scheinen dem Ober-Coblenz anzugehören,
welches dann wohl mit den später zu besprechenden mitteldevo-
nischen Schichten an der Hochweiseler Verwerfung abgesunken
wäre.
Im Gegensatz zu der petrographisch sehr einförmigen Aus-
bildung des Unterdevons in Gestalt von Grauwacken und Thon-
schiefer, die durch vielerlei Uebergänge mit einander verknüpft
sind, stellt sich das Mitteldevon als ein Komplex von sehr
mannigfaltig entwickelten Schichten dar. Entsprechend der An-
näherung an die grosse Lahnmulde nehmen diese Gesteine den
nördlichen Teil des Gebietes ein, treten aber längs der grossen
(uerstörung, die den Ostrand des Taunus bildet, in schmaler
Zone auf, bilden ferner unzweifelhaft an vielen Stellen die
Unterlage der starken diluvialen Lehm- und Lössbedeckung der
Wetterau, bezw. ihrer tertiären Sand- und Kieslager. Wo inner-
halb derselben ältere Schichten ‘auftreten, sind sie meist durch
Steinbruchbetrieb aufgeschlossen, so der Massenkalk bei Klein-
linden, das Ober-Coblenz bei Ober-Kleen, das Unter-Coblenz bei
Oppershofen u. a. m. Bei Brandoberndorf tritt das Mitteldevon
zunächst als Einlagerung in den Ober- und Unter-Coblenzschichten
auf in schmalen Zügen: einmal sind es dünnschiefrige, glatte,
blaue, leicht ausbleichende Thonschiefer, wie an der Brühlmühle,
oder typische Feldspathgrauwacken. Letztere sind stets — auch
weiter abwärts im Solmsbachthale bei Neunkirchen, Bonbaden
z.B. u. s. f. — in mitteldevonische Schichten konkordant eingelagert.
Abgesehen von Pflanzenresten haben sich weder hier noch über-
haupt im Schiefergebirge in diesen Grauwacken Versteinerungen
cefunden. — Wo sie besonders feinkörnig auftreten, wie unter-
halb Bonbaden auf der linken Thalseite, machen sie durchaus
den Eindruck eines massigen Gesteins. Der ziemlich mächtige
Brandoberndorfer Zug lässt sich im Streichen weiter bis Griedel-
bach verfolgen, ein zweiter beginnt gleich östlich Kröffelbach an
der „nassen Buche“. Im Verlaufe des Solmsbachthales, in der
Gegend von Oberquembach, Ober- und Niederwetz ist die Feld.
spathgrauwacke noch vielfach aufgeschlossen. Auf ihre petrogra-
phischen Figentümlichkeiten soll später im Vergleich mit Vor-
kommen von anderen Fundpunkten eingegangen werden. Da sie
in unsrer Gegend stets von mitteldevonischem Schiefer (Thon-
oder Kieselschiefer) oder Diabas begleitet ist, so kann man für
dieses seiner stratigraphischen Stellung nach vielumstrittene Ge-
stein hier ein mitteldevonisches Alter mit ziemlicher Wahrschein-
lichkeit annehmen.
Kieselschiefer tritt zwischen Brandoberndorf und Klee-
berg am „Kopf“, sowie am Süd- und Südostabhang des waldigen,
westlich Oberkleen gelegenen Höhenzuges, dessen höchster Punkt
der Schalsberg (352 m), wiederholt, z. B. nächst Oberkleen, an
Weg Griedelbach-Oberkleen ete. in verschieden mächtigen Lagen auf.
Rothpletz!) hat zuerst aus den silurischen Kieselschiefern
von Langenstriegis Diatomeen, Radiolarien und, von ihm „Sphäro-
somatite“ benannte, Gebilde organischer Natur beschrieben. Diese
Kieselschiefer ebenso wie andere durch Wichmann?) von Nowaja
Semlja bekannt gewordene, stellen ein feinkörniges Gemenge von
Quarz, Caleedon und kohliger Substanz dar.
Einige Proben der mir vorliegenden Kieselschiefer wurden
erst vor dem Lötrohr, dann in der Gebläseflamme auf's allerener-
sischste geglüht. Wie erwartet, zeigten sie sich so gut wie
unschmelzbar. Die dunkle Färbung kann jedoch nicht von koh-
liger Substanz herrühren, denn nicht die geringste Entfärbung
trat ein. Eine pulverisierte, mit dem Magneten behandelte Partie
erwies auch das fast völlige Fehlen von Fe,O,, sodass — eine
Auffassung, der die mikroskopischen Befunde nicht widersprechen —
die dunkle Färbung auf schwarze Thonschieferpartikel zurückzu-
führen sein dürfte. Im Dünnschliff zeigten sich zwar rundliche
oder ganz kuglige Gebilde, die man auf den ersten Blick für
„organischer Natur“ hätte halten können, doch liess sich bei
senauerer Betrachtung keines auf die von Rothpletz oder
Rüst?) abgebildeten Formen annähernd zurückführen. Vielmehr
zeigten sich diese rundlichen Gebilde als deutliche Galeedon-
Quarz-sphärolithe mit schönem Interferenzkreuz. Ob der Quarz
hier in früher von Radiolarien eingenommenen Hohlräumen sich
abgesetzt hat, lässt sich nicht entscheiden. Wahrscheinlich ist
es jedoch bei dem auffälligen Mangel an kohliger Substanz nicht.
!) Zeitschr. der deutsch. Geol. Ges. XXXII. 1880. p. 447.
2) Zeitschr. der deutsch. Geol. Ges. XXXVIIIL 1886.
3) Rüst, Beitr. zur Kenntnis d. foss. Radiol. a. Gest. d. Jura. Palaeon-
tographica XXXI. 1885.
— 60° —
Der Diabas ist im südöstlichen Taunus das sicherste Kri-
terium für das Auftreten mitteldevonischer Schichten, da hier den
älteren Devonbildungen Einlagerungen von Eruptivgestein völlig
fehlen. In Beeleitung von Kieselschiefern, Thonschiefern und
Grauwacken findet er sich einmal in gewöhnlicher, erobkörniger
Ausbildung bei Espa, Griedelbach, Oberkleen, Niederquembach und
vielen anderen Punkten nördlich des letzten Ober-Coblenzvorkom-
mens bis zur Lahn in. vielen grösseren und kleineren Partien. In
auffällig abweichender Bildung fand ich ihn am Wege Griedelbach-
Oberkleen — die Karte giebt an der Stelle leider keinen Flur-
namen — bes. am rechten Thalgehänge, östlich vom „Kopf“. Das
ungewöhnlich harte Gestein zeigt splittrigen hälleflintaartigen
Bruch und ist völlig dieht. Gegenüber auf der linken Thalseite
steht er tiefer an und ist durch einen grossen Gehalt an CaCO,
ausgezeichnet. Die petrographische Untersuchung, deren Resultate
weiter unten genauer mitgeteilt werden, erwies dies Gestein als
Olivindiabas.
Die schon bei Brandoberndorf erwähnten blauen Thon-
schiefer bilden neben den besprochenen Diabasen, Kieselschiefern
und Ggrauwacken die Hauptausbildungsform des unteren Mitteldevon.
Ihre stratigraphische Stellung ist besonders klar und schön bei
Oberkleen und Eberseöns dargelegt, wo eine durch Erosion rings
isolierte Platte von Massenkalk von ihnen deutlich unterlagert wird.
Manchmal finden sich in diesen häufig tentaculitenführenden Thon-
schiefern Knollenkalke, so am Weg Griedelbach-Oberkleen an der
linken Thalseite, ehe der Weg die Strasse Kleeberg-Oberkleen
erreicht. Leider ist es mir noch nicht gelungen, in diesem oder in
dem hochinteressanten Vorkommen, das oben von der Schlappmühle
(Weg Usingen-Wernborn) genannt wurde, Petrefakten zu finden
und die Fauna mit derjenigen der bekannten mitteldevonischen
Knollenkalke zu vergleichen.
Eine letzte Entwicklung des unteren Mitteldevon stellen
die Orthocerasschiefer dar. Ursprünglich als Unterdevon, zuletzt
als oberster Horizont der Ober-Coblenzschichten aufgefasst, wurden
sie von Kayser an die Basis des Mitteldevon gestellt. Da Sand-
berger und besonders Maurer diese Auffassung unter anderem
durch Hinweise auf das zweifellos unterdevonische Alter der
„Orthocerasschiefer vom kleinen Hausberg“ bekämpfen,
so muss, insoweit letztere in Betracht kommen, auf diese Gründe
eingegangen werden. Die erste Serie von Versteinerungen vom
en
kleinen Hausberg wurde von R. Ludwig gesammelt und lag
den Brüdern Sandberger vor. Ich habe mich vergeblich
bemüht, den Verbleib dieser Sammlung heute ausfindig zu machen.
Weder in Giessen, noch im Senckenbergianum zu Frankfurt a. M.,
noch in Darmstadt ist sie vorhanden, wie Herr Geh. Rat Lepsius
mir auf meine Anfrage geütigst mitgeteilt hat. Auch Herr
v. Sandberger konnte mir nur mitteilen, dass er die Suite
seinerzeit an Ludwig zurückgegeben hätte. Man muss hiernach
wohl verziehten, die Ludwie’sche Sammlung zu Gesicht zu bekonmen.
Die Stellen am kleinen Hausbere sind längst ausser Betrieb.
Eigenes Sammeln blieb dort leider erfolglos. Einmal fand Herr
Prof. Kayser bei einem gelegentlichen Besuche eine kleine
Jardiola; ich ein andermal nach langem Klopfen einen Cepha-
lopodenrest. Was an Orthoceras-ähnlichen Stücken herausgefördert
wurde, erwies sich als unbestimmbar. Trotzdem es somit nicht
möglich war, die Ludwig’sche Liste, die von Sandberger
zweifellos nachbestimmt worden ist), zu ergänzen und zu trennen,
dürfte sich die Frage stratigraphisch lösen lassen. Wie noch
genauer zu erklären sein wird, sind die den Höhenzug des Hausbergs
bildenden Unter-Coblenz-Phylladen und Porphyroidschichten am
Ostabhang dieses Berges abgeschnitten. An der Verwerfung sind
abgesunken:: bei Hochweisel Massenkalk, sofort nördlich davon die
Schiefer des sog. kleinen Hausbergs, dann ältere Schiehten
bei Hausen, weiter nördlich mit dem Heidelbeerberg: quarzi-
tische, wahrscheinlich der Ober-Coblenzstufe angehörige Schichten.
So kommt es, dass man auf dem Gipfel des Hausbergs und, wo am
oberen Teil seines steilen Abhangs das Gestein angeschürft ist,
Tropidoleptus carinatus, Chonetes sareinulata und -plebeja, Spirifer
arduennensis und andere Leitformen des Unter-Coblenz findet, an
seinem untersten, dem Dörfehen Hausen zugekehrten Teil jedoch, in
(dem sich die erwähnten Schieferstollen befinden, verkieste Wissen-
bacher Formen. Diese Ludwig nicht bekannte Störung mag
eine eigenartige Mischung unter- und mitteldevonischer Arten
veranlasst haben! Diese Mischung hat sodann Sandberger,
der den Fundpunkt aus eigener Anschauung nicht kannte, neben
anderen Erwägungen bestimmt, gegen ein rein mitteldevonisches
Alter der Orthocerasschiefer zu sprechen °).
!) 1889. Ueber die Entw. der unt. Abt. des Devonsyst. in Nassau. p. 69.
?) Verst. rhein. Schicht. 1856. S. 540. Entwicklung d. unt. Abt. d. dev.
Syst. in Nassau 1889. p. 8. „.... dass die Orthocerasschiefer mit den
— 91 0 —
Maurer kennt diese Verwerfung ebenfalls nicht, hält den Zuge
dunkelblauer Plattenschiefer, die vom Hausberg ab nordöstlich
streichen, für Orthocerasschiefer und weist auf die unmittelbare
Nähe des Bodenroder Porphyroids hin, dem dieser Schieferzug un-
mittelbar südöstlich vorgelagert ist. Da derselbe jedoch dem Unter-
Coblenz und höchst wahrscheinlich zum Teil auch noeh den Huns-
rückschiefern angehört, so ist die Folgerung, dass er für ein unter-
devonisches Alter der Orthocerasschiefer spreche '), hinfällig.
Auf die Frage nach dem Alter der Orthocerasschiefer geht
Maurer neuerdings im Neuen Jahrbuch für 1896 ein. Auch hier
werden stratigraphische Beobachtungen aus dem östlichen Taunus
seren das mitteldevonische Alter der ÖOrthocerasschiefer ins Feld
seführt. Maurer bespricht die Aufeinanderfolge der Devon-
schiehten des Taunus, wie vom Taunusquarzit bis zu den Lahn-
kalken in südnördlicher Richtung einander immer jüngere Glieder
vorgelagert seien, und zählt diese — in Wirklichkeit ja recht
regelmässige — Anfeinanderfolge am Ostrand des Schiefergebirges
auf. Dabei läuft zunächst der schon genannte Irrtum mit unter,
dass die blauen Thonschiefer, die das Bodenroder Porphyroid
begleiten, einfach die südwestliche Fortsetzung der Orthoceras-
schiefer des Hausbergs seien. Maurer sagt dann wörtlich ?):
„In diese Schiehtenfolge finden sieh eingelagert im hangenden
der unteren Grauwacke bei araevenwiesbach eine Bank feld-
spathhaltiger Serieitglimmerschiefer des Taunus und als
Zwischenlagerungen der unteren Grauwacke mehr oder weniger
mächtige Bänke von Stringeocephalenkalk bei Niederweisel und
Hochweisel, ein Beweis, dass am Ostrande des rheinischen Devon
unaufgeklärte Disloeationen vorhanden sind“. Letztere Beobach-
tung findet in der Verwerfung von Hochweisel eine Bestä-
tigung und Erklärung. Ueber die Schichten, die bei Graeven-
wiesbach anstehen, sagt Maurer ferner?): „Wie erwähnt, be-
ginnt der älteste Zug Orthocerasschiefer in der Nähe des Rheins
bei Dörsdorf im Oststreichen der Cauber Hunsrückschiefer (!),
zieht sich ..... bis in die Gegend von Langenbach (Amt
Usingen) und steht möglicher Weise in seinem NO.-Streichen
Caleeolaschichten im Ganzen gleichaltrig und mit letzteren am passendsten
noch zum Unterdevon zu rechnen sind.“
!) Neues Jahrbuch f. Min. Beilageband 10. p. 613—756.
2)>.8; 8:20. .D.7700.
2) 9.198 0.9.7126:
mit dem Orthocerasschiefer des Hausbergs bei Butzbach in Zu-
sammenhang. Im Bereich dieses ältesten Zuges findet sich bei
Graevenwiesbach, anscheinend zwischen Schichten der älteren
Grauwacke, ein kleiner Steinbruch, in welchem Sericitelimmer-
schiefer des Taunus (!) gebrochen wird. Ein Zusammenhang
des Orthocerasschieferzuges mit diesem Tannusgestein ist nicht
nachweisbar, soll auch gar nieht versucht werden“.
Was Maurer hier für ein „Taunusgestein“, offenbar nach
Analogie der Serieitgesteine am Südabhang des Taunus, erklärt,
ist ein sandiges, stark zersetztes Porphyroid. Für die um-
gebenden Schiefer und Grauwacken gilt das Gleiche wie für die
Begleiter des Bodenroder Zuges: sie sind Unter-Coblenzschichten,
vielleicht z. T. Hunsrückschiefer. Das nächste westlich von Boden-
rod nachgewiesene Auftreten von Orthocerasschiefern liegt
NW. im Weilthal, aber in Schichten, die den Bodenroder und
(sraevenwiesbacher Zügen nördlich vorgelagert sind, nämlich bei
Langenbach und Weilmünster.
In der Veröffentlichung von 1880) erwähnt Maurer einen
Quarzitzug, dessen Bruchstücke auf einer Weglänge von 50
Schritt zerstreut liegen. Derselbe soll die am Wege Maibach-
Bodenrod anstehenden blauen Schiefer beeleiten. „Das
Auftreten des Quarzites an dieser Stelle erinnert sehr an das
eleiche Vorkommen bei Greifenstein“. — Mit dieser Beobachtung
können m. E. nur die am (jetzt mit den Farbenzeichen des Taunus-
clubs versehenen) Wege Bodenrod-Maibach liegenden grösseren
oder kleineren Blöcke und Brocken weissen Quarzes gemeint
sein. Sie sind jedoch zweifellos viel jüngerer Gan gquarz und
haben mit devonischen Quarzitzügen nichts zu schaffen.
Solehe Gänge sind im Taunus sehr verbreitet, sie streichen
NW. bis NNW. und sind oft weithin zu verfolgen. Der grösste
setzt noch südlich der Schlappmühle auf, ist an der Usingen-
Ziegenberger Staatsstrasse in einem grossen Steinbruch angeschürft,
bildet einige Kilometer weiter nordöstlich die weithin sichtbaren,
')a.a O. Beilageband 1. 1831. p. 85. Vergl. ferner: Maurer, Neues
Jahrbuch. 1882. p. 35. „Die obere Abteilung des Unterdevon ist vertreten
durch die Orthocerasschichten von Hausberg, die Feldspathgrauwacke von
Bodenrod und die Unltrijjugatuszone von Kröffelbach. Ferner 1881, Beilageband
1, 84-86: — „geht man von Ziegenberg in nördlicher Richtung vor, so stösst
man zwischen Maibach und Bodenrod auf die blauen Thonschiefer des Hausbergs
mit Orthoceras“* — etc.
Se
lıaushoch aufragenden und langmauerartigen „Eschbacher Felsen“,
um in der Richtung nach Graevenwiesbach zu verschwinden, wo
eine Menge kleinerer Quarzgänge diesen Riesen ablöst.
Das obere Mitteldevon wird von Stringocephalen-
oder Massenkalk gebildet, abgesehen von den ihn stellen-
weise vertretenden Eruptivgesteinen. An vielen Stellen ist er
durch Steinbruchs- und Kalkbrennbetrieb aufgeschlossen. Ver-
steinerungen kommen vor, wenn auch nicht allzu häufig. Infolge
der Härte des Gesteins sind sie jedoch meist nur unvollständig
zu erhalten, wenn man nicht das Glück hat, ein stark ange-
wittertes, petrefaktenführendes Stück zu finden. Nirgends jedoch
kommen Fossilien (Conchidium hassiacum n. sp.) ') in so erstaun-
licher Massenhaftigkeit vor, wie in einigen Kalkbrüchen von
Kleinlinden bei Giessen, in nächster Nähe des von E. Kayser
jüngst beschriebenen Dalmaniten-Sandsteins ?).
Aehnlich wie Oehlert dies vom gleichaltrigen Kalkstein
von Montjean (Maine et Loire) beschreibt), schliesst das Vor-
handensein dieses Conchidium bei sonst normaler Korallenfauna das
Vorkommen des in diesem Niveau sonst so häufigen Stringocephalus
3urtini und der übrigen, ihn gewöhnlich begleitenden Leitver-
steinerungen so gut wie fast ganz aus.
Von Störungen, die den geschilderten Schichtenverband
betroffen, sei zunächst die grosse Hausberg-Verwerfung genannt.
Wir Jernten im Streichen der Unter-Coblenzschichten den Massen-
kalk bei Hochweisel kennen. Da nach Ludwigs Angabe !) bei
Kellergrabungen in diesem Orte ebenfalls Massenkalk angetroffen
wurde, in den Hohlwegen am westlichen und südwestlichen Aus-
gange des Dorfes jedoch noch die NO. streichenden Schiefer an-
stehen, so ist der Verlauf der Verwerfung — dieselbe streicht
Südost-Nordwest — leidlich bestimmt, wenn er sich auch unter
der starken Lössdecke schwer genauer festlegen lassen wird.
Für das südöstliche Fortsetzen der Störung ist weiter Ludwigs
Notiz von Bedeutung, dass im Streichen des Taunusquarzits vom
Winterstein bei Friedberg und Johannisberg bei Bad Nauheim in
') Vergl. palaeont. Teil.
?) Fauna des Dalmaniten-Sandsteins bei Kleinlinden. Marburg 1896
°) Note sur le caleaire de Montjean et Chalonnes. Ann. des Se. Ge£ol.
t. XIL. 1877.
*) Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogtum Nassau. IX. 2.
pag. 7 und 8.
von der Salinen-Verwaltung niedergebrachten Bohrlöchern eben-
falls der Kalk durchsunken wurde. Nordwestlich folgen, wie
schon erwähnt, die Schiefer des Hausbergabhanges, die Quarzite
des Heidelbeerberges, an der ,„Oes“ ferner Kieselschiefer, dann
weiterhin das von Espa nach Kleeberg führende Thälchen ent-
lang, auf der östlichen Seite, gelegentlich bis an die westliche
Höhe herübertretend: Diabas, mitteldevonischer Thonschiefer und
Kieselschiefer; auf der westlichen zunächst am Kellersacker der
östlichste Flügel des Bodenroder Porphyroids, dann bis Kleeberg
ein System von versteinerungsarmen Phylladen, wie sie ähnlich
oben aus der Bodenroder Gegend beschrieben worden sind.
Ferner seien genannt zwei Ueberschiebungen, deren eine
bezeichnet ist durch die beiden Vorkommen von Knollenkalk und
Kieselschiefer in der Nachbarschaft von Porphyroiden bei der
Schlappmühle und bei Münster, wie sie beide oben '!) bei Aufzählung
einzelner Porphyroidvorkommen genauer angegeben wurden.
Die zweite finden wir bei Brandoberndorf, wo der schon
erwähnte mitteldevonische Zug von T'honschiefer mit eingelagerter
Grauwacke von Unter-Goblenz-Phylladen überschoben ist. Nord-
östlich grenzen diese im Streichen an Kieselschiefer (,Kopf“,
Strasse Brandoberndorf-Kleebere), Olivindiabas (Thal Griedelbach-
Oberkleen), (s. 0.1), und Thonschiefer mit Knollenkalk. Das letzt-
eenannte Thälchen scheint in seinem Verlaufe dieser Überschieb-
ungslinie zu folgen bis zum Griedelbacher Olivindiabas.
Palaeontologischer Anhang.
Gosseletia carinata Gdf. Folm.
Frech. Devonische Aviculiden Deutschlands. 1891. p. 12.
T. XII, F. 8-11; XIV, 3.
Von dieser Art liegt ein ausgezeichnet erhaltenes Stück —
Steinkern und Schalenabdruck — vor. Unter der fein gestreiften
Ligamentarea sieht man, der linken Klappe angehörig, 4 starke
und einen schwach angedeuteten fünften Zahn. Eine ungefähr
lotrechte Stellung, wie Frech sie angiebt, lässt sich nicht
beobachten: die Zähne stehen mehr schräg. Ein Auseuss zeigt
den Schlossbau der rechten Klappe in Uebereinstimmung mit
Frechs Beschreibung.
1) 8.8. 44 u. 45.
At
Gosseletia aff. Cyrtodontopsis Kayseri Frech.
Frech. Devon. Aviculiden p. 126. XIII, 1— 2.
Zwei bei Bodenrod gefundene Exemplare erscheinen durch
schwächeren Schlossbau und stärker geschweiften Umriss als
ältere Mutation der Mielener Art.
Spirifer aff. carinatus Schnur.
Kayser. Fauna des Hauptquarzits ete. Abh. d. geol. Landes-
Anstalt. 1889. p. 26.
In den Porphyroidschichten fanden sich mehrere Exemplare
eines ziemlich grossen, völlig ungeflügelten Spirifer, der grosse
Aehnlichkeit mit Sp. caricatus Schn. hat. Die Grössenverhältnisse
und die Form des Sattels, soweit die Verdrückung eine sichere
Beobachtung nicht unmöglich macht, lassen es als wahrscheinlich
erscheinen, dass man es hier mit dem von Kayser aus der
Siegener Grauwacke angegeben „Sp. aff. carinatus“ zu thun hat.
Spirifer antecedens n. mut.
von Spirifer arduennensis Schnur.
Die vorliegende Form ist nahe mit Sp. arduennensis Schnur
verwandt, der in der Eifel zuerst bei Stadtfeld in den Unter-
Coblenzscehichten häufiger auftritt, in den Ober-Coblenz-
schichten bei Prüm und Daleiden gemein ist, in den unsern
Porphyroiden benachbarten Schiefern und Grauwacken jedoch
noch selten vorkommt !). Die in den Porphyroidschiefern auf-
tretende Art zeigt konstante Abweichungen, die wohl Maurer
zu der leicht begreiflichen Bestimmung „Sp. macropterus, klein“
veranlasst haben.
Verfasser konnte die im Marburger Museum aufbewahrten
Originalexemplare zu Kaysers „Hauptquarzit“ (Tab. II, 1—4,
XII, 5, XVI, 1—9) sowie andere typische Stücke zum Vergleich
direkt heranziehen. In folgenden Tabellen ist in der ersten
Spalte das Verhältnis der Länge des Muskelzapfens zur Länge
der Muschel, in der 2. das der Länge zur Breite, in der 3. die
') Einen bereits erwähnten Fundpunkt für Sp. arduennensis Schn. bildet
In unserem Gebiet der Hausberggipfel. Ferner wäre Oppershofen bei Butzbach
in der Wetterau zu nennen.
a
Grenzen, innerhalb deren die Breite der verschiedenen gemessenen
Stücke schwankt, angegeben.
Spirifer arduennensis von Stadtfeld (Unter-Coblenz).
1:72,83 RT 20 mm
220 722,2 bis
15:520 121 27 mm
12022 177158 27 mm
1: 2,3 verdrückt nn
19 1: 2,0 2.
19:53;0 12:2 36 mm
el Kat >36.
Spirifer arduennensis von Prüm und Daleiden (Ober-Coblenz).
172.0 NS 25 mm
ia: 1.90 I) 29 mm
1:52:16 Ir) bis
12: 2.0 1# 7,241 42 mm.
Das Verhältnis der Länge des Muskelzapfens zur ganzen
Länge beträgt im Mittel bei Stadtfeld: für kleine Exemplare 1:
2,00, für mittlere 1: 2,10, für grosse 1:2,1. Dasselbe Verhältnis
für Stücke von Daleiden hat für das kleine in der Tabelle ange-
führte Individuum den Wert 1: 2,0, für mittelgrosse im Mittel
1: 2,02; für einige Unter-Coblenzformen von Oppershofen bei
Butzbach in der Wetterau ergab sich folgende Zusammenstellung.
3459 ua 1 5) 23 mm
I 292,25 irtral,d 27 mm
N) 1:2 — verdrückt.
Das Mittel des erwähnten Verhältnisses beträgt hier 1 : 2,05.
Diese Formen sind hinsiebtlieh der Flügellänge meist recht
konstant, die Flügel in Oehrchen verlängert.
Eine wesentlich andere Ausbildung zeigt nun unsere ältere
Mutation von Bodenrod und Wernborn. Hier ergiebt sich nämlich
für Individuen von Bodenrod:
15:4349 11,:21,5 26 mm
143531;9 ianee 39 mm
1142,.1,8 verdrückt —
oe
iteuld a) 22 mm
| verdrückt —
ir Ns21 »9 mm
12476 u), 94 mm
1,2149 17:72;0 30 mm
für solehe von Wernborn:
FERN rl) 39 mm
Ia02,0 verdrückt =
Ve) 113520 29 mm
x 11:62:51 40 mm
1.371,6 1e:02,.2 35 mm
N verdrückt —
Während so bei dem typischen Sp. arduennensis aus den
CGoblenzschichten das Verhältnis: Muskelzapfen zur ganzen Länge
nieht unter 1:2 sinkt (im Mittel), so erhebt es sich für die
Stiicke von Bodenrod nur bis zum Wert 1 : 1,77 und für solche
vom zweiten genannten Fundpunkt bis 1: 1,71.
Die für Sp. arduennensis sehr bezeichnende Verlängerung
der Flügel in Oehrchen zeigt unsere Mutation nur in sehr be-
schränktem Masse. Sie ist gedrungener gebaut als die Schnur-
sche Art. Ihr Hauptunterschied aber liegt in der Entwicklung
des Muskelzapfens, wenn die Grösse desselben auch, wie die obigen
Tabellen zeigen, kleinen Schwankungen unterworfen ist. Der
Muskelzapfen passt sich etwa in den durch die Konvergenz der
zweiten Rippe beiderseits des Sinus gebildeten Winkel ein und
wird manchmal noch breiter. Scharfe Furchen, die nach einem
Punkte nahe unterhalb der Mitte des Sinus konvergieren, bezeichnen
seine Basis. Seine Spitze ist durch eine feine, aber tiefe Kerbe
zweiteilig. Die beiden innersten Rippen setzen über die Furchen
hinaus und sind bis fast zur Spitze zu verfolgen. Die Fortsetzung
des Sinus erzeugt auf dem Muskelzapfen eine feine, nach der
erwähnten Kerbe hin verlaufende Hohlkehle. Bei besonders gut
erhaltenen Stücken ist der Zapfen fein skulpturiert. Er ist bei
unverdrückten Exemplaren steil, fast lotrecht vom Steinkern ab-
gesetzt, manchmal schnabelförmig umgebogen und erinnert durch
seine ganze Gestaltung sehr an den Zapfen von Sp. primaevus
Stein. aus dem Taunusquarzit und den Siegener Schichten.
Die grosse Klappe besitzt einen im Grunde winklig geknickten
Sinus, die kleine einen scharfen Sattel, der eine deutliche Längs-
Da
furche trägt. Die von feinen Anwachsstreifen durchsetzten Rippen
zeigen ebenfalls einen kielförmig scharfen Rücken.
Sie sind derb ausgebildet; auf dem Steinkern sind nur die
+ ersten bis zum Schlossrand hin zu verfolgen, während Ausgüsse
der grossen Klappe 5, auch 6, ihrer ganzen Länge nach beobachten
lassen.
Rhynchonella efr. papilio Krantz.
Davidson. Monogr. Brit. Braech. p. 61. — 12. f. 8. 9,
Beelard. "Bulle soer Delse deGE0l. 17 IV. 180 PP 2ITITD
(Extrait du —).
Krantz. Fauna vom Menzenberg. Verh. nat. Ver. Rheinl.-Westf.
Sa Pap LH ER:
Kayser. Beitr. z. Kenntn.d. Sieg. Grauw. Jahrb. d. geol. Landes-
Anst, f. 1590. |
Die Unsicherheit der Bestimmung ist begründet in der Er-
haltung des bei Wernborn gefundenen Exemplars. Das Verhältnis
von Länge und Breite der Muschel beträgt 59 und 35 mm, soweit
die Erhaltung eine ausreichende Messung zulässt. Die anfangs
schwachen, dann kräftig anschwellenden Rippen sind deutlich zu
beobachten. Ihre Zahl mag an dem ca. zu ?/, erhaltenen Exemplar
24 bis 26, am vollständigen Stück demnach 38 bis 39 betragen
haben. Ueber die Form des Sattels lässt sich bei der starken
Quetschung der Muschel nichts Sicheres sagen.
Davidson hat unsere Art als Rh. Pengelliana aus tiefem
Unterdevon beschrieben, B&clard aus der Siegener Grauwacke
ungefähr gleichstehenden Ardennenschichten, Krantz vom Men-
zenberg unweit Bonn, endlich Kayser aus den Siegener Schichten
der Gegend von Siegen selbst.
Athyris aff. undata Dfr., cfr. avirostris Krantz,
Krantz. Fauna vom Menzenberg. Verh. nat. Ver. Rheinl.-Westf.
189% p. 1083. 1. 1%. r 23, 2b.
Kayser. Hauptquarzit. p. 37—4).
Die hier vorgenommene Abtrennung der vorliegenden Ab-
drücke und Steinkerne von der typischen Form und ihre Bezeich-
nung als aff. undata gründet sich hauptsächlich auf die Mass-
zahlenverhältnisse.. Kayser giebt gelegentlich einer eingehenden
Beschreibung von Ath. undata Defr. eine Tabelle von Masszahlen.
Tune
Gewöhnliche Exemplare sind ca. 50 mm lang und breit. Drei
von mir gemessene Stücke hatten:
Länge: Breite:
40 46
40 48 (Combinat.)
41 45—46.
Eine gut übereinstimmende Beschreibung gab Krantz von
einer Form vom Menzenberg (bei Bonn) als Spirifer avirostris.
Kayser zog diesen Namen bei Besprechung von Athyris undata
wieder hervor. Leider schliesst die Erhaltung unseres Materials
eine Ergänzung der Krantz’schen Beschreibung aus. Seine An-
gaben über die Grösse sind sehr ungenau, da er bloss sagt: „Die
Grösse der Exemplare wechselt von 3 bis 6 cm in der Breite
und von 2—-5 cm in der Länge“. Das von ihm abgebildete Stück
misst 45 mm und 41 mm in der Breite und Länge, stimmt also
darin mit unserer Porphyroidform recht gut überein. Wahrschein-
lich hat man es mit einem Vorläufer, einer älteren Mutation von
Athyris undata zu thun.
Strophomena gigas M’Coy.
Kayser. Beitr. z. Kenntnis d. Fauna d. Taunusquarzites. Jahrb.
d. geol. Land.-Anst. f. 1889.
Sandberger.. Ueb. d. Entwickl. d. unt. Abteilung d. rhein.
Systems in Nassau. 1889.
Kayser. Beitr. zur Kenntnis der Siegener Grauwacke a. a. O.
Berlin 1892.
Diese Form wurde zuerst von Kayser als „Stroph. sp.
vielleicht = gigas M’Coy*“ aus dem Taunusquarzit der Neuhütte
unweit Stromberg beschrieben und abgebildet. 1889 identificierte
Sandberger auf Grund reicheren Materials die Art bestimmt
mit der genannten englischen. Ausführlich beschrieb sie zuletzt
wieder Kayser aus der Siegener Grauwacke.
Das mir vorliegende Exemplar von Wernborn ist, wie die
meisten von diesem interessanten Fundpunkte, leider stark ge-
quetscht, so dass die Masszahlen sich nur durch Rekonstruktion
der ursprünglichen Umrisse annähernd angeben lassen. Darnach
beträgt die Breite des Schlossrandes 65 mm, die Länge der Muschel
75 mm. Mit dieser dem Taunusquarzit und den Siegener Schichten
angehörigen Art ist die Zahl derer, die auf ein tiefes Niveau
unsrer Porphyroide hinweisen, um ein wichtiges Glied vermehrt.
Atrypa reticularis L.
Diese Species schien bisher in Schiehten höheren Alters als
das Ober-Coblenz am Rhein zu fehlen. Noch 1889 sagte Kayser’):
„In tieferen Horizonten (als Ober-Cobl.) dagegen habe ich sie nie
beobachtet. Jedoch lässt der Umstand, dass sie bereits im Ober-
Silur vorhanden ist, vermuthen, dass man sie mit der Zeit auch
aus tieferen Schichten des rheinischen Unterdevon kennen lernen
wird.“ Es dürfte gewiss von Interesse sein, dass es mir jetzt in
der That gelungen ist, Atrypa reticularis bei Wernborn in zwei
typischen Exemplaren zu finden.
Conchidium hassiacum n. sp.
Wie schon erwähnt, bildet eine sehr interessante, noch
unbeschriebene Pentameride, ©. hass., die Leitform des Stringo-
cephalenkalks unsrer Gegend. Ich fand vereinzelte Exemplare
dieser Species am Schalsberg westlich Ober-Kleen, doch waren
die Stücke von diesem Punkte höchst unvollständig und zu einer
Beschreibung unzureichend. In erstaunlicher Menge kommt die
Art jedoch in einigen Kalkbrüchen südwestlich Klein-Linden bei
Giessen vor. Trotzdem ist es bis jetzt noch nicht gelungen, ein
vollständiges, ja nur ein 2klappiges Exemplar zu finden. In dem
überaus harten Kalk sieht man auf frischen, womöglich ange-
schnittenen Flächen, besonders an den durch Sprengung freige-
legten Felswänden der Steinbrüche, zahlreiche Durchschnitte von
grossen Schalen, die sich als krystallisierter Kalkspath in weissen
Bögen von der dunkleren Masse des dichten Gesteins abheben.
Das Herauspräparieren eines solchen Vorkommens mit Hammer
und Meissel ist so gut wie ausgeschlossen. Auch Versuche mit
verschieden eoncentrierter Salzsäure geben ein wenig befriedigendes
Resultat. Man muss sich daher darauf beschränken, die an der
Oberfläche stark angewitterter Stücke zum Vorschein kommenden
Exemplare zu reinigen.
Da unsrer Art jede Spur von Sinus und Sattel fehlt, und
sie durch eine hohe offne Area ausgezeichnet ist, so muss sie von
Pentamerus im engeren Sinne abgetrennt und zu der besonders
im Ober-Silur verbreiteten Untergattung Conchidium gestellt
werden.
1) Hauptquarzit p. 37.
Be
Die Maasse eines mittelgrossen Exemplars, bezw. einer Ven-
tralklappe, betragen 68 mm Länge und 45 mm Breite. Dieser
ansehnlichen Grösse entsprechend sind die Septen und Zahnstützen
sehr stark verdickt. Unter der hohen und offenen Area sieht
man die letzteren nach dem Median-Septum zu konvergieren.
Sie stehen sehr steil und bilden mit einander einen Winkel von
nur 65°. Die Länge der „Kammer“ beträgt etwa '!/, der Gesammt-
schalenlänge.
Der Schnabel ist an und für sich nieht sehr stark nmgebegen.
Infolge einer mächtigen, schwellenden Verdickung der Schnabel-
gegend erscheint indess diese Umbiegung beinahe halbkreisförmig.
Die Zahl der Rippen ist sehr gross; sie beträgt auf der
Ventralklappe wohl 40—45. Ob die Vermehrung der Rippen
durch Einschaltung oder Spaltung stattfindet, konnte nicht sicher
entschieden werden, doch kommt (wie schon Oehlert (s. u.) für
den nahestehenden P. Davyi angiebt) beides höchst wahrschein-
lich neben einander vor.
Hoffentlich gelingt es mit der Zeit auch die Merkmale der
kleinen Klappe, von der sich, wie erwähnt, noch kein einziges
Stück gefunden hat, zu studieren.
Durch ihre Grössenverhältnisse, die Zahl der Rippen und
den Grad der Konvergenz der Zahnstützen ist unsere Art von
verwandten wohl unterschieden.
Unter den silurischen Arten von Conchidium kommen ihr
am nächsten: biloeulare L. = conchidium Dalm. (Obersilurkalk
der Insel Gotland) und laqueatum Conr. (nordamerikanischer
Niagara-Kalk). Erstere wird aber nur halb so gross wie unsere
Art — 33 mm der Abbildung nach —, und ©. laqueatum, welches
ihr in der Grösse am meisten ähnelt, besitzt nur 25—30 Rippen.
Von ©. Nysius Hall and Whitfield!) aus dem amerikanischen
Ober-Silur (Niagara-Kalk) ist C. hassiacum durch das Fehlen
der geschwungenen, koncentrischen, wulstartigen Anwachsstreifen
unterschieden.
Eine nahe verwandte Form aus dem Mitteldevon beschreibt
Oehlert?) als Pentamerus Davyi (von Montjean, Maine et Loire).
Anch sie erreicht jedoch nach dem genannten Forscher kaum
die Hälfte der Grösse der Kleinlindener Art (25 und 27 mm.),
), Hall, 8. 0. pl. 46. fe. 6 u. 7.
?) Oehlert, Note sur le calcaire de Montjean et Chalonnes: Ann. des
Sc. G£ol. t. XII, 1877. pl. V. fig. 10-13.
wenngleich Barrois!) grössere Exemplare dieser Species be-
schreibt, als Oehlert selbst. Ausserdem trennt auch die ver-
schiedene Zahl der Rippen — 25 giebt für die französische Muschel
Barrois an — beide Arten sehr bestimmt. |
Schliesslich ist die hessische Form noch durch ihre unge-
wöhnlich tiefe Kammer ausgezeichnet. Oehlert giebt zwar für
den Winkel der Zahnstützen von C. Davyi keine Zahlen; seine
Abbildung lässt jedoch keinen Zweifel, dass derselbe sehr viel
mehr als 65° — seine Grösse bei unserer Art — beträgt.
Etwas Aehnliches gilt auch von Pentamerus (Gypidia) ros-
sicus Karp. und — Karpinskyi Tschern. aus dem osturalischen
Unterdevon ?). Der Winkel der Zahnstützen beträgt bei diesen
Arten nach Th. Tschernyschews Angabe 90° bezw. 1350°), Bei
beiden beträgt ausserdem die Zahl der Rippen nur 12.
Petrographischer Anhang.
Der Olivindiabas von Griedelbach zeigt zu Büscheln,
Wedeln und Sternen gruppierte Plagioklasleisten, so dass höchst
charakteristische Bilder entstehen, die z. B. besonders an eine
kartographische Darstellung eines Gebirgsstockes mittelst der
Schraffenmethode erinnern. Die Zwischenräume der in ihrer
Entwicklung sich oft störenden Plagioklase nimmt Augit, bezw.
die bekannte „chloritische Substanz“ ein. Die grössten und älte-
sten, weil einzig voll auskrystallisierten Ausscheidungen gehören
dem Olivian an. Er ist zwar gänzlich in Serpentin verwandelt,
seine Umrisse und charakteristischen Sprünge sind aber in Im-
prägnationen von Maeneteisen erhalten.
!) Barrois, Memoire sur le caleaire dev. Chaudefonds. (Extrait des
annales d. 1. societee g6ol. du nord. seance de 3 III. 1886.)
?) Th. Tschernyschew. Die Fauna des unteren Devon am Ostab-
hang des Ural. 189.
®) Die steilste, unsere noch übertreffende Konvergenz der Zahnstützen
besitzt wohl Conch. eonchidium Dalm. Hier beträgt nämlich der Winkel nur
38°—45%. Die weiten Grenzen dieser Messung sind bedingt durch die Wöl-
bung der Kammerwände. Sie beeinträchtigt eine präcise Messung mittelst
des Anlegegoniometers am Wachsausguss der Kammer sehr.
ed Be
Der Chlorit ist auf Klüften zu einem geraugelben, nicht
näher bestimmbaren Mineral weiter zersetzt, zum Teil in deutlich
erkennbaren Epidot umgewandelt. Auf den feinen Spalten und
Hohlräumen haben sich Quarz und besonders Kalkspath abge-
schieden. Ob letzterer ganz der Verwitterung des Urgesteins
zuzurechnen ist, bleibt zweifelhaft, leicht kann man einen Teil
auf die Nachbarschaft des Stringocephalenkalkes zurückführen,
besonders, wo die an letzteren unmittelbar angrenzende Partie
auf der nördlichen Thalseite besonders reich an solchen Infiltra-
tionen Ist.
Die Grauwacken
liegen aus dem Taunusgebiet in 2 Modifikationen, nämlich von
Brandoberndorf und den benachbarten Zügen grobkörnig, von der
linken Thalseite unterhalb Bonbaden feinkörnig, vor. In ersterer,
die aus Quarz und Feldspath mit verschieden stark entwickelter
Bindesubstanz besteht, erscheinen in dem Quarz zu Reihen und
Schnüren geordnete Flüssigkeitseinschlüsse und stellenweise sehr
deutlich und schön ausgebildete Zirkonkrystalle. Der Quarz selbst
ist fast durchweg unregelmässig begrenzt; ebenso der stark zersetzte,
an Emschlüssen ziemlich reiche Feldspath. Frischer Muskovit und
Biotit treten neben Mineralien ihrer Gruppe von stark verändertem
Habitus auf und bilden gelegentlich einen Teil des Cäments.
Besonders grobkörnig, bei sehr zurücktretendem Bindemittel, ist
das Grauwackengestein von der „nassen Buche“ östlich Kröftelbach.
Die in der zweiten Form von Bonbaden sich findenden, un-
regelmässigen, oft zerfetzten augitartigen und anderen für Diabas
charakteristischen Mineralien scheinen ein Zerstörungsprodukt des
benachbarten Diabases zu sein und somit ein jüngeres, d.h.
mindestens gleiches Alter mit diesem Eruptivgestein zu beweisen.
Die Culmgrauwacke vom „Vogelsberg“ bei Herborn,
eine der frischesten, die vorlagen, zeigt Quarz mit Schnüren von
Einschlüssen, Feldspath (Orthoklas und Plagioklas, ersteren be-
sonders in tafelförmigen, scharfkantigen Stücken) daneben klas-
tisches Gestein — Thonschiefer und sandige Brocken — chloritische
Substanz, Glimmer und — als sichere Neubildung — radialfaserige
Hohlraumausfüllungen mit schönem Interferenzkreuz, Apatit und
Kaolin nicht zu erwähnen. Typische Diabaseinschlüsse fehlen.
Da, wie erwähnt, das durch grossen Steinbruchbetrieb zugängliche
Gestein sehr frisch ist und eine grössere Anzahl von Schliffen
DE
gefertigt und daraufhin untersucht wurde, so ist es unwahr-
scheinlich, dass die chloritische Substanz auf zerfetzten Diabas
zurückzuführen sei.
Die schalsteinführende (Kalk-) Grauwacke aus der
Gegend von Leun a. d. Lahn besteht zu °/, aus Kalkspath, der,
seiner opalisierenden Oberfläche nach zu schliessen, mit der
(Silieat-) Substanz zersetzter Mineralien imprägniert erscheint. Der
nächst häufige Bestandteil sind chloritische Massen. Wo diese
gewöhnlichen Produkte fortgeschrittener Zersetzung die Umriss-
formen des ursprünglichen Gesteins überhaupt noch erkennen lassen,
weisen diese mit Bestimmtheit auf. Olivin hin. Feldspath und
Quarz bieten nichts besonderes. Einschlüsse von Schalstein be-
herbergen in undurchsichtiger, tief brauner Glasmasse Plagioklas-
leisten mit Chlorit.
In der aus Feldspath, Quarz, chloritischer Substanz, wenig
Glimmer und Cäment ım wesentlichen bestehenden, mittelde vo-
nischen Grauwacke von Ballersbach finden sich zweifellose,
wohlbegrenzte und erhaltene Einschlüsse von Diabas. Die
Feldspathleisten sind in ihrer typischen Anordnung deutlich er-
kennbar, die Ausfüllung durch „Viridit* (Ophitstruktur) ist in
charakteristischer Weise entwickelt, die Einschlüsse sind als ein-
heitliches Ganze gegen das umgebende Mineralgemenge scharf
abgegrenzt. Man kann daher hier wohl die reichliche Chlorit-
substanz grösstenteils auf Diabas zurückführen, auch wenn in
einem Vorkommen er selbst nicht mehr in deutlich isolierten
Brocken und Schmitzen vertreten ist. Ausserhalb der Diabas-
trümmer, wo auch die Plagioklase mehr tafel- als leistenförmig
entwickelt sind, treten beide Feldspäthe in unregelmässig be-
grenzten, gelegentlich geborstenen, jedenfalls unzweifelhaften
Bruchstücken auf.
Die silurische Grauwacke von Altenkirchen, Sektion
Ballersbach, ist in ihrem mineralogischen Bestand den vorher
besprochenen ähnlich, doch fehlen typische Einschlüsse von
Diabas. Ob dies eine durchgehende Eigentümlichkeit des Gesteins
oder nur ein zufällig negatives Resultat ist, würde sich bei der
starken Zersetzung des vorliegenden Materials kaum entscheiden
lassen, wenn nicht die Beobachtung durch Untersuchung der
gleichfalls silurischen Grauwacke von Weidenhausen bei
Gladenbach bestätigt würde. Dieses in seiner grobkörnigen
Ausbildung und mineralischen Zusammensetzung mit obigem über-
=. 6
einstimmende Gestein, das durch Steinbrüche aufgeschlossen und
in frischem Zustand erhältlich ist, erweist sich nämlich als völlig
diabasfrei. Statt des gewöhnlichen Thonschiefers fand sich in
der Altenkirchener Grauwacke Sericitschiefer.
In einer weiteren Silurgrauwacke, die zwischen
Günterod und Hartenrod ansteht, fanden sich jedoch Diabas-
brocken. Dieselben waren sogar häufiger und nach der Form
ihres Auftretens und ihrer inneren Struktur eher noch typischer
als die Einschlüsse von Diabas in der mitteldevonischen Ballers-
bacher Grauwacke.
Es ist somit wenigstens in diesem Teile des Schiefergebirges
das Vorkommen von Diabaseinschlüssen auf mitteldevonische und
eine silurische Grauwacke beschränkt. Demnach muss in unsrer
Gegend schon in der Silurzeit oder noch früher Diabasmaterial
emporgedrungen sein. |
Tafel II.
a ZISS
7,3798 eipe
Fey, a a U
Den
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TR
ul
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Dolykapelle *
ANY
NZ
& LREN Westertels
Hi
a a ae
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Erklärung der Tafeln.
abeol.
Fie. 1. a. b. Conchidium hassiacum n. sp. Stielklappe in Vorder- und Hinter-
ansicht. Kleinlinden bei Giessen. Original im Marburger Museum.
Verkl.
Fig. 2. Dieselbe Species. Profilansicht. Kleinlinden bei Giessen. Marburger
Musenm. Verkl.
Fig. 3. Versuch einer Rekonstruktion von Conchidium hassiacum. Verkl.
Fig. 4. a.b. C. hassiac. Kleinlinden bei Giessen. Kleineres Bruchstück einer
Stielklappe in Vorder- und Rückansicht. Verkl.
Fig. 5. Spirifer antecedens nov. mut. von Sp. arduennensis Schnur. Steinkern der
Dorsalklappe. Weruborn bei Usingen. Marburger Museum. Verkl-
Fig. 6. Dieselbe Form von Bodenrod. Verkl.
Fig. 7. Ausguss eines Schalenabdrucks von Sp. antecedens. Bodenrod. Mar-
burger Museum. Verkl.
Fig. 8. Spirifer arduennensis Schnur. Obercoblenzschichten von Prüm id.
Eifel. Wiedergabe von Tab. XVI. Fig. 4. aus Kayser, „Haupt-
quarzit“. Verkl.
Tab. II.
Uebersichtskärtehen über die Verbreitung der Porphyroide im östlichen Taunus
mit Angabe einiger Hauptbruchlinien und Versteinerungsfund-
punkte. Vel. p. 5, 6, 25, 26.
Zur Theorie der Elimination.
Von E. Netto.
Für die analytische Geometrie ist der Satz von erosser
Wichtigkeit, dass, wenn ein k-facher Punkt einer Curve mit
einem I-fachen einer anderen zusammenfällt, dieser Punkt als
(k .])-facher Schnittpunkt beider Gurven zu zählen ist; und ebenso,
dass, wenn ein k-facber Punkt einer Fläche, ein l-facher einer
zweiten und ein m-facher einer dritten Fläche zusammenfallen,
dieser Punkt als (k.1.m)-facher Schnittpunkt der drei Gebilde zu
zählen ist. Ich will für den allgemeinen Satz, aus welchem die
beiden angegebenen fliessen, einen strengen arithmetischen Beweis
seben, der als Voraussetzungen nur die einfachsten Begriffe über
Resultantenbildung in Anspruch nimmt.
Ich bedarf dazu einiger Vorbereitungen.
Wir wollen annehmen, jedem Summanden einer Summe sei
ein beliebiges Gewicht beigelegt worden. Unter dem unteren
Grenzgewicht oder kürzer, (da wir mit anderen in der
Folge nicht zu thun haben), unter dem Grenzgewichte (G. G.)
wollen wir ein Gewicht verstehen, unter welches kein Gewicht
eines der Summanden sinken kann; die genaueste Bestimmung
des @. G. beruht also in der Angabe des niedrigsten, wirklich
vorkommenden Gewichtes bei den Summanden. Der Einfachheit
halber beschränken wir uns- von vorn herein auf nicht negative
Gewichte und G. G. Bezeichnen wir nun mit &,, &, - 2m
die G. G. einer Reihe von einander unabhängiger Grössen U,, U,,
. Un, wobei die u so angeordnet sind, dass kein folgendes g
grösser ist als ein vorhergehendes, dann haben
SU.) SCULUS) % ... dierG-Ab., zer een
Dabei bedeuten die S symmetrische Functionen, deren Leitglied
durch das KE gecreben ist. Es folgt, dass die Coöffieienten von
u—-u)um—u)...UW—- m) = W— amt! + bu —,...—0
der Reihe nach ge ee ee son usohaben:
Dieser Satz lässt sich umkehren. Hat a das G. G. y,, so muss,
da a = S(u,) ist, y, das kleinste G. G. eines der von einander
unabhängigen u sein; da b — S(u,u,) ist, muss, wenn b das
G. G. 7, hat, (7, — x%,) das nächst grössere G. G. eines zweiten
der u sein, u. s. w. Wird somit eine symmetrische Funetion
Sr) kalem>ı. 321)
im Anschluss an die letzte Gleichung gebildet, so ist das G. G.
dieser Function gleich
lo A me) ee ne).
Von diesen allgemeinen Sätzen wollen wir nın Anwendungen
machen. Es seien die beiden Gleichungen
Br 8 a, „X I.tı X a ce Se
Oleg) D,xtb.1% -E...--b; See, In)
eben. Wir jenteilen den ar, 4,57 Dass... «yb.,die G. G.;0,
allen folgenden Coöffieienten a,, b, die G. G. k, so dass ins Be-
sondere a, das G. G. p, und b, das G. G. s hat. Dann haben p
der Wurzeln x,, X, . .. X, von (1) das; G. G. 1, und die übrigen
das @. G. O0; und es hat ferner die symmetrische Function
Seren, Waldrdas’ Eu (Ben FD Re):
Wir bilden nun die Resultante von (1) und (2)
(4 e2&)Ee&)...g&X)=[b,7 +b,.,% +.+1,x+.+bol...
und suchen für sie das G. G. zu bestimmen. Die einzelnen Sum-
manden des ausgeführten Produktes haben die Form
(5) b„bab. ...87 x? xls).
Die Summanden der einzelnen Factoren rechts in (4) zerlegen
wir in zwei Teile; die ersten erstrecken sich vom Anfanesgliede
b,x} bis zu b,x°, die zweiten von da bis zu Ende. Diese Ein-
teilung sei in jedem Factor durchgeführt. Tritt nun in einen
Summanden von der Form (5) ein Glied der ersten Art ein (etwa
@ > °), so wird sein @. G. sicher nicht vermehrt, wenn man dieses
Glied durch das entsprechende b,x” ersetzt; denn das alte wie das
1
neue b haben das G. G. Null, und der Exponent von x,, der nach
Bi mel
(3) möglicherweise beim G. G. mitbestimmend auftritt, vermindert
sich. Kommt ferner ein Glied der zweiten Art in (5) vor (etwa
B > 0), so wird das G.G@. des Summanden sicher nicht vermehrt,
wenn auch dieses Glied durch das entsprechende b,x? ersetzt wird.
Denn der Exponent von x, der möglicherweise mitbestimmend
wirkt, wird nur um so viele Einheiten erhöht, als das G. G. des b,
welches sicher Einfluss besitzt, sich vermindert. Daraus folgt, dass
bes
das niedrieste G. G. unter allen möglichen Ausdrücken (5) hat;
d.h. es ist -oo ’das'’G. G.der Resultante:
Unsere allgemeinen Annahmen über die G. G. werden durch
die folgenden Festsetzungen nicht gestört. Wir nehmen
a RK = 0)
.s—k One 5
0 N BE OT BER IREN
schreiben statt f und @ g jetzt
Oi), res a a IE ee
(7) (x,y) = :b,,x’y" (a X 0 ee
geben dem y das Gewicht 1, allen a,, (x + A > p) und b,, (x + A > o)
die .&. ;G. "Null:” jedem. &,, &-E.<5°) Kas@. (0 N:
und jedem b,(@ +1 <o) das G. G.(o — x —A).
Dann besitzt die Eliminante von (6) und (7), welche als
ganze Function von y auftritt, nach den obigen Resultaten (in
den Coöfficienten und in y zusammengerechnet) das G. G. ps.
Dasselbe bleibt gültig, wenn wir vermittels der Liouville’schen
Substitution, in der u,, u, beliebige Parameter bedeuten,
&) o=1ux - uy
o statt x in (6) und (7) einführen, und dann y eliminiren. Setzen
wir die Eliminantengleichung
s EST f 03 Q 1 SE
+ A,o +...+ A ,50' u. Ana +...4+ a =,
so folgt, dass os der Wurzeln » das G.@. 1 und die anderen das
G. 0 haben. Gehen wir mittels (8) zu den x, y zurück, so
«
finden wir, dass beide Coordinaten für o5 der Wurzeln (x,, Yı),
ao) ey das 6, haben, während bei den anderen
die G. @. 0 auftreten. Folglich hat
BR yalsarn A) Pp +4 >Drt >
das), G,aG:
(0) par ERBE url 2 SH alpsn
Wir wollen hier bemerken, dass wir für den Fall von zwei
Variablen das zu beweisende Thurem bereits als richtig erkannt
haben, und zwar in der Form: Erteilt man in (6) und (7) den
Cverfieienten solche G. G., dass bei den Gewichten 1
mem dry das©@. G. von t eleichso und-das von eo
gleich s wird, dann haben die Coordinaten von ps der
Mzunzreilimediesysystems Tr — (Ne) ZN drE ICE A
Wir nehmen jetzt zu (6) und (7) noch eine dritte Gleichung
hinzu
En y) Ne xy} ee ee)
und geben den co; +i>r) dieG.G.O und den co; «+1 x<7)
die @G. G. (—x—%). Dann bilden wir wieder die Resultante
12) bay). y)... . DR, 37%)
und verfahren, um ihr G. G. zu berechnen, genau wie im vorigen
Falle bei zwei Gleichungen. Wir teilen also die Glieder von (11)
in zwei Teile, deren erster alle die enthält, bei denen + N:
ist. Tritt in einem Summanden
CuBCH & S(x,°y,? x x,!y,? ale.)
von (12) ein Summand des ersten Teiles auf, so kann man ihn
ohne Erhöhung des G. G. durch einen solchen ersetzen, bei dem
x—+-ı=rist. Das Gleiche tritt, aus denselben Gründen wie
oben, bei einem Summanden des zweiten Teiles auf; so folgt, dass
TS /_ REES B BES N Ser HHRUERRLL:
KR Yanse X.) aa u: Yun) KH ‘)
das G. G. liefert. Dies ist also nach (9) und (10) pos(x + X) = por.
Unsere allgemeinen Annahmen über die G. G. werden durch
die folgenden Festsetzungen nicht gestört. Wir nehmen
s 7? F ——]
en an ah Anz Aa ech Ay, 1 3- EN
7 72 — x X
CE ee bo Zn b,,12 =F b,152” a BER. b,., EN A ;
ge ar
ee Su Oz ee ar
schreiben statt f, &, jetzt
a
al SEy 27) — Lay X ADrAs Gr = 0, rn
(d2) 2&,y,2) = a a tete l,...9
h&,y,z) — Ch 2 xy, zer (ERS 5)
und geben den a,,, dasG.G. p— (x + Ag) oder 0, je nachdem
die erste Differenz positiv oder nicht positiv ist; und ähnlich
verfahren wir mit den by, Sy, und o—- (x — X —+ g) bezw.
ee
7— (x ++ p). Ferner soll zdas G. G. 1 haben. Dann hat nach
unserem obigen Resultate die Eliminante R(z) das G. G. par.
Dasselbe bleibt bestehen, wenn wir vermittels der Liouville-
schen Substitution
05 — X EN SZ
an Stelle von z in (12) »® einführen und dann die Eliminante
R(o) bilden. Daraus folgt dann wie oben, dass est der Wurzeln
des Systems (12) in allen drei Coordinaten die G@. G. 1 besitzen.
Folglich gelten, entsprechend modifieirt, die obigen Sätze über
symmetrische Funetionen u. S. W.
In derselben Weise können wir zu mehr Variablen aufsteigen,
indem immer nur die verwendeten Schlüsse wiederholt werden.
Unsere Methode zeigt uns also die Gültigkeit des allgemeinen
Satzes: Geben’ wir den Variablen 7,, 2,, -.. ZusEnesen
Gleichungen
EB A e— ) (ı — 172
die Gewichte 1 und den Coäöfficienten solche G. G., dass
jedes fi das G, G. p, erhält, dann haben (p,.. p, .. pm). der
Wurzeln des Systems (13) in ihren m Coordinaten das
GR
Von diesem allgemeinen Satze machen wir eine Anwendung,
indem wir alle diejenigen Coeffieienten in jedem f, gleich Null
setzen, deren zugehörige Potenz-Produkte geringere Dimension
haben als p, beträgt. Die übrigen Coöffiecienten nehmen wir als
constant mit dem Gewichte O0 an. Tragen wir wieder statt Zm
o—u2, I u, +... Unzm
ein und berechnen die Eliminante R(o), so ist ihr G. G. auch
PP» »». Om; da aber alle hier vorkommenden Coöffieienten ganze
Funetionen unserer Constanten sind, so ist dies nur möglich, wenn
Glieder ®*, bei denen A < (P,Ps -. . Pm) ist, überhaupt nicht auf-
treten. ‘Das zeigt: Ist (0, 0, ... O\ eine p,-facheWnrzel
yohn=0N = %23%,.:m) dann ist (0,707 220 ner
(BP » » » Om)-fache Wurzel des Gleichungs-Systems (13).
Durch diesen Satz haben wir nur eine untere Grenze für
die Multiplieität angegeben. Es lassen sich aber sofort Fälle
construiren, für welche diese Grenze auch nicht überschritten
wird. Dazu reicht es z. B. aus, jedes f, nur von der einen Variablen
z, abhängig zu machen und dafür zu sorgen,dass z x = 0 genau
en
8 —
eine p,-fache Wurzel von fi = o wird. In diesem Falle kann
offenbar keine höhere Multiplieität erreicht werden, als die oben
angegebene. Daraus schliessen wir: das obige T'heorem giebt
im allgemeinen Falle die wahre Multiplieität.
Was von dem besonderen Punkte (0, 0, ... 0) bewiesen
wurde, gilt, wie man durch Coordinatenverschiebung erkennt, für
Jeden beliebigen Punkt (4,, 45, - - - Yun), SO dass wir sagen können:
Ist (9,, 4, --. Qm) eine p -fache Wurzel der Gleichung
ur 0 — 1,2, 2..m), danmist (d,, G, .. dn)imral-
semeinen Falle senau eine (p, p,....o )-fache- Wurzel
des Systems (19).
b*
Ein neues Contactgestein aus dem Kaiserstuhl.
Von Reinhard Brauns.
Auf der Exeursion, die ich Pfingsten 1897 mit meinen Zu-
hörern in lehrreiche Gebiete des Odenwaldes, Schwarzwaldes und
den Kaiserstuhl unternommen habe, lernten wir im Kaiserstuhl
durch Mineraliensammler König zu Oberbergen einen neuen Auf-
schluss zwischen der westlichen Ecke des Horberich und dem
Badloch kennen mit scheinbar dem gleichen Gestein, das wenig
unterhalb in einem 1—2 m mächtigen Gang auftritt und von
Rosenbusch') zum Hauynophyr gestellt, von Knop?) als Hauyn-
phonolith bezeichnet wird. Die später vorgenommene Unter-
suchung ergab jedoch, dass hier ein ganz eigenartiges, für den
Kaiserstuhl neues und in dieser Mineraleombination überhaupt
bisher nicht bekanntes Gestein?) vorliegt.
Das frische Gestein ist etwas heller als der benachbarte
Hauynphonolith und mit blossem Auge erkennt man in ihm
Melanit, bisweilen mit glänzenden Flächen 50 (110) und 202
(211), weisse späthige Parthien, die man bei flüchtiger Betrachtung
und in Analogie mit dem Hauynphonolith für Feldspath halten
möchte, sind Kalkspath, kleine grüne Körner sind Augit. Un-
!) Mikroskopische Physiographie der massigen Gesteine. 3. Aufl. S. 1260.
?) Der Kaiserstuhl im Breisgau. Leipzig 1892. S. 222,
®) Handstücke und Proben des Gesteins sind von Mineraliensammler
König zu Oberbergen im Kaiserstuhl zu beziehen; Dünnschliffe liefert die
Firma Voigt & Hochgesang in Göttingen; in der von Knop zusammen-
gestellten Dünnschliffsammlung von Kaiserstuhlgesteinen wird auf Wunsch
der eine Koppitkalkstein durch einen Schliff des hier beschriebenen Gesteins
ersetzt.
— a)
bestimmbar bleibt zunächst die grünlichgraue fettglänzende Grund-
masse; man sieht tafelige Krystalle von derselben grünlichgrauen
Farbe in dem Kalkspath eingewachsen, die sich durch verdünnte
Essigsäure freilegen lassen und als quadratische Tafeln erscheinen;
sie wurden als Gehlenit bestimmt. Durch mikroskopische und
chemische Untersuchung wurde ferner Hauyn in grosser Menge,
reichlich Apatit und spärlich grüner Glimmer nachgewiesen.
Bei der chemischen Prüfung zeigte es sich, dass das Gestein
ausserordentlich leicht zersetzt wird; schon durch mässig warmes
Wasser wird es angegriffen, die wässrige Lösung reagirt schwach
alkalisch und hinterlässt beim Verdunsten Gypskryställchen, deren
Caleiumsulfat zweifellos aus dem Hauyn des Gesteins stammt.
Durch verdünnte kalte Salzsäure wird der Kalkspath zerstört und
das Gestein zersetzt; ganz deutlich tritt dabei Geruch nach
Schwefelwasserstoff auf und mit essigsaurem Blei getränktes
Filtrirpapier wird geschwärzt. Aus der salzsauren Lösung scheiden
sich grosse Mengen von gelatinöser Kieselsäure ab und, in mikro-
skopischen Kryställchen, reichlich Gyps und Chlornatrium; das
Galeiumsulfat stammt aus dem Hauyn, das Natrium zum grösseren
Theil aus diesem, zum Theil aus Gehlenit, die Kieselsäure aus
beiden, denn beide Mineralien werden schon durch verdünnte Salz-
säure vollständig zersetzt. Mit molybdänsaurem Ammon gibt die
Lösung starke Reaktion auf Phosphorsäure. Der nach Behandlung
mit Salzsäure verbleibende Rückstand besteht aus unregelmässigen
Körnern von Melanit und Augit; der spärliche Glimmer entgeht sehr
leicht der Beobachtung und wurde erst beim Schlämmen von
grösseren Mengen des fein gepulverten Gesteins aufgefunden.
Den klarsten Einblick in die Beschaffenheit des Gesteins
und der einzelnen Mineralien gibt die mikroskopische Untersuchung.
Das als Gehlenit bestimmte Mineral tritt meist in regel-
mässigen Krystallen auf, die bald in Kalkspath eingewachsen,
bald mit den andern Mineralien, besonders Granat und Hauyn,
verwachsen sind. Die Krystalle sind quadratische Tafeln mit vor-
herrschender Basis OP (001) und dem Prisma ooP (110), selten
tritt dazu ein nicht näher bestimmbares achtseitiges Prisma und,
nach dem Umriss mancher Durchschnitte, auch eine Pyramide.
Messungen lassen sich nicht ausführen, da die Krystalle schon
von verdünnter Essigsäure angegriffen und darum bei dem Frei-
legen matt werden; ihre Kantenlänge beträgt bis zu 4 mm. An
möglichst reinen abgebrochenen Krystallen wurde das spec. Gew,
2
in Methylenjodid zu 2.95, gleichzeitig auf dieselbe Weise das spec.
Gew. für einen Gehlenitkrystall vom Monzoni zu 3.01 bestimmt.
Dieselben Krystalle, die zur Bestimmung des spec. Gewichtes
gedient hatten, wurden mikrochemisch untersucht; durch Salzsäure
wurden noch einige Blasen von Kohlensäure ausgetrieben und in
einem zertrümmerten Krystall wurde ein Körnchen Augit gefunden ;
da Kalkspath leichter, Augit schwerer ist als Gehlenit, haben
beide Einschlüsse das spec. Gew. nicht wesentlich beeinflusst.
Nachdem keine Kohlensäure mehr austrat, wurde die Probe aus-
gewaschen und aufs neue mit Salzsäure behandelt, durch die sie
in einiger Zeit unter gelatiniren zersetzt wurde; in der Gelatine
bildeten sich um die Körner herum Würfelehen von Chlornatrium,
die Lösung gab mit verdünnter Schwefelsäure sehr reichlich Gyps-
kryställchen und nach Zusatz von Caesiumsulfat Alaun, durch
Ferroceyankalium liess sich etwas Eisen, dureh Natriumphosphat
Magnesium nachweisen, das Mineral enthält demnach SiO,, Na, Ca,
Al, Fe, Mg, die Bestandtheile des Gehlenit. Zu einer quantitativen
Analyse liess sich bis jetzt kein Material beschaffen, da die aus
Methylenjodid zwischen 3.05 und 2.94 ausgefallenen Körner mit
Hauyn und Kalkspath verwachsen waren und wenigstens von Hauyn
nicht getrennt werden konnten, ohne selbst zersetzt zu werden.
Vielleicht gelingt es später noch, aus besonders grobkörnigem
Gestein den Gehlenit zu isoliren, bis jetzt fehlt es hierzu an
geeignetem Material.
Im Dünnschliff wird unser Mineral farbios durchsichtig,
einzelne Durchschnitte haben quadratischen Umriss, sind von un-
regelmässigen Rissen durchzogen und bleiben im parallelen Licht
bei gekreuzten Nicols dunkel; im convergenten Licht tritt das
Interferenzkreuz einaxiger Krystalle auf und der optische Charakter
konnte hier mit einem Gypsblättchen als negativ festgestellt
werden. Die meisten Durchschnitte sind länglich rechteckig von
vielen feinen und geradlinigen, der langen Kante parallelen und
wenigen unregelmässig verlaufenden Rissen durchzogen ; bisweilen
ist die Ecke zwischen langer und kurzer Kante abgestumpft, wo-
durch das Auftreten einer Pyramide angezeigt wird. Diese Durch-
schnitte zeigen manchmal die eigenthümliche Pflockstruktur, die
für Melilith besonders charakteristisch ist, die aber auch an Gehlenit
beobachtet ist‘); ich möchte sie hier für eine Verwitterungs-
') Rosenbusch, Mikroskop. Physiogr. der petrogr. wichtigen Mineralien
III. Aufl. S. 370, £
erscheinung halten. Von Melilith unterscheidet sich unser Mineral
durch seine stärkere Doppelbrechung. Im polarisirten Licht zeigen
diese Schnitte gerade Auslöschung, ihre Doppelbrechung ist stärker
als die von Apatit, schwächer als die von Quarz, die kleinste
optische Elastieitätsaxe fällt in die Längsrichtung. Da die Krystalle
durch die Beobachtung im eonvergenten Licht als negativ erkannt
sind, stellt die lange Kante den Durchschnitt durch die Basis, die
kurze den durch das Prisma dar und die Spaltrisse zeigen uns
deutliche Spaltbarkeit parallel zur Basis, unvollkommene parallel
zum Prisma an. Bisweilen findet man auch dreiseitige Durch-
schnitte, die parallel einer Höhenlinie auslöschen und bei denen
die grösste optische Elastieitätsaxe in dieselbe Höhenlinie fällt, es
sind Durchsehnitte, die ungefähr die Lage einer Pyramidenfläche
haben.
Als Einschlüsse treten in dem Mineral Hauyn, Ausgit,
Glimmer, Apatit und Kalkspath auf, während es selbst in Melanit
und Augit eingewachsen vorkommt.
In der Regel ist das Mineral vollkommen frisch, bisweilen
aber zeigt es sich mehr oder weniger vollständig umgewandelt, in
der Weise, dass die Form erhalten bleibt, das Innere aber von einem
sehr feinkörnigen Gemenge auseefüllt wird, in dem grüner Augit
und Kalkspath zu bestimmen sind, es sind also Pseudomorphosen
ähnlich denen von Fassait nach Gehlenit, die A. Cathrein von
Le Selle am Monzoni und von der Malgola bei Predazzo beschrieben
hat!); er meint, dass die Umwandlung als eine Wirkung der
Contactmetamorphose aufzufassen sei.
Nach allem ist unser Mineral zweifellos Gehlenit; in jedem
der untersuchten Dünnschliffe ist es vorhanden, in manchen in
überwiegender Menge, in andern tritt es mehr zurück, wie denn
überhaupt die Mineralien sehr ungleichmässig in dem Gestein ver-
theilt sind.
Der Hauyn ist mit blossem Auge im frischen Gestein nicht
leicht zu erkennen, auf dem mit Essigsäure behandelten Gestein
treten die Kryställchen als weisse, selten bläuliche, höchstens einen
Millimeter dicke Körnehen hervor, an denen man mit der Lupe
0 (110) erkennt.
Im Dünnschliff ist der Hauyn farblos, meist aber grau und
') Mineralog. u. Petrogr. Mittheilgn,, herausgegeb. v. G. Tschermak,
Bd. 8, 8. 408-412. 1887.
Be
trüb, selten schmutzig blaugrün oder blau; nur vereinzelte Krystalle
zeigen die bekannten Strichsysteme. Der farblose Hauyn ist ein-
fachbrechend, der graue ist von kleinen doppelbrechenden Körnchen
erfüllt, die die Trübung bedingen. Die Durchschnitte haben
quadratische, sechseckige und achteckige Form, oft aber sind sie
auch unregelmässig und gerundet.
Als Einschluss tritt in ihm Kalkspath auf, während er selbst
häufig von Melanit umschlossen wird.
In dem Gestein tritt Hauyn bald isolirt in Kalkspath
schwimmend auf, bald ist er mit Melanit vergesellschaftet in der
Weise, dass beide kleine körnige Aggregate bilden, bald ist er
regellos mit den andern Mineralien in dem Gestein zerstreut.
Dass hier Hauyn vorliegt, wird durch das chemische Ver-
halten bewiesen; wie schon oben gesagt, wird durch Wasser
Galeiumsulfat ausgelaugt, das sich als Gyps ausscheidet; mit Salz-
säure gelatinirt er, aus der Lösung krystallisirt Chlornatrium und
Gyps. Das Auftreten von Schwefelwasserstoff deutet darauf hin,
dass ein Theil des Schwefels, wie im Lasurit, an Metall ge-
bunden ist.
Da mancher an sich farblose Hauyn durch Glühen für sich
im Wasserstoffstrom oder Schwefeldampf blau werden soll, wurden
dahingehende Versuche angestellt, aber mit negativem Erfolg, eine
Färbung wurde nicht erzielt. Dagegen wurde bei dem Glühen
eine ganz auffallende Phosphorescenz beobachtet. Wenn man
das gepulverte Gestein in einer Platinschale, oder auch einen
Splitter in der Zange erwärmt, so tritt, ehe die Masse eigentlich
glüht, ein sehr lebhaftes Leuchten auf und dies hält auch nach
dem Entfernen der Flamme noch etwa eine halbe Minute lang an;
es ist so stark, dass es schon bei Tageslicht sehr gut zu sehen
ist. Die Farbe des ausstrahlenden Lichtes ist gelb bis weiss, die
einzelnen Körner leuchten wie Goldkörner hervor. Bei längerem
Erhitzen lässt das Leuchten allmählich nach, hört auf und tritt
dann bei erneutem Erhitzen nicht wieder ein. Eine ähnliche
Erscheinung wird für den Lasurstein angegeben; H. Fischer!)
beobachtete an einem Stückchen tiefblauen Lasursteins aus Kiangsi,
das mit Pyrit und Caleit verwachsen war, beim Erhitzen im Glas-
rohr prachtvoll grüne Phosphorescenz und Bergeron?) beobachtete
') Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. 3, 85.
?) Bull. soc. g&ol. 1859, 17, 432; hier nach C. Hintze, Handbuch der
Mineralogie p. 911.
ee
Phosphorescenz an einer Varietät aus Chile nach gelindem Erhitzen
über einer Alkoholflamme; jedes Stück zeigte aber die Erscheinung
nur einmal. Ein Stück Lasurstein aus der Giessener Universitäts-
sammlung, ohne weitere Fundortsangaben, das mit Kalkspath und
Schwefelkies durchwachsen war, zeigte die gleiche Pliosphor-
escenz wie unser Kaiserstuhlgestein. Hiernach glaubte ich, dass
auch in diesem Gestein die Phosphorescenz vondem Hauyn ausginge,
herausgelesene, besonders stark leuchtende Körner waren aber immer
Kalkspath. Zur weiteren Probe wurde ein Körnchen Kalkspath und
ein Körnchen Hauyn isolirt und erhitzt, Kalkspath leuchtete, Hauyn
nicht, die Phosphorescenz geht demnach von Kalkspath aus. Von
Kalkspath ist diese Erscheinung schon lange bekannt'!), ist aber
', Vergl. Daniel Hahn: Die Phosphorescenz der Mineralien. Disser-
tation Halle 1874. Hiernach fand schon Johann Heinrich Pott (1692 bis
1777) den Kalkstein durch Erwärmen mit gelbem Lichte leuchtend. Joseph
Placidus Heinrich (1820) erkannte, dass die Phosphorescenz bei ver-
schiedenen Individuen derselben Species nicht constant sei und bestätigte die
Beobachtung von Dessaignes (1809), dass durch wiederholte elektrische
Schläge das durch Glühen zerstörte Leuchtvermögen der Mineralien wieder
hergestellt werden kann. Hahn selbst berichtet über seine Versuche mit
Kalkspath: „Die kohlensauren Kalke leuchten (beim Erwärmen) mit glänzend
hellem, weissem Lichte, dessen Dauer aber höchstens eine halbe Minute ist;
denn es sind nicht die am stärksten leuchtenden Körper zugleich diejenigen,
welche am längsten leuchten, eine Thatsache, die sich aus der Vergleichung der
Phosphorescenz des Kalkspaths und Flussspaths sogleich ergiebt. Bemerkenswerth
ist eine von Pl. Heinrich und Beequerel gemachte Beobachtung, über
welche letzterer folgendes sagt: „Un marbre est beaucoup plus lumineux sur
une cassure r¢e que sur les parties polies: des surfaces luisantes Jdetruisent
m&eme souvent completement la phosphorescence* (Becquerel, M&moire sur la
phosphorescence produite par la lumiere &lectrique p. 220). Nach erlangter
Phosphorescenz ist nämlich der Marmor durch und durch leuchtend, und die
Phosphorescenz ist also nicht bloss an der Oberfläche befindlich. Diese lebhafte
Phosphorescenz kommt den verschiedenen Arten dieses Minerals zu, wie krystalli-
sirter Kalkspath (Doppelspath, Kalksinter, Tropfstein, Marmor, Bergmilch,
Kreide, Mergel ete. Auch dem Dolomit kommt diese Eigenschaft zu, wenn
auch nicht mit derselben Stärke.“ — Ich habe auch einige Vorkommnisse ge-
prüft und leuchtend gefunden : Koppitkalkstein von den Schelinger Klippen,
Dysanalytkalkstein aus dem Badloch, beides im Kaiserstuhl, grauen Marmor
und Kalkspathspaltungsstücke von Auerbach a. d. Bergstr., Marmor mit Wolla-
stonit, mit Granat ebendaher, Kalk mit Wollastonit und Grauat von Cziklowa,
Kalk mit Gehlenit vom Monzoni, Marmor von Canzokoli bei Predazzo, Kalk-
spath von Andreasberg und Kalkspath von Island; dagegen leuchteten nicht:
weisser grobkörniger Marmor von Auerbach, Kalkspath von ÖOberscheld bei
Dillenburg u. a.
ee =
bisher im ganzen wenig berücksichtigt worden, wie überhaupt die
als Phosphorenz bezeichneten Erscheinungen der Mineralien in
unserer Zeit nieht die Aufmerksamkeit finden, die sie verdienen.
Der Hauyn bildet mit Gehlenit zusammen, von Kalkspath
abgesehen, die Hauptmasse des Gesteins; nächst dem ist am
häufigsten der Melanit; wie aber schon erwähnt, sind die Mine-
ralien sehr ungleichmässig in dem Gestein vertheilt, in manchen
Schliffen überwiegt Gehlenit, in andern Hauyn.
Der Melanit bildet in dem Gestein braune Körner, die
bald ganz vereinzelt, bald dichter zusammengedrängt in dem
Gestein zerstreut sind, nur selten erkennt man mit der Lupe
Kryställchen und dann immer nur c>oO (110) mit 202 (211).
Ebenso ist der durch Behandlung mit Salzsäure isolirte Melanit
meist regellos körnig. Durch gelindes Anblasen mit dem Löthrohr
wird er stark magnetisch. In Methylenjodid mit dem spec. Gew.
von 3.4 fällt der Melanit aus, aber nicht rein, sondern immer
noch mit Einschluss von Hauyn und Kalkspath. Zur Bestimmung
des spec. Gew. wurde die schwerste Probe mit Salzsäure behandelt,
mit Wasser ausgekocht und aus der getrockneten Substanz der
Melanit durch den Elektromagneten ausgezogen; im Pyknometer
wurde das spec. Gew. hiervon zu 3.80 bestimmt.
Im Dünnschliff wird der Melanit mit brauner Farbe durch-
sichtig, regelmässige Umrisse sieht man selten, meist bildet er
unregelmässig zackige und lappige Körner oder tritt als eine Art
„Zwischenklemmungsmasse“ zwischen Krystallen von Gehlenit oder
Hauyn auf. Fast in allen Körnern ist ein Wechsel der Färbung,
Zonarstruktur zu beobachten, in der Weise, dass ein dunkelbrauner
Kern von helleren und dunkleren Zonen umgeben ist und diese
verschiedenfarbigen Schichten haben regelmässige Form auch dann,
wenn sie dem äusseren des Korns fehlt.
Als Einschluss treten in dem Melanit Hauyn, Gehlenit und
Apatit auf.
Der Augit tritt in grünen, eckigen Körnern auf, Krystall-
flächen wurden an ihm keinmal beobachtet; im Dünnschliff ist er
hellgrün, von vielen geradlinig verlaufenden Spaltrissen durch-
zogen, Zwillingsbildung nach coP©5S (100) kommt vor, ist aber
selten. In Schnitten aus der Prismenzone steigt die Auslöschungs-
schiefe e: c bis zu 37°, Dichroismus ist: schwach. Als Einschluss
treten Gehlenit, Hauyn, Apatit und Kalkspath auf.
Der Glimmer bildet perlmutterglänzende grüne Blättchen,
nl
ohne regelmässige Randbegrenzung. Isolirte Blättchen verhalten
sich im parallelen Lieht wie einfachbrechend, im convergenten
geben sie das schwarze Kreuz, ohne irgend eine merkbare Öffnung
beim Drehen. Der optische Charakter wurde mit dem Gypsblättchen
als negativ festgestellt. Im Dünnschliff bemerkt man fast nur
Schnitte quer zur Spaltfläche, die von vielen geradlinigen Spaltrissen
durchzogen sind, sehr lebhafte Interferenzfarben zeigen und gerade
auslöschen. Dichroismus ist deutlich, die Blättchen erscheinen grün,
wenn ihre Spaltrisse dem Hauptschnitt des Polarisators parallel
gehen, röthlich, wenn sie senkrecht dazu liegen; diese Art des
Diehroismus stimmt mit der des Pennin überein, die kräftige
Doppelbrechung aber beweist, dass hier ein Mineral der Glimmer-
gruppe vorliegt, es verhält sich, auch im Dichroismus, wie der von
Knop') beschriebene Barytbiotit aus dem Koppitkalkstein von
Schelingen, nur fehlt ihm die regelmässige Begrenzung, die dieser
besitzen soll.
Ausser den genannten Silicaten findet man in den Schliffen
ganz vereinzelt ein farbloses Mineral, das nach dem Umriss, der
lebhaften Doppelbrechung und der Auslöschung wohl Olivin ist;
ob Forsterit, der in dem Kalkstein von Schelingen vorkommt,
liess sich bis jetzt nicht entscheiden.
Apatit ist in dem Gestein sehr reichlich vorhanden ; man
erkennt ihn schon mit der Lupe in den mit Essigsäure behandelten
Stücken, besser natürlich im Dünnschliff. Da Apatit durch Essig-
säure nicht gelöst wird, bleibt er zurück, während der Kalkspath
verschwindet und man findet ihn in Gestalt von kleinen farblosen
Nädelehen in den entstandenen Hohlräumen, deren Wände oft
vollständig mit den Kryställchen besetzt sind. Im Dünnschliff
bietet er das gewohnte Aussehen, quer gegliederte Längsschnitte
und sechseckige Querschnitte, bald mit scharfen Kanten und Ecken,
bald gerundet. Die Längsschnitte zeigen nicht selten flache Ein-
buchtungen am Rande, so dass die Form der isolirten Krystalle
wie „geflossen“ erscheinen müsste. Als Einschluss tritt eine
braune Masse auf, bald in lappigen Fetzen, bald in der Gestalt
des Wirthes; ihre Natur lässt sich nicht bestimmen.
Eigenthümlich ist die Anordnung des Apatits in dem Gestein
da, wo Kalkspath mit den andern Mineralien zusammenstösst. Den
Apatitkryställchen dienten diese Mineralien als Basis und sie sind von
!) Der Kaiserstuhl p. 138.
— 9
da aus gewachsen und durchspiessen jetzt den Kalkspath. Oft aber
sind sie zerbrochen und liegen dann so dieht gedrängt an den
andern Mineralien, dass man den Eindruck bekommt, als seien sie
hierhin von dem Kalkspatlı zusammengeschoben. Man wird durch
ihr Auftreten zu der Anschauung geführt, als ob während ihrer
Krystallisation der Kalkspath noch nicht als feste Substanz seinen
jetzigen Raum ausgefüllt habe, als sei er vielmehr später als der
Apatit krystallisirt und habe dabei die Apatitnädelchen zerbrochen
und vor sich her gegen die andern bereits vorhandenen Mineralien
geschoben.
Der Kalkspath ist in den grösseren Körnern späthig, weiss
bis grau, im Dünnschliff farblos und von Zwillingslamellen durch-
zogen, während er da, wo er in kleinen Parthien im Gestein ver-
steckt liegt, trüber ist und weniger Zwillingslamellen zeigt. Dieser
Kalkspath ist ebenso unregelmässig zackig und lappig wie der
Melanit und in den einspringenden Ecken liegen Hauyn und
Granatkrystalle. Im gewöhnlichen Licht sind die Grenzen oft gar
nicht leicht zu sehen, im polarisirten heben sich dagegen die
lappigen Fetzen vom Kalkspath sehr scharf von ihrer Umgebung
ab. Als Einschluss treten in ihm alle die genannten Mineralien
auf, die oft frei in ihm zu schwimmen scheinen, ausserdem bemerkt
man bei starker Vergrösserung kleine Flüssiekeitseinschlüsse mit
sehr beweglicher Libelle.
Nach dem Auftreten des Kalkspaths und seinem Verhältniss
zu den andern Mineralien kann es gar keinem Zweifel unterliegen,
dass er das zuletzt krystallisirte Mineral in diesem Gestein ist.
Das ganze Gestein findet seine Analoga in andern, die als
Contactgesteine bekannt sind und es ist selbst als ein solches an-
zusprechen. Allerdings ist ein Contactgestein, das alle die hier
genannten Mineralien, oder auch nur Gehlenit und Hauyn gleich-
zeitig enthielte, bisher nicht bekannt, wohl aber sind alle Mine-
ralien, die in diesem Gestein auftreten, aus Contactgesteinen
bekannt.
Von den grossen Kalkmassen, die in dem unmittelbar benach-
barten Badloch aufgeschlossen und durch ihren Gehalt an Dys-
analyt bekannt sind, wie von dem Koppitkalkstein der Schelinger
Klippen unterscheidet sich unser Gestein sehr wesentlich, gemein-
sam haben sie nur den hohen Gehalt an Apatit, vielleicht ausser-
!) Der Kaiserstuhl, S. 141.
Senat)" 25
dem gemeinsam Augit, Barytbiotit und Forsterit. Gehlenit, Hauyn,
Melanit fehlt den grossen Kalkmassen, Koppit, Dysanalyt, Maeno-
ferrit fehlen unserem Gestein. Nur in einem Handstück, das aus
dem Badloch stammen soll, hat Knop'!) „gelbbraunen Kolophonit
(Kaneelstein, Hessonit)* entdeckt, der eine „kolophoniumbraune
Masse von körniger Struktur* bildet und nur an einer Stelle eine
Ecke mit oO (110), 202 (211) zeigt. Da das Stück als „Magnet-
eisen im körnigen Kalk von Vogtsburg* etiquettirt war, stammt
es vielleicht gar nicht aus dem Badloch, sondern von dem Abhang
vor dem Badloch, an dem unser Gestein auftritt. Von diesem
zweifelhaften Vorkommen abgesehen, ist Melanit aus den grossen
Kalkmassen des Kaiserstuhls nicht bekannt.
Dagegen findet sich in dem Phonolith von Oberschaffhausen
Melanit ausser in Krystallen auch in grösseren derben Massen und
Knauern, welche nach Graeff!) durchaus den Eindruck fremder
Einschlüsse machen und die von ihm als Contactbildung aufgefasst
werden, entstanden durch die Einwirkung des Phonolithmagmas
auf Einschlüsse von Kalkstein, ebenso wie der Wollastonit in
diesem (Gestein aus solchen Einschlüssen hervorgegangen ist. Als
Stütze für diese Auffassung führt Graeff das Vorkommen des
Melanits als Contaetprodukt des Vesuvs und auf Santorin an; auch
am Braceianer See ist Melanit in vulkanischen Auswürflingen, die
7. Ih. Massen von zersetztem Wollastonit führen, gefunden worden ?),
ebenso im Albaner Gebirge ?).
Auch der Hauyn ist aus Uontaetgesteinen bekannt, besonders
tritt er in Auswürflingen auf, die zum Theil jedenfalls ihren
Mineralbestand der Einwirkung eines flüssigen Magmas auf ein-
geschlossene Kalksteinstücke verdanken. So finden sich unter den
Auswürflingen im Albaner Gebirge?) solche, die nur aus weissem
Hauyn und grünem, dem Fassait ähnlichen Pyroxen bestehen. In
manchen dieser Auswürflinge ist noch späthiger Kalkspath vor-
handen und ausser manchen andern Mineralien tritt noch Wolla-
stonit hinzu. In andern veränderten Kalk- und Dolomitbruch-
stücken im Peperino des Albaner Gebirges ist Lasurstein gefunden
worden.
!) Zur Geologie des Kaiserstuhlgebirges. Mittheilgn. der Grossh. Bad.
Geol. Landesanst. II. Bd. XIV. S. 443.
2) Vergl. C. Hintze, Handbuch der Mineralogie. S. 87.
®) J. Strüver, Die Mineralien Latiums. Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. I,
S. 237.
EA
Gehlenit findet sich in der Natur ausschliesslich in Kalk-
Contaetgesteinen und ist bis jetzt anstehend nur am Monzoni und
bei Predazzo in Tyrol gefunden worden, ausserdem in Geschieben
bei Oravieza im Banat, die aber gleichfalls aus benachbarten
Contactzonen stammen'). Grüner Augit schliesslich ist als Contast-
mineral weit verbreitet.
Bis zu einem gewissen Grad hat unser Gestein mit dem
Hauyn führenden Lasurstein aus dem Gebiet des Baikalsee?) Aehn-
lichkeit. Beide Gesteine haben gemeinsam: Pyroxen, Hauyn, ein
Glimmermineral, Apatit und Kalkspath; der Gehlenit in unserem
(Gestein wird dort vertreten durch Skapolith und ein unbekanntes,
optisch positives Mineral, das vielleicht zu der Melilith-Gehlenit-
Reihe gehört. Von den Bestandtheilen des Lasurits dürfte unserem
Hauyn etwas beigemischt sein, da er wie Lasurit mit Salzsäure
Schwefelwasserstoff entwickelt. Von den Hauptbestandtheilen des
Lasursteins fehlt unserem Gestein, wenn wir von Lasurit absehen,
nur Hornblende und Pyrit, während in dem Lasurstein der Melanit
fehlt, aber durch andere ähnliche Mineralien ersetzt ist”). Auch in
den von Brögger und Bäckström als besonders charakteristisch
hervorgehobenen Eigenschaften stimmen beide Gesteine nahe über-
ein, in der Neigung zu einer allotriomorphen Struktur, die in
unserem Gestein besonders der Melanit aber auch der Hauyn zeigen,
in der ungleichmässigen Vertheilung der einzelnen Mineralien in
dem Gestein, und in dem Fehlen einer bestimmten Krystallisations-
folge, was hier allerdings nicht so ausgeprägt ist, wie in dem
Lasurstein.
Auf Grund seines Vorkommens an der Grenze von Eruptiv-
gestein (Hauynphonolith) und Kalkstein (dem körnigen Kalk des
Badlochs, der selbst schon als Contaetbildung zu betrachten ist)
und seines Mineralbestandes haben wir demnach in Analogie mit
andern Vorkommnissen, unser Gestein als ein Kalk-Contactgestein
!) Vergl. C. Hintze, Handbuch der Mineralogie S. 308.
2) Vergl. W. C. Brögger und H. Bäckström: Die Mineralien der
Granatgruppe. Zeitschr. f. Krystallogr. 18, S. 254 — 275.
®) Vergl. W.C. Brögger und H. Bäckström S. 271: „Die Lasur-
steine sind in der That selbst nichts weiter als eigenthümliche Kalksilicat-
hornfelse, in welchen der gewöhnliche Repräsentant der Granatgruppe, der
Kalkthongranat, auffallenderweise vollständig zu fehlen scheint und von einem
andern der Granatgruppe angehörigen Mineral, einem Alkaligranat, dem Lasurit,
ersetzt ist,“
ee
zu betrachten. Es enthält zum Theil dieselben Mineralien wie der
benachbarte Hauynphonolith, grauen Hauyn, braunen Melanit,
grünen Augit, während Gehlenit nur als Kalk-Contactmineral
bekannt ist. Seinem Vorkommen in der Natur entsprechend ist
Gehlenit neben Augit von Bourgeois!') durch Einwirkung von
geschmolzenen Basalt auf weissen Marmor dargestellt worden.
Die Entstehung unseres Gesteins möchte ich mir so vorstellen,
dass von dem Magma des Hauynphonoliths ein Theil des Kalksteins
aufgelöst wurde und dass aus dieser gemischten, an Galeium und
Kohlensäure reichen magmatischen Lösung die Mineralien Krystalli-
sirt sind und das Gestein fest geworden ist.
!) Reproduction par voie ignege d’un certain nombredel d’especes min6rales
appartenant aux familles des silieates, des titanates et des carbonates. Theses
presentees ä la faculte des sciences d. Paris 1883 p. 40; verel. R, Brauns,
Chemische Mineralogie S. 252.
Phänologische Mitteilungen
(Jahrgang 1897).
Von Dr. E. Ihne in Darmstadt.
I. Zur Phänologie von Coimbra.
II. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1897).
III. Neue phänologische Litteratur.
I. Zur Phänologie von Coimbra.
Mit dem Jahre 1897 liegen für Coimbra (40012’ NB, 80 23° westl. L. von
Greenwich, Höhe des botan. Gartens etwa 83 Meter) 16jährige Beobachtungen
vor, alle angestellt von dem Inspector des botanischen Gartens, A. F. Moller
der durch den Aufruf Hoffmann-Ihne 1882 zu phänologischer Thätiekeit
angeregt wurde. Die Beobachtungen beziehen sich zum grössten Teile auf
die Pflanzen und Phasen dieses Aufrufs (Giessener Instruktion), soweit sie dem
Beobachter zu Gebote standen ; seit 1889 hat Moller auch noch eine Anzahl
anderer in Coimbra vorkommender Species in den Kreis der Beobachtung
gezogen. Man findet die Daten der Einzeljahre abgedruckt in den Berichten
der Oberh. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Giessen und im Boletim
da Sociedade Broteriana, letztere Stelle enthält auch die nicht in der Giessener
Instruktion angegebenen Species. M. Willkomm sagt am Schlusse seines
schönen Werks: Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberischen Halb-
insel (Leipzig, Engelmann 1896), S. 339: „Es wäre gewiss sehr interessant,
die phänologischen Verhältnisse jener Kulturgewächse und auch Waldbäume,
welche die iberische Halbinsel mit dem übrigen Europa gemein hat, kennen
zu lernen. Leider liess sich darüber nur ganz ungenügend berichten, da
phänologische Beobachtungen, welche selbstverständlich nur von inländischen
sesshaften Botanikern angestellt werden können, erst an wenigen Orten und
seit wenigen Jahren in Angriff genommen worden sind. In Anbetracht der
eigentümlichen Lage und Oberflächengestaltung der Halbinsel und der dadurch
bedingten klimatischen Verschiedenheiten und Gegensätze müsste unseres Er-
achtens ein förmliches über die ganze Oberfläche des Landes verbreitetes Netz
phänologischer, auf einer und derselben Methode arbeitender Stationen herge-
stellt werden, um das gewiss höchst verschiedenartige phänologische Verhalten
der Beobachtungspflanzen klar zu legen, wozu aber eine mindestens zehnjährige
en
Dauer von zielbewussten Beobachtungen erforderlich sein dürfte.“ Von einem
über die Halbinsel verbreiteten Netze sind wir leider noch sehr weit entfernt,
ausser Coimbra giebt es keinen Ort in Portugal und Spanien, für den die im
letzten Satz von Willkomm angedeutete Bedingung auch nur einigermassen
erfüllt ist. Schon hieraus erhellt die hohe Bedeutung der Moller’schen Beob-
achtungen. — Ich lasse die von mir berechneten Mittel folgen. Sie beziehen
sich für die meisten Species auf die Jahre 1882 oder 1883 bis 1897 einschliess-
lich; erheblichere Abweichungen sind bei der betr. Pflanze angegeben.
Abkürzungen: BO = erste Blattoberflächen sichtbar.
b = erste Blüten offen.
f = erste Früchte reif.
LV allgemeine Laubverfärbung.
Mittel für Coimbra.
27. December (des Vorjahrs). Corylus Avellana, Hasel, b stäubt, 1884— 96.
11. Februar Cydonia japoniea, japan. Quitte, b, 1839—1897.
|
18. n Ulmus camp., Feldulme, b, 1889 — 1897.
5. März. Aesculus Hippoe., Rosskastanie, BO.
Dt; Prunus spinosa, Schlehe, b.
In x Nareissus poöticus, weisse Narzisse, b.
6 SEEN Cydonia vulgaris, gemeine Quitte, b.
kanbrT,; Prunus avium, Süsskirsche, b.
Ile, Sambueus nigra, Hollunder, b.
18. 2 Pyrus communis, Birn, b.
Kaauny Syringa vulgaris, Nägelchen, b.
Dur Öereis Siliquastrum, Judasbaum, b, 1589 — 1897.
DBttelg, Crataegus Oxyacantha, Weissdorn, b.
204%, Aesculus Hippoe., b.
ln ii Betula alba, Birke, BO.
1. April. Salvia offieinalis, Gartensalbei, b.
Be Quercus pedune., Stieleiche, BO.
mi Pyrus Malus, Apfel, b.
133430; Robinia Pseudacacia, Robinie, b, 1839— 1897.
16T Fagus silvatica, Buche, BO.
165 =, Quercus ped., Wald grün.
19:4", *) Secale cereale, Roggen, b, 1882---1892, ohne 91.
2A, Cytisus Laburnum, Goldregen, b, 1887—1897, ausser 88, 89.
1. Mai. Cornus sanguinea, roter Hartriegel, b.
Sl Atropa Belladonna, Tollkirsche, b.
10.4 0;, Symphoricarpos racemosa, Schneebeere, b.
lulelnat;, Rubus idaeus, Himbeere, b.
125 I, Ligustrum vulgare, Liguster, b.
1421), Lilium candidum, weisse Lilie, b.
181m, Vitis vinifera, Wein, b
=) Secale cer. wird in Coimbra zum Teil als Grünfutter benutzt und im
September gesäet: der als Körnerfrucht benutzte Roggen wird im November
gesäet.
-1
ee 2
11. Juni. Rubus idaeus, f.
laaız Secale cereale, Ernteanfang.
27. Juli. Sambucus nigra, f.
DB Atropa Belladonna, f.
ala Symphoricarpos racem., f.
8. Septber. Cornus sang., f.
1d..; 5; Ligustrum vulg., f.
2 Aesculus Hippoe., f.
18. Oktober. Aesculus Hippoc., LV.
le; Betula alba, LV.
30:7 Quereus ped., LV.
1. Novbr. Fagus silv., LV.
Das Beobachtungsgebiet war fast ausschliesslich der botanische Garten,
der sich amphitheatralisch erhebt. Moller hat daher auch von vielen Species
nur eine kleine Zahl von Exemplaren für die Beobachtung zur Verfügung
gehabt. Hierbei können sich unter den wenigen, die man überhaupt in den
Kreis der Betrachtung ziehen kann, solche befinden, die, ohne an einem extre-
men Standort zu stehen, sich doch extrem verhalten, d. h. entweder abnorm
früh oder abnorm spät sind; die Ursache bleibt unbekannt, jede Pflanze ist
eben ein lebendiger Organismus für sich. Die Instruktion verlangt daher auch,
dass von jeder zu notierenden Species am Beobachtungsort eine erhebliche
Anzahl von Individuen vorhanden sei, damit man derartig abnorme Individuen
vernachlässigen und sich normale heraussuchen kann, was der aufmerksame
Beobachter in kurzer Zeit ohne grosse Schwierigkeit zu leisten vermag. Es
ist das wichtig, denn Aufzeichnungen, die unter nicht normalen Verhältnissen
gemacht sind, können für Vergleichung mit anderen Orten nicht verwendet
werden, weil sie eben nicht die normalen Verhältnisse der betreffenden Station
wiedergeben; um solche kann es sich bei Vergleichungen aber natürlich nur
handeln. Wie mir H. Moller auf direktes Befragen mitteilte, können die
von ihm beobachteten Individuen, ausser Betula und Fagus (worüber später)
durchweg als normal angesehen werden. Lägen noch von anderen Orten Nord-
oder Mittelportugals vieljährige Beobachtungen vor, so würde sich durch Ver-
gleichung dieser Orte untereinander herausstellen, ob die in der Instruktion
geforderten Bedingungen (normale Verhältnisse) bei Coimbra auch wirklich
erfüllt sind. Bei einer Verallgemeinerung der Schlüsse, die sich aus den
Moller’schen Beobachtungen für Coimbra ziehen lassen, wird man diesen Punkt
vorsichtigerweise immer im Auge zu behalten haben. Es giebt noch Beobach-
tungen für Porto, sie erstrecken sich aber nur über 5 Jahre, 1833—1887 ;
deshalb habe ich von einer Berücksichtigung in diesem Aufsatze abgesehen.
Coimbra liegt in einem Gebiet (westatlantischer Bezirk Willkomms),
dessen Flora „ein buutes Gemenge meditteraner, peninsularer, nordatlantischer
und mitteleuropäischer Arten“ ist, die dort alle gut gedeihen. Es gilt das
sowohl für die spontane Vegetation als auch für die Kulturpflanzen. Des
Näheren verweise ich auf Willkomm, l. e. 8. 301 ff., sowie auf die Abhand-
lung von E, Goeze, die Pflanzenwelt Portugals, Linnaea XLI, 1877. Von
den in der obigen phänologischen Liste aufgeführten Pflanzen kommen nur
Betula alba und Fagus silvatica bei Coimbra schlecht fort, worüber später
noch gesprochen wird. Alle anderen gedeihen gut, wie bei uns; sei es nun,
dass sie wild wachsen oder zu verschiedenen Zwecken in mehr oder weniger
Häufigkeit schon seit sehr langer Zeit kultiviert werden. Auch diese letzteren
können daher als bei Coimbra völlig eingebürgert gelten. Die Holzpflanzen
verlieren im Herbst ihr Laub. Nach brieflicher Mitteilung von Moller sind
in Coimbra spontan: Cornus sanguinea, Corylus Avellana, Cydonia vulgaris
(subspontan), Ligustrum vulgare, Prunus spinosa, Querceus pedunculata, Sam-
bucus nigra, Ulmus campestris.
Was das Klima betrifft, so erfreut sich die Zone, in der Coimbra liegt,
im grellen Gegensatz zu dem extremen Continentalklima des Tafellandes und
Ebrobassins eines durch geringe Temperaturschwankungen, milde Winter,
feuchte Atmosphäre und reichliche Niederschläge ausgezeichneten Küstenklimas
(Willkomm, l. ce. 8. 54). Ich will hier einige wichtige meteorologische
Angaben einfügen. Sie sind entnommen dem Resumo dos observacses meteorol.
1866--1890 de Coimbra von Dr. A. S.Viegas, das mir H. Moller gütigst über-
sandte. Ein Auszug dieser Daten findet sich in der Meteorol. Zeitschrift 1895, S. 157.
Das Observatorium ist 1864 gegründet worden und arbeitet seit 1866 regel-
mässig. Eine Rubrik für Tage mit Schnee fehlt in den Tabellen vollständig,
was sehr bezeichnend ist.
Coimbra 1866-1890.
Mittlere Niederschlag Zahl der Tage
Temperaturin © in mm mit Regen mit Reif
Januar 9,48 86,4 13,8 4,7
Februar 10,33 11,9 12,6 3,2
März 11,61 100,7 13,8 1,4
April 13,22 107,6 15,4 0,2
Mai 15,90 84,6 12,8 0,0
Juni 18,61 44,3 8,8 0,0
Juli 20,33 19,4 6,4 0,0
August 20,77 15,3 6,3 0,0
September 19,03 59,0 9,3 0,0
Oktober 15,41 95,2 13,2 0,3
November 12,32 112,4 13,9 1,6
December 9.19 92,1 14,5 7,8
Jahr 14,63 893,5 139,8 19,0
Zu beachten ist namentlich die Regenverteilung; vergl. auch die ein-
gehende Arbeit von Hellmann, die Regenverhältnisse der iberischen Halb-
insel, Zeitschrift d. Ges. f. Erdkunde zu Berlin, 23. Bd. 1888, die sich
auf den Beobachtungen bis 1884 aufbaut. Sowohl im Frühjahr als auch im
Herbst findet sich ein Maximum, und beide Maxima sind nahezu gleich gross.
Auch hierin drückt sich aus, dass das Klima von Coimbra einen Übergang
von unserem Klima zu dem meditteranen bildet. Eine eigentliche Trocken-
periode, wie sie viele andere Teile der Pyrenäenhalbinsel besitzen, herrscht in
Coimbra nicht. In den 300 Monaten, für die in dem oben angeführten Resumo
die Daten enthalten sind, war nur einer olıne Niederschlag. Es kommt also
nur sehr selten vor, dass einmal ein Monat regenlos bleibt; nach Hellmann
sind es in Tarifa (Südspitze Spaniens) von 100 siebzehn! Dieser Umstand
kommt natürlich der Vegetation zu statten, sie verfällt im Sommer nicht in
Unthätigkeit wie in anderen Gebieten der Halbinsel. im centralen und süd-
7*
— 10 —
atlantischen Bezirk (im Sinne Willkomms). Während des Herbstes und
Winters hört ein grosser Teil der Pflanzenwelt nicht zu vegetieren auf.
In phänologischer Beziehung ist Coimbra charakterisiert durch einen
verhältnissmässig (d. h. verglichen mit unseren Gegenden, Mitte des südwest-
lichen Deutschlands) sehr frühen Eintritt von Belaubung und Blüte, sowie
durch verhältnissmässig späten Eintritt von Laubverfärbung und Fruchtreife,
die Zeit zwischen Anfang und Ende der wichtigsten Abschnitte des pflanz-
lichen Lebens ist verhältnissmässig lang, länger als bei uns. Diese allgemeinen
Sätze durch bestimmte, zahlenmässige Angaben zu veranschau-
lichen, soll die Hauptaufgabe der vorliegenden kleinen Arbeit sein.
I. ©. Belaubung.
Von folgenden vier Species der Instruktion Hoffmann-Ihne liegen in
Coimbrı Beobachtungen für BO vor.
Aesculus Hippoc. 5. März Betula alba 31. März
Quereus pedune. 3. April Fagus silv. 16. April.
Quereus ped. ist nach Willkomm im spontanen Zustande durch den Norden
und Nordwesten der Halbinsel verbreitet; bei Coimbra bildet sie (wenn auch
nicht grosse) Wälder. Auf der dem Willkomm’schen Werke beigegebenen
Karte liegt Coimbra dicht an der Äquatorialgrenze und zwar schon ausserhalb
dieser, was vicht richtig ist. Die Arealkarten von Hoffmann (Allgem. Forst-
u. Jagdzeitung, Suppl. VII, 1868 und Phänol. Untersuch. Giessen 1887) weisen
Coimbra innerhalb des eingezeichneten Areals auf. Für Betula alba und Fagus
silv. ist Coimbra auf der Willkomm schen Karte schon deutlich ausserhalb
der Äquatorialgrenze gelegen, auf der Hoffmann’schen Karte für Fagus silv.
etwas ausserhalb, für Betula alba liegt Coimbra auf der Karte von 1868
ausserhalb, auf der Karte von 1887 innerhalb des Vorbereitungsgebiets. Nach
direkten Mitteilungen von Moller kommen beide bei Coimbra nur angepflanzt
vor und gedeihen schlecht. — Aesculus Hippoc., nach Willkomm in Nord-
und Centralspanien und in Nordportugal häufig angepflanzt, gedeiht gut bei
Coimbra.
Sieht man die Daten für die Belaubung näher an, so ist zunächst her-
vorzuheben, dass sich die Eiche früher belaubtalsdie Buche,
alsoumgekehrt wie bei unsundin ganz Mitteleuropa. In
Nizza, ebenfalls dicht an der Äquatorialgrenze der Buche gelegen, ist die
Reihenfolge wie in Coimbra.. Eine von Vaupell (vergl. Grise bach,
Vegetation der Erde I, S. 274 ff.und Hoffmann, Über phänol. Accomodation,
Botan. Zeitung 1890, Nr. 6—11) ausgesprochene Vermutung nach den Gründen
sei jetzt nicht näher untersucht; unzweifelhaft reagiert die Buche auf Mittel-
meerklima und auf kälteres Klima anders als es die Eiche thut.
Ich willnun Coimbra mit Stationen unserer Gegenden ver-
gleichen und wähle dazu zwei Orte im mittleren Südwestdentschland, die nicht
besonders günstig und nicht besonders ungünstig liegen: Giessen und Nürnberg.
Für Giessen hat man die langjährigen Beobachtungen Hoffmanns (bis 1891) zur
Verfügung, in Nürnberg hat F. Schultheiss während derselben Jahre beob-
achtet, in denen in Coimbra beobachtet worden ist. Es hätten noch andere
Orte, z. B. Frankfurt a. M., wo J. Ziegler seit den 60er Jahren thätig ist,
oder Wiesbaden (Ch. Leonhard) herausgegriffen werden können. Die Er-
— 11 —
gebnisse, die bei dem Vergleich mit Giessen und Nürnberg herauskommen,
erfahren aber durch Heranziehung von noch mehr Orten im wesentlichen keine
Änderung, die Zahlenwerte im einzelnen wechseln etwas je nach der Lage der
Vergleichsstation. Giessen und Nürnberg sind übrigens phänologisch sehr
wenig verschieden, Frankfurt liegt entschieden günstiger und ist beiden Orten
um etwa eine Woche voraus. Damit auch in meteorologischer Hinsicht ein
Vergleich gezogen werden kann, lasse ich entsprechende Daten folgen. Für
Nürnberg verdanke ich sie der Güte von Prof. Rudel, Vorstand der dortigen
meteorol. Station. Für Giessen stehen hinsichtlich der Temperatur vergleichbare
Angaben nicht zu Gebote. Für das benachbarte Frankfurt liegt ein sehr
reichhaltiges Material vor, die mitgeteilten Daten sind dem Werke von J.
Ziegler und W. König, das Klima von Frankfurt a. M., 1896, entnommen.
Nürnberg 1879—1897. Frankfurt a, M. 1857 —1892.
Mittlere Nieder- Zahl der Tage | Mittlere Nieder- Zahl der Tage
Tempe- schlag mit Tempe- schlag mi
ratur in mm !)Nieder- 4) Frost ratur in mm Niederschlag 4) Frost
in CO schlag in Co
Januar — 34 383,7 16 26 0,17 42,4 314,3 3%)11,5 188
Februar — 0,5 31,3 15 21 2,02 32,6 12,6 10,9 14,5
März 2,9 39,5 177 16 4,76 43,0 15,4 11,4 10,6
April 1610336,.7 15 B) 9,68 33,0 71.9 I ST
Mai 1294.761.9 17 0 14,15 49,5 14,3 10,6 0
Juni 16,3 74,7 19 0 17,80 69,0 14,4 31:5, 70
Juli 28 °519.7 19 0 19,27 rat 15,0 15,17.20
August 16,3 60,8 17 0 18,41 58,0 13,9 11,972,0
September 13,3 52,7 16 ) 15,03 44,8 12,3 29.0
Oktober 75 60,5 18 4 9,43 57,3 14,4 12,9 _ 16
Novbr. 28 42,2 18 13 4,41 53,9 15,9 1270. 8,6
December — 1,1 48,3 19 22 0,38 51,1 15,8 13,9 16,6
Jahr 7,7 621,9 206 108 962.,.611,. 170213889 24
Die mittleren Daten für den Anfang der Belaubung sind in
Giessen Nürnberg
für Aesculus H. 11. April 12. April
Betula a. 19. April 18. April
Quercus p. 2. Mai 5. Mai
Fagus silv. 24. April 29. April.
Es tritt demnach die Belaubung bei allen vier Species in Coimbra früher ein
als bei uns, wie es ja in Anbetracht des wärmeren Klimas von Coimbra zu
erwarten ist. Man sieht aber, dass die Unterschiede für Aeseulus und Quercus
einerseits, welche Bäume sowohl in Coimbra als bei uns normal gedeihen, bedeutend
grösser sind als für Betula und Fagus andererseits, die in Coimbra nicht mehr
normal gedeihen:
!) Tage, an denen mindestens 0,1 mm gemessen wurde; in Coimbra ist
ein solcher Unterschied nicht gemacht.
?) Tage ohne untere Grenze.
®) Tage mit mehr als 0,2 mm,
*) Minimum unter (0,
— 12 —
Coimbra früher als Giessen Coimbra früher als Nürnberg:
Aesculus 5
Quereus ' 33 Tage 35 Tage
Betula
Fagus h 13 Tage 15 Tage
Allgemein lässt sich sagen: DieBelaubung der beiuns undin Coimbra
normal gedeihenden Bäume trittin Coimbra etwa einen Monat
früher ein.
Moller hat von einer Anzahl nicht in der Hoffmann-Ihne’schen
Instruktion geforderten Species vom Jahre 1889 an ebenfalls den Anfang der
Belaubung notiert. Ich habe die Mitteldaten berechnet.
Populus alba 18. März Ulmus camp. 8. April
Morus alba RE Gleditschin triac. 8. ,„
Liriodendron tul. 27. ,„ Cereis Siliqu. 13:70
Robinia Pseud. 5. April Ailanthus gland. 13. „
Platanus oceid. er Tilia vulgaris 18:4,
Für diese Species liegen zur Vergleichung nur sehr wenige Beobach-
tungen vor. In Nürnberg ist keine notiert worden. Im Giessen findet sich
für Robinia BO als Mittel von 8 Jahren der 13. Mai, also Coimbra 38 Tage
früher als Giessen. Es trifft mithin das eben allgemein Gesagte auch hier zu,
Robinia gehört zu den in Coimbra und bei uns normal gedeihenden Pflanzen.
Als Tag des Aufblühens ergiebt sich in Coimbra der 13. April, die Belaubung
findet demnach vor der Blüte statt, wie bei uns. Das Umgekehrte wird für
Neapel angegeben (Hoffmann, Über phänol. Aceomodation, Botan. Zeitung
1590), doch ist an der angeführten Stelle nicht ersichtlich, woher die Angabe
stammt. — Aesculus Hippoe. ist sowohl in Coimbra als bei uns einer der sich
am frühesten belaubenden Bäume.
I. b. Laubverfärbung.
Für die allgemeine Laubverfärbung sind die Mitteldaten folgende:
Coimbra Giessen Nürnberg
Aesculus Hippoc. 18. Oktober 10. Oktober 8. Oktober
Betula alba 55 ” 14. 3 19. e
Quercus ped. 30. R 18. 5 20. =
Fagus silv. 1. November 13. 5 18. 2
Die Laubverfärbung (Entlaubung) tritt demnach in Coimbra später ein und
zwar ist
Coimbra später als Coimbra später als
Giessen Nürnberg
bei Aesculus H. 8 Tage 10 Tage
Betula a. DH 5; Ag:
Quercus p. 19 Ze TE
Fagus s. 19% 0 Ayae
Gegenüber der Belaubung ist der Unterschied weit geringer, am meisten
weicht Fagus ab. Bei Aesculus und Quereus auf der einen Seite und Betula
und Fagus auf der anderen Seite sind die Zahlen
Coimbra später als Giessen Coimbra später als Nürnberg
Aesculus 10 Tas oT
Quereus nn In
Betula \
en | 12 Tage 10 Tage
— 19 —
Allgemein wird sich sagen lassen: Die Laubverfärbung der beiuns
undin Coimbra normal gedeihenden Bäume tritt um etwa
1'g Wochen später in Coimbra einals bei uns. — Zu beachten
ist, dass die Beobachtung der Laubverfärbung häufig nicht leicht ist und dass
Genauigkeit bis auf wenige Tage kaum oder nicht erzielt werden kann. — In
Coimbra wie bei uns ist der Zeitraum, in dem sich die vier Species belauben,
viel grösser (etwa doppelt so gross) als der Zeitraum, innerhalb dessen die
nämlichen vier Species ihr Laub verfärben.
Von den anderen nicht in der Giessener Instruktion verlangten Species
teile ich auch die Mitteldaten mit:
Populus alba 10. November Ulmus camp. 15. November
Morus alba 18. = Gleditschia tri. 20. Oktober
Liriodendron tul. 27. Oktober Cereis Siliq. 2. November
Robinia Pseud. 1. November Ailanthus glan. 27. Oktober
Platanus oceid. 3. “
Die Laubverfärbung &er Robinia lässt sich bei uns sehr selten beobachten,
fast immer fallen die Blätter unverfärbt ab, gewöhnlich in Folge der ersten
Fröste; Hoffmann hat als Mittel aus nur 4 Jahren den 16. Oktober. —
Der Laubfall ist nur selten, bei uns wenigstens, phänologisch verwertbar
(vergl. u. a. Hoffmann in Allgem. Forst- und Jagdzeitung 1888); daher ist
an seine Stelle als Phase, die den Schluss der Vegetation, d. h. Ende der
assimilatorischen Thätigkeit, bezeichnet, die allgemeine Laubverfärbung getreten.
I. e. Dauer und Ruhezeit des Blattlebens.
Die Zeit zwischen dem Anfang der Belaubung und der allgemeinen
Laubverfärbung giebt ein Maass für die Dauer des Blattlebens und damit für
die Dauer der grössten Thätigkeit der Vegetation. Da in Coimbra die Be-
laubung erheblich früher, die Laubverfärbung etwas später eintritt als bei uns,
so dauert natürlich die wirksame Vegetationszeit erheblich länger als bei uns.
Zeit zwischen Belaubung und Laubverfärbung in
Coimbra Giessen Nürnberg
Aesculus Hippoe. 227 Tage 182 Tage 179 Tage
Quercus ped. DO, 109; loScse,
Betula alba 202 ,„ 178309; 180777,
Fagus silv. TISCH OR I2 0,
Demnach
in Coimbra länger als in Giessen in Coimbra länger als in Nürnberg
Aesculus Hippoe. 45 Tage 48 Tage
Quereus ped. Andy, DEE
Betula alba 2 Kr DOES
Fagus silv. DO, AD
Gruppiert man wieder Aesculus und Quercus einerseits, Betula und Fagus
andererseits, so ergiebt sich
in Coimbra länger als in Giessen in Coimbra länger als in Nürnberg
Aesculus N 43 Tage 45 Tage
Quercus
Betula N
4
Fagus era ee
— 14 —
Für diein Goimbra und beiuns normal gedeihenden Bäume
beträgt dieDauer der grössten Thätigkeit der Vegetation
in Coimbra etwa 6 Wochen mehralsbeiuns.
Wenn man die Zeit zwischen BO und LV keunt, so ergiebt sich durch
Subtraktion dieses Wertes von 8365 leicht die Zeit für die Vegetations- oder
Winterruhe, letztere auch hier im gewöhnlichen Sinne aufgefasst, d. h. keine
assimilatorische Thätigkeit (dass diese Winterruhe keine wirkliche Ruhe ist,
darüber vergl. u. a. Fischer, Beiträge zur Physiologie der Holzgewächse,
Jahrb..f. wiss. Bot. XXII); man könnte sagen, die Zeit für die Ruhe des
Blattlebens. Bei Aesculus und Quereus sind die Zahlen für Coimbra 138 und
155 Tage, für Giessen 183 und 196 Tage, für Nürnberg 186 und 197 Tage.
In Coimbraistalso für Bäume, die dortundbeiunsnormal
gedeihen, dieWinterruheetwa6 Wochen kürzer als bei uns;
es ist natürlich dieselbe Zahl, um die die Vegetationsdauer grösser ist. Bei
Betula und Fagus sind die Zahlen für Coimbra 163 und 167 Tage, für Giessen
187 und 193 Tage, für Nürnberg 185 und 193 Tage. In einem Aufsatze
Über die period. Erscheinungen der Pflanzenwelt in Madeira (Verhandl. d.
schweiz. naturf. Ges. in Glarus 1851) giebt OÖ. Heer für Funchal in Madeira
für die Buche 149 Tage an. Diese Zahl gilt nur für das eine Jahr 1850/51.
Die für dasselbe Jahr an gleicher Stelle für die Eiche mitgeteilte und sehr
auffallende Zahl von nur 50 Tagen muss ich bei genauer Prüfung der näheren
Angaben (S. 61, 62) als nur für einzelne, wahrscheinlich nicht normale Indivi-
duen und nicht irgendwie allgemein geltend halten, ein Ergebnis, zu dem auch
Grisebach (Vegetation der Erde, I) gekommen zu sein scheint, wje aus seinen
Ausführungen auf S. 275 und 569 hervorgeht.
II. a. Jahreszeiten — Aufblühen, Fruchtreife.
Richtet man den Blick wieder auf die eingangs dieser Arbeit mit-
geteilte phänologische Liste, so sieht man, dass die Reihenfolge des Eintritts der
Phasen ohne Zweifel infolge der ungleichen Empfänglichkeit der Pflanzen für
das wärmere Klima nicht die gleiche ist wie bei uns und in ganz Mitteleuropa.
Namentlich fällt auf, dass sich einzelne Species, wie Sambueus nigra, Cydonia
vulgaris, Nareissus poötieus, Salvia offieinalis, Lilium candidum ausserordentlich
weit aus der Gesellschaft, in der sie bei uns zur Blüte kommen, entfernt haben.
So blühen in Coimbra Cydonia vulgaris, Prunus avium, Sambucus nigra fast
gleichzeitig, nur durch einige Tage getrennt auf. Bei uns tritt das Aufblühen
der Kirsche drei Wochen früher ein als das der Quitte, fünf Wochen später
als das des Hellunders, und die Quitte entfaltet wieder mehr als zwei Wochen
vor dem Hollunder ihre ersten Blüten. Denselben phänologischen Jahreszeiten
(vergl. Ihne, Über phänol. Jahreszeiten, Naturwiss. Wochenschrift 1895) in
Coimbra und bei uns, Mitteleuropa, gehören demnach auch nicht stets und
durchweg die gleichen Species an, und eine bei uns im Sommer aufblühende
Pflanze kann in Coimbra entschieden zu den Blüten des Frühlings gehören,
wie es z. B. beim Hollunder der Fall ist. Immerhin geben die Jahreszeiten
einen Anhaltspunkt, Gruppen von phänologisch zusammengehörigen Pflanzen
zu bilden, die man dann dem Vergleich zweier oder mehrerer Orte zu Grunde
legen kann. Mehr sollen die nachstehend verwendeten Jahreszeiten nicht
bedeuten. Jede einzelne umfasst zeitlich nahe zusammen eintretende Phäno-
u
mene, und die Phänomene der ersten Jahreszeit treten während eines anderen,
früheren Zeitabschnitts im Jahre ein als die Phänomene der letzten Jahreszeit.
Ich vergleiche nun Coimbra mit Giessen und Nürnberg. In Coimbra
gehören dem Vorfrühling (Blüten der Holzpflanzen deutlich vor den Blättern)
von den beobachteten Phänomenen an Corylus Avellana b 7, Cydonia japonica
b, Ulmus campestris b. Gegen Giessen (Corylus 13. II, Cydonia 16. IV, Ulmus
1. IV) ist im Mittel der drei Phasen Coimbra 50 Tage voraus. In Nürnberg
ist nur Corylus notirt worden. — Zu den Phänomenen des Frühlings in Coimbra
rechne ich alle die, welche bis zum Grünwerden des Laubwaldes (Eichwald)
einschliesslich eintreten ; die in Coimbra nicht normal gedeihenden Betula alba
und Fagus silv. werden bei der Vergleiehung nicht mitgezählt. Es kommen
in Betracht: Aesceulus BO (Giessen 11. IV, Nürnberg 12. IV), Prunus spinosa b
(Giessen 20. IV, Nürnberg 21. IV), Nareissus poöticus b (Giessen 4. V, Nürnberg
7. V), Cydonia vulgaris b (Giessen 17. V, Nürnberg 15. V), Prunus avium b
(Giessen 19. IV, Nürnberg 23. IV), Sambueus nigra b (Giessen 28. V, Nürnberg
31. V), Pyrus communis b (Giessen 24. IV, Nürnberg 26. IV), Syringa vulgaris b
(Giessen 4. V, Nürnberg 5. V), Crataegus Oxyacantha b (Giessen 10. V, Nürnberg
13. V), Aesculus Hippoc. b (Giessen 7. V, Nürnberg 6. V), Salvia offieinalis b
(Giessen 4. VI, Nürnberg 4. VD), Quereus ped. BO (Giessen 2. V, Nürnberg 5. V),
Pyrus Malus b (Giessen 29. IV, Nürnberg 1. V), Robinia Pseud. b (Giessen 2. VI,
Nürnberg —), Quercus ped. allgemeine Belaubung (Giessen 14. V, Nürnberg
12.V)... . Coimbra ist vor Giessen 45 Tage, vor Nürnberg 46 Tage.
Zu den Phänomenen des Sommers |vom Aufblühen des Getreides bis zur
Ernte des Getreides und einschliesslich Reife des frühen Beerenobstes (ausser
Wein)] gehören in Coimbra Secale cereale b (Giessen 28. V, Nürnberg 25. V),
Cytisus Laburnum b (Giessen 15. V, Nürnberg 16. V), Cornus sanguinea b
(Giessen 6. VI, Nürnberg 2. VI), Atropa Belladonna b (Giessen 29. V, Nürnberg —),
Symphoricarpos racem. b (Giessen 2. VI, Nürnberg 2. VI), Rubus idaeus b
(Giessen 30. V, Nürnberg 1. VI), Lilium candidum b (Giessen 30. VI, Nürn-
berg 29. VD), Ligustrum vulgare b (Giessen 19. VI, Nürnberg 12. VI), Vitis
vin. b (Giessen 14. VI, Nürnberg 21. VI), Rubus id. f (Giessen 2. VII, Nürn-
berg 10. VII)... . Coimbra ist vor Giessen 25 Tage, vor Nürnberg 27 Tage.
Der Vorsprung, den Coimbra in der frühen Zeit des Jahres (Februar, März,
erste Hälfte des April) hat, ist in einer späteren (zweite Hälfte des April,
Mai, Juni, Juli) bedeutend geringer geworden. — Meteorologisch ist es gerade
so. Im März beträgt die Mitteltemperatur in Coimbra 8,7 C° mehr als in
Nürnberg, im April 5,5 C°, im Mai 3,2 C®, im Juni 2,3 C®, im Juli 2.5 0°.
Von den Phänomenen des Herbstes (späte Fruchtreifen und Laubver-
färbung) sind in Coimbra beobachtet Cornus sang. f (Giessen 21. VIII, Nürn-
berg 25. VIII), Ligustrum vulgare f (Giessen 12. IX, Nürnberg 11. IX), Aesculus
Hippoe. f (Giessen 16. IX, Nürnberg 18. IX), Acsculus Hippoe. LV (Giessen 10. X,
Nürnberg 8. X), Quereus ped. LV (Giessen 18. X, Nürnberg 20. X).....
Coimbra ist nach Giessen 8 Tage, nach Nürnberg 7 Tage. Dieser anscheinende
Nachteil von Coimbra ist eigentlich keiner: während bei uns die Vegetations-
periode schon beendet ist, dauert sie in Coimbra noch fort. — In Coimbra ist
der September um 5,7 CO, der Oktober um 7,9 C® wärmer als in Nürnberg.
Esergiebtsich somit, dasssichim Frühling die Vegetation
— hauptsächlich sind in Coimbra und beiuns normal ge-
— 106 —
deihende Holzpflanzengemeint —inCoimbraumetwa6bis
7Wochen früherentwickeltals beiuns, im Sommer um etwa
3bis4 Wochen vorausbleibtundimHerbstumetwa 1 Woche
später als bei uns ihre wichtigste Lebensthätigkeit abschliesst.
II. b. Zeitdauer zwischen Aufblühen und Fruchtreife.
Sehr lehrreich ist ein Vergleich der Zeitdauer, dem Intervall, zwischen
der Aufblühzeit und der Fruchtreife. Die Zahlen sind folgende :
Zeitdauer (in Tagen) von dem Aufblühen bis zur Fruchtreife in
Coimbra Giessen Nürnberg
bei Rubus idaeus 31 32 38
Atropa Bell. 51 63 —
Sambucus nigra 132 76 77
Symphorie. rac. 82 55 56
Cornus sang. 130 76 84
Ligustrum vulg. 122 85 91
Aesculus Hippoc. 176 132 135
Die Werte für Giessen und Nürnberg stimmen gut mit einander. Auf
Abweichungen bis zu 6, 7, 8 Tagen in diesen Zahlen ist kein Gewicht zu
legen, denn etwaige bei der Eintragung der Anfblühzeit und (namentlich
leicht) der Fruchtreife vorkommende Fehler von 2 bis 4 Tagen können sich,
wenn sie im gleichen Sinn, d. h. bei beiden Phasen zu früh oder zu spät
gemacht sind, addieren; jedenfalls müssen die Unterschiede viel grösser sein,
um darauf sichere Schlüsse zu bauen. ... In Coimbra ist die Zeit zwi-
schen dem Aufblühen und der Fruchtreife, welche gleichsam als
Trächtigkeitsdauer bezeichnet werden kann, bei den beobachteten Species mit
Ausnahme von Rubus idaeus ganz erheblich länger, über '/s und mehr
der Zeit, die bei uns zwischen Aufblühen und Fruchtreife verstreicht. In
Coimbra beträgt diese Zeit mehr Tage als in
Giessen Nürnberg
bei Atropa Bell. 18 _
Sambucus n 96 57
Symphor. rac. 27 26
Cornus sang. 54 46
Ligustrum vulg. 37 31
Aesculus Hippoe. 44 41
Die Pflanzen richten sich mit der ihnen zu Gebote stehenden längeren
Zeit auch entsprechend anders ein, sie eilen nicht so sehr, ihre Früchte zur
Reife zu bringen. In nördlichen Gegenden verhalten sie sich umgekehrt.
Rubus idaeus bildet von den untersuchten Species eine Ausnahme. Ich
habe für eine Anzahl Orte, für die mehr als zehnjährige, nach derselben
Iustruktion gemachte Beobachtungen vorliegen, die Zeit zwischen Aufblühen
und Fruchtreife berechnet und finde, dass eine allgemeine Gesetzmässigkeit
zwischen den Werten und der Lage der Orte nicht zu erkennen ist (z. B.
Uman in Südrussland 34 Tage, St. Petersburg 34 Tage, Wiesbaden 35 Tage,
Neubrandenburg in Mecklenburg 36 Tage, Raunheim am Main 31 Tage,
Frankfurt a. M. 41 Tage, Ratzeburg bei Lübeck 35 Tage, Bielefeld 35 Tage,
Sondelfingen in Württemberg 32 Tage), glaube vielmehr, dass die Abweichung
der Zahlenwerte nicht oder kaum über die Grenze der Beobachtungsfehler
— 107 —
herausgeht. Ich bin geneigt zu sagen: das Intervall zwischen Aufblühzeit
und Fruchtreife währt bei Rubus idaeus im grössten Teile Europas ziemlich
die gleiche Zeit, nämlich etwa 5 Wochen. Rubus idaeus hat ein weites Areal
(Arealkarte bei Hoffmann, Phänol. Untersuchungen, Giessen 1887; Focke
in Engler-Prantl III, 3: eine Cireumpolarpflanze durch die ganze kühlere ge-
mässigte Zone in verschiedenen Varietäten verbreitet und der köstlichen Früchte
wegen allgemein eultiviert) uud gedeiht im Süden wie im Norden Europas gut.
Auch tritt sowohl die Blütezeit als auch die Fruchtreife zu einer Jahreszeit
ein (Mai bis Anfang August), dass die Pflanze selbst in nördlichen Gegenden
nicht Gefahr läuft, ihre Reife vollenden zu können, mithin eine Abkürzung des
Intervalls ohne Bedeutung für sie wäre. In südlichen Gegenden findet auch
keine Verlängerung statt. Auf die ganze Frage, wie sich die Intervalle ver-
schiedener Pflanzen in verschiedenen Teilen Europas verhalten, hoffe ich später
einmal zurückkommen zu können.
* *
%
An einer anderen Stelle (Mitteldaten von Uman in Südrussland u. s. w.,
31. Bericht der Oberhess. Ges. für Natur- und Heilkunde) konnte ich zahlen-
mässig angeben, wie das Klima des kontinentalen Ostens von Europa die
Pflanzenentwicklung beeinflusst. Die Vegetationszeit verkürzt sich im Ver-
gleiche zu uns, sie fängt später an und ist früher zu Ende. Die vorliegende
kleine Untersuchung weist zahlenmässig den Einfluss des südwestlichen Klimas
von Europa nach. Die Vegetationszeit dauert länger, sie fängt früher an und
ist später zu Ende. Ich schliesse mit den Worten, mit denen ich damals
geschlossen habe: die phänologischen Beobachtungen bilden eine wertvolle Er-
gänzung der meteorologischen und geben die Einwirkung des Klimas anschau-
lich und scharf wieder.
il. Phänologische Beobachtungen (Jahrgang 1897).
Im Folgenden werden die Beobachtungen für das Jahr 1897 von 74
Stationen in gewohnter Weise veröffentlicht. Von den 72 Stationen des vorigen
Jahres sind 62 in Thätigkeit geblieben, eine hat — jetzt erst — mit den Auf-
zeichnungen von 1897 auch die von 1896 eingesendet, von 4 Stationen liegen
bereits aus früheren Jahren Beobachtungen vor. Ganz neu hinzugekommen
sind Guben, Heppenheim a. W., Rossbach, Schönberg, Thorshavn (Färöer),
Trangisvaag (Färöer), Wallau.
Instruetion für phänol. Beobachtungen (Giessener Schema, Aufruf
von Hoffmann-Ihne).
Das Beobachtungsgebiet muss oft, am besten täglich begangen werden,
es wird sich daher zweckmässig auf die nahe Umgebung der Station be-
schränken. Die Beobachtungen sind an normalen, freistehenden
Exemplaren eines normalen, durchschnittlichen Standorts
anzustellen; es sind daher auszuschliessen Pflanzen an ausnahmsweise
günstigen (z. B. an Spalieren, an der Wand von Häusern) oder ungünstigen
(z. B. durchaus beschatteten) Standorten, sowie ausnahmsweise frühe oder
späte Individuen. Man darf daher auch nur am Beobachtungsorte
— 18 —
zahlreich vertretene Species wählen. — Es liegtin der Natur
der Sache, dass nieht notwendig in jedem Jahr an denselben
Exemplaren die Vegetationsstufen notiert werden. — In der
folgenden Liste sind die Vegetationsstufen kalendarisch nach dem mittleren
Datum für Giessen (inel. 1892) geordnet; an anderen Orten ist diese Folge
ungefähr die gleiche — natürlich verschieben sich die absoluten Data je nach
der Lage des betr. Ortes —, so dass der Beobachter weiss, worauf er in jeder Woche
besonders zu achten hat. — Die Beobachtungen können ganz gut bei Gelegenheit
destäglichen Spazierganges gemacht werden; jeder Beobachter kann sich
natürlich auf eine geringere Zahl als die hier angegebene beschränken.
BO — erste normale Blattoberflächen sichtbar und zwar an verschiedenen
(etwa 3—4) Stellen ; Laubentfaltung.
b — erste normale Blüten offen und zwar an verschiedenen Stellen.
f = erste normale Früchte reif und zwar an verschiedenen Stellen; bei den
saftigen: vollkommene und definitive Verfärbung; bei den Kapseln :
spontanes Aufplatzen.
W = Hochwald grün = allgemeine Belaubung: über die Hälfte sämtlicher
Blätter an der Station entfaltet.
LV = allgemeine Laubverfärbung: über die Hälfte sämtlicher Blätter an der
Station — die bereits abgefallenen mitgerechnet — verfärbt.
W und LV müssen an zahlreichen Hochstämmen (Hochwald, Alleen) aufge-
zeichnet werden.
13. II. Corylus Avellana, Hasel, b 4. V. Nareissus poötieus, weisse
(Stäuben der Antheren). Nareisse, b.
11. IV. Aesculus Hippocastanum, 7. V. Aeseulus Hippoe., b.
Rosskastanie, BO. 10. V. ÜOrataegus Oxyacantha,
15. IV. Ribes rubrum, rote Johannis- Weissdorn, b.
beere, b. 13. V. Spartium scoparium (Saro-
19. IV. Ribes aureum, goldgelbe thamnus vulgaris), Besen-
Johannisbeere, b. strauch , Besenpfriemen,
19. IV. Betulaalba, Birke, b (Stäuben Ginster, b.
der Antheren). 14. V. Quereus ped. W (Hochwald
19. IV. Betula alba, Birke, BO. grün).
19. IV. Prunusavium, Süsskirsche,db. 15. V. Cytisus Laburnum, Gold-
20. IV. Prunus spinosa, Schlehe, regen,.sD.
Schwarzdorn, b. 16. V. Sorbus aucuparia, Eberesche,
23. IV. Prunus Cerasus, Sauer- Vogelbeere, b.
kirsche, b. 17. V. Cydonia vulgaris, Quitte, D.
24. IV. Prunus Padus, Trauben-, og y. Sambueus nigra, Hollunder,
Ahlkirsche, b. ‚hwarzer Hollunder. Fli A
24. IV. Pyrus communis, Birne, b. N waren Holle
24. IV. Fagus silvatica, Rotbuche, og, y, SArale_ Vebrenle hibernum,
BO Winterroggen, b.
DIE V. Pyrus Malus, Apfel, b. c R
DIN Quereus pedunculata, Stiel- IV. N = elladonna, Toll-
u:
eiche, BO.
3.V. Faeus silv. W (Hochwald 30. V. Rubus idaeus, Himbeere, b.
grün). 2. VI. Symphoricarpos racemosa,
8. V. Lonicera tatarica, tatarisches Schneebeere, b.
Geisblatt, b. 4. VI. Salvia officinalis, Garten-
4.V Syringa vulgaris, Nägelchen, salbei, riechender Salbei, b.
spanischer, blauer, türkischer 6. VI. Cornus sanguinea, roter
Flieder, b. Hartriegel, b.
14. VI. Vitis vinifera, Wein, b (nicht
Spalier oder Wand).
19. VI. Ligustrum vulgare Liguster,
Rainwaide, b.
20. VI. Ribes rubrum, f (vollständig
rot, weich, durchscheinend).
21. VI. Tilia grandifolia Ehrh. (T.
platyphyllos Seop.), Sommer-
linde, b.
27. VI. Lonicera tat., °f (rot und
weich).
28. VI. Tilia parvifolia Ehrh. (T. ul-
mifolia Scop.), Winterlinde, b.
30. VI. Lilium candidum, weisse
Lilie, b.
2. VII. Rubus idaeus, f (vollständig
rot, weich, löst sich von der
Blütenaxe ab).
4. VII. Ribes aureum, f.
19. VII. Secale cer. hib. # (Ernte-
anfang).
Symphoricarpos racem., f
(vollständig weiss).
Atropa Belladonna, f.
. Sorbus aucuparia, f (Frucht
auf dem Querschnitt gelbrot,
Samenschalen bräunen sich).
. Sambucus nigra, f (weich,
vollständig schwarz).
. Cornus sang., f (weich, voll-
ständig schwarz).
12. IX. Ligustrum vulge., f (Frucht
glänzend schwarz, Samen-
schalen dunkel violett).
16. IX. Aesculus Hippoc., f.
10. X. Aesculus Hippoe., LV.
13. X. Fagus silv. ZV (Hochwald).
14. X Betula alba, LV (viele Hoch-
stämme).
ISTRE Quercus pedune., LV (Hoch-
wald).
der vorstehende
Da manche Beobachter noch mehr beobachten, als
„Aufruf“ fordert, so empfehle ich, um solehe Aufzeichnungen untereinander
vergleichbar zu machen, für sie die nachfolgenden Species und Phasen. Diese
können einen Ersatz für die Pflanzen des „Aufrufs“ an solchen Orten geben,
wo letztere nicht oder nur selten vorkommen. Die Auswahl ist nach ver-
schiedenen Gesichtspunkten erfolgt, auf die hier nicht näher eingegangen
werden soll. Es bleibt natürlich jedem Beobachter überlassen, sich aus der
kalendarisch nach der Blütezeit geordneten Liste die Species heraus zu
suchen, diesiehanseinem Wohnorteingrösserer Anzahl
finden und deren Beobachtung ihmkeine grosse Mühe macht.
Bei einigen Pflanzen sind die mittleren Daten für Giessen, wie im „Aufruf“
bei allen Pflanzen, hinzugefügt, damit der Beobachter auch bei den neuen
Pflanzen einen Anhaltspunkt für die ungefähre Zeit der Phase hat. Die mit
* bezeichneten Species kommen nur für wärmere Gegenden in Betracht. Die
allgemeinen Regein der Beobachtung, um deren Beachtung
dringend gebeten wird, sind die gleichen, wie für die
Pilanzen.des.„Aufrufs“.
Galanthus nivalis, Schneeglöckchen, b
[mittleres Datum für Giessen 22 II];
erste Blattspitzen auf einem während
des Winters ungedeckten Beete
treten aus der Erde.
Leucojum vernum, b.
Hepatica triloba, Leberblümchen, b.
Alnus glutinosa, Schwarzerle, b (An-
theren stäuben) [16 III].
Cornus mas, Kornelkirsche, gelber
Hartriegel, b [19 III]; £f (weich und
vollständig dunkelrot).
Anemone nemorosa, Buschwindröschen,
Ranuneculus Ficaria, Scharbockskraut, b.
Populus tremula, Zitterpappel, Espe,
b (Antheren stäuben).
Tussilago Farfara, Huflattich, b; £
(Haarkrone mit der Frucht fliegt ab)
[23 IV].
Salix Caprea, Sahlweide, b (Antheren
stäuben).
Ulmus campestris, Feldulme, b [2 IV].
*Prunus Armeniaca, Aprikose, b (nicht
Spalier oder Wand).
Nareissus Pseudonareissus, gelbe Nar-
eisse, b.
Larix europaea, Lärche, b [7 IV]
(Antheren stäuben).
— 07
*Persica vulgaris, Pfirsich, b (nicht
Spalier oder Wand).
Ribes Grossularia, Stachelbeere, b
[12 IV]; £ (vollständig weich und
verfärbt, Samen scheinen durch).
Acer platanoides, Spitzahorn (Blüten
in aufrechten Doldentrauben), b [14
IV]. BOSAEV:
Tilia grandifolia, Sommerlinde, BO.
Caltha palustris, Sumpfdotterblume, b.
*Amygdalus communis, gemeine Man-
del, b.
* Buxus sempervirens, Buxbaum, b (mas).
Cardamine pratensis, Wiesenschaum-
kraut, b.
Fraxinus excelsior, Esche, b [22 IV];
BO. LV oder Laubfall.
Tilia parvifolia, Winterlinde, BO.
Chelidonium majus, Schöilkraut, b.
Acer Pseudoplatanus, Bergahorn, b.
(Blüten in hängenden Trauben) [3 V];
BO:S3LV:
Vaccinium Myrtillus, Heidelbeere, b.
Abies excelsa Poir., Fichte. Rottanne,
b. (Antheren stäuben) [7 V].
Berberis vulgaris, Berberitze, b.
Lonicera Xylosteum, Heckenkirsche,
b [10 V]; £ (weich und durchschei-
nend dunkelrot).
*Juglans regia, Wallnuss, b (Antheren
stäuben) f (Schale springt auf, die
„Nuss“ nicht mehr mit der grünen
Schale verwachsen).
Acer campestre, Feldahorn, b.
*Cereis Siliquastrum, Judasbaum, b-
Pinus silvestris, Kiefer, b (Antheren
stäuben) [17 V].
Chrysanthemum leucanthemum, Jo-
hannisblume, b.
Evonymus europaea, gemeiner Spindel-
baum, b [22 V]; £ (Kapsel ganz car-
minrot gefärbt, nicht mehr fleischig,
in der Regel aufgesprungen, der
saftige orange Samenmantel hat sich
von ihr abgelöst).
Salvia pratensis, Wiesensalbei, b.
*Morus alba, weisse Maulbeere, b
(Antheren stäuben).
Philadelphus coronarius, falscher Jas-
min, b [3 VI].
Robinia Pseudacacia, weisse Robinie
Akazie, b [3 VI].
Secale cereale aestivum, Sommerkorn,
bi:
Tritieum vulgare hibernum, Winter-
weizen, b; RE.
*Olea europaea, Oclbaum, b.
Callunavulearis, Haidekraut, b[24 VII]
Colchieum autumnale, Herbstzeitlose, b.
Fagus silvatica, Buche, f.
Die Beobachter werden gebeten, soweit dies noch nicht geschehen ist,
bei ihrer nächsten Einsendung eine kurze Angabe über Bodenbeschaffenheit und
Exposition ihrer Station hinzuzufügen.
Die Beobachtungen sind am Ende des Jahres an Dr. Ihnein Darmstadt
zu senden.
Sie werden jährlich veröffentlicht in den Berichten der Oberhess.
Ges, f. Natur- und Heilkunde in Giessen.
Die Beobachter werden ferner gebeten, gütigst dafür Sorge tragen zu
wollen, dass an ihrer Station, wenn sie selbst durch irgend welche Umstände
(Wegzug, Krankheit u. 3. w.) nicht mehr in der Lage sind, weiter zu beob-
achten, die Aufzeichnungen fortgesetzt werden, damit möglichst vieljährige
Beobachtungsreihen an derselben Station entstehen.
Es ist ferner sehr erwünscht, wenn die Beobachter weitere phänologische
Stationen anregen wollten.
Die (eingeklammerten Daten) sind nach Angabe der Beobachter nur
annähernd genau; [eckige Klammern] enthalten meine Ansicht.
— 11 —
Aberystwyth, Wales, England. — J, H. Salter.
1897... Aese: BQ/25. III, DE VeDV 19. %r Bet,BO 31 EIy.b 57% f2l:
Corn. 8. b 25 V. Cory. b 131. Crat.b 5 V. Cyt.b 19 V. Fag. BO 8 IV,
MAN. Tio.:b,6 VI, T.%k X.» Lil. b520/VT: Nare. p: bi8 EV. Prun. avs bidU Lv:
Pruns C.;b- 3 IV.z Prun: sp::.b, 20, IIE. :Pyr.:e: b 27 IM.» Byr.;M.-ib 44 IV:
Querc. BO 24 IV, W 20 V. Rib. ru. b 27 III, £f28 VI. Rub.b 25 V. Samb.
b 23 V. Sorb. b 18 V. Spart. b 16 IV: Sym. £20 IX. Syr. b1V.
Acer plat. BO 20 IV, b 1 IV, LV 15 X. Acer Pseu BO 25 IIL, b1V.
Aln. b 10 II. Anem. b 25 III. Berb.b 19V. Buxusb 7 III. Caltha b 29 II.
Card. b 14 IV. Chel. b 3 V. Chry. b 19 V. Corn m. b 5 III Frax. BO
28 IV, b 13 III, LV 15 X. Gal. erste Blattsp. 5 XII 96, b 30 XII 96 Jugl.
BESEVzZESharıxı br 23.117. Nare. -P.. b,.26 II. Pers: -b 25, IE. PH B 2%.
Em.b 20V. Pop. b 27 II, Ran. b; 24.1. ‚Rib. Gross. b.13 IIL., <Salix b-1 TIT.
Balzer, BO 10 IV, -LV 15 X., Trit. b.27 VI... ‚Tuss. b.28711, £23 IV. Um:
BE26 E11 Vace. b.19 IV.
Altstadt (Kloster) bei Hammelburg, Franken. — P. Ang. Puchner,
Guardian.
189772. 8ese. BO 23.1V, 65 V. Prun. C. b 23,.IV: „Prun, P..n,21 TV.
Erunzsp. br21. IV. Pyr. c.b 25. IV. Pyr: M, b 30. IV. Samb.. b 15 V.
Hempbri2,TV. Ban. b’22IV. Tuss.b 5 Tv.
Amsterdam, Niederlande. — 0 M. — A. J. van Lohuizen. — Die
Beobachtungen sind im Westerpark gemacht.
lelnaseNesch BO: 8 IV, b UV. Bet. BO-I2 IV, m 21 IV. Garn. sh
desvyoltrun]e Cory. b 20 IE. "Crat. b 21.°V. Fag. BO-1LV. Lie.b 16 VL
Konrt be 302EV. > Prun. av. br 23 1V. Prun. Pb. 30°IV. Querc. BO/3.W
Rib. au. b 20 IV. Rib. ru. b 29 III. Samb. b 4 VI. Sorb. b 13 V. Sym. b
SEVd..Syr. b 8 V.
Acer Pseu. BO 15 IV, b 29 IV. Berb. b 10 V.- Evon. b 4 VI. Frax.
BO, 20, Ev; 5.14 IVz HRob.ib VI. : Til.’ sr.@B0! 19 IV! X Tussıb 2.
Augustenburg, Insel Alsen. — 72 M. — W. Meyer, Apotheker.
1837 Aesc. BO 2 V, 'b 22V, f6TX;, LV 12X.” Bet. BO2 V, b’29 TV,
LV.20. IX. Cory. b5 II. Crat. b 283 V. Cyd. b 23 V. Cyt.b 30 V. Fag.
BO-28 IV: W 5 V, LV 1SX. Lig b 28 VI. Lil. b 8 VIL: Lon. t. b 28 V,,
BAEV Il Narc. np: b>6 VW’ Brun. av. b.'6“V.: Prun. 'C.’b. 15° V. »Brun.'sp..b
07V. "Byr. ec. bY15 V.' Pyr. M. b 18'V. Querc. BO 18'V, W 26V, LV 25%.
ib. ru. b 30. IV, f6 VII. Rub. b 10. VI, £t 10 VII. Samb..b 8 VI, £12 VEM.
Sec..b 6 VI, E 24 VII. Sorb. b 28 V, £ 12 VIII: Sym. b 15 VI, f 15 VII.
Sye ipDaay "Tıleser. b 8. VIL Til. parv. 'b412 VII. = Vie. 2 VIE
Abies b 20 V. Acer plat. b 18 V. Acer Pseu. b 28 V. Aln. b 2 IV.
Anem. b 1 IV. Berb. b 30 V. Buxus b 26 V. Caltha b5 V. Card. b21 V.
Chel. b 2 VI. Colch. b 15 IX. Fag. f 12 X. Frax. BO 22 V, Laubfall 15 X.
Gal.zerste Blattsp:! 10. IT, b 15 IE..)Hep.. b 18 Ill... Jagl. bi 28V, 1.16 X.
Won x. 28 V.. Narc.-P. b 15.1IV. „Phil. b 9 VI: «Raab 10:1V. "Ribr Gross.
69283 IV Til, gr. BO 48: V.. Til. parv:; BO 26: V., Trit. 6:26 VI, IE 6 VEI:
Tuss. b 5 IV, £f 14 V. Ulm. b 24 IV.
Bielefeld, Westfalen. — 115 M. — Hugo Niemann.
1897. Aesc. BO 19 IV, b 7 V, f 16 IX, LV 29 IX [alle LV traten in
B. sehr frühe ein. Bet. BO 28 IV, b 28 IV, LV 1X. Corn.s.b5 VI,
sl
f 21. VIIL Cory. b 28 II. Crat. b 18 V. Cyd:b 18 V. Cyt. b 19 VW. Fag.
ww LVEX Lie’’b 16-VE, 8720, al WI VIER one
Nare.: p. | bY9XV.: Pron. av. b>27"1V.- Prun:’sp. D IE VW: Pyr.oe SbesusnE
Pyr. M..b5 V. Quere.BO5 V, W 19V, LV 12X. Rib. au. b 21 IV, £8 VII.
Rib. ru. b 21-IV, £2+ VI. Rub. b 1 VI, f29 VI Salv. of. b-9 VI. Samb:
b2 VI, E 19 VII. -Sorb. b 17 V, f 24 VII. Spart. b 14 V.- Sym. bA WI
f 26. VIEL? Syn. bu7 er Dt ort 2 VL) Til parv. bes.
Acer camp. b 14 V. Berb. b 17V. Call.b 3 VIII. Card.b8V. Chel.
b8V. Chry. b 30 V. Evon. bi VI, f 14 X. Frax. BO 8 V. Gal. "erste
Blattspitzen 27 II. Lon.X.b 11V. Phil.b 4 VI. Pin.b 23 V. Rob. b 6 VI.
Trit.b 4 VIL, E 11 VII.
Bielitz, Österr.-Schlesien. — 344 M. — Roman Pongratz.
1897. Aesc. BO 24 IV, b 18 V, £f1 X, LV 22 X. Bet. BO 19 IV, LV
5X. Crat. b 19 Y. Cyt.6 15V. Lig. b 22 VI, f 2 IX lröh Renz
b. 26. IV. Pyr..e..b 29 IV.- Pyr. M. b °2.V...Rib. ’au..b 25 IV Riesroen
24 IV, £ 223 VE‘ Rub:D 5 VL, £ 10° VII. "Samb. b 2 VE, E 19 VIE
18 Via Syr-tb2 17 Vo eRileer. %b 1°VIE
Rib. gross. b 22 IV.
Bischdorf, Reg.-Bez. Oppeln. — Ca. 250 M. — H. Zuschke, Lehrer.
1897. Aesc. vollblühend 22 V, f 26 IX, LV 16X. Bet. BO 29 IV, LV
21 X. Cory. b’13 Ill. Narc. p.b 3 V. Prun., av. b.30 IV., Prunz&sheae
Prun. P.b 8 V. Pyr.’e. b,14.V. Pyr. M«b.18,V.. Rib au.,/beiay SR
ru. b 28. IV, f1 VIL. Rub. b 29 V. Samb. b5 VI Sec. b4 VL E 2m
Sorb. bh. 24 V, £ 10. VIE ;‚Syr b 22V... Til. parv..b 7 VA.
Anem. b 3 IV. Caltha b 19 IV. Chel. b 20 V. Hep. b 1 IV. Phil. b
7 NI. Ran. b 24 IV. "Rıb. Gross: b.26-IV.. Rob, b>7 VE
Bozen-Gries, Tyrol. — 265—295 M. — Dr. W. Pfaff, Advokat.
1897. Aesc. BO 14 III, b21IV, £f1IX, LV 23 X. Bet. BO 20 IE
b 21 III, LV. 17,X. .Corn. s. b 80 IV, f (13 VII)... Cory.<b/20/T. 5 1Gratsb 13 VE
Cyd..b.:10, IV.;,Cyt.; b 13: IV. ı.Fag.;,BO v(5-IV), LV <(d XD2TegpZz
f. (31. VIE). :Prun. ay. b 21 III, £29-IY. : Brun. €; b. 26 TIEY Bronzepzp
18 IH. Pyr..c. b 22 II... Pyr. M. b.:27. IIL| Quere; BO; (23 IT LyIegErTR
Rib. au. b (23 III). Rib. ru. b 19 III, f18 V. Samb. b24 IV, f7 VII. Sorb,
b-14: IV. Sym. b5 I, f/(15 VID. Syr.b ‚31. IE” Til? pary. Bas a
b 29. V.
Acer plat. BO 24 III, b 18 III, LV 18 X. Acer Pseu. BO 23 III, LV
31 X. Aln. b i9 II. Amyg. b271I. Berb.b 5 IV, f(7 VIII). Buxusb 3 II
Corn. m. b 25 I,»f (13. VID)... Evon. b: 21 TV, t.@1 VIE Due ze
Lon. X.b 6 IV, f (6 VID. Pers. b 21 III. Prun. Arm. b 19 III. Rob. b 28 IV.
Til. parv. BO 23 III, LV 18 X. Tuss.. b4 II. Ulm. b 28 II.
Braintree (Fennes), Essex, England. — 72 M. — Henry S. Tabeor.
1897. Aesc. BO 22 III, b 9 V. Corn. s.b 14 VI. Cory. b 10 II. Crat.
bp ir V. ICyt B24 Vi Fag! BO 29:IV. Prim. sp. 5/20 IT. Pyr. Mpase
Quere. BO 29 IV. Sym. b 3 VI. Syr.b5V.
Acer camp. b 26 IV. Acer Pseu. BO 6 IV. Aln. b 8 III. Amyg. b
25 III. Anem. b4IV. Chry.b2VI. Evon.b 1 VI. Frax. BO5V, b22IV.
Ran. b 24 III. Til. gr. BO 29 IV. Trit.b 20 VI Tuss..b 231. Ulm.b1V.
Ber
Brandenburg an der Havel. — ca. 80 M. — Barnewitz, Oberlehrer.
1897., Aesc. £ 20 IX, DV. 17:X. il, b£h VIER Samb. 1.7. IX
Büdesheim in der Wetterau. — 113 M. — E. Reuling, Obergärtner.
day. Aese, BO ATV, Sb: 1 V, 178:1%, IB EISEREE Bet ıBONISHENA
ENIHSI N. Corn. 8.2h 3: VL,:2 6. VII: VCrat. *b. 6 V.26yd.°b216=VI
Eawohlovk :Cyt..b 10 €.) Fag.’ BO-IS IV, WIOSl IV EM IIERE Die
b 9 VI, £6 VIII [? wohl IX]. Lil. b 22 VI. Lon.t.b 19. IV, £f19 VI. Nare.
PeB23IV. . Prun’av.;b: 13 IV. Prun.'C.b’17 1V.. Brun. PFb 418 Iv., “Prun.
sp: b 12’IV. Pyr.'e..b 2] IV." Pyr. M. b 26 IV. Quere. BO1& TV, WA4AWV
EV, 208. FRib. au.b 15V. -Rib. ru. 6b 1 IV, f18 VI.) Rab.b 26 VW LOO VE
Salv. off. b 2 VI. Samb. b 25 V, £f7 VII. Sec. b 28 V, E 14 VH. Sym.
DE2IEN. af 299VIE1/Sy8Sb 80 IV. “Til er. by 18V. HVit.oD 17 VA.
Büdingen, Öberhessen. — 137 M. — Professor Dr. C. Hoffmann.
1837.27 ’Aest.»50-30 IH,'b 1-V. Corn. sb 31V... Cory. 'b 26T. Crat.
DElVa 3398:2B037,1V.,4W- 29:TV,. LV.169X. bie NER FR
ZOEVE BErunzav. ‚bel2!1V. Prinm.=sp: b’-1& IV. Byr!! eubr23’IV: Dyr. M.
29 IV. Quere. BO 27 IV, b.6 V, LV 19x. Rib. ru. £ 14 VE. > Samb. b
28 V. Sec. b 25 V, ES VII. Syr. b 30 IV. Vit. b 16 VI im Weinberg.
Anem. b 22 III. Call. b 30 VII. Card. b16IV. Chel. b 25 IV. Chry.
BESSER ib 2ARTE. Hep. b’3/IIL. -Jugl. 'b TV. Narc.:P. b’23’HE Ran.
b211II. Rib. Gross. b 13 IV. Salixb24 Ill. Trit. E23 VII. Vace. b 13 IV.
Charlottenburg-Berlin. — 33 M. — Bodenstein, Rechnungsrat. —
Beobachtungsgebiet: Tiergarten.
Se Aese:#BO "IOFTV. Bet. BO I1SIIV, EN. 16782 Cory: br6-TEE
Ener BORN We Vo: DV 18%. Prun: av. b 26, IV. \‚Prun..€.ib} 27°1V.
BrımB-26, 28 EV% Pyr. c.b.29°LV..Pyr. M. b’ 30% [V. ‘ Quere.' BOT VLV
DDEXS I Sambarb 6°VI,Syr. b 12 VeT]e or bi 21 VE.
Acer plat. b 16 IV. Chel. b 10 V. Corn. m. b 18 III. Gal. Blattsp.
2D/ IE hY1 II. Rob. b 4 VI. Til. er. BO'28-1IV, LV'’27 IX.) Ulm. b 29 III.
Coimbra (Botan. Garten), Portugal. — 83 M. — Ad. Fred. Moller, In-
speetor des botan. Gartens.
1897. Aesc. BO 18 II, b 10 III, £f18 IX, LV5X. Atro.b8V, f 25 VII
BetsB0 3211. 1ıN; 29. X. Corn. s, 5,28 IV. -Grat..b 181.9 :Cyde p.67IERE
Cyt. b 25 II. Fag. BO 23 II. LV8XI Lie. b4V,f8IX. Lil.b30 IV.
Narc. p. b 28 U. Prun. av. b 6 IH. Prun. sp. b 1 III. Pyr. c. b 18 III
Pyr. M. b 1 IV. Quere. BO 16 III, LV 5 XI. Rub. b 15 IV, £f5 VI Salv.
off. b 15 III. Samb. b 1 III, f25 VIl. Sym. b 28 IV, £5 VIII. Syr. b 14 III.
Til. eur. (T. vulgaris Heyne) b 23 V. Vit. b 10 V.
Cer. b 15 III. Lau. b 1 IH. Pers. b 14 II. Rob. b 31 III, BO 12 III,
LV 28x. Til. eur. BO 27 UI, LV 26IX. Ulm. b8Il.
Darmstadt. — 145 M. — A. Max Geissler, Kaufmann. — Die Beob-
achtungen sind im südlichen Teil (Bessungen) gemacht.
1897. Aesc. BO 24 III, b 25 IV. Bet. BO 30 III, b 31 III. Corn. s.
b (20 V, günttiger Standort). Cyd. b (7 V, günstig stehende Exemplare). Cyt.
b4V. Fae. BO 5 IV, W. 24 IV. Lon. t. b 30 IV. Prun. @2 b:141.,.EV:
Prun. P. b 13 IV. Prun. sp. 18 IV. Pyr. ec. b 15 IV. Pyr. M. b 26 IV.
Quere. BO 23 IV. Rib. au. b 2 IV. Rib. ru. b (30 III), f 20 VI. Samb. b
92 V. Sec. b2%4 V. Sym. b 24 V. Syr. b 28 IV. Til. gr. b 12 VI.
8
—- 114 —
Berb. b2 V. Com. m. b 15 III. Frax. b27 III. Rib. Gross. b 31 III.
Rob: bI2MV. I Bloerr BOT:
b. Dr. Ihne. — Die Beobachtungen sind vorwiegend im südöstlichen und
südwestlichen Teil gemacht.
1897. Aesc. BO 28 III, b 28 IV, f 15 IX, LV 14 X. Bet. BO (28 III),
LV (16. X). Corn. s. b 30 V, £ (22 VIII). Crat. b (5 V). Cyd. b (I W)7 Ey.
b4 V. Fag. BO 11 IV, W 27 IV, LV (15 X) alles Iudwigshöhe-Dachsberg.
Lig. b 6 VI, £.13 IX. “Lil. b23 VI... Lon. t. 'b (24:IV), 2.(16@VT) Prumsays
10 IY.. ’Prun. C. b(13 IV). !Prun. PB: b 14.1V.. Prun: sp. pl 27V
b.15: IV. Pyr.'M. b 26 IV. .Quere. LV (16‘X). Rib. au.b 27V FRI a
27. III, £ 15 VL. 'Samb. b 23 V, f (10 VIII). See..'b:26 V,) E 16 VIEZ Sork>
3 V, £ & VIM).ı Spart.ıb 2:V!: Sym.'b 23V, £ 262VIT.rISyr Ibr2setys
il. gribn8. VI.
Anem. b 22 III. Berb. b (3 V). Chry. b 23 V. Colch. b (3 IX). Corn.
m. b 14 II. Evon. b (20 V). Frax. b (26 III). Narc. P. b 22 II. Phil»
(26 V). Prun. Arm. b 30 III. Ran. b 22 III. Rib. Gross. b 29 III. Rob. b
30 VE=Salix’br 23 I). H Tilser2B0r6 IV):
ec. Dr. L. Rahn. — Die Beobachtungen sind im nordöstlichen Teil und
im Herrengarten gemacht.
1897. Aesc. BO 25 III. Corn. s. b 20 V (zwei günstig stehende Exem-
plare im Herrngarten). Crat. b 1 V. Cyt. b 12 V (wenige Exemplare im
Herrngarten). Fag. BO 8 IV (Park), W 27 IV (Park). Lig. b 7 VI. Lon. t.
b 8 V (wenige Exemplare im Herrngarten). Prun. av. b 10 IV. Prun. P. b
16 IV (wenige Exemplare im Herrngarten). Prun. sp. b 13 IV. Pyr. c.b16IV.
Pyr. M. b 18 IV (junge Exemplare). Querc. BO 18 IV (Kranichstein). Samb.
b 20 V.. Sec. b 26 V. Spart.b 27 IV. Sym. b 28 V. Syr.b 28 IV.
Anem. b 26 III. Corn. m. b 14 III.
Dillenburg, Hessen-Nassau. — 181 M. — Seminaroberlehrer Schüssler.
1897., Aese; _b 12 VW. Cory. b 24 II! Fag., BO 5V. Inzest
Narc; p:.b' 21V. Prun. av. b#17 IV,2’Prun. .C.b 17 IV.oBrungErp 27a
Prun.. sp. b 23 IV. Pyr. ec. b 24 IV. Querc. b 22.V, 7 ,Rikierus hAlsanye
£120 VL! Rub.'f 27 VL. See. 'b,3 VI, E10 VIL» Sorb::b. 16V. SIuiEzer zb
23 v1. TikSpary.' b21 NH:
Abies b2V. Acer plat.b 17 IV. Aln.b 4 III. Anem. b 24 III. - Berb.
b 18 V. Caltha b 28 III. Card. b 28 IV. Corn. m. b 24 III. Gal. Blattsp.
18 IL, b 6IIL.. Leuc. BO 261. Nare. P. b.1/IV. ‘Pin.-b:20 V.7 Pop.ib25 TIER
Rib. Gross. b 15 IV. Salix b 25 III. Tuss. b 28 II. Ulm. b 25 III.
Eisleben, Provinz Sachsen. -—- 125—150 M. — a. Otto, Oberlehrer.
1897. Aesc. BO 20 IV, b 3 V, f 23 IX, LV 30 IX. ‘Corn. s. b 23V.
Crat.b 18 V. Cyt. b’217V. .Eag. BO 25 /IV,2W.2N. Dil: 11 Yu
tb 18-V. Nare.ıp.’b 2 V.:. Prun..av. b 25 IV. #Prun. CA pr 253 IysrErum
P. b 28 1V. Prun. sp. h’26-IV. ıPyr..e. 'b’ 28: IV. JBSrEM.h 3077 Ver OEre
BO .2:.V. Rib.’ au. b/ 20 1V.srRib.. ru PRIS IV, # 23 WI Ruhr dep 26
f 30 VI. Samb. b8 VI. See.b 3 VI, E 22 VII. Sym.b8 VI Syr.b 10V.
Tal: gr. b 20. VEsEEilYparv. b’283 MELNEIHEISTITT,
Berb. b 18 V. Corn. m. b 26 III. Frax. BO 16 V, b 25 IV. Gal. erste
Blattsp. 5 I, b3 III. Hep. b 21 III. Prun. Arm. Et 7IV. Rib. Gross. b 9 IV.
Rob. b 10YVI: Til. er.!BO 2 AV. "GE paw. BO 3 TV.
b
(03
b
b
T
=
b. H. Eggers.
1897. 7A 504 3B0%27 IV, b.67V;. 8 21 EIX SINE 2671X 7: Bet.; BO30. TV;
b4V, LV28IX. Corn. ».b28V. Cory. b 26II. Crat.b 19 V. Cyd.b 18 V.
ey17br,.20 V: :Fag. .BO,S0 TV, LV 14 X. Die; b 1 VI; 1.13 IX;, Lon. t.,b.
DEV Prun.'av:’b.25, IV; Prun. ©. 5.27 IV. Prun: B. b’ 27 IV.: :Prun.- sp:
NeaBelN. Eyr. 6:76.27 IV.%,Pyr..-M. 5430, IV.) Quere: BO V,-EV,167X:
Rib. au. b 24 IV. Rib. ru. b 16 IV, £f22 VI. Rub.b 1 VI. Salv. off. b 24 V.
Sambsih,3: VI;:t 29 VII. See. b'/2 VL,.E 26. VI]. ’Sorb: b 13 V; £ 3 VIM.
Syan. b;1 VI. Syr.b 11V. Til.gr.b 25 VI. Til. parv. b 29 VI. Vit.b-23 VI.
Acer camp. b 3 V. Acer plat. BO 27 IV, b 12 IV, LV 26 IX. Acer
Pseu. BO 30 IV,b 3 V, LV 29 IX. Aln. b 11 III. Anem. b 7 IV. Berb. b
11V... Call.b..:6. VII. ‚Caltha: b 17 IV. Card. b 25 IV. Chel.b-$V., Chry.
b 1 VI. Colch. b 26 VIII. Corn. m. b 25 III, f 22 VIII. Evon. b 24 V.
Erax.. BO 6 V, b27.1V, Laubfall 7 XI. Gal. b 24 II. Hep. b 20 III. Jugl.
bessy 21927, JPhil. bh LE VIE 2 Pin. D: 23V. Pop... b 24 III. Ran. b I0’IV.
Rib. Gross. b 14 IV. Rob. b5 VI Salix b 26 IIL Salv.p.b 24V. Til. gr.
BO30 TV, LV 22 TX.- Til. parv. BO 5 V, LV 25. X. Trit. 521 VE, E10 VII.
Kuss ‚b221 111. -Ulm..b. 29. III... Vacc.,b 26 IV.
Eutin bei Lübeck. — 42 M. — H. Roese, Hofgärtner a. D.
1897. Aesc. BO 23 IV, b 20 V, f 15 IX, LV 8-12 X. Atro. b 18 VI,
Sy. Bet. BO 27V; EV 15 X. Corn: s. b: 19: VT,. £.3-IX.77.Cory. bh
5-6 If. Crat. b 24 V. Cyd. b 26 V. Cyt.b 23 V. Fag. BO 25 IV, W
301y, EV 25%. Lie,;b 27.VE. Til. b,3 VII. Lon.t. b 20 V, f 15 VII. Nare.
BEREl0Sy 2 Prun. say. b.2.V. - Prun., C.,'b,30 IV. Prun.. P. b-4V. -Prun:
SpuBsHaV Pyr..c.b.6 V..Pyr.M.b.13 V. ‚Querc. BO.16.V. W.25 26V,
EV 6X ZBib. au. b 3 V. Rib. ru. b 28 IV, £8 VIE, Rub.b 3 VI, £8 VI.
Salv.20f. b 14 VT.. Samb. b 12 VI, f 18 IX. Sec. b 3 VI, E 2428 VII.
Sorb. b 25 V, £30 VIII. Spart.b 31 V. Sym.b17 VI, £f29 VIL Syr.b 22 V
Tal’sor. 5,28 VI, Til. pary. b 1.VII. Vit.:b.29 VI.
Acer camp. b 18 IV. Acer plat. b23IV. Aln.b 7 III. Anem. b 28 III.
Call. b 6 VIII. Caltha b 20 IV. Card. b 16 V. Chel.b 5 V. Chry.b2 VI
Corn. m. b 3IV. Evon. b 16 VI. Frax. BO 18V, Laubfall15 XI. Gal. b23 II.
Hep..b 20 III. Leue. b 15 III... Lon. X. b 28 V. Nare. P.b 15 V. Phil. b
ENDE SBopn.b 14 IV. Ranch 10 TV. ‚Kib. Grossib 23. IV, 1 102VIT., Rob. b
NE Sale 5,10, 1V: Il Sr B0.287V5. EV 30,.1x. Til. parv. BOIZV,
LV24 X. Trit. b-26. VI, E 3 VIH.- Ulm. b, 10-TV,
Frankfurt a. M. — 100 M. — Dr. Julius Ziegler.
1897. Aese. BO 27 II, b 28 IV, £ 15 IX, LV 18 X. Atro.b 28 V,
1 NL Bet#BO 29 IL. b (30 I); LV, @O X). ‚'Corn.:s..b 31-/V,-2.12- VIN
[früh!]. Cory.b 131I. Crat.b3V. Cyd.b7V. Cyt.b5V. Fag. BO 281II,
W 30 IV (), LV/20X. Lig. b 6 VI, £f 27 VII [frühl. Lil. b 23 VI. Lon.
wrh 27 IN, Nare: p.b:29 IV. ;Prun. av. b 5.IV. . Prun. ‚C. b 14 TV. ;Prun.
P.b 17 IV. Prun. sp. b 11 IV. Pyr. ec. b 16 IV. Pyr. M. b231V. Quere.
BO 20 IV, W (8 V), LV 21X. Rib.au.b (13 IV), f10 VII. Rib. ru. b 28 III,
f13 VI. Rub. b 19 V,£ (5 VII). Salv. of.b5 VI. Samb.b 19V, f26 VII
[früh]. Sec. b 26 V, E 5 VII. Sorb. b 30. IV, f (28 VII?) Spart. b 29 IV.
Sym. b 24 V, £:16 VII [früh]. Syr. b 29 IV. Til. gr. b 9 VI. Til. parv. b
23.V1..,Vit..b212 VI.
8*
— 116 —
Abies b (2 V). Acer plat. BO (15 IV), b 29 III, LV (16 X). Acer Pseit.
BO (3 IV), b30 IV, LV(18X). Aln.b 27 II. Amyege. b (28III). Anem. b21 IH.
Berb.b 29IV. Buxus b 30 III. Call. b 28 VII. Calthab 3 IV. Card. b1i6 IV.
Cerce. b 4 V. Chry. b 21’V. Coleh. b 20 VII. Corn. m.. b"12 IH, Er 7VIE
Evon. b 13 V. f (80 VIID. Fag. f 18 IX). Frax. BO (28 TV), pa V)2 7G3E
b161I. Hep.b 21 II. Jugl.b 4 V, f(1.IX). Tarix’b 25 II? Teue. 5 23-7E
Lon. X, b29 IV, f (10 VII). Morus b 20V.’ Nare. P’ b 26 III. ’ Pers. pas
Phil? bV25Y: "Pin. b 13V. "Prum Arm b 3111, Ran. b 22, NTEER m Gross
b 28 III, f 26 VI. Rob. b!29 V.-"Salix b 22 TI 'Salv. 7. pP 29 Eger
BO8IV, LV (15X). Til. parv. BO 17 IV, LV (15 X). Trit.b 83 VL E22 VI).
Musssb, IS IE 2 Ulm pro2HmITeVacenbalsanve
Friedberg, Oberhessen. — 150 M. — W. Völsing, Grossh. Reallehrer.
1897. Aesc. BO 30 III, b4 V, £f9 IX. Bet. BO (16 IV, aber etwas
spätere Phase). Cory. b 23 II. Crat. b 10. V. Cyt. b 11V. Bag. BO’12
Lie. b 9 VI. Lon..t.'f 25 VI.. Nare, p. b ’28-TV. Prun. av. biieıly Ber
C. b. 25 IV [spät]. Prun. sp. b (18 IV). Pyr. e. b (18.1V zu. früh). Pyew
b 1V. Rib. au. b 14 IV.. Rib. ru.b.6 IV. 'Samb. b’26°V: Seesbeazayz
Spart.b 2 V. Sym. b 27 V. Syr.b 4 V. Til. gr. b (23 VI zu spät).
Berb. b 7 V. Nare. P.’b 28 TI. Prun. Arm. ''b 4 IV. Rib:! Grass. b
(23 III Spalierwirkung, also zu früh). Salix b 29 III. Salv.p.b 13V. Til.
parv. BO 23 IV.
Geisenheim im Rheingau. — Dr. K. Christ.
1897. Aese. BO 10 IV [spät], b 29 IV, £10 IX, LV3X. Bet. BO 27TIT,
b 31.IIL,LV 20 X. Corn. s. b 26 V,.f 10 VIII [früh]. "Cory. b 18 II. Crat
b.2.V.. Cyd. b. 17 V [spät]. 'Oyt. b 1 V. Fag. BO 16 IV, WI3V,IEYZ8ER2
Lie.b 10 VI, £7’IX. Lil. b:25-V1.” Lon.t. b 26. IV, T 15. VI. Narespap2I3 2
Prun. ‚av. b-9 IV. Prun. C..b, 14 IV. Prun, P. b 14 IV. 'Trun. sp 2prbieme
Pyr..c. b 15 IV. Pyr. M..b 21.1V. "Quere. BO 18, IV, Wet N see
Rib. au. b. 30 III, f 22 VI. ‚Rıb. ru. b 28 III, £. 12 VI. Rub.b 23, love
Salv. off. b 25 V. Samb. b 23 V, £f 3 VIII Sec. b23 V, E 10 VI. Sorb.
b,2.V, 1.10 VIII. Spart. b 30 IV. Sym, b24 V, £ 17. VIE Vsyr boTıy.
Til,ser.b, 12 VI Tıl.parvab 17 VIosvit baldzvm
Abies..b, 12 V. ‚Acer camp. b 6.V. Acer plat. BO 13 IV, nr27a7
LV i4 X. Acer Pseu. BO 16 IV, b 20 IV, LV 18 X. Aln.b 11 III. Amyg.
b 24 III. Anem. b 14 III [früh]. Berk. b 2V. Buxusb 8SIV. Call.b 9 VII.
Caltha b 3. IV. Card. 'b’4 IV. Cerc. b7 V.’ Chel.b 16 IV. Chrysbriosyz
Coleh. b 24 VIII. Corn. m.’ b 10 IM, f 14 VIII Evon. p! 9 vi tI6 Vz
Fag.f5 X. Trax. BO 26 IV, b 10-TV. "Gal.:b"15 IL.’ Hep-b, 28T Tuer:
30 IV, £ 7 IX. 'Larix b 24 III. ‘Lene: b'24 IT. ”Lon. X. b 29V, PIBNE
Morus b 30 V, M. nigra b 18 V. Narc. P. b 22 III. Pers. b 10 IV (Hoch-
stamm). Phil. b 24 V. Pin. b 3V. Pop. b' 15 IM.” Prun. Arm. b/277IE
Ran. b 22 III. Rib. Gross. b'28 TIL f 25°VI. Rob. b’23 V.Salıx b 2) SIE
Salv. p. b 16 V. Sec. aestivum b 20 VI, E 12 VII. Til. gr. BO 25 II. "Til,
parv. BO: 15 IV. Trit. b28V. Tuss’’b 12 III SL AV: Un. ibr23ce
Vace-b 3. V.
Glendalough, bei Rathdrum, Irland. — Sophie S. Wynne.
1897. Aesc. BO 26 IV, b 8 V. Bet. BO 12 IV, b26 IV. Cory. b5I.
Crat. b.18 V. .Fag..BO 25 IV. Lie. b 28 VI. Lon. t. b 27V. “Prunfspeb
— 117 —
2IL- DL. »Querc. BO 27 IV, W 19V: Rib. ru b 25 IHM. Rubz b’22V: Samb.
BEI VI. Sorb. b Y9°V7 Spart..b.20 IV. Sym. BDA VE ‚Syr 1,9-V2, Tilser.
b3 VI.
Acer plat. b 20 IV. Aln. b 15 IJI.. Buxus b 20 III. Frax. b: 10 IV,
W13V. Larixbi1 III. Lon. X. b1i2 VI [?]l. Narc. P. b 22 11. Rib. Gross.
b 14 III. Tuss. b 25 II.
Grebenhain, Oberhessen. — 450 M. — Jost, Bürgermeister.
1897... Aesc.»BOL2T IV, b 21 V,;.LV 1. XuCorn.»s.: b-20,,V1, E10AX.
Cory. b 16 III. Crat. b 1 VL- Fag. BO 29 IV, W1 V, LV16X. Narc. p.
Br2DEV Porn saygebr1 ,.Vz,Prun. EC. b 17 Vox Prun- P. b-.11: V.; ‚Prun., sp.
DEV DByE2erbAlT. Vs Pyr>M.b26 V..:Quere.. BO 18, V,2W427 VzLV 20X.
Bub rusb229 IV. 15 10-VAT.- Rob, b 13:V1,:f17 VIL= Samb. br25XVI, £ 1OIX
Sec. b 10 VI, E 27 VII. Sorb. b 31 V, £ 16 VIII. Sym. b-26 VI, £f 10 VII.
SyraBs2sov. Dikzerb.7 VII. Til parv. b I. VM
Abies b 16 V. Acer plat. BO 26 IV, b 24 IV, LV 25 IX. Acer Pseu.
BO 30 IV, b 5 V, LV 29 IX. Aln. b 20 II. Anem. bi0OIV. Call.b 10 VII.
Caltha b 24 IV. Card. b 5 V. -Chel. b 1 VI. Chry. b 4 VI. -Colch. b 15. IX.
Evon. b 6 VI. Frax. BO 24 V,b18V; Laubfall20 X. Larix b 20 IV. Leue.
nl4s TR #6,00..X.,6227.V.o£ 20 VL, ‚Nare.»/P; b: 20 IV. Pop: b EIV.- Ban.
BEISELV. Bib.-Gross. b 28 IV; f 4 VIIL,-Salix' b A0,IV. „Til. gr: BO 5W
Ey 20/% Bil. parv. BO 12 V, LV 20%. Trit..b 3-VIL.E 12-VIN.- Tuüss.
BEI0EEVS 8 18V: Ulm::b 16 IV. : Vacc. b,16; V:
Greiz, Fürstentum Reuss. — 250—350 M. — Professor Dr. Ludwig.
1897. Aesc. BO 18 IV, b 19 V. Atro. b20 VI. Bet. BO 16 IV. Corn.
SIbz21E VE Cory.2ib45.-1IE Gratzrb 21 V..Cytiib 2! VE, Fag/ BO:20 W.
Eilerb.S-VAIE SNarc-ep. hr 5 V.« Prun! C.:b727. IV.“ Prmn. DB. b 30 IV. 7 Prun.
Sp. W281V. - Byr: e. b.28 IV. Rib.iru. b:21 IV. Samb. b’9 VL. See; b 5 VI.
Sorb. b 21:V. Spart.b 17V. Syr.b21V. Til.gr.b28VI. Til.parv. b9 VII
Card. b 1 V. Corn. m. b 25 III. Gal. b 25. II. Hep. b 16 III. Nare.
BP iss EV. Rib. Gross. b-20.1V. "Til. 22r.>BO.19 TV. Til. paryz BO, 28 IV.
Tuss. b-17 III. Vacc. b 26 IV.
Groningen, Niederlande. — Dr. M. Hesselinck. — Durch Herrn P.
R. Bos.
1897. Aesc. BO 15 IV, b 18 V. Bet. BO 18 IV, b 25 IV. Corn. s..b
26 V. Cory. b 27 II. Crat. b 26 V. Cyt. b 24 V. Fag. BO 28 IV, W2\.
Eil2 bh 8IVIL: Nare.-p.)br29 IV: Prun. C’:b.30.1V.» Prim. P.'b:15:V.. Prun:
Sp: h 28 IV. Pyr. ce. b 3 V. Pyr. M. b16 V. Quere, BON: 5) V."Rib.zrusib
22 IV. Rub.b 2 VI, £f3 VIL Samb.b5 VI, f10IX. Sec..b2 VI, E15 VII.
Sorb. b 19V. Spart. b18 V. Sym.b9 VI Syr.b22V. Til. parv. b 28 VI.
Acer pseu.BO 14 IV, b 30 IV. Aln. b8 III. Anem.b 4 IV. Caltha b 21 IV.
Card. b 29 IV. Chel. b 19 .V.. Corn. m. b 29 II]. : Frax. BO 7 V, b 24 IV.
Gal. erste Blattsp. 13 II, db 26 II. Larix b 5 IV. Nare. P. b 31 IL. Phil.
BEISVE Pop. b,38 III; - Ran.b. 29-III.. Rob.:;b’ 13; VI. ‚Salix, b.6,LV.; 'Tuss.
B226=117.2. Ulm. br5- IV. .:Vace. b ,2:V:
Grossbüttel bei Wöhrden, Holstein. — Ca. 6 M. — M. Möller, Lehrer.
1897. Aesc. b-19 V. Crat. b 30 V. Cyt. b 28 V. Nare.p. b 16V.
Braun. © b. 11 Ver Pron. sp..b.16.V. ;Pyr. e. b.12,V.. Pyr.M. Di18V, Rib.
ru. b 27 IV. Samb. b 14 VI. Sorb. b 26 V. Sym. b 10 VI. Syr. b 23 V.
— 18 —
Frax. b2 V. Gal. b 28 II. Phil. b 9 VI. Rib. Gross. b 25 IV. Trit.
6225 VE. !Puss: b 31. TII.
Guben, Lausitz. — Frl. Elisabeth Euchler.
1897. Aesc. BO 12 IV. b 30 IV. Corn. s. b4 VI. Cory.b6III. Cpyt.
b 19V. Lig. b 17'VI, f 15.1X. Lil. b 28 VI. "Lon. t. pAI2 NS Prosa
b 23 IV. - Prun..C. b. 28 IV... Prun. P. b 27 IV. Prun. sp. b 28V 2EPyrge
b 28. IV.. Pyr. M.'b 30 IV. Quere. BO’ 26 IV; W 3 V. Ribrrwepan
f 28 VI. Rub. b 30 V, f 29 VI. Samb. b 4 VI, f 22 VIII. Sec. b 28V, nur
eine Stelle, E 5 VII. Sorb. b (13 V, nur eine Stelle), f 13 VIII. Spart.b24V.
Sym“ b’E NT. 'Syr. b’ 2V. -Tiloogr..D, 19 VE. HER parv. braieym
Acer plat. BO 23 IV, b 10 IV. Aln. b 11. IH. Anem.b25 III. Chel.b
80 IV.‘ Jugl. b 8 V.- Phil. 5 13VI. ' Pop. b 26 TIV. Rans paar
Gross. b 10°IV, f 11-15 VIE" Rob. b 4 VI: Til gr. BO’14 TV? = Tiepaey:
BO 26 IV.
Haag in Oberbayern. — 564 M. — Ed. Müller, Lehrer a. D.
1897. ’Aese. BO 15 IV, b 10 V, £ 22 IX, LV 17 X. Bet BUzrTaz
b 20 IV, EV 17 X. ‘Cory. b 1 II. 'Crat.'b 22 V. Fag. BO 23veawelge
LVY 19 X. Tig. b'27 VI. Lil. 6 '6VII. Nare. p. b 26 IV. Prumav 2222
Prun. C.'b 1.V. Prun. P’b’1 V. Prun.'sp. 'b 27 IV. Pyr. emp ie
M. b 15 V.- Quere: BO IV, W 26 V, LV 24 X. Rib. ru. b 16 IV, 210007
Rub. b 7" VI, f 10 VIE "Samb. b-19°V, f 10 IX. "See. D/beV Bere
Sorb. b 25 V, f 14 VIIL Syr. b 19 V. "Til. gr. b 25 VI. Til’ paryv-bA10y2e
Acer plat. BO 12 V, b 25 IV. Alnus b 18 III. Anem.b 24 III. Berb.
b 25 V. Call. b 3 VII. Caltha b 26 III. Card. b 15 IV. Chel.b 19 V.
Chry.b 26 V. Colch.b15IX. Corn. m. b25III. Evon. b 31 V. Hep.b 16 III.
Jugl! b 25 V. “Lon. X.'b, 20V. Nare. Psen. b 23 II. ZPhil.sb- SV IT Eınzp
27 V. Ran. b 10 IV. Rib. Gross. b 11 IV. Rob. b 16 VI. Salix b 26 III.
Salv.’p.:b'29V. Til. grBO 15 V. Trit. 622 VI. Tuess2p727 I.
Hatten bei Sulz unterm Wald, Elsass. — Ca. 140 M. — H. Weiss,
Apotheker.
1897.. Aesc. BO 27 IH, b 29IV.. Corn. 's. b -L VI. "Cory
Lon.'t.‘b 19 IV; f 18 VI. Prün. av. b1 IV. Prun Pb 12 IV Pyr seh 2
Pyr M.b 35 IV. Rib. au. f 17 VI. Rib. ru. b24 7111, {17 VI. Ruobpalaıye
See. b 22 V,'E 5. VIL Syr. b 26 IV. Til gr. p 13 VI- VIE NER
schützt), 16 VI (frei).
Anem. b 15.III. Chel.'’b 10 IV.’ Gal.' bp ’19’IE -Bers. L'S7IW EEE
Gross. b 25 III.
Heldra, Kreis Eschwege, Thüringen. — 172 M. — Lehrer Frölich.
1897. Aesc. b15 V. Fag. BO 25 IV, W1iV, LV15X. Narep.b3V.
Prun. av:b 20 IV. Prun. sp. b 22 IV. -Pyr.'c’b 27 IV.” Quere2 EV 20
Rib. 'ru.'b. 17 IV. .Sec.'b 4 VI, E19 VIL”Syr. 'bW9 V.
Hep. b 20 III. Rib. Gross. b 10 IV. Til. gr. BO 25IV. Tuss. b 23 II.
Heppenheim a. W., Rheinhessen. — H. Rodrian, Lehrer.
1897. Aesc. BO 26 III. Bet. BO 1IV,b4 IV. Crat. b4V. Cyt.b
8’V. Prun.’av.b 5 IV. Prun. GC. b’16 TV. Prunfsp.b IIV. Byr ce nlame
Pyr.'M.b. 24 TV. "Querc. "BO 14 IV. Rib: au. b 41V. Rib: rap.
f 11 VL. Rub. b 23 V. Samb. b 25 V. Sec.b20 V, E10 VII Sym.b 23V.
Syr. "28:19, "Til! gr. b°83°VI. Vi HNO VT
eg
Abies b 23 IV. Aln. b 11 III. Amyg. b 22 III. Card. b 30 III. Chel.
b25IV. Nare. P. 23 II. Pers. b10IV. Pop.b. 20 III. Prun. Arm. b 28 III.
Ran. b 27 III. Rib. Gross. b 31 III. Salixb 19 III. Til. gr. BO 9 IV. Tuss.
b 28 III.
Hoch Paleschken bei Alt Kischau, Kreis Berent, Westpreussen. —
Ca. 150 M. — Frl. Anna Treichel.
1897. 5 Kesc4bi. 19V: Bet. BO 27. IV. "Cory. bBEISITIL = Narer pe b16 V.
Brnme Carb Vy-Prun.!P. b.7.V: ‚Pyr. eb. i6 V.! Pyr.: M.,b 17 V.JCkRib:
FaRahu 1 v7 729 VIL.Rub. b’3E'V, £ ASVIE: See. b2 VI. Sorb..b 23/V.NiSyr:
BuLss y.tHlil. parv. b:107 VIE.
Anem b 9 IV. Caltha b 21 IV. Card. b 15 V. Chry. b 1 VI. Hep.
herz EV. @Phil. b°10 VL. Ran: b 25IV. Rib»Gross. b 27 IV, H3VIE .Tuss.
b20 IV. Vace.b3V.
Jacmierz, Galizien. — B 49°37', L. ö. Gr. 22%. — 300 M. —
L. Magierowski, Lehrer.
1897.. Aese. BO 23 IV, b 14 V,-f 16.1IX, LV 21 xX.. Bet. BO 23 IV,
EV 17 X. Cory. b. 14 III. "Crat..b23/V: Nare. p. b!7. \V.: Prun. ay: b,29.TV.
Bun behr 22. 7Prun: sp.b-2.V. -Pyr. c. br’ 105V:, Pyr,.M.;b 242V; ZRib.
029 IV. 1 DE VIL., :Samb. bE VI, £ 20 VIII... Sorb. b/ 20V, £ 29: VII.
Syr. b 17 V.
Erax= BÜ:SV, 27 IV, LV 13 X. Larix 'b 11V; BO/20 IV? LV 16X.
Elba VE. WBRan.b7167LV. YRibl:Gross..b: 21 IV, f 10V. Rob. b.3 VI.
Salıx bi 15’ III. ‚Trit.. b: 15. VI.
Kremsmünster, Ober-Oesterreich. — 384 M. — Prof. F. Schwab,
Direktor der Sternwarte.
1897. Aesec. BO 22 IV, b 4 V, f14X [spät!], LV 15 X. Atro.b 11 VI.
Bet. BO 18 IV, b 10 IV, LV 14 X. Com. .b4VI £f7IX. Cory. b 26 II.
Crat. b 18V. Cyt.b21 V. Fag. BO 17 IV, W20IV, LV9X. Lie.b18 VI,
BISeRK ll. BT VIE® Nare.. pe DS ITITV. | Prun. av. b. 14 TV. Prun. C:
BEtasBVeserunz PB, MOIFTVeS2Prun sp. be1bsIV. Pyr.ce. b 27.IV. -Pyr: M.
1928, RVr2Quere., BO DVS. WNOLV, DV 209% Rib:>an.-£ 1-VIE. Rib. ru.
BIAIDSRVA 128° VI." Bub: 1d. 6-29 V, 21 VIE Salv..of. b7 VIE Samb. b’3’VI,
TE SDevriige See» bi 30 VW, E52 VI Sorb. b 17 V, 5. VIM.. Syrb 3 V.
Pil.eer. b,23! VI. Til: parv: b 5 VII. Wit. b 27 VI.
Acer plat. BO 26 IV,b 13 V, LV 3X. Aln. b 26 II. Anem. b 1 III.
Berb. 6 V. Buxus b 17 IV. Call b 25 VIII. Caltha b 1 III. Card. b 30 III.
Chel. b 14 IV. Chry. b 29 IV. Colch. b 13 VIII. Corn. m. b 16 III, f 11 IX.
Evon. b 21 V, £f 20 IX. Frax. BO 3 V, b 10 IV, LV3X. Gal. erste Blattsp.
6-7 BR 291, Heps b 20° IE. Yuel.’b 10-V,222. IX. Beue. 0725.11. Lon.
BEER 2 IV EV. Nare: BP. b: 30: II. Phil. bu VI. Popxb S0-IIE PBrun.
Arm. b’28 III. Ran. b 15 III. Rib. Gross. b 12 IV, £ 30 VI. Rob. b 2 v1.
Salix b 16 III. Salv. p.b4 V. Til. gr. BO 10 IV, LV 19 X. Til. parv. BO
ZARVE EN PORXSS Brit: b213 VI, CE 21V Tuss. 'p.18 TI,"f 31@ 108. Um.
b 26 III. Vacc. b 22 IV, £f8 VII.
Kreuzberg in der Rhön, — 842 M. (Umgebung des Klosters.) —
P. Franz Adelhardt, Guardian.
1897. Fag. BO 20 V, LV 26 IX (Puchner). . Prun. av. b 30 V (nur ein
Exemplar, kommt zwar zur Blüte, aber nie zur Frucht). Rub. f 10 VII.
Sorb. b 15 VI.
Call-b 10.-VIIE. Erax BO-2’VI> Gal. b 5 DZ Tussı bh IHezee
al
Langenau, Bad, Reg.-Bez. Breslau. — 369 M. — Julius Roesner.
1897. Aesc. BO25 IV, 'b 17 VW, £A17.IX, LV 20x. Bet. B07232,
LV .21.X. :Corn.\.s. 'b. 12’ VI, 10 IX2 Cory. 5b II. 2Cratb AIR
B027 IV... W.2 V, EV 47.X2 Lie, /b-17 VE, FIX DES WERERER
p. b 29 IV. Prun.-av. b 29 IV. Prun. GC. :b.37V.! 7 Prun? PH N ee
sp..b 30: IV. "Pyr.üe. .b/ 7 IV: ..Pyr. M./b 17: V: 3 Quere. BO Here
LV:22 X. Rib. ru. b.26 IV, f4 VII.: Rub. b 2.VI, f16 VII. Sanmb: bD2VE
f 23 VIII. Sec. b 1 VI, E 18 VOL. Sorb. b 22 V, f 18’ VIIL. Sym. b 12vE
Syr. b 19 V. Til. gr. b 29 VI. Til. parv.b 8 VII. Vit.b 7 VII (freistehend,
an der Wand 2 VII).
Acer plat. b 26 IV, LV 16 X. Anem. b 26 III. Berb. b 18 V.‘ Caltha
b 12 IV. Chel.b 3 V. Colch. b 24 VIII. Evon. b 29 V, £12 X (geplatzt).
Frax. b 28 V, Laubfall 2 XI. Hep. b 15 III. Leuc.b 7 III. Lon. X.b 14V,
f'9-VII. "Nare.'P: bh '31’IM. : Phil. ?°’pw6 VI. Pop. b 80 TIEF Ronapriae
Rob DEI EIVTFRTussap PS TE I VE Vare ab 27a:
Leipa, Böhmen. — 253 M. — Hugo Schwartze, Lehrer.
1896. _Aesc. BO 2 V, b 30 V. ‚Bet. BO 29 IV. Com. s.’b 20 VE
Cory. b 17 IH. Crat. b 30 V. Cyt. b 29 V. Lig. b 30:9T. Lil pEleaTE
Nare.:p: bi 28 TV... Prun. „av. .b, 8: V..„Brun., Ch 12V, Prunzrzes ea
Prun. sp. b4 V. Pyr.c.b 16 V. Pyr. M. b 20V. :Querc. BO:20V, 62202
Rib. au. b 13 V. Rib. ru. b5V. Rub.h6 VL Samb. b 18 VI; "See. b.5SVvr
Sorb. b 30 V. Sym. b 20 VI. Syr.b 23V. Ti gr. b 10 VII.
Acer camp. BO 14 V. Acer plat. BO 14 V, b 29. IV. Acer Pseu. b 28 V.
Anem. b 10 IV. Berb. b 30 V. Caltha b24IV. Card. b 16V. Chel.b 18V.
Chry. b.10 :VI.-.. Corn. m.:b 19 IV. Frax. BO.13 V, b 26 V. Hep. bal2sEy
Narc. P. b 20 IV. Phil. b 16 VI. Ran. b 22 IV. Rib. Gross. b 16 V. Rob.
b,21 VI. Til: gr.. BO 13 V. Til. parv..BO 24 V. Triß.b 9-VIE ZUl2:350
8. V, b.25 IV.
1897. Aesc.. b 25 V,‘f 18 IX, LV/10 &. „Bet. BO Ivy Bysae
Corn.s.b8VI Crat.b28V. Cyt.b 30V. Lig.b 8 VII Prun. av. b 30 IV.
Prun...C. b,4 V. Prun..P.,b 6 V.., Prun. ‚sp. b 28/-1V:, Byr. e.cb Aa
M.b 16.V., Quere. BO'17 V,..b 20 V, ILV..23.X. Rıh. au. b 43V 7 7Rıp a
b 29 IV, £15 VII Rub..b 25V, f .16,VIL.-Samb. b-16 VI, £26 Ix.2See:
b6 VI, £15 VII. Sorb. b 23 V, £f26 VI. Spart. b 14 VI. Sym. b 10 VI.
Syr. ib 23.V.,,Til. er. 628: VI Til parv.bal2 WIE
Acer camp. BO 5 IV,b 23 V,LV 8X. Acer plat. b 25 IV, LV 16X.
Acer Pseu. LV 8X. Anem. b 20 IV. Caltha b 20 IV. Card. b 7 V. Chel.
b 24V. 1 Chry. 'b 9: VI. „Coleh.vb 7IIX.r“Brax: b 2SWV...Jnsl.>b 1 VLZNaE
P. b.20.IV. Phil. b. 18 VI: _Ran. b 18 IV. /jRib. Gross.Ch 26 IV EI4SIE
Rob. b. 14, VI. Til. "gr... BO!2 V; LV 3X, Dil pary..BO SV ZLVYoEE
Tuss. b 14 IV. Ulm. BO 10 V.
Sr Wer
Leverkusen bei Mühlheim am Rhein. — 60 M. — P. J. Fabrieius,
Obergärtner bei Otto Leverkus. — Beobachtungsgebiet ist wesentlich der Garten
von O. Leverkus.
1897. Aesc. BOS13 IV; b 9, V, f 27 IX, LV..10 X, Betz b:2L Iy LV
49.82... Corn. 8b 8, Cery..,b 18 I. Crat.,b’ 11 V. ‚Cyd. b.18 V. Cyt.
BIISIV. Bao. BO SI IV, WI V, LVY-I9X. 21.525 VE Nare p.b7V.
Prag say. 5 12 1Y.--Pys. c. b 283 IV. Pyr. Mb 74V. Omere.-BO,5V,
BNEIBEV DV. LO X. Rib. Tu. B-14 IV, 1.187 VE Ban 5727 V,t 12 VI
Sam. Dr27 V, 1.16 VIll. Serb. 9.20: V, 1'293 VIE. Sym 63 VE 13 VIl.
Syr. Di 'V.. Til. er.b 23 VI.
Sorn. m. b 10 III. Gal. b 22 II. Pers. b 26 III. Rib. gross. b 19 III.
Luckenwalde, Brandenburg. — Ca. 60 M. — Dr. F. Höck, Öberlehrer.
1897. FAese.: BO#21 IN; bh 13 V: Bet. BO 23 EV4cb5 221Y. Erun.:ay.
b226 IV. -Brun. C328-IV... Pyr. e;b.28 IV. Byr. M>b#.Y. „Bib. au b 2& W:
Kib.ru. 6522: IV.:.Syr. b 11 VI.
Anem. b 28 III. Berb. b 12 V.- Caltha b 14 IV. Card. b-27 IV. Ran.
b4 IV.
Marazion, Westspitze von Cornwall, England. — 12:M. — F. W. Millet.
1897. Cory. b 12 I. Crat. b29 IV. Cyt.b 21. IV. Prun. sp. b 8 II.
Querc. BO 17 V. Syr.. b: 19.IV.
Ehry. b:6. VI. Frax. D:18 III. Ran. b’ 22-17. Tüuss”b 3 IL Ulm. BO
20 TIL, b. 12.111.
Middelburg, Insel Walchern, Niederlande. — O0 M. -— M. Buysman.
18972 FAesch ru 625 I Cyd,)b 10 7V.»eCyt. b.16:V.3 Lik;b80: VE
Nareny: b.29-IV.= Prun.7aw«b: 11-IV:r Pyr. e#by26 IV. .,Pyr: Ms b:28 IV
Bibaan: bal6 IVsrE 29V. YRib.' ru. b.3 IV.;f8 VIE) Rob. b 4.17, 5237 VI
Samb. b 1 VI. Syr. chinensis b 7 V.
Aln. b 26.II. Anem. b 20 IV. Berb. b 20.V. Chel b. 2 V.. Chry. b
24ZNVT. ‚Coleh. bh 2: IX. Gal."b :20 II. , Pers; :b_ 2 IV.: Phil. b 4 VIE. Prun.
Arm.b’S3’ IV. Rib. Gross. 'b’3. IV, £ 12° VII.
Monsheim bei Worms. — J..C. Möllinger.
1897.- Aese. BO 4 IV,b 3 V. Cory. b 24 II.. Prun. av.b 8IV. Prun.
sp. b 8 IV.
Prun. Arm. b 26 III.
München. — 520 M. — J. Kraenzle, Corps-Stabsveterinär a. D. und
F. Naegele, Telegraphen-Expeditor.
1BEIT.Nese- BO 13 AVSb GN, 25AX, LV WO9RX27RAtro.:bi5 IE
F107VIIT. "Bet. BO AV, b 24 IV, LV18 X.’ Corn. 8. b’ 181VI „f 212-VIE:
Cory. b 26 II, nach Frosteintritt nochmals 17 III. Crat.b 22V. Cyd.b 26 V.
Cyt.b 13 V. Fag. BO 12V, W 14 V, LV 20 X Lig.b 24 VI, f22 IX.
Lil. b 4 VII. Lon. t. b.20 V, £ 24 VI. Narec. p.b25IV. Prun. av. b 20 IV.
Brunn CHB DV. 2 Prun.VP. b.4/\. "Prun.’sp..b. 3 VW. Byr. ‚ec, ib024-]1V. +Pyr.
Mrah AV. Quere. BO’24 IV, LV 22 X. !Rib.-au.b 1% IV, Io Vo. Rib,
ru. b.17 IV. 6:92V 11. -Rub. b 6.VI, £15:VII. Saly. off. b-16 VI.» Samb.:b
GEVT;. 223 VE Sec: b £ VI..BE 15 VIE-..Sorb..b,28, V, -£ 15 MIIL) (Sym. b
INT, 2270 YAIE2aSyr, b-15-V.-, Til; gr: b 24.91. Til: yary.. b.28-V1. . Vit.
b 5 VI am Spalier.
ee
Acer camp. b 3 IV. Acer plat. BO 4 V, b 10 V. Aln. b 26 II. Card.
b°9'y,. "Chel. b 12 V. ‘ Com. m. b 18-IM. * Frax. 5b 3 V. "Gal?b PIIEHeR
b 11 III, am 20 II in einem Garten. Leuc. b 28 II. Pop. b 19 III. Ran. b
4:IV! .Salix b'6-1V}- Pass Ib-7 IH, TE 5°V2 "Ulm Tv:
Neubrandenburg, Mecklenburg. — 10 M. — G. Kurz, Gymnasiallehrer.
1897. Aesc. BO 16 IV, b 12 V, f20 IX, LV 12 X. Bet. BO 24 IV,
LV 13 X. Corn. s. b 12 VI, £f8 IX. Cory. b 4 III. Crat. b 20 V. Cyt.b
23.V... Fag. BO 24 IV, W1V, LV13.%. SLig. b.22 Y1], talasRez aa
1 VIL Lon.t.b11V. Nare.p.b5 V.. Pron. av. b27 IV. Prun.Ch293W:
Prun; P. b 29»[V.'-Prun..sp. b28 IV...Pyr.' e, b,30 IV. Byr2Moh2aa
Querc. BO 28 IV, W 20 V, LV 17 X.: Rib. au. b 28 IV. Rib. ru. b 21 IV,
f 28”VT. Bob. 'b 2 VI, f’1 VII. Samb. b 6 VI, f 20’VIIE Seen ts
E12 VIE. -Sörb. b’ 20'V.> 'Sym.'b'6 VI, fr VIIE "Syr. b’IS- VS Wrnger
20 VI. Til. parv. b 30 VI.
Anem. b 29 III. Caltha b 8 IV. Card. b5 V. Chel.b 8 V. Evon. b
30V. -Gal.’b’2 ET. Hep. b’ 16 TII.’ ‚Nare.. P: '42’1IV. Phil’
b3IV. Ran. b8IV. Rib. Gross. b 14 IV. Til. gr. BO 24 IV. Til. parv.
BO 29 IV. Tuss. b 5 IV.
Nienburg an der Weser. — 25 M. — Sarrazin, Apotheker.
1897., Aesc. BO 27.IV, :b 19 V,.£°26 IX, LV 5X, Ber=B0SEr
b 28 IV, LV 6X. Corn. s. b’31. V |! früh]; "Cory. b: 28.U-, Grat zpalgerz
Cyd. b23 V. Cyt.b 21.-V. Fag. BO1V,W6V,LV 15 X Tier bD26VE
Eil. b-3 VIL Nare. p. b 10V. .Prun. ay. b 27 IV. Prun. ©. b 30. IV Bram:
P..b’30°IV.. Prun!'sp. 'b 29 IV. _Pyr. ie. b 2 V. "Pyr Mc law Gnere
BO 14 V)_ W‘.20.V, LV’23.X. Rib. ru. b’20’IV;'f'3 VIE Raub B 23V
f4 VII. :Samb.'b’'6 VI; f 1 IX. Sec. b 5 VI E15 VI. “Sorbepalssys
f. 10. VIO.- Sym. b-7 VI. -Syr. b 17 V. Til. p. D2839V7, Nat. Base
Nürnberg. — 316 M. — Friedr. Schultheiss, Apotheker.
1897... Aesc...BO 1.IV, b. 3: V, .-£.20.IX, .LV 17% „Betz BOZEN?
b 15 IV, LV 20 X. Corn. s. b 4 VI, f 20 VIII. Cory. b 25 IL, Crat. b 16 V.
Cyd.'b 17 V. Cyt. b19 V. Fag. BO. 30 IV, WAYV, LV 23x. LespIsyE
FAE IX. LI 2A VE Lon“t. 6.7, V, f2 VI.’ "Nare. p. ph Dover
b 18 IV. 'Prun. C. b 23 IV. Prun. P. b 26 IV. Prun.'sp. b 17 TDVzsesre
b 26 IV. Pyr. M.b1 V. Querc.BO2V, WITV, LV 2X. "Ri auch
15 IV, £f6 VII. Rib. ru. b 9 IV, £f 26 VI. Rub. b 4 VI, f 13 VII Salv. off.
b 4 VI. Samb. b 3 VI, £15 VIII. Sec. b 29 V, E 12 VII. Sorb. b 14 V,
f,5 VIH...«Spartbi6 V.’ Sym..'b 4 VI, f427’VI: Syr. b2bV. Anılseren
ZU NTIS Bil. pary.i bi 29 VIE VIE 25T.
Acer plat. b 11 IV. Acer pseu. b2 V. Aln. b 13 III. Anem b 3 IV.
Berb. b 8 V. Call. b 8 VIII. Caltha b 16 IV. Card. b 16 IV. Chel. b 29 IV.
Chry. b 23 V. Colch. b 25 VIII. Corn. m. b 21 III. Evon. b 24 V. Frax.
BO 3 V,b 15 IV. Hep. b 9 III. Leuc. b 6 IH. Phil. b 12 VI. Rib. Gross.
b: 2 IV. Rob. b,11VI, Salv...p.:b 23 V. Dil. 2r. BOUS W-A Tl pa
24. IV. Trit!.b 21 VI. Tuss. .b/277II. ‚Ulm. b 23:11. WVaeerp 16 TE
Oldenburg im Grossherzogtum. — Ca. 7 M. — F. Heinen, Lehrer.
1897. Aesc. b 15 V. Crat. b 19 V. Cyt.b 20V. Fag.W7V. Lig.
b 20 VL Prun. P,b 7 V. Pr. sp. b9WV. Byr.e. b3 ViItpyr Maple
Quere. BO 10 V, W 20 V. Rib. ru. b 22 IV. Rub. b 30 V. Samb. b 4 VI.
Sorb. b 19 V. Syr.b 18 V.
Aln. b 20III. Berb. b 20 V. Card. b 21 IV. Chel. b 19 V. Chry.b 29V.
Hrar 50 17°V,=b 30 IV: Gal. b’ 12 11. -Iugl. B19SV. Nare: P./B°98-TIT.
ehilob 3 VI. "Pb 21V. "Rib:. Gross. ’b 13 IV! Rob#b-b VE
Ratzeburg bei Lübeck. — 70 M. — R. Tepelmann, Rector.
1897. Aesc. BO 17 IV, b 8 V [früh], f18IX, LV 13 X. Bet. BO 25 IV,
HIVELS X Corn Ss. b (17° VE2]. Cory. b-7 TIE Crat.. 9 20V. /Cyusp 21 v.
Cyt.b 23V. Fag. BO 25 IV, W 30 IV, LV/18X. Lig.b 17 VI. Lil.b2 VII.
Nare.p.b8V. Prun. av. b 27 IV. Prun. C.b 29 IV. Prun.P.b(18V?). Prun.
BpErbEFASEIV. Pyr..c.’b 1 V. »Pyr. Mb 6° V. Quere, BO! IV, WAT V. IN
23 X. Rib. ru. b 23 IV, f22 VI. Rub. b 2 VI, £f5 VII. Salv. off. b 13 vi.
Samb. b 3 VI, £f 20 VIII. Sec. b2 VI, E 10 VII. Sorb. b19 V, £f6 VII.
Sym. b5 VI, £f 18 VII. Syr. b 19 V. Til. parv. b 1 VII. Vit. b 27 VI.
Anem. b 20 III. Call b 22 VII Card.b 1V. Gal.b 7 II. Pers. b
26 IV. Prun. Arm. b 25 IV. Ran. b 4 VI. Rib. Gross. b 23 IV.
Raunheim am Main. — 94 M. — L. Buxbaum, Lehrer.
18972 Kesc. BO 7 IV, b’30 IV, LEIN ’LV 18% Bet? BOOT,
BEREEIVE UN 28x. Cory. b 21 IT. Crat-b IV. 'Cyd. br 10% Cytb 10V:
Bao Wo VoLV 8’X. Tl. b 22 VI. * Narc- p. b 30 IV. "Prun. av. b 19-TV.
Prun. C.b#WV. Prun. sp. b18IV. Pyr. c.b24 IV. Pyr. M/b251IV. Quere.
BO ZDINGEW 3 V, DV 14 X. Rib. “au. b 3°IV, f 14 VI "Rib. ru. b 28T
BIO VIE Rub. b’ 25V, F21 VE * Salv..ofl. b 3: VI. Samb. 'b’1 VL.f16 VIEH
Sec. b 22V, E6 VI. Sorb.b 3V, £f15 VII. Spart. b 12 V. Sym. b 25 V,
BSENATE 7 Syr.-b-80-1V. Dil. erb. 8 VI X Til parv. bo 14V VI. - Vie b 18 VE.
Abies b 2 V: Acer plat. BO 21 IV, b 6 IV, LV 10 X. Aln. b 10 III.
Anem. b 25 III. Caltha b 8 IV. Fag. f7 IX. Gal. b 26 II. Jugl.b 9 V,
BIN Tieue. br: IIIE Bon: X7.:5 7. V& Nare- P-'D 30 IV: Pers? H.13’TV:
Pin. b 19 V. Prun. Arm. b 30 III. Rib. Gross. b3IV, £f3 VII Rob.b 1 VI.
Salix b 2 IV. Salv. p.b5 VI. Til. parv. BO 27 IV, LV8X. Trit. b 15 VI,
E 24 VII. Tuss. b2 IV. Ulm. b3IV.
Reinerz, Schlesien. — 556 M. — Dengler, Bürgermeister.
Sauce Nese, BOT SV ERELLEV,. EV 6X. > Atro.b> 12° VI, 810-8.
Bet. BO 30 IV, b 16 IV, LV 6X. Corn s. b 16 VI, £f 15 IX. Cory. b 23 II.
Crat. b 24 V. Cyd.b 21 V. Cyt.b 20 V. Fag. BO 6 V,W 12 V,LV6X.
eh KEVe >Narc: p..br12 NV. Prun.-av.'b.5-V> "Prun. G.’b/1'Y. Erum:
Ben SePrunssp.beldoLV> Pyr.ic.b 20V. "Pyr’M.b7'V. Quere.:BO:6WV,
BNEZUEVSELNVEG X. Rh. mu. bi 207TV, £ 10 VI. Rub. b°102V7, 7.207V:
Sambr BIO VE, f 19,1%. See. b 10 VI, E28 VII. °Sorb. b 25:V, f 21 VIIT.
Syanerh 12 VI, fo VII eSyr. bi12V.- "Til. gr b.8 VII. > Dil parv.)p,18 VII.
Abies b 152V. Acer Pseu. BO 6V, b14 V, LV 6X. Aln. b 12 TY.
Anem.b 6 IV. Call.b28 VII. Calthab20IV. Chry.b9 VI. Colch.b20 VIII.
Krax.D15V. Hep.b121V. TLarixh283IV. Leue.b 15 IH. Narc. P. b 15 IV.
Ehileh7S-VE- Pin. b 20° V. Pop.:b’ 19"TV. “Ran. b'20!TV. Rob. b 12V:
Salix b 20 IV. Til. parv. BO 18 V. Trit. b 20 VI, E25 VIII. Tuss. b 12 IV.
Ulm. b 20 IV. Vace. b4V.
Rheydt, Rheinprovinz. — 63 M. — H. Linkweiler, Obergärtner bei
Frau J. W. Schiffer jr. — Beobachtungsgebiet ist der Garten der Frau Schiffer.
Be
1897. Aesc. BO 12 IV, b6 V,f17IX, LV5X. Atro.b 27 V, £30 VII.
Bet. BO 14 IV, LV 14 X. Corn.s.b4 VI, f4IX. Cory.b18II. Crat.b8V.
Cyd. b 17 V. Cyt..b 13 V. Fag. BO 23IV, W6V,LV11X. Lig.b 17 VI,
£,10 IX.: Lil. b 29 VI. Len:. 5 V, 8:27 VL, Nare. p.'b 6V; "Prunzeye
b 14 IV. Prun. €, .b 18. IV... Prun. P...b, 20 TV.-, Brun. sp. :b IS/IV.T Eye
c..b 22 IV...Pyr.. M. b 26 IV.. Quere; BO:4 V.,W 11 V, EVA
au, b. 12 IY, £ 3 VAL. -Bib; ru: b 12.IV, £ 21-MI: Rub. b A VL 9378
Salv. off. b 30 V. Samb. b 25 V, f 16 VIII. Sec. b 29 V, E 17 VII. Sorb.
b.16.V, £ 31 VJI.- Spart.:b 7, V.- :Sym..h 2.VI, f-28: VII. :Syr. DOSE
gr. b 23 VL, Vit. b 15 VI.
Rochlitz, Königreich Sachsen. — 166 M. — Dr. F. Wolf, Realschul-
direktor.
1897.,; Aese.. BO- 10: IV; b'3 Vi, ’f15 IX, LVı1 x2 Betr Bor 12
b 19 IV, LV 26 IX: Corn. s. b 30 V. Cory. b 4 III. Crat. b 17 V. Cyd.b
20 V.o6yt: b 17.V.: Eag.: BO.22 IV, W830 IV, LV4 X SLie.sbe27 VG
f 1 VIII [? zu früh]. Lil. b 24 VI. Lon. t.b 20 V,£f2 VII Nareb.b6V.
Prun. ay. b 13 IV, £ 3. VIL. Prun. C. b. 26 IV, £:12: VII. -Prun, P=b 295%
Prun. sp. b 2 V. Pyr. c. b 29 IV, f 25 VIII (Rettigbirne). Pyr. M.b 29 IV,
f 25 VIII (Gravensteiner). Wintergoldparmäne b 10 V, f 8 IX, Sommerbors-
dorfer b: 16 V, £ 15 VIII. Querc. BO 28 IV, W 12 V,LV 12 X. Rib. au. b
27 IV. Rib. ru. b 24 IV, £f 10 VII. Rub. b 29V, £f 4 VII. Samk. b 6 VI,
f3IX. Sec. b.4 VI, E 26 VII. Sorb. b 16 V, £ 10 VII. Spart. b 15 V.
Sym: 6 VI, £6 VII Syr.»b9YV. Til gr; b.22,VI. ‘TU. parv. bresyvIm
Acer plat. b 21 IV. Acer Pseub 14V. Amyg.b 29 IV. Anem.b 24 II.
Berb. b 24V. Call.b 1 VIII. Caltha b 26 III. Card. b 21 IV. Chel. b 29 IV.
Chry. b 1 VI. Corn. m, b 23 III. Frax. BO 10 V, b 30 IV, Laubfall 4 XI.
Gal..b.2 III. Hep. b 16 III. Jugl. b 28 V.: Narc.;P.b.27 IIl. Pers.:b 1 TV.
Phil. b 21 VI. Pop. b 27 III. Prun. Arm. b1IV. Ran.b3IV. Rib. Gross.
b-21; IV,: £-16;VIL. Rob. b 6 VL Til. gr. BO 4 IVy.,. Til.;parv., B0027
Trit. b 18 VI, E-6 VIIL- Ulm. b 3 IV. Vacc. b 27 IV, f 23 VI.
Rossbach, Westerwald. — H. Schäfer, Lehrer.
1897... Aese, BO.:8 V, b.19 V,;,f 258:.1X, LV. 21%. Bet 7B0726a7
b.28 IV, LV 22 X. Corn. s. b 15 V [? früh], f 30 VIII. Cory. b 26 II.
Crat..b 21 .V., Fag..BO 30 IV, W5V, LV 21 X. Lig.b 25 VI, f 14 IX
Lil. b..9, VII... Nare.--p. b8 V.. Prun. av. b 26 IV.,:Prun..C. b1 'V. > Prum.
P. b29-IV. Prun. sp. 'b 27.IV. Pyr.;c- b1 NV. 'Pyr. Mb 1I7V22 Oyerz
BO 9 V, W 25 V, LV23X. Rib. ru.b 21IV, f25 VI. Rub.b 5 VI, £f10 VII.
Samb. b 7 VI, £ 12 VIII. Sec. b 7 VI,:E.17 VII. Sorbk. b.25 V, £oVIk
Spart. .b 20 V. Sym. b 10 VI, £ 3 VIII Syr. b 19 VI Til. parv. b5 VII
Abies b11 V. Acer Pseu BO5V,b4V. Aln.b1i8III. Anem,b4IV.
Call. b 3 VIII. Caltha b 24 IV. Card. b 24IV. Chel.29 IV. Chry. b25 V.
Gal. Blattsp. 20 II, b 8 III. Larix b 12 IV. Narc. P.b 8 IV. Pin. b28V.
Pop. b 29 III. Ran. b 24 III. Rib. Gross. b 15 IV. Rob. b 5 VII. Salix b
26 III. :Tuss, b 22 III. Vacc. b 23 YV.
Schelle bei Zwolle, Niederlande. — P. J. van Lohuizen.
1897... Aese: BO. 13 IV, 59V, f 21.1 LV 9 X: Bei. BO7207
b 24 IV. Cory. b 27 II. Crat.b 22 V. Cyt.b24V. Fag. BO26 IV, W1V,
LV1X. Li.b2 VI. Prun.av.b25IV. Prun. P.b28IV. Prun. sp.b28IV.
Pyr. c.b28IV. Pyr.M.b 10 V. Quere. BO2V, W16 V. Rib. ru. b 95 IV,
Bet. VE Ruh. *b2°31 Vi 22° VI: 'Sec, b VI RI VIEE Sorb. 'b 23°V.
Sym. b9 VI. Syr. b 16 V.
Aln. b 13 III. Caltha b 17 IV. Card. b 24 IV. Chel. b 9 V. Chry.
b 3 VI. Gal. Blattsp. 19 II, b 1 III. Phil.b 1 VI. Ran.b 3 IV. Rib. Gross.
b 20 IV, £ 10 VII. Salix b 10 IV. Tuss. b 12 IV.
Schönberg bei Bensheim, Bergstrasse. — P. Krämer, Gärtner. —
Die Beobachtungen bezeichnen nur einen Tag während der Hauptblütezeit
resp. Belaubung, sind also sämmtlich zu spät.
139% 3 (Aeser ih 37 V. Cory’ b 722 U. U Cya) HAN Sy 26V:
Kae BO15. IV, W 24:1V.. Prun. C.b 28:1V.. Prun. P.xb,3%.V? ‚Benn.:sp. b
24 IV. Sec. E 10 VII (nicht zu spät). Syr.b 3V. Tl. gr. b4 VII.
(Acer plat. b 15 IV. Acer P. b 12 V.)
Schollene, Kreis Jerichow II, Prov. Sachsen. — 35 M. — v. Alvens-
leben, Rittergutsbesitzer.
1397. Aese..b 18 V, £18 IX, LV’ 11 X. Bet..BO 13 IV. "Crat.'b 18 V.
Cyd.b23V. Cyt.b11V. Lil.b2 VII. Prun. av.b 24IV. Prun. C. b27IV.
Braune bs 5225 IV." -Prun.=sp. .b. 26 EV.. Pyr..c. 5.27 IV. Pyr. Mi 629-W:
Querc: BO, 24..IV.: Rib.- ru.. b-16 IV, :f.18 VI Samb.!b't. VI, £20 VII.
See..b, 25 VW, HE 5, VII: Syr; b:10-V., Bil.igr.. 'b: 19, VI. ı Vit.:b 8’VE
Acersplat.=LuV 11: X.Erax.. LV; 25 X. Til. gr..BO 19 IV; LV 25%
Til. parv. BO 23 IV.
Solingen, Rheinprovinz. — Ca. 210 M. — Albert Weyersberg, Fa-
brikant. — Die Beobachtungen beziehen sich in erster Linie auf den in der
Stadt gelegenen Garten, sodann auf die nähere Umgebung der Stadt.
1897. Aese.BO 16IV, b8SV,LVS8X. Bet.BO14IV, b 24 IV, LV8X.
Cory. b 27 II. Crat. b 17 V. Cyd. b 21 V. Cyt.b 18 V. Fag. BO 28 IV,
WA2SV,<LV525.X,. Nare.'p: b/5aV.Prun.! av. b/ 25-IV} .Prun:)&=p 237.EV!
Bruns: E85: 026:31V:23-Prun:! -sp2+b>27° IV: : -PyrivcH/bi 2. IV. Pyr.®M.ib 1 V.
Ouere: BO: 23V, ZW. 20: V,’ EV 16-XeRib.san..b 15 IV. Rib. ru..b 13.1V.
Samb. b 6 VI. Sec. E 20 VII. Sorb. b 15 V, £f 6 VIII. Spart. b 17 V.
Sync biHaV.E-0syr. .br9i V.r-Tikvert.b: 26. VI,
Acer P. b5 V. Amyg. b26 IV. Caltha b 23 IV. Card. b 26 IV.
Corn. m. b 17 III. Frax. BO 16 V, b 26 IV. Gal. erste Blattsp. 22 IL, b 1 III.
Nare. P.b 22 III. Pers. b 22 IV. Prun. Arm. b 16 IV. Rib. Gross. b 13 IV.
Rob. b 6 VI. Til. gr. BO 24 IV.
Sondelfingen bei Reutlingen, Württemberg. — 370 M. — Volz,
Lehrer a. D.
1897. Aesc. BO 18 IV, b 27 IV, £f8 IX, LV 27 IX. Bet. BO 1TV,
b 17 IV, LV 20 IX. Cory. b 19II. Crat.b8V. Cyt.b14V. Fag.BO19IV,
W 27 IV, LV 21 IX. Lil. b 19 V [??], Lon.t.b3V, £f27 VI. Narc.p.b261IV.
Brunsays DITAIV.‘ Prun. ©: ’b 15 EV. Prun. 'P:b 15 TV. Prun. sp. b 10V.
2yr. c. 5292 IV. Pyr. M. b 26 IV. "Quere. BO 19 IV, W 27 WV, LV3X
Rib. ru. b 2 IV, £25 VI. Ruüb. b27 V, £f2 VII. Salv. off. b 5 VII. Samb.
BEIEVTERS0°VIL.: Sec. b 2£& V, E:19'VIl. Sorb. b 9 V, 1 2. VIM.” Syr.’b
PIELV 2 Bil.’or. D 2 VI. Til. parv.’b 7° VIEL Vit.'p 19V.
Acer camp. b 20 V. Acer Pseu. b 22IV. Anem.b29 V [?]. Call. b 15 VIII.
Caltha b 5 IV. Chel. b2 V. Chry. b 12 V. Colch. b 20 VIII. Corn. m, b
relae.
16-III, £ 3 IX. Evon.b 17 V. Frax. b 6 IV. Gal: b 15 III. Jugl. b 18 IV.
Ien.-X. b.31 V.;: Morus b} 18V. ‚Nare. ıP. b/28 III. „Pers, Dar Iv2zEpp
b1 IV. Prun. Arm. 'b 22 IV. Ran. b’13 IV. Rib.’Gross. b 17V EDER
Rob. b 2 VI. Salix b 15 II. Salv. p. b 15 VII. Tuss. b 16 II.
Spa, Belgien. — 275 M. — Professor G. Dewalque.
1897. Bet. BO'15 IV! Corn. sb’ 1 VI: Crat.!b?27V? "Cytrb 23uVE
Fag. BO 29 IV. Lon. t.b12 V. Nare.p.b 15 V. Prun. av. b21 IV. Prun.
P.b26IV. Pyr. M.b6 V. Quere. BO 30 IV. Rib.ru.b5IV. Rub. f2 VII
(früh). Sorb. b 20 V. Spart. b 13 V. Sym. b 7 VI. Syr.b 14V.
Buxus b 12 IV. Call. b 22 VII. Colch. b9 IX. Phil. b 5 VI. Ran. b
7 IN. ‚Rib. Gross..b 6 TV.
Seceale E.: zu Selessin (?) bei Lüttich 3 VII; zu Sombresse 12 VII; zu
Hannach 14 VII: Florenville (Luxemburg) 19 VII.
Thorshavn, Fär-Öer. — Louis Bergh.
1897. Fag. BO 5 VI [spät!]. Rib. ru. b 1 VI [spät!]. Sorb. b 10 V.
Acer Pseu. BO 3 VI [spät!]. Gal. Blattsp. 15 I, b 17 IV.
Thurcaston, Rectory, Leicester. England. — 73 M. — Rev. T. A.
Preston.
1897. Aesc. b17V. Bet.b5IV. Com. s. b 24 VI[spät!. Cory.b81Il.
Crat. b 15 V. "Cyt! b IV; Lig!’b 22 VE. bi E85 VII. ' Prinz» Copa
Prun. sp. 15 IV. Pyr. M. b 25 IV, Rib. ru. b 29 III. Rub. b 30 V. Samb.
b 28 V. Sorb. b 19 V? Spart. b 23 IV. Sym. b 11 VI Syr. b 7 VW. IE
er. b>9- VIE
Acer eamp. b 3 V. Acer Psen. b 1 V. Anem. b 21 III. Berb.b 18 V.
Buxus 20 III. Caltha b 23 III. Card. b 21 IV. Chel. b30 V. Chry.b 3 VI.
Corn. m. b 25 II. Evon. b 17 VI, Vollblüte Frax. b 13 IV. Gal. 1 II.
Hep. b 11 Il. Larix b 18IIIL. Leue. b 14 II. Narc. P. DL 171. Phil. 7 VI.
Ran. b 18 II. Rib. Gross. b 29 III. Salix b 19 III.
Trangisvaag, Färöer. — F. Jörgensen, Distriktsiaege (Distriktsarzt).
1897. Fag. BO 19 V, allgemeine Bel. 27 V, LV 11 X; es ist nur ein
einziges Exemplar auf der Insel, 5 Fuss hoch. Nare. p. BP 13 VI. Rib. ru.
b 21 IV, f 6 VIII, viele Exemplare sind vorhanden. Rub. b 10 V, £ 27 VIII,
viele Exemplare sind vorhanden.
Acer Pseu. BO 22 IV, b 30 VI, LV 28 IX, es ist nur ein freistehender
Baum von 6 Fuss Höhe vorhanden, etwa 30 Jahre alt. Acer Pseu. BO 13 IV
am Spalier, auch nur ein Exemplar. Gal. Blattspitzen 1 III, b 12 III. Nare,
P.8IV. Rib. Gross. b 8 V, f 25 VIII. Ribes nigrum b 12 V, f£ 27 VII,
von beiden Ribes viele Exemplare.
Uman, Gouvernement Kiew, Südrussland. — 216 M. — W. A. Poggenpohl.
BO: Aeste des ganzen Baumes mit zarten, jungen Blättern ganz be-
kleidet, also nieht erste Blattoberflächen sichtbar.
1897. Aesc. BO 1 V,b4V. Bet. BO 29 IV, b16IV. Corm.s.b25 V.
Cory. b 19 III. Crat.-b 12 V. Cyd. b 12-V. Fag. BO2V. Lig. b3VE
bon. t. b4-V,;, £ 17 VI: Prun. av. b 26 IV.: Prun.C5b1.V.: Prun. B.n 25V:
Prun. sp. b 23 IV. Pyr. c. b 29 IV. Pyr. M. b 30 IV. Quere. BO 19 V.
Rib. au. b 28 IV. Rib. ru. b 20 IV, £ 17 VI. Rub. b 20 V, £ 18 VI. Salv.
off. b 28 V. Samb. b 20 V. Sec. b 9 V,E 3 VII, Sorb. b8V. Syr.b5V.
Til. americana b 27 V1. Til. parv. b 13 VI. Vit. b 14 VI.
le
Abies b 2 V. Acer camp. b 26 IV. Acer plat. BO 29 IV, b 16 IV.
Acer Pseu. BO 29 IV, b 4 V. Aln. b 28 III. Anem, ranunc. b 7 IV. Berk.
b 9 V. Chel. b 1 V. Chry. b 23 V. Corn, m. b19 IV. Evon.b4V. Frax.
B028 V, 5,24 IV, ‚Juel,b 8,V. Larix. b:12.1IV., Lon,X.h 3-V;.# 16 VI.
Morus.b 10V. Bersi br 287IV. Phil. b 25 V., Bin: b.1H1 VW. .-Pop..b 2 IV.
Prun. Arm. b 23 IV. Ran. b 14 IV. Rib. Gross. b 18 IV, £29 VI. Rob.b22.V.
Salıx b 5 IV. Salv. p.b8V, Til. americana BO 8 V. Til. parv. BO 1 V.
Britisch, E VI,-B-102VI.. Tuss. b 2.1IV._ Ulm: 'b; 6 LY.
Villingen, Baden. — Ca. 700 M. — Hauptlehrer Schüssler.
18972 Aeser BOr28,V, bb 1 VI: f28TX, LV 10X. "Bet BOTV; bIV;
IV 208% Corn, - 8. 1.23 VIL.- Cory, b 15 III. Crat. b 1- VL _Cyeb 24V.
Lig. b 3 VII, £ 18 IX. Lil. b 13 VOL. Lon. t. b 24 V, f 27 VII. Narc. p.
briesve Prinz avhb E V., Prun. C. b 20 Ve Brun. B..h23°\% Prun.-sp.D
28. lv »Pyr.cc. bh. 2 V.. Pyr..M.b 22V. Rik. au. b’22-IV,.120 VI. Rib.
zu. br 22V, f 24 VII. Rob. b 10 VI, f 20 VI. 'Samb. b J4-VI, f 5 IX.
Sec. b 24 VI, E 6 VIII. Sorb. b 28 V, £f 1 IX. Spart b 5 VI. Syr.b29 V.
Til. gr. b 28 VII.
Acer plat. BO 15 V,b5 V,_LV10X. Acer Pseu BO 15 V,b6V,
LV 10 X. Anem. b 10 IV. Berb. b 5 V. Call. b 18 VII. Caltha b 8 IV.
Card. b 3 V, Chel. b 20 V. Colch. b 24 VIII. Frax. BO 4 VI, LV 20X.
Gal.b 26 II. Narc. P. b 28 IV. Phil. b 3 VII. Rib. Gross. b 1 V, f24 VI.
Rob.eb’ 22.1. Salvı ps b! 15. VII.- Trit. 6226. VI: W 12) VIII! Vaee.ib 15 V.
Wallanu bei Biedenkopf. — 300 M. — Feller, Lehrer.
1897. Aesc. BO 1 V, b22V. Bet. BO20 IV, b29 IV. Corn. s.b 6 VI.
Cory. b 10 III. Crat. b 28 V. Fag. BO 26 IV, W 1 V. Lig. b8 VII. Lon.
m 22V. Nare. p. b 14V. Prun. av. b 27 IV. Prun!sC» 5727 IV: >Brun!
Behm29HRV.-Prun.-sp" Dr3lalV. Pyr. c1.b6.V:r Pyr,M.;h:16 Vo; Querc.
BO 8V. Rib. au b 26 V [? zu spät]. Rib. ru. b 20 V [? zu spät], f 10 VII.
Rub. b 12 VI, f8 VIL Samb. b 16 VI. Sec.b 8 VI, E19 VII. Sorb. b 22 V.
Sparb pr 2. VI. Sym. 'b 127VT,.f 6 VEIL 7 Syr. B17 Vs Dileor. ib 20%:
la parv. .b; 3: VL
Acer camp. b 22 IV. Acer plat. BO 25V. Acer Pseu. BO 1V,b11V.
Anem. b 18 IV. Call. b 2 VII. Caltha b 27 IV. Card.b1V. Chry.b28 V.
Hrax. BO 18V, b1V. Gal. b 15 III. Deue. b 15 III. Lon. X. b 2 WI.
Phil. b 12 VI. Pin. b 26 V. Pop.b23 III. Ran. b.3 IV. Rib. Gross. b 23 IV.
Rob. b 11 VI. Salix b 30 III. Til. gr. BO 28 IV. Tuss. b 15 UI. Ulm. b
DOT IV. "Nacc.b 28 IV.
Wermelskirchen, Reg.-Bez. Düsseldorf. — 320 M. — Ad. Braun,
Obergärtner bei Julius Schumacher und Julius Schumacher, Fabrikbesitzer. —
3eobachtungsgebiet ist hauptsächlich der Garten von J. Schumacher.
1897. Aesc. BO 13 IV, f21 IX, LV/11X. Bet. LV 13X. Cory.b26II.
Crat. b 21V. Cyt. b 26 V. Fag. BO 21 IV, LV13X. Lon.t,f8 VII.
Prun av -b 23 IV. _ Prun.;C:.b 8. V..Byr. ce: b 30 IV... Pyr:M. b;11,V.
Querc. BO 30 IV, LV 14X. Rib. ru.b27 IV, f27 VI. Samb.b6 VI, f 17 VII.
Sec. E 14 VII. Sorb. b 21 V, f 15 VIIL Spart. b 21 V. Sym. f 15 VII.
Syz- big. V., „Bilegr. by28’V1.
Anem. b 27 III. Card. b 26 IV. Corn. m. b. 23 III. Gal. b 22 II.
Rob. b 11 VI.
ee
Wiesbaden. — 115 M. — Ch. Leonhardt, Lehrer a. D.
1897. Aesc. BO 29 IT, b 29 IV, f 29 IX, LV 10 x. Atro. D-28292
Bet. BO 12 TV, LV 15%. "Corn.s.b 2 VI, f I TIX. Cory. b 198-1. 70 BAT
Cyd. D 12V.’ Cyt. 7 V. "Fag: BO IS Iy, W 27 IV, LV 16 Xp
f 16 IX. 'Lon. t..-b 29 IV. ° Nare. p. b 15. IV. "Prun. ay: b 1A Ivan
b 22-IV.: Prun. P.*b 21-TV.:Prun. sp. b 15H IV. Pyr..c. b 20-1V rsrme
b 29 IV. - ‘Quere. BO '22 TV, W29Ty, LV 18 X. Rib. ao. D IL IV. Rn
b 2 IV, f20 VI. Rub. b 25 V. Salv.’b 29 V. Samb. b 28 V. 'See. b 29V.
Sorb. b 13V" Spart.’h TV. Sym.*b 80: V- Syr.’b29° IV. 7 Til er BE
Vit. b 13 VI.
Wigandsthal, Schlesien. — 471 M. — 0. Rühle, Lehrer.
1897... ‚Aese.:b 22 V. _Cyt..b.6 VI.. Nare.:p..b 18;V. Prunsavspalhvs
Prun. C. 5 9,V. Pyr..ce..b 17 V..,..Pyr. M. b 20. V., Riken7b2 IR
bp. 14 VI. ‚Sec. b.11 VI, E.3 VIII. Sork. b 29V. ‚Spart., 22.V. -SyEbr 212
Til. garv. b 19. v1:
Anem. b 30 III. Caltha b 21 IV. Card. b 30 IV. Chel. b 17V. Nare.
P.b 31 IH... Ran. b 13 IV. ‚Rib.. Gross. b28IV. . Tuss.b 131V. ‚Vace 527%
Wilhelmshaven, Jadebusen. — 8 M. — E. Stück, Beamter am
Marine-Observatorium.
1897. Aesc. BO 23 IV, b 20 V. Cory. b 16 III. Cyt.b 31 V. Prim
av. ‘b 29. IV. / Prim. CH bi 3! V.#Byr.ie) b:6 V. i.Byr.>M.\b7 1a IV. SR
b 2 V [spät!]. Syr.b 21 V.
Aln. b 2 III. Rib. Gross. b 24 IV.
Winterstein, Forsthaus bei Friedberg, Oberhessen. — 340 M. —
W. Frank, Forstwart.
1897. Bet. BO 25 III [früh]. Cory. b 26 II. Fag. BO 26 IV. Prun.
av. 'b 18'1IV. IPrun. sp. D°25 IV. “Pyr. e. b"28’1V. " Pyr.’MYPFGOAV Ztmere
BO 28 IV. Rib. ru. b 15 IV. Sec. b 4 VI, Korn reif 26 VII. Spart. b 17V,
Syr. b 18 V [spät !]
Call. b 12 VII. Colch. b 26 VIII. Frax. BO 7V. Gal.b 14 1II. Rib.
Gross. b 15 IV. Salix b 23 III.
Wittnan, bei Freiburg i. Br. — 410 M. — W. Schroff.
1897....Aese, BO 29 IV ,; b. xC.W.. Cory b 17IL; ı Crat. bes
BO 13.IV,;:W:1-V. Lil. b; 1..X1l., Prun.:s6.. b., 19, IV. zBrunsP Jpraleme
Rub.. b-2 VI. Samb. b 1 VI Syr.b 30 II! BO 5 IV! Til.ser.sb day
Vit. b 22 VI.
Aln. b 6. III. Anem. b 12 III. Caltha b 18 III. Jugl. b 25 IV. Phil.
b 30 V. Salix b 10.III. Salv..p..b 27,V. :Til.gr. BO 241V., Tuss. b18-IE
Wöhrden, Holstein. — 0 M. — C. Eckmann, Rektor.
1897. Aese. BO 28 IV, b 16 V. Cory. b 10 III. Crat. b 28 V. Cyd.
b’25°V. "Cyt. D' 26 W. "Lig. b 26- VI. Lil. D 2°VII2 Nare. p. b f7 Veran
av.b 8 V.’ Prun. Ch SV. "Prun! sp. DO V. »Pyr. eb 13.Vy. #Pyr Mohalose
Rib. ru. b 20 IV, £5 VII. Rub. b 31V, f4 VII. Samb. b 9 VI. Sec. b 8'V1,
E'23 VIT. ° Sorb. b 25V.’ Sym.b°6 VL Syr..5 22V, "ler brs0VE
Anem. b 21 IV. Card. b 10 V -Gal. "Blattsp. 28 XII 96, b’ 28 II.
Nare. P. b 10 IV. Rib. Gross. b 20 IV. Trit. E 3 VII. Tuss. b 4 IV.
Zaandam, Niederlande — 0 M. — A. Bakker, Lehrer.
1897. Aesc. BO 16 IV, b 10 V, £ 15 IX, 29 IX Blattabfall. Atro. b 16 VI.
Baryahisl& III} Crat..ıb: 25V Cyt. b-16 V.obie.B 2D VLuLil. bi1 VII.
Bam: ı. 'b 18°V. .Nare. p. b 27-IV. Pyr. c.0b7297EVisU Pyr: »M.420°V..r Rib:
rm. b 11 IV. Salv. off. b 8 VI. Samb. b 6 VI, £f 18 VIII. Sorb. b 16 V,
f 16 VIII. Sym. b 20 VL, £1 VII. Syr. b 17V.
Acer Pseu. BO 15 IV. Aln. b 5 III. Anem. b 25 IV. Berb. b 20 V.
Caltha b 14 IV. Card. b 24 IV. Chel. b 15 V. Chry.b3 VI. Evon.b 7 VI.
Gal:b 26 II. Hep, b 11 III... Narc. P. b 16 IV. Phil. b 31. V.
Zeulenroda, Fürstentum Reuss. — Ca. 328 M. — Carl Gebhardt.
1897... Aese., BO 19 IV, .b 18. V, LV 30 Ix.. Bet. BO 21 IY;b3 V,
LV..14, IX.) Cory.; b,.10,. III: Crat. b.28:V. .Cyt.. b 28; V.,,Fag..BO 5Y,
Me2B verlag. D 29 VI. Dil. b 8 VII Nare. p. b18 V. Prun:Chh 231:
Prun. P.b 1 V. Prun. sp. b29 IV. Pyr.c.b4V. Pyr.M.b 17V. Quere.
BO TV: W931 /V,;LV16 X, Rib..au..b.26.IV,'f 10 VII, Rib.;ra, b,24 IV;
58 VII. Saly..off..b.20 VI. Samb. b 6 VI, £2 IX. Sec.b 6 Y1,E27 VII.
Sorb. b 21 V, f 14 VIII. Spart. b 25 V. Sym. b 14 VI. Syr.b 23V. Til.
erh I VI. Til. parv.bv VII.
Acer plat. BO 3 V,b 20 IV, LV 1X. Acer P.b 14V. Aln. b 23 III.
Anem. b 28 III. Berb. b 26 V. Caltha b 14 IV. Chel. b 18 V. Colch. b 14 IX.
BvamaDr 23V, 124. 1X. Rrax. BO 19 V, LV 23 IX. Gal. b’9 IN. Narc. P.
Beier Ron’ 12 IV. Rıb. Gross... b: 17 IV. Til. ger. BO 29 IV, EV 24 TX
par V..LV29 IX. Trit. D 530 VI, E19 VNL, Toss. .b,22 I,
masey. Ulm bo IV. Vace. b 28 IV.
Il. Neue phänologische Litteratur.
Fortsetzung vom 32. Bericht der Oberhess. Gesellschaft für Natur- und Heil-
kunde zu Giessen, $. 33 (S. 21 des S.-A).
Phänolog. Beobachtungen in Bremen und Borgfeld
1896 (F. Buchenau und R. Mentzel). In: Deutsches Meteorol. Jahr-
buch für 1896. Bremen. Ergebnisse u. s. w. von P. Bergholz. Jahrgang VII,
Bremen 1897.
P. Knuth, Phänologische Beobachtungen in Schleswig-Holstein. In:
Schriften des Naturhist. Ver. f. Schleswig-Holstein, Bd. XI, Heft 1. 8. A. —
Enthält die Beobachtungen von 32 Orten d. J. 1896; die Veröffentlichung
schliesst sich an die in der „Heimat“ [vergl. Jahrgang 1895 dieser Neuen
Litteratur] an.
H. Cybulski, Ciag dalszy spostrzezen fitofenologieznych poezynionych
w Ogrodzie Botan. w Warzawie 1886—1891. In: Pamietnika Fizyograficznego
1892, XII. S. A. (Polnisch). — Daten der Blütezeit für viele Species im botan.
Garten zu Warschau von 1886—91. Cybulski hat schon von 1865 an beob-
achtet, diese Beobachtungen sind an gleicher Stelle 1885, V, erschienen.
A. F. Moller, Observacoes phänol. feitas em Coimbra 1894—96. In:
Boletim da Sociedade Broteriana. Red. J. A. Henriques. XIII. 1896, S. 202.
-— Soweit sich die Beobachtungen auf die Species der Instruktion Hoffmann-
)
— 160 —
Ihne beziehen, sind sie schon in diesen Berichten (Oberhess. Ges.) von mir,
abgedruckt.
E. Vanhöffen, Frühlingsleben in Nord-Grönland. In: Verhandl. d.
Ges. f. Erdkunde zu Berlin 189.
H. Jönsson, Opteenelser fra Vaar-og Vinterexkursioner i Öst-Island.
In: Botan. Tidsskrift XIX, Heft 3. — Referiert in Botan. Centralblatt, Nr. 18
1897. — Angaben über Aufblühen vieler Arten 1893 und 189.
Sommier, Fioriture fuori di stagione alle fine del 1896. In: Bull. d.
Soc. Bot. Italiana, Firenze 1897. — Referiert in den Beiheften (zum Botan.
Centralblatt) VII, Heft 1.
Sommier, Aurora della fioriture anormali nell inverno 1896—97. In
Bull. d. Soc. Bot. Ital., Firenze 1897. Nr. 2. — Referiert in Botan. Centralbl
Nr. 27, 1897.
E. W. Berry, What is your earliest spring flower. In: The Asa Gray
Bulletin, V, 1897, Nr. 3. — Citiert nach Botan. Centralblatt, Nr. 29, 1897.
F. Gagnepain, Dates de floraison notees en 1895 pour le departement
de la Nievre. In: Bull. d’hist. nat. d’Autun. IX, 1897. S. 44. — Citiert nach
Botan. Centralbl. Nr. 30, 1897.
F. Gagnepain, Observations sur les dates de floraison des plantes
ä Cercy-la-Tour (Nievre). In: Ebendort 8. 263. — Citiert nach Botan. Centralbl.
Nr. 30, 1897.
A. Terracciano, Össervazioni fenologische fatte nel primo trimestre
d. a. 1897. In: Boll. d. R. Orto botan. di Palermo. I. 1897, Nr. 1. — Citiert
nach Botan. Centralbl. Nr. 30, 1897.
F. Folie, Phenomenes botan. et zool. observees en Belgique en F&yvrier
1897. In: Bull. de l’Acad. roy. d. sciences, des lettres et des beauxarts de
Belgique, 1897, Nr. 5. — Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 31, 1897.
L. Nieotra, Sul Calendario di Flora dell’ Altipiano Sassarere. In:
Malpighia XI, 1897, Fase. VI—-VIII, S. 326. — Citiert nach Botan. Centralbl.
Nr. 47, 1897.
Th. Hom&n, Der tägliche Wärmeumsatz im Boden und die Wärme-
strahlung zwischen Himmel und Erde. In: Acta soc. scient. Fennicae Auch
Leipzig. 1897. — Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 50, 1897.
A. Terracciano, Osservazioni fenologiche fatte nel secondo trimestre
dell’ anno 1897. In: Boll. d. R. Orto botan. di Palermo. I, 1897, Nr. 2. —
Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 50, 1897.
Van Rensselaer, Wild flowers of early september. In: The Garden
and Forest, X, 1897. — Citiert nach Botan. Centralbl. Nr. 52, 1897.
G. Arcangeli, Össervazioni sopra aleuni Nareissus. In: Bull. d. Soc.
Bot. Italiana. Fırenze 1897. — Referiert in Botan. Centralbl. Nr. 50, 1897.
W. Sehibler, Wie es Frühlmg wird in Davos. In: Jahrbuch des
Schweizer Alpenclub. 32, 1896/97. Bern 1897. S.251—281. — Enthält fünfjährige
Beobachtungen.
J. Ziegler, Vegetationszeiten in Frankfurt a. M. 1896. In: Jahres-
bericht d. Physikal. Ver. zu Frankfurt a M. 1895/96 S. A.
F. Schultheiss, Phänologische Mitteilungen. In: Gencral-Anzeiger
für Nürnberg-Fürth 1897, Nr. 147 u. Nr. 279.
J. Hann, Handbuch der Klimatologie. 2. Aufl. 3 Bände. Stuttgart 1897.
— Der Abschnitt Phänol. Beobachtungen (Bd. I, S. 87) ist gegen die erste
Auflage etwas erweitert, doch immerhin noch etwas kurz. — Bei der Litteratur
hätten die Berichte der Oberh. Ges. als sehr wichtige Sammlung von Beob-
achtungsmaterial nicht fehlen dürfen ; die Arbeiten von Angot sind überschätzt.
Im Geographischen Jahrbuch XIX, 1897, referiert Ö. Drude
in dem Bericht Über die Fortschritte der Pflanzengeographie auf S. 57 auch
über Phänologie.
E. Mawley, Report on the phenological observations for 1896. In
Quarterly Journal of the R. Meteorol. Society. XXIII, Nr. 102. April 1898. 3. A.
F. Schwab, Beiträge zur Witterungskunde von Oberösterreich i. J.
1896. Linz 1897. — 8. 75 ff. Pflanzenphänol. Beobachtungen von einer Anzahl
Orte Oberösterreichs, auch Vergleiche mit Kremsmünster.
Erscheinungen aus dem Pflanzenreich [in Württemberg
1896]. In: Deutsches meteorol. Jahrbuch. Jahrgang 1896. Württemberg.
Teilheft. Stuttgart 1897. S. 69. — Enthält für alle Phänomene der Instruktion
die Beobachtungen von 19 ausgewählten Stationen, sowie die Mittel der
einzelnen Landesteile (Franken, Unterland, Mittelland, Schwarzwald, Alb, Ober-
land, Allgäu, Bodenseegegend) und ein „Landesmittel“, dessen Wert ich nicht
recht einsehen kann.
Beschreibung des Oberamts Ulm. Hrsg. vom Statistischen
Landesamt. Stuttgart 1897. — In Bd. TI, S. 270 ff. sind im Abschnitt Klima
und Witterung, der von Dr. L. Meyer herrührt, die Mitteldaten für viele
Phänomene von den Orten Ulm, Göttingen, Niederstotzingen, Lonsee, Mähringen,
Ettlenschiess gegeben.
Beschreibung desOberamts Gannstadt. Hrsg. vom Stat. Landes-
amt. Stuttgart 1895. — Auch hier finden sich im Abschnitt Klima und
Witterung auf S. 86 eine Anzahl Mitteldaten. Doch gelten sie nicht für
einen bestimmten Ort, sondern sind aus den phänol. Stationen des Oberamts
berechnet; unterschieden sind bei jedem Phänomen „Thal und Höhe“, jedoch
ohne bestimmtere Angaben.
Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Hrsg. vom Stat.
Landesamt. Stuttgart 1893. — Auf S. 70 werden etliche Erscheinungen aus
dem Pflanzenleben mitgeteilt, jedoch nicht für einzelne Orte, sondern für die
beiden grösseren Bezirke Albvorlaud und Albhochebene.
Nederlandsch meteorol. Jaarbook vor 1895. Utrecht 1897. —
Im Abschnitt Phenomenes p6riodiques ete. 8. 315 ff. finden sich auch phänolog.
Beobachtungen.
P. R. Bos, Phytophänol. Waarnemingen in Nederland over het jaar
1896. In: Tijdschrift van het kon. Nederl. aardrijkskundig genootschap.
Leiden 1897. Ss. A. — Enthält Beobachtungen von 29 Stationen nach der
Instruktion Hoffmann-Ihne.
H. Wagner, Lehrbuch der Geographie. 6. gänzlich umgearb. Aufl. von
Guthe-Wagners Lehrb. d. Geogr. Dritte Lieferung 1897. — In Kap. 4 handelt
$s 255 kurz von der Phänologie. Es ist erfreulich, dass auch die geographischen
Lehrbücher anfangen, die Phänologie zu berücksichtigen.
K. Wimmenauer, Die Hauptergebnisse zehnjähriger forstlicher phäno-
logischer Beobachtungen in Deutschland 1885-1894. Bearb. und hrsg. im Auf-
— 132 —
trag des Vereins deutscher forstl. Versuchsanstalten. Berlin, 1897. — Eine
wichtige Arbeit mit allgemeinen Folgerungen und Ergebnissen, Ein ziemlich
eingehendes Referat von Ihne im Botan. Centralblatt Nr. 46, 1897.
F. von Herder, Beobachtungen über das Wachstum der Blätter einiger
Pflanzen in Grünstadt im Frühjahr 1895. — In: Mitteil. der Pollichia, LIV,
Jahrg. 1896, Nr. 11.
Zusammenstellung der phänol. Beobachtungen, angest. in der bayr.
Rheinpfalz 1895. Nach der Hoffmann-Ihneschen Liste und in besonderer
Zusammenstellung, auch andere Pflanzen — In: Ebendort.
Beobachtung der Ankunft und des Abzugs von Vögeln in der Pfalz.
11895]. In: Ebendort.
Nachträge zu den Vegetationszeiten in Grünstadt 1895. In: Ebendort.
Ebitsch, Witterungsbeobachtungen für Blieskastel 1895 und der Ein-
fluss der Witterung auf die Vegetation In: Ebendort.
XIV. Bericht. d. meteorol. Commission des naturf. Ver-
einsin Brünn Jahrg. 1894. Brünn 1896. — Enthält phänol. Beobachtungen
mehrerer Stationen, S. 163 ff.
Der Phänologische Verein Solling, Hauptsitz: Meteorol. Obser-
vatorium in Uslar, Vorsitzender A. Stanhope-Eyre, will in seinem Gebiet
phänolog. Beobachtungen anstellen. Die ausgegebene Instruktion, über die der
Vorsitzende mit mir verhandelt hat, schliesst sich eng an die von Hoffmann-
Ihne.
Die Ergebnisse der phänologisch’ien Beobachtungenim
Jahre 1895 [im Kön. Sachsen]. In: Jahrbuch d. Kön. sächs. meteorol.
Instituts 1895, Jahrgang XIII, II. Hälfte oder III. Abteilung. Bericht u. s. w.
Hrsg. von P. Schreiber. Chemnitz 1896. — Vergl. 31. Bericht d. Oberhess. Ges.
f. Natur- und Heilkunde S. 96 (Sonderabzug 8. 21).
F. Thomas, Über eine ungewöhnliche Erscheinung beim Ergrünen des
Buchwaldes. In: Verhandl. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg. XXXIX,
1897... S. A. ai
Landwirthschaftl.Centralbhlatt fürdasBergischeLand
40. Jahrg. 1898, Barmen, enthält in Nr. 9 die von J. Schumacher zu-
sammengestellten 1896er phänol. Beobachtungen von Rheydt und Wermels-
kirchen und in Nr. 10 die von demselben zusammengestellten Beobachtungen
von Leverkusen, Rheydt, Solingen, Wemelskirchen.
J. Ziegler, Vegetationszeiten in Frankfurt a. M. 1897. In: Jahres-
bericht d. Physik. Ver. zu Frankfurt a. M. 1896/97. 8. A.
G. Dewalque, Plantes en fleurs du 15 au 25 XI. 1897. In: Compte-
rendu de la seance du 5. XII. 1897 de la Soc. roy. de botan. d. Belgique. Bull.
XXXVI II. partic. p. 172.
Im Druck vollendet Anfang Juni 1898.
Sitzungsberichte
der naturwissenschaftlichen Abteilung.
Vorsitzender: Herr Prof. Brauns, vom 12. Januar 1898 an Herr
Prof. Strahl.
Schriftführer: Herr Dr. Hennebere.
Sitzung am 22. Juli 1896.
Herr Prof. Dr. Wiener: Die neuen Zeiss’schen Doppel- und
Relief- Fernrohre.
Sitzung am 4. November 1896.
Herr Geh. Hofrat Thaer demonstriert das Modell einer mo-
dernen Spiritusbrennerei. Der Vortragende führte die älteren
Brennmethoden vor und erläuterte dann mit Hilfe des Modells die
neueren Verfahren. Herr Prof. Brauns zeigte ein für minera-
logische und chemische Untersuchungen hergestelltes Mikroskop
vor, dessen Einrichtung es erlaubt, die auf dem Objekttisch liegen-
den Körper bis 300 Grad zu erwärmen. Mittels eines Projektions-
apparats wurden an einigen Körpern die Veränderungen ihrer
Krystallform und ihres optischen Verhaltens beim Erhitzen
demonstriert. Zum Schluss wies Herr Prof. Wiener einige neuere
Instrumente vor und erklärte deren Bau und Anwendung. Her-
vorgehoben seien 'ein elektrischer Anzünder, das Totalreflektometer
und das Phonendoskop. Letzteres dient zum Hörbarmachen
schwacher Geräusche und lässt sich in derselben Weise ver-
wenden wie das Stethoskop. Das Totalreflektometer gestattet, in
kürzester Zeit den Brechungsexponenten von Flüssigkeiten mit
grösster Genauigkeit zu ermitteln und ist unter Andern zur Unter-
suchung von Lebensmitteln, Zucker, Butter etc, geeignet.
ae
Sitzung am 3. Dezember 1896.
Herr Prof. Elbs: Über die elektrische Kraftstation
in Rheinfelden. Redner gab zuerst einen kurzen Überblick
über die in Deutschland bisher vorhandenen elektrischen Kraft-
stationen und wandte sich dann zur Schilderung des im Bau
begriffenen Werkes zu Rheinfelden, einem zwischen Basel und
Säckingen gelegenen kleinen Städtchen. Das Werk ist ursprüng-
lich ein Unternehmen einer Schweizer Gesellschaft, doch sind
später auch deutsche Teilnehmer hinzugekommen. Die ganze
Anlage befindet sich auf der badischen Seite des Rheins. Hier
ist ein Kanal gegraben worden, über welchen das Werk gebaut
wird. Die Wassermassen, die den Kanal durchströmen, werden
20 Turbinen in Bewegung setzen, deren jede bei mittlerem Wasser-
stande 840 Pferdekräfte leistet. Bei hohem Wasserstande wird
das Werk sogar auf 16800 Pferdekräfte kommen. Auf die Tur-
binenachsen ist unmittelbar je eine Wechselstrommaschine auf-
gesetzt zur Lieferung dreiphasiger Wechselströme — Drehströme
— mit 6800 Volt Spannung, z. T. 16500 Volt Spannung und mit
100 Wechseln in der Sekunde. Den Gleichstrom zur Erregung
des Magnetfeldes der Wechselstromerzeugung liefern 3 Drehstrom-
eleichstromtransformatoren von je 150 Pferdekräften. Durch ein
Leitungsnetz, das ein Gebiet von 25 Kilometer Radius umfasst,
wird einer grossen Anzahl von Orten der Strom zugeleitet. Ein
Drittel davon wird zur Erzeugung von Licht, zwei Drittel zur
Erzeugung von Kraft verwendet werden. Allein die Stadt Basel
beansprucht für Beleuchtung und Kraftlieferung 7000 Pferde-
kräfte. Eine bei der Saline Wyhlen im Bau begriffene elektro-
chemische Fabrik zur Aufbereitung der Salzsoole in Soda, Ätz-
Natron, Wasserstoff, Chlor und Chlorkalk wird 4000 Pferdekräfte
verwenden. Der Mittelpreis einer elektrischen Pferdekraftstunde
wird für grosse Betriebe 2'/, Pfg. betragen. Im Mai nächsten
Jahres soll das Kraftwerk Rheinfelden in Betrieb gesetzt werden.
Da aber schon jetzt der grösste Teil seiner Leistung in festen
Händen ist, so hat sich die Gesellschaft veranlasst gesehen, durch
einen Vertrag sich eine weitere 1 Kilometer unterhalb Rhein-
felden gelegene Wasserkraft von 7000 Pferdekräften zu sichern.
Das Gebiet ist vermöge seiner Wasserläufe, seiner Salinen, seines
vorzüglichen Eisenbahnnetzes und seiner dichten Bevölkerung für
industrielle Anlagen sehr geeignet. Es besitzt schon jetzt eine
REIHE
grossartige Industrie und wird vermöge der mächtigen Elektriei-
tätsquellen eine Entwicklung nehmen, wie wir etwas Ahnliches
gar nicht kennen.
Sitzung am 13. Januar 1897.
Herr A. Sticker: Über den galvanoskopischen Nach-
weisvon Druckschwankungen im Capillargefässsystem
beim Menschen. In Tarchanoff’s überraschenden, aber in der
Literatur unbeachtet gebliebenen Versuchen über die galvanischen
Erscheinungen in der Haut des Menschen bei Reizungen der
Sinnesorgane und bei verschiedenen Formen der psychischen
Thätigkeit schien dem Vortragenden ohne Weiteres der lange
von ihm gesuchte Weg gezeigt zur objektiven Darstellung von
Sensibilitätsstörungen der Haut oder der Sinnesorgane, wenigstens
derjenigen Störungen, welche auf einer Leitungsunterbrechung
oder Leitungssteigerung im peripheren Neuron der centripetalen
Bahnen beruhen.
Versuche an anästhetischen, hypästhetischen und hyper-
ästhetischen Hautstellen der verschiedensten Kranken und an
künstlich anästhesierten Hautstellen Gesunder mit dem empfind-
lichen Galvanometer von Dr. Bois und Rubens, welches Herr
Wiener dem Vortragenden gütiest zur Verfügung gestellt hat,
ergaben bald einen Irrtum in jener Voraussetzung. Zwar gelangen
Tarchanoff’s Experimente, deren Ergebnis im 46. Bande des
Pflüger’schen Archives vom Jahre 1890 veröffentlicht sind,
vollständig; aber die Erklärung derselben, welche ihr Entdecker
von Beequerel und Hermanns angenommen hat, erwies sich
als unzureichend. Weder ist das galvanische Phänomen allein
der Ausdruck eines „Sekretionsstromes“ im Sinne Hermann’s
noch geschieht seine Erregung einzig von den sensiblen End-
organen aus, wie Tarchanoff voraussetzt. Es handelt sich um
einen komplizierten Vorgang, in welchem Sinnesreizung und
Sekretionsstrom sowie lokale Capillarreizung und allgemeine Capillar-
kreislaufserregung sich gegenseitig beeinflussend in wechselndem
Masse zur Geltung kommen.
Denn auch vom anästhetischen Hautbezirk aus werden
in den allermeisten Fällen „Sekretionsströme“ an den verschiedenen
Körperstellen erregt, während in vielen Fällen von Hautpartien
aus, deren Gefühlsvermögen intakt, deren Capillargefässe aber
— 136 —
pathologisch oder künstlich (durch örtliches heisses Bad, Reiben
u. s. w.) gelähmt worden sind, die galvanischen Reaktionen an den
verschiedenen Körperteilen vermisst werden. Nur wenn Sensi-
bilität und Capillargebiet einer Hautstelle zugleich gelähmt sind,
so fehlen die galvanischen Reaktionen an entfernteren Teilen stets.
Sticker’s Entdeckung der Irritabilität der Capillargefässe
giebt die Erklärung. Sie gestattet die Hypothese: Die örtliche
Reizung eines ÜÖapillarbezirkes wird reflektorisch auf den ganzen
Capillarkreislauf (der Haut) übertragen und die Reaktion des
letzteren äussert sich als das galvanische Phänomen, welches zum
Teil „Sekretionsstromschwankung“, zum Teil Stromesschwankung
durch Action der Capillarwandungen ist. Normaler Weise hat das
Capillarsystem zwei Reizempfangsstellen: die einzelnen Bezirke
der Capillaren in der Haut selbst und die sensiblen Organe der
Haut und der Sinnesorgane. Beide können durch denselben Reiz
zugleich erregt werden.
Will man Störungen der letzteren durch Veränderungen der
entfernten „Sekretionsströme“ objektiv nachweisen, so muss man
zuerst die andere Empfangsstelle, das örtliche Capillargebiet, ausser
Thätigkeit setzen, unempfindlich machen. In der That gelingt es,
an anästhetischen Hautstellen nach Lähmung der Hautcapillaren
durch langes Reiben, heisses Bad u. s. w. die Erregungsfähigkeit
des entfernten galvanischen Phänomens zu unterdrücken.
Zu jener Hypothese und ihren Grundlagen stimmen die
Studien der von Hallion 'et Comte Sur les reflexes vaso-
moteurs bulbo medullaires im 27. Bande des Archives de physio-
logie vom Jahre 1895.
Hierauf demonstriert Herr Prof. Spengel eine Anzahl Prä-
parate aus der Sammlung des zoologischen Instituts (Fichten-
kreuzschnabel, Lutaria Metacrinus (junge Schollen) und knüpft
daran einige Bemerkungen über Konservierungsmethoden, sowie
über die Vererbung erworbener Eigenschaften.
Sitzung am 24. Februar 1897.
Herr Dr. Koeppe: Über den Stoffaustausch zwischen
den roten Blutkörperchen und dem Plasma. Redner
betonte eingangs in einigen allgemeinen Bemerkungen die Wich-
— 137 —
tigkeit von Blutuntersuchungen. Diese tragen nicht nur dazu bei,
unsere Anschauungen und Kenntnisse der belebten Natur zu er-
weitern, sondern sie haben auch ein besonders praktisches Interesse,
wie schon daraus hervorgeht, dass wir den Sitz der sog. Kon-
stitutionskrankheiten ins Blut, in die Säfte des Körpers verlegen ;
auch bei den Infektionskrankheiten ist durch die Serumtherapie
die Aufmerksamkeit dem Blute wieder zugewendet worden. Wie
jede neue Untersuchungsmethode neue Anschauungen über den
Gegenstand der Untersuchung mit sich bringt, so hat auch die
vom Redner ausgebildete Blutuntersuchung mittelst des Hämato-
kriten neue Gesichtspunkte eröffnet und insbesondere über das
Wirken des osmotischen Drucks im Organismus interessante That-
sachen zu Tage «gefördert, unter Anderem auch zu dem Schlusse
geführt, dass das Volumen der roten Blutkörperchen abhängig ist
vom osmotischen Druck des Blutplasmas, d. i. des Blutwassers.
Mit dieser Behauptung, dem Ergebnis der früheren Untersuchungen
des R., schienen einige Beobachtungen im Widerspruch zu stehen
insofern, als bei Lösungen gewisser Stoffe der osmotische Druck
dieser Lösungen scheinbar vollkommen ohne Einfluss auf die Blut-
scheiben ist. Redner legte nun dar, dass diese scheinbaren Aus-
nahmen doch im Einklange mit den Gesetzen des osmotischen
Druckes stehen, da in diesem Falle Diffusionserscheinungen ins
Spiel kommen. Weiteren Aufschluss über die interessanten Wechsel-
beziehungen zwischen den Blutzellen und der Blutflüssigkeit giebt
folgender einfache Versuch: Bringt man mit Kohlensäure gesättigte
rote Blutscheiben in eine Kochsatlzlösung und lässt die Blut-
körperchen sich zu Boden setzen, so reagiert die überstehende
Flüssigkeit jetzt alkalisch. Aus der neutralen Kochsalzlösung
ist eine alkalische Sodalösung geworden. Dieser Vorgang lässt
sich dadurch erklären, dass die Chlorionen der Kochsalzlösung
sich gegen Kohlensäureionen, die in den Blutkörperchen waren,
ausgetauscht haben. Dieser Versuch mit seiner physikalisch-che-
mischen Erklärung ist vortrefflich geeignet, über mancherlei Er-
scheinungen Licht zu verbreiten. So über verschiedene mit dem
Hämatokrit gewonnene Versuchsresultate, welche von den nach
anderen Methoden erhaltenen merklich abweichen, desgleichen
über die Alkalescenzbestimmungen des Blutes. Durch den Aus-
tausch von Ionen der Blutilüssickeit gegen lonen der Blutkörper--
chen wurde aber nicht nur eine Reaktionsveränderung der Blut-
flüssigkeit, hervorgerufen, sondern auch eine Änderung des osmo-
— 135 —
tischen Drucks derselben. Diese durch die Kohlensäure bewirkte
Erhöhung des osmotischen Drucks des Blutplasmas lässt sich
durch einfache Bestimmungen an Capillar- und venösem Blut
nachweisen. In den meisten Fällen hatte das venöse Blut einen
höheren osmotischen Druck als das arterielle. — An diese Ver-
suche knüpfte sodann der Redner eine Reihe allgemeiner Be-
merkungen und hob hervor, wie van’t Hoffs geniale Theorie für
die verschiedenen Gebiete der Mediein von der allergrössten wissen-
schaftlichen wie praktischen Bedeutung sein werde.
SIL zung, am“5, Mal 1897:
Herr Prof. Spengel: Über die Fortpflanzung des
Flussaales. In den letzten Jahren sind über diesen Gegen-
stand wichtige Beobachtungen gemacht worden. Seit längerer
Zeit war es bekannt, dass der Flussaal, wenn er sich der Geschlechts-
reife nähert, ins Meer wandert und von dort nicht wieder in die
Flüsse zurückkehrt. Noch länger wusste man, dass alljährlich
eine grosse Menge junger Aale aus dem Meer in die Flüsse ein-
wandert. Dieselben haben ungefähr die Länge und Dicke eines
Streichholzes. Der Aufstieg (mont&e) findet zuweilen in unge-
heurer Menge statt. Von diesen Tieren war bisher nur fest-
gestellt, dass ihre Geburtsstätte das Meer sei, nicht aber, an
welcher Seite sie entstanden seien und welche Gestalt die Jüngeren
Stadien hätten. Während man von anderen aalartigen Fischen,
z. B. vom Meeraal erforscht hatte, dass die Jungen derselben ein
Leptocephalus-Stadium durchmachten, war derartiges vom Fluss-
aal nicht beobachtet. Die Leptocephalen, die man früher für
selbständige Fischformen gehalten hat, sind Kleine, nicht viel
über einen Finger lange, am vorderen und hinteren Ende zuge-
spitzte, fast durchsichtige Fische. Am häufigsten werden sie in
der Meerenge von Messina gefangen, wo sie durch Strömungen
von ihrem Aufenthaltsort am Meeresboden an die Oberfläche
gerissen werden. Dort ist es nun Grassi und Calandruceio am
Anfang dieses Jahres gelungen, auch für den Flussaal das Lep-
tocephalus-Stadium mit Sicherheit nachzuweisen. Diese Forscher
züchteten aus Leptocephalus brevirostris im Aquarium Flussaale
und stellten ausserdem durch anatomische Untersuchung die Zu-
sammengehörigkeit beider Tierformen fest. — Der Vortragende
— 139° —
wies eine Anzahl ihm von Grassi übersandter Präparate vor, von
denen eins, welches vom Flussaal das Leptocephalus- und das
Mont6e-Stadium und die Übergangsform zwischen beiden zeigte,
besonders hervorzuheben ist.
Sitzung am 18. Juli 1897 (Sommer -Generalversammlung in
Bad Nauheim) fand nicht statt.
Sitzung am 3. November 1897.
Herr Privatdozent Dr. Sticker: Über den Aussatz (Lepra).
Der Vortragende gab zuerst einen historischen Überblick über
das Auftreten und Verschwinden der Lepra in den verschiedenen
Ländern und Erdteilen. Besonderes Interesse erregte die Schilde-
rung ihrer Verbreitung in Europa, wo sie im 2. Jahrhundert n.
Chr. zuerst in Italien häufiger auftrat. Im 6. Jahrhundert kam
sie in das Merovingische Reich, im 8. und 9. Jahrhundert war sie
in Deutschland einheimisch geworden und nahm von da an und
besonders zur Zeit der Kreuzzüge immer mehr an Häufigkeit zu,
um im 13. Jahrhundert ihren Höhepunkt und ungefähr eine gleiche
Verbreitung zu erreichen, wie sie jetzt die Tuberkulose bei uns
hat. Zweihundert Jahre später ist die Lepra bis auf Reste, die
sich bis heute in Norwegen, Island und Spanien erhalten haben,
aus Europa verschwunden, um jedoch in der jüngsten Zeit hier
und da als Gast aus europäischen Kolonien wieder aufzutreten.
Hieran anschliessend schilderte Redner unter Vorlegung zahl-
reicher Photographien aus dem Lepra-Asyl in Bombay das Krank-
heitsbild und die verschiedenen Formen des Aussatzes, um sodann
auf die Art und Weise der Ansteekung einzugehen. Über diesen
Gegenstand hat Dr. Sticker als Mitglied der deutschen Pest-
kommission an ca. 300 Leprösen in Bombay eingehende Unter-
suchungen angestellt. Hierbei ergab sich, dass fast alle Leprösen
an der knorpligen Nasenscheidewand geschwürige Veränderungen
aufweisen, die ausserordentlich reich an lebenden Leprabazillen
sind. Diese Affektion findet sich schon bei Patienten, welche
sonst noch an keiner anderen Körperstelle nachweisbare Zeichen
von der Lepra tragen. Und da ferner jahrelange Vorzeichen der
noch verborgenen Krankheit an der Nase aufzutreten pflegen, was
man bisher nicht genügend gewürdigt hatte, so kommt der Vor-
ee
tragende zu dem Schluss, dass die Nasenschleimhaut die Eingangs-
pforte für den Leprabazillus bildet. Durch das Auffinden des
leprösen Geschwüres in der Nase wird es möglich, die Lepra
frühzeitig zu erkennen, und es ist dadurch der Weg gewiesen
sowohl zur Heilung der beginnenden Lepra, als auch zur Ver-
hütung der Ansteckung. An den Vortrag schloss sich eine
längere Diskussion an, die bewies, wie reges Interesse die Ver-
sammlung an dem Thema genommen.
Sitzung am 8. Dezember 1897.
Herr Prof. Netto: Über die verschiedenen Richtungen
der mathematischen Forschung. Der Vortragende hob den
(egensatz hervor, welcher zwischen den rein gedanklichen Gegen-
ständen der mathematischen Forschung und der zuverlässigen
Verwendbarkeit ihrer Resultate auf die realen Gegenstände der
Aussenwelt besteht. Dieser Gegensatz erklärt es, dass man einer-
seits versucht hat, nicht nur die Ziele, sondern auch die Methoden
der Mathematik den Bedürfnissen des täglichen Lebens anzu-
passen, während sich andererseits Bestrebungen geltend machen,
jedes solche Band zu lösen. Bei dieser letzten Richtung sind vor
allem die geometrischen Anschauungen zu beseitigen und durch
analytische Beweismittel zu ersetzen. Dabei kann man aber die
Durchführung unendlicher Prozesse nicht vermeiden, und das hat
stets etwas Unbefriedigendes, zumal da man auf diesem Wege zu
analytischen Bildungen gelangen kann, die der Anschauung auf's
Äusserste widerstreben. Um derartigen Schwierigkeiten zu ent-
gehen, ist eine nene Richtung eingeschlagen worden. Diese
arbeitet überhaupt nur mit ganzen Zahlen und verwendet sie nur
in einer endlichen Anzahl von Operationen. So erreicht man den
höchsten Grad von Sicherheit und Durchsichtigkeit in Beweis-
führung und Resultaten. Diese Methode wird unter dem Namen
einer „Arithmetisierung der Mathematik“ zusammengefasst.
Sitzung am 12. Januar 1898.
Herr Prof. v. Wagner: Uber Regenerationserscheinungen
bei den Tieren. Der Vortragende erörterte zunächst an geeig-
Zr
neten Beispielen den Begriff der Regeneration und gab dann im
Anschlusse an das zoologische System eine gedrängte Übersicht
über das Regenerationsvermögen der Tiere und zwar sowohl in
extensiver Hinsicht, also in Bezug darauf, in welchem Umfange
erlittene Einbussen auf regenerativem Wege ersetzt werden können,
als auch in intensiver, d. h. bezüglich des Umstandes, wie oft ein
Tier denselben Verlust durch Regeneration zu paralysieren ver-
mag. Da zu derartigen Feststellungen die Untersuchung der im
freien Naturstande an den Tieren zu beobachtenden Regenerations-
erscheinungen nicht ausreicht, weil sie allzusehr vom Zufall ab-
hängt und naturgemäss überdies recht, unvollkommen sein muss,
hat man, zumal in den letzten ‚Jahren den experimentellen Weg
betreten und durch operative Eingriffe gegenüber jenen natür-
lichen Regenerationserscheinungen eine Fülle künstlich bedingter
hervorgerufen, deren Studium erst tiefere und auch weiterhin
Erfolg versprechende Einblicke in die Regenerationsfähigkeit der
Tiere eröffnete. Auf solcher Grundlage besprach der Vortragende,
mit den einfachsten Lebensformen, den Urtierchen, beginnend die
Regenerationserscheinungen der Schwämme, Polypen und Quallen,
der Seesterne und Seewalzen, der Würmer, Gliederfüssler und
Weichtiere und endlich der Wirbeltiere. Auf Grund der gegebenen
Darlegungen führte der Vortragende weiter aus, dass das Regene-
rationsvermögen der Tiere mit zunehmender Komplikation des
Baues zunächst in extensiver Beziehung merklich abnehme; Glieder-
füssler, Weichtiere und Wirbeltiere vermögen nur mehr den Ver-
lust einzelner bestimmter Organe zu ersetzen, während die übrigen
Tiere im Stande sind, aus oft sogar ganz unscheinbaren Stücken
ihres Körpers ein vollkommenes neues Individuum zu erzeugen.
Wo das Regenerationsvermögen auf bestimmte Organe beschränkt
ist, erscheint es in intensiver Hinsicht meist sehr entwickelt; die
betreffenden Organe sind äussere Teile wie Beine oder Kiemen.
Ganz allgemein kann man sagen, dass das Regenerationsvermögen
der Tiere, die im Wasser leben (ausgenommen die Fische), grösser
ist als dasjenige der Landbewohner; ebenso verhält es sich mit
den festsitzenden Tieren gegenüber den freibeweglichen, überall
aber ist die Fähigkeit zur Regeneration in der Jugend erheb-
licher als im fertigen, geschlechtsreifen Zustand. Das Regenerations-
vermögen ist eine in hohem Masse nützliche Eigenschaft der Tiere,
eine Schutzeinrichtung für dieselben, was, abgesehen von anderen
Erwägungen, schon aus der Thatsache hervorgeht, dass dieses
er
Vermögen, soweit nur der Grad der Komplikation im Bau es
gestattet, immer dort und für diejenigen Teile besonders aus-
gebildet ist, wo die natürlichen Lebensbedingungen überhaupt
erössere Einbussen oder doch den Verlust bestimmter Teile bei
den Tieren mit sich bringen. Im letzteren Falle sind es gerade
äussere Organe wie Beine oder Kiemen, die dem Angreifer zunächst
und leicht zum Opfer fallen. Die Fähigkeit, gerade diese und
keine anderen Organe wieder erzeugen zu können, lässt uns die
Bedeutung des Regenerationsvermögens als einer Schutzeinriehtung
ganz besonders deutlich erkennen,
Sitzung am 16. Februar 1898.
Herr Prof.Strahl: Über „Entwieklungsgeschichtedes
Menschen“. Redner schildert wesentlich die auf dem Wege
der vergleichenden Anatomie gewonnenen Anschauungen, die man
sich heute über die erste Bildung der Embryonalhüllen des Menschen
machen muss. Zur Erläuterung des Vorgetragenen wird zum
Schluss eine Serie von gut erhaltenen menschlichen Embryonen
im Alter von 3 Wochen bis zu etwa 3 Monaten teils in ihren
Embryonalhüllen, teils im Zusammenhang mit denselben demonstriert.
Sitzung am 8. Mai 1898.
Herr Prof. Sommer: Bericht über das Hospital in
Bieetire,
Sitzung am 20. Juli 1898.
Herr Prof. Elbs: Über die Vorgänge beim Färben.
An der Hand zahlreicher Experimente führte der Redner unge-
fähr folgendes aus: Zum Färben eignen sich nicht alle farbigen
Körper, sondern nur die Farbstoffe. Solche Farbstoffe werden nicht
durch Bindemittel wie Leim oder Firniss auf die zu färbenden
Stoffe aufgeklebt, sondern sie haften vermöge ihrer chemischen
und physikalischen Eigenschaften unmittelbar auf ihrer Unterlage.
Dieses Anhaften der Farbstoffe auf Geweben beruht entweder auf
einer chemischen Verbindung mit der Substanz des Gewebes, oder
auf einer Lösung durch das Gewebe. Im ersten Falle bildet ein
SEN
saurer oder basischer Farbstoff ein Salz mit der Substanz des
Gewebes; dies tritt meist ein bei Wolle, Seide, Leder, Eiweiss
und dergl., da diese Körper sowohl die Rolle von Basen wie von
Säuren spielen können. Anders liegt die Sache bei Baumwolle
und Leinen, die weder Basen noch Säure sind, also Farbstofte
chemisch nicht fixiren können und deshalb von einer Menge von
Farbstoffon, die Seide und Wolle schön färben, gar nicht ange-
färbt werden. Diese Fasern haben aber für manche Klassen von
Farbstoffen ein Lösungsvermögen, nehmen sie auf und färben sich
auf diese Weise. Eine dritte Art von Färbeverfahren erzeugt
auf mehr oder weniger umständliche Weise den eigentlichen Farb-
stoff erst auf dem Gewebe selbst und bewirkt dadurch eine fest-
haftende Färbung. Dieser Weg wird begangen bei den Alizarin-
farben beim Indigo, sowie bei einer Reihe dunkelgrüner, schwarz-
blauer und schwärzer Farbstoffe und führt natürlich zum Ziele,
einerlei, welches auch die chemische Natur des zu färbenden
(Gewebes ist. Ein gefärbter Körper, welcher unter keinen der
drei genannten Fälle passt, ist überhaupt kein Farbstoff und kann
für das eigentliche Färben irgendwelcher (sewebe keine Ver-
wendung finden.
Sitzung am 9. November 1898.
Herr Dr. Henneberg: Bau und Entwickelung der Mam-
marorgane. Der Vortragende leitet an der Hand von Zeich-
nungen die Säugetierzitze von den primitivsten Formen bei Echidna
und Kalmaturus ab. Hierauf giebt er unter Vorweisung von Prä-
paraten aus der Sammlung des zoologischen Instituts einen Über-
blick über die Zahl und Stellung der Milchdrüsen bei den ver-
schiedenen Säugetierspecies und geht sodann näher auf seine
Beobachtungen über die Entwickelung der Milchdrüsen bei der
Ratte ein. Hervorgehoben wird dabei Ausdehnung und Lage des
Milchstreifens und der Milchleiste auf der Extremitätenleiste, der
Verlauf der Milchleiste, dorsalwärts von der hinteren Extremität
und das spätere Auftreten der Freginalzitzen. Einige mikro-
skopische Präparate von Rattenembryonen dienten zur Erläuterung
des Vorgetragenen.
Sitzung am 8. Dezember 1898.
Herr Privatdozent Dr.Koeppe: Uber die künstliche Er-
nährung des Säuglings und gewisse Nachteile dieser
— 14 —
Ernährung. Entgegen der oft geäusserten Anschauung, dass
heutzutage die künstliche Ernährung der Säuglinge ebenso leicht
und sicher sei, als die natürliche, führte der Redner aus, dass es
nicht an dem sei, vielmehr immer noch die natürliche Ernährnng
an der Mutterbrust das beste ist, uud eine künstliche Ernährung
die natürliche als die normale, zum Vorbild zu nehmen hätte.
Neue Methoden, nach denen sowohl die natürliche, wie die künst-
liche Ernährungsweise untersucht werden, geben Aufschluss dar-
über, dass zwischen beiden Ernährungsformen noch keine Über-
einstimmung besteht und auch, wie Nachteile der künstlichen
Ernährung vermieden werden können. Die Untersuchungen des
Vortragenden beziehen sich auf den Salzgehalt der Frauen- und
Kuhmilch und erfolgten durch Ermittelung der Gefrierpunkts-
erniedrigung und der elektrischen Leitfähigkeit beider Milcharten.
Der Vorteil dieser Untersuchungsmethoden liegt unter Anderem
noch darin, dass nur wenig Untersuchungsmaterial notwendig ist,
also von der Frauenmilch mehrere Proben eines Tages gesondert
untersucht werden konnten, während z. B. die chemische Analyse
viel Material braucht, und daher die Milch des ganzen oder meh-
rerer Tage gemischt zur Untersuchung kommt. Die praktischen
Ergebnisse der Untersuchungen lassen sich, kurz zusammengefasst,
in folgendem wiedergeben: Bei der natürlichen Ernährung an
der Mutterbrust erhält der Säugling 1. zu den verschiedenen Mahl-
zeiten ganz verschiedene Mengen Milch, 2. ist die Milch der ein-
zelnen Mahlzeiten verschieden in Bezug auf den Gehalt an Mole-
külen insgesammt, verschieden in Bezug auf den Salzgehalt, 3.
bestehen grössere Unterschiede in der Milch verschiedener Tage
in diesen Punkten und 4. noch ın Bezug auf den Gehalt an
Eiweiss, Fett und Milchzucker. Im Gegensatz zu dieser reich-
haltigen Abwechselung zwischen den einzelnen Säuglingsmahl-
zeiten bei der natürlichen Ernährung ist die aus Kuhmilch im
Soxhlet-Apparat nach Vorschrift bereitete künstliche Säuelings-
nahrung eine höchst einförmige, da die Marktmilch, weil die
Milch vieler Kühe gemischt wurde, eine ausserordentlich gleich-
mässige, sich gleichbleibende ist. Da nun eine eintönige Ernäh-
rung, auch wenn sie reichlich ist, bei Erwachsenen Krankbeits-
beschwerden hervorruft, wie z. B. das Auftreten von Scorbut
auf Schiffen, in Gefängnissen u. s. w. beweist, so liegt es nahe,
für die Gesundheitsstörungen der Säuglinge, welche mit Dauer-
milch genährt werden, für das Auftreten von Dyspepsien, Anämie
Öbstipation und vor Allem der Barlow’schen Krankheit, des Scor-
buts der Säuglinge, diese falsche Ernährung verantwortlich zu
machen. Bei einer Umfrage unter 300 Ärzten konnte Professor
v. Starck (Kiel) ebenfalls nur diese Ursache des Entstehens der
Barlow’schen Krankheit ermitteln. Für die Richtigkeit dieser
Annahme spricht auch die Heilung der Krankheit bei einer Ände-
rung der Ernährungsweise. Während dieser Nachteil der künst-
lichen Ernährung wie er bekannt ist, sich leicht vermeiden lässt,
haben die Untersuchungen ausserdem noch dargethan, dass merk-
liche andere Verschiedenheiten der Frauen- und Kuhmilch bestehen,
deren Beseitigung zur Zeit noch nicht möglich ist. Solange aber
die künstliche Ernährung der natürlichen nicht absolut gleich ist,
solange kann ohne gewichtige Gründe eine Mutter von ihrer
Pflicht, ihr Kind selbst zu nähren, nicht entbunden werden.
10
Sitzungsberichte der medicinischen Abteilung.
Vorsitzender: Herr Vossins.
Schriftführer: Herr Poppert, vom 24. November 1896 an
Herr Walther.
Sitzung am 10. November 1896.
Herr Steinbrügge: Über Meniere’sche Erkrankungs-
formen. Steinbrügge bespricht die ersten, von Meniere ver-
öffentlichten Mitteilungen über den später nach diesem Autor
benannten Symptomenkomplex und erörtert darauf die Frage, ob
gesunde Personen mit ganz normalen Gehörorganen, wie Meniere
es in seinen Schlussthesen aussprach, von plötzlicher Labyrinth-
blutung befallen werden können. Die Frage lässt sich dahin
beantworten, dass allerdings seltene Fälle von muthmasslicher
Labyrinthblutung bei scheinbar gesunden Individuen, ohne vor-
aufgegangene ÖOhrenleiden und ohne Vorboten vorkommen, Fälle,
bei denen es nicht gelingt, die krankhafte Störung, welche den
Bluterguss veranlasste, nachzuweisen. Nichts destoweniger können
wir nicht umhin anzunehmen, dass irgend eine krankhafte Störung
in allen derartigen Fällen vorhanden sein müsse, sei es, dass die-
selbe in einer plötzlichen Steigerung des Blutdruckes, in Cir-
culationsstörungen, in einer Schwächung der Labyrinthgefäss-
wandungen, oder in einer pathologischen Veränderung des Blutes
zu suchen sei. Eine Krankheit sui generis, welcher die Bezeichnung
„Meniere’sche Krankheit‘ zukomme, existirt demnach selbstver-
ständlich nicht, doch dürfte es gestattet sein, diese Bezeichnung
für diejenigen Fälle beizubehalten, bei welchen sich die eigent-
liche Ursache der Labyrinthblutung nicht auffinden lässt, während
im übrigen die Benennung „Meniere’scher Symptomenkomplex‘
vorzuziehen sein würde, unter der Voraussetzung, dass dieselbe
durch sehr verschiedene Ursachen bedingt sein kann.
Vortragender erinnert an die Beobachtung, dass beim weib-
lichen Geschlecht die Menstruationsperiode, namentlich aber die
Unterdrückung der Menses eine gewisse Prädisposition für Laby-
rinthblutungen zu schaffen scheine: er gedenkt der traumatischen
Fälle, einschliesslich der durch Knallwirkung erzeugten, oft mit
Ruptur des 'Trommelfells verbundenen Labyrinthläsionen und
bespricht die Labyrinthhämorrhagieen, welche bei Caissonarbeitern
auftreten können, wobei insbesondere die kürzlich von Alt mit-
geteilten Beobachtungen Berücksichtigung finden.
Hinsichtlich der pathologisch-anatomischen Untersuchungen
wird daran erinnert, dass ein so günstiges Zusammentreffen der
Umstände wie bei dem bekannten Meniere’schen Falle, welcher
wenige Tage nach der Erkrankung zur Obduktion kam, sich seit-
dem noch nicht wieder ereignet hat. Die Zahl der anatomischen
Labyrinthuntersuchungen bei Meniere’schen Erkrankungsformen
ist noch gering, weil das Labyrinthleiden an und für sich nicht
zum Tode führt. Die Mehrzahl der anatomischen Befunde betriftt
Personen, welche an Leukämie zu Grunde gegangen waren. Vor-
tragender berichtet über die von Politzer, Gradenigo, Lannois,
Alt und Pinelas veröffentlichten Sektionsbefunde, welchen er drei
eigene Labyrinthuntersuchungen anreiht, deren letzte noch nicht
veröffentlicht worden ist. Dieselbe betrifft einen 33jährigen, an
Leukämie verstorbenen Mann, welcher kurz vor seinem Tode
unter Meniere’schen Symptomen plötzlich auf beiden Ohren voll-
ständig ertaubt war. Sämmtliche Schneckenwindungen, sowie der
Vorhof und die Bogengänge zeigten sich mit lenkämischen Blut-
extravasaten erfüllt.
Die Mehrzahl der bis jetzt bei Leukämie konstatierten Laby-
rinthbefunde zeigte das Gemeinsame, dass bei denjenigen Fällen,
welche bald nach dem ersten Auftreten Meniere’scher Symptome
zum Exitus kamen, frische Extravasate in den labyrinthären Hohl-
räumen gefunden wurden, während bei längerer Dauer des Leidens
auch die Residuen reaktiver Entzündung, bestehend in Neubildung
von Bindegewebe und späterer Verknöcherung desselben, sich
daselbst manifestierten.
Nach Besprechung des gewöhnlichen Verlaufes der Meniere-
schen Erkrankungsformen erörtert Vortragender die schon von
Meniere selbst konstatierte Aussichtslosickeit therapeutischer Mass-
regeln, insbesondere in veralteten Fällen. Zum Schluss wurden
Labyrinthpräparate demonstriert, welche von den erwähnten leu-
kämisch Kranken herstammten. 10*
— 148 —
Sitzung am 24. November 1896.
1. Herr Vossius: Zwei Magnetoperationen. Der Vor-
tragende berichtet über zwei Fälle von Perforationsverletzungen
des Auges durch einen Eisensplitter, welcher mit dem Magneten
operativ entfernt wurde.
Fall 1. Dem einen Patienten, einem 37jährigen Cement-
fabrikarbeiter, war beim Schärfen eines Mühlsteins von seinem
Nachbar ein Eisensplitter ins linke Auge geflogen; er glaubte,
(dass das Eisenstückchen wieder abgesprungen sei, und wurde von
seinem Arzt in dieser Annahme bestärkt. Die Pupille war nach
der Verletzung erweitert; aus dem Auge kam etwas Blut. Nachı
wenigen Tagen war das Auge heil, so dass er wieder arbeiten
konnte. Das Sehvermögen blieb schlecht, nach Aussage des Arztes,
weil noch etwas Blut im Auge sei; Tropfen, welche die Pupille
verengten, hatten keinen Einfluss auf die Sehstörungen. Da das
Sehvermögen, besonders bei schlechter Beleuchtung, stetig abnahm,
Überführung in die Klinik am 6. November d. J., 3'/, Monate
nach der Verletzung. Auge reizlos, oben innen vom Hornhaut-
rande 3 mm lange, lineare Perforationswunde der Sklera. Iris
erasgerün verfärbt (Iris des rechten Auges blau). Pupille maxi-
mal erweitert, reaktionslos, frei von Synechieen. Unmittelbar
hinter der Linse ein paar feine Blutstreifen, graue, bewegliche
Trübungen im vorderen Glaskörperabschnitt, die zum Teil nach
oben innen zur Gegend der Perforationsnarbe zogen. Auf dem
Boden des Glaskörpers unten aussen vor dem roten Augenhinter-
grund eine weissliche, dunkel gefleckte Gewebsmasse, Fremdkörper
aber nicht siebtbar. Hemeralopie; am Förster’schen Photometer
wurden 200 qmm Beleuchtungsfläche zu der Erkennung der Striche
erforderlich. S— */,,. Gesichtsfeld im allgemeinen konzentrisch
eingeengt, nach oben innen sektorenförmiger Defekt. Mit Rück-
sicht auf die grasgrüne, siderotische Verfärbung der Iris, die
Hemeralopie, die Gesichtsfeldstörung und die Perforationsnarbe
bei Anwesenheit von zum Teil noch blutiggefärbten Glaskörper-
trübungen wurde unten aussen an Stelle der weisslichen, dunkel-
sefleckten Gewebsmasse im Glaskörper ein Eisensplitter diagnosti-
ciert und am 16. November nach Anlegung eines Skleralschnittes
im unteren äusseren Bulbusquadranten mittels des Elektromagneten
von Hirschberg ein quadratischer, 2 bis 3 qmm grosser Eisen-
splitter ohne Glaskörperverlust extrahiert. Normaler Heilungs-
— 149° —
verlauf der durch drei Suturen geschlossenen Conjunctivalwunde.
Sehvermögen wie vor der Operation').
Von besonderem Interesse war das Vorhandensein der Heme-
ralopie, welches Vossius schon früher bei intraocularen Eisen-
splittern neben einer Pigmentierung der Retina, welche der Pig-
mentierung bei Retinitis pigmentosa ähnelte, in mehreren Fällen
beobachtet und als wichtiges Symptom für die Diagnose eines
intraoeularen Eisensplitters im zweifelhaften Falle erkannt hat.
Neuerdings hat E. v. Hippel ebenfalls auf das Vorkommen von
Hemeralopie hingewiesen, die frühere Mitteilung des Vortragenden ?)
bestätigt und ihr Auftreten ebenso wie Vossius durch die Netz-
hautdegeneration erklärt.
Fall 2. Die zweite Verletzung hatte einen l5jährigen
Schlosser betroffen, welchem beim Lochen einer Eisenplatte von
seinem Nachbar ein Eisensplitter ms rechte Auge geflogen war.
Sofortige Überführung in die Klinik am 6. November d. J. Abends.
6 mm lange Perforationswunde oben aussen in der Hornhaut, ein
wenig über den Limbus in die Sklera reichend, glattrandig, linear.
Linsengrosser Irisprolaps mit Verzerrung der Pupille nach aussen.
Unten im Kammerwinkel eingekeilt ein viereckiges Metallstückchen,
kleines Hyphäma. Am 7. November früh in Narkose bei dem sehr
empfindlichen Patienten Abtragung des Irisprolapses, Einführung
des Magneten, welcher den Eisensplitter aus dem Kammerwinkel
hervorzog aber nicht aus der Wunde nach aussen beförderte.
Sechs- bis siebenmalige Einführung des Magneten war vergebens,
da sich immer eine Irisfalte vorlegte, welche mit dem Eisen-
splitter folete, an der Wunde aber zurückschnellte.. Bei dem
letzten Versuch trat aussen unten Iridodialyse beim Ausziehen des
Magneten ein, indem wieder die Irisfalte mit dem Eisensplitter
dem Magneten folgte und an der Wunde sich abstreifte. Wegen
Anfüllung der Kammer mit Blut musste von weiteren Versuchen
Abstand genommen werden. Schluss der Wunde im Limbus durch
!, Am 5. Dezember war S = ‘Jıs, Hemeralopie unverändert, Auge reiz-
los, Glaskörper klarer.
?) Man vergleiche: a) A. Vossius, Zur Diagnose und Begutachtung von
veralteten Unfallverletzungen des Auges durch Stahlsplitter. Ärztliche Sach-
verständigen-Zeitung 1896, No. 7. vom 1. April. — b) E. v. Hippel, Über Nutz-
hautdegeneration durch Eisensplitter nebst Bemerkungen über Magnetextraction.
Gräfe’s Archiv für Ophthalmologie. Bd. 42, Heft 4, ausgegeben am 3. No-
vember 1896.
— 150° —
eine Sutur. Nach Aufsaugung des Blutes traten etwas Schmerzen
ein, Auge stark injieiert. Cataracta traumatica. Fremdkörper
von einer ockergelben Kapsel umgeben unterhalb des unteren
Pupillenrandes. Am 18. November zweite Magnetoperation. Lanzen-
schnitt im unteren Limbus mit Scheere noch etwas erweitert; da
Fremdkörper in der Kapsel festsass und dem Magneten nur bis
an die Wunde folgte, Lockerung desselben mit einem Spatel aus
der Kapsel — nunmehr glückliche Entfernung des 4 qmm grossen
Eisensplitters mit dem Magneten. Heilungsverlauf glatt; gelbliche
Kaspel noch auf der Iris sichtbar. Cataract quillt nicht stürmisch.
Der Vortragende betont die Wichtigkeit der Entfernung von
Eisensplittern auch aus der vorderen Kammer, welche durch Iris-
falten erschwert werden kann. Gelingt die Extraktion nicht, so
können die Augen an Iridocyklitis erblinden und noch das unver-
letzte Auge durch sympathische Ophthalmie gefährden. In einem
anderen Fall von Vossius war die Entfernung des Fremdkörpers
aus der Vorderkammer erst nach fünf Monaten gelungen. Das
Auge hatte noch Lichtschein, erblindete aber nachträglich ganz;
die Cornea und Conjunetiva wurden anästhetisch, und in der Horn-
haut entwickelte sich eine bandförmige Trübung mit Blasen-
bildung im Epithel.
2. Herr Strahl: Zur vergleichenden Anatomie der
Placenta. Vortragender bespricht und demonstriert eine Serie
von Präparaten, welche die Entwickelung der Placenta des Frett-
chens zeigen. Aus derselben geht hervor, dass für das Frettchen
die Ansicht derjenigen Autoren Bestätigung findet, welche eine
direkte Beteiligung des vom Uterusepithel stammenden Syneytimus
bei dem Aufbau der Placenta annehmen. Die Entstehung des-
selben und seine weiteren Umbildungen, die eine Reihe von Ver-
schiedenheiten gegenüber anderen Raubtieren aufweisen, werden
an der Hand der vorgelegten Präparate erläutert.
Diskussion: Herr Bostroem, Herr Strahl.
3. Herr Markwald: Über einen Fall von Hodgkin-
scher Krankheit mit eigentümlichem Verlauf, zugleich
Beitrag zur Kenntniss der Nebenwirkungen des Arsens.
Bei einem 56jährigen Manne hatten sich seit circa 3'/, Jahren
starke Schwellungen sämmtlicher Lymphdrüsen herausgebildet,
ohne Vergrösserung der Milz und ohne Veränderungen des Blutes.
Innerlicher Arsengebrauch in Form von Solutio Fowleri und asia-
tischen Pillen blieb ohne nennenswerten Erfolg, es traten dabei
aber mehrfach Entzündungen der Haut, Furunkel im Gesicht und
sehr schmerzhafter und hartnäckiger Herpes zoster intercostalis
auf. Durch subeutane Injektionen von Solutio Natri arsenicosi
(v. Ziemssen) wurde ein sehr bedeutender Rückgang der Drüsen
erzielt, doch entwickelten sich dabei an sämmtlichen Fingern
viele mit entzündlicher Reizung einhergehende Warzen. Nach
Aussetzen der Injektionen schwanden diese allmählich, während
die Vergrösserung der Drüsen wieder beständig zunahm. Schild-
drüsenfütterung hatte keinen Effekt, dagegen wurde durch Dar-
reichung von Lymphdrüsensubstanz beträchtliche Verkleinerung
bewirkt. Infolge eines Diätfehlers erkrankte der Patient dann
an einem akuten Darmkatarrh, zu dem sich eine, von einem
Panaritinum ausgehende Phlegmone der linken Seite gesellte, und
weiterhin die Erscheinungen eines unvollständigen Darmver-
schlusses. Im Verlauf von vier Tagen erfolgte dabei die fast
vollständige Rückbildung der Lymphome; im Blute war nur zuletzt
Vermehrung der Leukocyten wahrnehmbar. Patient starb bald
nach Eröffnung der Phlegmone. Die Sektion ergab hochgradige
Hyperplasie der sämmtlichen inneren Lymphdrüsen, von denen
die vom kleinen Becken ausgehenden das Rektum komprimirt
hatten. Den rapiden Schwund der Drüsentumoren führt Mark-
wald auf das infektiöse Fieber zurück, die zuletzt beobachtete
Vermehrung der Leukocyten sieht er als prämortale Erscheinung an.
Diskussion: Die Herren Hanau, Löhlein, Poppert, Bostroem,
Diekore, Markwald.
Sitzung am 8. Dezember 1896.
1. Vor der Tagesordnung demonstriert Herr Vossius a) den
Patienten, welchem ein Eisensplitter durch Skleral-
schnitt vermittels des Elektromagneten aus dem Glas-
körper extrahiert war. Die Heilung war reizlos verlaufen.
Die Pupille hatte sich verengt, war aber noch etwas weiter
geblieben als normal. Iris dunkelgrün verfärbt, Sehschärfe auf
6). gestiegen infolge Aufhellung der Glaskörpertrübungen, Heme-
ralopie unverändert, ebenso die Herabsetzung des Lichtsinns am
Förster’schen Photometer. Das Gesichtsfeld zeigte eine mässige
Einengung nach oben, Farben etwas eingeengt.
b) Ausserdem stellt Herr Vossius einen Patienten von
24 Jahren vor, welcher seit fünf Jahren an Enophthalmus
A
dexter mit periodischem Exophthalmus bei gebückter
Körperstellung litt. Der Exophthalmus musste auf eine Blut-
stauung in den Orbitalvenen der rechten Seite bezogen werden;
er verschwand, sobald Patient nur wenige Sekunden den Kopf
cehoben hatte, von selbst. '
2. Herr Poppert: Ein Fall von Laparotomie wegen
Invagination bei einem achtmonatlichen Kinde. (Der Vortrag
wird ausführlich veröffentlicht werden.)
Diskussion: Herr Markwald und Herr Poppert.
3. Herr Stieda: Über intrauterine Anwendung von
Ballons zur Einleitung der Früh- und Fehlgeburt.
Vortragender berichtet über fünf Fälle von künstlicher Früh-
geburt und drei Fälle von künstlichem Abort, welche durch supra-
eervicale Einführung von dünnwandigen Gummiblasen mit gutem
Erfolg eingeleitet wurden. Bei den künstlichen Frühgeburten
erwies sich ein Zug am Schlauch des Metreurynters als unnötig,
bei den künstlichen Fehlgeburten jedoch wurde ein selbstthätiger
Zug am Ballon angewandt. (Der Vortrag ist in der Monatsschrift
für Geburtshilfe und Gynäkologie Bd. ,V erschienen.)
Diskussion: Herr Löhlein.
SItzune am Ta"
Herr Gaffky erläutert in einem Vortrage die Einrichtung
des vor kurzem neueröffneten hygienischen Institutes.
Darauf wird unter seiner Führung das Institut in allen seinen
Räumen eingehend besichtigt. (Eine eingehende Beschreibung des
Instituts wird anderweitig erfolgen.)
Sitzung, am) 26.Jannar.1897,
Herr Kuhn: Über tiefe Sondierungen des Darm-
kanals, sowie die Sondierung des Pylorus. Vortragender
erörtert an der Hand zahlreicher Modelle, Zeichnungen und Appa-
vate die Bedeutung und Tragweite des Spiralprinzips für ärzt-
liche Sondierungszwecke, begründet sodann experimentell durch
Zeichnungen und mathematische Beweisführungen den Gang seiner
Apparate im Magen und Darme des Menschen unter Hinweis auf
die mechanisch-physikalischen Voraussetzungen, nach denen der
-—- 193 —
Magendarmkanal gebaut und aufgehängt ist, demonstriert seine
fertigen Sonden (Ballsonde, einfache und zusammengesetzte Pylorus-
sonde) und zeigt ihre Anwendung durch Einführung in den lebenden
Körper.
Diskussion: Herr Sticker, Herr Riegel.
Sitzung am 9. Februar 1897.
1. Fortsetzung zu dem Vortrage des Herrn Kuhn: Über
tiefere Sondierungen des Darmkanals, sowie die Son-
dierung des Pylorus. Herr Riegel, Herr Kuhn.
2. Herr Hübner: Zur Histologie der Pinguecula. Vor-
tragender schildert zunächst an der Hand des Materials der
Giessener Universitäts-Augenklinik das klinische Bild des Lid-
spaltenfleckes, welches im wesentlichen mit den Fuchs’schen Be-
schreibungen übereinstimmte, und bespricht dann den histologischen
Befund von fünf Pingueculae, welche Patienten der Klinik abge-
tragen waren. Mit Hülfe der Tänzer-Unna’schen Orceinfärbung
(alle anderen Methoden geben nicht annähernd solche Resultate)
wurde festgestellt, dass die untersuchten Lidspaltenflecke fast
ausschliesslich aus elastischen Klementen bestanden, und zwar
handelte es sich namentlich um eine beträchtliche Hypertrophie
und eine eigentümliche Degeneration der elastischen Fasern, wie
diese von Fuchs schon genauer beschrieben sind. Aus den krüm-
ligen Zerfallsprodukten der elastischen Fasern entstehen grosse,
fast homogene, unregelmässig zackige, bisweilen mehr abgerundete
Platten, die die charakteristische Orceinfärbung annehmen, wenn
auch mit einer helleren Nuance. Dieselben waren in allen Prä-
paraten besonders mächtig entwickelt, und zwar in dem der Horn-
haut zugekehrten Teil. Ausser den zu fast unentwirrbaren Knäueln
durcheinander geflochtenen hypertrophischen und degenerierenden
elastischen Fasern und diesen aus ihren Zerfallsprodukten ent-
standenen Konkrementen fanden sich spärliche hyalindegenerierte
Bindegewebstasern. Bisweilen umschlossen dieselben die elastischen
Elemente gegen den Limbus hin in Gestalt eines mehr oder minder
breiten Saumes. Sie gaben nach van Gieson die Ernst’sche Hya-
linreaktion, die an den elastischen Fasern und ihren Degenera-
tionsprodukten nie gelang. Vielmehr färbten sich diese mit den
van Gieson’schen Gemisch brännlichgelb. Die von Fuchs als
Ablagerung einer freien „hyalinen“ Substanz beschriebenen Gebilde,
— 154 —
welche zur Bildung von eigentümlichen Konkrementen führt, die
nach Fuchs die Mehrzahl der Pingueculaläppchen zusammensetzen,
wurden in keinem Präparat vermisst, traten aber den elastischen
Elementen gegenüber sehr in den Hintergrund. Sie schienen
dem Amyloid nahezustehen und stellen vielleicht ein weiteres
Degenerationsstadium der elastischen Fasern dar. Vortragender
macht auf das verschiedene färbliche Verhalten der Degenerations-
produkte der elastischen Fasern, der Bindegewebsfasern und jener
amorphen Schollen aufmerksam, welche von Fuchs alle drei als
Hyalin bezeichnet werden. Hyalin im Ernst’schen Sinne sind nur
die degenerierten Bindegewebsfasern, dagegen nicht die Degene-
rationsprodukte der elastischen Fasern, welche nie die Ernst’sche
Reaktion gaben, sondern ihre charakteristische Färbbarkeit mit
Orcein beibehielten. Weder Hyalin im Sinne Ernst’s, noch
elastischer Natur nach Massgabe der Orceinfärbung sind die
amorphen Schollen, deren Natur nicht glanz klar ist.
Die Untersuchungen rechtfertigen den Schluss, der, um ver-
allgemeinert werden zu können, noch durch eine grössere Zahl
von Beobachtungen gestützt werden müsste, dass die Hauptrolle
bei der Bildung des Lidspaltenflecks dem elastischen Gewebe
zukommt. In ätiologischer Beziehung dürfte vielleicht das mecha-
nische Moment der Schrumpfung in Betracht kommen, welches
schon physiologischer Weise bei der Bildung der elastischen Fasern
eine Rolle spielen soll. Die Schrumpfung wäre eine Folge der
durch Einwirkung von äusseren Schädlichkeiten im Bereich der
Lidspalte gesetzten chronischen Entzündungen der Bindehaut.
Eine epitheliale Form, wie sie Sgrosso beschreibt, Konnte nicht
konstatiert werden. Nur in einem Präparat fanden sich in dem
sonst normalen, vielleicht um einige Zelllagen verdickten Epithel
pathologische Wucherungsprozesse, ähnlich den Epithelzwiebeln,
wie sie beim Epitheliom so häufig sind. Einen Zusammenhang
zwischen Lidspaltenflecke und Flügelfell im Sinne Fuchs’ stellt
Vortragender auf Grund der klinischen Beobachtungen und der
histologischen Untersuchungen von circa 40 abgetragenen Flügel-
fellen aus der Sammlung der Giessener Augenklinik als unwahr-
scheinlich hin.
Sitzung. am„23..Eebrwarı 1897.
1. Herr Weissgerber: Über einen Fall von geheilteı
Sinusthtrombose nach Mittelohreiterung.
— 15 —
Der Hauptfortschritt, den uns die Hirnchirurgie ım den letzten
fünf Jahren gebracht hat, betrifft wohl ohne Frage das Gebiet
der endocraniellen Eiterungen. Mussten auf anderen Gebieten in
in dem Masse, als das Studium der Pathologie des Gehirns sich
vertiefte und unsere klinischen Erfahrungen wuchsen, die Grenzen
des operativen Handelns vielfach enger gezogen werden, vor allem
der Behandlung der traumatischen Rindenepilepsie, so hat sich
hier das Feld unserer Thätigkeit wesentlich vergrössert und die
schönsten Erfolge gezeitigt. Diese Erfolge sind um so höher an-
zuschlagen, als es sich meistens um Vorgänge handelt, die ohne
Eingriff tödlich enden.
Die Unthätiekeit, womit man früher diesen Affektionen gegen-
überstand, war zum Teil eine Folge davon, dass man das Gehirn
für das Messer unnahbar hielt, und erst in den letzten ‚Jahren
hat man auch hier den Grundsatz: „Ubi pus, ibi evacua* zur
(seltung gebracht.
In der Ätiologie der endoeraniellen Eiterungen ist die eitrige
Mittelohrentzündung an erster Stelle zu nennen und zwar kommen
vornehmlich vier Krankheitszustände in Betracht, wenn zur Otitis
media schwere cerebrale Erscheinungen hinzutreten: die epidurale
Eiterung, die infektiöse Sinusthrombose, der Hirnabscess und die
eitrige Leptomeningitis.
Es ist bekannt, wenn die Diagnose dieser Zustände auch
mitunter leicht ist, wie kompliziert das Krankheitsbild sein kann
und wie grosse Schwierigkeiten sich der klaren Erkenntnis oft
entgegenstellen.
Für die richtige Auffassung des Krankheitsverlaufs und die
Möglichkeit, den Fiterherd aufzusuchen und zu beseitigen, war
besonders die Würdigung der vorher lange übersehenen Thatsache
von Bedeutung, dass es sich bei der Verbreitung der Eiterung von
dem Ohr auf den Schädelinhalt gewöhnlich um ein Fortwandern
in der Kontinuität handelt, dass die Infektion der Dura und des
Gehirns meistens durch direkten Kontakt mit erkranktem Knochen
zustande kommt. Und da wir heute wissen, wo dieser Kontakt
häufig stattfindet, so können wir in Fällen, wo wir die Anwesen-
heit einer intracraniellen Komplikation nur vermuten, uns direkt
den Weg dorthin bahnen und brauchen nicht auf Zeichen zu warten,
deren Eintritt für den Kranken oft bereits von verhängnissvoller
Bedeutung ist.
— 16 —
Durch das Fortschreiten des Entzündungsprozesses vom
Knochen auf die Dura ist der Sinus transversus der Gefahr der
thrombophlebitischen Erkrankung am häufigsten ausgesetzt. Zwar
kann diese phlebitische Thrombose auch indirekt, durch die Fort-
setzung kleiner Venenthromben in den Sinus transversus hinein,
veranlasst werden, oder durch Vermittelung eines Sinus petrosus,
des Sinus cavernosus, oder des Bulbus der Jugularvene, die vom
Boden der Paukenhöhle aus infiziert wurde. In der weit über-
wierenden Mehrzahl der Fälle jedoch sehen wir die genannte
Komplikation in der Weise sich entwickeln, dass die otitische
Eiterung von ihrem Hauptsitz, der Paukenhöhle, weiter kriecht
auf das Antrum und die hier einmündenden Oellulae mastoideae
und schliesslich nach kürzerer oder längerer Zeit in der Fossa
sigmoidea die Dura erreicht. Jetzt wird auch diese in den Zer-
störungsprozess mit hineingezogen, dem sie zunächst noch ver-
schieden lange Zeit widersteht. Wir finden sie dann meist ent-
zündlich verdickt, fibrinöseitrig belegt, dem Knochen anliegend
oder durch Granulationsgewebe, durch einen perisinuösen Abscess -
von seiner Wandung abgedrängt, iu vorgeschrittenen Fällen miss-
farbig, gangränös und vielleicht schon perforiert.
Diesen Veränderungen voraus geht die Bildung des Sinus-
thrombus, der zunächst noch nicht inficiert zu sein braucht, dessen
eitrige Infektion jedoch bei längerem Bestand, wenn nicht Kunst-
hülfe dazwischentritt, nie ausbleibt. Und hiermit ist der Prozess
in ein akutes, sehr gefährliches Stadium getreten: es droht die
Pyämie mit ihren Folgeerscheinungen.
Sie wissen, dass die Krankheit in dieser Phase ihrer Ent-
wicklung früher als hoffnungslos galt und ihre Behandlung nur
symptomatisch sein konnte. Das ist jetzt anders geworden.
Nachdem Zaufal im ‚Jahre 1880 die Idee ausgesprochen hatte,
den Sinus freizulegen und von seinem jauchigen Inhalt zu befreien
und gleichzeitig, um die Verschleppung infektiösen Materials in
die Blutbahn zu verhindern, die Vena jugularis interna zu unter-
binden, sehen wir diesen Vorschlag, nach einigen misslungenen
Versuchen, erst in den letzten Jahren zur methodischen Ausfüh-
rung gereift.
Bedeutet die Schwartze’sche Aufmeisselung des Warzenfort-
satzes und des Antrum mastoideum für die ersten Stadien der
Krankheit einen Eingriff von grösster Wichtigkeit, so ist die Auf-
deckung des erkrankten Sinus und Entfernung seines Inhalts ein
N
gewaltiger therapeutischer Schritt weiter und bringt auch hier
erst den Grundsatz in der Behandlung jeder fortschreitenden
Eiterung: Freilegung des ergriffenen Gebiets in ganzer Ausdeh-
nung, zur thatsächlichen Ausführung.
Und die Früchte dieses Vorgehens sind hier in gleicher
Weise gute. Wir sind in der Lage, die verhältnissmäsig noch
kleine Zahl geheilter Fälle durch einen weiteren zu vermehren,
der von Herrn Professor Dr. Poppert operiert worden ist und in
mehrfacher Hinsicht Interesse verdient.
Der Fall betrifft eine 20jährige Patientin J. L.; sie stammt,
aus gesunder Familie und ıst früher nie ernstlich krank gewesen,
insbesondere hat sie nie an Ohrenausfluss gelitten. Nachdem
8 Tage zuvor eine leichte Angina vorausgegangen, wurde Patientin,
die sich bis dahin wieder ganz wohl gefühlt hatte, am 26. August
1596 gegen Abend von heftigen anhaltenden Schmerzen im rechten
Ohr befallen. In der darauf folgenden Nacht entleerte sich Eiter
in ziemlicher Menge aus diesem Ohre, während die Schmerzen
alsbald wesentlich nachliessen. Die folgenden Tage bis zum
30. August bestand noch eine geringe Eiterabsonderung aus dem
Ohre fort. Patientin lag während dieser Zeit meist zu Bett. Als
sie am 30. August wieder aufstand, hatten Ausfluss und Schmerzen
ganz aufgehört. Nach dem Aufstehen hatte sie einen leichten
Frost, fühlte sich jedoch die nächsten Tage wohl.
Am 9. September stellten sich wieder Schmerzen im Ohr ein
und Fieber. Am 10. November hatte Patientin einen ausgesprochenen
Schüttelfrost, der etwa 10 Minuten anhielt und sich am 11. No-
vember und besonders stark am 12. November wiederholte. Die
Schmerzen im Ohr hatten bald wieder nachgelassen, jedoch klagte
Patientin über allgemeine Mattigkeit; am 13. November wurde sie
der klinischen Behandlung überwiesen. Bei der Aufnahme macht
Patientin einen etwas apathischen Eindruck; der allgemeine Status
bietet im übrigen keine Besonderheiten dar. Im rechten Gehör-
gang findet sich eine geringe Menge eitrigen Sekretes. Die
äussere Umgebung des Ohres zeigt keine Veränderungen, nur ist
der Warzenfortsatz schmerzhaft auf Beklopfen. Am Hals, ent-
sprechend dem Verlauf der grossen Gefässe, besteht keine Schmerz-
haftigkeit auf Druck, auch ist weder Infiltration, noch ein Strang
zu fühlen. — Am Abend desselben Tages hat Patientin einen
Schüttelfrost von etwa '/,stündiger Dauer, die Temperatur erreicht
400, der Puls ist entsprechend beschleunigt. — Nach diesem Be-
— 18 —
funde und dem seitherigen Verlauf musste die Diagnose zunächst
auf akute Mittelohreiterung gestellt werden, die wahrscheinlich
auf die Zellen des Warzenfortsatzes übergegangen war, und um
dem Eiter freien Abfluss zu schaffen, war die Eröffnung des
Warzenfortsatzes bis in die Paukenhöhle durchaus indiciert.
Am 14. November wird der Prozessus mastoideus durch einen
bogenförmigen Schnitt freigelegt. Das Periost erscheint nicht
verändert. Schon nachdem die äusserste Corticalis durchmeisselt,
dringt aus den kleinen Spalträumen des Knochens Eiter hervor.
Der Knochen ist hyperämisch, nur wenig eitrig eingeschmolzen,
an einzelnen Stellen von Granulationen durchsetzt. Der Eiter ist
nicht übelriechend. Der Warzenfortsatz wird, soweit die Knochen-
räume mit Eiter erfüllt sind, teils mit dem Meissel, teils mit der
schneidenden Knochenzange entfernt, die Aufmeisselung in das
Antrum mastoideum hinein fortgesetzt, der eitrige Inhalt aus
Antrum und Paukenhöhle ausgelöffelt. Es werden auf diese Weise
etwa ?/, der Aussenwand des Warzenfortsatzes weggenommen.
Eine Eröffnung der Schädelhöhle findet nicht statt. — Die Wund-
höhle wird mit Jodoformgaze austamponiert. — Am folgenden
Tage, am 15. November, ist in dem Befinden der Patientin keine
wesentliche Veränderung eingetreten. Temperatur 38,9, 38,2.
Abends wieder ein Schüttelfrost. — Am 16. November schwankt
die Temperatur zwischen 40,4 und 37,2. — Am 17. November
geht sie von 38,2 zur Norm, um später wieder auf 40 anzusteigen.
Am 18. November wird die Innenwand des Warzenfortsatzes
teilweise weggenommen und der Sinus sigmoideus aufgedeckt.
Zwischen Fossa sigmoidea und Sinus zeigt sich eine geringe Menge
Eiter. Es wird nun zunächst von weiteren Manipulationen am
Sinus Abstand genommen und die Vena jugularis interna — über
der sich vor der Narkose leichte Druckschmerzhaftigkeit hatte
feststellen lassen — freigelegt. Dies gelingt ohne Mühe, ihre
Umgebung erweist sich nicht infiltriert, ihre Wand selbst nicht
verändert, lässt sich zusammendrücken, um sich wieder auszu-
dehnen, enthält hier also keinen Thrombus. Sie wird durch eine
einfache Ligatur in der Mitte des Halses abgebunden. Hierauf
wird von der bereits vorhandenen Trepanationsöffnung aus die
Wandung der Fossa sigmoidea so weit weggenommen, dass der
vom oberen Knie absteigende Schenkel des Sinus in seiner ganzen
Breite und einer Länge von 21/, cm freiliegt. Nach Spaltung der
eitrig belegten verdickten Sinuswand entleert sich Eiter, der
ee ie
— 159 —
übrige eitrige Inhalt wird vorsichtig aufgetupft; man kommt
nicht auf einen festen Abschluss durch einen peripheren oder
centralen Thrombus, zum Schluss erfolgt aus dem peripheren Ende
eine kleine Blutung, die auf Tamponade alsbald steht.
Der weitere Verlauf war ein günstiger. Es bestand noch
mehrere Tage ein intermittierendes Fieber. Sehüttelfröste traten
nicht mehr auf. Vom 28. November an blieb Patientin dauernd
fieberfrei. Die Wunde wurde alle 1-2 Tage tamponiert; die
Eiterung, die ersten Tage mässig, lässt rasch nach, und die Höhle
füllt sich mit Granulationen. In entsprechender Weise bessert
sich das Allgemeinbefinden. Die nach der Operation sich zeigende
Faecialisparese bleibt zunächst unverändert. — Störungen von
Seiten anderer Organe waren niemals aufgetreten. — Am 12. Ok-
tober 1896 konnte Patientin mit mässig secernierender Wunde
entlassen und in ambulatorische Behandlung genommen werden.
Weiterhin verschwindet die Sekretion ganz, die Parese geht
langsam zurück. —
Wenn wir an der Hand des eben Gehörten das Krankheits-
bild der otitischen Sinusthrombose und ihre Behandlung noch einer
kurzen Betrachtung unterziehen, so muss zunächst in Bezug auf
die Ätiologie unser Fall als besonders bemerkenswert bezeichnet
werden. Denn am häufigsten sehen wir die Erkrankung ent-
stehen bei der chronischen Ohreiterung, zumal wo es sich um
Cholesteatom handelt; ferner, wo es durch Polypenbildung in der
Paukenhöhle zu zeitweiliger Eiterverhaltung und infolge dessen
zu mehr oder weniger akut einsetzenden Exacerbationen der Ent-
zündung kommt. — Auch das Auftreten der akuten Mittelohr-
eiterung bei unserer Kranken nach einer Angina verdient her-
vorgehoben zu werden.
Durch welche klinischen Erscheinungen nun giebt sich die
infektiöse Sinusthrombose zu erkennen? Sie sind im Beginn oft
recht unbestimmt. Der Schüttelfrost, das Fieber liessen in unserm
Falle am ersten Krankheitstage in der Klinik zum mindesten an
eine Eiterverhaltung denken, vielleicht durch Übergreifen des
Entzündungsprozesses von der Paukenhöhle auf die Zellen des
Warzenfortsatzes. Trotz der Aufmeisselung des Knochens, dessen
eitrige Infiltration sich äusserlich durch nichts zu erkennen ge-
geben hatte, eine leichte Drucksehmerzhaftigkeit ausgenommen,
sehen wir ein deutliches pyämisches Fieber fortbestehen, wie es
durch die wiederholten Schüttelfröste, das rasche Ansteigen der
0
Temperatur auf 40° und Zurückfallen zur Norm gekennzeichnet
ist. Wir wissen jetzt, dass, wenn in derartigen Fällen nach der
Resektion des Warzenfortsatzes das Fieber nicht sinkt und neue
Schüttelfröste auftreten, wir in allererster Linie an eine Affektion
des Sinus transversus zu denken haben.
Die Diagnose wird gesichert, wo als direktes äusseres Zeichen
der thrombotischen Verstopfung des Sinus ihre Fortsetzung in die
Jugularvene am Hals als Strang fühlbar wird. Dieses Zeichen
fehlte hier. Ebenso wird oft vermisst oder ist durch diffuse
Schwellung über dem Warzenfortsatz verwischt das Auftreten
einer eireumseripten Schwellung an dessen hinterem Rand, als
Ausdruck der auf das Emissarium mastoideum fortgesetzten Throm-
bophlebitis.
Zur Gewissheit wurde in unserem Falle die Annahme der
Sinuserkrankung durch die Freilegung desselben in der Fossa sig-
moidea. Dieselbe ist in jedem zweifelhaften Falle angezeigt. Wir
erkennen die thrombophlebitische Erkrankung des Blutleiters leicht
bei Verfärbung und Nekrotisierung seiner Wand bei bereits zer-
fallenem Thrombus; in anderen Fällen schafft uns erst eine Probe-
punktion Klarheit über seinen Inhalt. Er kann fibrinös-eitrie
belegt, mit Granulationen bedeckt sein bei normalem Inhalt.
Respirations- und Pulsationsbewegungen werden normalerweise
oft vermisst, in unserem Falle bestand vom Gehirn mitgeteilte
Pulsation.
Nachdem die Erkrankung des Sinus festgestellt ist, empfiehlt
es sich, wie auch hier geschehen, weiteren Manipulationen an
demselben die Unterbindung der Vena jugularis interna voraus-
zuschicken, denn es besteht die Gefahr, dass durch diese Mani-
pulationen T'hrombenteile in Bewegung und in den Kreislauf
gebracht werden. Doch gehen die Ansichten über den Wert
dieser Unterbindung noch auseinander, und es unterlieet wohl
auch keinem Zweifel, dass ihre Bedeutung in dem einzelnen Falle
öfters überschätzt worden ist.
Man hat gegen die Unterbindung die Bedenken erhoben, dass
durch die mit dem Freilegen der Vene unvermeidlich verbundenen
Zerrungen und Verschiebungen leicht Thrombenteile gelöst werden
könnten, wenn die Thrombose sich bis in die Vena jugularis und
gar bis in die Nähe der Unterbindungsstelle erstreckt. In einigen
Fällen von Sinusoperation hat man nach der ‚Jugularunterbindung
Schüttelfröste und Metastasen auftreten sehen und den Einwand,
ER 2 RR
dass diese nur durch die Ausräumung des Sinus veranlasst worden
seien, durch diejenigen Fälle zu entkräften gesucht, wo dieselben
Erscheinungen auftraten, trotzdem die Unterbindung vor der Aus-
räumung oder sogar einige Tage danach ausgeführt worden war.
Man hat ferner unter anderem mit Recht geltend gemacht, dass
die Unterbindung nutzlos sei, wenn die Verschleppung von Thromben-
teilen auf anderen Blutbahnen zustande käme.
Für die Venenunterbindung kann jedenfalls das Moment mass-
gebend sein, dass die Jugularis interna den Hauptweg für die
Emboli darstellt, und dieser Weg wird eben durch die Unter-
bindung mit Bestimmtheit abgeschnitten. Es muss auch zugegeben
werden, dass die Gefahr der T'hrombenlösung gelegentlich durch
die Bewegungen und Erschütterungen des Sinus, resp. der Vene
während der Operation noch vermehrt wird, aber doch nur ganz
ausnahmsweise; bei vorsichtigem ÖOperiren dürfte diese Gefahr
kaum grösser sein, als sie es schon vorher war.
Die Unterbindung dürfte gerade dann indieiert sein, wenn
sich die Thrombose in die Jugularis erstreckt, denn hier in dem
allen äusseren Insulten direkt ausgesetzten, gerade abwärts ziehen-
den Gefässrohr ist die Gefahr der Thrombenbildung noch viel
grösser als in dem geschützten, gewundenen Sinus und erscheint
schon durch die Berührungen und Bewegungen des Halses, durch
die Schluckbewegungen nahe gerückt. Und thatsächlich sehen
wir gerade in diesen Fällen besonders häufig Lungenabscesse sich
ausbilden. Wie weit es nach der blossen Spaltung des erweichten
Thrombusabsehnittes und der Schaffung eines freien Abflusses
nach aussen der Natur allein gelingt, durch die Bildung eines
festen Abschlusses embolische Verschleppungen zu verhindern,
wird sich erst nach grösseren Erfahrungen entscheiden lassen.
Nach Ausführung der Unterbindung wird der Sinus, so weit
er krank erscheint, freigelegt und gespalten, resp. die äussere
Wand teilweise exeidiert und der zerfallene Inhalt vorsichtig
entfernt. Dies muss mit grosser Schonung geschehen, damit keine
Verschleppungen direkt angeregt oder Verklebungen zerrissen und
neue Infektionspforten gesetzt werden. Aus diesem Grunde ist
auch zu vieles Manipulieren, durch Auskratzungen und ähnliches,
gefährlich und dazu auch ganz überflüssig; die vollständige Aus-
stossung nekrotischer und zerfallener Massen bleibt auch hier,
unter einer regelmässig fortgesetzten Jodoformtamponade, am besten
den natürlichen Heilungsvorgängen überlassen.
11
Der
Ein ähnlicher günstiger Ausgang, wie in dem eben gehörten,
ist zu erwarten in den Fällen, die nicht weiter kompliciert sind
und früh zur Operation kommen. Mit der Ausdehnung der Throm-
bose im Sinus und Fortsetzung auf die Vena jugnlaris wächst vor
allem die Gefahr, dass Lungenabscesse veranlasst werden; denn
unter den Metastasen sind es vorwiegend Lungenmetastasen, und
diese geben ja eine sehr schlechte Prognose. Ebenso wächst mit
der Krankheitsdauer auch die Gefahr, dass Leptomeningitis zutritt,
nächst den Lungenabscessen die häufigste Todesursache. Natur-
gemäss ist die Prognose auch dann schlecht, wenn die Thrombose
bereits so weit nach unten fortgeschritten ist, dass hier ihre
Grenze nicht mehr erreicht werden kann.
Es sollen noch kurz zwei Fälle erwähnt werden, bei denen
der chirurgische Eingriff zu spät kam. In beiden handelt es sich
um chronische Öhreiterung, die in der Kindheit entstanden war..
Fall 1. In dem ersten Fall bestand seit mehreren Wochen
ein fieberhafter Allgemeinzustand mit Schüttelfrösten, Kopf-
schmerzen, Delirien. Die Gegend des Warzenfortsatzes war stark
entzündlich geschwollen, die Schwellung setzte sich längs der
grossen Gefässe bis zur Mitte des Halses fort. Die Operation
deckte den eitrie infiltrierten Warzenfortsatz auf, eine jauchige
Thrombose des Sinus und der Vena jugularis interna. Die Throm-
bose der Vena reichte bis hinter das Sternum. Unter diesen
Umständen war auf einen Erfolg nicht zu rechnen. Der schlechte
Allgemeinzustand hielt an, und drei Tage nach der Operation
erfolgte der Exitus. Die Sektion ergab multiple subpleurale
Lungenabscesse und ein jauchiges Pleuraexsudat. Die phlebitische
Erkrankung zeigte sich auf den einen Sinus transversus beschränkt.
Fall 2. In dem zweiten Falle bestanden 2'/, Wochen lang '
vor der Operation starke Kopfschmerzen, Fieber mit Schüttel-
frösten, zeitweise benommenes Sensorium. Nach der Aufmeisselung
des äusserlich nicht veränderten eitrigen Warzenfortsatzes und
Entleerung eines perisinuösen Abscesses, der durch eine kleine
Fistelöffnung direkt in den jauchigen Sinus führte, hielten die
genannten Erscheinungen an. Einige Tage später wurde die Vena
jugularis am Hals freigelegt, nachdem sich Druckschmerzhaftigkeit
daselbst eingestellt hatte, während eine Schwellung nicht nach-
zuweisen war. Die Wand der Vene zeigte sich graugelblich eitrig
infiltriert, beim Einschneiden entleerte sich eine geringe Menge
Eiters. In gleicher Beschaffenheit setzte sich die Vene hinter
nt Fa
das Sternum fort. Der Tod erfolgte am folgenden Tage. Bei der
Sektion fand sich ausser der eitrigen Thrombophlebitis des rechten
Sinus transversus eine eitrige Infiltration der angrenzenden Klein-
hirnoberfläche, pyämische Abscesse in den Lungen und Nieren.
Die beiden letzten Fälle können uns als Beleg dienen für
den Schluss, den wir aus dem vorher Gehörten ziehen müssen:
Soll die Sinusoperation den erhofften Nutzen bringen, so muss sie
frühzeitig gemacht werden, wenn möglich zu einer Zeit, wo die
Thrombose noch auf ihren häufigsten Entstehungsort, die Pars
mastoidea, beschränkt ist.
Wenn wir mit der Eröffnung des Schädels warten, bis die
Eiterung sich auch äusserlich an ihm durch Schwellung verrät,
wenn wir warten, bis zunehmende Kopfschmerzen, Delirien, Schwer-
besinnlichkeit, Nackenstarre, Sopor uns die Beteiligung des Schädel-
inhaltes mehr und mehr beweisen, wenn wir zögern, bis die
Schwellung des Halses uns das centrale Fortschreiten der Phlebitis
anzeigt, dann ist in den meisten Fällen der günstige Zeitpunkt
bereits versäumt und die Krankheit dem Einfluss des vielleicht
vorher so wirksamen Eingriffs entrückt.
9. Herr Löhlein: Über Torsion der Gebärmutter.
Wenn die Gynäkologen von „Torsion der Gebärmutter“
sprechen, denken sie zunächst wohl an die besonders von B. S.
Schultze beschriebene Lageveränderung, die durch den Zug
schrumpfender para- und perimetritischer Exsudate, durch die Ver-
kürzung einer Douglas’schen Falte, hervorgebracht wird.
Im Gegensatz zu diesen meist nicht erheblichen, nur als
Komplikation anderer Lageveränderungen, nämlich der patho-
logischen Ante- und Retrodeviationen, uns interessierenden Lateral-
torsionen des Uterus um eine in oder neben dem Organ liegende
Drehungsachse hat sich in neuerer Zeit die Aufmerksamkeit mehr
den weit ausgiebigeren Drehungen der Gebärmutter zugewandt,
welche durch den Zug oder Druck seitens uteriner oder
ovarieller Neubildungen zustande kommen.
Nachdem Skutsch im Jahre 1837!) den drei von ihm aus
der Litteratur zusammengestellten hierhergehörigen Fällen von
Virchow, Küster und Schröder einen vierten, in der Schultze-
schen Klinik beobachteten, hinzugefügt hatte, in welchem — wie
bei den genannten Autoren — ein grosses Myom die Torsion ver-
1) Centralbl. f. Gynäk. 1887, $. 652.
11*
— 164 —
anlasst hatte, berichtete 1890 Küstner !) über zwei eigene Be-
obachtungen. Das eine Mal war auch hier ein grosses Myom des
Fundus uteri, das andere Mal ein linksseitiger Parovarialtumor die
Ursache der Dislocation. Bei der Besprechung des Gegenstandes
in J. Veit’s Handbuch der Gynäkologie (Bd. I, S. 110) hat jüngst
Küstner erwähnt, dass er inzwischen bei Myom noch einen, bei
Ovarientumoren zum mindesten noch zwei hierhergehörige Fälle
gesehen habe. Mit Recht schlägt er vor, diese Art von aus-
giebigen Drehungen des Corpus uteri um seine Achse, durch die
es vom Mutterhals geradezu abgedreht zu werden droht (in dem
von Virchow, Geschwülste, Bd. III, S. 161 mitgeteilten Fall war
der Uterus infolge einmaliger Drehung um seine Achse in der
Gegend des Orifieium internum bis auf einen dünnen Strang
atrophiert), als „Achsendrehungen“ zu bezeichnen und sie dadurch
von den eingangs erwähnten Torsionen zu unterscheiden, von
denen sie in Bezug auf ihre klinische Bedeutung in der That
erheblich abweichen.
Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass das Ereignis,
um das es sich hier handelt, weit häufiger vorkommt, als es
nach den spärlichen Angaben der Litteratur den Anschein hat.
Nachdem einmal die Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist, wird
sicher das einschlägige Material, sowohl das bei den Obduktionen
als das bei den Bauchoperationen gewonnene, bald wachsen, und
wir werden hoffen dürfen, hierbei wie für die Diagnose, so bezüg-
lich der pathologischen Bedeutung der Sache neue Anhaltspunkte
zu gewinnen.
Was meine eigenen Erfahrungen betrifft, so verfüge ich zu-
nächst über zwei Beobachtungen von Achsendrehung des
Uterus, beide hervorgebracht durch den Zug grosser
Ovarialkystome, deren Stiel im Wochenbett eine drei-
malige, resp. einmalige Torsion erfahren hatte?). Beide
Male war das Corpus uteri um nahezu 180° gedrelit, so dass beide
Male der Untersucher bezüglich der Seite, von der die Geschwulst-
bildung ausging, getäuscht wurde. Beide Male war es im An-
schluss an die Stieltorsion zu ausgedehnten peritonitischen Ver-
wachsungen gekommen, und die hiermit verbundenen Schmerz-
empfindungen beherrschten, besonders im zweiten Fall (Fall XIII
der l. e. angeführten Beobachtungen) das klinische Bild.
!) Centralbl. f. Gynäk. 1890, S. 785.
2) Conf. H. Löhlein, Gynäkologische Tagesfragen 1895, IV. Heft, S.8—10.
— 19 —
Es ist nun in hohem Grade beachtenswert, dass beide Male
in der Anamnese Urinbeschwerden verzeichnet sind, die weder
durch die Gegenwart der Ovarialkystome, noch durch die Torsion
des Geschwulststieles, noch durch die konsekutive adhäsive Peri-
tonitis, wohl aber durch die Achsendrehung des Uterus erklärt
werden können und müssen. Die eine Kranke (l. ce. Fall XII) gab
an, dass der Leib zwar schon früher ausgedehnt gewesen sei, dass
sie aber erst nach der ein Vierteljahr vor der Operation über-
standenen ersten Entbindung infolge der Auftreibung des Leibes
Unbehagen empfunden habe, „auch bestand seitdem häufig er-
schwerte Urinentleerung“ Die andere Kranke hatte vier-
mal, zuletzt im Mai 1893, geboren; sechs Wochen post partum
traten Schmerzen im Abdomen auf, anfangs in der rechten Seite,
später auch in der Mitte, seit Oktober 1893 besonders links. Bei
tiefem Bücken das Gefühl einer im Leibe sich bewegenden Flüssig-
keit. Im December 1893 etwa eine Woche lang Beschwerden
bei der Urinentleerung. Operation am 12. April 1394.
Wir werden wohl nicht fehlgehen, wenn wir bei diesen
beiden Frauen die vorübergehende Erschwerung des Urinirens
darauf zurückführen, dass die Torsion des Uterus, welche durch
den Zug der Ovarialkystome erzeugt war, nicht genau am innern
Muttermund Halt machte, sondern auch auf den oberen Teil des
Mutterhalses und so mittelbar auch auf die Blasenwand sich fort-
setzte. Andererseits wird durch die Verziehung der Serosa uteri
auch der peritoneale Überzug der Blase bis zu einem gewissen
Grade in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Beides nicht in
dem Grade, dass die Thätigkeit des Detrusor aufgehoben, wohl
aber so weit, dass sie eine Zeit lang erschwert wurde. In diag-
nostischer Beziehung wird man dem hier beobachteten Symptom
in Zukunft einige Bedeutung zuerkennen müssen.
Wenn wir uns nunmehr zur Achsendrehung des schwan-
geren Uterus wenden, so möchte ich zunächst eines Um-
standes Erwähnung thun, der zweimal im Laufe der letzten Jahre
diagnostische Zweifel bei dem die Krankenaufnahme besorgenden
Assistenzarzt hervorrief: Es ist bekannt, dass der Uterus nor-
maler Weise nicht rein median antevertiert-fektiert liegt, sondern
mit einer leichten Drehung nach rechts; ebenso ist bekannt, dass
diese mässige Torsion nach rechts bei der Untersuchung
Hochschwangerer nicht selten besonders deutlich ausgeprägt ist.
Auch der Anfänger kann dann die Drehung des Uterus um seine
— 166 —
Längsachse an der Richtung der linken Uteruskante nach vorn,
an der Lage der linksseitigen Anhänge, dem Verlauf des Liga-
mentum rotundum und der Stelle, wo das Gefässgeräusch der
linken Uterina am lautesten ist, unschwer erkennen.
Wo nun die Torsion neben der Anteflexion in der Schwanger-
schaft besonders stark ausgeprägt ist, kann sie insofern zu
diagnostischen Irrtümern führen, als die Vermutung einer
ektopischen Schwangerschaft wachgerufen wird. Es ist
dies, wie gesagt, zweimal in der hiesigen Klinik (1889 und 1892)
der Fall gewesen. Beide Male handelte es sich um Wiederholt-
schwangere mit elongirtem Mutterhals, beide Male bestand eine
canz auffallende Weichheit des unteren Uterinsegments, beide Male
kam die Erscheinung in der Mitte, resp. kurz nach der
Mitte der Schwangerschaft zur Beobachtung. In dem einen
Falle war ein plattes Becken mittleren Grades vorhanden.
Die untersuchenden Assistenzärzte hatten hier bei der Auf-
nahme der Frauen, die wegen unbestimmter Schmerzempfindungen
im Leibe zur Klinik kamen — die eine ausserdem wegen inter-
kurrenter Blutung im dritten Monat —, die nach vorn torquierte
linke Kante des Uterus (d. h. des unteren Gebärmutterabschnitts)
für das mässig vergrösserte Corpus uteri gehalten; die nach rechts
flektierte Hauptmasse des Corpus glaubten sie für einen extrau-
terinen Fruchtsack, die schwangere rechte Tube ansprechen zu
müssen. Bei der nach Entleerung des Darms und längerer Rücken-
lage in Narkose vorgenommenen Rektaluntersuchung wurde die
wahre Sachlage bald aufgeklärt. Der Uterus liess sich in dem
einen Fall leicht in die physiologische Dextrorsum- Anteflexio
bringen, in dem anderen war er spontan in dieselbe zurückgekehrt.
Die Schwangerschaften verliefen weiterhin ungestört.
Weit komplieierter als in den eben erwähnten Fällen war
der Befund bei einer ebenfalls am Ende des fünften Schwanger-
schaftsmonats stehenden Pluripara, bei der die Torsion durch
einen mannskopfgrossen Ovarialtumor erzeugt wurde
und bei der der schwangere Fruchthalter gleichzeitig
partiell retroflektiert und prolabiert war.
Frau M.M., 42 Jahre alt, aus Wissen, hat dreimal geboren,
zuletzt vor vier Jahren, ohne Kunsthülfe, trotzdem sie ein ein-
fach plattes Becken mittleren Grades hat. Bei der ersten Ent-
bindung Dammriss. Menses seit dem 22. Oktober 1896 wegge-
blieben; damals infolge körperlicher Anstrengung ein
— 117 —
auffallend starker Blutverlust. Bemerkt seit Anfang
Januar d. J. einen zunehmenden Vorfall. Klagt über Druck nach
abwärts, Brennen in der Scheide; seit drei Wochen häufiges
Drängen zum Urinlassen; einmal (am 7. Februar) bestand
Ischurie; der Urin musste seitens der Hebamme mit dem Katheter
entleert werden. Dann durch Herrn Dr. Theiss zur Klinik geschickt.
Befund am 8. Februar 1897: Aus dem Introitus sieht das beträcht-
lich verlängerte, verdickte und aufgelockerte Collum hervor; das-
selbe liegt nicht genau median, sondern etwas nach vorn und
rechts von der Beckenachse. Die Lippen sind erodiert, besonders
die hintere. Die Elongation betrifft die Portio vaginalis und pars
media cervieis etwa in gleichem Masse. Das Corpus uteri erscheint
über kindskopfgross; es ist retroflektiert durch das hintere Scheiden-
sewölbe zu fühlen, indessen liegt nur die eine, grössere Hälfte
im kleinen Becken, unterhalb des vorspringenden Promontoriums,
ein kleineres Segment steht oberhalb des Vorbergs. Auch über
das vordere Scheidengewölbe ist nach rechts hin ein Segment
des ausgedehnten, eystisch-weichen Corpus uteri zu fühlen. An
die den Beckeneingang überragende Kuppe des schwangeren Uterus
schliesst sich direkt eine zweite pralleystische Resistenz
von Mannskopfgrösse an, die nach rechts oben bis unter den
rechten Rippenbogen reicht. Eine derbe, fingerbreite, bandförmige
Verbindung geht, 4—6 cm nach rechts von der Mittellinie be-
sinnend, vom Corpus uteri zu der cystischen Geschwulst hin.
Wir nahmen an, dass es sich um partielle Retroflexion eines
schwangeren Uterus am Ende des fünften Monats mit Elongatio
colli handelte, komplieiert durch ein beträchtliches Kystoma
ovarii dextri.
Bei der am 10. Februar 1897 ausgeführten Ovariotomie fand
sich, dass es sich um ein mannskopfgrosses, nirgends adhärentes
Kystom des linken Ovariums handelte, das, mit einem ziemlich
langen Stiel versehen, bei seinem Emporwachsen die linke Kante
des. Uterus soweit nach rechts gezogen hatte, dass
dabei eine Torsion des Organs in der supracervicalen
Partie um 130 bis 140° erfolgt war. Die linke Kante sah nach
vorn und rechts. — Nach Abtragung der Ovarialgeschwulst wurde
die unterhalb des Vorbergs zurückgehaltene Partie des Corpus
uteri leicht aufgerichtet. Das normale rechte Ovarium, das tief
hinten unten in der Kreuzbeinhöhlung lag, rückte an seine nor-
male Stelle, ebenso der Stumpf der linksseitigen Anhänge.
— 168 —
Der Verlauf war günstig; die Schwangerschaft blieb erhalten.
Es traten auch nicht vorübergehend Wehen auf. Die Temperatur
erreichte nur am zweiten Tage post operationem 37,7, obgleich
merkwürdigerweise vom dritten Tage an ein thalergrosser Decu-
bitus der Kreuzsteissgegend beobachtet wurde.
Eine am 16. Februar vorgenommene Untersuchung zeigte,
dass die Lage des Uterus völlig normal war. Die an der gewöhn-
lichen Stelle befindliche Portio erschien noch verdickt, indessen
fast gar nicht elongiert (nur sechs Tage post operationem !).
Wie haben wir uns das Zustandekommen des eigentümlichen
Befundes zu erklären ? Die Angabe, dass am 22. Oktober bei an-
gestrengter Arbeit im Garten die „Periode“ übermässig stark
geflossen und dann plötzlich zum Stillstand gekommen sei, in
Verbindung mit der Grössenentwickelung des Uterus, die einer
Schwangerschaft von 19—20, nicht von 14 Wochen entsprach,
lässt keinen Zweifel darüber, dass es sich damals (am 22. Oktober
1896) um eine Blutung in der Schwangerschaft, um drohenden
Abort handelte. Das retroflektierte Corpus uteri gravidi erfuhr
offenbar damals, während der bestehende Ovarialtumor bei der
Gartenarbeit von links nach rechts herübersank, die Drehung um
die Längsachse, durch welche die linke Kante nach vorn und
rechts gerichtet wurde. Diese Drehung gefährdete kurze Zeit
den Fortbestand der Schwangerschaft. Die Gefahr des Abortus
wurde jedoch damals überwunden, vielleicht deswegen leichter
überwunden, weil das Ligamentum latum dabei nur den denkbar
geringsten Grad von Torsion erfuhr.
In dem retroflektierten und torquierten Corpus uteri ent-
wickelte sich die Schwangerschaft nunmehr so weiter, dass die
Gegenwart des Ovarialtumors einerseits das spontane Empor-
steigen der hinteren rechten Hälfte des Corpus uteri erschwerte,
andererseits aber durch den Zug an der linken Uteruskante nach
rechts und oben die Ausdehnung der vorderen Wand unverkenn-
bar unterstützte. So kam das Bild der Retroflexio uteri gravidi
partialis zustande.
Die Urinbeschwerden, die in der Woche vor der Aufnahme
bestanden, mögen zum Teil auf die vorgeschrittene Schwanger-
schaft im retroflektierten Uterus zurückzuführen sein, aber
sicher nur zum Teil. Denn es fehlte hier vollständig die Ver-
drängung des Collum uteri in der Richtung nach vorn und oben,
wie sie sich in dem klassischen Bild der Retroflexio uteri gravidi
— A169 ——
vorfindet, wo diese zur Harnverhaltung geführt hat. Das ver-
längerte Collum war der Symphyse nur mässig genähert. Wenigstens
zum Teil wird daher hier wie beim nichtschwangeren Uterus die
Achsendrehung in der supracervicalen Partie die
Funktion der Blase zeitweise störend beeinflusst haben.
Die beträchtliche Elongation des verdiekten und aufgelockerten
Mutterhalses, der sogenannte Prolapsus uteri gravidi ex elonga-
tione colli, bietet der Erklärung in unserem Falle keine Schwierig-
keiten, zumal die Erscheinung nach Beseitigung der doppelten
Lageanomalie ausserordentlich rasch schwand. Zu beklagen ist
nur, dass es uns nicht gelungen ist, durch sorgfältigstes Abtasten
des supravaginalen Teils des Mutterhalses und des unteren Uterin-
segments schon vor der Operation die Diagnose der Achsendrehung
der Gebärmutter zu stellen.
In Zukunft wird man der Übergangspartie vom Collum
zum Corpus die grösste Aufmerksamkeit zuwenden,
wenn die Vermutung einer Achsendrehung wachgerufen wurde.
Es ist anzunehmen, dass häufiger da, wo ovarielle Neubildungen,
als da, wo Uterine die Ursache der Torsion sind, ein Befund er-
hoben werden wird, der eine Diagnose gestattet. Unter den
anamnestischen Angaben ist, wie oben bereits hervorgehoben
wurde, den auf die gestörte Urinexkretion bezüglichen
besondere Bedeutung beizumessen.
Da unser Fall meines Wissens der einzige ist, in welchem
das schwangere Organ durch einen Tumor eine Achsen-
drehung erfuhr, möchten wir am Schluss noch einmal darauf
hinweisen, wie vorübergehend die Schwangerschaft in ihrem
Beginn bedroht wurde und wie völlig ungestört die Weiter-
entwickelung bis zu dem Zeitpunkt war, wo sich Beschwerden
einstellten, die indessen nicht der Drehung des Uterus allein,
sondern der Komplikation der Achsendrehung mit einer zweiten
wichtigen Lageanomalie zuzuschreiben sind. Meines Wissens
liegen keine Erfahrungen vor, die uns darüber belehren könnten,
wie weit die Entwickelung der Schwangerschaft trotz der bestehen-
den Achsendrehung fortgeschritten sein würde, wenn nicht gleich-
zeitig Retroflexio uteri gravidi bestanden hätte und wenn der
Bauchschnitt nicht ausgeführt worden wäre.
— 10 —
Sitzung am 16. März 1897.
1. Herr Poppert: Über die Einwirkung der Narkose,
insbesondere der Athernarkose auf die Lungen.
Während die schädlichen Nebenwirkungen der Narkose auf die
Nieren, das Herz und die Leber genau studiert sind, hat man dem
Einfluss der Inhalationsanästhetica auf die Lungen bisher nur
eine sehr geringe Aufmerksamkeit geschenkt; experimentelle Ar-
beiten über diesen Punkt sind, mit verschwindenden Ausnahmen,
nicht veröffentlicht worden. Der Vortragende zeigt nun unter
Vorlegung von Präparaten, dass man durch Einatmung von kon-
zentrierten Ätherdämpfen mit Hülfe der gebräuchlichen Masken
hochgradige Veränderungen in der Lunge zu erzeugen vermag;
am regelmässigsten kommt es zu multiplen Blutungen in
das Lungengewebe, die in manchen Fällen eine grosse Aus-
dehnung erreichen. Neben den Blutungen findet sich häufig ein
mehr oder weniger deutlich ausgesprochenes Lungenödem. Bei
der mikroskopischen Untersuchung lässt sich ferner eine starke
Schleimabsonderung in den kleinen Bronchien nachweisen,
die zu einer Verstopfung derselben und zu einem Collaps der
zugehörigen Lungenbläschen führt. Wie Vortragender
eingehender nachweist, sind diese Veränderungen in den Lungen
auf eine toxische Wirkung des Äthers zurückzuführen. Control-
versuche mit Chloroform ergaben, dass bei der Einatmung
von konzentrierten Dämpfen ebenfalls Lungenblutungen auftreten
können, dass dieselben aber nie den hohen Grad wie bei der
Äthernarkose erreichen.
Aus den Versuchen geht hervor, dass man bei der Äther-
narkose nur schwach konzentrierte Dämpfe einatmen lassen darf
und dass insbesondere die Ätherisation mit Hülfe der sogenannten
Erstickungsmethode zu verwerfen ist, bei der man, wie es früher
üblich war, grössere Mengen Äther, 30—40 &, bei möglichst luft-
diehtem Abschluss der Maske inhalieren liess. Dahingegen ver-
dient der neuerdings von Riedel gemachte Vorschlag (Berliner
klinische Wochenschrift 1896, No. 39), durch eine, eine halbe
Stunde vor Beginn der Narkose vorgenommene Morphiumein-
spritzung den Ätherverbrauch einzuschränken, allseitig geprüft
zu werden. Die mit dieser Methode auf der Giessener chirurgi-
schen Klinik gemachten Erfahrungen waren recht günstig.
2. Herr Löhlein: Über den hinteren Scheiden-Bauch-
höhlenschnitt. Vortragender erörtert die Anzeigen und Gegen-
anzeigen dieser Operationsmethode gegenüber der Laparotomie bei
Flüssigkeitsansammlung in abdomine, sowie bei Tumoren und
demonstriert eine Reihe einschlägiger Präparate.
SıtzunosamsLl. Mar897
1. Herr Bötticher: Weitere Erfahrungen über das
Behring’sche Diphtherieheilserum.
Der Bericht, welchen ich Ihnen, meine Herren, im Folgenden
geben möchte, soll nichts anderes sein wie eine Fortsetzung der
als Programm der Landesuniversität im August 1595 erschienenen
Publikation des Herrn Geheimrats Bose über: „Das Behring’sche
Diphtherieheilserum und die Erfolge, welche mit demselben in der
chirurgischen Klinik in Giessen erzielt worden sind“. Es liesse
sich die Frage aufwerfen, ob eine derartige Berichterstattung
angesichts der zahllosen Veröffentlichungen, welche seit Einfüh-
rung der Serumtherapie bei Diphtherie die Spalten unserer Fach-
blätter gefüllt haben, zur Zeit überhaupt noch am Platze sei.
Abgesehen davon, dass die meisten von Ihnen, meine Herren,
heute Interesse haben werden, zu erfahren, ob sich die früheren
günstigen, in der Bose’schen Schrift publizierten Resultate für
unsere engeren, lokalen Verhältnisse auch in der Folge
gleich geblieben sind, erscheinen weitere, sich ergänzende und,
wie es von der Direktion der Klinik beabsichtigt wird, in be-
stimmten Intervallen wiederkehrende Mitteilungen in Rücksicht
auf die von den Gegnern der Serumbehandlung fortgesetzt er-
hobenen Zweifel und Einwände nicht nur wünschenswert, sondern
sogar geboten. — Es ist Ihnen bekannt, dass nach zuverlässigen
statistischen Erhebungen in den Grossstädten unseres Continents
sowie Englands und Amerikas gegen Schluss des Jahres 1594 und
im Laufe des folgenden die Zahl der Diphtherietodesfälle eine
ganz auffallende Herabsetzung erfahren hat. Da nahezu egleich-
zeitig mit diesem Sinken der Mortalität eine neue, bis dahin noch
niemals angewandte Behandlungsmethode sich Bahn brach, war
man sehr wohl berechtigt zu folgern, dass dieses Zusammentreffen
durchaus kein zufälliges sei, dass vielmehr in Wirklichkeit nichts
anderes als die dem neuen Mittel innewohnende Heilkraft eine
so erhebliche Abnahme der Diphtheriemortalität herbeigeführt
2
habe. — Solche Schlussfolgerung erklären jedoch die Gegner der
Serumbehandlung für unrichtig. Nach ihrer Theorie soll die jetzt
beobachtete Abnahme der Diphtheriesterblichkeit in absoluter
Unabhängigkeit von jeglicher Therapie einzig und allein in dem
natürlichen, hinsichtlich der Schwere grossen Schwankungen unter-
worfenen Gange der Diphtherieepidemie ihre Erklärung finden.
Die jetzige Epidemie soll aber nach Gottstein ') seit einem Decen-
nium etwa in einem wenn auch langsamen, so doch konstanten
Abklingen bis zum gänzlichen Erlöschen begriffen sein. Die von
Gottstein in seinem: Über gesetzmässige Erscheinungen bei der
Ausbreitung einiger endemischer Krankheiten* betitelten Aufsatze
niedergelegten epidemiologischen Erörterungen bergen sicherlich
manches Wahre in sich, aber eine Erklärung für jene Thatsache,
dass in allen grösseren Plätzen Europas und Amerikas gerade in
der Zeit, wo die Serumbehandlung mehr oder weniger Anwendung
fand, die Diphtheriemortalität ‘so auffallend gesunken ist, bleibt
auch Gottstein uns schuldig. Und man mag sich drehen und
wenden, wie man will, — ohne die Annahme der Mitwirkung
eines bis dahin noch nicht dagewesenen Faktors, welcher eben
in der von Behring und seinen Mitarbeitern geschaffenen Serum-
therapie uns erstanden ist, wird sich das obige Faktum niemals
erklären lassen. Auch die von A. Gottstein?) kürzlich behufs
Herabwürdigung der Serumbehandlung herangezogenen Versuche
des mailändischen Bakteriologen L. de Martini, nach welchen
durch die als Ersatz für die konservierende Phenolbeimischung
ausgeführte Filtration des Serums durch Chamberlandkerzen das-
selbe den grössten Teil seiner Antitoxine einbüssen soll, während
doch M. Funck, Direktor des Instituts für Serumbehandlung in
Brüssel, gerade mit einem derartig präparirten Heilserum ausser-
ordentlich günstige Behandlungsergebnisse erzielt haben wollte,
sind bislang noch von keiner anderen Seite bestätigt worden.
Sie bedürfen aber gründlichster Nachprüfung.
Schon hieraus geht jedenfalls hervor, dass die Frage der
Wirksamkeit des Diphtherieheilserums noch jahrelang fortgesetzter
Beleuchtung und Klärung bedarf, bis alle Einwände zurück-
gewiesen, alle Zweifel verstummt sein mögen. Zwar werden die
von gegnerischer Seite erhobenen Bedenken und Vorwürfe die-
!) Berliner klin. Wochenschrift 1896, No. 16 u. 17.
2) Münchener mediein. Wochenschrift 1897, No. T.
jenigen von uns Ärzten, welche bereits an zahlreichen Diphtherie-
kranken die nur selten versagende Heilwirkung des Serums er-
proben konnten, nicht beirren, in der Serumtherapie etwas anderes
als eine durchaus rationelle Behandlungsmethode zu erblicken.
Schwerlich wird sich dieser Teil der Collegen durch solche An-
griffe veranlasst sehen, den einmal eingeschlagenen Weg zu ver-
lassen, wenn man auch gemeinsam an der Regelung und Vervoll-
kommnung desselben ernstlich weiterarbeiten wird. Wohl aber
sind dergleichen Einwände, wenn sie immer wiederkehren und sich
vereinen mit Berichten über Fälle, wo dem Serum Nebenwirkungen
schädlichster Art zur Last gelegt werden oder wo dasselbe direkt
für einen unglücklichen Ausgang verantwortlich gemacht wird,
gewisslich dazu angethan, einen Arzt, welcher bis heute noch nie
das Mittel injieiert oder bei vereinzelter Anwendung keine rechten
Erfolge gesehen hat, stutzig zu machen und zu bewegen, bei der
von ihm bis dahin angewandten, ihm selbst oft von vornherein
nutzlos erscheinenden Therapie, seien es nun Pinselungen mit
Höllensteinlösung oder Gurgelungen mit Sol. kal. chlorie., auch
weiterhin zu verharren. — Leider ist die Zahl der praktischen
Ärzte, die von der Serumtherapie auch heute, nach nun etwa
21/, Jahre zurückliegender Einführung derselben, nichts wissen
wollen, in Stadt und Land noch eine recht grosse. Man frage nur
einmal nach, und man wird zu seinem Befremden vernehmen, wie
oft gerade die Beschäftigtsten und vom Publikum Gesuchtesten
einen gänzlich ablehnenden Standpunkt dem Diphtherieheilserum
gegenüber einnehmen. Auch wir haben nicht selten auf unserer
Diphtherieabteilung zu derselben Zeit, wo wir ein schon auf-
gegebenes Leben infolge sofortiger energischer Anwendung des
Behring’schen Mittels zu unserer Freude als gerettet betrachten
konnten, ein anderes krankes Kind sterben sehen, welches der
Hausarzt acht Tage lang und darüber nach althergebrachter Weise
erfolglos behandelt hatte, und welches er der ihm so unsympathi-
schen Serumtherapie erst dann überantworten zu müssen glaubte,
als auch selbst diese nach unseren Erfahrungen den tödlichen
Ausgang nicht mehr abzuwenden imstande war.
So verfolgt denn meine heutige Berichterstattung einen
doppelten Zweck. Einmal möchte sie durch Bekanntgabe weiterer
statistischer, an einem bakteriologisch fast fortlaufend untersuchten,
klinisch sorgfältig beobachteten Material gewonnener Daten einen
bescheidenen Beitrag für die allgemeine Diphtherie-Statistik liefern.
— 1 =
Sodann aber — und nicht in letzter Linie, — möchte sie den-
jenigen Collegen, die bisher der Serumtherapie immer noch feind-
lich oder doch ablehnend gegenüberstanden, die ihre diphtherie-
kranken Patienten nur in letzter Stunde kehufs Ausführung der
Tracheotomie der Klinik überwiesen, an der Hand dieses neuen,
in 17 Monaten gesammelten Materials Gelegenheit zum Nach-
denken geben, ob ihre Missachtung des Diphtherie-Heilmittels in
der That gerechtfertigt und die Untersuchung seiner Anwendung
entschuldbar sei.
Eine Fehlerquelle, mit welcher zu rechnen sein würde, sobald
man unsere Zahlen einer allgemeinen Statistik einreihte, und
welche aus der alten Erfahrung resultiert, dass der Charakter
der Diphtherie wesentlich vom Ort beeinflusst wird, schliessen wir
aus, solange wir unsere Resultate nur zur Würdigung der in
Giessen und seiner Umgebung herrschenden Diphtherie-Endemie
heranziehen. Um nun eine möglichst umfangreiche und dadurch
charakteristische Diphtheriekurve zu gewinnen, worauf ja auch
von gegnerischer Seite und mit Recht grosses Gewicht gelegt wird,
habe ich die Ergebnisse der Diphtheriebehandlung der
letzten 19 Jahre in meinen Tabellen zusammengestellt. Letztere
greifen zurück bis auf das Jahr 1878, wo Geheimrat Bose Chef
der Klinik wurde, wo zum ersten Male speziell nach den von ihm
gegebenen Direktiven eine 'Tracheotomie bei diphtheritischer
Larynxstenose ausgeführt worden ist. Für das seitdem behandelte,
einer und derselben Endemie entstammende Material kommen
keinerlei lokale Unterschiede in Betracht. Jahraus,
jahrein füllten sich unsere Isolirkrankenzimmer mit diphtherie-
kranken Kindern derselben Ortschaften; jahraus, jahrein blieb
die Behandlung unter der Leitung desselben Chefs eine im wesent-
lichen völlig gleiche -— bis zu dem Tage, an welchem die Serum-
therapie Platz griff und damit jede andere Behandlungsmethode
in den Hintergrund gedrängt wurde.
Die Eingangs erwähnte Publikation von Geh.-Rat Bose um-
fasste 112 Diphtheriefälle, welche in der Zeit vom 27. Oktober
1594 bis zum 31. Juli 1395 behandelt worden waren. Zwischen
letztgenanntem Termin und dem 31. December 1596 haben in
unserer Diphtheriebaracke weitere 225 Patienten Aufnahme ge-
funden, welche als diphtheriekrank uns überwiesen worden waren.
Einer derselben, ein dreijähriger, fünf Tage zuvor erkrankter
Knabe, kam in völlig reaktionslosem, asphyktischen Zustande auf
den Öperationstisch und starb während der sofort ohne Narkose
ausgeführten Tracheotomie. Die eröffnete Luftröhre war in toto
mit diphtheritischen Membranen austapeziert. Heilserum wurde
in diesem Falle ebensowenig angewandt, wie bei einem andern
zum zweiten Mal aufgenommenen Kinde. Dasselbe war allerdings
kurz vorher von uns wegen echter Rachendiphtherie mit Antitoxin
behandelt und nach achttägigem Krankenlager geheilt entlassen
worden. Fünf Tage darauf, bezw. 15 Tage nach der Ein-
spritzung des Behring’schen Mittels; trat bei dem Kinde ein über
den ganzen Körper verbreitetes, mit Temperatursteigerung bis
39,5 begleitetes Exanthem auf, welches vom Hausarzt als „Serum-
affektion“ angesprochen wurde. Die genauere Beobachtung in
der Klinik, wobei besonders eine ausgesprochene Conjunctivitis mit
Lichtscheu auffallen musste, liess jedoch keinen Zweifel darüber,
dass es sich hier um eine typische Maserninfektion handelte.
— Bei einem dritten, spät Nachts mit hochgradiger Athemnot
zugegangenen Säugling erfolgte die Injektion von Serum auf Grund
einer unrichtigen Diagnose. Denn bei der Untersuchung am
nächsten Morgen wurden Rachen und Kehlkopf als freı befunden,
hingegen eine rechtsseitige Lungenentzündung konstatiert. — Die
übrigen 232 Kinder wurden sämmtlich, auch wenn bisweilen das
ganze Krankheitsbild oder der lokale Befund die Diagnose „Diph-
therie“* vorerst noch zweifelhaft erscheinen liessen, unmittelbar
nach ihrer Aufnahme der Heilserumtherapie unterworfen. Die
sofort angestellte bakteriologische Untersuchung liess in der That
in 92 dieser Fälle die Loeffler’schen Bacillen vermissen, ein Be-
fund, welcher zwar bei den meisten derselben mit dem späteren
Krankheitsverlaufe als demjenigen einer einfachen, nach durch-
schnittlich sechstägiger Behandlung stets zur Heilung führenden
Angina harmonierte, in einigen dieser Fälle aber doch den Be-
obachter nicht recht befriedigte, welcher nach dem klinischen
Bilde mit Bestimmtheit auf seinen Kulturen die spezifischen Stäb-
chen anzutreffen gemeint hatte. Selbstverständlich sind diese
32 Fälle trotz der bei einigen bestehenden Zweifel in unserer
statistischen Berechnung ausser Betracht gelassen. Sie haben
aber doch Erwähnung gefunden, um zu zeigen, dass die nachträg-
liche Sichtung und Ausscheidung auf Grund der bakteriologischen
Forschung immerhin noch eine recht ansehnliche war unter einem
Material, welches sowohl dem Hausarzt als dem Arzt der Diphtherie-
station als echte „Diphtherie* imponiert hatte.
— 116 —
Mit den nach dieser Ausmerzung übrig bleiben-
den 200 Krankheitsfällen haben wir nun bei der
heutigen Berichterstattung zu rechnen. In allen handelte
es sich um eine echte Diphtherie. 177 Mal wurden die Loeffler-
schen Diphtheriebazillen angetroffen. Bei 23 Patienten fehlt aller-
dings ein solcher Nachweis. Und zwar fiel elf Mal der Kultur-
versuch negativ aus; in den übrigen Fällen war es teils unmöglich
wegen der Ungeberdigkeit oder des elenden Zustandes der kleinen
Kranken brauchbares Untersuchungsmaterial zu gewinnen, teils
war der Stationsarzt anderweitig “dringlich behindert, solches zu
entnehmen. Dass aber trotz des fehlenden bakteriologischen Be-
fundes oder trotz seines negativen Ausfalles diese 23 Fälle wirk-
lich als echte Diphtherieerkrankungen aufzufassen sind, erhellt
daraus, dass 13 von ihnen der Tracheotomie, 1 der Intubation
unterworfen werden mussten, und dass bei den übrigen die schwere
Schädigung des Allgemeinbefindens, die allerdings sich wieder
zurückbildende Stenose, die Albuminurie, die späteren Lähmungen
— entweder für sich allein, oder, wie in der Mehrzahl, mit ein-
ander vergesellschaftet, — keine andere Deutung der Natur des
Leidens zuliessen.
Was nun zunächst die Dosis anbelangt, in welcher wir in
letzter Zeit das Diphtherieheilserum unseren Patienten injieierten,
so wurde noch mehr als in der ersten Berichtsperiode Gewicht
auf eine frühzeitige Applikation möglichst starker
Heilserumgaben gelegt. An dem von Behring aufgestellten
Grundsatze, man müsse bei der Wahl der Dosis für den Einzel-
fall stets sich daran erinnern, dass ein Überschuss von
Antitoxin im Blute des Kranken niemals Schaden
stiften, eine zu klein bemessene Anfangsdosis dagegen
den Erfolg der ganzen Behandlung in Frage stellen
könne, wurde nach wie vor festgehalten. Dem Umstande, dass
wir dieses Prinzip strikte befolgten, schreiben wir in erster Linie
die guten Resultate, welche wir auch in unserer zweiten Berichts-
periode erzielt haben, zu.
Infolgedessen hat unter den von uns auch in der Folge aus-
schliesslich benutzten Präparaten der Höchster Farbwerke die
Serumsorte No. I überhaupt niemals mehr bei unseren Diphtherie-
kranken Anwendung gefunden. Die in derselben enthaltenen
600 Immunitätseinheiten sind nach unseren Erfahrungen "nieht
imstande, frische, am ersten Krankheitstage stehende Fälle mit
N
Sicherheit zu koupieren, geschweige denn mehr als einen Tag alte
Fälle. Da also diese Dosis selbst im allerersten Stadium der Er-
krankung von vornherein uns einen zweifelhaften Erfolg verspricht,
dessen Unsicherheit noch vielfach dadurch erhöht wird, dass sich
der wirkliche Beginn der Erkrankung trotz sorgfältigster Re-
cherchen nicht jedes Mal bestimmt feststellen lässt, haben wir
jetzt die Sorte No. I aus unseren Arzneimittelstand vollkommen
ausgeschaltet.
Auch die Dosis No. II ist in der zweiten Berichtsperiode
viel seltener injieiert worden, als in der ersten und dann meist
nur bei Kranken, welchen bereits 1500 Immunitätseinheiten ein-
gespritzt waren und bei denen der Verlauf der Erkrankung eine
abermalige Injektion, aber eines kleineren Quantums wünschens-
wert erscheinen liess. In einigen wenigen Fällen, welche schon
bald nach ihrer Einlieferung, jedenfalls vor Abschluss der bak-
teriologischen Untersuchung als einfache Angina angesprochen
werden konnten, sowie mehrmals im Monat September vorigen
Jahres, zu welcher Zeit vorübergehend die Sorte No. III von der
Fabrik nicht erhältlich war, wurde auf Dosis Nr. II zurückgegriffen.
Abgesehen von dieser in erster Linie durch äussere Verhält-
nisse bedingten Modifikation wurde sämmtlichen Kranken, auch
den jüngsten, — und das jüngste Kind zählte erst sechs Lebens-
monate — die 1500 Immunitätseinheiten umfassende Dosis No. III,
vorzugsweise aber IIID injiciert. Es war also weder das Lebens-
alter noch die Krankheitsdauer vor Beginn der Serumbehandlung
für die Bemessung der Anfangsdosis massgebend. Wenn wir dem
hochwertigen Diphtherieheilmittel, der Serumsorte IIID, trotz des
hohen Preises (12 M. für das Fläschchen) den Vorzug vor No. III
gaben, geschah solches einmal deshalb, weil wir dabei eine viel
kleinere Flüssigkeitsmenge, nämlich 3 statt 15 ccm einzuspritzen
brauchten. Bei Säuglingen mit stark entwickeltem Unterhautfett-
polster und straff gespannter Hautdecke stösst mitunter der Ver-
such, von einer Injektionsstelle aus ein so grosses Quantum ein-
zuspritzen, auf Schwierigkeiten. Zweitens ist auch die in IIID
enthaltene Carbolsäuremenge noch geringer als bei No.III. Schliess-
lich erhofften auch wir, wie solches Behring in Aussicht gestellt
hatte, von der Verkleinerung der Injektionsmenge eine möglichst
vollkommene Ausschaltung der Serumexantheme, was wir in der
That auch, wie wir noch sehen werden, erreicht haben.
12
— 18 —
Der Umstand, dass wir dem eingelieferten Kinde gleich von
vornherein eine grosse Serummenge, also einen Überschuss von
Antitoxinen einverleibten, benabm uns in der Mehrzahl der Fälle
die Notwendigkeit, ein zweites oder gar drittes Mal zur Injektions-
spritze zu greifen. So genasen beispielshalber von den am ersten
und zweiten Krankheitstage aufgenommenen 101 Kindern 97, dar-
unter 37 schon nach einer einzigen Injektion von je 1500 Im-
munitätseinheiten.
Hieraus ergab sich nun aber für uns nicht etwa, dass wir
nach Applikation der Dosis III sorgloser und lässiger dem ein-
zelnen Krankheitsfall gegenüber standen, wohl aber konnten wir
doch etwas ruhiger, zuversichtlicher den Verlauf während der
nächsten 24 Stunden verfolgen, als wenn wir anfangs nur No. II
oder selbst nur I eingespritzt hätten, um dann durch den anscheinend
verzögerten Eintritt der Besserung, der aber in Wirklichkeit kaum
vor Ablauf von 12—24 Stunden zu erwarten stand, geängstigt
schon nach sechs Stunden eine zweite und eventuell bald darnach
noch eine dritte Injektion folgen lassen zu müssen. Eine ein-
malige Serumdosis Nor III oder IIID im Beginn ver-
ordnet wirkt eben nach unserer Erfahrung ungleich
prompter, ungleich sicherer, als die Verabfolgung
mehrerer, kleinerer, verzettelter, d.h. auf 2 mal
24 Stunden oder noch länger verteilter Gaben, mögen
sie auch insgesammt einen wesentlich grösseren
Antitoxingehalt besitzen, als die von uns bevorzugte
Einzeldosis.
Wie ungenügend der Ersatz einer grösseren Anfangsdosis
durch solche verzettelte, gering bemessene Serumgaben ist, kam
uns in der Mehrzahl derjenigen eingelieferten Fälle recht zur
Anschauung, welche bereits ausserhalb der Klinik eingespritzt
worden waren. Da ergab die Anamnese mit annähernder Über-
einstimmung, dass der im Beginn der Erkrankung zugezogene
College sofort eine Injektion von 600 Immunisierungseinheiten
ausgeführt hatte. Als am nächsten Tage die erhoffte Besserung
ausgeblieben war, wurde abermals der Inhalt eines Fläschehens
No. leingespritzt. Trotzdem verschlimmerte sich der Zustand des
Kindes und vor allem liessen die auftretenden Zeichen von Larynx-
stenose den Arzt an der Wirksamkeit des Serums verzweifeln;
er beeilte sich, den Kranken behufs Operation der Klinik zu
überweisen, So hatte sich mit geringfügigen Abweichungen der
jo.
— 19 —
Verlauf in sieben unserer Fälle trotz möglichst frühzeitiger An-
wendung des Diphtherieheilserums gestaltet. Die von uns sofort
ausgeführte Tracheotomie sowie die Verabfolgung von Dosis III
vermochten jedoch auch hier noch fünfmal dem Weiterschreiten
des diphtherischen Exudationsprozesses Einhalt zu thun. — Über-
haupt galt es uns als Grundsatz, jedem ausserhalb der Klinik
bereits mit Heilserum behandelten Kinde sofort nach der Auf-
nahme nochmals 1500 Immunisierungseinheiten einzuverleiben, es
sei denn, dass wir durch eigenhändige Mitteilung des betreffenden
Arztes die sichere Gewissheit erhalten hatten, dass der Patient
wenige Stunden vor seiner Einlieferung in die Klinik mit No. III
oder doch mindestens mit No. II behandelt worden war. Lautete
aber die Angabe des Hausarztes dahin, dass No. I injiciert oder
dass schon Tags zuvor die Einspritzung erfolgt sei, so blieb die-
selbe für unsere therapeutischen : Massnahmen unberücksichtigt.
Andererseits konnte z. B. in vier Fällen, welche von einem in
unserer Nähe ansässigen Arzt mit einer hohen Anfangsdosis
behandelt, aber wegen schon vorhandener Stenose der Klinik
überwiesen worden waren, eine nochmalige Injektion unterbleiben,
da sich der Zustand der Kinder zusehends besserte, bei zweien
sogar die Tracheotomie infolge schnellen Zurückgehens der Larynx-
affektion überflüssig wurde. Übrigens sieht sich derselbe College
jetzt, wo er, angeregt durch die Erfahrungen der Klinik, von
vornherein den diphtheriekranken Kindern seiner Clientel die starke
Dosis No. III einspritzt, weit seltener als früher in die missliche
Lage versetzt, seine Fälle späterhin doch noch behufs Operation
der Klinik zu überlassen, weil eben in der Mehrzahl eine Stenose
vermieden wird, was ihm vordem bei Anwendung kleiner Serum-
mengen nicht gelingen wollte.
Gerade in der landärztlichen Praxis ist aber meines
Erachtens die Applikation grosser Anfangsdosen, d. h. nicht unter
1560 Immunisierungseinheiten, noch viel mehr indiciert als bei
der Krankenhausbehandlung,. Der Spitalarzt vermag schlieslich
von Stunde zu Stunde den Krankheitsverlauf zu kontrolliren und
selbst das durch die Wahl einer zu kleinen Serumgabe Versäumte
meist unschwer durch eine zweite Dosis wieder einzuholen. Nicht
so der Landarzt, welcher häufig wegen allzu grosser Entfernung
das diphtheriekranke Kind erst einen oder zwei Tage nach der
ersten Injektion wiedersieht. Da wird dann nicht selten der
richtige Augenblick zur Wiederholung der Einspritzung für immer
— 180 —
versäumt worden sein, ein Vorkommnis, welches viel weniger zu
befürchten gewesen wäre, wenn ein Überschuss von Antitoxinen
im Blute des Kindes gekreist hätte.
Beiläufig bemerkt, das Maximum der im Einzelfall verwandten
Serummenge betrug 4500 Immunisierungseinheiten, ein Quantum,
welches wir bei vier unserer Patienten injieierten, zweimal aller-
dings, ohne die Katastrophe vermieden zu sehen.
Als Ort der Einspritzung wurde in letzter Zeit durch-
gängig die Aussenseite eines Oberschenkels gewählt, weil sich
selbst bei sehr störrigen Kindern unter beschränktester Assistenz
eine absolute Ruhigstellung der einen Extremität erreichen lässt.
Die Injektion selbst erfolgte unter antiseptischen Cautelen ver-
mittels einer mit regulierbarem Asbestkolben versehenen auskoch-
baren Spritze. Indess genügt schon die gründliche Desinfektion
derselben mit absolutem Alkohol und schwacher Carbolsäurelösung
vor und nach Gebrauch, um jede instrumentelle Infektion des
Stichkanals fernzuhalten. Nur muss man zur Vermeidung stören-
der, die Wirkung des Antitoxins vielleicht beeinträchtigender
Niederschläge vor Einfüllung der Serumflüssigkeit den Alkohol
durch Nachspülen mit Carbolsäurelösung vollständig aus der Spritze
entfernen.
Erheischte der Zustand des Kranken die Tracheotomie
so wurde diese in möglichst abgekürzter Chloroformbetäubung, bei
sehr elenden Kindern in Halbnarkose ausgeführt, meist als Tracheo-
tomia superior, dreimal wegen hypertrophischer Schilddrüse als
inferior.
In drei Fällen trat an Stelle des Luftröhrenschnittes die
Intubation. Sonst fand diese nur bei erschwertem Decanulement
Anwendung, hier immer mit sehr gutem Erfolge, sobald der Tubus
nicht allzu lange, d. h. im allgemeinen nicht über drei bis vier
Tage hinaus liegen geblieben war. Musste aus irgend welchem
Grunde diese Frist überschritten werden, so verzögerte sich die
endeiltige Extubation wiederholt recht erheblich; ja, wir waren
sogar genötigt, die Trachealkanüle wieder einzuführen.
Neben den Seruminjektionen unterblieb nach wie vor jede
lokale Behandlung mit Ausnahme der Inhalation von Dämpfen
einer schwachen Salieylsäurelösung, welche wir auch in Zukunft
bei Bekämpfung übermässiger Trockenheit der oberen Luftwege
und zur Erleichterung der Expectoration nicht missen möchten.
Tabelle I
obachtungs- E = 8 E E = = E S E = 8 5
Ga ABREEE = BER AIR Kr IR BEA 1 BI 5 1 Zr
1. Januar bis
31. Dezember
1877 — a — —_ — -- — —
1878 ) | | 1 di 1A — _
1879 9 N) 1000| — — =
1580 Sämmtliche im 14 10 7114| — — —
1881 Laufe dieser 12 18 10 BD — _ =
1882 Jahre behandelten | 30 21 710,0.) — — —
1883 I 262 Diphtherie- 18 18 [172,211 = —_
1884 [ kranken mussten 14 6 42,81 — — —
1885 der Tracheotomie 16 9 562 | — — _
1856 unterworfen 27 16 59,21 — _ —
1587 werden. 29 18 62,0| -- —_ —
1888 29 19 65,5) — _ —_
1889 ) 57 32 5611| — — —
1590 48 27 56,2 | 46 26 56,5 2 1 50,0
1891 21 10 47,6 19 9 47,3| 2 1 50,0
1892 24 11 45,8 19 10 52.6| 5 1 20,0
1893 184 | 8 46,1 | 148 83 56.0 | 36 2 3
1. Januar bis
26. Oktober
1594 144 54 37,04 91 49 53,8| 53 5 9,4
27. Oktober
1594
bis 31. Juli
1895 112 9 8,03 | 52 8 15,18 | 60 1 1,66
1. August
1895 bis
31. Dezember
1896 200 16 8,00 12 12 16,66 | 128 4 3,12
Selbstverständlich wurde über der specifischen Serumtherapie
eine sorgfältige symptomatische, insonderheit auf Er-
haltung und Hebung des Kräftezustandes bedachte
Behandlung in keinem der Fälle ausser Acht gelassen.
Welche Resultate haben wir nun mit dem Beh-
ring’schen Diphtherieheilmittelin den 17 Monaten
weiterer Behandlung und Beobachtung erzielt?
Von unseren 200 Fällen echter Diphtherie sind im ganzen
16 gestorben; das bedeutet eine Mortalität von 8°/,. Werfen wir
— 12 —
einen Blick auf die in Tabelle I gegebene Zusammenstellung der
sämmtlichen, nahezu 1000 Kranke umfassenden Diphtheriefälle,
welche seit 1877 bis Ende 1896 in der chirurgischen Klinik zu
Giessen behandelt worden sind, so sehen wir, dass der Prozent-
satz der Gesamtsterblichkeit in der zweiten Serum-Berichtsperiode
derselbe niedrige geblieben ist, wie ihn Geh.-Rat Bose für die
ersten 112 Fälle aufzustellen vermocht hat.
Es wäre nun unrichti&, wenn wir aus einem Vergleich dieses
eben genannten niedrigen Prozentsatzes mit demjenigen der Durch-
schnittssterblichkeit vorhergehender Jahre allein ein günstiges
Ergebnis der Serumtherapie herleiten wollten, also sagen würden:
jetzt sterben 8°/,, früher, d. h. vor Einführung der Antitoxin-
behandlung endeten von 683 Fällen 351 letal, also 51,3%,. Wir
würden dabei ganz übersehen, dass die in der Klinik etwa bis
Ende des Jahres 1892 behandelten Diphtheriefälle vielfach doch
schwerere, ernstere Erkrankungen betrafen, als diejenigen, welche
seit der im Frühjahr 1893 erfolgten Eröffnung der Diphtherie-
baracke behandelt wurden. Aus Tabelle I ist ersichtlich, dass
bis zum Jahre 1389 ausnahmslos jeder der Klinik zugewiesene
Diphtheriefall operiert werden musste, also stets die schwere
prognostisch viel ungünstigere Form der diphtheritischen Larynx-
affektion vorlag. Die Klinik nahm eben als chirurgische Klinik
die diphtheriekranken Kinder nur dann auf, wenn für die Tracheo-
tomie indicatio vitalis bestand. — Nicht viel besser wurde es in
den Jahren 1890—1892. Erst mit der Eröffnung der Diphtherie-
baracke, wo nicht nur die Gesamtzahl der aufgenommenen Fälle,
sondern auch die Zahl der leichteren Erkrankungen eine ganz
beträchtliche Steigerung erfuhr und wo, wie Geh.-Rat Bose in
seiner Publikation betont, unter wesentlich besseren hygienischen
Verhältnissen die den Verlauf so ungünstig beeinflussenden sep-
tischen Prozesse viel seltener als vordem auftraten, sinkt
auch die Gesamtmortalität, sodass kurz vor Beginn der Serum-
behandlung nach Tabelle I die Sterbeprozente sich auf 37,5 be-
laufen. Diese verhältnissmässig schon ziemlich niedrige Ziffer
als Normal -Mortalitätscoefficienten für die hiesige Diphtherie-
endemie vor Einführung der Antitoxintherapie ansehen zu wollen,
wäre aber ebenfalls nicht richtig, weil sie an einem keineswegs
einwandsfreien Material gewonnen ist. Denn da die bakterio-
logische Untersuchung, welche allein bei Stellung der Differential-
diagnose den Ausschlag giebt, früher nur in ganz vereinzelten
— 19 —
Fällen ausgeführt wurde, dürfen wir mit Bestimmtheit annehmen,
dass gar manche Fälle von Pseudodiphtherie mit untergelaufen
sind, welche später als „geheilte Diphtherieen“ galten und als
solche auch in unserer Tabelle Aufnahme gefunden haben, welche
wir aber bei unserem jetzigen Material, wenn auch erst nach-
träglich, durch die bakteriologische Untersuchung jeder Zeit aus-
schliessen. — Nehmen wir nun das Mittel zwischen den beiden
Zahlen, so enthalten wir als Prozentsatz der Gesamtmortalität
bei ‘Diphtherie für die vor Einführung des Serums in unserer
Klinik behandelten, aus der Stadt Giessen und ihrer Umgebung
gebürtigen Kinder 44°/,. — Während der Serumperiode ist
also die Gesamtmortalität um 36°, heruntergedrückt
worden.
Mit den obigen Fehlerquellen haben wir bei der Würdigung
der Serumtherapie nicht zu rechnen, sobald wir die Sterblich-
keit der Tracheotomierten vor und in der Serumperiode
einer Kritik unterziehen. Ein Blick auf Tabelle I lebrt uns, dass
die in Giessen und seiner Nachbarschaft herrschende Diphtherie-
endemie während der beiden letzten Decennien einen recht bös-
artigen Charakter zur Schau getragen hat. Die Zahl der Opfer
ist demnach vornehmlich bei operierter diphtherischer Larynx-
stenose gross. Im Zeitraum vom Januar 1878 bis Ende Oktober
1894 starben von 585 Tracheotomierten nicht weniger als 341.
Es betrug also die Durchschnittssterblichkeit bei den operierten
Stenosen in dem unmittelbar vor der Serumperiode gelegenen
16jährigen Zeitraum 58,2°/,. Da setzt die Behandlung mit dem
Behring’schen Heilmittel ein — und mit einem Schlage sinkt die
Mortalität auf 15,18°/, und bleibt auch in der Folge, in der
zweiten Berichtsperiode auf annähernd gleich niedriger Stufe, auf
16,66°/, stehen.
Höchst beachtenswert erscheinen dabei noch die Verhält-
nisse des Jahres 1894, welche aus Tabelle I nicht ohne
weiteres ersichtlich sind. Es starben nämlich von 91 tracheo-
tomierten, aber ohne Serum behandelten Kindern 49 = 53,8,
von den in der Zeit vom 27. Oktober bis 31. Dezember aufge-
nommenen, mit Serum behandelten 16 Fällen operierter Larynxstenose
nur 5= 12,5°/,. Wir haben mithin in ein und demselben Jahre
bei dieser Krankheitsgruppe eine Differenz von 419,.
Ich sollte meinen, beweiskräftiger, überzeugender könnte
die ausserordentlich günstige Beeinflussung der diphtheritischen
Be:
Erkrankung durch das Serum nicht dargethan werden. An solchen
Zahlen prallen die Einwände der Gegner dieser Therapie ab, und
ganz und gar hinfällig muss den operierten Krankheitsfällen
gegenüber der Einwand erscheinen, die geringe Zahl der Todesfälle
sei auch hier nur ein Ausdruck des Erlöschens der Diphtherieendemie.
ich möchte noch besonders hervorheben, dass bei der Fest-
setzung der Mortalität für die erste wie zweite Berichtsperiode
sämtliche Gestorbene berücksichtigt worden sind, also auch
diejenigen Kranken, welche bereits in hoffnungslosem Zustände
aufgenommen worden waren und wenige Stunden nach der Auf-
nahme estorben sind. Man hätte solche Fälle eigentlich von
der Serumbehandlung ausschliessen können, wie es auch in anderen
Krankenhäusern geschehen ist und geschieht. Dass wir hier trotz-
dem noch Serum injieierten, erfolgte nicht allein in Rücksicht
auf die Angehörigen, die darum baten, kein Mittel unversucht zu
lassen, sondern auch hier in der festen Überzeugung, im Heil-
serum ein Medikament zu besitzen, welches nach
unserer Erfahrung niemals Schaden stiften, viel-
leicht aber doch noch etwas nützen Konnte,
Paberte IT.
Mortalitätsverhältnisse von 683 vor der Serumperiode (in der Zeit vom
1. Januar 1878 bis 26. Oktober 1894) behandelten Diphtheriefällen in Hinsicht
auf Alter und Tracheotomie.
Es standen | + | 8 = o2| 8 = ee 5
Lebensjahr | 5 | & E Eu: E FR 88 8
1 63 5 | 8738 | 6 54 | 88,5 9 1
9, 133 Ba 63 12 10n 83. 0° Go 1 0a 1
g, 166 so | 481 | 148 79) 533 ee 1
4 103 Fo a a 9 | a8 | 12 3
5 70 28 | 400 | 39 % | a0| u 2
6. 50 23 | 460 | 40 3 | 575 | 10 im
7. 38 13.| 393 | % 13 | 50,0 7 a
8. 20 8 | 400.| 16 8 50,0 4 RN
9. 19 9,1226: 12 5 41,6 7 _
10.—15. 90 1 | 50] u 10 | 90,9 9 1
16.30. 6 2 | 33,8 1 1 | 100,0 5 1
Sch | 683 | 351 | 51,3 | 585 | 341 | 582 | 88 10
Als einen zweiten, nicht hoch genug anzuschlagenden Vorteil der
Serumtherapie müssen wir auch dieses Mal wieder die günstige
— 15 —
Gestaltung der Diphtherie im Säuglingsalter be-
zeichnen. Es ist eine alte Erfahrung bei Diphtherie: Je jünger
das Individuum, um so schlechter die Prognose, insbesondere,
wenn tracheotomiert werden musste! Wie erschreckend hoch der
Procentsatz der Mortalität bei den in den zwei ersten Tebens-
Jahren stehenden, diphtheriekranken Kindern früher sein konnte,
ersehen wir u. a. aus den Krönlein’schen,!) an dem reichen
Material der v. Langenbeck schen Klinik gewonnenen Zahlen:
89,4 im ersten, 34,5 °/, im zweiten Lebensjahre für die nicht
operirten, 93,3 bezw. 85,7 für die tracheotomierten. Etwas günstiger
liegen die Verhältnisse für die in unserer Klinik vor der Serum-
einführung behandelten Säuglinge. Tabelle II, welche eine Grup-
pierung dieser Kranken nach dem Lebensalter bringt, nennt uns
als entsprechende Zahlen 87,3 63,1 °/, bezw. für die Tracheoto-
mierten 88,5 und 69,1 °,. Auch diesen Zahlen gegenüber hat das
Behring’sche Mittel Wandel geschaffen und damit seinen hohen
Heilwert anderweitig dokumentiert. Denn auch heute gilt ja noch
der von Krönlein aufgestellte Grundsatz: Alle Mitteilungen
über die mit diesem oder jenem Mittel erzielten Erfolge bei
Diphtherie sind absolut wertlos, wenn in ihnen das Alter der
Patienten keine Berücksichtigung gefunden hat.
Im Gegensatz zu Tabelle II illustriert Tabelle III die Ver-
hältnisse während der Serumbehandlung. Um mög-
lichst grosse Zahlen zu gewinnen, habe ich auch die Fälle aus
der Bose’schen Publikation verwertet, die der zweiten Berichts-
periode entstammenden Zahlen in Klammern beigefügt. — Was
speciell die Kranken der letzteren angeht, so befanden sich unter
ihnen 38 Kinder, welche das zweite Lebensjahr noch nicht über-
schritten hatten, von diesen wiederum 10 noch nicht 12 Monate
alt (und zwar 1 sechs, 5 sieben, 2 neun, 1 zehn und 1 elf Momate
zählend). — Von diesen Säuglingen starb nur der jüngste, und
zwar bereits vier Stunden nach der Aufnahme. 33 der kleinen
Patienten genasen, davon 13 nur unter Serumbehandlung, 20 unter
Serumeinfluss und nach Tracheotomie. — Seit Einführung des
Behring’schen Heilserums beträgt nun die Mortalität bei allen
im ersten Lebensjahre stehenden Kindern 25,5 °/,, bei den Tracheo-
tomierten 41,6. Für das zweite Lebensjahr lauten diese Zahlen
11,1 °/, bezw. 17,2 %/,. — Um einige Daten aus anderen Zusammen-
!) v. Langenbeck’s Archiv XXI, Heft 2.
aa
stellungen zum Vergleich heranzuziehen, so stellt sich die Sterb-
lichkeitsziffer naclı der Sammelforschung der Deutschen medi-
eimischen Wochenschrift für Kinder unter zwei Jahren auf 21,8 P/,,
nach einer neueren Zusammenstellung des Kaiserlichen Gesund- .
heitsamtes') für Säuglinge auf 44,8, für Kinder von ein bis zwei
Jahren auf 37,3 °/,. — Der in der erstgenannten Statistik an-
gegebene, schon ausserordentlich niedrige Prozentsatz der Gesamt-
mortalität: 21,3 wird von unserem Krankenmaterial während der
Serumperiode längst nicht mehr erreicht, insofern als von 65
Kindern unter zwei Jahren nur 11 starben, d.h.
nur 16,6 %,,.
Tabelle EL
Mortalitätsverhältnisse von 312 mit Serum (in der Zeit vom 27. Oktober 1894
bis 31. Dezember 1896) behandelten Diphtheriefällen in Hinsicht auf Alter und
Tracheotomie.
Es standen = hi E 8 E 8 2 2 e 8® 2
im 8: Ss 2 Sie 2 Errui.gige 3
Lebensjahr & x & Ru 25 E BERN.
© = ib: ©) 3 U RS
1% Dil 6 28,5 12 D 41,6 9 1
(10°) (1) (10,0) | (6) (1) (16,6) (4) (=)
2. 45 h) 111 29 h) 17,2 16 —
(28) (4) (14,2) (19) (4) (21,0) | (9 (>
3 51 4 ee 4 19,0 | 30 ei
(30) (3) (10,0) (12) (3) (25,0) (18) (—)
4 4 3 73 |" 18 3 16,6 | 3 Ani
(27) (2) (7,4) (9) (2) (22,2) | (18) (3)
5 46 1 21 21 -- —_ 25 1
(24) (1) (4,1) (9) = (—) (15) (t)
6 41 3 R 11 2 18,1 30 il
(33) (2) (6,0) (8) 69) (12,5) (25) (t)
7 21 2 9,5 5 — 16 2
(13) (2) (15,3) | (2) =) os) (11) (2)
8.9 22 Be. he 4 u 18 m
(20) Gi () (4) (-) a) (16) ()
10-15. 17 1 58 | -8 { 333 | 712 =
(13) (1) (7,6) (3) (1) (33,3) (10) (—)
16.—20. 7 _ _ —_ — — 7 —
(2) (—) ) (—) () (=) (2) (—)
Summa 312 25 8,01 124 20 16,12 188 5
(200) (16) (8,00) (72) (12) (16,66) | (128) (4)
!) Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt. Bd. XII.
?) Die eingeklammerten Zahlen illustriren die Verhältnisse der zweiten
Berichtsperiode.
Br
Noch eine dritte, ebenfalls der Anwendung der Antitoxine
von uns zugeschriebene Thatsache wird durch unsere statistischen
Daten bewiesen: Wir sind jetzt erheblich seltenerals
früher genötigt, unsere Diphtheriekranken der Operation
zu unterwerfen. Von den 328 Kranken der Jahrgänge 1893
und 1894, wo der Diphtherieabteilung ja, wie wir sahen, nicht
mehr ein von vornherein ledielich zur Operation bestimmtes
Material überwiesen wurde, sondern auch leichte, im Anfangs-
stadium der Erkrankung befindliche Fälle zugingen, mussten 239
im Laufe der Behandlung tracheotomiert werden, als 72,8%,.
Dagegen war bei den 312 mit Heilserum behandelten Patienten
nur 124 Mal (in 39,7°/,) der Luftröhrenschnitt erforderlich, mit
anderen Worten: Die Tracheotomie wurde unter der
Serumtherapie gegen früher in 33°, der Fälle ver-
meidbar.
Ausser den soeben erwähnten statistischen Belägen spricht
für den Wert des Behring’schen Diphtherieheilserums eine Reihe
von Thatsachen, die wir auf Grund klinischer Beobachtung
auch während der zweiten Berichtsperiode feststellen konnten.
Zunächst gab sich wieder auf das deutlichste zu erkennen,
dass die Resultate der Heilserumtherapie um so günstiger aus-
fielen, je früher die Patienten derselben zugeführt wurden, je
weniger Zeit zwischen Beginn der Erkrankung und erster Injektion
verflossen war. Tabelle IV veranschaulicht für unser Kranken-
material dieses Faktum.
Ich darf nicht unerwähnt lassen, dass im Einzelfalle der
Beginn der Krankheit auf Grund der durch eindringliches Be-
fragen der Angehörigen gewonnenen Daten festgestellt wurde.
Dass sich dabei unter Umständen ein früherer Krankheitstermin,
als er in Wirklichkeit vorlag, ergeben hätte, ist wohl bestimmt
auszuschliessen, dagegen ist sicherlich das Umgekehrte mehrfach
der Fall gewesen. Insbesondere hätte der Krankheitsbefund bei
den Säuglingen oftmals dazu auffordern können, entgegen der
Anamnese den thatsächlichen Anfang des Leidens über die letzten
24 Stunden vor der Aufnahme in die Klinik hinaus zurückzu-
datieren. Ohne dies wäre es sonst nicht recht plausibel, dass
z. B. von 37 angeblich am ersten Krankheitstage stehenden Pa-
tienten vier, darunter zwei Säuglinge von sechs bezw. sieben
Monaten, sofort nach dem Eintritt in die Klinik wegen hoch-
gradiger Larynxstenose operiert werden mussten, dass sich bei
— 18 —
drei dieser Fälle die eröffnete Luftröhre mehr oder weniger mit
Membranen ausgekleidet fand und dass der vierte wenige Stunden
nach der Operation seinem Leiden erlag. Ein solches Übergreifen
des diphtheritischen Exsudationsprozesses vom Rachen aus bis
weit in die Trachea hinein im Laufe der ersten 24 Stunden ist
doch gewiss höchst unwahrscheinlich. Da wir aber nun die
Krankheitsdauer vor Einleitung der Serumbehandlung trotz der
oft sehr gewichtigen Zweifel stets genau nach den Aussagen der
Angehörigen berechnet unseren Tabellen zugrunde gelegt haben,
mussten wir darauf gefasst sein, dass die Behandlungsresultate
bei den am sogenannten ersten und auch zweiten Krankheitstage
eingelieferten Patienten infolge dieser Fehlerquelle weniger günstig
ausfielen, als wir eigentlich hoffen durften. So erklärt sich denn,
dass selbst bei scheinbar frühzeitigster Anwendung des Heilserums
Todesfälle nicht ausgeblieben sind. Im übrigen veranschaulicht
der von Tag zu Tag sich steigernde Prozentsatz der Mortalität
in Tabelle IV sehr deutlich, was ich vorher aussprach: Je früher
die Injektion, um so besser das Resultat !
Mit dem an den ersten vier Krankheitstagen
erzielten Behandlungsergebnis dürfen wir ganz besonders
zufrieden sein. Auf der Wiener Naturforscherversammlung 1894
hatte Behring die Hoffnung ausgesprochen, dass von 100 diphtherie-
kranken Kindern durchschnittlich keine fünf Fälle sterben sollten,
sobald die Behandlung mit genügend hohen Serumgaben im Ver-
lauf der ersten 2 mal 24 Stunden nach deutlich wahrgenommener
Erkrankung eingesetzt habe. Diese von Behring in Aussicht
gestellte Mortalitätsgrenze wird von unserem Material aus der
zweiten Berichtsperiode selbst dann nicht überschritten, wenn
wir auch noch die im Laufe des dritten und vierten Krankheits-
tages injicierten Fälle mit in Rechnung stellen. Es starben dann
von 185 Kranken nur 8, d. h. 4,3°/,. Nehmen wir, um grössere
Zahlen auch hier zu haben, die Fälle aus der Bose’schen Statistik
hinzu, so sinkt die Mortalität für diejenigen Diphtheriekranken,
welche im Laufe der ersten vier Krankheitstage der Serumtherapie
teilhaftig wurden, sogar auf 3,6°,. Für die Tracheotomierten
lauten die betreffenden Zahlen gleichfalls sehr günstig: 10 bezw.
88h:
Das schon am fünften Krankheitstage in der Tabelle sich
geltend machende und von da ab immer auffälliger hervortretende
Ansteigen der Mortalität erinnert uns aber auch von neuem daran,
a A
— 189 —
Tabelle IV!).
Mortalitätsverhältnisse bei 297 mit Serum behandelten Diphtheriefällen
in Hinsicht auf die Krankheitsdauer vor Beginn der Behandlung.
Wir =) - =) - E
injieierten | £_ = S a 2 Ei ir a
am BEN Ss SION SS N R- gs |ee=| 3
Krankheits- | & 8 A 55 8 nn. |225 8
tage oO = Er je) = a:
1 38 1 2,6 4 1 25,0 3 —
(372) (1) (2,7) (4) (1) (25,0) | 83) | (—)
2. 85 3 3,5 12 2 16,6 13 1
(64) 1 8) (4,6) Gar O9 ACISEDE Ga)
3 74 3 4,05 33 3 Il 41 --
(50) (2) (4,0) (24) (2) (8,3) (26) )
4 49 2 4,08 30 1 3,83 19 1
(34) (2) (5.8) (21) (1) (4,7) (13 (1)
5 8 1 12,5 ) 1 20,0 3 —
a | „|
6. 17 4 23,0 13 2 15,3 4 2
(10) (4) (40,0) (7) (2) (28,5) (3) (2)
Teil 6 1 16,6 h) 1 20,0 1 —
(2) dd) | 60,0) | NO NEE LG DI FEIN Een)
S. 18 7 388.| „il 7 63,6 1 —
(2) (2) |(1000)| (@) (2) |(1000)| (—) (—)
19: 2 1 50,0 Mi 1 100,0 1 _
(1) 1) |(00,0)| a EL 1)
dass der Wirksamkeit des Diphtherieheilmittels sehr wohl Grenzen
gesetzt sind. Wir sahen dies bald in Fällen, wo der diphtherische
Prozess zur Zeit der Injektion nicht nur den Kehlkopf, sondern
auch schon Bronchien und Lungen befallen hatte und wo auch
durch die Tracheotomie das mechanische Athmungshindernis nicht
mehr aus dem Wege geschafft wurde. Bald waren es Diphtlierie-
fälle, welche bei Einlieferung in die Klinik durch vorausgegangene
Invasion anderer Bakterien in die Blutbahn, insbesondere von
Streptocoecen, kompliziert erschienen, welche eine zur tödtlichen
Sepsis und Pyämie führende Mischinfektion darstellten. Oder aber
es handelte sich, wieKossel?°) sich ausdrückt, um Erkrankungen,
in denen die Toxine bereits tagelang ihre verderbliche Einwirkung
!) Tabelle IV umfasst 97 Fälle der ersten Berichtsperiode (bei 15 ist
der Tag der Erkrankung nicht angegeben), sowie diejenigen der zweiten.
2) Die eingeklammerten Zahlen illustriren die Verhältnisse der zweiten
Berichtsperiode.
3) Deutsche medizinische Wochenschrift 1894, No. 43,
—- 10 —
auf den Körper ausgeübt hatten, mehr oder minder schwere Ver-
änderungen an Nerven, Herzmuskel und Nieren ins Leben rufend.
Solchen Fällen gegenüber erlischt natürlich die Heilkraft jedes
Antitoxins.
Aus nachstehender Übersicht der von uns beobachteten Todes-
fälle (Tab. V) ist ersichtlich, dass für jede dieser drei Kategorien
Beispiele vorhanden sind, ohne dass jedoch stets eine aus dem
Vorhandensein einzelner Komplikationen sich ergebende Rubri-
zierung möglich wäre.
Hervorzuheben ist, dass Individuen, deren Athmungs-
organe bereits geschädigt sind, z. B. durch chronische
Bronchitis, bei Hinzutritt einer diphtherischen Infektion ganz
besonders gefährdet sind und von vornherein eine sehr schlechte
Prognosis bieten. Wir nahmen drei an Diphtherie erkrankte
Kinder auf, von welchen zwei schon seit Geburt, das dritte seit
einem Jahr an hartnäckigem, jeder ärztlichen Behandlung trotzen-
den Husten gelitten hatten (vgl. Fall 5, 6 und 14 in Tabelle V).
Sie sind allesammt nach längerem Krankenlager und, nachdem die
Diphtherie längst abgeheilt war, ihrem Lungenleiden erlegen.
Bei drei unserer Patienten (Fall 1, 9, 12), welche schon
asphyktisch und in schwerem Collaps zugingen, durften wir von
vornherein gar keine Hoffnung auf Erhaltung des Lebens hegen.
Zwei derselben starben 4, einer 13 Stunden nach der Aufnahme,
nachdem vorher auch durch den Luftröhrenschnitt keinerlei Er-
leichterung der Atmung geschaffen worden war. Selbstredend hat
durch die Aufnahme dieser drei Gestorbenen in unsere Statistik
(Tabelle I) der Prozentsatz der Gesamtmortalität Keine Ver-
besserung erfahren, und wir wären ebenso, wie es andere Bericht-
erstatter durch Ausscheidung solcher hoffnungslosen Fälle gethan
haben, berechtigt, an Stelle der in Tabelle I angegebenen Daten
die innerhalb der zweiten Berichtsperiode unter der Serumtherapie
erreichte Mortalität auf 6,5 °/, für die Gesamtzahl unserer Kranken,
auf 12,5 °/, für die Tracheotomierten hinzustellen.
Die klinische Beobachtung liess fernerhin wieder eine günstige
Beeinflussung des Allgemeinbefindens der Kranken
durch das Heilserum klar hervortreten. „Die Diphtheriestation‘,
bemerkt Ganghofner!) treffend, „gewährt mit ihren kleinen
Insassen jetzt andauernd einen ganz anderen Anblick“ als früher.
!) Die Serumbehandlung der Diphtherie, 1897.
ui en i = LES, Dr Ze ae a, = u en 2 Zu De Su ar
* TEN
Tabelle V: Todesfälle der zweiten, Be
Name, Krank- An Bacterio- Tone
i erum Todesta; Sektionsbefund
2. ala, heitstag Aufnalmebefund Istcher ser tomie 3 ghaßı
Aufnahmetag Befund >
1. | Heinrich R., | Erster? | Rachen voller Belag | Diphtherie- | 24. Sep- | Sofort nach Vier |Diphtherie des Rachens,
6 Monate. — Ausgesprochener | baeillen. tember der Stunden Larynx, der Trachea, der
24. September Collaps. Hochgradige | Strepto- 1500. | Aufnahme. nach der| grösseren und kleineren
1895, 9 Uhr Stenose. coccen, Auf- Bronchi. — Broncho-
Abends Staphylo- A nahme, pneumonische Heerde. —
coccen. Schwellung der Mesen-
terialdrüsen.
2. Karl R., | Sechster. | Schwere septische Diph- | Desgleichen. |3. Januar _ Typisches Bild sep- 113.Januar.| Diphtheria fauc.abgelaufen.
6'/s Jahre. theria faue. et nas. 1500, 'tischer Diphtherie. — Hochgradige Dilatatio
3. Januar 5. Januar ventric. sin. — Eitrige
1896. 1500. Bronchitis. — Pneumoni-
sche Heerde in beiden
Lungen. — Lungenödem,
subpleurale Eechymosen,
Infaret der rechten Niere.
Aseites, Hydrothorax, Hy-
dropericard, Schwellung
der Mesenterialdrüsen
und Dünndarmfollikel.
3. Karl S., Sechster, | Diphtheria fauc. nas. | Desgleichen. |21. Januar| Sofort nach Desgleichen. 23.Januar, _ 5
2 Jahre. lar. — Hochgradige 1500, der 5 Uhr
21. Januar Stenose; bedrohliche 22. Januar| Aufnahme, Nach-
1896. Herzschwäche;jauchi- 1500. Trachea mittags.
ger Nasenausfluss. - voll von
Membranen.
4. L. Z., Sechster, | Rachen belagfrei. — | Diphtherie- | 8. April | Desgleichen. | Andauernd sehr hohe | 15. April. | Rachen und Kehlkopf ohne
2"/a Jahre. Rauher, bellender | bacillen, 1500, Temperaturen. Belag. — Eitrige Bron-
8. April 1896. Husten. — Enorme Strepto- 10. April Diffuse Bronchitis. chitis; bronchopneumoni-
Atlemmnot. Herz- eoccen, 1500. sche Heerde. Subpleurale
schwäche. Hämorrhagieen. Geringe
Dilatatio ventrie. sin.;
schlaffes Herz. Schwel-
lung der Mesenterial-
drüsen.
5. Otto L., Zehnter(?)| Seit einem Jahr an | Desgleichen. | 13. April | Sofort nach | Diffuse Bronchitis. — | 23. April. | Tiefe, aber meist gereinigte
1Y/2 Jahre. starkem Husten lei- 1500, der Profuse Durchfälle UlceraimLarynx,Trachea
13. April1896. dend. Seitzehn Tagen 16. April | Aufnahme. Sehr hohes Fieber; und oberen Teil des Pha-
fiebernd. Am 4. April 1500. immer bedroh- rynx. Eitrige Bronchitis.
eitriger Nasenaus- licher werdende — Bronchopneumonieund
fluss, Am 5. und 7. Herzschwäche. gangränöse Heerdein den
April ausserhalb In- x Lungen. Schlaffes, blasses
jektion von je 600 Im- Herz. — Fettige Degene-
munisirungseinheiten, ration der Muskulatur des
— Anfangs Besserung, rechten Ventrikels. Fol-
seit 12. April Ver- likelschwellung der Milz,
schlimmerung. — Enteritisfollieularis im
Dünndarm.
6. | Friedrich 8., | Achter. |Litt seit Geburt an| Diphtherie- | 14. April | Desgleichen. | Difiuse eitrige Bron-| 10, Mai. | Larynx, Trachea belagfrei.
2 Jahre. Husten. — Vor vier-| bacillen. 1500, ehitis. — Rachen — Bronchitis. — Ausge-
14. April 1896. zehn Tagen angeblich | Sehr viel | 17. April am 17. April belag- dehnte pneumonische In-
Mundfäule. Seit 6.| Staphylo- 1500, frei. — 29. April filtrate in beiden Lungen.
April matt, appetit- eoccen. 29. April Pneumonie. Pleuritisches Exsudat.
los. Hochgradige Ste- 1500.
nose, 136 Pulse.
7. | Wilhelm S., |Siebenter.| Am 14. April erkrankt, | Reineultur | 20. April | Sofort nach | Athmung nach Tra- | 21. April, | Diphtheria fauc., phar., lar.,
3 Jahre. 19. April Injektion von 1500. der eheotomie nicht) 4 Uhr Tracheae,bronch.— Hoch-
20. April 1896, von 600 Immunisie-| Diphtherie- Anfnahme, freier. Fieber bis| Nach- gradige eitrige Bronchi-
1 Uhr rungseinheiten... Am... baeillen, E. 0f0#19, Collaps ninımt.| mittags tis. Enteritis-follicularis
Nachmittags. 20. April nochmals ZU. des Dünn-undDickdarms.
600, da keine Besse- '
rung. — Schwerer
Collaps.
8. Otto H., Achter. | Seit acht Tagen wegen Nieht 30. Juli | Desgleichen. | Athmung nach Tra- |{. August. —
10 Jahre. Diphtheria faue. mit) untersucht. 1500. Operation cheotomie nicht
30. Juli 1896. Umschlägen und Pin- muss mehr- freier, — Broucho-
selungen behandelt fach unter- Pneumonie. —
Rachen ohne Belag. brochen Herzschwäche
An Tonsillen und werden, der | steigert sich trotz
Uvula tiefe diphthe- Puls und reichlicher Ana-
rische Ulcerationen. Athmung leptica.
Hochgradige Stenose stockt.
und Cyanogse. Herz-
schwäche. Rasseln
über beiden Lungen.
9 Anna $., | Zweiter? | Bis 10.September wegen Nicht 15. Sep- | Sofort nach | Athmungkeineswegs | 15. Sep- —
2°4 Jahre. Diphtheria conj. auf| untersucht. | tember | der Auf- frei; Luftröhremit | tember,
15. September der hiesigen Augen- 1500. |nalme, ohne| derben Membranen vier
1896, klinik mit Serum be- Narkose. ausgekleidet. Stunden
6 Uhr handelt; geheilt ent- nach der
Nachmittags. j lassen. Seit 14. Sep- Auf-
tember rauher Husten. nahme.
| — Stridor; Stenose;
| Collaps, — Rasseln
über beiden Lungen,
Temp. 40,1.
' - Ag
er 2
Tg isaz ZT
3 ;
Name . | Baeterio- s ;
2 Krank- Anamnese, Es : Tracheo- f
loei Serum ; Verlauf. Todesta, Sektionsbe
ab, Sn heitstag Aufnahmebefund. iss Beber tomie, er fund.
Aufnahmetag A Befund -
10.| Else A, |Zweiter? Sehr schwächliches, Diphtherie- 23. Sep- _ Grosse Unruhe, De- | 29. Sep- = E
6 Jahre, anämisches Kind. — | baeillen. tember lirien. Heftiges, | tember. i
23. September Septische Diphtheria | Strepto- 1500. häufiges Nasen- =
1896. faue. et nas. — Herz-| coccen. 25. Sep- bluten. Erbrechen. :
schwäche; 134 sehr| Staphylo- tember Albuminurie. Vom
kleine, unregelmäs-| coccen. 1500. 28 September Bes-
sige Pulse. | 27. Sep- serung; Puls kräf-
| tember tiger, 116; Rachen
| 1500. ohne Belag. —
1 Am 29. September
plötzlicb grosse
Unruhe; Cyanose;
Puls setzt aus. €
11.| Marie D., | Sechster. | Septische Diphtheria | Diphtherie- | 30. Ok- _ Abstossung derMem- | 25. No- | Diphtheriaabgeheilt. Pneu-
4 Jahre, fauc. et nas. — Ne- len in tober branen im Rachen | vember. monia duplex.— Nephritis
30, Oktober phritis. einkultur. 1500. bis 5. November Hydrocephalus. — Starke
1896. 2. No- unter starker Blu- Schwellung der Mesei-
+ vember tung beendet. — terialdrüsen.
1500. Multiple Abscesse; IN
2, Gaumenlähmung. i
— 24. November
Bronchopneumonie
12.| Karoline L., | Zweiter? Diphtheria faue. nas.| Diphtherie- | 7. No- | Sofort nach | Athmung nach Ope-| 8. No- | Diphtheria fauc. phar. lar.
1 Jahr. laryng. Von vorn-| baeillen in | vember der ration nicht freier. | vember, trach. AnämiedesHerzens
7. November herein Collaps. Bron- | Reinkultur. 1500. Aufnahme Collaps nur vor-| 12 Uhr Mesenterialdrüsen ge
1896, chitis. in Halb- übergehend besei- | Mittags. | schwollen. — Follikel-
11 Uhr narkose. tigt. Temperatur schwellung der Milz, des.
Nachmittags. £ | Trachea bis 40,5. Dünn- und Diekdarms.
voll von
Membranen. |
13.| Wilhelm H., | Dritter. | Diphtheria faue. nas. | Diphtherie- | 10. No- | Sofort nach | Athmung nur wenig | 13. No- | Diphtherie faue. phar. lar.
3 Jahre. laryng. — Starke Ste- | bacillen, vember der freier. Andauernd | vember. Bronchitis, Tracheitis. --
10. November nose und Cyanose. | Staphylo- 1500. Aufnahme. hohes Fieber. Al- Follikelschwellung in deı
1896. Herzschwäche. Tem-| coccen. buminurie. Sepsis. Milz, Dünn- und Dick-|
peratur 39,5. — 12. November darm. N
grosse Unruhe, De;
lirien. 3
14.| Karoline B., | Dritter. |Litt seit Geburt an Keine 25. No- | Desgleichen. | Chronische Bronchi- | 27. De- |Diplhtheria abgelaufen. —
3 Jahre. Husten. Sehrsehwäch- | Diphtherie- | vember tis. Nephritis. zember. Zahlreiche pneumonische
25. November liches Kind. Diph-| baeillen. 1500, Infiltrationsheerde. Plen-
1896. theria faue. et lar.— | Staphylo- | 26. No- ritis sero-fibrinosa. Ne-
Grosser Luftmangel, coccen. vember phritis parenchymatosa.
Cyanose,. Bronchitis.) Strepto- 1500. — Sehr schlaffes, blasses
coccen. Herz.
15.| Marie Pf, | Vierter. !Sehr schwächliches | Diphtherie- | 13. De- Sofort Athmung ziemlich | 14. De- ! Diphtherie lar., trach. und
1'/a Jahre, - Kind. Diphtheriafaue.) baeillen. zember | Intubation. frei. Herzschwäche | zember, bronch. mit ausgedehnter
13. Dezember et lar. Sehr starke| (Coccen 1500. nimmt aber stetig | 10 Uhr Membranbildung. Lobu-
« 1896, Cyanose. Stridor. [verschiedener zu. Bronchopneu- | Vor- läre pneumonische Infil-
6 Uhr Herzschwäche. Art. monie. Grosse Un- | mittags. tration aller Lappen, aus-
Nachmittags. } ruhe. Temperatur genommen rechter Ober-
bis 41,1. lappen. — Schwellung deı
Mesenterialdrüsen. Fol-
likelschwellung der Milz
und des Dünndarms. -
Trübe Schwellung der
Nierenrinde.
16. |Katharina Sch.| Vierter. |Septische Diphtheria | Diphtherie- | 26. De- _ Herzschwäche 27. De- iz
5 Jahre. fauc. et nas. — Col-) bacillen, zember nimmt rapide zu. | zember, 5
26. Dezember laps. Strepto- 1500. 11 Uhr
1896, eoccen, Vor-
3 Uhr Staphylo- mittags.
Nachmittags. eoccen.
— 191 —
Schon 24 Stunden nach der Injektion sahen wir Kinder, welche
unter recht schweren Erscheinungen eingetreten waren, munter
und spielend im Bett sitzen, ein Bild, das nicht recht mit der
noch immer sehr bedenklich aussehenden lokalen Affektion in
Einklang zu bringen war. — Hand in Hand mit der Besserung
des Allgemeinbefindens ging ein langsames Abfallen der Tempe-
ratur und Sinken der erhöhten Pulsfrequenz zur Norm.
Ein kritischer Abfall des Fiebers wurde nur in wenigen und dann
stets frischen Fällen beobachtet.
Noch überzeugender gab sich die Antitoxinwirkung in ihrer
günstigen Beeinflussung der örtlichen Krankheits-
erscheinungen zu erkennen. Dass der lokale Erkrankungs-
prozess schneller als sonst zum Stillstand kam, dass die Abstossung
der diphtherischen Membranen, die Abschwellung der submaxillaren
und submentalen Lymphdrüsen frühzeitiger als gewöhnlich erfolgte,
ist schon von Geh.-Rat Bose seiner Zeit betont worden und
wurde auch diesmal wieder in der Mehrzahl der Fälle festgestellt.
Ebenso fand sich des öfteren auch in der zweiten Berichtsperiode
eine frühere Beobachtung bestätigt, wonach etwa 24 Stunden nach
der Einspritzung stellenweise eine mässige Vergrösserung der
Beläge oder das Hinzukommen neuer, dann aber stets weniger
derber, schleierartiger Membranen an Stellen, welche am ersten
Behandlungstage belagfrei gewesen waren, konstatiert werden
konnte. Um durch solches Vorkommnis nicht unnötig erschreckt
und zur Wiederholung der Seruminjektion veranlasst zu werden,
ist es nötig zu wissen, dass es sich dabei keineswegs um ein
eigentliches Weiterschreiten des lokalen Prozesses handelt, sondern,
wie Kossel annimmt, nur um ein Sichtbarwerden der diphtheri-
schen Plaques auf solchen Schleimhautpartien, welche bei Beginn
der Antitoxinwirkung „bereits infiziert und durch Schwellung und
Rötung als solche gekennzeichnet waren“. Damit dürfte wohl
auch die Thatsache ihre Erklärung finden, dass wir während
derSerumbehandlung beikeinem einzigen unserer
Öperierten eine Diphtherie auf der kurz vor oder
nach der Injektion gesetzten Tracheotomiewunde
haben auftreten gesehen. Man wolle nicht vergessen, wie
häufig vordem diese Komplikation war und wie unangenehm sie
dann den Krankheitsverlauf zu beeinflussen vermochte! Krön-
lein beobachtete bei 210 Fällen von Tracheotomie nicht weniger
als 50 mal (23,8 °/,) Wunddiphtherie. Auch bei den Patienten
— 19% —
unserer Klinik früherer Jahrgänge ist Diphtherie der Tracheotomie-
wunde sicherlich nicht selten gewesen. Obwohl damals Kranken-
journale bei Diphtherie nicht geführt wurden, geht doch aus den
natürlich höchst lückenhaften, unvollständigen Vermerken, die bei
der Entlassung der Patienten im Hauptkrankenbuch gemacht
wurden, hervor, dass bei sieben Tracheotomierten diese Kompli-
kationen störend eingegriffen und wiederholt „zu ausgedehnter
Narkose der Trachealwandung‘ oder „zu gangränöser Zerstörung
der Haut bis zum Unterkiefer hinauf“ geführt hatte.
Wohl die weittragendsten Schlüsse für die Beurteilung der
Serumeinwirkung auf die diphtherische Lokalaffektion lassen sich
aber aus dem Verhalten der Larynxdiphtherie ziehen.
Aus unseren statistischen Zusammenstellungen ersahen wir vorhin
schon folgendes: Erstens hat bei ausgiebiger Antitoxin-Anwendung
die Zahl der Tracheotomieen an sich im Verhältnis zu früher
erheblich abgenommen, oder mit andern Worten: der diphtherische
Prozess greift jetzt bedeutend seltener als früher von den Rachen-
organen auf den Kehlkopf über. — Zweitens ist die Sterblichkeit
bei operierter Larynxstenose in der Serumperiode ausserordentlich
zurückgegnngen. Drittens kommt hinzu: Durchhinreichend
kräftige Serumdosen können Sich selbst schon
ernstere Erscheinungen von Kehlkopferoup noch
völlig zurückbilden. So schwanden unter 86 Fällen der
zweiten Berichtsperiode, welche die Symptome beginnender oder
ausgesprochener Larynxstenose beim Eintritt in die Klinik dar-
boten, 15 mal die beängstigenden Erscheinungen (darunter: sehr
starker Stridor, Einziehungen im Epigastrium), ohne dass die
schon für unvermeidlich erachtete Tracheotomie notwendig ge-
worden wäre. Die übrigen 72 Kinder wurden operiert und zwar
die weitaus grösste Zahl, nämlich 65, unmittelbar nach der Auf-
nahme, weil jedes längere Zaudern den Tod durch Asphyxie her-
beigeführt hätte. Der Rest kam erst später zur Operation, aber
doch sämtliche sieben Kranke im Laufe der nächsten zwölf
aufdie Einspritzung folgenden Stunden. Eigentlich
war ja auch bei diesen die Operation schon bei der Aufnahme
indiziert, und nur die Gewissheit, dass im äussersten Notfalle
sofort der Operateur zur Stelle sein konnte, liess ein exspektives,
von dem Wunsche, dass die Stenose unter der Antitoxinwirkung
vielleicht doch noch verschwände und die Operation günstigen
„ Falles umgangen werden könnte, getragenes Verhalten gerechtfertigt
-—- 19 —
erscheinen. Die Notwendigkeit, eine Tracheotomie
oder Intubation — ich möchte diesen Punkt ganz besonders
hervorheben — in der zweiten Hälfte des ersten klini-
schen Behandlungstages oder gar am zweiten oder
selbst noch später auszuführen, ist nicht ein ein-
ziges Malan uns herangetreten.
In dem berechtigten Bestreben, Zeit zu gewinnen bis zur
Entfaltung der Serumwirkung und die Operation über die dazu
nötigen, wenigen Stunden hinauszuzögern, wurden wir übrigens
auf das Beste unterstützt durch die oben schon erwähnte Inhalation
der Dämpfe einer schwachen Salicylsäurelösung. Denn dass es
uns gelang, 15 Kinder mit Larynxstenose trotz der oft enormen
Athmungsbeschwerden vor dem Luftröhrenschnitt zu bewahren
solange, bis das Heilserum dem Fortschreiten des Exsudations-
prozesses Einhalt gebieten konnte, — das danken wir wohl einzig
und allein der Wirkung des Dampfsprays, welcher in solchen
Fällen zwölf Stunden und länger fast ohne Unterbrechung am
Lager des kranken Kindes in Thätiekeit gehalten wurde.
In diesem soeben besprochenen Moment liegt aber ein ge-
waltiger Fortschritt unserer jetzigen Therapie im Vergleich zu
derjenigen früherer Zeit. Dank der Heilserumbehandlung kennen
wir heute nicht mehr jenen früher so unendlich oft vor unseren
Augen sich abspielenden Vorgang, dass ein diphtheriekrankes
Kind ohne Stenoseerscheinungen in das Krankenhaus eintrat, dass
aber aller erdenklichen lokalen und allgemeinen Behandlung zum
Trotz der anfangs nur auf den Rachen lokalisiert gewesene Prozess
bald unauthaltsam auf den Kehlkopf übergriff, dass die als Ultimum
refusium vollzogene Tracheotomie nur für ganz kurze Zeit Er-
leichterung und Hülfe gewährte, ohne jedoch schliesslich den Tod
fernhalten zu können. Dieses trostlose, uns so entmutigende Bild
ist jetzt aus unseren Krankensälen verschwunden.
Zur Rachendiphtherie hatte sich in 13 unserer Fälle diphthe-
rischeAffektionderNasenschleimhaut höheren Grades
gesellt. Soweit dabei Beobachtungen möglich waren, schien auch
hier die Abteilung des Prozesses schneller von statten zu gehen,
als bei rein lokaler Behandlung.
Diphtherische Vulvitis neben Diphtheria faucium
kam ein Mal und war bei einem 1!/,jährigen Mädchen zur Be-
obachtung.? 'Sowohl im Rachenbelag als auch in den Auflagerungen
an der Vulva fanden sich Loeffler’sche Bazillen in grosser Anzahl.
Es trat Heilung ein. 13
— 14 —
Diese im Vorstehenden besprochenen, mit dem Behring’schen
Diphtherieheilmittel erzielten Erfolge wurden auch in der zweiten
Berichtsperiode — und das ist besonders erfreulich! — durch
keinerlei schädliche Nebeneinwirkungen beeinträchtigt. Die
bei fünf Kranken nach der Einspritzung beobachteten, bald an
Searlatina, bald an Urticaria erinnernden Serumexantheme
traten stets ohne unangenehme Komplikationen auf und waren
regelmässig nach Ablauf von zwei bis vier Tagen wieder spurlos
verschwunden. Störungen, wie sie anderwärts nach der Ein-
spritzung auftraten, z. B. schmerzhafte Gelenkaffektionen, hohes
Fieber, schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens haben
wir niemals bei unseren Kranken wahrgenommen.
Über die immunisierende Leistungsfähigkeit
des Behring’schen Mittels liessen sich in unserer Klinik auch in
der Folge keine umfangreicheren Beobachtungen anstellen. Im
Widerspruch mit der Ansicht Kossel’s, dass man von einer
Immunisierung einen 14 Tage bis 3 Wochen dauernden Impfschutz
erhoffen könne, steht die Krankengeschichte eines Kindes, welches
wegen Konjunktivaldiphtherie vom 19. August bis 10. September
1896 auf der Klinik des Herrn Prof. Vossius mit einer Serumgabe
von 1500 Immunitätseinheiten behandelt worden war. Gesund
entlassen, wurde es bereits am 15. September wegen sehr weit
vorgeschrittener Diphtherie des Rachens und Kehlkopfes in die
chirurgische Klinik wieder eingeliefert. Abermalige Serumappli-
kation und sofortige Tracheotomie brachten keine Rettung mehr.
Das Kind starb 4 Stunden nach seiner Aufnahme in das Krankenhaus.
Für unsere lokalen Verhältnisse ergeben sich aus dem Vor-
stehenden folgende Hauptpunkte:
1. Der Prozentsatz der Gesammtmortalität bei Diphtherie hat
unter der Serumbehandlung eine Herabsetzung um etwa 36 °/, er-
fahren. Insbesondere ist die Sterblichkeit bei den tracheotomierten
Kranken insgesamt von 58,2 auf 16,1, bei den tracheotomierten,
im ersten und zweiten Lebensjahre stehenden Kindern von 75,6
auf 24,3 °/, herabgedrückt worden.
2. Bei den eingelieferten Kranken wurde die Tracheotomie
im Vergleich zu früher in einem Drittel der Fälle vermeidbar.
3. Bereits bestehende Larynxstenose ging unter der Serum-
wirkung in 17 °/, der Fälle wieder zurück.
4. Das Serum verhütete in allen Fällen eine diphtherische
Infektion der Tracheotomiewunde.
— 1% —
5. Je früher die Serumtherapie einsetzt, um so günstiger die
Prognose.
6. Eine Verzettelung der Injektionsmenge, welche selbst im
allerersten Stadium der Erkrankung mindestens 1000, besser aber
1500 Immunitätseinheiten umfassen muss, stellt die Wirksamkeit
der ganzen Serumtherapie in Frage.
Diskussion: Herr Vossius.
2. Herr Best: Über einen Fall von Chorioidealsarkom.
Vortragender demonstriert Präparate eines Chorioidealsarkoms, das
in der Giessener Augenklinik zur Beobachtung kam. Die mikro-
skopische Untersuchung hatte ein von dem gewöhnlichen Befund
abweichendes Bild ergeben, nämlich ein Endotheliom, dessen Zellen
sehr reich an Glykogen waren. Die Geschichte des Falles ist
kurz folgende:
Die 66jährige Tagelöhnersfrau Christine Erb aus Geilshausen
wurde am 9. April 1896 aufgenommen. Bei normalem linken
Auge liess sich für das amaurotische rechte feststellen: Das untere
Lid war entroponiert, so dass die teilweise falsch stehenden Cilien
auf der Hornhaut rieben. Der Bulbus war stark injiziert, auf
Berührung sehr empfindlich, seine Tension erhöht; Vortreibung
des Auges bestand nicht. Die Hornhaut war diffus getrübt, von
pannösen Gefässen durchzogen. Eine frische Blutung in die
Vorderkammer erschwerte die Erkennung weiterer Einzelheiten,
doch war zu sehen, dass die Pupille rings mit der Vorderkapsel
der cataraktösen Linse verwachsen war. Man konnte demzufolge
vielleicht an einen Tumor denken, indess führte die Anamnese
auf einen anderen Weg. Patientin hatte nämlich als Mädchen
eine Verletzung des Auges durch eine Kornähre erlitten. Darauf
langsame schmerzlose Abnahme des Sehvermögens. 1894 erneute
Verletzung des linken Auges durch einen Baumzweig bei Be-
schäftigung im Walde. Eine poliklinische Untersuchung ergab
bereits damals denselben Status: Frisches Hornhautgeschwür, alte
Keratitis, chronische Iritis mit Synechien, Katarakt. Man nahm
also eine chronische Iridocycelitis an und riet wegen der Schmerz-
haftigkeit zur Enucleation. Bei der Entfernung des Auges stellte
sich dann ein intraoculares pigmentiertes Sarkom heraus, das
bereits dem Optieus entlang nach dem Gehirn zu weiter gewuchert
war und dessen radikale Entfernung dadurch unmöglich wurde.
Der Tod erfolgte am 9. Juli 1896 unter Erscheinungen von Hirn-
tumor in der inneren Klinik. en
— 196 —
Die Sektion ergab eine Ausdehnung des Sarkoms auf den
rechten Nervus opticus, Chiasma und etwas über Taubeneigrösse
auch auf die Gehirnbasis, dagegen Fehlen von Metastasen.
Klinisch bemerkenswert ist der geschilderte Fall zunächst
durch das sehr langsame Wachstum der Geschwulst sowie durch
die Coineidenz mehrfacher Verletzungen, welche beide Momente die
Diagnose sehr erschwerten. Ferner ist die Art der Verbreitung
eine ungewöhnliche. Der Durchbruch eines intraocularen Sarkoms
erfolgt zwar sehr häufig am Sehnerv oder in seiner Umgebung
— die Statistiken ergeben ungefähr ein gleiches Verhältnis gegen-
über der anderen Möglichkeit, Perforation am Hornhautrand 'oder
mehr äquatorial dureh die Sklera —, aber trotzdem ist ein Über-
greifen auf das Gehirn selten. Die meisten derartigen Patienten gehen
an den Folgen von Metastasen, besonders Lebermetastasen, zugrunde.
Die mikroskopische Untersuchung zeigte, dass die Sarkom-
zellen teils entlang den Adventitialscheiden der Blutgefässe wucher-
ten, teils von den Endothelien der Lymph- und Saftkanälchen
ihren Ursprung nahmen. Die grossen epithelähnlichen Zellen
selbst charakterisierten sich durch ihren Gehalt an Glykogen, das
durch Braunrotfärbung mit Jod nachweisbar wurde, aber im Gegen-
satz zu Amyloid sich in Speichel löste. Zwischen ihnen — den
Endotheliomzellen -—— verzweigte sich ein bindegewebiges Reti-
eulum. Über die histologische Beschaffenheit des Tumors wird
in Ziegler’s Beiträgen zur pathologischen Anatomie genauer Bericht
erstattet werden.
Diskussion: Herr Bostroem, Herr Best, Herr Vossius.
Sitzung am 25. Mai 1897.
Vor der Tagesordnung: 1. Herr Löhlein (Krankenvorstellung):
Exostose vor dem rechten lleosacralgelenk, im
Anschluss an die Symphyseotomie entstanden.
Löhlein stellt eine Wöchnerin (V.-para) vor, bei der vor 16 Tagen
(am 9. Mai d. J.) in der Klinik die Frühgeburt eingeleitet wurde,
nachdem die dritte Entbindung dureh die Symphyseotomie beendet
und bereits in der vierten Schwangerschaft die künstliche Früh-
geburt (Dezember 1895) ausgeführt worden war.
Es handelt sich um ein rachitisch plattes und gleichzeitig
allgemein verengtes Becken von 10,5 Conjugata diagonalis. Der
Fall ist dadurch geburtshülflich besonders interessant, dass zu
—- 1917 —
der bestehenden Beekenenge noch eine weitere Ver-
kürzung des rechten Schrägdurchmessers dadurch hin-
zugekommen ist, dass vor dem rechten Ileosacralgelenk
sich im Anschluss an das Trauma der Symphyseotomie
einenicht unbeträchtliche Exostose (Parostose) ausgebildet
hat. Die Symphyseotomie war am 5. Januar 1895 nach erfolg-
losen, zum Teil in Walcher’scher Hängelage ausgeführten Zangen-
versuchen gemacht worden, um die Perforation des kräftig ent-
wickelten Kindes zu umgehen. Das letztere (Knabe von 3570 g)
wurde nach dem Schamfugenschnitt leicht durch eine Traetion
lebend entwickelt; es erlag indessen am dritten Tage nach der
Geburt. Die Mutter verliess am 27. Januar zuerst das Bett und
wurde am 5. März gesund entlassen. Bereits am 25. Februar 1895
war bei der inneren Exploration vor dem rechten Ileosacralgelenk
eine harte, hügelig sich erhebende Geschwulst von der Grösse
einer halbierten Wallnuss konstatiert worden, über deren etwas
unebene Oberfläche die Arteria iliaca nach abwärts lief und die
mit ihrem unteren Rande bis an das obere innere Ende des Liga-
mentum spinoso-sacrum reichte.
Es wurde angenommen, dass es sich um die Folge einer
durch das Auseinanderweichen der Schambeine bedingten Ver-
letzung des rechten Ileosacralgelenkes handelte, die höchstwahr-
scheinlich mit einem subperiostalen Bluterguss einherging. Wie
bereits 1868 von Ahlfeld nachgewiesen wurde, ist bei gewaltsamer
Auseinanderdrängung des Beckenringes die gleichzeitige Trennung
der Schamfuge und des rechten Hüftkreuzbeingelenkes die am
häufigsten beobachtete Combination. Was unseren Fall betrifft,
so konnte sowohl bei der im Dezember 1895, als bei der am
9. Mai d. J. eingeleiteten Frühgeburt festgestellt werden, dass der
erwähnte knochenharte, halbkugelige Tumor im weiteren Verlauf
nicht kleiner geworden, sondern eher etwas gewachsen war:
etwa 1,5 cm von der Mitte des Kreuzbeins beginnend, reichte
seine Basis bis an den medianen Rand des Foramen ischiadieum
majus. Er entsprach einem halbierten Borsdorfer Apfel. Der rechte
schräge Durchmesser erschien durch ihn um 1'/,—2 cm verkürzt.
Der Verlauf der künstlichen Frühgeburt war auch in diesem
Falle sehr befriedigend. Durch die Wendung auf den rechten
Fuss wurde, nachdem der Cervicalcanal durch Colpeuryse und
Metreuryse völlig erweitert war, ein lebender Knabe von 2440 g
zu Tage gefördert. Das Kind zeigte in den ersten vier Tagen
— 1% —
eine Gewichtsabnahme von 240 g, hatte aber bis zum 22. Mai
das Anfangsgewicht wiedererlangt und bei der Entlassung (am
26. Mai) dasselbe um 110 g überschritten (2550 8). — Der Pro-
zentsatz der nach der künstlichen Frühgeburt lebend entlassenen
Kinder hat sich in der Giessener Frauenklinik während der letzten
Jahre fortschreitend gebessert und beträgt jetzt 71"/,.
Zur Tagesordnung: 2. Herr Brandenburg: Demonstration
der Widal’schen Reaktion.
Diskussion: Herr Riegel, Herr Brandenburg.
3. Herr Vossius: Über die durch Raupenhaare be-
dingten Augenerkrankungen. Der Vortragende berichtet
zunächst über das von Sämisch als Ophthalmia nodosa bezeichnete
Krankheitsbild, bei welchem in der Bindehaut und Iris tuberkel-
ähnliche Knötchen unter meist sehr heftigen Entzündungser-
scheinungen auftreten und das Sehvermögen durch Iridoeycelitis
fast ganz erlöschen kann. Die mikroskopische Untersuchung
ergiebt in dem aus Epitheloid- und Rundzellen zusammengesetzten
Knötchen Riesenzellen und ein Raupenhaar, in Quer- oder Längs-
schnitt getroffen. Es wird die Litteratur seit Pagenstecher’s
erster Mitteilung kurz besprochen und eingehender über eine
Arbeit von Laudon referirt, welche über die sonstigen bei Tier
und Mensch beobachteten, durch Raupenhaare veranlassten Atfek-
tionen handelt. Schliesslich demonstriert der Vortragende Prä-
parate von einem grösseren, tuberkelähnlichen, reizlos gewachsenen
Tumor der Conjunctiva bulbi, welcher einem 23 jährigen Zimmer-
mann exstirpiert war und in einem aus Epitheloid- und Rundzellen
zusammengesetzten Knoten vereinzelte Riesenzellen, sowie drei
Raupenhaare enthielt. (Der Fall ist von Herrn Harald Bostroem in
seiner Dissertation ausführlich beschrieben.)
Sitzung am 29. Juni 1897.
1. Vor der Tagesordnung berichtet Herr Vossius über zwei
neue in die Ophthalmotherapie eingeführte Medikamente, über das
Holocain und über das Euphthalmin. Das salzsaure Holocain
wird in 1°/,iger Lösung zur Anästhesie des Auges verwendet,
und zwar genügen schon 30—35 Sekunden nach dem Einträufeln
von 2—3 Tropfen in den Conjunctivalsack, um eine Anästhesie
der Binde- und Hornhaut zu erzielen. Ein Vorteil des Mittels
— 19 —
besteht darin, dass die Pupille nicht wie beim Cocain erweitert
wird; auf die Accommodation wirkt es nicht ein. Es lähmt die
peripheren Nervenendigungen in der Hornhaut und hat nach den
Untersuchungen von Dr. Heinz und Schlösser sehr giftige Eigen-
schaften. Bei der Anästhesie tritt eine leichte Hyperämie der
Bindehaut ein; die Einträufelung verursacht Keine nennenswerte
Schmerzempfindung. Das Mittel wurde mit gutem Erfolge zur
Entfernung von Fremdkörpern aus der Cornea und bei Diseissionen
der Linse und des Nachstars verwendet; zu diesen Eingriffen
kann es bestens empfohlen werden an Stelle des Cocains. Bei
zwei Staroperationen war seine Wirkung nicht so vollkommen
befriedigend, wie die des Cocains. Das Medikament wird in den
Höchster Werken dargestellt; dasselbe steht in Beziehung zum
Phenacetin.
Das aus der Schering’schen Apotheke stammende und ein
Derivat der Mandelsäure darstellende Euphthalmin wurde in
2°/,iger Lösung verwendet zur Erzeugung einer Mydriasis. Die-
selbe erreicht einen mittleren Grad, tritt 20—30 Minuten nach
der Einträufelung von 2—3 Tropfen jener farblosen Lösung ein
und verschwindet nach 2—3 Stunden gänzlich. Nach dem Ein-
träufeln erfolgt weder eine Schmerzempfindung noch eine andere
unangenehme Nebenwirkung. Die Accommodation bleibt unbeein-
flusst. Das Mittel eignet sich vorzüglich zu ophthalmoskopischen
Untersuchungen, wenn die enge Pupille eine genaue Spiegelunter-
suchung erschwert, und ist zu diesem Zwecke schon mit Rücksicht
auf die schnell vorübergehende Wirkung auf die Pupille sowie
wegen der Nichtbeteiligung der Accommodation sehr zu empfehlen.
Zur Tagesordnung: 2. Herr Sommer berichtet über fünf
klinische Fälle von progressiver Paralyse und erörtert die
Symptomatologie, Differenzialdiagnose und Frühdiagnose dieser
Krankheit.
Sitzunglalm 13. Imli41897;
1. Herr Vossius: Weitere Erfahrungen über die
Myopieoperation. Der Vortragende berichtet in Kürze an
der Hand seiner eigenen Erfahrungen bei der Operation von 28
kurzsichtigen Augen über folgende Fragen, von deren Beant-
wortung im allgemeinen die Empfehlung der Myopieoperation ab-
hängig ist:
— 200 —
1. Wie sollman operieren? Am günstigsten hat sich
die Diseission der vorderen Linsenkapsel und Rindenschichten mit
nachfolgender ein- oder zweimaliger Punktion der vorderen Augen-
kammer zur Entleerung des gequollenen und getrübten Linsenbreis
bewährt. Zur Beförderung der Resorption der zurückbleibenden
Linsenreste mussten Atropineinträufelungen und warme Umschläge
mit Verband abwechselnd verwendet werden. Schliesslich kommt
noch die Diseission des Nachstars in Frage. Von der durch
Thier empfohlenen Durchschneidung der ganzen Linse ist Vossius
zurückgekommen, weil man bei der Punktion der Vorderkammer
leicht Glaskörpervorfall bekommt. Vossius hat denselben viermal
erlebt und mit der Scheere abkappen müssen, wenn er sich nicht
spontan zurückzog. Schädliche Folgen sind demnach nicht be-
obachtet. Infektionen sind nicht vorgekommen. Der Heilungs-
verlauf war normal; einmal trat ein Glaukomanfall mehrere Wochen
nach der Entleerung der gequollenen Linsenmasse ein, welcher
durch Pilocarpineinträufelungen geheilt wurde, zweimal Fädchen-
keratitis.
Das Sehvermögen wurde um 0,1—0,3 und nur einmal um
0,5 gebessert und diese relativ geringe Besserung wird dadurch
erklärt, dass fast nur Fälle mit Maculaaffektionen zur Operation
kamen, in welchen die Sehschärfe an sich schon sehr gesunken
war. Der günstige Verlauf dieser Fälle beweist, dass Macula-
erkrankungen keine Contraindication für die operative Behandlung
der Myopie abgeben.
2. Bei welcher Höhe der Myopie soll man ope-
rieren? Vossius widerrät, geringe Grade von Kurzsichtigkeit
zu operieren. Er hat die Operation nur von 12 Dioptrien auf-
wärts ausgeführt und geringere Grade zwischen 10 und 12 Dioptrien
nur bei Kindern operiert, bei welchen die Kurzsichtiekeit in der
letzten Zeit sehr schnell zugenommen hatte, so dass man dies
auch für die nächste Zukunft erwarten musste, und bei denen
gleichzeitig die Sehschärfe infolge Maculaerkrankung oder ohne
dieselbe abgenommen hatte. In solchen Fällen hält Vossius die
Operation auch bei Myopie von 10 Dioptrien aufwärts für erlaubt.
3. Bleibt die Refraction nach der Operation
stationär? Vossius hat bisher nach der Operation E oder
Hypermetropie bis zu 6,0 Dioptrien beobachtet, dreimal nach
einem geringen Grad von Myopie. Auch bei den vor Jahren
operierten Patienten blieb die Refraction unverändert, wie dies
— 201 —
auch andere Operateure, z. B. v. Hippel, mitgeteilt haben. Hier-
nach kann die Operation nur empfohlen werden; denn der Verlust
der Accommodation ist irrelevant, da Myopen höheren Grades
von derselben doch keinen Gebrauch machen und da sie anderer-
seits durch passende Convexgläser befähigt werden, in viel
grösserem Abstande sich in der Nähe zu beschäftigen, wie vor
der Operation.
4. Werden die den Myopen drohenden Gefahren,
spezielldie Netzhautablösung, durchdie Operation
beseitigt? Vossius hat nur einmal zwei Jahre nach der
Operation eine Maculablutung gesehen, welche durch unzweck-
mässiges Verhalten bei einem Patienten veranlasst wurde, der
schon vor der Operation eine Erkrankung der Macula gehabt
hatte. Eine Netzhautablösung ist bei keinem seiner Operierten
aufgetreten. Man kann dieselbe nur dann der Operation zur Last
legen, wenn sie während des Heilungsverlaufs eintritt oder wenn
bei der Operation Momente sich einstellen, welche die Entstehung
der Netzhautablösung begünstigen, wie ein Glaskörperprolaps.
Derselbe lässt sich vermeiden, wenn man nicht die Linse in toto
durchschneidet, und wenn man bei der Eutferung der Linsen-
massen aus der Vorderkammer nicht za grossen Druck anwendet.
Wer ganz sicher gehen will, kann sich mit mehreren Diseissionen,
wie beim Schichtstar, begnügen; allerdings dauert die Behandlung
dann viel länger.
Details über die Operierten sind in den Beiträgen zur Augen-
heilkunde von Deutschmann veröffentlicht. |
2. Herr Stieda demonstriert einen fast mannskopfgrossen
Ovarialtumor, welcher von Herrn Geheimrat Löhlein durch
die Colpotomia posterior entfernt worden ist.
Die Geschwulst stammt von einer 54jährigen Patientin,
welche zehn Mal geboren und in ihrem 45. Lebensjahre ihre stets
starke Periode verloren hatte. Seit drei Jahren hat sie unregel-
mässige Blutungen und ist sehr heruntergekommen. Bei der Unter-
suchung der sehr anämischen Frau fand sich der aufs Dreifache
vergrösserte Uterus in Anteposition gedrängt und eleviert
durch einen fast mannskopfgrossen Tumor von prallelas-
tischer Consistenz, welcher das hintere ‘Scheidengewölbe tief
herabdrängte und den Beckeneingang bis zur Nabelhöhe über-
ragte. Aus dem Muttermund ragte ein wallnussgrosser fibröser
— 202 —
Polyp hervor. Beide Scheidenwände waren ausserordentlich
schlaff und descendiert, die Vulva klaffend. Diese sehr günstigen
räumlichen Verhältnisse, sowie der Umstand, dass die Geschwulst
das hintere Scheidengewölbe herabdrängte, forderten dazu auf,
den Tumor durch die Golpotomia posterior zu ent-
fernen. Nach Abdrehung des Polypen und Ausschabung der
hochgradig gewucherten Mucosa uteri wird die Portio in die Höhe
gezogen, das hintere Scheidengewölbe durch seitlich eingesetzte
Kugelzangen gespannt und durch einen 5 cm langen Medianschnitt
gespalten. Die Peritonealöffnung wird durch zwei Querschnitte
erweitert und der Tumor vorgezogen. Die eystischen Abschnitte
werden punktiert, die solideren Partieen keilförmig exeidiert. Auf
diese Weise gelingt es unschwer, den Tumor durch den hinteren
Scheidenbauchhöhlensehnitt zu entwickeln. Der mit der rechten
UÜteruskante in Verbindung stehende Stiel wird unterbunden und
durchtrennt. Eine strangförmige Adhäsion mit einer Darmschlinge
wird stumpf gelöst. An die Ovariotomie wird die Totalexstirpation
des vergrösserten Uterus sofort angeschlossen. Der Heilungsver-
lauf war günstige. Der exstirpierte Ovarialtumor übertrifft die
bis jetzt in der Giessener Frauenklinik durch die vaginale Cölio-
tomie entfernten parauterinen Tumoren an Grösse.
Der in diesem Falle erzielte Erfolg legt es nahe, unter
günstigen Verhältnissen auch bei grösseren cystischen Geschwülsten
die Exstirpation von der Scheide her zu versuchen. Sollte man
auch in manchen Fällen gezwungen sein, von der Kolpotomie zur
Laparotomie überzugehen, so sind in der Giessener Klinik nach-
teilige Folgen davon nicht beobachtet worden, da die für die
Kolpotomie bestimmten Patientinnen stets auch zur Laparotomie
vorbereitet werden.
Diskussion: Herr Strahl, Herr Vossius.
Sitzung, zugleich Generalversammlung
am 16. November 1897.
1. Herr Gaffky und Herr Sticker: Mitteilungen über
die Thätigkeit der zur Erforschung der Pest nach
Indien entsandten Commission. (Vergl. Deutsche med.
Wochenschrift 1897, No. 17, S. 273, No. 19, S. 301, No. 31, S. 501
und Nr. 32, S. 516.)
— 208 —
2. Vereinsangelegenheiten. Aus dem Berichte des
Schriftführers ist zu entnehmen, dass im verflossenen Vereins-
jahre 12 Sitzungen stattfanden und, einschliesslich der Demon-
strationen, 22 Vorträge gehalten wurden. Die Zahl der Mitglieder
betrug Ende des letzten Vereinsjahres 71; davon schieden aus:
12 durch Wegzug, es traten ein 13, so dass zu Beginn des neuen
(XX.) Vereinsjahres dem Verein 72 Mitglieder und 3 Ehrenmit-
glieder verbleiben.
3. Vorstandswahl. Es verbleibt der seitherige Vorstand:
erster Vorsitzender Herr Professor Vossius; zweiter Vorsitzender
Herr Professor Steinbrügge; Schriftführer Herr Privatdozent
Walther; Kassierer Herr Ploch.
Sitzung am 30, November 1897.
Herr Sticker: Uber die Pest in Indien. (Vortragender
berichtet über den klinischen und anatomischen Teil des in der
vorigen Sitzung verhandelten Themas.)
Sitzung am 14. Dezember 1897.
1. Herr Sticker legt der Versammlung ein nach seinen An-
gaben in der optischen Werkstätte von E. Leitz in Wetzlar an-
sefertistes Reisemikroskopvor. Bei der Konstruktion desselben
hatte er die Absicht, ihm drei Eigenschaften zu geben, welche
den bisher unter demselben Namen verfertigten Instrumenten
gefehlt haben: Es sollte möglichst wenig Raum einnehmen, etwa
in ein Etui wie ein Opernglas unterzubringen sein; es sollte recht
leicht sein und ohne Belästigung von jedem Reisenden angehängt
werden können; es sollte die gewöhnlich gebrauchten Mikroskope
mit schweren Stativen nicht ersetzen, sondern ihnen als billige
Beigabe, die einzig für Exeursionen bestimmt sei, zugesellt werden.
Das vorgelegte Instrument misst, wenn es zusammengelegt
und in seinem Lederkästehen untergebracht ist, in der Länge
15 cm, in der Breite 5'/,, in der Höhe 6 cm. Das Kästchen dient
nebst einem in seinem Deckel zu befestigenden Metallstab als
Stativ, an welchem Spiegel, Objekttisch mit Blende und Condensor,
sowie die Hülse des Tubus in einfachster Weise unbeweglich
befestigt werden. Die grobe Einstellung des Mikroskopes geschieht
— 204 —
durch Verschiebung des Tubus in seiner Hülse, die feine durch
eine Schraubenvorrichtung, welche am unteren Ende des Tubus
die Verbindung zwischen dem letzteren und dem Objektiv herstellt
und wie am ÜCormpensationsocular gebaut ist. Im Etui können
nach Wahl ein Oeular und zwei Objektive verwahrt und in dem
zusammengeschobenen Tubus untergebracht werden. Damit das
Instrument die notwendige Festigkeit besässe, wurden alle Teile
aus der gewöhnlichen Messinglegierung hergestellt und auf die
zuerst geplante Verfertigung aus Aluminium oder Hartgummi ver-
ziehtet. Trotzdem ist das Gewicht des ganzen Instrumentes im
Lederetui nebst einer Tasche, welche noch ein zweites Kästchen
mit Objektträgern, Deckgläsern, Farblösungen, Immersionsöl auf-
nimmt, und einem Riemen, mit welchem der ganze Apparat wie
ein Feldstecher an der Schulter getragen wird, nur 920 g, wäh-
rend ein gewöhnliches, z. B. für bakteriologische Zwecke gebräuch-
liches Instrument, wie die zur Erforschung der Pest nach Indien
entsandte Commission es mitgenommen hat,im Lederkoffer wenigstens
12500 & wiegt und also die Kraft eines besonderen Dieners bean-
sprucht. Oeculare und Objective werden dem Apparat nur auf
Wunsch beigegeben; sonst entnimmt man sie für die jeweilige
Exeursion den gewöhnlichen Apparaten von Leitz.
Das Reisemikroskop ist besonders für bakteriologische
Untersuchungen auf Expeditionen und für Untersuchungen (von
Blut ete.) am Krankenbett bestimmt. Ausser den Ärzten dürften
auch Botaniker und Zoologen Nutzen davon haben.
Diskussion: Herr Strahl, Herr Vossius.
2. Herr Bötticher spricht über den Mechanismus trau-
matischer subeutaner Gefässzerreissungen, sowie
über Diagnose, Prognose und Therapie dieser Verletzungen im
Anschluss an einen in der chirurgischen Universitäts-
klinik zu Giessen beobachteten Fall von subeutaner Ruptur
der Arteria poplitea eines gesunden, kräftigen Mannes. Bezüglich
der Entstehungsursache der Zerreissung in diesem Fall sei auf
das Original der Arbeit verwiesen, die in der „Zeitschrift für
Chirurgie“ zum Abdruck gelangen wird. Die Arterie war in der
Höhe des Adduetorenschlitzes quer durchtrennt. Nerv und Vene
waren intact. Da die Verletzung ihrer Schwere nach seitens des
behandelnden Arztes von vornherein nicht richtig gewürdigt worden
war, vielmehr der Verunglückte bereits mit Gangrän des Fusses
— 205 —
und Unterschenkels (unteres Drittel) in die Klinik eintrat, kam
die Aufsuchung und Unterbindung der Arterie an der Rupturstelle
zu spät; die Absetzung des brandigen Gliedes nach Gritti liess
sich im späteren Verlaufe nicht umgehen. — Vortragender betont,
dass ein derartiger trauriger Ausgang nur durch ein sofortiges
operatives Eingreifen (breite Eröffnung der Bluthöhle, Ausräumung
aller komprimierenden Coagula, Unterbindung in loco) verhütet
werden könne. (Einzelheiten vergl. Deutsche Zeitschrift für
Chirurgie 1898.)
Diskussion: Die Herren Strahl, Bötticher, Bostroem, Vossius,
Hanau, Löhlein, Henneberg, Poppert.
3. Diskussion zu den Vorträgen der Herren Gaffky und
Sticker: es beteiligen sich die Herren Sticker, Vossius, Gaffky.
Sitzung am 18. Januar 1898.
1. Vereinsangelegenheiten. Geschäftliche Mitteilungen.
2. Herr Vossius bespricht vier Fälle von Erkrankungen
der Augenhöhle resp. deren Nebenhöhlen, welche das Auge
in Mitleidenschaft gezogen hatten — einen Kehinococeus der
Orbita zwischen Periost und Dach der Augenhöhle, ein Osteom
der Keilbeinhöhle, einen vom Keilben ausgehenden Nasenrachen-
polypen, beide mit frühzeitiger Sehnervenatrophie, eine Mucocele
des Siebbeins. Er demonstriert die Patientin mit dem operierten
Echinococeus, die von dem ÖOsteom stammenden und in der
chirurgischen Klinik durch Operation gewonnenen Tumorstücke
und die Photographien der beiden anderen Fälle. Eine susführ-
liche Besprechung der vier Fälle soll an einer anderen Stelle
- erfolgen.
Diskussion: Herr Bostroem, Herr Vossius.
3. Herr Strahl-Zur Entwickelungsgeschichte der
Orbita. Vortragender bespricht eine Reihe von Entwickelungs-
vorgängen in der menschlichen Orbita; aus den Untersuchungen
des Vortragenden hat sich ergeben, dass die von einzelnen Autoren
angenommene Drehung des Bulbus um seine Längsachse jedenfalls
beim menschlichen Fötus nur in ganz geringem Grade vorkommt.
Diskussion: Herr Vossius, Herr Strahl.
4. Herr Strahl demonstriert einige neuere anatomische
Unterrichtsmittel.
— 206 —
Sitzung am 8. Februar 1898.
1. Geschäftliches.
2. Herr Tjaden: Alkohol und Händedesinfektion.
(Der Vortrag erscheint ausführlich in der Zeitschrift für Geburts-
hülfe und Gynäkologie.)
3. Herr Siefart: Über einen Fallvon Uterusruptur
bei todtfauler Frucht. (Der Vortrag wird an anderer
Stelle veröffentlicht werden.)
Diskussion zu beiden Vorträgen: Die Herren Halbey, Löhlein,
Gaffky, Hanau, Siefart, Tjaden, Vossius.
Sitzung am 1. März 189.
Vor der Tagesordnung macht zunächst der Vorsitzende der
Gesellschaft Mitteilung von dem Hinscheiden des langjährigen
zweiten Vorsitzenden, Herrn Dr. med. Klewitz, und widmet dem
Verstorbenen Worte der Erinnerung. Die Anwesenden ehren das
Andenken an den Verstorbenen in der üblichen Weise.
1. Herr Grosse demonstriert ein durch vaginale Total-
exstirpation gewonnenes Präparat von Careinoma
uteri und weist auf die Schwierigkeiten einer Frühdiagnose bei
intramuralem beginnendem Öervixcareinom hin. Bei der 36jährigen
Patientin wurde im Speculum eine Veränderung an der Portio
nicht nachgewiesen; bei der Abrasio drang jedoch die leicht‘ ein-
geführte Curette in der Cervix dieht über den äusseren Muskeln
tief in das Gewebe ein und förderte reichliche weiche Massen
zu Tage.
Mikroskopische Diagnose (Gefrierschnitt): Careinoma cervicis
glandulare. Totalexstirpation per vaginam. Die Betrachtung des
Uterus zeigte, dass innerhalb der rechten Cervixwand sich ein
etwa bohnengrosser Carcinomknoten entwickelt hatte, ohne bis-
her weder nach innen, noch nach aussen die Schleim-
haut zu erreichen und ohne die üblichen klinischen Erscheinungen
zu machen. Daher fehlte auch die sonst so pathognomonische
Auftreibung der Öervix bei geschlossenem Mundermund.
Diskussion: Herr Löhlein.
2. Herr Rohde: Über puerperale Psychosen. Aus der
Vertiefung des Wissensstoffes, die die klinische Mediein in den
letzten Jahrzehnten namentlich auf dem Gebiete der Ernährungs-
—. all =
störungen und Stoffwechselerkrankungen, in der Lehre von der
Blutmischung, in den Anschauungen über das Wesen und die
Bedeutung organisierter Krankheitserreger und ihrer Umsetzungs-
produkte erfahren hat, ergeben sich auch für die Psychiatrie aus-
sichtsvolle Angriffspunkte. Im Lichte einer geläuterten Erfah-
rung erscheint uns manche bedeutungsvolle Thatsache, die von
altersher bekannt war, in einem neuen Gewande und ist der
Nachprüfung wert.
Zweifellos bedeuten die neueren Bestrebungen, die psychischen
Erkrankungen nach ätiologisch-klinischen Gesichtspunkten
zu gruppieren (Kraepelin), einen wesentlichen Fortschritt. Die
Verwertung dieses Einteilungsprinzips ist aber vorläufig nur für
die Erkenntnis derjenigen Geistesstörungen in ausgiebirerem Maasse
statthaft, für welche die ursächliche Schädlichkeit genauer bekannt
ist, denn nur in dieser Richtung wird es uns gelingen die ein-
zelnen Erscheinungsformen und „Zustandsbilder“ der in diese
Gruppe gehörigen Geistesstörungen allgemeinen Gesichtspunkten
unterzuordnen und die wechselseitigen Beziehungen der verschieden-
artigen Krankheitserscheinungen verstehen zn lernen (Binswanger).
Über die speziellen ätiologischen Momente, welche im
Verlaufe und Gefolge des Wochenbettes dasselbe zu einer Quelle
geistiger Störungen machen, sind die Meinungen noch sehr geteilte.
Während eine Reihe von Autoren, besonders die älteren, grosses
Gewicht auf die psychischen Ursachen (Gemütserschütterungen)
legen, betrachten andere vorzugsweise kör perliche Störungen,
Abnormitäten bei der Geburt und im Wochenbett als nächste
Ursache. Von den älteren Autoren war Thomas Madden der
Ansicht, dass wenn auch in der Mehrzahl der Fälle die Wochen-
bettspsychosen selbständige Erkrankungen ohne Komplikationen
sind, wenigstens in der kleineren Anzahl der Fälle die Geistes-
störung lediglich symptomatisch, abhängig von schwereren oder
leichteren Puerperalerkrankungen auftritt. Nach unseren jetzigen
Erfahrungen bilden die letzteren Störungen mindestens eine sehr
beachtenswerte Ursprungsquelle psychischer Alterationen. Vor
allen Dingen ist in dieser Hinsicht das Puer peralfieber (bezw.
die mit Fieber einhergehenden entzündlichen Puerperalerkrankungen)
zu erwähnen, welches von jeher die Aufmerksamkeit der Be-
obachter auf sich gezogen hat. Seltener ist die unter den Be-
arbeitern der Puerperalpsychosen bisher allein von Hoppe erwähnte
Osteomalacie, mehr Beachtung verdient das Zusammenvor-
— 208 —
kommen von Eklampsie mit Geistesstörung. Nach alledem giebt
es zweifellos zahlreiche Fälle, in denen die Wochenbettspsychose
auf das innigste mit schwerer und zwar infektiöser oder
intoxicatorischer Erkrankung der Wöchnerin zusammenhängt
und nur durch diese sich erklärt. Wo derartige Affektionen zu-
grunde liegen, nimmt die psychische Störung in der Regel wesent-
lich den Charakter deliriöser Zustände an. Es ist ein unbe-
streitbares Verdienst Fürstner’s, diese Zustandsformen in ihrer
Beziehung zum Wochenbett richtig erkannt und als deren wesent-
liches Merkmal plötzlich und massenhaft auftretende Hallueinationen
und eine dadurch hervorgerufene (tobsüchtige) Verwirrtheit
bezeichnet zu haben. Wie die „symptomatischen“ Psychosen im
allgemeinen, so zeichnen sich diese speziellen psychischen Symp-
tomenkomplexe durch eine gewisse Unfertigkeit, mit der sie in
Erscheinung treten, durch ihre rudimentäre Beschaffenheit aus.
Zuweilen sind es blos Bruchstücke bekannter psychischer Symp-
tomenbilder, die nur, wenn wir sie als solche erkannt haben, in
diesem eigenartigen Gefüge die richtige Handhabe zur Sicher-
stellung der Diagnose geben. Es ist praktisch ungemein wichtig,
dass es uns in den Anfangsstadien infektiöser Erkrankungen, wie
das wiederholt m Anstalten vorgekommen ist, gelingt, aus dem
psychologischen Bild mit grosser Wahrscheinlichkeit die Diag-
nose auf eine bestimmte körperliche Erkrankung zu stellen, und
zwar schon eher als körperliche Anzeichen (z. B. Fieber ete.) für
diese Annahme gegeben sind (Sommer, Kraepelin, Aschaffenburg).
Keinesfalls dürfen wir bei dieser Gruppe des Wochenbettirreseins
einen eindeutigen Symptomenkomplex in Bezug auf die psychi-
schen Krankheitsäusserungen erwarten, vielmehr unterliegen die-
selben wie bei allen Infeetions-, Intoxications- und Autointoxica-
tionspsychosen vielfachen individuellen Schwankungen, und es ist
bis jetzt noch gar nicht zu übersehen, in welchem Umfange etwa
qualitative Verschiedenheiten der giftigen Substanzen oder ledig-
lich quantitative Unterschiede derselben, sowie Verschiedenheiten
der Disposition der einzelnen erkrankten Individuen in Betracht
kommen. — An die vorerwähnten Zustände schliessen sich solche
von sehr kurzer (meist nur wenige Stunden) Dauer an, welche
sich bereits während oder bald nach der Entbindung entwickeln
und mit starker Trübung oder Aufhebung des Bewusstseins ein-
hergehen. Durch die Neigung zu impulsiven Gewaltakten haben
diese Störungen ein hervorragendes forensisches Interesse. Viel-
— 209 —
leicht handelt es sich hier, was die klinische Form wahrschein
lich machen würde (Kraepelin), um epileptische Dämmer-
zustände. Unter den best charakterisierten Formen des Wochen-
bettirreseins nehmen ferner die „Erschöpfungspsychosen“ eine
dominierende Stelle ein, namentlich in der vortreffliichen Schilde-
rung, wie wir sie Kraepelin und Binswanger verdanken. Ausser
den genannten beobachtet man freilich noch die verschiedensten
anderen Formen des Irreseins, jene idiopathischen Psychosen, wie
‚sie im Gegensatz zu den symptomatischen bezeichnet worden sind.
Es muss indessen fraglich erscheinen, ob das Wochenbett bei den-
selben eine mehr als auslösende Rolle spielt. Namentlich sind es
die einzelnen Anfälle der periodischen Geistesstörungen, die
Katatonie, ja bisweilen auch Paralysen, die plötzlich im Wochen-
bett sich entwickeln können. Niemals handelt es sich dabei, wie
dies auch Kraepelin aufs Nachdrücklichste betont hat, um ein-
heitliche Krankheitsbilder, vielmehr um klinisch und prognos-
tisch wesentlich von einander abweichende Erkrankungen.
Demnach rechtfertigt der Symptomenkomplex der Geistes-
störungen im Puerperium nicht die Aufstellung einer spezifischen
Puerperalpsychose. Das Puerperium ist zwar ein Moment, welches
in die allgemeine Ätiologie der Psychosen gehört, keineswegs aber
die Ursache einer bestimmten Psychose. Ein Wochenbettirresein
als Krankheitsform existiert somit nicht.
Diskussion: Herr Sommer, Herr Löhlein, Herr Rohde.
Sitzung am 16. März 1898.
| Herr Löhlein: Die künstliche Frühgeburt bei Kom-
pensationsstörungen in der Schwangerschaft. Die
Bedeutung der Komplikation von Schwangerschaft, Geburt und
Wochenbett durch bestehende Herzfehler ist in der ersten Hälfte
der siebziger Jahre ziemlich ausschliesslich seitens der Geburts-
helfer studiert worden. (Hecker, Spiegelberg, Fritsch, Angus
Macdonald u. a.) Löhlein hat ihr damals mehrere Jahre sein In-
teresse zugewandt und die Ergebnisse seiner Beobachtungen in
seiner Habilitationsschrift (Stuttgart 1876) niedergelegt. In den
letzten Jahren hat vor allen E. Leyden seine reichen Erfahrungen
über den Gegenstand veröffentlicht. Aus der Verschiedenheit des
Beobachtungsmaterials erklärt sich die grosse Differenz der An-
gaben, die in prognostischer Beziehung einerseits von den Geburts-
14
— 210 —
helfern, andererseits von den inneren Klinikern gemacht werden,
Sie tritt am grellsten zu Tage in einer Arbeit Wessner’s aus der
geburtshilflichen Klinik in Bern und in den Mitteilungen aus der
Leyden’schen Klinik. Die Geburtshelfer haben eben viel häufiger
Gelegenheit, Herzfehler bei Schwangeren zu beobachten, deren
Kompensation durch den puerperalen Vorgang durchaus nicht
nennenswert beeinträchtigt wird, während die innere Klinik von
denjenigen Schwangeren und Wöchnerinnen aufgesucht wird, bei
denen Kompensationsstörungen in die Schwangerschaft hinein-
gebracht wurden oder während derselben sich entwickelten.
Löhlein teilt einen besonders charakteristischen Fall einer
Kompensationsstörung in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft
mit und schildert den Einfluss der Schwangerschafts-
unterbrechung.
Eine 33 jährige V. gravida, die vier normale Wochenbetten
durchgemacht hatte, litt seit zwei Jahren an den Erscheinungen
eines Vitium mitrale, die sie jedoch nicht belästigten, bis etwa
sechs bis acht Wochen vor ihrer Aufnahme in die Klinik, die am
27. Januar 1898 erfolgte. Man fand: Graviditas VIII. mens.,
Insufficientia et stenosis mitralis. Starkes Oedem der Füsse, der
Pudenda externa und der Bauchdecken. Leibesumfang 109; geringer
Hydrothorax. Blässe der Haut, leichte Öyanose der Schleimhaut.
Resp. 28. Puls 112—120. Temperatur subnormal. Urin spärlich,
spezifisches Gewicht 1020, tägliche Menge 600. Esbach: 1,5%/g0
Albumin, keine Cylinder. Lästiger als die Atemnot und die
Schwäche war der Kranken das nach der Ankunft noch wachsende
pralle Oedema labiorum pudendor, das übrigens eine
innere Untersuchung ganz unmöglich machte. Es wurde daher
mit der Searification der Labien begonnen, zumal diese
erfahrungsgemäss bei manchen Hochschwangeren genügt, um
Wehenthätigkeit auszulösen. Reichlicher Abfluss brachte ihr Er-
leichterung, aber keine Wehen. Letztere wollte sie entschieden
nicht eingeleitet wissen, nachdem sich ihr subjektives Befinden
gegen zu Hause gebessert hatte. Wir machten daher nur zwei
subeutane Injectionen von Pilocarpin A 0,02 g, in der
Hoffnung, dass dieses Mittel neben der schweisstreibenden ete.
Wirkung auch eine wehenerregende entfalten würde. Die Urin-
menge stieg danach auf 1000 & pro die, der Eiweissgehalt sank
auf 0,5°/,,, und in der Nacht vom 3./4. Februar wurde nach kurzer,
prompter Wehenthätigkeit ein lebender Knabe von 2210 g geboren.
— 2li —
Fruchtwassermenge vermehrt, Placenta zeigt weisse Infarcte, ein-
zelne Kalkablagerungen. Keine Blutung, keine Steigerung der
Respirations- und Cireulationsstörung. Im Wochenbett während
der ersten sieben Tage erhebliche Besserung: Hebung des Pulses,
der Stimmung, des Schlafes, des Appetits. Vermehrung der Urin-
menge (1900 —1200 pro die, spezifisches Gewicht 1010 — 1020),
nur geringe Eiweisstrübung. Erhöhung der Körper-
temperatur erst etwas über die Norm, dann zur Norm. Weiteres
Schwinden der Oedeme an den Genitalien und den Bauchdecken,
während das Oedema pedum nur vorübergehend gemindert ist.
Nach der ersten Woche lässt die Besserung wieder nach; die
Kranke ist nicht in der Klinik zu halten und, nach Hause zurück-
gekehrt, verfällt sie rasch: Schwäche, Zunahme der hydropischen
Zustände, 14 Tage Orthopnoe, Exitus letalis am 3. März 1898.
Nicht unerwähnt bleibe, dass auch das Kind Oedeme und mässige
Albuminurie in den ersten Tagen post partum hatte. Es nahm
indessen wenig ab (2150 g bei der Entlassung, am 12. Tag), und
alle bedenklichen Erscheinungen schwanden mit dem Ende der
zweiten Woche.
Der Fall ist belehrend in Bezug auf das, was man von der
künstlichen Unterbrechung der Schwangerschaft erwarten kann:
Gebessert wurden alle Erscheinungen, die auf den Druck des
hochscehwangeren Uterus undauf die erschwerte Ex-
kursion desDiaphragma zurückzuführen waren, ausgeschaltet
ausserdem der ungünstige Einfluss auf die Nieren-
thätigkeit. Die Störung der Compensation des Herzfehlers
konnte hier wie überall durch die Entleerung des Uterus nicht
ausgeglichen werden. Das Puerperium, das eine noch grössere
Disposition als die Schwangerschaft zum Auftreten und zur
Recurrenz endocarditischer und myocarditischer Prozesse bietet,
wird hierdurch die Gefahr für die Kranke öfter steigern als
herabsetzen. Trotzdem wird es Fälle geben, wo der durch die
Unterbrechung der Schwangerschaft gestiftete Vorteil nicht unter-
schätzt werden darf. Als Modus procedendi dürfte sich für Fälle
mit ausgebildeten hydropischen Zuständen empfehlen, wie hier
zunächst die ödematösen Labien zu scarificieren, dann
Pilocarpin zu gebrauchen, endlich die Punktion des
Eisacks auszuführen.
Diskussion: Herr Riegel, Herr Steinbrügge, Herr Löhlein.
14*
— 22 —
2. Herr Poppert berichtet über einen Fall von zwölfDarm-
perforationen infolge einer Pistolenschussver-
letzung, bei dem er genötigt war, einen ungewöhnlich schweren
Eingriff vornehmen zu müssen, der in der Resection von
fünf Dünndarmstücken bestand. Obwohl der Verwundete
nahezu verblutet war und erst vier Stunden nach der Verletzung
operiert werden konnte, trat völlige Heilung ein. (Der Fall wird
an anderer Stelle ausführlich veröffentlicht werden.)
Diskussion: Herr Dickore, Herr Poppert.
3. Herr Georg Sticker: Zur Entstehung und Behand-
lung der Acne, des Lupus und ähnlicher „Haut-
krankheiten.“ In Form und Verbreitung der Efflorescenzen
haben Erysipel, Acne, Lupus und Lepra des Gesichtes ausser-
ordentliche Ähnlichkeit. Diese setzt gleichen Ursprungsort und
gleiche anatomische Wege der Verbreitung voraus. Für die
Lepra hat Sticker den Ursprungsort zum ersten Male gefunden,
und zwar in der Form einer ulcerösen Zerstörung der Nasen-
schleimhaut über dem knorpligen Teil des Nasenseptums, welche
später in alle Formen der chronischen ulcerösen oder hyper-
plastischen Rhinitis ausarten kann und, wo ihre Ausheilung ein-
tritt, wenigstens die anatomischen Defekte, meist in Form der
Nasenatrophie, der Septumperforation ete. hinterlässt. Dass
diese Veränderungen an der Nase den Primäreffeect der Lepra
bezeichnen, wie die Sclerose am Penis den Primäreffect der
Syphilis, geht aus folgenden Gründen hervor: Der Affeet in
der Nase, welcher meistens Unmassen von Lebrabazillen ent-
hält und nach aussen abgiebt, ist die einzig constante Ver-
änderung bei allen Leprakranken, in allen Formen und Stadien
der Krankheit. Die Affeetion in der Nase hat auch da den
Charakter eines Geschwüres oder seiner Folgezustände, wo am
ganzen Körper keine Verschwärungen von Lepromen und Lepriden
sich finden; sie muss also etwas Besonderes sein. Bei jeder
Nervenlepra, mag dieselbe, äusserlich betrachtet, an den Händen,
im Gesicht oder an den Füssen beginnen, findet sich die lepröse
Läsion der Nasenschleimhaut ebenso regelmässig wie bei der
Knotenlepra. So lange die Lepra nicht abgeheilt ist, enthält das
Nasengeschwür stets den Leprabazillus in mehr oder weniger
grossen Massen. Allgemeinen Recidiven und Nachschüben
der Lepra gehen örtliche Störungen in der Nase häufig voran.
— 213 —
Die manifeste Knotenlepra beginnt meistens in der unmittelbaren
Umgebung der Nase. Störungen in der Nase: Jucken, Blutungen,
Katarrhe, Verschwellungen ete. sind den besten Beobachtern als
jahrelange Prodrome der Lepra längst bekannt, bisher nur falsch
gedeutet worden. Das bazillenhaltige Nasengeschwür kann als
einziges und mithin erstes Symptom der Lepra bei Kindern ge-
funden werden.
Bei Acene, Lupus vulgaris und Lupus erythe-
matosus, welche vom Standpunkt des Dermatologen Hautkrank-
heiten sind, hat Sticker in allen Fällen, welche ihm bisher zu
Gesicht gekommen sind, analoge Veränderungen auf der Nasen-
schleimhaut gefunden, wie bei der Lepra, und zwar beim Lupus
auch dann, wenn die äusseren Veränderungen auf der Haut ganz
entfernt von den Nasenötfnungen erschienen waren, etwa auf den
Wangen oder an der Stirn begonnen hatten. Bei der Acne war
die Nasenläsion meist ein seichtes Geschwür über dem Septum,
welches die groben Coecen und Diplococcen enthielt, die sich auch
in dem Aeneknoten der Haut fanden. Beim Lupus vulgaris waren
Ulcerationen und Vegetationen in den bekannten Formen am
Septum, Nasenboden ete. mit Tuberkelbazıllen in den Pro-
dukten. Beim Lupus erythematosus handelte es sich in zwei
Fällen um Perforation des knorpligen Septums und tiefgreifende
Anfressungen der unteren Nasenmuscheln; im abgekratzten Gewebe
waren vereinzelte Tuberkelbazillen. Damit ist nicht nur
der Ausgang der Krankheit von der Nasenschleimhaut zum ersten
Male festgestellt, sondern auch die vermutete tuberkulöse Natur
des Lupus erythematosus mit Sicherheit erwiesen. Dass der
Erysipel von der Nasenschleimhaut in den meisten Fällen aus-
geht, ist ziemlich allgemein angenommen, wie man das auch von
Lupus vulgaris vorausgesetzt hat. Es kommt aber nicht auf die
Hypothese sowohl als auf den Nachweis des Primäreffectes, auf
den anatomischen und bakteriologischen Nachweis im einzelnen
Falle an, und der ist jedesmal leicht zu führen. Die praktische
Frucht des Nachweises ist die lokale sachgemässe Behandlung
des Primäreffectes. Bei dem Erysipel besteht sie in antiseptischer
Behandlung und Heilung des Geschwüres. Redner hat mehrere
Fälle von alljährlich recidivierendem Erysipel durch tägliche
Borsäurewaschungen der vorderen Nasenräume nach Ätzung vor-
handener Ulcera zur definitiven Ausheilung gebracht. Ebenso
gelang es ihm, zwei hartnäckige Fälle von Gesichtsacne, welche
— 214 —
verschiedene Dermatologen von Ruf vergeblich behandelt hatten,
da das Recidiv sofort nach der sogenannten Heilung wieder da
war, wirklich zu heilen durch Verbindung der Hauttherapie mit
der Behandlung des Septumgeschwüres (Auskratzung, Chromsäure-
ätzung). Dass in der Therapie des Gesichtslupus die Berück-
sichtigung der Nasenschleimhautläsion äusserst wichtig ist und
dass der Arzt in jedem Falle von Lupus faciei die Nasenhöhlen
untersuchen muss, ergiebt sich nach dem Gesagten von selbst.
Die Ursache der eigentümlichen Verbreitung der in Rede
stehenden Krankheiten findet Redner in der anatomischen Anlage
des Lymphgefässsystems der Nasenschleimhaut, dessen direkte
Beziehungen zum Lympheapillarnetz der Gesichtshaut er
in einer schematischen Zeichnung darlegt. Dass das Erysipel
und die Lepra tuberosa an das Lymphsystem der Haut gebunden
ist, steht fest; für die anderen Krankheiten muss man es an-
nehmen. Die Infektion bei der Acne geht sicher nicht von der
Haut aus, dafür spricht die Form einer Verbreitung.
Acne rosacea und Lupus pernio haben ihre Eigen-
tümlichkeiten daher, dass Teleangiektasieen in den Bezirken der
Acneausbreitung und Lupusausbreitung vorher da waren oder
nachträglich sich ausbildeten. Das gemeinsame Leiden der Lymph-
und Blutgefässbahnen beruht wiederum auf anatomischen Grund-
lagen, auf der eigentümlichen Lagerung des Lymphecapillarnetzes
im Stratum retieulare zwischen zwei Blutgefässnetzen, die durch
zahlreiche Anastomosen verbunden sind und also das Lymph-
capillarnetz nicht nur nach oben und unten einschliessen, sondern
auch innerhalb seiner Maschen durchsetzen. Jede Flut und Ebbe
in jenen Blutgefässnetzen muss wie eine elastische Compression
auf das Lymphcapillarnetz wirken, Lähmung der Blutgefässnetze
von Stauung im Lymphnetz gefolgt sein; daher die Disposition
zur Acne (rosacea) durch die Capillarektasieen im Gesichte bei
Säufern etc.
Die anatomischen Wege der Nervenlepra sind die Lymph-
bahnen des Nervensystems, welche Key und Retzius dargelegt haben.
Dass Veränderungen in der Nase besonders am Septum auch
bei manchen Gesunden in der beschriebenen Art sich finden, be-
weist nichts gegen, sondern spricht für die Auffassung der Nasen-
schleimhaut als primären Ort der Infektion, die auf kranker Stelle
unter Umständen leichter haftet als auf gesunder Schleimhaut.
Zudem ist ja in einzelnen Fällen von Lepra das spezifische Ge-
— 2l5 —
schwür nachgewiesen worden, ehe weitere Manifestationen da
waren, und wie es eine isolierte Nasenlepra giebt, kann es auch
eine isolierte Nasenacne etc. geben. Die spezifische Natur der
Nasenaffektion wäre im einzelnen Falle natürlich durch bakterio-
skopische Untersuchung festzustellen oder zu verwerfen.
Diskussion: Herr Strahl, Herr Sticker, Herr Steinbrügge,
Herr Dickore£.
Sitzung am 10. Mai 1898.
1. Herr Vossius: Uber die Vererbung von Seh-
nervenleiden. Nach einer eingehenden Schilderung der Ent-
wickelung und des Verlaufs der zuerst von v. Gräfe und Leber
genauer beschriebenen hereditären Neuritis optica, deren wich-
tigstes Symptom ein beiderseitiges, meist um die Pubertätszeit
acut auftretendes centrales Skotom bei freier Gesichtsfeldperipherie
ist, berichtet der Vortragende über einen Stammbaum, in welchem
die vorliegende Affeetion durch drei Generationen, und zwar der
Regel entsprechend ausschliesslich bei männlichen Mitgliedern der
Familie zur Beobachtung kam. Die Sehstörung entwickelte sich
im 19., bezw. 21. und 23. Lebensjahr bei fünf Personen. Uber
die Pathogenese ist noch nichts Näheres bekannt. Die Ähnlich-
keit mit der Alkohol- und Tabaksamblyopie spricht für eine
möglichenfalls vom Canalis opticus aus abwärts verlaufende Neu-
ritis, bei welcher die Maculafasern besonders geschädigt werden
und schliesslich das Bild einer Opticusatrophie mit engen Gefässen
mit dem Augenspiegel beobachtet wird, ohne dass vollständige
Erblindung die Folge ist. In dem vorliegenden Stammbaum war
die Opticusaffeetion voraussichtlich in Zusammenhang mit einer
abnormen Schädelbildung zu bringen; dieselbe würde nach vor-
liegenden Sektionsbefunden von Ponfick und Manz eine Schädigung
des Sehnerven im Canalis opticus durch abnormes Knochenwachs-
tum erklären. (Eine ausführliche Beschreibung der Fälle erfolgt
an anderer Stelle.)
Diskussion: Herr Sticker, Herr Vossius, Herr Bötticher, Herr
Henneberg.
2. Herr Siefart: Uber Hydropsder Frucht und der
Placenta. Der Vortragende teilt einen in der Giessener Frauen-
klinik beobachteten Fall von Hydrops placentae et foetus mit,
— 216 —
Eine 30jährige IVpara kam mit hochgradiger Nephritis in |
die Klinik; es waren ausgedehnte Vedeme und Albumen bis zu
6'/,°/,, vorhanden. Als bedrohliche Erscheinungen, wie z. B.
heftige Kopfschmerzen auftraten, entschloss man sich zur künst-
|
|
|
lichen Frühgeburt. Die Geburt trat aber vorher scbon spontan
ein. Es wurde ein ebenfalls hydropisches Kind geboren, das
'/, Stunde nach der Geburt starb. Die Placenta war ödematös,
sehr brüchig, hellrot, wog 2250 g. Fruchtwassermenge war sehr
gering. Mikroskopisch zeigte sich die Placenta fast blutleer, die
Zottenstämmchen sind ödematös und zeigen eine deutliche Hyper-
plasie des Stromas. Die einzelnen Zottengefässe enthalten Blut,
das eine deutliche Vermehrung der Leukocyten erkennen lässt.
Das Kind zeigte enorme hydropische Ergüsse in den Körper-
höhlen, ebenso Hydrops aller drüsigen Organe. Ferner fand sich
eine ausgesprochene Leukocytose auch in den Organen des Kindes,
zumal in den Nieren; nicht nur innerhalb des Blutes selbst, auch
im Gewebe und um die Harnkanälchen herum zeigten sich Iymphom-
artige, sehr grosse Anhäufungen von Leukocyten. Die Mutter
genas schnell trotz der hochgradigen Nephritis, welche innerhalb
16 Tagen zur völligen Heilung kam, die auch noch anhält. Das
Blut der Mutter zeigte vorher nur leichte Hydrämie, keine Leukämie.
Vortragender glaubt, dass dieser Fall zu den sehr seltenen
Fällen von fötaler Leukämie gehört, wie sie im Verein mit Hydrops
und hochgradiger Nephritis der Mutter beobachtet worden und erst
zweimal, einmal von Klebs (1878) und einmal von Sänger (1886)
beschrieben wurden. (Der Vortrag ist ausführlich erschienen in
der Monatsschrift für Geburtshülfe, September 1898, VIII, 3.)
Diskussion: Herr Strahl, Herr Siefart, Herr Bostroem.
Sitzung am 7. Juni 1898.
1. Herr Vossius berichtet a) über die als Vaccine-Blepha-
ritis in der Litteratur beschriebene Lidrand- und Augenerkrankung,
bei welcher unter Umständen, wie O. Schirmer gezeigt hat, die
Cornea in Mitleidenschaft kommen und das Sehvermögen durch
Hornhauttrübungen geschädigt werden kann. Er referiert dann
über eine eigene kürzlich gemachte Beobachtung von Vaceine-
Blepharitis.
Der Fall betrifft ein zweijähriges Mädchen, welches am 4. Mai
geimpft und am 7. Mai von einer einem Hordeolum ähnlichen
N
Lidrandentzündung befallen wurde. Innerhalb dreier Tage schwoll
das rechte Auge ganz zu; ausserdem bildete sich eine Pustel am
linken oberen Augenlid. Am 14. Mai Aufnahme in die Klinik.
Hochgradige Schwellung und Rötung beider Lider des rechten
Auges, wie bei einer Phlegmone. Am oberen und unteren Lide
war die äussere Hälfte des Lidrandes von einem unregelmässigen
diphtheritischen Geschwür eingenommen. Um die innere Hälfte
der Lidränder befanden sich dicht bei einander fünf kleinerbsen-
grosse Blasen mit eitrigem Inhalt. An dem linken oberen Augen-
lid nahe dem äusseren Augenwinkel ebenfalls eine kleinerbsen-
grosse Blase mit eitrigem Inhalt, kaum geringer Schwellung des
oberen Lides. Die Bindehaut sondert etwas Eiter ab. Die Horn-
haut war und blieb an beiden Augen intakt. Unter einem mit
Nosophenvaseline bestrichenen Verband heilte das diphtheritische
Geschwür der Lidränder am rechten Auge ganz normal innerhalb
acht Tagen. Die Wimpern waren sämmtlich ausgefallen und
sollen auch nicht wieder nachgewachsen sein.
b) An zweiter Stelle teilt der Vortragende einen Fall von
Conjunctivitis crouposa bei einem acht Monate
alten Kinde mit, welche ihrem klinischen Bilde nach ganz
einer diphtheritischen Bindehautentzündung glich.
Die Bindehaut der Lider und der Übergangsfalten war am
linken Auge mit einer dicken, abziehbaren, grauen Membran be-
deckt, welche auf der stark geröteten und geschwellten Conjunetiva
nicht sehr fest auflag. Cornea intakt. Entstehungsursache unbe-
kannt. Behandlung mit Heilseruminjektion. Hierauf hörte die
Membranbildung auf der stark geröteten Bindehaut auf; aber nach
zwei Tagen bildete sich ein Abscess in der Thränensackgegend,
welcher indiciert werden musste. Aus dem Eiter und den Mem-
branen konnten nur Streptococcen gezüchtet werden.
Der Fall ist interessant durch diesen bakteriologischen Be-
fund bei einer eroupösen Conjunetivitis und durch den anscheinend
günstigen Einfluss des Heilserums, der auch von anderer Seite bei
der nicht durch Loeffler’sche Baeillen bedingten diphtheritischen
Bindehautentzündung beobachtet ist. Die Virulenz der Strepto-
coccen war durch das Heilserum in keiner Weise abgeschwächt,
wie das Auftreten des Abscesses in der T’hränensackgegend be-
weist. Normaler Verlauf der Erkrankung des Auges ohne Be-
teiligung der Cornea und des anderen Auges. Der Vortragende
weist bei dieser Gelegenheit auf die neuesten Forschungen der
— 218 —
Bakteriologie bei den infektiösen Bindehautentzündungen, auf das
Bild der Pneumococcen- und Diplobaeillenconjunetivitis hin, für
die er in seinem Krankenmaterial auch einige Beispiele gefunden
hat. Im allgemeinen sind Fälle von Streptocoecenconjunetivitis,
welche unter dem Bilde einer ceroupösen oder diphtheritischen
Bindehautentzündung verlaufen, sehr selten ').
2. Herr K. Joerss: Zur normalen und pathologischen
Histologie des Thränenschlauches. Der Vortragende unter-
suchte ein grösseres Material von Thränensäcken, die wegen chro-
nischer Blennorrhoe und Ektasie exstirpiert wurden. Bezüglich
der normalen Histologie der ableitenden Thränenwege stellt er
dabei fest, dass Schleimdrüsen bisher nur an der Einmündungs-
stelle des Thränennasenganges in die Nase nachgewiesen sind,
im Thränensack und den Thränenröhrehen kommen sie nicht vor,
was auch durch eigene Untersuchungen bestätigt wurde. Dagegen
fand Vortragender in der Kuppe des Thränensackes, bei 50 Prä-
paraten viermal, seröse Drüsen, vom Typus der Krause’schen
Drüsen der Conjunetiva.
Die pathologischen Veränderungen bei der Thränensack-
blennorhoe, welche bisher noch wenig bearbeitet sind, bestehen
in einer Infiltration der Thränensackwand, in letzterer finden sich
zahlreiche Mastzellen, hämatogenes Pigment und Colloid- oder
Hyalinkugeln, sogenannte Russel’sche Körperchen, welch’ letztere
auch im Thränensackseeret beobachtet wurden. Durch entzünd-
liches Granulationsgewebe oder durch Blutungen wird oft das
Epithel gesprengt, und es entwickeln sich an solchen Stellen bis-
weilen Granulationsgesch wülste, die einen grossen Teil des Thränen-
sacklumens verlegen können. Trachomähnliche Follikel, wie sie
Kuhnt (Klinisches Jahrbuch VI, 4) in einem Falle in der Nasen-
schleimhaut und im Thränensacke beschreibt, fand Vortragender
in allen Fällen von Thränensackblennorhoe, die er untersuchte,
auch in der Thränensackwand und kann sich deshalb den Aus-
führungen Kuhnt’s nicht anschliessen, der im obigen Befunde den
Beweis für ein Primärtrachom der Nase mit sekundärer tracho-
matöser Infektion des Thränensackes erblickt. In späteren Stadien
findet eine fibröse Degeneration der Wand statt, das narbenähn-
1) Eine zweite ähnliche Beobachtung hat Vossius noch nachträglich bei
einem zwölfjährigen Jungen gemacht. Leichte graue Membran auf der ge-
schwellten und himbeerroten Übergangsfalte. Cornea intakt. In den Culturen
wuchsen reichliche Streptococcen und nicht virulente Stäbchen.
— 219 —
\
liche Gewebe hat bisweilen in seinem tinetoriellen Verhalten eine
grosse Ähnlichkeit mit dem hyalinen Bindegewebe in der Con-
junetiva. Durch die fibröse Degeneration verliert die Thränen-
sackwand an Elastieität und begünstigt das Zustandekommen von
Ektasien. Am Epithel tritt eine Vermehrung der einzelnen
Schichten durch Wucherung ein, oder die Cylinderzellen erfahren
eine schleimige Umwandlung, so dass bisweilen streckenweit keine
normale Cylinderzelle dazwischen nachzuweisen ist. Diesen schleimig
umgewandelten Cylinderzellen kommt’ eine aktive Sekretionsthätig-
keit, wie den physiologischen Becherzellen zu. Andere in kugeligen
Aggregaten auftretende Becherzellen bilden oft den Anlass zu
drüsenähnlichen Epitheleinstülpungen.
Als Degenerationsform des Epithels ist die Umwandlung des-
selben in Plattenepithel anzusehen. Dieses tritt teils ein- oder
zweischichtig, teils vielschichtig auf; letzteres besonders dort, wo
vorher eine Wucherung des’ präexistenten Cylinderepithels statt-
gefunden hatte. Bei diesem Umwandlungsprozess werden auch
die im Cylinderepithel gelesenen Becherzellen oder Becherzellen-
gruppen in das Plattenepithel eingeschlossen.
Von den zahlreichen im Thränensacksecret sich findenden
Mikroorganismen konnte nur eine schlanke Stäbchenform im Gewebe
der Wand nachgewiesen werden; diese Bakterien, fünf- bis sechsmal
so lang als breit, hängen mit den Enden, knieförmig abgebogen,
zusammen und waren bisweilen intracellulär gelegen. Über ihre
Bedeutung konnte nichts näheres festgestellt werden. (Der Vortrag
ist ausführlich in den Beiträgen zur Augenheilkunde veröffentlicht.)
Diskussion: Herr Bostroem, Herr Joerss, Her Vossius.
Sitzung am 21. Juni 1898.
1. Herr Vossius demonstriert vor der Tagesordnung ein
Orbitalsarkom, welches er fünf Tage zuvor einem 4djährigen
Herrn mit Erhaltung des Bulbus exstirpiert hatte.
Der Tumor war schmerzlos gewachsen und offenbar seit drei
Jahren erst zur Entwickelung gekommen. Damals soll zuerst
etwas Ptosis eingetreten sein, die allmählich zunahm. Gleichzeitig
begann sich das Sehvermögen zu verschlechtern. Jetzt bestand,
bgesehen von der Ptosis, ein Wulst im oberen Lide, quer unter
dem Arcus supereiliaris verlaufend, von blasser Farbe, wie bei
Oedem, ohne dass bei Fingerdruck eine Delle hinterblieb. Bulbus
—_— 20 —
nach abwärts verdrängt und nach oben schlechter beweglich als
nach den übrigen Riehtungen. Keine Diplopie. S= 0,1. Papille
etwas verschleiert und astigmatisch verzogen; Venen etwas er-
weitert und dunkel. Zwischen Bulbus und oberem Orbitalrand
in der Tiefe eine unbestimmte Resistenz fühlbar.
Diagnose auf einen Orbitaltumor mit grosser Wahrschein-
ei u nn ee a a 0 ae Ze
lichkeit gestellt, ausserhalb des Muskeltrichters vermutet. Mög-
lichenfalls konnte derselbe vom Sehnerv ausgehen. Es wurde am
16. ‚Juni eine quere Ineision unterhalb des Arcus superciliaris von
2 em Länge gemacht. Nach Durchtrennung der Orbieularismus-
kulatur kam man auf einen blasigen Wulst, welcher von einem
derben Tumor nach vorn gedrängt war und komprimirtem Orbital-
fett ähnelte. Der Tumor war abgekapselt, dieht unter dem Orbital-
dach gelegen, mit dem Knochen nirgends verwachsen, so dass er
sich mit dem Elevatorium leicht ausschälen lies. Nur in der
Tiefe der Orbita sass er an einer umschriebenen Stelle fest, so
dass er mit der Schere abgetrennt werden musste. Nach der ohne
starke Blutung beendigten Operation nahm der Bulbus normale
Stellung ein. Die Hautwunde wurde durch vier Suturen geschlossen
und heilte bis auf eine kleine Stelle per primam. Am 1. Juli
Entlassung aus der Klinik. Es bestand noch leichte Ptosis; die
untere Hälfte der Cornea war unbedeckt, Stellung und Beweg-
lichkeit des Bulbus normal, keine Diplopie. S = fast 0,3. Die
Uhr wurde wieder erkannt und grösserer Druck gelesen. Die
Papille war weniger verschleiert. Der Tumor hatte eine Länge
von 4,5 em, eine Breite von 2,3 em und eine Dicke von 1,5 cm;
er glich einer flachen Kastanie und stellte ein stellenweise myxo-
matöses Spindelzellensarkom dar. Er war von einer dünnen Kapsel
bedeckt; ziemlich gefässreich und zeigte an der Stelle, wo er
fixiert war, abgetrennte Muskelfasern, so dass die Annahme be-
rechtigt ist, dass er in der Tiefe der Orbita wahrscheinlich von
der Scheide des Levator palpebrae ausgegangen ist. Dafür würde
auch der Beginn mit Ptosis sprechen. —
2. Herr Steinbrügge: Über eine seltenere Form der
Ausbreitung eitriger Entzündung vom Mittelohre
auf die Schädelhöhle. Vortragender bespricht die Fort-
leitung entzündlicher Prozesse, welche zuweilen vom Mittelohr
aus auf dem Wege des carotischen Canales stattfindet. Nach Er-
örterung der in Bezug auf dies Thema publicierten Casuistik von
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— 21 —
Styx, Körner, E. Meier und Grunert teilt Vortragender einen im
vorigen Jahre selbst beobachteten Fall mit. Derselbe betraf ein
37jähriges Frauenzimmer, welches seit der Kindheit an links-
seitiger Mittelohreiterung gelitten hatte.
Patientin kam am 29. November v. J. auf die Giessener
Ohrenklinik ıit der Angabe, dass sie seit zwölf Tagen fieberhaft
erkrankt sei und seit dieser Zeit an heftigen Schmerzen im linken
Ohre, im Kopfe und in der linken Halsseite leide. Schüttelfröste
wurden in Abrede gestellt. Die Untersuchung des linken Ohres
ergab Zerstörung des Trommelfelles, Freiliegen der granulierenden
Labyrinthwandschleimhaut, Hörvermögen erloschen. Während der
beiden nächstfolgenden Tage dauerte das Fieber mit geringen
Morgenremissionen fort, und die Kopf- und Halsschmerzen blieben
ebenfalls konstant, ohne dass eine Anschwellung an der linken
Halsseite bemerkbar gewesen wäre. Es bestanden gastrische
Störungen und Stuhlverstopfung, Erbrechen fand dagegen nicht
statt. Das Sensorium war frei, Lähmungserscheinungen waren
nicht zugegen, die Pupillen waren von mittlerer Weite, gleich
weit und reagierten auf Licht. Die Athmung erschien etwas
beschleunigt.
Am 2. Dezember Freilegung des linken Antrum mastoideum.
Durch schichtweises Abtragen des Warzenfortsatzes und der
hinteren Gehörgangswand, Vereinigung des Antrum und der
Trommelhöhle zu einem Hohlraum. Dabei quoll ein Tropfen dicken
Eiters aus der Gegend des Sinus sigmoideus, dessen knöcherne
Rinne durch die letzten Meisselschläge wohl schon eröffnet war.
Geringe Mengen Eiter, zwischen Knochen und Dura mater ein-
geschlossen, entleerten sich später, als der häutige Sinus sigmoideus
weiter freigelegt wurde. Da letzterer jedoch pulsierte und äusser-
lich normal erschien, so wurde von einer Eröffnung desselben
Abstand genommen. In der Trommelhöhle und im Antrum mas-
toideum fanden sich geringe Mengen von Eiter, die Schleimhaut
war granuliert, eine Fortleitung der Entzündung vom Antrum auf
den Sinus sigmoideus war nicht nachweisbar.
Nach der Operation Fortdauer des Fiebers und der Schmerzen;
am 4. Dezember beginnender Sopor, in der folgenden Nacht Exitus
letalis.
Die Sektion ergab in der Krümmung des linken Sinus sig-
moideus einen kleinen, wandständigen Thrombus, die Intima des
Sinus leicht getrübt. Leptomeningitis am linken Schläfenlappen,
—_— m —
zum Teil übergehend auf die Basis und die linke Kleinhirn-
hemisphäre. Vom übrigen Befunde wäre Lungenödem, acuter
Milztumor und acute parenchymatöse Nephritis hervorzuheben.
Pyämische Ablagerungen fanden sich nicht.
Bei der Untersuchung des aus der Leiche entfernten Felsen-
beins zeigte sich die Knochenschieht zwischen Trommelhöhle und
°arotischem Canal auffallend gerötet und mürbe. Bei der darauf
folgenden Freilegung der Arteria carotis interna erschien dieselbe
in allen ihren Schichten dunkelrot und entzündet. Die Röte der
(efässwand war bis in den Sinus eavernosus hinein zu verfolgen.
Auch der Sinus petrosus inferior zeigte eine auffallende Rötung
und enthielt ein Gerinnsel, welches sich bis in den Sinus caver-
nosus hinein erstreckte. Offenbar waren in diesem Falle septische
Stoffe von der Trommelhöhle aus in den die Arteria carotis interna
umgebenden venösen Plexus und von hier in den Sinus cavernosus
und Sinus petrosus inferior gelangt.
Ob dieselben auch, rückläufig in den Sinus sigmoideus ein-
dringend, daselbst beginnende Phlebitis nebst wandständigem
Thrombus verursacht hatten, oder ob hier ausserdem eine Infektion
vom Antrum mastoideum aus erfolgt war, welche auch die eitrige
‘ntzündung in der Umgebung des Blutleiters bedingte, muss un-
entschieden bleiben. Da keine pyämischen Ablagerungen nach-
zuweisen waren, wird das tödtliche Ende zum Teil wohl auf
allgemeine Septikämie zurückgeführt werden müssen, welcher auch
dem Milztumor und der parenchymatösen Nephritis entsprach.
Demonstration des Präparates.
3. Geschäftliche Mitteilungen.
Sitzung am 12. Juli 1898.
1. Herr Riegel: Über Autointoxicationserscheinungen
nach Anwendung von Herzmitteln. Vortragender be-
richtet über einen Symptomenkomplex, den er in mehreren Fällen
bei Herzkranken mit hochgradigem Hydrops nach der Anwendung
diuretischer Mittel beobachtete. Auch wenn unter der Anwendung
der Digitalis und ähnlicher Mittel die hydropischen Erscheinungen
rasch schwinden, so treten danach in der Regel keine irgendwie
beängstigenden Symptome auf. Auch die Verbindung von Digitalis
mit Diuretin, die Vortragender in derartigen Fällen häufig an-
gewendet hat, hatte trotz reichlicher Diurese und trotz oft raschen
—_— 23 —
Schwindens des Hydrops nie ernstere bedrohliche Symptome im
Gefolge; wohl wurden dabei wiederholt Kopfschmerzen, leichte
Somnolenz, ja selbst Delirien beobachtet; indess erreichten diese
Erscheinungen nie höhere Grade und gingen stets rasch wieder
zurück. Dagegen beobachtete Vortragender in mehreren Fällen
von Herzklappenfehlern mit hochgradigem Hydrops nach längerem
(fünf- bis sechstägigem) Gebrauche von Calomeleine auffällig
gesteigerte Diurese mit fast plötzlichem Schwinden des
Hydrops, womit zugleich Collapserscheinungen einher-
gingen, die kaum anders als im Sinne einer Autointoxication
gedeutet werden konnten. In dem einen Falle stieg nach fünf-
tägiger Anwendung von Calomel (0,6 pro die) die 24 stündige
Harnmenge auf 7000 ecm, in einem anderen am sechsten Tage
sogar bis 11200 eem. Zugleich gingen die hydropischen Er-
scheinungen rapide zurück, die Kranken fühlten sich vorüber-
gehend erleichtert, aber alsbald entwickelte sich ein bedenklicher
Collaps. Die Kranken sahen verfallen aus, lagen soporös im
Bette, die Athmung wurde verlangsamt, stertorös. In dem einen
dieser Fälle, der freilich einen schon sehr geschwächten Patienten
betraf, trat nach wenigen Tagen der letale Ausgang ein. Eich-
horst, der in jüngster Zeit über ähnliche Erscheinungen, wenn
auch leichterer Art, nach Anwendung von Digitalis und Diuretin
berichtete, hält diese Erscheinungen für nicht besorgniserregend,
da alle seine Kranken genasen. Die hier mitgeteilten Beobach-
tungen lehren, dass das rasche Zurückgehen der Hydrops unter
Umständen bedrohliche Erscheinungen im Gefolge haben kann.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass es sich in diesen
Fällen um eine Autointoxication durch in das Blut auf-
genommene toxische Stoffe der ödematösen Flüssigkeit handelt.
Diese Beobachtungen mahnen, bei starkem Hydrops mit der An-
wendung stärkerer Diuretica, insbesondere des Calomels, vor-
sichtig zu sein.
Diskussion: Herr Sticker.
2. Herr Löhlein: Verzögerung der Eröffnungsperiode
durch Adhärenz des unteren Eipoles. Der Vortragende
lenkt die Aufmerksamkeit auf ein Moment, das in den Lehrbüchern
bei der Besprechung der protrahierten Geburten wenig oder gar
nicht berücksichtigt wird, während sein Einfluss auf den Geburts-
verlauf oft ebenso lästig wie einfach zu beseitigen ist. Es ist
—_— 24 —
dies das ungewöhnlich feste Anhaften des unteren
Eipols, durch welches die Blasenstellung erschwert und damit
der wirksamste Faktor für die Vorbereitung des Mutterhalskanals
und die progrediente Steigerung der Wehenthätigkeit lahmgelegt
wird. — Die Zahl der Fälle, in denen die verzögerte Wehenent-
wicklung, die primäre Wehenschwäche, auf diese Anomalie zurück-
geführt werden muss, ist nicht gross; sie dürfte etwa in 0,5°,.
der Geburten notiert werden. Das verdient um so mehr hervor-
gehoben zu werden, damit nicht ohne Grund, auf die obige An-
nahme hin, die Blase vorzeitig gesprengt wird.
Herr Löhlein erörtert die Verhältnisse, die bei Placenta
praevia vorliegen, insoweit sie ebenfalls den prompten Ablauf der
Eröffnungsperiode und eine kräftige Wehenthätigkeit hemmen.
Auch bei dieser schweren Komplikation der Geburt (und Schwanger-
schaft) spielt bekanntlich die Sprengung der Eiblase von Alters
her eine sehr wichtige Rolle.
Mitgliederliste Anfang 1899.
I. Ordentliche Mitglieder in Giessen.
Adami, Heinrich, Bauunternehmer.
Baur, H., Dr., Arzt u. Privatdozent.
Bergen, Otto, Direktor.
Bose, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat.
Bostroem, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat.
Brauns, Dr., Professor.
Bücking, Louis, Rentner.
Caesar, Dr., Apotheker.
Dornberger, Apotheker.
Eichbaum, Dr., Professor,
Elbs, Dr., Professor.
Erb, Dr., Realgymnasiallehrer.
Fromme, Dr., Professor.
Fuhr, Dr., Professor.
Gaffky, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat.
Günther, Dr., Professor.
Günther, Dr., Vorstand des
Untersuchungsamtes.
chem.
Haberkorn, Dr., Med.-Rat, Kreisarzt.
Hansen, Dr., Professor.
Hanau, Dr., Arzt.
Haupt, Dr., Arzt.
Heichelheim, S., Komm.-Rat, Bankier.
v. Helmolt, Dr., Arzt.
Henneberg, Dr., Privatdozent.
Hess, Dr., Professor, Geh. Hofrat.
Hoddes, Dr., Zahnarzt.
Jaeger, Ed., Zahnarzt.
Kindt, Otto, Buchdruckereibesitzer.
Kipper, Dr., Arzt.
Klein, Dr., Arzt.
Koch, G. W., Zahnarzt.
Koeppe, Dr., Arzt u. Privatdozent.
Labroisse, Rechtsanwalt.
Leo, Chr., Uhrmacher.
Löhlein, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat.
Markert, Dr., Lehrer.
Markwald, Dr., Arzt.
Mayerhoff, Dr., Arzt.
Mueller, Gust., Fabrikant.
Naumann, Dr., Professor.
Netto, Dr., Professor.
Noack, Dr., Prof., Gymnasiallehrer.
Oncken, Dr., Prof., Geh. Hofrat.
Pascoe, S., Bergwerksdirektor.
Petri, L. II., Bergwerksbesitzer.
Pitz, Dr., Realgymnasiallehrer.
Poppert, Dr., Professor.
Rausch, Dr., Professor, Direktor des
Real-Gymnasiums.
Rehnelt, Universitätsgärtner,
Riegel, Dr., Professor, Geh. Med.-Rat.
Richter, Dr., Stabsarzt.
Rohde, Dr. med., Assistent.
Schaaf, O., Kaufmann.
Schiele, Ingenieur.
Schliephake, Dr., Arzt.
15
Schmidt, Mechaniker.
Scholl, Dr., Assistent.
Schwarzmann, Dr., Assistent.
Sievers, Dr., Professor.
Sommer, Dr., Professor.
Spengel, Dr., Professor.
Spieker, Dr., Oberstabsarzt.
Steinbrügge, Dr.. Professor.
Strahl, Dr., Professor.
Sticker, Dr., Professor.
Thaer, Dr., Professor, Geh. Hofrat.
Tjaden, Dr., Kreisassistenzarzt.
Uhl, Ph., Photograph.
26 —
Vossius, Dr., Professor.
Wallenfells, L., Fabrikant.
Walther, Dr., Professor.
Wasserschleben, E., Rentner.
Wiener, Dr., Professor.
Wimmenauer, Dr., Professor.
Winckler, Dr., Professor.
Winther, Dr., Oberstabsarzt.
Wolf, Dr., Stabsarzt.
Wortmann, G., Komm.-Rat.
v. Wagner, Dr., Professor.
Zinsser, Dr., Arzt.
II. Ordentliche auswärtige Mitglieder.
Ahlfeld, Dr., Professor, Marburg.
Bauer, Dr., Arzt, Bad Nauheim.
Belgard, Dr., Arzt, Wetzlar.
Blümner, Dr., Arzt, Elberfeld.
Bockler, Dr., Arzt, Grossen-Buseck.
Brass, Oberlehrer, Wetzlar.
Buchheim, Dr., Helmstedt.
Buss, Kaufmann, Wetzlar,
Braun, Dr., Arzt, Leun.
Dickore, Dr., Arzt, Lollar.
Dietz, Dr., Arzt, Laubach.
Dietzel, Dr., Arzt, Hohen-Solms.
Dirlam, H., Lehrer, Lauter.
Eckstein, Dr., Professor, Eberswalde.
Forschepiepe, Chemiker, Dortmund.
Garth, Dr., Veterinärarzt, Darmstadt.
Georgi, Apotheker, Friedberg.
Grote, Dr., Arzt, Nauheim.
Halbey, Dr., Arzt, Wetzlar.
Heinrich, Dr., Seminarlehrer, Alzey.
Hensolt, Optiker, Wetzlar.
Herr, Dr., Arzt, Wetzlar.
Hitschfeld, Kreistierarzt, Wetzlar.
Höchst, Dr., Sanitätsrat, Wetzlar.
Ihne, Dr., Professor, Darmstadt.
Jäger, Realschuldirektor, Butzbach.
Kiehn, Dr., Arzt, Überruhr.
Leimbach, Dr., Professor, Arnstadt.
Lettermann, Kaufmann, Darmstadt.
Liebrich, Dr., Gelsenkirchen.
Marchand, Dr., Professor, Geh. Med.-
Rat, Marburg.
Maurer, Rentner, Darmstadt.
Mergard, Apotheker, Wehlheiden-Cassel.
Oberbergamt, Königl., Bonn a. Rh.
Panse, Stadtingenieur, Wetzlar.
v. Peter, Dr., Landwirtschaftslehrer,
Friedberg.
Reichelt, Landwirtschaftslehrer, Fried-
berg.
Reiz, Reallehrer i. P., Alsfeld.
Römheld, Fabrikant, Friedrichshütte.
Rossbach, Hofapotheker, Laubach.
Roth, Dr., Laubach.
Schäfer, Bergverwalter, Braunfels.
Schnitzell, Kreisbauinspektor, Fried-
berg.
—_— 27 —
Schopbach, Gr.Geometer1.Cl., Butzbach.
Schüssler, Seminaroberlehrer, Dillen-
burg.
Scriba, Apotheker, Schotten.
Seibert, H., Optiker, Wetzlar.
Sommerlad, Dr. ph., Breslau.
Speck, Dr., Sanitätsrat, Dillenburg.
Stein, Dr., Arzt, Ehringshausen.
Strack, Forstinspektor, Oberrossbach.
Stieda, Alfr., Dr., Arzt, Königsberg i. Pr.
Seipp, Dr., Arzt, Krofdorf.
Steinberg, Dr., Oberstabsarzt, Nauheim.
Tecklenburg, Bergrat, Darmstadt.
Völcker, Dr., Apotheker, Nieder-Selters.
Vogt, H., Apotheker, Butzbach.
Wagner, Dr. med., Gymnasiallehrer,
Greiz i. V.
Weber, Apotheker, Lich.
Weihrich, Gymnasialdirektor, Mainz.
Winckler, Zahntechniker, Friedberg.
Weiss, W., Apotheker, Berlin.
Ziegler, Dr., Chemiker, Frankfurt a. M.
III. Ausserordentliche Mitglieder.
Ackermann, Apotheker der Kliniken.
Alber, Dr., Assistent, psych. Klinik.
Best, Dr., Assistent, Augen-Klinik.
Brückner, Dr., Assistent,Chirurg.Klinik.
Clasen, Dr., Assistenzarzt, Inf.-Reg.
No. 116.
Dannemann,
Klinik.
Dr., Oberarzt, psych.
Edel, Dr., Assistent, Innere Klinik.
Eisenhuth, Dr., Assist., Chirurg. Klinik.
Esser, Dr., Assist., Pathol. Institut.
Gaehtgens, Dr., Assist., Hygien. Instit.
Haupt, Dr., Psych. Klinik.
Kayser, Dr., Arzt, Frankfurt a. M.
Kretzschmar, Dr., Gynäkol. Klinik.
Metzger, Dr., Innere Poliklinik.
Mueller, Dr., H.
Oertel, Dr., Gynäkol, Klinik.
Biese, Dr., Chirurg. Klinik.
Römer, Dr., Chirurg. Klinik.
Rohde, Dr., phys. chem. Institut.
Scheffen, Dr,, pathol. Institut.
Schlamp, Dr., Darmstadt.
Schröter, Dr., gynäk. Klinik.
Uhl, Louis, Photograph, Giessen.
Volhard, Dr., Innere Klinik.
Wagner, Dr., Hygien. Institut.
Wengler, Dr., Anstaltsarzt, Rockenberg.
Zuelzer, Dr., Innere Klinik.
Die Gesellschaft besteht somit Anfang des Jahres 1899 aus 170 Mit-
gliedern, nämlich
80 ordentlichen Mitgliedern in Giessen,
63 ordentlichen auswärtigen Mitgliedern,
27 ausserordentlichen Mitgliedern.
15*
_ 283 —
Durch den Tod verlor die Gesellschaft in den Jahren 1897 und 1898 die
Mitglieder
Rentner Dr. Hempel.
Rentner August Hess.
Fabrikant M. Homberger.
prakt. Arzt Dr. Klewitz.
prakt. Arzt Dr. Ploch.
Redakteur A. Scheyda.
Bergmeister Ziegler.
Premierlieutenant a. D. Kollhauer.
Der Vorstand besteht für das Jahr 1899 aus folgenden Herren:
1. Vorsitzender: Professor Dr. Spengel.
2. Vorsitzender: Realgymnasiallehrer Dr. Erb.
1. Schriftführer: Privatdozent Dr. Henneberg.
2. Schriftführer: Privatdozent Dr. Koeppe.
Schatzmeister: Quästor Orbig.
Tauschverkehr.
Aachen. K. Technische Hochschule.
Aarau. Aargauische naturforsch. Gesellsch.
Adelaide. R. society of South Australia.
Agram. Südslavische Akad. der Wiss. und Künste.
Agram. Kroatischer Naturforscher-Verein.
Albany (N. Y.). Medical annals.
Albany (N. Y.). State library.
Altenburg. Naturforschende Gesellsch. des Osterlandes.
Amiens. Soc. linneenne du nord de la France.
Amsterdam. K. akademie van wetenschappen.
Angers. Societe nationale d’agriculture, sciences et arts.
Angers. Societe d’etudes scientif.
Annaberg-Buchholz. Verein für Naturkunde,
Arcachon (Gironde). Societe seientifique et station zoologique.
Arras. Academie des sciences, lettres et arts.
Aschaffenburg. Naturwissenschaftlicher Verein.
Augsburg. Naturw. Ver. f. Schwaben und Neuburg.
Aussig. Naturwissenschaftl. Verein.
Austin (Texas). Aacademy of science.
Baltimore. John Hopkins university.
Bamberg. Naturforschende Gesellschaft.
Bamberg. Gewerbe-Verein.
Basel. Naturforschende Gesellschaft.
Batavia. K.naturk. vereeniging in Neederl. Indie.
Bautzen. Naturwissensch. Gesellschaft Isis.
Belfast (Irland). Natural history and philosoph. society.
Bergen (Norwegen). Museum.
Berlin. K. Preuss. Akad. d. Wissenschaften.
Berlin. Gesellschaft f. Erdkunde.
Berlin. Gesellschaft naturforsch. Freunde.
Berlin. Deutsche geolog. Gesellschaft.
Berlin. Deutsche Physikal. Gesellschaft.
Berlin. K. Preuss. meteorolog. Inst.
Berlin. K. Preuss. geolog. Landesanstalt.
— 230° —
Berlin. Naturae Novitates.
Berlin. Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg.
Berlin. Verein f. innere Medicin.
Bern. Schweiz. botan. Gesellsch.
Bern. Schweiz. naturforsch. Gesellschaft.
Berwiek-upon-Tweed. Berwickshire naturalist’s club.
Besancon. Societ& d’emulation du Doubs.
Bistritz (Siebenbürgen). Direktion der Gewerbeschule.
Bologna. Accademia delle scienze.
Bombay. Government, General-Department.
Bombay. Government observatory.
Bombay. Medical and physical society.
Bonn. Universitätsbibliothek.
Bonn. Landwirtsch. Ver. f. Rheinpreussen.
Bonn. Naturhist. Ver. der preuss. Rheinlande und Westphalens.
Bordeaux. Soc. linnsenne.
Bordeaux. Soc. des sciences phys. et natur.
Boston (Mass.). Harvard medical school association.
Boston (Mass.). Amer. acad. of arts and sciences.
Boston (Mass.). Society of medical sciences.
Boston (Mass.). Soc. of natural history.
Braunschweig. Ver. f. Naturwissenschaften.
Bregenz. Museums-Ver. f. Vorarlberg.
Bremen. Meteorolog. Observatorium.
Bremen. Landwirtsch. Ver. f. d. bremische Gebiet.
Bremen. Naturwiss. Ver.
Brescia. Ateneo.
Breslau. Schlesisch. Gesell. f. vaterländ. Kultur.
Breslau. Ver. f. schles. Insektenkunde.
Breslau. Central-Gewerbeverein.
Bristol. Naturalist’s society.
Brünn. Naturforsch. Ver.
Brünn. K.K. Mähr. schles. Gesellsch. z. Beförd. des Ackerb,, der Natur- und
Landeskunde.
Brüssel. Acad. R. de medec. d. Belgique.
Brüssel. Acad. R. d. sciences, d. lettres. et d. beaux arts.
Brüssel, revue de l’universite.
Brüssel. Soc. R. de botanique.
Brüssel. Societ& belge de chirurgie.
Brüssel. Soc. entomolog. de Belgique.
Brüssel. Soc. belge de geologie de pal&ontol. et d’hydrologie.
Brüssel. Soeiete r. linn&enne.
Brüssel. Soc. R. malacologique de Belgique.
Buenos-Aires. Museo national.
Buffalo (N.-Y.). Soc. of nat. sciences.
Buitenzorg (Java). ’Slands-Plantentuin.
Bukarest. Soc. Roumaine de g&ographie.
Bukarest. Societ& des sciences.
_— 31 —
Caen. Soc. linnsenne de Normandie.
Caleutta. Government of Bengal, meteorolog. office.
Calcutta. Asiat soc. of Bengal.
Cambridge (England). Philosophical society.
Cambridge (Mass). Museum of comparat. zoolugy at Havard college.
Campinas (Brasilien) Istituto agronomico do estado de S. Paulo.
Carcassonne. Societe d’etudes seientifiques de l’Aude.
Catania. Accademia Gioenia di scienze naturali.
Chapel Hill (N.C.). Elisha Mitshell scientifie soc.
Charkow (Russland). Soc. d. sc. experimentales & l’universite.
Charlottesville (Va). Leander Me. Cormick observatory.
Chemnitz. Naturwiss. Gesellsch.
Chemnitz. K. sächs. meteorolog. Institut.
Cherbourg. Soc. des sciences nat. et mathem.
Chicago (Nl). Academy of sciences.
Chicago (Il). University.
Christiania. Norweg. Commiss. der europäischen Gradmessung.
Christiania. Meteorolog. Institut.
Christiania. K. Norske Universitet.
Christiania. Videnskabs-Selskabet.
Chur. Naturforsch. Gesellsch. Graubündens.
Cineinnati (Ohio). Museum association.
Cineinnati (Ohio). Soc. of nat. history.
Colmar i. Els. Naturhistor. Gesellsch.
Colorado springs (Col). College.
Cördoba (Argent. Republ.). Acad. nac. de ciencias exactas.
Czernowitz. Bukowiner Landes-Museum.
Danzig. Naturforsch. Gesellsch.
Darmstadt. Grossherzog. geol. Anst.
Darmstadt. Ver. f. Erdkunde und verw. Wiss.
Davenport (Jowa). Acad. of natural sciences.
De Bilt bei Utrecht. K. nederl. meteorolog. Inst.
Des Moines (Jowa). Academy of science.
Dijon. Acad. des Sciences, arts et belles-lettres.
Donaueschingen. Ver. f. d. Geschichte u. Naturgesch. der Baar.
Dorpat. Naturforsch. Gesellsch. bei d. Univers.
Douai. Soe. d’agrieulture, des sciences et arts.
Dresden. Kegl. öffentl. Bibliothek.
Dresden. Genossenschaft Flora.
Dresden. Nat. wiss. Gesellsch. „Isis“.
Dresden. Gesellsch. f. Nat. und Heilkunde.
Dresden. Ökonom. Gesellsch. im Kgr. Sachsen.
Dresden. Verein f. Erdkunde,
Drontheim (Norwegen). K.norske videnskabernes selskab.
Dublin. R. Irish academy. a
Dublin. R. Dublin soc.
Dürkheim a.H. „Pollichia“, Naturwiss. Verein.
Düsseldorf. Naturwiss. Ver.
— 132 —
Eberswalde. Kgl. Forstakademie.
Edinburg (Schottland). Botan. soc.
Edinburg (Schottland). Geolog. soc.
Edinburg (Schottland). Royal society.
Elberfeld. Naturwiss. Verein.
Emden. Naturforsch. Gesellsch.
Erfurt. K. Akad. gemeinnütz. Wiss.
Erlangen. Physik. med. Societät.
Evreux, soci6t& libre d’agriculture, sciences, art et belles-lettres.
Florenz. R. bibliot. naz. centr.
Florenz. R. istituto di studi sup. pratici.
Florenz. Soc. africana d'Italia.
Florenz. Soc. entomologica ital.
Sun-Francisco. California acad. of natur. sciences.
Frankfurt a.M. Ärztl. Ver.
Frankfurt a.M. Senckenberg. naturforsch. Gesellsch.
Frankfurt a.M. Physikal. Ver.
Frankfurt a.d. Oder. Naturwiss. Ver. d. Reg.-Bez. Frankfurt.
Frauenfeld (Schweiz). Thurgauische naturforsch. Gesellsch.
Freiburg i.Br. Badischer botanischer Verein.
Freiburg i.Br. Bad. Forstverein.
Freiburg i.Br. Naturforsch. Gesellsch.
Fulda. Ver. f. Naturkunde.
St. Gallen. Naturwiss. Gesellsch.
Genua. Societä ligustiea di scienze naturali e geografiche.
Gera. Gesellsch. v. Freunden der Naturwiss.
Glasgow. Natural history soc.
Glasgow. Philosophical soc.
Görlitz. Naturforsch. Gesellsch.
Görlitz. Oberlaus. Gesellsch. d. Wiss.
Göttingen, K. Gesellsch. d. Wiss.
Göttingen. Geol. Museum d. Univers.
Gotenburg. K. vetenskaps och vitterhets somhälles.
Granville (Ohio). Journal of comparative neurology.
Graz. K.K. Steierm. Gartenbau-Gesellsch.
Graz. K.K. Steiermärk. Landwirtsch.-Gesellsch.
Graz. Ver.d. Ärzte in Steiermark.
Graz. Naturwiss. Ver. f. Steiermark.
Greifswald. Geograph. Gesellsch.
Greifswald. Mediein. Ver.
Greifswald. Naturwiss. Ver. v. Neuvorpommern und Rügen.
Grenoble. Annales de l’enseignement sup£rieur.
Groningen. Natuurkund. genootschap.
Guben. Niederlausitzer Gesellsch. für Anthropologie und Altertumskunde.
Guben. Internation. entomolog. Verein.
Gu&ret. Soc. des science. natur. de la Creuse.
Güstrow. Ver.d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg.
Halifax (Nova Seotia). Nova Scotian instit. of nat. science.
-— 233 —
Halle a.S. Kais. Leopold. Carolin. Akad. d. Naturforsch.
Halle a.S. Naturforsch. Gesellsch.
Halle a.S. Ver. f. Erdkunde.
Halle a.S. Naturwiss. Ver. f. Sachsen und Thüringen.
Hamburg. Geograph. Gesellsch.
Hamburg. Deutsche Seewarte.
Hamburg. Naturwiss. Ver.
Hamburg. Ver. f. naturwiss. Unterhaltung.
Hanau. Wetterauische Gesellsch. f. d. ges. Naturwissenschaften.
Hannover. Geograph. Gesellsch.
Hannover. Naturhist. Gesellsch.
Harlem. Maatschappij der wetenschappen.
Harlem. Musee Teyler.
Heidelberg. Naturhist. med. Ver.
Helsingfors. Commission geologique de la Finlande.
Helsingfors. Societas pro fauna et flora fennica.
Helsingfors. Finska vetenskaps societet.
Hermannstadt. Siebenbürgischer Karpathen-Verein.
Hermannstadt. Siebenb. Ver. f. Naturwiss.
Hildesheim. Römer -Museum.
Hof a.S. Nordoberfränkischer Verein f. Natur-, Geschichts- u. Landeskunde
Jekatherinenburg. Soci6t& ouralienne de medieine.
Jena. Geograph. Gesellsch. für Thüringen.
Ilfeld a.Harz. Harzer Forstverein.
Innsbruck. Ferdinandeum f. Tirol und Vorarlberg.
Innsbruck. Naturwiss. medic. Ver.
San Jos& (Costa Rica). Instituto fisico-geografico.
San Jos6& (Costa Rica). Museo nacional.
Karlsruhe i. B. Centralbureau f. Meteorol. und Hydrographie.
Karlsruhe i. B. Bad. Landesgartenbauverein.
Karlsruhe i. B. Naturwiss. Ver.
Kassel. Ver. f. Naturkunde.
Kiel. Naturwiss. Ver. f. Schleswig-Holstein.
Kiew. Soc. des naturalistes.
Klagenfurt. Naturhist. Landesmuseum von Kärnten.
Klausenburg. Siebenbürg. Museums-Ver.
Köln a. Rh. Jahrbuch d. Astron. und Geophysik.
Königsberg i.Pr. K. physik. ökonom. Gesellsch.
Kopenhagen. Botaniske forening.
Kopenhagen. Naturhistoriske forening.
Kopenhagen. Dansk meteorologisk institut.
Kopenhagen. Medicinske selbskabet.
Kopenhagen. K. Danske videnskabernes selskabet.
Krakau. Akad.d. Wiss.
Krefeld. Verein f. Naturkunde.
Landshut i. Bayern. Botan. Ver.
La Plata (Argent. Rep.), Facultad de agronomia.
La Plata (Argentinien). Direceion general de estadistica de la provincia de
Buenos Aires.
_— 234 —
La Rochelle. Soc. des sciences naturelles.
Lausanne. Soc. Vaudoise d. sciences naturelles.
Lawrence (Kansas). Kansas university quarterly.
Leipa, böhmisch. Nordböhm. Excursions-Club.
Leipzig. Fürstl. Jablonowskische Gesellsch.
Leipzig. Naturforsch. Gesellsch.
Leipzig. K. Sächs. Gesellsch. d. Wiss.
Leipzig. Museum f. Völkerkunde.
Leipzig. Ver. f. Erdkunde.
Leutschau. Ungarisch. Karpathenverein.
Lincoln (Nebr.). University.
Linz a. d. Donau. Museum Franzisco-Carolinum.
Linz a. d. Donau. Ver. f. Naturk.
Lissabon. Sociedade de geograph.
Liverpool. Biological society.
London. Anthropol. institute of Great Britain and Ireland.
London. British Museum.
London. Geolog. soc.
London. Linnean soc.
St. Louis (Miss). Acad. of science.
St. Louis (Miss). Botanical garden.
Lübeck. Geograph. Gesellsch.
Lüneburg. Naturwiss. Ver.
Lüttich. Soc. geolog. de Belgique.
Lüttich. Soc. R. des sciences.
Lund. Botaniska notiser.
Lund. Univers. Bibliothek.
Luxemburg. Inst. Grandducal.
Luxemburg. Soc. d. sciences medicales.
Luxemburg. Botan. Ver.
Luxemburg. Verein Fauna.
Luzern. Naturforschende Gesellschaft.
Lyon. Museum d’histoire natur.
Lyon. Soc. d’agrieult., hist. natur. et arts utiles.
Lyon. Soc. des amis de l’universit& lyonnaise.
Lyon. Soc. linnöenne,
Lyon. Acad. des sciences, belles-lettres et arts.
Madison (Wise). Wisconsin acad. of science.
Magdeburg. Naturwiss. Ver.
Mailand. Societä italiana di scienze naturali.
Mailand. R. istituto di scienze e lettere.
Manchester. Litterary and philos. soc.
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